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German Pages 234 [312] Year 2011
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FRIEDRICH WILHELM JOSEPH SCHELLING
Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände Herausgegeben von Thomas Buchheim
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INHALT
Einleitung. Von Thomas Buchheim „„„„„„„ .. „„„„„ IX IX 1. Zur Fragestellung der Freiheitsschrift im Ganzen 1. Freiheit und Notwendigkeit „„„„„„„„„„ .. „. IX 2. Die Dualität in der ursprünglichen Wirklichkeit Gottes .. „ ... „ „ „ „. „. „. „. „ .. „ ... „ ... „. „ .. „ „ .. XIII II. Philosophische Errungenschaften und frühe Rezeption der Freiheitsschrift „„ „ „ „ „ „„ „ „ „ „ „„ XXV 1. Methodische Besonderheiten der Freiheitsschrift XXVI 2. Neue Facetten des Freiheitsthemas „„„„„„„. XXIX 3. Die frühe Rezeption der Freiheitsschrift „„„„. XXXIII III. Schellings Quellen in der Freiheitsschrift .„.„„„XXXVIII 1. Jakob Böhme und Friedrich Christoph Oetinger „ „ „ „„ „ „. „ „. „. XL 2. Franz von Baader „„„„„„„„„„„„„„„„„„„„. XLV 3. Friedrich Heinrich Jacobi „„„„„„„„„„„„„„„ XLVIII 4. Gottfried Wilhelm Leibniz .„„„„„„„„„„„„„. IL IV. Zur Textgestaltung „„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„„ LI Literaturverzeichnis ..... .. ... ... .. ... .... .. . ... .. ..... ... ... .. .. ... .. .
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Friedrich Wilhelm Joseph Schelling Vorrede [zum Band der >Philosophischen SchriftenVom Ich als Prinzip der Philosophie oder über das Unbedingte im menschlichen Wissen< (1795) die >Philosophische(n) Briefe über Dogmatismus und Kriticismus< (1795; publ. 1796) und die >Abhandlungen zur Erläuterung des Idealismus der Wissenschaftslehre< (1796 und 1797). Die einzige diesbezügliche Ausnahme bildete seine gefeierte Akademie-Rede >Über das Verhältnis der bildenden Künste zu der Natur< vom Oktober 1 So die hier abgedruckte »Vorrede« zum Band der •Philosophischen SchriftenFreiheit< als Zentrum des »ideellen Teils der Philosophie« 5 legt den besagten Rückgriff aufs idealistische Frühwerk nahe, das seinerseits ganz diesem Thema gewidmet war und die Freiheit als das Prinzip der gesamten Existenz des Menschen verstand: »Alles am Menschen trägt den Charakter der Freiheit. Er ist durchaus ein Wesen, das die tote Natur ihrer Vormundschaft entlassen und der Gefahr seiner eignen (unter sich streitenden) Kräfte überantwortet hat. Seine ganze Fortdauer ist eine immer wiederkehrende, immer neubestandene Gefahr, eine Gefahr, in die er sich durch eignen Impuls begibt, und aus der er sich selbst wieder rettet« (>Abhandlungen< SW I, 388 f.). Dieser Satz könnte ebensogut in der Freiheitsschrift stehen. Wie sehr dem aber die Auffassungen der Zwischenzeit widerstreiten, ermißt man durch folgendes Beispielzitat aus dem >Würzburger System< von 1804: »In der Seele als solcher gibt es keine Freiheit, sondern nur das Göttliche ist wahrhaft frei, und das Wesen der Seele, sofern es göttlich ist. (Aber in dem Sinn gibt es dann auch kein Individuum). - Der menschlichen Seele Freiheit zuzuschreiben, wurde man vorzüglich dadurch verleitet, daß man ihr erst einen besonderen Willen als eignes Vermögen zuschrieb, welches ein bloßes Produkt der Imagination ist. [... ] demnach absolut frei ist nur
2 Siehe die Vorrede: 3,31-4,2. 3 M. E. erst nachweisbar seit Sommer 1806 in der >Darlegung des wah-
ren Verhältnisses der Naturphilosophie zu der verbesserten fichteschen Lehre< SW VII, bes. 52-59 (siehe dazu Abschn. 2.) 4 Vgl. >Über das Verhältnis der bildenden Künste< SW VII, 294; 306; 309 f.; bes. 303 f. 5 So die Vorrede: 4,35 f.
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das Göttliche als das Wesen der Seele; der Mensch ist nicht für sich selbst frei« (SW VI, 541 f.). Wo Schelling sich in den Jahren zwischen 1801 und 1806 überhaupt zum Thema Freiheit äußert, tut er dies in ähnlichem Sinn: Nur Gott ist frei und die absolute Freiheit selbst, der Mensch hingegen ist nicht in seinem Eigenen, sondern nur frei, sofern er sich in Einklang befindet mit dem göttlichen Wesen. Kerngedanke der Freiheitsschrift ist demgegenüber, daß der Mensch eine Freiheit für sich selbst hat, die sich gegen Gott empören kann. Erst Heideggers Auslegung von 1936 hat dies klar herausgestellt.6 Der zunächst reichlich abrupt wirkende Wandel hat jedoch einen tieferen, kaum gesehenen Grund in einer veränderten philosophischen Vorgehensweise Schellings. Man bemerkt ihn, wenn man den Blick auf das zentrale Anliegen der Freiheitsschrift und sogar der Philosophie Schellings überhaupt richtet, wie es die Vorrede zur neuen Untersuchung erklärt: »Es ist Zeit, daß der höhere oder vielmehr der eigentliche Gegensatz hervortrete, der von Notwendigkeit und Freiheit, mit welchem erst der innerste Mittelpunkt der Philosophie zur Betrachtung kommt« (4,24-27). Was nämlich hier zum »eigentlichen Gegensatz« erklärt wird, das betrachtet Schelling seit 1801 aus dem Standpunkt seiner vorausgesetzten Identität. Von da ausgehend aber gelingt es Schelling nicht, ihre Gegensätzlichkeit überhaupt noch auf angemessene Weise ernst zu nehmen mit der Folge, daß das ganze Phänomen endlicher sprich: menschlicher Freiheit nahezu verschwindet und nur die göttliche oder absolute übrigbleibt. Nicht so in der Freiheitsschrift: Sie dreht sich, wie Schelling erklärt, Aus diesem Grund muß der Erörterung des Verhältnisses der menschlichen zur göttlichen Freiheit in ihr so viel Raum gegeben werden; vgl. insbes. Hutter (1996), S. 180-183; 280-289 und s. dazu •Stuttgarter Privatvorlesungen< (1810) SW VII, 458: »Die Verteidiger der Freiheit denken gewöhnlich nur daran, die Unabhängigkeit des Menschen von der Natur zu zeigen, die freilich leicht ist. Aber seine innere Unabhängigkeit von Gott, seine Freiheit auch in Bezug auf Gott lassen sie ruhen, weil dies eben das Schwerste ist«. Vgl. ferner Habermas (1954), bes. S. 238-244; 313 f. Sandkühler (1968), S. 194 f. 6
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um den Gegensatz von Notwendigkeit und Freiheit, beginnt mit ihm schon in den ersten Schritten der Einleitung 7 und hebt ihn auch am Ende in der göttlichen Identität der Liebe nicht völlig auf. Und ebensowenig heben ihn sämtliche idealistischen Frühschriften auf, die Schelling im selben Band mit der Freiheitsschrift wiederveröffentlicht. Zwar stellen schon die >Briefe über Dogmatismus und Kriticismus< die Identität von Freiheit und Notwendigkeit »im Absoluten« fest: »Wer über Freiheit und Notwendigkeit nachgedacht hat, fand von selbst, daß diese Prinzipien im Absoluten vereinigt sein müssen - Freiheit, weil das Absolute aus unbedingter Selbstmacht, Notwendigkeit, weil es eben deswegen nur den Gesetzen seines Seins, der inneren Notwendigkeit seines Wesens gemäß handelt. [ ... ] Absolute Freiheit und absolute Notwendigkeit sind identisch« (SW 1, 330 f.). Doch ist dies damals gerade das Movens dafür, die Gegensätzlichkeit beider und mit ihr die endliche Freiheit des Menschen in der Unerreichbarkeit seines unendlich hinausgeschobenen Zieles - der göttlichen Einheit - festzumachen: »Folgt nicht ganz natürlich eben aus jenem Resultat ein anderes, daß der Kritizismus [d. i. die Freiheitsphilosophie], um sich vom Dogmatismus [der Notwendigkeitsphilosophie] zu unterscheiden, mit ihm nicht bis zur Erreichung des letzten Ziels fortschreiten müsse. [ ... ]der Kritizismus [muß] das letzte Ziel nur als Gegenstand einer unendlichen Aufgabe betrachten« (>Briefe< SW 1, 331). Ebenso schon, wenn auch noch ganz in der Terminologie des absoluten Ich, in >Vom IchVom Ich< SW 1, 240). Die >Abhandlungen zur Erläuterung des Idealismus der Wissenschaftslehre< gehen sogar noch einen Schritt weiter in Vgl. explizit: »ohne den Widerspruch von Notwendigkeit und Freiheit würde nicht Philosophie allein, sondern jedes höhere Wollen des Geistes in den Tod versinken« (11,8-10). 7
Einleitung
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Richtung auf die Thesenlage der Freiheitsschrift. Denn in ihnen ist der Gegensatz von Notwendigkeit und Freiheit und mit ihm die Individualfreiheit des Menschen nicht nur ins Unendliche aufrechtzuerhalten, sondern zugleich das erklärte Organ einer Erscheinung oder des Bewußtwerdens der Freiheit überhaupt: »Wir bedürfen also zur Erklärung der freien Willkür (als einer Tatsache des gemeinen Bewußtseins) der Idee von absoluter Freiheit; ohne diese begreifen wir keine Freiheit der Wahl; mit ihr allein begreifen wir nicht, wie noch eine Wahl überhaiipt in uns möglich, und warum das ursprüngliche Gesetz in uns nicht zur Notwendigkeit geworden ist. [ ... ] So notwendig als es ist, daß wir für uns selbst endlich werden, so notwendig ist es auch, daß die absolute Freiheit in uns als Willkür erscheine. [ ... ] Mit der Einen Handlung, durch welche das Absolute in uns selbst zum Objekt (die Freiheit zur Willkür) wird, entfaltet sich auch ein ganzes System endlicher Vorstellungen, und zugleich das so tief in uns liegende Gefühl unsrer moralischen Endlichkeit, wodurch wir erst in der Außenwelt, als der Sphäre unsrer Endlichkeit, einheimisch werden« (SW 1, 439 f.). Damit aber ist, wenn Gott mit Recht als die absolute Freiheit bezeichnet werden darf, die endliche Freiheit des Menschen Passage zu einer Offenbarung Gottes, was bekanntlich die Hauptthese der Freiheitsschrift ist.
2. Die Dualität in der ursprünglichen Wirklichkeit Gottes Der zweite Rückgriff, den Schelling mit seiner Freiheitsschrift vornimmt, und der den ersten zugleich stützt und begründet, gilt dem Konzept des internen Dualismus 8 innerhalb der absoluten (und jeder anderen lebendigen) Identität durch die Unterscheidung eines Grundes der.Existenz vom existierenden Wesen, wie er ihn nach eigener Aussage zum ersten Mal in der •Darstellung 8 Diesen Ausdruck entlehne ich aus der empfehlenswerten Untersuchung zur Freiheitsschrift von Friedrich Hermanni (1994).
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meines Systems< (1801) systematisch vertreten habe9 . Dieser Hinweis wird allerdings in der Literatur nicht immer ernst genug genommen 10 , was nicht zuletzt an der nahezu unverständlichen Verklausuliertheit des Bezugstextes liegen mag. 11 Zwar ist es richtig, daß Schelling auch nach 1801 durchwegs mit dem Begriffspaar von Grund und existierendem Wesen, allgemeiner Schwere (Nacht) und vereinzelnder Distinktion (Licht) usw. operiert hatte, jedoch gerade nicht immer, um dezidiert eine Dualität des Wirklichen in seiner Wirklichkeit zu behaupten, ja nicht einmal, um eine diesbezüglich bestehende Schwierigkeit zu exponieren. Vielmehr vertrat Schelling seit dem >Bruno< (1802)jahrelang die Ansicht, daß jede Verschiedenheit endlicher Existenz von der unendlichen der absoluten Identität auf einen an sich nichtigen Absonderungsakt des Einzelnen, einem Sündenfall gleich, zurückzuführen sei 12 . Als Beispiel für viele führe ich zwei Absätze aus >Philosophie und Religion< an, worin man manchmal1 3 , aber m.E. zu Unrecht, schon Keime von Schellings Freiheitsschrift erkennen wollte: »Die Freiheit in ihrer Lossagung von der Notwendigkeit ist das wahre Nichts, und kann eben deshalb auch nichts als Bilder ihrer eigenen Nichtigkeit produzieren[ ... ] Dieser Abfall ist übrigens so ewig (außer aller Zeit) als die Absolutheit selbst und als die Ideenwelt. Denn wie jene auf ewige Weise als Idealität in ein 9 Siehe 30,1 f. und Anm. des Hrsg. 102; 103. Vgl. sehr entschieden Habermas (1954), S. 249 und dazu seine Anm. 41. In neuerer Zeit erkennt man eher eine kontinuierliche Fortentwicklung der Identitätsphilosophie zur Freiheitsschrift an: z.B. Korsch (1980), S. 128-142; Peetz (1995), S. 78 f.; 135 ff. Zur Problemstellung der DMS s. Hrsg. (1992), S. 72-80; 88 und im Verhältnis zur Freiheitsschrift ders. (1996), S. 234-239, sowie Jantzen (1995), S. 77-85 (wenn auch mit Einwänden). 11 Gute Erklärungen zur DMS, bes. zum dortigen Konzept des »Grundes« und dem Problem der bloß vorausgesetzten Existenz der absoluten Identität gibt Blanchard (1979), S. 316-350; Generalthese des Buches ist dabei, daß Schellings Identitätsphilosophie (und die noch früheren Phasen) schon deutlich die Problemkeime seiner späteren Philosophie seit der Freiheitsschrift anlegen (was allerdings unausgeführt bleibt). 12 Vgl. >Bruno< SW IV, 257-259; >Fernere Darstellungen< SW IV, 389-394; >Würzburger System< SW VI, 197-199. 13 Vgl. z.B. Tilliette (1975), S. 97 und 104. 10
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anderes Absolutes, als Reales, geboren wird, und wie dieses andere Absolute, als Uridee, notwendig eine gedoppelte Seite hat, die eine, wodurch es in sich selbst, die andere, wodurch es im Ansieh ist: so ist eben damit und auf gleich ewige Weise der Uridee, wie jeder der in ihr begriffenen Ideen, ein doppeltes Leben verliehen, eines in sich selbst, [.„] welches, inwiefern es vom andern sich trennt, ein Scheinleben ist, das andere im Absoluten, welches ihr wahres Leben ist. [... Der Abfall aber] ist außerwesentlich für das Absolute, wie für das Urbild; denn er verändert nichts in beiden, weil das Gefallene unmittelbar dadurch sich in das Nichts einführt und in Ansehung des Absoluten wie des Urbilds wahrhaft Nichts und nur für sich selbst ist« (SW VI, 40-42). Folglich sind es nach Schellings Identitätsphilosophie zwei Elemente, durch welche die aktuelle Verschiedenheit des Einzelnen in der absoluten Identität begründet wird: erstens eine Art Selbstabbildung (als Selbsterkennen oder Selbstbejahung) der absoluten Identität in ein ihr völlig gleiches »anderes Absolutes« der »Uridee« und ihren Gliedern-, welches aber zweitens ein nunmehr »gedoppeltes Leben« besitzt, nämlich entweder wahrhaft zu sein in der Identität selbst, oder sich für sich selbst abzusondern und so in seiner Wirklichkeit als Einzelnes zugleich Nichts zu sein. Niemand wird zwar leugnen, daß hierin viele Gedankenmotive auch noch der Freiheitsschrift enthalten sind. Dennoch fehlt ein wesentlicher Punkt: nämlich eine wirkliche Dualität in der absoluten Identität selbst. Sie verharrt vielmehr trotz aller inneren Verdopplung und Selbstausschließung des Nichtigen in reiner durchsichtiger, aber zugleich auch leerer Identität mit sich selbst. 14 Und das genau ist es, was Schelling im Som14 Was Jacobi in einer 1803 veröffentlichten Kritik an Schelling folgendermaßen zu verspotten wußte: »Das Wort des Rätsels ist: Selbständigkeit der Natur: die erste Sylbe heißt Wesen, oder Subjekt, oder Unendlichkeit, die letzte Form, oder Objekt, oder Endlichkeit, die mittlere, Aequalität, Identität, gegenseitige Indifferenz von beiden, Subjekt-Objektivität; dreisylbige Einsylbigkeit das Ganze« ( = •Zweiter Brief, an Friedrich Köppen vom 21.8.1802, in: Köppen (1803), S. 246). Es ist ziemlich klar, daß Schelling in seiner Freiheitsschrift gerade diesen Fehler im Sinne Jacobis vermeiden wollte, indem er mit einem neuen »Wort des Rätsels« aufwartete (S. 33,36).
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mer 1806 mit seiner ersten in München verfaßten Schrift >Darlegung des wahren Verhältnisses der Naturphilosophie zu der verbesserten Fichteschen Lehre< (>Anti-FichteWeltseele< zu finden, so sehr auch dort das Band der Einheit als eine »lebendige« Kopula bezeichnet und beschworen wird. Vielmehr ist das »Band« damals noch ganz nach dem Modell der vorhergehenden Identitätsphilosophie gebaut als pure Einheit von Wesen und Form 21 , die alles weitere in sich selbst beseelt und hervorbringt. Die skizzierte Änderung in Schellings Konzeption ursprünglicher Einheit22 fällt demnach zeitlich zusammen mit seinem Wechsel von der Universität Würzburg an die Akademie der Wissenschaften zu München im April 1806, der erzwungen wurde, weil Würzburg auf Veranlassung Napoleons dem Haus Habsburg zugefallen war. Man kann nicht zuletzt deshalb die konEs könnte hier eine Beziehung zu Hegels seit der Jenaer Zeit entstehenden Theorie des Absoluten als •Anderes seiner selbst< vorliegen, die allerdings zuerst in der ·Phänomenologie des Geistes< (1807) an die Öffentlichkeit kam (s. Anm. des Hrsg. 121). 18 Vgl. z.B. 30,19 f.; 47,15 und siehe dazu Anm. des Hrsg. 102; 107; 121. 19 Vgl. z.B. •Anti-Fichte< SW VII, 56 f. und 59. 20 •Über das Verhältnis des Realen und idealen in der Natur< (SW II, 357 ff.). 21 Vgl. ebd., SW II, 360; ferner zur an sich reinen Einheit des Bandes: II, 366 (und all seiner Folgen: II, 376 f.). Die Vermutung von Peetz (1995), S. 122 ff., in diesem Werk liege der eigentliche Umbruch zur Freiheitsschrift, verliert dadurch an Überzeugungskraft. 22 Vgl. dazu auch Korsch (1980), S. 132 f., ferner Hrsg. (1992), S. 85-89. 17
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zeptionelle Änderung auch mit zwei bestimmten Namen in Verbindung bringen: Zum einen beschäftigte sich Schelling in München gemeinsam mit seinem neu gewonnenen Freund Franz Baader recht intensiv mit den theosophischen Schriften Jakob Böhmes (und seines Hermeneuten Oetinger), aus denen er den Gedanken einer von widerstreitenden Kräften bewegten, lebendigen Natur oder •Selbstgeburt< in Gottes Wesen aus beinahe jeder Stelle gewinnen konnte und eben auch gewonnen hat (s. Abschn. III.). Das diesbezügliche Verdienst der »sogenannten Schwärmer« 23 , zu denen für Schelling in vorderster Linie Böhme zählt, hebt er auch prompt injener Schrift gegen Fichte hervor: sie hätten »den Grund und die ewige Geburt der Dinge« (SW VII, 120) zuerst geschaut und er, Schelling, wolle nunmehr durch systematische Lektüre mehr von ihnen lernen. Aber diese Verbindung zur tiefsinnigen, doch schwergenießbaren Gedankenwelt Jakob Böhmes ist gewiß nicht der einzige und auch wohl nicht der bestimmende Einfluß gewesen, der Schelling zu jener Änderung veranlaßte. Vielmehr dürfte ihn die persönliche Begegnung und schon absehbare Zusammenarbeit mit Friedrich HeinrichJacobi an der Münchner Akademie (deren Präsident Jacobi wenig später wurde) zu diesem Schritt gebracht oder wenigstens darin entscheidend bestärkt haben. 24 Jacobi war seit langem, nämlich besonders auch in Schellings idealistischer Frühzeit, einer der wichtigsten und zutiefst bewunderten Anreger zu Schellings eigener Gedankenarbeit gewesen. 25 Er war der entschiedene Kritiker (und durch seine scharfsinnige Darstellung zugleich maßgebende Multiplikator) des Spinozismus und aller pantheistischen Einheitskonzepte der Philosophie, die nach ihm sowohl die Freiheit des Menschen als auch die Offenbarung Gottes als eines extramundanen, persönlichen 23 Als solche hatte Fichte, versteht sich mit Blick auf Schelling, die Naturphilosophen gescholten in den >Grundzügen des gegenwärtigen Zeitalters< (publ. 1806): vgl. Fichte, WW Bd. VII, 116 ff. Darauf antwortet Schelling postwendend in seiner oben erwähnten Schrift gegen Fichte. 24 So urteilt auch Peetz (1995), S. 77 f. 25 Siehe dazu die lesenswerte Studie von Sandkaulen-Bock (1990) passim, bes. S. 12-18; 57-65; 71-74; 178f.
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Wesens unmöglich machen müßten. Schelling übernahm zwar gerade die kritisierte spinozistische Einheitskonzeption des Wirklichen aus Jacobis >Spinozabriefen< 26 , doch übernahm er (zumindest seit der Konzeptionsphase der Freiheitsschrift) zugleich das Ziel des Gedankens, das Jacobi dort und anderswo gegen die Alleinheitslehren indiziert hatte, nämlich die Offenbarkeit Gottes als eines von der Natur getrennten Urhebers im Dasein und Gefühl der menschlichen Freiheit zur Enthüllung zu bringen. Das heißt: Schelling wollte offenbar mit von Jacobi verworfenen Mitteln das vonJacobi gestellte höchste Ziel, dessen die Vernunft aber - nachJacobi - nur in »Ahnung«, »Gefühl« und »Glaube« gewiß sein könne, auf nachvollziehbare Weise in Begriffen realisieren27 . Die Freiheitsschrift stellt, wie es scheint, einen neuerlichen Anlauf Schellings dar, dieses Ziel 28 in einer 26 •Über die Lehre des Spinoza in Briefen an den Herrn Moses Mendelsohn< (1785) ( = Ausgabe in den Werken IV 1), aber noch wichtiger die B-Auflage, Breslau 1789, die Schelling sehr gründlich studiert hat. 27 Was Schelling wenig später unter dem Schlagwort eines »wissenschaftlichen Theismus« zusammenfaßte (s. •Denkmal< SW VIII, 55). Der nichtwissenschaftliche »Theismus« hingegen war die Sache Jacobis: s. z.B. Jacobis Schelling-Kritik im >Zweiten Brief< an Friedrich Köppen, veröffentlicht in: Köppen (1803), S. 268: »Ist nun einmal jener alte Dualismus, der auch Theismus genannt wird, schlechthin verworfen, und geht die Philosophie von der Notwendigkeit seiner Abschaffung aus, so versteht sich mit der Selbständigkeit und Alleinheit der Natur ihre Doppelwesenheit von selbst, und ebenso von selbst, daß ihre Doppelwesenheit ihrer absoluten Einheit nicht schaden könne«. - Was lag für Schelling näher als durch eine neue Art des »Dualismus« die theistischen PostulateJacobis doch einlösen zu wollen? Zur >theistischen< Motivation der Freiheitschrift vgl. insbes. Hermanni (1994), s. 101-113; 137. 28 Was durchaus keine freundliche Aufnahme fand- vgl. z.B. Heinrich Heine, •Zur Geschichte der Religion und Philosophie in Deutschland< (1834): »Wir dürfen nicht verhehlen, weder aus Pietät noch aus Klugheit, wir wollen es nicht verschweigen: der Mann, welcher einst am kühnsten in Deutschland die Religion des Pantheismus ausgesprochen, welche die Heiligung der Natur und Wiedereinsetzung des Menschen in seine Gottesrechte am lautesten verkündet, dieser Mann ist abtrünnig geworden von seiner eigenen Lehre, er hat den Altar verlassen, den er selber eingeweiht, er ist zurückgeschlichen in den Glaubensstall der Vergangenheit, er ist jetzt gut katholisch und predigt einen außerweltlichen persönlichen Gott« (Krit. Ausg. Bd. 8, 1, s. 113).
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auch für Jacobi anerkennenswerte Weise zu erreichen. 29 Z.B. klingt folgender Text Jacobis 30 , den Schelling gekannt haben dürfte, fast wie ein Programm der Freiheitschrift: »Die Vereinigung von Naturnotwendigkeit und Freiheit in Einern und demselben Wesen ist ein schlechterdings unbegreifliches Factum, ein der Schöpfung gleiches Wunder und Geheimnis. Wer die Schöpfung begriffe, würde dieses Factum begreifen; wer dieses Factum, die Schöpfung und Gott selbst« (Werke II, 317). 29 Wie bekannt, ist diese Absicht Schellings auf geradezu groteske Weise durchkreuzt worden: nicht nur stand Jacobi Schelling von vornherein sehr skeptisch gegenüber (vgl. Fuhrmans III, 349 Fn.), sondern er nahm zudem großen Anstoß an Schellings Akademierede •Über das Verhältnis der bildenden Künste< von 1807 (in welcher nur geringe Keime des Schelling damals umtreibenden Gedankens zu erkennen waren), die Jacobi den letzten Anlaß für eine bis ins verleumderische gehende Generalkritik an Schellings (und aller verwandten) Philosophie gab. Diese Kritik wurde allerdings erst Ende 1811 mit der Schrift •Von den Göttlichen Dingen und ihrer Offenbarung< (Werke III, 245 ff., bes. 339 ff.) publik, ohne daß doch der neue Anlauf Schellings darin eigens gewürdigt worden wäre (s. den Brief Jacobis an Fries vom 7 .8.1815 [•Schelling im Spiegel< Nr. 295]). Schellings gleich darauf gegebene, noch viel ehrenrührigere Antwort, •Denkmal der Schrift von den Göttlichen Dingen< (1812), machte das persönliche Zerwürfnis jedenfalls perfekt. Die allzu harte Antwort dürfte gerade durch Schellings enttäuschte Hoffnung auf die endliche Anerkennung Jacobis für seine neue Methode, die göttlichen Dinge zur begrifflichen Darstellung zu bringen, motiviert sein. Jacobi seinerseits scheint schon 1808 den Braten gerochen zu haben, daß Schelling auf neuen philosophischen Instrumenten seine eigenen Melodien zu spielen bestrebt war. Denn in einem Brief an Fries schrieb J acobi am 29. 7. 1808: »Wenn der Wahnsinn epidemisch wird, sagt in einer Schrift Hamann, so gilt es für gesunde Vernunft. In dieser Gefahr bin ich vor andern, da die neuen Leute vielfältig fast meine eigenen Reden in ihren unreinen Mund nehmen, so daß ich beim Anhören kaum noch weiß, wo der Lügner steckt, außer mir oder in mir. Eben dies treibt mich an, noch einmal in einer öffentlichen Schrift recht klar und eindeutig zu sagen, was ich von jeher gemeint habe. Ich habe nicht nur wirklich Hand daran gelegt, sondern bin auch nicht mehr weit vom Ende« (s. Fuhrmans III, 531 Fn.) - er meint damit seine Schrift gegen Schelling. Zur Auseinandersetzung zwischen Schelling undJacobi über die »göttlichen Dinge« vgl. insbes. Brüggen (1967/68), Weischedel (1969), Wolfinger (1981) undJaeschke Hg. (1994). 30 Aus •Über die Unzertrennlichkeit des Begriffes der Freiheit und Vorsehung von dem Begriffe der Vernunft< veröffentlicht als Zusatz zum •Brief an FichteÜber die Sprache und Weisheit der Indier< in den Vordergrund seiner Auseinandersetzung geschoben, denn schließlich wollte er Jacobis Anerkennung gewinnen. Hier ist nun endlich der Punkt erreicht, wo Schellings Rückgrijfüber seine Identitätsphilosophie hinweg auf deren erste Ausgestaltung Plausibilität gewinnt: Denn man kann mit Fug und Recht behaupten, daß die >Darstellung meines Systems< (DMS) von 1801, auf die sich Schelling in der Freiheitsschrift an mehreren Stellen bezieht, ihrerseits das Projekt einer Trennung von Gott (oder der »absoluten Identität« als wirklich existierender) >Spinozabriefe< Werke IV 1, 249 = B-Auflage S. 254. In einem Brief an August Wilhelm Schlegel vom 26.8.1808 äußert Schelling seinen Unmut darüber, daß Jacobi Friedrich Schlegels Buch über die Indier so sehr angerührt habe (s. Fuhrmans I, 413 f.). 31 32
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und Natur (der Wirklichkeit aller anderen Dinge) verfolgte oder wenigstens als Problempunkt exponierte 33 - und zwar mit nachweisbarem, wenn auch dort unausgesprochenem, Bezug auf Jacobi. Zunächst aber ist die Bezeichnung dieses Projekts ja eine Behauptung, die Schelling selbst unmittelbar da aufstellt, wo er den internen Dualismus in der Freiheitsschrift einführt: »Ühnerachtet es eben dieser Punkt [sc. die Unterscheidung von Grund und Existierendem] ist, bei welchem sie [die DMSJ aufs bestimmteste vom Wege des Spinoza ablenkt, so konnte doch in Deutschland bis auf diese Zeit behauptet werden, ihre metaphysischen Grundsätze seien mit denen des Spinoza einerlei; und obwohl ebenjene Unterscheidung es ist, welche zugleich die bestimmteste Unterscheidung der Natur von Gott herbeiführt, so verhinderte dies nicht, sie der Vermischung Gottes mit der Natur anzuklagen« (30,2-9). Schelling hat recht damit 34 , daß jene erste Darstellung seines Identitätssystems einen durchgängigen Dualismus im Wesen der absoluten Identität behauptete 35 ; auch recht damit, daß er damals kraft der Unterscheidung von Grund und Existierendem die Unterschiedenheit der existierenden oder als solche »seienden« absoluten Identität von der Natur als Inbegriff aller sonstigen Wirklichkeit hervorgekehrt habe 36 ; nicht recht indessen würde er haben, wenn er damit sagen wollte, daß er damals schon im höchsten Wesen selbst eine interne Andersheit erkannt hätte, um ihm lebendige Wirklichkeit für sich selbst 37 unabhängig von al33 Vgl. Schellings eigene Einschätzung der DMS im •Denkmal< SW VIII, 81 Fn. 2: »In der ersten Darstellung meines Systems[ ... ], auf die ich immer wieder verweisen muß, habe ich mich enthalten, die absolute Identität, inwiefern sie noch nicht bis zu dem oben bezeichneten Punkt [lebendiger Persönlichkeit) evolviert war, Gott zu nennen ( ... ) Erst in späteren, weniger strengen Darstellungen bin ich davon abgewichen«. 34 Schon Heinrich Heine gestand Schelling nicht zu, in seiner Identitätsphilosophie irgendetwas anderes als Spinoza behauptet zu haben: s. Anm. des Hrsg. 71. 35 Vgl. bes. SW IV, 205. 36 Vgl. bes. SW IV, 203 f. - eine Stelle, auf die Schelling selbst hinweist (30,34; siehe Anm. des Hrsg. 114). 37 Wie zuerst im •Anti-Fichte< SW VII, 59.
Einleitung
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lern anderen zu verleihen. Dies letztere ist vielmehr das Problem, das Schelling in der DMS deutlich erkennt und ausspricht, das er aber merkwürdigerweise in allen ferneren Darstellungen seines Identitätssystems unter den Tisch fallen läßt: nämlich die Schwierigkeit, daß auf diese Weise einerseits das Absolute selbst nur wirklich existiert im Verhältnis zur davon unterschiedenen Wirklichkeit alles Endlichen (der »Totalität«), während andererseits die behauptete Identität beider nicht eine wirkliche, sondern nur eine des Wesens oder der Möglichkeit sein kann. Sätze, die diese Schwierigkeit aussprechen, ohne sie als solche zu klassifizieren, tauchen des öfteren auf: »Die Form der SubjektObjektivität ist nicht actu, wenn nicht eine quantitative Differenz beider gesetzt ist« (SW IV, 125). Subjekt-Objektivität (in »quantitativer Indifferenz«) ist aber die Existenzform der absoluten Identität selbst, so daß sie demnach nur existiert, wenn auch etwas in »quantitativer Differenz« existiert. Endliche Existenz wird so zur Voraussetzung der absoluten, nicht umgekehrt diese die unabhängige Ursache jener. Daß die geschilderte Schwierigkeit der DMS eng mit Jacobischen Theoremen zusammenhängt, sagt Schelling nicht hier, sondern in einer kaum ein Jahr später verfaßten Verteidigungsschrift38 seines Identitätssystems gegenüber kritischen Stellungnahmen von Karl Leonhard Reinhold in dessen >Beiträgen< 39 . Dort erklärt Schelling (SW V, 58 f.), daß seine Konzeption der »quantitativen Indifferenz« als Existenzform der absoluten Identität an dem orientiert sei, wasJacobi an gewissen Stellen seiner •Spinozabriefe< 40 die (spinozistisch interpretierte) Identität des »Nichtzuunterscheidenden« genannt habe.Jacobi wiederum hatte die Identität des Nichtzuunterscheidenden am betreffenden Ort als den einzigen Reim bezeichnet, den er sich auf Lessings be38 ·Über das Identitäts-System und sein Verhältnis zu dem neuesten (Reinholdischen) Dualismus< (1802). 39 Siehe >BeiträgeErziehung des Menschengeschlechtslndierbuch< nach Schelling den Fehler begangen, sämtliche solchen Systeme (nämlich das der »Emanation«, des »Dualismus« und des »Pantheismus« oder der »Indifferenz«) als sich ausschließende Alternativen zu behandeln, die letztlich alle zum Scheitern vor der Freiheit verurteilt seien, so verweist er selbst nun sowohl in der Freiheitsschrift als auch in begleitenden Briefen nicht ohne Stolz auf diese seine Hauptleistung, gezeigt zu haben, wie sie alle erst zusammen einen vollständigen Begriff der
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Freiheit möglich machen: »In dem System hatjeder Begriff seine bestimmte Stelle, an der er allein gilt, und die auch seine Bedeutung, so wie seine Limitation bestimmt. [„.] So haben wir den bestimmten Punkt des Systems aufgezeigt, wo der Begriff der Indifferenz allerdings der einzige vom Absoluten mögliche ist. [„.] aber ist denn der Anfangspunkt das Ganze?« 46 . Noch deutlicher wird Schelling diesbezüglich in einem Brief an Windischmann (vom 9 .5 .1809): »das Wahre liegt aber gerade zwischen diesen dreien [den drei Systemen Schlegels s.o.] mitten inne und hat die organisch verflochtenen Bestandteile eines jeden in sich. Es gibt einen (aber auch nur einen) Punkt, bei dem die Vorstellung der Emanation anwendbar ist, einen (aber auch nur einen), wo die des Dualismus, und endlich wieder einen, wo die Indifferenz des Pantheismus. Ich glaube, diese Punkte in meiner Abhandlung mit zuvor nie erreichter Deutlichkeit bezeichnet zu haben« (Fuhrmans III, 604). Die genannten drei Angelpunkte strukturieren die Freiheitsuntersuchung: Die Emanation bezeichnet den Punkt der Selbstzeugung Gottes in seinem ihm völlig gleichen Sohn und ihre Gegenseitigkeit im Geist 47 ; der Dualismus dagegen markiert das Verhältnis der Selbstunterscheidung Gottes zwischen seinem ewig vollendeten Selbstsein einerseits - in dem die »Sehnsucht« nur als überwundene ist - und andererseits eben dieser »Sehnsucht« des Grundes, das göttliche Wesen erst »ZU gebären« - was in der Schöpfung wirklich geschieht 48 ; die Indifferenz des Pantheismus schließlich bezeichnet in erster Linie Gott vor seiner (allein durch Profilierung der Gegensätze erfolgenden) Offenbarung für anderes 49 und bezeichnet zweitens - als offenbar gewordene »Identität« Gottes am Ende - auch die Alleinheit der Liebe un-
46 Siehe 83,14-28; »Anfangspunkt« (83,28) - versteht sich der systematischen Darstellung, nicht etwa des »Absoluten«. 47 Der Sache nach: 33,14-23; vgl. ferner 45 Fn. 22 und Anm. des Hrsg. 198. 48 Siehe 31,31 f.: »einzig rechter Dualismus« und vgl. Anm. des Hrsg. 121. 49 Siehe 78,4-10.; 79,19-25 und vgl. Anm. des Hrsg. 333; 337.
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ter Ausschluß des Bösen. so Alle drei Punkte aber markieren nicht Verschiedenes, sondern dasselbe (»das Wahre« siehe das obige Briefzitat) aus drei Perspektiven, deren geklärtes Ineinandergreifen51 nach Schelling erst die menschliche Freiheit vollständig in den Blick zu bringen verspricht.
