129 58 12MB
German Pages 163 Year 1991
KLAUS W. TOFAHRN
Arbeit und Betriebssport
Betriebswirtschaftliche Schriften Heft 132
Arbeit und Betriebssport Eine empirische Untersuchung bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989
Von Klaus W. Tofahrn
Duncker & Humblot · Berlin
Gedruckt mit Unterstützung des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Tofahrn, Klaus W.: Arbeit und Betriebssport eine empirische Untersuchung bei bundesdeutschen Grassunternehmen im Jahre 1989 I von Klaus W. Tofahm.- Berlin: Duncker und Humblot, 1991 (Betriebswirtschaftliche Schriften; H. 132) Zugl.: Bochum, Univ., Diss., 1990 ISBN 3-428-07094-1 NE:GT
D294 Alle Rechte vorbehalten © 1991 Duncker & Humblot GmbH, Berlin 41 Fremddatenübemahme: Hagedomsatz, Berlin 46 Druck: Berliner Buchdruckerei Union GmbH, Berlin 61 Printed in Germany ISSN 0523-1035 ISBN 3-428-07094-1
Vorbemerkungen Arbeit, Freizeit und Sport gehören zu den viel diskutierten gesellschaftspolitischen Themen unserer Zeit. U. a. bedingt durch die weiter voranschreitende Verkürzung der wöchentlichen Arbeitszeit gewinnt die Frage nach einer sinnvollen Nutzung und Gestaltung der zur Verfügung stehenden Freizeit wachsende Bedeutung. Der Sport verkörpert einen Weg, dieses Ziel zu erreichen. Unabhängig von seiner organisatorischen und institutionellen Ausprägung hat der Sport viele Menschen, sei es nun als aktive Sporttreibende oder aber als passiv Beteiligte, aus recht differenzierten Bewegungsgründen sowie durch die aus unterschiedlichen Ebenen resultierenden motivationalen Antizipationen in seinen Bann gezogen. Über den Sport im allgemeinen und den Hochleistungs-, Breiten- und Freizeitsport im besonderen sowie über seine institutionalisierte Ebene, die vorrangig von dem Zentralorgan des Deutschen Sportes, dem Deutschen Sportbund (DSB) mit seinen Spitzenverbänden besetzt wird, ist in der allgemeinen und wissenschaftlich-fachspezifischen Literatur eine reiche Auswahl von entsprechenden Beiträgen zu finden. Anders sind die Verhältnisse beim Betriebssport zu beurteilen. Abgesehen von der institutionell (verbandsspezifisch) geprägten Berichtserstattung (BDBVInformationen) über den Betriebssport in der Bundesrepublik Deutschland, führte dieser in der allgemeinen sportwissenschaftlichen Literatur in der Vergangenheit ein eher unterbelichtetes Schattendasein. Erst in letzter Zeit ist das Verständnis, das allgemeine Interesse für das Institut Betriebssport, gewachsen. Die fachspezifische und allgemeine Diskussion über diesen Themenkreis ist auf eine verbreiterte Diskussionsbasis gestellt worden, so daß dadurch das Wesen und die Bedeutung (in Form des Ergebnisbeitrages) des Betriebssportes besser der arbeitenden Bevölkerung bzw. der breiten Öffentlichkeit zugänglich, bewußt und verständlich gemacht wird. Erste gemeinsame Fachtagungen und Forschungsreihen der Arbeitgeberinstitutionen und Arbeitnehmerorganisationen mit dem Deutschen Sportbund (DSB 1976 und 1979) zum Thema "Arbeit, Leistung, Sport (Betriebssport)" zeigen, mit welchem Engagement die an der Diskussion Beteiligten den Betriebssport aus seinem eher ideologisierten Dasein herausbewegen wollen, um ihn somit einer bedürfnisorientierten Anwendung und Durchführung zuzuführen. Auch die bei den vom DSB und dem Institut der Deutschen Wirtschaft gemeinsam abgehaltenen Symposien (September 1985, Lüneburg und Mai 1988, Bad Honnef) mit den Themeninhalten "Sport (Betriebssport), Gesundheit, Arbeit und Leistung" (Spiegel 1986 und
VI
Vorbemerkungen
1988) beweisen, daß eine Entideologisierung stattgefunden hat. Wirtschaft und Sport sollten und können sich zum Wohle der arbeitenden Bevölkerung hervorragend ergänzen und in einem möglichst gleichgewichteten, partnerschaftlichen Verhältnis Entscheidendes zur Humanisierung der Arbeitswelt beitragen. Das Bewußtsein für den Sport/Betriebssport zu schaffen und diesen in das tägliche Arbeits- und Freizeitverhalten des wertschöpfenden Menschen mit einzubeziehen, muß gemeinsamer Zielinhalt sowohl der sportlichen Institutionen als auch der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerorganisationen sein, so daß durch diese kooperative Aufgabenstellung und Zuordnung Lebensfreude und Lebensqualität eine qualitativ höhere Ausprägung erhalten. Obwohl in jüngster Zeit mehr über das Thema Betriebssport publiziert wurde, ist nach Ansicht des Verfassers das Wissen über empirisch abgesicherte Beziehungsgefüge im Zusammenhang mit betriebssportlichen Aktivitäten relativ gering. Aus diesem Grunde erschien es dem Verfasser sinnvoll, wenigstens für einen fest umrissenen Teilbereich- das sind in dieser Untersuchung die bundesdeutschen Großunternehmen- die betriebssportlichen Grundstrukturen (die Zahl der aktiven Betriebssportler, die ausgeübten Sportarten, die tatsächlichen Organisationsformen, die schichtenspezifischen Ausprägungen) mit der Methode der wissenschaftlichen schriftlichen Befragung zu erfassen, zu analysieren und zu bewerten. Insgesamt gelang es für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland (ohne Ostdeutschland) so viele Daten zu erheben, daß erstmalig statistisch abgesicherte Aussagen zu betriebssportlichen Fragestellungen möglich wurden. Eine empirische Untersuchung ist nicht ohne die Mithilfe Dritter möglich. Daher danke ich an dieser Stelle allen, die an dieser Studie mitgeholfen haben. Ich danke der deutschen Großindustrie, deren finanzielle Hilfe und organisatorische Unterstützung diese Arbeit erst ermöglichte. Stellvertretend für alle Beteiligten möchte ich die Bausparkassen Schwäbisch Hall AG und BHW GmbH, Hameln, das Großkraftwerk Mannheim, die SKF GmbH, Schweinfurt, die Mannesmann AG, Düsseldorf, die Daimler Benz AG, Stuttgart, die VEW AG, Dortmund sowie die Thyssen Stahl AG, Duisburg, nennen. Wesentlich für das Gelingen dieses Gesamtprojektes (Arbeit und Betriebssport) waren die fachspezifischen Diskussionen, die wissenschaftliche Anleitung und konstruktive Kritik sowie die stets kooperative Zusammenarbeit mit den Herren Prof. Dr. Dieter Voigt und Prof. Dr. W. Reulecke. Beiden Herren schulde ich dafür besonderen Dank. Den Herren Dipl.-Kfm. Kai Mahnke, Dipl.-Wirt.-Ing. Bert Kloppert und Dipl.-Kfm. Heiko Pafferath danke ich für die Hilfe bei der Erstellung der notwendigen DV-Programme. Erst die dadurch möglich gewordenen Auswertungen erlaubten letztendlich die Überprüfung der formulierten Hypothesen.
Vorbemerkungen
VII
Frau Sabine Raabe-Conte danke ich für die Schreibarbeiten und für die gesamte organisatorische Unterstützung. Der Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft ermöglichte durch Vergabe eines Druckkostenzuschusses die Veröffentlichung dieser empirischen Untersuchung. Dinslaken, im Januar 1991
Klaus W. Tofahrn
Inhaltsverzeichnis 1. Sport und Arbeit -
Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse
1.1. Der Betriebssport als Teilbereich der Gesamtproblematik ................................
1.2. Die soziologische Betrachtungsweise
3 8
1.3. Die psychologische Betrachtungsweise 1.3.1. Zum Stellenwert psychologischer Gesetzmäßigkeiten in soziologischen Theorien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
8
.........................................
9
........
15
1.3.2. Motivationstheorien
1.4. Wirtschafts- und organisationspsychologische Betrachtungsweise
20
2. Der Betriebssport in der Bundesrepublik Deutschland 2.1. Zur historischen Entwicklung
......................................
2.2. Die aktuelle Situation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
20 26 26
2.2.1. Der Begriff des Betriebssportes ......................
27
2.3. Die Funktionen des Betriebssports aus Sicht ausgewählter gesellschaftlicher Interessengruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
30
2.2.2. Die Erscheinungsform des Betriebssportes
30
2.3.1. Die aktuelle Situation 2.3.2. Die Gewerkschaften
.........................................
30
2.3.3. Die Unternehmerschaft
31
2.3.4. Der organisierte Sport
34 36
2.4. Die Forschungslage
43
3. Die empirische Untersuchung ..... . .. . . ... .. . .... . ... ..... . . . .
3.1. Maximen, Thesen und Hypothesen
3.2. Der Gegenstand und die Methode der Untersuchung
43 46
.......... . .. . ........ .... . . ... .
46
. . . . ......... ..... . ........ . . .. ... .
46
. ... ... ..... . .... . . .. .. .... . ..... .. . .. ... . . .
49
3.2.4. Der Zeitraum der Befragung ... . . .. . .. ........ .... . . .. .. ... .. .
49
3.2.1. Der Untersuchungsgegenstand 3.2.2. Der Untersuchungsumfang 3.2.3. Der Fragebogen
X
Inhaltsverzeichnis 3o2.4ol. Der Pretest
49
302.4020 Der Hauptlauf
00 00 0 0 00 0 00 0 00 0 00 0 00 0 00 0 00 0 0 00• . 0 0 0. 0 0•
3o2.50 Zur Repräsentanz der Untersuchung
0 0• 0. 0 •. 0 0 0. 0 0•• 00 0.. 0 0. 0 • 0
3.30 Die Darstellung ausgewählter Ergebnisse
51 52 65
3.301. Die qualitative Struktur des Betriebssportangebots
0 0• 0• 0 0• 0 0. 0 0 0•
65
30301.1. Die Organisationsformen
65
3.301.20 Die räumlichen und personellen Rahmenbedingungen und zusätzliche Leistungen der Unternehmen 0 0 00 0 00 0. 0 0•• 0 0•
66
3.301.3. Die Angebotspalette : freizeit- bzw. wettkampfsportliche Ausrichtung und Sportarten 00 0 0 00 0. 0 0. 0 0. 0 0. • 0 00 0. 0 0.. 0. • .
70
3.3.2. Die allgemeine Statistik der aktiven Betriebssportler 3.302.1. Gesamtbeschäftigtenzahl, erfaßte Mitarbeiter und aktive Betriebssportler . 0 0• 00 0 0 00 0 0• 0 0 00 00 0 00 0 0 00 0 00 0 00 0• 0 0 00 0 0•
72 72
30302020 Zusammenhänge zwischen Kapitalausstattung, Beschäftigten-
größenklassen und betriebssportlicher Aktivität, allgemein und aufgeschlüsselt nach Unternehmensarten 0 00 0 0 00 0. 0 0. 0 0 00 74
3.3.40 Die spezielle Statistik der aktiven Betriebssportler 3o3.4ol. Der Anteil der Betriebssportlerinnen 3.3.4020 Die altersspezifische Aufteilung
86
3.3.4030 Zur Beziehung zwischen Stellung im Unternehmen, Ausbildungsstand und betriebssportlicher Aktivität 00 0 00 0•• 0 00 • 0 0
88
3.40 Die Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse Anhang
82 82
0 0• 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
95
0 0 0 0 00 0 0 00 0 0 00 00 0 0 0. 0 0 0 00 0. 0 00 0. 0. 0 0. 0. 0 0 00. 00 0 0. 0 0 00• •• 00 0 0 0. 0 101
1. Verwendeter Fragebogen
0 0 0 00 0 0. 0. 0 0 00 0 0 0. 0. 0 0. 0 0 00 0 0 00 00 00 0 0 00 0 0 0. 103
20 Branchenverzeichnis/Codierung 30 Datensatzformat der dBASE-Datei
00 0 0 00 0 00 0 0 00•• • 00 0 0 00 • 00 ••• 00 0 0 00 • 00 126 0 0 0• 0 0 00 0 00 0 00 0• 0 0 00 0 00 00 0 0 00 0 0• 0 0 0 127
Literaturveneichnis 00 00 0. 00 0 0 00 0 0 000 0 0• 00 0 00 0 0 o• oo o o0 0 00 0 0 00 0•• 00 0 0 00• 00 133 Personenregister
143
Verzeichnis der Abbildungen Nr. 1 Schematische Darstellung zentraler Aspekte der Motivationsforschung
...
10
Nr. 2 Erweitertes Prozeßmodell der Motivation nach Heckhausen
12
Nr. 3 Schematische Darstellung des Einstellungskonzepts
14
Nr. 4 Drei Modelle zur Beziehung zwischen Organisationen und ihren Mitgliedern
16
Nr. 5 Organisationsformen des Betriebssportes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
29
Nr. 6 Aufteilung der Grundgesamtheit der empirischen Erhebung bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
57
Nr. 7 Verteilung der Organisationsformen des Betriebssportes in bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
67
Verzeichnis der Diagramme Nr. 1
Entwicklung des Mitgliederstandes im DSB und BDBV sowie des sportlichen Organisationsgrades der Bevölkerung der Bundesrepublik Deutschland . .
22
Nr. 2
Entwicklung des Organisationsgrades der bundesrepublikanischen Bevölkerung im DSB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
24
Nr. 3
Sportarten-Statistik des Bund Deutscher Betriebssportverbände e. V. ftir den Zeitraum 1972- 1986 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
Nr. 4
Sportarten-Statistik des Bund Deutscher Betriebssportverbände e. V. ftir den Zeitraum 1972- 1986 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
25
Nr. 5
Sportarten-Statistik des Bund Deutscher Betriebssportverbände e. V. ftir den Zeitraum 1972- 1986 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
26
Nr. 6
Meinungen von Unternehmensleitungen zu positiven und negativen Auswirkungen des Betriebssportes (n 49) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
38
Nr. 7
Zuwächse bei ausgeübten Sportarten im BDBV
73
Nr. 8
Verhältnis von Unternehmensanzahl, Kapital und Mitarbeitern aller Unternehmen, die geantwortet haben (n 506) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
75
Nr. 9
Verteilung der eifaßten Mitarbeiter in bundesdeutschen Großunternehmen auf die Unternehmensarten (n 506) im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
76
Nr. 10 Verhältnis von Unternehmensanzahl, Kapital und Mitarbeitern bei Aktiengesellschaften (n 269) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
76
Nr. 11 Verhältnis von Unternehmensanzahl, Kapital und Mitarbeitern bei Gesellschaften mit beschränkter Haftung (n 210) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
77
Nr. 12 Verhältnis von Unternehmensanzahl, Kapital und Mitarbeitern bei sonstigen Kapitalgesellschaften (n 27) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
77
Nr. 13 Verteilung der eifaßten Mitarbeiter und der aktiven Betriebssportler auf die Unternehmensarten auf Basis der Unternehmen, die Betriebssport anbieten/ betreiben (n 331) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
79
Nr. 14 Verteilung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler aufdie Unternehmen, die Betriebssport anbieten/betreiben unter besonderem Ausweis der Betriebssportlerquote getrennt nach Unternehmensarten (n 331)
81
Verzeichnis der Diagramme
XIII
Nr. 15 Entwicklung der BDBV-Mitgliedschaften und der aktiven Betriebssportler bei bundesdeutschen Großunternehmen getrennt nach Geschlechtern . .
83
Nr. 16 Geschlechtsspezifische Verteilung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler in Großunternehmen der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1989 getrennt nach Unternehmensarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
85
Nr. 17 Altersspezifische Verteilung der Gesamtbeschätigten und der aktiven Betriebssportler in Großunternehmen der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
87
Nr. 18 Verteilung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler nach beruflicher Position in Großunternehmen der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
90
Nr. 19 Verteilung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler nach dem Bildungsstand in Großunternehmen der Bundesrepublik Deutschland im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
91
Nr. 20 Spezifischer Anteil der aktiven Betriebssportler an den Gesamtbeschäftigten in bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 bezogen auf den Geschlechts- und Betriebsstatus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
96
Nr. 21 Spezifischer Anteil der aktiven Betriebssportler an den Gesamtbeschäftigten in bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 bezogen auf den Alters- und Bildungsstatus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
96
Verzeichnis der Tabellen Nr. 1 Entwicklung des Mitgliederstandes des Deutschen Sportbundes (DSB) und des Verbandes Deutscher Betriebssportverbände (BDBV) . . . . . . . . . . . . .
23
Nr. 2
Argumente für sportliche Aktivitäten der Mitarbeiter aus der Sicht der Unternehmensleistungen (in absoluten Zahlen) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
39
Nr. 3
Motive zur Teilnahme an Betriebssportaktivitäten aus der Sicht der Mitarbeiter . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
41
Nr. 4
Verteilung der Grundgesamtheit und der Rückläufe des Pretestes auf die Unternehmensarten unter Ausweis der Rücklaufquote . . . . . . . . . . . . . . . .
50
Nr. 5
Verteilung des erfaßten Kapitals (Mio. DM) der Grundgesamtheit und der Rückläufe des Pretestes auf die Unternehmensarten unter Ausweis der Kapital-Rücklaufquote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
51
Nr. 6
Strukturdaten der empirischen Erhebung bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
53
Nr. 7
Grundgesamtheit und Rückläufe aufgeschlüsselt nach Unternehmensarten bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . .
59
Nr. 8
Verhältnis von Grundgesamtheit (n 837) und Rückläufe (n 506) untergliedert nach Unternehmensarten unter Ausweis der Rücklaufquote . . . . . . . . . . .
60
Nr. 9
Verteilung des Unternehmenskapitals auf Grundgesamtheit (n 837) und Rückläufe (n 506) untergliedert nach Unternehmensarten unter Ausweis der Kapital-Rücklaufquote . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
61
Nr. 10 Durchschnittliches Unternehmenskapital bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
62
Nr. 11 Verteilung der Unternehmensarten auf Grundgesamtheit, Rückläufe und bundesdeutsche Großunternehmen, die Betriebssport anbieten . . . . . . . .
63
Nr. 12 Branchenspezifische Aufteilung der Grundgesamtheit (n 837) und der Rückläufe (n 506) bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989
64
Nr. 13 Rückläufe (n 506) der in der Grundgesamtheit (n 837) enthaltenen Unternehmen der einzelnen Branchen
65
Nr. 14 Gesundheitserhaltende und gesundheitsfördernde Maßnahmen bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 (Angaben in%) . . . . . . . . . .
68
Verzeichnis der Tabellen
XV
Nr. 15 Verteilung von gesundheitserhaltenden und gesundheitsfördernden Maßnahmen bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989, differenziert nach Unternehmensarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
68
Nr. 16 Entwicklung der betriebenen Sportarten im BDBV und bei bundesdeutschen Großunternehmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
72
Nr. 17 Verhältnis von erfaßten Mitarbeitern und aktiven Betriebssportlern bei den Rückläufen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
74
Nr. 18 Verteilung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler auf die Unternehmensarten bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 (Angaben in %) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
78
Nr. 19 Kapitalisierung und durchschnittliche Anzahl Mitarbeiter je Unternehmen getrennt nach Unternehmensarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
80
Nr. 20 Zuordnung von Betriebssportlerquoten auf Mitarbeitergrößenklassen bei Aktiengesellschaften (n 75) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
81
Nr. 21 Entwicklung des Mitgliederstandes im BDBV getrennt nach Geschlechtern
82
Nr. 22 Geschlechtsspezifische Aufgliederung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 254) im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
83
Nr. 23 Verteilung der geschlechtsspezifischen Anteile auf die Unternehmensarten untergliedert nach Gesamtbeschäftigten und aktiven Betriebssportlern bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 254) im Jahre 1989 (Angaben in %)
84
Nr. 24 Altersspezifische Aufgliederung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 152) im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
86
Nr. 25 Verteilung der Altersstruktur der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler auf die Unternehmensarten bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 152) im Jahre 1989 (Angaben in %) . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
88
Nr. 26 Aufgliederung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler nach der betrieblichen Position bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 157) im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
89
Nr. 27 Aufgliederung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler nach dem Bildungsstatus bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 53) im Jahre 1989 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
90
Nr. 28 Verteilung der Betriebsstatusstruktur der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler auf die Unternehmensarten bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 157) im Jahre 1989 (Angaben in %) . . . . . . . . . . . . . . . . .
93
Nr. 29 Verteilung der Bildungsstruktur der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler auf die Unternehmensarten bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 53) im Jahre 1989 (Angaben in %) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .
94
Abkürzungsverzeichnis Abit. abs. AG akt. Ang. ASiG Azubi
Abitur absolut Aktiengesellschaft aktiv Angestellter Arbeitssicherheitsgesetz Auszubildender
BDA BDBV BDF Belg. Betr.VG BS BSG
Bund Deutscher Arbeitgeberverbände Bund Deutscher Betriebssportverbände Bund Deutscher Firmensportverbände Belegschaft Betriebsverfassungsgesetz Betriebssportler Betriebssportgruppe
dBASE DDR DGB DSB DV
Datenbanksystem Deutsche Demokratische Republik Deutscher Gewerkschaftsbund Deutscher Sportbund Datenverarbeitung
ebd. Ed. et al.
ebenda Editor et alii (und andere)
FH FHoc
Fachhochschule Fachhochschulstudium
Ges. GewO GmbH
Gesamt Gewerbeordnung Gesellschaft mit beschränkter Haftung
H. Hrsg. HSch
Heft Herausgeber Hauptschulabschluß
IFEP IG lW
Institut für Empirische Psychologie Interessengemeinschaft Institut der deutschen Wirtschaft
LE Ltd. Ang.
Lohnempfänger Leitender Angestellter
m
männlich Millionen Mitarbeiter
Mio. Mitarb.
Abkürzungsverzeichnis Mrd. MitR
Milliarden Mittlere Reife
n
numerus (Zahl der Befragten)
0.
o. J. 0.
ohne Jahr ohne Ort
oSch
ohne Schulabschluß
RFD
Reichsverband Deutscher Firmensportverbände
SGH sonst. Kap. Spezifik.
Sportverband der Geschäftsmannschaften Hamburgs sonstige Kapitalgesellschaften Spezifikation
uvv
Univ.
Universitätsstudium Unfall Verhütungsvorschriften
Vf.
