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German Pages 198 [210] Year 2020
Stephan Kudert Peter Sorg
Übungsbuch Rechnungswesen
leicht gemacht Id
4. Auflage
ea l au zu fd rV i e or b Pr er üf ei un tu g ng
Lernziele, Übungen, Lösungen
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leicht gemacht ® … Fachwissen aus Taschenbüchern Die Gelbe Serie: Recht Die Blaue Serie: Steuer und Rechnungswesen
BLAUE SERIE Herausgeber: Dr. jur. Dr. jur. h.c. Helwig Hassenpflug Richter Dr. Peter-Helge Hauptmann
Übungsbuch Rechnungswesen leicht gemacht Lernziele, Übungen, Lösungen 4. überarbeitete Auflage
von
Professor Dr. Stephan Kudert Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)
und
Professor Dr. Peter Sorg Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin
Ewald v. Kleist Verlag, Berlin
Besuchen Sie uns im Internet: www . leicht-gemacht . de
Autoren und Verlag freuen sich über Anregungen
Umwelthinweis: Dieses Buch wurde auf chlorfrei gebleichtem Papier gedruckt Gestaltung: Michael Haas, Joachim Ramminger, Berlin Druck & Verarbeitung: Druckerei Siepmann GmbH, Hamburg leicht gemacht ® ist ein eingetragenes Warenzeichen
© 2020 Ewald v. Kleist Verlag Berlin
Vorwort
„Übung macht den Meister“! Dieser Leitsatz findet Anwendung in allen Bereichen unseres Lebens. Die einfachsten Dinge – z. B. essen, sprechen, laufen – erlernt man nur durch ständige Übung. Üben begleitet uns ein Leben lang. Ein Musiker, zum Beispiel aus dem derzeit besten Orchester der Welt, den Berliner Philharmonikern, kann nur durch täglich viele Übungsstunden die besten Töne aus seinem Instrument hervorzaubern. Jeder Spitzensportler, ob Skifahrer oder Golfer, ist nur durch intensives Üben und Trainieren zu Bestleistungen fähig. Mit dem betrieblichen Rechnungswesen und insbesondere mit der Buchführung verhält es sich ebenso. Das komplexe Fachgebiet lässt sich nicht durch bloßes Lesen, sondern nur durch selbständiges Üben am praktischen Fall durchdringen. Besonderer Wert in diesem Übungsbuch wurde daher auf die methodisch-didaktische Aufbereitung des Stoffes in „Lernziele – Leitsatz – Wissenskontrollfragen – Übungen“ sowie auf eine praxisbezogene Auswahl der Übungsaufgaben gelegt. Der Aufbau des Übungsbuches lehnt sich (auch hinsichtlich der Gliederung in 12 Lektionen) an das Lehrbuch Rechnungswesen – leicht gemacht ® an, indem die dort vorgestellten Themengebiete fallorientiert behandelt werden. Es kann aber ebenso unabhängig vom Lehrbuch als Lektüre verwendet werden. Unseren Sekretärinnen, Frau Angelika Blank und Frau Claudia Kudert, sei für die stets zuverlässige Erledigung der umfangreichen Schreib- und Korrekturarbeiten herzlich gedankt.
Prof. Dr. Stephan Kudert
Prof. Dr. Peter Sorg
Inhaltsüberblick I.
Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts
Lektion 1: Buchführung und Bilanzrecht zur Abbildung der betrieblichen Realität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
Lektion 2: Der Jahresabschluss als Teilbereich des Rechnungswesens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
II. Die doppelte Buchführung Lektion 3: Grundlagen der doppelten Buchführung . . . . . . . . . . .
32
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung . . . . . . . . . . . . . .
44
III. Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
66
Lektion 6: Informationen über die Vermögens- und Ertragslage . . 80 Lektion 7: Anschaffungskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
94
Lektion 8: Herstellungskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Lektion 10: Außerplanmäßige Abschreibungen . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße . . . . . . . . . . . . . . . . . 174
Sachregister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192
Inhalt I.
Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts
Lektion 1: Buchführung und Bilanzrecht zur Abbildung der betrieblichen Realität Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
13
Leitsatz: Der Zugangsschlüssel zum Bilanzrecht . . . . . . . . . . . . .
13
Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
14
Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 1: Rechnungswesen als modellhafte Abbildung
17
der betrieblichen Realität . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17 18 18 19
Übung 2: Einkommen versus Vermögen . . . . . . . . . . . . . . . Übung 3: Forderungen und Verbindlichkeiten . . . . . . . . . . Übung 4: Gewinnrealisationszeitpunkt . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 5: Handels-, Industrie- und
Dienstleistungsunternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Lektion 2: Der Jahresabschluss als Teilbereich des Rechnungswesens Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
Leitsatz: Teilbereiche des Rechnungswesens und deren Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20
Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
21
Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 6: Bestandteile des handelsrechtlichen Einzelabschlusses . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 7: Gewinnverteilung und Gewinnverwendungsbeschluss . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 8: Internes versus externes Rechnungswesen . . . . . . . Übung 9: Insolvenzrisiko durch Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26 26 27 27 28
Ergänzung zu Übung 9 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 10: Einzahlung-Einnahme-Ertrag und Auszahlung-Ausgabe-Aufwand . . . . . . . . . . . . . . . .
28 29
II. Die doppelte Buchführung Lektion 3: Grundlagen der doppelten Buchführung Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
32
Leitsatz: Grundlagen der doppelten Buchführung . . . . . . . . . . . . .
32
Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
33
Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 11: Handels- und steuerrechtliche Buchführungspflicht Übung 12: Handels- und steuerrechtliche Buchführungspflicht Übung 13: Handels- und steuerrechtliche Buchführungspflicht Übung 14: Handels- und steuerrechtliche Buchführungspflicht Übung 15: Erstellung eines Inventars . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 16: Ableitung einer Bilanz aus dem vorherigen Inventar . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 17: Aktivtausch, Passivtausch, Bilanzverlängerung und Bilanzverkürzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
36 36 36 37 37 38 40 42
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
44
Leitsatz: Technik der doppelten Buchführung . . . . . . . . . . . . . . . .
44
Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
45
Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 18: Von der Eröffnungsbilanz zur Schlussbilanz . . . . . . Übung 19: Buchungen auf Aufwands- und Ertragskonten mit Kontenabschluss über das GuV-Konto . . . . . . . Übung 20: Buchungen auf Bestands- und Erfolgskonten mit Abschluss der Konten bis zum Kapitalkonto . . . . . .
47 47 58 62
8
III. Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
66
Leitsatz: Rechtsgrundlagen und Bestandteile des handelsrechtlichen Jahresabschlusses . . . . . . . . . . . . . . .
66
Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 21: GmbH & Co. KG und UG (h.b.) & Co. KG . . . . . . . . Übung 22: Anlage- versus Umlaufvermögen . . . . . . . . . . . . . . Übung 23: Bilanz- und GuV-Gliederung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 24: GuV in Staffelform nach UKV und GKV . . . . . . . . . Übung 25: Benchmarking beim UKV . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 26: Risikoberichterstattung im Lagebericht . . . . . . . . . . Übung 27: Offenlegungspflichten und Erleichterungen . . . . . . Übung 28: Prüfungspflicht bei Kapitalgesellschaften . . . . . . . . Übung 29: Prüfungspflicht und Erwartungslücke . . . . . . . . . . . Übung 30: Pflicht zur Konzernrechnungslegung . . . . . . . . . . .
72 72 73 73 74 75 76 76 77 78 78
Lektion 6: Informationen über die Vermögens- und Ertragslage Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 80 Leitsatz: Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung . . . . . . .
80
Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
81
Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 31: Bilanzierung bei Eigentumsvorbehalt . . . . . . . . . . . Übung 32: Bilanzierung bei Sicherungsübereignung . . . . . . . . Übung 33: Gewinnrealisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 34: Antizipation drohender Verluste . . . . . . . . . . . . . . . Übung 35: Wertaufhellung versus Wertbeeinflussung . . . . . . . . Übung 36: Wechselkursrisiken und -chancen . . . . . . . . . . . . . . Übung 37: Asset Deal versus Share Deal . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 38: Bilanzierung des derivativen Geschäftswertes . . . . . Übung 39: Bilanzierung des originären Geschäftswertes . . . . .
86 86 86 87 87 88 89 90 91 91
Übung 40: Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 92 Lektion 7: Anschaffungskosten Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
94
Leitsatz: Anschaffungskosten, Umsatzsteuer und Warenverkehr . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
94
Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
95
Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 41: Anschaffungskosten bei Grundstücken . . . . . . . . . . Übung 42: Anschaffungskosten einer Maschine . . . . . . . . . . . . Übung 43: Anschaffungskosten beim Fuhrpark . . . . . . . . . . . . Übung 44: Buchung der Umsatzsteuer und der Vorsteuer . . . . Übung 45: Kauf auf Ziel mit Vorsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 46: Verkauf auf Ziel mit Umsatzsteuer . . . . . . . . . . . . Übung 47: Buchung von erhaltenen Rabatten . . . . . . . . . . . . Übung 48: Buchung von gewährten Rabatten . . . . . . . . . . . . Übung 49: Buchung von gewährten Skonti . . . . . . . . . . . . . . Übung 50: Buchung von erhaltenen Skonti . . . . . . . . . . . . . . Übung 51: Abschluss der Warenkonten nach der Bruttomethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 52: Abschluss der Warenkonten nach der Nettomethode . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 53: Buchung von Retouren beim Käufer . . . . . . . . . . . Übung 54: Buchung von Retouren beim Verkäufer . . . . . . . . . Übung 55: Buchung laufender Geschäftsvorfälle . . . . . . . . . .
97 97 98 99 100 102 102 102 103 103 103 104 104 104 105 105
Lektion 8: Herstellungskosten Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Leitsatz: Herstellungskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112 Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114 Übung 56: Handelsrechtliche Wertuntergrenze der Herstellungskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 114
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Übung 57: Handelsrechtliche Wertobergrenze der Herstellungskosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 58: GuV-Konten nach dem Gesamtkostenverfahren . . Übung 59: GuV-Konten nach dem Umsatzkostenverfahren . . Übung 60: Buchungen beim Gesamtkostenverfahren . . . . . . . Übung 61: Nochmals Buchungen beim Umsatzkostenverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 62: Nochmals Buchungen beim Gesamtkostenverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 63: Nochmals Buchungen beim Umsatzkostenverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 64: Betriebsergebnis nach dem Gesamt- und Umsatzkostenverfahren für das Jahr 01 . . . . . . . . . Übung 65: Betriebsergebnis nach dem Gesamt- und Umsatzkostenverfahren für das Jahr 02 . . . . . . . . . Übung 66: Buchungen bei zweistufigen Produktionsprozessen nach dem Umsatzkostenverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 67: Buchungen bei zweistufigen Produktionsprozessen nach dem Gesamtkostenverfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 68: Betriebsergebnis nach dem Gesamtkostenverfahren unter Einbezug der sonstigen Erträge und Aufwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 69: Betriebsergebnis nach dem Umsatzkostenverfahren unter Einbezug der sonstigen Erträge und Aufwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
116 116 118 118 120 121 121 122 123 124 124 125 126
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Leitsatz: Planmäßige Abschreibungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 127 Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 128 Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130 Übung 70: Buchung der linearen Abschreibung . . . . . . . . . . . . 130 Übung 71: Abschreibungspläne bei Anwendung verschiedener Abschreibungsmethoden . . . . . . . . . 131
Übung 72: Berechnung der Abschreibungsbeträge bei fünf Abschreibungsmethoden . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 73: Begründung der Wahl einer bestimmten Abschreibungsmethode bei einem Existenzgründer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 74: Monatsgenaue Abschreibung . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 75: Keine planmäßige Abschreibung beim nicht abnutzbaren Anlagevermögen . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 76: Buchungen von Anschaffungskosten, Anschaffungsnebenkosten, Anschaffungspreisminderungen und planmäßiger monatsgenauer Abschreibung beim abnutzbaren Anlagevermögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
136 140 141 144
144
Lektion 10: Außerplanmäßige Abschreibungen Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Leitsatz: Niederstwertprinzip, außerplanmäßige Abschreibungen, Zuschreibungen und striktes Wertaufholungsgebot . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 147 Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 148 Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 77: Niederstwertprinzip, Abschreibung und Zuschreibung bei Finanzanlagen . . . . . . . . . . . . . . . Übung 78: Buchung von Forderungen aus L.u.L. . . . . . . . . . . . Übung 79: Uneinbringliche Forderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 80: Zweifelhafte Forderung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 81: Pauschalbewertung von Forderungen . . . . . . . . . . . Übung 82: Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibung . .
150 150 152 153 154 155 155
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Leitsatz: Periodenübergreifende Zahlungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 157 Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159
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Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 83: Forderungen und erhaltene Anzahlungen mit Umsatzsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 84: Rechnungsabgrenzungsposten mit Umsatzsteuer . . Übung 85: Rechnungsabgrenzungsposten ohne Umsatzsteuer . Übung 86: Steuerrückstellung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 87: Ausgaben für eine Werbekampagne . . . . . . . . . . . . Übung 88: Garantie- und Kulanzrückstellungen . . . . . . . . . . . . Übung 89: Garantierückstellungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 90: Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 91: Außerplanmäßige Abschreibung und Rückstellungen wegen drohender Verluste . . . . . . . Übung 92: Disagio versus Zinsaufwand . . . . . . . . . . . . . . . . . .
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Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße Lernziel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 Leitsatz: Die Eigenkapitalkonten bei verschiedenen Rechtsformen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 174 Wissenskontrollfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176 Übungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 93: Einlagen und Entnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 94: Sachentnahme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 95: Körperschaftsteuererstattung . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 96: Gewinnverteilung bei der OHG . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 97: Bilanzierung der Gewinnverteilung bei der KG . . . . Übung 98: Tätigkeits- und Haftungsvergütung als Aufwand . . Übung 99: Tätigkeits- und Haftungsvergütung als Gewinnvorab (fast wie Übung 98) . . . . . . . . . . . . . . Übung 100: Bilanzierung der Gewinnausschüttung bei einer GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Übung 101: Gewinnausschüttung bei einer Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) . . . . Übung 102: Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag . . . .
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I. Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts Lektion 1: Buchführung und Bilanzrecht zur Abbildung der betrieblichen Realität
Lernziel Ziel der Lektion 1 ist, ein Verständnis dafür zu entwickeln, warum Modellbildungen für die Lösung vieler praktischer Probleme unumgänglich sind. Darüber hinaus soll das Rechnungswesen als modellhafte Abbildung der ökonomischen Realität von Unternehmen verstanden werden.
!
Leitsatz Der Zugangsschlüssel zum Bilanzrecht Man kann Rechnungswesen einfach auswendig lernen und damit irgendwie sogar die Klausur bestehen. Das haben Generationen von Studierenden und Auszubildenden so gemacht. Allerdings wird der Stoff dann sehr trocken und langweilig sein. Man kann aber auch versuchen, Rechnungswesen zu verstehen, indem man jeweils darüber nachdenkt, welche betriebliche Realität sich hinter einem Bilanzposten, einer speziellen Bewertung, einem T-Konto oder einem Buchungssatz verbirgt. Rechnungswesen ist eine modellhafte Abbildung der ökonomischen Realität. Wer das Bilanzrecht trocken und langweilig findet, hat diesen Zusammenhang wahrscheinlich nicht verstanden oder schlicht kein Interesse an der ökonomischen Beurteilung von Unternehmen. Die idealtypischen Unternehmen lassen sich nach ihren Leistungserstellungsstrukturen in Industrie-, Handels- und Dienstleistungsunternehmen unterscheiden. Da sich ihre ökonomische Realität unterscheidet, muss auch deren Abbildung im Rechnungswesen Unterschiede aufweisen.
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts
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Wissenskontrollfragen 1. Warum verwendet man in der Wissenschaft und Praxis häufig Modelle? 2. Welches sind die beiden wichtigsten ökonomischen Kerngrößen, zu deren Ermittlung der handelsrechtliche Jahresabschluss dient? 3. Was verstehen Sie unter dem leistungswirtschaftlichen und dem finanzwirtschaftlichen Bereich eines Unternehmens? 4. In welchem Zeitpunkt entsteht ein Gewinn? 5. Welche Unternehmenstypen kann man nach ihren Sachzielen unterscheiden? 6. Können Sie Beispiele für Bestandsgrößen nennen, die in Industrieunternehmen, aber nicht in Handels- und Dienstleistungsunternehmen existieren?
zu 1. Die Realität ist oft so komplex, dass man einzelne Wirkungszusammenhänge kaum überblicken kann. Durch die Modellbildung erfolgt eine Reduktion dieser komplexen Zusammenhänge. Charakteristisch dabei ist, dass diejenigen Aspekte der Realität hervorgehoben werden, die für eine bestimmte Fragestellung als wesentlich erachtet, während unwesentliche Aspekte vernachlässigt werden. Man vereinfacht also die Realität, um sie so besser zu verstehen. Diese Vereinfachung auf ein überschaubares gedankliches Gebilde soll einen Erkenntnisgewinn ermöglichen, der Wirkungszusammenhänge erklärbar macht (Beschreibungsmodelle) und uns in die Lage versetzt, Entscheidungen zu treffen (Entscheidungsmodelle). zu 2. Die beiden wichtigsten ökonomischen Kerngrößen, zu deren Ermittlung der handelsrechtliche Jahresabschluss dient, sind der Gewinn und das Reinvermögen. Der Gesetzgeber benutzt hierfür die Begriffe „Jahresüberschuss“ und „Eigenkapital“. In einigen
Lektion 1: Buchführung und Bilanzrecht zur Abbildung der betrieblichen Realität Paragrafen spricht er aber auch von der Ertrags- und Vermögenslage; hierzu mehr in Lektion 6. Durch die Quantifizierung der Kerngrößen sind Vergleiche möglich. Wurde etwa der Jahresüberschuss eines Unternehmens festgestellt (gemessen), so lässt er sich mit den Jahresüberschüssen anderer Geschäftsjahre (Zeitvergleich) oder mit denen anderer Unternehmen der gleichen Branche (Branchenvergleich) oder mit einer Sollgröße (Soll-Ist-Vergleich) vergleichen. zu 3. Der leistungswirtschaftliche Bereich umfasst die Beschaffung von Produktionsfaktoren, deren Kombination im Unternehmen und den Absatz der erstellten Leistungen. Leistungen, die das Unternehmen vom Beschaffungsmarkt bezieht oder am Absatzmarkt erbringt, können Sachgüter, Immaterialgüter, Dienstleistungen, Arbeitsleistungen, Nutzungsrechte und andere marktfähige Leistungen sein. Die Beschaffungs- und Absatzvorgänge werden in der Regel entgeltlich durchgeführt. Es bestehen also marktmäßige Beziehungen. Den Realgüterströmen stehen immer Nominalgüterströme (Geldströme) gegenüber. Dabei muss die Bezahlung nicht zwingend zeitgleich mit der Leistungserbringung erfolgen. Somit entstehen Forderungen, Verbindlichkeiten und Anzahlungen. Jede Zahlung, die im leistungswirtschaftlichen Bereich erfolgt, wird irgendwann in der Buchführung als Aufwand beziehungsweise Ertrag ausgewiesen. Im finanzwirtschaftlichen Bereich werden die Geldströme erfasst, die nicht Entgelt für die Beschaffung oder den Absatz von Leistungen darstellen. Diese basieren insbesondere auf Beziehungen des Unternehmens zum Kapitalmarkt und zum Staat. Jedes Unternehmen benötigt für den Leistungserstellungsprozess finanzielle Mittel. Diese können in Form von Eigenkapital oder Fremdkapital auf dem Kapitalmarkt beschafft werden. Kapitalabflüsse aus dem Unternehmen sind Zahlungen an die Eigen- oder Fremdkapitalgeber (z.B. in Form von Kapitalrückzahlungen und Kredittilgungen). Der Staat wirkt auf das Unternehmen ein, indem er ihm zum einen finanzielle Mittel entzieht (insbesondere in Form von Steuern), zum anderen finanzielle Mittel zur Verfügung stellen kann (z.B. in Form von Subventionen). zu 4. Ein Gewinn kann erst dann entstehen, wenn einem Unternehmen für die abgesetzte Leistung mehr Entgelt zusteht (Ertrag), als es
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts selbst für diese Leistung aufwenden musste (Aufwand). Der Gewinn ist daher in dem Zeitpunkt, in dem das Unternehmen seine Leistung an den Kunden erbracht hat, realisiert. zu 5. In Handelsunternehmen werden die Waren, die sie beschaffen, ohne Weiterverarbeitung verkauft. Es findet nach der physischen Beschaffung lediglich eine Lagerung bis zum Absatz statt. Die Abbildung im Rechnungswesen ist daher auch relativ einfach. Man bildet die Zugänge und Bestände auf so genannten Warenbestands- oder Wareneinkaufskonten ab; die Abgänge werden auf Warenverkaufskonten erfasst. Industrieunternehmen hingegen beschaffen Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe und verarbeiten diese zu neuen Produkten. Der Produktionsprozess ist in der Regel mehrstufig, d.h. es werden zunächst unfertige Erzeugnisse hergestellt, die dann zwischengelagert werden, um sie später aus dem Zwischenlager zu entnehmen und zu Fertigerzeugnissen zu verarbeiten. In der Praxis finden sich Unternehmen mit zahlreichen Produktionsstufen und entsprechend vielen Zwischenlagern, die wiederum im Rechnungswesen abzubilden sind. Daher sind bei diesen Unternehmen weitaus mehr Konten auszuweisen, auf denen die Zugänge, Bestände und Abgänge der Vorräte, der unfertigen Erzeugnisse und der Fertigfabrikate erfasst werden, als bei Handelsunternehmen. Dienstleistungsunternehmen haben die Besonderheit, dass die Dienstleistungen zwingend gemeinsam mit externen Faktoren (Produktionsfaktoren, die der Kunde zur Verfügung stellt) hergestellt werden. Leistungserstellung und Absatz erfolgen daher immer zeitgleich (man nennt das Uno-Actu-Prozess). Damit ist die Abbildung von Dienstleistungsunternehmen im Rechnungswesen auch einfacher als die Abbildung von Industrieunternehmen. zu 6. Die drei idealtypischen Unternehmen unterscheiden sich zum Beispiel hinsichtlich der Lagerbestände. Da keine stufenweise Produktion erfolgt, gibt es bei Handels- und Dienstleistungsunternehmen keine Läger für Halbfertigerzeugnisse (auch unfertige Erzeugnisse genannt). In Dienstleistungsunternehmen erfolgen Leistungserstellung und Absatz in einem Uno-Actu-Prozess. Daher gibt es auch keine Läger für Fertigerzeugnisse. Die Taxifahrt, die Theateraufführung, die Zahnwurzelbehandlung und die Beinamputation können nicht gelagert werden.
Lektion 1: Buchführung und Bilanzrecht zur Abbildung der betrieblichen Realität
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Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 1.
Übungen Übung 1: Rechnungswesen als modellhafte Abbildung der betrieblichen Realität
Die (verkürzte) Fußballabschlusstabelle 2025 weist nach dem 34. und letzten Spieltag der Saison folgende Daten aus: Verein
Tore
Punkte
1.
Bertha HSC
68 : 32
100
2.
Stahlharte Union
41 : 12
62
3.
Energie Brandenburg
105 : 78
59
4.
…
Welcher Verein wurde deutscher Meister? Wie oft hat Bertha unentschieden gespielt? Welcher Verein hat wahrscheinlich den attraktivsten Fußball geboten? XXu Sie haben keinen Schimmer? Dann interessieren Sie sich nur bedingt für Fußball. Der Auszug aus der Abschlusstabelle ist eine modellhafte Abbildung der gesamten Saison. Klar erkennbar ist, dass Bertha deutscher Meister geworden ist; sonst ständen sie nicht mit dem sehr ungewöhnlich großen Vorsprung von 38 Punkten auf dem ersten Platz. Die Mannschaft muss über die gesamte Saison unglaublich gut gespielt haben. Wenn sie in 34 Spielen 100 Punkte erreicht hat, muss sie 33 Siege (= 99 Punkte) sowie ein Unentschieden (= 1 Punkt) eingefahren haben. Die erfolgloseste der ersten drei Mannschaften war Energie Brandenburg. Während aber die Stahlharte Union offensichtlich mit einer ausgeprägten Defensivtaktik gespielt hat (nur 12 Gegentore), konnten die Zuschauer bei Energie Brandenburg die totale Offensive (offensichtlich unter Vernachlässigung der eigenen Verteidigung) bestaunen. Das war sicher attraktiver als die Betontaktik der Unioner.
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts Und was hat das mit Rechnungswesen zu tun? Wir wollen Ihnen hier lediglich zeigen, dass für Freunde des Fußballs ein paar Zahlen, systematisch aufbereitet, viel über die Realität in der abgelaufenen Saison verraten. Genauso ist es mit den Daten des Rechnungswesens. Sie sollen die Realität beschreiben und dem Leser ermöglichen, daraus ökonomische Entscheidungen abzuleiten.
Übung 2: Einkommen versus Vermögen
Was ist für Sie ein Millionär?
XXu Die Frage scheint trivialer zu sein, als sie tatsächlich ist. Man muss nämlich zwischen Einkommens- und Vermögensmillionären unterscheiden. Ein Vermögensmillionär ist Eigentümer von Vermögensgegenständen, deren Wert (abzüglich seiner Schulden) mindestens eine Mio. € beträgt. Beispiel: X hat ein schickes Haus am Scharmützelsee (Wert: 1 Mio. €), Aktien (Wert: 0,5 Mio. €) und Geldvermögen (Bankguthaben und Bargeld: 0,1 Mio. €). Auf dem Haus lastet aber eine Grundschuld in Höhe von 0,5 Mio. €. Sein Reinvermögen beträgt damit 1,1 Mio. €. Er ist Vermögensmillionär. Wenn X hingegen jedes Jahr mindestens 1 Mio. € „verdienen“ würde, wäre er ein Einkommensmillionär. Beispiel: X erzielt aus seinem Einzelunternehmen in jedem Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 1,1 bis 1,5 Mio. €. Man sieht, dass zwischen den beiden ökonomischen Kerngrößen „Jahresüberschuss“ und „Reinvermögen“ sauber zu unterscheiden ist. Vermögensmillionär zu werden, ist nicht einfach; Einkommensmillionär zu werden, ist ungleich schwieriger.
Übung 3: Forderungen und Verbindlichkeiten
Diskutieren Sie Beispiele für Geschäftsvorfälle, aus denen Forderungen oder Verbindlichkeiten entstehen können. XXu Forderungen entstehen in der Regel, wenn der Gläubiger gegenüber dem Schuldner eine entgeltliche Leistung erbracht, dieser aber noch nicht gezahlt hat. Dies können etwa Warenlieferungen oder Dienstleistungen auf Ziel sein (= Forderungen aus Lieferungen und Leistungen). Analog besteht beim Schuldner bis zur Zahlung eine Verbindlichkeit
Lektion 1: Buchführung und Bilanzrecht zur Abbildung der betrieblichen Realität aus Lieferungen und Leistungen. Hat der Gläubiger dem Schuldner ein Darlehen gewährt, so hat der Gläubiger eine Darlehensforderung; der Schuldner muss das Darlehen (= Darlehensverbindlichkeit) tilgen und Zinsen zahlen.
Übung 4: Gewinnrealisationszeitpunkt
Die Z-GmbH handelt mit Wintersportartikeln. Am 20.12. bestellt ein Kunde verbindlich (Kaufvertrag) ein Paar Ski der Marke „Monosal Tornado X Wing TI“. Die Ski holt er am 30.12. im Laden der Z-GmbH ab und überweist den Kaufpreis am 2.1. des Folgejahres. Zu welchem Zeitpunkt ist der Gewinn der GmbH realisiert? XXu Grundsätzlich sind alle drei Zeitpunkte denkbar. Juristen plädieren häufig für den Vertragsabschluss (20.12.), andere Laien für den Zahlungszeitpunkt (2.1.). Der Gesetzgeber hat sich aber für den Zeitpunkt, zu dem der Bilanzierende seine Leistung erbracht hat (das ist hier der 30.12.), als so genannten Realisationszeitpunkt entschieden. Sind ihre Erträge (= Umsatzerlöse) höher als die eigenen Aufwendungen, hat die Z-GmbH am 30.12. einen Gewinn erzielt.
Übung 5: Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen
Die Z-GmbH verkauft Küchen im Landhausstil. In der Regel kauft sie die Waren bei polnischen und tschechischen Möbelfabriken und verkauft diese dann an die Endkunden weiter. Planung, Lieferung frei Haus und Montage gehören zum Service. Auch werden auf Kundenwunsch von den hauseigenen Tischlern kleine Anpassungen vorgenommen, wenn etwa die Maße der Küche nicht genau zum Grundriss passen. Ist die Z-GmbH ein Handels-, ein Industrie- oder ein Dienstleistungsunternehmen? XXu Ja! Diese Dreiteilung stellt idealtypische Unternehmen dar. In der Praxis ist aber fast jedes Unternehmen zugleich Handels-, Industrie- und Dienstleistungsunternehmen; nur die Gewichtungen sind verschieden. Unsere Z-GmbH ist eigentlich ein Handelsunternehmen. Durch die individuelle Planung, die Lieferung und den Transport ist sie aber auch ein Dienstleistungsunternehmen und wenn die Küchen stark an die Bedürfnisse des Kunden angepasst werden („Customized“), kann man sogar von einem Industrieunternehmen sprechen.
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Vergleiche zur Lösung aller Übungen Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 1.
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts
Lektion 2: Der Jahresabschluss als Teilbereich des Rechnungswesens
Lernziel Ziel der Lektion 2 ist, ein Verständnis dafür zu entwickeln, warum es verschiedene Teilbereiche des Rechnungswesens gibt, mit welchen Begrifflichkeiten diese arbeiten und warum es für manche Teilbereiche gesetzliche Vorschriften gibt und für andere nicht.
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Leitsatz Teilbereiche des Rechnungswesens und deren Grundbegriffe Das Rechnungswesen lässt sich nach den Informationsempfängern in ein internes und ein externes Rechnungswesen unterscheiden. Während das externe Rechnungswesen (der handelsrechtliche Einzelabschluss, der handelsrechtliche Konzernabschluss und die Steuerbilanz) rechtlich geregelt ist, sind für das interne Rechnungswesen (Kosten- und Leistungsrechnung, Investitionsrechnung und Finanzplanung) Rechtsnormen überflüssig. Externes Rechnungswesen sowie Investitionsrechnung und Finanzplanung gehen von einem pagatorischen Kostenbegriff aus; sie knüpfen also an Zahlungsströme an. Ein- und Auszahlungen (= Änderungen des Zahlungsmittelbestandes) sind liquiditätswirksam und daher bei der Planung und Messung der Liquidität (zur Finanzplanung beziehungsweise Vermeidung der Zahlungsunfähigkeit) zu berücksichtigen. Ebenso haben Erträge und Aufwendungen (= betriebsbedingte Änderungen des Eigenkapitals) eine eindeutige Funktion im Rahmen der Erfolgsmessung des externen Rechnungswesens. Weniger klar ist jedoch die Funktion der Einnahmen und Ausgaben (Änderungen des Geldvermögens oder auch Wert der bezogenen beziehungsweise abgesetzten Leistungen). Wenn man im Rahmen der Investitionsrechnung die Finanzierungsseite vernachlässigt (so etwa bei der Kapitalwertmethode), ist dort mit Ausgaben und Einnahmen zu rechnen.
Lektion 2: Der Jahresabschluss als Teilbereich des Rechnungswesens
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Wissenskontrollfragen 1. Nennen Sie die Teilbereiche des Rechnungswesens und ordnen Sie diesen ihre wesentlichen Aufgaben zu! 2. Was ist der zentrale Unterschied zwischen internem und externem Rechnungswesen? 3. Nennen Sie drei Ziele, die mit der Kosten- und Leistungsrechnung verfolgt werden! 4. Wie ist der Ertragswert einer Investition definiert? 5. Was verstehen Sie unter dem finanziellen Gleichgewicht? 6. Welches sind die drei zentralen Aufgaben der handelsrechtlichen Rechnungslegung? 7. Was verstehen Sie unter Gewinnthesaurierung? 8. Was verstehen Sie unter dem Grundsatz der Pagatorik? 9. Definieren Sie die Begriffe Auszahlung, Ausgabe, Aufwand sowie Einzahlung, Einnahme und Ertrag! 10. Nennen Sie Beispiele dafür, wie für ein Unternehmen Schulden gegenüber einer Bank, gegenüber einem Zulieferer, gegenüber einem Kunden oder gegenüber einem Arbeitnehmer entstehen!
zu 1.
Teilbereiche des internen Rechnungswesens: Kosten- und Leistungsrechnung Investitionsrechnung
Wesentliche Aufgaben: Preiskalkulation und -beurteilung, Wirtschaftlichkeitskontrolle, Programmplanung Rentabilitätsprognose und -vergleich für geplante Investitionen
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts Finanzplanung
Prognose der Liquidität und Sicherung des finanziellen Gleichgewichts
Teilbereiche des externen Rechnungswesens: Einzelabschluss
Wesentliche Aufgaben:
Konzernabschluss Steuerbilanz
Dokumentation, Information, Ausschüttungsbemessung Information Steuerzahlungsbemessung
zu 2. Während das interne Rechnungswesen Informationen für Informationsempfänger im Unternehmen (das eigene Management) zur Verfügung stellt, wendet sich das externe Rechnungswesen primär an Außenstehende (zum Beispiel Banken, Konkurrenten, potenzielle Gesellschafter). Damit sollte bei den Informationsgebern im internen Rechnungswesen ein natürliches Interesse daran bestehen, dass die Informationen einigermaßen vollständig und richtig sind. Dieses Interesse haben sie beim externen Rechnungswesen nicht. Daher gibt es im externen Rechnungswesen Rechtsnormen, die die Informationsempfänger vor falschen oder unvollständigen Informationen schützen sollen. Dies sind insbesondere das HGB (für den handelsrechtlichen Einzelabschluss), das HGB und die IFRS (für den handelsrechtlichen Konzernabschluss) sowie das EStG und KStG (für die Steuerbilanz). zu 3. Die Kosten- und Leistungsrechnung ist ein Informationsinstrument, mit dem zahlreiche betriebsinterne Fragestellungen eines Unternehmens beantwortet werden können. Wesentlich sind zum Beispiel: Preiskalkulation und Preisbeurteilung Die Kosten- und Leistungsrechnung dient der Ermittlung von kurzfristigen und langfristigen Preisuntergrenzen auf den Absatzmärkten und der Festlegung von Preisobergrenzen auf den Beschaffungsmärkten. Bei der Preisbeurteilung auf dem Absatzmarkt werden die Selbstkosten ermittelt (kalkuliert) und mit dem erzielbaren Absatzpreis verglichen. In selteneren Fällen dient die Kalkulation auch der Ermittlung des Angebotspreises.
Lektion 2: Der Jahresabschluss als Teilbereich des Rechnungswesens Wirtschaftlichkeitskontrolle Mit der Wirtschaftlichkeitskontrolle soll festgestellt werden, ob die verwendeten Ressourcen ökonomisch eingesetzt wurden. In der Plankostenrechnung werden für einzelne Unternehmensbereiche (man nennt sie Kostenstellen) und das Gesamtunternehmen die Sollkosten geplant und später mit den tatsächlichen Kosten (Istkosten) verglichen. Abweichungen werden anschließend analysiert, um Gegenmaßnahmen einzuleiten und/oder eventuell gegen den Kostenstellenverantwortlichen Sanktionen zu verhängen. Programmplanung Eine weitere zentrale Aufgabe der Kosten- und Leistungsrechnung ist die Optimierung des Produktions- und Absatzprogramms im Rahmen der so genannten Teilkostenrechnung. Mit Hilfe mathematischer Verfahren kann festgestellt werden, welches Produktionsprogramm gewinnmaximal ist. zu 4. Bevor eine Investition getätigt wird, sollte geprüft werden, ob diese dem Unternehmensziel (zum Beispiel Maximierung der Konsummöglichkeiten der Eigentümer) dienlich ist. Daher führt man eine Investitionsrechnung durch. Das Standardverfahren ist dabei die Kapitalwertmethode. Bei der Kapitalwertmethode werden zunächst neben der Anschaffungsausgabe die abgezinsten Einnahmenüberschüsse (Einnahmen ./. Ausgaben = Cashflows) ermittelt und anschließend aufsummiert. Sofern diese Summe positiv ist, liegt ein positiver Kapitalwert (Net Present Value, NPV) vor. Damit ist die Rentabilität der geplanten Investition höher als die im Abzinsungsfaktor (Diskontierungsfaktor) enthaltene Mindestverzinsung. Der Ertragswert einer Investition ermittelt sich also durch die künftigen abgezinsten Cashflows. zu 5. Unternehmen müssen bei der Finanzplanung einen Kompromiss aus Rentabilität und Liquidität finden. Einerseits sollten alle liquiden Mittel investiert werden, damit das eingesetzte Kapital „arbeiten“ kann und so die Rentabilität (Verzinsung des eingesetzten Kapitals) erhöht wird. Andererseits braucht das Unternehmen einen möglichst hohen Bestand an liquiden Mitteln (Bargeld und verfügbare Bankguthaben), um Zahlungsschwierigkeiten und damit das Risiko der Insolvenz zu vermeiden. Vom finanziellen Gleichgewicht spricht man, wenn Rentabilität und Liquidität bei
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts der Finanzplanung in einem ausgewogenen Verhältnis berücksichtigt werden. zu 6. Durch die Buchführung und durch das Inventar soll zunächst das betriebliche Geschehen dokumentiert werden (Dokumentationsfunktion). Daraus ist dann der handelsrechtliche Jahresabschluss abzuleiten. Durch diesen sollen Außenstehende über die wirtschaftliche Lage (Ertrags-, Vermögens- und Finanzlage) des Unternehmens informiert werden (Informationsfunktion). Bei Kapitalgesellschaften ist der handelsrechtliche Einzelabschluss zudem die Bemessungsgrundlage für Gewinnausschüttungen (Ausschüttungsbemessungsfunktion). zu 7. Gesellschaftsrechtlich ist die Unterscheidung zwischen Personenund Kapitalgesellschaften von zentraler Bedeutung. Personengesellschaften (insbesondere OHG und KG) werden (vereinfacht dargestellt) transparent, also durchsichtig, behandelt (Transparenzprinzip). Die Jahresüberschüsse stehen nicht der Gesellschaft, sondern ihren Gesellschaftern unmittelbar anteilig zu. Kapitalgesellschaften (insbesondere GmbH und AG) sind hingegen eigene Rechtspersonen (Trennungsprinzip). Ein Jahresüberschuss, den eine GmbH erzielt, steht damit zunächst ihr selbst und nicht den Gesellschaftern zu. Wurde der Jahresüberschuss durch den handelsrechtlichen Jahresabschluss ermittelt und auf der Gesellschafterversammlung bestätigt, entscheidet diese, ob der Jahresüberschuss ausgeschüttet wird (Dividende) oder im Unternehmen verbleibt (Thesaurierung). Von einer Gewinnthesaurierung spricht man also, wenn ein Jahresüberschuss vollständig oder teilweise nicht ausgeschüttet wird. zu 8. Den marktmäßigen Leistungen eines Unternehmens stehen in der Regel entsprechende Zahlungsströme gegenüber; zu den Kapitalmärkten sowie dem Staat existieren originäre Zahlungsströme. Daher liegt es nahe, dass das externe Rechnungswesen zur Abbildung der betrieblichen Realität an diesen Zahlungsströmen ansetzt. Man spricht daher vom Grundsatz der Pagatorik (pagare bedeutet zahlen). zu 9. Eine Auszahlung ist eine Minderung des Zahlungsmittelbestandes. Eine Einzahlung ist entsprechend eine Erhöhung des
Lektion 2: Der Jahresabschluss als Teilbereich des Rechnungswesens Zahlungsmittelbestandes. Die Finanzplanung knüpft an Ein- und Auszahlungen an. Eine Ausgabe ist eine Minderung des Geldvermögens. Eine Ausgabe stellt zugleich den Wert der in einer Periode eingekauften Sachgüter, Immaterialgüter und Dienstleistungen dar. Eine Einnahme ist die Erhöhung des Geldvermögens. Eine Einnahme ist analog der Wert der in einer Periode verkauften Sachgüter, Immaterialgüter und Dienstleistungen. Die Investitionsrechnung knüpft an Einnahmen und Ausgaben an. Aufwand ist die betriebsbedingte Minderung des Eigenkapitals. Ertrag ist die betriebsbedingte Erhöhung des Eigenkapitals. Eine Minderung des Sachvermögens führt in der Regel zu Aufwand und dessen Erhöhung zu einem Ertrag. Das externe Rechnungswesen knüpft an Aufwand und Ertrag an. Die Grundbegriffe des Rechnungswesens zu kennen, ist für das Studium und die Unternehmenspraxis von elementarer Bedeutung. Egal, ob man sich mit Steuern, Controlling, Kosten- und Leistungsrechnung, Investitionsrechnung oder Finanzplanung beschäftigt. Immer ist es erforderlich, den Zusammenhang zwischen diesen Begriffen zu kennen. Außerdem sind sie in Studium und Ausbildung immer prüfungsrelevant. Gehen Sie daher auch noch einmal in Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht®, die Übersicht 5 und den Leitsatz 2 durch. zu 10. Schulden gegenüber der Bank können zum Beispiel entstehen, wenn ein Bankdarlehen aufgenommen oder wenn das Girokonto überzogen wird (Kontokorrentkredit). Gegenüber einem Zulieferer entstehen Schulden in der Regel, weil Leistungen auf Ziel erworben, also zwar vom Zulieferer bereits geliefert, aber vom Empfänger noch nicht bezahlt wurden. Gegenüber einem Kunden können Schulden entstehen, wenn dieser die gekaufte Ware (zum Beispiel weil sie mängelbehaftet ist) zurückgibt (Retoure), der Unternehmer aber den Kaufpreis noch nicht erstattet hat. Gegenüber einem Kunden können des weiteren Schulden entstehen, wenn dieser die gekaufte Ware be-
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts anstandet, weil sie mängelbehaftet und der Bilanzierende deshalb zu Nachbesserung verpflichtet ist (Garantieverpflichtung). Auch Anzahlungen des Kunden können ökonomisch als Schulden interpretiert werden. Allerdings schuldet das Unternehmen dann kein Geld, sondern die zu erbringende Leistung. Gegenüber Arbeitnehmern, die ihre Arbeitsleistung bereits erbracht, ihren Lohn oder ihr Gehalt aber noch nicht erhalten haben, bestehen ebenfalls Schulden.
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Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 2.
Übungen Übung 6: Bestandteile des handelsrechtlichen Einzelabschlusses
X fragt sich, welches die Bestandteile des handelsrechtlichen Einzelabschlusses sind. Aus dem Gesetz wird er nicht richtig schlau, weil sich die §§ 242 und 264 HGB offensichtlich zu widersprechen scheinen. Können Sie ihm die Struktur erklären? XXu Es kommt darauf an! Grundsätzlich besteht der Einzelabschluss, den ein Kaufmann (egal ob Einzelunternehmen, Personen- oder Kapitalgesellschaft) zu erstellen hat, aus der Bilanz und der GuV. Dies ergibt sich eindeutig aus § 242 Abs. 1 bis 3 HGB. Handelt es sich aber um eine Kapitalgesellschaft (oder ein gleichgestelltes Unternehmen), ist ergänzend (!) § 264 Abs. 1 Satz 1 HGB zu beachten. Demnach müssen diese zusätzlich einen Anhang erstellen. Bilanz, GuV und Anhang bilden dann den Jahresabschluss der Kapitalgesellschaft. Außerdem müssen die Kapitalgesellschaften grundsätzlich einen Lagebericht erstellen. Dieser ist aber gemäß § 264 Abs. 1 Satz 1 HGB nicht Bestandteil des Jahresabschlusses, sondern besteht daneben. Durch § 264 Abs. 1 Satz 4 HGB werden die kleinen Kapitalgesellschaften (vgl. § 267 Abs. 1 und für Kleinstkapitalgesellschaften noch weitergehendere Erleichterungen in § 267a HGB) von der Pflicht, einen Lagebericht aufzustellen, wieder befreit. Erweiterte Anforderungen (Kapitalflussrechnung, Eigenkapitalspiegel und gegebenenfalls eine Segmentberichterstattung) ergeben sich für kapitalmarktorientierte Unternehmen aus § 264 Abs. 1 Satz 2 HGB.
Lektion 2: Der Jahresabschluss als Teilbereich des Rechnungswesens
Übung 7: Gewinnverteilung und Gewinnverwendungsbeschluss
Ein Unternehmen hat einen Jahresüberschuss in Höhe von 300.000 € erzielt. Die Gesellschafter X, Y und Z fragen sich, ob sie einen Beschluss über die Gewinnverwendung treffen müssen. Können Sie helfen? XXu Es kommt darauf an! Handelt es sich bei dem Unternehmen um eine Personengesellschaft (OHG oder KG), ist ein Gewinnverwendungsbeschluss nicht erforderlich. Die Personengesellschaft wird transparent behandelt. Die Gewinnanteile werden somit den Gesellschaftern direkt zugerechnet. Wie der Jahresüberschuss verteilt wird, ergibt sich aus dem Gesellschaftsvertrag. Ob ein Gesellschafter dann seinen Gewinnanteil entnimmt oder im Unternehmen belässt, muss er allein entscheiden, sofern im Gesellschaftsvertrag nichts anderes vereinbart wurde. Bei Kapitalgesellschaften (GmbH, AG oder KGaA) stellt sich die Situation anders dar. Der Jahresüberschuss steht zunächst allein der Gesellschaft zu. Sie ist ein eigenes Rechtssubjekt. Ist der Jahresüberschuss (durch den Einzelabschluss) ermittelt worden, ist eine Gesellschafterversammlung einzuberufen, die dann darüber entscheidet, ob der Gewinn ganz oder teilweise (als Dividenden) an die Gesellschafter ausgeschüttet wird.
Übung 8: Internes versus externes Rechnungswesen
Der Einzelunternehmer X möchte eine Maschine erwerben. Die Finanzierung soll über ein Darlehen der Hippo Bank erfolgen. Bei den Kreditgesprächen mit seiner Sachbearbeiterin fordert diese eine konkrete Investitionsplanung mit Ermittlung des prognostizierten Kapitalwertes (= Net Present Value, NPV). X ist empört, weil er meint, dass die Investitionsrechnung zum internen Rechnungswesen gehöre und daher die Bank nichts angehe. Zu Recht? XXu Grundsätzlich hat X Recht. Die Investitionsrechnung ist Bestandteil des internen Rechnungswesens. Daher besteht keine rechtliche Verpflichtung, diese der Bank auszuhändigen. Allerdings wird er dann auch das Darlehen nicht erhalten. Ursache ist keine rechtliche Verpflichtung, sondern schlicht Marktmacht. Wenn X ein anderes Kreditinstitut findet, das ihm ein Darlehen (zu gleichen Konditionen) gewährt, ohne dass er eine Investitionsrechnung vorlegt, kann er mit diesem den Vertrag abschließen. Falls nicht, wird er der Hippo Bank wohl die geforderten Informationen zukommen lassen müssen.
