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German Pages 316 [332] Year 1980
G O T T S C H E D , A U S G E W Ä H L T E WERKE VIII/3
AUSGABEN DEUTSCHER LITERATUR D E S XV. B I S XVIII. J A H R H U N D E R T S
unter Mitwirkung von Käthe Kahlenberg herausgegeben von Hans-Gert Roloff
JOHANN CHRISTOPH GOTTSCHED AUSGEWÄHLTE WERKE
WALTER DE G R U Y T E R · B E R L I N · N E W YORK 1980
J O H A N N CHRISTOPH GOTTSCHED AUSGEWÄHLTE WERKE herausgegeben von
P. M. M I T C H E L L
ACHTER BAND, DRITTER TEIL DEUTSCHE SPRACHKUNST: VARIANTEN U N D KOMMENTAR
bearbeitet von
HERBERT PENZL
WALTER DE GRUYTER · B E R L I N · NEW YORK 1980
Die Ausgabe wurde von Joachim Birke t begonnen. Unter seiner Verantwortung erschienen die Bände I—IV und VI, 1—3
CIP-Kurztitelaufnahme
der Deutschen
Bibliothek
Gottsched, Johann Christoph: [Sammlung] Ausgewählte Werke / Johann Christoph Gottsched. Hrsg. von P. M. Mitchell. — Berlin, New York : de Gruyter. Bd. 8. Deutsche Sprachkunst / bearb. von Herbert Penzl. Teil 3. Varianten und Kommentar. — 1980. (Ausgaben deutscher Literatur des XV. [fünfzehnten] bis XVIII. [achtzehnten] Jahrhunderts ; 93) ISBN 3-11-008422-8 NE: Penzl, Herbert [Bearb.]
© Copyright 1980 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit 8c Comp. Printed in Germany — Alle Rechte des Nachdrucks, einschließlich des Rechts der Herstellung von Photokopien — auch auszugsweise — vorbehalten. Satz und Druck: Arthur Collignon GmbH, Berlin 30 Bindearbeiten: Lüderitz & Bauer, Berlin 61
Geleitwort
des
Herausgebers
I. Die Bände VIII/1,2 der Neuausgabe von Gottscheds Werken enthalten die erste kritische Ausgabe des Textes von Vollständigere und Neuerlauterte Deutsche Sprachkunst. Die erste Fassung des Textes erschien 1748 unter dem Titel Grundlegung einer Deutschen Sprachkunst (unser Sigel: A), der bei der zweiten Auflage von 1749 (Sigel: B) und der dritten von 1752 (Sigel: C) beibehalten wurde. Der neue Titel wie oben wurde zuerst der vierten Ausgabe von 1757 (Sigel: D) gegeben. Die Vorlage dieses Neudrucks ist die fünfte Auflage von 1762, von der es zwei Doppeldrucke (Sigel: E'E2) gibt. Da Ε2 auf E' beruht und zahlreiche, wenn auch meist geringfügige Verbesserungen und Änderungen gegenüber E! aufweist, mußte es als Vorlage dieses Bandes gewählt werden. Der einzige bisher vorhandene Neudruck von Gottscheds Sprachkunst in den Documenta Linguistica (Hildesheim 1970) ist ein Faksimiledruck eines E!-Exemplars der Bibliothek in Überlingen am Bodensee.
II. Gottsched gelobt am Ende der Vorrede zur ersten Ausgabe (A), er „werde die Feder nicht niederlegen, bis er diesen Entwurf der deutschen Sprachkunst zu derjenigen Vollkommenheit gebracht habe, der er fähig sei". Seine
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Johann
Christoph
Gottsched
ständigen sachlichen, stilistischen und orthographischen Verbesserungen und seine Erweiterung von Auflage zu Auflage, die das Variantenverzeichnis im einzelnen zeigen soll, beweisen, daß er sein Versprechen eingehalten hat. Zur Überprüfung des Textes seiner Ausgabe letzter Hand, der fünften Auflage (1762; E2), und für das Variantenverzeichnis wur1 den Exemplare der Ausgaben AB CD E mitherangezogen. Die sollen im folgenden etwas genauer beschrieben werden. Α Grundlegung | einer | Deutschen | Sprachkunst, | Nach | den Mustern der besten Schriftsteller | des vorigen und jetzigen Jahrhunderts | abgefasset | von | Johann Christoph Gottscheden | Leipzig, | Verlegts Bernh. Christoph Breitkopf. | 1748. 18cm. 16 unbeziff. Bl., S. 1-543, 1 unbez. S. **, Α-LI8 Enthält: eine Widmung an die Königliche Deutsche Gesellschaft zu Königsberg und an die Deutsche Gesellschaft zu Gottingen, datiert Leipzig, den 6. Octobr. 1748, (13 Seiten). Vorrede Geneigter Leser (16 Seiten) mit Endvermerk: Geschrieben an der Michaelsmesse. Letzte Seite: Nothige Verbesserungen einiger Versehen. Ohne Privilegien, Anhang, Register. Standort: General Library, University of California, Berkeley. Signatur: 848f. IG 687g Β
Grundlegung | einer | Deutschen | Sprachkunst, | Nach | den Mustern der besten Schriftsteller | des vorigen und jetzigen Jahrhunderts | abgefasset | von | Johann Christoph Gottscheden. | Zweyte verbesserte und vermehrte Auflage. | Mit Rom. Kaiserl. wie auch Konigl. Pohln. und Churf. Sachs, j allergnadigster Freyheit. | Leipzig, ] Verlegts Bernhard Christoph Breitkopf. | 1749.
Sprachkunst,
Geleitwort
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18 cm. 12 unbez. Bl., S. 1-602, 11 unbez. Bl. AQqs. Enthält: Kaiserliches Privilegium. Vorrede der ersten Ausgabe. (14 S.) Nachricht wegen dieser neuen Auflage. Mit Endvermerk: Geschrieben im Carlsbade 1749, im August. (6 S.) Register der vornehmsten Sachen. (Nach Seite 602, 18 S.). Verzeichniß der erklärten Kunstworter. (4 S.) Ohne Anhang. Standort:
C
General Library, University of California, Berkeley. Signatur: PF 3103/G 6/1749 mit Ex Libris: F r o m the Library of Konrad Burdach.
Die Sprachkunst. | D e r | Gottschedischen | Schriften | Erster Band. || Grundlegung | einer | Deutschen | Sprachkunst, | N a c h den | Mustern der besten Schriftsteller | des vorigen und jetzigen Jahrhunderts | abgefasset, | und bey dieser dritten Auflage merklich vermehret j von | J o h a n n Christoph Gottscheden. | Mit R o m . Kaiserl. wie auch Konigl. Pohln. und C h u r f . Sachs. | allergnädigster Freyheit. | Leipzig, | Verlegts Bernhard Christoph Breitkopf. | 1752. 20cm. 16 unbez. Bl., S. 1-678, 9 unbez. Bl. a-b8, A-Uu8, Xx4 Enthält: Grotius Gedicht. Befreyungsbriefe. Widmung an Grafen Heinrich von Bünau. Vorrede der dritten Auflage. Datiert: Leipzig, den 21. April 1752. (5S.) Nachricht wegen der zweyten Auflage. (5 S.) Vorrede der ersten Ausgabe. (6 S.) Anhang. Erörterung der orthographischen Frage: O b man Deutsch oder Teutsch schreiben solle? (S. 637—662) Kurze Zugabe, V o n dem Rechtshandel | der doppelten Buchstaben | (S. 663 — 678). Verzeichnis der erklarten Kunstworter (3 S J Register der vornehmsten Sachen. (15 S.)
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Johann Christoph
Standort:
Gottsched
General Library, University of California, Berkeley. (Photostatische Kopie des Originalexemplars der University of Chicago Library). Signatur: PF 3103IG 611752.
D Vollständigere und Neuerlauterte | Deutsche | Sprachkunst, | Nach den | Mustern der besten Schriftsteller | des vorigen und itzigen Jahrhunderts | abgefasset, | und bey dieser vierten Auflage merklich vermehret | von | Johann Christoph Gottscheden, | der Universität Leipzig zum fünftenmale | Rektorn. | Mit Rom. Kaiserl. wie auch Konigl. Pohln. und Churf. Sachs. | allergnadigster Freyheit. | Leipzig, | Verlegts Bernhard Christoph Breitkopf. | 1757.
14 unbez. BL, S. 1-726, 13 unbez. Bl. a 1-6, b8, A—Aaa8. Enthält: Nach der Titelseite: Hugo Grotius
Gedicht
(S. 2). Die Sprachkunst. | Der | Gottschedischen | Schriften | Erster Band. (S. 3). Befreyungsbriefe. Vorrede zur
ersten (8S.), zweiten (5 S.), dritten (5 S.), Vorrede der vierten Auflage (6S.), am Ende: Geschr. den 30 des Christm. 1756. — I. Anhang (Deutsch oder Teutsch?).
II. Anhang.
III. Anhang
Kunstwörter
(nach S. 726). II. Register, Verzeichniß der
(wie in Ε). — I. Register:
angeführten Schriftsteller und Bücher (6S.). III. Register der vornehmsten Sachen (17 S.).
Standort:
General Library, University of Berkeley Signatur: PF 3103/G 6/1757
California,
E1 hat dieselbe Titelseite wie unsere Vorlage E2. Nur heißt es [Breitkopf
und] Sohn. 1762. statt Sohn, 1762.
Frontis., 15 unbez. Bl., S. 1—734, 13 unbez. Bl. a 1-7, b\ A-Aaa8, Bbb4.
Sprachkunst,
Geleitwort
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Standort:
General Library, University of California, Berkeley. Signatur: PF 3103/G 6/1762. Exemplare von El wurden eingesehen in den Universitätsbibliotheken von Basel, Berlin (Ost), Freiburg!Br., Kiel, Leipzig, Straßburg, Wien und in Wolfenbüttel. Ε2 wie E1 Standort: Stanford University Library, Stanford, California. Signatur: 435 (Locked Stacks) G687. Ein Exemplar von E2 ist in der Universitätsbibliothek Graz, ein unvollständiges in der Stadtbibliothek Wien. III. Die Wahl von E2 war unter den gegebenen Umständen eine einfache Entscheidung (siehe II oben). Die posthume sechste, etwas bearbeitete Fassung, die Leipzig 1776 erschien, und der Wiener Nachdruck von 1775 konnten außer acht gelassen werden. Wie bei den übrigen Bänden der Gottschedausgabe ersetzen im Neudruck in Villi 1,2 Antiqua die Fraktur, Kapitälchen die Antiqua, innerhalb des Textes oft Sperrung halbfette Lettern des Originals. Von den drei Registern des Originals sind nur I und III mit Seitenangabe des Neudrucks nachgedruckt, nicht das II Register. Verzeichniß der angeführten Schriftsteller und Bücher, das durch ein Verzeichnis der Personen und Werke (S. 307—316) in diesem Bandteil ersetzt ist. Da die systematische Einteilung in allen Ausgaben die gleiche ist, konnte auf eine besondere Konkordanz in dem Variantenverzeichnis verzichtet werden. Alle Ausgaben haben dieselben Hauptteile: Einleitung. I. Rechtschreibung, II. Wortforschung (Formenlehre). III. Wortfügung. (Syntax). IV. Tonmessung (Prosodie). Die Unterteilungen sind
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Johann Christoph
Gottsched
im allgemeinen ebenso systematisch und gleichartig. Nur finden sich in ABCD Anmerkungen über den Gebrauch des Artikels bei Gott und Eigennamen im Kapitel von der Formenlehre des Artikels, nicht in der Wortfügung. Die Listen von französischen und italienischen Wörtern angeblich germanischen Ursprungs in ABC sind ab D weggeblieben. Kern- und Gleichnißreden (S. 609—614) finden sich ab B, das Verzeichniß der gewohnlichsten deutschen Spruchworter (S. 615 — 626) erst ab C. Die Anhänge wachsen von null (AB) zu 2 (C) und 3 (DE'E2), die Register von null (A) zu 2 (BC) und 3 (DE'E2). Da die Abkürzungen fast durchweg verständlich erscheinen, sind sie nur in Ausnahmefällen, ζ. B. etwa Schilt {er) für Schilt., aufgelöst worden. Stehen geblieben sind also ζ. B. ρ. ,Seite' (pagina), Mspt. ,Manuskript', Μ. ,Magister', D. ,Doktor'. Die folgende Liste der Eingriffe des Herausgebers in den Text von E2 enthält im allgemeinen keine Verbesserungen von Irrtümern, die auf den Verfasser selbst zurückgehen können, wie ζ. B. von falschen Zitaten, Hinweisen, Formen, Schreibungen udgl. Diese sind, falls von Bedeutung, im Kommentar vermerkt. In der folgenden Liste steht links von der Klammer die Form des Textes (VIII/1,2) und das Sigel aller Auflagen mit der gleichen Form, während rechts davon die Form von E2, der Vorlage, angegeben ist, mit den Sigeln der Auflagen, wo sie ebenfalls steht. 13,32 Sprachlehren ABCD]
Sprachlehrern £ ' 32,28f. A L L E M A N S DE -. 62,33 Scherzen CD] Scherzern £ ' 76,7 P R / E C A U E R E ] P R ^ C A N E R E BCDE' 30 υ ßC] Ν DE1 95,24 daß CD) das E' 102,21 wieder CDE') wider 103,21 durch die CDE'] durch, die 107,21 der virgil. ABCD] des virgil. £ ' 110,37 VI CD] XI E' 116,25 Stral(en) CD] Stral E' 129,22 Rechtfertigung CD] Rechtschreibung £ ' 133,12 vor CD] von E1 15 Cyrus ABCD] Cyprus £ ' 163,28 übel D] über £ ' 166,15 Kennen — können ABCDE'] Können - kennen 175,29 SALVA ABCD) SALVE £ ' 177,20 sengen. £ ' ] sengen; 23 S U G E R E ; DCE'] S U G E R E ! 178,29 RESTAUT
£']
ALEMANS
DES
Sprachkunst,
Geleitwort
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Schuld Schulz £ ' ] Suld Sulz 181,30 LACTUCA ABCDE'] LUCTUCA 182,42f. Stränge Strich Landes ABCDE'} Sränge Srich Landes 237,21 getaugit CDE'] ge taugit 309,16 geehrtiste A BCD] geehrthiste Ε' 320,6 zehnen ABCD] zehen £ ' 324,27 zweymalige. CDE'] zweymaligen. 348,11 cimbrische C D ] imbrische £ ' 351,1 Hülfswortes ABCD] Hülfwortes £ ' 365,1 gewisse. CD] ungewisse. £ ' 366,8 verbindenden Art, C D ] verbindenden, £ ' 370,33 blinzeln. ABCD] blinzen. £ ' 374,28 prägen. ABCD] prägen. £ ' 400,3 mittlem ABCD] mitlern £ ' 432,29 gütiglich D] gütlich £ ' 446,34 Von dem ABCD] Vor dem £ ' 447,30 Gewissermaßen S C D £ ' ] Gewißermaßen 457,30 reden: C D £ ' ] reden! 512,13f. entschlagen, unterfangen ABC] entschlagen, haben, unterfangen DE' 30 Gutes ABCD] Guten £ ' 536,14 unbestimmten ABCDE'} unbestimmte 552,25 verliehen BCD] virliehen £ ' 573,31 Stadt; ABCD] Stadt £ ' 586,1 lebt ABCD] liegt £' 5 9 1 , 3 4 f . Redenden gewissen D] Redenden, von gewissen £ ' 615,21 Winken, CDE'] Winken. 629,30 CUM BCD] EUM £ ' 645,13 Υ - Υ - (Versende) £ ' ] - Υ - U £2. Υ Υ CD 681,10 FIT ABCDE'} SIT 687,21 joh ABCD] jo £ ' 690,36 SABABA ABC] SABALA DE' 706,24 geben C D ] gehen £ ' 707,3 weisen 4 S C D ] weißen £ ' 16 hergegen in /I (im). BCD] hergegen £ ' 711,14 Heer ABC] Herr DE' 728,27 Süße, BCDE'] Süß, 744,4 Epopöen DE'} Epopäen E 2 . Epopeen C 768,20 Albrecht, C D ] Abrecht, £ ' 788,13 Motten, C D ] Matten £ ' 794,25 Nennwort C D ] Nebenwort £ '
IV. Es ist mir eine angenehme Pflicht, den Beamten der University of California General Library und der Bancroft Library in Berkeley, der Stanford Library und der University of Chicago Library für ihre Hilfe zu danken. Für finanzielle Unterstützung bin ich der American Philosophical Sooety und dem Committee on Research der Universität Kalifornien in Berkeley dankbar. Letzteres ermöglichte das Heranziehen von Mitarbeiterinnen, nämlich Ria Armstrong, Kann Hagedorn und Sigrid Shacter, für die Ausarbeitung des Variantenverzeichnisses. Die große Hilfsbereitschaft und die Editionserfahrung des Herausgebers der Gottschedbände P. M. Mitchell und des Herausgebers der Gesamtreihe H.-G. Roloff waren für mich überaus wertvoll und wichtig.
