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German Pages 429 Year 1830
Algemein
Militár - zeitung . M 2
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einer Geſellſchaft deutſcher Offiziere und Militärbeamten . 174
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Leipzig und Darmstadt, Druck und Verlag von Carl Wilhelm feble.
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über die allgemeine Militärzeitung vom Jahr 1830 . (Die Zahl deutet auf die Seiten .)
egypten. Organiſation der neuen Truppen, 41. Militäriſche -Braunſchweig. Beſtand der Militärmacht, 73. Ginfeßung eines Generalkriegsgeridts , 263. Umgeſtaltung des Truppens
Lige undMilitärmadit , 145. Zujiand der Urmer , 513. Neue
Uri der Salpeterfabrication , 545. digier. Stärke der land : und Seemacht, 417. Marſchordnung des Heeres , 465 . U merita. Nordameritantide freiſtaaten . Duellges rek , 4. Zuſtand der Militärakademie zu oft : Point, 49. 624.
corps , 697. 747. Uufhebunz des Generaltriegsgerid 18 , 713
Bürgerlicher Kleidung, das Iragen , von Militär: perſonen , 591 .
China. Buſtand der Armee , 377.
Botſchaft des Präſidenten an den Congreß , über den Zuftand des Kriegsweſens, 83. Beſtand der Milix , 225. Friedensfuß
Corporals geift ., über den , in der franzöſiſchen Ur : mee berrichenden, 761. 773. Corp & geiſt, über den , 387.
der Marine , 267. Gefeß über die Miliz von Maſſachuſets, 345. Südamerita . Beſtand der Urmee im Jahr 1829 , 434 . Erridtung einer Militäracabemie zu Montevideo , 97.
Dänemart. Errichtung einer Militär: Bochfabule ftatt der Urs 8
3
tillerie : Cadettenſchule ,353. 393. Bewaffnung der Infanterie mit Säbeln , 473. Dusſegung der Gerbſtübungen , 640.
armeen , der kleineren , Drganiiation , 233. 605. , über die , im Militär , 213. Urtillerie. Kanonen nach einer neuen Conſtruction , 549. Groß: Details Duellweſen. Ueber daſſelbe, 185. Nordamerika , 4. Frante 433. 135. britannien , 497. 759. Frantreid, 1. 109. 116. 125. reich , 211. 241. Kurfürſtenthum beſſen , 65 . Großherzogthum pelſen , 139. Deftreidy, 143. Königreich Cach: fen , 395. Spanien , 174. Fedtfunf. Bericht über eine in Dresden ſtatt gehabte Fecht Aufrürken , über das , in höhere Grade ,. 469. 473. übung , 289. 299. 462. 479. Huancemente, Ordengertheitungen und ſonſtige X ugs Feſtungen , über die , und das gegenwärtige Krieg 8 : zeichnungen , Penſionirungen , sodesfälle 2. Bas den, 377. 393. 609. Bayern, 21. 25. 103. 137. 321. 329. 418 .
ſyſtem , 318. 25. 348. 355. 401. 413, 422. 428. 446. 455. 703. 709. 718. 724.
797. Braſilien , 185. Braun'chweiß , 714. 748. Dänemart, fortification. Marimilianiſche Thürme , 505. 45. 281. 353. Großbritannien , 9. 73. 409.457.513.804 . Frant: reid , 9. 98. 106. 123. 147. 179. 193. 194. 211. 217. 264. 282. 297. 305 , 377, 428, 433. 463. 481. 489. 545. 554. 555. 563. 561. 578. 579, 610. 664. 680. 729. 748. 772. 773. 789. 804.
Griechenland , 137. Sannover, 220. 490. 640. 748. 804. Großs
herzogthum beſſen, 21. 282. 378. 481. Rurfürſtenthum Beſſen , 611. 702. Neapel , 142. 514. Niederlande, 21. 33. 45. 123. 179. 212. 264. 321. 337. 370. 466. 473. 749. 755. Deftreide, 2. 10. 21. 33. 74. 147. 306. 345. 353, 370. 394. 522. 595 . 611. 640. 688. 696. 702. 753. 789. 816. Parma, 73. Preus
Ben , 32, 36. 74. 82. 89. 123. 172. 179. 220. 242. 283. 337. 353. 362. 394. 457. 466. 680. 798. Rußland , 3. 11. 36. 47. 89. 100. 107. 142. 148. 174. 195. 201. 212. 220. 243, 263. 283, 284. 298. 306. 331. 338. 354. 363. 433. 458. 466 , 46 % . 481. 514. 611. 624. 640. 680. 683. 702. 731. 773. 790. Kös
nigreich Sadſen , 4. 107. 321. 468. 481. 498. 515. 556. 656.
664. 696. 731. Schweden, 434. Schweiz , 148. 523. Spas nien , 4. 354. Württemberg 1, 37. 371. 648. 636. 680. 740 .
Baden. Inftruction für die neu errichteteGendarmerie,17. Militärs Cartelvertrag mit Deftreich , 129. Beſtrafung der Vergchin gegen Gendarmen im Dienſte, 281. Bewilligung des Sterbquartals für
die Offiziers : Wittren und Waiſen , 369. Armeebefehl in Bes Unſtattbaftigkeit der eduldabzüge für Sendarmen, 577. Neue Einrichtung des Gas 3
ziehung auf die Beförderungen , 417.
detteninſtituts , 713. 737. Beränderungen in der taktiſchen Eins theilung der Iruppen , 737. Bajonnetfedttun ft. Bericht über eine in Dresden ſtattgehabte Fedrübung . 289. 299. 462. 479. Ueber Bajonnet : Uttaquen , 585. 597. 601. 612. Großherzogthum gefſen , 369.
Bayern. ueber das Militár - Sanitätsweſen ,41. Vollendung der Grundlage der großen Inundationsſchleuße der Feftung Ingolſtadt, 97, Neue Kochheerde in der Caferne zu Müns :
den , 121. Gerüchte über umfaſſende Sciparung plane, 193. 217.
Bermögen der milden Militäranſtalten , 345 .
Eröff
in Augsburg , 393. Errid's 1815 vor dem Feind tung von Denktafeln an die von 1805 Gebliebenen in den Gotteshäuſern der Gemeinden , 697. Beduinen , der , Ariege uud Streifzüge , 726. 734. nung der Militärſdwimmſchule
v. Brandt , an den 2, preußiſden Bauptmann, offener Brief, 312.
Frantreide . Drdonnang über die Pulver : und Salpeterverwal: tung , 1. Beſchränlung der Dienſtzeit zur Erlangung des Drdins der Ehrenregion , 2. Einführung eines neuen Urlaubt : ſyſtems I, 2. Ueber den Uebergang des Generals Bourmont zum Feinde während der Schladt von Baterloo , 9. Organiſation des Geniecorps , 9. 121 , 133. Unſchaffung der Urmeebedürfniſſe
durch Commiſſionen , 25. Neues Penſionsreglement der Lands armee , 25. Greirung einer Berathungscomité für die Infans terie , 82. Bertagung des Militärftrafgelegbude8 , 89. 98. Bildung einer Commiſſion zur Verbeſſerung des unter der Bers waltung des Marſchall Gouvion : Saint - Cyr vertündigten Res
crutirungsgeferre, 105. Ernennung einer Commiſſion zurPrüs fung des Anauquecſilbers als Zündpulver , 105. Wiederhers ſtellung des Titels eines erſten Generalinſpectors des Artilleries corps und eines foichen des Geniecorps , 105 . Stärte des Uebungslagers zu St. Omer , 103. Einennung eines beraths Tchlagenden und permanenten Comité für die Kriegsverwaltung,
106. Ernennung von Spezial- und berathſchlagenden Comité's der Invanterie und Cavalerie , 106. Das neue Urtillerieſyſtem , 109. 116. 125. 135. 433. Beſtimmungen in Bezichung auf die in den Etabliſſements der Pulverfabrication entſtehenden Feuers fchäden , 123. Beſtimmung, wonado das Jünchen der Cafernen von den Soldaten geſchehen ſoll , 123. Bereinung des Corps der Ingenier : Geographen mit dem großen Generalſtabe , 161. 218. Beſchwerden des Oberſten Simon Porriere über wiltűhrs liche Entlaſſung, 155. Neue Drganiſation der Urmer, 193. 353. Penſionirung von Unteroffizieren nnd Gendarmen , 194. Preiße des Pulders für das Jahr 1830 , 194. Beſtimmungen über die Virſegung in Rubeſtand der Offiziere , 194. Becrdigung des Generals lavalette , 195. Verfahren in Beziehung auf geiſtess
franke Militärperſonen , 201. Dauerzeit der Polizeimüfen , 211, Abgabe der löhnung arretirter Soldaten an die Menagetaſſens 211. Geißesentwurf über den Zreikampf, 211. 241. Erridas tung eines Mameluckencorps zur Erpedition gegen Ligier, 211. Erledigte Marſchallsſtäbe , 211. Berfertigung von ſpaniſchen Neitern für die algierer Erpedition, 211. Proben mit concreo's fchen Nateten , 211. 225. 257. 305. Der Marſchall Gouvion de St. Cyr , 217. 263. Creirung eines Unterſtaatsſecretärs für
das Kriegeweſen , 218. Organiſation des t. Corps des Seegenies weſens , 257, ' einrichtungen für die Erpedition gegen Ligier :
Landungsſchiffe, Compagnieen von Raketenſchußen , muſikaliſche Großbritannien. Beſtand der k. Iruppen in Oſtindien , 1. Biſtand des Offiziercorps der Landarmee , 1. 98. Eigenthüms
Sprache , 281. Berſuche mit einer vervollkomin neten Flatter: mine , 297. Gallerte: Biscuit , 297. Iruppenübungen in Bos ziehung auf die Erpedition gegen Ulgier, 329. Busſiren eines činienſchiffes durch ein Dampfſchiff , 329. Berſuche mit einem Dag- und Nacht : Telegraph , 337. Erridtung von Gendarmes 8
liche Bei'e , Schiffscanonen auf Lafelten zu legen , 1. Urbers ſicht der Militärftrafgeießgebung , 7. 13. 38. 47. Gründung eines Muſeums von Modellen aller auf das Kriegs : und Seis
weſen bezüglichen wiſſenſdaftlichen Erfindungen , durch einen
rie :Sedentärcompagnieen , 361. 457. Organiſation d18 Corps
Berrin von Offizieren , 25. Soldverminderung der Offiziere und
der Ingenieur:byórographen , 420.
Meduktion im oſtindiidhen Heere , 45. $ 1 .
3
Berordnung über das Avans
cemert in der Erpeditionsarmee gegen Uigier , 421. General Vandamme , 489. Auflöſung der Garden , 545. Errichtung eines neuen Cavalerieregiments unter dem Namen Lanciers von Orleans , 546. Reorganiſation der Nationalgarden , 547. 554.
577. 578. 689. 697. 801. 809. Greirung dreier admirallellen mit dem Rang der Marſchällz von Frankreich, 547. Droon : nanz über die Ehrentegion , 547. Niederlegung einer Coms miſſion zur Unterſuchung der Un prüche der unter der lebten Regierung von der Urmee entfernten Offiziere , 545, 555. 562 .
Bitrűjereien fur
Erlangung von Penſionen , 49. Berſuche zu Woolwich mit Pirs cuſſions -Schiffstanonen , 98. Beſtrafung cines Matrolen, 146. Budjit des Striegsdepartements für das Jahr 1830 und die Pariamentsverhandlungen darüber, 161. 169. 177. 209. Sterba lichkeit unter den Offizieren der Urmee von Bengalen , 161 .
Ueber die engliſch : oſtindiſche Armee , 230 , 236. Gouverneure und commanbirende Offiziere in den auswärtigen Beſigungen , 241. Verſenduna congrev’ſcher Raketen nach Unirr, 321. Vers beſſerung der Militärpenſionen , 418. 4:25 ,
26'chaffung der
Gelegentwurf. über die Ubresbarkeit der Offiziere, 553. Lufte: bung der Gendarmerie und Errichtung einer Municipalgarde von
Staatsuniformen bei den Dffizieren , 473.
Veränderungen in
Paris , 553. Uebernahme des Invalidenhau gouvernements durch Marſchal Jourdan , 553. Errichtung des 65. und 66. Linien: infanterieregiments , 554. Beabſichtigte Organiſation der Armee
des der Officiere mit demjenigen von 1792 , 696. Regulatio : nen für den halben Sold und die Penſionen dir Uimie , 739.
Karls X., 554. Verhandlungen über die Eidesleiſtung derMi: litärperſonen , 561. Der Marſchall Graf Gerard , 564. Uuf lõung der Schweizerregimenter , 577. 610. Errichtung einer
dem Urtillerie : Material , 497. Virgleichung des jebigen Sol: 745. 754.
annover . Zahl der Generals und Stabsoffiziere der Urmeer 82. Des Generalmajor v. Berger Dienſtjubiläum , 137. Reis
Reſervebatterie von Paris , 578. Generalpardon , 593. Eins
ftungen der Militär - Wittwen :: und Waiſen : Unterſüßungsaefells
führung eines Fortificationsausſchuſſes und eines Urtillerieaug: ſchuſſes , 594. Beſtimmung der jährlich auszuhebenden Recru: ten durch ein Gefeß , 595.609. 662, Belegung der Hälfte der vacantwerdenden Offiziersſtellen durch Offiziere außer Dienſt, 510. Naturaliſirung des Regiments Hohenlohe, 610. Lens
ldhaft zu pannover im Jahr 1829, 139. Diesjährige Iruppenübun :
.
gen, 264. Bevorſtehende Berắnderungen in der Uniform ser Infanterie , 264. 394. Verbot des Tragens der Civitkleidung von Seiten der Offiziere , 611. Benennung des 2. puſarenres giments nach dem Namen der Königin , 61. Erſcheinen eines
derung in der Einrichtung der Kriegsſduten , 640. Organiſa: tion der Urtillerie der Pariſer Nationalgarde, 648. Oberlei: tung der Pulver- und Salpeterfabrication , 648. Begnadigung
militäriſchen Journals , 671. Beſtimmung zweier Epaulettes
von Soldaten , 648. Miniſterieller Bericht über den Zuſtand
der Urmee , 748 , 753.
der landarmee und der Marine , 654. Verſtärkung der Cava: lerie- und Infanterierogimenter , 664. Uodreſſe der Offiziere
der alten Urmee, 729. Umneſtie hinfichilich der wegen Inſubs ordination verurtheitten Unteroffiziere und Soldaten , 729, Bil: dung eines 4. Batalions bei den Linienregimentern , 729. Bon
für die Offiziere , 672. Ubichaffung der Titel Stabsrittnieifter
und Stabscapitain, 714.
Beränderungen in der Organiſation
beffen , Großherzogthum. Einführung des neu : franzöſi: Ichen Baffetens und Munitionswagen : Syſtems, 159. Warnung an die Civilgerichte, gegen die ihnen zur Unterſuchung und Bez ftrafung überwieſenen Militārperſonen keine körperliche Züchtis Aungen zu erkennen, 139. Beſtimmungen über den Vollzug der 3
Algier gekommene Kanone mit 9 Mündungen , 729. Verord: nung über die Geeſchulen , 748. Schreiben des Striegsminiſters
Recrutirungsgere , 161. 307. 313, 365. 371. 380. 390.
an die Generallieutenante , über ſeine Borhältniſſe zur Urmee ,
derſammlung für deutſche Strieger , 297. Niederlegung eines
769. Bericht des Marſchaus Gerard an den Rönig über die
Uebungscomité für die Infanterie , 369. Einführung des Bas jonnetfechtens , 369. Einführung des Schwimmunterrichts bei
Militärſchulen , 770. Ibſchaffung der Feldpredigerſtellen bei den Regimentern , 772. Ordonnanzen über die Organiſation der Generalſtäbe der Armee , 772. Belohnung der Zöglinge ber pólitechniſchen Schule , 773. Das neue Erercirreglement für die Cavalerie , 777. 785. 793. Veränderungen in der Organis
fation des Geniecorps ,782. Ordonnanz über die politechniſche Schule , 782. Þeirathegeſuche ber penſionirten Offiziere, 783. Ordonnanz über die Errichtung von Veteranencompagnieen, 789. Ordonnanž über die beim Bekleidungs- und Lagerweſen anges ſtellten Beamten , 789. Entziehung der Befugniß der in den
Militärdiviſionen commandirenden Generale, ohne vorherige Entſdeidung des Kriegsminiſters Offiziere aus den Eiſten ſtrets
Degradation an Unteroffizieren und Gefreiten , 140. Das neue Lies
der Infanterie , 378. Erweiterung der topographiſchen Arbeis ten des Generalſtabs , 378. Einſtellung der Feldmanövers in dieſem Jahr , 433. Geſtattung der Gidilkleider für Generale, Stabsoffiziere zc., 511. Subordinationsverhältniß gegen die in nicht militäriſcher Kleidung befindlichen Militärperſonen , 521. Beffen , Kurfürſtenthum. Ordre über den Zweikampf und deſſen Beftrafung, 65. Das furheſſiſche Militär, 149. 156. 166. Verordnung über die Unſtellung und Beförderung der Garnia
ſonsauditeure, 257, Verordnung über die Bürgerbewaffnung, 704 .
Infanterie. Ueber hie Wirkung der Geſdzüge auf Infanterie,
83. Ueber die Stämme der Infanterie , 142. 149. Berichti gung eines Irrthums in Beziehung auf eine gerügte Stelle in den Betrachtungen über die Infanterie " , 344. Unſichten eis arniſonsdienſt , in wie weit er von Vortheil oder nes norddeutſden Offiziers über die Bewaffnung der Infantes Nachtheil für den Soldaten in ſeiner Uusbildung rie , 483. 543. Bruchſtüd aus einer Inſtruccion Friedrich d. Gr. ift ? 544 . für die Inſpecteure der Infanterie , 798. Generalſta b . ueber die Stellung des Generalſtabsdienſtes zu Infanterie : Feuergewebr. ueber die Ladung deſſelben , nach in Wiesbaden angeſtellteu Berſuchen , 491. den Wiſſenſchaften , 243. 249. 258. Frankreich , 772. Groß: herzogthum Seſſen , 378. Schweiz , 490 . Italien. Statiſtiſche Ungaben über die italieniſchen Staaten, 748 . Genieweſen . Frankreich , 9. 121. 133. 257. 782., dhen zu dürfen , 789.
Geſchübe, der , Wirtung auf Infanterie , 83.
Glunder's , Premierlieut. und zojutant, Verſuch zur Berichtigung der Urtheile , welche im November :
K nallpulver ,
über das , all 3 ứnd mittel bei Ge : wehren , 268. 273. 285 .
Ariegserpeditionen , der vornehmſten überſeeifdoen , Ueberfidt , 500, 509. 527, 535 , 541. über verschiedeneEinrichtungen der hannoverſog en Landwehr. Preußen , 10. hefte der Militär literaturzeitung vom Jahr 1829
Armee enthalten ſind, 22 1. 226.
S.
1
Griechenland. Zuſtand der Gentrat:Militätſchule fürOffiziers: Manövers. Preußen , 346. 361. 565. 579. 625. 633, 641. zöglinge , 98. Reorganiſation der Armee ; 195. 218. 649, 657, 665, 673. 684. Rußland 555,
NE
Marine, europåiſchen der , ueberſicht, 119. Milde Unfalten. Bayern , 345 .
von Warienburg , 680 . Belanntmadung des Generals von Borſtell über den Geiſt dir zur Serbitübung verſammelt gemors
Militäriſche Erziehung , ein Bort über , 396. Militär : Sanitā is weren, über das, 41. Militär : S dulen. Norb : America , 49. Súd : Amerila 97.
fenen Truppen , 731 , Befehl in Bezug auf die zur Meidung bei der Candwehr verpflichteten , dieſe Mildung aber unterlaſs
Dänemart, 353. 393. Griechenland, 98. Frantreid , 748. 782.
Rateren. Angeſtellte Verſuche in Frantreich , 211. 225. 257.
8
Rußland , 195. 466. 596. Königreich Sachien , 172. Epanion, 174. 413.
ſenden Kriegsreſerve s und Landwehrmannſchaften , 749. 305.
Bemerkungen über die congred'iden Raketen , 740.
Nilitärftrafgereggebung und Militärſtra fiu ft i % . Recognofcir übungen , 557. 566. 569.. Großbritannien , 7. 13. 38. 47. Großherzogthum Biffen , 140. Rußland. Drganiſation einer Penſions : , Witimen - und Wais ſen : Verpfligungsanſtalt der t. polniſchen Offiziere, 2. Tags: Kurfürſtenthum beſſen , 65. Portugai , 100.
Reapel. Beſtand der Schweizerregimenter, 264
befehl, wonavu aud den Seeloldaten die für den türkiſdjen Krieg in den Jahren 1828 und 1829 geſtiftete Medaille ertheilt
Niederlande. Berfügungen übir die Mar:neoffiziere, welche
wordin ſou ., 11.
Erlaubniß für die bis zum Kang eines Offi:
ziers aufgedienten Nittadeliden den Udel auf einen ihrer Söhne
adminiſtrative und febbafte Poſten betreiden , 211. Ubändirin : gen in der Uniformirung der Urma, 331. Bildung eines Lebrs Infanteriebatallions , 345. Uebungslager bei ziiit , 465. Er :
ävertragen zu dürfin , 11. Gehalisvermehrung der Feltpredi :
nennung von Militär : Intendanten ſtart dre bichrigen Ugenten des Kriegsminiſteriums, 473. Ubidaffung der Stockprügel in
Pridrinenden militäri'den Britſchriften , 37. Geſchenk des Col:
Belgien , 688 .
Rorwegen , 1. edweden .
Deftreid. Verfertigung von Damaſcener :Klingen ,98. Ein: führung von Percuſſionscanonın bei der Marine , 147. Bilo : bung des Militārs wegen ſeines Benehmens bei der Uebiridirem : mung von Wien , 212. Dislocation in der Armre , 305. Ers
findung einer neuen Befeſtigung, benannt: Marimilianiſite Thürme, 505. Anordnung eines mobilen Truppencoips im
ger, 36. 52. Virmehrung der Garde, 37. Die in Rußland legienraths Demidoff an bie Invalidencommiſſion zum Biften dir Witwen und Wailen der bei dem Uebergang über den Bala kan gefallenen Krieger , 142. Militärſdule dir ſibiriſchen Sto: raken zu Umék , 195. Geldzahlungen ſtatt Rcfrutenfeuung in din Kreiſen , ro Militärcolonieen ſind, 220. Beitrag des Adels in mehreren Gouvernements für das postawaſche Sadettencorps, 220. Strenge Entſcheidungen wegen Unordnungen bei der Rea
crutirung , 267. Errichtung ron Sadettencorps in den innern (Gouvernments, 283. 395. Berleibung einer Fahne an die
lombardiſda : venetianiſchen Königreich, 595. Propoſition an die
Compugnie der Hofgrenadiere, 306. Butheilung der Golatens compagnie des ùrai zur jungen Garde, 331. Uuszeichnung
ungariſchen Stände wegen Necrutenſtellung, 729. 749. Bera: thung bei den ungariſchen Ständen über eine den Soidaten zu
mebrerer Corps , 353. Monumente für die Feldmarſchälle Kus
bewilligende Capitulation , 753.
nes Invalidenhauſes zu Petersburg, 361. Scerſchau bei pes tersburg , 363. Verwaltungsbericht des Invalidencomité vom Jahr 1829 , 378. Deußerung hes Miniſters des Innern über
Offiziere, der , Unterricht. Unſichten der Zeitgenoſſen über den practiſchen Nußen der Mathematit, Gerdichte und Krieges wiſſen [chaften für Offiziere der Infanterie- und Cavalerie , 52. 59. 67. 90. 101. 107. 113 .
Drden und Ehrenzeichen , militäriſche. Frankreich 2. Perſion ., 225. Preußen , 74. Königreich Sachſen , 75. Würts timberg , 23.
Pensions weren . Frantreid), 25. Großbritannien, 418. 425. Rußland , 3. 731 .
turow : Smolenski und Barclai de Jouy , 362. Errichtung eis
das Kriegsweſen bei der Eröffnung des Reichstags des Königs
reichs Polen , 385. Geſchichtlicher Abriß des erſten Gabettens corps , 466. Recrutenaushebung , 498. Aufhebung des Cadres der 2. Urmee , 515. Mandvir ; bei Petersburg, 555. Mani: feſt wegen einer Recrutenhebung ,1 580. Regeln für die Aufs nahme in die Garde: Junkerſchule und für die Entlaſſung dars
aus , 596. Entlaſſung der Ercapitulanten in der polniſden Urs mee , 656. Einberufung von 108,000 Necruten , 670. Säcular:
Percuſſionszündung bei Gerd ūgen und Getebren , 291. 331. 340. 404 .
feier' der Errichtung des Ismailowſchen Leibgarderegiments und Dis Rigiments der Garde zu Pferde , 705. Das neu einges
führte polniſche Ehrenzeiden, 731. Die Militärcolonieen, 498.
Perſien . Militäriſcher Zuſtand der Provinz Woerbididyan , 21 . 30. 33. 45. 51. 57. Ehrenmedaille , 223.
804. 812, 817. 825.
Preußen. Reſultate des Remonteantaufs im Jahr 1829 , 3.
rids : Drdens , 75. Einführung eines 4. und 5. Chevrons, 89.
Betrag der freiwilligen Beiträge zur Viridhönirung der Lands
webrbataillone , 10. Das von dem Profeſſor von Szumsku er:
Beſtimmungen über die Lufnahme und Prüfungen der 3őjiinge in den Militärs Bildungsanſtalten , 172. Aufrüden der Ritt :
fundene Schaufelbeit und Zelttud , 10. Irauer des 7. Armee: corps für den verſtorbenen Genera lieutenant von Horn , 11 .
Biricht über eine in Dresden ſtart gehabte Fichtübung , 289.
Stärte des Offiziere corps der Armee in den Jahren 1806 und
299. 462. 479. uebungen drs Urtilleriecorps, 395. uebungen
1829 , 11. Ueber die Frier des 50jährigen Dienſtjubiläums des-
der Militäracabemie vor dem König , 433. Der Generallleus tenant Edler von le Coq , 498. Vereinigung der gcbrimen
ugali. Aenderung in der Organiſation der Kriegsges | Sadien, Königreich. NeueStatuten des Militär: St. Heins P ott richte , 100. meiſter und Capitaine aus der 2. in die 1. Gehaltsklaſſe, 284.
Königs, 36. Beränderungen rückſichtlich des rothen udler Ors dene , 74. Sabinetbordre , wornach beab chiesete Militärperſos nen wegen Vergehen ihre Titel verlieren ſollen , welche , wenn fie fich noch im Dienſt befunden hätten , ihre Entſ Bung nach fich gezogen haben würde , 100. Leiſtungen des gu Marienwer:
Sardinien.
der beſtehenden Vereins zur Unterſtügung erblindeter Militärs
Schweden. Berhandlungen in derUdelskammer über den Unterhalt
.
im Jahr 1829, 147.
Dos Zeugbaus zu Berlin , 153. 162.
Abgang an Offizieren im Jahr 1829, 195. Kriegsgeſdidillides Wirt des Generallieutenants von Grollmann , 225. Kabinets:
Periegscanzlei und des Gineralcommandoftabe zu einem föni: glichen Generalſtabe , 656, Niedergiſafte Commiſſion zur Prü: fung des geſammten Militäretats , 790. Militäretat , 617. 707. 714. 721. 732.
der Nationalarme?, 12.
Dießjährige Waffenübungen, 268. 298.
Diesjährige Sigung der Ufademic der Kriegewiſſenidhaften , $ 31. Sd we i z. Uusgaben der Militäraufſichtsbebörde im Jahr 1828,
ordre über die Abzeichen der Offiziere , 297. Dießjährige Irup:
12. Sirafjuſtiz - Verhältniſſe der in franzöſiſchem Dienſt ſtihen :
penübungen , 306. 338, 370. 457. 565. 579. 625. 633. 641.
den Schweizerregimenter , 32. 306. 409. 481 .
649. 657. 665. 673. 681. Ueber das Uvancement im preußis fchen Secre , 322. 334. Begleitnng des Zuge der Franzoſen
des Canions Hargau zur Berhinderung der Unwerbungen von
gegen Ülgier durch den þaupimann von Gler , 337. Manövers bei Berlin, 346. 361. Verwandlung der Stadt Poren in eine
Feſtung , 409. Cabinetsordre rüciditlich der Militärpflichtigteit der Menoniten , 421. Stiftungsfeier des mediziniſch ': chirurgis fchen Friedrich Wilhelms: Inſtituts , 548. 572. 581. 608. Drei:
tägige Fraues für den perſtorbenen Feldmarſchall Graf York
Verfügungen
Uusländern, 37. Beſtand des ridgenöſſiſchen Generalſtabes, 148. Dieſjähriges Uebun.slager , 284. 556. Unwerbung bayeriſcher Unterthanen in die capitulirten Schweizerregimenter, 379. Vers urtheilung von Verbrechern zu ausländiſchem Striegsdienſte, 395 . Reglement über die Verhältniſſe des Oberſtquartiermeiſters, 490. Rechnung der Militärauflichte behörde von 1828 , 522. Eraeb: niſſe des 11. Lehrcurſus der Militárſchule in Iyun , 522, In:
ſtruction der Geſundheitsbeamten , 523. Viertes Heft des Ins fanterie : Erercirreglements , 523 .
Dubes me , die leichte Infanterie, oder Sandbuch für die Dpiras tionen des kleinen Krieges, 240.
Schwimmanstalten und unterridt. Bayern, 393. Groß: Dupout, observations snr l'histoire de France , 272. , némoires sur la dernière gucrre de Catalogne, herzogthum Heſſen , 378. Spanien. Berordnung , wonach für die Folge die Truppecauss bebung durch dis loos ſtatt finden soll, 142. Budget des Arirges miniſteriums für 1830 , 166. Niederrekuna ciner Narinecom : miſſion , 174. Wirderherſtellung des Miitärcolligiuinsder Ur: tillerie, 174. Sollunterſcheif 0 :5 1. Garderegiments zu Madrid, 174. W :hrſdeinliche Einziehung der Güter der 4 großen mi:
litäri chen Orden , 212. Perminderung des Offiziercorps der
Galli
272.
Gérard , quelques documens sur la bataille de Waterloo, 304. Girard , traité du pied considéré dans les animaux domesti ques , 243 .
Bandbibliothek für Offiziere. VIII. 238. I. zireite 26th. 765. V. Moner , Bandbud, der Pionnierwiſſenſ( aften , 496 . 0. Qolgendorf, Beiträge zur Biographie des Generalb von Thielmann , 277.
Armee , 212. Ubfendung junger Urtillerie- und Ingenieuroffis | Jatobi , kritiſche Beleuchtung der Anſichten und Betrachtungen ziere mit der franzöſiſchen Erpedition gegen Ulgier , 354. Ers eines Infanterieoffiziers über ſogenannté leichte Infanterie, 247. öffnung der neuen Urtillerieſchule zu Cicala , 413. Verordnung, 0. Jenſen , die Anwendung des Bajonnets gegen Infanterie tvornach das Militär riur mit im Inland erzeugten und verara. veiteren Stoffen bewaffnet und bekleidet werden You , 468 .
pagne , 288.
Trommel , der , Upologie , 757.
Instructions pour les tiralleurs, 304.
Turaweren . Württemberg , 436. 441. 449. 458. Jürkei. Erſcheinung eines neuen Militärreglements , 13, 52. Bermehrung des Materials der landsund Seemacht, Truppen: übungen und Muſterungen , 107. Uniformirung des Militärs, 284. Neue Organiſation der Urmee , 338. 413. Eifer des Sultans für die neuen militäriſchen Inſtitutionen , 702 .
Württemberg. Edict über die Stiftung des Friedrich borbens, 23.
und Cavalerie in der k. däniſchen Urmee , 96 .
Instruction provisoire pour le service de troupes en cam
Neues Recrutirungsgeſell , 78. Militärbudget für 1830
bis 1833 , 90. Bitte der stammer der abgeordneten an die
Regierung , die beurlauhten Soldaten wegen gemeiner Verges hen und Verbredoen der bürgerlichen Dbrigteit vollſtändig unters zuordnen , 90. Verhandlungen über das Militärbudget in der
Kammer der Abgeordneten , 175. 201. Denderungen in der
fileidung und Ausrüſtung, 339. Erinnerungsfeſt an den ruſſi: Ideen Feldzug , 264. 407. Jurnvorſchrift für das Militär, 436. 441. 449. 458. Die neue Felddienſtordnung, 516.523, 529. 537.
Jomini , observations sur les lignes d'opération et sur quelques ouvrages,introductionà qui ont combatu son Traité des grandes opérations, 256.la combinaisonsde l'clude des grandes
Jomini,
stratégie et de la tactique, 320 . Launay , manuel du fondeur sur tou
nétaux , ou traité de
toutes les opérations de la fonderie , 256.
Malter , Leitfaden auf Märſdsen , Borpoſten , Patroullen , a . 783. Mertens , der Savaleriſt 26. 768.
Okuneff, considérations sur les grandes opérations, les bata illes et les combats de la campagne de 1812 en Russie, 248. Paix hans, force et faiblesse militaires de la France , 784. Pugel - Barbantane , mémoires, 272. de la Roche - Aymon , de cavalerie, ou des changemens nécessaires dans la composition, l'organisation et l'instruction des troupes à cheval , 304. Rocquaneourt , cours élémentaire d'art et d'histoire mili taire , 256. 808.
Segundo , nouvelle méthode pour bien emboucher tous les che vaux , 288 .
Sommaire des matières traitées dans le cours oral
Verzeichniß der angezeigten militäriſchen Schriften. anfidhten und Betrachtungen über fogenannte leidste Infanterie 2c. , 180. 188. 196. 204.
Archio für neuere Srieg 8 : und armeegeſdidte, 790 . Berthier mémoires; campagne d'Egypte , 272.
de fortification fait à l'école d'application du corps royal d'état major , 256 .
Sonntag, Unleitung zu dem Unterridhte in dem Batteriebau in Fragen und Antworten , 288 . Souvenirs d'un militaire des armées francaises , dites de Portugal, 272. Suchet mémoires sur les campagnes en Espagne , 272.
Bildung und Führung einer Infanteriecompagnie 2c . Verſuch eines Leitfadens zur zweđmäßigen ausbil . 272. dung der Jirailleure und ibrer Führer , 791. 0. Breithaupt, allgemeiner Umriß für eine neue Organiſation Villeneuve, manuel patrique du sapeur, pour les travaux der Artillerie , 287. Campagnes de Bonaparte , ou Napoleon et la grande armée ,
de siége , à l'usage de troupes du génie , 256.
ré-
digées d'après les historiens les plus accrédités et surlout d'après, le général comte de Segur, 256. de Chambrun , manoeuvres des tirailleurs , 256 .
Weiss , carte de France , 310.
Bernhart , Schlachten 2c. - Berzeichniß , 767. u. 3 aſtrow , Sandbuch der vorzüglioften Syſteme und Manila ren der Befeſtigungskunſt 26., 247.
Samſtag, 2.' Jan. 1830 . Siim
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Allgemeine Militar : Zeitung. ndd . " . ? 91 Eng Engla lain einer abgeſonderten Direction ſtand . Ein Mitglied der & Diefónigl. Truppen in Oſtindien beſteben Akademie der Wiſſenſchaften fol mit der Inſpection der nach der Reduction vom 25. Dec. 18287 in 4 Savaleries chemiſchen Operationen bei dieſer Verwaltung beauftragt
und 20 Infanterirregimentern ,s* ), bei welchen das Offi- werden. Die Pulvermühle in Maromme und die Sals ziercorps (gleichmie es auch von Seiten der oftindifdient peterniederlagen in Dijon und Montpellier werden im Compagnie bei ihrer Armee geſcheben iſt ) beträchtlich Laufe des Jahres 1830 aufgehoben . 3
reducirt iſt. , Der Etat eines königl. Savalerieregiments
1
Eine fönigl. Ordonnanz vom 18. Oct. 1829 vers
jordnet :„,, In Erwägung der uns gemachten Bemerkuns
2
ioren , $ Capitainenn16 Lieutenanten , 8 Cornete, 1 Bable igen über die auzulange Dauer der wirklichen Dienſte, Gehúlfen beſtelben,11 Pferdearzt, 1 Regiments -Serídyants 1'816; die Zulaffungsbedingungen zumGrade eines Rits
meiſtergi1 Adjutant, i Quartiermeiſtern 1 Wundarstu 2 welche vermoge der königl. Ordonnanz vom 26. März major, 8 Serſchantmajore, t Unterzahlmeiſter , 1 Waffensters Unſeres königl. Ordens der Ebrenlegion enthaltend,
ſchmidt, 1 Sattler, i Schulmeiſter derSoldaten, 32 Ser: erforderlich ſind , haben wir auf den Bericht Unſeres Tchanten , 32 Corporale, 1 Stabstrompeter, 7 Trompeter, Großkanzlers des beſagten Ordens befohlen und befehs 8 Hufſdhmiede und 608 Gemeine. Außerdem hat iedes len: Art. 1. Die durch den Art. 15 der oben erwähnten Regiment cine Recrutencompagnie. – Bei den Sufan- Ordonnang erforderlichen 25 Dienſtjahre ſind auf 20 bes terieregimentern iſt die Zahl der Stabsoffiziere dieſelbe, chränkt. Årt. 2. An der Dauer derin jedem Grade des dod, hat ein jedes 9 Capitaine, 20 Lieutenante, 7 Fåbns Ordens durchzulaufenden Zeit iſt nichts geändert 2c .“ dride, 41 Serdanten , 36 Corporale, 13 Zamboure und 1
Zur Herbeiführung von Erſparniſſen ſou bei der
700 Gemeine ; die anderen Attadié's, wie oben, ſo wie Armee das Urlaubſyſtem eingeführt, und dadurch, trob der Erhobung des Soldes und der Militärpenſios aud eine 1ore Compagnie für Recruten.
Nach engliſden Blättern zählt das Offiziercorps nen , eine Erſparniß von 20 Mill. Fr. erzielt werden. 250 Generallieutenante, 240 Generalmajore, 240 Obers in allen Garniſonen ſinb zahlreiche Urlaube für 1 Jahr .
der engliſchen landarmee 5 Marſchålle , 40 Generale, Die Ausführung dieſes Plans hat ſchon begonnen, und
(ten, 788Oberſtlieutenante,820. Majore, 1699 Capitaine, ertheilt worden. Im Marinedepartement wird die Zahl 1230 Cornets und Fåhndride ;in der dienſtthuenden Schiffe ſehr vermindert, aber mit 2372 Lieutenante, dem Bau neuer nach dem bisherigen Maßſtabe fortges Ganzen 7755 Offiziere. Nachdein bei den foros der Admiralitat von dem ,fahren werden. ods , Bericht Diceadmiral Capitquasofanouen Sir P.Malcolm ein ſehr günſtiger d . der Cavalerie und wirfliden geh.Detrei Rathe, General , oem Wien , 17. Dec. 1829. Se. Maj. der Kaiſer haben tegen , eingegangen war, haben dieſelben Den Befehl ertheilt, dan in dem finienſchiffe ,,Donegal? "von78 und commandirenden GeneralPeter in Jayrien , Inner-Deſtreich Tyrol, Ferdinand Grafen Kanonen , die neuerfundenen Lafettenverſuchsweiſe ans FresnelundCurel Ableben des von Ger das Hennequin , die durd) auf Lafetten
über die vom
4
gebracht werden ſollen. nerals von der Cavalerie Marquis von Sommariva , Frantrei ch .
erledigte Würde eines f. f. Trabanten - Leibgardecapis Eine königl. Ordonnanz vom 20. Sept. 1829 verstains zu verleihen geruht. einigt mit der Generalinſpection der Artillerie die Puls Po le n . ver- und Salpeterverwaltung , welche bisher unter s
Es iſt ein neues Decret Sr. Majeſtåt des Raifers
*) Dieſe Reduction kann ſich nicht auf gange Regimenter ausges wegen der Organiſation einer Penſions : Wittwen:
dehnt, ſondern muß ſich nur auf Individuen brfcränkt haben und Waiſen Verpflegu . pol ngsanſtal fónigl. der der Kinder ten tund dadie Zahl der Reaimenter diefelbe geblieben iſt, wie wir finiſchen Offiziere und Militärbeam
früher gung 1827. )
.
2. m
und Wittwen derſelbex erſchienen .
3
4
Der Generallieutenant hoven II. und die Ge.
Preuen.
Berlin , 22. Dec. 1829. Die Reſultate deg dieß. neralmajore Perrin II., Polosſoff I. , Zſcheremiſs jährigen Remonte anta uf8 in dem gumbinnenſchen Regierungsdepartement find noch günſtiger als in den vorhergegangenen beiden Jahren geweſen . Es wurden auf den litthauiſchen Märkten, ausſchließlich der ſpåter
Toff 1., & fauloff. I. und Dietrichs II. Find zu Artillerie - Diviſionschefs ernannt ,, und der Chef der Belagerungsartillerie der zweiten Armee, generalmajor Arnoldi 1. , ſo wie der Šeneralmajor von Per Artilles
gebaltenen Nachmårfte, 1475 , dem größten Theile nad rie, Mazarafi , bei Sr. Raiferl. Hobeit dem Generals 3jährige Pferde, mit einer Summe von 115,494 Rthlr. Feldjeugmeiſter angeſtellt worden .
angefauft. Auch dießmal ſind viele 3jährige Pferde mit Unſere Zeitungen enthalten die Allerhöchſte Bes 100 Rthlr. und darüber , als Durchſchnittspreis aber, ſtåtigung einer Anzahl von Auszeichnungen , welche der gleid wie im vorigen Jahre, 77 '), Rthlr. für das Pferd General Feldmarſchall , Graf Diebitſch . Sabaffansky , bezahlt worden . - 1850 Pferde dießjáhrigen Anfaufs fraft der ihm verliebenen Befugniß , als- Belohnungen 2
find in den fünf in dem gumbinnenſchen Regierungsbes
für bewieſenen Muth und Tapferkeit an eine bedeutende
zirk befindlichen Remontebepots zur einjährigen Vorbils | Anzahl von Offizieren des unter ſeinen Befehlen ſtehen . dung und Pflege aufgeſtellt , 60 Pferde deſſelben Ans den Armeecorps ertheilt bat. Ronigreich Sachfen . vertheilt worden, da ſie 4 Jahre alt und vollſtändig aus. König Dresden , Höchſtdero 16. Dec. 1829. ſtebenden suiteder Armee Se. à la Majd
faufs aber fchon in dieſem Fabre an die Regimenter
gebildet und einſtellungsfähig befundenwurden . Gegen baben dem bei Generalmajor der Cavalerie, v . fèyßer, den Charakter das š. 1828 aber ein Mehrankaufvon 84 Remontepfers als Generallieutenant zu verleiben gerubt. Bas I.7. 1827 ergibt ſich ein Mehrankauf von 48 , gegen
den ; diejenigen nicht gerechnet, die zu gleichem Zwecke auf den dießjährigen Nachmärkten angefauft und gleich Der Konig bat im Auguſt 1829 in Carléberg ein wurden, wodurch mehrere Pferdezüchter Ges. gut bezahlt legenheit erhielten, ihre anfänglich im Wachsthume zus prachtiges Feſt anordnen laſſen , um die Eleven der rúdgebliebenen, aber übrigens brauchbare junge. Thiere Militårſchule , die ſich in diefem Fabre durch außerora 3
noch nachträglich vortheilhaft abzuſeßen. Im Uebrigen dentlichen Fleiß und einen ſehr lobenswertben Geiſt der war der Geſundheits- und Futterzuſtand, ſo wie die jon: Ordnung ausgezeichnet hatten, zu belohnen und aufzu.
den Remontedepots Remontedepots des ſtige Qualitåt der aus den genann. des genann,
muntern. Das Feſt wurde in und bei dem Tempel bes
ten Regierungsbezirks vertheilten dießjábrigen Pferde im
gangen , in welchem die Büſte Karl X. Guſtav fteht,
Allgemeinen gut zu nennen und es haben die Regimenter und der bei dieſer Gelegenheit reich geſchmúdt und mit nach dem einſtimmigen Zeugniſſe der zum Remonteems | Trophäen verziert war. Swa' n i en .
pfange commandirten Offiziere wieder ſehr tüchtige und
Madrib , 3. Dec. 1829. Die Piſte der vom König
brauchbare Pferde erhalten .
- Das Militár-Wochenblatt entbålt folgende ſumi bei Gelegenheit ſeiner nahe bevorſtehenden Bermählung dem Reſſort der einzelnen fånigl. Miniſterien (mit Auss verzüglich erſcheinen. Die meiſten derſelben ſind ſchon
mariſche Ueberſicht der, während des Jahres 1828 in vorgenommenen Beförderungen in der Armee wird un .
nahme des fönigl . Miniſteriums der Geiſtlichen , Un bekannt und die Schneider ſo wie die Goldſtider haben terrichts- und Medicinalangelegenheiten ) ſtattgefundenen vollauf zu thun. Die HH. Balleſteros , Generalins Civilverſorgungen ehemaliger Militärperſonen : ſpector der Cavalerie, flander, Generalinſpector der
1) Im Reffort des F. Miniſteriums Diis. Unteroff.u. Gem . Infanterie, la cu apra, Ingenieurgeneral, San des Inneren und der Polizei . 2 ) Im Reffort des t. Juſtizminiſt.
30 5
400
196 397
Juan , Generalcapitain von Eſtremadura und ſechs andere Generalmajore ſind zu Generallieutenanten bes
3
71
fördert. Eine bedeutende Anzahl von Brigadieren und Oberſten ſind um einen Grad geſtiegen. Bei jedem Res
Zuſammen 87
1064
gimente ſind 2 Hauptleute, 2 lieutenante uno 2 Unters
3) Im Reſſort des f. Finanzminiſt. 49
4 ) Bei der Poſtverwaltung
lieutenante befördert worden. Den beiden ålteſten Sa. NB. Im Jahre 1826 betrug die Zahl 87 Offiz., 1037 valeriſten jeder Schwadron iſt eine Gratification von Unteroffiz. u. Gem . Im Jahre 1827 betrug die 160 Realen bewilligt worden . Die beiden alteſten Solo
Zahl 86 Offiz., 1016 Unteroffiz. u . Gem. Ruland.
daten jeder Compagnie bei der Infanterie erhalten 120 Realen. 1:
Petersburg , 12. Dec. 1829. Se. Maj. der Kaiſer haben geruht, dem Generallieutenant und Generaladjus tanten Potemkin zur Belohnung ſeiner ausgezeichneten Dienſte måbrend ſeines Aufenthalts beim faufafiſchen Ars
Das Duellgere
meecorps, ſeines ausbauernden Eifers , ſeiner unermüds
der vereinigten Staaten von Nordamerika .
lichen Thåtigkeit, ſeiner ziedmdßigen Verfügungen und Das Strafgeſetbuch der vereinigten Staaten von hauptſächlich der eremplariſchen Zapferfeit wegen , die er in dem Gefechte bei Chart am 8. Auguft und bei Erſtúrs Nordamerika enthält folgende , ſowohl für das Civil
mung derStadt Beiburt an den Tag gelegt, die diamans als das Militärgiltige Strafbeſtimmungen über das tenen Inſignien des Alerander.Newsfyordens zu ertheilen. | Duellweſen :
6
3.
1) So Jemand,ſich gegen einen Anderen beleidigende entzogen werben . Lödtet er ſeinen Gegner oder vermun , Worte oder Gebehrden oder gar Tbåtlichkeiten (assault) det er ibn tóptlid), ſo ſoll er nicht fürzer als zwei nicht erlaubt, wodurch er ihn in die Alternative verſeken will, länger als vier Jahre verhaftet und feiner politiſchen entweder ſich zu ſchlagen oder ſich eine entehrende Bes Rechte ſo wie ſeiner bürgerlichen Rechte erſter und drit: bandlung gefallen zu laſſen : ſo ſoll jener eine Geldbuße ter Klaſſe für immer verluſtig ſein . Geſchiebt die Tdds erlegen von nicht weniger als fünfzig und von nicht tung oder die tödtliche Verwundung durch Hinterliſt, ſo mehr als fünfhundert Dolt. und in enge Haft genom iſt er des Meuchelmordes fchuldig und verwirkt die auf men werden , nicht weniger als zehn und nidyt mebr als dieſes Verbrechen geſeßte Strafe. 7 8 ) So Jemand einem anderen den Rath gibt, ſich fechiig Lage. 1712 ) so der Beleidiger folche Erklärungen und erlaus zu ſchlagen , oder ihm Vorwürfe macht, oder verächtlich terungen von fich gibt, daß ,, das Gericht“ dafür bålt, zu ibm oder von ihm redet, daß er feine Ausforderung i
He konnten der Ehre des Beleidigten genügen; ſo follen ſchickt, oder annimmt, oder ſich nicht ſchlågt, ſo ſou Jener fie protocollirt und mitdem Ausſpruche des Gerichte, nicht weniger als fünfzig undnicht mehr als fünfhuns
bag ſie nach ſeiner Unſicht befriedigend feien, öffentlich dertDol. erlegen und eine Gefängnißſtrafe eritehen , die bekannt gemacht werden, und der Beklagte iſt mit Ver's mindeſtens dreißig Tage, böchſtens ſechs Monate wåbrt. 9) So Jemand eine Ausforderung urtheilung in die Koſten zu entlaſſen . ſchriftlich oder sy 3 ) So das Gericht in einem der oben bezeichneten “'mündlich einem Anderen überbringt, und fennt die
Fålles ein Erfenntniß that; ſoll die Clauſel: beigefügt werben , daß das Erfenntniß (mit Ausnahme des Ros ftenpuncts ) nul und nichtig ſei , wenn der Beleidiger ſich zu einer Erklärung verſteht, womit der „ Beleidigte
Abſicht Deſſen, der ihn ſendet, To fou er einer Geldbuße ſchuldig rein von nicht weniger als hundert, nicht mehr als tauſend Dol. , enger Haft von nicht weniger als zwei, nicht mehr als rechs Monaten , und des Verluſtes
felbft " zufrieden iſt.
ſeiner politiſchen Rechte auf drei Jahre.
4 ) Ueberhaupt ſol durch ein beziehungsweiſe gefalls
10 ) So eine Ausforderung gegeben und angenoms
tes Erfenntniß dem Betheiligten unbenommen bleiben, men wird in einem unter der Gerichtsbarfeit der Vers
jeden weiteren Rechtsweg (suit för defamation or as- einigten Staaten ſtehenden Orte , die Duellanten aber 3
sault) zu verfolgen ; es ſei denn, daß er ſich mit der ihm begeben ſich anders wohin, um ſich zu ſchlagen ; ſo roll
von feinem Gegner angebotenen Genugthuung begnügt. die Strafe die nämlicheſein, als ob dasVerbrechen an 5 ) So die Beleidigung einen Vorwurf gegen den demſelben Orte vollendet worden wäre,1 wo es begon.
guten Leumund des Klågers involvirt, und dieſer Vors wurf bei der Unterſuchung als ungegründet ſich erweiſt, fo foll das Gericht eine Erklärung darüber in das Ers kenntniß aufnehmen und auf Koſten des Beklagten bes kanntmachen, und ſo die klagende Parthei es verlangt,
nen wurde. 11) Es iſt Verſåtherei, wenn die Iddtung in Folge
einer Nichtbeobachtung der Kampfregeln erfolgt oder eines Vortheils, in welchen man ſich feßt, der, wenn er auch nicht ausdrůclich in dieſen Kampfregeln vorgeſehen
ſo roll über die Wahrheit oder Nichtwahrheit des Vors war, doch von der Art iſt, daß ſich nicht annehmen läßt, wurfs die Jury entſcheiden .
!
der Gegenpart habe denſelben einzuräumen beabſichtigt.
6 ) So Jemand eine Ausforderung zu einem Duell 12) Bringt man die tódtliche Wunde dem Gegner erlaßt oder annimmt, ſo ſoll er in enger Haft gehalten gefliffentlich bei, nachdem derſelbe des ferneren Widers werden, nicht weniger als zwei und nicht mehr als ſechs ſtandes unfähig geworden , und man weiß dieß , ſo iſt
Monate, und ſeiner politiſchen Rechte *) verluſtig ſeines Meuchelmord, mogen auch die vorher ausgemachten Kampfregeln dazu berechtigen oder nicht. für vier Jahre. 13) Eben ſo iſt es Meuchelmord und nicht Duell, 7 ) So Jemand ſich duellirt, ohne daß er ſeinen Geg.
ner verwundet, ro roll er in enger haft gehalten wer, wenn man ſeinen Gegner tddtet oder tddtlich verwuns ben , nicht weniger als ſechs und nicht mehr als zwolf det, ohne daß man für ſich ſelbſt Etwas riskirt, z. B. Monate, und ſeiner politiſchen Rechte ſechs Jahre vers wenn von zwei Piſtolen bloß eine geladen wird und
luſtig ſein .Derwundet er ſeinen Gegner, jedoch ohne man erhålt zufälligerweiſe die geladene. Vollziebung vorliegenden
daß die Verlegung tödtlich oder von einem bleibenden
14 ) Um die
des
Duellge .
törperlichen Nachtheile (disability) begleitet iſt, fo fol ſebes mehr zu ſichern , fou Jeder, der ein Richteramt die Haft nicht fürzer als zwölf Monate dauern und nicht bekleidet, oder der Geſchworner iſt, die Erklärung uns
fånger als achtzehn , und die Entziehung der politiſchen terzeichnen: ,, Ich erkläre, daß ich es für meine Pflicht Rechte acht Jahre. Bringt er ſeinem Gegner eineWunde, baite,wie überhaupt die Gefeße zu handhaben, ſo nas
bei ,dieeinenbleibenden Nachtheilfürdenſelbenzur mentlich die Verleßer des Duedgefeßes zur Verantwors Folge bat, ro roll er verhaftet bleiben, nicht weniger als tung zu ziehen . Ich verſpreche mit meinem Ehrenmorte, zwdif Monate , und die Ausübung ſeiner bürgerlichen 1). „The right of exercising the duties of executor, admi Rechte erſter und dritter Riaffe **) ihm auf fieben Jahre nistrator, tutor , curator , attorney at law , attorney in fact,
:) » The political rights that may de forfeited' or suspended, are those of receiving or exercising any office of trust or profit under the United States. « ** ) Die bürgerlichen Rechte , deren man durch einen Urtheildſpruch
perluftig gehen kann, ſind in folgende Klaſſen getheitt :
or being appointed to any private office , which is now, or may hereafter be , established by law. 2) Tlie right of appearing in person or by attorney in any court, as party to any suit, either as plaintif or defendant. 3) The right of bearing arms ip defendence of country, and of serving on jaries. a
8
7
daß ich innerhalb der Grången jedes Ortes , der unter ten Gefeßen des landes für ſtrafbar erklärt find , To Tou Der Jurisdiction der Vereinigten Staaten ſteht, oder zur der commandirende Offizier und die Offiziere des Regia See auf amerikaniſchen Schiffen , auf welche meine Bes ments, Schwadron oder Compagnieoder Detaſchements , rufsobliegenheiten ſich erſtreden , alle geſeßlichen Mittel zu welchen der oder diejenigen gehören , die auf ſolche nach Kräften aufbieten werde, um Duelle zu verhindern Art angeklagt werden , ſolche, auf Anforderung des Kids gers der ordentlichen Obrigkeit ( Civil-Magistrate) übera fung nzu vom oder15zur Beſtra bringen .' oder Militárvienſte, liefern, oder ihr Möglichſtes thun , daß ſolche arretirt Beamte ) Alle Civil, von der richterlichen oder ausübenden Gewalt, die bes und überliefert werden , damit dieſelben zur gerichtlichen
reits angeſtellten nachtråglich ,'die neuanzuſtellenden zu : Unterſuchung gebracht werden können. Wenn der com gleich mit ihrem Dienſteið, ſollen die eidliche Erklärung mandirende Difizier ſolches unterlåßt, oder ſich weigert , ausſtellen : ,, Ich ſchwóre feierlich, daß ich mich ſeit der nach geſchebener rechtmäßigen Requiſition , folche Anges Bekanntmachung des Strafgeſetzbuches der Vereinigten flagte der ordentlichen Obrigkeit auszuliefern, oder den Staaten weder duellirt, noch eine Ausforderung zu einem Juſtizperſonen die gehörige Hülfe zur Arretirung der ber
Duell zugeſchickt oder angenommen habe , und daß ich ſagten Verbrecher verſagt, ſo ſoll ein folder caffirt wers mich fünftig durch die Bande der Ehre ſowobl als durch den ." Gleiche Strafe trifft den Offizier , welcher einen meinen Eid und die Gefeße für verbunden balte , mir Soldaten gegen ſeinen Gläubiger in Scußi nimmt. Te Nichts gegen die Duellordnung zu Schulden kommen zu
Ausnahmsweiſe von dieſer Regel iſt jedoch die Unters
faſſen. Wer ſich weigert, dieſe Erklärung auszuſtellen, ſuchung und Beſtrafung der gemeinen Verbrechen , wohin fou als Giner betrachtet werden , der feine Entlaſſung das Gefeß den Mord" (wilful Murder) , Diebftahl ( Theft), Raub (Nobbery ), Nofbzucht (Nape) ,1 die Verfertigung falſcher , oder die Beſchneidung
nimmt .
Ueber ſicht
ßgebung. "> der brittiſchen Militärſträfgeſegeſeßg ebung
iſt in Die neueſte brittiſche Militäriiraf einer Parlamentsacteenthalten , weldoe überſdýrieben iſt : Anno Regni Georgii III. Britanniarum regis, quas ament begun and theParli quarto. drage er,the ninstAt n at Westi Sixteenth Day of Noholdesimo vember Anno Domini1802 , in the Forty -third year
der engliſchen oder in dem Quartierſtande gets
tenden Münzen , ſo wie Gewalttbåtigkeiten
gegen die Perſon und das Eigenthum eines brite
tijden Unterthanen, oder ſolcher, die unter den königl. Scut genommen ſind, gåhlt, den Kriegsgerichten für den Faử überlaſſen, wenn ſich die Truppen im Auslande befinden , wo ſidh feine brittiſchenMagiſtratebefinden (where there is no form of ourcivil judicature in force.) Abſchn . XXVI. Art. 1. Ausgenommen ferner iſt
dienſtes , indem of the Reign of OurSovereign Lord George tho die Vergebung der Störung desGottes elſchaft gegen die Religionsgeſ Third , by the Grace of God , of the United King Verbrechen sverbr echen ucit
dom of Great -Britain and Ireland Ring, Defender als Stande
of the Faith : and froin thence continued by several
unterſ
einigermaßen
und beſtraft werden .
Hierher gehören Urt.'l - 4. 1bſchn. II., worin es heißt : „ Que
d Day of Novem , Origiere und Prorngations , to te Twenty -secon en,derdie Prodi ng haben, Soldat keinegegerichteurhaltu ſollen ſte und sdien ; jedernach ond fleißig beitrohnen ion nd Gotte ng dem Sec ofthe Sess seco the 1803,bei her ernin, Schrren ed Kingdom of Great Bri- reiner Religion und demcen Orte, welcher denrınRegimentwieſ as Parliament of ihe Unit werd tain and Ireland ; und zwar im Kap . LXXV, vom dronen oder Compagni , wozu ſie gebö , ange wird. Diejenigen, welche dorſäßlich zurückbleiben , oder ſich während
des Sottesdienft's ungebübriid uno unebrerbieti bitragen, sollen ,
), ügtenn wennlich e find, Inhalt der' dieſer lgefordert, unddaſelbst Acte, beigef es Offizier vor ein Court-Martia n l ngen dente tife eilu einen ſtrengen Verweis erhalten aut Präſi dem vor öffent gsar dene von Abth in zwei zerf Krie iſas
14. Der Juli weſentl 1801. iche
Unteroffiziere und Gemeine, die fiti auf ähnliche Weiſe bergehen , die erſte, außer manchen anderen die Militárorgan tion und Kriegsverwaltung betreffenden Vorſchriften die rollen das erſtemaligmölfPence Strafe geben, welche ihnen von der
Militårítrafgerege, die lektere dagegen die Vorſchrifs erſten Löhnung abzuziehen ſind. Das zweitemat fouen fotde nicht allein die zwölf Pince bezahlen , ſondern überließ zwölf Stunden itår gerichte und in Retten aelegt werden. Für jede Biederholun diere Bergehensn ten über die Organiſation der Mil über das bei denfelben 34 ,beobachtende Verfahren enthalt. rollen ſie die nämliche Strane leiden ; dieseinbußevoll zuni Beſte der tranken Soldaten ibier Compagnie oder Schwadron verwendet
trafgereße. Mil 1. raf , ܃itárſt 16 ;܃ ܃! ܃ ܃Mil ebeårſ geſit beziehen ſid in der Regel nur ! Die
werdeni
Gemeine
Girithe Strafe foll dirjenige Offizier ,主 Unteroffizier ober 1
, einen fup geben indem alle gemei , unters esver nen Vera auf Stand ice Ofiter oder sido"eines Derjen bedient. en zur brech eit Oath) Beſtrafung, an die ordentliche Obrigk s, fiude offigtet oder enſte ge Gemein moder den Dit, der bem Gottesdi ſaz ht verwieſen t w cher
ſind. Um dieſen Grund aufrec zu erhal: widmet iſt, entweih , oder den Felsprediger der Urmee, oder irgend ten, verfügt Art. 1. des Abſdn. XI . ,, Wenn irgend ein einen anderen Geißlichen "durdiWort oder That beleidigt, Tou fole Offizier, Unteroffizier oder Gemeiner wegen eines Kas then Strafen unterworfen ſein, die ein General -Court -Martial- dars
pitalverbrechens angeklagt wird , oder wenn ein ſolcher aus erkennen mird: Irder Offisier, unteroffigier oderGemeine,der Gewaltthåtigkeiten begeht, oder ſich überhaupt einer Vers lichen Glaub'ns zureden to t of ( speak agains eit Article lichenany known liefert Obrigk über leßung gegen die Perſon oder das Eigenthun Unſerer the Christian Faithi ), fou der ordent t Unterthanen, ſchuldig macht, wie ſolche nach den befanus werden, um den Gefeßen nach gerichte zu werden (to be proces Wir entlehnen dieſen Artifel aus dem Neuen Urdio des Cri:
deď against according to law ). " ( Fortſegung folgt. )
minalrechts . Eitfren Bandes 1. Stüct . Redigirt unter Gerantwortridkeit der Verlagsbandlung : 6. W. Peste in Darmftadt und in deſſen Offizin gedruckt.
Mittwoch,
Nr. 2 .
6. Jan. 1830 .
DES
Allgemeine Militár - Zeitung. men werden. Jedes der drei Regimenter des Genieweſens
England .
london , 15. Dec. 1829. Die brittiſche Armee bat soll aus 2 Bataillonen ; jedes Bataillon aus 7 Compag. durch den Tod des Gencrallieutenants Sir H. Glinton nieen, einer von Mineuren und 6 von Sappeuren beſtes einen ausgezeichneten Soldaten verloren. Er war der ben. Das Ganze der drei Regimenter foll im Kriegsfüße Sohn des Generals gleiches Namens, der im nordame. aus 225 Offizieren , 6420 Unteroffizieren und Gemeinen, rifaniſchen Unabhängigfeilsfriege- unſere Truppen com : und 84 Rindern der Truppe, im Ganzen aus 6729 Ins mandirte, und ein Bruder des Generallieutenants Sir dividuen, und im Friedensfuße aus 201 Offizieren , 4332
W. Clinton, unter deſſen Befehlen ſich unſere legte Er: Unteroffizieren u . Soldaten und 84 Kindern der Truppe, im Ganzen aus 4617 Individuen beſteben . Dazu foms
pedition nach Portugal befand.
men 168 Pferde für die Wagen. Die Soldaten müſſen wenigſtens 5' 2" groß ſein , und aus Holzs , Steins, Der General Grouchy batte einſt erklärt, das 4te Eiſen- und Teraſſenarbeitern genommen werden. Die Frant reich .
Armeecorps babe am Tage von Waterloo aúen Muth Compagnie Duvriers roul zur Kriegszeit aus 4 Offizie .
verloren , ſobald es die Nachricht von dem Uebergange ren , 150 Mann Unteroffizieren und Soldaten , zur Fries des Generals ( ießigen Kriegsminiſters) Bourmont denszeit aus 4 Offizieren und 102 Unteroffizieren und zum Feinde erhalten habe ; der General Gerard bes Soldaten ; die Compagnie des Train des Geniemeſens hauptet aber in einer eigenen fürzlich erſchienenen Flugs aus 2 Offizieren, 120 Unteroffizieren und Soldaten , und ſchrift, gerade das Gegentheil ſei geſchehen , dieſe Nach, 206 Pferden der Truppe beſtehen . Der Gebalt der Ga.
richt habe vielmehr das ganze Corps in Wuth gebracht, pitaine erſter Klaſſe soll auf 2800 Fr., der Gehalt der und es habe dann nur noch mehr Muth zum " Gefechte Capitaine zweiter Klaſſe auf 2400 Fr. erhöht werden. ausgeſprochen . - Die durch den Tod des Gontreadmiralo v. Rouffel -
erledigte Stelle eines Generaldirectors der Karten- und
De ſt r e i ch .
Se. Maj. der Kaiſer von Rußland haben das Wert :
Abbandlung Plantammer der Marine iſt dem viceadmiralund Mits welche s deſſen Verfaſdie ſer, der Artillerieober und Ober ,
it : gliede des Admiralitatsrathes , Grafen v . Gourdor , director der F. t. årariſchen Feuergewehrfabrik, Chevalier k f zu Theil geworden . Gleichzeitig iſt der Contreadmirall deBeroaldo Bianchini, Höchitdemſelben überſendet bat,
Mallet zum Mitgliede des Admiralitatsrathes , und an nicht nur angenommen , ſondern demſelben eine goldene, deſſen Stelle der Contreadmiral Dupotetzum Major- mitBrillantenbeſeßte Tabatiere, als Merkmal beſondes général der Marine in Breſt ernannt worden . - Der Moniteur enthält eine königliche Ordonnan; rer Zufriedenheit , zuſtellen laſſen. Aus gleichem Anlaffe .
-
vom 13. Dec. 1829 , die Organiſation des Föniglichen habenSe . Mai. der König von Preußen dem gedachten Corps des Geniewerens betreffend. Dieſes Corps soll Verfaſſer einen koſtbaren Brillantring úberſendet. aus 12 höheren Offizieren, 350 Stabsoffizieren , den Eles ben des Genieweſens , einem Graminator derſelben , 9
Pre u Be n .
Nach Inhalt eines im Militár - Wochenblatte vom
Lehrern der Regimentsſchulen , 509 Gardes du Genie 28. Nov. 1829 enthaltenen Verzeichniſſes von freiwillis
und Staatsouvriers, 3 Regimentern des Geniemeſens, gen Beiträgen , welche den Commandeuren der lando
1 Compagnie Duvriers, 3 Traincompagnieen (nur in Iwehrbataillone im Bereiche des 8. Armeecorps, zur Kriegszeiten ) beſtehen . Die 12 höheren Offiziere ſollen fein : 1 Generalieutenant, Generalinſpector des Genies ierens, 3 Generallieutenante, 8 Marechaursdecamp. Die 350 Stabsoffiziere: 24 Oberſten ,Directoren der
verſchönerung der parademäßigen Bekleidung ihrer Bas taillone, von den landråthen der Kreiſe und einigen dabin gehörenden Gebern baar überwieſen worden ſind, haben ſolche überhaupt 10,804 Thlr. 9 gr. 6 pf. betragen.
Befeſtigungen, 24 Oberſtlieutenante, 60 Bataillonschef ,
- Die poſener Zeitung enthält Folgendes : Dem Hrn.
105 Capitaine erſter und 105 zweiter Klaffe, 32 Lieutes v. Szu in 8 ty, Profeffor am hieſigen Gymnaſium , iſt nante. Die Stabsoffiziere ſollen ausſchließlich von den unlängſt ſowohl von Seiten des k. württembergiſchen
Dfizieren, die aus der Applicationsſchule treten ,genoms Kriegsminiſteriums, als der t . ruffiſden ſcientifiſch
11
12
militäriſden Commiſſion , die ehrenvolle Aufforderung Mütter ſolcher Kinder übertragen worden war, nun zu Theil geworden, Tein Schaufelbeil und Zelttuch auch auf die Großvåter derfelben von våterlicher Seite
, und können mithin legtere nach Anwendbarkeit Behufs der ausgedehnt worden zur genaueren Prüfung ihrerArmee Felde nach St. dem Tode der Aeltern deren Stelle vertreten , und für
Erhöhung der Stårfe einer
im
Petersburg und Stuttgart einzuſenden .
einen der hinterlaſſenen minderjährigen Söhne um die Für den ohnlangſt verſtorbenen Generallieutenant Ertheilung des Adels nachſuchen .
.
V. Horn bat nicht bloß das 8. Infanterieregiment ( S. U.M.Z. Nr. 92 ), ſondern auch das ganze ſiebente
Sd we i z.
der Tagfaßung genehmigtenkommen In der vonichtsbehörd Militäraufſ alë 1828 Rechnung
evom Jahr Verſtorbeneals commandirender der Armeecorps , dem, der General vorſtand auf 3Tage Trauer anlegen müſſen . Ausgaben folgende Poſtenvor : Nach einer im neueſten Militár - Wodenblatte ents haltenen Vergleichung des Standes an befoldeten Subs altern- und Stabsoffizieren und Generalen der fånigl. preußiſchen Armee im Jahre 1806 u. 1829, zábíte folche in erſterem Jahre überhaupt "747 Fåbndriche oder Cors
nets, 3032 Secondlieutenante, 839 Premierlieutenante, 708 Stabscapitaine oder Rittmeiſter, 692 Capitaine , Rittmeiſter, Compagnies oder Escabronschefø, 690 Mas 'jore, 74 Oberſtlieutenante, 181 Oberſten , 89 Generalmas jore, 36 Generallieutenante, 13 Generale der Infanterie
oder Cavalerie und 3 General-Feldmarſchålle ; im Jahr 1829 dagegen feine Fábndriche oder Cornets, 2879 Ses condlieutenante, 1084 Premierlieutenante , 2 Stabscas
pitaine oder Rittmeiſter, 1309 Capitaine, Rittmeiſter, Compagnies od . Escadronschefs , 478 Majore, 88 Oberſts ļieutenante, 120 Oberſten , 68 Generalmajore, 32 Genes rallieutenante, 12 Generale der Infanterie od. Cavalerie
und 1 General - Feldmarſchall.
1. Für die eidgenöſſiſche Militärſdule in Chun ..
+
Rp .
20,600
2. Für das fünfte eidgenöſſiſche Uebungss lager (ohne die bereits in der Rechnung des I. 1827 angegebenen 29,000 Fr. ) 28,139 11 3. Ausgabe der Militäraufſichtsbeborde (worunter Lagegelder der Mitglieder mit 4396 Fr. und eidgendſſiſche Ins ſpectionen mit 4946 Fr.) ... 11,292 91
4. An die Beſoldung des eidgenöffiſchen Kriegſecretárs
1000
5. Koſten, betreffend das eidgenöſſiſche Vertheidigungsſyſtein 6. Anſchaffung von Pulver 7. Anſchaffung von Kriegsgeråthſchaften
8. Trigonometriſdhe Vermeſſungen 9. Gemachte Vorſchüſſe . .
1393 60 2798
40
1790 3278 400
18 70
Summe aller Ausgaben 70,692 85 Rußland .
Schro e o e n .
Petersburg , 4. Nov. 1829. Se. Maj. der Kaiſer
Die ſchwediſche Nationalarmee ( Indelta- Armee)
haben die Generalmajore Glaſenap II. , Commandeur ift , mit Ausnahme einiger angeworbenen Regimenter, .
der zweiten Brigade der zweiten Huſarendiviſion , und Pororrow I. , Chef der Artillerie des zweiten Infantes riecorpe, zu Rittern vom Annenorden ir Klaffe; ferner die Generalmajore Nabel , Commandeur der erſten Bris
auf dem Lande vertheilt , und jeder Bauerhof bat, nach Maßgabe ſeiner Große, die Verpflichtung, einen Soldas ten zu ſtellen und zu unterhalten. Ein Gehöfte, welches einen Reiter ſtellt, heißt Ruſtningshemann, und der Eis
gade der vierten Uhlanendiviſion , und Malinowsky I., genthümer deſſelben Ruſthållar ; ein Gehöfte, welches Commandeur der zweiten Brigade der fünften Infantes einen Fußgånger unterbåt, Rotehållbeman , und der Eis riediviſion, zu Rittern vom Annenorden ir Klaſſe mit genthümer, Rotehållar. Dieſe Ruſt- und Rotehållare der kaiſerl. Krone ernannt. — Zu Generalmajoren ſind ſind nun nach den vom König Karl XI. gemachten Ein. ernaunt worden : der Oberſt livron und die Capitaine richtungen verpflichtet, den Soldaten, dem zugleich ein
erſten Ranges der Flottenartillerie Primo , Pupkoff Stüd Ackerland zur eigenen Benußung überlaſſen iſt, .
und Panoff.
und worauf die Regierung ihm ein kleines Wohnhaus, - Der Generalmajor Iſchuifewitſch iſt zum Chef Torp genannt,erbaut hat, zu unterbalten , und hinſichts des Generalſtabs des abgeſonderten orenburg'ichen Ar- lich der Reiter erſtreckt dieſe Verpflichtung ſich auch auf meecorps ernannt worden .
deſſen Pferd . Den Bauerhofen liegt biernach auch ob,
Še. Maj. der Kaiſer haben zu verfügen geruht, die Soldaten während der Erercirzeit mit lebensmitteln daß die, zufolge Tagebefehls vom 1. ( 13.) Oct. für den zu verſehen. Da man das Beſdhwerliche dieſer leßteren türkiſchen Krieg in den Jahren 1828 u . 1829 geſtiftete Einrichtung ſchon vor långerer Zeit einſab , ſo wurde Medaille auch den Seeſoldaten ertheilt werden ſoll, vor 17 Jahren von den Ruſt- und Rotehållaren ein
die vor der Kriegserklärung an die türkiſche Pforte an Vertrag mit der Regierung abgeſchloſſen , worin Erſtere ben militäriſchen Operationen im mittelándiſchen Meere rich anbeiſchig machten , ſtatt den Unterhalt in Natura Lheil genommen haben . zu leiſten , der Regierung jährlich eine gewiffe Summe Durch ein Allerhöchſt beſtåtigtes Gutachten des zu zahlen, damit dieſelbe für die Unterhaltung der Solo Reichsrathes iſt das , den Nid)tadelichen, die im Mili- baten während der Grercirzeit felbft Sorge tragen möchte: .
tår bis zum Range eines Oberoffiziers aufgedient, und Dieſer Vertrag wurde damals auf 15 Jabre abgeſchloſs
ſeit der Zeit keine Kinder gezeugt haben, ertheilte Recht, ſen , und die zu zablende Summe auf 8 Rthlr. Banco um die Uebertragung des Adels auf einen ihrer früher feſtgelegt. Nachdem nun dieſer Vertrag ſchon feit zwei
erzeugten Söhne bitten zu dürfen, welches Recht ſchon
Jahren abgelaufen iſt, hat das Staatscomité bei dem
durch die Verordnung vom 7. ( 19.) Dec. 1817 auf die Reichstage in Vorſchlag gebracht, dieſe Einrichtung von
13
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Neuem auf 15 Jahre geltend zu machen , wobei jedoch
2) Wer ſich gegen einen General oder anderen com.
nur 7 Rthlr. Bco. von jedem Ruſt- oder Rotehållarals mandironden Offizier reſpectwidrig oder mit Verachtung Abfindung für die Naturalleiſtungen verlangt wurden . Dieſer Antrag gab in der Adelskammer zu lebhaften Erörterungen Anlaß, indem er namentlich vom Frhrn. Ankerswård in einer ſehr kraftvollen Rede als mit den
(with contempt or disrespect) bezeigt, oder ſich ſolcher Worte über denſe{ben bedient, die beleidigend oder ents ehrend ſind (speak words tending to his hurt or dis honour ), rou, nach Beſchaffenbeit des Bergehens, von
Reichsgrundgeſeßen im Widerſpruche ſtehend und höchſt dem General- Court - Martial beſtraft werden. 3 ) Wer einen Aufruhr oder Aufſtand ( Muting or Vorſchlag mit einer Mehrheit von 135 Stimmen gegen Sedition) in dem Regimente, der Schwadron oder Com . 101 angenommen worden war, ſo erhob ſich Frhr. von pagnie, zu der er gehört, erregt, hierzu auffordert, oder Ankardwård von ſeinem Siße und legte ſein Abzeichen an demſelben Theil nimmt ; wer ſich zu ähnlichen Com
verderblich erflårt wurde. Nachdem jedod ſchließlich der
als Reichstagsmitglied auf den Tiſch . Dů r
fe i .
plotten in anderen Regimentern , Sd wadronen oder Compagnieen der land , oder Seemacht, oder in andes
Im leßten Monde Dhul - Kadiche des Jahres der ren Abtheilungen , Detaſchements, Poſten und Wachen, Hedſchrah 1244 ( 0.h. im Mai 1829 ) iſt zu Konſtanti unter irgend einem Vorwande zugeſellt, ſoll den Tob nopel ein vollſtåndiges Militårreglement (Kanun oder ſolche Strafe leiden , welche ein General . Court Nameb ) erſchienen . Es enthålt in' 457 Paragraphen Martial darüber ausſprechen wird. Gleiche Strafe fou altige Vorſchriften über dieDienſtleiſtungenſämmt: derjenige erdulden, welcher bei irgend einem Aufſtande licher Offiziere, die Subordinationsverhältniſſe, Kaſer : oder Aufruhr gegenwärtig iſt, , und nicht ſein Möglichſtes nendienſte, Einquartierung, Sold, Beköſtigung, Inſpeca thut, ſolchen zu unterdrůden ; ferner, wer zur Kenntniß
tionen , Muſterungen , Ehrenbezeugungen sc., Alles nach eines ſolchen zu bewerkſtelligenden Aufruhrs gelangt, ganz europäiſchem Vorbilde , und offenbar, unter Mit und ſolches nicht ſofort (without delay ) ſeinem coms wirkung europäiſcher Offiziere. Beſonders auffallend in mandirenden Offizier zur Anzeige bringt. dieſem Reglement, welches ſich als die Quinteſſenz aller
4 ) Wer ſeinen , in Ausübung ſeines Dienſtes begrifs
Reformen des Sultans anſehenlåßt, iſtdie Gewandt: fenen Vorgeſepten ſlågt, oder dasSeitengewehr gegen
heit, mit welcher die Türfen neuemilitäriſche Ausdrůde ihn zieht, oder es zu ziehen droht, oder irgend eine Waffe ihrer Sprache einverleiben . Durchaus eigenthümlich iſt (weapon) gegen ihn ergreift, oder mit Gewaltthätigkeit die Stelle eines Kaimakan, welches , nach ſeinem ara : bedroht, unter welchem Vorwande es auch ſei ; wer die
åßigen(lawfull)) Befehle ſeines Vorgefepten biſchen wortlich Stellvertret er( Lieutenant) geſetmbefolgt, bedeutet,Urſprunge, und den Adjutanten einesGenerals oder ſonſti: nicht ſollden Tod oder diejenige Strafe leiden,
gen Offiziers bezeichnet, deffen Verrichtungen er in ſeiner die ein General-Court-Martial gegen ihn erkennenwird. Abweſenheit verſieht. Man findet ſie in allen Zweigen
II . Fälſchungen in den Muſterrollen und
des Dienſtes , und ſie ſtehen ihrem Wirkungskreiſe nad Rapporten. ( Abſchn. IV. V.) 1) Jeder Offizier, welcher vor einem General Begriffe, nach europäiſchem , als die Adjutanten höher doch niedriger als der Generalſtab. Das Wort Srta Court Martial überführt wird , in Betreff der Abwes bekanntlich, ein Janitſcharenregiment – darf nicht fenheit eines Offiziers, Unteroffiziers oder Gemeinen,
eine falſche Beſcheinigung ausgeſtellt zu haben, fou caps mehr ausgeſprochen werden : an deſſen Stelle iſtetein an firt er eut . werden . Die Lag bed deres getreten, welches eigentlich Lager bedeutet. Die 2) Jeder Offizier, der wiſſentlich (knowingly ) eine Zúrfen reben auf dieſes Reglement großen Werth, und es dürfte , bei
dem Geheimniſſe , mit welchem sie ihre falſche Muſterrolle von Leuten oder Pferden aufſet;
militäriſche Werke zu verwahren pflegen ,ſchwer halten, ieder Offizier, Commiffär oder Muſtercommiſår (Coin ſich Eremplare deſſelben zu verſchaffen .
missary or Muster- Master ), welcher vorſaizlid (wit tingly ) eine ſoldie falſche Muſterrolle unterſchreibt, uns terſchreiben läßt, oder anordnet, foll, auf die Ausſage
Ueberſicht
der brittiſchen Militärſtrafgefeßgebung. ( Fortretung . )
zweier Zeugen vor dem General - Court -Martial als überführt angeſehen, cafjirt werden , und außerdera der Strafe unterliegen , welche auf den Aufruhr und die Deſertion geſetzt iſt. Gleiche Strafe foll der Gommiſår oder Muſtercommifjár leiden, der vor einem General
Als eigentlide Standesverbrechen führt nun: Court-Martial überführtwird, daß er für die Muſterung irgend eines Regiments, der Schwadron oder Compag . der Muſterrolle Geld als Aufruhr (Muting ). (Abſchn. III.) Zu demſelben nie, oder fürUuterſchreibung 1. gerechnet genommen hat.
mehr das Geſetz auf:
Belohnung wird : 3) Jeder Offizier , der an den Rönig , oder an den 1 ) Wer ſich vermißt, verrätheriſche oder refpectwidrige
Worte gegen die Perſon des Königs, oder gegen ein commandirenden General , oder an irgend einen , zur Offizier ſoll vor einem General_Court-Martial cafjirt inents , der Schwadron, Compagnie oder Garniſon, oder werden , der Unteroffizier oder Gemeine aber diejenige über Waffen , Munition, Kleidung und andere dabin
Mitglied der königl. Familie auszuſtoßen . Der ſchuldige Annahme von Rapporten über den Zuſtand des Regis
Strafe leiden , welde ein General-oder Regimental. gehörige Sachen einzufordern berech igten Vorgeſepten, Court -Martial gegen ihn ausſprechen wird .
einen falſchen Rapport abſtattet, rollcaſſirt werden.
15 16
4 ) Wet aus Rachlaffigtett, aber vorſäßlich, die eins | angeblich zugefügtes Unrecht verbeſſert werben folk cof zuſendenden Rapporte abzuſtatten unterſåßt, Tod, nach redressing wrongs.) Hiernach fann ein Offizier, wenn Beſchaffenheit ſeines Vergebend, durch das Erfenntniß er glaubt, daß ihm von ſeinem Oberſten oder dem coms eines General Court - Martial beſtraft werden.
mandirenden Offizier des Regiments Unrecht gethan ſei,
III . Deſertion . ( Abſchn. VI. ) " uf dieſelbe ſteht und wenn er von ſolchem nach gebührendem Anſuchen der Zod , oder eine ſolche Strafe ,' die ein General- feine Genuathuung erhielt , bei dem commandirenden
Court - Martial darüber erkennen wird . Zum Thatbes ſtand der Defertion wird gleichfalls gerechnet, wenn ſich ein Unteroffizier oder Gemeiner bei einem anderen Res giment anwerben låßt, ohnevon ſeinem früberen Regis ment, in welchem er zulebt gedient bat, entlaſſen zu ſein. Der Offizier,welcher einen ſolchen wiſſentlich annimmt, und nicht an das frühere Regiment zurückſendet, erleidet die Strafe der Caſſation . Wer zur Deſertion verleitet, foll ſolcher Strafe unterworfen ſein, die der Spruch eines General- Court-Martial erkennen wird . A18 Deſertion iſt aber nicht anzuſehen, wenn ein Unteroffizier oder
General dieſerhalb Klage führen , damit ibm Gerechtig, pflichtet, darüber an den König, zur Einholung der Bes feble deſſelben, zu berichten . Glaubt dagegen ein Offizier von einem geringeren Grade, ein Unteroffizier oder Sex meiner, daß ihm von ſeinem Hauptmann oder commans direnden Offizier Unrecht gethan rei, ſo kann er ſich
feit widerfahre, und iſt der commandirende General vers
deßhalb bei dem Regimentschef beſchweren, welcher Tos dann verpflichtet iſt , ein Regimental - Court- Martial zuſammenzuberufen, um überdie Beſchwerde zu entſcheis iden. Iſt eine Parthei mit deſſen Ausſpruche nicht zufries
Gemeiner fich obne Erlaubniß ſeines commandirenden den, ſo ſteht es ihr frei, an ein General -Court-Martial
Offiziers von ſeiner Schwadron, Compagnie, oder von dem Detaſchement, bei welches er commandirt iſt, ents fernt; indeſſen ſoll er für dieſes Vergeben , nach Bes ſchaffenbeit der Umſtände, diejenige Strafe leiden , die ein General- oder Regimental- Court-Martial gegen ibn ausſprechen wird .
zu appelliren ; wird jedoch die Appellation verworfen, lo roll der Appellant und dieſe Appellationsbehörde beſtraft werden .
V. Erpreſſung und Unterſchleife. ( Abſdn. VIII – X.) . 1) Wenn ſich ein Offizier einer Erpreſſung oder eines -
IV. 3å nfereien und Zweikampf ( Quarrels Unterſdileifs dadurch ſchuldig macht, daß er in der Gars niſon , Feſtung oder den Barafen, die den Marketendern 1) Kein Dffizier , Unteroffizier oder Gemeiner rodnothwendigen Boutifen zu übertriebenem Preiſe vermies
and sending Challenges .) ( Abſchn. VII . )
ſich in Reden und Betragen beleidigende oder beſchims thet, oder an dem Verkaufe der für die Soldaten bes pfende Ausdrücke oder Handlungen erlauben . Serdieht ſtimmten Lebensmittel und Waaren Theil nimmt, fo fou
folches, ſo ſoll der Offizier Arreſt, der Unteroffizier oder er dimittirt, und außerdem nach Maßgabe der Civilges Gemeine aber Gefängnisſtrafe erleiden , und beide aus Tebe beſtraft werden. Dieſelbe Strafe trifft denjenigen , Berdem gehalten ſein , in Gegenwart des commandirens welcher ſolches duldet, ſo wie überdieß die Strafe der den Offiziers dem Beleidigten Abbitte zu thun .
Caſſation, falls er demjenigen nachſteht, welcher Lebens
2) Kein Offizier, Unteroffizier und Gemeiner ſoll ſich mittel, Getränke oderſonſtige Kaufmannswaaren den unterſtehen, irgend einem Offizier, Unteroffizier oder Ges unter ſeinem Comma ndo ſtehenden Soldaten zu einem meinen eine Herausforderung zuzuſchicken , oder ſelbſt zu übertriebenen Preiſe verfauft. einem Zweifampfe berauszufordern ; thut es ein Offizier,
2) Wenn ein Offizier oder Unteroffizier mehrere
To foll er caifirt werden, und wenn es ein Unteroffizier Quartierbillets fordert , als der effective Beſtand der oder Gemeiner thut, diejenige fórperliche Züchtigung leis Mannſchaft nothig macht, oder zum Troß gehörige Pers den ( corporal punishinent ) , die ein Court -Martial fonen ohne Erlaubniß des Hauswirthes einquartiert,
ermeſſen wird. Gibt ein wachthabender Offizier oder oder einen Hauswirth, gegen Geſchenke, von der Eins zwiſchen Perſonen zu , ſo ſoll er wie ein Herausforderer teroffizier aber degradirt werden, und außerdem ſolche
Unteroffizier wiſſentlich und vorſabzlich einen Zweifampf quartierung freilåßt, ſo fou der Offizier cafjirt, der Uns ſelbſt beſtraft werden. Gleiche Strafe foll die Secuns fórperliche Züchtigung leiden , die ein General- oder
danten, Anbeper und Ueberbringer der Herausforderung Regimental - Court.Martialgegen ihn ausſprechen wird. treffen ( shall be deemed as Principals and be puni shed accordingly :) Derjenige Offizier, Unteroffizier und Gemeiner, welcher einem anderen wegen einer nicht angenommenen Herausforderung Vorwürfe macht, Toll wie ein Herausforderer beſtraft werden , und Wir
3) Der commandirende Offizier ſoll, wenn er in einer
Stadt, Flecken oder Dorf mit ſeiner Mannſchaft Quars tiere nimmt, den Hauswirthen durch eine öffentliche Bes kanntmachung anzeigen , daß, wenn ſie den Unteroffizies ren oder Gemeinen mehr Kredit geben , als deren tåglicher
(prechen Offizier und Soldaten von aller Unterlaſſungsfa t jedenVorurt Sott beträvt ,lle folchefou Sdudi n nicht . Im enfollen Schande hiermi auf 3bexabitwerd Monate und allem ſeinem Dienſte derdOffizier heil frei ( of any disgrace ſuspend irt, und währen verwend dieſer feine Gasevondazu Zeit et or opinion of disadvantage ), welche aus jener Äbleb: werden , um die duidh feine untiroffiziere und Soldatin , über den nung entſtehen könnten , da ſie in dieſem Falle bloß Betrag ihrer tägliden löhnung hinaus , gemachten Sdu den zu 1
Unſeren Befehlen nachgelebt, und ihre Schuldigkeit als bezahlen. Auch iſt er verpflichtit, tafür zu sorgen, daß die Redes
auszizahlt hirde berteiniat Marrdhe innicht brave Soldaten , ſich der Diſciplin zu unterwerfen , ges nungen und aufan dem den , dieferben oder, roinn berichtigt, den Quartieren der Sold than haben . “
In Verbindung mit dieſen Verfügungen ſtehen die Generalzahlmeiſter eingeſandt werden : - bei Strafe der Coffation . * ; ( Fortſeßung folgt. ) Beſtimmungen des Abſchn. XII . über die Art, wie ein Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsbandiung: E. W. Padre in Darmſtadt und in deinen Offizin gedrudt .
Samſtag,
Nr. 3.
9. Jan. 1830. કે9tsi
, M
1190
100 DEMO
PRE
Allgemeine Militar - Zeitung. 1
A. Berbåltniß der Gendarmerie zu dem linients
BR.8 ê ' n. Am 23. Nov. 1829 iſt eine umfaffende Inſtruction militar und den Militárbeb.drden. . .
a. Perſönliches Verhältniß. §. 1. Die Offiziere, Une
für die neuerrichtete Gendarmerie erlaffen foigende worden. teroffiziere und Gendarmen baben überall , woſie mit Sieenthalt 164 Paragraphen und *)behandelt Gegenſtände :
linienmilitår in Berührung kommen , es ſei im Einzels 9
nen oder Corpsweife, der höheren Dienſtcharge diejenige I. Dienſtverhåltniß der Gendarmerie in Achtung und Ehrerbietung zu bezeigen , wie die Diſciplin Beziehung auf andere Staatsbeborden. I forche von dem Soldaten erfordert. Sie ſind ihrerſeite
A. Berhältniß der Gendarmerie zu demkinienmilitår befugt, ein Sleiches vondem finienmilitår zu verlangen. ) und anderen Militárbehörben : a. Perfónliches Verhalts niß s. '1 ; b . Dienſtverbáltniß s. 246, B. Berhältniß
gimnifcheint hiernach zroiſchenLinienmilitär und Gendarmerie tra gebe Subordinationsverhältniß zu befteben , wie zwiſchen
zu den Civilbebörden $3. 7-16 . II. Bon den eigentlichen Berrichtungen des & ußeren Dienſtes der Gendarmerie . A. Auge. meine Vorſchriften f . 17-27 . B. Beſondere Vorſchrifs
Tinicamilitär und Einienmilitär, momit auch die im §. 8 der Inflruction enthaltene Beſtimmung übereinſtimmt, daß die Gendarmerie ein wirkliches Militärcorps ſei. Die Frage über das Subordinationsverhältniß zwiſden Einienmilitär und
ten : 1) In Bezug auf den ordentliden Dienft : a . die
Gendarmerie iſt in vielen Dienſten nicht ausdrüdlich entſchiee den; fie ift auch ſchwierig, zumal da die Gendarmerie mit den Linienfoidat en in dielfache Berührungen tommt, bei welchen eine Verlegung der Subordination ſehr leicht provocirtwird. Nach der badiſchen Einrichtung ſcheint es z. B., daß fich ders jenige beurt aubre Linienfoldat, der ſich gegen einen, bei riner öffentliden @ uſtbarkeit zur bandhabung der Ordnung aufgeſtelle ten Unteroffizier der Gendarmerie thätlich vergeht , deb thås
Dienſtleiſtung zur Beförderung der Strafgerechtigkeites pflege S. 28-38 ; b. Dienſtleiſtungen zur Handhabung der Polizeigewalt des Staats : 1) offentliche oder hobe Sicherheitspolizei g. 39–42 , 2) allgemeine Privat Sis cherheitspolizei s. 43-58 , 3) Straßenpolizei s. 59-60, 4 ) Feuerpolizei s. 61-63 , 5) Waſſerſchadenspolizei s. 64 - 65 , 6 ) Geſundheitspolizei g. 66 - 71 , 7) Armens
liden Bergreifens am Borgereßten ſchuldig iſt. Ina
-
polizei, S. 72–74 , 8) perſónliche Sicherheitspolizei S.
großh. beſl. Dienfte iſt dieſes Verhältniß im entgegengefesten Sinne geregieit, wie aus nachſtehender Verordnung vom 25 .
75-79 , 9 ) Eigenthums : Sicherheitspolizei im engeren Ginne S. 80–85 , 10 ) Religionss und Sittenpolizei
Noo. 1823 bervorgeht : ,, Da die Gendarmerie tein Militärı
corps , rondren nur ein auf militäriſche Weiſe organiſinted
Polizeicorps iſt, deffen eigentlicher Dienſt mit dem eigent.ichen
S. 86-88 , 11) Theuerungspolizei S. 89, 12) Zunft ,
Militärdienſte nidts gemein hat, und da insbesondere die áno
Gewerbs- u . Handelspolizei s. 90-97 ; C, vom Transs
port und Bewachung der Gefangenen als ordentlicher Dienſt der Gendarmerie $. 98 - 115 ; Anhang zu den Borſchriften über den ordentlichen Dienſt $. 116--125 ; 2 ) in Bezug auf den außerordentl. Dienſt S. 126 - 129. C. Pom eigentlichen Dienſte der Brigadiere s. 130 - 137.
ordnungen und Befehle in Bezug auf ihren Dienſt nicht von der Militärbehörde , sondern den der Givittebörde ausgeben, To baben des Großherzogg Königl. bobeit UUerhöchft refolvirt,
-
D Bom eigentlichen Dienſte der Wachtmeiſter $. 138-
E. Bom egentlichen Dienſte der Diviſiondcommans banten $ . 142-154. F. vom eigentlichen Dienſte des Qommandeurs , der Gendarmerie $ 155 164. Da durch die Aufnahme dieſer Inſtruction die Grans
1 ) daß zwiſchen der Gendarmerie und dem Linien militär via 2.
wechſelreitiges Subordinationsverhältniß nicht ſtattfinde, dub demnach die Individuen von der Gendarmerie nicht als Obere der ihnen im Grabe nachſtehenden Individuen vom Linienmis
litär, und eben ſo die Individuen vom Linienmitvär nicht al8 Obere der ihnen im Grade nachſtehenden Individuen von der
Gendarmerie anzuſehen ſeien ; 2) daß ferner die in 2 usübung --thres Dienſtes begriffenen Gendarmen nicht in die Kathegorie der Militärwachen zu regen, ſondern anderen in officio befinds lichen Polizeioff zianten gleich zu achten , daß demnad die Vers
von Soldaten gegen Gendarmen , welche in duet ung zen unſeres Raames, aberſchritten werden ,würden, roeben ihres Dienftes' begriffen ſind, nicht als Virgehen gegen Milis
entlehnen wir daraus nur den erſten , das allgemeine Dienſtverbáltniß und die , Dienſtſtellung der badiſchen
tårtaden anzuſehen, und eben so die Brgeben dir Gendarmen
Gendarmerie betreffende Abſchnitt . x
gegen Militärrrachen als Verzebin von Nicmilitärs gegen
2
Militärwachen zu betrachten feien ; 3) daß von diefen Grunds
Tägen nur dann eine Wusnahme eintrete, alſo ein Subordinatis
9 Das Edict aber die Errichtung dieſes Gorps iſt inden Ruma mera 86 4. 87 der 3.MB VON 1829 abgeotudi.
onsverhältniß wiſten Linienmilitär und Gendarmen nur dann
ftattfinde, wenn beibe einen gemeluid aftlid en Dienft
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b . Dienſtverhältniß. s. 2. Die Gendarmerie iſt im geſtattet, bei entſtehenden Zwefeln über die Zwedmå. ordentlichen Dienſte nirgends dem gewohnlichen Nilis | Bigfeit und Rechtmäßigkeit eines folcherr Auftrags, oder tårcommandanten eines Drts untergeordnet, und Peşte : einer ſolchen Inſtruction den Vollzug aufzuſchieben oder rer darf ſich auf feine Weiſe in denfélben eininiſden . - gar zu verweigern , bei Vermeidung ſtrenger:Verantworts S. 3. Dagegen iſt die Gendarmerie verbunden , allen lichfeit. 9. Wenn jedod, die Gendarmerie ſid) úbers Requiſitionen der Militärbehörden, welche einen militárs zeugt hålt , S.daß ein gegebener Auftrag auf cine zwed, polizeilichen Zweck zum Gegenſtande haben, ſchleunig zu måfigere Art, als die von der Civilbeborde bezeichnete, entſprechen . - $ . 4. Die Gendarmerie iſt befugt , in alegerichtet werden fann , ſo bleibt es Erſterer unbenoms vorkommenden Fållen auch gegen Militárperſonen ohne meit, in fo ferit es die Zeit erlaubt , der Civilbehörde -
Unterſchied des Ranges einzuſchreiten. Wird in einem folchen Falle die Arretirung einer Militárperſon unums gånglid nothwendig , ſo hat der betreffende Gendarme die arretirte Militárperſon ohne Verzug der nådſten
die geeigneten Bemerkungen dießfalls vorzutragen, es kommt aber alsdann lediglich darauf an ,was dieſe Weis ter zu beſd ließen- fúr gut findet. -9 . 10. Sollte ins deſſen durch die Requiſition einer Civilbehårde in Bezug
Civilbehörde, alsdann aber,, wenn ein Militärcommando antbe ordentlichen auf denn ordentl
Dienſt
ichen irgend etwas t oder in gleicher Nähe ſid, befinder vorzugsweiſe dieſem 3Mzu: aufgetragen werden , was den dießfalſigenbegehr klaren- Bes
führen. – 5. 5. Der betreffende Gendarme, welcher dieſtimmungen des Edicts vom 3. October 8. 3. geradezu Arretirung bewirft hat, muß hiervon ſogleid), dem vor: widerſpridt, fo darf die Gendarmerie dieſes widerſpres geſeßten Diviſionscommandanten Meldung machen, und chende Begehren nicht erfüllen , vielmehr muß fie dießs Resterer baldmöglich dem betreffenden Militárcommando Falle de betreffenden Civilbeborde geeignete Vorſtellung .
von dem Vorgange Nachricht geben . - S. 6. Da,,womachen . – S. 11. Keine andere Geldåffte, als die im , -
die Gendarmerie mit den Linie'ntruppen gemeinſchaftlich Art. XI. des.Epicts bezeichneten, könnenals ;außeror.
Dieuſtib &tigkeit tritt, bat dieſelbe die Vorſchriften des dentlidye Dienſte an die Gendarınérie von irgend einer inGendarmeriee dicts genau zit befolgen . 184934 Seite ber begehrt werden . Letztere, baderulichen , als Givil Verhäl B. bebórden . tniß zu den außerordentliche Dienſte von ibraperlangte,19 Art.XI. nicht benannte Geſchäffte obue Weiteres abzuleh. iedas Stellung of yine wird Gendarmeri ihre e Der $:7. fentlichen Dienſte im Allgemeinert durch das Edier som nen . $. 12. Gegen die im Bezirte pugeſtellten Dies 3. October angewieſen. So viel, den inneren Dienſt 'bes ner und überhaupt gegen ſolche, welche mit irgend einer trifft, beſonders in Anſehung der Adminiſtration, fo bat Art von dffentlicher Semalt brfleidet sind , haben die
diefelbe den Anordnungen des Kriegsminiſteriums Folge Sendarnten ftete"eit dienſtwiufábriges Benehmen zu zu leiſten; in Bezug auf den duperen Dienst , aber iſt beobachten , Banrit die Erreichung des Zweđeo niemals oder gar vereitelt werde. die Gendarmerie lediglich den Befeblen de diMiniſteri dardy' Mifbeuigkeiten verzögert, $. 13. m Falle ſie sich in ihren " Dienftbefugniffent ums des Inneren untergeben. Seine der übrigen Staats-
bebdrden batindieſer Hinſichteine befeblønseile Einwir durch irgend eine mit origteitlichet Gemaltverſehene der Gendar inerie pricht Perfon beeinträchtigt glanben, ſo haben ſie mit Beſchei
knng auf dieſelbe. Das Weſen ſich alſo dahin aus , daß dieſelbe ein zur Verfügung des benbeit und Anſtand dieffaNs die nöthige Vorſtellung zu 11110 wenn feine Ausgleidung erfolgt, ihrem miniſteriums des Inneren geſtelltes Militárcorps : iſt, madjeni , und
mittelſt deſſen Hülfe der Zwed der Ordnung, Sicherheit und Rube im Inneren des Grofberzogthums erreicht werden ſoll. Die Verpflichtung der Gendarmen geſchieht eidlich von der betreffenden Militárbehörde auf den In : EdictKriegsartifet' undzugleich dem der vom 3. October d . J.nud) in dieſer halt ; jedoch aufInſtruc: die in tion enthaltenen Vorſchriften.
unmittelbar vorgeſetzten Oberen zür weiteren Einſchreis tung Anzeige zumachen. = 5:14. Durch die ordentlide Dienſtverridrung der Gendarmen werden die damit ver's wandten Dienſtobliegenbeiten und Befugniffe, welche gefeßten nidytaufgehoben . der Ortsvors Prisvor? nach derzugewieſen bisherigenſind, Geſchäftsveffaffung In S. 8. Obgleich nun dien Fåten , nainentlich beiveribten Verbrechen und bet
biernach die Gendarmerie eigentlidhe Befehle in Bezug Verfolguirg perdåd tiger Perfonen, werden die Ortsvori auf ihren Äußeren Dienſt nur von dem Miniſterium des gelegten gemeinſchaftlich zur Beſorgung des Erforderli Inneren annehmen fann, ſo muß ſie dennoch einem jeden den mitwirken Hauptſádylich ist es die Pflicht der Gen. derartigen Anſinnen, weldies in Form eines Anfuchens, darmen, dabei jedem billigett, in der Natur der Sache oder einer Aufforderung von irgend einer anderen Ci- tiegenden Anfinnen der Ortsvorgeferten zu willfabren. vilbehörde an ſie gerichtet wird , augenblidliche Folge S. 15. Hinwiederum werden die Drrovgradfesten ibrete teiſten. Dalediglich nurdie Civilbebörde fürdie Redt: feits den Gundarmenin Erfüdilig! Hop Op Dienſtpflichten mäßig feit, Zwecmafigfeit und die Folgen der ertheilten mit Rath unb Tbat unto, namentlicy Serch Stellung vet Auftråge, Anweiſungen und Futſtructionen , die Genbars
merie aber nurfür die genaue Erfüllung und Ausfüh rung derſelben verantwortlich iſt, ſo iſt es legterer 付き nicht verrichten, das brific heißt,wenn entweder die gridarmen mit den Linienſoldatsn Militärd ente übzinehmen, 1. B. argen'd! Feind dienen. - oder wennin en otraien mit jinen ngarmyndienſt derrichten müſſen, *. B. mein die Gendarmerie nicht zahir.ich genug wäre, und daher in ihren Stationen durch dinienmilitär verſtäite werden müßte. "
erforderlichen Datinſthaft ans 'den vorſchriftemapig . Bes Febriden Rottenabteilungen an die Hand geben . Auch
haben die Gendarmen zu erwarten , dao ribnet ole Ouro vorgefesten von jedem aufruftrem ordentlichen dienft
Bezig biltenben nevoigtigt fogidiche Mittbellünge thadex
werden . Alle in Folge fordjup 1 Creigniffe mouwendig werdende dringende Geſchäffte wird der Ortsvorges ſebre alkeint beſorgen , fallender Genodhrme midit fugleich einſchreiten könnte. 3. 8. Arretirung der eines Verbres
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diens verdächtigen Perſon , Herbeirufung eines Wund's der Artilleriſt ſtieg berunter und ſchoß das auf dem arztes " bei gefährlich Berwundeten und dergleichen . S. 16. Bei ihren anzeigen und Mittheilungen an die
Sattelbogen befeſtigte Geſchůř ab . * ) Zu Anfange des neunzehnten Jahrhunderts ernannte
Civilbehörden müſſen ſich die Gendarmen ſtets mit Ferb - Ali Sdab" feinen zweiten Sohn Abbas , Mirſa Anſtand und mit der einer jeden Stelle gebührenden zum Gouverneur der Provinz Aderbidſchan und übergab Achtung benehmen .
ibm aud ) den Befehl über das Kriegsvolt daſelbſt. Dies
ſer junge Prinz unternahm es, in ſeiner Provinz, nad
B..., a ' y cr 'n .
Am 20.Nov. 1829, iſt ein königl. Armeebefehl erſchien dein Muſter der europåiſchen Staaten , ein regulares nen; durch denſelben werden ernannt: 1 Oberſt (der Herr zu errichten. Da der Prinz und fein erſter Minijter,
Oberſtlieutenant Freiberr v. Magerl zum Oberſten des Mirſa: Buſurf , einen Serieg mit Rußland wünſchten, 2. Kůraffierregiments) ; 2 Oberſtlieutenante im Inges ſo vabmen ſie im J. 1809 ( 1225 der Hedſchra ) allerlei nieurcorps ); 3 Majore ( darunter Prinz Ed. b. Sad europåiſche Deſerteure bei ſich auf und übertrugenihnen
ſen-Altenburg ); 6 Hauptleute Ir kl., 2 Rittmeiſter, die Bildung eines Truppencorps ; aber die unbeſchreibs 8 Hauptlente 20 kl., 14 Oberlieutenante, 25 Uuterlieits liche Verwirrung, die in den perſiſden Heere berrſchte, tenante und 18. Junfer. ( Unter den früher beforderten vereitelte jedes Unternehmen der Art. In dieſem Jahre fam , dem Prinzen ſehr gelegen, Cadetten bemerkt man die beiden Griechen Karl S 130 und Alerander Rizo , wildse -zu Unterlieutenanten im Napoleons Geſandter, General Gardanne , mit den
1. Artillerieregiment ernannt wurden .)
Charafteriſirt franzöſiſden Offizieren Lamy und Verdy und einigen
wurden : als Generallieutenant der Generalmajor und anderen , in Perſien au .
General Gardanne ging an
, v.v Braun ; - als Generals den Hof von Teheran, und ließ ſein Gefolge in Tabris in landau Commandant majore der Oberſt und Secondlieutenant der Reibgarde zuric . Dieſen Umſtand benute Mirja
, Bujurf, um die
der Hartſchiere, Graf v. Zattenbach , und der pent: fionirte Oberſt Freiherr ø. Dalwigf. Großherzogthum Hefren. Se. Königl. Hobeit der Großherzog Baben am 1. Jas nuar dem Generallieutenant Freiherrn v . Pretia cf, ſo wie dem Präſidenten des Kriegsminiſteriums, Gene: ralmajor und Generaladjutanten Freiberrn . Falť das Großtreuz Ihres Haus- und Verdienſtordens zit
gefälligen Fremden über die Errichtung einer regulåren Armée in Perſien zu Rathe zu ziehen. Die Idee des
verleihen geruht. Nie dier la noe.
Miniſters auszuführen , waren die Franzoſen auch ros gleich bereit und boten ihm ihre Dienſte an ; allein der Widerwille der Perſer gegen folche Neuerungen war eben To unüberwindlich, als gegen eine etwaige Verang derung ihres Glaubens. A18 Mirſa - Bufurt dieſe ab. neigung ab, rieth er dem Prinzen Abbas Mirſa , einige junge Leute aus den angeſehenſten Familien zu gewind nen und ſie zu dein regulären Infanteriedienſte einůben zu laſſen . Dieſes Beiſpiel, boffte er, wurde auf die nie .
Brüſſel, 29. Dec. 1829. Se. k. Hob. der Prinz Friedrich der Niederlande iſt zum Admiral Generals Oberſten (Amiral- Colonel Général) der Armee und zum Intendanten des Kriegsdepartements erna intwors
deren Stände günſtig wirfen . Es wurden 200 Mann zuſammengebracht, mit denen der franz. Offizier Berry den Unterricht begann. Um ihren Eifer anzuſpornen, ſparte Abbas -Mirſa feine Belohnungen und Geſchenke
1
ben ; die Direction des legteren bat, mas den die land. und ſoldie Mittel blieben nicht ohne Wirkung. Durch
macht betreffenden Theit anbelangt, der Generaltieutes den glücklichen Anfang aufgemuntert, befahl der Prinz
mant Geren
( von Mons ), und was dieMarine den Chanen doo Aderbidſchaniſchen Gebiets , alle junge
betrifft , der viceadmiral Volterbeef erhalten .
{}" ? Denti e i dh .