Verfasser (auch K. W. T.)
w
weiblich jünger 30 Jahre 30 bis 50 Jahre älter 50 Jahre
< 30 J.
30-50 J. > 50 J.
XVII
1. Sport und Arbeit- Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse 1.1. Der Betriebssport als Teilbereich der Gesamtproblematik Seit über die Beziehung zwischen Sport und industrialisierter Produktionsweise nachgedacht wird 1 , sieht man die Wirkung des Sportes auf Individuum und Gesellschaft überwiegend positiv. Von Beginn an wurde der Sport als geeignet angesehen, schädliche Begleiterscheinungen von Industrialisierung und Bürokratisierung auf Körper, Psyche und Sozialverhalten des Menschen auszugleichen (für viele: Diem 1957; Gerbis 1931, S. 1 ff.; Hessen 1908; S. 5ff.; Klinge 1931, S. 19ff.; Mallwitz 1931, S. 8ff.; Maschke 1931, S. 63ff.; Risse 1921, S. 27; in historischer Perspektive zusammenfassend: Eichberg 1973). Abgesehen vom Negativimage des Sports in den Jahren nach Gründung der Bundesrepublik, das als Folge der herausgehobenen Rolle des Sports während der nationalsozialistischen Herrschaft zu verstehen ist (z. B. Bernett 1983, S. 17 ff.; Joch 1982, S. 712; Scherer 1975, S. 3), hat die generell positive Bewertung des Sports unverminderte Gültigkeit. Dies läßt sich deutlich belegen sowohl am wachsenden Interesse von Staat und Parteien am Sport seit Beginn der siebziger Jahre als auch an der zunehmenden Akzeptanz unterschiedlicher Sportangebote in der Bevölkerung. Das gewachsene Interesse der Politik am Sport dokumentiert sich beispielhaft in den ab 1970 erscheinenden Sportberichten der Bundesregierung, die über Art und Umfang der Sportförderung des Bundes Auskünfte geben. So sind bereits im zweiten Sportbericht von 1973 (Deutscher Bundestag 1973, S. 83) 10 fördernde Ministerien mit einer Gesamtfördersumme von 236,1 Mio. DM ausgewiesen. Die folgenden Berichte zeichnen das Bild eines sich ständig weiter ausdifferenzierenden politischen Engagements im Bereich des Sports (3.-6. Sportbericht der Bundesregierung). Auch auf Landes- und Kommunalebene ist die Sportförderung ein wichtiges Anliegen, wobei die Bundesregierung stärker für den Spitzensport, Länder und Kommunen schwerpunktmäßig für den Breitensport zuständig sind (Digel 1988, S. 62ff.; Eulering 1972, S. 187ff.; Schmidt 1987, S. 21). Den staatlichen Förderanstrengungen steht aufseitenseiner Bürger beständig wachsendes Sportinteresse gegenüber. Als Beispiel seien hier nur diejenigen 1 Wissenschaftliche Kontroversen um theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse, die die Bedeutung des Sports in soziologischer, psychologischer und betriebspsychologisch-organisationstheoretischer Sicht problematisieren, werden in den Abschnitten 1.2.1.4. aufgearbeitet.
I Tofahm
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1. Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse
genannt, die im Rahmen der Mitgliedsorganisationen des "Deutschen Sportbundes" sportlich aktiv sind. Ihre Zahl stieg von 3.204.005 (entsprechend 6,7% der Gesamtbevölkerung) im Jahre 1950 auf20.043.290 (entsprechend 32,9% der Gesamtbevölkerung) im Jahre 1987 (Gieseler 1988, S. 54ff.). Der Betriebssport ist eine Spielart des organisierten Sports, in der die Beziehung zwischen Sport und Arbeit in besonders pointierter Form zur Geltung kommt: 1. Durch die räumlich-personelle Nähe zwischen Arbeitswelt und der
Freizeitaktivität Sport - Arbeitskollegen und Sportpartner sind identisch; falls der Betrieb über eigene Sportanlagen verfügt, ist auch der Ort für Berufs- und Freizeittätigkeit derselbe- bekommt deren Bezogenheit im Betriebssport besonderes Gewicht. 2. Diese partiellen Kongruenten zwischen Arbeits- und Freizeittätigkeit legen die Frage nach Gründen für das Angebot von Betriebssport seitens der Organisation und nach Gründen für die Teilnahme der Organisationsmitglieder am Betriebssport besonders nahe. Die damit aufgeworfenen Probleme können auf vorwiegend praktischer oder theoretischer Ebene angesiedelt werden. Den Praktiker wird vor allem interessieren, wie der Betriebssport als Maßnahme der Personalführung wirkungsvoll einzusetzen ist und welche differentiellen Ergebnisse im Hinblick auf bestimmte Gruppen von Betriebsangehörigen vorliegen (z. B. Bachmann 1988; Gehrunger 1988). Der Theoretiker dagegen wird eher an der Erforschung von Ursachen für bestimmte empirisch vorfindliehe Verhaltensweisen- etwa tendenziell höheres Sportengagement beruflich Qualifizierter gegenüber Angelernten (Euler 1973, S. 62ff.; Linde/Beinemann 1974, S. 14ff.) und an der Erarbeitung theoretischer Konstrukte wie "Entfremdung" oder "Einbindung" (z. B. Israel 1985; Lodahl j Kejner 1965) interessiert sein. Praktische und theoretische Interessen am Betriebssport müssen sich jedoch nicht ausschließen. So stellt sich einerseits aus der Perspektive des Theoretikers der Betriebssport als potentiell besonders ergiebiges Praxisfeld für die Erforschung der Beziehung zwischen Sport und Arbeit dar. Andererseits kann die Praxis des Betriebssportes erwarten, daß einige Ergebnisse der Forschung sich als nützlich erweisen für das Verständnis praktisch relevanter Sachverhalte und als hilfreich für Planung und Durchführung konkreter Einzelmaßnahmen. Der Autor der vorliegenden Arbeit möchte in diesem Sinne praktisch verwendbare Ergebnisse erzielen. Um dieses Ziel zu erreichen, waren umfangreiche theoretische Vorarbeiten nötig. Sie bezogen sich zum einen auf die konkurrierenden theoretischen Ansätze und empirischen Ergebnisse aus unterschiedlichen Wissenschaftsdisziplinen und sollten dazu dienen, die Komplexität des Problems angemessen in den Blick zu bekommen (Kapitell). Zum zweiten wurde der Forschungsstand zum Thema "Betriebssport" ermittelt, um auf bereits vorhandene Erkenntnisse kontinuierlich aufzubauen (Kapitel 2). Beides
1.2. Die soziologische Betrachtungsweise
3
zusammen bildet die Grundlage für die Formulierung der untersuchungsleitenden Hypothesen (Kapitel 3) und der ltems für den Fragebogen.
1.2. Die soziologische Betrachtungsweise Die soziologische Theoriebildung zum Phänomen des Freizeitsports in modernen Industriegesellschaften wurde geprägt durch wissenschaftliche Kontroversen über die Beziehung zwischen Arbeitstätigkeit und sportlicher Aktivität. Die ersten theoretischen Ansätze zur soziologischen Interpretation der Massensportbewegung postulierten eine einseitige Kausalbeziehung zwischen der Industrialisierung der Produktion und dem Aufkommen des Massensports. Die prominentesten Vertreter dieses als "Kompensationstheorie" bezeichneten Ansatzes (Böhme et al. 1974, S. 80ff.; Lenk 1971, S. 63ff.; Lüschen 1963, S. 377 ff.) sind Plessner und Habermas. Da deren und die folgenden Theorieversuche zum Verhältnis von Arbeit und Sport (Freizeit) in der Literatur bereits ausführlich aufgearbeitet wurden (z. B. von Eichberg 1973, S. 13 ff. ; Güldenpfennig 1980, S. 9ff. und 89ff.; Hammerich 1974, S. 266ff.; Linde / Beinemann 1974, S. 9ff.; Meck 1986; Meyer 1975, S. 70ff.; Rigauer 1969, S. 10ff.; K. Rittner 1976; Schlagenhauf 1977, S. 122ff.) beschränken wir uns hier auf einen Abriß, der in knapper Form die soziologischen Grundlagen unserer empirischen Analyse darstellt. Plessner (1952, S. 9ff.) sieht die Kompensationsbedürftigkeit industriell gestalteter Arbeitstätigkeit sowohl im körperlichsomatischen als auch im psychischideellen Bereich: Die Aufgliederung der ganzheitlieberen handwerklichen Produktionsweise in gleichförmige Segmente belaste Körper und Psyche einseitig und könne keine Zufriedenheit über das geschaffene Produkt mehr vermitteln. Zudem enthalte die offene Klassengesellschaft prinzipiell für jeden die Chance des Aufstieges bereit, was bei den weniger Erfolgreichen Minderwertigkeitsgefühle, Aggressionen und andere negative Folgen hervorrufen könne. Der Sport biete sich als Kompensationsmittel an, weil er dem Körper Ausgleich für die Monotonie bzw. Bewegungsarmut der Arbeit biete und dem bewußten Selbst die Möglichkeit, subjektiv als sinnvoll erlebten Tätigkeiten nachzugehen und selbstgewählte Ziele zu erreichen (Plessner 1967, S.17ff.). Bei insgesamt ähnlicher Einschätzung der Freizeit als Kompensationsfeld industrialisierter Berufsarbeit untergliedert Habermas die gesamte Kompensationsleistung der Freizeit in drei Teilaufgaben. Unter der "regenerativen" Funktion versteht er die Wiederherstellung der physischen Arbeitskraft und mißt dieser Funktionangesichts diesbezüglich entlastender Arbeitsbedingungen ständig sinkende Bedeutung zu; als "suspensiv" bzw. "kompensatorisch" bezeichnet er die in der Freizeit gegebene Chance zu selbstbestimmter Tätigkeit und gewollter Anstrengung (Habermas 1967, S. 35ff.). Gegen beide Ansätze wurden Bedenken geltend gemacht, die sowohl ihren erkenntnistheoretischen Status allgemein als auch insbesondere ihre mangelnde I*
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1. Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse
empirische Überprüfbarkeil betreffen. So charakterisieren Linde I Heinemann (1974, S. 10) die Plessnerschen Ausführungen als "Theorie projektiven Typs", die im Erkenntnisprozeß durchaus Berechtigung habe, wissenschaftliche Geltung jedoch nur dann beanspruchen könne, wenn sie mittels eines "objektiv norminierten Verfahrens der Empirie" überprüft worden sei. Erschwerend auf entsprechende Untersuchungen wirke sich die "oft äußerst subjektivassoziative Terminologie" aus (ebd., S. 11). Auch Schlagenhauf (1977) kritisiert, daß die "Kompensationstheorie" für objektive Prüfverfahren unzugänglich sei. Habermas (1976) liefere mit seiner Freizeittypologie zwar "an sich brauchbare analytische Kategorien auch für einen empirischen Problemzugang", versäume dann aber anzugeben, "welche Bedingungen der Arbeitswelt denn das suspensive Freizeitverhalten hervorrufen und welche ein kompensatorisches" (Schlagenhauf 1977, S. 126). Eine Basis für empirische Überprüfungsversuche sei deshalb nicht gegeben. Die Ausführungen Plessners scheinen Schlagenhaufwegen ihrer "eher essayistischen Darstellungsform" (Schlagenhauf 1977, S. 127) ebenfalls nur schwer in ein exaktes Aussagensystem, überführbar. Er unternimmt jedoch einen solchen Versuch 2 und formuliert die Kernaussagen der "Kompensationstheorie" in Form des folgenden Erklärungsschemas: "Gesetzesann ahmen: Bestimmte Bedingungen der modernen technisierten Arbeitswelt (Mechanisierung, Spezialisierung, Anonymität usw.) führen zu physiologischen Defiziten, Entfremdung, Frustration (diese zu Aggressionen). Die solchermaßen erlittenen Belastungen und Versagungen suchen eine Kompensation. Diese wird im Sportengagement gesucht. Antecedensbedingungen:
Eine bestimmte Gruppe X von Menschen unterliegt in besonderem Maße den Bedingungen der modernen technisierten Arbeitswelt.
Explanandum:
Die Menschen dieser Gruppe X zeigen ein besonders hohes Sportengagement" (Schlagenhauf 1977, S. 128).
Empirische Untersuchungen, die zur Bestätigung der so umformulierten Kompensationshypothese hätten dienen können, erbrachten erwartungswidrige Ergebnisse. Schon die von Linde und Mitarbeitern Ende der fünfziger Jahre durchgeführte Erhebung an 539 Arbeitern und Angestellten einer Bergischen 2 Zugrundegelegt wird dabei das von Hempel und Oppenheim entwickelte Schema wissenschaftlicher Erklärungen (vgl. Stegmüller 1969, S. 75ff.). Ziel wissenschaftlicher Erklärungen ist demnach die Aufhellung eines interessierenden Phänomens, bezeichnet als "Explanandum". Auf dieses "Explanandum" werden unter Berücksichtigung gegebener Voraussetzungen ( = Antecedensbedingungen) eine oder mehrere gesetzesförmige Annahmen angewandt. Wenn es gelingt, aus den Gesetzesannahmen und den Antecedensbedingungen - zusammen als "Explanans" bezeichnet - das interessierende Phänomen zu erklären, gilt das wissenschaftliche Schlußverfahren als gelungen.
1.2. Die soziologische Betrachtungsweise
5
Industriestadt ließ keine starken Zusammenhänge zwischen dem Niveau der Berufstätigkeit und dem Sportengagement erkennen. Auffällig war, daß die Gruppe der repetitiv und unselbständig Tätigen gegenüber den mit mehr Verantwortung und Entscheidungsspielraum ausgestatteten Berufsgruppen ein deutlich geringeres Sportinteresse zeigte. Gerade die am stärksten von den vermuteten Deprivationen der mechanisierten Fertigung Betroffenen, die nach der Theorie die intensivsten Bemühungen um Kompensation durch Sport hätten unternehmen sollen, zeigten sich diesbezüglich deutlich abstinenter als andere Berufsgruppen (Schadinger 1960; Linde/Reinemann 1974, S. 14ff.). Diese Ergebnisse, die die Unhaltbarkeit des zunächst vermuteten starken Zusammenhangs zwischen Merkmalen der Arbeitstätigkeit und dem Sportengagement belegen, wurden durch andere Studien gestützt (Bausenwein / Hoffmann 1967, S. 112f.; Dubin 1963, S. 5ff.; Hanhardt 1972, S. 240). Da also die Art der Berufstätigkeit als Prädikator individuellen sportlichen Engagements wenig geeignet schien und folglich als Grundlage soziologischer Theoriebildung zum Phänomen des Massensports in modernen Industriegesellschaften ebenfalls ausschied, suchten die Forscher nach alternativen Erklärungsansätzen. Die "Selektionshypothese" und die "Emanzipationshypothese" (Linde/Heinemann 1974, S. 25f.), die "Sozialisationshypothese" (Lüdtke 1972, S. ?Off.) und die "Absorptionshypothese" (Euler 1977, S. 274) stellen solche Versuche dar. Linde / Reinemann (1974) bautendie Argumentation fürihre Hypothesen auf zwei empirisch gut belegten Sachverhalten auf: 1. Der Zusammenhang zwischen sportlicher Aktivität und biographisch-demographischen Variablen wie Alter, Wohnort, Mobilität, Familienstand etc. ist statistisch in Form hochsignifikanter Korrelationsbeziehungen gesichert.
2. Korrelationen zwischen beruflicher Tätigkeit und Freizeitaktivitäten sind ebenfalls nachweisbar, jedoch insgesamt wesentlich schwächer ausgeprägt. Im Trend wächst die Freizeitaktivität (auch die sportliche) mit steigendem beruflichem Qualifikationsniveau. Daraus schließen Linde I Heinemann, daß die Arbeitswelt kein so starkes Diktat mehr über die gesamte Lebensführung und-planungausübt wie unter vorindustriellen Produktionsverhältnissen, sondern daß Freizeit vermehrt zu einem wirklichen Freiraum zur Befriedigung subjektiver Bedürfnisse geworden ist.
Bezogen speziell auf den Zusammenhang zwischen Sport und fortschreitender industrieller Entwicklung fassen Linde/Reinemann ihre Annahmen wie folgendermaßen zusammen: "Diese Differenzierung und Institutionalisierung des Sportbetriebes zu einem neuen Kulturmuster von wachsender Popularität erscheint dann als ein Indikator dafür, daß die soziale Eigendynamik des progressiven Industriesystems in zunehmendem Maße die zunächst von diesem okkupierten vitalen Antriebe sowie die blockierten subjektiven Bedürfnisse und Interessen der arbeitenden Menschen in zunehmendem Maße freisetzt und ihren Strukturierungen und freien Habitualisierungen sowohl Raum gibt als auch Zeit und Mittel überläßt" (Linde/ Heinemann 1974, S. 27).
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1. Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse
Auf den Ansatz Lüdtkes (1975, S. 15ff.) gehen wir nicht näher ein, da das Hauptgewicht seiner Ausführungen auf einer Typologie der Freizeit und der in ihr wirkenden Mechanismen liegt. Hinsichtlich des Zusammenhangs zwischen Arbeit und Sport steht seine Position der Linde I Reinemanns sehr nahe. Auch er geht von der vorwiegend biographisch bedingten Determination des Freizeitverhaltens aus. In den Studien Eulers über Arbeitskonflikte in Industriebetrieben (Euler 1973,1977) hat dagegen die Beziehung zwischen Arbeit und Freizeit ein stärkeres Gewicht. Zunächst bestätigt seine empirische Erhebung - befragt wurden Industriearbeiter eines süddeutschen Montagewerks (Euler 1973, S. 62fT.)-, die Ergebnisse Linde/Reinemanns (1974). Wie in deren Untersuchung zeigte sich, daß die persönlichen Lebensumstände insgesamt wesentlich bessere Prädikataren des Freizeitverhaltens darstellen als die Merkmale der beruflichen Tätigkeit. Hochsignifikant ausgeprägt wie bei Linde war z. B. der Zusammenhang zwischen Lebensalter (Jugend prädisponiert für Sport) und Familienstand (Ledigsein prädisponiert ebenfalls für Sport und andere außerhäusliche Freizeitaktivitäten) und dominantem Freizeitverhalten (Euler 1977, S. 254). Während aber Linde/ Reinemann beide Bereiche- den der Arbeit und den der Freizeit - als nebeneinanderstehend ansehen, geht Euler einen Schritt weiter und behauptet in Umkehrung der Kompensationstheorie die Abhängigkeit von Arbeitszufriedenheit und Konfliktverhalten bei Industriearbeitern von Überlastungen und Problemanhäufungen in der privaten Sphäre. So waren die Arbeitsunzufriedenheitspotentiale der Hobby-Treibenden und der nebenberuflich Tätigen signifikant höher als die der weniger Engagierten. Sportliche Aktivität in der Freizeit zog solche negativen Folgen (erhöhte Arbeitsunzufriedenheit und vermehrte Konflikte am Arbeitsplatz) allerdings nicht nach sich (Euler 1977, S. 257 u. Fußnoten 195 u. 196). Aufgrund der speziellen Lebensumstände der untersuchten Montagearbeiter und ihrer besonderen Freizeit- und nebenberuflichen Aktivitäten vorwiegend im Baugewerbe, in der Landwirtschaft und als Familien- und Nachbarschaftshilfe (Euler 1977, S. 254 u. S. 259f.), ist das Überlastungs- bzw. "Absorptions"-Phänomen durch die Freizeittätigkeit besonders naheliegend. So warnt denn auch Euler selbst vor einer zu weitgehenden Verallgemeinerung seiner Ergebnisse: "Wenn wir diese ,Absorptionshypothese' formulieren, so ist allerdings damit nicht notwendigerweise auch eine absolute Priorität und Gebundenheit der verfügbaren Rollenenergien an bestimmte Lebensbereiche definiert. Unter anderen gesamtgesellschaftlichen, konjunkturellen oder wirtschaftlichen Strukturbedingungen (als z. B. im Zeitpunkt unserer Untersuchung) ebenso wie in anderen Gesellschaftsbereichen und schichten halten wir es für durchaus möglich, daß auch eine Priorität der beruflichen Rollenverpflichtungen und des Leistungsverhaltens gegenüber den Festlegungen und Interessen des privaten Lebensbereiches (z. B. bei Karriereberufen) eintreten kann" (Euter 1977, s. 274).
Zusammenfassend läßt sich die Entwicklung der soziologischen Theoriebildung zum Thema Arbeit und Sport folgendermaßen charakterisieren: Die
1.2. Die soziologische Betrachtungsweise
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Vertreter der Kompensationstheorie gingen vom Diktat der Arbeit über das Freizeitverhalten aus und sahen Restriktionen und Versagungen der industriellen Produktionsweise als eigentlichen Motor der Massensportbewegung an. Die Vertreter der Selektions-, Emanzipations- und Sozialisationshypothese vertraten dagegen die Auffassung, daß im Gegenteil die Veränderungen in der Arbeitswelt es dem einzelnen zunehmend ermöglichten, in seiner freien Zeit persönliche Bedürfnisse zu befriedigen, die keineswegs von der Art der Arbeitstätigkeit diktiert seien, sondern aus den persönlichen Lebensumständen erklärbar. Euler nimmt zwar mit seiner Absorptionshypothese eine der Habermas/Plessnerschen entgegengesetzte Extremposition ein, relativiert jedoch gleichzeitig diesen Standpunkt und zeigt damit einen Weg zu einer möglicherweise fruchtbaren Betrachtung auf: Er geht von der theoretisch nicht näher erläuterten Vorstellung einer dem Individuum verfügbaren GesamtRollenenergie aus, die sich auf die Arbeits- und Freizeitrollen verteilt. Wird zuviel Energie durch die Freizeitaktivitäten gebunden, bleibt für die Berufsrolle nicht genug übrig, was zu Problemen am Arbeitsplatz führt. Zugleich betont Euler aber, daß die von ihm gefundenen Ergebnisse für andere Berufsgruppen und Rahmenbedingungen unzutreffend sein könnten. Aus diesen relativierenden Anmerkungen und der Kritik anderer Autoren an den recht vagen, schwer operationalisierbaren Aussagen der Kompensationstheorie, die ja den ganzen Streit auslöste, ist ein Defizit der referierten soziologischen Theoriebildung zum Problemkreis Arbeit und Freizeit (Sport) zu folgern: Getragen von der Überzeugung, daß es eine starke Beziehung zwischen Arbeits- und Freizeitverhalten geben müsse - eine Überzeugung, die von Plessner und Habermas formuliert und von den vielen anderen Forschern geteilt wurde - , kreiste die Forschung um die Frage, welcher der beiden Bereiche der dominierende sei. Als empirische Referentien zum Beleg der widerstreitenden Hypothesen wurden vorwiegend die Freizeitverhaltensweisen repetitiv und unselbständig beschäftigter Industriearbeiter herangezogen. Die erwarteten kompensatorischen Freizeitbemühungen durch Sport ließen sich nicht nachweisen. Damit ergeben sich zumindest drei Desiderata der Forschung des Problemzusammenhangs zwischen Arbeit und Freizeit: 1. Die einfachen Theorien und Hypothesen, die mit einem Globalmechanis-
mus die Beziehung zwischen Arbeit und Freizeit (Sport) erklären wollten, erwiesen sich als so nicht zutreffend. Daraus ist die Forderung nach differenzierterer , Betrachtung unterschiedlicher Bedingungskonstellationen und Berufsgruppen abzuleiten. Unsere empirische Untersuchung möchte hierzu einen Beitrag leisten.