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts
Übung 9: Insolvenzrisiko durch Überschuldung oder Zahlungsunfähigkeit
X ist Autohändler. Im Juli hat er mehrere Kaufverträge abschließen können. Die Verträge sehen vor, dass X die Autos im Dezember an die Kunden ausliefert und diese im Januar (also im nächsten Geschäftsjahr) die Wagen bezahlen. Die vereinbarten Kaufpreise liegen über den Anschaffungskosten des X. Besteht durch diese Verträge ein Insolvenzrisiko? XXu Die beiden wesentlichen Insolvenzursachen sind die Überschuldung und die drohende Zahlungsunfähigkeit. Beide sind sauber voneinander zu trennen. Von einer Überschuldung spricht man, wenn die Schulden höher sind als das Vermögen des Unternehmens. Hiervon kann im vorliegenden Fall keine Rede sein. Vielmehr wird X zum Abschlussstichtag voraussichtlich sogar einen Jahresüberschuss ausweisen, der das Eigenkapital erhöht (Reinvermögensmehrung). Allerdings muss X berücksichtigen, dass die Einzahlungen erst verspätet kommen (Verkauf auf Ziel). Zwischenzeitlich muss er die Autos, die er vom Hersteller geliefert bekommt, wahrscheinlich bezahlen. Auch die laufenden Auszahlungen (Personal, Mieten etc.) sind zu berücksichtigen. Daher könnte eine Zahlungsunfähigkeit drohen. Von einer Zahlungsunfähigkeit (= Illiquidität) spricht man, wenn das Unternehmen seinen Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen kann. Und dies ist ebenfalls ein Insolvenzgrund. Daher sollte X eine ordentliche Finanzplanung aufstellen und prognostizierte Liquiditätslücken entsprechend stopfen. Merke: Ein Unternehmen kann zugleich einen Jahresüberschuss erwirtschaften und dennoch zahlungsunfähig sein.
Ergänzung zu Übung 9
Nennen Sie mögliche Maßnahmen, die X ergreifen könnte, um eine drohende Liquiditätslücke zu stopfen. XXu X könnte sowohl auf der Einzahlungs- als auch auf der Auszahlungsseite ansetzen. Er könnte zum Beispiel zusätzliche Einzahlungen generieren, indem er einen Überbrückungskredit aufnimmt oder Kunden vorschlägt gegen Sonderrabatte früher zu zahlen. Er könnte aber auch versuchen, Auszahlungen zu strecken, indem er etwa vereinbarte Darlehenstilgungen, Löhne, Mieten oder andere Auszahlungen in die Zukunft verschiebt oder grundsätzlich seine Auszahlungen senkt.
Lektion 2: Der Jahresabschluss als Teilbereich des Rechnungswesens
Übung 10: Einzahlung-Einnahme-Ertrag und Auszahlung-Ausgabe-Aufwand
In der XY-OHG sind die folgenden Geschäftsvorfälle angefallen. Beurteilen Sie jeweils, ob eine Auszahlung, Ausgabe oder ein Aufwand beziehungsweise eine Einzahlung, Einnahme oder ein Ertrag vorliegt. Begründen Sie Ihre Antwort kurz. 1. Kauf und Erhalt von Rohstoffen in bar. 2. Kauf und Erhalt von Rohstoffen auf Ziel. 3. Verbrauch dieser Rohstoffe. 4. Aufnahme eines Bankkredits. 5. Die Bank erlässt der XY-OHG diese Schulden (unrealistisch!). 6. Ware, die bereits im Vorjahr verkauft und geliefert wurde, wird vom Kunden endlich bezahlt. 7. Ware, die im Vorjahr verkauft und geliefert wurde, wird vom Kunden nicht bezahlt, weil dieser nach Südamerika „verzogen“ ist. 8. Die XY-OHG zahlt die Büromiete für das laufende und das nächste Geschäftsjahr. 9. Die XY-OHG schreibt eine Maschine planmäßig ab. 10. Das Finanzamt überweist eine Einkommensteuererstattung für X auf das Bankkonto der XY-OHG. XXu 1. Der „Kauf in bar“ stellt immer eine Auszahlung dar, weil eine Minderung des Zahlungsmittelbestandes vorliegt. Da sich die Forderungen und Verbindlichkeiten nicht verändert haben, ist die Auszahlung auch eine Ausgabe. Sie ist aber kein Aufwand, weil sich das Sachvermögen erhöht hat. Dem Abfluss beim Zahlungsmittelbestand steht nämlich der Zufluss bei den Vorräten gegenüber.
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Betriebswirtschaftliche Grundlagen des Bilanzrechts 2. Der „Kauf auf Ziel“ stellt keine Auszahlung dar, weil keine Minderung des Zahlungsmittelbestandes vorliegt. Da sich aber die Verbindlichkeiten erhöht haben, liegt eine Ausgabe vor. Sie ist kein Aufwand, weil sich das Sachvermögen erhöht hat. Dem Zugang bei den Verbindlichkeiten steht nämlich der Zufluss bei den Vorräten gegenüber. 3. Der Verbrauch der Rohstoffe ist weder eine Auszahlung noch eine Ausgabe, weil sich weder der Zahlungsmittelbestand, noch das Geldvermögen geändert haben. Das Sachvermögen ist jedoch durch den Verbrauch gesunken. Daher liegt ein Aufwand vor. 4. Mit Aufnahme des Bankkredits erhöht sich der Zahlungsmittelbestand; es liegt eine Einzahlung vor. Dem steht aber die Erhöhung der Verbindlichkeiten gegenüber, so dass dies keine Einnahme ist. Da auch kein Güterverzehr und keine Güterentstehung gegeben sind, liegt weder Ertrag noch Aufwand vor. 5. Wenn die Bank (warum auch immer) der XY-OHG die Schulden erlässt, verändert sich zwar nicht der Zahlungsmittelbestand, aber die Verbindlichkeiten sinken. Daher liegt keine Einzahlung, sehr wohl aber eine Einnahme vor. Diese Einnahme führt zu einem Ertrag, weil sich das Sachvermögen nicht ändert. 6. Im vorherigen Geschäftsjahr wurde bei der XY-OHG eine Forderung (aus L. u. L.) gebucht (= Einnahme und Ertrag). Zahlt der Kunde nun, erhöht sich der Zahlungsmittelbestand (= Einzahlung) bei der XY-OHG, zugleich entfällt aber die Forderung; also liegt im laufenden Geschäftsjahr keine Einnahme vor. Das Sachvermögen bleibt unverändert; daher ist kein Ertrag gegeben. 7. Im Vorjahr wurden ein Ertrag und eine Einnahme gebucht. Nun stellt sich heraus, dass der Kunde nicht mehr zahlt (es wird also nie eine Einzahlung geben!). Daher ist die Forderung abzuschreiben. Dies führt zu einer Ausgabe und zu Aufwand. Beides kann ökonomisch als Korrektur der Einnahme und des Ertrags des Vorjahres interpretiert werden. 8. Die Zahlung der Büromiete führt zunächst zu einer Auszahlung, einer Ausgabe und zu Aufwand. Allerdings ist zu berücksichtigen, dass der Mietzahlung nicht nur die Nutzung der Mieträume im aktuellen
Lektion 2: Der Jahresabschluss als Teilbereich des Rechnungswesens Geschäftsjahr gegenübersteht, sondern auch die Nutzung im kommenden Geschäftsjahr. Und dieses Nutzungspotenzial wurde noch nicht verbraucht! Daher schreibt § 250 Abs. 1 HGB eine anteilige Aktivierung als Rechnungsabgrenzungsposten (aRAP) vor. Daher liegt in Höhe der Hälfte der Auszahlung auch (noch) kein Aufwand vor. Hinweis: Interpretiert man den aRAP ökonomisch als eine Art „Nutzungsforderung“, wäre die Ausgabe anteilig noch nicht gegeben. Der Gesetzgeber geht aber in § 250 Abs. 1 HGB davon aus, dass die Ausgabe bereits im alten Geschäftsjahr anfällt, weil er mit dem Begriff der „Nutzungsforderung“ offensichtlich nichts anfangen kann. 9. Die Abschreibung stellt eine Minderung des Sachvermögens und damit Aufwand dar. Auszahlung und Ausgabe liegen nicht vor; sie sind bereits bei Kauf beziehungsweise Finanzierung des Kaufs angefallen. 10. Der letzte Sachverhalt ist etwas schwieriger zu beurteilen. Hierfür muss man zunächst einen Umweg gehen: Die Einkommensteuer ist keine Steuer des Unternehmens, sondern sein „Privatvergnügen“. Hätte X seine Einkommensteuer vom betrieblichen Bankkonto bezahlt, läge daher eine Entnahme vor. Diese ist eine Auszahlung, weil sich der Zahlungsmittelbestand mindert, aber keine Ausgabe (kein Kauf von Gütern) und kein Aufwand (kein Verbrauch von Gütern). Zahlt das Finanzamt nun anteilig Einkommensteuer zurück, stellt dies entsprechend eine Einlage und somit lediglich eine Einzahlung, aber keine Einnahme und keinen Ertrag dar.
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Vergleiche zur Lösung aller Übungen Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 2. Zur detaillierten Abgrenzung der Grundbegriffe des betrieblichen Rechnungswesens sei auch auf Kudert/Sorg: Kosten- und Leistungsrechnung – leicht gemacht ®, Lektion 1 verwiesen!
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Die doppelte Buchführung
II.
Die doppelte Buchführung
Lektion 3: Grundlagen der doppelten Buchführung
Lernziel Ein geordnetes, nach kaufmännischen Gesichtspunkten geführtes Unternehmen, ist ohne eine doppelte Buchführung nicht vorstellbar und zum Scheitern verurteilt. Lernziel der Lektion 3 ist zunächst, die Buchführung von der Buchhaltung abzugrenzen und die wichtigsten Aufgaben der doppelten Buchführung vorzustellen. Danach soll geklärt werden, wer nach Handels- und Steuerrecht (HGB/AO) überhaupt buchführungspflichtig ist. Weiteres Lernziel ist sodann, aus der Inventur und dem Inventar eine Bilanz herzuleiten sowie die vier Grundtypen erfolgsneutraler Geschäftsvorfälle, nämlich Aktivtausch, Passivtausch, Bilanzverlängerung und Bilanzverkürzung fallorientiert zu verdeutlichen. Zentrale Lernziele der Lektion 3 sind das T-Konto und der Buchungssatz, die einen bedeutenden Stellenwert für das Verständnis der doppelten Buchführung haben.
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Leitsatz Grundlagen der doppelten Buchführung Die Buchführung ist eine Zeitraumrechnung, die alle Geschäftsvorfälle eines Geschäftsjahres chronologisch, systematisch geordnet, zeitnah und lückenlos aufzeichnet, um der Dokumentationsfunktion des Jahresabschlusses gerecht zu werden. Gemäß § 238 Abs. 1 Satz 1 HGB ist jeder Kaufmann buchführungspflichtig, der ein Handelsgewerbe gemäß § 1 Abs. 1 HGB betreibt und dessen Unternehmen nach Art oder Umfang einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert (§ 1 Abs. 2 HGB), unabhängig von der Eintragung in das Handelsregister. Ein Wahlrecht zur Buchführung haben gemäß § 241a HGB Einzelkaufleute, deren Umsatz jeweils höchstens 600.000 € und deren Jahresüberschuss jeweils höchstens 60.000 € in zwei aufeinanderfolgenden Geschäftsjahren beträgt.
Lektion 3: Grundlagen der doppelten Buchführung
Die Inventur ist die Bestandsaufnahme des Vermögens und der Schulden nach Art, Menge und Wert (Tätigkeit). Das Inventar ist ein genaues Bestandsverzeichnis aller Vermögensgegenstände und Schulden nach Art, Menge und Wert an einem Stichtag in Staffelform. Die Bilanz ist eine Zeitpunktrechnung. Sie wird auf der Grundlage des Inventars und der laufenden Buchführung erstellt und stellt eine zusammengefasste Gegenüberstellung von Vermögen und Kapital zu einem Stichtag dar.
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Wissenskontrollfragen 1. Was verstehen Sie unter den Begriffen „Buchführung“ und „Buchhaltung“? 2. Welche Aufgaben hat die kaufmännische doppelte Buchführung zu erfüllen? 3. Skizzieren Sie mit allen §§-Angaben die Buchführungspflichten nach Handels- und Steuerrecht! 4. Aus welchen drei Bestandteilen setzt sich das Inventar gemäß § 240 HGB zusammen? 5. Was besagt die Grundgleichung der Bilanz? 6. Aus welchen gesetzlichen Vorschriften ergibt sich die Gliederung der Bilanz? 7. Wie sieht die Bilanz eines bilanziell überschuldeten Unternehmens aus? 8. Bilden Sie je ein Beispiel nebst Buchungssatz für einen Aktivtausch, einen Passivtausch, eine Bilanzverlängerung sowie eine Bilanzverkürzung!
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Die doppelte Buchführung
9. Wie sieht die Grundstruktur eines aktiven beziehungsweise eines passiven Bestandskontos aus? 10. Was ist aus einem Buchungssatz ersichtlich? zu 1. Die Buchführung ist eine Zeitraumrechnung, die alle Geschäftsvorfälle eines Geschäftsjahres chronologisch, systematisch geordnet, zeitnah und lückenlos auf Grund von Belegen aufzeichnet. Die Buchführung ist Bestandteil des betrieblichen Rechnungswesens einer Unternehmung. Die Buchhaltung ist nur der geografische Ort, an dem die Buchführung stattfindet. Im HGB wird stets der Begriff „Buchführung“ verwendet; vergleiche § 238 Abs. 1 HGB und § 241a HGB. zu 2. Ohne die doppelte Buchführung ist kein hinreichend genauer Einblick in die Ursachen für unternehmerischen Erfolg und Misserfolg und damit kein rationales Handeln möglich. Sie dient der Dokumentation aller Geschäftsvorfälle eines Geschäftsjahres zur Selbstinformation des Kaufmanns sowie zur Rechenschaftslegung gegenüber Dritten. zu 3. Gemäß § 238 Abs. 1 Satz 1 HGB i.V.m. §§ 1 ff. HGB ist jeder Kaufmann handelsrechtlich zur Buchführung verpflichtet. Eine Befreiung von der Pflicht zur Buchführung ergibt sich für Einzelkaufleute aus § 241a HGB. Die abgeleitete steuerliche Buchführungspflicht ist in § 140 AO, die originäre steuerliche Buchführungspflicht in § 141 AO geregelt. zu 4. Das Inventar ist ein genaues und ausführliches Bestandsverzeichnis aller Vermögensgegenstände und Schulden eines Unternehmens nach Art, Menge und Wert an einem Stichtag in Staffelform. Es besteht immer aus den drei folgenden Bestandteilen: Vermögensgegenstände ./. Schulden = Reinvermögen (= Eigenkapital).
Lektion 3: Grundlagen der doppelten Buchführung zu 5. Die Bilanz ist stets ausgeglichen (= Grundgleichung der Bilanz). Vermögen ist gleich Kapital; daraus folgt: Vermögen ./. Fremdkapital = Eigenkapital. zu 6. § 242 Abs. 1 Satz 1 HGB enthält (für alle Kaufleute) lediglich einen sehr groben Hinweis auf die Bilanzgliederung. Für Kapitalgesellschaften ist jedoch ergänzend das Schema in § 266 HGB zu beachten. zu 7. Ist das Eigenkapital durch Verluste aufgebraucht und ergibt sich ein Überschuss der Passivposten über die Aktivposten, so ist dieser Betrag zur Erreichung der Grundgleichung der Bilanz auf der Aktivseite gesondert als Position „F“ unter der Bezeichnung „Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag“ auszuweisen (§ 268 Abs. 3 HGB). zu 8.
Aktivtausch:
Eine Forderung aus L. u. L. wird per Banküberweisung bezahlt. Bank an Forderungen aus L. u. L.
Passivtausch:
Eine Verbindlichkeit aus L. u. L. wird in ein langfristiges Darlehen umgewandelt. Verbindlichkeiten aus L. u. L. an Darlehen
Bilanz verlängerung:
X kauft und erhält Waren mit einem Zahlungsziel von 90 Tagen („Kauf auf Ziel“). Waren an Verbindlichkeiten aus L. u. L.
Bilanz verkürzung:
Eine Verbindlichkeit aus L. u. L. wird von X bar bezahlt. Verbindlichkeiten aus L. u. L. an Kasse
zu 9. Aktive Bestandskonten (Herkunft: Aktivseite der Bilanz) zeigen das Vermögen, also die Mittelverwendung auf. Die Anfangsbestände und Zugänge werden im Soll, die Abgänge und Endbestände im Haben gebucht. Passive Bestandskonten (Herkunft: Passivseite der Bilanz) erfassen das Eigen- und Fremdkapital der Unternehmung (= Mittelherkunft). Die Anfangsbestände und Zugänge werden im Haben, die Abgänge und Endbestände im Soll gebucht.
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Die doppelte Buchführung zu 10. Ein Buchungssatz benennt die Konten, die durch einen Geschäftsvorfall berührt werden, und zeigt, ob sie im Soll oder im Haben angesprochen werden. Die Wörter „Soll“ und „Haben“ sind nur historisch zu erklären. Sie entstammen dem Abrechnungsverkehr mit Gläubigern und Schuldnern: Der Schuldner „Soll an uns zahlen“; die Gläubiger „Haben“ gut, das heißt, „Wir Haben zu bezahlen“.
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Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 3.
Übungen Übung 11: Handels- und steuerrechtliche Buchführungspflicht
X betreibt einen kleinen Zeitungskiosk allein ohne Mitarbeiter. Sein Jahresumsatz in 01 beträgt 65.000 € und sein Jahresüberschuss (= Gewinn) beläuft sich auf 15.000 €. Ist X handels- und steuerrechtlich buchführungspflichtig? XXu X führt gemäß § 1 Abs. 2 HGB keinen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb und ist daher kein Kaufmann und damit gemäß § 238 Abs. 1 Satz 1 HGB handelsrechtlich nicht buchführungspflichtig. Auch steuerrechtlich ist X nicht buchführungspflichtig, da er die Grenzwerte des § 141 AO nicht überschreitet.
Übung 12: Handels- und steuerrechtliche Buchführungspflicht
X betreibt einen kleinen Lebensmitteleinzelhandel. Er beschäftigt zwei Mitarbeiter, pflegt Kontakte zu diversen Lieferanten und verfügt über ein modernes Warenlager. Sein Jahresumsatz in 01 beträgt 200.000 € und in 02 250.000 €. X erzielt in 01 einen Jahresüberschuss (= Gewinn) von 20.000 € und in 02 einen Jahresüberschuss (= Gewinn) von 25.000 €. Ist X handels- und steuerrechtlich buchführungspflichtig? XXu Gemäß § 1 Abs. 1 HGB ist X Kaufmann, da sein Handelsgewerbe einen nach Art und Umfang in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb erfordert. X ist demnach gemäß § 238 Abs. 1 Satz 1 HGB
Lektion 3: Grundlagen der doppelten Buchführung handelsrechtlich buchführungspflichtig. Allerdings kann sich X nach dem neuen § 241a HGB von der Pflicht zur Buchführung befreien lassen, da in den Jahren 01 und 02 sein Umsatz nicht mehr als jeweils 600.000 € beträgt und sein Jahresüberschuss in den Jahren 01 und 02 nicht den Grenzwert von jeweils 60.000 € erreicht. Auch steuerrechtlich ist X nicht buchführungspflichtig, da er die Grenzwerte des § 141 AO nicht überschreitet.
Übung 13: Handels- und steuerrechtliche Buchführungspflicht
X betreibt einen größeren Bucheinzelhandelsladen. Er hat 10 Mitarbeiter. Sein Jahresumsatz beträgt in 01 925.000 € und in 02 990.000 €. X erzielt in 01 einen Jahresüberschuss (= Gewinn) in Höhe von 90.000 € und in 02 einen Jahresüberschuss (= Gewinn) in Höhe von 95.000 €. Ist X handels- und steuerrechtlich buchführungspflichtig? XXu Ja! Gemäß § 238 Abs. 1 Satz 1 HGB i.V.m. § 1 HGB ist X Kaufmann, da er selbständig, am Markt erkennbar und auf Dauer angelegt mit Gewinnerzielungsabsicht einen Gewerbebetrieb betreibt. Mit 10 Mitarbeitern hat das Unternehmen einen in kaufmännischer Weise eingerichteten Geschäftsbetrieb. Die Grenzwerte des § 241a HGB sind ebenfalls überschritten. X ist somit handelsrechtlich buchführungspflichtig. Die handelsrechtliche Buchführungspflicht wird gemäß § 140 AO für das Steuerrecht übernommen (= abgeleitete Buchführungspflicht).
Übung 14: Handels- und steuerrechtliche Buchführungspflicht
Die Z-GmbH produziert Spielzeug. Der Jahresumsatz der kleinen GmbH beträgt in 01 350.000 € und in 02 375.000 €. Der Jahresüberschuss (= Gewinn) in 01 beträgt 38.000 € und in 02 40.000 €. Ist die Z-GmbH handels- und steuerrechtlich buchführungspflichtig? XXu Gemäß § 6 HGB gelten Kapitalgesellschaften stets als Kaufleute. Sie sind Kaufleute kraft Rechtsform. Die Z-GmbH ist somit handelsrechtlich buchführungspflichtig. Gemäß § 140 AO wird die handelsrechtliche Buchführungspflicht für das Steuerrecht übernommen.
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Vergleiche zur Lösung der Übungen 11 bis 14 Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 3, Gliederungspunkt 2.
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Die doppelte Buchführung
Übung 15: Erstellung eines Inventars
Die Z-AG vertreibt Computer und Computer-Zubehör in Berlin und hat bei der Inventur zum 31.12.01 die folgenden Bestände ermittelt. Erstellen Sie aus den folgenden Aufzeichnungen ein Inventar gemäß § 240 HGB und weisen Sie das Reinvermögen (= Eigenkapital) aus. –– 45 Drucker zu je 80 € –– Kassenbestand 7.500 € –– Hypothek bei der Hypothekenbank Berlin 100.000 € –– Verbindlichkeiten gegenüber der Büromöbel AG 4.500 € –– Forderungen gegenüber dem Computereinzelhändler Wagner 2.850 € –– Unbebautes Grundstück in Berlin Wilmersdorf 110.000 € –– 2 Aktenschränke zu je 150 € –– Guthaben bei der Landesbank Berlin, Kontonummer 123456-200, 8.000 € –– 20 Scanner zu je 50 € –– Verbindlichkeiten gegenüber der Computerhandel GmbH 7.650 € –– 1 PKW Opel B-KW 2438 zu 25.000 € –– 6 Computer für die Büroräume zu je 750 € –– 15 Warenregale zu je 200 € –– Forderungen gegenüber dem Computereinzelhändler Kunze 6.800 € –– 75 Computer zu je 800 € –– Darlehensschuld bei der Sparkasse Berlin 60.000 € –– Umsatzsteuer-Schuld 8.500 € –– 6 Schreibtische zu je 250 € –– Verbindlichkeiten gegenüber der Meier OHG 2.500 € –– 2 LKW MAN B-LJ 3489, B-AR 5430 zu je 80.000 € –– Guthaben bei der Postbank, Kontonummer 987654-300, 12.000 € –– Darlehensschuld bei der Volksbank Berlin 90.000 € –– 150 Mäuse zu je 15 € –– Forderungen gegenüber dem Computereinzelhändler Schmidt 1.300 € –– 1 PKW VW B-LU 3980 zu 30.000 € –– Verbindlichkeiten gegenüber dem Stromlieferanten 1.250 € –– 50 Tastaturen zu je 25 € –– Bebautes Grundstück in Berlin Zehlendorf 160.000 € –– 100 Laptops zu je 650 € –– 6 Bürostühle zu je 50 € –– 80 Lautsprecher zu je 40 €
Lektion 3: Grundlagen der doppelten Buchführung XXu Inventar der Z-AG für den 31.12.01 A. Vermögensgegenstände I. Anlagevermögen 1. Grundstücke und Gebäude Unbebautes Grundstück in Berlin Wilmersdorf Bebautes Grundstück in Berlin Zehlendorf 2. Fuhrpark 1 PKW Opel B-KW 2438 zu 25.000 2 LKW MAN B-LJ 3489, B-AR 5430 zu je 80.000 1 PKW VW B-LU 3980 zu 30.000 3. Geschäftsausstattung 2 Aktenschränke zu je 150 6 Computer für die Büroräume zu je 750 15 Warenregale zu je 200 6 Schreibtische zu je 250 6 Bürostühle zu je 50 Summe Anlagevermögen II. Umlaufvermögen 1. Waren 45 Drucker zu je 80 20 Scanner zu je 50 75 Computer zu je 800 150 Mäuse zu je 15 50 Tastaturen zu je 25 100 Laptops zu je 650 80 Lautsprecher zu je 40 2. Forderungen Computereinzelhändler Wagner Computereinzelhändler Kunze Computereinzelhändler Schmidt
€
€
110.000 160.000
270.000
25.000 160.000 30.000 300 4.500 3.000 1.500 300
215.000
9.600 494.600
3.600 1.000 60.000 2.250 1.250 65.000 3.200
136.300
2.850 6.800 1.300
10.950
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Die doppelte Buchführung Inventar der Z-AG für den 31.12.01 3. Bankguthaben Landesbank Berlin, Kontonummer 123456-200 Postbank, Kontonummer 987654-300 4. Kassenbestand Summe Umlaufvermögen Summe der Vermögensgegenstände B. Schulden I. Langfristige Schulden 1. Hypothek bei der Hypothekenbank Berlin 2. Darlehensschuld bei der Sparkasse Berlin 3. Darlehensschuld bei der Volksbank Berlin II. Kurzfristige Schulden 1. Lieferantenschulden Büromöbel AG Computerhandel GmbH Meier OHG Stromlieferant 2. Umsatzsteuer-Schuld Summe der Schulden C. Ermittlung des Reinvermögens Summe der Vermögensgegenstände ./. Summe der Schulden = Reinvermögen (Eigenkapital) Berlin, 31.12.01
8.000 12.000
100.000 60.000 90.000
4.500 7.650 2.500 1.250
20.000 7.500 174.750 669.350
250.000
15.900 8.500 274.400 669.350 274.400 394.950
XX
Vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 3, Gliederungspunkt 3.
Übung 16: Ableitung einer Bilanz aus dem vorherigen Inventar
Leiten Sie aus dem in der Übung 15 erstellten Inventar nunmehr die Bilanz der Z-AG zum 31.12.01 ab.
Lektion 3: Grundlagen der doppelten Buchführung XXu Aktivseite
Z-AG Bilanz zum 31.12.01 (in €)
Passivseite
A. Anlagevermögen
A. Eigenkapital
I. Sachanlagen
B. Verbindlichkeiten
394.950
1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten
270.000 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kredit instituten
250.000
2. Andere Anlagen, Betriebs-und Geschäftsausstattung
224.600 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen
15.900 8.500
B. Umlaufvermögen
3. Sonstige Verbindlichkeiten, davon aus Steuern
I. Vorräte 1. Waren
136.300
II. Forderungen 1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen
10.950
III. Flüssige Mittel 1. Guthaben bei Kreditinstituten 2. Kassenbestand
20.000 7.500 669.350
Berlin, 31.12.01
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669.350 Unterschrift: Luisa Leuchte Karl-Heinz Schlau Wilhelm Wichtig
Vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 3, Gliederungspunkt 4.
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Die doppelte Buchführung
Übung 17: Aktivtausch, Passivtausch, Bilanzverlängerung und Bilanzverkürzung
1. In der Bilanz hatte die Z-AG unter anderem eine Forderung gegenüber dem Kunden Computereinzelhändler Wagner ausgewiesen. Was würde sich an der Bilanz ändern, wenn dieser Kunde seine Schulden noch vor dem Abschlussstichtag auf das Konto bei der Landesbank Berlin überwiesen hätte? 2. In der Bilanz hatte die Z-AG auch eine Verbindlichkeit gegenüber der Büromöbel AG ausgewiesen. Was würde sich an der Bilanz ändern, wenn das bilanzierende Unternehmen seine Schulden noch vor dem Abschlussstichtag durch ein neues Darlehen bei der Sparkasse Berlin getilgt hätte? 3. Was würde sich an der Bilanz ändern, wenn die Z-AG noch vor dem Abschlussstichtag einen Aktenschrank für 2.000 € auf Ziel (60 Tage) erworben (= Kauf und Erhalt) hätte? 4. In der Bilanz hatte die Z-AG weiterhin eine Verbindlichkeit gegenüber der Meier OHG ausgewiesen. Was würde sich an der Bilanz ändern, wenn das bilanzierende Unternehmen seine Schulden noch vor dem Abschlussstichtag in bar getilgt hätte? XXu zu 1. Hätte der Kunde Computereinzelhändler Wagner seine Schulden gegenüber dem bilanzierenden Unternehmen noch vor dem Bilanzstichtag auf das Konto 123456-200 bei der Landesbank Berlin überwiesen, so hätten die Forderungen aus Lieferungen und Leistungen um 2.850 € abgenommen; das Guthaben bei der Landesbank Berlin wäre in gleicher Höhe angestiegen. Die Erhöhung der einen Bilanzposition entspräche der Minderung der anderen Bilanzposition. Die Bilanzsumme und das Kapital blieben unverändert. Es läge ein Aktivtausch (Vermögensumschichtung) vor. Um die Zahlen nachvollziehen zu können, nehmen Sie sich bitte noch einmal das Inventar der Z-AG vor. zu 2. Hätte die Z-AG noch vor dem Abschlussstichtag bei der Sparkasse Berlin ein zusätzliches Darlehen in Höhe von 4.500 € aufgenommen, um ihre Verbindlichkeiten aus Lieferungen und
Lektion 3: Grundlagen der doppelten Buchführung Leistungen gegenüber der Büromöbel AG zu begleichen, so hätten die Lieferantenverbindlichkeiten um 4.500 € abgenommen und die Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten um 4.500 € zugenommen. Auch hier entspräche die Erhöhung der einen Bilanzposition der Minderung der anderen Bilanzposition. Die Bilanzsumme und das Vermögen blieben unverändert. Es läge ein Passivtausch (Kapitalumschichtung) vor. zu 3. Hätte das bilanzierende Unternehmen noch vor dem Bilanzstichtag einen neuen Aktenschrank für 2.000 € angeschafft (= Kauf und Erhalt) und hätte der Lieferant hierfür ein großzügiges Zahlungsziel von 60 Tagen eingeräumt, so hätte die Bilanzposition „Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung“ um 2.000 € zugenommen. Auf der Passivseite wäre eine Verbindlichkeit aus Lieferungen und Leistungen in gleicher Höhe (= 2.000 €) hinzugekommen. Die Bilanzsumme hätte sich demnach ebenfalls um 2.000 € erhöht. Das Eigenkapital bliebe aber weiterhin unverändert. Es läge eine Aktiv-Passiv-Mehrung (Bilanzverlängerung) vor. zu 4. Hätte die Z-AG noch vor dem Abschlussstichtag 2.500 € des Kassenbestandes dazu verwendet, die Lieferantenverbindlichkeiten gegenüber der Meier OHG in Höhe von 2.500 € zu begleichen, so hätten die Bilanzpositionen „Kassenbestand“ und „Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen“ um jeweils 2.500 € abgenommen. Die Bilanzsumme hätte sich ebenfalls um 2.500 € vermindert. Das Eigenkapital bliebe aber nach wie vor unverändert. Es läge eine Aktiv-Passiv-Minderung (Bilanzverkürzung) vor.
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Vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 3, Gliederungspunkt 5.
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Die doppelte Buchführung
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung
Lernziel Lernziel der Lektion 4 ist zunächst das Verständnis für die aktiven und passiven Bestandskonten zu festigen. In diesem Zusammenhang wird der Buchungsgang von der Eröffnungsbilanz über das Eröffnungsbilanzkonto (EBK) zur Schlussbilanz über das Schlussbilanzkonto (SBK) am Beispiel von Buchungen auf reinen Bestandskonten (= erfolgsneutrale Buchungen) vorgestellt. Weiteres Lernziel ist sodann, erfolgswirksame Buchungen auf Aufwands- und Ertragskonten, also Buchungen, die die Höhe des Eigenkapitals verändern, fallorientiert zu verdeutlichen. Der Abschluss der Erfolgskonten über das Gewinn- und Verlustkonto (GuV-Konto) sowie die zwei Wege der Erfolgsermittlung, nämlich der Bestandsgrößenvergleich durchgeführt als Distanzrechnung und der Strömungsgrößenvergleich mithilfe der Gewinn- und Verlustrechnung sind weitere Lernziele der Lektion 4.
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Leitsatz Technik der doppelten Buchführung Erfolgsneutrale Geschäftsvorfälle werden stets auf Bestandskonten gebucht. Die Anfangsbestände aus der Eröffnungsbilanz werden im Eröffnungsbilanzkonto (EBK) gegengebucht. Das EBK ist somit nichts anderes als das Spiegelbild der Eröffnungsbilanz. Nach der Buchung der laufenden Geschäftsvorfälle werden die Endbestände der Bestandskonten über das Schlussbilanzkonto (SBK) abgeschlossen. Erfolgswirksame Geschäftsvorfälle, die zu einer Änderung der Höhe des Eigenkapitals führen, werden auf Erfolgskonten (= Aufwands- und Ertragskonten) gebucht. Der Abschluss aller Erfolgskonten erfolgt über das Gewinn- und Verlustkonto (GuV-Konto). Damit schließt sich der Regelkreis der doppelten Buchführung, denn das GuV-Konto wird über das passive Bestandskonto „Eigenkapital“ abgeschlossen. Wenn nunmehr das Eigenkapitalkonto über das SBK abgeschlossen wird, muss die Schlussbilanz „aufgehen“, sonst liegt ein Fehler vor. Ziel des Kaufmanns ist, Jahresüberschüsse im Geschäftsjahr zu erwirtschaften. Die Erfolgsermittlung wird mithilfe eines Bestandsgrößenvergleiches als Distanzrechnung und mithilfe eines Strömungsgrößenvergleiches in der Gewinn- und Verlustrechnung durchgeführt.
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung
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Wissenskontrollfragen 1. Was besagt der Grundsatz der Bilanzidentität gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 1 HGB? 2. Welche Funktion hat das Eröffnungsbilanzkonto? 3. Welche vier Fragen müssen Sie vor jeder erfolgsneutralen Buchung beantworten? 4. Welche Funktion hat das Schlussbilanzkonto? 5. Wie ist der Erfolg eines Geschäftsjahres definiert? 6. Welche beiden Wege der Erfolgsermittlung sind Ihnen bekannt? 7. Nennen Sie das Grundmuster zur Buchung erfolgswirksamer Geschäftsvorfälle! 8. Wohin erfolgt der Abschluss aller Erfolgskonten? 9. Was besagt das Saldierungsverbot für die Erfolgskonten? 10. Beschreiben Sie die Reihenfolge der Buchungsarbeiten von der Eröffnungsbilanz bis zur Schlussbilanz!
zu 1. Die Wertansätze in der Eröffnungsbilanz eines Geschäftsjahres müssen mit denen der Schlussbilanz des vorhergehenden Geschäftsjahres übereinstimmen. zu 2. In der doppelten Buchführung gilt der Grundsatz, dass zu jeder Buchung eine Gegenbuchung gehört. Dies gilt auch für die Eröffnungsbuchungen eines Geschäftsjahres. Das Eröffnungsbilanzkonto ist das Gegenkonto zur Eröffnung aller aktiven und passiven Bestandskonten. zu 3. – Welche Bilanzposten ändern sich und welche Konten werden somit angesprochen? –– Um welche Art von Konten handelt es sich dabei (aktive Bestandskonten und/oder passive Bestandskonten)?
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Die doppelte Buchführung –– Handelt es sich um einen Zugang oder um einen Abgang? –– Auf welcher Seite des jeweiligen Kontos ist der Betrag zu buchen? zu 4. Das Schlussbilanzkonto übernimmt die Endbestände (= Salden) aller Bestandskonten zum Ende des Geschäftsjahres. zu 5. Erfolg = Jahresüberschuss bzw. Jahresfehlbetrag = Ertrag ./. Aufwand zu 6. Bestandsgrößenvergleich und Strömungsgrößenvergleich. zu 7. Aufwendungen werden stets im Soll, Erträge werden stets im Haben gebucht. Das Grundmuster lautet somit stets: Aufwandskonto an Bestandskonto oder Bestandskonto an Ertragskonto. zu 8. Der Abschluss aller Erfolgskonten erfolgt über das Gewinn- und Verlustkonto (GuV-Konto). zu 9. Gemäß § 246 Abs. 2 Satz 1 HGB dürfen Aufwendungen grundsätzlich nicht mit Erträgen verrechnet („saldiert“) werden. Eine Ausnahme hiervon regelt § 246 Abs. 2 Satz 2 HGB („Saldierungsgebot“, unbedingt lesen!!!). zu 10. 1. Aus der Schlussbilanz des Vorjahres to die Eröffnungsbilanz für das laufende Jahr t1 erstellen (= Grundsatz der Bilanzidentität); 2. Anfangsbestände aus der Eröffnungsbilanz mit Hilfe des Eröffnungsbilanzkontos (EBK) auf die aktiven und passiven Bestandskonten buchen. Das EBK muss aufgehen; 3. Geschäftsvorfälle auf den Bestands- und Erfolgskonten buchen; 4. Abschluss aller Erfolgskonten über das Gewinn- und Verlustkonto (GuV-Konto); 5. Abschluss des GuV-Kontos über das Konto „Eigenkapital“; 6. Abschluss aller Bestandskonten über das Schlussbilanzkonto (SBK), das nunmehr aufgehen muss; 7. Abschrift der Schlussbilanz aus dem SBK.
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Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 4.
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung
Übungen
Übung 18: Von der Eröffnungsbilanz zur Schlussbilanz
Gegeben ist die Eröffnungsbilanz des Sporteinzelhandels X in Berlin zum 01.01.02: Sporteinzelhandel X Aktivseite Eröffnungsbilanz zum 01.01.02 (in €) Passivseite A. Anlagevermögen I. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 2. Technische Anlagen und Maschinen 3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung
A. Eigenkapital
212.950
370.000 B. Verbindlichkeiten 27.000 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 35.600 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 3. Sonstige Verbindlichkeiten, davon aus Steuern
B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Fertige Erzeugnisse und 65.100 Waren II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Liefe- 23.300 rungen und Leistungen III. Kassenbestand, Gutha- 26.450 ben bei Kreditinstituten ∑ 547.450 ∑
275.000 52.500 7.000
547.450
Die vorgenommene Bilanzgliederung können Sie mit Hilfe von § 266 Abs. 2 und 3 HGB nachvollziehen und überprüfen.
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Die doppelte Buchführung Der Eröffnungsbilanz liegt die Schlussbilanz des Vorjahres (= Grundsatz der Bilanzidentität) sowie folgendes Inventar des Vorjahres zugrunde: Inventar des Sporteinzelhandels X für den 31.12.01 A. Vermögensgegenstände I. Anlagevermögen 1. Grundstücke und Gebäude Unbebautes Grundstück Schillerstr. 1 Bebautes Grundstück Lindenallee 24 2. Technische Anlagen und Maschinen Wachs- und Schleifmaschine für Skier Tennisschlägerbesaitungsmaschine 3. Fuhrpark 1 PKW VW Golf VII B-FI 1234 1 LKW VW Kasten B-FU 9876 4. Betriebs- und Geschäftsausstattung 10 Kleiderständer zu je 160 12 Wandregale zu je 230 4 Schreibtische zu je 300 4 Bürostühle zu je 60 ∑ Anlagevermögen II. Umlaufvermögen 1. Fertige Erzeugnisse und Waren 80 Paar Ski zu je 350 70 Paar Skistöcke zu je 25 30 Snowboards zu je 250 40 Paar Skischuhe zu je 90 20 Paar Snowboardschuhe zu je 80 100 Tennisschläger zu je 120 10 Basketbälle zu je 15 5 Basketballkörbe zu je 20 25 Golfschläger zu je 400 200 Golfbälle zu je 2
€
€
80.000 290.000
370.000
13.000 14.000
27.000
18.500 11.300
29.800
1.600 2.760 1.200 240
28.000 1.750 7.500 3.600 1.600 12.000 150 100 10.000 400
5.800 432.600
65.100
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung Inventar des Sporteinzelhandels X für den 31.12.01 2. Forderungen Skischule Tirol Tennis-Pro Anne Gruber Golf-Club Edel & Weiss 3. Bankguthaben Postbank, Kto.-Nr. 123456-100 Sparkasse, Kto.-Nr. 654321-900 4. Kassenbestand ∑ Umlaufvermögen ∑ der Vermögensgegenstände B. Schulden I. Langfristige Schulden Hypothek Münchener Bank AG Darlehen bei der Hamburger Bank II. Kurzfristige Schulden 1. Lieferantenschulden Sportgroßhandel Y GmbH Brett & Ball OHG 2. Umsatzsteuer-Schuld ∑ der Schulden C. Ermittlung des Reinvermögens Summe der Vermögensgegenstände ./. Summe der Schulden = Reinvermögen (Eigenkapital) Berlin, 31.12.01
8.800 4.300 10.200 7.700 8.950
95.000 180.000
20.500 32.000
23.300
16.650 9.800 114.850 547.450
275.000
52.500 7.000 334.500 547.450 334.500 212.950
Im Geschäftsjahr 02 ereignen sich bei X folgende Geschäftsvorfälle: 1. Am 03.01. wird die fällige Tilgungsrate für die Hypothek in Höhe von 4.000 € vom Postbank-Konto abgebucht.
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Die doppelte Buchführung 2. Beim Computereinzelhandel „Chip & Bit“ wird ein PC für 2.800 € gekauft. Dieser wird am 28.01. geliefert. Das Zahlungsziel beträgt 20 Tage. 3. Der Golf-Club Edel & Weiss überweist 5.000 € auf das Konto 123456100 bei der Postbank. 4. Zur Begleichung der Verbindlichkeiten gegenüber der Sportgroßhandel Y GmbH in Höhe von 20.500 € stellt die Hamburger Bank ein weiteres Darlehen zur Verfügung und überweist den Betrag direkt an den Lieferanten. 5. Am 23.03. werden Basketballtrikots im Wert von 800 € geliefert. Die Bezahlung erfolgt sofort in bar. 6. Die Umsatzsteuerschuld in Höhe von 7.000 € wird vom Konto 654321-900 bei der Sparkasse an das zuständige Finanzamt fristgerecht überwiesen. 7. Der Unternehmer findet, dass der Bargeldbestand in der Ladenkasse zu hoch ist. Er entnimmt 5.500 € und zahlt den Betrag auf das Konto 654321-900 bei der Sparkasse ein. 8. Der LKW VW-Kasten B-FU 9876 wird zum Buchwert in Höhe von 11.300 € verkauft. Der Käufer bezahlt bar und nimmt den LKW gleich mit. 9. Die Skischule Tirol überweist auf das Konto 123456-100 bei der Postbank einen Teilbetrag von 4.800 €. 10. Dank der dauerhaft guten Auftragslage wird eine neue Mitarbeiterin eingestellt. Für diese wird zum 01.06. ein Bürostuhl für 250 € angeschafft. Die Bezahlung des Stuhls erfolgt per Überweisung vom Konto bei der Postbank. 11. In diesem Jahr herrscht eine besonders große Nachfrage nach Golfbällen. Daher bestellt der Unternehmer weitere 100 Stück im Gesamtwert von 200 € bei der Brett & Ball OHG. Ihm wird großzügig angeboten, diese zusätzliche Lieferung ebenfalls auf die alte Rechnung zu setzen.
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung Die Lieferung der Golfbälle erfolgt am 03.04. Das Zahlungsziel für den Gesamtbetrag von nunmehr 32.200 € beträgt 20 Tage. 12. Ein Skilehrer der Skischule Tirol ist in Berlin und übergibt dem Unternehmer den restlichen noch geschuldeten Betrag in Höhe von 4.000 € in bar. 13. Als Ersatz für den verkauften LKW VW-Kasten kauft der Unternehmer am 18.03. einen neuen LKW Mercedes. Er überweist eine Anzahlung in Höhe von 16.000 € vom Postbank-Konto. 14. Im Juli wird das Warenlager des Sportgeschäfts umgebaut. In diesem Zusammenhang werden auch zwei weitere Wandregale im Gesamtwert von 1.350 € gekauft. Die Lieferung der Regale erfolgt sofort. Es wird ein Zahlungsziel von 30 Tagen vereinbart. 15. Die Rechnung des Computereinzelhandels „Chip & Bit“ in Höhe von 2.800 € wird am 10.02. durch Überweisung vom Sparkassen-Konto beglichen. 16. Für die neue Mitarbeiterin wird auch ein eigener Schreibtisch benötigt. Der Unternehmer kauft den Schreibtisch für 300 € im nahe gelegenen Möbelhaus und bezahlt bar. Die Lieferung des Schreibtisches erfolgt noch am gleichen Tag. 17. Zur erneuten Reduzierung der Bargeldbestände zahlt der Unternehmer 1.200 € auf das Postbank-Konto ein. 18. Die Tennisspielerin Anne Gruber überweist 4.300 € auf das Sparkassen-Konto des X. 19. Der Golfclub Edel & Weiss begleicht weitere 1.900 € seiner Verbindlichkeiten gegenüber X in bar. 20. Der Unternehmer begleicht einen Teil der offenen Rechnung bei der Brett & Ball OHG. Nach erfolgreicher Verhandlung wurde festgelegt, dass er zunächst nur 2.200 € überweisen muss; mit den übrigen 30.000 € darf er sich noch etwas Zeit lassen. Am 10.04. nimmt er die Überweisung des Teilbetrags vom Konto 654321-900 bei der Sparkasse vor.
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Die doppelte Buchführung 21. Der Golf-Club Edel & Weiss überweist weitere 3.000 € auf das Konto 123456-100 bei der Postbank. 22. Da die Tennisschlägerbesaitungsmaschine zu selten zum Einsatz kommt, beschließt X diese zu verkaufen. Er erzielt einen Verkaufspreis in Höhe des Buchwerts von 14.000 €. Der Käufer holt die Maschine noch am selben Tag ab und bezahlt bar. 23. Vom Konto bei der Sparkasse werden 5.000 € an die Hamburger Bank zur Tilgung eines Teils des gewährten Darlehens überwiesen. 24. X begleicht einen Teilbetrag in Höhe von 150 € von der Rechnung für die gelieferten Wandregale per Überweisung vom Sparkassen-Konto. 25. Der Restbetrag für die angeschafften Wandregale wird fristgerecht bezahlt. Der Unternehmer überweist die 1.200 € vom Konto 123456100 bei der Postbank. Eröffnen Sie die Bestandskonten über das Eröffnungsbilanzkonto (EBK). Nennen Sie die Buchungssätze für die 25 Geschäftsvorfälle und richten Sie die entsprechenden T-Konten ein. Schließen Sie die Bestandskonten über das Schlussbilanzkonto (SBK) ab und erstellen Sie die Schlussbilanz des X zum 31.12.02. Viel Spaß!!! XXu Buchungssätze zum 01.01.02: Aktivseite: Unbebaute Grundstücke an EBK Bebaute Grundstücke an EBK TA und Maschinen an EBK Fuhrpark an EBK BGA an EBK Warengruppe Wintersport an EBK Warengruppe Tennis an EBK Warengruppe Basketball an EBK Warengruppe Golf an EBK Forderungen aus L. u. L. an EBK Postbank an EBK Sparkasse an EBK Kasse an EBK
80.000 € 290.000 € 27.000 € 29.800 € 5.800 € 42.450 € 12.000 € 250 € 10.400 € 23.300 € 7.700 € 8.950 € 9.800 €
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung Oder zusammengefasst: alle aktiven Bestandskonten an EBK Passivseite: EBK an Eigenkapital EBK an Hypothek Münchener Bank EBK an Darlehen Hamburger Bank EBK an Verbindlichkeiten aus L. u. L. EBK an Umsatzsteuer
212.950 € 95.000 € 180.000 € 52.500 € 7.000 €
Oder zusammengefasst: EBK an alle passiven Bestandskonten Das EBK zum 01.01.02 hat dann das folgende Aussehen: Soll
Eröffnungsbilanzkonto (in €)
Eigenkapital Hypothek Münchener Bank Darlehen Hamburger Bank Verbindlichkeiten aus L. u. L. Umsatzsteuer
212.950 Unbebaute Grundstücke 95.000 Bebaute Grundstücke
∑
180.000 TA und Maschinen 52.500 Fuhrpark 7.000 BGA Warengruppe Wintersport Warengruppe Tennis Warengruppe Basketball Warengruppe Golf Forderungen aus L. u. L. Postbank Sparkasse Kasse 547.450 ∑
Die Buchungssätze zu den 25 Geschäftsvorfällen lauten:
Haben 80.000 290.000 27.000 29.800 5.800 42.450 12.000 250 10.400 23.300 7.700 8.950 9.800 547.450
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Die doppelte Buchführung Lfd. Nr.