2. Neue Facetten des Freiheitsthemas Ein neues thematisches Element von Schellings Freiheitstheorie liegt in der notwendigen »Sollizitation zum Bösen« 52 : Da Gott sich als die zum Guten (ewig) entschiedene Freiheit offenbart, müssen in der Schöpfung Umstände Profil gewinnen, die das Gute von seiner Alternative, dem Bösen, überhaupt verschieden machen und es zugleich zur unausweichlichen Entscheidung des einzigen geistbegabten Geschöpfs stellen. Diese Profilierung der Zu dieser Grundstruktur der Freiheitsschrift vgl. die Ausführungen von Marquet (1976), S. 592 f., der allerdings die einzelnen Systeme etwas anders zuordnet. 51 Diese Auffassung bleibt bei Schelling auch später von großer Wichtigkeit, vgl. z.B. die •Weltalter< 1. Druck, Originalpagina 87: »Dagegen im lebendigen Zusammenhang des Ganzen, welches ihm [einem von zwei »Widersprechenden Sätzen«] seine Stelle und mit ihr die Grenze seiner Gültigkeit bestimmt, kannjeder von beiden Sätzen als wahr erscheinen. Daher man nun vielmehr umgekehrt sagen möchte:jeder Satz sei außer dem System falsch, nur im System, im organischen Zusammenhang des lebendigen Ganzen gebe es eine Wahrheit. Das System im schlechten Sinne würde daher, wie alles, was vom Übel ist, vom Stehenbleiben herkommen, von der mangelnden Kraft der Entwickelung, der Steigerung, Hindurchführung. So sehen wir offenbar die ganze Verschiedenheit dagewesener Systeme entspringen durch das Festwerden auf Einem Standpunkte; nicht dieser, sondern nur das Stillstehen bei ihm ist das Falsche. Denn weiter entwickelt und fortgebildet müssen sie alle im wahren, im umfassenden Systeme zu Hause sein«. Es scheint, als würde Schelling auch in diesem Punkt durch die Lektüre von Hegels •Phänomenologie 50
des Geistes< inspiriert worden sein. 52 Siehe z.B. 46,12 f. Zu diesem seltener behandelten Thema vgl. Vos-
senkuhl (1995), allerdings führt dieses neueingeführte Theoriestück Schellings m. E. gerade nicht zu einer »Substantialisierung des Bösen« als Teil der göttlich begründeten Wirklichkeit (s. ebd., S. 123 f.); vgl. dazu außerdem Schwarz (1992), S. 183-188 und Hermanni (1994), S. 222-229.
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Gegensätze, welche den Menschen herausfordert, aus der Unentschiedenheit zu treten und das Gute, das er genießen soll, durch sein freies Handeln erst zu vollbringen, geschieht nach Schelling durch die »allgemeine Wirksamkeit« oder »Anziehung des Grundes«, dank derer die Kluft zwischen den moralischen Alternativen, die keine Indifferenz der Freiheit erlaubt, aufgerissen wird. Sie, die Profilierung, ergibt sich genauer gesagt durch »Reaktion des Grundes« 53 oder der »Basis« auf die Näherung des Göttlichen im schaffenden Grund, d. h. ergibt sich als Reaktion auf die Zumutung, das Werkzeug von Gottes Offenbarung zu sein, und durchzieht die gesamte Schöpfung, bis sie im Menschen an den eigentlichen Ort der Entscheidung gelangt. Mit diesem Konzept einer notwendigen, kosmisch verankerten Versuchung der endlichen Freiheit54 hat Schelling ein wirklich neues, in allen bisherigen philosophischen Expositionen des Freiheitsbegriffs ignoriertes Element beigesteuert, dem er entsprechend viel Aufmerksamkeit widmet. 55 Daß also die moralische Alternative des Bösen im Verlauf der Schöpfung überhaupt als solche Profil gewinnt, ist durchaus notwendig mit der Offenbarung Gottes verbunden, daß diese Alternative vom Menschen gewählt und so verwirklicht wird, ist dagegen schlechthin nicht notwendig 56 zu nennen, sondern Sache seiner Freiheitstat und damit der Selbst53 Siehe z.B. 60, 1 f. Damit greift Schelling erklärtermaßen ein naturphilosophisches Konzept Gotthilf Heinrich Schuberts auf (vgl. seinen Brief an Schubert vom 28.4.1809 bei Fuhrmans III, 596 f.), das er allerdings erst noch ins Geistige transponieren mußte, um es zur Erklärung der moralischen Alternative geeignet zu machen (s. Anm. des Hrsg. 87 und 196). 54 Vgl. z.B. schon Tillich (1959), S. 92 f. Keineswegs ist es deshalb ein willkürlicher »Gewaltstreich« Schellings zu nennen, daß dieses allgemein erweckte Böse nicht das wirkliche Böse sein soll, wie zuerst Platenius (1928, S. 50) kritisch vermerkt, aber gewiß nicht als letzter gemeint hat. 55 Insgesamt: 45,8-54,4. 56 Vgl. dazu generell (ohne Bezug aufSchelling) Spaemann (1992), S. 21. Hier liegt eine der Hauptquellen des Irrtums über Schellings Freiheitstheorie, nach welchem der Mensch notwendig das Böse tun müsse, damit demgegenüber Gott und das Gute offenbar werden könne: in diesem Sinne vgl. z.B. Platenius (1928), bes. S. 58 f.; Habermas (1954), S. 268 ff.; Bracken (1972), S. 50 f. und 61; Vergauwen (1975), S. 151-153; 179; Marx (1977), S. 138; Korsch (1980), S. 136. Richtig dagegen Hermanni (1994), S. 240-245.
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gestaltung seines Geschicks. In Ansehung Gottes ist die genannte Wirksamkeit des Grundes nur als die notwendige Zumutung an den Menschen zu begreifen, aus eigenen Kräften das Gute zu tun, während vom Menschen aus betrachtet freilich darin auch das Böse als eine manifeste Möglichkeit und Verführung in Erscheinung treten muß. An dieser Stelle fügt sich sogleich das zweite neuartige Element in Schelling Freiheitstheorie an: die »Angst des Lebens« 57 . Der Mensch nämlich kann nicht so konstituiert sein, daß er jener Zumutung, gut zu sein, ohne weiteres gewachsen wäre. Da er verschieden von Gott, d. h. von der ewig zum Guten entschiedenen Freiheit, aber doch überhaupt ein ebensolcher Geist wie Gott ist, dem die Entscheidung nur erst noch bevorsteht, muß dasselbe »Band der Lebenskräfte«, das in Gott unzertrennlich und unanfechtbar ist, wie Schelling sagt 58 , in ihm zertrennlich und anfechtbar sein. Diese verspürte Hinfälligkeit seines eigenen Lebens, läßt ihn vor der an ihn herangetragenen Zumutung, das Gute selbst zu tun, ausweichen und stattdessen seine Kräfte im eigensüchtigen Bewahrungsversuch des fragilen Lebens verschwenden, was bereits der Schritt in die Selbstverschließung des Bösen ist. So sehr das Verspüren der Gefahr und eigenen Anfälligkeit nötig ist für die geforderte Entscheidung zum Guten, so sehr »treibt« »die Angst des Lebens den Menschen aus dem Centrum, in das er erschaffen worden« (53,25 f.). Es ist hier nicht mehr von einer >felix culpa< die Rede 59 , auch nicht von einer unmöglichen Willkürentscheidung für das Böse aus Indifferenz 60 , 57 Siehe 53,25 und vgl. Anm. des Hrsg. 231; der Sache nach handelt es sich zwar um ein Böhmesches Motiv, aber seine gedankliche Einbettung und theoretische Funktion verdankt es Schelling. Vgl. dazu Hrsg. 2011, s. 198-202. 5s Vgl. z.B. 36-38; 44 f. 5 9 So deutete Schelling den Fall des Menschen in seiner Magisterdissertation >De malorum origine< von 1792, vgl. SW I, bes. 32-37 (AA Bd. 1, S. 93-98; deutsch S. 140-145); vgl. zur dortigen Theorie des Bösen: Pieper (1985), S. 201-209. M.E. zu Unrecht beschreiben den Abfall des Menschen noch in der Freiheitsschrift als eine „feJix culpa« z.B. Fuhrmans (F), S. 162 und Schulte (1988), S. 221. 60 Für diese Auffassung vgl. z.B. Mokrosch (1975), S. 334-336.
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noch wird der Mensch absurderweise durch Gott selbst in die Bosheit gestürzt 61 , sondern es handelt sich um die innere Tragik der endlichen Freiheit, daß sie für ihr eigenes Gut zugleich der Gefährdung durch sich selbst ausgesetzt sein muß, der sie erliegen, die sie aber auch bestehen kann. 62 Der dritte hier zu erwähnende (weil wenig beachtete) Beitrag Schellings zu einer auch heute noch vertretbaren Theorie der Freiheit besteht in der Eschatologisierung der besten aller möglichen Welten oder des wahren Systems der Freiheit. Denn es ist eine der großen Schwächen von Leibniz' >Theodizee< gewesen, den Schluß zwingend zu machen, daß wir jetzt mit allem Bösen, das da getan wird, doch alle die Nutznießer der besten Art sind, in der kontingente Wirklichkeit überhaupt stattfinden kann. Nach Schellings Theorie hingegen sind wir ursprünglich für einen anderen Zustand geschaffen worden 63 , von dem wir durch eignes Verschulden vorerst noch entfernt und auf dem Umweg der faktischen Geschichte unserer Bosheit befangen sind. Dabei ist es - und nur darauf muß Schelling allerdings beharren - kein Widerspruch, daß der Mensch einst, soweit er die Hilfe Gottes dafür anzunehmen bereit ist 64 , als selbst freies Wesen in Gottes
Siehe 27 ,30 f. Dies wäre die Konsequenz, wenn das böse Handeln des Menschen notwendig zur Offenbarung Gottes wäre; siehe Fn. 56 und vgl. entsprechend z.B. Marx (1977), S. 138: »Der Mensch 11111.ß sich für das Böse entscheiden, um dem Guten zum Siege zu verhelfen und damit der Allherrschaft göttlicher Liebe. Hierin liegt: Die Freiheit als endliche hat ihr Ende [„.] in dem Telos des Gesamtprozesses, in der •Endabsicht• (404) der göttlichen Schöpfung«. 62 Daß das Böse im Menschen wirklich wurde, ist deshalb weder ein notwendiges (s. Fn. 56) noch auch »irrationales Faktum«, wie Platenius (1928). S. 54 schreibt, auf den man in dieser Frage gerne zurückgreift; vgl. z.B. Portmann (1966), S. 86. 63 Für das »System im göttlichen Verstande („.], mit dem die Freiheit zusammenbesteht« (9,29-31), welches Gott »in uranfanglicher Weisheit« als die »allein mögliche Welt« ersah (70,22-29): nämlich »als ein Unabhängiges in ihm« zu sein (50, 14). Demgegenüber identifiziert Holz (1970) falschlich die »tatsächlich existierende« mit der »einzig möglichen Welt«, die für Gott »real erschaffbar ist« (S. 159). 64 Siehe 61,1 ff. 61
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Liebe wird aufgenommen werden können 65 , doch ist diese Möglichkeit im Moment nur eine immerhin nicht auszuschließende Hoffnung.
3. Die frühe Rezeption der Freiheitsschrift Trotz der genannten und anderer Vorzüge und Stärken, die Schellings Freiheitsabhandlung besitzt, ist das Werk in seiner frühen Rezeption praktisch durchgefallen, und man kann sagen, daß sein relativ schlechter Ruf, der von vorsichtiger Skepsis (vor allem wegen der undurchsichtigen Gedankenführung 66 ) bis zu radikaler Ablehnung 67 (aufgrund vermeintlicher begrifflicher Unzulänglichkeit und der für unangebracht gehaltenen Tendenz zur Mythologisierung) reicht, sich mit einigen Ausnahmen 68 bis heute erhalten hat. Schon Hegels lapidare (und einzige) Bemerkung zur Freiheitsschrift in seiner >Philosophiegeschichte< spricht Bände für die reservierte und etwas verwunderte Aufnahme, die diese Untersuchung des Freiheitsproblems bei den Zeitgenossen gefunden hat: »Schelling hat eine einzelne Abhandlung über die Freiheit bekanntgemacht, diese ist von tiefer, spekulativer Art; sie steht aber einzeln für sich, in der Philosophie kann nichts Einzelnes entwickelt werden«. 69 Man billigte Schelling im Großen und Ganzen gar nicht erst zu, mit ihr einen neuen Schritt in der Entwicklung seiner idealistischen Philosophie getan zu haben. Vielmehr sah ihn die zeitgenössische Kritik an allen Klippen und Riffen eines möglichen Begriffs der empirischen Freiheit des Menschen, die Schelling sehr wohl erkannt hatte und mit seinen Darlegungen sorgfältig Siehe 76 f. und 79 f. 66 Vgl. z.B. White (1983), S. 107-113; 117 f. White zieht sogar den Schluß, Schellings Freiheitsschrift sei »intended esotericism« (113). 67 Vgl. z.B. Jaeschke (1996), S. 213-221. 68 Besondere Hochschätzung zollte der Freiheitsschrift (auf immer noch lehrreiche und lesenswerte Weise) Martin Heidegger: s. ders. vor allem (1971). 69 Hegel, Vorlesungen über die Geschichte der Philosophie III, Theorie Werkausgabe Bd. 20, S. 453; vgl. 444. Zu Hegel und Schelling vgl. Buchheim (2003). 65
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zu umschiffen meinte, wie eh und je gestrandet. Ob es die für »anstößig« gehaltene »Natur in Gott«, d. h. jenen alles tragenden internen Dualismus betraf, oder die pantheistische, anfängliche Indifferenz; die Knechtung des Menschen durch ein angeblich vorgängiges Böses oder sein vermutetes sich selbst bestimmen-Sollen aus bloßer Unbestimmtheit; ob es der Begriff der Liebe als Vereinigung Unabhängiger, oder eine »evolutive« »Naturgeschichte Gottes« oder der Begriff einer »Basis« aller Schöpfung oder das nihilistische Weder-Noch war, das als Persönlichkeit nur ausgegeben werde - sogar daß philosophisch gar nichts Neues in ihr enthalten sei, außer die Sachverhalte verfälschende, theologisch-ethische Anwendung seiner Identitätsphilosophie, vermerkte man übel oder desinteressiert. Es blieb kaum ein gutes Haar übrig70 , so als freute sich die Zeit, einen ihrer Berühmtesten gänzlich gescheitert zu finden. Ich erwähne hier nur die wichtigsten ersten Aufnahmen, die Schellings neue Untersuchung gefunden hat. Eher belanglos - sich ausführlich bei den erneut publizierten Frühschriften und der >Akademierede< aufhaltend - ist eine der wenigen >guten< Rezensionen, die Schelling bekam, nämlich von Karl Joseph Windischmann in der Jenaischen Allgemeinen Literatur-Zeitung (Nr. 207 und 208 vom 6. und 7. September 1809, Sp. 441-456), die mehr eine Gefälligkeitsarbeit denn eine Würdigung genannt werden muß: Windischmann paraphrasiert (Sp. 448-455) den Inhalt der Freiheitsschrift und vermerkt des öfteren die Anfälligkeit des Schellingschen Textes für Mißverständnisse,71 um am Ende zu prophezeien, daß das wahre 70 Man vergleiche nur Schopenhauers böses und unbegründetes Urteil in seinen Notizen zur Freiheitsschrift (ca. 1811-12): »Als Grundbaß der ganzen Abhandlung tönt überall eine Polemik durch, des Inhalts: Bist du nicht meiner Meinung, so bist du ein Esel, und ein Schurke obendrein: das merke dir und bedenke was du sprichst!• (Der handschriftliche Nachlaß, Bd. 2, S. 314). Vgl. auch die Preisschrift über Willensfreiheit, S. 135-137. 71 So z.B. könne man die vorgeburtliche Festgelegtheit des Menschen auf gut oder böse als »Gipfel der Unmenschlichkeit« (Sp. 454) mißverstehen, auch wenn er sich beeilt, etwas hohltönend hinzuzusetzen, hier habe die Philosophie in Schellings Mund »mit richterlicher Gewalt der wahren Religion« ihr Machtwort gesprochen; sodann in ganz genereller Weise: »Wir können wohl
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Verständnis dieser Schrift erst einer späteren Zeit aufbehalten sei 72 . Die Allgemeine Literatur-Zeitung, Halle/Leipzig (Nr. 150, 151und152 vom 4„ 5. und 6.Juni 1810, Sp. 249-256; 257261 und [zur Freiheitsabhandlung] 265 - 272) dagegen brachte (wahrscheinlich vomJacobi-Schüler Friedrich Köppen verfaßt) knapp ein Jahr später den ersten Verriß: Schelling habe einfach die Prinzipien des Natürlichen, nämlich das Verhältnis von Grund und Folge, auf das sonst für übernatürlich Gehaltene - Gott, Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände - völlig unangemessen übertragen; dabei werde auf höchst einfältige Weise stets ein solcher noch unvollkommener Grund als die unbestimmte, allgemeine Totalität ihrem besonderen und vollkommenen Wesen vorausgesetzt 73 und auf diese Weise Natur und alles Geistige in einer letztlich leeren Grundlosigkeit 74 miteinander identifiziert, zudem münde ihr »dialektischer« Begriffsversuch in lauter Widersprüche, weil sie als etwas anderes ausgegeben würden, als sie nach dieser Darstellungsart nur sein könnten. Indessen muß man trotz der siegesgewissen Schärfe dieser Polemik 75 sagen, daß der Rezensent praktisch keinen der Bebegreifen, wie die ernste und erhabene Lehre ferner mißverstanden und gemißdeutet werden möge« (Sp. 455), um im Anschluß daran wieder etwas deplaziert zu erklären: »denn wie soll geschehen, daß solche Fülle von Leben auf einmal sich entwickele« (Sp. 455); - man wird zugeben müssen, daß Windischmann mit seiner Besorgnis von Mißverständnissen durchaus recht behalten hat. 72 Bezeichnenderweise deshalb, weil Schellings Untersuchung »sich nur schwer vom Mythischen entfernen« könne (Sp. 456). 73 »Unvollkommenheit ist der Grund aller Vollkommenheit; aus jener entsteht das Böse wie das Gute, und beide demnach müssen vollkommener sein als ihr Grund, die Natur« (Sp. 268 f.). 74 »Ungnmd muß es in der Tat heißen, weil das logisch Allgemeine, Unbestimmte, als Grund der Bestimmungen gesetzt wurde, und alle bloße Dialektik in sich leer und grundlos ist. Der Vf. zeigt hier einige Selbsterkenntnis« (Sp. 269). 75 Vgl. das böswillige Resüme: »Die Hauptlehre des Vfs. läßt sich kurz zusammenfassen in den Worten: •Am Anfang ist der TeufelÜber den Einfluß der Schellingischen Philosophie auf die Beförderung der Religiosität< im Königsberger Archiv für Philosophie, Theologie, Sprachkunde und Geschichte, Bd. 1 (1811), S. 261-275. Vollends in diesem Sinne und mit wahrhaft vollständiger und gründlich gearbeiteter Ablehnung in allen Punkten 77 veröffentlichte der Tübinger Theologe Friedrich Gottlieb Süskind (seines Zeichens auch Oberhofprediger im Württembergischen) ein ganzes Buch über Schellings Freiheitsschrift mit dem Titel: >Prüfung der Schellingischen Lehren von Gott, Weltschöpfung, Freyheit, moralischem Guten und BösenVon Deutscher Philosophie< Art und Kunst. Ein Votum für »Eine vernünftige Philosophie sagt daher keineswegs: daß Gott seinen Grund in sich habe, sondern daß Gott sei ohne Grund« (S. 266); er kritisiert dies weiter als unangemessene »Naturgeschichte Gottes« (S. 268) und kommt nach ausnahmslos negativer Stellungnahme zu dem Schluß: »durch solche Darstellungen wird der Glaube an Gott eher untergraben« (S. 275). 77 Neben vielen weiteren Diagnosen des Scheiterns nennt Süskind die von ihm in Schellings Text entdeckte Idee einer Evolution Gottes aus einem ihm vorhergehenden Grunde »das Anstößigste, was ich je in einer Philosophie gefunden habe« (S. 60); bekennt ferner, er könne »schlechterdings nicht einsehen«, »wie die Lehre von der Immanenz der (endlichen) Dinge in Gott [.„] der Consequenz ausweichen könne: daß sie Individualität und Substantialität der endlichen Wesen aufhebe« (S. 102) und antizipiert als eine Art Summe: »Ich kann daher [ ... ] dem, was Hr. Schelling für echten Theismus erklärt, keinen Vorzug vor dem gewöhnlichen Theismus einräumen, und demnach durch die angeführten Reflexionen eben so wenig diesen für widerlegt, als jenen für begründet halten« (S. 28). 76
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Friedrich Heinrich J acobi gegen F. W. J. SchellingDavid Hume< (im II. Band seiner Werke) eine nochmalige Bekräftigung der radikalen Ablehnung von Schellings Philosophie, die nun die Freiheitsschrift (wenn auch ungenannt 80) einschloß (siehe ebd., bes. S.
84-93). Die Untauglichkeit von Schellings Freiheitsschrift sprach sich so sehr herum, daß selbst ein philosophischer Laie, wie der Mediziner Friedrich Groos, es sich zutrauen konnte, eine - wenn auch mit moderaten Floskeln über Schellingschen Tiefsinn garnierte - doch umso schroffer in allen relevanten Punkten zurückweisende Kritik der Freiheitsschrift zu publizieren, mit dem bezeichnenden Titel: >Die Schellingische Gottes- und Freiheitslehre vor den Richterstuhl der gesunden Vernunft vorgefordert. Die Vierzehnte der Betrachtungen über moralische Freiheit, Unsterblichkeit der Seele und GottÜber die Philosophie meiner Zeit. Zur Vermittlung, Jena 1816, wo bes. S. 188 und 212 ff. Schellings Standpunkt nach wie vor mit spinozistischem Pantheismus identifiziert wird. In einem späteren Buch (Über Hegel's System und die Notwendigkeit einer nochmaligen Umgestaltung der Philosophie, Leipzig 1833, S. 29 f. und 288 f.) wird Bachmann hingegen Schellings Werk bereits als unwissenschaftliche und unschickliche Erdichtungen über Gottes Wesen im Geiste und mit MittelnJakob Böhmes scharf zurückweisen, was zum nächsten wichtigen und immer wieder kritisch an Schellings Freiheitsschrift vermerkten Punkt führt.
III. Schellings Quellen in der Freiheitsschrift Sowohl in der Begriffsbildung als auch in Thesen und Gedankenführung der Freiheitsschrift sind mannigfache Einflüsse anderer Autoren wirksam und nachweisbar. 82 Die wichtigsten, aber bei weitem nicht alle, sind in ungefährer zeitlicher Folge: Platon, Plotin (nebst neuplatonischer, origenistischer und gnostischer Traditionslinien83 ), Augustinus, Luther 84 , Giordano Bruno 85 , Böhme, Spinoza, Leibniz, Oetinger, Kant 86 , Jacobi, Fichte, Schlegel und Baader. 87 Dies hat, besonders mit Blick 81 Des Jenaer Hegelschülers, der 1810 eine äußerst positive Rezension von Hegels •Phänomenologie des Geistes< veröffentlicht hatte, in der er auch insgesamt die Hegelsche Philosophie als eine Überrundung Schellings darstellte. 82 Vgl. bes. auch Knatz (1993). 83 Vgl. hierzu im Detail Beierwaltes (1972), S. 100-144 u. Anhang, sowie Holz (1970): ferner Bruneder (1958), Tilliette (1988), Hermanni (1994), bes. S. 181-202 und Jaeschke (1996). 84 Für die Beziehungen von Schellings Freiheitsschrift auf Luther vgl. insbes. Kile (1965), S. 21-27; sowie Vetö (1977), bes. S. 457-467. 85 Vgl. zwar auf Schellings >Bruno< konzentriert, aber mit vielen noch für die Freiheitsschrift gültigen Hinweisen bes. Beierwaltes (1980), S. 204-240. 86 Zu den deutlichen Bezügen auf Kant vgl. prägnant und auf das Wesentliche konzentriert: Hermanni (1994), S. 132-136. 87 Dabei lasse ich wichtige Anregungen von eher poetisch-literarischer
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auf die - sei es wirkliche oder vermutete - Vorherrschaft von Böhme und Oetinger, Schellings Werk bisweilen den Ruf eingebracht, nur eine Art philosophisch verfärbter Sumpfblüte auf den trüben Gewässern theosophisch-neu platonischer Weisheitslehren zu sein88 . In Wirklichkeit darf es als ganz normal, ja muß es als notwendig gelten, daß ein Philosoph - schreibt er etwas, das andere Leute verständlich und überzeugend finden sollen aufbereits bekannte Argumentationsformen rekurriert. Und nur, weil im Fall der genannten Theosophen ein solcher offener Rekurs eher ungewöhnlich und befremdend wirkt, erliegt man leichter dem Schein, hier würden fremde Vorlagen bloß neu zusammengestellt. Zwei allgemeine Beobachtungen können davor bewahren, angesichts der Vielzahl von Einflüssen (wie sie die Kommentierung im Einzelnen ausweist) zu meinen, die Freiheitsschrift sei eine mehr oder weniger gelungene Kompilation aus ihren verschiedenen Quellen: Schelling hat offenbar mit Blick auf eine als Gerüst bereits gefaßte, vollständige Theorie der Freiheit (die seine eigene genannt werden darf) mit Vorliebe solche Gedankenelemente und Begriffsideen anderer Autoren zu ihrer Durchführung aufgegriffen, die ihm aus ganz verschiedenen Richtungen und Quellen und in unterschiedlichen Artikulationsformen wiederentgegentraten und die er in vielen Fällen auch schon selbst - manchmal vielleicht in anderer Gestalt - in Gebrauch hatte, so daß er sie dadurch als besonders bewährt ansehen durfte. Beispiele für solche multilateral bezogenen Anregungen sind die Unterscheidung von Grund und Existierendem, das Konzept der
Seite, wie z.B. von Lessing, Schiller und Hamann hier beiseite; was den letztgenannten betrifft, so hatte insbes. J acobi Schelling näher mit Hamanns Auffassungen bekannt gemacht, indem er ihm auch nicht publizierte Schriften und Briefe Harnarms zur Verfügung stellte (s. den BriefJacobis vom 8.12.1808, Fuhrmans !, 425 und Schellings nochmaliges Dankesschreiben vom 5.1.1809, Fuhrmans !, 433 f.) 88 Vgl. bereits den Spott Heinrich Heines in >Die romantische SchuleTheosophia Revelata. Das ist: Alle Göttliche Schriften des Gottseligen und Hocherleuchteten Deutschen Theosophen Jacob Böhmens', hrsg. vonJohann Otto Glüsing, Hamburg 1715 (hergestellt auf der verbesserten Grundlage und mit den Marginalien der deutschen Erstausgabe von]. G. Gichtel, Amsterdam 1682). Diese Ausgabe enthielt sämtliche Texte im übersichtlichen Spaltendruck, durchgehend gezählt, aber gewöhnlich in zwei Bänden gebunden (Beschreibung nach Buddecke [1937], S. 12-22). 95 Siehe Fichte, WW Bd. VI, S. 116-128.
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geschmähten inskünftig erst gründlich studieren zu wollen (was damals, wie man an den >Aphorismen< Schellings unschwer erkennt, jedoch bereits im Gange war 96): »Ich schäme mich des Namens vieler sogenannter Schwärmer nicht, sondern will ihn noch laut bekennen und mich rühmen von ihnen gelernt zu haben, wie auch Leibniz gerühmt hat, sobald ich mich dessen rühmen kann. Meine Begriffe und Ansichten sind mit ihren Namen gescholten worden, schon als ich selbst nur ihre Namen kannte. Dieses Schelten will ich nun suchen wahr zu machen: habe ich ihre Schriften bisher nicht ernstlich studiert, so ist es keineswegs aus Gründen der Verachtung geschehen, sondern aus tadelnswerter Nachlässigkeit, die ich mir ferner nicht will zu Schulden kommen lassen« (SW VII, 120). In den folgenden Jahren bis zur Freiheitsschrift nimmt Schelling in seinen Entwürfen und Briefen wiederholt Gelegenheit, den einschlägigen Autoren, aber insbesondere Jakob Böhme höchstes Lob zu zollen97 . Unvorteilhaft für fast die gesamte bisherige Rezeption der Freiheitsschrift war der Umstand, daß diese theosophischen Einflüsse entweder (und bisweilen aus Unkenntnis) marginalisiert 98 oder sogleich (besonders von einschlägig befaßten Autoren) wieder übertrieben und insgesamt ohne Aufklärung direkter Bezüge zu 96 Zu den Bezügen der •Aphorismen< auf Böhme s. insbes. Habermas (1954), S. 206-220. Den ersten Teil von ihnen verfaßte Schelling im Sommer 1805. Seit dem Frühjahr 1804 besaß er seine neue Quartausgabe Böhmes (s.o. Fn. 93 und 94). So ist es nicht unwahrscheinlich, daß er irgendwann in dieser Zeit wieder in Böhmes Schriften las (m.E. damals am ehesten das ziemlich alchemisch [und damit •naturphilosophischDe signatura rerumJahreskalenders 1809-1813Swedenborg< angibt 100 . Da Oetinger seinerseits bestimmte Schriften von Jakob Böhme mit Vorliebe anführt, und durch den Vergleich von Anklängen an Böhme in Schellings Schriften zwischen 1802 und 1809 ergibt sich mit gewisser Wahrscheinlichkeit, daß er bis zu diesem Zeitpunkt insbesondere Böhmes reife Werke >Von der Gnaden-Wahl< und >De signatura rerumMysterium magnum< und das die Hauptpunkte seiner Lehre auf wenige Seiten komprimierende >Mysterium pansophicum< relativ gründlich gelesen haben dürfte. Aus ihnen werden daher fast alle Belegzitate der Kommentierung angeführt (obwohl dies aus anderen Schriften fast ebenso möglich wäre). Außerdem ist, was Oetinger betrifft, mit ziemlicher Sicherheit noch die Kenntnis des >Biblischen und Emble-
99 Vgl. dazu Knatz (1996) S. 296-298. Konkret zur Herkunft der Begriffe »Ungrund« und »Indifferenz« vgl. Bruneder (1958). 100 S. ebd„ S. 12 f. Daß Schelling seit spätestens 1810 auch Swedenborg im Original gelesen hat, bemüht sich Horn ( 1954) in einer recht gründlichen Studie zu zeigen, bekennt allerdings den Mangel an direkten Zeugnissen für diese These.
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matischen Wörterbuchs< 101 vorauszusetzen, die Lektüre der >Lehrtafel der Prinzessin Antonia< dagegen scheint Schelling erst 1810 begonnen zu haben (s. >Jahreskalender 1809Weltseele< antwortendem Opusculum >Über das pythagoräische Quadrat in der Natur oder die vier Weltgegenden< von 1798) übernahm S. Jahreskalender•, S. 116 und 150; nichts spricht dagegen, daß Schelling in diesem Buch, das er offenbar besaß, schon vorher gelesen hatte; viele Hinweise auf Oetinger und bes. dieses Buch bei Vetö (1977), S. 427 ff. 101
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Schelling von Baader die Einsicht, daß ein Dualismus von konstitutiven Naturkräften (wie er ihn in der >Weltseele< aufgestellt hatte) durch ein drittes Kraftprinzip gleichsam >zusammengehalten< werden müsse: dem Schwere- oder Kälteprinzip. das in allem auf Zusammenziehung und Widerständigkeit hinwirkt und so die Substantialität und Beständigkeit der Dinge begründet. Dieser Gedanke ist sichtlich ein 102 Konstituens auch noch dö Begriffs »Grund von Existenz«, wie er von Schelling in der Freiheitsschrift besonders prominent geprägt wird. Seit Schellings Umzug nach München im Jahr 1806 waren beide auch persönlich miteinander bekannt 103 und sogar befreundet, und verfolgten auch gemeinsam ihre Vorliebe für die theosophische Literatur, insbesondere Böhme und Oetinger 104 . Wegen dieser Gemeinsamkeiten fällt es oft nicht leicht zu sagen, wer wen letztlich mehr >beeinflußt< hat 105 - vieles mögen gemeinschaftlich gefaßte Ideen gewesen sein. Jedenfalls aber kam Baader Schelling zwischen 1807 und 1808 mit drei kleineren Publikationen 106 zuvor, in denen er wichtige Gedanken auf eine für ihn typische, nämlich sehr komprimierte und etwas geheimnisvoll wirkende Art darlegte, die dann ausführlicher und in systematischerer Form auch in Schellings Freiheitsschrift wiederkehren. Schelling selbst verweist mehrfach auf diese Aufsätze Baaders, was als Indiz dafür genommen werden kann, daß er sich ihren Überlegungen
Aber nicht das einzige: s. dazu Anm. des Hrsg. 102 und 103. Zuvor standen beide schon seit Jahren in brieflichem Kontakt miteinander. 104 Schelling brachte Baader erst auf den schwäbischen Pietisten Oetinger und versuchte ihm Schriften desselben zu verschaffen: s. die Wendung an Pfarrer Pregizer über seinen Vater vom 7.9.1806 (Fuhrmans III, 366); die Antwort Pregizers erfolgte erst 3 Jahre später im Oktober 1809 (s. Plitt II, 178-182), die mitgeschickten Oetinger-Schriften sind allerdings nicht die bekannteren, weiter oben genannten, die Schelling also wohl bereits besaß. 105 Gewiß hatte sich Baader schon länger und in größerer Breite mit theosophischer Literatur befaßt und deren Gedankengut in seine eigenen Arbeiten aufgenommen. 106 ·Über die Behauptung, daß kein übler Gebrauch der Vernunft sein könne< (1807), ·Über die Analogie des Erkenntnis- und des Zeugungs-Triebes< (1808), sowie ·Über Starres und Fließendes< (1808). 102
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verpflichtet weiß. Vor allem drei miteinander zusammenhängende Gedankenmotive Baaders sind in dieser Hinsicht hervorzuheben: 107 Erstens das Böse nicht als eine Privation oder als Mangel an Vernunftherrschaft über die sinnlichen Triebe aufzufassen, sondern als eine positive Verkehrung der Vernunft in sich selber, so daß das Böse nicht mehr wie ein Geistesdefizit, sondern im Gegenteil als ein Maximum des Geistes - nur in seiner zerstörerischen Kraft - erscheint 108 • Zweitens der spekulative Wirkungszusammenhang zwischen einem Höheren und dem ihm Untergeordneten (z.B. dem >Licht< und seinem >Träger•); daß nämlich zu unterscheiden sei, ob das Untergeordnete einerseits nur »in« oder andererseits auch »inner« dem Überlegenen stehe, so daß das Höhere es nicht nur von außen bescheint (wie im Fall eines bloßen Inseins), sondern selbst wiederum in ihm und dadurch in der ganzen untergeordneten Sphäre »aufgehen« kann. Diesen letzteren Fall drückt Baader auch so aus, daß das Untergeordnete (das Subjekt) sich zur Mitte, d. h. zum Medium oder Zentrum des Höheren macht, während die Abweichung aus dem Zentralort, also die Verweigerung der medialen Verpflichtung eigener Kräfte der zum Bösen führende Schritt ist 109 • Drittens aber ergibt sich hieraus ein besonderes Konzept von Einheit als der Wechseldurchdringung zwischen prinzipiell Unabhängigen, indem jedes auf seine Art sich zum Medium des anderen machen kann und so eine gemeinsame Produktivität entsteht, die wieder erlischt, sobald sich die Beteiligten voneinander abkehren (d.h. falsch »imaginieren«) 110 . So deutlich es ist, daß Schelling diese drei Baaderschen Motive (neben noch anderen) in transformierter Gestalt für seine Freiheitstheorie verwendet hat, so klar ist auch, daß keines von ihnen eine Erfindung Baaders heißen kann. Vielmehr handelt es sich um Gedanken, die an vielen Stellen der philosophischen TradiFür die Einzelnachweise dieser Baaderschen Motive siehe die Anmerkungen des Hrsg. 108 Siehe bes. 39 ff. mit Anm. des Hrsg. 159; 191; 256. 109 Siehe bes. Anm. des Hrsg. 151; 152 und 165. 110 Siehe dazu Anm. des Hrsg. 164; 196; 267; 269. 107
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tion und insbesondere natürlich (als Verhältnisbeschreibung zwischen dem Höheren und Niedrigeren) bei theologisch oder theosophisch befaßten Autoren schon zu finden waren. Deshalb sind auch diese Anregungen durch Baader in mancherlei Hinsicht nur als Bestätigungen bereits gehegter oder selbst (mit)entdeckter Ansichten zu verstehen.
3. Friedrich Heinrich Jacobi Der Einfluß vonJacobis Denken auf die Freiheitschrift kam bereits in einem früheren Abschnitt (1., 2.) der Einleitung zur Sprache. Der insgesamt kritische Bezug Schellings auf viele Jacobische Thesen wird von ihm gewissermaßen verlagert auf Friedrich Schlegels 111 genau ein Jahr zuvor erschienenes >Indierbuch Allwills Briefsammlung< wieder las, in der Jacobi so etwas wie eine Phänomenologie und Entlarvung des bösen, aber doch mit höchsten Geisteskräften begabten Bewußtseins zeichnet, von der Schelling offensichtlich beeindruckt war.
4. Gottfried Wilhelm Leibniz Schließlich ist unter den besonders wichtigen, aber nicht ohne weiteres angemessen einzuschätzenden Einflüssen noch der von Leibniz hier zu erwähnen. 113 Auch er scheint ja zunächst nur ein negativer zu sein: Die Kritik an der Privationstheorie des Bösen, dem >einseitigen< Rationalismus und dem Konzept einer Wahl Gottes zwischen möglichen Welten sind hierfür bekannte und offenkundige Beispiele. Dennoch ist im Hintergrund eine positive Aufnahme Leibnizscher Strukturelemente in Schellings Theorie der Freiheit vorherrschend. Denn Leibniz hat das Verdienst, als erster mit großem begriffiichen Aufwand demonstriert 113 Für Schellings Verhältnis zu Leibniz siehe im allgemeinen Brenner
(1937), zur Freiheitsschrift bes. S. 69- 73, sowie, auf die Freiheitsschrift konzentriert, Hermanni (1994), S. 138-142; ferner speziell zum Problem der Theodizee: Jacobs (1986).