2. Die soziologischen Thesen gründeten auf weitgehend impliziten Annahmen über das psychische Funktionieren der Individuen bzw. Rollenträger. Solche Annahmen explizit zu machen und zu elaborieren ist Sache der Psychologie und Sozialpsychologie. Wir werden im folgenden Abschnitt einige derartige Theorien beispielhaft darstellen.
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1. Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse
3. Die Konzentration der empirischen Studien auf die Berufsgruppe der weniger Qualifizierten stellt eine Einengung der Erkenntnismöglichkeiten dar. Die Diskussion der Freizeit-Arbeits-Beziehung sollte sich nicht auf die an einer Gruppe gemessenen Ergebnisse beschränken. Entsprechend angelegte Konzeptionen werden in Abschnitt 1.4. erläutert.
1.3. Die psychologische Betrachtungsweise 1.3.1. Zum SteUenwert psychologischer Gesetzmäßigkeiten in soziologischen Theorien
Die psychologische Betrachtungsweise unterscheidet sich von der soziologischen dadurch, daß Individuen und nicht einzelne Gruppen, Institutionen oder Subsysteme menschlicher Gesellschaften im Mittelpunkt der Analyse stehen. Zwar spielen auch bei der Beschreibung und Erklärung gesellschaftlicher Sachverhalte theoretische Annahmen über den Einzelnen eine bedeutsame Rolle. Als Beispiel seien die vier zentralen Analysekategorien Parsons' genannt, von denen zwei - nämlich das "Persönlichkeitssystem" und das "Organismussystem" (Parsons 1976, S. 165)-auf das Individuum und die beiden anderen"Kultursysteme" und "Sozialsystem" -auf größere Analyseeinheiten innerhalb der Gesellschaft bezogen sind. Aber im Rahmen der soziologischen Theorien interessiert der Einzelne nur als Baustein gesellschaftlicher Entitäten, seien dies Gruppen (z. B. Jugendliche), Institutionen (z. B. Sportvereine), Subsysteme (z. B. das ökonomische System) oder die Gesamtgesellschaft. Wie wir oben gesehen haben, kommt auch die soziologische Betrachtung des Verhältnisses von Sport und Arbeit nicht ohne Annahmen über psychische Mechanismen der arbeitenden bzw. sporttreibenden Menschen aus. Wie sich bestimmte Formen der Organisation von Arbeit (z. B. die industrielle Produktionsweise) gesamtgesellschaftlich und / oder auf bestimmte Strukturen innerhalb der Gesellschaft auswirken, läßt sich eben nur adäquat erfassen, wenn die Auswirkungen dieser Form der Arbeitsorganisation auf die Arbeitenden konzeptuell miterfaßt werden. Dies wiederum ist nicht denkbar ohne Modellvorstellungen über das psychische Funktionieren des Menschen. Wir würden deshalb die Plessnersche These, Mechanisierung, Spezialisierung und Bürokratisierung wirke sich negativ auf den menschlichen Körper aus und verlange daher nach Kompensation durch Sport, nicht wie Linde (1968, S. 9) aus dem Zuständigkeitsbereich der Soziologie ausklammern. Vielmehr wird eine am Individuum festgestellte Beobachtung oder Gesetzmäßigkeit immer dann auch soziologisch relevant, wenn sie gesellschaftlich bedeutsame Dimensionen annimmt. Die Vermutung Plessners, die moderne industrielle Produktionsweise wirke sich auf Gesundheit und Psyche der Arbeitenden aus und sei kompensationsbedürftig, ist somit ein soziologisch hochbedeutsamer Theorieansatz. Die Ausarbeitung, Differenzierung und empirische Fundierung geläufiger Vorstellungen über psychologische Mechanismen allerdings ist Aufgabe der
1.3. Die psychologische Betrachtungsweise
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psychologischen Wissenschaft. Psychologische und sozialpsychologische Theorien wurden nicht speziell im Hinblick auf Sport und Arbeit bzw. die Beziehung zwischen beiden entwickelt. Da sie aber generelle Geltung für die Beschreibung und Erklärung menschlichen Verhaltens beanspruchen, ist zu unterstellen, daß sie auch für so wichtige menschliche Tätigkeitsbereiche wie Sport und Arbeit brauchbare Modellvorstellungen abgeben. Zwei Bemerkungen seien der Wiedergabe solcher Theorien vorausgeschickt: 1. Da sich die Psychologie vorwiegend als nomologische Wissenschaft versteht, also Gesetzesaussagen auf empirischer Basis anstrebt (vgl. beispielhaft Herrmann 1979, S. 17 ff. ), und da die Formulierung solcher möglichst exakten Aussagen immer nur für Teilaspekte oder bestimmte Ausschnitte aus dem psychischen Geschehen möglich ist und nicht für große, komplexe Anwendungsfelder wie Sport oder Arbeit, sind von der Psychologie Theorien zu erwarten, die Teilaspekte des hier interessierenden Zusammenhangs betreffen. Das theoretische Konstrukt "Leistungsmotivation" stellt z. B. nur einen - allerdings einen bedeutsamen Ausschnitt aus der Gesamtproblematik des Verhältnisses von Sport und Arbeit dar. 2. Eine zugleich umfassende und differenzierte Theorie über das Verhältnis von Arbeit und Freizeit (Sport) existiert nicht. So wird für die Beschreibung übergreifender Zusammenhänge auf vorwissenschaftliche Annahmen zurückgegriffen. In diesem Zusammenhang ist z. B. die bereits zitierte Meinung Eulers (1977, S. 274) zu nennen, dem Individuum stehe so etwas wie eine Gesamt-Rollenenergiezur Verfügung, die sich nach weitgehend unbekannten Gesetzmäßigkeiten auf die beiden hier interessierenden Bereiche verteile. 1.3.2. Motivationstheorien
Psychologische Konstrukte, die wesentliche Aspekte sport- und arbeitsbezogener Verhaltensweisen erfassen, sind "Motivation", "Einstellung" und "Selbstkonzept". Innerhalb der Motivationsforschung lassen sich zwei unterschiedliche Aspekte unterscheiden, das Interesse am Prozeß und an den relativ überdauernden Kräften, die diesen Prozeß steuern (s. Abbildung Nr. 1). Die prozessuale Betrachtungsweise umfaßt einen Ausschnitt aus dem Verhaltensstrom eines Individuums, der von der Initiierung einer Handlung über deren Ausführung bis zur Beurteilung der Handlungsfolgen reicht. Die in solchen Verhaltenssequenzen wirksam werdenden Kräfte wurden im Verlauf der Geschichte der Motivationsforschung unterschiedlich konzeptualisiert. Einer "naiven" Betrachtung des Motivationsgeschehens als ausgelöst durch personimmanente Eigenschaften wie z. B. Ehrgeiz oder Leistungswille folgte kontrapunktisch die Betonung situativer Variablen, das Zustandekommen einer Leistungshandlung wurde vorwiegend durch speziell stimulierende
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1. Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse Abbildung I Schematische Darstellung zentraler Aspekte der Motivationsforschung
Innerhalb eines bestimmten Klassifikationssystem sich als: isoliert darstellender Tatbestand
Zusammenhang mehrerer Bestandteile darstellender Tatbestand
durch bestimmte Anregungsbedingungen aktivierte Verhaltensbereitschaft
aktiviertes Motiv
Motivation
der unmittelbaren Beobachtung nicht zugängliche spezifische Verhaltensbereitschaft
Motiv
Motivstruktur
Quelle: von Rosenstiel 1975, S. 4.
Anreize der Situation erklärt. Der dritte, interaktionistische Ansatz faßte beide Perspektiven zusammen, indem er das Handlungsergebnis aus dem Zusammenspiel personaler und situativer Faktoren erklärte. Der vierte Ansatz schließlich erweiterte den Blickwinkel noch um die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, unter denen das Interaktionsgeschehen abläuft (Heckhausen 1980, S. 11). Ebenso wie die Gewichtung der im Motivationsgeschehen maßgeblichen Faktoren weist auch die Konzeptualisierung der zugrundeliegenden psychischen Mechanismen eine erhebliche Bandbreite auf. Nicht weiter diskutiert werden sollen ältere Auffassungen, wonach Motive als die Triebfedern eines ansonsten passiven Wesens verstanden wurden. Moderne Ansätze gehen vom Menschen als aktivem Informationsverarbeiter aus; Motiven kommt entsprechend die Funktion zu, die intra- und interindividuelle Variabilität des Verhaltens aufzuklären (Hull1943; Skinner 1938; Weiner 1976, S. 11ff.). Wir referieren Instrumentalitäts- und Attributionsansätze und die beide Aspekte verbindende Theorie der Leistungsmotivation von Heckhausen. Die instrumentellen oder Nutzen x Wert-Theorien postulieren in Analogie zum ökonomischen Prinzip der Gewinnmaximierung ein psychisches Prinzip der "Nutzenmaximierung" (z. B. Kleinheck I Schmidt 1976). Dabei wird davon ausgegangen, daß die individuelle Nutzenmaximierung aufgrund rationalen Kalküls erfolgt (z.B. Edwards 1954, S. 381; Rapaport 1960, S.107) bzw. zur Wahl derjenigen Handlungsalternative führt, die subjektiv am geeignetsten erscheint, erwünschte Ziele zu erreichen (Porter I Lawler 1968; Rheinberg 1985, S. 88ff.; Schmalt 1986, S. 83; Vroom 1964).
1.3. Die psychologische Betrachtungsweise
11
Während Instrumentalitätstheorien die Zielgerichtetheit des Handeins hervorheben, betonen Attributionstheorien die Tendenz menschlicher lnformationsverarbeitung, Kausalbeziehungen zwischen interessierenden Objekten und Sachverhalten herzustellen. Allgemein wurden unterschiedliche Attribuierungstendenzen identifiziert, z. B. die Rückführung von Handlungsergebnissen vorwiegend auf innere bzw. äußere Faktoren, wobei diese weiter untergliedert wurden (Heider 1958; Weiner 1976, S. 236ff.), und die Tendenz zu rationaler Informationsverarbeitung gegenüber Attribuierungstendenzen aufgrund subjektiver Voreingenommenheiten (Beckmann 1970; Bradley 1978; Kelley 1973; Schlenker 1975). Etwas ausführlicher stellen wir die Motivationstheorie nach Heckhausen vor, weil sie attributionstheoretische und instrumentelle Aspekte in einem Prozeßmodell verbindet und sich zur Untersuchung von Leistungsverhalten in betrieblichem und sportlichem Kontext bereits vielfach bewährt hat (zusammenfassend für betriebliches Leistungsverhalten: Greif 1983; Kleinheck 1981; Rosenstiel1975; Weinert 1981; für sportliches Leistungsverhalten: Kuh\1983). Auch speziell für den Bereich des Betriebssports wurden die Termini Heckhausens rezipiert. So wird z. B. auf die besondere Eignung des Betriebssports hingewiesen, "Angst vor Mißerfolg" im Sport durch mitarbeitergerechte, differenzierte Angebote zu überwinden und so auch "dem sportlich Ungeübten Motivationschancen" zu bieten (R. Müller 1987, S. 10). Unter differentialpsychologischem Aspekt formulierte Heckhausen (1963, S. 106ff.) zwei unterschiedliche Ausprägungen des Leistungsmotivs, als "Hoffnung auf Erfolg" und als "Furcht vor Mißerfolg". Während das Leistungsverhalten der "Erfolgsmotivierten" durch die Erwartung erfolgreichen Handlungsabschlusses emotional positiv getönt ist, sind mißerfolgsmotivierte Personen darum bemüht, ihr Handeln so einzurichten, daß die erwarteten negativen Folgen der Leistungsbemühung subjektiv erträglich gestaltet werden. Für beide Motivausprägungen konnten bestimmte Attribuierungs- und Zielsetzungspräferenzen nachgewiesen werden, die hier kurz zusammengefaßt wiedergegeben werden. Erfolgsmotivierte neigen dazu, Aufgaben zu wählen, die sie aufgrund realistischer Situationseinschätzung durch eigene Anstrengung lösen können. Damit eröffnen sie sich die Chancen, eintretenden Erfolg ihrer eigenen Anstrengung zuzurechnen, was sich emotional besonders positiv auf das Leistungserleben auswirkt. Bei Mißerfolg wird die Verursachung dagegen bevorzugt in externalen Faktoren- z. B. Pech - gesehen, so daß der Mißerfolg nicht persönlich zu verantworten ist und also auch emotional weniger stark zu Buche schlägt. Mißerfolgsmotivierte dagegen haben die Tendenz, zu leichte oder zu schwere Aufgaben zu wählen. Erfolgreiche Erledigung sehr einfacher Aufgaben erbringt keine subjektive Zufriedenheit, eben weil die Aufgabe im Vergleich mit dem eigenen Leistungsmaßstab zu einfach war. Versagen bei schweren Aufgaben
1. Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse
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hingegen wird internen Ursachen attribuiert, z. B. mangelnder eigener Fähigkeit, wodurch der Mißerfolg seine volle negative Wirkung auf das Selbstwertempfinden entfalten kann und die insgesamt negative Erwartungsbilanz aus vorhergehenden auch für die zukünftige Leistungssituation bekräftigt. Das Zusammenwirken personaler und situativer Faktoren wird in einem differenzierten Prozeßmodell dargestellt, das in vier Abschnitte untergliedert ist: die Situation vor Beginn der Leistungshandlung, die Handlung selbst, das Ergebnis und die Folgen (s. Abbildung Nr. 2). Diese Abschnitte sind durch spezifische subjektive Erwartungen- ausgedrückt in Wahrscheinlichkeitenmiteinander verknüpft. Die S-E-Erwartung bringt zum Ausdruck, daß bestimmte Ergebnisse aufgrund der gegebenen Situation regelhaft eintreffen werden. Für die Leistungssituation in einem Betrieb wären hier z. B. die gesamten technischtechnologischen Rahmenbedingungen der Produktion zu nennen, die einen festgelegten output der menschlichen Arbeitstätigkeit garantieren. Die H-E-Erwartung bezieht sich auf die Annahmen des Handelnden darüber, in welcher Beziehung die erwarteten Handlungsfolgen zu erwünschten -übergeordneten- Zielsetzungen stehen (etwa Anerkennung durch Vorgesetzte). Abbildung 2 Erweitertes ProzeßmodeU der Motivation nach Heckhausen S -->E S -->H
Situation
E -->F
H -->E
~~
~
~---~
Folgen
A I
I
I
Anreize künftiger l.bllelt- u. Binnenzustände
S H E F
Situtation Handlung Erlebnis Folgen
Quelle: Rheinberg 1985, S. 88.
In Erweiterung früherer Ansätze (z. B. Heckhausen 1980, S. 621) wird im wiedergegebenen Modell davon ausgegangen, daß nicht nur den erwarteten Handlungsfolgen eine Anreizwirkung zur Ausführung der Leistungshandlung zukommt, sondern daß auch von der Tätigkeit selbst positive Anreizwirkungen
1.3. Die psychologische Betrachtungsweise
13
ausgehen können, die als "intrinsisch" bezeichet werden (z. B. Callois 1958; Csikszentmihalyi 1985; Ford 1969; Gooding 1972). Damit umfaßt dieser Ansatz eine breite Palette der für Leistungsverhalten am Arbeitsplatz relevanten Faktoren, wie in Abschnitt 1.4. deutlich werden wird.
1.3.3. EinsteUungstheorien Motive werden als relativ breit und allgemein handlungslenkende Tendenzen verstanden; der Geltungsbereich sozialer Einstellungen dagegen ist per definitionem auf jeweils spezielle soziale Objekte eingegrenzt: "The term attitude refers to certain regularities of an individual's feelings, thoughts, and predispositions to act toward some aspect ofthis environment," (SecordjBeckman 1964, S. 97). Aus dem Interesse von Forschung und Praxis an der Erklärung bzw. Voraussage komplexer sozialer Verhaltensweisen - wie z. B. individuelle Präferenzen für bestimmte Freizeitaktivitäten- erklärt sich die Popularität des Einstellungskonzepts (Allport 1954, S. 43). Zudem verspricht es Verhaltensprognosenaufgrund verbaler Äußerungen und ist insofern geeignet, komplizierte und aufwendige Verhaltensbeobachtung durch viel leichter durchführbare Befragungen zu ersetzen. Zwar ist die Übereinstimmung zwischen geäußerten Einstellungen und dem offenen Verhalten einem Einstellungsobjekt gegenüber in Korrelationsstudien häufig widerlegt worden (z. B. Benninghaus 1975; Six 1975; Wicker 1969); andererseits jedoch wurde die "Konsistenzbeziehung" zwischen Einstellung und Verhalten von anderen Forschern als prinzipiell existent verteidigt. lnkonsistenzen zwischen Einstellung und Verhalten wurden auf ungeeignete Meßinstrumente bzw. Meßfehler zurückgeführt (De Fleur j Westie 1963; Fishbein/Ajzen 1975, S.107ff.; Liska 1975; TittlejHill 1967). Zusätzlich zu den methodischen wurden auch theoretische Einwände gegen die Konsistenzannahme geltend gemacht: Verbal erfaßte Einstellungen haben Bezug zu den Repräsentationen sozialer Objekte im Bewußtsein von Individuen. Offenes Verhalten dagegen findet in komplex strukturierten Situationen statt, die vom Handelnden zusätzlich zu seiner Einstellung einem spezifischen Objekt gegenüber die Berücksichtigung weiterer Situationsfaktoren verlangen (vgl. dazu Bornewasser 1977, S. 57f.). Der Versuch, das Konsistenztheorem zu retten, wurde also durch die Aufgabe ersetzt, " ... die Bedingungen zu erforschen, gemäß denen aus Einstellungen (verbalem Verhalten, Verhaltensdispositionen) Verhaltensweisen vorhergesagt werden können" (Schmidt, Brunner, SchmidtMummendey 1975, S. 68). Ein solcher differenzierter Ansatz zur Erforschung des Einstellungsgeschehens stammt von Fishbein / Ajzen (s. Abbildung Nr. 3). Sie verwenden den Begriff "Einstellung" (attitude) nur für die emotionale oder wertende Dimension, d. h. generelle Zustimmung oder Ablehnung, Sympathie oder Antipathie
I. Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse
14
einem sozialen Objekt gegenüber. Die kognitive Komponente wird als "Meinungen" (beliefs) bezeichnet und beinhaltet die verschiedenen Merkmale (wie etwa "schön" "nützlich" "fremdartig"), die mit einem sozialen Objekt verbunden werden. Die konative Komponente- benannt als "Verhaltensabsichten" (beliefs)- und das "offene Verhalten" (behaviors) stellen die restlichen Teile des Gesamtkonzepts dar. Abbildung 3 Schematische Darstellung des Einstellungskonzepts Beliefs aboot object X 1.
2.
IntentiCIIS with
__.. Attitude tOIIill"d • - object X
3.
N.
respect to object X ~
Behaviars with
respect to object X
1. 2.
1.
3.
2. 3.
N.
N. I I
A I
- - - = Influence - - - - - = Feedback
Quelle: Fishbein/Ajzen 1975, S. 15.
Die Erhebung einer einzelnen Meinung oder eines isolierten Verhaltensaktes halten Fishbein/ Ajzen (1975) für wenig geeignet, die Einstellung zu messen; vielmehr komme es darauf an, die Gesamtheit der in Bezug auf ein Einstellungsobjekt wichtigen Meinungen, Verhaltensabsichten bzw. Verhaltensweisen zu erfassen. Nur wenn das gelinge, könne mit einer Konsistenzbeziehung zwischen der Einstellung und den übrigen Bestandteilen des Konzepts gerechnet werden (Fishbein / Ajzen 1975, S. 7). Bei der Betrachtung eines bestimmten einzelnen Verhaltens gegenüber einem Einstellungsobjekt sei die Einstellung nur eine unter mehreren Variablen, zusätzlich zu berücksichtigen seien z. B. Erwartungen über Folgen des Verhaltens (Fishbein/ Ajzen 1975, S. 16). Dieser Instrumentalitätsaspekt macht die Verwandtschaft mit einigen Aspekten des Prozeßmodells der Motivation deutlich. Auf die Darstellung unterschiedlicher Ansätze der allgemeinpsychologischen Selbstkonzept-Forschung (s. zusammenfassend: Filipp 1979) verzichten wir an dieser Stelle, da zum Selbstkonzept bereits einige Ergebnisse mit direktem Bezug zur Arbeitstätigkeit aus "speziellen Psychologien" (s. Abschnitt 1.4.) vorliegen.