Buchungssätze
Soll
Haben
1 Hypothek Münchener Bank AG an Postbank
4.000 €
4.000 €
2 BGA an Verbindlichkeiten aus L. u. L.
2.800 €
2.800 €
3 Postbank an Forderungen aus L. u. L. 4 Verbindlichkeiten aus L. u. L. an Darlehen Hamburger Bank 5 Warengruppe Basketball an Kasse 6 Umsatzsteuer an Sparkasse
5.000 €
5.000 €
20.500 €
20.500 €
800 €
800 €
7.000 €
7.000 €
7 Sparkasse an Kasse
5.500 €
5.500 €
8 Kasse an Fuhrpark
11.300 €
11.300 €
4.800 €
4.800 €
10 BGA an Postbank
9 Postbank an Forderungen aus L. u. L.
250 €
250 €
11 Warengruppe Golf an Verbindlichkeiten aus L. u. L.
200 €
200 €
4.000 €
4.000 €
12 Kasse an Forderungen aus L. u. L. 13 Geleistete Anzahlungen auf SAV an Postbank
16.000 €
16.000 €
14 BGA an Verbindlichkeiten aus L. u. L.
1.350 €
1.350 €
15 Verbindlichkeiten aus L. u. L. an Sparkasse
2.800 €
2.800 €
16 BGA an Kasse
300 €
300 €
17 Postbank an Kasse
1.200 €
1.200 €
18 Sparkasse an Forderungen aus L. u. L.
4.300 €
4.300 €
19 Kasse an Forderungen aus L. u. L.
1.900 €
1.900 €
20 Verbindlichkeiten aus L. u. L. an Sparkasse
2.200 €
2.200 €
21 Postbank an Forderungen aus L. u. L.
3.000 €
3.000 €
14.000 €
14.000 €
5.000 €
5.000 €
22 Kasse an TA und Maschinen 23 Darlehen Hamburger Bank an Sparkasse 24 Verbindlichkeiten aus L. u. L. an Sparkasse 25 Verbindlichkeiten aus L. u. L. an Postbank
150 €
150 €
1.200 €
1.200 €
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung S
Unbebaute Grundstücke
H
EBK 80.000 SBK 80.000 Warengruppe Wintersport
H
EBK 42.450 SBK 42.450 42.450 S
Bebaute Grundstücke
H
290.000
290.000 S
Warengruppe Tennis
H
EBK 12.000 SBK 12.000
42.450
Warengruppe Basketball
H
EBK 290.000 SBK 290.000
80.000
80.000 S
S
12.000 S
12.000
Warengruppe Golf
H
EBK 250 SBK 1.050
EBK 10.400 SBK 10.600
5) Kasse
11) Verb.
800 1.050
S
1.050
200 10.600
Forderungen aus L. u. L.
H
S
EBK 23.300 3) Postb.
5.000
4) Darl.
9) Postb.
10.600
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
H
20.500 EBK 52.500
4.800
15) Spark.
2.800 2) BGA
12) Kasse 4.000
20) Spark.
2.200 11) Golf
200
18) Spark. 4.300
24) Spark.
150 14) BGA
1.350
19) Kasse 1.900 21) Postb. 3.000 SBK 300
25) Postb. 1.200 SBK 30.000
23.300
23.300
56.850
2.800
56.850
S Postbank H
S Sparkasse
EBK 7.700 1) Hypoth. 4.000
EBK 8.950 6) USt
7.000
H
3) Ford.
5.000 10) BGA
250
7) Kasse
5.500 15) Verb.
2.800
9) Ford.
4.800 13) gel. Anz. 16.000
18) Ford.
4.300 20) Verb.
2.200
17) Kasse
1.200 25) Verb.
1.200
23) Darl.
5.000
21) Ford.
3.000 SBK 250
24) Verb.
150
SBK 1.600 21.700
21.700
18.750
18.750
S BGA H
S Kasse
EBK 5.800 SBK 10.500
EBK 9.800 5) Basketb.
2) Verb.
2.800
8) Fuhrp.
11.300 7) Spark.
250
12) Ford.
4.000 16) BGA
1.350
19) Ford.
1.900 17) Postb.
10) Postb. 14) Verb. 16) Kasse
300 10.500
22) TA+Ma 10.500
H 800
5.500 300 1.200
14.000 SBK 33.200 41.000
41.000
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56
Die doppelte Buchführung S Hypothek H
S Darlehen
1) Postb.
23) Spark.
4.000 EBK 95.000
SBK 91.000 95.000 S
SBK 195.500 4) Verb. 200.500
95.000
TA und Maschinen
H
H
5.000 EBK 180.000 20.500 200.500
S Fuhrpark
H
EBK 27.000 22) Kasse 14.000 SBK 13.000 27.000 27.000
EBK 29.800 8) Kasse 11.300 SBK 18.500 29.800 29.800
S Eigenkapital H
S Umsatzsteuer
SBK 212.950 EBK 212.950
6) Spark.
212.950 S
212.950
Gel. Anzahlungen auf SAV
13) Postb.
H
7.000 EBK 7.000 7.000
7.000
H
16.000 SBK 16.000 16.000
16.000
Buchungssätze zum 31.12.02: Aktivseite: SBK an Unbebaute Grundstücke SBK an Bebaute Grundstücke SBK an TA und Maschinen SBK an Fuhrpark SBK an BGA SBK an Geleistete Anzahlungen auf Sachanlagen SBK an Warengruppe Wintersport SBK an Warengruppe Tennis SBK an Warengruppe Basketball SBK an Warengruppe Golf SBK an Forderungen aus L. u. L. SBK an Postbank SBK an Sparkasse SBK an Kasse
80.000 € 290.000 € 13.000 € 18.500 € 10.500 € 16.000 € 42.450 € 12.000 € 1.050 € 10.600 € 300 € 250 € 1.600 € 33.200 €
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung Oder zusammengefasst: SBK an alle aktiven Bestandskonten Passivseite: Eigenkapital an SBK Hypothek Münchener Bank an SBK Darlehen Hamburger Bank an SBK Verbindlichkeiten aus L. u. L. an SBK
212.950 € 91.000 € 195.500 € 30.000 €
Oder zusammengefasst: alle passiven Bestandskonten an SBK Soll Schlussbilanzkonto zum 31.12.02 (in €) Haben Unbebaute Grundstücke Bebaute Grundstücke TA und Maschinen Fuhrpark BGA Gel. Anzahlungen auf Sachanlagen Warengruppe Wintersport Warengruppe Tennis Warengruppe Basketball Warengruppe Golf Forderungen aus L. u. L. Postbank Sparkasse Kasse ∑
80.000 Eigenkapital 290.000 Hypothek Münchener Bank 13.000 Darlehen Hamburger Bank 18.500 Verbindlichkeiten aus L. u. L. 10.500 16.000
212.950 91.000 195.500 30.000
42.450 12.000 1.050 10.600 300 250 1.600 33.200 529.450 ∑
529.450
Aus dem SBK werden die Beträge ohne weitere Buchungsvorgänge in die Schlussbilanz zum 31.12.02 übertragen:
57
58
Die doppelte Buchführung Sporteinzelhandel X Aktivseite Schlusssbilanz zum 31.12.02 (in €) Passivseite A. Anlagevermögen I. Sachanlagen 1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten 2. Technische Anlagen und Maschinen
A. Eigenkapital
212.950
370.000 B. Verbindlichkeiten 13.000 1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 29.000 2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen 16.000
3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 4. Geleistete Anzahlungen B. Umlaufvermögen I. Vorräte 1. Fertige Erzeugnisse und 66.100 Waren II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände 1. Forderungen aus Liefe300 rungen und Leistungen III. Kassenbestand, Gutha- 35.050 ben bei Kreditinstituten ∑ 529.450 ∑
286.500 30.000
529.450
Berlin, 31.12.02 Paul X
XX
Vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 4, Gliederungspunkt 1: Buchungen auf Bestandskonten.
Übung 19: Buchungen auf Aufwands- und Ertragskonten mit Kontenabschluss über das GuV-Konto
Bei X ereignen sich im laufenden Geschäftsjahr folgende erfolgswirksame Geschäftsvorfälle:
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung 1. X erhält eine Zinsgutschrift in Höhe von 150 € auf das Konto 123456-100 bei der Postbank überwiesen. 2. X hat eine Werbeanzeige in einer überregionalen Zeitschrift geschaltet. Er erhält eine Rechnung über 800 €. 3. Für den Erhalt von Büromaterialien bezahlt der Unternehmer 240 € in bar. 4. Die Telefongebühren in Höhe von 120 € werden vom Konto 654321900 bei der Sparkasse abgebucht. 5. Die Skischule Tirol möchte ihr Kursangebot verbessern. Der Unternehmer X, welcher sich auf diesem Gebiet bestens auskennt, wurde hierbei als Berater tätig. Seine Honorarforderung beträgt 8.000 €. 6. Die Überweisung der Stromkosten in Höhe von 250 € erfolgt vom Postbank-Konto. 7. X kauft Briefmarken im Wert von 380 € ein. Das Zahlungsziel beträgt 20 Tage. 8. Der Pächter des Grundstücks in der Lindenallee 24 überweist die jährliche Pacht in Höhe von 1.000 € auf das Sparkassen-Konto des X. 9. Für Wartungsarbeiten an der Wachs- und Schleifmaschine fallen 500 € an, die der X sofort in bar begleicht. 10. Der Unternehmer überweist das Gehalt von 1.100 € der neuen Mitarbeiterin vom Konto bei der Sparkasse. 11. Die Kontoführungsgebühren in Höhe von 20 € werden vom Postbank-Konto abgebucht. 12. X bezahlt die Miete für seine Geschäftsräume in Höhe von 900 € per Überweisung vom Sparkassen-Konto. 13. Die Zinszahlung in Höhe von 100 € an die Münchener Bank überweist X vom Konto 123456-100 bei der Postbank.
59
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Die doppelte Buchführung 14. X erhält eine Rechnung für die Kraftfahrzeugversicherung über 300 €. 15. Die Darlehenszinsen in Höhe von 660 € werden vom Konto bei der Sparkasse an die Hamburger Bank überwiesen. Formulieren Sie die Buchungssätze für die 15 Geschäftsvorfälle und buchen Sie auf Aufwands- und Ertragskonten. Schließen Sie die Erfolgskonten über das GuV-Konto ab. XXu Die Buchungssätze zu den 15 Geschäftsvorfällen lauten: Lfd. Nr.
Buchungssätze
Soll
Haben
1 Postbank an Zinserträge
150 €
150 €
2 Werbeaufwand an Verbindlichkeiten aus L. u. L.
800 €
800 €
3 Büroaufwand an Kasse
240 €
240 €
4 Telefonaufwand an Sparkasse 5 Forderungen aus L. u. L. an Beratungserträge 6 Aufwand für Energie an Postbank 7 Postaufwand an Verbindlichkeiten aus L. u. L. 8 Sparkasse an Pachterträge
120 €
120 €
8.000 €
8.000 €
250 €
250 €
380 €
380 €
1.000 €
1.000 €
9 Instandhaltungsaufwand an Kasse
500 €
500 €
10 Aufwand für Gehälter an Sparkasse
1.100 €
1.100 €
11 Aufwand des Geldverkehrs an Postbank 12 Mietaufwand an Sparkasse
20 €
20 €
900 €
900 €
13 Zinsaufwand an Postbank
100 €
100 €
14 Versicherungsaufwand an Verbindlichkeiten aus L. u. L.
300 €
300 €
15 Zinsaufwand an Sparkasse
660 €
660 €
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung Das Bild der Erfolgskonten mit Kontoabschluss sieht dann wie folgt aus: S
Zinserträge H
Saldo (GuV) S
150 1) Postb.
150
150
150
Büroaufwand H
3) Kasse
240 Saldo (GuV)
Beratungserträge H
Saldo (GuV) S
8.000 5) Ford.
8.000
8.000
8.000
Postaufwand H
7) Verb.
380 Saldo (GuV) 380
S
500 Saldo (GuV) 500
S
500
20 Saldo (GuV) 20 300 Saldo (GuV) 300
S
20
S
300
120 Saldo (GuV)
120
120
120
250 Saldo (GuV)
250
250
250
Pachterträge H
Saldo (GuV)
1.000 8) Spark.
1.000
1.000
1.000
Aufwand für Gehälter H
9) Spark.
S 12) Spark.
20
300
800 800
Aufwand für Energie H
6) Postb.
S
800 Saldo (GuV) 800
Telefonaufwand H
4) Spark.
500
Versicherungsaufwand H
14) Verb.
S
380
Aufwand des Geldverkehrs H
11) Postb.
S
380
Instandhaltungsaufwand H
9) Kasse
Werbeaufwand H
2) Verb.
240
240 S
240
S
S 13) Postb. 15) Spark.
1.100 Saldo (GuV)
1.100
1.100
1.100
Mietaufwand H 900 Saldo (GuV)
900
900
900
Zinsaufwand H 100 Saldo (GuV) 660
760
760
760
61
62
Die doppelte Buchführung Die Erfolgskonten werden über das GuV-Konto abgeschlossen: Soll GuV-Konto (in €) Haben Werbeaufwand Büroaufwand Telefonaufwand Aufwand für Energie Postaufwand Instandhaltungsaufwand Aufwand für Gehälter Aufwand des Geldverkehrs Mietaufwand Versicherungsaufwand Zinsaufwand Jahresüberschuss ∑
800 240 120 250 380 500 1.100 20 900 300 760 3.780 9.150
Zinserträge Beratungserträge Pachterträge
150 8.000 1.000
∑
9.150
Die Summe der Erträge ist größer als die Summe der Aufwendungen. Der Saldo erscheint somit als Jahresüberschuss auf der Soll-Seite des GuV-Kontos. Bei Abschluss des GuV-Kontos über das Eigenkapitalkonto ergibt sich eine Reinvermögenserhöhung auf der Haben-Seite des Eigenkapitalkontos.
XX
Vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 4, Gliederungspunkt 2: Buchungen auf Erfolgskonten.
Übung 20: Buchungen auf Bestands- und Erfolgskonten mit Abschluss der Konten bis zum Kapitalkonto
Im laufenden Geschäftsjahr ereignen sich bei X folgende Geschäftsvorfälle: 1. Die Skischule Tirol begleicht eine offene Rechnung in Höhe von 1.200 € in bar.
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung 2. Die fällige Tilgungsrate von 400 € für eine Hypothek wird vom Postbank-Konto des X abgebucht. 3. Die Forderung des Sportgroßhandels Y in Höhe von 600 € begleicht X in bar. 4. X erhält eine Zinsgutschrift über 500 € auf das Konto bei der Postbank. 5. Die Miete für die Geschäftsräume in Höhe von 900 € überweist X vom Postbank-Konto. Die Anfangsbestände der Bestandskonten lauten: AB Kasse AB Verbindlichkeiten aus L. u. L. AB Eigenkapital AB Forderungen aus L. u. L. AB Hypothek AB Postbank
100 € 1.000 € 1.400 € 2.000 € 600 € 900 €
Bilden Sie die Buchungssätze für die fünf Geschäftsvorfälle und richten Sie die entsprechenden T-Konten ein. Schließen Sie die Bestands- und Erfolgskonten sowie das GuV-Konto ab und leiten Sie aus dem SBK die Schlussbilanz her. XXu Die Buchungssätze lauten wie folgt: Lfd. Nr.
Buchungssätze
Soll
Haben
1.200 €
1.200 €
2 Hypothek an Postbank
400 €
400 €
3 Verbindlichkeiten aus L. u. L. an Kasse
600 €
600 €
4 Postbank an Zinserträge
500 €
500 €
5 Mietaufwand an Postbank
900 €
900 €
1 Kasse an Forderungen aus L. u. L.
63
S Verb. aus L.u.L H 3) Kasse 600 EBK 1.000 SBK 400 1.000 1.000
S Kasse H EBK 100 3) Verb. 600 1) Ford. 1.200 SBK 700 1.300 1.300
A Schlussbilanz P Forderungen 800 EK 1.000 Postbank 100 Hypothek 200 Kasse 700 Verbindlichkeiten 400 1.600 1.600
S Hypothek H 2) Postb. 400 EBK 600 SBK 200 600 600
S Postbank H EBK 900 2) Hypoth. 400 4) Zinsertr. 500 5) Mietauf. 900 SBK 100 1.400 1.400
Gewinn und Verlust Konto 900 Zinserträge EK (Jahresfehlbetrag) 900
S SBK H Forderungen 800 EK 1.000 Postbank 100 Hypothek 200 Kasse 700 Verbindlichkeiten 400 1.600 1.600
S Mietaufwand
H 500 400 900
500 500
GuV 500 4) Postb. 500
5) Postb.
900 GuV 900 900 900
Ertrag S Zinserträge H
S Mietaufwand H
S EK H GuV 400 EBK 1.400 SBK 1.000 1.400 1.400
S Ford. aus L.u.L H EBK 2.000 1) Kasse 1.200 SBK 800 2.000 2.000
Erfolgskonten Aufwand
Kapital
Bestandskonten
Vermögen
S EBK H EK 1.400 Forderungen 2.000 Hypothek 600 Postbank 900 Verbindlichkeiten 1.000 Kasse 100 3.000 3.000
A Eröffnungsbilanz P Forderungen 2.000 EK 1.400 Postbank 900 Hypothek 600 Kasse 100 Verbindlichkeiten 1.000 3.000 3.000
64 Die doppelte Buchführung
Lektion 4: Technik der doppelten Buchführung Das GuV-Konto wird über das Eigenkapital-Konto abgeschlossen. Die Summe der Aufwendungen ist größer als die der Erträge, somit ist ein Jahresfehlbetrag entstanden. Dieser wiederum bewirkt eine Verminderung des Reinvermögens auf der Soll-Seite des Eigenkapital-Kontos. Das Eigenkapital-Konto wird, wie die anderen Bestandskonten auch, über das SBK abgeschlossen. Die Schlussbilanz ist dann nur noch eine Abschrift des Schlussbilanzkontos und muss aufgehen.
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Bitte nehmen Sie sich einige Minuten Zeit und betrachten einmal ganz genau das komplette Buchungsschema der doppelten Buchführung auf Bestands- und Erfolgskonten mit den entsprechenden Kontenabschlüssen. Jede andere Buchführungsaufgabe können Sie mit diesem Schema bearbeiten und leicht lösen. Vergleichen Sie zur Lösung der Übung 20 noch einmal Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 4, Gliederungspunkte 1 und 2!
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
III.
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses
Lernziel Ziel der Lektion 5 ist zunächst, das geltende deutsche Bilanzrecht in einen historischen Kontext einzuordnen und den Aufbau des Dritten Buchs des HGB zu verstehen. Anschließend sollen anhand ausgewählter gesetzlicher Beispiele das Verständnis für die Bedeutung der Bestandteile des Jahresabschlusses geschult sowie die zusätzlichen Rechnungslegungsanforderungen an Kapitalgesellschaften verdeutlicht werden.
!
Leitsatz Rechtsgrundlagen und Bestandteile des handelsrechtlichen Jahresabschlusses Die für die deutsche Rechnungslegung drei wichtigsten Epochen sind die Industrialisierung, die den Anstoß gab, die Europäisierung, aus der das Dritte Buch des HGB hervorgegangen ist sowie die Globalisierung der Wirtschaft, die eine Internationalisierung der Rechnungslegung bewirkt und dazu führt, dass die IFRS zunehmend an Bedeutung gewinnen. Wenn Sie einen Bilanzrechtsfall lösen wollen, müssen Sie sich zunächst den zweistufigen Aufbau des deutschen Bilanzrechts verdeutlichen: Zunächst prüfen Sie im Dritten Buch des HGB die allgemeinen Vorschriften in den §§ 238 bis 263 HGB, unabhängig davon, welche Rechtsform Ihr bilanzierendes Unternehmen hat. Ist es eine Personengesellschaft oder ein Einzelunternehmen, sind Sie mit der Prüfung fertig. Ist es hingegen eine Kapitalgesellschaft, prüfen Sie anschließend (aber wirklich erst danach!) die ergänzenden Vorschriften in den §§ 264 bis 342e HGB. Für Kapitalgesellschaften sind neben den allgemeinen und besonderen Bilanzierungsvorschriften auch Regeln zur Offenlegung (§§ 325 – 329 HGB) und Prüfung (§§ 316 – 324a HGB) sowie zur Konzernrechnungslegung (§§ 290 – 315a HGB) zu beachten.
Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses
Grundsätzlich besteht der handelsrechtliche Einzeljahresabschluss gemäß § 242 Abs. 3 HGB aus einer Bilanz (§ 242 Abs. 1 Satz 1 HGB) und einer GuV (§ 242 Abs. 2 HGB). Bei Kapitalgesellschaften wird er gemäß § 264 Abs. 1 Satz 1 HGB um einen Anhang (§§ 284 – 288 HGB) erweitert sowie durch den Lagebericht (§ 289 HGB, Ausnahmen in § 264 Abs. 1 Satz 4 und 5 HGB) ergänzt. Anders als der Anhang gehört der Lagebericht jedoch nicht zum Jahresabschluss, sondern steht ergänzend neben diesem. Darüber hinaus müssen kapitalmarktorientierte Unternehmen i.S.d. § 264d HGB eine Kapitalflussrechnung und einen Eigenkapitalspiegel (als Bestandteile des Jahresabschlusses) erstellen (§ 264 Abs. 1 Satz 2 HGB).
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Wissenskontrollfragen 1. Welche drei Epochen waren für die Entwicklung des deutschen Bilanzrechts besonders wichtig? 2. Was verstehen Sie unter dem zweistufigen Aufbau des Bilanzrechts? 3. Warum hat der deutsche Gesetzgeber einen zweistufigen Aufbau des Bilanzrechts gewählt? 4. Wie lassen sich Anlage- und Umlaufvermögen unterscheiden? 5. Welche Kaufleute haben einen Anhang und einen Lagebericht zu erstellen? Welche Funktionen sollen diese erfüllen? 6. Welche sind die Bestandteile des handelsrechtlichen Jahresabschlusses? 7. Was ist ein Bestätigungsvermerk? 8. Was verstehen Sie unter der Einheitstheorie?
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
9. Worauf lassen sich die Unterschiede zwischen HGB und US-GAAP vor allem zurückführen? 10. Was sind die IFRS und welche Bedeutung haben sie in der deutschen Rechnungslegung? zu 1. Die für das deutsche Bilanzrecht bislang wichtigsten drei Epochen waren die Industrialisierung im 19. Jahrhundert, die Entwicklung der Europäischen Gemeinschaft und schließlich die Globalisierung der Wirtschaft zum Jahrtausendwechsel. Während das Bilanzrecht in der vorindustriellen Zeit ein Schattendasein fristete, kaum gesetzlich geregelt war und meist lediglich den Bilanzierenden selbst interessierte, führte die Industrialisierung zur Bildung von Großunternehmen und Konzernen. Da diese für Kapitalanleger intransparent sind, hat der Gesetzgeber Rechnungslegungsregeln erlassen. Sie betrafen die notwendigen Informationen über die Vermögens- und Ertragslage; zudem regelten sie die Gewinnausschüttungen. Diese Normen galten aber im Wesentlichen nur für Kapitalgesellschaften. Mit der 4. EG-Richtlinie und ihrer Umsetzung im Bilanzrichtliniengesetz wurde die Europäisierung des deutschen Bilanzrechts eingeleitet. Jahresabschlüsse in der EG sollten damit einigermaßen vergleichbar sein. So entstand das Dritte Buch des HGB, in dem nunmehr die Rechnungslegungsnormen für alle Kaufleute zusammengefasst sind. Zur Jahrtausendwende erhielt die Globalisierung des Bilanzrechts einen ganz erheblichen Schub, der auch zur Einführung der IFRS für die Konzernabschlüsse (und optional, aber nicht befreiend für Einzelabschlüsse) bei börsennotierten Kapitalgesellschaften führte. zu 2. Die handelsrechtlichen Bilanzierungsnormen sind im Dritten Buch des HGB (§§ 238 bis 342e HGB) kodifiziert. Dabei gilt der erste Abschnitt (§§ 238 bis 263 HGB) für alle Kaufleute. Für Kapitalgesellschaften und bestimmte Personengesellschaften, die bilanziell wie Kapitalgesellschaften behandelt werden, gelten zusätzlich (!) die ergänzenden Vorschriften in den §§ 264 bis 342e HGB.
Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses zu 3. Eigentlich sollten die Bilanzierungsnormen für alle Kaufleute in einem Gesetz geregelt werden. Da aber Kapitalgesellschaften nach dem Willen des Gesetzgebers schärferen und umfangreicheren Rechnungslegungsvorschriften unterworfen sein sollen als Einzelunternehmen und Personengesellschaften, hat er das Dritte Buch in einen allgemeinen Teil, der für alle Kaufleute gilt, und einen ergänzenden Teil, dem grundsätzlich nur Kapitalgesellschaften unterliegen, aufgeteilt. zu 4. Gemäß § 247 Abs. 2 HGB sind im Anlagevermögen nur die Vermögensgegenstände auszuweisen, die bestimmt sind, dauerhaft dem Geschäftsbetrieb zu dienen. Man sieht aber einem Vermögensgegenstand nicht an, ob er zum Anlage- oder zum Umlaufvermögen gehört. Es kommt vielmehr auf den jeweiligen Funktionszusammenhang, also auf die Zweckbestimmung an. Eselsbrücke: Anlagevermögen wird gebraucht, Umlaufvermögen wird verbraucht oder verkauft. zu 5. Kapitalgesellschaften müssen gemäß § 264 Abs. 1 Satz 1 HGB ihren Jahresabschluss um einen Anhang erweitern. Der Anhang ist für Kapitalgesellschaften Bestandteil des Jahresabschlusses. Sein Inhalt ist in den §§ 284 und 285 HGB geregelt. Der Anhang soll die einzelnen Positionen der Bilanz und der GuV verbal erläutern und ergänzen. Durch die Bereitstellung zusätzlicher Informationen wird die Interpretationsfähigkeit des Jahresabschlusses erhöht. Die §§ 286 und 288 HGB nennen Ausnahmen von der Angabepflicht. Der gemäß § 264 Abs. 1 Satz 1 HGB von Kapitalgesellschaften zu erstellende Lagebericht ist kein Bestandteil des Jahresabschlusses, sondern tritt ergänzend hinzu. Kleine Kapitalgesellschaften im Sinne von § 267 Abs. 1 HGB sind gemäß § 264 Abs. 1 Satz 4 HGB von der Pflicht einen Lagebericht zu erstellen befreit. Der Inhalt des Lageberichts ist in § 289 HGB geregelt. Zum einen ist er gemäß § 289 Abs. 1 Satz 1 HGB vergangenheitsbezogen, zum anderen wird durch § 289 Abs. 1 Satz 4 HGB eine zukunftsbezogene Darstellung gefordert, bei der auch auf voraussichtliche Risiken einzugehen ist.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS zu 6. Grundsätzlich besteht der Einzeljahresabschluss gemäß § 242 Abs. 3 HGB aus einer Bilanz (§ 242 Abs. 1 Satz 1 HGB) und einer GuV (§ 242 Abs. 2 HGB). Bei Kapitalgesellschaften wird er gemäß § 264 Abs. 1 Satz 1 HGB um einen Anhang (§§ 284 – 288 HGB, Ausnahme § 264 Abs. 1 Satz 5 HGB für Kleinstkapitalgesellschaften) erweitert sowie durch den Lagebericht (§ 289 HGB, Ausnahme § 264 Abs. 1 Satz 4 HGB für kleine Kapitalgesellschaften) ergänzt. Anders als der Anhang gehört der Lagebericht jedoch nicht zum Jahresabschluss, sondern steht ergänzend neben diesem. Es macht keinen Sinn, einen Anhang zu lesen, ohne die Bilanz und die GuV zu kennen. Dies ist beim Lagebericht anders. Darüber hinaus müssen kapitalmarktorientierte Unternehmen i.S.d. § 264d HGB eine Kapitalflussrechnung und einen Eigenkapitalspiegel (als Bestandteile des Jahresabschlusses) erstellen. zu 7. Die Prüfungspflichten sind in den §§ 316 – 324a HGB geregelt. Der Jahresabschluss und der Lagebericht von großen und mittelgroßen Kapitalgesellschaften sind durch den Wirtschaftsprüfer zu prüfen (§ 316 Abs. 1 HGB). Der Prüfungsgegenstand ist in § 317 HGB geregelt. Ergebnis der Prüfung ist der Prüfungsbericht mit dem Bestätigungsvermerk (§ 322 HGB). Der Bestätigungsvermerk (auch Testat genannt) ist die Zusammenfassung des Prüfungsergebnisses im Sinne eines Gesamturteils. Er kann uneingeschränkt oder eingeschränkt erteilt werden. Weist der Jahresabschluss erhebliche Mängel auf, so wird der Bestätigungsvermerk versagt. zu 8. Die §§ 290 – 315a HGB betreffen die Konzernrechnungslegung. Die Einheitstheorie ist der Grundgedanke bei der Erstellung des Konzernabschlusses. Demnach ist der Jahresabschluss von der Konzernmutter so aufzustellen, als ob die einbezogenen Gesellschaften ein einziges Unternehmen wären (§ 297 Abs. 3 Satz 1 HGB). Die Einzelbilanzen und Einzel-GuV der zu einem Konzern gehörenden Gesellschaften werden zunächst zusammengefasst (konsolidiert). Außerdem sind wegen der Einheitstheorie die Geschäftsbeziehungen, die zwischen den Konzernunternehmen bestehen, zu eliminieren. Lediglich die Beziehungen zur „restlichen“ Umwelt werden ausgewiesen. Gemäß § 297 Abs. 1 HGB besteht der Konzernabschluss aus der Konzernbilanz, der Konzern-GuV, dem Konzern-Anhang, der Kapitalflussrechnung und dem Eigenkapitalspiegel (sowie einer
Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses freiwilligen Segmentberichterstattung); zusätzlich ist gemäß § 315 HGB ein Konzernlagebericht zu erstellen. zu 9. Die US-GAAP sind – anders als die deutschen GoB – eher investororientiert und weniger dem Gläubigerschutz verbunden. Sie sind deshalb nach herrschender Meinung für die Anteilseigner besser als Informationsinstrument geeignet. So werden in US-GAAP-Abschlüssen zum Teil auch realisierbare Gewinne ausgewiesen, während nach dem deutschen Realisationsprinzip ausschließlich realisierte Gewinne auszuweisen sind. Die Unterschiede zwischen deutscher und US-amerikanischer Rechnungslegung lassen sich insbesondere durch die unterschiedlichen Kapitalstrukturen beziehungsweise Finanzierungskulturen erklären. Der Eigenkapitalbeschaffung über die Kapitalmärkte kommt in den USA zurzeit eine wesentlich größere Bedeutung für die Unternehmensfinanzierung zu als etwa in Deutschland, wo die interne Fremdfinanzierung (über Pensionsrückstellungen) und vor allem die Kreditfinanzierung (noch immer durch die Hausbanken) bevorzugt werden. Aufgrund des höheren Anteils der Fremdfinanzierung bei deutschen Unternehmen kommt dem Gläubigerschutz bei der Rechnungslegung nach HGB eine große Bedeutung zu. Durch die Globalisierung der Märkte steigt aber der Druck, ein international einheitliches Rechnungslegungssystem zu schaffen. zu 10. Die International Financial Reporting Standards (IFRS) werden vom International Accounting Standards Board (IASB) entwickelt. Fachleute aus der ganzen Welt haben eine privatrechtliche Stiftung gegründet, deren Ziel die Entwicklung von international akzeptierten Rechnungslegungsstandards ist. Diese sind zwischen den kontinentaleuropäischen und den angloamerikanischen Rechnungslegungsgrundsätzen angesiedelt. Es ist jedoch erkennbar, dass die IFRS eher auf der Grundlage der angloamerikanischen Bilanzierungsphilosophie (in Anlehnung an die US-GAAP) entwickelt als aus der deutschen Bilanzrechtstradition abgeleitet werden. Eine profane Ursache dafür ist darin zu sehen, dass im entscheidenden Gremium die Vertreter der angloamerikanisch geprägten Berufsstände stets eine komfortable Mehrheit hatten.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Konzernabschlüsse von börsennotierten Kapitalgesellschaften sind in der Europäischen Union zwingend nach den IFRS aufzustellen (vgl. § 315a HGB). § 325 Abs. 2a HGB gestattet den Kapitalgesellschaften (unter den dort genannten Bedingungen) anstatt ihren Einzelabschluss nach HGB offenzulegen, einen IFRS-Einzelabschluss zu veröffentlichen. Der gläubigerschutzorientierte Jahresabschluss nach HGB muss trotzdem (Ausschüttungsbemessungsfunktion!) aufgestellt werden.
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Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 5. Zur Bilanzierung nach den IFRS sei der weiterführende Hinweis auf Kudert/ Sorg: IFRS – leicht gemacht ® gestattet.
Übungen
Übung 21: GmbH & Co. KG und UG (h.b.) & Co. KG
X möchte ein gewerbliches Unternehmen gründen. Aus Haftungsgründen bevorzugt er eine Kapitalgesellschaft. Allerdings möchte er nicht unter die ergänzenden Vorschriften der §§ 264 ff. HGB fallen. Daher erhält er von einem Freund den Tipp, eine GmbH & Co KG zu gründen. Wie beurteilen Sie diesen Tipp? XXu Grundsätzlich ist es richtig, dass Kapitalgesellschaften den erweiterten Vorschriften nach §§ 264 ff. HGB unterliegen, während für Einzelunternehmen und Personengesellschaften eigentlich nur die allgemeinen Normen (§§ 238 bis 263 HGB) greifen. Die GmbH & Co. KG ist gesellschaftsrechtlich als Personengesellschaft einzuordnen, denn es ist eine Kommanditgesellschaft, bei der der Komplementär eine GmbH ist. § 264a Abs. 1 HGB besagt aber, dass für eine Personengesellschaft, bei der keine natürliche Person unbeschränkt haftet, auch die ergänzenden Vorschriften des Dritten Buchs greifen. Merke: Die GmbH & Co. KG ist keine Kapitalgesellschaft, sie wird bilanziell aber wie eine behandelt! Immer noch Übung 21: Kann X stattdessen eine UG (h.b.) & Co. KG gründen? XXu Das kann er. Es hilft ihm aber nichts. Die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) wurde 2008 durch das MoMiG in das deutsche
Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses Gesellschaftsrecht eingefügt. Diese „Mini-GmbH“ hilft Unternehmern, denen zunächst das nötige Kleingeld fehlt, um eine „richtige“ GmbH zu gründen.
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Vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 12, Gliederungspunkt 4.
Das ändert aber nichts an der Geltung des § 264a HGB. Auch bei der UG (h.b.) & Co. KG liegt eine Kommanditgesellschaft vor, bei der keine natürliche Person unbeschränkt haftet. Damit gelten die Normen des ergänzenden Teils im Dritten Buch.
Übung 22: Anlage- versus Umlaufvermögen
Die Z-AG handelt mit Automobilen. Sie kauft regelmäßig von einem großen deutschen Automobilhersteller Vorführwagen, die sie jeweils sechs bis neun Monate nutzt und dann (mit Preisabschlag) an Kunden verkauft. Aufgrund der Wirtschaftskrise waren die Absatzpreise für Autos erheblich gesunken. Nach der wirtschaftlichen Erholung wurde dieser Preisverfall jedoch bald wieder gestoppt und aufgeholt. Der Controller der Z-AG ist sich unsicher, ob aufgrund des vorübergehend gesunkenen Marktwertes eine außerplanmäßige Abschreibung auf die Vorführwagen vorzunehmen ist. XXu Die Lösung lautet: Es kommt darauf an … Wären die Vorführwagen dem Umlaufvermögen zuzuordnen, müsste nach § 253 Abs. 4 Satz 1 HGB eine außerplanmäßige Abschreibung vorgenommen werden. Gehören sie jedoch zum Anlagevermögen, ist dies nach § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB verboten, weil die Wertminderung nicht dauerhaft war. Die Vorführwagen lassen sich funktional dem Anlagevermögen, aber auch dem Umlaufvermögen zuordnen. Die Rechtsprechung musste daher entscheiden. Der Bundesfinanzhof argumentiert, dass die Nutzung als Vorführwagen gewichtiger ist als die Verkaufsabsicht nach kurzer Dauer. Ergebnis: Die Vorführwagen sind Anlagevermögen und werden daher auch in unserem Fall nicht außerplanmäßig abgeschrieben.
Übung 23: Bilanz- und GuV-Gliederung
Ordnen Sie die folgenden Posten in die Bilanz- beziehungsweise GuVGliederung der Z-AG, einer großen Kapitalgesellschaft i.S.v. § 267 Abs. 3 HGB, ein:
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS –– Die Z-AG hat zur vorübergehenden Anlage freier liquider Mittel Aktien eines großen Energieversorgers erworben. –– Die Z-AG hat ein Patent erworben, auf dessen Basis sie eine neue Produktlinie aufbauen kann. –– Die Z-AG hat ihren Körperschaftsteuerbescheid erhalten. Daraus ergibt sich eine Körperschaftsteuernachzahlung. –– Die Z-AG hat für einen Großauftrag von einem Kunden eine Anzahlung erhalten. –– Die Z-AG hat ihrer Tochter, der Z-GmbH, ein Darlehen für deren Geschäftserweiterung gewährt. XXu Für große Kapitalgesellschaften ist die Bilanzgliederung in § 266 HGB vorgeschrieben. Daraus ergibt sich: –– Die Aktien dienen der vorübergehenden Anlage freier liquider Mittel. Daher sind sie dem Umlaufvermögen, unter Gliederungspunkt Abs. 2 B.III.2 zuzuordnen. –– Das Patent dient dauerhaft dem Geschäftsbetrieb. Daher ist es dem Anlagevermögen, unter Gliederungspunkt Abs. 2 A.I.2 zuzuordnen. –– Die Körperschaftsteuernachzahlung ist eine Verbindlichkeit gegenüber dem Finanzamt. Daher ist sie den Verbindlichkeiten, unter Gliederungspunkt Abs. 3 C.8 zuzuordnen. –– Der erhaltenen Anzahlung steht bislang noch keine entsprechende Gegenleistung gegenüber. Sie schuldet quasi eine Leistung. Diese Schuld ist zu passivieren und dem Gliederungspunkt Abs. 3 C.3 zuzuordnen. –– Das Darlehen stellt bei der Z-GmbH eine Verbindlichkeit und bei der Z-AG eine langfristige Forderung dar. Daher ist die Forderung dem Anlagevermögen, unter Gliederungspunkt Abs. 2 A.III.2 zuzuordnen.
Übung 24: GuV in Staffelform nach UKV und GKV
Student Q arbeitet als Praktikant bei der Z-AG. Er wundert sich, dass die GuV ganz anders aussieht als das nette T-Konto, das er im ersten
Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses Semester seines Studiums kennen gelernt hat. Er fragt beim Controller nach und erhält als lapidare Antwort nur den Hinweis, dass man als AG das UKV oder GKV in Staffelform anzuwenden habe. Das versteht Q nicht. Können Sie kurz das Grundprinzip des Staffelverfahrens sowie die zentralen Unterschiede zwischen UKV und GKV erläutern? XXu In dem Teil des Dritten Buchs des HGB, der für alle Kaufleute gilt (§§ 238 – 263 HGB), finden sich keine Vorschriften zum Aufbau einer GuV. Während man in der Ausbildung aus didaktischen Gründen meist ein schlichtes T malt, bei dem links der Aufwand und rechts der Ertrag steht, hat der Gesetzgeber aber in § 275 HGB genaue Gliederungsvorschriften für Kapitalgesellschaften kodifiziert. In § 275 Abs. 1 Satz 1 HGB gebietet er, dass die GuV in Staffelform unter Anwendung des Gesamtkostenverfahrens (GKV) oder unter Anwendung des Umsatzkostenverfahrens (UKV) zu erstellen ist. Ein T-Konto reicht für die Z-AG also nicht. Bei der Staffelform werden die Aufwendungen von den Erträgen, zu denen sie funktional gehören, subtrahiert und Zwischensummen gebildet. Am Ende steht wieder der Jahresüberschuss. Das GKV und das UKV führen immer zum gleichen Ergebnis. Allerdings unterscheiden sie sich gliederungstechnisch in zweierlei Hinsicht. Zum einen ist das GKV aufwandsartenorientiert (welche Aufwandsarten sind angefallen?) während das UKV aufwandsstellenorientiert ist (wo ist der Aufwand angefallen?). Zum anderen werden beim UKV in der GuV nur die Aufwendungen für verkaufte Leistungen erfasst, während beim GKV in der GuV auch Ausgaben für erstellte, aber noch nicht verkaufte Leistungen auszuweisen sind; daher sind beim GKV so genannte Bestandsveränderungen als Korrekturposten zu berücksichtigen. Hierzu mehr in der Lektion 8.
Übung 25: Benchmarking beim UKV
Die Z-AG ist in derselben Branche wie die Y-GmbH tätig und ihr schärfster Konkurrent. Daher interessiert sie sich brennend für deren Kostenstruktur. Insbesondere will sie die Personalaufwendungen analysieren, um Ideen für eigene Einsparpotenziale zu erhalten („Benchmarking“). Der Controller der Z-AG ist umso enttäuschter als er feststellt, dass die Y-GmbH ihre GuV nach dem UKV erstellt. Erläutern sie die Ursache für die Frustration und einen Lösungsweg für die Z-AG. XXu Das UKV ist – anders als das GKV – nicht nach Aufwandsarten (zum Beispiel Personalaufwand, Materialaufwand …), sondern nach
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Aufwandsstellen (zum Beispiel Herstellungsaufwand, Vertriebsaufwand, Verwaltungsaufwand …) gegliedert. Daher lassen sich aus der GuV die Personalausgaben nicht erkennen. Das frustriert den Analysten. Allerdings wäre ein Blick in den Anhang hilfreich. § 285 Nr. 8 lit. b HGB fordert, dass bei Anwendung des UKV der Personalaufwand im Anhang anzugeben und aufzugliedern ist.
Übung 26: Risikoberichterstattung im Lagebericht
Die Z-AG ist im Anlagenbau tätig. Arabische Staaten stellen für sie ein wichtiges Marktsegment dar. Aufgrund der langfristigen Fertigungsaufträge und der Bezahlung in fremden Währungen bestanden in der Vergangenheit erhebliche Wechselkursrisiken. Daher wurde ein Risikomanagementsystem eingeführt, das insbesondere Sicherungsgeschäfte für Wechselkursrisiken bei Auslandsgeschäften umfasst. Der Controller ist sich unsicher, ob im Lagebericht auch über die Methoden der Risikoabsicherung zu berichten ist. Man möchte vermeiden, dass Konkurrenten das Risikomanagementsystem übernehmen. Muss die Z-AG darüber im Lagebericht informieren? XXu Spannend sind diese Informationen schon. Daher verlangt § 289 Abs. 1 Satz 4 HGB, dass auch über (wesentliche) Risiken berichtet wird. Nach § 289 Abs. 2 Nr. 1 lit. a HGB „ist auch“ über die Risikomanagementmethoden zu informieren. Die Z-AG ist also gut beraten, wenn sie über die Existenz der Absicherungsgeschäfte berichtet.
Übung 27: Offenlegungspflichten und Erleichterungen
X ist verzweifelt. Da er aus haftungsrechtlichen Gründen eine GmbH gegründet hat und seine Idee mit der GmbH & Co. KG auch keine Rechnungslegungsvorteile bringt, rechnet er damit, dass er nunmehr den kompletten Jahresabschluss veröffentlichen muss. Da seine kleine GmbH bereits jetzt Probleme mit der Konkurrenz durch die großen Konzerne hat, fragt er sich besorgt, ob die umfangreichen Offenlegungspflichten dem Unternehmen den Garaus machen. Gibt es für die GmbH vielleicht Erleichterungen? XXu Die Rechnungslegung soll grundsätzlich die Informationsbedürfnisse Externer befriedigen. Um dies sicherzustellen, unterliegt der Jahresabschluss von Kapitalgesellschaften gemäß §§ 325 bis 329 HGB der Pflicht zur Offenlegung. Um aber dem Schutzinteresse kleinerer offenlegungspflichtiger Gesellschaften gegenüber mächtigeren Marktteil-
Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses nehmern gerecht zu werden, sieht das HGB größenabhängig abgestufte Offenlegungserleichterungen vor. Ist die GmbH klein im Sinne von § 267 Abs. 1 HGB, kann sie zum Beispiel auf die Veröffentlichung der GuV (§ 326 Abs. 1 Satz 1 HGB) verzichten und den Externen damit interessante Informationen über die Lage des Unternehmens vorenthalten; daher sind (das ist logisch!) auch im Anhang keine Informationen über die GuV zu machen (§ 326 Abs. 1 Satz 2 HGB). Zudem brauchen sie nur eine verkürzte Bilanz zu erstellen und offenzulegen (§ 266 Abs. 1 Satz 3 HGB). Da kleine Kapitalgesellschaften gemäß § 264 Abs. 1 Satz 4 HGB keinen Lagebericht aufstellen müssen, brauchen sie auch keinen zu veröffentlichen. Kleinstkapitalgesellschaften (§ 267a HGB) haben logischerweise noch weitergehendere Erleichterungen. Sie brauchen nach § 264 Abs. 1 Satz 5 HGB (lesen!) auch keinen Anhang aufzustellen.
Übung 28: Prüfungspflicht bei Kapitalgesellschaften
Die Z-AG ist in letzter Zeit gewachsen. Die Umsätze im abgelaufenen Geschäftsjahr betragen 13 Mio. €, die Bilanzsumme 7 Mio. € und die Arbeitnehmerzahl ist im Jahresdurchschnitt auf 100 gestiegen. Im Vorjahr lagen die Zahlen noch bei 12,7 Mio. € beziehungsweise 5,8 Mio. € und 90 Mitarbeiter. Der Controller fragt sich, ob die Z-AG damit der Prüfungspflicht nach § 316 HGB unterliegt. Darüber hinaus ist ihm unklar, ob er dem Wirtschaftsprüfer lediglich den fertigen Jahresabschluss zur Verfügung stellen muss, oder auch die Buchführung, das Inventar und den Lagebericht. Was meinen Sie? XXu Die Prüfungspflicht für den Jahresabschluss und den Lagebericht mittelgroßer und großer Kapitalgesellschaften ergibt sich aus § 316 Abs. 1 Satz 1 HGB. Zu beachten ist, dass (schön versteckt) § 267 Abs. 4 Satz 1 HGB die Rechtsfolge, hier also die Prüfungspflicht, davon abhängig macht, dass die Größenmerkmale in zwei aufeinander folgenden Geschäftsjahren erfüllt sind. Da im laufenden Geschäftsjahr alle drei genannten Größenmerkmale die einer kleinen Kapitalgesellschaft nach § 267 Abs. 1 HGB überschreiten, und dies im Vorjahr für die Umsatzerlöse und die Arbeitnehmerzahl galt, ist sie nunmehr prüfungspflichtig. § 317 Abs. 1 Satz 1 HGB weist (rein deklaratorisch) darauf hin, dass in die Prüfungspflicht auch die Buchführung einzubeziehen ist. Auf das Inventar geht die Norm nicht ein. Allerdings ist eine Bilanzprüfung ohne Inventur- und Inventarprüfung praktisch nicht möglich. Daher muss
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS die Z-AG dem Wirtschaftsprüfer auch diese Unterlagen zur Verfügung stellen.
