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German Pages 99 Year 2008
Vertumnus. Berliner Beiträge zur Klassischen Philologie und zu ihren Nachbargebieten Herausgegeben von Ulrich Schmitzer
Band
4
Martin S. Harbsmeier Betrug oder Bildung Die römische Rezeption der alten Sophistik
Edition
(j) Ruprecht
Inh. Dr. Reinhilde Ruprecht e.K.
Die Umschlagabbildung zeigt eine traditionell als Vertumnus bezeichnete Antonius-Statue aus dem Louvre, Paris, in einer historischen Abbildung der Sammlung des Instituts für Klassische Archäologie der Universität Erlangen-Nümberg.
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Daten sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.
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Edition Ruprecht Inh.Dr.R.Ruprecht e.K. Postfach www.edition-ruprecht.de
1716, 37007 Göttingen- 2008
Alle Rechte vorbehalten. Das Werk einschließlich seiner Teile ist urheberrechtlichgeschützt. Jede Verwertung außerhaib der engen Grenzen des Urhebergesetzes bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des Verlags. Diese ist auch erforderlich bei einer Nutzung für Lehr- und Unterrichtszwecke nach
Layout: mm interaktiv, Dortmund Satz: Martin S. Harbsmeier, Berlin Druck: buch bücher dd-ag, Birkach
ISBN:
978-3-7675-3048-5
§ 52 a
UrhG.
Meiner Familie und Dorli
Danksagung Das vorliegende Buch beruht auf einem Teil einer Preisarbeit, die
2004
manistischen Fakultät der Universität Kopenhagen ausgezeichnet und
von
der Uu
im selben Jahr
von der Uumboldt-Universität zu Berlin als Magisterarbeit angenommen wurde. F ür Anregungen und Kritik sowie für lIilfe bei der Fertigstellung des Manu skripts danke ich herzlich N. Blöllner, C. J. Classen, S. Ebbesen, W.-WO Ehlers, E. lIarbsmeier,
T. lIeine-)Jielsen, D. Uentschel, D. Konstan, J. Mejer, T. Poiss, '\T.
Rösler, 11. Sander, U. Schmitzer und D. Sonnemann sowie dem Sonderfor schungsbereich
644 "Transformationen der Antike" für die finanzielle Unterstüt
zung bei der Drucklegung.
Inhaltsverzeichnis Abktirzungen..................................................................................... 8 Einleitung . . . . 9 l. Methodische Vorbemerkungen .. . 14 2. Ciceros philosophische Schriften ................................................... 18 2.1. Lucullus . . . . . . . . .. . . 18 2.2. Cato Maior de senectute . . . . . . . . . 22 2.3. Definibus . . . 23 2.4. Thsculanae di. Quintilians Formulierung: "Mag auch Thrasymachos der selben Auffassung gewesen sein, was das Vortragen bettifft [ sc. dass es nicht zu den fünf Teilen gehöre ] , " ist interessant, denn sie scheint zu implizieren, dass Thrasy machos' Ansicht noch allgemein bekannt war und offenbar eine gewisse Autorität besaß, über die sich Quintilian ausdrücklich hinwegsetzen zu müssen meince. Neben diesen historischen und technischen Partien setzt sich Quintilian in mehre ren Abschnitten mi t dem platonischen Dialog
Gorgia.� auseinander.
In Verbindung
mit seiner Diskussion des Wesens und des Gegenstands der Rhetorik ( 2 . 1 5 ) zitiert und kritisiert er mehrere Rhetorik-Definitionen der platoni�chen Dialogfigur Gor gias. Gorgias habe, erklärt Quintilian, bei Platon die Rhetorik ungefähr so definiert wie später auch Isokrates, nämlich als eine "Meisterin der Überredung", ". eine Definition, die Quintilian entschieden zuriickweist, weil sie ihm zu umfassend er scheint, da auch viele andere Dinge, wie z . B . Geld, Menschen tiberreden können ( 2 . 1 5 . 9 ) . In ähnlicher Weise hält Quintilian auch die präzisierte Definition des pla tonischen Gorgias, Rhetorik sei die Fähigkeit, durch Reden zu überzeugen ( 2 . 1 5 .10
vim dicendo persuadendi),
für rni�slungen, weil nicht nur Redner, sondern auch
viele andere - zweifelhafte - Personen, wie z . B . "Verführer"
(corruptores),
durch
Reden tiberreden ( 2 . 1 5 . 1 1 ) . Auch in der Frage nach dem Wirkungsfeld des Redners zitiert Quintilian erneut Platons Gorgias daftir, den Redner als einen "Überre dungskünsder" definiert zu haben, "der sich bei den Gerichtshöfen und in anderen öffendichen Versammlungen mit der Frage nach dem Gerechten und dem Un gerechten beschäftige" ( 2 . 1 5 . 18 , cf. Platon,
Gorg.
4 54b5ff. ). Dagegen wendet
Quintilian mit Berufung auf Sokrates ein, Gorgias habe mit dieser Definition nur eins unter tausend möglichen Gebieten des Redners genannt ( 2 . 1 5 . 15ff, bes. 23). So habe Sokrates im
Phaidros (261 a8ff. ), wie Quintilian in einem späteren Kapitel (demonstrat), dass die Rhetorik nicht nur in Gerichts
( 2 . 2 1 . 4 ) schreibt, gezeigt
prozessen und in Volksversammlungen auftrete, sondern auch im privaten Bereich. Auch was den Stoff der Rede betrifft, wendet sich Quintilian gegen die Definition des platonischen Gorgias, die Rhetorik bestehe aus "Rede " , ' " denn Sokrates, so eine wesendiche Begriindung Quintilians, scheine im
Gorgias
dieser Definition zu
encgegnen, der Stoff der Rhetorik bestehe nicht in Worten, sondern in Sachen ( 2 . 2 1 . 4 , cf.
Gorg.
44ge l ff. ).
'Vie diese Passagen zeigen, schlägt sich Quintilian in seiner Auseinandersetzung mit dem platonischen Gorgias durchgehend auf die Seite des Sokrates. Dies bedeu tet allerdings nicht, dass er die platonLiollenes I.