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zu haben, daß die Begründung der Wahrheit aller Aussagen aus der Identität ihres jeweiligen Subjekts nicht zur Aufhebung der Freiheit führen muß 114 - was ja für Schellings Grundgedanken in der Freiheitsschrift höchst wesentlich ist, wie schon seine Einleitung zeigt. Ein entscheidender Angelpunkt für die Durchführbarkeit dieser These ist auch bei Leibniz bereits eine Art interner Dualismus in Gottes (und aller geistbegabten Wesen) lebendiger Wirklichkeit, nämlich der zwischen Verstand und Wille, was Schelling sehr wohl (sogar ausdrücklich: 40, 17 - 23) bemerkt und was er offenbar in verschärfter Form zu seinem Dualismus zwischen dem existierenden Wesen und einem darin internen »Grund von Existenz« weiterentwickelt hat 115 . Der Verstand Gottes ist nach Leibniz nämlich zu kennzeichnen durch die innere, für Gottes Wille unverfügbare Notwendigkeit seiner Begriffe aller Wesen, und insofern so etwas wie eine »Natur« 116 in Gott, in welcher ebenfalls wiederum schon nach Leibniz alles böse Handeln des Menschen wurzelt, ohne selbst ein böses Prinzip zu sein. Durch diese Aufteilung der Gründe kontingenter Wirklichkeit (in Gottes Verstand und seinen Willen) ist drittens auch das Geschehen der Natur nicht kraft reiner Notwendigkeit da, sondern trägt generell einen Keim der (göttlichen) Freiheit in sich, was Schelling außerordentlich lobend aufgegriffen hat (siehe 67 f.). So richtig dies alles ist und so sehr Schelling diese Gedanken besonders aus Leibniz' >Theodizee< gewann (denn auch dieses Werk gehörte nach Auskunft des >Jahreskalenders 1809< [S. 6 f.) zu Schellings Studienobjekten vor Niederschrift seiner Freiheitsabhandlung), so unbefriedigend bleibt bei Leibniz selbst doch die Beschreibung und Einschätzung des Bösen in seiner Wirklichkeit als bloß fehlgeleitetes Streben unseres Geistes nach einem scheinbaren Gut. Hier ist Schelling gewiß einen großen Schritt über Leibniz hinaus, der indessen viele konzeptionelle Änderungen und Erweiterungen seiner Freiheitstheorie erforderlich macht, die sich bei Leibniz so nicht finden. Siehe dazu bes. 14 f. und 18 f. sowie Anm. des Hrsg. 33; 39; 54; 55. Vgl. der Sache nach und in Beziehung auf Leibniz: Buchheim 2009. 115 Vgl. dazu Anm. des Hrsg. 167 und 103. 116 Vgl. z. B. Leibniz, >Theodizee• § 191. 114
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IV. Zur Textgestaltung Schellings Freiheitsschrift erschien zuerst als einzig neuverfaßter Beitrag in »F. W. J. Schelling's philosophische Schriften. Erster Band. Landshut, bei Philipp Krüll, Universitätsbuchhändler. 1809«, S. 397-511 ( = OA). Da das Manuskript der Abhandlung nicht erhalten ist, handelt es sich bei der genannten um die einzige authentische Quelle 117 für den Text der Freiheitsschrift, auf die alle späteren Editionen zurückzuführen sind. Ihre Qualität und die drucktechnische Sorgfalt der Herstellung ist jedoch so groß, daß kaum sinnstörende Versehen und auch nur wenige Druckfehler darin zu entdecken sind. Daher kann davon ausgegangen werden, daß ihr Text der Intention des Autors fast vollkommen entspricht. Der Text der vorliegenden Ausgabe wurde in möglichst enger Orientierung an diesem Original1 18 , wenn auch auf Basis der sprachlich modernisierten früheren Ausgabe
117 Vorsicht ist aber insofern geboten, als vermutlich vom Verlagsnachfolger Krülls selbst, aber frühestens 1836, eine genaue Kopie des Schellingschen Schriftenbandes hergestellt wurde, wohl um die Lagerbestände zu vergrößern. Diese Kopie, von der noch immer Exemplare im Antiquariatshandel auftauchen, ist jedoch erheblich fehlerhafter als das Original. Die Freiheitsschrift betreffen u. a. folgende Abweichungen: OA 439: »Unwillen« statt »Urwillen«; OA 447: »oben« statt »eben«; OA 448: »entgegensetzten« statt »entgegensetzen«; OA 470: »Zusammenhang« statt »Zusammenklang«; OA 486: »Abscheu« statt »Absehen«. Offenkundige Druckfehler der OA wurden dagegen durchwegs verbessert. Daß zwei unterschiedliche Drucke vorliegen, wurde zuerst von H. Fuhrmans bei der Herstellung seiner Textausgabe von 1964 ( = F) entdeckt (s. dort S. 2 und vgl. seine Ausgabe der Briefe Bd. III, S. 498). Für eine genauere Beschreibung und die Datierung der beiden Drucke siehe die Darlegungen von H. Buchner im editorischen Bericht der Akademieausgabe der Werke Schellings AA Bd. 2, S. 7-10, sowie von A. Pieper AA Bd. 3, S. 4 f. und W. Schieche (Datierung) AA Bd. 4, S. 10-13. Vor 1964 erschienene Ausgaben der einschlägigen Schriften Schellings können deshalb irrtümlich ein Exemplar des Nachdrucks zur Textkonstitution herangezogen haben, wie dies z.B. bei der Ausgabe der Freiheitsschrift von Christian Herrmann der Fall gewesen ist. 118 Kollationiert wurde ein Exemplar des Erstdrucks aus der Privatbibliothek von Manfred Meiner, für dessen vertrauensvolle Überlassung ich herzlich danke.
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im Felix Meiner Verlag von Christian Herrmann 119 , korrigiert und eingerichtet, wobei der Sprachduktus und d. h. vor allem die Zeichensetzung wieder mehr dem Original angeglichen wurde. Zum weiteren Textvergleich wurden folgende spätere Ausgaben herangezogen: Der seltene und bis vor kurzem weitgehend unbekannte Zweitdruck im Rahmen einer in Schweden seit 1816 erschienenen Gesamtausgabe von Werken Schellings12D; »Fr. W.J. Schellings sämmtliche Werke. Eilfter Band. Rede über das Verhältniß der bildenden Künste zu der Natur. Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit. Denkmal der Schrift von den göttlichen Dingen u.s.w. des Herrn Fr. H. Jacobi. Upsala, 1818. Gedruckt bey Zeipel und Palmblad.«, S. 59-170 (= UpA). Es ist nicht bekannt (wenn auch unwahrscheinlich), ob Schelling selbst an dieser Ausgabe mitgewirkt hat. Immerhin ist ein großes Bemühen um die Verbesserung sämtlicher Fehler der Originalausgabe deutlich zu erkennen, so daß man vermuten kann, diese Ausgabe sei von einem Kenner der Schellingschen Philosophie oder einem seiner Schüler und Freunde skandinavischer Abstammung betreut worden. Naturgemäß haben sich jedoch statt der ausgeräumten neue Fehler auch in diese Ausgabe eingeschlichen121. Immerhin folgt die vorliegende Ausgabe in einem gravierenderen Fall 122 der hier vorgenommenen Verbesserung des Textes. Die dritte und zugleich erste separate Veröffentlichung der
F. W.J. Schelling, Das Wesen der menschlichen Freiheit. Mit Einleitung, Namen- und Sachregister neu hrsg. von Christian Herrmann (Meiner, PhB 197), Leipzig 1925. 120 Zur Beschreibung der ganzen Ausgabe s. H. Buchner a.a. 0„ S. 10 ff. und 31 ff. Der Schellingkomrrrission der Bayerischen Akademie der Wissenschaften sei an dieser Stelle für die Möglichkeit, in ihrem Archiv zu arbeiten, und für die großzügige Überlassung von alten Werk-Ausgaben zu Vergleichszwecken gedankt. 121 Empfindlich z.B. UpA 160, Z. 7 v. u. die Auslassung der Worte »bilden. Dualität« (vgl. OA 501). 122 OA 423: »nach ihnen gekehrte Licht« wird verbessert zu »nach innen gekehrte Licht« (UpA 97). 119
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Freiheitsschrift erscheint 1834 in Reutlingen: »Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände. Von F. W.J. Schelling. Reutlingen, in der]. N. Enßlinschen Buchhandlung. 1834«. Diese Ausgabe bringt den Text der Freiheitsschrift ohne die Vorrede (auf die auch schon U pA verzichtete) und ohne den letzten, weitere Abhandlungen zum »ideellen Teil« der Philosophie Schellings ankündigenden Satz. Es sind keine Verbesserungen zu erkennen außer solchen von offensichtlichen Druckfehlern, dafür sind eine erhebliche Zahl von Fehlern, vor allem auch in griechischen und lateinischen Zitaten, neu unterlaufen; dies zeigt, daß wahrscheinlich keine von der Druckerei unabhängige Korrektur des Satzes vorgenommen wurde. Eine erste nachhaltigere sprachliche Angleichung an zeitgenössische Auffassungen, sowie stellenweise eine Bereinigung von Inkonzinnitäten des Texts neben der durchgängigen Korrektur von Druckfehlern bietet die vierte Ausgabe der Freiheitsschrift im VII. Band (S. 331-416) der durch Schellings Sohn, Karl Friedrich August Schelling, veranstalteten Gesamtausgabe von Schellings Werken ( = SW) 123 . Die meisten neueren Ausgaben der Freiheitsschrift beruhen auf der Textfassung dieser Ausgabe und übernehmen deren Verbesserungen sowie gelegentliche Fehler 124 . Wo sich die vorliegende Ausgabe auf sinnrelevante Verbesserungen der SW bezieht oder von ihrem Text abweichend zum Original zurückkehrt, wird darauf in den Anmerkungen des Herausgebers verwiesen. Einen völlig neu aus der Originalausgabe konstituierten Text hat zuerst Horst Fuhrmans herausgegeben: »F. W.J. Schelling, Über das Wesen der menschlichen Freiheit, Einleitung und Anmerkungen von Horst Fuhrmans, Philipp Reclamjun. Stuttgart«,
123 F. W.J. von Schelling, Sämmtliche Werke, hrsg. von K. F. A. Schel-
ling. 1. Abteilung, Bd. 1-10. II. Abteilung, Bd. 11-14, Stuttgart (Cotta) 1856-1861. (Wird ohne Abteilungsziffer und durchgehend mit römischer Bandzahl zitiert). 124 Am gravierendsten ist die versehentliche Änderung SW 413: »Heiligtum« statt OA 507: »Heidentum«.
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zuerst 1964 ( = F) 125 . Sie bietet den bislang exaktesten Text der Freiheitsschrift; das einzige größere Versehen ist nach meiner Durchsicht S. 98: >Böses und Gutes< statt >Böses oder Gutes< (OA 463; SW 382) 126 . Fuhrmans bemüht sich, überall den originalen Lautstand zu wahren (insbes. mit Einschluß der häufigen EElision), was jedoch zu einer gewissen Schwerfalligkeit und Künstlichkeit des Textes für heutige Ohren führt, die in der vorliegenden Ausgabe nicht nachgeahmt wird. Die gegenwärtige Ausgabe bringt den nach der Originalausgabe vollständig neukorrigierten Text der Freiheitsschrift nebst erstmals der gesamten Vorrede zum Sammelband von Schellings philosophischen Schriften, da die Auswahl der übrigen Schriften eine Wegbereitung in Richtung auf die neu hinzugekommene Freiheitsschrift klar erkennen läßt. Weil die Zeichensetzung, insbesondere aber die vielen Doppelpunkte innerhalb der Satzperioden, einen gewissen Aufschluß über die z. T. sehr verwickelte Gedankengliederung Schellings gibt und zugleich das rhetorische Profil des Textes reflektiert, wurde in dieser Hinsicht, außer wenn Mißverständnisse zu befürchten waren, sehr konservativ verfahren. Die Fußnoten Schellings sind, der besseren Übersicht halber, durchnummeriert (Nr. 1-39; in der Originalausgabe seitenweise durch Sternchen gekennzeichnet), während auf die Anmerkungen des Herausgebers durch Rauten im Bundsteg verwiesen wird. Ein Zeilenzähler erleichtert ihre Auffindung und den genauen Verweis auf Textstellen. Wegen der vielen nötigen Querverweise wurden die Anmerkungen des Herausgebers im Kommentarteil zusätzlich durchgezählt (halbfett gedruckte Ziffer). Zu Vergleichszwecken mit der Literatur werden am inneren Kolummnentitelrandje Doppelseite die Paginierungen der OA
Eine früher von Fuhrmans veranstaltete Ausgabe (eingel. und mit Anmerkungen versehen von H. F., Düsseldorf 1950) bringt dagegen den Text der Ausgebe von Chr. Herrmann. 126 An einer anderen Stelle gibt Fuhrmans ohne Hinweis einer Änderung der Raubkopie gegenüber dem Original den Vorzug: F 86: »entgegensetztenvon sich weg< und >ZU sich zurück< der Sehnsucht der Bewegung aller Reflexion entspricht«. 33,14 132 erste Regung) Vgl. Böhme, >De signatura rerum< 3, 12: »Begierde, welche die erste Bewegung ist, als ein Hunger zum Etwas«. 33, 14 133 erzeugt sich] Die »reflexive Vorstellung« oder Selbstdeutlichkeit Gottes ist aus sich selbst und besteht dabei nicht aus zwei >hintereinander< geschalteten Phasen (s. dazu auch die folgende Anm.). Vgl. außerdem Anm. 56, ferner >Stuttgarter Privatvor-
33,19 135
Anmerkungen
125
lesungen< (1810) SW VII, 442. Zum Begriff der Zeugung bei Schelling im allgemeinen s. Buchheim (1992), bes. S. 55-57. 33, 17 134 sich selbst in einem Ebenbilde erblickt) Siehe Anm. 55; 60 und vgl. im Text 68,24-27 (»reflexives Bild«). Als für Schelling naheliegende Quelle des Gedankens kommt Lessing in Frage, vgl. >Erziehung des MenschengeschlechtsVon der GnadenWahl< 2, 8: »Denn der einige Wille fasset sich in der einigen Kraft, da alle Verborgenheit innen lieget, und hauchet sich durch die Kraft aus in die Beschaulichkeit; und dieselbe Weisheit oder Beschaulichkeit ist der Anfang des ewigen Gemütes, als der Umblickung seiner selber« (Kursive vom Hrsg.). Vgl. auch Anm. 60. 33, 19 135 im Anfange bei Gott] Vgl. den Prolog des Johannesevangeliums 1,1-5. Nach diesen Sätzen des NT konstruiert sowohl Schelling die ersten Schritte der Selbstzeugung und Offenbarung Gottes in der Schöpfung; als auch hatte nach dem gleichen Text Jakob Böhme in nahezu all seinen Schriften die Selbstgeburt Gottes und den Übergang zur Schöpfung sich veranschaulicht, was Schelling sichtlich zum Vorbild nahm. Deshalb hier einige typische Textbeispiele für das Vorgehen Böhmes: >Mysterium magnum< 2, 1: »[Zitat von Joh. 1, 1 -2] Das Wort Im ist der Wille des Ungrundes: Anfang ist das Fassen des Willens, da er sich selber fasset, und in einen ewigen Anfang einführet. Das Wort ist nun das Gefassete, das im [ursprünglichen] Willen ein Nichts ist, und mit dem Fassen eine Gebärung wird, das war im Anfang beim Willen und im Willen; aber mit des Willens Lust nimmts seinen Anfang in des Willens Fassung, darum heißets Hertz als ein Centrum oder Lebens-Circul, darinnen der Urstand des ewigen Lebens ist«; >Von der Gnaden-Wahl< 2, 11: »So heisset es alsdenn alhier das Wort (als die geformte Kraft) war im Anfange bei Gott; alsdenn alhier werden nun 2 Wesen verstanden, als die ungeformte Kraft, das ist In: Und die geformte Kraft, die heißt Bei, denn sie ist in das Etwas zur Beweglichkeit getreten; das In ist stille, aber das Bei ist gefaßt: Und aus dieser Fassung und Scientz urständet Natur und Creatur, samt
126
Anmerkungen
33,21 136
allem Wesen«; 1, 5: »Der erste unanfängliche Einige Wille, welcher weder Böse noch Gut ist, gebieret in sich das Einige ewige Gute, als einen faßlichen Willen, welcher des ungründlichen Willens Sohn ist, und doch in dem unanfänglichen Willen Gleich-Ewig; und derselbe andere Wille ist des ersten Willens ewige Empfindlichkeit und Findlichkeit, da sich das Nichts in sich selber zu Etwas findet: und das Unfindliche, als der ungründliche Wille, gehet durch sein ewig Gefundenes aus, und führet sich in eine ewige Beschaulichkeit seiner selber«. Böhme steht damit seinerseits in einer althergebrachten christlich-neuplatonischen Auslegungstradition. 33,21 136 Wort jener Sehnsucht] Der Sache nach und sicher anregend für Schelling vgl. Franz Baader, >Über die Analogie des Erkenntnis- und des Zeugungs-Triebes< (1808), Werke Bd. 1, S. 43 f.: »geht denn der Erkenntnistrieb [ „.] auf etwas anderes, als auf Zeugung, Gebärung, Aussprache und Darstellen eines Worts, Namens, Bildes? und ist nicht das Wesen des erkennenden Gemütes, daß es das in sich Gefundene (Empfundene) auch offenbare, ausspreche? [„.] Und im Gegenteil macht ja eben das Unvermögen (die Impotenz) sich auszusprechen, das ewige Nichtfinden des helfenden Zeugungsoder Offenbarungs-Organs (Worts) hiezu eben die Hölle jenes Lügengeistes, der eigentlich als solcher immer nur sein, wirklich sein möchte und nimmer hiezu gelangen kann«. 33,21 137 der ewige Geist] Der ewige Dreischritt aus der in sich verschlossenen zur selbstoffenbaren Dreieinigkeit Gottes (s. auch die vorigen Anmerkungen, sowie Anm. 337) wurde auch von Oetinger in Anlehnung an Jakob Böhme und andere theosophische und kabbalistische Quellen ähnlich vorgeführt; z.B. in dem von Schelling zur Abfassungszeit der Freiheitsschrift studierten •SwedenborgAhndungen< I 1, S. 370-374. Für den
34,6 140
Anmerkungen
127
Begriff des »Werkzeugs« ist ferner zu verweisen auf das öpyavov (53a4) bzw. nA.oKavov (52e6) in Platons >Timaios< als das, worin das Ideale (des »Verstandes«) seine reale, erfahrbare Manifestation setzt. Dieselbe Vorstellung fand Schelling (s. z.B. >Aphorismen< [Nr. XCII) SW VII, 218) auch bei Böhme und Oetinger wieder: vgl. z.B. >Von der Gnaden-Wahl< 2, 17: »Die Natur ist der stillen Ewigkeit Werckzeug, damit sie formiere, mache und scheide, und sich selber darinnen in eine freudenreich fasse, denn der ewige Wille offenbaret sein Wort durch die Natur« (vgl. auch >De signatura rerum< 16, 2-3); ferner Oetinger, >SwedenborgTimaiosTimaeus Locrus de anima mundi< (auf den Schelling nicht ungern zurückgreift: s. Anm. 130), darbietet: »[der Gott mußte die Materie zur Ordnung bringen] und sie aus ungeschiedenen Veränderungen in einen klar begrenzten Zustand versetzen, auf daß die Scheidungen der Körper homolog würden und keine zufälligen Wendungen annähmen« (94c). Darüberhinaus aber fand er einen ähnlichen Begriff von Schöpfung qua Scheidung auch bei Jacobi (im Bruno-Auszug der >SpinozabriefeGnaden-Wahl< 2, 17 (s. die vorige Anm.); 2, 33; ferner Oetinger, >SwedenborgÜber das Wesen deutscher Wissenschaft< SW VIII, 14 f.; >Aphorismen< [Nr. 102; 116; XLIII) SW VII, 162; 165; 207; >Würzburger System< SW VI, 155; 187; 197) knüpft aber auch an die Böhmesche Idee eines Feuerblitzes oder »Schracks« an, der in die chaotische Mannigfaltigkeit der göttlichen Natur fährt und so den Scheidungsprozeß veranlaßt; vgl. dafür nur beispielhalber Oetingers >SwedenborgDe sig-
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Anmerkungen
34, 16 141
natura rerum< 3, 19 ff.; >Gnaden-Wahl< 2, 20 (»ewiger Blick«) u. v. a. 34,16 141 Ein-Bildung] Vgl. z.B. >fernere Darstellungen< (1802) SW IV, 394 et passim. Vgl. darüberhinaus Anm. 60 und s. ferner bes. Jakob Böhme, >Gnaden-Wahl< 1, 14-17 (göttliche »Inbildung« oder »Imagination[ ... ], daraus die Creation ihren Anfang« nimmt). 34,29 142 Widerstreben der Sehnsucht] Die Sehnsucht des Grundes zieht alles zurück oder wieder ein in die Ungeschiedenheit, die ihrem ursprünglichen Wesen entspricht, das sie nicht aufgeben will (zur Erklärungs. Anm. 102). Vgl. dazu Jakob Böhmes »einziehende« oder »anziehende Begierde«, bes. >Gnaden-Wahl< 2, 14-16, sowie 2, 31 (»Wiederwärtigkeit«); >Mysterium magnum< 3, 11; >De signatura rerum< 3, 13. Eine ähnliche Idee liegt auch in Schuberts weiter oben erwähnten (s. Anm. 87) Begriff einer »Reaktion der Basis« vor. 35,9 143 innere Transmutation] Ein Ausdruck Böhmes und bes. Oetingers für die innerliche Umwendung oder Umkrempelung der Dinge ins Gute, wie sie spezifisch für Gottes Wirken ist. Siehe z.B. Böhme, >De signatura rerum< 7, 31; >Gnaden-Wahl< 2, 15. 35, 12 144 nach innen gekehrte Licht] OA und SW haben »ihnenMysterium magnum< 35, 48-75 und 36, 42-48: Der Name Gottes lautet in der ursprünglich rein >mentalischen< Sprache IEOUA ( = ein >Jehova< ganz ohne
36,22 149
Anmerkungen
129
behindernde Konsonanten), gibt sich aber zur Schöpfung in eine einschränkende und gebrochene Artikulation mit den wiedertönenden Konsonanten (>sensualische< Sprache); die menschlichen Namen (ihre Geister) sind infolgedessen entsprechend ihrer Mischung von Selbstlautern und Mitlautern zu deuten (s. ebd„ 52, 41-43). Vgl. dazu ausführlich Bonheim (1992), S. 228-252. Schelling könnte das Gleichnis auch vonJacobi bezogen haben: s. >Über eine Weissagung Lichtenbergs< (1801), Werke III, 235 (vgl. auch 211): der menschliche Geist sei als das »ausgesprochene« Wort Gottes »kein reiner Selbstlaut«, sondern komme nur zusammen mit den »Mitlauten« der Natur und Gottes selbst zum Tönen; hier irritiert allerdings ein wenig, daß Gott seinerseits zu einem >Konsonanten< des menschlichen Geistes wird (den Hinweis aufJacobi verdanke ich Birgit Sandkaulen, Heidelberg). 36,20 148 so wäre kein Unterschied] Zwischen Gott und seinem unmittelbar gezeugten »Ebenbild« (s. 33, 12-17) ist kein Unterschied: Gottvater und sein Sohn sind sich völlig gleich (vgl. auch 45,21 -27); wohl aber besteht zwischen Gott und dem geschaffenen, d. i. aus dem Grund erst wiedererhobenen Ebenbild (dem Menschen) ein Unterschied, nämlich eben der der Zertrennlichkeit der in Gott unzertrennlichen Prinzipien. Zu vergleichen ist bereits Augustinus, >De libero arbitrio< 1 2, 5 (13), siehe den Hinweis Schellings auf diese Stelle 45 Fn. 22 und ferner Anm. des Hrsg. 198). Vgl. auch Böhme, >Gnaden-Wahl< 2, 6: »Denn hätten sich nicht die Kräften der einigen Göttlichen Eigenschaft in Schiedlichkeit eingeführet, so [ ... ] wäre weder Engel, noch andere Creatur worden, auch wäre keine Natur noch Eigenschaft, und wäre Ihme der unsichtbare Gott alleine in der stillen wirckenden Weisheit in sich selber offenbar«. Siehe auch die folgende Anm. 36,22 149 zertrennlich sein] Allein Gott hat ein unauflösliches oder unzertrennliches, alle Kreatur ein zertrenntliches Leben: vgl. Bruno, >De la Causa< 2, 37 = (1983) S. 27 mit Hinweis auf Platons >Timaios< 41 a-c (vgl. ferner ebd. 81d; 89 b-c und s. noch früher das Corpus Hippocraticum z.B. >De natura hominis< 3-4); vgl. sodann NT Hehr. 7, 16; insbes. letztere Stelle ist einer der Ausgangspunkte für die von Oetinger breiter ausgearbeitete Unterscheidung von Gott und Kreatur durch »lndissolubilität« bzw. »Dissolubilität« der Lebenskräfte; vgl. z.B. >LehrtafelSwedenborgÜber Starres und Fließendes< (1808), Werke Bd. 3, S. 275 einschl. Fn. 2 (s. Freiheitsschrift 39 Fn. 13); ferner bereits früh: >Über das pythagoräische Quadrat in der Natur< (1798), Werke Bd. 3, S. 261 Fn. und weiterhin: ·Über die Analogie des Erkenntnis- und des Zeugungs-Triebes< (1808), Werke Bd. 1, S. 42-45, bes. Fn. 1 auf S. 45, sowie S. 47. 37, 18 152 auch in der Peripherie] Gott sei, laut einem alten Satz
38,26 155
Anmerkungen
131
( = 2. Def. aus dem >Buch der 24 Philosophen•), den auch Baader (•Über das pythag. Quadrat•, Werke Bd. 3, S. 261 Fn.), Jacobi (•SpinozabriefeAphorismen• [Nr. CXXXV] SW VII, 226). Während also Gott auf diese Weise in jedem Ding zugleich ganz er selbst oder Mittelpunkt sein kann, kann der Mensch, als die höchste Kreatur, nur an einer einzigen Stelle »im Zentrum« und d.h. in Gott sein, so daß das Licht der Welt in ihm aufgeht. Weicht er aus dieser Stelle »in die Peripherie«, so wird aus dem guten Lucifer der teuflische, der versucht, durch sein eigenwilliges, kleines Licht die Welt zu erhellen (vgl. Jacobi, •Allwill•, Werke I, 187 f.). Vgl. dazu ferner Oetinger, >Swedenborg•, S. 7 und s. Anm. 165; 267. 37,36 153 den Grund über die Ursache] Zur Unterscheidung beider s. Anm. 101 und 102. Zur Herkunft der Unterscheidung vgl. auchJacobi, >SpinozabriefeDavid Hume•, Werke II, 193f. und 199-201. 38,18 154 falsches Leben] Im Bösen ist lebendige Einheit nicht einfach zerfallen ( = Privation des Lebens), sondern falsch zusammengefügt und disharmonisch vereinigt ( = »Positivität« des Bösen, s. dazu insbes. 39-43). Den Gedanken eines »falschen Lebens« hatte bes. Oetinger (im Anschluß an Böhme - s. z.B. >Gnaden-Wahl• 2, 5: »sich in eine Eigenheit anderer Fassung einführen«) entwickelt: vgl. >Lehrtafel•, Originalpag. 369; >Swedenborg•, S. 235; 249; 355: »Der Ursprung des Bösen ist, daß die Kräfte können in der Creatur getrennt existieren, da sie in Gott niemal getrennt existieren können. Daß aber das Böse wirklich entstanden, kommt nicht von Gott, auch nicht bloß ex negativo der Creatur, sondern aus wirklicher durch abweichende Imagination geschehener Trennung der Kräfte. [... ]Weil aber Leben doch Leben bleibt, wenn es auch getrennt wird, so wird ein eigenes falsches Leben daraus«. 38,26 155 Archaeus] Eine wohl von Paracelsus stammende Bezeichnung für das die verschiedenen Lebenskräfte in sich vereinigende Prinzip organischer Lebendigkeit (vgl. z.B. ders. •Opus pararnirum< IV, Werke Bd. 2, S. 165 f.); seine rechte Zentriertheit machte nach zeitgenössischer medizinischer Auffassung die Gesundheit, seine »Exorbitanz« dagegen Krankheit und Fieber aus (vgl. der
132
Anmerkungen
38,27 156
Sache nach: 63,14-18). Weitere Hinweises. bei Courtine/Martineau Hgg. (1980), S. 371. 38,27 156 in den Umkreis tritt] Siehe Anm. 151 und 152. 39, 1 157 meteorische Erscheinung] »Meteorisch« bedeutet >schwebendReligionsschriftBriefe über die Kantische Philosophie< (bes. der 7. und 8. Brief des 2. Bandes, z.B. S. 494; 522) wichtig gewesen, die Schelling gut kannte. Als noch ältere Impulse in gleicher Gedankenrichtung vgl. ferner Oetinger (s. die Hinweise Anm. 154; 179; 185). Doch unleugbar ist es bereits die ausgesprochene These von Augustinus gewesen, daß das Böse aus dem durch sich selbst und in sich selbst »verkehrten Willen« (perversa voluntas) stamme: vgl. z.B. >De libero arbitrio< 1 16, 35 (116); II 14, 37 (144); III 22, 64 (219). 39, 7 159 besonders Franz Baader] Vgl. >Übler GebrauchÜber die Analogie des Erkenntnis- und des ZeugungstriebesÜber Starres und fließendesÜber die Analogie des Erkenntnis- und des Zeugungs-TriebesTheodizeeTheodizeeDarstellung des Naturprocesses< SW X, 311; >Philosophie der Mythologie< SW XII, 90 f. und 601 ff.; >Urfassung< S. 135; ähnlich bereits in der Freiheitsschrift: 61,33]). Beide Verhältnisweisen aber sind Formen der (schlechten oder guten) Einheit beider als Gegensätze, die nach Schelling wiederum unterschieden werden müssen von ihrer »Disjunktion« oder »Nichtgegensätzlichkeit« in der sog. »Indifferenz« (s. 78 f. sowie Anm. 337 und 340). 39,33 165 aus 0 wird nun O] Das Zeichen 0 steht im ursprünglich veröffentlichten Originaltext Baaders Oahrbücher der Medizin als Wissenschaft, hrsg. von A. F. Markus und F. W.J. Schelling III 2, Tübingen 1808, S. 204 Fn.). Ob es sich um ein Versehen handelt oder um eine vorläufige Ungenauigkeit, läßt sich nicht entscheiden, jedenfalls hat Baader selbst dieses Zeichen später (in der Ausgabe der Werke Bd. 3, S. 276 Fn.) berichtigt zu (b. Nur in dieser letzteren Form ist es ja geeignet, den Sachverhalt zu illustrieren, daß das Licht im Ganzen sich verfinstert, aber verstreut umherrirrende Einzelpunkte sozusagen auf eigene Rechnung nur sehr kurzreichendc
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Anmerkungen
40,6 166
Lichter sind (vgl. Anm. 151; 152). Das ist der Sinn des Wechsels, in dem der »Lichtpunkt« oder »Lichtträger« »vom Centrum in die Peripherie tritt«. Obwohl Schelling den in gewisser Weise falschen Text las (das zeigt seine Fn. 24 [48 f.]), hat er den Baaderschen Gedanken durchaus korrekt verstanden. Ähnlich beschreibt jene luziferische Perversion übrigens Jacobi in seinem >Allwill< (Werke 1, 187 f.), den Schelling bekanntlich während der Abfassung der Freiheitsschrift erneut las (s. >Jahreskalender 1809TheodizeeTheodizeeTheodizeeTheodizeeTheodizeeAllwill< (vgl. Werke 1, bes. 177 -180; 201 f.; 207), den Schelling kurz vor Abfassung der Freiheitsschrift wieder studierte (s. >Jahreskalender 1809Ahndungen< (z.B. 1, S. 274ff.; 280ff.; II 1, S. 168; 170; 290 f.) das Wechselgeschehen zwischen Gegensätzen in der Natur (vgl. oben Anm. 87). 45,29 197 Morgenblatt 1807, S. 786] Siehe Baader, >Übler GebrauchAphorismen< (Nr. 118 und Allg. Anm.) SW VII, 165 und 189 ff., bes. 197 (mit Hinweis auf den klassischen Ort für das Nichtseiende als »Kreuz des Verstandes«: Platons >SophistesLehrtafelSwedenborgPhilos. der Offenbarung< SW XIV, 254), kann als eine der systematischen Grundthesen der Schellingschen Philosophie seit der Freiheitsschrift bezeichnet werden (die er mit der mythologischen Figur der »Nemesis«-Gottheit in Verbindung brachte: s. bes. >Philosophie der Mythologie< SW XII, 141-144 sowie >Urfassung< S. 634ff.). In der Tat handelt es sich um ein wichtiges metaphysisches Prinzip seit Aristoteles, vgl. Met. XII 10. 1075a 23 f.: »für alles ist es notwendig, zur Unterschiedenheit zu kommen«. 46, 18 203 Platonischen Materie] Vgl. in der Hauptsache den >Timaios< 49a -53b. Zwar kennt Platon den Terminus >Materie< nicht (s. Anm. 130), aber schon Aristoteles bezeichnet das von Platon Gemeinte mit diesem Begriff, und Schelling übernimmt die einschlägige Terminologie von Anfang an (vgl. dazu insbes. Schellings >Timaioskommentar< [1794], z.B. S. 59 et passim). Daß die platonische >Materie< ein »an sich böses Wesen« darstelle, kann so nicht gesagt werden (dies meint auch Schelling nicht, wie das Folgende zeigt), außer in dem Sinn, daß sie für Platon - als das Prinzip der wahrnehmbaren Welt - die idealen Vorbilder verundeutlicht (s. dazu auch die nächste Anm.). Doch erhellt zumindest eine dem Göttlichen »widerstrebende« Tendenz des platonischen Analogons zur Materie auch aus einer zweiten Bezugsstelle, nämlich >Philebos< 24a-e (»Natur des Unbegrenzten«), indem es dort als quasi tätig »zum Verschwinden Bringendes« aller Bestimmtheit und Bemessenheit geschildert wird (24c). Schließlich aber bürgerte es sich wiederum seit Aristoteles (•Physik< 1 9. 192a 15) ein, die platonische >Materie< in Bausch und Bogen als das »schlecht« oder »böse Machende« (i:o KaK07tot6v) zu bezeichnen. Vollends als Prinzip des Bösen wird die Materie von Plotin und im Neuplatonismus angesehen (Vgl. Plotins Enneade I 8, ferner III 6, 7 ff. [Materie als Prinzip des ljf&iiöoc;] und s. auch das Lob Schellings für Plotins Materiebegriff: >WeltalterPolitikos< 273b: Die Welt - von der steuernden Tätigkeit Gottes verlassen - bleibt nur anfangs in der göttlichen »Disziplin« und stumpft bald ab in ihrer Befolgung: »Schuld daran ist das Körperartige ihrer Konstitution: das Mitaufgewachsene von der alten Natur, weil sie an so viel Regellosigkeit [arn~ia - vgl. Schelling: »irrationales Prinzip«, »Chaos«] teilhatte, bevor sie zur jetzigen Ordnung gelangte«. Vgl. ferner Schellings >Aphorismen< (Nr. XVII) SW VII, 201. 46,36 205 Hoffnungen gegeben hat] Schellings Angaben beziehen sich auf August Böckh: Über die Bildung der Weltseele im Timäos des Platon, in: Studien (hrsg. von Carl Daub und Friedrich Creuzer) Bd. 3 (Heidelberg) 1807, S. 1-92 sowie ders.: Specimen editionis Timaei Platonis dialogi, Heidelberg 1807. 47,22 206 den Willen des Grundes zerbrechen] Vgl. Böhme, >Gnaden-Wahl< 2, 5 (Zitat in Anm. 102). 48,6 207 Erregung ... letzten Grad der Schärfe und der Bestimmtheit] Zum ganzen Zusammenhang vgl. etwa Böhme, >Mysterium pansophicum< 5, 9: »Und sehen alhier, als sich die ewige Natur hat einmal mit der Schöpfung der Welt beweget und erräget, daß der Grimm ist mit erräget worden, und hat sich auch in Creaturen offenbaret: Wie man dann viel böser Tiere, auch Kräuter und Bäume, sowohl Würmer, findet, als Kröten, Schlangen und dergleichen. Da die ewige Natur einen Ekel daran träget, und wird die Bosheit und Gift allein in seiner Essentz genähret«. Vgl. auch Anm. 196 und 202. 48, 18 208 der durch Empirie aufgefundene Begriff der Basis J Siehe hierzu insbes. Moiso (1995) und vgl. Anm. 87 und 192. 48,25 209 präformierten sittlichen Verhältnissen] Schelling könnte solche Phänomene im Blick haben wie >Bienenstaat< und >ElternliebeGattenmord< und >Nahrungskampf< in der tierischen Natur. Vgl. darüberhinaus den Böhme-Text in Anm. 207. 49,3 210 Band der Kräfte] Siehe Anm. 149. 49,14 211 Denn wie ... so muß ein anderer Grund der Geburt] Das bedeutet, der Naturprozeß wiederholt sich in >höherer Potenz< (vgl. 49,22 f.: »höherer Grund der Finsternis«; ferner 49,26-50,5 und 50,20-34) als Prozeß der Geschichte oder die >ideelle Reihe< der Phänomene wiederholt wesentliche Strukturen der >reellen Reihe< (vgl. 49,26: »Dieselben Perioden ... «), auf denen sie zugleich aufbaut; diese Aufstufung oder Aufschwingung der Strukturen des Wirklichen in jeweils höhere Potenzen ergibt eine starke Ökonomie der