Peute , die in ſein neuerrichtetes regulares Gorps treen wollten , zu ihm zu ſchicken. Sie ſollten mit einem ptors
lichen Gehalt von 10 Tomand (40 Silberrubel) belghnt,
Wien, 1. Dec. 1829. Se. R. H. der Prinz Guſtav und ihre Familien von allen Abgaben befreit werden. Wafa iſt von Sr. Maj. dem Kaiſer zum Generalmajor Die Namen derer, die zum Dienſte feine fuſt båten, ſonſt aber tauglich waren, befahl er anzuſchreiben ; Folche mit der Anſtellung als Brigadier ernannt worden . junge Leute. ſollten dann durch noch größere Verſpres 1 ie'n , . P. . 11:31: 1
Die petersburger Zeitung enthält nachſtehende Bes chungen angelogt werden.
mertungen
einesiltuffiſcher Stabsoffiziers über den
Dieſe Maßregeln waren To wirkſam , daß in weniger
militärifchen Zuſtand der perfilden Proving als einem Jahre 14 Bataillone Serbaren ( regalarer perſiſder Infanterie ) errichtet werden konnten , die in Nach dem Tode des berúbmten Sdjab Nadir , der den verſchiedenen Cbanaten zuſammengebracht und nach
Aberbiorch an . ***
rinige Bildung unter denvon ihm befehligten persiden Trupper verbreitete perfiets Alles,wieder in die vorige Zerrúrtung. * Damals , balten, die Perfer weder eine re: gelmäßige Infanterien nod seine regulă pe Cavalerjerudie Artigerje ,Murde auf,Kameelev , fortgeſchafft und bestand
ibnen benannt wurden, nämlich: 1 Marandiſches Retail. Ton; 1Choiſches ; ? Urumiſche ; 1 Tabriſches ; 2 menga ghifde; 2 Karabaabifde; 1 Maragbiſches ; 1 Nat is des weniſdhes und 2 Eriwanifche ; das 14te Bataiton bieß das Bagradantſde , dib. das auserleſene , und, bentano ***
aue 11, oder pfündigen Falconeis , Wenn ineinem 1
Gefechte gefeuert werden ſollte , ſo wurde das Kameel
dem Feinderúdwärts zugefehrt, und mußte niederknieen, ? "} , 2 : *: * 1
Cod 31817.
i : 1-11
* ) Diefer Falconers ( Sumbaruls ) bedienen ſich die Verléc rody jebi ; in don G fechten von Jetiſſanetopot uno, Sdanger eroberten die Rullen mehrere derſelben ,
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!
aus ruffiſchen Deſerteuren. Alle dieſe Zruppen wurbert i gezeichneter Verdienſte, im Militaro fomohl aro Civil, von den franz. Offizieren erercirt.
dienſte, 'um die Perſon des Königs , das Königliche
Bald nach der Errichtung der Serbaren fam der Haus und den Staat verlieben werden. franz. Offizier Drouville nach Perſien, und erbot ſich , auch eine reguláre Cavalerie zu organiſiren . Der
2. Der Drden hat nur Einen Grad, den der Ritter.
3. Die Inſignien find : Ein in acht Spigen ausges
Prinz nahm dieſes Anerbieten an, und ſchickte Drouville hendes, mit weißem Schmelzwerf überzogenes goldenes in das Urumiſche Gebiet an den Ufern des Salzſees, Kreuz, das in ſeinen vier Winfeln Strahlen von bellem
wo der Stamm der Afſcharden wohnt; aus dieſen Lens Golde zeigt. In der Mitte des Kreuzes tritt auf der ten, die für die beſten Reiter des Orients gelten, ſollte Hauptſeite ein runder Schild von mattem Golde bervor, er 1000 Mann ausſuchen . Das geſchah , und die neuen worauf fich das Bild des verewigten Königs Friedrid ,
Srieger erhielten, beim Eintritte in den Dienſt des Prins zen, ein Pferd mit Sattel und Zeug, einen Filzmantel, eine Flinte und einen Såbel. Es wurden ihnen jährlich 15 Tomand Gehalt, und zum Unterhalte des Pferdes ein Butman Gerſte und zwei Samanu beſtimmt. Dieſe Cavalerie war nie úber 1000 Mann ſtarf. Nach Drous ville's Abreiſe ſtand ſie 3 Jahre lang unter dem Com
in erhabener Arbeit, gleichfalls" von matitem Golde , befindet ;dieſer Mittelſchild iſt mit einem Ringe von blauem Schmelzwerf umgeben , auf welchem der Name: „ Friedrich Konig von Württemberg" in goldener Buchſtaben angebracht iſt; auf der Rebrſeite enthält der Mittelſchild , auf einein Grunde yon weißem Schmelz. wert, die Worte: ,, Dem Verdienſten , und in dem
>
mando des Abdul Samath -Chan und wurde dann auf ihn umgebenden Ringe von blauem Schmelzwert den
Abbas - Mirſa's Befehl aufgeldit. Ein Theil der Savales Wahlſpruch des verewigten Königs Friedrich : 3
Gott
riſten wurde in den Serbaſen - Bataillonen untergebracht, und mein Recht.“ Ein in acht Spißen ſich endigenber Stern, deſſen vier Hauptfelder in Silber, die Zwiſchens die übrigen wurden gänzlich entlaſſen. S
Zu derſelben Zeit wurde auch das Ingenieurwes ſtrahlen in Gold geſtikt ſind ; in der Mitte ein runder ſen in Perſien eingeführt. Der franz. Offizier famy bat nåmlich den Prinzen, ibm , für den erſten Anfang, zehn junge Leute aus den beſten Familien zu geben, die er in der Mathematik, Fortification und anderen Kriegs-
Schild von mattem Golde, mit dem Bilde des verewigs ten Königs Friedrich , umgeben von einem Ringe aus blauem Schmelzwerf, worauf der Wahlſpruch: Gott und mein Recht.“ Die Farbe des Ordensbandes iſt
wiffenſchaften unterrichten wollte. Seine Bitte wurde fönigsblau .
ibni gewährt und Abbas - Mirſa, der davon die wichtige ſten Reſultate erwartete, wieß den Schülern 60 Tomang åhrlich als Gehalt an , gab jedem einen prachtigen Shawl und einen ſchönen Sábel, auf welchem der perſiſche lowe i abgebildet war. Dieſe Geſchenke ſollten übrigens nur die Vorläufer großerer Belohnungen ſein , welche die Fleis Bigen , nach ihren Fortſchritten, zu erwarten båtten . Ues berdem wurden einem Jeden 2/2 Batmans gebadenes
4. Das Ordensfreuz wird an breitem Band, weldes über die rechte Schulter nach der linken Hüfte geht, der Stern auf der linken Seite der Bruſt getragen. 5. Die Mitglieder des Ordens haben die dadurdy erhaltene Würde in ihre Titel aufzunehmen. In ifrent Wappen iſt der Ordensſterni dem Wappenſchilde zu uns terlegen und das Ordensfreuz an einem um legteren fich berziebenden Bande anzubringen.
Brod und für 5 Pferde Futter gereicht. Es ſcheint ins !
6. Mit der Ordenswürde iſt perſönlicher Abel, auch
beffen , daß die Fortſdritte dieſer jungen Leute den Hoff Zutritt bei Hof, úbrigens kein eigener Rang verbunden. nungen Ubbas -Mirſa’s nicht entſprochen haben. 7: Die Ernennung der Mitglieder. Steht allein dem ( Fortſe bung folgt. ) wurttemberg
König zu, und fann alſo, webrend einer Minderjährig .
feit deffelben, nicht von Regentſchaftó wegen ſtattfinden,
8. Die Aufnahme in der Drden , welche nie nada * Am 1. Jan. hat Se. Maj . der König nachſtehendes geſucht werden darf, ſo wie die Uebermadung der Dry Gdict erlaffen :
,, Bewogen von dem Wunſche, die Erinnerung an denszeichen geſchieht mittelſt Königlicher Handſchreiben.
9. diejenigen Hinſichtlich Beſtimmungen der Beſtellung der Ordengbeamten Unferes verewigten Herrn Vaters Majeſtät und Gnaden finden Wir in Unſes , welche und an Höchſtbero große Verdienſteum Unſer Königlis rem Edicte vom 23.Sept. 1818 wegen des Ordens der
dies ches Haus und den Staat,durch ein weiteres Denkmal Württembergiſchen Krone getroffen haben, auch auf den
zuehren und zu erhalten, haben wir beſchloſſen ,einen neuen Ordenihre Anwendung. neuen Ritterorden zu ſtiften , und demſelben den Namen
des Röniglich Württembergiſchen Friedrichsordens
Unſer Ordens. Kanzleramt iſt mit der Bekanntmar ; Se. Majeſtát der Rónig haben den ineugeſtiftetett
beizutegen. Wirbabenfür angemeſſen gebalten, die hungdes gegenwårtigen Edictsbeauftragt 2c." DouzMabung dieſer Stiftung an die von unſeres verewigs
ten Herrn " Baters Majeſtät und Guaden angeordnete, Friedrichsorden folgenden militärperſonen verlieben : auf ein beutigen Tag fallende Feier der Annahme der dem Generalmajor 9. Stodmayer, dem Generalmajor Rónigolourde in Unſerem Hauſe zu fnüpfen , und ertbeis . Sett, dem Generalieutenant, Fürſt vi Hobentobes
len andurch folgende nåbere Beſtimmungen über den Kirchberg, dem Generallieutenant Auguſt v Hügely 2 } .. IT ? dem Generalieutenant vi varnbúler. neuen Orden : 1.2 Königlich Württembergiſche Friedrichsorden Generalmajor v . Parm , Commandant des land, wird als beſonderes Merkmal des Königlichen Wohls jagercorps, iſt zum Commenthur des Kronordens ernannt
wollens , ſo wie als Anerkennung und Belohnung auss worden . Redigirt unter Veranspordigkeit der Worlagebandiung : C. W. Buste in Darmſtadt und in defen prijin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr . 4.
13. Jan. 1830.
STCODES
OS
Allgemeine Militár - Zeitung. . 2
Ba'g'e ' r ' in . reichen Veränderungen unterworfen. Obgleich die gegens Der Kriegsminiſter Generalmajor 0. Weinrich hat wårtig geltenden Beſtimmungen faum ſeit 15 Jahren am 1. Januar von Sr. Majeſtát das Commandeurfreuz beſtehen , ſo wird doch ibre Unzulänglichkeit mit jedem
des Verdienſtordens der bayeriſchen Krone erhalten . England.
Zage augenſcheinlicher , je weiter wir uns von dem Zeits
puncte jener langen Reihe von Feldzugen entfernen , welche auf den Betrag der Penſionen ſo ſehr influiren.
london , 25. Dec. 1829. Ein Verein von Offizieren Der Betrag der Penſionen wird daber für die Folge gründet hier ein Muſeum don Modellen aller immer geringer werden , da die Militárs , welche ein
wiſſenſchaftlichen Erfindungen , die in den Fächern des Recht auf dieſe Belohnung erlangen , mit jedem Jahre Kriegs- und Seewefens gemacht werden ; eine Samms weniger frühere Campaguen aufzuzählen haben ; und lung naturgeſchichtlicher Merkmürdigkeiten Toll damit man kann ſich nicht verbeblen, daß, je långer der gegens verbunden ſein. Der König hat dem ihm vorgelegten wärtige Friedenszuſtand dauert, deſto größer das Miß Plane bereits ſeine Billigung ertheilt.
verhältniß rückſichtlich der Lebensbedürfniſſe und der
geſellſchaftlichen Stellung der Militárpenſionäre werden Franfre i ch . wird. Dieß iſt auch vorzugsweiſe die Rückſicht, auf Paris , 29. Dec. 1829. Das Journal du Commerce welche ſids die allgemein ausgeſprochenen Wünſche får
tadelt es, daß das Miniſterium das Syſtem aufgegeben babe, die Armeebedürfniffe durch eigene Commiffios men nach den laufenden Tagspreiſen und in größeren oder fleineren Vorråthen auffaufen zu laſſen . Statt deſſen wolle man aber nicht das Syſtem der Uebertras gung der Lieferung an den am wenigſten Fordernden
die Verbefierung der Militärpenſionen ſtüßen , welche Verbeſſerung eben ſo wünſchenswerth im Intereſſe des Dienſtes iſt, als ſie mit Rückſicht auf die Organiſation, womit ſich der Oberkriegsrath beſchåfftigt, als vorläufige Beſtimmung unumgänglich nothwendig erſcheint. Wenn es eines Theils von Wichtigfeit iſt , auf eine angemeſſene
mittelſt offentlichen Abſtreichs einführen , ſondern man
Weiſe das loos der alten Militárs zu ſichern , welche
wolle nur eine ſcheinbare Concurrenz , die durch einen durch Alter und Gebrechen zum Kriegsdienſte nicht mehr vorgångigen Accord und andere Umſtände illuſoriſch ges ! geeignet ſind , und welche die Geringfügigkeit des zu machtwerde. Dagegen verſichert die Gazette de France, erwartenden Rückzugsgehaltes noch in Dienſtthårigteit das Syſtem der Veraccorðirung der Lieferung der Ars bålt ; ro fühlt man anderes Theils allgemein das Bes
meedürfniſſe an den am wenigſten Fordernden verbürge dürfniß, durch Entfernung der einem jáhrlichen Abgang allerdings die miniſterielle Berantwortlichkeit am beſten , durch Penſionirungen entgegenſtehenden Hinderniſſe das und belaſie ihr das ganze Gewicht der Beaufſichtigung Avancement in den Cadres der Armee zu fördern . der Lieferanten . Es frage ſich aber , ob dieſes Syſtem „ Die Geſeßgebung über die Militårpenſionen lågt, für den Dienſt und für das Wohlbefinden der Armee
auch das geeignetſte rei. Die Zeiten derRepublit und nach meiner Anſicht, zwei weſentlich verſchiedene Unters
des Anfangs des Kaiſerreiches mogen dagegenſattſam beſtimmungen ſcheidungen zu . Die eine, welche ſich aufdie Penſions
Zeugniß ablegen .
bezieht, iſt mit der Organiſation auf das engite verbunden, noch jekt auf der vom oberſtem und beruhtArmee, gegebenen Ordons
-Durch eine fönigl. Ordonnan ; vom 10. Oct. 1829 Ronig, als
Chef der
werden (wiebereitsfrüherfarz bemerkt worden ift) die nanzvom27. Auguſt1814 ;die andere, welche dieBes bisher geltenden Beſtimmungen rückſichtlich der Penswilligungen betrifft, erfordert, wie alle auf die Abgaben
landarmee aufgehoben und bezüglichen Finanzmaßregeln, die Mitwirkung der beiden fionirunge bei der In dem Berichte an den König , Rammern .
n durch neue erſeht.
womit der Kriegsminiſter dieſe Ordonnan ; begleitete
Beſtime vorzulegen nuraufdiedieEhre Vorſchläge, welche ,ichhaben gegenwärtig habe ſpricht ſich derſelbeüber den Gegenstand folgendermas Gnr.DieMajeſtät Ben aus : , ,, Die Beſtimmung der Militårpenſionen war ſeit dem mung des Betrage der Penſionen Beziehung. Sie bes
Jahr 1790 , nach der Berſchiedenheit der Zeiten , zahl, tzweden bedeutende Verbeſſerungen, welche mit gewiffena
'beria Militärgraden .D al
des Betrage Theils 4. des
den den von Marimunis
Waiſenunterſtüfu n im
Dienſt ciner 6. Marimum
ins ,ezeit Jahren 50 von
. Feldzüge der oließlich
Feldzüge der Zuredinung . Jahr ajdeinende
jedes für Vermehrung über Dienſtjahr effective
.einer effecti bei Minimum
28. Fructidor des Jahres vil. und dein 3. Floreal des Jahres xi , erſchienenen und unter der der Reſtauration vorbergegangenen Regierung nach einander abgeſchafften oder außer Gebrauch gefommenen Geſetzen geſchöpft wors
.ven Dienſtzett 30jährigen
bafter Sorgfalt aus den feit dem 22. Nuguſt 1790 , dein
gun wujmuadusauria
28
27
den ſind . Die Bedingungen der Dienſtzeit und der Wun:
-de- cainp
Sr.
Sr.
6000 4000 3000 2400
1500 1000
2000
600
500 400 300 250 150
500
125
7 /2 / 400
100
Fr. .
.
Oberſt Oberflieutenant
so ខ្លួនឧ។
den bleiben dieſelben , wie ſie durch dieſe Geſetze beſtimmt und durch die Ordonnanz vom 27. Auguſt 1814 aufrecht erhalten worden ſind . Eben fo bebéit der neue Tarif Senerallieufenaiit die nach dem Gefeße vom Fructidorbei, desmacht vil. Marechal Jahresdieſes beſtimmte Grånzlinie des 28. Marimumo
4000 ) 100 3000 2400
Marimum aber für die Dienſtalterspenſionen und für 1800 dem Bataillons , Escadronschef , mehr rids ſich einem ionen gleich die Wundenpenſ Betrage des Minimums, obneund ſich nähert jedoch von 95001 Major tigen Manſe zu entfernen . Die Grade des Oberſten und 12001 Capitain . des Capitains fchienen mir vorzugsweiſe zu verdienen,
bei der Beſtimmung dieſes Minimums begünſtigt zu wers lieutenant Unterlieutenant den, da gewiſſermaßen die Billigkeit ſchon längſt dafür ſprachdurch , daßeinen diefe Adjudant beiden, ſtationären Chargen - ſous - officier Porzug bei der Penſionirung entſchädigt würden , aus Sergent- major, Marechal, Gründen , welche
des - logis - chef . :
ſie in der That zu Anhaltspuncten in der Laufbahn des Avancenrents madien . Die anderen Grade Sergeant , Marechal:des-logis Corporal, Brigadier ßige en s ißmä rung hfall lten ältn erha gleic verh Verbeſſe . Die Penſion des Sergent - major und des Marechal , Soldat ..
800 600 4001
1600
20
|1200
20
1000
300
250
750 600
340 3001
85 75
1200 )
300
6001 20
1000
10
600
250 150 100
2201 200
bes: logis schef iſt gegenwärtig eben ſo groß, als dies Zeugwart der Artillerie 1r u .
2r Kl.; Aufſeher des Genie
jenige des Sergeanten oder des Marechal -desslogis ;
1r Kl.; Chef ouvrier d'état ;
das Gefeß voin 8. Floreal des Jahres xi. hatte in dies
Feuerwerkermeiſter in den
ſer Beziehung einen Unterſchied gemacht, auf welchen
Arſenalen ...
800
20
zurücť zu kommen angemeſſenerſcheint. Der Betrag der Aufſeher des Genie 2r kl.; Kl Penſion des Sergent major oder Marechal des slogis,
officier und demjenigen des Sergeanten oder Marechals
Zeugwart der Artillerie 3r KI.; Conducteur der Artil . lerie ; Sous - chef onvrier
des logis liegen .
d'état in den Arſenalen ,
chef wird daber zwiſchen demjenigen des Adjudant - ſous,
Endlid werden die Penſionen der Wittwen und die Aufſeher des Genie'3r kl. .
400
Unterſtüßungen, welche für die Waiſen daraus hervors Ouvrier d'état .... gehen , fünftig ihren Maßſtab in dem durch den neuen Handwerfermeiſter in den f.
250
70 /2/ 400
250
7/2400
Zarif beſtimmten Marimum finden , jedoch immer ſo ,
Kriegswaffenmanufacturen ,
daß ſie nicht den vierten Theil des Marimums der
Schmieden u . Gießereien Handwerfer in derſ. Anſtalt Militárintendant
Dienſtalterspenſionen überſteigen . Dieſe nothwendige Folgerung aus dem allgemeinen
Grundraße der vorgeſchlagenen Maßregel wird bei den · Militár -Unterintendant .
200 3000 2400
Penſionen der Wittwen in verſdziedenen Graden eine Adjoint der Militár- Unters 1500 geringe Vermehrung herbeiführen , welche mit den wohlo intendanten
5 30
100 75 1000 750
25
2000 , 500
300 4000 30..13000
thätigen Anſichten Ewr. Majeſtät nur übereinſtimmen Officier de santé en chef der fann . 11
Armee u . Officier de santé
inspecteur.. Die Ordonnanz iſt folgendes weſentlichen Inhalts : Art. 1. Die gegenwårtis geltenden Penſionstarife der Officier de santé Principal Ou Major fandarmee ſind aufgehoben und durch den der gegens
wärtigen Ordonnanz beigefügten Tarif erſeßt. Art. 2. Dieſer neue Tarif fommt bei allen Militárpenſionen in Anwendung, welche wir von heute an bervilligen wer : den . Art. 3. Bei der Zurechnung der Feldzüge über die eigentlide Dienſtzeit binaus, wird jede Periode von weniger als einem Jahre für ein ganzes Jahr gezählt. Art." 4. Die früheren Beſtimmungen , welche durch ges genwårtige Ordonnanz nicht aufgehoben find , bleiben in Kraft.
3600
900
1800
50
2400
600
1200
: 50
1800
450
d'administration Aide-major 800 20 1200 300 600 150 des hôpitaux Sous-aide-m.- 400 10 400 150 10 3 600 Thierarzt 1r Ki. 500 - 125 300 10 Thierarzt 2r Ki.. 4000 100 16000 1500 Revueinſpecteur en chef 50 4000 1000 3000 Repueinſpecteur 30 3000 750 2400 Unter , Revueinſpecteur 1200 30 18001 - 450 Deſſen Adjoint . .
Commissaire ordonnateur
Nach dem in der Ordonnanz berúbrten Zarif beziehen Kriegscommiſſår an Penſion :
2400 :: 30
Deſſen Adjoint
2400 1200
800!
3600 1800
900
30
20
'1200
300
60
t
450
+
29
30
Die bemerkteri, vom Dienſtalter fich ableitenden Pens landmadt, úbertragen werden. Der Admiral und Generaloberſt bat die allgemeine Aufſicht über Unſere fionsfäße kommen auch in Anwendung : ) bei Wunden oder ſchweren Gebrechen, welche es Land- und Seemacht zu führen , alle betreffende Dore
unmöglich machen , die zur Begründung der Anſprüche chläge zu prüfen , die von ihm für den Dienſt des Reis auf die Dienſtalterspenſion feſtgeſetzten 30 Jabre im
chest für nothig gebaltenen Vorträge an und zu machen ,
Dienſte zu verbleiben . In ſoldsen Fällen wird Anfangs, ohne Unterſchied der Dienſtjahre, das Minimum gegeben ; auf die in der 2. Rubrit erwåbnte Verinebrung hat aber auch hier der Penſionirte erſt von dem Zeitpuncte
die Sdiffe , Truppen , Feſtungswerfé, Magazine und andere ábuliche Einrichtuugen zu inſpiciren, und iſt inds befondere auch mit den Perſonalien Unſerer Land und Seemacht beauftragt. Wir behalten Uns vor , die
an einen Anſpruch , woer, wenn er im Dienſte geblies | Befugniſſe Unſeres Admirals und Generaloberſten, fos ben wäre,das 30. Dienſtjahr zurücgelegt haben würde; wohl gegen Uns, als in Verhältniß zu den beiden Ge. 2 ) bei Wunden oder ( dweren Gebrechen, welche den neraldirectoren , ſo wie alles, was fünftig in dieſer
abſoluten Verluſt des Gebrauches eines Gliedes berbci: Hinſicht noch erforderlich ſein móchte, auf die Vorſtellun. führen oder welche mit einem ſolchen von gleicher Bes gen , die Unſer Admiral und Generaloberſt Uns, nach ges deutung ſind; das Marimum der Penſion wird in dieſem pflogener Beratung, mit den beiden Generaldirectoren,
Falle ſchon gegeben ,wenn einſchließlich der Feldzüge eine etwa machen ſollte, ſpåterhin beſtimmter feſtzuſtellen ic. 20jährige Dienſtzeit vorhanden iſt ;
Per fiè n. ( Fortſeßung der Bemertungen eines ruſſiſchen Stabos das Marimum gegeben , weldhes aud) die Dauer der offiziers über den militäriſchen Zuſtand der perſiſdien 3) bei der Amputation eines Gliedes oder dem ab,
foluten Verluſte des Gebrauchen zweier Glieder wird Dienſtzeit iſt ;
Provinz Aderbidſchan .) 918 der linterricht der perfiſchen
4) derſelbe Fall tritt ein bei der Amputation von regulären Truppen im beſten Fortgange war, ſchiette
zwei Gliedern oder dem gånzlidhen Verluſte des Geſichts ; Feth - Ali - Schab.den Asker - Chan" von Affchard als nur mit dem Unterſchiede , daß hier bei mehreren der Geſandten nach Paris, und trug ihin auf, Napoleon 315 niederen Grade vom Serſchanten abwärts eine Vermeh ſagen, daß die Sendung der franzöſiſchen Offiziere zur Errichtung einer reguláren Armee in Perſien ihn vor
rung der Penſion bis zu 63 Fr. ſtattfindet.
Die weſentlichſten Veränderungen des obigen Tarifs der Freundſchaft des Kaiſers überzeugt babe , und daß gegen den bisherigen vom 27. Auguſt 1814 ſind folgende: er ibn nun um ſeine Mitwirfung bitte, um die Ruſſen Das Minimum der Penſion iſt für den General: zur Räumung der von ihnen eroberten perſiſchen Pros lieutenant von 3000 auf 4000, für den Marechal des vinzen zu bewegen . Hierauf erfolgte von Napoleon feine camp von 2000 auf 3000 , für den Oberſt von 1200 auf beſtimmte Antwort. Unterdefien befürchteten die Eng
2400, für den Major, Bataillons- und Escadronschef tånder von dem Einfluſſe der Franzoſen auf die Perſer von 900 und resp. 1000 auf 1500 , für den Gapitain fchlimme Folgen für ihre Herrſchaft in Indien . Sie von 600 auf 1200 , für den lieutenant von 450 auf 800, ſchickten daber den Sir Harford Jones an den Hof von für den Unterlieutenant von 350 auf 600 , für den
Teheran.
Adjudant- Sousoffizier von 300 auf 400 , -für den Ser: gentmajor u. von 200 auf 300 , für den Sergent 2c. von 200 auf 250 , für den Corporal von 170 auf 220, für den Soldat von 150 auf 200 Franfen erhöht. Das Marimum iſt für den Oberſt von 2400 auf 3000 , für den Bataillons- und Escadronschef von 1800 auf 2000 , für den Capitain von 1200 auf 1600 , für den fieutenant von 900 auf 1200 , für den Unterlieu-
Nußen aus einer Freundſchaft mit England , als aus der mit Frankreich ziehen würde , wußte Sir Harford durch eine Menge bedeutender Geſchenke, unter denen fich Kanonen , Flinten und feines engliſches Zud befans den, zu unterſtüßen. Ihm folgte mit åbnlichen Zweckeit ein zweiter engliſcher Geſandter, Malcolin . Die Englåns der, die damals mit Rußland im Kriege waren, verſpras den den Perſern eine jährliche Subſidie von 200,000
tenant von 700 auf 1000 , für den Sergentmajor ac.
Tomans. Aues dieſes bewog die Perſer, die Franzoſent
Seine Vorstellungeit, daß Perfien mehr
von 400 auf 500 Franken erhöht, bei den übrigen Gras zu verabſchieden und Rußland den Krieg zu erklären . den der Combattans' aber unveråndert geblieben. Die verſprochenen Subſidien wurden bis zuun Frieden von Guliſtan gezahlt, nadyber aber den Perſern deutlich gemacht, daß dieſe Unterſtützung nur für die Dauer des
Niederland e .
In der Berorbitung vom 25. Dec. 1829 ( ſ. Nr. 3 Krieges beſtimmt geweſen ſei, und daß ſie in Zukunft Der U.M.3.), wodurch der Prinz Friedrich zum Admisnur dann gezahlt werden ſolle , wenn die Ruffen neue ral der Flotte und zum Generaloberſten der verſchiedenen
Feindſeligkeiten beginnen würden, daß aber feine Zah
Waffengattungen der Landmacht ernanntwurde, iſt vom
lungen geſchehen würden , wenn die Perſer ſelbſt der
König Folgendes nåber beſtimmt : ,, In diefer Eigenſchaft angreifende Theil waren . Unterdeſſen fam man überein,
ſoll er mit uns arbeiten, Ung in Unfere jedesmalige daš ſtatt des; beſtimmten Geldes den Perſern finnonen Reſidenz. fotgen und in unſerem Miniſterrathe Siß neh- und Flinten geliefert werden ſollten . . men .Bom1.Januar 1830 m sollen dieAngetegens Bald darauflangten aus England 20 Oberoffiziere beiten Unférer See- und Pandmittit, ainter der oberen und 10 Unteroffiziere an, welche die perſiſchen Truppen Reitung unſeres geliebten Sohn Frinzen Friedrid), erercirenfouten. Kaum warendieſeangekommen , so
als Admiral und Generaloberſt, werer Generaldirectos verwarfen die Perſer die vorige Methode, verwieſen ibre
to be
ten , dem einen für die Marine , dem anderen für die erſten Lehrer des Landes, und übergaben den Unterricht
31
32
ihrer regulären Truppen den neuen Ankommlingen . Etsi pol war Alis Chan unter Abbas - Mirſa bei der Artillerie . ner der engliſchen Offiziere, Capitain lindray , úbers Er ſtarb bald nach ſeiner Rüdfehr in Tabris , worauf nahm die Organiſation der Artillerie. Einen Verſuch der engliſche Capitain Hart den Befehl über die Citas 15 damit batten vor Kurzem (con die Offiziere pom Ges delle erhielt. Sowohl unter dieſem als unter dem voris folge des General8 Gardanne gemacht; ſie waren aber gen Coinmandanten beſchafftigte ſich lindſay fortwährend ( Fortſ. folgt. ) nicht glüdlich geweſen . Dem unter der Aufſicht der Frans mit der Gießerei. joſen gegoſſenen Geſchůße fehlte es an richtigen Verbätts Preußent. niſſen , und die Artilleriſten erlangten feine beſondere * Berlin , 29. Dec.1829. Der Generallieutenant und ener Geldicklichfeit. - Capitain lindſay brachte Artillerie commandiren
die al des '7. Armeec ps , Freiherr de auf einen beſſeren Fuß. Unerachtet des Verluſtes der . Müffling , bat durd, ein huldvollesorHandſchreib en Perfer in den Treffen von fenferan und Uslandus, im des Kaifers von Rußland den St. Wladimirorden ir Anfange des lebten Krieges batten ſie doch ſieben Briga : Kraffe erhalten .
den regulerer Feldar illerie , jede von 5 Kanonen ; einige ſogar batten außerdem noch eine Feldſchlange.
Den 31. Se. Majeſtát der Konig haben dem Genes ralieutenant v. Carlowiß , Gouverneur der Stadt
Capitain findſay machte auch den erſten Anfang zur Breslau , den rothen Adlerorben ir Klaſſe mit Eichens
Einrichtung eines Gießbauſes in der Citadelle Art zu laub zu verleihen geruht. Zabris. Dort wurden Kugeln gegoſſen , und die Patros nen, Lafetten und das Geſchirr für die Artilleriepferde gemacht. Armſtrong , der bald nadyber aus England
Schwe i .z. ( Vom 26. Dec. 1829.) Der franz. Botſchafter hat
nach Perſien tam, wurde ein tüchtiger Gebülfe des Cas kürzlich der vordrtlichen Behörde Eröffnungenhinſicht: pitains ; er bohrte die kanonen und verfertigte alle dazu lid, der S dyweizerregimenter in franzöriidem nothige nitrumente. Da es in der Gegend um Zabris Dienſte gemacht, die ſich indeſſen nur noch auf Ana an Holz fehlt,bereiſte Armſtrong das Ohanat von sa bahnung von Unterhandlungen hinſichtlich ihrerJuſtige radagb und Ardebil, wo er das für die Lafetten und verbaltniffe beſchränken, und worüber nåbere Miti Råder taugliche Holz fand. Außerdem bezeichnete er in theilungen an die Cantone in kurzem erwartet werden . dem aus Saat gezogenen Walde in derNachbarſchaft Bekanntlich hatte die Tagfaßung im Auguit d . I. die der Ståbte Maragb und Salmaß und beim Fleden Einſprachen von drei Regimentschefs ( diedrei anderen Dei . Rargban (woman in der Folge das Holz zum Ger þatten feine gemacht) gegen die Einführung des von ihr brauche untauglich fand ) mehrere brauchbare Bäume , im Jahr 1828 beſchloſſenen neuen Strafgeſekbuches mit
die bald darauf niedergehauen und nach Tabris geſchafft Ernſt zurücgewieſen, und ihnen das Geſebuch anzu: . wurdeu Bisher
wenden befohlen ; ſie hatte auch das damalige Begehren hatte man Schießpulver in Aberbidſchan in des franz. Geſandten für Einſtellung dieſer"angeordnes
Mörſern geſtampft; die erſte Pulvermåble in Tabris ten vollziebung, und für eine vorläufige Unterhandlung richtete Aga - Ismail von Raſchan ein , der bei feinem zum Bebufe einer Reviſion des beſchloſſenen ſchweizeris Aufenthalte in Konſtantinopel ähnliche Werfe mit Aufs fchen Strafcoder abgelehnt, weil durch die Capitulatios merkſamkeit beobachtet hatte, und nach ſeiner Rüdfehr nen den Regimentern die eigene Rechtopflege unbedingt
in Tabris den Miniſtern Abbas ,Mirfa's, dem Kaimas vorbehalten und zugeſichert ſei. Seither waltete eine fan und endlich auch den Prinzen ſelbſt davonſprach,1 völlige Ungewißheit über die Lage der Sachen; indeſſen S
und ſich erbot, eine Pulvermühle zu erbauen , auf der die vernahm man ein ungleiches Verfahren bei den Regis Arbeit viel ſchneller und beſſer verrichtet werden ſollte, mentern, und daß in Erwartung weiterer Entwickelung als nach dem alten Verfahren . Abbas , Mirſa faßte die viele Angeklagte bei denſelben unbeurtheilt blieben , als
Idee auf. In einer der Vorſtådte wurde ein Ort dazu fidit, von aus der Fremde verſchriebenen Künſtlerndie Pulvermühle erbaut. Dieſer Bau, mit den dazu nøthis gen Waſſerrohren, foſtete 12,000 Zomang, das Quantum
ihnen unterm 5. Dec. ein Befehl des Kriegsminiſters durch Tagſaßungsbeſchluß war aufgehoben worden , in Anwendung bringen , und wie man hört, haben die Regimentechefs sich dieſen Befehle gefügt , unter Eins
beſtimmt, und auf demſelben, unter Aga - Zemails Auf zufam , ſie ſollten den alten Strafcoder, welder
Pulver , das hier in drei Tagen, manchmal auch erſt reichung einer Berwahrung der capitulationsmäßigen in Zeit von einer Woche verfertigt wurde, betrug einen Berechtigung für die eigene Juſtizpflege der Schweizer Chalmar. *) Anfange faufte Abbas - Mirſa den Schwes truppen. Ueber Umfang und Anwendung dieſer Berechs fel und alles , was zur Bereitung desPulvers nothig tigung, ſcheint es nun, verlangt das franz. Miniſterium
war, felbſt an ; aber nach Nga - FømailsTode ſchloß er eine Unterbaudlung in der Schweiz mit den Santonen mit Ali-Chan von Bajat einen Contract, nach welchem zu eröffnen. Ob dann auch , wie die Sage ging , andere lekterer für jeden Obalwar Pulver 18 Comans erhalten Verhältniſſe mehr, der Solb der Truppen, gewiſſe Ehs ſoute. Ali - Chan erhielt auch die Auffidit über alle renberechtigungen der capitulirten Regimenter 2c." zur Arbeiten in der Citadelle, und führte den Titel eines | Sprade kommen werden , ſteht zu erwarten; ſo viel liegt außer Zweifel,, daß es gegenwärtige Miniſterium oder
Gordhanatſchi -Baſdi. In der Schlacht bei Jeliſſawetp: biefönigliche Regierung die Beibehaltung der Schweis *) Rad dem aroßen Gewichte ift ber Shalwar = 28 Puð 3 Pfund zertruppen windt un feineswegs eine Unterhandlung 30 leth 2 Soiotnit; nach demmittleren = 20 Puð 9 Pud, und beabſichtigt, welchezur Auflöſung der Capitulationen 8 Lott; nach dem kleinen = 17 Pub 39 Pf. 3Loth ui 2 Solotoit. l oder zur Entlaſſung der Regimenter führen ſollte. Redigirt unter Berantwortlidkeit der Berlagebandlung : C. W. Li6te in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedruct.
Samſtag,
Nr . 5 .
16. Jan. 1830.
Allgemeine Militar - Zeitung dieſem fande und über die Beamten und Arbeiter in
d eBaro lander . n du Pont, den von Abbas : Mirſa angelegten Werfſtåtten geſams Dec. 1829 iſt im der In fauſanne Nie
Generallieutenant in niederländiſchem Dienſte, in einem Alter von 78 Inhren geſtorben . De ft
e'i dh.
melt habe , auseinander zu ſeßen . Der Amir : Niſam ( dieſen Poſten bekleidete in der letzten Zeit Mabmed . Begbir - Chan ) batte den Befehl über alle Bataillone der Serbaſen . Er ſtellte die Diffis
Bei der f. F. Armee haben ſich folgende Veränderun- ziere zu Beförderungen und Gebaltserbóbungen vor, gen ergeben : Joſeph Graf v . Radesky l
, Genera der warb die Freiwilligen an , ſtellte ſie abbas - Mirſa vor Cavalerie , adlatus des commandirenden Generals in und vertheilte diejenigen , die in Dienſt genommen wur:
Ungarn , wurde Feſtungscommandant in Oumuß . Se den, unter die Regimenter. Der Amir:Niſam ordnete Durchlaucht Philipp Prinz zu Heſſen - Homburg , zu jeder Zeit die Bewegungen der Truppen an, und rſchau nant dirend Feldma ndirender : lieutecomman und comma en' zurs. VerabſUnter itellte vor. die Sein alten und chies SerbaſToman er Genera n , wurde l in Gener in Galizie n , bung t warn 2000 Illyrieal Gehalfranke -
Inner - Deſtreich und Tyrol . Ignaz Frhr. v. federer , Feldmarſdall -lieutenant und Diviſionår , wurde commandirender General in Måhren . Karl Graf v . Civas lart , Feldmarſchall fieutenant und Diviſionår, wurde
dem unmittelbaren Befeble des Amir : Niſam ſtanden die Sartiben ( Brigadecommandeure ); ſolcher waren in i Alem drei oder vier, von denen jeder vier oder fünf Bataillone Serbaſes commandirte . Ein Sartib erhielt
ad latus des commandirender Generals in Ungarn jábrlid 800 bis 1000 Tomang . – Der Bataittonscom : angeſtellt . Karl Freiherr Stroyber von Helmfeld, mandeur hieß Serganch ( Oberſt.) Er bezog jährlich Feldmarſchall - fieutenant und Militárcommandant in 300 Tomans und befani täglich an Proviant 4 Batmans
ngscommandant zu 1gebade Ober Deſtrei, chundzu Ignaz nes BerſteundundFoura fing, wurde ge füre 8gerech Pferdnete., auf Jedes jedes König: gräß Graf Feſtu v. Hardegg , Feldmars Batman Brod 2 Saman ſchall lieutenant und Diviſionår, wurde an deffen Stelle Bataillon wurde in zwei Halbbataillone getheilt, die Militarcommandant auda. Joſeph Freiberr v . Stut unter den Befehlen von Jawaren (Majoren ) ſtanden. 2
terheim , Feldmarſdall- Lieutenant, Hoffriegsrath , ad Der Jawar hatte einen Gebalt von 150 Tomans , dirender l interim lt
comman Genera in Galiziel , und das Bataillon beſtand aus 10 Tabunten (Compagnieen ) Franz Xaver Richter von Binnenthal, Feldmars mit eben ſo viel Sultanen (Capitainen ) an der Spiße. ſchau -lieutenant und Feſtungscommandant zu Venedig , Der Schalt der Sultane war nicht immer gleich. Die
ad interiin mit der Leitung des lombardiſch -venetiani beſonders Tapferen erhielten 60 bis 100 Tomane ; die
ſchen Generalcommando's beauftragt , erhielten die geh . übrigeni 40 bis 60. Gewóbnlich aber hing die Auszeichs Rathswürde tarfrei. Befördert wurden : 31 Feldmar: ilung von dem Anſehen des Stammes ab, zu dem der
ſchau :Lieutenanten, die Generalmajore :Deineter Frei: Begünſtigte gehörte. – Die Rangſtufe im Tabun,war herr Radoffevich v.Rados , Hoffriegsrath, in ſeiner folgende :Der Naib Jamal (lieutenant)erhielt jährlid; Unſtellung, und Alois Freiherr Gollner von Gold: 35 bis 40 Tomans ; der Naib Doijon (Unterlieutenant)
nenfele . Zum Generalmajor ,der OberſtCajetan Freis Sbezog g; der Wafil Un nt oder herc25bis hant im30 Toman Rang zwiſch dem (derAdjuta te und dem hi ndant
berr v . Bianc , Comma
Zruppen , iu feiner Unjtellung .
der øerzogl. parma’ſchen ? Oberoffizier) befain 18e bis 20 enTomans. Inrsjedem Bas
taillone gab.es. 10 Dach · Baſchen ( Unteroffiziere oder
ie of n eines H. rufiifchen Stabss Befreite ); jeder hatte 10 Serbaſen unter ſeinem Bes kunge Ć der-Pr ( Fortſegung Bemer
offiziers über den militäriſchen Zustand der perſiſcheit fehle und wurde mit 14 bis 15 Tomans befoldet , und erſtatter fort, im Allgemeinen die Seſdichte der Orgas lid) erhielt. - Ueberdem wurde den Dach - Baſchen und nifation der perfifchen Infanterier und Artillerie anges Serbaſen jábrlich geliefert: eine Uniform , 2 Paar Beins
Provinz Alderbidſchan .). Nadidem ich, fährt der Bericht-, endlich 100 Serbaſen , von denenjeder10Tomang jährs
deutet babe, will ich esverſuchen, im Einzelnen Alles, Eleider, 2 Heinden , 2 PaarStiefelicine Müge, ein was ich über den Beſtand der regulären Truppen ist Leibpela, uud eiu perfiſcher Mantel. Aufdem Marſde
35
36
batten 15 Mann ein Zelt, und ein Sasuthier trug die Die fünfte Ranone und die Feldſchlange ( in den Bria
Sachen von 3 Mann . To Seriegszeiten waren ſie vers gaden , die dergleidsen hatten wurde einem jungen pflichtet, 9 Monate im Felde zu dienen ; in Friedenszei- Offizier gegeben, der den Titel Bet . Soda ( Fåbndrid , ten verſammelten ſie ſich in der Gegend von Tabris zu Edelmann oder Sohn eines Beg ) führte. Solche junge Kriegsübungen , die 4 bis 5 Monate lang dauerteil. | Offiziere waren Söhne vornehmer Familien , und murs
Während dieſer Dienitzeit erhielten ſie täglich '/, Bats den in den Artilleriebrigaden angeſtellt, um ſich Geſchicks man gebadenes Brod . - Auf Verwendung vornehmer Odoner erhielten manchmal junge tůchtige Serbaren ibs rin Abdjied, doch ge dhah dieß ſelten . - Somit beſtand ein Bataillon der Serbaſen , außer den obenerwähnten Bataillons- und Halbbataillons- Commandanten , aus
lid )feit und Erfahrung zu erwerben. Der Sold eines Bef- Soda war 30 Tomans jährlich und , Batman gebackenes Brod tåglid ). Gin Muchbaſdir ( oder Brigadeſerſchant) erhielt 27 Tomans jährlich, und tåge lich /, Batman gebackenes Brod. – Ein Wakil Bardhi
1000 Gemeinen, 100 Dach - Baſden und 30 Trompetern . ( Oberſerſchant) mit 25 Tomans jährlich und 7, Batmart Die ganze , von 11 Bataillonen Serbaſen gebildete gebackenes Brod tåglich. – Drei Wafile ; jeder befam regulare.Infanterie in Aderbidſchan beſtand aus folgen: 22 Tomans jährlich und / Batman gebackenes Brod .
dein Perſonale: 1 Amir : Niſam , 3 oder 4 Sartiben , 14 tåglich. Bei 2 Kanonen war jedesmal ein Wafil ange.
ſtellt.. - Sechs Sardſchowgen ( Gefreiten ), von denen Serganchen, 18 Jawaren, 140 Sultane, 140 Naib Jas walen , 140 Naib - Doijune, 140 Wafile, 1400 Dach einer bei jeder Kanone diente und jáhrlich 20 Zomans Baſchen u. 14,000 Serbaſen oder 15,400 M. Gemeinen .
nebſt einem táglichen Proviant von 7, Batman gebades
Die Perſer hatten , wie ich oben bemerfte , in der nes Brod bekam . Die Artillerieſoldaten hießen Dopoſchi.
Provinz Aderbidſchan "7 Brigaden regulärer feldars In einer Brigade waren ihrer 110 und 3 Trompeter . tilleric , deren Beſtand folgender war : Der Topde Der jabrliche Pohn eines Topoſchi beſtand in 12 Tomans ( chi - Bríd i war der Chef der ganzen Artillerie. Er mit einer täglichen Proviantreichung von 7, Batman ges hatte einen Sold von 800 bis 1000 Comans , die ihm bacenes Brod. Außerdem gab man den Gemeinen jährlich jábrlich ausgezahlt wurden. Dieſen wichtigſten Poſten folgende Sachen : eine Uniform , 2 Paar Beinfleider von
bekleideten in den leßten Zeiten : Iskader - Chan, wäh
feinem Tuche, einen Leibpelz init áhnlichem Tudeübers
rend des Krieges , den die Perſer gegen die Túrfen führ: zogen , einen Mantel und 2 Paar Stiefel. ten ; und dann Rahmed ula - Chan, der 12 Jahre lang Chef der Artillerie war und am Ende ſeine Stelle ver
lor , weil er den ihm gegebenen Auftrag, die ruſſiſche
( Fortſepung folgt. )
1
Pre u B e nt.
Se. Mai. der KönigGeheimen haben dem General er, der Grafent Infans Staatminiſt wirklichen
Armee beiden Engpaffen von Diradis aufzuhalten , nicht terie und ausgefübrt batte; ſein Nachfolger war undiſt noch jest w. fottum , den ſchwarzen Adlerorden in Briúanten zu ( im Jahre 1828 ) Juſſuf- Chan. Der regulären Feld . verleiben geruht. artillerie war folgender Stab beſtimmt : 50 oder 100 Die Staatszeitung ,, Es hat ein Ge. Ranonen ſtanden unter einem Offizier , der den Titel růcht verbreitet fünfzigſtex Se. Majeſtát , als ob ſchreibt: den ſich
Adfchudan und den Rang,eines Sultans batte;34 JahrestagHochſtihres Eintrittsin die ArmeeimDecember Gebúlfen waren ihm zwei Adichudan Naiben beigegeben. 2
Da die Geſammtzahl des Feldgeſchüßesnie50über: 1829 gefeiertbåtten; man kann aber aus guter Quelle
ſchritt, ſo beſtand dasComplettBieſesOffiziersperſonals auch nur aus einem Einzigen . In obigem Stabe war noch ein Ingenieuroffizier "mitgerechnet, der den Titel I awar - Magadis ( Ingenieurmajor) führte. Er
verſichern, daß dasFåbndrichopatent, welches Se. Mas jeſtät als PrinzFriedrich erbalten haben , vom 29.Juli 1777 datirt iſt, der fünfzigſte Jahrestag des Empfangs alſo ſchon im Jahre 1827 eingetreten war."
befam jabrlich 200 Tomano , und 12 Shalwar Gerſte oder Waizen . Der Sold des Adſdjudan war 130 Dos
Petersburg , 22. Dec. 1829. Die Generalmajore
Rußland.
mansund 8 Chalwar Gerſte oder Waizen , und der Fürſt Gortſdafow II. , der ſich in dem Kriege gegen eines Adſchudan s Naiba 70 Lomans und 6. Chalwar die Türfen ausgezeichnet, Spafariew , Hafencomman . 1
Gerſte oder Waizen .
Die Feldartillerie beſtand dant in Reval, Orlowsky , Director des Forſtdepars aus drei Abtheilungen , zwei von dieſen hatten zweitements der Marine, Wilſon , Chef der Stůckgießereien Brigaden , die dritte drei . Jede Abtheilung wurde von in fiora, und wachten i . find zu Generallieutenanten einem fama commandirt, der jährlich an Geld 150 befordert. Der Generalmajor Perowsky iſt zum Ge. Zomans und an Gerſte oder Waizen 10 Chalwar bes neraladjutanten des Raiſers ernannt. fain. – Jede der ſieben Artilleriebrigaben beſtand, wie In der Marine find die Gontreadmirale fruſexs -
ich oben dion ſagte , aus 5 Kanonen , bei einigen von ſtern u . Ratmanom , Erſterer Director des Marines ihnen war noch eine Feldſchlange. Die in der Brigade Cadettencorps, der festere vom Generalſtab der Marine, angeſtellten Dffiziere waren : ein dieſelbe commandirens zu Viceadmiralen ernannt. der Sultan , mit 130 Zomans Gehalt und 8 Chalwar
Mittelſt f. Ukafes vom 18. d . My iſt den Felda
- Ein Naib Jawal predigern eine ihrer Würde und ihrem Range in der commandirte 2 Ranonen und erhielt jährlich 70 Tomans Armee angemeſſene Gebaltserhóbung bewilligt worden . Gerſte oder Waizen als Proviant.
und 6 Shalwar Gerſte oder Waizen.
-
Zwei Kanonen
Den 26. Se . Maj . der Raifer haben dem Generale
ſtanden unter einen Naib -Doijui, der jährlich 50 Los major yom Ingenieurcorps Faber, und dem Hafers mans und 6 Obalwar Gerſte oder Waizen erhielt. capitain von Kronſtadt, Contreadmiral Maffiljeff lo,
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den St. Annenorben 1r krone, 11118 dein Befehlshaber der 5. Brigade der Flotte des ſdwarzen Meeres , Contres
Ueberſicht
admiral Rumani l., denſelben Orden 1r Klasſe mit der faiferl. Krone zu ertheilen gerubt.
- Wie es heißt, dürften die fniſert. Garden dein nåcht um einige Regimenter vermehrt werden .
der brittiſchen Militärſtrafgefeßgebung. ( Fortfesting. )
4 ) Jeder Offizier , der im Standquartiere, in der
Mannſchaft dazit würde aus den Corps gewählt wer: Carniſon oder auf dem Marſche commandirt, ſoll gute den, weldie die letten Feldzüge gegen Perſien und die Mannszucht und Ordnung balten, und nach Möglich. Zürfei mitgemacht haben. Die Feldmarſchålle Pasfe: feit jedem Erceſje verzubeugen ſuchen. Treffen Meldung witſch u . Diebitſch, fügt man hinzu, ſeien von Sr.Maj. gen über begangene Erceffe ein , und weigeri ſide der mitder Ausführung dieſer Anordnung und der Organi: Offizier, die Thäter zur Verantwortung zu ziehen , oder
ſation der neuen Garderegimenterbeauftragt worden . aus dem Solde derſelben Entſchädigung zu leiſten ; fo In Rußland erſcheinen gegenwirtig folgende milis foll er eben ſo angeſehen werden , als wenn er dieſe täriſche Zeitſchriften : 1) der ruſſiſche invalide oder Erceſie ſelbit verübt hatte , und deshalb nadı dem Ees die Kriegszeitung , ein Militärblatt , berausgegeben meſſen eines General Court Martial beſtraft werden. einem beſonders dazu eingeſepten Comité ; erſcheint
5 ) Der commandirende Offizier , welder Marſch
von alle Tage, mit Ausnahme der Feiertage.2) Journal ordre erhält, muß bei dem Magiſtrate um die nothigen
des Krieges , herausgegeben von dem im Kriegsminis Fuhren nachſuchen und ſolche bezahlen, auch dahin ſehen,
ſterium beſtehenden gelehrten Comité; erſcheint jabrlich daſ niemand die Fuhrknechte ſolågt oder ſchimpft, auch in 6 Heften. 3) Der Slave, Kriegs. Literatur Journal, nicht zugeben, daß ein Führwerk überladen werde. Hans berausgegeben von A. Wojeifoff; erfcheint in wöchents delt er gegen dieſe Vorſchrift, oder weigert er ſich im Falle Geld zur ofortigen Zahlung ermangeln ſollte, die lichen Heften. uộthigen Bons auszuſtellen , ſo ſoll er caſſirt werden , Sch we i 3 . oder ſolche Strafe leiden , die ein General - Court Der Fleine Rath des Cantons Aargau hat zur Verhints Marlial gegen ihn erkennen wird. derung der Anwerbung von Auslåndern unterm 23. Dec. VI. Verkauf von Militåreffecten und uns
1829 verordnet: „ 1) Nur ſoldie Individuen, welche rich terſchlagung.(Abſchn . XIII.)
über den Beſib eines Bürgerrechts in der Schweiz ausweis
1) Ein Offizier, Proviantverwalter oder Gommiffar,
fen fönnen, dürfen für den ins oder ausländiſden Milis welcher vor einem General-Court -Martial überführt
oder bei ſeiner Vorſtellung vor ) der wird, Proviſion,Fourage, Waffen, Kleidungsſtüce, Mu: Angeworbene roll deßhalb , ohne Militárcommiffion durch ſeinen gebårig legaliſirten Heis verfauft zu haben, oder daß dieſelben durch ſeine Nach,
mathſchein, Paß oder Wanderbuch und ſeinen Taufſchein iäſſigkeit verdorben , übel angewendet oder verſchwendet als Schweizerbürger ausgewieſen werden. Ohne dieſe find, Toll den Schaden aus ſeinem Vermogen erſeßen, Ausweiſe roul deſſen nichtwerden, anerkannt und dimittirt werden, und außerdem die Strafe erleiden , die weitereAnwerbung derſelbenkeine Folge gegeben auch die auf den Aufruhr iſt. Iſt es ein Unteroffizier oder daraus entſtandenen Koſten dem Werber zur Laſt fallen. i Gemeiner, welchergeſetzt vor einem General - oderRegimen. oder aus wird, vorſåtlich 3 ) Ein Werber, welcher ſich eine ſoldie verbotene Ans tal-Court Martial überführt werbung zu Schulden kommen tåßt,iſt mitZurückziehung Nadlåffigkeitdie ihm gelieferte Munitionverkauft oder des Werbpatents und je nach Umſtånden mit Gefängniß verſchwendet zu haben ," ſo ſol er, außer der Degrada: zu beſtrafen. 4) Für die von hierſeitigem Stande capis tion , förperliche Züchtigung erleiden. Sind die verkaufs tulirten Compagnieen in auswärtigen Militárdienſten ten oder verlorenen Gegenſtånde Montirungsſtude oder
follen auch außer dem Canton feine Ausländer anges das Pferd , ſo ſoll der Verluſt aus dem Solde erſet
Gefängniß oderkörpers oder körper: außerdem mit mit Gefängniß er außerdem worben werden, auch dieſelben wenngeſtanden und er werden , und der werden, Chefsſchon måren .etwaDievorher Dienſte in gleichem , licher Züchtigung beſtraft werden . betreffenden Compagnieen werden für alle nachtheiligen 2 ) Wenn ein Offizier Gelder , die ihm zur Bezahs
Folgen, welche eine Uebertretung dieſes Verbots haben lung des Soldes, oder zum Werben, oder zur Verwens
Regimentseffekten übergeben ſind, uuterſch!& gt,
konnte, perſonlich
und mit ihrem geſammtenVermogen dung für verantwortlich gemacht. 5 ) Gegenwärtige Verordnung, lo rou er dimittirt . rden ,und die Gelder aus ſeinem, deren Bollziehung der Militärcommiſſion übertragen Solde erleben . Sit es ein Unteroffizier , ſo roll er zum
wird, ſoll beſonders gedrudt, den Chefs der Regimenter, Gemeinen degradirt werden , und Abzüge von ſeinem ſo wie auch ſåmmtlichen aargauiſchen Offizieren in cas Solde leiden , bis der Defect erſeßt iſt , außerdem aber pitulirten auswärtigen Militárdienſten mitgetheilt und ſolcher körperlichen Züchtigung unterworfen werden, wels in das Amts- und Jutelligenzblatt eingerůdt werden. w
ů rttemberg.
de von dem Court -Martial für gut befunden wird .
VII. Entfernung vom Regiment , dem Quars
Se. Maj. der König haben ihren erſten Adjutanten, tier, der Wache, dem Poſten. ( Abſchn. XIV . ) Generalmajor v. Spißemberg , unter Vorbehalt des
1) yde Unteroffiziere und Gemeine 1, die ohne Paß
Dienſtalters für die älteren Generalmajore, zum Genes eine Meile außerhalb des fagers angetroffen werden, rallieutenant ernannt. ferner alle Offiziere , Unteroffiziere und Gemeine , die ohne Erlaubniß ihres Borgefepten die Nacht auferhalb
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des Quartiers, lagers und der Garniſon zubringen ; oder indirecte Nachrichten mitgetheilt zu haben, ſoll den alle Unteroffiziere und Gemeine, welche nad dem Zaps Tod oder diejenige Strafe verwirft haben , die ein fenſtreiche fich nicht im Quartier oder Zelte vorfinden ; General- Court Martial erfennen wird . ferner alle Offiziere, Unteroffiziere und Gemeine, welche 2) Wer den Feind mit Geld , Lebensmitteln oder
ohne dringende Urſache ſid, nicht zur gebörigen Zeit zur Munition unterſtüßt, oder der, welcher einen Feind wiſs Parade, Erercice u. drgl. einfinden , oder ſich von dort, rentlich verbirgt oder beſchůßt, roll den Tod oder dies
oder von der Wache, ohne Erlaubniß des commandiren: jenigeStrafe verwirkt haben , die ein General Court den Offiziers entfernen, ſollen die Strafe leiden, die ein Martial erkennen wird. General- oder Regimental. Court - Martial gegen ſie XII . Verrath und Feigbeit. ausſprechen . 1 ) Wer von den außer Pandes dienenden Truppent roll ſeinen Dienſt burdy andere Gemeiner 2) Kein wird thun laffen , oder einen anderen Dienſtthuer für Geld ſeine Waffen oder Munition wegwirft, ſoll den Cod
miethen ; geſchieht es , ſo ſollen beide nach dem Ermeſſen oder ſolche Strafe erleiden, welche ein General-Court zu den im fande eines Regimental-Court-Martial beſtraft werden . Der Martial erfennen wird . Gebórt er 311 Unteroffizier, welcher ſolches zugibt, ſou degradirt, der dienenden Truppen , ſo iſt die Todesſtrafe auss Offizier im gleichen Falle nach dem Ermeſſen eines eſchloſſen . 2) Der Offizier, Unteroffizier oder Gemeine, der vor beſtraft werden. General - Court - Martial 3) Eine Schildwadze, welche auf ihrem Poſten ſchla : dem Feinde ſeine Schuldigfeit nicht thut, oder nur eine
fend gefunden wird , oder denſelben , ohne regelmäßig í ſchåndliche Weiſe die Garniſon , Feitung, Wache oder abgeloft worden zu ſein , veriáßt , hat den Tod oder den Poſten , welche ihm zu vertheidigen oder zu coms Toide Strafe verwirft, als durch ein General- Court mandiren anvertraut worden , verläßt oder übergibt, ſoll den Tod oder ſolde Strafe verwirft haben, die ein t werde . erfann Martia fizier oder Gemeiner General - Court - Martial erfennen wird. Unterof Offizienr ,wird ein 4) lWenn 3) Der Offizier, Unteroffizier oder Gemeine, der den ſeinen commandirenden Offizier, ſeinen Poſten oder ſeine
Fahnen verlaßt, um zu plündern , ſo ſou ihn gleiche. Gouverneur oder Commandanten irgend einer Garnis Strafe treffen.
fon, Feſtung, Poſten oder Wache zu zwingen ſucht, jene dem Feinde zu überliefern oder zu verlaſſen , oder der
V £ II. Zrunfenheit im Dienſte. Der Offizier, rich Worte oder anderer Mittel bedient, einen ſolchen melder auf der Wache oder im Dienſte unter Waffen Gouverneur, Commandanten oder anderen zu bewegen , betrunken befunden wird, ſoll caſſirt werden ; ein Unter: ihre Schuldigkeit vor dem Feinde zu unterlaſſen, oder offizier oder Gemeiner, der ſich dieſes Vergehens ſchuldig fchåndlicherweiſe den ihnen anvertrauten Poſten , Gar madt, ſou diejenige förperliche Züchtigụng zu gewärtis niſon , Feſtung oder Wadhe zu verlaſſen oder zuübers ſoll den Lododer ſoldre Strafe erdulden,, welche fou gen haben,die ein General. obe Regimental-Court- geben, ein GeneralCourt - Martial erfennen wird .
Marlial gegen ihn erfennen wird . IX . Gewalttbåtigfeiten .
Xlll . Un anſtåndiges
Betragen. Wenn ein 1). Derjenige welcher Offizier , der irgend "Jemanden, Unteroffizier oderoder Gemeine, Lebensmittel andere Offizier vor einem General- Court -Martial überführt Bedürfniſſe in das Lager, die Garniſon oder den Quar: wird, ſich unanſtåndig und ehrlod betragen zu haben ( of
behaving in a scandalous , infamous Manner ) , oder
tierſtand deraußer landes dienenden Truppen bringt, überhaupt auf eineArt, die vonmitBild demungCharakter leider Toddenj follfedenfou alitout Gewal he ,Stra man ) enig.en treffen , der 2 ).t Gleic eine Offiziere oder eines Mannes (Gentleeines unverträglich iſt, ſo ſoll er die Strafe der Dimiſſion
ausgeſeßte Sauvegarde mit Gewalt vertreibt. X. Falſche Parole und Allarmirung .
erleiden . (Abſchn . XVI . Art. 23. )
Endlid enthält der Abſchn. XXIV . noch folgende 1 ) Wenn irgend Jemand, der zu den aufer fandes Sdu beſtimmungen : 1 ) Rein Offizier , Unteroffizier oder Gemeiner ſoll dienenten Truppen gehört, die Parole an einen Andes
ſich über Leib und leben gehaltenſein nichtberechtigtwar, Empfang ren gibt,welcher richtig ausgib einet, ' zu Toll deren den Tod nt, zu ,eine o folche Strafeodererdul: ausdeh leiden,Strafe, als nurdiefür ſolche Verbrechen , die
den, die ein General-Court-Manly gegen ihn erfennen in dieſen Kriegsartifeln beſonders benannt und mit wird. Gehört er zu den im Rande dienenden Truppen, jener Strafe ſind.nicht zu den Kapitalverbrechen eben,t die Vergbedroh 2 ) Alle t elbe To crleide er nicht diefenTodesſ n Stra n denj. enigen treffen, wels gehören, ſo wiealle Unordnungen und Nachläſſigkeiten , ſolletrafe 2 ) Dieſ le cher durch Abfeuern eines Gewehres , Ziehen des Seis Deren ſich Offiziere und Soldaten zum Nachthei
des
tengewehres , Trommelſchlag oder auf andere Art, im Dienſtes und der militäriſchen Diſciplin ſchuldig mas
Lager, der Garniſon oder dem Standquartiere einen dhen , und die in dieſen Kriegsartifeln nicht namentlich aufgeführt ſind, rollen von dem General - oder Regi .
ſolden Allarm erregt .
XI . Einverſt åndniß mit dem Feinde . 1 ) Derjenige, welcher überführt wird, im Briefwech ſel mit dein Feinde zu ſteben , oder demſelben directe
mental Court Martial in Unterſuchung gezogen und, dem Befinden nad , beſtraft werden . ( Schluß folgt, )
Redigirt unter Gerantwortlidiert der Vertagehandlung : C. 2. Peste in Darinſtadt und f# deffen Dfijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr. 6.
20. San. 1830.
lager
+54 D minste
1900
dood
Is
ant joint 1970 1969
Allgemeine Militar - Zeitung. 0011011
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é Aleran !! drien , vom ſation October 1829 : ,, Dieegy Organipit
Grund zum fünftigen , kräftigen Wirken gelegt wurde. Es Tolſtert von nun an nur ſolche Individuen bei dem
wird mit außerordentlicher Thätigkeit fortbetrieben :Se. Doctorwürde erlangt und ſelbſtihr biennium practicum Hoh. empfingen mit dem größten Wohlwollen die kürzel don zurückgelegt batten. Die Charge der Praktikanten, lich angekommenen fremden Offiziere, dieauf Ihren wozu man in früherer Seit gewöhnlich Badergeſellen
Befehl ganz beſonders rúdlichtopoul behandelt werden . und chirurgiſdie Candidaten verwendete, foutegänzlich Dieſchwere und die feichte Reiterei werdent bald ganz aufhören und das fammtliche Sanitársperſonale nur pouzáhlig und eine Diſciplin dabei eingeführtſein ,die aus wiſſenſchaftlich gebildeten Doctoren beſtehen, denen mat auch einen entſprechenden militariſchen Rang ang
bis jeßt bei uns beiſpiedog iſt." B
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wieß. Bei allen Ginſichtsvollen herrſchte nur einſtimmis ges Lob über die Zwemåßigkeit dieſer trefflichen Anords
nung, und man mußte mit arger Blindheit geſchlagen
Der Hesperus enthalt einen Auffag über das ſein , wenn man nicht mit voller Zuverſicht die größten
tár Sanitátomeſen in Bayern , welchem wir Hoffnungen auf die einſtige innere Mili flichkeit des weniger in Bezug auf die darin erwåbnte , angeblich sinilitår . Sanitåtsmeſens håtte bauen Vortref wollen. T Man bevorſtehende: Einrichtung: in Bayern , als wegen der ſchrieb zwei Concurſe aus, und war jedesmal To glüd Wichtigkeit der darin beleuchteten Frage für den Melttare lich, junge Männer von ausgezeichneten Catenten , von Sanitätsdienſt überhaupt, eine Stelle in der A. M. 3: 1 Eifer und Thatfraft beſeeft, für den Samitatsdienſt zu .
anweiſen zu múffen glauben . Der Aufſaß iſt folgendes gewinnen.Unterå Dazurzte fam mehrer , daß ebereits noch vor der Einfüh. Bataillons- oder Oberärzte rung der Inbalts :
Wer es weiß, welche Geſtalt bas Militár - Sanitátes und chirurgiſche Praftifanten, die Unzulänglichkeit ihrer weſen in Bayern vor einer noch nicht zu großen Ans Renntniſſe füblend, mit unſäglichem Fleiße und lobengs zahl von Jahren hatte, wie wenig daſſelbe auf einen werthem Ehrgeize ſich noch dem ſchweren Univerſitåts, wiſſenſchaftlichen Standpunct erhoben war, wie das lets ſtudium unterwarfen und ſich die Doctorwürde errangen.
dige Bader -Unweſen ganz offen fich zur Schau ſtellte, So ſchien die gute Saat allmählich kraftiger zu ges und wie Leute, denen zwar eine gewiffe Routine in den deiben, und der durch Zmedmäßigkeit und fluge Berechs niederſten chirurgiſchen Verrichtungen nicht abzuſprechen nungen ſich auszeichnende Plan fich ſtets glanzvoller zu war, die aber den Vorhang in das Heiligthum der arztsentwideln . Aber das ſollte nicht ſo bleiben , und wird lichen Wiſſenſchaften nicht im Geringſten noch gelüftet es auch nicht, wenn es ſich beſtåtigte, daß, wie man in s
!
.
hatten , die Mehrzahl des Sanitätsperſonales bildeten; einigen Tageblåttgru las, von nun an jeder dem Milis wem eß ferner bekannt iſt, wie winig gebrditet die in neren Dienſtverhältniſſe waren , und wie die ehemalige Lazarethinſpection , als ein dein Militárverbande nidst völlig integrirender Theil, kein ' in ſich abgeſchloffeneß, der wird , mit Doufommenes Ganzes bilden fonnte unpartheiiſchem Blide die Sadje préfend, die Ueberzeus' gung gewonnen haben ,. daß in gegenwärtiger Zeit an die Stelle des ehemaligen chaotiſchen Sanitätsweſend ein vortreffliches, durch rich ſelbſt fráftiges, und für ſich
tårdienſte rich widmende Arzt als årztlider Prak. tifant mit dem Range und der Gage eines Junkers ſeine militäriſche laufbahn eröffnen můffe. Die neit Eintrebenden ſollen die mediziniſchen Studien vollendet und die Doctorwürde erlangt haben. Iſt alſo ein junger Mann durch alle die Klippen
und Mühſeligkeiten eines langwierigen Gymnaſialſtudio ums in den Hafen der Univerſitåtsbildung eingelaufen bat er hier 3 oder 4 Jahre bindurch mit Aufopferung
allein beſtehendes Inſtitut getreten ſei. Dieſer wohl reiner Habe ſich in den Beſit tüdtiger wiſſenſchaftlicher
thátige Umſchwung iſt der vor einigen Jahren erfolgten Kenntniſſe geſetzt, welche ihn zueiner ehrenvollen Stelle Einführung der Unterdrgte vorzigóweiſe zu verdan- im Bereiche des Arztlichen Wirkens befähigen, ſo bat er ten, wodurch zwar alle noch beſtehenõe Uebel nicht vor demnach die erfreuliche Hoffnung vor ſich als Praktis lig ausgerottet werden konnten , hingegen ein tüchtiger fant mit dem Range eines erſten Unteroffiziers, und mit
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der Gage yon 288 Gulden bei dem Militår eine Ver: Arzteiſt, ſo übel wird die Rolle ausfallen, welche der ſorgung zu finden. Wir glauben recht gerne, daß in Praftifant ats praftifcher - Àrzt ſpielen wird. gegenwärtiger Zeit, wo der Zydrang zum Studieren fo Iſt es aber denn doch möglich , daß der Praktikant übergroß iſt, wo es ſchwer háit, ein nur wenig erkled ſo glücklich iſt, fid, durch die Civilpraris jährlich einige liches Unterfommen ſich zu erwerben, es an leuten nicht Hundert Gulden zu verdienen, ſo wird er gewiß ſogleid, feblen werde, welche trotz ihrer Doctorivůrbe“ als Prak das Militår verlaffen . Dadurch nun, ſo wie durch den
tifanten eintreten , und wäre mit dieſer Stelle auch nur Umſtand, daß junge Doctoren höchſtens nur darum als der Rang eines Corporats verbunden ; aberwir fóna.Praktifanten eintreten , um , wenn ſie die Univerſitåt nen auch mit vollem Rechte die Frage aufwerfen, unter verlaſſen, die Zeit ihres biennii practici hindurch nidit welchen Umſtånden ſie dieſen Schritt unternehmen ? Wobt mit dem Hunger fámpfen zu dürfen , nach gemachter mdglich, daß Einige, in der nahen Hoffnung auf baldi: Proberelation aber ibre Stelle wieder aufgeben wird
ges Vorrúden, kurze Zeit hindurch dieſes Praktifantens in die Dienſtverhältniffe ſelbſt eine Unſicherbeit gebracht, Noviziat nicht verſchmåben ; aber wie fiebt es denn aus, und ein ſteter Wechſel des Perſonals , ebenfalls zum wenn die Hoffnung auf ein Avancement verſchwindet, Nachtheile des Dienſtes , erzeugt. und einem jungen Arzte die erfreuliche Hoffnung tadht , Der Praktifant , beißt es , foll die Achtung eines .
ein paar Cuſtra hindurch Praktikant bleiben zu dürfen ? Junkers genießen . Abgeſehen davon, wie boch in frúbes
Wenn Luſt und liebe, wenn Begeiſterung für den ges. ren Zeiten, die Doctoren, im Range geſtellt waren , und wählten Stand den inneren Schalt der Dienstebleiſtuns wie dieſer Stand , wenn man mit würde in denſelben
gen bilden, wie fann denn da von einem Enthuſiasmus tritt , žu ebrenvoller Achtung berechtigt ; fo ſobeint uns für den Dienſt die Rede ſein ? Iſt es nicht vielmebr nur das Verhältnie des Junkers zum Praftikanten , das doch der leşte 'verzweifelte Schritt, den ein junger Mann einmal, wenigſtens in Hinſicht auf die Aditung, feſtges macht, um den nagenden Sorgen für die Erhaltung feia ſtellt würde, nicht ganz glúcffid ) gewåblt zu ſein . Der
ner Eriſtenz, um dem Hunger zu entgeben ? Welche Tchos Junfer tritt mit feinem 17ten oder 18ten Jahre aus dem ne Träume"erfüllen die Bruſt eines Jünglings, wenn er: Cadettenbaufe, und bildet ſich langere oder fårzere Zeit ſeine Univerſitåtsſtudien beginnt , welche herrliche Hoff. hindurch zum Offiziere aus ; er bat bei dem Eintritt int
nungen begt er im Bertrauen auf feine innere Kraft den Militárverband den Kreis der zu einer Offizierss yon ber fommenden Zeit ? Hat er nun das Ziel ſeines ſtelle erforderlichen Kenntniſſe noch nicht vollendet, er Strebens erreidt, beglückt ihn dann der Doctor - Litel, muß ſich dieſelben erſt vodfåndig erwerben ; er praktis und tritt er dann binaus in die Welt mit fråftigem
cirt gleichſam . Ganz anders verbålt es ſich mit dem
Mutbe, mit Tbatfraft und trefflichem Willen - und verſdhwinden dann allmählich die Phantasmen der jus gendlichen Einbildungsfraft, ſieht er die Sdranken zur Entwicelung Weines Wirfens ſo enge gezogen, begegnen ihm überall Hinderniſſe ; fo iſt es wahrhaftig fein bes neidenswerthes-loos, wenn er ſich am Ende gezwungen fühlt , um nur einen Nothanfer für die Erbaltung leis nes leiblichen Seins zu gewinnen, als årztlicher Praftis kant uin ein paar Hundert Gulden feine unumíchránfte
ärztlichen Praktikanten. Dieſer darf bei ſeiner Aufnahme beim Militår nicht erſt lernen ; - polfowmen ausgerüs ſtet und erfahren in allen Zweigen der Heilkunde muß er ſein, um, wenn es Noth thut, ſelbſt die Stelle eines ers ſten Arztes oder erſten Chirurgen Jerſeben zu können. Es wäre zwar ſehr leicht, die vielen Nachtbeife welche das Wiedereinführen der Praktifanten bervors bringt, und die Herabwürdigung der Doctorwürde noch umſtändlicher zu beweiſen , wenn wir nicht die innigſte
Freiheit zu verfaufen , und in freter Unterwürfiofeit die Ueberzeugung fühlten , daß in Bayern, wo Konig niederſten chirurgiſchen Dienſte zu verſehen . Bon all fudwig mit fråftigem Willen und hober Weisbeit die
der Großartigkeit und dem reichen Umfange der Heils Wiſſenſchaften und Künſte ſchirmt, unter deſſen Aegide wiſſenſchaft, von all ihren herrlichen Segnungen, und ſie ſich : ftets berrlicher und blühender entfalten , fein
von all der üppigen Kraft, die in ſeinerBrujt wohnt, Rudwärtsſchreiten indem ſo wichtigeu Militär. Sanis iſt ihm Nichts in feinen neuen Wirkungsfreis mit hins tårsdienſte ſtattfinden könne. über zu tragen vergónnt , als die Lanzette zur Aderlaß in dieſer Ueberzeugung beſtátigt uns ferner das
Bewußtſein , daß HT- , Eid beimer, der Generals Hat der Praftifant die Proberelation abgelegt, ſo ſtabsarzt der Armee , der mit raſtloſen Bemühungen iſt ibin zwar die freie Ausübung der Praris geſtattet, und edlem Wetteifer für das Gute und Zwedmäßige
und die Pflaſterſpatel !
aber es wird damit nicht fehr gtånzend ausſehen ; denn das Militar - Sanitätsweſen auf die gegenwärtige bobe ?
für's Erite iſt die Zahl guter praktiſcher Aerzte gegen
Stufe erbob , den ſchönen Früchten ſeines Fegenvollen
mertig ſo groß, daß das Publicum , wenn auch mit uns Wirfens den fråftigſten Schuß und die forpfamſte Pflege recht, das Heil ſeines Körpers nicht fehr gerne einem angedeiben laſſen, und ſo den woblerworbenen Rubin Praktikanten anvertrauenwird ; und für'e Zweite können allgemeiner Achtung , Berebrung und der dankbarſtens Praftifanten das Zutrauen des Publicums um ſo wenits Anerfennung ſeiner boben Verdienſte in immer berrlis ger gewinnen , als daſſelbe, das Wort Praftitant derem Glanze für ſid gewinnen werde, berückſichtigend , damit immer die Idee der niederſten
- Dem Vernebuen nach ſoll bei der f. bayeriſchen
Charge des Sanitätsperſonals verbindet, und ſtets die Armee das Turnen eingefübrt werden . Das Kriegss Meinung behalten wird, daß der junge Doctor erſt miniſterium bat , wie es heißt, die Zuſammenſebung 4
etwaslernen, praftiziren müſſe. Mit einem Worte, einer Commiſſion angeordnet, um über die zweckmagigite. fo gropder Contraſt zwiſchen Praktifant und praktiſdem
Einrichtung dieſes Inſtituts zu berathen.
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nur einmal in drei Monaten berdilagen.
Då 11 cm ar f.
An Fourage
Hopenhagen , 2. Jan. Der Chef des feeländiſchen erhielt der Manu für ſein Pferd, auf 210 Tage 2 Chals fancierregiments, Generalmajor v. Baſiewiß , Großs war und 10 Batman Gerſte , und 4 Ebalwar und 20 kreuz vom Dannebrog 2c. , iſt auf geſchehenes Anſuchen Batman Saman (Strob .) Die Topdſchi beſorgten nicht
von dem Regiment abgegangen und als Generallieutes ſelbſt die Zugpferde der Artillerie ; für dieſes Geſchafft want à la suite in der Armee angeſet worden. Der waren eigene Diener unter dem Namen Mechtar anges Chef des jutſchen Regiments leichter Dragoner , Oberſt ſtellt. Dieſe ſtanden ſammtlid) unter einem Offizier, Ver yon Simonſen , Ritter , iſt auf geſchebenes Auſuchen Minachor hieß, einen jabrlichen Gehalt von 70 Tomans
in Gnaden aus Ariegsdienſten als Generalmajor entlaſſen, ſo wie ebenfalls der bei demſelben Regimente ſtebende Dberſt Chriſtenſen , Ritter , ſeinen Abſchied aud Kriegsdienſten als Generalmajor in Gnaden erhals ten hat. Die vacant gewordenen beiden Cavalerieregi
und tåglich 1 Batman gebackenes Brod erbielt. Unter ſeinen Befehlen ſtanden 3 oder 4 Dſchelowbare. Jeder Didelowbar batte das Commando über 20 Meditare; ſein Gehalt waren 20 Tomans jabrlich und / Batman gebadenes Brod tåglich. Ein Mechtar beſorgte 5 Artils
menter haben dagegen wieder erhalten , und zwar das leriepferde , außer denen er noch ein Padpferd batte, feeländiſche fancierregiment der bei dem Leibregiment auf welches er die Deđen lub, wenn die Pferde vor die leichter Dragener ſtehende Oberſt v. levega u , als Kanonen geſpannt wurden. Der Mechtar batte eineit
Commandeur, und das jütſche Regiment leichter Dragos jáhrlichen Gehalt von 8 Tomans und bekam tåglich / ner der bei dem leichten Dragonerregiment des Prinzen Batman gebackenes Brod. Jährlich erhielt er noch eine Ferdinand ſtehende Oberſt Ritter wildenradt nis Chef. vollſtändige Kleidung und 1' /, Toman für Dictualien und für die Badſtube. Die Geſammtzahl der Offiziere England. und Soldaten in den 7 Brigaden der Feldartillerie war
Es iſt bekannt, daß die oſtindiſche Compagnie ernſts folgende : 1 Topdſchi Baſchi, 1 Magarden - Javar, 1 ads Tid) daran denkt , in dem Staatshaushalte von Indien ſchudan , 2 Adſchudan-Naiben , 3 Jawaren , 7 Sultane, Erſparungen einzuführen, und daß ſie namentlich den | 7 Naib Jawaren , 7 Naib: Daijunen, 7 Beg: Saden, 7 Sold der Öffiziere herabzuſehen beabſichtigt. Dieſe Maß- Muchbaſchiren , 1 Wifil- Baſchen , 21 Wifile , 42 Sards
regel fou ſich freifich auf die vier bengalifden Stationen ſchöngen , 21 Trompeter (Karpatſchi) und 970 Topdſdi in Barradpur, Dumdum , Berhampur und Dinapur , oder Artillerieſoldaten . Die Zahl der Kanonen überſtieg
alſo auf ein Siebenzehntheil des Heeres beſchränken, nidst 35 und 7 Feldſchlangen (wenn man annimmt, daß aber die Reihe durfte denn doch bald auch an die übri: das Complett dieſer leßteren voll war.) – An Zug's gen fommen – daber die allgemeine Unzufriedenheit der und Handpferden gab es nicht mehr als 336 nebſt 67 Truppen. Die Reductionen ſind folgende: Monatliche Phnung Snändiſche Infanterie
nach dem bisheria nadh dein jebigen gen Kriegsfuß Sriedenisfuß
Oberſtlieutenant
1020 Rup. 780 Major : Gapitain u . Regimentsarzt' 411
Lieutenant u . Unterarzt . . 254 200 Finndrich erenz bei rag Der
Bet
der Diff
820 635 371 224
180
Padpferden ;
ſie wurden von 1 Minachor, 3 oder 4
Dſdelowdaren und 67 Mechtaren beſorgt. Diffes Ali: Shan von Bajat führte, wie ich ſchon erwähnt reng 200 babe , den Titel eines Gorganatdi. Bardhi , und hatte 145 die Aufſicht über die Pulvermühle und alle Arbeiten in 40
der Citadelle.
Por ihm waren daſelbſt nicht mehr als
30 zwei ausgelernte Meiſter, die auf Contract angenonamen 20 wurden , und ſich beſtandig dort befanden . Uebrigenswur .
den Offizieren der an
den für die Arbeiten tagweiſe 60 bis 100 Schmiede und
ige des Dienſtes entſpricht ganz dem bei den Zimmerleute angenommen , von denen in der Folge die beren Zwe Offizieren der ,inlåndiſchen Infanterie . Bei der inlandis beſten ausgeſucht wurden , die einen jährlichen Sebalt ber den Mannſd, aft iſt von feiner Reduction die Rede. Niederland e .
famen. Unter Ali - Chan wurde indeſſen alles auf einen beſſeren Fuß gebracht. Er erhielt im Jabre 500 Lomans
und überdem eine Menge Geſchenfe , welche jene Summe
Aus dem Haag, 2. Jan. Se. Maj. der König weit übertraffen . Bei Äli- Chan waren drei ſeiner Vers haben die Artillerieoberſten Paravicini de Capelli wandten angeſtellt: Mahmat Huſſein - Beg, Sagi: Beg und liſt zu Inſpectoren dieſer Waffengattung ernannt. und Alajar : Beg . Sie batten ein fonderbares Geſchafft;
ſie mußten nåmlich die Städte von Aderbidſchan bereis sper Fien. ( Fortſeßung der Bemerkungen eines ruſſiſchen Stabssſen, und das, für die Arbeiten in der Gitadelle und der offiziers über den militariſchen Zuſtand der perfiſchen Pulvermúble, für die Beſoldung der Beamten und nies
Provinz uderbidſchan .) Bei jeder Kanone waren 17 deren Diener und für ſonſtige nothwendige Ausgaben Topdſchi', von denen 9 dieſelbe reinigten , Indeten und Indtlige Geld einſammeln , weldjes nachber bei der Eins abfeuerten , 3 faßen auf den Pferden , einer führte 2 Handpferde, und 4 waren da , um beim Abſpannen der Pferde behulflich zu ſein ; ſo daß bei 6 Kanonen alſo 102 Mann angeſtellt waren ; außer dieſen hatten ſie noch eine Reſerve von 8 Mann. Auf ein Artilleriepferd wurde in Kriegszeiten , für ein Jahr , eine Pferdedece , eine Filzdecke und ein Gurt geliefert; beídlagen wurde das
| treibung der Abgaben in Rechnung gebracht wurde. Von dieſen Steuereinnehmern erhielt der eine 57, der zweite 50 , und der dritte 30 Lomans Gehalt jährlich ; bei ih, nen verrichtete Mirſa -Murſdaſa den Dienſt eines Ses cretårs , und erhielt dafür jährlich 30 Zomans. In der Citadelle und der Pulvermühle ( in Gordhas
nadſhi ) war folgendes Militarcommando : Der Chef
Pferd jeden Monat einmal; in Friedenszeiten wurde es deſſelben mit dem Titel Sultan (dieſes Amt bekleidet
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in der Pulvermühle nodh jeßt Abul Sultan.) Er hatte abzulegen : daß ſie ben vor ſie gebrachten Fall nach einen Gehalt von 60 Tomans. Unter ihm ſtanden : ein ihrer beſten Ueberzeugung prüfen , und nach den Kriegs, Naib , mit 30 Tomans Gehalt ; 10 Wifile , von denen artifeln , oder in deren Entſtehung nach dem Kriegsges
jeder jährlich 21 Zomans erhielt, und 40 Soldaten , jeder mit 15 Tomans beſoldet. Die Hauptarbeiter an beiden Orten waren folgende: ein Oberaufſeher ( NadſdharBaſchi) mit 80 Tomans Gehalt ; zwei bis vier Stůckgies Ber, jeder mit 50 Tomans Gehalt; ein Granatengießer,
brauche, ohne Haß und Zuneigung , und unpartheiiſch entſcheiden , auch den Ausſpruch des Court- Martial ſo lange geheim halten wollen , bis er von dem König oder der von demſelben bezeichneten Behörde genehmigt ſet; endlich, daß ſie die Stimme oder Meinung irgend eines
der jährlid, 50 Lomans erhielt; ein Oberriemermeiſter der Stimmführenden nie anders entdeden wollen , als (Sarradſdi - Baſdi) mit 60 Tomans Gehalt u. 4 Unter- wenn ſie hierzu geſeßlich von einem Gerichtshofe aufges 2
riemer, von denen jeder mit 21 Tomans beſoldet wurde ; fordert werden ſollten. Sodann hat der Präſident dem
für die Ablieferung des Pulvers waren 9 Arbeiter an Generalauditeur gleichfalls einen Eid dahin abzunehmen : geſtellt, von denen jeder 21 Tomang jährlich erhielt, und, daß er auf keinen Fall und zu feiner Zeit die Stimme cin Zehntmann ( Faraſch ) mit 14 Lomans Gehalt. oder Meinung eines ſtimmführenden Mitgliedes anders,
Den Poſten des verſtorbenen Ali Chan erhielt, wie als auf Requiſition eines Gerichtshofes entdecken wolle. ſchon geſagt wurde, der engliſde Capitain Hard. ( Ihm
Die Unterſuchung wird von dem Generalauditeur
zur Seite ſtand als Ueberſetzer und Unterbefehlshaber, geführt ; alle Zeugen können nur eidlich vernommen wers Aga - Mahmed Ali von Schiras, der noch jeßt in der ben ; die Verhóre ſelbſt ſollen in der Regel zu feiner Citadelle iſt.) Auf dem Stůchofe zu Tabris wurde ons anderen Tagszeit, als von 8 Uhr Morgen8 bis 3 Uhr: 3
Gießen und Bearbeiten der Ranonen , bis zur Anfunft Nachmittags gebalten werden . Das Erfenntniß erfolgt der Ruſſen, mit Thåtigkeit fortgeſeßt. Die Sombaret- nach Stimmenmehrheit der Mitglieder , und zwar rol oder Kämeelartillerie beſtand in Aderbidſdan bis zur bei der Sammlung der Stimmen von dem Jüngſten ans -
Sdlacht von Jeliſſawetopol. Da ſah jedoch Abbas:Mirſa gefangen werden. Beſteht das General-Court-Martial
den geringen Nußen derſelben ein, und nun iſt ſie in der aus 13 Mitgliedern , ſo fann auf den Tod nur durch ganzen Provinz abgeſchafft; die in derſelben dienenden Stimmenwehrbeit von 9 Stimmen; beſteht es aus mehr Soldaten wurden in die Artilleriebrigaden übergeführt.
als 13 , oder aus weniger als 13, wie in Afrifa und .
( Fortfeßung folgt. ) Ruland.
Neu - Südwallis , nur dann erfannt werden , wenn 'l,
Die Seneralmajore Graf Suchtelen III. , Klabild)
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der gegenwärtigen Offiziere damit übereinſtimmen . Rein Erkenntniß eines General Court-Martial tann
tſcheff, Michailoffsky :Danileffsky, Arnoldi 1. und Boga vollzogen werden, bis nicht die fónigl. Genehmigung durch
danowitſch 1. haben den St. Annen - Drden ir Klaſje, Unterſchrift des Königs ſelbſt, oder des von ihm hierzu lektere beide mit der kaiſerl. Krone, erhalten.
autoriſirten Generalbefehlshabers hinzugekommen iſt. 2 ) Das Regimental -Court -Martial beſchafftigt fich, mit der Beſtrafung geringer Vergeben, welche nur mit
körperlicher Züchtigung bedroht ſind; außerdem iſt es aber competent zur Degradation der Unteroffiziere. Es fann auf bloßen Antrag des Regimentschefs zuſammen . ( Schluß. ) berufen werbert, und darf aus nicht weniger als fünf Offizieren beſtehen . Der Präſident deſſelben muß wenigs II . Militárgerichtsbarkeit. Die Militärgerichtsbarkeit in Strafſachen wird durch itens den Rang eines Hauptmanns haben , darf aber
Ueber ſi cht Militärſtrafgeſeßgebung. brittiſchen der
die Kriegsgerichte. (Court- Martial ) (Abſchn. XVI.) nie der Regimentschef ſelbſt ſein . Das Verfahren vor dem Regimental Court-Martial Gattungen gibt deren zweiMartial, ausgeübt. i ) DasEs General_Courtfür: die schweren iſt daſſelbe, wie bei dem General -Court -Martial; nur
Verbrechen , auf denen Todesſtrafe, Caſſation und daß nicht ein Generalauditeur, ſondern der Präſident Telbſt die Beeidigung der Mitglieder vornimmt, nach , Ein General-Court-Martial ſoll nicht unter dreizehn mals aber der Präſident von einem der Mitglieder beeis Dffizieren beſtehen. Der Präſident deſſelben muß ein digt wird. Die Erfenntniſſe kdnnen nicht eber vollzogen
Dimiſſion ſteht.
Stabsoffizier ſein , indeffen darf zu demſelben weder der werden , als bis ſie von dem Regimentschef beſtätigt General en chef, noch der Gouverneur der Garniſon , worden ſind. Auf åbnliche Weiſe werden auch in Feſtungen , Garnis in welcher der Angeklagte gerichtet werden ſoll, genoms
men werden . Ausgenommen in Afrika und Neu'- Súd: ronen , auf dein Marſche, wenn feine hinlängliche Anzahl
wallis , wo die Anzahl von fünf Offizieren hinreicht, Offiziere deſſelben Regiments vorhanden iſt, aus den und wo der Präſident nur nicht unter dem Range eines Offizieren verſchiedener Regimenter, Detaſchements , Hauptmanns ſein darf. Iſt der Angeklagte ein Stabs- Court-Martial gebildet. offizier, ſo müſſen die Mitglieder aus Hauptleuten ges Ueber den vorläufigen Sicherheitsarreſt findet noch nommen werden .
die allgemeine Beſtimmung ſtatt, daß derſelbe nie über
Wird ein General- Court-Martial zuſammenberufent, acht Tage dauern darf. Bricht ein Offizier den Arreſt,
ſo haben die Mitglieder zuvor in die Hände des General ohne gehårig freigelaſſen zu ſein , ſo trifft ihn die Strafe auditeurs ( Judge-Advocate -General) einen Eid dahin I der Caſſation. Resigirt unter Verantwortidseit der Verlagsbandiung : €. *, & $ fe in Darınſtadt und in deflm Diizin gedrudt,
Samſtag,
Nr. 19
23. Jan. 1830.
UJIA 4
Allgemeine Militar -Zeitung. Die ſchwierigſten geometriſchen Zeichnungen waren mit En g la no . Bei einer im vorigen Jahre ſtattgehabten Prüfung der ben Soldaten bewilligten Penſionen wurde eine Reihe von faſt unglaublichen Betrügereien entdeckt, welche ſich jährlich auf 30,000 Pf. St. beliefen. Man fand , daß eine Menge Augenůbel durch den Stich mit der Spiße, einer Gabel, durch eine Menge in das Auge geblaſenen Tabaks oder durch Reißung der Iris vermittelſt der Reis
der größten Sauberkeit, Richtigfeit und Punctlichkeit
ausgeführt und alle , obgleich ſchwere und verwidelte Fragen mit einer Schnelligkeit und Richtigkeit geldßt, welche die Mitglieder der Commiſſion in Erſtaunen ſet ten . Nicht minder befriedigend waren die Kenntniſſe der Sadetten hinſichtlich des Militár- und Civilgenieweſens . Für den únterricht in der Fortification nahm die Com miſſion einen Mangel an Modellen en relief wahr und
Fonds zu Anſchaffung derſels bung mit einem Stückchen grobenTuches berporgebracht bat um Bewilligung von hiloſophie , welche die Mechanik, worben ſeien . Im Jahr 1828 gab es in dem Depot zu ben .
In der Naturp
Chatham 33 Einåugige, von denen 13 einem einzigen Optif, Electricitåt, den Magnetismus und die Aſtronos Regimente angehörten. In einem Jahre erhielten nahe mie umfaßt, hatten die Zöglinge bedeutende Fortſchritte an 500 Leute ſtandige Penſionen wegen Augenfrankheiten. gemacht; dagegen fand man , daß die Akuſtik ganz übers
Ein Soldat der Armee von Indien gab eine lähmung ſehen worden ſei, weßball,die Commiſſion um eine Vers der ſeiner ganzen linken Seite vor, welche er durdo den Ein : mebrung der Fonds der Akademie zur Anſchaffung te fluß der Kålte und Feuchtigkeit erhalten haben wollte. Aerzte Troß geboten , bis ihm endlich einer derſelben, welcher von der Unwahrheit der vorgeſchůßten Krankheit überzeugt war, ihm ganz faltblütig zu verſtehen gab, daß er, wenn er nicht bis zum Mittag des folgenden Tages geheilt ſein werde, 'vor ein Kriegsgericht geſtellt werden Wåhrend ganzer 9 Monate batte er dem Scharfſinne der 4
für die anzuſtellenden Verſuche nðtbigen Appara
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bat.
Der Unterricht in der franzöſiſchen Sprache hatte
weniger die Tendenz, den Cadetten einen reinen Accent beizubringen , als vielmehr ſie die in dieſer Sprache ges ſchriebenen Werfe richtig leſen und überſeßen zu lehren. Die Commiſſion fand, daß dieſer Zweck erreicht worden Da die Regierung feinen eigenen Lehrſtuhl für rei .
würde ; um die beſtimmte Zeit fand ſich der Kranke voll. Sie bemie erriditet batte, ſo erhielten die Zöglinge nur kommen hergeſtellt und war bereit, zu ſeinem Regimente oberflådlichen Unterricht in dieſer Wiſſenſchaft; von der
für die abzugeben. Dieſelbe Krankheit ſchůşte ein Serſchant des Wichtigkeit und Nüßlich feit derſelben beſonders 50. Infanterieregiments vor. Nachdem er ein ganzes Kriegskunſt durchdrungen , ſpricht die Commiſſion ihre +
Jahr im Krankenhauſe war , wurde er im Juni 1828 Wünſche dahin aus, daß der Congreß einen Lehrſtuhl von einer Commiſſion von Aerzten unterſucht und von für die Chemie , Mineralogie und Geologie errichten und dieſer erfannt, daß ſeine Krankheit erdichtet ſei. Er den Lehrer wie die übrigen beſolden moge. – Die Forts wurde zum Regimente geſchickt, und nach 3 Monaten Schritte der Zöglinge im Zeichnen waren ſehr bedeutend.
fah man ihn in voller Thåtigfeit ein bürgerliches Hands werk betreiben. Der Widerwille gegen den Dienſt iſt ſo groß, daß ein Soldat in Indien einen feiner Cameraden . bat, ihm einen Flintenſchuß in den Arm zu geben, um
In den Erercitien der Infanterie zeigten ſie viele Ges wandtheit;' dagegen ließ ihr Unterricht in dem Gebiete der Artillerie Manches zil wünſchen übrig , was darin ſeinen Grund hat, daß man dieſem Zweige der Kriegss
;
wenig Zeit widmet. Die Commiſſionſpricht kunſt nur Ficy oom Dienſte befreien zu laſſen. Sein Camerad zielte daber ihre Anſicht dabin aus, daß mehr Zeit auf dieſen
ſchlecht und tódtete ihn.
wichtigen Gegenſtand verwendet werden möge, damit ſich
Vereinigte Staaten von Nordamerika .
die Zöglinge mehr mit der Bedienung der Belagerungs
In der Militärakademie zu Wei , Point fand in geſchüße und der Erlernung der Feuerwerferkunſt bes der Mitte voriges Jahres eine Prüfung ſtatt. Die damit ichafftigen könnten. - Die Polizei und Diſciplin ſind beauftragte Commiſſion bemerkt in ihrem an den Kriegs vortrefflich ; zu Gunſten der damit chargirten Offiziere ſecretår erſtatteten Berichte über den Zuſtand dieſer Ans bittet die Commiſſion um eine Solderhöhung, als eine
ſtalt im Weſentlichen Folgendes : Die arithmetiſchen gerechte Entſchädigung für ihre Bemühungen und für Kenntniſſe der Cadetten laſſen nichts zu wünſchen übrig. einen ſchon an ſich undankbaren und unangenehmen
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Dienſt, welcher nicht reichlich genug belohnt werden fónne. – Die Verpflegung der Cadetten fand die Com miſſion in jeder Beziebung wohlgeordnet. - Schließlich empfiehlt ſie noch die Erbauung einer Hausfapelle und einer Krankenſtube, welche der Anſtalt mangeln .
Muſtapha - Chans Befehlen .*) Auf dieſe Art waren die fåmmtlichen Rifjábi von Aderbidſchan in ſieben Corps getheilt, die unter ſieben verſchiedenen Befehlshabern ſtanden. Die Zahl der Sultane und Naiben in jedem Corps war unbeſtimmt; die ganze Reiterei betrug gegen
P er ſie n .
6000 Mann . Einen Oberanführer hatten ſie nicht, daber denn in der Schlacht jedes Corps für ſid agirte , und
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( Fortſeßung der Bemerkungen eines ruffiſchen Stabs. folglich weder Einheit noch Ordnung zu erwarten war. ( Sdluß folgt. ) Ruf I a 110.
offiziers über den militäriſchen Zuſtand der perſiſchen
Provinz Aderbidſchan .) Nachdem ich die Beſchreibung der von Abbas -Mirſa gebildeten regulären Truppen beendigt habe, gebe ich zu den irregulären Truppen
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In dem am 18. Dec. 1829 erſchienenen faiſerl. Ufas
in der Provinz Aderbidſchan úber. Das irregutáre Heer wegen Gehaltserbóhung für die beiden Landtruppen und beſtand gånzlich aus Cavalerie . Wegen der im Orient bei der Flotte angeſtellten Geiſtlichen heißt es unter berrſchenden leidenſchaftlichen Pferdeliebhaberei ſijzen die anderem : ,, Der Groß : Almoſenier bei den Landtruppen Reiter im Allgemeinen gut zu Pferde, und führen ihre und bei der Flotte erhålt von nun an einen Jahrgebalt
Waffen mit großer Geſchidlichkeit; demungeachtet fonn ten ſie mit der regulären Cavalerie feine Vergleichung' aushalten, da ſie den Frontedienſt nicht verſtanden . Die beſten Reiter waren die Bewohner der Provinz Urumia,
von 3000 Rubeln ; die erſten Almoſeniere der großen corps 1800 Rubel jährlich ; alle Almoſeniere der Liniens regimenter und Bataillone genießen denſelben Gehalt und
Armeen erhalten 2500 , und der abgeſonderten Årmees
vom Stamme der Afſcharden . Die ganze irregulare Sava | haben die Erlaubniß, eben ſo viele militäriſche Dienſts lerie zerfiel in folgende Abtheilungen : 1 ) Die Rifiábi. boten zu halten, als die Infanteriecapitaine der Zrups
So hieß die ganze Cavalerie der Provinz ; ſie zerfiel in ſo viel Unterabtheilungen, als die Provinz Aderbidſchan i Chanate hat. Jede Unterabtheilung führte, mit den ſie commandirenden Chanen oder Bege, den Namen ibres Chanats. Die R Rifjábi bewaffneten ſich ſelbſt; aber bei dem Eintritte in den Dienſt wurde ihnen ein
pen , beidenen ſie angeſtellt ſind; die Almoſeniere, die lidh mit den Truppen außerhalb der Gränzen des Reis ches befinden, befommen ihren Gehalt nid)t (wie ſonſt úblich) in Silber, nach dem jedesmaligen Wechſelcurſe, ſondern das Zwiefache der Summe in Banknoten . "
für alle:
Dů rf e . i .
mal ein Pferd, und dann jáhrlich zur Remonte i Toman Aus dem , im vorigen Jahre erſchienenen neuen túr. gegeben . Ein zweites Pferd konnten ſie nur dann er, fiſchen Militárreglement ( f. Nr. 2 der A. M. 3. ) balten , wenn das erſte Schlacht 2
in der
getödtet wurde ; berichtet man noch Folgendes : In der Aufſtellung der
verloren ſie daſſelbe auf irgend eine andere Art, ſo muß Compagnie, kommt der Hauptmann vor die Mitte , die ten ſie ſich ſelbſt ein neues zu verſchaffen ſuchen. Im beiden lieutenante vor die beiden Flügel, die vier Feld Kriege erhielten ſie Proviant für ſich und Fourage für webel vor die 8 Unterabtheilungen zu ſtehen , welche von en wegblieb. Friedenszeit beidesſoinbeſtand , welches die 10 l ſogenannten Zebumánnern, ſynonym mit Corporal,bez er entwederin betraff, den Gehalt WasPferde Tomang und 1 Chalwar Waizen oder Gerſte , oder in fehligt ſind . In der Sdılachtordnung hält der Haupt mann auf dem rechten Flügel, und dann entſpricht die: Heeren ein der in den europäiſchen den Befehlen eines Shan oder Beg Eintheilung ganz Tomans Unter 15 . ſtanden eine unbeſtimmte Anzahl Sultane und Naiben , geführten . Der Rechnungsführer hat zugleich die Nuf: Chane und Begs aber betrug 300 bis 500 Tomans. In licht über die Fahne, die er alfolvermuthlich auch trågt, den verſchiedenen Shanaten von Aderbidſchan war die
und ſteht hinter dem reditert Flügel . Die Compagnie iſt
Zahl der Rifjábi und deren Befehlshaber folgende : 1 fich 30 Mann breit in 3'Reihen auf, wovon die mittlere
Urumia des Sjugrab - Char , eines Gruſiers, der den mobame. daniſien Glauben angenommen bat. b ) Im Chanat Maragh 1000 Mann unter Seinel - Chan , der in der
Feſtung Abbas - Abad in ruſſiſche Gefangenſchaft gerieth . Ihm folgte im Commando Huſſein - Paſcha , der Sohn Ad )med - Chans. c) Im Chanat Choi 1000 Mann unter
die kleinſten leute enthält.
Anſichten der Zeitgenoſſen über den
dem Befeble des Hadſhi- Fet -Ali: Beg, Sohn desSorpraktiſchen Nutzen der Mathematik, Geſchichte und Kriegswiſſenſchaften für Offiziere der Infanterie
leiman Beg . d ) Im Ghanat Schagaglin 1000 Mann unter dem Commando Dichangir - Chans. e ) Im Chanat
und
Cavalerie.
Miſdofin 1000 Mann aus dem Stamme Scadewan
Die hier mitgeteilten Anſichten 2c. ſind ein Bruchs unter dem Befehle Schufjur Ulla Chans, eines Brudero des Ata - Chans von Miſchfin. f) In der Stadt Ma: ſtúc aus einer noch unvollendeten größeren Abhandlung, S
randa (des Stammes Gefanau ) -200 Mann , unter dem Commando Ali - Begs, des Sohnes von Naſar Ali. Chan g) Im Chanat Karadagb waren gegen 500 Mann. Ue.
berdem einige Hundert Ueberlåufer aus Schirwan unter
betitelt ; *) legtere Behrten wieder nach Shirwan zurüde , ſobald ihnen Graf Paskewitſch - Erivansin, Umneſtie anbot. Unm. der petersburger Zeitung, .
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Ueber den gegenwärtigen Zuſtand des militäriſchen aus der Erfahrung geſchopft und durch die Vernunft Unterrichtsweſens in Deutſchland; von P. v . B. , geläutert, an unſerer Handlungsweiſe den meiſten Ans theil haben, - und hierzu bieten uns die Wiſſenſchaften genannt 4-1 , welche uns zur Beurtheilung und anderweiten Benußung freundlich die Hand, die eine mehr, die andere weniger. überſendet wurde. Wir machen inzwiſchen nur von leß.
Ein feſter Sbarafter und ein gebildeter Verſtand find
terer Befugniß Gebrauch, und glauben dem militäriſehen furchtbare Waffen, wenn man ſie zu führen verſteht; die Publicum dadurch um ſo mehr einen Dienſt zu erweiſen, Geſchidste hat dieß vielfältig bewieſen. Aber bloße Starr da eine den Herrn Verfaſſer plößlich befallene Augen: topfigkeit führt gewöhnlich ins Verderben ; Schulweisheit franfheit die Erſcheinung dieſer - wie uns důnft - ohne Beurtheilungsfähigkeit laßt ſich überfallen und ges ſehr zeitgemäßen Schrift noch geraume Zeit verzögern fangen nehmen . Man muß alſo die Naturanlagen cultis bürfte . Indem wir aber dieſe Anſichten und Betrachtun: viren, das Erlernte in das Leben überzutragen verſtehen . gen hiermit der Deffentlichkeit übergeben, bitten wir auch Wie dieß anzufangen ſei ? – das iſt der Punct, um
zugleich um Berichtigung ſtattfindender ſerthümer; denn welchen es ſich hier handelt. Den eigenen Anſichten miß der Herr Berfaffer wil nicht ſeine oder Anderer An trauend, haben wir die Anderer *) zuſammengeſtellt , Fichten verfechten , ſondern ſo viel wie möglich nur dars verglichen und Betrachtungen darüber angeſtellt, welche
auf hinwirken, daß man weder zu viel noch zu wenig vielleicht einige Beriicſichtigung verdienen , da ſie als die Werth auf wiſſenſchaftliche Bildung lege; und ein Sy. Reſultate vieler über dieſen Gegenſtand gehaltener Dis. ſtem befolge, welches den Anforderungen des Kriegsscuſſionen angeſehen werden können. Alle Kriegsregeln ſind entweder aus der Erfahrung dienſtes am meiſten entſpricht. Ref. hat, die Verbåltniſſe d . Bl. berückſichtigend, die abgeleitet, oder das Product der geiſtigen Erkenntniß, mitzutheilenden Anſichten in zwei beſondere Auffage ge- oder angeſtellter Berechnungen . Für den friegeriſden bracht, welche in furzen Zeitråumen auf einander folgen Zweck iſt es völlig gleich, auf welchem Wege die Regel ſollen , und wovon der erſte fidh über den Nußen des gefunden wurde, wenn ſie ſich nur praftiſch richtig be:
mathematiſchen und geſchichtlichen , der zweite über den wahrt. Für die kriegeriſche Ausbildung iſt es aber von des friegswiſſenſchaftlichen Unterrichts verbreiten wird .
der größten Widytigfeit, zu unterſuchen , welche von den Grundwiſſenſchaften auf unſer Wollen und Kónnen ,
I. Daß die Offiziere der Infanterie und Cavalerie, ihrer Natur nach , den größten Einfluß habe. Mathematik und Geſchichte nehmen unter den Hülfs, Hauptwaffen, einen gewiſſen Grad allgemeinwiſſen wiſſenſchaften des Krieges den oberſten Plaß ein und ſchaftlicher und friegswiſſenſchaftlicher Bildung haben ſind die eigentlichen Grundlagen der Kriegswiſſenſchaft, müſſen , wenn ſie den Rang , den man ihnen in der die, als eine Erfahrungswiſſenſchaft, von jenen nur abs
und within auch die Offiziersſubjecte für dieſe beiden
menſchlichen Geſellſchaft eingeräumt, mit Würde behaup, geleitet werden konnte, und durch neue Erfahrungen in ten und ihren Standpunct, nicht nur nothdürftig, ſon : einzelnen Zweigen auch mancher Veränderung unterwors
dern völlig befriedigend , ausfüllen wollen , - darüber iſt man wohl ziemlich einig. Doch ſtoßt der aufmerkſame Beobadyter oft auf Widerſprüche, wenn er Gelegenheit findet, den forſchenden Blick auf die Wahl und Bes bandlung der Unterrichtsgegenſtånde zu richten ; und
fen wird. Es iſt daher nothwendig, vor allem Anderen ben praktiſchen Nußen der Mathematik und Geſchichte einer ſorgfältigen Prüfung zu unterwerfen. Hdren wir, was die zu Rathe gezogenen Schriftſteller darüber ſagen . A. Matbematif.
dieſe Widerſprüche, welche man nicht ſelten in einem und
demſelben Offiziercorps, ſelbſtesinhauptſächlich, einer und derſelben Bildungsanſtalt antrifft,ja ſind welche
General loſiow ſagt : „ Sie bildet den Geiſt zum
! ſcharfen Nachdenken aus, gewohnt ihn zur Ordnung und , einer natur- und zweckgemäßenAusbildunghinderndin Geduld ,und lehrt mit geringen Mitteln große Dinge
,die ausführen. — Gebt man weiter zurAlgebra undüber: den Weg treten,wiezweiſid, rich miderſtrebende Kräfte haupt zur Anwendung mathematiſcher Lehren, ſo eröffs .
nach einem Ziele ringen .
