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German Pages 394 [396] Year 1990
HERMAEA GERMANISTISCHE FORSCHUNGEN NEUE FOLGE HERAUSGEGEBEN VON HANS FROMM UND HANS-JOACHIM MAHL
BAND 59
KARL LACHMANN
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Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst (1823/24) mit Beiträgen von Jacob Grimm und einer Einleitung herausgegeben von Ursula Hennig
MAX NIEMEYER VERLAG TÜBINGEN 1990
Gedruckt mit Untersützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft.
CIP-Titelaufnahme der Deutschen Bibliothek Lachmann, Karl: Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst: (1823/24) / Karl Lachmann. Mit Beitr. von Jacob Grimm u.e. Einl. hrsg. von Ursula Hennig. - Tübingen : Niemeyer, 1990 (Hermea ; N.F., Bd. 59) NE:GT ISBN 3-484-15059-9
ISSN 0440-7164
© Max Niemeyer Verlag GmbH & Co. KG, Tübingen 1990 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany. Satz: Licht-Satz Walter, Tübingen Druck: Guide-Druck GmbH, Tübingen Einband: Heinr. Koch, Tübingen
Inhaltsverzeichnis I Einleitung 1. Zur Geschichte des Manuskripts 2. Karl Lachmanns Metrik Zur Terminologie a) Fehlende Senkung b) Überladene vierte Senkung c) Senkungsfüllung allgemein d) Hiat und Synalöphe II Karl Lachmann, Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst 1. Inhaltsübersicht 2. Verzeichnis der von Karl Lachmann zitierten Ausgaben ahd. und mhd. Quellen 3. Text A Prosodisches aus Althochdeutschen Versen (fol lr-6v) . . Jacob Grimm B Verschlingung zweier Silben etc. auf Hebung und Senkung (fol. 7r-10v) C Vokale in der 4ten Senkung (fol. llr-17v) D Fortsetzung der Bemerkungen über althochdeutsche Verskunst. Von der vorletzten Silbe in Versen die mit einsilbigem Wort schließen (fol. 18r-19.20v) E Von zweisilbiger dritter Hebung bei O. (fol 21r-24r) . . . F Die dritte Hebung versetzt (fol. 24v-25v) G Von versetzter erster und zweiter Hebung (fol. 26r-32r) . H Excurs über Latein. Wörter und Namen (fol. 32v-37v). . I Von zusammenziehung zweier kürzen in eine silbe (fol. 38r-47v) K Von mehrsilbigem Auftact (fol. 48r-55r) L Über synalöphe und hiatus (fol. 55v-79r) M Von überladener vierter Senkung (fol. 79v-85v) N Von fehlender Senkung (fol. 86r-92v)
l 11 14 32 42 47 57 59 61 66 89 105 119
139 145 157 163 181 195 225 245 315 331
O über accent und quant, latein. Wörter (fol. 93r-94r) P Synalöphe und Hiatus Übersicht der althochdeutschen prosodie und verskunst (fol. 101r-106v) Index
349 353 381 383
Einleitung
Karl Lachmanns Abhandlung „Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst" (1823/24), die hier zum ersten Mal veröffentlicht wird, fand sich im Nachlaß der Brüder Grimm in der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz Berlin. Dr. Ingeborg Stolzenberg, Bibliotheksdirektorin an der Handschriftenabteilung, wies mir den Weg zum Nachlaß der Brüder Grimm, als ich auf der Suche nach einer umfänglichen Abhandlung zur althochdeutschen Metrik von K. Lachmann war. Dr. Tilo Brandis, Leitender Bibliotheksdirektor der Handschriftenabteilung, gestattete mir freundlich die Abschrift des Manuskripts. Gegenwärtig, über 160 Jahre nach der Vollendung von K. Lachmanns Abhandlung „Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst", sind seine metrischen Regeln nur noch aus der Polemik gegen ihre Gültigkeit bekannt. Sein methodisches Vorgehen ebenso wie die Voraussetzungen seiner Arbeit sind in den apodiktisch formulierten Anmerkungen seiner kritischen Ausgaben mhd. Dichtungen nicht zu erkennen. Auch seine beiden Akademieabhandlungen „Über althochdeutsche Betonung und Verskunst", die sich zwar auf sein vollständiges Manuskript von 1823/24 gründen, bieten immer nur Ergebnisse, und diese nicht einmal vollständig. Zusammenfassungen von K. Lachmanns mhd. Metrik bieten: O. Schade, Die Grundzüge d. altdeutschen Metrik. Weimarisches Jahrbuch f. deutsche Sprache, Literatur und Kunst. Bd. l (1854), S. 1-57; Fr. Zarncke, Das Nibelungenlied: Vffl: Metrisches (verbessert u. ergänzt in der 2. Aufl. Leipzig 1865. In dieser Form in allen weiteren Auflagen); W. von Ploennies, Kudrun. Mit einer systematischen Darstellung der mhd. epischen Verskunst von M. Rieger. Leipzig 1853; kritische Übersicht bei H. Paul, Deutsche Metrik. In: Grundriß d. germanischen Philologie. II. Bd., 2. Abteilung. Straßburg 1905, S. 66ff.; Polemik gegen K. Lachmanns mhd. Metrik: A. Heusler, Deutsche Versgeschichte. Zweiter Band, Teil , Der altdeutsche Vers. Berlin u. Leipzig 1927. 29. Abschnitt: Der Bau der ritterlichen Reimpaare . . ., S. 135ff.; vorsichtig-modifizierende Verteidigung durch U. Pretzel, Deutsche Verskunst. In: Deutsche Philologie im Aufriß. 1. Aufl. Berlin 1957. Bd. III, Sp. 235ff. Über althochdeutsche Betonung und Verskunst. Erste Abtheilung. (Gelesen in d. Akademie d. Wissenschaften am 21. April 1831 u. am 3. Mai 1832). Berlin 1834. Wiederabdruck in: Kleinere Schriften von Karl Lachmann. Erster Band: Kleinere Schriften zur deutschen Philologie. Hrsg. von K. Müllenhoff. Berlin 1876, S. 358-394. - Zweite Abtheilung. (Begonnen am 13., gelesen in d. Akademie am 17. Juli 1834). Publiziert in: Kleinere Schriften von Karl Lachmann. Erster Band, S. 394—406. l
Es fehlen auch seine Belegsammlungen, die seine Ergebnisse und Folgerungen stützen bzw. relativieren können. Ebenso wird erst durch die Abhandlung „Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst" deutlich, in welchem Maße seine Regeln für den mhd. Vers von seinen Anschauungen über den ahd. Versbau bestimmt sind. Es dürfte sich zeigen, daß die von ihm besonders herausgestellten Probleme des ahd. Reimverses: fehlende Senkung, Verschlingung von zwei Silben auf Hebung oder Senkung, Ende des stumpfreimenden Verses und: Hiatus und Synalöphe in der Metrikforschung des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts zwar alle diskutiert worden sind. Die Ergebnisse heben aber keineswegs alle Vorstellungen und Regeln K. Lachmanns auf, vielmehr dürften sie ihrerseits einige allgemein anerkannte Vorstellungen und terminologische Festlegungen relativieren, wie sie heute in Handbüchern formuliert sind. Das betrifft besonders die Terminologie und das Verständnis von Hiat und Synalöphe. Die Textgrundlage für die Untersuchung bilden die zu ihrer Entstehungszeit vorliegenden Ausgaben der ahd. und mhd. Denkmäler (vgl. oben II.2: Verzeichnis der von Karl Lachmann zitierten Ausgaben ahd. und mhd. Quellen, S. 61 ff.). Otfrids Evangelienbuch z. B. wird nach Hs. P in: Schilteri Thesaurus Antiquitatum Teutonicarum. T. L Ulm 1726 zitiert. In dieser Ausgabe fehlen Akzente und Elisionspunkte; es werden Verse. nicht Verspaare gezählt. Diese Zählung erscheint in Karl Lachmanns Abhandlung durchgehend; ich habe sie ebenfalls in meiner Einleitung benutzt, um den Vergleich mit der Abhandlung zu erleichtem.
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Zur Geschichte des Manuskripts
Die Abhandlung (aus den Jahren 1823/24) ist vollständig erhalten. Sie besteht aus 105, von K. Lachmann selbst durchgezählten Blättern (Länge 24,5 cm, Breite 19,5 cm), die beidseitig beschrieben sind. K. Lachmann hat die Blätter der Länge nach gefaltet und recto wie verso jeweils nur die linke Hälfte beschrieben. Die rechte Hälfte blieb zunächst frei. Die Abhandlung ist in 15 Abschnitte (mit Überschriften) gegliedert (A-P). Dieser Teil umfaßt fol. bis 99V. fol. 100 hat nicht existiert. Auf fol. 10 begann K. Lachmann mit der abschließenden „Übersicht der althochdeutschen Prosodie und Verskunst", die auf fol. 106V (oben) endet (16.03.1824). Später, wahrscheinlich in den 30er Jahren des 19. Jahrhun-
derts, hat K. Lachmann selbst eine Abschnittsübersicht auf fol. 106V eingetragen. Aus dieser Zeit dürften auch die Nachträge zu einzelnen Stellen stammen. (Sie sind im Apparat der Ausgabe durch: „nachgetragen" bzw. „nachträglich eingetragen" bezeichnet.) Die Abhandlung war von K. Lachmann (damals Königsberg) von vornherein für Jacob Grimm (in Kassel) bestimmt. Mit Brief aus dem Juni 1823 (beendet am 2. Juli 1823) schickt er den Anfang der Untersuchung nach Kassel: „Lieber Freund, diesmahl werde ich nicht viel schreiben, da Sie sich doch schon durch zehn beifolgende Blätter mit Otfriedischen Accenten durchschlagen müssen. Ich habe Ihre Erfindung nachgemacht: wenn Sie gelegentlich mir die Ränder beschrieben zurückschickten, so hätte ich mehr davon als wenn Sie auf dies und das antworten: denn Sie sehen wohl daß das Meiste nur Fragen sind." Die erste Sendung bestand aus den Abschnitten A (Prosodisches aus althochdeutschen Versen - fol. 1-6) und B (Verschlingung zweier Silben etc. auf Hebung und Senkung - fol. 710). In Abschnitt A hat J. Grimm die freien Blatthälften für Randnotizen benutzt. Sie sind in der Ausgabe unter K. Lachmanns Text abgedruckt (2. Apparat). J. Grimm dankt mit Brief vom 25. Juli 1823 (Nr. 73) für die Sendung: „Die mittheilungen über alth. prosodie und metrik sind mir höchstwillkommen . . . ich muß sie ordentlich durchlesen, studieren und mir ausziehen, dazu gehört zeit". Am 4. Oktober 1823 (Nr. 74) kündigt er die Rücksendung der „metrischen blatter" (durch Professor Schöler aus Danzig) an: „Gern hätte ich sie noch länger behalten, doch die gute gelegenheit sollte nicht versäumt werden; was ich beifügen konnte ist geringfügig, ein paar Bogen die ich hinzugelegt zeigen Ihnen wenigstens, mit welcher theilnahme ich Ihren ansichten gefolgt bin." Bei den „paar Bogen" handelt es sich um 17 Seiten, die er nach der Lektüre von Abschnitt A und B niedergeschrieben hatte. Sie sind in der vorliegenden Ausgabe nach Abschnitt A von K. Lachmann abgedruckt. Am 20. Oktober 1823 (Nr. 75) dankt K. Lachmann dafür, „daß Sie die Otfriedischen Sachen so freundlich aufgenommen haben, thun Sies auch mit denen, die nun kommen. Jene sind noch nicht wieder da..." Der Brief begleitet eine neue Sendung an Jacob Grimm mit folgenden Bemerkungen: „dann war ich an den Geschichten, die ich nun mitgehen lasse, und die ich mit jedem Tage zu beendigen dachte. Nun sind sie doch nicht fertig, ja nicht A. Leitzmann, Briefwechsel der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm mit Karl Lachmann. 2 Bände. Jena 1927, Nr. 71, S. 407.
einmahl wieder durchgesehn, ich wollte aber nicht länger nachlässig scheinen. Mir scheint es nun selbst beinah als wenns mahl zu einer Prosodie und Verskunst kommen könnte ..." Es dürfte sich dabei um das Manuskript „Erster schwacher Anfang einer Eschenbach. Verskunst" handeln, für das J. Grimm mit Brief vom 23. November 1823 (Nr. 77) dankt: „In jenen tagen des drangs, versteht es sich beinahe, konnte ich Ihre abhandlung über Eschenbachs metrik nur durchblättern und mich auf ein genaues lesen und studieren derselben freuen. Vorläufig ist sie gleich von mir Benecken zugeschickt worden, denn das erlaubten Sie das vorigemahl und haben sicher nichts dawider. Geantwortet hat er noch nicht; er wird wieder wünschen, daß Sie bald drucken lassen, was gedruckt bequemer zu lesen und durchzuarbeiten ist; man braucht sich dann auch nichts zu excerpieren. Die herausgäbe mhd. dichter wird nun immer schwerer und gelehrter werden; ja, eh Sies an Wolfram gezeigt haben, solltes niemand mehr wagen" (S. 429). Am 11. Dezember 1823 (Nr. 78) reagiert K. Lachmann auf die Rücksendung der ersten zehn Blätter seiner ahd. Untersuchung und der 17 Seiten, die J. Grimm dazugelegt hatte: „Für Ihre re-otfridica kann ich nicht genug danken. Sie haben weit mehr getan als ich hoffen konnte, alles neu nach untersucht. Sie gehen oft weiter als ich, und haben manches worüber ich noch nicht urtheilen kann. Auf einiges will ich mit dem paket antworten. Ihre weise ist anders als meine, Sie sind viel lebhafter: bei mir heißt es discendo docemus." Dem Brief dürften als „paket" die Abschnitte C, D und E seiner Abhandlung beigefügt gewesen sein, die den stumpfreimenden Versschluß im mhd. Vers behandeln. Auf diese Sendung antwortet J. Grimm im Brief vom 27. Dezember 1823 (Nr. 79) mit der Bitte um Aufschub: „schreiben Sie mir auch, wie lange Ihre metrica noch bei mir bleiben dürfen?" - was sich auch auf die „Eschenbach. Verskunst" beziehen dürfte. Erst am 2. Februar 1824 (Nr. 80) berichtet K. Lachmann über die Fortschritte seiner ahd. Abhandlung: „Ich war eben im Otfried bei der elision" [Abschnitt L: Synalöphe und Hiatus]: „die sogenannten versetzten hebungen sind fertig, und sehr beschränkt" [Abschnitt F und G], „desgleichen der mehrsilbige Auftact" [Abschnitt K] „und die einsilbigen schwebsilben" [Abschnitt I: Von zusammenziehung zweier kürzen in eine silbe]. Dieser Teil der Untersuchung ist zu diesem Zeitpunkt anscheinend nicht an J. Grimm nach Kassel geschickt worden. K. Lachmann arbeitete rasch an der Fertigstellung der Abhandlung. Am 4. März, seinem 32. Geburtstag, wie er fol. 79V vermerkt, beginnt er mit
Abschnitt M [Überladene vierte Senkung, fol. 79ff. - das erste Mal in Abschnitt D behandelt]. Am 16. März 1824 ist die Arbeit beendet und sind die Ergebnisse abschließend in der „Übersicht der althochdeutschen Prosodie und Verskunst" (fol. 101-106) zusammengefaßt. Danachhat sich K. Lachmann auf seine Handschriftenreise begeben: „Sie führte ihn über Wolfenbüttel, Kassel, wo er die Gebrüder Grimm besuchte, München bis nach St. Gallen." Es ist möglich, aber nicht zu erweisen, daß er die fertiggestellte Untersuchung auf die Reise mitgenommen und bei den Brüdern Grimm in Kassel zurückgelassen hat. Auf der Rückreise war K. Lachmann im Oktober 1824 wieder in Kassel und überließ den Brüdern Grimm die auf der Reise angefertigten Handschriftenabschriften und -kollationen zur Benutzung. Darüber schreibt J. Grimm an G. F. Benecke: „Von seiner ausbeute hatte er nichts bei sich, aber es entgeht uns nichts davon. Sein Coffer wird an mich adressiert; ich habe die Schlüssel dazu behalten und darf mir alles wichtige abschreiben." Der „Coffer" traf wohlbehalten in Kassel ein; die Brüder Grimm entnahmen ihm das, was sie abschreiben wollten, und schickten ihn dann nach Berlin weiter: „Zugelegt habe ich Ihr exemplar des Graff und die papiere, welche Sie den sommer hier ließen, auch die zwanzig blatter metrica, die ich voriges jähr empfangen hatte", schreibt J. Grimm am 30. November 1824 (Nr. 86) an K. Lachmann. Bei den „zwanzig blatter metrica" dürfte es sich um K. Lachmanns Manuskript: „Erster schwacher Anfang einer Eschenbach. Verskunst" gehandelt haben. Auf jeden Fall war die vollständige Abhandlung „Über Althochdeutsche Prosodie und Verskunst" Anfang der 30er Jahre in K. Lachmanns Händen. Auf sie gründet sich seine Abhandlung „Über althochdeutsche Betonung und Verskunst" (Erste und Zweite Abtheilung). Auf sie gehen auch seine Äußerungen über Otfrids Versgebrauch zurück, die er der zweiten Auflage von Hartmanns von Aue „Iwein" (Berlin 1843) in den „Lesarten" zugefügt hat. In diesen Zufügungen vergleicht K. Lach4 5
6
M. Hertz, Karl Lachmann. Eine Biographie. Berlin 1851, S. 59. W. Müller, Briefe der Brüder Jacob und Wilhelm Grimm an Georg Friedrich Benecke aus den Jahren 1808-1829. Göttingen 1889, Nr. 68 vom 30. Oktober 1824. Sie betreffen den Verseingang (zu v. 2170: Auftakt; v. 309: überfüllten ersten Fuß; v. 1118: schwebende Betonung), Senkungsfüllung (zu v. 651: Verschleifung auf der Senkung; v. 866: zweisilbige Wörter in der Senkung), den Versschluß des stumpfreimenden Verses (zu vv. 881; 1159; 2943) und die Betonung viersilbiger Komposita mit un- (zu v. 6360). Zu v. 7764 formuliert er seine Regel von Synäresis
mann den ahd. und den mhd. Vers und konstatiert, allerdings sehr eingeschränkt, prosodische und metrische Veränderungen. Auf die Freiheiten des frührnhd. Versbaus geht er dabei an keiner Stelle ein. Aus dem Jahr 1844 stammt auch K. Lachmanns knappe Fassung seiner mhd. Metrik.7 Die Abhandlung „Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst" blieb bis zum Tode K. Lachmanns 1851 in seinem Besitz. Über ihren späteren Verbleib gibt erst die Wiederentdeckung Aufschluß. Am 14. März 1864 (Nr. 19) schreibt K. Müllenhoff aus Berlin an W. Scherer in Wien: „... da erfahre ich Sonntag Abend von Haupt, daß er das Lachmannsche Originalmanuscript über die Metrik in Händen habe; er müsse es aber erst zusammensuchen. Gestern abend hat er sie (die Papiere) mir nun beim Weggehen in Mommsens Gegenwart in einer Weise gegeben, daß ich im Augenblick mich nicht rasch genug entschließen konnte zu fragen, ob ich sie nicht Ihnen schicken dürfe." Das Manuskript war also nach K. Lachmanns Tode 1851 ebenso wie seine Vorlesungsmanuskripte in den Besitz seines Freundes und Nachfolgers in Berlin, Moriz Haupt, übergegangen. Im selben Brief teilt K. Müllenhoff seinen ersten Eindruck über das Manuskript mit: „Nur einige Blätter fehlen; sonst ist das Manuskript sehr gut erhalten; es hat gegen Grimms Abschrift auch den Vorzug daß alle Beispiele voll ausgeschrieben sind." Eine „Abschrift" Grimms habe ich im Grimmnachlaß nicht auffinden können. Ich nehme an, daß K. Müllenhoff jene 17 Seiten, die J. Grimm der ersten Teilsendung (fol. 110) beigefügt hatte, als „Abschrift" aufgefaßt hat. Über eine vollständige Publikation des Manuskripts äußert er sich zunächst sehr skeptisch: „Aber indem ich es gestern Abend wieder angesehen, hab ich mich doch davon überzeugt, wie es auch Haupts Meinung ist, daß es so nicht druckbar ist. Es ist nur eine Vorarbeit, ein »schätzbares Material', woraus sich ohne große Mühe etwas sehr gutes gestalten läßt" (S. 39). Noch am selben Abend (Verschmelzung des auslautenden Vokals mit dem anlautenden in der Senkung) und Synalöphe (der Schwächung des auslautenden Vokals vor vokalisch anlautender Hebungssilbe). Lachmanns mittelhochdeutsche Metrik. Germania 2 (1857), S. 105-108; und: K. Müllenhoff, Paradigmata zur deutschen Grammatik zum Gebrauch für Vorlesungen nebst Lachmanns Abriss der mittelhochdeutschen Metrik. 1. Aufl. Berlin 1859. A. Leitzmann, Briefwechsel zwischen Karl Müllenhoff und Wilhelm Scherer. Berlin und Leipzig 1937.
schreibt er wieder an W. Scherer, nachdem er von M. Haupt die Erlaubnis erhalten hat, das Manuskript an ihn weiterzugeben: „Da haben Sie Alles, was ich Ihnen heut morgen noch nicht schicken konnte, mit dem besten Gruße von Haupt, der nur bittet ihm das Manuscript zurückzustellen, wenn Sie es ausgebraucht haben. Sie können es aber so lange behalten, als es Ihnen nötig ist. Sie werden sehen, daß es viel mehr ist als was J. Grimm sich abgeschrieben, und daß erst die ganze Lehre, allerdings in den Hauptpunkten feststehend, darin im Entstehen ist. Sie werden nun auch bald selbst zugeben, daß es sich nicht abdrucken oder durch Zustutzen zum Druck einrichten läßt, sondern die ganze Sache ist mit den Modificationen, die sich aus Lachmanns späteren Bemerkungen und dem letzten Theil der Arbeit ergeben, neu darzustellen, und dazu liegt hier das trefflichste Material und eine Fülle feiner Beobachtungen vor" (Nr. 20, S. 44ff.). Den Anlaß für die Übersendung des Manuskripts an W. Scherer bot dessen Beschäftigung mit dem Wiener Otfridkodex für die „Altdeutschen Sprachproben" von K. Müllenhoff, die Berlin 1864 erschienen. Im Brief vom 3. März 1864 hatte ihm W. Scherer von den Neumen in der Wiener Handschrift und über eigene Untersuchungen zu Hiat und Synalöphe in Otfrids Versen berichtet (Nr. 17, S. 3Iff.)· Er setzt damit seine früheren kritischen Bemerkungen zu K. Lachmanns Äußerungen über Synalöphe im ahd. Vers („Iwein" zu v. 7764) fort (Nr. 15, S. 22). W. Scherer dankt am 7. April 1864 für die „kostbare Sendung", in die er zunächst nur „schüchterne Blicke" geworfen hätte. Er stimmt deshalb K. Müllenhoff s Urteil uneingeschränkt zu: „Über die Metrik bin ich vollständig Ihrer Ansicht, daß eine Umarbeitung notwendig ist, vielleicht in der Form einer Fortsetzung der Abhandlung über Betonung und Verskunst" (1. Abtheilung, Berlin 1834 - S. 48, Nr. 21). Im Brief vom 27. Oktober 1864 erwägt er die Möglichkeit, „Lachmanns Metrik" zusammen mit den Briefen „zwischen J. und W. Grimm und Lachmann und Benecke" herauszugeben: „Herman Grimm hat mir schon vor längerer Zeit angetragen sie herauszugeben" (Nr. 29, S. 81). Diese Ausgabe ist nicht zustande gekommen.9 Anläßlich seiner Metrikvorlesung im WinH. Grimm hatte W. Scherer am 5. 8.1864 geschrieben: „Ich will Ihnen einen Vorschlag machen. Geben Sie die Correspondenz meines Vaters und Onkels mit Lachmann und Benecke als Kern einer Geschichte der germanistischen Wissenschaft heraus und schreiben Sie dieses Buch in Berlin." W. Scherer seinerseits hat H. Grimm im Brief vom 16. 12. 1864 Vorstellungen über diese Aufgabe entwickelt: „Die Herausgabe der Briefe hat, seit Sie den Gedanken äußerten, für mich einen Gegenstand
tersemester 1864/65 hat sich W. Scherer jedoch intensiv mit K. Lachmanns Manuskript beschäftigt. Im Brief vom 8. November 1864 teilt er K. Müllenhoff seine Vorstellungen über die Ausgabe mit: „Das beste was ich von meiner Metrikvorlesung hatte war, daß ich das Lachmannische Manuscript endlich einmal ordentlich durcharbeitete... Auch über die Art und Weise der Veröffentlichung sann ich natürlich viel hin und her, und einige Gesichtspunkte mögen mir wohl aufgegangen sein, die bleiben können. Meine Neigung geht dahin, möglichst viel beizubehalten, in der Mehrzahl der Fälle sogar sämtliche Beispiele ... Was die fehlenden Blätter des Manuskripts enthielten kann ich mir noch in den wenigsten Fällen vorstellen, vielleicht war es gröstenteils mhd. Metrik. Nur einmal sicher ist ahd. verloren und verlangt Ergänzungen" (Nr. 30, S. 85f.). K. Müllenhoff stimmt ohne Einschränkung zu (Nr. 31, 22. November 1864): „Mir scheint der Plan, den Sie für die Bearbeitung der Lachmannischen metrischen Hinterlassenschaft gefaßt haben, vortrefflich, wenn er sich Ihnen unter der Hand auch noch vielleicht umgestaltet oder modificiert... Daß der Reichtum des gesammelten Materials nicht verloren gehen darf, sondern möglichst vollständig gegeben werden muß, ist von Anfang an meine Meinung gewesen" (S. 90). beständiger Erwägung gebildet. Die Ausgabe lockt mich ..., auch Müllenhoff hält sie für nützlich ... Eine ganze Geschichte der Wissenschaft von altdeutscher Philologie daran zu knüpfen, würde ich nicht mehr für passend halten ..." Dagegen hatte aber H. Grimm Einwände erhoben (Brief vom 19. 12. 1864): „Nun fassen Sie die Sache anders auf und wollen die Herausgabe der Briefe zum Mittelpunkt machen ..." W. Scherer antwortet am 21.12.1864: „Die nähere Art der Veröffentlichung kann mir erst bei der Arbeit selbst klar werden, ich kenne ja nur einen kleineren Theil der Briefe. Oberster Grundsatz müßte sein: jede überflüssige Ausführlichkeit zu meiden. Und strenges Festhalten dieses Grundsatzes wird vielleicht dahin führen, in manchen Fällen von dem Wortlaut ganz abzusehen und nur die historischen Ergebnisse aufzufassen. Der Band könnte nach Gegenständen gegliedert werden, das ganze „Beiträge zur Geschichte der altdeutschen Philologie" heißen. Das ergäbe den Vortheil, daß man Lachmanns ganze althochdeutsche Metrik, von der sich ein sehr verständiges Mscr. aus Haupts Besitz jetzt in meinen Händen befindet, damit vereinigen könnte. Das Buch könnte kein altdeutscher Philolog entbehren." In der Nachschrift (22. Dez.): „Ich habe noch einmal geschlafen über die Sache. Und bin nun so gut als entschlossen, für diesen Sommer noch auf die Ausführung zu verzichten." Danach ist im Briefwechsel W. Scherer - H. Grimm von dem Plan nicht mehr die Rede. Die zitierten Briefe H. Grimms befinden sich im Zentralarchiv der Akademie der Wissenschaften der DDR, Berlin (Nachlaß W. Scherer); die Briefe W. Scherers im Hessischen Staatsarchiv Marburg (340 Grimm Br4722). Ich danke beiden Institutionen für die freundliche Erlaubnis, aus den Briefen zu zitieren.