50,17 217
Anmerkungen
143
Prinzipien und zugleich ein hohes Maß an Einheit des zu beschreibenden Gesamtsystems. Schelling hat diese Methode schon früh benutzt und ausgebaut bes. in seiner Identitätsphilosophie (s. dazu auch Anm. 47 und 114). Als ihr Erfinder darf aber wohl Aristoteles gelten, der in >De anima< die »Potenzen« der Seele auf diese Weise miteinander verkettet, um nicht von Seelenteilen ausgehen zu müssen, wie es noch Platon tat. 49,22 212 sich eigen gemacht hat] Im Bösen hat der freie Wille des Menschen (seine »Selbstheit« oder Persönlichkeit) das universelle Gesetz (»Wort«) seinen eigensüchtigen Individualzwecken und Begierden untergeordnet: so hat das Böse die positive Wirklichkeit des menschlichen Willens usurpiert und zu >seiner< Wirklichkeit umfunktioniert. 49,25 213 die Menschheit oder Selbstheit annehmen] In Jesus Christus. Vgl. dazu auch Kant, >Religionsschriftam Ende der TageGeschichte< hätte der Mensch auch in der Entscheidung zum Guten durch sein Handeln vollbracht. Dies scheint Habermas (1954) in seiner sonst so wichtigen Studie zu übersehen (vgl. bes. S. 268272). 50, 17 217 das Böse] Gemeint ist das Böse nicht als eigene Wirklichkeit, sondern als die Atmosphäre der Versuchung, die seit dem ersten Abfall des Menschen von Gott, nur umso erfolgreicher den menschlichen Willen affiziert. Nicht unähnlich hierzu und zu den folgenden Schilderungen Schellings sind auch die Darstellungen Baaders in ·Über die AnalogieÜbler GebrauchPhilosophie der Mythologie< sein. 51,30 220 alle Kräfte aus der Unentschiedenheit setzt] Das eben ist die Funktion der »Basis« oder Wirksamkeit des Grundes: s. Anm. 87 und 202. 51,33 221 meteorische Natur] Siehe 38,36-39,4 und Anm. 157. 52,1 222 nicht als entstünde es erst] Vgl. Röm. 5,12-13. 52,2 223 als solches erscheinen kann] Vgl. Röm. 7, 13. 52,5 224 Geburt des höheren Lichts des Geistes J Geburt Jesu Christi. 52,6 225 von Anbeginn in der Welt, aber unbegriffen von der ... Finsternis] Vgl. Joh. 1,5. 52, 13 226 Mensch wieder zu Gott komme] Zu dieser Gesamtfigur (Erschaffung des Menschen in Gott, seine Abweichung aus ihm und schließlich Wiederbringung) vgl. insbes. •Stuttgarter Privatvorlesungen< SW VII, 457-463 und s. auch Anm. 325. 52,21 227 Turba gentium] »Verwirrung der Völker«; gemeint ist die Völkerwanderung, die im 4. -6. Jhd. das (west)römische Reich (vgl. »alte Welt«) zerstörte. Im Zuge der Völkerwanderung, so will Schelling wohl sagen, formierte sich das Fränkische (»neue«) Reich, in dem die Kirche zum bleibenden Zentrum einer Verkündigung von Gottes »lebendigem Wort« wurde. Den Ausdruck »Turba« - Verwirrung, aus der etwas Neues hervorgeht - verwendet des öfteren Böhme im •Mysterium pansophicumWeltalter< 1. Druck, Originalpag. 62), das freilich den Menschen eigentlich nur dazu veranlassen soll, seine Fähigkeiten und sein Fortbestehen gar nicht erst auf die eigenen Kräfte zu schieben, sondern allein auf Gott (vgl. im nächsten Satz: »aller Eigenheit absterben«}; dieselbe Angst aber treibt ihn nun gerade zum Abfall von Gott und dem Versuch, sich auf eigene Faust zu erhalten und seine Befähigung zu mißbrauchen (s. dazu auch die Einleitung des Hrsg., S. XXXI(). Zum Motiv der Lebensangst oder -pein vgl. insbes. Böhme, >De signatura rerum< 2, 30 und 32; 3, 17-20; 36-38 u. v. m. Sowie Oetinger, z.B. >SwedenborgTheodizeeReligionsschriftReligionsschriftPositivität< zu verstehen, die nicht durch Einschränkung, sondern als Behauptung oder sich-Geltendmachen eines selbständig Wirklichen zu begreifen ist (s. dazu Anm. 178);
146
Anmerkungen
56,21 239
daher ist das Böse an sich als >wesenlos< oder nur als »Unwesen« (81,2) eines anderen Wesens aufzufassen (vgl. auch Anm. 159). 56,21 239 Gesetz der Identität] Siehe bes. 14 f. und 18,20-27 und vgl. Anm. 33 und 53. 56,22 240 Notwendigkeit, welche allein auch die absolute Freiheit ist] Vgl. hierzu die Einleitung des Hrsg „ S. XI - XIII. 56,24 241 denn frei ist „. bestimmt ist] Das entspricht Spinozas Freiheitsdefinition, s. Ethik I, def. 7: »Das Ding heißt frei, das nur kraft der Notwendigkeit seiner Natur existiert, und allein durch sich selbst zum Handeln bestimmt wird«. Vgl. aber weiterhin Jacobi, >Spinozabriefo, Werke IV 1, 150f. = B 140f. 56,35 242 Notwendigkeit und Freiheit vereinigt] Nicht in der Weise einer planen Identifikation, sondern als sich entschließende (offenbarende, behauptende) Lebendigkeit oder Handlung; vgl. hierzu die folgenden Ausführungen Schellings (bis 57, 17 und 58, 15-18) und s. die Einleitung des Hrsg„ S. XVlf.; XX- XXIII. 57,8 243 sagt Fichte] Vgl. beispielhalber Fichte, >GrundlagePhilosophie und Religion< SW VI, 43. 5 7, 16 244 Ur- und Grundwollen, das sich selbst zu Etwas macht] Siehe 23, 13 -19 und vgl. 58, 16-18: »jene freie Tat, [die das] Wesen „. erst macht". Schelling versteht >sein< Selbstsetzen also nicht als die in sich schon immer vollendete Form des »Bewußtseins« (wie er es bei Fichte vermutet), sondern als lebendigen, durch sich selbst vollzogenen Übergang zu entschiedener Bestimmtheit: dem »Etwas«, zu dem das Wollen erst findet (d.h. als reales Handeln). Darin konnte er sich berufen auf Böhme und Oetinger: vgl. z.B. •Gnaden-Wahl< 1, 5 (Zitat in Anm. 135); >De signatura rerum< 2, 10: »dann also findet er [der freie Wille Gottes] sich jetzt aus dem Nichts in Etwas, und das Etwas ist doch sein Wiederwille, dann es ist eine Unruhe, und der freie Wille ist eine Stille«; >Mysterium pansophicum< 2, 1: »So dann also eine Sucht im Nichts ist, so machet sie ihr selber den Willen zu Etwas«. Sodann Oetinger, z.B. >Biblisches Wörterbuch•, S. 354; >SwedenborgLehrtafel, Originalpag. 228. In dem sich selbst aus Freiheit bestimmenden Willen glaubte bes. Reinhold im 7. und 8. des 2. Bandes seiner >Briefe über die Kantische Philosophie< ein in Kants praktischer Philosophie bis dahin (1792) noch vermißtes »Grundvermögen« (S. 526) der Person zu ent-
58,24 247
Anmerkungen
147
decken - was Schelling mit seiner Lehre vom sich selbst bestimmenden Wollen ebenfalls aufgegriffen zu haben scheint; vgl. z.B. Reinhold ebd„ S. 494: »Der Wille hat nur einen einzigen durch sich selbst bestimmenden Grund, und dieser ist die Freiheit, das Vermögen der Selbstbestimmung, durch welches einer von den beiden veranlassenden [nämlich der eigennützige oder uneigennützige Trieb] zum bestimmenden gemacht wird. Der Wille wird daher weder durch Eigennützigkeit noch durch Uneigennützigkeit bestimmt, sondern er bestimmt sich selbst entweder zur einen oder zur andern«; S. 522: »Der Wille unterwirft sich daher entweder der moralischen oder der Naturnotwendigkeit durch sich selbst«; S. 516: »Die Person hat nur insofern einen freien Willen, als sie sich zur wirklichen Befriedigung oder Nichtbefriedigung einer Forderung des eigennützigen Triebes durch sich selbst zu bestimmen vermag«; vgl. dazu auch Anm. 150 und 158. 57,32 245 eine der Natur nach ewige Tat] Schelling rekurriert hier und im folgenden auf Kants Lehrstück einer »intelligiblen Tat« des Menschen, die außerhalb aller Zeitbedingungen steht, und durch die der Mensch seine Gesinnung schon immer gegründet hat: s. >ReligionsschriftReligionsschriftReligionsschriftÜber das Verhältnis der bildenden Künste< SW VII, 323 und bereits >fernere Darstellungen< (1802) SW IV, 448. Zum »Zusammenklang« vgl. etwa Böhmes »göttliche Harmoney« aller Dinge in Gottes ewigem schöpferischem Sehen: >Mysterium magnum• 1, 7 (ferner 6, 22: die Verneinung der Sukzession) und die Metapher des »Halls« bes. in >De signatura rerum< 1, 1; 4 u. a. 59,9 252 in Einern magischen Schlage] Vgl. ähnlich bereits im >Bruno< SW IV, 325, sodann insbes. >Würzburger System< SW VI, 181; >Aphorismen< (Nr. XXXVII) SW VII, 206 und s. auch die Metapher des >Blitzes< in Anm. 140. 59,24 253 grundlosen Ratschluß Gottes] Nach Röm. 9,14-24. 60,4 254 so hat der Mensch sich ... ergriffen] Das Bisherige schilderte nur die notwendige Nahelegung des Abfalls von Gott durch die Wirksamkeit des Grundes und zweitens die innere Möglichkeit einer von Ewigkeit erfolgenden Selbstbestimmungstat des Menschen; in diesem Satz dagegen wird der Fall des Menschen als Faktum angenommen. Der Fall bildet aber nur die erste Phase seiner ewigen Selbstbestimmung, durch die er als ein eigenzentriertes Subjekt seiner »Selbstsucht« existiert (wie jeder empirische Mensch); die zweite Phase der Selbstprädestination liegt hingegen in der Bereitschaft zur oder dem Widerstand gegen die »göttliche Transmutation« und Wiederumwendung zum Guten. Während die erste Phase allen Menschen gemeinsam ist (weil sie als bloß intelligible Wesen auch alle gleichermaßen [d.h. eines Sinnes] auf den »Scheidepunkt« [s. 46,3-7] zur Einheit mit der selbstlosen Liebe Gottes gestellt waren, und es daher keinen Grund geben kann, aus dem sie voneinander abweichende Entscheidungen träfen), ist die zweite notwendigerweise die individualgeschichtliche Fortsetzung der ewigen Freiheitstat, nachdem der Mensch sich in die Eigensucht fortgegeben hat. (Sollte partout
60,30 260
Anmerkungen
149
jemand in der Schöpfung anderen Sinnes als die übrige intelligible Menschheit gewesen sein, so wäre dieser jedenfalls nicht in unsere Geschichte verwickelt worden, sondern wartete inzwischen in Gott auf die Wiederkommenden.) Aufgrund der erläuterten Zweistufigkeit ist der von Bracken (1972), S. 55 diagnostizierte Widerspruch, daß es einerseits einige gute Menschen gebe, andererseits aber alle Menschen für den Hang zum Bösen verantwortlich sein sollen, gegenstandslos. Die gleiche Struktur zwischen Allgemeinheit des »Hangs zum Bösen« und je individueller Bereitschaft zur »Revolution der Gesinnung« beschreibt auch Kants >Religionsschrift< in ihrem Ersten und Zweiten Stück - was Schelling aufgegriffen hat, nicht ohne in der visionären Ausgestaltung dieser Lehre über die Kantischen Linien der Zurückhaltung hinauszuschwärmen. Vgl. zur Struktur des menschlichen Falls auch (in zeitlicher Nähe): •Stuttgarter Privatvorlesungen< (1810) SW VII, bes. 460. Zur Kritik des Konzepts Geweils ohne hinreichend überzeugende Gründe) siehe Hermanni (1994), S. 247-261; sowie Peetz (1995), S. 214-217. 60,10 255 ursprüngliche Böse im Menschen] Vgl. Kant, •ReligionsschriftAllwill< zu sein, den Schelling kurz vor Abfassung der Freiheitsschrift wiederlas (s. Anm. 172). 61,29 267 vom Licht durchdrungen] Im Hintergrund dieses für Schelling wichtigen >Durchdringungsgedankens< steht eine der zentralen Ideen Franz Baaders. Vgl. dazu als typisches Textbeispiel >Über die AnalogieÜber das pythagoräische Quadrat< (1798), Werke Ed. 3, S. 259-261 (Fn.) und s. ferner Anm. 151; 152; 165; 196. 61,36 268 nie ist, aber immer sein will] Siehe Anm. 228. 62, 1 269 falsche Imagination] Schelling übersetzt so den griechischen Ausdruck A.oy10µoc; v6ßoc;, der eigentlich »Bastardüberlegung« bedeutet, und verweist auf Platons >Timaios< 52b. Platon meint damit den indirekt geführten Schluß auf das materieartige Prinzip (s. Anm. 130 und 203), das weder wahrnehmbar noch eine geistig zu erfassende Idee ist. Indessen greift Schelling gerade durch diese Übersetzung zugleich auf einen Böhme-Oetingerschen Begriff zurück, wonach der Fall des Menschen ins Böse eben von einer »falschen Imagination« ausgegangen sei. Zu verweisen ist einerseits aufSchellings eigenen Wortgebrauch »falsche Phantasie« schon 1802 in den >ferneren Darstellungen< SW IV, 446; andererseits und nur beispielsweise auf Böhme, >Mysterium magnum< 18, 18; >De signatura rerum< 7, 7; 9, 67; >Gnaden-Wahl< 2, 34; 4, 46; 6, 22; ferner Oetinger, >SwedenborgLehrtafelBiblischen WörterbuchAll willSo-
152
Anmerkungen
62,24 272
phistes< 254a; vgl. außerdem Schellings •Aphorismen zur Einleitung< (Allg. Anmerkung) SW VII, 197. 62,24 272 Hunger der Selbstsucht] Der »Hunger«, neben der »Begierde«, ist eine häufig gebrauchte Metapher Jakob Böhmes: vgl. z.B. >De signatura rerum< 3, 12. Aber da diese Selbstsucht zugleich nur einem falschen Schein des Selbstseins nachrennt, ist auch zu vergleichen Jacobis >Allwill< (Zugabe. An Erhard 0.), Werke I, 234: »Selbstsucht und Scheinsucht«; s. auch Anm. 270 und 273. 62,29 273 Band der Kreatürlichkeit vernichtet ... Übermut, Alles zu sein] Vgl. zu diesen Schilderungen bes.Jacobis >AllwillTimaeus Locrus de anima mundi< (allerdings nicht im IX., sondern im X. Band der Zweibrücker Platonausgabe, die Schelling durchwegs benutzte) 94b: »Als drei [Prinzipien] werden sie auch durch dreierlei erkannt: die Idee vom Geist in der Wissenschaft, die Materie durch Bastardüberlegung, d. h. keineswegs durch direkte geistige Erfassung, sondern in der Weise der Analogie [ ... ]«. Vgl. dazu auch Anm. 130. 63,5 275 überkleidet dieses Prinzip] Vgl. Baader, >Über die AnalogieZeitschrift für Wissenschaft und Kunst< heraus, deren 1. Bd. 1808 erschienen war und von Schelling zur Rezension vorgemerkt war (s. •Jahreskalender 1809Prolegomena< (ed. Vorländer), S. 144 = AA IV, S. 374. 66,2 291 Ernst der Gesinnung, der aber immer vorausgesetzt wird] Siehe Anm. 284. 66,8 292 höchste Frage dieser ganzen Untersuchung] Vgl. »Punkt der tiefsten Schwierigkeit« (25, 15), nämlich daß die spezifisch menschliche Freiheit jedenfalls nicht ohne Vermögen zum Bösen sein könne und daher das Problem besteht, wie aus Gott ein böses Vermögen folgen könne. 66,28 293 Verbindung eines Selbständigen mit einer von ihm unabhängigen Basis] Siehe z.B. 26, 10-12; 27,3 f. und 34,24-27. Die Basis ist mit dem »Grund« zu identifizieren, so daß der Begriff der Persönlichkeit also die systematische Unterscheidung von Grund und Existierendem ( = »Selbständiges«) veranlaßt: siehe bes. 29- 34. Dazu vgl. ferner die Anm. 87 und 89; sowie 102 und 121. 67,34 294 alles ... geschieht vermöge der Persönlichkeit] Vgl. den berühmten Satz im 1. Druck der >WeltalterDavid HumeSpinozabriefe< Werke IV 1, 132 f. = B 114f. und IV 2, 144-147 = B 414-417.
156
Anmerkungen
68,3 295
68,3 295 sagt Leibniz] Das Zitat führt bis »Notwendigkeit« mit Auslassungen § 345 der >Theodizee< an; der anschließende Satz stammt aus § 349. 68,15 296 Reduktion auf ... Willen] Siehe 23,3-20. 68,24 297 entgegenstünde] Siehe z.B. 44, 15 f.; 47, 16-48,3 und vgl. Anm. 188, sowie die Zitate in Anm. 134 und 135. 68,24 298 reflexives Bild] Siehe 33,14-19 und vgl. Anm. 133 und 134. 68,36 299 365. 366.] Siehe die in Anm. 295 angegebenen Stellen. 69,4 300 sittlichen Notwendigkeit] Was Leibniz »moralische Notwendigkeit« nannte: vgl. >TheodizeeTheodizeeTheodizeeSystem der FreiheitGnadenWahl < 1, 9; 17; 2, 6-7 et passim). Auch aus ihr (aber nicht allein aus ihr) dürfte Schelling den Begriff der »uranfänglichen Weisheit« aufgenommen haben. Siehe außerdem 86,20-28; dazu Anm. 372 und 373.
72,19 312
Anmerkungen
157
70,35 307 persönliche Existenz] Siehe Anm. 293 mit weiteren Hinweisen. 71, 10 308 allem endlichen Leben anklebende Traurigkeit ... Melancholie alles Lebens] Vgl. Röm. 8, 19-22: Die gesamte Schöpfung »harrt ungeduldig« mit uns auf Erlösung und ist, wenn auch ohne ihren Willen, der »Vergeblichkeit« unterworfen, unter der sie nun mit uns trauert (»stöhnt«) und »leidet«. Siehe der Sache nach auch Jacobi, ·Allwill< (Zugabe. An Erhard 0.), Werke I, 246: »Ein finsteres Geheimnis liegt eben schwer auf uns allen: das Geheimnis des Nichtseins, des Daseins durch Vergänglichkeit, des Vermögens mit und durch lauter Unvermögen - Das Geheimnis des Endlichen«. 71,25 309 Lust zum Kreatürlichen] Vgl. Augustinus, De lib. arb. III 1, 2 (9): »motus quo fruendi voluntatem ad creaturam a creatore convertit«. - »Zum Kreatürlichen« bedeutet bei Schelling: zur Erhebung des Eigenwillens über den Universalwillen, weil im Geist des Menschen ihre Bindung aneinander einerseits »auflöslich«, aber andererseits die Kreatur überhaupt durch ihren Eigenwillen charakterisiert ist (s. 3 7, 11 - 21 ; 3 7 ,33 f. und Anm. 149). Als eine vergleichbare »Lust« beschreibt den Fall ins Böse z.B. Oetinger, •Lehrtafeltoten< Stoffe des Reaktionsmittels; vgl. Moiso (1995), S. 199. 80,20 346 Liebe, die Alles in Allem ist] Vgl. 1 Kor. 15,28. 81, 1 347 am allerwenigsten aber eine Dualität] Siehe Anm. 341. 81,3 348 eine Realität hat] Text nach OA: SW verbessert ohne ersichtlichen Grund zu »ist« statt »hat«. 81, 15 349 Gut und Bös für eine wirkliche Dualität J So Schlegel, >lndierbuchIndierbuch< für diesen vermutete: vgl. Anm. 85 und 86; s. ferner Schellings Briefe an Schubert vom 28.4.1809 (Fuhrmans III, 597) und Windischmann vom 9.5.1809 (Fuhrmans III, 604). 81,18 351 Heidelberg.Jahrb. H. 2, S. 242] Siehe Schlegels Rez. der >Vorlesungen über die deutsche Wissenschaft und Literatur von Adam H. Müller. Zweite vermehrte und verbesserte Auflage (Dresden 1807)geometrischer< Methode im reellen Teil seines früheren Identitätssystems. Man täuscht sich jedoch, wenn man aufgrund der freien Äußerungsform der weitverbreiteten Ansicht nachgibt, die Freiheitsschrift Schellings sei auch, was ihr inneres
84,28 366
Anmerkungen
165
Gerüst und die zentralen Begriffsstrukturen betrifft, vergleichsweise undurchdacht und auf rhetorische Erschleichung angewiesen. 82,16 355 Nur der Mensch ist in Gott] Siehe 35,28-36,1 und vgl. Anm. 145 und 146. 82,25 356 Erlöser der Natur] Vgl. 33,20 f.: »Wort jener Sehnsucht« und s. Anm. 136 und 145. 82,35 357 die Drohworte der Vorrede] Siehe >Philosophie und Religion< SW VI, 15. 83,1 358 bloß historische Kritik] Gemeint ist insbes. die Kritik Schlegels in seinem •lndierbuch Vier Jahreszeiten< (Nr. 55): »Fortzupflanzen die Welt, sind alle vernünftgen Diskurse/ Unvermögend; durch sie kommt auch kein Kunstwerk hervor«. Dieselbe Anekdote s. auch bei Baader, >Übler GebrauchFichte-RezensionlndierbuchÜber die Analogie des Erkenntnis- und des Zeugungs-TriebesPhänomenologie des Geistes< ermutigt fand, in der er seit Mitte oder Ende 1807 las (zumindest die Vorrede, s. Fuhrmans III, 471). Die wissenschaftliche und konsequent auf den negativ-dialektischen Duktus der Argumention gestützte Denkweise Hegels hat Schelling noch 1809 und bereits nach Erscheinen der Freiheitsschrift sehr beeindruckt; vgl. seine Äußerung über Hegel im Brief an Schubert vom 27 .5.1809 (Fuhrmans III, 610): »Ein solches reines Exemplar innerlicher u. äußerlicher Prosa muß in unsern überpoetischen Zeiten heilig gehalten werden. Uns alle wandelt da u. dort Sentimentalität an;
87,7 376
Anmerkungen
167
dagegen ist ein solcher verneinender Geist ein treffliches Correctiv, wie er im Gegenteil belustigend wird, sobald er sich übers Negieren versteigt«. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß Schelling in seiner Freiheitsschrift spüren lassen wollte, daß auch er strenger Dialektik durchaus nicht unfähig sei. 86,21 372 das Primum passivum in Gott] Vgl. >Würzburger System< (1804) SW VI, 218 (»prima potentia passiva«). Es handelt sich um eine vor allem in der theosophischen Literatur verbreitete Idee: vgl. insbes. Oetinger, >SwedenborgFernere Darstellungen< (1802) SW IV 446-448, bes. 448; >Würzburger System< (1804) SW VI, 571 (mit einer Anspielung auf den biblischen locus classicus: AT Buch >Weisheit< 7, 24). Die »Weisheit« (»Scientz« oder auch »Herrlichkeit«) Gottes ist bes. bei Böhme und Oetinger allverbreitet und stellt erstens das innere Gegenbild (den »Spiegel«) für Gottes Selbstbetrachtung dar und ist zweitens Pflanzstätte und Ausdruckswerkzeug der Schöpfung; vgl. dazu die Anm. 108; 135; 138; 168; 306. In diesen Eigenschaften durchzieht der Terminus alle Schriften Jakob Böhmes, so daß hier nur auf bes. typische Stellen beispielhalber zu verweisen ist: vgl. etwa >Gnaden-Wahl< 1, 9; 14; 2, 6-10; 20; 6, 21. 86,24 374 Sie ist nicht Tätigkeit] »Sie« bezieht sich zurück auf die Vernunft des Menschen, welche nach Schelling ein uns eingesenktes, selbst nur rezeptives Abbild der uranfänglichen, göttlichen Weisheit ist, an dem sich die Tätigkeit unseres Verstandes orientieren und in den richtigen Bahnen halten kann; zur Erläuterung vgl. insbes. >Stuttgarter Privatvorlesungen< (1810) SW VII, 471 f.; >Denkmal< (1812) SW VIII, 97f. Für die Ursprünge des Konzepts bei Schelling vgl. Buchheim (1990), bes. S. 327 ff. 87,5 375 für die Philosophie eine geschichtliche Norm und Grundlage] Diese Bemerkung zielt wahrscheinlich außer auf Schlegels >Indierbuch< auch auf Jacobis Akademierede >Über gelehrte Gesellschaften< (1807), an der Schelling ohnehin großen Anstoß genommen hatte (s. Anm. 52 und 88). Dort nämlich pries Jacobi die geschichtliche Einsicht als wahre Basis philosophisch richtigen Denkens, wonach dann ein Julius Caesar als Philosoph von Graden erscheint (s. Werke VI, S. 28-30). 87,7 376 die fast allgemeine Meinung ... sich aufgerichtet] So die
168
Anmerkungen
87,27 377
Klage Schlegels im >IndierbuchWeltalter< sollte dies Vorhaben wohl erfüllen, wurde aber bekanntlich nie publikationsreif.
GLIEDERUNG UND ANALYSE DES ARGUMENTATIONSGANGES
Aufgrund der in der Einleitung des Herausgebers (S. XXVII) erwähnten »gesprächsweisen« Darlegungsform ihrer Gedanken ist die Freiheitsschrift von jeher ein schwer zu durchschauender, in Gliederung und Gedankenführung scheinbar verschwommener Text. Doch hat, wie dort schon gesagt, dieser Anschein Methode, und unter seiner Oberfläche läßt sich eine scharf gegliederte Struktur des Argumentationsgangs ausmachen. Als Lesehilfe folgt hier eine genaue Zergliederung des Textes in seine Argumentationsschritte, die aber nicht die systematische Bedeutung des ungegliederten >Sich-Fortspinnens< des Freiheitsgedankens vergessen machen sollte. Durch Anführungszeichen sind diejenigen Hauptgliederungspunkte gekennzeichnet, die Schelling selbst in seinem >Jahreskalender 1809< als Schrittfolge seiner Niederschrift angegeben hat:
Vorrede (SW VII, 333-335 [nur teilweise]) ........................... 3,1 Die Freiheitsschrift greift die idealistische Orientierung von Schellings Frühschriften in einer nunmehr zum >System< gereiften Form wieder auf: Denn sie soll dem naturphilosophisch argumentierenden »reellen Teil« (23, 10) des Systems, wie es insbesondere in der >Darstellung meines Systems< von 1801 aufgestellt wurde, jetzt erstmals einen voll ausgearbeiteten »ideellen Teil« (4,35) an die Seite stellen. Während Thema und Aufgabe der Realphilosophie die Vereinigung des »Gegensatzes von Natur und Geist« (4, 11 f.) gewesen ist, muß nun der diesem noch übergeordnete und »eigentliche Gegensatz« erörtert werden, nämlich »der von Norwendigkeit und Freiheit« (4,23 f.).
Einleitung (SW VII, 336-357) .......................................... 9,1
336- 338 I. Gefühlte Gewißheit und Problem eines systematischen Begriffs der Freiheit .......................... 9, 1 Seinen Ansatzpunkt nimmt Schelling bei der gefühlten Tatsache der Freiheit. Sie verlangt von selbst danach, ausgedrückt und weiterhin
170
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
begriffen zu werden. Doch tut sich damit der anscheinende Widerspruch von System und Freiheit auf, wie ihn Jacobi und Schlegel etablierten. Wenn aber die Freiheit selbst das Prinzip der Erkenntnis ist, warum sollte sie dann nicht, auch in ihrer höchsten Form im Wesen Gottes, von uns erkannt werden können? Außerdem muß es schließlich, wenn die Wirklichkeit selbst mit ihren Gliedern zusammenstimmt, irgendein System geben, mit dem die Freiheit zusammenbesteht - und sei es im Verstande Gottes.
338-350 339-340
II. Interpretationen des Pantheismusbegriffs .......... 11, 17 1. Immanenter Pantheismus und die Möglichkeit nichtgöttlicher Freiheit ........................................ 11, 17
Nicht jede Interpretation von Pantheismus widerstreitet der Freiheit des Menschen, sondern die Immanenz des Menschen in Gott ist geradezu die einzig mögliche Rettung seiner Freiheit, die außerhalb eines allmächtigen Gottes jedenfalls nicht bestehen könnte.
340-345 2. Identifizierender Pantheismus ......................... 12,36 Dem zu allgemein bleibenden Stichwort des immanenten Pantheismus gegenüber stehen drei konkretere Interpretationen dieses Begriffs, die als Spielarten des identifizierenden Pantheismus bezeichnet werden können. 340-341 a) Gott ist das All der Dinge ............................. 12,36 Diese Interpretation des Pantheismusbegriffs ignoriert jedoch die schon bei Spinoza vorfindliche Grundunterscheidung von in-se-esse und in-alio-esse, welche es gerade mit sich bringt, daß nicht eine Totalität dessen, was •in anderem< und als solches endlich ist, identisch mit der in sich seienden, unendlichen Substanz sein kann. 341-342 b) Gott ist identisch mit jedem Ding .................. 13,30 Diese zweite Lesart des identifizierenden Pantheismus krankt an einem generell falschen Verständnis des »Gesetzes der Identität« (14,3): Zwar ist es richtig, daß Gott, sollte er der wahrmachende Grund aller Folgen aus ihm sein, die zugrundeliegende Identität für all diese Folgerungen sein muß - nämlich nach dem Vorbild von Leibniz, für den die Identität eines Aussagesubjekts die Wahrheit aller Aussagen über es begründet. Jedoch darf man diese für alle Wahrheit vorausgesetzte (aber womöglich ganz unbekannte) Identität des
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
171
Subjekts nicht so verstehen, als behaupte sie die Einerleiheit zwischen jeweils gebrauchtem Subjektterminus und Prädikatterminus unserer Sätze.
343-345
c) Gott als einzige Substanz neben nichtigen Dingen . . .. .. . . ... . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. . .. . . . . . . . . . . . .. .. . . . . . . . . . ... . 16, 1
Auch wenn Gott die einzige Substanz ist, müssen die Dinge deshalb nicht nichts sein; vielmehr würde sich der Begriff des Pantheismus, wenn alles andere nichts ist, strenggenommen aufheben.
345- 34 7
3. Gottimmanente Freiheit als Folge einer Selbstoffenbarung Gottes ....................................... 18, 1
Gemäß diesem korrekteren Verständnis seiner allen Dingen zugrundeliegenden Identität ist Gott vielmehr als in sich selbst schöpferische Identität aufzufassen, und die Tatsache, daß die so aus Gott hervorgehenden Dinge abhängig von ihm sind, hebt ihre Selbständigkeit keineswegs auf; ja man kann sogar sagen, daß nur solche Folgen Gottes adäquater Ausdruck seiner ursprünglichen Qualität sind, die selbst Freiheit besitzen.
34 7-350 34 7-348
4. Pantheismus im Verhältnis zum Spinozismus ...................................................... 20, 13 a) Kritik an Jacobis Gleichsetzung von Spinozismus und Vernunjisystem ........................ 20, 13
Es war eine unglaubliche (vonJacobi inaugurierte) Behauptung der Pantheismus-Kritik, es könne nur eine, nämlich spinozistische Interpretation dieses Begriffs geben, und in Folge davon auch nur einen rationalen Monismus spinozistischen Zuschnitts.
349-350
b) Dinglicher versus idealrealistischer Pantheismus: Wollen ist Ursein .............................................. 21,21
Vielmehr ist der spinozistische, d.h. die menschliche Freiheit ausschließende Pantheismus nicht deswegen fatalistisch, weil er die Gottimmanenz aller Wesen lehrt, sondern weil Spinoza nur Objekte in Gott als selbst einem, wenn auch unendlichen, Objekt begriffen sein läßt. Demgegenüber muß man den Grund der Dinge in der Freiheit erkennen und auf diese Weise endliche Freiheit als enthalten in unendlicher Freiheit denken, um einen angemessenen Begriff des Pantheismus oder rationalen Monismus zu erhalten. Das ist
172
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
auf idealistische Weise durchaus sinnvoll möglich, denn »Wollen ist Ursein« (23, 17).
III. Idealistisch-allgemeiner versus lebendig-memchlicher Freiheitsbegriff .......................................... 23,21 Dennoch bleibt diese Formel des Idealismus zu unspezifisch, um die menschliche Freiheit wirklich zu begreifen: sie vielmehr schließt als moralische Freiheit ein Vermögen zum Bösen ein.
351-352
IV. Die Problematik menschlicher Freiheit als Vermogen zum Bösen angesichts des göttlichen Ursprungs der Wirklichkeit ................................. 25, 15 Damit jedoch bezeichnet man nur erst den Punkt der tiefsten Schwierigkeit: denn wie kann ein Vermögen zum Bösen in Gott sein oder aus ihm folgen?
352-357
1. Zwei Modelle einer Ursprungserklärung des Bösen ......................................................... 25,15 353 a) Das Böse als Usurpation eines Positiven ........... 26,4 Ein Erklärungsmodell dafür (das sich am Ende als einzig mögliches herausstellt) lautet, daß das Positive im Bösen eigentlich ein Gutes ist, das sich von einer boshaften Vorspiegelung usurpieren läßt und so in ein wirklich Böses verkehrt. Hier bleibt allerdings die Frage nach Struktur und Grund der Umstände (des Milieus oder des »Worin«[26, 11 J) übrig, diejene Vorspiegelungen erzeugten, denen nachgebend das Gute böse werden konnte. 352-354
353-354 b) Das Böse als unvollkommenes Gutes .............. 26,12 Das zweite, überkommene und unzureichende Erklärungsmodell ist die Umdeutung des Bösen in ein weniger vollkommenes Gutes, so daß sich mit ihm, absolut betrachtet, gar kein Gegensatz zum Guten ergibt.
2. Kritik der Erklärung des Bösen im radikalen Dualismus und der Emanation ............................. 27,5 Wollte man dagegen nach Art des radikalen Dualismus dem guten ein ursprünglich böses Prinzip entgegensetzen, so käme dies einer Selbstzerreißung der Vernunft gleich. Auch die Emanationslehre bietet keinen Ausweg aus dem Dilemma: denn entweder setzt sie mit
354-355
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
173
einem Losriß des Menschen von Gott das Bösesein schon voraus, oder das Böse ist nur die letzte Verdünnung des Guten, wie z.B. bei Plotin.
356-357 3. Vorbereitung des internen Dualismus .............. 28, 16 Man darf Gott selbst nicht zu weit erhaben über die aus ihm folgende Lebendigkeit und Realität der übrigen Wesen denken, um deren Möglichkeit, sich ins Böse zu pervertieren, nicht a limine auszuschließen. Vielmehr ist in Gott selbst ein vergleichbarer Grund von Lebendigkeit, der allerdings in ihm nicht als solcher verschieden von Gott selbst ist.
Untersuchung (SW VII, 357-416) ....................................... 29,20
357-362
J. »Naturphilosophische Deduktion«: Die interne
Dualität der Offenbarungsprinzipien ................... 29,20 1. Unterscheidung der Prinzipien ....................... 29,35
357-359 Schon seit der ersten wissenschaftlichen Darstellung seiner Naturphilosophie unterscheidet Schelling in aller (lebendigen oder schöpferischen) Identität des Wesens dieses selbst als existierendes von dem Grund seiner Existenz. 357-358 a) Ihre Unterschiedenheit in Gott ....................... 29,35 Im Falle Gottes liegt freilich nach Überzeugung aller Philosophie dieser zu unterscheidende Existenzgrund ganz in ihm selbst und ist mit ihm selbst als Existierendem zugleich identisch: zwar begründet er Gott als von sich selbst erzeugte lebendige Wirklichkeit und geht ihm insofern voraus, zugleich aber ist Gott als von Ewigkeit Existierender die Voraussetzung des Grundes. Dies zu denken ist möglich in der Weise des ewigen Zeugungsverhältnisses zwischen Vater und Sohn, die beide Gott selbst sind. 358-359 b) Die Unterscheidung vo11 den Dingen aus ......... 31,12 Die übrigen Wesen hingegen werden aus einem von ihnen verschiedenen Grund und sind daher, wenn überhaupt, erst nach Vollendung ihres Werdens in der Einheit mit Gott; deshalb kann auch jener Grund, aus dem sie werden, nicht einfach dasselbe wie Gott selbst sein, sondern ist das, »was in Gott selbst nicht Er Selbst ist« (31,23).
