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German Pages 422 [421] Year 1988
Angewandte Geophysik Band 3
Angewandte
Geophysik Herausgegeben von H. Militzer und F. Weber Band 3
Seismik Mit Beiträgen von B. Forkmann, H. Militzer, R. Rösler, R. Schmöller und F. Weber Mit 239 Abbüdungen und 9 Tabellen
Springer-Verlag
Akademie-Verlag
Wien New York
Berlin
Dr. rer. nat. habil.
H E I N Z MILITZER
Ordentlicher Professor für Geophysik au der Bergakademie Freiberg, Deutsche Demokratische Republik
Dr. phil.
FRANZ W E B E R
Ordentlicher Professor für Geophysik an der Montanuniversität Leoben, Österreich Vertriebsrechte für alle Staaten mit Ausnahme der sozialistischen Länder: Springer-Verlag Wien—New York Vertriebsrechte für die sozialistischen Länder: Akademie-Verlag Berlin
Das Werk erscheint als Gemeinschaftspublikation im Springer-Verlag Wien—New York und im Akademie-Verlag Berlin Akademie-Verlag Berlin Springer-Verlag W i e n - N e w York Springer-Verlag New Y o r k - W i e n
ISBN 3-05-500271-7 ISBN 3-211-81799-9 ISBN 0-387-81799-9
1987 © 1987 by Springer-Verlag Wien/Akademie-Verlag Berlin Lizenznummer: 202 • 100/448/87 Printed in the German Democratic Republic Gesamtherstellung: VEB Druckhaus „Maxim Gorki", 7400 Altenburg Lektor: Dipl.-Met. Heide Deutscher LSV 1445 Bestellnummer: 7635564 (6745/3) 06800
Vorwort
I m nunmehr vorliegenden dritten und letzten Band des Lehrwerkes „Angewandte Geophysik" werden die theoretischen, methodischen und apparativtechnischen Grundlagen der Erkundungsseismik schwerpunktartig so dargestellt, wie sie in die Methodik zur Prospektion auf Erdöl und Erdgas Eingang gefunden haben. Besonderheiten der angewandten Seismik, die sich aus spezifischen Aufgaben wie Strukturanalyse und Kennwertermittlung für den Ingenieur- und Bergbau über- und untertage oder Erkundung großer Tiefen in Kruste und oberem Erdmantel ergeben, finden nur insofern Berücksichtigung, als es zum Verständnis um die anhaltende Entwicklung und das Erschließen neuer Anwendungsgebiete notwendig erscheint. I n der Entwicklung der Erkundungsseismik kommt das hohe Tempo des wissenschaftlich-technischen Fortschritts der angewandten Geophysik unserer Zeit besonders deutlich zum Ausdruck. Auf Teilgebieten haben Theorie, Methodik und Anwendung in Verbindung mit apparativ-technischen Neuentwicklungen zur Datengewinnung, -Verarbeitung, -darstellung und -interpretation zum Teil völlig neue Bereiche erschlossen und Aussagen ermöglicht, die das Risiko geologischer Such- und Erkundungsarbeiten wesentlich verringern. Eckpunkte der Entwicklung waren die Einführung von Methoden mit sprengstoffloser Energieanregung und einer durchgehenden Digitaltechnik. Nachdem bei landseismischen Messungen lange J a h r e 24kanalige Apparaturen im Einsatz waren, sind es heute vorwiegend solche mit 96 Kanälen, und perspektivisch liegen Datenaufnahmesysteme mit mehreren tausend Kanälen im Bereich des Möglichen und Notwendigen. I n der Seeseismik gibt es bereits heute Apparaturen mit mehr als 200 Kanälen. — Wesentliche Impulse für diese rasche Entwicklung kommen aus der Satellitentechnik und der Telemetrie. Im erreichten Stand der seismischen Datenverarbeitung spiegeln sich deutlich die Fortschritte der modernen Informationstheorie und Rechentechnik wider. Bestehende Wechselwirkungen drücken sich nicht zuletzt dadurch aus, daß die Zentren der seismischen Datenverarbeitung schon frühzeitig bedeutende Abnehmer hochleistungsfähiger Rechenanlagen mit großer Speicherkapazität und hoher Operationsgeschwindigkeit gewesen sind. Die Fortschritte in der Auswertung und Interpretation werden durch erreichte Verbesserungen im Auflösungsvermögen sowie die Einführung neuer Methoden — z. B. der seismischen Vertikalprofilierung oder der seis-
