Byzantinische Bauskulptur und liturgische Ausstattung: Ein Handbuch 9783110690484, 9783110688528

Architectural sculpture and liturgical furniture are key genres of late antique and Byzantine archaeology and art, and t

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German Pages 200 Year 2021

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Table of contents :
In Memoriam
Vorwort
Inhalt
Einleitung
Kapitellformen des früheren 4. Jh.
Kapitellformen des späten 4. und 5. Jh.
Kapitellformen des 6. Jh.
Sonstige Bauglieder
Liturgische Ausstattung
Sonstiges
Anhang
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Byzantinische Bauskulptur und liturgische Ausstattung: Ein Handbuch
 9783110690484, 9783110688528

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Philipp Niewöhner Byzantinische Bauskulptur und liturgische Ausstattung

Philipp Niewöhner

Byzantinische Bauskulptur und liturgische Ausstattung

Ein Handbuch

Gedruckt mit finanzieller Unterstützung der Gertrud-und-Alexander-Böhlig-Stiftung.

Eine englischsprachige Parallelausgabe dieses Buches erscheint als „Byzantine Ornaments in Stone. Architectural Sculpture and Liturgical Furnishings“, ISBN 978-3-11-068853-5.

ISBN 978-3-11-068852-8 e-ISBN (PDF) 978-3-11-069048-4 e-ISBN (EPUB) 978-3-11-069051-4 Library of Congress Control Number: 2021938999 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio­ grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2021 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Umschlagabbildung: Korinthisches Pilasterkapitell (unten) und mittelbyzantinisches Templonepistyl-Fragment (oben), Altstadt von Antalya © Philipp Niewöhner Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com

| In Memoriam Claudia Barsanti (1941–2017) Annie Pralong (1943–2017) Joachim Kramer (1936–2018) Urs Peschlow (1943–2018)

Vorwort Bauskulptur und liturgische Ausstattung sind Schlüsselgattungen der byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte. Sie waren in Stadt und Land gleichermaßen verbreitet, sind zahlreich erhalten und relativ gut datierbar. Sie haben hohe siedlungsgeschichtliche Signifikanz, zeigen Kunstlandschaften an und unterscheiden Kirchenprovinzen sowie ihre verschiedenen Liturgien. Außerdem ermöglichen sie eine detaillierte Rekonstruktion von Werkstattzusammenhängen, Vertrieb und Bauprozess. Bislang war all das jedoch wenigen Spezialisierten vorbehalten, denn das umfangreiche Material verteilt sich auf zahllose Einzelstudien, die sich nicht zuletzt wegen einer Fragmentierung in nationale Forschungsfelder erst nach langem Studium erschließen. Dieser Band will das ändern und alle Interessierten in die Lage versetzen, sich selbst ein eigenes Urteil über byzantinische Bauskulptur und liturgische Ausstattung zu bilden. Ein solches Handbuch ist lange überfällig. Zu meiner Studienzeit hatte Urs Peschlow mit dem Gedanken gespielt, seinen Kapitell-Artikel im Reallexikon für Antike und Christentum 20 (2004) 57–123 zu einem Buch auszuarbeiten und um Farbabbildungen zu ergänzen. Sein plötzlicher Tod und die Betreuung seiner Farbdias, mit deren Digitalisierung im Bildarchiv Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an der Universität Mainz begonnen wurde, als ich dort 2018/ 2019 unterrichtete, waren Anstoß nachzuliefern, wozu der Meister nicht mehr gekommen war. Es kam hinzu, daß der im selben Jahr verstorbene Joachim Kramer seinen Fotonachlaß ebenfalls verfügbar gemacht hatte. Außerdem waren Claudia Barsanti und Annie Pralong beide ein Jahr zuvor gestorben, und andere Vertreter derselben, für die Erforschung der byzantinischen Bauskulptur so bedeutenden Wissenschaftlergeneration hatten die akademische Lehre eingestellt. So schien es dringend geboten, ihr Wissen zu bündeln und in einer Form zur Verfügung zu stellen, die den Zugang erleichtert, wenn man nicht mehr von den Alten lernen kann. Daß ich das noch konnte, war mein Glück, und ich möchte in diesem Zusammenhang neben den vorgenannten auch Otto Felds gedenken und Christine Strube danken. Besonderen Dank schulde ich außerdem Martin Dennert für viele Hinweise und Korrekturen. Weitere Hinweise und Korrekturen insbesondere zu Inschriften verdanke ich Georgi Parpulov.

Bei der Beschaffung der alles entscheidenden Abbildungen spielten das Bildarchiv Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte an der Universität Mainz und sein Betreuer Klaus Weber eine Schlüsselrolle. Ohne ihn und seine auf Digitalisierung spezialisierten Mitarbeiterinnen wäre der Band nicht zustande gekommen. Weiterer Dank gilt zahlreichen anderen im Abbildungsnachweis aufgeführten Bildarchiven sowie Robert Nelson, Robert Ousterhout und Richard Posamentir. Wenn die Auswahlbibliographie keine eklatanten Lücken aufweist, ist das der hervorragenden Bibliothek zur Byzantinischen Archäologie und Kunstgeschichte geschuldet, die Achim Arbeiter in Göttingen pflegt und bei deren Erschließung auch Jon C. Cubas Díaz sehr geholfen hat. Ein letztes Nadelöhr und Prüfstein war schließlich die angemessene Publikation des außer einer Reihe entstandenen Werks mit vielen Farbabbildungen, auf Deutsch und auf Englisch, gedruckt und elektronisch. Sie ist dem Verlag zu verdanken sowie einer Druckkostenbeihilfe der Gertrud und Alexander Böhlig-Stiftung.

Inhalt Einleitung  Gliederung | 2  Forschungsgeschichte | 4  Überblickswerke | 5  Museumskataloge | 6  Corpora | 6  Terminologie | 8  Chronologie und Topographie | 9  Frühbyzantinische Zeit | 10  Mittel- und spätbyzantinische Zeit | 11  Bauskulptur | 12  Liturgische Ausstattung | 13  Kapitellformen des früheren 4. Jh.  Kaiser Konstantin der Große | 16  Ehrensäulen | 17  Buckel-/dornenförmige feingezahnte Blätter | 18  Fette/zackige feingezahnte Blätter | 19  Dokimion | 20  Starrzackige Blätter | 21  Syrien | 22  Vollblätter (Bossenblätter) | 23  Weichzackige Blätter | 24  Medaillon-Kapitelle | 25  Großgezackte Blätter | 26  Spitzenberührung | 27  Kleingezackte Blätter | 28  Mehrzackige Blätter | 29  Varietas | 30  Rom | 31  Wiederverwendung und Spolien, früh | 32  Wiederverwendung und Spolien, später | 33  Kapitellformen des späten 4. und 5. Jh.  Kaiser Theodosius I. und seine Dynastie | 36  Konstantinopel | 37  Prokonnesos | 38  Korinthische Kapitelle, früh | 39  Leierkapitelle (Lederblätter) | 40  Korinthische Kapitelle, später | 41  Lykien | 42  Kilikien | 43  Blattkelchkapitelle | 44  Pfeifenkelchkapitelle | 45  Westkleinasien (Westtürkei) | 46  Emblemkapitelle | 47  Kapitelle mit Köpfen am Abakusknauf | 48  Figuralkapitelle, früh | 49 

X | Inhalt

Tierkapitelle | 50  Zweizonen-Tierkapitelle | 51  Kapitelle mit Adlerfiguren | 52  Pfauen | 53  Sivec | 54  Balkangebirge | 55  Figuralkapitelle, später | 56  Kapitelle mit gegenständigen Vögeln | 57  Schilfblattkapitelle und Schilfblätter | 58  Griechenland | 59  Kämpfer | 60  Zentralanatolien | 61  Ionische Kapitelle | 62  Ionische Kämpferkapitelle | 63  Kreuze | 64  Christogramme | 65  Kompositkapitelle | 66  Fleischige feingezahnte Kompositkapitelle | 67  Kapitelle mit Ölblattzweigen | 68  Theodosianische Kapitelle | 69  Windbewegte Blätter | 70  Schmetterlingsblätter | 71  Doppelblätter | 72  Geränderte Blätter | 73  Weinartige Blätter | 74  Vortorkapitelle | 75  Mehrzonenkapitelle | 76  Zweizonen-Tierkapitelle mit Trennleisten oder Körben | 77  Ägypten | 78  Greifen | 79  Blattmasken und Gorgonenhäupter | 80  Kapitelle mit Füllhörnern und eingezogenem Abakus | 81  Kapitelle mit Rankendekor und eingezogenem Abakus | 82  Girlandenkapitelle | 83  Durchbruchsarbeit | 84  Rankisierung | 85  Kapitellformen des 6. Jh.  Hagios Polyeuktos | 88  Pilastri Acritani | 89  Sasanidischer Einfluß | 90  Gesprengte Palmetten | 91  Kämpferkapitelle, früh | 92  Kämpferkapitelle, später | 93  Gerahmte Kämpferkapitelle, früh | 94  Gerahmte Kämpferkapitelle, später | 95  Faltkapitelle, früh | 96  Faltkapitelle, später | 97  Hagia Sophia | 98  Kesselkapitelle | 99 

Inhalt | XI

Kämpferkapitelle mit Paaren von Zweigen, früh | 100  Kämpferkapitelle mit Paaren von Zweigen, später | 101  Buckel, früh | 102  Buckel, später | 103  Armenien | 104  Kämpferkapitelle mit Blattmasken | 105  Kämpferkapitelle mit Rankendekor, früh | 106  Kämpferkapitelle mit Rankendekor, später | 107  Kämpferkapitelle mit Füllhörnern, früh | 108  Kämpferkapitelle mit Füllhörnern, später | 109  Kämpferkapitelle mit Weinblättern und Pinienzapfen, früh | 110  Kämpferkapitelle mit Weinblättern und Pinienzapfen, später | 111  Korbkapitelle, früh | 112  Korbkapitelle, später | 113  Monogrammkapitelle, früh | 114  Monogrammkapitelle, später | 115  Sonstige Bauglieder  Attische Säulenbasen | 118  Bossenbasen | 119  Getreppte Basen, Schäfte und Kapitelle | 120  Postamente | 121  Doppelhalbsäulen | 122  Kapitelle von Fenstersäulen | 123  Gebälk | 124  Blattfriese | 125  Rundstäbe | 126  Belebte Ranken | 127  Soffittendekor | 128  Konsolen | 129  Türrahmen | 130  Supraporten | 131  Fensterrahmen | 132  Wasserspeier | 133  Liturgische Ausstattung  Altäre | 136  Reliquiare | 137  Ziborien | 138  Bögen über Ikonen und Arkosolgräbern | 139  Konstantinopolitanische Ambone | 140  Karische Ambone | 141  Ambotreppenwangen, früh | 142  Ambotreppenwangen, später | 143  Ambopodiumsplatten | 144  Zentralanatolische Ambone | 145  Ambotreppenstirnen | 146  Ritz- und Champlevé-Dekor | 147  Andere Ambone | 148  Syrische Bemata | 149 

XII | Inhalt

Templonpfosten, früh | 150  Templonsäulchen, früh | 151  Templonpfosten, später | 152  Knotensäulen | 153  Templonsäulchen, später | 154  Kämpferkapitelle mit abgeschrägten Kanten | 155  Schrankenplatten, früh | 156  Transennen | 157  Schrankenplatten, später | 158  Gerahmte Kämpferkapitelle mit Schlingbanddekor | 159  Templonepistyle | 160  Kämpferkapitelle mit Rapportmustern | 161  Kathedren | 162  Taufbecken | 163  Sonstiges  Herstellung und Bauprozeß | 166  Werkmarken | 167  Vertrieb | 168  Werkstätten | 169  Archäometrie | 170  Steinbrüche | 171  Buntmarmore | 172  Bemalung und Farbfassung | 173  Stifter- und Bittinschriften | 174  Grabstelen | 175  Preßgewichte mit Kreuzdekor | 176  Blattkreuze | 177  Mörser | 178  Siedlungsgeschichte | 179  Byzanz und der Westen | 180  Anhang  Bibliographische Abkürzungen | 182 Abkürzungen Abbildungsnachweise | 183  Topographische Karte | 184  Orstregister | 186 Sachregister | 187 

Einleitung

https://doi.org/10.1515/9783110690484-001

2 | Einleitung

Gliederung Der Schlüssel zum Verständnis byzantinischer Bauskulptur ist ihre Ornamentik, die deshalb in diesem Band im Vordergrund steht. Andere Aspekte sind dagegen sekundär, weil sie sich erst durch das Studium der Ornamentik erschließen und deren Verständnis also voraussetzen. Dazu gehören etwa kunstlandschaftliche oder Werkstattzusammenhänge. Sie werden in diesem Band deshalb erst nach der Ornamentik besprochen. Dabei geht es nicht zuletzt darum, die Abbildungen in eine sinnvolle Reihenfolge zu bringen, denn nur aus ihnen heraus ist ein Verständnis möglich. Der begleitende Text kann lediglich Hinweise zur Betrachtung der Abbildungen geben. Dieses Buch ist darauf angewiesen, daß sich Lesende in erster Linie als Betrachtende verstehen und auf diese Weise Zusammenhänge herstellen, die sich mit Worten nur unzureichend beschreiben lassen. So kann der Zugang sowohl auf dem Umweg über einschlägige Fachbegriffe als auch direkt über die Abbildungen erfolgen: Der Band ist wie ein Fachwörterbuch benutzbar, wenn man einen Begriff anschaulich verstehen möchte, oder wie ein Bildlexikon, wenn es darum geht, ein Bauglied oder ein liturgisches Ausstattungsstück einzuordnen. Alternativ kann der Band auch von vorn nach hinten durchgearbeitet werden und als Lehrbuch dienen. Diesem Zweck kommt zugute, daß die Lemmata nicht in alphabetischer Reihenfolge (siehe stattdessen die Register), sondern thematisch bzw. chronologisch angeordnet sind. Jede Seite bildet einen in sich abgeschlossenen Eintrag zu einem Fachbegriff, einer Epoche bzw. einem Kaiser, einem Marmorvorkommen, einem Ort bzw. Monument oder einer Provinz bzw. Region. Auf Doppelseiten ergeben sich Sinnzusammenhänge zum gegenüberstehenden Eintrag und seinen Abbildungen. Darüber hinaus regen Querverweise auf andere Lemmata und Abbildungen dazu an, das Buch den eigenen Interessen folgend kreuz und quer zu lesen. Jedes Lemma wird durch zwei bis vier Abbildungen illustriert, und zwei bibliographische Hinweise vermitteln zur weiterführenden Spezialliteratur. Außerdem gibt es, soweit vorhanden, auch zu jeder Abbildung einen bibliographischen Eintrag, der den Kontext der abgebildeten Einzelstücke erschließt. Diese Abbildungsbibliographie ist häufig ebenso oder noch wichtiger als die zuvor angeführte Spezialliteratur, und die verschiedenen Literaturhinweise sollten als Einheit betrachtet und im Zweifelsfall alle konsultiert werden.

Größte Aufmerksamkeit gilt zunächst der Kapitellskulptur als dem bedeutendsten und am besten bezeugten Leitfossil der Epoche. Daran anknüpfend können der übrige Baudekor und die liturgische Ausstattung dann summarisch abgehandelt werden. Die verschiedenen, bis dato zumeist getrennt besprochenen Gattungen werden hier in einem Band vereint, weil sie aus denselben Werkstattzusammenhängen hervorgegangen sind und sich im Hinblick auf die kunstlandschaftliche und siedlungsgeschichtliche Auswertung ergänzen. So wird es möglich, Marmorvorkommen bzw. die damit verbundenen Werkstätten, Orte und Provinzen bzw. Regionen sowohl anhand von Bauskulptur als auch anhand der liturgischen Ausstattung zu charakterisieren und zu unterscheiden. Dadurch verstärkt sich der Eindruck einer ausgeprägten provinziellen bzw. regionalen Eigenständigkeit, die das frühbyzantinische Reich von der vorhergehenden römischen Kaiserzeit ebenso wie von der nachfolgenden mittelbyzantinischen Epoche unterschied. Das mittel- und spätbyzantinische Steinmetzwesen war wohl nicht zuletzt aufgrund des Fehlens großer provinzieller Werkstattkomplexe wieder stärker auf die Hauptstadt →Konstantinopel fokussiert, wird hier jedoch – anders als in bisherigen Darstellungen – mitbehandelt, weil es an das frühbyzantinische Formenrepertoire anknüpfte und als dessen Fortschreibung zu verstehen ist. Um dies zu verdeutlichen, werden die späteren Stücke neben ihren frühen Vorbildern abgebildet und besprochen, und zu manchen Begriffen gibt es dementsprechend neben einem „früh(byzantinisch)en“ auch noch einen „späteren“ Eintrag. Einige spätere Kapitellformen, die nicht von früheren Kapitellen sondern von der liturgischen Ausstattung inspiriert zu sein scheinen, sind deshalb dort dargestellt, auch wenn sie selbst nicht zur liturgischen Ausstattung gehören (→Kämpferkapitelle mit abgeschrägten Kanten, →Gerahmte Kämpferkapitelle mit Schlingbanddekor, →Kämpferkapitelle mit Rapportmustern). Dementsprechend richtet sich die Reihenfolge der Lemmata danach, wann eine Form oder eine Werkstatt das erste Mal greifbar wird, nicht nach der Laufzeit, die häufig Jahrhunderte beträgt, zum Beispiel Blattformen, die im 4. Jh. aufkamen und deshalb dort besprochen werden, aber bis ins 6. Jh. geläufig waren und auch später noch nachgearbeitet wurden. Ähnlich gilt das für Orte, Provinzen und Regionen: Sie werden in chronologischen und thematischen Zusammenhängen besprochen, die für sie charakteristisch sind bzw. die sich an ihnen in besonderer Weise manife-

Einleitung | 3

stieren. Dabei geht es nicht zuletzt darum, die mit den Lemmata verbundenen Abbildungen so zu plazieren, daß sich etwa auf einer Doppelseite aufschlußreiche Übereinstimmungen oder Gegensätze ergeben, etwa zwischen →Varietas und →Rom, →Schilfblättern und →Griechenland oder zwischen →Ambopodiumsplatten und →zentralanatolischen Ambonen etc. Ausschlaggebendes Ordnungskriterium ist also das Einzelobjekt und seine Ornamentik. Alternativ bieten entsprechende Querverweise auch die Möglichkeit, die Lemmata in anderer Ordnung durchzusehen, etwa im systematischen Hinblick auf Kunstlandschaften, Werkstätten, oder die mittel- und spätbyzantinische Epoche, etc. Einige Lemmata sind aufgenommen, obwohl man ihre Sinnhaftigkeit anzweifeln kann, etwa die Unterscheidung von →großgezackten und →kleingezackten bzw. →mehrzackigen Blättern. Diese Begriffe sind jedoch allgemein etabliert und verbreitet, so daß Erklärungen erforderlich erscheinen. Die Auswahl der Abbildungen bzw. Fallbeispiele ist mehr oder minder willkürlich, da etwa eine Blattform oder ein Kapitelltyp häufig in hunderten oder noch mehr Exemplaren belegt ist, die über den gesamten Mittelmeerraum und darüber hinaus verteilt sein können. Die Auswahl richtet sich nach der Verfügbarkeit guter, nach Möglichkeit farbiger und am besten bislang noch nicht publizierter Aufnahmen. So ist zu erklären, daß ein überproportionaler Anteil der Fallbeispiele aus Kleinasien stammt. Eine zweite, englischsprachige Ausgabe bietet erstmals eine systematische Übersetzung der bislang vor allem auf Deutsch entwickelten Fachterminologie und kann bei Bedarf herangezogen werden.

4 | Einleitung

Forschungsgeschichte Byzantinische Bauskulptur wurde zum Studienobjekt, als mit dem Aufkommen der Orientarchäologie im 19. Jh. ein Bewußtsein dafür entstand, daß die Formentwicklung dort, anders als im Westen, nach der Krise des römischen Reichs im 3. Jh. nicht stagnierte, sondern eine neue Blüte erlebte. Nach diversen Einzelpublikationen insbesondere auch in Museumskatalogen unternahm der Kunsthistoriker Rudolf Kautzsch (1868–1945) eine grundlegende Zusammenstellung, Beschreibung und Benennung des neuen Formenrepertoires in der Kapitellskulptur (1936). Friedrich Wilhelm Deichmann (1909–1993), dem es nach dem zweiten Weltkrieg um die Erforschung ganzer Gebäude ging, dehnte die Überlegungen auf andere Bereiche der Bauskulptur aus, insbesondere auf das →Gebälk. André Grabar (1896–1990) nahm, nun wieder kunsthistorisch-katalogartig, auch die mittel- und spätbyzantinische Epoche in den Blick und berücksichtigte dabei auch die liturgische Ausstattung. Dabei dürfte er dem Vorbild von Anastasios Orlandos (1887–1979) und anderen griechischen Kollegen gefolgt seien, die dem dortigen Denkmälerbestand entsprechend schon relativ früh damit begonnen hatten, die gesamte byzantinische Epoche einschließlich der liturgischen Ausstattung in ihre Untersuchungen einzubeziehen. Versuche von Panagiotis Michelis (1903–1969) und Ernst Kitzinger (1912–2003), byzantinische Bauskulptur als künstlerischen Ausdruck von ‚Zeitgeist‘ im Sinn Alois Riegls (1858–1905) zu verstehen und in eine teleologische Gesamtentwicklung christlichen ‚Kunstwollens‘ einzuordnen, blieben weitgehend folgenlos. Die weitere Entwicklung seit dem letzten Drittel des 20. Jh. war von der Publikation zahlreicher Corpora geprägt, wobei mal Einzelbauten und mal regionale Werkstattzusammenhänge im Fokus standen, in jedem Fall aber praktische, handwerkliche Aspekte des Steinmetzwesens. Angeführt von oder nach dem Vorbild des älteren Deichmann hat die nächstjüngere Wissenschaftlergeneration verschiedene Regionen des byzantinischen Reichs in ihrer Entwicklung beschrieben und erforscht: Otto Feld (1928–2011), Joachim Kramer (1936–2018), Claudia Barsanti (1941–2017), Annie Pralong (1943– 2017), Urs Peschlow (1943–2018) und Eugenio Russo (*1946) vor allem den Werkstattkomplex von →Konstantinopel bzw. →Prokonnesos und seine mediterranen Exporte sowie lokale →kleinasiatische Werkstattgruppen, Christine Strube (*1943) und Jean-Pierre Sodini

(*1940) darüber hinaus insbesondere auch →Syrien, Hans-Georg Severin (*1941) →Ägypten. Zumeist standen dabei die besonders zahl- und aufschlußreichen Kapitellbestände im Vordergrund. Seltener erschließt sich darüber hinaus ein Gesamtbild der Bauskulptur einschließlich der Gebälkformen, Türen etc., und nur ausnahmsweise ist auch die liturgische Ausstattung erfaßt, die überhaupt erst relativ spät Beachtung fand, aber, wie man inzwischen weiß, häufig aus denselben →Steinbrüchen und →Werkstattzusammenhängen stammt und gemeinsam mit der Bauskulptur →vertrieben werden konnte. Dem Denkmälerbestand entsprechend konzentrierte sich das Gros der Forschung auf die frühbyzantinische Epoche. Darüber hinaus haben vor allem Barsanti, Peschlow, Sodini und Hans Buchwald (1933–2013) auch die weitere Entwicklung in mittel- und spätbyzantinischer Zeit in den Blick genommen. Vertreter der nächsten Wissenschaftlergeneration erhoben letztere Epoche dann zu einem Hauptarbeitsgebiet, so Martin Dennert (*1962) und Catherine Vanderheyde (*1969). An der Wende zum 21. Jh. kam als neue heuristische Methode die →archäometrische Provenienzanalyse hinzu, die es insbesondere bei Weißmarmor ermöglicht, die Herkunft von Artefakten naturwissenschaftlich zu überprüfen. So konnten verschiedene Werkstätten trotz ähnlichem Formenrepertoire unterschieden werden, und auch die Erforschung der Steinbrüche gewann an Interesse. || Bibliographie: A. Riegl, Spätrömische Kunstindustrie ²(Wien 1927) 70–79; A. K. Orlandos, Aρχείoν των Βυζαντινών Μνημείων της Eλλάδoς 1–12 (1935–1973); P. A. Michelis, An Aesthetic Approach to Byzantine Art (London 1955) 96–98; E. Kitzinger, Byzantine Art in the Making. Main Lines of Stylistic Development in Mediterranean Art, 3rd–7th Century (London 1977) 76–80

Einleitung | 5

Überblickswerke Monographien in chronologischer Reihenfolge W. von Alten, Geschichte des altchristlichen Kapitells (München 1913) G. de Jerphanion, La voix des monuments: notes et études d’archéologie chrétienne (Paris 1930) R. Kautzsch, Kapitellstudien. Beiträge zu einer Geschichte des spätantiken Kapitells im Osten vom 4. bis ins 7. Jh., Studien zur spätantiken Kunstgeschichte 9 (Berlin 1936) A. K. Orlandos, Η Ξυλόστεγος Παλαιοχριστιανική Βασιλική της Μεσογειακής Λεκάνης, Βιβλιοθήκη της εν Αθήναις Αρχαιολογικής Εταιρείας 35 (Athen 1952–1956) F. W. Deichmann, Studien zur Architektur Konstantinopels im 5. und 6. Jahrhundert nach Christus, Deutsche Beiträge zur Altertumswissenschaft 4 (Baden Baden 1956) I. Nikolajević-Stojković, Ranovizantiska architektonska dekorativna plastika u Makedoniji, Srbiji i Crnoj Gori / La décoration architecturale sculptée de l'époque Bas-Romane en Macédoine, en Serbie et au Monténégro, Srpska akademija nauka – Posebna izdanja 278 = Vizantološki institut 5 (Belgrad 1957) E. von Mercklin, Antike Figuralkapitelle (Berlin 1962) A. Grabar, Sculptures byzantines de Constantinople (4e–9e siècle), Bibliothèque archéologique et historique 17 (Paris 1963) J. Kramer, Skulpturen mit Adlerfiguren an Bauten des 5. Jahrhunderts n. Chr. in Konstantinopel (Köln 1968) T. Ulbert, Studien zur dekorativen Reliefplastik des östlichen Mittelmeerraums. Schrankenplatten des 4. bis 10. Jhs., Miscellanea byzantina monacensia 10 (München 1969) J. J. Herrmann, The Schematic Composite Capital. A Study of Architectural Decoration at Rome in the Later Empire (Diss. New York 1973) F. W. Deichmann, Die Spolien in der spätantiken Architektur, Sitzungsberichte – Bayerische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse Jahrgang 1975 Heft 6 (München 1975) A. Grabar, Sculptures byzantines du Moyen Âge 2 (11e–14e siècle), Bibliothèque des Cahiers archéologiques 12 (Paris 1976) W. E. Betsch, The History, Production, and Distribution of the Late Antqiue Capital in Constantinople (Diss. Philadelphia 1977) C. Strube, Polyeuktoskirche und Hagia Sophia. Umbildung und Auflösung antiker Formen, Entstehen des Kämpferkapitells, Abhandlungen Bayerische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-Historische Klasse neue Folge 92 (München 1984) P. H. F. Jakobs, Die frühchristlichen Ambone Griechenlands, Habelts Dissertationsdrucke. Reihe Klassische Archäologie 24 (Bonn 1987) L'acanthe dans la sculpture monumentale de l'antiquité à la Renaissance, Mémoires de la Section d'archéologie et d'histoire de l'art 4 = Histoire de l'art 6 (Paris 1993) C. Barsanti, Capitello, area bizantina, in: Enciclopedia dell'arte medievale 4 (1994) 200–214 J. Kramer, Korinthische Pilasterkapitelle in Kleinasien und Konstantinopel, Istanbuler Mitteilungen Beiheft 39 (Tübingen 1994) A. Liveri, Die byzantinischen Steinreliefs des 13. und 14. Jahrhunderts im griechischen Raum (Athen 1996)

M. Dennert, Mittelbyzantinische Kapitelle, Asia Minor Studien 25 (Bonn 1997) S. Möllers – U. Peschlow (Hg.), Spätantike und byzantinische Bauskulptur, Forschungen zur Kunstgeschichte und Christlichen Archäologie 19 (Stuttgart 1998) I. Stoufi-Poulimenou, Το Φράγμα του Ιερού Βήματος στα Παλαιοχριστιανικά Μνημεία της Ελλάδος, Πανεπιστήμιον Αθηνών. Θεολογική Σχολή. Εκδόσεις Κληροδοτήματος Βασιλικής Δ. Μωραϊτου 2 (Athen 1999) U. Peschlow, Kapitell, in: Reallexikon für Antike und Christentum 20 (2004) 57–123 C. Vanderheyde, La sculpture architecturale byzantine dans le thème de Nikopolis du Xe au début du XIIIe siècle: Epire, Etolie-Acarnanie et Sud de l'Albanie, Bulletin de correspondance hellénique. Supplément 45 (Athen 2005) J. Kramer, Justinianische Kämpferkapitelle mit einem Dekor aus Paaren von Zweigen und die Nachfolgekapitelle im Veneto, Spätantike – frühes Christentum – Byzanz B/22 (Wiesbaden 2006) P. Niewöhner, Aizanoi, Dokimion und Anatolien. Stadt und Land, Siedlungs- und Steinmetzwesen vom späteren 4. bis ins 6. Jh. n. Chr., Aizanoi 1 = Archäologische Forschungen 23 (Wiesbaden 2007) R. Brüx, Faltkapitelle, Schriften des Zentrums für Archäologie und Kulturgeschichte des Schwarzmeerraumes 12 (Langenweißbach 2008) C. Vanderheyde – V. Penna (Hg.), Sculpture byzantine. 7e–12e siècle, Bulletin de correspondance hellénique. Supplément 49 (Athen 2008) S. Kalopissi-Verti – M. Panayotidi-Kesioglou (Hg.), Multilingual Illustrated Dictionary of Byzantine Architecture and Sculpture Terminology (Heraklion 2010) M. Kontogiannopoulou, Τα Μαρμάρινα Τέμπλα στη Βόρεια Ελλάδα και στη Θεσσαλία κατά τη Μέση Βυζαντινή Περίοδο: Κατασκευή – Μορφή – Διάκοσμος (Diss. Athen 2014) (https://phdtheses.ekt.gr/eadd/handle/10442/35186) J. J. Herrmann, Capital: Latin West, in P. C. Finney (Hg.), The Eerdmans Encyclopedia of Early Christian Art and Archaeology (Grand Rapids MI 2017) 257–265 F. Coden (Hg.), Minima Medievalia = Atti della Accademia roveretana degli Agiati 9/8 A, 2018 G. Marsili, Archeologia del cantiere protobizantino. Cave, maestranze e committenti attraverso i marchi dei marmorari (Bologna 2019) D. Moreau et al. (Hg.), Archaeology of a World of Changes, BAR International Series 2973 (Oxford 2020) C. Vanderheyde, La sculpture byzantine du IXe au XVe siècle (Paris 2020)

6 | Einleitung

Museumskataloge

Corpora

In chronologischer Reihenfolge

In chronologischer Reihenfolge

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Terminologie Byzantinische Bauskulptur folgte zunächst der antiken Tradition, und die wissenschaftliche Terminologie ist die gleiche. Besonderer Beachtung bedarf eine begriffliche Unterscheidung von ösen- oder hakenförmigen Außenhelices in →korinthischer Tradition und schnekkenförmigen Voluten, die in frühbyzantinischer Zeit zumeist mit der →ionischen Tradition in Verbindung standen. Für neue Blattformen, die im 4. Jh. aufkamen, sind spätestens seit Kautzschs „Kapitellstudien“ (1936) beschreibende Begriffe etabliert. Sie werden hier zum besseren Verständnis der wissenschaftlichen Literatur auch dann referiert, wenn damit kein Erkenntnisgewinn verbunden ist, etwa die Unterscheidung zwischen →‚groß‘und →‚kleingezackten‘ Blättern. Was neue Kapitellformen angeht, die mit der allmählichen Auflösung des antiken Kanons seit dem 5. Jh. und insbesondere im 6. Jh. in großer Zahl hervorgebracht wurden, stehen häufig mehrere Begriffe für ein und dasselbe Kapitell zur Verfügung. So lassen sich z. B. manche →Vortorkapitelle auch als →Blattkelchkapitelle, →Mehrzonenkapitelle oder →Tierkapitelle beschreiben, je nach dem, ob das Augenmerk auf der Form oder dem Dekor liegt, ob ein traditioneller oder ein neuartiger Aspekt hervorgehoben und mit welchen anderen Kapitellen verglichen werden soll. Ein anderes Beispiel sind →Monogrammkapitelle, bei denen es sich auch um →Kesselkapitelle, →Kämpferkapitelle mit Paaren von Zweigen oder →(gerahmte) Kämpferkapitelle handeln kann. Manche Dekorelemente wie →Blattmasken, →Füllhörner und →Rankendekor kommen sowohl in Kombination mit traditionellem eingezogenem Abakus als auch bei →Kämpferkapitellen mit quadratischer Abdeckplatte vor. Bislang ist häufig nicht klar, ob die verschiedenen Varianten gleichzeitig oder nach einander gefertigt wurden, was als Oberbegriff und was als Untergruppe zu gelten hat oder ob man stattdessen von einem Pool an unterschiedlichen Formen und Dekorelementen ausgehen sollte, die nahezu beliebig kombiniert werden konnten. Die Reihenfolge, in der die Begriffe und Kapitelle in diesem Band präsentiert werden, ist deshalb lediglich eine mögliche Lesart, und diverse Querverweise auf andere Begriffe und Abbildungen weisen zahlreiche Alternativen aus. Neuentwicklungen der mittel- und spätbyzantinischen Epochen sind oft erst in jüngerer Zeit benannt

worden, so daß noch nicht von einer etablierten Terminologie die Rede sein kann. Grundlegend ist die Arbeit von Dennert (1997), dessen Begrifflichkeiten hier benutzt und nur in sofern vereinfacht werden, wie das die Gegenüberstellung mit ihren Vorbildern erfordert, zum Beispiel ‚Fünfbuckelkapitelle‘ und ‚Kapitelle mit Pentaomphalon-Dekor‘, die hier unter solchen mit →Schlingbanddekor subsumiert werden, um ihr Nahverhältnis zum Dekor von →Schrankenplatten zum Ausdruck zu bringen. Bei der liturgischen Ausstattung spielte die antike Tradition eine geringere Rolle, und die eigens für die byzantinischen Arbeiten geprägten Begriffe sind kaum mißverständlich. Allerdings ist auch hier manche Wortschöpfung noch zu jung, um als etabliert gelten zu können, und es bleibt abzuwarten, ob dauerhaft von →Ambotreppenstirnen oder von ‚Ohren‘ zu Seiten der →Ambopodiumsplatten die Rede sein wird. || Bibliographie: Kautzsch, Kapitellstudien 1936; Dennert, Mittelbyzantinische Kapitelle 1997; Peschlow, Kapitell 2004; Niewöhner, Aizanoi 2007

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Chronologie und Topographie Von byzantinischer Bauskulptur spricht man seit dem 4. Jh., als →Kaiser Konstantin der Große (306–337) das vormalige Byzantion unter dem neuen Namen →Konstantinopel, heute Istanbul, zur Residenzstadt erhob. Diese Epochengrenze ist sinnvoll, weil die römische Tradition zuvor während der Krise des 3. Jh. zum Erliegen gekommen war und stattdessen ab dem 4. Jh. neue und insbesondere östliche Einflüsse zum Tragen kamen. Der Osten des römischen Reichs prosperierte in frühbyzantinischer Zeit, östliche →Werkstätten brachten das byzantinische Formenrepertoire hervor, namentlich →Dokimion in →Zentralanatolien und →Prokonnesos bei Konstantinopel, und im Osten hat sich auch der größere Denkmälerbestand erhalten. Deshalb steht der Osten in diesem Band im Vordergrund, während →Rom oder etwa die obere Adria hauptsächlich als Rezipienten östlicher Einflüsse und Importe vorkommen (Abb. 41, 112, 180, 181, 198, 204, 205, 236, 242–245, 288, 319, 323, 359, 360, 397, 404, 426, 428, 451). Andere Westprovinzen wie z. B. Spanien, die an der byzantinischen Entwicklung weder auf die eine noch auf die andere Weise wesentlichen Anteil nahmen, finden keine Berücksichtigung. Innerhalb der byzantinischen Epoche wird zwischen frühbyzantinischen Arbeiten aus dem vierten bis 7. Jh. und ‚späteren‘ Stücken aus der Zeit bis zur türkischen Eroberung Konstantinopels 1453 unterschieden. Die frühere Zeit war von kontinuierlicher Formentwicklung geprägt, so daß sie sich noch einmal ins frühere vierte, ins spätere vierte und fünfte sowie ins 6. Jh. unterteilen läßt. Die ‚spätere‘ byzantinische Zeit nach dem 7. Jh., die Historiker üblicherweise in die mittel- und spätbyzantinische Periode vor und nach der lateinischen Eroberung Konstantinopels (1204) einteilen, hat dagegen nur relativ wenig neue Bauskulptur hervorgebracht. Sie läßt keine stringente Entwicklung erkennen, die sich zu einer weiteren formengeschichtlichen Unterteilung eignete. Stattdessen sind zu allen ‚späteren‘ Zeiten Rückgriffe auf die frühbyzantinische Epoche und insbesondere das 6. Jh. auszumachen, so etwa im Fall von →Kämpferkapitellen mit Füllhörnern und solchen mit →Weinblättern und Pinienzapfen. Alternativ scheint sich die ‚spätere‘ Bauskulptur an der liturgischen Ausstattung orientiert zu haben, z. B. →Kämpferkapitelle mit abgeschrägten Kanten, mit →Schlingbanddekor und mit →Rapportmustern. Damit diese Zusammenhänge anschaulich werden, sind die ‚späteren‘ Kapitelle neben

der jeweils vorbildlichen frühen Bauskulptur bzw. liturgischen Ausstattung besprochen und abgebildet. Bei der liturgischen Ausstattung selbst ist ebenfalls zwischen frühbyzantinischen und ‚späteren‘ Arbeiten zu unterscheiden, eine darüber hinausgehende Binnenchronologie aber auch für die frühbyzantinische Epoche mangels einer größeren Anzahl genauer datierter Monumente bislang nicht möglich. Die frühbyzantinische Topographie spielt hingegen eine wichtige Rolle, denn die Liturgie konnte sich damals von Provinz zu Provinz unterscheiden, was sich in unterschiedlicher Ausstattung niederschlug, z. B. in →syrischen Bemata anstelle von →Ambonen. Darüber hinaus konnten formale Unterschiede zwischen Provinzen auch dann kultiviert werden, wenn die Ausstattungsstücke funktional äquivalent waren, etwa diverse frühbyzantinische Ambone. Das läßt ebenfalls darauf schließen, daß das frühbyzantinische Liturgiewesen in noch höherem Maße provinziell ausgerichtet war als das an sich schon provinziell geprägte Bauwesen. || Bibliographie: J. J. Herrmann, Capital: Latin West, in P. C. Finney (Hg.), The Eerdmans Encyclopedia of Early Christian Art and Archaeology (Grand Rapids MI 2017) 257–265; F. Schlimbach, Die Kapitelle in Reccesvinths Basilika. Zur Verwendung von Spolien im 7. Jahrhundert, in: S. Panzram (Hg.), Oppidum – Civitas – Urbs, Geschichte und Kultur der iberischen Welt 13 (Berlin 2017) 519–534

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Frühby yzantinisch he Zeit

Abb. 1: Linkes Frragment eines feingezahnten Blatttfrieses mit flan-kierendem Adlerpaar, aus Doryla aion/Eskişehir in Phrygien (Zentralanatolien), M Museum Kütahya Inv. 1096 (Niewö öhner 2001)

Abb. 2: Rechtes Fragment desselben Frieses wie in Abb. 1 (Niewöhner 200 01)

Zu Anfa ang der frühbyzantinischen n Epoche vom vierten bis zum m 7. Jh. bildetee die →tetrarch hisch-konstanttinische Zeit ein ne Zäsur gegen nüber der römiischen Kaiserzzeit: Die Produktion von Bau uskulptur bra ach ein, Marm morvorkommeen wurden auffgegeben und Werkstatttrad ditionen rissen a ab (→Prokonneesos, →Sivec). Als in →theod dosianischer Z Zeit gegen End de des 4. Jh. ein neuer Ba auboom einsetztte, spielte →Ro om nur noch eine Nebenrollle, und das Formenrepertoirre, mit dem d die neue Hau uptstadt →Konsttantinopel aussgestattet wurrde, kam aus →Dokimion in n →Zentralanattolien. Kon nstantinopel sselbst bzw. die benachbartee Steinbruchin nsel Prokonnesos, die im sp päten 4. Jh. zu um Ausbau der neuen Haup ptstadt reaktivviert wurde, spielten s dann seeit dem fünfteen und insbeso ondere im 6. Jh. J eine Führun ngsrolle. Sie brachten viele Innovationen n hervor und ex xportierten gro oße Mengen vvon Bauskulp ptur für kaiserliche Stiftungen n und andere Bauvorhaben n in den gesamteen Mittelmeerrraum. Das beeeinflußte das provinzielle F Formenreperto oire und dom miniert das moderne m Fundsp pektrum ebensso wie die →Fo orschungsgescchichte, so daß die prokonnesisch/konstan ntinopolitaniscche Produktion n üblicherweisse als Standard d und Bezugsrrahmen dient. Dan neben existiertte in frühbyza antinischer Zeitt vielerorts ein n eigenständiiges provinzieelles Steinmettzwesen mehr o oder minder u unabhängig vvon hauptstäd dtischen Trends (→Griechenlan nd, im →Balka angebirge, in →Westkleinasiien, →Lykien, →Kilikien, →S Syrien und →Ägypten) und ma anchmal ansch heinend in dezidierter Abgrrenzung von jen nen (→karische Ambone, →zentralanattolische Ambone). Das hing n nicht zuletzt damit zusammeen, daß es jetzt in erster Liniee um den Dek kor von Kircheen ging, welche nicht die Hau uptstadt sondeern die jeweiliige provinzielle Metropolis zum Vorbild ha atten. || | Bibliogra aphie: T. Ulbert, Untersuchungen n zu den byzanttinischen Reliefplatten des 6. bis 8. Jahrhunderts,, Istanbuler Mittteilungen 969/70, 339–357 7; Strube, Polyeuktoskirche 1984 19/20, 19

Abb. 3: Paar von n Ambotreppensttirnen, jeweils mit Muschelnische und heraldische em Adler, zwische en zwei Doppelha albsäulen als türkische Brunn nenfassade wiede erverwendet, alle es lokale Marmore e, Kureyşler bei Aizzanoi in Phrygien n, Zentralanatolie en (Niewöhner 200 02)

Abb. 1–2 2: Niewöhner, Stteinmetzarbeiten Kütahya 2006, 458 Kat. 89 Abb. 552 f. Abb. 3: N Niewöhner, Aizan noi 2007, 215 f. 253. Kat 97. 98. 308 Taf. 11. 31

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M Mittel- und sspätbyzantinische Zeitt D Die mittelbyzan ntinische Epocche folgte auf einen Hiatus w während der Peerser- und Arab berkriege (sieb btes bis 9. Jh.) un nd griff auf ffrühbyzantinisches Formenrrepertoire zurü ück, insbesond dere auf dasjenige des 6. JJh. Dies mag niicht zuletzt da amit zusammen nhängen, daß die nun üblich hen kleinen K Kreuzkuppelkirchen mit ein nem geringen Bedarf an Bauskulptur häuffig mit wiederrverwendeten Sttücken aus frrühbyzantinisccher Zeit ausg gestattet wurdeen. Wahrschein nlich aus dem mselben Grund d kam es zu keeiner weiteren n Stilentwicklu ung, so daß sspätbyzantiniscche Arbeiten a aus der Zeit nach n der Lateinerherrschaft (11204–1261) kau um von mittelbyzantinischeen Stücken zu un nterscheiden sind. Stattdesssen orientierrte man sich da amals offenba ar durchweg an a der frühbyyzantinischen Blütezeit und rrekurrierte imm mer wieder au uf deren Form menrepertoire. Eine provin nzielle Prägun ng ist, im Unterschied zur frrühbyzantiniscchen Zeit, eher selten greifbar (→Griech henland, →Zeentralanatolien n), was sowoh hl mit einem Bedeutungsverllust der Proviinzen als aucch mit einem geeringeren Ba auvolumen zusammenhäng gen könnte. → →Templonepisttyle bilden inssofern eine Au usnahme, als siie in größerer Stückzahl und d ohne direktee frühbyzantiniische Vorbild der angefertigtt wurden. Mö öglicherweise ha andelt es sicch häufig um m Ersatzstück ke für ältere Ep pistylbalken a aus Holz.

Abb. 4: Adle erkapitell mit bärrtigem Kopf am A Abakusknauf, Museum Konya in Ze entralanatolien, Inv. 1980.12.1 (Niewöhner 2008)

| || Biibliographie: Gra abar, Sculptures Moyen Âge 1976 6; E. Barsanti, La sccultura mediobizantina fra tradizione e innovazio one, in: F. Conca – G. Ficcadori (Hg g.), Bisanzio nelll’età dei Macedo oni, Quaderni di Accme 87 (Mailand 2007) 5–49 Ab bb. 4: Dennert, M Mittelbyzantiniscche Kapitelle 199 97, 217 Kat. 325 Ta af. 58 Ab bb. 5: A. Ödekan n (Hg.), The Rem mnants. 12th and d 13th Centuries Byyzantine Objects in Turkey (Istanb bul 2007) 245 Ab bb. 6: A. Papale exandrou, The Church C of the Virgin of Skripou (D Diss. Princeton 19 998)

Abb. 5: Schrankenplatte mitt Schlingband und heraldischem Adler, A der einen H Hasen in den Klau uen trägt, Museum m Iznik (Westtürk kei), Inv. 4748 (W Weber 2005)

Ab bb. 6: Rankenfrie es und flankierende Adler mit Schlangen im Schna abel, Theotokos vvon Skripou in Böotien (Mittelgriecchenland), 873/8 874 (K Kramer 1966)

12 | Einleitung

Bausk kulptur

Abb. 7: Pilasterk kapitell mit Kanth haros, Hüllblätterrn mit Vogelköpfen anstelle von Helices, Eckhalb bblättern und Blu umen an der Abon Nea Anchialos/Theben in Thes-deckplatte, aus der Basilika C vo antinisches Muse eum Athen salien (Mittelgriechenland), Byza Inv. ΒΜ 2552, T 3 37 (Peschlow)

Bei derr byzantinisch hen Bauskulpttur ging es in n erster Linie u um den Deko or von Kapitellen. In →k konstantinischeer Zeit stand zunächst diee Entwicklung g neuer Blattforrmen und dereen Kombinatio on nach dem Prinzip der →V Varietas im Vo ordergrund un nd konzentrierrte sich auf dass zentralanato olische →Dok kimion. Ab →ttheodosianisch her Zeit wurdee von dort aus dann die Prod duktion auf →Prrokonnesos bzzw. in →Konsttantinopel neu u belebt und trat nun an führeende Stelle. Hau uptaufgabe w waren diffus b belichtete Kircheninnenräum me mit Arkadeen. Das führtee einerseits dazu, daß die Bed deutung von → →Säulenbasen u und →Gebälk zurückging, und beförderte andererseits das Aufkomm men von →Kämp pfern und →Durchbruchsa arbeit. Infolgeedessen büßte d die antike Ordn nung ihre norm mative Bedeutung ein und wu urde im 6. Jh. durch →Faltkapitelle und →Kämp→ ferkapittelle abgelöst. Mitttel- und spätbyzantinische K Kirchen waren n kleiner und hattten einen geriingeren Bedarrf an Bauskulp ptur, der häufig durch →Wieederverwendu ung gedeckt wurde, weshalb b wohl auch N Neuanfertigung gen sich überw wiegend auf älteeres Formenrep pertoire bezog gen, insbesond dere das 6. Jh. || | Bibliogra aphie: Vanderheyyde – Penna, Scculpture 2008; J. J. Herrmann, S Sculpture and Ornament: Archite ectural, in: P. C. C Finney (Hg.), Th he Eerdmans Enccyclopedia of Ea arly Christian Artt and Argy (Grand Rapids MI 2017) 481–48 84 chaeolog Abb. 7: M M. Sklavou Mauroeidi, Γλυπτά το ου Βυζαντινού Μουσείου Μ Αθηνών ((Athen 1999) 80 K Kat. 109 Abb. 8: B Barsanti – Guiglia a, Ayasofya Müze esi 2010, 103 f. Ab bb. 112 Abb. 9: S Schneider, Grabung Westhof Soph hienkirche 1941, Taf. T 17 ,1

Abb. 8: Kämpferrkapitell mit hera aldischem Adler, Ayasofya Museum Istanbul Inv. 157 7 (Kramer 1970/7 71)

Abb. 9: Architravvblock mit Lämm merfries von der Portikus der theod dosianischen Sop phienkirche in Isttanbul, 415 einge eweiht (Niewöhne er 2007)

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Liturgische A Ausstattung g D Die liturgische Ausstattung umfaßte u neben n dem →Altar au uch dessen A Abschrankung durch ein T Templon, den V Vorgänger der Ikonostase, →Ambone, → diee als Kanzeln zu ur Lesung dess Evangeliumss dienten, sow wie mancherorrts monolithe →Taufbecken. Der Dekor w wurde wesentlicch in christlich her Zeit neu geeschöpft, und dabei scheint neeben Formenrrepertoire der Bauskulptur, z. B. →Soffitteen (Abb. 11, 34 41, 378), auch anderer Kirch hendekor eingeeflossen zu seiin, z. B. Fußbo odenmosaiken.. Eine stilistiische Datierun ng ist selten m möglich, z. B. an nhand von da atierenden Elem mente der Bau uskulptur wie → →Rundstäben ((Abb. 335, 384 4, 389) oder →Blattfriesen (A Abb. 335, 366)). →Stifterinschriften und fi gürlicher Deko or mit Tieren (→Adler [Ab bb. 3, 5, 11, 119, 122, 128], → →Pfauen [Abb. 25, 374, 38 82, 428, 431])), selten mit m menschlichen G Gestalten, kön nnen ebenfallss Datierungshiinweise geben n. Provinziellee Unterschiedee konnten mitt unterschiedlicchen liturgiscchen Praktikeen verbunden n sein, z. B. → →andere Ambo one und →syriische Bemata. Anderes ändeerte sich im La auf der Zeit: So o führte die Eiinführung der Kindstaufe zurr Aufgabe gro oßer Taufbeck ken, und ab m mittelbyzantinischer Zeit zogen kleinere Kirchen eine alllmähliche Au ufgabe von gro oßen steinern nen Ambonen na ach sich. Auch h sonst war man m in spätereer Zeit bei der litturgischen A Ausstattung innovativer i a als bei der Bauskulptur, so beim Dekorr von →Schra ankenplatten, → →Templonepisttylen (Abb. 12) und →Knoten nsäulen.

Abb. 10: Schrankenplatte mit Rhombendekor, Huhn und Hand dlauf ….. ΙΟΥΕΠΙΚΛ…, Musemit Inschrifft (περί ευχ)ής Ευκαρπίου κ(αι) Ε… um Afyon in n Zentralanatolien (Niewöhner 2020)

| || Biibliographie: Stoufi-Poulimenou, Φράγμα 1999 9; Kontogiannopo oulou, Τέμπλα 20 014 Ab bb. 11: F. Önengu ut – P. Serdar, Sto oneworks with An nimal Motifs, in: P.. M. Militello – H H. Öniz (Hg.), So oma 11, BAR Interrnational Series 26 695 (Oxford 2015) 865–869 Abb. 2 Ab bb. 12: A. H. S. M Megaw, The Skrip pou Screen, Annu ual of the British Scchool at Athens 6 61, 1966, 1–32 Taf. 1 d

Abb. 12: Templo onepistylblock Unterseite: Medaillons, gefflügelte Vierbeiner, Vogelpaar mit zentra alem Kantharos, rechts r geb brochen, Theotok kos von Skripou in Böotien (Mitttelgriechenland),, 873/874 (Kram mer 1966)

Abb. 11: Tem mplonpfosten mit Soffittendekor u und attischer Säu ulenbasis (linkss) bzw. mit Kreuz,, Rosette, Vogelp paar und jagendem Adler (rechtts), Museum Side e in Pamphylien, Südtürkei (Kramer)

Kapitellformen des früheren 4. Jh.

https://doi.org/10.1515/9783110690484-002

16 | Kapiteellformen des früüheren 4. Jh.

Kaiserr Konstantin der Große e

Abb. 13: Konstan ntinische Erlöserrkirche, heute San Giovanni, am Lateran in Rom, antike Säulen mit unterschiedlich hen Kapitellen, G (ca. 160 06–1659) in San Detail eines Fresskos von Filippo Gagliardi Martino ai Montti in Rom (Wikime edia Commons)

Die Reg gierungszeit K Konstantins dees Großen (30 06–337) und seiiner Nachfolgeer brachte kau um neue Bausskulptur hervor. Das gilt für → →Rom und diee neue Resideenzstadt →Konsttantinopel ebeenso wie für d die großen altten Provinzstäd dte →Westkleiinasiens. Marm morbrüche wiee →Prokonneso os und →Sivecc dürften den B Betrieb damalss eingestellt ha aben. Kontinu uität läßt sich dagegen im zentralz anatolisschen →Dokim mion und in →S Syrien greifen. Diee konstantiniscchen Kircheng gebäude in Ro om wurden miit →wiederverrwendeter anttiker Bauskulp ptur errichtet (Abb. 13). Dab bei kombiniertte man unterschiedliche Kap pitelle, was ein nem Mangel an n einheitlichen n Serien ebenso wie einer neu uen Mode entsp prochen haben n könnte, die in Syrien (Ab bb. 14) und in n Dokimion (A Abb. 15) schon ffrüh für neu an ngefertigte Bauskulptur bezzeugt ist und als →Varietas bezzeichnet wird. Insgesamt stellt ssich die wenig ge Bauornamen ntik der konstan ntinischen Epo oche als ein vvon östlichen Provinzen getrragenes und g geprägtes Phän nomen dar. Da as könnte nichtt zuletzt damit zusammenhä ängen, daß in n diesen Provinzzen weniger A Altbestände vverfügbar waren, die man hä ätte wiederverw wenden könneen, so daß dorrt Neues produziiert werden mu ußte. || | Bibliogra aphie: Strube, Ba audekoration Kalk ksteinmassiv 199 93. 2002, Bd. 1; H. Brandenburg, Th he Use of Older Elements in the Architecourth- and Fifth-C n: R. Brilliant – D. D Kinney ture of Fo Century Rome, in (Hg.), Re euse Value. Spoliia and Appropria ation in Art and Architecture (Farn nham 2011) 53–73

en KalksteinmasAbb. 14: Basilika a von Mushabbak k im nordsyrische siv (vgl. Abb. 46 62) mit unterschie edlichen, neu ang gefertigten Kapitellen (Wikimedia Commons)

Abb. 13: A. B. Sutherland d, The Decoration n of San Martino ai Monti 2, The B Burlington Maga azine 106/732, 1964, 114–121, hier 121 Abb. 21 oration Kalksteinmassiv 1993. 200 02, Bd. 2 Abb. 14: Strube, Baudeko S. 189–19 95 Taf. 135–141 Abb. 15:: Niewöhner, Stteinmetzarbeiten n Kütahya 2006 6, 455 f. Kat. 84 A Abb. 49

Abb. 15: K Korinthisches Pillasterkapitell mitt feingezahntem MittelM blatt und d weichzackigen H Halbblättern, auss Emiigazi in Phryygien (Zentrala anatolien), Museu um Kütahya Inv. 6 6789 (Niewöhnerr 2001)

Kapitellformen des frrüheren 4. Jh. | 17

Ehrensäulen n Sä äulenmonumeente zu Ehren n frühbyzantin nischer Kaiser in n →Konstantin nopel (Abb. 16,, 18, 56, 107) u und vereinzelt au uch in Provin nzstädten (Abb b. 17, 304, 30 06) waren zum meist von eineem Standbild bekrönt, hattten kolossale G Größe und oft a auch besonderre Schäfte und d Kapitelle. So kö önnen sich d die Schäfte du urch edle Ma aterialien wie Po orphyr (Abb. 16) oder Gra anit (Abb. 18) ebenso auszeeichnen wie d durch Kränze (Abb. 16) od der Riefelung (A Abb. 17). Die Kapitellle fallen typisccherweise durcch Größe und da amit verbundene Besonderrheiten im Bla attschnitt auf (A Abb. 56, 107) u und können darüber d hinauss etwa Monogrramme aufweiisen (Abb. 17),, so daß auch einige Streufu unde aufgrund d solcher Merrkmale mit Eh hrensäulen in V Verbindung geb bracht werden n (Abb. 304, 306). | || Biibliographie: P. Y Yoncacı Arslan, Towards a New Ho onorific Column: th he Column of Co onstantine in Earrly Byzantine Urb ban Landscape, M METU Journal of tthe Faculty of Arrchitecture 33/1, 2016, 121–145; Kai von Konstantiinopel, in: M. Korres – S. MamaU.. Peschlow, Am K lo oukos – K. Zampas – P. Mallouch hou-Tufano (Hg.)), Ηρως Κτίστης. Μ Μνήμη Χαράλαμπο ου Μπούρα (Athen 2018) Bd. 2 S. 4 439–458

Abb. 16: Po orphyrschaft mit Lorbeerkranz und d Marmoraufsatzz mit Inschrift Ka aiser Manuels I. K Komnenos (1143– –1180), 328 errich htete Ehrensäule für Kaiser Konstantin den Großen n in Istanbul (Niewöhnerr 2010)

bb. 16: C. A. Man ngo, Constantine e's Column, in: ders., Studies on Ab Co onstantinople, Variorum Collecte ed Studies 394 (A Aldershot 1993) Ka apitel 3 Ab bb. 17: A. Taddei, A chi attribuire la cosiddetta ‚co olonna di Giuliano o‘ ad Ankara?, in n: S. Cosentino – M. E. Pomero – G. Vespignani (H Hg.), Dialoghi con n Bisanzio, Quad derni della Rivista a di bizantinistica a 20 (Spoleto 20119) 1039–1052 Ab bb. 18: M. Jordan n-Ruwe, Das Säullenmonument (Bonn 1995) 170 f. Ta af. 20, 1 f.

Ab bb. 17: Geriefelte er Schaft und weicchzackiges Kapittell mit Mittelmedaillon, Ehrensäule wohl des 6. Jh. in Ankara (Pe eschlow)

Abb. 18: Gra anitschaft, kleing gezacktes korinth hisches Kapitell und u Aufsatz mitt heraldischen Ad dlerfiguren, Ehren nsäule für Kaiser Markian in Istanbul, Mitte 5.. Jh. (Wikimedia C Commons)

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Bucke el-/dornenfö örmige fein ngezahnte Blätte er Buckel-- oder dornenfförmige feingeezahnte Blätterr unterscheideen sich von →ffetten/zackigen n feingezahnteen Blättern da adurch, daß ih hr Umriß von runden Bohrlöchern und da azwischen verb bliebenen dorrnenförmigen Zähnen gebildet wird. Außerrdem ist die Blattoberfläch he typischerweeise glatt und,, abgesehen vo on einer tiefen n Mittelrille, un nbewegt. Solche Blätter wu urden seit der sspäteren Kaiseerzeit in →Dokim mion auf derr zentralanatolischen Hocchebene gearbeiitet und von do ort in Form von n Säulensarko ophagen (Abb. 19 9) und Pilasterrkapitellen auch in den Mitttelmeerraum eexportiert. Wä ährend die P Produktion vo on Säulensark kophagen im 33. Jh. auslief, wurden Pilastterkapitelle alss Teile von W Wandverkleidun ng, für die Do okimion berühm mt war, auch in n frühbyzantin nischer Zeit herrgestellt und exp portiert. And dere Bauglied der und liturg gische Aussta attungsstücke mit diesem B Blattschnitt fa anden in ersteer Linie regiona ale Verbreitun ng in →Zentrallanatolien (Ab bb. 20). Im Lauff des 4. Jh. wurrde der buckell- oder dornenfförmige Blattsch hnitt durch diee →fette/zackige feingezahn nte Variante abgelöst. || | Bibliogra aphie: Kramer, Pilasterkapitelle 1994, 26; J. Rohmann, R Einige Be emerkungen zum m Ursprung des feingezahnten Akanthus, A Istanbule er Mitteilungen 4 45, 1995, 109–1211 Abb. 19: H. Wiegartz, Kle einasiatische Säu ulensarkophage, Istanbuhungen 26 (Berlin 1965) 156 f. ler Forsch Abb. 20: I. H. Mert – P. N Niewöhner, Blattkapitelle in Konyya, Istan010, 373–410, hie er 396 f. Kat. 8 Ab bb. 21 buler Mittteilungen 60, 20

Abb. 19: Kapitell und Bogenzwickel eines spätröm mischen Säulensarkophags auss Sidamaria/Ambar in Lykaonien ((Zentralanatolien), Museum Istanbu ul Inv. 1179 (Niew wöhner 2008)

Abb. 20: Spätrrömisches korinthisches Kapitell mit windbewegte en Blätttern aus Sidamarria/Ambar, Muse eum Konya Inv. 27 78 (Niewöhner 2008)

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Fe ette/zackig ge feingezahnte Blätte er Feette oder zacckige feingeza ahnte Blätter lösten ihre V Vorgänger, diee → →buckel-/dorneenförmigen feiingezahnten B Blätter, im Lau uf des 4. Jh. ab b. D Der neue Blattyyp ist stärker mit m dem Meißeel überarbeitett, so daß Bohrrlo ochreihen nich ht mehr als so olche zu erken nnen sind und d statt dornen nfö örmiger jetzt feette Zähne und d eine zackige K Kontur entstan nden. Auch diee Blattoberfläche ist typischerrweise stärker belebt, d. h.. geädert, und d Blattlappen kön nnen wie hintter einander g gestaffelt ersch heinen. Vor allleem untere Blatttlappen sind häufig h in mehrrere Finger auffgespalten und d au ufgefächert (A Abb. 21, 24, 1774, 175). Die inneren Zähn ne der unteren n Blattlappen kö önnen aufgek krümmt sein und ‘Augen’’ einschließen n (A Abb. 21, 24) wiee beim →gezacckten Blatt. Im 4. Jh. w wurde die Blatttform im zenttralanatolischeen →Dokimion n au us ihrem buck kel-/dornenförm migen Vorgän nger entwickeltt (Abb. 1, 2, 155, 211, 24, 26, 44,, 50, 349, 40 02, 407), ab d dem 5. Jh. da ann auch von n → →Prokonnesos//Konstantinopel (und von →Sivec [Abb. 119, 124, 1277, 1228]) übernomm men und dortt um neue Va arianten bereiichert (→wind dbeewegte, →Sch hmetterlings-, →Doppel-, →g geränderte un nd →weinartigee Blätter). Sie blieeb das 6. Jh. hiindurch in Geb brauch. Frühe Arbeeiten des 4. Jh h. aus Dokimio on, wo damalss in verhältnissm mäßig kleiner S Stückzahl gefeertigt wurde, k können sich du urch besonders grroße Relieftiefe fe und hohe Pla astizität auszeichnen (Abb. 3349, 402).

Kompositkapitelll, Museum Afyon in Abb. 21: K Zentralanatolien (Peschlow w 1998)

| || Biibliographie: J. S Strzygowski, Die Akropolis A in altbyyzantinischer Zeiit, Athener Mitteiilu ungen 14, 1889, 271–296, hier 28 80; P. Niewöhne er, Production an nd Distribution o of Do ocimian Marble in the Theodosian n Age, in: I. Jacob bs (Hg.), Production and Prosperity in n the Theodosian n Age, Interdiscip plinary Studies in n Ancient Culture e and Religion 14 4 –271 (LLeuven 2014) 251– Ab bb. 21 und 23: Niewöhner, Aizano oi 2007, 288. 291 Kat. 448. 461 Taf. 55. 57 Ab bb. 22: Barsanti, Iznik-Nicaea's Museum M 2003, 274 Abb. 27

Abb. 22: K Korinthisches Pila asterkapitell mit gegenläufig windbewegten fe eingezahnten Blä ättern, Museum Iznik, Westtürkei (Peschlow 1983))

Korinthisches Pila asterkapitell und d, Abb. 23: K darüber, e ein mittelbyzantinisches Templon nepistyl-Fra agment, Altstadt von Antalya er 2001) (Niewöhne

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Dokim mion

Abb. 24: Großess feingezahntes korinthisches k Pila asterkapitell aus dokimischem Marmor, Museum Istanbul (Niewöh hner 2009)

Abb. 25: Ambotrreppenwange mitt Pfau und Champ plevé-Dekor aus Aizanoi in Phryg gien (Zentralanato olien), Museum K Kütahya Inv. 7652 2 (Niewöhner 200 01)

Das an ntike Toponym m Dokimion b bezeichnet →M Marmorbrüche und →Werksttätten im zentrralanatolischeen Phrygien. Vo on dort stamm men diverse Bu untmarmore, die insbesondere für Wandvverkleidung h hoch geschätztt waren und in den Mittelmeeerraum exporttiert wurden. ZugehöZ rige Pilaster aus Weiißmarmor wurrden ebenfallss exportiert, un nd ihre Kapiteelle sind entsprrechend weit verbreiv tet (Abb. 15, 24, 28,, 29, 44, 48, 50, 104). Anssonsten diente d dokimischer W Weißmarmor in n erster Linie der d Versorgung g →Zentralana atoliens. Ab dem 4. Jh. brrachte Dokimiion in kleinen n, qualitätvolleen Serien neben →starrzackig gen Blättern (A Abb. 27, 28, 29)) auch die → →weichzackigeen (Abb. 15), →feingezahntten (Abb. 1, 22, 15, 21, 24, 226, 44, 50, 34 49, 402, 407), → →groß- (Abb. 29 9, 44, 46, 467) und →kleingezzackten (Abb. 46, 48, 51)) sowie →m mehrzackigen Blätter (Abb. 10 04) hervor, diee dann seit →ttheodosianisch her Zeit von →P Prokonnesos/K Konstantinopel übernommen n, massenweisse aufgelegt, vvulgarisiert un nd im Mittelmeeerraum verbreittet wurden. Im fünften und 6. Jh. folgte B Bauskulptur aus a Dokimion Vorgaben von Prokon nnesos (→Komposit[Abb. 211] und →theo odosianische K Kapitelle [Abb b. 175], →windb bewegte, →Sch hmetterlings- [Abb. 187], →D Doppelund → →geränderte B Blätter [Abb. 187], →Vorto or- und →Füllho ornkapitelle [Abb. 212, 2286] sowie diverse →Kämp pferkapitelle [A Abb. 286, 306]]). Eine genau ue Übereinstim mmung legt ein ne Zusammeng gehörigkeit der Werkstätten nahe. Diee liturgische A Ausstattung, diie von Dokimiion und in Zenttralanatolien gefertigt und d verwendet wurde, blieb hingegen eigen nständig. Sie zzeichnete sich h durch besondere →zentralan natolische Am mbone, durch speziellen →Champlevé-Dek kor (Abb. 25, 365, 393, 395) sowie durch k kleine dokimiische Kapitellle aus, die so ogar im ländlich hen Raum Veerwendung fanden (Abb. 26, 2 407, 467), w wo man sie m mit Säulchen a aus lokalem Marmor M (Abb. 403) kombinierrte. || | Bibliogra aphie: J. C. Fant, C Cavum Antrum Ph hrygiae. The Orga anization and Operations of the Ro oman Imperial Marble Quarries in n Phrygia (Oxford 11989); Niewöhnerr, Aizanoi 2007

Abb. 26: Feingezahntes korinthissches Kapitell au us Pullar bei Aiza-hrscheinlich liturrgische Ausstatnoi in Phrygien, Kleinformat, wah Kütahya Inv. 854 (Niewöhner 2002 2) tung, Museum K

Abb. 24:: P. Niewöhner – W. Prochaska a, Ein frühbyzan ntinischer Großbau mit Wandverkleiidung aus dokim mischem Marmor, Istanbu9, 453–458 ler Mitteiilungen 59, 2009 Abb. 255–26: Niewöhne er, Aizanoi 200 07, 271 Kat. 364. 3 381 Taf. 42. 4 45

Kapiitellformen des frrüheren 4. Jh. | 21

S Starrzackige e Blätter Sttarrzackige Bllätter untersccheiden sich vvon →weichza ackigen und →gezackten Blättern B durch h starr abgesp preizte Zacken n, die weder weeich anliegen noch ‚Augen‘ biilden. Benach hbarte Blätteer weisen tyypischerweise → →Spitzenberührung auf (Abb. 27–29). Das starrza ackige Blatt ka ann als Fortscchreibung der rö ömischen ‚Norrmalform‘ gellten (Abb. 30)) und wurde do ort, wo eine en ntsprechende Werkstatttrad dition Bestand ha atte, bis ins 4 4. Jh. verwendet, auch für → →korinthische Kapitelle mit reduzierter oberrer Zone (ohne Innenhelices ettc.) und insbeesondere im zentralanatolis z schen →Dokim mion (Abb. 27–29). Dort fan nd das Blatt zu unächst auch no och Verwendu ung, als bereits der →gezack kte Typ eingefü ührt war, und d wurde nebeen diesem als Variante im Siinne der →Varrietas gebrauch ht (Abb. 29), im 5. Jh. dann ab ber aufgegebeen und nicht von →Prokon nnesos überno ommen.