Variantenverzeichnis
Vorbemerkung
zum
Variantenverzeichnis
1. Zum
Inhalt
Das folgende Variantenverzeichnis versucht so genau wie möglich dem Leser die Vorgeschichte des E2-Textes ab 1748 („A") zu geben; im Geleitwort des Herausgebers zum Text sind die Quellen ABCDE1 näher beschrieben. Es wurde darauf verzichtet, noch frühere Versionen des I. A n h a n g s (S. 751-778), etwa ab 1728, einzubeziehen. Im allgemeinen zeigt sich nicht nur ständiges Vermehren des Textes in den einzelnen Auflagen, sondern auch viele, teilweise systematische Änderungen. Die meisten morphologischen (siehe unten 7.), alle lexikalischen und syntaktisch-stilistischen Varianten in den sechs Drucken sind angegeben. Nie angeführt wurden die Unterschiede in Typenund Schriftwahl (wie etwa u / v in lateinischen Wörtern, ζ. B. LINGVIS 78,1), in Einteilung und Anordnung der Paragraphen, den Hinweisen auf Paragraphen und Seiten, aber meistens die der Reihenfolge der Wörter in Listen. Orthographische Unterschiede der Drucke, die in einer Grammatik, welche selbst orthographische Regeln aufstellt, nicht unwichtig sind, werden im Kommentar behandelt (siehe 3., 4. unten). Das gleiche gilt für die Variation in einigen charakteristischen Wortformen, bei denen phonemische (siehe 5. unten) oder morphemische Unterschiede (siehe 6. unten) vorliegen. Druckfehler in den einzelnen Auflagen werden im allgemeinen nicht angegeben (vgl. 2. unten).
2.
Setzfehler
Textändernde Druckfehler, oder besser Setzfehler, sind oft „optisch", also durch Verlesen der Vorlage bedingt, was zu falschen Buchstaben (1) oder Textänderung (2) geführt hat. Sie können auch bloß mechanisch bedingt (3) oder kritisch-assoziativ bedingt (4), d. h. durch unbewußtes oder bewußtes Abweichen von der Vorlage hervorgerufen sein. Zu (1) gehören Verwechslungen von langem s und (, η und u , a (falls e schwach) und a und ähnliches. Auf Verlesen der Vorlage (2) beruht ζ. B. ADJECTIVA statt ACTIVA in E' (195,1) und wohl U n r e i n i g k e i t für U n r i c h t i g k e i t (109,26f). Zu mechanischen Setzfehlern (3) gehören falsche Buchstabenwahl, Umstellungen, Wiederholungen, Auslassungen. „Kritische" Fehler (4) können auf eine falsche Korrektur (oft Hyperkorrektur!) des Korrektors oder Autors
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Johann Christoph
Gottsched
zurückgehen, etwa bescheunigen in E' gegenüber bescheinigen in BCDE2 (179,35) oder erleuchtern in D gegenüber sonstigem erleichtern (168,20). Assoziatives, also unbeabsichtigtes Abweichen des Setzers ist im Resultat davon nicht zu unterscheiden. Für die Textgeschichte sind eindeutige Fälle von (1) und (3) unwichtig, daher im Variantenverzeichnis stets außer acht gelassen. Fälle von (2) sind immer angeführt. In den Text selbst wurde aber von mir nur dann (vgl. Geleitwort S. 6f.) die ursprüngliche Form eingesetzt, wenn die neue widersinnig und widerspruchsvoll erscheint, was ζ. B. bei dem oben erwähnten Unreinigkeit nicht zutrifft. Fälle von (4) sind oft nicht ohne linguistische Bedeutung, ζ. B. die angeführte Vermengung von eu und ei, sie werden also in der Regel zumindest im Kommentar angeführt.
3. Orthographische
Variation
3.0 Das Variantenverzeichnis enthält keine Beispiele von gewissen allgemeinen orthographischen Varianten. Es sind hier die Stellen bezeichnet, zu denen meistens im Zeilenkommentar weitere Anmerkungen zu finden sind. Es handelt sich um die Großbuchstaben der Umlaute (3.1 unten), die Interpunktion (3.2), Abkürzungen (3.3), Großschreibung (3.4) und Zusammenschreibung von Wortformen (3.5).
3.1 Ae Ue Oe Diese Doppelzeichen statt einfachem Ä Ü ό finden sich trotz Gottscheds scharfer Kritik daran gar nicht selten in allen Auflagen (S. 87—89). Sie gehen wohl ausnahmslos auf den Setzer zurück. Ein Beispiel ist: Übelklanges CDE2] Uebelklanges AB, Ubelklanges E' (331,7).
3.2
Interpunktion
Variation in der Interpunktion betrifft vor allem das Setzen oder Nichtsetzen von Beistrichen (147, § 11), die Verwendung von Doppelpunkt statt Strichpunkt oder Beistrich (144—46, §7-10), selten den Gebrauch des Rufzeichens (148f., § 13). Ein Beispiel ist: Allein, da . . . £ 2 ] Allein da . . . in ABCDE' (452,24), wie in vielen Dutzenden von Fällen. In ABC wird nach jedem Zahlenzeichen, als ob es eine Abkürzung wäre, ein Punkt gesetzt (321 f . , §9): z.B. I A B S C H N I T T . DE'E2] I. ABSCHNITT. ABC (37,2). Variation der Interpunktion wird nur ganz ausnahmsweise angegeben, ζ. B. in einer zitierten Gedichtstelle (487,7) oder bei Eingriff des Herausgebers (119,28).
Sprachkunst,
3.3
Varianten
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Abkürzungen
Das Verzeichnis bringt nicht die meist druckbedingten Varianten zwischen Vollform und Abkürzung udgl., wie ζ. B. Mitternacht] Mittern. ABC (436,40); davon k. E2] dav. k o m . AB, d a v o n k o m m . C. davonk. DE' (416,26); Evang.] Ev. in C (348,17); s. E2E'} sei. A BCD (746,2); zahlreiches imgl. neben imgleichen, auch S. neben Seite, u . d . g l . m . neben u . d . m . ,und dgl. mehr'. Die gelegentliche Nasalschreibung durch Strich über Vokal oder anderem Nasal ist eine rein orthographische Eigenheit: ζ. B. Manne E2} Mane £ ' (205,Ii); geschwomen E2} geschwome £ ' (405,10). Auch das Vorhandensein oder Fehlen von Trennungsstrichen nach Versfüßen wurde nicht vermerkt, ζ. B. 668,30f.; 717,1 f f .
3.4
Großschreibung
Im allgemeinen entspricht Gottscheds Praxis der Großschreibung seinen eigenen und den noch heute geltenden Regeln (140-143, §5), doch findet sich beträchtliche Variation. Belege davon sind zahlreich bei der Substantivierung von Adjektiven (478f., § 6): ζ. B. die Neuern DE'E2] die neuern ABC (394,13,15), auch bei der Sprachbezeichnung (Deutsch und deutsch, 203,3), den von Eigennamen abgeleiteten Adjektiven (opitzisch, 717,14), den Partizipialformen (Habender 355,2), den pronominalen Anredeformen Sie, Ihnen usw. (S. 329). Ferner zeigt sich Variation bei adverbial verwendeten Substantivformen (vormittags, 436,5), ehemaligen Substantiven in festen Verbindungen (Statt hat, 143,1), beim Infinitiv (345,15); und anderen Substantivierungen (479f, § 8).
3Λ
Zusammenschreibung
Zusammenschreibung kann ein mechanischer Setzfehler sein (2. oben). Solche Fälle sind leicht von denen der beabsichtigten Zusammensetzung zu unterscheiden, die aber Variation zeigen: so ζ. B. das Vorwort anstatt (446,9), Adverbien und Konjunktionen wie sowohl, wiewohl, obgleich, insoweit, wieviel, zufolge (433, § 7). Zusammensetzungen von Adjektiven und Adverbien mit Verbalformen haben einige Variation (liebgehabt, S. 418, d a v o n k o m m e n , S. 415), ebenso teilweise lexikalisierte Partizipialformen (jüngstvergangen, 379,15).
4. Variation bei
Konsonanten
4.0 Das Variantenverzeichnis bringt nicht die Variation in der Schreibung von s-Lauten (4.1 unten), von k/c (4.2), f / v (4.3), in der Doppelkonsonanz einzelner Wörter (4.4) und bei t h / t (4.5). 2
Gottsched VIII/3
Jobann
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Christoph
Gottsched
4.1 s/ß/ss Gottscheds Regel für die Verwendung von ss/s/ß im Inlaut entspricht im allgemeinen durchaus den Regeln der heutigen Rechtschreibung (S. 93—95). Bei abweichenden Formen kann es sich manchmal einfach um Setzfehler handeln: z.B. s in Tonmaases in E' gegenüber Tonmaaßes in ABCDE2 (663,27) oder Gereise in C gegen Gereiße in BDE'E2 (601,21). Bei Fremdwörtern mag auch die Aussprache schwanken oder abweichen (40,3), ebenso bei uberflüssig (126,3), Gruß, Fuß (127,13f.), lassen (392,13). Im Auslaut besteht selten Variation (Moos, 261,11), aber manchmal finden sich Verstöße gegen die das/da&-Unterscheidung (124,18f.). Vereinzeltes Suld, Sulz in E2 statt Schuld, Schulz wie in E' sind als Setzfehler anzusehen (178,29).
4.2
ck/k/c
Einige Variation findet sich bei k/ck (S. 90f.), was bei Ekel/Eckel (150,7) wohl Schwanken in der Vokallänge bedeutet. Bei manchen fremden, nichtlateinischen (Krösus, 132,17ff.) und deutschen Eigennamen (Karl, 134f., § 16) und nichtlateinischen Fremdwörtern (kritisch, 46,22) schrieb Gottsched zuerst C c, das er auch in Punkt (76,36) und Sklave (282,12) wieder einführt. Vor Palatalvokal änderte er Cither in AB zu Zither (71,2).
4.3 f/v/ff; p/b; v/w Gottsched hat einige Variation beiih: vorne (74,14 f f ) , Hafen (175,28). Sof in Α für Soff ,Suff (253,19) ist ganz vereinzelt. Häufiges ff in rufen (176,33) bedeutet wohl Kurzvokal. In E2 änderte Gottsched Pabst zu Papst (173,11). Auffallend ist die Schreibung freweln für freveln (371,35).
4.4
Doppelkonsonanz
Gelegentliche Variation mit und ohne Doppelkonsonanz in Einzelwörtern kann Setzfehler (2. oben) oder Schwanken in der Aussprache, d. h. vorhergehenden Kurz- und Langvokal bedeuten. Zu einzelnen Fällen ist S. 89ff. zu vergleichen: ζ. B. Egge, Roggen (90,18f.), Ekel (siehe oben 4.2), Silbe (60,36), vielleicht (9,4), samt, gram (125,11), Ottoman (172,19), lassen (siehe oben 4.1), Brett (230,19), Witwe (604,16), Brot (dt, S. 96, u), Spatz (181,41).
4.5 th/t In einigen Wörtern schrieb Gottsched zuerst t, dann th: ζ. B. in Brut, Glut, Monat, wüten (131,18). Sonst ist die th- bzw. t-Schreibung der Wörter durchaus fest.
Spracbkunst,
15
Varianten
5. Variation bei Vokalen 5.0 Das Variantenverzeichnis 5.1), von Längenbezeichnungen
bringt nicht die Variation von ä/e (unten der Vokale (5.2) und von 6/e (5.3).
5.1 ä/e; au/eu; ei Gottsched schreibt stets Altern, besser udgl., doch zeigt sich einige Variation zwischen ä und e bei anderen Wörtern (109f., § 10). Variation zwischen eu und au zeigen H e u , heucheln, leugnen, schneuzen, verleumden (S. 109 f.). Der Diphthong in Getreide und Waise (84,36ff.) wird manchmal verschieden geschrieben.
5.2 Längenbezeichnung
der Vokale
Gottsched verwendet dieselben Mittel zur Längenbezeichnung wie die moderne Rechtschreibung: offene Silbe, d. h. einfachen Konsonanten, Doppelschreibung des Vokals, h nach Vokal, ie für langes i. Hier finden sich einige Varianten. aa und ee variieren in einigen Wörtern mit einfachem Vokal: TonmalSe (61,2,3), Q u a l und einige andere Wörter (83,26), vereinzelt Beete, H e r d , zweene (163,41), -mal findet sich neben -mahl (116,5f.), pohlnisch neben polnisch (72,27), prophezeihen (374,7) zeigt ab C Angleichung an zeihen. Variation zwischen ie und i ist selten: diesseit (434,38), zwiebeln (377,17), zwischen ie/y/i ganz vereinzelt: beschrien (774,3), amphibrachische (681, 18f.), Tiger- (508,23). wider ,contra' und wieder ,iterum' versucht Gottsched konsequent auseinander zu halten (116,10f.).
5.3 δ/e; eu/ ei; ü/i In einigen Wörtern haben wir Variation zwischen gerundeten und nichtgerundeten Vokalen: ζ. B. heurathen DE'Ε2] heirathen ABC (116,5); ergötzen (162,12f.), verhehlen (164,9f.). Bei Epopöen (744,4) habe ich Epopaen von E : als vermutlichen Setzfehler behandelt. Die Variation zwischen u und i ist selten: Spund (182,8).