6
Vorwort
mischen Modellierung — deutlich.' Sie haben wesentlichen Anteil an den enger gewordenen Verbindungen der angewandten Geophysik zur Geologie sowie zu den Montan- und Ingenieurwissenschaften. Die Möglichkeiten der Seismik reichen heute weit über die Analyse von Struktursituationen hinaus. Vielmehr bilden sie eine tragfähige Basis für stratigraphische Einordnungen, den Nachweis von Formationsinhalten, z . B . über die DHI-Methoden (directhydrocarbonindicators) sowie die Ermittlung petrophysikalischer Kennwerte für den Ingenieur- und Bergbau. In didaktischer Hinsicht werden auch in diesem Band die wesentlichen mathematischen Grundlagen so dargeboten, daß der an der Theorie weniger interessierte Leser in den übrigen Kapiteln das notwendige Verständnis für den Gegenstand findet. Technische Einzelheiten treten zugunsten von Beschreibungen des Prinzips, der Funktion sowie des Leistungsvermögens anhand ausgewählter Beispiele zurück. Ein tieferes Eindringen in das Fachgebiet erfordert das Studium weiterführender Spezialliteratur, die in großem Umfang für Teilgebiete in englischer und russischer Sprache zur Verfügung steht. Herausgeber und Autoren standen vor der schwierigen Aufgabe, die große Stoffülle in einem begrenzten Rahmen darzustellen, der aus Gründen der Verlagstechnik sowie der Kosten gegeben war. — Die Herausgeber danken den Autoren für ihr Verständnis um die Berücksichtigung der zum Teil als drückend empfundenen, dennoch erforderlich gewesenen Einschränkungen. Für das Verständnis und die richtige Einschätzung von Aussagemöglichkeiten der Reflexionsseismik waren nach didaktischen Gesichtspunkten ausgewählte und geologisch bestätigte Beispiele aus der Praxis unerläßlich. Dieses Ziel war nur mit der großzügigen Unterstützung durch die Erdölindustrie zu erreichen, dank deren Entgegenkommen auf ein umfassendes, unveröffentlichtes Material zurückgegriffen werden konnte. — Die Herausgeber und Autoren sind daher folgenden Gesellschaften, Betrieben und Fachkollegen für die verständnisvolle Förderung zu größtem Dank verpflichtet: dem Vorstand der ÖMV-AG/Wien sowie deren Chefgeologen Herrn Professor Dr. KRÖLL und Herrn Professor Dr. ZYCH, dem Vorstand der Rohöl-Aufsuchungsgesellschaft m. b. H./Wien, insbesondere Herrn Direktor Dr. MÄLZER und Herrn Dr. KITTLEB, der Geschäftsleitung der Prakla-Seismos/Hannover, insbesondere ihrem Vorsitzenden Herrn Dr. TRAPPE, dem Volkseigenen Kombinat Geophysik/Leipzig, insbesondere dem Generaldirektor, Herrn Dipl. Min. KÖRNER. Der Forschungsgesellschaft Joanneum Graz — Leoben wird für das Zurverfügungstellen ihrer Infrastruktur herzlich gedankt. Aufrichtiger Dank gilt auch einer Reihe von Mitarbeitern des Wissenschaftsbereiches Angewandte Geophysik der Bergakademie Freiberg und der Montanuniversität Leoben, insbesondere Herrn Dr. KÄPPLER/Freiberg sowie Herrn cand. ing. HARTMANN/Leoben für ihre tatkräftige Mitarbeit bei der Manuskriptvorbereitung. HEINZ MILITZER
FRANZ W E B E R
Inhaltsverzeichnis
1.
Einführung
14
Dr. rer nat. habil. HEINZ MILITZER, ordentlicher Professor für Geophysik an der Bergakademie Freiberg 2.