Übung 29: Prüfungspflicht und Erwartungslücke
X hat etwas Geld von einer Tante geerbt. Er möchte dieses in Aktien der Z-AG investieren. Deren Produktpalette und Marktpräsenz überzeugen ihn. Allerdings ist er sich nicht sicher, ob das Management der Z-AG den künftigen Aufgaben gewachsen ist. Umso erleichterter ist X als er sieht, dass der Jahresabschluss sowie der Lagebericht der Z-AG von einer renommierten Wirtschaftsprüfungsgesellschaft uneingeschränkt testiert wurden. Damit sieht X seine positive Einschätzung voll bestätigt. Ist X zu Recht erleichtert? XXu Leider nicht. Der Wirtschaftsprüfer prüft, ob der Jahresabschluss den gesetzlichen Anforderungen entspricht, die Vermögens-, Ertragsund Finanzlage richtig darstellt und ob gegebenenfalls ergänzende Vorschriften im Gesellschaftsvertrag (bei der GmbH) oder der Satzung (so heißt er bei der AG) beachtet wurden (§ 317 Abs. 1 Satz 1 HGB). Der Lagebericht ist daraufhin zu prüfen, ob er mit dem Jahresabschluss und den Erkenntnissen des Abschlussprüfers in Einklang steht und ob er eine zutreffende Darstellung der Lage des Unternehmens (einschließlich Chancen und Risiken) vermittelt (§ 317 Abs. 2 HGB). Die Prüfung der Qualität des Managements gehört nicht zu seinem Auftrag. Auch kann man aus einem uneingeschränkten Testat nicht schließen, dass es dem Unternehmen gut geht (wie immer man das definieren mag). Wenn ein Unternehmen, das kurz vor dem Ruin steht, allen Bilanzierungsanforderungen des Dritten Buchs des HGB gerecht wird, erhält es auch ein uneingeschränktes Testat. Da dies von vielen Laien nicht gesehen wird und so mit dem Testat falsche Erwartungen geweckt werden, spricht man in der Prüfungspraxis von der so genannten Erwartungslücke.
Übung 30: Pflicht zur Konzernrechnungslegung
X und Y sind zu je 7 % an der Z-AG beteiligt. Die Z-AG ist Mutter eines deutschen Konzerns und daher eigentlich konzernrechnungspflichtig nach § 290 HGB. An der Z-AG ist aber zu 86 % auch die britische Y Ltd. beteiligt. Die Ltd. erstellt einen eigenen Konzernabschluss, in den auch der deutsche Teilkonzern integriert ist. Daher nimmt die Z-AG zu Recht die Befreiungsregel des § 291 HGB in Anspruch. Dies erbost die beiden
Lektion 5: Rechtsgrundlagen des handelsrechtlichen Jahresabschlusses Minderheitsgesellschafter, weil sie der Meinung sind, dass ihnen so interessante Informationen über den deutschen Teilkonzern vorenthalten werden können. Welche Möglichkeit besteht für X und Y, um die Erstellung des Konzernabschlusses der Z-AG zu erzwingen? XXu Grundsätzlich ist die Regelung in § 291 HGB sinnvoll. Wenn der deutsche Teilkonzern in einen Konzernabschluss integriert ist, der die Anforderungen des § 291 Abs. 2 HGB erfüllt, erspart man sich damit doppelte Arbeit. Dem steht aber das Informationsinteresse der Aktionäre entgegen. Daher hat der Gesetzgeber § 291 Abs. 3 HGB kodifiziert. Nach Nr. 2 können Gesellschafter, denen mindestens 10 % der Aktien einer AG gehören (bei der GmbH: 20 % der Anteile), die Befreiung verhindern, sofern sie spätestens sechs Monate vor Ablauf des Konzerngeschäftsjahres die Aufstellung des Konzernabschlusses und des Konzernlageberichts beantragen.
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Vergleiche zur Lösung aller Übungen Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 5.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Lektion 6: Informationen über die Vermögensund Ertragslage
Lernziel Ziel der Lektion 6 ist, ein Verständnis dafür zu entwickeln, wie das GoBSystem (Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung) aufgebaut ist, das der deutschen Rechnungslegung zugrunde liegt. Erst dann kann der Sinn vieler Rechtsnormen erkannt und verstanden werden.
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Leitsatz Die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung Die zentralen Ansatz-GoB sind der Vollständigkeitsgrundsatz sowie der Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise. Während der Vollständigkeitsgrundsatz (§ 246 Abs. 1 Satz 1 HGB) abstrakt festlegt, was bilanziert wird, nämlich Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten, regelt der Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise (§ 246 Abs. 1 Satz 2 HGB), wer einen Vermögensgegenstand zu bilanzieren hat. Demnach ist der wirtschaftliche Eigentümer derjenige, der den Vermögensgegenstand zu bilanzieren hat. Die zentralen Bewertungs-GoB sind das Vorsichts-, das Realisations- und das Imparitätsprinzip. Das Vorsichtsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB) wird durch das Realisations- und das Imparitätsprinzip konkretisiert. Das Realisationsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4, 2. Halbsatz HGB) besagt, dass Gewinne erst zu berücksichtigen sind, wenn sie realisiert wurden. Die Erfolgswirksamkeit setzt einen Umsatzakt voraus (Ertrag), dem dann die zugehörigen Ausgaben (als Aufwand) zugeordnet werden. Das Imparitätsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4, 1. Halbsatz HGB) besagt, dass auch noch nicht am Markt realisierte Risiken (drohende Verluste) bereits am Abschlussstichtag berücksichtigt werden müssen, wenn sie absehbar sind. Drohende Verluste sind also zu anti zipieren. Die kombinierte Anwendung des Realisations- und des Imparitätsprinzips führt zu einer vorsichtigen Erfolgsermittlung.
Lektion 6: Informationen über die Vermögens- und Ertragslage
Daraus ergibt sich die Bewertung von Vermögensgegenständen. Man aktiviert zunächst den Vermögensgegenstand gemäß § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB mit seinem Zugangswert (= Anschaffungs- oder Herstellungskosten = Wertobergrenze, § 255 Abs. 1 und 2 HGB). Bei zeitlich begrenzt nutzbaren Vermögensgegenständen des Anlagevermögens sind dann die Anschaffungs- oder Herstellungskosten erfolgswirksam über die Nutzungsdauer zu verteilen (= planmäßige Abschreibung gemäß § 253 Abs. 3 Satz 1 bis 4 HGB). Dieser Buchwert ist jährlich mit dem aktuellen Zeitwert am Abschlussstichtag zu vergleichen. Der Zeitwert wird, wenn möglich, aus dem Börsen- oder Marktpreis abgeleitet (= Wertuntergrenze, § 255 Abs. 4 HGB). Liegt der Zeitwert unter dem Buchwert, so ist (mit wenigen Ausnahmen) eine außerplanmäßige Abschreibung vorzunehmen (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB in Verbindung mit § 253 Abs. 3 Satz 5 und 6 HGB für das Anlagevermögen oder Abs. 4 HGB für das Umlaufvermögen). Liegt er darüber, bleibt es beim Buchwert als Wertobergrenze. Das in der Handelsbilanz ausgewiesene Eigenkapital stellt somit eine vorsichtig ermittelte, objektivierte Untergrenze des Ertragswertes des Unternehmens dar. Der Unterschied zwischen Ertragswert und Eigenkapital eines Unternehmens lässt sich in zwei Komponenten aufteilen: ––die stillen Reserven (Unterschied zwischen Zeitwert und Buchwert eines Vermögensgegenstands) und ––der originäre Geschäfts- oder Firmenwert (Ertragswert des Unternehmens abzüglich des Eigenkapitals abzüglich der stillen Reserven).
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Wissenskontrollfragen 1. Was ist der True-and-fair-view und wo ist er kodifiziert? 2. Welche sind die wichtigsten Ansatz- und Bewertungs-GoB? 3. Können Sie das Realisationsprinzip und das Imparitätsprinzip erläutern?
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
4. Nennen Sie drei konkrete Rechtsnormen, in denen das Imparitätsprinzip umgesetzt wird. 5. Warum gilt im Anlagevermögen das gemilderte und nicht das strenge Niederstwertprinzip? 6. Können Sie das Wertaufhellungsprinzip erläutern? 7. Wie werden Vermögensgegenstände beim Zugang bewertet? 8. Was besagen der Vollständigkeitsgrundsatz und der Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise und wo sind sie kodifiziert? 9. Worin unterscheiden sich der Ertragswert und das bilanzielle Eigenkapital eines Unternehmens? 10. Was ist ein Geschäfts- oder Firmenwert und wie ist er bilanziell zu behandeln?
zu 1. Der True-and-fair-view ist in § 264 Abs. 2 Satz 1 HGB kodifiziert. Demnach müssen die Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) beachtet sowie die Vermögens-, Finanz- und Ertragslage des Unternehmens den tatsächlichen Verhältnissen entsprechend dargestellt werden. Aufgrund seiner Stellung im zweiten Abschnitt des Dritten Buchs des HGB gilt der True-andfair-view scheinbar nur für Kapitalgesellschaften. Tatsächlich ist er aber auch für die übrigen Kaufleute (Einzelunternehmen und Personengesellschaften) zu beachten. zu 2. Die zentralen Ansatzgrundsätze sind der Vollständigkeitsgrundsatz und der Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise (§ 246 Abs. 1 Satz 1 und 2 HGB). Der zentrale Bewertungsgrundsatz ist das Vorsichtsprinzip in seinen Ausprägungen als Realisations-, Imparitäts- und Wertaufhellungsprinzip (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB).
Lektion 6: Informationen über die Vermögens- und Ertragslage zu 3. Das Realisationsprinzip ist in § 252 Abs. 1 Nr. 4, 2. Halbsatz HGB kodifiziert. Demnach sind Gewinne erst auszuweisen, wenn sie realisiert sind. Da Gewinne die Differenz aus Erträgen und den zugehörigen Aufwendungen sind, kann man auch von einem Ertrags- und einem Aufwandsrealisationsprinzip sprechen. Nach dem Ertragsrealisationsprinzip sind Erträge erst dann auszuweisen, wenn der Kaufmann seine Leistung vollständig erbracht hat (Umsatzakt). Nach dem Aufwandsrealisationsprinzip sind diesen Erträgen die Aufwendungen zuzuordnen, die sie alimentiert haben. Das Imparitätsprinzip dient dazu, drohende Verluste (also Eigenkapitalminderungen) zu antizipieren. Gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 4 1. Halbsatz HGB sind nicht nur realisierte Verluste, sondern auch vorhersehbare Risiken (drohende Verluste) auszuweisen. Es würde dem vorsichtigen Erfolgsausweis widersprechen, wenn Verluste, die drohen, aber noch nicht realisiert sind, nicht zu berücksichtigen wären. So könnte der (nicht durch den drohenden Verlust geminderte) Jahresüberschuss nicht nur ausgewiesen, sondern auch ausgeschüttet werden. zu 4. § 253 Abs. 4 Satz 1 HGB schreibt für (drohende) Wertminderungen im Umlaufvermögen Abschreibungen vor (strenges Niederstwertprinzip). Beachten Sie, dass es im Umlaufvermögen keine planmäßigen Abschreibungen gibt. Wenn der Gesetzgeber beim Umlaufvermögen schlicht von Abschreibungen spricht, meint er also immer außerplanmäßige! § 253 Abs. 3 Satz 5 schreibt für (drohende) Wertminderungen im Anlagevermögen die außerplanmäßige Abschreibung vor, sofern die Wertminderung voraussichtlich dauerhaft ist (strenges Niederstwertprinzip). § 249 Abs. 1 Satz 1 HGB schreibt für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften die Passivierung einer Drohverlustrückstellung vor. zu 5. Ist eine Wertminderung voraussichtlich nur vorübergehend, das heißt dass sich der Zeitwert wohl bald wieder erholen wird, drohen im Anlagevermögen aus der Wertminderung wahrscheinlich keine Verluste, weil unterstellt wird, dass das Anlagevermögen dauerhaft dem Unternehmen dient und daher in naher Zukunft
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS nicht veräußert wird. Daher besteht auch keine Notwendigkeit für eine Antizipation drohender Verluste. Dies ist bei Finanzanlagen anders. Da sie meist schneller veräußert werden können als Sachanlagen (zum Beispiel Maschinen oder Grundstücke), gestattet der Gesetzgeber für sie bei voraussichtlich vorübergehenden Wertminderungen ein Abschreibungswahlrecht (= gemildertes Niederstwertprinzip in § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB). zu 6. Sachverhalte, die sich vor dem Abschlussstichtag abgespielt haben (= wertaufhellende Tatsachen), von denen der Kaufmann aber erst danach (während er den Jahresabschluss erstellt) Kenntnis erhält, sind bei der Bilanzierung zu berücksichtigen (= Wertaufhellungsprinzip gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 4 1. Halbsatz HGB). Dagegen werden Sachverhalte, die sich nach dem Abschlussstichtag abgespielt haben und von denen der Kaufmann, während er den Jahresabschluss erstellt, Kenntnis erhält (= wertbeeinflussende Tatsachen), bei der Erstellung des Jahresabschlusses nicht berücksichtigt. zu 7. Die Zugangsbewertung ergibt sich aus § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB. Vermögensgegenstände sind bei ihrem Zugang mit ihrem Zugangswert, also den Anschaffungs- oder Herstellungskosten, zu bewerten. Wie die Anschaffungs- beziehungsweise Herstellungskosten ermittelt werden, ergibt sich aus § 255 Abs. 1 beziehungsweise Abs. 2 HGB. zu 8. Der Vollständigkeitsgrundsatz (§ 246 Abs. 1 Satz 1 HGB) legt abstrakt fest, welche Posten in einer Bilanz auszuweisen sind. Der Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise (§ 246 Abs. 1 Satz 2 HGB) bestimmt, wer diese in seiner Bilanz auszuweisen hat. Nach § 246 Abs. 1 Satz 1 HGB hat die Bilanz sämtliche Vermögensgegenstände, Schulden und Rechnungsabgrenzungsposten zu enthalten, soweit gesetzlich nichts anderes bestimmt ist. Der Kaufmann darf also Vermögensgegenstände und Schulden, die nach den Regeln des HGB ausreichend konkretisiert und nachprüfbar (objektiviert) sind, bei der Bilanzaufstellung nicht einfach weglassen. Andererseits darf er Vermögen, das nicht hinreichend objektivierbar ist (zum Beispiel eine gute Idee, das Know-how der Mitarbeiter oder der gute Ruf bei den Kunden), nicht bilanzieren. Dafür wird in Kauf genommen, dass das in der Handelsbilanz aus-
Lektion 6: Informationen über die Vermögens- und Ertragslage gewiesene Eigenkapital und der Ertragswert eines Unternehmens stark voneinander differieren können. § 246 Abs. 1 Satz 2 HGB bestimmt, dass für die Antwort auf die Frage, wer einen Vermögensgegenstand zu bilanzieren hat, das wirtschaftliche Eigentum entscheidend ist. Grundsätzlich ist ein Vermögensgegenstand in der Bilanz des Eigentümers auszuweisen. Fallen rechtliches und wirtschaftliches Eigentum (zum Beispiel bei der Sicherungsübereignung oder beim Eigentumsvorbehalt) auseinander, ist gemäß dem Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise der Vermögensgegenstand beim wirtschaftlichen Eigentümer zu bilanzieren. zu 9. Der Unterschied zwischen Ertragswert und Eigenkapital eines Unternehmens besteht aus zwei Komponenten: die stillen Reserven (Unterschied zwischen Zeitwert und Buchwert eines Vermögensgegenstands) und der originäre Geschäfts- oder Firmenwert (Zeitwert des Unternehmens abzüglich des bilanziell angesetzten Eigenkapitals abzüglich der stillen Reserven). zu 10. Der Geschäfts- oder Firmenwert (beide Begriffe sind gebräuchlich) ist der Betrag, um den der Ertragswert eines Unternehmens das Eigenkapital und die stillen Reserven übersteigt. Im Geschäftswert sind ertragswertsteigernde Faktoren enthalten, die aufgrund ihrer schwierigen Objektivierbarkeit nicht bilanziert werden. Dies können zum Beispiel das besondere Know-how der Mitarbeiter oder die gute Geschäftslage, der gute Ruf des Unternehmens sowie besonders feste Kundenbeziehungen sein. Ein derivativer Geschäftswert muss gemäß § 246 Abs. 1 Satz 4 HGB aktiviert werden; ein originärer Geschäftswert darf hingegen (wegen § 248 Abs. 2 Satz 2 HGB) nicht aktiviert werden. Dies macht auch Sinn: Der originäre Geschäftswert ist kaum objektiv bewertbar. Beim derivativen Geschäftswert hat aber der Kaufmann bereits (durch die Zahlung des Kaufpreises) dargelegt, welchen Wert er dem erworbenen Geschäftswert beimisst.
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Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 6.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Übungen
Übung 31: Bilanzierung bei Eigentumsvorbehalt
Die XY-OHG ist im Sporteinzelhandel tätig. Am 29.12. wird ein Paar Ski der Marke Monosal Tornado X Wing an den Kunden Z verkauft. Der Kunde nimmt die Ski mit, zahlt aber (vereinbarungsgemäß) erst am 02.01. des folgenden Geschäftsjahres per Banküberweisung. Im Kaufvertrag ist (wie üblich) vereinbart, dass die Ware bis zur vollständigen Bezahlung im Eigentum der XY-OHG verbleibt. X und Y sind unsicher, ob sie die Ski in der Bilanz der XY-OHG zum 31.12. auszuweisen haben. XXu Rechtlich betrachtet ist die Ware weiterhin Eigentum der OHG (Eigentumsvorbehalt). § 246 Abs. 1 Satz 2 HGB sieht aber vor, dass beim Eigentumsvorbehalt der wirtschaftliche Eigentümer und nicht der rechtliche Eigentümer für die Bilanzierung maßgeblich ist. Der Käufer hat mit dem Erwerb das uneingeschränkte Nutzungsrecht erlangt. Er kann zum Beispiel die Ski für eine kleine Exkursion über Silvester nutzen. Er ist daher der wirtschaftliche Eigentümer. Damit werden die Ski nicht mehr in der Bilanz der XY-OHG ausgewiesen. Dafür aktiviert sie mit Übergabe der Ski (= Umsatzakt) eine Forderung aus Lieferungen und Leistungen.
Übung 32: Bilanzierung bei Sicherungsübereignung
Die Z-GmbH kauft und erhält eine Maschine. Da die Z-GmbH zurzeit Liquiditätsprobleme hat, nimmt sie hierfür ein Darlehen bei der Hippo Bank auf. Die Bank lässt sich zur Absicherung des Darlehens die Maschine sicherungsübereignen. Wer hat die Maschine zu bilanzieren? XXu Die Maschine gehört rechtlich bis zur kompletten Tilgung des Darlehens der Hippo Bank. Sie ist rechtlicher Eigentümer. Tatsächlich verbleibt bei einer Sicherungsübereignung die Maschine aber in der Z-GmbH. Diese kann darauf produzieren, die Produkte verkaufen und mit den Umsatzerlösen die Zinsen zahlen sowie den Kredit tilgen. Solange die Z-GmbH ihren Zahlungsverpflichtungen gegenüber der Hippo Bank nachkommt, kann diese die Z-GmbH von der Nutzung nicht ausschließen. Damit ist die Hippo Bank zwar rechtliche, die Z-GmbH aber wirtschaftliche Eigentümerin (§ 246 Abs. 1 Satz 2 HGB). Da der wirtschaftliche Eigentümer die Maschine zu bilanzieren hat, wird die Z-GmbH die Maschine (aber auch die Darlehensverbindlichkeit) in ihrer Bilanz ausweisen.
Lektion 6: Informationen über die Vermögens- und Ertragslage
Übung 33: Gewinnrealisation
Der Autohändler X verkauft an eine Kundin ein Auto der Marke Leo („Der schönste Golf aller Zeiten“). Der Kaufvertrag wird am 30.06. geschlossen. Die Übergabe des Fahrzeugs erfolgt am 30.12. des Geschäftsjahrs und die Zahlung (per Banküberweisung) am 02.01. des Folgejahres. Wann hat der Autohändler den Gewinn aus diesem Geschäft realisiert? XXu Theoretisch wären alle drei Termine denkbar. Allerdings handelt es sich zunächst um ein sogenanntes schwebendes Geschäft, weil zwar der Vertrag geschlossen wurde, aber weder Verkäufer noch Käufer ihre Leistung erbracht haben. Und schwebende Geschäfte sind grundsätzlich nicht zu bilanzieren. Der Umsatzakt wurde mit der Übergabe des Autos vollzogen. Am 30.12. hat der Bilanzierende seine Leistung erbracht. Dies ist der Realisationszeitpunkt, in dem der Umsatzerlös (über das Warenverkaufskonto) gebucht wird (Ertragsrealisation). Dem steht der Wareneinsatz im gleichen Zeitpunkt gegenüber (Aufwandsrealisation). Damit ist zum 30.12. der Gewinn aus diesem Geschäft auszuweisen. Der Zahlungszeitpunkt spielt dagegen keine Rolle! Mit der Umsatzbuchung am 30.12. entsteht eine Forderung gegenüber der Kundin. Bei Bezahlung am 02.01. wird diese erfolgsneutral aufgelöst (Aktivtausch: Bank an Forderungen aus L. u. L).
Übung 34: Antizipation drohender Verluste
Der Autohändler X handelt unter anderem mit Autos der Marke Leo. Vom Hersteller hat er am 23.12. einen Leo Sport für 23.000 € (netto) erworben und erhalten, um ihn im nächsten Geschäftsjahr für 25.000 € zu veräußern. Aufgrund der Finanz- und Wirtschaftskrise sinken jedoch die Absatzmarktpreise für vergleichbare Autos auf 21.000 €. Tatsächlich kauft eine Kundin den Wagen am 31.01. für 21.000 €. Wann ist der Verlust realisiert und wann ist er bilanziell auszuweisen? XXu Der Verlust wird mit der Übergabe des Autos an die Kundin realisiert. Dies ist erst im folgenden Geschäftsjahr der Fall. Allerdings verlangt das Imparitätsprinzip, dass Verluste bereits auszuweisen sind, wenn sie drohen. Da der Verlust bereits im laufenden Geschäftsjahr absehbar ist, muss das Auto (= Umlaufvermögen) nach § 253 Abs. 4 Satz 1 HGB (außerplanmäßig) abgeschrieben werden. Durch die Abschreibung (Aufwand in der GuV) verringert sich der Jahresüberschuss um 2.000 €
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS (Verlustantizipation) und das Auto wird in der Bilanz zum 31.12. mit 21.000 € ausgewiesen. Buchungssatz: Abschreibungs aufwand
2.000 an
Warenbestand
2.000
Wird das Auto dann im Folgejahr für 21.000 € verkauft und geliefert, ist dies erfolgsneutral. Buchungssatz: Bank Wareneinsatz
21.000 € an 21.000 € an
Warenverkauf Warenbestand
21.000 € 21.000 €
Damit wird der Verlust, der eigentlich erst im Folgejahr realisiert ist, bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr erfasst (antizipiert). Die Antizipation drohender Verluste ist also handelsrechtlich zwingend.
Übung 35: Wertaufhellung versus Wertbeeinflussung
Die Z-GmbH hat am Abschlussstichtag (31.12.) gegenüber einem Großkunden, der Q-GmbH, noch eine offene Forderung aus Lieferungen und Leistungen. Der Leiter des Rechnungswesens der Z-GmbH erstellt im Februar des Folgejahres den Jahresabschluss. Während der Erstellung erhält er Kenntnis davon, dass die Q-GmbH Insolvenz angemeldet hat, und dass das Insolvenzverfahren mangels Masse nicht eröffnet wird („Bei uns is nüscht mehr ßu holn!“). Der Leiter des Rechnungswesens ist unsicher, ob er die Forderung noch im abgelaufenen Geschäftsjahr abschreiben muss oder ob dies erst im nächsten Jahr angebracht wäre. XXu Es kommt darauf an … Wenn man (das ist hier realistisch) davon ausgehen kann, dass die Ursachen der Insolvenz bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr liegen, muss eine Einzelwertberichtigung erfolgen, weil es sich um wertaufhellende Informationen handelt (§ 252 Abs. 1 Nr. 4 1. Halbsatz HGB). Sind jedoch Ereignisse, die sich erst im Januar oder Februar abgespielt haben, für die Insolvenz ursächlich (eher unrealistisch), handelt es sich um wertbeeinflussende Informationen, die erst im Folgejahr zu berücksichtigen
Lektion 6: Informationen über die Vermögens- und Ertragslage wären. Allerdings wäre dann im Anhang gemäß § 285 Nr. 33 HGB darauf hinzuweisen, sofern die Höhe der Forderung nicht unwesentlich ist.
Übung 36: Wechselkursrisiken und -chancen
Die Z-AG erwirbt am 30.09. für 140.000 USD eine neue Maschine von einem amerikanischen Hersteller auf Ziel. Zahlungsziel ist der 31.01. des Folgejahres. Der Wechselkurs beträgt am 30.09. 1,40 USD/€. Am 31.12., dem Abschlussstichtag, liegt der Wechselkurs bei 1,50 USD/€. Wie würden Sie die Verbindlichkeit am 30.09. und am 31.12. ausweisen? XXu Es handelt sich hier um eine Fremdwährungsverbindlichkeit. § 244 HGB verlangt aber, dass der Jahresabschluss in Euro aufzustellen ist. Daher ist eine Umrechnung erforderlich. Am 30.09. beträgt der Erfüllungsbetrag der Verbindlichkeit zum aktuellen Wechselkurs umgerechnet 100.000 €. Aufgrund der Wechselkursänderung ist der Wert der Verbindlichkeit am Abschlussstichtag auf 93.333 € gesunken. Das ist für die Z-AG erfreulich, weil ihr bei Tilgung der Verbindlichkeit ein zusätzlicher Wechselkursgewinn in Höhe von 6.667 € winkt. Das Problem besteht darin, dass § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB die Bewertung einer Verbindlichkeit zwingend mit ihrem Erfüllungsbetrag (und das sind 93.333 €) verlangt; andererseits würde die Buchung Fremdwährungsverbindlichkeiten
6.667 € an
Sonstiger betrieb licher Ertrag
6.667 €
zum Ausweis unrealisierter Gewinne führen. Dies verbietet aber § 252 Abs. 1 Nr. 4, 2. Halbsatz HGB. Seit dem BilMoG löst der Gesetzgeber den Konflikt (unsystematisch) durch § 256a HGB, indem Wechselkursgewinne auch auszuweisen sind, wenn sie erst drohen. Hierin ist ein Verstoß gegen das Realisationsprinzip zu sehen, der nur mit einer Verneigung vor den IFRS begründet werden kann. Abwandlung zu Übung 36 Die Z-AG erwirbt und erhält am 30.09. für 140.000 USD eine neue Maschine von einem amerikanischen Hersteller auf Ziel. Zahlungsziel ist der 31.01. des Folgejahres. Der Wechselkurs beträgt am 30.09. 1,40 USD/€.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Am 31.12., dem Abschlussstichtag, liegt der Wechselkurs bei 1,20 USD/€. Wie würden Sie die Verbindlichkeit am 30.09. und am 31.12. ausweisen? XXu Aufgrund der Wechselkursänderung ist der Erfüllungsbetrag der Verbindlichkeit nunmehr am Abschlussstichtag auf 116.667 € gestiegen. Das ist für die Z-AG unerfreulich, weil ihr bei Tilgung der Verbindlichkeit ein Wechselkursverlust in Höhe von 16.667 € droht. Dieser ist zwar zum Abschlussstichtag noch nicht realisiert; drohende Verluste sind dennoch zu antizipieren. Daher muss die Z-AG am 31.12. eine Zuschreibung (!) der Verbindlichkeit um 16.667 € vornehmen. Sonstiger betrieblicher Aufwand 16.667 € an
Fremdwährungsverbindlichkeiten 16.667 €
Dadurch entsteht in der GuV Aufwand (der Verlust wurde also antizipiert) und der Buchwert der Verbindlichkeit beträgt nunmehr 116.667 €. Wird die Verbindlichkeit im nächsten Jahr getilgt, ohne dass sich bis dahin weitere Wechselkursschwankungen ergeben, erfolgt die Buchung dann erfolgsneutral. Fremdwährungsverbindlichkeiten
116.667 € an
Bank
116.667 €
Übung 37: Asset Deal versus Share Deal
Die Z-GmbH will einen kleinen Konkurrenten, die Y-AG, „schlucken“, um ihre eigene Markposition zu verbessern und deren Produktionskapazitäten zu nutzen. Dem Management der Z-GmbH ist unklar, ob es von den Alteigentümern die Anteile an der AG erwerben soll (= „Share Deal“) oder die Vermögensgegenstände und Schulden, die im Eigentum der AG stehen (= „Asset Deal“). Welche bilanziellen Auswirkungen haben ein Share Deal und ein Asset Deal für die Z-GmbH? XXu Beim Share Deal kauft die Z-GmbH von den Alteigentümern die Aktien. Die Y-AG als solche bleibt unverändert bestehen. Im Anlagevermögen weist die Z-GmbH gemäß § 266 Abs. 2 unter A.III. 3. HGB eine Beteiligung aus. Die einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden der Y-AG werden weiterhin in der Bilanz der Y-AG ausgewiesen.
Lektion 6: Informationen über die Vermögens- und Ertragslage Beim Asset Deal kauft sie von der Y-AG (nicht von den Aktionären!) sämtliche Vermögensgegenstände und Schulden. Damit gehen die einzelnen Vermögensgegenstände und Schulden in das Eigentum der Z-GmbH über. Sie werden in die Bilanz der Z-GmbH aufgenommen.
Übung 38: Bilanzierung des derivativen Geschäftswertes
Die Z-GmbH will einen kleinen Konkurrenten, die Y-AG, „schlucken“, um ihre eigene Markposition zu verbessern und deren Produktionskapazitäten zu nutzen. Das Management der Z-GmbH entscheidet sich für einen Asset Deal. Der Kaufpreis beträgt 1,5 Mio. € und wird vom Bankkonto an die Y-AG überwiesen. Hierfür erhält die GmbH sämtliche Vermögensgegenstände der AG (Buchwert 2,5 Mio. €; Marktwert 3 Mio. €), muss aber auch deren Schulden (Erfüllungsbetrag 2 Mio. €) übernehmen. Welche bilanziellen Folgen hat der Deal bei der GmbH? XXu Die Z-GmbH muss die erworbenen Vermögensgegenstände mit ihren Anschaffungskosten und die Schulden mit ihren Erfüllungsbeträgen bilanzieren. Die Vermögensgegenstände sind daher mit 3 Mio. € und die Schulden mit 2 Mio. € in der Bilanz der Z-GmbH auszuweisen. Die Z-GmbH hat aber einen Preis bezahlt, der um 0,5 Mio. € höher ist als der Marktwert der Vermögensgegenstände abzüglich der Schulden. Der Differenzbetrag stellt den so genannten (derivativen beziehungsweise entgeltlich erworbenen) Geschäfts- oder Firmenwert dar. Er ist, da er entgeltlich erworben wurde, gemäß § 246 Abs. 1 Satz 4 HGB zu aktivieren. Der (hier vereinfachte) Buchungssatz lautet daher: Diverse Vermögensgegenstände Geschäftswert
3,0 Mio. € an 0,5 Mio. €
Bank 1,5 Mio. € Verbindlichkeiten 2,0 Mio. €
Übung 39: Bilanzierung des originären Geschäftswertes
Da man im Management der Z-GmbH sicher ist, dass der eigene Unternehmenswert höher ist als das ausgewiesene Eigenkapital (= Vermögensgegenstände ./. Schulden), will man nun auch den originären Geschäftswert bilanzieren. Der Leiter des Rechnungswesens äußert hiergegen Bedenken. Und Sie? XXu Zunächst ist festzuhalten, dass das Eigenkapital die Untergrenze des Ertragswertes darstellt. Die in den Vermögensgegenständen schlummernden stillen Reserven heißen stille Reserven, weil sie nicht aufgedeckt
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS werden dürfen (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB). Der derivative Geschäftswert „gilt“ gemäß § 246 Abs. 1 Satz 4 HGB als Vermögensgegenstand. Er ist also nach Ansicht des Gesetzgebers keiner, ist aber wegen § 246 Abs. 1 Satz 1 HGB zu aktivieren. Der originäre (= selbst geschaffene) Geschäftswert kann demnach auch kein Vermögensgegenstand sein (hier streitet sich die Literatur übrigens seit Jahrzehnten!) und darf nicht aktiviert werden, weil er nicht durch § 246 Abs. 1 Satz 4 HGB erfasst wird. Merken Sie sich also: Ein derivativer Geschäftswert muss gemäß § 246 Abs. 1 Satz 4 HGB in Verbindung mit Satz 1 HGB aktiviert werden; ein originärer Geschäftswert darf hingegen nicht aktiviert werden, weil er kein Vermögensgegenstand ist.
Übung 40: Selbst geschaffene immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens
Die Z-AG entwickelt im laufenden Geschäftsjahr die Software für eine neue Generation von Rasenmährobotern, die sie in drei Jahren auf den Markt bringen will. Hierdurch sind bislang 90.000 € an Personalausgaben und 10.000 € Materialausgaben angefallen, davon 30 % im ersten Quartal. Während man sich im ersten Quartal noch (etwas unkoordiniert) mit grundsätzlichen Fragen der Radarübertragungstechnik und Steuerung befasste, begann am 01.04. der konkrete Softwareentwicklungsprozess. Wie werden die Ausgaben bilanziell behandelt? XXu Die Ausgaben könnten theoretisch laufender Aufwand, Teil der Herstellungskosten der Roboter oder Herstellungskosten der Software sein. Da die Software nicht für einen Roboter entwickelt wird, sondern für eine unbestimmte Zahl, sind die Ausgaben nicht Herstellungskosten der Roboter. Vielmehr stellt die Software einen eigenen immateriellen Vermögensgegenstand des Anlagevermögens dar. Hierfür besteht nach § 248 Abs. 2 Satz 1 HGB ein Aktivierungswahlrecht. Die Ermittlung der Herstellungskosten ergibt sich (Sondernorm!) aus § 255 Abs. 2a HGB in Verbindung mit § 255 Abs. 2 HGB. Demnach sind lediglich die Entwicklungsausgaben aktivierbar, aber nicht die Forschungsausgaben. Lassen sich die Forschungs- und die Entwicklungsphase nicht verlässlich trennen, ist eine Aktivierung ausgeschlossen (§ 255 Abs. 2a Satz 4 HGB). In unserem Fall ist eine Trennung in eine Forschungs- und eine Entwicklungsphase möglich. Daher stellen die 30.000 €, die im ersten Quar-
Lektion 6: Informationen über die Vermögens- und Ertragslage tal angefallen sind, laufenden Aufwand dar, während für die übrigen 70.000 € ein Aktivierungswahlrecht besteht. Das bedeutet, dass sie entweder aktiviert oder als laufender Aufwand erfasst werden können. Es kommt also darauf an, ob die Z-AG den Jahresüberschuss des laufenden Geschäftsjahres mindern oder (über die Abschreibungen) den Aufwand erst in späteren Perioden wirksam werden lassen will. Weiterhin Übung 40 Die Aktionäre der Z-AG plädieren für eine Aktivierung der Entwicklungsausgaben, weil damit der Jahresüberschuss um 70.000 € höher ist als bei einer Aufwandsbuchung (Buchung bei Anwendung des GKV: Vermögensgegenstand an andere aktivierte Eigenleistungen). Und diese 70.000 € sollen gefälligst auch zügig als Dividende ausgeschüttet werden. Was halten Sie von dieser Idee? XXu Die Hoffnung der Aktionäre ist vergebens. Der Gesetzgeber ist sich unsicher, ob mit den Ausgaben tatsächlich ein werthaltiger Vermögensgegenstand geschaffen wird. Daher hat er zwei Sicherungen eingebaut. Zum einen kann der Kaufmann selbst, wenn aus seiner Sicht Zweifel an der Werthaltigkeit bestehen, auf die Aktivierung verzichten. Zum anderen hat der Gesetzgeber als weitere Sicherung in § 268 Abs. 8 Satz 1 HGB eine Ausschüttungssperre für diese „speziellen“ Gewinne formuliert. Der ausgewiesene Jahresüberschuss lässt sich also durch die Aktivierung selbsterstellter Vermögensgegenstände des Anlagevermögens erhöhen, aber nicht die Gewinnausschüttung.
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Vergleiche zur Lösung aller Übungen Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 6.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Lektion 7: Anschaffungskosten
Lernziel Lernziel der Lektion 7 ist zunächst, die Anschaffungskosten (gemeint sind Anschaffungsausgaben) gemäß § 255 Abs. 1 HGB als zentralen Zugangswertmaßstab bei Fremdbezug von Sachgütern, Immaterialgütern oder Dienstleistungen kennen zu lernen. Weitere Lernziele sind, Verständnis für die Allphasen-Netto-Umsatzsteuer mit Vorsteuerabzug sowie für die Buchung des Warenverkehrs in Handelsunternehmen einschließlich der Abschlussbuchungen nach der Brutto- und nach der Nettomethode zu entwickeln.
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Leitsatz Anschaffungskosten, Umsatzsteuer und Warenverkehr Anschaffungskosten sind die Ausgaben, die geleistet werden, um einen Vermögensgegenstand zu erwerben und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen, soweit sie dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. Zu den Anschaffungsausgaben gehören auch die Anschaffungsnebenkosten sowie die nachträglichen Anschaffungskosten. Anschaffungspreisminderungen, wie Rabatte, Skonti oder Boni, sind, soweit sie dem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können, abzusetzen. Ein umsatzsteuerpflichtiger Unternehmer kann die an andere Unternehmer gezahlte Vorsteuer mit seiner Umsatzsteuerschuld gegenüber dem Finanzamt verrechnen. Es gilt: Ausgangsumsatzsteuer ./. Vorsteuer = Umsatzsteuerzahllast. Bei allen Unternehmen, deren Tätigkeit auf den Handel mit Gütern ausgerichtet ist, besitzen das Wareneinkaufskonto (= Warenbestandskonto) und das Warenverkaufskonto (= Warenerfolgskonto) besondere Bedeutung. Der Abschluss der getrennten Warenkonten kann nach der Bruttomethode oder nach der Nettomethode (nicht bei großen Kapitalgesellschaften) erfolgen.
Lektion 7: Anschaffungskosten
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Wissenskontrollfragen 1. Welche Bedeutung haben Anschaffungskosten im Rahmen der Bilanzierung? 2. Nennen Sie Beispiele für Anschaffungsnebenkosten! 3. Gehören Finanzierungsausgaben zu den Anschaffungsnebenkosten? 4. Welche Arten von Preisnachlässen kennen Sie? 5. Über welches Konto ist ein Lieferantenskonto zu buchen? 6. Welche Problematik hat das gemischte Warenkonto? 7. Was verstehen Sie unter dem Wareneinsatz? 8. Worin unterscheiden sich die Abschlussbuchungen der Warenkonten nach der Brutto- und nach der Nettomethode? 9. Ist die Anwendung der Nettomethode für große Kapitalgesellschaften i.S.d. § 267 Abs. 3 HGB gestattet? 10. Was verstehen Sie unter einer Kundenretoure? Welche Korrekturbuchungen hat der Lieferant vorzunehmen?
zu 1. Anschaffungskosten (gemeint sind Anschaffungsausgaben) sind der zentrale Bewertungsmaßstab bei der erstmaligen Aktivierung eines fremdbezogenen Vermögensgegenstandes. zu 2. Anschaffungsnebenkosten gemäß § 255 Abs. 1 Satz 2 HGB sind alle Ausgaben, die dazu dienen, den fremdbezogenen Vermögensgegenstand in den eigenen Verfügungsbereich zu überführen und ihn in einen betriebsbereiten Zustand zu versetzen. Bei Grundstücken sind dies beispielsweise die Grunderwerbsteuer
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS oder Notargebühren. Bei beweglichen Vermögensgegenständen des Sachanlagevermögens kommen häufig Verpackungs-, Transport- und Abladekosten oder Transportversicherungen zu dem Anschaffungspreis hinzu. zu 3. Finanzierungsausgaben gehören nicht zu den Anschaffungsnebenkosten. zu 4. Preisnachlässe oder Preisabzüge heißen im HGB Anschaffungspreisminderungen (§ 255 Abs. 1 Satz 3 HGB). Hierzu gehören Rabatte, Skonti und Boni. Boni allerdings nur, sofern sie einem Vermögensgegenstand einzeln zugeordnet werden können. zu 5. Ein Lieferantenskonto ist ein vom Lieferanten erhaltener Skonto und auf dem Konto „Erhaltene Skonti“ zu buchen. Gemäß § 255 Abs. 1 Satz 3 HGB mindert der Skonto die Anschaffungsausgaben. Das Konto „Erhaltene Skonti“ ist daher beim Warenverkehr über das Wareneinkaufskonto abzuschließen. zu 6. Die Problematik des gemischten Warenkontos besteht darin, dass Waren sowohl zu Einstandspreisen als auch zu in der Regel höheren Verkaufspreisen in einem Konto gebucht werden. Das gemischte Warenkonto weist damit Züge eines Bestandskontos als auch Merkmale eines Erfolgskontos auf. zu 7. Der Wareneinsatz stellt den zu Einstandspreisen bewerteten Aufwand für die während einer Abrechnungsperiode verkauften Waren dar. zu 8. Bei Anwendung der Bruttomethode werden sowohl der Saldo des Wareneinkaufskontos, dies ist der Wareneinsatz, als auch der Saldo des Warenverkaufskontos, dies sind die Warenverkäufe, über das GuV-Konto abgeschlossen. Bei Anwendung der Nettomethode wird der Wareneinsatz auf der Sollseite des Warenverkaufskontos gegengebucht. zu 9. Nein! Gemäß § 276 Satz 1 HGB i.V.m. § 275 HGB sind große Kapitalgesellschaften i.S.d. § 267 Abs. 3 HGB zur Anwendung der Bruttomethode verpflichtet.
Lektion 7: Anschaffungskosten zu 10. Sendet oder bringt ein Kunde bereits erhaltene Handelswaren zurück, so spricht man im Warenverkehr von einer Kundenretoure. Demzufolge muss eine Korrektur der Warenverkäufe und der gebuchten Umsatzsteuer erfolgen.
XX
Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 7, Gliederungspunkte 1 und 2.
Übungen
Übung 41: Anschaffungskosten bei Grundstücken
Autohändlerin X erwirbt ein Grundstück mit notariellem Kaufvertrag (Übergang von Nutzen und Lasten, Besitz und Eigengefahr). Dieses möchte sie als weitere Verkaufsfläche für ihre PKWs nutzen. Bei dem Grundstückskauf entstehen folgende Ausgaben (netto): Barpreis 100.000 € Grunderwerbsteuer (6 %) 6.000 € Säumniszuschlag für zu spät entrichtete Grunderwerbsteuer 300 € Notariatsgebühren 650 € Grundbuchkosten 360 € Kosten für die Prüfung der Bodenbeschaffenheit 3.000 € Übernahme der vom Verkäufer noch geschuldeten Grundsteuer 1.000 € Kosten für die Bestellung der Grundschuld 300 € Kosten für die Eintragung der Grundschuld in das Grundbuch 210 € Kreditkosten infolge einer notwendig gewordenen Darlehensaufnahme 1.000 € Zinszahlung für das Darlehen 1.500 € Wie hoch sind die Anschaffungskosten des Grundstücks?
97
98
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS XXu Barpreis
100.000 €
+
Grunderwerbsteuer
+
Säumniszuschlag
6.000 € 300 €
+
Notariatsgebühren
650 €
+
Grundbuchkosten
+
Prüfung Bodenbeschaffenheit
3.000 €
+
Übernahme der Grundsteuer
1.000 €
=
Anschaffungskosten
360 €
111.310 €
Die Finanzierungsausgaben gehören nicht zu den Anschaffungskosten.
Übung 42: Anschaffungskosten einer Maschine
Die Z-AG möchte schon seit längerem ihre Produktion erhöhen und kauft und erhält deshalb ein neues Sägeaggregat. Folgende Ausgaben sind beim Kauf des Aggregates angefallen (netto): Barpreis 500.000 € Transportkosten durch eine Speditionsfirma 3.000 € Transportversicherungskosten 2.500 € Verpackungskosten 1.000 € Errichtung eines Fundaments durch eine Fremdfirma 6.500 € Montage des Fundaments durch eine Fremdfirma 4.000 € Isolationsarbeiten durch eine Spezialfirma 12.000 € Kalkulierte Kosten für die Auswahl der Maschine (Besuch mehrerer Anbieter) 1.000 € Produktionsausfälle durch eine verspätete Inbetriebnahme 6.500 € Der Lieferant des Aggregates gewährt einen Skonto in Höhe von 2 % bei Zahlung innerhalb von 30 Tagen, den die Z-AG auch in Anspruch nimmt. Wie hoch sind die Anschaffungskosten des Aggregates?
Lektion 7: Anschaffungskosten XXu Barpreis
500.000 €
./.
2 % Skonto
+
Transportkosten durch Speditionsfirma
10.000 € 3.000 €
+
Transportversicherungskosten
2.500 €
+
Verpackungskosten
1.000 €
+
Errichtung Fundament
6.500 €
+
Montage Fundament
+
Isolationsarbeiten durch Spezialfirma
=
Anschaffungskosten
4.000 € 12.000 € 519.000 €
Übung 43: Anschaffungskosten beim Fuhrpark
Getränkehändler X möchte seinen Getränke-Lieferservice ausbauen und erwirbt (= Kauf und Erhalt) einen neuen Lieferwagen. Bei dem Kauf des Lieferwagens entstehen folgende Ausgaben (netto): Barpreis 60.000 € Überführungskosten durch eine Speditionsfirma 1.800 € Zulassungskosten 500 € Einbau eines Navigationsgerätes 450 € Einbau einer Klimaanlage 1.000 € Kosten für die Anhängerkupplung 250 € Erste Volltankung durch Unternehmer X 80 € Kfz-Versicherung 400 € Kfz-Steuer 150 € Der Lieferant des Lieferwagens gewährt dem Getränkehändler X einen Rabatt in Höhe von 3 % auf den Barpreis. Wie hoch sind die Anschaffungskosten des Lieferwagens?
99
100
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS XXu Barpreis
60.000 €
./.
3 % Rabatt
1.800 €
+
Überführungskosten
1.800 €
+
Zulassungskosten
+
Einbau eines Navigationsgerätes
+
Einbau einer Klimaanlage
+
Anhängerkupplung
=
Anschaffungskosten
500 € 450 € 1.000 € 250 € 62.200 €
XX
Vergleiche zur Lösung der Übungen 41 bis 43 Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 7, Gliederungspunkt 1.