6. Phonemische
Variation in
Wortformen
In einer Reihe von Einzelwörtem findet sich Variation, die auf phonemische Verschiedenheiten hinausläuft: ζ. B. A r n d e / A m t e (153,15,19). Auch sonst findet sich d/x-Variation. Ferner finden wir, in alphabetischer
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Johann Christoph
Gottsched
Anordnung: bedürfen, neben bedörfen (514,29), betriegen neben betrugen (156,19), damit für darmit (98,30), darüber] drüber (87,1), dreizig] dreißig (316,7f.), fodern] fordern (160,30), goldne] güldne (111,12), hiezu] hierzu (105,10), itzigen (DE'E2)] jetzigen (ABC) im Titelblatt (165,13f.), jähnen] gähnen (165,19), Kahl] Kohl in E' (174,28), Longobarden] Langobarden (233,9), Magdchen] Madchen (255,7), Markgraf] Marggraf (586,34), Unterschied] Unterscheid (59,26,32). Wir finden auch Variation zwischen Formen mit und solchen ohne Umlaut, ζ. B. bei Substantiven Kramer] Krämer (272,33), Adjektiven wie baumwollener] baumwollener (A) (181,26) und bei einer Reihe von schwachen Verben, ζ. B. dünsten] dunsten (371,33). fünfzig hat nie Umlaut (315,27), aber E' zeigt fünfzigerley (323,9).
7. 7.1 In
Morphemvariation
Einzelwörtern
In folgenden Wörtern finden wir morphemische Umbildung: Armbrust] Armrust (219f.), englandisch] englisch (45,4), Selbstlauter] Selbstlaut (52,34), ungefähr] ohngefahr (568,10f.).
7.2 -ig, -ich, -igt Das Gleichlauten von -ig, -ich hat zur Variation in mannigfaltig, Mannigfaltigkeit geführt (54,22). Gottsched änderte meistens die Formen von unzahlich, wo der Stamm auf 1 endet, zu unzahlig (130,25). Die Kompromißschreibung -igt wurde bis Ε2 größtenteils beseitigt, meist durch das Suffix -ig, aber auch durch die Schreibung -icht ersetzt (294,8f).
7.3 -e, -en, -es bei (a)
Substantiven
Nominativformen
Formen mit und ohne Abfall und Schwund des e (Apokope, Synkope) finden wir im Nominativ, Genetiv, Dativ des Substantivs, bei -er,-el, -en im Inlaut (7.5 unten), beim Adjektiv und Adverb (7.4 unten), beim Verb (7.6). Beim Substantiv begünstigt Gottsched t-lose Formen im Nom. Mask. fKnab] Knabe), Nom. Neutr. (ζ. B. Gebirg] Gebirge,), Formen mit e im Nom. Fem. ("Ahle] Ahl), -en statt -e im Nom. Mask. (Namen] Name, 256f.). Bei Buchstabe hat Apokope im Nom. Sing, zur starken Flexion geführt (139,16). Die neutrale Pronominal- oder Adjektivform hat meist -es (ihres] ihrs 72,33), eins ist das Zahlwort (319,22). Neben zween findet sich manchmal zweene in BC (317,19).
Sprachkunst,
Varianten
17
(b) -es, -e Im Gen. Sing. Mask. Neutr. bevorzugt Gottsched später oft -es statt -s, im Dativ -e statt Null (275f., § 9): ζ. B. Geschlechtes DE'E2] Geschlechts ABC (283,11); Vocale, aber Vocal in ABC (89,10). Das gilt auch für Zusammensetzungen: Kriegesheer] Kriegsheer (153,31).
7.4 -e, -est bei Adjektiv
usw.
Adjektiv- und Adverbialformen haben später Varianten mit Abfall des nichtflexivischen -e: ζ. B. sacht] sachte (245,24), vorn] vorne (538,29). Auch ohne] ohn variieren (711,4). Das Morphem ge- ist meist erhalten, aber Genüge/Gnuge variieren (76,34). Die Verteilung von -est/-st bei Superlativformen (309,1ff.) ist fest, Variation ist sehr selten zu belegen.
7.5 -er, -el, -en -re in ABC im Inlaut wird später (ab D) in Hunderten von Formen durch -ere ersetzt: andre/ andere, ebenso anderer, anderes (80,12), besondere (besonderer, besonderes, 40,23), unsere (unserer, unseres, 52,7). Diese Variation ist bei Verbalformen selten (fodre, 412,13). Nach Diphthong schreibt Gottsched zuerst (in AB) re, dann oft er: Bauern 03,15,. Variation in der Synkope bei -el(e) ist bei Adjektivformen (Übeln, 53,9) und Verbalformen (wandele, 400,18) selten, nur im Worte Abwandlung, Abwandlungen (343,3) sehr häufig belegt, -en- variiert mit η im Inlaut: ζ. B. jüngstvergangenen (360,8), einzeln statt einzelnen ist in ABC häufig (138,7). Gottsched unterscheidet schon Herrn und Herren (283,7- 9). Neben darinnen (drinnen) steht darinn, darinne (133,29).
7.6 -est, -et, -ete beim Verb Gottsched ersetzte beim schwachen Verb synkopierte Formen von ABC in der 2., 3. Pers. Präs. Sing. Indik. und im Präteritum, Partizip durch -est, -et, -ete, ζ. B. machet] macht (53,1,3), setzeten] setzten (79,21), zusammengesetzt] zusammengesetzt (101,15). Umgekehrt wollte Gottsched Synkope beim starken Verb in der 2., 3. Pers. Sing. Präs. Indik. (beginnst statt beginnest von AB, 389,13; pflegt statt pfleget in ABC (75,20)) und im Imperativ, ζ. B. sieh statt siehe (384, j 10), nicht in der 2. Pers. Plur. (nehmet] nehmt in ABC, 420,8) und in du wärest (351,14).
18
Johann
8.
Christoph
Gottsched
Wortvariation
Im Variantenverzeichnis ist die auch syntaktisch wichtige Variation zwischen der, deren; den, denen und relativischen da(r)- mit wo(r)-Formen stets angegeben. Die gelegentliche Verwendung von was für etwas wird später meist korrigiert (40,29). vor und f ü r werden im allgemeinen streng unterschieden (59,20). Die Unterscheidung von denn und dann (59,20) erklärt Gottsched nicht, wohl aber die von wann (zeitlich) und wenn (bedingend) (187,2) und die von wieder/wider (oben 5.2). Als Ordnungszahl ersetzt Gottsched andre von ABC durch zweyte (320,b).
9. Die Anordnung Die Varianten Wir haben z.B. 38 229
im
Variantenverzeichnis
sind nach Seite und Zeile des Neudrucks
25 Hauptstadt] Residenz AB. desjenigen H o f e s AB.
Hofstadt CD.
angeordnet.
28 des — Hofes]
6 f . - Willfahrigkeit. - weiblich.] - Willfahrigkeit. CD.
Links von der offenen eckigen Klammer steht so viel vom Text von E2 (38,28: des größten H o f e s ; 229,7 Willfahrigkeit. Auch diese Endung ist weiblich.) als zum Verständnis der Varianten rechts von der Klammer nötig scheint. Die Varianten sind stets in der Reihenfolge ABCDE' angegeben, was der Chronologie entspricht. Fehlt die Angabe früherer Varianten (ζ. B. Α. B. bei 229,7), so fehlen dort die entsprechenden Stellen. Fehlt die Angabe späterer Varianten, also E' bei 38,25, CDE' bei 38,28, E' bei 229,7, so sind dort die Formen mit E2 identisch. Der links von der Klammer gegebene Text hat seine vollständige Entsprechung in dem rechts von der Klammer gegebenen; es ist also nicht notwendig, bei 229,7 etwa — weiblich, als (fehlt) für CD anzugeben. Ein horizontaler Strich links (oder rechts) von der Klammer bedeutet immer Gleichheit mit E2, — Willfahrigkeit. —] wäre auch hier links genug. AB. oder CD. rechts von der Klammer bedeutet, daß Α und B, bzw. C und D den gleichen Text haben, wobei von orthographischen Verschiedenheiten abgesehen wird. Die angegebene Form ist in der Schreibung der älteren Auflage, also von A, bzw. C. Bei längeren angegebenen Textstellen wird nur der Unterschied der Stellen, ζ. B. von Β gegenüber A bezeichnet, der gleichbleibende Teil, als Β (= Α), womöglich nicht mehr wiederholt. Bei umfangreichen Wortlisten sind Unterschiede der Reihenfolge gegenüber E2 in der Regel nicht angegeben, nur die in Zahl und Wahl der Beispiele. Bei Textstellen mit der Anordnung eines Wörterbuches ist manchmal die NichtVerwendung eines Artikels vor dem Substantiv nicht vermerkt.
Variantenverzeichnis zum Text der Sprachkunst A = Auflage 1748, Β = 1749, C = 1752, D = 1757, E'E2 = 1762. und Zeilen nach den Bänden VIJI/1, 2. Iff. H V G O - & C . ] fehlt
Seiten
AB.
1—2 Römisch-Kaiserl. - Befreyungsbriefe.] Privilegium B. 1 Widmung in A:
Zwoen um den Flor der deutschen Sprache eifrigst besorgten hochansehnlichen Gesellschaften, namentlich Der Königlichen Deutschen Gesellschaft zu Königsberg, und Der berühmten Deutschen Gesellschaft zu Gottingen, widmet diese, zu Beförderung Ihrer rühmlichen Absichten bestimmte Arbeit, der Verfasser. Erlauchte und Hochgebohrne, Hoch- und Wohlgebohrne, Hochwürdige, Hochedelgebohrne, Hochgelahrte, Hoch- und Wohledle, insonders Höchst- und Hochgeschätzte Herren, Gönner und Freunde,
Ich besorge nicht, daß diese meine Zueignungsschrift Denenselben entweder was unerwartetes seyn, oder von meiner Seiten einer großen Ent-
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Johann
Christoph
Gottsched
schuldigung nothig haben werde. Eben dieselbe Absicht, welche seit geraumer Zeit, so viele an Geburt und Vorzügen ansehnliche Minner und eifrige Liebhaber ihres Vaterlandes vermocht, sich naher zu vereinigen, um mit zusammengesetzten Kriften, desto glücklicher an der Erhaltung und Ausbreitung ihrer Muttersprache zu arbeiten; hat auch mich angetrieben, nach meinen geringen Kräften, zu Beförderung eines so löblichen Zweckes etwas beyzutragen. Beyde berühmte Gesellschaften, davon E . H o c h g e b . E x c e l l e n z e n , H o c h - u. W o h l g e b . H o c h e h r w . H o c h e d e l g e b . u. H o c h e d l e n , die ansehnlichen Haupter und Glieder sind, haben mir, theils vor etlichen Jahren schon, theils unlängst noch, die Ehre gethan, mich zu ihrem Mitgliede zu erküren, und mich also aufs kraftigste angespornet, zu der Ehre von Deutschland, und zur Aufrechthaltung der mehr und mehr empor kommenden deutschen Sprache, das Meinige beyzutragen. So groß allezeit mein Mistrauen gegen mich selbst, wie in andern, also auch in diesem Stücke gewesen: so muthig hat mich diese Dero geneigte Aufforderung gemacht, eine Arbeit zu unternehmen, und zu vollenden; die ich mir zwar schon vor mehr als zwanzig Jahren vorgesetzet, aber noch immer aus billiger Schüchternheit, unausgeführt gelassen hatte. Sie wissen es am besten, nach Stand und Würde, h ö c h s t - u. h o c h z u v e r e h r e n d e H e r r e n , was es für eine Arbeit sey, die Sprache eines großen Volkes mit kritischen Augen zu übersehen; sich von allen ihren Theilen deutliche Begriffe zu machen; allen ihren verschiedenen Mundarten nachzuspüren; das, was dieselben gemein haben, herauszusuchen, u. die wahren Regeln zu entdecken, darnach der rechte Hauptstamm derselben sich in die schönsten Zweige ausgebreitet hat. Sie wissen es, daß die beyden schönsten Sprachen des Alterthums zwar vorzeiten aufs beste geblühet, und in unzihlichen Schriften bis auf uns gebracht; aber gleichwohl niemals von ihren eigenen Bürgern in vollkommenen Sprachlehren erschöpfet, und zureichend vorgetragen worden. Der unermüdete Fleiß so vieler neuern Gelehrten, die Athen und Rom nur aus den Ueberresten ihrer Bücher kannten, ist darinn ungleich weiter gegangen, als diejenigen selbst, denen diese Sprachen, so zu reden angebohren, waren. Allein auch von diesen hat sichs noch niemand rühmen können, eine vollständige lateinische und griechische Grammatik geschrieben zu haben. Was soll ich von neuern Sprachen sagen, die gleichsam in die Stellen der griechischen u. römischen getreten sind? Ist es nicht bekannt genug, daß zwar sowohl in Toscana, als in Paris, berühmte Sprachgesellschaften entstanden, die auch durch ansehnliche Wörterbücher die Ehre ihrer Mundarten zu retten und zu erhalten gesucht: daß aber keine von beyden, eine Sprachlehre von ihrer Muttersprache ans Licht gestellet? Es sind allemal nur einzelne Gelehrte und Mitglieder dieser Gesellschaften gewesen, die solche Arbeit über sich genomen: ohne Zweifel darum; weil ein systema-
Sprachkunst,
Varianten
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tisches Werk, dergleichen eine Sprachkunst billig seyn muß, unmöglich aus vielen Köpfen zugleich entstehen kann. Nun bin ich zwar zu allem Glücke, weder der einzige, noch der erste, der sichs angelegen seyn lassen, unsrer so alten als weitläufigen Muttersprache, ihre Natur, Art und Schönheit abzumerken. Ich habe seit zweyhundert Jahren schon, solche große, und zum Theil sehr glückliche Vorginger gehabt, daß es eine Undankbarkeit seyn wurde, wenn ich dieselben für nichts achten, oder ihre vortreffliche Arbeiten in einem verächtlichen Stillschweigen vergraben wollte. Nein, Clajus, Schottel, Stieler und B i d i c k e r sind nebst so vielen andern, die in ihre Fußtapfen getreten, diejenigen gewesen, die mir die Bahne gebrochen, indem sie vollige Sprachlehren geschrieben haben. Ich übergehe diejenigen großen Manner, die sich nur in einigen Theilen der deutschen Sprachkunst beschifftiget; dahin man billig den großen Luther, Opitzen, Buchnern, Ciaubergen, Vorsten, Vossen, Leibnitzen, Eckarden und so viele andere zählen muß, die sich auch dadurch, wie durch viele andere Verdienste, unsterblich gemachet haben. Doch was erinnere ich dieses vor gelehrten Männern und guten Patrioten, die solches zweifelsfrey besser wissen, als ich es Ihnen sagen kann? Habe ich nicht vielmehr Ursache, mich zu entschuldigen, daß ich mich erkühnet, einen Weg zu betreten, darauf ich so viele große Fußtapfen erblicket habe? Es ist wahr, daß ich viel gewaget: allein ich schiebe die Schuld meiner Verwegenheit auf diejenigen, die mich seit vielen Jahren mündlich und schriftlich angefrischet, ermahnet, ja fast gedrungen haben, mich an diese Arbeit zu machen. Es sey nun, daß die Sprachlehren unserer Vorgänger nicht mehr allenthalben bekannt gewesen; oder daß selbige nicht nach der Erforderniß und Nothdurft des jetzigen Jahrhunderts eingerichtet geschienen; oder daß sonst eine Ursache, die mir nicht bekannt ist, sie überredet, daß wir eine neuere Sprachlehre nöthig hätten: so mögen Sie es verantworten, warum sie es eben von mir gefordert haben, daß ich dergleichen Bemühung übernehmen sollte. Ich bekenne es aber aufrichtig, daß hauptsächlich der Trieb; mich als ein nützliches Glied, zwoer so berühmter Gesellschaften zu erzeigen, mich bewogen, keinen Fleiß in Ausführung dieser Sprachlehre zu sparen. Auf Sie, a l l e r s e i t s h ö c h s t - und h o c h g e s c h ä t z t e H e r r e n und G ö n n e r , wird es nunmehr ankommen, die Arbeit ihres Mitgliedes und Gesellen zu prüfen, zu untersuchen und zu beurtheilen; sodann aber entweder zu billigen, oder zu verwerfen. Wie glücklich aber würde ich mich schätzen, wenn ich das erste verdienen u. erlangen könnte! Meine Absichten sind nicht gewesen, Neuerungen in unsrer Sprache zu machen. Ich gehöre nicht unter die Zahl derer, die sich einbilden, sie hätten Fähigkeit genug, ihre Muttersprache zu verbessern, anders einzurichten, und zu verschönern. Nein, H o c h g e s c h ä t z t e H e r r e n : jemehr ich durch
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Jobann
Christoph
Gottsched