Erſchwert wird der Entwurf und die conſequente netſich der wichtigen Kunſt zu erfinden, oder vorhandene das weiteſte Befolgung einesKriegerbildungsſyſtems allerdings das Wahrbeitenauf eine neue Art anzuwenden,chen ich Vorſtels deutli und bellen ngewohnlidandere r vorzügl Die – Feld. imFriede Offizie den an daß , durch Forderungen gemacht werden , als im Kriege ; da letzterer
ſondern verlangt noch ein Etwas , das ſich beſſer fühlen a's
aber immer die Hauptbeſtimmung bleibt, ſo muß das,
beſchreiben läßt , und welches mit dem richtigen Toft im San : deln nahe derwandt iſt.
was die mancherlei leiſtungen des Offiziers im Kriege fordern , wohl auch vorzugsweiſe im Auge behalten wers
den . Fähigkeit zum Selbſthandeln in lagen , wo
*) Der Krieg für wahre Krieger. Vom General v. Porrow. Leipzig 1815 .
der Offizier ſeiner eigenen Leitung überlaſſen bleibt, dürfte
Borleſungen über militäriſche Gegenſtände. Bom General
wohl das Wünſchenswertheſte ſein . Dieſe Fähigkeit hångt jedoch größtenteils mit der Obarafterbildung zuſammen, wobei ſelbſt die fórperliche Beſchaffenheit nicht ohne Eins
Betrachiungen über die Infanterie. Bom Hauptmann v. Xy :
fluß iſt. Nachit der Charakterfeſtigkeit dürfte aber das Ers fennen, Annehmen und Befolgen bewährter Grundſätze *), *) Die Charakterfeſtigkeit beruht zwar hauptſädlich darauf, kann aber nicht bloß aus der Intelligenz entſpringen
v. Gersdorff. Dresden 1826 .
lander. München 1827.
Unleitung zum zweckmäßigen Studium der Kriegswiſſinichaft. von einem norddeutſchen Offizier. leipzig 1828
Lidt und Schatten , Uites und Neues. Bon einem invaliden Offizier . Leipzig 1829. Handbuch für den erſten Unterricht in der höheren Kriegskunſt. Vom Pauptmann 0. Brandt. Berlin 1829.
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lungen in der Mathematik ſchårfen zugleich das Vers | neral loſſow von dem praktiſchen Nußen einiger Zweige mogen , Begriffe zu entwickeln , abzutheilen und aus eins der angewandten Mathematit, und bebt beſonders das ander herzuleiten. Ein gewöhnlicher Menſch denkt Meſſen und Aufnehmen des Zerrains heraus. ſelten anders als in Fragmenten , und wird hundert Es fann wohl nicht leicht etwas Gediegeneres über -
Dinge nicht gewahr, welche ganz eigentlich in den Wirkungsfreis, ſeiner jedesmaligen Vorſtellungen gehdren . Noch weniger iſt derſelbe fåbig , Begriffe aus einander abzuleiten und in einer langen Folge an einander zu
den Nußen mathematiſcher Studien geſagt werden. Doch darf man über dem glänzenden lobe, das hier der Mas thematik, an ſich betrachtet, ertheilt wird, die Schatten feiten nicht überſeben , welche ſie als Bildungsmittel für
reiben , eine Fåbigfeit, deren man bei dem Rriegsſtudium die Maſſe hat. General forrow geſteht ſelbſt, daß ein
- Dieſe Fähigkeit beißt Scarfſinn. Er wird nicht in ſeiner Vollkommenbeit angeboren ; allein die Ans lage dazu bringen alle Menſchen mit geſunder Vernunft mehr oder weniger mit auf die Welt. Dieſe Anlage fann entwickelt werden, und bierzu ſcheint mir die Mathema : bedarf.
oberflächliches Studium nicht hinreichend ſei, wenn der vorerwähnte praftiſche Nuten daraus gezogen werden roll. Werden aber wohl Anaben und Jünglinge – Vf. hat zu den mathematiſchen Privatſtudien der Offiziere der Infanterie und Cavalerie ein ſehr ſchwaches Zutrauen
tif zweckmäßig, weil ſie unmittelbar dazu anleitet, und im Stande ſein, den Geiſt dieſer Wiſſenſchaft zu erfaſı die Freiheit der Anwendung ihrer Såße auf alles dasjes fen ? – Wenn ein ſo entſchiedener Verehrer der Matbes nige erſtreckt, was berechnet und gemeſſen werden fann . matif, wie forrow , ganz freimüthig bekennt, daß nur ,,Sol indeſſen die Mathematik ſoldie große Wirfuns der hobere, geiſtige Theil den Scharfſinn bilde, der nies gen hervorbringen , ſo iit ein oberflachliches Studium dere, formelle bingegen - womit die Mehrzahl ſich bes
berſelben nicht hinreichend,ſondern man muß wenigſtens gnügen müſſen wird – im praktiſchen Leben wenig ans wendbar, für
über die Anfangsgründe hinausgehen. * ) Wer bei den niederen Theilen ſtehen bleibt, der ſieht nur den Grund und noch nicht das Gebåude, was darauf gebaut wers den ſol . Er ſiebt noch keinen bedeutenden Nußen , und das, was er weiß, iſt weder hinreichend, den Geiſt der
den Krieger, wenn er nicht ein geborenes Genie iſt, ſogar ſchädlich ſei ; wenn es ferner erwieſen iſt, daß ſelbſt die fånigſten Köpfe ohne einen ſehr bedeutens den Zeitaufwand nicht zu der umfaſſenden Kenntniß, die zum Erfaſſen des Geiſtes als erforderlich geachtet wird,
Mathematik fennen zu lernnen , noch ſtark genug, um gelangen fønnen, dann begreift man in der Tbat nicht, bleibende Eindrüde zu veranlaſſen. Die Hauptſache bes ſteht aber gerade darin , daß dieſe Eindrücke nicht vers wiſcht werden. Daher kommt es , daß die Folgen des mathematiſchen Studiums oft von feiner Bedeutung ſind, wenn man glaubt, daß es hinreichend ſei, die niedere
warum in ſolchen Militarſchulen, die nur der Infanterie und Cavalerie Offiziersſubjecte liefern ſollen, wóchentlich 15 - 20 Stunden auf den mathematiſchen Unterricht das Feldmeſſen gar nicht einmal gerechnet – verwendet werden , während anderen Zweigen der Kriegerbildung,
Geometrie zu fennen . Allein man irrt ; denn die niede, die weit mehr Einfluß auf das Wollen und Vollbringen
ren Theile grånzen an eine mechaniſche Vorſtellungsart, und dieſe iſt nicht das Ziel. Wollte man den Einfluß der mathematiſchen Theorieen bloß auf die Anwendung beſchränken, die man von den niederen Theilen ſogleich unmittelbar machen kann , ſo iſt dieſer nur gering. „ Das, was nåmlich den Einfluß der mathematiſchen
haben, oft kaum die Hälfte dieſer Zeit gewidmet wird. ,, Das Wiſſen, ſagt loflow an einem anderen Orte, iſt ein bloßes Húlfsmittel. Dieſe Hülfsmittel müſſen jebody der Beſtimmung des Kriegers angemeſſen ſein , welche mehr Zbåtigkeit als Anſchauung fordert. Deßhalb haben
alle praftiſche Wiſſenſchaften (und namentlich ſolche, die
Wiſſenſchaften für den Soldaten ausmacht, iſt die eigene ſich mit den Handlungen im Kriege beſchafftigen ) der Richtung , die dadurch das geſchårfte Nachdenken erbilt, Vorzug vor den bloß ſpeculativen . General Gersdorff hålt der Mathematif eine mins und ein ſolcher Eindruck iſt ohne den Geiſt der Wiſſens ſchaft unmöglich. Dieſer hångt aber wieder von der der lange fobrede, und beguúgt ſich S. 9 mit derBemers Renntniß eines bedeutenden Umfangs derſelben ab.
kung, daß ſie die Denffraft übe, den Scharfſinn bilde 2c. ,
Bei jeder Gelegenheit alles auf mathematiſche Begriffe ſeßt aber, im Widerſpruche mit dem Vorigen , erläuterno
zurückführen wollen , iſt ein Mißbrauch und zeigt, daß 1 hinzu : ,, Die Mathematif bildet den Geiſt nur auf eine derjenige, der dieß will , ſich nicht über den Geiſt der mechaniſche Weiſe im Denken, wober es kommt, daß oft Wiſſenſchaft zu erheben vermag. Alsdann gibt es großeMathematifer zur Erbärmlid)feit herabſinfen ,wenn
teinen gefährlicheren Menſchen für den Krieg es darauf ankommt, Anſichten aufzufaſſen und Urtheile zu die außerwir demnichtzu unterfdrriben , obgleich esin unſerer DasMeretemagen a 18 den Mathematiker , der alle Dinge in der fållen, Librere
Welt aufdie Begriffe von Großen reduciren Bekanntſchaft Brlege genug zu diefer Behauptung gibt; biermuß und alles Mögliche meſſen und bered nen will. Einen vorliegenden Fall aus dem richtigen Geſichtspuncte beurtheilen, und erwägen, welcher Weg der für: zeſte iſt, um zum Ziele zu gelangen : dieß bezeichnet den richtigdenfenden Kopf.
- Im Folgenden ſpricht Gesl
wohl die Perſon von dir wiſſenſchaft getrenntwerden , und ſicherlich hat die Mathematił noch Niemand dumm gemacht; ob ſie aber Jes mand, dem eß an geſundem Men denverſtande fehir, kug machen tönne, das erlaubin wir uns ebenfalls zu bezweifeln. Einen Beleg
Gersdorff's Behauptung bat unter anderen auch der große Euler geliefert. Bei einer ernften Veranlaſſung ſaate er einſt: „ Es gibt nichts unwichtigeres, als einen boraniſchen Garten , die
*) und General Lorrowbisnimmt die Geometrie der krummen Linien die Algebra zu denhöherenGleichungen für bin Stands
ganze Botanie iſt nichts als eine Spielerei, und ich kenne überhaupt nur eine Wiſſen'chaft in der Welt , dieß iſt die Mathematit.
punct an , von welchem ab man den Geiſt der Mathematik ( Friedrich der große 26. yon Thiebault, 2r Theil , S. 166.) einigermaßen kennen lernen kann . ( S. 56. ) ( Fortſetzung folgt. ) Redigirt unter Gerantwortlidret der Berlagfbandlung: C. W. leste in Darmſtadt und in deſſen Drijin gedruct.
Mittwoch,
Nr. 8.
27. Jan. 1830.
These Snadno -
gio
Allgemeine Militar - Zeitung. Periie it. | Feſtung Abbas Abad eroberten .) Die Pflicht dieſes Offis ( Schluß der Bemerkungen eines rufiſchen Stabs: ' ziers war, den Kulam - Lufjangtſchi ihren Gehalt auss offiziers über den militäriſchen Zuſtand der perfiſchen zuzahlen, die Rapporte der Chefs der vier Abtheilungen Provinz Aderbidſchan .) 2) Die Kulamy. Kulam heißt dieſes Corps zu empfangen , furz er verfügte ganz und
eigentlich im Perſiſchen ein Diener, allein das Militar, gar über ſie. Die Rulam . Tufjangtſchi waren in vier welches dieſen Namen führte , bildete Abbas - Mirſa's, Abtheilungen geſondert, die Djaſta hießen. Jede Diaſta Ehrenwache. Die Rulamy beſtanden aus drei verſchies beſtand aus 200 bis 250 Mann , deren Befehlshaber denen Corps : Jus : Baſchi genannt wurden. Die erſte Djaſta wurde
a) Die Rulam -Tufiangtichi ( Scharfſchüßen .) vom Perſer Rolbalaj-Eiwaß commandirt. Die zweite Sie wurden aus allen Chanaten der Provinz Aderbid. vom Perſer Aga - Saman. Die dritte von Ali - Chan ſcan zuſammengebracht, indem jedes Chanat 100 Mann von Bajazet.. Die vierte von Huſſein - Paſcha. und wohl auch mehr ſtellen mußte ; außerdem gab es
b) Die Rulam -
daparé (Ruriere.) So beißert
noch eine gewiſſe Anzahl aus anderen Theilen von Pers die Reiter, die mit wichtigen Papieren von der Regies ſien. In Kriegszeiten hatten ſie den Dienſt bei der Perſon rung in die Provinzen geſchidt wurden. Sie ſtanden
Abbas -Mirſas ; während des Friedens wohnten ſie in mit den Rulam - Tufiangtſchi auf demſelben Fuße, bes Zabris, ohne andere Dienſtverpflichtung, als die einer tamen aber feine Pferde von der Regierung . Die su. Art von Ehrenwache, wobei fie nicht ſelten mit Auftr& slam ſcapare bildeten nur eine Diaſta, die aus nicht
gen ausgeſchickt wurden, als 3. B., um in den Edrfern mehr als 80 M. beſtand. Ihr Chef war Aſſad - Sultan. die Abgaben çinzutreiben oder die lieferungen von Pros Sie wurden nie im Kriege gebraucht, ſondern ſtanden ducten zu beſchleunigen , bei welchen Gelegenheiten fie ſich allerlei bedeutende Vortheile machten ; ferner um fremde Geſandte zu begleiten, von denen ſie gewöhnlich reich beſchenkt wurden , und endlich um böre Schuldner i
in Zabris, von wo ſie in alle Chanate von Aderbidſchan und an den Hof von Teheran geſchickt wurden. Wenn Abbas, Mirfa auf Reiſen war, ſo mußten ihm jedesmal 5 oder 10 Kulam - Zſchapare folgen. Eben ſo begleiteten
nach Zabris zu bringen , die dort zur Entrichtung der einige dieſer Kuriere vornehme Beamten , wenn dieſe in Růcſtånde genothigtwurden,wobei die Glåubiger nicht Gebhafften der Regierung verſchickt wurden . Alle wich vergaßen , das búlfreiche Militar nach Verdienſt zu bestige und ſelbſt geheime Papiere wurden ihnen , zur lobnen. Als regelmäßigen Gehalt erhielt jeder Kulam : Ueberbringung an den Ort ihrer Beſtimmung, anvers Lufjangtſdi, außer jenen zufälligen Bortheilen, 20 und traut. Sie reiſten auf folgende Art: auf allen großen audi fogar 40 Tomans jährlich. Sowohl im Rriege als Straßen Aderbidſchans waren, 8-10 Agatſch (56 oder
auch im Frieden bekam er Proviant und Fourage für 70 Werſte) von einander entfernt, Stationen errichtet,in ſein Pferd . Die Familien derer, die aus den übrigen denen zu jeder Zeit eine gewiſſe Anzahl tüchtiger Pferde 1
Provinzen Perſiens, und dazu noch verheirathet waren, für die Kuriere bereit ſein müßte. ( Die Pferde wurden erhielten jährlich 3 bis 4 Chalwar Waizen. Ein jeder von Privatleuten , mit denen die Regierung Contracte s
Reiter betam von Abbas Mirſa einen Sábel, eine geſchloſſen hatte, geſtellt, und die Stationen für 200 bis Flinte und Alles, was fonſt zur Bewaffnung gehört, 400 Tomans übernommen.). Auf dieſe Art fonnte ein bemnächſt ein Pferd mit ſeinem eingebrannten Zeichen ; Rulam - Zichapar in ſehr kurzer Zeit ſeinen Beſtim , fiel das Pferd , ſo ſchnitt der Soldat ihm die Zamda mungsort erreichen . ( die Stelle, auf der das Zeichen eingebrannt war) aus, c) Die Rulam - Piſch - Chedmaten (Waffentrager
zeigte ſie ſeiner Behörde vor, und erhielt dagegen ein oder Trabanten Abbas -Mirſa's.) Diefen Namen führ.
anderes Pferd. Das ganze Corps der Kulam . Lufiang, ten die ſchónften jungen Leute, die aus den angeſehenſten
tſchibeſtand aus 1000 Mann. ImFriedenundKriege Familien von Aderbidſchan ausgeſucht wurden , um aus ftaad daſſelbe unter dem Oberbefehle eines Offiziers, der ihnenfür Abbas:Mirſa eine Art Ehrengarde zubilden. den Titel Sar . Remichtſdi: Baſchi fübrte. ( Der lebte Nicht ſelten wohnten ſie in ihren eigenen Häuſern; ges
Sar.Remichtſchi-Bardhiwar Mahmat.Umir -Chan . Er wöhnlichaber befanden ſie ſichumdie Perſondes Prinzen, gerieth in die Gefangenſchaft der Rufſen , als dieſe dic und dann waren ſie ſeine nådyſten und liebſten Trabans
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ten. Sie bildeten eine Dinſta , die aus 200 M. beſtand. finden, und oft gerade die, welche die vielverſprechends Dieſe jungen Leute batten ihre eigenen Pferde und Wafiten übrigen militäriſchen Eigenſchaften beſiben , am meis fen , erhielten aber einen ſehr großen Gehalt , der nieſten zurückſchreden ." Doch lebt er binzu , die Mathemas unter . 100 Tomans war , nid )t ſelten aber , je nachdem lif moge in Schulen, „ wo nicht bloß Männer, für den die Gunſt Abbas : Mirja's war, bis auf 1000 Tomans Gebrauch der Waffen gebildet werden ſollen, immerhin
ſtieg . Uebrigens war der Poſten eines Kulam - Pildys gelehrt werden, ſo ideit man fann oder will, es wird in Chedmaten die erſte Stufe zu den wichtigſten Aemtern der Regel nur zum Vortheile der Schüler ſein , wenn in der Provinz Aderbidſchan , und ſowohl die Vorgeſetzten
dieſe nämlich den ernſten Willen haben , etwas zu leis
der Chanate, als auch die übrigen vornehmſten Beams ſten; denn-die- Matbematif gewährt vielen unmittelbaren ten wurden meiſtens aus dieſem Gorps gewählt.
Nußen im Leben , und fann auch als ein praktiſcher Curs
Aus Obigem erhelt, daß der Beſtand der irregularen Cavalerie in der Provinz Aderbidſchan folgender war : die Rifjábi bildeten ſieben Gorps , und machten zuſam men 6000 M. aus ; der Rulam - Tufjangiſi waren in vier Diaſtas 1000 M.; der Kulam Piſch -Chedunaten in einer Diaſta 200 M., und endlich der Kulam - Tidapare, ebenfalls in einer Diaſta 80 M. Alle zuſammen bildes
ſus in der logit angeſehen werden ; ja die Mathematik verdient wegen der Vollfommenheit ibres 'wiſſenſchaftlis chen Baues als ein Triumph des menſchlichen Verſtan. des betrachtet zu werden , ein Triumpb, den ſie freilich nur ihrem abſtracten Weſen verdanft; denn andere Wife Tenſchaften werden es nie dabin bringen , ſich ſo abzus ſchließen, weil ſie es nicht blos mit den förperlichen , ten eine irreguláre Cavalerie von 7280 Mann , i meßbaren , ſondern aud) mit den geiſtigen , böheren Kurz zuſammengefaßt war, vor dem Ausbrudhe des Potenzen des Menſchenlebens zu thun haben . Aber Krieges mit Rußland, der ſammtliche Beſtand der unter ſeien wir aufrichtig und ehrlich, und geſtehen wir, daß den oben erwähnten Befehlshabern ſtehenden regulären dieſe Kenntniß nicht einem Jeden nothwendig iſt, und daß es ſich alſo mit der größten Theile der übrigen und irregulären Truppen der Provinz folgender : s
In den 14 Serbaſen - Bataillonen . . 15,400 M. In den 7 Feld - Artilleriebrigaden 800 50 . In der Citadelle u . bei der Pulvermühle
Offiziere ganz anders verhålt, und wenn auch , wie ſchon
( S. 65 a) ngegeben wurde , unlåugbar iſt, daß vorzug. lich die Geometrie eine nüßliche Vorſchule ſei, ſo würde
es ſelbſt darin von Nußen ſein , wenn man ) zur Bes lehrung für alle , welche erſt im ſpåteren Alter dahin Zuſammen 23,530 M. %) gezogen werden ſtatt auf die volle wiſſenſchaftliche
In der ganzen irregulåren Cavalerie
7,280 -
Durchführung zu dringen, aus derſelben bloß eine Dars ſtellung der einfachen Wahrbeiten ausbeben würde,
ohne in jene Beweiſe und Folgeſåße einzugehen, die nur
Anſichten der Zeitgenoſſen
in den hoberen Theilen , und in der wiſſenſchaft
über den
ůberbaupt ( nur ) einen Werth baben , und die
praktiſchen Nußen der Mathematik, Geſchichte und nicht gegeben werden können , ohne dem Ganzen einen
Kriegswiſſenſdhaften für Offiziere der Infanterie und
Cavalerie.
gewijen Anſtrich von theoretiſcher placerei zu gebent,
die zu ſehr an die Schule erinnert, der das Manness alter nidyt leicht mehr einen Reiz abgewinnt ; * ) denn
( Fortretung. )
iſt auch das ganze leben nichts anderes als eine Schule, Hauptmann v . Xylander beurtheilt den Nußen der ſo iſt doch umgekehrt die Schule nicht das leben ! – Mathematif etwas günſtiger, als ſich bei ſeinen gemås Man wird vielleicht einwerfen, das mathematiſche Wife Bigten Forderungen an Offiziere erwarten ließ. Zwar ſen bis zur Trigonometrie zu erheben, ſei ja nichts Aus
ſagt er S. 73 in ſeinem Eifer über das Zuweitgeben des Berordentliches – allerdings — aber auf die angegebene wiſſenſchaftlichen Unterrichts: ,, dieß ungebeuere Gebåude Weiſe wurde das Ziel noch leichter erreichbar" ſein ,
aller Kriegswiſſenſchaften , auf eine ſo ausgedehnte Wif- und daher auch dfter erreicht werden. Aber es liegt ſenſchaft , wie die Mathematik, gebaut , muß als eine ganz im Sinne der Gelehrten , und beſonders der deuts Urſache betrachtet werden , warum im Augemeinen die ſchen, ſonſt ſo ebrenwerthen Gelahrtheit, lieber zuzuſehen , Kriegswiſſenſchaften in den Heeren ſo wenig Eingang wie das Nüßliche unterlaſſen, als ( zuzugeben , daß ) die wiſſenſchaftliche Form verlegt werde." - Der aufmerf.
*) Dieſe Angabe tann niớt als vollſtändig betrachtet werden, fame Leſer wird in den Neußerungen Xylanders eine 1) weil in derfelben die irregulärenTruppen der Ghanate gewiſſe Behutſamkeit im Ausdruce bemerkt haben , die Eridan und Nachitſchewan nicht mit angeführt find, in wels man wohl auf Rechnung feiner Stellung als febrer bei chen Gebieten die Bahtder Ritjaben allein fich auf 4000Reiter einer Bildungsanſtalt legen muß, welche ihmnicht er. belief; 2) muß
man bemerken, daß die Zahl der irregulären Sruppen bedeutend wuche, ſobald es die Kriegumſtände er: laubte, ſeine volle Ueberzeugung ro furz und bủndig
þeirdten, denn die Truppenhebungen waren in ſolchen Fällen auszuſprechen , wie er es über andere Gegenſtånde des febr unbeſtimmt; ein Beweis deſſen iſt das zahlreiche Beer, welches im I. 1826 gegen unſere Gränzen heranrückte, und unter dem Befehle übbas -Mirfa's , des geweſenen Sardar von Grivan, und Bruders Baſſan - Chans, itano. Obgleich an dieſem Feldzuge aud Iruppen aus anderen Provinzen Perſiens Sheil nabmen , so waren die meiſten doch aus aðerbidſchan.
( Anmerk, des Herausgebers der tifliſer Zeitung.)
*) Hr. 6. Xyl ander ſpielt hier auf die mathematiſchen Prüfuns gen an, welche die Offiziere in manchen Beeren beim Wufrüden
in höhere Grade zu beſtehen haben , und deren Nußen mobl foywerlich genügend zu erweiſen frin dürfte. Prüfungen wollen wir nicht verwerfen , doch ſollten ſie lo prattico wie möglich ſein !
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ůnterrichtes gethan' hat, bei deren Kritif er weniger zu | als broße Details des Heermechaniemuß und die Verſtoßen befürchten durfte. Verwendung todter Kräfte, die inan abſtracten Berecha
Der norddeutſche Offizier ( Bf. 8. Anleitung ic.) nungen unterworfen ; man mußte ſich überzeugen , daß
beſchafftigt ſid, nur wenig mit den Hilfswiſſenſchaften , ſie besonders ein weites Feld für moraliſche Combinas ſagt jedoch in der Vorbemerkung S. VI.,, Die Bekannt. tionen biete. In Frankreich ſab man dieß zuerſt ein .“ dhaft mit den Elementen der Arithmetit , Geometrie ,
S. 21 , ,, Aber eben ſo wenig, wie abſtracte Berechs
Trigonometrie den , da an einund grausliches Feldmcffunt Studium mußeine geſegt wertungen allein zum Siege fübren , fann dieſer durch eine kriegswift bloße Anwendung phylider und materieller Mittel , fenntniſſe gar nicht zils video
Por
Bere i lides
Studium von dem Manne der Waffe fordern , dürfte áló cine Verwediſelung zwiſchen Zived und Mittel zu betrachten ſein, und wird wenty Ndugen bringen, da zu rinem gründlichen Studium vor allen Dingen eine fráfa tige und ausdauerude Hrigung für die Wiffenfchaft ere forbert wird, welche man nur an febr wenig Offizieren wahrnimmt, und dieſe Wenigen werden ſchon Mittel fin den, ſich die nöthigen Vorfenntniſſe zu erwerben. Uebers
) sürdeineinſtincimáßigeEntſchloſſenheit wird geformt, er erkämpftwer: wird . Aber Beobachtung und Erfahrung ſeben ihn erſt in Stand, den Anforderungen der Kunſt, die jedesmal ein Product aller Fortſchritte in ein Wiſſenſd)aften und Kunſten und in der Civiliſation ſein wird, zul genus gen . Der ſittlide and intellectuelle Zuſtand eines Volkes wird den ſeiner Armee 'bedingen. Darum war es ein Fehler der früheren Zeit, nicht nach der allgemeinen Ents wickelung des betreffenden Volfes, ſondern nach unter :
dieß inuß noch bemerkt werden , daß der Hr. Verfaſſer acordneten Berhältniſſen die Heere gebildet zu haben. die größten Forderungen an wiſſenſdaftliche Bildung Es war ferner ein Fehler, den Erercir- und äußerlichen macht.
Dienſtmechanismus zum alleinigen Maßſtabe der Brauchs Der invalide Offizier ( Verf. von Licht und barfeit der Offiziere gemacht zu haben . Aber der größte Schaften ) bat fich hiber den Nußen der Hülfswiſſen Verſtoß war es , den Krieg ſelbſt, obne Berückſichtigung chaften, mit Ausnahme der Geſchid)te, nicht weiter aus deſſen , was die Geſchichte und Erfahrung gelebrt, nadi 1
geſprochen ; doch geht aus allen ſeinen 'Raiſonnements abſtracten Begriffen führen , und auf ihn matbemas und aus einer Stelle S. 133 deutlid) gemgbervor; daktilde, Italfúrs anwenden zu wollen . " er mathematiſche Renntniſſe für ſebr entbehrlich bålt. Er Aus dieſer Zuſammenſtellung der Urtheile von Mårts
berlangt überhaupt nur ſolche wiſſenſchaftlicheKenntuiffe, die ſich auf das Perſönliche des Kriegsweſens beziehen, womit die Mathematif befanntlich nichts zu ſchaffen hat. Hauptmana v . Brandt gedenft der Vorbereitungo
nern , die theils a18 tüchtige und erfahrene Soldaten, theils als aufmerfſameBeobachter und geiſtreiche Schrifts Iteller bekannt ſind , verſchiedenen Nationen angebóren, und noch dazu in vielen anderen Stúden ganz verſdies
wifenſchaften ebenfalls ſehr flüchtig, ſcheint aber ;,das dener Meinung ſind – läßt ſich wohl mit einiger Zus
Betrachten von Dreiecfen " auch nicht ſonderlich zu lies ben . Einige Stellen aus ſeinem neueſten Werte, welche ſich hauptſächlich auf die Anwendung der Mathematit beziehen , mogen hier Platz finden. S. 4.
verlåßigkeit folgern , was durch den mathematiſchen Unterricht für die Kriegsprattik gewonnen wird. Jeder dieſer Autoren låßt der Mathematik, als vollendete Wiſs
ſenſchaft, volle Gerechtigkeit widerfahren ; aber Reiner „ Was die Vorzeit an Schriften über den ſpricht rich entſchieden zu ihren Gunſten aus, ſobald die
Krieg geliefert, wurde ingítlich benußt, die einfachſte ( ?) Rede von deren praktiſcher Anwendung auf den Krieg, aller Künſte verworren zu machen, und ihr einen' durd) oder von den Dienſtleiſtungen der Offiziere iſt, oder es aus fremden Sharafter zu leihen; mit dem Zirkel, mit werden dann wiſſenſchaftlidie Forderungen geinadt, die
dem Pendel in der Hand, maſſen die Koryphåen der nur die fähigſten Kópfe zu erfüllen vermogen. neuen Runſt dem Krieger' die Räume zu , die er fortan
im Kampfgewühle oder unter Kartåtſchen jagel zu durch laufen ,
Doch es laßt ſich ſchon a priori beweiſen, daß mas
thematiſche Kenntniſſe für die Mehrzahl der Offiziere
nach der Secunbenuhr wurde die Anzahl der ganz entbehrlich find. Die Mathematif beſchafftigt ſich
Kugeln beſtimmt, die man auf der Stelle, im Avanciren, nur mit ſolchen Dingen, die berechnet und gemeſsen rúdmårts im Retiriren 2c. dem Feinde in der Minute werden fónnen. Die Offiziere der finiens und leidten
zuzuſchicken babe ; kurz, die unzuverlaßigſte aller Kuuſte Truppen , ſelbſt die des Generalſtabs, baben es indeſſen
ſoute zur zuverläßigſten umgeſchaffen werden, indem man faſt immer nur mit organiſchen Kraften zu thun , mit matbematiſche Ralfůle auf ſie anvendete , gleich: Weſen , die ihren eigenen Willen haben , den man zu
ſam als gehöre ſie in das Gebiet des Maſchinenweſens. betampfen oder ſich unterzuordnen ſuchen ſoll. Hat ſchon Die Erfahrung, dieſe Quelle alles militariſchen Wiſſens, Jemand hierzu eine Formel erdacht ? - Was in ihrem wurde ganz bei Seite geſeßt. Die ſechstauſend Jahre Wirkungsfreiſe, den wir übrigens nicht auf den engen der Weltgeſchichte lagen wie ein Reich der Berſteinerung Kampfplatz befchränken, zu berechnen und zu meſſen ſein
vor den Blicken der Reformatoren , ſelbſt die nächſte dürfte , dazu reichen die wenigen arithmetiſchen und ſo blutige Vergangenheit blieb unfruchtbar für fie. “ viel geometriſde Kenntniſſe hin , als — nun mit General S. 17. ,, Der Geſichtspunet, aus dem man das Balentini zu reden – jeder Tiſchler und Zimmermann -
Kriegsweſen bis zur Revolution betrachtet hatte, mufte zu haben pflegt. Sicherlich geht aber hieraus nicht die
feit dieſer Zeit natürlich ein ganz anderer werden. Man Rothwendigkeit bervor, die Mathematik zum Hauptges mußte inne werden, daß die Kriegskunſt mehr verlange, genſtaude des Unterrichtes in Militårſchuten zu machen,
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und die praktiſchen Renntniſſe vom Kriege barůber gu ; man will oder fann, das wirb dann wenig ſchaden ; auch vernachlåßigen .) ,, Aber die Mathematik fen
muß dafür geſorgt werden , daß dieſe Studien in den
wird man und einwers Regimentern fortgeſeßt werden können.
,welcher der
!".
nur bedingungeweiſe zugeben . Wenn es unter den gros Matheſis huldigt , uns den Febdebandſchuh hinwerfen 2
Ben Mathematifern viele geiſtreiche Männer gibt, ſo ist werde, und ſind aud) ſehr bereitwilig , ihn aufzuheben. der Grund lediglich darin zu ſuchen , daß nur geiſts Uns trieb zu dieſer Herausforderung nichts, als die ins
reiche Männer große Mathematifer werden können. nerſte Ueberzeugung, diewir hier kurz und bündig ausges Ehe ſie es aber dahin bringen, und folglich wahren Nus ſprochen haben , unbekümmert 1,96 wir dabei eine Perúce
Ben aus, dieſer Wiſſenſchaft zu ztehen vermogen, müſſen oder einen Bart anſengen fónnten . " fie den beſten Theil ihrer Zeit und ihrer Kräfte darauf
berwenden , was nicht ohne bedeutenden Nadtheil " für
B. Geſchichte.
Kriegsgefchic ſich noch daß die hte rſchul iſt auffallend Es nicht gsmitt en el in Militá hat zum, Bithun andere Zweige des Wiffens geſchehen kann, die ihnen immer
ungleich nothigerſind. Wem überhaupt die Gottesgabe: erhebenkönnen, obgleichdie Heroen der Militärliteratur iſt, und wer ihn nichtdurch, ſtete Beſch&fftigung mitab. fich ſehrübereinſtimmend zu ihren Gunſtenausgeſprochen ſtracten Dingen in der natürlichen, mit den Jahren und haben . Da man wohl vorausfeßen darf, daß die Direcs gebildete durchgehends vielſeitig folcher Anſtalten Erfahrungen fortſchreitenden Entwicelung geſtört hat, foren fundig , denen und friegsgeſchic htlichere Studien , ſind die die Nothwens ſowie der wird den Unterſchied zwiſchen Mittel undzwed, tigkeit Grund und Folge , worauf es
Urſache und Wirkung , im praktiſchen keben hauptſächlich ankommt,obne' die Digkeit einer Anleitung hierzu, nicht unbekanntſein kann;
g des friegs ; Mathematit viel ſchneller und richtiger auffaſſen , als so faßtſichdie wahrgenommene Ausſchließun nur noch durch die Tendenz wenn er ſie zu Hülfe ruft;wodann gewöhnlich der Fall geſchichtlichen Unterrichtes Grundlage und Lebren, welche erklären, welche bei den meiſten Bildungsanſtalten vors eintritt, daß er über die Grundſåße ihm die Sinne undúſterk, die Hauptfache überſicht.. guberrſchen ſcheint. Dieſe Tendenz iſt aber oft, genau Es ift demnach ſehr zu würchen , daß man auf die betrachtet, feineandere, als junge Leute für den fried . lichen ,Garniſonsdienſt vorzubereiten .Dienſtliches, Vers Auf Stimme ſolo vieler achtbaren Männer hören , und diejes balten ſogena nehme Militä nntenges n und Zeichnen des Terrains — oft aber auch die welche nichtdie rſchul en, nigen ,
Tehrten Waffen mit Offiziersſubjecten berſeben ſollen ,
von der Tyrannei befreien moge,welche die Mathematit Lehre vom Angriff und derBertheidigung feſter Plåbe – -
länger als ein Jahrhundert über ſie ausgeübt bat. Bir bas ſind gewohnlich die Gegenſtände, auf welche ſich der beſchränkt ſyſtematiſche s Ins Zweig einandergreiUnterricht iedene;n ein e erblicktman fen der verſch Finddeßbalb feineswegs geſonnen,die Mathematik vers theoretiſche zum anderen übergeben, und dürfte ſich inderFolge felten. Aufder einen Seite huldigtman dem Bedürfniß, nachtheilig zeigen . Aber eine Beſchränkung des Unter: auf der anderen dem Herkommen. Vom Kriege ſelbſt, Geſchäffte , merk zweckmäßige einem Hauptaugen auf deſſen als von unſer terrichtes Tcheint und zeitgemäß , denn es gibt vielRoc treibung gerichtet ſein foute,Bes iſt thigeres zu erlernen und zu üben . Man mache daher faſtnirgends die Rede. Es ſcheint, als habe man über drången zu wollen; dieß bieße nur von einem Ertreme
mathematiſde Kenntniſſe nicht mehr zur Sie vielen Nebendinge, die Hauptſache ,d. 5. den frieg,
Grundbedingung für den Eintritt in den Offiziers: den man niemals nach Reglements führen wird, und und niemals manauch nicht fennen lernen kann , ganzaußerAcht ſtand , und zwinge auch die Militárzöglinge nicht mehr daraus an dem mathematiſchen Unterrichte Zheil zu nehment,
ſondern überlaffe es ihrer Neigung. Hierdurch würde gelaſſen. Man pflegt zwar zu ſagen , daß ſich das Feb !
ſelbſt für die mathematiſche Bildung viel gewonnen , weil, wie auch Porrow u. Xylander ſagen, nur diejenigen einigen Nußen aus der Mathematitziehen können ,welche Neigung und Fähigkeit dazu haben . Bon allenbingegen
lende durch Kriegserfahrung und Privatſtudium fpater von ſelbſt finde,und in den Militárſdulen gar nicht
gelehrt werden könne,ohneNothwendigeres darüber zu
triftigdie aber nicht uns . 1 )iſt es fehlerhaft, warten zu wollen, genug Erfahrung dabei audy Erdger gemacht haben werde, weil bis ein gleiches Fortſchreiten barin fordern , bat nicht nur blutige;denn
keinen Nußen, ſondern vermehrt auch die ohnehin nicht das Blut vieler Änderen vergoſſen wird, welche im Vertrauen auf In dieſer bie höheren kriegeriſchen Einſichten ihrer Borgeregten , diefen uns unbedeutende Anzahl medyantſcher Rdpfe.
folgten , ſich in ihrer Erwartung oft aber ſehr getäuſcht mathematiſcher Section treibe man den Unterricht ſo weit bedentiich rehen mußten ; 2) darf man auf das Privatſtudium der Difiziere ,, Obroht wir die mathematilchen Wiffenſchaften , fagt şerr nur dann rechnen , wenn ſie Zeit, Mittel und Neigung zu wiſſens D. Brandt S. 60, nothwendiges für ein
Erforderniß einer schaftlicher Beſchäfftigung haben , und dieſe swordmäßig zu ordnen , daß die bloß fpeculative Kenntniß mathematiſcher lich gelehrt wird, nothwendiger rei als das, was man nicht lehrt. Wahrheiten ganz beſonders yute' Offiziere bilden ſollte. Uns Diewiſſenſchaftliche Bildung , welche man in der Jugend erhält, hat es im Gegentheile immer dünfen wollen , als wenn iſt eine Ausſaat,die erſt in reiferen Jahren Früchte trägt ; wir bloße Mathematiker fich dazu nidt ſonderlid eigs Eurzſichtigen Sterblichen wollen aber immer die Früchte vor ihrer neten. Gewohnt, nur eine Art von Evideng, ett ab, das der Reife genießen, und glauben durch eine feine äußerliche Zucht ers Krieg gerade entbehrt, zuzulaſſen , werden ſie gewöhnlich, To: leßen zu können , was an wirklichen Kriegskenntniſſen abgeht. bald ſie aus dem Gebiete der Wahrbeiten in das der pören wir jest was die gebildeten und erfahrenen Britgenoſſen dazu Ereigniffe derſchlagen werden, eine traurige Rolle ſpielen . “ ſagen. ( Schluß folgt. ) * 10
freiſinnigen Erziehung halten , To wil és uns dennoch nicht verſtehen ; 3) iſt es noch gar nicht entſchieden , daß das, was gewöhne einleuchten
Redigirt unter Berantwortidfeit der Verlagsbandlung : C. W. £ 8868 in Darmſtadt und in deſſen Dfisin gedruct.
Samſtag,
Nr. 9.
30. Jan. 1830.
TUU
Allgemeine Militar - Zeitung. Rur heren.
den , fo werden beide Theile mit Verluſt des Atels, To
Am 17. Januar iſt nachſtehende Ordre für das furs ' wie mit Caſſation oder Dienſtentlaſſung, und noch aus heffiſche Armeecorps in Betreff des Zweifampfes und ßerdem nach Bewandtniß der Umſtände mit 10jährigem
delſen Beſtrafung erſchienen (und zugleich auf die bis bis lebenslänglichem Feitungsarrejte beſtraft. $.6. Wer vildienerſchaft nusgedehnt worden ) :
,, Rein Offizier oder Offiziersrang genießender Milis tårbeamte iſt befugt, wegen wahrer oder vermeintlicher Beleidigung ſeine Genugthuung durch einen Zweikampf zu ſuchen, oder die dieſerhalb an ihn ergangene Heraus,
ſich der Strafe des Zweifampfes durch die Fludit ents zieht, deſſen Vermogen fou, in ſo fern er dergleichen ins nerhalb des fandes beſitzt, ſo lange er lebt, in Beſdlag genommen , ſein Bildniß an den offentlichen Scands pfahl geſchlagen werden . $ . 7. Wer bei einem vorfal.
forderung anzunehmen. Dielmehr hat ſich der Beleidigte lenden Wortwechſel zum tód lichen Erwehre greift, ſoul, zur Erlangung ſeiner Genugtbuung an das zuſtändige Militär- oder Civilgericht, welchem der Beleidiger uns terworfen iſt, zu wenden, der Herausgeforderte aber von der ihm zugefommenen Herausforderung der vorgefesten Beborde des Herausforderers Anzeige zu thun. Souten deſſenungeachtet Offiziere oder Offiziersrang genießende Mititárbeamte ſich in einen Zweifampf einlaſſen, oder dabei auf irgend eine Weiſe mitwirfen, ſo ſind dieſelben unnachſichtlich nach den in den nachſtehenden ss . enthalt tenen Beſtimmungen, deren ſtrenge Befolgung den Mis
wenn auch noch fein Schaden geſchieben iſt, Feitungs, arreſt von 6 Monaten bis zu 1 Jahr erleiden . s. 8. Auch ſchon derjenige, welcher blos droht, einen Anderen zum Zweifampfe nöthigen oder auf eine ſchimpfliche Art bes leidigen zu wollen , ſoll als ein Friedensſtorer mit 1 bis 2jábrigem Arreſte belegt werden . s. 9. Wer einen Aits deren anreizt , ſeine vermeintliche Genugthaung durch einen Zweifampf zu ſuchen , ſo wie derjenige, welcher ſich zur Begúnſtigung eines Zweifampfes als.Secundant oder Karteütráger wiſſentlich gebrauchen läßt, bat, weun Jes
litárgerichten bierdurch zur Pflicht gemacht wird , zu bes mand getödtet worden, einen 10jährigen , ſonſt aber einen ſtrafen , und die militáriſhen Befehlshaber ſtrenge vers 5jáhrigen Feſtungsarreſt verwirft. S. 10.Wer wegen einer bunden , falls ihnen ein ſolcher Zweifampf angezeigt oder beigelegten Ehrenſache den Partheien Vorwürfe macht,
ſonſt bekannt wird , wegen ſofortiger genauer Unterſus oder Verachtung zu erkennen gibt, wird mit 1 bis 5jábs chung und demnáchſtiger Beſtrafung deſſelben das Ers ! rigem Feſtungsarreſte, neben Dienſtentlaſſung, beſtraft. forderliche zu verfügen .
$. 11. Wer aus Veranlaſſung einer Dienstſade einen
$ . 1. Derjenige, welcher einen Anderen zum Zweis Vorgeſetzten herausfordert, wird . (in Gemäßheit der deßs
kampfe Herausfordert, wird, je nachdem der Heraufgefors halb in den Kriegsartikeln für die Offiziere, vom Jahr derte hierzu mehr oder weniger Veranlaſſung gegeben hat, 1820 , S. 16, enthaltenen Vorſchrift) mit sjährigem Fes mit 3 bis 6jährigem Feſtungsarreſte bejiraft. s. 2. Ders ftungsarreſte beſtraft. $. 12. Die in dieſer Drdre gegen
jenige hingegen , welcher die Herausforderung annimmt die Duellanten, ſo wie gegen die Aufseßer und Secundan oder durch ſein Betragen ſeine Bereitwilligkeit zum Zweit ten enthaltenen Strafbeſtimmungen finden auch in dem kampfe zu erfennen gibt, hat nach Verhältniß der ihm zu Falle einer ſogenannten Rencontre, d.ba eines nicht vors Statten fommenden größeren oder geringeren Entſchutz bereiteten, vor dem Zuſammentreffen nicht verabredeten , digungsgründe 1 bis 3jährigen Feſtungsárreſt verwirft.rondera in ungetrennter Handlung mit derein Zuſams
$. 3. Durch die Herausforderung oder die Annahme deri mentreffen ausgeführten Zweifampfs im Allgemeinen An, felben werden zwar beide Theile des Rechts, Privatges wendung. Jedoch iſt bei Unterſuchung und Beſtrafung
nugthuung zu fordern, verluſtig. Sie haben aber außer der Rencontres und der dieſen gleich zu nchtenden Fälle, der durch den unternommenen Zweifampf Berwirften wo ein Offizier wegen einer von einein Anderen ihm zus
Ahndung auch noch die Strafe der Injurien -zu erwarten, gefügten Beleidigung gleidy in der erſten Hiße ſich mit
S. 4. Iſt der Zweifampf wirklich vor ich gegangen und dem Degen Gerugtbuungzuverſchaffenſucht, vorzüglich ein Theil dabei getödtet worden, To ſød derUobertebende; darauf, zu ſehen : 06 der eine oder andere Theil-zum Håns delmaden ſonſt geneigt, auch ob die Beleidigung von
nach Beſchaffenheit ſeines Vorſabes, mit der durch das gemeine Recht auf den Mord oder Todtrhlag gerekten folcher Wichtigkeit und Erheblidkeit geweſen iſt, uin den
Strafe belegt werden . 5. 5. Iſt kein Theil getödiet wors I von dem Beleidigten in der erſten Hiße genommenen Weg
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der Genugthuung zu entſchuldigen. Wenn dergleichen haben kann, in die Dienſtbetreibung eine gewiſſe Gleichs Umſtånde zuſanrmentreffen , ſo iſt nach vorgångiger forgs förmigfeit zu bringen. Aus dieſen Gründen empfiehlt Hr. fältiger Unterſuchung dem Beleidiger eine reinem Verge: v . Xylander auch nur die ſpecielle Kriegsgeſchichte, ben angemeſſene Strafe zuzuerkennen , und der Beleidigte, aus welcher das Detail der Ausfú hrung erhaltener fo fern er ſonſt in der Art und Weiſe, wie er ſich Ge :
Befehle zu erſeben tit, und will von allem
dem , was in
nugthuung genommen , nicht ausgeſchweiftbat, für ſtrafs das Gebiet der Strategie und höherenderſelben Taftif gehört, Gewohnheit Verſtehen los zu erachten. Wer aber der
des båndel nichts wiſſen , weil zum
(?)
die nds
machens ſchuldig befinden wird, muß auch in dem Falle thigcii Vorfenntniſſe fehlen . ( Hierbei muß jedoch bemerft einer bloßen Rencontre als vorſåžlicher Duellant betrach werden , daß jenter Auffaz als Antwort auf die Anfecha
tet und beſtraft werden . Findet in dem Augenblicke einer dieſelbe als Inſubordinationsverbrechen beſtraft. s . 13. Nidt weniger werden die in dieſer Ordre enthaltenen Strafbeſtimmungen auch dann zur Anwendung gebracht, wenn der Zweifampf im Auslande vorgenommen iſt.
tungen (? ) von Seiten des königl. ſådhſ. Cadettencorps
Rencontre ein Subordinationsverhältniß ſtatt, ſo wird angeſehen werden muß, in weldem bisher einige Felds
Wilhelm , Kurfürſt."
zůge Friedrichs d . Gr. mit fritiſchen Anmerkungen vors getragen worden ſind , was allerdings hors de saison zu ſein ſcheint, und ſid, nur in ſo fern entſduldigen låßt, daß dabei mehr die Abſicht vorgeherrſcht haben mag, zu
zeigen, wie man Kriegsgeſdichte ſtudieren muffe.) Gen. Poſſow iſt der Meinung, daß die Geſchichte, nådhit der Mathematif, eine der Hauptwiſſenſchaften für
Anſichten der Zeitgenoſſen den Soldaten ſei . Er bålt fein Studium des Krieges über den praktiſchen Nutzen der Mathematik, Ges für wichtiger, als dasjenige, wozu die Kriegsgeſchichte führt . ,,Sie vergegenwärtigt die Begebenheiten und ſchichte und Kriegswiſſenſchaften für Offiziere der führt mitten in dieſelben ein . Wenigſtens iſt sie das Infanterie und Cavalerie. ( S d l u B. )
einzige hulfsmittel , den Krieg im Frieden kennen zu lernen , in ſo fern die
moglich iſt.
Wenn man auch
Hauptmann v . Xyrander iſt unter den im Eingange nur oberfladolid) über den Strieg niadidenft, ſo wird man genannten Schriftſtellern derjenige, welcher ſich über den gewahr, daß die Verſchiedenheit der Ereigniſſe und las Nußen des friegsgeſchichtlichen Unterrichtes in Militárs gen , in welchen ſich ein Heer (wohl auch der Führer ſchulen ) am wenigſten günſtig ausſpricht ; er moge alſo einer kleinen Abtheilung, ja ſelbſt der einzelne Krieger) bier obenan ſtehen. Wir müſſen jedoch dießmal von den befinden kann , unendlich groß iſt. Die Grundlage, 1, Betrachtungen " abgehen und auf einen Aufſatz in der welche ſich aus dieſen Fällen abſtrabiren laſſen , müſſen A. M. Z. 1828 ( Nr. 24 u . 25 ) verweiſen, worin deſſen Anſichten über dieſen Gegenſtand enthalten ſind. Dort wird unter anderen geſagt: ,,die Kriegsanſtalten jeder Art ſind nur dann zweckmäßig, wenn ſie vor allem Ans
alſo ſehr allgemein ſein. Je weniger ſie es ſind , deſto geringer iſt ihr Einfluß. ließen ſich nun dieſe Grunds fåtze zu einem wiſſenſchaftlichen Gebäude vereinigen, ſo fónnte man die Quinteſſenz derſelben aus der Kriegos
deren auf den Krieg berechnet ſind. Die Zöglinge ſollen geſchichte zuſammenſammeln. Allein eben dieſe Kriegs, nåmlich , wenn ſie in Kriegszeiten austreten , ſobald als geſchichte zeigt , daß ſelbſt die allgemeinſten durch die möglich mit möglichſter Brauchbarkeit bei ihrer Truppe unendliche Verſchiedenheit der Anwendung ſchwankend eintreten können , und dazu gehört, außer den militäriſch werden . Nur äußerſt wenige, welde ſich auf den Chas moraliſchen Eigenſchaften, ein gewiſſes Wiffen, und zwar rafter des Krieges im Augemeinen beziehen , bleiben übrig . insbeſondere ein ſolches vom Zaftiſchen der gea Die Kriegsgefchichte lehrt alſo ten Kriegér das Weſenta genwärtigen Krieg führung, ein Wiſſen, das freiz lidiſte, nåmlich dieſen Charakter des Krieges überhaupt lich nicht allein zum Rönnen befähigt, das aber dennoch zu ſtudieren und nicht bei der Abſtraction einzelner Fålle Bedingniß des Könnens iſt, das eben den zum Offizier iteben zu bleiben. Die vergangenen Begebenheiteit erzogenen Jüngling auch hierin von jedem Änderen uns ſind ferner wichtig, weil ſie Stoff liefern, den eine ges terſcheiden ſoll, der feine ſolche Erziehung genoſſen uud ſunde Beurtheilung låntern kann ." - fit ben darauf bisher dem Staate nichts gekoſtet hat. “ Dieſe Kenntniß. folgendeu Betrachtungen (udyt Gen. Lorrow . den Bea vom Kriege und dem Charakteriſtiſchen der Kriegführung weis zu führen , daß nid ;ts mehr geeignet ſein, dem oft anderer Nationen, ſo weit ſie dem Offizier als taftiſche irreleitenden Speculationsgeiſte zauw :1030. Gebiß ans Perſon nothig iſt, kann er ſich nur durch Hålfe der ſpes zulegen , als eben das Studium der Kriegsgeſchichte. ciellen Kriegdgeſdhidhte erwerben , weil ſich Alles das , Solche Betrachtungen, sagt er S. 178 , verdeutlichen was im Kriege berückſichtigt werden muß, nicht in ein ferner, daß. Sdgrfinn allein nicht ausreidyt, ja fogar,, taftiſches Lehrbudy, noch viel weniger aber in ein Reg: daß der Scharfſinenur erſt durch jene Haupthebel ( die lement bringen låßt, das überhaupt wohl nur den Zwede moraliſchen Kräfte ) einen Werth erhålt, indem ſie, zus *) enn uns Zemand erwiedern 'fouté:..09 hiet ja nidit die gleich der richtigen Weg , andeuten , dieſe intellectuelle Rede von Militärſchulen fei) den machen wir darauf aufmert Kraft, ſo viel als möglid ), ita ,vervollfomnmnen. Sie
fam , daß das Fundament aller Bildung non dieſen ung in Fübrennu der Ueberzeugung,daß,um ein wahrerKriego. diefengelegt Sou baéPrivatftudiuneinigen Nugen haben,werdenmuß ſo müſſen ..wenigſtens vielſeitige Erfahrungen mann zu feiu, man ,ſich ſelbſt, das Leben und alle Bes 3
und ein ganz beſonderes Tatent zu sülfe kommen; und wet gebenheiten deſſelben aus einem friegeriſchen Geſichts . auf dieſem Wege fich gebildet hat, der kann toont al8 Hue: puncte betrachten müſſe. Oro nahme betrachtet werden ,
Aus allem dem geht deutlich genug bervor, daß foſſow
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die Kriegsgeſchichte nid )t nur für das beſte Bildungs- | Zweigen der Kriegswiſſenſdiaften, ja ſelbſt mit der Wiſs mittel, ſondern auch für das ſicherſte Schuzmittel gegenſenſchafts- und Kunſtgeſchichte vertraut ſein müſſe. -
die wisſenſchaftliche Ueberfeinerung bålt, vor welcher der Beſſer iſt freilich beſſer; aber wir glauben , daß man wahre Krieger ſich mit gleider Sorgfalt bewahren muß. aud ohne ſo viele Vorkenntniſſe aus der Kriegsgeſchichte Er ſagt zwar nid ) t, daß die Kriegsgeſchichte in Militár: recht viel lernen fónne. dulen vorgetragen werden ſoll, denn ſeine Worte ſind Hauptmann v . Brandt gibt faſt auf jeder Seite
nur au Offiziere gerichtet – wohl aber ſagt er : ,,große, reines Handbuches zu verſtehen, daß er die Lehren,, welche
Thaten bewundern, dieß iſt die erſte Stufe des Lehr- und die Kriegsgeſchichte ſo eindringlich gibt, unendlich lings ; die Denfungsart und Handlungsweiſe, welche zu
bóher achtet, als alle mathematiſde Karfüls und philos
ibnen erfordert wird, ſich eigen zu machen, dieß iſt das ſophiſche Raiſonnements. Speciell hat er ſich hierüber Ziel , wornach man ſtreben muß- und hierzu kann nicht weiter ausgeſprochen. und die Kriegsgeſchichte anleiten . " Der Invalide, welcher fich von den ſogenannten Gen. Gersdorff iſt im Allgemeinen ſeinem Vor Kriegswiſſenſchaften von denen er eine etwas alts gånger gefolgt, aus deren Werke er die auf den Nugenmodiſde Anſicht Anfidt zu haben ſcheint - ivcnig Nußen vers Der Geſchichte ſich beziehenden Stellen faſt wörtlich überſpricht und den Unterricht darin ſehr beſchränkt wiſſent tragen bat; wir fónnen und daher die Mühe erſparen , will, zeigt ſich als einen enthuſiaſtiſchen Verehrer der ſie zu wiederholeit. Weit wichtiger für unſeren Zwed Kriegsgeſchichte, über deren Behandlung in Militårſchus iſt indeſſen der zweite Abſchnitt ſeiner „ Vorleſungen ..“ len er ſich weitläuftig ausſpricht. Er ſagt unter anderent : Hier liebt man die Kriegsgeſchichte als Unterrichtsmittel , daß die Wichtigkeit des friegsgeſchichtlichen Studiums wirklich eingeführt, und ſo wenig auch die Behandlung nicht erkannt, daß es entweder aus einem urich igelt
der geſchichtliden Stoffe unſeren Beifall bat, * ) ſo ver- oder unbeſtiminten Geſichtspuncte betrachtet wird, zeigt dient doch don der Mutb, ſich mitten durd) Vorurtheile die Art , wie die meiſten Offiziere daſſelbe betreiben ,
und , altherkommlide Gebrauche einen Weg zu bahnen , Schon als Knaben daran gewöhnt, in der Geſdichte und dieſen mit Beharrlid)feit zu verfolgen , eine lobenssein Erholungsmittel von ernſteren Beſchafftigungen zit feben, auf Sdulen durch erzählende ( ? ) Vorträge und
werthe Anerfennung.
Anders muß ſic) indeſen das Urtheil geſtalten , wenn anmuthige Sdriften in dieſer Anſicht beſtårkt, nehmen man dieſe – doch wohl wirflich gebaltenen - Vorleſun ſie dieſelbe in ihr Geldhafftsleben mit hinüber, und leſen lefén geu hinſichtlid ihres Zweckes beurtheiſt. Der ſogenanntero in mußigen Stunden geſchichtliche Bücher ohne Wahl, Didaktiſche ( erſte ) Tbeil trägt zu Anfflärung der Ideen obne Vorbereitung, ohne Hülfömittel, ohne beſchweren
und Begriffe wenig oder nichts bei, und iſt, als Einleis des Nachdenken . Darin beſteht denn in der Regel ihr tung zum Geſchichtsſtudiuin , völlig unzureichend . Eben ganzes hiſtoriſches Stadium, and welchem ſie, ſtatt der ſo mangelhaft iit die Sdilderung der beiden erſten ſchle: Geſchichte, böchſtens nur Geſchichten , gewohnlich aber liſchen Kriege , wo die fritiſchen Bemerkungen oft auf nicht viel mehr als Anekdoten und Namen von Felds
Verhältniſſe anſpielen , deren in der Relation gar nicht berren und Schlachten gewinnen. gedacht wurde. Aus dieſen und anderen Grúuden pflich„ Um das Studiu'n der Kriegsgeſchichte in den recha. ten wir denjenigen bei, welde dieſe ,, Vorleſungen
für ten Geſichtspunct zu ſetzen, muß man zuvor ihre Stellung
ungeeignet gehalten haben , ihrer Beſtunmung zu entz zu den Kriegswiſſenſchaften auszumitteln ſuchen. Die ſprechen. Mehr davon an einem anderen Orte.
eigentlichen Kriegswiſſenſchaften ſind aus dem Kriege,
Der norddeutſche Offizier widmet den hiſtoris alſo aus Erfahrung und Geſchichte entſtanden , und has ichen Zweigen 'eine eigene Abhandlung, welche die Ges ben nur in ſo fern Werth und Gebalt, als ſie auf den dhidite der Kriegswiſſenſchaft, der Kriegskunſt und der Krieg wieder hinführen und auf denſelben, wenigſtens Kriegsbegebenheiten umfaßt. Er nennt die Kriegsges
vorbereitend, einzuwirken ſuchen. -
Soll aber die
ſchichte den Schluß- und Prüfſtein des friegeriſchen Kriegsgeſchidste dem Krieger von jedem Grade lehrs Stubiums, den widhtigſten Theil aller friegeriſchen Bilsreich und nůßlich ſein , ſo darf ſie nicht bloß auf die dung . Doch mad ;t er, wie gewöhnlich , zu große An- Hauptbegebenheiten ſich beſchränken , ſondern muß ihm
forderungen und ſagt, daß mar zuvor mit fimmtlichen ihren ganzen Reichthum zur Benutzung nach Zeit, Ort und Verhältniß bieten , ihm ſo zu ſagen einen Spiegel * ) Zuerſt eine, 'auf rede zuſammengedrängte ues vorhalten , in welchem er auch ſein Leben , Reinert berſicht wird der Hauptepochen in Seiten der Gefdichte der Kriegskunſt gegeben , die felbſt noch weniger enthält, als das Sabaltsver: Wirkungskreis in einem natürlich verjúngten Maßſtabe
zeichnis von Hoyers Geſchichte der Kriegskunſt, und ohne erblickt, und ſo deſſen Zuſammenhang mit dem großen allen Nußen iſt,ſind. wenn ihr nicht ausführlichere Mittheilungen | Ganzen und deſſenEinfluß auf daſſelbe erkennen lernt." vorangegangen Dann folgen Bemerkungen über dieEins Dieſe Befanntſchaft mit den Einzelnbeiten des Krieges theilung der Kriegsgeſchichte. Dieſen Kriege reiht ſichan eine kurze Dar: iſt es vorzüglich , die den jungen Offizier, ,,welcher, den ftellung der beiden erſten fd teſiſdhen . Den Berchluß 1. macht eine ausführlichere Beſchreibung der Entſtehungburlas Willen für die Kraft , und das Wiffen für das
dhen dre dritten ſchleſiſchen Krieges, unddes Feldzuges 1756, wobei der ør: Berf. viel zu wenig in taktifdje Derails ein gegangen iſt, und derKritit der Operationen faſt diemeiſte Aufmerkſamkeit geſchenkt hat. Der Geſchichtſdreiber ſcheint bei der Bearbeitung vergeſſen zu haben, daß er die Pflichten
K o nn en nehmend , (nur zu leicht ſeinem dermaligen Wirkungsfreiſe ſich überwachſen fühlt und in den des Heerführers träumt – vonder großen Wichtigkeit ſeis nes Berufes, eben ſo als davon überzeugt, daß Wollen
eines Geſchichte lehrere übernommen hatte, und ſich nach dem
und Wiſſen allein nicht genügen , um einen tửchtigen General" (einen tüchtigen Offizier überhaupt) zu bilden .“
Faſſungsvermögen ſeiner Zuhörer båtte richten ſollen.
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Die Geographie, eine für den Offizier ſo úberang in Militärſchulen , ſpridi ſich der Invalide ſehr umſtånds wichtige Hülfswiſſenſchaft , erfreut ſich gegenwärtig wohl Ucber die Behandlungsart der Geſchichte, namentlich
lid aus. Die algemeine Kriegsgeſchichte ſoll in den auch nur in ſehr wenig Militårſchulen einer zweckmäßis niederen , die ſpecielle in den höheren Klaſſen gelehrt gen Behandlung. Was außer unſerem Welttheile liegt,
werden ; doch nicht um der Geſchichte willen, ſondern um ſich mit dem Kriege befannt zu machen, weil man doch vor allen Dingen mit ſeiner Beſtimmung vertraut werden muß , ehe von einer weiteren Ausbildung die Rede ſein fann . Als Grund für die Aufnahme des friegos geſchichtlichen Unterrichtes gibt der Invalide an , daß nicht
das kann man ohne den geringſten Nachtheil demn Pris vatſtudium überlaſſen , und es genügt darauf aufmerfs ſam zu machen. Das fürzeſte und ſicherſte Unterrichtss mittel für den formellen Theil der Geographie find die Karten. Wir erinnern uns, eine dreifache Karte von Europa ( mit R. v . L. bezeichnet) geſehen zu haben, wos
alle Offiziere in den bóberen Kriegsſchulen ( im Sinne von die eine alle wichtige Gebirgezüge , die andere die
der Berliner ) aufgenommen werden könnten, und es in Waſſerzüge, die dritte die politiſche Eintheilung enthielt.
den Regimentern an den erforderlichen Einrichtungen Eine ſolche Trennung der Hauptgegenſtände iſt ſehr ges fehlte . Beim Vortrage ſoll nur wenig dictirt oder nach
eignet, das Auffaſſen des Weſentlichſten zu erleichtern .
geſchrieben, aber deſto mehr gefragt werden, weil es Gleichzeitig mit dem Unterrichte in der Geographie fónns im Kriegerſtande mebr auf das unvorbereitete Reden, ten vielleicht einige Elementarbegriffe von Strategie als auf das Sdreiben anfommt.
entwickelt werden, nicht um den fritiſchen Maßſtab an
Vergleidyt man die bier zuſammengeſtellten Anſichten , die Operationen großer Feldherrn zu legen , ſondern ſo muß jeder Unbefangene geſteben , daß aus friegsges um zu zeigen , welchen Einfluß die Beſchaffenheit der
ſchichtlichen Mittheilungen für die Kriegsprafrit unendliche Erdoberfläche auf die Anordnungen zum Kriege bat, und wie oft die wichtigſten Unternehmungen geſcheitert ſind, weil man die Gegend zu wenig fannte, oder ſich
mehr gewo'nen wird , als aus mathematiſden Kalfúls . Aus jenen erſieht man, wie einzelne Männer und ganze Volfer ihre Kräfte entwidelten und im Kampfe mit Anderen erprobten ; ſie zeigen überhaupt, was geſchehen iſt, wie und mit welchem Erfolge gefämpft wurde. Dieſe hingegen dreben ſich unaufhörlid um Meiſungen und
zu ſehr auf Terrainhinderniſfe verließ, die vom Feinde durch Beharrlichkeit überwunden wurden. Das aufmerks ſame Betrachten der Landkarten, ſagt Gen. Valentini, hat fühnere Entſchlüſſe erzeugt, als das Anſtaunen von
Berechnungen von Sachen, und ſo wichtig dieſe Sachenll Dreiecken ; und dieſer ehrwürdige Veteran, deſſen gründs für den Krieger auch immer ſein mögen , "er ſelbſt bleibt lidhen Einſichten in dasmilitariſche Bildungsweſen durch doch ſtets die Hauptſache !
die ihm von ſeinem Monardyen buldreichit übertragene
Militerbildu über fåmmtliche ngsanſtalten Was die Entwicelung des Scharfſinns betrifft, Oberauflicht nung zuTheil die gebührendeAnerken geworden iſt,folgte
ſo dürfte es ſchwer werden, 31 beweiſen , ob das aufs bei jenem Ausſpruche wohl nur ſeiner innerſten Uebers inerfſame Betrachten geſchichtlide r Begebenheite n und zeugung, welche, als das Product reichhaltiger Erfahs deren Folgen, oder mathematiſch bierzumehr e Uebungen
beitragen ; während nicht in Zweifelgezogen werden kann, rungen , gewiß Beachtung verdient. daß durch die Kriegsgeſchidyte das Moraliſche mehr ers
Es iſt hier nicht der Ort, ſich über die beiden leßtges
weckt wird, als ſelbſt durch moraliſche Vorleſungen . Wer geráth nicht bei Anhörung fühner Thaten oder aufops fernder Handlungen in Begeiſterung ? Wer fühlt ſich nicht von dem Wunſche beſeelt, gebnlidies zu vollbrin
i nannten Zweige militariſchen Wiſſens weiter auszuſpres chen ; doch föurien wir den Wunſch nicht unterdrücken , daß der geographiſche -- und wo möglich auch der alls gemeingeſchichtliche - Unterricht in Militarſchulen nur -
.
gen ? Die Wiſſenſchaft der Wiſſenſchaften fann ſich einer von Offizieren ertheilt werden moge. Wir ſind weit ſo magiſchen Kraft nicht růbmen , ſie nimmt nur den entfernt, dem höchſt achtbaren Gelehrtenſtande auf irgend
kalten Verſtand, nicht das warme Gefühl in Anſpruch. eine Weiſe zu nahe treten zu wollen , und gewiß wird Der Krieg aber muß gleichſam zur Herzensangelegenheit ieder gebildete Militár den Gelehrten, für die mancherlei Forſchungen im Gebiete der Geſchichte und Geographie, gemacht werden . um ſo dankbarer ſich verpflichtet füblen , da es ihm ſelbſt
In Betreff des allgemeingeſchichtlichen Unters nicht möglich iſt, ſo gründliche Arbeiten zu unternehmen.
richtes in Militårſchulen glauben wir noch bemerken zu Da aber von den verſchiedenen Hülfswiſſenſchaften des müfen, daß der Univerſalgeſchichte faſt überall zuviel Krieges vorzugsweiſe das aufgenommen werden muß , Zeit eingeräumt wird . Was fann es für Nußen bringen , was für denKrieger dag Nüßlichſte iſt, ſo ſcheint es wenn man die Zöglinge nöthigt , das Gedächtniß mit dringend nothwendig, daß der Lehrer ein erfahrener
ur von einem ſolchen kann man einer Unzahl Namenan guten und Zahlen zubelåſtigen ſei; dennn en und? |Soldat Fehlt es doch von jeßt nicht chronologiſch eine, den Abſichten entſprechende Auswahl und Bebands fynchroniſtiſchen Geſchichtstafeln und anderen Hůlfsmits lung der Gegenſtande verlangen. Was der Unterricht teln, um ſich in wenig Minuten geſchichtlich zu orien dadurch an Umfang und Gründlichkeit verlieren dürfte, tiren , und einen anderen Zwed " fann man bei dieſem wird durch andere Vortheile reichlich erſeßt, und fann
Unterrichte wohl nicht haben wollen . Beffer wäre es ia in (päteren Jahren –- wenn es ja nothwendig wer. foute - weit eher nachgeholt werden, als manches unſtreitig, die populárer zu den machen, wobei vaterländiſche von einem gewiſſenGeſchichte Zeitraume ab ſo weit Andere. ( Preußen hat auch hierin die Bahn gebrochen .) -
als möglich ins Detail gegangen werden müßte. Redigirt unter Berantwortridfeit der Verlagshandlung : 6. W. lebre in Darmſtadt und in deſſen Drijin gedrudt.
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Mittwoch ,
Nr. 10.
3. Febr. 1830.
SIM 3
DICIUS
Allgemeine Militar år - Zeitung. Cajetan 5. Biandi zum Generalcommandanten der Bra u uſ ch we i g . Nach der ſo eben erſchienenen zweiten Auflage von Truppen Ihrer Herzogthúmer ernannt. De ſt r e i dh. Benturini's Werf „ das Herzogthum Braunſchweig in Wien , 14. Jan. Bei der f. f. Armee haben inebrere ſeiner gegenwärtigen Beſchaffenheit,'“ beſteht die Milis
: Beförderungen ſtattgefunden. Zu Generalen der Cavas tármacht des Herzogs von Braunſchweig gegenwärtig Garde- Huſarenregiment ſerie wurden befördert: die Feldmarſchall - Lieutenante
aus dem Generalſtabe, dem
mit 2 Escadronen, dem Garde- Grenadierbataillon von 4 Compagnieen, der Beteranencompagnie, der Artillerie mit 1 Batterie, 2 linien - Infanterieregimentern, jedes zu 2 Bataillonen oder 8 Compagnieen, und dem leichten
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Graf Civallart, Baron Schneller u . Baron Mobr. Zu Feldmarſchau lieutenanten : die Generalmajore Graf Hohenegg und Freiherr v . Gera mb. Zu General : majoren: die Oberſten v . Halouziere, Gemperly von
oder Leibbataillon von 4 Compagnieen. Auf dem Kriegs. Weidenthal, Graf Zichy . Ferraris , Fürſt Reuß Fuße würde das Ganze ohne Generalſtab und Veteras Kóſtr iß , v. Jaroſſi, v . Golich und Baron Wóber. nencompagnie 4105 Mann ſtarf ſein . Doch befindet ſich , Zum Viceadmiral wurde befördert General Graf Paus
außer in der Erercirzeit, kaum ein Drittel ſámmtlicher Tucci. Zum Contreadmiral Baron D. Flanegan. Truppen im Dienſte . England .
P r e u B e nt. Bei der Feier des Krónung8 . unb Orbensfeſtes am
Der ausgezeichnete Admiral, Sir G. Montague, 18. Jan. haben S.M. der König 19 den rothen
Adler: iſt am 24. Decbr. 1829 in bobem Alter geſtorben . In orden ir Klaſſe dem k. württembergiſchen Generalmajor Januar 1815 war er zum Großkreuz des Bath-Ordens V. Bismark; 2) den rothen Adlerorden er Klaſſe mit ernanntworden . Sein unabhängiges Benehmen brachte Eichenlaub dem Generalmajor v. Nu m mel,Coms ihn oft mit der Admiralitåt in unangenehme Berührung. mandeur der 15. Landwehrbrigade, dem Generalmajor 8. ldbel II .; Commandeur der 8. Cavaleriebrigade, Frant rei ch .
und dem Generalmajor v. få ßow I. , Commandeur
Nach dem Courier beſchafftigt man ſich bei dem der 13. Savaleriebrigade; 3) den rothen Adlerorden 3r Kriegøminiſterium mit einer Abänderung des Recru : Riaffe dem Generalmajor v . Hoffmann, Commandeur tirungsgereses . Es ſoll eine Commiſſion einen der 3. Infanteriebrigade, dem Generalmajor v . Wings
Entwurf gemacht haben, nach welchem die Recrutencons Fowsky, a. D., bisher 2ter Commandant in Neiße 2c . tingente verringert werden würden , und jeder Conſcri- zu ertheilen geruht. Zugleich wurde nachſtehender Anhang zur Erweites birte rid) dadurch vom Kriegsdienſte befreien fonnte, daß
er dem Generaleinnehmer des Departements die Summe von 1500 Fr. bezahlen würde. Der Courier mißbilligt dieſen Plan , der nach ihm augenſcheinlich dahin gehe, die Armee ausErſatzmännern und vielleicht aus fremben Edldlingen zuſammenzuſeßen , und das Land im Falle
rungsurkunde für die königl. Orden und Ehrenzeichen bekannt gemacht:,, Wir haben es angemeſſen gefunden, die zweiteKlaſſe des rothen Adlerordens in zwei beſona dere Abtheilungen einzutheilen und der erſteren derſelben, als eine höhere Auszeichnung, neben den bisherigen Ina
eines Krieges verteidigungslos zu laſſen , als Beleis fignien dieſer Rlafie, einen viereckigen Stern, auf wel. digung gegen die Nation , Derrath an der Krone und dem das Kreuz dieſes Ordens mit dem Mittelſtück des
ſhuldbare Nachgiebigkeit gegen fremde Politif. Die Sterns erſter flaſie ſich befindet,der, zugleich mit den Gazette de France vertheidigt den Plan , der bis jeßt unverändert bleibenden Fuſignien um den Hals, auf der übrigens wirklich blos Entwurf ſei.
linken Bruſt, mit der Spiße nach oben, getragen wers
gta I i en.
den ſoll, beizufügen , ſo daß die zeitherige zweite Klaſe fúxftig aus der zweiten Klaſſe mit dem Stern und aus
Durch Decret vom 15. Decbr. 1829 bat J. Maj. die der zweiten Klaffe ohne Stern beſtehen ſoll, welche less Frau Herzogin von Parma den unlängſt zum General tere wie bisher und ohne Zuſas die zweite Klaſſe zu major in t. t. Öſtreichiſchen Dienſten beförderten Frhrn.nennen iſt. Die Diſtinction des Eichenlaubes verbleibt,
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und wenn der Zuſas : init Eidsenlaub und mit dem
ſtere für die Großkreuze, das zweite für die Commans
Stern , in der Ordre an die General Ordenscommiſſion deure , das dritte für die Ritter. enthalten iſt , wird das Kreuz im Stern ebenfalls mit V. Die Großfreuze tragen das größte Ordenszeichen Gidenlaub verſehen .. – Außerdem Außerdem haben haben Wir Wir beſchloſs an einem bandbreiten himmelblauen ſeidenen Bande mit
A
ſen, das allgemeine Ehrenzeichen erſter Klaſſe zur vier: ten claſſe des rothen Adlerordens zu erheben und bloß Ein allgemeines Ehrenzeichen in der jeßigen Form einer ſilbernen Medaille mit der Inſdrift: ,,Verdienſt um den Staat, " beſtehen zu laſſet , ſtatt welcher das filberne Kreuz der vierten Klarie des rothen Adlerordens von jeßt an einen Adler , gleich dein der öritten Klaſſe, in erhabener Arbeit, erhält. Die jeßigen Inhaber des all
citrongelber Einfaſſung, von der rechten Schulter nach der linken Hüfte, und liberdieß auf dem Rocke an der linfen Bruſt einen achteckigen , in Gold geſtickten , von einer Spitze zur anderen 4 jou breiten Strahlenſtern , in deſſen Mitte vorherbeſchriebene erſte Seite des Ors densfreuzes, mit der Umſchrift: » Virtuti in Bello befindlich iſt. Die Commandeure tragen das Kreuz mitt's terer Große an einem 3 Zoll breiten dergleichen Bande
gemeinen Ehrenzeichens erſter Klaſſe werden hierdurd ) zu um den Hals, und die Commandeure erſter Solafle noch Inhabern des rothen Adlerordens vierter flaſie creirt, außerdem den vorbeſchriebenen Stern auf dem Roce in ohne daß es einer neuen Ausfertigung des Verleihunges
der geringeren Breite von 3 Zoll. Die Ritter tragen
decrets bedarf. Der Austauſd) des zeitherigen Kreuzes das kleine Kreuz an einem zwei Finger breiten Bande findet nicht ſtatt; es ſteht jedoch den Inhabern frei, ſich von gleicher Farbe und Einfaſſung im zweiten Knopfs
ein neues nach der hier gegebenen Beſtimmung anfertic loche. Dieſe Ordeuszeichen foüen von den Mitgliedern gen zu lafen . "
zu jeder Zeit getragen werden . VI. Außer dem Rónig , als jedesmaligem Großmeis
Konigreich Sachſen. ſter , und den mit dieſem Orden beliebenen Königlichert Unterm 23. Dec. v . f . haben Se. Maj. der König Prinzen, darf Niemand das Ordenszeichen mit Ebelſteis dem Militár: St. Heinrichs - Orden nachſtehende en beſeben laſſen, dafern er nicht auf dieſe Art damit. neue Statuten verlieben : Anton ? c. Wir finden
und bewogen , für den,
begnadigt worden iſt. VII. Die Ernennung zu Mitgliedern dieſes Ordens
ſchon von weiland Unſeres vielgeliebteſten Herrn Brus bleibt Uns ind Unſeren Nachfolgern in der Königswürde ders , des Königs Friedrich Auguſt Liebden, zu Beloh allein vorbehalten ; es werden jedoch dabei die Vorſchläge nung ausgezeichneter, im Felde erworbener Verdienſte,
des jedesmaligen , die fonigl. ſáchi. Truppen im Felde
für Offiziere der fónigl. fáchfiſchen Armee hergeſtellten commandirenden Generals berückſichtigt werden. Dieſer und verliebenen eigenen Militárorden , folgende befon : Militärorden iſt nur für die in fönigl . ſächlifthen Kriegss dere Statuten feſtzuſetzen, welche in Qrdensangelegens dienſten ſtehenden Oberoffiziere vom erſten bis zum letzten beiten zur beſtåndigen Richtſanur dienent ſollen . Grade, ohne Rückſicht auf Verſchiedenheit der Gonfeſſion, 1. Dieſer Orden führt den Namen des ſådsfiſchen adeliche Geburt oder Dienſtjahre, beſtimmt und eingeſetzt. Kaiſers Heinrichs des Heiligen , und ſämmtliche Ordens . Nur Verdienſte, durch ausgezeidnete Handlungen im glieder werden Ritter des königl. ſächſiſchen Militárs Felde erworben , und mit Pflichttreue gegen König und St. Heinrids - Drdens genannt. Vaterland verbunden , können den Zutritt zum Ordert II. Das Großmeiſterthum iſt und bleibt mit der öffnen ; feinem Offizier iſt aber erlaubt, fich auf irgend Königswürde des Hauſes Sachſen verbunden . eine Art darum zu bewerben . Sollten ſich Offiziere in II. Die Mitglieder , welche in beſagten Militarorben auswårtigen Dienſten, durch militariſche Thaten in Felde,
aufgenommen werden, ſind in vier Kiaffen eingetheilt, um die Perſon des Königs, die königl. ſächſirden fande nämlich in Großfreuze, commandeure erſter Relaſie , Goms oder Truppen beſonders verdient machen ; ſo behalten
mandeure zweiter Klaſſe, und Ritter ; ihre Anzahl iſt un- Wir Uns und Unſeren Nadifolgern vor, folche mit dies beſtimmt. Alle bis bierber ſchon ernannte Commandeure rem Orden ebenfalls zu begnadigen . Bei Beförderungen geboren der erſten Klaſſe an.
werden die Großfreuze aus den Commandeuren , und
IV . Das Ordenszeichen iſt ein goldenes achte & iges die Commandeure aus den Rittern genommen , und es
Kreuzi mit einer weißgeſchmolzenen breiten Einfaſſung. kann kein Ritter in einen höheren Grad befördert wers In der Mitte befindet ſich ein gelbgeſchmolzenes rundes Schild und in demſelben das Bildniß Staiſer Heinrichs, ſtebend und geharniſdit, in völligem kaiſerlichen Ornate, mit beigefügtem Namen : S. Henricus. In der blauen Einfaſſung gedachten Schildes geſchieht der Errichtung des Drdens mit den Worten Erwähnung : Fridericus
den, der nicht vorher die niederen Grade durd)ſchritter hat. Dabei findet zwar feine Anciennetát ſtatt, ſondern die hóberen Grade müſſen durch neuere Verdienſte ers worben werden ; es gilt aber in der Regel die Beſchrån . fung, daß das Großkreuz nur Generalieutenante, welche ein Corps im Felde commandirt haben, erhalten , zum
Augustus, D.G. Rex Saxoniae, instauravit. Auf der Commandeur erſter Klaſſe nur Generallieutenante und anderen Seite des Kreuzes iſt ein ebenfalls blaueinges Generalmajore, welde Brigaden im Felde commandirt faßtes Schild mit dem königl. ſáchriſchen Wappen , und haben, und zum Commandeur zweiter Klaſſe nur Stabss
in der blauen Einfaſſung die Inſchrift : » Virtuti in offiziere, die als ſolche Feldzugen beiwohnten, gelangen Bello e befindlich. Die vier Winkel um das Schild find fönnen, ohne daß jedoch das Avancement zu einem bós mit grünen Zweigen des ſächſiſchen Rautenfranzes aus. beren Poſten in der Armee einen Anſpruch auf Aufrůs
gefüüt. Dieſes Ordenszeichen iſt von dreierlei Gattung, xung in einen höheren Grab des Ordens gibt. Wegen
das große,das mittlere und das kleine Kreuz, das er: 1 beſonders ausgezeichneter Verdienſts um die Perſon des
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Rönige, oder um die Truppen, oder auch wegen 50 jahe werdent mnogen , die ſich, außer dem Felde, durch eine riger vorzüglicher Dienſtleiſtung, behalten wir uns und vorzaglid, müthige, beſonnene und zur Abwendung gros Unſeren Regierungsnachfolgern vor, in Betreff der Befer Gefahr unternominene Handlung ausgezeichnet bas förderung zu dem nådyſtfolgenden Ordensgrade , von ben . Dieſe Ehrenzeiden werden im Felde auf den Vors obiger Regel nach Befinden eine Ausnahme zu machen. trag des Oberbefehlshabers bewilligt , und es iſt derſelbe VIII. Durch Aufnahme in dieſen Orden verſtirft dafür verantwortlich), daß , ohne alle Nebenrückſichten ,
ſich für jeden Ritter die Verpflichtung zur unverbråct
nur folde feute dazu in Vorſchlag gebracht werden,
lidsſten Treue gegen König und Vaterland; es wird ihm welche ſich erwieſenermaßen wirflich perſönlic )- kriegeris 2
zur Verbindlichkeit gemad t, ven Ruhm der Armee durch djes Verdienſt erworben haben. Die Ausgabe der Mer eigenes Beiſpiel und fråftige Mitwirkung zu befördern Armée daillen befannt fol móglidſt offentlich geſchehen , und bei der gemacht werden .
und aufredet zu erhalten .
IX. Sollte, wider Verhoffen, ein Ritter durch feiges, XV. Dieſe Medaillen, welche, in Gold and Silber ehrlojes Betragen , Deſertion , Verråtherei, dadurc ), Ons gleid,mäßig, auf der einen Seite das Bruſtbild des Stifs derſelbe ohne Erlaubniß des Königs die fonigl. ſády Tifcheniers , mit der gewöhnlichen Unſchrift, auf der anderen, Dienſte verligt, oder in auswärtige Dienſte tritt, oder in einem mit Waffen verzierten Kranze , die Worte : ſonſt id des Ordens unrurdig madjen , fo wird, in fol -Verdienst um das Vaterland renthalten , werden weit nicht der Verluſt des Ordens mit der, nach Befin ebenfalls im zweiteit Knopflodie an einem blauen gelb , den eintretenden geſetzlichen Strafe obnebin verbunden
eingefaften Bande getragen , weldies jedoch um ein Drits
iſt, eine Gommiſſion von Rittern der verſchiedenen Grade, theil ſchon iler , als ons des Heinrichs: Ordens fein muß. welche über die Ausſtoßung aus dem Orden zu beraths XVI. Bei Verleihung dieſer Ehrenzeichen roll, ohne ſchlagen hat , niedergeſetzt und darauf von dem König Racitit auf den Rang , mur die ausgezeichnete Ebat Selbſt entſchieden werden .
über die Wahl der filbernen oder goldenen Medaille
X. * Das Ordensdecret wird, unter des Nónigs Unentſcheiden, und die lettere, der Regel nad ), nur ſolchen terſchrift, mit des Ordensfanziers Contraſignatur ud linteroffizieren oder Gemeinen bewilligt werden , welde dem großen Siegel verleben, von dem Ordensſecretar bereits fruberbin mit der erſteren belohnt worden ſind. ausgefertigt und nebſt den Statuten tarfrei ausgebåns Im tesztéren Falle wird die ſilberne Medaille vom Jils
digt. Ueber ſämmtliche Mitglieder des Ordens werden baver zuritegegeben , und ihm dafür eine Gratification bei der Ordenskanzlei vollſtändigs Pijten angelegt und von 25. Thalern aus dem Kriegszahlamte ausgeſetzt. XVIH Nach defert Tode eines Inbabers .
fortgeführt werden .
dem
iſt
XI . Von den Ernennungen und Beförderungen im Orden erfolgeit die gewöhnlichen Befanntmachungen ros wohl in der Armee, afs font, tarfrei. In den an die Ordensmitglieder ergehenden Ausfertignngen wird ignen
Medaille zu Unſerer Geheimnen Striegsfauzlei einzureichen , and co wird dafür der Wittwe und der Kindern , oder in deren Grniangelung, den Ascendenten , - mit: Nus . ſchluß aller entfernteren Verwandten oder Teſtaments ,
and der Ordenstitel aus den Kanzleien beigelegt.
erben
eine Gratification von 25 Thalern für die fils
XII . Durch Aufnahme in den Orden erlangen die Serne, nnd von 100 Thalern für die goldene Medaille, Mitglieder das Recht, die in demſelben erhaltene Würde bewilligt werden , und zwar ohne Unterſchied, ob die
in ihren Titel aufzunehmen , und die Ordensinſignien Empfänger die Erbidyaft antreten oder nicht. Ausnahms, ibrem Wappen folgendermaßen beizufügen : Bei den weiſe iſt deren , welche bis an ihren Tod in Kriegss Großfreuzen liegt das Wappen dild auf dem achteckigen dienſte verbleiben , ſofern ſie weder Frau oder Kinder, Stern, iſt mit dem Ordensbande, worauf die Ordens.nod Ascendenten Sinterlaſſen , geſtattet, nach Wilführ
inſchrift ſich befindet, umgeben und das Kreuz daran eine Perſon zu ernennen, welcher die Medaille und die gebangen ; bei den Commandeuren erſter Klaffe ruht das dafür z11 gewartende Gratification zufallen ſoll. Schild auf dem mit dem fleineren Bande umgebenen
XVIll . Im Betreff des zur Strafe eintretendent
Drbensfreuze ; bei den Commandeuren zweiter Klaſse Berluſtes dieſer Ehrenzeichen gelten die oben und ſonſt umgibt das kleinere Band mit daran bångendem Kreuze geſeßlich ausgeſprochenen allgemeinen Grundſätze ; es
das Schild ; bei den Rittern endlich hångt das Kreuz rollen jedoch die Inhaber der Militär-Verdienſtmedaillen , mit einer Bandſchleife unterin Schilde. ſo lange ſie der letzteren nicht verluſtig erklärt ſind, irs XII . Nach Abſterben eines Mitgliebes werden die gend einer Leibesítra fe nicht unterworfen ſein.
Ordensinſignien , nebſt den Statuten , an die Ordens: kanzlei zurückgegeben. Bei Beförderungen zu einer ho
1
XIX . Dieſe Ordensſtatuten ſollen auf das Genaus
eſte beobachtet und von Uns und unſeren Nachkommen
beren Klaſſe des Ordens werden die früher erhaltenen geſchüßt werden ."" . Drdenszeichen ebenfalls dabin eingereicht. • XIV. Dem Drden ſchließen ſich, als fünfte Rrafie,
Wůrttemberg.
In der Sigung der Kammer der Abgeordneten vom
die Inhaber der, zuerſt unter dem 17. März 1796, als 16. Jan. wurde folgendes Geſeß über die Recrutenaus , Ehrenzeichen für Unteroffiziere und Gemeine geſtifteten , bebung für die Jahre 1830 , 1831, 1832 u . 1833 eins
goldenen und ſilbernen Militar . Verdienſtmedaillen an, gebradit: ,„ Wilhelm .. Die Zahlder, zur Ergänzung und Erhaltung des Friedensfußes auszuhebenden Recrus
welche zunächſt zur Belohnung ausgezeichnet tapferer, mit Befonnenheit und ohne Cofühnheit ausgeführter, erfolgreicher Waffenthaten im Felde beſtimmt ſind, aus nahmsweiſe aber auch ſolchen Militárperfonen verlieben
ten iſt von Uns, nach Anhörung Unſeres Geheimenraths und mit Zuſtimmung unſerer getreuen Stande, für die Sabre 1830 , 1831 , 1832 u. 1833 je auf 3500 Mann in
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der Maße feſtgeſeßt worden , daß die ungehorſam ub- 1 jedesmal 4000 , in den Jahren 1824, 1825, 1826 jededo weſenden , und wegen Berufs Ausgenommenen , in ro mal 3775 , in den Jahren 1827, 1828 , 1829 jedesmal fern ſie die Aushebung trifft, als geſtellt in die Recru- 3500. Auf dieſe Zahl, nämlich auf 3500, iſt dann auch
tenzahl eingerechnet werden . Unſere Miniſter des Innes in dem Geſeßesentwurfe für die Jahre 1830, 1831 , 1832 Gemäßheit des Recrutirungsgeſeges vom 10. Febr.1828 griffen , und daß ſie ſogar das Wenigſte iſt, was zur das Weitere anzuordnen . - Der Kriegsminiſter bes Erhaltung des als Grundlage angenommenen complettent ren und des Kriegsweſens ſind beauftragt, hiernach in u . 1833 angetragen. Daß dieſe Zahl nicht zu hoch ges “
gleitete daſſelbe mit folgendem Vortrage : Hochgeehrteſte Standes gefordert werden kann , ergibt ſich aus folgens
Herren! Indem ich die Ehre babe , aus Auftrag Sr. der Betradhtung: Die durch Einrechnung der Abweſents Maj. des Königs Ihnen einen Geſebesentwurf über die Recrutenaushebungen für die Jahre 1830 , 1831, 1832 u . 1833 vorzulegen , halte ich für angemeſſen , zu Bes gründung dieſes Entwurfs Folgendes zu bemerken : Bei den Aushebungen, welche ſeit 10 Jahren mit den Ståns den verabſchiedet worden , wurde ſtets von einem com
den und der Ausgenommenen, beſonders aber der erſteren entſtehenden Ausfälle ſind zwar ſehr veränderlich. So betrug z. B. vie Zahl der Abweſenden im Marimum (im Jahr 1820 ) 598 und im Minimum ( 1829 ) 60. Die der Ausgenommenen im Marimum ( 1826 ) 192 und im Mis nímum ( 1820) 128, wobei natürlich nur die in das Gone
pletten Stande von 18 bis 21,000 Mann ausgegangen , tingent Gefallenen in Berechnung genommen ſind , indem und hiernach wurde der jedesmalige Bedarf an Recrus die übrigen hier nicht in Betracht kommen. Troß dieſer ten beſtimmt. Daß ein completter Stand von der anges Ungleichheiten aber gelangt man zu einem ziemlich riches gebenen Stärke erfordert werde, um den Verpflichtungen ren Reſultate , wenn man den Durdyſchnitt vou einer
gegen den deutſchen Bund Genüge zu leiſten , iſt in den Reihe von Jahren zu Grund legt. Da nun das gegens Vorträgen des Kriegsminiſters über die in Betreff der wärtige Recrutirungsſyſtem bereits 10 Jahre in Uebung Recrutenaushebungen von 1820, von 1821, 1822, 1823, und von 1824 eingebrachten Geſeßesentwürfen umſtånds lidh erörtert, daber id, mich, um das Geſagte nicht zu wiederholen , auf die angeführteu Vorträge beziehe. Wie
iſt, ſo laßt ſich hier ein 10jähriger Durchſchnitt ziehen , der in dem Wahrſcheinlichkeitsfaltůl ſchon einen ziemlis den Grad von Sicherheit gewährt , wobei zu bemerken , iſt, daß , da die Ausnahmen wegen Berufš durch das
viel aber jährlich Recruten ausgehoben oder vielmehr Recrutirungsgeſek vom 10. Febr. 1828 feine Abänderung ausgeſchrieben werden müſſen, um den completten Stand erlitten haben , auch die Schåßung der durch die Auss in der angegebenen Stårfe zu erhalten, fann zwar durch genommenen entſtebenden Ausfälle durch die neue Ges
die erwähnten Vorträge des Kriegsminiſters und durch ſezgebung nicht verändert wird. Die Zahl der in das die Verhandlungen dieſer verehrlichen Kammer gleichfals Contingent gefallenen Abweſenden beträgt aber in dem als erſchöpft betrachtet werden. Es dürfte inzwiſchen 10jährigen Zeitraume von 1820/29 zuſammen 1973, und uidit unangemeſſen ſein , das, was über dieſen Gegens die Zahl der Ausgenommenen in dem gleichen Zeitraume, ſtand verhandelt worden, hier im Weſentlichen audzubes 1590. Folglich die Durchſchnittszahl bei den Abweſendent ben. Um den completten Stand voujåblig zu erbalteu, 197 und bei den Ausgenommenen 159. - Zuſammen 356. muß jährlich der rechſte Theil derfelben durch Recruten Von der in dem Geſetzesentwurfe' angeſonnenen Recrus ergånzt werden, weil die Dienſtzeit der Eingereihten tenzahl von 3500 Mann waren demnach 356 Mann als durch das Recrutirungsgeſeß auf 6 Jahre feſtgeſetzt iſt. wahrſcheinlicher Betrag der Ausfälle in Abzug zu brins Nimmt man nun den completten Stand im Mittel zu gen, wonach der effective Betrag einer jährlichen Aus. 19,500 Mann an , ſo würde zu ſeiner Erhaltung eine hebung 3144 Mann ſein würde. Hierdurch ergibt ſid ), jährliche Aushebung von 3250 Mann erfordert. Damit wenn inan ſechs Altersklaſſen zuſammenrechnet, ein ef aber eine Ausbebung effectiv 3250 Mann gew &bre,müffectiver Stand von 18,864 Mann , folglich 636 Mann fen um ſo viel Recruten mehr repartirt werden, als die weniger, als die zu 19,500 Mann angenommene Mittele Ausf&de' betragen , welche in den Goutingenten durch zahl des completten Standes. - So viel über die Stårfe
Einrechnung der ungehorſam Abweſenden und der wegen der Aushebungen. Daß das Recrutenvotum dießmal für Berufs Ausgenommenen entſtehen , indem dieſe ſowohl, eine Periode von vier Jahren angeſonnen wird , beruht als jene, in ſo fern ſie nach Maßgabe ihrer Loosnums ungefähr auf denſelben Gründen, aus denen bei der
meru in das Contingent fallen , als geſtellt an dieſem Abgabenverwilligung ein Jahr einer fünftigen Finanz gerechnet werden . Es kommt daber darauf an , den Betrag dieſer Ausfälle zu ſchåßen , was natürlid, nur annåbernd geſchehen kann . so lange man von dem , durch das Recrutirungsgeſetz vom 7. Auguſt 1819 eins geführten neuen Recrutirungsſyſteme noch keine Erfahi
periode anticipirt wird . Die Ausbebung muß nämlich immer mehrere Monate früber, als ſie wirklich ſtattfindet, vorbereitet werden . So haben dann die Vorbereitunges geſchaffte für die dießjährige Aushebung , die noch nicht verabrdjies det iſt, bereits ſeit 6 Wochen begonnen , um nun die Inconvenis rungen hatte, mußte dieſe Schätzung etwas vol gemachten zu vermeiden , das eine Uuehrbung vorbereitet werden müſſe, noch He fie verabſchiedet iſt, umfaßtPeriode der Gefeßebentwurf ftatt eines werden . Auch waren die Ausfálie , was namentlich die dreijährigen Periodi diremai-eine von vier Jahren, weil Abweſenden betrifft, anfänglich weit bedeutender , als ſie die näch it einzuberufende Ständeverſammlung vorausſidtlich noch es ießt ſind. In dem Verbåltniſſe aber, in weldem die nicht diriammelt ſein wird, wenn die Vorbereitungsgeſchäffte für Ausfälle abnahmen, wurden auch die Aushebungen weniz die Wushebung des Jahre 1833 bereits begonnen haben werden .
ger ſtark. Es wurden nåmlich Recruten ausgeſchrieben : In der Situng vom 25. Januar wurde dieſes Gefen von der im Jahr 1820 4300, in den Jahren 1821 , 1922 , 1923 Rammer angenommen. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagebandinig: E. W. fisse in Darmſtadt und in deſſen Difijin gedrudt.
te
Samſtag,
Nr. 11.
6. Febr. 1830 .
Allgemeine Militár - Zeitung. conſtituiren , und fönnte man einen ſolchen Unfug auch
England.
Die Morning -Chronicle ſchreibt: „ Die oſtindiſche irgendwo dulden – am allerwenigſten dürfte es in ſo Compagnie hat die gegenwärtige Friedensperiode für entfernten Regionen, wie Oſtindien , geſchehen . Das ges -
günſtig gehalten , um einen Theil ihrer ungebeuren Är mee zu reduciren. Kann es wohl etwas Vernünftigeres geben , als daß eine Verwaltung, die während eines foſtſpieligen Krieges gezrungen iſt, ihre Armee auf eine
ringſte Zugeſtändniß , das einem Geiſte ſolcher Art ges währt wird , würde nur neue Forderungen provociren . Wollen ſie ſich etwa zu unumſchránften Herren proclamis ren , ſo wäre es doch gut, wenn wir zeitig genug davon
unverhältnißmäßige Stårte zu bringen, im Frieden die unterrichtet wurden. In feinem Falle läſſe man ihnen aber Gelegenheit wahrnimmt, ſie wieder zu vermindern ? Das die Idee , daß ſie unentbehrlich ſind. Prider gibt es in mit ſcheint jedoch die deliberirende Armee der Compagnie Großbrittanien jeßt nur allzuviel junge Leute, für deren nicht einverſtanden zu ſein. Mehrere Bataillone haben Fortfommen zu ſorgen , ihre Aeltern nicht die Mittel
die Rúbnheit ſo weit getrieben, ſich den Befehlen zur baben ; nichts wåre demnach leichter, als die Stellen
gar derjenigen auszufülen, die es múde ſind , ihren Dienſt Reduction offen zu widerſeßen – als ob ein Soldat ! Es mag in Oſtindien geborſam fortzufegen ." -
in ſolchem Falle eine Stimme abzugeben hätte
freilich einigen Offizieren nicht ganz recht ſein , wenn .
ibre Bataillone aufgeldt werden , allein – wenn es von
F r a n frei ch. Gleich wie für die Artillerie und den Generalſtab
ibnen abbảngen ſollte, zu entſcheiden , ob ihre Dienſte schon ſeit längerer Zeit Comité's beſtehen , ſo wird ießt ferner nods zu gebrauchen ſeien oder nicht, ſo hatte es auch ein Berathungscomité für die Infanterie mit aller militariſchen Diſciplin ein Ende. – Wer nur und eins für die Gavalerie organiſirt. An der Spike -
des erſteren ſteht der Generallieutenant Graf Reille , Baterland , geſprochen hat, der muß auch gleich einen Graf v . Bordeſoulle. Begriff von den lådyerlidhen Pråtenſionen befoinmen ha : H anno 8 e r . ben , welche dieſe Leute mitbringen . Hört man ſie reden, Nach dem neuen Staatskalender für das Jahr 1830 einmal einen ſolchen Offizier von der oſtindiſchen Com
pagnie , unmittelbar nach ſeiner Rückebr ins brittiſche und an der Spide des zweiten der Generallieutenant
ſo iſt alles , was möglicherweiſe nur für ſie geſchehen lisibat
kann , noch lange nicht hinreichend, ihre außerordent
die bannoveriſche Armee gegenwärtig folgende Stabøs
offiziere:1 General:Feldmarſchall inderPerſon Sr. den Verdienſte zu belohnen. Sieverlaſſen Englandges wohnlich als Knaben , Tehen ſich dann plößlid -wie :: K. H. des Herzoge von Cambridge, 3 Generale, 3 Ger -
wohl unter einer Menſchenrace, die ſichwenig um ihre nerallieutenante, 13 Generalmajore, 15 Oberſten, 44
geiſtige Superioritat fümmert – zu einem bedeutenden Oberſtlieutenante und 35. Majore. anderen Umgang, als
feinen , pflegen erhoben Range einander, den unter und nun die Bethórungen der Eigenliebe
Pre u Be n. Nachſtehenden Rittern des rotben Adlerordens ar
und Selbſtauſchung faſſen auf dieſe Weiſeimmer tiefer Klaſſe haben Se. Maj, der König am 24. Januar den und tiefer Wurzel in ihnen : denn ein Correctivmittel Stern mit Eichenlaub beigelegt: dem Generallieutenant dagegen, wie es ſich ſonſt wohl in dem noblſpiegel.ri 0. Wolzogen ; dem Generalieutenant v. Ryfrel II . ,
valiſirenber Eitelkeiten und ehrgeiziger Zwede anderer Commandeur der 16. Diviſion ; dem Generalieutenant Art barbietet, gibt es dort nicht. Ceidt begreiflich iſt es, 10. Valentini , Generalinſpecteur des Militárerzies daß unter ſolchen Umſtänden Männer , die obnedieß lo i bungs- und Bildungsweſens; dem Generallieutenant
wenig geneigt ſind, ihre eigene Wichtigkeit für geringer v. Lippelskirch , Chef der Gendarmerie und Commans zu achten, als ſie iſt, bei der mindeſten Aufmunterung, dant von Berlin ; dem Generallieutenant v. Namer, die ihnen zu Theil wird, ſo weit geben, ſich ſelbſt zu ver's Commandeur der 8. Diviſion ; dem Generallieutenant gefſen. Die erſten Symptome des Ungehorſams múffen . fud , Commandeur 'der 13. Diviſion ; dem Generals daber wahrgenommen und eben ſo ſchnell, als fråftig lieutenant. After vom Ingenieurcorps ; dem General, unterdrůdt werden. Reinen Begriff baben wir von Sols adjutanten , Generalmajor v . Wibreben ; dem Genes .
daten, die ſich ſelbſt zu einer deliberirenden Körperſchaft raladjutanten, Generalmajor v. Thiele
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gen gewiſſe Bewilligungen gemacht worbent; jedoch iſt Vereinigte Staaten von Nordamerika. man dabei nie einer beſtimunten Regel gefolgt. Aehnliche In der Botſchaft des Präſidenten an den Gongreß Uebelſtånde finden ſich in anderen Fåden , wo die beſtes
bei deſſen Eröffnung im December 1829 wird über das Kriegsweſen Folgendes geäußert: ,, Der Bericht des Staatsſecretárs des Krieges wird Sie“ mit dem Zuſtande unſerer Armee, unſerer Feſtungsmerfe, unſerer Arſenale und unſerer indianiſchen Angelegenheiten bekannt ma : chen. Die gute Diſciplın der Armee , die angemeſſene
henden Geſeße unrichtig angewendet werden , Verwirrung hervorbringen, und die offiziere dem gehäſſigen Scheine ausſehen können, etwas zu verlangen, was ihnen nicht gebührt. - Ihrer aufmunternden Vorſorge empfehle ich Die Militárakademie als eine unſerer ſicherſten Hülfds quellen für die Nationalvertheidigung. Dieſe Anſtalt -
Beſchaffenheit des Trainweſens und der Equipirung der bat bereits den glücklichſten Einfluß auf die Moral und Milig, so wie die in Weſt - Point beſtehende militariſche die Renntniffe unſerer Armee gehabt, und diejenigen vont
Erziehungsanſtalt , und die Vermehrung der Vertheidi- ihren Zdglingen , die aus verſchiedenen Gründen nicht
gungsmittel der Flotte , werden dazu beitragen, den die militariſche laufbahn betreten ſollten , werden deſo Frieden zu verlängern, den wir jeßt genießen . – Nach den Ueberſichten von den untergeordneten Zweigen dies ſes Theils der Staatsverwaltung befinden dieſelben ſich in einem ſolchen Zuſtande von Regelmäßigkeit und Ord
renungeachtet ſchwerlid, weniger nůßliche Staatsbürger ſein. Dhre Renntniſſe der Kriegskunſt werden ſie mit Nus Ben bei der Miliz anwenden fónnen und dieſer dadurdy einigermaßen die Vortbeile ſtebender Armeen ſichern . -
nung, der ihnen zur höchſten Ehre gereicht; Offiziere Eine andere Verbeſſerung würde darin beſteben , das ſowohl,, als Soldaten , Tcheinen von dem richtigen Ges Marineamt, ſo wie es jebt iſt, gånzlich aufzuheben und
fühl ihrer Pflichten durchdrungen zu ſein , und ſich in an deſſen Stelle Bureaus zu ſegen , wie ſie bereits im die Beſchränkung einer ſtrengen Diſciplin mit der Liebe zu fügen, die dem Militarſtande geziemt. Indeſſen bes dürfen auch ſie neuer Geſebe, um den in beſagtem Bes richt angedeuteten Uebelſtinden abzuhelfen , von denen idh' namentlich einige Ihrer beſonderen Aufmerkſamkeit empfehle . - Die Congreßacte vom 2. März 1821 , in Betreff der Reduction und Feſtſtellung des Militärwes ſens, iſt hinſichtlich des Oberbefehls eines unſerer Artil.
Kriegsdepartement eingefübrt ſind. Ein jedes Mitglied jenes Amtes , an die Spiße eines beſonderen Bureaus geſtellt und für beſondere Pflichten verbindlich gemacht, wurde im hóchſten Crade das Bewußtſein jener beilfas men Verantwortlichkeit in ſich tragen, die nicht getheilt werden kann, obne unverbáltniſmäßig an Kraft zu vers lieren . Ihre werthvollen Dienſte wurden von noch großes rem Werthe rein, wenn ſie gewiſſen feſtbeſtimmteu Zweis
lerieregimenter bisher nicht angewendetworden und fann gen der großen Angelegenheiten der Marine gewidmet
ſich nicht dazu eignen, der ausübenden Gewalt für fünf würden , zu deren Fortblühen beizutragen , ſie sich als: tige Anſtellungen als Richtſabnur zu dienen. Ein erflås dann auf das febbafteſte bewogen finden wurden . Sols
rendes Geſeß, das die Klaffe von Offizieren bezeichnet, chergeſtalt geordnet, würde jeder Theil dieſes wichtigen aus welcher jene Stelle zu bereßen iſt – entweder nach Dienſtzweiges einen einfacheren und beſtimmteren Charaks. der, vor der Acte von 1821 beſtandenen Militárliſte, ter annehmen ; Teine Wirkſamkeit würde vergrofert und oder nach der , welche durch die Acte beſtimmt wird in den offentlichen Ausgaben eine gewiſſenhafte Sparſama, würde dieſe Schwierigkeit haben. Gleichfalls wichtig iſt feit befördert werden .'— Auch würde ich anempfehlen, es, daß die Gefeße, welche die Gehalte und Emolumente daß das Marinecorps mit der Artillerie und Infanterie der Dffiziere beſtimmen , genauer ins Einzelne geben, verſchmolzen würde, wodurch den vielen Mängeln in ſeis als es jeßt der Fall iſt. Die Geſeße z. B. , die ſich auf den ner Organiſation am beſten abgeholfen werden könnte. Bahlmeiſter und auf den Generalchirurgus beziehen , weis An Zabi den Artillerie- und Infanterieregimentern wenig -
Ten dieſen einen Jahrgehalt von 2500 Dollars an , ſchweis überlegen , hat dieß Corps, außer einem commandirenden
gen aber von den Bewilligungen , die ihnen zu gewiſſen Oberſtlieutenant, 5 aggregirte Oberſtlieutenante, die den Dienſterforderniſſen zugeſtanden werden müſſen , wenn vollen Gehalt und volle Emolumente beziehen , die mit
ſie ihre Pflicht erfüllen ſollen . Aus dieſem Grunde find ihrem Patentrange verbunden ſind, ohne verbáltnißmás ibnen zu verſchiedenen Zeiten unter früheren Berwaltuns Bige Dienſte dafür zu leiſten ."
Ueber die Wirkung der Geſchüße auf
Abtheilungen der Flanken ſeien immer zwiſchen die Fronts
und Rúdſeite geſchoben . Infanterie. Wir werden vorerſt den Sechspfünder der Mitte des Wir werden, wenn im Nadſtehende des entwidelten n die Wirkung Sechspfünders bloß der Bolſchuß angewendet Bataillons ,oder bei der Colonne derMitte wird, auf ein Bataillon betrachten,je nachdem es ents der erſten Abtheilung gerade gegenüber annehmen .
Ferner ſei die långenausbreitung der Kugeln für weder in linie , in oder in Quarré ſich und befindet. Dabei geben wirColonne dem Bataillon 160 Rotten eine alle Elevationen immer conſtant und 300 Schritten . -
Frontlånge von eben ſo vielen Schritten, jeden derſelben Borkenſtein *) ſtellt zwar den Saß auf, die fångens zu 0,65 Metres gerechnet. Das Batailon zerfalle in 4 ausbreitungen der Rugeln verhielten ſich wie die Diſtana
Diviſionen , 8Plotons ? . Bei der geſchloſſenen Colonne sen . So ſchon nun aber auch der Beweiß und ro ldarfa fet der Abſtandder gleichnamigen Glieder = 5 Schritten .