1.4. Wirtschafts- und organisationspsychologische Betrachtungsweise
15
1.4. Wirtschafts- und organisationspsychologische Betrachtungsweise Die Organisationspsychologie kann als moderne Variante früherer arbeits-, betriebs-, industrie-und wirtschaftspsychologischer Ansätze verstanden werden (zur Entwicklung der unterschiedlichen Richtungen vgl. Arnold 1975; Friedman 1952; Korman 1971; Leavitt/Bass 1964; Walther 1950). Gemeinsam war und ist diesen Ansätzen ein starker Anwendungsbezug. Während aber die früheren Forschungsarbeiten vorwiegend darum bemüht waren, mittels psychologischen knowhows einen Beitrag zur Leistungssteigerung der Individuen im Produktionsprozeß zu erbringen, tritt in der neueren Forschung neben die einseitige Orientierung an Zielen der Organisation zusätzlich die Berücksichtigung von Interessen der Organisationsmitglieder (Franke 1976; Neuherger 1985; Rosenstiel1980; Thomas 1984; Ulich 1957; Weinert 1987). Der Entwicklungsprozeß, den die vorherrschende Forschungsperspektive durchlief, läßt sich anschaulich machen am Verhältnis der Ziele der Organisation zu den Zielen der Organisationsmitglieder, wie sie in drei schematischen Darstellungen in Abbildung Nr. 4 wiedergegeben werden. Im "Austauschmodell" ist die Beziehung zwischen Organisation und Mitglied nur in Form einer Rechenbeziehung vorhanden: Für die zeitlich befristete Mitarbeit zur Verwirklichung von Organisationszielen wird das Organisationsmitglied bezahlt. Diese monetäre Zuwendung ermöglicht ihm die Erreichung eigener Ziele. Echte Zielkongruenz zwischen Organisation und Mitgliedern existiert in diesem Modell nicht. Im "Sozialisationsmodell" bemüht sich die Organisation darum, Organisationsmitglieder durch entsprechende Beeinflussung zur Übernahme von Organisationszielen ins persönliche Zielrepertoire zu bewegen. Sind die Maßnahmen erfolgreich, so vergrößert sich die Überschneidungsmenge der gemeinsam verfolgten Ziele. Im "Akkomodationsmodell" wird der umgekehrte Weg beschritten. Die Organisation übernimmt Zielvorstellungen ihrer Mitglieder (z. B. zur Arbeitsorganisation) in ihre eigene Zielmatrix und trägt so zur Vergrößerung des Anteils gemeinsamer Zielvorstellungen bei. Im Sinne zunehmender Bedeutung des dritten theoretischen Modells auch für die Praxis läßt sich das Angebot von Betriebssport interpretieren: Der Betrieb soll nicht mehr nur der Ort eines Tausches von Geld gegen Arbeitskraft sein; nicht mehr die Ziele der Organisation allein sollen Geltung haben, sondern auch ihren Mitgliedern sollen Chancen zur Befriedigung unterschiedlicher Bedürfnisse eingeräumt werden, z. B. nach sozialen Kontakten und sportlicher Aktivität. Im Wissenschaftsdisput innerhalb der Soziologie um Entfremdung und Kompensationsbedürftigkeit industrialisierter und bürokratisierter Arbeitstätigkeit waren zwei Ebenen erkennbar. Eine normative, die aus einem eher global beschriebenen Entfremdungssyndrom innerhalb der modernen Arbeitswelt die Forderung nach Umgestaltung ableitete, und eine empirische, die Zusammen-
Abbildung 4 Drei ModeUe zur Beziehung zwischen Organisation und ihren Mitgliedern
Austauschmode ll
A
= Ziele dea
B = Ziele der Organi111tion
Individuum&
B • Ziele der
A - Ziele des
Sozialisationsm odell
Organl111tion
Individuums
,,/ ............
/
---...
I
I
I I
I
I
\
\
','·....... _____~-...._--~
------ __..
C ftTJITÖ8erl sich: mehr gemeinsame Elemente werden von A aufgenommen
Akkomodations modell
A • Ziele des Individuums
B • Ziele der Organl111tion
------
~
...
----....--,\
\
II
.....__
---~---------""/,
I
C YefliTÖI!erl sich: mehr gemein111me Elemente werden von B aufgenommen
Quelle: Weinert 1983, S. 203 ff. (in Anlehnung an Barrett 1979, S. 5 ff.).
;
I
I
1.4. Wirtschafts- und organisationspsychologische Betrachtungsweise
17
hänge zwischen Arbeitstätigkeit und Freizeit im einzelnen mit den Mitteln der Empirie untersuchte. Beide Dimensionen - die normative und die empirische -sind auch in der letztlich auf Veränderung von Praxis zielenden Wirtschaftsund Organisationspsychologie nachweisbar. Wir haben den normativen Anteil -im Sinne einer Hinwendung zu stärkerer Berücksichtigung von Bedürfnissen der Organisationsmitglieder-am Beispiel der Entwicklung der Forschungsperspektive oben bereits skizziert. Hinsichtlich der empirischen Überprüfbarkeit ihrer theoretischen Konstrukte stellte sich die Situation in den wirtschaftsund arbeitsbezogenen Psychologien von Beginn an sehr viel günstiger dar als in der soziologischen Forschung zum Problem von Arbeit und Freizeit (Sport). Wohl wegen des Bezugs zur nomologisch orientierten Mutterwissenschaft waren die organisationspsychologischen Ansätze zur Untersuchung des Entfremdungsphänomens mehrheitlich so angelegt, daß die empirische Überprüfung zum Forschungskonzept gehörte. Wir finden also- was von einigen Fachvertretern als Mangel an übergreifender Konzeptbildung kritisiert wird (Gaitanides 1976; J ohnson 1973; Kanungo 1981)- eine Fülle von Taxonomien, Meßverfahren und Einzelkonstrukten vor, die bestimmte psychologische Dimensionen des Entfremdungsphänomens erschließen. Für nützlich zur Untersuchung von Beziehungen zwischen Arbeitstätigkeit und sportlicher Aktivität halten wir Ansätze, die 1. das Entfremdungsphänomen hinsichtlich unterschiedlicher Dimensionen aufschlüsseln, 2. einen Zusammenhang zwischen Entfremdung und inhaltlich entgegengesetzten Konstrukten wie "Einbindung" bzw. "involvement" herstellen und 3. einen Bezugsrahmen schaffen für die Untersuchung von Abhängigkeiten sport- (freizeit-) und arbeitsbezogener Einstellungen, Motive und Verhaltenstendenzen. Als Beispiel einer AufschlüsseJung des psychologischen Entfremdungsgeschehens haben wir das Klassifikationsschema von Seeman (1972) gewählt. Er unterscheidet sechs unterschiedliche Arten, wie Entfremdung subjektiv erlebt werden kann, wobei er aufklassische soziologische und psychologische Arbeiten zur Entfremdung zurückgreift (s. dazu z. B. Friedel-Howe 1981): -
eigene Machtlosigkeit (sense of powerlessness)
-
eigene Bedeutungslosigkeit (sense of meaninglessness)
-
Gefühl mangelnder Verläßlichkeit des gültigen Normsystems der Gesellschaft (sense of normlessness). Gemeint ist das subjektive Empfinden, das nur durch Übertretung offiziell gültiger sozialer Normen erwünschte Ziele erreicht werden können.
-
subjektive Zurückweisung des gesellschaftlichen Wertsystems (value isolation oder cultural estrangement) 2 Tofahm
18
1. Theoretische Ansätze und empirische Ergebnisse
-
Selbst-Entfremdung (selfestrangement). Damit ist das Auseinanderfallen idealer Vorstellungen vom eigenen Handeln und dem tatsächlichen Verhalten gemeint.
-
soziale Isolierung (social isolation). Gemeint ist ein subjektiv empfundener Mangel an sozialer Anerkennung und das Fehlen eines Zugehörigkeitsgefühls zu relevanten Aspekten der Umwelt (Seeman 1972, S. 472f.).
Im Vergleich zu eindimensionalen Entfremdungsansätzen bieten u. E. diejenigen Konzepte eine besonders geeignete Basis für die Erfassung von Zusammenhängen zwischen Sport und Arbeitstätigkeit, die EntfremdungEinbindung als Endpunkte eines Kontinuums ansehen; denn es interessiert ja nicht nur die Beziehung zwischen Entfremdung gegenüber der Arbeit und Sporttreiben, sondern mindestens ebensosehr, wie Einbindung in Arbeit / Beruf und Sport zusammenhängen. Die Autoren, die Einbindung und Entfremdung in dieser Weise als bipolares Konstrukt auffassen, betonen unterschiedliche Aspekte des komplexen zugrundeliegenden Sachverhalts. Unterschieden wird z. B. zwischen Einbindung-Entfremdung (involvementalienation) in eine bestimmte Aufgabe (job) und in die Berufstätigkeit allgemein (work in generell), so etwa bei Gorn / Kanungo 1980, S. 266; Kanungo 1982, S. 97. Auch motivationale Aspekte sind in diesem Konstrukt identifizierbar. Lodahl/Kejner (1965, S. 25) sehen z. B. Kognitionen und Bewertungen, die sich auf die Qualität der erbrachten Leistung beziehen und deren Rückwirkung auf das Selbstwertempfinden als Teil des Einbindungs-Entfremdungs-Konzepts an (vgl. zum Leistungsaspekt auch Lawler 1969, Lawler/Ha111977; Jans 1982). Wie bereits als Ergebnis der Diskussion soziologischer Ansätze festgestellt, wäre für eine differenzierte Erfassung der Beziehungen zwischen Sport und Arbeit ein umfassendes Konzept nötig. Auf der psychologischen Betrachtungsebene liegt ein solcher Ansatz in Form des "Selbstkonzepts" vor. Selbstkonzepte beziehen sich auf die "integrierte und strukturierte Gesamtheit von Selbstbeurteilern und Selbstbewertungen" (Sader 1980, S. 194; zur Definitionsproblematik vgl. auch Bums 1979; Gergen 1971; Schneewind 1977; Wylie 1979) und sind somit auch als Summe der selbstbezogenen Einstellungen interpretierbar (Mummendey 1981, S. 4ff.). Da ichbezogene Kognitionen, Emotionen und Bewertungen sich auf unterschiedliche Situations-Verhaltens-Klassen bzw. Rollen des Selbst beziehen (etwa als Vorgesetzter im Betrieb, als Mitglied im Sportverein), ließe sich die Beziehung zwischen Arbeits- und Sporterleben mittels des Selbstkonzepts erfassen. Speziell zur Aufhellung dieser Beziehung wurde das Selbstkonzept zwar u. W. nicht eingesetzt, aber es wurden doch einige in diesem Zusammenhang wichtige Aspekte des Seihsterlebens im Arbeitsprozeß untersucht, so z. B. -
wie zentral Arbeit und Beruf im Selbst- und Selbstwerterleben verankert sind (z. B. Jans 1982; Mitchell et al. 1975; Morrow / McElroy 1986; Saleh / Hosek 1976; Schwyhart/Smith 1972);
1.4. Wirtschafts- und organisationspsychologische Betrachtungsweise
19
-
ob Einzelkomponenten des Selbstkonzepts in widersprüchlichen Beziehungen zueinander stehen - etwa Konflikte zwischen der Einstellung zur aktuellen Arbeitsaufgabe und zur Arbeitsrolle insgesamt festzustellen sind (z. B. Wiener jVardi 1980);
-
in welchem Verhältnis arbeits- und freizeitbezogene Anteile des Selbstkonzepts zueinander stehen (Loundsbury /Hoopes 1986; Mannheim 1975; Orpen 1982).
2*
2. Der Betriebssport in der Bundesrepublik Deutschland 2.1. Zur historischen Entwicklung Betriebssport in Form von Ausgleichsgymnastik wird von Müller-Hagen (1982, S. 19) als eine der ältesten freiwilligen Sozialleistungen der Betriebe aufgeführt. Quellen aus den Jahren nach dem Ersten Weltkrieg (z. B. Kerger 1927) belegen eindrucksvoll, daß die Kernaussage der Kompensationstheorie kein theoretisches Produkt der sechziger Jahre ist, sondern schon lange vorher als Alltagswissen der Praktiker verbreitet war. Neben den von Unternehmerseite organisierten ausgleichenden körperlichen Übungen, die in die Arbeitszeit eingeschoben wurden und am Arbeitsplatz oder in besonderen Räumen stattfanden, gab es auch damals bereits den in der Freizeit betriebenen Betriebssport, der vorwiegend von Arbeitnehmern organisiert wurde (Henning 1962, s. 241 ff.). Schon in den zwanziger Jahren waren die ersten verbandliehen Zusammenschlüsse einzelner Betriebssportgruppen zu verzeichnen. Dem 1922 gegründeten "Sportverband der Geschäftsmannschaften Hamburgs (SGH)" folgte 1929 der" Reichsverband Deutscher Firmensportverbände (RFD)", der wiederum durch den "Bund Deutscher Firmensportverbände (BDF)" abgelöst wurde. Die Zwangsauflösung des BDF, verbunden mit der Eingliederung des Betriebssportes in die "Kraft durch Freude"-Bewegung (Henning 1962, S. 243) führte wie in anderen Bereichen des organisierten Sports zur systematischen Politisierung und zum Mißbrauch des Sports für die Zwecke und Zielvorstellungen des nationalsozialistischen Herrschaftssystems (z. B. Bernett 1971; Joch 1982). Nach dem 2. Weltkrieg begann die eigentlich fruchtbare Periode des Betriebssportes (Hundt 1987, S. 12fT.), die durch eine stürmische Aufwärtsbewegung der Mitgliederzahlen gekennzeichnet war. Kurz nach der Währungsreform fanden sich wieder Arbeitnehmer zusammen, um nach der Arbeitszeit gemeinsam Sport zu treiben. Durch Eigeninitiative, aber auch die aktive und monetäre Unterstützung des jeweiligen Unternehmens, gelang es, unter den bekannten erschwerten Bedingungen, die notwendigen Freiräume und Bedingungen für die betriebssportlichen Aktivitäten zu schaffen. Bereits im Jahre 1949 wurde in Harnburg wieder ein Betriebssportverband gegründet. Ein weiterer wesentlicher Schritt zur lnstitutionalisierung des Betriebssportes in der Bundesrepublik Deutschland bedeutete die Gründung der Interessengemeinschaft (/G) der Betriebssportgemeinschaften und -verbände der Bundesrepublik und West-Berlin, die zunächst ein loser Zusammenschluß, letztlich aber die Vorgängerorganisation des BDBV's war. 1954 stellte die IG an den DSB einen
2.1. Zur historischen Entwicklung
21
förmlichen Antrag zur Aufnahme in diese Zentralorganisation des deutschen Sportes (Steinkamp 1987, S. 3). Mit dem Abkommen (Richtlinien für die Aufnahme von Betriebssport-Gemeinschaften in die Mitgliederverbände des Deutschen Sportbundes e. V.) vom 12. Juli 1955 zwischen der IG und dem DSB wurde eine wichtige sportpolitische Absichtserklärung erzielt; demzufolge sollten die Betriebssportgemeinschaften "bei voller Wahrung ihrer besonderen Interessen in die deutsche Sportbewegung eingegliedert werden" (Steinkamp 1987, S. 4). Obwohl die IG in ihrer Verpflichtungserklärung gemäß Pkt. 3 im Verhältnis zum DSB als "lose Klammer" regionaler Betriebssportverbände fungieren sollte, forderte letztendlich die stetig steigende Mitgliederzahl eine zentrale und organisatorisch wirksamere Dachorganisation, wollte man den berechtigten und besonderen Interessen der aktiven Betriebssportler Rechnung tragen. Mit Aufnahme der IG als Anschlußverband im DSB - rechtswirksam zum 1. Dezember 1959 (Steinkamp 1987, S. 11)- und Umbenennung der IG auf dem außerordentlichen Bundestag vom 14. Mai 1960 in Aschaffenburg in "Bund Deutscher Betriebssportverbände" mit Sitz in Berlin war die Phase der sportlichfachlichen, wirtschaftlichen und sportpolitischen Standortbestimmung bzw. Institutionalisierung abgeschlossen. Heute wird der BDBV als Sportverband mit besonderer Aufgabenstellung beim DSB geführt (DSB 1986, S. 5 ff.) und hat Sitz und Stimme - also aktive Gestaltungsmöglichkeiten - in den jeweiligen Entscheidungsgremien (Mitgliederversammlung, Hauptausschuß). Sieht man sich die Entwicklung der Mitgliederzahlen-grafisch dargestellt in Diagramm Nr. 1 -an, so läßt sich aus den aufgeführten Zeitreihen ein in etwa gleicher Trend ableiten. In den dargestellten 16 Jahren hat sowohl für den DSB als auch für den BDBV eine stetige Aufwärtsentwicklung stattgefunden. Bezogen auf das Basisjahr 1972 ist die Mitgliederzahl in beiden Verbänden um 74% bzw. 80% angestiegen, das bedingt, daß der Anteil der BDBV-Mitgliedschaften - siehe Tabelle Nr. 1 - an den Gesamtmitgliedschaften im DSB nahezu konstant blieb. Somit erklärt sich, daß diese eingetretene Entwicklung keinen unternehmensspezifischen Charakter aufweist; vielmehr gelang es dem Institut Sport, auf allen Ebenen einen höheren Stellenwert in der Beliebtheitsskala der Bundesbürger zu erreichen. Rein mathematisch schlägt sich der zuvor beschriebene Trend im Organisationsgrad der bundesrepublikanischen Bevölkerung nieder. Das Diagramm Nr. 2 verdeutlicht, daß jeder 3. Bundesbürger im DSB organisiert ist. In der Zeit von 1972 bis 1987 stieg der Organisationsgrad von 19,0% auf 33,5% an. Dagegen ist der Organisationsgrad der im BDBV zusammengeschlossenen Betriebssportler mehr als bescheiden. Definiert man den Organisationsgrad als Verhältnis der im BDBV organisierten Betriebssportler zu den gesamt abhängigen Beschäftigten- rd. 22,7 Mio. Arbeitnehmer (Statistisches Jahrbuch der Bundesrepublik Deutschland 1988, S. 100)- dann ergibt sich mathematisch gesehen eine Quote von nur 1,45%. Hier wird deutlich, daß es dem BDBV nicht gelungen ist, die arbeitende Bevölkerung für die Ausübung von betriebssportlichen Aktivitäten zu motivieren. Die Gründe dafür
22
2. Der Betriebssport in der Bundesrepublik Deutschland Diagra111111 nr. 1 Entwicklung des nitgliederstandes i111 DSB und BDBU sowie des sportlichen Organisationsgrades der Beuölkerung· der Bundesrepublik Deutschland %
200,0
.
1?5,0 150,0 125,0
,y.:. 100,0 ?5,0
. ~ ~
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b-:-: f...::::-:-:
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0
0
.
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BDBU
-DSB - - Organisationsgrad
50,0 19?2 19?3 19?4 19?5 19?6 19?? 19?8 19?9 1980 19811982 1983 1984 1985 1986 198?
Jahr
mögen vielfaltiger Natur sein und bedürfen noch einer vertiefenden wissenschaftlichen Diskussion. Will der BDBV- als "sportliche" Arbeitnehmervertretung verstanden - seinen politischen und institutionellen Stellenwert im DSB bzw. in der Gesellschaft erhöhen, bedarf es einer verstärkten bedürfnisorientierten Überzeugungs- und Aufklärungsarbeit über die Ergebnisbeiträge des Betriebssportes in den Unternehmen. Hier sind neben den sportlich Aktiven aber auch andere Organisationen bzw. Instanzen gefordert, wie z. B. die Werksärzte, die Betriebskrankenkassen, natürlich die Arbeitnehmervertretungen (Betriebsräte) und last but not least die Unternehmensleitung (Vorstand, Geschäftsführung). Während also bezüglich des Organisationsgrades der relevanten Zielgruppen zwischen DSB und BDBV sehr starke Unterschiede bestehen, lassen sich hinsichtlich der Entwicklung der Angebotspalette parallele Entwicklungen konstatieren. In der Wiederaufbauphase nach 1945 bildeten Fußballmannschaften die Keimzelle neuer Sportvereine und neuer Betriebssportgruppen (Hundt 1987, S. 11 ff. ; Koch 1973, S. 96f.; Schoppe 1974, S. 90). Allgemein war der Wettkampfgedanke im organisierten Sport vorherrschend; Mannschaftsspiele dominierten. Diese einheitliche Ausrichtung auf Leistung und Wettbewerb schwächte sich - mit Ausnahme der Subsysteme des Spitzen- und Profisports
23
2.1. Zur historischen Entwicklung
Tabelle 1 Entwicklung des Mitgliederstandes des Deutschen Sportbundes (DSB) und des Verbandes Deutschem Betriebssportverbände (BDBV)
Jahr
absolut
Anteil BDBV an DSB
BDBV
DSB %
absolut
%
%
1972
11.497.123
100,0
188.491
100,0
1,6
1973
12.152.345
105 , 7
203.035
107,7
1,7
1974
12.836.302
111,6
212.133
112,5
1 ,7
1975
13.449.905
117,0
216.986
115,1
1,6
1976
14.194.344
123,5
235.328
124,8
1,7
1977
14.712.573
128,0
240.955
127,8
1,6
1978
15.780.582
137,3
253.952
134,7
1,6
1979
16.518.785
143,7
266.668
141,5
1,6
1980
16.924.027
147,2
279.665
148,4
1,7
1981
17.658.020
153,6
285.742
151,6
1,6
1982 ·
17.980.292
156,4
295.322
156,7
1,6
1983
18.375.270
159,8
300.841
159,6
1,6
1984
18.940.122
164,7
312.749
165,9
1,7
1985
19.258.583
167,5
323.624
171,7
1,7
1986
19.588.607
170,3
331.194
175,7
1,7
1987
20.043.290
174,3
341.046
180,9
1,7
Quelle: I) DSB (Hrsg.): Bestandserhebung, Frankfurt 1988, S. 10-ll. 2) BDBV (Hrsg.): Informationen 4/1988, S. 2.
- beständig ab zugunsten einer stärkeren Differenzierung der Sportangebote. Ausgelöst wurde dieser Differenzierungsprozeß durch das Aufkommen alternativer sportbezogener Bedürfnisse wie Fitness, Gesundheitsvorsorge, Entspannung, Spaß an Bewegung und Geselligkeit, denen sich die Sportorganisationen anpassen mußten, wenn sie ihren Mitgliederbestand halten wollten (Heinemann 1987; V. Rittner 1984; Schlagenhauf 1977, S. 31).