Abb. 27: Ko orinthisches Kapitell, Museum Kon nya in Zentralana atolien, Inv. 62 ((Niewöhner 2008 8)

| || Biibliographie: P. Pensabene, La decorazione d arch hitettonica, l'impiiego del marmo e l'importazione di manufatti orie entali a Roma, in Ita alia e in Africa (2–6 d.C.), in: A. A Giardina, (Hg..), Le merci, gli in nsediamenti (Late erza 1986) 285–4 429; J. Kramer, D Die beiden spätan ntiken Kapitelle in St. Gereon zu u Köln, Kölner Ja ahrbuch für Vorun nd Frühgeschichtte 24, 1991, 297– –349 Ab bb. 27: I. H. Mert – P. Niewöhner, Blattkapitelle in Konya, Istanbule er Mitteilungen 60 0, 2010, 373–410 0, hier 398 f. Kat. 11 Abb. 24 bb. 28: Niewöhne er, Aizanoi 2007, 269 Kat. 355 Taff. 41 Ab Ab bb. 29: P. Niewöh hner, Der frühbyzzantinische Rund dbau beim Myrela aion in Konstantiinopel. Kapitelle e, Mosaiken und Ziegelstempel, ungen 60, 2010, 411–459, 4 hier 448 8 Kat. 4 Abb. 26 Istanbuler Mitteilu

Abb. 28: Ko orinthisches Pilassterkapitell aus A Aizanoi in Phrygie en (Zentralana atolien), Museum Kütahya Inv. 85559 (Niewöhner 20 001)

Abb. 29: Pillasterkapitell mitt einem starrzack kigen Mittelblatt und u einem groß ßgezackten Halbb blatt, rechts und o oben gebrochen, dokimischer M Marmor, vom theo odosianischen Ru undbau beim Myrelaion in Ista anbul, Museum Isstanbul Inv. 60711 (Niewöhner 200 09)

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Syrien n

Abb. 30: Korinth hisches Kapitell, Kalkstein, Baptissterium von Qalatt Siman (Gloc 198 85)

Das lok kale, in Kalksteein arbeitendee Steinmetzwessen von Syrien u und dem dam mit eng verbun ndenen Nordm mesopotamien zeichnete sich h durch ein h hohes Maß an n Eigenständig gkeit und dad durch aus, da aß sich die rö ömische Traditio on in byzantin nischer Zeit offfenbar bruchllos fortsetzte (Abb. 30). So w wurde der Bla attschnitt unab bhängig von →D Dokimion bzw. →Prokonnesos in eigener Tradition klein nteilig weitereentwickelt (Abb b. 31, 32) – alllerdings mit derr gleichen Ten ndenz zu →Sp pitzenberührung und →rankissierender Fülle – wie das äh hnlich auch in n →Kilikien un nd →Lykien deer Fall war. Wa as die Kapitelllformen angeht,, wurden wedeer →Kämpfer noch →ionisch he oder andere →Kämpferkap pitelle übernom mmen. Weitere regionalee Eigenheiten sind jeweils seit dem 4. Jh. b bzw. in römisscher Traditio on bezeugt, während w Vergleicchbares anderrnorts häufig eerst später un nd nicht in ungeebrochener antiker Tradition n, sondern untter dem Einfluß ß eines prokon nnesisch/konsstantinopolitan nischen Revivals nachzuweiseen ist, zum Beeispiel →windb bewegte Blätter (Abb. 31) und → →Blattfriese (A Abb. 449). Ebeenfalls auf eigeene, römische Traditionen gehen g in Syrien u und Nordmeso opotamien biss ins 7. Jh. alllgemein verbreittete →Varietass (Abb. 14), →V Voll- oder Bosssenblätter (Abb b. 34) und sog.. toskanische K Kapitelle zurücck. Aucch die liturgiscche Ausstattun ng erweist sich h als eigenstän ndig, etwa durrch →syrische Bemata ansteelle von →Ambo onen. || | Bibliogra aphie: C. Strube, Die Kapitelle von n Qasr ibn Warda an. Antiochia und d Konstantinopell im 6. Jahrhund dert, Jahrbuch fü ür Antike und Christentum 26, 198 83, 59–106; A. Na accache – J.-P. Sodini, S Le décor arcchitectural en Syyrie byzantine, in: J.-M. Dentzer – W. Orthmann (H Hg.), Archéologie e et histoire de la Syrie 2 (Saarbrücken 1989) 477–490; Brands, B Bauornamentik R Resafa-Sergiupoliis 2002

Abb. 31: Windbe ewegtes korinthissches Kapitell, Ka alkstein, Nordarm m der kreuzförmig gen Basilika von Qalat Q Siman (Kafffenberger)

udekoration Kalk ksteinmassiv 199 93. 2002, Abb. 30: Cf. Strube, Bau Bd. 1 S. 2 243 Taf. 109 a Abb. 31– –32: Strube, Bau udekoration Kalk ksteinmassiv 199 93. 2002, Bd. 1 S. 2 205–252 Taf. 86 a a; 108 d

Abb. 32: Kämpfer bzw. Ge esims am nördlichen Kalottenfuß der OstBasilika von Qala at Siman, Kalkste ein apsis derr kreuzförmigen B (Peschlow w)

Kapitellformen des frrüheren 4. Jh. | 23

V Vollblätter (Bossenblättter) V Vollblätter vereeinfachen und d reduzieren d die Arbeit des Stteinmetzen du urch einen Veerzicht auf Bin nnenstruktur. Siie gehen ursp prünglich wo ohl auf unferttige Arbeiten zu urück, werden n deshalb auch h als Bossenblä ätter bezeichneet (vgl. →Bosssenbasen) und fanden in IIstanbuler Zistternen Verwendung (Abb. 36). Ein weeiterer Grund ko onnten grobe M Materialien wiie Basalt sein, die sich nicht zu ur Ausarbeitu ung feingliedriiger Blattstruk kturen eigneteen. In Rom warren Vollblätterr seit der Kaiseerzeit verbreiteet und wurden n bis ins 5. Jh. häufig benutzzt, sowohl für → →korinthische als auch für →komposite → Ka apitelle, typisccherweise in ssekundären Ordnungen O odeer Positionen (A Abb. 33). In → →Syrien, Nordm mesopotamien und darüber hiinaus waren V Vollblätter bis ins 7. Jh. geläu ufig und wurdeen auch für Hauptordnungen verwendeet (Abb. 34), z.. B. Justinians Basilika im Katharinenklo K oster auf dem Siinai.

Abb. 33: Ko ompositkapitell m mit Vollblättern, b bei San Paolo fuo ori le mura in R Rom (Kramer 1966 6)

| || Biibliographie: Herrmann, Schema atic Composite C Capital 1973; A. Gu uiglia Guidobald di, I capitelli de ella basilica giu ustinianea della Th heotokos, oggi die S. Caterina, su ul Monte Sinai, in n: F. De Maffei – C.. Barsanti – A. G Guiglia Guidoballdi (Hg.), Costantinopoli e l'arte de elle province orie entali, Milion 2 (R Rom 1990) 265–34 42 Ab bb. 33: H. Brande enburg, Die Architektur und Bausskulptur von San Pa aolo fuori le mu ura, Römische Mitteilungen M 115, 2009, 143–201 Ab bb. 3–6. 34–37 Ab bb. 34: Brands, Bauornamentik Resafa-Sergiupol R lis 2002, 30–34 Ta af. 11 d Ab bb. 35: A. Pralo ong, Remarques sur les chapiteaux corinthiens ta ardifs en marbre de Proconnèse, in: L'acanthe da ans la sculpture monumentale de l'antiquité à la Re enaissance (Pariss 1993) 133–146, hiier 145 Abb. 25 Ab bb. 36: Betsch, H History 1977, 50–559 Abb. 3 f.

Ab bb. 35: V-Lederbllatt- (Leier-) Kapittell mit Vollblätte ern und Kreuz un nterm Abakuskna auf, Museum Siliffke in Kilikien (Niiewöhner 2002)

Abb. 34: Ko orinthisches Kapitell mit Vollblätte ern und Stifterinsschrift unterm Aba akusknauf, Kalksttein, Basilika A im m nordmesopotamischen Resa afa/Sergioupolis (Weber)

Abb. 36: Ka apitell mit bossierten Blattüberfällen und Kämpfer, Zisterne Nr.. 8 in Istanbul (Pe eschlow)

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Weich hzackige Blä ätter

Abb. 37: Theodo osianisches Säule enkapitell (links, auf dem Kopf) und korinthisches Pilasterkapite ell mit einem Dop ppelblatt in der Mitte und einem m weichzackigen Halbblatt (rechtss, das linke Halbblatt abgebrochen), Ayathekla/M Meriamlik bei Selleukia/Silifke im Rauen Kilikien (Peschlow)

Weichzackige Blätterr unterscheiden sich von →starrzackigeen und →geza ackten Blättern n durch schw wellende Zacken,, die sich weiich anlegen u und schmale Schlitze S einschliießen. Benach hbarte Blätter weisen typisccherweise →Spiitzenberührun ng auf. Weichzackige Bllätter sind na ahezu ausschließlich auf →ko orinthische Ka apitelle mit red duzierter oberer Zone (ohne Innenhelices etc.) beschrä änkt und niccht für Haupto ordnungen, so ondern nur fü ür sekundäre Positionen, Po ortiken und derrgleichen bezeeugt, hatten alsso wohl einen reelativ niedrigeen Stellenwert. Diee Blattform sch heint im 4. Jh h. vom starrza ackigen Blatt ab bgeleitet wordeen zu sein, von n dem sie nichtt immer scharf zzu trennen istt. In →Dokimio on wurde sie damals neben → →starrzackigen, →gezackten n, und →feing gezahnten Blä ättern als einee Variante im Sinne der →V Varietas verwendet (Abb. 15. V Vgl. Abb. 37 recchts), seit dem m späten 4. Jh. dann auch vvon →Prokonn nesos/Konstan ntinopel übernom mmen (Abb. 339, 40, 42, 69)) und von dortt aus in den Mitttelmeerraum eexportiert (Abb b. 41, 43). || | Bibliogra aphie: Kautzsch, Kapitellstudien 1936, 27. 32. 50–53. 67– 69; J. Kra amer, Spätantike e korinthische Sä äulenkapitelle in Rom. Bei S. Paolo fuori le Mura, in S. Maria in Domnica und andere, Spätanühes Christentum m – Byzanz B/3 (W Wiesbaden 1997) tike – frü Abb. 38 8: A. Aydın, Ad dana ve Mersin n Müzeleri’ndekii Figürlü Başlıklarr, Olba 22, 2014, 369–391 Kat. 1 Abb. 39: Zollt, Kapitellplastik Konstantinopels 1994, 119 Kat. 307 Taf. 38

Abb. 38: Korinth hisches Kapitell mit m Thekla-Büste und Inschrift am Abakus, Museum m Adana im Eben nen Kilikien (Pescchlow)

apitell, Istanbul-S Saraçhane (Webe er 2005) Abb. 39: Korinthisches Ka

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M Medaillon-K Kapitelle A Als Medaillon-K Kapitelle werd den →korinthissche Kapitelle m mit einer auf Außenhelicess reduzierten oberen Zone beezeichnet, beii denen die Hüllblätter H untter dem Abaku usknauf eine rundliche Bossse einschließeen. Insbesondeere bei kleineren Kapitellen n mit nur eineem Blattkranz ka ann die Bosse als Medailllon gestaltet, mit Kreuzen (A Abb. 43) oder pflanzlichen Motiven oderr, selten, mit eiinem Paar Fiscchen dekoriert sein. Das runde Feld kommtt nur in Kom mbination mit → →weichzackigen Blättern vo or. Wie meist bei solchen Blättern sind diie Kapitelle eh her klein und unbedeutend un nd nicht in H Hauptordnungeen anzutreffen n, so z. B. an deen seitlichen P Portiken (Abb.. 40), nicht ab ber am zentraleen Propylon (A Abb. 72) der theodosianisch t hen Sophienkiirche in Istanb bul. Der Typ wu urde in den →Werkstätten → vvon →Prokonneesos/Konstanttinopel gefertiigt (Abb. 40, 42) und von do ort in den M Mittel- und Sch hwarzmeerrau um exportiert (A Abb. 41, 43), zz.B. für Hallen nstraßen von Side in Pamph hylien.

Abb. 40: Ko orinthisches Kapiitell mit weichzacckigen Blättern und Bosse im Ze entrum der auf Au ußenhelices redu uzierten oberen Zone, Z Portikus de er theodosianisch hen Sophienkirch he in Istanbul, 4155 eingeweiht (Peschlow)

| || Biibliographie: J. K Kramer, Spätantike korinthische Säulenkapitelle in n Rom (Wiesbade en 1997); C. Barrsanti, Capitelli corinzi del tipo osiddetto ‚a meda aglione‘ con inse erti decorativi, in: Decor. Decoraco zione e architetturra nel Mondo Rom mano (Rom 2017) 391–400 Ab bb. 40: Schneider, Grabung Westhof Sophienkirche 1941, Ta af. 12, 2 Ab bb. 41: Deichma ann, Ravenna 19 969–1989, Bd. 2, 2 S. 347 f. Ab bb. 202 Ab bb. 42: cf. A. Pra along, Remarques sur les chapite eaux corinthiens ta ardifs en marbre de Proconnèse, in: L'acanthe da ans la sculpture monumentale de l'antiquité à la Re enaissance (Pariss 1993) 133–146, hiier 145 Abb. 21 Ab bb. 43: C. Barsa anti, Capitelli corinzi del tipo co osiddetto ‚a meda aglione‘ con inserti decorativi, in: i Decor. Decorrazione e archite ettura nel Mondo Romano (Rom 20 017) 391–400, hie er 393 Abb. 3

Ab bb. 42: Korinthisches Kapitell mitt weichzackigen B Blättern und Bo osse im Zentrum der auf Außenhe elices reduzierten n oberen Zone, M Museum Istanbul ((Kramer)

Abb. 41: Korinthisches Kapittell mit weichzacckigen Blättern un nd Bosse im Ze entrum der auf Au ußenhelices redu uzierten oberen Zone, Z Santa Maria a Maggiore in Ravvenna (Weber 20 007)

Abb. 43: Ko orinthisches Kapitell mit weichzacckigen Blättern un nd Kreuz im Ze entrum der auf Au ußenhelices redu uzierten oberen Zone, Museum Side in Pamphylien n, Südtürkei (Niew wöhner 2020)

26 | Kapiteellformen des früüheren 4. Jh.

Großg gezackte Blä ätter

Abb. 44: Korinth hisches Pilasterkapitell mit einem m feingezahnten Mittelblatt und zzwei großgezackten Halbblättern,, dokimischer Marmor, vom theodosianischen Rundbau beim M Myrelaion in Istanbul, Museum Isttanbul Inv. 6076 (Niewöhner 2010 0)

Großgezzackte Blätterr haben drei Zacken pro BlattlapB pen, un nd der obere, innere Zacken ist aufgekrüm mmt und bildet zzusammen miit dem darübeer gelegenen Lappen ein sogeenanntes Auge. Die unteren n Zacken unterrer Lappen sind häufig auf U Umrißformen reduziert (Abb.. 44, 45, 73, 74, 467). Benachb barte Blätter w weisen typischerweise →Spitzeenberührung a auf. Gro oßgezackte Blä ätter wurden a aus älteren kleeinasiatischen Blattformen (Abb. 55) entw wickelt und seeit dem 4. Jh. im zentralan natolischen → →Dokimion gefertigt g (Abb. 44 4, 46, 467). Do ort kombiniertte man sie dam mals im Sinne d der →Varietass auch mit →starr- (Abb. 29) 2 und →weich hzackigen sow wie mit →feingezahnten Blättern B (Abb. 4 44). In theodo osianischer Zeit wurde der Blattschnitt dann von →P Prokonnesos/K Konstantinopeel übernommeen (Abb. 76–78 8) und dort b bis ins 6. Jh. häufig gefertig gt (Abb. 110, 117, 146) und weithin ex xportiert (Abb. 455, 73–75, 79–8 81, 166). Gro oßgezackte Bllätter werden n üblicherweise von →kleing gezackten Blä ättern mit vieer Zacken sow wie von →mehrzzackigen Blätttern unterschieeden, aber derr Unterschied sscheint keine B Bedeutung zu haben. Manch he Kapitelle weeisen kleingeza ackte Kranzblä ätter und großgezackte Hoch hblätter auf (Abb. 74, 75, 78)), und manchee Blätter haben sowohl klein ngezackte als auch großg gezackte Lappen n (Abb. 46, 53). || | Bibliogra aphie: Kautzsch, Kapitellstudien 1936, 53–64; Peschlow, P Kapitell 2 2004, 93 f.

Abb. 45: Korinth hisches Kapitell, Museum Iznik, W Westtürkei (Niewöhner 200 08)

Abb. 44: P. Niewöhner, Der frühbyzantinissche Rundbau be eim Myrelaion in Konstantinopel. Kapitelle, Mosa aiken und Ziegellstempel, Istanbule er Mitteilungen 60, 2010, 411– –459, hier 450 Kat. 10 Abb. 32 Abb. 45: Barsanti, Iznik-N Nicaea's Museum 2003 Abb. 46: I. H. Mert – P. N Niewöhner, Blattkapitelle in Konyya, Istanbuler Mittteilungen 60, 20 010, 373–410, hie er 406 f. Kat. 22 Abb. A 35

Abb. 46: Korinthisches Ka apitell mit kleingezackten unteren n und ackten oberen Bla attlappen aus Ku urşunlu bei Sarayyönü in großgeza Lykaonie en (Zentralanatoliien), Museum Konya Inv. 894 (Niewöhn ner 2008)

Kapiitellformen des frrüheren 4. Jh. | 27

S Spitzenberü ührung Sp pitzenberühru ung bedeutet, daß d benachba arte Blätter lückenlo os neben einan nder stehen un nd einander m mit den Spitzen n der seeitlichen Zackeen oder Zähnee berühren. Da as gilt auch fürr die ob beren Blattlap ppen, die zu dieesem Zweck brreiter aufgefäcchert seein müssen, alls das sonst beei sich normaleerweise nach o oben veerjüngenden B Blättern üblich h war. Spitzenberü ührung chara akterisiert seitt dem 4. Jh. die M Mehrheit der → →zackigen (Abb. 15, 27–29, 337, 39–43, 47,, 69, 855) und →gezacckten Blätter (Abb. 18, 29, 4 44–46, 48, 49 9, 51, 533, 72–74, 76, 777, 79–81, 107, 113, 114, 117, 120, 148, 166, 326, 40 04, 467) und kommt auch beim →feingeezahnten Blattt vor (A Abb. 50, 145, 335). Bei den errstgenannten B Blatttypen ist S Spitzeenberührung d damit verbund den, daß zwischen den Blätttern du unkel verscha attete Negativm muster aus Recchtecken, Trap pezoid den und Rhom mben entstehen n. In allen Fä ällen führte Sp pitzenberührung dazu, daß das Eiinzelblatt und d seine organische Darstellu ung an Bedeuttung veerloren und sttattdessen bla attübergreifend d kleinteilige R Rappo ortmuster entsstanden und netzartige n Mu uster bildeten. Das beegünstigte →D Durchbruchsarrbeit und macchte bei größeeren, so onst nicht zu fü üllenden Fläch hen →Rankisieerung erforderlich.

Abb. 4 47: Weichzackige es korinthisches Pilasterkapitell mit m schne eckenförmigen Vo oluten, Museum Iznik, Westtürkeii (Niew wöhner 2002)

| || Biibliographie: Kau utzsch, Kapitellstudien 1936, passsim; Peschlow, Kapite ell 2004, 91–96 2. 275 Abb. 17 Ab bb. 47: Barsanti, Iznik-Nicaea's Museum M 2003, 272 Ab bb. 48: I. H. Merrt – P. Niewöhne er, Blattkapitelle e in Konya, Istanbuler M Mitteilungen 60, 2 2010, 373–410, hier 402 f. Kat. 17 Abb. 30 bb. 49: K. T. Raptis, The Marble Pilasters P and The eir Pilaster-Capita als at Ab th he Meridional Pro opylon of the Acheiropoietos Bassilica in Thessalo oniki, Attti della Accadem mia roveretana de egli Agiati 9/8 A, 2018, 70–77 Abb b. 3 f. 4c bb. 50: Niewöhne er, Aizanoi 2007, Kat. 357 Taf. 41 Ab

Ab bb. 49: Gezacktes Pilasterkapitelll mit ausladendem Eierstab am Fu uß, sü üdliche Vorhalle d der Acheiropoietos-Basilika in Thessaloniki, lokale Na acharbeit des 7.((?) Jh. (Peschlow 1988) 1

Abb. 4 48: Kleingezacktes korinthisches Pilasterkapitell aus a Ikonio on/Konya in Lyka aonien (Zentralan natolien), Museum m Konya a Inv. 1976.13.1 (N Niewöhner 2008))

Abb. 550: Feingezahnte es korinthisches P Pilasterkapitell aus a Aizanoi in Phrygien (Ze entralanatolien), Museum Kütahyya 047 (Niewöhner 2 2001) Inv. 10

28 | Kapiteellformen des früüheren 4. Jh.

Kleing gezackte Bllätter

Abb. 51: Korinthisches Kapitell, wiederverwendet w t in der Alaeddin onya/Ikonium in Zentralanatolien Z 0) Moschee von Ko (Niewöhner 2020

Kleingeezackte Blätterr haben vier Zacken pro BlattlapB pen. Deer obere, inn nere Zacken isst aufgekrümm mt und bildet zzusammen miit dem darübeer gelegenen Lappen ein sogenanntes Aug ge. Der nächstffolgende, zweite Zakken von n oben kann eebenfalls aufgeestellt sein. Diie unteren Zack ken unterer La appen sind häu ufig auf Umriß ßformen reduzieert. Benachbarrte Blätter weisen typischerweise →Spitzeenberührung a auf. Dass kleingezacktte Blatt wurde zugleich mit der eng verwandten →großgeezackten Varia ante seit dem 4. 4 Jh. im zentrala anatolischen → →Dokimion geefertigt (Abb. 46, 48, 51) und d dort im Sinnee der →Varieta as mit →starrza ackigen Blättern n kombiniert. IIn theodosianischer Zeit wu urde der Blattsch hnitt dann vvon →Prokonn nesos/Konstan ntinopel übernom mmen (Abb. 552, 70) und dort bis ins 6. Jh h. gefertigt (Ab bb. 18, 53, 74, 775, 78, 107, 120)). Kleingezackte Blätter werden n üblicherweiise von großgezzackten Blätteern mit drei Zacken sow wie von →mehrzzackigen Blätttern unterschieeden, aber derr Unterschied scheint bedeu utungslos zu ssein. Zwischen n kleinund grroßgezackt zeiichnet sich k kein chronolog gischer, geograp phischer oder sonstiger Untterschied ab. Manche M Kapitellle weisen kleiingezackte Kra anzblätter und d großgezacktte Hochblätterr auf (Abb. 74, 75, 78), und manche m Blätter haben sowoh hl kleingezack kte als auch großgezackte L Lappen (Abb. 4 46, 53). || | Bibliogra aphie: Kautzsch, Kapitellstudien 1936, 64; Peschlow, P Kapitell 2 2004, 94–96

Abb. 52: Konsole vom theodosianischen Rundbau u beim Myrelaion n AI-IST-R382) in Istanbul (D-DA

Abb. 51: I. H. Mert – P. Nie ewöhner, Blattka apitelle in Konya, Istanbuler Mitteiilungen 60, 2010, 373–410, hier 4 404 f. Kat. 19 Abb b. 32 Abb. 52: P. Niewöhner, De er frühbyzantinissche Rundbau be eim Myreaiken und Ziegellstempel, laion in Konstantinopel. Kapitelle, Mosa Istanbule er Mitteilungen 6 60, 2010, 411–459 9, hier 416 Abb. 4 Abb. 53: J. Wilkinson, Column Capitals in al Haram al Sha arif (from o 1118 AD) (Jerusa alem 1987) 154 Ka at. 105 138 AD to

Abb. 53: Korinthisches Ka apitell mit drei bis vier Zacken pro o Blattprokonnesischer Marmor, Islamisches Museum au uf dem lappen, p Tempelbe erg in Jerusalem (McKenzie 2009))

Kapitellformen des frrüheren 4. Jh. | 29

M Mehrzackige e Blätter G Gezackte Blätteer mit aufgekrrümmten Inneenzacken und ‚A Augen‘ haben häufig drei od der vier Zacken n pro Lappen un nd werden da ann →groß- bzzw. →kleingeza ackt genannt. A Allerdings könn nen groß- und d kleingezacktte Lappen am seelben Blatt (Ab bb. 46, 53) un nd groß- und k kleingezackte Blätter am selbeen Bauglied ko ombiniert sein n (Abb. 74, 75, 78 8). Außerdem kommen auch h fünf und meh hr Zacken pro La appen vor (Ab bb. 54–56, 104, 148, 157, 184, 196, 223, 268, 3227, 343, 404, 4 459). Die Anza ahl der Zacken scheint bedeeutungslos gewesen zu sein n und sich lediiglich danach geerichtet zu ha aben, wieviel Platz verfügb bar war bzw. geefüllt werden ssollte. | || Biibliographie: Kau utzsch, Kapitellsttudien 1936, 64. 9 92 Ab bb. 54: K. Dark – J. Kostenec, Hagia H Sophia in Context (Oxford 20 019) 19 Abb. 8 Ab bb. 55: S. Mägelle – J. Richard – M. Waelkens, A Late-Hadrianic Nyymphaeum at S Sagalassos, Istanbuler Mitteilun ngen 57, 2007, 46 69–504 Ab bb. 56: U. Pesch hlow, Eine wiede ergewonnene byyzantinische Ehre ensäule in Istanb bul, in: O. Feld – U. Peschlow (Hg.), Studien zur sp pätantiken und ffrühbyzantinischen Kunst F. W. Deichmann gewidmet (Bonn 1986 6) Bd. 1 S. 21–33

Abb. 54: Ko onsole mit vier biss fünf Zacken pro o Blattlappen, the eodosianische S Sakristei (Skeuop phylakion) der Sophienkirche in Isstanbul (Peschlo ow 2007)

Ab bb. 55: Friesblock k mit drei bis fünf Zacken pro Blatttlappen, Hadrrianisches Nymph haeum von Sagalassos in Pisidien n, Zentralanatolie en (Wikimedia Co ommons)

Abb. 56: Kä ämpfer mit vier, fü ünf und mehr Zaccken pro Blattlappen, ?Ehrensäule e für Kaiser Leo I. (457–474)?, Ista anbul, Topkapı Saray (Niewöhnerr 2006). Das zuge ehörige Kapitell: Abb. 107

30 | Kapiteellformen des früüheren 4. Jh.

Variettas

Abb. 57: Handlauf einer Schrank kenanlage aus der Bischofskirche M 5. Jh., Museu um Skopje von Stobi in Norrdmazedonien, Mitte (Niewöhner 20111)

Abb. 58: Handla auf einer Schrank kenanlage aus der Bischofskirche von Stobi, Mitte e 5. Jh., Museum Skopje S (Niewöhner 2011)

Abb. 59: Rahmenfragment einer Transenne aus der Bischofskirche e e 5. Jh., rechts und d unten gebroche en, Museum von Stobi, Mitte Skopje (Niewöhner 2011)

Varietass, ein aus derr lateinischen Philologie enttlehnter Begriff, bezeichnet im Rahmen der byzantin nischen Bausku ulptur die Kom mbination von n Unterschied dlichem, die seit dem 4. Jh. alss Alternative zu ur traditionelllen Ordnung au ufkam. Insbesondere hat B. Brenk den Beg griff für die reg gelhafte und rhythmische Kombination unterschiedliicher Kapitellee gebraucht, a aber nach dem mselben ästhetisschen Prinzip wurden etwa auch verschieedenfarbige Sä äulenschäfte und untersch hiedliche Arcchitrave bzw. Frriese (Abb. 64)) sowie →Schrankenplatten//→Transennen bzw. deren n Rahmenleisten und Han ndläufe (Abb. 577–60) variiert. Im Osten kam d die Kombinatiion unterschieedlicher Details schon an rö ömischen Tabeernakelfassaden vor. Seit dem m 4. Jh. wurd de sie dann au uf diverse Ha auptordnungen n übertragen, zum Beispiel in →Syrien (A Abb. 14) und von n →Dokimion,, wo man etwa a auch die Blä ätter ein und desselben Kapitells variierte ((Abb. 15, 29, 44). Ab dem 5. Jh. wurde so auch von →Prrokonnesos (A Abb. 181 und in Parentium/Po oreč: 198, 242– –244) und von →Sivec (in Stob bi: Abb. 57–60,, 118, 121, 124, 127) gefertigt. Neb ben neu ang gefertigten Seerien wurden n auch →wiedeerverwendete B Bauglieder od der Spolien nach dem Prinzip der Varietass angeordnett, sowohl im m Osten (Abb. 64 4) als auch in →Rom (A Abb. 13), wo das in →konsttantinischer Zeeit aufkam un nd einen Man ngel an einheitllichen Serien kompensiert haben könntte. Eine ähnlich he Kombinatio on von Unterscchiedlichem in n anderen Gatttungen frühbyyzantinischer Raumausstatttung ist als Jew welled Style iin die wissen nschaftliche Literatur L eingega angen. || | Bibliogra aphie: B. Brenk, S Spolien und ihre Wirkung auf die Ästhetik der Variietas. Zum Pro oblem alterniere ender Kapitelltyypen, in: J. Poesch hke (Hg.), Spolien in der Architek ktur des Mittelallters und der Rena aissance (München 1996) 49–92; P. Niewöhner, Varietas, Spolia, a and the End of A Antiquity in East and West, in: I.. Jevtic – S. Yalman (Hg.), Spolia Re eincarnated (Istanbul 2018) 237–2 257 Abb. 57– –60: L. Audley-Miiller – P. Niewöhner – W. Prochasska, Marbles, Qu uarries, and Wo orkshops on the e Highlands of Northern Macedon nia, Archäologisccher Anzeiger 20 013/1, 95–145, hier h 136– 138 Kat. 4 47–50

Abb. 60: Rahme enfragment einerr Transenne aus d der Bischofskirche von Stobi, M Mitte 5. Jh., links, rechts und unten n gebrochen, Museum Skopje e (Niewöhner 2011)

Kapitellformen des frrüheren 4. Jh. | 31

R Rom Eiin reiches antiikes Erbe gepa aart mit spätan ntikem Bedeutu ungs- und Bevvölkerungsverlust führten in Rom dazu, da aß →Wiederveerwendung die Regel war. D Diese scheint zu um Teil nichtt direkt sondeern aus maga azinierten Besttänden erfolgtt zu sein. Dab bei könnte ein Mangel an eiinheitlichen S Serien Anlaß dafür d gewesen n sein, unterscchiedliche anttike Kapitelle seit s →konstan ntinischer Zeit na ach dem byza antinischen Prrinzip der →V Varietas anzuorrdnen (Abb. 133). Das läßt da aran zweifeln, daß man die A Antiken als solcche und somit als Spolien wa ahrnahm. Seit in theeodosianischerr Zeit paganee Tempel gescchlossen word den waren, kam men vermehrt auch einheitlicche Serien zu ur Wiederverw wendung (Abb. 61). Eigene, neeue Bauskulpttur blieb dageegen selten, ettwa →Komposiitkapitelle mit Voll- oder Bo ossenblättern ((Abb. 33). Anso onsten wurde zumeist von Thasos T (→ioniische Kapitellee) und von →Prrokonnesos (A Abb. 62, auch → →korinthische Kapitelle) impo ortiert. Von dort kamen auch h einige liturgiische Ausstattungsstücke, bei denen W Wiederverwendu ung mangels eentsprechendeer antiker Werkstücke nicht in n Frage kam. Im Resultatt bewahrte sich h Rom ein antiikes Flair, das diie Stadt vor d den meisten an nderen frühbyyzantinischen O Orten auszeich hnete und an ihre ehemalig ge Bedeutung errinnerte, ähnllich wie in den d großen a alten Städten → →Westkleinasieens und im Gegensatz G zu d der Neugründu ung →Konstan ntinopel.

Abb. 61: Santa Sabina in Rom mit Arkaden un nd einer einheitliichen Serie wiede erverwendeter an ntiker Säulen, zwe eites Viertel 5. Jh., Blick nach N Nordwesten (Wik kimedia Commons)

| || Biibliographie: J. JJ. Herrmann, The Ionic Capital in Late Antique Ro ome (Rom 1988); C. Barsanti – A. Guiglia, Capitelli di manufattura Co ostantinopolitana a a Roma e la scultura di arredo o liturgico nelle ch hiese di Roma. Ill momento bizantino, in: A. Guigllia Guidobaldi – F. Guidobaldi (Hg.)), Ecclesiae Urbiss, Studi di antich hità cristiana 60 (R Rom 2002) Bd. 3 S S. 1443–1534 Ab bb. 61: P. Pensab bene, Roma su Roma. R Reimpiego o architettonico, re ecupero dell’anticco e trasformazio oni urbane tra il 3 e il 13 secolo (R Rom 2015) Ab bb. 62: H. Brandenburg – J. Pál, Santo Stefano Rotondo in Roma (W Wiesbaden 2000)) 59

Abb. 62: Ion nisches Kapitell u und schmucklose er Kämpfer, wohll eine prokonnesische Arbeit aus ttheodosianischerr Zeit, die in den 460er Jahren in de er äußeren Säule enstellung von Sa anto Stefano Roto ondo in Rom Verw wendung fand (Kramer 1966/67)

32 | Kapiteellformen des früüheren 4. Jh.

Wiede erverwendu ung und Spo olien, früh

Abb. 63: Theodo osianische Hallen nstraße von Aizan noi in Phrygien (Zentralanatolie en) mit wiederverw wendeten Kolonn naden eines Artemistempels, abe er ohne Säulenba asen (Denkinger))

Abb. 64: Mittela abschnitt des äuß ßeren Sockelproffils an der Apsis der Apostelkirch he von Anazarboss im Ebenen Kilik kien, Kalkstein, 6. Jh.: eine byza antinische Neuanfertigung in der M Mitte ist darauf zugeschnitten, zzwei unterschied dlich hohe, römiscche SpolienArchitrave zu ve erbinden, die link ks und rechts anla aufen (Posamentir 200 05)

Wiedervverwendung a antiker Werksttücke kam in frühbyzantinisscher Zeit gehä äuft vor und errgab sich dara aus, daß zahlreicche antike Bau uten ihre Funk ktion verloren n hatten und verrfallen waren (Abb. 63). An n manchen Orrten mit viel anttiker Bausubsttanz war deren n Wiederverwendung der Norrmalfall und neue Bausku ulptur selten, z. B. in →Rom. Zur Wiedervverwendung byzantinischeer Bauskulptu ur kam es tyypischerweise beim Wiederraufbau nach eiiner Erdbeben n- oder Brand dzerstörung, ettwa bei der Biscchofskirche vo on Stobi im secchsten (Abb. 118, 1 121, 124, 1277) und der Dem metrioskirche von Thessalo oniki im 7. Jh. Neb ben direkter W Wiederverwend dung ist auch h solche aus ma agazinierten Alltbeständen beezeugt (Abb. 62). 6 Dabei kön nnte eine besch hränkte Verfüg gbarkeit einheeitlicher Serien eerklären, waru um unterschied dliche Kapitelle kombiniert w wurden. So ma achte man auss der Not eine Tugend und verrfuhr nach dem m byzantinisch hen Prinzip deer →Varietas, eetwa mit antik ken Kapitellen n im konstantin nischen →Rom ((Abb. 13) und mit frühbyzan ntinischen Kap pitellen in der E Euphrasius-Basilika von Pareentium/Poreč in Istrien (Abb b. 198, 242–244 4). Diee modische Ano ordnung legt n nahe, daß die KapitelK le nich ht als antike Spolien wahrrgenommen wurden; w anders diverse antikee Architravblö öcke am äußerren Apsis-Sock kelgesims derr Apostelkirch he von Anazarbos in Kilikien n, wo eine zweeckentfremdetee Präsentation n in Augenhöh he einen musea alen Effekt hattte (Abb. 64). || | Bibliogra aphie: H. Brande enburg, Die Arch hitektur und Bau uskulptur von San Paolo fuori le mura. Baudekoration und Nutzzung von mische Mitteilun ngen 115, Magazinm material im spätteren 4. Jh., Röm 2009, 14 43–201; C. Barssanti, Le cistern ne bizantine di Istanbul. Nuovi da ati sulla scultura a dal 5 al 7 seco olo. La cisterna n. 9, in: O. Brandt (Hg.), Acta 15 C Congressus interrnationalis archa aeologiae christianae, Studi di anticchità cristiana 655 = Vjesnik za arh heologiju i historiju u dalmatinsku. Errgbd. 87–89 (Rom m 2013) 1481–149 96 Abb. 63: K. Rheidt, Aizano oi und Anatolien (Mainz 2010) 15– –17 Abb. 64: I. Engelmann – P. Niewöhner, B Bauen nach der Krise. K Die Spolieng galerie an der Ap psis der Apostelk kirche von Anaza arbos, in: D. Kreike enbom – K. U. M Mahler – T. M. We eber (Hg.), Krise und Kult (Wiesbad den 2010) 109–13 37

Kapiitellformen des frrüheren 4. Jh. | 33

W Wiederverwe endung und d Spolien, sspäter In n späterer Zeitt wurde wenig ger systematiscch wiederverw wendet als →frrüher, was wo ohl nicht zulettzt daran lag, da aß weniger älltere Bausubsttanz zur Verfü ügung stand. A Antike Spolien konnten wie schon früher d durch Kreuze ch hristianisiert w werden (Abb. 65). Überwieg gend wurden jeedoch frühbyzzantinische Arbeiten A wied derverwendet, Bauglieder ebeenso wie liturrgische Aussta attungsstücke (A Abb. 108, 115, 177, 192, 234), wobei die älteeren Arbeiten zu umeist wohl n nicht als Antik ken, sondern a als quasi zeitgeenössisch ang gesehen wurdeen, weil sich d das Formenrepeertoire bis in spätbyzantin nische Zeit am m normativen 6.. Jh. orientiertee. | || Biibliographie: A. Papalexandrou,, The Architectu ural Layering of Hiistory in the Med dieval Morea, in: S. E. J. Gerstel (H Hg.), Viewing the M Morea (Wasington n DC 2009) 22–54 4; L. V. Geymona at, The Syntax of polia in Byzantin ne Thessaloniki, in: M. J. Johnson – R. G. OusterSp ho out – A. Papalexandrou (Hg.), Ap pproaches to Byzantine Architectu ure and Its Decora ation: Studies in Honor of Slobod dan Ćurčić (Farnha am 2012) 47–65; N. Melvani, Latte, Middle, and Early Byzantine Scculpture in Palaiologan Constanttinople, in: I. Jevvtić – S. Yalman (H Hg.), Spolia Reinccarnated (Istanbu ul 2018) 149–169 Ab bb. 65: H. Saradi, The Use of Anccient Spolia in B Byzantine Monuments, Internation nal Journal of the Classical Tra adition 3, 1997, 95–423 39 Ab bb. 66: Cf. A. Con nze, Altertümer von v Pergamon 1 ((Berlin 1913) 314 Ka at. 31 (weitere Fra agmente desselb ben Epistyls?) Ab bb. 67: A. M. Sch hneider – W. Karrnapp, Die Stadtm mauer von Iznik (N Nicaea), Istanbule er Forschungen 9 (Berlin 1938) 52 Kat. 37 Abb. 20

Abb. 65: An ntikes Relief (links), teilweise abge earbeitet und durch ein Doppelk kreuz ersetzt (recchts), hoch oben an der Nordecke der Westfassad de der Panagia Go orgoepikoos in A Athen (Peschlow)

Ab bb. 66: Mittelbyzzantinisches Templonepistylfragm ment mit zwei ve erschiedenen Säu ulenauflagern, da as größere von eiiner Zweitverwendung beschneidet eine Wirbelrrosette, ?von der Theaterrasse in ergamon?, Museu um Bergama, Westtürkei (Kramer)) Pe

Abb. 67: Wiiederverwendetes antikes Bogenrrelief mit laskarid discher Bauin nschrift (13. Jh.), S Stadtseite von Tu urm 104 der byzantinischen Stadtmauer von Nikaiia/Iznik, Westtürrkei (Niewöhner 2010) 2

Kapitellformen des späten 4. und 5. Jh.

https://doi.org/10.1515/9783110690484-003

36 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Kaiserr Theodosiu us I. und seine Dynastiie Die En ntwicklung deer byzantiniscchen Bauorna amentik nahm eeine neue Weendung, als K Kaiser Theodo osius I. (379–39 95) →Konstantinopel zu sein ner Residenzsta adt und damit zzur alleinigen Reichshauptstadt machte und u das Christen ntum zur allein nigen Staatsreeligion erklärtee. In der Folge vverdoppelte sicch das Stadtg gebiet von Kon nstantinopel, u und dort sowiee in den Provin nzen wurden zahllose z Kirchen n errichtet und d mit eigens zu u diesem Zwecck massenweisse neu angeferrtigter Bausku ulptur versehen n sowie liturgiscch ausgestatteet. || | Bibliogra aphie: P. Niewö öhner, Production and Distribution of Docimian n Marble in the Theodosian Age, in: I. Jacobs (H Hg.), Production and Prosperity iin the Theodosian Age, Interdissciplinary Studies iin Ancient Culturre and Religion 14 4 (Leuven 2014) 251–271; A. Taddei, Hagia Sophia b before Hagia Sop phia. A Study of the t Great of Constantinople e from its Originss to the Nika Revo olt of 532 Church o (Rom 20117) Abb. 68– –69: R. Naumann, Neue Beobachtungen am The eodosiusbogen und Forum Tauri in Istanbul, Ista anbuler Mitteilun ngen 26, 7–141, hier 117–13 36 1976, 117 Abb. 68: Fragme ent einer herkulisschen Knüppelsäule des Theodosiusbogens in Isstanbul, 393 n. Chr. (Peschlow 198 83)

Abb. 69: Gebälk k des Theodosiusbogens in Istanb bul mit Drei-Faszien-Architrav, leerem Fries, stehen nden weichzackig gen Blättern und Pfeifenfries, 393 n. Chrr. (Peschlow 1983 3)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 37

K Konstantino opel D Die Bauornameentik von Konsstantinopel ist erst greifbar, seeit die konsta antinische Ressidenzstadt unter →Kaiser Th heodosius I. (3379–394) zur alleinigen a Reicchshauptstadt w wurde, ihr Stad dtgebiet verdop ppelte, und do ort ein anhalteender Bauboom m einsetzte. So o entstand ein ne neue Stadt, diie vollständig mit neuer Bau uskulptur der b benachbarten un nd wohl aus d diesem Anlaß ß neu belebten n Marmorbrüch he von →Proko onnesos ausgeestattet wurde. Die Formen ntwicklung derr hauptstädtisschen →Werksttätten läßt sicch dank einerr hohen Produ uktivität über zw wei Jahrhundeerte verfolgen und u strahlte d durch zahllose Ex xporte in den n Mittel- und d Schwarzmeeerraum sowie du urch die offeenbar zugehörrigen Marmorrbrüche bzw. W Werkstätten vo on →Dokimion n und →Sivecc auch nach ge aus. Den→ →Zentralanatolien und ins →Balkangebir → no och entwickellte Konstantinopel nicht diee gleiche Vorbiildhaftigkeit w wie einst das ka aiserzeitliche R Rom, sondern diie frühbyzanttinischen Prov vinzen waren n weitgehend eiigenständig, zzum Beispiel →Westkleinasi → ien, →Lykien, → →Kilikien, →Syrrien und →Ägy ypten. | || Biibliographie: Z Zollt, Kapitellpllastik Konstanttinopels 1994; C.. Barsanti – A. Paribeni, La scultura in funzione architettonica a Co ostantinopoli tra a 5 e 6 secolo, Acta A ad archaeolo ogiam et artium hiistoriam pertinen ntia 30 (N.S. 16), 2018, 2 23–72

Abb. 70: Kle eingezackte korin nthische Doppelh halbsäule mit Kämpfer, vom theodo osianischen Rund dbau beim Myrela aion in Istanbul, AyaA sofya Muse eum Istanbul (Nie ewöhner 2008)

Ab bb. 70: P. Niewöh hner, Der frühbyzzantinische Rund dbau beim Myrela aion in Konstantiinopel. Kapitelle e, Mosaiken und Ziegelstempel, Istanbuler Mitteilu ungen 60, 2010, 411–459, 4 hier 414 4–416 Abb. 3 Ab bb. 71–72: Schn neider, Grabung g Westhof Sophienkirche 1941, Ta af. 14, 1–2

Ab bb. 71: Giebel vom m Propylon der th heodosianischen n Sophienkirche in n Istanbul, 415 ein ngeweiht (Peschllow)

Abb. 72: Großgezacktes korinthisches Kapite ell vom Propylon der theodosianischen Sophienk kirche in Istanbull, 415 eingeweiht (Niewöhnerr 2007)

38 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Prokonnesos

Abb. 73: Großge ezacktes korinthisches Pilasterkapitell mit drei Blattreihen, link ks gebrochen, Mu useum Manisa/M Magnesia (Westtürkei), Inv. 909 95 (Niewöhner 2006)

Abb. 74: Kompo ositkapitell mit kleingezackten Blä ättern im unteren n Kranz und unterr den Voluten sow wie großgezackte en Blättern unterm m Eierstab, wiederrverwendet in der Vorhalle der Şeyh Kutbeddin Moschee von Izn nik/Nikaia (D-DAI-IST-3649)

Prokonn nesos ist der alte Name deer heutigen Marmara M Adası iin der Propon ntis, unweit vo on →Konstanttinopel. Die Inseel besteht zu eeinem großen Teil aus grau geädertem Weeißmarmor. Seeine Ausbeutu ung scheint am m Ende der Kaisserzeit eingescchlafen zu sein n, wurde aberr wieder aufgeno ommen, als → →Theodosius II. Konstantino opel zur Hauptsttadt machte u und dort ein Bauboom ein nsetzte. Nicht eendgültig gekllärt ist, was a auf Prokonnessos und was in hauptstädtisch hen Werkstättten fertiggesteellt wurde. Dass Formenreperrtoire übernah hm man im 4. Jh. zunächst von →Dokim mion und entw wickelte es da ann im fünften und 6. Jh. weiiter, sowohl im m Hinblick auf Vereinfachung g zwecks Masssenproduktion n als auch in Anpassung a an Kirchenin nnenräume ((→Durchbruch hsarbeit, →Rankiisierung). Auß ßerdem griff m man auf antikee →figurale und d →kompositee Kapitellformeen zurück, enttwickelte neuee Blattformen (→Schmetterllings-, →Dopp pel- und →gerän nderte Blätter),, nahm →sasan nidische Impu ulse auf, und enttwickelte →Fallt- und →Kämp pferkapitelle. Exp porte von Ferttigprodukten vverbreiteten da as neue prokonn nesische Form menrepertoire d des fünften un nd 6. Jh. im Mittel- und Schwa arzmeerraum, die offenbar zugehöz rigen → →Marmorbrüch he von Dokimiion und →Siveec auch in →Zen ntralanatolien n und im →Ba alkangebirge, bis die Produktion im spätereen 6. Jh. einsch hlief. || | Bibliogra aphie: N. Asgari, The Proconnesia an Production of Architecments in Late An tural Elem ntiquity, in: G. D Dagron – C. Mango (Hg.), Constanttinople and Its Hinterland (Ald dershot 1995) 263–288; 2 C. Barsan nti – A. Guiglia Guidobaldi – J..-P. Sodini, La sculpture s architectturale en marbre au 6e siècle à Co onstantinople et dans les régions sous influence constantinopolitaine, in: N. Cambi C – Congressus interrnationalis archa aeologiae E. Marín (Hg.), Acta 13 C christianae, Studi di anticchità cristiana 54 4 = Vjesnik za arh heologiju i historiju u dalmatinsku. Errgbd. 87–89 (Rom m 1998) 301–376 6 Abb. 73:: P. Niewöhner, Urbanism, in: P. Niewöhner (H Hg.), The Archaeollogy of Byzantine e Anatolia (New Y York 2017) 39–39 9, hier 49 Abb. 3.2 Abb. 74: K. Otto-Dorn, Das islamische Iznik, Istanbuler ForschunF gen 13 (B Berlin 1941) 33 f. TTaf. 20, 2

Abb. 75: Korinthisches Ka apitell mit kleinge ezackten Kranz- und u großgeza ackten Hochblättern, Caesarea Ma aritima in Palästina (Forschungsarchiv für anttike Plastik 1978//79)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 39

K Korinthische e Kapitelle, früh Korinthische K Kapitelle blieb ben bis ins 5. Jh. wichtig, apportmuster w wurden aber zzunehmend au uf flächige Ra vo on →durchbro ochen gearbeittetem Blattwerrk mit →Spitzeenberührung u umgestellt. Diie sich darauss ergebenden H Hell-Dunkel-Ko ontraste waren n besser für d diffuse Lichtveerhältnisse im Inneren von Kirchenräumen K n geeignet. Hüllblätter (Abb. 15, 27, 28, 2 39, 44, 46–4 48, 50, 51, 53, 733, 109, 113, 114 4) und Innenh helices (Abb. 220, 22, 39, 45, 46 6, 51, 76–78, 107, 113, 114) entfielen imm mer häufiger, un nd die obere Z Zone konnte sttattdessen wiee beim →Kompo ositkapitell du urch Blattkrag gen (Abb. 78, 9 91) oder Eiersttäbe (Abb. 18, 77) oder alterrnativ durch eiine Verlängeru ung der Abaku usblüte (Abb. 38, 3 108, 114–1116) ausgefüllt w werden, z. B. bei →Leierkapittellen. Außenh helices waren tyypischerweise ösen- oder ha akenförmig, a aber gelegentlicch und insbessondere in Verbindung mit →Köpfen am A Abakusknauf (A Abb. 106, 107, 109) sind aucch schneckenfö örmige Voluteen dargestellt (Abb. 47, 10 01, 189). (Wo diieser Untersch hied keine Ro olle spielt, werden in der w wissenschaftlichen Literatur nicht selten a auch ösenförm mige Außenheliices als Voluteen angesproch hen.) War all da as nicht der Fall, F trat die K Kalathoslippe m manchmal halb btrichterförmig vor (Abb. 220, 46, 467), w was R. Kautzscch als „Abdecckung der Kerrnmasse“ bezeeichnet hat. Seit dem späteren 5. Jh. verllor das korinth hische Kapitelll zugunsten von →Kompo ositkapitellen, vo on →Zwei- un nd →Mehrzon nenkapitellen und ab dem 6.. Jh. von →Fa alt- und →Käm mpferkapitelleen an Bedeutu ung. | || Biibliographie: J. K Kramer, Spätantike korinthische Säulenkapitelle in n Rom. Bei S. Pa aolo fuori le Murra, in S. Maria iin Domnica und ndere, Spätantike e – frühes Christentum – Byzanz B/3 (Wiesbaden an 19 997); A. Pralong, Les chapiteaux corinthiens c tardifs en marbre de Prroconnèse. Une nouvelle typolog gie, Association pour l’antiquité ta ardive. Bulletin 13 3, 2004, 46–53 Ab bb. 76: E. Russo o, Per la datazione della porta aurea di Costantin nopoli e dei suoi capitelli, Bizantinistica 2/11, 200 09, 1–32 Ab bb. 77: Schneider, Grabung Westhof Sophienkirch he 1941, Taf. 15– 16 6 Ab bb. 78: J. Kramer, Zu den Methode en der Klassifizie erung und Datieru ung frühchristlich her Kapitelle, in: Möllers – Pesch hlow, Spätantike Ba auskulptur 1998,, 43–58 Taf. 10, 1

Ab bb. 78: Teils klein n- und teils großgezacktes korinthisches Kapitell oh hne Spitzenberührung und mit einem e Kragen aus Lanzettblättch hen über der Kala athoslippe, Muse eum Istanbul Inv. 5072 (Kramer)

Abb. 76: Grroßgezacktes korrinthisches Eckpffeiler-Kapitell am Goldenen TTor der theodosianischen Landmauer von Konstanttinopel (Pescchlow 1990)

oßgezacktes korinthisches Pfeilerkapitell mit Eierrstab Abb. 77: Gro zwischen den Hüllblättern, P Propylon der theo odosianischen So oe in Istanbul, 415 eingeweiht (Niew wöhner 2007) phienkirche

40 | Kapittellformen des sppäten 4. und 5. Jh.

Leierk kapitelle (Le ederblätter))

Abb. 79: Großge ezacktes Leierkap pitell, Museum Ko orinth auf der Peloponnes (Ronczewski)

Als Leierkapitelle weerden →korintthische Kapiteelle mit auf Auß ßenhelices reduzierter oberrer Zone bezeeichnet, bei der die Helixsteng gel unter tief h herabreichendeen Abakusblütten ‚leier‘- o oder v-förmig g zusammenh hängen. Manchm mal erscheint die ‚Leier‘ d dabei wie die Kontur weiterer, hinter den n Hochblättern n liegender, ledriger l Blätter (Abb. 35), und d die Helices k können separa at ansetzen (Ab bb. 81), weshallb R. Kautzsch auch von „Led derblättern“ sp pricht. In jedem Fall ha andelt es sich h um relativ einfache e Arbeiten n mit zumeistt →großgezack kten Blättern, kleinen Blattüberfällen und g geringer Relieeftiefe (siehe Abb. A 35 für ein V-Lederblattk kapitell mit Vo ollblättern). Vo on mittlerem F Format wurden n Leierkapitellle während dees fünften und d 6. Jh. in grroßer Zahl auss →prokonnessischem Marmorr produziert, eexportiert und für kleinere Ba asiliken verwendet, z. B. in Ra avenna, sowie möglicherweise auch für Halllenstraßen, z. B B. in Milet. || | Bibliogra aphie: Kautzsch, Kapitellstudien 11936, 59–61; Deiichmann, Ravenna 1969–1989, Bd. 2, 2 S. 279–282 2; A. Pralong, Oriigine des chapiteaux-corbeilles ‚à côte de melon‘, in: Mélanges Jean-Pierre Sodini, TTravaux et Mémoires 15 (Paris 200 05) 317–328 Abb. 79: Kautzsch, Kapite ellstudien 1936, 7 75. 246 Kat. 226 Taf. T 16 Abb. 80:: J. B. Ward-Perk kins – R. G. Goo odchild, Christia an Monuments of Cyrenaica, Society for Libyan Studies Monog graphs 4 (London 2003) 250 Abb. 1188 Abb. 81: G. Roux, La bassilique de la Cam mpanopétra, Sala amine de Chypre 155 (Paris 1998) 186–188. 202 Abb. 236. 238

Abb. 80: Großge ezacktes Leierkap pitell und Kämpfe er mit Kreuz, pro-konnesischer Marmor, West Kircche von Erythron//Latrun in der en (Burns 2010) Kyrenaika, Libye

Abb. 81: Teils großgezack ktes, teils mehrza ackiges Leierkapiitell mit separat a ansetzenden Heliices, Basilika von n Kampanopetra bei Salamis a auf Zypern (Kaffe enberger 2008)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 41

K Korinthische e Kapitelle, später Reguläre →koriinthische Kapiitelle kamen in n mittel- und sp pätbyzantinisccher Zeit selteen vor, aber verschiedene → →Werkstätten griffen korintthische (oder ‚korinthisiereende‘) Einzelelemente wie Blattkränze B (A Abb. 82, 239), H Helices (Abb. 8 83) oder eingezogene Abaki mit Knäufen (A Abb. 82, 84) w wieder auf. Da aneben spielen n immer auch an ndere Einflüssse eine Rolle, etwa e in Form vvon Palmetten (A Abb. 84, 239), Eierstäben (A Abb. 82), ‚emb blematischen‘ M Monogramm- (Abb. 84) od der sonstigen n Medaillons Abb. 83, 84) (A Abb. 239), sch hneckenförmig gen Voluten (A un nd rechteckigeen Abdeckplattten (Abb. 83, 2239), weshalb au uch andere Eiingruppierung gen denkbar siind, zum Beisp piel als →K Komposit- (A Abb. 82), →Monogramm(A Abb. 84) oder → →Kämpferkapiitelle (Abb. 83,, 239). Was das Bla attwerk angeh ht, werden seitt mittelbyzantinischer Zeit h häufiger Palm metten (Abb. 8 84, 239) bzw. pa almettenartigee ‚Verwilderu ungen‘ mit zusätzlichen Blattfingern (Ab bb. 82) dargestellt. Helices b bzw. Volutensttengel können n ähnlich frrühbyzantiniscchen →Leierka apitellen zusa ammengeführt sein (Abb. 833), sich dabei au uch ‚bandförm mig‘ über das gesamte g Kapiteell erstrecken, Scchleifen bilden n und ‚emblem matische‘ Mitttelmotive einscchließen (Abb. 269) wie bei →gerahmten K Kämpferkapiteellen mit Schlin ngbanddekor.

Abb. 82: Ge ezacktes korinthisch/komposites Kapitell mit Eiersstab, Museum Bu ursa (Westtürkei), Inv. 2682 (Niew wöhner 2006)

| || Biibliographie: Den nnert, Mittelbyza antinische Kapite elle 1997, 4–25; Ş.. Yıldırım, Philom melion‘daki Orta Bizans Dönemi S Sütün Başlıkları, in n: S. Doğan – M M. Kadıroğlu (Hg.), Bizans ve Č Čevre Kültürler, üken’e Armaǧan (Istanbul 2010) 37 78–384 Prrof. Dr. Yıldız Ötü Ab bb. 82: Aytekin, B Bursa Müzesi 20119, 80 Kat. 6 Abb b. 7 Ab bb. 83: P. Niewö öhner, Mittelbyza antinische Temp plonanlagen aus An natolien. Die Sam mmlung des Arch häologischen Mu useums Kütahya un nd ihr Kontext, Istanbuler Mitteillungen 58, 2008 8, 285–345, hier 3114 Kat. 8 Abb. 8 Ab bb. 84: Dennert,, Mittelbyzantinissche Kapitelle 19 997, 180 Kat. 9 Ta af. 2

Abb. 84: Korinthisches Kapitell mit Monogramm-Medaillon, Eckund Zwickelp palmetten sowie schneckenförmig s gen Voluten, aus Kızlar Saray in Fındıklı Ruşen bei Inegöl (Westttürkei), Museum ursa Inv. 2693 (N Niewöhner 2006) Bu

Abb. 83: Ko orinthisierendes K Kämpferkapitell m mit Helixstengel in Form einer Doppelsäule, tropfenförmigem Zw wickelmotiv, Eckb blättern und schneckenförmigen n Voluten, aus Ak kmonia/Ahat in PhryP gien (Zentra alanatolien), Musseum Kütahya Invv. 40 (Niewöhnerr 2001)

42 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Lykien n

Abb. 85: Weichzzackiges korinthisches Pfeilerkapitell, Kalkstein, Andriake, Kirche e D (Niewöhner 2008)

Ähnlich h den Nachbarrprovinzen →K Kilikien und →Syrien → verwendete auch das lykische Stein nmetzwesen Ka alkstein und en ntwickelte sicch in frühbyzzantinischer Zeit Z zunächst eigenständig (Abb. 85, 95)), mit einem eigenen e kleinteiiligen Blattsch hnitt (Abb. 88,, 144), der alllerdings der allg gemeinen Ten ndenz zu →Sp pitzenberührun ng und →rankissierender Füllee folgte. Erst im 6. Jh. machte sich da ann →prokonn nesisch/ konstan ntinopolitanisccher Einfluß bemerkbar, etwa e in Form vvon →Mehrzon nigkeit (Abb. 87, 179, 1977, 406), →windb bewegten Blä ättern (Abb. 176, 179, 197) und →Blattffriesen (Abb. 3348, 350). Dieese Einflüsse wurden w allerdin ngs nicht eins zu eins übern nommen, son ndern in das lyk kische Repertoiire eingearbeittet und insbessondere im Berg gland in barock k anmutender Opulenz ausg gestaltet (Abb. 86, 179, 197, 348 8, 366, 406). || | Bibliogra aphie: Grossmann – Severin, Bau uten Lykien 2003; B. Işler, Orta Likyya Bölgesi'nde Yeni Bir Kesif. Gü ünağı Kilisesi, Pa amukkale Üniversittesi Sosyal Bilimller Enstitüsü Derg gisi 25, 2016, 363 3–392 Abb. 86: Grossmann – Se everin, Bauten Lykien 2003, Taf. 8 c adition und Innovvation. Kapitellsk kulptur in Abb. 87: U. Peschlow, Tra Lykien, in n: Möllers – Peschlow, Spätantik ke Bauskulptur 19 998, 67– 76, hier 7 73 Taf. 23, 27

Abb. 86: Kompo osites Kämpferkapitell mit eingezo ogenem Abakus (vgl. Abb. 153, 302) ähnlich den Kesselkapitellen K der justinianischen Sophienk kirche in Istanbul (Abb. 257), Kalksstein, Alakilise im m lykischen Bergla and (Peschlow 19 999)

Abb. 87: Mehrzo oniges Kompositk kapitell, Kalkstein, Bischofskirche e von Limyra (Niew wöhner 1999)

Abb. 88: Korinthisches Pffeilerkapitell, Kallkstein, Bischofsk kirche von Limyyra (Peschlow 199 93)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 43

K Kilikien In n Kilikien wurd de traditionell in Kalkstein g gearbeitet, abeer an der la angen Küste siind auch zahlrreiche marmorrne Steinmetza arbeiten au us →Prokonneesos/Konstantiinopel importiiert worden (A Abb. 37, 38 8), was nicht ohne Einfluß auf die lokaleen →Werkstättten und ih hr Formenrepeertoire blieb (A Abb. 188, 299)). So hielt man n wie in → →Lykien und → →Syrien an einem e eigenen n, kleinteiligen n Blattscchnitt fest, u unterwarf dieesen jedoch den Prinzipiien der → →Spitzenberührung und →Ra ankisierung (Abb. 89–91). | || Biibliographie: A. Geyer, Aspekte der Bauornamen ntik von Alahan M Monastir, Ja ahrbuch für Antik ke und Christentu um 27/28, 1984//85, 151–170; J.-P P. Sodini, Scculpture architeccturale, briques, objects metalliq ques d'epoques paleochre etienne et byzan ntine, in: G. Dag gron – D. Feissel, Inscriptions d de Cilicie, Trravaux et mémoiires. Monograph hies 4 (Paris 198 87) 231–258; G. Mietke – S.. Westphalen, Sttudien zur frühbyyzantinischen Ba auornamentik im m Rauhen Kiilikien, Istanbuler Mitteilungen, 56, 2006, 371–405

A Abb. 89: Korinthissches Pfeilerkapittell, Kalkstein, ‚G Grabeskirche extra muros‘ von Koryko os (Peschlow)

Ab bb. 89: S. Guyer – E. Herzfeld, Meriamlik und Korykos. Zwei christliche Ru uinenstätten dess Rauhen Kilikiens, Monumenta Asiae Minoris a antiqua 2 (M Manchester 1930)) 127. 138–140 Ab bb. 131. 147 Ab bb. 90: G. Mietk ke, Die Apostelkiirche von Anazarbos und Syrien, Olba 2, 19 999, 227–239, hier 231 Taf. 62 Abb. 12 Ab bb. 92: I. Engelm mann – P. Niewöh hner, Bauen nach h der Krise. Die Spoliengale erie an der Apsiss der Apostelkircche von Anazarb bos, in: D. Kreik kenbom – M. Weber (Hg.), Krise K und Kult (W Wiesbaden 2010) 109–137, K.. U. Mahler – T. M hiier 119. 137 Abb. 117

A Abb. 90: Konsole d der Südfassade d der Apostelkirche e von Anazarbos, Kalksttein, Mitte 6. Jh. ((Posamentir 20055)

Ab bb. 91: Korinthiscches Kapitell, Kalkstein, Canbazlı im Rauen Kilikie en (S Schiele 1967)

Abb. 92: Boge enstein des Apsissfensters, Aposte elkirche von Anazzarbos im Ebenen Kilikien n, Kalkstein, Mittte 6. Jh. (Posamen ntir 2005)

44 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Blattk kelchkapitelle Blattkellchkapitelle veerbinden ein o oder zwei meiist →zackige (A Abb. 95) oder → →gezackte Blatttkränze (Abb.. 93, 96) mit eineem Kranz von plastischen H Hohlblättern (A Abb. 96, ursprün nglich ägyptische Palmblättter) oder einfa acheren Pfeifen (Abb. 93–95).. Alternativ zu um eingezogen nen Abakus (A Abb. 93, 96) ko ommen auch q quadratische AbdeckA platten vor (Abb. 94, 95), was ursprrünglich ebenffalls auf ägyptische Prototypen n zurückgeht. Im frühbyzantiniischen Kleinassien knüpfte man m an eine rö ömische Tradiition an, und d Blattkelchk kapitelle waren zzunächst relattiv weit verbreeitet. Im Lauf der d Zeit wurde der Typ allerrdings durch einfachere →P Pfeifenkelchka apitelle abgelö öst. Abb. 93: Kleinge ezacktes Blattkellchkapitell mit Kö öpfen an den Abakusknäufen, der rechte vollb bärtig, lokale Prod duktion, Side in w) Pamphylien, Südtürkei (Peschlow

|| | Bibliogra aphie: C. Börker,, Blattkelchkapitelle. Untersuchungen zur kaiserzeiitlichen Architek kturornamentik in Griechenland (Diss. Berlin 19 965); P. Liljenstolpe, The Roman B Blattkelch Capitall. Typology, Origin, and Aspects o of Employment, Opuscula romana 21–23, 1996–199 98, 91–216 Abb. 94: H.-G. Severin, K Konstantinopler B Bauskulptur und d die Provinz Ägyypten, in: Möllers – Peschlow, Spätantike Bau uskulptur 1998, 93–104, Taf. 30, 11 Abb. 95: H. Canbilen – P. Lebouteiller – J.--P. Sodini, La bassilique de l'acropole haute de Xanth hos, Anatolia antiiqua 4, 1996, 2011–229 Abb. 96: A. K. Beard, A G Group of Seven C Column Capitals from Roman Ancyyra (MA-Diss. Ank kara 2016) 62 Ab bb. 8

elchkapitell mit geränderten g Blättern und quadratiiAbb. 94: Blattke scher Abdeckpla atte, Museum fürr islamische Kunsst Kairo Inv. 181 (Ronczewski)

elchkapitell mit Weinblattkragen W u und quadratische er Abb. 95: Blattke Abdeckplatte, christliche Basilik ka auf der oberen Akropolis von en (Wikimedia Co ommons) Xanthos in Lykie

Blattkelchkapitelll mit Lanzettblätttern Abb. 96: Kleingezacktes B n den Hohlblätterrn, Museum Berg gama, Westtürkei zwischen (Niewöhn ner 2008)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 45

P Pfeifenkelch hkapitelle Pffeifenkelchkap pitelle sind au uf einen Kranzz von Pfeifen (sselten Hohlblä ätter) beschrän nkt, der tordiiert und/oder vo on Kreuzen ü überlagert (Ab bb. 97, 99) un nd mit einem eiingezogenen A Abakus (Abb. 99) 9 oder mit eiiner quadratiscchen Abdeckp platte (Abb. 98, 469) kom mbiniert sein ka ann. In frühbyyzantinischer Zeit waren Pffeifenkelchkapiitelle bei pro ovinziellen →westkleinasia → atischen und → →zentralanatoliischen Werkstätten beliebt. Sie dürften alls Reduktionsfform aus den →Blattkelchka apitellen hervo orgegangen seein. In Zentrala anatolien wurd den sie häufig ger mit hohen un nd divers deekorierten qua adratischen A Abdeckplatten ko ombiniert, wo obei geringe Abmessungen n eine Zugehö örigkeit zur liturgischen Ausstattung g nahelegen (A Abb. 98). Die Michaellskirche von Milet M und die K Klemenskirche in n Ankara verba anden im siebtten bzw. 9. Jh. Pfeifenkelchka apitelle mit Pfeeifenfriesen am m Architrav (A Abb. 330) bzw. G Gesims. In Milet bezog man n sich damit w wohl auf bena achbarte römiische Monumente, die ebenfalls bereits m mit Pfeifenfrieseen dekoriert waren. w | || Biibliographie: M. C. Styan, The Usse of Pipe Ornament in Late Antiqu ue Architectural Sculpture, in: Fo ondation europé éenne de la scien nce. Activité byza antine. Rapports des missions effe ectuées en 1983 (1987) Bd. 2 S. 344 4–376; E. Keskin n, Çorum Ili ve Çe evresinde Bulunn Bizans Dönem mine Tarihlenen Taş Eserler Üzzerinde Görülen an Be ezemler, in: A. Özüdoğru (Hg.),, Çorum ve Külttür, T.C. Çorum Va aliliği Kültür ve TTurizm Müdürlüğ ğü Yayınları 9 (Ço orum ohne Jahr) 23 33–239

Abb. 97: Pfe eilerkapitell mit P Pfeifenfries, Kreu uz und Blütensten ngeln, Michaelskirrche von Milet in Karien (Westtürk kei), frühes 7. Jh. (Niewöhnerr 2013)

Abb. 98: Kle einformatiges Pfe eifenkelchkapitell mit Schilfblätte ern zwischen den Pfeifen, quadrratischer Abdeck kplatte und Kreuzz im Kranz, linkss gebrochen, Musseum Çorum in Zentralanatolien (Niewöhnerr 2012)

Ab bb. 97: Niewöhne er, Milet 2016, 114 f. 178 f. Kat. MK K105 Ab bb. 98: E. Keskin n, Küçük Asya’da a Kutsal Kent Eucchaita ve Bizans Dö önemi Taş Eserle eri ²(Ankara 2015)) Ab bb. 99: Niewöhne er, Aizanoi 2007, 206 f. Kat. 42 Ta af. 4

Abb. 99: To ordiertes Pfeifenk kelchkapitell mit Kreuz und eingezzogenem Abakus, Örencik bei Aizzanoi in Phrygien n, Zentralanatolie en (Niewöhnerr 2001)

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46 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Westk kleinasien ((Westtürkei)

Abb. 100: Großg gezacktes Kompo ositkapitell mit Scchilf- oder Lotusblättern zwische en den Hochblätttern, Philippsmarrtyrium von Hierapolis in Phrygien (Weber)

Das wesstliche Kleinassien zeichnete sich durch gro oße alte nach der Chrisstianisierung an Städte a aus, die auch n a ihrer überkom mmenen Baussubstanz festh hielten und no och bei frühbyzzantinischen N Neubauten ih hren jeweils eigenen e Traditio onen folgten. Dank einer eentsprechendeen Vielzahl lo okaler →Werksstätten führte das zu zahllreichen unterscchiedlichen Lö ösungen, so da aß die Region, anders als das südliche Klein nasien mit →L Lykien und →K Kilikien, in byza antinischer Zeit keinen einh heitlichen Pro ovinzstil hervorb brachte. Diee alten Städte sstimmen jedocch darin übereein, daß Formen nrepertoire und d Stilisierung ttendenziell rettrospektiv warren, z. B. →Pffeifenkelch- u und →Schilfbla attkapitelle, un nd sich jedenffalls von →pro okonnesisch/k konstantinopoliitanischen Arb beiten unterscchieden. Ausn nahmen wie diee justinianiscche Johannesk kirche von Ephesos E (zweitess Viertel 6. Jh.) bestätigen n die Regel. Größere G regiona ale Einheitlich hkeit bestand bei der liturg gischen Ausstatttung als einerr neuen Gattun ng ohne antikee Vorlagen, z. B B. →karische A Ambone. || | Bibliogra aphie: F. W. Deicchmann, Zur spä ätantiken Baupla astik von Ephesos,, in: Mansel’e A Armağan – Mélanges Mansel, Tü ürk Tarih Kurumu Yayınları 7/60 (Ankara 1974) 5549–570; P. Nie ewöhner, of Ancient Monum ments at Miletus in Caria. Byzantine Preservation o Christian n Antiquarianism m in Western Asiia Minor, in: J. Borsch B – O. Gengler – M. Meier (Hg g.), Die Weltchron nik des Johanness Malalas ext spätantiker M Memorialkultur, M Malalas Studien 3 (Stuttim Konte gart 2018 8) 191–216

Abb. 101: Korinthisches Kapitell mit schneckenförmigen Voluten, vorjustinianisch he Johanneskirche von Ephesos (N Niewöhner 2014)

Abb. 100 0: G. Gümgüm, Il Martyrion di Hierrapolis di Frigia (Turchia), ( BAR Interrnational Series 2 2385 (Oxford 20112) 73–76 Abb. 101:: M. Büyükkolanccı – E. Russo, Scu ulture della prima a basilica di San Giovanni a Efeso, Quaderni della R Rivista di bizantin nistica 15 (Spoleto 2010) Abb. 102: Niewöhner, Milet 2016, 130 Kat.. GK31

Abb. 102: Korinthisches K Kapitell mit bis au uf den Fuß herabg geführtem Helixxstengel, Große K Kirche von Milet iin Karien, 6. Jh. (Feld 197 79). Vgl. Abb. 452

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 47

Emblemkapiitelle Em mblemkapitellle heißen nacch zentralen M Mittelmotiven, diie emblematisschen Charakter haben könn nen, häufiger ab ber aus Blattm motiven gebildeet sind. Sie fülllen eine Lükkee zwischen Heelices und Eckb blättern, die tyypischerweise da araus entstehtt, daß die Kapitelle gestauch hte Proportioneen und nur eeinen Blattkra anz aufweisen n. Unter dem M Mittelmotiv bild det ein Eiersta ab ein weiterees charakteristtisches Merkm mal. Frühbyzantiinische Embleemkapitelle sin nd selten und w wurden zumeisst dort gefertiigt, wo bereitss eine antike Trradition besta and, z. B. in →Westkleinasie → en (Abb. 103, 10 05). Aus mittellbyzantinischeer Zeit sind led diglich Einzelfä älle bekannt.