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Danach gibt es im Briefwechsel K. Müllenhoff/W. Scherer lange Zeit keine direkten Äußerungen über K. Lachmanns Manuskript „Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst". Erst am 19. Juni 1874 (Nr. 269) wendet sich K. Müllenhoff wieder in Metricis, ein weiteres Manuskript K. Lachmanns betreffend, an W. Scherer (Straßburg): „Lieber Scherer, Gestern erfahre ich durch Hercher daß die ungedruckte Fortsetzung der Abhandlung über ahd. Betonung und Verskunst Ihnen überliefert werden soll. Es soll für mich das wohl noch eine Strafe und Rache sein, da ich nur um das eine Stück gleich anfangs gebeten hatte und es zu retten suchte. Habeant sibi: Es wird nun von Ihrer Gnade abhangen ob ich noch die Lachmannischen Abhandlungen gesammelt herausgebe, was ich von Haupts Gnade nie erlangen konnte. Aber vielleicht behalten Sie sich selbst die Aufgabe vor oder wir vereinigen uns zum gemeinsamen Werke?" (S. 541). M. Haupt war am 8. Februar 1874 in Berlin verstorben. In seinem Nachlaß hatte sich also das bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht publizierte Manuskript K. Lachmanns: „Über ahd. Betonung und Verskunst. Zweite Abtheilung, gelesen in der Akademie am 17. Juli 1834" befunden. W. Scherer muß es tatsächlich erhalten und K. Müllenhoff zur Publikation überlassen haben, denn K. Müllenhoff hat es in: „Kleinere Schriften zur deutschen Philologie von Karl Lachmann" (Berlin 1876, S. 394-406) herausgegeben. K. Müllenhoff verspricht im Brief vom 22. April 1876: „... und schicke ich Ihnen auch in den nächsten Tagen die Ahd. Betonung und Verskunst; ich will sie heute nur noch nicht aus der Hand lassen, weil noch eine Superrevision bevorsteht ..." (Nr. 308, S. 594). Wahrscheinlich ist K. Lachmanns Abhandlung „Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst" und das Manuskript des Akademievortrags (gehalten am 17. Juli 1834) in W. Scherers Besitz geblieben. Darauf weist K. Müllenhoffs großer Mahnbrief an W. Scherer (17. 2. 1876 Nr. 304, S. 585ff.), in dem er ihm mehr „Einfachheit und Mäßigung" in seinen Publikationen, seiner Methode und in seiner Reaktion auf Kritik empfiehlt: „Darf ich Ihnen noch zu alledem einen Rath erteilen? ... - so möchte ich Ihnen raten, nehmen Sie sich eine recht große, strenge Arbeit vor und führen Sie sie bis ins kleinste durch, ohne viel rechts und links zu blicken ... - ich denke an Lachmanns oder die althochdeutsche Metrik ..."(S. 586/587). K. Lachmanns Abhandlung „Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst", zusammen mit den Ausführungen von J. Grimm (17 Seiten),
befindet sich heute in Mappe Nr. 733 des Nachlasses der Brüder Grimm; femer befinden sich dort weitere Manuskripte von K. Lachmann: 1) 2) 3) 4)
Erster schwacher Anfang einer Eschenbach. Verskunst (20 Bll. und 4 Bll. Beleglisten); Über althochdeutsche Betonung und Verskunst. II. Abtheilung (13. 7. 17. 7. 1834); Mittelhochdeutsche Metrik (l Bl.); Bruchstücke verschiedenen Inhalts (so Bleistiftnotiz auf dem Umschlagblatt).
Dazu kommt: 5)
K. Lachmanns Handexemplar von: „Über althochdeutsche Betonung und Verskunst." Erste Abtheilung. Berlin 1834 (mit Randnotizen K. Lachmanns. -Auf dem Umschlag: „für Scherer", von unbekannt gebliebener Hand).
Ferner: Mittelhochdeutsche Verskunst (11 Bll.), ein Vorlesungsmanuskript (wohl von K. Müllenhoff ?), sowie, von derselben Hand, Zusammenfassungen von a) K. Lachmanns Äußerungen zur Metrik (aus: Iwein; Nibelungenlied und Klage; Walther von der Vogelweide); b) K. Lachmann, Über althochdeutsche Betonung und Verskunst. I. Abtheilung. 1834. c) W. Grimm, Geschichte des Reims. Berlin 1851.
Ich möchte annehmen, daß alle Stücke (auch Nr. 1: Erster schwacher Anfang einer Eschenbach. Verskunst) nach K. Lachmanns Tode an M. Haupt gekommen sind. W. Scherer erhielt über K. Müllenhoff zunächst die Abhandlung „Über althochdeutsche Betonung und Verskunst", nach dem Tode von M. Haupt wahrscheinlich die übrigen Stücke. Auf welchem Wege dieses Paket an H. Grimm gekommen ist, habe ich nicht ermitteln können. Auf dem Vorsatzblatt der Abhandlung „Über althochdeutsche Prosodie und Verskunst" befindet sich eine Notiz von Edward Schröder: „Lachmanns Metrik. Von Herman Grimm mir (Schröder) persönlich anvertraut." Am 23. 3. 1899 hat R. Steig, der Vertraute H. Grimms, die Abhandlung, wie er ebenfalls auf dem Vorsatzblatt vermerkt, „in den Grimmschrank" gegeben. Es ist möglich, daß die 17 Seiten von J. Grimm damals vor K. Lachmanns Abhandlung lagen, so daß der Eindruck entstanden war, es handle sich bei dem ganzen Bündel um Arbeiten von J. Grimm. Lachmanns Manuskript war anscheinend unvollständig, worauf der Eintrag (von mir unbekannt gebliebener Hand) auf dem Vorsatzblatt weist: 10
„Es fehlen die blatter 10. 14. 15. 16. 17. 95. 96. 99. 100." Von diesen Zahlen sind alle außer der letzten mit Bleistift durchgestrichen. Das Manuskript ist heute wieder vollständig - fol. 100 hat nie existiert. Die zeitweise fehlenden Blätter enthalten teilweise Ausführungen zur mhd. Metrik (fol. 10; 14; 15; 16; 17), die übrigen (fol. 95; 96; 99) stammen aus P (Synalöphe und Hiatus), dem letzten Abschnitt der Abhandlung. Es ist möglich, daß sich die fehlenden Blätter bei einem der anderen Manuskripte befanden (womöglich bei: Erster schwacher Anfang einer Eschenbach. Verskunst?) und erst bei der Zusammenfügung aller heutigen Bestandteile der Mappe 733 wieder richtig eingeordnet worden sind. H. Daffis hat die Mappe unter dem Titel „Metrica" als Nr. 733 in das „Inventar der Grimm-Schranke in der Preußischen Staatsbibliothek"1 aufgenommen. A. Leitzmann hat die Mappe 733 anläßlich seiner Ausgabe des Briefwechsels der Brüder Grimm mit K. Lachmann nicht durchgesehen; denn er druckt im Bd. II. III. Beilagen. 2. S. 946-958 J. Grimms teilweise Abschrift von: „Erster schwacher Anfang einer Eschenbach. Verskunst" ab ohne Hinweis auf K. Lachmanns vollständiges Manuskript (20 Bll.) im Nachlaß der Brüder Grimm. l .2 Karl Lachmanns Metrik 1.2.1
Terminologie
K. Lachmann benutzt weitgehend die Terminologie der griechischen Metrik und Grammatik. Doch versucht er nicht, den ahd. Endreimvers entsprechend der Silbenquantität zu analysieren, sondern geht vom Prinzip des Wechsels von tonstärkeren und tonschwächeren Silben aus: „Es wechseln vier Senkungen und vier hebungen, jede zu einer silbe. Die Wörter werden so eingepaßt, daß die Senkung schwächer betont ist als die zwei sie umgebenden hebungen" (Übersicht, fol. 103r). Bei der Analyse teilt er den Vers grundsätzlich in (vier) „Versfüße" auf; jeder „Versfuß" besteht aus Senkung und Hebung, was aber nicht, wie er ausdrücklich betont, als jambischer Rhythmus mißverstanden werden darf. Eine einzige Senkungssilbe vor der ersten Hebung ist also durchaus Regel: K. Lachmann spricht (Abschnitt K: Mehrsilb. Auf tact) von mehrsilbigem Auftakt nur, wenn mehr als eine Senkungssilbe der ersten Hebung vorausgeht; H. Daffis, Inventar der Grimm-Schranke in der Preußischen Staatsbibliothek. Leipzig 1923.
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diese Erscheinung nennt er in der „Übersicht", fol. 104r, „Vermehrte anakrusis" ( ). Bei fehlender Senkung im Verseingang wie im Versinnern ist seine Bezeichnungs weise nicht einheitlich. Fällt auf ein drei- oder viersilbiges Wort mit langer erster und zweiter Silbe mehr als ein Dctus, so spricht K. Lachmann von „versetzter (dritter, zweiter und erster) Hebung" (Abschnitt F). Fehlt eine Senkung dagegen nach der ersten, langen Silbe eines zweisilbigen Wortes oder nach einem einsilbigen Wort, so nennt er sie „fehlende Senkung" (Abschnitt N: Fehlende Senkung). In den Versen, wo trotz Hiats eine Senkung ausfällt, rechnet K. Lachmann mit einer ,Jkleinen pause" bzw. einem „halt" zwischen den beiden Hebungen. Besondere Aufmerksamkeit gilt der Behandlung des Hiats im ahd. Reimvers. Abgesehen von den seltenen Versen, in denen trotz Hiats mit Ausfall der „Senkung" zu rechnen ist, behandelt K. Lachmann alle betroffenen Verse in Abschnitt L: „Über synalöphe und hiatus". In der Überschrift ist der Terminus „synalöphe" allgemein zur Bezeichnung der Verschmelzung zweier Silben gebraucht. In der Zusammenfassung von Abschnitt L (fol. 55v-56r) benutzt er „synalöphe" jedoch in eingeschränkter Bedeutung: Er unterscheidet konsequent zwischen „synalöphe" und „synäresis": „Synalöphe in eigentlicher Bedeutung" tritt ein, wenn der auslautende Vokal des ersten Wortes schwächer ist (in managemo_agaleize)\ „Synäresis" dagegen, wenn der anlautende Vokal des zweiten Wortes geschwächt wird (was liutofttumflize). Grundsätzlich gilt im ahd. Vers: „in der hebung nur synalöphe, in der Senkung nur synäresis" (fol. 56r"v). Er ergänzt diesen Satz in der Zusammenfassung: daß auf Hebungen ahd. sowohl „synäresis als synalöphe" gestattet ist (fol. 104V). Von „Synalöphe (in allgemeiner Bedeutung)" wird „Ekthlipsis", d. h. Schwund des auslautenden bzw. anlautenden Vokals, streng geschieden. Den graphisch vollzogenen Schwund eines auslautenden Vokals bezeichnet er als „Apokope", den eines anlautenden Vokals als „Aphäresis". Die Unterscheidung zwischen „Synalöphe in eigentlicher Bedeutung" und „Synäresis" ist insofern einleuchtend, als dadurch die versrhythmi11
Im Untersuchungsteil von Abschnitt L gebraucht er anfänglich anstelle von „Synäresis" noch den Terminus „Krasis", verzichtet aber in der später formulierten Zusammenfassung von Abschnitt L (fol. 55r-56v) ausdrücklich auf ihn und wendet ihn nur noch auf die auch graphisch vollzogene Verschmelzung von Wörtern wie theist, theih an.
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sehen Gegebenheiten, unter denen die Silbenverschmelzung stattfindet, in die Bestimmung einbezogen sind: „Synäresis" ist Vokalverschleifung in der Senkung nach der Hebung, Synalöphe dagegen Vokalschwächung vor der Hebung. Die Trennung von „Synalöphe (in allgemeiner Bedeutung)" und „Ekthlipsis" ist insofern notwendig, als die heute übliche Terminologie, die im allgemeinen nur zwischen Elision und Synalöphe scheidet, vom Ausfall des aus- wie des anlautenden Vokals ausgeht.1 K. Lachmann dagegen versteht unter „Synalöphe" nicht die Ausstoßung eines Vokals, vielmehr „afficieren beide einander und zwar mehrere Wörter von K. Lachmann, während des Schreibens, durchgestrichen.
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16.) Ausnahmen von diesen Accentregeln sollte es eig. nicht geben, und f ich kenne freilich nur wenige, ohne welche die durchaus verschiedene mittelh. Weise nicht zu begreifen wäre. Und alle Ausnahmen sind solche, wo bei langer Stammsilbe langer C^ 1A Vocal in der dritten die mittelste kürzere ihrer Kraft beraubt. a.) Endungen der 2ten schwachen Conjug. nach zweisilb. Stamm. Ei/ scof ther sih wa/chorot 1,12,67 1. wachoröt: einziges Beispiel, dem schwerlich durch die Schreibung wächrot abzuhelfen freisteht. Ihm widerstreiten genug andere mitten im Verse: läg/gisün/to/röt thär 5,6,112. theih io/gimän/go/lö thin 4,11,72. iz ei/no irzim/bo/rön sär 4,30,22. ther/sih of/fo/nön seal 3,15,46. Werden sie 4silbig, so belehrt der Reim weiter nicht, z. B. 4,9,2 kann ebensowohl gelesen werden thäz/man /pho/röti als op/phoro/ti: und der Reim guatl, oder wenn sonst gar der andere Reim das behält, beweist gar nichts, denn gern bleibt außer dem nothw. Reim noch mehr gleich, wenn auch nicht gerade auf gleicher Versstelle, wie l ,22,115
noh sm/giwält/sih wä/nöta thäz er/in thio/no/taG35
Also sind folg, zweifelhaft: zorkolöta:gihörta 3,23,50. zimborönne 2,11,74. krankolöti:binöti 4,4,38. martolötun: gidöttun 4,6,108. 5,4,86. zufvolötun:dätun 5,11,54. zuivolönton:hanton 5,11,64. zmvolötin:ruartm 5,11,44. hantolöti:nöti 4,21,42. biskrankolötun:gihörtun 4,16,82. äbahönti (wenn näml. a lang ist) 1,4,133. äbahötun 3,19,37:gihörtun 3,24,220. b.) Endung llh in dem einzigen Beisp. 2,19,46 thoh sint/thie liu/ti mis/ sum. über der Zeile nachgetragen. G3
? ich finde viel einstimmendes (mihi blatt 12.) man müßte eine Menge versetzter Hebungen annehmen, wie Sie blatt thun wenn, auch in der mitte der Verse, dergl. ausnahmen unzuläßig wären, ungeachtet die dritte silbe kurzen voc. hat, z. B. IV.35,63 mit Immemo duache". V.6,102 heidfnero thioto. IV,36,36 mit mihfleru festi etc. Oder ist zu recitieren erlaubt: duache, heidinero? Langes e in -eru, ero ist freilich unwahrscheinlich, weil niemand e in emo annehmen wird. Doch reimt O. glaube ich nicht Ifnfnemo u. dgl. (vid. mein n° 10); selten heidinero V.6,8. worton offonoro (comparativ? - K. Lachmann) III. 15,95 scheint unrecht, entw. ist worto zu lesen, oder wie 70 offono thö, da sich ein adv. offonöto schwer beweisen läßt (adv. aus dem part. pr. schwacher Form gebildet nur mit un- und ohne -o, z. B. ungifergöt; ich habe alles p. 1020 zu oberflächlich behandelt) G35 vgl. IV. 23,15 corona: honä 034
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kann nicht beweisen, daß es eig. missihh heißen sollte, glaube es aber. manno(ö)lih wird nicht im Reim vorkommen, wohl aber man/no/gilfh. Unerträglich aus vielen Gründen ist 2,4,144 thaz wäri so gizämlihiz. Helfe wer kann. - c.) Endung m im Adjectiv: filu ro/taz pur/purin 4,22,47, schwerlich wohl filu ro/taz pür/pu/rln (nämlich das ü ist mir unwahrscheinlich). L55 thö quämun/thie jungöron innan thes theheinan (Vind. thehein)/thero forasagöno ther wizöd/gibiutit grazzo
Von K. Lachmann am Rande hinzugefügt: So auch frammort
L50 . SIC. L51
Davor. 3,7,55 durchgestrichen. < ) durchgestrichen. L53 < > durchgestrichen; am Rande: oder Herod? < > durchgestrichen. < ) durchgestrichen. L52
cod. vind. liest wirklich uuoladati und so mag auch Hofm. oder der Setzer fehlen.
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5,10,7 am Rande eingetragen. < > nachträglich eingefügt. < > am Rande mit Verweiszeichen: (aber weder hier noch in der Senkung die einsilbigen Formen des Artikels) [Auch wohl nicht im Mittelh., außer en (für den) und vielleicht dez, wie ez] [Aber Mhahd. schwerlich ze dem, ze der.] * ' ' < > nachträglich über der Zeile eingetragen. 110
2,1,20. thaz ires bithurfut ubaral 2,22,50. joh spräh ouh zi them muater 1,15,51. unz se odo wanm zi theru burg 2,14,119. nu främmort zi theru redinu 4,9,68. thie quämun zi themo thinge 3,24,108. Ich nehme nicht zi theru zi themo an, weil daraus zeru und zemo wird, also, wenn man zi theru zi themo annimmt, ganz richtig (s. oben n. 6) der betontere Vocal ausgefallen, und der stumme geblieben ist, bei dieser Synalöphe, wie es O. selber nennt, non tantum inter duas vocales sed etiam inter alias litteras. In der Senkung, so daß gi. . . stumm wird oder bi, die Präpos, in, und ohne Zweifel auch wieder der Artikel, so ster/ro giwon / was que/man zin 1,17,86. thaz ml/ne gill/chon leibent 3,7,104. ni wä/ri ginä/da thmu 3,17,118. Diese Stellen sind nicht beweisend, denn ein Vers kann so anfangen: so sterro/giwon. bi hiü/ni giloü/bit ir/mir sar 3,18,10. so er the/ra rei/sa bigün/ni/ [also nicht reisä, wenn hier nicht die Freiheit n. 6 eintreten darf] 4,4,40. so iz thö/zi the/ru rei/su biquäm 4,4,78. so wit/sö Gä23/lile/a bifiang 2,15,7 [vgl. thö Krist in Gälilea quäm 3,2,1]. ni läz/ih nu ün/tar inwa/ri 1,19,13.24 Zweimahl hintereinander in der Senkung, und noch dazu mit versetzter Hebung: thaz si /reini the/ra gibür/ti 1,14,23. Aber schwerlich in (eis) in der Senkung: firsäget'/er in thäz/gizäVmi 3,15,53 sondern firsaget er/ in thäz/giza/mi. 8.) Zuweilen kann Zweifel eintreten, wo man den schwächeren Vokal annehmen soll. Nicht in folgenden Beisp. iu ist in himile thuruh thaz, nicht hilmilel thuruh 2,16,76. wänta siu häbeta sulTh muat, nicht habeta sulih 3,8,55. ja gispärötös ävur thu, nicht gisparotos ävur 2,8,101. weil sonst das zweisilbige Wort, das nicht Artikel ist, in der Senkung gekürzt wird. Aber folg, sind mir zweifelh. joh ällero thero worto 2,11,115 oder joh ällero thero worto? quam menigi thero Judöno er 3,24,5. oder quam menigi thero? ih haben inan giäforot 4,32,59 oder ih haben inan giäf.? thie in warun in theru brusti 2,11,128 oder thie in warun in theru brusti? | Wieviel Silben darf wohl der erste Fuß haben? Einmahl 5,9,45 finde "
Über Gä Fragezeichen, die Quantität der ersten Silbe betreffend. Dazu nachträglich am Rande eingetragen: So viell. nu wizzun in äla warf 2,14,241. Darüber, giwisso ih sägen/iu in al/a war 2,18,9. so minu wort iu iz suazent 2,21,46.
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(8v)
ich fünf, wodurch die Heftigkeit der Frage, wenn auch etwas roh, doch sehr ausdrucksvoll bezeichnet wird: inti thü ni hor/tös hiar in länte fön themo hei/län/te?25 Zwei- und dreisilbigen Auftact hat O. nicht einmahl zu vermeiden gestrebt. So sagt er immer in oder zi themo holhen himilnche, obgl. das Adj. wahrscheinlich hätte fehlen dürfen; wenigstens thaz himilrlchi mit Artikel und ohne Adj. kommt, wiewohl selten, vor, s. 1,28,26. Die letzte Silbe muß aber höher sein als die vorhergehenden, die 29 thero go/tes drütbotöno 1,4,118. zi themo /ra heiminge 1,8,16. wänta iro ä/non wärun thanana 1,11,53. wänta iz wäs/imo ana henti 1,16,55. in theru si/buntün girestes l, l, 100. joh thiu in bet/te ligit inne 1,11,87. in themo go/tes hüs ni betöti 1,14,26. giweröta /nan thes giheizes 1,15,16. in themo thrit/ten dage irstentit 1,15,68. zi themo go/tes hus fuar si sar 1,16,13. mit thiü sie un/sih iagilicho 2,9,12. ih sägen iu/in alawäri 2,20,27. giwerdö un/sih *} f.