24
2. Der Betriebssport in der Bundesrepublik Deutschland Diagra111111 ltr. 2 Entwicklung des Organisationsgrades ! der bundesrepublikanischen Bevölkerung i111 DSB
i
35,0 T 30,0
'
+ I
25,7
26 9 27,6 •
30 8 31,1 31,9 28,7 29,2 29,8 •
32 9 33,5 •
25,0 : 20.0
I
15,0 10,0
5,o
o.a
1972 1973 1971 1975 1977 1978 1979 1980 1981 1982 1983 1981 1985 1986 1987 1988
~: DSB . Bestondserhebung , Frankfurt 19 87, S. 10 - 1 1. l~~~------···· ----·-···----·--·--------------
J
Jahr
Auch im Betriebssport ist ein entsprechender Trend zu beobachten, was anhand der sich abschwächenden Zuwachsraten der Mannschafts- und Wettkampfsportarten und der wachsenden Zuwachsraten alternativer sportlicher Betätigungen belegt werden kann. Beim insgesamt hochfavorisierten Fußball war im Zeitraum 1972 bis 19863 ein Rückgang von 44% auf ca. 30% aller Betriebssportler zu verzeichnen. Ebenfalls rückläufig bzw. stagnierend sind typische Wettkampfsportarten wie Handball, Faustball, Prellball. Steigende Tendenz hat dagegen eine Mannschaftssportart wie Volleyball, bei der das spielerische Element stark im Vordergrund steht. Bei Volleyball speziell erhöhten sich die Teilnehmerzahlen im Betrachtungszeitraum um mehr als das Siebenfache. Auch die Gymnastik hat überdurchschnittlich hohe jährliche Zuwachsraten zu verzeichnen, vergleichbar denen stark geselligkeitsorientierter Sportarten wie Bowling und Kegeln (s. Diagramme Nr. 3 und Nr. 4 und Nr. 5). Spitzenwerte bei den absoluten Teilnehmerzahlen erreichen die Modesportarten Tischtennis und Tennis. Der Niederschlag aktueller oder modischer Tendenzen im Angebot des Betriebssports läßt sich als Indiz dafür deuten, daß die Berücksichtigung subjektiver Interessenlagen der Mitarbeiter gegenüber rein präventivmedizinischen Aspekten immer stärker in den Vordergrund tritt. 3 Diese und die folgenden Angaben entstammen der "Sportarten-Statistik 1972-1986" des BDBV.
2.1. Zur historischen Entwicklung
25
Diagra111111 ltr. 3 Sportarten-Statistik des
BUitD DEUTSCHER BETRIEBSSPORTVERBAitDE e.U. für den
Zeitrau~
1972 - 198&
Teilnet.er ~,--.---,--,---,--,---,--,---.--.---.--,---,--,--~
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77.542,5 52.097,1 25.445,4
(68,7) (31,3)
82.685,8 37.759,2
(n 331)
-davoo. dme Betriebsspcrt (n 175)
-davoo. mit Betriebsspcrt
(n 506)
Rückläufe
71,6
(n 837)
Grundgesamtheit 120.445,3
N>
11.834,1
20.425,9
32.260,0
52.896,3
Qntjf
Kapital (Mio. 110
101.491,9
168.140,2
(\)
QOOten
(Anteile)
-
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61,0 (63,3) (36,7)
76,4 (67,2) (32,8)
10.642,8 10.162,8 480,0
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Qntjf
(4,5)
(95,5)
77,4
-
s. Kap.
und (Anteile) (\)
13.752,0
s. Kap.
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tllteme!Densarten
Tabelle 9 Verteilung des Unternehmenskapitals auf Grundgesamtheit (n 837) und Rückläufe (n 506) untergliedert nach Unternehmensarten unter Ausweis der Kapital-Rücklaufquote
w
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§"'
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(JQ
0 ('1)
~
0
!--'
0,144 0,311 0,201
101,5 52,9 13,7 168,1
425
368
44
837
AG
Quljl
Gesamt
soost. Kap.
0,239
Kapital (Mrd.III)
(Mr:d.III)
506
27
210
269
Kapitali- abs. sierung Anzahl
Gr:uodgesamtheit
abs. Anzahl
lhternellnensart
Tabelfe 10
120,4
0,237
0,392
0,153
32,3 10,6
0,288
(Mrd.III)
331
23
127
181
Kapitali- abs. sierung Anzahl
T1,5
Kapital
(Mr:d.III)
Rücltläufe gesamt
82,7
10,2
20,4
52,1
(Mrd.III)
Kapital
0,250
0,443
0,161
0,288
(Mrd.llf)
Kapitalisierung
lhtemehmen, die Betriebssport anbieten/betreiben
Durchschnittliches Unternehmenskapital bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989
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c
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CA
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0\ N
3.2. Der Gegenstand und die Methode der Untersuchung
63
Tabelle 11
Verteilung der Unternehmensarten auf Grundgesamtheit, Rückläufe und bundesdeutsche Großunternehmen, die Betriebssport anbieten ahs. Allzahl tmtememen
thternebDensart
Grund-
Rück-
n 837
n506
gesamtheit (!Ii)
läufe (\)
thtemebDenskapital
Betriebs- Grundspart gesamtheit
n 331 ('Ii)
n 837 (!Ii)
Rückläufe
Betriebsspart
(!Ii)
(\)
n506
n 331
AG
50,8
53,2
54,7
60,4
64,4
63,0
QDIJH
44,0
41,5
38,4
31,5
26,8
24,7
5,2
5,3
6,9
8,1
8,8
12,3
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
soost. Kap. Gesamt
Die zuvor beschriebenen Verhältnisse dokumentieren bzw. erlauben den Schluß, daß mit steigender Kapitalausstattung in den Unternehmen die Bereitschaft - sowohl Unternehmens- als auch arbeitnehmerseitig - zum Angebot bzw. der Ausübung betriebssportlicher Aktivitäten wächst. Ursächlich verantwortlich für diesen Sachverhalt sind nach Auffassung des Verfassers die erheblich größeren finanziellen Ressourcen und die stärkere Verankerung der Mitbestimmung - z. T. in qualifizierter Form - in den Aktiengesellschaften. Die branchenspezifische Analyse zeigt ein insgesamt erfreuliches Ergebnis: nur in einem einzigen Fall - bei der Glas-Keramik- und Papierindustrie wurden weniger als 50% der in der Grundgesamtheit enthaltenenUnternehmen erfaßt. Bei allen anderen Branchen lagen die Rückläufe deutlich höher (s. Tabellen Nr. 12 und 13). Die beiden Branchen, deren Anteil an der Grundgesamtheit absolut besonders niedrig ist - die Textil- und Bekleidungsindustrie mit 5 Unternehmen und die Bauindustrie mit 6 Unternehmen - weisen zugleich die höchsten Rücklaufquoten von absolut 4 und 5 Unternehmen (entsprechend 80 und 83,3 %) auf. Da also in den beiden dünn besetzten Branchenjeweils nur 1 Unternehmen nicht geantwortet hat, ist auch hier davon auszugehen, daß die erzielten Ergebnisse Repräsentativität beanspruchen können.
3. Die empirische Untersuchung
64
Tabelle 12
Branchenspezifische Aufteilung der Grundgesamtheit (n 837) und der Rückläufe (n 506) bei bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989 Brancheo-
kl.assen
RücklaufAnzahl Anzahl tAlternebillen Rückläufe qoote (\) in der Gnmdn506 gesamtheit
Kapital
(M:i.o.II!)
n 837
n 837
(Mio.II!)
KapitalRücklaufqoote (\)
Kapital Rücklauf
n506
01
44
27
61,4
12.791,5
8.311,5
65,0
02
151
84
55,6
27.955,6
17.428,3
62,3
03
57
31
54,4
9.375,9
5.661,4
60,4
04
88
55
62,5
16.370,8
13.167,3
80,4
OS
57
29
50,9
12.999,2
8.021,0
61,7
06
70
46
65,7
19.134,8
16.125,2
84,3
07
17
8
47,1
1.691,0
861,0
50,9
08
5
4
80,0
324,7
274,7
84,6
09
44
25
56,8
3.950,2
1.936,6
49,0
10
6
5
83,3
533,6
470,2
88,1
11
46
33
n,7
7.018,9
5.381,2
76,7
12
30
18
60,0
4.205,3
3.311,2
78,7
13
102
64
62,7
28.114,8
22.895,1
81,4
14
51
32
62,7
4.951,0
3.559,4
71,9
15
69
45
65,2
18.722,9
13.041,2
69,7
837
506
60,7
168.140,2 120.445,3
71,6
Gesamt
3.3. Die Darstellung ausgewählter Ergebnisse
65
Tabelle 13 Rückläufe (n 506) der in der Grundgesamtheit (n 837) enthaltenen Unternehmen der einzelnen Branchen Branchenschlüssel
Branchenname
Rücklauf (\)
07
Glas-, Keramik-, Bolz- u. Papierindustrie
47,1
05
Elektro-, Elektronik- u. feinmechanische Industrie
50,9
03
Eisen-, Stahl- und Metallindustrie
54,4
02
Energiewirtschaft
55,6
09
Nahrungs- und
56,8
12
Verkehr und Spedition
60,0
01
Grundstoffindustrie
61,4
04
Maschinen-, Anlagen- und Fahrzeugbau
62,5
13
Banken und Versicherungen
62,7
14
Grundstücks- und Wohnungswesen
62,7
15
Sonstiges
65,2
06
Chemische und pharmazeutische Industrie
65,7
11
Gro~-
08
Textil- und Bekleidungsindustrie
80,0
10
Bauindustrie
83,3
Genu~mittelindustrie
und Einzelhandel
71,7
3.3. Die Darstellung ausgewählter Ergebnisse 3.3.1. Die qualitative Struktur des Betriebssportangebots
3.3.1.1. Die Organisationsformen Bezogen auf die Erscheinungsformen des Betriebssportes (s. Abschnitt
2.2.2. und Abbildung Nr. 5) wurden die bundesdeutschen Großunternehmen gefragt, welche Organisation (arbeitgeberseitig; arbeitnehmerseitig organisiert) in der Praxis anzutreffen ist. Aus den 506 erhaltenen Rückläufen kristallisierten sich insgesamt 331 Unternehmen heraus, in denen entweder vom Unternehmen Betriebssport angeboten wird (46,2% ) 6 ) , oder die betriebssportlichen Aktivitäten von den 5 Tofahm
66
3. Die empirische Untersuchung
Arbeitnehmern selbst (93,9%) 6 organisiert werden. Wird der Betriebssport von den Arbeitnehmern selbst organisiert, dann zeigt sich, daß die Organisationsform der Betriebssportgemeinschaft die dominante ist. Mit 83,4% 6 erreicht diese Organisationsform den höchsten Wert. Während die Ausübung von betriebssportlichen Aktivitäten in betriebsnahen Sportvereinen (8,4%) 6 kaum Bedeutung hat, ist der Anteil der ungebundenen betrieblichen Sportgruppen mit 36,6% 6 doch überraschend hoch. Betreiben die Unternehmen die Organisation des Betriebssportes, dann steht anteilsmäßig mit 68,6% 6 der verbandsungebundene Betriebssport an vorrangiger Stelle. Nicht unbedeutend ist der spezielle Sport für Auszubildende. Immerhin bieten 34,6% 6 der in diese Kategorie fallenden Unternehmen (Betriebssport wird vom Unternehmen angeboten) diese Möglichkeit ihren Auszubildenden (s. Abbildung Nr. 7). Betriebssport wird - das haben die Ergebnisse der Umfrage eindeutig bestätigt- fast ausschließlich außerhalb der Arbeitszeit (98,8%) betrieben. Die Sportpause (Bewegungspause) in der bezahlten oder unbezahlten Ausprägung hatkeinen Anklang gefunden. Nur ganze 15 Unternehmen (1,8% der Befragten) bieten ihren Beschäftigten- oder auch nur Teilen davon (Auszubildende) eine Bewegungspause während der Arbeitszeit an. Damit ist zumindest für bundesdeutsche Großunternehmen statistisch abgesichert, daß sich die Bewegungspause in der Unternehmerischen Praxis nicht durchsetzen konnte. Die Nichteinführung der Bewegungspause dürfte auf prinzipielleren Problemen bzw. Unzulänglichkeiten beruhen. Zum einen erlauben die hochtechnisierten und kapitalintensiven Aggregate sowie die komplizierten Arbeitsabläufe keine Unterbrechung des Outputs, zum anderen sind wegen der beschränkten, kurzen zeitlichen Dauer die Mitarbeiter für die Bewegungspause kaum zu begeistern. Außerdem fehlen z. Z. - zumindest in der Industrie - die dafür speziell ausgebildeten Mitarbeiter. 3.3.1.2. Die räumlichen und personellen Rahmenbedingungen und zusätzliche Leistungen der Unternehmen
Unter den 331 Unternehmen, die ihren Mitarbeitern die Möglichkeit zur Ausübung betriebssportlicher Aktivitäten einräumen, waren insgesamt 151 Unternehmen (45,6%), die eigene Trainingseinrichtungen, darunter -
57 47 67 23 73
(17,2%) Unternehmen mit eigenem Sportplatz, (14,2%) Unternehmen mit eigener Turnhalle, (20,2%) Unternehmen mit eigenem Fitnessraum, ( 6,9%) Unternehmen mit eigenem Schwimmbad, (22,1 %) Unternehmen mit eigenem Tennisplatz,
6 Daß die Prozentangaben zusammen die 100%-Marke übersteigen, erklärt sich aus der sowohl-als-auch-Beziehung, d. h. in vielen Unternehmen liegen Mischformen der Organisation des Betriebssportes vor.
'1
I _l
Verbandsungebundener Betriebssport n 105 = 68,6!1:
_l
Auszubildendensport n 53 = 34,6!1:
Die Prozentangaben summieren sich wegen der Kehrfachnennung zu mehr als 100 !1:.
Bewegungspause am Arbeitsplatz n 15 = 9,8 !1:
_l
_l
Unternehmensseitig organisierter Betriebssport n 153 = 46,2 !1:
Betriebssport n 331
J
betriebsnaher Sportverein n 26 = 8,4 !1:
I ungebundene Betriebssportgruppen n 114 = 36,6!1:
_l
organisierte Betriebssportgemeinschaften n 253 = 81,4 !1:
Arbeitnehmerseitig organisierter Betriebssport n 311 = 93,9 !1:
Abbildung 7 Verteilung der Organisationsformen des Betriebssportes in bundesdeutschen Großunternehmen im Jahre 1989
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~
68
3. Die empirische Untersuchung
besaßen. Entscheidend war nicht nur, daß die Großunternehmen ihren Mitarbeitern vermehrt werkseigene Trainingseinrichtungen zur Ausübung ihrer Sportaktivitäten zur Verfügung stellten; genauso bedeutend für die Praktizierung (Umsetzung) der den Betriebssport betreffenden Bedürfnisänderungen war die Vielf 10.000
11,9 11,9 19,2 11,1 22,5
Nicht ganz ins Bild paßt von der Tendenz her das Ergebnis für die Mitarbeiterklasse 5.000-10.000 Beschäftigte. Dagegen erreichen die größten der Aktiengesellschaften eine Betriebssportlerquote von rd. 22,5%. Auch das dazugehörige Kapital übersteigt den bekannten allgemeinen Durchschnitt von 0,288 Mrd. DM um ein Vielfaches. Den für diese Teiluntersuchung hinzugezogenen Aktiengesellschaften steht ein durchschnittliches Gesellschafterkapital von
81
3.3. Die Darstellung ausgewählter Ergebnisse Diagra111111 tlr. 11 Verteilung der Gesa111tbeschaftigten und der aktiven Betriebssportler auf die UnternehNen, die Betriebssport anbieten/betreiben unter besonder~ Ausweis der Betriebssportlerquote getrennt nach Unternch~~~ensarten (n 331) 1.1165 .ZCJ9 1e9%
1.191.599
aktive Betriebssportler
keine aktiven Betriebssportler
Gesa111t
AG
G!llbH
sonst. Kap.
Gesa111t
AG
GlllbH
sonst. Kap.
Tabelle 20 Zuordnung von Betriebssportlerquoten auf Mitarbeitergrößenklassen bei Aktiengesellschaften (n 75)
~
0- 5
5- 10
10- 15 15-20 20-25 25-50
0-
500
1
1
5
2
-
-
500-
1.000
1
2
3
1
-
1.000-
5.000
4
9
4
5
5.000- 10.000
1
3
1
10.000
1
2
8
17
)
Gesamt
50
Gesamt
1
-
8
1
5
2
30
1
1
-
-
7
6
3
3
5
1
21
19
12
5
11
3
75
9
rd. 1,062 Mrd. DM zur Verfügung. Die bisher unter diesen Aspekten geführte Diskussion im Zusammenhang mit den erarbeiteten Ergebnissen erlaubt zumindest hypothetisch den Schluß, daß sich mit steigender Unternehmensgröße die Voraussetzungen (basierend auf finanziellen Mitteln, Zurverfügungstel6 Tofahm
82
3. Die empirische Untersuchung
Jung von Trainingseinrichtungen, allgemeine werksärztliche Beratung und Betreuung) zur Ausübung von betriebssportlichen Aktivitäten tendenziell verbessern. 3.3.4. Die spezielle Statistik der aktiven Betriebssportler 3.3.4.1. Der Anteil der Betriebssportlerinnen
Die Erhebung bei den bundesdeutschen Großunternehmen sollte u. a. auch Auskunft darüber geben, wie sich die geschlechtsspezifischen Verhältnisse bei den Gesamtbeschäftigten und den aktiven Betriebssportlern gestalten. Bevor wir uns im einzelnen mit den Ergebnissen dieser Problemstellung befassen, soll vergleichsweise die geschlechtsspezifische Entwicklung des Mitgliederbestandes im BDBV beschrieben werden. Die Tabelle Nr. 21 zeigt für den Zeitraum der letzten 16 Jahre die geschlechtsspezifische Entwicklung der BDBV-Mitgliedschaften. Wie die dargelegten Zahlen verdeutlichen, gelang es, die Frauen überproportional für den Betriebssport zu gewinnen. Die in dem Diagramm Nr. 15 aufgezeichneten Trends veranschaulichen, daß bei den Frauen in der Betrachtungsperiode ein Zuwachs von + 185,2% eintrat, dagegen konnten die Männer vergleichsweise bescheidene 63,8% vorweisen. Entsprechend erhöht sich der relative Anteil der Frauen an den BDBV-Mitgliedschaften von 14,1% auf 22,2%, der der Männer sank auf 78,2%. Tabelle 21
Entwicklung des Mitgliederstandes im BDBV getrennt nach Geschlechtern
~
weiblich
männlich
1972
26.624
161.867
1975
31.242
185.624
1980
53.233
226.432
1985
68.855
254.765
1987
75.937
265.109
r
Quelle: BDBV-Informationen %/1988, S. 2.
3.3. Die Darstellung ausgewählter Ergebnisse
83
Diagra1111111 nr. 15
der BDBU-nitgliedschaften und der aktiuen IEntwicklung Betriebssportler bei bundesdeutschen Großunterneh~n
getrennt nach Geschlechtern
)(
3@0 ~----~----~------,-----,
250
L .__
j___ _
+-----~~---+-----~
200+1____
SO i----~-----+--
1972
1975
1980
Jah 1987
1985
BDBU 1987
~-------------.
• Frauen
~ nänncr
1
bundesdeutsche Großunternehlllen 1989
Von den 331 Unternehmen, die Betriebssport anbieten/betreiben, nahmen insgesamt 254 zu den geschlechtsspezifischen Fragen Stellung und gaben sowohl für die Gesamtbeschäftigten als auch für die aktiven Betriebssportler die erforderlichen Auskünfte. Die Ergebnisse dieser geschlechtsspezifischen Erfassung sind in der Tabelle Nr. 22 festgehalten. Bei den bundesdeutschen GroßunTabelle 22 Geschlechtsspezifische Aufgliederung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 254) im Jahre 1989
z
Geschlecht
Gesamtbeschäftigte
aktive Betriebssportler
geschlechtsspezifiscber Anteil
abs.
(\)
abs.
(\)
weiblich
207.890
26,8
35.774
29,6
17,2
männlich
567.394
73,2
85.100
70,4
15,0
Gesamt
775.284
100,0
120.874
100,0
15,6
6*
(\)
3. Die empirische Untersuchung
84
ternehmen liegt ein erheblich höherer Frauen-Anteil ( + 33,3%) im direkten Vergleich zum BDBV vor, und auch dann, wenn man unterstellt, daß der Anteil der weiblichen Betriebssportler beim BDBV aufgrundder zeitlichen Diskrepanz (1988 I 89: 1987) weiter ansteigen wird. Die Frauen erreichen bei den Gesamtbeschäftigten einen Anteilswert in Höhe von 26,8%, dieser steigt bei den aktiven Betriebssportlern auf 29,6%. Bei den Männern ist demzufolge eine umgekehrte Tendenz festzuhalten. In der Grundgesamtheit sind die Männer mit 73,2% vertreten; bei den sportlich aktiven Beschäftigten erreichen sie 70,4%. Dementsprechend liegt folgerichtig der gruppenspezifische Anteil (weibliche Betriebssportler I Gesamtbeschäftigung weiblich) bei den Frauen mit einem Wert von 17,2% höher als bei den Männern, die einen solchen von rd. 15,0% erreichen. Wie gestalten sich nun die Verhältnisse bei den jeweiligen Gesellschaftsformen? In der Tabelle Nr. 23 ist, bezogen auf die Gesamtbeschäftigten und die aktiven Betriebssportler, eine geschlechtsspezifische Zuordnung auf die Unternehmensarten vorgenommen worden. Im Grunde zeigt sich auch hier tendenziell das bereits bekannte Phänomen: Aktiengesellschaften sind im Gegensatz zu den Gesellschaften mit beschränkter Haftung relativ stärker bei den sportlich aktiven Mitarbeitern vertreten. Ausgehend von den Gesamtbeschäftigten steigt ihr Anteil von 69,3% auf 76,0% ( + 9,7%) bei den Frauen und von 70,6% auf 72,9% ( + 3,3%) bei den Männern. Der relative geschlechtsspezifische Anteil bei den GmbH's sinkt dagegen, und zwar auf 18,3% (- 22,5%) bei den Frauen und auf 21,6% (- 8,5%) bei den Männern. Die geschlechtsspezifische Anteilsaufteilung (FraueniMänner) jeweils bezogen auf die Gesamtbeschäftigten und die Tabelle 23 Verteilung der geschlechtsspezifischen Anteile auf die Unternehmensarten untergliedert nach Gesamtbeschäftigten und aktiven Betriebssportlern bei bundesdeutschen Großunternehmen (in 254) im Jahre 1989 (Angaben in %)
Unternehmensarten
Gesamtbeschäftigte
aktive Betriebssportler
weiblich
männlich
weiblich
männlich
AG
69,2
70,6
76,0
72,9
GmbH
23,6
25,7
18,3
21,6
7,1
3,7
5,7
5,5
100,0
100,0
100,0
100,0
sonstige Kap. Gesamt
85
3.3. Die Darstellung ausgewählter Ergebnisse
aktiven Betriebssportler und differenziert nach Unternehmensarten beinhaltet das Diagramm Nr. 16.
Diagra111111 nr. 16 Geschlechtsspezifische Verteilung der Gesantbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler in GroßunternehRen der Bundesrepublik Deutschland i111 Jahre 1989 getrennt nach Unternehnensarten X
129
19e Ba
69
18
ze e
AG
Sonst. Kap .
AG
GlllbH
Sonst. Kap.