Abb. 103: K Kleingezacktes Em mblemkapitell mit Blattwerk unterr der Abakusblütte, bei einer Treppenstraße südlicch oberhalb der unteu ren Kureten nstraße von Ephesos, Westtürkei ((F. Miltner)

| || Biibliographie: E. R Russo, La sculturra a Efeso in età paleocristiana e biizantina, in: R. Pillinger et al. (Hg g.), Efeso paleocrristiana e bizantin na, Österreichissche Akademie der Wissensch haften. Philosoph hisch-historische e Klasse. Denkschriften 282 = Archäologische Fo orschungen 3 (Wien 1999) 26–53, hier 37–40 Taff. 9–12; G. Theoch haris, Ένα Μεσοβυζαντινό Κιονόκρανο με Έμβλη ημα στο Μεγάλο Μ Μετέωρo, Byzantin na 30, 2010, 277– –298 bb. 103: F. Miltne er, 20. Vorläufiger Bericht über die e Ausgrabungen Ab in n Ephesos, Österrreichische Jahre eshefte 42, 1955,, Beibl. Sp. 23– 0, hier 31 f. Abb. 10 60 Ab bb. 104: M. Akok k, Ankara Şehrind deki Roma Hama amı, Türk Arkeolo oji Dergisi 17/1, 19 968, 5–37, hier 10 0. 23 Abb. 26 Ab bb. 105: G. A. P Plattner, Die Kap pitelle der Herak klidenpfeiler, in: R.. Hanslmayr, Die Skulpturen von Ephesos. E Die Herrmen, Forschunge en in Ephesos 10,, 2 (Wien 2016) 89 f. Taf. 71 f. Ab bb. 106: I. H. Mert – P. Niewöhne er, Blattkapitelle in Konya, Istanbu uler Mitteilungen n, 60, 2010, 373–410, hier 408 Kat. 25 Abb. 38

Ab bb. 105: Gezackte es Emblemkapite ell mit Mittelblatt, frühbyzantiniscche Nacharbeit an n den seit der Antike mit Emblemk kapitellen ausge estatteten Herme enpfeilern des He eraklestors der Ku uretenstraße vo on Ephesos, Westttürkei (Kramer)

Abb. 104: M Mehrzackiges Emb blemkapitell mit Innenhelices und d Rankwerk u unter der Abakusb blüte, von einer R Renovierung (4. Jh.) eines Laden nlokals östlich de er Caracalla-Therrmen in Ankara, ZenZ tralanatolie en (M. Akok)

Abb. 106: G Großgezacktes Em mblemkapitell mit Kopf am Abakusknauf, lokales Konglomeratg gestein, aus Zind dankale in Lykaon nien (Zentralana atolien), Museum Konya Inv. 97 (N Niewöhner 2008)

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Kapite elle mit Köp pfen am Aba akusknauf

Abb. 107: Monum mentales kleinge ezacktes korinthisches Kapitell mit Kopf am Abakussknauf, ?Ehrensäule für Kaiser Leo o I. (457–474)?, Istanbul, Topkap pı Saray (Niewöhner 2006). Zugehöriger Käm mpfer: Abb. 56

Vereinzzelt haben Kap pitelle Abakussknäufe in Fo orm von Köpfen bzw. Gesichtern, die durch h weit offensttehende Münderr als Theaterm masken gekenn nzeichnet sein können (Abb. 93, 109). D Dies kommt bei →korinth hischen (Abb. 10 07, 109), →ko ompositen (Ab bb. 165) und →Blattkelchka apitellen (Abb. 93) vor, warr vom Kapitellltyp unabhäng gig und typisccherweise mitt schneckenfö örmigen Voluten n (Abb. 107, 10 08) anstatt der sonst in frühb byzantinischerr Zeit üblichen n ösenförmigeen Außenhelicces verbunden n. In K Kleinasien, wo es eine entssprechende rö ömische Traditio on gab, wurdeen solche Köpffe von verschiiedenen lokalen n →Werkstätten n (Abb. 93, 109 9) bis in mitteelbyzantinischee Zeit (Abb. 4, 131) gefertigt u und könnten von v dort nach → →Prokonnesos bzw. →Konstantinopel üb bernommen wo orden sein (Ab bb. 107). Selten ne Statuetten anstelle a von Köp pfen (Abb. 108 8, auch Maria mit dem Kind d) könnten die frühbyzantiniischen →Figura alkapitelle beeeinflußt haben ((vgl. Abb. 110) oder umgekeh hrt. || | Bibliogra aphie: E. von M Mercklin, Antike e Figuralkapitelle e (Berlin 1962); J. Dresken–Weiland, Maria mit dem m Kind. Ein Figura alkapitell H. Grieser – A. Me erkt (Hg.), Volksg glaube im in Heraklleia Pontike, in: H antiken C Christentum (Darrmstadt 2009) 27 75–290. Cf. N. Hirrschland, The Head d-Capitals of Sardis, Papers of th he British School at Rome 35, 1967,, 12–22 Abb. 107 7: U. Peschlow, Eine wiederge ewonnene byzan ntinische Ehrensäu ule in Istanbul, in n: ders. – O. Feld d (Hg.), Studien zur spätantiken u und frühbyzantin nischen Kunst F. W. Deichmann gewidmet g (Bonn 1986) Bd. 1 S. 21–3 33 8: A. K. Orlandos,, Η Αγία Θεοδώρ ρα της Άρτης, Aρχχείoν των Abb. 108 Βυζαντινών Μνημείων τη ης Eλλάδoς 2, 19 936, 88–104, hie er 96–99 Abb. 8 at. ST166 Abb. 109: Niewöhner, Milet 2016, 269 f. Ka

Abb. 108: Kleing gezacktes korinth hisches Kapitell m mit Statuette, ederverwendet in rechts ein feinge ezahntes Schmettterlingsblatt, wie n Hagia Theodora von Arta in Epiru us, Nordwestgriecchenland (Peschlow)

Abb. 109: Korintthisches Pfeilerkapitell mit Theate ermaske, zackige en Blättern un nd Eierstab als Fu ußleiste, Milet in Karien, Westtürk kei (Niewöhner 2012)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 49

Figuralkapitelle, früh Kapitelle mit fig gürlichem Dek kor waren in frrühbyzantinisccher Zeit zunä ächst selten. Nur N für solche mit →Köpfen am m Abakusknauf läßt sich in n Kleinasien eeine römische in derselben Trradition fassen. Einfache →Tierkapitelle → Region knüpfteen vielleicht eb benfalls an diiese Tradition an n, wobei die Darstellung von v Tieren als christliche A Alternative zu Köpfen bzw. Theatermaskeen von der litu urgischen Aussstattung abgelleitet worden ssein könnte. Mit →Zweizzonen-Tierkap pitellen griff m man dann im 5.. Jh. in →Konsstantinopel bzzw. auf →Prok konnesos eine älltere antike Fo orm ohne unm mittelbare röm mische Bindegllieder wieder auf. Dabei dü ürfte die Ausw wahl der meistten Tiere un nd insbesondere die Darsstellung von → →Adlern und → →Pfauen wie bei b den einfach hen Tierkapiteellen vom Kircchenbau bestiimmt gewesen n sein, zumal klleinformatige Zweizonen-Tiierkapitelle b bevorzugt für diie liturgische Ausstattung verwendet v wo orden zu sein sccheinen. Dieseer neue Impu uls wurde von n →Dokimion un nd →Sivec übernommen un nd fand so übeer den Mittelm meerraum hina aus auch in →Zentralanato → olien und im → →Balkangebirgee Verbreitung.. Die Darstelllung mensch hlicher Figuren n (Abb. 108) od der Büsten w wie Engel (A Abb. 110, 1111), Evangelistten(symbole) ((Abb. 112) und d Heilige (Dan niel in der Löw wengrube, Thekla Abb. 38) war w ähnlich sselten wie bei deer liturgischen n Ausstattung. | || Biibliographie: N N. Lemaigre Demesnil, Sculp ptures figurées d’’époque paléochrrétienne en Capp padoce, Cahieres archéologiques 50 0, 2002, 41–50; J. Dreksen-Weiland, Maria mit dem Kind. Ein Figuralkapitell in H Herakleia Pontike e, in: H. Grieser – A. Merkt (Hg.), Vo olksglaube im an ntiken Christentum (Darmstadt 2009) 275–290 Ab bb. 110–111: Fırattlı, Musée Istanb bul 1990, 122. 17 78 Kat. 230. 362 Ta af. 74. 107 Ab bb. 112: Deichma ann, Ravenna 196 69–1989, Bd. 2, 1 S. 11 f.; Bd. 2, 3 S.. 295

egenläufig windAbb. 112: Eines vvon zwei Pilasterrkpaitellen mit ge b bewegten feingezzahnten Blättern, Evangelistensym mbolen (Markus und Matthäus) sowie Stifterinscchrift von Bischoff Petrus II. (494– useo Arcivescoville in Ravenna (Fellbermeyer 1938) 519), Mu

Abb. 110: Eiines von zwei gro oßgezackten Zweizonen-Greifenka apitellen von FFenstersäulen mitt Engel auf einer (ausgebrochenen n) Blattkonsolle, aus dem Mang ganenviertel von Konstantinopel, Museum Istanb bul Inv. 3902 (Schiele 1987)

Abb. 111: Eines von zwei Figu uralkapitellen miit †Άγιος Σαβαώθ-Inaja 6,2), Cherubim m an den Ecken u und einem feinge ezahnschrift (Jesa ten Seraph in der Mitte, Musseum Istanbul Invv. 925 (Sebah um 1900)

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Tierka apitelle

Abb. 113: Großg gezacktes korinthisches Kapitell m mit einem Löwen, lokaler Marmor,, aus Kütahya/Ko otyaeion in Phrygien (Zentralanato olien), Museum K Kütahya Inv. 8151 (Niewöhner 2002)

Korinth hische (Abb. 1113, 114, 116) un nd komposite KapitelK le (Abb b. 115) mit ein nzelnen Tieren n am oder untter dem Abakussknauf waren im frühbyzan ntinischen Kleeinasien (Abb. 1113, 114, 116) u und darüber h hinaus (Abb. 115) verbreitet. Sie könnten eine christlich he Alternativee zu der lokalen n, bis in die Kaiiserzeit zurück kreichenden Trradition von →K Kapitellen mitt Köpfen (Theeatermasken) am a Abakusknauf dargestellt haben. Außeerdem mag deer neue, konstan ntinopolitaniscche Typ von → →Zweizonen-Tiierkapitellen impulsgebend gewesen sein n, und einfach he Tierkapitellle dienten viellleicht als provvinzielle Varia ante der hauptsttädtischen Mod de. Diee Auswahl der Tiere (→Pfauen [Abb. 115], Löwen [Abb. 1113], →Adler [A Abb. 114], Taub ben [Abb. 116])) ist die gleiche wie bei deer liturgischen n Ausstattung g (z. B. Abb. 3, 5, 10, 11, 25, 3365, 374, 393, 397), für die kleinfork matige Tierkapitelle offenbar auch h verwendet wurden w (Abb. 1116). || | Bibliogra aphie: M. Pinard, Les chapiteauxx à béliers et à aigles a de Damous--el-Karita, Cahierrs de Byrsa 9, 1960–61, 37–48; M. Panagiotidi, Βυζαντινά Κιοννόκρανα με Ανάγγλυφα Ζώα, Δελλτίον της –129 Χριστιανιικής Αρχαιολογικής Εταιρείας 4/6 (1970–1972) 82–

Abb. 114: Eines vvon mehreren gro oß- und kleingezackten korinthischen Kapitellen n mit Adler, lokaller Marmor, aus D Doğanaslanlar in Phrygien, Museum Kütahya Inv. 667 (Niewöhner 2 2002)

Abb. 115: Gezack ktes und feingeza ahntes Komposittkapitell mit Pfau uen anstelle des Eierstabs, wiederverwendet an de er spätbyzantini995) schen Apostelkiirche in Thessaloniki (Peschlow 19

Abb. 113– –114: Niewöhnerr, Steinmetzarbeiten Kütahya 200 06, 427– 429 Kat. 9. 12 Abb. 5. 7 Abb. 1155: J.-P. Sodini, La sculpture arrchitecturale à l'époque paléochrrétienne en Illyriccum, in: Actes du u 10e Congrès in nternational d'archéologie chrétienne 1. Rapports, Studi di antichittà cristiaom 1984) 207–29 98, hier 232 Abb. 14 na 37 (Ro Abb. 116 6: Niewöhner, Steinmetzarbeite en Kütahya 2006, 468 Kat. 107 A Abb. 70 f.

Abb. 116:: Kleinformatigess korinthisches Kapitell mit einem m Vogel (Taube), der an einer Trau ube pickt, Teil derr sandsteinernen liturgiusstattung einer K Kirche in Altıntaşş bei Gediz in Phryygien schen Au (Zentrala anatolien), Museu um Kütahya Inv. 110305 (Niewöhne er 2002)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 51

Z Zweizonen-TTierkapitellle Kapitelle mit ein nem Blattkran nz und Tier(pro otom)en unter deen Abakusecken haben kein ne unmittelbaren römischen V Vorläufer, sond dern wurden im m 5. Jh. im Rücckgriff auf die älltere Antike n neu geschöpft. Sie kommen mit diversen → →gezackten (A Abb. 117, 120, 121) und →fe feingezahnten Blättern (Abb. 118, 119, 122, 124, 1 125, 127, 128, 183) vor. D Den erhaltenen n Monumenten n zufolge wareen →Konstantinopel bzw. →P Prokonnesos bei b ihrer Erfind dung führend (A Abb. 117, 120, 183). →Dokim mion, →Sivec (A Abb. 118, 119, 1221, 124, 127, 128) sowie verschiedene provinzielle Abb. 122) folgtten nach. → →Werkstätten (A Die Auswah hl der Tiere mag m von dem bestimmt gew wesen sein, was sonst im Kircchenraum übliich war (Widdeer [Abb. 118, 1119, 128], →Adller, →Pfauen),, etwa bei der litturgischen Au usstattung, fürr die kleinform matige Tierkapiitelle auch beevorzugt verweendet wurden n. Zusammengeehörige Kapiteelle gleichen einander e zumeeist nicht völlig g, sondern sow wohl Blattwerk k als auch Tieere →variieren tyypischerweise (vgl. Abb. 118,, 121, 124, 127). Eine beson ndere Variantee, →Zweizonen n-Tierkapitelle m mit Trennleisteen oder Körbeen, geht wohl mit der Entw wicklung von → →Vortor- und →Mehrzonenk → kapitellen einheer, könnte en ntsprechend später s aufgeko ommen sein, un nd greift mit der Darstellu ung von →Greeifen, →Blattm masken und Go orgonenhäupttern erneut au uf antike Vorla agen zurück. Manche →Kapitelle mit Rankendekor ha aben ebenfallls Tiere unter den Abakuseecken, weisen ab ber keine Zoniierung auf (Abb b. 213). | || Biibliographie: E. Kitzinger, The Ho orse and Lion Ta apestry at Dumba arton Oaks, Dum mbarton Oaks Pap pers 3, 1946, 1–7 72; F. W. Deichmann, Zur Entsteh hung der spätantiiken Zweizonen-TTierkapitelle, in: Χα αριστήριον εις Ανναστάσιον Κ. Ορλλάνδον, Βιβλιοθή ήκη της εν Αθήνα αις Αρχαιολογικήςς Εταιρείας 54 (Atthen 1965) Bd. 1 S S. 136–144 Ab bb. 117: J.-P. Sod dini, Marble Cap pitals from the H Hippodrome, in: B.. Pitarakis (Hg.), Hippodrom/Atmeydanı (Istanbul 2010) 185–192, hiier 185–187 Abb. 10.1 Ab bb. 118: G. Mano-Zisi, Die Ausgrabungen in Sto obi. Fundbericht 19 933/34, Starinar 10–11, 1935–1936, 145–170, hier 165 Abb. 33 Ab bb. 119: Filipova, Kapiteli Makedo onija 2006, Taf. 59 9, 2

Abb. 119: Kleinformatiges Zwe eizonen-Widderk kapitell mit Adler Abb. 128, selbes K Kapitell) und fein ngezahnten Blätte ern, Bischofspa(A last von Herakleia a Lynkestis in Nordmazedonien (N Niewöhner 2013)

Abb. 117: Grroßgezacktes Zw weizonenkapitell m mit geflügelten PferP den, vom Hippodrom in Konstantinopel, Musseum Istanbul Betsch 1970) Inv. 2404 (B

Abb. 118: Fe eingezahntes Zweizonen-Widderk kapitell mit Lorbe eerkranz und E Efeuranke, Bischo ofskirche von Sto obi in Nordmazed donien (G. Mano-Ziisi)

52 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Kapite elle mit Adlerfiguren

Abb. 120: Kleing gezacktes Zweizo onen-Adlerkapitell mit feingezahn nten Blättchen zw wischen den Adle ern, aus Istanbul--Kadıköy, Museum m Istanbul Inv. 543 36 (Betsch 1970)

Abb. 121: Gezacktes Zweizonen-A Adlerkapitell, Sivvec-Marmor, aus Čičevo, ursprünglich wohl aus de er Bischofskirche e von Stobi in Nordmazedonie en, Museum Skop pje (Niewöhner 20 011)

Adler k kommen an Ka apitellen häufig g vor, sowohl einzeln am bzw w. unterm Aba akusknauf, etw wa als alleinig ge Figur eines → →Tierkapitells ((Abb. 114) oderr als zusätzlich he Figur eines → →Zweizonen-Tieerkapitells (Ab bb. 128, 199), als a auch mehrfacch unter den Abakusecken n von frühbyzzantinischen Zweizonen-Ad dlerkapitellen (Abb. 120–1222, 183, 198, 216 6) sowie von späteren Adlerkapitellen (Ab bb. 4, 8, 131). Un nter den Abak kusecken sind Adler typischerweise frontal mit heraldisch h geöffneten S Schwingen wiiedergegeben u und dadurch vvon Tauben (Ab bb. 186, 192–19 94, 200, 213, 2211) zu untersch heiden. Am o oder unterm AbakusA knauf k können Adler a auch im Profill und mit gescchlossenen Flü ügeln dargestelllt sein (Abb. 1114, 128). Diee heraldische F Form erinnertt an weltliche Triumphalsym mbolik, wie siee z. B. auch an n Triumphbög gen und Stadttorren der Zeit vvorkam. Allerd dings finden sich s heraldisch he Adler auch h bei der liturrgischen Aussstattung wieder (Abb. 3, 5, 11), und etlich he Adler sind jagend dargesttellt (Abb. 1, 22, 5, 11), insbeesondere als Schlangentöteer (Abb. 6, 128 8), was seit Altters her den Sieg S des Guten ü über das Böse symbolisiertee. So waren allle diese Adlerfig guren auch in Synagogen hä äufig. Kombinationen heraldisscher Adler m mit den Buchsstaben A und Ω und entspreechende Bemerrkungen von K Kirchenvätern deuten darauf hin, daß der A Adler auch als Symbol Chriisti verstanden n werden konn nte. Auf die ein ne oder anderee Weise hatten Adler also ap potropäisch-ch hristliche Bed deutung und sin nd in dieser Hinsicht mit den auf Kapitellen gleichfa alls häufig da argestellten Ta auben (Abb. 116, 133, 151, 186 6, 192–194, 200 0, 213, 221) und →Pfauen vergleichbar. || | Bibliogra aphie: J. Kramer,, Skulpturen mitt Adlerfiguren an n Bauten des 5. Jahrhunderts n.. Chr. in Konsstantinopel (Köln n 1968); H. Maguiire, An Early Christian Marble Rellief at Kavala, Δελτίον της Χριστιανιικής Αρχαιολογικ κής Εταιρείας 4 4/16, 1991/92, 283–295; 2 H. Maguiire, Profane Icons. The Significan nce of Animal Vio olence in Byzantine Art, Res 38, 2 2000, 19–34, hie er 22 f. Abb. 4 f.; f E. Karabacak, Bir Orta Bizanss Dönemi Sütun Başlığı ve Kulla anım Yeri Üzerine TTartışmalar, TÜBA A-KED 20, 2019, 2 29–40 Abb. 120: Fıratlı, Musée Isstanbul 1990, 108 8 f. Kat. 195 Taf. 63 6 Abb. 121:: L. Audley-Millerr – P. Niewöhner – W. Prochaska, Marbles, Quarries, and Workshopss on the Highland ds of Northern Ma acedonia, Archäolo ogischer Anzeigerr 2013/1, 95–145,, hier 134 Kat. 42 Abb. 122: Kautzsch, Kapittellstudien 1936, 161 Kat. 514 Taf. 31

Abb. 122: Kleinformatigess Zweizonen-Adle erkapitell mit fein ngezahnten Blätte ern, Museum Kon nya in Zentralana atolien (Kramer 19 970/1)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 53

P Pfauen Pffauen gehörten nicht zum Repertoire R antik ker →Figuralka apitelle und w wurden erst in n byzantinisch her Zeit in die Bauskulptur üb bernommen. Ih hre Neuaufnahme ist auch deeshalb bemerk kenswert, weil Pfauen sich a aufgrund ihrer Prroportionen sschlecht zum Kapitelldekorr eignen. Sie neehmen in der Regel eine zeentrale Position ein, entwedeer frontal mitt Rad (Abb. 1115, 123) oder im Profil mit la angem Schweiff (Abb. 124, 1255, 127, 203). Siee kommen als allleiniges Tier a an diversen Kapitelltypen K (A Abb. 123–125, 2112) und in Kombination mit anderen n Tieren an → →Zweizonen-Tierkapitellen vo or (Abb. 127, 20 03). Vorbild kön nnte die liturg gische Ausstatttung gewesen seein, wo Pfauen zum Standa ardrepertoire g gehörten und siich mit Rad alls Nischendeko or und mit lan ngem Schweif z.. B. zur Füllun ng dreieckiger Bildfelder von n →Ambotreppeenwangen (Ab bb. 25, 374, 3822) eigneten. Da arüber hinaus w waren Pfauen als christlichee Paradiesvögeel par excellleence im Kirch henraum allgeemein verbreittet (Abb. 337, 39 97, 428, 431, 46 69, 481). Die insbeso ondere auf frrühbyzantiniscchen Mosaikfu ußböden häuffige, paarige Darstellung D vo on Pfauen zu beeiden Seiten eeines zentralen n Kreuzes, Bru unnens, Kantha aros oder Kelcchs (Abb. 354)) wurde in miittelbyzantinisccher Zeit auf Scchrankenplattten übertragen n (Abb. 431).

Abb. 123: Io onisches Kämpferkapitell mit Pfau u, Weinrankendekor und Eckvolu uten, Museum Isttanbul Inv. 2655 ((Kramer)

| || Biibliographie: C. Barsanti, Scultu ure mediobizanttine di Monemva asia, in: S. Pasi ((Hg.), Studi in me emoria di Patrizia Angiolini Martin nelli, Studi e sscavi, nuova serrie 10 (Bologna a 2005) 49–73; H.. Özyurt Özcan, E Examples of Arch hitectural Sculpture with Figurativve and Floral De ecoration of the Byzantine Period d at Muğla, Bodrrum, and Milas Archaeological Mu useums, Olba 19,, 2011, 389–418 Ab bb. 123: Fıratlı, M Musée Istanbul 19 990, 115 f. Kat. 2115 Taf. 67 Ab bb. 124: L. Audle ey-Miller – P. Nie ewöhner – W. Prrochaska, Marble es, Quarries, and Workshops on the t Highlands of Northern Maceonia, Archäologisscher Anzeiger 20 013/1, 95–145, 13 35 Kat. 44 do Ab bb. 125: Sotiriou – Sotiriou, Βασιιλική Αγίου Δημη ητρίου 1952, 166 Ta af. 42 a

A Abb. 125: Feingezzahntes Zweizone en-Pfauenkapitell mit Blattranke, brochen, Krypta von v St. Demetrioss in Thessaloniki unten geb (Peschlow)

Abb. 124: Zweizonen-Pfauen nkapitell mit Efeu uranke, Pinienzap pfen en und Doppelblä ättern, Sivec-Marrmor, Bischofskirrche an den Ecke von Stobi in n Nordmazedonie en, Nationalmuse eum Belgrad (Belgrad)

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Sivec

Abb. 126: Ioniscches Kämpferkapitell mit umlaufendem Echinus ohne Voluten, S Sivec Marmor, auss der Bischofskirche von Stobi in Nordmazedonie en, Museum Skop pje (Niewöhner 20 011)

Abb. 127: Zweizo onen-Widderkapitell mit Pfau, Efe euranke und Dop-pelblättern, Sive ec Marmor, aus der d Bischofskirche von Stobi in Nordmazedonie en, Museum Skop pje (Niewöhner 20 011)

Sivec ist der moderrne Name ein nes antiken MarmorM bruchs im →Balkangeebirge, westlicch von Stobi, der d Provinzhau uptstadt von M Makedonia II. Es handelt sich s um feinkrisstallinen, dolomitischen Weiißmarmor, derr insbesonderee im Inneren eeingesetzt wurrde, während am Außenbau u häufiger grröbere Kalzitm marmore mit grauer Maserung verwendett wurden, die in derselben Gegend vorkom mmen und wettterbeständigerr sind (Abb. 130 0). Den n erhaltenen Monumenten zufolge scheeint die Ausbeu utung von Siveec in der Spätantike zunächsst eingeschlafen n zu sein und d wurde in →ttheodosianisch her Zeit neu wieederaufgenom mmen. Das gesschah mit dem mselben Formen nrepertoire und d in derselben n Qualität, die damals von →P Prokonnesos u und →Dokimio on gearbeitet wurden, w was ein nen organisatorischen Zusa ammenhang der d drei Vorkom mmen bzw. →W Werkstattkomp plexe naheleg gt. Sivec versorg gte das Balkan ngebirge mit d demselben Sta andard, der im Mittelmeerrau um von Prokon nnesos und in n →Zentralanattolien von Dok kimion besorgtt wurde. In d der zweiten H Hälfte des 5. Jh h. scheint derr Abbau wohl in n Folge von vverheerenden Hunnen- (44 47) und Ostgoth hen-Einfällen (479) schon wieder und diesmal d endgülttig eingestellt worden zu seiin. Daraus erg gibt sich nicht zu uletzt ein rela ativ früher Term minus ante qu uem für Arbeiten n aus Sivec M Marmor, insbessondere für da as erste Auftreteen von →Zweizzonen-Tierkap pitellen (Abb. 118, 1 119, 121, 124 4, 127, 128), → →Kompositkap pitellen, →Theeodosianischen n Kapitellen u und für →Dop ppelblätter (Ab bb. 124, 127). || | Bibliogra aphie: L. Audley-Miller – P. Niew wöhner – W. Prochaska, Marbles, Quarries, and W Workshops on th he Highlands of Northern nia, Archäologischer Anzeiger 20113/1, 95–145; W. ProchasMacedon ka, A Scu ulptural Marble of Prime Quality in n Antiquity. The Dolomitic D Marble o of the Sivec Moun ntains in Macedo onia, Archaeome etry 55/2, 2013, 179 9–197 Abb. 126 6–127: L. Audleyy-Miller – P. Niew wöhner – W. Prochaska, Marbles, Quarries, and W Workshops on th he Highlands of Northern nia, Archäologisccher Anzeiger 20 013/1, 95–145, hier h 133– Macedon 135 Kat. 3 39. 43 Abb. 128 8: Filipova, Kapite eli Makedonija 20 006, Taf. 59, 2

Abb. 128 8: Kleinformatigess Zweizonen-Widderkapitell (Abb.. 119, und Schlange in den Klauen, Biscchofspaselbes Ka apitel) mit Adler u last von H Herakleia Lynkesstis in Nordmazed donien (Niewöhner 2013)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 55

B Balkangebirrge W Wie die →zentrralanatolische Hochebene w war auch das Balkangebirge mangels schifffbarer Flüssee vom Import → →prokonnesisch hen Marmors abgeschnitten n. Stattdessen beesorgte, wie in n Zentralanato olien →Dokim mion, auf dem Balkan der Stteinbruch un nd Werkstattk komplex von → →Sivec in →th heodosianischeer Zeit das en ntsprechende Fo ormenrepertoiire. Daneben wurden insb besondere für eiinfachere Arbeiten zahlreicche lokale Ma armorvorkomm men ausgebeuttet, die näher gelegen waren, eine dekora ative Maserun ng boten und d/oder aufgru und größerer W Wetterbeständigkeit besser fü ür den Außen nbau geeignet w waren (Abb. 130 0). Ab der Mittte des 5. Jh. wurde w die Regiion dann von H Hunnen (447) u und Ostgothen (479) verwü üstet und der A Abbau von Siveec-Marmor eingestellt. Der a anschließende W Wiederaufbau iim 6. Jh. erfolg gte zumeist un nter →Wiederveerwendung ällterer Bauglieeder. Wo das wie bei der N Neugründung vvon Justiniana a Prima/Caričiin Grad nicht m möglich war, w wurden Bauglieder vor Ort n neu aus lokaleem Sandstein gefertigt (Ab bb. 129) und nur →buntm marmorne Wan ndverkleidung g (Abb. 457), → →Transennen (A Abb. 455, 456)) und andere leichte Fertigp produkte von w weither importiiert.

Mehrzonenkapitell mit gegenläufig g windbewegten feinAbb. 129: M gezahnten Blättern, Blattkra agen und Voluten n, lokaler Sandste ein ana Prima/Caričin n Grad in Dakien,, zweites Drittel 6. 6 Jh., aus Justinia Museum Le eskovac (Niewöhn ner 2010)

| || Biibliographie: J.-P P. Sodini, La sculpture architectu urale à l'époque pa aléochrétienne en Illyricum, in: Actes A du 10e Con ngrès internationa al d'archéologie chrétienne 1. Rap pports, Studi di a antichità cristiana a 37 (Rom 1984) 2 207–298; Filipova, Kapiteli Maked donija 2006 Ab bb. 129: J.-P. Caillet et al., Caričin n Grad 3. L' acro opole, Collection de e l’École françaisse de Rome 75/3 (Rom 2010) 327 7–331 Kat. A 166 Ab bb. V 12–13 Ab bb. 130: L. Audle ey-Miller – P. Nie ewöhner – W. Prrochaska, Marble es, Quarries, and Workshops on the t Highlands of Northern Macedo onia, Archäologisscher Anzeiger 20 013/1, 95–145, hiier 132 Kat. 34

Abb. 130: Säulenpostament mit Staurogramm m-Medaillon und asis, lokaler Marm mor, Narthex derr Bischofskirche von v attischer Ba Stobi in Norrdmazedonien (N Niewöhner 2011)

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Figura alkapitelle, später

Abb. 131: Adlerk kapitell mit Kopf am a Abakusknauf, Museum Istanbul Inv. 4722 (Kramer)

Späteree byzantinisch he Figuralkap pitelle sind zumeist z kleinforrmatig, verzich hten auf Blatttkränze und könnten k typischerweise für die liturgisch he Ausstattun ng verwendet worden sein n. Adler mit h heraldisch geö öffneten Schwin ngen sind häu ufig dargestelltt, manchmal einzeln (Abb. 8)), aber meist p paarig an den E Ecken und dab bei öfter in Komb bination mit eeingezogenem Abakus und menschm lichem Kopf am Knau uf (Abb. 4, 131), offenbar ein ne Kombination n aus frühbyza antinischen → →Kapitellen mit Adlerfiguren und solchen m mit →Köpfen a am Abakusknauf. Selttene →Kämpfe ferkapitelle miit Erzengelbüssten im Istanbu uler Chora-Klosster scheinen m mit einem eingezogenen Kallathos und ein nem über der B Büste scheiben nförmig hervortretenden ‚Aba akusknauf‘ ebeenfalls auf diee früheren Ka apitelle mit K Köpfen am Ab bakusknauf bezogen b (Abb. 1132). Gelegenttlich kommen n Tiere im Pro ofil vor (Abb. 133) wie auf frrühbyzantiniscchen →Tierkap pitellen. →Kapiteelle mit gegen nständigen Vög geln können dagegen d als mitttelbyzantinisch he Neuschöpfu ung gelten. || | Bibliogra aphie: Dennert, Mittelbyzantiniscche Kapitelle 1997, 143– 168; N. M Melvani, Late Byyzantine Sculpture, Studies in th he Visual Cultures of the Middle Ag ges 6 (Turnhout 2 2013); M. Eda Arm mağan, A Middle B Byzantine Eagle e-Decorated Capital from Hierap polis Archaeolog gical Museum, Attti della Accadem mia roveretana degli Agiati 9/8 A, 20 018, 102–109; E. Karabacak, Bir O Orta Bizans Dönemi Sütun Başlığı, TTÜBA-KED 20, 20119, 29–40

Gesichter zerstörtt), Abb. 132: Kämpfferkapitell mit Erzengel-Büsten (G eingezogenem K Kalathos, scheibe enförmigem ‚Aba akusknauf‘, und Blattfries auf de er Abdeckplatte, (wiederverwende ( et?) im spätbyzan ntinischen Exona arthex der Chora-Kirche/Kariye Ca amii in Istanbul (Wikimedia Com mmons)

Abb. 133: K Kleinformatiges Kämpferkapitell K m mit abgeschrägte en Kanten und Taube, aus derr Nikolauskirche b bei Myra in Lykien, Museum Antalya (Niewöhner 2020)

Abb. 131:: Fıratlı, Musée Isstanbul 1990, 123 3 Kat. 232 Taf. 75 Abb. 132 2: Ø. Hjort, The S Sculpture of the Kariye Camii, Du umbarton Oaks Pap pers 33, 1979, 199 9–289, hier 237– –246 Abb. 133: Y. Ötüken, Neu ue Aspekte zur Da atierung der mitttelbyzantinischen n Bauplastik in Kleinasien, in: Vanderheyde – Penna, Sculpture e 2008, 105–121 Abb. 4

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K Kapitelle mit gegenstän ndigen Vög geln Kapitelle mit geegenständigen n Vögeln untersscheiden sich in n vielerlei Hin nsicht von →Kapitellen mit Adlerfiguren: du urch geschlossene Schwing gen, dadurch d daß die Vögel m meist auf Kugeeln stehen, sich ihre Schw wänze häufig krreuzen (Abb. 1134) und sie eiinander mit zu urückgewandteen Köpfen anb blicken könneen. Vorwiegen nd handelt es siich im Unterscchied zu den meisten m anderren →Figuralka apitellen außeerdem um →Kä ämpferkapitellle mit quadratischer Abdeckp platte, ohne menschliche m Kö öpfe am Abaku usknauf und sstattdessen häufiger mit Löw wenköpfen an deen Ecken oderr in der Mitte (A Abb. 134, 136). Infolgedesssen können Ka apitelle mit geg genständigen V Vögeln als mitttelbyzantiniscche Neuschöp pfung gelten, un nd Vorbilder werden nicht in erster Liniie in früherer Bauskulptur so ondern in Seid denstoffen aussgemacht, auf deenen vergleicchbare Vogelp paare schon ffrüher dargesttellt waren. | || Biibliographie: E. Kitzinger, The Ho orse and Lion Ta apestry at Dumba arton Oaks, Dum mbarton Oaks Papers P 3, 1946, 1–72; Dennert, M Mittelbyzantinisch he Kapitelle 1997, 153–166

Abb. 134: K Kämpferkapitell m mit Pinienzapfen u und Löwenköpfen n an den Ecken, ihnen zugewand dt gegenständige Vögel auf Kugeln n nd einem Lotus-P Palmetten-Fries auf a der sowie diverrsem Blattwerk un Abdeckplattte, im 13. Jh. wiederverwendet in der Vorhalle von San Marco in Ve enedig (D-DAI-RO OM-66.332)

bb. 134: Deichma ann, Corpus San Marco M 1981, Kat. 203 Taf. 12 Ab Ab bb. 135: A. Ödekan (Hg.), The Rem mnants. 12th and d 13th Centuries Byyzantine Objects in Turkey (Istanb bul 2007) 224 Ab bb. 136: Dennert,, Mittelbyzantinissche Kapitelle 19 997, 216 Kat. 316 Ta af. 56

Ab bb. 135: Kleinform matiges Pfeilerka apitell mit gegensständigen Vö ögeln auf Kugeln sowie diversem Blattwerk und einem Blattfries au uf der Abdeckplattte, Museum Ista anbul Inv. 2810T ((Peschlow)

Abb. 136: K Kleinformatiges K Kämpferkapitell einer Knotensäule e (vgl. Abb. 414) m mit Löwenköpfen und Vogelprotom men an den Ecken n sowie einerr Rosette und einer Palmette in de er Mitte, aus Kidyyessos/Çayhisar in Phrygien (Zentralanatolien),, Museum Afyon Inv. E1589-3 3930 (Kramer)

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Schilffblattkapite elle und Sch hilfblätter

Abb. 137: Kämpffer mit Staurogra amm-Medaillon, S Schilf- oder Lotussblättern und gro oßgezackten Eckb blättern, Museum m Edirne in Thrakien (Niewöhner 2 2016)

Reine S Schilfblattkapiitelle mit einem Kranz von Schilf-, Lanzettt- oder Lotusbllättern waren iin byzantinischer Zeit selten. In Milet, wo sie häufiger vorkommen (Abb. 140), geht da as wahrscheinllich auf eine unmittelbare Im mitation antiker Vorläufer zurück und ist bezeichnend für die retrospeektive Ausrich htung des lokalen →westkleeinasiatischen Steinmetzwessens. Häu ufiger sind ein nzelne Schilfb blätter als Fülllmotive zwischeen/hinter Hoh hlblättern/Pfeiifen (Abb. 98) und Akanthusblättern, diee sich nicht an n den Spitzen n berühren (A Abb. 100). Geelegentlich un nd insbesond dere in →Griech henland (Abb b. 138, 139, 14 43) kommen einzelne e Schilf-, Lanzett- oderr Lotusblätter a auch als eigen nständige Motiive gleichberechtigt neben A Akanthusblätttern vor (Abb. 1337, 196). Frieese von neben n und manchm mal auch hinterr einander gesstaffelten Schillf- oder Zungeenblättern dieenten in antiker Tradition zum m Dekor von →Gebälk (Ab bb. 336) und ko ommen – selltener – auch h an Kapitelllen vor (Abb. 78 8, 194). || | Bibliogra aphie: Kautzsch,, Kapitellstudien n 1936, 211; Nie ewöhner, Milet 20116, 115

Abb. 138: Ioniscches Kämpferkapitell mit Kanalis ssowie mit Kreuz, Schilf- oder Lotu usblättern und kleingezackten Eck kblättern am Kämpfer, Skripo ou in Böotien, Mitttelgriechenland (Kramer 1966/7))

Abb. 139: Ioniscches Kämpferkapitell mit gezackte em Mittelblatt und Schilf- oder Lotu usblättern an den n Ecken, hinten g gebrochen, Leonidas-Basilika vvon Lechaion bei Korinth auf der P Peloponnes, zweite Hälfte 5. Jh. (TThiel)

Abb. 138 8: Vemi, Les chap piteaux ioniques à imposte de Grè èce 1989, 90 f. Kat.. 18 Taf. 7 Abb. 139 9: C. Tsigonaki, La basilique du Lé échaion (Corinthe): étude des sculp ptures architectu urales, in: Moreau u, Archaeology of a World of Chang ges 2020, 243–2552 Abb. 140: Niewöhner, Milet 2016, 257 Kat. ST88

blättern, Abb. 140: Doppelhalbsäulenkapitell mit Schilf- oder Lotusb Westtürkei (Niew wöhner 2012) Museum Milet in Karien, W

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 59

G Griechenland Küsten- oder k küstennahe griiechische Städ dte importierteen frühbyzanttinische Bausk kulptur aus → →prokonnesiscchem Marmor (Abb. 145, 174 4). Daneben istt in einzelnen Prrovinzen lokalle Eigenständiigkeit zu verzeeichnen, z. B. zu usätzliche, ein nläufige Ambo one aus lokaleer Produktion in n makedonisch hen Kirchen (A Abb. 398), ein F Festhalten an trraditionellem Formenrepertoire bei →ion nischen Kapiteellen und Kä ämpferkapitelllen in Mittellgriechenland (A Abb. 138, 154)) sowie eine allgemeine a Beeliebtheit von → →Schilfblättern n (Abb. 138, 1339, 143). In späterer byzantinischer Zeit w weisen Attika, Boötien, diee Peloponnes un nd insbesondeere die Mani jeeweils eigene M Merkmale auf. H Häufig gehen d diese auf ein herausragende h es Bauprojekt zu urück, dessen n Dekor und d Ausstattung g dann von diiversen lokallen Werkstättten imitiert w wurde, typisccherweise in geringerer Quallität.

Abb. 141: Io onisches Kämpferrkapitell mit Kreu uz und stehenden n Dreiblättern, au us Basilika D von Amphipolis in Makedonien, Muse eum ebendort (N Niewöhner 2014)

| || Biibliographie: J.-P P. Sodini, Remarrques sur la scu ulpture architectu urale d’Attique, d de Béotie et du Péloponnèse à l’époque paleoch hrétienne, Bulletin de correspoda ance hellénique 101, 1977, 423– 4550; Kontogianno opoulou, Τέμπλα 2014; A. Ohnessorg, ‘Byzantinisccher Archaismus‘‘ auf Paros und Naxos, N in: M. Korrres – S. Mamalo oukos – K. Zampas – P. Mallouch hou-Tufano (Hg.)), Ηρως Κτίστης. Μ Μνήμη Χαράλαμπο ου Μπούρα 2 (A Athen 2018) 273–286; G. Pallis, αρατηρήσεις στη ην Εξέλιξη της Αρχιτεκτονικής Γλυπτικής στην Πα Πε ελοπόννησο κατά ά τον 12ο Αιώνα, in: i M. Mitsi-Anag gnostou – A. Mora akis – A. Bartzok ka (Hg.), Πελοπό όννησος. Πρακτικ κά Ημερίδας για το ον Νίκο Μπιργάλια (Athen 2021) 20 09–224 Ab bb. 141: Vemi, Le es chapiteaux ion niques à imposte e de Grèce 1989, 1554 Kat. 182 Taf. 54 4 Ab bb. 142: C. Tsigo onaki, La basiliqu ue du Léchaion (C Corinthe): étude de es sculptures arcchitecturales, in: Moreau, Archaeo ology of a World off Changes 2020, 243–252

Abb. 142: B Blattkapitell einerr Doppelhalbsäulle und angearbeitteter Kämpfer miit Staurogramm-M Medaillon, Leonid das-Basilika von Lechaion bei K Korinth auf der Peloponnes, zweitte Hälfte 5. Jh. (Th hiel)

Ab bb. 143: Drei Faszzien-Architrav un nd Fries aus wechselweise gezackten Blättern und paarigen Schilf- oder Lotusblättern sowie einem Kreuz K am m rechten Rand, A Agora von Athen (Peschlow)

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Kämpffer

Abb. 144: Thedo osianisches Kapittell mit angearbe eitetem Kämpfer, Kalkstein, Andriiake in Lykien, Kirche C (Niewöhne er 2020)

Abb. 145: Feinge ezahnter Kämpfer, Basilika A von Nea Anchialos/ Theben in Thesssalien (Mittelgriechenland), zweite Hälfte 5. Jh. (Wrede 1933)

gezackter Kämpfe er mit zentralem FFruchtkorb, vom Abb. 146: Großg Justizgebäude, jjetzt die Palast-G Grabung, in Istabu ul-Sultanahmet, Museum Istanbu ul Inv. 5117 (Feld 1969)

Ab bb. 147: Mittelbyzantinischer Käm mpfer mit ZickzacckPalmetten nranke, aus Kızla ar Saray in Fındık klı Ruşen bei Ineg göl (Westtürkei), Museum m Bursa Inv. 245 (Niewöhner 2006)

Kämpfeer haben ein q quadratisches Unter- und eiin tieferes, recchteckiges Obeerlager. Das ttiefere Oberlag ger entspricht der größeren S Stärke gemaueerter Arkaden, die auf dem fü ür monolithe Architrave k konzipierten, runden Oberlag ger von Kapitellen nicht geenug Platz geefunden hätten. Kämpfer kam men im 4. Jh. a auf, als insbessondere christlicche Basiliken vermehrt mit Arkaden anstelle der bis dato o vorherrschen nden Kolonnad den errichtet wurden. w Seitt dem 5. Jh. geehörten Kämpfer zum Stand dard der Ziegel- und der zweeischaligen B Bruchsteinarch hitektur, währen nd sie dort, wo o mit einscha aligen Haustein nen gebaut wu urde, fehlen kö önnen, z. B. in →Syrien (Abb b. 14). Derr Dekor konzen ntriert sich zunächst auf diee besser sichtbarren Schmalseiiten, insbeson ndere die zum m Mittelschiff b bzw., im Fall vvon Fenstern, nach Innen gerichteten Seitten, die häufig g symbolische Mittelmotive (→Kreu( ze, →C Christogrammee) oder Mon nogramme auffweisen (Abb. 1137, 142, 183, 184, 186, 198 8, 223, 242–24 44). Das Blattweerk ist vom Kap pitellschmuck entlehnt, wob bei man im südlichen →Griecchenland mitttelkaiserzeitliche Formen beevorzugte. Aucch die Langseiiten können deekoriert sein (Ab bb. 145, 183), u und die in jed dem Fall nötigee Adaption des Kapitelldeko ors an die tra apezoidalen Kä ämpferflächen n wird die En ntwicklung in n Richtung →Durch→ bruchsa arbeit, →Rank kisierung und d →Kämpferk kapitelle vorangeetrieben haben n. || | Bibliogra aphie: A. Frantz, Geography and Politics in Early Christian Ornamen nt in Greece, in:: Byzantine Eastt, Latin West. Fe estschrift K. Weizm mann (Princeton 11995) 41–47; E. R Russo, Il pulvino o sopra il capitello a cesto, Bizantiinistica 2/7, 200 05, 23–45 und 2//9, 2007, 15–40 Abb. 144 4: N. Öztürk – M. Çekilmez, 2014 Yılı Myra-Andriake Liman Yerleşimi A Kilisesi Kazıı Çalışmaları, Attatürk Üniveriste esi Güzel 209, hier 197 Abb b. 2 f. Sanatlar Enstitüsü Dergissi 36, 2016, 192–2 ktoskirche 1984, Taf. 9, 39 Abb. 145: Strube, Polyeuk Abb. 146 6: Zollt, Kapitellp plastik Konstantinopels 1994, 73 Kat. 163 Taf. 32 »Hagios Antonioss« – eine Reiche mittelbyAbb. 147: P. Niewöhner, » zantiniscche Stiftung, Ista anbuler Mitteilun ngen 57, 2007, 125–129. 178, hier 178 Abb. 56 f.

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 61

Z Zentralanato olien D Das zentralana atolische Stein nmetzwesen w war in frühbyza antinischer Zeeit durch den überregional bedeutenden → →Steinbruch un nd →Werkstatttkomplex von n →Dokimion in n Phrygien geeprägt. Er wirrkte vereinheitlichend auf za ahlreiche loka ale Werkstätten n, die allentha alben verfügba are Marmore b bearbeiteten und u ein region nales Formenreepertoire hervo orbrachten, ettwa in Form vvon →Doppelha albsäulen in der Hauptord dnung von Kiirchenbauten, → →Pfeifenkelchk kapitellen (Abb b. 98, 99), →Zentralanatolisschen Ambonen und →Preß ßgewichten miit Kreuzdekor (A Abb. 476, 477).. Generell w wurde Marmor in der Regio on wohl aufgrrund seines ubiquitären Vo orkommens rellativ viel und au uch in großen n Blöcken verw wendet, etwa für anderswo ka aum noch üblliche Architrav ve auch im lä ändlichen Kirch henbau (Abb. 149) und für monolithe an nstatt gebaute → →Taufbecken (A Abb. 446–448 8), →Kathedren und →Fenstterrahmen (Ab bb. 150). Der ausged dehnte Ruinenk komplex von B Binbirkilise in Lyykaonien bild det in sofern einen Sonderrfall, als dort keein Marmor, sondern Basa alt ansteht un nd verwendet w wurde, dessen grobe Körnu ung ein verein nfachtes Form menrepertoire eerforderlich ma achte.

Abb. 148: Io onisches Kämpfe erkapitell mit meh hrzackigem Blattw werk, im Park von n Altıntaş bei Küta ahya in Phrygien (Niewöhner 2002)

| || Biibliographie: E. Parman, Ortaça ağda Bizans Döneminde Frigya (P Phrygia) ve Bölge Müzelerindeki Bizans B Taş Eserleri, T. C. Anadolu Ün niversitesi Yayınları 1347 = Edebiyat Fakültesi Y Yayınları 11 (Eskişehir 2002); P. Niewöhner, Phryygian Marble and d Stonemasonry ass Markers of R Regional Distincttiveness in Late e Antiquity, in: P.. Thonemann (Hg g.), Roman Phrygia (Cambridge 20113) 215–248 Ab bb. 149–150: Nie ewöhner, Aizanoi 2007, 230. 267 7 Kat. 208. 343 Ta af. 23. 39

Abb. 149: A Architrav, wohl vo on einem ländlich hen Kirchenbau, Saray S bei Aizanoi in Phrygien (Niew wöhner 2001)

Abb. 150: M Marmorner Fenste errahmen mit Kreuz-Gitter, wiederrverwendet an e einem türkischen n Dorfbrunnen in Pazarcık bei Aiza anoi in Phrygien (N Niewöhner 2001)

62 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Ioniscche Kapitellle

n Kapitells mit Abb. 151: Echinu us eines großform matigen ionischen mit Palmzweigen Christogramm-M Medaillon, flankie erenden Tauben m n, Efeublättern und d lila Farbfassung g, Voluten abgeb brochen, Museum m Kütahya in Zentralanatolien, Inv.. 463 (Niewöhnerr 2001)

C Abb. 152: Ioniscches Kapitell mit Christogramm-M edaillon und en, Museum Elma alı in Lykien, Süd dtürkei Zwickelpalmette (Niewöhner 2020)

Ionisch he Kapitelle sspielten in →Rom (Abb. 62) 6 und darüberr hinaus in No ordafrika bis in ns 5. Jh. eine wichtige w Rolle, a auch als Hau uptordnung b bedeutender Kirchen. K Neben llokalen →Werkstätten sind exportorientieerte Fertigproduktionen auf Thasos und au uf →Prokonneesos bezeugt. IIm 5. Jh. laufen n diese dann a aus bzw. werd den vom →ioniscchen Kämpferk kapitell abgelö öst. Im ostmediterran nen Kirchenb bau kamen io onische Kapitellle nur auf deem Balkan häu ufiger vor. In →Griechenlan nd hielt man länger als son nst am traditiionellen Formen nrepertoire ink klusive Kanalis fest (vgl. Ab bb. 138, 154). An nderswo wurd de typischerw weise vereinfaccht und reduzieert (Abb. 151, 1152, 272), zum Beispiel lokale, kalksteinern ne Arbeiten iim nordsyrischen Kalkstein nmassiv (Abb. 1553) und im ländlichen Palästtina. || | Bibliogra aphie: J.-P. Sodin ni – J. J. Herrmann n, Exportations de marbre thasien à l'époque palé éochrétienne. Le cas des chapitteaux ioniques, B Bulletin de corresspondance hellénique 101, 1977, 471–511; M. Beyka an, Ionische Kap pitelle auf Proko onnesos. Produk ktion und Export rö ömischer Bauteile, Istanbuler Fo orschungen 53 (TTübingen 2012); I. Taxel, Late Antique Ionic Colum mn Capitals in th he Counof Central Palestine, Studies in LLate Antiquity 2//1, 2018, tryside o 84–125 Abb. 1511: Niewöhner, S Steinmetzarbeiten n Kütahya 2006 6, 454 f. Kat. 83 A Abb. 48 Abb. 153 3: Strube, Baud dekoration Kalkssteinmassiv 1993 3. 2002, Bd. 2 S. 1198 f. Taf. 144 a–e; 145 c

Abb. 153:: Ionisches Kapitell mit angearbeiitetem Hals, Kreu uz anstelle des Eie erstabs und einer Kombination au us quadratischer Abdeckblatte un nd eingezogenem m Abakus (vgl. Abb b. 86, 302), westtliche orhalle der Kirche e der Jungfrau Ma aria (6. Jh.) von Sheikh Säulenvo Suleiman n im nordsyrische en Kalksteinmasssiv (Burns 2005)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 63

Io onische Käm mpferkapite elle Io onische Kämp pferkapitelle aus a der Komb bination von → →ionischem Ka apitell und →Kämpfer → (Abb b. 62) kamen ba ald nach Einfü führung von leetzterem im 4 4. Jh. auf und diienten wie diieser dazu, da as Oberlager eentsprechend deer größeren Sttärke gemauertter Arkaden zu u vertiefen. Dort, wo g gemauerte Ark kaden üblich waren, nicht ab ber in →Syrien n, fanden ioniische Kämpferrkapitelle seit deem 5. Jh. in N Nebenordnungen Verwendun ng, insbesondeere auf Emporren. In den Prrovinzen traten n sie auch in deer Hauptordnu ung auf, etwa im i zweiten Vieertel des 6. Jh. beei der justinian nischen Johanneskirche von n Ephesos. Voluten ko onnten in der Größe reduzieert (Abb. 139, 14 48, 317, 327) und der Eieerstab wie beim →theodosiianischen Kap pitell durch Blattwerk B als E Echinusdekor errsetzt werden (Abb. 148, 3177), so daß das ionische Elem ment zurücktra at. →Griechenland zeichnette sich durch eiine eigene Tra adition aus, etwa e durch diee sonst nicht m mehr übliche Ka analis (Abb. 1338, 154). Ab dem 6 6. Jh. kamen in →Konstan ntinopel Eckvo oluten vor (Ab bb. 123, 155, 26 61, 318), die in n Verbindung m mit allseitigem m Kämpferdekor und quadrratischer Abdeeckplatte als A Alternative zum m →Kämpferk kapitell gelten kö önnen, aber die funktiona alen Vorteile eines tiefen reechteckigen Ob berlagers aufg gaben. Später wurden ioniscche Kämpferka apitelle nur no och selten gefertigt.

Abb. 154: Io onisches Kämpferkapitell mit Kanalis sowie Kreuzm medaillon und kleingezackten Eckblättern auf d dem Kämpfer, Skrripou and (Peschlow) in Böotien, Mittelgriechenla

| || Biibliographie: B. S Sythiakaki-Kritsim malli, Κιονόκρανα α από τη Βασιλική ή των Δαφνουσίω ων Λοκρίδας, in:: Αρχαιολογικό Έ Έργο Θεσσαλίας κα αι Στερεάς Ελλάδ δας (Bolos 2006) 1131–1148; C. Ba arsanti, Un capite ello ionico ad im mposta di epoca ortobizantina reimpiegato nella Ullu Camii di Manissa, in: „A mari usque ad mare“. S Scritti in memoria a di Gianclaudio Macchiarella (Ve enedig 2016) 49–61 Ab bb. 154: Vemi, Le es chapiteaux ion niques à imposte e de Grèce 1989, 89 9 f. Kat. 17 Taf. 6 Ab bb. 155: Zollt, Kap pitellplastik Konsstantinopels, 20 f. Kat. 26 Taf. 9 Ab bb. 156: F. K. Ye egül, The Bath-G Gymnasium Com mplex at Sardis, Sa ardis Report 3 (Ca ambridge MASS 1986) 1 35 f. Abb. 6 61 f.

Abb. 156: Ionische elle, links Kämpferkapite m mit Blattranke und d Pfeifenfries, rechts ein Eckkapiolute und tell mit Eckvo Lotus-Palmettten-Fries, frühbyzantinische Renovvierung der SO-E Eckes des Perstylhofss im BadGymnasion von Sardis in Lydien, Westtürkei ner 2020) (Niewöhn

onische Kämpferk kapitelle mit Eckvvoluten, Blattkrag gen Abb. 155: Io (Echinus) und gesprengten P Palmetten, Empo ore von St. Sergio os und Bakchos in Istanbul, zweitess Viertel 6. Jh. (Pe eschlow)

64 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Kreuze

Abb. 157: Ionisches Kämpferkapiitell mit Korb im Z Zentrum des mit mehrzackigen n Blättern und Kre euz, Perge in Echinus sowie m Pampyhlien, Südtürkei (Peschlow w)

Kreuze sind an Bausskulptur und liturgischer AusstatA tung eb benso wie auf →Grabstelen u und →Preßgew wichten allgemeein verbreitet. Besonders häu ufig kommen sie s über Türen ((Abb. 159, 349,, 350, 351) und d Fenstern (Ab bb. 352) vor, wo o sie apotropä äisch verstandeen worden seiin dürften, sow wie auf →Käm mpfern (Abb. 9 98, 138, 141, 1554, 157, 186, 236 6, 242, 243) u und →Kämpferrkapitellen (Ab bb. 173, 241, 269 9, 306, 435, 440 0, 441). Kreeuze sind hä äufig von M Medaillons um mgeben (Abb. 111, 154, 159, 2411, 244, 306, 3334, 351, 406, 4226, 435, 440, 44 44, 476, 477),, gelegentlich auch von Blattwerk (Abb. 1557, 223, 224, 2268, 349, 428 8, 446) oder Kränzen K (Abb. 9 98, 350), letzteeres insbesond dere am Abaku usknauf (Abb. 1190, 200, 20 02). Im Unterrschied zu sp päteren →Blattk kreuzen waren n die frühen K Kreuze zumeisst nicht organissch mit dem Blattwerk verbunden. || | Bibliogra aphie: J.-P. Sodin ni, La sculpture a architecturale des églises de Jordanie, in: N. Duva al (Hg.), Les églises de Jordanie et leurs mosaiques (Beirut 2003)) 123–146; Ν. Κ.. Moutsopoulos, Σταυρωμένοι Κίο ονες (Athen 200 04); S. Pedone, U Una singolare bo ottega di lapicidi b bizantini attiva a Hierapolis, Efe eso e Sardi, Actta ad archaeolog giam et artium hisstoriam pertinenttia 300, 2019, 217–236

Abb. 158: Mittelbyzantinische Scchrankenplatte m mit Schlingbandmedaillons, Kreuz und Handlauf,, Museum Milet in Karien (Westtürkei), Inv. 2073 (N Niewöhner 2012)

Abb. 157 7: M. Dennert, ‚Ü Übersehene‘ Kap pitelle. Anmerkun ngen zur mittelbyzzantinischen Arcchitekturplastik aus Konstantinopel, in: Vanderhe eyde – Penna, Scculpture 2008, 555–67 Abb. 9 Abb. 158 8: P. Niewöhner, Neue spät- und d nachantike Mo onumente von Mile et, Archäologisch her Anzeiger 20113/2, 165–233, hier 202 Kat. 28 A Abb. 63 f. Abb. 159 9: C. Strube, Al Andarin, das an ntike Androna, MonograM phien de es Römisch-Germanischen Zenttralmuseums 1211 (Mainz 2005) 24 41 f. Taf. 134, 1

Abb. 159: Türstu urz mit Kreuzmed daillon und flankierenden Φως Zωή- bzw. Θωμά-Kre euzbzw. Christogramm-Monogramm men, Basalt, Kastrron von Androna in Syrien 8) (Niewöhner 1998

Ab bb. 160: Pfeilerka apitell mit Staurog grammMe edaillons und Blä ättern, Kalkstein, Museum m Hama in Syrien (Leatherbury 2010)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 65

C Christogram mme Ch hristogramme sind wenig ger häufig a als →Kreuze, ko ommen typisccherweise an Bauskulptur B (A Abb. 151, 152) an nstatt auf →G Grabstelen vor,, und sind öftter in Kränze geefaßt (Abb. 16 61–164, 184, 216). 2 Das könn nte auf einen hö öheren Stellen nwert schließeen lassen, wass der direkten Bezugnahme a auf Christus anstatt a nur au uf das Kreuz en ntspräche. Staurogram mme sind selten ner und typisccherweise einfa acher gehalten n als Christogra amme, mit weeniger dekorativvem Effekt (Ab bb. 130, 137, 14 42, 160, 349, 469, 471). Φως Zω ωή-Kreuz- un nd Christogram mm-Monogram mme sind im N Nahen Osten veerbreitet (Abb. 159).