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Jacob Grimm am Rande: eine hübsche, einleuchtende Bemerkung. < > nachträglich eingefügt. Über dem Vers die Variante: er thes kin/des. . . 1,21,8 eingetragen. Nachträglich am Rande eingetragen: thie sint un/ser ähtenti 1,10,20. sie? < > durchgestrichen. < > am Rande nachgetragen in thero sä/gu ni firspirne 1,2,30
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druhtm heilen 3,5,37. in thiu thaz thih/es wola luste 3,7,157. Dabei kann auch im zweiten Fuße die Hebung versetzt sein: zi themo e/wmi/gen Übe 1. 154. ni sie in Fren/kisgon/biginnen 1,1,67. in thihei/nige/mo thiote 1,1,191. bi nihei/nige/mo mde 1,2,44. thera thi/ nera/giscefti 1,2,52.94. thero for/dorö/no fest! 1,11,44. zi theru druh/ tmes/giburti 1,17,4. in theru wun/tär!T/(?)chun gifti 1,18,8. ödo for/dorö/ no guati 1,23,91. föra go/te unsih/firwäsi 2,6,18. mit gina/dono/gihuhti 2,24,43. Oder des zweiten Fußes Senkung kann fehlen, theru druh/ti/nes gifti 1,9,8. zi themo sa/li/gen wTbe 1,9,38. zi them burg/thar/siu wärun 1,22,62. mit then hei/legön selon 1,28,40. in theru druh/ti/nes brusti 2, l, 16. fön themo hei/le/gen wme 2,9,12. in themo gär/ten/gisähi 4,18,44. 2) Aber nothwendig ist diese Regelmäßigkeit nicht, wenigstens nicht wenn der erste Fuß nur aus drei Silben besteht: er darf nämlich so lauten zi thiu mag/man ouh ginöto 1,1,21. ni sl thiot/thaz thes gidrahte, 1,1,169. ni si thie/sie zugun heime 1,1,188. ni si druh/tin thaz ihm willo ist 1,2,103. bithiu ist/er gierit nu so fram 1,3,28. bithiu bei/töta er so nöto 1,4,168. so wer man/no so sih buazit 1,24,33. ni was er/(er Hofm.) thaz Höht, ih sagen mir ein 2,2,21. ziwarf äl/laz thaz girusti 2,11,23. ni rih sun/ tä druhtln mmö in thiu 3,1,57. bigan druh/tm eines redinön 3,9,1. ni si theih/gidue githiuti 3,70,47 | (9r) giböt Moy/ses ir ni rmdet 3,16,69. bithiu mei/stig zöh ih iuih 4,12,19; mit wiu sege/nötis thu thih thanne 5,1,24. bithiu mag/er sin in ahtu 1.111. bithiu bi/run wir nu geinöt 1,17,51. ni mäht äVfur thaz gimächön 5,23,265 (äfur Lambecius: avur in der Senkung wäre falsch.) *** Wie soll man 3,26,20 betonen joh frammortes iz gikertm? främ/mortes iz/? oder ist frammort zu lesen? Accente einiger Wörter. missi schwächer betont als das folgende Verbum. missigängen Lambec. 2,21,75. missikerti h. 2. missigiang h. 61. Aber missilih, s. oben. un. . . immer mit dem Hochton? ünforahtenti 1,10,31. sus mit ünredinü 1,22,33. er fästeta unnoto 2,4,5. thaz iu unkündaz ist 2,14,128. mit u — — am Rande nachgetragen.
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mihileru ünstati 3,7,32. ummähtige man 3,14,133. thaz nist unheili 5,16,82. ir sehet sin unera 4,23,19. In den meisten dieser Stellen ist die Bezeichnung des un aus den Hdss. angemerkt. Lambecius: in liutin ünhöno h. 118. wanta iz was ünredihaft h. 139. thia ünsitig wärun h. 242. Gleichwohl hat Lambecius h. 60 wiht ungidän es. Regel?33 hin uz. werfet quad er thiz/hin üz 2,11,41. umbi ring sind zwei Wörter. Lambec. h. 239. io wanne, io tiefer, sös er gihiaz iowänne 1,10,25. äntfang. theist scöni gotes äntfäng 1,12,59. fmbot. ih seal iu sagen imbot 1,12,17. sie ähtotun thaz imböt 1,13,3. ur mit Hochton, thäz er urmari 1,18,9. sciibu ih hiar in ürheiz 1,19,51. thaz sulih ürlosi 2,6,107. m ... desgl. imbot. inouön. joh zen ihheimon 1,18,47. Johannes, gizaltun thaz Johanne 2,13,3. Petrus bat Johännan 4,12,57.
(9v)
Im Hiatus (der überall erlaubt) ist die Endsilbe des zweisilbigen Wortes gehoben (übrigens regelmäßig, d. h. mit nachfolgender sehr schwacher Silbe) quam Märi/a sliu/mo/in war 5,5, l. Fehlerhaft wäre quam Mä/riä sliu/mp in war: die letzte Silbe des kurzanfangenden 3 silb. Wortes darf nur in die Hebung kommen, wenn eine sehr schwache folgt, wie fön himile ni quami 4,23,84. iz nist bl bälawe gidan 1,2,42. thäz ih Jüdeo ni bin 4,21,22. | *** Mit den mittelh. Accenten bin ich noch eben nicht im Klaren. Die Hauptabweichung ist die, daß die tonlosen Silben, wo sie auch stehen mögen, immer tiefer sind als die hoch- und tieftonigen. Dadurch wird
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Am Rande notiert: n. b. also nh macht im Deutschen die Silbe lang unhonö, nicht unhönö. Jacob Grimm: vgl. unbera oben blatt 3 Am Rande von Lachmann nachgetragen, teilweise mit anderer Feder: ther ouh unküsü 2,7,111. - unhönö 2,4,41. - 1,18,57 unbitherbi Hagen. - ungiwara 5,25,87. - unforholan Mone 1,15,84. unfarholan 5,25,110. 2,3,12. - thie ungiloubige 1,15,85. Mon. Hag. unbiruah 5,25,67. - unfarholan Hagen 1,15,84. - unsälig N. bei Stalder 28. Dazu Jacob Grimm: 1.25,3 thaz Johannes. 11.7,9 stuant Johannes gomono ein Jacob Grimm: mit versetzter Hebung, wie näm Maria närdon IV.2,29. Maria thäz bihugita 11.8,23. Darüber: Lies quam Maria sliumo in war. Über der Zeile für durchgestrichnes: schwächer auf der Zeile 114
die Betonung in viel tausend Wörtern anders. Außerdem aber macht besonders im Reim die strenge Unterscheidung zw. stumpf, u. kl. Reim viele Schwierigkeit. 1.) Unbrauchbar für den stumpfen Reim sind alle zweisilbigen Wörter, deren erste den Hochton auf der Kürze hat, die zweite den Tiefton, wie gotm. Das Wort kommt nie und schwerlich viel andere der Art im Reim vor: sie müßten unrichtig betont werden. 2.) Unbrauchbar sind die klingenden um eine Silbe längeren. Allein hier bei der Verlängerung schien der falsche Accent gotinne u — u schon erträglicher (hier in Preußen durchaus im Singul. die gotten, die konigen, aber Plural gottinnen, koniginnen). So besonders häufig Rudolf v. Ems. Anderen schien es besser die erste Silbe wie lang zu behandeln gotinne —(u)—u. 2,13,5 meistar ther zi thir sös'iz zam 3,2,2 ward thö thaz märi sös'iz zam am Rande nachgetragen. 20 Am Rande nachgetragen: Adde fol. 13 recto pp "y i < > am Rande nachgetragen. 22 < > 4 nachträglich durchgestrichen. 19
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6.) Geht aber eine kurze Silbe vorher, so wird auch, wie nach den Längen, meist der ausl. Vocal ausgeworfen, in bestimmten Wörtern, die das Wegwerfen erlauben. l ,10,23 5,14,4 5,20,84 2,19,45
5,12,59
gihugit thaz er her'iz liaz sös er ju deta for'in er gisceidit sih fon'in thär25 durchgestrichen. Am Rande nachgetragen: Ohne Zweifel ist 2,4,66 zu lesen ther hungar duit imp's not. Daneben, später eingetragen: Nein, im'es niht imo es, und 2,14,117 quedet ir ouh jüdön nu nicht judeon.
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här nihein hüg Ouh thes joh quäm zemo grabe ouh er wio diuri forasägo'z was hug ouh, nämlich hugi ouh, welches der Sinn zuläßt. So hug es, 4,13,25. giwahin es, 3,13,25. gizel uns 3,22,27. Hingegen hug ouh = hugu weiß ich nicht zu verteidigen; eben so wenig grab' ouh: denn in zi lib'er 3,24,43.59, zi död' imo Vind. 3,23,38 ist der Vocal \dng.forasago'z bleibt immer gewagt , obgleich ziti'z wärm 3,15,66. liuti'z sähun Vat. 2,24,40 oi oo sehr ähnlich sind, (nur leider mit /.) über der Zeile nachgetragen.
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si'z hiar, so sö'z was, oba thu'z bist, noh tho'z was: dergl. nichts oben n. 4. Von ändern Zus.ziehungen habe ich in der 4ten Senkung nur Eine bemerkt, theist für thaz ist. 2,8,110
(13r)
joh sma güal/lichY/theist war.
Anm. Eine Stelle, mit der ich nichts anzufangen weiß, und die doch hieher gehören könnte, habe ich übergangen. 5,4,59 gisiunesära 1 1 1 1 l er gab oder gisiunesär 1 1 l l l l er gab Wenn in keiner Hds. ein Fehler ist, so müßte wohl gemeint sein gisiunes äramu und ärimu, aber das verstehe ich nicht. |
Exkurs. Was O.s Accente sollen? Nicht den Versbau bezeichnen, wozu wären sie auch in Prosa? Ich denke, sie waren bei der alth. Schrift, die noch fast ganz scriptura continua ist, beinah nothwendig. Aber vollständig brauchten sie im Deutschen so wenig gesetzt zu werden als dies Griech. Schreiber vor dem 13ten Jahrh. nöthig fanden. Mehr als die Hauptsilbe des Wortes zu bezeichnen war aber unnütz, daher ist auch selten mehr geschehen, und ist, soviel ich weiß, eine Eigenheit Otfrieds, die eben keinen Grund zu haben braucht. Bei war es wohl gut 2 Accente zu setzen, damit man nicht an in oder ju dachte: aber warum versteh ich nicht. am Rande nachgetragen. e durchgestrichen. n durchgestrichen. { > am Rande nachgetragen.
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durchgestrichen.
130
weg, ohne was dabei zu denken. Er macht einen ordentlich irre, und ich kann darum wohl etwas übersehen haben.] und ertobt 9546 b) Vor Pronom. von Ungewisser Betonung, wisllch er pflac 4822. hetes wän 5209. erzeigt er daz 6642. vorht er daz 8727. ruft er an 8969: aber EM rief. wold ers hän 8074 blict in (blicten) an 8666 c) Vor betonten Vokalen a. sie gedäht an daz 5497. SG ane daz. | smer jär ein kint 7213 [Imt ein not 7659 EL] ß. selb alsam 5079, war anstößig, EL änderte. geloub ich daz 5486 n.b. ungenäd ich hän 8509 mag unt man 7457, lies mage unde man küneginn ir zorn 8548. aber EM kuneginne ire zorn. held in not 8614. oder en not? . sold ir hant 5098. aber EM solde teiln ir hant. wold ich hän 6714 und ir man 5735.6093.6971.7465.8539.8603.8609. undirgolt5981 II. Nach kurzer Silbe 1) Regelmäßig etwa: vor ir. . .4922.5579. (EL 7706). vor in stän, dan 8427.9203. vor iu stän 4931. von ir lant 7495. von iu hän 8730. an ein gras 6507 (EL an ir tot 5172 g), her enböt 5946.6592. her ist komen 6775. her in gän 8393. vfl enböt, erslüc, erwant 6003.7939.9563. wol ir müt 6099.8635 (aber 6099 EM der f. ir). wol ersehen 8601. smen sun ersach 7725. 2) Freieres beinah gar nicht. vrid enböt 9064 dem tieveT enträn 8084, auch EM. 9360 III. Ausl. Diphthong vor Vocalanl. wie er stät 8655. wie ir tut 8653 nie erbot 8834 hie erslagen 9144 gie in not 8967 : aber EM. was im. die ich hän 5689. die ie gwan 5885
131
(15r)
si ea earn :
si ir müt 4891 (EM. anders). 5307 si ir holt. si in an 6675. si ez true 9595 si ii: si im zu 7857. liezen si in gän 8239: EM. liezens in si eae : beschieden si im daz 6160. iu enböt 7258. iu erslagen 9443 (zufällig nur vor tonlosem e?>60 diu ist tot, gut 4790.7382. zu ir gie 4919; EM. anders, zu in dar 8449.
(15v)
Eigentliche Regeln der Apokope vor Vocalanl. suche ich nicht: jedem Dichter war sie gewiß in ändern Fällen geläufig als dem ändern. Die Verzeichnisse dürfen sich daher nie über mehr als Einen Dichter erstrecken. Ist das Glück gut, so hat er soviel Apokopen in diesen Versstellen, daß man nach Analogie alles an ändern Versstellen beurtheilen kann. Wo dies nicht geht, ist sicherer nicht zu apokopieren. | Iwein. Ein solches Verzeichnis wird hier Benecken leichter werden, da er sicherere Texte vor sich hat. Ich gebe nichts vollständiges. Es ist schon allein quälig und störend, aus der dummen Orthographie bei Michaeler die Fälle, die nur angehen, herauszusuchen und dann wieder in den Müller zu kucken. - Was man irgend anders scandieren kann, führe ich gewöhnlich nicht mit auf. I. Nach langen Silben. - Ich will doch das Regelrechte lieber nicht vom ändern trennen, es könnte Irrthümer geben, a) Vor unbetonten Partikeln, a. mit mittelh. Auslaut verrest erkös 6 a, fehlt Mich, daz wagest ersehen 36 b. älleroftest ergie 48 c. hast erslagen 9 a. 16 a [in dies. Verse der für daz er. Wieder Mich. VI, 302 daz er = Müll. 3993 der, wo aber auch der angeht]. hät'erslagen 10 b.56 c. reht ersach 10 c, Müller vrouwe ersäch. reht ersehen 20 b. reht ervant 36 a. < > durchgestrichen.
132
ß.
.
b) a.
ß.
.
1
oft engalt 28 b. schier ernten 44 a, Müller schiere ernten, unt haten in schier erslägn 50 a, Müll, anders, küm erbiten 54 c. helf entweich 50 a, nach Mich. Lesart vielmehr helfe entweich, er erbot 56 a, Müll, ere bot, bloez ersach oder da~er eine blceze ersach über d. Zeile nachgetragen; auf der Zeile ir durchgestrichen. < > am Rande nachgetragen.
135
. ob ir welt 19 b. ob ich mac 36 c. sag iu wie 23 a versih ich mich 26 c, Müll, waene ich. lig ich tot 31 c, Müll, ohne ich. lob ich got. 58 b. III. Diphthongischer Auslaut vor Vocal: diu e schein 5 c., Müll, diu da. diu ist gut 14 b. [46 a er sprach ich säg iu ein bast? die er truoc 37 b. Fragt sich, ob diust gut und dier true.
(17r) Meine Verzeichnisse über den halben Walther und den ganzen Wolfram mag ich nicht abschreiben. Zu lernen ist erst daraus, wenn man zur Anwendg. auf and. Versstellen kommt und nun sieht was an uns. Stellen nicht vorkommt. Bei Wolfr. ist nach langem Vocal, so viel ich bis jetzt weiß, alles Auswerfen des Endvocals vor Vocal erlaubt, außer 1) nie das e der schwachen Adjectivdeklination. Auch in ändern Versstellen der stolze anfortas und viel dergl., wo die Verkürzung, die schon nach der Lehre von d. 4ten Senkung (s. den ersten Aufs.) erfordert würde, nicht eintritt. Ein einzigmahl P. 763 (181 c) hat nur SG diu reht' unzuht, die übrigen daerzeigt diu rehte unzuht. Nicht hieher gehört W. 20 b arabele diu verflüht ist komn: denn diu verfluchet sagt er wie den liehtgemäl, ohne nachfolgendes Substantiv. 2) s für sie ist niemahls recht sicher. P. 176 (42 c) von demes enpfienc, kann sein deme sienpfienc. 368 (89 a) do ers enpfienc oder er sienpfienc [Doch ist dies sienpfienc unwahrsch., weil 811 (192 c) doch wohl eher zu lesen ist den noch nie man durch si erleit, als durch sierleit, und W. 146 b. nothwendig dem wederez mohte si ernern (eos, in den vor. Beisp. ea und earn) und eben so P. 113 (27 b) an ir brüste si in zöch, aber nirgend Beisp. wie brüst sie' n zöch}. Ferner P. 401 (97 a) die rede lät sin und hoerts ouch hie: andre hcertz: welches ist richtig? P 606 (146 a) mit flehen het ichs einjär (earn): fragt sich ob si einjär nicht eben so richtig ist als hi(e) ein ort W. 187 b und des si epflac P. 553 (134 b, 38 sie leg.); für hi(e) aht tage 759 (181 a) haben HD hie vier tage. Endlich P 779 (190 a) si was mir liep, als ists ouch noch haben andre ist sie noch. Bei kurzsilbigen erlaubt sich Wolfr. kaum so viel als die übrigen, zumahl bei mediis. Ich bemerke 136
1) niemahls Kürzung nach v, z. B. nicht mm nev enpfienc, zum Beweis, daß er nicht neve'npfienc meint, welches unanstößig wäre. Dagegen streitet nicht von hove enböt P. 653,1. von hof. 2) öd entran, öd in furch, öd in tal, öd er strite beweisen, daß W. nicht allein oder sagt (dies lehrte die 4te Senkung), sondern auch öde. Nächstens wird neben aber auch abe bewiesen werden, dies aber kommt nicht abgekürzt vor , also sagte er ave, aver. 3) Keine Abkürzungen nach Kürzen vor ez in (eum) den (z n), nicht obe z dar, rede n schalt, sihe n helt. Also in diesen Fällen gehn entw. 2 Vocale verloren, imz sagz wird sich häufig zeigen, oder es bleiben zwei, rede in schalt, sihe den helt, (an daz lant} diese untaugl. für diese Versstelle, aber tauglich an daz lant, für daz lamp, nicht zu schreiben ana'z lant, füre'z lamp. Also Regel: nach schwebsilbigen mit Vocalausl. nicht z (ez), sondern auch der Vocal fällt weg, obz, und nicht n z (in den daz) sondern die vollen Formen: anders aber (wie sich künftig zeigen wird) bei Cons.ausl. übern, überz, durchz, durchn. Ausnahme: die auch auf 4ter Hebung gekürzten werden vor in (eum) überall gekürzt, für in true, an in warp. (17 v)
7
Am Rande zugefügt: auf 3ter Hebung. < > durchgestrichen.
137
D1 Fortsetzung der Bemerkungen über althochdeutsche Verskunst. 2
Von der vorletzten Silbe in Versen die mit einsilbigem Worte schließen - zunächst der Fall, wo das letzte Wort Vocalanlaut hat. 1. Das vorherg. Wort hat Vocalauslaut. Schon die alth. Dichter vermeiden Unreinheit der letzten Silbe: sie enthält niemahls zwei Vocale von denen etwa der erste zu elidieren wäre. Eben so wenig leidet die 4te Senkung zwei Vocale. Auch darf die 4te Senkung nicht höher sein als die 4te Hebung. Alles wie im Mittelhochdeutschen. Wohl aber erlauben sich diese Dichter die 3te Hebung bedeutend über die 4te Hebung zu erhöhen, eben weil sie nicht stumpfe von klingenden Reimen zu unterscheiden haben. 1. Kurzer Vocalauslaut vor Vocalanlaut. Die vorkommenden Fälle sind folgende, alle anderen wahrscheinlich unerlaubt. Das Versende von der 3ten Hebung an ist a.
Schwebsilbe (der Kürze wegen sei der Ausdruck erlaubt) mit nachfolgendem Vocalauslaut, dann mit Vocalanlaut die betonte Schlußsilbe. Zur dritten Hebung gehören beide Theile der Schwebsilbe, die 4te Senkung macht der nachfolgende Vocalauslaut. Mittelhochdeutsch wäre derselbe Fall säge/te/iu. Man dürfte nicht über der Zeile nachgetragen. < > über der Zeile nachgetragen.
139
Schwebsilbe für 3te Hebung nehmen, sag: sonst kämen in die 4te Senkung" oder Hebung" 2 Vocale, ete/iu oder e/te iu, welches nur anginge Ou — u u — o o wenn der Auslaut weggeworfen und nicht elidiert würde, et'/iu. Diesen Fall hat (wie die meisten) unter den alth. Dichtern nur Otfried, und gewöhnlich in Wörtern deren ausl. Vokal nicht wegfallen kann. thaz wäs/däv'id/thero gomo/no ein 1,3,33 stuant jo/änn/es (thero)6 gomo/no ein 2,7,9 thaz mich/il ün/redi/na ist 3,16,111 quam men/igi/thero judo/ono er 3,24,5 am Rande eingetragen. < > am Rande eingetragen. ( > am Rande nachgetragen. < ) am Rande eingetragen.
140
5,14,48 4,9,17 4,36,15 4,14,29 4,16,93 l ,27,37 3,16,131 3,23,55 4,7,87 5,4,122 5,12,27 5,20,133 4,20,17 4,20,61 4,23,37 4,24,68 5,4,73 5,11,10 5,18,10 ( 2,7,31 1,17,86 5,20,156 5,25,172
mit knehton sibinin int/i äz. Viell. besser sibinin int'äz. Oder sibin/in int/(i) äz/? Gewiß. thes ni bristit quäd/er/zi in. ih irstantu quäd/er/zi in. ginuag ist thär quäd er/zi in Vind. quad/er z'in ja saget ih iu quad er/zi in ni bin ih krist quäd er/zi in joh er mih santa her/a z' iu farames avur thära/zi in thaz sie quemen thära/zi in ni er sih fuage thär/a z'in. Vind. thära/zi in. bisparten duron thära/zi in quemet quit er thara/zi in sprah ther herizohp/zi in nemet inan quäd er/zi iu Vat. quäd/er ziu nemet inan quäd er/zi iu joh nämun grözan scaVdon z'in wlb ih sprichu thära/zi iu quam er avur säma/zi in er quimit avur säma/zi iu er kerta sih sär wid/ar z'in. so ther sterro giwon was quem/an z'in) 11 ni briast (1. brast) mir wihtes noh/io z'iu. Hier wäre zi iu falsch. theiz/bithek/kit/az n'ist
In diesem letzten Beisp. zu bedenken ob auch bitheckitaz ni ist richtig wäre: 1., ob in itaz das a stumm werden kann? 2., amVersende ist immer nist geschrieben, nicht ni ist. Ob Otfr. dies in ändern Versstellen hat weiß ich nicht. nachgetragen. < > Lachmann: Senkung
141
2, 1 1 ,4 1 werfet quad er thf z/hin 'üz 5,7,24 luaget(a) avur tho/thar'fn 5,5,13 ni giang er thiü halt thoh/thar'fn nicht thär in; thär müßte in der Hebung stehen, s. nachh. 2,14,54 fazzes wiht zithiüVher'in Schrieb O. auch etwa, wie die Hdss., hera in, er sprach her' in. < 5,6,19 thes thie liuti was filu öd)14
c. —
Die 3te Hebung um eine Silbe zurückversetzt, dann Länge, dann Schwebsilbe mit Vocalauslaut. Dieser Fall ist vom vorherg. nicht verschieden. Nur ein Beisp. 4,12,37 thö spra/chun sie/alle f/on'in Oder ist in alle fön' das e vielmehr kurz: älle/von'in/?
d. ou& Dritte Hebung und folg. Senkung ist Schwebsilbe mit Vocalauslaut vor Vocalanlaut. Unerlaubt, weil dieses c/u— mit elidiertem oder gar weggeworfenem Vocal nichts oder wenig mehr ist als Oü womit O. die Verse nicht zu schließen liebt (nicht wesän). Ein Beispiel im Ludwigsl. 20 ih/gilö/nön im/o es oder im/ 's < O. 4,16,19 thäz/er of/to thär/a in muß heißen thär in)16 e. — uü
Länge in der 3ten Hebung, Kürze mit Vocalauslaut in der Senkung. Hier braucht der ausl. Vocal nicht wegzufallen, er kanns aber. l ,2,103 3,14,19 5,8,59 5,23,453 2,4,2 4,7,74 5,14,48
14 15 16
ni si druhtin thaz thin wfll/o ist thoh ni was giwiss/o er gisuäso joh thin künd/o ist wiollh thär in lant/e ist thär ein einot/i ist äl thaz hiar in erd/u ist mit knehton sibinin fnt/i äz
< > am Rande nachgetragen. fön korrigiert in: von. (> nachgetragen.