Theorie seismischer Wellen
21
Dr. rer. nat. habil. ROLF RÖSLER, ordentlicher Professor für Geophysik an der Bergakademie Freiberg 2.1. 2.1.1. 2.1.2. 2.1.3.
Allgemeine Grundlagen Definition seismischer Wellen Deformationen im elastischen Medium Elastische Spannungen in festen Körpern. . . ' . . '
21 21 21 22
2.2. 2.2.1. 2.2.2.
Stoffgesetze als Verknüpfung von Spannungen und Deformationen. . . Ideale Elastizität Anelastizität
23 23 25
2.3. 2.3.1. 2.3.1.1. 2.3.1.2. 2.3.1.3. 2.3.1.4. 2.3.2. 2.3.3.
Die Wellengleichung und einige wichtige Lösungen im unbegrenzten Raum Isotropes Material Kompressions-(P-) und Scherungs-(S-) Wellen Ebene Wellen Kugelwellen Zylinderwellen Anisotropes Material Seismische Wellen im anelastischen Material
26 26 26 28 29 31 32 33
2.4. 2.4.1. 2.4.2. 2.4.2.1. 2.4.2.2. 2.4.2.3. 2.4.3.
Das Wellenfeld im geschichteten Raum Stetigkeitsbedingungen an Diskontinuitätsflächen Reflexion und Brechung ebener Wellen an Diskontinuitätsflächen . . . Die einfallende Welle ist eine SH-Welle Die einfallende Welle ist eine P-Welle Die einfallende Welle ist eine SV-Welle Oberflächen- und Grenzschichtwellen
35 35 35 37 37 39 39
2.4.3.1.
RAYLEIGH-Wellen
40
2.4.3.2. 2.4.3.3.
LOVE-Wellen Kanal- oder Flözwellen
42 43
8 2.5. 2.5.1. 2.5.1.1. .2.5.1.2. 2.5.2. 3.
Inhaltsverzeichnis Die Berechnung reflexionsseismischer Wellenfelder Methode der Integralgleichungen Die KmcHHOFische Formel Die Anwendung der KiROHHOFFschen Formel auf Diffraktionswellen . . Methoden der endlichen Differenzen
45 45 45 45 47
Petrophysikalische Grundlagen
49
Dr. rer. nat. habil. H E I N Z M I L I T Z E R , ordentlicher Professor für Geophysik an der Bergakademie Freiberg 3.1. 3.1.1. 3.1.2. 3.1.3.
Ausbreitungsgeschwindigkeit Allgemeine Grundlagen Geschwindigkeitsbestimmungen unter Laborbedingungen Einige Ergebnisse von Geschwindigkeitsbestimmungen an Gesteinsproben
49 49 51 55
3.2. 3.2.1. 3.2.2. 3.2.3.
Absorption Allgemeine Grundlagen Bestimmung des Absorptionskoeffizienten unter Laborbedingungen . . Einige Ergebnisse der Bestimmung von Absorptionskoeffizienten an Gesteinsproben
57 57 59
3.3. 3.3.1. 3.3.2.
Schallhärte Allgemeine Grundlagen Einige Daten zur Schallhärte
62 62 64
4.
Apparativ-methodische Grundlagen
65
59
Dr. rer. nat B E R N H A R D F O R K M A N N , wissenschaftlicher Oberassistent am Wissenschaftsbereich Angewandte Geophysik der Bergakademie Freiberg, Tit. ao. Prof. Dipl. Ing. Dr. mont. R U P E R T S C H M Ö L L E R , Universitätsdozent für angewandte Geophysik an der Montanuniversität Leoben 4.1. 4.1.1. 4.1.2. 4.1.3. 4.1.4.
Anregung seismischer Wellen Übersicht Impulsanregung Vibrationsanregung Richtstrahlcharakteristik
65 65 67 73 79
4.2. 4.2.1. 4.2.2. 4.2.3. 4.2.4.