Abb. 161: Io onisches Kämpferrkapitell mit feing gezahntem Chrisstogramm-Med daillon im Zentru um, einem Kranz m mehrzackiger Blä ätter, Efeublättch hen in den Zwicke eln und Doppelblä ättern an den Eck ken, Museum Isttanbul Inv. 5532 ((Niewöhner 2006 6)

| || Biibliographie: V.. Sythiakaki, Κορινθιάζοντα Κ Κ Κιονόκρανα με Στταυρούς Εγγεγρα αμμένους σε Κύκλλο. Η Συμβολή τω ων Εργαστηρίων τη ης Μαγνησίας, in n: L. Kypraiou (Hg.), ( Θωράκιον. Αφιέρωμα στη Μ Μνήμη του Παύλου Λαζαρίδη (A Athen 2004) 179 9–196; C. Breyenbach – C. Zimm mermann, Early Christianity in Lyccaonia and Adjate ce ent Areas, Ancie ent Judaism and d Early Christian nity 101 (Leiden 20 017) 15–18 Ab bb. 161: Zollt, K Kapitellplastik Ko onstantinopels 19 994, 13 Kat. 10 Ta af. 4 Ab bb. 162: Betsch, History 1977, 422 2 Abb. 81 Ab bb. 163: E. Russo o, Considérationss sur la sculpture architecturale à Niicée à l'époque p paléochrétienne,, Bizantinistica 2 2/4, 2002, 1–11, hiier 5 Abb. 19 Ab bb. 164: Barsantii, Iznik-Nicaea's Museum M 2003, 28 81 Abb. 50

Abb. 162: K Kämpfer mit Chrisstogramm im Lorb beerkranz mit Efe eubindung, Muse eum Istanbul (Bettsch 1970)

Abb. 163: R Rundes Bauglied mit Christogramm m im Lorbeerkran nz und flankierenden Palmetten, a aus Nikaia/Iznik ((Westtürkei), Museum Bursa Inv. 2710 (Krame er)

mit Christogramm men in Abb. 164: Doppelte Schrankenplatte m ndung, mit Handllauf und mit später Kränzen samt Efeubin hinzu ugefügtem Blattk kreuz, aus der Ko oimesiskirche von n Nikaia (Westtürkei), M Museum Iznik Invv. 2484 (Pescchlow 1991)

66 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Kompositkapitelle

Abb. 165: Großg gezacktes Kompo ositkapitell mit Ko opf am Abakusknauf, Doğan Pe ension in Antalya a (Peschlow 1991))

Abb. 166: Großg gezacktes Kompo ositkapitell einer Fenstersäule, Museum Edirne in Thrakien (Niew wöhner 2016)

Eine na ahtlos an die Kaiserzeit an nknüpfende Trradition spätanttiker Kompositkapitelle ist nur in Rom greifbar g und du urch →Voll- od der Bossenblättter von der jü üngeren byzantiinischen Entw wicklung unteerschieden (A Abb. 33). Letzteree scheint erst von den →pro okonnesisch/k konstantinopoliitanischen Weerkstätten im 5. Jh. (zugleiich und zusamm men mit →Zweeizonen-Tierka apitellen) als spieleris scher R Rückgriff auf antike Form men neu aufgeegriffen worden n zu sein und zzeichnet sich d durch Varianteenreichtum auss. Kom mpositkapitellle mit →fleiscchigen feingezzahnten Blättern n scheinen den n retrospektiveen Charakter der d Wiederaufn nahme zu besttätigen. Anderee, vereinfachtee Arbeiten ohn ne Zwickelpalm metten seitlich h des Eierstabss haben normalee →feingezah hnte (Abb. 21, 167), oder →groß(Abb. 165, 166), →kleein- (Abb. 74)), und →mehrrzackige Blätter o oder →Schmettterlingsblätterr (Abb. 180, 18 81). Ein ne neue feingezzahnte Varian nte mit Blattkra agen an Stelle d des Eierstabs isst als sog. →th heodosianischees Kapitell in d die wissenscha aftliche Literatur eingegangeen, fand aber wohl erst nach h dem Ende d der theodosian nischen Dynastiie während deer zweiten Hälfte des 5. Jh. in den Haupto ordnungen beedeutender Kiirchen Verweendung. Danebeen kommen au uch gezackte K Kompositkapitelle mit Blattkra agen vor (Abb.. 182, 326). Wo ohl unter proko onnesischem E Einfluß wurdeen Kompositkapitelle auch in n →Dokimion, in →Sivec und d in verschiedeenen Mittelmeeerprovinzen gefertigt (Abb b. 100, 144, 459 9). || | Bibliogra aphie: Herrmann n, Schematic C Composite Capittal 1973; Deichmann, Ravenna 1969–1989, Bd. 2, 3 S. 284–287 eaux Kairouan 19 982, 141 Kat. 291 Abb. 167: Harrazi, Chapite

Abb. 167: Feingezahntes K Kompositkapitelll, wiederverwend det in der Großen M Moschee von Kairrouan in Tunesien n (Peschlow)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 67

Fleischige fe eingezahnte e Komposittkapitelle Eiin gutes Dutzeend einzelner →Kompositka apitelle zeichneet sich durch die Kombinattion von plastiisch durchgebiildeten Eierstä äben mit Zwickelpalmetten und ebensolch hen feingezahnten Blättern (mit und ohnee →Spitzenberü ührung) mit zzumeist einfin ngrigen Blattla appen, tiefen Blattrillen und mit ‚Augen‘ aus. a Die damalls sonst nicht m mehr üblichen Zwickelpalmeetten und das ttiefe, die Einzeelform hervorrhebende Relief, das der frrühbyzantiniscchen Tendenz zu flächigen Rapportmusteern (→Durchbrruchsarbeit, → →Rankisierung g) entgegensttand, deuten au uf eine retrospektive Orientierung an an ntiken Vorbildeern hin. Kapitell- u und Blattyp sind, soweit b bekannt, ausscchließlich auss →prokonnessischem Marm mor gefertigt. Bei einem Klein nformat ist derr Eierstab durcch einen Zungeenfries ersetztt (Abb. 170). Ähnliche Ä fleisschige feingeza ahnte Blätter mit tiefen Rilllen und ‚Aug gen‘ kommen seelten auch an →korinthisch hen Kapitellen vor, und der Blattschnitt ma ancher →Vorto orkapitelle (Ab bb. 194) könntee ebenfalls davvon beeinflußt sein.

Abb. 168: Fleischiges feinge ezahntes Kompossitkapitell, Museu um Edirne in Th hrakien, Inv. 1759 9 (Niewöhner 20116)

| || Biibliographie: J. K Kramer, Zu den Methoden M der Klasssifizierung und Da atierung frühchriistlicher Kapitelle e, in: Möllers – P Peschlow, Spätan ntike Bauskulptu ur 1998, 43–58, hier h 56 f.; P. Niew wöhner, Feingeza ahnter Akanthus mit fleischigem m Blatt, in: I. Eicchner – V. Tsamakda (Hg.), Syrie en und seine Nacchbarn von der S Spätantike bis in eit, Spätantike – Frühes Christe entum – Byzanz diie islamische Ze B//25 (Wiesbaden 2 2009) 113–127 Ab bb. 168: P. Niew wöhner, Feingeza ahnter Akanthus mit fleischigem Bllatt, in: I. Eichnerr – V. Tsamakda (Hg.), ( Syrien und seine Nachbarn vo on der Spätantike e bis in die islam mische Zeit, Spättantike – Frühes Ch hristentum – Byyzanz B/25 (Wie esbaden 2009) 1113–127, Kat. 4 Ab bb. 1 Ab bb. 170: E. Weiga and, Neue Unterssuchungen über d das Goldene Tor in n Konstantinopel, Athener Mitteilungen 39, 1914, 1–64, hier 48 af. 6, 5 Ta

A Abb. 170: Kleinforrmatiges Kompossitkapitell mit fleischigen feingeza ahnten Blättern u und Zungenfries an Stelle des Eierstabs, Museum nv. 290 (Kramer) Bursa (Westtürkei), In

Abb. 169: Fleischiges feinge ezahntes Kompossitkapitell, Museu um Istanbul Invv. 3908 (Betsch 11970)

68 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Kapite elle mit Ölb blattzweigen n

Abb. 171: Kapite ell einer Fenstersä äule, links ein Ko ompositkapitell mit Ölblattzweig gen, rechts ein Fü üllhornkapitell mit weinartigen Blättern und Ölb blattzweig am Ab bakus (vgl. Abb. 2 210), Museum Istanbul Inv. 942 2 (Schiele 1978)

Ölblattzzweige bilden n den hauptsä ächlichen Dek kor etlicher frü ühbyzantinischer →Kompossitkapitelle →p prokonnesisch h/konstantinop politanischer P Produktion, beei denen sie eineen Kranz aus sstehenden Zweeigen bilden (A Abb. 171 links). Eine größere Anzahl dieseer Kapitelle gelangte g nach → →Ägypten und d wurde dort von lokalen →Werk→ stätten imitiert. Weiters kommen n Ölblattzweiige häufiger an der Fußwullst (Abb. 204, 2207, 208, 213, 2216, 217, 244, 276, 2 281, 300) od der am Abakus (Abb. 210) d diverser Kapiteelltypen des spä äteren fünften n bis 6. Jh. vvor. Bei →gerahmten Kämpfeerkapitellen ((Abb. 172, 1173) und Geesimsen (Abb. 2220) können siee darüber hina aus auch die vertikav len Rah hmenleisten deekorieren. Auff frühbyzantin nischen Arbeitten sind die Ölblattzweige mit fleischigeen und spitzen n Blättchen ein ndeutig charaktterisiert und zzu erkennen. A Auf späteren NacharN beiten a aus mittel- un nd spätbyzantiinischer Zeit sind s Ölblattzw weige dagegen n nur noch in An nalogie zu den n frühen Vorlageen zu identifiziieren (Abb. 2833, 285). || | Bibliogra aphie: H.-G. Severin, Kapitelle m mit einem Blattk kranz aus hinterleg gten Ölblattzweig gen, Jahrbuch fürr Antike und Chrristentum 32, 1989 9, 151–160; H.-G G. Severin, Ägyp ptische Spätantike. Marmorne Vo orbilder in Kalksttein kopiert, Easttern Christian Artt 7, 2010, 91–96 0 f. Kat. 226 Taf. 72 7 Abb. 171:: Fıratlı, Musée Isstanbul 1990, 120 Abb. 172: Brüx, Faltkapite elle 2008, Taf. 31, 32 Müzesi 2019, 92 Kat. 39 Abb. 65– –66 Abb. 173: Aytekin, Bursa M

Abb. 172: Gerahmtes Kämpferkapitell mit Monogramm-Medaillon, Blattranke und Ö Ölblattzweigen auf dem Rahmen, Museum Istanbu ul (Niewöhner 200 06)

Abb. 173: Gerahmtes Käm mpferkapitell mit Kreuz (links), Sch heibe (rechts) u und Ölblattzweig gen auf dem Rahm men, aus Mesudiyye bei Mudanya a (Westtürkei), Museum Bursa Inv. 2727 (Niewöhne er 2006)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 69

TTheodosianiische Kapitelle → →Kompositkapiitelle mit →feeingezahnten Blättern und Blattkragen an Stelle des Eieerstabs werden traditionell alls ‚theodosian nisch‘ bezeichn net, auch wen nn dieser Datierungsansatz inzwischen üb berholt ist und d sie wohl erst ab b der Mitte des 5. Jh. gefertigt wurden. Sie kommen hä äufiger vor alss →gezackte Kompositkapite K elle mit Blattkrragen (Abb. 18 82, 326) und wu urden während der zweiten H Hälfte des 5. JJh. in den Ha auptordnungen n zahlreicher Kirchen verwen ndet. Die frühestten und bedeu utendsten Serrien bestehen us →prokonneesischem Marrmor, und ein nige sind mit au → →Doppelblätterrn (Abb. 184, 185) 1 und man nche auch mit au ufwendigen K Kragen aus weechselweise steehenden und hä ängenden Blättchen (Abb. 185) 1 besonderss prächtig gesttaltet. Wohl untter prokonneesisch/konstan ntinopolitaniscchem Einfluß wurden theod dosianische K Kapitelle auch im m zentralanato olischen →Dok kimion und in n verschiedeneen Mittelmeerp provinzen (Ab bb. 176) gefertig gt.

Abb. 174: Th heodosianischess Kapitell, Leonidas-Basilika von Lechaion be ei Korinth auf derr Peloponnes, zw weite Hälfte 5. Jh. (Kramer 196 66/7)

| || Biibliographie: Kautzsch, Kapitellsstudien 1936, 1115 f.; Peschlow, Ka apitell 2004, 96 ff. Ab bb. 174: C. Tsigonaki, La basiliqu ue du Léchaion (C Corinthe): étude de es sculptures arcchitecturales, in: Moreau, Archaeo ology of a World off Changes 2020, 243–252 Ab bb. 175: Niewöh hner, Steinmetza arbeiten Kütahya a 2006, 454 f. Ka at. 81 Abb. 46 Ab bb. 176: N. Ç. Te emple, Demre Aziiz Nikolaos Kilise esi’nde Bulunan Ajjur Tekniğinde „Theodosian“ Tipinde Sütun Başlıkları, in: S.. Doğan – M. Kadıroğlu (Hg.)), Bizans ve Č Čevre Kültürler. Prrof. Dr. Yıldız Ötü üken’e Armaǧan (Istanbul 2010) 3 352–358, 352 f. Ka at. 1 Abb. 1

Abb. 175: Th heodosianischess Kapitell aus Akp pınar bei Gediz in Phrygien (Z Zentralanatolien),, Museum Kütahyya Inv. 1151 (Niewöhnerr 2001)

Abb. 176: Th heodosianischess Kapitell mit windbewegten Blättern, Kalkstein, N Nikolauskirche be ei Myra in Lykien (Südtürkei), Inv.. 317 (Peschlow)

70 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Windb bewegte Blä ätter

Abb. 177: Windb bewegtes korinth hisches Kapitell m mit feingezahnten n Blättern, wiederrverwendet in derr nördlichen Säullenstellung der Sophienkirche vvon Thessaloniki (Peschlow 1995)

Wie vom m Wind umgeewehte Blätterr wurden in →Syrien → (Abb. 31) und im zentralanato olischen →Do okimion (Abb. 20 0) seit der An ntike durchgeh hend gearbeitet. Von dort wiird diese Darsstellungsform nach →Proko onnesos bzw. → →Konstantinopeel übertragen worden sein.. Sie ist beinahee ausschließliich mit →feingezahnten Blättern B und am m häufigsten m mit →korinthiischen (Abb. 22, 177, 178), seeltener mit →K Komposit- (Ab bb. 176) und anderen a Kapitelllen (Abb. 112, 1129, 179, 197) vverbunden. Kra anz- und Hochblätter können n in entgegeng gesetzte Richtun ngen umgeweh ht sein (Abb. 222, 112, 129, 1779, 197), und ma anchmal ist au uch nur ein B Blattkranz umg geweht, der and dere hingegen n nicht. Eine Sonderform, bei der benachbarte Blätter entgegengeseetzt umgeweh ht sind, wird alls →Schmetterrlingsblatt bezzeichnet und kommt auch mit →gezackten Blättern vor. Ein ne allgemeine Verbreitung im Mittelmeeerraum dürfte auf prokonneesisch/konstan ntinopolitaniscche Exporte zu urückgehen. W Wohl auf dereen Einfluß hin n wurde die Blatttform von lok kalen →Werkstätten in →Lykiien aufgegriffeen und varianttenreich weiterrentwickelt (Ab bb. 176, 179, 197). Etliche Ex xemplare auf der →zentrala anatolischen H Hochebene dürrften auf Dokim mion zurückzu uführen sein. || | Bibliogra aphie: S. Peleka anidis, Χριστιανικ κά Κιονόκρανα με μ Ανεμιζόμενα Φ Φύλλα, Makedon nika 2, 1941/52, 167–178; E. Grrabiner – L. Presso ouyre, Chapiteau ux à feuilles d’a acanthe fouettée es par le vent, in: L'acanthe dans lla sculpture monumentale de l'an ntiquité à d'archéologie et d'histoire d la Renaisssance, Mémoires de la Section d de l'art 4 = Histoire de l'art 6 (Paris 1993) 3 357–382

Abb. 178: Windb bewegtes korinthisches Kapitelle mit feingezahnte en Blättern, Museu um Iznik (Westtürrkei), Inv. 665 (Nie ewöhner 2008)

7: A. Mentzos, Ο Γλυπτός Διάκοσμ μος της Αγίας Σο οφίας στη Abb. 177 Θεσσαλο ονίκη, in: K. K. Ka alamartzi (Hg.), Α Αφιέρωμα στη Μννήμη του Σωτήρη Κ Κίσσα (Thessaloniki 2001) 315–334, hier 321–323 Abb. A 8 Abb. 178: Barsanti, Iznik-Nicaea's Museum m 2003, 274 Abb.. 26 Abb. 179 9: U. Peschlow, TTradition und Inn novation. Kapitellskulptur in Lykien n, in: Möllers – Peschlow, Späta antike Bauskulpttur 1998, 67–76, hier 74 Taf. 23, 29 9

Abb. 179: Theodosianisch hes Zweizonenkapitell mit gegenlä äufig windbew wegten feingezahnten Blättern, lok kale lykische Arbeit aus Kalkstein n, Museum Antalyya (Niewöhner 20 020)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 71

S Schmetterlin ngsblätter So og. Schmetterrlingsblätter siind wohl als eine spieleriscche Variante aus der Kom mbination enttgegengesetzt → →windbewegterr Blätter hervorgegangen. D Datierten Monu umenten zufo olge wurden sie s im Lauf d des 5. Jh. auf → →Prokonnesos bzw. in →Kon nstantinopel en ntwickelt. Ihr V Vorkommen in →Zentralanato olien (Abb. 1877) dürfte über → →Dokimion ebeenfalls auf Pro okonnesos zurrückzuführen seein. Die Blattform ist meist, aber nicht a ausschließlich (A Abb. 108, 187), mit →Kompossitkapitellen verbunden. Im U Unterschied zurr einfach wind dbewegten Ano ordnung sind Scchmetterlingsb blätter nicht nur n feingezahn nt (Abb. 180), so ondern auch g gezackt belegt (Abb. 182, 326 6), einschließlicch der Kombin nation beider Blattformen au uf demselben Kapitell (Abb. 108, 181). | || Biibliographie: Kautzsch, Kapitellsstudien 1936, 14 48–150; N. Poulo ou-Papademetriou u, Παλαιoχριστια ανικó Κιoνóκραννo με Άκανθα Πε εταλoύδα απó τη η Σάμo, Δελτίoν της Xριστιανικήςς Aρχαιoλoγικής Eτταιρείας 14, 1987 7–88, 151–158

Abb. 180: Fe eingezahntes Kompositkapitell m mit Schmetterlingsblättern und Mo onogramm von O Ostgotenkönig Theoderich (†526), prokonnesisch her Marmor, Piazzza del Popolo in R Ravenna (Weber 2007) 2

Ab bb. 180–181: C. Barsanti, Raven nna. Gli arredi architettonici e litturgici negli ediffici di età teodericiana, in: C. Barrsanti – A. Paribe eni – S. Pedone (Hg.), Rex Theo odoricus. Il meda aglione d'oro di M Morro d'Alba, Espe era. Archeologia 2 (Ancona 2008) 185–202 bb. 182: C. Barssanti, Una ricercca sulle sculture e in opera nelle Ab cisterne bizantine di Istanbul. La Ipek I Bodrum Sarrnici (la cisterna n.. 10), in: A. Rigo – A. Babuin – M. M Trizio (Hg.), Vie per Bisanzio, Du uepunti 25 (Bari 2 2013) 477–508 Abb. A 13

Abb. 181: Ko ompositkapitell m mit teils feingeza ahnten und teils geg zackten Sch hmetterlingsblätttern, Piazza del P Popolo in Ravenna (Weber 200 07)

Abb. 182: G Großgezacktes Ka apitell einer Fensttersäule, eine Se eite komposit m mit Schmetterling gsblättern, Blattkragen und Volute en, die andere koriinthisch, wiedervverwendet in der Ipek Bodrum Zistterne (Nr. 10) in Isstanbul, Säule Nrr. 9 (Peschlow)

72 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Doppe elblätter

Abb. 183: Zweizonen-Adlerkapite ell mit Doppelblä ättern aus Istanbu ul und nicht zugeh höriger Kämpfer einer e Fenstersäulle der StoudiosKirche ebendortt (Mitte 5. Jh.) mitt Doppelblättern und mehrzackigem Blattwerk, Bodemuseum Be erlin Inv. 3237 und 3226 (Peschlow w)

Als Dop ppelblätter werrden solche →ffeingezahnten n Blätter bezeich hnet, die durcch eine zweitee, äußere Reiihe von Blattlap ppen in der B Breite verdoppelt sind. Da as kann auch so o verstanden w werden, daß ein n schmales vor einem breiten Blatt angeord dnet ist, so da aß von letzterrem nur die seitlichen Lappen n zu sehen sin nd. Jedenfalls dienten Doppelb blätter dazu, b besonders groß ße Kapitelle au uszufüllen, ma anchmal auch n nur bei den Ho ochblättern. Dop ppelblätter kom mmen vor alleem an großen →theodosianischen Kapitelllen der zweiten Hälfte dees 5. Jh. vor, sei es in →Konsta antinopel (Abb b. 185) oder an nderswo im Mitteelmeerraum (A Abb. 184), sow wie an Pilasterkapitellen (Abb b. 37), →Zweizzonenkapitelleen (Abb. 124, 1227, 183), →ioniscchen Kämpferrkapitellen (A Abb. 161, 3277) und →Kämp pfern (Abb. 1833). Diee meisten Beisspiele besteheen aus →prok konnesischem M Marmor, und der Blattyp sccheint in Konsstantinopel geschöpft und vvon dort aus in n den Mittelmeeerraum exportieert worden zu sein. Darüberr hinaus fand er über →Dokim mion und →Siivec (Abb. 124 4, 127) auch in n →Zentralanattolien und im → →Balkangebirge Verbreitung g. || | Bibliogra aphie: Kautzsch,, Kapitellstudien 1936, 133–137; Kramer, Pilasterk kapitelle 1994, 355–38 Abb. 183: Effenberger – S Severin, Museum 1992, 118–119 Ka at. 37a/b 4: K. T. Raptis, The Sculptural D Decoration of th he AcheiAbb. 184 ropoietoss Basilica (Thessalonike), in: Moreau, Archaeology of a World of Changes 2020, 2 253–268 ulpturen mit Adllerfiguren an Bauten des Abb. 1855: J. Kramer, Sku 5. Jh. n. C Chr. in Konstantin nopel (Köln 1968)) 36–39 Abb. 8–110

Abb. 184: Theod dosianisches Kap pitell mit Doppelb blättern und Kämpfer mit Christogrramm-Medaillon und mehrzackige en Eckblättern, prokonnesische er Marmor, Acheirropoietos-Basilik ka in Thessalonik ki, zweite Hälfte 5. Jh. (Niewöhner 2014)

Abb. 185: Theodosianisch hes Kapitell mit D Doppelblättern im m Narthex dios-Basilika in Istanbul, Mitte 5. Jh. (Peschlow) der Stoud

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 73

G Geränderte B Blätter Ä Ähnlich den →Doppelblättern n handelt es ssich auch bei so ogenannten g geränderten Blättern B um eeine →feingeza ahnte Spielartt aus einem in nneren oder vvorderen Blatt m mit einer äuß ßeren oder hiinteren Kontu ur. Alternativ la assen sich gerränderte Blättter auch als → →Schilf- oder La anzettblätter mit feingeza ahnter Binnen nstruktur bescchreiben. Sie fanden n als Kranz (A Abb. 94) und d/oder Hochbllätter sowie am Blattkra agen (Abb. 1186) diverser Kapitelltypen ssowie an Geesimsen Verw wendung und ko ommen auch in Verbindu ung mit →Schmetterlingsbllättern (Abb. 187) und Doppeelblättern vor. Zusammen mit letzteren dürfte der Bla attyp im Lauf dees 5. Jh. auf → →Prokonnesoss bzw. in →Ko onstantinopel en ntwickelt worrden sein un nd wurde do ort datierten M Monumenten zu ufolge bis in die d zweite Hällfte des 6. Jh. geefertigt. →Zen ntralanatolisch he Exemplaree (Abb. 187) dü ürften über → →Dokimion ebenfalls e auf Prokonnesos zu urückgehen. Andere proviinzielle Arbeiiten, z. B. in Kilikien (Abb. 188) und Ägyptten (Abb. 94), sind offenbar vo on prokonnesiischen Importeen beeinflußt. | || Biibliographie: Kautzsch, Kapitellsstudien 1936, 13 37–139; M. Dervişbey, İstanbul'da Küçük Bir Bizans Buluntusu. Ali Fakih Camii Avvlusundaki Bizans Sütun Başliğ ğı, in: Semavi Eyice Armağanı (Isstanbul 1992) 97– –100

Abb. 186: D Doppelhalbsäulen nkapitell mit gerä änderten Kranz- und u Hochblätterrn, gerändertem Blattkragen, Tauben unter den Ab bakusecken u und Kreuz-Kämpfe er, Außenansichtt des Apsisfenste ers der kirche in Thessalo oniki (Niewöhnerr 2014) Demetriosk

Ab bb. 186: Sotiriou u – Sotiriou, Βασιλική Αγίου Δημη ητρίου 1952, 165 Ta af. 39 d Ab bb. 187: Niewöhn ner, Aizanoi 2007 7, 289 Kat. 454 Ta af. 56 Ab bb. 188: G. L. Bell, Notes on a Journey J Through h Cilicia and Lyca aonia II, Revue a archéologique Se er. 4 Bd. 7, 1906 6, 385–414, hier 4111 Abb. 26

Abb. 187: Großformatiges Ka apitell mit geränd derten Blättern und u mit eum Uşak in Phryygien, feingezahnten Schmetterlingsblättern, Muse er 2002) Zentralanattolien (Niewöhne

Abb. 188: W Wandvorlagenkap pitell mit gerände erten Blättern, Ka alkstein, Narth hex der Basilika 4 von Kanytelis/K Kanlıdivane im Ra auen Kilikien (Peschlow)

74 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Weina artige Blätte er

Abb. 189: Korintthisches Kapitell mit weinartigen Kranzblättern un nd schneckenförmiigen Voluten, Güllhane Park in Ista anbul (Niewöhner 200 06)

Als weiinartige werdeen hier →fein ngezahnte Blättter mit freisteh hendem Stiel bezeichnet, w wie er Weinb blättern eignet ((vgl. Abb. 198 8, 211, 213, 3377), während der d Stiel von Ak kanthusblätterrn normalerw weise von seitlichen Blattlap ppen flankiert und eingesch hlossen dargesttellt ist. Bei weiinartigen Blätttern setzen diee unteren Blatttlappen höher a an und verlau ufen bogenförrmig gekrümm mt, was sonst n nicht üblich w war. Dabei ma acht es keinen n Unterschied, ob die fraglicchen Blattlappen in mehreree Finger aufgesp palten sind ((Abb. 189, 19 90, 192) oderr nicht (Abb. 1771, 191, 210, 2111). Diee eigenartige B Blattform kehrtt – unter Verziicht auf einen Ü Überfall – an →Kämpferkap pitellen mit Weeinblättern und Pinienzapfen n wieder und k könnte von Weeinblättern insspiriert sein, d die im 6. Jh. hä äufig dargesteellt wurden (Ab bb. 198, 211, 2133, 337 und öfteer). Weinartige Blätteer treten an veerschiedenen KapitelK len auf,, etwa an →korrinthischen (Ab bb. 189), →theeodosianischen n (Abb. 190), →Vortor- (Ab bb. 192) und →Füllhornkap pitellen (Abb. 171, 191, 210, 211). Die fra aglichen Stücke k könnten alle a aus dem 6. Jh. d datieren, was folglich für alle weinartigen B Blätter gelten m mag. || | Bibliogra aphie: Strube, Po olyeuktoskirche 11984; K. Krumeicch, Spätantike K Kämpferkapitelle mit Weinblatt- und Pinienzapfe en-Dekor, Istanbule er Mitteilungen 4 47, 1997, 277–314 4 Abb. 189 9: Zollt, Kapitellplastik Konstan ntinopels 1994, 216–218 Kat. 623 Taf. 45 Abb. 191:: Fıratlı, Musée Isstanbul 1990, 120 0 f. Kat. 226 Taf. 72 7

Abb. 190: Theod dosianisches Kap pitell mit weinartigen Kranzblätterrn und Kreuz im Blattkranz am Abak kus, Museum Ista anbul (Peschlow 1998))

Abb. 191: FFüllhornkapitell einer e Fenstersäulle mit gesprengte en Palmetten, (abgebrochenen) Pin nienzapfen unterr den Abakusecke en owie kompositer Gegenseite mit Ö Ölund weinarrtigen Blättern so blattzweigen (vvgl. Abb. 171), ein ne zentrale Theate ermaske nachträglich durch e eine Inschrift für Kaiser Heraklios (610–641) ersetzzt, prokonnesischer Marmor, Muse eum Istanbul Inv. 942 (Weber 200 05)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 75

V Vortorkapite elle V Vortorkapitelle sind nach zweei Exemplaren n benannt, die am m spätbyzantiinischen Vorto or des Goldeneen Tors in der th heodosianischen Landmauerr von →Konsta antinopel wiedeerverwendet ssind (Abb. 1922). Sie haben jeweils einen Kranz aus →weinartigen Blätttern und darüb ber in großen A Abständen zweei Blattkragen,, die jeweils eeinen Teil des Kalathos frei la assen (was abeer bei einer hohen Positioniierung bzw. deer daraus resulltierenden Unttersicht kaum zu u sehen ist, vvgl. Abb. 194), sowie Taubeen unter den A Abakusecken. Entwicklun ngsgeschichtlicch lassen sich h Vortorkapiteelle als Kombiination von →Blattkelch→ (P Pfeifenkranz), → →theodosianiscchen (Blattkrag gen) und →Zw weizonen-Tierka apitellen (Tau uben) beschreiben. Die leerren Abstände un nter den Blatttkragen sowiie in mancheen Fällen ein zu usätzlicher P Pfeifenkranz über den K Kranzblättern (A Abb. 193, 194)) ermöglichten n gestreckte Proportionen un nd somit eine größere Kapiteellhöhe. Einen chron nologischen Fixpunkt F bieten n Vortorkapiteelle der Kupp pelkirche von n Ayathekla/M Meriamlik bei Seeleukia/Silifkee in →Kilikien n, die Kaiser Zenon (474– 49 91) mit impo ortierten Baug gliedern aus → →prokonnesiscchem Marmorr errichten lieeß. Wenige E Exemplare in → →Zentralanatolien legen nahe, daß der Typ p zunächst in Konstantinopell erfunden un nd dann von n →Dokimion üb bernommen w wurde. Seltenee provinzielle Nacharbeiten siind in →Lykien n bezeugt.

Abb. 192: V Vortorkapitell mit weinartigen Blätttern, am spätbyzzantinischen Vorrtor des Golden TTors in Istanbul w wiederverwendet (D-DAI-IST-2 2301)

| || Biibliographie: Kautzsch, Kapitellsstudien 1936, 12 21–125; Strube, Po olyeuktoskirche 11984, 36 f. Ab bb. 192: J. Strzyygowski, Das Go oldene Thor in Konstantinopel, Ja ahrbuch des Deuttschen Archäologischen Institutss 8, 1893, 1–39, hiier 27 Abb. 1 Ab bb. 193: G. Mie etke, Das Museu um für Byzantinische Kunst im Bo ode-Museum (Mü ünchen 2006) 31 Ab bb. 194: Deichma ann, Corpus San Marco M 1981, 87 K Kat. 352 Taf. 22

A Abb. 194: Vortorkapitell mit Pfeifenkelch und Schilfblattkragen, im 113. Jh. wiederverw wendet an der Fa assade von San M Marco in Venedig (N Niewöhner 2010)

Abb. 193: V Vortorkapitell mit Pfeifenkelch und d feingezahntem Blattkragen, Bod demuseum Berlin n Inv. 6392 (Webe er 2006)

76 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Mehrzzonenkapite elle

Abb. 195: Kleinformatiges zweizo oniges Kompositkapitell mit gezackten Blattkellchen, Trennleiste, Blattkragen (oder Innenhelices?) und schne eckenförmigen Vo oluten, zusamme en mit dem Architrav Abb. 332 vo on einer justinianischen(?) Portiku us am Hebdomon außerhalb von K Konstantinopel, Museum M Istanbull Inv. 4137 (Kramer)

Eine ho orizontale Zon nierung, die b bei →Blattkelcch- und →Vortorkapitellen in Form von Ho ohlblättern od der Pfeifen bzw w. Blattkragen mehr oder weeniger unbeab bsichtigt zustand de zu kommeen scheint, ko onnte durch prononp cierte T Trennleisten au uch bewußt heervorgehoben werden (Abb. 19 95, 221). Nebeen →Zweizoneen-Tierkapitelllen mit Trennleeisten oder Körben kommen n noch diverse andere Variantten vor, die jed doch bislang n nicht als eigenee Typen definierrt worden sind d. Diee unteren Zoneen können mitt einfachen (Ab bb. 196, 197) oder →windbeweegten Blättern n (Abb. 129, 1779, 197), mit Bla attranken od der anders (A Abb. 195, 196, 221) dekorieert sein. Der ob bere Abschluß ist häufiger in n →kompositer bzw. →theodo osianischer Ma anier mit Blatttkragen (Abb. 1129, 179, 195, 197) und Volluten (Abb. 19 95) oder Tauben n (Abb. 221) g gebildet, aberr →korinthisch he Eckblätter (Abb. 196) u und ösenförmiige Helices kommen k ebenfallls vor. Dattierte Monumeente belegen, daß ein mehrrzoniger Aufbau u das 6. Jh. h hindurch geläu ufig blieb (Ab bb. 129, 195). O Offenbar wurd de er auf →P Prokonnesos bzw. b in →Konsttantinopel enttwickelt. Proviinzielle Nacha arbeiten sind inssbesondere aus Lykien bekan nnt (Abb. 179, 197). || | Bibliogra aphie: Peschlow, Kapitell 2004, Sp. 100–102 Abb. 1955: Zollt, Kapite ellplastik Konsta antinopels 1994, 222 f. Kat. 638 Taf. 45 Abb. 196 6: J. Wilkinson, Co olumn Capitals in n al Haram al Sha arif (from 138 AD to o 1118 AD) (Jerusa alem 1987) 67 Kat. 30 Abb. 197: Grossmann – Severin, Bauten Lyykien 2003, Taf. 12 1 a

Abb. 196: Mehrzzonenkapitell mitt einem Kranz auss mehrzackigen Schilfblättern, K Korb, einer mit Blattkelchen beleg gten Wulst, einem m weiteren, mehrzzackigen Schilfblattkranz sowie Helices, aus der al Aqsa-Moschee, im Islamischen Museum M auf dem Tempelberg in enzie 2009) Jerusalem (McKe

Abb. 197: Mehrzonenkapitell mit m drei teils überffallenden Blattkrragen und zwe ei Kränzen gegenläufig windbewegter feingezahnter Blätter, Kalkstein, Kirche von Muskar/Belören M im lykischen Berrgland (Niewöhner 2000)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 77

Z Zweizonen-TTierkapitellle mit Trenn nleisten o oder Körben n Ettliche Zweizo onen-Tierkapittelle weisen wie andere → →Mehrzonenka apitelle eine sccharfe Trennleeiste auf. Die ob bere Zone mit den Tieren gleeicht derjenigeen der →Zweizo onen-Tierkapittelle ohne Treennleiste, nur daß jetzt mit → →Greifen (Abb b. 204, 205, 207, 208), → →Blattmasken (A Abb. 207) und d Gorgonenhä äuptern (Abb b. 208) auch m mythologische Motive vorrkommen. Mö öglicherweise hä ängt das mit eeiner späteren Zeitstellung u und größerem zeeitlichem Absttand zur heidn nischen Antike zusammen, diie offenbar niccht mehr als beedrohlich abgeelehnt wurde. Die untere Zone ist bei niedrigen Klein nformaten mit eiinem Kranz aus vielen kleinen Blätttchen gefüllt (A Abb. 199, 207, 208), ansonstten mit Rankeen (Abb. 198), in nsbesondere m mit Weinranken n (Abb. 202, 20 04, 205), oder siie hat die Gesttalt eines geflochtenen Korb bs (Abb. 200, 20 03, 216). Den erhalteenen Monumeenten zufolge ging der Typ au uf →Prokonneesos bzw. →K Konstantinopell zurück und bllieb das 6. Jh h. hindurch geeläufig (Abb. 1198), auch in Fo orm provinzieeller Nacharbeeiten (Abb. 19 99, 202, 203). W Wie für die Zw weizonen-Tierk kapitelle ohnee Trennleiste giilt, daß Klein nformate bevo orzugt für diie liturgische A Ausstattung verrwendet wurden und zusam mmengehörige Kapitelle eina ander zumeisst nicht völllig gleichen, so ondern sowoh hl Blattwerk alss auch Tiere tyypischerweise → →variieren.

kapitell mit Kanth haros samt hänge enden Abb. 198: Zweizonen-Adlerk wechselweise stehenden und häng genWeinblätterrn, Trennleiste, w den, gezack kten Blattkelchen n sowie Kämpfer mit Euphrasius-M Monogramm, pro okonnesischer Ma armor, Euphrasiu us-Basilika (nach Mitte 6. Jh.) in Pa arentium/Poreč in n Istrien (Kaffenberger 2006)

| || Biibliographie: E. Kitzinger, The Ho orse and Lion Ta apestry at Dumba arton Oaks, Dum mbarton Oaks Pa apers 3, 1946, 11–72; J. Kramer, Frrühchristliche Kapitelle mit Taube enfiguren an San Marco in Venediig und ihre Verw wendung, in: U. Lange – R. Sörrries (Hg.), Vom Orient bis an den n Rhein. Peter Poscharsky zum 65. Geburtstag, hristliche Archäo ologie 3 (Dettelba ach 1997) 101–122 2 Ch Ab bb. 198: A. B. Terrry, The Sculpture e at the Cathedra al of Eufrasius in Po oreč, Dumbarton Oaks Papers 42,, 1988, 13–64, Ka apitell 10 Ab bb. 199: P. Lemerle, Chapiteaux chrétiens c à proto omes de béliers, Αρ ρχαιολογική Εφημ μερίς 1937, 292– –299, Taf. 1 Ab bb. 200: U. Pescchlow, Tradition und u Innovation. Kapitellskulptur in n Lykien, in: Mölllers – Peschlow w, Spätantike Bauskulptur 1998, 67 7–76, Taf. 20, 13

einformatiges Zweizonen-Korbkap pitell mit Tauben Abb. 200: Kle unter den Ab bakusecken und Kreuzen an den A Abakusknäufen, Mu useum Antalya (N Niewöhner 2020)

weizonen-Widderkapitell mit hera Abb. 199: K Kleinformatiges Zw aldischen Adlerrn an und unter d den Abakusknäuffen, Trennleiste und u stehenden gezackten Blättcchen, lokales Gesstein, Museum Ph hilippi in Makedon nien (Niewöhner 2 2014)

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Ägyptten In Ägyp pten, wo es keiinen Marmor g gibt, sind vor allem a in nördlich hen, küstenna ahen Bereicheen beträchtlich he Mengen an n Importen au us →prokonneesischem Marmor zu verzeich hnen (Abb. 30 00). Unter ihrrem Einfluß brachten lokale → →Werkstätten mehr oder w weniger enge Kopien aus Kallkstein hervor,, zum Beispiell →Kompositk kapitelle mit Ölb blattzweigen u und →Zweizon nen-Tierkapiteelle mit Weinran nken oder Korrbgeflecht (Abb b. 202, 203). Kapitelle K mit Weiinblattdekor (A Abb. 201) und d vertikaler Zon nierung mit Med daillon-Ketten an den Ecken n und unter deem Abakusknauf dürften dieese von →Falttkapitellen üb bernommen ha aben.

Abb. 201: Kapite ell mit Weinranke endekor, Kalksteiin, aus Bawit?, Bodemuseum Berlin Inv. 4720 (W Weber 2006)

|| | Bibliogra aphie: H.-G. Seve erin, Konstantino opler Bauskulptur und die Provinz Ä Ägypten, in: Mölllers – Peschlow, Spätantike Bau uskulptur 1998, 93–104; A. Pralong g, La typologie de es chapiteaux corinthiens exandrie, tardifs en marbre de Proconnèse et la production d’Ale archéologique 20 000, 81–101; K K. Krumeich, Sp pätantike Revue a Bauskulp ptur aus Oxyrhyn nchos, Spätantike – frühes Christtentum – Byzanz A A/12 (Wiesbaden 2003) Abb. 2011–202: Effenberg ger – Severin, Mu useum 1992, 172 2 Kat. 85; 175 Kat. 8 88 Abb. 203 3: E. Kitzinger, Th he Horse and Lio on Tapestry at Du umbarton Oaks, Du umbarton Oaks Papers 3, 1946 6, 1–72, hier 65 Kat. 32 Abb. 75

Abb. 202: Zweizzonen-Löwenkapiitell mit Weinrank ke, Trennleiste und Kreuz im Krranz am Abakusknauf, Kalkstein, a aus Bawit?, Bober 2006) demuseum Berlin Inv. 6159 (Web

Abb. 203 3: Kleinformatigess Zweizonen-Korbkapitell mit Wid dderprotomen un nter den Abakuse ecken, Kreuz am A Abakusknauf und d einem Pfau daru unter, lokale Arbe eit, Koptisches M Museum Kairo Invv. 7351 (Wikimed dia Commons)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 79

G Greifen G Greifen kommen als Mischweesen aus Adlerrn und Löwen beereits an antik ken →Figuralk kapitellen und d dann häufigeer unter den A Abakusecken von v byzantinisschen →Zweizo onen-Tierkapittellen mit Tren nnleiste vor (A Abb. 204, 205, 20 07, 208). Sie d dürften mitübeernommen worrden sein, als leetztere Kapitellform im Rück kgriff auf antik ke Vorgänger im m frühbyzantin nischen →Kon nstantinopel bzzw. auf →Proko onnesos neu geschöpft wurde. w Ein solcher retrosp pektiver Zusam mmenhang pa aßt auch zu d der mehrfach beezeugten Kom mbination miit gleicherma aßen antiken → →Blattmasken u und Gorgonenhäuptern (Abb b. 207, 208). Greifen kom mmen auch in Kombinatio on mit christlicchen Motiven wie Engeln (Abb. 110) und d im Kirchenra aum vor. Seit m mittelbyzantin nischer Zeit wu urden sie bzw. deer Simurgh, eiin ähnliches Mischwesen M m mit persischen W Wurzeln, auch h bei der liturrgischen Aussstattung dargeestellt. Dabei mögen die byzanttinischen Greiifen in jedem Fa all apotropäissch verstanden n worden sein, sowohl in Kombination m mit anderen Apotropeia A wiie Gorgonenhä äuptern und Blattmasken (vgl. →Wasseerspeier), als au uch im Kirch henraum und bei der liturg gischen Aussttattung. | || Biibliographie: J.-P P. Sodini, Chapite eaux à griffons ett autres marbres prrotobyzantins, in n: S. T. Stevens – A. V. Kalinowsski – H. vanderLe eest (Hg.), Bir Fto ouha. A Pilgrimag ge Church Complex at Carthage, Jo ournal of Roman n Archaeology. Supplement S 59 (Portsmouth RI 20 005) 257–269; C. Vanderheyde, Réflexions R sur l’iconographie du sé émourve et sa diiffusion dans l’art byzantine, Revvue des archéolo ogues et historien ns d’art de Louvain 27, 1994, 35–4 40 Ab bb. 204: Angiolini Martinelli – Olivieri O Farioli, C Corpus Ravenna 19 968–1969, Bd. 3 S. 35 f. Kat. 50 Ab bb. 49 Ab bb. 205: W. Gerb ber, Die Bauten im i nordwestliche en Teil der Neusttadt von Salona a, Forschungen in Salona 1 (Wien 1917) 75 f. Ab bb. 143 Ab bb. 206: H. C. E Evans (Hg.), Byza antium – Faith a and Power (New Ha aven CONN 2007 7) 111–112 Kat. 58

A Abb. 206: Spätere e byzantinische Platte P mit Greifen in pflanzlichem M Medaillon, Metropolitan Museum New York accesssion no. 2000.81

Eines von zwei Zw weizonen-Greifenkapitellen mit Lö öwenAbb. 204: E und Widderrprotomen, Trenn nleiste, Weinrank ke und Ölblattzwe eig an der Fußwulsst, Museum Rave enna (Wikimedia Commons)

Abb. 205: Z Zweizonen-Greifenkapitell mit gek kreuzten Füllhörnern, hängendem m Weinblatt, Trennleiste und Füllhorn-Weinranke, aus a der Vorhalle e des Baptisteriu ums der Bischofskirche von Salona in Dalmatien ((Niewöhner 2000 0)

80 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Blattm masken und d Gorgonenh häupter

Abb. 207: Gezaccktes Zweizonen--Greifenkapitell m mit Blattmaske und Gorgonenha aupt (Abb. 208), Trennleiste und Ö Ölblattzweig an der Fußwulst, M Museum Istanbul Inv. I 6268 (Hartmann 1971)

Byzantiinische Blattm masken und Gogonenhäupteer kommen am m Abakus von →Zweizonen-Greifenkapitelllen vor (Abb. 2207, 208), ersteere außerdem m im Zentrum und an den Eck ken von →Käm mpfern (Abb. 2275) und von danach sogenan nnten →Blattm maskenkapitelllen (Abb. 20 09, 276, 277), lettztere auch am m →Gebälk (Ab bb. 332). Schon n in der Antike kamen Blatttmasken, Go orgonenhäupteer und →Greifeen an →Figura alkapitellen vvor und stamm men ursprüngllich aus der pa aganen Mythollogie. Letzterees könnte erklä ären, daß sie errst relativ spätt in die byzanttinische Bauornamentik übernommen wurden; für den älteren Typ vo on →Zweizoneen-Tierkapitellen ohne Tren nnleiste sind siee noch nicht b bezeugt. In chrristlicher Zeit dürften sie apottropäisch versttanden worden n sein. Dass Fehlen von n Blattkränzeen und einerr damit verbund denen Zonieru ung rückt Bla attmaskenkapiitelle in die Näh he von →Füllh horn-, →Rankeen-, →Girlandeen- und →Faltka apitellen, die alle wohl nich ht vor und eheer nach der zweeiten Hälfte des 5. Jh. anzuseetzen sind, als der traditionellle →korinthisch/komposite Kapitellaufba au seine normatiive Bedeutung g allmählich veerlor. || | Bibliogra aphie: E. von M Mercklin, Antike e Figuralkapitelle e (Berlin 1962); F. W. Deichmann, Zu einigen späta antiken Figuralka apitellen, Δελτίoν ττης Xριστιανικής Aρχαιoλoγικής E Eταιρείας 4, 1964 4–65, 71– 81 7–209: Fıratlı, Mu usée Istanbul 19 990, 114 f. 119 f. Kat. 212. Abb. 207 225 Taf. 6 66. 72

Abb. 208: Gezaccktes Zweizonen--Greifenkapitell m mit Gorgonenhaupt, Trennleisste und Ölblattzw weig an der Fußwu ulst, andere Ansicht von Abb. 2 207 (Hartmann 19 971)

Abb. 209 9: Blattmaskenka apitell einer Fensttersäule mit Füllh horn samt hän ngendem Weinbla att am Abakusknauf und großgeza acktkorinthisscher Gegenseite, aus Mudanya an der Südküste der d Propontiss, Museum Istanbul Inv. 599 (Betssch 1970)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 81

K Kapitelle mit Füllhörnern und eing gezogenem A Abakus Seeltene Füllhorrnkapitelle heeißen nach grroßen, paarig an ngeordneten E Einzelmotiven,, die den Deko or dominieren un nd Blattkränze teilweise od der vollständig g ersetzen, so da aß es keine Z Zonierung gibtt. Dabei sind Kapitelle mit eiingezogenem Abakus vo on eigens b besprochenen → →Kämpferkapittellen zu unterrscheiden. Bei ersteren sind zw wischen den Füllhörnern unter dem Abakusknauf m manchmal Theeatermasken dargestellt d (Ab bb. 210). Sie veerbinden Füllh hornkapitelle mit m →Kapitelleen mit Köpfen am m Abakusknau uf (Abb. 93, 10 09) und dürfteen ebenso wie diie Füllhörner sselbst auf antik ke Vorbilder zu urückgehen. Den Aufbau u ohne Zonierung teilen Fülllhornkapitellee mit →Rankeen-, →Girland den- und →F Faltkapitellen. En ntwicklungsgeeschichtlich sind sie wie diese wohl nicht vo or und eher na ach der zweiteen Hälfte des 55. Jh. anzusetzeen, als sich d der traditionellle →korinthiscch/komposite Kapitellaufbau mit Blattkränzzen und obereer Zone auflöstte. Details wiee →gesprengtee Palmetten (A Abb. 171, 191, 2110) und hängeende Weinblättter (Abb. 211) haben Paralleelen im 6. Jh. ((Abb. 198, 205, 209), als die gleichen Motivve auch auf → →Kämpferkapiitellen mit Fü üllhörnern ersccheinen. Mehrere deer wenigen beekannten Füllhornkapitelle geehörten zu →F Fenstersäulen (Abb. ( 171, 191, 210), und die grroßen Einzelm motive passen n zu einer Prä äsentation in diirektem Sonneenlicht. Neben →p prokonnesisch h/konstantinop politanischen A Arbeiten sind Füllhornkapiitelle auch au us →Zentralan natolien bekan nnt (Abb. 212, vgl. Abb. 286 6), wo sie aus → →dokimischem Marmor geferrtigt sein dürfteen. | || Biibliographie: Strrube, Polyeuktoskirche 1984, 53– –58; Ş. Yıldırım, Ph hilomelion Erken Bizanz Dönemi Sütun Başlıkları,, in: A. C. Erel et all. (Hg.), Anadolu Kültürlerinde Sü üreklilik ve Değişşim. Dr. A. Mine Ka adiroğlu’na Arma ağan (Ankara 20111) 613–632, hierr 615. 617. 621 f. 63 30 f. Kat. 6. 15 Ab bb. 6. 15 Ab bb. 210: Barsantii – Guiglia, Ayaso ofya Müzesi 2010 0, 97 Abb. 105 f. Ab bb. 211–212: Stru ube, Polyeuktosk kirche 1984, Taf. 112, 46 f.; 13, 49; 14 4, 53

hornkapitell mit Vase, V Efeuranken n und pickenden Abb. 212: Füllh Pfauen, M Museum Eskişehir in Phrygien (Ze entralanatolien), Inv. A77.68 (N Niewöhner 2011)

e mit Theatermasske, Abb. 210: Füllhornkapitell eiiner Fenstersäule en Palmetten, Pinienzapfen unter d den Abakusecken n, gesprengte weinartigen n Blättern und Ölblattzweig am Ab bakus sowie kompositer Gegense eite mit Ölblattzw weigen (vgl. Abb. 171), Ayasofya MuseM um Istanbul Inv. 331 (Peschllow)

üllhornkapitell mit abgearbeiteterr Theatermaske, hänAbb. 211: Fü genden Weinblättern, Pinien nzapfen unter den Abakusecken und u weinartigen n Blättern, Museu um Damaskus (Pe eschlow 2000)

82 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Kapite elle mit Ran nkendekor u und eingezzogenem Abakus

Abb. 213: Großfo ormatiges Kapite ell mit Weinranke e, pickenden Tau-ben unter den A Abakusecken, Girllande oder Feston, Greifenkopf am m Abakusknauf un nd Ölblattzweig an a der Fußwulst, vom Goldenen Horn, Museum Istanbul Inv. 72.4 40 (Weber 2005)

ell mit Weinranke e als alleinigem Abb. 214: Kleinfformatiges Kapite Dekor, wiederve erwendet am Uhre enhaus der Umayyyadenmoschee in Damaskus (Wikiimedia Commonss)

Einige (seltene) Kap pitelle verzich hten auf Blatttkränze oder so onstige Zonieru ung und sind sstattdessen vo on einer wild-na atürlichen Weiinranke umgeeben. Tiere un nter den Abakussecken und am m Abakuskna auf (Abb. 213) stellen einen Z Zusammenhan ng zu →Zweizonen-Tierkapitellen her (Ab bb. 118), wo W Wein- und Efeu uranken in den n Zwikkelfeldeern der oberen n Zone (Abb. 118, 124, 125, 1227) oder als alleeiniger Dekor der unteren Z Zone (Abb. 20 02, 204, 205) vorrkommen könn nen. Kap pitelle mit Ran nkendekor sin nd aus →Konsttantinopel bek kannt (Abb. 2213), von dort bzw. →Proko onnesos exportieert (Abb. 214) und im 6. Jh. provinziell na achgearbeitet w worden (Abb. 215). Außerdeem kommen sie auch im →Ba alkangebirge vvor, wo sie aus →Sivec-Marm mor bestehen und aus dem 5. Jh. stammeen dürften. Ein ne Variante miit Lorbeergirla anden anstellee von Weinran nken ist als →Girlandenkapiteell eigens erfaß ßt. Ran nkendekor fan nd auch bei der Dekoratio on von →Kämp pfern Verwend dung (Abb. 2233, 275) und wu urde im 6. Jh. a auf →Kämpferk kapitelle mit R Rankendekor übertraü gen. Do ort sind die Ra anken in der R Regel allerding gs nicht wild-na atürlich dargesstellt wie auf den hier besprochenen Kap pitellen, sondern symmetrissch um ein Miittelmotiv heru um angeordnett. || | Bibliogra aphie: N. Fıratlı, Deux chapiteauxx rares à décora ation animale trou uvés à Istanbul, C Cahieres archéollogiques 23, 1974 4, 41–46; P. Niewö öhner, The Prilep p Region in Late Antiquity, Sivecc Marble, and Anim mal Capitals, in:: M. Popovic – S. Smolcic-Makuljevic – G. Tirnan nic (Hg.), Urban a and Sacred Topog graphy of Prilep. A Byzantine Tow wn in the Balkan ns, Studies in H Historical Geogra aphy and Cultural H Heritage (Novi Sa ad – Wien) im Dru uck Abb. 213: Fıratlı, Musée Isstanbul 1990, 1211 Kat. 227 Taf. 73 Abb. 214: Strube, Polyeuk ktoskirche 1984, Taf. 21, 83 Abb. 215: Dennert, Mittelb byzantinische Ka apitelle 1997, 11–13. 180 f. Kat. 11 Ta af. 3

Abb. 215: Kapitell mit steh hendem Efeublattt, gesprengter Pa almette kstein, und diversem Rankwerk in symmetrischerr Anordnung, Kalk Cumanın Camii in Antalya a (Niewöhner 200 00)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 83

G Girlandenka apitelle Eiinige (selten ne) Kapitellee sind vollständig mit Lo orbeergirlandeen dekoriert (A Abb. 217, 218), weisen also keeine Blattkrän nze oder son nstige Zonieru ung auf und kö önnen in diieser Hinsicht als eine V Variante der → →Kapitelle mitt Rankendeko or gelten. Girrlanden oder Feestons kamen n in antiker Tradition T scho on immer als zu usätzlicher Ka apitellschmuck k insbesonderre der oberen Zo one vor (Abb.. 213, 216, 459 9), und in →S Syrien wurde diiese Tradition n auch in frü ühbyzantinisch her Zeit fortgeesetzt. Ihre Ü Übertragung au uf den gesam mten Kapitellkö örper könnte etwa analog zu einer Übertragung von Rankwerk auss der oberen Zone von →ZweizonenTiierkapitellen ((Abb. 118, 124 4, 125, 127) au uf vollständig m mit Rankendek kor ausgefülltee Kapitelle (A Abb. 213, 214) errfolgt sein. Den Umrißformen des Ab bakus folgend d wölben sich diie Girlanden typischerweise unter den Abakusecken un nd dem Abak kusknauf auf und können darin →Faltka apitellen verg gleichbar sein n. Jedenfalls sschließen die au ufgewölbten S Stellen öfter runde oder rrautenförmige Bildfelder ein, d die mit besond derem Blattweerk (Abb. 217, 2337) oder viellleicht auch mit m →Kreuz- o oder →Monogrramm-Medaillons (Abb. 218)) gefüllt sein kö önnen. Bislang sin nd Girlandenka apitelle nur au us →Konstantinopel bzw. vo on →Prokonnesos bekannt. IIm 6. Jh. wurdee der Girland dendekor aucch auf →Käm mpferkapitelle üb bertragen, wo obei die nun quadratische Abdeckplatte A Aufwölbungen erübrigte und d das Relief eentsprechend flach ausfallen konnte (Abb. 237). 2 | || Biibliographie: Stru ube, Baudekoration Kalksteinmasssiv 1993. 2002, pa assim; E. Russo, Ricerche su S. Sofia S di Costantinopoli (Bologna 20 018) 58–64. 273– –278 Abb. 77–88 Ab bb. 216: F. Guido obaldi, Origine co ostantinopolitana e provenienza ro omana di quattro capitelli del 6 se ecolo oggi a Lion ne, Mélanges de l'É École française de Rome – antiquiité 101, 1989, 317 7–364 Ab bb. 217: Strube, P Polyeuktoskirche e 1984, Taf. 19, 77 7 Ab bb. 218: Brüx, Faltkapitelle 2008, Taf. 29, 17

A Abb. 218: Kleinforrmatiges Girlandenkapitell mit (au usgebrochenen) Meda aillons, Museum Istanbul Inv. 546 60 (Betsch 1970)

apitell mit Girlande oder Feston, Adlern A Abb. 216: Zweizonen-Korbka Abakusecken, Chrristogramm-Medaillons an den Ab baunter den A kusknäufen n und Ölblattzweiig an der Fußwulsst, Domschatz Lyyon (Kramer)

Abb. 217: Girlandenkapitell mit Ölblattzweig gen (Fußwulst) und Weinblätterrn, Museum Istan nbul Inv. 2791 (Be etsch 1970)

84 | Kapiteellformen des späten 4. und 5. Jh..

Durchbruchsarbe eit

Abb. 219: Gesim ms aus Zahnschniitt, Perlstab, Eiersstab, Perlstab un nd wechselweise sttehenden und hä ängenden Blättern bzw. Blattkelchen, Museum Istanbul Inv. 90.1132 (Niewöhner 2007)

Abb. 220: Gesim ms mit kleinteiligem Dekor aus divversen, in umlau-fenden Bahnen angeordneten un nd von Perlstäben n und Ölblattzweium Istanbul gen gerahmten pflanzlichen Ornamenten, Museu öhner 2007) Inv. 2320 (Niewö

Flächig ge Durchbruch hsarbeit charak kterisierte die frühbyzantinissche Bauskulp ptur in zunehm mendem Maßee, angefangen bei der untereen Kapitellzon ne, die seit dem m 4. Jh. durch → →Spitzenberüh hrung und → →mehrzackige Blätter mit kleeinteiligen Ra apportmustern n ausgefüllt werden konnte (Abb. 28, 47–550, 73, 74, 76, 77). Die untereen Teile mancheer →Mehrzoneenkapitelle (Ab bb. 195, 221) und u insbesondere von →Zweeizonen-Tierka apitellen mit Trrennleisten (Ab bb. 198, 199, 2202, 204, 205) oder Korb (Ab bb. 200, 203, 216 6) sowie →Kap pitelle mit Ran nkendekor (Ab bb. 213, 214) seetzten die Ten ndenz fort, und im 6. Jh. wurde Durchb bruchsarbeit zzu einem besttimmenden Merkmal M von →F Falt- und →Käm mpferkapitelleen. Eine analo oge Entwicklun ng läßt sich a an Gesimsen (Abb. 219, 2220) und →Türrahmen (Abb. 34 47) nachvollzieehen. Diee Verbreitung vvon Durchbrucchsarbeit ging g mit einer Verrflachung der B Bauglieder un nd ihres Reliefss einher und un nterschied sich h dadurch prin nzipiell von pllastisch herausg gearbeitetem S Schnitzwerk frü üherer Zeit (Ab bb. 349, 402). Diie spätere Ten ndenz zu flacher Durchbruch hsarbeit könnte dadurch zu errklären sein, d daß es zumeistt um die Innenau usstattung von n Kirchen ging g, wo anders als a z. B. am Auß ßenbau antikeer Tempel nich ht mit direkteem Sonnenlich ht, sondern miit diffuser Beleeuchtung zu rechnen r war. So o sind Kirchenrräume meisten ns zu dunkel, als daß kompleexes Relief vollle Wirkung eentfalten könn nte. Flächige D Durchbruchsarb beit ist dagegeen dank dem binären b Schwarrz-Weiß-Kontra ast zwischen h heller Oberfläcche und verscha attetem Grund auch und gera ade unter redu uzierten Lichtverhältnissen no och gut zu erk kennen (Abb. 221, 2 255, 256), wä ährend direkteer, den Reliefg grund ausleuch htender Sonnen neinfall sogar u ungünstig sein n kann. || | Bibliogra aphie: A. Aydın, Der Ambon der K Kirche A in Tapurreli, Olba 8, 2003, 83–91; M. Özyılldırım – Y. Yegin,, Olba Manastırı 2018 Yılı er 17 f. 23 Kazı Çalışmaları ve Sonuççları, Seleucia 9, 2019, 11–28, hie Abb. 4 f. Abb. 219 9–220: Niewöhne er, Decline Afterlife Entablature 20 017, 283. 290 f. Ab bb. 104. 117–121 Abb. 2211: A. Guiglia, Anccora sui capitellii della Medrese di Davud Paşa a Istanbul, in: F. B Baratte et al. (Hg g.), Mélanges Jean-Pierre 05) 455–464 Sodini, TTravaux et Mémoires 15 (Paris 200

Abb. 2211: Mehrzonenkapiitell mit Kreuzen,, pflanzlichen Orn namenn Abakusecken, w wiederverwendet an der ten und TTauben unter den Davut Paşa Mescidi in Ista anbul (Peschlow 1983)

Kapitellfo ormen des späten n 4. und 5. Jh. | 85

R Rankisierung Rankisierung b bezeichnet diie frühbyzanttinische Tendeenz, einzelne Akanthusblättter zu vergrößern, zu verlä ängern und zu u verbinden, so o daß zu deko orierende Fläch hen wie durrch eine Ran nke vollständiig ausgefüllt w werden. Sie erg gibt sich aus einer e Vorliebe für kleinteiligeen Flächendek kor, der sich in n →Durchbrucchsarbeit darsttellen ließ und d deshalb fürr diffus belich htete Kirchenrä äume besonders geeignet wa ar. Rankisierun ng begegnet in nsbesondere an n →Kämpfern (A Abb. 126, 145, 148, 157, 161, 183, 1 222, 275), deren trapezfö örmige Oberflä ächen mit herk kömmlichen E Einzelblättern niicht vollständiig auszufüllen n waren. Das gleiche galt ab und diverse deem 6. Jh. dan nn auch für →Faltkapitelle → → →Kämpferkapittelle (Abb. 234 4, 245), insbeso ondere →Kesseelkapitelle und d solche mit einem →Deko or aus Paaren vo on Zweigen. Worum es bei der Rankiisierung von E Einzelblättern geeht, wird auch h dadurch deutlich, daß diie Alternative tyypischerweise aus Blattran nken bestand (meist Wein od der Efeu), sow wohl auf Kämpfern (Abb. 123,, 223) und auf Kämpferkapitelllen (Abb. 1722, 236–238, 2277, 328), als au uch auf →Zweeizonen-Tierkapitellen mit (A Abb. 198, 202, 20 04, 205) und o ohne Trennleisste (Abb. 124, 1125) sowie auf → →Kapitellen mitt Rankendekorr.

Abb. 222: K Kämpfer mit Eckhalbblättern, Mitttelblatt und zwei dahinter hervorge ekrümmten Blatttwedeln in den Zw wickelfeldern (vgl. Abb. 275), Museum Ista anbul (Peschlow 1994)

Abb. 223: K Kämpfer mit Kreuz, mehrzackigen Eckhalbblättern und Rankwerk in n den Zwickelfeld dern, von der Sülleymaniye Mosch hee, Museum Isttanbul Inv. 7243 (D-DAI-IST-R6069 9)

| || Biibliographie: Strrube, Polyeuktoskirche 1984; Barrsanti, Capitello 19 994, 200–204 Ab bb. 223: Zollt, Ka apitellplastik Kon nstantinopels 199 94, 59 f. Kat. 134 Ta af. 28 Ab bb. 224: S. Eyiice, İstanbul Arrkeoloji Müzesin nde Bizans-Türk Çe eşmesi, Belleten 39, 1975, 429–446

Abb. 224: R Rückwärtige Fassade eines Brunne ens mit Kantharo os, (abgearbeittetem) Kreuz und d zwei mehrzackig gen Blattranken, Museum Istanb bul Inv. 3217 (Nie ewöhner 2006)

Kapitellformen des 6. Jh.

https://doi.org/10.1515/9783110690484-004

88 | Kapiteellformen des 6. Jh.

Hagios Polyeukto os

Abb. 225: Gerah hmtes Pfeilerkapiitell mit Eierstab (unten), gesprengten Palmettenkandelaberrn und Wirbelrose etten (Mitte) sowiie gesprengten Palmetten (oben), darüber d ein Absch hlußprofil, von Hagios Polyeukttos (vor 527), Musseum Istanbul Inv. 5679 (Peschlow 1997))

Im Bau udekor der Pollyeuktos-Kirch he, die Anicia Iuliana zu Ehreen jenes Märtyyrers vor 527 in n Istanbul-Sarraςhane errichteen ließ, man nifestiert sich h ein tiefgreeifender Wandell der byzantiniischen Bausku ulptur. Er betriifft zum einen d die Verwendu ung von Pfeiilern (Abb. 225–227, 2 →Pilasttri Acritani) un nd →Kämpferkapitellen (Ab bb. 233) und zum m anderen derren neu- und fr fremdartigen FlächenF dekor, insbesondere mit →gespren ngten Palmettten und anderen n, offenbar →sasanidisch in nspirierten Ornamenten ansttelle dessen, w was bis dato geeläufig war. Diee Neuartigkeit der Kirche, d die sich auch auf die ktur erstrecktee, könnte dam Architek mit in Zusammenhang stehen, daß der im m alten Testtament besch hriebene Tempell Salomons na achgebaut werrden sollte un nd man sich da afür an östlich hen Vorlagen o orientierte. Da as kann auch eerklären, warrum viele Neuerungen eiinmalig blieben n (Abb. 225–2330). Andere w wurden ins Rep pertoire übernom mmen und k kommen bei zzahlreichen weiteren w Bauten vor. || | Bibliogra aphie: Strube, P Polyeuktoskirche 1984; J. Bardilll, Église Saint-Pollyeucte à Constantinople. Nouvellle solution pour l’énigme de sa recconstitution, in: M. Spieser (Hg.)), Architecture pa aléochrétienne (G Gollion 2011) 77–1103 Abb. 225–226: Harrison n, Excavations Saraçhane 1986 6, 131 f. Kat. 5 a i.. 5 b i Taf. 141 f. 1147 f. Abb. 227 7: Strube, Polyeuk ktoskirche 1984, Taf. 22, 89

Abb. 226: Gerah hmtes Pfeilerkapiitell mit Eierstab (unten), Dattelpalmen, geomettrischen Medaillo ons, Efeuranken ((Mitte) und Dreiblättern (oben), von Hagios Polye euktos (vor 527), Museum Istanbu ul Inv. 71.111 (Pescchlow 1983)

Abb. 227 7: Gerahmtes Pfeiilerkapitell mit eiiner Kombination n aus geometriischem Knotenba and und Blattwerk sowie mit einerr Rahmung aus Blattranken und Blattfriesen (au ußen), von Hagios Polym Istanbul (Peschlow) euktos (vvor 527), Museum

Kapitellform men des 6. Jh. | 89

P Pilastri Acrittani Zw wei Pfeiler vorr der Südfassa ade von San M Marco in Veneedig heißen Piila astri Acritani n nach einer verrmeintlichen H Herkunft aus A Akkon in Palä ästtina. Inzwischeen ist jedoch klar, k daß sie in n Folge des vierrten Kreuzzugs un nd der lateiniischen Eroberu ung von →Ko onstantinopel (1204) aus deer Ruine von →Ha agios Polyeuk ktos (vor 527) eentnommen u und zusammen n m mit anderer byzzantinischer Bauskulptur B (A Abb. 134, 233, 294, 466, 4855) na ach Venedig g gebracht wurdeen. | || Biibliographie: C. Barsanti – M. Pilutti Namer, Da Costantinopoli a Venezia. Nuove sp poglie della chiessa di S. Polieucto o, Nea Rhome 6, 2009, 133–156; R. S. Nelson, The Hiistory of Legends and the Legen nds of History. TThe Pilastri Acrita ani in Venice, in n: H.. Maguire – R. S S. Nelson (Hg.), San S Marco, Byza antium, and the Myths of Venice (W Washington DC 20 010) 63–90 Ab bb. 228–229: F. W. Deichmann, I Pilastri Acritan ni, Atti della pon ntificia accademia ro omana di archeologia. Rendiconti 50, 1977/78, 75– –89

Ab bb. 228: Linkes B Bildfeld des linke en Pfeilers mit Bla attkandelaber, Va ase, Weinranke un nd Granatapfel (N Niewöhner 2010)

Abb. 229:: Vorderseite des linken Pfeilers mit m gerahmtem Kapitell (Niewö öhner 2010)

90 | Kapiteellformen des 6. Jh.