eine vier und zwanzigjährige Bemühung, den Grund unsrer Sprache eingesehen; destomehr habe ich erkannt, daß das Deutsche schon seit mehr als hundert Jahren eine schone Sprache gewesen; ob sie wohl nicht von allen, ja nicht einmal von vielen, recht schon geschrieben worden. Alles was also, meines Erachtens, ein Sprachlehrer thun kann, ist dieses, daß er die verborgenen Schönheiten seiner Muttersprache aufsuche, entdecke, anpreise und bey seinen Landsleuten in Schwang bringen helfe: nicht aber, daß er sich zu einem neuen Gesetzgeber aufwerfe, der ein ganzes Volk nach seinem eigenen Kopfe will reden lehren; und sich Regeln erdichte, die von seiner Nation noch niemals angenommen, oder beobachtet worden. Mich dünkt, a l l e r s e i t s H ö c h s t - u n d H o c h g e s c h a t z t e H e r r e n , dieses sind auch Dero bisherige Begriffe, und Bemühungen gewesen. Sie wollen Deutschland keine neue Sprache geben; sondern nur die Schönheiten unsrer uralten, mannlichen und lieblichen Mundart mehr in die Uebung bringen, sie von einreißenden Misbrauchen befreyen, und in ihrer Reinigkeit erhalten helfen. Sie wollen überdem unsre zum Theil gar zu auslandischgesinnten Landsleute, von der unmäßigen Hochachtung gegen fremde Sprachen zurückbringen, und sie dadurch zu wahrhaften deutschen Patrioten machen; die sich nicht schämen eine Sprache zu reden, die von so unzahlbaren tapfern Helden, großen Geistern und gelehrten Leuten geredet und geschrieben worden. Habe ich hierinnen nicht geirret; und die wahren Absichten Ihrer beyderseitigen Stiftungen errathen: so habe ich Ursache dieser meiner Sprachkunst bey Denenselben eine günstige Aufnahme zu versprechen. Erhalte ich aber diese, so wird gewiß ein großer Theil unsers Vaterlandes auf Dero Seite treten, u. mir von neuem Muth machen, noch ferner an Verbesserung dieses Buches zu arbeiten. Versagen Sie mir nun bey dieser Beschäfftigung Dero gegründete Erinnerungen und Anmerkungen nicht: so werde ich noch mit größerer Hochachtung, als bisher, lebenslang beharren, Eurer Hochgebohrnen Excellenzen, Hoch- und Wohlgebohrnen, Hochwürden, Hochedelgebohrnen und Hochedeln, Leipzig, den 6. Octobr. 1748. gehorsamster und ergebenster Diener Gottsched.
Sprachkunst,
Varianten
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1 Vorrede — Ausgabe.] fehlt A. 7 gewohnt bin,] gewohnt gewesen bin, A. 14 f. mich dieses Buch unter - ] mich unter — Schriften dieses A. 15 Ich habe mehr] ; indem ich mehr ABC. 1 9 - 3 1 fehlt AB. 3 Sollten - finden] Sollte es Leute geben, A. 14f. Nieder- und Obersachsen,] fehlt A. 24 f. Schwierigkeit — derselben] Schwierigkeiten denselben ABCD. 3 0 - 3 5 fehlt AB. 33 sogar - Freunde] meine — sogar CD. 35 vier] zwo C. drey D. 2 Itzund aber, da —] Ich aber sehe itzund, da — ABC. 5 , sehe Schwierigkeiten] , diese Schwierigkeiten ABC. 7f. theils auch, —, fast] theils es auch, - , fast AB. 11 es - , daß] es, daß A. schwerer — seyn] schwerer seyn AB. 14 beynahe vor] vor bey nahe 18 also] dieses ABCD. 19 schwer] schwerer AB. 27 , und je] , je 3 2 - 3 4 fehlt AB.
— es 12 A. A.
I Wie — es] Wie schwer ist es, A. — es ( = A) schon, BCD. 2 Zeit endlich] Zeit ABCD. 5 nun] denn nun AB. 12 f. nach - Geschmacke] auf den — , weit zartem Geschmack A. — zirtern — BC. 15f. ; ja ohne — weit] ; man soll sie, ohne sie abzuschreiben, weit AB. C (auch weit). ; und ohne - D. 17 alles] fehlt AB. 22 haben. Desto — aber] haben; hoffe aber desto eher ABC. 2 7 f . es wenigstens — schreiben)] es, daß ich mich gut - schreiben beflissen habe) Α. Β (es wenigstens). 28 und hier] hier ABCD. 29 nunmehr] fehlt A. 33 darinnen, so] so AB. I I ist] fehlt AB. 1 6 - 1 8 Werke - denken.] Werke bloß - denken; indem es billig — gereichen soll. A. Werke bloß — denken, welches billig - soll. BC. 22 ließe.] lasse. ABC. 24 leider!] fehlt A. 25 ist es — nicht einmal] es ist endlich einmal A. 2 5 f . , die Fremden — selbst abzuschrecken?] , selbst die Fremden - abzuschrecken. AB. 31 so lange kann] kann AB. 32 Sprachlehrern] Sprachlehren ABCD. 33 Danen — gut,] Danen und Schweden zu gut, A. 34 , oder doch lateinisch] fehlt A. 35 das — lange] so lange — das Deutsche AB. 7 - 9 seyn, - durchzugehen; um] seyn, wenn ich ihre Arbeiten - durchzusehen die Erlaubnis bekäme, um A. BCD (durchzugehen). 4 bessern. ?C. 2C.] bessern. Und hier konnte ich nun meine Vorrede schließen, wenn nicht vor kurzem von einem gelehrten Manne, der [mitten] 1 im Frankenlande gebohren worden, und sich deswegen bloß allein für einen wahrhaften Hochdeutschen hält; sonst aber seine Ehre in lauter wunderlichen Meynungen sucht, eine seltsame Frage aufgeworfen
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Johann
Christoph
Gottsched
ware. Sie lautet so: ob einer, der außer dem Frankenlande gebohren worden, wohl gut Deutsch reden und schreiben könne? Denn das alte frankische Hofdeutsch, wie es zu Zeiten des alten Schwarzenbergs geredet worden, der noch vor der Glaubensreinigung gelebet, hilt er allein fur recht schön: verwirft auch daher alles, was nach Opitzen, soviele Schlesier, Meißner und Niedersachsen, bis auf diesen Tag geschrieben haben, als eine undeutsche und verderbte Sprache. Man sollte es kaum denken, daß ein Mann, der in griechischen und römischen Alterthümern sehr stark seyn will, etwas auf die Bahn bringen wurde, das durch eine halbigte Kenntniß der alten Schriftsteller bey Griechen und Römern, so leicht über einen Haufen zu stoßen ist. Denn wenn wir, nach so einem Vorurtheile, das alte attische Gebieth, für das allein recht redende und schreibende griechische Frankenland annehmen; alle übrige Schriftsteller aber verwerfen wollen: was werden wir nicht für eine Menge der besten Dichter und Scribenten ausmustern und wegwerfen müssen; die doch vormals von den Atheniensern selbst bewundert und nachgeahmet worden? Waren denn Homer und Hesiodus aus Athen? War nicht Herodotus, dessen Bücher doch ganz Griechenland mit den Namen der neun Musen beehrete, ein Carier? Waren nicht Aleaus, Sappho, und selbst der göttlichredende Theophrast aus Lesbos? War nicht der liebliche Anakreon aus Ionien; Alkmann aus Sardes in Lycien, Aristophanes aus Rhodus, Pindarus aber gar aus dem groben Theben entsprossen? Oder sind etwa in neuern Zeiten Polybius, Diodorus Siculus, Dionysius von Halikarnaß, Lucian und Plutarch, auch gebohrne Athenienser gewesen? Wollen wir auf die Lateiner sehen, so erhellet diese Wahrheit noch deutlicher: [daß die] 2 größte Menge guter Schriftsteller nicht aus Rom, sondern zum Theil aus den entlegensten Provinzen Italiens, ja so gar aus Gallien, Spanien und Africa gebürtig gewesen. Wir dörfen ja nur an einen Ennius, Plautus und Terenz denken, die dem Latein zuerst eine Gestalt gegeben haben: obgleich der erste ein Calabrier, der andre ein Umbrier, und der letzte gar ein Cathaginenser war. Cacilius war ein Maylander, Catull aber und Cornelius Nepos waren beyde Veroneser. Cicero war wenigstens kein Römer; Livius ein Paduaner, Virgil ein Mantuaner, Plinius aber ein Veroneser. Petronius war aus Massilien, und also so wohl, als ein gewisser Plautius, oder Plotius, ein Gallier, der schon zu des Crassus Zeiten, zuerst in Rom die Redekunst gelehret hatte. Wer weis endlich nicht, daß Columella, Seneca, Lucan, Pomponius Mella, und Silius gar aus Spanien, ja eines theils aus dem entlegensten Zipfel desselben, aus Cadix gewesen? Die neuern Völker in Europa, wo bisher der Witz geblühet, beweisen eben das. Florenz und Toscana sind in Walschland der Sitz der besten Sprache: gleichwohl sind die wenigsten guten italienischen Scribenten daher entsprossen. Jedermann weis, was Trißino, Tasso, Guarini, Ariost,
Sprachkunst,
Varianten
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Marino, Loredano, Bentivoglio, Guidi, Maffei und Muratori, sich für einen allgemeinen Ruhm erworben haben; und doch sind sie alle keine Florentiner, sondern Vicentiner, Neapolitaner, Venetianer, Ferrareser, Modeneser und Veroneser von Geburt. Eben so geht es mit Frankreich. Die allerwenigsten guten Dichter und Schriftsteller daselbst sind Pariser, ja nicht einmal aus dem Herzen des Königreichs gebürtig gewesen. Wie viele sind nicht aus den entlegensten Provinzen? Und hat man es nicht langst bemerket, daß die äußerste Normandie diesem Volke, an Malherben, beyden Corneillen, St. Evremonden, Benseraden, dem Scudery, dem Sarrasin, und Herrn von Fontenellen, diejenigen Geister hervorgebracht, deren treffliche Federn Frankreich auf denjenigen Gipfel der Ehren erhoben, und bisher erhalten haben, darauf es seit hundert und mehr Jahren, durch seinen Witz und seine schöne Sprache gestiegen ist. Kommen wir endlich auf Deutschland: so ist es zwar eben nicht zu leugnen, daß in den ältesten Zeiten die rheinländischen und mittiglichen Provinzen desselben, sich durch allerley Schriften gewiesen, so gut es sich damals in dem rauhen Zustande unserer Sprache hat thun lassen. Ich besitze selbst zwölf geschriebene Folianten, und noch mehr Quartbinde von nürnbergischen Meistersingern, die im Frankenlande vor und um die Zeilen der Glaubensreinigung geblühet haben. Allein seit zweyhundert Jahren, hat sich das Blatt sehr gewandt: und wir würden die deutschen Bücherschranke sehr leer machen müssen, wenn wir nichts, als lauter Frankische Schriftsteller darinnen leiden wollten. Es liegt ja vielmehr am Tage, daß seit D . Luthers Zeiten, die nordlichen und östlichen Theile von Deutschland sich den größten Ruhm in der deutschen Feder erworben haben. War nicht dieser große Mann selbst ein Mansfelder? Gleichwohl gieng ihm zu seiner Zeit, und lange hernach niemand an Stirke und Schönheit in der deutschen Schreibart gleich. Opitz und Buchner, die doch hundert Jahre nach ihm lebten, gestunden selbst, daß man L u t h e r i s c h D e u t s c h schreiben müsse, wenn man gut schreiben wolle. Was nachmals die Schlesier uns für Meister im Deutschen geliefert, die auf der Spur des großen Boberschwans sich hervorgethan haben, das ist jedermann bekannt: und noch itzo gesteht ganz Deutschland einem beredten Minor, meinem nunmehr seligen theuresten Freunde, dessen frühzeitiges Ende alle rechtschaffene Leute [bedauren, einem Stief, einem großen Gebauer, von Logau, Langnau, Rosenberg, M. Lange, M. Pantke, und Secr. Stöckel,] 3 nebst so vielen andern das Lob zu, daß sie die trefflichsten Federn führen, und Deutschland Ehre machen. Was soll ich von Meißen sagen? Wer kann unter den Schriftstellern des vorigen Jahrhunderts, einem Flemming, Schoch, Caspar Ziegler, Anshelm Ziegler, u. a. m. das Lob einer schönen deutschen Schreibart rauben? Wer kann aus dem itzigen, einem Amthor, Philander, und von Rednern, einem Herrmann, Jöcher, Teller, Löwen, Stemmler, Wollen, Chladenius und
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Johann Christoph
Gottsched
andern geistlichen Rednern; vor allen aber einem vortrefflichen Grafen von Bünau seine Ehre rauben, als der mit recht der deutsche Livius zu heißen verdienet: So vieler beliebten Dichter, sonderlich eines Herrn von Böhlau, Hofrath Richters, M . Müllers, Seidels, Gellerts, Girtners, Schlegels u. a. m . vor itzo zu geschweigen. War nicht Simon Dach vor hundert Jahren schon am äußersten Ende von Preußen, zu Memel gebohren, und gleichwohl damals derjenige Dichter, der Opitzen am gleichsten kam? War nicht Canitz auch aus Preußischem Stamme und Geblüthe; Besser aber gar aus Curland entsprossen? Gleichwohl haben diese bereits die Wurde und das Ansehen claßischer Schriftsteller unter den Deutschen erlanget: so wie Pietsch dieselbe unter den Dichtern, und H r . Hofrath Mascov unter den Geschichtschreibern gewiß erlangen werden; ob wohl sie gleichfalls beyde gebohrne Preußen sind. Ich muß noch auf Niedersachsen kommen: wo gewiß Rist, Scriver, Müller, Lassenius, Rachel und unzlhliche andre große Redner und Dichter, schon das vorige Jahrhundert durch ihre Schriften erleuchtet haben. W o bleiben aber noch in dem jetzigen, die großen Lichter der Kirche und der Wissenschaften; ein großer Kanzler von Mosheim, ein beredter Jerusalem, ein rührender Götten, ein trefflicher Mehne, ein scharfsinniger von Steinwehr, ein sinnreicher Werlhof, zweene gelehrte und sinnreiche Baumgarten, ein trefflicher Richey, zweene von Hagedorn, ein M . Schwabe u. a. m. die unstreitig durch ihre saubere Federn, und reine Schreibart Deutschland ungemein viel Ehre machen? Allen diesen, und so vielen andern, die ich der Kurze wegen verschweigen muß, ein gutes, ein angenehmes Deutsch absprechen, das heißt gewiß, der hellen Sonne im Mittage das Licht versagen. So weit aber können sich nur Leute vergehen, die bloß zum Widersprechen gebohren sind, und nach ihrem verkehrten Dünkel ihre Ehre darinn suchen, daß sie allemal andrer Meynung sind, als alle Welt; damit man sie ja allein für tiefsinnige Kopfe halten möge. Was ist aber auch natürlicher, als daß Gelehrte aus allen Landschaften, die sich mit Fleiß auf ihre Muttersprache legen, es in derselben weit bringen können? Wir sehen dieses, an dem trefflichen wienerischen Dichter, Herrn von Scheyb, an dem gelehrten Herrn Pastor Brucker in Augspurg, an dem berühmten Herrn Prof. Altmann in Bern, an dem Herrn Pastor Spreng in Basel, Herrn Hofrath Hallern aus Bern, Herrn Prof. [Witter in Straßburg, Herrn von Uffenbach, Herrn Hofrath von Ohlenschlager in Frankfurt und Herrn D . Hut in Erlangen, vieler] 4 andern zu geschweigen. Wer sich also auf seine ihm angebohrene Mundart verlißt, und sich einbildet, er habe darinn nichts mehr zu lernen, der halt in seiner Sicherheit, alle Provinzialfehler, die er von seiner Amme gelernet hat, für Schönheiten. Das thun aber diejenigen nicht, die aus entlegenem Provinzen sind. Sie Studiren die Sprache aus Büchern, und üben sich in dem Umgange mit den Vornehmsten und Gelehrtesten; wofern sie nicht selbst Reisen in die bessern Land-
Sprachkunst,
Varianten
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Schäften thun können. So erlernen sie denn auch das wahre H o c h d e u t s c h e oft besser, als diejenigen, die zwar mitten im Lande gebohren sind; sich aber niemals darauf geleget haben: ja oftmals tragt sichs zu, daß dasselbe in einem plattdeutschen Munde viel reiner und angenehmer klingt, als in einem frankischen, thüringischen und meißnischen: so wie in Wilschland das Toskanische in einem römischen Munde am besten lauten soll. A. ß = Α mit folgenden Änderungen bei [ ]1-4: [ ]* fehlt: [ ] 2 daß nämlich die; [ ] 3 bedauren, einem großen Gebauer — und Langnau, einem Stief, Rosenberg, — Pantke, D. Morgenbessern, und Secretlr Stöckeln; [ ] 4 Wittern in Straßburg, und Herrn D. Hut, vieler. 8—9 Denn — niederlegen, bis] Denn ich werde die Feder, so — lebe, nicht niederlegen, bis ABC. 11 der er] dessen er AB. deren er C. 12 die ich] den ich AB. 1 4 - 1 6 Leipzig, 1746.] fehlt A. 2 der - Auflage,] dieser neuen - B. 18f. häufigsten, die - aber am] häufigsten, und die schlechtesten am BCD. 2 8 - 3 0 fehlt B.