142
2,11,7
so fuar er /siu fuaron (1,14,37) fön theru bürg'/üz oder ist hier keine Verkürzung?17 l , 1 1 ,5 1 zi theru steti füart'/er 3,14,11 irquict er ouh so moht'/er < 2,5,2 7 jenan so bifältVer 3,22,94 spräh thaz rehta thär/ ' Vat. thär/zi in Vind. 2,4,94 in bro/te ginüag/n'ist ? 2, 1 3 ,45 mm/bredi/ga thiu/n'ist 2,14,107 want er giwisso thln/n'ist 3,20,274 thes wiht uns sär io künd/n'ist 5, 1 5,36 mir ander fora thir/n'ist
Versetzte Hebung: sonst der Fall e. 3,24,25
druhtm/quad si/quärmst/thu er)
g. —
Nach der dritten Hebung lange Silbe, darauf kurze mit Vocalauslaut. Dieser Vocal muß wegfallen, sonst hat die letzte Hebung 2 Vocale. Nur Beisp.19 | mit ni und zi. (19.20 r) 3,6,103 3,8,93 4,16,87 3,16,101 4,10,25 4,15,101
mit ia/wihtiTäl/les wio/iz n'ist. in thaz seif er giang/thö z'in er eischöta avur sar/thö/z'in. Codd. zi in, falsch. er sprichit offono hiar/nu/ ' . Codd. zi in nemet then k^lih ouh/nu ziu Codd. zi theist/gibot/mi/naz20 z'iu.
Das minas zi iu des Wien Cod. in der letzten Stelle bringt sie unter f: thgist/gibot/minas/zi iu.
h.
—
Derselbe Fall, nur mit versetzter Hebung: 3,10,45
ih/ni bin/quad er/thö z'in
Am Rande (von E. G. Graff) eingetragen: bürg und "o bürg' < > am Rande nachgetragen. Am unteren Blattrand eingetragen: Nicht waltanti ist. thin willo ist. mmaz in: mmas geändert.
143
Sehr unrichtig hat Vind. zi in, und es ist nun wohl klar, daß wenn auch in dem Fall a die Hdss. selten kürzen, daraus über O.s eigene Aussprache wenig folgt. 2. Langer Vocalauslaut vor Vocalanlaut. Der Vocalausl. steht allemahl auf der 4ten Senkung. Wäre er auf der 3ten Hebung (sä/gen iu/ein), so entstünde, weil die Elision nicht ein Kunststück ist, sondern nothwendig wo Vocale zus. treffen, ein Versausgang wie wesän: wenig mehr als i'ein, . Hier finden sich folg. Fälle: a. uü— — d.
—
1,27, 55 ni bin ih ther ih sägen/iu ein 3,16,16 wanta er/ni ler/neta/sio er 3,20,177 wir wizun sägen wir iu ein Psalm 6 wie/mi/chi/liu ist 4,15,25 thaz thär/mm g?/ginwor/tT ist (2,14,225 gimuatfagöta er/thö in)21 3,17,75 thcr/werfe/zelluh/iu ein
79.20 v) Der Fall d. ist wegen der Länge hier unanstößig. |
21
< > am Rande nachgetragen.
144
E Von zweisilbiger dritter Hebung bei O. Übergangen wird der Fall wo die Zweisilbigkeit entsteht durch Elision von der vorherg. Silbe auf die dritte Hebung unz ih thir zeigo avur thär zi gotes thionost/e äna wane giwisso wän'ih nu thes mit imo woraht' er iz thär über der Zeile nachgetragen. < > durchgestrichen. < ) am Rande nachgetragen. ( > am Rande nachgetragen. Ebenfalls die durchgestrichenen Verse: 4,35,11 bat man gabi fmo then man. 3,24,201 quok ward sär fano thaz muat. Hinzugefügt: s. fol. 44r
146
ben, so oft es einsilbig sein soll: billig sollte mans also unter den Kürzungen, die der Vers fordert, nicht mit erwähnen): 2,8,36
theih ouge weih fön thir nam
Doch kann man auch lesen weüi fön thir näm.
b. ein zweisilbiges mit Consonantenauslaut. Häufig sagen 1,3,17 1,15,79 1,18,111 l, 19,49 l ,20,43 1,27,55 2,2,21 2,16,5 2,18,47 2,20,13 2,22,55 3,4,33 3,8,63 3,12,59 4,4,13 4,31,1 5,2,13 5,19,123 5,20,31 h. 259 h. 265
ni was nöe ih sagen thir ein er habet thär ih sägen thir thaz gang thesan weg ih sagen thir ein thia gilouba ih sägen thir war ni sah man ih sägen thir thaz ni bin ih ther ih sägen iu ein m was 6r thaz lioht ih sägen thir ein wanta iuer ist ih sägen iu thaz iz ist er ih sägen thir thaz ni duas thu so ih sagen thir ein iu biquimit ih sägen iu thaz wangta zuein ih sägen thir thaz gruazta bäldo ih sägen thir thaz thaz thu in giloubu ih sägen thir ein giböt er thaz ih sägen thir ein thero scächoro ih sägen thir ein 7 wir duemes thaz ih sägen thir ein er duat iz selbo ih sägen thir ein ni wirdit thing ih sägen thir thaz bruaderscäf ih sägen thir ein ni duen wir so ih sägen thir ein |
(21 v)
Selten anderes l, 12,25 2,14,173 4,7,73
niuwiboran häbft thiz lant8 quemet quad si sehet then man sin weinöt thänne thuruh thia quist9
c. ein zweisilbiges mit Consonantenauslaut, hinter dem ein Vokal verlorengegangen ist. Der Fall fol. 12 r. n°. 5 wir wizun wola wanan'er ist
8
9
< > am Rande eingetragen. Am Rande eingetragen: Lied auf Petrus (aus Os. carmin. diversi generis?) Unsar trohtln hat farsalt. Am Rande eingetragen: Nicht beton inän, sondern 1,17,97 ih willu färan b£tön nan. 147
d. Die zwei ersten eines dreisilbigen Wortes. hartm. 287
fön theru minnu mänagaz er10
thänana steht einmahl geschrieben 2,19,51 ziü seal iu Ion sin thänana guat
sonst verkürzt 2,4,197 < l ,8,12 2,11,106 3,4,64 3,20,54 3.20.97 3,20,120 4,18,42 4,35,35 5.25.98 1,23,9
fuar ther diufal thäna sär nam thes huares thäna wan) l ' thes thritten däges thänan quam mit themo bitte thäna giang joh i thaz horo thäna th(w)uag söih ' so sliumo s am Rande nachgetragen. Darüber, alle drei unter a. genannten Verse betreffend: Vielmehr imo iru. s. fol. 44r. ( > nachträglich über der Zeile eingetragen. < > nachträglich über der Zeile eingetragen. Am Rande nachgetragen: Petr. L. sancte potruse giwalt (So zu sehr., wenn das Lied von O. ist; es steht da petre). Darüber: oder potrö. petrum O. 4,13,22. Letzte Eintragung: Auch petre ist Otfriedisch, harten. 313 < > am Rande mit Verweiszeichen: ?
150
4,2,26 4,6,82 4,33,72 5,7,32 5,10,34 h. 11 Psalm 18 24
e. Schlußsilbe eines 4silb. Wortes. 2,8,87 [3,17,86 4,29,82 3,22,6 5.23.65 am Rande eingetragen. Über dem u der letzten Silbe: o eingetragen. < > am Rande nachgetragen. am Rande nachgetragen. )ar
168
4. Fünfsilbiges Wort viersilbig 3,24,56 5,14,36
zi ewigeneru fnsti am Rande eingetragen. Danach durchgestrichen: Daher auch folgendes Beispiel nur Ausnahme ist, wo mo enklitisch steht, 2,24,15 folg/etemo / githiut/o wie f. 28 r. unreini thera. Das e aber ist auffallend, und viell. folget imo zu lesen. ' < > am Rande eingetragen. 177
l, 15,26 3,10,16
job huab inan in sinan arm zaltfTfmo thaz ira ser
oder, wenn kurze Silbe vorausgeht, schwanken, ob der ausl. Consonant für doppelt gelte oder Verknüpfung zweier Wörter stattfinde, nimm inan oder nim inan, wofür noch die Regeln fehlen l ,9,30 3,2,12 3,4,39 3,10,92 4,4,72 4,8,15 Ludw. (2,5,12
was iru ther sun drüt then sun imo giheilti ob inan giwurti thes bat iru thiu muater then w6g imo gistrewitin joh inan irsluagi thaz was imo gikunni oder thaz was imo gir?h inan gimuato (Das e ist Otfriedischer Umlaut, wie meg werd>
Bei einsilbigen Wörtern ist an keine Versetzung zu denken: 1,9,36
sus seal
ther nämo sin:
seal io erforderte nachfolgendes betontes ther. Aber man kann zweifeln, ob 3,12,9
wiht quad er ni helet mih
zu lesen ist, oder wiht quäder. Hier kann noch nicht entschieden werden. 4.) Für das gewöhnlichere nihein kommt auch nihein vor (dekein auch Mhochd.) 4,9,41 2,2,57
ni ward io nihein ezzan nist iuer nihein thaz ist war
Erste Hebung versetzt sollte eigentlich gar nicht vorkommen, und ist seltene Freiheit ohne bestimmte Regeln. O. hat folgendes: Mit zweifach betontem Worte fängt der Vers an. Nur die eine Betonung darf für den Vers gelten: läßt man die natürlich stärkere vortönen, so wird die Hebung versetzt. In diesem Fall mehr Silben als (zwei für den ersten Fuß) (Mittelh. Beispiel: brüoderliche triuwe meren). l, 15,41
62 63
64
wüntoröt/a sih thö härto (nicht wuntorötä) (C ist hier nicht Zeichen des Auftacts, sondern einer schwächeren Hebung.))
auf dem Rande nachgetragen. aus: als eine für die erste Senkung verbessert. < > am Rande eingetragen.
178
l, 18,89 3,22,91 4,12,64 4,35,69 h. 236
farames/so thie ginozä ebonot/thm unfruati häbetün/sie mihila herä (era?) d. h. Ehrfurcht. legitä/nan tho ther eino unserer/o zuhto däti.
Welchen von beiden Accenten man den Vorzug gab kann ich nicht entscheiden. Wie im ersten und letzten dieser Verse die 3 Silben 2silbig zu lesen waren, so kommen auch einmahl die 2 Hebungen ohne Schwebsilbe vor 4,29,42 2,24,15
ünwird/ig filu härto folget/e mo githiuto
Und so kann man auch nehmen (s. pag. proc.) 3,17,132 am Rande eingetragen. < > sämtlich am Rande nachträglich - anscheinend einzeln - eingetragen.
179
(31 v)
Diese Weise mit Auftact gibt den amphibrachischen Umfang. Anmerk. 1.) Nicht versetzte Hebung in dreisilbigen die nur Einen Hochton haben. 1,17,37
säget/un thaz sie gähun.
Denn wäre saget zweisilbig erster Fuß mit versetzter Hebung, so müßte un wieder gehoben sein, sägetun, sägetün. 2.) Nicht versetzte Hebung in zweisilbigen, deren erste kurz ist 1.112 s. 84 1,12,36 1,15,96 2,12,25
thira/Dävides slähtu thuruh/thiö smö guatl Mruh/thaz solzäni thuruh67 mih/fla sme"rzä nüas/thaz 6r firnämi
3.) Schwerlich vers. Hebung nach 2silb. Wort mit Länge vorn, wenn eine nothwendig tieftonige Silbe folgt: 1,1,60 ana theheinige äkust 1,5,60. 4,37,92. ana theheinig onti (nie geschrieben thih.) (Doch 4,37,92>68 2,16,69 thanne se zellent thuruh mih
4.) Schwerlich doppelte Hebung in dreisilb. Wörtern, die daktylisch sind. 2.15,18 3,15,85 4,6,35 5,3,4 5.15.19
siech/ero manno monigi änd/ere thäz in zaltun sln/emo lieben manne mm/era sela kllbe füat/iri suTYo zi wäru
5.) Wo man anders erklären kann, muß man nicht vers. Heb. annehmen. 2,12,41 3,3,28 (3,25,46 (3,12,3 4,7,11 (32r) 67 fi8
69 70
hint/ar quäm er thö härto nicht hintar quam er. äncLtereriTärmuati unsZereriTällo zäla)69 nicht änderer/o arm., sondern lieber elidiert. fräg/eta sie mit minnon Mg/etun sie nan suntär weil man doch einmahl 5,17,3 mit einer unregelmäß. Art von Schwebsilbe lesen muß thö fräg/etun nän gimeino (vgl. fol. 8 v)>70 |
sie < > am Rande nachgetragen. < > am Rande nachgetragen. < > mit Verweiszeichen für den ganzen Absatz: falsch s. fol. 40 r. am Rande eingetragen.
180
H Excurs über Latein. Wörter und Namen Ihr Accent und ihre Quantität int uns so oft, daß sie besonders abgehandelt sein wollen. Viel aber ergiebt sich nicht aus althochd. Quellen. 1.) An accentuierten finde ich nur folgende. Bei N. de musica: an dero lirün. an dero organun (lies organün) Bei T. nach der S Gall. hds. 5,4 ther uuas sem. 17,1 andreases inti petruses. 21,2 nah salim. 55,1 in canän galile?. 57,4 ionases. 65,2 corozaui. In den ungedruckten Capittehi nichts. In den wenigen accentuierten Stellen Os. folgendes: s. 2 s. 4 1,1,226 l, 15,24 2,5,9 3,14,188 4,22,32 4,33,18 < 5,12^7 5,23,122 5,23,546 5,25,28 5,25,138 hartm. 4 h. 92 h. 111 h. 149 h. 161 h. 165 h. 174 h. 185 h. 258 h. 270 h. 272 h. 279 h. 281
salomones guafi kostinzero sedales evangaliono deil symeon ther guato ädaman then alton zuä dünichun in suahtln man barabbän in liazi fön sextu unz in nona thaz er in natüru thie mirtyra man heizit)1 Iflia inti rosa thes käritas mih bäti hjeronimus ther märo thero quit ther evangolio nu niuzit paradises wio bi guat githic äbraham ther märo er ouh Jacobe ni sueih thaz josepe ouh giburita joh moyses irlosta in davfdes däti theist käritas in wära then cain io habeta thia miltT thia davfd dniag thia moyses unsih lent evangelion in war2 |
(32v)
< > am Rande eingetragen. 2
Danach durchgestrichen: 2.) Über folgende belehrt, freilich sehr unvollkommen, ihre Stellung ans Versende: 1,1,92 in frenkisgon thie r^gula. 1,1,83 zit joh thiu regula. l ,3,61 ih meinu scä mänün. l ,7,50 selbün sancta mariün. l ,5,17 giang er in thia paiinza
181
2.) Was der Versbau in Verbindung mit obigen Accenten lehrt. a.) Von einsilbigen ist nicht viel zu sagen. Theils ist die Quantität nicht zweifelhaft, wie in Christ, theils läßt sich darüber, wie über die Endungen aus alth. Versen nichts bestimmen, sem bei T. kann auch sem bedeuten. [Rudolf reimt Pharaönem: Nerönem, aber diadem: Jerusalem: bethleem, endlich Salem: Sem: Sichern, diese vermutlich auch mit e, weil doch wohl salem wie Jerusalem lauten muß.] O. 1,1,171 thoh medi iz sm joh persi, Singular ohne Zweifel med und pers, jenes aber wohl mit e. b.) Zweisilbige. ot. Mit Consonant zwischen beiden Silben haben sie die erste betont und lang. Ob lang durch den Vocal, wo sie schon durch Position lang ist (petrus oder petrus) kann ich nicht sagen. Die Betonung der ersten Silbe, zuweilen auch die Länge, beweisen folgende Stellen; ich bezeichne soviel als daraus zu erkennen ist. am Rande nachgetragen.
182
2,6,105 3,21,23 1,5,41 l, 11,50 1,19,1 l ,21,5 1,22,21 h. 165 1,16,1 am Rande eingetragen. ( > am Rande eingetragen. ( > am Rande eingetragen.
186
3,16,50 3,16,69 3,17,29 3,20,266 3,20,270 (5,8,71 5,9, 98 5,10,21 h. 174 h. 272 3,25,12 3,26,52 3,26,106 4,17,62 4,20,3
moyses er ni deta thaz giböt moyses fr ni mldet selbo moyses er quit moyseses lera thaz got zi moys£se sprah moyseng in wäre fön moysese ouh redinön 7I fön moysese selben moysenis N. 76,20) joh moyses irlosta thia moyses unsih lent in käiphäses fffthof thaz caiphas wolta leren so caiphäs uns zalta käiphäses suehur wan ther biscof käiphäs was thär
dd. Zwischen antepenult, und penult, mehrere Consonanten. Der Accent ist dennoch auf der ersten und dritten Silbe.
< > am Rande eingetragen. ( > mit Verweiszeichen am Rande eingetragen. < > am Rande eingetragen.
187
ee. Wenn in demselben Fall zwischen penult, und ult. kein Consonant ist, so fragt sich, ob wieder der Hochton auf ultimam falle. Zwei Beispiele, eins dawider, das andere | für durchgestrichenes: zweifelhaft. Danach durchgestrichen: scorpion oder scorpion? und im latein. Nominat. scorpio oder scorpio? Danach durchgestrichen: 3,14,127 lis thir mätheuses < ) am Rande eingetragen. 188
1,3,96 1,25,3 1,27,2 2,3,66 2,13,77 3,12,23 4,9,6 5,13,45 1,8,1 4 1,19,9 3,15,23 3,3,43 am Rande eingetragen. Danach durchgestrichen: [1,4,80 helias was ouh habend ( l ,27,45 oba thu hellas avur bist < > am Rande eingetragen. < > über dem vorhergehenden Wort.
)
189
(35v)
aa. paenultima kurz und von ultima durch Cons, getrennt. Der Hauptaccent in antepaen., deren Vocal, wenn er einfach ist, f r kurz gilt 5,25,138 4,4,2
hjeronimus ther m ro (Ιερώνυμος) zi hjer salem sinnan f r durchgestrichenes: dd. < > durchgestrichen. < ) f r durchgestrichenes: ee.
190
. Die erste Silbe des Wortes kurz. Hier wird das Wort behandelt wie am Schluß vermehrt (im Fall a, wie dreisilbiges mit einem Vorsatz). Also, wenn wir die letzte Silbe abrechnen, und die vorletzte ultima nennen. aa.) paenultima kurz. Hauptaccent auf der ersten Silbe, zweiter auf der vorletzten. s. 37 2,6,76 4,4,103 4,31,52 5,23,199 h. 92
paradises fest! fön themo paradise joh selben paradises in thaz scöna päradlsi fön paradises henti nu niuzit paradises
bb.) in selben Fall hiatus zwischen paenult. und ultima. Die Accente bleiben; welcher Hauptaccent sei weiß ich nicht. Ludw. 24 Petr.
kyrie'le'ison ( kyrie eleison krisle eleison
)
Aber kurzes i wird zu j, die Wörter 3silbig = c. ß. aa. 2,14,9 Samar. 2
fuar er thuruh simarjäm ( eigentlich) quäm föne sämarjo
cc.) im gleichen Fall hiatus zwischen antepaen. und paenult. ist denkbar, ich weiß aber kein Beisp. dd.) paenultima lang. Ganz wie wenn sie kurz ist. Aber wo der Hauptaccent? 1,1,176
sin ÜÜexänderes slahtu
ee.) dabei hiatus zwischen ultima und der angehängten Silbe: Mag etwa den Hauptaccent vorstellen, vielleicht gälllea. 2,7,78 3,2,1 3,6,12 3,7,25 3,15,5
in gälllea sinnan thö krist in gälllea quam | joh gälllea iz nennent gälflea thaz ih quad in gälllea er woneta am Rande eingetragen.
191
(36v)
e.) fünfsilbige. Hier scheint es, sind immer die zwei ersten Silben abzurechnen; die übrigen drei nach den Regeln der dreisilbigen, enthalten den Hauptaccent. 2,14,118 3,4,4 Samar. 17 2,20,4 2,20,18 1,1,182 1,1,226 1,3,94 2,3,53 2,9,142 2,14,17 3,14,7 3,20,286 5,8,44 h. 4 h. 281
thaz sl zi hjerö-sOlimu in hjerosolimöno lant thia bita in hjerosolimä ele-m6syna giduan Schilter eelem. thir wirkes elemosyna thaz fön mäcedonju oder thäz fön mäcldonju (wie augüstmus oder mchödemus) evangeljöno deil (evangeljo wie älexänder oder augusGnus) so in evangeljon iz ist ther evangeljo ouh giwuag in smen evangeljon ther evangeljo thär quit thie scnbent evangeljon s61b these evangeljon thes evangeTjen bigan thero quit ther evangeljo evangeljon in war
Anhang von verdeutschten Lat. Wörtern. Mehrere sind bereits vorgekommen, in denen Deutsche und Lateinische Regel nicht verschieden ist. 1.) Solche die schon im Casus rectus vom Lateinischen abweichen, bekommen strengdeutschen Accent. s. 4 1,5,17 4,20,6 l ,20,45 am Rande eingetragen. Durchgestrichen: Zweideutig 5,23,122 thie märtyra man heizit oder märtyra.
194
I. Von zusammenziehung zweier kürzen in eine silbe. Gott lob, daß ich im alten jähre doch eine lehre wenigstens auf vier fuße gebracht.habe, die am Rande eingetragen. Zu diesem Vers am Rande: 4silbiger Fuß
195
Dritte Senkung
(38r)
1. 43 so was er thero redino 1,4,7 ih bin ein thero sibino 1,6,7 joh spflöta in theru muater 1,14,37. 2,11,7 siu fuarun (so fuar er) fon theru bürg üz l,18,32 ni girinnit mih thero worto 2,7,112 ni habet in theru brusti 2,8,7 themo wirte joh theru brüti 2,9,37 sehsu sint thero fazzo ? 2,11,115 joh ällero thero worto 2,11,128 thie in wärun in theru brusti 2,11,130 ni was imo thurft thera fräga 2,14,133 thoh quimit noh thera zlti frist 2,24,16 6 (al)menigl thero liuto 3,5,12 then lidin joh thera sela 3,6,110 thero fisgo noh thero leibo 3,7,24 so spor thero fuazo 3,8,28 thaz wetar in theru ferti 3,14,22 ther hulfi iru in theru nöti 3,14,77 thö mitthont in theru fristi 3,14,99 mäht 16san in theru redinu 3,15,96 7 bl forahtün thero judöno 3,19,59 bristit uns thera däti 3,20,65 quädun sume thero knehto 3,20,211 quädun sih thera däti 3,22,1 gistuantun in theru näh! 3,22,124 giloubet thoh thera däti 3,23,54 wisomes thero judöno 3,23,113 quad thömas ein thero knehto 3,24,5 quam m6nigf thero judöno er 3,26,7 giloubemes thero dato 4,5,15 ni miduh mih thero worto 4,6,49 nihein quad thoh therp manno 4,7,17 goumet quad er thero. dato ? 4,12,106 zi furistgn thero liuto | 4,18,17 thö spräh er fora theru menigl8 4,19,28 joh räfsta nän thero worto 4,22,45 sie nämun in thera däti 4,24,26 h6riscäf thero liuto 4,24,52 n£man ir thera leidunt 4,25,24 irlösta unsih thera burdln 4,26,48 sie scrigtm fon theru bäru
Q
{ > über der Zeile nachgetragen. < > über der Zeile nachgetragen. Zu diesem Vers am Rande: 4silb.
196
5,l ,87 ? 5,7,81 5,8,49 5,12,90 5,12,187 5,17,74 5,23,287 h. 218
then ruarta mit theru llchi thaz ih thoh in thera däti gihogät er ouh thero fuazo instuantm in thera lichi wio er zälta in fon theru minnu was wuntar sie thero thingo ist mera imo in theru brusti ähta thö thero drüto
the'r für den dativ, nur nach präpositionen: nur auf der dritten Senkung, weil auf der zweiten die verschleifte schwebsilbe weniger anstößig war. l ,20,36 iz fon ther brusti 1,21,19 säman mit ther(a) muater l ,7,28 gisciad fon ther guati 1,22,22 er wäri mit ther muater < l ,9,27 thaz man in ther namitl)' ° l ,22,88 mir untar ther(u) henti l ,23,65 Mär er mit ther bredigu 2,4,91 thoh wolt er in ther färi 2,5,41 er sih ouh fon ther höhl 3,4,84 suntar fon ther menigl 3,10,82 irkänt er in ther brusti 3,11,43 ni firliaz ouh in ther(a) nöti 3,12,68 iz stentit in ther fest! 3,20,125 thänne ouh fon ther menigl 3,20,308 ther wonet in ther guati 4,7,110 ther heimi ist in ther fest! 4,8,55 was er ouh in ther färi 4,19,55 thaz sie nan in ther färu am Rande eingetragen.