Sasan nidischer Einfluß

Abb. 230: Detaill eines nahezu flä ächigen, durchbrrochen gearbeiteten Gebälks mit Weinblättern an Stelle eines Eierrstabs, flachen, n Palmetten beleg gten Konsolen, d dazwischen Mono omit gesprengten gramm-Medaillo ons, und gespren ngten Palmetten a anstelle eines Blattfrieses, von n Hagios Polyeuk ktos, vor 527 (M. H Harrison)

Abb. 231: Kämpfferkapitell mit einem Dekor aus G Granalien-Dreiecken und dazw wischen eingestelllten Blattmotiven n, Museum Istanbul Inv. 2730 (Be etsch 1970)

Sasanid discher Einfluß ß manifestiert sich in der Ba auornamentik von →Hagios P Polyeuktos (vo or 527) in →Kon nstantinopel. Insbesondere geht es daru um, daß klein nteiliger Flächen ndekor in →Durchbruchsarb beit sich nich ht allein des biss dato üblicheen Blattwerks (→Rankisieru ung) bediente (Abb. 227–229 9), sondern da aneben auch diverse →gesprengte Palmettten und anderee, fremdartigee Motive dargesttellt sind (Abb b. 225, 226, 230 0, 233). Dabei wurden w geometrische und pflanzliche Formen kom mbiniert (Abb. 2227, 229, 230), sso auf →gerahm mten Kämpferkapitellen (Ab bb. 233) und in nsbesondere d durch die Verb bindung von Rautenmustern mit Blattmotivven (Abb. 229 9 oben), was in sasanidischen n Stuckarbeiten geläufig wa ar, nicht jedoch iin der früheren n byzantinisch hen Bauornam mentik. Aucch die figürlich hen →Wassersspeier der Poly yeuktosKirche – ebenfalls ein n Novum für diie byzantinisch he Bauornameentik – dürften n sasanidisch beeinflußt seein und eine in n Persien seit jeher verbreitete Darstellu ung von Tierprottomen aufnehmen (Abb. 3555). Wä ährend der frem mdartige Effek kt im Fall von Hagios Polyeuk ktos sicherlich h beabsichtigtt war, dürfte das bei der verreinzelten Übeernahme in n nachfolgende Bauten keine R Rolle mehr gesp pielt haben. || | Bibliogra aphie: E. Russo, La scultura di S. Polieucto e la presenza della Perrsia nella cultura a artistica di Cosstantinopoli nel 6 secolo, in: La Pe ersia e Bisanzio, Atti dei convegn ni Lincei 201 (Ro om 2004) 737–826 6; G. Brands, Perrsien und Byzanzz – eine Annähe erung, in: F. Pirson – U. Wulf-Rheid (Hg.), Austausch h und Inspiration, Diskushen Bauforschun ng 9 (Mainz 200 08) 244– sionen zzur Archäologisch 256; M. P. Canepa, The Two Eyes of the e Earth. Art and Ritual of Kingship an (Berkeley CALLIF 2009) p between Rome and Sasanian Ira 208–223 3 Abb. 230 0: Harrison, Exca avations Saraçha ane 1986, 121 f. Kat. K 2ai Taf. 111 f.. Abb. 231–232: Strube, Po olyeuktoskirche 11984, Taf. 19, 76; 23, 92

2: Kleinformatigess Kämpferkapitelll mit einer Komb bination Abb. 232 aus verscchlungenen Rautenbändern und E Einzelblättchen, linke l Seite in G Gips ersetzt, Lam mpenständer auf d der Westempore der Hagia So ophia in Istanbul (vgl. Abb. 324), 5537 eingeweiht (Niewöhn ner 2008)

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G Gesprengte Palmetten G Gesprengte Pallmetten bilden n ein zentrales Motiv der Bauornamentik k von →Hagioss Polyeuktos ((vor 527) und zeeichnen sich dabei dadurcch aus, daß die Halbpalm metten von W Wirbelrosetten und dergleicchen, runden od der keulenförm migen geometrrischen Formeen ‚gesprengt‘ w werden (Abb. 2225, 229 oben, 230, 2 233). Byzantiniscche Vorbilder aus dem viertten und 5. Jh. feehlen, aber diee spätantike sa asanidische Ba auornamentik w weist genau en ntsprechende Motive M auf und dürfte Pate geestanden habeen. Dort komm men gespreng gte Palmetten glleichermaßen häufig in Stein n und in Stuck k vor. Im weiteren n Verlauf des 6. Jh. wurden derartige gesp prengte Palmeetten in das Sta andardrepertoiire der byzantinischen Bauo ornamentik üb bernommen (A Abb. 155, 191, 2110, 215, 234, 2242, 283), blieeben auch in späterer Zeit geeläufig (Abb. 2235, 246) und wurden ebenfalls in Stuck da argestellt.

Abb. 233: G Gerahmtes Kämpfferkapitell mit ge esprengten Palme etten, aus Hagios Polyeuktos (vor 5527), an der Südw westecke von San n Marco in Ve enedig (Niewöhne er 2010)

| || Biibliographie: A. Riegl, Stilfragen n. Grundlegunge en zu einer Gescchichte der Orna amentik (Berlin 1893) 1 279–301; L. Pasquini, La de ecorazione a stucco in Italia fra tardo t antico e altto medioevo, Le te essere 5 (Ravenna a 2002) Ab bb. 233: Deichma ann, Corpus San Marco 1981, 92 K Kat. 373 Taf. 24 Ab bb. 234: M. Ka ampoure, Δύο Κιονόκρανα τηςς Αγίας Σοφίας Θεσσαλονίκης, Επιιστημονική Επετη ηρίς Πολυτεχνικής Σχολής ΑΠΘ 6, 973, 65–80 19 Ab bb. 235: Barsantii, Iznik-Nicaea's Museum M 2003, 281 Abb. 47

Abb. 234: K Kämpferkapitell e einer Fenstersäule mit gesprengte en Palmetten, wiederverwende et in der Sophienk kirche von Thessa aloniki (Pescchlow 1997)

Abb. 235: S Schrankenplatte mit Ranke, hänge endem Weinblattt und vier gesprengten Palmetten, aus der Koimesiskirche von Nika aia ow 1987) (Westtürkeii), Museum Iznik Inv. 749 (Peschlo

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Kämpferk kapitelle, frü üh

Abb. 236: Kämp pferkapitell mit Ra autendekor, Blatttranken und Kreuz-Kämpfer, prokonnesischer Marmor, Atrium m der EuphraMitte 6. Jh.) von Pa arentium/Poreč in Istrien sius-Basilika (M (Peschlow 1995))

Abb. 237: Kämpferkapitell mit Giirlandendekor in flachem Reünf gleichen Exem mplaren aus Kaya a in Lykien lief, eines von fü (Südtürkei), Musseum Fethiye (Niewöhner 2020)

Kämpferkap pitelle heißen d danach, daß siie wie →Kämpfer eine rechteckige Abdeckplatte haben anstattt eines eingezzogenen Abakus →ko orinthischer Trradition. Im U Unterschied zu u Kämpfern haben K Kämpferkapiteelle jedoch kein längsrechteeckiges, sondern ein n quadratisch hes Oberlagerr, weshalb siie tiefe Bogenfüße g gemauerter Arrkaden, wie siee für Kirchen charakteristisch sin nd, kaum bessser aufnehmen n können als traditiot nelle Kapiteelle mit eingezzogenem Abak kus. Deshalb wurden w auch Kämpferkapitelle m mit Kämpfern versehen (Ab bb. 236, 242–244, 2622, 288), und p provinzielle Weerkstätten kom mbinierten die mod dische Kämpferrform mit eineem traditionell eingezogenen Aba akus darüber ((Abb. 86, 153, 3302). Die quad dratische Form m des Kämpferkapitells hattee gegenüber einem eingezogenen n Abakus den Vorteil, daß sich s die Arbeit des S Steinmetzen reeduzierte und vereinfachte. Außerdem eignen sich Kämpferrkapitelle für k kleinteiligen FlächenF dekor in →D Durchbruchsarrbeit, was in d diffus belichtetten Kirchenräumen n besser zur Geeltung kommt. Kämpferrkapitelle sind d erstmals in →Hagios Poly yeuktos vor 527 faßbar, wo rechtecckige Pfeilerkapitelle (Abb. 225–229) 2 den Verzich ht auf einen eingezogenen n Abakus au uch bei Säulenkapiteellen (Abb. 233) nahegelegt haben mögen n. Dafür spricht auch h die Übertragu ung des →sasa anidisch beein nflußten Pfeilerdekorrs aus einer Ko ombination von geometrisch hen und pflanzlichen n Motiven, inssbesondere in Form von →g gerahmten Kämpferrkapitellen. In der Fo olge wurden K Kämpferkapiteelle Teil des Sta andardrepertoires vvon →Prokonn nesos und →D Dokimion und fanden auch darübeer hinaus allgeemeine Verbreiitung, nicht jedoch in →Syrien. Au uch traditioneeller, römisch--byzantinischeer Kapitell- und Käm mpferdekor w wurde auf Kämpferkapitelle übertraü gen, insbesondere →Mon nogramme, → →Paare von Zw weigen, →Blattmaskeen, →Füllhörn ner, →Girland den (Abb. 2337) und →Ranken (A Abb. 238). || Bibliographie: Strube, Polyeuk ktoskirche 1984; Peschlow, Kapitell 2004, Sp. 107–111 Cathedral of Eufrasius in Abb. 236: A. B. Terry, The Scculpture at the C Poreč, Dumbarrton Oaks Paperss 42, 1988, 13–64 4, Kapitell 23 Abb. 237: E. Russo, Ricerche su S. Sofia di Costantinopoli (Bologna 2018) 63 f. 277 7 Abb. 85 Abb. 238: J. W Wilkinson, Column n Capitals in al H Haram al Sharif (from ( 138 AD to 1118 AD) (Jerusalem 1987)) 220 Kat. 155

mpferkapitell mitt Eierstab (Fußw wulst), kleinen, paarigen Abb. 238: Käm Füllhörnern un nd Weinranken, w wiederverwendett im Kettendom auf dem Tempelberg vo on Jerusalem (McK Kenzie 2009)

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K Kämpferkapitelle, später D Die meisten sspäteren byza antinischen K Kapitelle sind Kämpferkapitellle und häufig g an frühbyzan ntinische Vorbiilder angelehn nt, etwa an so olche mit Kreu uzen und Eckbllättern, nur d daß anstelle von v Akanthussblättern nun hä äufiger Palmeetten dargestelllt sind (Abb. 2241, 419), wie au uch bei →spätteren korinthisschen Kapitelllen (Abb. 84). Eb benfalls unmiittelbar auf frrühbyzantiniscche Vorlagen zu urückzuführen n sind späteree →gerahmte K Kämpferkapiteelle, →Monog grammkapitellee, →Kämpferk kapitelle mit Pa aaren von Zw weigen, solchee mit →Rankeendekor, und so olche mit →Weeinblättern und d Pinienzapfen n. Daneben k kommen diveerse Neuschöp pfungen vor, w wobei das Speektrum von ko omplexen Inteerpretationen dees korinthisch hen Kapitells (Abb. ( 239) biss zum zusamm menhangslosen n Nebeneinand der stark vereiinfachter und sttilisierter pflan nzlicher und geometrischeer Ornamente reeicht (Abb. 240 0). Einen andeeren Neuansatzz verfolgten →K Kämpferkapiteelle mit abgesschrägten Kan nten, solche m mit →Rapportm mustern, mit → →Schlingbandd dekor sowie m mit →Buckeln, in ndem sie ihr Formenrepertoiire offenbar vo on der liturgiscchen Ausstattu ung übernahm men, ob sie nu un selbst Teil vo on ihr waren o oder nicht. Das Gesam mtbild ist vielg gestaltig und uneinheitlich un nd hat bislang g weder eine ch hronologischee Entwicklung no och eine topo ographische Verteilung erkeennen lassen, w was mit einer V Vielzahl kleineer, lokaler →W Werkstätten zu errklären sein kö önnte.

Abb. 239: K Korinthisches Käm mpferkapitell mitt Palmetten-Deko or und angearbeite etem Kämpfer, M Muttergotteskirche (Mitte 10. Jh.) von v Hosios Luka as in Böotien, Mittelgriechenland (Peschlow)

| || Biibliographie: Barrsanti, Capitello 1994, 207–213; Dennert, Mittelbyyzantinische Kap pitelle 1997, 35–134 Ab bb. 239: Bouras, Διάκοσμος Οσίου Λουκά 1980, 66 6–79 Ab bb. 240–241: De ennert, Mittelbyzzantinische Kapiitelle 1997, 201 Ka at. 191. 194 Taf. 3 35 Abb. 240: K Kämpferkapitell m mit Wirbelrosette und schmalen Ecckblättern, vo on der Theater-Terrasse in Pergam mon (Westtürkei), Museum Berga ama (Niewöhner 2 2008)

Abb. 241: K Kämpferkapitell m mit Buckelkreuz im m Zentrum und PalmetP ten an den Ecken, Museum IIznik (Westtürkei), Inv. 681 (Niewöhnerr 2008)

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Gerahmte Kä ämpferkapitelle, früh

Abb. 242: Gerah hmtes Kämpferka apitell mit gespre engten Palmetten (vgl. A Abb. 233) und Kreuz-Kämpfer, pro okonnesischer Marmor, Euphrasius-Bassilika (nach Mitte 6. Jh.) von Parentium/P Poreč in Istrien (K Kaffenberger 200 06)

Geerahmte →Käm mpferkapitellee haben auf jeeder Seite ein trapezfö örmiges Bildfeeld mit geomeetrischem oder (häufiger) pflanzlip ch hem Rahmen. Der Typ wurd de offenbar fürr →Hagios Poly yeuktos vo or 527 neu gescchöpft (Abb. 2233), wobei gerrahmte Pfeilerkapitelle derselben Kirrche (Abb. 2255–229) Pate gesstanden haben n könnteen. Ihre Bildfellder enthalten →gesprengte Palmetten nacch →sasa anidischem Vo orbild, und au uch die bis da ato in der byzzantiniscchen Bauornam mentik nicht übliche Komb bination pflan nzlicher Eiinzelmotive mit geometrisch hen Bildfeldern n und Mustern n dürfte au uf sasanidischee Vorlagen zurrückgehen. In der Folge wurden g gerahmte Käm mpferkapitelle in das Sttandardreperto oire von →Pro okonnesos un nd →Dokimion n überno ommen und da arüber hinaus allgemein verrbreitet. Die Billdfelder na ahmen neben n den ursprün nglich sasanid dischen gesprrengten Pa almetten (Abb b. 242) nun au uch diverse M Motive der byzzantiniscchen Bauornam mentik (Abb. 1172, 243–245) ssowie →Monog gramme au uf (Abb. 172, 3306). Die Rahm menleisten wu urden unter an nderem m mit →feingezahntem Blattwerrk (Abb. 242, 2243), →Ölblattzzweigen (A Abb. 172, 173) ssowie gespreng gten Palmetten n (Abb. 245) beelegt. | || Bibliographie: U. Peschlow, Dekorrative Plastik aus Konstantinope el an San arco in Venedig, in: Aφιέρωμα σττη Μνήμη Στυλιαννoύ Πελεκανίδη, MakedoMa nika 5 (Thessaloniki 1983) 406–4117; C. Di Bello, I capitelli imposta a del tipo co osiddetto a pannelli nell’ambito d della produzione e scultorea postg giustiniane ea, in: Moreau, Arrchaeology of a W World of Changess 2020, 267–276 Ab bb. 242–244: A. B. Terry, The Scculpture at the C Cathedral of Euffrasius in Po oreč, Dumbarton Oaks Papers 42, 1988, 13–64, Kapitelle 2. 3. 9 Ab bb. 245: Deichma ann, Ravenna 196 69–1989, Bd. 1 S. 67 f. Abb. 50

Abb. 243: Gerah hmtes Kämpferka apitell mit gestafffelten Halbblättern (vg gl. Abb. 257) und Kämpfer, wie Abb. 242

Ab bb. 245: Gerahmttes Kämpferkapittell mit Rankenba aum und einem Rahmen au us gesprengten Palmetten, aus Sa an Michele in Africisco, Museo Nazzionale di Ravenna (Weberr 2007)

Ab bb. 244: Gerahmttes Kämpferkapittell mit Rankende ekor, paarigen Fü üllhörne ern, Kreuzmedailllon, Ölblattzweig g an der Fußwulstt und Kämpfer mit Eu uphrasius-Monog gramm, wie Abb. 242

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G Gerahmte Kä ämpferkapiitelle, späte er Eiinige gerahmtte Kämpferka apitelle späterer Zeit überna ahmen den D Dekor frühbyza antinischer Arrbeiten, etwa → →gesprengte Pa almetten (Abb b. 246), →Kreu uze (Abb. 247, 4779) oder →Mon nogramm-Med daillons. Infolg gedessen sind diiese Arbeiten manchmal nu ur anhand von so in frühbyyzantinischer Zeit noch nicht bezeugten n Details der Sp pätzeit zuzuweeisen. Andere gerrahmte Kämpfferkapitelle miit neuem Deko or haben dieseen offenbar vo on der liturgiscchen Ausstattu ung übernomm men, etwa →g gerahmte Käm mpferkapitelle m mit Schlingban nddekor. Daneeben gibt es etliche Einzelsttücke, deren Dekor sich keiner k bestim mmten Quelle zu uordnen läßt, die aber aufg grund von Bla attschnitt und Eiinzelmotiven ebenfalls der späteren Zeitt zugewiesen w werden können n (Abb. 248). Insgesamt ergibt sich keine homog gene Gruppe; leediglich Einzeelmotive wie Palmetten P (Ab bb. 246, 434, 4335), →Buckel ((Abb. 248, 434, 435) oder ein n Rahmen aus geedrehten Bänd dern (Abb. 24 48, 433–435) ttauchen häufiger auf.

Gerahmtes Kämpfferkapitell mit ge esprengter Palme ette, Abb. 246: G Museum Izn nik (Westtürkei), Inv. 1545 (Niewöhner 2008)

| || Biibliographie: Barsanti, Capitello 1994, 207 f.; M M. Dennert, Zum Vo orbildcharakter jjustinianischer Bauplastik B für die mittelbyzantiniische Kapitellproduktion, in: Mölllers – Peschlow, Spätantike Bausk kulptur 1998, 119 9–131 Ab bb. 246: Barsanti, Iznik-Nicaea's Museum 2003, 2 276 f. Abb. 33 Ab bb. 248: Dennert, Mittelbyzan ntinische Kapite elle 1997, 192 Ka at. 110 Taf. 19 Abb. 247: G Gerahmtes Kämpfferkapitell mit ab bgearbeitetem Mo onogramm-Med daillon und Blattk kreuz, Komotini iin Thrakien (Chrisstern)

Gerahmtes Kämp pferkapitell mit Rosette, Museum Abb. 248: G Bergam ma, Westtürkei (N Niewöhner 2008)

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Faltka apitelle, früh

Abb. 249: Faltka apitell mit Monog gramm von Kaiser Justinian I., Hauptordnung vvon St. Sergios un nd Bakchos in Isttanbul, zweites Viertel 6. Jh. (Pe eschlow)

Abb. 250: Faltka apitell einer Fensttersäule mit Mon nogramm von (?) Kaiser Justinian I. (527–565), von n W. E. Betsch 197 70 in IstanbulSaraçhane phottographiert, Muse eum Istanbul (Nie ewöhner 2006)

Faltkap pitelle heißen danach, daß sie ähnlich →Girlan→ denkap pitellen unter den Abakuseecken und deem Abakusknauf aufgewölb bt sind, so daß ß eine ‚gefaltetee‘ Oberfläche eentsteht. Eben nfalls vergleich hbar sind Med daillons an den Aufwölbungeen, die Monogrramme oder BlattmoB tive entthalten könneen. Wie auch bei →Kapitellen mit Ranken ndekor gibt es keine Blattkrränze und kein ne sonstige Zo onierung, son ndern der Kalathos ist volllständig überwa achsen, bei Fa altkapitellen a allerdings niccht von Girland den oder Rank ken, sondern von Blattwerk, das nach deem Prinzip deer →Rankisieru ung kleinteilig gen Flächendekor bildet und d →durchbroch hen gearbeitet ist. Diee ersten datierten Kapitelle dieser Art sind d diejenigen d der Sergios und Bakchos-Kirrche von →Kon nstantinopel a aus dem zweiteen Viertel des 6. Jh. (Abb. 24 49, 342). Der Typ p dürfte in d der Hauptstad dt bzw. von den d mit →Proko onnesos verbundenen Werksstätten erfunden worden sein n. Durch Expo orte fand er da arüber hinaus im Mittelmeerrraum weite Verbreitung (Abb. 251, 46 60). In →Ägyptten wurde er von lokalen →Werkstätten n abgewandelt und mit Wein nblättern komb biniert. || | Bibliogra aphie: A. Pralon ng, Origine des chapiteaux-corb beilles ‘à côte de melon’, in: Méla anges Jean-Pierre e Sodini, Travau ux et Mémoires 155 (Paris 2005) 3117–328; E. Russo, La vera origine del capitello a ce esto polilobato, Bizantinistica 2//8, 2006, 61–84 4; C. Barsanti, U Un nuovo capitello polilobato costantinopolitano, in: L. C. Schiavi – S. Caldan no – F. Gemelli ((Hg.), La lezione e gentile. per Anna Maria S Segagni Malacart (Milano Scritti di storia dell'arte p –58 2017) 47– Abb. 249 9–251: Brüx, Faltk kapitelle 2008, 2 255–258. 265 f. Kat. 4. 24. 57 Taf. 1. 4. 13

es Faltkapitell, w wiederverwendett am UhAbb. 2511: Kleinformatige renhaus der Umayyadenm moschee in Dama askus (Haag 19855)

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Fa altkapitelle e, später Sp pätere Faltkap pitelle sind sellten. Sie könneen den Dekor → →früher Faltka apitelle imitieeren oder in neuer Weise geeformt und deekoriert sein (Abb. ( 252, 2533). Dabei kam un nter anderem die Kombinatiion mit einer q quadratischen A Abdeckplatte vvor (Abb. 253), obwohl die Fältelung eigeentlich einen eeingezogenen Abakus mit K Knauf in →koriinthischer Trad dition vorausssetzt; derartigee Kombinationeen traditionelllen Dekors mit m neuartigen n Formen des → →Kämpferkapittells sind in späterer Zeit häufiger zu beeobachten (Ab bb. 83, 132, 136 6, 239, 284). | || Biibliographie: C. B Barsanti, Un capitello polilobato mediobizantino co onservato nel mu useo di Nicopoliss, in: Nικóπoλις A A’. Πρακτικά τoυ Πρ ρώτoυ Διεθνoύς Συμπoσίoυ για τη η Nικóπoλη (Prevveza 1987) 349– 36 60; M. Dennert, Z Zum Vorbildcharrakter justinianisscher Bauplastik fü ür die mittelbyzan ntinische Kapitelllproduktion, in: M Möllers – Peschlo ow, Spätantike B Bauskulptur 1998 8, 119–131; F. Co oden, Capitelli a ce esto polilobato nella diocesi di Ve erona (11–13 sec..), in: P. Artoni – E. M. Dal Pozzolo – M. Molteni – A. A Zamperini (Hg g.), Il tempo e la osa. Scritti di storria dell'arte in on nore di Loredana Olivato, Festina ro le ente. Indagini d'arte e cultura. Misscellanea 2 (Treviso 2013) 90–93

Abb. 252: FFaltkapitell mit Fle echt- und Blattkreuz, aus der DonatusBasilika von n Euroea/Glyki in n Epirus, Nordwesstgriechenland , Museum Ioann nina (Peschlow)

bb. 252: C. Vanderheyde, Les reliefs de l'église e Saint-Donat à Ab Gllyki (Épire), Bulle etin de correspo ondance hellénique 121/2, 1997, 69 97–719, hier 712 f. Kat. 3 Abb. 3 Ab bb. 253: M. Den nnert, ‚Übersehen ne‘ Kapitelle. An nmerkungen zur mittelbyzantinisch hen Architekturp plastik aus Konsstantinopel, in: anderheyde – Penna, Sculpture 2008, 55–67 Abb. 1–2 Va

Abb. 253: G Großformatiges m mehrzoniges Kämpferkapitell (eine er Fenstersäulle?) mit Blattkran nz, Korbkranz, Faltkranz mit blattfförmigen Protube eranzen an den E Ecken und im Zen ntrum sowie mit zusätzz lichen, korb bförmigen Protub beranzen dazwiscchen und mit hoh her, blattbesetzzter Abdeckplatte e, Museum Istanb bul (Peschlow 198 83)

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Hagia Sophia

Abb. 254: Empore; grüne Säulen mit Kesselkapite ellen, mosaizierte e Soffitten, Zwickelfelder mit Einle egearbeit und ein n Konsolfries

Die Hag gia Sophia in IIstanbul wurd de, nachdem eiin theodosianischer Vorgäng gerbau abgebrrannt war (Abb b. 9, 40, 54, 71, 72, 77, 329), vvon Kaiser Jusstinian I. (527– –565) in Konkurrrenz zu Anicia a Iulianas →Hagios Polyeuk ktos neu errichteet und 537 eingeweiht. W Wie dort wurd de Bauskulptu ur neu geschafffen, nun allerrdings nicht in n exotischem S Stil, sondern m mit traditionellen, römisch-b byzantinischen n Elementen. D Das gilt insbesondere für →Kessel→ kapitellle in der Hau uptordnung un nd auf den Em mporen (Abb. 2254, 256), abeer auch für G Gesimse in Forrm von →Blattffriesen. Sowoh hl die Kapitellle als auch die Blattfriese w wurden von an nderen byzantiinischen Kirch hen und darüberr hinaus etwa auch in →Arm menien (Abb. 273, 274) imitiert und in Form von →Kämpfferkapitellen mit m Paaren von n Zweigen weiterentwickelt. Ein nmalig blieb d dagegen eine von →Rankiisierung und →D Durchbruchsarrbeit geprägte, aufwendige MarmorM verkleid dung der Erdgeschoßarkaden (Abb. 255, 2556). Auf den Em mporen und im m Narthex ist sstattdessen miit Einlegearbeiit verkleidet (A Abb. 254), was sich durch bessonders starke Schwarz-Weiß ß- und Farbkontraste auszzeichnet und ebeenfalls so nich ht wiederholt w wurde. || | Bibliogra aphie: Guiglia Gu uidobaldi – Barsanti, Santa Sofia a Costantinopoli 2004; E. Russo,, Ricerche su S.. Sofia di Costantinopoli a 2018) (Bologna

Abb. 2555: Bogenzwickel im Erdgeschoß; marmorne Wan ndverkleidung mitt flachen, hintera arbeiteten Blattfrriesen und Ranken sowie einer rote en Scheibe; darü über ein mit Blätte ern belegter Konssolfries

6: Südliche Säule enstellung; im Erdgeschoß folgt auf a grüne Abb. 256 Säulen m mit Kesselkapite ellen und marmo ornen Soffitten eine mit marmorn nen Reliefplatten n verkleidete Ark kade (vgl. Abb. 255); 2 auf der Empo ore sind die Sofffitten dagegen m mosaiziert und die Bogenstirn mitt Einlegearbeit ve erkleidet (vgl. Abb. 254) (alle drrei Abbildungen W Wikimedia Comm mons)

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K Kesselkapite elle A Als Kesselkapittelle werden anscheinend a neu für Mittelscchiff (Abb. 256 6) und Emporeen (Abb. 254) d der 537 eingew weihten, justin nianischen →S Sophienkirchee von →Konsttantinopel en ntwickelte, ko omposite Käm mpferkapitelle beezeichnet, weeil sie anders als andere →K Kämpferkapiteelle keine gratigen Ecken ausbilden, a son ndern kesselfö örmig gerundeet sind. Die Haupttseiten sind nach dem Vorbild von → →Kämpfern (Ab bb. 56) mit ein nem nach dem m Prinzip der → →Rankisierung verlängerten Paar von →m mehrzackigen Blättern oder ‚Zweigen‘ bellegt, das im Zentrum ein → →buckelförmig vorgewölbtees, kaiserlich hes →Monogrramm-Medaillon einschließtt (Abb. 257). D Die Nebenseiteen übernehmeen zu einer Reihe R kleinereer Medaillons veerknotete, gesstaffelte Halbb blätter von →F Faltkapitellen (A Abb. 249). Hin nzu kommen →ionische Vo oluten mit in Blattwerk aufgeelösten Polsteern, eine Abdeeckplatte mit → →Ölblattzweigeen und ein weiteres w Absch hlußprofil mit eiiner Ranke au us wechselweisse stehenden und hängendeen Blättchen. Kesselkapittelle gehen vo ollständig auf älteres romano o-byzantinisch hes Formenrep pertoire zurücck und scheineen die mit →H Hagios Polyeuk ktos verbundenen →sasanidiischen Neuheiiten zu meiden n. Das könnte damit zu tun ha aben, daß es JJustinian I. beei der Sophienk kirche darum giing, die Polyeu uktoskirche un nd ihre Erbaueerin auszustech hen. Während d das ionische Element E der H Hagia Sophia un nd etlichen un nmittelbaren Kopien K etwa in n →Konstantino opel (Abb. 258), →Griechen nland (Abb. 2259), →Lykien (A Abb. 86) und →Armenien (A Abb. 273, 274)) vorbehalten bllieb, kommt deer übrige Deko or auch an ebeenfalls kesselfö örmigen →Käm mpferkapitellen n mit Paaren von Zweigen bzzw. an →gerah hmten Kämpfeerkapitellen miit gestaffelten H Halbblättern vo or (Abb. 243). | || Biibliographie: E. R Russo, Sulla lavo orazione dei capitelli di S. Sofia dii Costantinopoli,, Bizantinistica 18, 1 2017, 45–113 3; F. Stroth, Die M Monogrammkapite elle der Hagia Sophia, S der Serrgios- und Bakhoskirche und de er Irenenkirche, Spätantike S – Früh hes Christentum ch – Byzanz B/45 (Wiesbaden 2021) bb. 257–259: Kra amer, Kämpferkap pitelle 2006, 25– –33 Taf. 1–4 Ab

Abb. 259: Kessselkapitell, Basiliika B von Philippi in Makedonien (Peschlow)

Kesselkapitell mitt Monogramm-Me edaillon (das A in n Gips Abb. 257: K ergänzt) auf der Nordempore der Hagia Soph hia in Istanbul, 53 37 eingeweiht (Niewöhner 2012 2)

Abb. 258: K Kesselkapitell auss Basilika A in Isttanbul-Beyazit, MuseM um Istanbul (Weber 2005)

100 | Kapitellformen des 6. 6 Jh.

Kämpfferkapitelle e mit Paaren n von Zweig gen, früh

Abb. 260: Kämp pferkapitell mit Pa aaren von Zweige en und Monogramm-Medaillo on, Museum Istan nbul Inv. 96.17 (P Peschlow 1997)

Kämpfeerkapitelle mitt Paaren von Z Zweigen heißeen nach zwei →m mehrzackigen Blättern, die ssich nach dem Prinzip der →Ra ankisierung über die gesam mte Fläche ausb breiten. Der Dek kor ist von → →Kämpfern (Ab bb. 56, 183, 26 61) und Pfeilerk kapitellen (Abb b. 267) bekann nt, aber die Kapitelle K dürften n die →Kesselk kapitelle der jjustinianischeen →Sophienkiirche (Abb. 2557) zum Vorbild gehabt hab ben, als deren vvereinfachte N Nacharbeiten siie gelten könn nen. Sie kommeen mit (Abb. 260) und o ohne →Monog grammMedailllons (Abb. 2622, 458) vor un nd können →Ölblattzweige auf der Abdecckplatte aufweeisen (Abb. 26 60, 262), verzichtten aber auf Voluten und d anderen Neebenseitendeko or der Kesselka apitelle. Beispiele in →Zeentralanatolien n dürften auf →Dokimion u und damit indiirekt auf haup ptstädtischen Einfluß zurückg gehen. Andersswo ist mit dirrekten Kopien n hauptstädtisccher Importe zu u rechnen (Ab bb. 262). || | Bibliogra aphie: Kramer, Kä ämpferkapitelle 2 2006

Abb. 261: Ioniscches Kämpferkapitell mit Eckvolutten und Paaren anbul, 537 eingevon Zweigen, Sü üdempore der Ha agia Sophia in Ista weiht (Niewöhne er 2007)

Abb. 260 0: C. Barsanti – A. Guiglia Guid dobaldi – A. Paribeni, Le officine d dell'imperatore: marmora byzanttina, in: A. C. Qu uintavalle (Hg.), Me edioevo. Le officine, I convegni di Parma 12 (Maila and 2010) 118–151, hier 130 Abb. 13 erkapitelle 2006,, 49 Taf. 11, 43 Abb. 2611: Kramer, Kämpfe Abb. 262 2: P. Lemerle, Philippes et la Maccédoine orientale e a l'époque chré étienne et byzantine, Bibliothèqu ue des Écoles frrançaises d'Athène es et de Rome 158 8 (Paris 1945) 500 0–502 Taf. 46 f.

Abb. 262: Wiederaufgeste ellte Säulen- und W Wandvorlagenkapitelle mit Paaren von n Zweigen und FüllhornKämpfern, Nordschiff der Basilika B B en, Blick von Philippi in Makedonie westen (Niewöhne er 2014) nach Südw

Kapitellforme en des 6. Jh. | 101

K Kämpferkapitelle mit Paaren von Z Zweigen, später D Die justinianiscchen →Kesselk kapitelle bzw. →Kämpferkapiitelle mit Paarren von Zweig gen wurden in n späterer Zeit auch mit anhä äufiger nachg gemacht und abgewandelt, a deeren Zweigen und Mittelmo otiven (Abb. 26 65), mal bukkeelförmig und m mal flach. Den meistten späteren byzantinisch hen Arbeiten geemeinsam ist eein insgesamt flaches Relieff, wodurch sie siich von den → →durchbrocheen gearbeiteten frühbyzantinischen Stück ken unterscheiiden, wie das auch für andeere spätere Na acharbeiten vo on →Monogram mmkapitellen m mit Zickzack-Deekor (Abb. 308, vgl. 305), → →Korbkapitelleen, →Faltkapittellen, →Kämp pferkapitellen mit Füllhörneern und →Ka apitellen mit Weinblättern und Pinienza apfen gilt. Eine anderre Eigenart vieeler späterer A Arbeiten sind Lo otus-Palmetten n-Friese an deer Abdeckplattte (Abb. 264, 30 03, 468), wie sie in frühbyzzantinischer Z Zeit nicht vorka amen.

Abb. 263: U Unfertiges Kämpfferkapitell einer FFenstersäule mit Paaren von Zwe eigen und Θεοδώ ώρου-Monogramm m, Ayasofya Muse eum Istanbul (Ro onczewski)

| || Biibliographie: M. Dennert, Zum Vorbildcharakter V justinianischer Ba auplastik für die mittelbyzantiinische Kapitellproduktion, in: M Möllers – Peschlo ow, Spätantike Bauskulptur B 1998 8, 119–131; Kramer, Kämpferkapittelle 2006 bb. 263: Kramer, Kämpferkapitelle 2006, 50–52 Ta af. 11, 44 Ab Ab bb. 265: Dennerrt, Mittelbyzantin nische Kapitelle 1997, 108–109. 20 05 Kat. 225 Taf. 4 41

Abb. 264: U Unfertiges Kämpfferkapitell mit Paaren von Zweigen n, Mittelmeda aillon und Lotus-P Palmetten-Fries a an der Abdeckplatte, Museum Ed dirne in Thrakien (Niewöhner 2016 6)

Abb. 265: K Kämpferkapitell mit m Paaren von Pe erlstab-Zweigen, Oktogram mm und achteckigem Fuß, Museum Edirne Inv. 30 Niewöhner 2016) (N

102 | Kapitellformen des 6. 6 Jh.

Bucke el, früh

Abb. 266: Fragm ment eines Ziboriumsbogens mit S SchlingbandBuckel im Zwick kelfeld, lokale lyk kische Arbeit aus Kalkstein, Museum Antalya (Pesschlow)

Buckel spielen einee wichtige R Rolle in mitteel- und spätbyzzantinischen R Reliefs, tauchen aber schon in i frühbyzantiinischer Zeit a auf, und die d datierten Monumente stammeen aus dem 6.. Jh. Damals k kamen Buckel besonders hä äufig im Zentrrum von →Käm mpfern und →Kämp→ ferkapittellen vor, seii es in Form vvon organisch h aufgewölbtem m Blattwerk (A Abb. 183) mit und ohne (Ab bb. 267) zentralee →Kreuze (Ab bb. 268) oder Monogramm-Medaillons (A Abb. 257, 260 0), oder in F Form von sep paraten Lorbeerrkränzen und Medaillons m mit →Christogrrammen (Abb. 16 61, 162, 184) od der →Monogra ammen. Selttener waren zunächst diee später, seit mittelbyzantiinischer Zeit, d dominierenden n Buckel aus SchlingS band (A Abb. 266). Diee meisten frü ühbyzantinisch hen Buckelmottive kommen auch und häu ufiger als Flacchreliefs vor (vgll. Abb. 257 und d 260 mit 172 und 278; 268 mit m 157; 267 mitt 56 und 261). Die frühen Buckel waren n in der Regel a also keine eigeenständigen Frromen, sonderrn dienten lediiglich als aufw wändigere und prächtigere Steigerung. D Deshalb waren n sie auch verzzichtbar und wurden w selten g gefertigt. Häuffiger bezeugt ssind sie vor alllem bei →proko onnesischen P Prachtstücken (Abb. 257, 26 60, 267, 268) un nd bei den eben nfalls keinen A Aufwand scheuenden Kalksteinwerkstätten in →Lykien (A Abb. 66). || | Bibliogra aphie: Kautzsch,, Kapitellstudien n 1936, 168 f. 172. 1 195; P. Niewöhner, Mittelbyzantinische Templo onanlagen aus Anatolien. A Die Sam mmlung des Arch häologischen Mu useums Kütahya und ihr Kontext, Istanbuler Mitteiilungen 58, 2008 8, 285–345, hier 300 3 f. Abb. 266 6: Grossmann – S Severin, Bauten LLykien 2003, Taf. 36 e Abb. 267 7: Kramer, Kämpferkapitelle 2006, Taf. 33, 91 Abb. 268 8: Zollt, Kapitellp plastik Konstantiinopels 1994, 53 3 Kat. 113 Taf. 26

Abb. 267: Pfeile erkapitell mit Paaren von Zweigen und Buckeln, Nordschiff der H Hagia Sophia in Isstanbul, 537 eing geweiht (Niewöhner 2012 2)

Abb. 268: Pfeile erkapitell mit bucckelförmigem Bla attkreuz und meh hrzackigen Eckblättern, aus dem Tahtakale Hamamı, Museum Istanbul Inv. 5262 (Niewöhner 2006)

Kapitellforme en des 6. Jh. | 103

B Buckel, spätter D Die seit dem 6. Jh. in der Ba auskulptur beekannten und zu unächst organ nisch aus Bla attwerk oder Kränzen entw wickelten →Buckel verselbsttändigten sich h in mittelbyza antinischer Zeeit und hatteen nun oft diie Form von Kreuzen (Abb.. 241, 269, 334, 435) od der Rosetten (A Abb. 248, 270, 433, 434, 441). Was Kapiteelle angeht, ko ommen Buckeel einzeln als M Mittel- und Ha auptmotive diverser d →Käm mpferkapitelle vo or (Abb. 241, 248, 269, 270 0), außerdem als Teile von Rapportmustern n, die typisch herweise von Schlingband geebildet werden (Abb. 441), sowie in Forrm von Fünfbu uckelkapitelleen (Abb. 434, 435). 4 An →Temp plonepistylen fanden Buckel gleichfalls alllgemeine Verrbreitung. Mal sind sie wie bei manchen Kapitellen in S Schlingbandmeedaillons eing gebettet (Abb. 29 Motive unter 97, 334), mal sstehen sie als eigenständige e un nd zwischen S Säulenarkaden n (Abb. 297). A Anders als bei deen Kapitellen, deren dekorrative Wirkun ng wesentlich vo on den vorgeewölbten Buck keln abhängt, verzichteten an ndere Templonepistyle bei ähnlicher dek korativer Wirku ung auf vorgeewölbte Buckeel und füllten Schlingbandm medaillons und d Säulenarkadeen stattdessen n mit gleichen M Motiven in flach hem Relief (Ab bb. 66, 437, 438 8).

Abb. 269: K Kämpferkapitell m mit ‚Bandvoluten‘‘, ‚emblematischem‘ Kreuzmedaillon (abgearbeittet) und Eckpalme etten, wiederverw wendet in der G Großen Moschee vvon Akşehir/Phillomelion in Pisidiien, Zentralanattolien (Niewöhne er 2020)

| || Biibliographie: Kautzsch, Kapitellsstudien 1936, 206 f.; Dennert, M Mittelbyzantinisch he Kapitelle 1997, 53–59 bb. 269: Cf. Ş. Yıldırım, Philom melion‘daki Orta Bizans Dönemi Ab Sü ütün Başlıkları, in n: S. Doğan – M. Kadıroğlu (Hg.), Bizans ve Čevre Kü ültürler. Prof. Dr. Yıldız Ötüken’e e Armaǧan (Istan nbul 2010) 378– 38 84, hier 381 Ab bb. 270: Barsantii, Iznik-Nicaea's Museum M 2003, 276 f. Abb. 33 Ab bb. 271: P. Niewöhner, Mittelbyzzantinische Temp plonanlagen aus An natolien, Istanbu uler Mitteilungen n 58, 2008, 2855–345, hier 342 Ka at. 58 Abb. 62

Abb. 270: G Gerahmtes Kämpfferkapitell mit Bu uckelrosette, Musseum Iznik (Westttürkei), Inv. 18855 (Niewöhner 200 08)

emplonepistyl mit Stifterinschrift des 13. Jh. und B Buckeln, Museum m Manisa (Westtü ürkei), Inv. 264 (N Niewöhner 2006) Abb. 271: Te

104 | Kapitellformen des 6. 6 Jh.

Armen nien Die arm menische Bauo ornamentik isst der byzantin nischen zum ein nen durch En ntlehnungen vverbunden, zu um Beispiel vo on →Kesselkap pitellen (Abb. 273, 274). Zum m anderen giltt für Armenieen wie für Byyzanz, daß da as frühe Formen nrepertoire in späterer Zeit wiederholt wurde, zum Beeispiel Kesselk kapitelle des 111. Jh. (Abb. 273), die solche des 7. Jh. imittieren (Abb. 2274), so daß au uch die armenissche Kunstgesschichte ähnlich zeitlos ersccheinen kann w wie die mittel- u und spätbyzan ntinische. Abb. 272: Gefied dertes ionisches Kapitell, Palast d des Katholikos vo on Dvin, 7. Jh. (Wikimedia Commonss)

|| | Bibliogra aphie: P. Donabédian, Les méta amorphoses de l'acanthe l sur les ch hapiteaux arméniens du 5e au 7e siècle, in: L'acan nthe dans la sculptture monumenta ale de l'antiquité é à la Renaissance, Mémoires de la Section d'arcchéologie et d'histoire de l'art 4 = Histoire de l'art 6 (Paris 1993) 1147–174; C. Maranci, Byzantium through Armenian n Eyes. Culturall Appropriation and the Church h of Zuart'noc, G Gesta 40, 2001, 1105–124 Abb. 272 2: P. Donabédian, L'âge d'or de l'architecture arm ménienne: VIIe sièclle (Marseille 2008 ) 213 Abb. 425 Abb. 273 3: P. Cuneo et al., Ani (Mailand 198 84) 44 Abb. 22 Abb. 274 4: D. Piguet-Pana ayotova, Les chapiteaux de Zvart’nots, in: B. l. Zekiiyan (Hg.), Atti d del quinto simpossio internazionalle di arte armena ((Venedig 1991) 27 79–291

Abb. 273: Kesse elkapitell, Basalt,, St. Gregor in Ani, von Gagik I. 1001–1005 nach h dem Vorbild von n St. Gregor in Sw wartnoz (Abb. 274) errich htet (Niewöhner 1997) 1

Abb. 274 4: Kesselkapitelle mit Korbgefleccht, Basalt, St. Gregor G in Swartnozz, Mitte 7. Jh. (Wikimedia Common ns)

Kapitellforme en des 6. Jh. | 105

K Kämpferkapitelle mit Blattmasken n Blattmasken lieeßen sich nacch dem Prinziip der →Rankiisierung belieebig erweitern n und waren deshalb zum mpferkapitelD Dekor von →Kä ämpfern (Abb. 275) und →Käm leen (Abb. 276) ä ähnlich gut geeeignet wie and dere Blattmotivve (vgl. Abb. 126, 145, 148, 1557, 161, 183, 2222, 234, 245). Ursprünglicch gehen Blatttmasken auf an ntike Figuralka apitelle zurück k und erreichtten die byzan ntinische Bausk kulptur deshallb wahrschein nlich zunächstt in Form von → →Zweizonen-Grreifenkapitelleen (Abb. 207) und →Blattm maskenkapitelllen mit eingezo ogenem Abaku us (Abb. 209), deenn die stehen n den antiken Vorlagen näh her als Kämpfeer und Kämpfeerkapitelle. Demnach ü übernahmen leetztere mit den n Blattmasken eiin vorbesteheendes Motiv aus a der ältereen byzantiniscchen Bauornam mentik, weil sich s dieses wiee im Fall von → →Paaren von Z Zweigen zum Dekor trapezförmiger Fläch hen eignete. O Ob den Blattmasken zu diesem Zeitpunkt au ußerdem noch h apotropäisch he Bedeutung beigemessen w wurde, wie da as bei den frü üheren Kombinationen mit Zw weizonen-Greiifenkapitellen und →Gorgo onenhäuptern na ahelag (Abb. 2207, 208), ist ungewiß. u In ein nem Fall deuteet jedoch vielleicht eine Kom mbination mitt Seraphim in A Analogie zu a anderen christtlichen →Figu uralkapitellen (A Abb. 111) darau uf hin, daß Bla attmasken chrristlich umgedeeutet und alss Cherubim veerstanden werrden konnten (A Abb. 277).

Abb. 275: K Kämpfer mit zentrraler Blattmaske,, flankierenden Ranken und Eckblätttern (vgl. Abb. 222), Museum Ista anbul Inv. 5188 (Niewöhnerr 2006)

Abb. 276: K Kämpferkapitell m mit Blattmaske un nd Ölblattzweig (Fuß( wulst), Musseum Istanbul Invv. 2253 (Schiele 11987)

| || Biibliographie: Kau utzsch, Kapitellsttudien 1936, 213 Ab bb. 275–276: Fıratlı, Musée Istan nbul 1990, 117–1119 Kat. 219. 223 Ta af. 70 f. Ab bb. 277: O. Feld,, Beobachtungen n an spätantiken und frühchristlicchen Bauten in K Kilikien, Römisch he Quartalschriftt 60, 1965, 131– 14 43, hier 142 f. Taff. 8; C. Mango, Byzantine B Archite ecture (New York 19 976) 99 Taf. 107

Abb. 277: K Kämpferkapitell e einer Fenstersäule e mit vier- (anstatt sechs-?) flü ügeligen Seraphim m?-Medaillons un nd Άγιος Σαβαώθ θ?Monogramm m, Blattmasken (Cherubim?) an d den Ecken (vgl. Abb. 1111), gezacktem Rankwerk und fein ngezahnter Fußwulst, G Gebze in Bithynie en, Westtürkei (Fe eld 1968)

106 | Kapitellformen des 6. 6 Jh.

Kämpferk kapitelle mitt Rankende ekor, früh

Abb. 278: Ioniscches Kämpferkap pitell mit Kantharos und Weinranken, rücckwärtig gebroch hen, lokaler Marm mor, Goeleon/Kayakentt bei Germia in Ga alatien, Zentralan natolien (Niewöhner 20111)

→Kämpferka apitelle mit Ra ankendekor sin nd meist symm metrisch dekoriert un nd haben ein Mittelmotiv. D Das unterscheidet sie von →Kapiteellen mit Rank kendekor und d eingezogenem Abakus, deren R Ranken in natürlichem Willdwuchs ohnee Mittelmotiv wiedeergegeben sind d, wobei Abak kusecken und -knäufe für Rhythmu us und Ordnun ng sorgen. Im Fall von →ion nischen Kämpferkap pitellen mit Ra ankendekor oh hne Mittelmotiv v bietet das ionischee Element dem m Blick Halt un nd Struktur. Die D konturlosen Käm mpferkapitellee sind für Ord dnung und Bllickfang dagegen auf Mittelmotivee wie Vasen (Abb. 278–280 0) oder Füllhörner (Abb. 238, 287,, 288) angewieesen, damit da as Auge des Betrachtters im unstru ukturierten Durrcheinander der d Ranken Halt find det. Bei den n Ranken han ndelt es sich h häufiger um m Wein (Abb. 238, 2778, 279), der w wie Granatapfell (Abb. 281) alss christliches Symb bol gewählt w worden sein m mag, Gelegenh heit zur Darstellung von Trauben u und Vögeln bo ot und im 6. Jh h. generell beliebt w war. Neben → →prokonnesischen Kapitellen n (Abb. 280, 281) gib bt es auch provvinzielle Stücke (Abb. 278, 2779). || Bibliographie: Strube, Polyeuktoskirche 1984 e Age Hüyüks, An natolian Studies 63, 6 2013, Abb. 278: P. Niiewöhner, Bronze 97–136, hier 1117 Abb. 22 Abb. 279: P. N Niewöhner – K. R Rheidt, Die Michaelskirche in Ge ermia, Archäologischer Anzeiger 2010, 1137–160, hier 153 3 Abb. 23 Abb. 280: M. Ibsen, Scultura architettonica e arredo liturgico in San Salvatore e nel complesso mon nastico, in: G. P. B Brogiolo (Hg.), Da alla corte regia al monasstero di San Salvvatore – Santa Giulia di Brescia (Mantova ( 2014) 269–340 0 Abb. 281: Zollt, Kapitellplastik Konstantinopels 1994, 88 Kat. 219 Taf. 34

Abb. 279: Kämp pferkapitell einer Doppelhalbsäule e mit Kantharos, flankiere enden Weinranke en und pickenden n Vögeln, rechts und hinte en gebrochen, Go oeleon/Kayakent (Niewöhner 2010 0)

Abb. 281: Kämpferkapitell mit S Schlingband-Mon nogrammedaillon n Iouστείνου (?Ju ustin II. 565–578)), Granatapfelranke und Ölblattzw weig, aus Çiftlikköy bei Y Yalova, Museum IIstanbul Inv. 6280 (Niewöhner 2006)

Abb. 280: Käm mpferkapitell mit e einer zentralen V Vase und daraus ente wachsender W Weinranke, wiederrverwendet in San Salvatore in Brescia, zweite nördlich he Säule von Wessten

Kapitellforme en des 6. Jh. | 107

K Kämpferkapitelle mit Rankendeko R or, später Sp pätere →Kämpferkapitelle mit Rankend dekor können w wie →frühere eine Vase als Mittelmotivv verwenden (A Abb. 284), unteerscheiden sich h in der Regel jedoch durch eiinen höheren Grad an Mitttelsymmetrie sowie durch Ecckmotive wie B Blätter (Abb. 283, 2 285) oder Pinienzapfen (A Abb. 282, 284)). Daneben ko ommen jetzt h häufiger auch an ndere Mittelm motive vor, zum Beispiiel →Kreuze (A Abb. 282) und → →gesprengte Palmetten P (Abb b. 283). Die Mittelsyymmetrie kann n dazu führen, daß Ranken heerzförmige od der andere Mottive bilden (Ab bb. 284, 285). A Als Ranke kom mmen neben Wein W (Abb. 28 82) jetzt öfter au uch Palmetten n (Abb. 283, 284) 2 sowie diiverse andere Blätter (Abb. 28 85) vor.

Abb. 282: K Kämpferkapitell m mit Doppelkreuz a auf Stufensockel, Blattranke u und stilisierten P Pinienzapfen an d den Ecken, aus Diidyma in Karien (W Westtürkei), Muse eum Milet Inv. 23 354 (Niewöhner 2012)

| || Biibliographie: Barrsanti, Capitello 1994, 209 f.; De ennert, Mittelbyza antinische Kapite elle 1997, 122–124 Ab bb. 282: A. Ödek kan (Hg.), The Rem mnants. 12th and d 13th Centuries Byyzantine Objects in Turkey (Istanb bul 2007) 255 Ab bb. 283: S. Feist,, Die byzantinische Sakralarchitekur der Dunklen Ja ahrhunderte, Spä ätantike – frühe es Christentum – Byzanz B/46 (W Wiesbaden 2019) 56 Taf. 27 Abb. 57 5 Ab bb. 284: Barsanti, Iznik-Nicaea's Museum 2003, 2 277 f. Abb. 38 Ab bb. 285: Dennert, Mittelbyzan ntinische Kapite elle 1997, 202 Ka at. 197 Taf. 36

Abb. 283: K Kämpferkapitell m mit gesprengter P Palmette, diversem Rankwerk in n mittelsymmetriischer Anordnung g und Ölblattzwe eig (Fußwulst), Kalkstein, Cuma anın Camii in Anta alya (Peschlow)

bb. 284: Kämpferrkapitell mit Kanttharos, Palmettenranke und Ab sttilisierten Pinienzzapfen an den Eck ken, vom Friedho of eines türkiscchen Dorfs in der Umgebung, Musseum Iznik (Westttürkei), In nv. 1901 (Niewöhn ner 2008)

Abb. 285: K elsymmetrischerr Kämpferkapitell m mit zentraler mitte Ranke und Ölblattzweigen a an den Ecken, Mu useum Bursa (Wessttürkei), Inv. 27 718 (Niewöhner 2006)

108 | Kapitellformen des 6. 6 Jh.

Kämpfferkapitelle e mit Füllhö örnern, früh

Abb. 286: Kämp pferkapitell mit Füllhörnern, F Efeurranken, Kantharo oi und Vogelpaaren, aus Amorion in n Phrygien (Zentrralanatolien), hner 2002) Museum Afyon IInv. 1433 (Niewöh

Kämpfeerkapitelle mitt paarigen Füllhörnern hab ben den Dekor vvon traditionelllen →Füllhorn nkapitellen miit eingezogenem m Abakus üb bernommen. D Das kann auch h erklären, wa arum das Relieef in einigen F Fällen plastisch her und tiefer ist (Abb. 286)) als sonst b bei den auf flächige f →Durch hbruchsarbeit angelegten →Kämpferkapitellen üblich. Urssprünglich geh ht das Füllhorn n-Motiv auf an ntike Figuralka apitelle zurück k, von denen ess die Füllhornkapitelle mit eingezogenem m Abakus zusammen mit TheaterT masken n und einem rrudimentären Blattkranz üb bernommen ha atten (Abb. 210 0), aber an deen Kämpferkapitellen tauchen n diese Elemeente nicht m mehr auf. Stattdessen können n, wie schon beei einem traditionellen Füllh hornkapitell (A Abb. 212), diee in der Bauo ornamentik dees 6. Jh. verbreitteten Kantharo oi oder Vasen n (vgl. Abb. 19 98, 228, 278–280 0) dargestellt ssein (Abb. 286)). Typ pischerweise ssind Kämpferk kapitelle mit FüllhörF nern au uf flache, zweidimensionalle Durchbruch hsarbeit reduzieert (Abb. 287, 288), für die Kämpferkapiteelle mit ihren eb benen Seiten b besonders gutt geeignet warren. Das gilt insb besondere aucch für →gerahm mte Kämpferk kapitelle mit solcchem Dekor (A Abb. 244). Alllerdings entfallten die Füllhörrner so nur geringe Wirkung g, und ohne ein e markantes M Motiv oder Mu uster fehlt ein a attraktiver Blicckfang. || | Bibliogra aphie: Strube, Po olyeuktoskirche 11984, 53–58

Abb. 287: Kämp pferkapitell mit Fü üllhörnern und ge ezacktem Blattwerk, aus dem B Blachernenviertel, Museum Istanb bul Inv. 4485 (Weber 2005)

Abb. 286 6: Strube, Polyeuktoskirche 1984, Taf. 14, 52 Abb. 287 7: Zollt, Kapitellp plastik Konstantinopels 1994, 87 Kat. 214 Taf. 34 8: A. B. Terry, The e Sculpture at the e Cathedral of Euffrasius in Abb. 288 Poreč, Du umbarton Oaks P Papers 42, 1988, 13–64 Kat. 26

Abb. 288 8: Kämpferkapitell einer Fenstersä äule mit Füllhörne ern, gezackte em Blattwerk und Kämpfer, prokon nnesischer Marm mor, Atrium de er Euphrasius-Ba asilika (nach Mittte 6. Jh.) von Pare entium/Poreč in Istrien (Kaffe enberger 2006)

Kapitellforme en des 6. Jh. | 109

K Kämpferkapitelle mit Fü üllhörnern, später Kämpferkapitellle mit Füllhö örnern wurden n in späterer byyzantinischer Zeit häufiger imitiert, i in ähn nlich flachem Relief wie die m meisten →früh hen Stücke, ab ber unter Verziicht auf →Durrchbruchsarbeit. Dabei nahm m die Bedeutu ung der Füllhö örner tendenzieell weiter ab, ssie rückten an diie Ecken und m machten Platzz für Ranken un nd Blattwerk, in nsbesondere fü ür paarige Ein nzelblätter alss neue Mittelm motive (Abb. 29 90, 291). | || Biibliographie: M. Dennert, Zum Vorbildcharakter V justinianischer Ba auplastik für die mittelbyzantiinische Kapitellproduktion, in: M Möllers – Pesch hlow, Spätantike e Bauskulptur 1998, 119–131; XVe siècle (Paris C.. Vanderheyde, La sculpture byzantine du IXe au X 20 020) 185–186

Abb. 289: K Kämpferkapitell m mit Füllhörnern, B Blattranken und LotusL Palmettenfrries an der Abdecckplatte, wiedervverwendet im Parekklesion (um 13 310) des Pammak karistos-Klosters//Fethiye Camii in Istanbul (Niiewöhner 2007)

Ab bb. 289: H. Belting – C. Mango – D. Mouriki, Th he Mosaics and Frrescoes of St. M Mary Pammakarisstos (Fethiye Cam mii) at Istanbul, Du umbarton Oaks S Studies 15 (Washiington DC 1978) TTaf. XI. 10. 93 Ab bb. 290–291: Dennert, Mittelbyza antinische Kapite elle 1997, 203 f. 2111 Kat. 210. 274 TTaf. 38. 49

Abb. 290: K Kämpferkapitell m mit Füllhörnern un nd stilisierter We einranke, aus d der Klosterkirche e von Galakrenai (10. Jh.) in Erenkö öySuadiye am m asiatischen Bossporusufer, Ayaso ofya Museum Ista anbul Inv. 289 (Pe eschlow 1984)

Abb. 291: Kämpfferkapitell einer Fenstersäule F mit Füllhörnern und stilisierter We einranke (die Geg genseite mit Wein nblättern und PiCamii (12. Jh.) in nienzapfen), auss dem Pantokrato orkloster/Zeyrek C Isttanbul, Bodemusseum Berlin Inv. 6 6270 (Peschlow)

110 | Kapitellformen des 6. 6 Jh.

Kämpfferkapitelle e mit Weinb blättern und d Pinien nzapfen, frü üh

Abb. 292: Kleinfformatiges Kämp pferkapitell mit W Weinblättern, Pinienzapfen, und B Blattfries an der Abdeckplatte, A Bo odemuseum Berliin Inv. 1/92 (Weber 2006)

Ein Deekor mit meisst →feingezah hnten (Abb. 292–294 2 rechts),, selten gezack kten (Abb. 294 links. Vgl. Ab bb. 297), Weinblä ättern im Zentrum und lan ngstieligen Pin nienzapfen an den Ecken kommt nur auf kleinform matigen →Kämp pferkapitellen vor und wurd de offenbar eig gens für sie entw wickelt. Die K Kombination eeines mittlereen Vollblatts m mit zwei flank kierenden Ha albblättern enttspricht älteren Pilasterkapiteellen (Abb. 15, 223, 28, 29, 44, 47–50). Daß an nstatt wie früh her Akanthus n nun Wein darrgestellt wurde, folgt einem a allgemeinen T Trend des 6. Jh., als Wein in n der Kapitelllskulptur weiite Verbreitun ng fand (vgl. Ab bb. 198, 204, 20 05, 209, 211, 2113, 214). Pinien nzapfen tauchen n ähnlich aucch bereits untter den Abaku usecken mancheer →Zweizonen n-Tierkapitellee (Abb. 124) so owie einiger → →Füllhornkapittelle (Abb. 171, 191, 210, 211) auf. a Diee eigenartigen Kämpferkapittelle wurden offenbar o auf →P Prokonnesos b bzw. in →Konsstantinopel errfunden und jed denfalls von do ort exportiert. IIhre geringen Abmessungen legen eine Veerwendung für die liturgisch he Ausstattung g nahe, etwa a am Templon, w was für spätere Nacharbeiten n auch tatsäch hlich bezeugt isst (Abb. 297). || | Bibliogra aphie: G. A. So otiriou, Παλαιοχρ ριστιανικά και Βυζαντινά Β Κιονόκρα ανα μετά Φύλλωνν Αμπέλου, Επετη ηρίς Εταιρείας Βυ υζαντινών Σπουδώνν 11, 1935, 449–457; K. Krumeich, Spätantike Kämpferkapitelle mit Weinblatt- und Pinienzapfen-Dekor, Istanbuler MitteilunM gen 47, 11997, 277–314

pferkapitell mit W Weinblättern, PinAbb. 293: Kleinfformatiges Kämp ienzapfen, und B Blattfries an der Abdeckplatte, A wiederverwendet in n der Großen Mosschee von Kairoua an in Tunesien (P Peschlow)

Abb. 292 2: C. Stiegemann n (Hg.), Frühchrisstliche Kunst in Rom und Konstanttinopel. Schätze aus dem Muse eum für Spätantike und Byzantinische Kunst Berliin (Paderborn 199 96) 108 f. Kat. 14 3: Harrazi, Chapitteaux Kairouan 19 982, 168 Abb. 384 Abb. 293 Abb. 294 4: Deichmann, Co orpus San Marco o 1981, 110 Kat. 474–476 Taf. 34

Abb. 294: Kleinfformatige Kämpfe erkapitelle mit ge ezackten bzw. feiingezahnten Weinblättern, Pinien nzapfen, und Blatttfriesen an den AbdeckA platten, im 13. Jh h. wiederverwend det an der Fassad de von San Marco o in Venedig (Niewöhner 2010)

Kapitellformen des 6. Jh. | 111

K Kämpferkapitelle mit Weinblättern W n und P Pinienzapfen n, später Kleine Kämpferrkapitelle mit Weinblättern n und Pinienza apfen sind aucch aus spätereer byzantinisch her Zeit häufigeer bezeugt. T Typischerweisee waren sie T Teil der liturgiischen Ausstatttung (Abb. 29 97). Sie kommeen in diversen n (Abb. 295), Reduktionsform men vor, mit Mittelmedaillo M m mit reduzierten n seitlichen Halbblättern H od der ohne sie, m mit bis zur Un nkenntlichkeit stilisierten o oder ohne Piniienzapfen (Ab bb. 296) und ohne o Blattfriees an der Abdeeckplatte (Abb b. 296, 297). | || Biibliographie: M. Dennert, Zum Vorbildcharakter V justinianischer Ba auplastik für die mittelbyzantiinische Kapitellproduktion, in: M Möllers – Pesch hlow, Spätantike e Bauskulptur 1998, 119–131; Dormition de la C.. Vanderheyde, LLe ciborium de l’église de la D Viierge à Kalambaka, in: Mélangess Jean-Pierre Sodini, Travaux et M Mémoires 15 (Pariss 2005) 427–442 bb. 295: Barsantii – Guiglia, Ayaso ofya Müzesi 2010 0, 97 f. Abb. 107 Ab Ab bb. 297: C. Vand derheyde, The Carved Decoration n of the Middle an nd Late Byzantine Templa, Mitteiilungen zur Spätantiken Archäolo ogie und Byzantiinischen Kunstge eschichte 5, 200 07, 77–111, hier 88 8 f. Abb. 18

A Abb. 296: Kämpfferkapitell mit We einblättern, Muse eum Iznik, Westtürk kei (Weber 2005)

Abb. 297 7: Kämpferkapite ell mit gezackte en Weinblättern n, Pinienzapfen und Eierstab an de er Abdeckplatte e, unter dem Temp plonepistyl de es mittelbyzantinisschen Katholikon ns vvon Hosios Louka as in Böotien, Mitte elgriechenland (Foto Marburrg 1919/19211)

Abb. 295: K Kleines Kämpferk kapitell mit Weinb blättern, Mittelme edaillon, Pinienzzapfen, und Blatttfries an der Abde eckplatte, Ayasoffya Museum Isttanbul Inv. 290 (B Betsch 1970)

112 | Kapitellformen des 6. 6 Jh.

Korbk kapitelle, frü üh

Abb. 298: Zweizzonen-Korbkapite ell mit Weinranke e, pickenden Vögeln und eing gezogenem Abakus, Dreifaltigkeittskirche (551 eingeweiht) dess Klosters von Sim meon Stylites dem m Jüngeren im Hinterland von A Antiochia/Antakyya (Peschlow 200 00)

Als Ko orbkapitelle lassen sich h diverse Ka apitelle bezeich hnen, deren D Dekor von Fllechtwerk dom miniert wird. S Spielt das F Flechtwerk da agegen eine untergeordn nete Rolle, w wird man sta attdessen die dominierend de Eigenscha aft begrifflich hervorheben n, etwa im Fall von →Zweizo onen-Tierkapitellen mit Korrb. Diee Darstellung von Körben g geht wohl auff Bilder der Weeinernte zurücck, die samt K Körben ebenfa alls auf Bausku ulptur und liturgischer Ausstattung g vorkommeen (Abb. 337).. Damit dürftee zusammenh hängen, daß Kö örbe auch au ußerhalb von n figürlichen Erntebildern n häufig zusam mmen mit Weeinranken dargestellt sind, ssei es als klleine, von Ra ankwerk umgebene Einzelm motive (Abb. 3340) oder als großer Kapiteellkorb, der mitt Weinreben g gefüllt zu sein scheint (Abb.. 298). Dan neben kommeen Körbe aucch unabhängiing von der Weeinernte als seelbständige E Einzelmotive vor, v sei es als kleine Einzelmotive im Z Zentrum (Abb b. 146), unterm m Abakusknau uf und am Ech hinus (Abb. 1557) von diverseen Kapitellen n oder als d den gesamten n Kapitellkörp per überzieheendes Flechttwerk, das mit m Elementen n anderer Kap pitelltypen ko ombiniert sein n kann (Abb. 196), etwa miit Medaillons (Abb. 299) wie w bei →Mono ogrammkapiteellen oder m mit trapezfö örmigen Bildfeld dern (Abb. 30 00) wie bei →g gerahmten Kä ämpferkapitellen. Den n datierten M Monumenten zzufolge kamen n Korbkapitelle im 6. Jh. au uf. || | Bibliogra aphie: Niewöhner, Aizanoi 2007, 187; Niewöhnerr, Decline Afterlife E 7, 311–313 Entablature 2017

Abb. 299: Zweizzonen-Korbkapite ell mit Medaillon,, Helices und großgezackten B Blättern (auf den anderen Seiten), Museum Adana a im Ebenen Kilikiien, Inv. 101 (Niew wöhner 2001)

Abb. 298 8: W. Z. Djobad dze, Archeologiccal Investigations in the Region W West of Antioch-o on-the-Orontes, FForschungen zur Kunstgeschichte und Christliche en Archäologie 13 (Stuttgart 19 986) 106 Kat. II 34 4 Taf. 39, 154 Abb. 299 9: R. Mouterde, Inscriptions grecq ques et latines du d musée d'Adana,, Syria 2/4, 1921, 280–294, hier 282 f. Kat. 14 Abb. 300 0: Cf. J. McKenzie, The Architecture of Alexandria and a Egypt (New Havven 2007) 316

Abb. 300 0: Korbkapitell mit trapezförmigem Bildfeld na ach dem Vorbild d der Polyeuktoskirrche (vgl. Abb. 23 33, 242) und Ölblattzweig an der Fu ußwulst, prokonn nesischer Marmo or, Friedhof von Anfoushy A in Alexan ndria, Ägypten (M McKenzie 2019)

Kapitellforme en des 6. Jh. | 113

K Korbkapitellle, später D Die spätere byzzantinische Zeeit weist ein äh hnlich breites Sp pektrum an K Korbkapitellen n auf wie die →frühe. Vor alllem ist zwisch hen einfachen Korbkapitellen n und →Zweizo onenkapitellen n mit Korb zu unterscheiden u n. Erstere sind zu umeist →Kämpferkapitelle mit m quadratisccher Abdeckpllatte (Abb. 30 03), während letztere auch einen eingeund je nach zo ogenen Abaku us aufweisen (Abb. 302) u ob berer Zone au uch anders kattegorisiert werrden können, zu um Beispiel a als →komposittes Zweizonen n-Korbkapitell (A Abb. 301) oder als Faltkapitell (Abb. 253). Generell gillt, daß die spä äteren Stücke auf →Durchbrruchsarbeit zu umeist verzich hten, während d frühbyzantiniische Körbe nahezu vollständig hinterrarbeitet sein kö önnen (Abb. 20 00, 216). | || Biibliographie: Kau utzsch, Kapitellsstudien 1936, 20 01. 231; M. Denne ert, Zum Vorbilldcharakter justinianischer Bauplastik für die mittelbyzantinisch he Kapitellproduktion, in: Möllers – Peschlow, pätantike Bausku ulptur 1998, 119– –131 Sp

Abb. 301: K Komposites Zweizzonen-Korbkapite ell, wiederverwen ndet in der Großen Moschee von Ma anisa/Magnesia, Westtürkei (Niewöhnerr 2006)

Ab bb. 301: Dennert,, Mittelbyzantinissche Kapitelle 19 997, 196 Kat. 153 Ta af. 28 Ab bb. 302: N. Peker, Kaunos’ta Geçç Antik Çağa ait b bir Sütun Başlığı Üzzerine, in: A. Dile er et al. (Hg.), Basileus. 50. Yılınd da Kaunos. Mehmet Cengiz Işık’a A Armağan (Ankara a 2017) 309–314 Ab bb. 303: Dennert, Mittelbyzan ntinische Kapite elle 1997, 195 Ka at. 144 Taf. 26

Abb. 302: K Komposites Kämp pferkapitell mit eingezogenem Ab bakus (vgl. Abb. 8 86, 153), Flechtwe erk, Zirkelblume u und Eckblättern, Kuppelkirche vo on Kaunos in Karrien, Westtürkei ((Niewöhner 2000 0)

Abb. 303: K Korbkapitell mit Z Zahnschnitt und LLotus-Palmetten--Fries an der Abde eckplatte sowie e einem weiteren B Blattfries an der Fußwulst, aus d der Chalkopraten nkirche in Istanbu ul, Museum Istan nbul (Peschlow)

114 | Kapitellformen des 6. 6 Jh.