Bet dem einfachen Quarré habe die Frontſeite Diviſts ong . , bei dem doppelten Quarré, Plotonsbreite ; die
* ) Berſude zu einem behrgebäude der theoretiſch praktiſchen Urs
tilleriewiſſenſchaft von Karl Friedrich Bortenftein , Major in königl. norwegiſden Dienſteo .
1
1
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86
Elevationen nachſteheund finnig er duvageführtift, fo find doch der Verfügezu "'beidsinfrichtfits ndes:der ent |predpenden. en Maboprirebern wir wenige , auf welche er ſidſtüßt. Weite in Schritten 16001700/800/900/1000/1100 120011300 1400 1500/1600/1700/1800/1900
1997
03
Elevation
1/1/07,
1° 11 /01 /201 %
2° 2 '/3° 2 °/3° 3 ° 13 '/:" 37 40
für die Seitenausbreitung * ) nimmt Scharnhorſt, ſuche ſcheinen es zu beſtátigen, daß ſich die Seitenauss beim Sechspfänder auf 800 Schritte 21' an . Wir ſeben breitungen wie die Quadrate der Entfernungen verhalten
bierfür 10 Schritte; – Borfenſtein ſagt, und die Vers I und biernach erhalten wir folgende Reſultate: -
Weite
Seitenausbreitung
1600 700 800 900 1000 1100/1200/1300 1400 1500/1600/1700/1800/1900/2000 40 45 1 51 58 1.65 / 6 18 10/13. 16 19 23 26
Der Hypotheſe Bortenſteins würde die Theorie gånza, nimmt, daß ſich die Anzahlder durchſchlagenen Menſchen lich widerſprechen, wenn der Schwerpunct der Kugel im umgekehrt wie die Entfernung verhalte. Dieſe Annahme mer mit ihrem Mittelpuncte zuſammenficle, und in diefem iſt aber feineswegs durch die Verſuche Antoni's gerechts Falle mußten ſich die Seitenausbreitungen wie die Entfertigt, indem fonſt, bei 39 Menſchen auf 400 Schritte fernungen ſelbſt und nicht wie deren Quadrate verhalten . auf 800 Schritte, 20 durchdrungen werden mußten.
Der Sedepfünder durchdringt nach Antoni auf.400 Wir haben daher, indem wir ebenfalls die Wirkung der Schritte 39 und auf 800 Schritte 28 Mann . Borfenſtein Kugeln etwas herabſeßen, nachſtehend ein anderes Ges ſetzt die Wirkung etwas berab, nåmlich auf 400 Schritte ſeß , welches mehr mit der Erfahrung übereinſtimmeu 30 und auf 800 Schritte 15 Menſchen , indem er ans : wird , zum Grunde gelegt :
1400| 500/600/700/800/900/1000/2100/12001300| 1400/1500/1600/1700/1800/1900/2000
Weite
Eingabe der durchlebitas| 28| 25 26|24 21|15| | 6174131| 31312 | 651 18 15| 1279 111
Anzahl
9
Menſchen
Um den Zwiſchenraum , welcher bei Infanterie etwa Höhe eines Mannes nur zu 1,5 Metres an. - Hiernad %, der als voll betraditeten linie iſt , bei den Kanos raſirt die aufſchlagende Kugel, welche ſich unter dem nenkugeln aber nicht ſo hoch angeſchlagen werden darf, Einfauswinkel wieder erhebt, die hier folgenden långens einigermaßen in Rechnung zu bringen , nehmen wir die räume doppelt : Glevation % 1'12 % ° 11 ° 1 '/. °11 '/22 17.02 °127.2° /3 0°/3 ° 13 '/2013 /2014 ° 0
0
0
0
0
3
0
0
3
0
Einfaldwinkel 1 / 1 /2 ° 1 % 202 % ° 3° 3 °/2 ° 4 ° 47 ° 5 '/3 ° 6 ° 6 ?), 7 / 80 76 1661 53 | 44 | 38 (33) 28 25 1221.20 18 16 88 Långenraum 9 Bei der geöffneten Diviſionscolonne würden auf 600 Die Artillerie wird immer fo ſchießen , daß dit Kugel, bei der wahren Diſtanz, unmittelbar vor dem entwickels Schritte durch 300 Schüſſe: ten Bataillon , oder der Tete der Golonne aufſchlage. -
3.40 ( 1 + 2 + 3) + (99.2-3.40 ) 3.4 +3.3.40
Gegen einen im Marſch begriffenen Truppenfórper wird
+ ( 30 + 2.40-99 ) . 2.40 = 2070
man nie anders verfahren , gegen eine Golonne in feſter Leute getroffen , bei einem Schuß demnach : Stellung, wenn ihre Tiefe einigermaßen beträchtlich iſt, wird die Mitte derſelben der eigentliche Zielpunct ſein. Bei Bataillonscolonnen hat aber jenes nicht ſtatt und
2070
= 6,9 Mann .
300
Bei derſelben Colonne wurden auf 1600 Schritte
außerdem wird man auf großere Diſtanzen die Tiefen ohne Seitenausbreitung durch einen Stup: derſelben nicht abſchåßen können und auf kleinere Dis 12.3.40 + 4 (2.22—40 ).3 + ( 40— (22.2—40) 3.2 ftanzen werden ſie in Bewegung ſein. Die Kugeln wers
300
ben um 150 Schritte vor- und rúdwårts des entwidels
= 1,7 Mann , Colonne Lete derdenken derSchüfe ten Bataillons und wenn wir oder uns 300 , ſo aufſchlagen können wir mit Seitenausbreitung, da man dieſe für die Entfers 120 auf jeden der 300 Schritte einen Schuß redynen . nung 1600+ 2 nehmen wird , wo man nåmäich der e n 2
68 treffen z. B. das entwickelt Bataillo
von 300
Schüſſen , bei derDiſtanz von 600 Schritten , 2.99 = 198. eigentlichen Diſtanz die halbe Tiefe der Colonne hinzufügt: 40 Bon Dieſen tödtet oder trifft jede Kugel 3. Mann , die 300 Schüſſe demnac 198.35594 Mann und Ein Schuß
594
1,7.43 = 1,6 Mann. Bei der geöffneten Plotonscolonne würden auf 1200
2 Mann .
Schritte :
300
20
3.20 + 2.3.20 + 7 ( 150+ 38 - 2.20- (2.20+ 150—140--38)) + (2.20+ 150-140-38 )2.3
24,6 = 3,3 Mann
TI
300
*) Man ſollte immer Seitenausbreitung, ftatt Seitenabweichung ſagen.
1
88
87
ng
u en lonſich der Sechspfünde nger r bei einem durch einen Schuß getroffen, bei der geſchloſſenen Sets n Befindet l ä i l r miabgeſchwent. a tler e r t t r e n e a e i n V B d i tionscolonne auf 900 Schritte : e Abs . P
10 2.3.5 (1+ 2+ 3+ 4 ) + 15 ( 75 +2.66 — 2.4.5) theilung, ſo werden die anderen Abtheilungen nur bei einer größeren Seitenausbreitung getroffen ; bei der Dis
300
14 = 6,7 Mann
viſionscolonne alſo bis auf 1900 Schritte gar nicht, bet der Plotondcolonne erſt auf 1700 Sdritte , bei der Sec. tionscolonne auf 1200 und bei der Halbſectionscolonne ſchon auf 900 Schritte.
und bei der Colonne in Rotten auf 800 Schritte: 1 + 2 + 3 + ... 17 + 18 ( 150 + 76 -17 )
3
10 = 3,9 Mann.
300
Für die Diviſionscolonne beträgt demnach der Bere
Bei den Duarré's nehmen wir das Geſchüß der luſt durch einen Schuß auf 800 Schritte: Mitte der Frontſeite gegenüber an , denken und aber
3
den Verluſt auf dieſer gleich verbreitet, welches dadurch
10
18. 2.76 = 2,7 Maitt ,
ausgedrůdt wird, daß wir die Seitenausbreitung in den
Fåden, wo ſiewürden kleiner bei iſt =demder einfaden FrontſeiteQuarré regen . Hiernach 600 Sdritte : 6 34 .3+ 40 40
300
auf für die Plotonscolonne auf 1900 Schritte: 9.3.2.16 = 0,05 Mann ,
58.300
24 2
2,4) 2.2.99 = 5,7 Mann ,
für die Sectionscolonne auf 1200 Schritte: 6.7.2.38
= 0,4 Mann,
300 23.300
bei dem doppelten Quarré : : 1 + 2 + 3 + .... 6 ) 2 + 2.66 ( 12 .
(1+2
8
und für die Halbſectionscolonne auf 1400 Schritte :
+ 15 . 12
20)
20
18.5.2.28 = 0,5 Mann. 30.300
300
= 6,2 Mannt
610
2
6,9
'/2° 30
700
1,8
6,2
800
1,5
5,5
1°
900
1,3
4,5
147.0 100011
3,9
1 °/2° 1100
3,4 | 2,8
0,9
29/1400 , 0,6 2 / ° | 1500 ' 0,5
13,4 7,1 11,8 10,1 6
3,9
3,9
2,4 1,5
6,2 3,1 2,4 4,3 1,9 3 1,5 1,95
3,9
5 3,3
3,6 2,1
2,6 1,7
2,1
0,8
1,4
0,6
1,6..2,4 1,2.1,7.
1,5
1,3 0,9
0,9
0,4
2
0,6
0,3
1,8
0,8
0,6
0,4
0,2
1,3 1,1 0,9
0,5
0,4
0,17
0,8
3'70
17001 0,4
1,37 0,4 10,3 1 0,2 0,7
1,2
1,1 0,7
0,90,5 0,8 0,4 0,6 0,4
0,3 0,2
0,4 0,3 0,3
8,0
7,9 4,6 2,7
Balbfect.Colonnel
Sectionscolonne
Plotonscolonne
der Golonne
6,6 *4,4
Geöffnete
Geöffnete
Geöffnete
Diviſion scolonne
Geöffnete
4,7 | 10,2
4,2
1,9
Doppeltes
Einfaches Quarré
Roiten in
5,7 13,1
5,9
5
3
Quarré
Bataillon Das
Gifoloſſene Sictions colonne
Plotonscolonne
Gröffnete Sectionscolonne 10
9,5
7
1,61 0,6
0,3
9,7
Das Geſchüß auf der Seite
18,4 15,2 11,0
6,7
1600 * 0,4
1900 4 ° Bumine
15,8 17,2 12,11 | 14,4
6,6
5,3 4,2
3°
3/1110 0,4
Ploonn col tonee
7,9
8,5 8,57
1300 0,7 12,6
20
Geöffnete
Das Geſchüt dein entwickelten Bataillon, der Colonne, oder i em Quarré gerade gegenüber
1/60
1°/0 12001 0,8
Gilchloſſene
Gelchloſſene Diviſions color ne
Geöffnete Diviſne ione colon
Entwickeltes
Bataillon
Weite
Elevation
Auf ſolche Weiſe entſtanden nun die hier folgenden Columnen : durch einen Schuß getroffen. Anzahl der durch einen Schuß des Sechspfünders getroffenen Leute.
3,3 2,2
2,7 | 1,5
1,5 | 0,8 1,5 0,8
1,6 1,1 0,8
1
1
0,6
1
0,4
0,4 0,4 0,4 0,2 1,5 0,15 0,15 0,45 0,2
0,9 0,8 0,6
0,9 | 0,09 0,09 0,2721_0,5 0,6 0,06 0,06 0,18
0,5 0,2 0,11 0,66.l...0,3 0,2 0,1 0,52 0,27 0,1 0,05 0,41 0,23 |
0,04 0,03 0,02 0,02
0,04 0,09 0,06 0,05
0,4
0,12 -0,35 0,12 0,24 0,11 0,2 , 0,08 0,19
9,7 118,5117,1/10,7 \9,7
12,7i 44,4 40,3167,1 60,5 161,061,5 25,9 28,9 51,1 18,5 17,1 10,7
66 wåre leicht, bieraus für den Artilleriſten und Faktiker gleich aber dieſe Arbeiten beginnen, wünſchten wir vor allem die Balea wichtige Folgeruunuen zu ziehen ; wir schiebin dieſes aber auf eine unſerer Berechnungen durch Sachkenner geprüft zu ſehen , um auf ſpätere Brit hinaus, wo wir den Rouldhus auf äönliche Weiſe bes ficherem Grunde weiter bauen zu können. bandeln werden und die Wirkungen des Zrcö fpfünders. Ebe wir , Redigirt unter Berantwortlicfeit der Bertagsbandiung : 6. W. feste in Darmſtads und in defien pffizin gedrus.
1
Mittwoch ,
Nr. 12..
10. Febr. 1830. M
o
h รา
PAYICIUN
Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n freich.
ten , welche über 20, und ein fünfter Streifen ſolche,
Es ſcheint zuverlåßig , daß nach einem Beſchluſſe des die über 24 Jahre dienen , auszeichne. Kriegsminiſters der Militár - Strafgeſebentwurf
nicht bloß den Rammern in ihrer nächſten Sibung nicht
Můrttemberg.
In dem , bei dem gegenwårtigen Landtage den Ståns
egten Hauptfinanzetat für die Jahre vom 1. den vorgel wird vorgelegt werden , ſondern daß dieſeVorlegung Juli 1830 bis 1833 ſind für jedes Jahr dieſer Periode
überhaupt auf unbeſtimmte Zeit vertagt worden iſt. P r e u B é nt.
Berlin , 23. Jan. Se. Maj. der Konig haben dem
ft.
vcranſchlagt; für Militår Ordenspenſionen ...
Generallieutenant v. Alvensleben , bisherigen Com inandeur der 2. Gardediviſion , den rotben Adlerorden 1r Klaſſe mit Eichenlaub zu verleihen geruht.
Rente zu Verzinſung und Tilgung des
Das Militár -Wochenblatt vom 30. San. meldet
zur Fortſegung und Erweiterung des
>
die Ernennung Sr. K. Hoheit des Prinzen Karl zum Commandeur der 2. Gardediviſion , ingleidhen des Ges nerallieutenants und Commandeurs der 16. Diviſion, y . Wrangel, zum Commandeur der 1. Diviſion .
kr.
für das Departement des Kriegsweſens 1,704,360 i. J. 1824 verabſdiedeten Anlebens zum Kaſernebauweſen . Staſernebauweſens
34,614 14,000
-
126,666 40
zuſammen 1,879,640 40 Außerdem betragen die, auf den allgem . Penſions ,
etat ſtehenden Militärpenſionen jährlich 126,520 fl. 27 fr.
Ribland . -
- Die Kammer der Abgeordneten hat am 21. Jan.
Petersburg , 12. Jan. Der Chef der Artillerie der wiederholt beſchloſſen, die Regierung um Abänderung der 2. Ármee, General der Artillerie , Baron v. Powen militäriſchen Strafgeſetze dahin zu bitten, daß die beurs ſtern I., hat den St. Alerander -Newskyorden in Brils laubten Soldaten rückſichtlich ihrer gemeinen Vergeheri
lanten erhalten . Der bei der Suite der Armee angeſtellte oder Berbrechen der bürgerlichen Obrigkeit vollſtändig
Generallieutenant Iufch foff l., der Generalquartier: untergeordnet würden . meiſter der 2. Armee, Generalmajor Berg, und der bei
derfelben Armee angeſtellte General Obrutſch eff find zu Großfreuzen des St. Wladimirordens 2r Klaſse er: nannt worden .
Anſidhten der Zeitgenoſſen über den
Durd Tagsbefehl vom 12. Jan. iſt der Krieg6. gouverne ur vonRiga , Generaladjutant , General von praktiſchen Nußen der Mathematik , Geſchichte und -
Der Infanterie, Marquis Paulucci, Krankheit balber ,
Kriegswiſſenſchaften für Offiziere der Infanterie
mit Beibehaltung der Uniform , des Dienſtes entlaſſen worden. An feine Stelle iſt der Senator, Geheimerath
und Cavalerie.
Baron von der Pahlen , mit dem Charafter als Gene: rallieutenant, zum Kriegsgouverneur von Riga ernannt worden.
( $, Nr. 7. 8. 9. der 2. m. 3. )
II. Kriegswiſſenſchaften . Der praktiſche Nugen der Kriegswiſſenſchaften für Offiziere der Infanterie und Cavalerie, und ſolche, die
Königreich S a chien . Se. Maj. der König haben , auf einen Antrag des es werden wollen, iſt hier und da ſehr in Zweifel gezo.
commandirenden Generals , am 23. Nov. 1829 geneb gen worden ; ja , ein neuerer Schriftſteller nennt ſie ſos ( Chevrons), welche zur Bezeichnung einer Dienſtzeit für den Geiſt noch für das Herz große Ausbeute geben. *) ůber 16 Jahre auf dem linken Aermel getragen werden , Gin ſo einfeitiges Urtheil tann nur die Folge unrichtiger fünftig ein vierter diejenigen Unteroffiziere und Soldas Vorſtellungen oder ſeltſamer Forderungen ſein , welche migt, daß , außer den bisher eingeführten 3 Streifen gar dürr und unfruchtbar und ſagt, daß ſie weder
*) Nr. 24 der 3. M. 3. vom Jahr 1827 .
*) lidt und Schatten 2c. S. 127.
92
91
man an die Kriegswiſſenſchaften macht. In der Chat | ſchulen ſorgen , wo Theorie und Praris Hand in Hand
gibt es auch keine großerë Begriffsverwirrung , als ges gehen können . Verlangt man aber friego wiſſenſchafte rade über dieſen Gegenſtand. Der Eine denkt ſich unterliche Kenntniſſe, und will man die Erwerbung derſelben
Kriegswiſſenſchaften ein Conglomerat von Grundſåßen nicht dem unzuverläſſigen und gar nicht zu beurtheilens und Regeln , aus den mathematiſchen Wiſſenſchaften den Privatſtudium überlaſſen , ſo wird man wohl eine abgeleitet und daber unumſtößlich ; der Andere ſieht allgemeine Kriegsſchule für Offiziere errichten darin eine Maſſe von Erfahrungsſåßen , die nur bezies müſſen. bungsweiſe einigen Werth haben ; ein Dritter glaubt, Nach dieſen vorläufigen Feſtſtellungen wird es leichter daß durch Hülfe der Speculation und Abſtraction für ſein, die von den genannten Autoren aufgeſtellten Anfics alle denkbare Fille Regeln aufgeſtellt, und in ein Systen zu beurtheilen. ſtem gebracht worden find, von deſſen Haltbarkeit er ſich Hauptmann v . Xylander iſt derjenige, deſſen Arts nicht überzeugen fann ; ein Vierter iſt der Meinung, daß ſichten wir am meiſten beizupflichten geneigt ſind. Ders vom Kriege nichts gelehrt und nichts erlernt werden ſelbe fordert vom Infanterieoffizier : fónne, ſo lange noch die eigene Erfahrung fehlt , und
daß folglich, in Ermangelung derſelben , nur aus der Geſchichte gezeigt werden könne, wie man ſich in den verídhiedenen Fåden zu verhalten habe ic . Das Jagen nach genialen Anſichten bat ſchon zu mancher Albernheit verleitet, und auf ſo ercentriſchen Wegen wird man das vorgeſteckte Ztel niemals erreichen. Es dürfte daber wohl | ein verbienftliches Werf ſein, dieſes Chaos von Anſichten
1 ) Eine gründliche Kenntniß des Feuergewehres und
deſſen Gebrauches, — die auch dem Reiteröffizier nöthig iſt. — Wir haben Grund zu glauben , daß hierunter nur die Kenntniß der Feuerwaffen verſtanden wird, welche die Truppe führt, in der der Offizier dient; denn és fann dem Nichtartilleriſten gar feinen erheblichen Nußen bringen, wenn er weiß , wie ſtark 3. B. ein Sechspfünder am Stoß oder an der Múndung ſein muß, wenn er bei
ein wenig zu ordnen. Wir verhehlen und die Schwierig, der ſtårfſten Feldladung nicht zerſpringen roll; welches keit eines ſolchen Unternehmens nicht, und begnügen und ſpecifiſde Gewicht und welche fånge das Rohr haben deßhalb mit einigen Andeutungen. Eine geſchicktere Feder muß, um die größten Schußweiten zu gewähren u . moge das Werf, vollendent.
Gegenſtånde, deren Erörterung noch tåglich viele Federu
Zuydrderſt iſt es nothwendig, den Begriff von Kriegs. der gelehrteſten und erfahrenſten Artilleriſten in Bewes
wiſſenſchaft einigermaßen feſtzuſtellen, und es möge die gung feßt. Wohl aber muß der Infanterie- und Cavales einfache Erflårung genügen , daß die Kriego w ifjens rieoffizier die Schußarten, Shufweiten, Flugbahnen 2c. , foaft -- welche von ihren Anfechtern gewöhnlid, mit überhaupt den taftiſchen Gebrauch der Artillerie fennen ;
der Kriegsfunft verwechſelt wird – allerdings in einer denn er roll Geſchůße zu deden, zu nehmen und ſich ihs ſyſtematiſchen Verbindung von Grundſåßen und Regeln ren Wirkungen zu entziehen verſtehen. Derſelbe Maßſtab -
beſteht, die meiſt aus der Erfahrung oder aus der Natur des Wiſſens dürfte aud für die blanken Waffen ans der Dinge abgeleitet ſind , und deßhalb theils poſitiven , nehmbar ſein . - Eine vollſtändige Waffenlehre ſcheint .
theils relativen Werth haben.
demnach nicht nothwendig, und wir würden dafür eine
Sodann bliebe noch auszumitteln übrig, was davon Bekanntſchaft mit den frůber úblichen Waffen vorzieben , dem Offizier, insbeſondere dem Subalternen , zu wiſſen in ſo fern dieſe geſchichtliche Bedeutſamkeit erlangtbaa
nöthig Tei, wie und wo er dieſe Kenntniſſe ſich zu ers ben. Ein ſolcher Unterricht müßte aber durch bildliche Darſtellungen unterſtüßt, und dabei die Gründe bemerkt werben habe. Wir faſſen uns kurz und ſagen : der Offizier roll werden , warum man dieſe Waffen annahm , verwarf som Dienſte, im engeren Sinne , ſo viel verſtehen, oder abånderte. Dieß führt zum Nachdenken über zwecks wie jeder tůchtige und erfahrene Unteroffizier. Mehr måßige Beſchaffenheit und Gebrauch der Waffen , eine davon zu wiſſen , dürfte, dem jungen Offizier wenigſtens, Grundbedingung für jeden guten Soldaten. taum möglich ſein ; denn dieſe Unteroffiziere – welche 2) Kenntniß der Waffenführung und der Evolutios
freilich immer ſeltener werden , doch aber dem Dienſte nen, wie ſie als nothwendige Vorſdule zur Ausbildung erhalten werden kdnnten und ſollten - pflegen es ſich der Truppe dienen. zur Ehrenfache zu machen, die Dienſtvorſchriften treu zu 3) Genaue Renntniß des inneren Dienſtes und der bewahren , und jede Abånderung derſelben ſorgfältig zu Dienſtvorſchriften in allen Beziehungen. Sobald von beachten . Eine vollſtändige Dienſtfenntniß bedingt über- Offizieren die Rede iſt , verſteht ſich das wohl von .
haupt mehr, al8 Befanntſchaft mit den Dienſtvorſchrif- ſelbſt; in Militårſchulen aber iſt der theoretiſche Unters ten ; ſie fordert auch Dienſterfahrung, und dieſe hat der richt barin von geringem Nußen. Wir werden darauf Unteroffizier vor dem jungen Offizier ſtets voraus. zurücfommen . 4) Kenntniß der Anwendung und Wirkſamkeit der Vom Kriege muß jedoch der Offizier mehr wiſſen, als ſelbſtder beſte Unteroffizier, ſonſt fann er ſich das Truppen auf dem verſchiedenen Gelände - furz die
fo nothige Zutrauen ſeiner Untergebenen niemals erwers Taktif, ein Gegenſtand, der alſo Kenntniß und Beurs ben , ſie auch nicht unterrichten . Üeberdieß dürfte es dem theilung des Terrains und von dem Gebrauche der åbs darin unwiſſenden Offizier ſchwer werden , erhaltene rigen Waffengattungen bedingt. Den Commentar zu Befehle zu verſtehen und zu vollziehen . dieſer Stelle hat Hr. 0. Xylander in Nr. 24 der A. M. Ž . Der Grund zu dieſen beiderlei Kenntniffen muß in 1828 geliefert. Dort ſagt er: ,, Wohl iſt mir bekannt, den Militárſchulen gelegt werden ; für die Erweites daß man in manchen Militár - Erziehungsanſtalten , viels
rung der Dienſtlichen Kenntniſſe mögen Regimentos | leicht aus einer übertriebenen Furcht zu weit zu gebent,
94
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den taktiſchen Unterricht auf die Erklärung des Erercirs geſchichte, und endlich das Auffaſſen der Kunſt und reglements beſchränkt, was freilich zu wenig und ein Wiſſenſchaft des Krieges als ein Ganzes. – Man fann
Ertrem iſt, das auch im f. ſáchſ. adelichen Cadettencorps jedoch den Verfaſſer nicht beſchuldigen ,daß er den Werth ſtattfand, bis vor einiger Zeit eine, gewiß nothwendige Beränderung vorgenommen wurde,wobei ſich aber nur wiederholt bewahrbeitet bat , que les extrêmes se touchent. - ,Aber ich kenne auch mehrere Militár : Erziehungsanſtalten, wo, ohne in das eine oder andere Ertreni zu verfallen, die Aufgabe, wenn vielleicht auch
der Wiſſenſchaft überſchåßt habe ; vielmehr weiſt er oft auf ihre Unzulänglichkeit hin, und läßt der Entſchlofena heit, Beharrlichkeit und der Genialitåt ihr gebührendes Recht widerfahren. Doch ſind die wiſſenſchaftlichen Fors derungen unſtreitig zu hoch geſtellt, wenn man auch bes růdſichtigen wollte, daß die ,, Anleitung “ für Offiziere
nicht ganz volkommen , doch , wie mir ſcheint, ziemlich geſchrieben wurde , die bereits mehreren Feldzugen beis richtig gelöſt wird. - In dieſen Anſtalten lehrt man gewohnt haben und zum Theil zu den mittleren Befehlss nämlidi, außer der Waffenlebre, ſo viel von Stellung, haberſtellen gelangt ſind. Aud lag es vielleicht mehr in Bewegung und Gefecht der Truppen, als theoretiſch der Abſicht des Verfaſſers, ein möglichſt vollſtändiges aufgefaßt werden kann , um beim Austritte aus dem Syſtem der Selbſtbildung aufzuſtellen, woraus ein geber
Inſtitute die reglementariſchen Beſtimmungen um lonach Belieben einige wiſſenſchaftliche Zweige wählen und gründlicher und Fruchtender in ſich aufzunehmen , als cultiviren moge , als den wahren Bedarf eines Offis
among
jie der Recrute und derjenige auffaßt, der dieſe wiſſensziers zu ſchildern. Das leßtere iſt aber bei gegenwärtiger
ſchaftliche Notionen nicht mitbringt. Man lehrt ihnen Unterſuchung der vorherrſchende Geſichtspunct, weßhalb Zerrainlebre, nicht wie ſie der Feldherr oder der wir zu einem anderen Autor überg Hauptmann v. Brandt hat ſein Handbuch zum Offizier des Generalſtabs braucht, ſondern nur ſo weit
es im Hörſaale möglich iſt, zum fünftigen Studium des Zerrains die erſten Andeutungen zu geben. – Man ſchließt endlich den taktiſchen Unterricht mit der ſoges nannten angewandten Laftit, wobei es freilich
Gebrauche in Militårſchulen und zum Selbſtunterrichte geſchrieben, man darf alſo vorausſeßen,, daß er es für nothwendig erachtet, die Zögliuge und angebenden offis ziere nicht nur mit den darin vorkommenden Gegenſtåns
nicht darauf abgeſehen ſein darf, ſogleich Schlachtenlens ben, ſondern auch mit den darüber curſirenden Anſich
fer zu bilden , ſondern nur darauf, den Zöglingen , roten befannt zu machen. Als ein Gegner der dogmatiſchen weit es möglich iſt, ein möglichſt richtiges Bild der tafs Zwingberrſchaft, fehlt ſeinem Handbuche der gelehrte tiſden Begebenheiten des Krieges beizubringen , ein Zuſchnitt, wodurch ſich die ,, Anleitung " auszeichnet, es Bild, ohne welches die übrigen militariſchen Kenntuiffe iſt aber dafür ungleich reichhaltiger an Ideen , die er zu nichts nůßen , ohne welches man nid )t weiter ſchreiten populariſiren ſucht, und behält dabei immer die Haupts fanit. Hierbei werden Beiſpiele von wirklichen Gefechtenſache feſt im Auge. und auch von Schlachten vorgelegt, um dadurd dieſes
" Der Begriff vom Rriege ſteht natürlich obenar .
Die Nothwendigfeit ſtehender Heere wird nebenbei ges Bild um ſo lebendiger zu geſtalten ac." 5) ,, Die nöthigſten Begriffe von der Feldbefeſtis zeigt , ein Mehreres aber über Verfaſſung und Bila gung , nicht um den Ingenieur zu ſpielen , ſondern nur Dung der Heere geſagt, dem ein kurzer Rückblick auf
die atlernothigſten und geringen Kenntniſſe, welche dazu die Kriegsverfaſſung und Kriegskunſt früherer Zeiten erforderlich ſind, um in einzelnen Fällen künſtliche Ters vorangeht. Dann wird gezeigt, wie überaus nothwens rainbildung da zu Stande zu bringen, wo die dazu bes dig die Kenntniß des Kriegsſchauplages ſei, und
ſonders beſtimmten Offiziere fehlen , und insbeſondere um unter deren Leitung bei Angriff und Vertheidigung feſter Praße mit Vortheil dienen zu fönnen ." Die Nothwendigkeit, den Unterricht auf dieſe Zweige auszudebnen, iſt in neuerer Zeit auch mehr oder minder
was bei Recognoſcirung deſſelben berückſichtigt werden müſſe. Die Wegefunde ſpielt darin eine Hauptrolle, und es wird zu verſtehen gegeben, daß das Aufnehmen
von Colonnenwegen eine weit nüßlichere Uebung ſei, als das Aufnehmen von Terrainſtrecken und Provinzen,
in einigen Heeren anerkannt worden ; ,, bas alte Trills die vielleicht nie eines Feindes Fuß betreten wird . ſyſtem , wobei man den Subalternen und Soldaten nichts
Dem Entwurfe von Operationsplanen wird
als Handgriffe und Paradiren lehrte, und im Friedenss viel Aufmerffamkeit gewidmet, obgleich Hr. v . Brandt unterrichte nie an den Krieg gedacht wurde, iſt verbannt ſo gut wie jeder Andere weiß, daß diejenigen, für welche
- dagegen ein vernünftiges Bildungsſyſtem eingeführt worden,und ohne Zweifel wird eine Zeit kommen ,welche die bóbere militäriſche Bildung dieſer Heere zum Nach theile derjenigen beurkunden wird, welche zurückgeblies
ſein Buch beſtimmt iſt, damit nichts zu thun haben. Sobald man aber Renntniß vom Kriege verlangt, muß der Offizier auch Manches davon wiſſen , was er eben nicht ausführen zu können braucht. - Hr. v. Brandt
ben find . "
dringt in das Gebiet der Strategie noch tiefer ein , er
Der norddeutſche Offizier macht etwas größere ſpricht ſogar von dem Emplacement der Feſtungen Forderungen. Außer der Waffenlehre ( welche ſich ſogar und verſch anzten lager, und behandelt dieſen auf die Bekanntſchaft mit den Waffen fremder Heere erſtres Gegenſtand mit vieler Gründlichkeit. Dieſer Umſtand
den ſou ), der reinen (( ?? ) Taftit, Terrainlehre - wozu ſcheint uns wichtig ; denn es geht daraus hervor, daß er noch eine neue Wiſſenſchaft, die Terrainſchåßungslehre, der Hr. Perf. - ein Mann, der zwiſchen wiffenſchafts rechnet - der Kriegsbaulehre und angewandten Taftit,
licher Ueberbildung und rober Unwiſſenheit eine für die verlangt er auch ſtrategiſche Kenntniſſe, ein gründlis Mehrzahl geeignete Mittelſtraße aufzufinden bemüht iſt des Studium ader Zweige der Militär- und Kriegos hierdurch das Vorurtheil angreift: ein Subaltern
95
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brauche außer den Reglements und Dienſtvorſchriften mungen , bei deren Ausführung die Anſichten und Leidert. nicht viel zu wiffen , um ſeinen Standpunct auszufül- Tchaften vieler Anderen zu Hülfe gerufen werden müſſen . lent - deffen Wirfungskreis aber noch Niemand zu bes Den Gang einer Schlacht, wie ſie wirklich geſchlagen wers
grånzen vermocht hat. ,, Der Krieg iſt eine Sache des den ſoll, darzuſtellen , bleibt unmöglich. Eben ſo unmog Zafts . Weder Klugheit noch Gelehrſamkeit reichen dazu lich auch bleibt es, für alle Wechſelfåtte derſelben die jedes , hin . Nur an der Hand der Beobachtung und Erfahs mal nöthigen Vorſchriften zu ertheilen . ,,Dieß wird dem
rung ( d. h. durch die Lehre in Wort und That ) wird Genie der Unterbefehlshaber, öfters dem einzelnen Offis man in das Heiligthum ſeines Tempels gelangen . Hier: zier, anheimfallen ." ** ) – ,,Man durchwandere daher
mit wollen wir jedoch keineswegs dem alten Spaffe, daß die Sdrachtfelder, auf denen große Männer ihre Namen
der liebe Gott den Seinen es im Schlafe gåbe, das Wort reden ; was leicht dahin führen könnte, daß jeder Schlafende fich zu den Seinen záhlte. Wer von Liebe für ſeinen Stand durdydrungen , die Leidenſchaft dafür hat, wie es Prinz de ligne nennt, wird, wie die Saden heute ſtehen , gern und willig auch den Muren opfern, und ſich auch ohne åußere Anregung ein würdiges Ziel ſeben . “ ( S. 119. )
verewigt, frage, prüfe, ſondere, und unter ihrer Leitung, ihrer Obhut wird ſich dem fåhigen Kopfe das Heiligs thum der Kunſt erſchließen . Bereichert mit neuen fruchts baren Begriffen werden ſie aus dieſer Schule hervorges hen, voll ſtrebender Kräfte, ſchöpferiſcher Triebe, fühner, weit umfaſſender Entwürfe , von großen , begeiſterndent Ideen ergriffen, werden ſie ihren Flug beginnen , dem Adler gleid), den gemeinen Haufen hinter ſich in den
Die Wichtigkeit der Mårſde wird ganz beſonders niederen Räumen zurüdlaſſend. Denn große mång ner oder große 3wede muß der Menſch vor fide haben , ſonſt vergeben ſeine Kräfte, wie dem Magnete
hervorgehoben und über den Gebirgsfrieg mancher belehrende Wink gegeben. Wie einflußreid, die Anſichten und das Benehmen der Subalternen in dieſen beiden Kriegsfållen werden können , bedarf wohl für erfahrene
die reinigen , wenn er lange nicht den rechten Weltecken zugekehrt geweſen . " ( S. 199. )
Militárs feiner Auseinanderſegung, und die unerfahres
( Fortſegung folgt. )
nen mogen es uns aufs Wort glauben . Ueberdieß iſt die neuere Zeit nicht ſehr arm an Beiſpielen, wo Heere lid ), wegen Mangel einer richtigen Marſd)diſciplin
deren Aufrechthaltung von den Subalternen abhångt und folglich mit ihren Anſichten in der engſten Bezies bung ſteht im wirklichen Sinne des Wortes zu Sd)anden marſdirt haben.
Der Abdinitt, welcher von den Schlachten ban .
delt , wirde die Dogmatiker in Verlegenheit ſetzen, ob fie ihn zur Strategie oder Taftit rechnen ſollten , was ůberhaupt ganz gleichgiltig iſt; denn in der Praris kommt es nur auf die Sache und nicht auf die wiſſen, ſchaftliche Form an ; und welcher Subaltern fann wiſs fen , ob er nicht heute oder morgen zu Verrichtungen gebraudyt werde, die in das Gebiet der Strategie hin überſchweifen ?
-
Li te r a t u r. Die Anwendung des Bajonnets gegen Infanterie und Cavalerie in der königl. däniſden Armee. Uus dem Däniſchen überfekt von dem Capitain v. Jensen , Vorſteher der Unteroffizier:
ſchule zu Schleswig. Braunſchweig, 1829. F. Vieweg . Däniſch überſetteEsBajonne tirreg aus v.demSelmniß ende, das en baſitt. Das vorlieg enthält, rement iche die iſt ganzauf gymnaſtiſche Vorbereitung abgerechnet , das Weſentlichſte dieſes Reglements und noch einige recht beherzigungswerthe Zuläge über das Contrafechten gegen Infanterie und Capaterie, gegen Bajonnet
angegeb Werteh und ung die ene Dedſte gegen ſchenPala'c nichtLanze dem Infanter ieſäbel, und gut ſcheint in v. Selmnig . Ganz Infanterie, in welcher das Pedal des Mannes weniger ermüdet wird, als bei der von Selmnie angegebenen , welche sier alsDect:
Hr, v . Brandt abſtrahirt bier ganz ſtellung gegen Cavalerie vorkommt. Uuffallend iſt es , daß, was
von dem allzubeſchränkten taftiſchen Wirkungsfreiſe cines bei o . Selmnie Quart, hier Terz heißt und umgekehrt. - Für Seimni ß, nacheinv. ređt ichent das Bajonnetiren, in welchen fraglidnamentl bereits eingefü hrt iſt,iſtdas in der Schladitlinie ſtehenden Lieutenants oder Haupt: Dienſte, guter e Reglem manns, deſſen Wiffen dort allerdings wenig in Betracht Leitfaden für den Unterridter ; für ſolche Dienſte dagegen , welchen kommt, weil ſein Handeln nur im unerſchrockenen Stills die Sache noch ganz fremd iſt, iſt eg zu kurz gefaßt, denn es legt ſtehen oder muthigen. Darauflosgeben beſteht , wozu es die Detailverfahrungsweiſe größtentheils als bekannt voraus. keiner wiſſenſchaftlichen Bildung bedarf, und ſpridst von Liebe pr. d. Seimniß endlich ſeinen verſprochenen 11. Eheit der Unleitu ng zum ſo würde,nach derfelberſchein Heere von keit alles in derdem Voll en zu en,ſchließen, 1. Theiletiren des Bajonne n zu 40 — 50,000 Mann. Mdge ihn darüberans ſtändig fechten , wer Luſt hat ; ſo viel iſt gewiß, daß das Bild Jenſenfchen Werkden Angedeutete für den erſten Unterricht geeig Der Schlachten , nicht ivie Dichter und Gelehrte ſie ſchil: neter, als es hierin enthalten iſt, zur Spublicität gelangen .
bern , ſondern wie ſie wirklich geſchlagen worden ſind, Dieß benimmt übrigens dem Berthe dieſes Wertchens um To wes treu und unverfälſcht vor dem geiſtigen Auge eines jeden niger etwas, da es in einem Dienſte wie der Däniſche, in werden
Kriegers ſtehenmuß, wenn es ihm klar werdenſoll, was die gymnaſtik bereits eine to hobe Stufe erreicht hat,böls lig Militär zwar nuraufdas um ro, eher völlig ent'pre seinemgenZwecke Erfahru ngenchen in alsundesfich er in unvorhergeſehenen Fällen – beſonders in fritiſchen wird, aus den-ſeitheri Momenten - zu thun oder zu unterlaſſen habe. Antage dieſem Zweige der tattiſchen Ausbildung des Infanteriften abſtras und Einleitung gehören dem Feldherrn , die Schlacht birte Praktiſche beſchräntt, und gleichſam die Quinteſſenz dieſer
ſelbſt aber und deren Gang den Unterbefehlshabern und Erfahrungen darbietet. Truppen.
Grund genug , daß auch die Subalternent
Unmerkung 34S. 198 werden mehrere Beiſpiele über die Reglementstaftif ein wenig hinausgehen . Eine *) Ineiner angeführt, wo das Benehmen niederer Offizier wirklich einen
Schlacht, und wåre ſte von der perſonificirten Weiðbeit eingeleitet, geht den Gang aller menſchlichen Uitterneb,
e entſcheidenden Einfluß auf den Gang der Schlachten gehabt hat.
Redigirt unter Verantwortlickeit der Verlagshandlung : E. U. liste in Darmſtadt und in deſſen prijin gedrudt.
Samſtag, Nr. 13.
13. Febr. 1830.
Allgemeine Militár - Zeitung. Amerika .
England.
! 101
In Montevideo iſt eine Militárakademie unter
Nach dem Militáralmanach für 1830 záhlt die brittis
dem Borſige eines Niederlanders , Namens Mouſſen, ſche Armee5 Feldmarſchade (die Herzoge v. Wellington, crrichtet worden , der ſie am 14. Sept. 1829 mit einer v. Cumberland , v. Cambridge, v. Gloceſter und den Rede eröffnete.
Prinzen Leopold v. Sachſen , Roburg ) ; 108 Generale, 248 Generalieutenante, 241 Generalmajore, 295 Obers ſten, 186 Oberſtlieutenante , 910 Majore, 1709 Capitaine,
Bay e rr n .
Ingolſtadt, 30. Jan. Heute Nachmittags 3 Uhr 2450 Lieutenante und 1745 Fåbndriche; 26 Cavalerieres
fand auf der Donau dahier eine ſeltene und hier neue gimenter (worunter 3 von der Garde); 3 Garde- und
Feierlichkeit ſtatt. Es war die Vollendung der Grunds lage der zum Feſtungsbau gehörigen großen Inundatis onsſchleuße am rechten Donauufer, eigentlich die vols lendete Einlegung des Roſtes, welcher, ohne die 4 Flügel
99 Linien - Infanterieregimenter, 4 Artilleries und Inges nieurregimenter; verſchiedene Abtheilungen Colonialtrup pen , aus Eingeborenen beſtehend 2c. Die ganze Stårte der Armee iſt für das Jahr 1830 auf beiläufig 150,000 79 Schub breit und 83 lang , auf 1033 in den Strom Mann berechnet. eingeſchlagenen Pfåhlen gelegt iſt, bei einem Pegelitande .
3
Nach einem Prane, den ein Offizier der f. Flotte
von 4 Schub, und 15 Grad Kalte. Vor 8 Monaten entworfen hat, ſollen nächſtens zu Woolwich einige Vers wurde der Bau begonnen, ſeit 2 Monaten wurden an fudbe mit Percuſſions Sciffof a nonen gemacht 3
dieſem Werfe durch ununterbrodjene Arbeit von 5- 600 werden.
Menſten und durch einſichtsvolle Leitung zahlloſe Hin derniſſe der Witterung und des oft wechſelnden Waſſers
F r a n fre i dy. Paris , 30. Jan. Die Miniſterialblåtter erflarent
ſtandes glúdlich bekämpft, der erſte Pfahl der Grundlage die Behauptung fürgrundlog ,daß der Kriegsminiſter des Roſtes aber wurdeerſt am 26.Dec. 8. I. durch die den ,vonder Rammer der Pairs bereits erörterten neu erfundene Pfahlrundſäge unter dem Waſſer abges Entwurf des Militårſtrafgereßes zurückgenommen ſchnitten, ſeit dieſer Zeit der Waſſerſpiegel in der Baus babe. Er werde der zweiten Kammer in der nächſten grube durch Fangdamme und 20 Tage und Nacht im
g vorgelegt werden. Gange erhaltene Waſſerſdopfmaſchinen (Waſſerfdsneden )| Jahresſitzun - Generallieutenant Graf v .
, Groß Jahre 8 Monate alt, ludwigsordene , iſt, 91Williamſon des Freuz zugleich por: der erhalten und Stande , nöthigen dem in bereitete Rojt mit ſolcher Sicherheit und Punctlid ,koit
eingelegt , daß er wie auf dem fande lag, und einem geſtorben. Griechenland . Parquetboden áhnlich ſchien , deſſen Quadrate mit Waſs Die Militar Centralſchule, in der die zu Offis ſer ausgefüllt waren . Durch dieſen Waſſerſpiegel ſtellte .
ſich die vollkommen horizontale fage des Roſtes Feder: zieren beſtimmten jungen Leute ihre Ausbildung erhalten, mann vor Augen . Auf einem mit allen Attributen der und die ſeit dem 12. Januar 1829 beſteht, entſpricht den
Zimmer: und Waſſerbaukunſt geſchmúdten , mitten auf , von ihr gehegten Erwartungen vollkommen. Bis jeßt dem Roſte errichteten Gerüſte wurde im Kreiſe der fåmmt befinden ſich 40 Zöglinge in derſelben , die jedoch auf liden Arbeiter von einem Zimmerpalier, vor dem fånigl. 60 gebracht werden ſollen , ſobald die Beſchaffenheit des
Feſtungsbaudirector, Generalmajor u. Streiter, dann locals es erlaubt. dem den Bau leitenden Ingenieurbauptmann Hildes
brand , und den ſammtlichen Feſtungsbauoffizieren ,
Det reich .
Die Wiener Zeitung enthält Nachſtehendes : Der Ruf
dann vielen anderen Zuſehern , eine paſſende Rede ges' der åchten orientaliſchen Damaſcener Klingen , den balten, welche der fønigi. Feſtungsbaudirector mit einer ſie vorzüglich ihrer großen Zähigkeit verdanken , vermoge ergreifenden Rede erwiederte, worauf unter Trompetens welcher ſie ſelbſt bei den ſtårtiten , auf Eiſen geführten ſchall die gewöhnlichen Toaſts ausgebracht wurden, in Hieben weder brechen, noch auch leicht ſchartig werden,
welche die ganze Verſammlung unter lautem Jubelrufe bat långſt zu vielfältigen Verſuchen Gelegenheit gegeben, einſtimmte.
åbnliche Klingen auch in Europa nachzuahmen . Die zu
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100
dieſem Ende bisher bekannt gewordenen älteren Methos | kleinen Schrift beſchrieben : Memoria sull' arte di fab den ſind von verſchiedenem Werthe, aber alle trifft ber gemeinſchaftliche Vorwurf, daß die Bearbeitung ſehr mühſam und weitläuftig , der Erfolg unſicher , und die Klingen faſt immer ſo hoch zu ſtehen kommen , als ſelbſt die achten. In der neueſten Zeit bat Hr. A. Grivelli, Profeſſor der Phyſik in Mailand, bereits durch mehrere
bricare le sciabole di Damasco . Milano 1821. Ein Auszug daraus befindet ſich im dritten Bande der Jahr: bücher des f. f. polytechniſchen Inſtituts ; eine ausführs ſiche, mit ferneren Mittheilungen des Hrn . Profeſſors bereicherte Abhandlung enthält der vierte Band deſſels ben Werfes. Sábelklingen dieſer Art, mit welchen ohne
anderë nůžliche Erfindungen rühmlich bekannt, ein Ver: die geringſte Beſchädigung ſtarfe eiſerne Någel durchges fahren mit edler nicht genug zu preiſender Uneigennüs bauen worden ſind, ferner ein Gewehr mit damaſcirtem , Bigkeit öffentlich mitgetheilt, nach welchem damaſcirte, unter der Leitung des Hrn. Profeſors Grivelli verfer's
den orientaliſchen weder an Schönheit noch an Güte nachſtehende Klingen, ſich auf eine ſehr leichte Art von jedem Arbeiter, welcher mit der Behandlung und dem Schweißen von Eiſen und Stahl vertraut iſt, ohne An. ſtand verfertigen laſſen.
tigten laufe, nebſt vielen anderen zur Erläuterung dies rex Gegenſtandes dienlichen Muſtern, ſind im Nationals Fabrifs - Producten - Kabinette des k. f . polytechniſden Inſtituts zu Jedermanns Anſicht öffentlich aufgeſtellt. “)
Es werden zu dieſen Ende Portugal. Don Miguel bat durch ein Decret vom 11. Dechr.
Schienen von ſchweißbarem Stabl, etwa 1/2 Zoll breit und '/ " did , mit Eiſendraht ſo umwunden , daß die
Windungen des leßteren vorläufig ' /, Zoll von einander 1829 eine Aenderung in der Organiſation der Kriegs. abſteben . Der Drabt wird ferner auf dieſe Schiene aufs gerichte angeordnet ; eg werden dadurch die bei den
geſchweißt, und mehrere derſelben , zehn bis zwanzig Kriegsgerichten der Land, und denen der Seetruppen wieder durch Schweißen mit einander verbunden . Dieſe geltenden Gefeße mehr in Einklang mit einander gebracht. aus Eiſen und Stahl gemiſchte Schiene fann dann ges ſtreckt und in fürzere Stücke getheilt werden , und aus
P r e u Be n .
Eine Rabinetsordre vom 21. Nov. 1829 beſtimmt,
dieſen laſſen ſich dann durch die gewöhnliche Bearbeitung, durd, Schmieden , Schleifen und Hårten , die Klingen daß in allen Fåden , in welchen verabſchiedete Militår's
von beliebiger Form erhalten . Dadurch, daß man eine ſolche geſchweißte Schiene auf beiden Seiten mit halb, runden eingefeilten Rinnen verſieht,und ſie dann wie der unter dem Hammer gerade richtet, erhältman einen roſettenförmigen ſehr ſchönen Damaſt, To wie dieſer über: haupt durch die Bearbeitung der Oberfläche jener als Material dienendenSchienen mit verſchiedenen Geſenten ins unendliche und ganz willführlich abgeändert werden kann. Die Beize, wodurch die Figuren erſt ſichtbar wers den , ist übrigens die gewöhnliche, aus Scheidewaſſer
perſonen eines Vergehens ſich ſchuldig machen, weldhes wenn ſie ſich noch im Dienſte befånden , die Entſeßung von demſelben nach ſich ziehen würde, ſelbige des Rechte, den ihnen verliehenen Titel , oder das ſonſtige Dienſt prédicat zu führen, verluſtig geben und darauf erkannt !
werden ſoll; es ſei denn , daß die Caſſation nur als
Folge des Feſtunge arreſtes eingetreten ſein würde. RUBrand.
Petersburg, 17. Jan. Se. Maj. der Kaiſer haben
und Eſſig beſtehende. Das Gelingen dieſer Verſuche und den Chef der zweiten Huſarendiviſion, Generalmajor die Güte der auf dieſem Wege erhaltenen Klingen iſt Sievers IV ., und den Befehlshaber der erſten Brigade auf mehrfache Art außer allen Zweifel gelebt worden . der erſten Diviſion der reitenden Jäger, Generalmajor
Profeſſor Grivelli ſelbſthat unter ſeiner Anleitung meh:: Afinoff, zu Rittern desAnnenordens ir Klaſſe mit rere Såbelklingen in Mailand verfertigen laſſen.Seine , der kaiſerl . Krone zu ernennen geruht. Se . Maj . der Kaiſer baben dem Generallieutes und endlich aud) auf Veran nant. v. Klinger den St. Alerander -Newsfyorden zu en
Verſuche find ferner auf bóberen Befehl am bieſigen f.f. polytechniſch Inſtitute,
2
laffung des f. t. Hoffriegérathes, imGroßen von Daniel ertheilen geruht. Der bei Sr. K. H. dein General - Feldzeugmeiſter Fiſcher , Waffenfabricanten in St. Egyd, nadıgeabmt , welche, wenn ſie in größeren angeſtellte Generalmajor Sumarofoff iſt zum Befehlss worden. Dieſe Klingen
Quantitåten verfertigt werden, nur wenig theuerer zu haber der 1. Brigade der Gardeartillerie ernannt worden . ſtehen kommen, als die gewöhnlichen , ſind den härteſten Proben unterworfen worden, worunter das Abbauen
mehrerer hintereinander eingeſchlagenen Hufnagel, Hiebe auf eine ſtarfe Eiſenſchiene und auf mebrfach zuſammen , gelegtes Tuch , flache Hiebe auf eine bólzerne Tafel und endlich ſtarkes Biegen nach beiden Seiten zu erwähnen
ſind. Einen Begriff von der ungemeinen Zähigkeit gibt
* ) Die Preußifdie Staatszeitung bemerkt hierzu : „ Es dürfte nicht unpaſſind ſcheinen , hier nachträulich zu bemerfen , daß . dieſe Methode ſchon ſeit mehreren Jahren in verſchiedenen preußiſden Werkſtätten mit bxsonders gurem Erfotze anges wendet worden . So bat Referent unter anderen in Schleſien auf dieſe Weiſe damaſcirte Klingen zu Waffen aller Art gere: hen , die den ihm zugehörizen , unter Crivelli's rigenir beitung
die Thatſache: Daß von 210 Klingen, welche von einer Militarcommiſſion unterſucht wurden , und wovon jede drei Hiebe auf Eiſen und zwei auf eine flache bölzerne
in Mailand gefertigten weder in Schönbeit der 3. ichnung noch in Härte und Haltbarkeit nadıſtanden. Beſonders zeichneten ſich die Fabricate des min. S n ackenberg , Borſt.bers der
Tafel aushalten mußte, auch nicht eine einzige geſprun
diſchen Damaſcirungen ſind virhältnißmäßig ſehr gering , und
gen oder ſchartig geworden iſt.
Hr. Profeſſor Grivelli
bat ſeine für die Gewehrfabrication ſo außerſt wohltbås
tige Entdedung ohne alle Zurůchaltung in folgender
Gewehrfactorei bei Malapane , aus. Die Preiße dieſer inläns es wäre sehr zu wünſchen , daß dieser Fabricationszireig , der
für die Eiſenbereitunz im Zügeminen ſicher erfreuliche Forts ſchritte veranlaſſen rrürde , durch cinen reid I dheren Ubraß, bez ſonders für Offizierswaffin , mehr Uufmunterung fände. “
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Anſichten der Zeitgenoſſen
mein bekannt iſt, daß dieſe Offiziere für dieſe beſonderen
über den
Verrichtungen noch nirgends ausgereicht haben, ſo übers
praktiſchen Nußen der Mathematik, Geſchichte und geben wir dieſen Punct mit Stillſchweigen. Kriegswiſſenſchaften für Offiziere der Infanterie
, Von dieſen Wiſſenſchaften ſind aber wohl nur die Waffenlebre und vielleicht noch die reine Taftif eigent:
und Cavalerie.
liche Wiſſenſchaften , d . h . ſyſtematiſch zu einem Ganzen
( Fortſegung . )
verbunden und durch Studium zu erwerben . Die übris gen, die id) als die Lehre vom Kriege bezeichne, ſind
Nach dieſen großartigen Anſichten von einer zweck
aber ein Aggregat , eine Zuſammenſteżung von Såzen
mäßigen Kriegerbildung wird man ſich nicht wundern, und Regeln , welche ihre Entſtehung nur der Erfabrung
den Hrn. Derf . auch von Rückzugen , von der Verfols verdanken, bloß durch dieſe, wenn auch unvollkommen, gung , von Fluß übergången, Ueberfällen, Hinterhalten, bewieſen, geprüft, erweitert und ergänzt werden können, Üeberraſchungen, Kriegsliſten und ſelbſt vom Volfss kriege ſprechen zu hören . Doch genügt es hier, den Geiſt anzudenten , in welchem das Handbuch abgefaßt iſt. Die Haupttendenz , über die wichtigſten Angelegen: heiten des Krieges geſunde Begriffe zu verbreiten, leuchs tet überall hervor, und dieß kann wohl Niemand eine
und nur auf ſie wieder hinaus gehen . Die Lehre vom Kriege iſt alſo eine Erfahrungswiſſenſchaft. Eine Maſſe von Erfahrungen , die , ba das eigene Leben deren nie genug bietet, in der Geſchichte geſucht werden müſſen iſt daber wohl das hauptſächlichſte, wenn nicht einzige Erforderniß ( roll wohl heißen : Anforderung ), welches
wiſſenſchaftliche Ueberbildung nennen .
in dieſer Hinſicht an den Offizier im Allgemeinen erges
. — Wir haben bereits erwähnt, daß der Hr. Gegen dieſe Ueberbildung fåmpft der Invalide mit ben fanns aller Macht in dem Abſchnitte ,,Verfeinerungsbarbarei," Verf. in den Militårſchulen einen vollſtändigen friegos und ſucht geſchichtlich nachzuweiſen , auf welche Weiſe geſchichtlichen Gurſus verlangt, der auch auf den hoberen der Wahn entſtanden ſei : daß die Siege der Preußen Kriegsſchulen ( für Offiziere) mit den nöthigen Erweis
unter Friedrid , der Franzoſen unter Napoleon , bloß terungen durchgeführt werden ſoll; möchten den Hrn. ein Product der höheren Intelligenz ihrer Befehlshaber Verf. aber fragen, ob es nicht beſſer ſei, die Kriegsges geweſen wäre, wovon auch der geringſte Offizier ſeinen ſchichte ſo zu benußen, wie Hr. v . #ylander vorſchlägt,
Theil haben müſſe. – Wir übergeben dieß, als nicht und Hr. v. Brandt in ſeinem Handbuche gethan hat. weſentlich zur Sache gehörig, und folgen dem Verfaſſer Das eigentlich Lebrreiche in der Geſchichte füblen nur
in ſeinem Verſuche, das Maß wiſſenſchaftlicher Bildung Wenige, ſelbſt wenn es docirt wird . Für die Mehrzahl auszumitteln .
dürfte es daber beſſer ſein , ihr nur die Reſultate
Er theilt zu dieſem Behufe fåmmtliche Offiziere in geſchichtlicher Forſchungen mitzutheilen , die Procedur,
drei Klaſſen; zur erſten rechnet er diejenigen, welche ſich durch welche man dazu gelangt, gehört wohl eher hinter aus Neigung oder Beruf mit Erweiterung der Krieges wiſſenſchaften beſchäfftigen ; zur zweiten die Offiziere ber ſogenannten gelehrten Waffen ; zur dritten alle diejeni. gen, welche unter den beiden erſteren nicht begriffen ſind,
die Scene, als auf das Katheder. *) Wir geben alſo einer Belehrungsweiſe, wie Valentini, Decer , Brandt , xylander u . A. angenommen haben, den Vorzug, wenigſtens in Militárſchulen. und von dieſer Klaſſe kann hier nur die Rede ſein. Was der Gnvalide über die Striegswiſſenſchaften ,,Gewiß iſt auch ihnen wiſſenſchaftliche Bildung nůßlich,
außerdem zu ſagen für gut befunden hat , können wir
aber nur in ſo fern, als ſie das Leben , Handeln, Kóns nen und Wirken unterſtüßt, nicht aber låhmt oder bes " S. 113. Dieſer Ausſpruch iſt zu allgemein , ſchrånft. “ um als Maßſtab gelten zu fónnen, doch wird er durch das Folgende einigermaßen motivirt. „ Bei dem Offizier
füglich mit Stillſchweigen übergehen ; denn das ſtete Vers wechſeln des gebildeten Offiziers mit dem Krieg 8 . gelehrten, der friegswiſſenſchaftlichen Kenntniſſe mit der abgeſchloſſenen Wirrenſd aft , verleiten ibn oft zu Ausfallen , die wenigſtens zur Aufflårung nicht
des Fußvolfes und der Reiterei beſchränkt ſich alſo der das Mindeſte beitragen, manches ſdhwache Gemůth aber wiſſenſchaftliche Bedarf auf die genaue Kenntniß ſeiner Waffe ( Waffengattung ) , auf die Befanntſchaft mit den
ganz irre führen werden. Gen. Porrow hat einen ganz eigenthümlichen Weg
ábrigen in dem Grade, als ſie mit der ſeinigen in Ver- eingeſchlagen , um dem jungen Offizier zu der nöthigen bindung und Wechſelwirkung ſtehen und auf die Opera : tionen Einfluß haben, und endlich auf die Operationen ſelbſt ; oder mit anderen Worten, er beſiße gründlich die Waffenlehre und die Taktif ſeiner Waffe, die der
Bildung zu verbelfen. Der Krieg und der Krieger ſind die beiden Hauptpuncte, um welche ſich alles leb . rige dreht ; ,,denn derjenige, welcher ſich dem Webrſtande weiht, muß wiſſen , was er will, und wie er ſeinen Ends
übrigen Waffen diberſichtlich, und kenne endlich die Geszweck zu erreichen vermag. Ohne ganz deutliche Begriffe
fechts- und Operationslehre der drei verbund bierüber iſt man übel daran . Man verwickelt ſich in denen Waffen. Mit dieſen Renntniſſen wird er auf falſchen Vorſtellungen ; man hålt Nebendinge oder einen
allen Staffeln der Militärhierarchie ſich begnügen fón: Theil für das Ganze; man verliert das Gleichgewicht nen : da für beſondere Verrichtungen auch in jedem Heere zwiſchen dem Wiſſen und Ausführen ; man wird mit ſich beſondereOffiziere angeſtellt ſind, auf deren Bildung hier, ſelbſt uneins.“ ( Einleitung. Außer der Entwickelung wo nur von dem Ganzen ( ? ) die Rede iſt, keine Rück
ſicht genommen zu werden braucht. “ Der Nachſaß vers diente eigentlich eine Widerlegung . Da es aber allges
*) Man müßte denn die Abſicht haben, zu zeigen, wie die Kriegs: geſchichte ſtudiert werden müſſe ; dann iſt ſie aber nur ſehr
indirect als Bildungsmittel zu betrachten.
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des Begriffe 8 vom Striege folgt alſo noch eine Gleich im Eingange wird der reglementariſche Schilderung der nöthigen Anſtalten und Vorbereis Unterricht ganz verworfen , und zwar, wie es ſcheint, tungen zum Kriege und zu den gewöhnlichſten uns aus dem unzureichenden Grunde, weil er frůber in dem ter nehmungen im Kriege . fehlerhaft behandelt worden war . - Man bat Inſti verſichert und s. 116 beſtåtigt es auch Aus dieſen Pråmiſſen werden nun beſondere Fols uns tute gen für den Krieger abgeleitet und dabei gezeigt, Gersdorff von– dem Grundfaße ausgegangen fei:- ſeine daßn -
welche wiſſenſchaftliche Hůlfsmittel man ſich erwerben Zöglingen von allem dem, was ſie in der Truppe praktiſch müſſe, um in Verein mit den perſónlichen Eigenſchaften erlernen können, nichts zu lehren, weil dieß nur Zeit, das vorgeſteckte Ziel zu erreichen . Dieſe Hilfsmittel verluſt wäre und auch niemals ſo vollſtändig undfaßlich ſind die Mathematik, als geiſtiges Bildungsmittel ; die gelehrt werden könne. Wir können dieſen Grundſaß nicht Situationsaufnahme, allgemeine Terrainfenntniß , das mißbilligen, vorausgeſeßt, daß die Einrichtungen in der
Recognoſciren des Terrains ; von der Artillerie- und Armee damit harmoniren, wovon wir aber feine Kunde Befeſtigungswiſſenſchaft ſo viel als nöthig iſt, ihre Wirs erlangen konnten. Es iſt hinreichend bekannt, daß die Fungen und ihre Beziehungen zur Taftik zu begreifen, reglementariſchen Schriften ſich auf dienſtliche Fors welche lettere, um mit Hrn . 6. Deder zu reden , des men und Details beziehen , und dadurch etwas troden
Soldaten Acer und Pflug iſt, ihrer Vielſeitigkeit we werden. Sie regen ferner, wegen der Kürze, in der ſic
gen aber noch manche andere Kenntniß unentbehrlich gewöhnlich abgefaßt ſind , praktiſche stenntniſſe vom Dienſte voraus, und ſind daher mehr als Handbücher
macht. - Zuleßt wird noch der Geographie, Sprach kunde und Geſchichte gedacht. forrow fagt nicht, daß jeder Offizier dieſe wiſſens ſchaftliche Hülfømittel erlangen múſie , und ohne ſie
fähr vor der . Iſt ein s Stärke eines Bataillons, hat es ſeine Offiziere und Uns
ganz unbrauchbar ſei; aber er ſagt , daß jeder wahre Krieger darnach ſtreben ſollte, und iſtalſo von ihrer Núblichkeit überzeugt. – Da es indeſſen ſchwer iſt, in irgend einer Sache, ſelbſt in der Wiſſenſchaftlichkeit,
teroffiziere , ſeinen eigenen inneren Dienſt; wird es ferner alljährlich zu den Truppenübungen gezogen , dann möchte der reglementariſche Unterricht von Nußen ſein . Wenn aber das Inſtitut mehr die diſciplinariſche
Maß und Ziel zu halten , eine Ueberfeinerung der Begriffe aber zu fehlerhaften Maßregeln führen , und die Gemdhnung an ein ſtreng methodiſches Verfahren die Benußung günſtiger Momente unmöglich machen würde ; To macht Šen. Porrow auf die Wichtigkeit der per: onlichen Eigenſchaften des Krieger & ganz beſonders aufmerkſam , und beinůht ſich zu zeigen , daß darauf mehr Werth gelegt werden müſſe, als auf das
Off Lehrbücher für Gadetten zu fúr als betrachteniziere , wieCade tten corp unge
I
Einrid)tung eines Gymnaſiums hat wie dieß 3. 6 . mit dem k. ſächſ. Cadettencorps der Fall ſein ſollz dann verſprechen wir uns von dem reglementariſchen Unterrichte ſelbſt wenig Nußen. Denn es dürfte den
Zöglingen ſchwer werden, ſich in dienſtliche Verhältniſſe und lagen zu verſeken , von denen ihnen nur durch weits läuftige Erklärungen eine Art von Begriff beigebracht werden kann . Noch übler ſteht es mit den taktiſchen Vors
Wiſſen. „ Der Kriegsmann ſieht das Leben als ein Geſchafft an, das er um des Krieges willen treibt. Die Grundidee vom Kriege iſt des Kriegers Fundament. Eine ſolche Idee, welche nicht bloß einer einzelnen Handlung, ſondern der Haltung eines ganzen Menſchenlebens zum Grunde gelegt wird, iſt es, welche die Eigenſchaft
ſchriften der Grercirreglements . Haben die 38glinge die Stellungen , Bewegungen , Evolutionen, Waffenübungen u.ſ.w. praktiſch durchgemacht, ſo dürfte der theoretiſche Unterricht unnüş, im entgegengeſeşten Falle aber ganz vergeblich ſein , ſelbſt wenn die bildliche Anſchauung zu Hülfe genommen wird. Auch glauben wir nidit zu viel
jener rein perſönlichen Volfоmmenheit, welche wir mit dem Worte Charakter bezeichnen, überaus wichtig madht. - Als ein Geſchäfft muß die friegeriſche Eriſtenz eines Menſchen planmäßig betrieben werden , und es
zu ſagen , wenn wir behaupten, daß der theoretiſche Unterricht ſich niemals , d. h. in feinem Lehrfache , auf Details erſtrecken dürfe, ſondern ſtets bei Angabe und Entwicelung der angenommenen Grundfåge und den
iſt keineswegs zu viel verlangt, wenn ich die Annahme daraus zu ziehenden Folgerungen ſtehen bleiben müſſe. eines Lebensplans vorſchlage . " ( S. 191. )
Dieß fann der Verſtand mit Hilfe der Einbildungskraft Gen. Gersdorff hat ſich den leftgenannten Autor auffaſſen und verarbeiten, aber die Details erſchweren die
in vieler Hinſicht zum Muſter genommen, ſein Vorbild Ueberſicht ungemein und zeitigen die praktiſche Branch, aber niditerreicht. Den „ Vorleſungen " fehlt es hauptfächlich an jener prunfloſen Einfachheit, an jenen deuts lidhen Vorſtellungen uud Entwicelungen der aufgeſtellten Såbe, welche forſows Schrift ſo anziehend und belebs rend machen ; ſie enthalten zu viel Wortgeprånge, und
barkeit nicht im geringſten . Dies gilt ſowohl vom dienſt: lidhen, als auch vom taktiſchen Unterrichte. - General Gersdorff dürfte alſo wohl nicht ganz unrecht haben , wenn er eine ſolche Belehrungsweiſe für nußics und zeitraubend hält; nur hätte er ſich über die Reglemente, deren Nothwendigteit
manch – unvorſichtig zu nennende – Äeußerung, die keinem Zweifel unterliegt, nicht ſo geringſchäbend aus'prechen fol:
e tenhrift ein s: ch engegen vorſc abgehnge genoweil mußtalle werd einer unrichtigen und nachtheiligen Deutung gar nicht len, damitchrif altendadur mmenſeine en, Dienſ fich tvorſ und Zögli entgeben kann . )
* ) Es wäre unedel , einem lebenden auf Koſten eines Todtin Wiihrauch ſtreuen zu wolen ; unrühmlich , I.mand angreifen
mäßig bekannt zu machen .
folgt:) ( Fort, viel Gewic gibt ſeinen Anfiften über Kriegerbildung zu ht, als daß ſie hier übergangen werden könnte.
Wir wollen übers
zu wollen , wenn er ſich nidt mebyr betbridig * tann . 26 ? r haupt nur Vorurtheile bekämpfen und vor Irrthümern berah die Stellung des Gen. Gersdorff, als Commandant eiser Bild ren , aber Niemand beleidigen noch anfechten . dungfanſtalt, die ſich einee aus ebreiteten Rufes rühmin darf, Redigirt unter Verantwortlicfeit der Verlage pandiling: C. W. Peste in Darmftadt und in deften Ofisin gedruct .
Mittwoch , Nr. 14.
17. Febr. 1830.
Allgemeine Militar · Zeitung. ſchwerer Reiterei, vier Diviſionen Fußvolt der f. Garde, Bayern. Se. Hoheit der Herzog Mar in Baiern , bisher ein Regiment leichter Reitereiund mehrere Batterieen
reitender Artillerie. Ein Marſchall von Frankreich ſou Jababer des 9.Linien - Infanterieregiments , iſt Proprietár das Commando der Truppen erhalten . Man nennt als
des 3. Chevaurlegersregiments geworden. England.
Einem engliſchen Blatte zu Folge wird fünftig das Brod und der Zwiebac für den ůnterhalt der engliſchen Flotte mittelſt der Anetmaſchinen bereitet werden . Man bat gefunden , daß die Güte des Brodes dadurch ſehr gewinnt. Frantire i ch. .
ſolden Dudinot oder Maiſon. Eine fönigl. Ordonnanz vom 27. Dec. 1829 regt -
ein beratbſchlagendes und permanentes Comité fúr die Kriegsverwaltung, das dem Kriegsminiſter zur Seite arbeiten ſoll, ein. Dieſes Comité ſoll aus fünf Mitgliedern , einem Berichterſtatter und einem Secretárs archivar, durch königl. Wahl aus dem Corps der Mis litárintendanz genommen , beſtehen. Die Mitglieder des 1
Comité's ſollen aus ſolchen Militárintendanten genoms
; grad, oder Paris , 3. Febr. Es iſt eine Commiſſion im Kriegss menwerden , dieentweder zehnjährigen Dien tet orps
miniſterium gebildet worden, um das unter der Verwalt die en Ober eine Armee oder ein Armeec
tung des Marſchalls Gouvion Saints Cyr verfändigte Recrutirungsgeſell zu verbeſſern. Dieſe Commiſſion beſteht aus dem neulichſt zum Pair ernannten Grafen Vallée, welcher dieſelbe präſidirt; den Generallieutes
verwal
baben. Die Mitglieder des berathſchlagenden Comité's ſollen den Titel von Intendanten en Chef erhalten , und einen jährlichen Sold von 12,000 Fr.neben einer Ents idådigung für Pferdefutter und Wohnung im Betrage
nanten Saint - Hilaire , Pelle port , Grundler ; von 1800 Fr. bezieben. Eine zweite Ordonnanz von demſelben Datum ers dem Marechal- descamp d'Hautpoul ; dem Oberſten s
Miot; dem Unter - Militáriutendanten Vauchelles; nennt zu ſolchen Intendanten en Chef und Mitgliedern des berathſdtagenden Coraité's die Barone v . Soins dem Richter am Gerichtshofe erſter Inſtang, lambert, ville, Berger de Caſtellan , Denniée , Regnault und dem Diviſionschef an der Préfectur der Seine, u . Volland. Die Militárintendanz der königl. Garde, 2
dem Rath am f. Gerichtshofe von Paris , Charlet; Pucas Montigny .
die Intendanz des fönigl. Hotels der Juvaliden , die
Das Kriegsminiſterium hat eine Commiſſion nies Intendanz der erſten Militárdiviſion und die Verwens dergeſett, um die praktiſche Anwendbarkeit des Anallsdung zum oberſten Kriegsconſeil bleibt den Intendanten -
ten Shef ausſdiließlich vorbehalten. Que &ſilbers als Zündpulver für den Striegsdienſ Eine dritte Ordonnanz vom 3. Januar ernennt dem zu unterſuchen . Bei Anwendung der Percuſſionsflinte
würde /30 ber Pulverladung erſpart werden , und da Kriegsminiſter zur Seite Specials und berathſchlagende die Percuſſionsfiinte nie verſagt , ſo würde dieß eben Gomité's der Infanterie und der Gavalerie. ) faus als eine reine Pulvererſparung in Rechnung ges Dieſe ſollen aus einem Generalieutenant, Präſidenten, bradt werden fönnen , und überdieß das Vertrauen des aus vier Generalieutenanten und zwei Marechaur des camp beſteben . Die Präſidenten der Specialcomité's Soldaten zu ſeiner Waffe verſtårfen.
- Der Moniteur enthält einen Bericht des Kriegsa jollen unter den Mitgliedern des oberſten Kriegsconſeils miniſters an den König, um die Wiederherſtellung des gewählt werden . Die Comité's baben aus ihrer Mitte Litels eines erſten Generalinſpectors des Artils einen Berichterſtatter zu beſtimmen. Die Mitglieder kons leriecorps, und eines ſolchen des Geniecorps vors nen jährlich im Verhältniffe eines Viertels in Betreff zuſchlagen. Die erſte dieſer Stellen iſt dem Generals der Generallieutenante , und der Hälfte in Betreff der lieutenant Ballée, die zweite dem Generalieutenant Marechaur -de- camp erneuert werden . Die Gomite's Rogniat zugedacht.
ſollen ſich am 1. Nov. zu Ende der Generalinſpection
- Es ſcheint, daß dieſes Jahr das Uebungslager berſammeln , und bis zum 1. Mai beiſammen bleiben. von St. Omer noch zahlreicher werden wird, als frůs ber. Man bezeichnet als Theit deſſelben eine Diotſion
:) S. Nr. 11 der 2. M. 3 .
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Eine vierte Ordonnanz von demſelben Datum ers er eine Menge Definitionen von Strategie und Zahit nennt zu Mitgliedern des berathſchlagenden Comité's an , von denen feine genügend genannt werden kann ,
der Infanterie" den Generalieutenant Graf Reille , als Präſidenten ; die Generalieutenante Baron Ber : thezène, Graf Grundler , Vicomte Pelleport, Vicomte Bafferot ; und die Marechaur- de - camp, Vis comte Bertier und Graf Denis v . Danremont. Zu
und bleibt ſeinen Zuhörern eine beſſere ſchuldig. Das iſt das ſicherſte Mittel, die Begriffe zu verwirren, nicht aber ſie aufzuflåren . Håtte er im Folgeriden wenigſtens gezeigt , was Zaftit iſt, ſo ließe ſich dieß entſduldis gen . Statt deſſen aber ſpricht Gersdorff in apboriſtis
Mitgliedern des beratbídlagenden Gomité's der Cavas iden sagen über Waffent, Dreſſur ( ? ) , Evolutionen ,
ſerie den Generallieutenant Graf Borderoulle, als Präſidenten , die Generalieutenante Graf Colbert, Graf Girardin , Vicomte Preval , Bicomte Car vaignac und die Marechaur- de - camp, Herzog von 3
Perigord und Marquis Dudinot.
Beſtandtheile und Gebrauch der Heere, Requiſitionsſyi ſtem , Operationslinien , Schlachtordnungen , Mårſchen , Dorpoſtendienſt, Specialgefechten und Winterpoſtirun's gen ; außert darüber ſelten eine beſtimmte Meinung , ſáßt das Beſſere ungewiß , und verweiſt ſeine Zubdrer fortwährend auf ihre fünftigen Erfahrungen und – auf : -
land. Der t. ruſſiſcheRUB Generalieutenant Baron v. Saß ihre eigene Genialität! Ein ſolches Schaufelſyſtem in
Unterrichte iſt durchaus verwerflich. Hatte Gen. Geros dorff die Abſicht, den Scharfſinn ſeiner Zöglinge zu Königreid Sachſen. åben, ſo dieß ſelbſt wohl auf geſchehen Am 1. Februar beſchloß der Oberſt v. Seybewiß , bevor ibnen aber feineandere feſten Weiſe Anſichten beiges; er konnte
iſt in Warſbau mit Tode abgegangen.
Commandant des 2. Linien Infanterieregiments Pring bracht hatte, waren auch dergleichen Discuſſionen zur Marimilian, Ritter des St. Heinrich-Ordens und Offis Unzeit. Ueberdieß darf man nid)t vorausſeßen, daß die zier der Ehrenlegion, ſeine 50jährige Dienſtzeit. Die mündlichen Erdrterungen über die beſprochenen Gegens Verdienſte deſſelben anerkennend erhob ihn der König ſtånde viel mehr licht verbreitet haben werden ; benn
bierbei zum Commandeur 2r Klaſſedes Militar: St. der logiſche Bau der einzelnen Såße iſt von ſolcher Bes Heinrid)-Ordens. Se. Hoheit der Prinz Marimilian, ſchaffenheit, daß er nur Bemerkungen über das Thema, sle Regimentschef, ließ ihm einen Ring, mit der Ras aber keine weitere Ausführung deſſelben zuläßt, und menschiffer in Brillanten ,1 zuſtellen . Die Offiziere des wahrſcheinlich wurden dieſe Vorleſungen ganz in der
Regiments hatten ſich zur Feier dieſes Tages in den Art gebalten , wie ſie im Druck erſchienen ſind. Stabsquartiere Freiberg verſammelt, überreichten dem
Es gibt im Kriegsweſen allerdings nur wenig pos
ve
würdigen , ſeit länger als 16 Jahren an ihrer Spiße fitive Wahrheiten , aber eben deßhalb müſſen dieſe" forg , ſtehenden Führer einen , beſonders hierzu gefertigten fältig herausgeboben, zuſammengeſtellt und Folgerungen Såbel und batten in dem , geſchmackvoll und militariſch daran geknüpft werden, aus denen , wenn auch fein decorirten Gewandthausſaale einen Bal veranſtaltet. Syſtem , doch eine ſyſtematiſche Anſicht gebildet
Das Civile ( diloß fich, zur Verberrlichung dieſes ſchönen werden kann, welche im praktiſchen leben eben ſo noths Feſtes,wetteifernb dem Militår an. Von jenem warwendig iſt, wie die logiſdie Ordnung der Gedanken beim ein rolennes Mittagsmahl veranſtaltet und die Drtøbes Schreiben und Sprechen . Aber die zu große Abneigung bdrben überreidyten dem Oberſt einen ſilbernen Becher,, vor Syſtemen hat ſchon Mandien verleitet, auch die ſy ſo wie das Ebrendiplom als Bürger Freibergs. Zů rte i .
Der Sultan bat eine Reihe von Ordonnanzen ers ' laſſen , weldje den Zweck haben , das Material. der fants und Seemacht betrádytlich zu vermehren ; mehrere ausgezeichnete Generaloffiziere ſind in Begleitung euros
ſtematiſche Pehre zu verwerfen. Heißt dieß nicht audi das Kind mit dem Bade verſdútten ?
Selbſt hr.
v. Brandt iſt davon nicht freizuſprechen, obgleich ſein Handbuch einen ſyſtematiſchen Zuſchnitt hat; doch würde er den leſern das Auffaſſen ſeiner Gedanken um Bieles erleichtert haben , wenn er vier und da , beſonders in
påiſcher Offiziere nad Aſien gereiſt, um die Jugend in den dem Kapitel der Schlachten , einige Unterabtheilungen
militäriſchen Manóvern zu üben. Es heißt, der Sultan , angebracht båtte. Die innere Anordnung eines wiffents werde nad, dem Bairamsfeſie über 100,000 M. regulärer ſchaftlichen oder geſchichtlichen Werkes muß einer gut Infanterie und 30,000 M.Cavalerie Muſterung balten . geordneten Heerſchaar gleichen, deren Befehlshaber auf den erſten Blick ſieht , wo ſich das befindet, was er eben fudit oder braudt.
Anſichten der Zeitgenoſſen über den
Gersdorffs Grundſag: beim theoretiſchen Unters richte ſich nicht in Details zu verlieren , verdient allers
aber beſſer angewendet werden praktiſchen Nußen der Mathematik, Geſchichte und dings Hinſicht zu bewert. könnenBeachtung, . Wie dießbåtte in taftiſcher
Kriegswiſſen ,chaften für Offiziere der Infanterie und Cavalerie.
ſtelligen ſei, hat Hr. v. Deder gezeigt, und wir glaus ben , daß ſeine Taktik der dreiWaffen " ſich ganz beſonders dazu eigene, bei Vorträgen in Militårſchus
( Fortregung. )
len zum Grunde gelegt zu werden ( verſteht ſich , mit
Gleiche Abneigung bat Gersdorff auch gegen alle Weglaſſung alles deſſen , was von dem theoretiſchen taktiſche Details gezeigt. Nadidem er ſich über den Nus Standpuncte der Zögliuge aus nicht begriffen werden Ben der Vorbereitungswiſſenſchaften ausgeſprochen, führt | fann .) Allerdings ſind darin auch viele ünsidten
1.
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enthalten, die ſich niemals zu Grundſåsen erhoben wers
1. Geſchüße. Was zuerſt die Kanonen betrifft, ro ben. Aber die Menge fann úberhaupt nur durd) Ans dürfte behauptet werden können, daß die Wahl der Ras
lichten geleitet werden , und wer feine eigenen hat, muß liber nicht zu bidligen ſei. Es fann nåmlid, beinahe mit fich der fremden bedienen . Wo Befehle crtheilt werden mathematiſdier Schärfe bewieſen werden, und die Erfahs
fönnen , da ſind die Anſichten allenfalls entbehrlich ; aber bekanntlich fann im Kricge nicht alles befohlen werden . Die eigenen oder angenommenen Ideen der Unterans führer ſind daber ſchon von einiger Erbeblid )feit, denn volt ifrer Berdaffenheit bångt auch ihre Ch &tigkeits.
rung hat es überdieß binlånglid) gezeigt, daß die 12 Pfor. on neben den 6 Pforn . als Feldgeſchüße entbehrt wers den können , geſchweige neben den 8 Pforn. Die Wahl der 8 Pfdr. möchte daher nur dann als gerechtfertigt erſcheinen, wenn man keine 12 Pfdr. Feldbatterieen eina
weiſe ab.
führen wollte. Sind die 1200 Pfund wiegenden 8.Pfor. namentlich nicht für die reitende Artillerie zu ſchwer ? Wollen die Franzoſen ſich vielleicht auf dieſe Weiſe ein Uebergewicht über die Artillerie ihrer fünftigen Feinde
( Schluß folgt.)
Das neue franzöſiſche Artillerieſyſtem .
Die Redaction der A. M. 3. fieht ſich im Stande, verſchaffen , ſo dürfen ſich dieſe nur getroft auf ihre ibrea fefern nunmehr einige nabere Nachrichten über 6 Pför. verlaffen und ſollten ſogar wünſchen , die Frans
das neue franzöſiſche Artillerieſyſtem mittheilen zu kön: doſen möchten noch ſchwerere leichte Feldgeſchüße haben . nent, als es ibr früher möglich war.
Ferdartillerie.
Wer ein wenig die Folgen der Wahl eines folden fdwes ren Kalibers in Betreff der erſten Anſchaffung, der Mus nitionsausrüſtung, der Transportmittel und deren Uns
Bei der neuen franz. Feldartillerie iſt das engliſche terhaltang bebenkt, der wird begreifen, daß dadurdy, in faffeten - und Wagenſyſtem zum Grunde gelegtr und Vergleichung mit dem 6 Pfor., eine ſehr bedeutende Ers felbſt bei den Requiſitenwagen und Feldſchmieden anges höhung der Koſten herbeigeführt wird, der geringerer wendet. Sie führt vier Kaliber, nåmlich 12 und Spfoge. Manovrirfåbigfeit nicht einmal zu gedenfen . Die Mas
Kanonen, und 6zóllige und 24 pfoge. ( 10 und 7 pfoge.) nóvrirfähigfeit" iſt aber heut zu Tage, wo der Grundraş : lange Haubißen. Die ſchweren Batterieen beſtehen aus möglichſte Beweglichkeit bei nothwendiger Wirkung gilt, 12 Pfor. und 63dligen , die leichten ans 8 Pfor. und bei Weitem Hauptſache . 24 pfdgn . Haubißen . Außerdem 'machen noch der Mus Wir wollen einige Augenblicke bei den langen Haus nitionswagen (Caisson ) , der Batteriewagen ( Chariot bißen verweilen . Es iſt in der That auffallend, daß de batterie ) und die Feldſchmiede Beſtandtheile der man faſt allgemein über die Art des Gebrauches der Batterie aus. Zu jedem Geſchübe gehört ein mitmands Haubißen nicht im Reinen zu fein ſcheint, und doch vrirender Munitionswagen . Die 6jölligen Haubißen durfte ich dieſer Gebraud recht leidyt aus der Entſtes
baber mit der 12 Pforn ., die 24 pfogn . Haubißen mit bung dieſes Gefdhůbed berleiten laſſen. Die Haubißen
kaliber, die Munitions á und Batteriewagen, ſo wie die Feldſchmiede baben die nämliche Probe (abſtrahirt von der inneren Einrichtung der Proßfaſten ), und endlich baben alle Feldfahrzeuge, ſchwere und leidyte , nur ein einziges , ohne den Beſchlag 55 '/," rheinl. bobes ,mit einem Reife beſchlagenes Rad. Was die eiſernen Ach : ſen betrifft, To gibt es deren zwei Arten, die jedoch der
verdanken wohl hauptſächlich ihre Entſtehung dem Bes dürfniffe, ein Geſchüß int Felde zu haben, mit dem ein Object erreicht werden kann , das durch die flach gehens den Kanoutenfugeln nicht von vornen zu treffen iſt Hiers . nach iſt das Werfen der Granaten wohl die Hauptbes ſtinmung der Haubigen . Nun wird zwar vorgeſchlagen , man ſolle, bei der engliſchen Artillerie Granaten auch ſchießen lich ſein , d.b. gebrauchi in flachen ſoll wie , diees Bogen forttreiben , und dabei die Zunder diſtanzgemåg tempiren, d.b. fo einrichten , daß die Granaten in dem Augenblice, wo ſie während ihres Fluges das Ziel ers reicht haben, oder kurz vorher zerſpringen. Dieſes Tem
gleichen Råder wegen nur in der Stärke der Mitteladſe verſchieden ſind. In der Mitte haben die Vorders adſen 2ldcher zur Befeſtigiifrg des Proßhafens. Nur die Baffetenad ſen ſind nicht mit Holz gefüttert. Andem
piren der Zunder ſdcint aber, gemachten mehrjährigen Erfahrungen zufolge, nicht allein ſehr ſchwer ausführbar zu ſein,ſondern auf dem Schlachtfeldė audi mandien Sdwierigkeiten und Irrthümern zu unterliegen . “) Dem
den & Pforn. einerſei länge, einerlei Schildzapfen, beis nabe auch einerlei Gewicht und endlich auch ganz einer lei Caffeten , ſo daß cs alſo nur zweierlei Feldlaffeten gibt. "Ueberdieß weichen dieſe zwei Feldlaffeten nur in
wenigen Dimenſionen von einander ab. Die vier Feld:
Munitions- und Batteriewagen , ſo wie an der Feld :
ſchmiede ſind die Mittelachſen der Hinterndſen nicht ſtårfer, als bei den Vorderadiſen . Man ſieht noch hieraus, daß alle Fahrzeuge einer und derſelben Wendung fåbig ſind. Nach dieſer allgemeinen Ueberſicht des auf einen
boben Grab von Einfachheit gebrachten Syſtems, der *) franzöſiſchen Feldartillerie wollen wir daſſelbe einigers maßen naber kennen lernen , und uns dabei einige Bemerkungen erlauben * ) General Xilir lagt : das franz. Urtilleriecomité habe ſeine 12 und 8 Pfor. Son dem gribeauvalſden Syfteme, Teine kaffeten
und Wagen von den Engländern, ſeine Bauhigen von den ruſs filden Einbörnern und manches andere , z . B. die Idee einer Caffete für zwei verſdiedene Geſchüße, Uchfen init gleichen Scena teln , wodurch ein Rad zuläſſig wurde , ſeinem (des Gen. Ullir ) Syſteme entnommen , ſo daß allo das Syſtein des Gomite's der ganzen Wett angehöre, nurempfiehlt ihm ſelbſt nicht.Schießen mit sau: Bortenſtein dieſes Beſonders
bißen. In dem 7. Sefte der Zeitſchrift für Kunſt, Wiſſenſchaft
und Geldhidte des Krieges 0. I. 1829 befindet ſich ein Zufall von dieſem Schriftſteller , worin den Granatkanonen und beſone ders den Schrapnellchen Kartäiſchgranatin das Wort geredet wird , ohne daß jedoch die Nothwendigkeit der kurzen Ⓡaubigin
als Wurfgeſchüß für den Feibgebrauch verkannt wurde, &s
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Vernehmen nach ſollen auch bei den Franzoſen die Züns der der engliſchen ab. Der zweckmäßig der fånge nadi der nicht tempirt werden. Die Granaten werden alſo, aus zwei Stúden zuſammengeſeßte Blod, bei den ſchwes wenn ſie anders nicht zu früh zerſpringen, meiſtens nur ren Geſchůßen nur wenig Hårfer, als bei den leichten , als Volkugeln wirken . Eine ſolche Wirkung iſt aber, iſt nicht in die Wände eingelaffen, ſondern es befinden wie man leicht einſicht, nicht allein viel zu fortſpielig , Fich auf jeder Seite drei i " vide Scheiben von Guße
ſondern fann aud) beſſer mit Kanonen erreicht werden . eiſen , 5-7 " im Durchmeſſer habend. Die hinterſten Sollte man nicht als Regel annehmen können , daß die dieſer Scheiben ſind zugleich auf beiden Seiten mit etwa
Haubißen nur da gebraucht werden ſollten , wo das Ziel 3 " diden , 1 " langen cylindriſchen Zapfen verſehen, nicht mit Ranonen erreicht werden fann ? Nun fónnte welche in die Wände und den Bloc eingelaſſen ſind, ſo man denken, die Franzoſen wollten ihre Granaten wers daß alſo außer dieſen Scheiben ein 1 " breiter 3mi. fen ; aber dieß wird nicht möglich ſein , weil ihre Haubis ſchenraum ſtattfindet. Die drei Verbindungsbolzen der Ben, der bedeutenden fånge wegen, nicht die zum Werfen Wände und des Blocs geben durch dieſe Scheiben. Iſt erforderliche Elevation erhalten fónnen, und weil dazu dieſe einfache Verbindung der furzen Bånde mit dem mehrere fleine Pulverladungen nothig ſind, die bei ihnen Bloc wobl ſolið genug ? Sammtliches Ladezeug iſt unten an der Caffete ans nicht beſtehen. Die Haubigen werden demnach bei den Franzoſen vor dem Feinde die bloßen Geſellſchafter der gebracht. Zu dem Ende befinden ſich unten an jeder Kanonen ſein, welches ſie dodh, ſeltene Fälle ausgenom: Paffetenwand vorn an der Stirne zwei fleine Haten, men , wohl niemals ſollten .
in welche die Stangen des Labezeugs gelegt werden . Da
Da die Franzoſen einerlei Paffeten für Ranonen und ſie ſich der Achſe wegen nicht berausheben fónnen , ſo Haubigen haben , ſo ſcheint es faſt, als ob ſie die Haus liegen ſie obne eine andere Vorrichtung feſt. Das ans bißen nach der Caffete eingerichtet båtten, ſtatt daß die dere Ende dieſer Stangen liegt in Rettden, welche uns
Laffete nothwendig den Bedingungen des Gebrauches ten am Block gegen den Schweif bin angebracht ſind. des Geſchůßes entſprechen und vor allen Dingen dar. Da dieſe Kettchen beim Ergreifen und Einlegen des nach eingerichtet ſein muß. Wenn daber die große Ein- ladezeugs immer von einem zweiten Manne auss und fachbeit des franz. Feldlaffetenſyſtems nur auf Roſten der i eingehängt, und mittelſt einer Schließe neben am Blod Eigenthümlichkeit der Wirkungsart der Haubigen möglich befeſtigt werden müſſen , ſo ſcheint dieſe Einrichtung nicht war, ſo kann man ihr unmöglich Beifad fchenfen . zwecmaßig zu ſein . Die Richtſdranbe beſteht bei allen Feldgeſchüßen aus 2. faffete. Es iſt bereits erwähnt worden , daß
nicht allein alle Laffeten einer und derſelber Batterie derſelben einfachen Spindel mit plattem Kopfe und eis ganz gleich ſind, ſondern daß auch die Paffeten der ſchwes ner, nur wenig in den Block eingelaſſenen und mittelſt ren Geſchüße nur in einigen Dinenſionen von denen der zwei Bolzen darauf befeſtigten metallenen Mutter. Die
leichten Geſchäße abweichen. Da die Kaliber einander Spindel iſt 13/4" lang und ohne die Schraubengånge ſo nahe liegen, ſo war dieſe feßté Einrichtung gulåſig | 1 " 2 '/ '" dick.
Dieſe Richtmaſchine iſt alſo ſebr einfach und fann wohl nur zweckmäßig genannt werden , weil | und verdient gewiß den Vorzug vor der complicirten dadurch nicht allein das Materiel vereinfacht, ſondern engliſchen . Zufolge der A. M. Ž. Nr. 32 vom 3. 1829 auch die Zahl der Vorrathsſtúde vermindert wird. Daſ hat die großherzoglich beffiſde Artillerie etwa dieſelbe ſelbe gilt in hobem Grade von dem Råderſyſteme. Es7 Richtſchraube. iſt flar, daß, wenn auf der einen Seite durch eine ſolde Der bei allen Feldgeſchüten gleiche Richtbaum wird
Einrichtung große Vortheile erreicht werden , bagegen auf die gewohnliche Art in zwei auf dem Schweife bes 1
auf der anderen Seite bier und da der leichtigkeit Opfer findliche Ringe geſtedt und mittelft einer Naſe darin
gebracht werden müſſen. Anders würde es ſich vielleicht feſtgehalten. Derjenige dieſer Ringe, welcher dem Ende verhalten, wenn die Kaliber einander nicht ſo nabe las des Schweifes zunächſt iſt, kann ſich umlegen. Auf dem gen ; ob man z. B. den 12 und 6 Pforn. einerlei Råder geben ſoll, berückſichtigend, daß die Anzahl der ſchweren Geſchüse gewöhnlich weit geringer, als der leichten iſt, unddaß alsdann das Rad entweder für den 6 Pfor. zu
Marſche fommt der Richtbaum wand. Mit dem dicen Theile Taffetenſtirne in einem Ringe , hångt er mittelſt eines an ihm
neben an die faffeten. rubt er vornen an der und mit dem dúnnen befeſtigten kleinenRins
ſchwer, oder für den 12 Pfdr. zu leicht ausfallen würde ? ges an einem Hafen , in den dann noch eine Schließe Wir kehren nach dieſer kurzen übídweifung auf unſeren kommt. An der anderen kaffetenwand liegt auf gleiche Gegenſtand zurúd. Die Einrichtung der franz. Feldlaffeten weidot, ab ,
Weiſe ein Reſerverichtbaum .
Das , vorzüglid zum Gebrauche beim Retiriren bes
geſehen von ihren , wohl den Geſchůßen angemeſſenen ſtimmte langs oder Schlepptau wird um zwei auf dem Dimenſionen , hauptſächlich in folgenden Stúden von Laffetenblod befindliche Hafen gewicelt. wäre in der That intereſſant, das Nähere der in dieſem Tuf faße erwähnten Verſuche der norwegiſchen Urtillerie zu wiſſen , welchen zufolge das Tempirin der Granaten ausführbar ſein fou. Es dürften ſich überhaupt gegen manees in dem erwähnten
Auf der Paffetenadhle ſtehen feine fáſtden . ( Fortſegung folgt. )
Xuffage ausgeſprochene triftige Einwendungen machen laſſen . Redigirt unter Verantwortlidfeit der Verlagsbandlung : C. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Diizin gedruct.
Samſtag, 20. Febr. 1830.
Nr. 15. Start
Sገበ
Allgemeine Militar - Zeitung. 12.: Anſichten der Zeitgenoffen
auf eine Mittheilung und Erdrterung der Vorſdriften
über den praktiſchen Nußen der Mathematik, Ges ; Tchichte und Kriegswiſſenſchaften fürOffiziere der Infanterie und Cavalerie.
in einer ro verånderlichen Sache, wie der Krieg , nur wenige geben – ſondern einen möglichſt allgemeingiltis gen Unterricht im Vorpoſtendienſte , oder auch ein faßs
( Schluß. )
liches Bild vom Vorpoſtenfriege geben . Viele mißbilligen
beſchránken – denn wirklide Vorſchriften fann es -
-
dieß zwar und ſagen : nur die eigene Erfahrung fónne Faſſen wir die Anſichten der hier genannten Zeit: hier belehren. Hinter ſolchen Redensarten pflegt ſich genollen zuſammen , ſo ergibt ſich, daß ſie über die aber gewohnlich die Bequemlichkeit zu verbergen. Mait Rothwendigkeit friegswiſſenſchaftlicher Kenntniſſe völlig kann allerdings z . B. die Theorie des Patrouillirens im einverſtanden , und nur über die Art ihrer Erwers Ropfe haben, und doch im Ernſte ein ſchlechter Patrouils bung – und höchſtens über das Maß derſeben – vers lenführer ſein – aber es fann auch) leicht ein fleines ſchiedener Meinung ſind. Es bleibt und demnach Büchlein mehr gute und praftiſche Kriegsregeln enthals -
wenig zu ſagen übrig. Obwohl die Brauchbarkeit eines Offiziers nicht nach feiner Renntniß vom Dienſtmechanismus beurtheilt wer's den kann , ſo iſt es doch zu Erhaltung ſeines eigenert Anſebens, ſo wie um Stórungen zu vermeiden, unums gånglich nothwendig, daß ein Öffizier mit dem inneren
ten , als Mancher in zehn Feldzügen für ſidy, zu abs* ſtrahiren im Stande iſt; - zur Ausführung von Loaten, zur Ausübung der Kuuſt gehört allerdings natürliches Talent ; aber man mag mit oder ohne Talent irgend etwas thun ſollen , ſo muß man dod) wiſſen , was man tóun roll, und dieſes Wiſſen möglicht zu erlangen, die
Dienſte ſeiner Truppengattung und mit den allges fes Talent, wo es ſich findet, wenigſtens zu entwickeln
meinen Dienſtvorſchriften bekannt ſei. Auch hat und zu bilden, wenn man es auch nicht ſchaffen fann, er, noch ehe er den Offiziersgrad erhält, im Regiment dazu nůben die Studien des Krieges. Nur Unverſtand Gelegenheit und Mittel genug , ſich damit befannt zu wird alſo dieſe Studien gånzlich verwerfen , aber nur maden. " ) Wo Regimentsſchulen und åbnliche Anſtalten unverſtand wird mehr davon erwarten , als ſie leiſten
fehlen , müſſen die offiziersſubjecte angehalten werden , können . " * ) Daſſelbe läßt ſich überhaupt von jeder die erforderlichen Dienſtfenntnisſe ſich durch eigenen Fleiß | Theorie fagen. zu erwerben, und ſich vor ihrem Aufrücken zum Offizier Terrainfenntniß und einige Fertigkeit im Res
einer Prüfung darin unterwerfen, deren Reſultat wes cognofciren des Terrains ſind gar zu wichtig , um nigſtens einen Beweis von ihrer Application zum Dienſte nidit alles aufzubieten , ſie möglichſt augemein zu mas gibt. In Militárſchulen hingegen würden wir den reg dhen , wenn auch Mancher dabei ſich umſonſt bemühen lementariſchen Unterricht auf die wenigen Beſtimmungen route. Der theoretiſche Unterricht fann hierin mit Nußen
beſchränken , welche die Zöglinge über ihr dienſtliches vorarbeiten , und darf deßhalb in Militårſchulen nicht Verhältniß als Unteroffiziere aufflaren konnten .
Die unterbleiben .
Evolutionen und Waffen nů bungen müſſen ſie Was die Fortifikation und Taftif betrifft, ſo praktiſch erlernen , ſonſt lieber gar nid) t. Die dabei nos pflichten wir dem bei, was Hr. v . Xylander in ſeinen u 25 der A.M.Z. thigen Erläuterungen fónnen gleichzeitig gegeben werden. ,, Betradhtungen 2c."" und in Nr. 24 u.
Ueberhaupt laffe man alles dasjenige weg, was ohne i von 1828 darüber ſagt. Bei der Fortifikation fann'man etheblichen Nachtheit für den Dienſt in der Truppe ſelbſt durch Hůlfe von Modellen den Unterricht ſehr erleichs erlernt werden kann .
tern. Die Feldbefeſtigung muß aber nicht bloß theoretiſch, Die Fefodienftvorſchriften dürften hierin eine fondern möglichſt praktiſch gelehrt werden. Für den Ausnahme machen . Doch würden wir uns dabei nicht taftiſden Unterricht ſind Valentinis und Deckers -
* ) , Benndieſelben , ihrem wichtigen Bmede entſprechend, und Særiften, ihrer Einfadiheit und Deutlichkeitwegenganz , ſo„ einfach als klar find, wird eine folche Kenntniß in Berfolg beſonders zu empfehlen. Es kommt in dieſem Zweige n ſeinS. ebens Teicht . " 68. ) zu erwerbe des praktiſchen( Dienſtl Infanterie über die Betradhtungen
* ) Betrachtungen über die Infanterie. S. 50.
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weit weniger auf unumſtofliche Wahrheiten, als darauf | jungen leute dann wenigſtens Jahr und Tag den Dienſt an, daß der Lernende taftiſche Begebenheiten aufzufaſsals Unteroffizier thun, um mit aúen Details des fleinen
ſen vermoge. Wer keinen natürlichen Takt hat, der muß Dienſtes, vulgo Gamaſchendienſt genannt, der Verwals ſich einen fünſtlichen aneignen. Ueberdieß iſt man jegt tung einer Corporalſchaft, dem Dienſte des Fouriers, über das Elementartaftiſdie ſo ziemlich einig , und in des Feldwebels , dem Ererciren und Mandvriren 2c. bes Militårſdulen kann man ſich allenfalls mit dem leşteren kannt zu werden . Dieſem genügt, mußten ſie, wie dieß
begnügen; nur bleibe man nid) t beim Erercirreglement auch in der ruſſiſd)-polniſchen Armee – iu Betreff ihs 3
ſteben , oder laſſe es lieber ganz aus dem Spiele, undrer taktiſden Ausbildung das non plus ultra der euros begnüge fich , die taftiſchen Anſichten und Formen her : påiſchen Heere - der Fall iſt , in allen Zweigen des vorzuheben , zu denen ſich das Armeecommando befennt. praftiſchen Dienſtes einer Prüfung unterworfen werden, Ueberhaupt dürfte es von großem Nutzen für die einen Trupp Recruten ererciren, einen Zug führen und taftiſch swiſſenſchaftliche Ausbildung der Difiziere ſein , eine Compagnie commandiren, eine Felddienſtúbung, Pas wenn das Ärmeecommando, wie Xylander vorſchlägt, trouille 2c. maden. Haben ſie hierin genügende Kennts diejenigen taftiſchen Schriften bezeichnete, weldje es zum niſſe bewieſen , ſo mache man ſie zu Offizieren (- aber Privatſtudiun geeignet findet. Die Dienſīvorſchriften nicht eher ! ) werden dann mit inehr Aufmerkſamkeit und größerem ,,Um den ſo erzogenen Offizieren Gelegenheit zu geben ; Nußen geleſen werden. Bleibt man aber bei letzteren ſich nach einigen Dienſtjahren noch mehr auszubilden , Itehen, ſo bildet ſich allmählich eine Art Autoritätsglaube, møge man bei allen Hochſchulen auch einen Lehrſtuhl für der ſcheinbar zwar nur der wiſſenſchaftlichen Ausbildung die Kriegswiſſenſchaften errichten. *) Zeichnen ſich hier ſchadet, bald aber zum Deckmantel der Geiſtloſigkeit wers gute und fähige Kópfe aus, ſo ſchide das Gouvernement den, und den åchten Kriegergeiſt untergraben wird . ſie auf Reiſen , und verſäume Nidhts, ſie auszubilden. i, Den Eifer für die Wiſſenſchaften in der Armee zu Sou aber der Krieg nicht bloß zu einer Angelegens heit des Verſtandes - was zu praktiſchen Irrthümern erhalten , ſtifte man in der Hauptſtadt des Staates eine
führen könnte . - ſondern auch , wie forrow empfiehlt Militárafademie. Dieſe bemühe ſich durch Preisaufs und jeder wahre Krieger ihm beiſtimmt, zu einer Anges gaben, Ermunterungen mannichfacher Art, Befanntmas
legenheit des Herzens werden, ſo unterlaſſe man nicht, dhungen guter Abhandlungen 2c. die Wiſſenſchaften zu ſich das Bild des Krieges recht oft zu verſinnlichen, ſich fórdern , und das Gebiet derſelben zu erweitern. Offis gleichſam hinein zu denken . ,, Auf daß der Sinn des ziere, die man ſich auf dieſe Ärt erzogen , werden jedem Krieges bleibe, ſo erhalte die Erinnerung alter Ges Stande Ehre machen , werden für das Leben erzogen Thidten . " ( Mahumed ..)) Hiermit wollen wir jedoch ſein. Man muß aber dafür ſorgen, daß ſie ihren Stand ,
nicht geſagt haben , daß z. B. in Militårſchulen die liebgewinnen, und nicht von des lebens Hengſten dars Kriegsgedichte nach dem von dem invaliden Offi- niedergedrückt werden ." zier vorgezeichneten Plane vorgetragen , noch eine Kritik der Feldzüge Friedrichs eingeleitet werden ſolle. Wir
wünſchen nur, daß die ſyſtematiſchen Lehrvorträge über wiſſenſchaftlide Gegenſtände der geſchichtliden Unterlage nicht entbehren , und daß die Mebrzahl der Offiziere
Das neue franzöſiſche Artillerieſyſtem . ( Fortfeßung. )
3. Proße. Die Proßen aller Feldfahrzeuge ſind ,
friegsgeſchichtliche Werke nicht mehr bloß zur Unterhal: wie bereits erwäbut worden iſt, mit Ausnahme der ins tung, ſondern auch zur Belehrung leſen möchte ; denn neren Einrichtung ihrer Kaſten, einander ganz gleich.
nur derjenige Offizier wird ſeinen Wirkungsfreis richtig Die franzöſiſche Proße unterſcheidet ſich von der englis würdigen, welcher im Stande iſt, ſich ein möglichit den hauptſächlich dadurch, daß ſie, ſtatt der Gabeldeichſel treues Bild von den taftiſchen Begebenheiten und ſons und den zwei Kaſten der legteren , nur einen Kaſten und
ſtigen Unternehmungen im Kriege zu entwerfen .Hierzu eine mit einerbeſonderen Trageinrichtung (support de können nur friegsgeſchichtliche Studien führen. Die Nuis timon ) verſehene einfache Deichſel hat. Dieſe Deichſel anwendung davon hat Hr. v. Brandt in ſeinen Schrif iſt von der Brake an 8 '/, rheinl. lang und bat fols ten gezeigt. Was derſelbe von dem militäriſchen Unters gende Einrichtung zum Tragen. An einem 1 ' von der
richtëweſen und deſſen Einrichtung überhaupt fagt, möge Deichſelſpiße befindlichen und um die Deichſel beweglis ,, Eine Erziehung für das leben hat immer einen eiſerne Hörner mittelſt Scharnieren beweglich ; ſie ſind
dieſer unvollkommenen Abhandlung als Schlußiais dienen . Men breiten Ringe ſind zwei 8-12 " dicke, 27 " lange
Vorzug vor der für einen Stand. Man ſollte daher dergeſtalt, jedoch nur wenig gekrümmt, daß fie bei Tenka
allen Militärbildungsanſtalten eine Einrichtung geben, rechter Stellung auf der Deichſel. die hohle Seite der wie ſie die Gymnaſien zu haben pflegen, mit dem Uns terſchiede jedoch , daß man die Zeit, die man dort der griechiſchen Sprache zu widmen pflegt, hier den milis tåriſchen Wiſſenſchaften, den damit verknüpften praf-
Krümmung der Deichſelſpiße zukehren. An jedem dieſer Hörner iſtein mit einem Bügel verſehener Ring beweglid und wird durch Knöpfe am Ende der Hörner verhindert, herauszugeben. In den Bügel wird ein etwa 8" langer
tiſchen Uebungen, der Gymnaſtik 2c. ſchenkte, und Nies
* ) Wenn in größeren Staaten mehr forcher Militärakademieen ,
mand ben Eintritt in das Heer verſtatten und Offizier
wie weiter unten erwähnt, beſtehen, deren Mitglieder ja nicht
werden laſſen, der nicht hier das Zeugniß erhalten, die
immer, ſondern nur 4 - 6 Monate im Jahre zu wiſſenſchafts
Akademie (8. b . eine höhere Kriegsſchule ) beziehen zu
wohl eher dazu eignen , als die Vorträge nur theoretiſch ges
können.
Bei dem Regiment angelangt, müpten die
lichen Zwecken vereinigt zu ſein brauchen, ſo würden ſich dieſe bildeter Profefforen .