174
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
Diese Formel bedeutet, daß der Grund zwar in Gott selbst identisch mit ihm ist, aber er selbst sich von ihm auch unterscheiden kann, um daraus anderes zu schaffen. 359-360 2. Die Sehnsucht als Analogie des Grundes ........ 31,24 Dies Verhältnis der Unterschiedenheit kann man verstehen in Analogie zur »Sehnsucht«, sich selbst zu verwirklichen oder auszusprechen: sie ist ein noch nur ahnendes Suchen nach sich, das endlich, im Fund seiner selbst, die Befreiung von der Sprachlosigkeit genießt. Für Gott selbst, der sich von Ewigkeit verwirklicht hat, ist auch diese Befreiung von Ewigkeit gewonnen, und die Sehnsucht ist daher in ihm selbst nur als überwundene, an sich aber (d.h. als ein von ihm unterschiedenes Prinzip) folgt sie ihm nach als die Möglichkeit, sich noch einmal, aber nunmehr als von ihm selbst verschiedene Kreatur hervorzubringen. Alle Kreatur (und überhaupt alle bestimmte Ordnung) ist Hervorbringung aus vorausgehendem »Dunkel« (d.h. relativer Unordnung), das sich selbst noch nicht kennt und nicht hat, ans »Licht«, in dem es dann als ein eigenes, existierendes Wesen steht. 360- 362
3. Selbstzeugung Gottes und Schöpfung als zwei Schritte der Selbstoffenbarung .. „ .... „ „ ............. „ „ . 33, 12
Die Selbstzeugung Gottes in seinem gleichewigen Sohn ist daher zu begreifen als von Ewigkeit zu sich selbst befreite, gefundene Klarheit seines Selbst (im Geist) - eben ganz »entsprechend« (33, 12 f.) der darin schon immer überwundenen Sehnsucht (nicht etwa •aus< ihr), in welche nun, als nachfolgend verschiedene von Gott selbst, der Geist noch einmal sein »Wort« (sein sich selber Verstehen) senden kann, damit die Sehnsucht es verwirkliche. Diese zweite Verwirklichung Gottes ist die Schöpfung, welche sich als sukzessive Scheidung oder Aufhellung des dunklen Grundes in immer neuen und Gott ähnlicheren Wesen vollzieht, bis im Menschen das Gott selbst ähnlichste Wesen (als wiederum Geist) hervortritt. 362-373 II. »Deduktion der Möglichkeit des Bösen« .... „ „ . 34,28 362-364 1. Die Prinzipien als zwei Willen „ „ „ „ „ „ ... „ „ „ „ 34,28 362-363 a) Der von Gott unterscheidende Eigenwille „ „ „ „ 34,28 Der Grund als das von Gott unterscheidende Prinzip in jedem Naturwesen ist zu interpretieren als »Eigenwille der Kreatur« (35, 16 f.),
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
175
mit dem eine jede ihre eigene Existenz zu erhalten sucht, steht also für den Selbsterhaltungstrieb. 365-364 b) Der organisierende Universalwille .................... 35,20 Hingegen ist die geregelte Möglichkeit des Daseins als ein Bestimmtes und Distinktes im Verhältnis zu allen anderen Wesen als »Universalwille« (35,20 f.) zu bezeichnen; es handelt sich dabei um einen übergreifenden, organisierenden Willen, der will, daß alles zusammen in seiner jeweiligen Art und nicht nur je irgendeines für sich existieren könne. Die bloß natürliche Kreatur hat diesen übergreifend organisierenden Willen außer sich: indem jede nur der Selbsterhaltung folgt, bilden sie zusammen ein geregeltes Ganzes; der Mensch allein hat den Universalwillen ebenfalls in sich selbst, d.h. als ein Moment (und damit auch zur Disposition) seines eigenen, sich selbst erhaltenden Willens, und ist eben dadurch »Geist«. 364-366 2. Zertrennlichkeit der Prinzipien im Menschen ... 36,24 Da der Mensch also auch - wie Gott selbst - Geist ist, muß die Unterschiedenheit beider Formen des Geistes in etwas anderem als bloß dieser Qualität selbst liegen: die den Geist konstituierenden Prinzipien (die zwei Willen) sind im Menschen eine zertrennliche, in Gott dagegen eine unzertrennliche Einheit. 364-365 a) Die Selbstheit im Menschen als Geist ............. 36,24 In der Zertrennlichkeit der geistkonstituierenden Prinzipien besteht die Möglichkeit des Guten und des Bösen. Denn der Geist (der auch die »Persönlichkeit«[36,32 f.] gibt) ist, weil er zugleich aus dem universal organisierenden und dem seine eigene Existenz verfolgenden Willen besteht, »frei von beiden Prinzipien« (37,3) in dem Sinne, daß er seinen Eigenwillen entweder an den Universalwillen zu binden oder von ihm abzukoppeln vermag. Im ersten Falle existiert er als das gute Selbst des Menschen, im zweiten als böses Selbst, das sein universelles Vermögen zur Verfolgung des eigensüchtigen Erhaltungswillens mißbraucht. 365-366
b) Die mögliche Erhebung des Eigenwillens als falsches Leben des Bösen .................................... 3 7 ,32
Die besagte Entkopplung des Eigenwillens bedeutet also nicht eine Aufhebung der geistigen Einheit überhaupt, sondern bewirkt eine
176
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
andere Hierarchie der beiden sie konstituierenden Willen, was Schelling »Erhebung des Eigenwillens« (37,32) nennt und was, wenn es so eintritt, das wirkliche Böse ist. Weil aber das partikuläre menschliche Selbst gar nicht in der Lage ist, als eigenwollende Einheit das universelle Ganze zu umfassen, es jedoch im Bösen danach strebt, folgt durch diese falsche Einigung der Prinzipien im Geist des Menschen »Zerrüttung« sowohl in ihm selbst als auch (in der Stiftung von Unheil durch seine Handlungen) außer ihm in der Welt. Der Mensch bildet auf diese Weise ein »falsches Leben, ein Leben der Lüge, ein Gewächs der Unruhe und der Verderbnis« (38, 18 f.) aus.
366-373
3. Die Bildung ihrer falschen Einheit als Positivität des Bäsen ........................................................... 39,4 Auf diese Weise ist das Böse etwas durchaus »Positives« (41,4), weil es initiativer Geist bleibt, jedoch durch sich selbst in sich verkehrt und deshalb falsche statt wahrer Einheit der Prinzipien.
367-370 a) Kritik am BO'sen als Privation (Leibniz) .. „ „ „ ... 39,8 Dieses Konzept einer positiven, aber verkehrten Einheit des an sich Vollkommenen setzt Schelling der Leibnizschen Erklärung des Bösen aus der »Unvollkommenheit der Kreatur« (39, 13) entgegen, die es nicht erlaube, das Böse als »positiven Gegensatz« (39, 11) gegenüber dem Guten zu verstehen, sondern letztlich immer auf einen Mangel (an Geist) und bloße Einschränkung hinauslaufe. Doch dürfe man das Prinzip der Einschränkung oder Endlichkeit nicht als solches für die Ursache des Bösen halten. 370-371
b) Disharmonie und falsche Einheit als Formen der Positivität „ „ „ ............. „ „ ... „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ 42, 17 Indessen ist die Erklärung des Bösen als Privation durch einen falschen Begriff des Positiven überhaupt bedingt: denn der positiven, d.h. initiativen Einheit von lebendigen Kräften ist nicht nur das Fehlen oder die Schwächung als Negation der Einheit entgegengesetzt, sondern auch die ebenso positive Bildung einer anderen, eben falschen Einheit jener Kräfte. Beispiele für falsche, aber gleichwohl positive Einheitsbildungen sind Disharmonie, Krankheit, Entzündungen etc.
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
177
371-373
c) Der zum Geist erhobene Wille als Positiv-Böses ..................................................... 43,21 So ist auch die moralische Alternative des Bösen nicht ein Mangel an geistiger Einheit und damit eine bloße Neutralisierung des Guten auf den Nullpunkt, sondern eine der richtigen Einheit des Geistes ebenso positiv entgegengesetzte, sich aktiv falsch machende Einheitsbildung in ihm. Deshalb gibt es keine moralische Neutralität, und das Böse ist nicht bloß ein Absinken des Menschen in die Tierheit, sondern steht (moralisch gesehen) unter dem Tier. Wie das Gute, so ist auch das Böse in sich »Begeisterung« (44,27) oder wenigstens dazu fähig.
373-394 III. »Deduktion der Wirklichkeit des Bösen« ........ 45,8 Möglichkeits- und Wirklichkeitsdeduktion des Bösen sind strikt zu unterscheiden: erstere fragt danach, wie es überhaupt sein kann, daß ein aus Gott stammendes und daher zum Guten bestimmtes Wesen böse werden kann (die Antwort liegt in der Zertrennlichkeit der Konstituentien des Geistes als notwendig gegebener Verschiedenheit des der Qualität nach gottgleichen Wesens >MenschPartner< als sich selbst (im Sohne) finden, und so über sich hinaus »Beweglichkeit« (45,26 f.) haben. Allerdings stellt die Liebe Gottes zugleich gewisse Ansprüche an das Wesen, das in ihre Verbindung einbezogen wird. Einer dieser Ansprüche ist es, ein die Liebe aus freien Stücken erwiderndes Wesen zu sein, was bedeutet (a) überhaupt einen freien Geist zu besitzen und (b) diese Freiheit zum eigenen Tun des Guten zu gebrauchen. Die Bedingung (b) erzwingt es, daß es dem betreffenden Wesen nicht gestattet sein kann, in der Unentschiedenheit zwischen gut und böse zu verbleiben, also gar keine Entscheidung zu fällen. 374-375
ß) Brechung der Unentschiedenheit durch Suggestion des Bösen „ „ „ „ „ „ „ „ „ . „ „ „ . „ „ „ „ „ „ „. 46, 10 Ist aber die Entscheidungszumutung unabweisbar, so ist es auch unumgänglich, die Alternativen der Entscheidung als solche sichtbar in Vorschlag zu bringen (zu zeigen). Dies muß sich auch auf die Alternative des Bösen beziehen, also ist das Böse als Möglichkeit zu zeigen und muß »ein allgemeiner Grund der Sollizitation zum Bösen« (46,12f.) gegeben sein.
375-376
'Y) Einigkeit der Liebe durchgetrenntes Wirken von
47,10 Diese Sollizitation ergibt sich aus der Wechselwirkung zwischen notwendiger Zumutung, das Gute selbst zu tun in Befolgung der universal gerichteten Tendenz des menschlichen Willens und der ebenso notwendigen »Reaktion« (52,31 f.) der aus dem Grund stammenden Eigentendenz, sich um so mehr auf sich zu konzentrieren und sich Wille der Liebe und Wille des Grundes
„„„„„„„
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
179
damit jener Zumutung der Liebe Gottes zu entziehen. Gott selbst auf der einen Seite ist dabei reiner »Wille der Liebe« (4 7, 16), aber die Liebe muß den »Willen des Grundes« (47,16) auf der anderen Seite gelten lassen, will sie einen ihrer würdigen >Partner< im Menschen gewinnen. Beide Willen sind daher in der Tat gerade dadurch einig, »daß sie geschieden sind, und von Anbeginn jeder für sich wirkt« (47,35 f.). 376-380
b) Anzeichen der Erregung in Natur und Geschichte ........................................................... 48,4 Für diese aus systematischen Gründen erforderte, generelle Erregung des Eigenwillens oder Prinzips des Grundes in der Schöpfung gibt es durch alle ihre Bereiche Anzeichen, die - auf immer höherem Niveau - den Gegensatz von gut und böse (die Entscheidungsalternativen) profilieren. 376-377 a) Anzeichen in der Natur .................................. 48,4 Zu den Anzeichen in der Natur gehören Trieb und Begierde in allem Lebendigen und die überschüssigen, oft zerstörerisch wirkenden Auswüchse in ihrem Verhalten, sowie die Durchsetzung des Naturgeschehens mit irrationalen Zufällen etc. 377-378 ß) Geist des Bösen und Geist der Liebe ................ 49,9 Die stete, immer höher gehende Profilierungjener Gegensätze kann auf beiden Seiten der Alternative zusammengefaßt werden als Phänomenologie des Auftretens eines »Geistes«: des »Geistes der Liebe« (49, 18 f.) und des »Geistes des Bösen« (49, 17). 378-380 'Y) Ihr Hervortreten in der Geschichte .................. 50,14 Aber als solche Alternativen des Geistes treten beide erst hervor im Verhältnis zum menschlichen Wesen, das allein wirklich geistig existiert, und seinen Geist der einen oder der anderen Alternative widmet. An der faktischen Geschichte der Menschheit lassen sich wiederum Stufen eines solchen Zur-Geltung-Kommens jener >Geister< aufzeigen. 380-382
c) Natürlichkeit des menschlichen Falls unter der allgemeinen Suggestion des Bösen „ ...................... 52,30 Von diesem Anwachsen der Erregung und Reaktion des Grundes
180
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
in der Schöpfung aus betrachtet, erscheint es als fast unausweichlich, daß der Mensch der Suggestion des Bösen erlegen ist: denn einerseits verspürt er in sich selbst die Fragilität und Hinfälligkeit seines eigenen Lebens, das er im Gefolge der Tendenz des Grundes zu bewahren strebt; andererseits erkennt er den hohen Anspruch der Zumutung an ihn, seine Kräfte für das Gute aufzuwenden und nicht für die Fortsetzung der eigenen Existenz. Zwischen beiden Empfindungen entsteht das Gefühl der Enge oder die »Angst des Lebens« (53,25), die ihn allzuleicht vom Ort seiner Aufgabe (das Gute oder >Licht< in der Welt zu verwirklichen) in die peripherische, nur sich selbst bewahren wollende Existenz fliehen läßt. Dennoch zwingt ihn diese Enge keineswegs, den Schritt zum Bösen tatsächlich zu tun, sondern sie mußte der Mensch im Gegenteil aushalten, um der Liebe würdig zu werden.
382-389
2. Wirklichwerdung des Bösen und Guten im Menschen ............................................................ 54,5
Nach Klärung der Umstände oder des Milieus, in dem der Mensch seine Entscheidung zu fällen hat, wendet sich Schelling der Beschreibung der subjektiven Entscheidungsmacht des Menschen zu oder der Fähigkeit zur Selbstbestimmung aus Freiheit (»formelles Wesen der Freiheit« [54,5 f.]).
382-385 382-383
a) Die formelle Freiheit des Menschen ................... 54,5 DI) Kritik am indifferenten Willen und dem Prädeterminismus ................................................. 54,9
Zu einer freien Entscheidung kann der Mensch weder aus einem noch gänzlich unbestimmten Willensvermögen (Indifferenz) fähig sein, noch dann, wenn er vor der Entscheidungsfindung schon durch irgendwelche anderen Faktoren auf eine bestimmte Alternative festgelegt ist (Prädeterminismus).
383-385
ß) Das idealistische Freiheitskonzept der sich selbst bestimmenden, intelligiblen Tat ........................... 55,23 Beide Schwierigkeiten vermeidet das von Spinoza inaugurierte und durch den Idealismus, namentlich Kant und Fichte fortentwickelte Konzept der Selbstbestimmung als intelligible Tat. Doch ist dieser Selbstbestimmungsakt nicht als Akt eines bloßen Bewußtseins (wie nach Schellings Auffassung bei Fichte), also nicht als reines Selbst-
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
181
bewußtsein oder die bloße Form des Selbstsetzens zu verstehen, sondern als der eines in-sich-selbst-Seins, das zugleich Erkennen ist, d. i. »reales Selbstsetzen« (57, 15) oder »Grundwollen, das sich selbst zu Etwas macht« (57, 15 f.) und so seine Wirklichkeit geschichtlich (d.h. durch Handeln) gestaltet.
b) Die Selbstprädestination des Menschen in der Schöpfung ................. .. .... ........................ 5 7, 18 Die Selbstbestimmung oder Selbstgestaltung der menschlichen Existenz kann im Ganzen nicht ein in der Zeit erst anfangender Akt sein, weil sonst die bis dahin eingetretenen Gegebenheiten (nicht der Mensch selbst) die Entscheidung bestimmen würden; was aber nicht in der Zeit anhebt, kann auch nicht in ihr enden, also ist die intelligible Selbstbestimmung des Menschen eine ewige Freiheitstat, die mit dem Augenblick der Schöpfung zusammenfällt und bis an das Ende der Tage vorausreicht. Sie ist deshalb auch kein Gegenstand des jetzigen (Zeit)Bewußtseins der Menschen, was nicht bedeutet, daß sie ohne Bewußtsein begangen wird, sondern nur, daß auch das Bewußtsein sich durch sie auf eine bestimmte Weise neugestaltet hat. Obwohl nicht zeitlich verfaßt, hat die Selbstbestimmung der menschlichen Freiheit zwei Phasen oder Abteilungen. 385-389
OI) Die erste Stufe menschlicher Freiheitsgestaltung: der Fall .............................................................. 60, 1 Die erste Stufe ist die Entscheidung, die Liebe Gottes anzunehmen oder sich ihrer Zumutung zu entziehen, d.h. im eigensüchtigen Hang zum Bösen zu existieren. Diese Stufe der Selbstbestimmung ist allen empirisch existierenden Menschen notwendigerweise gemeinsam, weil das ursprüngliche Bewußtsein aller in dasselbe Verhältnis zu Gott geschaffen war, sie also eines Sinnes (als Bewußtsein ununterschieden) waren und in ihnen deshalb auch kein Grund für eine unterschiedliche Entscheidung gewesen sein kann. 388
388-389
ß) Die zweite Stufe menschlicher Freiheitsgestaltung:
die Umwendung ................................................ 60,34 Die zweite Stufe baut auf der ersten Stufe auf, sofern diese den Fall des Menschen in die eigensüchtige Existenz zum Ergebnis hat. Denn durch den Fall verschloß sich jedes Bewußtsein in nur sein eigenes, körperlich individualisiertes Selbst und machte seine universellen Gei-
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Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
steskräfte allein der Bewahrung seiner partikulären Existenz dienstbar. Doch bestimmt sich jetzt auf der zweiten Stufe seiner intelligiblen Freiheitstat jedes der nunmehr partikulären Subjekte für sich selbst entweder dazu, Gottes eintretende Hilfe zur Umkehrung der Gesinnung (Rückkehr zum Guten) anzunehmen, oder die Annahme der angebotenen Hilfe zu verweigern. Damit, daß diese Entscheidung jeder empirische Mensch für sich selbst gefallt hat, ist nichts darüber gesagt, ob alle Menschen dieselbe oder verschiedene Alternativen wählen. 389-394
3. Erscheinung des Bösen und Guten im Menschen ..................................................... 61,20
In diesem Abschnitt werden die nun geklärten objektiven und subjektiven Bedingungen der Entscheidung des Menschen zum Guten oder Bösen zusammen in ihrem Ergebnis betrachtet. 389-391
a) Die Bosheit als falsche Imagination und Allwille ...................................................... 61,24
Das wirkliche Böse ereignet sich als die »falsche Imagination« (62, 1) des Menschen, bei der er der Suggestion des Bösen in Verbindung mit seinem Ausweichenwollen vor der ihm aufgegeben Rolle für die Liebe Gottes erliegt. In dem Glauben, durch die Aufbietung all seiner Kräfte das eigene Selbst in seiner Eigenheit bewahren zu können, stellt er seine universalen Kompetenzen (den Verstand) in den Dienst der Eigenheit, d.h. versucht das All seinem partikulären Willen zu unterwerfen. 391-394 b) Die Tugend als Religiosität ............................ 63,19 Die Tugend umgekehrt ist wirklich durch die richtige Imagination (»göttliche Magie«[63,24]), daß der entschiedene Einsatz der eigenen, beschränkten Kräfte für das Gute an dem Ort, an dem man ist und sich recht weiß, durch den Beistand einer höheren Macht zum universal guten Zustand des Ganzen gewendet werden könne. Diese »Gewissenhaftigkeit« (64, 16) alles Handelns im Einzelnen ist deshalb zugleich »Religiosität« (64, 15) als Glaube, daß das Ganze jedenfalls nicht meine, sondern Gottes Sache sei. 394-403 IV. Die »Freiheit Gottes« ................................... 66,5 Da, wie gezeigt, die Offenbarung Gottes als der wahren Freiheit für
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
183
ein anderes als er selbst, das ebenso frei ist, die Profilierung der Möglichkeit des Bösen erforderlich macht, durch die der Mensch fallen konnte, ist Gottes Offenbarungstat als ganze sittlich zu rechtfertigen (Theodizee). 394-403 1. Gottes Freiheit in ihr selbst ........................... 66,19 Gottes Offenbarungshandeln geschieht selbst aus Freiheit, kann also überhaupt als sittliche Tat beurteilt werden. Dabei ist auch das persönliche, also willentliche (Offenbarungs-)Handeln Gottes notwendigerweise durch ein doppeltes Wollen zu kennzeichnen, von denen jedes, wenn auch auf verschiedene Weise, frei ist. 394-398
a) Freiheit im Willen des Grundes und im Willen der Liebe .......................................................... 66, 19
Der Wille des Grundes und der Wille der Liebe nämlich müssen unabhängig voneinander wirken, damit das Ziel der Offenbarung der Freiheit erreicht werden kann (wie früher [47,16-36] gesehen). So unabhängig wirksam, ist der Wille des Grundes in Gott frei im Sinne eines unbewußt nur sich selbst folgenden Dranges nach Entfaltung des Wesens, wie etwa in sich selbst überlassener Natur. Der Wille der Liebe hingegen ist schlechthin freier, bewußter und sein Werk vorhabender Wille. 396-398
b) Freiheit als Vorsehung des Guten und Kritik einer Wahl zwischen möglichen Welten ............... 68, 16
Beide Willen wirken im Offenbarungshandeln zusammen, wobei der Wille der Liebe, d. h. der nach Mitteilung des Guten, überwiegt. Doch entstammt das konkrete Vorhaben Gottes keinem Beratschlagen mit sich selbst über die beste der möglichen Welten, sondern ist als von vornherein sittlicher Wille einzig auf die Verwirklichung des höchsten Gutes gerichtet. Zwar liegt in dem aller regulären Schöpfung vorausgehenden Grund (als Sehnsucht, Gott nochmals hervorzubringen) eine »Unendlichkeit von Möglichkeiten« (70, 14 f.), doch ist Gottes Schöpfungshandeln eben nur auf die einzig dem sittlichen Willen der Liebe entsprechende Möglichkeit von Anbeginn gerichtet. Sie ist das dem Menschen zugedachte freie Existieren in Gottes Liebe: das System der Freiheit.
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Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
399-403
2. Gott als sittliches Wesen im Verhältnis zu seiner Offenbarung „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ .. „ „ „ „ „ „ „ .. „ „ „ „ „ „ „ 70,30
a) Die lebendige Entschiedenheit zum Besten und ihre Bedingung „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ „ . 70,30 So sehr der göttliche Verstand dem Menschen diese Existenz im System der Freiheit zugedacht hat, so sehr ist der wirkliche Eintritt in es abhängig von der Entscheidung des Menschen. Diese Abhängigkeit aber wird nur erfüllt in jenem Wirkenlassen des Grundes, dessen Wirksamkeit somit eine unentbehrliche Komponente im lebendigen Offenbarungshandeln Gottes ist, welche durch die menschliche Freiheit mißbraucht werden kann und mißbraucht wurde. Dieselbe Komponente ist zwar in Gott selbst von Ewigkeit überwunden in den Genuß seines Selbstverhältnisses zum Sohn (d.h. er hat die Bedingung »ZU sich gemacht«[71,4]). Doch im Menschen (und aller sonstigen Kreatur) ist diese Bedingung der Lebendigkeit nie ganz überwunden und ins Selbst verwandelt, sondern wirkt im Menschen fort als jene Sollizitation zum Bösen, die ihn zur Entscheidung zwingt. Bis die Entscheidung gefällt wird, ist sie nichts wirklich Böses, sondern die notwendige »Schärfe des Lebens« (71,32), die im Falle der Entscheidung zum Guten darin ebenso nachhaltig wirksam wäre, wie sie sich in der zum Bösen verheerend auswirkt. So ist in dieser Wurzel der lebendigen Selbstheit betrachtet, das Gute und das Böse identisch. 399-401
b) Rechtfertigung Gottes angesichts des Bösen: die Erregung des möglichen Bösen (der Basis) als conditio sine qua non der Offenbarung „ „ . „ . „ „ „ . „ 73, 14 Nicht das Böse selbst oder in seiner Wirklichkeit ist (wie bei Leibniz) conditio sine qua non der vollkommensten Welt, sondern nur jene Wirksamkeit des Grundes der Selbstheit (die zum Guten wie zum Bösen ausschlagen konnte) ist eine solche Bedingung für die Offenbarung der Liebe. Wollte man aber fordern, daß Gott den Willen des Grundes aufhebe, damit das Böse nicht entstanden wäre, so hieße das fordern, Gott solle nicht er selbst sein, damit es nicht entstanden wäre. Das aber bedeutete, die unendliche Liebe der endlichen Bosheit zum Opfer zu bringen. Deswegen ist Gott in Ansehung der Offenbarung jedenfalls sittlich gerechtfertigt. 401-403
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges 403-416
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V. Ziel der Selbstoffenbarung Gottes:
die All-Einheit der Liebe ................................... 75, 11 Es ist wichtig zu begreifen, daß das Ziel der Selbstoffenbarung Gottes nicht unmittelbar erreicht wird, sondern eine geschichtliche Struktur besitzt. Diese geschichtliche Struktur ist schon (wenn auch nicht in ihrer sukzessiven Form) gesetzt mit der ewigen Scheidung Gottes selbst in sein Verhältnis zum Sohn gegenüber der Sehnsucht, ihn erst zu gebären, durch welche (Scheidung) Gott selbst zu einem persönlichen und zugleich geschichtlichen Wesen geworden ist, auch wenn das Geschehen der Geschichte selbst, ihm erst (mit der Schöpfung und dem Mithandeln des Menschen) nachfolgt. 403-406
1. Austilgung des Bösen durch seine Scheidung vom Guten und dessen Liebeseinheit mit Gott ..... 75, 11 So hat die Offenbarung Gottes also überhaupt ein Ziel, das nicht schon mit ihrem Anfang identisch ist, nämlich die endgültige Ausschaltung des Bösen nach der zuerst geschehenen Scheidung des Bösen vom Guten als Alternativen der menschlichen Freiheit. Diese Ausschaltung des Bösen konnte auf zwei Wegen erreicht werden: entweder durch die unmittelbare Entscheidung des Menschen für die Einkehr in die Liebe Gottes, oder über den Umweg der Leidensgeschichte des Menschen zwischen dem Abfall von Gott und dem jüngsten Gericht. So oder so wirkt der Grund »die Scheidung und das Gericht (Kpilndierbuch< verwandte, die als Kennworte für je ein philosophisches »System« (82,3) an dem gestellten Problem der Freiheit sämtlich scheitern, während sie, in sich selber korrekt verstanden und mit ihren verschiedenen theoretischen Funktionen richtig zusammengefügt, eine auch die Vernunft zufriedenstellende Lösung möglich machen. 410-411
a) Immanenter Pantheismus: nur der Mensch ist in Gott .......................................................... 82,8
So darf man z.B. den Pantheismus (wie schon in der Einleitung gezeigt) nicht als wahllose Immanenz und Einheit aller Dinge mit Gott denken, sondern muß berücksichtigen, was überhaupt fähig ist, mit Gott in Einheit zu sein: das nämlich ist nur der (vom Bösen gereinigte) Mensch, während alle anderen erschaffenen Wesen nur durch Vermittlung des Menschen auch in der Identität mit Gott sein können. ß) Die Scheinalternative von Emanation und Dualismus zur Erklärung des Bösen ..................... 83,4 Wer solche Mittelbestimmungen ausläßt und nur mit griffigen aber unverstandenen Alternativbegriffen operiert, der gelangt zu unsinnigen Folgerungen oder schließt sich von möglichen Einsichten selbst aus. Die rechte Vermittlung und Verbindung der Begriffe im System schafft allein die Verständlichkeit im Ganzen.
411
412-413
-y) Anfängliche Indifferenz schließt wirkliche Dualität nicht aus . . . ......... .............. ............. ...... 83, 19
Deshalb ist auch, wenn man an bestimmter Stelle der systematischen Entwicklung den Begriff der Indifferenz mit Recht gebraucht, damit nicht gesagt, daß man auch in der weiteren Darlegung alles mit allem für einerlei hält. Während man umgekehrt, nimmt man einen Dualismus (von gut und böse) als ein für allemal gültige Gegebenheit an, ein schlimmes Instrument illiberaler Kritik und Denunziation gebraucht.
188
Gliederung und Analyse des Argumentationsganges
413-416
c) Vereinbarkeit von wissenschaftlichem Verfahren und höchsten Gewißheiten des Gefühls und der Vernunft ........................................................... 84,32
Am Ende ist gezeigt, daß, aufbegrifilicher Einsehbarkeit der Grundbestimmtheiten unseres Daseins - wie z.B. der Freiheit, Lebendigkeit und Persönlichkeit - zu bestehen, durchaus nicht auf ihre Aufhebung hinauslaufen muß, ebensowenig wie das Festhalten an der Realität unserer Gefühle einen Verzicht auf wissenschaftliche Anstrengungen diesbezüglich und auf dialektische Schärfe nötig macht.
413
a} Reine Vernunft reicht nicht zu lebendiger Persönlichkeit . . . .. . .......... ......... ........... ........... .. ... 84,32
Freilich darfman nicht unsere Vernunft zuerst entblößen von allen Gefühlen und allen Forderungen des Herzens und so auf vermeintlich »reine Vernunft« (85, 12 f.) reduzieren, ohne sich im Voraus um die Fähigkeit gebracht zu haben, diese Sachverhalte in ihre Selbsterkenntnis mitaufnehmen zu können.
414
ß) Dialektischer Verstand ist nötig zur Klärung des grundgebenden Gefühls ................................. 85, 18
Im Gegenteil ist dialektische Wissenschaft eine Erhebung des Gefühls zur Klarheit über sich selbst statt seine Ausrottung.
415
'Y) Vernunft allein ist nur ein passiver Ort der Wahrheit . .. .......... ............ ........... ... . . .. . . . ........ 86,5
So darf man die Schärfe des Verstandes nicht fürchten, sondern muß sie nutzen, um zur Klarheit zu kommen. Vernunft allein, oder die vermeintlich reine, ist nur ein Ausgangspunkt und zugleich Orientierungssinn für die begreifende Tätigkeit des Geistes, der nichts prinzipiell entzogen sein kann.
415-416
li) Historische Kenntnis ersetzt nicht begriffliche Durchdringung ................................................... 86,32 Gibt man das Zutrauen in die dialektische Fähigkeit unseres Verstandes auf und zugleich das in die Vernunft als seine Orientierung, dann bleibt der Philosophie nichts anderes mehr übrig, als zur historischen Kritik und Pflege der Überlieferung zu verkommen.
REGISTER*
!. Personen- und Sachregister (Text)**
Abfall (s. Fall; Entfernung von Gott) 27,15f.; 44,31; 47,6f.; 65,23 abgezogen (s. Abstraktion) 10,20; 29,10; 43,5f. abgezogenes System 28,32 Abgrund 21, 1 lf.; 35,33 Abhängigkeit/Dependenz/Derivation/ Ableitung 12, 14; 13,16.if; 17,lOff.; 18,2920,9; 25,30; 26,2.25; 27,2.10; 41,36; 66,15; 84,31 Unabhängigkeit 27,4.8; 4,26; 36,4f.; 40,6.19; 43,20; 47,21.ff.; 48,34; 50,12-14.31f.; 63,2; 66,27ff.; 71,7f.11.26; 76,10.ff.; 80,3 Abschwächung 28,6 f. Absolut(es) 3,10; 3,24; 20,7; 44,32f.; 56,2f.19ff.; 59,23f.; 66,32ff.; 74,8f.; 84,12.16.27 das Absolute 69, 11; 79,21; 81,9f.; 83,21 derivierte Absolutheit 20,7-9 absolute Substanz 10,24f. absolute Identität (s. Identität)
absolute Kausalität 12, 12 absolute Persönlichkeit 71,5 absolutes Sein (s. Sein) absolutes Handeln 56, 19 absolute Verschiedenheit 27,7 absolut getrennt 13, 14 Abstraktion/abstrakt (s. abgezogen) 22,3.13.19; 28,27; 29,2; 66,21; 67,34ff.; 83,34 Ähnlichkeit 19,28; 64,36 Ästhetik 65,34ff.; 81,20 Geschmack 65, 16ff. Affektion 17 ,3 Ahndung 32,5f.; 33,10; 64,8 Aktus/Akt (s. Sein/Existenz, actu) 28,21; 61,35; 70,26; 71,9; 75,32f.; 80,11; 85,20 Aktivität 72, 10; 76,28 aktuieren/aktivieren/aktualisieren 38,25 f.; 48,23 f.; 50,7; 61,34ff.; 62,2; 71,31.36; 72,1; 76,5f.17 Aktus der Freiheit 59,2; 60,28; 63,8f. Alles 16,3.11; 24,2-6; 31,6; 36,11; 49,31; 53,12ff.;
* Für tatkräftige Unterstützung bei der Anfertigung des Registers danke ich Frau Kirsten Wolf. ** Besonders wichtige Stellen zu einem Begriff erscheinen in Kursivdruck. Nur sinngemäße Vorkommnisse eines Begriffs stehen in eckigen Klammern.
190
Register
62,21.29; 66,23; 67,33; 69,5f.; 76,3.31; 77,21; 80,12.22; 82,18; 86,22 Alles in Allem 75,27; 77,22; 80,19f. Eins und Alles 24,6; [80,17-20] bis alles erfüllt 7 6,3 Allgemeinheit (s. Alles; Gesetz; Universum; Universalwille) 3,17; 6,1; 11,20; 67,27; 80,17; 82,30; 83,17ff.; 85,7; 86,26.29; 87,7 Allgemeingültiges 65,8; 67,27; [80,17] Allmacht 12,7.19.24; 33,24f.; 46,2; 47,32; 62,18f. Allmacht der Natur 51,5f. unendliche Macht 12, 11 f. unbedingte Macht 12,8 Alphonsus 69,24f. Analogie/analogisch 30,20 f.; 39,7; 85,34; 86,2 Anfang 32,31; 33,19; 49,30; 50,17.27; 52,15.22.31; 57,27. 33-35; 59,29; 82,22; 84,17 anfänglich 32, 16; 33,25; 34,10; 35,9f.24; 46,29; 47,4; 49, 10; 50, 15.20; 57,22f.; 59,35; 61,12; 75,37; 77,8; 80,6.15; 82,14; 86,21 uranfänglich 70,27 von Anfang 75,14 Anbeginn 47,36; 52,5; 57,28 zwei Anfänge in Gott 67,4.ff.; 79,[5f.].23ff. Anfangspunkt 83,28; 84,32 Angst des Lebens 53,25 ff. Anmut 65,4; 66,4
Annäherung 51,23f.34 Anschauung 20,5 An-Sich (s. Ding an sich) 24,26.30 an-sich-sein 57, 7 an-sich-halten 68,24 Anstrengung 32, 18 f. Antecedens - Consequens (s. Grund - Folge) 15,7-15; 19,4-8 Anziehen 72, 17 Anziehen des Grundes (s. Reaktion, Erregung des Grundes) 51,28; 75,7f. attrahieren 72, 14 ff. zurückstoßen, repellieren 72,14ff. Archaeus 38,26; [63, 16] Aseität 29, 11 Atheismus französischer Atheismus 20,34f. Aufgabe Aufgabe der Philosophie 15,26ff.; 29,26; 34,37 notwendige Aufgabe 11,3ff. aufgehen 30,25; 34,36f.; 48,2; 53, 11; 75,33 Aufhebung (s. Freiheit, Aufhebung der) 43,9; 63,10; 71,1; 73,9; 74,21ff.; 77,17; 79,11; 83,12.23 aufheben 47, 19 Auflösung/U nauflöslichkeit (s. Trennung) Auge 19,10; 39,37; 62,13 Augustinus 40,3 7; 41,29 ff.; 45,30ff. Ausdruck/Aussprechen (s. Wort, göttliches Sprechen)
Personen- und Sachregister (Text) 9,6; 17,10; 21,6-9; 23,20; 42,12; 44,36; 65,12f.; 73,28; 82,27f.; 86,9ff. Auslegung/Deutung 82,29; 87,17f. Bedeutung 83, 16; [85,9] Ausschließung/Ausstoßung 70,24; 77,1; 81,8f. Baader 39; 45,4-7.24; 49,36; 85,33ff. Band (s. Copula) 34, 1.24; 46,5; 63,2; 63,33; 66,34ff.; absolutes Band 66,34 [86,5 Band der Prinzipien 46,5; 47,10; 86,6 Band der Kräfte 34,30; 38,3-33; 45,3; 49,2f.; 61,31; [66,25] Band der Persönlichkeit 86,5 Band der Liebe 50,23; 62,8 Band Gottes mit der Natur 66,36 Gebundenheit 3 7,21 ; 63,30; 64,4.ff. Verbindung 36,32; 44,23; 53,23; 66,26.ff.; 71,5; 79,30.ff.; 80,2f.; 82,20ff.; 86,6 neuer Bund 82,22 Basis (s. Fundament; Grund; Unterordnung) 26, 11; 28,31; 29,14; 32,17; 37,28; 39,30; 48,18-21; 50,16; 57,16; 61,25; 63,11; 66,27ff.; 76,34; 84,30 versöhnende und vermittelnde Basis 29,14 lebendige Basis 23, 7 Bedingung/Bedingtes (s. un-
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bedingt; Basis; Grund) 63,34; 69,21; 70,34-71,19; 74,11.19.23 conditio sine qua non 73,34; 74,16f.32ff. Begierde 18, 11; 32,5; 35, 19; 38, 11; 43,32; 44,31; 48, 11.13- 17 .34; 62,25 f.; 67,15; 76,24 Begriff 9,9; 11,27f.; 13,14-20; 16,33.35; 32,33f.; 55,30; 62,6f.; 79,17; 83,14.ff.; 85,8; 87,23 Allgemeinbegriff 82,2f. allgemeine Begriffe 11,20 ff.; 83, 17 ff. Grundbegriff 23,3; 25,6 Mittelbegriff 20,8; 82,32 höchste Begriffe 84,2 formaler Begriff 69,33 falscher Begriff 70, 7 f. negativer Begriff 39, 13; 42,21 abgezogener Begriff 29,10; 43,5f. Berichtigung wesentlicher Begriffe 29,20f. Begriffensein in 18,30f.; 19; 13,6.ff.; 21,23; 22,17; 31,14f.; 81,6f.32 Begreifliches 34, 15 unbegreiflich 31,3 7; 32, 17; 75,25; 83,32 unbegriffen 52,6 sich Behaupten 42,13f.; 75,37 Bejahung (s. Positivität) 13,18f.; 41,16; 63,30 Selbstbejahung 23, 19 Bemerklich sein 5 ,21 ; 41,21 Beraubung (s. Privation)
192
Register
40,25.30; 41,20-42,19; 43,8f. Beraubung der Einheit 43,8 Bestimmtsein/Bestimmung/Bestimmtheit (s. Determination; Einschränkung) 6,23; 22,9ff.; 48,6.15; 54,34f.; 55,11.17.28ff.; 56{; 59,lüff.; 61,19; 81,36; 82,3ff.32; 83,15.19; 85,9; 86,9f. bestimmen 54,29; 55,21; 60,22f.; 61,2; 83,16 Sich-Bestimmen/Selbstbestimmung 56,5.7; 63,36 Prädestination 5 9, 19ff Bestimmung der Natur 44,7 unbestimmt sein/Unbestimmtheit 56,3-5.13 Übergang vom Unbestimmten zum Bestimmten 56,3 ff. Bewegung 33, 10; 42,5 ff.; 49,19; 50,33; 67,14ff.; 73,21.29 Bewegung des Grundes 33,10; 49,19; [50,33]; 70, 12 f.; [73,29f.] .29; 75,5 Beweglichkeit 45,26f. Selbstbewegung 46,4 perpetuum mobile 49,6f. Bewegungskraft 28,26 ff. Verminderung von Bewegung 41,19f. bewegende Ursache (des Willens) 55,20f. Bewußtsein 32,28; 44,33; 46,14; 57,8ff.; 63,25; 66,12.19; 68,32; 80,7; 81,27 Bewußtsein qua Selbsterfas-
sen (idealisches) 57, 11; 58,15ff. Bewußtsein qua reales Selbstsetzen 57,15; 58, 19ff. Selbstbewußtsein 60,6 sittliches Bewußtsein 39,9; 85, 1 göttliches Bewußtsein 77, 13 f. Bewußtloses 44,33; 50, 19; 66,11;67,13 unbewußt 11,6; 33,28; Bild 22,30; 42,2 [76,20 reflexives Bild [33, 15 ff.] 68,24-27 Ebenbild 33, 17; 36, 1 Gegenbild 38,21 f. Urbild 49,29; 70,27f.; 86,28.34 Vorbild (im Verstand) 35,7; 82,25f.; 87,17 Scheinbild 38,37 Bildsäule 22,24 bilden/Bildung 33,4.12.26; 50,11; 60,9; 85,19; 86,4.8.28 ausbilden 6, 16.22; 84,5 Blick/erblicken (s. Lebensblick; Lichtblick) 33, 17; 36,35; 62,14f.; 86,28 Böckh 46,33 ff. bonum 41,31ff.; 74,30ff. summum bonum 41,31 Böses (s. Gutes und Böses; Hang; Krankheit; malum; Sünde; Zulassung des Bösen) 10,16; 14,23f.; 25-28; 36-54; 60,2ff.; 62,26jf.; 63,27ff.; 71,7ff.; 72,3 ff.; 75- 77; 80,26 ff.