Monog grammkapiitelle, früh

Abb. 304: Großfformatiges Kämpferkapitell mit Monogramm-Medaillons von Kaiiser Justinian I. (5527–565, andere Seite) und Theodora (†548) sow wie mit gezackten Eckblättern, Gerrmia in Galatien, Zentralanatolien n (Niewöhner 20110)

Abb. 305: Kämpferkapitell mit Κύ ύριε βοήθει Mono ogramm-Medaillon und hinterarrbeitetem Zickzacckmuster, wiederrverwendet im Mauerwerk der m mittelbyzantiniscchen Panagia Kap pnikarea in Athen n (Kramer 1966)

Kapitellle mit Monogrrammen, die m meist die Nam men der Stifter u und häufiger auch Fürbitteen wie Κύριε βοήθει (Abb. 3305) wiedergeb ben und typischerweise in ein e Medaillon eingeschrieben sind, erfreeuten sich seeit dem 6. Jh. beesonderer Beliiebtheit. Mono ogramme kommen an →Kämp pfern (Abb. 19 98, 244) und → →ionischen Kä ämpferkapitelllen vor, wo siie →Kreuze bzzw. →Christog gramme ersetzen n, aber auch a an den →Pilasttri Acritani, an n →Faltkapitelllen (Abb. 249, 250), am Aba akusknauf (Abb. 180), an →Keesselkapitellen n (Abb. 257) un nd an →Kapitelllen mit Paaren von Zweigen ((Abb. 260) und d besonders hä äufig im Zentrum m von diverssen anderen →Kämpferkapitellen (Abb. 172, 277, 281, 3304–306), die danach auch h Monogrammk kapitelle genannt werden. Käm mpferkapitellee sind besondeers gut zur Prä äsentation von n Monogramm men geeignet, weil Buchsta aben zu dem do ort meist gebrräuchlichen, k kleinteiligen FlächenF dekor in n →Durchbrucchsarbeit passsen und dabei anders als bei Faltkapitellen n genug Platzz ist, um die Monogrammee groß und deu utlich lesbar h herauszustellen n. || | Bibliogra aphie: J. Kramer, Kämpferkapitellle mit den Monog grammen Kaiser Ju ustinus’ II. und sseiner Gemahlin,, der Kaiserin So ophia, in Yalova Ka aplıcaları (Termal), in: M. Restle ((Hg.), Festschrift für Klaus Wessel zzum 70. Geburtstag, Münchene er Arbeiten zur Kunstgeschichte und Archäologie 2 (München 1988) 175–190; A. Dell’ ammi dal S. Sep polcro di Acqua, I Kämpferkapitellle con monogra emme, in: F. Cilib berto (Hg.), Tra servizio civile e missioni Gerusale estere. Ill contributo delll’Italia ai beni cu ulturali della Terrra Santa (Rom 20118) 79–102; F. Sttroth, Die Monog grammkapitelle der d Hagia Sophia, der Sergios- un nd Bakchoskirche und der Irene enkirche, Spätantike – Frühes Chrisstentum – Byzanzz B/45 (Wiesbade en 2021) Abb. 304 4: C. Di Bello, Sulle tracce di un nu uovo schema com mpositivo per i capitelli imposta, Attti della Accadem mia roveretana degli Agiati 018, 33–40, hier 38 f. Abb. 3 9/8 A, 20 Abb. 3055: J.-P. Sodini, La sculpture architecturale à l'époque paléochrrétienne en Illyriccum, in: Actes du u 10e Congrès in nternational d'archéologie chrétienne 1. Rapports, Studi di antichittà cristiaom 1984) 207–29 98, hier 248 Abb. 17 na 37 (Ro Abb. 306 6: N. Asutay, Ein u unbekanntes Ehrrenmonument des Kaisers Phokas in Synada bei Ak kronion (Afyon), Byzantinische Zeitschrift 2, 417–421 95, 2002

Abb. 306: Großfformatiges gerahmtes Kämpferkapitell mit Kreuzmonogramm-Me edaillon von Kaisser Phokas (602–610), aus Synada a in Phrygien (Zen ntralanatolien), Museum M Afyon (Niewöhner 2002)

Kapitellformen des 6. Jh. | 115

M Monogramm mkapitelle, später s M Monogrammkap pitelle blieben n in späterer byyzantinischer Zeeit gebräuchlicch, wenn auch h nicht so häu ufig und zahlreeich wie im 6.. Jh. Die späteeren Arbeiten übernahmen tyypischerweise frühe Formen n, insbesonderre →Kämpferka apitelle mit Ecckblättern (Ab bb. 307), mit Z Zickzack-Muslle (Abb. 247, teer (Abb. 308), →gerahmte Kämpferkapite K 3110) und →Käm mpferkapitellee mit Paaren von Zweigen (A Abb. 263). Daneben ko ommen ausna ahmsweise aucch →korinthiscche Kapitelle m mit Monogram mm-Medaillon vvor (Abb. 84). W Wie in frühereer Zeit geben die Monogram mme zumeist Sttifter und Fürb bitten (Abb. 30 08) wieder. | || Biibliographie: Rea allexikon zur byza antinischen Kunsst 6 (2005) 598– 6114 s.v. Monogram mm (W. Seibt), hier h 603–606; E. S. Moutafov, A Byyzantine Monogrram of a Lady on n a Marble Capita al from the Louvrre, Revue roumaiine d'histoire de l'art. Série beau ux-arts 51, 2014, 16 69–175

Abb. 307: K Kämpferkapitell m mit Monogramm-M Medaillon und ge ezackten Eckblätttern, aus Milas (W Westtürkei), Museum Bodrum (Niewöhnerr 2016)

Ab bb. 307: Dennert, Mittelbyzan ntinische Kapite elle 1997, 209 Ka at. 254 Taf. 46 Ab bb. 308: G. Mend del, Musées Impériaux Ottomanss. Catalogue des scculptures grecqu ues, romaines et byzantines (Konstantinopel 19 912–1914) Bd. 2 S S. 552 Kat. 752 Ab bb. 309: R. Ouste erhout, Two Byza antine Churches o of Silivri/Selymbrria, in: M. J. Johnsson – R. G. Ouste erhout – A. Papalexandrou (Hg.), Ap pproaches to Byzzantine Architectture and Its Deco oration: Studies in n Honor of Slobo odan Ćurčić (Farn nham 2012) 239– –257, hier 239– 42 Abb. 12.2 24 Ab bb. 310: Dennert, Mittelbyzantinische Kapitelle 19 997, 189 Kat. 87 Ta af. 15

Abb. 308: K Kämpferkapitell m mit zwei Monogra amm-Medaillons Κύριε βοήθει | Θε εοδώρω πατρικίω und Zickzack-Mu uster, Museum Isstanbul Inv. 943 3 (Kleiss 1965)

Ab bb. 309: Eines vo on acht Kämpferk kapitellen mit Monogramm von Allexios APoKauCHos, Füllhörnern und u gezackten Blattspitzen, von de essen Johannesk kirche in Selymbria/Silivri (Thrakie en), Museum Istanbul Inv. 763 (B Betsch 1970)

Abb. 310: Gerrahmtes Kämpferrkapitell mit Κύριιε βοήθει Monogramm-Meda aillons, Museum Istanbul Inv. 408 83 (Betsch 1970)

Sonstige Bauglieder

https://doi.org/10.1515/9783110690484-005

118 | Sonstige Bauglieder

Attische Säulenb basen

Abb. 311: Attisch he Basis mit Steg g, Leonidas-Basilika von Lechaion n bei Korinth auf d der Peloponnes, zweite Hälfte 5. Jh. (Thiel)

Abb. 312: Verein nfachte attische Basis, B Örencik be ei Aizanoi in Phryygien, Zentralana atolien (Niewöhner 2001)

Die anttike Tradition n der attischen n Basis aus Plinthe, P Torus, P Plättchen, Tro ochilus, Plättch hen und Toruss wurde in byzantinischer Zeitt dahingehend d vereinfacht, daß d der untere Torus kein Halb- sondern ein Viertelkreeisprofil bildet u und der oberee Torus nur g geringfügig üb ber das obere P Plättchen hinau usgreift (Abb. 3311, 313 links). In eeinem weitereen Vereinfachu ungsschritt red duzierte man deen oberen Toru us auf einen ein nfachen Ring, der wie die Dop ppelung des o oberen Plättch hens erscheineen kann (Abb. 3312, 313 rechts)). Aus →proko onnesischem Marmor M ist diesse Reduktionsform seit dem m späteren 5. Jh. bezeugt. S Schließlich ko onnten Säulen nbasen auch gänzlich g entfalleen (Abb. 63). D Die Entwicklun ng mag damit zusammenhän ngen, daß Ba asen am Bodeen diffus belichteter Kirchen ninnenräume g geringere Wirk kung entfalten n als auf sonnenbeleuchteten T Tempelpodesten des Altertums. Häu ufig sind in deer Mitte einer oder mehrererr Seiten Stege o oder Nute zu einem lücken nlosen Anschlluß von →Schra ankenplatten vvon vornhereein ausgespart (Abb. 311) odeer nachträglich h eingetieft, ettwa zur Abteilu ung von Altarbereich, Seitenscchiffen oder Em mporen. || | Bibliogra aphie: J. Kramer, Attische Säulenbasen des 5. und d 6. Jahrhundertss n. Chr. und ihre e Rohform, Bonn ner Jahrbücher 17 70, 1970, 271–278; U. Peschlow, D Dividing Interior Space in Early Byzantine B Between the Navve and Aisles, in n: S. E. J. Churchess. The Barriers B Gerstel (H Hg.), Thresholds of the Sacred (W Washington 2006)) 53–71 Abb. 311: J. Kramer, Attissche Säulenbase en des 5. und 6. JahrhunChr. und ihre Roh hform, Bonner Jahrbücher 170, 19 970, 271– derts n. C 278, hierr 272 Abb. 2 Abb. 312: Niewöhner, Aiza anoi 2007, 201 Kat. 7 Taf. 1 Sagalassos. City of Water, in: G. Wiplinger W Abb. 313: M. Waelkens, S (Hg.), De aquaeductu atque aqua urbium Lyciae Pamphylia ae Pisidiae, Babesch Suppl. 27 (Le euven 2016) 323– –336

Abb. 313: Attisch e attische Basis a am Brunnen auf d der unteren Agora a von Sagalassoss (Niewöhner 202 20) he, Bossenbasis und vereinfachte

Sonstige e Bauglieder | 119

B Bossenbase en Bossenbasen bestehen typisccherweise auss Plinthe, Zylin nder, Kegelstu umpf und kleeinerem Zylin nder, und die O Oberfläche ist oft lediglich h gezahnt, niicht geglättet (A Abb. 313 Mitte,, 314, 315). Ursprünglich geh hen sie auf ein Zw wischenstadiu um bei der Feertigung →atttischer Basen zu urück, also au uf eine Bosse. Während verreinzelte Bosseenbasen der sp päteren Kaiserrzeit wohl nocch als Rohform men zu gelten haben, waren n sie in byzan ntinischer Zeit alllgemein gebräuchlich. In manchen m Fälleen zeugt eine so orgfältige Obeerflächenbearb beitung mit K Kantenschlag da avon, daß Bo ossenbasen nicht n mehr alss Rohformen so ondern als eiigenständige Fertigproduktte angesehen w wurden (Abb. 315). gt nicht zuletzzt auch eine weitere VereinDas bestätig fa achung, bei deer der Kegelsttumpf entfallen ist und die beeiden Zylinder direkt auf einander e folgen (Abb. 316). D Diese Profilfolg ge ergibt sich nicht aus dem m Fertigungsprrozeß attischeer Basen, sond dern dürfte diirekt von den Bossenbasen a abgeleitet worrden sein und d setzt diese deemnach als Feertigprodukte voraus. v | || Biibliographie: N. Asgari, Observa ations on Two Tyypes of QuarryIte ems from Proconnesus. Column n-Shafts and Collumn-Bases, in: N.. Herz – L. Moen ns – M. Waelken ns (Hg.), Ancient Stones. Quarryying, Trade and Provenance, Accta archaeologicca Lovaniensia. M Monographiae 4 ((Leuven 1992) 73 3–80; U. Quatem mber, Der sogeannte Hadrianstempel an der Kuretenstrasse, K na Forschungen in Ep phesos 11, 3 (Wie en 2017) 102 Kat. 016 B Taf. 222–2 225

Abb. 314: Bossenbasis im Narthex der Stoud dioskirche in Istan nbul, Mitte 5. Jh. (Peschlow 1978)

Abb. 315: Bossenbasis mit K Kantenschlag, Sa aray bei Aizanoi in n Phrygien, Z Zentralanatolien ((Niewöhner 2000 0)

Ab bb. 314: J. Krame er, Attische Säulenbasen des 5. und 6. Jahrhunde erts n. Chr. und ihre Rohform, Bonner Jahrbücher 170, 1970, 271– 27 78, hier 273 Abb. 3 Ab bb. 315: Niewöhn ner, Aizanoi 2007 7, 202–204 Kat. 12 Abb. 22 Taf. 1

Abb. 316: V Vereinfachte Bosssenbasis mit angearbeitetem Scha aftstück, Kalksstein, Germia in G Galatien, Zentralanatolien (Niewöhnerr 2009)

120 | Sonstige Bauglieder

Getrep ppte Basen, Schäfte un nd Kapitelle e

Abb. 317: Unferttiges ionisches Kämpferkapitell m mit getrepptem Kämpfer, Museu um Istanbul Inv. 4968 4 (Betsch 197 70)

Basen, Schäfte und K Kapitelle mit g getreppten bzw w. horizontal g geriefelten Pro ofilen sind sellten und bisla ang nur von →P Prokonnesos b bzw. aus →Kon nstantinopel und u aus Ankara in →Zentrala anatolien bek kannt. Ein un nfertiges →ioniscches Kämpferk kapitell legt n nahe, daß die Treppung ähnlich den →Bossenbasen ursprünglich auf unfertige R Rohprodukte zzurückgeht (A Abb. 317). Ein Istanbuler →Fa altkapitell mit getrepptem P Profil macht eb benfalls einen u unfertigen Eind druck. Bei einem andereen ionischen K Kämpferkapiteell muß es sich hingegen um m ein Fertigpro odukt handeln n, denn der →K Kämpfer ist au uf einer Seite eingezogen wie w ein Abakuss und hätte niccht mehr zu ein nem normalen n, rechteckigen n Kämpfer au usgearbeitet w werden können n (Abb. 318). Beei dem geriefeelten Schaft eeiner →Ehrenssäule in Ankara handelt es sicch zweifellos eebenfalls um ein e fertiges End dprodukt (Abb. 17). Säu ulenbasen miit getrepptem m Profil stelleen vergleichsw weise aufwen ndig gestaltetee, runde, hexa agonale und okttogonale Fertig gprodukte darr (Abb. 319). Deemnach haben ssie wohl als eiine Weiterentw wicklung und Variation der B Bossenbasis zu u gelten. || | Bibliogra aphie: A. Pasınlı – C. Soyhan, Ma anganlar Bölgesin nde 1976 Yılında K Kurtarma Kazısına Ait Rapor, Aya asofya Müzesi Yılllıkları 9, 1983, 54–66 Abb. 5 (Faltk kapitell); Harrison n, Excavations Sa araçhane 1986, 137 7 Taf. 76–78. 162 2 (hexagonale Ba asis); U. Peschlow w, Ankara (Wien 2015) 131–138 Taf. 6 69 f.

Abb. 318: Ioniscches Kämpferkapitell mit Eckvolutten und geriefeltem sowie auf einer Seite wie ein n Abakus eingezo ogenem Kämpfer,, en, von der Sarayyspitze in Istanbu ul (Peschlow 1982 2) hinten gebroche

7: Zollt, Kapitellplastik Konstan ntinopels 1994, 30. 314 Abb. 317 Kat. 51 Ta af. 15 Abb. 318 8: U. Peschlow, Am Kai von Kon nstantinopel. Resste einer Repräsen ntationsarchitekttur an der Sarayyspitze, in: M. Korres – S. Mamaloukos – K. Zam mpas – P. Mallou uchou-Tufano (Hg g.), Ηρως μπου Μπούρα (Atthen 2018) Bd. 2 S. 439– Κτίστης. Μνήμη Χαράλαμ 458, hierr 441–443 Kat. 2 A Abb. 5–8 Abb. 319: Deichmann, Ravvenna 1969–1989 9, Bd. 2, 2 S. 92– –95

Abb. 319 9: Oktogonale Sä äulenbasen mit a abgetrepptem Prrofil, prokonnesisscher Marmor, Hauptordnung von n San Vitale in Ravenna, R 547 einge eweiht (Mainz)

Sonstige e Bauglieder | 121

P Postamente Sä äulenpostameente oder Pied destale gehörteen nicht zur S Standa ardausstattung byzantinisch her Kirchen, w waren aber in m manch hen Regionen weit verbreittet, so in →W Westkleinasien und → →Zentralanatolien ebenso wie w in →Konsttantinopel, →G Griech henland und iim →Balkangeebirge (Abb. 1130). Quadratische Po ostamente fan nden des öftereen zwischen deen Kirchenschiiffen (A Abb. 323), im T Tribelon oder am a Triumphbo ogen Verwendu ung. Po olygonale Posstamente kam men häufiger in Zentralbau uten (A Abb. 319, 321) und an →Zib borien vor. Posstamente konn nten au uch dazu dien nen, Säulen zu z verlängern, etwa bei wieederveerwendeten, a antiken Säulenschäften gerin nger Länge. Während in n alten Städteen mit einer W Wiederverwend dung an ntiker Postameente zu rechneen ist, dürften n sie auf dem L Land un nd an jungen O Orten wie Konstantinopel neeu angefertigt w wordeen sein. Christliche Symbolle (Abb. 130) o oder ornamenttaler D Dekor wie auf b byzantinischen n →Schranken nplatten (Abb. 320, 3223) und das P Profil angearbeeiteter Säulen nbasen (Abb. 3320– 3223) weisen darrauf hin. Seitliche Stege (Ab bb. 321) oder N Nute diienten zum lü ückenlosen An nschluß von S Schrankenplattten, ettwa zur Abteilu ung von Seiten nschiffen oder Altarbereich.

Abb. 3 320: Oktogonales Postament mit pflanzlichem Dek kor, Säule enbasis und seitliicher Nut, Ayasoffya Museum Istan nbul (Webe er 2005)

| || Biibliographie: Orlandos, Ξυλόστεγγος Βασιλική 1952 2–1956, Bd. 2 S. 266– 26 68; Niewöhner, A Aizanoi 2007, 172 2 Ab bb. 321: A. Van M Millingen, Byzanttine Churches in Constantinople (Londo on 1912) 83 Abb. 30 Ab bb. 322: Cf. E. Ru usso, Le decorazioni di Isidoro il G Giovane per S. So ofia di Co ostantinopoli (Ro om 2011) Abb. 2355–244 Ab bb. 323: Deichma ann, Ravenna 196 69–1989, Bd. 2, 2 S. 241 Abb. 119 f. Abb. 3 321: Oktogonale Postamente mit vvereinfachter attischer Basis und Steg, St. Se ergios und Bakcho weites os in Istanbul, zw Vierte el 6. Jh. (Peschlow w)

Ab bb. 322: Pilaster-Postament mit vereinfachter atttischer Basis, Hau uptpffeiler der Hagia S Sophia in Istanbul (Niewöhner 200 07)

Abb. 3 323: Quadratisch hes Postament mit rhombenförmig gem Dekorr und attischer Ba asis, prokonnesisscher Marmor, Sa an Apolliinare in Classe be ei Ravenna, 549 e eingeweiht (Main nz)

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Doppe elhalbsäule en

Abb. 324: Doppe elsäulen aus Verde antico mit ionischen Kämpferkapitellen, Westtempore der Hagia Sophia in Istan nbul, 537 eingeweiht (Niewöhne er)

Doppelh halbsäulen sin nd Stützen m mit längsrechteeckigem Grundriiß und Schmallseiten in Form m von Halbsäu ulen. Sie zeichneen sich gegen nüber Säulen n mit quadrattischem Grundriiß dadurch au us, daß sie bei gleicher Breite eine größeree Tiefe erreicheen, je nach deer Tiefe des Steegs zwischen d den beiden Ha albsäulen. Auf diese Weise erzielten Doppelh halbsäulen ein ne ähnliche W Wirkung wie →Kämp→ fer: Beiide dienten zu ur Unterstützun ng großer Mau uerstärken, wie sie insbeson ndere dann vorrkamen, wenn n Ziegeloder zw weischaliges Mauerwerk verw wendet wurden n. Dop ppelhalbsäulen wurden übliicherweise alss Mittelstützen von Mehrbo ogenfenstern eeingesetzt. In n dieser Funktio on führte die g gegenüber Säu ulen verminderrte Breite von Doppelhalbsä äulen zu größeren Lichtöffn nungen. In der M Mehrzahl der F Fälle handelt ees sich um Mon nolithe, d. h. um m Schäfte mit angearbeiteteen Basen und KapitelK len (Abb b. 325). Gro oßformatige Do oppelhalbsäullen haben öfteer separat gearrbeitete Basen (Abb. 454) un nd Kapitelle (Ab bb. 166, 469) un nd kamen au uch in mehrbo ogigen Durch hgängen und an nstelle von S Säulen zwischen Kirchensschiffen und/od der auf Emporren zum Einssatz. Im Seiteenschiff erleichtterte eine kleiinere Breitena ausdehnung deer Stützen und d die damit vverbundenen w weiteren Interrkolumnien ein ne Kommunik kation mit dem m Mittelschiff. Außerdem m mögen Doppelhalbsäulen lleichter herzu ustellen n sein als Säu gewesen ulen, genügte ees doch, Ecken abzurunden, um die Asso oziation Säule hervorzurufen n, ohne daß diee vermeintlich hen Halbsäullen auch tatssächlich einen h halbrunden Grrundriß aufweeisen müssen.. Jedenfalls wu urden Doppelh halbsäulen in n manchen Geegenden als Stüttzen zwischen n den Schiffen regelmäßig vorgezov gen, etw wa in →Zentrallanatolien. || | Bibliogra aphie: Niewöhnerr, Aizanoi 2007, 1177–179; S. Mam maloukos, Observattions on the Doorrs and Windows iin Byzantine Arch hitecture, in: R. Ou usterhout – R. H Holod – L. Haselberger (Hg.), Masons at Work (Ph hiladelphia 2016) 1–38 Abb. 324 4: R. J. Mainstone, Hagia Sophia (LLondon 1988) 61 Abb. A 74

Abb. 3255: Monolithe Dopp pelhalbsäule mit Vollblättern, Mu useum Yalvaç/A Antiochia in Pisidiien, Zentralanato olien (Niewöhner 2001)

Sonstige e Bauglieder | 123

K Kapitelle von n Fenstersä äulen Sä äulenkapitellee für Mehrbog genfenster weiisen auf zwei geegenüberliegenden Seiten jee einen mittleeren Steg auf, an n den die Fen nster bzw. ihree Rahmen nahtlos anschließeen konnten (vvgl. Abb. 186). Diese Stege trennen also In nnen- und Au ußenseite (Abb b. 183, 210, 2234, 277, 288, 4558), die häufig g unterschiedliich dekoriert (A Abb. 166, 171, 18 82, 209, 326 6, 327, 469) und/oder ausgearbeitet (A Abb. 328) sind d, weshalb diee Kapitelle au uch als ‚Doppeel‘-, ‚Doppelm motiv‘- oder ‚Zw weitypen-Kapittelle‘ bezeichneet werden. Ein höherw wertiger Dekor der Innenseitte könnte dam mit zusammenh hängen, daß das Innere insb besondere von Kirchen in byzantinischer Zeit generell aufwendiger geeschmückt wu urde als Außen nfassaden. Au ußerdem werdeen Unterschied de auch dadurrch motiviert g gewesen sein, da aß Innen- und d Außenseiten n verschieden b belichtet und un nterschiedlich h gut zu sehen n waren, etwa weil im Innereen eine Empo ore für Nahsiccht sorgte, wo o ein Fenster au ußen hoch geelegen und Ka apitelldekor d deshalb kaum w wahrnehmbar w war. Jedenfalls sind die Kom mbinationen u unterschiedlich her Kapitellseiiten kunsthisttorisch bedeuttsam, weil sie diie Gleichzeitig gkeit verschied dener Dekor- und Blattform men belegen. | || Biibliographie: J.-P P. Sodini, Un ch hapiteau mixte d d’époque paléoch hrétienne à Delp phes, in: L. Hade ermann-Misguich h – G. Raepsaet (H Hg.), Rayonnemen nt grec. Hommag ges à Charles Delvvoye, Université lib bre de Bruxelles. Faculté de phillosophie et lettre es 83 (Bruxelles 19 982) 325–340; H.-G. Severin, Kap pitelle mit einem m Blattkranz aus hiinterlegten Ölbla attzweigen, Jahrb buch für Antike u und Christentum 32 2, 1989, 151–160 Ab bb. 326: Zollt, Ka apitellplastik Kon nstantinopels 199 94, 221 Kat. 634 Ta af. 45 Ab bb. 327: Betsch, History 1977, 423 3 Abb. 84 Ab bb. 328: Zollt, Kapitellplastik Konstantinopells 1994, 84 f. Ka at. 207 Taf. 34

A Abb. 328: Kämpfe erkapitell einer Fe enstersäule mit E Efeurankendekor u und gestaffelten FFüllhörnern, rechts (nach außen h hin) stellenweise unfertig und m mit Gitterlöchern, ehemaliger Südausgang von St. Sergios und B Bakchos in Istanb bul, Westansichtt, zweites Viertel 6. Jh. (N Niewöhner 2011)

Gezacktes Kapitell einer Fenstersä äule, links korinth hisch, Abb. 326: G rechts komposit mit Schmettterlingsblättern und Blattkragen,, aus eyazit, Museum Isstanbul Inv. 5209 9 (Kramer) Istanbul-Be

Abb. 327: Io onisches Kämpfe erkapitell einer Fe enstersäule, linkss mit einer Pfeife e, einem mehrzacckigen Eckblatt un nd ebensolchem Polster, rechtss mit einem mehrzzackigen Blatt, einem Doppelblattt an der Ecke so owie einem feinge ezahnten Polster, Museum Istanbul (Betsch 197 70)

124 | Sonstige Bauglieder

Gebällk

Abb. 329: Archittrav mit drei durcch Perlstäbe getre ennten Faszien, Eierstab, lesbiscchem Kyma, geza acktem Blattfries und Eierstab, Propylon der the eodosianischen Hagia H Sophia in Istanbul, 415 eingeweiht (Niew wöhner 2007)

Gebälkee entwickelten n sich ähnlicch wie Kapiteelle. Im 4. Jh. übernahmen siie zunächst diie in →Dokimiion neu entwick kelten Blattforrmen (Abb. 3331) sowie das Prinzip der →V Varietas. Seit → →theodosianisccher Zeit wurd den Gebälke in n →Konstantin nopel dann imm mer mehr vereeinfacht (Abb. 69, 329) und ru undplastische Formen durch h flächige →Du urchbruchs- (A Abb. 230, 255, 2256) und Einleg gearbeiten (Ab bb. 254) mit sttarken Hell-Du unkel- bzw. ScchwarzWeiß-K Kontrasten abgelöst, was woh hl den diffusen n Lichtverhältn nissen in Kirccheninnenräum men geschuld det war. Aus dem mselben Grun nd dürften derr traditionelle, ausgewogenee Aufbau und sein Formenk kanon im 6. Jh h. durch markan nte Einzelelem mente abgelöstt worden sein,, insbesonderee durch →Blatttfriese (Abb. 332, 336) und d durch →Rundstäbe (Abb. 3332, 336, 342). Auß ßerhalb der H Hauptstadt wu urden Gebälkee in byzantinisscher Zeit seltten, weil sich das Steinmettzwesen zunehm mend auf Kirch hen konzentrieerte, die bevorzzugt mit Arkaden n errichtet wu urden. Lokale Ausnahmen können auf die antike Bautra adition vor Ort verweisen (Ab bb. 143, 330); eiin Bezug zu K Konstantinopeel ist nicht erk kennbar (Abb. 14 49). || | Bibliogra aphie: M. Milella a, I propilei della a Santa Sofia teo odosiana, in: C. Ba arsanti (Hg.), Bisanzio e l’Occid dente. Arte, arch heologia, storia. S Studi in onore dii Fernanda de’M Maffei (Rom 1996 6) 61–78; C. Barsan nti – A. Paribeni, La scultura in funzione architettonica a Costantin nopoli tra V e VI secolo, Acta ad archaeologiam et e artium historiam m pertinentia 30 ((NS 16), 2018, 23–72

Abb. 330: Archittrav mit Pfeifenfriies und Kreuzen, Michaelskirche von Milet in Kariien (Westtürkei), frühes 7. Jh. (Nie ewöhner 2013)

Abb. 329 9: Schneider, Grabung Westhof So ophienkirche 1941, Taf. 19 Abb. 330 0: Niewöhner, M Milet 2016, 44. 1180–184 Kat. MK115–137 Abb. 59 7, 245 f. Abb. 3311: Niewöhner, Decline Afterlife Entablature 2017 Abb. 12

Abb. 331: Gebälk einer Wandverk kleidung mit drei durch Perlstäbe getrennten Faszien, lesbischem Kyma, feingezahntem Rankenfries, Eieresbischem Kyma a und Lotus-Palme etten-Fries, aus d der Balaban Ağa M Mescidi in Istanb bul, Museum Istanbul stab, Zahnschniitt, Konsolfries, le Inv. 42.91 (Niew wöhner 2007)

Sonstige e Bauglieder | 125

B Blattfriese Frriese aus steh henden Blättern wurden seitt frühbyzantiniischer Zeit zun nehmend häufig dargestelltt, so am →Gebä älk (Abb. 69, 143, 256, 3322), an Gesimseen (Abb. 333, 3335, 449), →Su upraporten (A Abb. 348, 350 0), →Ziborien (A Abb. 366) und d an Abdeckp platten von →K Kämpferkapiteellen mit Weinblättern und d Pinienzapfen n (Abb. 292– 29 94). Das gilt so owohl für →Prrokonnesos/Ko onstantinopel (A Abb. 69, 256, 2292–294, 332, 336) als auch für verschiedeene provinziellle →Werkstättten (Abb. 143), etwa in →Lykiien (Abb. 348,, 350, 366) und d im →nordsyyrischen Kalkstteinmassiv (Ab bb. 449), und d es kommen d diverse Blattfo ormen sowie Blattkelche (Ab bb. 332) vor. Im Lauf dess 5. Jh. ersetzteen stehende B Blätter in Konsttantinopel deen traditionelllen Lotus-Pa almetten-Fries (A Abb. 331) als S Standarddekorr der das Gebä älk bekrönendeen Sima (Abb.. 256, 333, 335)). Ab dem 6. Jh h. können sie

Abb. 332: Archittrav mit zwei durrch einen Perlstab getrenntten Faszien, einem m halbrunden Eierstab, einem m Fries aus gezacckten Blattkelchen, einem Gorrgonenhaupt und d Zahnschnitt, zusammen m mit Kapitell Abb. 195 von einer justinianischen(?) Portikus am a Hebdomon Konstantinopel, Museum M Istanaußerhalb von K bul Inv. 6305 (Niew wöhner 2008)

Abb. 333: Kon nsolgeison mit einem Fries aus sttehenden kleinge ezackten Blättern n an der Sima, Nordwestecke d des Mittelschiffs der d justinianischen Basilika a B von Philippi in n Makedonien (Niewöhner 2014)

A Abb. 334: Templonepistyl mit Blatttfries, BuckelKreuz und, auf der Unterseite, verschlungenen Bändern, mittellbyzantinisch, Mu useum Konya, Zentrralanatolien (Niew wöhner 2008)

als einziges verbliebeenes pflanzlicches Element den hauptsäch hlichen Dekorr bilden (Abb. 332) und som mit die Rolle der früher üblich hen Rankenfrieese (Abb. 329, 331) übernehm men. In sp päterer byzanttinischer Zeit wurden Blatttfriese erneut au ufgenommen (A Abb. 334, 369,, 370), auch an n den Abdeckpllatten diverserr →Kämpferka apitelle (Abb.. 132, 135, 253, 2295). Dort hatteen sie häufig d die Form von LotusL Palmetten n-Friesen (Abb b. 134, 264, 28 89, 303), für deren d Herkunft eine sonst un nübliche Komb bination mit einem e Zahnschn nitt (Abb. 303) auf Gesimse verweist. || hie: Strube, Baud dekoration Kalkstteinmassiv 1993. 2002; Bibliograph Niewöhner,, Decline Afterlife e Entablature 20117 Abb. 332: FFıratlı, Musée Ista anbul 1990, 133 K Kat. 261 Taf. 82 Abb. 333: P P. Lemerle, Philip ppes et la Macéd doine orientale a l'époque chrétienne et byzantine e (Paris 1945) Taf.. 71

126 | Sonstige Bauglieder

Rundsstäbe Armdicke, halbzylind derförmige Ru undstäbe bild den seit justinia anischer Zeit eein auffälligess neues Elemeent etlicher Geebälke und G Gesimse von → →Konstantinop pel. Die Rundstä äbe kommen u undekoriert vo or (Abb. 336, 38 84, 389) oder in n Form von Rankenfriesen (Abb. 335, 34 42) oder Eierstäb ben (Abb. 332), d.h. die entsp prechenden Ellemente sind halbzylinderförm mig aufgewölbt. Diee Rundstäbe fallen auf, weil d das umgebend de Profil ansonstten eher flach h gehalten ist. Möglicherweiise sollten diee Rundstäbe ffür einen sta arken Lichtfan ng bzw. Schatteenwurf sorgen,, der auch in d diffus belichteten Kircheninn nenräumen wa ahrzunehmen ist. Aucch spätere byzantinische G Gebälke oder Gesimse G bedieneen sich der Run ndstäbe. || | Bibliogra aphie: Niewöhnerr, Decline Afterliffe Entablature 2017 Abb. 335: Fıratlı, Musée Isstanbul 1990, 96 f. Kat. 178 Taf. 56 6 f. 6: E. Mamboury – T. Wiegand, Die e Kaiserpaläste von v KonsAbb. 336 tantinope el zwischen Hipp podrom und Marrmara-Meer (Berlin 1934) 5–6 Abb.. 3 Taf. 19

Abb. 335: Ambo der Georrgios-Rotunde in Thessaloniki mit oberem Gesims a aus Rankenfries iin Form eines Run ndstabs, Zahnschnitt und Fries aus stehenden feingezahnten Blä ättern, Museum Istanbul 0 (Dumbarton Oak ks) Inv. 1090

Abb. 336: Zwei g gleiche Architravvblöcke mit drei FFaszien, einem Ru undstab, einem FFries aus stehenden Lanzettblättern und einem Me edaillon mit Monogramm m von Kaiser Justinian I. (527–565)), wiederverwend det am Boukoleon n-Tor der Seemau uer von Konstantiinopel (D-DAI-ISTT-2749)

Sonstige e Bauglieder | 127

B Belebte Ranken Ranken, die vo on Tieren und menschlichen n Figuren beleebt werden, w waren seit der Antike und d die byzantiniscche Zeit hindu urch in diversen n Medien üblich. In Byzanz ka amen sie vor a allem auf Gesim msen (Abb. 3337–340), →Suprraporten und →Fensterrahm men (Abb. 92) sowie an der litturgischen Au usstattung vor (Abb. 57, 393,, 394), wo sie in n der Regel beesser zu sehen n waren als ettwa am hoch geelegenen →Geb bälk. Gelegentlicche →Kreuze, eine neue Vorliebe für W Weinranken (A Abb. 57, 337, 393), 3 und das gleiche Figureenrepertoire w wie bei der litu urgischen Aussstattung dürfteen auf das Ch hristentum zu urückgehen bzzw. in vielen Fä ällen damit zu usammenhäng gen, daß solche Rankenfriesee zur Dekoratio on von Kirchen n geschaffen w wurden. Stilistisch iist eine Tendeenz zur Verein nfachung und G Geometrisierun ng auszumacheen, die spätesttens in mittelbyyzantinischer Zeit zu symm metrischen Rap pportmustern fü ühren konnte ((Abb. 339, 340. Vgl. 235, 290,, 291). | || Biibliographie: J. M. C. Toynbee – J. B. Ward Pe erkins, Peopled Sccrolls, Papers of the British Scchool at Rome 118, 1950, 1–43; C.. Dauphin, The D Development of the t Inhabited Sccroll in Architectu ural Sculpture an nd Mosaic Art frrom Late Imperia al Times to the Se eventh Century A A. D., Levant 19, 19 987, 183–205; D. Matetić Poljak, Le e motif du rinceau peuplé dans le e palais de Dioclé étien à Split, in: S.. Bourdin – J. Dub bouloz – E. Rosso o (Hg.), Peupler e et habiter l’Italie ett le monde roma ain. Études d’histtoire et d’archéo ologie offertes à Xa avier Lafon (Aix-e en-Provence 2014 4) 149–156 Ab bb. 337–338: Effe enberger – Severrin, Museum 1992 2, 120 Kat. 38 f. Ab bb. 339: R. Oustterhout – Z. Ahu unbay – M. Ahun nbay, Study and Re estoration of the e Zeyrek Camii in n Istanbul, Dumb barton Oaks Pape ers 63, 2009, 2355–256, hier 247 Abb. A 16 Ab bb. 340: C. Barssanti – A. Guigliia Guidobaldi – A. Paribeni, Le offficine dell'imperratore. Marmora byzantine, in: A A. C. Quintavalle (H Hg.), Medioevo. LLe officine, I convvegni di Parma 12 2 (Mailand 2010) 1118–151, hier 147 A Abb. 22; Niewöhn ner, Decline Afterrlife Entablature 20 017, 314 Abb. 169 9

A Abb. 340: Großforrmatiges Gesims mit achsensymm metrischer Granatapfelranke, Korb (links, be eschnitten), Hase e und Ente (? rechts, beschn nitten), unten ein mit Klammern sttabilisierte er Riß, wiederverwendetes älteress Werkstück, aus Istanbulner 2008) Eminönü, Musseum Istanbul Invv. 95.91 (Niewöhn

Abb. 337: G Gesims mit Weinranke, Pfau (linkss, beschnitten), Hase und Weinba auer mit Korb, von den Dardanelle en, Bodemuseum m Berlin Inv. 3 3064 (Liepe 1981))

Abb. 338: E Eckstück eines Ge esimses mit Zahn nschnitt, Perlstab b und Blattranke m mit Raubkatzen, aus der Umgebung einer AndreassKirche in Isttanbul, Bodemusseum Berlin Inv. 6 6132 (Liepe 1992))

Abb. 339: G Gesims mit achse ensymmetrischer Granatapfelrank ke und Taube, oberes Gesims der N Nordkirche (nach 1124) des Pantok kratoreyrek Camii in Istanbul (Ousterhou ut 2004) klosters/Ze

128 | Sonstige Bauglieder

Soffitttendekor Der Beg griff Soffitte b bezeichnet zun nächst die Un nterseite von Arcchitraven und d Arkaden, wiird übertragen nd aber auch fü ür ein geomettrisches Motivv gebraucht, das d auf Architra av-Unterseiten n üblich war (A Abb. 9, 149, 3330, 332) und seiit frühbyzantin nischer Zeit a auf →Templon npfosten allgemeeine Verbreitu ung fand, sowo ohl in →Konsttantinopel als a auch in vielen Provinzen (Ab bb. 11, 341). Selttener kommt dasselbe Mottiv auch auf SchmalS seiten von Plinthen frühbyzantin nischer Säulen nbasen, auf Untterseiten frühb byzantinischerr Konsolen (Ab bb. 345) sowie a auf Ambotrepp penwangen (Ab bb. 372, 373, 3778, 379) vor. Da agegen konnte die Unterseite von Epistyleen, eine ältere, antike Alterna ative wiederau ufnehmend, seeit dem 6. Jh. auch anders deekoriert sein, eetwa mit Rautten und Medailllons (Abb. 2711, 342), wie siee auf byzantin nischen →Schra ankenplatten ü üblich waren (Abb. 422, 4223). Beispiele d dafür gibt es so owohl in Konsttantinopel als auch in diversen n Provinzen.

Abb. 341: Zwei vverschiedene Tem mplonpfosten mitt Soffittendekor und angearbeite eten, vereinfachten attischen Säu ulenbasen, Muse-um Kütahya in Z Zentralanatolien, Inv. 27 (Niewöhn ner 2002)

|| | Bibliogra aphie: Niewöhne er, Aizanoi 2007 7, 180 (Architra ave). 183 (Templon npfosten); A. B. Yalçın, I soffitti decorati degli architravi a delle fine estre, in: A. Guig glia Guidobaldi – C. Barsanti, Santa Sofia di Costan ntinopoli. L’arred do marmoreo de ella grande chiessa giustinianea, S Studi di antichità cristiana 60 (Rom m 2004) 233–289 9 Abb. 3411: Niewöhner, S Steinmetzarbeiten n Kütahya 2006 6, 440 f. Kat. 49 f.. Abb. 342 2: C. Barsanti – A A. Paribeni, La sccultura in funzione architettonica a a Costantinopolli tra V e VI secolo, Acta ad archae eologiam et artium m historiam pertin nentia 30 (NS 16),, 2018, 23–72

Abb. 342: Faltka apitelle und Gebä älk mit unterschie edlichen Soffitten n, Faszien, Eiersttab, gezacktem R Rankenfries in Forrm eines Rundsta abs, Bauinschrift, Zahnschnitt, Konsolfrie es und Fries aus p paarigen Füllhörn nern an der Sima a, Hauptordnung vvon St. Sergios u und Bakchos in Isstanbul, 6. Jh. (Peschlow) zweites Viertel 6

Sonstige e Bauglieder | 129

K Konsolen D Der Dekor von Konsolen oderr Kragsteinen, seien es Einzeelelemente (Ab bb. 52, 54, 90 0, 343–346) od der Teile von Konsolgeisa (Ab bb. 230, 255, 331, 3 333, 342), folgte in byza antinischer Zeit der gleichen n Entwicklung g wie die übrigee Bauornamen ntik. Das betrifft Dekor mit d diversen zeitgeemäßen Blattfformen (Abb. 52, 54, 90, 2555, 333, 343), → →Durchbruchsa arbeit (Abb. 230, 344) un nd →Kreuzen (A Abb. 346) eben nso wie Darsteellungen von T Tierprotomen, diie solchen an n →Wasserspeeiern ähneln können und w wahrscheinlich h apotropäisch verstanden wu urden. | || Biibliographie: Fıra atlı, Musée Istanb bul 1990, 129–13 32 Kat. 251–252. 2556–258 Taf. 80– –81; U. Peschlow w, Observations in the So-Called Sk kevophylakion off Ayasofya in Istanbul, Araştırma a Sonuçları Topla antısı 26/2, 2008, 391–396

Abb. 343: K Konsole mit mehrrzackigem Blatt, E Ephesos, Westtürrkei (Niewöhnerr 2000)

bb. 344: E. Russo o, La scultura di S. Polieucto e la a presenza della Ab Pe ersia nella culturra artistica di Costantinopoli nel 6 secolo, in: La Pe ersia e Bisanzio,, Atti dei conveg gni Lincei 201 (R Rom 2004) 737– 82 26, hier 785 Abb.. 55 Ab bb. 345: G. Kayymak, Die Cumanın Camii in A Antalya, Adalya Errgbd. 8 (Antalya 2 2009) 288

Abb. 344: A Abgebrochene Ko onsole mit (abgeb brochenem) gezacktem Blatt und eb bensolchen Blatttranken, Ayasofya a Museum Istanb bul Inv. 111 (We eber 2005)

Ab bb. 345: Konsole mit Soffittendek kor und Blumenfries, Kalkstein, Sü üdportal der Cum manın Camii in An ntalya (Peschlow 1991)

Abb. 346: K Konsole mit Kreuzz und Volute, lokaler Marmor, Museum Kütahya in Zentralanatolien, Inv. E97 (Niewöhner 2010)

130 | Sonstige Bauglieder

Türrah hmen Mit wen nigen Ausnahm men (Abb. 3477) hielten die meisten m marmorrnen Türrahm men von →Prok konnesos bzw.. →Konstantino opel bis in sp pätere byzantin nische Zeit an n einem wulstigen Profil anttiker Tradition n fest. Dieserr ungewöhnlicche Konserva atismus könntte damit zusa ammenhängen n, daß vielfach h antike Rahm men wiederverrwendet wurden n. Anders in → →Lykien (Abb.. 348, 350), in n →Kilikien un nd im nordsyyrischen Kalkssteinmassiv, wo w man Rahmen n und →Suprraporten meisst neu aus Ka alkstein anfertig gte. Dort gleich ht ihr Dekor d der übrigen Ba auornamentik und machte also deren frü ühbyzantinische Formentwiicklung mit. || | Bibliogra aphie: A. Geyer, Aspekte der Ba auornamentik von n Alahan Monastırr, Jahrbuch für An ntike und Christe entum 27–28, 198 84–1985, 151–170; A. Özügül, The Doorframes in LLate Antique Perriod Buildings in Istanbul and Its Hinterland, in: D. B. Erciyas (Hg.), Marmaes Symposium Proceedings (Istanbul 2008) 97–114 4 ra Studie Abb. 347 7: Niewöhner, De ecline Afterlife En ntablature 2017, 291–293 Abb. 125– –127 Abb. 348 8: Grossmann – S Severin, Bauten Lyykien 2003, Taf. 17 b

Abb. 347: Türrah hmen aus einer Medrese M bei der K Koca Mustafa Paşşa Moschee in Istanbul, 6. Jh., Muse eum Istanbul Inv. 16344–16346 06) (Niewöhner 200

Abb. 348: W-TTür des Südschiffss von Südwesten n, Kalkstein, Johannes-Kloster von n Akalissos/Karabel/Asarcık Batı im lykischen Berrgland, Mitte 6. Jh.. (Niewöhner 200 01)

Sonstige e Bauglieder | 131

S Supraporten n Su upraporten steigerten dass Profil der →Türrahmen du urch höhere u und weiter aussladende Gesiimse. Ihr Form menrepertoire gleicht dem →Gebälk, → hat aber zumeist eiine reduzierte Form ohne Ko onsolgeison, d das der Traufe vo orbehalten wa ar. Beim Kirch henbau konnten Supraporteen die Hauptpo ortale auszeich hnen, auch miit christlichen M Mittelmotiven ((Abb. 349, 351)), und spielten n insbesonderee in der loka alen Kalkstein narchitektur vvon →Lykien (A Abb. 348), →Kiilikien sowie im m nordsyrisch hen Kalksteinm massiv eine bed deutende Rollee.

|| hie: Strube, Baud dekoration Kalkstteinmassiv 1993. 2002; Bibliograph J.-P. Sodini, Les portes cen ntrales de la Bassilique Est (Cathé édrale) de Xanthoss, in: S. Doğan – M. Kadıroğlu (Hg.), Bizans ve Čevre Kültürler. P Prof. Dr. Yıldız Ötüken’e Armaǧan n (Istanbul 2010) 319– 331 Niewöhner, Decline Afterlife Entablature 2017, 24 48–250 Abb. 349: N Abb. 20–22 2 Abb. 351: P P. Niewöhner, Miittelbyzantinische Templonanlage en aus Anatolien. Die Sammlung d des Archäologisch hen Museums Kü ütahya und ihr Kon ntext, Istanbulerr Mitteilungen 58 8, 2008, 285–345, hier 301 Abb. 3

Ab bb. 349: Suprapo orte(?) mit feingezzahnter Füllhorn--Ranke, Staurogrramm und Stifteriinschrift, links ge ebrochen, aus Bo ozhüyük in Phrygien (Z Zentralanatolien),, Museum Istanbul Inv. 5329 (Kram mer)

Ab bb. 350: Türsturzz mit umlaufenden Ranken, Kreuz--Medaillon, Blattk konsolen und Supraporte in Form m eines weichzack kigen Blattfriesess, M Museum Elmalı in Lykien, Südtürke ei (Niewöhner 202 20)

Ab bb. 351: Türsturz mit zentralem Krreuz-Medaillon und Supraporte in n Form einer Arkade mit tordierten n Säulchen und eiiner Ritzinschrift, Ka alkstein, wiedervverwendet als Eck kstein des Sadetttin/Zazadin Han b bei Konya in Lyka aonien, Zentralan natolien (Niewöhner 2000)

132 | Sonstige Bauglieder

FFensterrahm men B Byzantinische Fensterrahmeen aus Marmorr oder Stein sind seltener alss →Türrrahmen und nur ausnahmsw weise mit aufw wendigem Deko or versehen (A Abb. 92). D Das dürfte dam mit zusammen nhängen, daß viele Kirchen nfenster so hocch geleg gen sind, daß R Rahmen schleecht zu sehen g gewesen wären n. Profile un nd Dekor, etwa a mit →belebteen Ranken, ko onnten von Geesimsen ü übernommen w werden (Abb. 92). Fenstersp prossen zum E Einsatz von Gla asscheib ben, die nur in n kleinen Form maten zur Verrfügung standen, konnten mit m dem R Rahmen aus eeinem Stück geearbeitet sein (Abb. 353), ma anchmal in Fo orm von K Kreuzen (Abb. 150). | || B Bibliographie: E.. Russo, La transenna di finestra nella rampa sud d-ovest di S. Sofia di Costtantinopoli, Bizan maloukos, Obserrvations on the Doors and ntinistica 13, 20111, 17–22; S. Mam W Windows in Byza antine Architectu ure, in: R. Ousterhout – R. Holod d – L. Haselberg ger (Hg.), M Masons at Work ((Philadelphia 20116) 1–38 A Abb. 352: Einer vvon mehreren Fen nsterrahmen mitt Scheitelkreuz, p prokonnesischer Marmor, N Nordschiff der Sttoudioskirche in IIstanbul, Mitte 5.. Jh. (Peschlow)

A Abb. 353: Einer von zwei gleich hen Sprossenrahmen, Kalkstein, wiederverwende et in der TTürbe von Gecek bei Germia in Ga alatien, Zentralan natolien (Niewöhn ner 2009)

Abb. 354: Monolithe Fe ensterbögen mit Kantharos un nd Pfauenpaarr, Museum Konya a in Zentralanatolien (Niewö öhner 2020)

Sonstige e Bauglieder | 133

W Wasserspeie er Byyzantinische Brunnenwasseerspeier hatteen in antiker Trradition öfter die Form von n Löwenköpfen (Abb. 357). O Offene Rinnen mit anderem m, auf Aufsicht angelegtem D Dekor und zugeespitztem Aussfluß, der das Befüllen von W Wasserbehälterrn erleichterte (Abb. 358), d dürften ebenfa alls von Trinkb brunnen stamm men (vgl. Abb. 224). Im 6. Jh. kamen daneben n Wasserspeieer mit langen Rinnen auf, diee wahrscheinllich zur Entw wässerung der da amals neuen Gewölbe dien nten und eben nfalls mit Löw wenköpfen dek koriert sein ko onnten (Abb. 3355), was sich sp päter als Stand dard etabliertee (Abb. 356). Nu ur ausnahmsw weise wurden L Löwenkopf-Wasserspeier in n Hosios Louka as (Böotien, M Mittelgriechenlland) im 10. Jh h. in genauer Kopie antiker S Sima-Löwen oh hne lange rück kwärtige Rinnee direkt ans T Traufgesims angearbeitet. a IIn jedem Fall dü ürften die Zäh hne bleckendee Löwenköpfe apotropäisch zu u verstehen sein.

Abb. 355: W Wasserspeier von Hagios Polyeukttos (vor 527), Musseum Istanbul (Krramer)

| || Biibliographie: Bo ouras, Διάκοσμο ος Οσίου Λουκά ά 1980, 43–45 Ab bb. 74–83; P. Niiewöhner, Zoomo orphic Rainwaterr Spouts, in: B. Sh hilling – P. Step phenson (Hg.), Fountains F and W Water Culture in Byyzantium (Cambrridge 2016) 163–1181 Ab bb. 355: Fıratlı, M Musée Istanbul 19 990, 214 Kat. 502–506 Taf. 128 Ab bb. 356: A. Conzze, Altertümer vo on Pergamon 1 (B Berlin 1913) 320 Ka at. A Ab bb. 357: F. Dirim mtekin, Les fouilles faites en 19 946–1947 et en 19 958–1960 entre S Sainte-Sophie et Sainte Irène, à Isstanbul, Cahiers arrchéologiques 13, 1962, 161–185, hier 173. 181 Abb b. 19 Ab bb. 358: Vgl. P P. Niewöhner, Ein E byzantinisch her LöwenkopfW Wasserspeier aus der Gegend von Milet, in: A. Pariibeni – S. Pedone e (Hg.), “Di Bisa anzio dirai ciò ch he è passato, ch he passa e che sa arà”. Scritti in on nore di Alessandra Guiglia (Rom 2018) 187–203, hiier 191–195 Abb. 2–5

Ab bb. 357: Verteilerr mit Löwenkopf-W Wasserspeier, Marmor, frühbyza antinisch, südlich h der Irenenkirche in Istanbul (Pesschlow 1983)

Abb. 356: Löwenkopf-Wasse erspeier, Marmorr, mittelbyzantinisch, ergavon der untteren Agora in Pergamon (Westtürrkei), Museum Be ma (Niewöh hner 2008)

Abb. 358: B Brunnenwassersp peier mit Weinran nke, Marmor, Musseum Pessinus in n Galatien (Zentra alanatolien), Inv. A44 (Niewöhner 2010)

Liturgische Ausstattung

https://doi.org/10.1515/9783110690484-006

136 | Liturgische Ausstattuung

Altäre e Frühbyzantinische Tiischaltäre lasssen sich anha and von Tisch- oder Basispla atten mit Einllassungen fürr Tischbeine n nachweisen (Ab bb. 361), z. B. in Kleinasien,, →Griechenlan nd und auf deem →Balkan, wo solche Alttäre die Regel w waren. Viele Pllatten sind mitt →Kreuzen deekoriert, und etlliche Basen h haben Löcherr zur Aufnahm me von Reliquieen oder →Reliq quiaren (Abb. 361). Frü ühbyzantinisch he Altäre in Ka asten- oder Blo ockform haben sich an der oberen Adriia in größereer Zahl erhalten n. Der Stipes k kann eine Feneestella zur Dep position von Reeliquien aufw weisen (Abb. 3359) oder au uch nur darstelllen (Abb. 360).. Mitttelbyzantiniscche Altäre sind d vergleichsweeise selten bezeeugt und weisen keinen aufw wendigen Reliefdekor auf, wa as wohl damiit zu erklären n ist, daß derr Altarbereich h den Blicken d der Laien zuneehmend entzog gen und der Alttar selbst auß ßerdem mit Tüchern bedecckt und folglich h kaum zu seheen war.

Abb. 359: Frontp platte eines Kaste enaltars mit Fene estella und Stifterinschrift von Bischof Eufrasiuss (nach Mitte 6. Jh.), prokonnesiEuphrasius-Basiliika in Parentium//Poreč in Istrien scher Marmor, E (Kaffenberger 20 006)

|| | Bibliogra aphie: U. Peschlo ow, Altar und Relliquie. Form und Nutzung des früh hbyzantinischen Reliquienaltars in Konstantino opel, in: p – C. Nauerth (H M. Altripp Hg.), Architektur und Liturgie (Wiiesbaden 2006) 17 75–202; A. Arslan n, Konya Çevresiinde Bulunan Bizans Dönemi Litü ürjik Elemanlar. A Altar ve Altar Tab banları, Selçuk Ün niversitesi Sosyall Bilimler Enstitüsü Dergisi 31, 20 014, 39–47; K. T. Raptis – S. D. Va assiliadou, Early Christian Marb ble Tables in Cyprus, in: A. Jacobss – P. Cosyns (Hg g.), Cypriot Mate erial Culture Stud dies from Picrolite Carving to Prosk kynitaria Analysiss (Brüssel 2015) 257–285; 2 ne Altars with Scculpted Decoratio on, AURA G. Pallis,, Middle Byzantin 1, 2018, 1119–126 Abb. 359 9: A. B. Terry, The Sculpture at the e Cathedral of Euffrasius in Poreč, Du umbarton Oaks P Papers 42, 1988, 13–64, hier 46 f. Kat. 49 Abb. 360 0: Angiolini Martinelli – Olivieri Farioli, Corpus Ravenna 1968–1969, Bd. 1 S. 19 f. Kat. 8

Abb. 360: Block kaltar mit Feneste ella, die sich nicht öffnen läßt, süd dlicher Apsisnebe enraum von San Giovanni Evangelista in Ravenna (Peschlow 1984))

Abb. 361: Basisplatte für einen Tischaltar mit vier Füßen un nd zentralem Re eliquiar, südliche e Nebenapsis derr Basilika E von Knidos K in Karien (N Niewöhner 2020)

Liturgische A Ausstattung | 137

R Reliquiare Frrühbyzantinische Steinreliqu uiare hatten tyypischerweise diie Form von Miniatursarko ophagen, die kleiner oder grrößer ausfalleen konnten, jee nach dem o ob sie unterm bzzw. im →Altar (Abb. 359, 3611, z. B. in Klein nasien, →Griech henland und a auf dem →Balk kan), in Apsisn nebenräumen (zz. B. im Nahen n Osten) oder in Reliquienk kapellen (z. B. in n →Lykien) auffgestellt waren n. Die Deckel weisen öfter Löcher L auf, diee zur Libation bzzw. in Kombiination mit Ausflüssen A am m Kasten zur D Durchleitung vvon Öl dienen n konnten (Ab bb. 363), das du urch den Konttakt mit den Reeliquien geheilligt und dann tyypischerweise in sog. Pilgera ampullen abgeefüllt und verbrreitet wurde. Die meisteen Marmor- oder Steinrelliquiare sind scchlicht dekorieert, in den meeisten Fällen m mit →Kreuzen (A Abb. 362), kon nnten aber zusätzliche metalllene Kapseln en nthalten, die d dann öfter aufw wendig gestalttet waren. | || Biibliographie: A. Aydın, Reliquaries of the Sarrcophagus Type (A Antalya 2011); M.--C. Comte, Les re eliquaires du Procche-Orient et de Ch hypre à la période protobyzantine (4e–8e siè ècles) (Turnhout 20 012); G. Kazan, A Arks of Constanttinople, the New w Jerusalem. The Origins of the Byyzantine Sarcoph hagus Reliquary,, Byzantion 85, 015, 77–125; S. Ladstätter, Ein frühchristlichess Reliquiar aus 20 Ep phesos und sein topographischer Kontext, in: J. D Drauschke et al. (H Hg.), Lebenswelte en zwischen Arcchäologie und Ge eschichte. Festscchrift für Falko Da aim, RGZM Mono ographien 150 (Ma ainz 2018) Bd. 2 S.. 749–762

Abb. 362: K Kleines sarkophagförmiges Reliqu uiar mit Kreuzen und u Klammerlöcchern, aus dem A Altargrab der Sop phienkirche von Nikaia N (Westtürkeii), Museum Iznik (Niewöhner 2008 8)

Ab bb. 362: H. Buscchhausen, Die spätrömischen Metallscrinia und frü ühchristlichen R Reliquiare, Wien ner byzantinistissche Studien 9 (W Wien 1971) 296 f. Kat. C 36 Taf. C 19 Ab bb. 363: G. Mie etke, Das Museu um für Byzantinische Kunst im Bo ode-Museum (Mü ünchen 2006) 30 Ab bb. 364: P. Pilho ofer, Das frühe Christentum im kilikisch-isauriscchen Bergland, TTexte und Unterrsuchungen zur Geschichte der alltchristlichen Lite eratur 184 (Berlin 2018) 146 Abb. 4 4.7

Abb. 363: S Sarkophagförmig ges Reliquiar mit A Auslaß für Öl, nahöstlicher Typ, B Bodemuseum Be erlin Inv. 1/88 (Pe eschlow)

Abb. 364: K Kleines sarkophagförmiges Reliqu uiar des heiligen Zacharias, a aus Çaltıbozkır im m Rauen Kilikien,, Museum Silifke Inv. 3155 (Peschlow)

138 | Liturgische Ausstattuung

Ziborien Für Byzzanz sind marrmorne oder stteinerne Ziborrien vor allem ü über →Reliquia aren, →Altären, →Taufbeck ken und seit mitttelbyzantinisccher Zeit auch über Ikonen bezeugt. b Sie besstanden typisccherweise aus vier jeweils monolim then Bö ögen, die ein ne manchmal ebenfalls mo onolithe Kuppel einschließen u und tragen kon nnten. Derr Dekor der Bo ogenstirn weisst die gleichen n regionalen B Besonderheiteen auf wie diie übrige litu urgische Ausstatttung und die Bauskulptur,, z. B. →Blattfrriese in n (Abb. 366) und →Syrien,, →Ritz- und Champ→Lykien C levé-Deekor in →Zentra alanatolien (A Abb. 365), und opuleno tes Blatttwerk in Lykieen und Pisidien n (Abb. 266, 36 66).

Abb. 365: Linkess Fragment einess Ziboriumsbogen ns mit Ritz- und Champlevé-Dekor, Doğancılar be ei Aizanoi in Phryygien, Zentralanatolien (Niewöhner 2001)

|| | Bibliogra aphie: C. Vanderh heyde, Le ciboriu um de l’église de la Dormition de lla Vierge à Kalambaka, in: Méla anges Jean-Pierre e Sodini, Travaux e et Mémoires 15 ((Paris 2005) 427 7–442; B. Işler, Likya L Bölgesinde, Doğu Asarcık Kilisesi Kiborium K Kemeri, in: A. C. Erel E et al. nadolu Kültürleriinde Süreklilik vve Değişim. Dr. A. Mine (Hg.), An Kadiroğlu u’na Armağan (A Ankara 2011) 283–294; D. Peirano o, Il ciborio della basilica dell'acro opoli, Bollettino d dell'Associazione e Iasos di Bogdanović, The Framing of Sacre ed Space. Caria 18, 2012, 25–32; J. B The Cano opy and the Byzantine Church (New York 2017) Abb. 3655: Niewöhner, Aizanoi 2007, 270 K Kat. 359 Taf. 41 Abb. 366 6: Grossmann – S Severin, Bauten Lykien 2003, Taf. 36 d Abb. 367 7: N. Fıratlı, Déco ouverts d’une ég glise byzantine à Sebaste de Phryg gie, Cahiers Archéologiques 19, 11969, 151–166, hier 156 f. Abb. 12

es Ziboriumsbogens mit armdikAbb. 366: Rechttes Fragment eine kem Rundstab, Blattfries und opulentem Blattwerk, Kalkstein, wöhner 2020) Museum Burdurr in Pisidien, Inv. E414.91.74 (Niew

Abb. 367 7: Rechtes Fragm ment eins mittelbyyzantinischen Ziboriumsbogens m mit Champlevé-B Büste Gregors de es Erleuchters, aus Sebaste/Selçiikler in Phrygien (Zentralanatolien n), Museum Uşak k (Niewöhn ner 2020)

Liturgische A Ausstattung | 139

B Bögen über Ikonen und d Arkosolgrä äbern N Nach dem byza antinischen Bilderstreit wurrden im Lauf deer mittelbyzantinischen Ep poche sog. P ProskynetariaIk konen zu beiiden Seiten des d Templonss üblich und in nsbesondere in n spätbyzantin nsicher Zeit miit marmornen Rahmen verseh hene und üb berfangen (Ab bb. 369). Ihr D Dekor mit →Knotensäulen, →Blattfriesen → u und →Buckeln glleicht demjeniigen der Temp pla und →Tem mplonepistyle, un nd sie stammen sicherlich aus denselben n →Werkstätteen. Figürliche Darstellungen n und →Farbfassung passen zu ur Funktion als Ikonenrahmen. In ähnlicheer Weise wurd den auch einig ge der damals in n den Kircheen üblichen Arkosolgräberr überfangen (A Abb. 370). Aucch hier sind die d Marmorreliefs üblicherw weise Teil eineer Ausstattung g mit figürlich hen Mosaiken od der Fresken.

Abb. 368: M Marmornes Bogen nfeld mit Christussbüste, feingezahnten Blättern und Palmettenranke, Griechisch-Ortthodoxes Patriachat Istanbul (Niiewöhner 2006)

| || Biibliographie: H. Buchwald, The Carved Stone O Ornament of the Hiigh Middle Ages in San Marco, Venice, V Jahrbuch der österreichiscchen Byzantinistiik 13, 1964, 137– –170, hier 156–1559; U. Peschlow, Sk kulptur in Konsta antinopel vor und d nach der Lateine erherrschaft, in: A.. Ödekan et al. (H Hg.), Change in th he Byzantine Worrld in the Twelfth an nd Thirteenth Ce enturies (Istanbul 2010) 587–603 3; C. Vanderheyde e, La sculpture byyzantine du IXe au a XVe siècle (Parris 2020) Ab bb. 368–370: Ø. Hjort, The Sculp pture of the Kariiye Camii, Dumba arton Oaks Paperrs 33, 1979, 199– –289

Abb. 369: M Marmorbogen mitt abgearbeiteter Christusbüste üb ber einer Marie enikone rechts de es Altarraums, Ch hora-Kloster/Kariye Camii in Istanbul, spätbyzan ntinisch (Wikimed dia Commons)

Abb. 370: Farbiig gefaßter Marmorbogen mit Chrristusbüste übe er Arkosolgrab D a an der Südwand de es P Parekklesions de es Chora-Klosterss/ Kariye Camii iin Istanbul, spätbyyzantinisch (W Wikimedia Commonss)

140 | Liturgische Ausstattuung

Konsttantinopolittanische Am mbone Wenigee Ambone in → →Konstantinopel selbst (Ab bb. 373) sind du urch zahlreich he Exporte vo on dort zu errgänzen (Abb. 3771, 372). Typissch sind hohe zweifläufige Anlagen A mit →Po odiumsplatten n, →Treppenwa angen (Abb. 372) und →Kreuzz-Dekor (Abb.. 371–373). N Neben →prok konnesischem M Marmor (Abb. 371, 372) fandeen auch diversse Buntmarmorre Verwendung (Abb. 373). Abb. 371: Ambob brüstungsplatten n mit Christogram mm und Kreuz, au us Kumbaba in Thrakien, Museum Istanbul (Peschlo ow 1982)

|| | Bibliogra aphie: W. Djobadze, Remains off a Byzantine Am mbo and Church FFurnishings in H Hobi (Georgia), A Archäologischer Anzeiger 1984, 62 27–639; D. Michaelides, The Ambo of Basilica A at Cape Drepanon n, in: J. Herrin – M. Mullett – C. O Otten-Froux (Hg.), Mosaic. Festschriift for A. H. S. M Megaw (London 2 2001) 43–56; I. Ia aţcu, The Ambos o of the Christian Basilicas within the Province of Scythia, Studia An ntiqua et Archaeo ologica 19, 2013, 49–78 Abb. 3711–372: U. Peschlow – A. Peschlo ow-Bindokat – M. M Wörrle, Die Samm mlung Turan Bele er in Kumbaba b bei Şile, Istanbule er Mitteilungen 2 27/28, 1977/78, 310–362 und 552, 2002, 429–5522, hier 358 f. Kat. 96 Abb. 16 Taf.. 124, 6 und S. 50 08 f. Kat. 188 Abb b. 31 Abb. 373 3: T. F. Mathewss, The Early Chu urches of Consta antinople (Universiity Park 1971) 70 A Abb. 56 f.

