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German Pages 164 [17] Year 1886
Aus den Briefen
Leopold von Ranke's an seinen Verleger.
Als Handschrift gedruckt.
Leipzig, Duncker L L^umblot, ^886.
Sonderdruck aus: Aus den Briefen Leopold von Ranke’s an seinen Verleger
Leipzig, Duncker & Humblot, 1886
© 1999 Duncker & Humblot GmbH, Berlin Druck: Berliner Buchdruckerei Union GmbH, Berlin Nicht im Handel erhältlich
Vorbemerkung.
Me wir nach dem Tode eines uns theuern Menschen die Züge, welche die Erinnerung uns darbietet, zu einem Bilde ;u vereinigen suchen, so bin ich nach dem Keim
gange Leopold von Ranke's der Entwickelung unserer Be ziehungen, welche sich vor zwanzig Jahren anknüpften, nachgegangen.
Ich habe die Briefe, welche er mir und
meiner Firma in dieser Zeit geschrieben hat, aneinander gereiht.
Aus ihnen sind mir seine Anschauungs- und
Gefühlsweise so unmittelbar entgegengetreten, sie sind so sehr ein Spiegel seiner Wunsch rege wurde,
ganzen Persönlichkeit,
daß der
deren Kenntniß auch der Familie
und den Freunden, so des Schreibers wie des Empfängers, zu vermitteln.
Für weitere Preise sind sie nicht bestimmt;
aber die Nahestehenden
werden sich an ihnen erfreuen.
Und auch dem künftigen Biographen Ranke's bieten sie
werthvolles Material. Eine fortlaufende Geschichte von Ranke's literarischer
Thätigkeit in diesen letzten zwanzig Jahren seines Lebens
wird man nicht erwarten dürfen.
Dazu ist der Brief
wechsel zu lückenhaft; fanden doch persönliche Begegnungen diese Zeit hindurch jährlich mehrere Male statt.
Man wird
finden, wie sehr Ranke auf dieselben gehalten hat, und
wie willkommen und unvergeßlich sie dem Verleger ge wesen, braucht nicht versichert zu werden.
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Diejenigen Stellen, die auch dem nahestehenden Leser
unverständlich sein würden,
habe
ich
durch
kurze
Be
merkungen erläutert.
Zu den glücklichsten Fügungen meines Lebens werde ich stets die engen Beziehungen zu Leopold von Ranke
rechnen.
Nie werde ich vergessen, mit welchem Vertrauen
er mir, dem noch nicht Vierundzwanzigjährigen, einst ent gegenkam, wie er dann von Jahr zu Jahr, mit immer steigendem Wohlwollen, nicht am Gedeihen des Geschäftes allein, sondern auch an meinem persönlichen Ergehen le
bendigen Antheil nahm. Im Juli 1886.
Carl Geibel.
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lU. B.^.
hochgeehrter Herr Geibel! Den Prospektus selbst, den Sie mir zusenden, will ich ungelesen lassen: Sie und der Herr Verfasser müssen für Alles, was Sie darin sagen, die Verantwortung übernehmen, ^ch lese nur die Angabe über die einzelnen Bände und mache dazu einige Verbesserungen, wie die Anlage ausweist ^)ch werde mich sehr freuen, Sie hier zu sehen.
Hochachtungsvollst und ergebenst v Ranke
Berlin
Februar ^867
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^U. B.^.
Nochmals danke ich Hhnen, hochgeehrter Herr, für Hhre Theilnahme an meinem Jubiläum, das schöne Bild, das Sie mir gewidmet haben, und ^hre persönliche Gegenwart. Mich erfüllt der Succeß Dhrer Ankündigung, von dem Sie mir schreiben, nicht gerade mit übermäßigen Hoffnungen.
-) Ls ist der Prospect für die „Sämmtlichen Werke", welcher dem
ersten, zum fünfzigjährigen Doctorjubiläum am 2Februar 1867 ange kündigten Bande vorgeheftet werden sollte. Ranke, Briefe.
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Dch zweifle nicht, daß die wirkliche Subscription unter der Zahl der Exemplare, die Sie nach unserer Übereinkunft drucken werden, weit zurückbleiben, vielleicht kaum die Hälfte derselben erreichen wird. Allein was Sie buchhändlerisch für den ersten Band*) für so nothwendig halten, daß Sie sogar ein Opfer dafür nicht scheuen, dem stimme ich bei und nehme Hhre Vorschläge in dieser Beziehung hiemit an. So Glück auf !
Mit herzlicher Ergebenheit der Ihre
t v Ranke Berlin 2 März 1867
-) Auf die Ankündigung des Erscheinens von „Leopold v. Ranke's
Sämmtlichen Werken" war der erste Band von den Sortimentsbuch
händlern in so großer Zahl bestellt worden, daß der Verleger um die Erlaubniß nachsuchte, die Auflage desselben über die vertragsmäßig
festgesetzte Zahl erhöhen zu dürfen,
wie bekannt, hat der Erfolg in
reichem Maaße die Hoffnungen des Verlegers erfüllt.
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lU. B.-)).
hochgeehrter Herr Geibel! Ehe noch die erste Bearbeitung meines Aufsatzes „zur Reichsgeschichte" 3) fertig gesetzt ist, habe ich in Wien und
München so wichtige Materialien gefunden, daß eine Er weiterung desselben nothwendig wird, vornehmlich in Einem Abschnitt. Ich schicke Ihnen anbei die (Lorrectur des elften Bogens, wobei einige Einschaltungen vorkommen. Den zwölften haben Sie schon. Line größere Einschaltung für denselben liegt bei. Den dreizehnten schicke ich ebenfalls, von den Materialien wird Einiges in den Anhang wörtlich aufgenommen werden müssen. In den beiliegenden Folio bogen findet sich neben vielem Andern, was wegfallen kann, an den bezeichneten Stellen das, was ausgenommen wer den muß. Mir thut es leid, daß Sie damit neue Mühe haben werden. Doch gereicht es zum Besten der Sache. Mein Aufsatz gewinnt dadurch bedeutend an allgemeinem und ur kundlichem Werth. Die nächste Woche werde ich in Wolfen büttel (Adresse: Goldener Löwe) zubringen. In der dann folgenden, wenn Alles gut geht, nach Berlin zurückkehren.
Mit herzlichem Gruß
der Ihre
L^sop v Ranks Marburg 1s Mct. s86.8
-) Der Text dieses Briefes ist von Professor I)r. Ernst Ranke in
Marburg geschrieben. Z) In „Zur deutschen Geschichte", Band VII der S. w.
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