Personen- und Sachregister (Text) das Böse 37,32; 41,14ff.; 46,27f.; 47,1.8ff.; 48,32; 49,7.21ff.; 50,5-10; 53,36f; 60,17ff.; 63,31; 66,14ff.; 71,19.ff.; 72,20ff.; 73, 18ff.; 74,4ff.; 75, 1 ff.; 75-77; 81,2ff.; 83,6ff. das Böse in der Natur 48,25 -49,20 das Böse als Privation 26,12-29; 27,20ff.; 39,10-42,19 Wille zum Bösen/böser Wille 47,llf.; 73,25f. allgemeines Böses 52,30-53, 1; 60,2 richtiger Begriff des Bösen 39,4- 6; 45,8 radikal Böses 59, 1 ff.; 60 Vermögen/Möglichkeit des Bösen 26,35; 27,3f.; 36,22-38,19; 40,18f.; 45,8.12; 61,24ff.; 66,14; 70,33; 73,17f.; 74,18f. Wirklichkeit des Bösen 36,26; 43,22; 45,19; 61,20f.; 66,14; 76,19ff das Böse als Positives (s. Positivität des Bösen) wirkliches Böses 25, 19 Wirkung zum Bösen 73,3f. Prinzip des Bösen 73,14.ff.; 74,19 böses Prinzip 31,33.36; böses Grundwesen [45, 17 27, 10; 46, 16.19f.25; 47,4; 83,7 Ursprung/Ursache/Grund des Bösen 25,36; 27,37-28,1; 28,30;
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40,7ff.; 41,3ff.; 43,27; 47,1; 47,8; 59,lff.; 60,13; 61,20; 71,19.ff. böser Geist 51,22.27; 52,8 Geist des Bösen 49, 17 ff.; 51,33ff.; 60,19; 61,15 Begeisterung des Bösen 44,27f. Natur/Charakter des Bösen 40,26; 41,lf. meteorische Natur des Bösen 38,37-39,1; 51,33 zwei Erklärungsarten des Bösen [27f.]; 83,6ff. Erscheinung des Bösen 61,22 Faszination des Bösen 63,22 Hang zum Bösen (s. Hang; Neigung) 53,5.ff.; 58,26; 59,2; [60,4ff.]; [62,12] Notwendigkeit des Bösen 28,15; 44,4; 45,20; [74,14ff.] Schlange als Böses 48,31 ff.; 62,4ff. Sollizitation/Versuchung zum Bösen 46,12.ff.; 47,7; 53,30; 62,9ff.; 71,18ff.; [73,17f.] Vorzeichen des Bösen 48,25ff. Leugnung des Bösen 25,23; 26,3f.; 43,24; 60,10 Vernichtung/Aufhebung des Bösen 39,10f.; 43,35f.; 75,9; 75- 77 Bedeutungslosigkeit des Bösen 44,5ff. Bosheit 27,31
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Register
Verstoßung in Bosheit Bösewichter 73, 1 [27,31 bösartig 51,24 brechen 47,31; 62,33; 78,18 zerbrechen 47,22.28 hervorbrechen (s. durchbrechen) Bruno 15,27f. Buridan 54, 19 Centrum (s. Mittelpunkt, mysterium) 34,36; 35,27.34; 36,2; 37-39, 41,7; 46,29f.; 50,16; 52,52; 57,28; 62,19; 72,30; 73,30; 82,21 allertiefstes Centrum 35,29 natürliches Centrum 39,30.34 dienendes Centrum 39,31ff. Centrum der Natur 37,27 Verhältnis der Peripherie zum Centrum 38,28 f.; 39,26ff.; 48,34ff. im Centrum sein oder bleiben 37,16-38,5; 44,25; 57,28; 82, 17ff. Centralwesen 82, 16 aus dem Centrum weichen 37,18-38,19.27; 49,34f.; 53,26ff.; 62,20; [63,16] außer dem Centro 82,21 Chaos (s. Ordnung, Unordnung) 33,31; 46,28; 50,24; 51,19; 52,26; 73,27 Christentum/christlich 40,30f.; 52,36; 84,29 Jesus Christus [49,23-31]; [52,9ff.]; 58,9f.; 77,15 Concursus (s. Wirken, Mitwirkung) 25,28 göttliche Hilfe 61, 1 ff.
Copula (s. Band)
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•Darstellung meines Systems, 4,28f.-5,4; 5,23f.; 30, lf.33 ff. Dasein 13,22; 27,24; 32,29; 48,15; 67,23; 76,11; 77,24; 85,23 Nichtdasein 54,32 göttliches Dasein 33, 14; [77,24] dauern 33,12; 77,8 Deduktion 20, 14 Demonstrieren 68,4 Denken 4, 10 ff. Denkweise 21,5.17; 57,35 Descartes 28,35 Determination (s. Bestimmung; Einschränkung) Determinatio est negatio 56,15f. Determinismus 22,6 ff.; 55,7 ff. Prädeterminismus 5 5, 8 ff. Deutsch/Deutsche/Deutschland 6,20- 24; 20,25-21,20; 30,4; 81,19.23 ursprünglichdeutsch 21, 1 Dialektik/dialektisch 15,2; 72,18ff.; 73,8.llf.; 79,18; 85,21; 86, 10 ff.32 Differenz (s. Unterschied) spezifische Differenz 24,34 Dilemma 26,29 Disjunktion (s. Konjunktion; Indifferenz) 78,34 Ding an sich (s. An-Sich) 20,5; 24,20 .33 vs. Erscheinung 24,20f. Ding (emphatisch) 22,3Jf.; 80,24
Personen- und Sachregister (Text) Unding 78,21 Dogmatismus/ dogmatisch 3,12; 23,26; 28,33; 29,32; Drang 67,16 [43,3 Dualismus 27,5-9; 31,32.ff.; 81,15; 83,7 absoluter Dualismus 27,5ff.; 77,33; 84,12 Dualität 75,37; 77,8ff.; 78,28.35; 79,6f.; 80,1; 80,37-81,2.15 vor der Dualität 77 ,24 f.; 78,5 Vernichtung der Dualität 77,10 Dunkel (s. Finsternis; Nacht; Grund, dunkler) 32,21; 32,37-33,1.4.11; 34,1.12; 35,24; 36,6ff.; 46,21; 54,3; 63,12; 70,25; 71,3f.; 82,27 Dunkel der Tiefe 34,5 durchbrechen 32,14; 47,31 hervorbrechen 45,18; 49,9; 79,5f. durchdringen [37,5ff.); 61,29; 66,28; 67,27; 71,27 Dynamisch (s. Potenz; Möglichkeit) 4, 17 f.; 22, 15; 23,6; 68,13 Eigenheit (s. Leben, eigenes) 17,18; 19,26; 47,29.ff.; 49,21f.; 53,10; 60,3; 71,22; 78,17; 83,3; 87,13 der Eigenheit absterben (s. sterben; Tod) 53,29ff. eigentümlich 82,6 Eigenschaft (s. Prädikat) Eigenwille 35,16.ff.; 37,4ff.; 47,29ff.; 48,10; 53,7; 61,29; 63,8; 71,25; 73,14
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Einbildung (s. Bild, Bildung) 34,16.ff.; 63,19; 81,20 Einbildungskraft 16,26 Einheit, Einssein (s. Ganzes) 9,19; 10,25-29; 14,28.33; 15,12f.; 15,29; 16,21.28.36; 18,21-24; 23,6; 31,29; 31,32; 33,29 ff.; 36,8; 42,22 ff.; 43,8ff.; 44,36; 45,tf.28; 46,1.24; 47,34.ff.; 50,36; 59,9; 62,24; 63,16; 75,36; 80,13ff.; 82,13; 86,23 das Eine 31,4.26f.; 67,7; lebendige Einheit [71,5 66,25.33 ursprüngliche Einheit 35,8; 84,19 notwendige Einheit 55,3 persönliche Einheit 44,33; 71,5 schöpferische Einheit 18,21-24 vollkommene Einheit 35,17f.; 51,16f.; 63,32 absolute Einheit 44,32 f.; 55,30 Einheit der Liebe 47,34-36; 77,22ff.; 79,25-34; 80,15-20 Einheit durch Geschiedensein 47,34-36; 79,25.ff.; [86,22f.] Einheit der Prinzipien 45,1.22ff.; 61,29ff.; 63,28ff.; 79,3f.; 80,12ff.; 82, 13 ff. Einheit der Willen (s. Identität der Willen) 38,4 ewige Einheit [36,8]; 73,27 besänftigende Einheit 52, 19 unergründliche Einheit 31,28
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Register
verborgene Einheit 34,2.13 f.19 falsche Einheit 43 ,12.ff Grade der Einheit 3 5, 15 ff. Einheit mit Gott 12,28f. Einheit von Freiheit und Notwendigkeit 14,28-37 Einheit von Möglichkeit und Wirklichkeit 69,6f.28f. Einheit von Licht mit Dunkel 36,10; 37,lf.; 53,12 Einheit vs. Vielheit 42,22f. Einerleiheit 14,7; 15,24; 16,29; 17,17; 18,22 vereinigen 38,9; 44,35; 47,3; 53,24f.; 56,35f.; 63,33; 66,32; 75,34; 85,6 uneins mit sich 47,34-36; [63,15ff.] Spannung gegen die Einheit 75,8 f. Einschränkung/Beschränkung (s. Determination; Limitation) 13,12; 20,3f.; 40,3.25; 41,27; 42,3; 84,24f. Einzelnes 34,15; 35,26; 38,31f.; 42,22; 63,15; 82,6 einzelner Mensch 45, 14 f.; 50,16; 52,16; 53,9; 54,lf.; [60,4]; 61,21; 63, 13 einzelne Punkte (der Peripherie) 13,27 f. Element 33,26; 42,26 Emanation/ Ausfließen 19 ,24 f.; 27,23ff.; 28,4ff.; 45,30; 66,23 f.; 83, 10 System der Emanation 28,4 Empedokles 10,5-17 empfangen (s. Materie; Stoff; Weisheit) 70, 14; 86,27 Empfindung/empfindlich/
empfinden 23, 14f.; 31,26; 33,22; 50,30; 53,15f.; 58,7; 63,17.29; 72,lf.; 75,6f.20 Empfindungsphilosophen 64,14 vorempfinden 51,29 unempfindlich 18,23 Sein wird sich im Werden empfindlich [ 18,23 J; 75,19f. Empirie/empirisch/Erfahrung 48,17; 58,25; 60,12 Endliches 12, 12; 12, 15 ff.; 13,7-9; 15,27f.; 22,21; 42,15f.33ff.; 43,6; 71,9ff. Prinzip der Endlichkeit 44,24 Entfaltung (s. implicitum explicitum) 33,3.29 .35; 34,31; 67,16f. Entfernung 28,10; 83,10; 87, 13 Entfernung von Gott 27,20ff.; 28,23 Enthusiasmus (s. Geist, Begeisterung) 29, 15; 44,26 f.; 64,28; 65,20 Entscheidung (s. Scheidung; Unterscheidung) 54,2.17; 57,24f.; 59,10; 64,23f.; 68,30f. Entschiedenheit 51,36 f.; 61,10; 64,26f.; 66,20f. Unentschiedenheit 46,8-12; 51,3f.; 51,30; 54,13ff.; 57,21 Entwicklung/ entwickeln 34,2; 50,5; 53,4; 84,18 Entzündung (s. Verzehren; Feuer; Grimm; Pein) 39,28.33; 63,14f.
Personen- und Sachregister (Text) brennen 39,32 Epikur 55,1 Erasmus 81,28ff. Erde 33,1; 43,29; 51,8f.; 52,3 Kraft der Erde 51,32 Erfüllung (s. Ziel) 76,3; 82,26; 87,18 erhalten 34,8; 48,15; 53,13 erheben/Erhebung 32, 9 .29; 33,3.34; 35,18.29; 36,12.27f.34; 37,8.28ff.; 39,27f.38; 53,12f.; 60,7; 61,27; 63,8; 65,11; 70,26; 71,9; 75,33; 76,6.11; 77,3; 78,24; 80,7f.; 85,20 Erhebung über sich selbst 64,29 hervorheben 34, 14.19 .25 f. Erkennen/Erkenntnis 4, 11 ff.; 6,21; 10, 18 ff.35; 33,5; 57, 11 ff.; 63,20ff.; 64,9ff.; 78,12; [80,5ff.J; 85,4.25.29; 86,1; 87,15 göttliche Erkenntnis 10, 14f.; [64,9ff.J; 68,22 wesentliche Erkenntnis 63,28f. Prinzip der Erkenntnis 10,3-20; 86,24f. Mutter der Erkenntnis 33,5 Selbsterkenntnis 85,3 f. Erkenntnistrieb 85,33 f. Streben nach Erkenntnis 11, 7 Erregung/erregen (s. Regung; Erweckung; Anziehung) 34,7.12; 48; 49,17; 51,32; 53,3.9; 60,2; 61,34; 71,28; 73,14ff.; 74,19 aufreizen 38,26; 63,8; 72,30
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Erscheinung 48,27; 49,9; 61,22; 84,13 meteorische Erscheinung 38,37-39,1 erscheinen 30,30; 47,32; 51,10; 52,2; 57,7; 59,10; 64,32f.; 81,5; 87,24 Manifestation 49,27 Phänomen 60,24 Erstes (s. Prinzip) 28,13f.; 31,5; 33,17; 57,12 primum passivum 86,21 Erweckung 34,18; 49,17; 52,32; 53,6.17; 71,24f.34; 87,25 Etwas (sich zu) Etwas machen 57,16; 58,18; 72,16f.; [85,32] Euklid 65,36 Ewigkeit/ewig (s. Tat, ewige; Zeit, außer der) 13,2 lf.; 17,28.31; 18,27; 20,6.20; 23,18; 31,26f.; 45,3; 47,10; 50,9; 57,30ff.; 59,30ff.; 67,27; 73,30; 74,10; 75,21; 76,7.24; 79,23; 80,9.23; 81,7; 85,25 von Ewigkeit (s. Anfang, von) 58,1; 59,12ff.; 60,3 Existenz (s. Grund von Existenz; Bedingung) 30, 1; 45,11; 50,6; 63,3; 70,34ff.; 75,3.6; 80,2.13 absolute Existenz 66,32 persönliche Existenz 70,35; [77,7]; 79,29 Existieren/Existierendes 29,37; 30,24f.30; 31,8; 45,11; 47,21f.; 76,15; 77,25.31; 79,13; 80,2.13f.
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Register
Existenz Gottes 3, 16; 30,13-31,11.24; 34,4; 36,16; 50,31f.; 63,9; 70,35-71,5.18; 74,22f. der Existierende 31,8; 32,23; 66,31 reell existieren 4 7,21 f. actu existieren 31, 11 ; 36,16;[70,34f). Existenz als Gegensatz 74,9 vor der Existenz 63,3; [77,24ff.]; 78,4f. Inexistenz des Bösen (s. Böses, Leugnung) 26, 14-16
Fall (s. Abfall) [53,20ff.]; 54, 1; 62,30 Fatalismus (s. Verhängnis; Schicksal) 11, 19; 12, 1; 21,22; 22,lf. Fatum 55,2 Feuer (s. Entzündung; Verzehren) 39,21 ff.; 53,28.34; 63,14ff.; 83,4 Fichte (s. Wissenschaftslehre) 9,28; 10,24ff.; 21,27ff.; 23,37-24,5; 32,36; 57,8; 60,29 ff.; 6 7 ,2 •Sittenlehre< 60,30 Finsternis (s. Prinzip, finsteres) 32,22; 33,2; 37,12; 39, 34.39; 41,16; 47,2.31; 52,6; 62,17; 73,28; 76,5.10; 77,5.36; 78,30; 80,9 finstere Welt 75, 19 .34 finsterer Naturgrund 80,22f. Entzweiung von Licht und Finsternis 49, 18 Fleisch
Fleisch und Blut 29,6f.; 60,18 fliehen 30,24 Folge (zum Grund) 13, 19ff; 15,7ff.; 17,12.ff.; 18,25-19,8; 21,4-6; 22,22; 66,22; 67,21; 68,20; 69,5.15; 77,37 begleitungsweise folgen 74,4f. Form 16,33; 22,11; 32,13.15; 38,13; 70,13f. Form des Gesprächs 81,34f. Formales 42,29f.; 69,33 Formelles (s. Freiheit, formelle) 41,26; 64,32; 70,5 ungeformt 70, 13 f. Fortdauer 12, 14 f. Frage 16,13; 45,13; 59,32; 66,7ff.19; 68,18ff.; 70,32; 75,11; 77,29 Freiheit (s. Aktus der Freiheit; Gefühl der Freiheit) 4,25; 6,16; 10,26; 12,8.33.ff.; 14,28ff.; 18,1-20,12; 23,11-20; 36,35; 37,4; 38,34f.; 43,31.34; 46,6; 48, 10 ff.36; 53, 16; 55,4; 57,2.ff.; 58,11.25; 61,16; 67; 70,lff.; 80,17; 82,16f.; 86,23 absolute Freiheit 56,22 Freiheit als überkreatürlich 36,34f.; 53,16f. Freiheit Gottes 66, 19; 67; 69,17; 70,7 Freiheit als Eins und Alles 24,5ff.15ff. wahre Freiheit 63,27 formelle Freiheit 20, 15; 21,24; 23,30; 25,12; 54,5f.
Personen- und Sachregister (Text)
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Freiheit vs. Notwendigkeit Freiheit des Willens 5,6; 4,25; 11,8-10; 55-57 36,35-38, 19 Vereinigung von Freiheit freiwillig 63,30 Freiheit der Wahl 69,18ff. und Notwendigkeit 56f.; 63,27 ff. menschliche Freiheit 9, lf.; 12; 24,31.35; 36,35-37,5; Freude 71,13ff. 82,16f. Freude der Überwindung 71,13 individuelle Freiheit 9 ,27; fromm 59,33; 72,4 12,6 Fundament 29,7f.; 39,30; Begriff der Freiheit 9-11 ; 18; 23,26-25, 14; 45,9 26,37-27,4; 54,9 lebendiges Fundament 29,7f. realer Begriff der Freiheit 25,12j.24; 54,8 Ganzes 5,20; 9,7-20; 11,2; Lehre von der Freiheit 13,29; 19,10; 35,25; 38,35; 25,16; 59,17 Bewußtsein der Freiheit 42,22-27; 51,21; 62,24; 12,31 f. 63,15; 79,25; 83,18.22.28; 87,28 Wurzel der Freiheit Weltganzes (s. Welt) 43,19f.; 59,26f. lebendiges Ganzes 29,4f. freischaffender Wille 33,24f. notwendige Einheit des Freiheit des Grundes (s. Ganzen 55,4 Grund, unabhängiergänzen 49,6 ger); [47,16ff.]; 67,11; Gebären/geboren 31,26.28; 76,2 ff.; 80,3 32,21; 44,30; 57,27; 59,12; Freiheit als Grund 24,3 60,4f.; 67,7f.; 77,5 Freiheit in der Natur Geburt 32,37; 34,29; 53,8; 48, 10ff.; 67, 16 60,20; 73,26; 76,12 Freiheit der Untersuchung Geburt des Lichts 81,31f. 49, 11 ff.33; 73,32; 75,29 Unfreiheit 20, 12; [84,24] Geburt des Geistes Aufhebung der Freiheit 49, 13 ff.32; 52,4f. 55,5f.; 57,2f.; 59,26f. Gebrauch 38,1; 39,16 Verlust der Freiheit Mißbrauch 3,15; 38,20; 63,22 63,7; 76,20 Leugnung der Freiheit Mißbrauch der Freiheit 9,20; 11,14; 18,lf.13f.; 38,20f. 20,15 Gedanke 19,31-36; 32, 10; 33,6.31 ff. Mißbrauch der Freiheit 38,20f. Gedachtes 11,26; [83, 13]
200
Register
chaotisches Gemenge der Gedanken 33,31 Gefahr/Gefährlichkeit 48,28 Gefühl 10,26 f, 12,29; 21,16; 33,5; 39,2; 57,37; 62,21.32; 65,10; 84,33; 85,5.27.30ff. Gefühl der Freiheit 9,3-7; 10,26 f.; 12,3; 18,9; 24,19; 57,37 lebendiges Gefühl 12,3; 18,9 Zartgefühl 85,28 fühlen/fühlbar sein 67,19; 72,14 Fühlen-wollen 64,9 Gegensatz (s. Gutes und Böses, Gegensatz des; Scheidung; Unterschied) 3,17f.; 4,21; 4,24-27; 12,23; 18,18; 36,3; 39,22; 43,1; 47,34; 49,23; 52,1; 53,lOf.; 60,7; 63,1; 71,29; 73,15; 74,7ff.; 75,22; 77,35; 78J.; 81,3f.; 87,25f. entgegensetzen 43,29; 49,20; 54,11; 63,16f.; 64,25; 73,29-31; 79,30 positiver/reeller Gegensatz 39, 11; 42,20 allgemeiner Gegensatz 45,18f. Gegensatz von Subjekt und Objekt 3,18 Gegensatz von Natur und Geist 4, 1 ff. Gegensatz von Notwendigkeit und Freiheit 4,24-27; [56f.] Verschwinden der Gegensätze 3,23f.; 78,11jf.; 81,10; [87,25f.] kein Gegensatz/Nicht-
Gegensatz 26, 18; 78,15.18f.32jf.; 80,36f. vor allen Gegensätzen 78,7 Zugleichsein der Gegensätze (s. Identität) 79,3 f.24.27 Gegenteil 45,28-46,3; 84,1 Entgegenstehendes 42,24; 68,23 f.; 81, 1f. Gegenstand (s. Objekt) Geheimnis/geheim 22,31 f.; 53,19; 79,32 Geist (s. Enthusiasmus) 4,10ff.; 6,19; 11,10; 16,16; 20,32; 23,7; 28,28; 32,10; 36f.; 43,5; 44,23.30; 45,22; 48,1.10; 49,14ff.; 59,35f.; 61,27; 63,29; 66,33jf.; 67,24; 68,14; 75,33; 77,13.22ff.; 80,15ff.; 85,4; 86,5.24 ewiger Geist/Gott als Geist 33,21; 36,8; 37,12 f.; 4 7, 10; 50,31 ; 52,28; 77,13f.22ff.; 80,31 geschaffener Geist 47,6 menschlicher Geist 24,6f.; 36,18-37,31, 45,23; 63,20f.; 84,14 Geburt des Geistes 49,13ff.; 52,4f. Geist der Liebe 37,12f.30f.; 49,18f.; 50,28; 77,22ff.; 81,4 guter Geist 61,3 ff. Geist des Bösen (s. Böses) 49,17ff.; 51,33ff.; 61,15ff.; [86,1-4] Geist der Zwietracht 37,29 Geist vs. Natur 4, 11 ff.
Personen- und Sachregister (Text) Geist über dem Licht 36,37-37,1.23; 49,15f. geistiges Licht 64, 10 über dem Geist 77 ,22 ff. ; 80, 14ff. deutscher Geist 20,25; 21, 7 Sektengeist 6,21 Hochmutsgeist 64,31 Schutzgeist 51,23; 61,13 geistige Gegenstände 84,9 Geistes-Unzucht 65,lOf.; [86,1-4] Begeisterung 44,27; 86,7.ff. geistreich 67,25 Konspiration 63, 16 Gemüt 21,1; 23,6f.; 68,14; 84,33 Gemütlosigkeit 22, 11 Geschichte (s. Historie) 20,25ff.; 49,32; 50-52; 75,25; 84,12f.24; 87,4ff. Reich der Geschichte 49,32 Erinnerung 51,3 Gesetz (s. Allgemeinheit) 18,23f.; 56,23; 63,30; 68,2ff.; 82,21 allgemeines Gesetz 67,27f.31 ff. höchstes Gesetz 66,23 dunkles, ungewisses Gesetz 33,11 Naturgesetz 67,27f.3768,14 Reduktion der Naturgesetze 68, 14 Gesinnung 58,14f.; 65,2.19; 66,2 Gespräch 81,35 Gewalt bewältigen 71,2 überwältigen 71,27; 72,11
201
in seiner Gewalt haben 54,25; 55,12f.; 58,32f.; 71,6 Gewissen [61,8ff.] Gewissenhaftigkeit 64, 16.ff. gewissenlos 15,39 giftig 51,24; 62,26 Gipfel 46,3; 49,28; 53, 18 Glanz 62,13; 87,23 Glauben 12,32; 21,16; 51,25; 65,24ff.; 85,12; 87,14 Zutrauen, Zuversicht (auf das Göttliche) 65,28; 85,26.30 Gleichheit (s. Indifferenz) 15,29; 16,31; 53,15; 80,17 Gleiches durch Gleiches 10,11 Ungleichheit 53, 14f. Gleichgewicht (s. Indifferenz) 72,31 gleichgültig 79,lf.; 80,16 Gott (s. Persönlichkeit; Geist; Existenz Gottes) 3, 16; 10,16; 12f.; 16-23; 28,23.ff.; 32,22-24; 35,36-36,21; 37,24; 38,14f.; 40; 41,35f.; 45,20ff.30f.; 46,8; 47,lOff.; 49,30; 50,29; 52, 12ff.; 61,30; 63,4ff.; 64,9; 65,22; 66-77; 82,18ff.; 86,21 Gott absolut betrachtet 30,17f.; 31,17f.; 33,17f. Gott selbst 31,23; 33,16ff.; 47,13; 50,33; 63,4f.; 73,22 Gott als selbständiger Begriff 13,16-20 Gott als Actus purissimus 28,21; [71,9] Gottes ideale Selbstver-
202
Register
wirklichung 33, 17ff.; 68,26f.; 70,27f. in Gott selbst nicht er selbst 30,20; 31,23 Wesen Gottes 34,5; 50,36; 63,3; 66,9ff.; [69,5).15; 70,5ff.; [73,21 J Gott Alles in Allem 75,27; 77,22 Gott als wirklich existierend 31,8; 31,lOf.; 32,23; 33,18; 36,16; 61,30f.; 66,3lf.; 70,34-71,19 vollkommene Aktualisierung Gottes 76, 17 f.; [77,6f.) zwei Prinzipien in Gott 40,lüff.; 77,14; 77,14 Göttlichkeit 20, 7ff.; 37,26.31; 38,5; 49,29f.; 50,35; 62,13; 63,24.33; 64,9.19; 65,4; 66,3f.; 70,5 ff. göttlicher Verstand (s. Verstand) 9 ,29 f.; 10,21 ; 40,5f.; 59,15ff.; 70,26 göttliche Erkenntnis 10, 14 f.; 50,30 f.; 68,27 göttlicher Wille 10,21; 10,2lf.; 40,19; 53,11; 66,15f.; 70,19f.; 73,19ff.; 74,29ff. Unterscheidung der Natur von Gott 30f.; [82,12ff.] Unterscheidung der Kreatur von Gott 35f.; 39,14f. Unabhängigkeit von Gott 27,4; 36,4ff.; 50,12.ff.; 76,6-15 Mensch von Gott geschieden 36,18-33; 45,25
Vermischung der Dinge/ der Natur mit Gott 13,lf.; 16,8; 20,28f.: 30,9 Immanenz in Gott (s. Immanenz) außer Gott 16,10; 17,2; 20,12; 30,13; 31,21; 70,37; 82,15 Gott im Verhältnis zum Bösen 25-28; 66-75 Gottes Werden 75,17ff Gott wird Mensch 52,12ff.; 75,23 Gott als Prius des Grundes 31,9 Gott widerstrebend 27,16f.; 46,19 Gott als Quelle alles Positiven 26-28; 41,24f. Gott als Leben 12,26ff.; 19, 19 ff.; 28,24 ff.; 66,25; 70,30-71,19; 75,15.ff., 76,6; 77,14 Gott als lautere Güte 26,35 Gott als sittliches Wesen 66,lüff.; 68,16ff. Ratschluß Gottes 59,24; 74,2.35 Beratschlagung Gottes 68,35-69,1 ff. Herrlichkeit Gottes (s. Herrlichkeit) umgekehrter Gott 61,33 Nichtsein Gottes 74,24f. Gottheiten 22,30; 29,16f.; 50,36; 51,5.12.25; 82,19 Grimm (s. Schärfe; Verzehren) 39,32; 75,7 Grund (s. Antecedens; Vorangehendes; Ungrund) Grund (als Begründung einer
Personen- und Sachregister (Text) Folge)
13,19f; 15,6-18;
18,25jf.; 19,29; 21,4-6;
40,14.24.29; 42,6; 45,9; 46,12; 73,23; 83,36 Grundsatz 5,13; 6,6 Gesetz des Grundes 18,26 bestimmender Grund 54, 11 f.32; 60,26ff. Vorangehendes/Vorhergehendes (s. dort) Grund (der Existenz) 29,2.6.31.37; 30-34; 35-38; 44,37; 45,11; 47,13ff.; 49,11.22; 50-52; 53,37; 57,16; 62,33; 63,6; 66,31; 69,13; 70,13ff.; 71,17jf.; 73,17ff.; 74,17; 75,6ff.; 77,3.9.25ff.; 79,13.19f.; 80,2ff.; 82,13; 84,30; 85,17 Grund von Existenz 29,27-30, 1; 30, 13f.17ff.; 45,11; 50,6; 75,3.6; 80,2.13.30 Grund in Gott 30,13ff.; 31,7-11; 47,13f.; 70,37-71,4 Beziehung des Grundes auf Gott 52,13f.; 70,21 f. Grund ist nicht Gott 70,18f.; 71,17f. Urgrund 50,6; 75,3; 78,5 erster Grund 41, 7 f. unabhängiger Grund 34,26; 43,20; 50,31 ff.; 6 7,3 f.; 71,26; 76,lüf.; 80,3; 84,27 idealer Grund 40,23 dunkler Grund 30,23; 33,13; 71,3f.; 80,9.22f.; 85,17
203
Grund der Finsternis 49,17.22f. Wirken/ Anziehen des Grundes 50-53; 75,7f.; 76,16 Reaktion des Grundes (s. Anziehung; Erregung) 52,31f.; 53,16; 60,lf.; 71,23f.; 72,2f.; 75,36f. lebendiger Grund 29,1 f.31 schaffender Grund 62, 18 Grund der Natur 36,27; 38,15; 43,20; 49,17; 50,20; 80,23 natürlicher Grund 34,23 Grund der Erkenntnis 85,17f. Grund über die Ursache 37,36 Grundwesen (s. böses/gutes Grundwesen) 47,4 Grundlage 87,5 im Grund bleiben (s. Centrum) 72,9; 85,31 (sich) gründen 80,6; 84,4 im Grunde verborgen 33,33ff.; 38,23; 50,17f.; 75,31f.; 76,4f.; [82,12f.]; 85, 18f. vor dem Grund (s. Ungrund) 77,24f.33f.; 78,4ff.22; 79,20 ohne Grund (s. Grundlosigkeit; Ungrund) Grundlosigkeit (s. Ungrund) 23,18; 59,24; 69,2 ohne Grund 54,26; 56,5 Gutes (s. Gutes und Böses; bonum) 28,2; 40, 15; 41,3.10; 42,31-43,1; 44,23; 50,11; 51,34; 53,tf.; 58,12ff.; 60,8; 61,2;
204
Register
63 ,23ff; 71,26 ff.; 72,2ff.10jf.; 73,32; 74,15; 76,4.ff.; 77,2ff.; 80,7
Gut/Güter 33,9; 41,13 unbekanntes, namenloses Gut 33,39 gutes Grundwesen 27, 11; 83,7-9 urprüngliches Gutes 28,9; 77,4 gutes Prinzip 37,33 Wirkung zum Guten 72,3 Enthusiasmus zum Guten 44,26f. bessere Welt 69,27 Schein des Guten 28, 7 das Gute als im Bösen Seiendes 26,8-10; [72,10-12.19ff.]; 76,19ff. Gutes und Böses (s. Transmutation) 5,6f.; 14,21-27; 25,13.36f.; 26,31; 40,8; 46,4f.; 51,4.37; 72,19; 73,10; 76,4; 78,24.28; 80,36; 81,14f.; 84,12 Identität des Guten und Bösen 14,22; [51,4]; 72; 77,36; 80,35 Vermögen/Möglichkeit des Guten und Bösen 25, 13; 26,33-36; 36,22.ff. absoluter Dualismus von Gut und Böse 84, 12 ff. Abkunft des Bösen vom Guten 27,llf. Umwandlung vom Bösen zum Guten 60,35-61,19 Böses oder Gutes 54,2; 58,5 Scheidung des Bösen und Guten 76{
Gegensatz/Unterschied des Guten und Bösen 28,4f.; 42,31-43,2; 45,18f.; 66,5f.; 73,10; 81,13ff.; 83,llf. Kampf des Guten mit dem Bösen 45,16f.; 52,24-29; 65,21 weder Böses noch Gutes 51,4; 78,23 Indifferenz gegen Gutes und Böses 26,31 f. Güte 26,35; 68,29 .34 f.; 69,15; 72,2; 74,13; 76,23 Härte (s. Kontrast; Schärfe; Strenge) 64,33; 80,24 Hamann 72,34 Handlung/Handeln 15, 18-20; 19,29; 25,29; 26,16; 42,3; 44,1; 54-59; 65,22f.; 67,35 einzelne Handlung 54,36; 55,31; 56,29; 58,32; 60,27 empirisches Handeln 60,31 bestimmte Handlung 56, 1.ff.; 59,20ff. intelligibles Handeln 59,29ff.; 61,4ff. Handlung als Wesen des Menschen 55, 17 f.; 59,34f.; 61,5 recht Handeln 64, 16-65,2 handeln wie man weiß 64, 16 ff.; 65,22 f. böse Handeln 44,4; 59,26ff. unrecht Handeln 58,20f. Freiheit der Handlung 55,37; 56,19ff.; 58,8 ff. Notwendigkeit der Handlung 55, 9; 58,2 f.