217
l, 15,47 2,3,119 2,14,114 2,15,13 3,10,84 3,15,84 3,20,209 3,25,6 2 4,6,81 4,13,34 4,15,107. 19,35 4,25,27 4,34,49 h. 225 Samar. 16
thes lobötun sie (io) gihcho thär koräta sin sär harto thie botötun hiar in bergon si girötun al bl manne joh loböta sus thiö guatl lobötun nan zi guate lädötun avur thö then man thaz manöta nan thes wares manöta er ouh thö suntar thö betöta ih selbo bi thih manöta sie thes nahtes joh tholöta bfiinsih allaz thaz klägötun thö thiu selbun wlb chorötä"er ofto thräto betötun hiar in berega
l, l ,65 2,6,35 2,12,124 3,16,120 3,20,273 3,24,180 4,4,128 4,23,62
wänana sculun frankon quad thänanaln quämi wizzl ther thänana quam ouh herasun wänanä~er sclbo quämi wänana therer avur ist thänana"er herä~ln worolt quam ther thänana hera quam in lant wänana lantes thu sis
3,2,62 3,14,130 4,12,116
thö sfbunta zit thes dages was wio zehini wurtun heile ther zuelifto was gisuichan
l, l ,2 3,6,13 3,7,44 3,22,74 3,24,209 4,7,20 5,19,48 5,23,446 am Rande eingetragen. Danach durchgestrichen: 1,27,93. 1,22,28.
226
2,24,82 1,22,28 1,28,10 5,20,56 2,12,166 3,21,46 4,7,54 1,27,92
llbe in themo^äfteren gange in themoMrdeile helfa fonJherncTirdisgen herde in theriTungiloubu irhartet fön themo~alten finstarnisse fön themiTendidagen säre in thercTämbaht iz gigange
. Weit härter ist es, wenn vor der hebung ein einsilb. und ein zweisilb. wort stehen, die nicht präpos. und artikel sind: 5,23,7 2,12,168 2,10,1
er thariTouh thie sine leitta thäzjhemojst giwisso irdeilit am Rande nachgetragen.
227
b. drei silben, durch elision nach der ersten zweisilbig 5,1,56 intfin äbgrunte ouh hiar nidari 1,11,82 intfm fra barm sazta l ,4,111 int' uns ist iz in ther elti Ein 4tes beispiel 2,11,28 ist an sich nicht anstößig, intfbuh fro kouf mäzun: es fragt sich aber, ob O.s gebrauch nicht vielmehr erfordere, inti iro kouf ouh mäzun
c. Zwei silben im auftact. Obgleich der beisp. viel sind, ist O. doch hier sehr vorsichtig. a. Der auftact ist schwebsilbe, in zwei Wörtern 2,11,118 1,11,116 1,4,43 1,23,8 5,22,16 2,2,21 2,11,130 3,13,69 4,23,39 1,9,40 5,23,265
zi then östrigen gizltin kann ausgesprochen werden zen zi then ewmigen goumon zi thes ältäres zesawi thes ewarten kinde mag ih gisagen thes gisceid was er thaz Höht ih sagen thir ein was imo thurft thera fräga nl mag or thaz ist al niawiht mag ih in imo irfmdan ni was in* ther namo nämi * Was heißt das? Es steht ni. Könnte nämi sein ginämi, acceptus, gratus? nämi kommt schwerlich vor. mäht ävur thaz gimachön
ß. In einem worte: 4,31,28 übar alle these liuti am Rande mit Verweiszeichen eingetragen. < > über der Zeile eingetragen.
228
üfärhabanen, äniuerphent, äritalet (evanuerit), äruuirph, ärtheni (extende) p desgl. for: zi forlazenne, in forlaznessi, forläzenen, fürliez, förlaz, furuuerde (pereat), ni fürsuueri thih, furstantet. sogar int: intphieng, intteta (aperiebat), intlihent (fenerantur), uuara her sin huobit inthelde, intatun sih (aperti sunt): eben wie ünrehte, äntlinginti. So kann man im Hildebr.lied schwerlich anders lesen als dat man wie für nam (34). Auch wechselt O. überall mit bi thiü und bithiü, thihein und thihein', selbst mhochd. ist noch de kein. Also könnte wohl ausnahmsweise noch bigan und ziwarf gelten. . Ist bei zwei Wörtern das erste lang, so ist es doch meist von geringer kraft, eine schwache conjunction, präposit. pp das zweite artikel pp 5,20,200 3,8,24.40 4,7,182 4,5,40 1,4,36 2,3,32 1.14.1 l ,25,22 2,14,116 1,11,110 4,11,10 4.14.2 4,15,62 1,10,20 1,27,25 1,15,20 1,25,15
in thaz ewiniga wlzi in then undon filu suäro (thär thö obana) m then oliberg zg nahton thäz ther oliberg bizeinöt thäz ther ewärto bäti so ther engil in gizalta iz 1,14,9 so ther ändag sih thö ougta so wir 6igun nü gisprochan so waz ih mit werkon sitöti thö man älla worolt zälta ünz in 6nti themo libe m min ärunti iuih wanta ih mit iu bin hiar in worolti thie sint unser ähtenti sie thaz ärunti giriatun thär er 6mmizigon betöta wio meg ih biwänen thanne mih.
Nur der letzte vers ist etwas hart. Die conjunction joh \ ist in mehrs. auftact. wenig beliebt. Daher 1,27, 738 die Wiener lesart so thaz ärunti gidätun
besser als die Vaticanische joh thaz. Darum stehn auch verse die anfangen joh ther iz zi thiü bibrähta und ähnliche richtiger f. 46 v. als hier. am Rande eingetragen.
232
2,12,80 2,16,78 2,21,32 3,4,34 3,6,38 3,6,110 3,7,99 3,7,122 3,7,144 3,10,75 3,10,80 3,11,28 3,13,110 3,14,198 3,17,135 3,20,323 3,22,60 3,26,16 4,1,20 4,5,42 4,5,44 4,12,8 4,12,44 4,13,100 4,15,28 4,15,104 4,17,28 4,19,8 4,23,41 4,27,2 4,31, l 4,31,12 5,6,90 5,7,96 5,8,40 5,15,58 5,15,74 1,2,52.94 1,3,24 1,3,54 1,3,56 l ,4,118 l ,4,151 l ,4,165 1,8,32 l ,9,8
thera zuisgun giburti thero forasagöno ähtun einer 3,12,34 thero mänagfaltön worto thero järo fiarzug ni was thera weichün gilouba thero fisgo joh thero leibo thero brösmöno klein! thera kristes lera folle thera gouma ni gimerre thero brösmöno sih fullent thera selbün äleiba thera dohter biquämi thera scöm hintarquämun thero worolt liuto miata thera fronisgün lera. 3,20,322. 5,12,102 thero scönero worto thera smera gifti frumöno ther (f. thero) selbün gotes dato thero judeöno dato liuti 5,6,24 thera sinera ginäda thera smera eregrehtl thero jungoröno zäla thero slnero worto thera selbün chuanheiti thero wago ouh weset anawert thero minnöno ni wenke thero kristes fianto thero friunto was er eino | thero biscofo hertl thero wTbo klaga gouma thero scachoro ih sagen thir ein thero düfarllchün worto thera längün ungilouba thero klägöntero worto thera selbün llchi giburt thera thikün gotes fräga 5,25,154 theru mmera nidiri thero rmnero worto 1,19,22 thin. 1,4,140 sm. 1,2,16 thera/u thmera/u giscefti thera freisün ouh yrlösta thera säligün bluomün thera gotes drütthiarnün thero gotes drütbotöno thera sprächa er bilemit was thera sprächa mornenti Ihera mihilün guatl theru druhtlnes gifti
(51r)
233
1,9,60 1,10,15 1,11,44 1,13,43 1,15,8 1,17,12 1,20,28 1,22,57 1,22,76 1,22,102 1,27,8 h. 212 h. 238 h. 2 55 1. 68 1. 168
them züngün gibenti them gorogön worolti thero fordoröno fest! thero wäröno worto thero dnihtmes giheizo them säligün giburti them muater zi harme them muater was es filu not thero slnero antwurti therdri thlneru gisunti thera kreftigun lera thero druhtlnes driito selbün gotes thero bezirün dato thera minna gimuati thero fianto fara thera solbun kuninginna
h. 222
ferner artikel, und pronomina, die 2silbig bleiben müssen 5,19,98 5,20,162 5,20,202 2,14,8 3,2,76 3,6,60 4,30,42 4,31,56 5.8.72 1.3.73 1,18,18 1,19,18 1,23,76 h. 4 h. 334
themo fflu riehen manne themo kuninge antwurti themo diufele ist iz garawaz themo wärlicho man ist themo himilisgen kuninge themo mänagfalten thiote imo dätun itwlzl themo scächäre däti themo wizöd spentäre dägo ward givuago themo kuninge sih nähtin man suachen in giriuno themo gotes urdeile thero quit ther evangeljo themo hdilegen gisamane
und schwach betonte partikeln: 5,20,37 5,20,24 5,23,474 2,24,55 4,1,43 4,9,10 1,24,26 4,35,74 5,15,86 5,20,176 2, l ,35 1,23,91
(51v)
234
thära font al ingegini thära zua io forahtllcho, 40 ohne io, thära zua thära zua thoh thingötun thära zua firllh uns muates thära zua sie harto thälitun wära mugun wir unsih wenten thära härto ouh zua drahton thära furi mihilan stein thära thü ni gengist gerno | odo kärkäri suäro odo wolkan ouh in nöti odo fordoröno guatl
(.2,1,25 5,21,9 ? 2,20,17 3,2,38 3,15,92 3.25.22 4,6,112 4,3 5,50 1,27,45 5,23,354 2,6,108 3,6,28 über der Zeile nachgetragen. Dazu am Rande mit Verweiszeichen: Dies ist falsch von olei ouh (welches indeß viell. 3silbig ist), ungewiß von den übrigen mit solchen diphthongen. s. f. 56f. r. 2a. < > mit Verweiszeichen am Rande eingetragen. < > über der Zeile nachgetragen. < > aus: Zwar nehmen erstlich die atona zi und ni gebessert. ( > über der Zeile nachgetragen. Dazu am Rande: Zum Auftact zi uns riht'er 1,10,9. Oder zi uns riht'er hörn heiles? Danach später hinzugefügt: Wie bi?
247
Zweitens, das u fern. u. neutr. der adjectiva wird nie vor einen schwachem vocalanlaut gesetzt. 9.) Hingegen tritt die synäresis nur bei wenigen schwächeren anlauten ein, nämlich die mit / anlautenden in präp. sondern einer, der etwas von zweisilbigkeit an sich hat, so schien durch einen solchen die Senkung zu sehr überladen zu werden. Daß auf der hebung nur synalöphe stattfindet und nicht synäresis, bringt der begriff (3) mit sich. Anm. Hier ist nichts wichtiger als den unterschied zu lernen, wann die elision in der hebung oder Senkung sei. Sie ist in der Senkung wenn der zweite vocal in der Senkung steht, und eben so in der hebung. was liuto fil/u in / fll/ze synäresis in der Senkung. in mänag/em/o äg/aleize synalöphe auf der hebung. Ist leicht gesetzt und begriffen, aber schwer eingeübt. 1R
21
97 24
< ) am Rande mit Verweiszeichen eingetragen. ( > über der Zeile nachgetragen. < ) am Rande mit Verweiszeichen eingetragen. < > über der Zeile nachgetragen. Fragezeichen über: a. < > am Rande eingetragen. < > über der Zeile eingetragen. Am Rande des Abschnitts: [Synalöphe im auftact thiu er forasagon sagetln 1,13,38]
248
12.) Der ausnahmen sind äußerst wenige. Erstens, 25 Wörter mit kurzer paenultima können nie so gestellt werden, daß die paenult. | eine hebung macht und der folgende anlaut die folgende, als filu öd, michila äkust, weil dies der regel von übergangener Senkung zuwider ist. Man könnte zwar denken, wenn filu einsilbig genommen würde, so wäre alles richtig: aber daß nichts dergl. vorkommt, dient eben zum beweis, daß man niemahls, statt zu elidieren, einsilbige schwebsilbe annehmen müsse. (Eine ausnahme folgt nachher n. 14.) Zweitens, die zweisilbigen Wörter mit langer paenultima scheinen zu stark, um in der Senkung, mit elision auf die folgende hebung, versteckt zu werden. (Regel also: 2silbige mit langer paenultima nicht elidiert auf der hebung.) Ausnahme machen nur einige präterita, die man als hülfsverba ansehen kann, er tödes duan scolta ubarwant thaz er sin lib scolta entön er wolta unsih leren th6iz wurti ubar worolt lüt mit wurti ouh firmeinit nub er es duan scolti enti wolti emmizen irfullen wäri*" äl gihaltan ther folk yj < mit den will ih gefeh sin Aber auch wfllu ih>
desgleichen die partikeln wanta thanne wanne inti äna umbi, aber äna nicht nothwendig (d. h. äna enti und äna enti), und forna uze nie. s. fol. 70 r. Endlich scheint auch wohl der gleiche vocal im aus- und anlaut den vers zu entschuldigen sine engilä ouh in ala war
s. fol. 64 r. (wo nicht richtig geurtheilt ist). Wenn nicht etwa zu schreiben ist sine engilä ouh in war.28 Drittens, die unter 6.) zweitens bezeichneten einsilbigen nomina und verba mit langem auslaut (ohne si) sind zu stark um in der Senkung am Rande eingetragen. ( > am Rande eingetragen. Aber fol. 57 v. ist nicht zu lesen ir sehet slna unera. am Rande nachgetragen.
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(56a-v)
29
^0
stehen) < (außer das zweisilb. thaz olei ouh thia slihti» sie würden aber durch synalöphe auf der hebung wieder verschwinden: sie machen daher auf der hebung synäresis, natürlich nur mit den schwach anlautenden oben (9) angeführten Wörtern, irge uns, undue ih) , und bei gleichem anlaut, dua ana mund rmnan. sehr häufig so daß keine Senkung folgt, mit scheinbarem hiatus, ni was nöe ih sägen thir ein, so spe er in thja erda, so we in thes ITbes, thaz thri' er hiaz mit imo gän. indue ih. Viertens, die ändern einsilb. Wörter mit langem auslaut (hierher st) 2 gehen zwar soweit nicht, aber vor ir präp. in präp. int33 , würken sie auch auf der hebung synäresis, vor den übrigen schwachen lautenden aber nur auf der Senkung, nü intfiang. fialun thö in iro knio. thaz habes thü irfuntan. ther thir si irbolgan. Zuweilen ist dies auch der fall vor er, so er deta after thiü: aber nicht immer, thaz kleibt'er imo so er es ni bat. [Doch (56 b-r) ist dies beispiel das einzige, s. f. 56 f. r.] | [Anm. Weil thö und thü hier unter langsilbigen erscheinen, wird wohl schon bei O. die regel gelten daß alle vocalauslaute lang sind, ausgenommen zi ni bi, und bi vielleicht nicht immer.] Doch ist es auffallend, daß die auf diphthonge mit länge am Schluß ausgehen, in der Senkung mit synäresis nicht vorzukommen scheinen, s. f. 75 v. 67 r. 34 13.) Unter n. 7. zweitens ist bereits angedeutet, daß die alth. spräche neben synäresis und synalöphe auch einen wahren, regelmäßigen und unvermeidlichen hiatus kennt, wenn nämlich Wörter, deren letzter vocal keine synalöphe leidet, vor solche treten, deren erster vocal nicht schwachlautig ist. O. hat diesen hiatus nicht ganz vermieden:
29
•jo
33 34
( > verbessert aus: durch synäresis zu verdunkelt zu werden. < ) am Rande nachgetragen. ( > durchgestrichen. Dafür am Rande eingetragen: eigän thiu ist si thm. thaz due uns ther guato willo. mih nim ni dua iz zi späti.
Am Rande mit Verweiszeichen: nicht aber mit kurzem ausl., als zi irfrägenne, oder ni jn. [von bi kein beispiel: wohl zufall, es ist kaum eins zu erdenken; also hier zeigt sich nicht, ob bi oder bi] So auch niemahls si [also wohl nicht si.] Danach: zuweilen auch er durchgestrichen. < > am Rande eingetragen. Dazu folgende Belege: bi thiu ist smen er gimuati. in thiü ;r herza reinaz eigut. auch wohl iuer herza thoh thiu in war.
250
in re odo in bara [zuei odo thriu mez thoh er iz due ubar maht.] o f.
Sollte wohl O. die adjectivendung u, iu im hiatus nur vermieden haben? Nämlich, daß er sie vor vocalen nicht braucht kann ich mir nur erklären, ^7 wenn sie ihm iu lautete, mmiu, doch so daß das i noch nicht völlig ein j war. Dieses iu als ein unreiner diphthong eignete sich nicht für die Senkung (n. 10) mit synäresis. Auf der hebung hätte sie entweder einen hiatus bilden können, dessen sich aber O. in zwei- und mehrsilbigen Wörtern enthält, ubil/iu/akust, wenn dieses u nicht dafür zu kurz erschien und also ubiliu akust (12) entstand, welches den hiatus hinderte: oder sie konnte auf der hebung synäresis machen (12. drittens, viertens), werk ubiliu er fand, wozu aber wiederum nicht hinlänglicher grund war, denn der auslaut u ist kurz, also der fall anders als nü intfiang. [Anders als durch den laut iu weiß ich auch nicht zu erklären warum im mittelh. nur die Zahlwörter auf iu reimen. Aus fiori wird das neutrum fforiiü: das /'der stammendung ist höher als das iu der flexionsendung: von im ist aber iu wenig verschieden. Übrigens reimt auch O. auf thiü:luggu d. i. luggiiu. Die reime thiu (ancilla):garawiu, giboraniu sind aus dem ältesten stücke des ersten buchs. f. fol. 64 (Warum aus dem ältesten, wird sich bei der lehre vom wegfall der Senkung zeigen.) Bei dem dichter des psalms darf man auf keinen fall dieselbe aussprache des adjectivischen iu annehmen. Denn ein hiatus michüiu ist wäre durchaus fehlerhaft, weil ist den schwachen anlaut hat (9). Er muß gesagt haben michüju ist mit synalöphe. (Auch bei O. wäre mmiu nicht für die Senkung tauglich, mmiu wort. Also daneben noch die aussprache ju oder u.) \ oo
14.) Otfried erlaubt sich auch andere hiatus, er übergeht die synalöphe. Dabei findet jedoch die vorsieht statt, daß auf den nicht elidierten vocal in der hebung kein schwacher anlaut folgen darf; denn da regelmäßig auf hebung die Senkung folgt, so würde der lesende, wenn 39 garo nü in der hebung stünde, an einem folgenden ist oder iz die synäresis machen, und
37
18
Danach: thaz olei ouh durchgestrichen. Davor: 14.) durchgestrichen. Aus: mmiu verbessert. ( > am Rande eingetragen. Danach auf durchgestrichen.
251
(56b—v)
nicht, wie der dichter verlangt, den hiatus - also einen fuß über der Zeile nachgetragen. acht durchgestrichen; darunter neun, ebenfalls durchgestrichen. Dahinter durchgestrichen: sus duent thie fo alle. Am Rande: hierher vielleicht auch zuei odo, due ubar. Dana oder durchgestrichen. Danach
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richtig für den vers, aber mit schlechter betonung. Später wagte er in demselben falle den hiatus, ouh fona gote ana wank.
[denn man muß nicht lesen ouh fona gote ana wank; sonst müßte nach Otfrieds weise fön stehen.] 3.) Die hauptentschuldigung ist aber, daß O. bei aller beschränkung (denn zb. imo ein, äna ein, äna iro ist verboten) | sich den hiatus so selten erlaubt hat. Er hätte es öfter gethan (wie die Italiener), wenn in seinen versen die silbenzählung fest gewesen wäre. 15.) Es versteht sich daß O. von keiner regel etwas wußte: aber eine feine und sorgfältige aussprache bringt von selbst richtiger gebaute verse hervor, als mühseliger fleiß bei strenger theorie ohne feines gehör. Man muß also nicht, weil der dichter keine regel kennt, Unregelmäßigkeit voraussetzen, sondern eher, wo er einer regel mit bewußtsein folgt, fehler und nachlässigkeiten. Doch hat in einem falle unsern poeten sein ohr ich mag kaum sagen geteuscht. Nämlich er hat den diphthong in der Senkung, vor folgendem vocal auf der hebung, zuweilen wie zweisilbig behandelt. wir wizun sägen wir/ü/u ein joh unsih thär/a i/o alle sus duent thi/e /9 alle wir / 'i/o irri fuarun thaz ol/e/i ouh thia slihtl so liazun in/ 'i/o umbiruah thäz 'i/u/unkundaz ist joh wir thäz 'i/o ähtön
In diese weise schien ihm vielleicht besser, als die synäresis in der Senkung zweimahl eintreten zu lassen. Dies hat er vielleicht nur einmahl gethan, giwiss/o jo jn/ äla thrätl Denn ein paar andere verse, ih will/e iu iz/ zellen quad er er ih zell/u iu ouh/ scono liubl,
Danach: was das zweite u. dritte beispiel bei anderer behandlung erfordert hätten durchgestrichen.
253
(56c-r)
sind (wie sich nachher zeigen wird) mit apokope zu lesen ih will' iu iz zellen quad er er ih zell' iu ouh scönö liubl
Die zweisilbigkeit des diphthongs braucht man nicht anzunehmen, wenn die vorhergehende hebung lang ist; siu zälätun / siu 'i/o u/bar dag Auch bei vieren möchte ich noch den halben hiatus (die zweisilbigkeit des diphthongs) annehmen, so / thü i/o
/thia redina < so / thü io in / thia redina)47
Auch bei dreien ist dazu kein grund:
schwerlich ni ward/ / ub/ar woroltring, sondern (56c—v) Und in
ni wärd/io ubar woroltring thaz lieh'/ /u iu/es muates tnaz Ifch'/ iu iu/es muates48 ni ward sie in giburti
sind eigentlich nur zwei vocale /T, denn sie steht für si io. Also: Zweisilbiger diphthong, die erste hälfte auf der Senkung, allerdings zuweilen schon bei drei vocalen: wir irri, wir i'u ein, in umbiruah, thäz i'u unkundaz, thäz ähtön, 49 nachträglich über die Zeile eingefügt. Mit Verweiszeichen am Rande eingetragen: Doch fragt sichs: denn es ist noch ein beispiel, so wer so iu ubilo gidue. Nun aber kommt so iu in der Senkung nicht vor (f. 72 v. nämlich so iu wäre falsch, s'iu unerweislich), wo es lauten müßte s' iu, (nicht so iu, denn iu ist nicht schwachanlautend): also ist iu in der hebung und so leidet synalöphe; also so wer/* so iu ublilo gidua, also gegenstück zu giwisso io in. Nicht eben so darf man aber lesen siu zal/ätunl* siu io ub/ar dag; denn nach versetzter hebung darf nicht die Senkung fehlen, sondern entweder siu zal/*ät/un siu io ub/ar dag oder, wie im text angenommen ist, siu zal/atun/siu ub/ar dag.
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wiewohl O. diese letzte art schwerlich öfter als einmahl hat, daher hier entscheidung kaum nötig ist. 16.) Weit häufiger als der hiatus ist die apokope und aphäresis. Beide sind auch der prosa nicht fremd, doch in schrift und aussprache schwerlich je bis zu voller regelmäßigkeit durchgebildet. Der vers erfordert sie zuweilen, aber nur selten: fast nie darf die synäresis und synalöphe für unrichtig erklärt werden. Otfried, da er das zeichen des punktes hatte, schrieb, um der deutlichkeit willen, den endvocal meistens selbst da, wo der vers apokope verlangte. 17.) Die apokope ist keineswegs willkürlich, sondern findet nur bei gewissen Wörtern und wortendungen statt, nämlich < regelmäßig) nur in folgenden verbalformen und partikeln: a.) in erster pers. sing. präs. indic. starker, erster schwacher und anomaler conjugation sih wän will b.) in erster und dritter pers. sing, der schwachen präterita ougt bräht fraget. Ausgenommen ist die erste person deta, die nicht apokopiert wird, wohl aber die dritte, c.) selten im imperativ der ersten schwachen conj. then gize.1. S9 d.) in folgenden partikeln die über zwei moras haben: wanta inti äna53. e.) in den zweisilbigen partikeln mit kürze, oba hera hina fora odo (thara soso}. f.) in den einsilbigen [ni] zi bi so [ni aber nur in n'alles n'üb] g.) endlich in den pronominalformen mit r: thera them thero iro. und h.) zuweilen in sie si (fern, sing.) se (plur.) thia und i.) dem conjunctiv si 18.) Und auch diese Wörter werden nicht vor jedem vocal beliebig apokopiert. Vor den präposit. in int ir ist jede apokope unerlaubt: die übrigen schwachanlautenden Wörter sind aber gerade am geneigtesten die apokope vor sich zu gestatten. |
54
< > am Rande mit Verweiszeichen eingetragen. Danach den zweisilbigen durchgestrichen. Danach thanana wanana söse durchgestrichen. < > über der Zeile nachgetragen. Am Rande notiert: [nub ist nicht mitzurechnen: O. sagt nie anders, brauchte aber nur vor vocalen.]