Übung 44: Buchung der Umsatzsteuer und der Vorsteuer
X erhält von seinem Steuerberater folgende Übersicht zur AllphasenNetto-Umsatzsteuer und möchte nun die entsprechenden Buchungen aus der Sicht von U1, U2 und U3 vornehmen. Können Sie X dabei helfen?! Leistung
U1
Entgelt 100,00 € USt 19,00 €
an das FA 19 €
U2
Leistung
U3
Entgelt 150,00 € USt 28,50 €
erhaltene USt 28,50 € ./. gezahlte VorSt 19,00 € = an das FA 9,50 €
Leistung
E
Entgelt 200,00 € USt 38,00 €
erhaltene USt 38,00 € ./. gezahlte VorSt 28,50 € = an das FA 9,50 €
Finanzamt E ist mit 38 € belastet; U1, U2 und U3 zahlen sie ans FA.
Lektion 7: Anschaffungskosten XXu Buchungen aus der Sicht von U1: 1) Forderungen aus L. u. L. 119,00 € an 2) Bank 3) USt
119,00 € an 19,00 € an
WVK/ Umsatzerlöse 100,00 € USt 19,00 € Forderungen aus L. u. L. 119,00 € Bank 19,00 €
U1 überweist 19,00 € an das Finanzamt. Buchungen aus der Sicht von U2: 4) WEK 100,00 € VorSt 19,00 € an
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
119,00 €
5) Verbindlichkeiten aus L. u. L. 6) Forderungen aus L. u. L.
119,00 € an
Bank
119,00 €
178,50 € an
7) Bank
178,50 € an
WVK USt Forderungen aus L. u. L. VorSt Bank
150,00 € 28,50 €
8) USt 9) USt
19,00 € an 9,50 € an
178,50 € 19,00 € 9,50 €
U2 überweist 9,50 € an das Finanzamt. Buchungen aus der Sicht von U3: 10) WEK 150,00 € VorSt 28,50 € an 11) Verbindlichkeiten aus L. u. L. 12)Kasse 13)USt 14)USt
178,50 € an 238,00 € an 28,50 € an 9,50 € an
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
178,50 €
Bank WVK USt VorSt Bank
178,50 € 200,00 € 38,00 € 28,50 € 9,50 €
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS U3 überweist 9,50 € an das Finanzamt. Der Endverbraucher E trägt die USt in Höhe von 38,00 €. U1, U2 und U3 überweisen den jeweiligen Betrag (19,00 € + 9,50 € + 9,50 €) an das Finanzamt.
XX
Vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 7, Gliederungspunkt 1.2.
Übung 45: Kauf auf Ziel mit Vorsteuer
Unternehmerin X kauft Handelswaren bei Y für 500 € zuzüglich 19 % USt. Diese werden auch sofort geliefert. Y gewährt ein Zahlungsziel von 30 Tagen. Bilden Sie den Buchungssatz bei X. XXu WEK VorSt
500 € 95 € an
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
595 €
Übung 46: Verkauf auf Ziel mit Umsatzsteuer
Wie hat Y aus der Übung 45 zu buchen? XXu Forderungen aus L. u. L.
595 € an
WVK USt
500 € 95 €
Übung 47: Buchung von erhaltenen Rabatten
X erhält eine Warenlieferung auf Ziel, deren regulärer Preis 8.000 € (netto) beträgt. Der Lieferant Y gewährt X einen Mengenrabatt in Höhe von 10 % auf den Listenpreis der Ware. Wie lautet der Buchungssatz beim Erwerber X? XXu WEK VorSt
7.200 € 1.368 € an
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
8.568 €
Lektion 7: Anschaffungskosten
Übung 48: Buchung von gewährten Rabatten
Wie lautet der Buchungssatz beim Veräußerer Y aus der Übung 47? XXu Forderungen aus L. u. L.
8.568 € an
WVK USt
7.200 € 1.368 €
Übung 49: Buchung von gewährten Skonti
Y verkauft Waren an X im Wert von 5.000 € (netto) auf Ziel. Bei Überweisung des Rechnungsbetrages innerhalb von acht Tagen wird ein Skonto in Höhe von 2 % gewährt. Der Kunde nimmt diesen Skonto bei der Überweisung des Geldbetrages in Anspruch. Wie lauten die Buchungen beim Veräußerer Y? XXu Forderungen aus L. u. L.
5.950 € an
Bank USt Gewährte Skonti
5.831 € 19 € 100 € an
WVK USt
5.000 € 950 €
Forderungen aus L. u. L.
5.950 €
Übung 50: Buchung von erhaltenen Skonti
Wie lauten die Buchungen beim Erwerber X aus der Übung 49? XXu WEK VorSt Verbindlichkeiten aus L. u. L.
5.000 € 950 € an 5.950 € an
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
5.950 €
Bank VorSt Erhaltene Skonti
5.831 € 19 € 100 €
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104
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Übung 51: Abschluss der Warenkonten nach der Bruttomethode
Die Z-AG hat einen Warenanfangsbestand von 50 Computern à 1.000 €. Die Zugänge an Waren betragen 20 Computer für jeweils 1.000 € (netto). Die Z-AG verkauft und liefert 60 Computer für jeweils 1.400 € (netto). Der Endbestand an Computern beträgt laut Inventur 10 Computer. Wie lauten die Buchungssätze für den Abschluss der Warenkonten unter Anwendung der Bruttomethode? XXu SBK GuV-Konto WVK
10.000 € an 60.000 € an 84.000 € an
WEK WEK GuV-Konto
10.000 € 60.000 € 84.000 €
Übung 52: Abschluss der Warenkonten nach der Nettomethode
Wie lauten die Buchungssätze der Übung 51 für den Abschluss der Warenkonten unter Anwendung der Nettomethode? XXu SBK WVK WVK
10.000 € an 60.000 € an 24.000 € an
WEK WEK GuV-Konto
10.000 € 60.000 € 24.000 €
Übung 53: Buchung von Retouren beim Käufer
Einzelhändler X erhält mangelhafte Handelswaren vom Hersteller Y, die er unverzüglich an diesen zurückschickt (Netto-Einstandspreis 10.000 € zuzüglich 19 % USt). Die Handelswaren sind von X noch nicht bezahlt. Wie lauten die Buchungen beim Erwerber X? XXu Bei Lieferung: WEK VorSt
10.000 € 1.900 € an
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
11.900 €
Lektion 7: Anschaffungskosten Bei Rückgabe: Verbindlichkeiten aus L. u. L.
11.900 € an
WEK VorSt
10.000 € 1.900 €
Übung 54: Buchung von Retouren beim Verkäufer
Wie lauten die Buchungen beim Veräußerer Y aus der Übung 53? XXu Bei Lieferung: Forderungen aus L. u. L.
11.900 € an
Bei Rückgabe: WVK USt
10.000 € 1.900 € an
WVK USt
10.000 € 1.900 €
Forderungen aus L. u. L.
11.900 €
XX
Zur Lösung der Übungen 45 bis 54 vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen - leicht gemacht ®, Lektion 7, Gliederungspunkt 2.
Übung 55: Buchung laufender Geschäftsvorfälle
Formulieren Sie für die folgenden 30 Geschäftsvorfälle die Buchungssätze. Die Umsatzsteuer beträgt 19 %. 1. Getränkehändler X entnimmt seinem Lager 20 Flaschen Schnaps für 500 € (netto) für eine private Feier. 2. Autohändlerin X verkauft einen neuen PKW für 14.900 € (netto). Der Kunde zahlt bar und nimmt den PKW gleich mit. 3. Die Z-AG kauft und erhält Rohstoffe für 4.998 € (brutto) auf Ziel. 4. Autohändlerin X kauft und erhält einen LKW für 60.000 € (netto) und bezahlt diesen bar. 5. Der Schönheitssalon Y bekommt eine Warenlieferung auf Ziel für 2.380 € (brutto). Das Zahlungsziel beträgt 30 Tage.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS 6. Der Schönheitssalon Y sendet mangelhafte Ware für 500 € (netto) unverzüglich zurück. Die Ware war noch nicht bezahlt. 7. Die Z-AG verkauft Holztische für 10.115 € (brutto). Der Kunde bezahlt bar und nimmt die Holztische gleich mit. 8. Der Z-AG werden mangelhafte Holztische für 5.700 € (netto) zurückgeschickt. Die Ware war noch nicht bezahlt. 9. Getränkehändlerin X verkauft und liefert Getränke für 300 € (netto) auf Ziel. 10. Autohändler X bekommt eine PKW-Lieferung für 250.000 € (netto). In der Rechnung lautet das Zahlungsziel: „30 Tage netto; 14 Tage 3 % Skonto“. Autohändler X überweist das Geld innerhalb von 14 Tagen unter Abzug des Skontos. 11. Der Schönheitssalon Y verkauft und liefert Waren für 2.500 € (netto) auf Ziel. Bei Überweisung des Rechnungsbetrages innerhalb von acht Tagen wird dem Kunden ein Skonto in Höhe von 3 % gewährt. Der Kunde nimmt diesen Skonto bei der Überweisung des Geldbetrages in Anspruch. 12. Die Bank Y muss einen ihrer Geldautomaten reparieren. Die Reparatur kostet 3.000 € (netto) und wird bar bezahlt. 13. Unternehmerin X kauft sich einen neuen Aktenschrank für 2.000 € (netto) auf Ziel und nimmt diesen auch gleich mit. 14. Getränkehändler X tankt seinen Lieferwagen auf und zahlt einen Bruttobetrag in Höhe von 71,40 € bar. 15. Autohändler X entnimmt seinem Lager einen gebrauchten PKW im Buchwert von 2.500 € (netto), um diesen zukünftig ausschließlich privat zu nutzen. 16. Unternehmerin X verkauft Waren für 1.400 € (netto). Der Kunde bezahlt bar und nimmt die Waren auch gleich mit.
Lektion 7: Anschaffungskosten 17. Getränkehändlerin X kauft und erhält Waren für 3.332 € (brutto) auf Ziel. 18. Die Z-AG verkauft und liefert Tische für 5.000 € (netto) auf Ziel. Bei Überweisung des Rechnungsbetrages innerhalb von acht Tagen wird ein Skonto von 2 % gewährt. Der Kunde nimmt diesen Skonto bei der Überweisung des Geldbetrages in Anspruch. 19. Der Z-AG wurden Rohstoffe geliefert. Die Spedition berechnet der Z-AG Transportkosten in Höhe von 2.000 € (netto), die sofort bar bezahlt werden. 20. Ein Kunde bezahlt dem Getränkehändler X eine offene Rechnung in Höhe von 390 € per Banküberweisung. 21. Die Z-AG hat einem Kunden einen Holzschrank verkauft. Aufgrund eines kleinen Kratzers an der Seitenwand des Schrankes gewährt die Z-AG dem Kunden einen Preisnachlass in Höhe von 200 €, der vom Rechnungsbetrag abgezogen wird. 22. Getränkehändlerin X bekommt eine Warenlieferung im Einkaufswert von 2.600 € (netto). Der Lieferant gewährt einen Mengenrabatt in Höhe von 5 % auf den Listenpreis der Ware. Zahlungsziel: 60 Tage. 23. Die Z-AG kauft und erhält Rohstoffe für 2.700 € (netto) und Hilfsstoffe für 1.000 € (netto) auf Ziel. 24. Die Z-AG hat am 10.01. einen Tisch für 800 € (netto) an einen Kunden verkauft. Die Lieferung erfolgt am 20.01. Schon am 15.01. bezahlt der Kunde den vereinbarten Preis per Banküberweisung. Wie lautet die Buchung am 15.01. bei der Z-AG? 25. Wie lautet die Buchung der Z-AG aus Nr. 24 am 20.01.? 26. Dem Getränkehändler X wurden Getränke für 3.450 € geliefert, die er bereits gebucht hat. Die Spedition berechnet Transportkosten in Höhe von 714 € (brutto), die sofort bar bezahlt werden. Wie bucht X die Transportkosten?
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS 27. Der Z-AG werden mangelhafte Möbel für 4.998 € (brutto) zurückgeschickt. Die Ware war noch nicht vom Kunden bezahlt worden. 28. Ein Kunde bezahlt der Z-AG eine offene Rechnung für eine bereits erfolgte Möbellieferung in Höhe von 450 € (brutto) per Banküberweisung. Wie bucht die Z-AG? 29. Die Z-AG bekommt Waren für 25.000 € (netto) geliefert. Das Zahlungsziel lautet: „30 Tage netto; 14 Tage 2 % Skonto“. Die Z-AG überweist das Geld innerhalb von 14 Tagen unter Abzug des Skontos in Höhe von 2 %. 30. Getränkehändlerin X verkauft Getränke für 200 € (netto). Der Kunde bezahlt bar und nimmt die diversen Getränke auch gleich mit. XXu 1. Privatentnahmen
2.
Kasse
3.
Rohstoffe VorSt
4.
WEK VorSt WEK VorSt
5.
595 € an
17.731 € an 4.200 € 798 € an 60.000 € 11.400 € an 2.000 € 380 € an
6.
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
7.
Kasse
10.115 € an
8.
WVK USt
5.700 € 1.083 € an
9.
Forderungen aus L. u. L.
595 € an
357 € an
WVK (= steuerpflichtiger Eigenverbrauch) USt WVK USt
500 € 95 € 14.900 € 2.831 €
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
4.998 €
Kasse
71.400 €
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
2.380 €
WEK VorSt WVK USt
500 € 95 € 8.500 € 1.615 €
Forderungen aus L. u. L.
6.783 €
WVK USt
300 € 57 €
Lektion 7: Anschaffungskosten 10. WEK VorSt
250.000 € 47.500 € an
10a. Verbindlichkeiten aus L. u. L. 297.500 € an 11. Forderungen aus L. u. L.
2.975 € an
11a. Bank 2.885,75 € USt 14,25 € Gewährte Skonti 75,00 € an 12. Reparatur aufwand VorSt 13. BGA VorSt
3.000 € 570 € an 2.000 € 380 € an
14. Fahrzeugaufwand VorSt 15. Privatentnahmen
60,00 € 11,40 € an 2.975 € an
16. Kasse
1.666 € an
17. WEK VorSt
2.800 € 532 € an
18. Forderungen aus L. u. L.
5.950 € an
18a. Bank USt Gewährte Skonti
5.831 € 19 € 100 € an
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
297.500 €
Bank Erhaltene Skonti VorSt
288.575 € 7.500 € 1.425 €
WVK USt
2.500 € 475 €
Forderungen aus L. u. L.
2.975 €
Kasse
3.570 €
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
2.380 €
Kasse WVK (= steuerpflichtiger Eigenverbrauch) USt WVK USt
71,40 € 2.500 € 475 € 1.400 € 266 €
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
3.332 €
WVK USt
5.000 € 950 €
Forderungen aus L. u. L.
5.950 €
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS 19. Rohstoffe VorSt 20. Bank
2.000 € 380 € an 390 € an
21. WVK USt
200 € 38 € an
22. WEK VorSt
2.470,00 € 469,30 € an
23. Rohstoffe Hilfsstoffe VorSt 24. Bank 25. Erhaltene Anzahlungen 26. WEK VorSt 27. WVK USt
2.700 € 1.000 € 703 € an 952 € an
800 € an 600 € 114 € an 4.200 € 798 € an
28. Bank
450 € an
29. WEK VorSt
25.000 € 4.750 € an
29a. Verbindlichkeiten aus L. u. L.
29.750 € an
30. Kasse
XX
238 € an
Kasse Forderungen aus L. u. L. Forderungen aus L. u. L. Verbindlichkeiten aus L. u. L. Verbindlichkeiten aus L. u. L. Erhaltene Anzahlungen USt
2.380 € 390 € 238 € 2.939,30 €
4.403 € 800 € 152 €
WVK
800 €
Kasse
714 €
Forderungen aus L. u. L. Forderungen aus L. u. L.
4.998 € 450 €
Verbindlichkeitenaus L. u. L.
29.750 €
Bank Erhaltene Skonti VorSt WVK USt
29.155 € 500 € 95 € 200 € 38 €
Vergleiche zur Lösung aller Übungen Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 7.
Lektion 8: Herstellungskosten
Lektion 8: Herstellungskosten
Lernziel Herstellungskosten sind der Zugangswert für alle vom Unternehmen ganz oder teilweise selbst hergestellten Vermögensgegenstände des Anlage- und/oder des Umlaufvermögens. Die Bestandteile der Herstellungskosten gemäß § 255 Abs. 2 und Abs. 3 HGB kennen zu lernen ist zunächst das primäre Lernziel der Lektion 8. Weiteres Lernziel ist, die Buchungen von Halb- und Fertigfabrikaten bei einstufigen und zweistufigen Produktionsprozessen in Industrieunternehmen nach dem Gesamtkostenverfahren und nach dem Umsatzkostenverfahren fallorientiert zu erlernen.
!
Leitsatz Herstellungskosten Herstellungskosten sind die Ausgaben, die durch den Verbrauch von Gütern und die Inanspruchnahme von Diensten für die Herstellung eines Vermögensgegenstandes, seine Erweiterung oder für eine über seinen ursprünglichen Zustand hinausgehende wesentliche Verbesserung entstehen. Dazu gehören die Materialeinzelkosten, die Fertigungseinzelkosten und die Sondereinzelkosten der Fertigung sowie angemessene Teile der Materialgemeinkosten, der Fertigungsgemeinkosten und des Werteverzehrs des Anlagevermögens, soweit dieser durch die Fertigung veranlasst ist. Kosten der allgemeinen Verwaltung oder die Ausgaben für soziale Einrichtungen des Betriebes, für freiwillige soziale Leistungen und für die betriebliche Altersversorgung dürfen in die Herstellungskostenberechnung mit einbezogen werden. Gleiches gilt für Finanzierungsausgaben, soweit sie auf den Zeitraum der Herstellung entfallen. Keine Herstellungskosten sind Forschungs- und Vertriebskosten. Die Buchungen der Halb- und Fertigfabrikate in Industrieunternehmen können sowohl nach dem Gesamtkostenverfahren als auch nach dem Umsatzkostenverfahren erfolgen. Beide Verfahren führen immer zum gleichen Periodenerfolg, nur der Buchungsweg dorthin ist unterschiedlich.
111
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
?
Wissenskontrollfragen 1. Welche Bestandteile der Herstellungskosten müssen beziehungsweise dürfen aktiviert werden? 2. Gehören Finanzierungsausgaben zu den Herstellungskosten? 3. Gehören Vertriebsausgaben zu den Herstellungskosten? 4. Gehören Forschungsausgaben zu den Herstellungskosten? 5. Wie lautet das Gegenkonto nach dem Gesamtkostenverfahren eines selbst erstellten Vermögensgegenstandes des Anlagevermögens? 6. Wie lautet das Gegenkonto nach dem Gesamtkostenverfahren eines selbst erstellten Vermögensgegenstandes des Umlaufvermögens? 7. Beschreiben Sie kurz das Gesamtkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 2 HGB! 8. Beschreiben Sie kurz das Umsatzkostenverfahren gemäß § 275 Abs. 3 HGB! 9. Erläutern Sie die Parallele zwischen dem Erfolgsausweis von Handelsbetrieben und Industriebetrieben am Beispiel des Gesamtkostenverfahrens! 10. Wie können sich die in einer Periode hergestellten (xp) und abgesetzten Vermögensgegenstände (xa) zueinander verhalten?
zu 1.
Pflichtbestandteile:
Materialeinzelkosten +
Materialgemeinkosten
Lektion 8: Herstellungskosten
+
Fertigungseinzelkosten
+
Fertigungsgemeinkosten
+
Sondereinzelkosten der Fertigung
+
Werteverzehr des Anlagevermögens
Wahlbestandteile:
Kosten der allgemeinen Verwaltung +
Ausgaben für soziale Einrichtungen des Betriebes
+
Ausgaben für freiwillige soziale Leistungen
+
Ausgaben für betriebliche Altersversorgung
zu 2. Jein! Sie gehören nicht zu den Herstellungskosten, dürfen aber unter den Voraussetzungen des § 255 Abs. 3 HGB mit aktiviert werden. zu 3. Nein! Siehe § 255 Abs. 2 Satz 4 HGB. Man kann einen Vermögensgegenstand herstellen, ohne ihn zu verkaufen. zu 4. Nein! Siehe § 255 Abs. 2 Satz 4 HGB. Die Forschung ist der Herstellung vorgelagert; es ist also noch kein Vermögensgegenstand entstanden. zu 5. „Andere aktivierte Eigenleistungen“. zu 6. „Bestandsveränderungen“ oder „Mehrbestand“. zu 7. Beim Gesamtkostenverfahren werden den Umsatzerlösen die Ausgaben aller in der Periode hergestellten Vermögensgegenstände gegenübergestellt. Hierbei modifiziert man die Umsatzerlöse einer Periode um die Herstellungskosten der Lagerabgänge (= Bestandsminderungen) und der Lagerzugänge (= Bestandserhöhungen). Die Erträge werden demnach an das Mengengerüst
113
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS der Aufwendungen angepasst. Haben Sie diese Antwort wirklich verstanden? Schnell noch einmal in Lektion 8 in Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ® die Stuhl-Fälle 76 und 77 ansehen! Verwenden Sie T-Konten bei der Bearbeitung der Fälle! zu 8. Beim Umsatzkostenverfahren werden den Umsatzerlösen einer Periode nur die Herstellungsausgaben der abgesetzten Vermögensgegenstände als Aufwand gegenübergestellt. Hier erfolgt also ein Angleichen der Aufwendungen an das Mengengerüst der Umsatzerlöse. zu 9. Im Handelsbetrieb stellt der Wareneinsatz den Aufwand dar; im Industriebetrieb sind es neben den „normalen“ Ausgaben nach Arten sortiert noch die Bestandsminderungen, die den Umsätzen gegenübergestellt werden. zu 10. Der Lagerbestand bleibt unverändert: xp = xa; der Lagerbestand erhöht sich:
xp > xa;
der Lagerbestand nimmt ab:
xp < xa.
XX
Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 8.
Übungen Übung 56: Handelsrechtliche Wertuntergrenze der Herstellungskosten
Die Z-AG erstellt mit eigenem Personal eine Sägemaschine für die betriebliche Herstellung von Möbelstücken. Laut Materialentnahmescheinen und Lohnzetteln sind 75.000 € Materialkosten, 40.000 € Fertigungseinzelkosten und 10.000 € Sondereinzelkosten der Fertigung angefallen. Weiterhin fallen folgende Gemeinkosten für die Herstellung der Sägemaschine an: Materialgemeinkosten: 10 % der Materialeinzelkosten Fertigungsgemeinkosten: 120 % der Fertigungseinzelkosten Werteverzehr der Produktionsanlagen: 8.000 €
Lektion 8: Herstellungskosten Kosten der allgemeinen Verwaltung: 12.000 € Ausgaben für freiwillige soziale Leistungen: 1.000 € Vertriebskosten: 10.000 € Der Controller der Z-AG erstellt zunächst folgende Kurzübersicht über die Bestandteile der Herstellungskosten gemäß § 255 Abs. 2 HGB. Bestandteile der Herstellungskosten gemäß § 255 Abs. 2 HGB
Herstellungseinzelkosten
Materialeinzelkosten
Pflicht
Fertigungseinzelkosten
Pflicht
Sondereinzelkosten der Fertigung
Pflicht
Herstellungsgemeinkosten
Materialgemeinkosten
Pflicht
Fertigungsgemeinkosten
Pflicht
Werteverzehr des Anlagevermögens
Pflicht
Kosten der allgemeinen Verwaltung
Wahlrecht
Aufwendungen für soziale Einrichtungen des Betriebes
Wahlrecht
Aufwendungen für freiwillige soziale Leistungen
Wahlrecht
Aufwendungen für betriebliche Altersversorgung
Wahlrecht
Keine Herstellungskosten
Vertriebskosten
Verbot
Forschungskosten
Verbot
115
116
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Wie lautet nun die handelsrechtliche Wertuntergrenze der Herstellungskosten der eigenbetrieblich genutzten Sägemaschine? XXu Materialeinzelkosten
75.000 €
+
Materialgemeinkosten (10 % von 75.000 €)
7.500 €
+
Fertigungseinzelkosten
40.000 €
+
Fertigungsgemeinkosten (120 % von 40.000 €)
48.000 €
+
Werteverzehr der Produktionsanlagen
+
Sondereinzelkosten der Fertigung
=
Handelsrechtliche Wertuntergrenze
8.000 € 10.000 € 188.500 €
Übung 57: Handelsrechtliche Wertobergrenze der Herstellungskosten
Wie lautet die handelsrechtliche Wertobergrenze der Herstellungskosten der eigenbetrieblich genutzten Sägemaschine aus der Übung 56? XXu Handelsrechtliche Wertuntergrenze
188.500 €
+
Kosten der allgemeinen Verwaltung
12.000 €
+
Ausgaben für freiwillige soziale Leistungen
=
Handelsrechtliche Wertobergrenze
Übung 58: GuV-Konten nach dem Gesamtkostenverfahren
1.000 € 201.500 €
Die Z-AG produziert 200 Schränke im Geschäftsjahr 01. Die durch die Herstellung verursachten Ausgaben betragen für jeden produzierten Schrank 350 €. Die Z-AG verkauft und liefert 120 Schränke für 500 € (netto). Die restlichen 80 Schränke werden im Geschäftsjahr 02 für 500 € (netto) verkauft und ausgeliefert.
Lektion 8: Herstellungskosten Wie sehen die GuV-Konten für die Jahre 01 und 02 nach dem Gesamtkostenverfahren aus? Die Struktur des Gesamtkostenverfahrens gemäß § 275 Abs. 2 HGB sieht, noch einmal zur Erinnerung, verkürzt wie folgt aus: Umsatzerlöse +
Erhöhung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
./.
Verminderung des Bestandes an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
+
andere aktivierte Eigenleistungen
./.
Materialaufwand
./.
Personalaufwand
./.
Abschreibungen
=
Betriebsergebnis
XXu S
GuV-Konto 01 nach dem Gesamtkostenverfahren (in €)
Material- und Personalaufwand Jahresüberschuss
S
70.000 Umsatzerlöse
60.000
18.000 Bestandsveränderungen 88.000
28.000 88.000
GuV-Konto 02 nach dem Gesamtkostenverfahren (in €)
Material- und Personalaufwand Bestandsveränderungen Jahresüberschuss
H
0 Umsatzerlöse
H 40.000
28.000 12.000 40.000
40.000
117
118
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Übung 59: GuV-Konten nach dem Umsatzkostenverfahren
Wie sehen die GuV-Konten für die Jahre 01 und 02 aus der Übung 58 nach dem Umsatzkostenverfahren aus? Zur Erinnerung hier noch einmal die Struktur des Umsatzkostenverfahrens gemäß § 275 Abs. 3 HGB: Umsatzerlöse ./.
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen (= Umsatzaufwendungen)
=
Bruttoergebnis vom Umsatz
./.
Vertriebskosten
./.
allgemeine Verwaltungskosten
=
Betriebsergebnis
XXu S
GuV-Konto 01 nach dem Umsatzkostenverfahren (in €)
Herstellungsaufwand Jahresüberschuss
S
60.000 60.000
GuV-Konto 02 nach dem Umsatzkostenverfahren (in €)
Herstellungsaufwand Jahresüberschuss
42.000 Umsatzerlöse 18.000 60.000
H
28.000 Umsatzerlöse 12.000 40.000
H 40.000 40.000
Übung 60: Buchungen beim Gesamtkostenverfahren
Die Z-AG hat am Jahresanfang einen Anfangsbestand von 60 Schränken à 350 €. Im Laufe des Geschäftsjahres werden weitere 100 Schränke produziert. Die Herstellungsausgaben für jeden produzierten Schrank betragen 350 €. Die Z-AG verkauft und liefert 80 Schränke für 500 € (netto) auf Ziel.
Lektion 8: Herstellungskosten Wie lauten die entsprechenden Buchungssätze (ohne USt), wenn die Z-AG das Gesamtkostenverfahren bevorzugt? XXu Anfangsbestand des T-Kontos Schränke: Schränke 21.000 € an EBK Herstellung von 100 neuen Schränken: Diverse Aufwendungen 35.000 € an RHB Verkauf und Lieferung von 80 Schränken: Forderungen aus L. u. L. 40.000 € an Umsatzerlöse Abschluss des T-Kontos Schränke: Schränke Bestandsverände7.000 € an rungen SBK 28.000 € an Schränke Abschluss der Erfolgskonten: Bestandsveränderungen 7.000 € an GuV-Konto GuV-Konto 35.000 € an Aufwand Umsatzerlöse 40.000 € an GuV-Konto
21.000 € 35.000 € 40.000 € 7.000 € 28.000 € 7.000 € 35.000 € 40.000 €
Die nachfolgende Abbildung verdeutlicht noch einmal den Kontenabschluss nach dem Gesamtkostenverfahren: S
Schränke H
EBK 21.000 SBK 28.000
S
Bestandsveränderungen H
GuV 7.000 Schränke 7.000 7.000
Best.veränd. 7.000 28.000 S
Diverse Aufwendungen H
RHB 35.000 GuV 35.000 35.000
35.000
S GuV-GKV Div. Aufw.
Umsatzerlöse H
GuV 40.000 Ford. aus L. u. L. 40.000 40.000
40.000
H
35.000 Umsätze 40.000
EK 12.000 Best.veränd. 7.000 47.000
S
7.000
28.000
47.000
119
120
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Übung 61: Nochmals Buchungen beim Umsatzkostenverfahren
Wie lauten die Buchungssätze aus der Übung 60, wenn sich die Z-AG für das Umsatzkostenverfahren entscheidet? XXu Anfangsbestand des T-Kontos Schränke: Schränke 21.000 € an EBK Herstellung von 100 neuen Schränken: Schränke 35.000 € an RHB Verkauf und Lieferung von 80 Schränken: Forderungen aus L. u. L. 40.000 € an Umsatzerlöse Abschluss des T-Kontos Schränke: SBK 28.000 € an Schränke Abschluss der Erfolgskonten: Umsatzerlöse 40.000 € an GuV-Konto Herstellungs aufwand 28.000 € an Schränke GuV-Konto 28.000 € an Herstellungsaufwand
21.000 € 35.000 € 40.000 € 28.000 € 40.000 € 28.000 € 28.000 €
Die nachfolgende Abbildung zeigt den Kontenabschluss nach dem Umsatzkostenverfahren: S
Schränke H
EBK 21.000 Herstellungsaufwand 28.000 RHB 35.000 SBK 28.000 56.000 S
Umsatzerlöse H
GuV 40.000 Ford. aus L. u. L.
40.000
40.000
40.000
56.000
Herstellungsaufwand H
Schränke 28.000 GuV 28.000 28.000
S
28.000
S GuV-UKV
H
HerstelUmsatzerlöse lungsauf40.000 wand 28.000 EK 12.000 40.000
40.000
Lektion 8: Herstellungskosten
Übung 62: Nochmals Buchungen beim Gesamtkostenverfahren
Am Jahresanfang hat die Z-AG einen Lagerbestand von 50 Tischen à 250 €. Im Laufe des Geschäftsjahres werden 80 Tische à 250 € produziert und 120 Tische für 400 € (netto) verkauft und auf Ziel geliefert. Wie lauten die entsprechenden Buchungssätze (ohne USt) nach dem Gesamtkostenverfahren? XXu Anfangsbestand des T-Kontos Tische: Tische 12.500 € an EBK Herstellung von 80 neuen Tischen: Diverse Aufwendungen 20.000 € an RHB Verkauf und Lieferung von 120 Tischen: Forderungen aus L. u. L. 48.000 € an Umsatzerlöse Abschluss des Kontos Tische: Bestandsveränderungen 10.000 € an Tische SBK 2.500 € an Tische Abschluss der Erfolgskonten: GuV-Konto 10.000 € an Bestandsveränderungen GuV-Konto 20.000 € an Aufwand Umsatzerlöse 48.000 € an GuV-Konto
12.500 € 20.000 € 48.000 € 10.000 € 2.500 € 10.000 € 20.000 € 48.000 €
Übung 63: Nochmals Buchungen beim Umsatzkostenverfahren
Wie lauten die Buchungssätze aus der Übung 62, wenn sich die Z-AG für das Umsatzkostenverfahren entscheidet? XXu Anfangsbestand des T-Kontos Tische: Tische 12.500 € an EBK Herstellung von 80 neuen Tischen: Tische 20.000 € an RHB Verkauf und Lieferung von 120 Tischen: Forderungen aus L. u. L. 48.000 € an Umsatzerlöse
12.500 € 20.000 € 48.000 €
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Abschluss des T-Kontos Tische: SBK 2.500 € an Abschluss der Erfolgskonten: Umsatzerlöse 48.000 € an Herstellungsaufwand 30.000 € an GuV-Konto 30.000 € an
Tische
2.500 €
GuV-Konto
48.000 €
Tische Herstellungsaufwand
30.000 € 30.000 €
Übung 64: Betriebsergebnis nach dem Gesamt- und Umsatzkostenverfahren für das Jahr 01
Einzelhändler Y stellt im Geschäftsjahr 01 jeweils 100 blaue und 100 rote Luftmatratzen her. Beide Typen von Luftmatratzen haben die gleichen betriebsbedingten Produktions- und Vertriebsausgaben: –– 25 € Material pro Luftmatratze –– 50 € Fertigungslohn pro Luftmatratze –– 20 € Vertriebsprovision pro verkaufter Luftmatratze Die roten Luftmatratzen werden in 01 komplett für 110 € pro Stück (netto) verkauft und ausgeliefert. Die blauen Luftmatratzen werden erst in 02 zu einem Stückpreis von 105 € (netto) komplett verkauft und ausgeliefert. Stellen Sie die GuV in Staffelform sowohl nach dem Gesamtkostenverfahren als auch nach dem Umsatzkostenverfahren für das Jahr 01 dar: XXu Gesamtkostenverfahren in 01 Umsatzerlöse
11.000 €
+
Erhöhung des Bestandes an fertigen Erzeugnissen
7.500 €
./.
Materialaufwand
5.000 €
./.
Personalaufwand (Fertigung und 100 x Provision)
=
Betriebsergebnis
12.000 € 1.500 €
Lektion 8: Herstellungskosten
Umsatzkostenverfahren in 01 Umsatzerlöse
11.000 €
./.
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen (= Umsatzaufwand)
7.500 €
./.
allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten der Periode
2.000 €
=
Betriebsergebnis
1.500 €
Übung 65: Betriebsergebnis nach dem Gesamt- und Umsatzkostenverfahren für das Jahr 02
Stellen Sie das Betriebsergebnis für das Jahr 02 aus der Übung 64 sowohl nach dem Gesamtkostenverfahren als auch nach dem Umsatzkostenverfahren dar. XXu Gesamtkostenverfahren in 02 Umsatzerlöse ./.
10.500 € 7.500 €
./.
Verminderung des Bestandes an fertigen Erzeugnissen Materialaufwand
./.
Personalaufwand (Provision)
2.000 €
=
Betriebsergebnis
1.000 €
0 €
Umsatzkostenverfahren in 02 Umsatzerlöse
10.500 €
./.
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen (= Umsatzaufwand)
7.500 €
./.
allgemeine Verwaltungs- und Vertriebskosten der Periode
2.000 €
=
Betriebsergebnis
1.000 €
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Übung 66: Buchungen bei zweistufigen Produktionsprozessen nach dem Umsatzkostenverfahren
Im Jahr 01 stellt der Einzelhändler Y 50 Dirndl in Handarbeit aus vorhandenen Roh- und Hilfsstoffen (Anschaffungskosten 5.000 €) her. Die Lohnausgaben betragen 150 € pro Dirndl. Um die Dirndl noch eleganter erscheinen zu lassen, werden diese im Jahr 02 mit Pailletten verziert. Hierfür fallen weitere Materialausgaben in Höhe von 130 € pro Stück und Lohnausgaben in Höhe von 80 € je Stück an. In 03 werden alle 50 Dirndl zu einem Stückpreis von 550 € (netto) bar verkauft und ausgeliefert. Wie lauten die Buchungssätze für die laufenden Buchungen bei Anwendung des Umsatzkostenverfahrens? Die Umsatzsteuer ist zu vernachlässigen. XXu In 01: Unfertige Erzeugnisse
12.500 € an
Vorräte Bank
5.000 € 7.500 €
Vorräte Bank Unfertige Erzeugnisse
6.500 € 4.000 € 12.500 €
27.500 € an
Umsatzerlöse
27.500 €
23.000 € an
Fertige Erzeugnisse 23.000 €
In 02: Fertige Erzeugnisse 23.000 € an
In 03: Kasse Herstellungs aufwand
Erst in 03 ist ein Gewinn in Höhe von 4.500 € entstanden.
Übung 67: Buchungen bei zweistufigen Produktionsprozessen nach dem Gesamtkostenverfahren
Wie lauten die laufenden Buchungssätze aus der Übung 66 bei Anwendung des Gesamtkostenverfahrens? XXu In 01: Materialaufwand Lohnaufwand
5.000 € an 7.500 € an
Vorräte Bank
5.000 € 7.500 €
Lektion 8: Herstellungskosten Unfertige Erzeugnisse
12.500 € an
In 02: Materialaufwand 6.500 € an Lohnaufwand 4.000 € an Bestands 12.500 € an minderungen (uE) Fertige Erzeugnisse 23.000 € an In 03: Kasse Bestands minderungen (fE)
Bestands erhöhungen (uE) Vorräte Bank Unfertige Erzeugnisse Bestands erhöhungen (fE)
12.500 € 6.500 € 4.000 € 12.500 € 23.000 €
27.500 € an
Umsatzerlöse
27.500 €
23.000 € an
Fertige Erzeugnisse 23.000 €
Übung 68: Betriebsergebnis nach dem Gesamtkostenverfahren unter Einbezug der sonstigen Erträge und Aufwendungen
Unternehmer X stellt im Jahr 01 2.000 Snowboards her, die er alle zu einem Stückpreis von 200 € (netto) verkauft und ausliefert. Im Lager befanden sich zudem noch weitere 500 Snowboards à 150 € Herstellungsausgaben, die X ebenfalls im Jahr 01 für 200 € (netto) pro Stück veräußert und liefert. Laut Materialentnahmescheinen sind für die Herstellung der 2.000 Snowboards 50.000 € Materialausgaben sowie 30.000 € Fertigungseinzelkosten angefallen. Weiterhin sind folgende Aufwendungen und Erträge im Jahr 01 angefallen: Sonstige betriebliche Erträge 12.000 € Abschreibungen 15.000 € Sonstige betriebliche Aufwendungen 8.000 € Stellen Sie die GuV für 01 unter Einbezug der sonstigen Erträge und Aufwendungen nach dem Gesamtkostenverfahren dar.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS XXu Gesamtkostenverfahren in 01 Umsatzerlöse ./.
500.000 €
+
Verminderung des Bestandes an fertigen Erzeugnissen (500 Stück à 150 €) sonstige betriebliche Erträge
75.000 € 12.000 €
./.
Materialaufwand
50.000 €
./.
Personalaufwand
30.000 €
./.
Abschreibungen
15.000 €
./.
sonstige betriebliche Aufwendungen
=
Betriebsergebnis
8.000 € 334.000 €
Übung 69: Betriebsergebnis nach dem Umsatzkostenverfahren unter Einbezug der sonstigen Erträge und Aufwendungen
Berechnen Sie das Betriebsergebnis der Übung 68 für das Jahr 01 nach dem Umsatzkostenverfahren. XXu Umsatzkostenverfahren in 01 Umsatzerlöse ./.
500.000 €
Herstellungskosten der zur Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen (75.000 € + 50.000 € + 30.000 € + 15.000 €)
+
sonstige betriebliche Erträge
./.
sonstige betriebliche Aufwendungen
=
Betriebsergebnis
XX
170.000 € 12.000 € 8.000 € 334.000 €
Vergleiche zur Lösung aller Übungen Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 8.
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen
Lernziel Vermögensgegenstände des abnutzbaren Anlagevermögens, wie Gebäude, Maschinen, Betriebs- und Geschäftsausstattung oder Fahrzeuge aller Art, verlieren im Laufe ihrer Einsatzdauer ständig an Wert. Lernziel der Lektion 9 ist daher zunächst zu erlernen, dass die Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, deren Nutzung zeitlich begrenzt ist, planmäßig abzuschreiben sind (§ 253 Abs. 3 Satz 1 HGB). Dabei bilden die Anschaffungs- oder Herstellungskosten, gegebenenfalls unter Abzug eines nennenswerten Restwertes (z.B. bei Seeschiffen), die Abschreibungsbasis. Die planmäßigen Abschreibungen sind sodann auf die voraussichtliche Nutzungsdauer der Vermögensgegenstände zu verteilen. Welche Methoden hierbei handelsrechtlich zulässig sind, ist weiteres Lernziel der Lektion 9.
!
Leitsatz Planmäßige Abschreibungen Unter einer planmäßigen Abschreibung beim abnutzbaren Anlagevermögen versteht man die Verteilung der Anschaffungs- oder Herstellungskosten, gegebenenfalls vermindert um einen wesentlichen Restwert, auf die voraussichtliche Nutzungsdauer. Die Abschreibung führt in der Bilanz zum planmäßig fortgeführten Buchwert und in der GuV zu Aufwand. Fünf Verfahren entsprechen den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung und sind daher handelsrechtlich zulässig: XX die lineare Abschreibung, XX die geometrisch-degressive Abschreibung, XX die arithmetisch-degressive Abschreibung, XX die progressive Abschreibung und XX die leistungsbezogene Abschreibung.
127
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
?
Wissenskontrollfragen 1. Was verstehen Sie unter einer planmäßigen Abschreibung? 2. Was verstehen Sie unter Methodenfreiheit im Zusammenhang mit der planmäßigen Abschreibung? 3. Welche planmäßigen Zeitabschreibungsverfahren sind Ihnen bekannt? 4. Welches planmäßige Abschreibungsverfahren beruht nicht auf dem Zeitaspekt? 5. Welche drei Ursachen für die planmäßige Abnutzung von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens kennen Sie? 6. Welche zwei Wirkungen haben die planmäßigen Abschreibungen im Jahresabschluss? 7. Welche drei Komponenten umfasst ein Abschreibungsplan gemäß § 253 Abs. 3 Satz 2 HGB? 8. Warum wird in der Praxis ein Methodenwechsel von der geometrisch-degressiven zur linearen Abschreibung vorgenommen? 9. Mit Hilfe welcher Formel lässt sich der Zeitpunkt des optimalen Methodenwechsels aus Frage 8 leicht ermitteln? 10. Wann ist die progressive Abschreibung in der Handelsbilanz sinnvoll?
zu 1. Die planmäßige Abschreibung ist eine Verteilungsabschreibung und dies bedeutet, dass die Anschaffungs- oder Herstellungskosten eines abnutzbaren Vermögensgegenstandes des Anlagevermögens nach einem Plan über die voraussichtliche Nutzungs-
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen dauer als Aufwand zu verteilen sind (§ 253 Abs. 1 Satz 1 HGB i.V.m. § 253 Abs. 3 Satz 1 und 2 HGB). zu 2. Methodenfreiheit bedeutet, dass der bilanzierende Kaufmann die Abschreibungsmethode selbst und nach eigener Wahl unter Beachtung der Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung (GoB) bestimmen kann. zu 3. Folgende Zeitabschreibungsverfahren sind handelsrechtlich zulässig: –– die lineare Abschreibung, –– die geometrisch-degressive Abschreibung, –– die arithmetisch-degressive Abschreibung und –– die progressive Abschreibung. zu 4. Die Leistungsabschreibung! Hier steht die verbrauchsbedingte Abnahme des Leistungspotenzials des Vermögensgegenstandes des abnutzbaren Anlagevermögens im Vordergrund der Betrachtung. zu 5. Als Ursachen der Abnutzung von Vermögensgegenständen des Anlagevermögens kommen drei Faktoren in Betracht: –– Technische Abnutzung, z.B. durch Verschleiß. –– Zeitliche Abnutzung, z.B. durch Ablauf von Patenten. –– Wirtschaftliche Abnutzung, z.B. durch technischen Fortschritt. zu 6. Planmäßige Abschreibungen haben eine doppelte Wirkung im Jahresabschluss: Zum einen führen sie zum planmäßig fortgeführten Buchwert (= Bilanzwirkung); zum anderen werden die Ausgaben für den abnutzbaren Vermögensgegenstand des Anlagevermögens als Aufwand periodengerecht verteilt (= GuVWirkung). zu 7. Ein Abschreibungsplan umfasst immer folgende drei Komponenten: –– die Abschreibungsbasis, –– die planmäßige Nutzungsdauer und –– das Abschreibungsverfahren.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS zu 8. Mit der geometrisch-degressiven Abschreibung ist eine vollständige Abschreibung nie möglich. Daher erfolgt in der Praxis der Wechsel zur linearen Methode. zu 9. Die Formel lautet: t = ND – 100 p +1 Wobei t = Übergangsjahr, ND = Nutzungsdauer und p = Abschreibungsprozentsatz ist. zu 10. Die progressive Abschreibung ist bei Unternehmen in der Gründungsphase handelsrechtlich sinnvoll und entspricht den Grundsätzen ordnungsmäßiger Buchführung.
XX
Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 9.
Übungen
Übung 70: Buchung der linearen Abschreibung
Die Unternehmerin X erhält am 03.01. eine neue Registrierkasse auf Ziel geliefert. Die Anschaffungskosten betragen 30.000 € (netto). Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt sechs Jahre. X schreibt die Kasse linear ab. Bilanzstichtag ist der 31.12. Wie lauten die Buchungssätze am 03.01. und am 31.12.? XXu Buchung am 03.01.: BGA VorSt
30.000 € 5.700 € an
Abschreibungsbetrag / Jahr =
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
35.700 €
AHK = 30.000 € = 5.000 € / Jahr ND 6 Jahre
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen Buchung am 31.12.: Abschreibungen GuV-Konto SBK
5.000 € an 5.000 € an 25.000 € an
BGA Abschreibungen BGA
5.000 € 5.000 € 25.000 €
Übung 71: Abschreibungspläne bei Anwendung verschiedener Abschreibungsmethoden
Die Unternehmerin X schafft am 05.01.01 eine Maschine für 540.000 € netto an (= Kauf und Erhalt). Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt acht Jahre. Erstellen Sie die Abschreibungspläne für acht Jahre nach folgenden Methoden: 1. lineare Abschreibung, 2. geometrisch-degressive Abschreibung (20%) mit Wechsel zur linearen Methode, 3. arithmetisch-degressive Abschreibung, 4. progressive Abschreibung, 5. Leistungsabschreibung (geschätzte Gesamtleistung: 40.000 Stunden) Tatsächliche Maschinenlaufzeit im Jahr 01: 6.000 Stunden Tatsächliche Maschinenlaufzeit im Jahr 02: 6.500 Stunden Tatsächliche Maschinenlaufzeit im Jahr 03: 4.000 Stunden Tatsächliche Maschinenlaufzeit im Jahr 04: 5.500 Stunden Tatsächliche Maschinenlaufzeit im Jahr 05: 4.800 Stunden Tatsächliche Maschinenlaufzeit im Jahr 06: 6.600 Stunden Tatsächliche Maschinenlaufzeit im Jahr 07: 5.000 Stunden Tatsächliche Maschinenlaufzeit im Jahr 08: 4.500 Stunden.