Personen- und Sachregister (Text)
205
52,18; 60,6; 76,26; 85,32; Zufälligkeit der Handlung 86,20 54,36; 55,5; 59,14 hervorgehen 45,31; 80, 11 Handlung Gottes 66, 11 f.; heraustreten (s. Centrum, 67,21.[33f]; 68,33f in-sich-handeln-lassen aus dem) 46, 11 61,15-17 hervorrufen 47,34; 76,14 Herz 20,17; 21,4.15; 39,37; Hang (zum Bösen) 53,5.ff.; 50,34; 63,29; 71,22; 73,21; 58,26; 59,2; [60,4ff.]; [62,12] 85,5 Hang zur Trägheit 42,8 Geist und Herz 85,4f. Harmonie 46,34; [59,6} Einklang 63,27 Zwiespalt von Kopf und Herz 21,3 ff. Zusammenklang 59,6 Himmel 35,33; 43,28; 73,1 Disharmonie 42,25; Hölle 43,29; 58, 14 43,7.12.16 Haß 72,29; 81,30 Historie (s. Geschichte) 10,33; 52,36; 83,1; 84,28f.; Heidentum (s. Gottheiten) 86,37; 87,6.14 84,28 Heil/Heilung 38,28; 52, 14f. Höheres/Höchstes 32,8; 36,7; Heiligkeit (s. Notwendigkeit, 39,35f.; 49,15ff.; 50,4f.; heilige) 66, 16; 76,35; 55,14ff.; 65,7ff.; 77,23ff.; 84,33 84,2.30 Hemmendes 70,24f. höchste Frage/höchster Held/Heroismus 51,5; 65,20; Punkt 66,7; 77,28; 79,16f.; 85,13 80,34 Hunger/Durst 62,26; Herabsinken 27,36 76,24f. Herbheit/Strenge (s. Schärfe) 22,12; 64,33 Hunger der Selbstsucht 62,23ff. Herrlichkeit 51, 1 l .1 7 f.; 71,2; 85,31 Herrschaft/Herrschen 3, 17; Ich (s. Selbstheit, Selbstsucht; 6,15; [20,37]; [23,12]; Eigenheit) 37,12; 38,8; 39,31; 43,35; als Prinzip 3,6ff.; 10,24f.; 51,9; 61,26; 67,26; 24,4f.; 39,29.32f.; 48,20; 77,8.15.ff.; 80,27; 84,15; [57,8.ff. Egoismus 39,32f. 85,32 Idealismus 18,5; 21,18; All-Herrschaft (s. Wille, 21,36; 23f.; 28,19f.27; All wille) 62, 19 ff. 55,23; 66,37 Herrschaft des intelligiblen idealistisch 9,28; 25,6 Prinzips 18,10; 43,31 Ideelles/Ideales 39 ,36; hervortreten/eintreten 49,20; 68,26; 70,27; 33,32f.; 39,32; 51,14.36f.; 78,30; 80,2.31
206
Register
ideeller Teil 4,35 f.; 23, 11; 87,28 idealistischer Inhalt 3,5 ff.; 3,27 ideales Prinzip (s. Prinzip, ideales) idealisch 20,2; 58, 16 subjektives Ideal 23,3 7 Idealismus vs. Realismus 28,27-29,19 abstrakte Idealisten 28,27 ff.; 29 ,32 f. Idee 19,16; 54,14; 57,35; 76,12.29; 86,17 Idea 34,19; 61,12 Idol 67,27 Identität (s. Einheit; Gutes und Böses, Identität von; Indifferenz) 3,10; 13-15; 16,21f.; 18,18; 27,18; 36,17ff.; 78,9 absolute Identität 30,27-32; 77,36; 79,2.ff.; 80,14.32.35; 81,4.6; 86,24 lebendige Identität 36, 17 Wurzel der Identität 72,21 Identitätsgesetz 14f.; 18,20.ff.; 56,21 Identität der Prinzipien (s. Prinzipien, Einheit der) 36,17ff.; 37,8; 80,12ff.32; 86,24 Identität der Willen 37, 15 Identität von Natur und Geist 4, 19 ff. Identität des Subjektiven und Objektiven 3, 10 Identität des Subjekts und Prädikats 14f Zusammenfall 77,34f. Nicht-Identität 72,22
Imagination (s. Einbildung) 48,30; 62,11 göttliche Imagination 19,36-20,7; [76,12f.J falsche Imagination 62,1; 63,19 Immanenz (in Gott) 11,29f-12,35; 18,16-19,15; 20,10ff.; 21,23; 22,2.17f.; 26,19; 27,26; 31,1315; 50, 14; 62,21 ff.; (75,6]; 76,15; 82,9f.15jf. Implikation/Insein 13, 15 implicitum-explicitum (s. entfalten) 15, 16-18; 68,25; 78, 16 Indifferenz (s. Gleichheit; Disjunktion) 78f.; 80, 15 f.; 83,20.27; 86,25 absolute Indifferenz 78, 9 f. auf gleiche Weise 77, 14; 79,24f
totale Indifferenz 79, 1 Indifferenz als WederNoch 79,5 Indifferenz/Gleichgewicht des Willens 54,30; 55,6f.; 56,6 f.; 64,3 aequilibrium arbitrii 64,25 Indifferenz von Gut und Böse 26,31 f. Individualität 16,5f.; 18,1 f.; 22,31; 39,29 Individuum (s. Einzelnes) 18,35 Inneres 34,25.29 f.; 35,23 ff.; 50,15f.; 56,19f.; 61,11; 68,23; 83, 17; [85, 19] allerinnerstes Centrum 34,36; 72,30 nach innen gekehrt 3 5, 12; (39,24]
Personen- und Sachregister (Text) innerstes Band 38,25; 63,2 absolute Innerlichkeit 74, 13 innere Stimme 61,8f. Inniges 5,33 Intelligenz 23,15; 68,8 intelligentes Prinzip (s. Prinzip, intelligentes) 18, 10 Intelligibles (s. Wesen, intelligibles) 24,32; 55,25.37; 59,5 Irrationales (s. Chaos; Dunkles; Finsternis; Verstandloses; Regelloses; Zufall) 46,23; 48,6.23; 67,29 Jacobi
[11,18f.33]
Kabbalistisch 83,9 Kälte 41, 16 ff.; 72, 13 Wurzel der Kälte 72, 13 Kampf (s. Gutes und Böses, deren Kampf) 71,33 Kant 4,17; 24,20.if.; 55,8.33; 60,21 ff.; 65,33 ff. >Kritik der praktischen Vernunft< 24,23 Negativität seiner theoretischen Philosophie 24,28f. Kausalität (s. Ursache) 12, 12 Kausalzusammenhang 55,26 Kepler 41,28 Ketzer 16,15; 84,10 Klarheit 80,5; 80,23; 84,2 Kluft 22,22 Körper 15, 11 ff.; 3 7,8; 42,4.13; 72,13 Korporisation 59, 13 Konjunktion (s. Band, Verbindung; Disjunktion) 39,24 Konspiration 63, 16
207
Kontrast/ Abgeschnittenheit 29,12; 80,24 Kraft (s. Trägheit) 26,21; 32,27; 35,32; 38,12; 41,2f.17; 42,13; 44,37; 49,3ff.; 50,11; 51,22ff.; 72,24ff.; 75,1; 76,21; 85,26 göttliche Kraft 50, 19 f.; 51,9; 52,18 lebendige Kraft 28,26; 29, 11; 38,3 ff. dämonische Kräfte 52, 18 f. Band der Kräfte (s. Band) lebendige Einheit von Kräften 66,25 Verteilung der Kräfte 51,35f.; 52,19 Scheidung der Kräfte 33,27; 34f; 70,23f. Ausbreitung der Kräfte 34,1 Ataxie/Trennung/Unordnung der Kräfte 42,25; 38,8ff.; 43,11; 53,7f.; 60,16 Krankheit 38,20-39,8.29; 43,15; 51,18; [64,7.26]; 75,4 Gesundheit 5,32; 38,30; 48,35; 51,22f.; 75,4 Kreatur 25,29; 26,5; 32,22; 35,17.fl.; 37,19; 39,13; 40, :\.ff.; 41,27 .36; 42,3; 47,1; 48,1.23; 53,7; 63,5 kreatürlich 36,34; 37,35; 53,14.17f.; 71,24f. überkreatürlich 36,34; 53,17; 71,24 Kreaturleben 39,39 der Kreatur feindlich 38, 1; 62,8 Unvollkommenheit der Kreatur 39,13-42,16
208
Register
Krisis (s. Scheidung) 21, 14; 38,33; 52,20; 75,9; 76,16f. Kritik 44,19; 83,1; 84,22; Kritizismus 3, 12 (87,22 Kunst 3,31f.; 6,16; 51,12; 86,8 Kunsttrieb 86, 11 Laster (s. Tugend) 14,26; 65,17; 74,34 Latenz (s. Grund, verborgen im; Potenz, zurückgebracht) 39,35; 83,3f. Leben/Lebendigkeit 12,3; 12,26ff.; 17,27; 19,11-19.32; 22,19ff.; 23,36; 24,3; 25,12; 28,26.31; 29,1.ff.; 38; 46,14; 48,5 ff.; 49,3; 53,28 f.; 63,14; 68,22; 70,31; 71; 75,15ff.; 76,6.12ff.21; 79,29; 85,16 wahres Leben 38, 16 eigenes/falsches Leben 38,12-19.31 f.; 75,5; 77,14 endliches Leben 71,9.ff. Strenge/Schärfe des Lebens 48,5f.; 65,3; 71,32 Leben des Menschen 57,22.29ff.; 59,3ff.; 60,12.37; 61,18f.; 80,10; 85,26 Leben Gottes 12,26; 28,24ff.; (66,25 ff.]; 70,30-71,19; 75,15.ff.; 77,14 Leben in Gott 12,25-33; 76,6 ff. unlebendig 10,20; 18,23; 22,10.19ff.; 42,17f.; 69,10
Lebensblick 34,5 ff.; 35,36; 63,13 Lebensprozeß 80,10 Angst des Lebens (s. dort) Schutzgeister des Lebens 51,23 Melancholie des Lebens 71,15f. Leben vor dem Leben 59,3 lebendiges Band 34,23 f. Leib 14,33ff.; 29,4; 34,21; 51,19; 77,6 Konfiguration des Leibes 34,21 f. Leibniz 15,20ff.; 17,23; 18,7; 19,1.ff.; 28,33; 29,3; 39,14-42,14; 55,20; 67,36-68,12; 69,35-70,3; 73,34; 74, 16.29ff. Leid (s. Passivität) 71,16; 75, 17 Leidenschaft 60, 17; 72,26 ff. Lessing 84,5 ff.34 Letztes 28,11.14; 31,6 Licht (s. Lebensblick; Gebären, Geburt des Lichts) 21, 17; 30,22ff.; 33,lf.30; 34,10; 35,lüff.; 36f.; 39,35ff.; 46,29; 47,2.31; 49,11 ff.; 51,29; 52,5; 53,12; 60,9; 61,29; 62,5.17; 64,5; 71,29.37; 75,29; 77,36; 78,31 leuchten 34,6; 73,30 reines Licht 32,23 geistiges Licht 64,10.17; [80, 7] Licht-Welt 75,19.34 Licht-Prinzip 44,32 Lichtblick 34, 14; 38,32 Lichtträger (s. Träger des Lichts) 39,35
Personen- und Sachregister (Text) ins Licht geboren 44,30.77,5 über dem Licht 37,11.23; 49,15f. Gegensatz mit dem Licht 36,2f. ex fulgore 32,35 Liebe (s. Wille der Liebe) 33,22f.; 36,1; 37,13; 45,28; 46,3; 47,10-48,3; 50,23ff.; 61,30; 62,8; 63,6; 66,3; 68,29.35; 69,15; 71,2.36; 73,14f.; 74,8ff.; 76,35; 77,23-26; 79,28-34; 80,1.15-20; 81,4; 86,4.29 göttliche Liebe 66,3; 68,29; 69,15 Beweglichkeit der Liebe 45,26f.; [73,14-16] Liebeshauch 22,25; 77,23 Limitation 40,31; 42,9; 83,6 illimitiert 40,32; 41,36 lösen 30,25; 34,1.31; 75,32; 80,6 erlösen 82,25 Auflösung (s. Trennung) 49,1; 51,18.24; [62,24ff.]; 80,4; 87,12 Logik/logisch 14,27; 15,5.ff.19; 16,33; 66,21f.; 79,14 Losreißen/Lossagen 71,30; 72,7; 73,16 Losreißen von Gott 27,35 Lossagen vom Guten 71,30f. sich lossagen von der Einheit 62,24 f. Lüge 38,18; 62,17; 63,21
209
Lust 38,llf.; 48,11; 62,10; 67, 15 faunische Lust 86,3 Lust zum Kreatürlichen 53,17f.; 71,24f. Wollust 41,12 geistige Wollust 65, 9; [86,3] Luther 58,34 De servo arbitrio 58,34 Machen (s. Etwas) (zu) sich machen 57,16; 58,18; 71,4; 82,24; 85,32 einen Gegenstand machen 72,16f. Macht (s. Allmacht) 12,8; 14,23; 35,31; 44,13; 50,15; 51,8.21; 62,18; 83,13 unbedingte Macht 12,8 endliche Macht 12,12 Machtspruch 10,27 Macht des Bösen 48,26 Magie 63,25 falsche Magie 51,25 ff. magischer Schlag 59,9 malum 41,30ff.; 74,33 malum metaphysicum 39,12ff. malum physicum 74,31 malum morale 74,31f. Mangel (s. Unvollkommenheit; Privation) 26,27; 40,25.29f.; 41,9ff.; 43,37; 44,14; 49,34 Mangelhaftigkeit 36, 12 Defekt 41,34 Materie (s. Stoff; Prinzip, finsteres) 14,34; 28,9.15; 33,10-13; 37,9; 40,8; 42,1 ff.; 61,36
210
Register
platonische Materie 33,10-13; 46,18ff. Unvollkommenheit der Materie 42, 9 Materiales 41,26; 42,27 Materialismus 29 ,31 Masse 42,5 Mechanisch 4,16-19; 14,32; 19,22; 20,22.33-21,17; 22,14; 67,14 Maschine 19,20f. Medizin 16,25; 39,18; 79,35f.; 85,35 Meer 33,10 Mensch (s. Einzelnes, Mensch; Gott, unabhängig von) 10,3; 12,19-35; 17,27ff.; 19,3f.35-20,1; 32,24ff.; 33,3.29f.; 35,31-38,19; 40,27ff.; 44,5.30; 45,3.34; 46,3.ff.; 47,26; 48,27f.33; 49,24.31; 50,15; 52,12ff.; 53; 54,2ff.; 55-66; 71,5ff.; 73,15; 80,5; 82,16.ff.; 86,20; 87,8f. urbildlicher Mensch 49,24-31; [61,9-12] intelligibles Wesen des Menschen 55-59; 60,22-61,19 Mensch in der Schöpfung 57,20-59,37; 60,3 der Mensch in Gott 12,25ff.; 50,14; 76,15; 82,15-30 großer Mensch 85,13f. menschlich 17 ,27 ff.; 20, 1; 31,25; 52,9; 60,22ff.; 64,18f. menschliche Natur 60,32f.
menschliches Wesen (s. Wesen, intelligibles) 54,14; 57,4 Menschengeschlecht 50,25f.; 51,2; 84,7.34; 85,15 Philanthropisch 43,24; 60,31 Gutes und Böses im Menschen 53-66 Mensch von Kindheit an 58,24ff. Metaphysik/metaphysisch 24,22; 39,12; 42,15; 69,16; 74,27 metaphysische Grundsätze 30,5 Milde/Sanftmut 63,4; 80,25 Mitteilung 39,15; 41,35; 51,35; 53,8; [79,26ff.] communicativum sui 68,29 Verteilung 51,35; 52, 19 Kontagium 60,16 Mittel (s. Grund) 29,6; 61,27; 73,33; 74,31.35 mittelbar 76,22 Mittleres 67, 14 f.; 68, 11 Mittler 52, 10; 82,23 Mittelpunkt 9,14; 10,23; 34,23; 77,32 mittelpunktloser Ring [39,33]; 49,35 Mittelbegriff 20,8; [82,32] Modifikation 13, 11; 83,8 modifizierter Gott 13,32-36; 17,12.ff.; 22,21f.; 29,11 Möglichkeit (s. Vermögen; Gutes und Böses, Möglichkeit des; Potenz) 40,15; 41,35f.; 45,12; 52,14;
Namen- und Sachregister (Text) 55,32; 69,6ff.; 70; 83,21; 84,2; 86,15; 87,15 Begriff der Möglichkeit 69,28ff. unendliche Möglichkeit 70,6 leere Möglichkeit 70,4 mögliche Welten 69 f. Unmöglichkeit 39,14; 41,35f.; 53,25; 55,2f.; 58,23; 59,37; 63,26; 64,20; 65,1f.; 72,15; 83,35 sittlich unmöglich 69, 7 Monade 17 ,23 Monothelet 44,21 Moral 3,16; 64,26; 65,5.35 negative Moral 72,26f. moralische Genialität 65,29 Mut 65,21 Übermut 62,29 Mutter 19,36; 39,5 Mutterleib 33,4 Mystiker 12,27; 29,33; 86,21 mysterium 39,26; 62,34; 75,24 Nacht 30,24; 32,28.30 Natur (s. Naturgesetze) 3,32; 14,30f.; 20,9; 22,16; 23,14; 24,2; 26,27; 28,35-29,1.32; 30,22.28.31; 34,32; 35, 11; 36,9.36; 37,1.27; 38,21; 41,5; 44,7; 48j.; 51,5f.; 65,3; 67,16.21.29; 68,3; 71,14f.; 73,27f.; 76,21; 81,24; 82,19.ff.; 87,16f.24 anfänglich (regellose) Natur 33,25; 34,3.10; 49,19ff. Natur als Werden 31,16ff.; 67,16
211
Natur der Dinge 31,16f. Natur in Gott 30,19; 47,14-16; 50,34; [66,36] göttliche Natur 69,5 innere Natur 56, 19 f. ideale Natur 40,5 ff.; [56,12] geistige Natur 4,10 schöne Natur [51,11]; [67, 15f.]; 73,3f. alte Natur 46,27 Naturerscheinung 16, 17 Naturwesen 34,14-35,29; 44,28; 82,12 Naturleben 48,13 Naturansicht 22,14; 48,4 Ziel der Natur 49,9 Macht der Natur 51,5f. Reich der Natur 49,33 Verherrlichung der Natur 51,11 Natur vs. Geist 4, 11 ff. Unterscheidung der Natur von Gott 30f Natur von Gott entfernt 28,23 Natur als Offenbarung 87,16.ff.
Willen zur Natur 35,37 Natur im Verhältnis zur Geschichte 49-52 Übernatürlichkeit 36,37-37,5.33f. Naturphilosophie 4,31; 23,7f.; 29,25-30,2; 34,37; Negativität (s. Nicht- [79,35 sein) 24,21.28 Selbstvernichtung 62,26 ff.; 75,9 Neigung/Inklination 43,32.34 f.; 54,3 7; 55,21; 62, 12
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Register
Nichtsein (s. Negativität) 39,2; 45,34.ff.; 62,3ff.; 63,20; 74,8ff.; 75,32; 76,8.27.ff Nichtsein der Gegensätze 78,19 Nichts 16,5.7; 41,21; 45,31.ff.; 78,20 von nichts ergriffen 80, 18 Notwendigkeit (s. Böses, Notwendigkeit des) 4,25; 11,15; 32,22; 34,29; 42,31; 43,18; 44,4; 46,6.8; 48,8f.; 49,2; 53,16.30.ff., 56,1; 57,7; 58,2.17; 63,28ff.; 68,5ff.; 71,18f.31; 75,22f.; 76,11; 77,17f.; 84,7.18 innere Notwendigkeit 55,17f.; 56,29f.34; 57,3; 64,35 äußere Notwendigkeit/ Zwang 55,16; 56,29f.34; 57,3; 64,35 absolute Notwendigkeit 56,21f.; 68,9; 69,5f. höhere Notwendigkeit 55,15f.; 64,35 heilige Notwendigkeit 63,28 metaphysische Notwendigkeit 69, 16 f. unverbrüchliche Notwendigkeit 69,9 sittliche/moralische Notwendigkeit 68, 1; 69,4.16; 74, 12 empirische Notwendigkeit 55,9; 56,10.31f. abstrakte Notwendigkeit 67,34; 68,10
logische Notwendigkeit 66,22 geometrische Notwendigkeit 48,9; 67,22ff.; 68,1 ff. hypothetische Notwendigkeit 74,33 blinde Notwendigkeit 20,29ff.; (56,10); 66,10; 67,14; 69,14 Notwendigkeit vs. Freiheit 4,25; 11,8; [56f} Verbindung von Notwendigkeit und Zufall 48,6 ff. notwendige Korrespondenz 63, lüf. Nezessitierung 70,2
Objekt 3,10; 74,35 objektiv 44, 7 Gegenstand 5,2; 6, 15; 33,16; 45,13; 72,16f.; 74,lf. Subjekt und Objekt ihre Identität 3, 10 ihr Gegensatz 3, 18 Offenbarung 19 ,26 ff.; 36,16; 39,36; 41,7; 45,20.26-46,3.8[.; 47,32f.; 49,26ff.; 50,28ff.; 52,7.29ff.; 60,2; 61,34; 63,1; 66,9f.; 67,21; 68,21.ff.; 74,5ff.; 84,6.20; 87,16ff. Begriff der Offenbarung 68,19-32 ungeschriebene Offenbarung 87,16f.20f. geschriebene Offenbarung 87,16ff. eingeschränkte Offenbarung 52,7 Selbstoffenbarung 19,27; 32, 11; [33, 14-18);
Personen- und Sachregister (Text) 66,9ff.; 67,5; 68,19; 73,23f.; 74,5.lOf. Wille zur Offenbarung 47,32f.; 50,29f.; 68,21.lf.; [73,31] Ende der Offenbarung 77, 1 Perioden der Offenbarung 75,26 Offenheit 30,27ff.; 87,21 Manifestation (s. Erscheinung) Orakel (s. Wort, prophetisches) 51,8 Ordnung (s. Regel; Unterordnung) 32,12.15f.; 37,31; 46,24; 73,27; 86,33 Unordnung (s. Chaos) 38,21; 53,7; 60,16; 73,26 Ataxie 42,25 Organismus/organisch (s. Werkzeug/Organ) 18,35; 19,10.ff.; 39,22.26; 48,8.33; 49,1; 63,14f.; 72,31; 86,33
Pantheismus 11, 18-23,20; 24,36f.; 25,4f.34; 27,25; 28,3; 29,31; 81,11 pantheistischer Schwindel 81,19ff. Pandämonismus 28,3 Partikularwille 35,26.ff.; 37,15ff.; 53,10.14.23ff. Passivität/leidendes Verhalten 12,13; 40,22.25; 44,3.5; 86,21ff. primum passivum (s. Weisheit) 86,21 Pein (s. Grimm; Verzehren) 39,21 Perfektion (s. Vollkommenheit) 26,26; 69, 19 Peripherie (s. Centrum)
213
13,28; 37,18; 38,29; 39,27ff.; 48,34ff.; 53,31; 82,15 Umkreis 38,27 Persönlichkeit/Persönliches 5,7; 10,26; 36,32f.; 43,3f.; 44,33; 49,25; 52,8f.11f.; 66,24.ff.; 67,lOff.32.ff.; 70,35- 71,9; 74,23; 75,18f.35f.; 77,7; 80,33; 83,23ff.; 85,16f.; 86,5 Begriff der Persönlichkeit 83,26ff. höchste Persönlichkeit 66,32 f.; [80,33] unpersönliches (Wesen) 67,lf.; 69,lüf. Person Gottes 67,32.lf.; [75,18f.]; 83,32 absolute Persönlichkeit 71,5 Pflanze 33,35 Fortpflanzung 85,15 Pflicht 64,32 ff.; 65, 11 f. Pflichtgebot 64,22; 65, 1 Philosophie 3,2; 3,6; 4,26.35f.; 6,18; 9,19; 10,9.14; 11,4-10; 15,19.26ff.; 16,20ff.; 20,9; 23,9-20; 24,6.17f.; 29,3f.7ff.; 30,14; 43,3; 81,23; 82,3; 83,14; 84,11; 86,12ff.28.ff.; 87,4.22.28 neue Philosophie 5,34; 16,20.30; 20,37-21,16; 23,21; 24,19f.; 28,22.34; 32,35 ältere Philosophie 28,21 f. theoretische Philosophie 24,29 reelle Philosophie 29 ,30
214
Register
dialektische Philosophie 86,12 Philosophie als Wissenschaft 86,12ff. griechische Philosophie 15,3f. Empfindungsphilosophen 64,14 Philosophie fürs Gynäceum 73,6 Mitphilosophieren 81,25 >Philosophie und Religion< 4,32; 5,8; 76,36; 82,33 Physik 4,29; 10,9f.; 20,22f.; 23,8; 55,1 spekulative Physik 4,29; 30,33 Physisches 56, 11; 64, 19 Platon 10,12; 15,24; 33,11; 43,21; 46, 18 ff.32 ff.; 62,35 Timaios 46,35; 62,35 Timaeus Locrus 62,36 Akademie 73,7 Plotin 28,8 Poetisch/Poesie/Dichtung 5,30; [51,2); 86,13; 87,3 Polemik 3,14; 3,19; 5,19; 21,28; 82,2. 7; 85,6 Positiv(ität) (s. Bejahung; Setzen; Wesen) 3,25; 17,5.9.14; 24,25.30; 26,4; 39,11; 41,4f.2lff.; 42,12.30; 43,17; 45,37 Begriff des Positiven 42,18-43,20 absolut-Positives 74,8 f. Positivität des Bösen 26,6-16.33-36; 39,11; 41,4f.; 43,17-20; 44,lf.; [81,2ff.] Potenz (s. Stufe/stufenweise)
30,29; 61,35; 70,25; 72,10; 75,32; 76,25f.32f.; 80,11; 85,19 höhere Potenz 50,8 potenzierender Akt 23, 14 zur Potentialität zurückgebracht 72,10; 76,32f. über Potentialität hinausgehen 76,32 Prädestination (s. Bestimmtsein) Prädikat/Eigenschaft 14, 7; 15, 7ff.; 23,17ff.; 78,20 Prädikat der Prädikatlosigkeit 78,20 prädizieren 78,27.32ff.; 79,4 Eigenschaft 15, 14; 73,21; 85,1 Präzipitation 32,3 7 Prinzip (s. Erstes; Anfang) 3,24; 10,3; 18,21; 22,20; 29,5; 35-39; 40,15ff.; 46,5; 49,llff.; 50,2f.; 51,13f.; 53,4; 63,5; 80,22ff.; 81,14; 84,15; 86,8 gutes Prinzip 61,7ff.;84,14f. böses Prinzip 61,17; 84,14f. ideelles/ideales Prinzip (s. Verstand, Prinzip des) 29,8f.13; 36,30; 37,10; 47,12; 66,30; 75,30; 77,6.12 Licht- Prinzip 44,22; 49,20 göttliches Prinzip 65, 14 dunkles Prinzip 35, 1Off.; 37,2; 44,29 irdisches Prinzip 43,28 reales Prinzip 77,12 finsteres Prinzip 3 5, 3 lf. ; 37,9; 44,26; 48,23;
Personen- und Sachregister (Text) 49,11ff.; 60,5ff.; 61,28; 64,4f. irrationales Prinzip 46,23; [73,29f.] unabhängiges Prinzip 36,4f. begeisterndes Prinzip 86,29f. irritables Prinzip 38,24 dialektisches Prinzip 86,32 doppeltes Prinzip (Zweiheit der Prinzipien) 35,3-36,23; 37,3.24; 46,24; 47,2f.5.10; 64,3f.; 75,35; 77,14; 78,31ff.; 79,10.23; 80,16f.; 86,24f. zwei gegenseitig unabhängige Prinzipien 27,8; 40,10ff. intelligentes vs. sinnliches Prinzip 18,10f.; 43,31.37; 44,9.22 Zertrennlichkeit der Prinzipien (s. Trennung) Zwietracht der Prinzipien 63,31 Umkehrung der Prinzipien 37,35f.; 39,5 Einheit der Prinzipien 35f-37; 45,1.22ff.; 61,30; 63,32; 64,1; 77, 12 ff.; 86,6 Privation (s. Mangel; Beraubung; Böses als Privation) 41,14.ff.; 43,7f. Produkt 78, 16 produzieren 28,12; [39,23] progressiv (s. hervortreten, hervorgehen; Einheit, schöpferische) 18,22
215
Prozeß 34,35; 35,8 organischer Prozeß 39,26 Lebensprozeß 80,10 Publikum 6,2; 73,8 Pythagoras 10,13 Reaktion 52,31f.; 53,16 Realität 9,13; 32,17; 32,22; 67,4; 81,3 lebendige Realität 28,24-29, 12 Reales/Reelles 28,25 ff.; 39,3; 78,30; 79,16 reeller Teil 23, 10 Abscheu gegen das Reale 28,28 realistisch 9,28; 25,5 f. einseitig realistisch 22,32; 23,25; 25,1f.; 69,12f. Realismus 23, 1 ff. ; 24, 11 ; 28,30-29,12; 67,1 Wechseldurchdringung des Realismus und Idealismus 23,1ff.; [29,3-7] Realisierung 76,29 Unrealität 77,3 Rechtfertigung (s. Theodizee) Rechtfertigung Gottes wegen des Bösen 66, 18 Reflexion (s. Vorstellung, reflexive; Bild, reflexives) 67,12; 86,17 Regel/Maß 32,12; 86,25.35 Regulierung 70,24 Regellosigkeit 32,13.16; 33,25; 49,19; 70,12.ff.; 73,29 Regung (s. Erregung) 33, 13 f. Rein (s. Vernunft, reine) 84,17 Unrein 80,8 Reinhold 15,19ff.; 16,19ff.
216
Register
Relativität (s. vergleichsweise) 44,36; 66,30; 68,34; 69,34; 71,11; 82,14f. Relation 42,34 Rapport der Schöpfung mit Gott 52, 10 ff.; 82, 18ff. Religion/religiös 12,27; 48,31; 64,6.ff.; 75,24; 84,16.26ff.; 86,13; 87,19 absolut gute Religion 84, 16.27 schlechthin böse Religion 84,16 Repräsentation (s. Vorstellung) 20,2ff. Rest 32,18 Revolution 24,9 Ruchlosigkeit 20,35; 59,33 Ruhe/ruhen 38,26; 53,31; 85,16; 86,26 Stille 37,17; 38,24; 72,30 Samen 33,1.28; 50,4 Satz 14f; 54,29; 69,5; 73,8 tautologischer Satz 15, 9-15 Schärfe (s. Herbheit/Strenge) 48,6; 71,32; 72,1; 81,36 Scheidung (s. Entscheidung; Krisis; Unterscheidung) 17,32; 33,27-34,37; 38,33; 48,37; 70,23f.; 75,19; 76f; 78,17; [79,23ff.]; 80,4.29; 82,24; 85,20; 86, 13 f.19 .22 f.32 f. Grad der Scheidung 34,31 Scheidung der Kräfte (s. Kraft) geschiedene Sphären 39,25f.; [86,13f.]
Einssein durch Geschiedenheit 47,34-36 Scheidung des Bösen und Guten 76f Scheidepunkt 46,6f. ungeschieden 34,34 Schein 62,4 Scheinbild 38,3 7 Schicksal (s. Fatum; Verhängnis) 75,16 Schlange (s. Bösen, Schlange als) Schlegel 11,34; 21,26 ff.; 25,33ff.; 65,30; 81,18ff. Schönheit (s. Natur, schöne; Seele, schöne) 33,2; 51,12.19; 66,4; 67,15f. Schöngeist 73,13 Schöpfung 12, 15; 20, 1; 35,9ff.; 41,36; 45,17; 46,9; 47,37; 49,10ff.; 50-52; 57,28; 59,6ff.; 60,1; 66,6; 67,7; 70,23; 73,24 (er)schaffen 33,24ff.30; 36,36; 47,6; 48,15-17; 49,31; 50,6f.; 53,26f.; 57,28.34; 62,18; 69,22.27; 75,31; 76,22; 77,8f.; 86,6 Grund der Schöpfung 62,33 Perioden der Schöpfung 49,33-50,1; 75,28; 77,9 Anfang der Schöpfung 57,28.33; 67,4ff.; 50,27; [75,28 ff.] Ende/Absicht der Schöpfung 75,12; 76,8f.; 77,10 erste oder zweite Schöpfung 49-52; 53,3; 57,20ff.; 59,lOf. schöpferisch 18,24 Freiheit in der Schöpfung 68, 17 f.
Personen- und Sachregister (Text) Geschöpf (s. Kreatur) 37,19; 48,16; 49,5 Vermischung des Geschöpfs mit dem Schöpfer 13, lf.; 20,28 f. Schrecken/Schreckliches 21, 9; 51,18; 62,32; 63,4 Schrift, heilige 12,31; 45,35; 72,4f.37; 75,26; 77,15; 87, 16ff. altes Testament 82,20 neues Testament [82,22] Schuld 4,33; 27,15.35f.; 50,18; 54,1; 58,22.31 Unschuld 50,19; 57,22 Entschuldigen 58,21 Schwäche 43,36; 44,14; 62,31 Schwerkraft/Schwere 30,21.if. dunkles Band der Schwere 34,1 Schwermut 71,14 Schwindel 53,19; 81,19.22.26 Seele 14,33ff.; 17,27ff.; 19,33-36; 29,3; 34,22-27; 36, 17; 64,34; 72,28 schöne Seele 65, 14 Beseelung 22,25 ff. Psychologisches 56, 11 ; 64,19 Sehnsucht 31,26.ff.; 32-34; 36,2; 46,31; 67,7; 80,6; 82,14 dunkle Sehnsucht 33,30 entsprechend der Sehnsucht 33,12f. Widerstreben der Sehnsucht 34,28f. zurückstrebende Sehnsucht 34, 11 Sein/Seiendes/ist 14, 18-24;
217
18,37; 19,29f.; 23,16f.; 26,10; 56,37; 57,37; 58,7; 59,36; 63,25; 75,19.ff.; 79,31 Sein (emphatisch) 30,28; 45,35; 59,31; 61,36; 76,19 eigentliches Sein 57, 13ff.; 62,16 wahres Sein 62,4 absolutes Sein 30,32 Ursein 23, 17.if. Sein qua Wollen 23,16-20; 57,13-17; 59,36f. Sein im Grund (s. Grund) 82,12f. Seinsollen 76,34 actu sein (s. Existieren) 30,24.27; 61,35f. zugleich sein 79,3f.24.27; 80,13f. vorhanden sein 78,8 Sein vs. Leben 22f.; 75,15.if. Für-sich-sein 38,35 f.; 62,22; 72,7f.; 76,9-11; 78,34; 79,33f.; 86,14 Schwanken zwischen Sein und Nichtsein 39,lf. von sich selbst sein 32,24 Gefühl, alles zu sein 62,21.[29] Selbständigkeit (s. Eigenheit; Unabhängigkeit; Selbstheit) 14,23f.; 18,31-20,9; 32,2; 42,13; 66,27; 76,12f. Unselbständigkeit 20,4f. Selbstentmannung 29, 17; [72,37] Selbstheit (s. Persönlichkeit; Bewegung, Selbstbewegung)
218
Register
36,29-37,24; 42,12; 43,5;
44,22f.; 48,20.24; 49,21ff.; 53,31; 61,25.28f.; 64,5; 71,8.28ff.; 75,5f.ll; 73,16; 80,10; 85,29 Selbstsein 14,23 f.; 31,23; 50,9; 63,7f. sich selbst ergreifen 59,11; 60,3f. Selbstisch (s. Ich, Egoismus) 36,31; 44,26 selbstisches Prinzip 44,26 Selbstsucht 39,32; 60,3; 62,23f. Selbstlauter 36, 10 Selbstzerfleischung 29, 15 f. Seligkeit 57,23; 59,25; 84,36 Verdammnis 59,25 Setzen (s. Positivität; Gegensatz, entgegensetzen; voraussetzen) 19, 17; 75,21f.; 78,21.27f.36; 79,12 Selbstsetzen 57,8.ff sich selbst ergreifen 59, 11; 60,3f. Sextus 10,5 ff.36 Sichtbar 35,30; 40,28; 51,llf. durchsichtig 3 7, 7 Siegel 30,25 Sinnlichkeit/sinnlich 18, 11; 32,10; 41,12; 43,27.32.34; 44,2.12; 60,26 sinnliches Prinzip 18, 11 Sinnlosigkeit 62,5 sittlich/Sittlichkeit (s. Notwendigkeit, sittliche; W eltordnung) 32,26; 39,9; 48,25; 63,3 7; 68, 1.32 ff.; 85, 1.5 selbstbeliebige Sittlichkeit 63,36f.; 64,30
sittliches Wesen 59 ,30 f.; 66,lOff.; 68,16 sittliches Leben 66,4 >Sittenlehre< (s. Fichte) 65,15 präformierte, sittliche Verhältnisse in der Natur 48,25ff. Sohn 19,3; 77,20 Sonne 12,10; 33,3; 39,37.40; 51,31 Spannung 75,8 Spekulation 12,30; 60,29f. Spezifikation 19 ,3 7 Sphäre 39,25f. Spinoza/Spinozismus 13, 5. 3 0; 15,28.33-36; 16,31.34; 17; 18,7; 20,16-23,7; 26,29; 28,33; 29,2; 30,48; (56,23 ff.]; 6 7,2; 69,8 ff.33 ff.; 81,22 Stärke 72,31; 73,5 Starrheit/Starre 22,24 ff. Sterben (s. Tod) 33,2; 76,23; 77,18 absterben 53,29.33; 61,8 Stimme 53, 19; 61,8ff. Stoff (s. Materie) 34,2.21; 70,14; 72,24; 73,15 aller Formen empfanglicher Stoff 70,14 Streben 6,19; 34,7; 37,14; 38,10.36; 41,10.14; 46,28; 62,6.22ff.; 67,17; 71,7; 76,28 höchstes Streben 68, 13 widerstreben (s. Tat, gottwiderstrebende) 34, 11.28; 44,13; 46,19.24; 48,2 sich selbst widerstreben 47,19
Personen- und Sachregister (Text) zurückstreben 34, 11; [68,29] zur Aktualisierung streben 50,7; 52,31f.; 61,36; 76,22.ff
Streit (s. Widerspruch, Widerstreit; Streben, widerstreben) 45,28; 52,27 gegen sich selbst streiten 47,23 Strenge (s. Herbheit; Schärfe) 64,32-65,4; 85,5 Härte 64,33 Stufe/Stufenweise (s. Potenz) 34,30; 49,27; 52,11 Steigerung 76, 1 Subjekt 3, 10 f. Subjekt und Prädikat 14f; 18,25 Subjektivität 4, 14 subjektiv 44,6; 60,26 Substanz 10,25; 16,32; 17 absolute Substanz 10,24f.; 25,3 unendliche Substanz 17,13.ff.; 22,4; 25,20f. Gottes Substanz 45,30 besondere Substanz 17, 18.ff Substantielles 64, 13 f. Subtilität 28,27 Suchen (s. Hunger, Begierde 35,12; 53,32; 76,22; 87, 13.26 Sucht (s. Selbstheit, Selbstsucht) 35, 19; 38, 12; 44,31; [76,22ff.] Sünde 38,22; 41,26; 50,18f.; 53,32; 60,14; 62,2.ff.30ff.; 63,1.13; 71,30; 74,28 System (s. Dualismus; Vernunft) 3,29; 5,16; 9-11;
219
14,2; 15,36; 16,5; 18,3.6f.; 20,18.ff.; 21,22-23,20; 27,17; 28,17; 29,10; 32,35; 39,37; 55,6.13; 63,15; 64,3; 70,30f.; 78,1; 80,21; 81,10.16.23; 82,3 ff.; 83, 11.14.ff.; 84,llff.33; 85,2f.24; 87,19 System der Vernunft 11,18.35; 20,19.ff.; 21,31ff.; 22,20; 77,37; 85,2.ff
eigentliches Vernunftsystem 23,12ff. System der Unvernunft 85,2 f. System der Selbstzerreißung und Verzweiflung der Vernunft 27,9 dogmatisches vs. idealistisches System 23,15-25,14 System absoluter Notwendigkeit 68, 9 spinozistisches System (s. Spinoza) 69, 11 ff. höheres System 39,35f. partielles System 25, 10; [84,19] ptolomäisches System 69,25f. das Ganze des Systems 5,2 System der Indifferenz 55,6f.; 56,6 Planetensystem 39,34 wahres System der Religion und Wissenschaft 8 7, 19 f. das Böse als Schwierigkeit für jedes System 25-28 Tätigkeit/Tun 12,26; 23,35; 24,3; 64,17; 86,23f.