Aufnahme seismischer Wellen Übersicht Geophone Hydrophone Bündelung
81 81 81 85 86
4.3. 4.3.1. 4.3.2. 4.3.3. 4.3.4. 4.3.4.1. 4.3.4.2. 4.3.4.3. 4.3.4.4.
Registrierapparaturen Übersicht Analogapparaturen Digitalapparaturen Zusatz- und Spezialgeräte Telemetriesysteme Signalgenerator für Vibratorsteuerung Korrelator/Summator Stapelapparatur für Ingenieurseismik
93 93 97 99 102 102 103 103 105
Inhaltsverzeichnis 5.
Methodik seismischer Erkundungsarbeiten
9 106
Tit. ao. Prof. Dipl. Ing. Dr. mont. R U P E B T S C H M Ö L L E B , Universitätsdozent für angewandte Geophysik an der Montanuniversität Leoben 5.1.
Projektierung
106
5.2. 5.2.1. 5.2.2. 5.2.2.1. 5.2.2.2. 5.2.2.3. 5.2.2.3.1. 5.2.2.3.2. 5.2.2.4. 5.2.2.5. 5.2.2.5.1. 5.2.2.5.2. 5.2.2.5.3. 5.2.2.6.
Feldmethodik der Reflexionsseismik Trupporganisation Methodik der Feldarbeiten Energieanregung Beobachtungsschemata Besonderheiten der Scherwellenseismik Scherwellenerzeugung Aufnahmeteehnik in der Scherwellenseismik Besonderheiten der 3 D-Seismik Hilfsprozesse Störwellenanalyse Aufzeitschießen Refraktionsseismische Kurzaufstellungen Datenkontrolle und -aufbereitung
107 107 109 109 110 114 115 116 117 121 121 123 123 124
5.3. 5.3.1. 5.3.2. 5.3.3. 5.3.3.1. 5.3.3.2. 5.3.3.3. 5.3.4.
Besonderheiten der Seeseismik Organisation Meßtechnik auf See Positionsbestimmung auf See Radio-Navigation Satelliten-Navigation Andere Navigationssysteme Flachwasserseismik
125 125 125 127 127 128 129 129
5.4.
Feldmethodik der Refraktionsseismik
130
6.
Geschwindigkeitsbestimmung
133
Dr. rer. nat. B E R N H A R D F O R K M A N N , wissenschaftlicher Oberassistent am Wissenschaftsbereich Angewandte Geophysik der Bergakademie Freiberg 6.1.
Modellbetrachtungen
133
6.2.
Geschwindigkeitsdefinitionen
134
6.3.
Geschwindigkeitsbestimmung aus seismischen Messungen in Bohrungen . 138
6.4.
Geschwindigkeitsbestimmung aus reflexionsseismischen Messungen . . . 143
6.5.
Geschwindigkeitsbestimmung aus refraktionsseismischen Messungen . . 147
6.6.
Geschwindigkeitsansatz
149
7.
Grundlagen der Analyse seismischer Signale
152
Dr. rer. nat. B E R N H A R D F O R K M A N N , wissenschaftlicher Oberassistent am Wissenschaftsbereich Angewandte Geophysik der Bergakademie Freiberg, Dr. rer. nat. habil. R O L F R Ö S L E R , ordentlicher Professor für Geophysik an der Bergakademie Freiberg 7.1. 7.1.1. 7.1.2. 7.1.3.
Systemtheoretische Betrachtungen zur Entstehung des Seismogramms . 152 Lineare Systeme 152 Übertragungsfunktion und Impulsantwort 153 Physikalisch realisierbare Systeme 154
10
Inhaltsverzeichnis
7.2. 7.2.1. 7.2.1.1. 7.2.1.2. 7.2.1.3. 7.2.2. 7.2.3. 7.2.4. 7.2.4.1. 7.2.4.2. 7.2.5.
Das digitalisierte Seismogramm als diskrete (getastete) Funktion . . . . Die Abtastung Das Abtast-Theorem Der Aliasing-Effekt Die Signalrekonstruktion Die Übertragungsfunktion diskreter Systeme . Die ^-Transformation Das Signalkonzept Die Definition des digitalen Wavelets Das seismische Modellsignal Das synthetische Seismogramm
155 155 155 156 157 157 159 159 159 162 166
7.3. 7.3.1. 7.3.2. 7.3.2.1. 7.3.2.2. 7.3.3.