131
132
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS XXu 1. Lineare Abschreibung Abschreibungsbetrag / Jahr = AHK = 540.000 € = 67.500 € / Jahr ND 8 Jahre Anschaffungskosten am 05.01.01
540.000 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 01
67.500 €
=
Buchwert zum 31.12.01
./.
lineare Abschreibung im Jahr 02
=
Buchwert zum 31.12.02
./.
lineare Abschreibung im Jahr 03
=
Buchwert zum 31.12.03
./.
lineare Abschreibung im Jahr 04
=
Buchwert zum 31.12.04
./.
lineare Abschreibung im Jahr 05
=
Buchwert zum 31.12.05
./.
lineare Abschreibung im Jahr 06
=
Buchwert zum 31.12.06
./.
lineare Abschreibung im Jahr 07
67.500 €
=
Buchwert zum 31.12.07
67.500 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 08
67.500 €
=
Buchwert zum 31.12.08
472.500 € 67.500 € 405.000 € 67.500 € 337.500 € 67.500 € 270.000 € 67.500 € 202.500 € 67.500 € 135.000 €
0 €
2. Geometrisch-degressive Abschreibung mit Wechsel zur linearen Methode t = ND –
100 p
+ 1 = 8 Jahre –
100 20
+1=
4
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen Der Wechsel zur linearen Abschreibung erfolgt im vierten Jahr. Anschaffungskosten am 05.01.01
540.000 €
./.
20% Abschreibung im Jahr 01
108.000 €
=
Buchwert zum 31.12.01
432.000 €
./.
20% Abschreibung im Jahr 02
=
Buchwert zum 31.12.02
./.
20% Abschreibung im Jahr 03
=
Buchwert zum 31.12.03
./.
lineare Abschreibung im Jahr 04
=
Buchwert zum 31.12.04
./.
lineare Abschreibung im Jahr 05
=
Buchwert zum 31.12.05
./.
lineare Abschreibung im Jahr 06
=
Buchwert zum 31.12.06
./.
lineare Abschreibung im Jahr 07
55.296 €
=
Buchwert zum 31.12.07
55.296 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 08
55.296 €
=
Buchwert zum 31.12.08
86.400 € 345.600 € 69.120 € 276.480 € 55.296 € 221.184 € 55.296 € 165.888 € 55.296 € 110.592 €
0 €
3. Arithmetisch-degressive Abschreibung D=
540.000 € AHK-RW = = 15.000 € ∑ Jahresziffern 1+2+3+4+5+6+7+8
133
134
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Anschaffungskosten am 05.01.01
540.000 €
./.
Abschreibung (15.000 € × 8) im Jahr 01
120.000 €
=
Buchwert zum 31.12.01
420.000 €
./.
Abschreibung (15.000 € × 7) im Jahr 02
105.000 €
=
Buchwert zum 31.12.02
315.000 €
./.
Abschreibung (15.000 € × 6) im Jahr 03
=
Buchwert zum 31.12.03
./.
Abschreibung (15.000 € × 5) im Jahr 04
=
Buchwert zum 31.12.04
./.
Abschreibung (15.000 € × 4) im Jahr 05
60.000 €
=
Buchwert zum 31.12.05
90.000 €
./.
Abschreibung (15.000 € × 3) im Jahr 06
45.000 €
=
Buchwert zum 31.12.06
45.000 €
./.
Abschreibung (15.000 € × 2) im Jahr 07
30.000 €
=
Buchwert zum 31.12.07
15.000 €
./.
Abschreibung (15.000 € × 1) im Jahr 08
15.000 €
=
Buchwert zum 31.12.08
90.000 € 225.000 € 75.000 € 150.000 €
0 €
4. Progressive Abschreibung D=
AHK-RW 540.000 € = = 15.000 € ∑ Jahresziffern 1+2+3+4+5+6+7+8
Anschaffungskosten am 05.01.01 ./.
Abschreibung (15.000 € × 1) im Jahr 01
=
Buchwert zum 31.12.01
./.
Abschreibung (15.000 € × 2) im Jahr 02
=
Buchwert zum 31.12.02
540.000 € 15.000 € 525.000 € 30.000 € 495.000 €
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen ./.
Abschreibung (15.000 € × 3) im Jahr 03
45.000 €
=
Buchwert zum 31.12.03
./.
Abschreibung (15.000 € × 4) im Jahr 04
=
Buchwert zum 31.12.04
./.
Abschreibung (15.000 € × 5) im Jahr 05
=
Buchwert zum 31.12.05
./.
Abschreibung (15.000 € × 6) im Jahr 06
=
Buchwert zum 31.12.06
./.
Abschreibung (15.000 € × 7) im Jahr 07
105.000 €
=
Buchwert zum 31.12.07
120.000 €
./.
Abschreibung (15.000 € × 8) im Jahr 08
120.000 €
=
Buchwert zum 31.12.08
450.000 € 60.000 € 390.000 € 75.000 € 315.000 € 90.000 € 225.000 €
0 €
5. Leistungsabschreibung AHK Abschreibungs- = = 540.000 € = 13,50 € / Std. betrag Gesamtleistung 40.000 Std. Anschaffungskosten am 05.01.01 ./.
Abschreibung (13,50 € / Std. × 6.000 Std.)
=
Buchwert zum 31.12.01
./.
Abschreibung (13,50 € / Std. × 6.500 Std.)
=
Buchwert zum 31.12.02
./.
Abschreibung (13,50 € / Std. × 4.000 Std.)
=
Buchwert zum 31.12.03
./.
Abschreibung (13,50 € / Std. × 5.500 Std.)
=
Buchwert zum 31.12.04
540.000 € 81.000 € 459.000 € 87.750 € 371.250 € 54.000 € 317.250 € 74.250 € 243.000 €
135
136
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS ./.
Abschreibung (13,50 € / Std. × 4.800 Std.)
64.800 €
=
Buchwert zum 31.12.05
./.
Abschreibung (13,50 € / Std. × 6.600 Std.)
=
Buchwert zum 31.12.06
89.100 €
./.
Abschreibung (13,50 € / Std. × 5.000 Std.)
67.500 €
=
Buchwert zum 31.12.07
21.600 €
./.
Restbetrag
21.600 €
=
Buchwert zum 31.12.08
178.200 € 89.100 €
0 €
Übung 72: Berechnung der Abschreibungsbeträge bei fünf Abschreibungsmethoden
Die Unternehmerin Y erwirbt (= Kauf und Erhalt) am 20.01.01 eine Maschine. Die Anschaffungskosten betragen 198.000 € (netto). Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer beträgt acht Jahre. Ein Restwert am Ende der Nutzungsdauer ist nicht zu erwarten. Die Maschine hat ein Gesamtleistungspotenzial von 60.000 Stunden. Y rechnet mit folgenden jährlichen Maschinenlaufzeiten: Jahr 01: Jahr 02: Jahr 03: Jahr 04: Jahr 05: Jahr 06: Jahr 07: Jahr 08:
6.900 Stunden 7.000 Stunden 8.000 Stunden 7.500 Stunden 8.200 Stunden 8.500 Stunden 7.100 Stunden 6.800 Stunden
Führen Sie folgende Abschreibungsmethoden durch: 1. lineare Abschreibung 2. geometrisch-degressive Abschreibung (20 %) mit und ohne Wechsel zur linearen Abschreibung
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen 3. arithmetisch-degressive Abschreibung 4. progressive Abschreibung 5. Leistungsabschreibung XXu ND in Jahren
8
Anschaffungskosten
198.000 €
Abschreibungssatz
12,50 %
Degressive Abschreibung
20 %
Übergangsjahr
4
Gesamtleistung in Stunden
60.000
∑ der Jahresziffern
36
Degressionsbetrag D
5.500 €
Lineare Abschreibung ND 8 Jahre BW am Anfang ./. 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr 8. Jahr
198.000 € 173.250 € 148.500 € 123.750 € 99.000 € 74.250 € 49.500 € 24.750 €
Abschreibungsbetrag 24.750 € 24.750 € 24.750 € 24.750 € 24.750 € 24.750 € 24.750 € 24.750 €
=
BW am Ende 173.250 € 148.500 € 123.750 € 99.000 € 74.250 € 49.500 € 24.750 € 0€
137
138
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Geometrisch-degressive Abschreibung ND 8 Jahre BW am Anfang ./. 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr 8. Jahr
198.000,00 € 158.400,00 € 126.720,00 € 101.376,00 € 81.100,80 € 64.880,64 € 51.904,51 € 41.523,61 €
Abschreibungsbetrag 39.600,00 € 31.680,00 € 25.344,00 € 20.275,20 € 16.220,16 € 12.976,13 € 10.380,90 € 41.523,61 €
=
BW am Ende 158.400,00 € 126.720,00 € 101.376,00 € 81.100,80 € 64.880,64 € 51.904,51 € 41.523,61 € 0€
Übergang von der geometrisch-degressiven Abschreibung zur linearen Abschreibung: t = ND - 100/p +1 = 8 - 100/20 +1 = 4 ND 8 Jahre 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr 8. Jahr
BW am Anfang
101.376,00 € 81.100,80 € 60.825,60 € 40.550,40 € 20.275,20 €
./.
linearer Abschreibungsbetrag
=
BW am Ende
20.275,20 € 20.275,20 € 20.275,20 € 20.275,20 € 20.275,20 €
81.100,80 € 60.825,60 € 40.550,40 € 20.275,20 € 0€
RestND 8 7 6 5 4 3 2 1
Arithmetisch-degressive Abschreibung D = (AHK-RW) / (∑ Jahresziffern) = 5.500 € ND 8 Jahre BW am Anfang ./. 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr
198.000 € 154.000 € 115.500 €
Abschreibungsbetrag 44.000 € 38.500 € 33.000 €
=
BW am Ende 154.000 € 115.500 € 82.500 €
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr 8. Jahr
82.500 € 55.000 € 33.000 € 16.500 € 5.500 €
27.500 € 22.000 € 16.500 € 11.000 € 5.500 €
55.000 € 33.000 € 16.500 € 5.500 € 0€
Progressive Abschreibung D = (AHK-RW) / (∑ Jahresziffern) = 5.500 € ND 8 Jahre 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr 8. Jahr
BW am Anfang
./.
198.000 € 192.500 € 181.500 € 165.000 € 143.000 € 115.500 € 82.500 € 44.000 €
Abschreibungsbetrag 5.500 € 11.000 € 16.500 € 22.000 € 27.500 € 33.000 € 38.500 € 44.000 €
=
BW am Ende 192.500 € 181.500 € 165.000 € 143.000 € 115.500 € 82.500 € 44.000 € 0€
Leistungsabschreibung Abschreibungsbetrag / Std. = AHK / Gesamtleistung = 198.000 € / 60.000 Std. = 3,30 € / Std. ND 8 Jahre 1. Jahr 2. Jahr 3. Jahr 4. Jahr 5. Jahr 6. Jahr 7. Jahr 8. Jahr
BW am Anfang 198.000 € 175.230 € 152.130 € 125.730 € 100.980 € 73.920 € 45.870 € 22.440 €
./.
Abschreibungsbetrag 22.770 € 23.100 € 26.400 € 24.750 € 27.060 € 28.050 € 23.430 € 22.440 €
=
BW am Ende Leistung / Jahr 175.230 € 6.900 152.130 € 7.000 125.730 € 8.000 100.980 € 7.500 73.920 € 8.200 45.870 € 8.500 22.440 € 7.100 0€ 6.800 60.000
139
140
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Übung 73: Begründung der Wahl einer bestimmten Abschreibungsmethode bei einem Existenzgründer
X gründet im Januar 01 ein Holzverarbeitungsunternehmen und schafft in diesem Zusammenhang am 12.01.01 eine Sägemaschine an (= Kauf und Erhalt). Die Anschaffungskosten betragen 237.600 € (netto). X bezahlt bar. Die betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer der Maschine beträgt acht Jahre. Bilanzstichtag ist der 31.12. Bitte überlegen Sie, welche Abschreibungsmethode für X die sinnvollste ist und begründen Sie Ihre Entscheidung. Nennen Sie die Buchungssätze am 12.01.01 und am 31.12.01 aus der Sicht des X. Erstellen Sie anschließend einen Abschreibungsplan für die gewählte Methode. XXu Im Jahr der Gründung ist die Auslastung der Sägemaschine und damit deren Verschleiß noch sehr gering. Für Unternehmen in der Gründungsphase ist daher die progressive Abschreibung sinnvoll. Die Abschreibungsbeträge steigen über den Zeitraum der Nutzungsdauer an. Im Jahr der Anschaffung ist der Abschreibungsbetrag geringer als beispielsweise bei der linearen Abschreibung oder bei der degressiven Abschreibung. Da Abschreibungen als Aufwand in das GuV-Konto gegengebucht werden, fällt der Jahresüberschuss umso höher aus, je geringer die Aufwendungen sind. Ein hoher Gewinn in der Anfangsphase eines Unternehmens stärkt das Vertrauen der Kunden in das Unternehmen und lockt potenzielle Investoren an. Steuerrechtlich ist diese Methode nicht zulässig. Buchung am 12.01.01: TA und Maschinen 237.600 € VorSt 45.144 € an D=
AHK-RW ( ∑ Jahresziffern)
=
Kasse
237.600 € (1+2+3+4+5+6+7+8)
282.744 € =
6.600 €
Buchung am 31.12.01: Abschreibungen GuV-Konto SBK
6.600 € an TA und Maschinen 6.600 € 6.600 € an Abschreibungen 6.600 € 231.000 € an TA und Maschinen 231.000 €
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen
Anschaffungskosten am 12.01.01
237.600 €
./.
Abschreibung (6.600 € × 1)
=
Buchwert zum 31.12.01
6.600 €
./.
Abschreibung (6.600 € × 2)
=
Buchwert zum 31.12.02
./.
Abschreibung (6.600 € × 3)
=
Buchwert zum 31.12.03
./.
Abschreibung (6.600 € × 4)
=
Buchwert zum 31.12.04
./.
Abschreibung (6.600 € × 5)
=
Buchwert zum 31.12.05
./.
Abschreibung (6.600 € × 6)
39.600 €
=
Buchwert zum 31.12.06
99.000 €
./.
Abschreibung (6.600 € × 7)
46.200 €
=
Buchwert zum 31.12.07
52.800 €
./.
Abschreibung (6.600 € × 8)
52.800 €
=
Buchwert zum 31.12.08
231.000 € 13.200 € 217.800 € 19.800 € 198.000 € 26.400 € 171.600 € 33.000 € 138.600 €
0 €
Übung 74: Monatsgenaue Abschreibung
Der Unternehmer X erwirbt im Jahr 01 zwei neue Maschinen. Die Anschaffungskosten für Maschine 1 betragen 120.000 € (netto). Sie wird am 19.06.01 geliefert und hat eine betriebsgewöhnliche Nutzungsdauer von acht Jahren. Die Anschaffungskosten für Maschine 2 betragen 75.000 € (netto). Die Lieferung erfolgt am 31.10.01. Die Nutzungsdauer beträgt sechs Jahre. X entscheidet sich bei beiden Maschinen für die lineare Abschreibungsmethode. Bilanzstichtag ist der 31.12. Erstellen Sie die Abschreibungspläne für Maschine 1 und 2. XXu Die Maschinen werden pro rata temporis, also monatsgenau, abgeschrieben. Angefangene Monate zählen dabei voll mit.
141
142
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Maschine 1: Abschreibungsbetrag / Jahr = Abschreibungsbetrag im Jahr 01:
AHK ND
=
15.000 € ×
Anschaffungskosten am 19.06.01
120.000 € = 15.000 € / Jahr 8 Jahre 7 12
= 8.750 €
120.000 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 01
8.750 €
=
Buchwert zum 31.12.01
111.250 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 02
15.000 €
=
Buchwert zum 31.12.02
96.250 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 03
15.000 €
=
Buchwert zum 31.12.03
81.250 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 04
15.000 €
=
Buchwert zum 31.12.04
66.250 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 05
15.000 €
=
Buchwert zum 31.12.05
51.250 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 06
15.000 €
=
Buchwert zum 31.12.06
36.250 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 07
15.000 €
=
Buchwert zum 31.12.07
21.250 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 08
15.000 €
=
Buchwert zum 31.12.08
6.250 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 09
6.250 €
=
Buchwert zum 31.12.09
0 €
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen Im Jahr 09 ist die Abschreibung noch für die Monate Januar bis Mai vorzunehmen: 15.000 € × 5⁄12 = 6.250 €. Maschine 2: Abschreibungsbetrag / Jahr = Abschreibungsbetrag im Jahr 01:
AHK ND
=
12.500 € ×
Anschaffungskosten am 31.10.01
75.000 € = 12.500 € / Jahr 6 Jahre 3 12
= 3.125 €
75.000 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 01
3.125 €
=
Buchwert zum 31.12.01
71.875 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 02
12.500 €
=
Buchwert zum 31.12.02
59.375 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 03
12.500 €
=
Buchwert zum 31.12.03
46.875 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 04
12.500 €
=
Buchwert zum 31.12.04
34.375 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 05
12.500 €
=
Buchwert zum 31.12.05
21.875 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 06
12.500 €
=
Buchwert zum 31.12.06
9.375 €
./.
lineare Abschreibung im Jahr 07
9.375 €
=
Buchwert zum 31.12.07
0 €
Im Jahr 07 ist die Abschreibung noch für die Monate Januar bis September vorzunehmen: 12.500 € × 9⁄12 = 9.375 €.
143
144
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
XX
Zur Lösung der Übungen 70 bis 74 vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 9, Gliederungspunkte 2 bis 6.
Übung 75: Keine planmäßige Abschreibung beim nicht abnutzbaren Anlagevermögen
Die Z-AG verfügt über einen großen Ausstellungsraum, in dem unter anderem Modelle von Bauprojekten sowie Büsten der Projektleiter in Platin verewigt worden sind. Buchhalter Saldo schreibt die Kunstobjekte mit Anschaffungskosten von insgesamt 300.000 € (netto) unter Zugrundelegung einer betriebsgewöhnlichen Nutzungsdauer von 10 Jahren linear ab. Zu Recht? XXu Nein! Voraussetzung für die Vornahme von planmäßigen Abschreibungen ist, dass es sich um abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens handelt. Abnutzbare Vermögensgegenstände des Anlagevermögens liegen vor, wenn deren betriebliche Nutzbarkeit zeitlich begrenzt ist. Dies trifft auf Kunstgegenstände nicht zu. Die Kunstobjekte der Z-AG unterliegen keiner technischen, keiner zeitlichen und auch keiner wirtschaftlichen Abnutzung und dürfen daher gemäß § 253 Abs. 3 Satz 1 HGB nicht planmäßig abgeschrieben werden. Weitere gute Beispiele für nicht abnutzbares Anlagevermögen sind Gemälde anerkannter Meister wie Gauguin, Picasso, Monet, Manet, Dali, Kirchner, Schmidt-Rottluff oder Nolde, aber auch Grundstücke und Unternehmensbeteiligungen.
XX
Vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 9, Gliederungspunkt 1.
Übung 76: Buchungen von Anschaffungskosten, Anschaffungsnebenkosten, Anschaffungspreisminderungen und planmäßiger monatsgenauer Abschreibung beim abnutzbaren Anlagevermögen
Die Z-GmbH hat am 04.05.01 einen Schnellprinter bei der Z-AG bestellt. Anfang Juni 01 errichtet die XY-OHG ein Fundament für den Schnellprinter; die Rechnung vom 13.06.01 beträgt 600 € (netto); Zahlungsziel 60 Tage. Am 04.07.01 wird der Schnellprinter durch die XY-KG angeliefert. An Transportkosten werden der Z-GmbH 250 € (netto) in Rechnung gestellt; Zahlungsziel ebenfalls 60 Tage. Die Rechnung der Z-AG vom 10.07.01 lautet über 20.000 € (netto). Die Z-GmbH bezahlt gleich am 12.07.01 per Banküberweisung unter Abzug von 5 % (vorab) wegen
Lektion 9: Planmäßige Abschreibungen beim abnutzbaren Anlagevermögen eines „kleinen Schönheitsfehlers“ und abzüglich 2 % Skonto vom reduzierten Listenpreis der Maschine. Die voraussichtliche Nutzungsdauer des Schnellprinters beträgt acht Jahre. Die Z-GmbH wählt die lineare Abschreibungsmethode. Bilanzstichtag ist der 31.12.01. Wie lauten die Buchungen bei der Z-GmbH am 04.05.01, am 13.06.01, am 04.07.01, am 10.07.01, am 12.07.01 und am 31.12.01? XXu Buchung am 04.05.01 Keine Buchung, da ein schwebendes Geschäft vorliegt.
XX
Vergleiche Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 11.
Buchung am 13.06.01: Anschaffungsnebenkosten VorSt
600 € 114 € an
Buchung am 04.07.01: Anschaffungsnebenkosten VorSt
250 € 47,50 € an
Buchung am 10.07.01: Maschine 19.000 € VorSt 3.610 € an Buchung am 12.07.01: Verbindlichkeiten aus L. u. L. 22.610 € an
Buchungen am 31.12.01: Maschine
600 € an
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
714 €
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
297,50 €
Verbindlichkeiten aus L. u. L.
22.610 €
Bank Maschine VorSt Anschaffungs nebenkosten
22.157,80 € 380,00 € 72,20 €
600 €
145
146
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Maschine
250 € an
Abschreibungen 1.216,88 € an SBK 18.253,12 € an GuV 1.216,88 € an
Anschaffungs nebenkosten 250 € Maschine 1.216,88 € Maschine 18.253,12 € Abschreibungen 1.216,88 €
Noch einmal zur Erinnerung: Die planmäßige Abschreibung beginnt bei einer Anschaffung im Zeitpunkt der Lieferung. Dies ist der 04.07.01. Im Jahr der Anschaffung ist dann der Vermögensgegenstand zeitanteilig abzuschreiben.
XX
Vergleiche zur Lösung aller Übungen Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 9.
Lektion 10: Außerplanmäßige Abschreibungen
Lektion 10: Außerplanmäßige Abschreibungen
Lernziel Lernziel der Lektion 10 ist zunächst, das strenge und gemilderte Niederstwertprinzip als Auswirkung des in Lektion 6 vorgestellten Imparitätsprinzips kennen zu lernen. In diesem Zusammenhang erfolgt sodann die Buchung der außerplanmäßigen Abschreibung. Weiteres Lernziel ist die Bewertung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen, die in vollwertige Forderungen, uneinbringliche Forderungen und zweifelhafte Forderungen (= Dubiose) eingeteilt werden.
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Leitsatz Niederstwertprinzip, außerplanmäßige Abschreibungen, Zuschreibungen und striktes Wertaufholungsgebot Das Niederstwertprinzip besagt, dass von zwei möglichen Werten eines Vermögensgegenstandes (Buchwert/Zeitwert) der niedrigere Wert angesetzt werden muss oder angesetzt werden darf. Liegt der aus einem Börsen- oder Marktpreis abgeleitete Wert oder der beizulegende Wert eines Vermögensgegenstandes des Umlaufvermögens unter dem Buchwert, so muss in jedem Fall eine Abschreibung vorgenommen werden (= strenges Niederstwertprinzip). Auf die Dauer der Wertminderung kommt es nicht an. Im Anlagevermögen muss eine außerplanmäßige Abschreibung dann gebucht werden, wenn bei einem Vermögensgegenstand eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt (= strenges Niederstwertprinzip). Bei einer voraussichtlich nur vorübergehenden Wertminderung von Finanzanlagen hat der Kaufmann ein Wahlrecht zur Vornahme einer außerplanmäßigen Abschreibung (= gemildertes Niederstwertprinzip). Entfallen in späteren Jahren die Gründe für die Vornahme einer außerplanmäßigen Abschreibung, so muss der Kaufmann eine Zuschreibung bei dem entsprechenden Vermögensgegenstand vornehmen (= striktes Wertaufholungsgebot).
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Wissenskontrollfragen 1. Was verstehen Sie unter dem Anschaffungs- und Herstellungskostenprinzip? 2. Wann muss der Kaufmann im Sachanlagevermögen eine außerplanmäßige Abschreibung vornehmen? 3. Muss der Kaufmann bei einer voraussichtlich vorübergehenden Wertminderung von Finanzanlagen eine außerplanmäßige Abschreibung vornehmen? 4. Wann muss der Kaufmann im Umlaufvermögen eine Abschreibung vornehmen? 5. Wo werden außerplanmäßige Abschreibungen in der GuV ausgewiesen? 6. In welche drei Kategorien kann man Forderungen aus Lieferungen und Leistungen nach der Zahlungsfähigkeit des Schuldners einteilen? 7. Darf bei zweifelhaften Forderungen (= Dubiose) die Umsatzsteuer korrigiert werden? 8. Was verstehen Sie unter einer Pauschalwertberichtigung? 9. Was verstehen Sie unter dem gemischten Verfahren bei der Forderungsbewertung? 10. Wann muss der Kaufmann im Anlage- und/oder Umlaufvermögen Zuschreibungen vornehmen?
zu 1. Das Anschaffungs- und Herstellungskostenprinzip gemäß § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB besagt, dass Vermögensgegenstände des Anlage- und Umlaufvermögens höchstens mit den Anschaffungsoder Herstellungskosten bewertet werden dürfen. Die Anschaf-
Lektion 10: Außerplanmäßige Abschreibungen fungs- oder Herstellungskosten sind damit die obere Grenze der Bewertung, die nie überschritten werden darf. zu 2. Nach dem strengen Niederstwertprinzip gemäß § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB muss der Kaufmann im Sachanlagevermögen eine außerplanmäßige Abschreibung vornehmen, wenn eine voraussichtlich dauernde Wertminderung vorliegt. Eine voraussichtlich dauernde Wertminderung bedeutet ein voraussichtlich nachhaltiges Absinken des Werts des Vermögensgegenstandes unter den maßgeblichen Buchwert. Aufgrund objektiver Anzeichen (Hochwasser, Feuer etc.) muss der Kaufmann am Bilanzstichtag mit der Wertminderung ernsthaft rechnen. zu 3. Nein! Nach dem gemilderten Niederstwertprinzip gemäß § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB hat der Kaufmann bei einer voraussichtlich vorübergehenden Wertminderung von Finanzanlagen ein Wahlrecht zur Vornahme einer außerplanmäßigen Abschreibung. Dieses Bilanzierungswahlrecht liefert dem Kaufmann damit einen bedeutenden bilanzpolitischen Spielraum. zu 4. Liegt der aus einem Börsen- oder Marktpreis abgeleitete Wert gemäß § 253 Abs. 4 Satz 1 HGB oder der beizulegende Wert gemäß § 253 Abs. 4 Satz 2 HGB unter dem Buchwert, so muss nach dem strengen Niederstwertprinzip im Umlaufvermögen in jedem Fall eine Abschreibung vorgenommen werden. Da im Umlaufvermögen keine planmäßigen Abschreibungen vorzunehmen sind, spricht der Gesetzgeber in § 253 Abs. 4 Satz 1 und 2 HGB lediglich von „Abschreibungen“. zu 5. Gemäß § 275 Abs. 2 Nr. 7 HGB umfasst diese Position des GKV neben den planmäßigen auch alle außerplanmäßigen Abschreibungen. Während die GuV nach dem GKV nach Aufwandsarten gegliedert ist, erfolgt beim UKV die Gliederung nach Aufwandsstellen. Zu klären ist somit, welchem Unternehmensbereich die außerplanmäßige Abschreibung zuzurechnen ist. zu 6. Nach der Zahlungsfähigkeit des Schuldners teilt man Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wie folgt ein: XXvollwertige Forderungen (= einwandfreie Forderungen); XXuneinbringliche Forderungen;
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS XXzweifelhafte Forderungen (= Dubiose). zu 7. Nein! Die Umsatzsteuer darf gemäß § 17 UStG erst bei einem tatsächlichen Ausfall der Forderung berichtigt werden. zu 8. Bei der Pauschalwertberichtigung von Forderungen aus Lieferungen und Leistungen wird der Forderungsbestand, der nach Abtrennung der uneinbringlichen und zweifelhaften Kundenforderungen verbleibt, zunächst gemäß § 17 UStG in einen Nettoforderungsbestand umgerechnet. Dieser Betrag wird dann mit einem aufgrund der Erfahrungen der Vergangenheit ermittelten Ausfallprozentsatz ( z.B. 1,5 %) multipliziert und die Abschreibung in entsprechender Höhe gebucht. zu 9. Das Verfahren bei der Forderungsbewertung, bei dem für einen Teil der Kundenforderungen die Einzelbewertung und für den restlichen Forderungsbestand das Pauschalverfahren (= Pauschalwertberichtigung) angewendet wird, bezeichnet man als gemischtes Verfahren. zu 10. Entfallen in späteren Jahren die Gründe für die Vornahme einer außerplanmäßigen Abschreibung im Anlagevermögen oder einer Abschreibung im Umlaufvermögen, so muss der Kaufmann gemäß § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB eine Zuschreibung im Umfang der festgestellten Werterhöhung, gegebenenfalls unter Berücksichtigung der planmäßigen Abschreibungen, die inzwischen vorzunehmen gewesen wären, bei dem entsprechenden Vermögensgegenstand vornehmen. Dieses strikte rechtsformunabhängige Wertaufholungsgebot gilt gemäß § 253 Abs. 5 Satz 2 HGB nicht für den Wertansatz eines entgeltlich erworbenen Geschäfts- oder Firmenwertes.
Übungen Übung 77: Niederstwertprinzip, Abschreibung und Zuschreibung bei Finanzanlagen
X erwirbt für seinen Betrieb am 01.05.01 Aktien zum Kurswert von 100.000 € zur langfristigen Kapitalanlage. Der Erwerb der Aktien ist umsatzsteuerfrei. Beim Erwerb wurden 0,1 % Bankgebühren fällig. Alle
Lektion 10: Außerplanmäßige Abschreibungen Zahlungen des X erfolgen über das betriebliche Bankkonto. Zum 31.12.01 ist der Tageswert der Aktien voraussichtlich dauerhaft auf 50.000 € gesunken. Am 31.12.02 liegt der Tageswert der Aktien bei 80.000 € und am 31.12.03 bei 120.000 €. Wie lauten die Buchungen am 01.05.01, am 31.12.01, am 31.12.02 und am 31.12.03? XXu Buchung am 01.05.01: Gemäß § 255 Abs. 1 Satz 2 HGB gehören die Bankgebühren als Anschaffungsnebenkosten zu den Anschaffungskosten der Aktien: Wertpapiere des AV 100.100 € an Bank 100.100 € Buchung am 31.12.01: Zum 31.12.01 ist der Tageswert der Aktien voraussichtlich dauerhaft auf 50.000 € gesunken. Nach dem strengen Niederstwertprinzip gemäß § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB muss eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 50.100 € erfolgen: Außerplanmäßige Abschreibung 50.100 € an Wertpapiere des AV 50.100 € Buchung am 31.12.02: Zum 31.12.02 ist der Tageswert der Aktien auf 80.000 € gestiegen, so dass eine Zuschreibung gemäß § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB in Höhe von 30.000 € erfolgen muss: Wertpapiere des AV 30.000 € an Erträge aus Zuschreibungen (s.b.E.) 30.000 € Erträge aus Zuschreibungen gehören zu den sonstigen betrieblichen Erträgen. Buchung am 31.12.03: Zum 31.12.03 ist der Tageswert der Aktien über die historischen Anschaffungskosten hinaus auf 120.000 € gestiegen. Nach dem Realisationsprinzip gemäß § 252 Abs. 1 Nr. 4 HGB sowie dem Anschaffungskostenprinzip gemäß § 253 Abs. 1 Satz 1 HGB ist maximal bis zu den historischen Anschaffungskosten zuzuschreiben:
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Wertpapiere des AV 20.100 € an
Erträge aus Zuschreibungen (s.b.E.)
20.100 €
Das HGB verbietet, mit wenigen Ausnahmen, den Ausweis nicht realisierter Erträge. Eine Ertragsantizipation, also eine Zuschreibung auf 120.000 €, ist somit nach dem HGB verboten. Lesen Sie bitte zu den Ausnahmen § 256a HGB, § 246 Abs. 2 Satz 3 HGB sowie die Übung 36 in Lektion 6. Weiterhin Übung 77 Was ändert sich an der vorhergehenden Übung, wenn eine voraussichtlich nur vorübergehende Wertminderung vorliegt? XXu Gemäß § 253 Abs. 3 Satz 6 HGB kann bei Finanzanlagen im Anlagevermögen eine außerplanmäßige Abschreibung auch dann vorgenommen werden, wenn es sich um eine voraussichtlich nicht dauernde Wertminderung handelt (= gemildertes Niederstwertprinzip). X hätte also ein Wahlrecht, ob er bei vorübergehenden Kursschwankungen außerplanmäßig abschreiben möchte, und dann wieder zuschreibt, sobald sich der Aktienkurs erholt hat oder ob er auf die außerplanmäßige Abschreibung verzichtet. Ergänzung zu Übung 77 Wie wäre der Fall zu behandeln, wenn X die Wertpapiere im Umlaufvermögen hält? XXu Gemäß § 253 Abs. 4 Satz 1 HGB gilt das strenge Niederstwertprinzip, nach dem X die außerplanmäßige Abschreibung zum 31.12.01 vornehmen muss. Zum 31.12.02 und 03 müssen nach dem strikten Wertaufholungsgebot gemäß § 253 Abs. 5 Satz 1 HGB entsprechende Zuschreibungen erfolgen. Diese dürfen jedoch nie über die Anschaffungs- oder Herstellungskosten hinaus erfolgen (= Vorsichts-, Realisations- und Anschaffungskostenprinzip).
Übung 78: Buchung von Forderungen aus L. u. L.
Unternehmerin X, welche einen Sporteinzelhandel betreibt, liefert am 18.12. 50 Golfschläger für 25.000 € (netto) an einen Großabnehmer.
Lektion 10: Außerplanmäßige Abschreibungen Die Zahlung erfolgt am 27.12. per Banküberweisung. Wie lauten die Buchungen? XXu Buchung am 18.12.: Forderungen aus L. u. L.
29.750 € an
Umsatzerlöse USt
25.000 € 4.750 €
Buchung am 27.12.: Bank
29.750 € an
Forderungen aus L. u. L.
29.750 €
Weiterhin Übung 78 Wie oben, jedoch erfolgt der Zahlungseingang erst am 28.01. des Folgejahres. XXu Die Buchungen sind identisch. Der Ertrag ist bereits mit der Leistungserbringung der X am 18.12. realisiert. Der Zahlungseingang (jetzt am 28.01.) stellt lediglich einen Aktivtausch dar und erfolgt damit erfolgsneutral. Buchung am 18.12.: Forderungen aus L. u. L.
29.750 € an
Umsatzerlöse USt
25.000 € 4.750 €
Buchung am 28.01.: Bank
29.750 € an
Forderungen aus L. u. L.
29.750 €
Übung 79: Uneinbringliche Forderung
Sporteinzelhändlerin X liefert am 18.03. Basketbälle für 40.000 € (netto) an einen Großabnehmer. Zum Bilanzstichtag am 31.12. steht sicher fest, dass die Forderung in voller Höhe ausfallen wird, da der Kunde zahlungsunfähig ist. Wie lauten die Buchungen am 18.03. und am 31.12.? XXu
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Buchung am 18.03.: Forderungen aus L. u. L.
47.600 € an
Buchung am 31.12.: Abschreibungen auf Forderungen aus L. u. L. USt
40.000 € 7.600 € an
Umsatzerlöse USt
40.000 € 7.600 €
Forderungen aus L. u. L.
47.600 €
Die uneinbringlich gewordene Forderung muss gemäß § 253 Abs. 4 Satz 2 HGB abgeschrieben und die USt gemäß § 17 UStG korrigiert werden.
Übung 80: Zweifelhafte Forderung
Sporteinzelhändler X hat eine Forderung gegenüber der Z-AG in Höhe von 35.700 € (brutto). Da die Z-AG schon seit Wochen nicht auf die Mahnungen des X reagiert, schätzt X den Forderungsausfall auf 90 %. Wie lauten die Buchungen zum Bilanzstichtag am 31.12.? XXu Zweifelhafte Forderungen
35.700 € an
Forderungen aus L. u. L.
35.700 €
Berechnung des voraussichtlichen Ausfalls: Bruttoforderung ./.
USt
=
Nettoforderung davon 90 %
Buchung des voraussichtlichen Forderungsausfalls:
35.700 € 5.700 € 30.000 € = 27.000 €
Lektion 10: Außerplanmäßige Abschreibungen Abschreibung auf Forderungen aus L. u. L.
27.000 € an
Zweifelhafte Forderungen
27.000 €
Übung 81: Pauschalbewertung von Forderungen
Unternehmerin X hat nach Abtrennung der uneinbringlichen und zweifelhaften Kundenforderungen mittels Einzelbewertung einen verbleibenden Forderungsbestand von 95.200 € brutto. Da sie bereits viele Jahre in der Branche tätig ist, kann sie aus Erfahrung einschätzen, dass 1,5 % ihrer Forderungen voraussichtlich ausfallen werden. Wie lauten die Buchungen unter Anwendung der Pauschalbewertung von Forderungen aus L. u. L.? XXu Der Forderungsbestand wird in einen Nettoforderungsbestand umgerechnet und anschließend mit dem Ausfallprozentsatz multipliziert. Bruttoforderungsbestand
95.200 €
./.
USt
15.200 €
=
Nettoforderungsbestand
80.000 €
×
Ausfallprozentsatz 1,5 %
= 1.200 €
Abschreibung auf Forderungen aus L. u. L.
1.200 € an Forderungen aus L. u. L. 1.200 €
Übung 82: Planmäßige und außerplanmäßige Abschreibung
Unternehmer X hatte am 04.01.01 eine Maschine für 150.000 € (netto) angeschafft (= Kauf und Erhalt). Sie sollte bei einer planmäßigen Nutzungsdauer von acht Jahren linear abgeschrieben werden. Am 31.12.03 beträgt der Buchwert bei planmäßig linearer Abschreibung folglich (150.000 € – 56.250 € =) 93.750 €. Der beizulegende Zeitwert der Maschine am 31.12.04 sei 25.000 €. Es handelt sich um eine voraussichtlich dauernde Wertminderung. Wie lauten die Buchungen zum 31.12.04?
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS XXu Abschreibungen Außerplanmäßige Abschreibungen
18.750 € an
TA und Maschinen 18.750 €
50.000 € an
TA und Maschinen 50.000 €
Immer noch Übung 82 Wie hoch ist der neue lineare Abschreibungsbetrag für die restliche Nutzungsdauer der Maschine aus Übung 82? XXu Im Jahr 04 wird zunächst die planmäßige lineare Abschreibung in Höhe von 18.750 € vorgenommen. Der beizulegende Zeitwert der Maschine beträgt zum 31.12.04 jedoch nur noch 25.000 €. Demnach muss eine außerplanmäßige Abschreibung in Höhe von 50.000 € (93.750 € ./. 18.750 € ./. 50.000 € = 25.000 €) vorgenommen werden. Anschließend wird für die Restnutzungsdauer von vier Jahren der neue lineare Abschreibungsbetrag ermittelt. Dieser beträgt 6.250 € / Jahr: 25.000 € 4 Jahre Restnutzungsdauer
= 6.250 € / Jahr
Ergänzung zu Übung 82 Wie ist der Fall zu behandeln, wenn es sich um eine voraussichtlich nur vorübergehende Wertminderung handelt? XXu Bei einer voraussichtlich nicht dauernden Wertminderung besteht gemäß § 253 Abs. 3 Satz 5 HGB (Umkehrschluss) ein Verbot zur außerplanmäßigen Abschreibung. Die Abschreibung erfolgt weiter planmäßig linear mit einem jährlichen Betrag von 18.750 €.
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Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen
Lernziel Ziel der Lektion 11 ist, die bilanzielle Erfassung von schuldrechtlichen Verträgen, bei denen die Leistung (Lieferung oder sonstige Leistung) und deren Bezahlung zeitlich auseinander fallen, zu vermitteln. Dabei sind die Geschäftsvorfälle, bei denen die Zahlung zeitlich vor der Leistungserbringung liegt, und die Fälle, in denen sie danach erfolgt, zu unterscheiden. Zudem soll das Verständnis für die Notwendigkeit der Bildung von Rückstellungen geschult werden.
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Leitsatz Periodenübergreifende Zahlungen Ein Ertrag entsteht aufgrund des Realisationsprinzips grundsätzlich, wenn der Umsatzakt erfolgt; der Zahlungszeitpunkt ist irrelevant. Daher sind bei periodenübergreifenden Zahlungen Abgrenzungs buchungen notwendig. Hierbei sind drei Fälle zu unterscheiden: 1. Die Zahlung erfolgt vor einer Lieferung (geleistete und erhaltene Anzahlungen): Die Vorauszahlung, die der Lieferant erhalten hat, wird unter Erhaltene Anzahlungen als Passivposten ausgewiesen. Der Kunde bucht die Vorauszahlung auf dem Aktivkonto Geleistete Anzahlungen. Der Gesetzgeber hat in § 266 Abs. 2 und 3 HGB vier Gliederungsposten für Anzahlungen vorgesehen. Auf Anzahlungen wird (grundsätzlich) Umsatzsteuer erhoben! 2. Die Zahlung erfolgt vor einer sonstigen Leistung (aktive und passive Rechnungsabgrenzungsposten): Wenn eine geleistete Vorauszahlung Aufwand für einen bestimmten Zeitraum nach dem Abschlussstichtag darstellt, ist sie gemäß § 250 Abs. 1 HGB als aRAP zu aktivieren. Ist eine erhaltene Vorauszahlung Ertrag für einen bestimmten Zeitraum nach dem Abschlussstichtag, muss sie gemäß § 250 Abs. 2 HGB als pRAP passiviert werden. Aktive und passive RAP werden nach § 266 Abs. 2 C. und Abs. 3 D. HGB in der Bilanz gesondert ausgewiesen. Da die klassischen RAP – Versicherungsprämien, Kreditzinsen und Mieten – umsatzsteuerbefreit sind, werden sie in der Regel ohne Umsatzsteuer gebucht (aber Optionsrecht nach § 9 UStG
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
beachten). Der Sonderfall Damnum/Disagio ist in § 250 Abs. 3 HGB geregelt. 3. Die Zahlung erfolgt nach der Gegenleistung (Forderungen und Verbindlichkeiten aus L. u. L.): Forderungen und Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen entstehen, wenn der Bilanzierende eine Leistung auf Ziel erbracht beziehungsweise erhalten hat. Sie sind gemäß § 266 Abs. 2 HGB in B. II. 1. und § 266 Abs. 3 HGB in C. 4. auszuweisen. Da die Umsatzsteuer bereits mit der Leistungserbringung gebucht wird, stellen die Forderungen beziehungsweise Verbindlichkeiten Bruttobeträge dar. Einen Sonderfall stellen Rückstellungen dar. § 249 Abs. 1 HGB unterscheidet Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten (Verbindlichkeitsrückstellungen), Rückstellungen für künftige Ausgaben (Aufwandsrückstellungen) und Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften (Drohverlustrückstellungen). Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten (§ 249 Abs. 1 Satz 1, 1. Alternative HGB) sind Schulden, bei denen die spätere Auszahlung und/oder deren Höhe ungewiss sind. Sie stellen voraussichtliche spätere Auszahlungen dar, die aufgrund des Aufwandsrealisationsprinzips bereits am Abschlussstichtag als Aufwand erfasst werden. Voraussetzung für die Bildung einer Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten ist das Vorliegen einer Außenverpflichtung (rechtliche Verpflichtung gegenüber einem Dritten) und eine ausreichend hohe Wahrscheinlichkeit für die Inanspruchnahme. Eine Aufwandsrückstellung (§ 249 Abs. 1 Satz 2 HGB) wird passiviert, wenn ohne Außenverpflichtung in der Zukunft Auszahlungen entstehen, die bereits realisierten Erträgen zuzuordnen sind (Aufwandsrealisationsprinzip). Schwebende Geschäfte (d.h. bloße Vertragsabschlüsse ohne erbrachte Leistung des leistenden Unternehmens) werden grundsätzlich nicht bilanziert. Nur wenn ein Verpflichtungsüberschuss vorliegt, also der Wert der eigenen Leistung den Wert der Gegenleistung übersteigt, ist die Differenz in Form einer Drohverlustrückstellung zu berücksichtigen (§ 249 Abs. 1 Satz 1, 2. Alternative HGB). Drohverlustrückstellungen dienen damit der Antizipation drohender Verluste (Imparitätsprinzip). Sie sind nur zu bilden, wenn der drohende Verlust nicht beziehungsweise nicht vollständig durch außerplanmäßige Abschreibungen antizipiert werden kann. Hinweis: Abzinsungspflicht für Rückstellungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr (§ 253 Abs. 2 Satz 1HGB).