220
Register
tätig sein 40,22 Tat (s. Aktus; Handlung) 46,7; 57,4.ff.; 57,26ff.; 58,19; 59,3; 60,14.20ff.; 67,21; 68,19; 71,23; 74,12 freie Tat 57,34; 58,16; 66,12 ewige Tat 32,11; 57,32; 59, 12 transzendentale Tat 60,22ff. intelligible Tat 61, 18 gottwiderstrebende Tat 27,16f. Tat der Selbstoffenbarung 66,12; [67,5ff.]; 68,19; 73,23; 74,10-12 Tat vs. Begebenheit 67,30f. Tatsache 54,25 Tatsache der Freiheit 9,3 Teilen (s. Mitteilung; Trennung) 79 ,23 ff. Temperatur 43,2 Distemperatur 43,2 Teufel 40,30; [47,7]; [61,32ff.]; 73,2f. Theodizee [66,18-74]; 74,37 Tiefe/tief (s. Grund der Existenz) 34,6.22; 35,23ff..; 38,24; 51,8; 53,21; 63,12; 83,13 Tiefsinn 87,6 tiefste Schwierigkeit 25, 15 Tier 44,28; 45,2.7; 54,19 Tierheit/Animalität 43,27; 45,2-7; 87,8f. Tod/Totes 11,10; 19,18; 39,29; 43,15; 53,33; 56,37; 71,32; 76,12; 77,17f. caput mortuum 80, 10
Trägheit 42, 1 ff.; 60,32 Träger 63,6 Träger des. Lichts 37, 10f.; 39,35 transitorisch 17,28 Transmutation 35,9; 60,8; 61,6 Umwandlung 37,5f.; 61,2ff. Umwendung 60,35 f. Traurigkeit 71,lOff. Trennung (s. lösen, Auflösung) 34,20; 37,13.22; 38,31; 43,lOff.; 59,6f.; 77,25; [80,2]; 84,25; 86,19.22f. Trennung der Prinzipien 37,22ff.; 44,32; 61,31f.; [79,23 ff.] Zertrennung/Zertrennlichkeit 36,22.25; 42,24 ff.; 45,3f.; 46,1; 47,3 Unzertrennlichkeit 36,21; 45,22 Auflösung/ Auflöslichkeit 37,24 Unauflöslichkeit 36, 19 f.; 37,24; ~>5,24; 49,4 Trieb 48, 14f. Zeugungstrieb 85,34 Erkenntnistrieb 85,33f Kunsttrieb 86, 11 treiben 53 ,26 Antrieb (s. Bewegung) 42,4 ff. Triebfeder 11,6 Springfeder 14,33 . Tugend (s. Laster) 14,26; 44,1; 64,36; 65,20; 72,28ff.; 85,13
Personen- und Sachregister (Text) Gerechtigkeit 59,34; [64,27]; 65,15 Besonnenheit 48,36 tugendwidrig 44,2 untüchtig 72,25 Turba gentium 52,20 f. Überwindung 71,13; 72,9f.; 74,13f. Unbedingt 3,7; 15,28; 63,35 Unendliches 12,11f.; 15,27f.; 17,13; 31,19; 43,6; 70,6.14f. unendliche Sehnsucht 33,22 unendlich viele Zwischenstufen 28,6 ins Unendliche 22, 10 Einheit von Endlichem und Unendlichem 15,28ff. Ungrund (s. Indifferenz; Grund, vor dem; Grundlosigkeit) 78,6.22.29.36; 79,9f.22ff.; 80,1.15; 83,27 Universalwille 35,20.ff.; 36,36; 37,15ff.; 38,4; 53,11f.29f.; 71,29f.37 Universum (s. Alles) 24, 17 universalisieren 53,12 Unmittelbarkeit/unmittelbar 18,28; 49,8; 51,31f.; 63,23ff.; 75,13; 79,4f.; Unruhe 38,19 [87,15 Unseligkeit 27,30 Unterordnung/unterwerfen 28, 10; 31,33 .35; [33,34]; 35,22; 38,9; 44,36f.; 46,29f.; 51,14; 71,3.36f.; 75,17f.36; 76,4.34; 77,11.ff.; 80,12.33f. Unterordnung des Endlichen unter das Unendliche 15,26.31
221
Unterscheidung (s. Scheidung; Krisis) 75,2.26; 77,30; 79,11ff. Unterscheidung von Verstand und Wille 40,17ff. Unterscheidung der Dinge von Gott 13,4-14,1; 17; 30f; 35,5 Unterscheidung von Grund und Existierendem 29,36-30,2; 30-34; 45,lOf.; 77,24-35; 79,11-17 Unterschied 16,23; 36,20 Unterschied des Menschen von Gott 36,20ff.; 45,25 Unterschied von Gut und Bös (s. Gutes und Böses, Gegensatz) Unterschied von Recht und Unrecht 14,25f.; 73,10 Ununterscheidbarkeit (s. Indifferenz) 78,8 Verschiedenheit 16,22; 31,19ff.; 47,16 unendlich verschieden 31,19 Unvergänglichkeit 17,32; 71,15; 76,7 unveränderlich 20,20; 44,35 Unvollkommenheit 14,16-21; 39,13-42,9 vergleichsweise unvollkommen 26,22ff. Unwissenheit 11,24; 14,13 Urheber (Mit)urheber des Bösen 25,32-26, 1; 27,31 Ursache (s. Kausalität) 19,37;
222
Register
37,36; 40, 16; 55,11.20f.; 82,30 ideelle Ursache 40, 7 mitverursachen des Bösen 26,2 Ursprung (s. Anfang; Böses, Ursprung des) 32,25; 84,29 das Ursprüngliche 32,15; 86,26f. entspringen 36,4; 84,27 Urteil 6,5; 11,26; 14,4; 83,19; 84,11 moralisches Urteil 58,33; 60,24 Vorurteil 6, 9 Verderben 38,19; 84,20 vergleichsweise/relativ/beziehungsweise (s. Relativität) 26,22 ff.; 30,30 Verhängnis 52,16 Verkehrung (s. Prinzip, Umkehrung der) 37,36; 39,5; 43,2; 72,5 Umkehrung 39,5 Verklärung 35,9.14.25; 36,7; 66,9f.; 71,16 Vermögen (s. Böses; Gutes und Böses, Vermögen zum; Möglichkeit) 51,6; 83,2f. unbestimmtes Vermögen 54, 10ff. Unvermögen 62,13.31 Vernunft (s. System) 4,10ff.; 10,25.35; 11, 15; 12,30; 20,30f.; 21, 10; 21,31 ff.; 39,17; 55,3; 81,21f.; 83,35ff.; 84,2ff.; 85,2.ff.; 86,20.ff.; 87,9 vernünftig 65,14; 67,24
reine Vernunft 20,31; 21,10.31f.; 43,33; 67,23; 85,12f. Vernunftansicht 11,30 Vernunfteinsicht 84,2 System der Vernunft 11,18.35; 20,19.ff.; 21,31ff.; 22,20; 77,37; 85,2ff. eigentliches Vernunftsystem 23, 12.ff. Buchstabe der Vernunft 72,35 Abschwörung/Aufgeben der Vernunft 11, 11f.; 29, 18 Selbstzerreißung und Verzweiflung der Vernunft Unvernunft 85,2 [27,9 Verschließen (s. Grund, verborgen) 34,5.9ff.; 35,36; 39,28ff.; 52, 7; 61,4; 80,9 Einschließen 41, 18 f. ; 71,35f. Aufschließung 39,27ff. Versöhnung 29,14; 61,12 Verstand 32,1-6.19.21.31; 33,24; 34,7.10.18; 35,7ff.; 39,9; 44,30; 81,25; 82,13f.; 85,5f.18.26; 86,28ff. menschlicher Verstand 9,32; 10,15; 51,7; 70,8 Gottes Verstand 33,20; 40,5ff.; 59,15ff.; 70,26.ff. ursprünglicher Verstand 34,24; Prinzip des Verstandes 35,18 Priorität des Verstandes 32,33 geometrischer Verstand 67,25f.
Personen- und Sachregister (Text) obskurer Verstand 61,37-62,1 Kreuz des Verstandes 45,33 Verstand als Prinzip des Bösen 40 Verstand als dialektisches Prinzip 86,28.32jf. dem Verstand widerstreben 46,24 Verstandloses 32, 19-21; 33,4; 46,30f.; 69,14; 73,29, Verzehren (s. Grimm) 39,21; 53,28; 62,26f.; 63,14; 75,7; 76,27 Volk/Völker 48,30; 52,20ff. Vollkommenheit (s. Perfektion) 14,16-21; 19,19-21; 26,24; 32,2; 34,33; 39,14f.; 40,28; 41,11; 63,32ff.; 69,17ff.; 71,9; 75,14; 76,17.30; 77,7; 81,16; 84,20 göttliche Vollkommenheit 69,35; 70,10.19 allervollkommenstes Wesen 25,22; 19,19f.; 41,34f.; 66,16f.; 68,12 Grade der Vollkommenheit 40,2 vollendet sein 55,31 Plus und Minus an Vollkommenheit 26,22 ff. Vorangehendes/V orhergehen/Vorausgehen 13,29f.; 15,7ff. vorhergehen 30,22 f.; 31,lff.; 55,28ff.; 57,30f.; 58,18; 59,4; 60,26ff.; 78,7.22; 79,20f.; 84,26 vorausgehen 32,31 ; 5 7 ,22
223
vor aller Existenz 63,3; 78,4f. Voraussetzen 57, 12f.; 68,6; 83,5 gegenseitig voraussetzen 31,6; [59,6ff.]; [86,22ff.] Vorsehung 50,30; 59,17ff.; 68,20; 74,3f. Vorstellung 20,4; 55,10 äußere Vorstellung 34,lSf. reflexive Vorstellung 33,15.20; [68,24ff.] spiegelhafte Vorstellung 62,3 unhaltbare Vorstellung 69 ,2 f. vorschweben 85,23 f. Vortrefflichkeit (s. Tugend) 41,2 Vorzeichen/ Anzeichen 48,25f.; 49,7; 51,29; [82,25 f.] .28 Wachsen 19,35; 33,6 wachsender Grund 39,23 Gewächs 38,18 Wärme 72,13 Wahl/Wählen 46,7; 53,36; 64,24.27; 66, 1; 69' 18 ff.36- 70,3 Wahl zwischen möglichen Welten 69, 1 ff.36 Wahrheit 57,19; 61,14; 62,14ff.; 80,7; 84,6; 85,28f.; 86,18jf.; 87,10.23 ewige Wahrheit 40,5ff. geoffenbarte Wahrheit 84,6 alleinseligmachende Wahrheit 84,36 schreckliche Wahrheit 21,9 Vernunftwahrheit 84,6 bewahrheiten 67,28 Maß der Wahrheit 86,25 f.
224
Register
unwahr 82, 11 Falschheit 5,27; 63,21; 80,8; 84,21.28 Irrtum 84,9 Wasser 39,23ff.; 41,18; 52,22 Weisheit 51,7; 68,12; 86,22 göttliche Weisheit 40,21 ff.; [68,12]; 70,27ff.; 86,21.ff. als passiv 40,22; 86,21 ff. Welt 24,2; 27,20; 28,2; 32,12; 36,1; 49,24; 51,19; 52,5; 68,17; 73,75 mögliche Welten 69 f.; 70,llff. Urtypus der Welt 70,21 f. höhere Welt 50,5 beste Welt 69,20ff.; 73,34-74,1 Licht-Welt 75,19.34 finstere Welt 75,19.34 alte Welt 52,21 sittliche/moralische Weltordnung 10,30; 14,29f.; 28,25 Weltalter 51, 1 Weltansicht 9,8; 11,2; 84,26 Welteroberung 51, 14 Weltganzes 9, 17f.; 59, 16 Welt-Reich 51,15; [52,24] Weltwesen 12, 14; 17, 11 ff.; 19,31; 22,4; 25,26; 27,19 Werden/Gewordensein 18,36f; 28,11; 31,3.16-21; 58,lf.6; 59,30f.; 75,17.ff. Zirkel, daraus alles wird 31,3.ff. entstehen 34,14ff.; 35,2ff.; 52,1; 81,35 Werkzeug (s. Gebrauch/Mißbrauch; Organisches)
33,26; 35,2 lf.; 36,36; 48,37; 72,32 Organ 52,17; 61,26 dienen 39,31 ff. Wesen 12,12; 14,29f.; 16,32; 17, 11; 18,29.32; 20,3; 24,33; 34,3.27.32; 38,32.36; 45,27; 56,16.ff.; 57,5; 58,18; 68,23ff.; 78,5; 80,6.30f.; 81,lff. Ein Wesen 27,12; 57,5; 66,29; 77,35; 80,22ff. Wesen oder Positives 17,5; 42,30-43,3; 56,16f. Wesen in dem Wesen 56, 17 dasselbe Wesen gespalten in zwei 14,29f.; 29,36-30,1; 77,30ff.; 79,19.ff.; 80,29.ff. unabtrennliches, aber unterschiedenes Wesen 30,20 eigenes Wesen 78,17f.; 79,25 freies Wesen 56,30; 68,f. reines Wesen 30,27 höchstes oder vollkommenstes Wesen 12,6f.; 19,16ff.; 25,22; 68,8f.; 83,23 Urwesen 10,22; 27,15 intelligibles Wesen (des Menschen) 55,25 ff.; 56,4.12ff.; 61,18 Wesen Gottes (s. Gott, Wesen) Formation der Wesen 48,7 Gesetz des Wesens 56,23 Priorität des Wesens 31,2f.; 32,33
Personen- und Sachregister (Text) lauterstes Wesen des Willens 53,27 Überfluß des Wesens 27,32f. Wesenheit 57,17; 70,5 das Wesen machen 57, 16; 58,18; [68,25]; 85,32 Unwesen 81,2 Widerspruch 10,31; 12,7; 16,7; 19,2f.5,17f.; 20,8ff.; 31,4.22; 41,32; 43,14f.; 53,24; 56,9; 62,27; 64,17f.; 76,35; 85,1 Widerspruch von Notwendigkeit und Freiheit 11,8 Widerstreit 40,26f.; 47,23; 51,30; 55,3 widerlegen 83, 1 widerstehen 47,18f. Wiederherstellung 38,28; 52, 11; 76,30f. Wiederkommen 52,13; [76,31] Wiederaufnahme 38,31 Wille/Wollen (s. Eigenwille; Universalwille) 11,9; 20,6; 22,7; 23,15.ff.; 31,28; 32,1-6; 35,25ff.; 37,31ff.; 40,llff.; 41,10; 44,llf.; 48,34; 53,28; 59,36; 68,15.21.ff.; 85,32 freier Wille 36,35; 37,4.21; 67,19 Freiwilligkeit 58,8 ff.; 75,18 allmächtiger Wille 33,24f. ahndender Wille 32,5f. blinder Wille 35, 19 zweifacher Wille 44,16; 47,17; 53,23ff.; 68,21.ff. Wille in dem Willen 32,3
225
Allwillen 61,26;[62, 19ff.] Wille Gottes 40,6 ff.; 53,11; 66,15ff.; 69,26f.; 70,19f.; 73,19ff.; 74,29ff. Urwille 25,4.21; 35,28; 37,5; 41,7 Centralwille 37,25; 53,27 Wille des Urwesens 10,21f. Ur- und Grundwollen 57,15f. Wille zur Offenbarung (s. Offenbarung) Wille des Menschen 35,34-37; 36,35-38,15; 53,34; 71,35f. Wille des Einzelnen 10,22ff.; 25,3f.; 71,22 Wille der Kreatur 37,19f.; 72,7; 74,18 Wille des Grundes 47,16-37; 50,29; 53,13; 67,8.ff.; 71,34; 74,21; 76,2ff. Wille der Liebe 47,16-48,3; 53,11; 67,9.ff.; 74,20; 80,25f. Willen des Zornes 80,26 Willkür (s. Indifferenz) 54,12ff.; 55,7; 56,6f.; 64,3 willkürlich 27,29.34; 45,3; 58,4ff.; 63,26f.; 68,2.11; 74,11; 83,5 unwillkürlich 27,28ff.; 67,17 Wirken/Wirkung 22,8; 33,26f.; 44,23.37; 47:>20ff.; 48,10; 50,8ff.; 52,6; 61,3; 66,6; 72,3.ff.; 75,lff.; 80, 19 .25 ff. Wirken des Grundes 50-53; 69,13; 75,3; 76,2ff.
226
Register
Wirkenlassen (s. Zulassen) 47,24; 50,32f.; 60,3ff. wirken des Bösen 76, 19 ff. Wirksamkeit 41, 17 f.; 44,29; 72,5; 86,8 universelle Wirksamkeit 45,15f. Nichtwirksamkeit 43,36; 44,9ff.; 72,6 Bewirken 19,23f.; 63,24 entgegenwirken 52,20; 68,28; 73,28f. Mitwirkung 25,29; 59,8; [74,28-75,1 ff.] Wirklichkeit 20,2; 23,36; 24,2; 45,12; 46,3; 61,21. 30f.; 62,2; 69,7.28ff.; 70,34; 71,12f.; 76,3.25; 80,29 Fülle der Wirklichkeit 29,1 lf. Verwirklichung 29,6; 33,18; 48,3; 50,10; 52,32 f.; 68,26 f.; 70,28; 73,16; 74,20; 75,28ff.; 76,3ff.; 77,7 Verwirklichung durch Gegensatz 75,22 Wissen 3,7; 64,17; 65,23 Nichtwissen 54,31 ff. Wissenschaft 9,8ff.; 10,17f.; 11,10; 24,8; 29,18.35f.; 48,19f.; 51,13; 83,37; 85,6f.; 85,21; 86,9.11ff.; 87,20 Wissenschaftslehre 3,27; 21,35 Naturwissenschaft 48, 19 Höchstes der Wissenschaft 65,9f. Wissowatius 15,22
Wohltun 39,22; 51,23; 80,19 Wohnen/einwohnen 17,30f.; 32,23; 38,26 Wort 33,20.ff.36; 36,9.ff.; 49,21.24; 50,26; 62,33; 67,9; 73,30; 75,31ff.; 77,9ff.; 79,32; 80,3; 82,26ff. lebendiges Wort 52,25 prophetisches Wort 82,27f. das Wort brechen 62,33 (göttliches) Sprechen 19,30f.; 33,23-26; 36,8ff.; 49,24; 67,9; 73,28 Wurzel 4,20f.; 32,20; 43,19f.; 72,13.21.28 gemeinsame Wurzel 72,28 von Gott unabängige Wurzel des Bösen 27,4 Xenophanes
15,27
Zeit 5,30ff.; 31,2; 50,18; 51,lff.; 52,16; 74,10; 75,27; 81,12; 84,25; 87,2 Sukzession der Zeit 59,6ff. Unabhängigkeit von der Zeit 23, 18 f. ; 24 ,21 ; 55,26ff.; 57,24-58,2; 59,5ff. Zeitalter 20,33; 43,25; 50, 18; 64,8 Äon 73,2 Perioden 49,33; 75,26ff.; 77,9 Weltalter 51, 1 vergangene Zeit 55, 11 ; 75,24f. uralte Zeit 51, 1 ff.; 52,22; [84,25]
Einleitung und Anmerkungen unsere Zeit 72,25 Ende der Zeit 52,27; [75,27) Gegenwart 63,25; [87,11 ff.) Zukunft 75,27 Moment 52,3 f. Zenon 73,12 Zerrüttung/Zerfall 38, 1 f.; 51,20; 60,15; 75,5 zerreißen 45,3f. zerbrechen 4 7 ,22 .28 Zeugung 19; 31,4f.; 33,14-17.19; 51,17; 65,7; 86,7ff. Zeugungstrieb 85,34 der in Gott gezeugte Gott selbst 33, 19 Ziel (s. Schöpfung, Ende der; Erfüllung) 49,9; 82,26.30; 86,31
227
Zorn 72,29; 80,26 Zufall/Zufälliges 48,6-11.21 ff.; 54,36f.; 55,2.5.16; 56,10.27.33; 58,4ff.; 59, 14 Zucht 86,1 Un-Zucht 65,lOf.; 86,2 Zulassung 26, 1; 4 7,25; 74,31ff. Zulassung des Bösen 40,14; 73,32-74,37 Zurechnungsfähigkeit 57,2; 58,30 Zusammenhang 9, 7 ff. ; 11,1-3; 14,8; 16,22.29; 25,27; 27,19; 33,32; 83,18 Zweideutigkeit 46, 10 Zwietracht 37,29; 39,25; 46,2; 63,2 Entzweiung 49,18; 72,22 Eintracht 63,32
II. Personenregister und Bibelstellen (Einleitung und Anmerkungen)* Alphonsus 156302 Aristoteles 141202. 203; 143211 Arius 137189 Ast 155289 Augustinus XXXVIII; 109 88; 129148; 132158; 135176; 137188; 138f.196; 140198; 156306; 157309 Baader XVIII; XXXVIII; XLII; XLV-XLVIII; 9948;
10052; 10887; 10988; 114103; 126136; 130151; 131152; 132 f. 159; 133 f. 160. 164; 133 f. 165; 134172; 135178; 137191; 139196; 139f.197; 143f.217; 144228; 149256; 150264; 150f 267; 152 272. 275; 166368.370 Bachmann XXXVIII u. Fn. 81 Bardili 98 44 Bayle 9530.32; 10154
* Kleinere Ziffern beziehen sich auf die Numerierung der Anmerkungen.
228
Register
Beierwaltes XXXVIII Fn. 83. 85; 9741; 11193; 122123 Bengel XLI Benz XLII Fn. 92 Bibel, AT Ez. 1,6-24 119116 140200 2 Makk. 7,28 Psalm 18,27 157311 Psalm 110, 1 160329 2 Samuel 22,27 157311 Bibel, NT Acta 17,28 9529 Hebr. 1-31 59 323 Hebr. 7, 16 129149 119116 Jac. 3,6 128146 1 Joh. 4,9-10 )oh. 1,1-5 125 135; 127140; 143214; 144225 128146 )oh. 3,16 123127 )oh. 12,24 161332 1 Kor. 13, 13 160329; 1 Kor. 15,26 161330.331 1 Kor. 15,28 159 324; 164346 1 Kor. 15,36 123127 9529 2 Kor. 5,5 Matth. 19,12 158314 10157 Matth. 22,32 160329 Mk. 12,36 163344 Phil. 2,1-10 Röm. 4,17 140200 Röm. 5,12-13 144222; 145232 Röm. 7,13 144213 Röm. 8,19-22 157308 Röm. 9,14-24 148253 Blanchard XIV Fn. 11 Böckh 142205
Böhme XVIII; XXXI Fn. 57; XXXVIII f. u. Fn. 88; XL; XL-XLV; XLVI; 9115; 9319; 10260; 11089; 111f99; 112100; 115103; 116108; 119f.116; 120117; 122122.123; 124132; 125134; 125f 135; 126137; 127138. 139. 140; 128141, 142. 143; 128 f. 147; 129148; 131154; 138195; 139196; 142206.207; 144227; 145231; 146244; 148251; 151269; 156306; 161f336; 162338; 167373 Bonheim XLII Fn. 92; 129147 Bracken XXX Fn. 56; 149254 Brenner IL Fn. 113 Brown XLII Fn. 92; 90 11 Brüggen XX Fn. 29 Bruneder XXXVIII Fn. 83; XLIV Fn. 99 Bruno XXXVIII u. Fn. 85; 9741; 9844; 114103; 129149; 131,152 Buch der 24 Philosophen 131152 Buchheim XIV Fn. 10; XVII Fn. 22; L Fn. 114; 9112; 9947; 113102; 117111; 125133; 127138; 162342; 167374 Buchner LI Fn. 117; LII Fn. 120 Buddecke XLII Fn. 94 Butler 100 52 Caesar 153282; 167375 Cato 153282 Courtine LV u. Fn. 128; 132 155; 155 289
Einleitung und Anmerkungen Cusanus (Nikolaus von Kues) 9741 Empedokles 9319 Erasmus 164353 Erhardt 105 78 Eschenmayer XXXVII u. Fn. 78.79; 112101; 114102 Fichte XVIII u. Fn. 23; [XX Fn. 30]; XXXVIII; XL; XLII u. Fn. 95; 9318; 93f.20; 9421; 9844; 11194; 11299; 123126; 146243.244; 14926~ 153281; 180 Fries XX Fn. 29; XXXVI f. u. Fn. 80 Fuhrmans XXXI Fn. 59; XLVIII Fn. 111; LI Fn. 117; LIII f. u. Fn. 125.126; 145233; 159322; 166371 Gichtel XLII Fn. 94 Glüsing XLII Fn. 94 Gnosis XXXVIII Goethe 154285; 166368 Groos XXXVII Gutmann LV u. Fn. 127; 128144 Habermas XI Fn. 6; XIV Fn. 10; XXX Fn. 56; XLIII Fn. 96; 143216; 152277 Hahn XLI u. Fn. 92 Hamann XX Fn. 29; XXXIX Fn. 87; 123127; 158313 Hegel XVII Fn. 17; XXIX Fn. 51; XXXIII u. Fn. 69; XXXVIII u. Fn. 81; 97 40; 10578; 121121; 150263; 153281; 154285; 155289;
229
157f.312; 166f.371 Heidegger XXXIII Fn. 68; 93 !8; 105 78 Heine XIX Fn. 28; XXXIX Fn. 88; 10471 Hennigfeld 124131 Hermanni XIII Fn. 8; XIX Fn. 27; XXIX Fn. 52; XXX Fn. 56; XXXVIII Fn. 83. 86; IL Fn. 113; 9011; 10683; 11193; 113101; 148242; 149254 Herrmann LI Fn. 117; LII u. Fn. 119; LIV Fn. 125; 9738; 128144 Hesiod 144 219 Hippokrates (corpus Hippocraticum) 129149 Holz XXXII Fn. 63; XXXVIII Fn. 83; XLIII Fn. 98; 161333 Horaz 123125; 165359 Horn XLII Fn. 92; XLIV Fn. 100 Hutter XI Fn. 6 Jacobi
XV Fn. 14; XVIII-XIX; XXIII-XXV; XXXV; XXXVI f. u. Fn. 80; XXXVIII; XXXIX Fn. 87; XLVIIIJ 891; 907; 9115; 92f 17.18; 9424; 9526; 9741; 9844; 9949; 10052; 103 65.66. 69; 10988; 114f.103; 121118; 127139; 129147; 131152; 131153; 134165.172; 146241; 150 266; 151270; 152 272. 273; 152 f. 280; 155 294; 156308; 162338; 166368; 167375; 170f. Jacobs IL Fn. 113; 149260 Jaeschke XX Fn. 29; XXXIII u. Fn. 67; XXXVIII Fn. 83
230
Register
Jantzen XIV Fn. 10; 9112; 10574 Jesus Christus 9633; 137189; 143 213; 144 224 Kabbala 126137 Kant XXV; XXXVIII u. Fn. 86; XL; 10575; 10680.81.82; 10988; 130 150; 132158; 135179; 136185; 137188; 138193; 143213; 145235.237; 146244; 147245.246; 148247.250; 149254.255.257.258; 150261.262; 153281; 155290; 180 Kile XXXVIII Fn. 84; XLII Fn. 92 Knatz XXXVIII Fn. 82; XLIV Fn. 99; 113102 Köppen XV Fn. 14; XIX Fn. 27; XXXVf. u. Fn. 72. 73. 74 Korsch XIV Fn. 10; XVII Fn. 22; XXX Fn. 56 Korten 112101 Krause XXXVI u. Fn. 76 Krings 9318 Krüll LI u. Fn. 117 Leese XLII Fn. 92 Leibniz XXXII; XXXVIII; XL Fn. 90; XLIII; ILf; 9531; 95f33; 9737.39; 9844; 9948.49; 10051; 10154. 55; 10573. 79; 10683; 10988; 113102; 115103; 120117; 133161. 162; 134166. 167.169. 170. 171. 173; 135 174. 175. 177; 145234; 156295.299.302.303; 158f.318; 159319; 170; 176 Lessing XXIII f. u. Fn. 41; XXXIX Fn. 87; 9424;
9533; 10260; 125134; 165363 Luther XXXVIII u. Fn. 84; 148249; 150265; 158317 Marquet XXIX Fn. 50 Martineau LV u. Fn. 128; 132155; 155289 Marx XXX Fn. 56; XXXII Fn. 61 Maximilian I. 89 7 Meiner LI Fn. 118 Mine 161333 Moiso 9112; 10887; 142 208; 164 345 Mokrosch XXXI Fn. 60 Napoleon XVII Neuplatonismus (s; Plotin) XXXVIII u. Fn. 83; XXXIX; XLIII Fn. 98; 11193; 126135; 141203 Oetinger XVIII; XXXVIII f.; XL; XL-XLV; XLVI u. Fn. 104; 10259.60; 10887; 11089; 116108; 119f.116; 120117; 122122. 123; 123 f. 128; 124129; 126137; 127138. 139. 140; 128143; 129149; 131152.154; 132158; 136181. 182; 137188; 140201; 145231; 146244; 151269; 152276; 156306; 157309.311; 167372.373 Origenes XXXVIII; 158 314 Otto 115103 Paracelsus 131 f. 155 Paulus (s. Bibel) 137188; 163344 Peetz XIV Fn. 10; XVII Fn. 21; XVIII Fn. 24; 9318; 122123; 130150; 149254
Einleitung und Anmerkungen Pieper XXXI Fn. 59; LI Fn. 117 Platenius XXX Fn. 54. 56; XXXII Fn. 62 Platon XXXVIII; XLIII Fn. 98; 9844; 119116; 124130; 127138. 139; 129149; 136186; 138196; 140199; 141203; 142 204.205; 143211; 144218; 151269; 151f.271; 152274 Plitt XLII Plotin XXXVIII; 10574; 110f.93; 119116; 122123; 141203; 173 Portmann XXXII Fn. 62 Pregizer XLVI Fn. 104 Pythagoras 98 44; 124130 Reinhold XXIII u. Fn. 39; XL Fn. 89; 98 42. 44. 45; 130150; 132158; 136185; 146 f.244 Sandkaulen XVIII Fn. 25; 129147 Sandkühler XI Fn. 6; XLII Fn. 92 Schelling, K.F.A. LIII u. Fn. 123 Schellingkommission LII Fn. 120 Schieche LI Fn. 117 Schiller XXXIX Fn. 87; 130150; 153284; 154285 Schlegel, A. XXI Fn. 32; XLII u. Fn. 93; XLIII Fn. 97; 9217; 9319; 9425; 166367 Schlegel, F. XXI u. Fn. 32; XXVIIJ; XXXVIII; XLII; XLVIII u. Fn. 111; 9217;
231
9318.19; 94f.25; 9527; 9736; 10365.67; 10576; 10785.86;
11090. 91. 92; 154288.289; 158315; 164349.350; 164351; 165358.360.365; 166367.369; 167365; 168376; 170; 187 Schneider XLII Fn. 92 Schönberger 109 88 Schopenhauer XXXIV Fn. 70; XLI Fn. 91; 10887; 147246 Schubert XXX Fn. 53; 10786; 10887; 126138; 128142; 139196; 146350; 166371 Schulte XXXI Fn. 59 Schulz 117 111 Schulze G.E. 9845 Schulze XLII Fn. 92 Schwarz XXIX Fn. 52 Sextus 9319 Spaemann XXX Fn. 56 Spinoza/Spinozismus XVIII f.; XXII u. Fn. 34; XXIII f.; XXXVIII; XL; 9420; 9530; 98 44. 46; 99 49; 99f 50; 10051; 10365.68; 10471; 110 89; 115 104; 119 114; 136183; 146241; 160328; 162337.338; 170f.; 180 Süskind XXXVI u. Fn. 77 Swedenborg XLIV Fn. 100 Sziborsky 90 7
Tieck XLII Tillich XXX Fn. 54; 152276 Tilliette XIV Fn. 13; XXXVIII Fn. 83; 155289 Timaeus Locrus de anima mundi 124130; 127139; 152274
232 Unger
Register 154 285
Velleius Paterculus 153282 Vergauwen XXX Fn. 56 Vetö XXXVIII Fn. 84; XLV Fn. 101; 157 311; 158317 Vossenkuhl XXIX Fn. 52
White XXXIII Fn. 66 Windischmann XXVIII; XXXIVf. u. Fn. 71. 72; XLII Fn. 93; 892; 9010; 154289; 164350 Wissowatius 95 f. 33; 98 43 W olfinger XX Fn. 29
Weischedel
Xenophanes
XX Fn. 29
98 44
III. Register der Werke* Schellings (Einleitung und Anmerkungen)
Abhandlungen IXf.; XIIf.; 896; 9113; 9318; 10470; 105 74. 75; 109 88; 130 150; 136185 Akademierede (Über das Verhältnis der bildenden Künste zu der Natur) IXf. u. Fn. 4; XX Fn. 29; XXXIV; 89f. 7; 11197; 113102; 139196; 148251 Anti-Fichte (Darlegung des Verhältnisses der Naturphilosophie zu der verbesserten Fichteschen Lehre) X Fn. 3; XVIJ; XVII Fn. 19; XXII Fn. 37; XLIIf. 9011; 9420; 10153; 10575; 11195; 11299; 113101. 102; 116107; 121121; 123126; 138196 Aphorismen XLIII u. Fn. 96; Aphorismen über die Naturphilosophie 9948; 10260; 10525; 119116; 121118; 127138.140; 131152; 136182; 142204; 148252 Aphorismen zur Einleitung
* Werksperioden
102 60; 105 75; 106 83; 116107; 117111; 127140; 136180; 140199; 152271; 163 f. 344 Briefe über Dogmatismus und Kriticismus IX; XII; 894.5; 9422; 10575 >Bruno< XIV u. Fn. 12; XXXVIII Fn. 85; 9844.45; 148252 Darstellung des dynamischen Prozesses 104 73; 114103 Darstellung des Naturprozesses 133164 Darstellung meines Systems XIV u. Fn. 10. 11. 12; XXI-XXIII; XXIVf.; 909.10; 90f.12; 9114; 10470. 71. 72; 10575.77; 112101; 114103; 117109.110; 117f 122; 118113; 118f114; 169 Neue Deduktion des Naturrechts 9113 Denkmal gegen Jacobi
sind in eckige Klammem gesetzt.
Einleitung und Anmerkungen XIX Fn. 27; XXII Fn. 33; 891; 9114; 10369; 167374 Erlanger Vorlesung 159 322; 163342 Fernere Darstellungen XIV Fn. 12; 10260; 105 75; 114102; 128141; 148251; 167373 Zur Geschichte der neueren Philosophie 9114 Vom Ich IX; XII; 893; 104 70; 105 74; 105 78 Ideen zu einer Philosophie der Natur 10156; 119116 Über das Identitätssystem und sein Verhältnis zum neuesten (Reinholdischen) Dualismus XXIII u. Fn. 38 [Identitätsphilosophie] X f.; XV; XIV Fn. 10; XVII; XXI; XXIIf.; XXIV; XXXIII; XXXVII; 907; 10153; 103 63; 104 71; 10684; 112101; 143211; 162337; 164354 Jahreskalender 1809 XLIV u. Fn. 100; XLV u. Fn. 101; L; 9216; 10154; 134165.172; 154285; 155289; 169 Kritische Fragmente XLIII Fn. 97; 112100 De malorum origine XXX Fn. 59; 9113 [Naturphilosophie] X; XLII; 907; 11198; 112100. 101
233
Philosophie der Mythologie 133164; 141202; 144219 Philosophische Einleitung in die Philosophie der Mythologie 9114 Philosophie der Offenbarung 10578; 141202; 157311; 159322 Philosophie und Religion XIVf.; 9011; 9420; 10156; 10260; 160328; 162337; 165357 Über die Gottheiten von Samothrake 122 123 Stuttgarter Privatvorlesung XI Fn. 6; 124 f. 133; 128 144. 145; 130 150; 144 226; 149 254; 159 321; 167 374 System des transzendentalen Idealismus 90 8; 9113; 104 f. 73; 162 338 Timaioskommentar 119 116; 141203 Urfassung 105 78; 133 164; 141202 Vorlesungen über die Methode des akademischen Studium 112 99; 144 229; 159 322 Weltalter XXIX Fn. 51; 120 116; 141203; 145 231; 155 294; 159 325; 168 377 Weltseele XLV f.; 107 87; 115 103 Weltseele, Einleitung zur 2. Auflage (Über das Verhältnis des Realen und Idealen in
234
Register
der Natur) XVII u. Fn. 20.21; 101 53; 105 74. 75 Über das Wesen deutscher Wissenschaft XLIII Fn. 97; 9115; 94 20; 103 66; 111 97. 99; 127 140
Würzburger System X f.; XIV Fn. 12; 90 8; 106 84; 127 140; 148 252; 152 279; 154 286. 287; 167 372. 373
THOMAS BUCHHEIM
Unser Verlangen nach Freiheit Kein Traum, sondern Drama mit Zukunft. Blaue Reihe, 2006. 208 Seiten. 978-3-7873-1778-3. Kartoniert ln diesem kraftvollen Plädoyer verteidigt Thomas Buchheim den Gedanken der Freiheit gegen den gegenwärtig virulent gewordenen Vorwurf, sie beruhe auf bloßer Illusion. Allerdings: Freiheit ist keine wohlfeile Mitgift, sondern will erworben sein, ist also Aufgabe. Unser Verlangen nach Freiheit - und zwar nach unverkürzter Freiheit - kann es denn überhaupt erfüllt werden auch vor dem Hintergrund moderner und heute aktueller naturwissenschaftlich gegründeter Auffassungen über die Welt? Auf welche Qualifikationen unseres Verhaltens berufen wir uns, wenn wir nach unverkürzter Freiheit verlangen? Und wie sind solche Qualifikationen möglich, wenn und obwohl wir zugleich natürlich entstandene Wesen sind, zuhause in einem materiellen Universum? Das sind die Fragen, die in diesem Buch erörtert werden, um so unser mehrtausendjährig immer wieder neu brennendes Verlangen nach Freiheit auf eine rationale Weise auch heute noch stillen zu können.
»Buchheim weiß seine Schritte klug und umsichtig zu setzen.« Frankfurter Allgemeine »Auf jeden Fall ist >Unser Verlangen nach Freiheit< ein gut lesbares Buch.« Philosophisches Jahrbuch »Buchheim legt eine zugleich tiefsinnige und scharfsinnige Untersuchung vor.[ ... ] Zwar wird dem Leser einiges abverlangt, aber wann wäre gute Philosophie je einfach gewesen?« Allgemeine Zeitschrift für Philosophie
Meiner l 00 Jahre
Arnim Regenbogen
Chronik der philosophischen Werke Von der Erfindung des Buchdrucks bis ins 20. Jahrhundert Die Chronik der philosophischen Werke ermöglicht einen vergleichenden Zugriff auf die Abfolge zunächst unverbundener, aber dann doch in möglicher Wechselwirkung stehender Veröffentlichungen philosophischer Texte aus alter und neuer Zeit, der in dieser Prägnanz auch mit den heutigen Recherchemöglichkeiten im Internet nicht einlösbar ist; das Werk bildet damit eine ideale Ergänzung zum Programm der Philosophischen Bibliothek, die seit 1868 die herausragenden Texte der philosophischen Tradition in akkuraten Studienausgaben allgemein verfügbar hält und seit jetzt 100 Jahren im Felix Meiner Verlag. Ca. 584 Seiten. 978-3-7873-2146-9. Leinen mit Schutzumschlag.
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