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ſtarfer Riemen geſchnalt, der unten dadurch am Kummt theilig ſchon in dieſer Beziehung ein großerer Rali: feſt iſt , daß er ſich an einem eiſernen Bügel befindet, ber ift. defjen zwei gegeneinander ſtehende Hafen, in die Deſen Jeder franz. "Munitionskaſten iſt queer durch eine
der eiſernen Kummtfedern greifend, dieſe zuſammenhal: ſtarke Wand iu zwei gleiche Theile getheilt, deren jeder Wenn nun gleich die Deichſel auf dieſe Art ſehr beim 8 Pfor. in gleider Richtung in 4 , beim 12 Pfor.
bequem von den Pferden getragen wird , ſo ſcheint dieſe der Långe nach in 3 Fåder, jedes zu 4 Patronen , durch Einrichtung, doch den den zu wenig Freiheit gen ſehr hindern, ſie vielleicht gar an der
Fehler zu haben , daß ſie den Pferdünne ÜBåndé getheilt wird, die zwiſchen leiſten ver's vergónnt, jie namentlich am Sprin: chiebbar ſind. Die Rartåtſchbüchſen mit ihren abgeſons endlid; beim Anhalten drücken und derten Rartuſden kommen in mittlere Fächer und nehmen Bruſt verlegen mag . Dieſe Fehler beim 12 Pfor, mehrRaum ein, als die Kugelpatronen.
bat die in Nr. 32 der A. M. 3. von 1829 beſchriebene Bei den Haubißproßen iſt jeder halbe Kaſten in quas åhnſide Trageinrichtung an der großherzogl. beriſchen dratförmige Fåder für die Granaten und in ſchmale
nach engliſcher Art conſtruirten Baffete nicht. Der in für die Kartuſchen getheilt. Es kommen zwei Granaten Nr. 58 von 1829 der erwähnten Zeitung beſchriebone über einander. Durch , an den Scheidewånden anges Deichſelträger bei der königl. niederländiſchen Artillerie brachte Kidschen wird die obere Schidhte getragen, und ſcheint obige Fehler der franz. Einrichtung noch in gros Berem Maße zu haben . Dieſe Trageinrichtung der Deich ſel bei den Franzoſen ſcheint 'mithin nicht diejenige zu ſein, welche unter dem Namen Colleron von dem Gen. Allir ſo ſehr getadelt wird. Das Golleron ſcheint eine frühere Idee geweſen zu ſein . Es dirfte immer bemer
zum Herausnehmen der unteren Schichte kann die obere Hälfte eines Theils der Scheidewinde ausgehoben wers den. Dieſe Einrichtung iſt ziemlich complicirt. Die Gras naten und die Haubigfartåtſchbüchſen ſind an koniſche bólzerne Spiegel befeſtigt. Beim faden der Granaten kommt ihr Brandrohr in ein foch des Sezers , und ſie
Fenswerth ſein , daß man in drei Artillerieen , nämlich werden auf dieſe Art in die Seele geſchoben. Zum Hers der franzöſiſchen, niederländifdhen und großherz. beſlis ausnehmen der Granaten aus dem Staſten iſt an ihrer
ſchen , bei der Einführung des engliſchen Baffetenſyſtems Spiegeln unten ein Henfel von ſtarkem Bindfaden ange: die einfache Deichſel der Gabeldeichſel vorgezogen , und bracht. Es ſcheinen bei den Haubigen zweierlei laduna
damit bei den beiden zuleßt genannten Artiủlerieen Zieh
gen , kleine und große, bei der 6zdu. Haubiße zu etwa
ſcheite verbunden hat. Siehe A. M.3 . Nr. 32 u . 58 von 1829. Den Angaben des Gen. Allir zufolge ſoll bei der franz. Artillerie das Gewidht der Deichſel 80-100 Pfd . betragen und alſo jedes Pferd 40 - 50 Pfd. zu tragen
2 /, u. 1 ° /s, bei der 24pfogn. zu ungefähr 2 und 1 PF. eingeführt zu ſein. Dabei werden diePatronen noch an hölzerne Pfropfen ( Tampon ) gebunden , die mit ihnen gleichen Durch ineffer und eine ſolche Hobe haben , daß
.
haben . ( Système d'Artillerie de campagne . etc. ſie die Patronen beiderlei Art bei der .zdu. Haubige zu p. 40.) Dieß Gewicht iſt ſehr bedeutend. Bei der groß : etwa 7 , bei der 24 pfogn . 34 6 " Långe ergången, herzogl. heffiſchen Artillerie beträgt es für beide Pferde nur 20 Pro. ( A.M.3 . Nr. 32 von 1829. )
4. Munitionswagen ( Caisson .) Ale Munitions,
Die Brafe iſt an der franzöſiſchen Proße unter der Deichſel angebracht, hat keine Ziehſcheite, ſondern ſtatt derſelben vier bewegliche Hafen, welche durch geeignete Biegungen die gute Eigenſchaft habeu, daß ſie ſich, auch ohne beſondere Vorrichtungen , z. B. eines Riemchens,
wagen ſind einander gleich , und ihre Proßen einerlei mit denen der Geſchüße. Auf dem Hinterwagen ſtehen ſenkrecht auf dem Bloc zwei Kaſten, die dem auf der Proße vollig gleich ſind d ; er eine wird vornen , der andere hinten geöffnet. Die Munitionswagen faſſen demnach dreimal ſo viel Munition, als die Geſchůzproben. Die
nicht von ſelbſt aus den eiſernen Ringen der Zugtaue
Deckel aller Kaſten ſind mit Blech beſchlagen und die Raſten
aushången fónnen . Unter der Brafe iſt eine Deichſels neben mit Handhaben für die aufſißende Mannſdaft ſtůße ( servante) angebracht, welche die Deichſel beim verſehen ; es ſind jedoch weder am Wagen, noch an den Parfiren ac. in horizontaler fage erhålt und auf dem Proßen der Geſchůße Vorrichtungen angebracht, welche Marſde ſehr leicht mit ihrem unteren Ende in einen das Auffigen der Kanoniere erleichtern konnten . We
långlichen beweglichen Ring gelegt wird , der ſich auf rentlich und vortheilhaft unterſcheidet ſich der franzdſiſche Munitionswagen von dem engliſchen durch ſein Reſerves Der Probkaſten bei allen Proßen iſt, auswendig gesrab, welches dem leßteren feblt. Dieſes Rad wird auf meſſen , 40 " rheinl. lang , 18" breit und ohne Deckel folgende, der Einrichtung am altfranzöſiſchen Munitis 15 - boch . Seine Mitte ſteht 2 " hinter der Mitte des ondwagen ſehr åhnliche Art angebracht. Die zwei Haupts 5 '/, " breiten hölzernen Achſenfutters. Er enthålt beim tragbäume, worauf die Kaſten ſtehen , ſind rückwärts 12 Pfor. 23 , beim 8 Pfor. 32 , bei der 6zód . Haubiße über den hinteren Kaſten um etwa 1 ' verlängert und 14 , bei der 24pfogn. Haubiße 22 Schüſſe. Dieſe Mus durch eine ſtarke eiſerne, in der Mitte ſtark abwärts ges nitionsmenge iſt in Vergleichung mit derjenigen, welche bogene Schieneverbunden. Auf dieſer Schiene ruht der ſich in den Raſten der nieberlåndiſchen und heffiſchen verlängerte mittlere Tragbaum , auf dem der nach hins der linken Seite am Ende der Brafe unten befindet.
2
Proßen befindet, ſehr gering. Die beffiſche 6pfor. Proße ten fchief aufwärts ſtehende eiſerne Achſenſchenfel ange. faßt z. B. 58 , die niederländiſche 60 Schüſſe ( A. M. Ž . bracht iſt, welcher das Reſerverad trågt. Es ſcheint, als Nr. 32 u. 58 V. 1829. * ) Man ſieht hieraus, wie nad ob dieſes Rad beim Herausnehmen der Munition aus
*) Die großherz. heffiſche 6 pfbr. Proße faßt incl. der 8 Patro: dem hinteren Kaſten hindern müßte ; beim Aufmachen nen , welche auf dieſtehenden gelegt werden können , 58 Śchaſſe des Deckels wird es beinahe von demſelben berührt. Die und nicht 50 , wie a. a. D. geſagt wird.
Reſervedeid ſel hångt unten långs des Blode, an deſſen
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Schweife in einett Kettchen und an der Hinterachſe in offizielle Berichte, oder wo dieſe fehlten ; auf andere glaubwärbige einem Ringe. General Allir ſchlägt das Gewicht des Nachrichten. Munitionswagens incl. der Råder und der 1200 Pfb.
Die englif dhe Kriegsmarine befteht, nado bem Gtat vom
1. Januar 1829 , aus : ſchweren Ladung zu wenigſtens 3000 Pfd. an. finienſchiffen von 80 bis 120 Ranonen * 54 5. Batterie wagen (Chariot de batterie.) Dieſer
Wagen dient zum Transport der Vorrathsſtúce mans therlei Art und iſt das , was in manchen Artillerieen der Requiſitenwagen iſt. Er hat eine Proße , wie die
Fregatten Corvetten
74 50 42 10
78 60 48 38
77
37 112 172 158
Briggs übrigen Fahrzeuge und das Untergeſtell des Hinterwas gens gleidt dem des Munitionswagens , ſein Öbergeſtell 610 aber den ehemaligen franzöſiſden Deckelwagen. Der in Nach einer Durchſchnittbrechnung führen diefe 610 Kriegefahr : die gefütterte Hinterachſe ein wenig eingelaſſene Block zeuge 22,920 Runonen .
Die franzöſiſche friegsmarine heſteht, nach dem vom iſt von dieſer Achſe an ohne Beſchlag 77 rheinl. lang ; der Kaſten iſt 80 " lang, 32" breit und ohne den runs Seeminiſter im Jahre 1829 vorgelegten Compte rendu , aus: Linienſchiffen den Deckel 16 " hodh ; er låst 33 " Långe vom Bloc frei, 33 Fregatten 41 ungeredynet deſſen Beſchlag am Schweif, ſo daß er alſo Kleinere Fahrzeuge ( nach wahrſcheinlicher Berech vom Proßrade bei Wendungen nicht berührt wird . Hins nung, da ſie im Berichte nicht angegeben' find ). 148 ten iſt eine Futterraufe. Dieſer Wagen ſoll zugleich den Munitionswagen ( caisson ) bei den eigentlichen Parfs Im Ganzen 222 +
Durchſchnittbr englis jener bei den Kriegs , gleich franzöſiſchen einer angewendeten der Feld-und Belagerungsartillerie erſeßen . S. A. M. 3. IchenNach Schiffin haben die222 , echnung Nr. 23 von 1829.
fahrzeuga 7240 Kanonen am Bord.
6. Feldſchmiede. Die Proße iſt die der anderen
und nach dem NavalSpriegnach &marine Die Mruſſiſche Angabebeſteht, des Courrier de Smyrne agazine und Fahrzeuge. Das Untergeſtell des Hinterwagens gleicht Militär: dem des Batteriewagens. Auf dem Block und der Hins und des Journal des Debate vom März 1829, wie folgt :1) Im
terachſe liegt nåmlich ein aus zwei ſtarfen Tragbåumen imittelländiſchen Meere: 8 Linienſchiffe, 7 Fregatten, 4 Brigg83
und ſeinenVerbindungsh
beſtehender, 7'X rheinl. im Ganzen 19 Kriegsfahrzeuge, mit 1002 Kanonen befint.2)Im
ölzern ; im 28 Corvetten Meere: 9 linienſchiffe, chio arzen Uußerdem Kanonen,befeet: e mit 15505 Fregatten, 42 Kriegefahrzeug langer, 32" breiter Rahmen , von deſſen Långe etwa 53 " Ganzen Fahrzeuge debarmirt
vor der Mitte der Achſe liegen. Dieſer Rahmen trågt ſind noch in den Häfen 20 aller Art, theils , vornen einen Lóſdtrog nebſt der Eſſe, hierauf kommt ihrils in Conſtruction begriffen, mit 300 Kanonen, zu rechnen. Folg: die Feuerwand und hinter derſelben ein Kohlenkaſten lich beſigt Rußland im Ganzen 81 Kriegsſchiffe mit 3052 Kanonen .
von Blech. Sodann folgt der Blaſebalg auf eine åbns Die Niederlande beſaßen im Mai 1829 an dienſtthuenden liche Weiſe placirt, als an den alten franzöſiſchen Feld , Kriegsfahrzeugen (worunter 12 Linienſchiffe ) 30 mit 720 Kanonen, ſchmieden . Hinten ſteht noch auf den Tragbaumen ein an abgıtateiten 63 mit ungefähr gleicher Zahl Kanonen , folglich
dem Proßkaſten ähnlicher Kaſten. Dieſe beiden Kaſten im Ganzen 93 Kriegsfahrzeuge mit 1440 Kanonen. enthalten das Werkzeug und Vorrathseiſen.
Schweden und Norwegen , laut Bericht in der öffreichis
7. Zuggeſchirr. Dasneue franzöſiſcheZuggeſchir Jahre befinden fich nurSeget zwei 2243iffe.Kanonen. unter dieſen Schiffen Linienſd bat im Weſentlichen folgende Einrichtung. Das Kummtr mit unterſcheidet ſich hauptſächlich nur durd, großere Polſter
I. 1828 : Spanien iffe beſikt, laut dem Bullet. des sc. milit. vomverſchie vom preußiſchen. Die Zugtaue ſind hinten mit Kettdien 6 Linienſd Fahrze Fregatt andere dene 12 94 uge, 12 en, , und einem Ringe verſehen , laufen am Leib des Pferdes Schiffe auf den Werften ; im Ganzen 124 Kriegefahrzeuge. Nach durdy 2 ' lange ſteife lederne Scheiden , hierauf durch Berhältniß zu den englischen Schiffen dürfte die Zahl der Kanonen
einen Ring, der mittelſt eines etwa 6 " langen ſtar- auf den ſpaniſchen Schiffen nicht 1920 überſteigen . Fen Riemens an die eiſernen Kummtfebern befeſtigt iſt.
Portugal befißt , nach der öſtreichiſchen militäriſchen Zeit
Durch einen Knoten, welden das Tau vor dieſem Ringe Thrift vom
hat, wird es verhindert, durch den Ring zurücfzugeben. An dieſen Knoten iſt ein Hafen geſchlungen, an den das Tau des Mittelpferdes gehängt wird , ſo daß alſo ein vorderes Zugtau nur die Verlängerung des hinteren iſt (trait sur trait .) Bei den Hinterpferden lauft zugleich mit den Zugtauen das Hintergeſchirr durch erwåbnte Scheiden und umſchlicßt die Bruſt des Pferdes . Hier
trågt es einen Ring, in den die Aufenthaltskette gehångt wird . Ein hinteres Zugtau iſt 6', ein vorderes 8' lang.
Die Handpferde habent weder einen Sattel, noch ein zum Reiten eingerichtetes Kiſſen .
( Fortſ. folgt. )
Statiſtiſche Angaben über die europäiſchen Marinen.
Jahre1826 : 2 linienſchiffe zụ 72 Kanonen 6 Fregatten 45 , 7 Gorvetten
144 Kanonen . 270
20
140 36 60
18 2 Briggs 6 kl. Fahrzeuge 10.
Im Ganzen 23 Kriegsfahrzeuge mit
1
650 Kanonen.
Die Sürkei beſaß vor der Schlacht von Naparin : 20 linienſchiffe 15 Fregatten 32 treinere Fahrzeuge Im Ganzen 67 Kriegsfahrzeuge mit 2156 Kanonen . Hieraus ergibt ſich folgende Vergleichunge England allein beſigt 131 Linienſchiffe, 479 andere Fahrzeuge, und auf dieſen 610 Kriegsſchiffen 22,920 Kanonen . Dagegen befigen alle andere eures
Linienſdiffe, 889 andere Fahrzeuge und Szemäch ls en fentlichen Blätt« rn geſwöpft , und ſtüßen ſich großenthei auf |! ſonad nicht zu läugn . päiſche te 93 Nachfolgende Angaben der Allgemeinen Zeitung ſind aus öf: | 18,761 Kanonen. Das Uebergewicht der engliſchen Seemacht iſt
Redigire unter Verantwortlidfeit der Berlagsbandlung;C.W.Restein Darmſtadt undin deſſen Difizin Opisin gedruct.
JE
Mittwoch,
ST
24. Febr. 1830.
Nr. 16 .
.
193919
Allgemeine Militar : Zeitung. Bayerit
Applicationsſchule aufgenommen werden müſſen .
In München ſind zwei Rochbeerde in dortigen Art. 6. Nach 2 jáhrigen Studien in der Applicationss Kaſernen eingerichtet worden , auf welchen für 180 M. Thule werden die Zoglinge -Unterlieutenante des Genie felbf noch ſdmachafter und reinſicher als geprüft und diejenigen , welche ſich über die erforderli:
bisher - mit derſelben Holzquantitåt gefocht werden kann , then Kenntniſſe ausweiſen, nach Maßgabe derſelben in welche nach der bisherigen Kochart" für 30 M. nöthig dem Corps claſſificirt. Sie werden hierauf in die Re: war. Andem bisherigen Kochholz wird demnach wenig gimenter des Genie aufgenommen , um die Functionen ſtens zwei Drittel geſpart, was bei dem geringſten Fries der Lieutenante ar kl. zu verrichten , weßhalb zwei Drits Klafter Holz, in Geld25 bis 30,000 fl. betragt, wenn len dieſes Grades für ſie beſtimmt ſind . - Art. 7. Dies
densſtande der bayeriſchen Armee jährlich 5 bis 6000 theile der in dieſen Regimentern erledigt werdenden Stel -
dieſe Methode allenthalben eingeführt wird.
jenigen Zöglinge des Genie, welche nach 2jährigen Stu bien in der Applicatione dule in das Geniecorps nicht
Frant reich. zulaffig befunden worden ſind, werden noch ein drittes Die königl. Ordonnanz vom 13. Dec. 1829 über die Sahr in derſelben zubringen . Sie concurriren mit den Drganiſation des Genieweſens , deren wir bereits in legterem Jahre austretenden Zöglingen, werden mit
in Nr. 2 der H.M.Z. furz erwähnt haben, iſt folgendes dieſen nad Maßgabe ihrer durch das Éramen ſich het: Inhalte :
ausſtellenden Kenntniſſe claſificirt und baben nicht fri :
Sta rkac. Nach Unſicht der Drdonnanzen über die Drganiſation Unſeres f. Corps. Des Genie ; nadh dem Gutachten des Oberkriegsrathes, und auf den Bericht Unſeres Kriegsminiſters baben Wir verordnet und vers
her , wie jene Zöglinge, Anſpruch auf das Brevet ali lieutenante. Diejenigen , welche nach ihrem zweiten abgangseramen in das Geniecorps unzuläſſig erachtet werden, werden aus der Schule ausgeſchieden. Art. 8 . -
ordnen , wie folgt: Art. 1. Unſer f. Gorps des Genie Die anderen Offiziere der Genietruppen, welche nicht in
wird zuſammengefeßt ſein : 1) aus einem Stabe, welcher Gemäßheit der Art. 5, 6 u. “ der gegenwärtigen Ors aus 12 Generaloffizieren , 350 Offizteren des Stabes, donnanz in das Corps' aufgenommen worden ſind, köns aus den Zöglingen des Genie, 1 Graminator der 30gs nen bis zum 30. Jahre für Applicationsſchule unmittels linge, 9 Profeſſoren der Regimentsídulen, 506 Aufſehern bar zugelaſſen werden, nachdem ſie ſich einer Prüfung ( gardes) des Genie und ouvriers d'état beſteht, und unterworfen haben , deren Programm von Unſerem
2 ) aus den Truppen des Genie, nämlich: aus 3 Regis Kriegsminiſter beſtimmt werden wird. - Art. 9. Der -
mentern des Genie , 1 Handwerkercompagnie u. 3 Train. compagnieen ( jedoch nur für die Zeit des Krieges .) Art. 2. Die 12 Generaloffiziere werden beſtehen : aus 1 Generalieutenant, welcher Generalinſpector des Diens ſtes des Genie iſt , aus 3 Generalieutenanten und 8 Marechaur de camp. Sie záblen in den Generalſtab der Armee - Art. 3. Die 350 Offiziere des Stabes bes ſteben aus 24 Oberſten , Directoren der Befeſtigungen , aus 24 Oberſtlieutenanten , 60 Bataillonschefs, 105 Tas pitainen tr & l., 105 Capitainen 2r Ri. und 32 Lieutes nanten. - Art. 4. Die Offiziere des Stabes werden nur aus dent, aus der Applicationsſdule bervorgehenden Offizieren entnommen. Art. 5.Der Kriegsminiſter wird jedes Jahr , im Verbáltniß der wahrſcheinlichen Anzahl der in dem Corps zu befeßenben Vacanzen,die Zahl der Zöglinge der polytechniſchen Schule beſtimmen , 3
Eraminatoč der Zöglinge des Genie wird , auf Vors dlag des Kriegsminiſters, von Uns ernannt. - Art. 10. Die Profeſſoren der Regimentsſchulen des Genie werden , auf den Vorſchlag eines Generalinſpectors des Genie, von unſerem Kriegsminiſter ernannt werden , nachdem ſie von einer , von dieſem Inſpector präſidirten Com miſſion geprüft worden ſind. - Art. 11. Die Aufſcher, 500 an der Zahl, werden in drei Klaſſen eingetheilt, von welchen die erſte 120, die zweite 180 , die dritte 200 enthält. - Art. 12. Die Aufſeher des Genie wird der Kriegsminiſter auf den Vorſchlag des Generalinſpectors des Genie ernennen . Er wehlt die der dritten Klaſſe
ausſdließsich aus der Unteroffizieren der Truppen des Gente, welche wenigſtens 6 Jahre gedient haben ; diejes nigen der zweiten Klaffe aus den Aufſehern der dritten Klaffe, welche in ihrer Klaffe wenigſtens eine Dienſtzeit
welche mit dem Grade eines Unterlieutenants in die von 3 Jahren baben ; und diejenigeu der erſten Klaſſe
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nus denen der zweiten Klaſſe bei einer Dienſtzeit von Verewigte wurde zu Cleve am 8. Januar 1773. gcboren ; wenigſtens 3 Jahren in ihrer Klaſie. - Art . 13. Die ſein Vater war f. preuß. Scncral der Savalerie. Gleich . onvriers d’état , welche eine Abibeilung vou 1 Chef, 1 Unterchef und 4 ouvriers bilden , werden von dem
Teine Ahnherrn , welche durch meirere Generationen die höchſten Stellen in der Preuß. Armee bekleidet batten,
Kriegsminiſter nach Maßgabe Unſerer Ordonnanz vom wiblte der Verfiorbene die Laufbahn des Kriegers zit 24. April 1822 ernannt.
feinem Beruf , und trat im
( Sch :us folgt.)
Januar 1786 , 13 Jahre alt,
Durch eine f. Verordnung void 20. Dec. 1829 iſtais Fahnenjunfer in das Dragonerregiment, welches rúcſichtlich der in den Etabliſſements der Pulverfabri: ſeinen Vater, derund Graf y führte. und lottum cation ſtattfiudenden Feucrſmåden Folgendes feſtgeſegt juin Chef batte General deſſen Namen , wylich Dieſem Res worden : Im Fall einer Erplofion oder eines Brandes
siment, weldjes bei der Reorganiſation der Armee in
wird dem Commiffår von dem Augenblicke an die Hälfte bas jeßige zweite Dragonerregiment, Prinz Wilhelm feines Gehaltes entzogen, bis er fídy hinreichend gerechts von Preußen K. Hoh , mit derfchinolgen wurde, geborte fertigt hat und der Kriegsminiſter, nadsdem er die ües der Verewigte faſt 30 Jahre hindurch an; in demſelben berzeugung gewonnen bat, daß das Ereigniß auf feine avancirte er 1787 zum Fahndrid , 1788 zum Second, Weiſe weder durch eine Sorgloſigkeit von ſeiner Seite, lieutenant, 1798 zum Premierlieutenant, 1803 zum Gas noch durch Unordnung und Nachläſſigkeit in dem Dienſte . pitain, 1808. zum Major, im Auguſt 1813 zum Oberſts des Etabliſſements ſtattgefunden habe, die Erlaſſung lieutenant, und im December zum Oberſt; er nahm mit
ta
des geſchehenen Abzugs befiehlt und den Gommiſår" von dem Regiment an dem Feldznge in Holland.im Jahre
dem Erfaze der zerſtörten Gegenſtände freiſpricht. Wird 1787, ſpåter an der Rheincampagne und aw der Cams, hingegen erfannt, daß das Ereigniß von einer Sorgé pagne von 1806 u. 1807 Theil; er fúlirte es el Goms (oſigkeit von Seiten des Commiſſárs oder von ciner mandeur in den denkwürdigen Feldzugen von 1813 u . Nachlaſſigkeit im Dienſte herrührt, ſo wird der Gom:
181+ , und erndtete in den blutigen Schlachten von Or.
miffår von dem Kriegsminiſter auf eine beſtimmte und nach der Wichtigkeit des Falles zu bemeffende Zeit von ſeinen Functionen ſuspendirt. Wenn , ungeadytet aller Sorgfalt und Půnctlichkeit des Commiſſárs in feinem Dienſte, durch die Schuld eines der unteren Angeſtellten sine Erploſion oder ein Brand ſtattfindet, ſo wird der jelbe abgeſetzt. Gleiche Strafe trifftden Commiffår, wenn er in dem Augenblicke einer Erploſion oder eines Bran : 008 ohne Erlaubniß oder Dienſtlichen Grund von dem Orte, wo ſich das Etabliſſement befindet, abweſend iſt. Ein Circular des Kriegsminiſters vom 30. Dec. 1829 beſtimmt, daß, aus Rúdſichten der Erſparniß, das Tünchen der Kaſernen durch die Soldaten ſelbſt geldes ben ſoll; fie empfangen die dazu nöthigen Seråthſchaften
Beeren, Dennewiß und feipzig mit demſelben Ehre uno. Ruhm ; - auch blieb er, nachdem ſeine Beſtiin mung ibn in höhere Wirkungsfreiſe geführt und von demſelben entfernt hatte, dem Regiment doch ſtets mit der treuen Anhänglichkeit zugethan , welche den entichloſſenen Anz führer und ſeine braven Stampfgefährten , die einander in der Stunde der Gefahr fennen und achten gelernt , an einander gefnupft. - Während des Feldzuges 1814 in den Niederlanden war dem Verewigten das Militar gouvernement pou Brabant und . Flandern wie überá und er wußte auch in dieſer widtigen Stelle,anvertraut, au , wohin ihu ſein Beruf führte, die Achtung und das Vertrauen der ſeiner Verwaltung Befohlenen ſich zu ere. werben. Im Feldzuge 1815 befohligte der Verſtorbene eine Savaleriebrigade beim 3. Armeecorps , und führte
von dein Genie .
Der Generalieutenant Graf von Beaumont, fie in den Schlachten von ligny und Wavre. - Nach
Pair von Frankreich , iſt am 5. Febr . zu Paris geſtorben. hergeſtelltem Frieden zum Jaſpecteur der fandwehr int Er hatte ſich in der Schlacht von Fena an der Spiße Regierungsbezirf Arnsberg ernannt, vertauſchte er dieſe
eines Cavaleriecorps ausgezeichnet, das zur Gewinnung Anſtellung im Januar 1816. mit dem Commando der zweiten Cavaleriebrigade in Danzig, wurde dafelbſt 1817 Generalieutenant Duverger iſt, 74 Jahre alt, zum Generalmajor, 1823 zum Commandeur der 1. Dis
der Schlacht viel beitrug . geſtorben .
Niederland e.
viſion in Königsberg uud 1829 zum Generallieutenant befördert. Zu Ende Novembers v. I. berief ihn das Vers trauen des Rónigs als Gommandeur der 6. Diviſion und
Es hat eine große Heerespromotion ſtattgefuns erſten Commandanten nad Torgau ; obgleich in einem deit. Unter Anderem haben Se. Maj. der König den leidenden Geſundheitszuſtande, ließ den Verſtorbenen
Generalmajor George zum Commandanten der dritten rein reger Dienſteifer nicht bis zu ſeiner vólligen Here Infanteriediviſion , an ſeiner Stelle ben Generalmajorſtellung in Königsberg verweiſen . - Die ungewöhnlids
Favauge zum Commandanten der Reſervebrigade, für ſtrenge Kälte vermehrte die Beſchwerde der Reiſe und dieſen wieder den Oberſten de Groot zum Proviuzials verſchlimmerte das Uebel fo , daß bei der Ankunft des commandanten von Antwerpen und Chef der erſten Bri- Kranten in Berlin, zu Ende Decembers vorigen Jahres, an eine Fortſeßung der Reiſe nicht zu denken war. Trotz gade der zweiten Diviſion 2. ernannt. der liebevollen und treuen Pflege , die der Verſtorbene
Preuge 1.
hier von Seiten ſeiner Familie und geſchickter Aerzte Am 8. Februar ſtarb in Berlin der Graf von genoß, wurde ſein Zuſtand doch immer bedenklicher, and wylic und Rottum , t. preuß. Generalieutenant, führte endlich in der Nacht vom 7. zum 8.Februar nach
Commandeur der 6. Diviſion , und erſter Commandant einem kurzen ; anſcheinend ſchmerzloſen Todestampfe , von Zorgani im Alter von 57 Jahren 1 Monat. Der I ſeine Aufldſung berbei.
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Das neue franzöſiſche Artillerieſyſtem , .
Transport der Mörſer ſammt ihren Laffeten, zum Transs port der Bomben 2c. , usthigenfalls auch zum Transport der Belagerungskanonert, wenn dieſe auf ihren Paffeten :
Fort Linung.)
Belagerungsartillerie. nid)t fortgebracht werden können . Proße und Rider hat 1. Paffete.. Die franz. Belagerungslaffete hat ganz dieſer Wagen mit der Belagerungøfanone gemein. Das die Einrichtung der Feldlaffete.
Sie unterſcheidet ſich Untergeſtell des Hinterwagens beſteht aus der Achſe und
von dieſer nur durch ſtärfere Dimenſionen und die Eins ciuem Langbaum oder Block, wie bei den Munitionss richtung, woburch das Robr, mehr vertheilt auf die wagen . Auf dieſem Untergeſtelle liegt ein, aus mehreren
Laffete und die Probe,quch auf dem Marſche trousa parallelen durch Querbolzer,verbundenenTragbåumen portirt werden faun, Zu dem Ende find etwa 4 " von mit dmalen Zwiſdenräumen beſtehender Rahmen . Die
dem hinteren Ende derTurjen Laffetenwande ſtarte Bolt beideu suferſten Tragbäume ſind ſtart und tragen hins 27
zen vertikal in dieſelben eingelaſien , deren vornen aus teu eine Wiúde zwiſdien rich. Auf dieſen Rahmen wers gerundete ítarfe Scópfe die eigentlichen Marſdlager bis den die Mörſer, ſammt ihren laffeten geſtellt. Sollen
õen . Die Schildzapfeit rufen alſo auf den Wänden und ar dieſen Bolzenfdpfen. Das Bodenſtück des Rohres ottenblock auef doni auf itjébrad't it. Die Nid janutter, Die Nidtſchraube bei . bleiben kann , wird auf dem Marſche in ein Loch geſtedt,
Geſchützrohre transportirt werden , ſo kommen ſie auf bölzerne Såttel zu liegen. Ein ſolcher Sattel befindet ſich defhalb feſt auf dem Bloc , wie bei der Belagerungs
das vor erwähntem Sattel Centrecht durch den Blod gebt.
Rabmen geſetzt. Dieſer kaſtenförmige Rahmen bat feis
Lafrete. Beim Transport ber Bomben vorher aus ein , faßenförmiger, etwa 1-1 /2 bober 2c. Holzſtücken “ wird '
und ſtärfeu Boblen zuſanmengeſeßter Rahmen auf jenen
Zur Befeſtigung des Cadezeugs find weder Hafen noch nen Boden und iſt mit unten hervorſtehenden bölzernen Ketten vorhanden . Der Sdiweif des Blocs bar nicht Füßent verſehen , welche in folide Ringe fommen, die an den Beſdylag wie an der Ferdiaffete, ſondern it, ctwa den Tragbaumen angebracht ſind. Dieſe beiden Rahmen
2! vom Ende, nnten mit einem Loche verſehen , das nicht erſtrecken ſich nicht ſo weit gegen die Proße, daß ſie beim und unit welchem er in einem Proj : Wenden von den Ridern berührt werden könnten. Be. ganz durd geht, und
nagel rubt. Auf jeder Seite des Sdyweifs ifi siu mas greiflicherweiſe farin auf dieſem Wagen, nach Weguahme növrirborzen. des ,faſtenfdrmigen Rahmens, oder ſeiner vorderen und 2. Proge. Die Belagerungsprotjé weicht ganz von hinteren Winde, auch Holzwerk, 8. B. Bettungen , forts der Feldproteas und iſt ohne Seaften . Die geraden gebracht werdent. Deichſelarmé lind etwa 2' ridwarts åber die Adſe vers 4. Parkwagen (Chariot de parc.) Dieſer Wagen
långert and mit einein ziviſden ihnen befiindlichen Holz- Toll zum Dienſte bei den Belagerungs- und Brücken .
futter feſt verbunden . Dieſes Futter trägt hinten einen equipagen dicnen . Der großen laſt wegen , die er zu Prognagel, wie die gribeauşalfden Prosen. Pou der tragen hat , mußte man ihm eine großere fånge und Brale geht nocy, parallel mit den Deid ſelarmen auf | Breite gebent, als dem Parfwngen der Feldartillerie jeder Seite eine bólzerne Strife nach dem Ende der Mits (Chariot de batterie.) Då aber damit hohe Propråder
telachſe, an welche ſie, oone eingeſchnitten zu ſein , durch nicht vereinbar ſind, ohne eine zu fleine sehrung zu ver. eine Einbindſdiene befeſtigt wird. In die Deid ſelarme urſachen , ſo erhielt er ein niedriges Vorderrad, nåmlidy
und ihr Holzfutter iſt die eiſerne Nohre ganz eingelaſſen das Vorderrad des Pontonwagens. Seine Hinterräder
und durch gerade Einvindſdienen befeſtigt. Eine nach ſind einerſei mit den Rådern der Feldfuhrwerke. Er iſt ihrer ſchmalen Kante gebogene , 4-6" dide, 3-4 übrigens nach demſelben Syſteme erbaut, wie der gris breite eiſerne Schiene bildet das Neibdeit und rubt mit beauvalſche Munitionswagen ( Chariot á munitions.) ihrer Mitte ein wenig vor der Mitte der Achſe auf den S. A.M.3. Nr. 23 von 1829. Deichſelarmen , mit ihren geraden Enden aber auf den 5. Stugelfarrn ( Charette à boulets. ) Er dient
Enden der erwähnten hölzernen Steifen . Da die Krůms zum Dienſte in den Parallelen, hat 2 Råder gleid, denen mung dieſes Reibſcheites cin Kreisbogen iſt, der ſeinen der Feldfabrzeuge und iſt nach dem gribeauvalſden Sy. Mittelpunct im Profnagel bat, ſo wird fich der laffes teine erbaut. (S. A.M.3 . Nr. 24 von 1829. )
tenſdyweif mit dem Unfange ſeiner Abrundung ſtets auf demſelben bewegen , und auf ebenem Boden immer dar.
Feſt u ng 8 artillerie .
auf ruben . Damit ſich der Proknagel nicht aushebeni kann, wenn die Deichſel in die Höhe geht, ſo wird ein Hafen in einen Ring gehångt, der unten am faffetens blod, da , wo das Holzfutter der Proße aufhört, anges bracht iſt. Der Hafen befindet ſichan einem Kettchen,
Die neue franzöſiſche Feſtungslaffete weicht von den bisherigen Paffeten ganz ab. Man hatdabei die Vors theile der gribeauvalſchen Wallaffete beizubehalten und ihre Fehler zu vermeiden geſucht. Ihre Einridítung. iſt im Weſentliden folgende. An einer mit Holz gefüt
das unten an den erwähnten Holzfutter befeſtigt iſt. terten eiſernen Achſe befinden ſid 3-3 ' /, ' hobe Råder, Die Achſe der Caffete und Probe iſt von Eiſen und deren Radfranz bloß aus einem 12 dicen , etwa 4 "
nicht gefüttert; die vier Rider ſind einander gleich , 5 ' breiten eiſernen Reife beſteht. Es hat 10 hólzerne Spci. rheinl. hoch und mit einem Reife beſchlagen. Die Deich : chen , und die hintere ziemlich dicke Hälfte feiner eiſernen ſel iſt vornen zum Anhangen einer Brate eingerichtet.
Nabe hat die Beſtimmung, auf den Laufſchwellen eines
3. Sattelwagen (Chariotporte - corps.) Dieſer Rahmens als kleines Rad zu dienen, während dabei die Wagen hat eine mehrfache Beſtimmung; er dient zum eigentlichen Råder frei hången. Jede der beiden eigents 2.
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Vichen Caffetenwände wird aus zwei etwa 15 " breiten iſt, ſo daß alſo die Richtſchraube, auf berent plattem Bohlen von der ungefähren Dide der Schildzapfenlänge Kopfe das Rohr unmittelbar liegt,renkrecht auf dieſem
auffolgende Art gebildet. Die eine dieſer Bohlen, etwa Holzſtüc ſteht, und es zum Theil durchdringt. Um die 3-4 lang , ſteht mit ihrer langen Seite ungefähr vers Baffete zu transportiren , bångt man ſie mittelſt eines tikal oder etwas růdwärts geneigt, und dabei ſenkrecht am unteren Riegel befeſtigten Ringes an eine Probe. auf der Achſe, in welche ſie mit einem ihrer Stirnenden Dem Bodenſtůc des Rohres gegenüber, wenn es auf eingelaſſen iſt. Ihre hintere obere eđe iſt von der Mitte der Paffete liegt, iſt auf der rechten Seite eine hdlzerne an weggeſchnitten und an dieſen Schnitt lehnt ſich die Staße von etwa 4 Quadrat301 Durchſchnitt perſchiebbar,
zweire Bohle, nachdem ihre vordere Éde gleich faus ab, die mittelſt eines Nagels in verſchiedener Hobe feſtgeſtellt geſchnitten iſt, ſo an , daß ſie mit jener einen Winkel werden kann und den Hebebäumen zur Unterlage dient, von etwa 60 ° macht. Da wo beide Bohlen oben zuſams wenn man damit das Robr lüften wil . Unten iſt an
menſtoßen, iſt in den Stirnenden beider das Zapfenlas dem ſchiefen Theil jeder laffetenwand ein Ring ange ger ausgeſchnitten . Die zweite Boble, etwa 6-7 lang, bracht, in welchen beim Vors und Zurücbringen der iſt demnach eine ſchiefe Stüße der erſten ; beide find an Caffete ein Hebebaum geſtedt werden kann . ihren ſchiefen Schnitten durch einen ſtarken Bolzen , der Der Rahmen dieſer Raffete hat die Einrichtung des
ſie ihrer Breite nach durchbringt, feſt miteinander vers Rahmens der früheren Ruſtenlaffeten, nur laufen ſeine bunden. Die andere Caffetenwand iſt eben ſo beſchaffen beiden Rädchen in vertikalen eiſernen Gabeln , welche mit und beibe Wände find durch drei Hölzerne Riegel und ihrem oberen Ende in den Rahmen dergeſtalt eingelaſs
durch dieſe gehende Bolzen an einander befeſtigt. Der ren ſind, daß fie leichtberausgenommen werden können, obere Rieger iſt da, wo von ſeinen beiden Bolzen , der eine durch den aufrechtſtehenden , der andere durch den ſchiefen Theil jeder Wand geben kann . Der untere Ries gel hat einen Einſchnitt, mit welchem er auf der mittleren laufſchwelle des Rahmens beim Rüditoße zurüd. Tauft. Zwiſchen den Paffetenwanden iſt dieſer Riegel i zugleich mit ber Achſe durch einen Balken verbunden,
wenn man den Rahmen hinreichend hebt. Dieſe Eins rigtung hat den Zweđ , daß der Rahmen hinten geſenkt werden kann , wenn die taffete darauf oder von dems ſelben beruntergebracht werden ſoll . Die Råder des Rahmens laufen, bebufs der Seitenrichtung, wie die der alten Rúſtenlaffete auf einer freisförmigen Unterlage. Die faffete bedarf feiner Erderhobunghinter der Bruſts
der auf dem Riegel liegt, in die Adſe eingelaſſen und wehr, und wenn ſie auf dem Rahmen ſteht, alſo auf den baran befeſtigt iſt. Auf dieſem Balfen, der übrigens die Spannung der Wånde nicht ausfúat, liegt ein gleich breites, mit dem mittleren Riegel verbundenes Holzſtúc, in welches hinten die Richtſchraubenmutter eingelaſſen
Naben ruht, ſind ihre Råder etwa 1' von dem Wadgang entfernt. In Betreff der Schießſcharte, welche dieſe Cars fete erfordert, verbålt es ſich, wie mit der gribeauvalſchen ( Schluß folgt.) Wallaffete.
Fachfolgende Zeichnung iſt ein Bild von dieſer Laffete.
Redigirt unter Berantwortligkeit der Verlagsbandrung: E. W. £ < $ Ee in Darmſtadt und in deſſen ofizin gedrudt.
Samſtag, Nr. 17.
27. Febr. 1830 . and
2 SE2
Allgemeine Militár - Zeitung. B. a gén.
1 bald er anerkannt, oder durch die Behörden des Staates,
Das Staats- und Regierungsblatt vom 4. Februar aus weldiem er entrichen iſt, reclamirt wird . Verfündigt den nachſtehenden, mit dem Raiſerthum Deſts
Art. 4. Von dieſer Zurücfitellung ſind ausgenommen
reich abgeſchloſſenen Militár - Gartelvertrag : die Deſerteure von den Truppen des einen Staates , Art. 1. Ade Civil- und Militårbehörden der boben , welche geborene Unterthanen des anderen ſind, in ſo fern Contrahenten , beſonders aber die Commandanten der ſie nicht frůber in demjenigen Staate, aus deſſen Dien :
den Gränzen zunåchſt befindlichen Militärpoſten rollen ſten ſie deſertirt, auf geſebliche Art Staatsbürger gewors
angewieſen werden , mit der ſorgfältigſten Aufmerkſam . den wären , indem man ſich gegenſeitig dahin einverſtan feit darüber zu wachen , daß fein Deſerteur von den: den hat, daß kein Theil verbunden ſein ſoll, die eigenen Zruppen des einen contrabirenden Theils die Gränzen Unterthanen auszuliefern , welche, nachdem ſie bei den der Staaten des anderen Theils überſchreiten , noch in Iruppen des anderen Staates gedient haben , durch Ents weichung in das Gebiet ibres natürlichen Souverains denſelben Schuß und Zuflucht finden könne. Art. 2. Dieſem zufolge ſollen alle und jede in der zurückfebren würden. Gleichwohl find alle von dergleis
Gavalerie, Infanterie , Artiữerie, dem Fuhrweſen oder den Deſerteuren mitgenommene Dienſtpferde, Arma: irgend einem anderen Zweige der Truppen des einen turs und Equipagenſtücke gegen Vergütung der Fútte contrahirenben -Theils dienenden Militärperſonen , in: rungskoſten bei den Pferden , nach den Beſtimmungen gleichent die Fourierfchåben der offiziere, welche das des Art. 5 und des altenfaufigen Botens oder Fuhrlohns
Gebiet des anderen contrahirenden Zheile betreten, oder ſich auf demſelben befinden würden , ohne mit einem Paſſe, oder einer militariſchen Ordre in guter und ges böriger Form verſehen zu ſein, auf der Stelle angebals
bei den Equipage- und Armaturſtúden, falls dieſe Sto: ſten nicht aus dem eigenen Verinogen des Deſerteurs erregt werden fónnen , oder derjenige, welchem ſie zu vergåten fommen, ſich nicht der Verhehlung des Deſer
ten werden , und ſoll deren Auslieferung mit Waffen, teurs (duldig gemacht hatte, zuritofzugeben , in deren
Pferden, Kleidung, Rüſtungsſtücken , oder was man Evmangelung iſt der Erſatz dafür nach dem wahren weidung mit ſich genommen und anderwårts in Ver: Deſerteurs , in ro fern er eines befißt, zu leiſten . Art. 5. Die Verpflegung der Deſerteure von dem wahrung gegeben haben könnten , aud dann erfolgen , wenn ein ſolcher Deſerteur nicht eigens reclamirt wers Augenblice ihrer Perhaftung an bis zu jenem der 3113 den ſollte . Wäre ein ſolcher Deſerteur früher von den ridſtellung wird täglich auf 4 Rreuzer Conventions Truppen eines anderen Souverains, oder eines anderen minze im 20 fl. Fuß, oder 4 % Kreuzer in 24 fl. Fuß, Ponſt bei ihnen finden möchte, oder ſie zur Zeit der Ents Werthe gleid falls aus dem bereiteſten Vermogen des
Staates, zwiſchem welchem und einem der jetzt contras birenden Theile ein Sartel beſteht, entwichen, To iſt dieſer Deferteur nichts beſtoweniger an diejenigen Truppen : zurücfzuſtellen , von welchen er zuleßt entwichen iſt. Alles
und 1 ', Pfo . Brod óſtreichiſden, oder 2 Pfd. frankfurter Gewichts , die Ration aber auf 6 Pfd . Bafer ditrcidis den , oder 8 Pfd. frankfurter Gewichts , 8 Prd . Heut dſtreichiſchen , oder 10 Pfd. franffurter. Gewichts , ind
dieſes folt gleichergeſtalt in dem Falle ſtattfinden , wo 3 Pfund Stroh ditreichiſchen , oder 4 Pfd. frankfurter die Defertion von den Truppent des einen contrahirens Gewichts , feſtgereist. Die Vergütung des dießfallſigen den Theils zu denen des anderen, wenn dieſe auch aus Roſtenbetrags bat von der übernehmenden Bebórde bei Berhalb ihres Vaterlandes ſich befånden, erfolgen ſollte. der Uebergabe der Deſerteure und der Pferde in flins Art. 3. Sollte es ungeddstet aller Vorſichtsmafres gender Silbermünze, und hinſichtlich der Naturalien mit geln einen Deſerteur gelingen , ſich in die Staaten eines Inbegriff des Brodes, nach den an dem Orte der Auss der hobert Contrahenten beimlich einzuſchreichen , oder die lieferung laufenderi Marktpreifen zu geſchehen. Der Tag Badſamfeit der Behörden durch Verkleidung, oder durch der Ergreifung des Deferteurs als Termin, von welchem Vorweiſung falſcher Paffe zu hintergeben . fo roll er ; die Berpflegung zu berechnen fommt, roul durch das von ſelbſt wenn er ſich an einem Orte, in einer Stadt, oder der ergreifenden Behörde aufgenommene Conſtitut, wels einem Dorfe dieſes Staates anfaßig gemacht hatte, nichtsches zugleich das Nationale des ergriffenen Deſerteurs
deſtoweniger zurůdgegeben und ausgeliefert werden , ſoal möglichſt genau enthalten muß, ausgewieſen werden, 4
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Die von einem Deſerteur contrahirten Schulden fönnen , tritt, zugleid) die denſelben betreffenden Unterſuchungo. in feinem Falle die Auslieferung verhindern oder vers aften, entweder im Original , oder auszugsweiſe, und zögern, und fann von deren Bezahlung oder Vergütung in beglaubigter Abſchrift übergeben werden , damit er's von Seiten des reclamironden Stastes nicht die Nade meſſen werden fónne, ob'ein vergleichen Deſerteur noch
rein : wogegen aber den etwaigen Oiaubigern cines Der zum Militárdienſte geeigner ſei oder nicht. Ein Pferd ſerteurs die Geltendmachung ihrer Forderungen gegen oder andere Effecten, welche ein ſolcher Deſerteur mitges derſelben, in fo fern er ein Privatvermogen beſigt, im nommen , werden in beiden Fällen ſogleich ausgeliefert. gehörigen Rechtswege vorbehalten bleibt. Art. 8. Für den Fall einer Auslieferung von Des urt. 6. Demjenigen, welcher einen Deſertcur anzeigt ſerteuren, ſo wie einer zugleich zu bewerkſtelligenden Zus oder einbringt, wird gegenſeitig eine Belohnung im Geld rúdgabe von Effecten und Pferden , ſollen von Seite ( Taglia ) zugeſtanden, nåmlich für einen Mann zu Fuß Badens die Oſtreichiſchen Deſerteure in Bregenz und 8 ftff." Conventionsmünze nach dem 20 ft. Fuß, oder gpl.: Mainz abgeliefert, die babiſden Deſerteure aber in 9 36 fr. nach dem 24 fl. Fuß, für einen Cavaleriſten mit Conſtanz und Mannheim übernommen werden . Der dem Pferde aber 12 fl. im 20 fl. Fuß, oder 14 ff. 24 fr . ausliefernde Commandant ſtellt ſeinerſeits dem überneho im 24 fl. Fuß, wohlverſtanden , daß die Koſten des Bes : menden Commandanten eine Quittung über die erfolgte wachens und des Transports in dieſe Summe mit eins Bezahlung der oben in den Art. 5 und 6. feſtgeſepten gerechnet werden müſſen. Doch ſoll die Belohnung für Roſten und Auslagen aus, wogegen ibm dieſer Testere die bloße Anzeige eines Deſerteurs nur in dem Falle ; für den überlieferten Deſerteur eine Beſcheinigung, welo ſtattfinden , wenn ſie die wirkliche Ergreifung deſſelben ' che im Falle der Zurücgabe von Effecten und Pferden zur Folge gehabt bat; auch ſoll, wenn der Deſerteur an , auf dieſelben auszudehnen iſt, ůbergibt. dem durch die Parthei, von welcher er deſertirt iſt, ans Art. 9. Gleicherweiſe ſollen die Dienſtleute der Ofis gezeigten Orte arretirt, und nicht durch einen Unterthan ziere des einen Staates, welche nicht wie die im Art. 2 Des anderen Staates eingebracht wird , die Belohnung benannten Fourierſbúßen , zum Militaretat gehören , im Gelde ( Taglia) nicht ſtattfinden. Außer den Verpfles oder bei den Regimentern wirklich in den liſten geführt gungskoſten und der Taglia kann unter feinem Vors I werden, wenn ſie nach einem begangenen Verbrechen bei wande etwas verlangt werden, und in dem Falle, daß . , den Truppen des anderen Staates Dienſte nehmen, oder
der Deſerteur aus Unwiſſenheit ſchon bei den Truppen auf deffen Gebiet entweichen, nebſt den etwa mitgenoms der Regierung , die ihn zurückzuſtellen hat, in Dienſt menen Pferden und Effecten , gegen Vergütung der im genommen worden -wåre, ſollen nur jene Kleidungsſtúde | Art. 5 beſtimmten Verpflegungskoſten , auf vorgångige zurücbehalten werden , welche man ihm gegeben bat. Reclamation ausgeliefert werden . Alles übrige wird , ſo wie der Deſerteur bem Gorps,
dem er angehört, in Gemåßheit des zweiten Artikels zurückgeſtellt. Sollten ſich über den genaueren Verhalt einer bei der Requiſition eines Deſerteurs angegebenen Thatſache Zweifel ergeben , ſo ſollen dieſe feineswegs zum Vorwande dienen, um die Auslieferung des Deſers
Art. 10. Ein jeder Offizier der Truppent des einen
Staates, welcher ſich beigeben laſſen würde, durch liſt, oder Gewalt ein zu den Militardienſte des anderen Staates geböriges Individuym zur Deſertion zu verleis ten oder anzuwerben , oder einen Deſerteur wiſſentlich anzunehmen und beizubehalten, oder zu ſeiner Verbebs
feurs zu verweigern ; zur Verhinderung jedes Irrthums lung beizutragen und ſeine Entweidung zu befördern, wird von den Militars und Civilbehsrden ein Protokoll oder ihn nach weiter rückwärts liegenden Provinzen zu
aufgenommen, und dieſes ſogleich mit dem Deſerteur ; ſchaffen, ſoll mit zweimonatlichem Arreſte beſtraft, und
eingeſchickt, eine Abſchrift davon aber derjenigen Regies | jedes andere Individuum , welches ſich der wiſſentlichen rung, an welche die Auslieferung zu geſchehen hat, mits Verheblung eines Deſerteurs und der Beförderung der getheilt werden ; mit der Beſtrafung des Deſerteurs wird Flucht derjelben ſchuldig madt nach ſeinem Stande zu indeſſen bis zur vollſtåndigen Aufklärung des Zweifels einer fdrperlichen oder Geldſtrafe verurtheilt werden , inne gebalten .
Art. i1 . Allen Unterthanen der contrabirenden beile
Art. 7. In Anſehung derjenigen auszuliefernden Deſerteure, welche während ihrer Entweichung ein Vert brechen verübt, wird hiermit feſtgeſcßt, das alle von ihnen, begangene Verbrechen in demjenigen lande , wo ſie begangen wurden, zu unterſuchen , und den dortigen Gefeßen gemäß zu beſtrafen ſeien. Håtte ein Deſerteur
roll unterſagt werden, den Deſerteuren von den gegens ſeitigen Truppen irgend etwas von Kleidungs. ober Rüſtungsſtücen , Pferden , Waffen u , drgl. abzufaufen , Dieſe Effecten ſind überall, wo man ſie findet, als ges ſtohlenes Gut wegzunehmen , und dem Regimente oder Corps zurückzuſtellen , von welchem der Deſerteur ents
in dem anderen Pande ein grobes Verbrechen , z. B. Mord
wichen iſt. Derjenige, welcher ſie gefauft hat, fann auf
Raub; oder jedes andere begangen, worauf die Todes: feine Entſchådigung Anſpruch machen , und wenn ſie nicht oder ewige Gefängniſſtrafe ſteht, fo fålt die Ausliefes in Natura wieder gefunden werden, so hat der Käufer rung weg . Hat derſelbe ein minderes Verbrechen began- den Werth derſelben in gangbarer Münze zu erſtatter , gen, ſo wird er nach überſtandener Strafe ausgeliefert, aud), wenn bewieſen wird, daß er wiffentlich von einem und für die Zeit, da er in Unterſuchung, oder im Ges Deſerteur gekauftbabe, noch außerdein wegen Uebertre , fångniß geweſen iſt, werden keine Unterhaltskoſten verstung des Verbotes einer den Geſeken gemifen Strafe . ' gütet. Jedenfalls wird , wenn der Deſerteur in Unters zu unterliegen Art. 12. ade,,rüdſidhtlich der Auslieferung der Des ſuchung befangen iſt , davon gleich Nachricht ertheilt , und ſollen , wenn in der Folge deſſen Auslieferung eins erteure feſtgeſepte Beſtimmungen werden hiermit auss
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drůdlich auf die flüchtigen Militärpflichtigen ausgedehnt, offizieren ?.e - Die Compagnie, aus Sappeuren und und, ſo weit ſie auf diefe Letteren anwendbar ſind, vors Mineuren beſtehend, wird gebildet aus 1 Capitain 1r ki,, kommenden Fals in Vollzug geſeßt. In dieſer Beziehung | 1 Capitain 2r Kl., 1 lieutenant 1r Kl. , 1 Lieutenant 2 werden die geſicherten Einleitungen getroffen werden , Ki. , 1 Feldwebel, 8 Serſchanten im Rriege und 6 im damit 1 ) die an der Grånze des einen Staates obne Frieden, 1 Fourier, 12 Corporalen im Kriege und 8 im
legale Bewilligung und vorſchriftsmåßigen Paß erſcheis Frieden , 6 Handwerkermeiſtern im Kriege und 4 im Frie. nenden , nicht zum Militár gehörigen månnlichen Unters den, 60 Mineuren und Sappeuren1r Ri. im Kriegeund thanen des anderen Staates obne weiteres zurüc in 40 in Frieden, 60 Mineuren u . 2r kl. im Kriege und ihr Vaterland gewieſen werden . 2). Sollen die mit les 40 im Frieden , 2 Tambouren : zuſammen aus 4 Öffizies galen Bewilligungen und vorfchriftsmäßigen Påffen in sren , 150 Unteroffizieren . ?c. auf dem Kriegsfuß, und 4 bem Gebiete des anderen Staates befindlichen Unterthas offizieren , 102 Unteroffizieren sc. Auf dem Friedensfuß ; nen, wenn ſie zur Militárdienſtleiſtung in der Linie , außerdem 2 Regimentsfinder, und auf dem Kriegsfuß Reſerve oder Landwehr die Beſtimmung erhalten, auf 4 Trainpferde. Der Cadre der Depotcompagnie wird C
vorgängige Reclamirung ihrer vorgeſepten Bebdrden in gebildet aus: 1 Capitain 1r Ri., 1 Capitain 2r Ki. , 1 ihr Baterland zurüdgeſchickt, ſo wie 3 ) die Unterthanen Pientenant 1r Ali , 1 lieutenant 2r al. , 1 Feldwebel, 4
des einen Staates , welche ſich darüber nicht genügend ausweiſen fónnen, daß ſie in ihrem Vaterlande der Mis litárpflicht nicht mehr unterliegen , zu feiner Art der Militárdienſtleiſtung in dem anderen Staate angewors ben werden . Auchverſprechen Se. Königl. Hobeit der Großherzog ausbrücklich, allen Ihren Beborden , die es angeht, deßbalb die nöthigen Befehle zu erteilen , den ergangenen Reclamationen in ſolchen Fällen auf das
Serſchanten , 1 Fonrier, 4 Corporalen , 2 Tambouren : zuſammen aus 4 Offizieren und 12 Unteroffizieren ? c. Hiernada wird ein Regiment zuſammengeſeßt ſein: im Kriege
im Frieden
Diis Unteroff. Difie Unteroff.
aus dem Stab mit aus 14 Compagnieen mit
jiere
u , Sold.
11
16 · 11 2100 !56
56
ziere
u , Sold.
16
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ſchleunigſte zu entſprechen , und alle diejenigen Obrigkeis aus dem Depot der zwei Com ten, welche ſich eine Nadulaſigfeit zu Sdulden fommen
pagniecadres mit
8
24
Zuſammen 75
2140
laſſen , ſo wie auch diejenigen Ihrer Unterthanen , welche die Pabloſen oder Reclamirten bei ſich verbergen , oder Sobann 28 Regimentsfinder u . ihre weitere Flucht befördern, auf eine ihrem Bergeben
angemeſſene Art zu beſtrafen.
56 Trainpferde. Stårfe der 3 Regimenter ... 225
67
1444
6420 201
4332
Art. 13. Gegenwärtige Uebereinkunft roll für die und 84 Regimentsfinder und
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Zukunft immer von fünf zu fünf Jahren in so lange 168 Trainpferde. Art. 16. Die fitr die Genieregimenter beſtimmten Peute fortgeſept angeſehen werden, bis nicht vor dem jeweilis gen Ablaufe dieſer Friſt von einem oder dem anderen müſſen ſtart, wohlgebaut und menigſtens 5 Fuß 2 Zoll contrabirenden Theile eine entgegengeſepte Aeußerung groß ſein . Sie werden zu / aus Arbeitern in Holz, zu erfolgt. Uebrigens verſteht es ſich von ſelbſt, daß in dem 30 aus Arbeitern in Stein , 3u1 '/30 aus Arbeitern in die 20 Falle, wenn in der Folge allgemeine Carteldvorſchriften ſen und zu 2/3. aus Erdarbeitern ( terrassiers) genoms für ſämmtlidhe deutſche Bundesſtaaten 311 Stande fomsmen ., - Art. 17. Die Handwerfer compagnie wird men ſollten , dieſe auch ſtatt der gegenwärtigen Ueber- gebildet aus : 1 Capitain 1r kl . ,I 1 Capitain 2r Ri. , 1 einkunft zu gelten haben , und daburd deren Stipulas ficutenant 1r kl., 1 Lieutenant ar Kr., 1 Feldwebel, 8 tionen als erloſchen zu betradyten fein werden, e8 mare Serſchanten im Kriege und 6 im Frieden, 1 Fourier, 12 denn, daß man ſich úber die Beobachtung einzelner , den Corporalen im Kriege und 8 im Frieden, 6 nandwerkers 30
C
allgemeinen Vorſdýriften nicht widerſprechenden Stipus meiſtern im Kriege und 4 im Frieden, 60 Soldaten ir Kl.im Kriege und 40 im Frieden , einer gleichen Anzahl
lationen nachträglich vereinige.
2r Kl. u. 2 Tambouren ; zuſammen 4 Offizieren, 150 Uns Franfrei ch . teroffizieren ?c. im Kriege und 102 im Frieden. Art. 18 . (Sdluß.) . Art. 14. Jedes der 3 Genieregimenter wird Die für die Handwerfercompagnie beſtimmten Leute muſs aus 2 Bataillonen gebildet und jedes Bataillon aus 7 ſen ſtarf, wohlgebaut, wenigſtens 5 Fuß 2 Zoll groß ſein aus und zu Compagnieen, 1 Mineur und 6 Sappeurcompagnieen , und werden zu *); aus Arbeitern in Eiſen zuſammengeſet ſein . · In Kriegszeiten wird per Regis Arbeitern in Holz genommen . – Art. 19. Die Trains escadron des Genie wird aufgeloſt. In Kriegszeiten wird ment ein Depot von 2 Compagniecadres gebildet. Art. 15. Der Stab, die Compagnieen und die Depots der Train des Genie in 3 Compagnieen organiſirt. Jede Compagniecadres der Regimenter werden gebildet und Compagnie wird für ſich verwaltet und wie folgt zuſams zwar der Stab auf dem Kriegs- und Friedensfuß aus : mengeſeßt fein : 1 commandirender Capitain oder lieutes 1 commandirenden Oberſt, 1 Öberſtlieutenant, 2 Batails nant, 1 Sous , lieutenant, 1 Marechal ded,logis - chef, fonschefe, 1 Major, 1 Adjubantimajor, 1 Bahlmeiſter, 4 Marechaur des , logis , 1 Fourier, 4 Brigadiere, 42 i Bekleidungsoffizier, 1 Feldprediger , 1 Dberchirurgen , Soldaten ir Kl. , 62 Soldaten 2r Kl. , 2 Hufſchmiede, 3
3
1 Unterchirurgen , 2 Adjudant - ſous -officiers , 1 Tana 2 Kammtmacher ( unberitten ) , 2. Trompeter : zuſammen bour -major,, 1i Tambour maitre, 9 Muſifer, ſiker , worunter 1 2 Offiziere il . 120 Unteroffiziere ?c., mit 206 Pferden . 3
Chef, 1 Schneidermeiſter, 1 Schuhmachermeiſter, 1 Büch
Art. 20. Der Sold der Capitaine 1r Kl. des Stabs und
ſenmachermeiſter: zuſammen 11 Offizieren und 16 Unters I der Truppen wird auf 2800 und der der Capitaine 2
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136 :
Ri. auf 2400 Fr. erhöht. Dieſe Soldvermehrung findet auf '/4 der länge der ganzen Laffete, som Ende des Schweifes uns jedoch nur nach Maßgabe der eintretenden Erſparniſfe ten angebracyt iſt. Hierdurch wird das ganze Fuhrwert nicht allein ſtatt , welche aus der gegenwårtigen Organiſation her, ſehr vertürzt, ſondern es Ideint offenbar auch die unbequemlidteit gribeauvalichen
Baffeten , daß man beim Aufproben der Prok: vorgehenwerden, und nimmt beiden Capitainen 1r kl.nagei nicht ſehen kann,vermiedenund alles debfallfige den Eaften ents
nach ihrem Dienſtalter den Anfang . Bei dem Solde fernt zu ſein. Dießiſt gewiß eine große Werbeſſerung. Der Schweif der übrigen Grade und Stellen des Geniecorps iſt keine Toll 100-120 Pro. wiegen und der ganze Beſchlag der Laffrte etwa. halb ſo ſchwer, als an der neuen franzöſiſchen ſein. Die Proge iſt . an aden Feidfahrzeugen gleich ; der Proknagel iſt ſo placirt, wie
Peranderung eingetreten.
an der gribeauvalſchen Feldichmiede, nämlich auf dem k .einen Reib:
Icheit (sassoire ) des gribeauvalſchen Syſtems, airo hinter der udhe und zwar ſo , daß eine sehrung oder Wendung von 70 ° möglich
Das ngue franzöſiſche Arrillerieſyſtem .
wird. ( Bri den neuen Fahrzeugen der franz. artillerie fou dieſer
( Schlus. )
items , bei denen der Proßragel auf der Achſe Beht, angewendet . Im äuir'chen Syſteme ſoll der Laffeten ich weif und das vordere
Winkel, der Angabe des Gen. Uuir zufolge. nur 35 ° betragen. Das große gribeauvallch 2 Reibſcheit iſt bei den Caffeten dieſes en :
Am Schlufe dieſer Nachrichten über das neue fran: Guide dre Munitionsmagentaſtens einen Balbkreis beſchreiben tön : adjiche Artillerieſyſtem dürfte es den leſern der U.M.3. nen , ohne die Räder zu berühren.) DieHinterräderfind56,die nicht unangenehm ſein , einiges Nähere über das Syſtem Vorderräder % .56 = 42" fr. bod . Er gibtder nach wei Håder in dieſen Blåttern zur Sprache gekommen iſt , zu leſen gleid, find, ſo daß alſo die eiſerninuchen einerlei Sdnéet haben . des Generallieutenants. Alir , welches ſchon mehrmals die jedod , pas bie lange und Bohrung der Maben betrifft, einand
Die Vorderräder haben 10 , die , pinterräder 12 Speiden , welche;
und dabeizugleich die Hauptvorwürfe, welche dieſer wie bei den Rädern der öffreichiſchen Artillerie,Bapfen ohne Ein
Militår dem neuen franz. Artillerieſyſteme macht, bes idnitte haben ; die Räderfiad mit einem Reifebeſchlagen. Die rührt zu finden . Dieſe. Notizen ſind aus dem für Ars ganze Baffete mit Rädern (ein Vorderrad wiegt 120, ein Hintertad tileriſten intereſſanten Werke entnommen , welches der 160 Pfo.) und Proße wiegt nur 13300 Pid., und die laffeten follen laft des neuen Syſtems an şaitbarkeit im Verhältniß Gen. adir unter dem Titel : Système d'Artillerie de die 12pfdr. 17:13
übertreffen der General im ligten Abſchnitte" reines campagne du Lieutenant- général Allix, Paris 1827. von Wertes berörist.Ghen, wiedafelbft beweißt er, daß ſeineRäder mehr
heraue gegeben hat. als die doppelte Stärke der Räder des neu'n Syſtems haben, ob fie leidster find.( Ein Rad des neuen Syſtems fou 200 pfo. gleich Urtica franz. neuen tem Udir Gen. den Dir größte Vorwurf, 6pfor. Schuß fies
wiegen.) Uuf der Proßefou ein Kaſten mit 15 hen , und da der General S.275 ſeines Werfer ſagt, daß die Laf: fete mit ihrer Proße 30 Souß enthalte , ſo müſſen wohl noch 15 Schuß zwiſchen den Caffetenwänden untergebracht ſein . Da der angegebenen Einrichtung zufolge der. Baffetenſchweif wird auf der Ichte ruben müſſen, ſo muß der erwähnte Propkaſten mit 15 Schuß ſeinen Plae wohl vor der Proßachie finden . Der Munitionswagen des Gen. allir ſcheint fich hauptſächlich durch eine faſt hermetiſche Verſchließung zur beſſeren Erhaltung der Munition und durch die innere Einrichtung des Raftens von dem i gribeauvaliden Munitionsmagen zu unterſcheiden. Damit nämlidi
lerie'yftem macht, betrifft deſſen Schwere und den duraus hervor: gehenden Mangel an Beweglichkeit , der übrigen Nachtheile nicht zeigt, wie | Lu gedenken,die nothwendig eine Folge daron ſind. Erdem 6 Pfor. dem Ginſender dünkt, mit Erfolg, daß man im Feide mit Baubi neuen der ausreiche ; ferner sagt er, daß die Conſtruction gen der Natur dieſes Geſchügrg wider'preche, und darin wird man ih in gleichfalls Recht geben müſſen. Den Baffeten ſchreibt er bei 3
größerem Holzaufwande weit weniger Stärke, als den nach gri:
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brauvalſchem Syſteme conſtruirten zu, und ſucht dieß mathematich zu berocijen. Die Verbindung der Caffete mit der Proße nach eng: iiſder Weise verwirft er ganz, weil eine eigene Trageinrichtung für die Deichretnothwendig werde. Die Munitionswagen con'er: die Wagen zu Munition aller Art dienen können, erhalten, ſie keine virten tie Munition eben ſo wenig , als die gribeauvaiſchen und innere Eintheilung, ſondern ſind zur Aufnahme von 12 Munitions enthält, eingerichtet. Mit der Proße Wagen böten dabei dem Feinde achtmal ſo viel Fläche dar , als die von täſtchen , jedes zu 10 Schuß,mithin Geſchüß mit ſeinem ein Gribeauvat ; ein Wechſel der Proßen im Feuer ſei durchaus unju: alio ein Wagen 135 Sdjuß, läſlig; man könne teine Fourage unterbringen ; die Fahrzeuge ger 165 Schuß. Der General'ift nämlich der Meinung, ein Serdüt ſo wenig obne Munitionswagen ſein, als ein Infanteriſt ſtattecen nido die nothitendige kurze sehrung; die Einrichtung dürfe eben der Kaſten zum Aufſigen fri überflüſſig, weil die Fußartillerie der ohne Patrontaſche. Die Kaſten ſind unten, beinahe am vorderen verſehen, wie die Laffeten . Infanterie zu Fuß foigen könne, fie rei aude nachtheilig, weil die Ende, mit einem eiſernen Proßlochriegel In ſo fern die Anzahl Schüſſe in den neuen franz. Proßen ko #anoniere durch das Hulſigen verwöhnt würden und die Fahrs
, ſo daß alsdann ihr Gewidt 52 gering iſt, daß jedem Geſchüß nothwendig immer ein Wagen wird
zeuge außerordentlich belaſteten 08 53 Centner betrage. Er rechnet hierbei 9 Stanoniere auf den unmittelbar folgen müſſen , iſt es nicht auffallend , dus der Gen. Ullir des Vorzugs der deutſchen Sattelproben und der Proßen der Wagen und 450 prd . Fourage . Dieß und noch niandes Undere wirft der Gen. Uuir dem neuen engliſchen Laffetirung im niederländiſchen und großherz. hefirchen Urtillerieſyſteme vor und läßt ſich , indem er eß zu beweiſen fudt, Dienfte, welche legtere, wie oben bereits angeführt wurde, 60 u . 58 theilweiſe ſehr weitläuftig und pikant dabei aus. 6pfor. Schüſſe enthalten , nicht erwähnt. Dhne die Beweglichkeit Was nun ſein eigenes Syſtem betrifft, ſó befteht es dem Bez dieſer Laffiten nach englischer Einrichtung zu beeinträchtigen , ges währt aber dieſe Munitionsmenge in den Kaſten der Proben den Die Feldgeſchüße find bloß 6pfdr. Ranonen und 7pfoge. Gau: großen Vortheil , das nicht jedem Geſchüß ein Munitiongroagen
ſentlichen rach in folgentem.
bißen. Die Laffete iſt für beide Kaliher ganz einerlet, und beſteht unmittelbar zu folgen braucht und daß eben dadurch die Manöver aus zwri durch drei Riegel verbundenen Wänden , die unten nach der Urtillerie außerordentlich vereinfacht und erleichtert werden .
den bolzfaſern gerade und mit einander parallet ſind. Zu dem Ende ſind die Hinterfrießen neben am Rohr weggelaſſen. Die Wände ſind 2 Metre 750 Milim. lang, 320 Millim . hod ,'85 Millim .' did und 260 Millim . von einander entfernt. Die Nichtmaſchine foll äußerſt leicht verſigt werden können, damit ſie für beide Kaliber paſſe; ſte geſtattet , der Haubito 38 ° Elevation zu geben . Das Probloch befindet ſich nicht im Schweifriegel, ſondern in einem beſonderen
Mit 60 Schuß kaun gewiß ein Geſchür Tchon eine geraume Beit im Feuer aushalten und einige Munitionswagen und ſich in der Schlacht vertheilt hinter ihr aufſtetten . Namentlich aber werden die Geſchilge der rei tenden ürtillerie, die ja nicht zu anhaltenden Befedyten beſtimmt iſt, keiner Munitionswagen bedürfen , die ihnen ſteis 'folgen. Es dürfte von ſelbſt einleuchten, daß dieſer Artillerie hierdurch große
olagens
eiſernen Riegel (entretoise de lunette en fer ), der 690 Millim . , alſo I Vortheile erwachſen. Redigirt unter Berantwortridieit der Gerlagebandtung: C. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
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Mittwoch , 3. März 1830. .8204
Nr . 18. 104
EAST
: Wala STION ?
Zeitung . Allgemeine Militár TereJUSTIN ein koſtbarer ſilberner und vergoldeter Becher: åberreicht
r 1. ' رای ye inBa !!. Am 31. Januar haben Se. Maj. der König dem wurde. Auch die Unteroffiziere des Regiments brachten
Generalmajor ø. Tauſch, Commandanten des Cañeta aus eigenem Antriebe in corpore 'dem General ibre teneorps, das Ehrenfreuz des Ludwigsordens verliehen. Glüdwünſche.dar. Abends war die Kaſerne illuminirt .
und mit einem ſinnreiden Transparent geziert. Um 10 Uhr bradyte das ganze Offiziercorps der Garniſon, dem
Griechenlam 0.9m
Der Präſident von Griechenland hat am 3. Decbr. ſich die Honoratioren anſchloſſen, eine brillante Facel. 9. 9. folgenden Beſchluß gefaßt: ,,Ge. Allerdhriftlich ſte muſit. Selbſt die Offiziersfrauen des Regiments batten Majeſtát" baben einen neuen Beweis Ihres Wohlwollene nicht unterlaſſen , dem General zur Feier ſeines Gubis
får Griechenland gegeben , Lindein Höchſtdieſelbeit den Idums ihre zarte Aufmerkſamkeit an den Tagzu legen. Hrn : Gerard, einen Oberſten Ihres Heeres , der bief Sie vevebrten demſelben einen Fußteppich , woran jede ſeitigen Regierung zugetheilthaben , damit derſelbezur eine Quadratellemit den geſchmacrouſten Figuren und
Drganiſation der regelmaßigen Truppen Griechenlands Bouquets mit feiner Wolle inlebendigen Farben geſtift mitwirten Tolle. In Anbetracht deffen , und um einem hatte . In der Mitte dieſer Quarré's war das Wapperi ſo ausgezeichneten Offizier einen Beweis von dem Vere deg Generals mit allen ſeinen Decorationen von kunſts trauen zu gewähren, welches uns die Wahl Sr. Maj geübter Hand angebracht. - Auguſt v. Berger, am einfloßt, verordnet Wir Folgendes: 1) Der Hr. Oberſt | 28. Januar 1766 zu Gelle geboren , trat als Cadet am Gerarb : iſt zum Generalieutenant ernannt. 2) Derſelbe | 10. Januar 1780 ind 13. bannoverifche Infanterieregis wird als ſocher ſpecielle Befehle von Uns , fomobl in ment. Im Jahr 1782 avancirte er zum Fäynbrich, 1789 Betreff der Organiſation und Inſpection der Truppen, zum Lieutenant, 1794 zum Capitain und machte als wie in Anfebung anderer auf das Militårwefen Griechen : Oberadjutant des Feldmarſchals Graf v . Walmoden lands. Bezug babender Verrichtungen erhalten. 3) Ders Gimborn den Feldzug in Flandern mit . Nach erfolgtem gleichen ſpecielle Befehle werden von uns an den Staats : Frieden wurde er Brigademajor beim Feldmarſchaŭ v. jecretår für das friegs : unb Marinerpefen und an den Freytag und nach deffen Ableben wieder auf dem Stab
Generaldirector det regulären Zruppen erlaffen werden, des Feldmarſchaus Graf Wallmoden placirt. Nach Aufs damit eitt jeder von ihnen , in ſoweit es ihn angebt, löſung der Hannoveriſden Armee lebte er 2 Jahre auf deren Bollziebung beſorge. Der Secretár ber Regies feinem Gute iu Medlenburgiſchen . Er ging 1805 nach rung für das Krieges und Marineweſen wird gegen England, wo er beim 7. Linienbataillon ber t. deutſchen i
wärtiger Aft dem Hrn. Trezet zu deffen Darnadhaltung Region zum Major avancirte. Im Jahr 1809 wohnte er mittheilen ." COHOT .. "
als artiſtenz- Generaladjutant unter ford Cathcart den Erpeditionen nach Kopenhagen und Gothenburg bei.
f theilte er mit dem 7. finienbataillon bie Gama e an der Weſer Hierau Ha #over r wurde pagnen in Portugal und Spanien und wurde bei Tas zu Nienbu.rg Am 10. Janua das Dienſtjubiläum des Fönigl. banndperiſden Generals tavera verwundet . Seine zerrüttete Geſundheit nöthigte majors 4. o . Berger auf eine eben ſo fingreiche als ihn fpåterbin ſeinen Abſchied zu nehmen und ſich zu ſeis berzliche Weiſe gefeiert. Schon vor Tagesanbruch wurdener Familie zurüdzubegeben . Im Jahr 1813 war er der bei der Wohnung des Generals die Reveille mit Bugles erſte Hannoveraner, welcher die Kühnheit beſaß, feine
rn geblasen . Un geetgneten Stellen fielen die Blags kandsleute zur Befreiungdes Vaterlandes aufzufordern. börne Inſtrumente der Regimentsmuſik als fünſtliches Edo. ein , was er in jener Zeit mit raſtloſer Tbåtigkeit und gros welche ſinnreide free ben überraſchendſten Effect machte. Ber Aufopferung geleiſtet hat, wird jedem ſeiner landos Sowohl Militárs al8- Civilbebörden ſtatteten dem versleute unvergeblich bleiben . Er errichtete im Febr. 1813 ehrten Jubilar ihre Glückwünſche ab, und die Offiziere ein Linienbataillon von 8 Compagnieen und führte dies
des 9. Infanterieregiments , deffen Chef der General iſt, ſes ſchon 8 Wochen nachher gegen den Feind . Der Gen.
gaben demſelben ein brillantes,Diner von 120 Couverts, . Cettenborn ertheilte ihm das Commando einer Bris wobei ihm in ihrem Namen durch den älteſten Dfizier gade. Im Monat Auguſt ernannte ihn der König,zum
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Oberſtlientenant und Generaladjutanten des Feldmars Am 11 Februar bat140 das großb . Kriegsminiſterium fic Wa Der ute lm fol Gra fit erl oden ( Sohn des nants ſchau gende gung aſſen : fen v . Da neu entſtandene obenerwähnten Grafen v . Badmoben .) Im Jahr 1814 Brüde der Erfahrung nat burch zwecēmåßige årztliche wurde er zum Oberſten befördert und erhielt' bas Com | Behandlu ng nicht ſelten geheilt werden , ſo ſollen in manoo , einer Infantericbrigade zu Gent in Flandern . Zukunft .aüe Unteroffiziere und Soldaten , welche im Beim Wiederausbruche des Krieges von 1815 , wurde er Dienſte einen Bruch erhalten , vorerſt einem Heilungss Chef des Generalſtabs der banndveriſden Armee unter verſuche unterworfen werden , wobei es dem Ermeffen Geueral v . Alten. In der Schlacht von Waterloo wurde der Regimento , und Corpsårzte überlaſſen bleibt, 06
er aberwals verwundet und erhielt nach erfolgtem Frieseo in jedem einzelnenleiFalle zweckmäßiger erſcheine, den den das Commando einer Grenadierbrigade bei der Heilungsverſuch im chtfrankenzimmer der Kaſerne 34 Occupationsarmee in Frankreich . Im S. 1818 ernannte ihn der König zum Generalmajor und 1820 bei der neuen Organiſation der Armee zum Chef des 9. In: fanterieregiments. - Die Militárs Wittwens und Waiſen suns terſt útungsgeſellſchaft zu Hannover bat im I. 1829 an Beiträgen 5117 Rthlr. 35 Mgr. 3 Pf. alte Raffen , münze, worunter 2000 Rthlr. von Sr. Maj. dem Rós nig und 1080 Rthlr. durch Bewilligung der allgemeinen
inaden oder die Kranfen zu dem Ende in das Cazareth zu bringen. Erſt wenn der Heilungôverfuch fruchtlos angeſtellt worden iſt, darf der Bruchkrante får untaugs
Beſltichwer Ent tigden ungsſc Behu . “ hein zum g aus f ſei tligeſ lid lärner derſunårz chetel d laſ h erk t un - Da über den Vollzug der Degradation , naments lid zu welcher Charge der Degradirte in jebem einzelnen Falle zurüđzutreten babe, bier und da Zweifel entſtan den waren, fo bat am 5. März v. I. das großherzogl. Standcverſamınlung, dann an Zinſen von ausgelie: Kriegsminiſterium auf Befehl Sr. R. H. des Großhers benen Kapitalien 2008 Rthlr. eingenommen , und mit 3098 nachſtehende Vorſchrift hierüber gegeben: $ . 1. Bei diefen Summen , einigen reſtituirten Betragen und einem der Degradation *) von Unteroffizieren und Gefreiten Zuſchuſſe von 637 Nihlr 5.Pf. im erſten halbeu Jabre follen die Militárgerichte immer bloß nDegradation zum an 708 Wittwen , Kinder und Invaliden 3935 Rthlr. nådiſt niederen Grade" oder , Degradation zum Ges ennen , ohne bei der erſteren die barge i 18 Mgr. , im zweiten halben Jahre an 692 folche In meinen " erkDeg radirte erhått, und bei der leßteren die dividuen 3851 Rthlr. 18 Mgr. , zuſammen alſo 7787 welche der Rthlr., verabreicht. Ihr Rapitalfonds belief ſich Ende Klaſſe der Gemeinen , in welche er zurüdtritt, auszus vorigen Jahres noch auf 53,634 Rthlr. 28 Mgr. 5 Pf., drůden . Die Beſtimmung, welche Charge oder Klaſſe Vollziehung, iſt alſo Sache des Rex wovon 50,100. Rthlr. alte Kafſenmänze zinsbar belegt | dieß ſei, gebdrtCozur find. - Aus dem beſonderen Fonds für Waterloo-Waiſen giments- oder rpscommandeurs oder des Kriegsmia 1
der hanndveriſchen Armee find an 13 Kinder an Unters niſteriums. – S. 2. Ein zum nächſt niederen Grade Degradirter iſt als der Dienſtålteſte desjenigen Grades und resp. derjenigen Charge, zu welcher er zurüctritt,
ſtůsungen und Abfindungsgeſchenken 1247 Rthl. 18 Mgr. alte Karenmünze gezahlt, und von dem Materfoo- Comité in fondon hat die Geſellſchaft 3662 Rthlr. 2 Mgr . 4 Pf. Sold zur Bertheilung erhalten, mit welcher bedcutenden Summe 34 Wittwen, 5 Watſen und 20 Invaliden uns
1
anzuſebeit. - S. 3. Der zum nådit niederen Grabe Degradirte thut aud den Dienſt des niederen Grades . Nur in einzelnen Fällen , wo dienftliche Růdſichtenes 3
terſtüßt worden find. :: vorzüglich wünſchenswerth maden , kann ausnahmsweiſe Degrabationsſtande den wer beſ daß den tim er im ,auf Degmtrad beſ tim ati is bieß foll dere.RegBei mte Zeitførttau on her Königl. Hoheit der Großherzog haben nunmehr der n ehen Se . bis Gra verſ Die bes Fein ige nſt n es die Einführung des neus franzöſiden faffetens und
Großherzogthum Heffen .
Mu Modder Syſige ienric te,ionoder Corpscommandeur binſichtlich aller Charger tienonwel igehtu temMat ie I men gen8 mit n ng s ma gradat übr ficani erieldep-Ein tion ched ie , großherzogl. Artillerie erbeiſcht, zu befehlen gerubt. vom , beſtbene immtn ZeBeſt ufe ungege vorgekommen ſind, bas Civilgerichte gegen ausnahmsaweiſ immu Fåde ng --Da betre muß ei der ab t er un n ur te Kri erw egs min.iſteri ſolc eine Von henfn;: bisman 10)deur ähn r er ( 98.de6 com uminden Bes demten Fällen , unt in Unterſuchung vorihnen ſtehende und zur Beſtrafung fen tigungen erkannt haben, weldie nach dem militars merkung der Motive, ' isə Dienſtwege jebesmal die Anzeige ſtr afgeſeßbuchegånzlich unterſagtſind, ſo bat dasgroß: 1? Degradation der unteroffisiere und Gefeeiten 13 nad iptes Civilger heffinge herzog Miniſterium groß l.
derJuſtiz bie
ichte vor einer
folchen Ueberſchreitung ihrer Ämtsgewalt verwarnt .
* ) Nach dem großherz . Heſſiſchen Militärſtrafgeregbuche gehören zwar auch die gemeinen Vergehen der Soldaten an und für
ſich vor die Militárjuſtizi aber ſie können von dem Kriegs miniſterium den vürgerlichen Grrichten zur Unterſuchung und Uburtheilung überlaſſen werden, wenn entweder das Vergehen i gemeinſchaftlich mit bürgerlichen Perſonen begangen worden assiſt, oder wenn die bürgerlichen Gefeße auf das gemeine Ver: gehen des Soldaten die Jodesſtrafe oder mehr als 4jährige
Gefängnißftrafe beſtimmen. Uußerdem gehören die Bergehen der Soldaten grgen die Polizei- und Finanzgerebe : vor die bürgerlichen Behörden .
herz.adation auf n beſ *) Nac tim Dauehrdem mte in die Degr Bei the( längſtens trofunb gefeeſt ebucimm adatMéri ion tärf teZddie 3 Monate ) und in die Degrden auf wir eit ( wobei der Degradicte durch ununterbrochen gutes Betragen
während eines ganzen im Dienſte zugebrachten Jabres denvers wieder Grad Mady Torenen ) en soms Dead au ht flatt.n 2)kann det nicerwerbe f imme r fin S010a:
chem der Degradirte heraðgereßt wird , theilt ſich die Degras
idation in Degr. zu bem näda ft nieberem Grade zu web und in Degr. gum Gemeinen . In die Stelle der lepteren tritt bei
Unteradjutanten , Feldwebeln, Oberwachtmeiſtern und Underen dieſes Ranges die Entlaſſung.
Die Degradation det
gemeinen Soldaten hat nur einen Grad und beſteht in der
Verſegung unter den Sto «.
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machen. Der zum Gemeinen Degradirte fann dagegen Ein ſolchergeſtalt degradirter Gendarme iſt aber alsbald ſeinen bisherigen Dienſt nicht fortverſehen, außer wenn auf eine andere Station zu Verſegen . Uebrigens gilt der Gemeinengrad zugleich der nåchſt niedere Grad iſt. - von den Gendarmen , wng im S. 4 beſtimmt iſt. §. 4. Alle im Range der Unteroffiziere und Gefreiten s. 13. Dberſappeure und Oberkanoniere fönnen, da ſie
ſtehende Militárperſonen , in deren Dienſtkathegorie keine im Grade der Gemeiuen ſteben , . bloß unter den Stod und dies degradirt werden. Ihre Zurückſeßung in die Klaſſe der niedere Grade eriſtiren , fönnen gar nicht, jenigen , in deren Dienſtkathegorie kein Gemeinengrad Sappeure und Kanoniere fann bloß dienſtlich verfügt
eriftirt, können nicht zu Gemeinen degradirt werden.
werden, und dieſe Verfügung ſteht den Commandeuren
S. 5. Der zum nádſt niederen Grade degradirte Unters zu. Dieſelben ſollen aber dieſe Zurüdſeßung immer vers adjutant wird entweder Feldwebel ( Oberwadtmeiſter ) fügen , ſo oft ein Oberſappeur oder Oberfanonier zur
oder Fahnenträger oder Regimentsſchreiber ( Corpsſchreia Degradation unter den Stoct verurtheilt wird. ber.) Welche dieſer Chargen er erhalten , ſo wie ob er
N e a p e I. im Degradationsſtande den Unteradjutantendienſt fort Am 12. Januar ſtarb der ſeine der Rückkehr in Joſeph verſehen oder in die Functionen des niederen Grades Acton , 'den der König nachGenerallieutenant
werden ſoll,beſtimmt, auf gutachtlichen BerichtderCoins hauptſtadt zumGouverneur von Gaeta ernaunt hatte. pianbeure , das Kriegsminiſterium .
war 83
S. 6. Ein zun:
Rufland.
nadit niederen Grade begradirter Fahnenträger , Bris
Petersburg , 3. Febr. Der Chef der 16. Infantes oder riedidifion, Generalieutenant Fürſt Sortſchafoff II. ,
gades , Regiments oder Corpsſdreiber wird Serſchant
( Wachtmeiſter ) oder Fourier. Der Regiments
Corpocommandeur ( und bei dem Brigadefchreiber der iſt zum Ritter des St.Wladimirordens 2r RI. ernannt, Brigadecommandeur) entſcheidet, welche dieſer Chargen und der Generalmajoren Scheremeteff I. , Ros
er erhalten und wohin er deßhalb verſeßt oder einges go ffery I., Goridakoff HII., Swetſchin II., theilt werden ſoll. Auch haben dieſe Commandeure die Gerſautoff 1. u. Murawieff iſt der St. Annenorden Befugniß, ihn unter der Vorausſegung des §. 3 ſeinen verliehen worden ; der Commandeur der zweiten Brigade bisherigen Dienſt fortverſehen zu laſſen, und zwar ſot der 3. Uplanendiviſion,Generalmajor v . Brinken, bat wohl bei der Degradation auf beſtimmte, als bei der. denſelben Orden mit der kaiſerl. Krone erhalten. Der Chef des Generalſtabe des 5. Infanteriecorps, jenigen auf unbeſtimmte Zeit. - S. 7. Der Regiments,. tambour tritt bei der Degradation zum nächſt niederen Generallieutenant Wachten I. iſt zum ſtellvertretenden Grabe als Bataillonstambour zurüc ; der Regimento Chef des Generalſtabs ber 2. Armee ernannt worden . Der Invalidencommiſſion iſt vom Collegienrath commandeur hat jedod, dieſelbe Befugniß ,. wie ſie im .
Waiſen Paul Demidoff zum Beſten der Wittwen und Bei der Degradation zum Gemeinen $. 6 erwähntist. 218 denkendwers hierzu $. 6 er
derjenigen ruſſiſden Krieger , die bei dem
gemeiner Zambour oder, im Falle er
.
nicht geeignet iſt, als gemeiner Soldat zurüc. - S. 8. then uebergange über den Balkan zugegen waren , ein Der Stabstrompeter wird, bei der Degradation zum Geſchenk von 500,000 Rubel Banknoten gemacht worden. náchſt niederen Grade, Trompeter 1r Klaffe, wobei der Regimentscommandeur die im S. 6 bemerfte Befugniß
bat. Iſt er zum Gemeinen degradirt , ſo wird er Trom ,
Spanien.
Nach einer neuen Verordnung findet die Truppens
peter3r Klaſſe. Der Trompeter ir Klaſſe wird (da die aushebungin Zukunft durch das Roos ſtatt . Auch ſind Trompeter 1r und 2r Klaſſe gleichen Rang baben ) bei die Adelichen nicht mehr frei vom Kriegsdienſte, konnen jeder Degradation Trompeter,3r Klaffe. S. 9. Der ich aber von demſelben durch Erlegung von 15,000 Reas Muſifmeuter, wenn er zum nächſt niederen Grade besten ( nahe an 2000 fl.) loskaufen . – Da Ende Aprils gradirt iſt, wird Hautboiſt 1r Klaffe, kann aber unter 0. F. die Dienſtzeit des größten Theils der die ſpaniſche
der im $ . 3 erwähnten Vorausſegung der Muſikmeis Armee bildenden Soldaten ablauft, und demnach gegen ſtersdienſt fortverſehen. Der zum nádſt niederen Grade | 45,000 Mann ihren Abſchied anzuſprechen haben , eine degradirte Hautboijt Ir Klaſſe wird Hautboiſt 2r,Klaffe, gewöhnliche Aushebung ( Quinta ) aber nur 25,000 M. findet auf Weibehaltung ſeines Inſtruments . Uebrigens beträgt, ſo ſollte die auf 6 Jahre feſtgeſegte Dienſtzeit
8 wendung . - S. 10. Der Batailongtambour wird bei die gegenwärtig dienenden Individuen angewendet wers jedoch verworfen worden ,ins jeber Dégradation gemeiner Tambour ; der Regiments: den ; dieſer Borſdlag iſtwelche dienſtpflichtig iſt, große commandeur bat jedoch auch hier die im 5.6 erwähnte dem es bei der Klaſe, Befugniß . Welchen Sold des gemeinen Cambours der Uuzufriedenheit erregen würde, wenn man einem neuen
degradirte Bataillonstambour beziehen soll, beſtimmtdas Gefeße eine růdwirkende Kraft geben wollte.
einzelnen Falleaufgutadt: injedem Kriegsminiſt Berichterium lichen des Commandeurs, beſonders mit Růdricht auf ſein vorherigesBetragen. - $. 11. Cadetten ton: Ueber die Stämme der Infanterieregimenter. nen nicht degradirtwerden; ſie verlieren ſtatt deſſen in den geeigneten Fållen das Pradicat Sadet.
S. 12 .
Man hat in den meiſten deutſchen Staaten die Mis
Gendarmen 1r Klaſſe treten bei der Degradation zum litardienſtzeit, im Vergleiche mit früheren Zeiten , bedeus
nächſt niederen Grabe als Gendarmen 2 Klaſſe zurüd. tend verkürzt; man hat hierbei das Intereſſe des Staates
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gewahrt, indem durch denſchnellen Wechſel der Indivi- | Fen Achtung zu genießen, zum Stichworte der Nichtsnus buen eine größere Menge von zum Kriege vorbereiteten Bigkeit geworden iſt, und daß daber jeder Spielmann , Månnern erſcheint ; und man hat den Vortheil des eins der ſich eines beſſeren Werthes bewußt iſt, entweder in
zelnen Bürgers geſichert , indem er nur auf kurze Zeit eine andere Militärcharge überzugeben fucht oder nach ſeinen birgerlichen Verhältniſſen entnommen iſt: allein vollendeter Dienſtzeit ſeinen Abſchied nimmt. Wir erlauben uns nun , unſere Anſichten zur Beſeis man (deint überſehen zu haben , daß eine kurze Dienſts zeit den Werth des militars im Allgemeinen verringert, tigung des gerügten Mangelhaften hier auszuſprechen , insbeſondere aber auf die Stämme ber Regimenter den und halten, wenn wir auch nicht hoffen dürfen, erſchos nachtheiligſten Einfluß haben muß, wenn nicht alle Mitspfend zu ſein, unſer Unternehmen wenigſtens in fo ferit tel aufgeboten werden , eine gewiſſe Rathegorie von Jus verdienſtlich , als wir dadurch den Gegenſtand zu einer dividuen , welche durch ihre Eigenſchaften vorzugsweiſe genaueren Erdrterung in Anregung gebracht haben . . ;' zu Soldaten geſtempelt ſind, länger an die Fahnen zu 1 ) Vor Allem lafie man dem Verdienſte freie Bahn
feeln .
und weder aus Rückſichten auf Geburt noch auf andere
Der Stand des Solbaten, eher ein Stand der Ents bebrung , als daß er Mittel zum Reichwerden barbote, verliert in friedlichen Zeiten für junge Leute, welche ſich durch ihr Naturel zum Waffenhandwerk berufen fühlen, .
Verhältniffe dieſen reinen Quell der Wahrheit triben, damit das Heer nicht ein Refugium der Ignoranz und der Trägheit wird und jeder in daffelbe tretende junge Mann die volle Gewißheit hat, ſeinen Werth anerkannt
jenen Reig , den nur das friegeriſche Peben gewähren zu ſehen . Wir wollen indefien hiermit nicht behaupten,
kann. Wer daher nur einigen inneren Gehalt bat ober daß es feine Sadetten 2c. - Anſtalten geben ſollte, welche åußere Fertigkeiten befißt, wird ſein Pfund auf eine ans die Bildung junger Leute zu Offizieren direct zum Zweck dere Weiſe geltend zu maden und ſich ſobald als mog . haben ; allein dieſe Sadetten ſo den nur nicht glauben lich einem Berhåltniſſe zu entziehen ſuchen , das ſeinen bürfen, daß, da ſie es einmal ſind, ſie auch vor aller Wünſchen und Hoffnungen nicht entſpricht. Wo nun gar Anderen Offiziere werden müſſen , vielmehr wäre es der die Stellvertretung erlaubt iſt, da findet der Eintritt Billigkeit und dem Vortheile des Dienſtes entſprechend, ſolcher leute nicht einmal ſtatt, und das betreffende Mis baß bei eintretenden Vacanzen ein Concurs des geſamm litår wird ſelbſt des Vortheils der Zufälligkeit beraubt, ten Verdienſtes ſtattfånde und der Würdigſte den Preiß daß mancher junger Mann, der den Kriegerſtand nicht davon trüge. Waren einmal dieſe Grundfåge feſtgeſtellt mit Neigung betreten bat, fich von den eigenthümlichen und als unabweichliche Norm gegeben , ſo dürfte es feis Reizen deſſelben feſſeln läßt und für ihn von wahrem ner Armee,fie moge ro groß oder ſo klein fein, wie ſie Gewinne wird. Die Folge hiervon iſt, daß die Regis wolle , an tauglichen Subjecten zu Offizieren und uns menter nur wenige alte Soldaten (deren Beibebaltung teroffizieren fehlen , vielmehr die zuſtrdmende Menge To .
.
oft nicht einmal wünſchenswerth ift ) befiben und daſ groß ſein , daß Mancher ſich in der Reihe der Unteroffis
die Unteroffiziere, dieſes ( wenn ſie tüchtig ſind ) wahrs ziere befinden würde, der recht gut eine höhere Stelle bafte Fundament eines wohlgeordneten Heeres, ohne bekleiden fdnnte. Für Leute dieſer Art müßte, wenn ſie deren Mitwirkung die Bemühungen aller übrigen Char, eine bedeutende Zeit im Heere gedient hatten , nun auf
gen ſcheitern, meiſtens aus jungen , unerfahrenen Leuten andere Weiſe und, wie wir glauben , dadurch geſorgt beſteben , die ſich gerade dann aus dem Dienſte entfers werden, daß alle Stellen im Staate, welche nicht gerade nen , wenn ſie mit ihren Functionen eben vertraut ges eine ſpeciellswiſſenſchaftlidhe Ausbildungerfordern, vor: worden ſind und nůßlich hätten werden können.
zugsweiſe durch verdiente Militars befekt wurden. Bei
Eine andere, zu den Stämmen der Regimenter ges Feſthaltung dieſes Grundſabes dürfte fich fernerhin die horende und für den DienſtbedeutſameGattung von ärgerlicheErfcheinung nicht mehr wiederholen', daß bei Individuen ſinddie Spielleute. Faßt man die Functios der Befeßung der Stellen Veteranen von 25 Dienſtjats
nen eines Spielmannes ins Auge,ſo wird manfinden, ren Milchbartenaus dem Sivilſtande nachſteben müſſen. daß er außer den zuſeinen beſonderen Leiſtungen erfors So vieluns bekannt iſt, geltendönlicheBeſtimmungen derlichen Fähigkeiten nidht nur einen robuſten Rörper im preußiſchen Heere, das in dieſer, wie in vielen ans
beſigen muß, um die im Vergleiche oft größeren Stras beren Beziehungen , Nachahmung verdient. 2) Man ſuche ferner ben Ehrgeiz anzuregen und
paßen des Feldlebens ertragen zu fönnen , ſondern aud
einen unbezweifelten moraliſden Werth , um von ihm gebe die Ausficht auf ein wenigſtens leidliches Austoms die gewiſſe Ueberzeugung begen zu dürfen , daß er ſich men. Man ſtelle den Unteroffizier body , compromittire
in oft fritiſchen Momenten des Krieges als Mann von ihn nicht vor den gemeinen Soldaten , gebe ihm eine Kopf und Herz benehmen werde. Nicht ſelten findet man Kleidung von beſſerem Stoffe und bezahle, 'wenigſtens aber, daß bei Annahme der Spielleute ſchon von vornen herein gefehrt wird und daß man, anſtatt bei Prüfung der Fåbigkeiten und Eigenſchaften den oben bezeichneten Maßſtab anzulegen , nachbergelaufenen , nichts nůßenden
bie höheren Klaſſen ſo gut ," daß ſie es mindeſtens dem bemittelten Bürger gleidh thun fonnen: dann , und bei einer Ausſicht auf demnächſtige Civilverſorgung, werben die Stellen der Unteroffiziere, bet ber gegenwärtigen Ues
Jungen greift, dieoftkeinenBegriff vonEhrgefühlbas berfüllung der höheren Klaſſen der Geſedſchaft, auch für ben und ſelbſt durch die ſtrenge militariſche Zucht nicht Gebildete ein Gegenſtand ehrgeizigen Strebens ſein. zur Ordnung gebracht werden können . Die Folge hiervon
( Sdruß folgt. )
iſt, daß der Stand der Spielleute, anſtatt einer gewiſs Redigirt unter Verantwortligkeit der Geriagebandlung: 6. w. beste in Darmſtadt und in deffen ofizin gedruct.
Samſtag, 6. März 1830. ater de
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et tagaun yepirmiaj aus Morea gebildetworden ; ſie iſt noch nicht beritten,
Eines der neueſten Blätter des Courrier Be Smyrne dates in Aegypten anPferdenfehlt, und es wird ſchwer fdildert die militäriſche Page Aegyptens folgenders balten, ein Corps von 10,000 Reitern zu bilden, wenn maßen: ,, DerNorden, alſo das ganze Ufer am mittel- die Regierung nicht den Beduinen eine Menge ihrer ländiſchen Meere, iſt nur in einem Theile der Bai von Pferde abkaufen will, was den doppelten Vortheil has
Abukir undim altenHafen von Alerandrien angreifbar. ben würde, daß die Araber, eines Theils ehrer Pferde An der Küſte von Roſette und Burløg bis nad Damie Beraubt, feſte Wohnſite nehmen und ſich dem Ackerbau
ette machen hohe Sandbånke eine Landungſchwierig, widmen würden, und daß die Regierung für die Bes wenn nicht ganz unmöglich. Bei Damiette iſt djtfid
vårfniſſe der Cavalerie Stutereien von guter Race an
von dem Vorgebirge ein einziger Punct, wo eine lan- legen könnte. Rein land bietet für Anſtalten dieſer Art
dung leicht wäre, der aber durch einige gut angelegte mehr Hůlfsmittel dar, als Aegypten. Das Material Batterieen vertheidigt werden kann. Im Oſten feben der Artillerieiſt zahlreichund in gutem Stande. Die die Wüſten Syriens dem Eindringen einer Armee große Regierung beſißt viele Feld- und Belagerungsgeſchüße, Schwierigkeiten entgegen, und an der Küſte des rothen aber wenig Haubigen und Mörſer. Im Arſenal liegen
Meeres würde der angreifende Theil gleichfals Wüſten finden , durch die Teine Truppen einen beſchwerlichen Marſd von 4 - 6 Tagen machen müßten. Im Weſten gewåhren die libyſche Bergkette und weite Wüſten eine natürliche Schußmauer. Im Süden ſind die ſchwarzen Völkerſchaften ſo uneinig unter ſich und ſo Tchwach in
ungefähr 50,000 Gewehre und eine Menge Kugeln in Vorrath; ferner befinden ſich daſelbſt eine Stückgießerei und Werkſtårten får die Verfertigung von Degen und Feuergewehren. Auch eine Pulvermühle iſt in voller Chåtigkeit , und ein bedeutender Pulvervorrath iſt vor handen. Die Recrutirung iſt jeßt leichter, als in frü
ihren Angriffsmitteln , das Aegypten von dieſer Seite beren Jahren, und die Araber ſcheinen weniger Abſcheu her nichts zu befürchten hat. Das Land beſigt keinen vor dem Soldatenſtande zu haben . Man ſieht nicht mehr, feſten Platz im eigentlichen Sinne . Alerandrien iſt die wie früher, ganze Dorfſchaften ihre Hütten verlaſſen und
einzige ſchwach befeſtigteStadt; ſie iſt mit einer ſtarken , die Männer ſich mit brennendem Kalt ein Auge zerſto von Baſtionen flankirten Mauer umgeben , vor welcher ren oder auf ſonſt eine Weiſe ſich verſtůmmeln , um dem fich ein breiter Graben 'hinzieht. Seit einigen Jahren Kriegsdienſte zu entgehen .“
chanzungen angelegtworden .
, aber Die regufare Miliano
ta n d.
tårmacht des Vicefônigs beſtand im Jahre 1827 aus 12 on In Portsmouth hat vor Kurzem ein ſeltener und Infanterieregimentern zu 4 Batatlonen , jedes im Ganzen (wie die engliſchen Zeitungen bemerken ) nicht unwichti: 4000 Mann ſtark, und aus einein Artillerieregiment von ger Prozeß ſtattgefunden .Ein Mann, Namens Miller,
3 Bataillonen, 3000 many ſtart. Dieunregelmäßige hatte nämlich , in Folge einerihm auferlegten Strafe, tern , zu 550 Pferden jedes. Das Ganze bildet eine Ges i termin war am 21. Dec.abgelaufen . Am 23. machteer dieAnzeige ,diealsrichtig fammimadt bon etwa 55,000 Mann. Ueber 150,900 hiervon seinem Befehlshaber Menſohen ſind nach und nach dem Aderbau entzogen befanden wurde. Am 12.Januar, neunzehn Tage
Streitmabt beſtand aus 7 leichten Cavalerieregimen. 5Jahreinder Flotte als Matroſe gedient; ſein Dienſt
worden, um dieſe Armee zu recrutiren, welche in Morea , nach der Anfunft des Schiffes im Hafen , wah.
in Meffa , in Sennaar , in Darfur undin Rordofan rend welcher Zeit Miller obne die geringſte Nothwen:
Bedeutende Berluſte erlitten hat. Die regulare Artillerie digkeit an Bord zurů d gehalten wordenwar, beging iſt bisher fo vernachläſſigt worden , daß fie fait ganz erseiten ſogenannten Subordinationsfehler. Er wurde zum Dienſte unfähig iſt. Aus ihr wird gewoonlich , die fogleich in Eiſen geſchloſſen an Bord des Admiralſchiffes
zur Vervollſtändigung der Infanterieregimenter nöthige in Portsmouth gebracht, und ſeine Sache wurde bei
Mannſchaft genommen , ſo daß ſie nie pouzählig iſt und derſelben Gerichtsbehörde verhandelt, auf deren Autori Geſeßen des Landes zufolge, ſchon 22 Tage tåt er, den Geſeten Die regelmäßige tåt ſtets neue Recruten zu bilden hat. Die Cavalerie iſt erſt ſeit der Rückfehr Ibrahim Paſchas ! vorher aus ſeinem Dienſte håtte müſſenentlaffen werden.
147
148 0,881
a
Das Kriegsgericht erklärte ihn für „ ſdyuldig , verites während ihrer 12 jährigen Dauer ſeit dem Jahre 1818. theilte ihn aber nur, mit Berückſichtigung der Umſtände, |Theile verblieb im vorigen Sabre fein baarer Beſtand feiner Reue und ſeines guten Rufes , zu einer ihin zu
mehr dazu , theils hat die unglückliche Ucberſchwemmung
ertheilenden Ermabnung , fünftig vorſichtiger zu ſein . Gleich darauf gab Admiral Stopford den Befehl, ihn frei zu laſſen . ,,Unſerer Anſicht nady, " bemerkt bierbei ein hieſiges Blatt , „, iſt es mit der Ermahnung ſo gemeint, daß, wenn Miller noch einmal zu 5 jährigem Strafdienſte verurtheilt wurde, er nicht murren dürfte, wenn er alsdann 10 Jahre dienen muß. Wir halten
im April die Veranlaffung gegeben , daß die für jenen Zwed jährlich ſtattfindende Kreiscollecte im danziger und im marienwerderſden Regierungsbezirk dießmals nicht mehr als 186 Rthlr. 6 Pf.ergeben hat. Auch ſind aus gleichem Grunde die Zinſen von dem in der übers ſdhwemmten Niederung untergebrachten Stammvermogen in Růdſtand geblieben, und überdem für die in dieſen
dieſen Fall nicht ſo ſehr für eine Härte, aſs für eine wohnenden Militärblinden außerordentliche Unterſtüßung augenſcheinliche Verlegung der Gefeße. Wenn ein Mann in Miller's Lage nur einen Tag gegen feinen Witten zurückgehalten werden darf, ſo kann man ihn auch ein Jahr lang undfür das ganze Leben zurückhalten ; eben ſo wie man ihm eine Ermahnung durch das Kriegsrecht
gen nöthig geweſen , wie es bereits hinſichtlich des vors hergegangenen anhaltenden ſtrengen Winters der Fall war. Dennoch iſt, nach Inhalt der deßhalb von dem Verein erlaſſenen Bekanntmachung , der Jahresſchluß günſtiger ausgefallen , als es den Anſchein hatte. Bes
zuerfannte, kann man ihn verurtbeilen , durch die ganze fonders hat das königl. Kriegsminiſteriunt einen außer.