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen
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Wissenskontrollfragen 1. Wo werden Anzahlungen und RAP in der Bilanz ausgewiesen? 2. Sind erhaltene Anzahlungen Schulden? 3. Fällt bei Anzahlungen Umsatzsteuer an? 4. Warum werden RAP in der Regel ohne Umsatzsteuer gebucht? 5. Was könnte einen Kaufmann dazu bewegen, die Option zur Umsatzsteuerpflicht gemäß § 9 UStG auszuüben? 6. Erläutern Sie den doppeldeutigen Charakter des Disagios beziehungsweise Damnums! 7. Wie ist eine Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten definiert? 8. Worin besteht der Unterschied zwischen einer ungewissen Verbindlichkeit und einer Aufwandsrückstellung? 9. Was verstehen Sie unter einem schwebenden Geschäft und unter welcher Voraussetzung ist es zu bilanzieren? 10. Ist bei einem drohenden Verlust aus schwebenden Geschäften immer eine Rückstellung zu bilden?
zu 1. § 266 HGB sieht für Kapitalgesellschaften eine genaue Bilanzgliederung vor; für Einzelunternehmen und Personengesellschaften bleibt § 247 HGB hingegen nebulös. Gemäß § 266 Abs. 2 und 3 HGB sind die Rechnungsabgrenzungsposten (aRAP unter lit. C. und pRAP unter lit. D.) als gesonderte Posten auszuweisen. Anzahlungen hingegen teilen hinsichtlich der Bilanzgliederung das Schicksal des ihnen zugrunde liegenden Vermögensgegenstands. Leistet der Bilanzierende im Rahmen eines Kaufvertrags eine An-
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS zahlung für immaterielle Vermögensgegenstände des Anlagevermögens, ist § 266 Abs. 2. A. I.4 einschlägig, bei Sachanlagen lit. A. II.4 und bei Anzahlungen auf Vorräte B. I.4. Ist der Bilanzierende der Verkäufer, erhält er also eine Anzahlung, greift Abs. 3 C. 3. zu 2. Juristen verstehen unter Schulden Geldschulden. Bei einer erhaltenen Anzahlung schuldet der bilanzierende Kaufmann aber kein Geld, sondern die Ware, für die die Anzahlung geleistet wurde. Er hat also (im ökonomischen Sinne) eine Sachschuld. Daher werden die Anzahlungen in der Bilanz gemäß § 266 Abs. 3 C. 3. HGB unter den Verbindlichkeiten als gesonderter Posten ausgewiesen. zu 3. In der Regel liegen Anzahlungen und Rechnungsabgrenzungsposten schuldrechtliche Verträge zugrunde (Kauf, Miete, Darlehen, Versicherung etc.). Dies sind steuerbare Umsätze nach § 1 Abs. 1 Nr. 1 UStG. Ist ein Umsatz steuerbar und greift zugleich keine Steuerbefreiung (vor allem § 4 UStG), sind die Umsätze auch steuerpflichtig. Die Steuerpflicht entsteht aber bei Vorauszahlungen gemäß § 13 Abs. 1 Nr. 1 lit. a Satz 4 UStG bereits mit der Vorauszahlung des Kunden. Daher fällt auf Anzahlungen grundsätzlich Umsatzsteuer an. Merke: Der Fiskus will immer schnellstmöglich an sein Geld! Erfolgt die Lieferung vor der Zahlung, ist der Liefertermin maßgeblich; erfolgt die Zahlung vor der Lieferung, ist der Zahlungstermin maßgeblich. zu 4. Da Rechnungsabgrenzungsposten Vorauszahlungen auf zeitraumbezogene Leistungen sind, fällt gemäß § 13 Abs. 1 Nr. 1 lit. a Satz 2 bis 4 UStG eigentlich auch Umsatzsteuer an. Allerdings sind die klassischen Fälle, die den Rechnungsabgrenzungsposten zugrunde liegen, in der Regel steuerbefreit. Dies sind Mieten (§ 4 Nr. 12 UStG), Darlehenszinsen (§ 4 Nr. 8 UStG) und Versicherungsschutz (§ 4 Nr. 10 UStG). Daher fällt Umsatzsteuer in der Praxis bei Rechnungsabgrenzungsposten selten an. Eine Ausnahme ergibt sich dann, wenn die Option zur Steuerpflicht nach § 9 Abs. 1 UStG in Anspruch genommen wird. zu 5. Wenn ein Vermieter zum Beispiel Büroräume an einen Unternehmer vermietet, stellt er grundsätzlich keine Umsatzsteuer in Rechnung. Dafür kann der Vermieter aber auch seine Vorsteuer
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen (zum Beispiel aus Handwerkerrechnungen) nicht geltend machen. Optiert er zur Umsatzsteuerpflicht nach § 9 UStG, stellt er nunmehr selbst Umsatzsteuer in Rechnung und kann dann auch seine Vorsteuer absetzen. Sofern der Mieter selbst umsatzsteuerpflichtig ist, wird ihn die höhere Miete nicht belasten, weil er die Umsatzsteuer selbst wiederum als Vorsteuer absetzen kann. zu 6. Von einem Disagio oder Damnum spricht man, wenn die Bank für ein Darlehen nicht nur den laufenden Zins erhebt, sondern zusätzlich (in der Regel durch Verrechnung bei Auszahlung der Darlehenssumme) ein weiteres, festes Entgelt fordert. Man kann das Disagio als einen vorweg gezahlten Zins ansehen. Es wird einbehalten, weil dem Kunden ein Kredit gewährt wurde. Damit wäre das Disagio eine Ausgabe vor dem Abschlussstichtag, die (Zins-) Aufwand für eine bestimmte Zeit (Kreditlaufzeit) nach diesem Tag darstellt. Dieser Sichtweise entspricht die Bildung eines aRAP gemäß § 250 Abs. 1 HGB. Das aktivierte Disagio wäre über die Laufzeit der Verbindlichkeit durch Abschreibung planmäßig aufzulösen. Der zinsähnliche Aufwand wird somit über die gesamte Laufzeit verteilt (§ 250 Abs. 3 Satz 2 HGB). Interpretiert man das Disagio hingegen als eine Art Bereitstellungsprovision oder Bearbeitungsgebühr, so könnte man argumentieren, dass das Darlehen vom Kreditinstitut ausbezahlt, aber um die Bearbeitungsgebühr gekürzt wurde. Da die Bereitstellung und Bearbeitung des Darlehens mit der Auszahlung der Darlehenssumme an den Kunden bereits erfolgt sind (die Bank hat also diese Leistungen schon erbracht) könnte eine sofortige Erfassung des Disagios beim Kunden in voller Höhe als Aufwand geboten sein. Der handelsrechtliche Gesetzgeber konnte sich nicht für eine der beiden Sichtweisen entscheiden und überlässt es in § 250 Abs. 3 Satz 1 HGB („darf“) dem Bilanzierenden, ob er das Disagio sofort als Aufwand bucht oder über die Kreditlaufzeit als aRAP abgrenzt. zu 7. Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten sind Schulden (Außenverpflichtung), bei denen die spätere Auszahlung und/ oder deren Höhe ungewiss sind. Sie stellen voraussichtliche spätere Auszahlungen dar, die aufgrund des Aufwandsrealisationsprinzips bereits am Abschlussstichtag als Aufwand erfasst werden (§ 249 Abs. 1 Satz 1, 1. Alternative HGB). Das Aufwands
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS realisationsprinzip stellt das Spiegelbild des Ertragsrealisationsprinzips dar und dient der „Ankopplung des Aufwandes an die Umsätze“. zu 8. Aufwandsrückstellungen werden (wie ungewisse Verbindlichkeiten) aufgrund des Realisationsprinzips passiviert, wenn in der Zukunft voraussichtlich Auszahlungen entstehen, die bereits realisierten Erträgen zuzuordnen sind (§ 249 Abs. 1 Satz 2 HGB). Im Gegensatz zu den ungewissen Verbindlichkeiten ist jedoch keine Außenverpflichtung erforderlich. Dies kann man sich anhand des Unterschieds zwischen Garantierückstellungen und Kulanzrückstellungen verdeutlichen. zu 9. Ein schwebendes Geschäft liegt vor, wenn der Bilanzierende im Rahmen eines schuldrechtlichen Vertrags seine Leistung noch nicht (auch nicht teilweise) erbracht hat. In der Bilanzierungspraxis besteht Einigkeit darüber, dass schwebende Geschäfte aus Vereinfachungsgründen nicht bilanziert werden. Es wird implizit vereinfachend unterstellt, dass die jeweiligen Leistungen beider Vertragspartner gleich hoch sind und daher keine Auswirkung auf die Erfolgs- und Vermögenslage haben. Eine Ausnahme liegt vor, wenn aus dem schwebenden Geschäft Verluste drohen. Diese Verlustrisiken sind aufgrund des Imparitätsprinzips zu antizipieren (§ 252 Abs. 1 Nr. 4, 1. Halbsatz HGB). Dies erfolgt grundsätzlich, indem der verlustbringende Vermögensgegenstand außerplanmäßig abgeschrieben wird. Ist dies nicht oder nur teilweise möglich, muss hilfsweise eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften passiviert werden (§ 249 Abs. 1 Satz 1, 2. Alternative HGB). zu 10. Nein! Die Drohverlustrückstellung ist eine Hilfe, die immer dann greift, wenn die bilanzielle Vorwegnahme drohender Verluste nicht anderweitig möglich ist. So ist etwa immer erst zu prüfen, ob der drohende Verlust durch eine außerplanmäßige Abschreibung abgebildet werden kann. Nur wenn dies nicht (oder nur teilweise) möglich ist, ist eine Drohverlustrückstellung zu passivieren.
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Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 11.
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen
Übungen Übung 83: Forderungen und erhaltene Anzahlungen mit Umsatzsteuer
Im Einzelunternehmen der X sind unter anderem die folgenden Geschäftsvorfälle angefallen. Bilden Sie die Buchungssätze und führen Sie gegebenenfalls zum Jahresende eine Periodenabgrenzung durch. Geben Sie dabei an, um welche Art der Periodenabgrenzung es sich handelt. Sämtliche Zahlungen werden über das Bankkonto abgewickelt. Am 01.09. schließt X mit einem Kunden einen Vertrag zur Lieferung von 1.000 Gartenzwergen à 11,40 € netto ab. Die Lieferung erfolgt am 01.12. und die Zahlung des Kunden am 01.02. des folgenden Geschäftsjahres. XXu Buchung 01.09.: Es liegt ein schwebendes Geschäft vor, das buchhalterisch nicht erfasst wird. Buchung 01.12.: Es handelt sich um einen erfolgswirksamen Umsatz (Lieferung), da X ihre Leistung erbracht hat. X hat aber noch eine offene Forderung gegenüber dem Kunden. Der Kunde muss neben dem Entgelt auch die Umsatzsteuer (19 %) bezahlen, die die X zu vereinnahmen hat und dem Finanzamt schuldet. Forderungen aus L. u. L.
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Umsatzerlöse USt
11.400 € 2.166 €
Buchung 01.02.: Die Zahlung des Kunden ist erfolgsneutral; der Umsatz (und damit die Ertragsbuchung) wurde bereits mit Lieferung am 01.12. realisiert. Bank
13.566 € an
Forderungen aus L. u. L.
13.566 €
Modifikation von Übung 83 Im Einzelunternehmen der X sind unter anderem die folgenden Geschäftsvorfälle angefallen. Bilden Sie die Buchungssätze und führen Sie
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS gegebenenfalls zum Jahresende eine Periodenabgrenzung durch. Geben Sie dabei an, um welche Art der Periodenabgrenzung es sich handelt. Sämtliche Zahlungen werden über das Bankkonto abgewickelt. Am 01.09. schließt X mit einem Kunden einen Vertrag zur Lieferung von 1.000 Gartenzwergen à 11,40 € netto ab. Der Kunde zahlt durch Überweisung am 01.11. 6.783 € an. Die Lieferung erfolgt am 01.12. und die Restzahlung des Kunden am 01.02. des folgenden Geschäftsjahres. XXu Buchung 01.09.: Es liegt ein schwebendes Geschäft vor, das buchhalterisch nicht erfasst wird. Buchung 01.11.: Es handelt sich um eine (umsatzsteuerpflichtige) Anzahlung. Bank
6.783 € an
erhaltene Anzahlungen USt
5.700 € 1.083 €
Die Umsatzsteuer muss X an das Finanzamt abführen. Buchung 01.12.: Es handelt sich um einen erfolgswirksamen Umsatz (Lieferung), da X nun ihre Leistung erbracht hat. Die erhaltene Anzahlung ist eine Art „Sachleistungsverpflichtung“; sie wurde von X erbracht und ist daher auszubuchen. X hat aber noch eine offene Restforderung (brutto) gegenüber dem Kunden. Erhaltene Anzahlungen Forderungen aus L. u. L.
5.700 € an
Umsatzerlöse
6.783 €
USt
11.400 € 1.083 €
Buchung 01.02.: Die Abschlusszahlung des Kunden ist erfolgsneutral; der Umsatz (und damit die Ertragsbuchung) erfolgte bereits mit Lieferung am 01.12. Bank
6.783 € an
Forderungen aus L. u. L.
6.783 €
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen
Übung 84: Rechnungsabgrenzungsposten mit Umsatzsteuer
Im Einzelunternehmen des X sind unter anderem die folgenden Geschäftsvorfälle angefallen. Buchen Sie den Zahlungseingang und führen Sie gegebenenfalls am Jahresende eine Periodenabgrenzung durch. Geben Sie dabei an, um welche Art der Periodenabgrenzung es sich handelt. Sämtliche Zahlungen werden über das Bankkonto abgewickelt. Am 01.12. erhält X eine Überweisung über 7.140 €. Diese Zahlung stellt die Miete für die Monate Dezember bis Februar des Folgejahres dar. Da es sich um eine Vermietung an einen Steuerberater handelt, hat X von seinem Optionsrecht (zur Umsatzsteuerpflicht) nach § 9 UStG Gebrauch gemacht. XXu Der Einzelunternehmer X hat am 01.12. Mietzahlungen erhalten, auf die Umsatzsteuer anfällt. Die Nettomiete (7.140/1,19) beträgt 6.000 €, die Umsatzsteuer (19 %) beträgt 1.140 €. Er bucht die Miete zunächst bei Zahlungseingang als Mietertrag. Allerdings hat X im laufenden Geschäftsjahr erst für einen Monat (= ⅓) seine Leistung erbracht; dies ist das zur Verfügung stellen der Räume. Für zwei Monate nach dem Stichtag (= ⅔) hat er das Entgelt erhalten, aber seine zeitraumbezogene Leistung noch nicht erbracht. Daher ist dieser Teil der Zahlung nach § 250 Abs. 2 HGB abzugrenzen. Buchung 01.12.: Es handelt sich um einen (umsatzsteuerpflichtigen) Mietertrag. Bank
7.140 € an
Mieterträge USt
6.000 € 1.140 €
Buchung 31.12.: Der Mietertrag ist zeitanteilig abzugrenzen. Mieterträge
4.000 € an
pRAP
4.000 €
Damit sind 2.000 € im laufenden und 4.000 € im folgenden Geschäftsjahr erfolgswirksam, weil dann der pRAP erfolgswirksam aufgelöst wird. Hinweis: Die Umsatzsteuer wird nicht abgegrenzt, da sie sofort bei Zahlung an das Finanzamt abzuführen ist. Buchung im Folgejahr:
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS pRAP
4.000 € an
Mieterträge
4.000 €
Übung 85: Rechnungsabgrenzungsposten ohne Umsatzsteuer
Im Einzelunternehmen des X sind unter anderem die folgenden Geschäftsvorfälle angefallen. Bilden Sie die Buchungssätze und führen Sie gegebenenfalls am Jahresende eine Periodenabgrenzung durch. Geben Sie dabei an, um welche Art der Periodenabgrenzung es sich handelt. Sämtliche Zahlungen werden über das Bankkonto abgewickelt. Am 20.02. muss die Versicherungsprämie für die betriebliche EDV-Anlage in Höhe von 2.400 € rückwirkend für die Monate November, Dezember, Januar und Februar gezahlt werden. XXu Versicherungsleistungen sind gemäß § 4 Nr. 10 UStG von der Umsatzsteuer befreit. Daher ist diese nicht zu berücksichtigen. X hat im Vorjahr bereits Leistungen erhalten (Versicherungsschutz), für die er aber erst im laufenden Geschäftsjahr zahlt. Daher musste bereits am Ende des Vorjahres eine sonstige Verbindlichkeit ausgewiesen werden. Diese entfällt mit der Zahlung und wird daher ausgebucht. Buchung 31.12.: Versicherungs aufwand Buchung 20.02.: Sonstige Verbindlichkeiten Versicherungs aufwand
1.200 € an
Sonstige Verbindlichkeiten
1.200 €
Bank
2.400 €
1.200 € 1.200 € an
Mit dieser Buchung wird zugleich zutreffend der Versicherungsaufwand des laufenden Geschäftsjahres erfasst.
Übung 86: Steuerrückstellung
Die Z-AG hat für das laufende Geschäftsjahr einen vorläufigen Jahresüberschuss in Höhe von 600.000 € vor Buchung der Steuerrückstellungen ermittelt. Dabei wurden 150.000 € Ertragsteuervorauszahlungen geleistet und als Aufwand gebucht. Ermitteln und buchen Sie die Steuer rückstellung. Gehen Sie dabei von einem Steuersatz in Höhe von 30 %
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen aus. Beachten Sie, dass die Ertragsteuern steuerlich nicht als Betriebsausgabe (Aufwand) abzugsfähig sind. XXu Die Ertragsteuern stellen handelsrechtlich Aufwand dar. Steuerlich ist der Aufwand außerbilanziell wieder hinzuzurechnen, weil er das Einkommen nicht mindern darf. Da bereits 150.000 € als Aufwand gebucht wurden, sind diese für die Ermittlung der Steuerbelastung zunächst wieder hinzuzurechnen. Das Einkommen vor Steuern beträgt damit 750.000 €. Hierauf fallen 30 %, also 225.000 € Ertragsteuern an. Da bereits 150.000 € als laufender Aufwand gebucht wurden, beträgt die Steuerrückstellung (eine ungewisse Verbindlichkeit gemäß § 249 Abs. 1 Satz 1, 1. Alternative HGB) 75.000 €. Dieser Betrag ist eine (der Höhe nach noch ungewisse) Schuld gegenüber dem Finanzamt, da unklar ist, ob das Finanzamt der Berechnung des Steuerpflichtigen folgt. Steueraufwand
75.000 € an
Steuerrückstellung
75.000 €
Probe: Der handelsrechtliche Jahresüberschuss beträgt damit 525.000 €. Das steuerliche Einkommen liegt hingegen bei (525.000 + 150.000 + 75.000 =) 750.000 €, auf das 225.000 € Ertragsteuern entfallen. Hiervon wurden bereits 150.000 € gezahlt. Die Rückstellung beträgt also 75.000 €. Weiter mit Übung 86 Das Finanzamt erlässt zwei Jahre später die Steuerbescheide für die Z-AG. Da einige merkwürdige Bewirtungsaufwendungen (zu Recht) steuerlich nicht anerkannt wurden, beträgt die Abschlusszahlung nicht wie erwartet 75.000 €, sondern 80.000 €. Wie wirkt sich dies auf die Buchführung aus? XXu Die Z-AG hatte ursprünglich eine Rückstellung für ungewisse Verbindlichkeiten in Höhe von 75.000 € gebucht. Nunmehr ist klar, dass die Verbindlichkeit 80.000 € beträgt. Daher erfolgt eine Umbuchung: Steuerrückstellung Steueraufwand
75.000 € 5.000 € an
Sonstige Verbindlichkeiten
80.000 €
Hier sollten Sie stutzen: Eigentlich wäre es sachgerecht, wenn man den alten Jahresabschluss korrigieren und die zusätzlichen 5.000 € dort als Steueraufwand erfassen würde (Zuschreibung der Rückstellung). Dies
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS wäre periodengerecht. Da aber allein aus praktischen Erwäggründen der alte Jahresabschluss nicht noch einmal „aufgemacht“ werden soll, wird der Steueraufwand periodenfremd in dem Geschäftsjahr erfasst, in dem der Steuerbescheid ergeht. Zahlt die Z-AG ihre Steuerschulden, erfolgt nur noch eine Bilanzverkürzung. Sonstige Verbindlichkeiten
80.000 € an
Bank
80.000 €
Übung 87: Ausgaben für eine Werbekampagne
Die XY-OHG hat im laufenden Geschäftsjahr eine große Werbekampagne durchgeführt, von der man sich für das nächste Jahr erhebliche Umsatzsteigerungen erhofft. Die Ausgaben beliefen sich auf 300.000 €. Da die Ausgaben eindeutig künftigen Erträgen zuzurechnen sind, ist man sich unsicher, ob dafür nicht ein Rechnungsabgrenzungsposten gebildet werden muss. Was meinen Sie? XXu Denkbar wäre ein aRAP gemäß § 250 Abs. 1 HGB. Es liegt tatsächlich eine Ausgabe vor dem Abschlussstichtag vor, die als späterer Aufwand dem zugehörigen Ertrag gegenübergestellt werden könnte. Allerdings fordert § 250 Abs. 1 (aus Objektivierungsgründen) „eine bestimmte Zeit“; gemeint ist ein genauer Zeitraum. Dieser ist nicht gegeben, weil unklar ist, wie lange die Werbewirkung anhält. Daher stellen die Ausgaben laufenden Aufwand dar und sind nicht periodenübergreifend abzugrenzen. Werbeaufwand VorSt
300.000 € an 57.000 €
Bank
357.000 €
Haben auch Sie an die Vorsteuer gedacht? Sie fällt an, wenn eine Leistung an die XY-OHG (z.B. von einer externen Werbeagentur) erbracht wurde. Haben die Mitarbeiter der XY-OHG die Werbekampagne selbst durchgeführt, entsteht keine Vorsteuer. Dann wäre auch einfach „Löhne und Gehälter“ als Aufwandskonto zutreffender.
Übung 88: Garantie- und Kulanzrückstellungen
Die Z-GmbH ist im Gartenzwerghandel tätig. Aufgrund gelegentlich auftretender Fertigungsmängel ist erfahrungsgemäß im Folgejahr mit Gewährleistungsansprüchen der Kunden (Baumärkte in Brandenburg) in Höhe von 10.000 € zu rechnen, die durch Ausgleichszahlungen bedient
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen werden. Der Baumarkt BauHilf ist ein besonders wichtiger Abnehmer. Daher werden bei Mängelrügen auch Gewährleistungen übernommen, auf die der Kunde eigentlich keinen Rechtsanspruch hat. Diese beliefen sich in den letzten Jahren durchschnittlich auf 3.000 €. Erläutern Sie, wie im Jahresabschluss des aktuellen Geschäftsjahres mit den im nächsten Geschäftsjahr zu erwartenden Mängelrügen zu verfahren ist. XXu Die Z-GmbH hat voraussichtlich Verbindlichkeiten, die aber dem Grunde und der Höhe nach noch ungewiss sind. Daher ist zu prüfen, ob Rückstellungen nach § 249 HGB zu bilden sind. Für die Gewährleistung ist § 249 Abs. 1 Satz 1, 1. Alternative HGB (ungewisse Verbindlichkeit) einschlägig. Hinsichtlich der Kulanzleistung liegt eigentlich keine rechtliche Verpflichtung vor. Dennoch verlangt § 249 Abs. 1 Satz 2 Nr. 2 HGB auch bei freiwillig eingegangenen Verpflichtungen die Passivierung einer Rückstellung (Aufwandsrückstellung). Gewährleistungsaufwand
13.000 € an
Sonstige Rückstellungen
13.000 €
Diese Rückstellung besteht aus zwei Teilen, einer ungewissen Verbindlichkeit in Höhe von 10.000 € sowie einer Aufwandsrückstellung in Höhe von 3.000 €. Weiterhin Übung 88 Wider Erwarten betragen im Folgejahr die rechtsverbindlichen Gewährleistungen nicht 10.000 € sondern 11.000 €. Dafür müssen aber nur 1.000 € an Kulanzleistungen erbracht werden. Wie ist zu buchen, wenn die Ausgleichszahlungen erbracht werden? XXu Die Rückstellungen sind aufzulösen, weil durch die Ausgleichszahlungen der Grund für die Rückstellungsbildung entfallen ist (§ 249 Abs. 2 Satz 2 HGB). Die Gewährleistungsrückstellung war zu gering bemessen. Daher ist der Aufwand „nachzuholen“. Die Kulanzrückstellung wurde hingegen zu hoch bemessen. Der zu hohe Aufwand im abgelaufenen Geschäftsjahr wird im folgenden Geschäftsjahr korrigiert, indem ein korrespondierender Ertrag gebucht wird. Sonstige Rückstellungen
13.000 € an
Bank
12.000 €
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Sonstige betriebliche Erträge
1.000 €
Übung 89: Garantierückstellungen
Die Z-AG handelt seit diesem Geschäftsjahr mit Kinderwagen. Das Modell „Tornado“ ist zwar technisch noch nicht voll ausgereift, aber zugleich der Verkaufsschlager. Insbesondere das tiefer gelegte Fahrwerk macht Probleme. Daher rechnet man im Management mit durchschnittlich 100 €/Stück für Nachbesserungen innerhalb der gesetzlichen Gewährleistungsfrist von zwei Jahren bei den bislang verkauften Tornados. Bislang wurden pro Monat kontinuierlich 250 Stück verkauft. Wie ist zu buchen? Hinweis: Abzinsungsfragen brauchen nicht untersucht zu werden. XXu Hier ist eine Garantierückstellung gemäß § 249 Abs. 1 Satz 1, 1. Alternative HGB zu bilden. Die künftigen Garantieausgaben betragen voraussichtlich 300.000 €. Allerdings fallen sie voraussichtlich nicht komplett im Folgejahr an, weil die Gewährleistungsfrist zwei Jahre beträgt. Bei kontinuierlicher Inanspruchnahme ist damit zu rechnen, dass ¼ der Garantieleistungen bereits im laufenden Geschäftsjahr zu erbringen und damit als laufender Aufwand zu buchen sind. Im zweiten (= ½) und im dritten (= ¼) Geschäftsjahr sind voraussichtlich ¾ der Garantieleistungen zu erbringen. Für sie besteht eine ungewisse Verbindlichkeit. Bei vernünftiger kaufmännischer Beurteilung (vgl. § 253 Abs. 1 Satz 2 HGB) ist daher mit einer Inanspruchnahme in Höhe von 225.000 € zu rechnen. Gewährleistungsaufwand 225.000 € an
Sonstige Rückstellungen
225.000 €
Übung 90: Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften
Die Z-AG handelt zurzeit mit Kinderwagen. Mit einem Einzelhändler wurde ein Vertrag abgeschlossen. Die Z-AG soll ihm 100 Kinderwagen der Marke „X Scream“ für 500 € netto pro Stück liefern. Bei Vertragsabschluss sah man das Geschäft durchaus positiv, da die Z-AG für die Beschaffung 30.000 € kalkuliert hat. Darüber hinaus wurden auch eigene Verwaltungs- und Vertriebskosten in Höhe von 10.000 € berechnet. Nach
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen Vertragsabschluss stellt sich jedoch heraus, dass die Beschaffung 45.000 € kostet. Hat dies Auswirkungen auf den Jahresabschluss der Z-AG? XXu Grundsätzlich nicht. Hinsichtlich des Absatzgeschäftes liegt ein schwebendes Geschäft vor und das Beschaffungsgeschäft ist noch nicht erfolgt. Allerdings droht der Z-AG aus dem Vertrag ein Verlust in Höhe von (50.000 – 45.000 – 10.000 =) 5.000 €. Daher ist gemäß § 249 Abs. 1 Satz 1, 2. Alternative HGB eine Rückstellung für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften zu bilden. Sonstiger Aufwand
5.000 € an
Sonstige Rückstellungen
5.000 €
Weiterhin Übung 90 Wie ist zu buchen, wenn im Folgejahr die Beschaffung sowie die Lieferung an den Einzelhändler erfolgt? Zahlungen erfolgen über das Bankkonto. Vernachlässigen Sie die Umsatzsteuer. XXu Zunächst ist der Einkauf gegen das Warenbestandskonto zu buchen. Warenbestand
45.000 € an
Bank
45.000 €
Dann ist der Verkauf zu buchen und zu berücksichtigen, dass laufende Verwaltungs- und Vertriebsaufwendungen angefallen sind. Bank Wareneinsatz Verwaltungs- und Vertriebsaufwand
50.000 € an 45.000 € an
Umsatzerlöse Warenbestand
50.000 € 45.000 €
10.000 € an
Bank
10.000 €
Wie zu sehen ist, ergibt sich aus dem Geschäft ein Verlust in Höhe von 5.000 €, weil dem Ertrag in Höhe von 50.000 € Aufwand in Höhe von 55.000 € gegenüber steht. Da dieser Verlust aber bereits über die Rückstellungsbildung antizipiert wurde, wird mit der erfolgswirksamen Auflösung der Rückstellung (§ 249 Abs. 2 Satz 2 HGB) der Verlust neutralisiert. Sonstige Rückstellungen
5.000 € an
Sonstige Erträge
5.000 €
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Übung 91: Außerplanmäßige Abschreibung und Rückstellungen wegen drohender Verluste
Die Z-GmbH produziert Gartenzwerge. Mit einem Baumarkt wurde in diesem Geschäftsjahr vertraglich die Lieferung von 1.000 Stück für je 11,40 € netto für das nächste Geschäftsjahr vereinbart. Die Herstellungskosten im laufenden Geschäftsjahr betragen aber 11,20 € je Gartenzwerg. Hinzu kommen noch im nächsten Geschäftsjahr Vertriebskosten in Höhe von insgesamt 1.000 €. Welche Auswirkungen hat dies auf die beiden Jahresabschlüsse? Vernachlässigen Sie die Umsatzsteuer. XXu Im aktuellen Geschäftsjahr wurden die Vorräte zunächst mit ihren Herstellungskosten (11.200 €) aktiviert. Die Vertriebskosten fallen erst im nächsten Jahr an. Der beizulegende Wert im Sinne von § 253 Abs. 4 Satz 2 HGB beträgt aber (11.400 – 1.000 =) 10.400 €. Aus dem Absatzgeschäft droht der Z-GmbH folglich ein Verlust. Dieser ist durch eine außerplanmäßige Abschreibung der Vorräte auf 10.400 € zu antizipieren. Abschreibungs aufwand
800 € an
Vorräte
800 €
Weiterhin Übung 91 Was würde sich ändern, wenn die Z-GmbH mit der Herstellung noch nicht begonnen hätte, aber eine realistische Kalkulation am Ende des aktuellen Geschäftsjahres Herstellungskosten in Höhe von 11 € pro Stück ergibt? XXu Die kalkulierten Herstellungskosten betragen insgesamt 11.000 €. Dazu kommen noch 1.000 € Vertriebskosten (nicht Bestandteil der Herstellungskosten!). Diesen Selbstkosten in Höhe von 12.000 € stehen aber nur Umsatzerlöse in Höhe von 11.400 € gegenüber. Es droht ein Verlust. Da er nicht durch eine außerplanmäßige Abschreibung antizipiert werden kann, weil noch keine Herstellung erfolgt ist, muss gemäß § 249 Abs. 1 Satz 1, 2. Alternative HGB eine Drohverlustrückstellung passiviert werden. Sonstiger Aufwand
600 € an
Sonstige Rückstellungen
600 €
Lektion 11: Periodenübergreifende Zahlungen
Übung 92: Disagio versus Zinsaufwand
Die Z-AG nimmt bei der Sparkasse Neustadt ein Darlehen über 1.000.000 € auf. Die Nominalzinskonditionen sind sehr günstig. Die Laufzeit beträgt vier Jahre (endfällig). Dafür fällt ein Disagio in Höhe von 4.000 € an. Am 02.01. wird der Auszahlungsbetrag in Höhe von 996.000 € auf das Konto der Z-AG überwiesen. Der Controller ist sich unsicher, wie er den Zahlungseingang buchen soll. XXu Dem Zahlungseingang auf dem Girokonto (996.000 €) steht ein Erfüllungsbetrag in Höhe von 1.000.000 € gegenüber. Daher darf er die 4.000 € Differenz gemäß § 250 Abs. 3 Satz 1 HGB als laufenden Zinsaufwand buchen oder alternativ als aRAP aktivieren. Alternative 1: Bank Zinsaufwand Alternative 2: Bank aRAP/Damnum
996.000 € an 4.000 € 996.000 € an 4.000 €
Darlehensverbindlichkeiten
1.000.000 €
Darlehensverbindlichkeiten
1.000.000 €
Bei Alternative 2 ist der aRAP durch jährliche Abschreibungen (Zinsaufwand an aRAP) über die Vertragslaufzeit aufzulösen. Bei beiden Alternativen führt das Disagio also zum gleichen Aufwand, allerdings in verschiedenen Perioden.
XX
Vergleiche zur Lösung aller Übungen Kudert/Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 11.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße
Lernziel Ziel der Lektion 12 ist, ein Verständnis dafür zu entwickeln, dass das Eigenkapitalkonto eine Sonderstellung in der Bilanz aufweist, weil es zum einen ein Bestandskonto ist, das erfolgsneutrale Zu- und Abgänge (Einlagen und Entnahmen) ausweist, zum anderen aber auch Erfolgsbestandteile (den Jahresüberschuss oder den Jahresfehlbetrag) aufnimmt. Darüber hinaus soll auch verdeutlicht werden, dass das Eigenkapitalkonto die unterschiedlichen gesellschaftsrechtlichen Realitäten bei Einzelunternehmen, Personengesellschaften und Kapitalgesellschaften sehr gut abbildet.
!
Leitsatz Die Eigenkapitalkonten bei verschiedenen Rechtsformen Das Eigenkapitalkonto ist ein passives Bestandskonto, über das auch Erfolge gebucht werden. Es nimmt damit in der Bilanz eine Ausnahmestellung ein: ––Zum einen finden alle erfolgswirksamen Geschäftsvorfälle durch die Übernahme des Saldos (Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag) aus dem GuV-Konto Eingang in das Eigenkapitalkonto. ––Zum anderen wird die Höhe des Eigenkapitals durch erfolgsneutrale Vorgänge geändert. Dies ist der Fall bei Einlagen und Entnahmen. Wegen der mangelnden Übersichtlichkeit kann die Buchung der Einlagen und Entnahmen direkt über das Eigenkapitalkonto unzweckmäßig sein. Deshalb wird in der Praxis bei Einzelunternehmen häufig das Konto „Privat“ eingeführt. Es ist ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos, auf dem die Einlagen und Entnahmen gebucht werden, und wird über dieses abgeschlossen. Personengesellschaften sind keine Rechtspersonen. Es gilt das Transparenzprinzip. Daher steht der Jahresüberschuss, der erzielt wird, nicht der Gesellschaft, sondern den Gesellschaftern zu. Er ist unter ihnen aufzuteilen. Die Bilanzposition Eigenkapital wird deshalb zerlegt. Jeder Gesellschafter erhält sein eigenes Eigenkapitalkonto. In der Praxis wird das Eigenkapitalkonto eines Gesellschafters oftmals in zwei Positionen unterteilt:
Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße
––Das (fixe) Kapitalkonto I weist die ursprünglich vereinbarte Beteiligung am Eigenkapital aus und kann als Schlüssel für die Gewinnverteilung dienen. ––In einem zusätzlichen (variablen) Kapitalkonto II wird der veränderliche Teil des Eigenkapitalanteils jedes Gesellschafters festgehalten. Gewinnanteile und nachträgliche Einlagen erhöhen den Stand dieses Kontos, Verlustanteile und Entnahmen mindern ihn. Die folgende Abbildung fasst den Abschluss der Konten Privat, GuV und Eigenkapital zusammen. Privatkonto Entnahmen
GuV-Konto
Einlagen
Aufwendungen
Saldo = Kapital minderungen
Saldo = Jahresüberschuss
Erträge
Eigenkapitalkonto Kapital minderungen
Anfangs kapital
Saldo = Endkapital
Jahresüberschuss
Schlussbilanzkonto Eigenkapital
Kapitalgesellschaften sind eigene Rechtspersonen. Es gilt das Trennungsprinzip. Daher steht der Jahresüberschuss, der erzielt wird, der Gesellschaft und nicht den Gesellschaftern zu. Erst aufgrund eines Gewinnausschüttungsbeschlusses können Dividendenzahlungen erfolgen. Die Gliederung des Eigenkapitals der Kapitalgesellschaften ist in § 266 Abs. 3 A. HGB dargestellt.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
?
Wissenskontrollfragen 1. Warum ist das Eigenkapitalkonto ein Bestands- und zugleich ein Erfolgskonto? 2. Was verstehen Sie unter der erweiterten Distanzrechnung? 3. Wo werden auf dem Privatkonto Einlagen und Entnahmen gebucht? 4. Das Eigenkapitalkonto eines Einzelunternehmens weist, sofern ein Privatkonto geführt wird, lediglich vier Posten aus. Welche sind das? 5. Was verstehen Sie unter dem Transparenzprinzip? 6. Warum hat bei Personengesellschaften jeder Gesellschafter ein eigenes Kapitalkonto? 7. Erläutern Sie den Sinn der Eigenkapitalkonten I und II. 8. Was verstehen Sie unter dem Trennungsprinzip? 9. Wie setzt sich das Eigenkapital von Kapitalgesellschaften zusammen? 10. Was ist ein Gewinn-oder Verlustvortrag?
zu 1. Das Eigenkapitalkonto ist ein Passivkonto in der Bilanz; daher ist es ein Bestandskonto. Auf ihm werden bei Einzelunternehmen und Personengesellschaften Einlagen und Entnahmen (erfolgsneutral) gebucht. Es hat aber zum Teil auch den Charakter eines Erfolgskontos, weil der Saldo des GuV-Kontos, nämlich der Jahresüberschuss oder der Jahresfehlbetrag auf ihm gebucht wird. zu 2. Durch die Distanzrechnung kann der Erfolg (Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag) einer Periode retrograd ermittelt werden,
Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße indem man das Eigenkapital zum Ende des Geschäftsjahres mit dem Eigenkapital zu Beginn des Geschäftsjahres (= Ende des Vorjahres) vergleicht. Da das Eigenkapital aber gegebenenfalls durch Entnahmen gemindert oder durch Einlagen erhöht wurde, müssen die Entnahmen wieder addiert und die Einlagen subtrahiert werden, um den zutreffenden Erfolg zu ermitteln (= erweiterte Distanzrechnung). Eigenkapital 31.12.02 ./.
Eigenkapital 31.12.01
+
Entnahmen in 02
./.
Einlagen in 02
=
Erfolg in 02
zu 3. Das Privatkonto ist ein Unterkonto des Eigenkapitalkontos. Das Eigenkapitalkonto wiederum ist ein passives Bestandskonto. Und auf passiven Bestandskonten werden die Abgänge (hier: Entnahmen) im Soll und die Zugänge (hier: Einlagen) im Haben gebucht. Das Privatkonto wird abgeschlossen, indem der Saldo an das Eigenkapitalkonto gebucht wird. zu 4. Es sind –– der Anfangsbestand, –– der Jahresüberschuss oder –fehlbetrag, –– der Saldo aus Einlagen und Entnahmen –– sowie der Endbestand. zu 5. Personengesellschaften sind keine Rechtspersonen. Daher steht der Jahresüberschuss, der erzielt wird, nicht ihnen, sondern unmittelbar den Gesellschaftern zu. Er ist unter ihnen aufzuteilen. Man schaut also durch die Personengesellschaft durch (sie ist transparent), direkt auf die Gesellschafter. Dies nennt man Transparenzprinzip. zu 6. Da Personengesellschaften transparent behandelt werden, die Gewinnanteile also unmittelbar den Gesellschaftern zustehen, hat
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS auch jeder Gesellschafter sein eigenes Eigenkapitalkonto. Er kann dann entscheiden, ob er seinen Gewinnanteil ganz oder teilweise entnimmt oder im Unternehmen belässt. Daher können sich die Eigenkapitalkonten der Gesellschafter der Höhe nach stark unterscheiden. zu 7. In den Gesellschaftsverträgen von Personengesellschaften wird häufig vereinbart, dass sich der Anteil eines Gesellschafters am Jahresüberschuss nach der ursprünglich vereinbarten Höhe der Eigenkapitalanteile bemisst. Darüber hinaus erfolgende Einlagen und Gewinnanteile, die nicht entnommen werden, werden nur noch zu einem vereinbarten Satz, zum Beispiel mit 4 %, verzinst. Hierfür wird der Eigenkapitalanteil eines Gesellschafters in zwei Positionen festgehalten: Ein so genanntes fixes Kapitalkonto oder Kapitalkonto I misst die ursprünglich vereinbarte Beteiligung am Eigenkapital und dient als Bemessungsgrundlage für die Gewinnverteilung. In einem zusätzlichen variablen Kapitalkonto oder Kapitalkonto II wird der veränderliche Teil des Eigenkapitalanteils jedes Gesellschafters festgehalten. Gewinnanteile und nachträgliche Einlagen erhöhen den Stand dieses Kontos, Verlustanteile und Entnahmen mindern ihn. Bei Kommanditgesellschaften ist das Haftungskapital der Kommanditisten auf eine bestimmte Einlage begrenzt. Wenn sich das Eigenkapital eines Kommanditisten erhöht (durch weitere Einlagen oder Anteile am Jahresüberschuss), so wird auch aus diesem Grund regelmäßig zwischen Eigenkapitalkonto I (die haftende Einlage) und Eigenkapitalkonto II (der variable Teil) differenziert. zu 8. Da die Kapitalgesellschaft eine eigene Rechtsperson ist, steht ihr (und nicht den Gesellschaftern!) der Jahresüberschuss zu. Damit aus dem Gewinn der GmbH oder AG eine Dividende (Gewinnausschüttung) an die Gesellschafter wird, muss die Gesellschafterversammlung über die Gewinnverwendung beschließen. Rechtlich sind also die Gesellschafts- und die Gesellschafterebene zu trennen. Daher spricht man auch vom Trennungsprinzip. zu 9. Die Eigenkapitalbestandteile sind in der Bilanzgliederung des § 266 HGB unter Abs. 3 A. dargestellt.
Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße Kapitalgesellschaften besitzen ein der Höhe nach fixiertes Mindestkapital (das Gezeichnete Kapital), das eine gesetzlich bestimmte Grenze nicht unterschreiten darf (50.000 € bei der AG, 25.000 € bei der GmbH). Das Gezeichnete Kapital der AG bezeichnet man auch als Grundkapital, das der GmbH als Stammkapital. Führen die Gesellschafter der Kapitalgesellschaft weiteres Kapital zu, so wird dieses in der Kapitalrücklage erfasst. Gezeichnetes Kapital und Kapitalrücklagen speisen sich also aus Mitteln, die die Gesellschafter der Gesellschaft zur Verfügung stellen. Daneben gibt es die Gewinnrücklagen. Hier werden Jahresüberschüsse, die nicht ausgeschüttet, sondern thesauriert wurden, erfasst. Sie speisen sich also nicht aus Mitteln, die die Gesellschafter in die Gesellschaft einbringen, sondern aus solchen, die die Gesellschaft erwirtschaftet hat. Sie werden danach unterteilt, ob ihre Bildung auf einer gesetzlichen Verpflichtung beruht, ob die Satzung (= Gesellschaftsvertrag) der Kapitalgesellschaft ihre Bildung fordert oder ob sie „freiwillig“ gebildet worden sind. Darüber hinaus umfasst das Eigenkapital auch noch den Gewinnvortrag beziehungsweise den Verlustvortrag sowie den Jahresüberschuss oder Jahresfehlbetrag. zu 10. Ein Gewinn- oder Verlustvortrag entsteht, wenn im vorherigen Geschäftsjahr (ganz oder teilweise) nicht über die Verwendung des Jahresüberschusses entschieden oder wenn ein Jahresfehlbetrag nicht ausgeglichen wurde.
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Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 12.
Übungen
Übung 93: Einlagen und Entnahmen
Das Eigenkapital des Einzelunternehmers X beträgt zum 31.12. des Vorjahres 520.000 €. Im laufenden Geschäftsjahr fallen folgende Geschäftsvorfälle an: 1. X schenkt seinem Freund 5.000 € in bar. Den Betrag entnimmt er aus der Kasse des Unternehmens.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS 2. X erhält eine Erstattung vom Finanzamt für zu viel bezahlte Einkommensteuer in Höhe von 4.200 €. Die Zahlung erfolgt auf das betriebliche Bankkonto. 3. X überweist 1.000 € Miete für seine Dachgeschosswohnung vom betrieblichen Bankkonto. Die gesamten Aufwendungen der Periode betragen 280.000 €, die gesamten Erträge 350.000 €. Wie lauten die Buchungssätze, wenn ein Privatkonto eingerichtet wird? Zeigen Sie die laufenden Buchungen und die Abschlussbuchungen. Stellen Sie außerdem das Privat-, das GuV- sowie das Eigenkapitalkonto dar. XXu Die Sachverhalte 1. bis 3. stellen Entnahmen beziehungsweise Einlagen dar und werden daher zunächst über das Privatkonto gebucht. Beachten Sie: Beim Privatkonto gibt es weder Anfangs- noch Endbestände (aber natürlich den Saldo). 1. Hier liegt offensichtlich eine private Verwendung von betrieblichen liquiden Mitteln vor. Privat
5.000 € an
Kasse
5.000 €
2. Der zweite Sachverhalt ist etwas tricky; Sie kennen ihn aber bereits aus Lektion 2. Wenn X seine Einkommensteuer von einem betrieblichen Bankkonto überweisen würde, läge eine Privatentnahme vor, weil die Steuer sein Privatvergnügen und kein betrieblicher Aufwand ist. Er ist steuerpflichtig und nicht das Unternehmen. Zahlt nun das Finanzamt die zu viel erhobene Einkommensteuer an X zurück, ist dies dann auch sein Privatvergnügen. Wenn die Zahlung auf das betriebliche Bankkonto erfolgt, liegt folglich eine Einlage des X vor. Bank
4.200 € an
Privat
4.200 €
3. Dieser Sachverhalt ist wiederum einfach; es ist eine Privatentnahme. Privat
1.000 € an
Bank
1.000 €
Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße 4. Anschließend sind das Privatkonto sowie die Erfolgskonten abzuschließen, indem der Saldo des Privatkontos unmittelbar an das Eigenkapitalkonto gebucht wird und die Erfolgskonten über das GuVKonto (hier zur Vereinfachung zusammengefasst) gebucht werden. Dann wird der Jahresüberschuss als Saldo des GuV-Kontos an das Eigenkapitalkonto gebucht. Eigenkapital S
1.800 € an
Privatkonto H
1) Kasse 3) Bank
5.000 2) Bank 1.000 4) EK
4.200 1.800
6.000
6.000
Privat
S
1.800 € GuV-Konto H
5) Aufwendungen 280.000 5) Erträge 350.000 6) EK 70.000 350.000
350.000
5. Es werden die Aufwands- und Ertragskonten abgeschlossen. Diverse Ertragskonten 350.000 € an GuV-Konto 350.000 € GuV-Konto 280.000 € an Diverse Aufwandskonten 280.000 € 6. Das GuV-Konto wird über das Eigenkapitalkonto abgeschlossen. GuV-Konto
70.000 € an
Eigenkapital
70.000 €
7. Letztlich wird das Eigenkapitalkonto abgeschlossen, indem der Endbestand an das Schlussbilanzkonto gebucht wird. Eigenkapital
588.200 € an
SBK
588.200 €
Aufgrund des Unterkontos Privatkonto wird das Eigenkapitalkonto sehr übersichtlich. Ausgehend vom Anfangsbestand ergeben sich nur zwei Änderungen, nämlich der Zugang durch den Jahresüberschuss sowie der Abgang durch den Saldo aus Privateinlagen und Privatentnahmen und so auch der Endbestand. S 4) Privat 7) SBK
EK-Konto H 1.800 EBK 520.000 588.200 6) GuV 70.000 590.000
590.000
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS
Übung 94: Sachentnahme
X betreibt einen Einzelhandel mit Autoersatzteilen. An seinem Hochzeitstag entnimmt er einen Sportauspuff aus dem Warenlager, um ihn seiner Frau zu schenken. X hatte den Auspuff für 500 € (plus 19 % Umsatzsteuer) erworben. Der übliche Verkaufspreis liegt bei 600 € (plus Umsatzsteuer). Wie würden Sie diesen Sachverhalt buchen? Gehen Sie dabei auch auf die Bewertung und die Umsatzsteuer ein. XXu Dass eine Privatentnahme vorliegt, ist klar. Unklar ist aber, ob sie mit den Anschaffungskosten oder mit dem üblichen Verkaufspreis (= Marktpreis) zu bewerten ist. Während die Bewertung von Sachentnahmen in der Steuerbilanz gemäß § 6 Abs. 1 Nr. 4 Satz 1 EStG zwingend zum Teilwert zu erfolgen hat (Definition in § 6 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG), schweigt sich das HGB über die Bewertung im handelsrechtlichen Jahresabschluss aus. In der Literatur und Praxis werden beide Ansichten vertreten: Zum einen könnte man argumentieren, dass die Bewertung der Entnahme zum Marktpreis zu einer Gewinnrealisation führen würde. Damit ließe sich aber Bilanzkosmetik betreiben, indem zum Ende des Geschäftsjahres noch ein paar Vermögensgegenstände entnommen werden, um so den Jahresüberschuss zu erhöhen. Dies spricht für die Bewertung mit den Anschaffungskosten. Andererseits soll eine Entnahme so behandelt werden, als ob ein fremder Dritter den Vermögensgegenstand erwerben würde (Ersatzrealisation). Er muss auf die Entnahme auch Umsatzsteuer zahlen. Dies spricht für die Bewertung zum Marktwert. Der zweiten Ansicht wird hier gefolgt. Damit wird die Privatentnahme im Grunde wie ein Warenverkauf behandelt, mit der Ausnahme, dass die Warenabgabe unentgeltlich erfolgt und über das Privatkonto gebucht wird. Privat
714 € an
Wareneinsatz
500 € an
Warenverkauf USt Warenbestand
600 € 114 € 500 €
Bei Bewertung der Entnahmen zu Anschaffungskosten wäre alternativ zu buchen: Privat
595 € an
Warenentnahmen USt
500 € 95 €
Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße Das Konto „Warenentnahmen“ ist ein Ertragskonto zur Neutralisierung des Wareneinsatzes. Wareneinsatz
500 € an
Warenbestand
500 €
Übung 95: Körperschaftsteuererstattung
Die Z-GmbH bekommt vom Finanzamt einen erfreulichen Brief. Für das letzte Geschäftsjahr erhält sie eine Körperschaftsteuererstattung. Der Leiter des Rechnungswesens ist sich unsicher, ob er eine Einlage buchen muss. Und Sie? XXu Es liegt keine Einlage vor. Diese wäre zum Beispiel gegeben, wenn das Finanzamt die Einkommensteuer eines Gesellschafters auf das Konto der GmbH erstatten würde. Die GmbH ist hier aber selbst der Steuerpflichtige. Da sie auch keinen Privatbereich hat, ist die Erstattung als Ertrag zu buchen. Das ist auch sachgerecht, weil die (zu hohe) Körperschaftsteuer vorher als Aufwand gebucht wurde. Die Ertragsbuchung korrigiert dies.