• Frauen
Zusammenfassend können aus dem offengelegten Datenmaterial folgende Schlüsse gezogen werden: 1. In den letzten Jahren liegen die Zuwächse bei den BDBV-Mitgliedschaften bei den
Frauen erheblich über denen der Männer.
2. Mehr als 20,0% der im BDBV organisierten Betriebssportler sind Frauen. 3. Der Anteil sportlich aktiver Frauen bei den bundesdeutschen Großunternehmen erreicht fast 30,0% und liegt damit wesentlich über den Werten des BDBV's. 4. Im Verhältnis zur Struktur der Gesamtbeschäftigten sind Frauen bei den Betriebssportlern nicht unterrepräsentiert, im Gegenteil, sie erreichen einen höheren geschlechtsspezifischen Gruppenanteil (17,2%) als die Männer (15,0%). 5. Insbesondere bei den sportlich aktiven Frauen sind Aktiengesellschaften relativ stärker vertreten als Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Ihr Anteil stieg von 69,2% in der Grundgesamtheit (Gesamtbeschäftigte) auf 76,0% bei den aktiven Betriebssportlern.
3. Die empirische Untersuchung
86
3.3.4.2. Die altersspezifische Aufteilung
Zur Frage der altersspezifischen Verteilung (Gesamtbeschäftigte/aktive Betriebssportler) gaben insgesamt 152 Unternehmen Auskunft. Das sind 45,9% aller Unternehmen, die Betriebssport anbieten/betreiben. In der Tabelle Nr. 24 und dem Diagramm Nr. 17 sind zusammengefaßt die Grundtendenzen festgehalten. Während bei der Altersklasse 30-50 Jahre die relativen Anteilsverhältnisse zwischen den Gesamtbeschäftigten und den aktiven Betriebssportlern mit 51,5% bzw. 49,7% in etwa übereinstimmen, klaffen diese in den Altersgruppen < 30 Jahre bzw. > 50 Jahre erheblich auseinander. Die < 30jährigen sind in der Gruppe der aktiven Betriebssportler überproportional mit insgesamt 34,8% vertreten; umgekehrt gestalten sich die Relationen bei den > 50jährigen. Diese erreichen bei den aktiven Betriebssportlern einen Anteil von rd. 15,5% . Folgerichtig stellen sich daher auch die altersspezifischen Anteilswerte dar, die Rückschlüsse auf die Sportfreudigkeit der jeweiligen Altersklassen erlauben. Natürlich ist die Sportbegeisterung bei der Altersklasse < 30 Jahre am größten, da eine ausgeprägte Bedürfnisorientiertheit zum Sport vorherrscht. U. a. auch deswegen, weil in der Regel die Gesamtheit der Auszubildenden dieser Altersklasse zugeordnet werden muß. Zwar stellt die Gruppe der 30- 50jährigen auch absolut betrachtet den größten Anteil der aktiven Betriebssportler; ihr altersspezifischer Gruppenanteil liegt mit 15,7% aber noch um 0,5% unter dem rechnerischen Durchschnittswert. Die Gründe mögen in der vermehrten Arbeitsbelastung und in dem Karrierestreben bestimmter Betriebsgruppen (Manager, Leitende Angestellte, AT-Angestellte) liegen. Die bereits erwähnte Umfrage des Institutes der Deutschen Wirtschaft Tabelle 24 Altersspezifische Aufgliederung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 152) im Jahre 1989
t:% ter
Gesamtbeschäftigte
aktive Betriebssportler
altersspezifischer Anteil (%)
ahs.
(%)
ahs.
(%)
( 30 Jahre
133.816
28,5
26.376
34,8
19,7
30- 50 Jahre
239.411
51,5
37.696
49,7
15,7
> 50 Jahre
95.516
20,4
11.800
15,5
12,4
468.743
100,0
75.872
100,0
16,2
Gesamt
87
3.3. Die Darstellung ausgewählter Ergebnisse DiagraM nr. 17 Altersspezifische Uerteilung der Gcsantbeschäftigten und der aktiuen Betriebssportler in GroßunternchNen der Bundesrepublik Deutschland iN Jahre 1989
Gesantbeschäftigtc
aktiue Betriebssportler
7S.B7Z
• < 3E) Jahre m> sa Jahre
mJe
-
sa Jahre
(lW) zum Thema "Sport als Faktor beruflicher Leistung" (Januar bis März 1988) bei ca. 750 Führungskräften führte u. a. zu dem Ergebnis, daß die Altersgruppe der 35-45jährigen deutlich sportlich inaktiver ist als Jüngere oder Ältere. Als Argument für den Rückzug vom Sport wurden von den Befragten Karriereabsieherungen und Familienpflichten aufgeführt. Bedingt durch die überproportional hohen beruflichen und familiären Anforderungen bleibt den 35-45jährigen (insbesondere Männer) wenig Zeit für die Ausübung sportlicher Aktivitäten (Bachmann 1988, S. 59). Die Altersverteilung, die vom BDBV für das Jahr 1985 veröffentlicht wurde (BDBV 2/87, S. 139) ist nicht direkt mit der für die bundesdeutschen Großunternehmen vergleichbar, da die Altersklasseneinteilung nicht ganz identisch sind. Teilt man die Gruppe der 26-jährigen (BDBV) je zur Hälfte auf, so errechnet sich für die Altersgruppe < 30 Jahre ein Anteilswert von rd. 41 ,0%; für die Gruppen 30-50 Jahre und > 50 Jahre ergeben sich Werte von 48,3% bzw. 10,7%. Selbst unter Berücksichtigung einer gewissen Fehlertoleranz stimmen die Verhältnisse zwischen BDBV und bundesdeutschen Großunternehmen bei den 30-50jährigen in etwa überein (Anteilswerte: BDBV: 48,3%, bundesdeutsche Großunternehmen: 49,7%); beachtliche statistische Unterschiede zeigt der Vergleich (BDBV: bundesdt. Großunternehmen) bei den Altersgruppen < 30 Jahre (Anteilswerte: BDBV: 41,0%, bundesdeutsche Großunternehmen: 34,8%) und > 50 Jahre (Anteilswerte: BDBV: 10,7%, bundesdeutsche Großunternehmen: 15,5%).
88
3. Die empirische Untersuchung
Im weiteren Verlauf wollen wir uns wieder die Detailverhältnisse der Altersstrukturen bei den beteiligten Unternehmensarten (Gesellschaftsformen) ansehen. Die Tabelle Nr. 25 veranschaulicht die Anteile der Gesellschaftsformen in den ausgewählten Altersklassen bei den Gesamtbeschäftigten und den Betriebssportlern. Sowohl bei den Gesellschaften mit beschränkter Haftung als auch bei den sonstigen Kapitalgesellschaften sind die aktiven Betriebssportler in allen Altersgruppen relativ zu den Gesamtbeschäftigten stärker vertreten. Bei den Aktiengesellschaften ergibt sich eine umgekehrte Tendenz. Hier errechnen sich negative Abweichungen im Verhältnis Gesamtbeschäftigte zu aktiven Betriebssportlern je Altersgruppe zwischen 1-7%. Warum bei den aktiven Betriebssportlern die Aktiengesellschaften in allen Altersgruppen unterproportional vertreten sind, läßt sich aus dem vorstehenden Datenmaterial auf den ersten Blick nicht begründen - dazu bedarf es weiterer und vertiefender Detailuntersuchungen. 3.3.4.3. Zur Beziehung zwischen Stellung im Unternehmen, Ausbildungsstand und betriebssportlicher Aktivität Detailangaben über die schichtenspezifische Stellung von Beschäftigten in den Unternehmen (definiert als Betriebsstatus) bzw. über die ausbildungsspezifischen Verhältnisse der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler liegen für den Bereich der Bundesrepublik Deutschland bisher nicht vor. Tabelle 25 Verteilung der Altersstruktur der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler auf die Unternehmensarten bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 152) im Jahre 1989 (Angeben in%)
thterne.IJDens-
arten
Gesamtbesdläftigte
< 30 J. 30- 50 J.
aktive Betriebssportler
) 50 J.
< 30 J. 30- 50 J.
> 50 J.
AG
80,3
76,3
77,0
74,7
73,0
76,3
Qnlil
16,2
20,2
19,5
20,5
21,1
19,5
3,5
3,5
3,5
4,8
5,9
4,2
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
100,0
smstige Kap. Gesamt
3.3. Die Darstellung ausgewählter Ergebnisse
89
Insofern wurde mit der Erhebung bei den bundesdeutschen Großunternehmen statistisch gesehen Neuland beschritten. Die schichtenspezifischen Verhältnisse im Sport in Deutschland untersuchte Voigt (1978), auf die an dieser Stelle verwiesen werden soll. Angaben über den Betriebsstatus ihrer Mitarbeiter machten von den insgesamt 331 Unternehmen, die Betriebssport anbieten / betreiben, 157 Firmen; bei Fragen zum Ausbildungsstatus waren es dagegen nur 53 Gesellschaften, so daß Antwortquoten, bezogen auf diese Fragestellungen, von 47,4% bzw. 16,0% erreicht werden konnten. Sensibel reagierten die Unternehmen auf die Fragestellungen, die Auskunft über das Bildungsprofil der Beschäftigten geben sollten. Wie Rückfragen ergaben, standen der Auskunftsbereitschaft Bedenken im Zusammenhang mit dem Datenschutzgesetz gegenüber. Trotzdem sind die aus der Befragung gewonnenen Daten nicht als unbedeutend anzusehen, beschäftigen die zu dieser Problemstellung befragten und auskunftsbereiten Unternehmen doch immerhin noch 117.909 Arbeitnehmer. Die Tabellen Nr. 26 und Nr. 27 sowie die Diagramme Nr. 18 und Nr. 19 beinhalten die wesentlichen Daten zur Situation beim Betriebs- und Ausbildungsstatus in den bundesdeutschen Großunternehmen. Die These, daß Arbeiter (Lohnempfänger) bei sportlichen Aktivitäten im Vergleich zur Grundgesamtheit der Beschäftigten unterrepräsentiert sind, dokumentieren eindrucksvoll die vorgelegten Daten. Von 46,4% sinkt der Anteil bei den aktiven Betriebssportlern auf bescheidene 24,6% (- 47,0%). Wie zu erwarten, sind die Tabelle 26 Aufgliederung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler nach der betrieblichen Position bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 157) im Jahre 1989
/-
Gesamtbeschäftigte
aktive Betriehsspcrtler
Betriebsstatus Anteil
abs.
(\)
abs.
(\)
(\)
16.724
3,6
3.852
5,5
23,0
Angestellte
209.181
44,4
42.424
60,6
20,3
IdiDempfaDger
218.313
46,4
17.198
24,6
7,9
Allszubildellde
26.431
5,6
6.546
9,3
24,8
470.654
100,0
70.020
100,0
14,9
Betriebsstatus
Ltd. Angestellte
Gesamt
3. Die empirische Untersuchung
90
Tabelle 27 Aufgliederung der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler nach dem Bildungsstatus bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 53) im Jahre 1989
/Bildullgsstatus
aktive
Betriebssportler
Gesamtbeschäftigte
Bildlmgsstatus Anteil
abs.
(\)
2.315
2,0
37
0,1
1,6
Hauptschule
40.679
34,5
3.517
13,1
8,6
Mittlere Reife
41.579
35,3
12.124
45,3
29,2
Abitur
20.805
17,6
7.319
27,4
35,2
Fambochschule
6.022
5,1
1.789
6,7
29,7
Universität
6.509
5,5
1.966
7,4
30,2
117.909
100,0
26.752
100,0
22,7
o. SCb.ul.bildUQg
Gesamt
abs.
(\)
{\)
DiagraM ltr. 18 Verteilung der Gesa~tbescbäftigten und der aktiuen Betriebssportler nach beruflicher Position in Großunterne~n der Bundesrepublik Deutschland i• Jahre 1989
aktiue Betriebssportler
Gesa•tbeschäftigte
79.8ZO
• Ltd. Ang.
~Ang .
00 LE
11111
Azubi
3.3. Die Darstellung ausgewählter Ergebnisse
91
Diagra111111 nr. 19 Verteilung der Gesa111tbeschäftigten und der aktiuen Betriebssportler nach de111 Bildungsstand in Großunterneh111en der Bundesrepublik Deutschland i111 Jahre 1989 Gesa111tbeschaftigte
I
aktiue Betriebssportler
Z&.75Z
u?.999
nittlere Reife
• o. Schulabschluß
~Hauptschule
11!111
1H1 Abitur
1:3 Fachhochschule
Uil Uni uers i tat
Statusgruppen der Leitenden Angestellten, der Angestellten und der Auszubildenden relativ stärker im Verhältnis zur Grundgesamtheit bei den aktiven Betriebssportlern vertreten. Bei der Gruppe der Auszubildenden muß auf Sondereinflüsse aufmerksam gemacht werden, die größtenteils durch Unternehmerische Entscheidungen bedingt sind. Einige Großunternehmen (z. B. Ruhrkohle AG, Hüls AG) bieten während der allgemeinen Arbeitszeit Sport an und machen es ihren Auszubildenden zur Pflicht, an diesen Veranstaltungen teilzunehmen. Auch aufgrund dieses Sachverhaltes erreicht der Anteilswert bei den aktiven Betriebssportlern für diese Mitarbeitergruppe die dargelegten Ausmaße. Relativ betrachtet ist der Zuwachs des Anteilewertes bei den Leitenden Angestellten - von 3,6% auf 5,5% - mit 52,7% am größten. Tendenziell bestätigen somit unsere Ergebnisse, die anläßlich der erwähnten lWUmfrage (Bachmann 1988, S. 59- 67) gewonnenen Erkenntnisse. Leitende Angestellte erfüllen für das Unternehmen wichtige Leitungs-, Leistungs- und Entscheidungsfunktionen und können auf dieser Basis in Verbindung mit der zuvor erwähnten größeren sportlichen Motivation die Position des Betriebssportes im Unternehmen deutlich stärken bzw. ausbauen. Vergleicht man die Bildungsstrukturen zwischen den Gesamtbeschäftigten und den aktiven Betriebssportlern (Tabelle Nr. 27), dann fällt auf, daß die höheren Bildungsgrade (Abitur, Hochschulausbildung) bei den aktiven Betriebssportlern überproportional im Vergleich zu den Gesamtbeschäftigten
92
3. Die empirische Untersuchung
vertreten sind. Steigt der relative Anteil bei den Beschäftigten mit Mittlerer Reife von 35,3% (Gesamtbeschäftigte) auf 43,3% (Sportler)- also um + 28,3% -, errechnen sich Steigerungsraten von + 55,6% (Abitur), + 31,3% (Fachhochschule) und + 34,5% für die aktiven Sportler mit einer Universitätsausbildung. Wie Voigt (1978, S. 53) in seiner Untersuchung zur "Soziale(n) Schichtung im Sport" verdeutlicht, bilden u. a. "Wertstruktur, Bildungsgrad, Gewohnheiten ... die entscheidende Grundlage sozialer Schichtung." Auch die Ergebnisse, die bei den bundesdeutschen Großunternehmen in diesem Zusammenhang gewonnen wurden, bestätigen die von Voigt dargelegten Erkenntnisse. Somit gilt auch für die bundesdeutschen Großunternehmen die These, daß mit steigendem Bildungsniveau die Bereitschaft zum Sporttreiben zunimmt, dagegen ist bei einem niedrigeren Bildungsniveau eine umgekehrte Tendenz festzustellen (Voigt 1978, S. 46 und 1991; Tofahrn/Gries 1991, S. 298ff.). Bezogen auf die Gesellschaftsformen sind sowohl für den Betriebsstatus als auch für den Ausbildungsstatus die Ergebnistendenzen in den Tabellen Nr. 28 und Nr. 29 festgehalten. Der relativ höhere Anteil der sportlich aktiven Auszubildenden bei den Aktiengesellschaften resultiert - wie bereits erwähnt - aus den bei einigen Aktiengesellschaften vorhandenen "Pflichtveranstaltungen". Unternehmen, die ihren Auszubildenden die Teilnahme am Sport zur Pflicht machten, hatten ausschließlich die Rechtsform der AG. Auffällig ist auch der relativ höhere Anteil der sportlich aktiven Angestellten bei den Aktiengesellschaften im Vergleich zu den GmbH's. Bei der Gruppe der Leitenden Angestellten zeigen sich zwischen Aktiengesellschaften und Gesellschaften mit beschränkter Haftung relativ geringe Unterschiede. Die Anteilswerte zwischen Gesamtbeschäftigten und aktiven Betriebssportlern stimmen bei den Aktiengesellschaften fast überein; bei den Gesellschaften mit beschränkter Haftung errechnet sich ein leichter überproportionaler Zuwachs bei den sportlich aktiven Leitenden Angestellten. Im Vergleich zum Durchschnitt der Beschäftigten eines Unternehmens besitzen Leitende Angestellte ein durchweg höheres Bildungsniveau (Abitur /Studium). Nicht auszuschließen ist, daß Bildungsniveau und sportliche Motivationsfähigkeit - wie sich noch zeigen wird- sich gegenseitig beeinflussen. Unterstellt man gleiche oder fast identische Bildungsstrukturen bei der Gruppe der Leitenden Angestellten in den Aktiengesellschaften und den Gesellschaften mit beschränkter Haftung, dann wird klar, daß keine größeren Differenzierungen zwischen AG's und GmbH's entstehen können. Die Werte der Tabelle Nr. 29 für die Gruppe der Universitätsabsolventen dokumentieren diesen Sachverhalt; es ergeben sich keine nennenswerten Abweichungen zwischen den Aktiengesellschaften und den Gesellschaften mit beschränkter Haftung. Bei der gesellschaftsspezifischen Betrachtung des Ausbildungsstatus dominieren insgesamt betrachtet wiederum die Aktiengesellschaften. Der Anteil der Aktiengesellschaften bei den höheren Bildungsgraden (Abitur, Fachhochschulund Universitätsabschluß) beträgt in den genannten Bildungsklassen bezogen
GmbH
Gesamt
100,0
3,2
14,9
AG
sonstige Kap.
66,1
81,9
100,0
3,3
30,6
Ang.
100,0
2,2
27,0
70,8
LE
Gesaatbeschlftigte
Ltd. Ang.
Unternehmensarten
100,0
1,6
16,3
82,1
Azubi
100,0
2,1
17,2
80,6
Ltd. Ang.
100,0
2,5
21,2
76,3
Ang.
100,0
1,6
27,9
70,5
LE
aktive Betriebssp.o rtler
Tabelle 28 Verteilung der Betriebsstatusstruktur der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler auf die Unternehmensarten bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 157) im Jahre 1989 (Angaben in%)
100,0
1,5
9,5
89,0
Azubi
I
I
i
I
I
I
w
\0
(1)
"'
rJ>
[
(1)
(IQ
§' ~ ..., t;l
:!'!
(1)
rJ> (IQ
~
(IQ
[ 2" ::l
~
0
;;;·
0
'-----
Gesamt
- -----
soostige Kap.
-
100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0
100,0
100,0
-- - - - -
--
--
100,0
100,0
100,0
100,0
1,8
1,3 3,1 2,6 0,8
-
3,5
5,0
5,4
6,8
7,6
1,2
24,8
19,4 9,0 12,6
33,0
9,4
24,7
26,4
17,3
20,3
23,3
Qnl:fi
54,6
73,4 79,3 87,9 84,8
66,2
90,6
71,8
68,6
77,3
72,9
44,2
liG
69,1
'lhiv.
Fllodl
Abitur
lli.tR
IISdl
oSdl
'lhiv.
Fllodl
Abitur
Gesamtbesdllftigte
lli.tR
IISdl
oSdl
lbternebDensarten
alrtive Betriebssportler
Tabelle 29 Verteilung der Bildungsstruktur der Gesamtbeschäftigten und der aktiven Betriebssportler auf die Unternehmensarten bei bundesdeutschen Großunternehmen (n 53) im Jahre 1989 (Angaben in %)
....
3
;:r ()Q
:::1
c:
()
..,(b "'c:
c::: :::1
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()
"'
s:
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Cl>
~-
tj
w
'Ci
3.4. Die Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
95
auf die Gesamtbeschäftigten rd. 72,0%. Relativ noch stärker im Vergleich zu den Gesellschaften mit beschränkter Haftung sind die aktiven Betriebssportler bei den Aktiengesellschaften in den höheren Bildungsgraden vertreten. Bei den Abiturienten errechnet sich ein relativer Zuwachs ( Gesamtbeschäftigte I aktive Betriebssportler) von + 13,7%; die vergleichbaren Zuwachsraten für die Gruppen der Fachhochschul- und Universitätsabsolventen lauten + 15,6% und 2,2%. Dagegen ist bei den Gesellschaften mit beschränkter Haftung ein Absinken bei den Gruppen der Abiturienten(- 48,0%) und der Fachhochschulabsolventen (- 31,7%) festzustellen. Fast identisch mit rd. 24,8% ist der Anteil (Gesamtbeschäftigte I aktive Betriebssportler) bei den Universitätsabschlüssen. Diese Strukturen verdeutlichen, daß in den Aktiengesellschaften offensichtlich ein höheres Bildungsniveau anzutreffen ist. Ob dieses auf die im Vergleich zu den Gesellschaften mit beschränkter Haftung erheblich größere Betriebsgröße in Verbindung mit evtl. komplexeren Arbeitsstrukturen und dem daraus resultierenden Anforderungsprofil an die Arbeitnehmer zurückzuführen ist, bedarf einer weitergehenden Untersuchung. Nicht unbeachtet in diesem Zusammenhang dürften auch branchenspezifische Differenzierungen sein. Die dargelegten Verhältnisse zeigen aber auch die größere Bereitischaft zur Ausübung sportlicher Aktivitäten der Beschäftigten in den Aktiengesellschaften. Zusammenfassend dürfte diese tendenziell bessere Ergebnislage auf die größeren finanziellen Ressourcen, die bessere Ausstattung mit Sportanlagen, die ausgewogenere arbeitsmedizinische Betreuung und last but not least auf die im Durchschnitt qualifiziertere Ausbildung der Beschäftigten in den Aktiengesellschaften zurückzuführen sein. Die Diagramme Nr. 20 und Nr. 21 geben abschließend einen zusammenfassenden Überblick über die anteilsspezifischen Ausprägungen der jeweiligen Statusklassen.