Flotte hindurdy gepeitſcht, oder gar gehångt zu werden . ordentlichen Zuſchuß von 300 Rthlrn, bewilligt ; auch Ein kürzeres oder långeres Gefängniß , eine mildere oder ſind dem Vereine 50 Rthlr. aus dem Ertrage der von
ſtrengere Strafe binge auf dieſe Weiſe nur von der Wills dein Geh . Regierungsrath Roscius herausgegebenen führ des Befehlshabers und der Milde der Gerichtsbes Sdrift ,, über die Niederung bei Marienwerder " zu : borde ab. Vom 22.Dec , an ſtand Miller unter keinem gefommen und überbem 1081 Rthlr. 21 Sgr. 9. Pf. an
anderen, als dem engliſchen Civilgeſeße. Ein Kriegøges Intereffen und Kapitalzahlungen und ſonſtige Růcka ridt bat nicht mehr Redt, ein Urtheil über ſein Betrga ſhånde eingegangen . Es ſind deninach in dieſem Jahre
gen zu fållen , als der Lord -Mayor von London ."1.01 wieder 1674 Rthr. 3 Pf. vereinnahoit worden , wodurch Frantrei db. 19melia dotat es möglich wurde an den feſtgeſebten Tagen : am 18 . Januar, 31. März, 18. Juni, 3. Auguſt, 18. October
Der ålteſte der franzöſiſchen Militärš , Hr.V. Sale und 29. November die gewöhnlichen Vertheilungen im Tayne, geweſener Cavalerieoffizier, Ritter des St.Lud: Totalbetrage von 539 Rthlr. 25 Sgr. zu bewirken , und den
wigsordene, iſt zu Mans in dem Alter von 102 Jahren 226 Ruhr. 10. Sgr. für die answärtigen Militärblin geſtorben. Er hatte der Eroberung von Berg - op Zoom an deren Drtsbehörden nachträglich zu übermachen ; dema
beigewohnt , und war bei der Sdylacht von Maſtricht nådſt aber 226 Rthlr.13 Sgr.azu außerordentlichen im S. 1747 verwundet worden. 1915499791 Unterſtüßungen , und 170 Rthlr. 25. Sgr. 11 Pf. zur Dejt
reich . Der Streichiſche Beobachter fagte ,Wir haben unlängſt in unſerem Blatte gemeldet, daß nach einem Plane, den einzuOffizier der (dem engliſchen entworfen hat, nådſtens Woolwich großenFlotte Marinearſenal bei fondon) werden einige ſollen. Schiffe *mit ausgeråſtet )W Percuffiongtanonen &hrend in England erſt
Erwerbung von Grundſtücken für 13 Militärblinde zu
verwenden. Mit Hinzuređịnung einiger anderen Aus . gaben beliefen ſich ſolche im Ganzen auf 1363. Rthlr. 23 Sgr. 11 Pfen undes blieben fonach von der Ges ſammteinnahme im Beſtand 310 Rthlr.6 Sgr. 4Pf. nounout 19tris 17 tristo SR u dla n 8. sed characht op um 100 Simubla nach about its DI280NITRO
Verſuche mitder Anwendung dieſer Abfeuerungsmethode Der Befehlshaber der erſten Brigadeder 2.Infanz bei der Marineartillerie angeſtellt werden ſollen , iſtſel teriedivifion Generalmajor Bernifoff I., iſt zum Bes bige bereits ſeit 2 Jahren aufden Schiffen der kaiſerl. fehlshaber des finnlandiſden Garderegiments ernannt oſtreichiſchen Marine eingeführt. Die Brigg uſaro und worden. 3t50 m Giled opioissi asd ich sietni
die Fregatte Guerriera fihren dieſe Percuſſionsſchlöſſer 9gtinni 09031 SS d meg. DOTTONTITÉ fchon ſeit obgedachter Zeit, und die Ausrüſtung der Die Rangliſte des " eidgenöffúrden Generalſtabs ganzen Artillerie in dieſer Art iſt beider f. f. Kriege befaßt am 1. Janúar 1830 bei unbeſetter Stelle des de Generalmajors 20 Oberſten ( an ihrer Spise hr .Olger Se. Majeſtåt der König von Preußen haben Sein von Prangins, erwählt 1805 ) , 22 Oberſtlieutenaitte, kaiſert. dſtreichiſchen Generalmajor und Brigadier der 9 Stabsadjutanten init Majorsrang, 41 Stabshauppa
marine definitiv angeordnet. " 1191101 % 10
Cavaferie, Freiherrn v. Hammerſtein , den Si.mosfeute, 19. erſte Lieutenante und 22 zweite Lieutenante hanniterorden zu verleiben geruht.USSte 119 € 290loi fomit eine Geſammtzahl von 135 eidgenofiſden Stabss 30 land 0193 rest209 P r eu penso en difpid | 1828 aber 128.) 1.Im Jahr 1829 wurden 111, durcham die1. Tag.
Die Unterſtůkung' erblindeter Militárs vom fabung gewählt: der eidgenoffiſche Obert und Oberſt Seiten des zu dieſem Zwecke in Marienwerder beſtehentregecommtífår 5 trzel und 2 Stabshauptleite mit ſchwieriger geweſen , als Majorsrang; ſodann wurden durch die Militár-Auf den Vereines iſtUD 1829 im Jahr 110 90 se's
no pag ernannt: 3 Ståbshauptleute, 3 erſte fieus lo 09 **** 181 ſichtsbehörde tenante und 5 zweite : Lieutenante . 199 Siyoloch 31910 1909 190cm
*) S. Nr.13 derSHOT1. m . 3.59.630 moins118
150
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In Bern erwartetman die nahe Anfunftdesfran: I reute ,namentlich nie einen Degradirten ; wer ſich übel 3offichen Botſchafters, Marquis von Gabriac, und es aufführt, werte ausrangirt. jou bald nach ſeinem Eintreffen eine Unterhandlung
Wollte ung Jemand cinwenden , daß mit den von 1
zwiſchen der Eidgenoſſenſchaft und Frankreich hinſidstlich und vorgeſchlagenen Verbeſſerungen zu bedeutende Ros desjenigen Artifels der Militárcapitulationen eroffnet ten verbunden feien , dem antworten wir, daß die ges werden , weldjer die eigene Rechtspflege der Schweizers senwärtig beſtehenden Gonfcriptionsſyſtemie nur dann
truppen und die Einführung des von der Taşſazung keinen nachtheiligen Einfluß auf die Wirkſamkeit des berdotoffenen neuen Strafgeſetzbuches für die Soweizerregimenter berrifft. Für dieſe Unterhands Inng hat der geheime Rath des Vororts zu eidgendſ iſdhen Commiffarien bezeidhuet die Hrn. Schultheiß von Wats tenwyt von Bern, Bürgermeiſter von Wyß von Zürich, Schultheiß.-.von Dießbad • Lorny von Freyburg und Bundeopråſident von Salio - Soglio von Granbindten.
Militárs im Felde haben werden, wenn tüchtige Stämme der Regimenter vorhanden ſind, daß die damit verbunde: nen größeren Koſten bei weitem nid)t die Vortheile über's wiegen, welche dem Bürger aus einer fürzerer Dienſtzeit safließen ; und daß, wer den Zweck wid , auch die Mittel nicht denen dürfe.
Das kurheffifche Militar. Das furbeffiſche Militår beſteht aus dem Generals ſtabe einer Jufanteriebrigade, einer Savaleriebrigade Ueber die Stamine der Infanterieregimenter. Rabe, und einer Artilleriebrigade.
( Schluß. )
Der Generalſtab zählt gegenwartig 8 Offiziere. 3 ) Unteroffiziere, welche durch den Dienſt untauglich Der Chef (Generalmajor ý . Cochenbaiſen ) iſt zugleich werden, penſionire man beffer, als den gemeinen Soldas Shef 008 Generalfricgsdepartements, Praſes der Milis ten und ſo, daß er nicht nöthig bat, zur Friftung Teines tår : Studien und Eraminationscoinmiſſion und der 2
lebens Handarbeiten zu verrichten , welche ihm während fandesvermeſſungscommiſſion . Von den übrigen Offis ſeiner Dienſtzeit verboten waren . Sind ſie zu Civildien ten noch tauglich, ſo gebe man ſie ihnen vorzugsweiſe. 4) Da, wo Stellvertretungen geſeßlich find, erlaube man deur Unteroffizier nad jeder vollendeten Capitulas tion , ohne Rücficht auf ſein Lebensalter , einſtehen zu dürfen , wodurch er ſich ein Rapital und hiermit 'einen Nothpfennig für die Tchwierigen Lage des Miters erwirbt.
5) Man belaſte den Stand der Unteroffiziere nicht zu ſehr mit dem leidigen Garnifonsdienſte, von dem es
ohnehin zweifelhaft iſt, ob er der Ausbildung des Sols
zieren (2 Oberſtlieutenanten, 2 Rittmeiſtern, 1 Capitain und 2 Premierlieutenanten ) ſind vier zugleich im Senes raffriegsdepartement und zwei als febrer bei dem Cas dettencorps placirt ; auch ind dieſe Offiziere zum Theit Mitglieder der Militar Studiens und Eraminations, commiſſion und der Landesvermeſſungscommiffion . Die Infanteriebrigade beſtebt aus dem Reibs garderegiment, dem Garde: Fågerbataillon, dein 1. , 2. u . 3. Liniens Infanterieregiment (wovon das erſte den Namen , Kurprinz von Heffen “ führt.) Die Brigade
daten für das Kriegsleben mehr ſchadet als nůbt, und wird durch einen Generalmajor commandirt , welcher
beſchránte dieſen Dienſt auf das Nothwendigſte. zugleich Inſpecteur derſelben iſt, und bei welchem ein 66 ) Uin tüchtige Spielleute zu bekommen,und für den Offizier vom Generalſtabe den Adjutantendienſt verſicht. ZAT
erhalten , dürfte Folgendes , als zweckmäßig
a) Vor Vor allen erſcheinen :a) allen
Das leibgarderegiment iſt aus 2 Bataillonen , jedes 5
Dingen ſei man vorſichtig in linien -Infanterieregiment aus 3 Bataillonen zuſam .
der Wahl der Subjecte zu Spielleuten und nehme nur folche dazu an, welche ihre frühere gute Aufführung unbezweifelt nachweiſen können . b ). Man bezahle den Spielmann nicht nur beſſer, wie den gemeinen Soldas ter, ſondern ſtelle ibu auch im Range höher . Nad vol:
mengeſett. Jedes Bataillon begreift 4 Compagnieen. . Der Stab jedes Regiments záhlt 1Regimentscom, mandeur , 1 úbercompletten Stabsoffizier ,welcher ſich mit den Verwaltungsgegenſtänden des Regiments zú befaſſen hat, 1 Regiment adjutant ( Premierlieutenant),
lenbetem erſten Dienſtjahre mußte er den Rang eines 1 Regimentschirurg, 1 Regimentsſchreiber, 10 Haut. .
Sefreiten , nach : ausgedienter erſten Capitulation den boiſten. Das Leibgarderegiment und das Gardejågers Rang eines Corporals und nach vollendeter zweiten Cas bataillon haben gemeinſchaftlich dieſen Stab. Zuſammen pitulation ben Rang eines Serſchanten erhalten. Sein 15 Kópfe. Gold mußte fich nach diefen Rangverhältniſſen reguliren. Seber Bataillonsſtab beſteht aus 1 Bataillonscoms Dieſe Forderungen imann ganz der Billigkeit angemeſs mandeur , 1 Bataillonsadjutant ( Secondlieutenant) ,
fen; denn der Spielmann würde, wenn er ſich eine anans
1 Rechnungsführer (Secondlieutenant), 4 Compagnies
bere laufbahn im Militår gewählt håtte, bei einer guten chirurgen ( wovon in Friedenszeiten 2 per Bataillon
Aufführung jene Rangſtufen unbezweifelt erreicht haben. manquíren ), 1 Bataillonsſchreiber, 1 Bataillonstambour Im Falle ſeiner Dienſtuntauglichkeit müßte ſein Penſtongs
(von welchem einer zugleich Regimentstambour), 1 Buchs
gehalt demjenigen ſeines Rangverbåltniffes entſprechend fenſchmied. Zuſammen 10 Kópfe. fein . c) Man gebe auch dem Spielmann , ſo lange er
Jede Compagnie zählt 1 Capitain , 1 Premierlientes
dienſtauglich iſt, die Erlaubniß für Andere einſtehen zu nant , 3 Secondlieutenante, 1 Feldwebel , 1 Portepees
dürfen , damit auch er ſich ein Rapital für die geſteiger- fåbndrich, 1 Serſchant, 1 Capitain d'armes, 1 Fourier, ten Bedürfniſſe des Alters erſpare. d ) Endlich dulde 7 Corporale, 24 Gefreiten, 96 Gemeine und 3 Spielleute. man nie ein ſchléchtes Subject in den Reihen der Spiels | Zuſammen 140 Ridpfe. I
151
152
Die Stårfe jedes Regiments ( des Leibgarberegiments
mit dem Gardejågerbataillon ) iſt alſo folgende: Regimentsſtab
15 Kopfe.
3 Bataillonsſtåbe 12 Compagnieen
30
.
. :
zuſammen
S
Die Artilleriebrigade beſteht aus 2 Fuß :Artils leriecompagnieen , 1 reitenden Artilleriecompagnie und einer halben Handwerkercompagnie.
Der Stab begreift 1 Commandeur, 1 Stabsoffizier,
1680
1 Feuerwerfersfieutenant, 1 Adjutant, 1 Rechnungsfübs
1725 Adpfe .
rer, 1 Regimentschirurg, 3 Compagniechirurgen, 1.Corpss
uno die ganze Brigade iſt demnach 6900 Kópfe ſtarf. In Friedenszeiten manquirt 1 Offizier per Compag.
ſchreiber, 1 Kurſchmied..
Jede reitende und Fußcompagnie führt 1 Batterie
nie , und beurlaubt ſind in jeder Compagnie 3 Corporale, Sechspfünder. Artillerieco mpagnie záhlt 1. Capitain , t Eine Fuß : 1 Spielmann , Todann an Gefreiten und Gemeinen bei
dem keibgarderegiment xc. 45, beiden Linienregimentern Außerdem hat die Infanteriebrigade. 12 Reſervecoms pagnieen , deren jede 1 Capitain , 18 Unteroffiziere, 24 Gefreiten, 90 Gemeine und 3Spielleute , zuſammen 80 Mann .
136 Rdpfe zählt.
, 2 Secondlieutenante , 1 Oberfeuera Premierlieu 1 Capitaind'armes, 6 Unteroffiziere, 16 Bombardiere, 10 Gefreiten, 7 Kanoniere zum Fahren und 43 zur Bes dienung, 2 Tamboure , zuſammen 94 Röpfe, - ſodann 4 Stangenpferbe, 8 Vorberpferde, 5 Reit- und Vors
tenant werker , 1 Feldwe bel, 1 Portepeefábndrid , 2 Feuerwerfer,
Das Gardejágerbataillon und die 3ten (Fúſilier s ) rathspferde. Die reitenbe Compagnie bat denſelben Beſtand an
Bataillone der Linienregimenter baben einen Oberſt zum
1
Inſpecteur, welchem ein Offizier vom Gardejägerbatail . Offiziedagegen ren , Untero und Gefrei ren , Bomba en und Fahren Kanonieren 38 zurs zum rdier 12 ffizie ten , lon als adjutant zugetheilt iſt.
Die Capitaine (und ebenſo die Rittmeiſter der Gas Bedienung , ſodann 8Stangenpferde ,16 Borderpferde . Capitain d'armes Reits und Vorrathspfe 48 Feldwebel rde,1 in die erſte und zur Hälfte undDie valerie) gehören zur Hälfte Feuerwerter halbe Handwe mpagni ,1 rkerco e beſteht aus 1 Capis, in die zweitestraffe; Klaſſe die Capitaine der Reſervecompago tain,1 .
nieen zåhlen fåmmtlich in die 2e klaſſe.
,
Die Cavaleriebrigade beſteht aus der Garde du i 3 Unteroffizieren , 8 Handwerksmeiſtern , 5 Handwerfern als Gefreiten und 25 als Gemeine, robann 1 Tambour, corps, ſobann dem 1. u. 2.Huſarenregiment, wovon das zuſammen 46 Köpfe.
leştere den Namen ,,Herzog von Sachſen , Meiningen
Die Artiñeriebrigade iſt demnada 339 Köpfe ſtart. führt. Die Brigade wird durch einen Generalmajor Der etatsmåßige Stand des ganzen Truppett , commandirt , welchem ein Dffizier der Garbe du corps corps iſt folgender : als Adjutant zugetheilt iſt. Generalitab... Die Garde du corps bildet eine Schwadron , welche 8 Adpfe. Infanteriebrigade ... 1 Corpscommandeur , i Rittmeiſter 1r Kr. , 1 Rittmeiſter 6900 Dazu die Reſervecompagnieen 1632 2r Ri., 1 Premierlieutenant, 3 Secondlieutenante, 1 Cavaleriebrigade Wadtmeiſter , 2 Quartiermeiſter, 1 Portepeefábnbrido, 1000 Artilleriebrigade . du Garde 90 339 Carabinier, 1 , 8 Corporale, 3 Trompeter o corps und 1 Fahnenſchmied , ſodann im Stabe 1 Schwas zuſammen 9879 #dpfe. bronschirurg, 1 Chierarzt, 1 Bereiter, 1 Stabstrompeter, Manquirens die Großbeurlaub und furbeſt abzieht,man 1 Sattler , 1 Schneider und 1 Buchſenſchmied , - jurams den Wenn iſchen tärke des ſo bleibt die Dienſtſtert
men 130 Röpfe zåhlt. ( Der Chierarzt und der Bereiter Militärs :: müſſen auch bei der Artillerie Dienſt thun. )
Jedes Huſarenregiment beſteht aus 4 Schwadronen .
Es zählt im Stabe i Regimentécommandeur, 2 Stabos offiziere (Majore ), 1Ndjutant, 1 Rechnungsführer ( beide Secondlieutenante ), 1 Regimentschirurg , 1 Regimentos
Generalſtab .. 8 Röpfe. Infanterie 3168 Tavalerie 661 Artillerie . 335 ಇರಿ . * s
zuſammen 4172 Kopfe .
thierarzt, 2 Schwadronschirurgen , 1 Regimentsbereiter, 1 Regimentsſchreiber , 1 Stabstrompeter , 1 Sattler , 1
Sdneider, 1 Büchſenſchmied ; - und jede Schwadron 1 Rittmeiſter , 1 Premierlieutenant, 2 Secondlieutenante, 1 Wachtmeiſter , 2 Quartiermeiſter, 1 Portepeefáhndrid , 6 Corporale , 3 Trompeter, 8 Carabiniere, 79 Huſaren und 1 Fahnenſchmied. Das Regiment zählt alſo 435 Rdpfe. Bei jedem Regiment manquiren im Frieden 76 Pferde, und 156 Huſaren find beurlaubt .
Bei der Cavalerie find 796 , bei der Artillerie 106
Pferde im Dienſte.
( Fortf folgt. )
,
Zur Vermeidung von Colliſionen zeigen wir hiermit an , daß in unſerem Berlage eine, don Dr 6. Friedenberg beforgte, und in militäriſcher Sinſicht vome.
General R. v. t . durchgeſehene, Ueberlegung von dem in London, Die ganze Stårke der Cavaleriebrigade, iſt hiernach : To eben herausgekommenen wichtigen Werke : Narrative of the late war in Germany and France (Gefdichte Garde du corps 130 Röpfe. des lebten Krieges in Deutſoland und Frantreich .) Von dem 870 2 Huſarenregimenter Marquis 0. Condonderry ( früher als Lord Stewart großbrit. 1000 Adpfe. Geſandter am Wiener şofe ) mit starte und Plänen · Bei der Gavalerie erhålt jeder Premiers und Ses erfcheinen wird. Berlin , 18. Februar 1830. ccndlieutenant ein Chargepferb. Dunder u . Bu mblot.. Redigirt unter Berantwortlidkeit der Verlagsbandlung : €. W. £ oste in Darmſtadt und in deffen Dfijin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 20 .
10. März 1830. op
Allgemeine Militar - Zeitung. Preu Bett . war , entworfen , ſpåter aber mit der Ausführung deſo Die Staatszeitung theilt nachſtehenden Artikel über ſelben der Baumeiſter Nehring beauftragt; als dieſer
das fönigliche 3eugbaus in Berlin mit :
aber ſchon im October 1695 farb , wurde die Leitung
Auf dem Plaße, welchen das jellige fönigliche Zeugs des Baues dem Architekten Grüneberg, und einige Jahre baus (dinůct, ſtand zuvor ein von dem Kurfürſten Georgſpåter dem damaligen Dberſten , nachherigen General. Bilhelm erbautes -Arſenal, welches nach dem Zengniffe major Johann de Bodt übertragen , welcher das ſchone des Gregorio Leti ( in ſeinem im 3. 1687 zu Phmſterdam Wert ausführte und im F. 1706 vollendete.Schlüter an
gedruckten Ritratti della casa serenissima ellettoral
Brandenburgo Cheil I. pag. 341) zu den ſchönften und trefflichſten Gebäuden ſeiner Art gehörte. Ich fah," ſagt Leti, ,, viele Zeughauſer in Europa, welche reicher an Waffenwarext, aber feines von ſo ſchöner und treff
Melden Antbeil der berühmte Andreas
dieſem Bau nahm , laßt ſich , nach den vorhandenen Nachrichten, nichtmit Sicherheit beſtimmen. Nach Rúſter (altes und neues Berlin , Abthl. 3. S. 154) fou Sdilüter unmittelbar nach NebringsLode den Bau einige Zeit ges
licher Anordnung , und ich fann dem leſer verſichern , leitet haben, nach der Nachricht aber, die auf einem ber
daß es in Amſterdam Fein' ſo ſorgfältig gebalienes und (von der Staatsregierung niher erwähnten ) Brobesſchen To zredmåßig eingerichtetes Haus gibt, als dieſes Ars, ſenal." Leti chließt ſeine Schilderung dieſes ehemaligen Arſenals mit der Bemerkung, daß daſſelbe den Namen eines „N Heiligthums der Waffen " verdiene. Der König Friedrich I. (damals noch Kurfürſt) fand aber dieſes Arſenal, welches wahrſcheinlid nicht von
Plåne fich findet, war er der Nachfolger Srůnebergs. Die 22 vortrefflichen Larven ſterbender Krieger im Hofe des Zeughauſes dagegen ,welche die Schlußſteine der im Erdgeſchoſſe befindlichen Bogenfenſter bilden, und viele fach von Künſtlern und Dilettanten abgezeichnet worden ſind, werden allgemein als Werfe Schlüters anerkannt,
ſehr großem Umfange war, nicht mehr genügend für die ſo wie auch ſämmtliche Trophäen und andere Zierrathen , während der glorreichen Regierung des großen Kurfür welche das Gebäude innerhalb und åußerlich ſchmåden , ſten ſehr vermehrten Waffenvorråthe. Die Idee , ein von ihm entworfen , auch mehrere derſelben von ihm bedeutend größeres Zeugbaus erbauen zu laſſen , war ſelbſt modellirt wurden. Die übrigen Ornamente bear: bereits im I. 1680 von Friedrich Wilhelm dem Großen beitete . Hůlot. projectirt, aber noch nicht zur Äusführung gefommen ,
Das prachtvolle Gebäude erregte, nadytem es vollen :
wie dieſes aus einem im föniglichen Staatsarchiv auf det, die allgemeinſte und verdiente Bewunderung, ' und bewahrten Schreiben nebſt Zeichnung vom 9. Juli 1680 ein im J. 1733 zu Augsburg von Jeremias Wolf bers bervorgeht, worin der Baumeiſter Lindholz an den gros ausgegebener Kupferſtich , welcher Façade und Grundriß Ben Kurfürſten Bericht erſtattet: ,,wie er, in Gemeins des jebigen Zeugbauſes darſtellte , hat die Unterſchrift :
ſchaft mit dem Artillerie -Oberſtlieutenant Weiler, inebs .Das von dem Herrn Architekt, und Baumeiſter Nering rere Pläße zur Anlegung eines großeren Zeugbauſes Seel. angefangene und von dem unvergleichlichen Archis beſichtigt und den Drt, wo fdyon ein Arſenal ſtånde, teft und Baumeiſter, Herrn Oberſt Both in volfommes am paſſendſten fånde." ;- Rurfürſt Friedrich III. legte nen Perfections - Stand gebrachte und von jedermann den 28. Mai 1695 Nachmittags, unter dem Donner des belobte Herrl. Zeug Haus zu Berlin . " -
3
Geſchüßes von den Waden des damals befeſtigten Ber's Was die Bauart des Gebäudes betrifft, ſo iſt das lins, ſo wie mit Beachtung der bei einer ſolchen Feiers Erdgeſchoß nebſt ſeinen bohen Bogenfenſtern in dem lichkeit gebrduchlichen Solennitäten, den Grundſtein zu ſogenannten ruftifen Geſchmack verziert, wohingegen in dem jeßigen prachtvollen Zeughauſe, deſſen vdlige: Vols der oberen Gtage der doriſche Styl ſichtbar ift ; mit Sendung der König nicht erlebte. Erſt" unter Friedrich Ausnahme des in der Mitte der Hauptfronte befindlis Wilhelm I. wurde der innere Ausbau des oberen Stoc chen Giebels, der von 4 freift-jenden Säulen getragen wertes vollendet. .
wird , bat diefelbe Durdachends Pilaſter. Nåcit den, .
Der erſte Plan zu dieſem neuen Gebäude wurde von bereits erwähnten , geiſtreid) gedachten und meiſterhaft bem franzd ferchen General Blondel, welcher ungefähr im ausgeführten Farben ſterbender Krieger ſind auch die I. 1680 Staatsgeſchaffte balber nach Berlin gekommen ebenmäßig als Ornamente der Fenſter dienenden, trefflich
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oder auf ſonſt gearbeiteten Helme beſonders bemerkenswerth. Außerdem gefielen und miteinander wetteiferten aber iſt das Gebäude noch mit inannichfachem bildneris eine andere Weiſe auszeichnen . Bon dieſer reidhhaltigen
ichen Schmuck an Waffen und anderem Kriegsgeråthe, Sammlung mogen nur einige ausgezeichnete Stücke hier mechaniſchen Inſtrumenten und an paſſenden Gegens namentlich aufgeführt werden, alš : 4 fogenannte Boms
ſtånden in reichem Maße verſehen. Ueber dem Haupts barden , auch Šteinbüchſen genannt: die erſte Art von portale erblidt man nebſt einer geeigneten Inſchrift das Geſchůßen , deren man ſich zur Anwendung des Pulvers
Bruſtbild König Friedrids I. aus vergoldetem Erz. Es im Kriege bediente, um große.Steinkugeln zu ſchleudern; iſt von Jacobi gegoſſen und von Hülot modellirt und ſie ſind von Eiſen, der hintere Theil gegoſſen , dervors cifelirt, von welchem ebenmäßig auch die beiden darüber bere aus Stabeiſen zuſammengeſchweißt und mit gleichs befindlichen , das Wappen haltenden Victorien berrühren . artigen Reifen umgeben ; ihre Erfindung fällt in das In dem mittleren Giebelfelde zeigt ſich in einem treff Ende des 14. Jahrhunderts. Die bier vorhandenen beis
lichen Relief, Minerva , von Donnergeſchůt umgeben ; den größeren ſtammen aus dem Huſſitenfriege her. Fers úber der Seitenthüre zur Rechten befindet ſich Mars, ner eine vorzüglich ſchon gearbeitetë, mit einer großen in einer pyramidaliſch - geordneten Gruppe, mehrere Ges Anzahl von Figuren en basrelief gezierte, Feldſchlange,
fefſelte zu ſeinen Füßen habend. Ueber dem Eingange der nad dom darauf befindlichen Bilde nebſt Juſchrift ,, die linfen Seite zeigt ſich, in ahnlider Gruppe, die furchts ſchone Taube" genannt, in Nürnberg von Löffler zu bare Bellona . Nicht unbemerkt darf in Anſehung dieſer Ende des 16. Jahrhunderts gegoffer ; 2 ſogenannte les Gruppen und überhaupt der die oberen Theile des Zeugs derne Kanonen von Guſtav Adolph im 30jährigen Kriege bauſes ſchmückenden Bildwerfe gelaffen werden , daß ſie gebraudyt; 1 eiſerne, geſchmiedete, damaſeirte Sanone, mit großer Einſicht und Kunſt auf das Schauen von aus Spanien berſtammend , eine große Seltenheit, ins
anten hinauf und auf die bedeutende Höhe , in der ſie dem außer dieſer ſich nur noch im Zower zu London ein theilweiſe rich befinden , berechnet find.
i dergleiden Eremplar bon ſo großem Kaliber befindet;
Der von dem Gebäude umſchloſſene Hof bildet gleid): - mehrere ganz eiſerne, geſchmiedete und gegoſſene Paffes falls ein regelmäßiges Viereck von 115 Fuß Seitenlåns
ten u.d. m. Als Trophäen des leßten Riegreichen Krieges
gen ." Das unterſte Stocwerk des Gebäudes iſt gewölbt, ſind, außer einer großen Anzahl von Geſchäßrohren aller und 64 Pfeiler, 4 Fuß ini Quadrat ſtarf, ſtůßen dieſes Kaliber , beſonders zwei , durch ihre bedeutende Größe 20 Fuß hobe Kreuzgewölbe ; der innere Raum betragt und eigene Conſtruction ausgezeichnete, im I. 1812 zu
etwa 411 DRuthen . Die Úmfaſſungsmauern des Ges Lüttich gegoſſene Fußmorſer zu betrachten , ſo wie auch baudes baben nach außen zu eine Starte von 7 , nach die außerhalb des Zeughauſes auf einem Poſtamente
bem Hofe von 5 Fuß . Die Pfeiler ſtehen in 2 Reiben i aufgeſtellten 3 Geſchüße, nämlich : eine 48 pfoge. Kanone und in einem Abſtande von 21 Fuß, wodurch ein Mits ( zu Bibect gegofen ) , welche vorzüglid) ſchöne Berzies
telgang von 17 Fuß , und 2 Seitengånge von 25 Fuß rungen enthalt ind früher in Paris vor dem Hôtel des Breite entſtehen .Das obere Gewdibe ziert an den drei invalides aufgeſtellt war, und zwei zu fafère gegoſſene ug der Haupteingången das, in Stufaturarbeitvortrefflich auss Haubißkanonen mit metallenenPaffeten. – Áuch geführte, kurfürſtlich brandenburgiſche Wappen . In den jüngſt beendigte Krieg Rußlands mit der Pforte bat die -
Pfeilern zwiſden den Fenſtern ſieht man fleine Blen. Sebenswürdigkeiten des Zeugbaufes vermehrt, indem
den , deren wahre Beſtimmung nicht recht einleuchtend erſcheint; wohl möglich fann es ſein , daß ſelbige zur Aufſtellung von Búſten beſtimmt ſein mögen . - Nach außen zu befinden ſid, an jeder Seite 3 hobe Bogens thiren und 16 Bogenfenſter, nach dem Hofe zu , 1 Thüre und 6 Fenster, die Thüren ſind init Bildhauerarbeit en haut relief, Waffen alter und neuer Art, Rüſtungen, Heer- und Kriegsgeråthe sc. vorſtellend , trefflich ges ſchmůdt und, wie and, die Fenſterrahmen und Sproſſen,
Se. Maj. der Kaiſer von Rußland dem König im Juli v . I. zwei 4pfoge. tůrfiſche laffetirte Feldkanonen , in Varna und Hirſova von den Riegreichen ruſſiſchen Hees ren erbeutet , und im Decbr. v . I. eine große türkifche Fabne , ſo wie einen Schlüffel der Stadt Adrianopet zugeſendet haben , welche Gegenſtånde von des Königs Maj. dem Zeughauſe überwieſen worden ſind. - Richt unermahnt kann es hierbei bleiben, daß auf Befehl Sr. Mai. des Asnigs eine Sammlung von laffetirten Ges
bronzefarben angeſtridyen. Der Anſtrich innerhalb iſt düßen ( Ranonen und Haubißen ) ſåmmtlicher Haupts
durchaus weiß , frůber war er bollándiſch, doch iſt nicht machte Europas, ſo wie ſelbige zur Zeit im Gebrauche zu lâugnen , daß die weiße Zünche dem Ganzen ein eins find, eingerichtet werden ſoll , wodurch das Zeugbaus fach eðleres Anſeben leiht, ihm aud bedeutend mehr einen neuen ſehr intereſſanten und beſonders für Artils licht gewährt. Teriſten lehrreichen Zuwachs erhalten wird . Bis jeßt iſt
Der untere Raum dient , dem Zweđe und der Ans dieſe Sammlung noch nicht vollſtåndig ; ſie wird es jes lage gemåß , zur Aufbewahrung von Kriegsgegenſtånden doc, im Verlaufe einiger Monate werden . ſchwererer Art, als der Feldbatterieen des Gardecorps, welche nur beim Ausbruche eines Krieges in Gebrauch
( Sclub folgt. )
genommen werden, - ſo wie einer großen Anzahl diss S
ponibler Geſchůßrohren , kaffeten und anderer Krieges
maſchinen . Außerdem befindet ſich hier eine Sammlung von Sefdjúpróbren aller Staliber , namentlich ſolcher,
welche ſich durch Alterthum , ſchöne Arbeit und Verzies
rungen,
Das turheffifche Militár. ( Fortſegung . )
Die GarbesGendarmerie beſteht aus 1 Offizier,
worin ſich die Stüdgießer früherer Zeit ſebr | 1 Wachtmeiſter, 8 Obergendarmen und 24 Garde - Šens
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d7. Ihr Dienſt iſt : 2 Ordons | zweite , und die , welche nod, die Anfangsgründe des mis barmen , ſåmmtlich zu Pfer 5 1 nanzen täglich bei dem Kurfürſten zu geben , denſelben litäriſchen Unterrichtes genießen, bilden die dritte Klaſſe. eiten ; die Für Religiou , Geſchichte, Geographie, deutſche und frans mit 2 Mannen zu Wagen und zu Pferdeagzu er begl en hnen atik e
zu escortir , zófiſche Sprach , Mathem , Phyſikſd,haPlftanzeic , mi furfürſtlich Effecten beim Fürſtenl n t i up re ze ha ne lais , wie um litáriſches Aufnehmen , Kriegswiſſen s li er und gymnaſtis im Po In de Pa die ib ſt iſt , zu handhaben . die Suidljer , da ewo der Kurfürri e
. Zur Sicherheit des Kurfürſtlich Gendarme Pandes wurde im Jahr 1820 ein Gendarmeriecorps zu t, und hierzu die tauglidyſten Pferd und zu Fuß errichte n , und aus der aufgelöſten er nt me e gi n s ut le au de Re
ide Uebungen , als : Reiten , Fechten und Tanzen , ſind 10 Lehrer, darunter 2 Offiziere vom Generalſtabe anges ſtellt , und diejenigen Cadetten , die ſich im Reiten am ung für den Cava : meiſten aut szeichnen , beſondere Neighe leriedienſ zeigen , und viele natürlic Gewandtheit bes
sweiſe bei dieſer Waffe angeſtellt , nommen. Dieſes Corps iſt ſigen , werden vorzugba weſtphäliſeichſeen Gendarmerie geze n des Landes vertheitt, in fo fern ihr Körper u ſich ſonſt mit dieſer Waffe vers in die 4 Provin brigadew spa e ion corps
indung : durch Verb unterbått feine Communicat n , und ſich fe ef tr en n le mm he ge il ſa lc le ou zu 5 al Ta we , tr it n he des ihnen an. alles überliefer , was auf die Sicher gewieſenen und auch angrånzenden Diſtricts Bezug izhaietr. Eine Brigade beſteht in der Regel aus 1 Unteroff
trågt. An dem Unterricht , welchen das heCadetten erhålt, nehmen auch die Portepeefähndric Theil. Das Gorps bewohnt ein ziemlich großes Gebäude mit hohen und einem Saale, worin zur Win geräumigen Zimmern un terszeit die Waffenüb gen und Inſpectionen gehalten
und 3 - 4 Mann , welche ſich ohne bóberen Befehl oder werden . Ein Theil der Cadetten muß auch Pagendienſte
n e aufn einmal aus der ihnen thun , ſobaär ordert wecordrpens . itio zuehtaufgef iſat ſondere enquSt be nw ldtiſieg da s Cadetten ion ni ſt aus : 1 Coms da be Gege entferne dürfen. Die Brigaden angewieſenRe r tain (zugleich Rechnungsfühs pi jeder Provinz haben zuſammen ihren beſonderen Commandeu (Major ) , 1enCa r rer ) , 1 Premierlieut ant (zugleid Lebrer ) , 1 Arzt, 1 mandanten , in der Regel einen Stabsoffizier, und untenda e e an ct er Feldwebel, 2 Unteroffizieren (aus der Zahl der Cadetten ) dieſem ſtehen mehrer Offizi als Diſtri comm en náre er en und 19 Cade ten , welchen mehrere Krneiſe zu ihrem Rayon angewieſ emtt (darunt 4 Penſio .) meiſter
ſind . Alle Meldunge und Rapporte gehen von den
Außerd
ſind bei dieſem Eorps 1 Speiſe
,
lt m deurrt des 1 Pförtnertårund 3 ud mman nsterunandgeEſtrel ieär am.inationsco . ſſel menStab de . St Aufw Milin iſt, ſtationi inn KaCo Gorpe , welcher nebſurt de s ei kr n ur ts it ßt nt be ff de he io al el da hä fa te s er alle ch um derſ . Der Geſc ſpec m In mman des Corp Sian allen zuCor mm des miſſ vozi un an de - Co Prdovin e ch li n e ft ne ſa nd ha io gt n ta ſc ni ct en de he nſ e ån ga ru en Or , welc auf die wiſſ . Gege empf Befehl und Inſt fandes dien ur, 1 Commandeteurn, tion der Unterrichtsanſtalten , die Zweckmäßigkeit und te ec s re ſp Das Co:rps beſteht auüh 1 Ju r, 4 Provinzcommandan , ſyſtematiſche Anwendung r hrplane n iſt a 1Adjutant, i Rechnungsf de Le , de Ge ,Um 12 Offizieren (welche in die 22 Kreiſe des Landes ver | fang und die Methode des Unterrichtes Beziehung haben ; theilt ſind , ſo daß mehrere 2 , auch 3 Kreiſe zu über : ſie iſt zugleich mit der Controle des Fleißes und der wachen haben ), ſodann 5 Wachtmeiſtern , 34 Obergen : Tůchtigkeit der Lehrer , mit den Vorſchlägen zu Anſtel: darmen , 6 Trompetern u . 112 Gendarmen zu Pferd, - lung der leşteren , und der Aufſicht über die Fortſchritte und 2 Wachtmeiſtern , 18 Obergendariaen und 66 Gens der Schüler sbeauftragt. Die Specerialdirection des Gas detteninſtitut in wiſſenſchaftlich Hinſicht iſt ihr mit Cadettencorps . Dieſes Corps beſteht größtentheils übertragen . – As Graminationsbehörde hat ſie die hen Adels, auech zum Theil and Prüfung der zu Offiziersſtellen vorgeſchlagenen oder ſich s en eſſimmſcen aurm SöhnzuenFude ß .s fuZurhſa da 263 Kópf . r he enſcerhuau ſc en di e fi r -ziun ts ef hn nd le sfüdermjuMi entávor rz táfi rh aa enidedineſPe ta Sö fu onli unudehiemenn . und Eraminations : St lſ erde. meldBe e Of Sivi , und iſt eine Pflanz ngli errſMi - St ſcdh or t,ieun rsd, we on ſi ſirteiun deiz ſies or: u. Chef des Generalſtabs ), eiff iſiſ ellt r de Esteiſt garnzZemiitliuntägriun ſtaj ndneanragelm icht ſtehlst co1mmPr fſni un nesdStgeabflso Auga ( Ge lin hålt und von Zeit zu 1 Director (Oberſtlieutenant vom Generalſtab ), ip d ſc der auf Ordnunghtun Di Zeit dem Unterric e der Cadetten beiwohnt, im Hinde: 2 Affelſoren (1Major von der Leibgarde, 1Major alnleläßt ichfide sfte n Of n anhindeſic rehtl ngre inratArortien ziserthde ve nehl eore rurt fich, duunrcdh ſo s ti eiwo ller(ie2 Of Coſcrphesn 4.Er vonamde ) , fiziere von der Artillerie, 1 vom es n he ht he ſc ſc ic ti ri rr s af prak Unte für die militä neralſtabsſun d Ausbil Ge 7 Lehrer beim Cadettencorps .) dung der jungen Leute ſorgt . Die Cadetten bilden drei Regiment chulen . In allen furheffiſchen Regis Klafſen , und es kann keiner aus einer niederen in eine mentern und einzelnen Corps eriſtíren Schulen , woran bóbere Klaſsſe hinaufrücken , wenn er nicht durch ein gut alle Unteroffiziere und Gefreiten Theil nehmen müſſen ; beſtandene Eramen dazu für tüchtig befunden iſt . Ca- Soldaten aber nur dann , wenn ſie ſich dazu melden und detten erſter Klaſſe können ,wennn ſie das geſebliche Alter qualificiren ; diejenigen Únteroffiziere, welche die meiſte me
erreicht , das Offiziersera gemacht haben , und ſich durch Fleeiß und gutes Betragen auszeichnen , gleich als Offizier angeſtellt werden , ohne daß dabei auf Anciens netát Rückſicht genommen wird. Diejenigen Cadetten , welche ihren Curſus in den beiden unteren Klaſſen durch gemacht haben, werden indie erſte Klaſſe verſeßt; die welche die dritte Klaffe burchgangen ſind, kommen in die
Fähigkeit beſigen, in dieſen Schulen Unterricht zu ertheis lt. Die unmits len , werden hierzu beſonders ausgewnſäh telbare Leitung dieſer Unterrichtsa talten iſt, unter andeurs mm Aufſicht des reſpectiven Co erzu vers n der Regime, ntdeerr hi s ordnetenenSpecialcommiſſiotä un nde, worüber in dieſdenCorp Res übertragsídu. lenDie Gegeicnſ Unterr ht ertheilt wird , find : die vier giment
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Species der Arithmetik und Bruchrechnung, geläufig Leſent
So oft eine Prenarfißung gehalten wird, wobei ber
und Schreiben , Geographie , Berfertigung militäriſcher Chef des General-Kriegsdepartements den Vorſitführt, Aufſaße und die Anfangsgründe der franz. Sprache.
haben der jebige Flügeladjutant des Kurfürſten und der
General Kriegsdepartement. Das Generals Generalauditeur als außerordentliche Mitglieder dabei Kriegsdepartement iſt für die Bearbeitung der Geſchäffte Siß und Stimme. Unter dem General - Kriegsdepartement ſtehen : die Zum Geſchäfftsfreiſe der erſten Abtheilung gehört : General: Militárkaffe ( i Kriegszab [meiſter, 1 Cons Grundverfaſſung der ſtehenden Truppen , Feſtſtellung troleur, 1 Regiſtrator , 1 Kaffediener ); - Das allges der Sold .und Verpflegungsetate, Mobilmachung aller meine Militår Befleidungsmagazin ( 1 Stabs : Waffengattungen , Abgang und Ergänzung an Mann- offizier als Rechnungsführer , 1 Capitain als Controleur, Tchaft und Pferden, Invaliditätserklärung und Bewillis 1 Aufſeher); und die Kriegsbaudirection ( 1 Kriegos
In zwei Abtheilungen getheilt, jede unter einem Director.
gung von Penſionen, Wartegeldern, aud Heiratheconfens baudirector, 1 Kriegsbauverwalter , 1 Kriegsbancontros ſen vom Feldwebel abwårts , Formation , Beurlaubung, leur , 1 Kriegsbauaufſeher .) Uebung und Dislocirung der Truppen , taktiſche und ſtrās
General . Auditorat. Dieß iſt die obere Juſtiz .
tegiſche Gegenſtände, Beſtimmung der Grundſåge bet behörde in allen Strafſachen der Militärperſonen mit Berpflegung undBekleidung der Truppen im Allgemei- Einſchluß derInjurienſachen. In erſterInſtanz nen, Marſch- und Etappenfachen , Militár: Erziehungen verwaltet baffelbe die Strafrechtspflege über die ' ibm anſtalten , Schulen , Medicinalanſtalten , Belohnungen , unmittelbar untergebenen Militärperfonen ; in zweis Beſtrafungen , Gnadenſachen , Diſciplin , Militärſtrafan. ter Inſtanz hingegen liegt ihm die Reviſion aller
Ytatten , Polizei, Formation der Schůzenbataillone, Artils kriegsgerichtlichen und in den geeigneten Fällen audi Ierie - Feldbedürfniſle, Artilleriebedürfniſſe der Feſtungen, der ſtandgerichtlichen Erkenntniffe 06. Ferner gehdren Fabrikation , Anſchaffung , Inſtandhaltung , Aufbewah: zu deſſen Geſchäfftskreis die Aufſicht über die Militárs tung und Vertheilung aller Waffen , des Pulvers und untergerichte, die Prüfung der Competenten um Andis
ſonſtiger Munition ,Erhaltung, Separirung, Dotirung teurſtellen , wie auch die Vermögensconfiscationen der der Feſtungen, die auf die Arbeiten der Bau- und andes Deſerteure und ausgetretenen Cantoniſten. rer Gefangenen ſich beziehenden Geſchaffte, Zeughåuſer, Das General - Auditorat beſteht aus : Gewehrfabrifen , Gewehr - Reparaturanſtalten , Pulvers fabrifen , Stúd- und Rugelgießereien , Artilleriedepots ,
Modelle, Erfindungen iin Artillerie- und Ingenieurfache. Chef: ein Generalmajor, zugleich Chef des Genes ralſtabs Director :
ein Oberſtlieutenant vom Generalſtabe,
Mitglieder: ein Oberſtlieutenant zwei Rittmeiſter ein Capitain
} vom Generalſtabe.
Zum Geldhafftskreiſe der zweiten Abtheilung gehören :
Militårtafleweſen , Ausmittelung der Preiſe der Mili
1 Generalaubiteur , 3 1 1 1 1
Oberauditeuren , Secretár , Referendar, Repoſitar , Acceffiſt ,
1 Pedel.
Standquartier der furbesitrah é Truppen. leibga Gardej rbereg Das ågerbataillo 1) iment, n, Heſſen), rinzvon das 1. Pinien , Infanteriere gimentdas( Rurp
gårbedürfniſſe, Anweiſung der Zahlungen, Aufſichtüber richtige Rechnungsablage undControledes geſammten die Garde du corps ,die Garde Gendarmerie,dieFuß Rechnungsgeſchaffteater Militárverwaltungen , Sins und reitende Artillerie nebſtder balben Handwerkercoms quartierunge , Kaſernens, Services und Garniſongs Einrichtungsgegenſtände, Verpflegung derTruppenmit Pagnie, und das Cadettencorps,liegen inRaffel. 2) Das erſte und zweite Bataillon des 2. finiens Brod, Fourage, Pictualien , Beſorgung der feſtgelegten Approviſionnements der Feſtungen, Anſchaffung derſels / Infanterieregiments liegt in Hanau , das Füfilierbatails 3
ben und Controle über deren Verwendung,"Militärges lon in Fuldă. båude und Bauten , Trains, fazaretbe, Krankenpflege,
3) Das erſte Bataillon des 3. Linien - Infanterieres
Direction über die Verpflegung der Invaliden, Defonos giments liegt in Marburg, das zweite in Ziegenhain , mie der Invalidenhåuſer, Militärſtrafanſtalten , Zahlung bas Fúſilierbataillon in Hersfeld. der Penſionen an Invaliden und Militarwittwen , Bes
4 ) Vom erſten Huſarenregiment liegen 2 Sowas
ſorgung der Befleidung , des Lederwerks und der Felds bronen in Friglar, 2 in tabern . equipage der Truppen und Controle über deren Vers 5 ) Bom zweiten Huſarenregiment (Herzog von wendung: Sachſen -Meiningen liegen 2 Schwadronen in Hofs ein geheimer Kriegsrath , Director : geismar , 2 in Grebenſtein . Mitglieder : ein Stabsoffizier ( Major ) ,
( Schluß folgt. )
ein General Kriegscommiſſár, zwei Kriegsråthe,
ein Oberkriegscommiffär. Redigirt unter Verantwortlidkeit der Øerlagsbandlung : 6. m. liste in Darmſtadt und in deſſen Dfijin gedrudt.
CE
Samſtag,
Nr.. 21.
z 183s0 tis . tation 13. Mär 01 " i d'I 19101
GR 100
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Allgemeine Militar -Zeitung . .
Si vedere di
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bezweckt, das menſchliche Ermeſſen noch mehr , als bei
girini eng 14# 8.
* Fondoti, 23.Febr. Das Unterhaus hat den Antrag dem bisherigen Gefeße aus dem Recrutirungsweſen zu ber Regierung, für den Unterbalt der
landarmee im entfernen . Wir werden in der Kürze das Nabere über laufenden Jahre 3,015,333 Pf. St. zů votiren - aller den Geſegesentwurf mitiheilen. Gegenbemühungen Hirn. Hume's ungeachtet, der beſon Preußen. ders den äußerſt koſtſpieligen Unterhalt der 15,000 M. (Schluß des Artikels über das Zeu ahaus in Ber: -
f. Garbe rúgte - genehmigt.
In dem Quarterly - Reviero 'vom 1. Auguſt 1829 lin .) Das obere Stocwerf, nach welchera, vom Hofe gibt der Capitain Badenach ein Tchauberbaftes Gennäide aus , 2 Wendeltreppen in beſonderen Treppenthármen von der Sterblichkeit unter den Offizieren der führen, beſteht nur aus einem großen Saale ( Gewehrs Armee von Bengale'n . Es geht daraus hervor, daß ſaal, in früherer Zeit Rohrkammer – genannt.) Ders von 3633 Offizieren nur 200 mit der, ihrem Grade nach felbe hat eine Höhe von 28 F., 75 F. Breite und 276 F.
22 Dienſtjahren in Indienzufommenden Penſion nach lange, wie der untere gewolbte Raum, ſo auch dieſelbe Europa zurüdgefehrt ſind. Die übrigen waren an Krant. Conſtruction hinſichtlich der Tragepfeiler, indem die flache heiten geſtorben oder getddtet oder unter die Invaliden Dede gleichfalls von 64 dergleichen unterſtůßt wird , die
aufgenommen worden ; noch andere hatten den Dienſt wie natürlich auf den Tragepfeilernt des unterſten Rauc ohne irgend eine Vergütung verlaſſen oder waren , aus mes ruben . Von dieſen ſind auf jeder Fronte die 4 in
Mangel an den nothigen Mitteln zur Rückreiſe nach der Mitte befindliden rund, doriſcher Art , redits und Europa , in Indien geblieben.
( Bei der Armee von links derſelben befinden ſich 6 vieredige Pfeiler. Jede in der vor : der zu den Balkons führenden Thüren, machen , ehe er 22 Jahre dort gedient hat. ) deren Fronte fålt das mittelſte Fenſter fort, indem der Frankreich. Bogen des Hauptportals lich bis in das obere Stocks Das königl. Corps der Ingenieurgeographen , mert erſtreckt und die Anlage eines Fenſters unſtatthaft welches aus 74 Offizieren beſteht, wovon 2- ein Dienſts I madht, an deſſen Stelle ſich eine Niſche zur Aufnahme
Indien fann fein Offizier Anſpruch auf Rückzugsgehalt Seite nach außerhalb enthält 19 Fenſter mit Einſchluß
alter von mehr als ſedzig Jahren , 16 ein ſolches von einer Statue befindet;
-
nach dem Hofe -zu befinden
mehr als funfzig Jahren und 23 eines von mehr als fidh auf jeder Fronte 7 Fenſter. Dede und Wände ſind dreißig Jahren záblen , iſt definitiv mit dem großen ohne ardhitektoniſche Verzierungen und weiß angeſtrichen. königl. Generalſtabe vereinigt worden. Wie ſchon der Name dieſes Saales theilweiſe andeutet, i
Großberzogthum Heffen.
iſt derſelbe zur Aufbewahrung von Handwaffen aller Art
Bei dem gegenwärtigen Landtage iſt den Stånden beſtimmt, deren ſich auch eine ſehr beträchtliche Anzahl des Großherzogthums Heffen der Entwurf eines neuen bier befindet. Früber lagen dieſelben ſåmintlich in Stellas
Recrutirungsgeſeges vorgelegt worden. In mehegen, jeßt lauft parallel mit der åußeren Umſchließungs. reren offentlichen Blåtfern lieſt man jeßt , „, dieſer Ges wand und in einem Abſtande von 20 Fuß ein hohes feßesvorſchlag , welcher das Recrutirungsgeſek , deſſen Gerüſt, worauf eine Anzahl Infanteriegewehre mit auf, Strenge nurbei vollkommener Gleichheit der Anwendung gepflauzten Bajonneten in 5 Reiben übereinander ſtehen , ertraglich werde, der Willfúbr det Militärbehors und gleichſam eine eberne Wand bilden . Durch dieſe
den zu überlaſſen getrachtet habe, ſei von der 2. Kam. Waffenwånde entſtehen nach den Inneren des Saals zu mer mit bedeutender Stimmenmehrheit verworfen 4 abgeſonderte Räume, in denen die Hieb- und Stoß
worben ." - Wir' verſichern, daß jene Blätter mit Půs ! waffen, ſo wie auch eine bedeutende Anzahl von Hands gen berichtet worden ſind. Das Recrutirungsgeſetz iſt feuergewehren , in Stellagen liegend, aufbewahrt werden. mit einigen , meiſt unweſentlichen Modificationen von Die Pfeiler zwiſchen den Fenſtern 2c. ſind mit Waffen
der 2. Kammer der Stånde angenommen worden, und älterer und neuerer Art, eroberten Fahnen, Eſtandarten es iſt in dem Gefeße fo wenig der Willkühr der Militärs und Trophåen auf das geſchmackvollſte und kunſtreichſte oder anderer Behörden überlaſſen, daß vielmehr daſelbe verziert. Die Mehrzahl der Fahnen ſind franzöſiſche und
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1:11:00 lo TA 1
Erinnerungen der rubmwürdigen Kriege von 1813, 14, 1 kunſtvoll und ſauber gearbeitet mit reich verzierten und 15, - die anderen ſind Kriegštrophảen álterer Zeit. – mühſam ausgelegten Schaften , dem 15ten , 16ten und
(Die in den legten ſiegreichen Kriegen eroberten fran . 17ten Jahrhundert angehorend, der unumſtoblidiſte Bes
zófiſchen Adler, nach denen Seitens der das Zeugbaus weis deutſdien und niederländiſchen Kunſtfleißes, indem Beſuchenden zum öfteren gefragt wird, befinden ſich jes die vorzüglichſten Stücke berühmten Meiſtern dieſer Völs
doch nicht im tonigl. Zeughauſe, ſondern, wie bekannt, ker angehören. Eben ſo zeigt ſich deutſche Erfindungen in der Garniſonsfirche zu Potsdam , am Grabe Fried: fraft in dem unverkennbar vorſchreitenden Beſtreben der richs des Großen .) éin beſonderer Raum auf der nords Verbeſſerung. Ferner, Gewebre mit Batterieſdldfjern ,
lichen Fronte des Gewehrſaales faun unſtreitig zu einer von deren Erfindung ( 1620) an bis auf unſere Zeiten, der ſchönſten Parthieen, welche ein Arſenal nur ſdmůs, mit vorherrſchender franzöſiſcher Eleganz , einige Meis den fónnen, gezählt werden. Den Raum ſelbſt, der einen ſterſtücke guter Büdiſenmacher neuerer Zeit, beſonders eigenen Saal bildet, zieren innerhalb 4 Säulen doriſcher äußerſt lange Gewehre ( bis zu 13 Fuß ) , Doppels bis Form ; der Sodel iſt von Stucporphyr, der Schaft mit 9táufige Gewehre ic. , mehrere türkiſche, beſonders reich
polirten Gewehrläufen, um welche ſich eine forbeerguir. und ſchon gearbeitete Gewehre des vorigen fabrhune ſeinen Verzierungen iſt åcht bronzirt. Mit den Antlig gen der Sdjußwaffen; hauptſächlich Gewebre von hinten
lande von Bronze windet, befleidet , das Kapital mit derts, verſchiedene Projecte von intendirten Verbefferuns gegen dieſen Waffentempel gerichtet, ſteht die 11 Fuß hobe zu laden. Unter dem hiſtoriſch Bemerkenswerthen zeich Statue des verewigten Feldmarſchaus Fürſten Blücher. nen ſich aus : 1 Gewehr des Herzogs Alba vom J. 1650, Dieſelbe iſt von dem Hrn . Profeſſor Rauch gearbeitet , 1 Gewehr des Marſdallo Turenne, 1 Gewehr, weldes
ganz in derſelben Art, wie die in Breslau aufgeſtellte Ludwig XVI. als Dauphin geführt, ſämmtlid) fråber in Statue. Blücher iſt als Marſchall Vorwärts, im Sturm Paris befindlich ?c.; 3 türkiſche Flinten und eine der, * des Vaterlandes Befreiung gezogene Schwert, die Linke in Schaften von unbefanntem Holze durch ſilberne Gars
ſdritte vorſchreitend, in der Rechten das geheiligte, får gleichen Büchſe, mit febr idónen damaſcirten laufen , erhoben und nach dem Feinde zeigend, als Sieger an nituren gebalten, welche nad Beendigung des 7 jährigen der Raßbach vorgeſtellt. Das Koſtüm iſt idealiſch -kúnſts Krieges vom Sultan Muſtapha III. durd, einen außers
Teriſch, für alle Zeitalter paſſend; den rómiſchen Waffen: ordentlichen Geſandten, nebſt noch mehreren koſtbaren roc , auf deffen unterem Rande ſich der Name Rauchs türkiſchen Waffen und anderen Geſchenfen , ſo wie einem
befindet, deckt hinten ein Mantel im ſchönſten Faltens Slúdwunſchſchreiben an Friedrich den Großen überſandt wurfe.. Das Hervortreten der bronzefarbenen Statue worden. - Der vierte und fünfte Schrank verſchließt wird durch einen ganz dunklen Hintergrund befördert ; Stoßwaffen , als : fanzen, Spieße, Partiſane, Hedlebars -
ein Triumphbogen von franzöſiſchen Kaiſerfahnen und den der verſchiedenſten Zeiten und Nationen , Morgens anderen Trophäen wdibt ſich über dem Haupte.
ſterne, Dolde, Bogen und Armbruſte ?c. Das von den
Die Seitenwände dieſes Raumes -bilden 6 reichartig, Gewehren Geſagte gilt hier gleidh faus. Unter dem bi gearbeitete Schrånfe mit großen Spiegelſdheiben, gångs ſtoriſch Bemerkenswerthen verdient eine Armbruſt Heinz i'ich vergoldet und oberhalb des Geſimſes mit Trophäen rids IV ., Königs von Frankreich, genannt zu werden. von Rüſtungen, Fahnen, Paufen 2c. geziert. - In dies — Der ſedſte Schrank bewahrt eins uud zweihändige ſen Bebåltniffen befindet ſich eine mehr auserleſene als Sdwerter , Flammberge, Degen , Såbel , Hiebs und
reichhaltige Sammlung vonWaffen verſchiedener Zeiten, Stichwaffen u. d . m . Dieſe Sammlung von Waffen iſt welche tbeilweiſe durd vorzüglich funſtreiche und practs erſt in kurz verfloſſeneer Zeit entſtanden , die Gegens vollé Arbeit, theilweiſe auch in hiſtoriſch bemerfenswers ftande waren früher auf den Schlöſſern Sr. Majeſtät
ther Beziehung, zu einer ſolchen beſonderen Aufbewah- des Könige, in der ſogenanuten Růſtkammer 26. zerſtreut; rung geeignet ſind. Nicht allein für den fiebhaber von Antiquitäten , ſo wie den bloßen Beſdauer anziehend , ſondern auch für das Studium der Waffenkunde hódít belehrend und nůßlich, indem ſid, hier eine chronologiſche Reihenfolge von Schießgewehren vom erſten Handfeuera gewehre, welches mit der Funte in freier Hand abgefeus ert wurbe, bis zum Batterie- und Percuſſionsſchloß der neueſten Ärt, durch alle Nuancirungen, welche Zeit und Kunſt an den 3 Hauptbeilen des Gewebres, lauf, Schloß
Se. Majeſtät der König gerubten deren Vereinigung ik dem Zeughauſe, als dem dazu am meiſten geeigneten Orte, anzubefehlen, wodurch dieſeseinen ſehr intereſſans ten Zuwachs erlangt bat. Demnächſt baben Se. Majes ſtat aud Befehl eriheilt, ſammitliche in der ſogenannten Kunſtfammer auf dem Schloſſe befindliche Waffen mit der Sammlung im Zeugbauſe zu vereinen , auf welche Weiſe dieſes mehr und mehr bereidert und zugleich den Alterthums , und Waffenfreunden ein neuer geſteigerter
und Schaft hervorgebracht, dem Beſchauenden darbietet ,
Genuß bereitet wird. Bis jeßt find, dieſe neuen Gegens
Es würde dem Zwecke dieſes Abriſſes nicht entſpres ſtånde im Zeughaufe nod nichtaufgeſtellt, doch ſou dieſes
chen, wenn wir noch mehr ins Detail "eingeben wollten, im Laufe des künftigen Frühjahrs gefdheben . Von dies daher nur noch Folgendes eine Stelle finde:
ſen ſind beſonders ausgezeichnet mebrere koſtbare Schwers
Der erſte Schrank enthalt eine bedeutende Anzahlter und Streitårte, diverſe ausländiſche Waffen , dußerſt Piſtolen vom álteſten deutſchen Fauſtrohr an bis zur ſchöne Armbrůſte, Dolche, Degen 14., ſo wie auch meh . neueſten Piſtole und Terzerol. Der zweite und dritte rere beſonders hiſtoriſch merkwürdige Rúſtungen zu Pferd Schrank verſchließt Gewehre, und zwar luntengewebre, uno Fuß , die von Prinzen unſeres verehrten Fürſtens Gewehre mit Puntenſchlöſſern (deutſchen Hafen und ſtammes und treuen Dienern deſſelben getragen worden.
Schnapphåbnen ), dergleichen mit Radſchlöſſern, åußerſt | Die Sammlungvon Rüſtungen if um so erfreulider,
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ale fie dem Zeughauſe eine neute Zierde verleihen wird, zu erwähnen, daß auch eine bedeutende Anzahl preußis indem bis jeßt zwar eine ziemliche Menge einzelner, mit- ſcher Fabnen und Standarten der alteſten und älteren
anter foſtbarer, Rüſtungsgegenſtände, als : Helme, Küs Zeit, welche von den Regimentern abgegeben worden, rafe, Panzer, Panzerhemden , Schienen, einzelne Lheile ſich hier befinden . Gleich über dieſem Gewehrſaale befindet ſich der zu Pferderůſtungen , afte Ritterſåttel 2. vorhanden was
ren , aber nur zwei complette Rúſtungen mit equipirten Raum unter dem Dache, weldher zur Aufbewahrung Pferdert, nämlich die des Königs Franz 1. von Frank. leichter Gegenſtände dient. Das Dach ſelbſt iſt ziemlich reidy und des Duc d'Uzes de Champagne vorhanden flad ), um daſſelbe und nach außen zu befindet ſich eine find. Die vielfach beſprodzene und dfters von Beſuchens Platforme von 7 Fuß Breite, welche durch ein mit Bilds
den , namentlich von Fremden , zum Beſchauen begehrte hauerarbeit ſchon geziertes Bruſtgeländer begränzt wird. Rüſtung der Jungfrau von Orleans iſt nie bier vor: Früher war das Dach mit Schiefer gedegt, die Laufs
banden geweſen , obgleich ſelbſt topographiſche Beſdreis babuen , ſo wie die Abzugrinnen mit Kupfers und die Architraven mit Bleiplatten belegt.
bungen Berlins dieſes nachſagen.
Eine Inſchrift an der Rückſeite einer der Hauptfigua lung enthalt, befinden fich außerdem noch mehrere Tros ren der Baluſtrade ſagt, daß Anno 1765 bis 1768 das pháen , welche den friegsrubin unſerer Vorfahren beurs ganze Dach neu verſchålt, der Schiefer umgedeckt, das In dem Raume, welcher die oben bedriebene Samms.
funden; unter anderen 3 türkiſche Roßſchweife. und 2 (wahrſcheinlich im 7jährigen Kriege) heruntergenommene Paar dergleichen Handpaufen , von den brandenburgis Kupfer, ſo wie 1769 die Bleiplatten ergänzt worden ſind. ſdhen Truppen , unter den Generalen Schøning und Sdulenburg, welche in den Jahren 1690 bis 1699 das brandenburgiſde Hülfécorps von 6000 Mann bei der Hauptarmee des . Prinzen Eugen führten, bei Salanfes men und vor Peſtb erobert ; 1 Paar Reffelpaufen, welche
In neuerer Zeit bedurfte das Dach einer Hauptreparas tur; es wurde daher in den Jahren 1818 bis 1821 ammt der Decke des Gewehrſaales abgenommen , wieder neit gemacht und die Dachfläche ſelbſt mit Zink:; die äußere Laufbahn aber mit Kupferplatten gedeckt. Bei dieſer
in der Schladt bei Hociſtádt ( 1704 ) von einem preus Gelegenheit erhielt das Dach eine weit flachere Abbas Bijden Carabinierregiment einem franzöſiſchen Rúraſſier regiment abgenommen wurden 26. Auch die 5 Fenſter dieſes Raumes ſind angemeſſen , oberhalb mit Fahnen , verziert. Rúſtungen Aehnlich undWaffen dieſem Raume iſt ein anderer, auf der ents
gegengeſeßten Fronte, nach dem Palais des Konigs zu gelegen . Die Decoration deſſelben iſt zur Zeit nod in der Ausführung begriffen . In die ſchon erwåbnte Niſche über dem Hauptportal kommt das brouzirte Standbild
djung, beſonders nach dem Hofe zu, wodurd , jedoch die früher ebenfalls bier befindliche Platforin von 5 Fuß Breite fortfiel und die umſchließende Baluſtrade berabe genommen wurde. Nitht unbemerkt fónnen wir am Schlufe dieſer Dar,
ſtellung, Tafſen , daß die Skizzen und Projecte zu den verſchiedenen Verzierungen und die Anordnung der Tros phåen 2c. dem unerſchópflichen , fünſtleriſcher Ideenreich
thume unſeres Mitbürgers,des Geheimen Oberbauraths
Friedrich Wilhelm 1., von Rauch gearbeitet , in mehr Schinfel, zu verdanken ſind. als natürlicher Große auf einem hohen Piebeſtal von - Nach offentlichen Blåttern folt im bevorſtehendent
Stücmarmor ; die anderweitigen Verzierungen werden
Frühjahre in deu preußiſchen Rheinprovinzen eingroßes
den bereits beſchriebenen in der Hauptſache analog. In Uebungslager itattfinden , und zu dem Ende ein ſehr dieſem Raume befinden rich auf mehreren drappirten bedeutendes Armeecorps dort zuſaminengezogen werden .
Liſchen Modelle álterer und neuerer' Kriegsmaſchinen, Wie man vernimmt, ſoll dieſelbe nicht bloß aus den ers iſtiſche tande
beſond , artiller Gegenſ ?c. , eine Samms lung von Gewehrſchloſſern und anderen dergleichen Thei: len in einer chronologiſchen Reihefolge ; Modelle von rufriſchen Caffetirten Feldgeſchüßen aller Kaliber , nebſt Fabrzeugen , ein Geſchenk Sr. Maj. des Höchiiſeligen Kaiſers Alerander, weßhalb dieſelben auch in einem bes
dort einheimiſchen Regimentern beſtehen , ſondern es fols len auch noch aus entfernteren Provinzen mehrere Corps von Infanterie und Cavalerie dahin beordert und mit dieſen vereinigten Truppen ſehr große und bedeutende Manóvers ausgeführt werden , welche ein ſehr weites und ausgedehntes Terrain erfordern .
ſonderen Glasſpinbe aufbewahrt werden ; eine Samms
Spanien.
In dem fürzlich bekannt gemachten Generalbudget fung von reglementsmåfigen Militärwaffen , in Ers emplaren der verſchiedenen Zeiten , wie ſolche bei den der Ausgaben für das Jahr 1830 iſt das Budget des Hauptmachten Europa's in Gebraud, waren.
In gleisriegsminiſteriums auf 253 Min . 84,810 Realent
cher Art, wie im unteren Raume des Zeughauſes eine (ungefähr 30 Mil. Gulden) feſtgeſeßt. 1
Sammlung faffetirter Geſchütze ſich befindet, iſt hier eine
Sammlung fäinmtlicher Jufanterie- und Cavaleriewaf. fen der bedeutendſten europäiſchen Mädyte , wie ſelbige zur Zeit in Gebrauche find, im porigen Jahre singerichs
Das kurheſſiſche Militår.
tetworden . Esiſt ſehrguobezweifeln, ob eine der: gleiden vollſtånộige Sammlung irgendwo anderent Drts
uniformirung .
(Schluß. )
noch anzutreffen ſei, weſhalb auch kein der Militär- und Die Uniform der geſammten Infanterie beſteht in der Waffenfünde Befliffener dieGelegenheit verſäumen dunkelblauen Roden mit überſchlagenden Klappen , pons follte, das, was ſich ihm hier darbietet, zum Studium ceaurothen Kragen und Aufſchlågen , gelben Knöpfen zu benußen . - In Bezug auf den Gewehrſaal iſt noch 1 ( die Garde weiße ) , Achſelklappen ( bei den Linienregis
167
168 mentern mit der Nummer des Regiments verſehen ), lange Kragen und ponceaurothen Achſelklappen , Ozato's mit
graue Beinkleider mit ponceaurothem Vorſtoß , graue ponceaurothen Fangſchnüren , ſchwarzes lederwerk. Mantel mit rothen Abzeichen am Kragen und farbigen Die reitende Batterie bąt Collets, lithewsken und Reit
Uchſelklappen, Ozafo's ºmit weißen Fangſchnüren, weis boſen, außerdem noch fdwarze Haarbúſche,weißes feders Bes Lederwerf. Die Fúſiliere grüne Fangſchnüre, grüne werf.. - Die Offiziere tragen geſtickte goldene Schleifen Haarbúſche und ſchwarzes Lederwerf. und Achſelklappen mit vergoldeten Halbmonden. Die Offiziere der Linienregimenter tragen AchſelklapGarde - Gendarmerie. Uniform : dunkelblaue
pen imit vergoldeten Halbmonden und der Nummer des Collets mit überſchlagenden Klappen, gelben Aragen Offizie
Regiments.
Die
re von dem Leibgarderegiment und ponceaurothen Aufſchlagen , weiße Ändpfe , weiße
und Gardejågerbataillon tragen am Kragen geſtite fils Achſelklappen und Schleifen , dunkelblane fithemsfen mit berne Soleifen und Achſelklappen mit filbernen Halbs gelben Fragen und Nähten, weißen Achfelflappen und monden , und in Gold geſtickten Kronen .
Schleifen , graue Retthoſen mit rotbem Vorſtop, grane
Mäntel mit gelben Kragen und weißen Achſelklappen ,
Die Garde d'u corps. Uniform : weiße Collets mit überſchlagenden Klappen , ponceaurothen Kragen Helme mit pferdehaarenen Raupen , weißesLederwerk.***
und Aufidlågen, weißeKnopfe", weiße Adfelftappen Die Offiziere geftiste filberne Schleifen und Adsfelfrapa und Schleifen, dunkelblaue fitheweken mit ponceauros per mit. ſilbernen Halbmonden, und in Gold gerichten then Kragen und Nähten , weiße Adſelklappen und Kronen. Schleifen , graue Reithoſen mit rothem Vorſtoß, graue
Mäntel mit ponceaurothem Kragen und weißen Adfel, Flappen , Helme mit pferdebaarenen Raupen, weiße Die Offiziere tragen ge: Kirafie, weißes federwerf. ſtickte ſilberne Schleifen und Achſelflappen mit Filbernen Halbmonden , und in Gold geſtickten Kronen.
Kurfürſtliche Gendarmerie. Uniform : dur's
felblaue Collets mit gelben Kragen ,ponceaurotben lufa ſchlagen und gelben Schleifen , gelbe Rndpfe, ponceau , rothe Achſelflappen, dunkelblaue Cithewsken mit gelben Kragen, dergleichen Schleifen und poncea urotbex Acha ſelklappen , graue Reithofen mit rotbem Vorſtoß , und
graue Fuß- Gendarmen für endie Achſelklappe dergleichen ponceaurotb Das Gardejagerbataillon. Uniform : Dun: Måntel mitLuchhoſen n und, gelben kelgrüne Rođe mit überſdlagenden Klappen ponceau : Abzeichen am Kragen; Ezafo’smit gelben Fangſhuis
rothen Kragen und Aufſchlågen , weiße Kndpfe, weiße , reu , ſchwarzes federwerf. Offiziere haben gols Die vergoldeten Ketten, Adelflappen und Schleifen , lange graue Beinkleider dene Schleifen , Achſelklappen mit mit ponceaurothem Vorſtoß, graue Mäntel mitrothem und dergleichen Halbmonden . Kragen und weißen Achſelflappen , Ezafo's mit verſilbers
ten Sternen , grüne Fangſdınůre und grüne Haarbůſche,
Sadetten corps. Uniform : bunkelblaue Rode mit
Die Offiziere habengeſtickte überſchlagenden Klappen, ponceaurothen Kragen ,Ach: ſilberne Schleifen und Achſelflappen mit ſilbernen Halb- felklappen und Aufſchlagen , gelbe Knöpfe und gelbe Schleifen dunkelblaue Pithewsfen mit ponceaurother
Ichwarzes Leberwerf.
,
monden und in Gold geſtickten Kronen .
Kragen Beinfleider. gelben ,Schleifen fange graueFangſchnüren weißen Ozafo 8 ,mit rotherundBefeßung Das erſte Huſarenregiment. Uniform : -duns mit Szafo’8 telblaue Pelze mit ſchwarzer Beſeßung , dunkelblaue Die Offiziere haben in Gold geſtigte Schleifen, Achſel Dollmans mit ponceaurothem Kragen und Aufſchlägen , klappen mit vergoldeten Halbmonden und in Gold ge
beide mitweißen Schnüren garnirt, weiße Knöpfe, pons ſtickte Kronen. : dunkelblaue ponceayrothliden. Schleifen ,Rutfas en KragenUniform weiße boſenmit rothem Vorſtoß, graue Mäntel mit ponceauros mit Garbeinva und weißen ceaurothe Achſelklappen mit weißen Ketten, graue Reits
then Abzeichen am Kragen und dergleichen Adfelttappen, Knopfe , dunkelblaue lange Beinkleider, Húte. Ezato’s mit weißen Fangſchnüren , ſchwarzes Lederwerf. Die Offiziere tragen Filberne Schleifen an den Pelzen
invaliden bataillon . Uniform : blaue Rutfas
und Dolmand, Achſelklappen mit ſilbernen Halbmonden. undUnterkleider, ponceaurothe Aufſchläge ,Kragenund Das zweite Hufarenregiment. Uniform: dunkelbraune Pelze mtit ſhwarzer Beſebung , dunfels
Klappen , weiße Knöpfe, Hüte. Anmerf. a) Die Beſtimmung der Gardeinvaliden
brdune Doumáns mit bedblauen Kragenund Aufſchlås iſt die Bewachung der kurfürſtlichen Schlöſſer, in welche gen, beide mit gelben Schnüren garnirt, gelbeKnöpfe, ſie zum Dienſte vertheiltſind. IhrCommandeur iſtger hellblaue Achſelklappert mit gelben Retten, graueReit' genwärtig ein Stabsoffizier. b) Das Invaliderbataillon , an deffent Spiße ein Mäntel mit hellblauen Stabsoffizie boſen mit rothem Dorſtoß, Adjeiflappen , dergleichen r ſtebt, beſteht aus 5 Compagnieen , welche am Kragen undgraue Abzeichen Czako’s mit weißen Fangſchnüren , ſchwarzes lederwert? purch 5. Capitainecommandirt werden. Ihre Garniſon Die Offiziere tragen goldene Schleifen an den Pelzen und iſt: Karlshafen, Spangenberg und Fulda . Der Stab des Invalidenbataillons beſteht aus : 1 Commandeur ( Major ) , 1 Regiment quartiermeiſter , mit überſchlagenden Rrappen , dwarzen Kragen und ... 1 Regimentsarzt , Uurichlågen , gelbe Knopfe, ponceaurothe Adjſelklapperi,
Dollmans, Adſelklappen mit vergoldeten Halbmonden. Artilleriebrigade. Úniform : dunkelgrüne Róde
gelbe Schleifen lauge graue Beinkleider mit rothem Potitor , graue, Mantel mit ſchwarzen Abzeichen am
3 'Compagnie - Wundärzte .
1
Summa 6 Kopfe.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung: C. W. feste in Darmſtadt und in deſſen prijin gedruckt.
1
Mittwody, 17. März 1830.
Nr . 22 .
Allgemeine Militar - Zeitung. England . Ausgaben des Geſchůzweſend um das Dreifache geſties In der Unterhausſizung vom 19. Febr ., in welcher gen ; Ingenieure, Sappeure, Mineure und Artilleriſten
ber Kanzler der Schazkammer das Budget vorlegte, båtten damals nicht mehr als 151,000 Pf.gekoſtet, 1822 ſagte dieſer unter Anderem in der Rede , mit der er aber ſchon 427,000 und 1828 fogar 470,000 Pf. Nicht zunächſt die Anſchläge für das Kriegsdepartement allein die Zahl der Soldaten babe zugenommen , ſon einleitete, daß im I. 1829 bereits 200,000 Pf. St. für dieſen Theil der offentlichen Ausgaben weniger gefors dert worden ſeien, als im I. 1828 ; wenn er daher jeßt eine neue Reduction von 500,000 Pf. zur Sprache bringe,
dern auch die der Stabsoffiziere, und die Miniſter bes handelten die Armee gerade ſo, als ſollte ſie eben wieder zu einer Schlacht von Waterloo ins Feld ziehen. Gegen das Inſtitut der Yeomenry ſprach ſich der Redner
ſo ergebe ſich, daß im Laufe von zwei Jahren eine Eins rehr ſcharf aus und dußerte die Meinung, daß, wenn ſchránkung von nicht weniger als 700,000 Pf. in dieſem Hr. Canning noch lebte, daſſelbe gewiß ſchon längſt abs Zweige des Staatshaushaltes ſtattgefunden habe. Fers geſchafft worden wäre, was eine bedeutende Vermindes ner gebe er zu bedenken, daß zwar der Etat des ganzen rung in den Ausgaben der Miliz zur Folge gehabt haben Kriegsdepartements ( Armee, Geſchüß und Marine) im würde. Nåchſtdem waren es die Ausgaben der in Jr. -
vorigen Jahre 17,600,000 Pf. betragen habe, allein eine land und in den Golonieen befindlichen Truppen , welde
irrige Calculation ſei es, wenn man annehme, daß auf dieſen ganzen Betrag die Erſparniſſe bewirft werden fónnen ; denn ein großer Thetl tefer Ausgaben werde zur Belohnung von Dienſten verwendet, die vorlängſt ſchon geleiſtet worden , und an deren fernerer uneinges
Hr. Hume einer ſtrengen Muſterung unterwarf. – Ér gab zu bedenken , bad to zu einer Zeit, wo das Land ich in ſolcher Notb befinde, thóricht ſei, 81,000 Mann Infanterie, 8000 Artilleriſten, Sappeure ac. und 30,000 Seeſoldaten und Matroſen zu unterhalten , beſonders da
ſchranften Belohnung die Ehre des Landes hinge.
man ſich mitten im Frieden befinde. Durch eine Rebucs
2
In Bezug auf das Geſchůbweſen ſagte er , die Regies tion um 20,000 Mann würden 4 Mill., die ſogar durd, rung habe ganz beſondere Sorgfalt darauf verwendet, anderweitige Einſcrånkungen auf 6 Mill. gebrachtwers Einſchränkungen in dieſem Departement einzuführen ; es den tónnten, in dieſem Departement erſpart werden . ſei jedoch nicht möglich geweſen, eine größere Reduction Nachdem mehrere Mitglieder ſich für und wider dieſe
als 29,000 Pf. zu bewirken.. - In der Marine ſei die Meinung batten vernehmen laſſen, nahm Sir H. Hars anſehnliche Einſchränkung von 273,000 PF. angeregt dinge (der Secretår für das Kriegsweſen ) das Wort
worden , womit das Haus gerriß zufrieden geſtellt ſein und åußerte ſich in folgender Weiſe: Er wolle wie ges würde. – Hr. Hume erhob ſich, wie gegen das ganze wohnlich eine Vergleichung der Armee - Anſchläge von Budget, ſo insbeſondere gegen die Armee - Anſchlåge. dieſem Jahre mit den vorjährigen anſtellen , zuvor aber -
Das Kriegsdepartement, ſagte er, habe im I. 1822 nur einige Bemerkungen über die beabſichtigte Reduction 16,006,000 Pf. gekoſtet, während jeßt doch , bei allen machen. Im vorigen Jahre ſei die Reduction bei den Erſparniſſen 17,200,000 Pf. gefordert würden ; die An : Stabsårzten bedeutend geweſen und habe 19,000 Pf. gabe des Ranglers, daß ſeit dem S. 1804 nicht ſo wenig betragen ; in dieſem Jahre ſei ſie 7788 Pf., was zuſam ,
gefordert worden ſei, beruhe daher auf einem Irrthume. men ungefähr 27,000 Pf. ausmache, eine Summe, die Schlage man die Ausgaben des Geſchützweſens von man doch nicht, nady des ebrenwerthen Mitgliedes von 1,569,000 Pf. zu denen der Armee von 7,700,000 , To Aberdeen Meinung, eine nichtsſagende Erſparung nen erhalte man eine Totalausgabe von 9,278,000 Pf., die nen fónne. Das Amt eines Generalfaplans ſei aufges
im & 1764 nichtmehr als 2,500,000 Pf. betragen habe; boben worden. Bei ſeinen Unterbeamten habe eine kleine nunt gebe er zwar zu, daß die Armee ſeitdem eine todte Gehaltserhöhung für lange Dienſte ſtattgefunden; er Laſt ( die Penſionen 2c.) von 3,300,000 Pf. erhalten könne aber verſichern , daß die Beamten fleißiger ar habe, dieſe aber von jenen 9,300,000 Pf. abgezogen , beiteten, als früber. Der Secretar des Sdhages ( Hr. wurden noch immer eine Ausgabe von 6 Mill. übrig la
Damſon ) habe vor einigen Tagen erwähnt, daß 73 jest
ren, die, ſeiner Meinung nach, recht gut um 2,100,000 PF. im Kriegsamte angeſtellte Perſonen weniger Gehalt bes reducirt werden könnte . Seit dem J. 1792. feien die zogen, als 58 im S.1797, obgleich Tie viel mehr zu thun
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håtten. Während des Krieges ſei die Zahl der Beams , reducirt werden können ; eben ,ſo würden in Canada, ten allmählid, bis auf 170 Perſonen vermehrt, jedoch Malta , den joniſchen Inſeln und dem Vorgebirge der von ſeinem Vorgånger ( ford Palmerſton ) auf 173 bes guten Hoffnung ſehr leicht ſolche Reductionen zu mas
ſdrånft worden . In den letzteu 14 Jahren båtten, und
den ſein . " In Gibraltar beſoide man einen Gouverneur
zwar unter ſeinem Vorgånger , 5 oder 6 Ånſtellungen im Kriegsamte ſtattgefunden. Die ganze Ausgabe der Militärſchule ware "7659 Pf. geweſen ; früher babe der Gouverneur derſelben ein Jahrgehalt von 1500 Pf. genoſſen , betáme jeßt aber nur 1000 PP. - Bei Bei der der Generalität, die zuſammen 26,000 Pf pF.Poſte , waren 10,000 Pf. erſpart worden . Die Gehalte der Offiziere betrügen 104,000 Pf. , woraus ſich ein Erſparniß von 5000 PF. erweiſe. Die in Großbritannien anf halbem Sold lebenden Offiziere foſteten 520,000 , alſo 18,177
mit 6000 Pf., während ſich ſehr leicht über 20 geſchickte Offiziere wurden auffinden laſſen , die dieſen Poſten mit einem Gehalt von 2000 Pf. übernehmen . Dieſe Meis nung unterſtüßte auch Hr. Hume. Der Colonialminiſter, Sir G. Murray, wieß jedoch nach, daß faſt ſåmmtliche
PF. weniger als ſonſt ; die ausmårts lebenden , auf bal, ben Sold geſtellten Offiziere erhielten 2370 Pf. weniger
.
Angaben des Oberſten Davies auf irrigen Vorausſetun gen berubten . Das Amendement des Oberſten, ſo wie ein anderes des Hrn. Hume, die Zahl der fandtruppen nod um 10,000 Mann zu vermindern , wurde hierauf verworfen. Preußen.
Berlin , 6. März. Nach Inhalt des heutigen Milie
als ehemals ; die ganze in ſeinem Geſchafftszweige get tårsWochenblattes haben Se.Majeſtät der König dem
machte Erſparniß belaufe ſich auf 35,459 Pf. Im voris Generalmajor und Chef des zweiten Landwehrregiments ,
gen Jahre habeer dem . Comité mitgetheilt, daß 82,000 Fürſten v . Putbus,den Charakter als Generallieutes en Stellen erſpart nant zu ertheilen geruht. 140 Halbſoldſtell von aber Einziehung Pf. durch 210dergleichen es wären würden; werden Kidnigreich Sachſen. eingezogen und dadurch 160,000 Pf. erſpart worden. Die Zahl der Offiziere were ſeit dem Frieden überhaupt Dresden , 25. Febr. „ Um bei dem Suchen der um beinahe 3500 vermindertworden .Durch die getrofs Offizierstellen von jungen Leuten, denen es an den
fenen Maßregeln wäre die Penſionsliſte ſo weit vermiits erforderlichen Mitteln zu einer ſorgenfreien Subſiſtenz bert, daß ſie wieder auf dem Puncte ſtande, wie 1817 ; im Militärſtande , oder an der für dieſen Stand nicht
die Penſionen an Wittwen betrügen 145,167 Pf. Ein Hr. Moore have von ſeiner 1800 Pf. betragenden Pens ſion 800 freiwillig aufgegeben . ( lauter Beifall. ) Die Ausgaben für die ganze Armee für das laufende Jahr wåren auf 6,123,112 Pf.angenommen worden , was feit 25 Jahren der niedrigſte änſchlag ſei. Die Trup:
minder nothwendigen , gewöhnlich aber nur durch eine ſorgfältige Erziehung zu erlangenden böheren Bildung fehlt, einige nöthige Beſchränkungen ohne Zurüdſes Bung des wirklichen Talents – eintreten zu laſſen , ' baben Se. Maj. der König unterm 23. Januar " 0. I. folgende Beſtimmungen erlaſſen : penzahl ſei auf 88,818 Mann angenommen, und dabet ,,Wit mogen weder Unteroffizieren und Gemeinen , eine Erfparung von 7684 Pf. gemadyt worden ; dieſe ! welche ſid), beſonders im Felde durch Waffenthaten , babe im vorigen Jahre nur 1200 Pf. betragen . Die Zuverläſſigkeit, Brauchbarkeit und Sittlichkeit ausges nach Irland beſtimmten Truppen waren weſentlich vers zeid.net haben, die Anwartſchaft auf Offiziers -Avances mindert worden , indem der gegenwärtige Zuſtand dies ment benehmen, noch auch Söhnen von Offizieren und fes. Landes ſehr friedlich rei, ſo daß man 3000 Mann bóberen Staatsbeamten , ſo wie vom Adel" åberhaupt, weniger hinſenden und dadurch die Ausgabe für dieſen zu deren militäriſcher Ausbildung die vorhandenen Mis Zweig hodiſtens auf 50,000 Pf. anſchlagen könne. In litårbildungs - Inſtitute vorzugsweiſe beſtimmt ſind , den Weſtindien ſei die Armee im J. 1792 großer geweſen , Eintritt in ſolche bloß darum, weil ſie unbemittelt ſind, als jetzt , obgleich die dortigen Verhältniſſe Englands verſagen oder erſchweren ; wohl aber finden wir für fich ſeitdem ſehr geändert håtten ; das eine Tagereiſe angemeſſen, anderen jungen Leuten , bürgerlichen Stans von Jamaifa liegende St. Domingo mit ſeiner dwars | des, welche auf Unterſtüßung von Seiten des Staates 6
zen Bevölkerung babe die Nothwendigkeit einer ſtarfen bei ihrer Ausbildung feinen Anſpruch zu machen haben,
Militårmacht in jeneu Gegenden eben nid)t vermindert, die Aufnahme in die Militárafademie nur dann zu ges und dennoch hätte man ſie feit der Unabhängigkeitsers klärung der Schwarzen nicht vermehrt. Auch in SüdAmerika, Canada, Neu -Schottland und Gibraltar båtte keine Truppenvermehrung ſtattgefunden ; nur in Neus
ſtatten , wenn es ihnen an den im Militärſtande zu einer forgen- und ſchuldenfreien Subſiſtenz erforderlichen Mits teln nicht gebricht, und die deßhalb anzuſtellenden ſorgs fåltigen Erörterungen und beizubringenden Reverſe fatta
Süd -Wales wåre es der Fall geweſen . Die geſammte fam verbürgen , daß dergleichen Subjecte dem Staate
Erſparniß bei der Armee belaufe ſich auf 213,000 Pf. nicht ſpåterhin durch Unterſtüßungs- und Zulagegeſuche St., was den Umſtånden nach ſehr viel ſei. - Es wurde zur laſt fallen werden. hierauf vom Oberſt Davies das Amenderaent in Vor: „Gleichwie hiernachſt bei den, zu fünftigen Offizieren
ſchlag gebracht, das Budget einſtweilen nur für 3 Monate zu bewidigen. Die Unterhaltung von 90,000 Mann, ſagte er , foſte dem brittiſchen Reiche eben ſo viel, als Frankreich die von 150,000 Mann. (Hort !) In Irland
beſtimmten Subjecten, neben der phyſiſchen Tüchtigkeit, hauptſächlich auf gute natürlidye Anlagen, hinreichende Vorfenntniſſe, Unbeſcholtenbeit der Sitten und einen gewiſſen äußeren Anſtand zu ſehen iſt, mithin alle in lei jeßt alles ruhig, er Tebe alſo nicht ein , warum nicht den Militärinſtituten zu bildende Jünglinge, hinſichtlich die dort befindlichen 18,000 Mann auf 8000 M. ſollten jener Erforderniſſe, ſowohl vor ihrer Aufnahme unter .
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beren Qualification zu Offizieren man, růdſichtlich ihrer Fåbigkeiten , in Zweifel ſteht, oder von deren Eifer in Betreibung der Wiſſenſdaften feine beſonderen Erwars tungen vorhanden ſind. 8 ) Die gedachten Commandanten ſind aber auch durch bleibenden aber baldtbunlichit aus den Inſtituten wieder zu entfernen ſind ; ſo erachten Wir für nothwendig , daß entſchiedene Unfähigkeit oder Unwürdigkeit eines in den Dieſe Prüfungen , um mehrerer Zuverläſſigkeit und Un - niederen Diviſionen ſtehenden Zöglings berechtigt,wegen
die Zöglinge, als auch während der Bildungszeit, wes nigſtens adjábrlich und beſonders vor ihrer Anſtellung in der Armee, auf das Sorgfaltigſte zu prüfen und die Unfähigen fofort zurückzuweiſen, die zur Ungebühr Zurück-
partbeilichkeit willen , nicht bloß durch die, bei dem bea deffen Entfernung aus dem Inſtitute das Erforderliche
treffenden Inſtitute angeſtellten febrer, ſondern anch einzuleiten , ohne ſelbigen einer ſolchen Prüfung zu un. 9 ) Zur Aufnahme der Zöglinge und während des gleichen daß denfelben die móglidyſte Deffentlichkeit gegeben werde ? Curſus, mogen ſolche com un ifſariſche Prüfungen , als Hiernachſt ſollen wahrhaft bedürftigen Zöglingen beis zu dieſem Zwecke weniger nothwendig, nicht in Anwens
durch andere zuzuziehende Sachverſtändige erfolgen, interwerfen .
der Inſtitute auch fünftig königliche Unterſtützungen zu dung kommen ; es ſind vielmehr die ſchon gegenwärtig
ihrer Equipirung gereidit, aud " ihnen in den dringend
eingeführten Gramina durch die Lehrer, ohne Zuziehung
ſten Fåden Gehaltszuſchüſſe zugeſtanden werden . Diejenigen , fo Anſtellung bei der Reiterei fichen , inúſ:
fremder Perſonen , dazu hinreichend. 10) Den obengedachten commiffariſden Prüfungen
ſen ſich vorher über die Zulånglichkeit ihres Vermögens, mag übrigens dadurch eine großere Oeffentlichkeit gege: ſowohl zur erſten Equipirung als zur fünftigen Subſiſtenz, ben werden, daß, mit Berückſichtigung des : Raums, die genügend ausweiſen und deßhalb gehörig reverſiren. bóberen Staatsbeamten , und von der Armee Generale Zur Anſtellung der, burdh obige Beſtimmungen feſt und commanbirende Stabsoffiziere, außerdem auch wohl
geſebten Prüfungen in den beiden Militärbildungs: die Våter der zu prüfenden Zöglinge dazu eingeladen İnſtituten baben Se. Majeſtát unterm 15. Febr. d. I. werden..! noch folgende nåbere Feſtrebungen ertheilt : Nach einem anderen königl. Befehle vom 15. Febr.
7,1) Die mit den Zöglingen der erſten Diviſion am 0. I., wird die Abgabe von Offiziersſubjecten aus dem Ende des Curſus anzuſtellenden Entlaſſungsprüfungen Cadettencorps an die Armee fünftig zu Johannis jedes Tollen vor einer Commiſſion dazu commandirter Offiziere Iahres erfolgen und ſollen zu dieſem Behufe,vom 1. Juli ſtattfinden.
d.I. an, die Zöglinge dieſes Inſtitutes in 5 Diviſionen
2 ) Von dem Erfolge dieſer Prüfungen iſt die Ancis eingetheilt werden. (Vergl. Nr. 79 der A. M. 3. 1827. ) ennetät der Geprüften zu ihrer Anſtellung in der Armee,
Ribland.
- ſo wie in der Militärakademie , wie bisher , deren
Petersburg , 27. Febr. Der Generalmajor Fürſt Bebutoff iſt zum Oberbefehlshaber der Provinz Ar .
Anſtellung bei den verſchiedenen Truppengattungen *) abhängig zu machen.
3) Dicle Commiſſion foll beſtehen aus : 1 Offizier meuien ernannt worden . der geheim , Kriegsfanglei, 1 Adjutanten vom General :
S p a nie n .
Commandoſtab , 1 Offizier von der Reiterei, 1 Offizier Madrid , 15. Febr. Der König hat eine Obers vom Ingenieurcorps, 1 Offizier vom Artilleriecorps und | Marinecoin mifſion unter dem Namen einer conſultas 1 Offizier von der Infanterie.
tiven Commiſſion des Marineminiſteriums niedergeſett;
4) Einige Tage vor jeder ſolchen Prüfung iſt dieſen Offizieren anzugeben, was mit den zu prüfenden Zog lingen während ihres Curſus betrieben worden , damit ſie den, bei dem betreffenden Inſtitute angeſtellten Lehrern, während der Prüfung , die einzelnen Gegenſtånde des Eramens beſtimmen und ſelbige wählen können .
dieſelbe beſteht aus 2 Geſchwaderchefs, 2 Marinebrigas dieren, 2 Schiffs- und 2 Fregattencapitainen, ans dem General-Intendanten und dem General Controleur der Marine, dem Director des hydrographiſchen Inſtitutes
und 2 Secretáren . Präſident derfelben iſt der Generals director der Seemacht und Generalcapitain der Marine, 5) Dieſe Offiziere mogen dabei, wenn ſie es für Don Juan Villavicencio. Sie wird nicht nur ihr Guts
nothwendig erachten , von Zeit zu Zeit diejenigen Zógadhten über die ihr vorgelegten Gegenſtände abgeben , linge nennen , welchen eine oder die andere Frage vors fondern ſich auch mit einer Reform der Marineverord's zulegen : wäre.
nungen beſchofftigen .
6 ) Das Protocol , in welches die Lehrer ihr Urtheil über die einzelnen Zöglinge einzutragen haben, iſt von obigen Offizieren nicht nur zu unterzeichnen , ſondern ſie baben auch in eintretenden Fåden, ihre eigenen abweichenben Urtheile beizufügen .
Auf den Antrag des Generaldirectors der Artillerie hat der Sidnig die Wiederherſtellung des vormaligen Milit & rcollegiums der Artillerie, welches ſich ſonſt in Segovia befand, befohlen ; da fid aber gegens wärtig das allgemeine Militárcollegium daſelbſt befints
7 ) Den Commandanten der beiden Inſtitute möge det, ſo ſoll jenes nach Villavicioſa de Odon, 3 Stundex unbenommen ſein , aud) während des Curſus auf folche von Segovia , verlegt werden .
commiſſariſche Prüfungen für Subjecte anzutragen, über
Die Offiziersſubjecte für die Artillerie unb bas Ingenieur ) corps
-
- Das 1. Garderegiment von der madrider Garnis
fon hat am bellen Lage einen Zollunterſchleif begangent,
über denviel gelacht wordeniſt. In dem Dorfe Caras
werden lediglich in der Militärakademie gebildet und die zu dieſen beiden Partheien Beſtimmten einem beſonderen , banchel lag námſich für dieſes Regiment ein Depot vort yöheren Eramen unterworfen. 1500 grauen Iudhoſen , welche das Thor - Zollamt nicht
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ohne die im Tarif feſtgeſeßten Abgaben für alle in die Summe der erſteren in der Regel nicht übertreffen werde, Stadt einzuführenden Waaren einlaſſen wollte . Der Dberſt wodte ſich aber zu dieſer Zahlung nicht verſtehen. Geſtern rådte nun das ganze Regiment aus der Stadt und marfchirte nach Carabanchel . Hier legten die Sols daten die alten Beinkleider ab, ſteckten ſie in ihre Lors
To daß nicht einmal ein Mehraufwand werde berbeiges f: hrt werden. Im Laufe der Debatte über dieſen Ses genſtand wurde dagegen von anderen Seiten bemerft, daß in der Regel die mehr Begüterten den Dienſt in der Reiterei wählen, die vorher wiſſen , daß hierbei ein
niſter und zogen die neuen an , worauf das Regiment größerer Aufwand nothig ſei, als " bei der Infanterie, mit flingendem Spiel in die Hauptſtadt zurückkehrte. Wů r t temberg.
und daß es überhaupt nicht immer paſſend erſcheine , auf Anträge, die von der Kammer ausgeben, da Erhos hungen der Etatsſage zu verwilligen , wo die Regierung
Am 8. März wurde in der Kammer der Abgeords feine gefordert habe. Bei der Abſtimmung wurde rofort neten das Militärbudget discutirt. Bei dem Etats: der Antrag mit 50 gegen 34 Stimmen abgelehnt, der faße: ,,Rafernirung" machte der Frhr. v. Hornſtein angeſonnene Etatsſas für das Departement überhaupt den Antrag : den Grundſaß auszuſprechen , daß das aber mit 79 gegen 5 Stimmen angenommen. - Sodann
Zuſammenſchlafen der Soldaten aufhören ſoll, ſodann folgte die Berathung des Berichts der Finanzcommiſſion aber jährlich 3000 fl. zu verwilligen , um ſo viel als über den Antrag des Abg. Feuerlein , betr. die Organis möglich einfdlåferige Bettlaben anzuſchaffen . fation des Kriegsminiſteriums. Die Commiſſion Dieſer Antrag wurde von den Abg . v . Theobald , v. findet zwar in der Organiſation des Kriegsdepartements Stump, dem Kanzler v. Autenrieth und dem Dombekar feine vollige Uebereinſtimmung mit der bei den Miniſtes
v. Faumann lebhaft unterſtüßt, theils aus fittlichen , theils aus mediziniſchen Gründen. Der Kanzler v . Aus tenrieth ſchlug 5 ångematten vor , die er als ſebr zweckindig ſchildert. Auch der Kriegøminiſter erklárte Fich im Ganzen mit dem Antrage einverſtanden, machte -
aber auf die Schwierigkeiten aufmerkſam ,
rien des Funeren und der Finanzen beſtehenden Einrichs tung, da dieſen in den unabhängigen Mittelſtellen eine eigene Controle gegeben ſei, ſie glaubt jedoch , daß dem Rriegsminiſterium nach der Natur des Militárbienſtes , eine den übrigen Miniſterien ganz gleiche Organiſation
die ſeiner nicht wohl gegeben werden könne, und daß durch die
Ausführung entgegenſtehen , und die zunächſt im Raums verhältniſſe liegen , das ſich bei einſchläferigen Bettſtellen , gegenüber von zweiſchlaferigen, wie 3 zu z verhalte, bes merkt übrigens zugleich, daß der Anfang gemacht wors
von dem Kriegsminiſter gegebene Verſicherung, daß alle Lieferungsverträge von der Kriegskaſſenverwaltung abs geſchloſſen, von dieſer dem Miniſter vorgelegt, und vou dieſem der Berathung des Miniſterialcollegiums unters
den ſei , die Cadres der Regimenter in einſchlaferige worfen werden müſſen , alle Beſorgniſſe entfernt ſein
Bettladen zu legen, und ſchlug den Mehraufwand für werden. Hinſichtlich der Frage: ob die Organiſation
die Kaſernirung, für den Fall der Anſchaffung von ein- oder Reorganiſation eines Miniſteriums nicht Gegen, fdhlaferigen Bettfaden, auf etwa 30,000 fl. an. Die Abg. ſtand der Geſepgebung ſei ? bemerkte die Commiſſion , u . Moſthaf machten auf den großen Aufwand, daß in dem vorliegenden Falle, wo nur von einer theils v . Gotta
der ſich nicht allein auf die Bettladen, ſondern auch auf weiſen Veränderung die Rede ſei, die Commiſſion , ſo Erweiterung der Raſernen beziehe, aufmerkſam . Auf den wie die Frage geſteit ſei, und ohne nåhere Entwidelung Antrag des Abg. Feuerlein wurde endlich durch Zuruf der Momente , ſich zu einer weiteren Aeußerung nicht
beſchloſſen , den Gegenſtand auf Berathung der außer- veranlaßt finde. Die Kammer erinnerte nichts gegen ordentlichen Einnahmen auszuſeßen. - Bei der Rubrif : die Anſichten der Gommiſſion . In der Sißung der Rammer der Abgeorbneten Dispoſitionsfonds " trug der Frhr. v. Hornſtein
darauf an : den Lieutenanten der Reiterei und den Res vom 4. März wurde die in Antrag gebrachte Erhöhung
gimentsadjutanten zu Gleidyſteüung mit den Offizieren der Lohnung der Mannſchaft des Pandjagercorpo, der Infanterie, wegen ihres größeren Aufwandes, eine welche bei dem Stabsfourier uud 4 Stationscommans jährliche Zulage von 50 fl. zu verwilligen , wobei er die danten 1r Klaſſe tåglich je 6 kr .., bei den Stationscomo Zahl dieſer Offiziere auf 48 berechnet. Der Kriegsmi: mandanten 2r und 3r Klaſſe je 4 fr ., bei den fandiás
niſter gab die hierin beſtehende Urigleichheit zu und bes gern 1r Klaſſe je 4 fr. , 2r Klaſſe je 6 kr. beträgt, ohne merkte, daß die Offiziere der Artillerie und die Adjutans Widerſprudi angenommen. Ein Antrag des Abg. Růs ten des Generalſtabs aus dem von der Antragſteller melin auf Verſtärkung des Corps wurde von mehreren angeführten Grunde eine monatliche Zulage von 5 fl. Seiten unterſtüßt, und der Miniſter des Inneren bes erhalten , worauf er den Antrag gråndete, ben von dem merfte, daß durch eine Verſtårkung des Corps von etwa Frhrn . 8. Hornſtein bezeichneten Offizieren ſtatt der bes 27 Mann allen Bedürfniſſen abgeholfen wäre, und daß antragten 50 fl. jährlich 60 fl. Jedem zur Gleichſtellung eine ſolche Verſtärfung im erſten Jahre , einſdließlich auszuſeßen. Zugleich außerte der Kriegsminiſter , daß der Ausrüſtung, etwa 8000 fl., in den folgenden Jahren in einzelnen Fällen bei Pferdeverluſten aus dem Dispo- aber nur einen Aufwand von 6900 fl. verurſachen würde. ſitionsfonds immer audh Entſchädigungen bewilligt wors , Gegen dieſen Antrag wurde jedoch von mehreren Seiten ben ſeien , daß es aber billiger und gerechter erſcheine, eingewendet, daß ja die Regierung für dieſen Zwed ſtatt ſolcher einzelnen Entſchädigungen eine Ahrliche, nid )ts verlangt habe, daher man aud die Sache ruben ſich gleich bleibende, und alle betheiligten Individuen laſſen möge. Es wurde derſelbe ſofort auch bei der berührende Zulage zu reichen , und daß die leştere die Abſtimmung durch 45 gegen 33 Stimmen abgelehnt. Redigirt unter Verantwortlidkeit der Berlagebandung : E. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedruckt.
Samſtag,
Nr.
20. März 1830.
23 .
SC MAN
Allgemeine Militar · Zeitung. Sng Cand.
Bei der ferneren Verhandlung über das Budget im Unterhauſe am 22. Febr. trug der Kriegsminiſter Sir H. Hardinge zunächſt auf eine Summe von 3 Mill. 15,333 Pf. Št. zur Beſtreitung der Ausgaben für die fandtruppen, mit Ausnahme der in Dſtindien befindli:
abziehen, ſo würde dieß eine Erſparniß von 240,000 PF: ergeben . Schließlich machte er das Amendement, daß ſtatt der in Antrag gebrachten 3 Mil . 15,333 Pf. nur 2 Mil. 550,000 Pf. für die Unterhaltung der Landtrups pen bewilligt werden ſollen. – Die Einwendungen des Hrn. Hume widerlegte Sir H.Hardinge , der unter -
den, an . Oberſt Davies widerſeßte ſich dieſer Bewils Anderem ſagte : in Franfreich verhalte ſich die Cavalerie
ligung, indem er es bedauerte, ſo wenige Mitglieder zu zur Infanterie, wie 4 zu 1 , während in England nur finden , die mit ihm derſelben Meinung ſeien . In der wie 9 ju 1. In Bezug auf die Ausgaben im Recrutis Regel båtten dieſe ſo viele Freunde und Bekannte in rungsdepartement ſagte der Miniſter, die Leute zeigten der Armee, daß ſie dieſerhalb ſchon die Verſchwendun- im Augemeinen bloß deßhalb einen Widerwillen, in die .
gen der Miniſter begünſtigten .
Auf die Bemerkung Armee einzutreten , weil es ſo ſchwer ſei, wieder entlaſ
des Sir H. Parnell , daß von der Armee, die auf 88,000 Mann angeſchlagen ſei, noch 6000 – 7000 Mann entlaſſen werden konnten, erwiederte Sir H. Hardinge, er babe von dieſem Herrn , der eben erſt vor einigen
ſen zu werden. Man habe deßhalb ſchon den Plan in Anregung gebracht, die Leute nach 14 jähriger Dienſtzeit entlaſſen zu dürfen , ſo daß Mancher im Stande ſein könnte, noch im friſchen Mannesalter, etwa im 35. Jahre,
Tagen ein finanzielles Weréberausgegeben und es ihm wieder in das bürgerliche Leben zurúdtreten zu können. zugeſchict habe, am allerwenigſten einen ſolchen Einwurf Bereits ſeien auch bei der Armee 2000 Abſchiede, nicht erwartet, denn er ſelbſt (Sir H. Parnell ) ſchlage darin wie früher gewdbnlich mit einer der Dauer der Dienſts die Armee auf 87,000 Mann an. Nur ein Tauſend båtszeit angemeffenen Gratification von 20 Pf., ſondern ten alſo die Miniſter mehr, als er für ndthig befunden, mit 10, 7 und ſogar 5 Pf. ertheilt worden. Die Zahl und dieß verlohne ſich doch wohl des Dpponirens nicht. der Difiziere - im J. 1815 18,405 - betrage jeßt nur Wenn derſelbe ferner ſage , England balte zu viele 14,910, da in der Zwiſchenzeit ſo viele auf balbem Sold Truppen , unter anderen Orten auch in Gibraltar, ſoro ſtehende Offiziere geſtorben ſeien . - Zum Schluſſe ſagte ſei dieß ein Irrthum , denn im J. 1792 båtten ſich das er, daß in den Colonieen die Militårmacht unmöglich -
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ſelbſt 4221 Mann befunden, während die gegenwärtige noch mehr zu verringern ſei, weil, wenn es dort zu Garniſon nur aus 3486 Mann beſtehe; derſelbe Umſtand einem Aufſtande gegen die Weißen fåme, die Folgen .
trete in den beiden Canada's ein , wo ſich im J. 1792 alsdann gar nicht abzuſeben ſein würden . - Bei der -
3247 Mann befunden båtten , jeßt aber nur 2905 ſtåns Abſtimmung waren 27 für das Amendement, 159 das den. Sir H. Parnell erwiederte, daß ſeiner Meinung gegen; der Originalantrag wurde demnach durch eine
nad, ba per türkiſche Krieg beendigt ſei, und man nicht mehrheit von 132 Stimmen bewilligt. Es wurden mehr ſo vieleTruppen auf den joniſchen Inſeln brauche, bierauf 109,347 Pf. zum Unterhalte der Stabsoffiziere -
ießt auch noch eine großere Reduction eintreten fónne, Hr. Hume ließ fich , nach einem beftigen Angriffe auf die Miniſter in Bezug auf ihre Verſchwendung," in das Detail der ges forderten Geldbewilligung ein , wobei er unter Anderem als er früber angenommen habe.
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in Antrag gebracht. Hr. Hume widerſeßte ſich wieder und machte das Amendement, die Summe auf 94,347 Pf. zu ermäßigen. Dieß wurde jedoch von 122 gegen | 38 Stimmen ebenfaus verworfen . — Für die Beamten in den verſchiedenen zur Armee geborenden Departes -
Tagte, daß jeder Soldat von der Reibgarde jabrlich 74 PF. ments in Großbritannien und Irland wurden 106,530
4 Sh. 11 D. toſte, rechne man das Pferd hinzu , ſo foſte Pf. 15 Sh. 3 D. in Antrag gebracht. Hr. Hume ſchlug der Mann 150 Pf. jährlich ; bei den Gardedragonern eine Reduction von 10,000 Pf. als Amendement vor, foſte jeder Soldat jährlich 56 Pf. 11 Sh. 5 D. , bei der Gardeinfanterie 34 Pf. 6 Sh.und bei der Linie 31 Pf. Vor dem . 1806 babe der Soldat bei der linie nur 8 P tåglichen Sold erhalten ; jeßt befomme er 13 P.
das von 118 gegen 42 Stimmen verworfen wurde. 14,420 Pf. für Aerzte, Chirurgen und Medicamente der Pandtruppen wurden ohne Abſtimmung bewilligt. Der Antrag von 60,812 Pf. 8 Sh. 1 D. zum Unterbalte der
(li Sgr.) Wollte man jedem Soldaten nur 2 P. tåglich Freiwilligen in England und Frland veranlaßte Hrn.