255
(56d-r)
a.) In der Senkung ist die apokope, aber nur vor den schwachanlautenden iz ih in (pron.) inan ir ouh al uns unsih [von er und es nachh. besonders] gestattet allen unter 17.) aufgezählten zweisilbigen a-e. g., auch wohl dem pron. sie ( s' inan), aber nicht den einsilbigen partikeln, f. ([doch zi uns 1,10,9]>55 b.) In der hebung werden a.) die zweisilbigen unter jenen Wörtern in n. 17, die mit einer länge anheben (a-d), von einsilbigen so bl thia si si se sie ebenfalls nur vor denselben Wörtern iz ih in (pron.) imo inan ouh uns apokopiert. (\inti doch auch vor ändern s. 19 c. 20 b.]>57 Hingegen ß.) die zweisilbigen mit kürze vom und die dreisilbigen a-c. e. g. und von einsilbigen zi und se leiden apokope vor jedem vocal; doch ist sie wenig im gebrauch. 19.) Indessen gibt es doch neben dieser regelmäßigen apokope auch eine freiere, und zwar a.) vor den Wörtern er es und iu. b.) wenn das zweite wort mit gleichem vocal anhebt. c.) einzelnes, das sich keiner regel fügt. Von dieser letzten art ist folgendes: zi dod' imo. zi zellenn' ist. furist' ist (für furistä). war' al (f. war/), alles bei O., meist nur in einer hds., und alles vor den besonders befreiten Wörtern. Die conj. inti geht etwas weiter: int' alles, int' eigan5*, 20.) Vor er und es und iu finden nicht nur alle regelmäßigen apokopen auch statt (nicht immer geschrieben, zb. zellu iu, wille iu zu lesen ohne u und e, weil zellu iu, wille iu falsch wäre.)59 [von iu besonders merkwürdig, da mit ihm keine synäresis gemacht ward], sondern noch 56
58
< > nachgetragen. Danach: die einsilbigen partikeln und pronomina f. h. durchgestrichen. < > am Rande nachgetragen. Danach: desgl. want'iz, an' inan durchgestrichen. < ) am Rande mit Verweiszeichen eingetragen.
256
außerdem werden vor ihnen a.) die ersten < u. 3te> pers. conjunct, präs. < starker u.) erster und zweiter schwacher conj. abgekürzt. lieh' iu, sent' iu,firlfhe iu, gebe iu, rihte iue s. 79. löno iu, scou' er. b.) die partikeln thanne iu, forn' iu - want' er. ind' er Ludw. 9 c.) die pronomina th'iue (thie), th'iuwö (thiö), si iu (sie). Die fälle b. und c. kommen nur vor bei IM, die folgenden nur bei er es. d.) die conjunctive des prater, in erster und 3ter person, moht'er, quät'er, fuer'er, widorit'er, scolt'er. (brusti iu 4,14,4 sprich brüst'iu) e.) imperative zweiter schwacher conjug. thank'es, droht'es. f.) adverbia auf o: slium' er, hart' es. g.) sogar einige formen in nominibus: kann'er (kunni). Hut'es. lid'es. arabeit'es. ein'es (eino). im'es. m'es. h.) wi'es(wi'ersies) wi'es (wi'erstes) und thi'er für Mwio es, (er) , thia er (sia es) (d. h. wahrscheinlich wies, nicht wies, s. f. 56 f. r. bb.) fiij
21.) Der unregelmäßigen apokopen, welche nachfolgender gleicher vocal würkt, sind wenige, thann' ellu. zem' opphere. [unser' altmägä Sam. 16]. zi sorgan' eigun, und vor er: 7 niaz'er. vor iu: s'iuz [f. siiuz], b'iuih™ brusti iu.69 \ 22.) Die zweite art der ekthlipsis, die aphäresis findet nur statt an schwachanlautenden Wörtern, und zwar a.) bei nicht gleichem aus- und anlaut, iu iz ih (nur nach dem u der ersten 61 62
fiR
< > über der Zeile nachgetragen. < > über der Zeile nachgetragen. < > am Rande nachgetragen. < > über der Zeile nachgetragen. Aus: thi'er verbessert. < ) über der Zeile nachgetragen. < > über der Zeile nachgetragen. Danach durchgestrichen: philippus' , ze zesu' er. Danach durchgestrichen z'iu. Am Rande nachgetragen. Die später von K. L. wieder durchgestrichenen Belege sind eingeklammert: scolt'ih. (gidigen'iz). th'üzar. häbetist'ubar. si'er. (worolt'ist.) n'imo. (s'imo th'uns.) th'unsih, (thi'uns, [thiu uns, thiüuns]). (inti'z, int'in(ns), int'imo, int'inan, int'iru). th für thie, s für sia, th'evangeljon, s'äfur.
257
(56d-v)
(56e-r)
person, wie willu'h zellu'h) imo inan iru (in deta'ru und thu'ra) ist (in nü'st) es (in imo's, (mo's) , welche kaum otfriedisch sind, du's im psalm) er (in wio'r h. 55). Die präpos. in verkürzt O. nicht, imo'n Samarit. b.) bei auslautendem / verlieren ihr / in der Senkung (außer den eben genannten iz ih imo inan ist) in präpos. (nur inti'ri), int ir präp. (nur ni'nt ni'r zi'r thie'r sie'r) in pronom. ir (in ni'r) io (einmahl ili'o, welches auch Il'io sein kann) c.) e vor er es. löne'r sciffe'r libe'r gote'r grabe'r (dativi). (phüippüse'r. zesve'r) werde'r. suache'r. lebe'r. thanne'r. thie'r. sie's. se's. d.) andre gleiche vocale selten, garo'uh, manne ouh 1,27,91 (d. i. manno'uh). odo'uh. herjü'ns. hiutü'ns, ih zellu'ns (oder zell'uns), thiu'ns. thu'ns. thiü'ns. thiu'ns. über der Zeile nachgetragen. < > über der Zeile nachgetragen. < > durchgestrichen. < > am Rande eingetragen. Danach: sich durchgestrichen.
258
75 Wieweit ein diphthong synalöphe oder synäresis würke ist unter 5.) nicht recht entwickelt. l.) Die diphthonge, welche mit i anfangen, machen a.) gewöhnlich, mit einem folgenden vocal , oder diphthongen, a.) der in der Senkung steht, in den schwachanlautenden Wörtern, synäresis. er was io in theru fristi, genau iö in, thriphthong. Beispiele f. 75 v. 76. siö thiö werden so nicht gebraucht, aber thiü: in thiü ir herza reinaz eigut. ß.) folgt ein vocal oder diphthong in der hebung. so entsteht synalöphe, mit suertü sia äl gistrewita, nü thie ewarton binöti. Genau sia äl, unreiner thriphthong. Beisp. f. 76 v. 77 r. Ich habe keinen grund hier irgend eine Verbindung auszunehmen (und etwa lieber zu lesen: so sliumo sie inan funtun oder: hugi wio ih thär fora quad, als sie inan, wio ih), später nachgetragen. Danach: der auf durchgestrichen. < > mit Verweiszeichen am Rande nachgetragen.
259
schloß, findet sich unstreitig er mit synärese, mitthiu er in nöti, ni deta siu es äfur mer (beispiele f. 78 v. unten, unterstrichen); einmahl wier, zweideutig ob wier oder wier zu lesen; aber bei den einfachen vocalen schwankt er: tho er in thaz hüs quam, synäresis (f. 74 r.); thaz kleibt'er imo so er es ni bat, synalöphe. [Freilich ist dies beispiel das einzige, s. fol. 46 v., und vielleicht ist zu schreiben: thaz kleibt'er mo so er es ni bat, so er 78 in der Senkung. Dann dürfte man annehmen, er , desgl. es, habe in der hebung immer den schwachen anlaut, und dies ist am ende das wahrscheinlichste.] b.) Eine mäßig gebrauchte freiheit (eigentlich eben so wichtig: denn wieweit muß ein diphthong elision würken?) ist es, wenn nur der zweite vocal des diphthongs elidiert wird und zwar a.) auf der hebung, so daß der erste vocal in der vorh. Senkung steht. wir wizun sagen wir i'u ein, wir i'o im fuarun, am Rande mit Verweiszeichen eingetragen. Dana Danach: sie würken nur synäresis durchgestrichen.
260
gidua unsih f. 76 v. 77 r. v. dua ana fol. 79 r. Hier folgt Senkung auf die hebung, mithin könnte man freilich eben so wohl frua in pp. lesen. Aber die Senkung fehlt auch, und wenn auch nie ein vocal auf die kürze folgt, wie dua in uns, , thärzua irgängan)83 so folgen doch über der Zeile nachgetragen. Später eingetragen.
263
al. uns. + iu
+ er, es.
(56g—r)
sih(u)al th6r(o)uns. riht(a) unsih. ind6t(a)uns. gizel(i)uns. int(i)uns. for'uns Samar. durchgestrichen. 96 < ) über der Zeile nachgetragen. 1 < ) übergeschrieben. 98 < ) durchgestrichen. 99 < ) am Rande mit Verweiszeichen eingetragen. < ) am Rande mit Verweiszeichen eingetragen. 94
264
Gleicher vocal. iz. ih. in pron. imo. imo. iru. . ist. ouh. äl. uns. iu. er. Andre.
intfz. gisciarlz. gidiginlz. scoltlh intfn. . intimo. blnan. slnan. sfmo. nimo. intiru. zfru. blru. bfra. slru. . woroltist. odOuh. hörtÄl. tharÄl. thUns. thiUns. (thiu uns, thiü uns) sluz (si iuz). bfuih. zlu. niazEr. siEr, thiEr, thiEs, sEs, siEs. philippusEr, zosuEr. thannEllu. thVzar. habetlst Vbar. zfro. siEr. 2,4,61. thEvangiljon. sÄfur. ther ÄrmilTchün. ther Vndu. zem Opphere. obÄvur. odOuga. luaget Ävur. zi sorgann Eigun. [unser Altmägä Sam.] |
Aphäresis auf der Senkung. iz. ih. imo.
inän.
iru. in präp. ist. + er, es
sazta'z, d6ta'z, offonöta'z. ginäda'z. thü'z. iu'z. thiü'z. sie'z. wio'z. willu'h. thi'h. s. f. 76 r. zälta'mo. gizäwa'mo, santa'mo. indeta'mo. höhe'mo. frewe'mo. lökö'mo. sö'mo. dü'mo PS. thiu'mo, sie'mo. kriste'nän. hellu'nan. mähto'nan. ruarta'nan, legita'nan, mänöta'nän. wola'nan. gemo'nan. scöno'n 3,20,352. sö'nän. thü'nän. sie'nän. dota'ru. imo'n Samar. O. 1,4,83 in kindo'n (in Vind.) brusti = iis in pectore filiorum. nü'st. wio'r. dü's PS. imo's.
Gleicher voc. iz.
guatl'z. zlti'z. liuti'z. zälti'z, bidrahtöti'z. scribi'z. miti'z. fli'z, 16gi'z. inti'z. ni'z. si'z. ih. muazi'h, mohti'h. inti'h. ni'h. in pronom. ferti'n. wäri'n. giscribi'n. ' . si'n. ir pronom. ni'r in präp. inti'n int präp. ni'nt.. . ir präp. ni'r... zi'r... thie'rstäntan. sie'rquämun.
265
/j^ g—v)
imo. inän. ist. io. ouh. uns. + er
richi'mo. wari'mo. suazi'mo. si'mo. krüzi'nän. oltT'nän. si'nän. puzzi'st. herti'st. ili'o oder fl'io [nicht ni'o, sondern nur auf der Hebung n'io] odo'uh. manne ouh 1,27,91 = manno'uh herjü'ns. hiutü'ns. thiu'ns. [ih zellu'ns] löne'r, sciffe'r, libe'r, gote'r, grabe'r., werde'r, suache'r, queme'r, sehe'r. (lebe'r.)101 thänne'r. thie'r. sie's se's.
Aphäresis auf der hebung iz. ih. imo. inan.
(56h-r)
ira. + es.
ini'z. thü'z. sie'z. wio'z. iu'z. dua'z. thiü'z. zellu'h thu'mo. sie'mo. siu'mo. thiü'mo. se'nan. thu'nan. thiu'nan. thfü'nan. siu'nan. sie'nan. sö'nan. wio'nan. fuartä'nan. thie'nän 3,8,31. lobötä'nan. thu'ra. imo's. mo's. |
Nominat. Sing, in Substantivis, u., wo sie gleich sind, Adj. < desgl. andere den nominativen gleichlautende casus.) 102 10^ Erste decl. starker Masc. am Rande nachgetragen. < > am Rande eingetragen. 103 über der Zeile nachgetragen. 104 < > am Rande nachgetragen. 105 < > am Rande nachgetragen. 1
266
Erste declin. starker femin, im nom. und acc. Nicht apokopiert. l.) Senkung. a.) Langsilbige. Nie verkürzt, aber krasis, mit inpräp.
ir präp. intpräp. iz. irpron. in pron. imo. ih. io. ouh. *er, es.
sunta in 2,3,106. gilouba in 2,13,70. 3,2,20. 5,7,128. gouma in h. 53. heristräza in (viell. plural, es steht thie) 1,23,43. nätura in 3,3,43. sunta in 3,18,8. blta in Sam. 17. thlna in 5,25,71. suaza in 3,7,55. sma irluage 2,12,63. ffra irdualta 5,4,23. wahta irfullen 4,37,9. sfna intfahent 2,13,54. ginäda'z 3,24,27. galilea iz 3,6,12. gilouba iz 3,14,89. minna iz 5,4,24. 25,16. sunta ir 2,21,82. lera in 2,24,22. sunta'mo 5,11,22. lekza ih s. 9. gilouba in 1,19,49. ginäda ih 3,1,17. ginäda io 3,17,50. sina io 5,23,98. bita ouh 2,14,116.106 stunta ouh 3,2,59. sprächa ouh 3,25,59 (geschr. sprächä). ginäda ouh 4,31,53. gouma es 2,10,23. galilea er (dativ oder lat. ablativ?) 3,15,5.
b.) Kurzsilbige. Immer krasis, mit in präp.107 fruma in 1,18,108. 4,4,91. 26,46. 5,1,25. 25,49. ir präp. fruma irreinta 2,14,239. zäla irgäbln 1,11,12 (zalä). fruma irlesgen 1,17,104. zäla irscnbe 1,20,72. in pron. läba in 3,10,74. fruma in 4,6,27. 26,23. imo gizäwa 'mo 1,2,55. ist. zäla ist 2,11,75. fruma ist 1,15,63. ouh. thräwa ouh. 2,24,7. uns. fruma uns 2,7,54. *er. fruma er 2,6,73 |
c.) Proparoxytona frewida ist 4,12,4.
2.) Hebung. Unbedenklich synalöphe, doch nur in dreisilbigen und thesq. vor a. vor i.
106 1
mänunga älla 2,24,5. heflida ana 3,11,60. thesa ärabeit 5,23,28. mihila ängust 1,22,36. theheiniga äkust 1,1,60. sälida in 2,7,20. - ist 2,7,87. l ,5,87. - inti 3,9,23. - io 4,l ,35. syllaba in (iis) 1,1,46. unrSdina ist 3,16,111. lihtida imo 3,23,91.
Dahinter durchgestrichen: sma io 5,23,98. Danach durchgestrichen: quena in 5,19,95.
267
(57r)
vor u. am Rande nachgetragen und nachträglich zu: 1.) Senkung zugeordnet. 272
Dativ, singul. starker mascul. und neutra. Unverkürzt mit Verweiszeichen am Rande eingetragen. ( > am Rande nachgetragen. 116 < > am Rande mit Verweiszeichen eingetragen. 1 Danach durchgestrichen: inti. zi dägamuase inti äzi 2,14,192.
273
2.) Hebung a.) zweisilbig, mit kürze zi gote äna h. 121.
b.) dreisilbig thionoste äna 1,16,18. fingare ävur 3,17,79. zi sämane äl 5,5,26. kuninge äntwurti 5,20,162. zi sorgänne eigun 5,19,4 (Vind. zi sorgän). himile erenti 1,3,64. druhtme £bonöti 3,5,26. himile er 4,15,121. ferehe er 4,33,54. himile inti 5,16,37. zi wizzane iz 5,17,15. zi zellenne ist 5,19,13. zi zellen(n') ist 4,28,35. diufele ist 5,20,202. gommanne inti 1,16,36. emöte inne 1,23,7 (einote Vat.) wäzare imo 3,4,42. druhtme iz 3,10,83. horowe iz 3,20,313. hungere inti 4,7,23. mämmunte in (iis) 4,15,89. houbite inti 5,2,19. himile inan 5,12,119. - ist 5,22,21. himileobana2,l,23. 13,42. druhtme ouh 1,3,26. josepe ouh h. 165. johäne ouh (?) h. 196. säbane ouh 4,11,34. äbgrunte ouh 5,1,56. 25,190. 206. moysese ouh 5,9,98. himile unsih s. 81. zi sämane unsih 3,7,16. himile üz 5,21,15. kuninge ubar 3,8,4. zi s6hanne urgilo 4,24,32. zi ruarenne ubar al 5,12,71. zi wirkene ubar 5,16,70. finstere unwunna 4,7,70.
3.) Hiatus in der Senkung, a.) zweisilbige mit kürze, ouh fona gote äna wank 2,20,15.
b.) zweisilb. mit länge. manne äna 5,23,297. fiure after 1,28,13. leide er 2,6,46. sere er 2,6,47. kunne eines 1,10,11. ferse ist 2,4,126. länte ist 5,23,452. wTge 3,26,79. zi dod(e) imo 3,23,38. gange odo 3,10,7 (steht ganga, aber vgl. 4,5,3). Vielleicht Joanne ouh h. 196. sewe ubar al 2,1,71.
c.) Vor er ist zweimahl dem hiatus die (apokope) 118 vorgezogen. zi philippus'er sus sprah 3,6,32. zi sin solbes zosv'er gisaz 5,18,20.
für zesue er (das su wie in suär), denn so sagt O., zi zesue 5,20,119. 13,26. 29. Schw. Neutrum zesua 4,17,12. zesuemo 5,20,11l119. Substantiv zesawi 1,4,43. Der nomin, des adj. wohl zeso. |
(60r)
118
"
< ) Über der Zeile für durchgestrichenes Krasis. 119 Am Rande; Doch auch dat. fern, oder instrum.? durchgestrichen, danach: Instrument. zesawü 4,19,112.
274
Dativ starker feminina erster declination. Verkürzt nur them. 1.) Senkung, a.) langsilbige irpräp. h£llü irwuntan 5,4,93. ungiloubü irwaktln 4,5,58. - jrhärtet 2,12,166. in, int ungiloubü inbuntm 4,5,54. inän hollü'nan 5,16,6. stälu'nan 4,36,22. iz. giloubü iz 2,7,74. ih. giloubü in 3,12,59. ouh. 6rdü ouh 5,18,23. Regelwidrig ist aber mit minnfl al untarwebane 4,29,12120 Ob etwa minna al zu lesen sei, fordert besondere Untersuchung.
b.) kurzsilbige irpräp. int. inän. ih. ist.
irü irougti 1,23,4. - irfirti 1,8,36. - irdöilti 3,17,20. therü intfahent 5,8,113. birü'nan 1,11,84. thero ih Samar. 7 therü ist 2,3,14.
2.) Hebung. a.) zweisilbige mit kürze. apokope. aphäresis krasis
ther' iru (st. ira) 1,6,4. ther' 6rdu 2,13,37. ther' äckus 1,23,126. ther' 1,4,111. ther' itis 1,5,12. ther' undu 3,8,35. iru'z 3,11,51. 24,20. ther undu 3,8,35. therü ungiloubü 2,12,166. thera ungiwurti 5,16,25. thera ummahti 3,23,41. thero äsgu 5,20,53. iruänan 1,17,15. thero oinigün 1,22,92. am Rande eingetragen.
275
3.) (60v)
Hiatus.
frdü ist 4,7,74. soxtuunz 4,33,18
Instrumentalis wird nicht verkürzt, verwächst aber mit folg, u: (daraus folgt nichts über ü oder u.) 1.) Senkung. a.) langsilbig. Krasis mit gleich, voc. mit h6rjü' ns 4,4,123 (sehr schlecht bei Schilter heri uns) in. hiutü in h. 219. iz. zi wihtü iz 2,17,17. 6idü iz 4,18,31. irpräp. hiutü irstuant 5,4,124. inän doufü inän 1,25,4. irpron. muatü ir 4,15,63. guatü ir 4,16,79. ouh. dröstü ouh 1,10,49. " 122 (uns. hiutüns, hiutü uns 2,21,66.) * er. tötü er 1,21,3.
b.) kurzsilb. ir präp. thisü iralteta 1,16,28. im(o) thisü imo äna 4,24,45. * er thisü er 4,20,24. spam er 4,33,55.
c.) dreisilb. mit kurzer paenult. sältorü in 1,5,19. zinsörü in 1,4,39 (zinsäri, incensarium).
2. Hebung. Dreisilb. mit länge od. kürze in antepaenult. sullchu unsih wäfanü ana niawihtü er sulichü iuih m6ginü ouh
3,21,38. 2,11,95. 4,16,40. 2,16,46. 4,36,40.
wäfanü unsih 3,25,33. iawihtü alles 3,6,103. wohselü 4,22,7. thionostü iru 1,8,44. - ih 4,13,83. wäzarü ouh 5,1,22.
1,10,32 s. 87
hiutü ana hiutü unsih
3. Hiatus kindü io h6ilü 6r
122
( ) nachträglich eingeschoben. 276
4,29,103 4,30,53.
Genitiv, dativ und plural starker decl. der feminina. Das i vermählt mit /, fällt aber nicht weg, vielleicht vor es. (Mithin woroltenti 1,15,74 nicht zwei Wörter.)
123
1.) Senkung. Nur langsilbige (wenn nicht zi speri irquarn etwa hieher gehört.) irpräp. iz. in pron. ouh. uns. * er. * es.
allö zlti irfullen 1,1,90. zi geginwerti'z 5,23,76. zlti'z (plur.) 3,15,66. thiö zfti iz 4,14,24. thmö mähti iz 5,24,18. ferti'n (itineris sibi) 1,17,106. henti ouh (plur.) 5,11,43. thiö brusti uns 5,23,222. thie däti uns 3,21,43. thera ferti er 2,14,5. mit wäti er 2,22,47. nöti er 1. 37. thiö ärabeftfi;) es 2,14,9 (doch h. 102 thiö dät)
2.) Hebung. Das einzige worolti.
(61 r)
woroltist 2,15,65. worolti ist 5,20,4. 2,4,134. 3,2,36. - einmäri 1,11,60. al 3,7,87. - alles 2,23,7. - er 1,9,64. (Ja nicht worolti er) |
4,31,71. - alte 1,17,54. - ubar
3.) Hiatus in der Senkung, zweisilb. mit länge. thulti iamer Vat. 1. 96. ferti inti 4,5,3. -fltun 1,27,26. burgi irrön 1,17,42. (aber auch bürg alle 2,14,186). thiä zuhti iu s. 50. gisc6fti dbirü 3,3,38.
Nom. Plur. starker masc. und fern, erster decl. Unverkürzt. ((Die femin, könnten getrennt werden, wegen des ö)) 1.) Senkung, a.) langsilb. ir präp. hirtä irhuabun 2,3,29. in präp. scalkä }n 3,13,107. munizärä in 2,11,15. Viell. heristrazä in 1,23,43. iz. heYzä iz 2,9,23. 3,26,19. in pron. fisgä in 3,6,82. 5,13,11. gleich, vocal, drutä al 4,7,86. ouh. stualä ouh 2,11,27. drütä ouh 5,23,99. uns. drütä uns 4,5,45.
b.) kurzsilb. irpräp. inti.
wegä irwente 2,3,127. dägä inti ellu 1,2,112.
< > am Rande eingetragen. ( > am Rande eingetragen.