Digitale Filter Der Zusammenhang mit analogen Frequenzfiltern Die Darstellung digitaler Frequenzfilter Die Umwandlung von analogen in digitale Frequenzfilter Digitale Nullphasenfilter Geschwindigkeitsfilter
170 170 172 172 172 174
7.4. 7.4.1. 7.4.2. 7.4.3. 7.4.4.
Das Seismogramm als stationäre Wertereihe Das Impulsseismogramm als Zufallsprozeß Stationarität und Ergodizität Die Auto- und Kreuzkorrelationsfunktion Die Dekonvolution
177 177 178 179 181
7.4.4.1.
Optimalfilter nach WIENER
7.4.4.2. 7.4.4.3.
Vorhersage-Filterung Homomorphe Dekonvolution
8.
Bearbeitung reflexionsseismischer Daten
182
184 . 185 188
Tit. ao. Prof. Dipl. Ing. Dr. mont. RUPERT SOHMÖLLER, Universitätsdozent für angewandte Geophysik an der Montanuniversität Leoben 8.1.
Stellung der Bearbeitung im Gesamtprozeß
188
8.2.
Zielstellung der seismischen Datenbearbeitung
190
8.3.
Methoden der seismischen Datenbearbeitung
193
8.4.
Darstellungsmöglichkeiten der seismischen Informationen
195
8.4.1. 8.4.2. 8.4.3.
Profildarstellungen Flächendarstellungen Andere Darstellungen
194 197 200
8.5.
Rechentechnik
200
8.6.
Technologie der Datenbearbeitung
203
8.7.
Standardmäßige Datenbearbeitungsprozesse
205
8.7.1. 8.7.2. 8.7.3. 8.7.4. 8.7.5. 8.7.6. 8.7.7. 8.7.8.
Vorbereitungsphase 205 Amplitudenausgleich 207 Statische Korrekturen und automatische statische Restkorrekturen. . . 207 Dynamische Korrektur 210 Unterdrückung von Erst- und Refraktionseinsätzen 212 Die CMP-Stapelung 212 Frequenzfilterung 213 Inverse Filterung 215
Inhaltsverzeichnis
11
8.8. 8.8.1. 8.8.1.1. 8.8.1.2. 8.8.1.3. 8.8.1.4. 8.8.1.5. 8.8.2. 8.8.3.
Weiterführende Bearbeitungen Seismische Migration Horizontalmigration Wellenfrontmigration und Diffraktionsstapeln Migration als Lösung der Wellengleichung Tiefenmigration 3 D-Migration Geschwindigkeitsfilter Waveletprocessing
217 217 218 220 221 223 225 227 228
9.
Auswertung und Darstellung seismischer Daten
232
Dr. phil. F R A N Z W E B E R , ordentlicher Professor für Geophysik an der Montanuniversität Leoben 9.1. 9.1.1. 9.1.2. 9.1.3. 9.1.3.1. 9.1.3.2.
Geometrie der Wellenwege und zugehörige Laufzeitkurven (Reflexionsseismik) 232 Reflexion an einer Schichtgrenze 232 Horizontaler m-Schichtfall 234 Dreidimensionaler Fall 235 Schußpunkt liegt im Profil 235 Schußpunkt liegt außerhalb des Profils 238
9.2. 9.2.1. 9.2.2.
Einige einfache Anwendungen bei der Tiefendarstellung von Reflexionen 239 Tangentenmethode 239 Spiegelpunktmethode 240
9.3. 9.3.1. 9.3.2. 9.3.3. 9.3.4.
Gradientmedien Problemstellung Allgemeine Beziehungen Lineare Geschwindigkeitszunahme mit der Tiefe Wellenfrontkarten
240 240 242 243 244
9.4.
Beugungswellen
245
9.5. 9.5.1. 9.5.2. 9.5.3.