16 seit] vor BCD. 1 9 - 2 1 Ja, ich - , welches] Ja selbst meine Sprachkunst wird wohl das Gluck niemals erleben, welches B. 21 in oft] in BCD. 27 ; weil — glaubet,] und glaubet, B. 29 hatte - niemals] habe - nicht B. 32 wahrnehmen konnte.] wahrgenommen habe B. 1 - 3 So sehr — versichert.] So sehr — wünsche, so wenig - versichert: so viele - habe. B. 4f. machen. Vieleicht - Freundschaft - ] machen, weil vielleicht die Freundschaft — BC. 6 Buches. Nur - will] Buches: ich will nur so viel BC. 8 - erwiesen, daß - ihre Namen - ] erwiesen, daß sie mir ihre Erinnerungen und Anmerkungen darüber mitgetheilet haben. Zum Theil sind sie so bescheiden gewesen, daß sie mir ihre Namen - BCD. 1 6 - 1 8 Was ist - werden?] Es ist - rechte Lust, Lehren — werden. B. 4 f. bey - achten] nicht uberflüßig bey - achten B. 24 dereinst Ableben,] nach - dereinst B. 34 von so - Inhalte] so trocknes Inhalts B.
16 zu] bescheiden zu BC.
23 Gottsched.] — . Widmung in C:
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Christoph
Gottsched
Dem Erlauchten Hochgebohrnen Grafen und Herrn, HERRN Heinrichen, d e s H . R . R . Grafen von B ü n a u , Des Johanniter-Ordens Rittern, Auf Dahlen, Domsen, Nöttnitz Gölnitz, und Großtauschwitz, Erbherrn, Weiland Sr. Kaiserl. Majestät Karls des V I I . wirkl. Geh. Rath, und an den Niederslchs. Kreis gevollmächtigten Abgesandten, wie auch Des Fürstenthums Sachsen-Eisenach i. Z. hochansehnlichen Statthaltern. Meinem insonders gnadigen Grafen und Herrn. Erlauchter, Hochgebohrner Reichsgraf, und Statthalter, Mein insonders gnädiger Graf und Herr, Was in Ansehung aller heutigen Großen und Staatsleute von Deutschland, eine Verwegenheit, ja ich möchte fast sagen, eine Thorheit seyn würde; wann ich nämlich die Schwachheit begienge, ihrem Namen eine deutsche Sprachkunst zu widmen; das gewinnet auf einmal ein ganz andres Ansehen, wenn ich es gegen Eure Hochreichsgräfl. Excellenz wage. So ungleich die Einsicht und Neigung erhabener Standespersonen zu seyn pfleget: so verschieden ist auch das Schicksal der Schriften, die ihnen bisweilen von Gelehrten, als Opfer der Ehrfurcht überreichet werden. Und wie schlecht muß dasselbe nicht fast durchgehende für Bücher ausfallen, die zur Aufnahme unsrer Muttersprache abzielen; seit dem das O h r der Großen in Deutschland, durch lauter ausländische Sprachen verwöhnet worden, alles was Deutsch klinget, als was verächtliches zu verabscheuen, oder doch keiner Aufmerksamkeit würdig zu achten? E u r e H o c h g e b o h r n e E x c e l l e n z sehen es, nach Dero erleuchtetem Ermessen, auch ohne mein Erinnern, wie rühmlich oder schimpflich unserm Vaterlande eine so unmäßige Liebe fremder Sprachen und Sachen ist; und wie patriotisch diejenigen handeln, denen alles einheimische geringschätzig zu seyn scheint, dafern sie nur ihren lüsternen Gaum an auswärtigen Dingen laben können. Wie glücklich aber sind wir nicht bey dem
Sprachkunst,
Varianten
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allen, daß wir, auch mitten in diesem verwohnten Geschmacke, gleichwohl noch große Staatsmanner aufzuweisen haben, die bey aller Kenntniß des auslandischen, dennoch so patriotisch in ihrer Zunge, als in ihren Grundsätzen; so deutsch in ihrer Feder, als in ihren Gesinnungen, und so großmüthig gegen ihr Vaterland, als edel in ihren übrigen Neigungen erfunden werden? Man müßte gewiß sehr fremd in den Begebenheiten unsrer Tage seyn, wenn man das Vorbild dieser kurzen Abschilderung, nicht sogleich in der erlauchten Person E u r . H o c h r e i c h s g r a f l . E x c e l l . suchen und antreffen sollte. So wenig es itzo Zeit und Raum verstatten, mich, nach Art vieler Verfasser von Zueignungsschriften, in das ausfuhrliche Lob meines Helden einzulassen, dem ich vieleicht gar nicht einmal gewachsen seyn wurde; so wenig ich Dero außerordentliche Fähigkeit zu Weltgeschifften, Dero Einsicht und Erfahrung in der Staatskunst und Regierungssachen, samt so vielen andern großen Eigenschaften, gebührend zu entwerfen im Stande bin: eben so wenig kann ich mich entbrechen, von Dero großen Liebe zur Gelehrsamkeit; von Dero einsichtvollen Kenntniß der Geschichte überhaupt, und der Deutschen insonderheit; und von der minnlichen Starke Dero meisterhaften Feder in unsrer Muttersprache etwas zu erwähnen. W e r kann aber wohl das erste, bey der erstaunlichen, und außer den größesten fürstlichen Bibliotheken, fast nirgends anzutreffenden Büchersammlung vermissen, die das glückliche N o t t n i t z bewahret; daran Wissenschaft, Geschmack und Großmuth soviel Jahre gewahlet, gesammlet und gearbeitet haben; und davon uns nun bereits ein großer Theil in einem gedruckten Verzeichnisse vor Augen liegt? Wer kann an dem zweyten den geringsten Zweifel hegen, der die unvergleichliche Geschichte des deutschen Reiches, so aus der glücklichen Feder seines unsterblichen L i v i u s geflossen, durchblättert hat? Und wer wird endlich von dem letzten einen Beweis fodern, der auch nur vor' jenen dreyßig Jahren die erste Probe seines historischen Griffels, in der Geschichte K a i s e r s F r i e d e r i c h s d e s I. in genaue Betrachtung gezogen hat. In Wahrheit, so viele Geschichtschreiber auch das fruchtbare Deutschland in altern und neuern Zeiten hervorgebracht; so hat sich doch noch niemand gefunden, der den höchsten Gipfel der Vollkommenheit in der historischen Schreibart so vollkommen erreichet hatte, als der erlauchte Verfasser dieser Werke. Germanien hat freylich vormals seine Hedionen, Carionen, Aventinen und Sleidanen aufzuweisen gehabt: allein wer weis auch nicht, daß an einem dieses, am andern jenes zu erinnern gewesen, und daß die Beschaffenheit ihrer Zeiten es nicht verstattet hat, in allem ohne Tadel zu seyn. Es hat freylich auch in neuern Zeiten seine Cluver, seine Puffendorfe, Struve, Gladove und Hahne gehabt: allein theils haben dieselben, wie ihre Vorganger, lateinisch; theils aber auch im Deutschen, in 3
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Johann
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Gottsched
einer solchen Schreibart geschrieben, die man gar nicht nachzuahmen, vielweniger als Muster anzupreisen berechtiget ist. Es war also ein, fur E u r e H o c h r e i c h s g r ä f l . E x c e l l . allein, aufgehobenes Vorrecht, den Deutschen schon im 1722sten Jahre ein Meisterstuck dieser Art zu zeigen, dergleichen es vorhin in seiner Sprache noch nicht gesehen hatte: und welches allezeit das Vorbild der deutschen Geschichtschreiber bleiben wird, so lange Geschmack und Vernunft in unsern Grinzen herrschen werden. Was könnte ich nicht noch, von der erhabnen und durchdringenden Beredsamkeit Ε u r . H o c h r e i c h s g r a f l . E x c e l l e n z , beybringen; wenn ich mich auf alles ausdehnen konnte, was itzo zu meinem Vortheile gehöret? Mit was für einer allgemeinen Regung ward nicht vor zweyen Jahren der Altenburgische Landtagssaal angefüllet, als man daselbst, in Dero erlauchten Person, einen an Staatsklugheit und Wohlredenheit vollkommenen Minister auftreten sah? Ein ganzes Fürstenthum ließ sich durch einen Mund hören, der die Ehre seiner Zeiten, und des ganzen Deutschlandes ist: und alle Kenner einer wahren Redekunst, gestunden zuletzt voller Verwunderung, daß sie an Einsicht in die Regierungskunst und Wissenschaft der Rechte weit mehr als einen M o n t e s q u i o u : und an Beredsamkeit, ungleich mehr, als einen P a t r ü , oder LE MAITRE gehöret hatten. Da also E u r e H o c h r e i c h s g r a f l . E x c e l l e n z bis auf die spätesten Zeiten, durch die Vorzüge Dero güldenen Feder, ein classischer Schriftsteller der Deutschen, ja das Haupt derselben bleiben werden; sowohl als S t . - E v r e m o n d und B ü s s y R a b u t i n es in Frankreich geworden: wem könnte man wohl mit mehrerm Rechte ein Buch widmen, welches die Regeln unserer Muttersprache, nach derjenigen geläuterten Mundart zu befestigen suchet, die in Dero eigenen Schriften herrschet? Ich weis, daß es erhabene Schriftsteller giebt, die es unsrer Sprache zum Schimpfe nachsagen, daß sie noch keine solche Hauptscribenten hervorgebracht, deren Beyspiele andern zur Richtschnur dienen könnten. Aber wie schimpflich ist es nicht, in so aufgeklärten Zeiten zu leben; und gleichwohl, wenn es uns ja an F u c h s e n , C a n i t z e n und B e s s e r n gefehlet hätte, die Schriften eines erlauchten R e i c h s g r a f e n v o n B ü n a u in diesem Stucke zu verfehlen? Doch ich breche auch hievon billig ab; und bitte nur diesem geringschätzigen Buche, in E u r . H o c h g e b . E x c e l l . vortrefflichem Büchersaale, einen kleinen Platz aus. Weis ich gleich, daß eine Sprachkunst in den Augen eines großen Staatsmannes, kein erhebliches Werk seyn kann; so weis ich doch auch, daß in Dero erleuchteten Augen nichts ohne allen Werth ist, was auf die Ehre Deutschlandes abzielet; und wenigstens etwas, so gering es auch seyn möchte, dazu beyzutragen, im Stande seyn dörfte. Eben deswegen habe ich es nicht gewaget, mit dieser meiner Sprachkunst eher vor so erleuchteten Blicken zu erscheinen, bis ich ihr in dreyen wiederholten Auflagen, so viele Unvollkommenheiten benommen hätte, als mir durch Fleiß und Nachsinnen daran zu entdecken, nur immer möglich gewesen.