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D'Connell zu ber Bemerkung, daß man dieſe Trups pen ( Yeomen ) , die in Irland nur Unfrieden und Be.
Liter at 11 r. Anſichten und Betrachtungen über ſogenannte leichte
drůdung erzeugt håtten , dort ganz entlaſſen ſollte; er trage demnach darauf an , daß man dieſe Ausgabe um 10,000 Pf. reducire. Gegen dieſe Meinung erflärte ſich
unter anderem ford F. L. Gower, worauf ſie, zum Schluſſe der heutigen Budgetverhandlungen , von 83 gegen 23 Stimmen verworfen wurde. F r a n fre i ch.
Infanterie, nebſt Vorſchlägen, welche die Sicherheit eines Landes gegen feindliche Einfälle bezwecken . Von einem Infanterieoffizier. §. 394 S. Hamburg, 1829 ; F. H. Neſtler. Das Werk zerfáut in eine Vorrebe und 8 Abſchnitte.
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Nach erſterer glaubt der Verfaſſer die Mittel gefunden zu haben , ein nicht zu kleines , ſelbſtåndiges und gut
Am 15. Febr. ſtarb der Generalieutenant v. Lavas arrondirtes Land gegen jeden, ſelbſt übermächtigen feind. lette, vormaliger Generaldirector der franz. Poſten. lichen Einfall zu fidjern, nämlich in der ausgebreiteten Bekanntlich wurde er im I.1815 zum Tode verurtheilt, Anwendung und Ausbildung der Feditart ſogenannter aber durch die edle Aufopferung ſeiner Gattin , und leichter Infanterie, verbunden mit der Einrichtung des unter Beihülfe der drei Englander, Sir Robert Wilſon , Terrains zu dieſem Zwecke, und er bålt dieſe Vorfeb. Bruce und Hutchinſon , aus dem Gefängniſſe gerettet. rungen für Deutſchland um ſo nothwendiger, als dieſes Seit mehreren Jahren lebte er , von der franz. Regies vermoge ſeiner militariſch - politiſchen Lage den Gefah, ren fünftiger Kriege bloßgeſtellt iſt. rung amneſtirt, in tiefer Zurückgezogenheit zu Paris. Der erſte Abſchnitt iſt betitelt : Von der Infans Niederlan 6 e. terie å berhaupt, als Einleitung. Zuerſt gedenkt der Brüſſel, 6. Mårz. Der Generalmajor Wildeman, Verf. in der Kürze der Umwälzung , welche die Erfins deſſen Gegenwart in dem Königreich als adjunct des Dung des Pulvers in der Kriegsführung bervorgebracht Chefs vom Generalſtab der Armee erforderlich geworden, hat, geht dann zum Gefechte in zerſtreuter Ordnung iſt demzufolge von Frankfurt zurückberufen. Der bis- | úber und bemerkt in dieſer Beziehung im Gegenſaße zu >
Herige Director im Kriegsdepartement, Generalmajor Baron van Tengnagell, wird , als Mitglied der Militárcommiſſion der deutſchen Bundesverſammlung Für das Großherzogthum luremburg , an ſeine Stelle treten .
den Gebråuchen früherer Zeiten : Jeßt wird jeder Haufen der ganzen Wirkſamkeit des feindlichen Feuers ausſeşte. Selbſt lange zuſammenhangende linien , von
Kriegsfünſtler getadelt werden , der ſtillſtehende große ſich immer noch nicht ganz losmachen kanni,
denen man In Folge der Ernennung des Generallieutenants ſucht man auf Gefahr der beliebten Schnurgleiche, hins van Eerens zum Generaldirector des Krieges baben in ter Anhdhen ic . fo viel möglich zu ſichern. Man hat in dieſem Departement mehrere Veränderungen ſtattgefuns den neueſten Kriegsauftritten don ganz aufmarſchirte den . Die Directoren General Reutber, General van
Bataillone, verdeckt an der Erde liegend , ihren Feind
Lengnagell und Oberſt van Hooff find ehrenvoll erwarten und ſich dann erſt zeigen ſehen , wenn ihre entlaſſen worden . Der erſtere tritt als Oberintendant Wirkſamkeit eintreten mußte. Es wurden , zerſtreut an die Spiße der Armeeverwaltung, der General van Fechtend und durch das Zirailleurfeuer, die höchiten tats Lengnagell wird bevollmächtigter Miniſter am deutſchen tiſchen Aufgaben gelöſt. Man ſah mit dieſer Fechtart Bundestage. (S. oben .) Die Generaldirection für das Feſtungen einnehmen , ganze aufmarſchirte oder in Maſſe
Ingenieur- und Fortificationsweſen ſoll vom Departes vereinigte Brigaden zum Růczuge bringen , und die wich ment des Krieges abgeſondert werden und der Oberſt tigſten Poſten mit Érfolg vertheidigen. Bedeutende Abs van Hooff mit dem Titel » Ingenieurdirector an die theilungen erlagen dem Angriffe mit dem Bajonnet , Spite derſelben treten. Die Agenten v. Ras und der welchen zerſtreut Fedtende wagten 2c. Dieß ſind augen febvre ſind zur Dispoſition des Miniſteriums geſtellt. iheinlich ſchon große Schritte vorwärts auf dem Wege, Der Oberſt Graf v. limburg - Stirum iſt, ſtatt bes ben die Natur der Sache vorſchreibt, und um ſo erfreus Generals van Tengnagell , zum Director der Militärslicher und achtbarer, da eine Menge Vorurtheile, liebs abtheilung und der Agent Sd offer zum Verwaltungs- lingsideen und die ſchon ſchwer zu überwindende Vorliebe director ernannt. für Paradeobſervanzen machtig entgegenſtehen . Denn és Pre u Be n.
iſt klar, daß, je weniger dem feindlichen Feuer Gegens
Von dem Generalchirurgus und Profeffor Joſephilſtånde geboten werden , alſo (ie mehr ) die dieſſeitige zur zu Roſtoc iſtvor Kurzem bei Schüppel inBerlin ein Securitåtvermehrt wird, je mehr auch das Prinzip zunehmen Buch unter folgendem Titel erſchienen : » Grundriß / moraliſchen Ueberlegenheit und zum Siege der Militár-Staats Arzneikunde, mit beſonderer muß ." Dieſe Anſichten und Behauptungen belegt der
Rúdſicht auf Militårårzte aïer Grade. Zum Zeichen Verf. durch die Geſchichte des nordamerikaniſchenFreis ) der Anerkennung der großen Verdienſte dieſes Gelehrten , Beiſpiele dieſer Art find Ref. noch nicht vorgekommen ; man wie insbeſondere des Werthes des obigen Werkes , bas huldigt der leidigen Lineartaktit noch überall zu febr. Man : ben Se. M. der König geruht, dem Verfaſſer deſſelben ches Menſchenleben iſt dieſer ſchon zum Opfer gebracht worden, einen Brilantring mit einem ſchmeichelbaften Schreiben
des Kriegsminiſters unter dem 19. Februar zuſenden zu laſſen .
wo Ignoranz oder mißverſtandener Ehrgeiz rich von dem Hers kömmlichen nicht loszumachen wußte . Bei den Kriegsübungen gibt man ftatt der verdedten den ſogenannten impoſanten Stellungen den Vorzug und verfäumt dadurch eine Inftruc:
tion, die in ihren Folgen von der wichtigſten Bedeutung ift.
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beitsfrieges und der Kriege neuerer Zeit, unter welchen gewinut ein Kleinlichfettsgeiſt die Oberband, in welchem er beſonders die Kriege in der Vendee und in Spanien zulebt der wahre friegeriſche Geiſt zu verſinken droht. beraushebt. - ,, aus dieſen Thatſadzen , bemerkt der .
Zu den Eigenſchaften eines guten, d. b . leichten Ins
Berf. weiter , ſchloſſen nun geniale Kriegskünſtler, daß fanteriſten zählt der Verf., daß er diſciplinirt ſei, indem die neueſte Kriegskunſt Probleme aufgebe, welche nur Vaterlandsliebe und Enthuſiasmus nicht ausreichten , durch Infanterie und zwar durch gut abgerichtete leichte was indeſſen nur durch Uebung erlangt werden fónne
Infanterie gelóſt werden fónnten . Daß die Wirfungen daß er ſein Gewehr fennen, es zu behandeln und damit der Artillerie und Cavalerie leicht zu vermeiden waren ; ſicher zu ſchießen verſtehe ; daß er die Gegenſtande des und is alſo forthin nur Eine entſdeidende Waffe, nåmlich Terrains und ſeine und ſeiner Cameraden lage nott's
gute Infanterie gebe, gute Infanterie aber leichtſein müſſe. dürftig ſelbſt beurtheilen könne, wozu der Grund ídon ,,Wenn man dieſen Gegenſtand einigem vorurtheiles in ſeiner erſten Ausbildung gelegt werden müſſe ; daß er
freien Nachdenken unterwirft und dabei, außer der endlich gegen Jahrszeit und Witterung abgehärtet ſei, neueſten Kriegsgeſchichte, in Erwägung zieht, daß allers laſten tragen und weite ſtarke Marſche machen und dings der Anfal von grobem Geſchůz und der Reiterei Terrainhinderniſſe mit Fertigkeit überſteigen könne. Der
durch oft unbedeutende Unebenheiten des Terrains ges Verf. fürchtet durch ſeine Anforderungen gegen die Ans brochen wird ; daß leßtere zwiſchen Hecken und Gråben, richten vieler Militárs anzuſtoßen, welche der Meinung im Gebüſch 26. gar nichts machen fann, von dem unbes ſind , daß man denſelben bei den in Deutſchland beſtes
deutendſten Hinderniß oft ganz unthätig gemacht wird ; benden Militárverfaſſungen nicht genügen könne. Wir daß die Oberfläche des Erdbodens von Jahr zu Jahr zählen uns wenigſtens nicht zu dieſen Opponenten, ſons immer mehr angebaut und durchſchnitten, und das ganz bern glauben vielmehr, daß, wenn man nur ernſtlich will, freie Terrain ſelbſt bei großen Schlachten immer mehr ſich von dem leidigen ,, vielleicht mehr ſchädlichen als vermieden wird , im Gegentheile bei allen bedeutenden núßlichen Garniſonsdienſte losmacht und man die Zeit Kriegovorfällen nach dem ſich , troß aller Vorurtheile zwecmåßig und weiſe zu benußen verſteht, der Soldat und Anhänglichkeit am Alten , immer mehr durdydråns innerhalb eines Jahres ( ein Zeitraum , der wohl in allen genden Geiſt der beſſeren Einſicht, durchſchnittene Dörfer deutſchen Heeren vergönnt iſt) in allen oben bezeichnes und Gebdlze zu Anhaltspuncten, zu Adſen des Schlachtten Gegenſtänden einen ſolchen Grad von Ausbildung feldes gewählt werden ; ſo ſcheint allerdings jene Meis erlangen dürfte, in deſſen Beſīß er als youfommen vor's
nung alle Beachtung zu verdienen, und es würde nicht bereitet zu dem ernſten Leben des Krieges betrachtet wers nur eine leichtere, wohlfeilere und zuverläſſigere Art den fann. Der Infanteriſt darf nur einen Blick auf die Krieg zu führen entſtehen, ſondern die überfüllte Kunſt faſt dreifach größeren leiſtungen der Cavalerie und Ar. auch ſo vereinfacht werden können, daß ihre Erlernung tilerie werfen , um ſich ſeiner Trågbeit 311 ſdåmen . nicht mehr zu den ſchwierigſten Aufgaben gerechnet wers
Da die jungen Soldaten meiſt aus Pandieuten bes
Den dürfte, und nicht mehr ein Menſchenalter erfordern ſtehen, ſo meint der Verf., die leidyten Erercitien in
würde." Judeſſen iſt der Berf. doch der Anſicht, Artil. Dåldern, auf Bergen und Haiden würden ihnen beffer ſerie und Reiterei beizubehalten , ſo lange es noch Fes
bebagen, als die zwiſchen Mauern und Widen, beſons
ſtungen , Schanzen und feſte Stellungen gebe , und ſo ders wenn man ſie mit Stellungen , Wendungen , Ges lange noch) freie Ebenen zu durchziehen und weite und wehrgriffen u.ſ.w . nicht verire and langweile, ſondern Ichnelle Entſendungen zu machen ſeien: Umſtände, welche ſich auf das wirklich Nothwendige beſchränke; er glaubt vorausſichtlich nie zu beſtehen aufhören werden .
ferner durch die ſich vorfindenden Gråben , Gebüſche,
Der Verf. fommt nun auf ſeine Anforderungen an die Infanterie und verlangt für ſie vor allen Dingen eine höhere und ganz anders geleitete Ausbildung. Er perkennt zwar feineswegs , daß Fortſchritte zum Beſſes ren beginnen und die vorhandenen Dienſtvorſchriften
Schluchten 2c. bei ihnen Reminiscenzen aus der Heimath zu erwecken, wodurch ſie, wenn auch gerade nicht eine Vorliebe, doch wenigſtens mehr Intereſſe für ihr neues Berhåltniß gewinnen. - Nach unſeren Erfahrungen müſſen wir die Richtigkeit dieſer Vorausſeßungen bezweis -
mitunter darauf hindeuten ; allein er hålt die ſtattfins feln und halten ſie mehr für poetiſche Abſchweifungen, denden Uebungen nicht für hinreichend, um die Infanterie auf diejenige Stufe der Pollendung zu bringen, wie ſie fein muß , wenn Anſprüche auf Tüchtigkeit bes gründet ſein ſollen . Und hierin inůſſen wir dem Verf. voufommen beipflichten . Es iſt nicht genug , daß gute Borſchriften beſtehen , ſondern man muß auch, wenn ſie Früchte tragen ſollen , in ihrem Geiſte handeln. Dieß geſchieht aber nicht allenthalben, und nicht ſelten gerade
als daß ſie in der Wirklichkeit begründet wåren. Solche Reminiscenzen erſcheinen uns, wenigſtens auf dem les bungsplaße, nicht einmal wünſchenswerth , indem ges
wöhnlich auch die Aufmerkſamkeit damit verloren geht. Der in den meiſten Staaten beſtehenden Gonſcrips tionsweiſe wird vortheilhaft gedacht, weil dadurch das Militar nur junge, geſunde, zuverläſſigere und moraliſch beſſere Menſchen erhalte, als bei jeder anderen früheren
das Gegentheil davon. Man kann ſich von dem alten Art. Ohne dieſer das Wort reden zu wollen , können Sauerteige nicht losmachen, trillt auf die herkömmliche Weiſe fort und treibt gerade das Wichtigſte auf eine forgloſe, wir módhten ſagen , gewiſſenloſe Art. Denn nicht genug, daß die jungen Soldaten hierdurch nichts
wir jene nur dann für gut erachten , wenn das Stell vertreten damit nicht verbunden iſt ; wo dieſes erlaubt iſt, da wird das Heer in der Regel aus der Hefe des Bolfes zuſammengefekt, von allem moraliſchen Werthe
lernen, verlernen auch die alten das wieder, was ſie größtentheils entblößtſein und ſomit den Erwartungen aus einer reichen Erfahrung geſchöpft haben ; mindeſtens bes Verf. nicht entſprechen .
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Der Df. tadelt es, daß man bisher nach altem Hers , Elite einen Ausſchuß erhalte ; daß ſie ihren Compagnies fommen und Vorurtheil dem für Infanterie beſonders offizieren entnommen und anderen ihnen fremden unters
zuträglichen durchſchnittenen Terrain ſobald als möglich geordnet werden, was das Zutrauen und die Folgſamkeit enteilt ſei, um ein Erercirplak - Mandver auszuführen, ſchwache; daß ſie in dem Dienſte der leichten Infanterie und daß man ſich des zerſtreuten Gefechtes nur dazu bes nur wenige Tage im Jahr geübt würden , daher keine
dient habe, um für jene Evolutionen Plaß zu gewinnen . beſondere Geſchicklidyfeiten erlangen fónnten und, wenn Des zuvielen Inſtruirens von oben wird als nach
ſie ſich bei den Bataillonen befånden, nur zu Mißgrifs
theilig gedad )t, und wie wir glauben mit Recht. Indeſſen fen “) bei den Evolutionen Anlaß gåben ; daß, wenn ſie tritt dieſer Fehler mehr bei den Friedensmandvern ein ; auch in jeder Hiuſicht vorzüglich waren, ſie dem Batails
in Kriege macht ſich die Sache ſchon von ſelbſt, wenn ion doch von wenig Nugen ſein würden , da dieſes nicht ſie nur gut in Gang gebrad)t iſt. Freilid foute man im wie ſie unterrichtet fei und daher ihnen nidit folgen , fie Frieden für den Krieg hinarbeiten und die Selbſtändigs unterſtůßen , verſtårfen und aufnehmen fónne, und fie keit der Chefs nach Möglichkeit ſteigern. auch im Kriege ſelten beim Bataillon anweſend wåren ; 418 ein Hauptvorurtheil befämpft der Bf. die ſelbſt daß es den Berth des Ganzen ſchwäche, wenn man die
bei hochverdienten Offizieren herrſchende Anſicht, daß ein geſchichteſten und gewandteſten leute berausnehme, und ſogenanntes leichtes Bataillon das nicht fónne , was ein baß dieſe ſchon daruin in den Compagnieen bleiben muß. fogenanntes finienbataillon fonne, und umgekehrt; daß ten , un denſelben mehr Halt zu geben und das Ganze Der Unterricht im Tirailliren, Patrouilliren und in Be : vollfommener und geſchichter zu machen. nußung des durchſchnittenen Terrains einen Geiſt der Wenn divie Gründe zum Theil nicht ohne Gewicht ſind, ſo läßt
Ungebundenheit und Unruhe in die Leute bringe, der ſich ſich doch wieder nicht verkennen , daß, da alle Soldaten nicht gleiche
mit den Evolutionen der Linie und mit der geſchloſſenen phyfirche und intellectuelle Fähigkeiten beſigen ,und daher einer Husbildung nicht fähig ſind , da ferner nicht ſelten Ordnung nicht vertrage; und' daß eine Tirailleurlinie gleichmäßigen Fälle vortommen, wo ein tüdtiger Trupp Tirailleure feinem Ba aufhöre, mandyrirfähig zu ſein . Hisſidytlich des erſteren Punctes glauben wir mit dem Vf., daß alles auf die Inſtruction anfomme, welche den Leuten ertheilt wird ; binſichtlich des zweiten Puncts ſind wir der Anſicht , daß
tailon die weſentlich iten Dienſte leiſten kann e, in nach richtigen Prinzipien gebildetes Tirailleurſyſtem von großem Nußen, ja nady der gegenwärtigen Striegführung unentbehrlid ift. Fehlerbaftwürde aber ein ſolches Syſtem ſein, wenn man bei derFormation der
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I irailleure oder Schüßen nicht Rückſicht nähme auf die Fähigkeiten durch das Tirailliren der Soldat unruhig und ungebuns der Individuen , wenn man ſie von ihren Bataillonen trennte und den werden fónne , aber nicht můſſe , daß aber zum ſie durch zu häufige Verwendung mißbrauchte. Nach unſerer Uns
guten Zirailliren 2c. ein hoher Grad von taftiſcher Diſ: licht möchten wir dem Süßrnſyſteme in Württemberg den Borzug ciplin erforderlich ſei, und daß man nach dem Benehmen ſchenken, wornach ſeibſt die Compagnie, wenn ſie allein agirt, von der Infanterie in dieſem Verhältniſſe ihren wahren Werth ihren Schüben nicht entblößtift. es ſich doch ereignen, daß die Schüßen im laufe ſchågen fónne. In Beziehung auf den drittenPunct aber desIndeſſen Gefechteskönnte Bataillon getrennt wiirden. Für folde von ihrem
haben wir die Ueberzeugung, daß man bei der Formas Fälle därfte es nüßlich erſcheinen , eine gewiſſe Anzahl tüchtiger
tion von Tirailleurlinien in bobem Grade vorſichtig ſein Soldaten im Voraus zu beſtimmen, welche den Dienſt der Schü: můſle, um nicht ohne Reſerve zu rein ; denn wenn auch sen verrichteten . Ein foldes Verfahren möchte angemeſſener ſein , die zerſtreut fechtenden Truppen gerade nicht zum Manos als die Berwendung eines Plotons zu diesem Zwede, weil dadurch
innere Ordnung und Sintheilung des Bataillons geſtörtwürde. vriren unfähig werden, ſo hat man ſie doch nichtmehr, die Der Bi. macht nun den Schluß, daß es nur einerlei Infanterie,
wie man zu ſagen pflegt, in der Hand, und die Nichts namlich leichte , geben müſſe, daß man durch häufigere Unwena
achtung jenes Grundſages war nicht ſelten Urſache des dung deb zerftreuten Gefechtes, wobei jedoch die geſchloſſene Fechtart Verluſtes von Gefechten. - Im Fortgange der Betrach nicht ausgeſchloffen ſein ſolle, und durch eine richtigere Benugung der natürliden und Serrainhinderniſſe bekomme unddie Endreſultate tungenüber dieſen Gegenſtand erklärt ſich der Pf. gegen eines(Sefectes mehrkünſtlichen ſich gegen die in ſeine Gewalt
die beſtehenden leichten Bataillone und Schüßen, theils Ungriffe derReiterei und gegen die Wirkung der Artillerie befier wegen ihrer Unzulänglichkeit ( nach ſeinem Syſteme ) , fichern könne. Dinen ,die ihm entgegnen möchten, daß eine roiche theils weil ſie ſelbſt bei den friedlichen Uebungen feinen Fedtart bei größeren Zweden nur in ſehr gebirgigem und mit Waid Vorzug vor der übrigen Infanterie baben fónnen, da ſie bededtem bande möglich ſei , bemerkt er, daß auch unbedeutende den größten Theil der Zeit auf Schul- und Parademårs Unebenheiten des Bodens, tünſtliche Durchſchnitte und Befriediguns gen 2c. hinreichend gerade die wichtigſten brauchbars vermeiden fiche verwenden müſſen. Wo dieſe Bemerkung ihre volle ten feien(don man die und Ebenen und denund Krieg in gea ; daß Anwendung findet, wo man alſo den leichten Infantes birgige Gegenden perfegen wirdes und daß man ein land, das die riſten , anſtatt ihn vorzugsweiſe in ſeiner eigenthůmlichen für die zerſtreute Fechtart erforderiichen Eigenſchoften nichtberige,
Fechtart zu vervollfommnen , nur in den Kúnſten des mit einem geringen Aufwande an Kräften und Roften dazu eins
Paradeplaßes übt ; woman bloß der Form huldigt und ridten, könne. - Da der Pf. dieſem Gegenſtante einen beſonderen Ubdnitt gewidmet hat, so verſchieben wir unſere Bemerkungen, dem Schonen ( was ohnehin relativ iſt) das Nütliche 20hnitt bis wir
unterordnet : da werden, wenn es Ernſt wird, die leich .
( Fortſetung folgt. )
ten Truppen das nicht leiſten können , was ſie ſollten, und man wird es bitter, aber zu ſpåt bereuen, über Tåns deleien den wahren Zweck verfehlt zu haben . – Die
*) In einer Note bemerkt der Pf., daß ſelbſt hochverdiente Offis
-
Gründe, aus welchen der Vf. die aus den Bataillonen gezogenen Schüben verwirft, ſind : daß man, wenn ihre Auswahl den Compagnieen überlaſſen bleibe, ſtatt einer
1
giere oft nicht wüßren, wie ſie die Schüßen verwenden ſollten. Wouten folche Offiziere zu ibren übrigen Berdienſten noch dass jenige binzufügen , ihre Waffe gehörig zu ftudiren , fo dürften
aud) ihre Zweifel hinſichtlich der Berwendung der Schüben beſeitigt werden.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandrung : C. W. £ 26te in Darmſtadt und in deſſen Orijin gedrudt.
K
Nr.. 24 . S T
Mittwoch , 24. März 1830 .
Allgemeine Militár - Zeitung. Aud in Frankreich hat unſångſt das Bedürfniß feſter Bes er iſt o min o aſ egs Der Graf RiBr Pard iſt zum Kri ſtimmungen über dieſen Gegenſtand deutlich ſich ausgeſpro n ie il . chen ; das von dem vorigen Miniſterium vorgeſchlagene Duellgeſeß konnte jedoch bis jeßt ſeine Vollendung nicht ernannt worden . erreichen , hauptſächlich aus dem Grunde, weil die Pairs , ch die Die, långereF Zeit Tag e ich r a dur n fr . esordnung in der fammer wichtigeModificationen votirte , welche noch grds zweiten Rammer beſeitigten Beſchwerden des Oberſten Bere Strenge bezwedten , als man urſprünglich beabfidhs Simon Lorrière åber willfábrliche Entlaſſung waren tigt batte . Es iſt nicht zu verkennen , daß den Beſtres von der Rammer endlich dem Kriegsminiſter" zur Berúc bungen der Regierungen faſt überall veränderte Anſichten Fichtigung empfohlen worden , und dieſer hatte zur Průs und Sitten zu Hülfe fommen . Im Allgemeinen ,, und fung dieſer und einer åbnlichen Bittſchrift eine eigene namentlich auch auf unſeren deutſchen Hochſchulen, möchte Commiſſion niedergefeßt. Das Gutachten der feßteren ſich in der neueren Zeit die Anzahl der Duede vermins iſt jeßt, mit Anerkennung der Rechtmäßigkeit der For, bert haben . Doch iſt das Uebel bei Weitem nicht gebo .
derung der Bittſteller, in dem ihnen geſeßlich gebührens ben, ſo lange es Univerſitäten gurt, wo eigens eingerichs den Rang und Gebatt gelaſſen zu werden ,dahin erfolgt: Es ſei dieſes Recht in den teşten 40 Jahren von den verſchiedenen Regierungen Frankreichs ſo vielfach ver . leßt worden , daß dieſe Verlegung zum Gebrauche ges worden ſei. Es ſei unter diefen Umſtänden nichts übrig, als die Bittſteller der Mildthåtigkeit des Königs zu
tete Duellſåle beſtehen , und wo man – wie z. B.in Odttingen - im Durchſchnitte zwei Schlägereien auf jeden Tag im- Jahre rechnet. - Žu den jüngſten Actes der Geſetzgebung über das Duellweſen gebdren diejenis
empfehlen .
gen in den vereinigten Staaten von Nordamerika , und
die bereits in dieſen Blåttern mitgetheilte Verordnung des Kurfürſten von Heſſen , welche zunächſt für das kurs fürſtliche Armeecorps erlaſſen , jedoch gleichmäßig auf die Civildienerſchaft ausgedehnt worden iſt. Gerade die eit de durchgreifen
en eſ t von s und ponrdenda hla. nd enthalt Duel reſbe tſc Der CorUe fürlw Deu Algemeinen , als auch mit beſonderer Rúdſicht auf die angeſtellten Vergleiche zwiſchen den in Nordamerika und dem Kurfürſtenthum Heffen ) beſtehenden Gefeßen nicht ohne Intereſſe iſt. Wir theilen ſie in Folgendem mit : einen Aufſaß über das Duellweſen , welcher ſowohl im
Verſchiedenh
aller Verhältniſſe in den
beiden genannten Staaten mag zu einer Vergleichung einzelner Puncte ihrer Regislationen auffordern , wie es denn überhaupt von Intereſſe und von Nußen iſt, einen Maßſtab für die Fortſchritte und Rúdſdritte Europa's in deujenigen der neuen Welt zu ſuchen . Das Duelle geſek der vereinigten Staaten beſtraft den Herausfors derer , ſo wie Denjenigen , welcher die Ausforderung
,, Die Unſette des Zweitampfes iſt ziemlich allgemein annimmt, mit enger Haft von 2 bis6 Monaten , und mit dem Berluſte der politiſchen Rechte auf 4 Jabre ; das turheffiſche Jenen mit 3 bis 6 jährigem ,Dieſen mit
ein Gegenſtand unſerer Gefeßgebungen , ſo wie das Thema vielfacher theoretiſcher Verbandlungen geworden, In ihrem Urſprunge einer roben Zeit angehörend , welche in dem Siege der körperlichen Kraft und Gewandtheit ein Gottegurtheil berehrte, hat ſie ſpäter als ein Opfer des Borurtheils im Goßendienſte einer eingebildeten Ehre fich erhalten . Es liegt in der Tendenz derneueren Staas ten ,bei ihrer höher ausgebildeten Gefeßgebung und Ges
1 bis 3jährigem Feſtungsarreſte . Die wirkliche Bornahme eines Duelló hat in Nordamerika eine Haft von 6 bis 12 Monaten und den Verluſt der politiſchen Rechte auf 6Jahre zur Folge . Bei einer Verwundung wird die Strafe auf 1ž biß 18 monatliche Haft und auf sjábrige Entziehung der politiſchen Rechte ausgedehnt, und wenn
ridhtsverfaſſung dieſem Unweſen zu ſteuern .Seit längerer dieſelbe einen bleibenden Nachtheil bat, zugleich mit dem Zeit beſtehen bereits ſtrenge und kräftig gebandhabte Vers 7jährigen Verluſte. der bürgerlichen Rechte zweiter und
rordnungfabe s . Die kurhefchfiſcheolg Veten mpf rft fe ed chä af chi kli Kl geſ e erſ aft erf wir den , Unt ohn , ſtr en mpf id n ng r ita en tre gu uße n tte fü geg de Zwe in Deſ drit Berluſt des Adels , mit Caration oder DieZwnſteientlaſ u .inPre , mi s e) 6. Kr. 1 u. 6 der 4. M. 3.
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arreſte. Im Falle einer Todtung oder todtlichen Vers wundung trifft den Nordamerikaner eine Haft . yon 2 bis 4 Jahren , nebſt dem beſtåndigen Verluſte der polis
Literatur. Anſichten und Betrachtungen über ſogenannte leichte Infant
tiſchen , ſo wie der bürgerlichen Rechte erſter und dritter
Wir geben nunt zu dem zweiten Abſchnitt, welcher
fung und mit 10 jábrigem bis lebenslånglichem Feſtungs: 3
erie ac.
( Fortſegung.)
Klafle, und nur bei Hinterliſt die Strafe des Meuchel . über Recrutirung und Éintheilung der Infans morbes. Die kurberiſche Verordnung wendet auf jedeterie handelt. Gbe der Perf. zur Entwickelung ſeiner Eddtung im Zweitampfe, nach Beſchaffenheit des Vorſa: Vorſchläge ſchreitet, wirft er einen prüfenden Blick auf Bes, die Beſtimmungen des gemeinen Rechts über Mord die beſtehenden Militárverfaſſungen . Da ſeine Betrach's oder Todtídlag an. Wer einen anderen zum Zweifampfe.tungen nur ſehr oberflüdlich , zum Theil auch verworren
reizt, wird in Nordamerifa , auf erhobene Klage, mit und ohne allgemeines Gutereffe ſind , ſo übergeben wir einer Strafe von 50 bis 500 Dollars und mit 10 bis
ſie mit Ausnabme einiger Puncre, die er als Grund
60 Tagen Haft belegt; doch genügt die Verurtheilung zur Unzufriedenheit mit den meiſten beſtehenden Cons des Beleidigers in die Gerichtskoſten, wenn er zu einer ſcriptionen anführt. Er mißbilligt nämlich den Grunds befriedigenden , dffentlich bekannt zu machenden Erflås raž, jedem , wie er ſagt, ohne Ausnahme, weß Standes
rung zur Ehrenrettung des Beleidigten ſich bereit fins und Herkommens er ſein nach dem Kalender dieMuss den läßt. In dem gleichen Falle und obne Rückſicht auf fete in die Hand zu geben , und meint , es ſei dieß A
eine etwaige ſpåtere Erklärung, wird in Kurheffen der wahrſcheinlich geſchehen , um den niederen Volksklaſſen Beleidiger, aló Friedensſtörer,
mit 1 bis 2 jährigen Ars zu ſchmeicheln, und daß man dadurch alle billige Rücfidh,
Mir bemerfen ſonach durchgängig eine
ten übergangen habe, welche man den bóberen Standen ,
weit größere Strenge in dem furbeſfiſchen Strafgeſeße, und zwar mit geringerer Unterſcheidung der verſchiede nen mdglichen Fålle . Ein weiterer und, wie uns důnft, beſonders wichtiger Unterſchied geht aus der verſchiedens artigen Gerichtsverfaſſung der beiden Staaten hervor, indem der Injuriirte in Kurbeſſen ſeine Genugthuung
wenn man von ihnen auch håbere Bildung und Intels ligenz verlange , jedenfalls hätte ſchenken müſſen. wenn es nidi ſdon in der Gerechtigkeit begründet wäre, daß alle aus dem Staatsverbande hervorgehenden las ſten gemeinſchaftlich getragen werden müßten , da alle Individuen den aus jenem fließenden. Schuß gleichmås
vor dem zuſtändigen Givil und Militågerichte zu ſuchen
Big genießen, fo låge es wobl in der Billigkeit, daß die
refte beſtraft.
hat, in Nordamerita dagegen die Entſcheidung einer erſte Pflicht des Bürgers, die Bertheidigung des Batera Jury über die Wahrheit oder Unwahrheit des ihm ges landes , wobei die großten Opfer, Leben und Geſundheit, machten Borwurfes verlangen fann. Jede Fury , als gebracht werden , von Aden gleichmäßig geübt wird. ein aus dem Volfe freigewähltes Organ, erfdeint aud Dieſe Pflicht eradyten wir ſo beilig , daß jeder ehrens als Repräſentant der öffentlichen Meinung. Gehen wir hafte Bürger auf die Ausübung derſelben ſogar ein aber auf den tieferen Grund der Zweitámpfe zurüd , ro Recht ableiten muß. Die bóberen Stånde der Geſells finden wir ihn in dem Beſtreben , uns die Achtung unschaft erſcheinen überdieß um ſo mehr zur Erfüllung dieſer: ſerer Mitbürger, welche wir durch die Beleidigung ges Pflicht aufgefordert, als ſie gerade durd ihre Stellung fährdet glauben, zu erhalten . Der Beleidigte nimmt an , Bortheile genießen , welche ihnen nur durch die Erbale daß die Injurie nicht erfolgt wäre, wenn ihm der Bes tung des Staates geſichert werden fönnen. Aber auch
leidiger den Muth zugetraut båtte ſie mit Gefahr des abgeſehen von allen Grundſázen der Gerechtigkeit und Lebens zurückzuweiſen . Er greift zu den Waffen und | Billigkeit, welche der Verf. unberúc ſichtigt gelaſſen, bat hält ſich zur Rache befugt, weil er in der öffentlichen er ganz das Intereſſe des Militärſtandes aus den Aus Meinung fein Organ findet , das im Stande iſt, ihm gen verloren , welcher dadurch , daß die Individuen aller Stånde daran Theil zu nehmen verpflichtet ſind, in der und die Republifen Griechenlands fannten nicht die Uns offentlichen Meinung nur ſteigen muß, und durch die ſitte der Dielle, weil das Volk felbſt Gelegenheit hatte, den höheren Stånden vorzugsweiſe angehörende Bildung mittelbar oder unmittelbar über jeden Einzelnen fob und Intelligenz. einen Zuſaß von geiſtigen Kräften ers und Ladel auszuſprechen. In den Staaten des moders hålt, welche die Brauchbarkeit deffelben bedeutend erbdht. nen Europa iſt dieß nicht der Fall, und darin liegt der Die ältere und neuere Geſdichte mag , die Belege zu dies Hauptgrund, warum die ſtrengen Duelgereße entweder ſer Behauptung liefern. das Zeugniß der unverleßten Achtung zu ertheilen . Rom
nicht befolgt worden ſind, oder doch die erwartete Wirs
A18 einen anderen Nachtheil der beſtehenden Sons
kung nicht erreicht haben. Keineswegs iſt die Strenge dieſer Gefeße an ſich zu tadeln; wir wünſchen vielmehr, daß åbnliche Verfügungen , wie die kurbeſiſche, allges mein und namentlich auf unſeren Univerſitäten,erlaſſen und vollzogen werden möchten. Zugleich aber ſind mir der Ueberzeugung, daß ſie nur in Berbindung mit frei
fcriptionen bezeichnet der Berf. den wegen Kürze der Dienſtzeit zu erwartenden Mangel tüchtiger Unteroffis ſchon hin und wieder ziere. Dieſer Mangel iſt wohl icon eingetreten , und es dürfte dieſem Mißſtande nur da. durch begegnet werden , daß man ſie nicht zu ſehr mit Dienſt überladet, ſie beſſer bezahlt und ihnen wenigſtens
gewählten , zweckmäßig eingerichteten Ehrengerichten ,
ſo viel gibt, als ein fleißiger Handarbeiter verdienen
welche auch die wichtige moraliſche Folge baben würden, kann , und daß man ihnen nad einer gewiſſen Reihe
jederzeit die Achtung der Mitbürger als ein unſchåßba: brav vollendeter Dienſtjabreſidere Ausſichten auf Civils res Gut vor Augen zu behalten , – ihre Idbliche Abſicht ſtellen mit reichlicherem Auskommen eröffnet: dann wird
in vollem Maße zu erfüllen vermogen ."
man nicht nur gediente, ſondern auch überhaupt gebil
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dete Unteroffiziere erhalten, was auf die Erziehung des Darſtellung und verweiſen den leſer anf das Buch felbſt; uur bemerken wir noc), daß wir mit einer Recrutirung, Nach der Anſicht des Berf. ſoll jeder waffenfähige speldhe der Wiilführ frei Ban låst, eben ſo wenig eints Einwohner zur Vertheidigung des Vaterlandes verpflich verſtanden ſein können , wie mit einer landwehr, die erſt tet ſein , die beivaffnete macht aber in zwei Hauptab bei ausbrechendem Kriege organiſirt, erercirt und diſcis theiſungen zerfallen , nåmlich in das ſtehende Heer und plinirt werdent fou. Der dritte Abſchnitt handelt über Bekleidung, in die Pandivebr. Der Stamm des erſteren fou , neben den Offizieren und Unteroffizieren , aus Freiwilligen *) Waffen und Ausrüſtung. Ueber die Bekleidung beſtehen , mit einer Dienſtzeit von wenigſtens 10 Jahren ſpricht ſich der Verf. nur furz aus ; ſie ſoll von dunkler und der Beſtimmung zur Berrichtung des Garniſons's Farbe, dabei bequem , tứchtig und überall ihrem Zwede dienſtes ; aus den Militárdienſtpflichtigen , deren Dienſt: entſprechend ſein . Weitläuftiger wird die Hauptwaffe zeit nichtbeſtimmt angegeben wird , welche aber, nach des Infanteriſten , die Bajonnetflinte, abgehandelt. Der Soldaten den beilſamften Einfluß baben muß.
den Entlaſſungen zu ſchließen, nur 5 Jahre dienen fol: Verf. verlangt von derſelben , daß ſie ſtark und dauer.
len ; obgleich das loos entſcheiden ſoll, ſo ſollen dode haft ſei, daß ſie richtig und darf ſchieße, zuverlåſig die Brauchbarſten ausgewählt werden ; endlich aus der losgehe, ſich leicht reinigen und im Stande halten laſſe, Reſerve, in welche alle diejenigen fommen, welche nicht und bequem zu tragen und zu handhaben ſei. Der Bf.
in das activeMilitár aufgenommen werden ; in Kriegs- unterwirft in dieſen Beziehungen das bannoveriſche (eng. zeiten dient ſie als Depot. - Die Landwehr zerfällt in tiſche) Gewehr einer beſonderen Würdigung : er findet, die Mannſchaft des erſten Aufgebots , welche aus den daß der Schaft deſſelben nicht ſonderlich und durch die
aus dem ſtehenden Heere Anstretenden und den nicht dariu aufgenommen werdenden Individuen beſteht; ihre Dienſtzeit iſt 10 Jahre, ſie hat keine Offiziere zc. , wird im Frieden nicht erercirt und hat hauptſachlich die Bes
vielen Stiftlocher geſchwächt und verdorben ſei, daß es unbequem zu tragen ſei, daß es faſt durchgehends ſtoße und daß das Bajonnet ſo locker daraufſite, daß es nicht ſelten bei gewöhnlichen Handgriffen abfliege; troß dieſer
ftimmung, das fand militariſch anzulegen ; bei ausbre: Mångel gibt der Berf. dieſem Gewehr den Vorzug vor
chendem Rriege wird ſie organiſirt. Ferner rollen SchůBencompagnieen beſtehen , welche ſich freiwillig bilden und gewiſſermaßen den Stamm der Bataillone des er: ſten Aafrufs ausmachen ; ſie ſollen jährlich geübt werden. Endlich enthält die Landwehr des zweiten Aufrufs den Reſt der månnlichen dienſtfähigen Bevolferung und tritt bet ausbrechendem Kriege in die Verbåltniſſe des erſten
jedem anderen , weil das Schloß , zwar nicht fünſtlich und ſchon , aber dauerhaft und leidt zu repariren ſei, weil es nie verſage, wenn es ſonſt im guten Stande ere halten wird, und weil das Bajonnet ein gutes Verhålts niß habe und gut abgebårtet ſei. – Gegen die Büchſen erklärt ſich der Vf., theils wegen der Kortſpieligkeit ihrer Anſchaffung und Reparatur, theils wegen der Schwies
Aufgebots ; ſie wird nidht eher zuſammengezogen, als bis rigkeit ihrer Behandlung, theils wegen ihres langſamen das erſte Aufgebot feinen Diſtrict verlaſſen hat und die Feuers. Aus Verſuchen , die der Berf. entweder ſelbſt Grånze des Landes wirklich bedroht iſt."- zum beſſeren angeſtellt oder aufmerkſam beobachtet hat, ergab ſich, daß .
Vollzug der Confcription ſchlägt der Verf. zu den beſtes 10 der beſten Buchſenſchůßen auf eine Entfernung von benden Einrichtungen folgende Zuſäße vor: ,, Eg fann 100 bis 150 Schritten mit gepflaſterten Rugeln in einem kein Einwohner des Diſtricts ein Eigenthum erlangen, Zeitraume von 5 Minuten auf eine Scheibe 42 Rugeln beirathen oder in Civildienſt treten oder außer fandes doſſen, wobei jeder Schüße nur 5 Schüſſe thun fonnte,
geben , bis er der.Militärpflicht, ſo weit es die Verfaſfung vorſchreibt, Genüge geleiſtet hat. Jeder , der ſich dieſer Pflicht geffiffentlich entzieht, wird aller bürgerliz den Rechte für verluſtig erklärt, ſein jeßiges oder fünfs tiges Dermogen confiscirt, die Eltern deſſelben ſo lange mit Erecution belegt, bis er ſich zur Erfüllung ſeiner Pflicht ftellt, und er ſelbſt in dieſem Falle , oder wenn er ergriffen wird, unter den permanenten Dienſtthuern
während eine gleiche Anzahl der beſten Flintenſchůßen , jeder mit 12 Schüſſen, übrigens unter ſonſt gleichen Vers biltniſſen , 93 Kugeln in die Scheibe brachten . Der Vf. verfennt indeſien die Vortheile nicht , welche eine gute gezogene Büdiſe in einer geſchickten Hand gewähren kann , und ſchlågt daber vor, in jeder Compagnie einige gute Büchſenſchůßen anzuſtellen , und zur Dispoſition ihrer Offiziere zu laffen : ein Vorſchlag, den wir als ſehr nůß. .
auf 10 Jahre eingeſtellt, ohne die Vortheile zu genießen, lich und zwecmaßig anerkennen . - Der Verf. ermahnt melde den Freiwilligen geſtattet ſind.
Dieſe und åbns auch eines Verſudes, den er , jedoch nur mit einer
liche Vorſchläge zeugen nicht für das Rechtes und Bils ligkeitsgefühl des Verf. , und wir bezweifeln auch, daß fie irgendwo Eingang finden werden. - Da es ſchwer iſt, dem Jdeengange des Perf. zu folgen, indem er Manches in dieſen Abſchnitt aufgenommen hat, was eigentlich nicht babin gebdrt,fo beſchränken wir uns auf dieſe gedrängte *) Xuf die Freiwilligen legt der Berf. einen beſonderen Werth, 8. 6. wenn fie moraliſch gut find. Werden fich aber die fó qualificirten Freiwilligen in der erfordertichen anaht porfin en
Percuſſionsflinte gemacht hat . Wir übergeben die Des tails dieſes Verſuches, deſſen Reſultate im Allgemeinen vortheilhaft waren, da er zu beſchránft iſt, um Folges rungen daraus ziehen zu können, und da bereits großere Berſuche vorliegen ; nur bemerfen wir das, daß wir mit dem hölzernen cylindriſchen Ladſtod , welchen der Verf. zur Erleichterung der Flinte angewendet hat , nicht einvers Aanden ſein können . Die Gründe für dieſe Anfícht liegen ju nabe , um ſie weitlåuftiger entwideln zu müſſen .
den ? Wir bezweifeln ps. Im Frieden meiden ſich arößten:
Um die caſtigfeit des Gepådes , deren Grund er theils nur ſolche freiwillig zum Militärbienfte,welche entweder hauptſächlich in der ungleichen Bertheilung deſſelben
jur Arbeit zu fautfins, coer fid fonft nicht fortzubringen wife | fuchtund zu findenglaubt, zu mindern , ſchlägt er vor , len ; alſo in jeder Biziehung die gefe des Voltes.
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den Torniſter zu verkleinern, denſelben möglichſt hoch zu vermittelft der Taſche gewinnt, bei geſchloſſenen Gliedern tragen und darin nur den Mantel, ein Paar Schube, nicht nur ſelbſt beengt ſein , ſondern auch ſeinen Vor, einige Pachen Patronen , die ſchmußige Waſhe und ders und Nebenleuten rebr zur Laſt fallen müſſe. Der etwa eine Beſte aufzubewahren; die übrigen Habſeligkeis Berf. ſcheint auch über die Ausführbarkeit ſeiner Vors
ten und die Lebensmittel des Soldaten dagegen in einer ſchläge Zweifel zu begen , indem er ſich zwar auf Vers Art fleiner Jagdtaſche zu verwahren , und dieſe, um in ſuche beruft,welche feine Behauptungen beſtätigen, jedoch der Manipulation des Gewehres nicht zu hindern, auf aber Verſuche in großerem Maßſtabe als nothwendig der rechten Seite zu tragen. Der åußere Theil dieſer anerkennt. Laſche Tou von ſtarfem Leder und ſie ſelbſt To lang und Der vierte Abſchnitt bandelt über Unterricht und
breit ſein , daß ſie die Bruſt und den Unterleib des Mans Uebung. Zunächſt tadelt der Verf. die Oberflächlichkeit, nes dedt, ohne die Bewegung der Arme und Beine zu mit welcher der Unterricht ertheilt , die Uebungen volls
bindern. Dicht unter dem an der Deffnung der Taſche zogen würden ; daß man die Uebungszeit hauptſächlich angebrachten Ausſchnitt ſoll ſich ein enges ledernes Futs mit Paradeſteñungen , Paradegriffen und Evolutionen teral befinden , um darin einen kleinen, auf der einen ausfülle ; daß den Chefs, wenn ſie auch das Zwedmås Seite geſchårften und verſtåhlten Spaten von 6 300 fige wollen , nie Zeit dazu gelaſſen werde ic. Dieſe und
Breite und 10 bis 12 Zoll Range, verſehen mit einem åbnliche Mängel Theint der BF. zunächſt auf den Dienſt, .
boblen eiſernen Griff, in welchen nöthigenfalls ein hdls dem er angebórt, zu beziehen ; aðein fie finden ſich auch
jerner Stiel geſtedt werden kann, zu tragen . Das Ins mitunter an anderen Orten . Nicht ſelten nimmt man nere der Taſdhe fol mit Leinen gefüttert rein und in Abtheilungen zerfallen, um darin reine Waſche, Bürſten und Schuhſohlen unverſchiebbar aufzubewahren ; der übrige Raum iſt für Lebensmittel und andere Kleinigkeiten beſtimmt. Im Boden der Taſche foll ſich ein loch befins den, an welchem ein Futteral von biegſamem feber ans geſeßt iſt, das man herausziehen kann , um damit bei regnigter Witterung 2c. das Gewehr trocken zu erhalten. Dieſe Laſche ſoll auf dem Marſche an einem breiten Riemen über der linken Schulter, im Gefechte vor der Bruſt und bei Regenwetter 2. nach Art der Jáger ges
wahr , daß nur auf das in die Augen Fallende binges arbeitet, nicht aber nach einer taftfeſten Mandvrirfertige feit geſtrebt wird; faum kann der Recrute einigermaßen das Gewehr tragen , ſo wird er mit dem Defiliren ges geiſtert und mit Inſpectionen geplagt; Dinge, die an ſich nicht verwerflich , ja ſogar in gewiſſem Betracht núblidh ſind, aber an das Ende der Ausbildung des Soldaten verlegtwerden ſollten, indem ſie ein Bild ſeiner gewons nenen Fertigkeiten geben. Die Proben zu dieſen Schaus ſtellungen nehmen kein Ende und ein Inſpectionstag, an welchem alles geklippt und geklappt hat und in Schnur.
tragen werden , wenn ſie das Gewehr in der Taſche gleiche vorübergezogen iſt, erweckt' daſſelbe behagliche verbergen ; bei jeder dieſer Tragarten muß die Taſche Gefühl, als der Ehrentag eines gewonnenen Gefechtes. verſdynaut werden. - Der Verf. erfennt als Nachtheil Ginge durch dieſes zweďwidrige Verfahren nicht die edle .
diefer Einrichtung, daß der Soidat einige Pfund mehr Zeit verloren, To fdnnte man es auch als eine Prüfung zu tragen habe, glaubt aber, daß dieſer Nachtheil durch der dem Soldaten nöthigen Geduld betrachten; allein folgende Vortheile aufgewogen würde: durch eine bedeus I unter den gegebenen Verhältniſſen iſt es gewiß auffeine tende Berminderung des Gewichts des Zorniſters und Weiſe zu rechtfertigen . - Vieles von dem , was der
durch eine beſſere Vertheilung der zu tragenden Laſt Bf. über ſeinen Gegenſtand ſagt, zeugt für ſeinen prat. werbe der Solbat ſehr erleichtert; die Taſche ſchůße den tiſchen Sinn. Der Unterricht des Soldaten gebt ſtufen . Soldat an Bruſt und Unterleib, wo die håufigſten und weiſe und iſt nur auf das wirklich Nüßliche gerichtet; gefährlichſten Verwundungen ſtattfånden, gegen die Wirs den unteroffizierwill er nicht höher,als es feine Charge verlangt,
kungen der Kleingewehrkugeln ; durchden Spaten fel der gebildet, alſo nicht aberbildet wifien ; dem Offizier empfiehlt er,
Serrainftudium - Dbgleich Röthigen , beſondersdieſes dem fonft von Studiums.durchdrungen Soldat ſtets in dem Beſibe eines Inſtruments, deſſen er neben jeder Erfahrene der Wichtigteit -
fich zum Einwühlen in die Erde, zum Holzhauen , Durchs ift, ſofindetman dochnicht ſeiten, daß es von Dfizieren gänzlich brechen der Heden 2c. bedienen könne ; durch das leberne vernadläffigt wird ; auch ift uns nicht bekannt,dasirgendwodem Futteral ſchůße der Soldat ſein Gewehr gegen das Naßs Offizier darin eine prattiſcheAnleitung zu Iheil wird . Um die So wủnſchenswerth es erfbeint , daß die Srundfäße, nach welchen ber Unterricht ertheilt werden , die des werden .
im BehrbataillonennachArt der in Preußen Vf beabſichtigtenZwede erreicht werben moch, Bert,dieGerichtungvon vondem Bf. , ten, ſo bezweifeln wir doch, daß dieß auf die von ihm beftehenden vor. Un Soluffe dieſes Ubfchnittes ertheilt der Berf. vorgeſchlagene Weiſe ausführbar iſt. Denken wir uns den Rath, mehr Abwechſelung in die uebungen zu bringen , indem eine Paſt von 8 bis 10 Pfund ( und dieſe Annahme iſt dard das ewige Einerlei Soldaten und Inftructoren erfolafften
nicht zu groß, da der Soldat oftauf mehrere Tage ſeine und dadurch die ſonſt unbegreifliche Erſcheinung herbeigeführtwürde, daß 4 Soldaten Ref. nach einemBierteljabre dlechter erercirten, als die Boden. Lebensmittel tragen muß), welche aufBruſt und Unters nach tann dieſer Bemettung nur ſeine volle Bus leib ruben , auf Körpertheilen, für welche eine Erbißung den ſchädlichſten Einfluß hat undwelche bei einer raſchen Bewegung abſolut frei ſein müſſen, ſo können wir uns unmöglich überzeugen, daß beidieſer Vertheilung der
ſtimmunggeben , da er an ſich felbft die Erfahrung gemacht hat, baß er nur durch eine ſtrenge Anforderung an fido feibftfich auf der Böhe der erforderlichen Energie erhaiten tonnte. Indem wir bieſen Abidnittverlaſſen, wiederholen wir , daßer vieles
enthält tönnen aber die Bemerkung nicht unterdrüden Vortragemens Laftfür die Geſundheit des Soldaten oder für eine Nügliche der Berf., wennwirerbeiſeinem ,da, zugleida
Erleichterung geſorgt iſt. Außerdem bedúnkt uns , daß einemSyſtemegefolgt wäre, verſtändlicher und faßtidher gewefen der Soldat durch den größeren Umfang , welchen er ſein würde. ( Fortſ. folgt. ) Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : E. W. feste in Tarmſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.
Samſtag,
30. 27. März 1830.
Nir. 25.
Mint
Allgemeine Militar : Zeitung. Bayern.
Man ſpricht von einem umfaſſenden Erſparungos' plane, der Sr. Maj. dem Kónig vorgelegt wurde, und wahrſcheinlich die Allerhöchſte Genehmigung erhalten dürfte. In Gemåßheit deſſelben rollen in alen bayeris 1
Der Moniteur enthält die f. Ordonnanz , durch welche Generallieutenant Graf Girardin zum außers ordentlichen Staatsrath , und Oberſt Carrion be Nifas zum außerordentliden Maitre des Requêtes , zur Ber. theidigung des Budgets des Kriegsminiſters in den
fchen Garniſonsorten die Beſatzungen bis auf die Hälfte Kammern ernannt worden iſt. - Man verſichert, ſagt der Courrier, daß in Folge vermindert , und alle dieſe Hälfte überſteigende Manna
fchaft auf ein volles Jahr in Urlaub geſchickt werden. Der besten Generalinſpection über 1200 Unteroffiziere Daß die Beurlaubten wahrend dieſer Zeit weder Sold und Gendarmen penſionirt werden follen . Durch eine f. Ordonnanz vom 4. Nov. 0. l. find nod Rationen begieben , die verſteht ſich wie überall
von ſelbſt; allein nad dem in Rede ſtehenden Plane folgende Preiſe feſtgeſcßt worden, für welche die Pulders foll noch der Mann , während ſeiner ganzen Urlaubszeit, und Salpeterverwaltung das Pulver im Jahr 1830 zu 1 '/, fr. täglich an die Maſſe bezahlen , und dafür ſeine liefern hat, und zwar an das Kriegsdepartement den Kilogramm Kriegšpulver zu 2 Fr. 40 Gt. einſchließlich ganze Uniform mit nach Hauſe nehmen. *) des Fabwerfs , an das Departement der Marine zú frantreid . 2 Fr. 46 t. und an das Departement der Finanzen das Der Conſtitutionnel betämpft in einem ausführlichen Kriegspulver zu 2 Fr. 40 Ot. , das Minenpulver zu Artifel die von dem jeßigen Kriegsminiſter,General 1 Fr. 97 Et., das für den auswartigen Handel beſtimmte Bourmout, und ſeiner rechten Hand , dem Marechals Pulver zu í Fr. 71 Gt., das feine Jagdpulver zu 2 Fr. de - camp Clouet beabſichtigte neue Organiſation der 42 Cr., das ſuperfeine Jagdpulver zu 2 Fr. 89 Et. und Armee. Man wolle durdy dieſelbe durch die Erfaubniß, das Royalpulver zu 3 Fr. 23 St. Durch eine Entſcheidung des Königs vom 11. Nov. um Geld Erſaßleute zu ſtellen , ein Heer von Soldlin-
gen ziehen , man wode das Recht der Anciennetåt und v. F. iſt feſtgeſet worden: Wenn Offiziere gendtvigt der militäriſchen Gleichbeit , das durch die Revolution ſind, wegen anderer Urſachen als wegen Wunden, ges eingeführt worden ſei, zerſtdren, bie Offiziersſtellen nur ſchwächter Geſundheit sc. ihr Corps auf 1 oder 2 Jahre dem Abel in die hande ſpielen uc. zu verlaſſen , und wenn ſie wünſchen , ohne Gebalt in - Da der Baron Clouet zu der Erpedition gegen Ruheſtand verſekt zu werden , ſo bringen ſie ihr Geſuch -
Algier gehört, ſo wird der Marechal: des camp Gruf ihrem Oberſt oder Corpschef vor, welcher daſſelbe, nadys v . Haupoult ihn als Director der Kriegsverwaltung dem er die nothwendigen Erfundigungen eingezogen hat, erleben . begleitet mit ſeiner Anſicht, dem Generalinſpecteur zur bringen wird.
Dieſer Generaloffizier wird
Renntniß Bei diefer Nadricht find wahrſcheinlich Frethümer unterge: unterſuden , obdie von dem Offizier angegebenen Mo laufen, .bemerkt der Nedàrzeitung, Der Correſpondent die tipe gegründet ſind und ob die Anſicht des Corpschefs ſich, wiefieesmits ,, & fragt welcher Forgendes darüber: theilt gemeinen Soldaten, die meiſtens arm von Baufe find, anfan : günſtig iſt. Wenn es ſich berausſtellt, daß das Dienſte gen ſollen , um jene 1 ' , tr. täglich oder etwa 9 fl. jährlich aus alter und ausgezeichnete Dienſte des Offiziers , welcher eigenen Mitteln aufzubringen. Bäre dieſe Schwierigteit zu die Berſepung in Ruheſtand verlangt , ihn empfehlens .
beſeitigen, und würde der Betrag jener Entridiung etwa dazu werth machen, und daß er in der Folge noch nůblich beſtimmt, - wie es denn zu vermuthen iſt,
den in ſeine Garniſon zurüctehrenden Soldatra hier eine neue uniform verwendet werden könne, ſo wird der Generalinſpecteur
feinen Gunſten dem Kriegsminiſter den geeigneten findenzu laſſen ,ſowäre der Plan gewiß nidt libel, und das zu bayeri dhe mi itår würde balo, beſonders in den Garniſongs Bordlag machen ; demſelben iſt das Geſuch des Dffis worin die förmliche Berzichtleiſtung auf den Ges orten der Provinzen, ein beitereres Ausſehen gewinnen. Doch ziers, welchen er vermoge der Ordonnanzen vom 8. Febr. bliebe vor allem zu münchen, daß die Uniformen einen etwas balt,
el Leib gepaßt würden, damit nicht mehr alte,gediente Soldas 1829 und 5. Febr. 1823 anzuſprechen hat, enthalteniſt,
Hierlicheren Zu'chnitt erhielten, und dem Manne beſſer auf den
Fåten fónnen ten in ihren ſchotternden Uniformen Recruten in neuen Rüden beizufügen . – Nur in ſehr dringenden Fällen gleidh ſehen möchten . außer der Zeit der Inſpectionen Geſuche dieſer Art den -
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Generalieutenanten, welche die Militardiviſionen befeh , ligen , eingeſendet werden , welche ſie, nadidem ſie die
Li te r a t u r.
nothigen Erkundigungen eingezogen haben , und wenn
Anſichten und Betrachtungen über ſogenannte leidyte
ſie annehmbar erſcheinen , dem Kriegsminiſter überma :
Jufanterie ac.
den werden .
Der fünfte Abſchnitt iſt betitelt :
( Fortretung .)
ueber das
Bei der Beerdigung des Generals lavalette trus Terrain und die dabei zu machenden Einrichs gen die vier Genera lieutenante und Großoffiziere der tuugen . Nadıdem der Verf. Mehreres úber Feſtungen,
Ehrenlegion, Sebaſtiani, Belliard, lemarois und Ercel Kiſtenvertheidigung, Flußvertheidigung und Uebergånge, mans die Zipfel des leichentuches . Am Grabe wurden Gebirgsfrieg, über die auf dem Terrain vorhandenen
zwei Reden von dem General Sebaſtiani und dem natürlichen und fünitlichen Deckungsmittel ?c. vorauss Grafen Montloſier gehalten. Griechenland.
geſchickt hat, geht er zu den Einrichtungen úber, welche er dem Terrain geben will , um es zu einer tüchtigen
des Decrets über die Reorganis Vertheidigung geeignet zumachen. Seine Vorſchläge loneoerſetben nachdem neuen Plane gebildetworden .Am Gråben und Erdwåülen zu durd;ziehen , welche mitBuſch,
SeitderBekanntmachung Regimenter ( Chiliarchieen )) ſind ſchon 5 Bataifs geben beſonders dahin , das zu vertheidigende land mit ferung 18. Nov. 1829 batte zu lepanto dieBeeidigung und die Dolz bepflanzt ſind, nady Art der ſogenannten bolſteinis Uebergabe der Fahnen ſtatt. Die Reorganiſirung der ſchen Knice. Hören wir den Verf. mit ſeinen eigenen
Regimenter in Oſtgriechenland iſt einer von der Regie: Worten: „ Mein Vorſdlag iſt alſo der: daß mandas rung ernaunten Commiſſion übertragen worden, welche ganze zu vertheidigende land mit ſolchen Befriedigungen zu Eleuſis ihre Arbeiten begann. Pre 11 e n .
in nabert Abſtanden auf Flintenſchußweite verſebe, vor
allen Dingen alle Dörfer und Wålder damit umgeben, alle Hauptwege damit begrången und alle große Ebenen Seit dem 2. Auguſt 1829 bis 25. januar 1830. ſind damit durchſchneiden laffe. Die dabei zu verwendenden in dem ſtehenden Heere und der fandwehr 46 Offiziere Arbeiten und Koſten würden im Vergleidhe nuit anderen und Militårbeamten geſtorben und 79 Offiziere oder militäriſchen Anſtalten höchſt unbedeutend fein und viela Militärbeamten , welche entweder ausgeſchieden oder Teicht gar nicht ſtattfinden , wenn man meine frühere beabſchiedet waren , mit Tode abgegangen. Vorſchläge berúcſichtigte und den fandwehren jeder ihr Rußland . Territorium einzurichten aufgåbe, oder es auch fürs erſte Petersburg , 27. Febr. Die Generalmajore, Fürſt nur jedem Kindiſpiele zur Pflicht machte, ſein Kirchſpiel Befowitſd ) - Licherfasky , Réoul, feonoff, Ser: To zu verkoppeln . Faſt alle landbewohner des nördlichen gejeff 1. und Muraireff ſind zu Rittern des St. | Deutſchlands lind mit den dabei nöthigen Arbeiten mer . Unnenordens ir ki, ernannt worden. - Der Befehlstraut, und wo ſie es nicht ſind , würden ſie die dabei baber der Reſerve: Grenadiere des abgeſonderten faufaſ. I nothigen handgriffe febr bald fernen fónnen , ſo daß
Gorps, Generalmajor Mura vicffl., iſt dem Feldinars ſchall Grafen Diebitſc) - Sabalfansky beigegeben worden. - Der Befehlshaber des Ingenieurweſens im petersburgiſchen Bezirk und Chef der Ingenieurabtheilung in
nicht einmal eine ſpecielle Aufſicht dabei nöthig ſein würde. Im Holſteiniſchen und anderen Gegenden , wo dergleichen Verfoppelungen gebräuchlich find, wird dieſe Arbeit, welche jeder Taglöhner fennt, ruthenweiſe ver.
der Comität der militariſchen Wiſſenſchaften , General: dungen, und får jede Ruthe gemdhnlich 4 gör., oft major Truſſon I. , und der Befehlshaber der Artillerie auch weniger bezahlt. aller liefländiſchen Garniſonen , Generalmajor Diets 1, Das Verfahren iſt ſehr einfach. Gewöhnlich werden richs I. , ſind zu Generalieutenanten ernannt worden . 12 Fuß. Breite für die ganze Anlage gerechnet, wovon Auf ſeiner Reiſe durch das aſiatiſche Rußland be: 5 Fuß auf die untere Anlage des Walles , 4 Fuß auf ſudyte auch fr. v . Humbold zu Amst die Militår
den äußeren und 3 Fuß auf den inneren Graben foms
ſchule der fibirijdsen Kornden , womit eine Schule men. Vor allen Dingen werden die Hauptgrundlinien der aſiatiſchen Sprachen verbunden iſt, um Dollmetſder mit dem Spaten 6 Zou tief abgeſtochen. Hieranf ſticht
zu bilden. Dieß ist eine der zahlreiden, die Civiliſation ein Arbeiter in dem auferer Graben die oberen Haids bezwedenden Anſtalteit, welche vos dem Kaiſer Alerander oder Grasnarben wieder in Streifen nadı der ohnges gegründet worden ſind . Es werden darin 250 Roſas fábren Breite des Spatens ab. Ein zweiter fångt dann
cenſohne in der Mathematit nach den Lehrbirdhern von ani der Grabengránze an , Soden auszuſtechen , welche lacroir , im Aufnehmen von Planen , im Zeichnen , in er gleid, auf dem Plate, welcher zum Fuß des Walles
der Geographie, Geſchidste und in den Principien der beſtimmt iſt, dicht aneinander init 2 Zoll Einſprung legt Naturgeſchichte , welche ſich auf den Feldbau beziehen ,
und etwas feſt tritt. Der dritte Arbeiter fångt, ſobald
unterrichtet. Die Schule der aſiatiſden Sprachen zählt 18 junge Leute, welche die mongoliſche und tartariſche, und ſeit Kurzem die franzöſiſdie Sprache erlernen. Beim Schreib- und Leſeunterricht befolgt man die lancaſter'ſche
er Plak befreiten gelegten wird ſie
Methode.
findet, an, Erde aus den vor der Grasnarbe Stellen auszuſtechen und hinter die ſchon feſt Soden zu werfen. Iſt eine Schicht fertig , ſo geebnet und die nach Innen an den Soden
Hinſichtlich der Ordnung , Reinlichkeit und liegende Erde etwas feſt getreten, und dann die zweite
Reinheit der Sitten kann ſich dieſe Schule mit einer jeden Schicht angefangen. Wenn der erſte Arbeiter fertig iſt, anderen in Europa vergleichen. Sie ſteht unter der Leisro geht er nada dem inneren Graben und verfährt eben tung des Generals Braniefsfy . ſo, wie bei dem åußeren, und iſt er auch hier zu Gude ,
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ſo bilft er die Erde aus dem Graben werfen, bei wel:
,, Wenn die bisher aufgeſtellten Sake feine Trugs
cher Arbeit aber auch gleich die Doſſirung beachtet wers ſchlúffe enthalten ; wenn es wahr iſt, daß der Feind nie den muß. Endlich wird die ganzliche Reinigung und bedeutende Fortſchritte machen kann, wenn er ſid , vom
Abglåttung des Grabens und Walles beſchafft. Dem erſten Augenblice feines Einſchreitens in das zu vers äußeren Graben gibt mau gemeiniglich 3 Fuß unddein theidigende land immer in Defileen befindet und ununter, inneren 2 Fuß Liefe, wenn der nothwendige Waſſer: brochen von überlegenem Tirailleurfeuer umgeben wird ;
abzug es nicht anders vorſdreibt. Die Doſſirung des ſo iſt es angenſcheinlich , daß die bisherigen Vorſchlagé Wales und des Grabens ridtet ſich nach der Beſdaf: dieſe Verhältniſſe herbeiführen müſſen , und es würde fenheit des Erdbodens. *) Wenn Aded fertig iſt, ſo laßt man das Ganze ein Jahr ruhen, damit es ſich lagert, und bepflanzt und bes fået dann den Wall in gutem Boden, der nicht zu tros den iſt, auf der Crete , bei mittleren und trockenein Boden auf der Verme, und bet ganz leichten im Gras
nur nodi darauf anfommen, auch Ordnung, Zuſammens hang und Zuverláſigkeit, ſowohl hinſichtlich der Uebers ficht, als auch in dem gemeinſamen Wirfen aller bans , delnden Truppen zu bringen . ,, Eine mir vorſchwebende Idee ſcheint der Sache zu entſprechen , und hoffe ich viele meiner Réſer mit mir
ben felbſt. Es verſteht ſids aber, daß erſterer der zweck einverſtanden zu finden, wenn es mir gelingt, fie flar wichtig iſt, wenn die Schützen didyt hinter dem Buſche nom Eintheilungen in Hölzern oder Feldern zu machen magigſte Punct iſt, indem es beim Tirailleurfeuer ſcør genug vorzulegen . Wenn der Forſtmann oder der Defoe
ſtehen oder liegen und durch deuſelben anſchlagen fòlis hat, welche er nidyt überſchauen kann, und in welcheri nen. Auch wird hier der Zweck, dem Feinde die Ausſicht es leicht wird , ſich zu verirren , fo theilt er fich durch
zu beſchránfen , vollkommener erreidyt und bei ſehr ſtars gewiſſe linien, die ſich durchſchneiden , in vieredige Fis ' tem Wudſe fann ein Theil des Buſchwerfes, ſobald es guren, und bezeichnet ſich durch gewiffe Merkmale die
Krieg wird, eingebauen und niedergefni& t, und fo das begränzenden finien ſo, daß er ſie zu jeder Zeit wieder Erſteigen von Außen erſchwert werden. In gutem Bos finden kann . Der Feldmeſſer legt eine große Karte, die den fommt faſt alle Art Holz als Buſchwert fort. Inter copiren oder berichtigen ' wiű , unfer ein Net von fohlechterem muß man ſich mit Birten und Eiden, und in Vierecen und gewinnt dadurch den Vortheil, daß er febr feudytem mit Birfen, Weiden und Ellern begnügen . immer auf ſeiner Arbeit fowohl, als auch auf dem Felde
Nadelholz iſt in ſehr ſandigem Boden nur unter beſon: felbſt, ohne Mühe den zu bearbeitenden oder zu unters deren Verhältniſſen anzurathen , da es befanntlid fein fuchenden Punct wieder finden kann, und doch nie Ges
Buſdyholz gibt, ſonderu nur in hohe Bäume aufſchießt. fahr lauft, zu irren . In Sachſen gibt es wälder, in ., Die Einwendungen , welche man von Seiteir des werden alle Wege und Durchfdınitte mit Buchſtaben ,
Ackerbaues gegen dieſe in England, Brabant, limburg, Holſtein und anderen Gegenden gebräuchlichen und ſehr geſchåşten Einhägungen der Felder frúber gemad; t hat , und hier und da aus Unkunde noch wadyt, find längſt durch weitläuftige Contravenſen ( ?) und die dabei zu
die von Abſtand zu Abſtand in Baume eingehauen, bes zeichnet ſind. Hier iſt gar fein Verirren möglich ; dennt wenn man nur in dem legten Dorfe ſich genau nach dem Wege erfundigt, und die angedeuteten Buchſtaben ' merft, ſo brauchtman weder Wegweiſer nodi fünſtliches
Zage gekommenen überwiegenden Gründe, ſo wie auch Drientiren . durch die in England mit großem Roſteitaufwande ges
,, Folgen wir dieſem Beiſpiele und theilen das dieſer
machten vergleichenden Verſudje ſo widerlegt, daß id)’s Operation unterworfenefand ( ſei es im Ganzen oder nicht glaube, daß man ſie hier, wo es auf etwas weit provinzweiſe) in Abtheilungen , weldie durch die dazu Höheres, als dieſe freinliden Anſichten anfomit, wohl paſſenden Straßen , Flüſſe und die zu unſerem Zwecke
nicht wieder zur Spradje bringen wird. Ich wenigſtens angelegten Befriedigungen begränzt werden , und bezeich. þalte mich nach meiner eigenen Erfahrung überzeugt, daß nen dieſe Gränzlinien mit Buchſtaben und Zahlen, welche dieſe Befriedigungen dem Ackerbaue weit mehr Vortheil auf angemeſſenen Abſtänden in Baume oder Steine ) als Nachtheil bringen , und das der einzige wirkliche eingegraben werden, ſo daß ſie in die Augen fallen und Schaden, den ſie hervorbringen, nåinlich der Verluſt des nothigenfalls auch bei Nacht gefunden werden können ;
Grundes, auf dem ſie angelegt werden , reichlich durch ſo erhalten wir ein Neß , welches uns die Mittel gibt, verbeſſerten Abzug des Winterwaſſers und durch den immer zu jeder Tagss und Jahrszeit jeden im Terrain
entſtehenden Schutz gegen die trockenen Frühlingswinde befindliden Punct mit Sicherheit aufzufinden , und hins und jeden Einfall von Vieh .c. aufgewogen wird. In richtlich der Wege und Stellungen immer mit vollfoms einigen Gegenden von Brabant und England wird oft mener Zuverläſſigkeit verfahren zu können. Es würden das Doppelte der Padyt bezahlt, wenn ein Stüc land alſo die meiſten Hinderniſſe und Ünſicherheiten wegfallen,
ſo eingehågt iſt, und der auf den Knicken genommene welche unſeren militäriſchen Operationen bisher entgegens Buſch bringt oft in einein Fahre mehr eint, als das verſtanden . Es wurde unmöglich werden, das Entſendungen lorene fand werth iſt. fic verirrten , daß umgehende Colonnen zu ſpåt oder auf *) Drei gerönnliche, nicht ganz nachläſſige Urbeiter können ro täglich nach Maßgabe der Be dhaffenheit des Podens, 6 bis 8 Ruthen anfertigen . Wenn wir alſo unſere Soldaten dazu abrichteten und ihnen ein naju paßliches Sandwerkszeug aäbin, fo würde, wenn dieſe auch nur die Hälfte von jenen Urbeitern
*) Dieß alles kann im Frieden dion angeordnet und vorgerichtet werden ; im Kriege oder wo man die Bezeichnung der Linien nur auf kurze Zeit oder ſchnell haben will, tann es durd eins
geſchlagene Pfähle geſchehen . Hauptcomniunicationen müſſen
leifteten , dennoch ein Bataillon in einem Jage mehr als 4000
aber immer einige bleibende, nicht leicht zu zerſtörende Merk
Schritte dergleichen Befriedigungen anfertigen können.
zeichen haben.
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dem falſchen Puncte ankámen , daß lange Tirailleurlinien , halte mich alſo aller weiteren Anpreiſungen meiner Ideen, abriſſen , oder in Gebirge und Holz falſche Directionen welche gewiß leidit und ohue bedeutende Koſten für die annåhmen, auch die einzelnen Patrouillen oder entſen Staaten auszuführen ſein würden . Denn ſelbit, wenn deten Offiziere oder Ordonnanzen würden ſich immer man die erſten Anlagen bezahlen wollte, fo würde man obne Wegweiſer auf dem kürzeſten oder beabſichtigten mit dem Gelde, was ießt eine Feſtung ali bauen koſtet, Wege zurechtfinden , und der General wurde auch auf mehr als tauſend Quadratmeilen vorgeſchlagenermaßen mehreren Meilen Entfernung mit der Uhr in der Hand einridyten fónnen.“ beſtimmen können , zu welcher Zeit und auf welchem Wir haben die Vorſchläge des Verf. in ihrem ganzen
Puncte ſeine Bataillone oder Brigaden zuſammentreffen müßten . Es bedarf dann ſtatt der oft umſtändlichen und weitläuftigen Maríddispoſitionen undOrdres nichts als einer kleinen Reibe deutlich geſchriebener Zahlen und Budſtaben, um die noch ſo entfernt und zerſtreutliegen den Truppenabtheilungen auf dem beabſichtigten Wege
umfange mitgetheilt, um dem Leſer ein ſelbſtändiges úrs theil darüber möglich zu machen. Wir , unſerer Seits , können uns nicht damit einverſtanden erklären. Wenn wir auch mit dem Verf. wünſchen, daß die Vortheile, welche das Terrain oft darbietet, beſſer benußt würden; wenn es uns ferner ſehr wünſchenswerth erſcheint, daß
und genau nach der gewünſchten Gegend zu bewegen das Terrain in manchen Verhältniſſen eine zu deffen Bebauptung günſtigere Geſtalt haben möchte, ſo müſſen Was von dieſer Einrichtung ſchon im Frieden vors wir doch die Vorſchläge des Perf. , auch abgeſehen von
und pinctlich eintreffen zu laſſen .
bereitet und beſchafft werden kann, iſt leicht abzunehmen, der damit verbundenen Beſchränkung der Benußung des. und erlaube mir nur noch zu erinnern, daß dues nach einem gewiſſen , allgemeinen , vorher reiflich erwogenen Syſteme geſchehen , und auch dieſe Einrichtung jährlich nachgeſehen, und das etwa Verfallene oder etwa noch
Eigenthums und von anderen dfonomiſchen Rücfidhten, ſchon an ſich für militariſch unzulänglid erkennen . Dens fen wir uns nur einen Terrainabſchnitt von mehreren Meilen (geſdyweige ein ganzes land ) vach den Anſichten
Mangelnde ausgebeſſert werden muß. Sachverſtändige des Verf. auf das Beſte eingerichtet, ſo wird ein Feing müſſen die linien beſtimmen, welche nach den Forderun: gen der neuen Striegführung jene Abtheilungen bilden und zu Feuers, Angriffs , oder Rückzugslinien dienen ſollen ; wo rolche durch don vorhandene Durdyſchnitte,
burch nichts abgehalten werden fónnen, reine Kräfte auf dem ſchwachſten Puncte zu ſammeln , die Stellung zu durchbrechen und in die Flanfe zu nehmen : dann bat die ganze Herrlichkeit ein &nde, wenigſtens ſind die Vor.
oder wie oben erwähnt, durch neugeſchaffene dargeſtellt theile und Nachtheile, welché das Terrain darbietet, auf werden müſſen ; und auch ſchon im Friedent feſtfeßen , beiden Seiten gleich . Wåren überhaupt die von dem
was bei entſtehendem Kriege ſonſt noch geſchehen ſoll; Verf. aufgeſtellten Siße unumſtößlich, ſo båtte in dent wo vielleicht Schanzen angelegt und mit Artillerie per reitherigen Kriegen kein zu einer tüchtigen Vertheidigung Feben werden ſollen ; wo Häuſer, Kirchhofe zu hartnådis geeigneter Wald , Bergſchlucht e. genommen werden
ger Bertheidigung einzurichten , wo Deiche und Dämme können , die Kriegsgeſchichte beweiſt indeſſen häufig das durchgeſtochen , Bache und Flüſſe aufzuſtauen , wo Hes Gegentheil. Selbſt die Vendee, welde dem Verf. bei ſeis den , Planken und Mauern mit Erdezu beſdhútten, les nen Porſchlagen beſonders vorgeſdiwebt zu haben ſcheint tere vielleichtmit Schießlöchern zu verſehen , wo Berbaue und bei deren Bertheidigung große moraliſche Kräfte
anzulegen , wo Wege und Brüden aufzunehmen oder eingewirkt baben , mußte zulegt einer großeren Marie gånzlich unbrauchbar zu machen ſind, wo Hauptcommus von Kräften unterliegen . nicationen angelegt und ein Zuſammenbang und eine Die Idee des Verf. ijt indeſſen vor ihm ſchon von einem Anderen und, wenn wir nicht irren, von Heinrich
Verbindung geſidert werden ſolle zc.
,, Iſt dieß Alles eingerichtet und vorbereitet, ſo mag v . Búlow ausgeſprochen worden, als er in einem ſeiner das feindliche Heer , ſelbſt ein áberlegenes
, in Gottes Werfe die problematiſche Frage ſtellte: ob nicht dereinſt
Namen fommen . Die Vaterlandsvertheidiger brauchen die Tartaren Europa überſchwemmen würden
um dies
fich dann nichtmehr in unfruchtbare Felſen und Wålder Tem Unheil zu begegnen, ſchlug er åbnliche Maßregeln, zurückzuziehen, wo ſie von Mangel an Lebensmitteln und wie die des Verf., vor . anderen Bedürfniſſen eher überwunden werden, als vom
Feinde ; denn gerade in den fruchtbarſten Gegendent gedeihen die empfohlenen Einrichtungen am beſten und
ichneúſten . Es wird fein verzweifelter Verwüſtungsfrieg, Feine Flucht der Einwohner, fein Wegtreiben des Diebes, Verbrennen der Häuſer zc. nótbig ſein , denn der Feind
wird wahrſcheinlid) ſchon in der erſten Bergſchludit, oder in einem dazu geeigneten Dorfe , oder bei den erſten
Flußübergange das Ziel ſeiner Unternehmungen finden, und wenn er auch der gånzlichen Vernichtung entgehen follte, ſo wird er doch ſo nach Hauſe gewieſen werden, daß er ſo bald nicht wieder kommen wird . * ) Ich ents
( Sdluß folgt .)
Unglück begegnen könne, da 88 über unſeren Begriff geht, wie es anzufangen iſt , eine Urmee in eine Bergſchlucht oder ein Dorf hineinzuſtopfen ; unſerer Unſicht nach könnte daber an ſolchen Orten ein ſolcher Unfall nur eirigin Bataillonen oder höchſtens einer Brigade begegnen , und aud dann nur , wenn die Unführer alle Vorſicht bei Seite regen oder mit Blindheit
geſchlagen find. Denn ein kluger Anführer thut die Hugen auf. ehe er angreift, und findet er den Feind in unangreiflicher Stel: lung , To giebt er ab, um es an einem anderen Orte zu berſu : chen . Sodre ihm indeſſen auch ein gewagter Verſuc miflungen ſein , ſo wird er nicht gleich nach Hauſe marſchiren , ſondern dahin trachten , die empfangene Scharte wieder auszuwegen .
Benigſtens können wir ung keine diſciplinirte, ehrenhafte Urs mee denten , dié nad der Unſicht des Perf. verführe.
*) Uns iſt nicht gut begreiflice, wie einer Armee in einem
Dorfe oer einer Bergichlucht das von dim Verf. geweiſlagte Redigirt unter Berantwortlidkeit der Verlagsbandjung : C. W. Leble in Darmftadt und in deſſen Dfizin gedruct.
Mittwoch , B E
31. März 1830.
Nr. 26 .
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Allgemeine Militar : Zeitung. Fran tre i dy. ießt gebauten Flügel und mit Beibehaltung der alten Nádſichtlich der geiſtesfranken Militärperſonen bat Kaſernen tonne aden Bedürfniſſen entſprochen werden . der Sriegøminiſter durch einen Erlaß vom 9. Nov. d . I. Die während der Herbſtübungen eintretende Einquarties Folgendes beſtimmt: 1) Die Militárperſoner , welche rung eines Theils des Militars bei den bieſigen Bürs wegen Geiſtesverwirrung entlaſſen werden und deren gern fonne fein Grund ſein , eine weitere Raſerne zu Wahnſinn gefährlich erſcheint, werden von der Gendar, bauen . Solche temporäre Einquartierungen laſſen ſich merie unter Beachtung der nöthigen Vorſichtsmaßregeln alle Ståbte gern gefallen, und wenn alle Éinquartieruns escortirt und der bürgerlichen Behörde des Hauptortes gen aufbdren ſollten , dann müßte man viele Kaſernen ihrer Heimath übergeben. 2) Diejenigen von dieſen Misbauen 2c. Der Kriegsminiſter und der Regierungscom litårperſonen , welche fremd find, oder welche in Frant, miſfår . Holder außerten :Die Stånde baben im Jahr reich weder Verwandte noch ein geſebliches Domicil baben, 1824 die Mittel für eine Raſerne verwiligt, und zugleich werden der Verfügung der Departementalbehörde übers von dem Baufonds für die Unterhaltung der Raſernen laſſen , um von dieſer nach den Gefeßen für bürgerlich jährlich 14,000 fl. abgezogen. Dieſe ieştere Summe
mundtodt erklärt und auf Koſten des Kriegsdepartements würde man nicht in dieſem bohen Saße in Abzug ge in einem Jrrenhauſe verwahrt zu werden. 3) im Interefle der Familien , wie in dem der Berwaltung, wird man die Rechte derjenigen von dieſen Militárperfonen berúce Fichtigen , welche vermoge ihrer Dienſtzeit oder wegen empfangener Wunden auf eine Penſion Anſprud, machen konnert
bracht haben, wenn man nicht vor Augengehabt hätte, daß, wenn der erſte Flügel der Raſerne gebaut ſei, mau auch die Mittel zu einem zweiten verwilligen måffe. Durd die Entziehung jener 14,000 fl. babe man auf die Uns terhaltung der hieſigen Kafernen wenig mehr verwenden fónnen , und aus dem Grunde auch nicht viel auf ſie verwendet, weil ſie durch die Bollendung des Raſernens
Rußland.
Der Generalieutenant Rusmin I. und der Generals bauweſens entbehrlich werden. Würde man bei dieſem
majorMontreſor haben , wegen ihrerausgezeichneten ießtſtehen bleibenwollen, ſo mußte man diebeidenalten Dienſtleiſtungen im lekten Kriegegegen die Zirfei,den Kaſernen in einen guten baulichen Stand wiederherſtel, St. Annenorben 1r Klaffe, und zwar Erſterer denſelben len, zu welchem Zwede ſodann nicht nur jene 14,000 ft.
mit der kaiſerl. Krone erhalten.
Der Generallieutes 1 von 1824 an zurüdbezahlt, ſondern auch von ießtan
. nant und Senator Gorgoli hat das Großkreuzdes wieder dem Etatzugelegt werden mußten . Und dieſes -
St. Wladimirordens ar klaſſe erhalten.
würde dem Staate weniger Vortheil bringen , als die
Bů rttemberg.
Erbauung einer neuen Raſerne. Für den Commiſſionss
antrag erhoben ſich Frhr. v . Hornſtein , v. Cheobald , In der am 16. März gehaltenen Sißung der Kams v. Sdílayer, v . Soden , v . Stump, Kanzler v. Autens mer der Abgeordneten fam der Raſernebau in Stuttgart rieth , Frhr. v. Ow u . 4. Sie hoben im Weſentlichen
und die Anſchaffung einſchläfriger Bettſtellen zur Sprache. aus: allgemein anerkannt ſei der ſelechte Bauzuſtand In Abſicht auf den Rafernebau batte die Commiſſion der Kaſernen , und bekannt, daß der untere Theil der den Antraggeſtellt : Die zu Vollendung des ſdon ſtehenden | Legionskaſerne ungeſund ſei. Der Soldat verdiene ges Flügels, ſo wie zu Errichtung eines zweiten Flügels ans wiß die Rückſicht, daß ihm geſunde Wohnung gegeben geſonnenen 374,000 fl. unter der Beſtimmung zu verwil- werde.. Durch die Unterhaltung der ſehr bauloſen Kas ligen , daß nach Herſtellung eines zweiten Flugels der Fernen werde in kurzer Zeit ein eben ſo großer Aufwand neuen Kaſerne von den bisherigen Kaſernen diejenige gemacht werden müſſen, als der für einen neuen zweis am calmer Thore aufgehoben und abgebrochen werde. ten Flügel der Kaſerne betrage, und dann müſſe man Gegen dieſen Antrag ſprachen der Abg. v . Moſthaf, der dieſen am Ende doch bauen. Sett babe man bierzu ers
Prálat v . Mártlin , y. Piſtorius, Hufnagel u. A.' Sie ſparte Mittel; ob dieß in mebreren Jahren wieder der führten im Weſentlichen an : Das Bedürfniß eines ſols Fall ſein werde, dieß wiſſe man nicht. Im Intereſſe der chen koſtſpieligen Baues rei nicht vorhanden , und der Steuerpflichtigen liege es daber, jeßtden Aufwand von angeſonnene Aufwand daher nicht begründet. Durch den den Erſparniſfen zu beſtreiten , als ihn ſpåter durch den
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laufenden Dienſt zu decken. Der Abg. v . Theobald ing: beſondere bemerkte : die Steuerpflichtigen werden es nicht
Lite r a tu r.
übel nehmen, wenn ihre Sdhne in eine geſunde Raſerne gebracht werden . Eine gute und geſunde Kaſerne ſei ihin ſo wichtig, als ein gutes und geſundes Sdulhaus ;
Anſichten un
Betrachtungen über ſogenannte leichte
( Cdlus. ) Infanterie' ?c. Der ſechſte Abſchnitt iſt betitelt : Die zerſtreite
denn ſie ſei auch eine Erziehungsanſtalt. - Am Schluſſe Ordnung insbeſondere. Der Verf. ſpricht ſich zuerſt der Debatte wurde ſofort der angeſonnene Aufwand ges über den Werth des zerſtreuten Gefechtes aus und vers
trennt : in 118,000 fl. für die Bollendung des bereits langt, wohl mit Recht, daß jeder Infanteriſt zum fiches ſtehenden' Flügels der Kaſerne, und in 256,000 fl. für ren Schießen und zu jener Fechtart abgerichtet werden
die Erridhtungeines zweiten Flügels, – und die erſte. můffe. Dagegen eifert er gegen das Beſtehen beſonderer .
Frage : Sodien die zu Vollendung des erſten Flügels Corp8 leichter Infanterie oder ausgezogener Schüßen, durch Zurufinden ſie ſich zu beſonderen Dienſtverrichtungen beſſer erforderlichen Mittel verwilligt werden bejaht; die zweite Frage aber : Sollen die zu verſtel dünften , als Andere ihres Gleichen, und die Intelligenz lung eines zweiten Flügele erforderlichen Mittel verwit und Geſchidlichkeit aufeine bedenkliche Art bei der übrigen ligt werden ? bei der Abſtimmung durch 49 gegen 32 Infanterie gemindertwurde. - Wenn wir auch den lets teren Punct als nicht unbegründet zugeben , ſo können wir Stimmen bejahend entſchieben . Nun kam der frühere Antrag bes Frhrn . y. Horns das Beſteben einer Auswahl tüchtiger Schußen nur für ſtein , die allmähliche Anſdaffung von einſchläfrigen nůßlich und nothwendig anerkennen, da ſie den Corps, Bettladen , und die Verwilligung jährlicher 3000 -fl. welchen ſie angehdren , crſprießliche und, auf wichtigen für dieſen Zweck betreffend , zur Sprache. Nach einer Puncten , aud dem Ganzen bedeutende Dienſte leiſten
Darſtellung und Berechnung , welche der Regierungs- fönnen ; außerdem ſind Eliten immer ein Gegenſtand der coinmiſar v . Holder verleſen hatte , würden , auf den
Pemulation für die übrigen Truppen und erwecken in
bodiſten Friedensſtand berechnet, foſten : hölzerne eins ſchlåfrige Bettladen init Heumatraßen 78,682 ff. 24 fr. , eiſerne; mit ſolchen Matraßen, 168,682 ft. 24 fr.; ſolche Bettladen mit Roßhaar : Matraßen ,. 338,682 fl. 24 fr. Wollte man den Vorſchlag nach und nach zur Ausfühi
denſelben einen achtbaren Ehrgeiz. Allein wahre Elitex müſſen auch dieſe Sdůßen ſein und nicht, wie an mans chen Orten geſchieht, ihre Große ben Maßſtab ihrer Züchtigkeit abgeben. - Áls die wichtigſten Erforderniſſe verlangt der Berf. Rube, Ordnung und Zuverlåffigkeit. -
rung bringen , mit den Chargén anfangen, und die Ein: Einverſtanden mit demVerf., kønnen wir mitihm nur richtung auf die Schügen ausdebnen , bei der Mannſchaft bedauern , daß man noch nicht überall jenen Volfоmmens aber die Ausführung noch verſchieben , fo würde dieſes einen Aufwand verurſachen : für bölzerne Bettſaden mit Heumatraßen 62,894 fl.; eiſerne mit ſolchen Matraßen 86,879 fl.; solche Bettladen mit RoßbaarsMatraßett
132,184 fl. Würde man jedes Jahr einen Theil von dem gewöhnlichen Bedürfniſie neuer Fournituren durch einſdiafrige erſeßen , und hierfür vom ordentlichen Etat 3000 fl. verwenden , ſo würden für die Befriedigung dies fes Bedürfniſſes, mit Einfdluß der Schußen , 20 Jabre erfordert. Würde der Etat um jährliche 3000 fl. erhöht, ſo wäre diefer Zwed in 10 Jahren erreicht. Nur in Ludwigsburg, Ellingen und uim würde der Mangel an
beiten nahe gekommen iſt und den Schúßen oft feiſtuna gen zugemutbet werden , welche ihre Kräfte überſteigen, wodurch ſie auf dem Puncte ihres Wirfens erſdopft ans kommen und nichts mit Beſonnenheit und Beurtheilung der Verhältniſſe Verhältniſſe thun. thun. – Mit Recht verwirft der Berf. die Vielfältigfeit der Signale. Nad unſerer Anſichtwås ren etwa acht, nåmlich : vorwärts , rückwärts, linksum , rechtdum , balt, auseinander, zuſammen und Feuer aufs hören, hinreichend; was darüber iſt, iſt vom Uebel und fomint im Ernſte doch nicht vor, namentlich nicht die Schwenkungen und beſonders nicht die Adſenſchwens fungen. - Was der Verf. über das Tirailiren und die
Raum der Durchführung des fraglichen Vorhabens, die Benußung des Terrains ſagt, iſt zwar nicht neu, aber ganze Mannſchaft einſchläfrig zu legen, im Wege lſte im Augemeinen gut; ſchon vor ihm hat es mancher ben , in den übrigen Garniſonsorten aber nicht. Die Schriftſteller geſagt und ſelbſt in manchen Reglements hångematten würden nicht viel weniger foſten , als iſt es enthalten. Nur darin möchten wir den Verf. ta , die Bettladen , und ſeien deßwegen nicht anwendbar , deln , daß er zu viele Truppen zum zerſtreuten Gefechte
weil die Bettſtelle dem Soldaten zugleich als Stuhl und auffdſt und damit den Erfabrungsſatz aus den Augen Ziſch diene, wozu den Tag über das Bett aufgeſchlagen verliert, daß man tiraillirende Truppen nie mehr ganz werde , und weil in dieſem Falle für jene Bedürfniſſe in ſeiner Gewalt hat. Seine Anſichten hierüber ſtehen
beſonders geſorgt werden mußte. - Der Frhr. v. Horn . mit ſeinem Terrain : Einrichtungsſyſteme in Verbindung ſtein vertheidigte ſeinen früheren Antrag, und wurde und find daber erklärlich . hierin von mehreren Seiten unterſtúkt ; er erflårte aber
Der fiebente Abonitt gibt Bemerkungen über
ausdrůdlich : daß nach ſeiner Abſicht die Wohlthat der einige taftiſche Formen. Der Vf. berührt zunách ſt einſchläfrigen Bettſtellen allen Soldaten , und nicht die verſchiedenen Marſchformen. Den Marſch in Colonne
bloß einzelnen Klaſſen derſelben , als Unteroffizieren', hilt er für ſehr beſdwerlich und darum mit vielen Nach Schußen 2c. , zu gut fommen ſolle. Nach einiger weites theilen verbunden , und ſchenkt dem Rottenmarſde, als
ren Erörterung wurde durch Abſtimmung von 45 gegen dem einfachſten und bequemſten , den Vorzug, verfennt 33 Stimmen beſchloſſen : daß zu allmåhlicher Anſchaffung jedoch nicht, daß er nach der Weiſe, wie er ſeither üblidy einſchläfriger Bettſteden jährlich die Summe von 3000 fl. geweſen ſei, den Zug einer Truppe ungebührlich verlins Derwiligt werden ſolle. gere, um dieſen Nachtheil zu beſeitigen , magt er fol ,
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gender , Burch Verſuche begründeten Vorſchlag: Wenn Haad hat. Dieß erſcheint uns nber unmöglich in jeder das Bataillon rechtsuin gemacht hat und ſo in Rotten marſchiren ſoll , ſtellen ſich die Führer der Diviſionen 2 Schritte links heraus und treten beim Anmarſche zus gleich an. Die erſten Rotten ihrer Diviſionen ziehen ſich
der vorgeſchlagenen Formen , und nach unſerer Ueber , zeugung fann die Anwendung der erſten derſelben nur eine vollſtåndige Verwirrung der Truppen herbeiführert. 5 ) Jede Formirung und Evolution fónne aus dieſer
Dann an ſie heran und die übrigen treten an, wenn ſie Marſchform ſo gut, wie aus jeder Marſchcolonne ſtatts Plat zu ganz fretem Marſche haben . Die Führer halten finden. Wir müſſen dieß bezweifeln ; denn immer während des Marſhes ohngefahr Diſtanz und dienen , migten vorher die Rotten aufſchließen und die Golonne
wenn ſchnell aufmarſchirt oder ſonſt eine Evolution ges formirt werden. 6) Jeder Bataillonscommandeur babe macht werden ſoll , zu Stub- und Richtungspuncten . immer ſein Bataillon beiſammen, fónne es überſeben ac.
Sie müffen , weil bierzu einige Aufmerkſamkeit mehr - Auch dieſer Behauptung müſſen wir widerſprechen ; gehört , alſo Ermüdung eher bei ihnen erfolgen wird , denn durch das Verſchieben der Compagnieen in einans als bei den übrigen Soldaten, auf weiten Marſchen von der hat der Commandeur feinen richtigen Ueberblic und Zeit zu Zeit nbgelöſt werden. In der Darſtellung kann die Abtheilungschefs für denjenigen Theil ihrer
Feiner Idee iſt uns der Verf. nicht ganz klar geworden, Abtheilung nicht verantwortlich machen , welcher ihnen denn nach dem Bilde, das wir uns von der vorgeſchlages durch die Soldaten der vorderen Abtheilungen verdeckt
nen Marſchform entwerfen, bewegen ſich die Diviſionen iſt.
-
Nach Allem , was wir über die vorgeſchlagene
ſtaffelartig nebeneinander und zwar ſo , daß jede nach: Marſchform bemerkt haben , glauben wir ſie unbedingt folgende Diviſion um 2 Schritte links der vorhergeben : als unpraktiſch verwerfen zu müſſen .
den marfchirt, wornach alſo die Marſchfronte eines
Hinſichtlich des Feuers der Infanterie bemerkt der
Bataillons, je nachdem es aus 3 oder 4 Diviſionen des Berf.: Nach mehreren deßhalb angeſtellten vergleichens ſtebt, den Haum für 6 oder 8 Mann einnimmt. *) den Verſuchen babe man gefundent, daß, je größer die .
Der Verf. erkennt in dieſer Marſchform folgende Vor: Fronten ſeien, je geſchloſſener die Truppen ſtånden und theile : 1 ) Sie gewähre den leuten jede mögliche Besie mehr Glieder ſie hätten, die Wirkungen des Feuers quemlichfeit und Erleichterung, weil ſie nid)t geſchloſſen unzuverläſſiger geweſen ſeien. So habe man gefunden, und gerichtet zu marſchiren båtten , die troceniten und daß die Treffer eines nach dem Ziele dießenden Bas
ebenſten Stellen der Wege ausſuchen und ſelbſt Fußſteige taillons faſt gleich waren , wenn man nur mit einem ohne Störung der Ordnung benußen könnten. Wir Gliede feuerte oder mit beiden Gliedern zuſammen ; fere tonnen uns von der Ausführbarkeit der zuleßt ausge: ner , daß eine Compagnie im Verhåltniß immer mehr ſprochenen Behauptung nicht überzeugen; denn es scheint Kugeln ins Ziel gebracht habe, wie ein Bataillon, und uns unmöglich, daß fich auf einem Fußſteige, mit Bei. daß, wenn zugleich mit zwei Gliedern gefeuert worden behaltung der vorgeſchlagenen Form , 6 bis 8 Mann fei , man im Durchſchnitte ein Achtel Treffer weniger bewegen fónnen . 2) Es könnte ſich das beim erſten Angehabt båtte , als wenn mit jedem Gliede beſonders
tritte leicht mögliche Stocken und Prellen hddyſtens nur gefeuert worden ſei. Am günſtigſten ſeien die Erfolge einer Diviſion mittheilen, die übrigen marſehirten ganz geweſen , wenn die Reute, obgleich in Trupps und auf unbe fümmert weiter. 3 ) Die Offiziere, welche neben ihren Diviſionen marſchirten , fonnten dieſelben beſſer überſeben und auf Ordnung und Diſciplin balten. Wir müſſen der Richtigkeit dieſes Saßes widerſprechen ;
Commando feuernd , ſonſt nach Wiuführ und mit hins långlichem Raume geſchoſſen battert . Aus dem Grunde
denn da nach der vorgeſchlagenen Marſchform vermoge der durch das Rottendffnen ſtattfindenden Verlängerung der Marſchlinie immer ein Theil der vorderen Diviſion von der nachfolgenden verdeckt wird, ſo iſt dem Offizier auch die Ueber- und Aufſicht auf dieſen verdedten Theil benommen. Wir machen nur noch bemerklich, zu welchen
concentriſch auf den Feind wirke. – Unter begünſtigens den Umſtånden mag die Ausführung dieſes Vorſchlages möglich und nůßlich ſein ; nur darf für den Bataillongs commandeur die Gefabr nicht daraus erwachſen , daß er ſein Bataillon aus der Hand verliert, sonſt ware der Schaden großer als der Vortheil.
dieſer Erſcheinung wil der Verf. nur Feuer in kleiner Abtheilungen und dieſe fo placirt wiſſen, daß ihr Feuer
Unordnungen eine ſolche Marſdart bei einem Nachts
Rückſichtlich der Quarréſtellungen gibt der Bf. dem
marſche führen müſſe . 4 ) Ein Defilee ſei leichter zu paijiren , indem die meiſten derſelben ſo breit ſeien , daß ſie mit 6 Mann in der Fronte paſſirt und die vorge: ſchlagene Form beibehalten oder, wo jenes nicht der Fall wäre, durch ein einfaches Aufſchließen der Rotten die Fronte auf 2 Mann vermindert werden könne ; das wi-
leeren vor dem vollen Quarré nur in ſo fern den Vors zug , als es durch den inneren Raum geeignet fei, die berittenen Offiziere und Nichtſtreiter aufzunehmen , nadi allen Richtungen mit Bequemlichkeit und Ordnung zu marſchiren, die Ordnung zu handhaben, die Verwundes ten aufzunehmen ; vergeſſen bat jedoch der Verf. anzus
-
derliche Rotten'abbrechen würde vermieden i .' — Wir führen , daß dieſe Stellung die größtmögliche Feuerents können uns mit dem Verf: nicht einverſtehen. Paffirt labung begünſtigt, ein ſehr wichtiger Umſtand. Zu einer beſſeren Feuervertheidigung in Quarré böchſter Wichtigkeit, daß die Abtheilungen geſchloſſen ſchlägt der Verf. vor , eine angegriffene Flange durch
man ein Defilee in der Nabe des Feindes, ſo iſt es von
Find, daß ſie der Offizier vollſtändig überſieht und in der die von ihm angetragenen 32 Schügen und eben ſo viele, von den anderen Abtheilungen zu entnehmende Unters
* ) Die Truppen nimmt der Berf. überhaupt auf 2 Gieder offiziere dergeſtalt zu verſtärken, daß mindeſtens ein fies rangirt an. benfaches Gliederfeuer möglich würde ; ſogar will der
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Verf. , wenn es die Zeit nur einigermaßen erlaube, eine , die Soldaten würden in der Folge nidyt mit der frühes angegriffene Flanke durch die hinteren Glieder der nicht ren Bereitwilligfeit den Gefahren des Krieges entgegen
angegriffenen verſtärken . – Wenn wir als zweckmåßig geben ; er glaubt, durch die Realiſirung ſeiner Vorſchläge anerkennen , die Schüßen vor der Fronte des Quarré's zu vertheilen, um ſchon auf großere Entfernungen durch wohlgezielte Schúffe den Angriff der Reiterei zu ſchwas then , io fónnen wir den Vorſchlagen des Verfaſſers
das geſchwächte Vertrauen in den Militårſtand zu beſeis digen , indem ſie einen größeren Schuß gegen die Gefabs ren des Krieges darboten .. — Wir ſind der Anſicht, daß wahre Aufklärung nie ſchaden , daß fie vielmehr den
nicht beitreten , theils weil die innere Rube und Örds richtigen Werth von Perſonen oder Sachen nur bers
nung des Quarre's dadurch geſtört und die Abtheiluns ausſtellen kann; daß das Militår aber in der größeren gen in einem Augenblicke ihrer Unterbefehlshaber beraubt Aufklärung des Publikums nur eine Aufforderung mehr würden , wo deren Anweſenheit am nothwendigſteu era finden müſſe, ſich würdiger darzuſtellen, was gegenwär ſcheint. Eben fo wenig fomen wir uns damit vereinis tig aller Orten auch unverkennbar ſtattfindet , und daß gen, daß die vier vorderen Glieder niederfallen und das endlich eine tüchtige Diſciplin jeden Soldaten zur puncts Gewebr vor das Knie ſeßen follen , um die hinteren lichen Ausübung ſeiner Pflichten leiten wird, froß ſeiner Glieder über jene wegfeuern zu laſſen, bis ſich dieſelben frůberen unreifen Anſichten über den Stand , dem er nun theilweiſe erbeben , um zu feuern ." Denn es iſt augens angehört. - Ueber den Borpoſtendienſt ſagt der Verf. ſcheinlich , daß manches Gewehr der knieenden Glieder manches Gute, aber auc Mandes, was mit ſeinen Eins
beſchådigt werden und mancher Soldat der ſich erhebens grabungsideen zuſammenhängt und uns unausführbar den Slieder Gefahr laufen dürfte, von hinten crſchoſſen erſcheint. - nach den Anſichten des Bf. über den Gang zu werden. Auch dem ferneren Vorſchlage, daß die beis des Gefechtes deint er ſich einen ziemlich (abmen Gegner
den vorderen Glieder knieend feuern roden, können wir zu denken . Obgleid faſt immer in der Defenſive, glaubt nicht beitreten , da die Schüffe aus dieſer Stellung ſebr er doch immer handeln zu können , wie er wil, und räumt unſicher ſind und meiſtens in den Boden geben . Üebers ſeinem Gegner nicht einen Augenblick die Gewalt ein, baupt ſind wir der Anſicht, daß ein dreigliebriges Feuer, 1 ihm die zu wandelnde Bahn zu bezeidhnen. Wir ſind auf nabe Entfernungen gegeben , eine ſolche Wirkung i indeffen der Ueberzeugung, daß ein gewandter General bervorbringen müſſe, daß auch der entſchloſſeuſte Angriff unſerem Verf. gegenüber, troß Gråben und Hecken, ſich der Reiterei daran (dheitern dürfte, und daß In ſowies die Initiative nicht rauben laſſen wird, welche als über rigen lagen alles das vermieden werden ſollte, was zu wiegender Vortheil mit der Offenſive verbunden iſt. complicirt iſt.
Am Solufſe dieſes Abſchnittes ſtellt der Verf. den Sat
Auf Bajonnetangriffe regt der Verf. Feinen beſondes ren Werth. Wir ſtimmen damit überein und halten ſie ſogar für gefährlich , wegen ihrer Zweifelhaftigkeit im Erfolge, ſo lange der Feind noch in gehöriger Verfaſſung iſt und die Gewehre losgeben ; wo dieß indeſſen nicht mehr der Fall iſt , da halten wir den Angriff mit
auf, daß bei Anwendung ſeiner Vorſchläge nur die In fanterie eine ſelbſtändige Waffe ſein werde, dagegen die Wirkſamkeit der Cavalerie abſolut gehindert, und diejes nige der Artillerie ſehr gemindert würde; die Anwendung von großen Maffen und zahlreichen Batterieen foul, bei , richtigem Verhalten , unmöglich ſein .
dem Bajonnet für entſcheidend , und für ſolche Fålle In einem Nachtrage kommt der Bf. nochmals auf die Pers ſollte man denn auch den Soldaten im Gebraude dieſercuſſionsgewehre, erkennt die bisher verwendeten Zündbütchen für Waffe úbent, damit er fich derſelben gehörig zu bedienen mangelhaft und behauptet ein Mittel gefunden zu haben , wodurch der Wit Wirkung Percuſſionszűndung gegen alle nachtheilige bisher geſichert wiffe. Daß bei friedlichen Uebungen mitdieſem Angriffe die terung und andererZufäuigkeitenmehrwie ſei,
nichtſelten Mißbrauch getriebenwird, iſt leider wahr, alle mögliche Gefahr ganz guverläffig beſeitigt und diefeitherige und es wäre ſchon um der eigenen Bloßen willen, die Beſchwindigteit des Feuers wentgftens um das Doppeltevermehrt man ſich gibt , wünſchenswerth , daß dabei mit mebr werde. Der Pf. macht indefſen , im Jatereſſe feines Rüftmeiſters, Umſicht und auf eine Weiſe verfahren würde , welche dor der Þand noch ein Geheimniß aus ſeiner Erfindung, erbietet
im ernſthaften Falle Anwendung finden könnte. - Bas fid jedoch jeder Militärbehörde,, welche wirklich davon Gebrauds .
• jonnetangriffe in entwifelter finie verwirftder Verf. machen will und ſich durch die Berlagshandlu an ihn wendet, das Weitere darüber mitzut beiten . Quch auf ng das Feuer aus dem gånzlich, auch glaubt er , daß fie im Allgemeinen nur bei Nacht gelingen fonnten, indem hier die Wirkungen des Feuersunzuverlårig ſeien . – Unſeres Erachtens dúrſte indeſſen ein nåchtlicher Bajonnetangriff in Maffe
Quarré oder einer dichtgeſchloſſenen Colonne kommt der Bf.noch mals zurüct unb bemerttdarüber, dases ihm nad weiterem nach: denten und gemachten Verſuchen vortheilhafterſcheine,das Feuer von den hinteren Gliedern anfangen und dann vondenvorderen
Gliedern fortſegen zu laſſen : eine Anordnung, welche er theilweiſe ſeineSchwierigkeiten haben und für Freund und Feind schonnad ſeinen früher ausgeſprochene n Unſichtenvollzogenwife
gleich gefährlich ſein .