Mehrfachreflexionen (multiple Reflexionen) Multiple mit langem Weg Mehrfachreflexionen mit kurzem Wellen weg Abschwächung und Eliminierung von Mehrfachreflexionen
240 252 259 252
9.6. 9.6.1. 9.6.2. 9.6.3. 9.6.4.
Spezielle Lagerungsformen Gekrümmte Reflektoren Antiklinale Synklinale Brüche
253 253 254 255 256
9.7. 9.7.1. 9.7.2. 9.7.3. 9.7.4. 9.7.5. 9.7.6. 9.7.7. 9.7.7.1. 9.7.7.2.
Geologische Modellierung reflexionsseismischer Ergebnisse Kriterien für das Erkennen von Reflexionen Kontrolle des Datenmaterials Zeit- und Tiefenprofile Kartendarstellung Synthetische Seismogramme Vertikales seismisches Profilieren Modellexperimente Impedanzlog Synthetisches Soniclog-Pseudovelocitylog
256 261 263 264 265 266 266 270 270 272
12
Inhaltsverzeichnis
9.7.8. 9.7.9.
Amplitudenauswertung 3 D-Seismik
273 276
9.8. 9.8.1. 9.8.2. 9.8.3. 9.8.4. 9.8.4.1. 9.8.4.2. 9.8.4.3.
Refraktionsseismik Allgemeines Horizontale Grenzflächen Geneigte Grenzfläche Unebene Grenzfläche Differenzenmethode Delay-Zeitverfahren Methode von PALM ER (GRM = generalized reciprocal method) . . . .
277 277 279 281 283 283 284 285
9.8.4.4.
M e t h o d e v o n THORNBURGH
285
9.8.4.5.
P l u s - M i n u s - M e t h o d e v o n HAGEDOORN
286
9.8.5. 9.8.6. 9.8.7. 9.8.8. 9.8.8.1. 9.8.8.2. 9.8.9.
Verborgene Schicht Kontinuierliche Geschwindigkeitszunahme mit der Tiefe Amplitude des refraktierten Einsatzes Interpretation geologischer Strukturen Bruch Salzstock Modellrechnung in der Refraktionsseismik
286 289 290 290 290 292 292
10.
Geologisch-lagerstättenkundliche nisse und Beispiele
Interpretation seismischer
Ergeb293
Dr. phil. FRANZ WEBER, ordentlicher Professor für Geophysik an der Montanuniversität Leoben 10.1.
Geophysikalische Voraussetzungen beim Erfassen geologischer Strukturen 293
10.2.
Ziel der Interpretation
293
10.3. 10.3.1. 10.3.2. 10.3.3. 10.3.4.
Besonderheiten einzelner Strukturtypen Brüche Überschiebungen Falten Salzstöcke und Diapire
294 295 298 304 305
10.4. 10.4.1. 10.4.2. 10.4.3. 10.4.4.
Seismostratigraphie Sandlinsen und Sandabfolgen Sandkanäle, Flußablagerungen Riffe Diskordanzen
308 313 318 322 326
10.5. 10.5.1.
Zusammenhang zwischen Lithologie, Formationsinhalt und seismischen Parametern 327 Direkte Auffindung von Kohlenwasserstoffen 328
10.6. 10.6.1. 10.6.2. 10.6.3.
Anwendungsmöglichkeiten besonderer Interpretationshilfen Verhältnis von Longitudinal- zu Scherwellengeschwindigkeit Komplexspurenanalyse Farbdarstellungen
333 333 335 337
10.7.
Fehlinterpretationen
338
10.8.
Reflexionsseismische Messungen im Steinkohlenbergbau
342
10.9.
Reflexionsseismische Messungen im Braunkohlenbergbau
345
Inhaltsverzeichnis
13
10.10.
Reflexionsseismik in der Baugrund- und hydrologischen Forschung.
. . 350
10.11.
Anwendungsmöglichkeiten der Refraktionsseismik
352
11.
Ausgewählte Spezialverfahren der Seismik
357
Dr. rer. nat. habil. H E I N Z M I L I T Z E R , ordentlicher Professor für Geophysik an der Bergakademie Freiberg 11.1. 11.1.1. 11.1.2. 11.1.3. 11.1.4.