Sprachkunst,
Varianten
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Der oberste Beherrscher der Welt, erhalte E u r e H o c h r e i c h s g r ä f l i c h e E x c e l l e n z , sonderlich bey Dero itzigen h6chstwichtigen Regierungsgeschafften, zur Wohlfahrt der Hochfürstl. Eisenachischen Lande, und zum ewigen Glänze des preiswürdigen Bünauischen Stammes, auf die spitesten Jahre. Er lasse D i e s e l b e n noch lange Zeit die Ehre von Sachsen und die Zierde von ganz Deutschland seyn, so wie Dero Schriften die Lust und das Muster der spatesten Nachwelt seyn werden. Mir wird es allemal Ehre genug seyn, D i e s e l b e n als ein Zeitgenoß, in der Nahe gekannt und bewundert zu haben. Dieses ist diejenige Eitelkeit oder Ehrbegierde, die mich auch hier antreibt, mich mit einer vollkommenen Hochschätzung und Ehrfurcht zu nennen, Erlauchter Herr Statthalter, Eurer Hochgebohrnen, Reichsgrafl. Excellenz, Meines insonders gnädigen Grafen und Herrn, Leipzig, den 21. April, 1752. unterthänigen und gehorsamen Diener, Gottsched.
2 2 2^
zuerst — drey FUTURA] zuerst drey FUTURA C. 3 bemerkete,] bemerket, CD. 28 und — nachmals] und nachmals C. 33 — gewesen sind?] gewesen sind? Uebrigens wird es den geneigten Leser nicht Wunder nehmen, daß ich der neuen Ausgabe dieses Buches, welches dadurch meinen übrigen Schriften gleich geworden, den allgemeinen Titel des 1. Bandes meiner Wercke gegeben habe. Es haben verschiedene Gönner und Liebhaber meiner Sachen solches gewünschet; und der Herr Verleger hat also ihnen zu willfahren die Titelblätter zu allen übrigen auf eben die Art eingerichtet, damit die Besitzer sie abfodern, oder die ihnen etwa noch fehlenden Stücke sich anschaffen können. Es folgen aber nach diesem I. Bande, oder der Sprachkunst, der II. Band, oder die auserlesenen Fontenellischen Schriften. III. Band, die vernünftigen Tadlerinnen. IV. Band, die kritische Dichtkunst. V. Band, der Gedichte erster Theil. VI. Band, der Gedichte zweyter Theil. VII. Band, die ausführliche Redekunst. VIII. Band, gesammlete Reden; wozu man endlich auch Muschenbrocks Naturlehre und die Leibnitzische Theodicee, als den IX. und X . 3::'
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Jobann
Christoph
Gottsched
Band wird fügen können: bis irgend auch meine Weltweisheit, und der Biedermann in eben diesem Formate erscheinen werden. C. 34 f. zu — Sprachlehre] in Straßburg eine — Sprachlehre in Herrn Bauers Verlage C. D (Königs Verlage). 2 5
7 andere] manche andere D. 9 ganz still] bisher still D. 13 — 15 Ruhm, — Ich wußte] Ruhm, — Bahn, die — erwählet habe, erwerben können. Ich wußte D. 32 sattsame] sattsamen D.
2 6
6f. denken. Sie — sattsam.] denken; weil sie — sattsam kennen. D. 26 wollten] wollen D. 31f. Denn was ist - Vergnügen, wenn] Denn ich habe es allezeit für — seichtes Vergnügen gehalten, wenn D.
2 7
1 bereits in] in D. 4 befunden] gefunden D. 13 vollständige] vollstandigere D. 17 gediehen war,] gediehen ist, D. 19 Druck] neuen Druck D.
2g
7 fallen,] gefallen, D.
2 9
17 verändert] geändert D.
3 Q
12 ein merkliches] etwas weniges D. 14 Wollten Sie] Wollen Sie D. 15 hitten — würden] haben — werden D.
3 2
2 8 f . ALEMANS
1 7
7 gewissen] fehlt A. 8 seiner] der A. C.] Jul. CD. Jul. Ε. Ε'.
14 konnte.] könnte. D.
DES R E S T A U T ] A L E M A N S
27 hatte.] hatte. D.
DE R E S T A U T £ ' .
1 1 - 3 2 fehlt AB.
23 J u l .
3 f. Provinzen — haben.] Provinzen, die einerley — haben, abgeht. A. (Sprache haben) BCD. 5—23 fehlt AB. 15 preußischbrandenburgische] brandenburgische C. 25 Hauptstadt] Residenz AB. Hofstadt CD. des — Hofes] desjenigen Hofes AB. 31 allen denen] allen den ABCDE'. 33 toscanische und römische] Römische und Toscanische AB. 3 4 - 3 9 , 7 fehlt A. 36 London,] Londen, BE'. 36-39,2 beste. Ja — ; und so] beste. Und so B. 1 beyden] beyde C. 3 Residenzen; — . Indessen] Residenzen. Indessen B. Residenzen; wie auch in C. 5 f . Frankreich, — deswegen] Frankreich, Orleans deswegen B. — Orleans deswegen C. 8 — 11 Eine — . Daher muß] Da eine jede Mundart, — ihre — Mingel hat, ja aus — Reden mit — einstimmig ist: so muß A. 9 gewissen] gewisse ABC. 11 Schriftsteller] Scribenten BC. 13f. denn — im Reden d).] weil man
Sprachkunst,
Varianten
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sich - in acht zu nehmen pflegt. A. : denn man pflegt sich im - viel mehr, als im Reden in acht zu nehmen. B. denn man pflegt sich im - C. 1 5 - 2 6 fehlt A. 21 f. fleißige - finden] je mehr sich nun fleißige Schriftsteller finden. CD. 31f. aus - Landschaft] aus einerley Provinz ABC. 32—35 seyn e). — abgewöhnen.] seyn; weil man sich — Mundart abgewöhnen kann. A. seyn. Denn man kann sich durch - Mundart im Schreiben leichter - abgewöhnen. BC. - Mundart im Schreiben, viel leichter - D. 1 - 1 9 fehlt AB. 12 alle ihre] ihre CD. 1 6 - 1 9 - will. War - ein Frank, u.s.w.] — will. C. — will. War — Brandenburger u.s.w. D. 2 8 - 3 2 fehlt A. 28 ein - frankischer] ein fränkischer B. 29 etwas frankisches] etwas frankisches B. 31 woran] daran BCDE'. 35-41,8 — verderben. — Welt u.d.m.] - verderben. Ja selbst - Menschen nicht u.d.gl. B. — verderben. Ja selbst — die Himmel, u.d.gl. C. 17f. eine — beobachtet:] im Reden eine — Analogie beobachtet: A. 2 1 - 4 2 , 5 fehlt AB. 2 8 - 3 0 Man hat - S e r v i u s u.a.m.] fehlt C. 31 und mehr] fehlt C. 3 2 - 3 4 gehabt: - 1578.] gehabt: z.E. ölingers Clays von 1758. C. 34 zu Straßburg] fehlt CD. 12—14 ; sondern — unterworfen.] sondern wenige von der Analogie — Redensarten werden der Uebereinstimmung der meisten unterworfen. A. 5C(meisten Exempel). 16—18 Gewohnheit — entgegen] Gewohnheit einer eingeschränktem entgegen AB. 19—29 fehlt AB. 20 einerley] einer CD. 2 l f . Meynung, — Vorhabens] Meynung, des Vorhabens C. — Sinnes, Vorhabens D. 23 allein so] und so C. 25 die — Endung] eine Zeugendung C. 33 mußten.] müssen. ABCD. 6 - 2 0 fehlt A. 7 bebe bebete] fehlt B. 8 hebe hebete] fehlt B. 9 ich hub] fehlt B. 12 Niedersachsen,] Niederdeutschen, B. 13 jagen ich jug]/e/?/tß. 15jagete]/eWf B. 16 klagen — sagete] klagen, jagen, sagen, ich klagete, jagete, sagete B. 1 9 j a g e t e und jug] fehlt B. 22 f. aufkommen, — , die] aufkommen, die AB. 31 sehr] fehlt ABCD. 3 2 - 4 4 , 6 m) Nur - annehmen. So - Sommer.] fehlt A. Nur daß man nicht — annehme. So — gebilliget. B. m) Nur daß man — annehme. So — Sommer. C. 35 so vielen — besten] den besten und sehr vielen C. sehr vielen und — DE'. 2 Schreiberey] Rechtschreibung C. 7 - 9 nöthig - abweichenden - ] nöthig, wie neben - Muttersprache, die abweichenden — A (so wie neben). BC D (theils neben). 9f. , theils auch] ; also auch ABC. 14 denen] den ABCDE'. 1 9 - 3 4 fehlt AB. 26 eigentlich] fehlt CD. 33 und — v. 47,] und ein Frijond, v. 47. Freund C. und ein Frijond, Freund, - D.
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Johann
Christoph
Gottsched
21. kann, — anzugeben.] , wenn man von — Grund angeben will. ABC. 9 —19 fehlt AB. 15 ; wovon] und davon C. 16 wird, wir] wird. Wir CDE'. 17f. - auch. — Folg: dieses] auch. Dieses C. 2 0 f . Nebenquellen ist — hergeflossen.] Neben-Quellen wird — herfließen. A. 21—24 Man hat — Schriftsteller gegründet;] Man wird — Scribenten gründen: A. — Scribenten — BC. 24 — auch — Bücher, und] doch auch — deutschen Schriften, und — ABC. —sich auch — D. 26 zu — gemacht.] — machen A. sich — BC. 27 f. Man hat — bedienet,] Man wird — derer deutschen — bedienen, AB. — derer deutschen — C. 3 0 - 4 6 , 1 1 fehlt AB. 36 fest glaubet] glaubet C. 2 keck] herzhaft C. 4 f . in einer — unrichtig ist] einiger maßen unrichtig — Landessprache ist C. 5 — 7 Seneca — Di CT ATORES. /fehlt C. 9 bin schon] bin C. 10 f. , wenn — vermehret, — habe.] , daß ich sie nicht vermehret habe. C. , wenn — vermehret habe. D. 12 — also, daß] — denn, daß AB. 14f. Meine Vorgänger haben — ich habe] Sie haben — , und man hat ABC. 17f. Ich habe — hinzugesetzet;] Man wird — hinzusetzen. A. Man hat — BCD. 22f. Anmerkungen, die — worden,] Anmerkungen über grammatische Dinge, ABC. 23 , dem obigen — haben.] zu dem obigen hinzugesetzet hat. Α. , zu — beygefüget. Β. , — beygefüget. CD. 24 f. daß ich — ; so will ich] daß man — : so will man ABCD. Schrifstellern] Scribenten ABC. 28 um sie] und sie AB. 30 f. sich — so leicht nicht] sich so leicht nicht, durch — Exempel ABC. 3 5 - 4 7 , 1 2 fehlt ABC. 8 Hör.] fehlt D. 2 1 - 2 3 , sich - zu trennen] sich mit Fleiß - Nation, um - willen, zu trennen; AB. 2 7 - 4 8 , 1 2 fehlt AB. 3 3 - 3 6 Und hat - gefunden.] fehlt C. 1 je mehr] so wie C.
5 — 12 fehlt
CD.
8f. seyn. Diese — nirgends.] seyn, die man — findet. ABC. 9 Ich rede] Wir reden ABC. 11 : wo] wo zwar AB. 12f. ; obgleich - auch] ; viel andres aber auch AB. 16—50,5 fehlt AB. 17 alte — neuere] alten — neuern CDE1. 1 7 - 3 0 fehlt AB. 2 8 - 3 0 - lieben. Es - finden.] - lieben. C. 3 §. Wie nun] §. 3. Wie also A. 3 4 f . und zwar] fehlt ABC.
31
6 d. i. je] und je ABC. 8 : wenn nur —] : wenn dadurch nur — ABC. 10—13 fehlt ABC. 18 zweyen, dreyen] zwey, drey ABC. 20 eigenen —] eigene kurze ABC. 21f. können — werden.] gegeben werden können. ABCDE'. 24 gebrauchet] brauchet ABCD. 28-31 fehlt ABC.
Sprachkumt,
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Varianten
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6 und Griechen] fehlt AB. 18 nichts gewisses davon] so was gewisses davon nicht Α. Β (etwas gewisses). 19f. alles — Empfindung] alles auf die Empfindung AB. 22 ein Englander aber durch] und ein Engellinder durch AB. 2 6 - 3 0 welches — empfunden wird.] welches aber wir, wenigstens in den guten Provinzen von Deutschland, nicht empfinden. A. welches vielleicht von den nächsten Nachbarn der Franzosen wahr — ; aber bey uns, wenigstens — von Deutschland, nicht — B.
5^
l\-24 fehlt A. 1 6 - 1 9 - t r o a n . - B o a n ] - troan. B. - troan. In Bayern — Boan. C. 2 1 - 2 4 hann; wie — Prister JC.] - hann. B. hann; fur Gut - hüten, Gutt, - hütten :c. CD. 27 Grübler,] Gelehrte, ABC. 28f. zur Zeit — ein] zur Zeit der Glaubensreinigung ein AB. 30 Diese] Und diese A. 35 menget,] menge A.
54.
1 laßt:] lasse: A. 3 — 14 fehlt AB. 11 , auch die man] , die man auch C. 18f. Wohlklange, muß — nachgeben.] Wohlklange der — nachgeben muß. ABC. 20 bestimmterer] richtiger AB. bestimmtem CD. 23 eine bestimmtere] bestimmtere ABC. 25—27 — freylich nicht; — klingen g).] nicht, die gewiß — klingen müssen. A. nicht, — klingen müssen. B. — freylich auch die — Neuern nicht; — klingen g). CD. 28—35 fehlt AB. 29f. wider — Franzosen] den Engländern — wider die Gewohnheit C. 3 1 - 3 3 — Übersetzer, die - ihre Schriften —] - Übersetzer, die insgemein aus dem Französischen ihre Schriften - CD. 34f. gewohnet ist — zu denken.] zu denken gewohnet ist. C. 35 französisch oder brittisch] französisch CD.
55
2 auch] fehlt AB. 4 Werk.] Werke. A. 4f. u. a. Neuere,] u. a. m. A. 5 sehr lakonisch] auch lakonisch AB. 5 f. sie haben — die] ; aber auch ihre AB. - ihre CDE'. 11 Schriftstellern] Scribenten ABC. 15 woran . . . wodurch] daran . . . dadurch ABCDE'. 1 8 - 3 1 fehlt AB. 31 gekommen ist.] gekommen. CD. 36 worinnen] darinn ABCDE'.
56
2 allerdurchlauchtigsten] allerdurchl. ABC. allerdurchlauchtigster D. 4 erste merkliche] merkliche ABCD. 6 f. hochdeutschen] sächsischen A. obersächsischen B. 1 1 - 3 1 fehlt AB. 24 wornach] darnach CDE'.
C7
3 > und die] , und AB. 4 wodurch] dadurch ABCDE'. böse AB. 1 4 - 3 9 fehlt AB. 16 Theile der] Theile £ ' . mag - SchmSucheley.] fehlt C. 2 8 - 3 9 fehlt D.