277
c.) drei- und viersilb. mit kurzer paenult., bei versetzter hebung. engilä ouh 2,7,144. tichiserä in 2,20,21.
2.) Hebung, dreisilb. himilä alle 1,2,26. 15,70. 2,4,147. frowidä ällö 2,13,32. äkarä alle 5,23,550. th6ganä alle 1,1,128. kuningä alle 1,5,16. soganä alle 3,22,111. fädümä alle 4,29,47. biscofä er s. 6. biscofa 6inkunne 1,4,8. sälidä in (iis) 1,2,71. engilä in (iis) 1,13,27. fiantä innan 3,14,210. engilä 2,4,127. fogalä ouh 2,22,31. buacharä ouh 1,17,65. engilä ouh 4,7,81. farirä ouh 4,16,27. fianthä ubarwan 1. 100. scächärä urmare 4,27,6.
3.) Hiatus, stoinä alle l,23,95.
Nom. plur. femin, starker adjectiva. Vielleicht unserö einmahl verkürzt. l.)
Senkung.
iz. inpräp. uns.
sinö iz 2,14,227. mmö in 3,1,57. thmö uns 3,10,19.
2.) Hebung. a.) zweisilb. mit kürze. thesö egisllcün 1,23,83. thesö ummahti 3,20,17.
(61v) b.) dreisilbige | mänagö ummahti 5,23,145. - ängusti 5,23,167. 1,22,48. - ärabeiti 1. 76. michilö otmuatl 1,3,68. 18,98. - ubar al 5,7,9. - unkusti 1,17,80. unserö ubili 3,26,131. 4,19,152. -ärmuati3,21,26. 4,1,89 steht unser übill 4,1,89, abgekürzt oder genitiv?
3.) Hiatus. 2silb. mit länge. thfnö ubar 1,2,95. mmö ubili 2,17,119. sinö
12S
3,25,55. - ewinigi 3,19,42.125
Danach durchgestrichen: Genitivus pluralis. Verkürzt nur iro, vielleicht thero. 278
Nominativ, pluralis der 4ten decl. der masc. Nur vor es gekürzt. l.) Senkung a.) langsilb. ir präp. in präp. iz. inän. in pron. io. ouh. *es.
liuti irquämun 2,3,65. - irsluagun 5,4,83. liuti in 1. 118. liuti(i)z 2,24,20. medi iz 1,1,171. liuti inän 2,9,167. thaz kriachi in es giwiderön 1,1,120. so hat Pontanus orig. Franc, p. 582, doch wohl aus Flacius? Schilter ohne anmerkung es widerön. liuti io 3,16,7. fuazi ouh 1,10,51. 4,27,40. liuti ouh 3,12,34. 24,107. romäni ouh 3,25,29. liut^s 1,1,115
b.) kurzsilbig. * es
lid'es 5,20,185 (und wunderbarer weise rninö) 126 Anm. lidi al 5,3,20, entweder einmahl die schwebsilbe einsilbig, oder al leidet (wie ouh) aphäresis. Wohl letzteres, wie f. 59 r. klein! al, f. 60 v. minnu al, f. 63 r. imo al, f. 64 r. gene al. f. 65 v. sih'al, f. 68 v. däti al.
2.) Hebung, dreisilb. zähari uz 1,20,18. livoli alle h. 190. zuelifi iuih 4,12,11.
3.) Hiatus. a.) in der Senkung, zweisilb. mit länge. liuti alle 4,20,45. - after 2,22,23.
? kriachi in (iis) 1,1,120. (s. unter 1.) a. in pron.)
b.) in der hebung das unstreitig lange M er 3,13,92.
Genitivus pluralis. Verkürzt nur iro und vielleicht thero. 1.) Senkung. a.) langsilbige. | irpräp. in präp. int präp. inän.
(62r)
selidono irbondun 4,4,140. - jrban 5,21,14. arabeito irlösta 5,25,194. theheino [wie zueio?] mezzo irknäti 4,12,92. männo in 5,19,65. männo inthfliit 1,1,61. mähto'nan 5,23,282.
' < > am Rande nachgetragen.
279
ouh. * er.
manne ouh 1,27,91. werko er 2,6,99. krofto er 4,19,61.
b.) kurzsilbige ir präp. fro irhuabun 4,24,5. ist. fro ist 3,23,1. ouh. wego ouh 4,15,28. uns. ther'uns onda 2,7,3. (doctores, quos nobis indulsit. Oder könnte es heißen qui nos dilexit?) c.) dreisilb. mit kurzer paenult. scächoro ih 4,31,1.
2.) Hebung. a.) zweisilbige mit kürze. ir' ubili 2,12,79. iro ouh 2,14,229. - änon 2,16,77. - allere 2,11,40. - ummahti 3,14,110. - ärmilichün 3,15,62. - ein 4,2,25. 15,49. thero engilo 2,4,136. 5,23,586. 358. - 6igun 1,1,200. ämbaht 1,27,92. - iro h. 142. - äleibo 3,6,109. - ougöno 3,20,48. - ih 3,22,40. einlifo 4,15,30. - ärmilichün dato 4,34,40. - arabeito 5,25,14. 194. thero iuwero 1,23,100.
b.) dreisilbige.
(62v)
sfnero undäto 4,23,23. sinero eregrehtl am Rande nachgetragen. In: B. J. Docen, Miscellaneen l, 1807. 128
280
frumono ädeilo 2,7,52. forasägöno abtun 2,16,78. - einer 3,12,34. gomöno ein 1,3,33. 2,7,9. goumöno ädeilon 2,9,8. suntöno ubarkoboröt 4,31,60. wolköno obanentig 5,17,79. manödo after 1,5,3. therero ärabeito 5,23,321.
c.) viersilb. anderere ärabeiti 2,14,220. - äramuatT 3,3,28. unserero ällo 3,25,46. mänagoro ängusti 5,19,48. sullchero iagilih 5,25,129. judeöno er 3,24,5.
3.) Hiatus, zweis. in der Senkung. zuoio ander 2,7,45. thiobo änawelti 2,11,47. männo eristo 1,3,10. dato äntön 4,22,27.
Starker dativ der adjectiva masc. und neutra. Das o, welches O. gebraucht, kann mit folgendem o concruscieren. Verkürzt werden darf imo vor es, doch wird geschwankt zwischen imo's und im'es. Einmal im'iot 1.) Senkung. a.) zweisilbige mit kürze. in präp. int ir präp.
iz. inän ist. ir. ih. io. ouh. uns. al. * er. * es.
imo'n Samar. 11. imo in 2,3,35. 4,77. 168. 5,23,285. 25,122. 1,21,7 ppp [s. e. c.133 19 mahl], themo in 2,21,87. imo ingegin(i) 2,15,17. 26. 1,3,97. imo indäti 3,20,182. imo inbran 4,23,31. imo irboran 2,12,96. - irdeilti h. 88. - irwelita 3,22,16 - imo irhuabi 4,8,14. - irfrägeti 4,12,59 - irwintan 4,17,60. imo irthähti 4,21,21. - irfmdan 4,23,39. - irlesgen 4,26,46. - irgeban 4,35,19. themo irgange 5,21,19. - irstantnisse 3,7,14. 4,36,44. 5,8,24. er(i)mo irdeilit 1,5,113. imo iz 2,6,83. 14,198. 21,43. 5,20,203. 23,74. 81. 1,8,3. 27,12 p. p. ermo iz 2,12,55. womo iz 1,15,63. themo iz 1,19,50. zimo' nan 2,8,86. imo ist 2,12,82. 13,14. 23,30. h. 85. 1,15,77. 5,1,54. thomo ist 3,20,302. w6mo ir 5,11,21. thdmo ih 3,16,28. 4,12,74. imo io 3,7,19. 4,18,64. imo ouh 2,3,73. 1,17,100. 3,2,53.4,7,2. 9,47. themo ouh 2,2,9. 3,12,79. 5,5,9 (weiz (scio) th&no ouh bäz zäweta). imo uns 3,21,32. imo al 2,13,80. 5,20,4. 4,9,36. imo er 2,9,73. 1,17,81. 3,25,58. 5,4,99. w6mo er 4,12,32. themo er 5,16,5. imo es 2,5,25. 1,11,12. 2,4,66. wir m'es 3,25,22. im(o) es 5,18,32. imo's Ludw. l (wahrsch., weil nachh. imos folgt). imo(e)s 2,1,18. | (63r)
s. e. c. = salvo errore calculi: mit Vorbehalt eines Rechnungsfehlers.
281
b.) länger fmstoremo iz 2,1,93.
2.) Hebung a.) zweisilbige mit kürze zemopphere 2,9,118. zemo opphere 3,4,12. im(o) 1. 105. (i)mo_es 2,5,38. mo's Hoffm. imo's Ludw. 20. du mo's PS. 19. imo 2,4,74.191.5,18.19.1,5,106.1.85.103.105.191.4,8,16.13,102. -ouh 2,6,17.9/77. 8,79. 1,8,25. 3,3,56. - iz 2,7,65. 12,104. 19,12. - in (in) 2,7,115. 5,23,287. - Oman 2,9,61.4,4,12.8,35.-iaman 2,11,131.-äl 2,13,59.1,27,16.4,22,29.-ällaz 2,21,37. - alle 3,16,64. 4,26,7. - ellu 1. 107. - ungimuati 1,8,21. - er 1,25,19. - ofto 1. 45. -untar 3,13,63. - ängust 4,6,58. 18,38. - ävur 4,22,25. - ubil 5,25,114. (i)mo äna 1,15,9. 16,49. 53. 55. 4,24,45. mo äntwurti 2,4,181. 3,2,17 pp. 1,5,67. - ouh 2,9,75. - ubaral 1,3,99. - ävur 1,4,115. 3,1,79. - emmizen 1. 12. - innowo 4,4,139. - alles 4,15,60. - ob er 4,30,64. themo eristen 2,4,21. - einigen 2,9,155. h. 68. 4,6,36. - ist 2,12,168. - äfur 2,13,73. -ägaleize 2,14,11. - ewinigen 2,24,82. 5,23,376. 1. 154. - uahalden 5,17,56. - irdisgen 5,20,56. - erbe 5,23,517, - ira 1,8,16. - äfteren 1,22,28. - einöte 1,23,7. - egislichen 1,24,4. - urdeile 1,28,10. - alten 3,21,46. 4,36,6. - ende 5,2,9. - ondidagen 4,7,54. - ärgeren 4,2,42. - oliberge 4,4,136. 7,10. - egisen 4,7,172. - äbande 4,11,22. - er 4,18,42. - umbiderben 4,26,102. demo änaginne PS. 2. zemo argen 5,25,133. - äbande 3,14,108. 4,12,13. - äntdagen 1,9,11. 5,11,9. z[i d]emo ändremo 2,5,22. - opphere 3,4,12.
b.) dreisilb. smemo ältduame 2,9,76. - ältgiläre 1,11,22. - einen 3,26,110. 111. - abulge 1,23,80. ällemo änaguate 2,24,32. 3,7,86.4,29,10. 5,3,12. thmemo Unwillen 5,15,88. unsemo ännuzze 5,2,7. ällemo 3,24,218. einemo ist 4,6,94. diufemo äntwurte 2,14,148. suäremo änaginge 5,20,196. -elilenti 3,2 6,46. follemo äntwurte 1,5,136. selbemo imo h. 88. indänemo ännuzze 3,21,69. thurremp uzlente 5,13,36. mittemo iro 4,19,15. grözemo urheize 4,20,47. thesemo ordringe 2,17,23. - ist 1. 129. - armen 3,17,123. - ewarte 4,19,30.
c.) viersilb. mänagemo ägaleize 1,1,12.
3.) Hiatus, in der Senkung Einsilb. abgekürzt was mo äna 1,4,95
Zweisilb. fmo ein 3,15,35
282
themo ana 2,5,25 < Oder er wolta in themo ana wank) thes oder sie imo?)>135
< 4,7,3 ougtun sie imo innan
Starker plur. masc. der adjectiva. Wenigstens bei O. gewiß nie verkürzt. 1.) Senkung a.) langsilbige | inpräp. irpräp. ouh. uns. * es * er
(63 v)
sine in 2,9,15. mine in 4,15,99. bilde in 2,15,31. gibriafte in 1,11,112. selbe irstantent 5,20,49. sme (was heißts?) irblten 1,1,207. zuene ouh 5,2,15. sine uns 1,1,102. 28,17. zuene es 4,7,149. guate es 5,25,165. wio firdäner unsih fand 1,2,23 oder firdän er?
b.) kurzsilbige iz. sume iz 3,24,203. ouh. sume ouh 2,7,150. 3,12,23. 4,16,41. fridusäme ouh 2,16,49. al. gene al 3,18,72. Anm. sum erkorane Ludw. 7 ist wohl nicht apokopiert. O. 3,12,25 quedent sum giwäro. 3,15,81 sum fön imo zaltun: hier deutlich quidam. 4,18,39 sie quädun sum zi nöti, aber v. 25 sie quädun sume säre. Endlich 4,6,94 zalt er in sum siban we? Das adverb sumes 2,9,195 und sumenes 4,29,113. - Im Ludwigsliede verlangt wohl die alth. redeweise, daß die zeilen umgestellt werden: wurdun sum erkorane, sume sär verlorane, nicht sume sär verlorane wurdun, sum erkorane.
c.) dreisilbig *er
winistreer5,20,189.
2.) Hebung, a.) Dreisilb. änthere iz 5,20,103. 4,21,15. - alle 5,20,113. 25,169. - er 3,4,51. - ouh 3,7,76. thionönte alle 1,1,223. unsere ältfordoron 2,14,113. beilege 4,14,21. gärawe alle 3,23,119.
b.) Zweisilb. mit kürze. these evangeljon 3,20,286. Anm. 1.) Samar. 16 steht unser ältmägä: ists genitiv oder für unsera136, wie Sam. 3 sma theganä, 9 slna man (nominativ)? 2.) Lange zweisilbige wären regelwidrig, all eigun 1,1,160 wird wohl dem druck des U erst angehören, wiewohl Vind. 5,9,91 hat: er all iz so irfulti. 4,7,81 sme engilä ouh in äla war darf nicht elidiert werden, sondern der auftact ist zweisilbig. 134 1
< > am Rande eingetragen. < > am Rande eingetragen. Aus: unserä gebessert.
283
3.) Hiatus. a.) langsilb. alle er 5,23,473. alle
3,26,127. bilde in 3,26,115. (sine engilä 4,7,81).
b.) kurzs. (64r)
süme untar 3,13,77. |
fern, sing, und neutr. plur. in adjectivis kommt weder mit hiatus noch mit synalöphe oder krasis vor, ausgenommen PS. 6 wie michfliu ist mit hiatus. Der vers Otfrieds l, 15,33
wänta thiu mm ougün i *i~i
gehört nicht hieher; denn mmu am Rande eingetragen.
äfur 2,18,28. biginnu eino 3,18,78. wane ouh 4,22,5.
287
iz.
yrriht'iz 2,11,97. wolt'iz 2,12,44. zält'iz 4,1,33. moht'iz 4,31,7. irbarmed'iz Ludw. 11. ih. moht'ih 2,7,58. 5,25,25. yrsuaht'ih 4,22,15. wolt'ih 5,23,1. ilt'ih 1,22,98. ih wänt'ih 3,20,229. * es. riht'es 3,20,246. moht'es 1,5,2. wolt'es 3,7,11. 4,24,50. gidorst'es 3,14,90. inpron. kert'in 3,22,72. zält'in 4,7,25. 15,73. 81. 5,9,105. 110. gikert'in 4,33,23. ougt'in 3,19,34. + iu. ougt'iu 3,22,73. die andre hds. ougtä iu. ougtä iu 1,23,73. zältä iu 3,20,249. unsih. riht'unsih 3,5,9.
bb.) aphäresis inän imo iz.
niarta'nän 2,4,8. lerta'nan 1,3,37. wolta'nan 1,17,103. räfsta'nan 3,8,87. 4,19,28. irkanta'nan 5,8,83. zälta'mo 3,14,80. ruarta'mo 4,18,80. folgete'mo (versetzte hebung) 2,24,5. zalta'z 1,20,51. alta'z 3,15,7. ruarta'z 3,24,24. säzta'z 4,17,47.
cc.) krasis in präp.
ir präp. int.
wolta in h. 291. 2,4,29. säzta in 2,4,106. ougta in 2,4,163. scolta in 1,4,171. wänta in 1,22,23. 5,7,107. irquicta in 3,14,11. giloubta in 3,16,138. zälta in 4,21,26. 16itta in 5,4,104. mista'in 5,7,19. scolta irstantan 5,5,36. wolta irstan 4,34,22. mohta irbltan 5,13,55. broitta ingogini 4,5,82. mohta inbe'ran 1,8,6.
dd.) willkürlich (soweit sich nicht noch regeln finden) * er.
iz. ih. im(o) + ir(o) ouh. uns(ih) inpron. (66r)
wolta er 2,4,34. irbonda er 2,5,19. hängta er 2,12,32. bigonda er h. 57. 4,18,83. biwänkota er 1. 38. kerta er h. 121. thähta er 1,8,33. giloubta er 3,11,23. gisämanota er 1,17,66. doufta er 1,25,27. lerta er 3,17,6. irougta iz 2,3,102. kerta iz 2,4,123. thähta iz 1,8,23. gihörta iz 1,9,5. kundta iz 1,14,15. widorota iz 1,25,8. gizälta iz 5,11,91. irkänta ih 2,7,129. 3,14,69. thulta ih h. 24. zälta imo 2,6,34. thähta imo ouh 1,8,25. kundta imo 6r 1,25,19. scirmta imo 1. 103. gillhta imo 1. 105. ruarta imo 4,17,46. giloubta iro ouh 2,14,229. toufta ouh 2,13,2. zälta ouh 4,1,37. 7,137. bränta ouh 4,6,44. gruazta ouh 4,31,36. 33,31. lerta unsih 2,11,85. ougta uns 1,13,11. 5,12,69. irlösta unsih 4,25,24. irfirta uns 2,6,79. kundta uns 2,3,41. ougta in 3,14,221? zälta in 3,17,129. 20,15. 4,6,29. 69. 11,82. 18,59. 5,12,184. wolta in 3,19,39. scolta in 4,33,19. intslupta in 5,10,51. sänta in 5,12,123. |
b.) kurzsilbige aa.) apokope * er
288
deYer 1,7,19.25,27,79 ppp. endet'er 2,15,37. gidet'er 4,7,158. deYer einsilb. 3,20,343. gidot'er einf. (geschr. -ta er) 4,7,163.
* es det'es 1,17,16 * in pron. det'in 3,20,336. uns. indeYuns 4,33,60. Anm. immer dritte person.
bb.)
aphäresis
iz dita'z 2,1,72. 3,8,7. 22,11. 4,27,31. iru deta'ra 3,24,78. imo indeta mo 4,33,56. Anm. immer dritte person.
cc. unbestimmt *er. imo. in pron. uns. ouh ih. iz. io. al.
deta er 2,3,117. 5,39. deta imo 2,4,89 dota in 3,14,191. 5,11,93. d£ta uns 3,20,64. gideta ouh 3,20,363 d6ta in 3,24,169. 4,1,65. Nur hier erste person. deta iz 4,2,16. deta io 4,31,29. deta al 4,16,13.
c.) dreisilbige *sägeta er 2,3,63. 6,9. 4,7,125. koräta146 er h. 225. 3,6,37. fre"wita er 3,18,102. mänöta er 4,6,81. opphoröta iz 2,9,122. häbeta iz 3,24,185. gifroweta in (iis) 4,7,159. betötaih 4,13,34. offonöta in (präp) 4,19,19. *gägant'er 5,13,57. gihogät'er 5,8,49. werit'er 4,17,21. woraht'er 2,10,8. 3,20,45. habät147 er 4,6,18. 12,113. offonöta'z 5,23,125. ihhäbeta'z3,24,185. mänöta'nän 3,25,62. säget'in (iis) 4,7,53. logita'nan tho versetzte Hebung 4,35,69
d.) dreisilb. mit langer antep. *lougnft^s4,18,19. 2.) hebung a.) zweisilbige mit kürze deta e"r 2,10,21. deta ander h. 83. deta eino h. 119. deta 6iner 3,12,41. ih deta 6in werk märaz 3,16,65. deta imo 4,31,3. dfcfer 2,15,43. 4,7,37. 146 147
Dem ä der Mittelsilbe ö übergeschrieben. Dem ä der zweiten Silbe e übergeschrieben.
289
(66v)
b.) zweisilbige mit länge. Apokope | *er. ouh. uns. in(iis). imo äl. Nur scolta
wölt'6r 2,10,1. 4,2,59. thultä ouh 1. 75. < Ist thulta ouh . . . >148 rihtäuns2,ll,83. zaltäin3,20,15 brähtä imo 3,20,28 Gr. hört'äl 3,17,12. hat mehr freiheit scolta ubarwant 5,10,24. scolta entön 4,20,75.
c.) dreisilbige
(67r)
woraht'or 2,1,30 pp. gisidalt'or 1,7,31. firsäget & 3,15,53. inthäbet'6r 3,23,51. werit'6r? 4,16,21. fräget'er 4,19,9. mächöt'er 4,35,5. giläböt'eY? 1,7,34 gieiscöt'iz 3,2,5. häbet'iz 3,24,185. luagetävur 5,7,24. lobötä'nan 2,7,108. holödä'nan Ludw. 2. giereta er 2,2,55 (gi)eisgöta er 2,4,50. 1,17,85. thenita 2,3,75. sägeta149 2,7,121. 1,5,143. minnöta er 2,12,142. gimuatfägöta er 2,14,225. forahta e"r 1,4,94. boitöta 6r 1,5,168.15,7.150 koräta 3,6,37. githanköta 6r 3,12,49. firdHöta 6r 3,14,135. häbeta 6r 3,23,45. 4,16,15. mänöta 6r? 5,11,89. loköta er 5,11,69. bouhnita 6r 4,12,61. frägeta151 €r 4,12,69. 21,5. 5,7,93. 4,19,9. bisorgeta 4,32,21. mächöta 6r 4,35,5. zeigöta m (iis) 2,3,38. 3,19,41. gäganta in 1,15,73. meröta in 5,11,95. mätötaiz.34,75, tuäbeta. iz. 3,24,18.5, «.pünäta. iz 5,14^0, zäweta imo 2,5,24. folgeta imo 3,7,41. 4,18,1. giweröta inan 1,15,16. giereta inan 3,12,51. häbeta inan 5,7,88. minnöta inan 5,7,4. losöta iro 1,22,69. klägöta fra 3,10,11. gorötafli4,10,5. gerötaiuer4,13,29. scutita io 5,4,45. weinöta 3,24,15. thionöta io 1,16,19. klägöta 3,10,27. 55. 20,79. fästötaio 1,10,55. folgeta in (in) 3,9,3. spflöta in 1,6,7. suibeta in h.126. eiscöta ouh 4,19,11. bisuorgeta ouh 1,19,4. äntfristöta ouh 5,9,101. giburita ouh 4,32,11. frägeta ävur 4,21,51. luageta152 ävur 5,7,24. 14. eischöta avur 4,16,87. fästeta unnöto 2,4,5. sägeta ubar al 5,20,7.16beta ubar al 1,15,6. hängeta untar 4,31,12. giklägöta ekordo 3,11,14. gioiscöta er 3,20,314. |
3. Hiatus in der Senkung, zweisilb. mit länge. ilta in(in) 2,14,171. rihta in 1,3,22. irougta in (iis) 3,16,22. 14,223? kundta in 4,37,48. < > am Rande nachgetragen; mehrere Wörter unleserlich. Über dem e der Mittelsilbe ä eingetragen. 150 Danach durchgestrichen: giläböt'er 1,7,31. 1! Über dem e der Mittelsilbe ä eingetragen. 152 " Über dem e— der Nebensilbe ä_ eingetragen. 149
290
duälta er 3,8,70. sänta iuih 2,14,217. 153 kusta inan 4,16,102. fuarta inan 1,21,2. thähta odo 2,4,13. wolta unsih 1,22,117 weiter unten eingetragen, mit Verweiszeichen. 158 Danach: indue ih 3,7,56 durchgestrichen.
291
(67v)
uns. ouh. imo io. * er
biquome uns 2,21,56. gifrowe ouh h. 320. qu6me ouh 3,20,262. fröwe'mo ommizen. 1. 12. queme io 4,24,34. quomer l,2,58. sober 4,15,71. |
2. Hebung a.) kurzsilbig queme alles 1,2,106. b.) längs, von 2 silben, mit apokope, vor er und tue niaz'er 1. 163. rihte iue s. 79.