3.4. Die Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse Die in den Hypothesen formulierten Erwartungen bezüglich des Betriebssportes in bundesdeutschen Großunternehmen haben sich im wesentlichen bestätigt. Im folgenden fassen wir die wichtigsten Ergebnisse noch einmal zusammen. Die Bewegungspause (s. Hypothesen 1 und 2) gehörte von Beginn an zum betriebssportlichen Angebot. Vorwiegend medizinisch begründet und befürwortet, hat sie gewichtige psychologische und betriebswirtschaftliche Argumente gegen sich. Wie empirische Untersuchungen zeigten, stehen ihr seitens der Mitarbeiter erhebliche Bedenken gegenüber, die sich auf die Uniformität und Unattraktivität eines derartigen Bewegungsangebotes beziehen und den Mangel an Spiel und Spaß. Von den Gewerkschaften wurde und wird das Argument verfochten, die Arbeitsbedingungen müßten so gestaltet werden, daß arbeits-
3. Die empirische Untersuchung
96
Diagra- ltr. za Spezifischer Anteil der aktiuen Betriebssportler an den GesaNtbeschäftigten in bundesdeutschen Großunternehlilen iN Jahre 1989 bezogen auf den Geschlechts- und Betriebsstatus
21,8 X
23,9 X
weiblich
~nnlich
Geschlecht
Ltd. Ang.
LE Ang. Betriebsstatus
Azubi
Diagra- "r. 21 Spezifischer Anteil der aktiuen Betriebssportler an den Gesa..tbeschäftigten in bundesdeutschen GroßunternehRen i .. Jahre 1989 bezogen auf den Alters- und Bildungsstatus
35,2 X
29,2 X
29,7 x39,2 X
19,7 X
< 39
J
39-saJ > sa J Altersstatus
oSch
HSch nitR Abitur
FHoc
Bildungsstatus
Uniu.
3.4. Die Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
97
platzbedingte Gesundheitsbeeinträchtigungen vermieden würden. Auch die Unternehmen ließen Zurückhaltung gegenüber der Bewegungspause erkennen, weil sie Störungen des Arbeitsablaufs und finanzielle Belastungen mit sich bringt. Die durchgeführte Befragung ergab zu diesem Problemkomplex sehr deutliche Ergebnisse: Obwohl von den erfaßten 506 bundesdeutschen Großunternehmen insgesamt 331 (60%) im Bereich Betriebssport aktiv sind, bieten nur 15 (3%) eine Bewegungspause an. Technischorganisatorische und Kostenüberlegungen seitens der Unternehmen sowie mangelndes Interesse an dieser Form des Sporttreibens seitens der Mitarbeiter haben sich also gegenüber präventivmedizinischen Argumenten in der Praxis als wirksamer erwiesen. Zu den Organisationsformen und der räumlich-personellen Ausstattung (Hypothesen 3-7) ist festzuhalten: Das Sportangebot wird bei 46% 8 ) der 331 sportanbietenden Unternehmen von diesen selbst organisiert, bei mehr als der doppelten Anzahl (94%) dagegen von den Arbeitnehmern. Innerhalb der von Arbeitnehmern organisierten Sportangebote dominieren die Betriebssportgemeinschaften mit 83% 8 ), gefolgt von den ungebundenen Betriebssportgruppen mit 37% und den betriebsnahen Sportvereinen, denen nur geringe Bedeutung zukommt (8%). Bei den Sportangeboten der Unternehmen ist die Organisationsform des verbandsungebundenen Betriebssportes vorherrschend (69%) 8 ); der Sport für Auszubildende steht mit 35% an zweiter Stelle. Insgesamt 151 Unternehmen, 46%, also etwas weniger als die Hälfte aller überhaupt sportanbietenden Unternehmen, verfügen über eigene Trainingseinrichtungen, nämlich einen Tennisplatz (22% ) 8 ), einen Fitnessraum (20% ), einen Sportplatz (17%), eine Turnhalle (14%), ein Schwimmbad (7%). Erwartungswidrig klein ist die Zahl der Großunternehmen, die einen Trainer oder Übungsleiter beschäftigen - nur 44 (13% aller sportengagierten Unternehmen). Daraus ist - etwa verglichen mit den professionell betreuenden Dienstleistungsunternehmen im Freizeitsportbereich - ein deutliches Qualitätsdefizit des Betriebssportes ableitbar. Sowohl Unternehmen, die Betriebssport anbieten, als auch die übrigen erfaßten Unternehmen bieten ihren Mitarbeitern zusätzliche gesundheitsdienstliehe Serviceleistungen an, wobei die Angebotsquoten bei den sportaktiven Unternehmen höher liegen als bei den anderen. So verfügen 85% der sportanbietenden (gegenüber 57% der übrigen Unternehmen) über eine werksärztliche Beratung, 46% (gegenüber 25%) über Alkohol- und Suchtberatung, 41% (gegenüber 22%) über Unterstützung bei Kuren, 18% (gegenüber 7%) über Urlaubsheimstätten, 12% (gegenüber 5%) über Entspannungsangebote und 12% (gegenüber 9%) über sonstige Hilfen. 8 Daß diese und die folgende(n) Prozentangabe (n) sich zu mehr als 100 summieren, ist darauf zurückzuführen, daß es sich nicht um einander ausschließende, sondern um ergänzende Angebote handelt. So kann beispielsweise der Sport für Auszubildende vom Unternehmen organisiert sein, der übrige Betriebssport dagegen von der Belegsschaft
7 Tofahm
98
3. Die empirische Untersuchung
Zusätzlich zu den in den Hypothesen 8 und 9 formulierten Sachverhalten ergaben sich interessante Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen Kapitalausstattung, Unternehmensgröße (nach Mitarbeitergrößenklassen) und sportlichem Engagement der Unternehmen. Es zeigte sich ein deutlicher Trend, demzufolge mit wachsender Kapitalausstattung und Mitarbeiterzahl der Unternehmen die betriebssportliche Aktivität wächst. Dafür seien hier einige Belege genannt. Es ergab sich eine überproportionale Repräsentanz der kapitalstärkeren AG's bei Rückläufen und sportanbietenden Unternehmen gegenüber einem unterproportionalen Anteil der GmbH's. Die Aktiengesellschaften hatten einen Anteil von 50% an der Grundgesamtheit, von 53% an den Rückläufen, der bei den sportanbietenden Unternehmen weiter anstieg auf 55%. Demgegenüber waren die kapitalschwächeren GmbH's in der Grundgesamtheit mit 44% vertreten, bei den Rückläufen mit 42% und nur noch mit 38% bei den sportanbietenden Unternehmen. Ein entsprechender Trend war auch bei einem nicht nach Unternehmensarten aufgeschlüsselten Vergleich zu beobachten: Während die sportanbietenden Unternehmen ihrer Zahl nach (absolut 331 von 506 Unternehmen) 65% aller erfaßten Unternehmen repräsentieren, stieg ihr Anteil bei einer Betrachtung des erfaßten Kapitals auf 69% und der erfaßten Mitarbeiter sogar auf 74%. Wenn schon bei Großunternehmen der oben beschriebene Trend besteht, so läßt sich in Anwendung auf die darunter liegenden Unternehmensgrößenklassen vermuten, daß deren Bereitschaft, Betriebssport anzubieten, wesentlich geringer sein dürfte. Je niedriger in absoluten Zahlen die Kapitalausstattung eines Unternehmens ist, desto gravierender fallen die Kosten für die freiwillige Sozialleistung Betriebssport ins Gewicht. Hinzu kommt, daß sich das wünschenswerte differenzierte und qualifizierte Sportangebot nur lohnt, wenn eine entsprechend große Mitarbeiterzahl angesprochen werden kann. Als Lösung bieten sich Kooperationsmodelle an, in denen mehrere Unternehmen so zusammenarbeiten, daß sowohl die anteilig zu tragenden Kosten gesenkt als auch ansprechende Angebote für die Mitarbeiter gewährleistet werden können. Die Hypothesen 10-12 nehmen Stellung zu den relativen Anteilen verschiedener Beschäftigtengruppen an der Gesamtzahl der im Betriebssport aktiven Personen. Erwartungswidrig fielen die Ergebnisse in Bezug auf die Betriebssportlerinnen aus. Frauen tragen mit 27% zur Gesamtbeschäftigtenzahl und mit 30% zu den betriebssportlich Aktiven bei, während bei den Männern eine gegenläufige Tendenz feststellbar ist. 73% aller Beschäftigten stehen nur 70 Prozentanteile beim Betriebssport gegenüber. Zur Altersstruktur läßt sich als Gesamtergebnis festhalten, daß die sportliche Aktivität dem generellen Trend entsprechend mit steigendem Alter abnimmt. Bei den < Dreißigjährigen liegt der Prozentanteil an der Gruppe der Aktiven bei 35%, der Prozentanteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl jedoch nur bei 29% . Die 30- 50jährigen sind mit 52% (Anteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl) und 50 Prozent (Anteil an den Betriebssportlern) in beiden Populationen etwa gleich
3.4. Die Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse
99
stark vertreten. Deutlich unterproportional mit nur 12% der Betriebssportler (gegenüber 20% der Beschäftigtenzahl) sind die > 50jährigen repräsentiert. Die Analyse der Daten zur Beziehung zwischen Ausbildungsstatus und betriebssportlicher Aktivität bestätigt das aus früheren empirischen Untersuchungen bekannte, in Hypothese 12 formulierte Ergebnis: Beschäftigte mit Pflichtschulausbildung oder noch darunter liegendem Ausbildungsstatus sind im Betriebssport deutlich unterrepräsentiert. Im einzelnen sind drei Gruppen unterschiedlicher betriebssportlicher Aktivierung zu unterscheiden: Bei der niedrigsten Bildungsstufe (Hauptschulabschluß oder weniger) ist der Unterschied zwischen dem prozentualen Anteil an den Betriebssportlern (13%) und an der Gesamtbeschäftigtenzahl (35%) am ausgeprägtesten und liegt im Negativbereich. Demgegenüber sind alle anderen Bildungsgruppen im Betriebssport überrepräsentiert, wobei das mittlere Bildungsniveau (mittlere Reife und Abitur) die höchsten Abweichungen im positiven Sinne aufweist. Die Beteiligung der Beschäftigten dieser Bildungsstufe am Betriebssport liegt jeweils um etwa 10 Prozentpunkte höher als ihrem Anteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl entspricht. Demgegenüber ist die höchste Bildungsstufe etwas weniger intensiv im Betriebssport engagiert. Die Quote der Betriebssportler liegt zwischen 1,6 und 1,9 Prozentpunkten über dem Anteil dieser Beschäftigtengruppe an der Gesamtbeschäftigtenzahl. Vergleicht man die Betriebsstatusgruppen der Lohnempfänger, Angestellten und Leitenden Angestellten hinsichtlich ihres betriebssportlichen Engagements, so lassen sich etwa parallele Verhältnisse erkennen: Die Leitenden Angestellten sind mit 6 Prozentanteilen bei den Betriebssportlern (gegenüber 4% bei den Gesamtbeschäftigten) überrepräsentiert; noch deutlicher trifft dies auf die Gruppe der Angestellten zu mit 61 Prozentanteilen (gegenüber 44 Prozentanteilen). Die Lohnempfänger zeigen eine deutlich unterproportionale Beteiligung am Betriebssport. Sie stellen nur 25% der sportlich Aktiven, während ihr Anteil an der Gesamtbeschäftigtenzahl 46% beträgt.
7*
Anhang 1. Verwendete Fragebogen 2. Branchenverzeichnis/Codierung 3. Datensatzformat der dBASE-Datei
1. Verwendeter Fragebogen Klaus w. Tofahrn Hauptstraße 10 4224 Hünxe-Bruckha usen Tel.: 02134/34666
im November 1988, Dezember 1988 und im Februar 1989
Fragebogen Z1Dl Theaa: Strukturen des Betriebsspor tes in bundesdeutsch en Gro8unterneha en (Arbeit und Betriebsspor t)
Teil I
Allgemeine Einführung
Frage Nr. 1
Item Oll bis Item 012
Teil II
Fragen an Unternehmen, die keinen Betriebsspor t anbieten/betrei ben
Frage Nr. 2 bis Frage Nr. 7
Item 021 bis Item 0717
Teil III
Fragen an Unternehmen, die
Frage Nr. 8 bis Frage Nr. 43
Item 081 bis Item 43117
a~tri~blii&R!2rt a.nbi~t~Dl
betreiben Teil IV
Fragen zum Unternehmen ( betriebswirts chaftliche Strukturdaten )
104
Anhang
Teil Allg~ine
Einführung
1. Gibt es bei Ihnen im Unternehmen überhaupt irgendwelche sportlichen Aktivitäten, seien sie von den Arbeitnehmern selbst organisiert oder vom Unternehmen angeboten?
Oll
r=J
ja
---> 012
c:J
bitte weiter ab Seite 6
nein, es gibt keinen Sport im Betrieb
--->
bitte weiter ab Seite 3 und letzte Seite
1. Verwendeter Fragebogen
Teil II
Fragen für Unternehmen, die keinen Sport anbieten
2. Was spricht gegen sportliche Aktivitäten in Ihrem Betrieb? 021
0
Sport ist Privatsache
022
0
Sport ist Aufgabe von Vereinen oder anderen öffentlichen Einrichtungen
023
c:J
kostenwirtschaftliche Überlegungen, welche?
024
0
das Verletzungsrisiko ist zu groB
025
0
andere Gründe, welche?
3. Beabsichtigen Sie, dies zu ändern und ein Sportangebot für Ihre Mitarbeiter zu schaffen? 031 032
0
0
nein ja, in welcher Form?
105
106
Anhang
4. Fördert Ihr Unternehmen sonst den Sport?
0 D
041 042
0
043
D 0
044 045
nein ja - Hochleistungssport ja -öffentlichen Breitensport ja - Vereinssport ja - sonstigen, was?
..................................
5. Gibt es in Ihrem Unternehmen eine Betriebskrankenkasse?
D r:J
051 052 0521 0522
r:J
D
nein ja - engagiert sich diese im Bereich Sport? nein ja - Beispiele
6. Sport kann ein Mittel sein, die Gesundheit der Beschäftigten positiv zu beeinflussen. Welche zusätzlichen Maßnahmen bietet Ihr Unternehmen an, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten, bzw. zu fördern? 061 062 063 064 065 066
0 0 D 0 0
D
werksärztliche Betreuung und Beratung Alkohol- und Suchtberatung Unterstützung bei Kuren Werksurlaubsheimstätten Entspannungsangebote andere - welche?
1. Verwendeter Fragebogen
7. Wieviele Personen sind im Bereich der "Gesundheitserhaltung/ßesundheitsförderung" in Ihrem Unternehmen beschäftigt? •••••••••
071
Mitarbeiter
Bitte gliedern Sie diese nach Berufsgruppen auf: 0711
Ärzte
0712
Krankenschwestern
0713
Sozialarbeiter/-pädagogen
0714
Psychologen
0715
Diätassistentinnen
0716
Ernährungsberaterinnen (Hochschulabschlu8)
0717
Sonstige ••••••••••••••••••••••••••••••••
ACHTUNG
!!!
Die folgenden Fragen betreffen nur Betriebe, die Sport anbieten. Deshalb blättern Sie bitte gleich weiter bis zur letzten Seite (Teil IV) und füllen Sie diese bitte noch aus.
107
108
Anhang
Teil 111 Fragen für Unternehmen, die Sport anbieten/betreiben 8. Wie ist der Sport in Ihrem Unternehmen organisiert?
r:J
081
r:J
0811
c:J
0812
c:J
0813
D
082 0821 0822 0823 0824
von den Arbeitnehmern selbst ungebundene betriebliche Sportgruppen ohne festen organisierten Rahmen, z. B. Kegelgruppen Betriebssportgemeinschaften betriebsnahe Sportvereine
vom Unternehmen angeboten:
D D
verbandsungebundener Betriebssport Auszubildendensport
0
Bewegungspause während der Arbeitszeit,
0
wenn keine Bewegungspause angeboten wird, warum nicht?
9. Wie wird der Betriebssport in Ihrem Unternehmen in den al1gemeinen Arbeitsproze8 mit eingebunden? Der Betriebssport kann betrieben werden: 091 092 093 094
r:J außerhalb der Arbeitszeit r:J während r:J es wird
0
der allgemeinen Pausenzeit eine speziell bezahlte Sportpause angeboten
es wird eine speziell unbezahlte Sportpause angeboten
l. Verwendeter Fragebogen
10. Welche Sportarten werden in Ihrem Unternehmen betrieben?
ungefähre Mitgliederzahl 1001
Fußball
1002
Handball
1003
Volleyball
1004
Lauftreff
1005
Leichtathletik
1006
Fitneßtraining
1007
Tischtennis
1008
Schwimmen
1009
Turnen/Gymnastik/Jazztanz
1010
Tennis
1011
Kegeln
1012
andere - welche
11. Wieviele Beschäftigte Ihres Unternehmens nehmen am Betriebs-
sport tei 1? ll01
absolute Anzahl der Teilnehmer
ll02
in Prozent zur Gesamtbeschäftigtenzahl
109
Anhang
110
12. Wie gliedern sich die Teilnehmer am Betriebssport bezüglich folgender Merkmale auf? nach Geschlecht 1211
weiblich
1212
männlich nach AltersgruQQen 30 Jahre
1221
50 Jahre
nach Bildungsstatus 1231
ohne Schulabschluß
1232
Hauptschulabschluß
1233
Mittlere Reife
1234
Abitur
1235
Fachhochschulabschluß
1236
Hochschulabschluß nach Betriebsstatus
1241
Auszubildende
1242
Lohnempfänger
1243
Angestellte
1244
Leitende Angestellte
absolute Anzahl
1. Verwendeter Fragebogen
111
13. Um die soeben gemachten Aussagen sinnvoll verwerten zu können,
ist es notwendig zu erfahren, wie sich diese Merkmale bei Ihrer gesamten Belegschaft verteilen. Bitte differenzieren Sie Ihre Gesamtbeschäftigtenzahl nach folgenden Merkmalen:
nach Geschlecht 13U
weiblich
1312
männlich nach
absolute Anzahl
............. .............
Altersgru~~en
30 Jahre
1321
50 Jahre
............. ............. .............
nach Bildungsstatus 1331
ohne Schulabschluß
1332
Hauptschulabschluß
1333
Mittlere Reife
1334
Abitur
1335
Fachhochschulabschluß
1336
Hochschulabschluß nach Betriebsstatus
1341
Auszubildende
1342
Lohnempfänger
1343
Angestellte
1344
Leitende Angestellte
............. .............
............. .............
............. ............. ............. ............. ············· .............
Anhang
112
14. Wie oft und wie lange treffen sich die Betriebssportgruppen durchschnittlich pro Woche? 1411
Anzahl
1412
Std.
15. Sind manche Ihrer Betriebssportgruppen wettkampforientiert? 1511 1512
0 0
nein ja
15121
wieviel Prozent aller Gruppen? •••••• %
16. Besitzt Ihr Unternehmen eigene Trainingseinrichtungen? 1611 1612
0
0
nein ja-
16121 r:Jsportplatz 16122 DTurnhalle 16123 16124
D
0
FitneBraum Schwi11111bad
16125 QTennisplatz 16126
D sonstige - welche?
l. Verwendeter Fragebogen
113
17. Führen Sie unternehmensbezogene Sportveranstaltungen durch?
r:J 0
1711 1712
nein ja-
17121
0
werksinterne Vergleichskämpfe
17122 0 Wettkämpfe mit Externen 17123 0 Vereinen/Betriebssportgruppen 17124 0 Lauftreffs
17125 0 Betriebssportfeste
17126 0 andere - welche?
1B. Fördert Ihr Unternehmen sonst noch aktiv den Sport?
D D
1811 1812
nein in welcher Art?
ja -
18121
[]
Hochleistungssport
18122
[]
Vereinssport
18123
[J
öffentlicher Breitensport
18124
r:J
andere Sportformen - welche?
18125
c:J
aus welchen Gründen?
19. Bietet Ihr Unternehmen eine spartmedizinische Beratung/ Betreuung der Betriebssportler durch einen hauptberuflichen Werksarzt an? 1911 1912 8 Tofahm
0
t:J
nein ja
Anhang
114
20. Versuchen Sie, Ihre Mitarbeiter davon zu überzeugen, daß Sport der Gesundheit sowie dem seelischen und körperlichen Wohlbefinden dient?
D 0
2011 2012
nein ja -
mit welchen Mitteln?
20121
c:l
werksärztliche Beratungen
20122
r:J
Infomationen in Werksmittellungen
20123
r:J
Kooperation mit Betriebskrankenkasse
20124
D
andere Mittel - welche?
21. Können auch ausgeschiedene (ehemalige) Mitarbeiter weiterhin Mitglied in einer Betriebssportgruppe bleiben? Wenn ja, wieviele machen davon Gebrauch?
0
2111
D
2112
nein ja
21121
(absolute Anzahl)
22. Haben die Angehörigen Ihrer Mitarbeiter oder auch Betriebs-
fremde Zugang zum betrieblichen Sportgeschehen? 2211 2212
D
0
ja nein
Was spricht dagegen?
22121
r:J
Kapazität Sportanlagen/Leitung
22122
[:]
Kostenwirtschaftliche Gründe
22123
r:J
Versicherungsrechtliche Gründe
22124
r:J
andere - welche?
1. Verwendeter Fragebogen
115
23. Gibt es bei Ihnen eine Betriebskrankenkasse?
D 0
2311 2312
nein ja
Gibt es mit dieser eine aktive Zusammenarbeit im Bereich Sport?
23121
0
23122
Onein
ja
24. Arbeiten Sie bei der Gestaltung Ihres Betriebssportes mit außerbetrieblichen Organisationen zusammen?
0
2411
0
2412
nein ja
24121
0
Krankenkassen
24122
0
Vereine
24123 24124
0 0
kommerzielle Anbieter andere - welche?