5g
8 wodurch] dadurch ABCDE'. 26 Wodurch] Dadurch £ ' .
15-59,3 fehlt AB.
6 die bösen] 2 2 - 3 9 Ich
25f. fehlt
CD.
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Johann
Christoph
Gottsched
^ ^
2 wodurch] dadurch CDE'. 4f. man - Regeln] man gewisse orthographische Regeln AB. 6 und genau] und AB. und diese C. 12 f. ihn — er — kann.] sie - sie - kfinnen. ABC. 14—24 fehlt AB. 14 fragete] fraget CD. 17 müßte] muß CD. 2 2 - 2 4 - erklaret werden. Man - ] - erkläret. CD.
^Q
1 —10 fehlt AB. 9 f. oder — erschienen.] der Bejahung, und endlich als Beichte, entstanden. C. 22—34 fehlt AB. 33 pflegen zu sagen] zu sagen pflegen C. 36f. gleich lang] lang A.
/II
7 überdem, — Reim.] überdem der Reim. A. 12—22 fehlt AB. 21 auch gleich] nun gleich CD. 3 4 - 6 3 , 3 5 fehlt A. 3 4 - 6 3 , 2 2 fehlt B. 7 auf die] auf eine CD. 33 Scherzern] Scherzen CD. 35f. haben. Was - ?] haben. CD. 3 9 f . werde. - Wir] werde. Wir CD. 42-63,2 Denn gewiß — nicht kennen;] : wie denn die Franzosen gewiß die — sehr schlecht kennen, auch ohne — kennen können; C.
^2
2 woran] daran CDE'. 2f. doch haben — Sprache.] doch — Sprache haben. C. haben doch — D. 4 zwar ihre] ihre C. 18 so] immer so CD. 2 8 - 3 5 - habere. Ist —] habere. BCD. 32 deutschen] deutsche E'.
^y
5 haben itzt] haben A. 8 Ulfila,] Ulfilas, AB. 9 Evangelisten] Evangelien ABCD. 10—14 erfunden hat; — ; welche man] erfunden hat; ja auch die alten Schweden und Islander ihr runisches, so wie die Angelsachsen ihr sächsisches Alphabeth gehabt; welche man Α. Β ( + ob wohl die — Buchstaben). 17 Monchschrift,] Münchschrift, AB. 22f. aus: — blieb] aus; die gebrochene — Schrift aber, oder die Fractur, blieb AB. 2 4 - 6 9 , 2 fehlt Α. Β (= Α, außer 67,26f, 68,1-5). 2 5 f . Stiernhielm Buchstaben] fehlt
CD.
2 6 - 2 8 HICKESII -
TICAM LINGUAR. SEPTENTR. HICKESII. AB.
fehlt
4 4 5 S.] S. die GRAMMAworden.]
2 8 - 3 0 Bonav. -
C.
3 wo - findet.] fehlt B. mehr alte] mehr CD. 4 - 6 S. - 685 S. Allein, - ] Imgl. Franc. - 685 S. imgl. im I. B. a. d. 4 4 5 S . A B(S. - ) . 5f. Mönchsschrift] Schrift CD. 8 - 1 0 herausgekommen; - RUNICAM.] herausgekommen. CD. 15 ins. ATLANTICA: die] gar, die C. 19 seine] ihre C. 24 hat stechen] stechen C. 3 6 f . Jahrhunderten. — Ausgabe.] Jahrhunderten. C. ^ ^
3 f. Englander, - , hatten] Engländer hatten ABC. 5 diese letztern] diese nämlich ABCD. 6 f . sie seit - , so eine] sie so eine AB. 13 , d. i.] ,
Sprachkunst,
Varianten
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oder A. 14 so - Wörtern,] sie zu ihren — Wortern, am Ende - Jahrhunderts A. 19 lieber] wohl ABC. 2 1 - 7 0 , 1 5 fehlt AB. 33 nur drey - ausgenommen] das einzige TEMPTATION ausgenommen. C. drey - D. 3 5 - 7 0 , 2 Dieser nämlich — Mischmasch,] der mit - überschwemmete, und aus seiner kerndeutschen — Mischmasch machte, C. Dieser uberschwemmete — dessen kerndeutschen - D. 8f. die — worden, das muß] die unlängst soll — worden seyn, muß C. 10—15 — lernen werden. Das Pohlnische — werden würde.] — lernen werden. C. — lernen werden. — liebgewonnen? D. 14 wodurch] dadurch £ ' . 1 9 - 2 9 fehlt A. 19f. j, jod,] fehlt B. 25-28 fehlt BCD. 31 a, - . Es] a. Es AB. 32 , bald einen - r a f f e n . ] , bald einen kurzen Laut, wie in l a b e n , oder äffen. AB. bald einen kurzen, wie in — CD. 33 weicher] d. i. weicher ABCD. 34f. B a u e r — klingen.] B a u m , nicht so hart wie P a u m , auch nicht so gelinde wie W a u m . AB. 2 klingt - ] klingt so gelinde, wie das lateinische; nicht aber wie das italianische oder französische c . A. 2—4 vor e, i — Z y p e r n ] Vor e und i wie z, Cicero wie Z i z e r o ; Α. — i und y wie z, Cicero wie Z i z e r o , Cypern wie - B. 4—11 vor a, ο — Curtius.] vor a - wie k, Calender wie K a l e n d e r . AB. vor a — gewonnen haben. C. 9 es] ihn C. 12—18 TH: — gemachet.] TH, ob es gleich in der Aussprache vieler oberdeutschen Landschaften vermischet wird. A. TH: — Deutsch 2C. B. 19F. nicht — aussprechen:] fehlt A. 21—27 : auch nicht — gehen. Es — z e r r e n . ] ; nicht aber wie — einige fälschlich — gehen. A. — gehen. B. 24 zarten,] scharfen, CD. 25 völlern] breitern C. 26 scharfen] stumpfen CD. 27 weg] fehlt C. 29 d.i. viel] viel A. 30f. sprechen. - gleich.] sprechen. AB. 33f. nicht wie k e h e n , — nicht] nicht k e h e n , auch nicht 3 5 - 7 2 , 2 j: — kut.] j. AB. 5—12 In der Mitte — haben.] In der Mitte wird es bisweilen nicht gehört. A. - M o h r , 2C. B. - U h r , 2C. CD. 1 3 - 1 6 lateinische i; — gebrauchet, als] lateinische I. es wird - gebraucht, als AB. 17 jod, - Jehu zc.] Jod, wie der Griechen JOTA. A. 1 9 f . J a b e — reden.] J a b e ; viel weniger, wie einige sprechen; K a b e , G a h n . A. — K a b e ( = Α.), J o t t , fur G o t t B. - J a b e . C. - G a h n . D. 21-25 fehlt A. 24f. j - K a u m . ] J - , k ö n n e n . B. 26—28 — L, oder — L u f t . ] französische L. A. -einfache L. BCD. 3 0 f . - sprechen. - M u n d . ] - sprechen. ABCD. 33-73,2 Syllben, — Zungen.] Sylben wie NG aussprechen, wie AN, ON, etc. ANG, ONG. ABC. D ( + Ausgenommen — Zungen.). 4 — 9 AU; — P o s t . ] AU; nicht aber, wie einige das lange ο in au, und das kurze in u verwandeln, wenn sie sprechen: der T a u d , für T o d ; oder die
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Christoph
Gottsched
Pust,-/4. Β ( + S a u n , für Sohn.) 4f. s c h o n , l o b e n , O f e n ] T o d , N o t h , S o h n , C. 12f. W a h r h e i t , - B a h r e , ] W a h r h e i t , d i e B a a r e , ABC. 1 4 - 1 8 ein k. - klingt es] ein k. Es folgt aber allemal ein u darauf, - klingt es AB. 15 und in] und C. 1 9 - 2 2 Ausländer: - R ü b e . ] Auslander. A. — Auslander, wird — ausgesprochen. BCD. 27 die Mitlauter — folgen,] der Mitlauter t darauf folget, A. der — t, oder p, oder k, oderc — B. 27—31 so — S c h c a p u l a r u. s. w.] so spricht man stehen, sterben, wie s c h t e h e n , s c h t e r b e n u. s. w. A. 28f. spalten, spielen s c h p a l t e n , s c h p i e l e n ] / e M t BCD. 3 1 - 7 4 , 3 Es ware - B e s c h t a n d / fehlt ABCD. 5 f . D a v i d , — T u r n i e r . ] David - , als T a f e l . AB. — , T u r n . C. 8 — 11 ou. — . Hier — diejenigen,] ou. Hier fehlen diejenigen auch, AB. 12 ζ. E. — B o t t e r . ] ζ. E. Mutter wie M o t t e r . A. 15—23 haben zwar — wie w,] haben aber diese beyde Figuren nicht unterschieden. — besser. A. - besser: weil jedem sein Recht wiederfahrt. B. — EVERGETA. C. 20 es so] so CD. 26f. und als] oder als A. 2 8 - 7 5 , 1 2 fehlt A. 10 das w — Buchstab,] w ein zusammengesetzter Buchstab, aus u und v, BCD. 11 Ton also] Ton nur B. Ton aber CD. 1 3 - 1 5 Buchstab: - . Aber da] Buchstab. Aber da AB. 16 hatten] haben ABC. 20 f. Griechen, — A n a x a g o r a s , —] Griechen A n a x o g o r a s , — AB. 23—29 - behalten: - hat.] - behalten, AB. 27f. behält - Platz, als] behält Platz; sowohl, als C. behält eben — Platz, als D. 28 im Griechischen] Griechischen CD. 29 auch wider] wider C. 30 , oder ij,] , oder y p s i l o n , B. 3 0 f . wiederum, — Ankunft:] wiederum griechischer Ankunft; A. 31—34 : und wenn - , u. d. gl.] aber wie es die Lateiner um der griechischen Wörter halber behalten haben; so — es auch nicht entbehren; als in — , u. d. gl. Ja wir brauchen es auch am Ende in dem Doppellaute ey allezeit; andrer W6rter zu geschweigen, wo es zum Unterschiede dient. Die Zesianer haben also übel gethan, daß sie es abschaffen wollen. A. - auch nicht entbehren, wie es die Lateiner um — halber behalten — B. - behalten — CD. 1 - 7 9 , 1 4 fehlt A. 7 UBI NEC] NEC BCD. 10 ALIQUOTIES] ALIQUOTIENS BC. 1 4 - 1 6 theils - lehren.] theils unsre Nachbarn Engländer, theils unsere — Handschriften lehren. B. 18 gedoppelten] doppelten BCD. 19—20 Freyen — Feind] Freyen hieß — spricht. B. 23 nun — England] nun Holl- und England BC. 24f. aus; — Ja zuweilen] aus; ja zuweilen B. 27f. ist: wie — . Wir] ist. Wir B. 29f. ihn nicht für ein v] ihn nicht allemal wie ein υ BC. 33 der erste Druck] der Druck BC. 33 f. gerichtet hat] gerichtet BCD.
Sprachkunst,
Varianten
39
3 also ferner,] also B. 4 von von] fehlt B. 6 f. wo — allemal] wo der Engländer allemal B. 7 - 1 0 will; — abschaffen wollen.] will. Und die Zesianer haben also ihre — ihn, als einen Fremdling — . B. will; — ihn als - Fremdling, im Deutschen - . CD. 11 - 7 9 , 1 4 fehlt B. 12 als e] als einem e CD. 31 von - Kirche] - Kürche, von κυριακη, C. θυρα] θυρη CD Ε'. 33 nicht überall] nicht CD. 2 3 —31 SED -
SED i. ( N . B . — vertheidiget.)]
(NB. -
vertheidiget.) SED —
SED i. C.
11 Kürche] Kirche CD. 16 also] fehlt A. itzo BCDE'. 1 7 - 1 9 wie ts. — s] — wie ts. A. - Deutschland wie ein s. B. 17 klang] klung BCDE'. 1 7 - 2 6 fehlt A. 2 2 - 2 5 entstanden ist. - handelt.] entstanden ist. B. 24 sieh von — Buchstaben] von — Buchstaben siehe CD. 5 ihrer] der AB. 6 können] müssen AB. 8 denen] den ABCDE1. 19 von - Art] einer Art AB. 2 1 - 2 5 fehlt AB. 30 bald - gezogen] bald kurz, bald lang AB. scharf;] geschwind, CD. 2f. wie — Syllben in] wie in A. 3 B i b e l ] z i e r e n AB. 3f. S p u r e n , lauten.] , S p u r e n . A. - , klingen. B. 9 längsten] stärksten ABC. 11 l a n g e r - Vocal;] langer Vocal ABCD. 12 als die] die A. die mehrern] die AB. 13f. vom Tonmaße] fehlt ABCD. 2 1 - 2 3 als: sah, — klingen.] als weh! geh! steh. A. als sah, weh, geh, steh, froh, Schuh. B. als sah - Schuh. C. —, sa! D. 2 5 - 3 3 S c h w a n — wegfallen. — kann.] S c h w a n , d e n , M a r c a s i t , T o n , G l u t . A. - G l u t . (=.A) Ausgenommen, - gehenden, wo in beyden nur die — wegfallen. B. 32 das letzte] das andre C. 1—3 Selbstlauter — r u h e n . ] Selbstlaute - als - M e h l , g e h e n , K o h l , ruhen. AB. 5 - 9 - G e b e t h - B a d e , ] , G e b e t h , ein B o t h e , m u t h i g . Α. , G e b e t h - G e b e h t 2C B. ( N o t h fehlt). 11 - Thier geworden ist.] — D e e r ein Thier. C. — D e e r ein — geworden. D. 12—14 geschieht; — ist.] gewöhnlich ist; als in — u.d. gl. ABCD. 13 Maal — M e e r , ] M a a l , M e e r AB. M a a l , Q u a a l , M e e r , CD. 1 6 - 1 8 als H a u s , - u . d . g l . ] als r a u s c h e n , M e i ß e n , P r e u ß e n , s c h i e ß e n , b ü ß e n , u. d. gl. AB. 22f. gebe, — , u.s.w.] gebe, Dero, usw. A. g e b e , D e r o , — B. 26—29 v o n , — Schlesien.] v o n , ausgenommen nun. A. von, um, ausgenommen n u n , t h u n , B r u t . Β. — stünde. CD. 31 einem Mitlauter] einem Selbstlaute AB. 32 f. E m i r . — , warum?] E m i r , w a r u m ? ABC. 2 lassen] fehlt ABC. 3f. B l i c k - u . s . w . ] B l i c k , B r u n n , B a n d , H u n d . S t a d t , u . s . w . A. B l i c k , k r u m m . B r u n n . B a n d . H u n d .