Abb. 372 2: Ambotreppenw wange mit Chrisstogramm-Medailllon, aus Akςaova in Thrakien, Musseum Istanbul (Pe eschlow 1999)

Abb. 373: Ambo der justinianisch hen Basilika A vo on Istanbul-Beyazzit, fehlerhafte Re ekonstruktion ohne die Podiumsp platte, die auf den n Halbsäulchen der Tre eppenwangen au uflag, den eigentllich leeren Zwisch henraum überbrü ückte und die Brü üstung trug, Ayassofya Museum (Pe eschlow)

Liturgische A Ausstattung | 141

K Karische Am mbone Im m südwestlich hen Kleinasieen, vor allem m in der Prrovinz Karien sowie auf deer vorgelagerteen Insel Kos, brachten lokale →Werksstätten in frühb byzantiniischer Zeit ein ne eigene Form m von Kanzel hervor. Siie erfüllte den n gleichen Zweeck wie die →A Ambone deer Hauptstadt und Zentralan natoliens, unteerschied siich jedoch in B Bauweise und Dekor. D So haben die karischen n Ambone mo onolithe Trreppenläufe m mit drei (Muschel-) Nischen zur Gew wichtsreduktion n, zwei seitlicch der Trepp pen und eiine dritte auf der Stirnseitee unter dem P Podium. D Desweiteren sind die Trepp penwangen typ pischerw weise mit Wein n- und/oder Efeuranken E so owie mit → →Pfauen dekoriert. Besonderre, sonst nicht übliche Bauteile schufeen den Überga ang zum Podiu um, das in n der Regel au uf eigenständiigen, kranzförrmig angeeordneten Stüttzen (Säulchen n) ruhte. Einzelstück ke in →prokon nnesisch/konstantinopo olitanischer b bzw. →zentralanatolischer M Machart (A Abb. 390) beleegen, daß diese in Karien u und auf Kos bekannt w waren und man sie sicherlicch auch hä ätte imitieren können. Offeenbar entschied man siich jedoch bew wußt für die eigene e Ambobautradition, die folglicch als ein Mark ker einer eigen nständigeen provinzielllen Identität gelten g kann, a als Penda ant zu den Eig genarten Zentrralanatoliens und andeerer Provinzen n. | || Biibliographie: A. Acconci, Gli amboni Cari, in: V.. Ruggieri (H Hg.), La Caria bizzantina (Soveria Mannelli 2005) 232–241; I. Baldini – C. Lam manna, The Early Byzantine Archittecture in os and the Interractions with the e Nearby Regions of Asia Ko M Minor, in: B. Poulssen – P. Pedersen n – J. Lund (Hg.), Karia and th he Dodekanese: Cultural Interrelations in the S Southeast Ae egean 2 (Oxford 2 2021) 229–246 Ab bb. 374: S. Westtphalen, Die Basiilika von Priene. Architektu ur und liturgische e Ausstattung, Istanbuler Mitteilu ungen 48, 19 998, 279–340, hier 305–308 Abb.. 15 Taf. 37, 1. 2 Ab bb. 375: O. Feld d, Christliche Denkmäler aus M Milet und Um mgebung, Istanb buler Mitteilungen 25, 1975, 197– –209, hier 19 99 Beil. 1 Taf. 35, 1–3 Ab bb. 376: Z. Merca angöz, Izmir Arke eoloji Müzesi’nde eki Priene Tipi Ambon Parçalları, in: B. Mahir (Hg.), Celal Esad d Arseven nısına Sanat Ta arihi Semineri Bildirileri B (Istanb bul 2000) An 2559–265

Abb. 376: Mono olithe Ambotrepp pe, links und rech hts schräg beschnitten, M Museum Izmir, We esttürkei (Niewöh hner 2015)

A Abb. 374: Monolitthe Ambotreppe, Basilika von Prie ene, Westtürkei (N Niewöhner 2012)

A Abb. 375: Monolithe Ambotreppe, wiederverwendet auf der Beςin Ka alesi bei Milas in Karien n, Westtürkei (Nie ewöhner 2008)

142 | Liturgische Ausstattuung

Ambotreppenwangen, ffrüh Frrühbyzantiniscche Ambotrep ppenwangen sind typischerweise m mit einem unteeren dreieckig gen (Abb. 3777, 395) oder spitzen (A Abb. 372, 373, 3378) und einem m oberen para allelogrammfö örmigen Biildfeld dekorieert. Ursprüng glich ergab sicch diese Ano ordnung wohl daraus, da aß das untere Dreieck den Trreppenlauf verrkleidetee, während dass obere Parallelogramm als Geländer und d Handla auf diente und durchbrochen n gearbeitet seiin konnte (Abb b. 395). Das untere Dreieck ist öftters nach unteen verlängert, um u den Trreppenlauf volllständig zu verkleiden (Abb b. 372, 373, 3778). Das ob bere Parallelog gramm ist dag gegen häufig iin der Höhe reeduziert (u und auf →Soffi tten-Dekor beschränkt, Abb b. 372, 373, 378 8), wohl weil Geländer u und Handlauf a angesichts der geringen Sturrzgefahr veerzichtbar warren. Treppenw wangen aus → →prokonnesiscch/konstantinopolitaniischer Produk ktion haben öfter angearbeitete Pffosten am eineen (Abb. 372) u und/oder Halb bsäulen zur Un nterstützu ung der →Podiumsplatte am anderen Endee (Abb. 373). Abb. 377: Ambotreppenwange mit m Kreuzen, lokaller ntralanatolien Marmor, Museum Kütahya in Zen (Niewöhner 200 01)

| || Bibliographie: S. B Başaran et al., A Ainos 2016 Yılı Ça alışmaları, Kazı Sonuçları S oplantısı 39/3, 20 017, 31–51 Abb. 12–14; I. Baldini, Produzione e tipologie To de egli amboni nelle e isole egee tra 5 e 8 secolo, Rivista di studi bizantini e ne eoellenici n. s. 55, 2018, 155–176 Ab bb. 377: Niewöhner, Steinmetzzarbeiten Kütah hya 2006, 451 Kat. 73 Ab bb. 40 f. Ab bb. 378: N. Fıratlıı, Découverts d’une église byzantine à Sebaste de e Phrygie, Ca ahiers Archéologiiques 19, 1969, 151–166, hier 154 f. Abb. 5 Ab bb. 379: Niewöhn ner, Aizanoi 2007 7, 110–113 Abb. 4

Abb. 378: Ambo otreppenwange mit m Kreuzmedaillo on und Soffitte, aus Seb baste/Selçikler in n Phrygien (Zentrralanatolien), Museum m Uşak (Niewöhne er 2020)

Ab bb. 379: Schemattische Rekonstruktion verschiedener frühbyzantinischer Am mbotreppenwang gen (Niewöhner)

Liturgische A Ausstattung | 143

A Ambotreppe enwangen, später s In n späterer byzzantinischer Zeit Z wurden A Ambone eher selten neu an ngefertigt, wa as zum einen am a Vorhanden nsein frühbyzantinischer Sttücke und zum m anderen an kleineren Kircchen und eineer allmählich hen Abkehr vo om Ambo liegeen dürfte. Wenige neu ue Treppenwan ngen reichen b bis zum Boden n herab und w weisen ein da aran angepaßtes Dekoratio onsschema au us unterem Rechteck und o oberem Dreiecck auf (Abb. 3380–382), worran sie von frrüheren →Trep ppenwangen mit m anderer A Aufteilung zu unterscheideen sind. | || Biibliographie: J.-P P. Sodini, Les am mbons médiévauxx à Byzance, in: Θυμίαμα. Στη Μ Μνήμη της Λασκαρ ρίνας Μπούρα (Atthen 1994) 303–3 307; M. Dennert,, Mittelbyzantin nische Ambone in n Kleinasien, Ista anbuler Mitteilungen 45, 1995, 137 7–147 Ab bb. 380: E. Parm man, Ortaçağda Bizans Dönemin nde Frigya (Phryg gia) ve Bölge M Müzelerindeki Biza ans Taş Eserleri (Eskişehir ( 2002) 1143 f. Kat. U28 Ta af. 67 Abb. 83 Ab bb. 382: A. K. Orllandos, Χριστιανιικά Γλυπτά του Μο ουσείου Σμύρνηςς, Αρχείον των Βυ υζαντινών Μνημείων της Ελλάδο ος 3, 1937, 128 8–152, hier 140– –142 Kat. 16 Ab bb. 14

Abb. 380: Amb botreppenwange e mit abgearbeite etem Blattkreuz und d Pfau, Museum Uşak in Phrygien (Zentralanatollien), Inv. 33173 ((Niewöhner 2020 0)

Abb. 3811: Ambotreppenw wange mit Stufenk kreuz und Rhomb bendekor, A Aphrodisias in Ka arien, Westtürkeii (Niewöhner 200 00) Abb. 38 82: Ambotreppen nwange mit Pfau (abgebrochen), M Museum Izmir (Westtürk kei), Inv. 144 (Niewöhner 2015)

144 | Liturgische Ausstattuung

Ambopodiumspla atten

Abb. 383: Ambo opodiumsplatte mit m Muschelnischen, als Brunnenfassung durchbo ohrt, Hacımahmu ut bei Aizanoi in P Phrygien, Zentrallanatolien (Niewöhner 2001)

In der R Regel lagen Am mbopodiumsp platten mit den n Enden auf den n Treppenläufeen auf (Abb. 3387) und könn nen dort entspreechende Vorricchtungen (Ab bb. 385; in →Z Zentralanatolieen auch ‚Ohreen‘) sowie vertikale Nute (Ab bb. 384, 388) zu ur Fixierung der →Treppen nwangen auffweisen. Einlassu ungen auf deer Oberseite k können zur Fix xierung der Brü üstung dienen. Die Unterseiiten sind ausg gehöhlt, um Gew wicht zu redu uzieren. Aus d dem gleichen n Grund sind einige Platten längsweis in zwei Hälften n geteilt (Abb. 38 85, 386). Diee Podiumsseiteen können halb brund oder po olygonal ausschw wingen und m mit aus der Ba auskulptur bek kannten Profilfo olgen (Abb. 384 4, 385, 388, 38 89) oder mit MuschelM nischen n (Abb. 383) deekoriert sein. D Die ausgehöhllten Unterseiten sind typisch herweise mit →Kreuzen (Ab bb. 384) und/od der muschelförmig (Abb. 383, 385–389) dek koriert. Neu ue Podiumspla atten aus mitttelbyzantinisch her Zeit sind seelten. Damals wurden zum einen ältere Stücke wiedervverwendet, un nd zum anderen waren mitteelbyzantinischee Kirchen klein ner und began nnen, auf Amb bone zu verzichtten. || | Bibliogra aphie: Jakobs, Am mbone 1987; M. Dennert, Mittelb byzantinische Amb bone in Kleinasie en, Istanbuler Mitteilungen 45, 19 995, 137– 147; I. B Baldini, Produzio one e tipologie d degli amboni ne elle isole egee tra V e VIII secolo, Rivista di studi b bizantini e neoellenici 55, 2018, 1555–176

Abb. 384: Ambo opodiumsplatte mit m Kreuz und arm mdickem Rundsta ab im Profil sowie m mit Nut zur Fixierung einer Treppe enwange, Museum m Çorum in Zentra alanatolien (Niewöhner 2012)

Abb. 383 3: Niewöhner, Aizanoi 2007, 259 f.. Kat. 323 Abb. 12 21 Taf. 34 Abb. 3855: P. Niewöhner, Bronze Age Hü üyüks, Iron Age Hill Top Forts, Ro oman Poleis, and d Byzantine Pilgrrimage in Germia a and Its Vicinity, A Anatolian Studie es 63, 2013, 97–136 Abb. 23 Abb. 386 6: M. Dennert, M Mittelbyzantinisch he Ambone in Kle einasien, Istanbule er Mitteilungen 4 45, 1995, 137–147 7, hier 138 f. Taf. 49, 4 3

Abb. 385: Halbe e polygonale Amb bopodiumsplatte mit unterer Muschelnische, Go oeleon/Kayakent bei Germia in Ga alatien, Zentralanatolien (Niewöhner 2010)

Abb. 386 6: Halbe Ambopod diumsplatte mit u unterer Muscheln nische, aus einerr mittelbyzantinisschen Kirche auf der Athenaterrassse von Pergamo on (Westtürkei), M Museum Bergama a (Peschlow 1983 3)

Liturgische A Ausstattung | 145

Z Zentralanato olische Amb bone A Auf der →zentra alanatolischen n Hochebene b bezog man die litturgische Aussstattung wie die Bauskulpttur nicht aus → →Konstantinop pel bzw. von →Prokonnesos, → , von wo man du urch den weeiten Überlan ndweg abgescchnitten war, so ondern aus →Dokimion in Phrygien P und aus diversen lo okalen →Werk kstätten. Amb bone waren tyypischerweise ho och und zweiiläufig wie in n der Hauptsttadt, mit den glleichen funktionalen Eigensschaften, konn nten sich aber in n bautechnisch hen und deko orativen Detaills unterscheideen. Dazu gehö ören →Treppeenstirnen und flankierende ‚O Ohren‘ an den n Treppenansä ätzen der →Po odiusmplatten (A Abb. 387–389) sowie ein Dek kor mit diverseen Tierbildern (A Abb. 395) ansta att nur mit →K Kreuzen. Die ‚Ohren‘ der Podiusm mplatten dientten dazu, die Trreppenansätzee zu verbreiterrn, so daß do ort Nute Platz fa anden (Abb. 388), in welcche die →Treeppenwangen eiingreifen und sso fixiert werd den konnten (A Abb. 387). | || Biibliographie: C. Tsigonaki, L’ambon de la basilique de „SaintTite“ à Gortyne, in: Mélanges Jean-Pierre Sodini, Travaux et Mé005) 499–519; Niewöhner, Aizano oi 2007, 108–115 moires 15 (Paris 20

n eines typischen n zentralanatoliscchen Abb. 387: TTeilrekonstruktion Ambos mit Treppenstirnen u und ‚Ohren‘ an de en Treppenansätzzen der Podium msplatte (Thiel 2002)

bb. 387: P. Niew wöhner, Productio on and Distributiion of Docimian Ab M Marble in the Theodosian Age, in:: I. Jacobs (Hg.), Production and ge, Interdisciplin nary Studies in Prrosperity in the Theodosian Ag An ncient Culture an nd Religion 14 (Leuven 2014) 251–271, hier 264– 27 71 Abb. 13 Ab bb. 388: P. Niew wöhner, Phrygian n Marble and Sttonemasonry as M Markers of Region nal Distinctiveness in Late Antiquity, in: P. Thoemann (Hg.), Rom man Phrygia (Cam mbridge 2013) 2155–248, hier 245. ne 24 47 Abb. 10.26

Ab bb. 388: Polygonale Ambopodium msplatte mit Muscchelnische und ‚O Ohren‘ mit Nuten zur Fixierung von n Treppenwangen n, Hacıkebir bei Aiizanoi in Phrygien n, Zentralanatolien (Niewöhner 20 001)

Abb. 389: P Polygonale Ambopodiumsplatte m mit armdickem Ru undstab, ‚Ohren‘ und unterer Muschelnische mitt Kreuzmedaillon n, Museum Esskişehir in Zentralanatolien (Niewöhner 2011)

146 | Liturgische Ausstattuung

Ambotreppenstirrnen Zwei Trreppenstirnen pro Ambo dienten zur Verklleidung der Stirrnseiten der Trreppenläufe un nd zur Untersttützung der →Po odiumsplatte ((Abb. 387). Vieertelsäulen (Ab bb. 390, 391) od der, selten, Eck kpilaster (Abb b. 392) untersttreichen die trag gende Funktio on und bilden n Übergänge zu den seitlich anschließend den →Treppenw wangen. Die Mitte M ist zur Gew wichtsreduzierrung ausgehöh hlt und typisccherweise in Fo orm einer Muscchelnische dek koriert. Mitt wenigen Ausnahmen (Abb. 390, 392) sin nd Treppenstirn nen auf →Zen ntralanatolien beschränkt un nd können als eine Eigenart jener Region g gelten.

Abb. 390: Ambo otreppenstirn, aus Balat bei Milet in Karien (Westtürkei), Museum m Milet Inv. 2532 (Niewöhner 2012 2)

|| | Bibliogra aphie: C. Tsigonaki, L’ambon de e la basilique de e „SaintTite“ à G Gortyne, in: Méla anges Jean-Pierre e Sodini, Travau ux et Mémoires 115 (Paris 2005) 4 499–519; P. Niew wöhner, Phrygian n Marble and Ston nemasonry as Ma arkers of Regiona al Distinctivenesss in Late Antiquityy, in: P. Thonem mann (Hg.), Rom man Phrygia (Ca ambridge 2013) 2155–248, hier 242– –246 Abb. 390 0: Niewöhner, Millet 2016, 274 Kat. ST178 Abb. 3911: P. Niewöhner, Production and Distribution of Docimian D Marble in n the Theodosian n Age, in: I. Jaco obs (Hg.), Producction and Prosperitty in the Theod dosian Age, Inte erdisciplinary Sttudies in Ancient C Culture and Relig gion 14 (Leuven 2014) 251–271, hier 269 Abb. 14

Abb. 391: Ambottreppenstirn, wie ederverwendet an n der Musalla Moschee im galatischen Sivrihissar, Zentralanatollien 0) (Niewöhner 2010

Abb. 392: Ambotre eppenstirn(?), wiederverwendet a am Heptapyyrgion von Thesssaloniki (Peschlow w)

Liturgische A Ausstattung | 147

R Ritz- und Champlevé-De ekor Eiin bestimmterr, regelmäßigeer Ritzdekor (A Abb. 393), der geelegentlich miit erhabenen Reliefs (Abb. 25, 395) und sttellenweise miit Einlegearbeeit (Champlevéé) kombiniert isst (Abb. 25, 36 65), kann als Markenzeichen M n von liturgisccher Ausstattu ung aus →Dok kimion in Phrrygien gelten. D Das Vorbild dieser führendeen →Werkstättten →Zentralan natoliens könn nte ähnlichen Dekor auf and deren, lokalen A Arbeiten derselb ben Region veranlaßt haben n (Abb. 394). Anderswo im frühbyzan ntinischen Reeich ist verglleichbarer Dek kor ebenfalls mit m bestimmteen provinzielleen Werstätten und Traditio onen verbund den, z. B. auf Zyypern und in Antiochia. Au uf →prokonnessischen Steinm metzarbeiten k kommt er dag gegen nicht vo or und ist in → →Konstantinop pel erst seit miittelbyzantinisscher Zeit bezeeugt. | || Biibliographie: S. Pedone, La scu ultura a chample evé negli edifici medio-bizantini. G Gli esempi di Hossios Loukas e di D Dafní, Rivista on lin ne di Storia delll‘Arte 5, 2006; S. S Boyd, The Ch hamplevé Revetments, in: A. H. S. Megaw (Hg.), Kourion. K Excavations in the Episopal Precinct (W Washington DC 2007) 235–320 0; C. Barsanti, co Sccultura dipinta a Bisanzio, in: P. P A. Andreuccettti – D. Bindani (H Hg.), Il colore nel medioevo (Lucca a 2016) 61–85 Ab bb. 393: B. Levicck, Monuments from the Upper Tembris Valley, Co otiaeum, Cadi, S Synaus, Ancyra,, and Tiberiopollis, Monumenta Assiae Minoris antiiqua 10 = Journal of Roman Studiies Monographs 7 (London 1993) 66 6 Kat. 213 Taf. 23 3 bb. 394–395: Nie ewöhner, Steinmetzarbeiten Kütahya 2006, 442– Ab 44 44. 464 f. Kat. 57 7. 102 Abb. 24. 62 2 f.

Abb. 395: Ambo ottreppenwange mit Hirsch, Ritzdeko or u und durchbroche en gearbeitetem m oberen Bildfelld (abgebrochen n, Ge eländer), Museum m K Kütahya in Zentra alanatolien, Inv. 553 (Niewöhner 2002 2)

Abb. 393: P Pfosten mit Ritz- und Ch hamplevéDekor, Zem mme in Phryalanatolien gien, Zentra (Niewöhnerr 2001)

Abb. 394: Pffosten mit Ritzdek kor, aus Altıntaş bei Gediz in Phryygien K (Zentralanattolien), Museum Kütahya Inv. 10299 9 (Niewöhner 200 02)

148 | Liturgische Ausstattuung

Anderre Ambone Andere frühbyzantin nische Provin nzen bzw. Reegionen waren h hinsichtlich ih hrer Ambone ähnlich eigen nständig wie →Zeentralanatolien und →Karien n. Kleinere ein nläufige Ambone sind z. B. in Palästina (Ab bb. 396) und in n Makedonien (Abb. 398) h häufiger bezeeugt, in Makeedonien nachweeislich aus loka aler Produktio on und typischerweise in Verb bindung mit deem Altarbereicch sowie in Ko ombination mitt einem zweiteen, größeren, zzwei- oder dop ppelläufigen Am mbo (Abb. 3355) im Mittelschiiff. An der oberen A Adria, in Raveenna und Istriien, wo ganze Kirchenaussta attungen aus →Prokonneso os/Konstantino opel importierrt wurden (Ab bb. 41, 112, 18 80, 181, 198, 204 4, 205, 236, 2422–245, 288, 3119, 323, 359, 40 04, 426, 428), ka am es im 6. JJh. ebenfalls zzur Ausbildun ng einer eigenen n Ambotraditio on, die sich u unter anderem m durch einen k kassettenartigeen Dekor mit Tierbildern au uszeichnet (Abb b. 397).

Abb. 396: Brüstungsplatte einess einläufigen Amb bos der Theodoalästina), lokalerr Stein, Barmherros-Kirche in Khirbet Beit Sila (Pa ziger Samariter Museum (Wikime edia Commons)

|| | Bibliogra aphie: Jakobs, A Ambone 1987; P P. Chevalier, L’a ambon à Poreč et en Istrie, Hortu us artium medievvalium 1, 1995, 128–135; 3, 83–91; A. Aydın,, Der Ambon der Kirche A in Tapurreli, Olba 8, 2003 e Territory of Pre esent-Day I. Dossevva, Early Byzantine Ambos on the Bulgaria,, in: E. Bakalova – M. Dimitrova ((Hg.), Medieval Bulgarian B Art and LLetters in a Byzan ntine Context (Soffia 2017) 50–68 Abb. 396 6: S. Batz, A Byyzantine Church at Khirbet Beit Sila, in: N. Carmin n (Hg.), Christian ns and Christianitty 3. Churches an nd Monasteries in n Samaria and No orthern Judea, Jud dea and Samaria a Publications 15 ((Jerusalem 2012) 373–408, hier 39 94–397 Abb. 30– –32 Abb. 397 7: Deichmann, Ravenna 1969–1989, Bd. 2, 3 S. 328 8 Abb. 398 8: K. Raptis, Αχε ειροποίητος Θεσσ σαλονίκης. Αρχιττεκτονική και Γλυπττός Διάκοσμος (D Diss. Thessaloniki 2016) 668–674

Abb. 397: Ambo opodium, gestifte et von Erzbischof Agnellus (†570), Basilika Ursiana a in Ravenna (Weber 2007)

Abb. 398 8: Monolither einlläufiger Ambo, au us der Acheiropo oietosBasilika, Byzantinisches M Museum Thessalloniki Inv. AΓ774 ner 2014) (Niewöhn

Liturgische A Ausstattung | 149

S Syrische Bem mata Im m frühbyzantin nischen →Syrien und Nordm mesopotamien w waren anstelle von →Ambo onen sog. syriische Bemata üb blich. Das sind d erhöhte, im Westen abgerrundete Plattfo ormen im Zentrum der Kirchen, typischerw weise mit Sitzpllätzen für den n gesamten Klerus, K der mö öglicherweise vo on dort aus an n der Lesung teilnahm, t wo er für die Gem meinde jedenfa alls gut zu seheen war. | || Biibliographie: J. P P. Sodini, Archéollogie des églisess et organisation sp patiale de la liturrgie, in: F. Cassingena-Trévedy (Hg g.), Les liturgies syyriaques, Études syriaques 3 (Pa aris 2006) 229–2 266; E. Loosley, Th he Architecture and Liturgy of the Bema in Fourth-tto-Sixth-Century Syyrian Churches (LLeiden 2012) Ab bb. 399: E. Bacca ache – G. Tchalen nko, Eglises de village de la Syrie du u nord, Bibliothèque archéologiqu ue et historique 1105 (Paris 1979– 19 990) Bd. 1 Taf. 183 Ab bb. 400: T. Ulbert, Die Basilika des d Heiligen Kre euzes in ResafaSe ergiupolis, Resaffa 2 (Mainz 1986) 25–32

Abb. 399: R Rekonstruktion vo on St. Paul und M Moses in Dar Qita im Kalksteinmassiv; Bema und Schranken teilen n den Kirchenrau um in zwei von Sü üden zu betretend de Abschnitte (G. Tchalenko)

Ab bb. 400: Bema, N Nordarkade (ursprünglich Weitark kaden mit Pfeilern n, Säulen nachträ äglich eingestelltt) und Apsis mit S Synthronon, Basilika A vo on Resafa/Sergio oupolis in Nordme esopotamien (Strrube)

150 | Liturgische Ausstattuung

Templlonpfosten,, früh

Abb. 401: Pfoste en mit Büste und Halbsäule in Forrm einer Weinran nke, unten gebrochen, Museum Iznik, Westtürkei (Peschlow 1983)

Pfosten n mit seitlichen n Nuten zur F Fixierung von Platten waren T Teil des Temp plons oder deer Altarraumscchranke sowie a anderer →Schrrankenanlagen n, etwa auf den d Emporen ((Abb. 324) und d mancherortss auch zwisch hen den Kirchen nschiffen. Einiige frühen Tem mpla, etwa in n →Rom und in →Griechenlan nd, waren nied drig, und in →Syrien → blieb d das auch so, aber andersw wo, insbesond dere in →Konsttantinopel, sin nd seit dem 5. Jh. hohe Tem mpla mit auf den n Pfosten aufsittzenden →Säu ulchen bezeugtt. Weithin exportierrte Pfosten au us →prokonnessischem Marmorr hatten zumeeist samt Kap pitellen angearbeitete Säulcheen (Abb. 404 4). In →Zentra alanatolien kommen k dagegen n häufiger seeparate Säulch hen (Abb. 4033) bzw. Kapitellle aus anderem m Marmor (Ab bb. 26, 407, 46 67) vor. Letzterees gilt auch fü ür in Konstan ntinopel belieb bte Pfosten au us buntem Ko onglomeratgesstein mit zu großen Einschllüssen für dass kleinteilige F Formenreperto oire von Kapitelllen (Abb. 232, 324). Dass Gros der Pfossten trug →Soffittendekor au uf einer oder meehreren Seiten n (Abb. 11, 341)). Alternativ kann die Front in n Blattkandela aber oder (Ha alb-) Säulen au ufgelöst sein (Ab bb. 401, 402). In diesen Fälleen ist allerding gs nicht klar, ob b die Pfosten zu Kirchen od der zu weltlich hen Gebäuden n gehörten. Diiese Frage stelllt sich insbessondere bei ein ner auch in K Konstantinopell häufiger bezzeugten Kombin nation mit portträtartigen Büssten (Abb. 4011), denn solche waren im dorrtigen Kirchen nraum der Zeiit sonst nicht üb blich. || | Bibliogra aphie: U. Peschlow, Zum Templo on in Konstantin nopel, in: Αρμός. ΤΤιμητικός Τόμος σ στον Καθηγητή Ν Ν. Κ. Μουτσόπουλλο (Thessaloniki 1990–91) 1449– –1475; A.-B. Yallçin, An Early Byzantine B Chancel-Screen Piece frrom Istanbul, in n: Mélanges Jean-Pierre Sodini, TTravaux et Mémoires 15 (Paris 200 05) 401–406 Abb. 401: Barsanti, Iznik-Nicaea's Museum m 2003, 286 Abb. 27 Abb. 402 2: Niewöhner, S Steinmetzarbeiten Kütahya 2006 6, 458 f. Kat. 90 A Abb. 54 Abb. 403 3: Niewöhner, Aizzanoi 2007, 233 K Kat. 228 Taf. 26

Abb. 403 3: Pfosten mit Fuß- und Kopfp profil, Säulenstumpf und Zapfenlöchern sowie Aba arbeitungen zum m Anschluß einerr Schrankenplatte e bzw. deren Fuß ßprofil und Hand dlauf, Ağarı bei Aizanoi A in Phrygien, Zentralanatolie en (Niewöhner 2000) Abb. 402: Pfoste en mit Kanthaross, feingezahntem B Blattkandelaber, Säulenbasis und d linker Nut, Musseum Kütahya in Zentralanatolien, Inv.. 30 00) (Niewöhner 200

Liturgische Ausstattung | 151

TTemplonsäu ulchen, früh Kleinformatige Säulen saßen zumeist auf → →Pfosten und sttammen von h hohen Templa oder Altarrau umschranken. O Oft bestehen Scchaft und Kap pitell und nich ht selten auch deer Pfosten auss einem Stück,, wie das etwa a für weit verbrreitete Arbeiteen aus →prok konnesischem m Marmor typiisch ist (Abb. 4 404). Dort warren die Kapitelle dann meist geezackt. Eine Ausnahme bilden in →Ko onstantinopel eb benfalls belieb bte Pfosten und u Säulchen aus buntem üssen für das Konglomeratgestein mit zu grroßen Einschlü klleinteilige Forrmenrepertoiree von Kapitelleen (Abb. 232, 3224). In →Zentra alanatolien wa ar es dagegen insbesondere im m ländlichen R Raum üblich, Pfosten und S Säulchen aus lo okalem Marmo or (Abb. 403) mit m Kapitellen a aus →dokimiscchem Marmorr zu kombinieeren (Abb. 26 6, 407, 467). D Diese Kapitelle waren oft →feeingezahnt un nd zeichneten siich jedenfalls d durch höhere Qualität Q sowiee feineren und heelleren Marmo or aus. Sie dieenten offenbarr als Krönung eiiner ansonsten n lokal geferttigter Ausstatttung, die auf diiese Weise mitt relativ gering gem Aufwand a an den hohen Sttandard von D Dokimion ansch hloß.

Abb. 404: (Pfosten mit) und mehrzakSäulchen u kigem k korinthischem Kapitelll, prokonnesischer Marrmor, aus San Vitale in R Ravenna, wiederverwen ndet am Brunnen von S San Francesco ebendort (Pe eschlow 1983)

| || Biibliographie: U. Peschlow, Zum Templon in Kon nstantinopel, in: Αρ ρμός. Τιμητικός ΤΤόμος στον Καθη ηγητή Ν. Κ. Μουττσόπουλο (Thessa aloniki 1990–91)) 1449–1475; Duval – Marin – M Metzger, Salona 19 994, 195–234; Nie ewöhner, Aizanoi 2007, 128 f. 1955 f. Ab bb. 404: Deichm mann, Ravenna 1969–1989, 1 Bd. 1 Abb. 72–76; Bd d. 2, 2 S. 114 f. Ab bb. 405: Niewöhn ner, Milet 2016, 151 1 Kat. GK109 Ab bb. 406: cf. Grosssmann – Severin, Bauten Lykien 2 2003, 27–33 Ab bb. 407: Niewöhn ner, Aizanoi 2007 7, 271 Kat. 365 Ta af. 42

Ab bb. 406: Mehrzon nenkapitell mit Kreuzmedaillon, K sseitlichen Anscchlüssen und Säu ulchen, Kalkstein n, Muskar/Belören im lykischen Be ergland (Peschlow 2000)

Abb. 405: S Säulchen und Blattkapitell, lokaler Marmor,, Templon der Großen Kirrche von Milet in Karien, Westtürkei wöhner 2010) (Niew

Abb. 407: Feingezahntes korinthisches Kapitell, dokiimischer Marmor, aus Ya alnızsaray bei Aizano oi in Phrygien (Zentralanatolien), Museum m Kütahya Inv. 8525 (Niew wöhner 2001)

152 | Liturgische Ausstattuung

Templlonpfosten,, später

Abb. 408: Pfoste en einer Knotensäule mitt Soffitte, Schlingbanddek kor, Rosette und Champlevé--Büste des heiligen Stephan, aus Sebaste/Selçikler in Phrygien (Zentralanatolie en), Museum Uşak (Niewöhne er 2020)

Abb. 409: Türp pfosten mit abge-arbeitetem Bla attkreuz, Blütenschmuck und rrechtem seitlichem Anschlag g mit Wellenrank ke, Fatih Camii von n Ainos/Enez in Thrakien (Pescchlow)

Seit miittelbyzantinisscher Zeit warren Templa generell g hoch u und die zugeh hörigen Pfosteen dementsprrechend von Säu ulen bekrönt. G Gemessen an d der Anzahl erh haltener mittel- und spätbyza antinischer →T Templonepisty yle gibt es wen nige späte Pfo osten, was w wahrscheinlich h daran liegt, d daß zumeist solche aus frü ühbyzantinisch her Zeit weiter- oder wiedervverwendet wu urden. Außerd dem kamen alss Alternative a auch reguläre Säulen sowiee →Knotensäullen zum Einsattz. Im Vergleich zu d den oft stereottyp mit →Soffittten dekorierteen frühbyzanttinischen →Teemplonpfosten n zeichnen sicch die Reliefs der späteren S Stücke durch Vielfältigkeit aus. Dabei k kommen wie b bei den zugeh hörigen späteren →Schrankeenplatten nun n auch Motive wie Flechtw werk (Abb. 4133) vor, die früh her zwar auf MosaikM fußbödeen, nicht aberr an Steinmettzarbeiten übliich waren. Relativ häufig siind spätere P Pfosten mit seeitlicher Feder eerhalten, die als Anschlag für die Tem mplontür diente ((Abb. 409). Ihrre Häufigkeit lliegt wohl dara an, daß spätere Templa sich o oft auf die kurze Westseite des Bemas beeschränkten und dort ledig glich zwei Pfossten zu beiden Seiten der M Mitteltür Platz fanden, von n denen einer – also jeder zweeite – einen An nschlag aufwiees. || | Bibliogra aphie: C. Vande erheyde, The Ca arved Decoration n of the Middle a and Late Byzantine Templa, Mitte eilungen zur Spä ätantiken Archäolo ogie und Byzantin nischen Kunstgesschichte 5, 2007 7, 77–111; P. Niewöhner, Mittelbyza antinische Templo onanlagen aus Anatolien. A mmlung des Arch häologischen Mu useums Kütahya und ihr Die Sam Kontext, Istanbuler Mitteiilungen 58, 2008 8, 285–345 Abb. 408 8: N. Fıratlı, Uşak-Selçikler Kazıssı ve Araştırmala arı 1966– 1970, Türrk Arkeoloji Derg gisi 19/2, 1970, 10 09–160, hier 114.. 116. 135 Abb. 28 0: P. Niewöhner, Mittelbyzantinissche Templonanla agen aus Abb. 410 Anatolien n. Die Sammlung g des Archäologischen Museums Kütahya und ihr K Kontext, Istanbuler Mitteilungen 58, 2008, 285–3 345, hier 311 Kat. 1 Abb. 5 Abb. 411:: Niewöhner, Mile et 2016, 278 Kat. ST198

Abb. 410 (links außen): P Pfosten mit Flech htwerk und Säule enansatz, eschnitten, Muse eum Kütahya in Zentralanatolien, Inv. 36 unten be (Niewöhn ner 2001)

Abb. 4111: Pfosten mit k kannelierter Säulle und Blattkapiitell, war wiederve erwendet in eine er neuzeitlichen Kirche in Akköyy, Karien (Westtürk kei), Museum Milet (Niewöhner 20 012)

Liturgische A Ausstattung | 153

K Knotensäule en Knotensäulen k können in zweii (Abb. 413), viier (Abb. 408, 4114, 485) oderr mehr (Abb. 412) mittig m mit einander veerknotete Sch häfte unterteiltt sein, mit ein nem einzigen (A Abb. 136, 412) oder mit mehrreren Kapitelleen (Abb. 413). Siie fanden seitt mittelbyzantinischer Zeit a am Templon, zu u beiden Seiiten der den Altarraum fflankierenden Prroskynetaria Ikonen sowiee als Fenstersäulen Verw wendung. Flache Kno otensäulen mit nur zwei S Schäften und zw wei kleinen Ka apitellen ersch heinen dabei a am besten zur Rahmung der Proskynetaria a geeignet (Ab bb. 413). Abgeebildet kehren n Knotensäuleen nicht nur in n zahlreichen M Miniaturen wieeder, sondern n auch in d den ArkadenReliefs mancherr Templonepisstyle (Abb. 2977). Später wurden Knotensäulen auch im romanischen a byzantiniscche ExemplaKirchenbau verrwendet, was auf Abb. 485) und anderswo im o oberen Adriaree in Venedig (A Raum zurückgeehen könnte. Ein E Würzburgeer Säulenpaar sttellt inschriftliich einen Zussammenhang zum Säulenpa aar des salom monischen Tem mpels her, aberr zu den häufig in größerer Zahl verwend deten byzantin nischen Knoteensäulen (Abb. 412) paßt diesse Erklärung n nicht. | || Biibliographie: I. Kalavrezou-Maxxeiner, The Byzzantine Knotted Co olumn, in: S. Vrryonis Jr. (Hg.), Byzantine Studiies in Honor of M Milton V. Anastoss (Malibu 1985) 95–103; M. Altrripp, Geknotete Sä äulen in der byza antinischen und romanischen Arcchitektur, Mediae evistik 19, 2006, 9–19, hier 11–13 3; J. S. Ćirić, Tyin ng the Knot. The Kn notted Column in n the Architecturre of King Milutin, Atti della Acca ademia roveretan na degli Agiati 9/8 A, 2018, 133–14 45 Ab bb. 412: I. H. Mert – P. Niewöhne er, Blattkapitelle in Konya, Istanbu uler Mitteilungen n, 60, 2010, 373–410, hier 381–38 84 Abb. 4 f. Ab bb. 414: Dennert,, Mittelbyzantinissche Kapitelle 19 997, 216 Kat. 316 Ta af. 56

Ab bb. 414: Unterseiite eines Kämpferrkapitells (vgl. Ab bb. 136) einer Kn notensäule mit viier abgebrochene en Schäften, aus Kidyessos/ Ça ayhisar in Phrygien (Zentralanatolien), Museum Affyon Inv. E1589– 39 930 (Kramer)

Abb. 412: Eine von fünf Kno-mit Arkadentensäulen m Sockel, ach ht Schäften und einem Kapitell, wiederverder Alaeddin Mowendet in d schee von K Konya in Zentralanatolien (N Niewöhner 2008))

Abb. 413 3: Knotensäule mit m zwei Sch häften und Weinblattkap pitellen, Museum Edirne in Thrrakien, Inv. 17 (Niewöhner 2016)

154 | Liturgische Ausstattuung

Templlonsäulchen n, später Mittel- u und spätbyzan ntinische Säulcchen für hohee →Templonpfo osten sind rela ativ selten, wass daran liegen n dürfte, daß frü ühbyzantinisch he →Schranken nanlagen weitter- und wiedervverwendet wurrden. Außerdeem kamen als AlternaA tive reg guläre Säulen ssowie →Knoten nsäulen zum Einsatz. E Neu u angefertigte Kapitelle sind d wie schon in frühbyzantinisscher Zeit (vgll. Abb. 404–4 406, 467) oft gezackt, g jetzt ab ber typischerweise mit kelch hförmig zusam mmengeführten n Blattstämmen n (Abb. 416). Als neue Alternattive zu runden n Säulen komm men nun häufigeer auch achtseeitige Schäfte vor (Abb. 4116–418), die öfteer mit →Kreuzzen dekoriert sind (Abb. 4116). Aus den ok ktogonalen Sch häften ergab sich wohl au uch die Entwick klung von →K Kämpferkapiteellen mit abgeeschrägten Kan nten und ach hteckigen Kapitellfüßen (Ab bb. 415, 417).

htseitiger Schaft Abb. 416: Ach mit Kreuz und gezacktem Blattkelch am m Kapitell, Muse-um Kütahya iin Zentralanatoli-en (Niewöhne er 2001)

|| | Bibliogra aphie: H. Özyurt Ozcan, Muğla, B Bodrum ve Milas Arkeoloji Müzeleri'ndeki Orta Biza ans Dönemine aiit Bir Grup Litürjjik İşlevli elvani, The Middlle ByzanTaş Eser,, Olba 20, 2012, 427–452; N. Me tine Sancctuary Barriers off Mount Athos, in n: P. Petrides – B.. Phoskolu (Hg.), Δασκάλα. Απόδο οση Τιμής στην Κ Καθηγήτρια Μαίρ ρη ΠαναΚεσίσογλου, Βιβλιοθήκη Σ. Σαριιπόλου 122 (Athen 2015) γιωτίδη-Κ 305–335 açağda Bizans Dö öneminde Frigya (Phrygia) Abb. 415: E. Parman, Orta ve Bölge Müzelerindeki B Bizans Taş Eserle eri (Eskişehir 200 02) 118 f. Kat. U6 TTaf. 39 Abb. 33 a– –c Abb. 416 6: P. Niewöhner, Mittelbyzantinische Templonanla agen aus Anatolien n. Die Sammlung g des Archäologischen Museums Kütahya und ihr K Kontext, Istanbuler Mitteilungen 58, 2008, 285–3 345, hier 312 Kat. 3 3. Abb. 7

Abb. 415: Monollithe Templonsäule m mit Kreuzen, Kämpferkapitelll mit abgeschrägten, gefie ederten Kanten und Palmettten, aus Banaz in Phrygian, Museum Uşak ner 2020) Inv. 38 (Niewöhn

Abb. 417: Ach htseitiges Schafttstück, rechte eckiger Block mit Soffittendeko or und Kämpferkapitell mit abgeanten und Kreuz, schrägten Ka Museum Kon nya in Zentralanatolien (Niewö öhner 2008)

Abb. 418 8: Achtseitiges Scchaftstück und an ngearbeitetes Käm mpferkapitell mitt Palmette, flankierenden Blattspiitzen und Pinienzzapfen an den Eccken, Museum Ellmalı in Lykien (N Niewöhner 2020)

Liturgische A Ausstattung | 155

K Kämpferkapitelle mit abgeschrägtten Kanten W Wie, und möglicherweise nach dem V Vorbild von, → →Templonsäulcchen mit achttseitigem Scha aft und Kapiteellen mit abgesschrägten Kan nten (Abb. 415,, 417) wurden seeit mittelbyzan ntinischer Zeitt auch die Kan nten anderer, grrößerer →Käm mpferkapitelle abgeschrägt. Alternativ zu eiinem achteckiigen Kapitellfu uß (Abb. 133, 419) konnten ab bgeschrägte K Kanten auch mit m einem run nden Kapitellfu uß verbunden sein (Abb. 4115, 420, 421), wodurch ein neeuer Kapitelltyyp entstand, der d nicht mehrr an achtseitigee Schäfte gebu unden war. Manche Säulenkapitelle verzichten auf eine gratige A Abschrägung d der Kanten, wa as einen weich hen, absatzloseen Übergang zum rundeen Kapitellfuß ß ermöglicht (A Abb. 420, 421).. Gelegentlich werden die K Kanten jedoch im m Dekor wied der aufgenomm men und von n bis zur Unkeenntlichkeit sttilisierten Eck- bzw. Mittelb blättern nachgeezeichnet (Abb b. 415, 421). Ansonsten sind Kämpferk kapitelle mit a abgeschrägten Kanten häufigeer mit →Blattkreuzen und →Medaillons deekoriert (Abb. 419, 420).

Oktogonales Kämpferkapitell mit B Blattkreuz, Rosettten Abb. 419: O und abgescchrägten Kanten, 1956 aus Mesud diye bei Mudanya (Westtürkeii), Museum Bursa a Inv.2696 (Niewö öhner 2006)

| || Biibliographie: De ennert, Mittelbyzantinische Kapittelle 1997, 135– 14 42 Ab bb. 419: Aytekin, Bursa Müzesi 20 019, 93 f. Kat. 44 Abb. 75 f. Ab bb. 420: C. Vanderheyde, Les reliefs de l'église e Saint-Donat à Gllyki (Épire), Bulle etin de correspo ondance hellénique 121/2, 1997, 69 97–719, hier 710 f. Kat. 1 Abb. 1

Abb. 420: K Kämpferkapitell m mit Doppel-Blattk kreuz auf Stufenssockel, aus der Don natus-Basilika vo on Euroea/Glyki in Epirus, Nordwe estgriechenlan nd, Museum Ioan nnina Inv. 21.206..20 (Peschlow)

ängenden Mittelb blättern und steAbb. 421: Kämpferkapitell mit hä henden Eckblätttern, beide gleicchermaßen stark stilisiert, später oben aussgehöhlt und als Gefäß wiederverrwendet, Geliboa den Dardanelle en (A. Peschlow) lu/Gallipoli an

156 | Liturgische Ausstattuung

Schrankenplatten, früh

Abb. 422: Schra ankenplatte mit Rhombendekor R un nd zwei teilweise e abgearbeiteten Kreuzen auf Glob ben, darüber ein Handlauf, Emporre 7 eingeweiht (Nie ewöhner 2000) der Hagia Sophiia in Istanbul, 537

Frühbyzantinische Scchrankenplattten sind zumeeist mit →Kreuzzen, →Christog grammen (Abb b. 164, 424) od der geometrischem Dekor geschmückt, insbesondere mitt Rhomben (Ab bb. 422, 423). D Die Platten wa aren zwischen n →Säulenbaseen (Abb. 320, 321. 422) oderr →Pfosten (Ab bb. 324, 401–4033) fixiert. Oben n konnte ein H Handlauf angea arbeitet (Abb. 16 64, 424) oder a aufgelegt (Abb b. 57, 58, 422) seein. Wä ährend lange, a auch verdoppeelte Platten (Ab bb. 164) zur Absschrankung vo on Altarraum (Templon), Em mporen und Seeitenschiffen dienten, fand den kurze (Ab bb. 371 rechts, 396, 424) und gekrümmte Pllatten (Abb. 3771 links) auch zu ur Brüstung vo on →Ambonen Verwendung. Ein ne gesonderte G Gruppe bilden n Platten mit eiin- oder zweistö öckigen Säulen narkaden und d Kolonnaden n (Abb. 425). Äh hnlicher Arkad dendekor ist vvon Fassaden,, Sarkophagen n, und mittelb byzantinischen n →Templonep pistylen (Abb. 4 436) bekannt, a aber für derarrtig dekorierte Platten bislang keine besondere Bewandtniis bezeugt. || | Bibliogra aphie: Duval – M Marin – Metzger, Salona 1994, 235–278; 2 Stoufi-Po oulimenou, Φράγγμα 1999; A. Me etsane, Το Παλαιοχριστιανικό Τέμ μπλο της Καταπο ολιανής Πάρου, Δ Δελτίον της Χρισ στιανικής ογικής Εταιρείας 2 27, 2006, 75–90 Αρχαιολο

Abb. 423: Schra ankenplatte mit Rhomben R und florralem Dekor, unten beschnitten, Museum Iznik, Westtürkei (Niewöhner 2010)

Abb. 424: Hochrrechteckige Schrankenplatten mitt ChristogrammMedaillons und Zwickelblättern, links mit Handla auf, Museum öhner 2020), rech hts lokales GeKonya in Zentralanatolien (Niewö stein, Museum TTirana in Albanien (Parpulov 2020 0)

Abb. 422 2: Guiglia Guidob baldi – Barsanti,, Santa Sofia Costantinopoli 2004 4, 401 Kat. GS.18 8 Abb. 423 3: C. di Bello, La a scultura postg giustinianea oltre e Costantinopoli: le lastre, in: C. C Cecalupo et al. (H Hg.), RACTA 2018 8 (Oxford 2019) 76-82, hier 82 Abb.. 4 Kat. 344 Taf. 39 Abb. 4255: Niewöhner, Aizanoi 2007, 267 K

Abb. 4255: Reliefplatte mitt zweigeschossig ger Säulenstellung, Gökağaç bei Aizanoi in Ph hrygien (Niewöhn ner 2000)

Liturgische A Ausstattung | 157

TTransennen Trransennen od der Schranken nplatten in Du urchbruchsarbeeit gehören zu u den kostbarrsten und zerb brechlichsten A Ausstattungsstü ücken der byzzantinischen Z Zeit und sind en ntsprechend sselten. Sie wu urden vor allem aus →proko onnesischem (Abb. 426–428 8, 456) und a aus →dokimiscchem Marmor (Abb. 455, vg gl. 395) hergestellt und entsp prechend ihreem hohen Wert W und relativ geringem G Gewicht auch über Land weeit transportieert (Abb. 455, 4556). Die Durchb bruchsarbeit gebot g ein klein nteiliges Form menrepertoire, bei dem Schliingbänder sch hon in frühbyza antinischer Zeeit eine Rolle spielen s können (Abb. 428), ob bwohl sie an nsonsten erstt im mittelbyyzantinischen Stteinmetzwesen n allgemeine Verbreitung V fa anden. Häufigeer wurden au uch Tierfigureen und sogar menschliche Büsten dargesteellt. | || Biibliographie: C. B Barsanti, Le transenne, in: A. Guiglia Guidobaldi – C. Barsanti (Hg.)), Santa Sofia di Costantinopoli. LL’arredo marmoeo della grande cchiesa giustinian nea, Studi di antichità cristiana re 60 0 (Rom 2004) 48 89–529; G. Theocharis, Μέτωπο Αγίας Τράπεζας (;)) από την Αγία Σο οφία Θεσσαλονίκ κης, in: A. Semog glou – I. P. Arvaniitidou – E. G. Gounari (Hg.), Lepe etymnos: Studiess in Archaeology an nd Art in Memoryy of Georgios Gounaris (Thessaloniki 2018) 383– 39 94; E. Chalkia, Transennae from Nikopolis, in: Moreau, Archaeolo ogy of a World of C Changes 2020, 303–316

Abb. 426: TTransenne mit Mä äandermuster, Ge emmenkreuz sow wie kleineren K Kreuzmedaillons u und Flechtkreuze en, Sant‘ Apollina are Nuovo in Ra avenna (Wikimed dia Commons)

Ab bb. 426: Deichmann, Ravenna 19 969–1989, Bd. 1 S S. 71 Abb. 62 f.; Bd d. 2, 3 S. 324–32 26 Ab bb. 427: C. Barssanti, Le transen nne, in: A. Guigliia Guidobaldi – C.. Barsanti (Hg.), S Santa Sofia di Costantinopoli. L’arrredo marmoreo de ella grande chiesa giustinianea, Studi di antichità cristiana 60 (R Rom 2004) 489–5529, hier 494 f. Ka at. TN Ab bb. 428: Deichm mann, Ravenna 19 969–1989, Bd. 2 2, 3 S. 324–326 Ab bb. 42 f. Abb. 427: R Rückansicht einerr Transenne mit a aus je vier Swastiken zusammeng gesetzten Medailllons und zentraller Porphyrscheib be, Empore derr Hagia Sophia in Istanbul (Peschllow)

Abb. 428: Transsenne mit Schlingband, Kreuz, ein nem Pfauenpaar und Blattwerk, aus San Michele in Africisco, Musseo Nazionale di Ravenn na (Weber 2007)

158 | Liturgische Ausstattuung

Schrankenplatten, später

Abb. 429: Schra ankenplatte mit geometrischem g Dekor und Kreuzen n, aus einer byzantinischen Kirche von Notion in Asia (Westtürkei), Museum Izmir In nv. 908 (Dennert 2019)

Seit mitttelbyzantinisccher Zeit wurd den Schranken nplatten bevorzu ugt mit Schlin ngbändern in n verschiedeneen geometrischen Formen d dekoriert, insb besondere mit großen und kleeinen Medaillo ons sowie mit R Rhomben. Die Medaillons kön nnen →Kreuzee und diverse O Ornamente entthalten. Die Mo otivik war schon seit frühb byzantinischer Zeit in Form vo on Fußbodenm mosaiken im K Kirchenraum präsent, p nicht ab ber auf →früheeren Schranken nplatten. Dan neben kommeen auch Schran nkenplatten mit m Tierfiguren vor, zum B Beispiel →Adller (Abb. 5), Löwen (Abb. 4778?) oder →Pffauen (Abb. 4331), letztere typ pischerweise p paarweise zu b beiden Seiten eeines zentralen Kreuzes odeer Kelchs, wa as auf das litturgische Gesschehen anspielen und dam mit zusammen nhängen dürftte, daß Schrank kenplatten seiit mittelbyzanttinischer Zeit generell g vor alleem am Templon n Verwendung g fanden. || | Bibliogra aphie: T. Ulbert, Untersuchungen n zu den byzanttinischen Reliefplatten des 6. bis 8. Jahrhunderts,, Istanbuler Mittteilungen 969/70, 339–357 7; M. Büyükkolan nci – G. K. Öztaşşkin, Sel19/20, 19 çuk-Efes Müzesi’nde Serrgilenen St. Jean n Kilisesi’ne ait Korkuluk kkale Üniversitessi Sosyal Levhalarıı ve Templon Arşşitravları, Pamuk Bilimler E Enstitüsü Dergisii 7, 2010, 39–49; J.-P. Sodini, A Slab S with Opposed d Peacocks in the e Xanthos Easterrn Basilica, in: N. AsutayEffenberg ger – F. Daim (Hg g.), Φιλοπάτιον. FFestschrift für A. Effenberger, RGZM M Monographien n 106 (Mainz 2012 2) 135–145 Abb. 429: T. Macridy, Altertümer von Notion, Österre eichische Jahreshefte 8, 1905, 155–173, hier 159 Abb b. 44

Abb. 430: Schra ankenplatte mit Schlingbandmeda S aillons, Museum Yalvaç in Pisidie en, Zentralanatolien (Niewöhner 2 2020)

Abb. 431: Schrankenpla atte mit bandkreuz, Rosettten, Flechtb Pfauen n und Handlauf, aus a Adagüme/Konaklı in Lyydien Ö (Westtürkei), Museum Ödemiş (Niewö öhner 2020)

Liturgische A Ausstattung | 159

G Gerahmte Kä ämpferkapiitelle mit S Schlingband ddekor Seeit mittelbyzan ntinischer Zeitt fanden →gera ahmte Kämpfeerkapitelle mitt Schlingband ddekor allgem meine Verbreitu ung, wobei ähn nliche Motive vorkommen w wie auf mittelbyyzantinischen →Schrankenp platten (Abb. 430). Wahrsccheinlich wurd de der Dekor von den Plattten, zu deren grroßen, rechtecckigen Bildfeld dern er besser paßt, auf die klleineren, trapeezförmigen Kap pitellflächen ü übertragen, in m manchen Fälleen möglicherrweise, weil Platten und Kapitelle zum selben Templon n gehörten. Die Kombin nation aus ein nem größeren Schlingbandm medaillon in deer Mitte und viier kleineren Z Zwickelschleifeen kommt häu ufiger vor und ist als ‚Pen ntaomphalonD Dekor‘ in die w wissenschaftliche Literatur eingegangen (A Abb. 433), den nn dieser histo orische Begrifff ist für einen O Opus sectile-Ma armorfußboden mit dem gleeichen Muster beelegt. Sind diie Medaillons bzw. Schleifeen →bukckelfö örmig vorgewö ölbt, spricht man m von ‚Fünfb buckelkapitelleen‘ (Abb. 434, 4 435).

Abb. 432: G Gerahmtes Kämpfferkapitell mit ve erschlungenen Bä ändern und Zwicke elblättern, wiederrverwendet in derr Großen Mosche ee von Manisa/Ma agnesia, Westtürk kei (Niewöhner 20 006)

| || Biibliographie: Kautzsch, Kapitellsstudien 1936, 206 f.; Dennert, M Mittelbyzantinisch he Kapitelle 1997, 53–63 Ab bb. 432: Denne ert, Mittelbyzanttinische Kapitellle 1997, 192 f. Ka at. 116 Taf. 20 Ab bb. 433: G. Belenes, Ο Γλυπτόςς Διάκοσμος τηςς Παναγίας των Χα αλκέων στη Θεσ σσαλονίκη, in: Va anderheyde – Pe enna, Sculpture 20 008, 231–247, hier 232–239 Ab bb. 434–435: De ennert, Mittelbyzzantinische Kapittelle 1997, 192– 19 94 Kat. 123. 130 TTaf. 22 f.

Abb. 433: G Gerahmtes Kämpfferkapitell mit Ro osette im Schling gband, Panagia Chalkeon in Thessa aloniki, 1028 (Kra amer 1966/7)

Ab bb. 434: Gerahmttes Kämpferkapittell mit fünf Buck keln, Große M Moschee von Manisa/Magnesia, Westtürkei W (Niewö öhner 2006)

Gerahmtes Kämpfferkapitell mit fün nf Buckeln, Muse eum Abb. 435: G Bergama (W Westtürkei), Inv. 2 2194 (Niewöhner 2008)

160 | Liturgische Ausstattuung

Templonep pistyle Steinerne Tem mplonepistylee haben sich b bis auf wenig ge Ausnahmen eerst seit mittellbyzantinischeer Zeit erhalten n, dann aber in n großer Zah hl. Wahrschein nlich liegt da as daran, daß frrühbyzantiniscche Epistyle zu umeist aus Holz mit Metallbeeschlägen besttanden, die Z Zeitläufte nich ht überstanden und später du urch zugleich billigeren un nd haltbareren S Stein ersetzt wu urden. Der mitteelbyzantinisch he Dekor war neuartig, aucch wenn Rhomb ben (Abb. 271)) schon an frü ühen →Soffitteen (Abb. 342), → →Blattfriese (Abb. 334) sch hon an früheen →Gebälken ((Abb. 69, 332,, 333, 335) so owie →Ziborieen (Abb. 366), A Arkaden (Abb b. 297, 436, 4 438) schon au uf frühen →Sup praporten (Ab bb. 351) sowiee →Schranken nplatten (Abb. 425) und Schllingbänder (Ab bb. 66, 297, 334 4, 437) schon b bei frühen →T Transennen (Abb. 428) vo orkamen.

Eine typ pologische Ord dnung erschlieeßt sich bislang nicht, weder iin geographisccher noch in chronologisch her Hinsicht, w was auf eine Vielzahl kleiner lokaler →Werk→ stätten schließen läßtt. || | Bibliogra aphie: H. Buchwa ald, Chancel Barrier Lintels Decora ated with Carved A Arcades, Jahrbucch der österreich hischen Byzantin nistik 45, 1995, 23 33–276; C. Vand derheyde, The C Carved Decoratio on of the Middle a and Late Byzantine Templa, Mitte eilungen zur Spä ätantiken Archäolo ogie und Byzantin nischen Kunstgesschichte 5, 2007 7, 77–111; G. Palliss, Inscriptions on Middle Byzzantine Marble Templon Screens, Byzantinische Zeitschrift 106, 20 013, 761–810 7: C. Vanderheyd de, La sculpture byzantine du IXe e au XVe Abb. 437 siècle (Pa aris 2020) 168 Ab bb. 96 Abb. 438 8: U. Peschlow, M Materialien zur K Kirche des H. Nik kolaos in Myra im Mittelalter, Ista anbuler Mitteilun ngen 40, 1990, 207–258, 2 hier 226 Abb. 4 Taf. 43, 3

Abb. 436: Zwei B Blöcke desselben n Templonepistylls mit Arkaden, P Palmetten und Stiifterinschrift ΕΛΕΝ ΝΗC Δ.ΡΑΠ..Ο.ΚΟ ΟΠΟΥ ΤΟΥ ΔΟΥΛΟ ΟΥ ΤΟΥ Θ(Ε)ΟΥ.Π… …(Π Π)ΑΝΤΑ ΚΑΝΚΕΛΑ ΤΙC ΑΓΙΑC, Museum Konya in Zenttralanatolien (Nie ewöhner 2008)

Abb. 437: Templonepistylblock mit m Schlingbandm medaillons, Rosetten und Stifterin nschrift, Museum m Izmir, Westtürke ei (Niewöhner 2015)

Abb. 438: Mehre ere Fragmente eines Templonepisstyls mit Arkaden, Kreuzen, Salom monsknoten, Palm metten und Rosettten, Nikolauskircche bei Myra in Lykien, Südtürkei (Niewö öhner 2020)

Liturgische A Ausstattung | 161

K Kämpferkapitelle mit Rapportmus R tern Eiinige mittelbyyzantinische →Kämpferkapit → telle sind mit Rapportmustern n dekoriert, die d von →Temp plonepistylen üb bernommen sein könnten, für die sie beesser geeignet errscheinen, zum m Beispiel Säu ulenarkaden m mit Palmetten (A Abb. 439. Vgl. 436, 438) odeer Schlingbänd der mit Rosetteen (Abb. 440–4 442. Vgl. 437). Möglicherw weise ergab sicch die Übereinsstimmung ursp prünglich dara aus, daß Kapitelle und Episstyle zum selbeen Templon g gehörten, was insbesondere bei kleinform matigen Kapiteellen wahrscheeinlich erscheiint (Abb. 439, 44 40). Schon im m 6. Jh. konnten Kapitelle und Epistyle eiinheitlich deko oriert sein, zum m Beispiel im Fall der justiniianischen Halllenanlage am m Hebdomon, dem siebten M Meilenstein auß ßerhalb von →Konstantinop → pel (Abb. 195, 3332).

Abb. 439: K Kleinformatiges K Kämpferkapitell m mit umlaufendem Arkadendek kor, Palmette und d stilisierten Pinienzapfen an den n Ecken, aus Oysu bei Altıntaşş (Kütahya) in Phrrygien (Zentralan nahner 2001) tolien), Musseum Kütahya Invv. 10025 (Niewöh

| || Biibliographie: Den nnert, Mittelbyza antinische Kapitelle 1997, 72–80 Ab bb. 439: P. Niew wöhner, Mittelbyzzantinische Temp plonanlagen aus An natolien. Die Sam mmlung des Arch häologischen Mu useums Kütahya un nd ihr Kontext, Istanbuler Mitteillungen 58, 2008 8, 285–345, hier 3114 Kat. 7 Abb. 11 Ab bb. 440: O. Kund duracı – I. M. Mimiroğlu, Byzantine Stone Works in n the Private Ko oyunoğlu City Museum M of Konyya Metropolitan M Municipality, in: H H. Oniz – E. Asllanhier (Hg.), SO OMA 2009, BAR In nternational Series 2200 (Oxford d 2011) 165-170, hier 166. 170 Ab bb. 13 Ab bb. 441: Aytekin, Bursa Müzesi 20 019, 95 Kat. 49 Ab bb. 85–87 Ab bb. 442: Dennertt, Mittelbyzantinische Kapitelle 19 997, 192 Kat. 113 Ta af. 20

Abb. 440: K Kleines Kämpferk kapitell mit umlau ufenden Schlingb bandmedaillons, Kreuz, und stilissierten Pinienzap pfen an den Ecken, Museum Ko onya in Zentralan natolien, Inv. 56/6 698 (Kramer)

Ab bb. 441: Zweizoniges Kämpferkap pitell mit Pelten-P Palmettenfries, Krreuz, Buckel-Rosetten, Schlingband und Eckblätte ern, Museum Bu ursa (Westtürkei)), Inv. 2683 (Niew wöhner 2006)

Abb. 442: Kämpferkapitell mit Rosetten und Schlingband, aus Phokaia/Eski FFoςa (Westtürkei), Museum Izmir ((D-DAI-IST-5009)

162 | Liturgische Ausstattuung

Kathe edren Kathedrren oder Thro onsitze für den n Bischof oderr vorsitzenden Kleriker bestanden wohl sschon immer zumeist z aus Hollz, und es hab ben sich nur w wenige marmo orne Exemplaree erhalten. Ein nige waren wiee das Synthronon oder die Prieesterbank (Abb b. 400), dessen n Teil sie in deer Regel wohl biildeten, aus P Platten gebaut. Monolithe siind insbesondere in Kleinassien bezeugt (Abb. 443, 44 44), wie das ebeenso für →Tauffbecken gilt, d die ebenfalls in n dieser Region häufig mono olith, anderno orts dagegen zumeist z gebaut waren. Una abhängig von n Material und d Bauweise giilt, daß Kathedrren typischerw weise durch S Sesselform mit Armlehnen vor den Syn nthronon-Sitzb bänken gewöh hnlicher Klerikerr ausgezeichn net waren. A Außerdem hab ben sie Reliefdeekor, etwa in Form von →K Kreuzen. Des weiteren w können n sie Fächer en nthalten die viielleicht zur DepositiD on von n Reliquien u und/oder zur Aufbewahrung des Evangeliums dienten.

Abb. 443: Kathe edra mit Kreuz- un nd Blattdekor, da as obere Ende der Rückenlehne ab bgebrochen, Museum Çorum in Ze entralanatolien 2) (Niewöhner 2012

|| | Bibliogra aphie: P. Androudis, Sur les frag gments d’une cha aire épiscopale b byzantine à Episkopi (Anô Voloss), Βυζαντιακά 22, 2002, 143–168; Reallexikon fürr Antike und Chriistentum 20 (200 04) 656– a. Marmor und a anderer Stein (J. Dresken658 s. v.. Kathedra B.III.a Weiland)) Abb. 443 3: E. Keskin, Küçü ük Asya’da Kutsa al Kent Euchaita ve v Bizans Dönemi TTaş Eserleri ²(Ank kara 2015) 88 f. Abb. 444 4: H. Tezcan, To opkapı Sarayı ve Çevresinin Biza ans Devri Arkeolojiisi (Istanbul 1989 9) 369 Abb. 537

Abb. 444 4: Kathedra mit Kreuzmedaillonss, Museum Konya a in Zentralanato olien, Inv. 87 (Nie ewöhner 2020)

Liturgische A Ausstattung | 163

TTaufbecken G Große, für die ffrühbyzantinissche Erwachseenentaufe nötige Becken wu urden in →Kon nstantinopel un nd Kleinasien hä äufig aus Mon nolithen hergeestellt. Damit die Täuflinge im m Becken tiefeer standen alss der Zelebran nt, waren die M Monolithe typisscherweise ein n Stück weit iin den Boden eiingelassen (Ab bb. 447), was auch daran a abzulesen ist, eite in Bosse da aß dieser unttere Teil der Beckenaußens B beelassen sein ka ann (Abb. 448). Außen sind d die meisten n Becken rech hteckig, rund (A Abb. 445), polyygonal oder krreuzförmig (Ab bb. 446, 447). D Das Innere ist d darüber hinau us öfter tetrako onchal ausgehö öhlt (Abb. 44 46, 447). Auf zwei gegenü überliegenden Seeiten können Stufen hinein und wieder h heraus führen (A Abb. 447, 448). Außenseiteen können Relliefdekor trageen, insbesondeere →Kreuze ((Abb. 446). Im m oberen Rand waren häufigeer (metallene??) Kreuze eingelassen (Abb. 448). In späteerer byzantinisscher Zeit wu urde die Kindsstaufe üblich un nd keine derarrtigen Taufbeccken mehr herg gestellt.