25. Betriebssport 1st (max. 2 Antworten) 2511 2512 2513 2514
8*
D
ein Beitrag zur Human1s1erung der Arbeitswelt
0 0
ein Ausgleich zu psychisch belasteten Arbeitsstrukturen
0
ein Ausgleich zu physisch belasteten Arbeitsstrukturen ein Beitrag zur Verbesserung des Betriebsklimas
116
Anhang
26. Beschäftigt Ihr Unternehmen hauptberuflich Trainer/Übungsleiter, um die Ausübung des Betriebssportes zu optimieren?
0 0
2611 2612
nein ja
26121 26122
O
c:J
wieviele? •••••••••.•••••••••••• Für welche Sportarten? •••••••••
27. Wieviele Personen arbeiten mit welcher durchschnittlichen Wochenstundenzahl an der Organisation bzw. Durchführung des Betriebssportes mit? 2711
an der Organisation
an der Durchführung
2712
27111
D
Anzahl Personen
27112
D
Anzahl Wochenstunden
27121
D
Anzahl Personen
27122
D
Anzahl Wochenstunden
28. Welche schulischen und beruflichen Qualifikationen hat der zuständige Mitarbeiter für Betriebssport (bei mehreren Beschäftigten der "Hauptsportleiter")? Schu 1ausbildung 2811
0
Hauptschule
2812
0
Abitur
2813 2814 28141
D 0
D
Mittlere Reife Fachhochschul-/Universitätsstudium - Abschluß im Fach
1. Verwendeter Fragebogen
0
2B21
Berufsausbildung Praktikum
2B22
D
kaufmännische Lehre
2823
[:]
gewerbliche Lehre
Sportler 2832
0 0
Trainer oder Übungsleiter
2833
c:I
Sportstudium
2831
Hobbysportler
29. Welcher organisatorischen Funktionsebene ist der "Hauptsportbeauftragte" in Ihrem Unternehmen zugeordnet? 2911 2912 2913 2914 2915 2916
t:J Abteilungsebene c:J Betriebsleiterebene c:J Geschäftsführung
c:J Hauptabteilungsebene c:J Hauptbereichsleiterebene c:J Stabsfunktion
30. Mit welchen Vollmachten ist der Hauptsportbeauftragte ausgestattet? 3001
r:J Richtlinienkompetenz
3002
[:) Entscheidungs-, Weisungskompetenz in Abstimmung mit der Unternehmensleitung
3003
r:J Entscheidungs-,
Weisungskompetenz in Abstimmung mit
der nächsthöheren Instanz 3004
r:J
keine Kompetenz
117
Anhang
118
31. Haben Sie schon einmal die Sportwünsche Ihrer Mitarbeiter erhoben? 3111
0
nein
3112
0
ja -
Gibt es mehrfach geäußerte Vorstellungen, die Sie noch nicht
0
31121
c:J
31122
verwirklicht haben? nein ja - welche?
32. Haben Sie irgendwelche Informationen über die Gründe, weshalb Mitarbeiter nicht am Betriebssport teilnehmen? Unter welchen Bedingungen die Mitarbeiter Betriebssport betreiben würden? 3211 3212
0 D
nein ja - welche
l. Verwendeter Fragebogen
33. Haben Sie in den letzten Jahren Kampagnen durchgeführt, um die Teilnahme am Betriebssport zu steigern? 3311 33111
0
nein
Beabsichtigen Sie das?
0 0
33112 3312
D
33121
ja
r:J
c:J r:J
33122 33123
0
33124
nein ja
Mit welchen Mitteln? Plakate/Aushänger Betriebssportfest Werkszeitung sonstige - welche?
34. Wie war die Resonanz der durchgeführten Kampagnen? 3411 3412 3413 3414
0
0 0
D
keine Veränderung vorübergehende Erhöhung der Teilnehmerquote anhaltende Erhöhung der Teilnehmerquote Abnahme der Teilnahme
119
120
Anhang
35. Dokumentieren Sie die von den Mitarbeitern erbrachten betriebssportlichen Leistungen? 3511
E:J
3512
[:] ja- in welcher Form? ••••••••••••••••••••••••••••
nein
36. Wo liegen aus Ihrer Sicht die Erfolge der von Ihnen geleisteten betrieblichen Sport- und Gesundheitsförderung? 36101 36102 36103 36104 36105 36106 36107 3610B 36109 36110 36111 36112 36113 36114 36115
0
0
0 0
0 0
0 0 0
0
Abbau der Anonymität im Betrieb gesteigertes Wohlbefinden der Mitarbeiter höhere Produktivität der Mitarbeiter besseres Betriebsklima geringere Fehlzeiten Abbau der Hierarchie im Betrieb besseres Image in der Öffentlichkeit wirtschaftlicher Gewinn Verbesserung der informellen Kommunikation geringere Fluktuation
D
Abbau gesellschaftlicher Schranken
0
Kostendämpfung im Gesundheitswesen
0
D 0
erhöhte Arbeitszufriedenheit der Mitarbeiter Anregung der Bevölkerung zu sportlicher Aktivität sonstige - welche?
.................................................. ..................................................
I. Verwendeter Fragebogen
121
37. Planen Sie für den Betriebssport ein Ausgabenbudget ein oder wird je nach Bedarf der Betriebssportgruppe von Fall zu Fall entschieden?
r:J
3711 3712
r:J
Planung von Fall zu Fall
38. Wie hoch waren die Kosten (letztes abgeschlossenes Geschäftsjahr) des gesamten Sportbetriebes? 3811
absolute Höhe in DM
3812
in Prozent vom Umsatz
3813
in Prozent Gesamtkosten
39. Von großem Interesse ist ferner die Differenzierung (Zuordnung) der Kosten des Betriebssportes auf Hauptkostengruppen. Bitte geben Sie die Kosten für das letzte abgeschlossene Geschäftsjahr in absoluter Höhe je Kostenart an. Kostengruppen der "Sportkosten" (Angaben in DM)
Kostengruppen 3911
Personalkosten
3912
Sachkosten des Sportbetriebes
3913
Beitrage an Vereine, Verbande, etc.
3914
Kosten für Öffentlichkeitsarbeit
3915
diverse
3916
Gesamtkosten
DM
Anhang
122
40. Wichtig wäre auch, etwas
~ber
die Entwicklung der "Sport-
kosten" in den letzten Jahren zu erfahren. Wie hoch waren die Kosten des gesamten Sportbetriebes? absolute Höhe
Kosten
in DM vor 3 Jahren
in %
in % der
vom Umsatz
Gesamtkosten
(4011)
(4012)
(4013)
(4021)
(4022)
(4023)
vor 5 Jahren
41. Um den Erfolg von Präventionsprogrammen bewerten zu können, ist es notwendig, aussagekräftige Zahlen über die Ausgangssituation zu besitzen. Deshalb wurde ganz allgemein interessieren, zu welchen Fragestellungen überhaupt Zahlenmaterial in den Betrieben vorhanden ist. Könnten Sie Aussagen machen zu - Unterschieden bei Fehlzeiten zwischen Betriebssportlern und Nichtsportlern 4111 4112
0 0
ja*) nein
- Unterschiede in der Fluktuat1onshäufigkeit zwischen Betriebssportlern und Nichtsportlern 4121 4122
0 0
ja*) nein
1. Verwendeter Fragebogen
- Unterschiede in den Krankheitsarten zwischen Betriebssportlern und Nichtsportlern
0 0
4131 4132
*)
ja
nein
- Unterschiede in der Krankheitshäufigkeit zwischen Betriebssportlern und Nichtsportlern
r:J 0
4141 4142
*)
ja
*)
nein
Bitte kommentieren Sie diese Zahlen (Daten/Aussagen) auf einem besonderen Blatt. Vielen Dank!
42. Sport kann ein Mittel sein, die Gesundheit der Beschäftigten positiv zu beeinflussen. Welche anderen Maßnahmen bietet Ihr Unternehmen an, um die Gesundheit der Mitarbeiter zu erhalten bzw. zu fördern? 4211 4212 4213 4214 4215 4216
0
0
0 0 0
0
werksärztliche Betreuung und Beratung Alkohol- und Suchtberatung Unterstützung bei Kuren Werksurlaubsheimstätten Entspannungsangebote andere - we 1ehe? •••••••••••••••••••••••••••••••••••••
123
124
Anhang
43. Wieviele Personen sind in diesem Bereich der "Gesundheitserhaltung/-förderung" (ohne Sport) bei Ihnen beschäftigt? 4311
••••••• Anzahl Mitarbeiter Bitte gliedern Sie diese nach Berufsgruppen auf:
43111
•••••• Ärzte
43112
••••••• Krankenschwestern
43113
••••••• Sozialarbeiter/-pädagogen
43114
••••••• Psychologen
43115
••••••• Diätassistentinn en
43116
••••••• Ernährungsberaterinnen (HochschulabschluB)
43117
••••••• sonstige - welche?
••••••.•••.••••• ••••• ••••
1. Verwendeter Fragebogen
Teil IV Zum Schluß noch einige Fragen zu Ihrem Unternehmen Name: .•.•.••...••••.....•.•• .•• ••••••.••••.•••...•••••••••••• ··· Anschrift: ••••• .••••.•••••••••••••••••...••••••••••••••.• •••• ••• Organi sat ionsnununer: ••••••••.••••••••.••.•.•••• •.•••••••••••• ••• Name des zustandigen Mitarbeiters für Betriebssport: Hauptsitz des Unternehmens {falls von oben verschieden) Anzahl der Beschäftigten in Ihrem Unternehmen: ••••••••••••••• •••• davon männlich ••••••••• leitende Angestellte ••••••••• Angestellte ••••••••• Arbeiter ••••••••• Auszubildende
davon weiblich •••••••• leitende Angestellte •••••••• Angestellte •••••••• Arbeiter •••••••• Auszubildende
Umsatz {letztes abgeschlossenes Geschäftsjahr): OM •••••••••••• . Gehört Ihr Unternehmen zu einem Konzern? r:J ja nein zu welchem? •••••••••••.••.••••••••••
E:J
Gesamtbeschäftigungszahl im KQnzern: ••••••••••••••••••••••••••••• Konzernumsatz DM: •••••••••• •••• •••••• ••••••• •• Wie ist die Arbeit zeitlich organisiert? normaler 8-Stundentag für •.••• •••• ~der Beschäftigten 2-Schichtbetrieb für ••••••••• ~der Beschäftigten 3-Schichtbetrieb für ••••••••• ~der Beschäftigten sonstiges, wie? •••••••••••••••••••••••••••••••• ••• Falls Sie glauben, es gibt noch etwas wicht iges zum Thema "Sport und Ihr Betrieb", was noch gar nicht oder ungenügend zur Sprache kam, so finden Sie auf der Rückseite noch viel freien Raum zu weitergehenden Kommentaren. Vielen Dank für Ihre Be.ühungen!
125
126
Anhang
2. Branchenverzeichnis/Codiemng Branchenverzeichnis/Codierung (Schlüsselbrücke zwischen Hauptbranchenklassen und Einzelbranchenklassen)
Bezeichnung Hauptbranchenklassen
Einzel-Branchenklassen *)
01
Grundstoffindustrie
100,101,102
02
Energiewirtschaft
200
03
Eisen-, Stahl- u. Metallindustrie
300,301,307
04
Maschinen-, Anlagen-, Fahrzeugbau
302,303,304
05
Elektro-, Elektronik u. feinmechanische Industrie
305,306
06
Chemische und pharmazeutische Industrie
400,401,402
07
Glas-, Keramik-, Holz- und Papierindustrie
403,404,405
OB
Textil- u. Bekleidungsindustrie
406,407
09
Nahrungs- u. GenuSmittelindustrie
408,409,410,411
10
Bauindustrie
500,505,510
11
Groß- und Einzelhandel
600,601,602
12
Verkehr und Spedition
700,701,702
13
Banken und Versicherungen
800,801
14
Grundstücks- u. Wohnungswesen
900
15
Sonstiges
802,910
*) Einzelbranchenklassen siehe : Commerzbank AG (Hrsg.) 1988 wer gehört zu wem. Hamburg.
3. Datensatzformat der dBASE-Datei
3. Datensatzformat der dBASE-Datei Datensatzfonat der dBASE-Datei : STAT .DBF 837 : Anzahl der Datensatze Dat111 der letzten Aktualisierung: 21.08.89 Feldnue
Typ
HUJeriscb Zeichen KLASSE AEIIOO Zeichen ORGIItJIIIIER.l Zeichen ORGIIUIIIIER2 Zeichen STRASSE Zeichen Zeichen FIRIIA KAPITAL H111erisch ORT Zeichen BITARBEITE Zeichen H!OPrSITZ Zeichen AHZBELEG HUJeriscb HUJerisch IIL H111erisch liAH HUJeiiscb IIAR IIAZ HUJeriscb WL HUJeriscb WAH H~~~eriscb WAR HUJeriscb H~~~erisch WAZ Zeichen KOHZIIm KOIIZZUG Zeichen HUJeriscb AHZKOHZ H~~~eriscb OllSATZ KOIIUIISATZ HUJeriscb Hllleriscb S'l'D8 HUJeriscb 52 NUJeiiscb 53 Hllleriscb SOHSTIG AG_KZ Zeichen Zeichen FOll Zeichen F012 Zeichen F021 F022 Zeicben Zeichen F023 Zeichen F024 Zeichen F025 F031 Zeichen Zeichen F032 F041 Zeichen F042 Zeicben F043 Zeichen Zeichen F044 Zeichen F045 Zeichen F051 Zeichen F052 F0521 Zeichen Zeichen F0522 Zeichen F061 Zeichen F062 Zeichen F063 F064 Zeichen Zeichen F065 Zeichen F066 HUJeriscb F071 HUJeriscb F0711 NUJeriscb F0712 HUJeiiscb F0713 HUJeriscb F0714 HUJeiiscb F0715 IIUJeiiscb F0716 IIUJeriscb F0717 Zeichen F081 Zeichen F0811 Zeichen F0812 Zeichen F0813 LFD_IIR
Dez
Länge 3 2 1 3 3 25
50
6 25 20
25 6 6 6 6 6 6 6 6 6 25 1 6 12 12 5 5 5 5 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
3 3 3 3 3 3 3 3
1 1 1 1
Feldbeschreibung Laufende luuer onterneblen Klasseneinteilung laut Tabelle Branchenschlüssel 2 5 1 2 2 2
2 1 1 1 1 1 1
•
UnterneilJen in llio. Dll lli tarbei ter UnterneilJen, der Fragebogen ausgefüllt bat Hauptsitz UnterneilJen Anzahl Belegschaft UnterneilJen Anzahl Leitende tännlicb Anzahl An~tellte tännlicb Anzahl Ar i ter tännlich Anzahl Auszubildende Jännlich Anzahl Leitende weiblieb Anzahl An~tellte weiblieb Anzahl Ar iter weiblieb Anzahl Auszubildende weiblieb llue Kone~ wenn KOIIZZUG = X Konzernzu öri~ ? Anzahl lli bei er Konzern UJsatz UnterneilJen UJsatz Konzern Anteil lli tarbei ter Iit 8-Stunden-'l'ag Anteilllitarbeiter i• 2-Scbicbt-Betrieb Anteil llitarbeiter i• 3-Scbicht-Betrieb sonstiqe Arbeitszeittonen Kennze1chen AG 1 c.bH I sonstige Dnterneblen betreibt SPQrt • keinen Sport • Sport = Privatsache SPQrt = Vereinssache I öffentliche sache Kein Sport aus kostenwirtscbaftl. Oberlegungen Kein Sport wegen Verletzungsrisiko Kein Sport aus anderen Gründen BeabsiChtigte Änderung = nein Beabsichtigte Änderung = ja UnterneilJen fördert Sport = nein Höcbleistun~port • • • öfftl. Brei ensport • Vereinssport • • sonstigen Sport • Betriebskrankenkasse = nein = ja • i• Sport nicht ~agiert • i1 Sport engagi • Werksärztliche Betreuung = ja Alkobol{Sucbtberatung = Ja Dnterstutz~bei Kuren = Ja Werksurlaubs iEtätten = Ja = Ja Entspannungsangebote = )a Andere ~zahl IIA in "Gesunderbaltung" Arzte Krankenschwestern SOzialarbeiter /Pädagogen PsycbolQgen Diatassistenten Ern$'unqsberaterinnen SOnstige organisati on Sport von IIA =Ja durch ungebundene betr. Spo gruppen
.
BetriebsSport~einscbaften
betriebsnahe portvereine
127
128
Anhang
Feldnae
Typ
P082 P0821 P0822 F0823 P0824 P091 F092 P093 P094 Fl001 P1002 Fl003 F1004 Fl005 Fl006 F1007 F1008 P1009 P1010
Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen lllllerisch lllllerisch lluerisch lllllerisch lllllerisch lllllerisch lllllerisch IIUJerisch IIUJerisch IIUJerisch IIUJerisch lllllerisch HUJerisch IIUJerisch IIUJerisch IIUJerisch HUJeriscb IIUJerisch llllleriscb lllllerisch lllllerisch IIUierisch IIUieriscb llllleriscb IIUieriscb IIUJerisch IIUieriscb IIUJerisch IIUierisch IIUierisch IIUJerisch IIUieriscb lllllerisch IIUieriscb IIUJerisch IIUierisch IIUierisch IIUieriscb IIUJerisch IIUJerisch HUJerisch lllllerisch IIUJerisch IIUJeriscb IIUierisch lllllerisch Zeichen Zeichen IIUJerisch Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen
non
P1012 Fll01 Pll02 Fl211 P1212 Fl221 Fl222 Fl223 Fl231 Fl232 Fl233 Fl234 F1235 Fl236 F1241 Fl242 P1243 Fl244 Fl311 Pl312 Pl321 F1322 Fl323 F1331 Pl332 Pl333 Fl334 Fl335 Fl336 F1341 Fl342 Fl343 Fl344 P1411
nm
P1511 Fl512 P15121 Fl611 Fl612 Fl6121 Pl6122 P16123 F16124 F16125 Fl6126 Fl711 Fl712 Fl7121 F17122
Länge
Dez
1 1 1 1 1 1 1 1 1 4 4 4 4 4 4
4 4 4 4 4 4 5 4 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 5 2 3 1 1 5 1 1 1 1 1 1
1
1 1
1 1
1
Peldbeschreib~~~~g
Organisation Sport durch Dnternebten verbanmebundener Betriebssport Auszubil endensport Be~egungspause
keme Bewegungspause Betriebssport ai!Berbalb der Arbeitszeit Betriebssport wahrend allg. Pausenzeit Betriebssport in spez. bezahlter Sportpause Betriebssrart in s~unbezahlter sportpause Anzahl lli glieder 1 Anzahl llitglieder Bandball Anzahl llitglieder Volleyball Anzahl Xi tglieder Lauftreff Anzahl llitglieder Leichtathletik Anzahl llitglieder Pitneßtraining Anzahl llitglieder Tischtennis Anzahl lli tglieder Schwiaen Anzahl llitglieder Turnen etc. Anzahl llitglieder !ennis Anzahl llitglieder ~ln Anzahl llitglieder ere Teilnehler Betriebssport 1 in t der GesaJtbel~baft Anteil weibliche Te1lnehler Betriebssport Anteil Jännliche TeilnehJer Betriebssport Anteil < 30 Jahre • • Anteil 3o-50 Jahre • • • • Anteil > 50 Jahre Anteil Teilnehler Betriebssport ohne Scbulahscblu8 Anteil Teilnehler Betriebssport Ba~tscbulabscblu8 Anteil Teilnehler Betriebssport llit ere Reife Anteil Teilnehler Betriebssport Abitur Anteil Teilnehler Betriebssport Pacbhocbscbulahscblu8 Anteil Teil.nelller Betriebssport Bocbscbulabschlu8 Anteil Teilnehler Betriebssport Auszubildende Anteil Teilnehler Betriebssport Lohne1pfänger Anteil Teilnehler Betriebssport . .tellte Anteil Teilnehler Betriebssport Le1tende Ang. Anteil weibliebe llitarbeiter Anteil Jännlicbe llitarbeiter • • Anteil < 30 Jahre • Anteil Jo-50 Jahre • • • Anteil > 50 Jahre Anteil llitarbeiter ohne Schulabschluß Anteil llitarbeiter Ba~tscbulabscblu8 Anteilllitarbeiter llit ere Reife Anteil llitarbeiter Abitur Anteilllitarbeiter Pacbbocbschulabschlu8 Anteil llitarbeiter Bocbschulabscblu8 Anteilllitarbeiter Auszubildende Anteil llitarbeiter LobneJpfänger Anteilllitarbeiter ~tellte Anteil llitarbeiter Le1tende Ang. Anzahl Treffen BS~n je liocbe Diluer • • • • BS-Gruppen wettkaJpforientiert = ja • • = nein 1 Anteil wet~forientierte (!rup~n an GesaJt Onternebten ba eigene Trainingseinrichtungen = nein Onternehlen bat eigene Trainingseinrichtungen = ja Sportplatz TUrllballe Pitne!ra111 Schwillbad Tennisplatz sonstige Onterneblensbezogene Sportveranstaltungen = nein • • = ja werksinterne VergleicbskäJpfe iiettkäJpfe tit erternen
3. Datensatzformat der dBASE-Datei Feldnue
'l'yp
Fl7123 F17124 F17125 F17126 F18ll Fl812 Fl8121 Fl8122 Fl8123 F18124 Fl8125 Fl911 Fl912 F2011 F2012 F20121 F20122 F20123 F20124 F2lll F2112 F21121 F2211 F2212 F22121 F22122 F22123 F22124 F2311 F2312 F23121 F23122 F2411 F2412 F24121 F24122 F24123 F24124 F2511 F2512 F2513 F2514 F2611 F2612 F26121 F27lll F27112 F27121 F27122 F28ll F2812 F2813 F2814 F2821 F2822 F2823 F2831 F2832 F2833 F2911 F2912 F2913 F2914 F2915 F2916 F3001 F3002 F3003 F3004 F3111
Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen llulerisch Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen IIUJeriscb IIUJeriscb luleriscb IIUJerisch luleriscb Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen Zeichen
9 Tofahm
Länge
1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
1 1 1 1 1 1 1 1 1 5 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 4 5 3 5 3 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1
Dez
129
Feldbeschreibunq
t
Vereine BS-Gruppen Lauftief s Bestriebssportfeste andere Cnterneblen fördert sonst aktiv Sport = nein • • • • • = ja Hocbleist~port
Vereinsspo öffentliCben Breitensport andere ~fonen aus wel Gr:Unden Cnternebaen bietet sportledizinische Beratunq = nein • • • • = ja Cnternellllen versucht IIA von Sport zu überzeugen = nein • • • • • • • = ja werksärztliche Berat~ Infor~ation in lierksli teilungen Kooperation lit BKK andere Jlittel A~. Jlitarbeit~ können i~ BS~pe •bleiben • =nein = ja :;Ja1 absolute Anzahl nqe/Betriebsfrelde können u betr. Sport teiln. = ja • • • • • • = netn Kapazität Sportanl~/Leitunq KostenwirtsCbaftli Gründe Versi~rechtliche GrUnde
Andere GrUn BKK = nein BKK = ja Aktive Zusaoenarbeit Iit BKK it Sportbereich = ja • • • • • • = nein Zusaoenarbeit bei Gest. BS Iit auBerbetr. Qrqanis. = nein • • • • • • • = ja
Krankenkassen Vereine
koaerzielle Anbieter andere Betriebssport = Beitra