40
Johann
Christoph
Gottsched
P f a r r e , S t a d t , u . s . w . BC. — Tonne, krumm, Brunn, Hund, g e r o n n e n , u.s.w. D. 5—7 g) — , dir, u . s . w . ] NB. — ein r — S c h w e r t , H o r t , — A. 9 scharf] kurz ABCD. lOf. B i r n , G u r t —] B i r n , wird, M o r d , G u r t — A. 20 sind nun:] sind: AB. 21-24 fehlt ABC. 2 5 - 8 4 , 2 8 - a, - wollte i). - klinget.] - a, wie Q u a a l , Maal, ein Zeichen. Α. — A, — Zeichen ( = A). Es — wollte. B. - Aal, Aar - , Zeichen, Q u a a l , — wollte. - C. 2 3) Weil die] 3) Die C. 4 müßte; und] müßte. C. 13 f. unterscheiden: — gethan.] unterscheiden. C. 16 geschrieben.] schrieben. C. 30—35 — S e e : — lassen.] — See. A. — See, — Druckereyen haben. BC. 31 schreibe] schreibt CD. 34 Phaeton]/eWi D. 36-85,5 - Keyser — aussprachen.] — K e y s e r — falsch sind. A. — K e y s e r — falsch sind. Die Griechen hörtens — aussprachen. B. 3 in] in den CD. 6f. taub t o o b ] fehlt A. 6 also] fehlt AB. 8f. F r a w e n , — widerlich.] — F r a w e n . A. — Frauven. B. 10 wie a i j , ] wie ai, A. w i e a i , 5 . 10—13 viele — unrecht.] viele wie H a h n — ABCD. 1 3 - 1 5 , als B e e r e - auslaßt.] als See, K l e e , Seele JC. A. - 2C. ( = A ) Auch - auslaßt. B . 1 6 - 2 2 E i , muß - sprechen. Noch auszusprechen.] E i , muß nicht wie ai, auch nicht wie ee klingen: wie es von einigen geschieht, die m e i n , wie main hören lassen; oder S t e i n , wie S t e e n , B e i n wie Been sprechen. A. — sprechen. ( = A) Noch arger — es, Bein — auszusprechen. B. 23 zugleich] fehlt A. 25f. F r e i d e — F r a i d e ; ] F r e i d e , oder F r a i d e AB. 26f. wie — thun.] wie wohl einige — es thun. ABCD. 27f. thun. Die — Scheuv.] — thun. AB. — thun. — sprachen — . CD. 30—32 unterschieden: — f r e i j e n . ] unterschieden. A. — unterschieden. Eya — Eija. B. 33f. die, wie, — Poesie.] die, wie, G e o g r a p h i e . ABCD. 34—86,2 — Poesie. — spricht.] fehlt A. - Trag6di-e; dieß - Worter. B. - Worter. C. 2 - 6 fehlt AB. 4 hi] hir C. 7 halb o, halb e;] fehlt AB. 8-10 M ö g e n , - Vagel.] V o g e l , nicht Vegel oder V I g e l . Α. Β (nicht wie). — V o g e l , nicht wie - CD. 12 , G r o i t s c h . ] fehlt AB. 13-15 Englinder — unterscheiden.] fehlt AB. — Englander — . B o o t , R o o m , — Rom, und — unterscheiden. M o o ß . C. 16 —19 deutlich; — H o y e r s werda.] deutlich, wie das vorige: B o y , H o y e r s w e r d a , u. d. gl. A. deutlich; — wie das vorige, daß — BC. 18f. H o y a Hoija]/eWt B. 27f. M u e t t e r , Fue&] fehlt AB. 28 und das e - u] und hat - u ABC. und hat nur das e — D. 1—9 fehlt A. 6—9 — Winsbeken. — umgekehret.] und Winsbeken. Heute — ist es umgekehrt. Man thut indessen übel, wenn man auch in der
Sprachkunst,
Varianten
41
kleinen Schrift, wo man ein ü hat, ue oder gar ui schreiben will, welche beyde ganz anders lauten würden, als ü lauten soll. B. 1 2 - 2 3 fehlt AB. 16 klang] klung CDE'. 18f. verloren hat:] verlohren; C. 21f. Schlendriane —, lesen] Schlendrian noch bleiben, lesen CD. 25 — D r a u e n , L a u f e r . ] D r a u e n , K ä u f e r , L a u f e r , häufen. ABC. 26 , von Bajoaria,] fehlt AB. 2 8 - 8 9 , 4 fehlt AB. 35f. man den - gar] man den — es gar C. man es den — DE'. 3 Gewohnheit] Sitte C. 40 H o e n e c k , — u . d . m . ] H o e n e c k , H o h e n l o e , u . d . m . C. — , A r s i n o e , u . d . m . D. 8 K r a b b e , R i b b e , ] fehlt AB. 9f. A b b a - S a b b a t h . ] S a b b a t h , R a b b i , A b b a . Α. 10 einfach] allezeit v4B. 12 sprechen - falsch,] diejenigen falsch sprechen, ABCD. 14f. da - klingt,] da es klingt, A. 1 7 - 2 0 , H e c k e n . - Die Alten] , H e c k e n . Die Alten AB. 21 dadurch] da AB. 22—lit ζ. Und, da — sollte. Indessen —] z. Indessen - AB. 29—31 werden aber — besser K a n z e l ] werden aber viel besser K a n z e l , A. Β (schon langst viel). 32—35 Eben - C y r u s . ] fehlt AB. In den lateinischen — C i c e r o , C o r i o l a n , C u r i u s , C o l l e g e . C. So kommt auch K e r k e r von CARCER. In — C i c e r o , — C o l l e g e (= C) D. 1 — 3 geschrieben, — würde.] geschrieben, weil dieses wie Z ö t h e n , klingen wurde. AB. C (dieses aber wie) D (= C). 4 f . , außer — R i d d a g s h a u s e n , ] fehlt AB. 7 des hiesigen] des AB. 8 Bodden Fadden] Podden Fatten A. Podden Fadden BC. Podden - D. 9 laßt-] lißt. Das einzige W i d d e r hat ein doppeltes d. B. 10 gleichfalls nur] auch nur ABCD. 12 würde] wird ABCD. 13f. in G r a f - denn] in S c h l a f , S c h a f e , S t r a f e ; denn AB. 14f. als schaffen, - soff.] als schlaff, schaffen, oder straff. AB. C(+soii)D(= C). 1 5 - 1 7 Diejenigen, — wollen.] fehlt A. Diejenigen — uns lehren — BC. 18f. , als: in — R o g g e n ; ] , als in R o g g e n ; Α. , als in R o g g e n , E g g e ; B. 20 Hugo] fehlt ABCD. 25f. soviel - gesetzt] soviel als vier h - heißen wurde, ABC. 26—30 Das ch - g e w e i h t e r . ] fehlt A. 2 8 - 3 0 - vertritt. - g e w e i h t e r . ) — vertritt. BCD. 34f. wollte, — Brukken;] wollte: Pakken, eine Brükke, Gekken, - Mukken; AB. 2 f . weil - vertritt] fehlt A. ganz gut] fehlt B. 3 - 7 Es - wollen.] Es fehlen also alle die, welche das ck, wie andre doppelte Buchstaben verwerfen wollen. AB. 8 gar nicht] nicht AB. 13 w ä h l e n , — K o h l e n , ] wählen, zielen, Kohlen, A. 1 5 - 1 7 fehlt AB. 22 n e h m e n , ] fehlt ABC. 31f. den hin,] fehlt A. den B. 2 , w e n , ] , s t e h n , A. 3 - 1 2 fehlt A. 3 - 6 , 1 0 - 1 2 fehlt B. 8 anzeigendes oder — ] beziehendes oder anzeigendes BC. 13 in vielen]
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Johann
Christoph
Gottsched
in wenigen AB. 13 — 15 als: K a p p e n , - w i p p e n , ] als Kappen, Lappen, schleppen, wippen A. als K a p p e n , L a p p e n , M a p p e n , s c h l e p p e n , w i p p e n B. 20—24 g) Es - worden.] fehlt A. *Es vorkömmt. B. 26 des u , ] des v, oder besser des u, ABCD. 30—93,3 — Buchstab — Q u e i ß , u. d. gl. — entstanden ist.] fehlt A. — Buchstab seyn, da soviel — damit anfangen, als Q u a r z , Q u e l l e , Q u i r l , Q u i t t u n g , Q u e i ß , u. d. gl. B. — Quittung. C. 93
^ wiederum] wieder ABCD. 9 f . — verlängert; — rühren.] — verlängert. AB. verlängert, fahren, — CD. 14f. , G a r t e n , — , G u r t , ] Garten, Zorn, Dorn, Horn, Born, Birn, Stirn, wird, Hirt, Gurt, A 17 vermissen,] missen, ABC. 18 die Schlüsse,] Schlüssen, AB. 19—21 unterschieden: ob — . — dienet] unterschieden. Denn dieses dient A. 26 F u ß s o l e . ] fehlt ABC. 33 das ss] das s AB. 3 Wenn nun diese] Denn wenn diese AB. 6 also: wollte] : wollte AB. 7 zween] zweyen AB. 10 wie b e s s e r , ] als b e s s e r , AB. lOf. , welches - ist.] welches doch in - nicht ist. AB. 1 5 - 9 5 , 7 fehlt AB. 34 mit — s t o s e n ] stosen, grosen, mit dem Fuse CD. 1 8 - 3 3 fehlt
AB.
24 sicher, das] sicher, daß CD.
3 4 - 9 6 , 5 fehlt
A.
tyfo
1 des Bluttes,] Bluttes, BCD. 2 Muttes, - ob] Muttes; ob B. 4 ihr besonderer] ihr BC. 13 ( a r g i l l a ) ] fehlt AB. 18 sondern — v ] fehlt A. 18f. Es — noch] sondern ist noch A. 20—23 Im — vollkommen.] fehlt AB. 24f. — verdoppelt; — zusammengesetzet.] — verdoppelt. A. 32 einfaches] einfach ABC. 33 t r o z e n , ] fehlt AB.
y y
3 - 5 Nutzen hatte. Das — Franzosen.] — Nutzen hatte. AB. — wie bey den Polen - Franzosen. C. 6 hergegen - das z] verdoppeln nämlich das ζ ABC. 16 richtiger,] fehlt ABC. 16f. , nämlich] , als etwa ABC. 18f. Andere leiten - bogen.] fehlt AB. 3 3 - 9 8 , 1 0 fehlt AB.
98
u' * '' ~~ '' 5 u - am Ende] u am Ende CD. 6f. j, g, ~ y ] )> y> 8' ~~ u · CD. 12f. Erfurt herausgekommen, - gedrucket.] Erfurt, durch - gedrucket, herausgekommen. A. 27 dritte k, wollte] dritt k, wolte ABCD.
y y
1 - 1 2 y ) Mehrere - kann.] fehlt
100
^ m a n '^rer]
man
derer AB.
AB.
Sprachkunst nach. CD.
23 derselbe,] er AB.
Sprachkunst,
43
Varianten
1Π1
3 zweener,] zweyer, AB. 1 7 - 2 0 So - können.] fehlt A. Sylben - B. 23-104,27 fehlt AB. 31 Paris,] Leipzig, CD. der Seeleute,] fehlt CD.
102
nac ^ ~ Urtheile] keine - Urtheile, nach dem - Gedächtnisses C. 16 von unsern — Wörter — ] durchaus auch — Wörter, von — Reicht ü m e r n - ; C. 21 wider] wieder CDE'. 32 Erste Regel.] fehlt AB.
103
2 will hören] hat hören AB. Redner.] Redender ABCD. 4 woraus] daraus ABCD. 6 - 3 0 fehlt AB. 8 ohne - Reiches] allen - ohne dieß, CD. 11 f. Beherrschte — Frankreich?] wie die Beyspiele von Athen und Toscana; ja selbst in Frankreich, die Schönheit der orleanischen Mundart, zur Gnüge zeigen. CD. 21 wie solches] wie es C. 36 — 104,3 ; theils — die Sprache] ; weil Athen die meisten Scribenten hervorbrachte, und also die Sprache auch AB.
104
4f. Des Dantes, — toscanische] Die toscanische ABC. 7 ; als welche] welche ABCD. 9 - Mundart - suchen.] Mundart schreiben. AB. 10-105,4 fehlt AB. 12f. Vochtland] Vchtland CD. 39-105,2 Sowohl — Wette,] : indem sowohl — Wette befleißen, CD.
105
^ oberrheinischen] höchstrheinischen C. 2 Mitteldeutschen] Mitterdeutschen C. 2 - 4 in der Rechtschreibung —, Dieß ist — geschehen.] ihrer Rechtschreibung —: wie solches — geschehen ist. CD. 5 — 7 zufolge nun, haben — verglichen,] zufolge werden — Mundarten vergleichen müssen, AB. 12 Vorrecht —, welche] Vorrecht haben wird, welche AB. 13 Schriftsteller] Scribenten ABC. 16f. hohen - Schulen] hohen Schulen AB. 18 gedrucket, — werden.] gedruckt werden. AB. 19—37 fehlt A. 2 3 - 2 9 — Glaubensreinigung - diesen Gegenden] Glaubensreinigung nach - verleget worden: sonderlich sind nach Opitzens Zeiten, in diesen Gegenden B. — , und sonderlich — CD. 30 f. : so hat - bekommen.] ; dadurch die - Mundart in — bekommen hat. B. 32—34 Der eine — schreiben;] Der eine würde S w e s t e r , — , s w i m m e n schreiben; B. 34 dritte — Mann;] der andre — B. 35 F a s c h i n g für - setzen] der dritte — für Fastnacht B. 35 f. aus Menschen M e n s g e n , — machen wollen;] Mensgen für Menschen; dagegen der fünfte, aus R ö s c h e n ein — machen würde: B.
106
7
107
4 von
schon sehr ] brauchet CD.
AB. ABCD.
Br
schon
ABCD. 16-107,7 fehlt 38 geworden.] worden. £ ' .
AB.
zwey 34
36 bedarf]
15 " s s e l l fehlt C• Filsen,] fehlt A. 17 Smirz-] Schmirz20 Deutschine] Deutschinne ABCD. 21 des virgil.] der virgil. 27-108,34 fehlt AB. 32 f. und y;] fehlt CD.
44
Johann
Christoph
Gottsched
108
^ —^ ~~ t u m , ] Zal, F e i e r , M e l , — , n e m e n , M u l e , w ü l e n , g e b o r e n , — U r , t e i l e n , r a t e n , t u m , CD. 33f. — hat. — Thukydides.] - hat. CD. 40f. Es sey - Regel.] Die II. Regel sey also: AB.
JQ9
3f. , soviel - ist,] fehlt ABCD. 1 2 - 1 8 fehlt A. 13 l e g e n , schreiben;] legen schreiben; BC. 13 — 18 : ob diese — P E R M U T A N T U R . ] ob dieses — scheint, weil es — hat. BC. : ob diese — gelten lassen. D. 25f. were, — Birger, u. s. w. In] were, von V o g e l , Vegel, von t h a t , thete, u . s . w . In AB. 26f. Unreinigkeit] Unrichtigkeit ABCD. 29-33 von alt, — schreiben k).] die A e l t e r n von alt, die A e r m e l von Arm, K n a b e l b a r t von Knabe, h a u c h e i n , — u. s. w. Α. Β (+ mit einem a). — Ä r m e l , K n i b e i b a r t — einem a. C.
J IQ
1-112,13 fehlt A