Abb. 445: TTaufbecken aus Harran (Nordmeso opotamien), Kalksstein, Museum Urrfa (Peschlow 200 00)

| || Biibliographie: S. Watta, Spätantike monolithisch he Taufpiscinen au us konstantinopo olitanischer Prod duktion, Jahrbuch h für Antike und Ch hristentum 51, 20 008, 152–187; C. Arıkan, Bursa Müzesi'nden Yeni Biir Yazıtlı Vaftiz Te eknesi, in: Eskiça ağ Yazıları 11 = Ak kron 14 (Istanbul 20 017) 201–216; S. Westphalen, Zum m Fund an der Ku uppelbasilika in M Meriamlik, in: B. J. Diebner et al. (Hg.), Vom Iteru-M Maß bis zu Miriam m bei Marc Chag gall. Festschrift fü ür Claudia Nauerrth (Berlin 2020) 18 89–203 Ab bb. 445: M. Falla a Castelfranchi, L’edificio battesimale a Costantin nopoli, in: I. Folletti – S. Romano (Hg.), Fons vittae (Rom 2009) 10 01–120, hier 118 A Abb. 6 Ab bb. 447: O. A. Alp, The Newlyy Discovered Miiddle Byzantine Ch hurches from Phrygia, in: Archite ecture of Byzantium and Kievan Ru us from the 9th to o the 12th Centurries (St. Petersbu urg 2010) 9–20 Ab bb. 448: Niewöh hner, Aizanoi 20 007, 264 f. Kat. 337 Abb. 129 Ta af. 38

Abb. 446: TTaufbecken mit Φ Φως Zωή-Kreuz, aus Korkuteli in Lyykien (Südtürkei), Museum Elmalı Inv. 2010/345 (N Niewöhner 2020)

Ab bb. 447: Taufbecken in situ in eine en Plattenfußbod den eingelasse en, Baptisterium der Südkirche vo on Başara in Phryygien, Zentralan natolien (Niewöhner 2010)

Abb. 448: Z Zweiteiliges Taufb becken, außen in n den Boden einzulassende Bosssen, Kalfalar bei A Aizanoi in Phrygie en, Zentralanatolien (Niewöhnerr 2001)

Sonstiges

https://doi.org/10.1515/9783110690484-007

166 | Sonstiges

Herste ellung und Bauprozeß

Abb. 449: Apsisstirnbogen der Basilika B von Qalb Loze im nordsyriischen Kalksteinmassiv, Kalkstein, 5. Jh. (Wikimed dia Commons)

Waren → →Steinbrüche und →Werkstä ätten lokal verrfügbar, konnte Bauskulptur w während des B Bauprozesses vor Ort hergestellt werden, zz. B. aus dortt anstehendem m Kalkstein in n →Lykien, →K Kilikien und → →Syrien. Das ermöglichte p paßgenaue Maßanfertigung g und blocküb bergreifende Dekoration von Bögen (A Abb. 348, 449) und Fassadeen (Abb. 450)) des in solch hen Fällen üb blichen, mörtello osen Quaderm mauerwerks. And dernfalls war die Bauskulpttur vor Baubeg ginn zu importieren, typischeerweise Fertig gprodukte, etw wa von den hau uptstädtischen n Marmorvorko ommen auf →P Prokonnesos. Solche Importte blieben zum meist auf Säu ulen beschränk kt, die dann vor Ort mit llokalem Ziegeel- oder Bruchstteinmauerwerk k kombiniert w wurden. Die damit d in jedem F Fall verbunden nen Mörtelfugeen erlaubten es, e übliche Un nregelmäßigkeiten der vorgeefertigten Bau uglieder auszuglleichen (Abb. 451). Die Ma aßschwankung gen der Bauglieeder könnten ssich aus dem iim Steinbruch verfügbaren M Material bzw. den Abmesssungen der Rohlinge R ergeben n haben, die m man wegen dess hohen Materiialwerts möglich hst nicht besch hnitten haben wird. || | Bibliogra aphie: A. Pariben ni, Modalità di a assemblaggio e messa m in opera de elle membrature e architettoniche e nei cantieri romani r e bizantini (I–VI sec. d.C.), in: Decor. Decorrazione e archite ettura nel 7 mondo romano, Thiasos monografie 9 (Rom 2017) 743–752; eni, Marble Masons on Stage, in: Moreau, Archaeo ology of a A. Paribe World of Changes 2020, 2 221–230

Abb. 450: Kapellle von Burğ ed De eirune im nordsyyrischen Kalkstein nmassiv, Nordwe estansicht mit um mlaufenden Profile en, Kalkstein (Wikimedia Com mmons)

9: Strube, Baud dekoration Kalkssteinmassiv 1993. 2002, Abb. 449 Bd. 1 S. 9 95 Taf. 39 f. Abb. 450 0: A. Naccache, Le décor des églises de villagess d'Antiochène du u 4e au 7e siècle ((Paris 1992) Taf. 257 f. Abb. 451: Deichmann, Ravvenna 1969–1989 9, Bd. 2, 2 S. 89

Abb. 451: Schwa ankende Maße de er von Prokonnessos importierten, marmornen Basen (Abb. 319) und d Säulen sowie d der darüber errich hteten Arkaden von San Vitale in Ravenna, 547 eingeweiiht (F. W. Deichmann)

Sonstiges | 167

W Werkmarken n W Werkmarken in n Form von griechischen n Buchstaben (A Abb. 452, 453)) und deren Kombinatione K en (Abb. 454) sttehen typischeerweise auf UnterU oder Ob berlagern von Baugliedern, seeltener an sich htbaren Stelleen. Besonders hä äufig sind sie an Arbeiten aus a dem großeen Werkstattko omplex von → →Prokonnesos bzw. →Konsta antinopel bezeeugt. In kleineeren, überscha aubaren Steinm metzbetrieben w wird hingegen k kaum Bedarf bestanden b haben. Die Marken n dienten in jedem Fall derr Zuordnung, ab ber im Einzelffall werden ihn nen unterschieedliche Funktionen zugeschrieben: (a) alss Steinmetzzeicchen zum Arbeeitsnachweis eeines Steinmeetzen oder Vorrarbeiters; (b) alls Versatzzeichen zur Anga abe der Stellee, für die ein Sttück paßgena au gearbeitet wurde; w (c) alss Versandzeich hen zur Zusch hreibung an eiinen Auftraggeeber oder ein Bauprojekt. Versandzeichen sind an n prokonnesisch/konstantiopolitanischen n Exporten zu u entfernten Bauprojekten no id dentifiziert wo orden. Versatzzeichen erford dern dagegen tyypischerweise räumliche Nä ähe von Steinm metzwerkstatt un nd Bauplatz, zz. B. lokal vor Ort hergestelllte Bauglieder deer Kirchen von n Milet in Karrien (Abb. 4522–454). Steinm metzzeichen kö önnen darauf hindeuten, w wie viele verscchiedene Meisster an einem Projekt und ssogar an einzeelnen Kapitellen beteiligt waren, z. B. im Fall der →Hagia Sophiaa, und daß verschiedene Baauten zur selbeen Zeit entstan nden sein mü üssen, weil dieeselben Steinm metze daran gea arbeitet haben n. | || Biibliographie: E. R Russo, Sulla lavo orazione dei capitelli di S. Sofia dii Costantinopoli,, Byzantinistica 18, 2017, 49–1113; G. Marsili, Arrcheologia del ca antiere protobizan ntino (Bologna 20 019)

Abb. 452: K Korinthisches Kap pitell mit Werkma arke P auf dem Ob berlager, Große Kirche von Milet in Karien (Westtü ürkei), 6. Jh. ener). Vgl. Abb. 10 02 (Müller-Wie

Ab bb. 452–454: Nie ewöhner, Milet 20 016, 30. 130. 133 3. 177 Kat. GK31. GK K41. MK100

Ab bb. 453: Pfeilerba asis mit Werkmarrke Δ auf dem Ob berlager, Mich haelskirche von M Milet, frühes 7. Jh h. (Niewöhner 20113)

Abb. 454: B Bossenbasis einer Doppelhalbsäu ule mit Werkmarke IB, Große Kirch he von Milet, 6. Jh h. (Niewöhner 2008)

168 | Sonstiges

Vertrie eb Überlan ndtransport wa ar unpraktisch h und teuer, weshalb w schweree Steinmetzarbeiten vorzug gsweise lokal besorgt wurden n, es sei denn,, der Seeweg sstand zur Verffügung. Auf ihm m wurden in frü ühbyzantinischer Zeit insbessondere →proko onnesische Feertigprodukte b bis in den Scchwarzmeerrau um, die Adria a und den Nah hen Osten exp portiert. Das giltt sowohl für B Bauskulptur alss auch für litu urgische Ausstatttung, wie enttsprechende F Funde an Land d sowie Schiffsw wracks bezeug gen. →B Buntmarmor un nd Sonderanfe fertigungen, diie lokal nicht veerfügbar wareen, aber als beesonders kostb bar galten, wu urden auch w weite Strecken über Land transportiert, in nsbesondere reelativ leichte S Stücke wie →T Transennen (A Abb. 455, 4556) und Wan ndverleidungssplatten (Abb. 4557) sowie die zugehörigen P Pilaster (Abb. 24, 29, 44).

Abb. 455: Figürliche Reliefs einerr Durchbruchsarb beit (Fische, Flüd mit Unterarm un nd faltigem Gewa and), dokimische er gel, rechte Hand Marmor, Akropo olis von Justiniana Prima/Caričin G Grad in Dakien, zweites Drittel 6 6. Jh., Museum Le eskovac (Niewöhn ner 2010)

Abb. 456: Pflanzzliche Reliefs einer Durchbruchsarbeit, prokonnessischer Marmor, A Akropolis von Justiniana Prima/Ca aričin Grad, zwei-tes Drittel 6. Jh.,, Museum Leskovvac (Niewöhner 2 2010)

|| | Bibliogra aphie: J.-P. Sodin ni, Le commerce des marbres en Méditerranée, 5 Reunio d’arqu ueologie cristian na hispanica (B Barcelona 2000) 42 23–448; E. F. Casstagnino Berlingh hieri – A. Pariben ni, Byzantine Mercchant Ships and Marble Trade, S Skyllis 11/1, 20111, 64–75; J. Leidwa anger, New Investtigations of the 6 6th c. A.D. ‚Churcch Wreck‘ at Marza amemi, Sicily, Jo ournal of Roman n Archaeology 31, 3 2018, 339–356 hner – W. Procha aska, Die marmo orne AusAbb. 4555–457: P. Niewöh stattung.. Herkunft und Fu unktion, in: B. Bavant – V. Ivanise evic (Hg.), Caričin G Grad 4. Catalogu ue des objects d des fouilles anciennes et autres éttudes, Collection n de l’École fran nçaise de Rome 75 (Rom 2019) 334 4–348

Abb. 457 7: Plattenfragmen nt, Greco scritto vvom Cap de Garde e in Algerien, Unterstadt von Justin niana Prima/Cariičin Grad in Dakie en (Balngsdepot kangebirrge), zweites Dritttel 6. Jh., Grabun (Niewöhn ner 2010)

Sonstiges | 169

W Werkstätten n Frrühbyzantinische Marmorwerkstätten sch heinen jeweils an n einen →Stteinbruch geb bunden gewesen zu sein (A Abb. 461), wo sie Fertigprod dukte herstelltten, die dann → →vertrieben wu urden, etwa →Dokimion, → → →Prokonnesos bzzw. →Konstan ntinopel, und →Sivec. (Verreinzelt komm men auch unffertige Stücke vor: Abb. 458–460.) Die geenannten Vorrkommen und Werkstattkom mplexe zeichneeten sich jeweeils sowohl hiinsichtlich derr Beschaffenheeit des Marmo ors als auch deer Bearbeitungsqualität aus. M Mit den gleichen Materialien n und in gleicher Qualität w wurden von den nselben oder eng e verbunden nen Werkstätteen sowohl Ba auskulptur als auch liturgissche Ausstattu ung hergestelllt und vertrieeben, und beiides erlangte w wohl nicht zuleetzt dank kaiseerlicher Aufträ äge überregiona ale, normativee Bedeutung. Kalkstein n steht, anders als der selltenere Weißm marmor, vielero orts in ähnlich her Güte an un nd wurde von eiiner größeren Zahl kleinereer Werkstätten n am oder in deer Nähe des jeeweiligen Bau uplatzes gebrocchen und bearrbeitet, was niicht zuletzt Transportkosten n sparte, etwa in n →Syrien (Abb b. 462), →Kilik kien und →Lykiien. Seit mittelb byzantinischerr Zeit, als die großen Marm morbrüche eing gestellt waren,, scheint auch h dieses Materiial von kleineen, wohl eher kurzlebigen Wanderwerksttätten ohne no ormative Wirk kung bearbeiteet worden zu seein, denn die Produkte kön nnen sich von n Gebäude zu G Gebäude stark unterscheideen, und es istt auch keine sttringente chro onologische Entwicklung E zzu erkennen. D Das gilt wiederrum sowohl fü ür Bauskulpturr als auch für diie liturgische A Ausstattung.

Unfertiges Kämpferkapitell für eine Fenstersäule mit m Abb. 458: U Paaren von Zweigen, Deutscches Archäologische Institut Berlin (Peschlow)

Abb. 459: U Unfertiges, mehrzzackiges Kompossitkapitell mit Girlande oder Feston n, Philippi in Mak kedonien (Niewöh hner 2014)

| || Biibliographie: C. Bouras, Unfinisshed Architecturral Members in M Middle Byzantine Greek Churches, in: J. J. Emerick – D. M. Deliyanniis (Hg.), Archaeo ology in Architeccture. Studies in Honor of Cecil L. Striker (Mainz 2 2005) 1–9; C. Barsanti – A. Guigllia Guidobaldi – a byzantina, in: A.. Paribeni, Le offficine dell'imperratore. Marmora A.. C. Quintavalle ((Hg.), Medioevo. Le officine, I con nvegni di Parma 12 2 (Mailand 2010 0) 118–151; O. Karagiorgou, An Early Byzantine Sttonemason and His Workshop: New N Evidence fro om Amorium, in: P.. Petridis – B. Foskolou (Hg.), Δασκάλα. Απόδο οση Τιμης στην Ομότιμη Καθηγήτρ ρια Μαίρη Παναγγιωτίδι-Κεσίσογλο ου (Athen 2015) 77–198; A. Parib beni, Marble Massons on Stage, in: Moreau, Ar17 ch haeology of a World of Changes 20 020, 221–229 Ab bb. 458: W. Hoep pfner – F. Neumeyyer, Das Haus Wie egand von Peter Be ehrens in Berlin--Dahlem, Das De eutsche Archäolo ogische Institut. Ge eschichte und Do okumente 6 (Main nz 1979) 182 Abb b. 215 Ab bb. 459: M. Pa anayotidi, Quelq ques chapiteauxx inachevés de Ph hilippes, Byzantion 42, 1972, 423–430 Ab bb. 460: Brüx, Fa altkapitelle 2008,, 273 f. Kat. 99 Ta af. 21

Abb. 460: U Unfertiges Faltkap pitell mit quadrattischer Abdeckplatte, von einer Halle entlang der H Heiligen Straße vvon Didyma in Karien 2) (Westtürkeii), Museum Milet (Niewöhner 2012

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Archäomettrie Archäometrissche Provenien nzanalysen vo on Gesteinspro oben erlauben n es in solcheen Fällen, in denen sich diie chemischen Fingerabdrüccke unterscheeiden, die Zu usammengehö örigkeit von →S Steinbrüchen und Artefakteen auszuschließeen (Abb. 461).. Die Methode hat sich insbeesondere für W Weißmarmore etabliert, wobei neben dem m Isotopengeha alt auch diverrse andere cheemische Eigen nschaften anallysiert und multivariat m (sta atistisch) ausgeewertet werdeen können, um u eine größ ßere (negativee) Trennschärfe zu erreichen. Die (posittive) Zuordnun ng von Artefak kten und Stein nbrüchen bzw w. →Werkstätten erfolgt an nschließend an nhand von ku unsthistorischeen Kriterien (Stil, Formenreepertoire, Bea arbeitungsweisse) sowie logiistischen Erwä ägungen, denn n →Vertriebs- bzw. Transportwege spielteen

unter vvormodernen Bedingungen eine entscheeidende Rolle beei der marmorn nen Ausstattun ng von Baupro ojekten. || | Bibliogra aphie: C. Vande erheyde – W. Prrochaska, Le marbre en Bulgarie à la période byzantine. L’apport de l’étude des scculptures ol, Bulletin de co orrespondance he ellénique architectturales de Sozopo 135/1, 20 011, 351–375; V. Barbin – J. J. Herrmann – A. Mentzos – A. van de en Hoek, Calciticc Marble from Thasos and Procon nnesos in Nea Ancchialos (Thessaly) and Thessa aloniki (Macedonia), in: D. Matetiić Poljak – K. M Marasović (Hg.), A ASMOSIA 11 (Sp plit 2018) 311–320 üyüks, Iron Age Hill Top Abb. 4611: P. Niewöhner,, Bronze Age Hü Forts, Ro oman Poleis, and d Byzantine Pilgrrimage in Germia a and Its Vicinity, Anatolian Studies 63, 2013, 9 97–136, hier 10 03 f. 117 Abb. 24

Abb. 461: Multivvariable Provenie enzanalyse antike er und byzantinisscher Marmorarte efakte aus der Ge egend von Germia a in Galatien (Zen ntralanatolien); die Hälftte der Artefakte (blaue Punkte) istt einem lokalen S Steinbruch (Gecek k, blaue Ellipse, vvgl. Abb. 463, 46 64) zuzuordnen, die d andere Hälfte (rote Punkte) stammt offfenbar von einem m anderen, bislan ng unbekannten Steinbruch (rechte Blase); Untersschiede in Formen nrepertoire und Bearbe eitungsweise lassen erkennen, da aß die beiden Ma armorsorten von zzwei verschieden nen Steinmetzbettrieben bearbeite et wurden (Prochaska 2013)

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S Steinbrüche e Fü ür Steinbrüch he spielten neb ben der Verfü ügbarkeit des Rohstoffs auch die Lage und verkehrstechn nische Anbindu ung eine wich htige Rolle, den nn Transport ü über Land war un npraktisch un nd teuer. Küsteenorte versorg gten sich desha alb zumeist au uf dem Seeweeg, zum Beispiiel von →Proko onnesos. Im Landesiinneren wurdee aus dem gleeichen Grund üb berwiegend m mit lokal verffügbarem Matterial gebaut, un nd gegebenen nfalls gibt es im Inland tyypischerweise reelativ viele kleeine Steinbrüche jeweils in d der Nähe von Bauplätzen. (Allternativ domiinierte Lehmbauweise.) Bei Kalkstein, der vvielerorts in bra auchbarer Qua alität ansteht, ko onnte das Matterial am Baup platz selbst geebrochen und au uf diese Weisse zum Beispieel der Grund planiert und Ziisternen angellegt werden (A Abb. 462). In hartem Material wie Marmor sind nicht selten vo ormoderne Ab bbauspuren erhalten e (Abb b. 463), typisccherweise etw wa von großen n, längsrechteeckigen Quadeern, die zunä ächst mit Haccken freigestelllt und dann ab bgebrochen w wurden (Abb. 464). 4 Was die Organisation an nging, waren n frühbyzantin nische Marmo orvorkommen tyypischerweise fest mit einer e →Steinm metzwerkstatt (A Abb. 461) oder einem Werrkstattkomplex x verbunden, ettwa →Dokimio on, Prokonneso os und →Sivecc. Weiße Marrmorbrüche auf a der Ägäissinsel Thasos so owie verschied dene Vorkomm men von →Bu untmarmoren w waren ebenfallss von überreg gionaler Bedeu utung. In späteerer byzantinsiicher Zeit kam m der Abbau d dagegen weitgeehend zum Erlliegen, und sta attdesse überw wog →Wiederveerwendung. | || Biibliographie: J. C. Fant (Hg.), Ancient Marble Quarrrying and Trade, BA AR International Series 453 (Oxfo ord 1988); T. Kozzelj – M. WurchKo ozelj, Les carriè ères de marbre à Thasos à l’ép poque proto-byza antine, in: F. Baratte et al. (Hg.), Mélanges Jean-Pierre Sodini, Trravaux et Mémoirres 15 (Paris 20055) 465–486 Ab bb. 462: W. Zakk kour, La chiesa di d Mushabbak ne ell’area del Massiccio Calcareo, Po orphyra 4/10, 200 07, 52–68, hier 6 66 Abb. 13 Ab bb. 463–464: P. Niewöhner, Bron nze Age Hüyüks, IIron Age Hill Top Fo orts, Roman Pole eis, and Byzantin ne Pilgrimage in Germia and Its Viicinity, Anatolian Studies 63, 2013 3, 97–136, hier 10 03 f. 117 Abb. 25

Abb. 464: Aufsichtt einer Abbruchsttelle rechteckiger Quader, Gecek Niewöhner 2010) wie Abb. 463 (N

Abb. 462: K Kalksteinbruch/Z Zisterne und Basilika (vgl. Abb. 14)), Mushabbak k im nordsyrische en Kalksteinmasssiv (Wikimedia Commons)

Werkzeugspuren im antiken Marm morsteinbruch von n Abb. 463: W Gecek bei G Germia in Galatien, Zentralanatolien (Niewöhner 20 010)

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Buntm marmore Buntma armore waren seit Alters heer besonders begehrt, b teuer u und prestigeträ ächtig, wesha alb auch weitee Überlandtransporte in Kauf genommen wurden n (z. B. Abb. 4557). Vielfach h handelt es sich h um Konglom meratgestein, d das aufgrund g großer Einschllüsse für Bausskulptur nur ein ngeschränkt veerwendbar wa ar und in ersteer Linie als Bod denbelag (auch Opus sectille) und insbessondere zur Wan ndverkleidung g diente (Abb. 465, 466). In frühbyzantinisscher Zeit wareen unter andeerem Verde anttico aus Thessallien, Gaeco sccritto aus Algeerien (Abb. 4557) und Porphyrr aus Ägypteen weit verbrreitet. Kontrasstreiche Maserung wurde in symmetrischeer Anordnung zu zusätzlich her Musterung g von Böden u und Wänden genutzt (Abb. 466). Dan neben waren b bunte Säulenschäfte (in Kom mbination mit weißen Basen n und Kapitelllen) beliebt un nd wurden auch nach dem Prinzip der → →Varietas meh hrfarbig kombin niert (Abb. 13, 155, 254, 256,, 322, 324). Bei der ling waren bun turgisch hen Ausstattun nte →Templon npfosten (mit weeißen Kapitelllen Abb. 26, 407, 467) alllgemein verbreittet (Abb. 4033). Außerdem m wurden →A Ambone ganz od der teilweise au us Buntmarmo or hergestellt. Abb. 465: Buntm marmorne Wandvverkleidung in der Sophienkirche von Istanbul, un nten Verde antico o, oben Einlegearbeit (Niewöhner 200 07)

|| | Bibliogra aphie: V. Melfos, Green Thessaliian Stone. The Byzantine B Quarries and the Use of a Unique Archite ectural Material from the ord Journal of Arcchaeology 27, 2008, 387– Larisa Arrea, Greece, Oxfo 405; G. P Pallis, Πολύχρωμα α Μάρμαρα σε Μεσοβυζαντινά Τέ έμπλα της Ελλάδας,, ΑURA 3, 2020, 2 255–278 Abb. 4655: J. J. Herrmann – A. van den H Hoek, Paul the Silentiary, Hagia So ophia, Onyx, Lydia, and Breccia C Corallina, in: ASM MOSIA 11 (Split 20118) 345–349 Abb. 466 6: O. Karagiorgo ou, "... και Ατρακίς Οππόσα (Μ Μάρμαρα) Λευροίς Χθων Πεδίοις Ε Ελόχευσε...": το Λατομείο του ΟμορφοΛαρίσης και η Συμβολή του σττη Βυζαντινή Τέ έχνη, in: χωρίου Λ Αρχαιολο ογικά Τεκμήρια Β Βιοτεχνικών Εγκα αταστάσεων κατά τη Βυζαντινή Ε Εποχή (Athen 200 04) 183–219. 3855–386, hier 190– –192. 217 Anm. 29

Abb. 466 6: Südwestecke d des Schatzhauses von San Marco o in Venedig, im 13. Jh. mit Buntmarmor aus Ko onstantinopel ve erkleidet, derem in spiegelssymmetrischer A Anordnung unter and (Niewöhn ner 2010)

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B Bemalung un nd Farbfasssung Bauskulptur, zu u deren Anferttigung →Buntmarmor etwa au ufgrund von E Einschlüssen in i der Regel n nicht geeignet w war, konnte sta attdessen bem malt (Abb. 469; selten) oder fa arblich gefaßt werden. Bislang ist das a allerdings nur veereinzelt nachgewiesen und u nicht kla ar, was auf scchlechten Erha altungszustand zurückgeht und wie häufig tatsächlich ffarblich gefaßtt wurde. Zu untersch heiden sind zu um einen einee vollständige arbfassung bzzw. Vergoldung g, die sich mitt für die liturFa giische Ausstatttung belegten Edelmetallbeeschlägen auf hö ölzernem Kerrn vergleichen n läßt. Klein ne vergoldete Kapitelle könn nten denn au uch zum Tem mplon gehört ha aben (Abb. 467). Zum andereen konnte farb blich zwischen n Reliefgrund un nd Reliefoberffläche unterscchieden werdeen: Eine helle O Oberfläche bzw w. ein dunkler Grund konn nten die Wirku ung in ähnlich her Weise versstärken wie →D Durchbruchsarrbeit mit tieff verschattetem Grund (Ab bb. 370, 468. V Vgl. 289 ohne Farbfassung). Dabei komm mt auch die allleinige Fassun ng der Reliefob berfläche vor ((Abb. 151).

Abb. 467: K Kleinformatiges k korinthisches Kap pitell mit großgezzackten Blättern n und Spuren von n Vergoldung, auss Pappa/Tiberiup polis/ Yunuslar in Lykaonien (Zentralanatolien), Mu useum Konya Inv. 1119 (Niewöhnerr 2008)

| || Biibliographie: M. Altripp, Beobach htungen zur Polyychromie byzantin nischer Bauplastik in Griechenlland, Jahrbuch der österreichiscchen Byzantinisttik 52, 2002, 259–270; 2 C. Barrsanti, Scultura diipinta a Bisanzio o, in: P. A. And dreuccetti – D. B Bindani (Hg.), Il co olore nel Medioevvo, Collana di stu udi sul colore 5 (Lucca 2016) 61– 86 6 Ab bb. 467: I. H. Mert – P. Niewöhne er, Blattkapitelle in Konya, Istanbu uler Mitteilungen n 60, 2010, 373–4 410, hier 406 f. Kat. 23 Abb. 36 Ab bb. 468 H. Belting – C. Mango – D. Mouriki, Th he Mosaics and Frrescoes of St. M Mary Pammakarisstos (Fethiye Cam mii) at Istanbul, Du umbarton Oaks S Studies 15 (Washiington DC 1978) TTaf. 9 Ab bb. 469: S. Blažževska, Early Ch hristian Wall Pain ntings from the Ep piscopal Basilica in Stobi (Stobi 2012) 18

Abb. 468: K Kämpferkapitell m mit Füllhörnern, B Blattranke, LotusPalmettenfrries auf der Abde eckplatte und zwe eifarbiger Fassun ng, wiederverw wendet im Parekklesion (um 1310) des PammakarisstosKlosters/Fe ethiye Camii in Isttanbul (Niewöhne er 2007)

Ab bb. 469: Pfeifenk kelchkapitell eine er Doppelhalbsäu ule aus dem Apsissfenster der frühbyzantinischen B Bischofskirche vo on Stobi in Nordm mazedo onien; rechts (inn nen) Sinopien ein nes Staurogramm ms mit Pfau sowie e Vergoldung; link ks daneben weiß ße Mörtelreste vom Ansatz des Fen nsters (N Niewöhner 2011)

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Stifterr- und Bittin nschriften Stifterin nschriften kon nnten von vorn nherein angeleegt sein, z. B. üb ber Türen (Abb b. 471) und au uf →Monogram mmkapitellen. A Andere, kleineere Inschriften n auf (Rand-) Leisten dürften n dagegen nachträglich hinzzugefügt word den sein (Abb. 1112, 349, 359, 4 436, 437), wah hrscheinlich vo on lokalen Steiinmetzen. Letzzteres dürfte a auch für Bittin nschriften geltten, die auf divversen freien F Flächen im K Kirchenraum vorkomv men, hä äufig in Form vvon Graffiti, ab ber gelegentlicch auch sorgfälttig ausgeführt (Abb. 470). || | Bibliogra aphie: G. Pallis, M Messages from a Sacred Space. The T Function of tthe Byzantine S Sanctuary Barrie er Inscriptions (9th–14th Centuriess), in: I. Berti et al. (Hg.), Writing g Matters, Materiiale Textkulturen 14 (Berlin 2017) 145–159; F. Stro oth, Die Monogra ammkapider Sergios- und d Bakchoskirche und der telle der Hagia Sophia, d e – Frühes Christentum – Byza anz B/45 Irenenkirrche, Spätantike (Wiesbad den 2021)

Abb. 470: Kreuzz auf Stufensocke el und Bittinschrifft Κ(ύρι)ε βοίθη ττο σο δούλο Γεoργίίο επειστίκοντος „Herr hilf Deinem m Diener Georg dem Vorsteher“, linker Säulenscchaft vor der Mitte eltür zum S-Schifff ewöhner 2000) der Johanneskirrche von Ephesoss, Westtürkei (Nie

Abb. 470 0: S. Pedone, Un na singolare botttega di lapicidi bizantini attiva a H Hierapolis, Efeso e Sardi, Acta ad d archaeologiam et artium historiam m pertinentia 300 0, 2019, 217–236, hier 223 Abb. 14 4, 2 Abb. 4711: C. Strube, Al Andarin, das antik ke Androna, RGZM Monographien n 121 (Mainz 20055) 33–37 Taf. 22, 1

Abb. 471: Türstu urz südlich der Ha auptkirche (im Hiintergrund) von A Androna in Syrien n, mit Staurogram mm-Medaillon und Stifterinschrift: Αυτή η πύλη του Κυρίου υ δίκαιοι εισελεύσονται εν αυτή (LLXX Psalm 117:20 0) του αγίου Μιχαή ήλ „Dies ist das TTor zum Herren, G Gerechte dürfen hineinh gehen (im Name en) des heiligen Michael“, M Basalt (Niewöhner 1998 8)

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G Grabstelen G Grabstelen sind typischerweeise lokale P Produkte und beezeugen lokale handwerklicche und spracchliche Fähigkeeiten. In →K Konstantinopell und im no ordwestlichen Kleinasien hattten sie häufig ger Kreuzform m (Abb. 472). A Anderswo wareen sie lediglicch mit →Kreuzzen dekoriert (A Abb. 473, 474)). Sie konnten n aufwendig b bearbeitet, gegllättet und abg gerundet (Abb b. 472, 473) o oder teilweise na aturbelassen ssein (Abb. 474)).

Ab bb. 472: Kreuzförrmige frühbyzanttinische Grrabstele mit Inschrift: † Ενθάδε κα ατακίτε Λα απετία γυνή Θεόδ δορος κουβίτορος εττελιόθη μη(νί) Δεκεβρίου ινδ(ικτιώ ώνος) α † „Hier ruht Lapetia, Frau von Theod dor dem andvermesser (?); sie starb im Mo onat La De ezember in der ersten Indiktion“, Museum m Istanbul Inv. 58 885 (Niewöhner 2007) 2

|| hie: S. Altun – Ö Ö. Altun, Isaura Antik Kentindeki Haç Bibliograph Temalı Mezzar Stelleri, Selçuk Üniversitesi E Edebiyat Fakültessi Dergisi 36, 20116, 481–496; E. Ivison, Funerary A Archaeology, in: P. Niewöhner (Hg g.), The Archaeo ology of Byzantin ne Anatolia (New w York 2017) 160–1175 Abb. 472: H H. Kalkan – S. Şahin, Epigraphische Mitteilungen aus Istanbul 2. K Kreuzförmige Gra abstelen aus Kon nstantinupolis, EpigraE phica Anato olica 24, 1995, 13 37–148, hier 140 ff. Kat. 4 Abb. 474: Cf. K. Bittel, Ch hristliche und jüdische Grabstein ne, in: ders. et al. (Hg.), Boğazköy 5. Funde aus den Grabungen 197 70 und 1971 (Berlin n 1975) 108–113

Ab bb. 473: Abgerund dete frühbyzantin nische Gra abstele mit Kreuzz und Inschrift: Éννθα καττάκιτε το της μακ καρίας μνήμης πη ηδίον Στέ έφανος „Hier ruht der Sohn selige en Angedenkens, Step phan“, Museum A Antakya//Antiochia (Niewöhner 2001)

b. 474: Halbseitig g bearbeitete früh hbyAbb zan ntinische Grabste ele mit Kreuz, Rossetten und d Inschrift: Μνήμα α Τιβερίου „Zur ErinneE rung an Tiberios“, Boğazköy/Hattuşa a in ntralanatolien (Niewöhner 2009) Zen

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Preßg gewichte miit Kreuzdek kor Große ssteinerne Gewiichte zur Fixieerung der Hebeebäume von Spiindelpressen ffür Öl und Weein sind an zeentralen Drehpfa annen für diee Spindel sow wie an flankieerenden Schwalb benschwänzen n zur Fixierun ng des Gewin ndes zu identifizzieren (Abb. 4 476, 477). Sie sind im Mitttelmeerraum w weit verbreitet und zumeist undekoriert, aber in Kleinasien und →Kon nstantinopel kö önnen sie mit →Kreuzen, Kreeuzmedaillonss (Abb. 476, 477), Kreuzen auf a Globen (Ab bb. 475) und m mit Pflanzen d dekoriert sein. Damit einher g geht öfter auch h eine besondeere, polygonale Form, gelegen ntlich in Kombination mit Nisschen (Abb. 4775). Derr Kreuzdekor w war vielleicht nur von der christlic chen B Bedeutung von n Öl und Weein inspiriert, könnte darüberr hinaus aberr auch angezzeigt haben, daß d die Pressen n der Kirche od der Klöstern geehörten.

Abb. 475: Oktog gonales marmornes Preßgewicht m mit zentraler Drehpfanne, Ädikula-Nischen un nd Kreuzen auf Glloben, Museum Istanbul (Niewöhner 2007)

|| | Bibliogra aphie: E. Ayalon – R. Frankel – A. K Kloner (Hg.), Oil and a Wine Presses in Israel from th he Hellenistic, Ro oman, and Byzan ntine Periods (Oxxford 2009); P. Niewöhner, The Riddle of the Anatolian A Cross Sto ones – Press Weights for Church or Monastic Esta ates?, in: Moreau, Archaeology off a World of Changes 2020, 327–336; 3 S. Mitche ell – P. Niewöhne er – A. Vardar – L. E. Vardar, Chu urch Building and d Wine Making Ea ast of Ankara. Re egional Aspects of o Central Anatolia in the Early Byza antine Period, Gep phyra 21, 2021, 199-229 Abb. 4755–477: P. Niewöh hner, Das Rätsell der anatolische en Kreuzsteine, in n: A. Külzer and M. Popović (Hg.)), Space, Landsca apes and Settleme ents in Byzantium m. Studies in Hisstorical Geograph hy of the Eastern M Mediterranean P Presented to Johannes Koder, Sttudies in Historica al Geography and d Cultural Heritag ge 1 (Wien 2017) 251–264 Abb. XIII 1–3

Abb. 476: Marm mornes Preßgewiccht mit zentraler D Drehpfanne, schlüsselförmig g flankiert von Schwalbenschwänzzen, Kreuzmedailllons und Efeu, M Museum Çorum, Zentralanatolien Z (Niewöhner 2012 2)

Abb. 477 7: Marmornes Preßgewicht mit zen ntraler Drehpfann ne, seitlichen Schwalbenschw wänzen, verschie edenen Kreuzen und u Efeu, ner 2012) Museum Çorum (Niewöhn

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B Blattkreuze Kreuze in organ nischer Verbin ndung mit Bla attwerk waren in n frühbyzantin nischer Zeit selten (Abb. 1577, 268), später da agegen die Regel, vor allem auf Bauskulptur (Abb. 252, 48 80, 481) und d insbesonderee auf →Kämp pferkapitellen (A Abb. 247, 419, 420, 479), seeltener bei derr liturgischen A Ausstattung (A Abb. 164, 380, 409, 478). Tyypischerweise isst das Blattweerk, etwa Palm metten (Abb. 1164, 247, 252, 40 09, 419, 480) oder Efeu (Abb. 479, 481), d durch Ranken m mit dem Kreuzfu fuß verbunden n. | || Biibliographie: Rea allexikon zur byzantinischen Kunsst 5 (1995) 224– 24 40 s.v. Kreuz II.B.II.a Architektur und u Dekoration (G G. Galavaris) Ab bb. 479: Dennert, Mittelbyzan ntinische Kapite elle 1997, 190 Ka at. 98 b Taf. 17 Ab bb. 480: C. Barssanti – A. Guigliia Guidobaldi – A. Paribeni, Le offficine dell'imperratore. Marmora byzantina, in: A A. C. Quintavalle (H Hg.), Medioevo. LLe officine, I convvegni di Parma 12 2 (Mailand 2010) 1118–151, hier 141 A Abb. 4 Ab bb. 481: A. Papa alexandrou, The Church of the Viirgin of Skripou (D Diss. Princeton 19 998)

Ab bb. 479: Gerahmttes Kämpferkapittell mit Kreuz und d Dreiblättern, M Museum Bursa (We esttürkei), Inv. 27 725 (Niewöhner 2 2006)

Abb. 481: Eckg gesims mit Efeublattk kreuzen unter Ark kaden mit tordierte en S Säulen, flankiere enden Efeuranken un nd Pfauen, Theotokos von Skripou in B Böotien (Mittelgriiechenland), 873/87 74 (Peschlow)

Abb. 478: S Schrankenplatte m mit Schlingbandd dekor, Blattkreuzzen, Rosetten un nd jagenden (?) V Vierbeinern, unten gebrochen, Mu useum Konya in Ze entralanatolien (N Niewöhner 2020)

Abb. 480: FFensterpfeilerbassis mit Blattkreuz und flankierenden Halbpalmettten, Nordkirche des Lips-Klosterss/Fenari Isa Camii in Istanbul, 90 08 geweiht (Niew wöhner 2006)

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Mörse er

Abb. 482: Handmörser mit abgefflachter Standfläche und vier Grif-fen, einer mit Au usguß, die anderen mit Ritzzeiche en Φ und X bzw. mit Kreuzschrafffur, auf dem oberen Rand die chriistliche Bittinschrift Κύριε β βοήθι Ευγένιω Τούπλα, lokaler Ma armor, Museum Kütahya in Zentralanatolien, Inv.. 65 (Niewöhner 2 2001)

Mörser in Form von n dickwandig gen Steinschallen mit abgefla achter Standflläche waren seit Alters her h gebräuchllich. Bei kleineeren, beweglicchen Schalen konnten k Griffe zum Festhalten n dienen und A Ausgüsse aufn nehmen (Abb. 482, 483). Eine symmetrischee Anordnung von v vier Griffen ergab sich au us der optimalen Ausnutzun ng eines kubisch hen Rohlings, in dessen D Diagonalen diee Griffe Platz fa anden; das b belegen unferttige Stücke, die d den ursprün nglichen Block k noch erkenneen lassen. Ein nige Handmörsser lassen sich h anhand von christlic chen In nschriften in d die frühbyzanttinische Zeit datieren d (Abb. 483). Andere w wurden bei od der in byzantin nischen Kirchen n gefunden. D Dort könnten ssie zur Zerkleiinerung von Weeihrauch vorgeesehen und verrwendet wordeen sein. Darüber hinaus lasseen christliche Bittinschriften n insbesonderee auch an die Herstellung g von Medikamenten denken n. Deerartige Mörseer waren im ö östlichen Mitttelmeerraum alllgemein verbrreitet und typiischerweise au us lokalem Stein und insbeso ondere aus Ma armor hergesteellt. || | Bibliogra aphie: A. Tzitzib bassi, Marble B Bowls for Everyd day Use, Museum for Byzantine Cu ulture 7, 2000, 18 8–31; T. Korkut, Steinerne S a, Archäologischer Anzeiger 2002 2/1, 233– Mörserscchalen aus Patara 245; C. V Vanderheyde, Objjets et éléments décoratifs en pie erre issus d’Apamé ée, Bulletin des M Musées royaux d’a art et d’histoire 74, 7 2003, gments, in: C. S. Lightfoot 63–106; A. Çalιk-Ross, Marble Vessel Frag morium Reports 2, BAR International Series 1170 0 (Oxford (Hg.), Am 2003) 11–23; Niewöhner,, Aizanoi 2007, 2 200; M. Gwiazda a, Marble Archaeology in the MediVessels ffrom Jiyeh (Porphyreon), Polish A terranean n 23/1, 2014, 527 7–542 Abb. 48 82–483: Niewöh hner, Steinmetza arbeiten Kütahyya 2006, 472 f. Kat. 76 f.

mörser mit abgefflachter Standfläcche und vier Grif-Abb. 483: Handm fen, einer mit Au usguß, die anderen mit X-Ritzung (zur besseren Griffigkeit?), lok kaler Marmor, Mu useum Kütahya in n Zentralanatolien, Inv. 2375 (Niewö öhner 2001)

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S Siedlungsge eschichte Bauskulptur un nd liturgische Ausstattung gewinnen in byyzantinischer Zeit an siedlu ungsgeschichtllicher Signifika anz, weil sie iim Zuge des Kirchenbaus K a auch auf dem La and Verbreitu ung fanden, während w entsp prechend mit Stteinmetzarbeitten ausgestatttete Tempel und andere Prrunkbauten in n der Antike in der Regel den Städten vo orbehalten gew wesen waren. So ist es zu um Beispiel möglich, m anhan nd von Qualitä ät, Anzahl und d Verteilung vo on →Ambonen n oder →Taufbeecken ländlich he Siedlungsa aktivität auch dort nachzuw weisen, zu datieren und zu bewerten, b wo d die ansonsten

überwiegeend aus Holz und Lehm errrichteten Geb bäude inzwischeen vergangen ssind (Abb. 484 4). || hie: B. Brenk, Diie Christianisieru ung der spätrömischen Bibliograph Welt. Stadt, Land, Haus, Kirrche und Kloster in frühchristliche er Zeit, Spätantike – frühes Christentum – Byzanz B/10 (Wiesbaden 2003); er anatolischen K Kreuzsteine. Evide enz für P. Niewöhner, Das Rätsel de Kirche und Mönchtum als FFaktoren der byza antinischen Sied dlungsgeographie e?, in: A. Külzer – M. Popović (Hg g.), Space, Landsscapes and Settlem ments in Byzantium. Studies in H Historical Geography of the Eastern n Mediterranean n Presented to JJohannes Koder (Wien 2017) 251–2 264 Abb. 484: N Niewöhner, Aizan noi 2007, Faltplan n

Ab bb. 484: Umgebu ung von Aizanoi in n Phrygien (Zentrralanatolien) mit den dort anhand d von Steinmetzarbeiten nachgew wiesenen antiken und frü ühbyzantinischen Siedlungen und d Kirchen (Niewö öhner 2007)

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Byzan nz und der W Westen Die Fra age nach eineer Wechselwirrkung zwischeen dem byzantiinischen und dem westlich hen Steinmettzwesen stellt siich seit der T Teilung des rö ömischen Reicchs. Im karoling gischen Fulda a und in ottonischer Zeit auch a in Essen u und Magdeburg g wurde byzan ntinische Bausskulptur imitiert bzw. wiederveerwendet. Zum m Neubau von n San Marco in n Venedig zog man im 11. Jh. b byzantinische Steinmetze h hinzu, und nacch dem vierten Kreuzzug un nd der Eroberung Konstanttinopels (1204) w wurde die Vo orhalle mit byzantinischen Spolien ausgesttattet (Abb. 134 4, 194, 228, 229 9, 233, 294, 46 66, 485). Die wesstlichen →Kno otensäulen kö önnten auf byzzantinische Vorbilder zurückgehen und das gleiche könnte auch fü ür →Wasserspeeier gelten, diie im 13. Jh. von v Byzanz na ach Genua gela angten (Abb. 4 486). Um mgekehrt dürftee eine neue sp pätbyzantiniscche Vorliebe fü ür heraldische Embleme a auf das Vorb bild der Kreuzfa ahrer und and derer Orientreiisenden zurücckgehen (Abb. 487).

Abb. 485: Mittellbyzantinische Kn notensäule, im 13 3. Jh. an der Süd-westecke der Ba alustrade über de er Vorhalle von Sa an Marco in Vene edig wiederverwe endet (Wikimedia a Commons)

|| | Bibliogra aphie: O. Feld, Frühchristliche Kapitelle in Fulda?, in: P. Pergolla (Hg.), Quaeritu ur inventus colitur. Miscellanea in onore di Padre Um mberto Maria Fa asola, B., Studi di antichita crisstiana 40 (Rom 198 89) 267–278; C. Meckseper, Ma agdeburg und die e Antike. Zur Spolienverwendung iim Magdeburger Dom, in: M. Puh hle (Hg.), 367–380; C. Bou uras, The Otto der Große 1. Essayss (Mainz 2001) 3 Impact o of Frankish Architecture on Thirtteenth-Century Byzantine B Architectture, in: A. E. Laio ou – R. P. Mottah hedeh (Hg.), The Crusades C from the e Perspective of Byzantium a and the Muslim m World (Washing gton DC 2001) 24 47–262; H. Horn, Ein spätantikess Kapitell in der Esssener Domschattzkammer, Bonner Jahrbücher 2114, 2014, 181–192 Abb. 48 85: Dennert, M Mittelbyzantinisch he Kapitelle 19 997, 199 Kat. 178 TTaf. 32 Abb. 486 6: P. Niewöhner, Byzantine Waterr Spouts with Zoo omorphic Head and d Channel, Cahie ers archéologique es 55, 2013–2014 4, 79–90, hier 84–8 87 Abb. 16 Abb. 487 7: R. Ousterhout, Byzantium betw ween East and West W and the Orig gins of Heraldry, in: C. Houriha ane (Hg.), Byzan ntine Art (Princeto on 2009) 153–170 0

Abb. 486: Mittelbyzantinischer Löwenkopf-Wasse L erspeier, 1262 an n e des Palazzo di San S Giorgio in Ge enua wiederverder Westfassade wendet (Nelson))

Abb. 487 7: Einlegearbeit m mit heraldischen LLöwen, Marmor, Parekklesion d des Pammakaristos-Klosters Fethiiye Camii in Istan nbul, um 1310 (Nie ewöhner 2007)

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https://doi.org/10.1515/9783110690484-008

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Bibliographische Abkürzungen In der Bibliographie mit Autor, Kurztitel Jahr abgekürzte Publikationen in alphabetischer Reihenfolge F. Aytekin, Bursa Arkeoloji Müzesi Bizans Dönemi Mimari ve Litürjik İşlevli Yapısal Elemanları (Yüksek Lizans Tesis Anadolu Üniversitesi Eskişehir 2019) P. Angiolini Martinelli – R. Olivieri Farioli, Corpus della scultura paleocristiana bizantina ed altomedievale di Ravenna (Rom 1968–1969) C. Barsanti, Capitello, area bizantina, in: Enciclopedia dell'arte medievale 4 (1994) 200–214 C. Barsanti, The Iznik-Nicaea's Archaeological Museum, in: I. Akbaygil – H. Inalcık – O. Aslanapa (Hg.), Iznik throughout History (Istanbul 2003) 267–301 C. Barsanti – A. Guiglia, The Sculptures of the Ayasofya Müzesi in Istanbul (Istanbul 2010) W. E. Betsch, The History, Production, and Distribution of the Late Antqiue Capital in Constantinople (Diss. Philadelphia 1977) L. Bouras, Ο Γλυπτός Διάκοσμος του Ναού της Παναγίας στο Μοναστήρι του Οσίου Λουκά, Βιβλιοθήκη της εν Αθήναις Αρχαιολογικής Εταιρείας 95 (Athen 1980) G. Brands, Die Bauornamentik von Resafa-Sergiupolis, Resafa 6 (Mainz 2002) R. Brüx, Faltkapitelle, Schriften des Zentrums für Archäologie und Kulturgeschichte des Schwarzmeerraumes 12 (Langenweißbach 2008) F. W. Deichmann, Corpus der Kapitelle der Kirche von San Marco zu Venedig, Forschungen zur Kunstgeschichte und Christlichen Archäologie 12 (Wiesbaden 1981) F. W. Deichmann, Ravenna. Hautstadt des spätantiken Abendlandes (Wiesbaden 1969–1989) M. Dennert, Mittelbyzantinische Kapitelle, Asia Minor Studien 25 (Bonn 1997) N. Duval – E. Marin – C. Metzger, Salona 1. Catalogue de la sculpture architecturale paléochrétienne de Salone, Collection de l'École française de Rome 194 (Rom 1994) A. Effenberger – H.-G. Severin, Das Museum für spätantike und byzantinische Kunst (Mainz 1992) S. Filipova, Ranovyzantiskite Kapiteli vo Republika Makedonija (Skopje 2006) N. Fıratlı, La sculpture byzantine figurée au Musée archéologique d’Istanbul (Paris 1990) A. Grabar, Sculptures byzantines du Moyen Âge 2 (11e–14e siècle), Bibliothèque des Cahiers archéologiques 12 (Paris 1976) P. Grossmann – H.-G. Severin, Frühchristliche und byzantinische Bauten im südöstlichen Lykien, Istanbuler Forschungen 46 (Tübingen 2003) A. Guiglia Guidobaldi – C. Barsanti, Santa Sofia di Costantinopoli. L’arredo marmoreo della grande chiesa giustinianea, Studi di antichità cristiana 60 (Rom 2004) N. Harrazi, Chapiteaux de la grande mosquée de Kairouan, Bibliothèque archéologique 4 (Tunis 1982) R. M. Harrison, Excavations at Saraçhane in Istanbul 1 (Princeton NJ 1986) J. J. Herrmann, The Schematic Composite Capital. A Study of Architectural Decoration at Rome in the Later Empire (Diss. New York 1973)

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Abkürzungen Abbildungsnachweise Weitere Aufschlüsselung der zumeist mit Photograph und, soweit bekannt, Jahr abgekürzten Abbildungsnachweise (in Klammern) am Ende der Bildunterschriften, in alphabetischer Reihenfolge A. Peschlow: Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, D-DAI-IST-R4667 Belgrad: Archäologisches Institut Belgrad Betsch: William Earl Betsch, Photographs of Architectural Capitals in Istanbul, 1970, Dumbarton Oaks, Trustees for Harvard University, Washington DC Burns: R. Burns, Manar al-Athar Fotoarchiv, Universtität Oxford Christern: J. Christern, Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, D-DAI-IST-R32.448 Denkinger: J. Denkinger, Aizanoi-Grabung, Deutsches Archäologisches Institut Berlin Dennert: M. Dennert, Freiburg, Privatarchiv Dumbarton Oaks: Dumbarton Oaks, Trustees for Harvard University, Washington DC, PHBZ0001 Felbermeyer: J. Felbermeyer, Deutsches Archäologisches Institut Rom, D-DAI-ROM-1938.1506 Feld 1968: O. Feld, Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, D-DAI-IST-R2027 Feld 1969: O. Feld, Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, D-DAI-IST-R2230 Feld 1979: O. Feld, Milet-Grabung, Universität Hamburg, R7914-15 Forschungsarchiv für antike Plastik 1978/79: Archäologisches Institut, Universität Köln, FA1674/47 Gloc: J. Gloc, Foto Marburg Haag: P. Haag, Foto Marburg Hartmann: T. Hartmann, Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, D-DAI-IST-R4383 und R4386 Kaffenberger: T. Kaffenberger, Bildarchiv Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte, Universität Mainz Kleiss: W. Kleiss, Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, D-DAI-IST-KB-2981 Kramer: J. Kramer, Nachlaßarchiv, Deutsches Archäologisches Institut Berlin Leatherbury: S. Leatherbury, Manar al-Athar Fotoarchiv, Universität Oxford Liepe: J. Liepe, Bodemuseum, Berlin Mainz: Bildarchiv Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte, Universität Mainz McKenzie: J. McKenzie, Manar al-Athar Fotoarchiv, Universität Oxford Müller-Wiener: W. Müller-Wiener, Milet-Grabung, Universität Hamburg Nelson: R. Nelson, Yale, Privatarchiv Niewöhner: P. Niewöhner, Göttingen, Privatarchiv Ousterhout: R. Ousterhout, Philadelphia, Privatarchiv Parpulov: G. Parpulov, Göttingen, Privatarchiv Peschlow: U. Peschlow, Nachlaßarchiv, Bildarchiv Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte, Universität Mainz Posamentir: R. Posamentir, Anazarbos-Survey, Universität Tübingen Prochaska: W. Prochaska, Leoben, Privatarchiv

Ronczewski: K. Ronczewski, Nachlaßarchiv, Deutsches Archäologisches Institut Berlin, D-DAI-Z-NL-RZW-2150, 2220 und 2273 Schiele: W. Schiele, Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, D-DAI-IST-R767, R701, R25.559, R25.560 und 78.043 Sebah: J. Sebah, Deutsches Archäologisches Institut Istanbul, D-DAI-IST-9934 Strube: C. Strube, Heidelberg, Privatarchiv Thiel: A. Thiel, Bildarchiv Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte, Universität Mainz Weber: K. Weber, Bildarchiv Christliche Archäologie und Byzantinische Kunstgeschichte, Universität Mainz Wieczorek: R. Wieczorek, Germia-Survey, Universität Cottbus Wrede: W. Wrede, Deutsches Archäologisches Institut Athen, D-DAI-ATH-Thessalien-0099

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Ortsregister Fett gedruckte Einträge bezeichnen Lemmata. Adagüme/Konaklı in Lydien (Westtürkei) 158 Adana in Kilikien 24, 112 Adria 9, 136, 148, 153, 168 Ägäis 171 Ägypten 78 Afyon in Phrygien, Museum 13, 19, 57, 108, 114, 153 Ağarı bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 150, 179 Aizanoi in Phrygien 20, 21, 27, 32, 179, →Ağarı, →Doğancılar, →Gökağaç, →Hacıkebir, →Hacımahmut, →Kalfalar, →Kureyşler, →Örencik, →Pazarcık, →Pullar, →Saray, →Yalnızsaray Akköy in Karien (Westtürkei) 152 Akmonia/Ahat in Phrygien (Zentralanatolien) 41 Akpınar bei Gediz in Phrygien (Zentralanatolien) 69 Akşehir/Philomelion in Pisidien (Zentralanatolien) 103 Alakilise im lykischen Bergland 42 Alexandria in Ägypten 112 Altıntaş bei Gediz in Phrygien (Zentralanatolien) 50, 147 Altıntaş bei Kütahya in Phrygien (Zentralanatolien) 61, →Oysu Amphipolis in Makedonien 59 Anazarbos im Ebenen Kilikien 32, 43 Andriake in Lykien 42, 60 Androna in Syrien 64, 174 Ankara (Zentralanatolien) 17, 45, 47, 120 Antalya in Pamphylien (Südtürkei) 19, 66, 82, 107, 129 Antalya, Museum 56, 70, 77, 102 Antiochia/Antakya 112 Antiochia/Antakya, Museum 175 Armenien 104 Arta in Epirus (Nordwestgriechenland) 48 Athen 33, 59, 114 Athen, Museum 12 Ayathekla/Meriamlik bei Seleukia/Silifke in Kilikien 24, 75 Balkangebirge 55 Başara in Phrygien (Zentralanatolien) 163 Bawit (Ägypten)? 78 Bergama, Museum 33, 44, 93, 95, 133, 144, 159, →Pergamon Berlin, Museum 72, 75, 78, 109, 110, 127, 137 Berlin, DAI 169 Boğazköy/Hattuşa (Zentralanatolien) 175 Burdur in Pisidien (Zentralanatolien), Museum 138 Burğ ed Deirune im nordsyrischen Kalksteinmassiv 166 Bursa, Museum 41, 60, 65, 67, 68, 107, 155, 161, 177 Caesarea Maritima in Palästina 38 Çaltıbozkır im Rauen Kilikien 137 Canbazlı im Rauen Kilikien 43 Čičevo in Nordmazedonien 52 Çorum (Zentralanatolien), Museum 45, 144, 162, 176 Damaskus, Museum 81 Damaskus, Umayyadenmoschee 82, 96 Didyma in Karien (Westtürkei) 107, 169 Doğanaslanlar in Phrygien (Zentralanatolien) 50 Doğancılar bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 138, 179 Dokimion 20 Dorylaion/Eskişehir in Phrygien 10, →Eskişehir, Museum Edirne in Thrakien, Museum 58, 66, 67, 101, 153

Elmalı in Lykien, Museum 62, 131, 154, 163 Emiigazi in Phrygien (Zentralanatolien) 16 Ephesos (Westtürkei) 46, 47, 129 Erythron/Latrun in der Kyrenaika (Libyen) 40 Eskişehir, Museum (Zentralanatolien) 81, 145, →Dorylaion Euroea/Glyki in Epirus (Nordwestgriechenland) 97, 155 Fethiye, Südtürkei, Museum 92 Gecek bei Germia in Galatien (Zentralanatolien) 132, 170, 171 Gelibolu/Gallipoli an den Dardanellen 155 Genua (Italien) 180 Germia in Galatien 114, 119, 170, →Gecek, →Goeleon Gökağaç bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 156, 179 Goeleon/Kayakent bei Germia in Galatien 106, 144 Griechenland 59 Hacıkebir bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 145, 179 Hacımahmut bei Aizanoi in Phrygien 144, 179 Hagia Sophia 98 Hagios Polyeuktos 88 Hama in Syrien, Museum 64 Harran (Nordmesopotamien) 163 Herakleia Lynkestis in Nordmazedonien (Balkangebirge) 51, 54 Hierapolis in Phrygien (Zentralanatolien) 46 Hosios Lukas in Böotien (Mittelgriechenland) 93, 111, 133 Ikonion/Konya in Lykaonien 27, 153, →Konya, Museum Ioannina in Epirus (Nordwestgriechenland), Museum 97, 155 Istanbul, Museum 12, 18, 20, 21, 25, 26, 37, 39, 49, 51–53, 56, 57, 60, 65, 67, 68, 74, 76, 80–85, 88, 90, 96, 97, 99–102, 105, 106, 108, 109, 111, 113, 115, 120, 121, 123–127, 129–131, 133, 140, 175, 176, →Konstantinopel Izmir (Westtürkei), Museum 141, 143, 158, 160, 161 Jerusalem 28, 76, 92 Justiniana Prima/Caričin Grad in Dakien (Balkan) 55, 168 Kairo (Ägypten), Museum 44, 78 Kairouan (Tunesien) 66, 110 Kalfalar bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 163, 179 Kampanopetra bei Salamis auf Zypern 40 Kanytelis/Kanlıdivane im Rauen Kilikien 73 Kaya in Lykien 92 Kidyessos/Çayhisar in Phrygien (Zentralanatolien) 57, 153 Kilikien 43 Kızlar Saray in Fındıklı Ruşen bei Inegöl (Westtürkei) 41, 60 Komotini in Thrakien 95 Konstantinopel 37, →Istanbul, Museum Konya in Lykaonien (Zentralanatolien), Museum 11, 18, 21, 26, 27, 47, 52, 125, 132, 154, 156, 160–162, 173, 177, →Ikonion Korinth auf der Peloponnes (Griechenland) 40, →Lechaion Korkuteli in Lykien 163 Korykos im Rauen Kilikien 43 Kotyaeion/Kütahya in Phrygien (Zentralanatolien) 50 Kütahya, Museum 10, 16, 20, 21, 27, 41, 50, 62, 69, 128, 129, 142, 147, 150–152, 154, 161, 178 Kureyşler bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 10, 179 Kurşunlu bei Sarayönü in Lykaonien (Zentralanatolien) 26 Lechaion bei Korinth auf der Peloponnes 58, 59, 69, 118 Leskovac in Serbien, Museum 55, 168 Limyra in Lykien 42 Lykien 42 Lyon 83 Magnesia/Manisa (Westtürkei) 113, 159 Manisa, Museum 38, 103

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Mesudiye bei Mudanya (Westtürkei) 68, 155 Milet in Karien (Westtürkei) 45, 46, 48, 58, 124, 146, 151, 167 Milet, Museum 58, 64, 107, 146, 152, 169 Mudanya an der Südküste der Propontis 80 Mushabbak im nordsyrischen Kalksteinmassiv 16, 171 Muskar/Belören im lykischen Bergland 76, 151 Myra in Lykien 56, 69, 160 Nea Anchialos/Theben in Thessalien 12, 60 New York, Museum 79 Nikaia/Iznik (Westtürkei) 33, 38, 65, 91, 107, 137 Nikaia/Iznik (Westtürkei), Museum 11, 19, 26, 27, 65, 70, 91, 93, 95, 103, 107, 111, 137, 150, 156 Notion in Asia (Westtürkei) 158 Örencik bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 45, 118, 179 Oysu bei Altıntaş in Phrygien (Zentralanatolien) 161 Pappa/Tiberiupolis/Yunuslar in Lykaonien 173 Parentium/Poreč in Istrien (Adria) 32, 77, 92, 94, 108, 136 Pazarcık bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 61, 179 Pergamon (Westtürkei) 33, 93, 133, 144, →Bergama, Museum Perge in Pampyhlien (Südtürkei) 64 Philippi in Makedonien 77, 99, 100, 125, 169 Phokaia/Eski Foςa (Westtürkei) 161 Prokonnesos 38 Pullar bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 20, 179 Qalat Siman in Syrien 22 Qalb Loze im nordsyrischen Kalksteinmassiv 166 Ravenna 25, 49, 71, 79, 94, 120, 121, 136, 148, 151, 157, 166 Resafa/Sergioupolis in Nordmesopotamien 23, 149 Rom 31 Sadettin/Zazadin Han bei Konya in Lykaonien 131 Sagalassos in Pisidien (Zentralanatolien) 29, 118 Salona in Dalmatien (Adria) 79 San Marco in Venedig 57, 75, 89, 91, 110, 153, 180 Saray bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 61, 119, 179 Sardis in Lydien (Westtürkei) 63 Sebaste/Selçikler in Phrygien 138, 142, 143, 152 Selymbria/Silivri in Thrakien 115 Sheikh Suleiman im nordsyrischen Kalksteinmassiv 62 Sidamaria/Ambar in Lykaonien (Zentralanatolien) 18 Side in Pamphylien (Südtürkei) 13, 25, 44 Silifke/Seleukia im Rauen Kilikien, Museum 23, 137 Sivec 54 Skopje in Nordmazedonien, Museum 30, 52, 54 Skripou in Böotien (Mittelgriechenland) 11, 13, 58, 63, 177 Stobi in Nordmazedonien (Balkangebirge) 30, 32, 51–55, 173 Syrien 22 Thessaloniki 27, 32, 50, 53, 70, 72, 73, 91, 126, 146, 148, 159 Tirana (Albanien) 156 Urfa (Nordmesopotamien), Museum 163 Uşak in Phrygien, Museum 73, 138, 142, 143, 152, 154 Westkleinasien (Westtürkei) 46 Xanthos in Lykien 44 Yalnızsaray bei Aizanoi in Phrygien (Zentralanatolien) 151, 179 Yalvaç/Antiochia in Pisidien, Museum 122, 158 Zentralanatolien 61 Zindankale in Lykaonien (Zentralanatolien) 47

Sachregister Fett gedruckte Einträge bezeichnen Lemmata. Altäre 136 Ambopodiusmplatten 144 Ambotreppenstirnen 146 Ambotreppenwangen, früh 142 Ambotreppenwangen, später 143 Andere Ambone 148 Archäometrie 170 Attische Säulenbasen 118 Bemalung und Farbfassung 173 Belebte Ranken 127 Blattfriese 125 Blattkelchkapitelle 44 Blattkreuze 177 Blattmasken und Gorgonenhäupter 80 Bögen über Ikonen und Arkosolgräbern 139 Bossenbasen 119 Buckel, früh 102 Buckel, später 103 Buckel-/dornenförmige feingezahnte Blätter 18 Buntmarmore 172 Byzanz und der Westen 180 Christogramme 65 Doppelblätter 72 Doppelhalbsäulen 122 Doppelkreuz 33, 107 Durchbruchsarbeit 84 Efeu 51, 53, 54, 62, 65, 81, 82, 88, 108, 123, 141, 176, 177 Ehrensäulen 17 Eierstab 27, 38, 39, 41, 47, 48, 63, 66, 67, 69, 84, 88, 90, 92, 124, 125, 128 Emblemkapitelle 47 Faltkapitelle, früh 96 Faltkapitelle, später 97 Fensterrahmen 132 Feston 82, 83, 169 Fette/zackige feingezahnte Blätter 19 Figuralkapitelle, früh 49 Figuralkapitelle, später 56 Fleischige feingezahnte Kompositkapitelle 67 Gebälk 124 Geränderte Blätter 73 Gerahmte Kämpferkapitelle, früh 94 Gerahmte Kämpferkapitelle, später 95 Gerahmte Kämpferkapitelle mit Schlingbanddekor 159 Gesprengte Palmetten 91 Getreppte Basen, Schäfte und Kapitelle 120 Girlanden 82, 83, 169 Girlandenkapitelle 83 Grabstelen 175 Greifen 79 Großgezackte Blätter 26 Handlauf 13, 30, 64, 65, 142, 150, 156, 158 Hase 11, 127 Herstellung und Bauprozeß 166 Hüllblatt 12, 25, 39

188 | Anhang

Ionische Kämpferkapitelle 63 Ionische Kapitelle 62 Kämpfer 60 Kämpferkapitelle, früh 92 Kämpferkapitelle, später 93 Kämpferkapitelle mit abgeschrägten Kanten 155 Kämpferkapitelle mit Blattmasken 105 Kämpferkapitelle mit Füllhörnern, früh 108 Kämpferkapitelle mit Füllhörnern, später 109 Kämpferkapitelle mit Paaren von Zweigen, früh 100 Kämpferkapitelle mit Paaren von Zweigen, später 101 Kämpferkapitelle mit Rankendekor, früh 106 Kämpferkapitelle mit Rankendekor, später 107 Kämpferkapitelle mit Rapportmustern 161 Kämpferkapitelle mit Weinblättern und Pinienzapfen, früh 110 Kämpferkapitelle mit Weinblättern und Pinienzapfen, später 111 Kantharos 12, 13, 77, 85, 106–108, 132, 150 Kapitelle mit Adlerfiguren 52 Kapitelle mit Füllhörnern und eingezogenem Abakus 81 Kapitelle mit gegenständigen Vögeln 57 Kapitelle mit Köpfen am Abakusknauf 48 Kapitelle mit Ölblattzweigen 68 Kapitelle mit Rankendekor und eingezogenem Abakus 82 Kapitelle von Fenstersäulen 123 Karische Ambone 141 Kathedren 162 Kesselkapitelle 99 Kleingezackte Blätter 28 Knotensäulen 153 Kompositkapitelle 66 Konsolen 129 Konstantinopolitanische Ambone 140 Korbkapitelle, früh 112 Korbkapitelle, später 113 Korinthische Kapitelle, früh 39 Korinthische Kapitelle, später 41 Kranz 17, 45, 51, 65, 78 Kreuze 64 Leierkapitelle (Lederblätter) 40 Löwe 50, 57, 78, 79, 133, 180 Lotusblatt 46, 58, 59 Lotus-Palmetten-Fries 63, 101, 109, 113, 124, 173 Medaillon-Kapitelle 25 Mehrzackige Blätter 29 Mehrzonenkapitelle 76 Mörser 178 Monogrammkapitelle, früh 114 Monogrammkapitelle, später 115 Muschelnische 10, 144–146 Palme 88 Pfauen 53 Pfeifenkelchkapitelle 45 Pfeilerbasis 167, 177 Pfeilerkapitell 39, 42, 43, 45, 47, 48, 57, 64, 88, 89, 102 Pilasterkapitell 12, 16, 19–21, 24, 26, 27, 38 Pilastri Acritani 89 Pinienzapfen 53, 57, 74, 81, 107, 110, 111, 154, 161 Postamente 121 Preßgewichte mit Kreuzdekor 176 Rankisierung 85

Reliquiare 137 Rhombe 13, 121, 128, 143, 156, 158 Ritz- und Champlevé-Dekor 147 Rosette 13, 33, 57, 95, 103, 155, 158–161, 175, 177 Rundstäbe 126 Sasanidischer Einfluß 90 Schilfblattkapitelle und Schilfblätter 58 Schlange 11, 54 Schmetterlingsblätter 71 Schrankenplatten, früh 156 Schrankenplatten, später 158 Siedlungsgeschichte 179 Soffittendekor 128 Spitzenberührung 27 Starrzackige Blätter 21 Staurogramm 55, 58, 59, 64, 131, 173, 174 Steinbrüche 171 Stifter- und Bittinschriften 174 Supraporten 131 Syrische Bemata 149 Taube 50, 56, 62, 73, 75, 77, 82, 84, 127 Taufbecken 163 Templonepistyle 160 Templonpfosten, früh 150 Templonpfosten, später 152 Templonsäulchen, früh 151 Templonsäulchen, später 154 Theatermaske 48, 74, 81 Theodosianische Kapitelle 69 Tierkapitelle 50 Transennen 157 Türrahmen 130 Varietas 30 Vase 81, 89, 106 Vertrieb 168 Vollblätter (Bossenblätter) 23 Vortorkapitelle 75 Wasserspeier 133 Weichzackige Blätter 24 Weinartige Blätter 74 Weinblatt 77, 79–81, 83, 90, 91, 110, 153 Weinranke 44, 53, 78, 79, 82, 89, 91, 92, 106, 109, 112, 127, 133, 150 Werkmarken 167 Werkstätten 169 Widder 51, 54, 77–79 Wiederverwendung und Spolien, früh 32 Wiederverwendung und Spolien, später 33 Windbewegte Blätter 70 Wirbelrosette 33, 88, 93, 155, 158, 159, 161 Zentralanatolische Ambone 145 Ziborien 138 Zweizonen-Tierkapitelle 51 Zweizonen-Tierkapitelle mit Trennleisten oder Körben 77 Zwickelpalmette 41, 62, 66, 67