Tiefenseismik Besonderheiten der Zielstellung und Voraussetzungen Methodische und technische Besonderheiten Besonderheiten der Interpretation Einige Ergebnisse
357 357 359 364 370
11.2. 11.2.1. 11.2.2.
Reflexionsseismische Unterschießungen Besonderheiten der Zielstellung und Voraussetzungen Methodische und technische Besonderheiten
374 374 374
11.3. 11.3.1. 11.3.2. 11.3.3. 11.3.4. 11.3.5. 11.3.5.1. 11.3.5.2. 11.3.5.3. 11.3.5.4.
Seismische Messungen im Untertage-Bergbau Allgemeine Besonderheiten Direkte Laufzeitmessungen Refraktionsseismisehe Messungen Reflexionsseismische Messungen Flözwellenseismik Besonderheiten der Zielstellung und Voraussetzungen Methodische und technische Besonderheiten Besonderheiten der Datenbearbeitung und Interpretation Ergebnisse
375 375 377 377 378 382 382 384 386 389
Literatur
392
Sachverzeichnis
406
1.
Einführung H . MILITZER
Nach den physikalischen Grundlagen und dem Arbeitsprinzip ist die angewandte Seismik in die Gruppe der „indirekten" geophysikalischen Verfahren einzustufen. In methodischer Hinsicht geht es um die Untersuchung der kinematischen und dynamischen Eigenschaften elastischer Wellen, die im Boden oder im Wasser durch Sprengungen oder andere Maßnahmen künstlich erzeugt und nach Durchlaufen verschiedener Wege mittels Geophonen oder Hydrophonen auf der Erdoberfläche, in Bohrungen oder im Wasser empfangen werden. Teilziele dieser Untersuchungen sind vor allem die Tiefenbestimmung seismischer „Grenzflächen" und die Ausgliederung solcher Bereiche, die sich in ihren elastischen und anelastischen Eigenschaften von ihrer Umgebung unterscheiden. Das Endziel besteht — wie in den überwiegenden Fällen angewandt-geophysikalischer Untersuchungen — in der Erstellung eines Modells der fraglichen geologischen Situation, in das die Ergebnisse aller anderen geo- und montanwissenschaftilchen Untersuchungen im Sinne einer lagerstättenkundlichen, bergbau- oder ingenieurtechnischen Aussage widerspruchsfrei eingepaßt werden können. Die Wellenausbreitung ist durch Richtung, Geschwindigkeit, Amplitude und Frequenz des Wellenvorganges sowie durch daraus abgeleitete oder damit verbundene Merkmale gekennzeichnet; dazu gehören z. B. die Laufzeit, die Wellenlänge, die Absorption, die Refraktion und die Reflexion. In dieser Hinsicht gelten für die Beschreibung der Ausbreitungsvorgänge elastischer wie elektromagnetischer Wellen die gleichen Grundbeziehungen. Deshalb werden zur Verdeutlichung seismischer Vorgänge neben den Gesetzen der Elastizitätstheorie auch die Grundgesetze der geometrischen Optik herangezogen. Historisch betrachtet ist die angewandte Seismik unverkennbar in der Seismologie verwurzelt. Dies ist jene Wissenschaft, die sich mit der E n t stehung, der geographischen Verteilung und den Auswirkungen von Erdbeben sowie mit den von ihnen ausgehenden seismischen Wellen befaßt. Aus seismologischen Untersuchungen stammen nicht nur unsere Kenntnisse über den Schalenaufbau der Erde, sondern ebenso über physikalische Zustände des tieferen Erdinneren. Trotz grundlegender Gemeinsamkeiten zwischen Seismologie und angewandter Seismik haben beide Gebiete doch ihre eigene Entwicklung genommen. Die Entwicklung der angewandten Seismik ist von den ersten Anfängen
15
1. Einführung
106
i
1
5 24 288 =11024 "512)
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-
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(2.15)
(2.16) (2-17)
25
2.2. Stoffgesetze als Verknüpfung von Spannungen und Deformationen
^1133 — ^2233 — ••• —• A x , ^1313 — ^2323