Übung 96: Gewinnverteilung bei der OHG
Die Freunde X, Y und Z haben vor vier Jahren gemeinsam eine OHG gegründet, die mit gebrauchten Handys handelt. Im Gesellschaftsvertrag wurde vereinbart, dass der Jahresüberschuss nach Köpfen verteilt wird. Als Startkapital hatte jeder Gesellschafter 5.000 € in die OHG eingelegt. Es wurde ebenfalls vereinbart, dass die Eigenkapitalkonten der Gesellschafter nicht weniger als diese 5.000 € ausweisen sollen. Inzwischen hat das Unternehmen stark expandiert und wirft eine sehr ordentliche Rendite ab. Während X seine Gewinnanteile bislang zum größten Teil im Unternehmen ließ, und damit die Expansion wesentlich finanzierte, haben Y und Z ausgiebig Entnahmen getätigt, um ihren ausschweifenden privaten Konsum zu finanzieren. Dies findet X, anders als Y und Z, inzwischen nicht mehr witzig. Was würden Sie empfehlen, um die Spannungen zwischen den (ehemaligen) Freunden abzubauen? Welche buchhalterischen Änderungen sollte man vornehmen? XXu Rechnungswesen ist die modellhafte Abbildung der betrieblichen Realität. Zunächst sollte die Realität geändert werden und erst dann kann man sich über deren Abbildung verständigen.
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Wenn X seine Gewinnanteile regelmäßig im Unternehmen lässt, während Y und Z fleißig Entnahmen tätigen, ist sein Eigenkapitalkonto im Laufe der Jahre sicher gut gewachsen, während bei Y und Z noch immer die 5.000 € stehen werden. Angemessen wäre, dass X für das Kapital, das er dem gemeinsamen Unternehmen dauerhaft zur Verfügung stellt, eine angemessen Vergütung (zum Beispiel als „Gewinnvorab“) erhält. Dafür müsste zunächst die Gewinnverteilungsklausel im Gesellschaftsvertrag geändert werden. Zudem sollte die Bilanz künftig für jeden Gesellschafter zwei Kapitalkonten ausweisen (Kapitalkonten I und II). Während auf dem Kapitalkonto I die fixe Einlage in Höhe von 5.000 € steht, sollten über das Kapitalkonto II die Gewinn- beziehungsweise Verlustzuweisungen sowie die Einlagen und Entnahmen gebucht werden. Dann könnte der Anfangs- oder Endbestand des Kapitalkontos mit einem „Gewinnvorab“ (zum Beispiel 5 %) verzinst werden. Wenn sich Y und Z weigern sollten, den Gesellschaftsvertrag zu ändern, könnte X sein Kapitalkonto durch Entnahmen weitgehend leer räumen (Voraussetzung: hinreichende liquide Mittel im Unternehmen) und ihnen vorschlagen, diese Mittel als Darlehen zur Verfügung zu stellen. Hierfür würde er selbstverständlich angemessene Zinsen verlangen …
Übung 97: Bilanzierung der Gewinnverteilung bei der KG
X, Y und Z aus Übung 96 haben ihre OHG in eine KG umgewandelt. X ist Komplementär und allein zur Geschäftsführung befugt. Y und Z sind Kommanditisten mit einer Kommanditeinlage in Höhe von je 10.000 €. Der Gesellschaftsvertrag sieht hinsichtlich der Gewinnverteilung vor, dass die Kommanditeinlagen mit 5 % zu verzinsen sind, X für seine Geschäftsführungstätigkeit und Haftung vorab 100.000 € erhält und der Rest zwischen X, Y und Z nach Köpfen verteilt wird. Der Jahresüberschuss des abgelaufenen Geschäftsjahres beträgt 200.000 €. Wie ist er zu verteilen? Wie wird die Gewinnverteilung gebucht?
Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße XXu Die Gewinnverteilung ermittelt sich wie folgt: Jahresüberschuss davon X davon Y davon Z Rest davon X davon Y davon Z Rest
200.000 € 100.000 € 500 € 500 € 33.000 € 33.000 € 33.000 €
101.000 € 99.000 €
99.000 € 0 €
Die Gewinnanteile werden für Y und Z auf deren Eigenkapitalkonten II gebucht. Für X ist eigentlich kein Eigenkapitalkonto II erforderlich, weil er keine Mindesteinlage getätigt hat und auch keine spezielle Verzinsung für darüber hinaus gehendes Eigenkapital erhält. GuV-Konto
200.000 € an
Eigenkapital X Eigenkapital II Y Eigenkapital II Z
133.000 € 33.500 € 33.500 €
Bedenken Sie: Y und Z sind als Kommanditisten eigentlich nur verpflichtet, ihre Haftungseinlagen zur Verfügung zu stellen (hier je 10.000 €). Wenn sie nun Gewinnanteile zugewiesen bekommen und diese nicht sofort entnehmen, könnte man dies ökonomisch auch so interpretieren, als ob sie dem Unternehmen Darlehen zur Verfügung stellen würden, weil sie vorübergehend auf Geld verzichten, das ihnen zusteht. Daher wird zum Teil auch gefordert, dass die Eigenkapitalkonten II als Darlehenskonten geführt werden.
Übung 98: Tätigkeits- und Haftungsvergütung als Aufwand
An der X-GmbH und Co. KG sind X als Kommanditist und die X-GmbH als Komplementär beteiligt. Die Einlage des X in die KG beträgt 1.000.000 €, die GmbH hat keine (!) Einlage getätigt. Dafür erhält die GmbH aber von der KG jährlich eine Haftungs- und eine Tätigkeitsvergütung in Höhe von
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS 5.000 € beziehungsweise 95.000 €. Diese Vergütungen wurden bei der KG als Aufwand gebucht und nach Ablauf des Geschäftsjahres an die GmbH ausgezahlt. Der Jahresüberschuss der KG beträgt 200.000 €. Die Gewinnverteilung soll entsprechend dem Gesellschaftsvertrag so erfolgen, dass zunächst die Leistungen der Komplementärin aufwandswirksam zu vergüten sind und der Rest dem Kommanditisten als Gewinn zugewiesen wird. Welche Auswirkungen haben die Abreden im Gesellschaftsvertrag auf die Bilanzierung bei der KG und bei der GmbH? XXu In Deutschland ist es tatsächlich gesellschaftsrechtlich zulässig, dass die Komplementär-GmbH ohne eigene Einlage an einer KG beteiligt ist. Dafür erhält sie in der Regel eine Haftungsvergütung, weil sie als Komplementär der Vollhafter der KG ist. Zudem ist gesetzlich vorgesehen (aber dispositives Recht), dass die Komplementärin der KG deren Geschäfte führt. Daher ist es auch angemessen, dass die GmbH dafür eine Vergütung erhält. Ob die Haftungs- und Tätigkeitsvergütungen als Gewinnvorab oder als Entgelt für eine besondere (schuldrechtliche) Leistung anzusehen sind, wird in der Literatur und Praxis kontrovers gesehen. Die herrschende Meinung ist, dass ein Wahlrecht besteht: Entweder die KG bucht die Vergütungen als Aufwand oder sie werden auf Ebene der KG als Gewinnvorab behandelt. Die erste Alternative wurde von der X-GmbH und Co. KG gewählt. Damit ist die Lösung einfach: Auf Ebene der KG wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von 200.000 € erzielt. Dieser steht entsprechend dem Gesellschaftsvertrag allein dem Kommanditisten X zu und ist seinem Eigenkapitalkonto II zuzuschreiben. Die Tätigkeitsvergütung und die Haftungsvergütung wurden bereits bei der KG als Aufwand gebucht. Sie stehen der GmbH zu. Da die Zahlung erst nach Ablauf des Geschäftsjahres erfolgt, ist der Aufwand gegen eine Verbindlichkeit gegenüber der GmbH zu buchen. Personalaufwand
95.000 € an
Haftungsaufwand
5.000 € an
GuV-Konto
200.000 € an
Sonstige Verbindlichkeiten 95.000 € Sonstige Verbindlichkeiten 5.000 € Eigenkapital II X 200.000 €
Die Zahlung der Vergütungen führt im Folgejahr bei der KG lediglich zu einer Bilanzverkürzung, wenn die Verbindlichkeiten per Banküberweisungen getilgt werden.
Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße Bei der GmbH sind korrespondierend mit Ablauf des Geschäftsjahres zwei Forderungen entstanden. Zum 31.12. sind also zu buchen: Sonstige Forderung 95.000 € an Sonstige Forderung
5.000 € an
Sonstiger betrieblicher Ertrag 95.000 € Sonstiger betrieblicher Ertrag 5.000 €
Wenn die Zahlung erfolgt, werden anschließend die Forderungen erfolgsneutral ausgebucht (Bilanzverkürzung).
Übung 99 (fast wie Übung 98): Tätigkeits- und Haftungsvergütung als Gewinnvorab
An der X-GmbH und Co. KG sind X als Kommanditist und die X-GmbH als Komplementär beteiligt. Die Einlage des X in die KG beträgt 1.000.000 €, die GmbH hat keine (!) Einlage getätigt. Dafür erhält die GmbH aber von der KG jährlich eine Haftungs- und eine Tätigkeitsvergütung in Höhe von 5.000 € beziehungsweise 95.000 €. Diese Vergütungen wurden nach Ablauf des Geschäftsjahres an die GmbH ausgezahlt, aber bei der KG nicht als Aufwand gebucht. Der Jahresüberschuss der KG beträgt 300.000 €. Die Gewinnverteilung soll entsprechend dem Gesellschaftsvertrag so erfolgen, dass zunächst die Leistungen der Komplementärin zu vergüten sind und der Rest dem Kommanditisten zugewiesen wird. Welche Auswirkungen haben die Abreden im Gesellschaftsvertrag auf die Bilanzierung bei der KG und bei der GmbH? XXu Auf Ebene der KG wurde ein Jahresüberschuss in Höhe von 300.000 € erzielt. Dieser steht den Gesellschaftern zu und ist ihren Eigenkapitalkonten zuzuschreiben. Die Tätigkeitsvergütung und die Haftungsvergütung sind Gewinnanteile, die der GmbH zustehen (100.000 €), der Rest des Jahresüberschusses (200.000 €) geht an X. GuV-Konto
300.000 € an Eigenkapital GmbH 100.000 € Eigenkapital II X 200.000 €
Mit Ablauf des Geschäftsjahres ist bei der GmbH (analog zu Übung 98) eine Forderung entstanden. Die Buchung bei der GmbH zum 31.12. lautet also: Sonstige Forderung 100.000 € an Beteiligungsertrag 100.000 €
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Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS Wenn die Zahlung erfolgt, wird anschließend die Forderung ausgebucht. Auf Ebene der KG ist dies eine Entnahme der GmbH, die über deren Eigenkapitalkonto in der KG (oder falls vorhanden: über ihr dortiges Privatkonto) gebucht wird. Eigenkapital GmbH 100.000 € an Bank
100.000 €
Übung 100: Bilanzierung der Gewinnausschüttung bei einer GmbH
X ist Alleineigentümer der X-GmbH. Die GmbH hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 200.000 € erzielt. Er fasst bereits am 01.01. den Beschluss, dass 160.000 € auszuschütten sind und der Rest des Gewinns thesauriert werden soll. Wie ist zu buchen? XXu Zunächst ist der Jahresüberschuss aus der GuV in das Eigenkapital der GmbH zu buchen. Hierfür wird zunächst das Unterkonto Jahresüberschuss angesprochen (vgl. § 266 Abs. 3 A. V. HGB). GuV-Konto
200.000 € an Jahresüberschuss
200.000 €
Damit hat sich durch den Jahresüberschuss das Eigenkapital der GmbH erhöht. Anschließend wird der Jahresüberschuss auf das (vorübergehende) Konto Gewinnverwendung gebucht. Jahresüberschuss
200.000 € an Gewinnverwendung 200.000 €
Aufgrund des Gewinnverwendungsbeschlusses werden 160.000 € an den Gesellschafter X als Dividende ausgeschüttet und der Rest in die Gewinnrücklage eingestellt (= thesauriert). Gewinnverwendung 200.000 € an Bank Gewinnrücklage
Übung 101: Gewinnausschüttung bei einer Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
160.000 € 40.000 €
X ist Alleineigentümer einer Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt). Die Gesellschaft weist ein Stammkapital in Höhe von 5.000 € aus und hat im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Jahresüberschuss in Höhe von 20.000 € erzielt. X fasst am 01.01. den Beschluss, dass 16.000 €
Lektion 12: Das Eigenkapital als Saldogröße auszuschütten sind und der Rest des Gewinns thesauriert werden soll. Was ändert sich zur vorhergehenden Übung? XXu Grundsätzlich könnte die Lösung wie bei Übung 100 aussehen. Allerdings ist bei der UG (h.b.), die auch Mini-GmbH genannt wird, zu berücksichtigen, dass sie, dafür dass ihr Stammkapital beliebig gering sein darf, 25 % ihres Jahresüberschusses in die Gewinnrücklage einstellen muss. Wenn dann (irgendwann) diese Rücklage und das Stammkapital gemeinsam mindestens 25.000 € betragen, können die Gesellschafter einen Kapitalerhöhungsbeschluss fassen und so die Gewinnrücklage in Stammkapital umwandeln. Erst dann darf die UG (h.b.) in eine „erwachsene“ GmbH umfirmiert und über die künftige Gewinnverwendung ohne rechtliche Einschränkung entschieden werden. Für den oben dargestellten Fall bedeutet dies, dass die Gesellschaft höchstens 15.000 € (= 75 % des Jahresüberschusses) ausschütten darf.
Übung 102: Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag
Die Z-GmbH weist zum 31.12. (Abschlussstichtag) in ihrer Bilanz folgendes Eigenkapital aus: A. Eigenkapital I. III.
Stammkapital Gewinnrücklagen
100.000 € 50.000 €
Im folgenden Geschäftsjahr wird ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 200.000 € erzielt. Wie wird das Eigenkapital zum Ende des Geschäftsjahres ausgewiesen? XXu Durch den Jahresfehlbetrag ist die Z-GmbH bilanziell überschuldet. Es entsteht ein „negatives“ Eigenkapital; die Schulden sind also höher als das bilanzierte Vermögen. Da in der Bilanz keine negativen Positionen ausgewiesen werden, ist gemäß § 268 Abs. 3 HGB auf der Aktivseite (!) ein Posten „Nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag“ auszuweisen. Die Bilanz ist eine modellhafte Abbildung der betrieblichen Realität; und diese sieht trostlos aus. Die Z-GmbH muss zusätzlich zum Jahresabschluss
189
190
Das Bilanzrecht nach HGB und IAS/IFRS einen so genannten Überschuldungsstatus aufstellen. Er entspricht im Wesentlichen einer Bilanz. Allerdings werden die Vermögensgegenstände dort zu Marktwerten ausgewiesen. Damit können also eventuell vorhandene stille Reserven aufgedeckt werden. Möglicherweise sind die stillen Reserven höher als der Fehlbetrag. Wenn aber dennoch ein negatives Eigenkapital ausgewiesen wird, ist in der Regel ein Insolvenzantrag die Folge (vgl. auch § 19 InsO). Lediglich wenn eine solide Fortführungsprognose gestellt werden kann, ist der Insolvenzantrag vermeidbar.
XX
Zur Beantwortung aller Wissenskontrollfragen vergleiche Kudert/ Sorg: Rechnungswesen – leicht gemacht ®, Lektion 12.
Drei Wünsche
***
Uns bleiben nur noch drei Wünsche übrig: XXWir wünschen Ihnen, dass Sie sich mit unserem Übungsbuch die Grundlagen des Rechnungswesens leicht und mit viel Spaß erarbeiten konnten. XXWir wünschen Ihnen, dass Sie das Buch nochmals lesen und darüber staunen, welche Informationen darin enthalten sind, die Ihnen beim ersten Lesen gar nicht aufgefallen sind. XXWir wünschen Ihnen, dass Sie Ihre Rechnungswesenklausur souverän bestehen.
191
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Sachregister
A
abgeleitete steuerliche Buchführungspflicht 34 abgezinste Cashflows 23 abnutzbares Anlagevermögen 144 Abnutzung 128 f, 144 Abschluss der Erfolgskonten 44 f, 58 ff, 119 f Abschlussbuchung 94 f, 180 Abschlussstichtag 80 f, 84, 157 ff Abschreibungsbasis 127 Abschreibungsplan 129 ff Abschreibungsverfahren 128 f Abschreibungswahlrecht 84 Abschreibungswechsel 130 Absetzung für Abnutzung (AfA) 81 ff, 83, 117, 127 Abzinsungsfaktor 23 Aktive Bestandskonten 35 aktiver Rechnungsabgrenzungsposten 157 Aktivierungswahlrecht 92 f Aktiv-Passiv-Mehrung 93 Aktiv-Passiv-Minderung 93 Aktivseite 35, 189 Aktivtausch 35, 42 Allphasen-NettoUmsatzsteuer 94, 100 Altersversorgung 111 andere aktivierte Eigenleistung 113 Anhang 67, 69 Anlagevermögen 69, 73 Ansatzgrundsatz 82 Anschaffungsausgaben 94 Anschaffungskosten 94 Anschaffungskostenprinzip 148, 151 f Anschaffungsnebenkosten 95 Anschaffungspreis 96 Anschaffungspreisminderungen 94, 96
Anzahlung 159 aRAP 157, 159 arithmetisch- degressive Abschreibung 133 Asset Deal 90 Aufwand 20, 25 Aufwandsarten 175 f, 149 Aufwandskonten 181 Aufwandsrealisation 87 Aufwandsrealisationsprinzip 83, 161 Aufwandsrückstellungen 158, 162 Aufwandsstellen 75 f, 149 Ausfallprozentsatz 150 Ausgabe 20, 25 Ausgangsumsatzsteuer 94 Ausschüttungsbemessungsfunktion 24 Ausschüttungssperre 93 Außenverpflichtung 158, 161 f außerplanmäßige Abschreibung 81, 147, 162 Auszahlung 20, 24 f
B
Bearbeitungsgebühr 161 beizulegender Wert 147, 149 Beleg 34 Benchmarking 75 Bereitstellungsprovision 161 Beschreibungsmodell 14 Bestandserhöhung 113 Bestandsgrößenvergleich 44 Bestandskonto 35, 174, 176 Bestandsminderung 113 f Bestandsveränderungen 75 Bestätigungsvermerk 70 Beteiligung 90 Betriebsergebnis 117 f, 122 f, 125 f Bewertungsgrundsatz 82 Bilanz 33, 70 Bilanzgliederung 159 f
Sachregister Bilanzidentität 46 Bilanzierungswahlrecht 149 Bilanzrecht 13, 66 ff Bilanzrichtlinie 68 Bilanzverkürzung 43 Bilanzverlängerung 43 BilMoG 89 Boni 96 Börsen- oder Marktpreis 149 Branchenvergleich 15 Bruttomethode 96 Buchführung 32, 34 Buchführungspflicht 34 Buchhaltung 34 Buchung von Forderungen aus L. u. L. 152 ff Buchungssatz 36 Buchungsschema 65 Buchwert 81
C
Cashflow 23
D
Damnum 161 Darlehenszinsen 160 dauernde Wertminderung 147, 149 derivativer Geschäftswert 85 Dienstleistungsunternehmen 16 Disagio 161 Diskontierungsfaktor 23 Distanzrechnung 176 f Dividende 24, 178 Dokumentationsfunktion 24, 32 doppelte Buchführung 32 Drohverlustrückstellungen 83, 158, 162 Dubiose 147 f, 150
E
Eigenkapital
25, 35, 174
Eigenkapitalbeschaffung 71 Eigenkapitalspiegel 67, 70 Eigentumsvorbehalt 86 einheiltliches Rechnungslegungssystem 71 Einheitstheorie 70 Einkommen 18 Einlagen 174, 176 f Einnahme 25 Einstandspreis 96 einwandfreie Forderungen 149 Einzahlung 20, 24 f Einzelabschluss 20 ff, 26 f, 72 Einzelbewertung 150 Einzeljahresabschluss 70 Einzelunternehmen 174 Einzelwertberichtigung 88 Endbestand 238, 44 ff, 177 Entnahmen 20, 174, 176 f Entscheidungsmodell 14 Entwicklungsausgaben 92 Erfolg 46 Erfolgsermittlung 44 Erfolgskonten 44 erfolgsneutrale Geschäftsvorfälle 44, 176 erfolgswirksame Buchungen 44 erfolgswirksame Geschäftsvorfälle 44 Erfüllungsbetrag 89, 173 erhaltene Anzahlungen 157 erhaltene Skonti 103 Erläuterungsfunktion 69 Eröffnungsbilanz 44 f Eröffnungsbilanzkonto 44 f Eröffnungsbuchungen 45 Ersatzrealisation 182 Ertrag 20, 25, 157 Ertragskonten 44, 58 Ertragslage 68, 82 Ertragsrealisation 87
193
194
Sachregister Ertragsrealisationsprinzip 83 Ertrags- und Vermögenslage 15 Ertragsteuern 167 Ertragswert 23, 81, 85 Erwartungslücke 78 erweiterte Distanzrechnung 177 Europäisierung 66, 68 externe Faktoren 16 externes Rechungswesen 22
F
Fertigerzeugnisse 16 Fertigfabrikat 111 Fertigungseinzelkosten 111 Fertigungsgemeinkosten 111 Finanzanlagen 148 f finanzielles Gleichgewicht 23 Finanzierungsausgaben 15 f, 111 f Finanzierungskultur 71 Finanzlage 24, 78 Finanzplanung 20, 22, 24 finanzwirtschaftlicher Bereich des Unternehmens 15 Firmenwert 81, 85 fixes Kapitalkonto 178 Forderungen 18 f Forschungsausgaben 92 Forschungskosten 111 Fremdkapital 15 Fremdkapitalgeber 15
G
Garantierückstellungen 162, 170 Garantieverpflichtung 26 Geldschuld 160 Geldströme 15 Geldvermögen 25 geleistete Anzahlungen 157 Gemeinkosten 111, 115 f gemildertes Niederstwertprinzip 84, 147, 149, 152
gemischtes Verfahren der Forderungsbewertung 150 gemischtes Warenkonto 96 geometrisch-degressive Abschreibung 130, 132 Gesamtkostenverfahren 113 Geschäfts- oder Firmenwert 81, 85 Geschäftsbeziehungen 70 Geschäftsvorfälle 44, 174 Geschäftswert 85, 150 Gesellschaftsvertrag 178 f getrenntes Warenkonto 94, 96 Gewährleistungsaufwand 169 gewährte Skonti 103 Gewinn 36 f, 71, 80 Gewinnrealisationszeitpunkt 19 Gewinnrücklage 179 Gewinn- und Verlustkonto 44, 46 Gewinn- und Verlustrechnung 44 Gewinnausschüttung (AG, GmbH, UG) 175, 178, 188 Gewinnthesaurierung 24 Gewinnverteilung (OHG, KG) 27, 175, 183 ff Gewinnverwendung 178 Gewinnverwendungsbeschluss 27, 188 Gewinnvorab 184 Gewinnvortrag 179 Gezeichnetes Kapital 179 Gläubiger 18 Gläubigerschutz 71 Globalisierung 66, 68 GmbH&Co. KG 72 Größenklassen 76 f Grundgleichung der Bilanz 33, 35 Grundkapital 179 Grundsatz der Pagatorik 24 Grundsatz der wirtschaftlichen Betrachtungsweise 80, 84
Sachregister Grundsätze ordnungsmäßiger Buchführung
80
K
IASB 71 IFRS 71 Illiquidität 28 immaterielle Vermögensgegenstände 92 Imparitätsprinzip 80, 83, 162 Industrialisierung 66, 68 Industrieunternehmen 16 Informationsfunktion 24 Insolvenzantrag 190 Insolvenzrisiko 28 Insolvenzursachen 28 Internes Rechnungswesen 21 f Inventar 33 f Inventur 33 Investition 21, 23 Investitionsrechnung 20 f, 23 Istkosten 23
Kapital 23, 33, 35 Kapitalflussrechnung 67, 70 Kapitalgesellschaften 24, 69, 175 Kapitalkonto I, II 175 Kapitalmarkt 15 kapitalmarktorientierte Unternehmen 26 Kapitalrücklage 179 Kapitalumschichtung 43 Kapitalwertmethode 23 Kaufmann 26, 32 ff, 44, 147 Kaufvertrag 19 kleine Kapitalgesellschaften 26 Kleinstkapitalgesellschaften 26 Kommanditist 178 Kontokorrentkredit 25 Konzern 68 Konzernabschluss 24, 70 Konzernmutter 70 Konzernrechnungslegung 66, 70 Konzernrechnungslegungspflicht 78 Körperschaftsteuererstattung 183 ff Korrektur 97 Kosten 20, 23 Kosten der allgemeinen Verwaltung 111 Kosten- und Leistungsrechnung 20 ff Kreditfinanzierung 71 Kulanzrückstellungen 162, 168 f Kundenretoure 97
J
L
H
Haben 35 f Haftungsvergütung 185 ff Halbfertigerzeugnisse 16 Handelsregister 32 Handelsunternehmen 16 Herstellungsausgaben 114 Herstellungseinzelkosten 115 Herstellungsgemeinkosten 115 Herstellungskosten 84, 111 Herstellungskostenprinzip 148
I
Jahresabschluss 20 ff, 32, 66 ff Jahresfehlbetrag 174, 176 Jahresüberschuss 14, 18, 44, 174, 176
Lagerbericht 67, 69 Leistung 157 Leistung auf Ziel 25, 128 Leistungsabschreibung 129, 135 leistungswirtschaftlicher Bereich 15
195
196
Sachregister Lieferantenskonto 95 f Lieferung 157 lineare Abschreibung 132 Liquidität 23, 28 Liquiditätslücke 28
M
Materialeinzelkosten 111 Materialgemeinkosten 111 Mengenrabatt 102 Methodenfreiheit 129 Methodenwechsel 128 Miete 160 Mini-GmbH 73 Mittelherkunft 35 Mittelverwendung 35 Modellbildung 13 f MoMiG 72 monatsgenaue Abschreibung 141 f
N
nachträgliche Anschaffungskosten 94, 96 Net Present Value (NPV) 23, 27 negatives Eigenkapital 189 Nettoforderungsbestand 150 Nettomethode 96 nicht abnutzbares Anlagevermögen 144 nicht durch Eigenkapital gedeckter Fehlbetrag 35, 189 Niederstwertprinzip 147 Nominalgüterströme 15 Nutzungsdauer 127 Nutzungsforderung 31
O
Offenlegungserleichterung 77 Offenlegungspflicht 76 Option zur Steuerpflicht 160 Optionsrecht 157, 165
originäre steuerliche Buchführungspflicht originärer Geschäftswert
34 81, 85
P
Pagatorik 24 pagatorischer Kostenbegriff 20, 23 passive Bestandskonten 35 passiver Rechnungsabgrenzungsposten 157 Passivseite 35, 43 Passivtausch 35, 43 Pauschalwertberichtigung 150 Pensionsrückstellung 71 periodenübergreifende Zahlungen 157 ff Personengesellschaften 24, 174 planmäßige Abschreibung 81, 127 ff Preisabzug 96 Preisbeurteilung 22 Preiskalkulation 22 Preisminderung 96 Preisnachlass 96 Preisobergrenze 22 Preisuntergrenze 22 Privatkonto 177 pro rata temporis 141 Produktionsfaktoren 15 Programmplanung 23 progressive Abschreibung 130, 134 Prüfungsbericht 70 Prüfungspflicht 77
R
Rabatt 96 Realgüterströme 15 Realisationsprinzip 80, 83, 151, 157, 162 Realisationszeitpunkt 19, 87
Sachregister Rechenschaftslegung 34 Rechnungsabgrenzungsposten 159 Rechnungswesen 13, 120 ff rechtlicher Eigentümer 86 Rechtspersonen 177 f Reinvermögen 14, 34 Rentabilität 23 Restwert 127, 136 Retoure 25, 97, 104 f Risikoberichterstattung 76 Rücklage 189 Rückstellungen für drohende Verluste aus schwebenden Geschäften 170 Rückstellungen 158 Rückstellungen für ungewisse Verbindlichkeiten 158, 161 f
Sondereinzelkosten der Fertigung 111 sonstige Leistung 157 sonstige Verbindlichkeiten 166 Staffelform 75 Stammkapital 179 Steuerbilanz 20, 22, 182 steuerpflichtiger Eigenverbrauch 108 Steuerrückstellung 166 stille Reserven 91 strenges Niederstwertprinzip 83, 147 149, 151 striktes Wertaufholungsgebot 147, 151 Strömungsgrößenvergleich 44 Subvention 15
S
T-Konto 13, 32 Tätigkeitsvergütung 185 ff Teilkostenrechnung 23 Teilwert 182 Testat 70, 78 Thesaurierung 24 Transparenzprinzip 24, 174, 177 Trennungsprinzip 24, 175, 178 True-and-Fair-View 82
Sachanlagevermögen 148 f Sachentnahme 182 Sachleistungsverpflichtung 164 Sachschuld 160 Sachvermögen 25 Saldierungsgebot 46 Saldierungsverbot 45 Saldogröße 62, 96, 176 Satzung 179 Schlussbilanz 45 Schlussbilanzkonto 44, 52, 65 Schuldner 18 schwebendes Geschäft 87, 145, 162 ff Segmentberichterstattung 26 Selbstinformation 34 Share Deal 90 Sicherungsübereignung 85 f Skonti 96 Soll 35 f Soll-Ist-Vergleich 15 Sollkosten 23
T
Ü
Überschuldung 28 Überschuldungsstatus 190 Umsatzakt 80, 83 Umsatzaufwand 118, 123 Umsatzsteuerkorrektur 150, 154
U
UG (h.b.)&Co.KG 72 UG (haftungsbeschränkt) 72 f, 189 Umlaufvermögen 69, 73 Umsatzkostenverfahren 114 Umsatzsteuer 99, 100 ff, 157
197
198
Sachregister umsatzsteuerfrei 150 umsatzsteuerpflichtig 94 Umsatzsteuerzahllast 94 uneinbringliche Forderung 149 ungewisse Verbindlichkeit 158, 161 ff, 167 ff Uno-Actu-Prozess 16 Untergrenze des Ertragswertes 81 Unterkonto 177 US-GAAP 68, 71
V
variables Kapitalkonto 178 Verbindlichkeiten 18 f Verbindlichkeitsrückstellungen 158 Verkaufspreis 96 Verlustantizipation 88 Verlustrisiken 162 Verlustvortrag 179 Vermögen 18 Vermögensgegenstand 33 f, 80 f Vermögenslage 15, 162 Vermögensumschichtung 42 Verpflichtungsüberschuss 158 Versicherungsaufwand 166 Versicherungsschutz 160 Verteilungsabschreibung 128 Vertriebskosten 111, 115, 118 Vollständigkeitsgrundsatz 80, 84 vollwertige Forderung 149 Vorsichtsprinzip 80, 151 Vorsteuer 94, 100, 160 Vorsteuerabzug 94 vorübergehende Wertminderung 147, 149
W
Warenbestandskonto 94 Wareneinkaufskonto 94, 96 Wareneinsatz 96, 114 Warenentnahmen 182
Warenkonto 96 Warenverkaufskonto 94, 96 Wechselkursgewinn 84 Wechselkursrisiko 76, 89 Wechselkursverlust 90 Werbeaufwand 168 wertaufhellende Tatsachen 84 Wertaufhellungsprinzip 84 Wertaufholungsgebot 147, 150 wertbeeinflussende Tatsachen 84 Werteverzehr des Anlagevermögens 113, 115 Wertobergrenze 81 Wertobergrenze der Herstellungskosten 116 Wertuntergrenze 81 Wertuntergrenze der Herstellungskosten 114, 116 wirtschaftliche Betrachtungsweise 80, 84 wirtschaftlicher Eigentümer 86 wirtschaftliches Eigentum 85 Wirtschaftlichkeitskontrolle 23 Wirtschaftsprüfer 70
Z
Zahlungsfähigkeit 149 Zahlungsmittelbestand 20, 24 Zahlungsunfähigkeit 28 Zeitabschreibungsverfahren 129 Zeitpunktrechnung 33 Zeitraumrechnung 32 Zeitvergleich 15 Zeitwert 81, 85, 147 Zinsaufwand 173 Zugangsbewertung 84 Zugangswert 81, 84 Zukunftsbezogene Darstellung 69 Zuschreibung 147, 150 zweifelhafte Forderung 150 zweistufige Produktionsprozesse 111, 124
leicht gemacht ® Rechnungswesen – leicht gemacht ® Buchführung und Bilanz nicht nur für Juristen, Betriebs- und Volkswirte an Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien von Professor Dr. Stephan Kudert und Professor Dr. Peter Sorg In leicht verständlicher, bewährt fallorientierter Weise erläutern zwei erfahrene und kompetente Professoren den Weg zu Buchführung und Bilanz: – Doppelte Buchführung – Handelsrechtlicher Jahresabschluss – Europäisierung und Globalisierung Der Band ist eine unerlässliche Lernhilfe für die Klausur im Rechnungswesen der Wirtschafts- und Rechtswissenschaftler, aber ebenso Beistand im Berufsalltag.
Übungsbuch Rechnungswesen – leicht gemacht ® Lernziele, Übungen, Lösungen von Professor Dr. Stephan Kudert und Professor Dr. Peter Sorg Zwei erfahrene und kompetente Professoren stehen Ihnen zur Seite. Hier finden Sie: – Klare Lernziele anfangs jeder Lektion – Umfassende Leitsätze als Lerngrundlage – Kontrollfragen mit verständlichen Antworten – Übungsaufgaben nebst konkreten Lösungen Das methodisch-didaktische Übungsbuch zum Band „Rechnungswesen – leicht gemacht®“. Die ideale Prüfungsvorbereitung.
leicht gemacht ® Steuerrecht – leicht gemacht ® Eine Einführung nicht nur für Studierende an Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien von Professor Dr. Stephan Kudert Ein erfahrener Universitätsprofessor vermittelt dieses verständlich und fallorientiert. Aus dem Inhalt: – Einkommensteuer – Körperschaftsteuer – Gewerbesteuer – Umsatzsteuer – Internationale Bezüge Die kurze und präzise Erläuterung der Grundzüge. Eine unerlässliche Lernhilfe für die Steuerklausur sowie Beistand in Beruf und Alltag.
Internationales Steuerrecht – leicht gemacht ® Eine Einführung für Studium und Berufspraxis von Professor Dr. Stephan Kudert In leicht verständlicher, bewährt fallorientierter Weise erläutert ein erfahrener Professor die Steuerwirkung grenzüberschreitender Aktivitäten. Insbesondere: – In- und Outboundfälle ohne Abkommensrecht – Doppelbesteuerungsabkommen – Europarecht und Hinzurechnungsbesteuerung Eine unerlässliche Hilfe für Studium und Beruf; auch geeignet zur Vorbereitung auf das Steuerberaterexamen oder einen Fachberaterlehrgang. Ihr Plus: Viele Übersichten und Leitsätze
leicht gemacht ® Kosten- und Leistungsrechnung – leicht gemacht ® Eine Einführung für Studierende an Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien von Professor Dr. Stephan Kudert und Professor Dr. Peter Sorg In leicht verständlicher, bewährt fallorientierter Weise erläutern zwei erfahrene und kompetente Professoren die Kostenrechnung für Studium und Praxis. Aus dem Inhalt: – Grundbegriffe und Grundlagen – Kostenarten-, Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung – Teilkostenrechnung / Deckungsbeitragsrechnung – Normal- und Plankostenrechnung – Prozesskostenrechnung und Target Costing Eine unerlässliche Lernhilfe für die Kostenrechnungsklausur sowie Unterstützung im Beruf und Alltag. Die ideale Prüfungsvorbereitung.
Steuerbilanz – leicht gemacht ® Eine Einführung nicht nur für Studierende an Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien von Professor Dr. Stephan Kudert und Professor Dr. Peter Sorg In leicht verständlicher, bewährt fallorientierter Weise erläutern zwei erfahrene Professoren das Steuerbilanzrecht. Insbesondere: – Alle Positionen der Steuerbilanz – Sonder- und Ergänzungsbilanzen – Schuldrechtliche Beziehungen zwischen Gesellschaft und ihren Gesellschaftern – Gesellschafter- und Rechtsformwechsel Eine unerlässliche Lernhilfe für die Steuerbilanzklausur der Wirtschafts- und Rechtswissenschaftler, der Kandidaten des Steuerberaterexamens, aber auch Beistand im Berufsalltag.
leicht gemacht ® Investitionsrechnung – leicht gemacht ® Eine Einführung für Studierende an Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien Professor Dr. Stephan Kudert und Kevin M. Kudert Ein erstaunlich umfassendes Taschenbuch. Das Autorenteam bringt die Investitionsrechnung verständlich und lebendig auf den Punkt. Aus dem Inhalt: –– Alle statischen und dynamischen Investitionsrechnungsverfahren –– Die Integration der Besteuerung –– Die Unternehmensbewertung –– Die wertorientierte Steuerung Abgestimmt auf den aktuellen Prüfungsstoff. Unerlässlich für die Klausurvorbereitung. Zudem ein Beistand in Beruf und Praxis. Ihr Plus: 52 Leitsätze und 10 Übersichten.
IFRS – leicht gemacht ® Eine Einführung in die International Financial Reporting Standards von Professor Dr. Stephan Kudert und Professor Dr. Peter Sorg Hier werden die International Financial Reporting Standards in leicht verständlicher und bewährt fallorientierter Weise dargestellt: – Rechnungslegung und Abschluss nach IFRS – verbundene und kapitalmarktorientierte Unternehmen – Erstbewertung und Folgebewertung – Bilanzierung von Aktiva und Passiva – Finanzinstrumente und Leasingverhältnisse Eine unerlässliche Lernhilfe für die Rechnungswesen- und Steuerklausuren, aber ebenso Beistand im Berufsalltag.
leicht gemacht ® Einkommensteuer – leicht gemacht ® Übersichtlich – kurzweilig – einprägsam von Rechtsanwältin, Fachanwältin für Steuerrecht Annette Warsönke Hier vermittelt eine erfahrene Steueranwältin die Grundlagen der Lohn- und Einkommensteuer. Aus dem Inhalt: – Steuerpflichten und Steuerbefreiungen – Sonderausgaben und Verlustausgleiche – Veranlagungen und Steuerermäßigungen – Bewertungen und Abschreibungen – Gewinneinkünfte und Überschusseinkünfte Ein Erfolgslehrbuch. Es überzeugt durch eine klare Sprache, die durchdachte Strukturierung und viele Beispielfälle.
Umsatzsteuer / Mehrwertsteuer – leicht gemacht ® Eine Darstellung der Zwei-Namen-Steuer für Studierende und Praktiker von Steuerberater und Betriebswirt Stefan Mücke Ein erfahrener Steuerberater steht Ihnen zur Seite. Aus dem Inhalt: – Leistung und Lieferung – Unternehmerstatus und Vorsteuerabzug – Steuersatz und Steuerfreie Umsätze – Inland und Export Eine fallorientierte Erläuterung von System und Umsetzung mit konkreten Hinweisen zur Handhabung. Ihr Plus: 49 Leitsätze und 35 Übersichten.
leicht gemacht ® EÜR – leicht gemacht ® Die Einnahme-Überschuss-Rechnung: Ein Lehrbuch für Studium und Praxis von Steuerberater Reinhard Schinkel In leicht verständlicher Weise erläutert ein erfahrener Steuerberater die Einnahme-Überschuss-Rechnung. Aus dem Inhalt: – Gewinnermittlung und Betriebsvermögen – Einlagen und Entnahmen – Betriebseinnahmen und Eigenverbrauch – Betriebsausgaben und Anlagevermögen – Abschreibungen und Rücklagen Das EÜR-Lehrbuch mit Praxisanspruch. Für Studierende und Steuerfachangestellte, aber zugleich auch für Selbstständige und Unternehmer. Mit einem großen Extra-Register zum Ausfüllen des Steuerformulars „Anlage EÜR“.
Die Besteuerung von Umwandlungen – leicht gemacht ® Das Umwandlungssteuergesetz für Studium und Praxis von Professor Dr. Axel Mutscher LL.M. und Andreas Benecke LL.M. Umwandlungen sind wichtige Instrumente, um Unternehmen der Entwicklung anzupassen, Transaktionen zu ermöglichen oder Haftungsrisiken zu isolieren. Die erfahrenen Verfasser vermitteln in leichter, fallorientierter Weise das entsprechende Umwandlungssteuergesetz. Aus dem Inhalt: – Verschmelzung, Übertragung, Formwechsel – Aufspaltung, Abspaltung, Ausgliederung – Anteilseinbringung, Anteilstausch, Einlagen – Gesamtrechtsnachfolge, internationale Bezüge Mit seiner klaren Systematik ein überzeugendes Lehrbuch für Studium und Berufspraxis.
leicht gemacht ® Die Besteuerung der GmbH – leicht gemacht ® Die Steuern der GmbH inkl. UG, Ltd und ihrer Gesellschafter von Steuerberater Reinhard Schinkel Folgen Sie einem erfahrenen Steuerberater auf dem Weg durch die Besteuerung einer GmbH. Aus dem Inhalt: – Einkommensermittlung und Gewinnausschüttung – Einlagen, Betriebsausgaben und Spenden – Ausländische Einkünfte und Verlustabzug – Gewerbesteuer, Umsatzsteuer und Lohnsteuer – Praxistipps und Problemlösungen Ein Lehrbuch und Nachschlagewerk für Studierende und Praktiker. Unverzichtbar auch für interessierte Gesellschafter und Geschäftsführer.
Die Besteuerung der Personengesellschaften – leicht gemacht ® Die Steuern der GbR, OHG, KG, GmbH & Co. KG und ihrer Gesellschafter von Steuerberater und Ökonom Dr. Jörg Drobeck Ein erfahrener Steuerberater vermittelt mit großer Sachkenntnis die Besteuerung von Gesellschaft und Gesellschaftern. Aus dem Inhalt: – Steuerliche Grundlagen und Rechtsformen – Einkünftezurechnung und Mitunternehmerschaft – Betriebsvermögen und Gewinnermittlung – Steuerliche Gewinn- und Verlustverteilung – Hinweistipps und Problemlösungen Das Lehrbuch und Nachschlagewerk für Studierende und Praktiker. Unverzichtbar auch für interessierte Gesellschafter und Geschäftsführer.
leicht gemacht ® Abgabenordnung – leicht gemacht ® Abgabenordnung und Finanzgerichtsordnung für Praktiker und Studierende an Universitäten, Hochschulen und Berufsakademien von Rechtsanwältin, Fachanwältin für Steuerrecht Annette Warsönke Die Abgabenordnung stellt die Spielregeln im Finanzverfahren auf und hat als „Grundgesetz des Steuerrechts“ Einfluss auf alle Steuergesetze. Aus dem Inhalt: – Steuerverwaltungsakte, Rechtsbehelfsverfahren – steuerliche Nebenleistungen, Verfahrensgrundsätze – Fristberechnung, Verjährung, Haftung – Außenprüfung, Steuerstrafrecht, Vollstreckung Das Buch gibt in leicht verständlicher und bewährt fallorientierter Weise einen Überblick über Systematik und Grundlagen dieses Rechtsgebietes.
Steuerstrafrecht – leicht gemacht ® Das Recht der Steuerstraftaten: Verstoß – Verfolgung – Verteidigung von Rechtsanwältin, Fachanwältin für Steuerrecht Annette Warsönke Hier vermittelt eine erfahrene Fachanwältin verständlich und präzise das Recht der Steuerstraftaten. Aus dem Inhalt: – Steuerverkürzung und Steuerhinterziehung – Bußgeldverfahren und Strafverfahren – Verfahrensgrundsätze und Strafzumessung – Selbstanzeige und Strafbefreiung – Durchsuchung und Sofortmaßnahmen Ein Lehrbuch für steuerberatende Berufe, Finanzbehörden und Verteidiger. Unentbehrlich für Einarbeitung und Eilentscheidungen.
leicht gemacht ® Der Jura-Einstieg Jura – leicht gemacht ® Das Juristische Basiswissen von Richter Dr. Peter-Helge Hauptmann Eine Einführung in die Welt des Rechts in bewährt fallorientierter Weise mit Leitsätzen und Übersichten: – Gesetzgebung und Gesetze – Rechtsprechung, Literatur und Lehre – Zivil-, Straf- und Öffentliches Recht – lateinisches Minilexikon, kleine Rechtsgeschichte – Arbeitstechnik, Rechtssprache, Gesetzesanwendung Das Starterbuch für Studierende. Der entscheidende Wissensvorsprung!
Klausuren schreiben– leicht gemacht ® Aufbau und Form der juristischen Klausur von Rechtsanwalt Jörn Bringewat Der Leitfaden für das erfolgreiche Bestreiten juristischer Klausuren: – Einsteigertipps und Klausurstrategien – Fallbearbeitung und Gutachtentechnik – Zivil-, Straf-, Verfassungs- und Verwaltungsrecht – Prüfschemata, Übersichten und Beispielsfälle Mit seiner hoher Anwendernähe der ideale und einsteigerfreundliche Begleiter für jedes Studium mit juristischem Anteil. Erscheint bereits in über 18 Auflagen. Ihr Plus: Prüfschemata und Lösungshinweise!
leicht gemacht ® BGB – leicht gemacht ® Erfolg bei der BGB-Prüfung. Ein Lehrbuch für Jura- und Wirtschaftsstudenten von Dr. Heinz Nawratil und Richter Dr. Peter-Helge Hauptmann Eines der erfolgreichsten Bücher zur Einführung in das Bürgerliche Recht: – Generationen von Jurastudenten haben den Einstieg in das Fach gefunden – Generationen Wirtschaft-Studierender wurden zur erfolgreichen BGB-Prüfungen geführt Frisch und witzig, mitreißend und anregend geschrieben. Erscheint bereits in über 32 Auflagen mit mehr als 1 Million verkauften Exemplaren!
HGB – leicht gemacht ® Das Wichtigste aus Handels-, Gesellschafts- und Wertpapierrecht für Jura- und Wirtschaftsstudenten von Notar Dr. Heinz Nawratil Sehr lebendig und konzentriert auf das Wesentliche führt hier der Erfolgsautor zum Standard-Prüfungswissen. Aus dem Inhalt: – Kaufmann und Firma – Handlungsvollmacht und Prokura – OHG, KG und Aktiengesellschaft – Handelsgeschäfte und Wertpapiere – Lerntipps und Klausuraufbau Der Lernklassiker für alle, die sich zum ersten Mal mit Handelsrecht beschäftigen. Ideal auch zur Wiederholung und Prüfungsvorbereitung. Schon über 22 Auflagen.