3. Hiatus in der Senkung, zweisilb. mit länge. chere after PS. 16. brache [h]er Ludw. 3. gihälde inan Ludw. 30. irzelle fra 1,11,96. büe innan 1,2,47. liuhte ubaral 2,17,36. firwäe unz 1,28,12.
Conjunctiv praes. der zweiten schwachen conj. Verkürzt vor er und iu. 1. Senkung. iz. imo. ouh. *er.
wordö iz s. 42. lokö'mo 1. 150. thänke ouh 1. 51 (wohl druckfehler) spär'er L 55. scou'er 4,15,68. scow'er 3,23,80. 4,15,68.
2. Hebung. Zweis. mit länge, abgekürzt lono iu es blldllcho s. 58. Dreisilb. fostinö in (in) s. 7l.159
3.
Hiatus, zweisilb. mit länge
zoigö ävur 1,19,10. mit kürze theih thär thih lobö ubar al 5,24,37.
159
Danach durchgestrichen: bflidö io 2,9,133.
292
Conj. präs. dritter schwacher conjug. l. Senkung ouh. *er.
folge ouh 4,24,63. leb'eri. 66.1. 190.
2.) 3.) fehlt
Conj. präs. der anomalen verba. l.
Senkung
int. ih. *er.
megi ingängan 5,19,31muazih3,l,38. megi er 3,20,38.
Conj. prater., erste und dritte pers. sing, und zweite indic. prät. in starker conj. Verkürzt vor er (IM), einmahl vor al. 1. Senkung a.) langsilbige | irpräp. in präp.
iz. ih. im(o). ir(u) in pron. io. ouh. uns. al. +iu. *er.
(68r)
mohti irfullen 2,6,19. irstuanti ir 3,24,196. liazi irgraban 4,7,116. nämi ir 4,24,4. wolti irfullen 4,35,8. wurti irfuntan 4,37,55. scolti irlären 5,9,63. thu sprächi in 2,14,101. thu wäri in 1,5,135. dniagi in 1,15,11. wäri in 3,2,15. 4,8,18. 3,22,6. 4,13,85. 29,89. 5,11,30. irougti in 3,15,56. scolti in 4,12,111. firliafi in 4,17,18. mohti in 4,19,63. gibreitti in 4,21,64. nämi in 5,6,47. zältiz 2,6,87. wurtiz 2,6,88. wäriz 4,15,17. bidrähtotiz 3,24,150. irquicti(i)z 4,19,68. mohtih 5,23,449. mahtih PS. 6. thu däti ih sag. 4,18,45. wäri (i)mo 2,4,167. quämi imo in 2,7,115. gäbi imo 4,35,11. gidäti imo 3,15,34. hulfi iru in 3,14,22. wann 4,22,31. scolti io 3,8,89. wurti ouh 2,1,26. 4,29,39. (bi)quämi ouh 3,20,319. 4,29,81. wäri uns 2,3,91. 93. quämi uns 5,20,173. thu däti al 1,2,70. brüsti iu4.14.4. moht'er 4,30,19. giloubt'er 3,2,29. fuer'er 4,20,25. quät'er 3,17,53. wäri er 4,34,33. wurti er 4,12,56. hiazi er 4,12,95. muasi er 4,13,31. 35,13. quäti er 3,17,61. dät(i)er 3,20,320.
293
b.) kurzsilbige inpräp. iz. in pron.
lugi in 5,25,66. gibuti in 4,12,86. libi in 4,1,66. scribi(i)z 1,19,54. miti 'z l ,20,62. giscribi'n 5,25,19
c.) dreisilb. ?saget(i)h 4,15,18
2. Hebung. a.) zweisilbige mit länge - nur scolti, wolti, wurti, wäri scolti enti 5,9,72. wölti ommizen 5,12,192. wurti ouh 4,27,11.
Auch mit apokope scölt'er 3,16,116. scolt'ih 5,23,477. war® äl 3,26,58
b.) dreisilb.
(68v)
ereti ubaral 2,2,51. irbärmeti inan 3,10,56. thionöti imo 4,4,51. bisorgeti ubar al 4,32,20. scowöti ana 4,29,99. länger widorit^r 3,17,63 |
3.) Hiatus. In der Senkung; zweisilb. irfulti ällaz4,16,99; mohti ävur 4,30,21. cherte after PS. 4. thdrfti imo 4,4,23. mohti in (in) 4,19,63. thulti untar 4,21,60. sprächi ubar al 2,4,141. giloubti ubar al 3,2,25. wurti ubar 2,9,79 oder theiz wurti ubar worolt lüt?
Imperativ erster schwacher conjug. Verkürzt vor es
(uns ouh)
1. Senkung a.) langsilbige inpräp. iz. imo. io. ouh. uns(ih)
irkonni in 4,19,123. irquicki in 3,1,43. ' 2,9,131. 5,15,15. uabi'z h.106. keri'z 3,20,214. irkenni'z 4,5,10. suazi'mo 1. 71. 1,1,89. heili ouh 4,4,97. broiti ouh 4,4,99. cheri ouh h. 109. girihti unsih 4,15,33. losi unsih 2,21,77. biscirmi unsih 2,24,35.49. biscirmi uns 5,23,21. 16iti unsih 5,24,31.
es aus er gebessert.
294
b.) kurzsilb. in präp. iz. in pron. ouh. uns. *es.
hugi in 1,2,51. legi'z 5,1,61. zeli'z 1,9,42. ' 5,7,125. then(i) ouh 1,2,7. und so stand etwa hug'ouh 2,22,43 wofür die abschr. hugu setzten. zeli uns 3,17,33. gizeTuns 3,22,27. hu£es 1,15,55. 4,13,25.
c.) dreisilb. *es. giwähin'es 3.13.25.
2. Hebung. Nichts. 3. Hiatus ili
1,21,15. scfrmi
Ps. 18. gisciari iz 4,12,88. die andre hds. gisciari'z.
Imperativ zweiter schwacher conj. Verkürzt vor es. 1.) Senkung in präp. iz. io. uns. *es.
ginadö in 3,10,59 bidrähtö iz 4,16,9 dihtö io 1,1,97 gireinö uns 2,24,41. giweidö uns 5,24,1. thänk'es 3,20,213. dräht'es h.223. |
(69r)
2.) Hebung föstinö uns 2,25,67. grubilöin(in)3,7,151. (bflidö io 2,9,133 (nicht bilido io)>161
3.) Hiatus giwerdö unsih 3,5,37 drähtö io 2,9,129
Imperativ dritter conj. Nur in der Senkung. säge uns 1,27,30. 3,20,25. 4,7,13. < > am Rande eingetragen.
295
Einsilbige verbalformen mit langem auslaut. sind mir hier noch zu schwer.
Zweisilbige partikeln mit länge vorn, (mit ausnahme der adverbia ...) 1.) Senkung irpräp. inpräp.
iz. ih. in pron. ir(a). ir. ouh. uns. + iu. * er.
* es.
forna irde"ilta 5,23,8. thänne irwinnent 2,8,97. thänne irfullit/et 2,23,9. 1,24,37. inte irchennist PS. 2 thänne in 2,3^14. 4,143. 6,43. 23,53. 3,18,91. 4,7,61. 114. 5,19,35. 20,44. 23,135. 6,79. inne in 2,23,19. inti in h.235. 1,10,33. 5,2,19. mti in 5,1,66. 1,11,82. inti'n 5,6,37. 4,4,31. 5,3. 7,23. wänt(a) iz 1,16,55. wanne iz 4,7,94. 95. wänta iz h.139. 4,18,22. fnti'z 1,27,132. 13,10. 5,2,34. wänta163 ih 1,2,41. 3,15,61. 23,104. 5,8,64. 11,11. wänta ih 5,15,76. thänne ih 4,14,1. 19,13. wäntiatih 3,16,130. intih 1,10,37. wänta in 3,5,22. wänta ira änon 1,11,53 (geschr. wantä) thänne ir 2,21,29. thänne ouh 5,16,67. 3,20,125. 4,31,43. 36,28. inti ouh 1,17,35. 2,11,28 int'uns ist 1,4,111. thänne uns 3,16,117. thänne iu 3,2,22. 16,85. forn'iu 3,7,51 [fom im reim, wie thärmit, aber nicht außerm reim. wänt'er 2,3,71. 123. 4,204. 6,74. 2,10,37. 14,137. h.84. l,3,27pp. 1. 77. 3,20,56pp. wänt'er 1,11,115. 3,20,336. thanner 1,4,122. 4,1,62. ind'er Ludw. 8. want(ä) er 4,12,94. thänne er 5,19,69. wänt'es 3,21,30.
2.) Hebung.
(69v)
wänt^r 2,13,65. 14,82. 107. 6,51. 12,23. 1,3,84. 4,152. h.127. 3,14,159. 20,368. 23,71. 4,4,10 ppp. 164 wänta in (iis) 2,16,19. 4,20,71. wänta ob er
ein Wort unleserlich. Aus wänta verbessert. 1 < > nachgetragen. 165 < > am Rande nachgetragen. 1
296
3,2,25 (nicht wänta ob er), wänta ällaz 1,1,209. wänta ist 1,4,55. 3,17,54. 4,7,107. wänta iz h.139. 143. 4,28,29. wänta iru 1,11,101. wänta iro 4,28,5. 5,13,34. wänta er 1,17,32. 27,9. 3,8,52. wänta engilä 1,12,59. wänta unser h. 33. 3,17,49. 166. wänta iagilih 3,17,89. wänta äband 5,10,10. äna ander 5,12,150. äna änagenge 5,6,127. äna enti 5,23,536. thanne iro 5,25,153. thänne ungiscafan 2,1,12. thanne ubar 2,14,59. thänne unser 2,14,62. thänne äl 2,22,36. thanne er 5,19,67. 3,18,124. thanne iamer 1,2,96. thanne ofanaz 3,22,26. thänne ih 3,22,32. 5,3,22. thänne ist 5,1,19. thänne eristo 4,28,42. wanne imo 3,2,60. inti äz 5,14,48. inti azi 2,14,192. inti äna 5,21,15.4,17,17. inti ellu 1,2,112. inti opphoröta 2,9,122. inti ih 2,14,35. 41. inti irri 2,1,92. inti innan 5,17,12. 21,35. inti ist 5,18,18. inti alles 5,24,10. inti alle 3,24,61. inti ällö 1,9,70. 27,110. inti älla 1,15,38. inti unsih 1,28,18. inti uns 5,12,108. inti in (in) 3,7,112.4,5,8. inti in (iis) 3,16,108. inti iro 3,16,104. inti änderen 4,6,28. inti östorun 4,8,4. inti eman 4,16,4. inti ebono 4,28,8. umbi inan 4,10,3. 30,2.
3.) Hiatus. Eins, das auch in der hebung elidiert wird. ana enti 3,22,51.26,41.
Zwei, die zu stark sind in der hebung elidiert zu werden. forna iu 1,15,30. uze in 3,14,148
Dreisilbige partikeln. 1.) Senkung. irpräp. in pron. ih. * er.
2.)
thänana ir länte 1,19,43. thänana in 2,6,35. wänana ih 3,16,124. 167 wananä er 3,16,120. thänana er 3,24,180. 2,13,38. 5,17,28.
Hebung168
thänana in (iis) 2,2,24. - er 2,4,101. - Qz 3,17,87. 4,7,115. 29,101. hinana ist 2,13,37. wänana ist 1,5,69. wolaga otmuatl 1,5,133. - elilenti 1,18,73. ekordi eino 2,4,39. ekordo ira 3,11,14. - einu 3,17,98. - in (in) 4,8,43. ostana in (in) l ,17,17. | (70r)
166
< > am Rande nachgetragen. Durchgestrichen: wänän'er 3,16,112. 168 Durchgestrichen: thänän' unz 1,20,14 (oder unverkürzt?) thänän'üz 4,13,12. 167
297
Zweisilbige partikeln mit kürze, (fön und nub bei O. abgerechnet) 1.) Senkung inpräp.
int
irpräp. inän iz.
ih. ir. inpron. io. ist. ouh.
uns. + iu. * er.
* es.
h6ra in 2,2,28. 63. 8,107. 2,12,65 pppp. wola in 5,19,21. hina in 1,21,6. 3.23.56. thära in 3,4,49. 14,165. 17,18. 24,2. Ludw. 14. thäräna in 3,16,34. thärmiti in 2,4,7. 4,9,6. odo in s. 27. 1,1,189. 3,10,7. 20,253.23,59. 4,35,27. 5,9,23. filu in 1,1,1. thära ingegin(i) 2,3,122. 5,16,85. 20,69. 76. 23,266. 1,9,53. 3,13,104 pp. ([aber auch thär ingegini 4,26,5. 5,13,31]>169. wola intfiangln 1,27,41. hiar fora intwiche 5,2,22. wola irkänta 2,7,124. 8,82. - irfulti 2,18,8. fflu irwortan 3,10,49. wola'nän 4,5,80. 36,27. ob'inän 3,4,39. wola iz 2,14,65. 3,26,38. 4,7,133. 150. 31,65. 5,1,18. oba iz 5,23,187.1. 41. thära iz 2,1,57. 3,16,41. 4,2,5. odo iz 2,6,66. 4,7,93. 5,20,67. ob'iz 2,12,118. 1.23.57. 3,7,97. 14,41. 4,11,66. 21,37. heViz 1,10,23. ob'ih 2,12,113. 5,20,213. 3,22,121. oba ih 1. 17. 3,16,96. 18,77. nupe ih PS. 12. oda ir 4,16,57. (4,22,24 Vat.) ob'ir 1,24,23. 4,15,45. for'in 5.14.4. thära io 5,23,95. 97. 3,26,125. thär äna ist 5,10,23. wola ist 5,22,31. 3,23,89. thära ouh 5,19,9. 3,14,139. odo ouh 2,1,27. 4,41. 131. 5,23,41. 4,3. 3,8,55. 12,16. 20,37. 4,13,87. filu ouh 2,11,117. 1,16,22. 6b(a) ouh 5,21,17. odouh 5,23,45 filu oh 1,16,22. for'uns Samar. 16. ob'iuhLudw. 17. ob'er 2,4,141. 6,15. 1,8,24. 12,120. 3,11,25. 13,65. 19,55. 4,30,64. ob'her Ludw. 5. wol'er 1,1,19. (wahrsch. weTher Ludw. 1.) oba er 2,6,65. 1. 174. thära er 5,16,15. fflu er 5,16,29. odo er 1. 175. 3,4,41. 4,12,97. 5,12,173. ob'es 4,5,98. oba es 1. 101.
2.) Hebung
(70v)
ob'er 2,6,13. 15. 193. 3,20,226. 4,22,14. 5,12,152. ob'ir 2,22,75. 21,81. ob'ih 2,7,104. 1,19,53. 3,22,29. 123. 4,17,32. 19,37. 5,7,76. 170. ob'iz 1,2,37? ob'uns 1,18,85. ob'unsih 3,3,49. ob'iaman 3,1,70. 4,4,21. ob'ävur 4,21,29. 5,1,17. hin'üz 2,11,21. od'ouh 5,20,47. 3,20,130. od'ouga 5,23,48. öd(o) ih 3,16,36. thar'äl 4,3,37. tharfa) in 4,15,10. | thara in (intro) 2,11,9.1,17,118.4,16,19.5,6,56.103. thära imo 2,12,82. thara äna 2,21,76. thara after 5,20,104. thara ouh 5,23,7. thära 6r 5,11,58. thara innan 3,21,49. thara äl 4,3,36. hera üz 4,23,5. fora imo 2,13,14. 3,13,60. - oinen 3,6,26. - iro 3,26,86. - in (iis) 5,11,81. 1
< ) am Rande eingetragen. < > am Rande eingetragen.
298
hinaubar 2,4,147. oba (präpos.) unsan 5,20,178. 12,15. oba (conj.) iu 2,16,66. 19,49. - ir s. 13. - ih s. 65. h.l. 3,18,9. 5,15,26. 171 - iro 5,12,17. - iaman 5,7,77. - er 5,23,40. furi ändere 3,7,76. odo inan 2,12,153. 2,51. 5,23,503.4,2,55. odo iawiht 5,19,97.20,68. 69.23,523.1,23,50. odo ouh 5,23,44. 3,14,205. 5,1,23. - imo 5,23,497. -6r 5,23,502. - ih 1,27,117. - in (in) 3,19,15. - iz 3,20,9. - ändere 4,21,15. - ir 4,22,24. - ist 5,1,74. filu ogisffli 5,21,4. filu 6d 5,6,19.
3.) Hiatus. thiu erist thära in thia bürg deta sma kunft kund 2,14,235. scheint unerträglich; thära in kommt häufig vor.172 am Rande nachgetragen.
o über e eingetragen.
303
(73r)
23,22.1,16,10.20,35.21,10.1,7,47.52.hiÜÜO2,16,59.1,1,155. 3,26,78. ziiajnanne 2,18,30. z'fro 3,10,78. zi fro 3,19,45. 4,11,29. 19,16. mo ob er 4,30,64.
Andere Wörter.
(73v)
so 6geslih 2,6,88. - iro 4,5,65. - undräte 4,7,7. so so 6in 4,17,25. so älangaz 4,29,56. - ällaz 4,33,77. söse er PS. 6. so erächar 1,19,31. {selb so untar 2,9,163. so ähtent 2,16,68. so edil 1,1,198. so idal 3,26,130. so umbiruah 5,25,67.)186 tho iro 4,17,49. 4,4,25. 29. 5,10,31. - untar 5,10,53. - alles 5,11,89. 4,7,37. - ubar lüt 1,5,81. 3,6,61. 3,16,121.-ilti5,4,21.-älle5,10,1.3,6,95.-inne5,14,22.-äntwurti 3,13,37. 3,20,217. - ähtönti 1,4,158. - einer 3,6,49. - innan 3,14,91. - äzin 4,6,48. - enti 4,24,50. l R7 thu armen 2,20,1. thu äfur ' 2,14,105. wildu älla 2,9,178. (Also ist wildu nicht wie ein wort anzusehen) thu ällaz 5,23,404. sihistu alle 5,23,552. thu äbahönti 1,4,133. du äl h.49. findistu ana h.51. thu alles 3,24,187. mahtu äna 3,14,9? thu e"ngilon 2,21,64. thu er 3,24,25. thu emmizen 3,24,183. thu 5,9,33. thu inne 1,12,51. thu inti 1,27,89. wildu iamer 3,22,24. thu iro 4,21,8. 30. si ubiles 2,4,73. sKfr) ubildäto 3,20,226. si undräti 3,26,28. si ubar 4,24,62. theih si 6mmiziger 4,31,72. msi ekord(i) 2,4,20. 4,12,114. nisi einfalle 5,23,174. nlsl oba 5,23,187. 3,25,19. ms! äl(le) 3,24,188. 4,8,20. nisi ävur 4,9,44. was mo äna-1,4,95. nü alle 1,13,5. (flemes nü alle, nicht ftemes nu alle). 3,20,295. 4,30,63. nü 6diles s. 3. nü iaman 3,17,105. nü eigun 4,5,128. duan nü e"nti 5,25,7. | ju ofto s. 18. ju äna 3,15,17. thär sin frfunt was ju er 3,24,3. zi älawäre/u 5,20,144. 23,475. 3,2,67. 4,21,55. zi äzeine188 2,17,8. zi ältere 2,4,24. 1,23,120. 3,15,90. zi äntwurtl 1,27,51. zi ängusti 3,25,21. zi ändremo 4,12,25. 4,29,82. 5,10,45. zi äntwurte 4,16,90. zi 6nte 1,18,36. 5,25,14. zi obine 3,3,44. zi oiginen 4,5,74. zi ezanne 5,11,66. ze entü PS. 9. zi erist 2,8,106. 96. 14,93. 1,13,11 pp. zi ubarmyatl 2,5,14. zi ummezze 5,23,217. z(i)6nte 5,23,450. z'einen Samar. 1. bi alles waz 4,7,39. bi einen 4,1,65. 5,4,7l.190 bi 6inan 3,16,67. ni ähtöt 3,25,47. ni äbahöti 3,15,98. ni älta 4,6,89. ni alte 5,23,104. ni eretln 3,16,62. ni eigi 1,24,14. ni 6'igun 2,16,50. 4,9,13. ni § mit versetzt, hebg. 2,18,11. ni eltent 5,25,151. ni ubarwinten 5,23,186. ni untarfälle 1,1,158. mo äntwurti. - ubaral. - ävur. - alles. - ommizen. - innouwo. s. fol. 63 v. ja ougta 1,13,11. *
*
1
O
Q
'
3.) Hiatus. a.) Auf der hebung, ohne nachfolgende Senkung. in re odo in bära 4,35,27. th6s er nu äna wane h.227. ?ther man ist nu untar iu 1,27,102. ?then thu äfur nu uabis 2,14,105 1
fi
187
< > am Rande nachgetragen. .
Danach: l durchgestrichen. \ RR Fragezeichen über äzeine, wohl z betreffend. 189 Danach durchgestrichen: zi in 4,16,71. 190 Dazu am Rande mit Verweis: Also auch bi mit dem dativ ist vor vocalen kurz durchgestrichen.
304
b.)
Auf der hebung mit folgender Senkung. a.)
so spegr in thea erda 3,20,94. nu mtfiang druhtln l ,7,37. quam ävur thfsu nu in war 5,8,101. ther thir surbolgan 2,18,42. + ? kert'er thom fiara 1,21,25 +. sie thära thom farun 3,17,13. so er se lerta thom thera naht + 4,15,117. tho m thera nöti 4,32,14. tho Sr in thaz hüs quam 3,4,86. fialun tho in iro knio 4,22,49. tho inthäbet' er sih sär 3,23,51. so er erist tho frkräta 4,18,67 +. thaz häbes thü frfuntan 5,7,119. nu birun fro in muate 3,26,109. so we in thes libes Ludw. 28. ß.) * thaz geer sines sindes 3,24,208. nuir birut thes giwon 2,22,69. *joh niarent nu in drätT 4,31,19 +. * dua druhtin nü in fest! 4,31,69+. nü ih sulih thulta 4,11,93. * thiö zTti iz nyjrfullent 4,14,24+. * giwlhit sier filu fram 4,4,93. in herzen si iz scöno 2,21,9. thaz muas ni si iu mera 2,22,10. si io filu festi 1 01 3,22,108. * thaz thri er hiaz mit imo gän 3,13,92. mlnan fäter so ih seal 3,18,34. imo soih zellu 5,25,55. * tho er ward zi manne 5,12,53. * tho er töd ubarwant 5,14,16. thär ward thojh sägen thir 3,15,77+. woraht er Üuiein horo in war 3,20,45. 192 wanta tho iz märtun 4,36,45. ni fimimist thü ouh thanne 2,12,89. * joh manag we in zalta 4,6,90. * ther se iz ni untarfalle 1,1,158. * ther se ist zössönti 3,7,29. * ni was nöe ih sägen thir ein 1,3,17. meistar ja ih iz ni bin 4,12,48. * so er deta after thiö 3,1,47. was drifit süllh zi uns zuein 2,8,34. joh hera in wörolt zi uns quam l ,3,86. sie quädun ziin sös'iz zam 5,18,5 +. jämärllcho er zi in quit 5,20,197+. thänana £r tho zf in sprah 5,13,15+. druhtin spräh tho ziin sär3,16,21+. ziin spräh tho jüdas 4,16,45. zi in spräh er tho sär 4,16,77. joh suslih ouh tho zi in sprah 4,26,56+. |
Alle ändern beispiele sind bei weitem unsicherer, d. h. es kann in ihnen synäresis auf der Senkung angenommen werden. Ja dies kann selbst unter den angeführten geschehn bei denen mit +. Die beiden klassen aber unterscheiden sich wesentlich: am Rande eingetragen. 193 . < > Dazu am Rande eingetragen: falsch, aber das folgende richtig. < > am Rande nachgetragen. 1
305
(74r)
muß wohl zi von tieferem ton sein als die pronomina, kann also gewiß nicht im hiatus sich über sie erhöhen. am Rande notiert; die revozierten Äußerungen sind durch Längsstrich markiert. Der ganze Vers ist durchgestrichen. 204 Danach durchgestrichen: in themo ferse ist iz lüt. 203
307
(74v)
wenn dies vorkäme und thu vor cons, sicher kurz wäre. oder bilidini äntöt oder [thiu] ju mtbänt thaz ira fahs 3,23,22. Lies (75r) aber thiu ju mtbänt. | Synalöphe und hiatus bei diphthong, auslaut. Nur O. setzt diphthonge vor vocalanlaut. Um so gewisser ist im Psalm zu lesen wie michilju ist. Hiatus auf der hebung ohne folgende Senkung. 2QC
thfu ärma muater min. durchgestrichen.
310
.