ſen will.
Der a chte Abſchnitt iſt betitelt: Noch einige Worte über die Kriegführung ſelbſt. Der Verf. wiederholt darin zum Theil dasjenige , was er bereits er geſagt früh und ſchwr elgt dabei gewiſſermaßen in n hat, ſeinen neue Ideen . Unte anderen behauptet er, daß Durch die hier und da etwas zu ſchnell hervorgerufene
to läßt ſich nicht yerkennen , daß der Bf. mandheg Nübliche geſagt, aber auch Vorſúläge gemacht hat,lich cht en en welche, Probe wenn halte ſie verſu wollten , in der Ausführung n wärbwerd ſchwer die gewünſcht, . der Wf. daß Darſtellung wir hätten Hinſichtlich der eit mehr Syftem in fein Wert gebracht hätte, wodurdo es an Klarh
Werfen wir nun noch einen prüfenden Blid auf das Ganze,
Aufklärung der anderen Stånde das Anſehen des Mili- gewonnen haben würde. Styl und Correctheit iaffen Vieles zu tårs geſchwächt worden ſei und darum zu erwarten ſtebe, I wünſchen übrig. Redigirt unter Berantwortligkeit der Verlagsbandlung : E. W. feble in Darmftadt und in deflen Dfijin gedrudt.
Samſtag,
SI
Nr. 27.
3. April 1830.
P
Allgemeine Militar - Zeitung. England. Offiziere auf irgend eine Weiſe zu belohnen, und müſſe Bei der Discuſſion der Ausgaben für die Marine im man die Stellen auch zum Theil als Sinecuren betrachs Parlament bemerkte der Staatsſecretår für die Flotte, ten , fo würde es doch bart und undankbar ſein, fie eins Sir G. Sterf unter anderem, daß ſeit dem Jahr 1821 zuziehen . Hr. Sadler meinte , daß auch alte emeritirte
folgende Reductionen ſtattgefunden båtten : In der MD- Marineoffiziere dieſelbe Vergünſtigung baben ſollten , miralitat ſeien 14 Stellen mit einem Gehalte von 7015 wozu Hr. Maberly noch bemerkte, daß im Ganzen die Pf. eingezogen worden ; im Flotten - Zablamte 24 Stel, brittiſchen Offizieré ſchlechter befoldet werden , als die
len mit einem Gehalte von 10,800 PF.; im Flottenamte von irgend einer europäiſchen Armee, inzwiſchen müſſe 37 Stellen mit 12,000 Pf.; in den Ponton :Háfen 468 er doch gegen das Princip der Sinecuren ein für alles Pf als Stellen mit 88,630 Pf.; in auswirtigen Ponton ,- Häfen mal ſich erflåren . - Die Summe von 104,000 PF., 29 Stellen mit 360 Pf.; im Proviantaite 48 Stellen Gehalt der mit ganzem Solde verabſchiedeten Offiziere , mit 8000 Pf.; in den verſchiedenen Proviantmagazinen wurde ohne Discuſſion bewilligt. Für Halbſolde und 37 Stellen mit 5280 PF.; und endlich im Medicinalde: Militärpenſionen wurden 720,859 Pf. 12 Sh . 10 P. und partement 8 Stellen mit 3600 Pf.
Durch dieſe Reducs für Halbſolde, die nach dem Auslande zu bezahlen ſind,
fionen werde nicht weniger als ein Drittel ſåmmtlicher 94,900 Pf. bewilligt. Auf eine Bemerkung des Hrn. früheren Ausgaben in dieſem Departement erſpart. Auch Maberly, daß das Halbſoldſyſtem in ausländiſchen Ars
haben ſich die Reductionen nicht bloß auf Subaltern- meen gar nicht bekannt ſei, und auf eine andere des beamten mit geringen Gehalten beſchränkt, denn eben ſo Hrn . Hume, daß man die Halbſoldzahlungen nach ans wie der Ausgabenbetrag ſei auch die Beamtenzahl um deren Grundſåßen , als bisher, bewilligen ſollte, entgegs ein Drittel vermindert worden . Im vorigen Jahre habe nete Sir H. Harbinge , daß die Regierung mit einer zwar die Anzahl der zum Dienſte in der Marine bewil. neuen Beſtimmung in dieſer Hinſicht umgehe, und zwar ligten Peute nur 30,000 betragen ; im Laufe des letzten in ſo fern , als jeder Offizier erſt eine gewiſſe Zeit werde Herbſtes babe man es jedoch, wegen der Ereigniſſe im gedient haben müſſen , ehe er auf die Halbſoldvergån : mitteåndiſchen Meere, får nöthig erachtet, die brittiſche ſtigungen werde Änſprüche machen können. – Für die al Penſionåre in den Hoſpitalern von Chelſea und Kils Macht auf jenem Puncte weſentlich zu vermehren . Das! -
ber ſei gegenwärtig die Anzahl der dienſtthnenden Leute mainham wurden 47,686 Pf. 1 Sh. 8 p . bewilligt; auf 32,000 und darüber angewachſen ; inzwiſchen babe 1 Mill. 241,601 Pf. 17 Sh. $ P. für die zum Chelſea inan audy , in Folge der jungiten Begebenheiten , bereits Hoſpital gehörenden,jedoch nicht in demſelben lebenden wieder Befehl zur Zurückberufung der nach dem mittels Penſionåre, und 20,956 Pf. für das fönigliche Militår. landiſchen Meere geſandten Verſtärkungen ertbeilt. Da aſyl. Ferner 145,267 Pf. Penſionen für Wittwen vont
aber, ehe die Leute zurücffommen und abgedanft worden ! Offizieren der Landarmee; 185,036 Pf, beſondere Bonis fónnen , noch eine lange Zeit vergeben könne, ſo babe ficationen verwundeter und anderer leidenden Offiziere; man für das gegenwärtige Jahr die Zahl der Dienſt: 54,204 Pf. für Compenſationen1 von Beamten, die früher dem Armeedepartement angehörten , ind, endlich 32,000 thuenden nicht unter 29,000 anſchlagen können . In der Sigung des Unterhauſes vom 8. März PF. für gewiffe Schabfainmergebühren. - Hr. Gordon wurden auf den Antrag des Kriegsſecretárs Sir H. fündigte an , "daß er , wenn nådiſtens der formelle Bes Hardinge für den Unterhalt der Armee folgende Sum richt über die vorſtehenden Ausgaben abgeſtattet werde, men bewilligt: 126,000 Pf. zur Beſoldung der den Ges darauf antragen wolie, daß, eben ſo wie die Offiziere neralsrang babenden Offiziere; ferner 36,669 Pf. 7 Sh. auf Halbſold , auch die ganz Beſoldeten keinen Gebalt 8 P. für die Unterhaltung von Garniſonen, was Hrn. beziehen ſollen, ſo bald und ſo lange ſie ein bürgerliches Hume zu der Bemerkung veranlaßte, daß die Regierung Amt befleiden. Dieſer Vorſchlag , der zunächſt augens allzuviele Gouverneure beſolde; nameutlich , ſagte er, ideinfidy gegen die Offiziere, welche Mitglieder des Mis brauchten Derter, wie Sarrickfergus , gewiß feinen Gous niſteriums find, geridytet iſt, erhielt nicht den Beifall verneur zu haben . Sir H. Haroinge entgegnete , daß des Kriegsfecrétars, Sir H. Hardinge, auch wurde er
die Regierung fein anderes Mittel habe, alte verdiente in der Sitzung vom 9. März beſonders auf die Erklärung
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der Miniſter , daß nådiſtens auf eine genaue Unterſus oder ſonſtiger Dienſtunfähigkeit, zu Penſionen vorges
chung aller Halbſolde angetragen werden würde , von ſchlagen werden ſollen. Hrn . Gordon wieder zurückgenommen. - In derſelben .
Der Contreadmiral H. A. Ruyſch , Director und
Sißung wurden 60,000 Pf. für das Corps der Freiwil: Commandant der Marine im Generaldepartement der ligen in Großbritannien und Irland bewilligt.
Frankre i dh.
Maas , iſt zum Vicendmiral, und die Schiffscapitaine van de Sande , van der Straten , I went und
Ein Beſchluß des Kriegøminiſters' vom 27. Septbr. Lantsheer ſind zu Contreadmiralen ernannt worden. V. J. beſtimmt, daß die mit Schafleder gefütterte Polis
Deſt reich.
zeimůße bei allen finientruppen eine Dauerzeit von 3
Se. Maj. der Kaiſer haben unterm 7. Mårz nachſtes hendes Handſchreiben an S. Durchl. den Hoffriegsraths,
Jahren haben ſolle.
- Der Kriegsminiſter þat unterm 21. Novbr. v. I. Präſidenten , Prinzen zu Hohenzollern , Hedingen, zu er's werden , in die Mes traurigen und Gefabren des neueſten Ereigs nagefaffen fallen ſoll; ausgenommen hiervon ſind die niffes i der Ueberſchwemmung von Wien ), die Midh tief
verfügt, daß die ganze Löhnung der Soldaten , welche taſſen gerubt:'lieber PrinzHohenzollern! Mitten in den bei ihren Gorps mit Årreſt beſtraft Augenblicen .
Unteroffiziere und die Verbeiratheten.
In der Sißung der Deputirtenkammer am 11. Mårz legte der Großſiegelbewahrer einen Gefeßesents wurf über die Unterdrückung des Zweifa mpfes vor. Nach offentlichen Blåttern rol Graf Bourmont die Abſicht haben ,, zur Erpedition gegen Algier ein
erſdútterten , hat es Mich ſehr gefreut, und war es Mir
ſehr beruhigend zu erfahren, mit welchem Muthe, Hins gebung , beſonderer Uneigennüßigkeit und Anſtrengung ſich das Militár, welches zur Hülfe und Rettung berus
fent wurde, dabei benommen hat, und worüber nur Eine Stimme herrſcht. Id will demnach, daß Sie den ges
Gorps von Mamelucen zu errichten , wie Bonaparte ſammten zur Rettung und Arbeit beigezogenen Truppen, eines bildete , da er aus Aegypten zurück fam . Coms Generalen , Stabs . , Oberoffizieren und der Mannſchaft,
mandant Jacob, ein Mameluce von Geburt, werde die Bildung des Corps übernehmen, und Capitain Gauthier de Villiers von Caen, einer der tapferſten Offiziere des Heeres, fouCommandant einer Compagnie werden. - Der Graf v . Bourmont, Kriegsminiſter, iſt von Sr. Mai. Dem Rónig zum Oberbefehlshaber der Erpedition gegen Algier ernannt worden. - Der Loo des Fürſten von Hobenlobes Bars tenſtein und der Tod des Marquis von Gouvion
zu dem lohnenden Bewußtſein, Gutes gewirft zu haben, auch Mein beſonderes Wohlgefallen zu erkennen geben. Auch ſind Mir diejenigen Individuen , welche ſich dabei, cß verſteht ſich durch ihr ganz außerordentliches
Beneb. men ausgezeichnet haben, namentlich und mit Anführung der außerordentlichen Zhat anzuzeigen . Weiters bewillige Ich der Mannſchaft, welche nicht zur gewdhnliden Arbeit Aufråumung der Straßen und Communicationen , und ſondern welche zur Hülfe und Rettung und Beiſtande
St. Cyr laſſen zwei Marſchallsſtåbe erledigt. Es heißt , verwendet wurde, eine viertågige Gratis - lábnung . der eine werde dem Obergeneral der afrikaniſchen Erpes dition, und der andere dem mit dem Obercommando der Flotte beauftragten Admiral gegeben werden.
Rußland .
Der General - Rriegsgouverneur von St. Petersburg,
Es heißt, für die afrikaniſche Erpedition werde Mitglied des Reichsrathes, Generaladjutant und Genes
eine Compagnie von 100 Jünglingen gebildet werden, ral der Cavalerie, Goleniſch tſcheff Rutuſoff !. , welche aufihreKoſten ſich auszurüſten und den Feldzug iſt, ſeinem Wunſché gemäß, mit Beibehaltung ſeiner übs mitzumachen begehrten . Dieß ſoll der Kern zu dem neuen rigen Aemter , von dem erſtgenannten Poſten entlaſſeit Malthefer- Drden ſein, deſſen Reſtauration , unter dem und an ſeine Stelle der General von der Infanterie,
Titel „ Ritter des Mittelmeeres" man ankündigt. Esſen 1., bisheriger Kriegsgouverneur von Drenburg Das Miniſterium hat zu lyon 200 ſpaniſche Reiter und Commandeur des abgeſonderten orenburgiſchen 2
verfertigen laſſen, die nach Zoulon für die algierer Ers Corps , zum General - Kriegogouverneur von St. Pes tersburg ernannt worden . pedition beſtimmt ſind. - In Loulon wurden vor Kurzem von einer aus Spanie it. Artillerieoffizieren beſtehenden Commiſſion Proben mit Der König hat ſeit einiger Zeit die Decorationen congreveſchen Rafeten angeſtellt. Die erſte Rafete, die
geworfen wurde, burchlief einen Raum von 17, Stunde, der vier großen militäriſchen Orden von San Jago, und die zweite ſogar von 2 Stunden. Da die Sommife Alcantara ,Calatrava und Monteja verlieben ,ohnedie .
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fron die Probe für völlig genügend erachtet hatte, so durch die Ordensſtatuten vorgeſchriebene Abnenprobe zu wurde ein Protokoll verfaßt, wovon eine Abſdrift 'dem verlangen , durch welche man erſt ein Recht auf den Kriegsminiſter zugeldigt werden ſoll . Niederland e.
Beſik der mit dem Orden verbundenen Comthureien und anderen Einkünfte erbålt. Man glaubt daber, daß die
Güter dieſer vier Orben zu dem Kronſdaße geſchlagen Eine Allerhöchſte Verfügung vom 12. März beſtimmt, werden rollen. - Es iſt die Rede vort einer bebeutenden Vermindes daß diejenigen Marineoffiziere , welche im Range über den Flaggeoffizieren ſtehen , und adminiſtrative und reß= | rung des Offiziercorps der Armeer namentlich ſollen uafte Poſten bekleiden , mit Beibehaltung ihres Ranges Alle , deren Privateinfommen das Doppelte ihres Ges bnb ihrer Titel , aus den fiſten des Corps geſtrichen, hafts betrågt , und die nicht im activen Dienſte ſtehen , und daß einige derſelben , wegen des Alters, Krankheit entlaſſen werden.
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ger oder Bauer , was er eben von Hauſe aus iſt , in Ueber die Details im Militár. Montur zu repräſentiren. Dieß gelingt ihm leider oft Sehr häufig ſpricht man mit Spott und Geringſchás nur zu ſehr, wodurch ſich dann der Grad der vorbans
gung von den Détails im Militárdienſte, 'wan fragt: denen Detailbildung und militariſchen Ausbildung übers wozu dieſe Kleinigkeitsfråmereien und Gamaſchenfuops haupt offenbart. fereient nutzen , was darauf anfomme , ob der Soldat Der Compagnieoffizier, unter den angedeuteten Vers
die Details ro oder anders ausführe, ob man den Feind båltniſſen alles reellen Einfluſſes auf die Detailbildung mit dieſen Details ſchlage ? und Aehnliches. Nicht ſelten werden unerfahrene Militars durc folche Aeußerungen und Fragen irre geleitet, ſie beeilen ſich dann gewöhnlich, die vermeintlichen Pfade der Pedanterie zu verlaſſen , um nicht für Kleinigheitsfrämer und Gamaſdenknopfer zit pafſiren , und glauben am Ende wirklich, daß auf die
des Mannes beraubt, überlaßt ihn dann auch gewöhn's lich in dieſer Beziebung um ſo lieber ſich ſelbſt, als er vielleicht, feinen derzeitigen Wirkungsfreis verkennend, ohnehin die Detailbildung unter reiner. Wirde erachtet, oder ſich nicht dem compromittirenden Falle ausſeßen mag , von Oberen oder Cameraden das getadelt, vers
Details im Militar nichts anfomme.
worfen oder modificirt zu ſehen , was er nach ſeiner
Die Sache verhålt ſich aber anders. Auf die Details Ueberzeugung , die ihm unter folden Verbåltniſſen nur fommt ſehr viel an ; denn nur gründliche Kenntniß und allein zur Richtſchnur dienen konnte , als rid)tig anges durchaus allgemein gleichförmige Ausführung derſelben wieſen bat. gewähren demi einzelnen Manne in ſeinem Beneimen Zu welchen Inconvenienzen roldhe Verhältniſſe fühs
einen ficheren Taft , und werden hierdurch dasjenige , was die Solidität des ganzen Dienſtes erbóht. Die Wabrheit dieſer Behauptung wird ſich in jedem Dienſte beſtätigt finden, in welchen ein beſonderes Ges wicht auf gründliche Detailbelehrung und Gleichförmig : feit der Detailausführung gelegt wird , mit einem Worte,
fendſte Form zu ermitteln, in welcher fie ins Leben tres
wo ein gründlicher Detailunterricht ſtattfindet.
ten, ſich in der Ausführung zeigen roller , und ſtrenges
ren , wie nachtheilig ſie auf das Decorum des Dienſtes, das Anſeben der Oberen und die Taftfeſtigteit des ges
meinen Mannes wirfen, iſt ohne weitere Erdrterung einleuchtend. Feder Dienſt hat ſeine Eigenthümlichkeiten. Die paſs
Wo bieg der Fall nicht iſt, zeigen die gewöhnlichen Beharren bei dieſen Formen, find Pflidten, welche be, Wahrnehmungen , daß jeder Obere die vorhandenen ges ziebungsweiſe der oberſten Militárbebörde und dem eins
nerellen Inſtitutionen fich nach ſeiner eigenen Weiſe in terpretirt, ſeine perſönliche Meinung und Anſicht auf ſeine unmittelbaren Untergebenen übergeben läßt und hierdurch , in Folge der eminenten Verſdjiedenheit der
zelnen Individuum gleichmäßig obliegen , und deren Berleßung nicht nur die Soliditåt, ſondern auch die militariſche Intelligenz des Dienſtes in ein zweideutiges licht ſtellen . - Wo Bo man dieſe Eigenthůmlichkeiten zur
311dividualitäten , ihrer Neigungen, Ait's und Einſichten , möglichſten Vollfommenbeit zu entwicein ſucht, ſtets bis
ihrer größeren oder geringeren Dienſterfahrung , ihres poſitiven oder negativen Eifers 26. zur Formirung eines Galimathias beiträgt, der die heterogenſten Erſcheinuns gen im Detaildienſte darbietet. Wo der Eine Ernſt und Würde, Anſtand und ders gleicher angewendet wiſſen will, meint der Andere, es fei nicht nothig , darauf fomme nichts an ; ein Dritter beſtimmt dieſe oder jene Redeform , und der Vierte, oder
| ins Detail herab die Formen beſtimmt, in welchen ſie in Anwendung fommen fouen , und dann die Ausfübs rung der Details nicht minder ſtrenge überwacht, als die Dienſtverrichtungen ſelbſt, durch welche ſie bedingt werden, da wird ſich überall eine reſpectable Taktfeſtigs feit zeigen ; wo aber das Gegentheit , wo , ſtatt Waha rung und zeitgemäßer Vervolkommnung der Nationals eigenthümlichkeiten, fremde Nachåfferei ſtattfindet, beute
gar ein Oberer, verwirft, tadelt oder beſpottelt ſie ; ein dieſem, morgen einem anderen Dienſte etwas abgeſehen
Fünfter beſtimmt da eine taftiſche Wendung und milis und nachgemacht wird 2c ., wo bloß die Grundzüge des táriſde honneur , wo ein Sediſter , aus Rüdſicht für allgemeinen dienſtlichen Verfahrens – und wennt auch feinen Stubenboden oder die Anweſenheit eines Frauens noch ſo intelligent – gegeben ſind, in den Details aber --
zinmers , ein leiſes zierliches Davonſchleichen auf den den individuellen Anſichten Spielraum zur beliebigen Zeben und ein galantes Compliment verfangt 2c. Unter Auslegung gelaſſen iſt , da wird ſich nie 'eine auges
folchen Verhältniſſen wird nothwendig das Änſeben des meine Taftfeſtigkeit zeigen.
Dier wird vielmehr üns
Dienſtes und der Oberen compromittirt und der gemeine ſicherheit und Schwanfen in vielen Verhältniſſen , * )
Soldat, auf dem alle Details, als feine Hauptbeſchaffs tigungen, fehr gewichtig laſten, muß nicht nur ſtets un ficher bleiben , sondern endlich auch mißmuthig und für derlei Belehrung unempfänglich werden , da er bei der größten Folgſamkeit, dem regſten Eifer und allem erfors derlichen Geſchide, es dennoch nie dahin bringen kann, jemals alle reine Dberen zufrieden zu ftellen . Endlich muß er auf die Goee fommen, daß die Herren ſelbſt nicht wiſſen , was ſie wollen , und To wird er denn
ganz beſonders aber ein gebalt und tattloſer Details dienſt, vielleicht ſehr heterogen in Beziehung auf die vorhandenen generellen Inſtitutionen und übrigen leis ſtungen, wahrzunehmen ſein , und gerade hierdurch die Intelligenz des Dienſtes ſehr auffallend compromittirt * ) Şierher gehören unter anderen auch die Verlegenheiten und Irrthümer, in welche Udjutanten , Feldwebel , Fouriere 26 . nach Wufforderung zu außergewöhnlichen Eingaben oder ſons
nach und nach dahin gebracht, zu ſeinen früheren Ges wobnheiten zurüdzukehren und , um ſich es wenigſtens
ftigen nicht alltågtichen Uusfertigungen gerathen , wenn nicht die Grundformen der ſchriftlichen Arbeiten allgemein regulirt find, oder in jedem beſonderen Falle Formulare von der Cens
ſelbſt recht zu machen , darin zu beharren , d.b. den Búr:
traibehörde gegeben werden.
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erſcheinert, weil ſie, die zwar im Augemeinen ſich genůs, aller eigenmächtigen Einführungen, ſo daß nichts , als gend bewährt, dennoch das, zur dienſtlichen Bildung des' was von der Centralbehörde ausgegangen in Ausfüb. Mannes ſo weſentliche, ja eigentlich unerläßliche Erfors rung komme, iſt Alles, was hierzu erforderlich ſcheint. derniß voliger Gleichförmigkeit im Detaildienſte, außer So lange Gleichförmigkeit, ſo zu ſagen, das Grunds Acht laſſen konnte. princip im Militår, wenigſtens doch die Grundbedingung
Zu mehrerer Erdrterung ſei noch hinzugefügt, daß aller militäriſchen Ordnung iſt, muß ſie auch in demſel: wohl gar nur fragmentariſden Beſtimmungen ), bloß ſie einer förmlichen Dienſtautomatitåt gleiche, und man dasjenige zu bezeichnen, worüber der Soldat belehrt aus dem dienſtlichen Benehmen des Einzelnen zuverläſſig . .
es nicht genüge ( und am wenigſten in zerſtreuten , oder ben überall und zwar ſo ſehr wahrzunehmen ſein , daß
werden Foll , ſondern daß auch beſtimmt ſein müſſe, wie auf die Eigenthůmlichkeiten des ganzen Dienſtes ſchließen er es gelehrt und wie das Gelernte von ihm in Änwens fónne. Dieſe Automatitåt iſt die Form , in welder ſich
dung gebracht werden ſoll. Erhält er dann noch Geles die Dienſtintelligenz darſtellt; roll man Ächtung vor dies genheit, das Erlernte oft in Anwendung zu bringen , ſer haben, ſo muß jene ſo beſtimmt ſein, daß allgemeine und wird dabei immer ſtreng auf gleichförmige Ausfüh- Intelligenz dabei unverfennbar ſei. Alſo anſtåndige, der
rung geſehen, ſo erlangt er bald den ſicheren Taft und Beſtimmtheit, dem Ernſte, der Würde und der allgemei: diejenige Feſtigkeit in ſeinem perſönlichen Verhalten , nen Bildungsſtufe des Standes, zugleich aber auch den 1
welche ihm das Gepräge eines gewandten Soldaten ges ſtrengſten Forderungen der Subordination angemeſſene,
ben, und welche aus der Augemeinheit ihrer Wahrneh- feine nichtsſageude, gemeine, altfrånfiſche Formen! mung ſchließen laſſen, daß der erforderliche, einem ros Der gemeine Mann muß durch Annahme dieſer Formen -
liden Dienſte unerlaßliche Gemeinſinn ( Gleichbeit der ſich ſeiner früheren Trivialitat entrådt, ſich bóber geſtellt
dienſtlichen und Standesanſichten und Verfahrungsweis fühlen und an reeller Bildung wirklich gewinnen. ſen, alſo vdlige Uebereinſtimmung und ſicherer Taft in Von dieſem Geſichtspuncte ausgebend , åndert das Adem ) im ganzen Dienſte vorhanden ſei. ſcheinbar Pedantiſche der Sache ſeine Phyſiognomie; die Es gehdrt, bei intelligenter Leitung des Ganzen und lächerliche Seite ſchwindet und (da ſogar geſteigerte bei Eifer und genügender Sachkenntniß derjenigen , wels Nationalbildung ſich in der Perſpective zeigt) eineſehr
chen die Unterweiſung obliegt, nicht viel dazu , dieſes Reſultat zu gewinnen. Ein allgemeines Details Lehr : buch, **) auf die vorhandenen generellen Dieuſtvorſchriften baſirt, welches insbeſondere das perſönliche Verhalten und die Grundform der Sprache †) des Soldaten in allen denkbaren Normalfållen regulirt; ftrenge Ueber: wachung der Befolgung dieſer Detailvorſchriften , zeit gemäße Reviſion und ſofort etwa nöthige Modification oder Vervollſtändigung derſelben und ſtrenge Ahndung
ernſte tritt an ihre Stelle, die vielleicht zit der Betracha tung oder vielmehr dem Schluſſe führen könnte , daß denn doch nicht Alles wirflich Pedanterie ſei, was leider nur zu gerne dafür erklärt , und ohne reiflide.Erwis gung auch dafür gehalten wird . Der Meinung, daß obere Behörden ſich nicht zu ſebr auf's Detail einlaſſeu dürfen , ſtimmen wir völlig bei; allein , daß fie das Detail kennen müſſen , um deren Vollzug überwachen zu fónnen, wird uns, wohl Niemand beſtreiten. Wie iſt aber eine Ueberwachung des Details
w feine allgemein gleichförmige Regulirung *) Namentiich Verrichtungen , wobeier eine gewiſſe Autorität möglich, wenn zeigen kann , indem dieſe fein Selbſtgefühl heben und ſeine **) Der Unſicht, daß man kleineren Abtheilungen, z. B. den Re: gimentern, es übertaſſen müſſe, ſich ihr ganzes Detail felbft den Empfänglichkeit für Belehrungen ſehr weſentlich fördern. :
deſſelben ſtattgefunden , vielmehr alle Anordnungen hierin ſid) auf individuelle Anſidten, oft nur momentane laus
nen gründen ? Einige Betrachtungen über die Beants wortung dieſer Frage durften am ſicherſten dabinführen,
ein , indem ßt werde ic., können wir nichtbeipflichten. einem Jeden die Nothwendigkeit einer gleichförmigen Corps veranla Solde ſpécielle Reguliungen haben ewige , oftere von den Detailregulirung im Militår darzuthun.
Wer etwa der Meinung wäre, das die ſimple Ues Feine Stabilität in die Sache, alio auch keine Feſtigkeit, keis berwachung des Details ,enauch ohne vorherige gleichförs nen ſicheren Talt in die Ausführung tommen lafen,und ger mige Regulirung deſſelb , an und für ſich ſdon zur Niglements avireichende Neuerungen in ihrem Gefolge, die
zu Gleichförmigkeit führe, würde zwar unter gewiſien Vors ſehr leichtlich , die inperſön folde Rivalit nur Empfindl wöhnlichtiger ichtritäten und endlid führenerzeugen eegenſei
Uurechthaben,wer aber dieſes Mits Eriten ausarten. Das solche Mißverhältniſſe um ro eher ent: ausſegungen nicht n, würde einen uu e, ſtehen , jeweniger Regimenter und Corps der Dienſt zählt tel allein wählt
um ſie zu erziele
und je heterogener ſich die Individualitäten der Chefe u . geheueren Umweg maden .
Wir können und wollert
einander gegenüberſtehen , bedarf wohl eben ſo wenig eines nicht glauben, daß, wo die beſprochene Regulirung etwa s, als bei allgeme gerade leidter icheni Beweili das achung ausführl eines nöthig wäre, dieſer Umweg beliebt werden ſollte, und fei,inundregulir: ueberw nite dellen tem Detaild t en , empfehlen deßhalb ſolchen , welche etwa in ihrem Wir: hierin menhei Leiſtung der Thrils der Brab der Boulom anderes Iheils gerechte Anerkennung oder Rüge derſelben den / fungsfreiſe das angeregte Bedürfniß dringend fühlen r als ficherer Maßſtab zur Beurtheilung ſollten , Geduld, Beharren in ihrem rúbmlichen Beſtres euren Inſpect Intelligenzentineri , Sachkenntniß und des Eifers, der dabei in ben, auch möglichſte Detailgleichförmigkeit zu erzielen , der
Anwendung auformen , oder alle mächtiger Sporn ,zu ihrer und Vertrauen aufdas, nirgends mehr, als im Militár Förüprung oderdenErzielung werde. reibit ſich bewährende alte Sprůdywort: +) Erhaltung, Was er sprechen foll, reet gemeinendienen Soldaten,ja Alles Gute kommt von Oben !! : den Unteroffizier in der Regel mehr in Berlegenheit, als was er zu thun hat .
Redigirt liliter Berantwortlidkeit der Beriagshandlung : 5. W. Beste in Daruſtadt und in deſſen Orijin gedruidt.
Mittwoch , 7. April 1830.
Nr. 28 . 1999.11.
TUTTE
Allgemeine Militar - Zeitung. Febrent ſollte .' Dieſe Capitulation wurde aber von den
Bayern.
Das unlångft in der Nedarzeitung von Ingolſtadt alliirten Souverainen nicht genehmigt, und der Mar, þer ausgeſtreute Gerücht über ein durch Reductionen ſchall zum Kriegsgefangenen gemacht. Er fab Franfreich beabſichtigtes neues Erfparungsſyſtem im Militárs erſt nach der Reſtauration wieder. Bei ſeiner Zurůds kunft ernannte ihu der König zum Pair. Während der Garnifonswefen iſt durchaus ungegründet. bundert Lage ſcbte er in der Zurůdgezogenbeit. Bei der
F r a n fre ich.
Růdkehr des Königo von Gent erhielt er das Portefeuille
Paris, 20. März. Eine telegraphiſche Depeſche des Krieges. Im I. 1815 30g 'er ſich aus dem Miniſtes melóet, daß der Marſdau Gouvion de St. Cyr auf den byeriſchen Inſeln am 17. März geſtorben ſei. Dieſer ausgezeichnete Krieger, deffen Tod Frankreich betrauert, wurde den 13. April 1764 zu Tout geboren. Er wids
rium zuråd. Nach der Ordonnanz vom 5. Sept. wurde er , unter dem Miniſterium Decazes, zuerſt See . und bald darauf wieder Kriegsminiſter. Seine erſte Sorge war , die Armee wieder mit den friegserfahrenen Offis
mete ſich zuerſt dem Studium der Malerei und machte, zieren der alten Armee zu bevólfernt. Hierauf gründete
noch ſehr jung, eine Reiſe nach Italien. Bei ſeiner Rúds tehr nadFrankreich, im erſten Beginne der Revolution, trat er als bloßer Volontär in den Militärdienſt. Im J. 1793 war er ſchon Brigadegeneral, und'im J. 1795
er durch das Gefeß vom 10. März 1816 ein Recrutis rungsſyſtem , welches die Härte der Conſcription auf eine angemeſſene Art máßigt, dabei aber die Grundfeſte der Juſtitution der Armee beibehålt. Im J. 1817 trat er
Diviſionsgeneral. Deutſchland und Stahet waren nach aus dem Miniſterium aus und lebte ſeitdem auf einem
einanbet Ber Smauplaß feiner zahlreichen Wäffentbaten, beſcheidenen landgute, das er zu Chernés , bei Paris, unb Rom , deffen Gouverneut er in jenen ftúrmiſchen befaß. Die leßte Zeit ſeiner Muße verwendete er auf Zeiten war , bat nicht vergeſſen , daß er ſchon damals die Beſchreibung ſeines Feldzuges in Spanien , deren die Geſchidlichkeit des Verwalters mit der Mäßigung Perth allgemein anerkannt iſt. Der Moniteur enthält zwei f. Ordonnanzen , durch des Biedermannes ju vereinigen voußte. Er war einer der ausgezeichnetſten Generale der Rheinarmee welche welche dem Miniſter Staatsſecretår für das Kriegsmes die Schlacht von Hohenlinden gewann. Er befehligteren ein Unterſtaatsſecretår beigegeben wird. Der Ünters im 3. 1805 die Armee, welche Neapel befekte. Nadybem
ſtaatsſecretår wird mit der Leitung des Perſonals , ſo wie
er bierauf unter Maſſena in Dber's Italien der Feldzug aller derjenigen Theile des Dienſtes beauftragt, welche mitgemacht, befekte er im J. 1806 Neapel aufs Neue. ihm vom Kriegsminiſter werden übertragen werden . Der Zum Generaloberſten der Rüraffiere ernannt, machte er Bicomte Champagny , Marechalsde:camp und Adjus nachber die Feldzüge in Preußen und Polen mit. Ji tant des Dauphin , iſt zum Unterſtaatsſecretár bei dem 3. 1808 zur ſpaniſchen Armee geſendet, machte er in Departement des Striegóweſens ernannt. Catalonien mit Erfolg einen ſehr ſchwierigen Feldzug , In Betreff der vor einiger Zeit von den offentlis 'worin Belagerungen , wüthende Gefechte und unaufhórssen Biättern gegebenen Nachricht, daß das Corps der
,
lich erneuerte Inſurrectionen vorkamen. Er wohnteim Ingenieur- Geograpben mitdem großen Generalſtabe bemerkt 'nunmehr der Moniteur,, J. 1812dem Feldzuge in Rußland bet und erhielt wenige vereinigt werden würde, obman mit einem ſolchen Plane Zage vor der Befeßung von Moskau den Marſchallsſtab. baßerzidar nichtwiffe,
der das Commando der Armee des Sentrumsůbers nahm er und umgebe, daßaber in dieſem Augenblicedavon beidem fdlug den General Wittgenſtein ; er wurde hierbei am Kriegsminiſterium noch keine Rede lei. Griechenland. Fuße derwundet. In dem Feldjuge des 5 , 1813 zeichs
Der Öſtreichiſche Beobachter gibt über die dermalige nete er zich in der Schladt von Dresden von Neuem aus. Nach dem Růđzuge der großen Armee zur Bertheis Beſchaffenbeit des griechiſchen Heeres folgende Nachrich, digung dieſer Hauptſtadt zurådgelaſſen, und von allen ten : Die Armee beſteht aus geregelten und ungeregelten
Seitendurdweitüberlegene Kräfte umgeber ,dloß er Truppen ; beiden ſtehen vor: als Directeuren ChefGe. eine Capitulation, nach welder er nach Frankreich zurüd- neral Trezel, ein Franzoſe; als Chef des Generalſtabs
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Hr. Moliere, ein Franzoſe; als Intendant Hr. Sans endlich aus 28 freineren Fahrzeugen zu 1 Kanone und quet, ein Franzoſe; als Unterintendant Hr. Solbe, ein mehreren Transporten . Der Haushalt der Marine koſtet Preuße ; als Chef des Bureaus des Generalcommiſſaris jábrlich etwas über 2 Mill. Piaſter. Die Ausgaben für ats Hr. Gottier; ein Franzoſe; als Oberzahlmeiſter Hr. land- und Seemacht betragen alſo dermalen jährlich Pulo, ein Jonier ; als Chef des Genieweſens Hr . Garsan 17 Millionen , d. i. um eine Million mehr , als die not , ein Franjore ; als Director der Centralſdule, der jährlichen Einkünfte des Landes ausmachen. Arſenale u. der Artillerie, der Oberſtlieutenant Pauzier,
ein Franzoſe; endlich als Chef du Materiel des Arſenals der Hauptmann Obon, cin Franzoſe. Lieutenant General
S a r nové r . Se. Maj. der König haben allergnädigſt geruht, den *
der geregelten Truppen iſt insbeſondereOberſt Gerard, Seneralmajor Auguſt von dem Buſſche, Chef des Truppen ſind Franzoſen oder Piemonteſer; ſo find z. B. dem activen Militárdienſte, unter Beilegung von Pens die beiden Schwadronen der Reiterei den HH. Touret i ſion , zu entlaſſen unddenſelben zum Plafcommandanten ein Franzoſe; alle Chefs der verſchiedenen Corps dieſer 5. Regiments, Konigs Uhlanen, auf ſein Anſuchen aus
und Machia , die vier Bataillone Infanterie den HH . Scaravelli , Cavallo , Saunier und Juſtin anvertraut. Das geregelte Corps záblt dermalen 2247 Mann , 50 Mann des Arſenals. und 29. Invaliden eingerechnet. Es iſt in den verſdiedenen Feſtungen und Plåßen vertheilt, und zwar liegen davon zu Napoli di Romania , wo ein
in Stade zu ernennen. P. , e u ,B.e n. Berlin , 21. Mårz. Nachſtehendes iſt der Inhalt des Aderbödöſten Rabinetsichr
eibens , mittelſt deffen Se.Maj.
der König unterm 30. Dec. 1829 dem faiſerl. ruſſiſchen Feldmarſchall, Grafen v. Diebitſd -Sabaltansty ,
Neapolitaner, Oberſt Piſa , und unter ihm im Sdiloſie den ſchwarzen Adlerorden mit diamantenen Inſignien zu Palamides ein Schwede, Hauptmann Mybrbergin den Befehl führen, 850 Mann. - Korinth iſt mit 250 Mann einem Dauga , Hrn . Fabrizius, vertraut. Patras , Tammt dem Soloſſe von Morea, mit 524 Mann einem Ruſſen, Hrn . Rayo;Methana und Poros mit 60 Maun Beſas
verleiben gerubtbaben : ,,Wertbgeſchåbter Herr Felds ereignißreichen Jahres nicht auf die Großthaten zurud. bliden , spelche die Armee Meines erhabenen Freundes und Schwiegerſohnes, des Kaiſers von Rußland Mai.,
marſchall !" Ich fann beim Schlufje des gegenwärtigen .
bung ſtehen unter dem Befehle eines Korſen , Hrn. Ab: unterIhrerFührung vollbracht bat, obnedesVerdiens bati; Lepanto famitdemSchloſſe von Rumelien iſt mit ftes lebhaft zu gedenten ,welches Sieſich durch die Grüns 258 Main dem Piemonteſer, Oberſt Pieri, anvertraut ; dung eines glorreichen, gerechten und maßigen Friedens für Koron iſt vor Kurzem der Neapolitaner Hr.Villani um die Rube yon Europa ermorben haben. Sie können ernannt worden ; fürMiſſolungbi, das mit 572 Mann in Ihrem Bewußtſein und inder Gnade Ihres Kaiſers Ungeregelter betegt iſt, ſou Oberſt Piſa beſtimmt ſein ; allein deu loba Ibrer Anſtrengungen finden . Ich aber in Vonika und Malvaſia befehligen Griechen die geringe mag mit pen Beweiſen von Adtung und Gewogenheit Beſazung von 130 Hydrioten und 150 Geregelten ; in nichtzurůchalten , welche ſo wohlgegründeter Ruhm Mir Grabufa " ſteht dem Poſten von 80 Mann der Hauptmann einfloßt, und erſuche Siedaber, die beigehenden Iaſige Haun, aus Altona, vor ; Ravarin endlich und Modon nien in Diamanten Meines ſchwarzen Adlerordens als
ſind als in Sicherheitsw den Franzoſen . gen die außerordentl adie für ichenCome ein neues Merkmal dieſer Geſinnungen und desaufs richtigen Woblwollens , mit welchen Shr Wertbgeſchåsanzunehmen miſfåre 300 Mann Ungeregelter , dagegen 'beträgt der verbleibe, ter Herr Feldmarſcha u., 10 ausrúdende Stand der ungeregelten Truppen im grie wohlgeneigter Friedrich Wilhelm .; chiſchen Feſtlande 8492 Mann, und zwar derjenige der Rublain .! ** Armee in Weſtgriechenland 3962 "Mann , der Armee in Durd einen Tagsbefehl vom 29. Febr. iſt der Capis Dſtgriechenland aber 4530 Mann. Graf Auguſtin Cas
podiſtrias, und unter ihm Oberſt Rhodius, ſind mit dertain erſten Ranges, Rosebue, von der Gardeequipage , Organiſation disſer Truppen beauftragt, die zum Theil Krankheits halber des Dienſtes entlaſſen worden , mit ausgeführt iſt, zum Theil großen Schwierigkeiten begeg. Beibehaltung der Uniform und / ſeines Gehaltes als net. Beide Armeen ſind dermalen ohne Chef, indem Ges' Penſion, aus Rücklicht ſeiner im Dienſte zerrůtteten Ges
xit Argos, und | ſundheit; auch behält erals Penſion die Gebaltszulage, Churdh zur Zeit der Verſammlung zu neral Fårſt Ypſilanti am 1. Jan. 1830 die Entlaſſung einges Die er für ſeine Reiſe um die Welt befommen bat. geben haben . Die griechiſchen Streitkräfte zu fande - Einein am 20. Febr. erfchienenen Ufad zufolge fou machen alſo zuſarimen 10,739 Mann aus. Dieſe foſtenes bei Recrutenausſchreibungen in Friedenszeiten den jabrlich, das nöthige Material und die Verwaltung eins Gutsbefigern derjenigen Kreiſe , wo Militárcolonieen 11 Millionen auf die ungeregelten , Truppen fare. über ſind , freigeſtellt werden , die Recruten in Natura cu
Die Seefräfte ſind ſehr berabgekommen. Der Generals len ; sas hierdurch eingehende Geld fol zum Kapital commiſſår derſelben iſt ein anderer Bruder des Präſider Militártolonieen geſchlagen werden . denten , der Graf Biario Capodiſtrias. Derraalen beſteht
- Der adetder Gouvernements Ziớernigoff und Adel
die griechiſche Nationalmarine nur aug 1 Fregatte zu Poltora bat beſchloſſen, zum Beſten des zu errichtenden 64 Ranonen , 1 Corvette zu 26 , 3 Dampfſchiffen , wovon portamaſden Cadettencorps idhrlich 10 Ropchen oder
zwei zu 8 und das dritte zu 4 Geſchůben, 9 Briggs und eins für allemal 2 Rubel von jedem feiner Gutsunter Goeletten von 4 bis 12 ; 5 Kanonenboten von 1 bis 3 ; thanen zu entrichten.
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221 ders II. iſt zum Ritter des - Der Generalmajor lå St. Georgenordens 4r Kl. ernannt worden ; die Gene ralmajore Nabel , Graf Suchtelen III. u . Scheres metieff I. haben goldene, mit Diamanten beſefte und mit der Inſchrift u für Tapferkeit “ verſehene Såbel erhalten . - Der Generalmajor Ach tarumoff hat den gadnechefs find ernannt : die Generalmajore Zu Brirde St. lof Annfeno 1rff ki,1. erh d enGa. writenfoff 1. ko Tro unalt 1. , By
bannoverſche Armee nie geradezu nennen ; aber beide ſind auch gutmüthig genug , den Scharfſinn des leſers auf feine zu barte Probe zu ſtellen , indem ſie auf jeder Seite hinlänglichen Spielraum zurErrathung ihres Ges beimniſſes laſſen . Erſt aus dieſem Benehmen des öffents lichen , des indirecten und barten Tadels der bannovers ſchen Armee entſpringt die Verpflichtung , jener Kritit einen Berſud ) ihrer Berichtigung entgegen zu ſeßen . Es wird dabei von dein beurtheilten Werke bier nur in ſo fern die Rede ſein , wie deſſen Angaben und die darauf
geſtüßten Raiſonnements des Hrn . Recenſenten eine Zurechtweiſung fordern , und es fou damit keineswegs 1
behauptet werden , daß jenes Buch nicht an verſchiede.
le,uwel zur BerichtigungVder rheiſ y im November : nen Stellen praktiſche und brauchbare Anſichten enthalte. dche ēUrt
befte der Militär - Literaturzeitung vom Jahre 1829 Nur von der allgemeinen Richtung deſſelben låßt ſich serebedie n .ſer Arbeit über verſchiedene Einrichtungen in der Hannoverſchen dieDe ß nir mmVererfaſzug
fühlt nun ſehr entſchies
den, wie ſchwierig es hierbei iſt, ſtets auf dem Stands puncte der völlig rubigen Bertheidigung zu bleiben , da
Armee enthalten ſind .
namentlich der Hr. Recenfent es fich nicht verſagt bat, ( Bon G. B. Glünder , Premierlieutenant und Udjutant nt ime n g reg che tun rie erſ zei nde ile nov r tur .) Urt ine han t im . itá era lin che in den unbeſonnenſten Tadel zu verfaden , ſobald es dar's Lit Mil erſ Ber Die in
am , dadurch die zu lobenden Einrichtungen der fiefert in dem angeführten Hefte die Recenſion eines auf ank preußiſchen Armee in ein helleres Licht zu feßen . Jenes 2
Anſichten und Betrachtungen über ſogenannte Teichte e,ltneb eriite fesant : ſt Vorſchlagen, welche die Sicherheit , bet BerInf eines landes gegen feindliche éinfade bezwecken . Bon einem Infanterieoffizier. Hamburg bei Neſtler 1829. Das beurtheilte Werk eines nidit genannten Verfaffers enthält auf 394 Seiten verſchiedene Mitteilungen , die dem denfenden Militár , insbeſondere dem bannos
Borbild fordert alſo zu deſto größerer Umſicht auf. Aber dieſe Umſicht iſt dem Verfaſſer des vorliegenden Verſus ches zugleich eine angenehme und wichtige Pflicht, weil man ia in Preußen allgemein die Verdienſte Tohåßt, welde mehrere berühmte Månner, als geborene Hannos veraner , um den Staat und die Armee ſich erworben haben ; weil ferner von zwei Staaten die Rede iſt, deren
als eiſer Hinſicht intereſſant freundſchaftlich benachbarte Beziehungen jene Rådſicht
inen e nn nun eine Militar ,literaturs unbedingt fordern , deren Armeen einen glorreichen Zeits . We müſſenm o erſeched di g
zeitung Veranlaſun ninimt, einem ſolchen Buche eine ausfübrliche Pritif von mehr als 50 enggedruckten Seis ng ebu teenAus dedm anderſ ünwi erctübe richthtu be tengrzu ſo bat der , ein Leſun wohrl die dasEin Rec , nge einen up ac derjenigen Armee zu erwarten, welche ſolchen Anſichten
, lebt haben , und gerne geneigt ſind, raum zuſammen ver eine gegenſeitige Anerkennung ſich freimuthig zu Theil ſenfaf Der Hr. werden zu laſVer . fer des beurtheilten Werfel bat bies
lang reine Namenloſigkeit nicht aufgegeben ; jedoch iſt dieſes Recht um ro mehr , da die Ehre einer ſo ausges Betrachtungen erſchienen , die allerdings geeignet iſt, das derjenigen Urmee zu
gedient bat. Er hat bereits eine namhafte Beleuchtung ſeiner Anſichtert und
führten Mittheilung von unſeren fritiſchen Inſtituten Dunkel ſeiner Mittheilungen über die bannoverſche Ars ausſetzung wurde die Recenſion mit einiger Spannung nachgewieſen werden , die nur der vdlligen Unfenntniß immer befriedigt zu ſehen , iſt eine Empfindung, die jederben ſind. *) Da dem Hrn. Recenſenten an derÉrðrterung Erbenbürger frühzeitig rich aneignen muß, um die Wechs der feinem Autor zum Grunde liegenden Thatſachen doch Telfalle des Schicrals mit Gleichmuth zu ertragen. So unfehlbar auch gelegen iſt, ſo wird er die dringende und gefchab es auch hier. Zuerſt nämlich hat der Hr. Res wohlgemeinte Aufforderung , der bezeidyneten fritiſchen cenſent des bezeichneten Werfes mit ſeinem Hrn . Vers Beleuchtung eine nicht zu , geringe Aufmerkſamkeit zu
erwartet unnd geleſen. ŽitAllein gerechte Erwartungen nicht ſeines Standes oder dem unlauteren Willen zuzuſchreis nur wenige
fer
e
erkennbare
chkeit
ode
nnen
en
r Me faf ein unv deein , gewiß mit allem Danfe anerke . n . Beidein ver ngenli igethn fidy fchenf der Solüſſe und AbfertiguAeh In Beziehung auf die Zbatſachen darf der Verfaſſer in dem Verfahren . Bei einem Staate gewiffe unverants dieſes Aufſages jener fritiſchen Beleuchtung ſchlechtöin wortliche Einrichtungen anzunehmen , oder auch ſie ihm folgen , und fich dadurch die Mühe der Wiederholung zuzuſchieben , um ſodann niớt ohne rhetoriſche Gewandt: folcher Gegenſtände erſparen , die ale berichtigt und bes enr nic n . en er ſie enb cheall nte ma be zu ig bregef Offlaſ könnn antzune ſindht um fleinliche oder perſons pien lSt enſde h tub ſenar, we dieitſesübIde ricab nicnht fan . ntÉsjeß hant del ſichhmbie die entſchiedenſten Hindeutungen vorhanden waren , daßliche Beziehungen , die eben ſo gut der Vergeſſenheit wie .
eine beſtimmte Armee , und zwar die bannoverſche, die erſegungen fein ſoa . dlage jen einand unre Grni licerh, Aus h ſer demd fei nocfaſ Pun daß au ent,ſieHar disel in un nåmren mo n cte Beidne Ber derdaVer Rec,enſ
* ) Kritiſche Beleuchtung der Unſichten und Betrachtungen eines Infanterieoffiziers. über ſogenannte leichte Infanterie. Von
Karl Jacobi, Major im königl. hannover'chen Generalſtabeg . “ þannover 1829. Im Berlage der Baha'lchen pobudhandlun .
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der Auseinanderſeßung übergeben werden konnten . Nein, bene Andeutung, daß ihm dieß in Sannover nicht ger es iſt die Rede von der Verfaſſung, der Ausbildung und lingen werde . Ohne in den Fehler unſeres Hrn . Recena dem Werthe einer Armee. Beide Herren , unſer Autor Tenten zu verfallen, darf hier doch wohl erinnert werden ,
und deſſen Recenſent, mußten daher um ſo vorſichtiger daß das Material der hannoverſchen Artillerie das Engs verfahren . Sie haben dieß wahrlid, nicht gethan , und liſdhe iſt, deſſen Nachahmung die Armeen des Feſtlandes
müſſen mithin gewärtig ſein, einer ernſten Rüge anheim Stamın ießt mehrderoder weniger erfolgreich betreiben ; daß der bannoverſden Artillerie einige unbes
zu fallen .
nicht
Wenn das Recht des freien Rebens und Schreibens rühmte Feldzüge von 1807-1815 mit dieſem Material
ein føſtlidies Gut iſt, ſo iſt die Verpflichtung nid)t min- gemacht hat, und daß ſehr ausgezeichnete fremde Ara der heilig, Einrichtungen eines Staates zuvor genau zu tidleriſten , namentlid, franzöſiſche, die manovrirfähigkeit fennen, ehe man es ſich berausnimmt , ſie zum Gegens der engliſchen und hannoverſchen Artillerie in den Ries ftande einer öffentlichen ſcharfen Kritik zu machen . derlanden mit beſonderer Auszeichnung genannt baben. Die unbedingte Triftigkeit dieſes Saßes wird jeder Leſer Dieſe růhmende Auszeichnung bat alſo noch die bemers ohne Ausnahme zugeben . kenswerthe Eigenſchaft, daß ihr das Prádicat des eiges Da unſer Hr. Recenſent in der Militár - literaturs nen lobes nicht zukommt. Der Hr. Verfaſſer des beurs zeitung für das beurtheilte Wert an mehreren Stellen theilten Werkes und deſſen Hr. Recenſent haben biervont eine ungemeine Vorliebe an den Tag legt, ſo war es freilich feine Notiz nehmen können . Auf fie paſſen daber zur Begründung ſeiner Neigung eine leichte Mühe, ſich füglich die Worte der Recenſion : Non omnia possu zu unterrichten , ob denn die Anſichten und Betrachtuns ines omnes. gen ſeines Autors ſich auf wirklich vorhandene oder auf Und nun ferner : die bannoverſche Cavalerie wird erdichtete Einrichtungen der bannoverſchen Armee ſtúß: durch freiwillige Werbung vorzugsweiſe aus den wohls ten . Viele ſchön geſchnißte Phraſen und Ausrufungos babenderen Bauernſohnen bei 10 jábriger Dienſtzeit ers
zeichen hätte dieſe verhältnißmåßig unbedeutende Bemüs gånzt; die Remonteiſt nach dem Urtbeile der Renner, bung ihm erſpart. Freilich båtte er ſich dadurch aber bei den Hülfsmitteln dieſes laudes, vorzüglich ; über den auch der trefflichen Gelegenheit beraubt, jene gründlichen großen Werth des Stammes der meiſten Regimenter in
Vergleichungen anzuſtellen, welche eine Hauptzierde und den Feldzügen des Herzogs von Wellington iſt nur eine vielleicht ſelbſt Hauptbemübung ſeiner Kritik ausmachen . Stimme, und der General Graf . Bismart hat dieſer Unverholen glaubt man nämlich hier die Anſicht aus. Savalerie in dem 3. Bande ſeiner Reiterbibliothek eine ſprechen zu dürfen , daß der Hr. Recenſent bei einem beſondere , fehr auszeid nende Abhandlung gewidmet. bedeutenden Theile ſeiner Arbeit weit weniger das bes Bevor unſer Hr.Recenſent ein åbnlides, Urtheil über urtheilte Wert im Auge hatte , als die überſtromende dieſe Gegenſtändewieder abgibt, darf man ihm ja wohl Lobpreiſung derjenigen Einrichtungen , die als das Uns die Lecture jenes Auffages beſtens empfehlen . übertreffbare ſeinem Genius vorſchwebten .
Auf Seite 491 heißt es Todann, daß aus mehreren
Wenn es eine ausgemachte Wahrheit iſt, daß jedem Stellen des beurtheilten Werkes der Schluß zu ziehen menſdlichen Urtheile der individuelle Standpunct des rei , daß deſſen Verfaſſer von den Truppen ſeines Da, Richters anflebt, ſo iſt es eine nicht minder unbeſtreitsterlandes im Kriege nicht viel Zwedmäßiges geſeben
bare Forderung, daß in wiſſenſchaftlichen Forſchungen, habe. Dieſem Schluſſe muß man ganz einfach beipflich. zumal in der Kritif , man ſich von der Rette des indis ten,, da es fich nachweiſen laßt, daß der Hr. Verfaſſer viduellen Maßſtabes mdglichſt unabhångig machen ſoll, wohl nie hannoverſche Truppen in einem ernſthaften um mit unbefangenem Sinne fremde Ridtungen und Gefechte geſehen hat. Beſtrebungen zu beurtheilen. Der Verfaſſer dieſes Aufs Dem Hrn. Recenſentent wird es eine hohe Freude fases ruft das militariſche denfende Publikum zum Rich gewähren , daß die Theorie der Wahrſcheinlichkeiten ihm ter auf, ob in der Recenſion , von deren Berichtigung mit ziemlicher Sicherheit die Eröffnung machen kann , bier die Rede iſt, ſich eine Spur von partheiloſer Fors daß ſein Hr. Autor die Kriegserfahrungen , von denen ſchung vorfindet; oder ob nicht vielmehr ihr Verfaſſer er ſo båufig redet, nur in verſchiedenen früheren Felds ſich wohlgefällig damit begnügte,, mit dem ſelbſt geſchlifs | zügen der preußiſchen: Armee gewonnen þat. Wenn
om
fenen Verkleinerungsglare die Anordnungen zu tadeln , welche er weder genau Fannte, noch zu unterſuchen der Mühe werth bielt. Er widerſpricht ſeinem Autor zwar ſehr hånfig ; aber nie zweifelt er an deſſen gånzlicher Zuverlaffigkeit, ſobald auf ſie bittere und roneidende Bemerkungen gegen Hannover bafirt werden ſollen. Das
alſo der Hr. Perfaſſer ſeinem Hrn. Recenfenten auch anonym war, fo hat die ſtille, aber måchtige Sympathie menſdlicher Seelen eine vollgiltige Unterſtüßung bei denkenden Ropfen mehr gefunden .Aus dieſer Früherers Cameradſchaftlichfeit erklärt ſich dann auch gewiß die unwillkührliche Schonung, womit der Hr. Recenſent aus
iſt nicht wohlgethan !
genfällige und durchgreifende Sdwichen des beurtheilten
Im Anfange der Recenſion wird uns geſagt, das, Werkes behandelt hat. In jenen Feldzugen und Schlach. um von der Mandvrirfähigkeit der Artillerie uno Gay ten, einer früheren Organiſation müſſen unſerem Hrn.
valerieentgegengeſepte Anſichten zu gewinnen, wie der Autor daher nothwendig dieMänget per damaligenElis Autor des beurtheilten Buches fie babe, dieſer
ſich nach tenbataillone einleuchtend geworden ſein, welche fein ør.
Preußen begeben müffe. So gerne und dringend man Recenſent, als in der preußiſchen Armee unmöglich, ſo ( Solus folgt.) dieſem Ratbe beipflichtet, ſo liegt darin doch die beſcheis glüdlich zu beſeitigen weiß .
Redigirt unter Verantwortlidbeit der Verlagsbaudlung : C. W. este in Darmſtadt und in defent origin gedrudt.i'
:? !
Samſtag,
Nr . 29.
10. April 1830. WEWS
Aff
1911:0)
Allgemeine
Militár- Zeitung:
Der k. Generalmajor und Commandant des berliner r a n frie i dy. Am 18. März Ffand zu Toulon eine zweite Probe mit Invalidenhauſes, v . Pattfammer, hat die Erlaubniß
congreveſchen Raketen bei dem Fort la Malgue ſtatt. erhalten , das von des Großherzogs von Baden K.H. Es wurden dießmal fürfe geworfen. Die erſte durchlief ihm verliehene Commandeurfreuz des Zähringer fomens eine Strecke von 7200 Schub; die zweite zerſprang,und ordens zu tragen. die drei anderen durchliefen ungefähr 8400 Schub.
Vereinigte Staaten von Nordamerika. Nad amtliden Berichten beſtand im Jahr 1829 die
e n .Ehrenmedaille, ent. Miliz der Vereinigten Staaten aus 1728 Mann reitens Per ſi Perfiſde Unter der Ueberſchrift: báltdie St. Petersburger Zeitung Folgendes :,, Ésiſt der Artillerie, 6103 M. Cavalerie, 12,469 M. Artillerie, der leichten In bekannt, daß, wie von Sultan Selim iii. zu Ausgang. 163,872 M. Infanterie mitInbegriff des vorigen Jahrhunderts ein Orden des halben Mons fanterie und der Scharfſchüßen , ferner aus 4003 M. des, ſo vondem ießt regierenden perſiſchen Schab ein Artillerie und Cavalerie, welche ſpeciell den verſchiede: Sonnen : Lówenorden von drei Riaffen geſtiftet worden nen Infanterieabtheilungen beigegeben ſind ; zuſammen die Miliz im iſt, von denen die beiden niederen in goldenen und fils aug 188,175 M .; im Jahr 1827 beſtand in den Vereinige
bernen Medaillen beſtehen . ' Minder belannt iſt es viel: Eanzen aus 172,292 M. Die Zahl der leicht, daß auch der Thronerbe des perſiſchen Reiches, ten Staaten befindlichen Zeughauſer belauft ſichauf ,
Abbas -Mirza, bei Gelegenheitdes legtenrulfiſch -pers wovon1f in New York, 1 in Albany,wn1 inin der WhiteHau , , Provinz *
1 in Plattsburg , t'in Eliſabethto
füfcbenKriegeseine åbnliche Medalde indenbeiden Grer, 1 in Onondaga; 1 in Ruſſel; 1 in der Provinz
etter genanntenund Metallen an prågen ausgezeichnete Offiziere Krieger, zur ſeinerErtheilung Armee bat laſſen ; St. Lawrence, und 1 in Batavia 'und Ganandaigua. menigſtens iſt ſelbige, wie es ſcheint, bisher noch nicht nåber beſdhrieben worden. Eine goldene der Art findet
ſich in der orientaliſchen Münzſammlung der aſiatiſchen Lehranſtalt Reichscolleg der auswärtige n An gelegenheitebeim ; eine ium in Silber nhierſelbit iſt unlängſtfür
Ber ſu di
zur Berichtigung der Urtheile, welche im November:
das aſiatiſche Muſeum der faifert. Afademie der Willens befte cer Militär-Literaturzeitung vom Jahre 1829
ſchaften gewonnen worden . Dieſe Medaille iſt etwas über verſchiedene Einrichtungen in der hannoverſchen Armee enthalten ſind. großer , als ein Silberrubel . Auf der einen Seite fiebt man das perſiſche Reichswappen , den Sonnen slöwen, (Si u 6. ) und darunter die Inſchrift: höchſt anzüglichen Stellen der folgenden nun die Um ,,Der Gebieter Abbas , der junge Schab , Recenſion über die hannoverſche Militárverfaſſung ges Thronerbe des hocherleuchteten Herrſchers." bubrend zu würdigen ,muß man zuvor dieangeführte Der ,, auf der Rebrſeite aber ſteht: Fritiſche Beleuchtung des beurtheilten Wertes von Seite
,, Jeder Löwenherzige, derdes Schah's Feindenin 33 -49 nachleſen .Sie lehrtuns ſtarke Irrthümer in den greift, den Zügel Großinutt BehauptungendesHrn. Autors; und da hier nur von unſerer ,,Empfängt von der Sonne unſerer Großmuth Thatſachen , nicht von Anſichten und Betrachtungen die Empfängt von der Sonne dieſes Zeichen ." Rede iſt, ſo wird gewiß ſelbſt der Hr. Recenſent mach
Im Perſiſchen ſind dieſe beidenAufſchriften in Reims tige Zweifel an dem Pragmatismus ſeines Werkesfinden. verſen abgefaßt.
Wein aber in dem oft bezeichneten Buche angeführt, Pre u Be 'n .
und vom Hrn . Recenſenten mit einer gewiſſen -
wie
-
Von dem Generalieutenant v . Grollmann ſoll ein ſollman ſagen – Schadenfreudé ausführlich wiederholt bedeutendes friegsgeſchichtliches Wert über die Feldzüge wird , das"im Königreiche Hannover eine allgemeine
von 1813 bis 1815 nächſtenszu erwarten ſein, auf das Abneigung gegen den Militärſtand, Murren und Auf man im Voraus ungemein geſpannt iſt.
Lehnen gegen die Geſebé, Partheilichkeit und Beſtechung
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bei den Aushebungen gefunden werbe , ſo überlaßt fich frer ſo viele dienen, ons per Compagnie jährlich kaum der ruhige Beobachter den Empfindungen des Unwillens einige Mann Erſan nöthig find ? und der Verachtung, die eine Verlåumdung ſolcher Art Recenſion. gegen die Obrigkeit und die Unterthanen eines ganzen
S. Seite 523 der
Tritt folglid) in cinem langen Frieben nicht allmåb.
Pandes nothwendig hervorrufen muß. Wenn dem Urhe- lich das frühere Syſtem mit ſeinen offenkundigen Måns ber jener ſchlimmen Nachrede feine beſondere Erfahrungeln wieder hervor ? gen, fein Quellenſtudium dieſes Gegenſtandes zur Seite Nach welchen Grundſåsen ged)ab früher die Aus .
ſteht, ſo iſt ſein Verfahren um ſo unverantwortlicher, bebung in Preußen , da erſt laut Kabinetsordre vom mit einem einzigen Federſtriche die Ebrliebe und den 21. März 1825 das loofen eingeführt iſt ?
Patriotiðmus ſeiner jebigen landsleute unter die Füße
Erhalten alle die jungen Männer, welche wegen ihs
zu treten .
rer größeren Intelligenz, nach der Verſicherung unſeres
Auf jeden Fall fann man den Hrn. Recenſenten aber feierlich verſichern , daß ſein Ausruf: ,, D , wobt dem , der unter den Fittichen des ſchwarzen Adlers wohnt!" in dieſer Beziehung füglid, båtte erſpart wer : den fónnen, ſo hübſch die Redensart auch an ſich klingt. Denn der Hannoveraner ruft mit dem nåmlichen Rechte
Hrn . Recenſenten , in einem Jahre ſo tůchtige Soldaten werden können, wie andere in drei Jahren , auch wirts lich die Erlaubniß zu dieſer geringeren Dienſtzeit ? Nady welden geſeblichen Beſtimmungen gedieht die La Auswahl und Einberufung der Landwehrmänner zu den jabrlichen Uebungen und Muſterungen ? Werben wirfs
der Ueberzeugung aus : „ D , wohl dem , der unter der lich diejenigen einbeordert, welche der Ausbildung noch
Aegide des weißen Roſſes wohnt!“ Konimen dann noch am meiſten bedürfen , oder etwa diejenigen , mit denen
einige Dußend dieſer ſchönen Ausrufungen aus Deutſch land zuſammen , ſo hat natürlich die wiſſenſchaftliche Kris
man die beſten Revueit zy machen hofft ? Welcher Antwort würde ſich derjenige ausgeſeßt haben,
tif durch eine folche Sammlung einen wichtigen Schritt der vor dem Jahre 1806 an der Vortrefflichkeit der bamas vorwärts gethan .' – 06 aber es dem Charafter der ligen Militárverfaſſung in Preußen gezweifelt håtte ? rubigen Forſchung entſpricht, durch dieſe Findeutungen Sollten die Mängel und Menſchlichfeiten aller fubs Mißtrauen und Unzufriedenheit auszuſtreuen, das darf. linariſden Einrichtungen denn gerade jegt in Preußen mait der Entſcheidung des unbefangenen Reſers getroſt ihr unbedingtes Ende gefunden haben ? überlaſſen . Uebrigens erbliden wir gleidh nachher den Soll ſich ferner Jemand zum Beurtheiler von frems
Hrn . Recenſenten in demſelben Schwunge ſeiner friti. fchen Begeiſterung mit dem ganz proſaiſchen Sage, den er ohne Zweifel aus der Naturgeſchichte des Menſchen entlehnt hat: ,, Es muß doch zwiſchen Deutſchen und Deutſden mitunter ein bedeutender Unterſchied ſein ."
den Anordnungen aufwerfen , der zum Voraus von der Ueberzeugung ausgebt , daß nur innerhalb der Grånzs pfähle feines lieben Vaterlandes Weisheit und Gerech tigkeit zu finden fei ? Gleicht ein Tolcher in moraliſcher und wiſſenſchafts
Dazu fann man freilich nur Amen ſagen.
licher Hinſicht nicht jenem Cyrannen der Vorzeit , der
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An dieſer Stelle hat ſich ein Mißverſtändniß des die unglücklichen Sdlachtopfér in ein eiſernes Gerüſte Recenſenten eingeſchlichen. Er hat nåmlich aus ſeinem zwångte , und ihren Körperbau ro lange verſtůmmelte, Autor berausgeleſen, daß die preußiſche Militárverfaſ, bis ſie dieſem Maßſtabe entſprachen ? fung die vollfommenſte ſei, und iſt alſo mit Redyt ents Solche und åbulide Fragen zeigen beiläufig einem råſtet darüber, daß demungeachtet noch neue Vorſchläge Unbefangenen , daß auch die vollkommenſten Einrichtuns folgen . Aus dem Werke deß Hrn. Verfaſſers geht jedoch gen von gewiſſen Schwachen gedrückt werden, und daß zuerſt der Grundſat bervor, daß eigentlich alle bisbes baber der Hr. Recenſent einenTheil ſeiner ſchneidenden
rige Militárverfaſſungen ſchlecht ſind, und unter dieſen Bemerkungen vielleicht ganz in der Nähe båtte anbrins ſei nur die preußiſche die voufommenſte. Dieſen Sinn gen können . ber Sache beweißt der Umſtand am bündigſten , daß
Der Verfaſſer des Worliegenden Verſuches bat dem
ſofort nach jenem Urtheilsſpruche unſeres Autors ganz neue und wahrhaft eigentbůmliche Vorſchläge fol gen . Das klingt freilich nicht ſehr rühmend ; ein måBiges Mißverſtändniß war alſo leicht zu entſchuldigen, beſonders weil ſich darauf noch neue Phraſen über die Sdílechtigkeit der hannoverſchen Einrichtungen ſtůßen
Studium des Infanteriegewebres und deſſen Erfolgen eine längere Zeit mit Vorliebe gewidmet. Aber wie freus dig wurde er überraſcht, in der betreffenden Recenſioni auf Seite 506 Schießprotokolle, zur beliebigen Vergleis chung gegen die Erfolge, die man im hannoverſchen Dienſte zu erhalten weiß , witgetheilt zu finden , von
ließen .
deren Möglichkeit er bis dahin leider nicht einmal eine
Der Hr. Recenſent bietet der Jronie ein weites Feld ! Ahnung befaß ! Wem anders als einer gedructen Res Um jedoch nicht aus der erzwungenen Bertheidigung zum cenſion båtte er es auch glauben können , daß mit glats Angriffe überzugehen, mag es genügen, einige Fragen in ten Gewehren, aus freier Hand, bei regneriſchen und Betreff der preußiſchen Militárverfaſſung aufzuſtellen :
windigem Wetter, auf 300 ( ichreibe dreihundert) Schritt
Sind die ro rühmlich erwähnten 12 jährigen Capitus Entfernung, von 150 verſchloffenen Rugeln 74 Stůct in lanten der preußiſchen Armee über den Etat ?
eine Kreisfläche gelangt ſind, die 4 Fuß im Durchmeſſer
Sind fie dieß nicht, nehmen ſie dann nicht die Stelle batte ? Welchem geehrten leſer fiele bierbei nicht die ein , die eigentlich ein Anderer beſeben müßte ? bisher für fabelhaft gehaltene Eriſtenz von Freifugeln Untergraben ſie alſo nicht das Syſtem der Landwehr ein ? Wie wahrhaft unglaublich ſtellen ſich die Forts und der Kriegsreſerve, da in manden Regimenteru ih- Iſchritte im Zielſchießen bei der preußiſchen Infanterie
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ſeit den Zeiten des Generals Scharnhorſt bar ? Damaro | finde, lo fann man ihm auf das búndigſte betheuern , trafen bei Berſuchen mit dem neuen preußiſchen Gewehre, vorn aufgelegt, für die nämliche Entfernung, von 100 verſchloſſenen Kugeln nur 7 Stúc in eine Flädie, die faſt doppelt ſo groß war. (Scharnhorſt's Abhandlung über die
daß auch in Hannover ein auf gegenſeitige Achtung bes gründetes Verhältniß zwiſchen Militár s und Civilſtand berrſcht, welches das geſellige Leben ſehr angenehm macht und alle Ausbrúdie des staſtengeiſtes verhindert.
Wirkung der Feuerwaffen s. 14. ) Dieſe Reſultate unters
Somit ſchließt der Verfaffer dieſen Verſuch unter
ſcheiden ſich geradezu von einander um das 7fache, mit der Verſicherung, daß er, unabhångig , von jeder Zuziehung der verſchiedenen Größe der Ziele, etwa um fremdartigen oder perſonliden Rúdſicht, nur
das 14 fache, wobei die wichtige Abweichung des Auflegens oder des Gebrauches aus freier Hanð noch gar nicht berückſichtigt iſt. Wenn an ähnliche höchſt merkwürs dige Fortſchritte mit der Zeit gedacht werden dürfte, ſo würde die Welt noch das Unerhörte erfahren, daß náms lich mehr Kugeln getroffen haben, als verſchoſſen ſind . Auf jeden Fall aber dürfte der Hr. Recenfent durdh gefällige Mitteilungen über die Einrichtung dieſer Ges webre, ihrer Munition, über das Verfahren bei den
bemüht war , der einfachen Wahrheit ihr Recht widers fahren zu laſſen, daß er weitere Erörterängen nur aufs nehmeu wird, wenn von beſtimmten Thatſachen die Rede iſt, und muß bei dem geneigten Leſer zuleßt noch um Entſchuldigung bitten, daß er ihn durch das Labyrinth einer ſo langen Recenſion bat führen müſſen, welche feis
nen anderen, als einen negativen Wertő beſīßt, indem rie uns nur lehrt, wie man nicht recenſiren muß, wennt es in irgend einer Sache um Ueberzeugung zu thun iſt.
Uebungen und beſonders bei der Protokollfåbrung, fich ein bleibendes Verdienſt erwerben. Man glaubt ihn dazu
dringend auffordern zu müſſen und hofft , daß er ſich nicht durch Rüdlichten irgend einer Art , oder aus Eis
ferſucht gegen fremde Staaten, daran werde verbiudern laſſen .
Ueber die engliſd) - oſtindiſche Armee. Das Tagblatt, » d'as Auslanda enthålt in Briefen
Fürdasengliſche lo hartgetadelte Gewehr ſpricht über Indien hochſtanziehendeNotizen überdie Boffers weit in Folgens , aus Heer bezieben, doch mindeſtens ber anerkannte Ruf der engliſchen In : ichauf das engliſch -oſtindiſche fanter
ie, die mit ihm ſich die Adhtung und das Ueber des mittheilen . gewicht gegen ſehr achtungswerthe Feinde verſchafft hat. Der was bedeutendſte der Armee von Bengalen Ganz ſo ſchlimm muß die Sache doch wohl nicht ſein, Irawohl Fußvolt Theil als Reiterei betrifft beſteht ,
,
aus
Berbeſſerungen England mebr.) Hindus und beſonders aus Radſc -puts, *) Männern da man in weiß, durchzufeßen als großartige in den meiſten anderen Ländern
z Das Studium fremder Reglements iſt, wie wir bei vollfeinem friegeriſchen Ebrgefühl, ſo daß man ihnen 2
der foldatiſchen Zucht ſehr große Zugeſtånds reits wiſſen, nicht die ſtarke Seite des Hrn.Recenſenten: Hinſichtlich muß;dafår niffe und Einråumungenangedeihenlaſſen Er liefert und dazu einen anderweitigen BelegSectios durch i ſtehen ſie aber auch, wenn man ſie wirklich gut bebans feine Bermunderung, daß der Reifemarſch mit
Das 6.Heft der Milis deft, wie dieß nunmehr von den engliſchen Offizieren nen fo wenigungbekannt ſei. 1828 tår, noch literaturzeit vom Jahr båtte ihm vielleicht geſchieht, die unter ihnen ſelbſt heranwachſen ,**) feinen diefe Verwunderung erſpart , wenn er daraus Veranlas: | Truppen inder Welt an Muthand Ausdauer nach. Die Armee von Bombay beſteht aus Radſch - puts,
eſen , was das nachzulGegenſtand hatte, dasjen ſung genommen bannoverſche Reglement überigedieſen vor: aderbautreibenden Hindus und einer geringen Anzahi ſchreibt. Auchdasberliner Militär-Wochenblatt enthält Paria’s.1. Légtere beurkunden ſich indeffen bei jeder in einem Heftedes Sonimers 1829 die Bemerkung,, daß Gelegenheit alstrefflicheSoldaten , werden jedodi als
n nicht ingeborene geachtet,g obwohl ſie die Vorſchriften über über Reiſemårſche, Offiziere Reiſemårſche , wie ſieimHannos sieim banno: | durch Auszeichnun ihr bei gutesdenEVerhalten dieſe im Felde verſchen Reglement enthalten ſind, eine für alle Armeen b& ufig erhalten. In derReiterei der Årinee von Bombay brauchbare Norm abgeben fónntent. Wunſcht der Hr. Recenſent hierüber eine weitere befinden ſichviele Mohammedaner . Das bombay'ſche Auftlårung, ſo kann ihm die kritiſche Beleuchtuig ſeines Heer war bis in die neueſten Zeiten an Anzahl ſehr Autors ( von Seite 70 bis 77 ) dazu empfohlenwerden. gering, ſtandaber an Muth and BetragendenCorps Von Ohnmächtigen oder gar Erſtidtenweiß man in der übrigen Präſidentſchaften feineswego nadı. Das Ans der bannoverſchen
Infanterie bei Mårſchen und Mand; denken an das glänzende Benehmen desGrenadierbas vernnichts. Dabei trägtder Mann bei allen Mandvern taillons bei der Belagerung von Mangalur im 3. 1784, ſeinen völlig gepaten Torniſter , und nicht etwa das / und der Widerſtand, welchen das zweite Batatìon ders
leere Gehäuſe mit hölzernem Ausbaue. Aber dieſer Tors ſelben Regiments im J. 1818 bei Corigaum gegen das niſter befißt unter anderen Annehmliditeiten auch die
wichtige Eigenſchaft, daß er bei jedem Ruben ſogleich
abgelegt werden kann , ohne daß ein oder zwei Gebúls
fen dabei angeſtellt werden müfen, wie dieß ſonſt wohl vorkommen fol. der Ar. Recenſent Wenn endlich
*) Die Radich: puts halten ſich für Ubkömmlinge aus königlicem Blut. Sie begen große Ideen von ſich und legen nicht ſelten Geſinnungen an den Tag, wie ſie einſt den europäiſchen Rits tern eigen waren .
für den friegsdienſt in Indien beſtimmtenjungen Eng und erzählt, daß in **) Die länder treten don im 25. oder 16. Jahre als Cadetten in die
Preußen die in den Anſichten und Betrachtungen gerügte
dortigen Regimenter.
Arroganz des Civilſtandes gegen das Militar nicht ſtatts 1 +t) Die fünfte Stafte,, welche bei den übrigen alt Uusmurf gitt.
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ganze Heer des Peſchwa leiſtete, wird fortleben , ſo lange, für einen Soldaten ? Wiſſet, mein Herr, ich laſſe mids es eine Geſchichte des brittiſchen Indiens gibt. Kein von keinem Menſchen ſchlagen !" Der Schlag" wurde Seegefedit im perſiſchen Golf, anf dem rothen Meere, unter Sdımáhworten und Fußtritten wiederbolt. Der an den Küſten von Arabien oder bei den franzöſiſchen Schmied, welcher eben ein Pferd beſching, und das Jits
Inſeln wurde ohne eine Abtheilung der Bombay -Sipono ſtrument zum Auswirfen des Hufs in der Hand hielt geliefert, und bei allen dieſen Gelegenheiten wichen dicſe (welches in Indien wie eine ſcharfe, ſtarke Sichel ges keinen Schritt hinter die engliſchen Soldaten zurück und ſtaltet iſt), griff den Offizier mit ſolcher Wuth an, daß verdienten ſich den Namen braver Cameraden.
er ihm mehrere Wunden beibrachte , und denſelben får
Auch die Eingeborenen erhalten höhere Stellen , je doch immer nur in der Weiſe, daß ſie von unten auf dienen müſſen . Sobald ſie den Rang eines Subidar's erreichen , bekommen ſie eine Soldzulage, und je nach
todt liegen ließ. Er entfloh, wurde aber ſpåter ergrif: fen , verhört und zum Tode verurtheilt, den er auch wirklich erlitt; er konnte aber ſchlechterdinge nidt zu dem Zugeſtändniſſe gebracht werden , daß ſeine Tbat
der lange ihrer Dienſtzeit noch beſondere Vorrechte; alle ein Vergeben geweſen ſei. Bemerfenswerth iſt, daß der
aber haben Anſprüche auf eine Penſion, wenn ſie Wuns Oberſt deſſelben Regiments einige Jahre nachher yon den oder Alters balber die Waffen nicht mehr tragen einem Reiter erſchoſſen wurde, als er durch die Reiben fønnen .
binging. Der Mörber hatte ein perſönliches Unrecht
Zu jeder Compagnie und jeder Schwadron gehören dem Geſetze nach ein oder zwei europäiſche Offiziere ; in Friedenszeiten iſt aber gewöhnlich nicht einmal Ein ſols cher bei jeder Compagnie vorhanden ; und im Kriege baben ſchon häufig die Zufälle eines einzigen Feldzuges
von dem Offizier erfahren , ſuchte aber feineswegs zu entkommen . Er gab ſich willig verloren , war ſeiner That beim Verhór eingeſtåndig , und bereitete ſich ſelbſt ſein loos, indem er unumwunden erklärte, er babe ſeis ner Rache fauf gelaſſen , und dem ganzen Regimente
die Zahl der Europåer dermaßen geſchmålert, daß mehr eine Wohltat erwieſen , indem dieſes durch ihn von
rere Regimenter lediglich von Eingeborenen angeführt einem Tyrannen befreit worden ſei. 5) Während aber die Sipons einerſeits eine augethane lebhaft empfinden, und ſehr geneigt ſind, eins Krånkung kamen. Regiment ganzes ein auf Offiziere drei engliſche und wie brav benahmen ſich die Sipoys dennoch bei gebildetes oder wirkliches Unrecht zu vergelten, ſind ſie, wurden, und in der Schlacht nicht ſelten bloß zwei bis
jeder Gelegenheit! Ich frage, ob die beſten Truppen Tobald ſie gútig behandelt werden ,die getreueſten , erges von der Welt, welche mit dem , was den Nerv jedes Heeres ausmacht – mit Anführern - To dürftig aus. geſtattet waren, ſich in gleicher lage eben ſo gut anges laſſen haben würden ? * ) Das bezeichnende Merkmal des Sipoys iſt Måßig -
benſten Soldaten. Nirgends erprobten ſich dieſe Eigens ſchaften mehr , als in dem Kriege gegen Heider. Die Armee war 6 Monate lang ohne Sold ; Hungersnoth wüthete durch das ganze Pand ; der Feind ſtand vor
ben Thoren von Madras und bot unſeren Sipoys Geld
keit , Ordnungsliebe, Gehorſam , Ergebenheit für den und Vortheile aller Art, falls ſie übergingen ; aber uma I
curopäiſchen Öffizier, wenn dieſer ihn mit Gute behans ſonſt. Mehrere bißige Gefechte fielen vor, und oft war delt, und Treue gegen die Regierung, welcher er dient. es durchaus nothig , die Schlacht zu gewinnen, um nur Ausreißer oder Meuterer fommen ſelten vor; aber Uns | Herr des Bodens und des Waſſers zu werden , das ſida aufmerkſamfeit auf ihre Bedürfniſſe und Nichtachtung in der Gewalt der Feinde befand. Das Betragen uns ihrer Religion haben die Hindus bei mehreren Gelegen- rerer indiſchen Krieger erregte allgemeine Bewunderung, beiten zur bóchſten Wildheit und Grauſamkeit getrieben. und bekanntlich ſagte Friedrid der Große nach Refung
Sie gerathen bei derlei Veranlaſſungen in Verzweiflung, ſo daß man ſie mit derſelben Lebensverachtung , welche fie im Kriege beweiſen, auf ihre Offiziere losgehen und dieſelben erinorden ſah, obwohl ſie wußten , daß ſie ſich
von „ Ormes Bericht ůber den Krieg in Indien"; mit Truppen, wie ſich die Sipons in dieſen Sedmpfen ermies ſen båtten , wollte er ganz Europa ſeiner Botmåßigkeit unterwerfen. Obſchon nach dem Geſetze ihrer Religion
felbſt dadurd, den Tod zuzogen . Glüdlicherweiſe iſt das ihnen nicht erlaubt iſt, Speiſen am Bord eines Fahrs
Prügeln in Reihe und Glied bei der oſtindiſchen Armee zeuges zuzubereiten , ſchifften ſich dennoch die Sipoys, nicht mehr im Gebrauche. Früher war daſſelbe in Ins als die Regierung ihrer Dienſte bedurfte, ohne Zaudernt
dien ſo ſehr eingeführt, daß – ich ſage es mitSchams ein , lebten einem großen Theil nach ganze Wochenlang gefúbl
beinahe nur noch leute aus den niederſten bloß von getrodneten Früchten und geröſtetem Korn,
Kaſten ſich anwerben ließen, und die unglücklichſten Fols und waren gleichwohl allenthalben , wo man zu Ans
gen ſich nicht ſelten ergaben. So erinnere ich mich, daß griffopuncten kam , bereit zu landen , und ſich den frans ein Rittmeiſter den Hufſchmied ſeines Regiments (einen zöſiſchen Truppen in Aegypten , auf Mauritius und Mohammedaner ) ſchlug ; der Mann fuhr zurück und Java in Reibe und Glied entgegen zu ſtellen . Für ihre
ſagte mit Entrüſtung : »Herr, iſt dieß eine Bchandlung Anhänglichkeit au die europäiſchen Offiziere, ihre Dant, friegeriſchen Muth ſprechen folgende barfeit, ihren hohen
* ) Es ließe fich ein ganzes Buch über die Unzwemäßigerit und Ungeređtigkeit des Berfalirens ſchreiben, die Armee der Eins geborenen ſo ſpärlid mit Offizieren zu derſehen . So lange ihre Unzah ! dort nicht eben ſo groß iſt, als bei den europäis
ſchen Regimentein, kann man nie auf einen rigentlich kräfti: gen Stand der Hinduarmee rechnen.'
Beiſpiele .
( Sdluß folgt. )
$) Srit der Zeit, da dieſe Briefe geſchrieben wurden , ſind noch drri Beiſpiele vorgekommen , daß Offiziere ber Reiterei una griffe von ihren Soldaten erfuhren.
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. feble in Darınſtadt und in deſſen Difijin gedrudt,
S e
Mittwoch , 14. April 1830.
Nr. 30 .
Allgemeine Militár - Zeitung. E in Wort
ganz unweſentlich. Die Zeit , wo ein paar 30% mehr
ſeinen Plas anweiſen , iſt oder weniger dem Soldaten über die zweckmäßigere Organiſation der kleineren vorüber ; man findet leute von der nämlichen Taille in Armeen mit einem beſonderen Hinblicke auf das Königreich Sachſen.
beiden Waffengattungen . Man verlangt von der Linien infanterie daffelbe, was man von den leichten Truppen
Faitinallen kleineren Staaten Deutſchlands hórt verlangt, gaben zu großen Koſtenaufwand får Erhaltungder gute Leichte Infanteriſtenwerden.
und ſo umgekehrt, und zwarmúffen legtere erſt manKlagen über den im Verhältntfle zu anderen Auß, zu gutenLinienſoldaten ausgebildet worden ſein, ehefie Man hat eines Theils dem Zwecke einer Verſchmels
ſtehenden Heere.
zung ſoon dadurch vorgearbeitet, daß der Linieninfans
Manche, welche in dieſe Klage einſtimmen ,ſind zuterijt bas Fechten oder vielmehr die Art und Weiſe des Ueberſicht vorlegen zu können ; Andere bedenken nicht, muß, wie derleichte Infanteriſt. Bildet man eine Wafs
wenig Månnervon Fach, um ſichſelbſt eine gründliche Fechtens in eben der ausgedehnten Ordnung erlernen verpflichtet hat, einihmvorges fengattung, welche beiden Zweden, dem der leichten und Teştereniſt, vielleichtmit weniger Ausnahme, von den wiß entſprechen kann, wennauf zweđmäßigere Bewaff: genommen kleineren Staaten noch nicht überføritten worden. Das nung und Ausbildung umſichtige Rådſicht ' Königreich Sachſen macht ſogar in ſo fern eine Auswird, ſo ergibt ſich ausder Reduction des in mancher nahme, daß es im Frieden ſtatt 13,400 Mann, nur Hinſicht koſtſpieligeren Aufwandes für die Unterhaltung daß ſich jeder Staat ſchriebenes Bundescontingent zu halten. Die Stärke des dem der finieninfanterie vollkommen entſpricht und ges
12,500 M.hält, wovon 7616 M. Garde , linien , und der leichten Infanterie eine Erſparniß von ſelbſt. Zur Verdeutlichung des Vorſchlages, die Regimenter wird in dieſem fande eben ſo viel und faſt noch mehr in Bataillone umzuformen , wollen wir die t. ſächſiſche leichte Jufanterie und Garniſonstruppen ſind. Dennoch
als in anderen über den großen Aufwand, welchen das Infanterie zu Grunde legen , laſſen jedoch die Bemer: Militár verurſacht, geklagt, geſprochen und geſchrieben . fung vorausgeben , daß durch eine ſolche Umformung, Vielleicht dürfte der Grund dieſerKlagennichtin ) auch abgeſehen von den dadurch erzieltwerdenden Er. der Zahl der Kopfe, wohl aber in der Organiſation des iparniffen , der Dienſt- und Geſchafftegang nicht nur Ganzen liegen; eine Veränderung der leßteren würde, nicht leiden , ſondern ſogar nod gewinnen bürfte ,ins ohne eine Reduction der Stärke des Heeres herbeizufähdem alsdann der Bataidonscommandeur mit dem Bris
rén , den bisherigen Koſtenaufwand nicht unbedeutend gadechefin directer Relationſtehen und daheralles verringern .
Ein Entwurf zu einer zweckmäßigeren Organiſation einen rafderen Gang nehmen wird. –DieP.ſáchilde .
der Infanterie der Prüfung vorzulegen , iſt die Tendenz des gegenwårtigen Aufſages . Zu dieſem Endzwed ſtellt der Berfaſſer zwei Såße auf: a) Aufhebung des Unterſchiedes zwiſchen Linien- und leidter Infanterie
zu 1 Batail. Garde
finieninfanterie zu 800 M.
10 1
Garniſonstruppen .
.
800 M. 8000 200
3
zuſammen 9000 M.
;
b ) Umformung der Regimenter in bloße Bataillone. I angenommen , würde in 2 Brigaden eingetheilt, deren
Aus beiden geht eine bedeutende soſtenerſparniß bersiede im Frieden aus 6 Bataidonen, im Kriege aber vor; die vorgeſchlagene Veränderung legt dem Dienſte nur aus 5 beſtehen würde, weil für dieſen Fall das weder Erſdwerungen noch Hinderniſſe in den Weg ,im Garde- und Garniſonsbataillon in Abrechnung zu brin: -
Gegentheile fann ſie demſelben nur Vortheile gewähren. Igen ware. - Dieſe Brigaden würden, wie folgt, zus Den erſten Sak betreffend, ſo macht die jetzige Art ſammengeſeßt fein a: 6. 1.Gencralmajor , 1 Major und
a ) Brigadeſt Krieg zu führen und zu manovriren , mit wenigen Rex ſtrictionen, die ſich jedoch ſehr leicht erledigen lasſen , den i Lieutenant als Adjutanten , 1 Auditeur, 2 Schreiber
Unterſchied zwiſchen leichter und finieninfanterie faſt (1 beim Auditeur) , 1 Profoß, 1 Premierhautboiſt , 6
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Hautboiſten 1r RI., 6 Hautboiſten 2r kl. und 4 Offic { {onstruppen 150, Feldwebel der finie 120, Unterarzt ziersbedienten ; zuſammen 24 Mann.
150, Schreiber 120 , Bataillonstambour der Garde 78,
b ) Ein Garde, oder Infanteriebataillon . 1 Coinmandant ( Oberſt oder Oberſtlieutenant ), 1 Mas jor, 1. Adjutant, 1 Wirthſtaftschef, 1 Bataillonsarzt, 4 Hauptleute , 4 lieutenante , 8 Unterlieutenante ( im Kriege 12 ) ,2 Portepeejunfer ( Unteradjutanten), 4 Unterårzte, 2 Sdyreiber ( i bei der Wirtſchaftscommiſſion ),
Bataillonstambour der Linie 72, Profoß 72, Büchſen's madser 48, Premierbautboiſt 150, Hautboift 1r KI.96, Hautboiſt 2r Kl . 72, Sérſchant der Garde und Garnis Tonstruppen 78 , Serſdant der Linie 72, Fahnenträger der Garde 78 , Fahnenträger der Linie 72, Fourier 72, Corporal der Garde und Garniſonstruppen 66 , Cors
1 Fahnentråger, 1 Bataillonstambour, 1 Büchſenmacher, poral der linie 18, Gefreiter, Signaliſt der Garde und
4 Feldwebel , 4 Fouriere, 12 Serſdyanten, per Comp . 3, i Garniſou 48 , Gefreiter , Signaliſt der Linie 36 , "Ses 40 Corporale, per Comp . 10 , 20 Gefreiten, per Gomp.5, meiner , Zimmermann und Zambour der Garde 36 ,
12 Signaliſten , per Comp. 3, 8 Zimmerleute, per mp. 2, Gemeiner , Zimmermann und Tambour der linie 24, 8 Tamboure, per mp. 2 , 640 Gemeinen , per Omp. 160, Gemeiner, Zimmermann u . Tambour der Garniſon 30 , 20 Offiziersbedienten ( im Kriege 24 ) ; zuſammen 800 Offiziersbediente 24 Rthlr. Gs wåre demnach der jährlidie Koſtenbetrag an
Mann .
c ) Das Garniſonsbataillon. 1 Commandant ( Major), 1 Adjutant und Rechnungsführer, 2 Hauptleute , 2 Lieutenante, 2 Unterlieutenante, i Unterarzt, 2 Feldwebel, í1 Schreiber, 2 Fouriere, 4 Serſchanten, | 16 Corporate, 4 Gefreiten, 4 Tamboure, 6 Zimnterleute,
Gage und föhnung für einen Brigadeſtab 7066 Rthlr., für das Gardebataillon 44,010 Riblr. , für ein finiens bataillon 33,860 Rthlr, und für das Garniſonsbataillon 11,66 Rthlr. , mithin in Summa für die ganze Ins fanterie,, nach obigen Tarife, wenn ſåmmtliche Manns
8 Offiziersbedienten , 144 Gemeine; zuſammen 200 Mann. Ichaft ſich ſtets im Dienſie befande, 408,458 Rthlr. jährs Sedem Brigadier iſt ein Major beßbalb zugetheilt, licy, während nad, måßiger Beredynung 4 Regimenter um ihn bei Mandvern oder anderen Gelegenheiten als linieninfanterie, 3 Batail. leichter Infanterie, i Gardes Bataillonscommandant gebrauchen zu können, da båufig diviſion u . 1 Garniſonsdiviſion jeßt auf 435,000 Rthlr.
der Fall eintritt, daß eine Brigade in zwei Theile pers jabrlich zu ſtehen kommen ; es würde folglid, eine ſichere
fådt, inwelchem Falleder älteſte Bataillonscommandeur Erſparniß von 26,542 Rthlr. zu erzielen ſein. - Ers ben Oberbefehl über die detaſchirten Bataillone überstreckte man nachſtdem das Beurlaubungsſyſtem auf ' / nimmt, und der älteſte Major rodann das erledigte der Mannſchaft von 9 Bataillonen auf eine Beurlaus Bataidonécommando erhalt. Jeder Bataillonecoms bungsfriſt von 10 Monaten für jeden Gemeinen , ſo mandant hat einen Major zur Seite, damit dieſer Das würde dadurch eine weitere Erſparniß von 76,806 Rthlr.. Commando über das (ausſchließlid zum leichten Dienſte jabrlid, dem Lande zu Gute fommen. .
beſtimmte ) dritte Glied übernehme, zuwelchem von jeder Einſender iſt von jeder Animaßung viet 31. weit ents Compagnie der fieutenant und ein Unterlieutenant bes fernt, um glauben zu fónnen , daß man anf ſeinen
ſtimmt iſti - Die , bei jedem Bataillon eingetheilten Vorſhlag unbedingt eingeben dürfte; er zweifeltſogar zwei Portepeejunfer, ſind nicht allein zu Erlernung des daran, wenn er individuelle Hinderniſſe nicht übers Dienſtes, ſondern vorzüglid zu Gehülfen des Adjutanten leben zu müſſen glaubt. Er bat nur die Möglichkeit
Unter dieſen Umſtånden fann im Kriege einer ſolchen Organiſation darſtellen und beweiſen erforderlichen Fads und ohne bedeutenbe Schwacyung wollen , daß nicht in der Zahl der Kopfe , ſondern in aus jedem Bataillon noch ein ſdhwaches , ſogenanntes der weniger zweckmäßigen Einrichtung der Grund zu beſtimmt.
C
leichtes Bataillon gebildet und jedes Bataillon, weil es Klagen über zu großen Koſtenaufwand fiegt , und daß ſelbſtändig iſt, zu jeder Dienſtverrichtung gebraucht wer- es möglich iſt, dieſen – ohne den Dienſte in allen fels den . Im Kriege gewährt dieß unſtreitig mehrere, febrnen Branchen zu ſchaden verringern fann – wenn weſentliche Vortheile ; aber auch im Frieden erhålt das man will.
Beurlaubungsſyſtem dadurch eine leichtere Baſis. So dürfte z. B. - wenn man annimmt , daß das Garbe .
bataillon immer faſt vouzählig erhalten wird – zum Dienſte der Reſidenz nie mehr ein ganzes Regiment von 3 Bataillonen , ſondern nur ein complettes Bataillon zu commandiren ſein .
Ueber die engliſch - oſtindiſche Armee. ( Sdluß. ) Die brittiſche Armee war bei der Belagerung von
Wenn nun auf dieſe Art der ganze Regimentsſtab Bhurtpur im J. 1805 nacheinander in vier Stürmen mit erſpart wird, ſo ergeben ſich außer dieſem , ſelbſt bei hin beträchtlichem Verluſte zurückgeſchlagen worden . Beim und wieder erhöhten Beſoldungen , nod, andere Erſpars fünften und lebten Angriffe bemerkte ein eingeborener niffe, welche nachſtehender, ohumaßgeblicher Befoldungs- Unteroffizier, der dem Lord lafe als Ordonnanz beiges tarif anſchaulicher machen dürfte.
geben war, wie dieſer General ſehr bekümmert zu reint Generalmajor jährlid 3000 Rthlr. , Bataillonscoms ſchien , und bat um Erlaubniß, ſich zu ſeiner ( der Gres
mandeur 1500 , Major 1200 , Wirthſchaftschef 1000 , nadier : ) Compagnie begeben zu dürfen, welche ſich eben Hauptmann 900 , Brigadeadjutant mit Zulage 500, anſchickte, die Gråben zu verlaffen und zum Sturm vors Lieutenant 400 , Bataillonsadjutant mit Zulage 300 , zuricen. Seinem Gefuche wurde nicht gleid, Aufmerks Unterlieutenant 250, Auditeur 800 , Bataillonsarzt 400 , famfeit geſchenkt, bis ein Stabsoffizier in der Umgebung
Portepeejunker 150, Feldwebel der Garde oder Garnis des Generals ihn unterſtütte. Lord fafe hieß ihn då
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bleiben, er habe jeßt bei der Compagnie nichts zu thun ; Sorge auf uns verwendet; Sie müſſen jeßt Sorge für da aber der Unteroffizier ſehr in ihn drang , erlaubte er ihm endlich zu gehen. Dieſer legte die Hand an die Múße und ſagte: ,,Geben Sie die Hoffnung nicht auf, mein General. Die Schurken ! haben Sie Acht, wiewir ſie zuſammenſchmeißen wollen . Bhurtpur , Mylord, fåut beute, oder Sie ſehen mich nie wieder !" Das zum Sturm beſtimmte Gorps fette ſich in Bewegung ; die Sipoy Grenadiere, angeführt von einem tapferen europaiſchen Offizier, gewannen eines der Bollwerfe, und pflanzten bereits die brittiſche Fahne auf. Sie leiſteten das deuts Berſte, um ſich in dieſer Stellung zu behaupten ; da ſie jedoch keineUnterſtüßung bekainen, waren ſie nach einem beträchtlichen Verluſte an Mannſchaft, und nadidem ihr europäiſcher Anführer gefährlich verwundet worden , ges nöthigt, ſich zurückzuziehen . Alle wandten ſich, nur lord Lafes Ordonnan; nicht. Vergeblich war jeder Verſud), ibn zur Umkehr zu bewegen . Er hatte ſich tapfer gebal- ! ten , bis jeßt aber noch keine Wunde bekommen. Das Weichen von dem Orte für Schmach achtend, ſtand er 1 am Eingange der Breſdhe und lud eine Muskete, die er •
ihu tragen . “ Das Geſudy war nicht in den Wind ges ſprochen ; der Arzt erhielt eine ſdidne Belohnung, genoß aber dieſe Frucht ſeines menſchenfreundlichen Benehmens nicht lange, denn er ſtarb bald darauf. Während des leßten Marattenfrieges befahl der Peſchwá, der erfahren hatte, daß viele Sipoys in der Bombay - Armee aus ſeinem Gebiete angeworben wors den waren , die Familien derſelben feſtzunehmen , um jene dadurch zu vermogen, ihre Fahnen zu verlaſſen ; allein umſonſt. Ein indiſder Offizier wurde von den Agenten des Peſchwn zu beſtechen verſucht, er zeigte die Sache aber ſogleid, ſeinen Dveren an. Man bieß ihn rich anſtellen , als ob er auf die Antrage einginge ; wihs rend er auf dieſe Weiſe den Feind tåuſchte, und vers ſpradı, ons Regiment zur Deſertion zu verleiten , wurs den ihin von den Feinden ſehr wichtige Nachrichten mitgetheilt, die er regelmäßig meldete. Am Tage der Sdladyt bei Kirky růckte der Feind, in der Meinung das Regiment werde übergeben , ohneeinen Schuß gegen daſſelbe an, und lud es zur Defertion ein ; er empfing 1
unter den Getódteten aufgegriffen hatte; als ihm ſein aber gleich eine tüchtige Musfetenladung , und wurde verwundeter Offizier zurief, ſich um Gotteswillen zurück mit dem Baionnette zu Paaren getrieben . Die europäiſchen Offiziere allein ſind die Angel, um zuziehen, wandte er ſich uin und rief : ,, Sagen Sie Lord Pate, wo Siemich gelaſſen haben; Bhuripur iſt nicht welche ſich die ganze Maſchinerie des indiſchen Heeres gefallen , und ich fann ihn nicht wieder ſeben .", Raum dreht.. Kein Tag vergeht, wo nicht irgend ein Schritt
batte er dieſe Worte ausgeſprochen , als man ihn ſtür: eines europäiſden Difiziers die Anhänglichkeit der Sis
zen, und in einem Augenblice vom Feinde in Stúden pons ant die fremde Regierung ſchwader oder ſtårfer gebauen fah. obfchon nicht man Offiziere einheimiſchen Die leiſtet, A18 Beiſpiel von Anhänglichkeit und Zreue tønnen macht. ihnen Folge nie auf mehr, können, und vielleicht Gorporal ein als Reſpect rechnen , die gefangenen Sipoyd von Madras angeführt werden, einmal auf fo viel
die ſowohl von Heider, als von den Franzoſen bei vers ſchiedenen Gelegenheiten als Verråther bebandelt wurs den , um ſie dadurch zum Uebertritte zu vermogen. Sie blieben unerſchüttert,und wollten lieber auf's. Schmábs lichſte mit ſich verfahren laſſen, als ihre Ehre beflecken.
bei einem europäiſchen Regiment. Sie ſind gewdhulich aus der niederen relaſie genommen, ohne wiſſenſchafts lidhe Bildung, und erhalten dieſelbe militariſche Erzies bung in den Barrafen , wie die Gemeinen, wozu oft noch kommt, daß die Kaſte, zu welcher der eingeborene
Siringapatam darbtenſich ſogar noch Dizier gehört, ihm zum Nachtheile gereicht. Indeſſen
Die Sipoys in Geldanihrer Gefangenenration ab, und brachtendaſs in dieſe Leute in der Regel brave alte Soldaten, ver, ſelbe den Offizieren , um durch dieſe Beiſteuer ihre Noth Sienen für ihre Perfon Ächtung, Aufmerkſamkeit und ju erleichtern. Ich ſelbſt erinnere mich , daß , als wir gütige Behandlung, und müſſen in gar mannichfachen einmal ins Treffen rúdten, ein alter Sipoy, der in ein Beziehungen das verbindende Glied zwiſchen demSipon /
anderes Regiment verſekt worden war, undden ich ſeit und ſeinem eiropdiſchen Anführer abgeben . mehreren Jahren nicht gefeben hatte, neben mich zu ſtes
ben fam . Bir erkannten einander ſogleid, und ich rich, tete eben einige Fragen über ein Paar alte Cameraden an ihn , als der Feind den erſten Schuß that. Da
Lit e r a t u r.
fomunzelte der alte Kriegsmann und ſagte: „ Da, Berr, Handbibliothek für Offiziere ic. Achter Band. ke fangen an , aber laßt uns ihnen nur auf den Leib
fommen, und Ihr ſollt den Spaß feben ! " In wenigen
Auch unter dem Titel :
Minuten befanden wir uns im Handgemenge und nach Praktiſche Generalſtabswiſſenſchaft.. ( Niederer einem beißen Rampfe erlitten unſere Gegner eine Nies
derlage. Tags darauf erkundigte ich mich nach meinem alten Freunde; aber er lag unter den Todten ! Etwa drei Wochen nady dem Gefechte, da ich auf Dienſt bei dem Obergeneral war , beſuchte ich mit demſelben die
Spitäler , welche 4-500 Verwundete enthielten . Die Sipoys , welchen die europäiſchen - Aerzte die bedſte Sorgfalt hatten angedeihen laſſen , ſagten zu Sr. Ers cellenz: ,, General, unſer Doftor (ber mit der Aufſicht
Cheil.) Oder : Dienſt des Generalſtabs für die bei einer Diviſion im Kriege angeſtellten Offiziere. Bearbeitet von 6. y. Deder.
Mit 4 Steinbrud ,
tafeln . Berlin , Herbig , 1830. Die gewandte Feder des Hrit. 8. Deder hat die Handbibliothek abermals durd einen Band bereichert, dem in dieſer kleinen , gut gewählten Bücherſammlung ein Ehrenplaß mit avem Rechte gebühren durfte. Es zeigt von dem ſicheren Takte des Hrn. Bearbeis
über die Feldhoſpitåler beauftragte Wundarzt) hat große ters , daß derſelbe ſich auf die Darſtellung des niederen
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Theils beſchränkt hat, welcher das allgemeinſte Intereſſe, ſenſchaften und deren Beziehungen zu demſelbent. (Wir gewahrt, und den Origieren der linie , die im Kriege gedenken hierůber ausführlicher zu berichten, um einige ſtets bereit ſein mifen, in den Generalſtab einer Divis rion zu treten, auch zuerſt aufgeſchloffen werden mußte, damit diejenigen , weldie auf einen ſo ehrenvollen Bes ruf ſich vorbereiten wollen , auch die Forderungen fenner lernen , die in einein ſolchen Dienſtverbåltniſſe an ſie gemacht werden. Der Hr. Perf. hat ſie weder zu hoch
Vorurtheile belåmpfen zu beífen .) Der dritte beſchaff tigt ſich mit dem Generalſtabsdienſt im Kriege, und zerfällt in folgende Unterabtheilungen : 1 ) Geſchafftegang beim Generalſtabe eines Armeecorps und einer Diviſion . Bureaueinrichtung. 2) Bureangeſchaffte und einige ans dere, die damit in Verbindung ſtehen . ( Enthält unter
nodi zu niedrig geſtellt — verlangt doch Mancher eben
anderen ſehr zu beachtende Winfe über die zweckmäßige
To viel Kenntniſſe von jedem Offizier der finie ! Auch Einrichtung des Nachrichtenweſens, über die Wahl, Bes fann man ihm nicht vorwerfen , daß er die Wichtigkeit handlung und den vorſichtigen Gebrauch der Spione. )
des Generalſtabsdienſtes auf Koſten des Dienſted in der 3) Ausſudien und Anordnen der Bivonafs . 4 ) Anordnen linie hervorgehoben babe, obgleidh leßterer in der S.54 der Cantonnirungen und Entwurf der Dislocationen. gezogenen Parallele etwas zu mechaniſch geſdildertwird. 5 ) Von den Colonnenwegen. 6 ) Don der Führung der Gedem das Seine. Es ſcheint aber in neuerer Zeit uns Colonnen . 7 ) Von den Mårſchen . 8 ) von der Wahl
for den Militårſchriftſtellern, die nicht im Generalſtabe vienen, Mode geworden zu ſein ,gegen dieſes Inſtitut zu Felde zu ziehen, deſſen Wichtigkeit berabzuſeßen und aus der Geſchichte zu beweiſen ,, daß man obne Genes
der Stellungen. 9) Bom Uebergange über Flüſſe und Strøme, ohne Brücken. 10 ) Von den Flußůbergangs. mitteln. 11 ) Von den Fouragirungen. 12) von der Beſignahme großer Stadte. 13) Von der Abloſung der
ralſtab ſonſt auch nicht übel Krieg geführt habe , und Diviſionen oder einzelner Truppentheile derſelben in
dieſe neue Einrichtung nicht eben zu den Verbeſſerungen Sefechte , ſo wie in Poſten und Stellungen. 14 ) Domn in Heerweſen gezählt werden dürfe ac. “ Man hat auch Gefechte. 15) Bon den topographiſden Recognoſcirunts Krieg geführt, ohne Karten, Ingenieure, Berpflegebes gen. 16) Von der methodiſchen Verheerung des Kriegos amte, ja ſelbſt ohne Feldårzte gehabt zu haben ; gleich . theaters.
wohl wird hoffentlich Niemand die Nothwendigkeit dieſer Die bůndige Kürze des Hrn . Verf. iſt aus ſeinert Húlfsmittel und Veranſtaltungen in Zweifel zieben . Schriften hinlänglich Ref. daber nur, Fingerzeige jedem S. aufbemerkt und faſt inbekannt. Die Raiſonnements über den Generalſtab und deſſen daß der leſer Mitglieder ſind von den Franzoſen auf uns, ihre Nach Berhaltungsregeln ſtoßen wird , die aus einer geläuters
ahmer, übergegangen undhaben meiſt ihren Grund in ten Praris gefloſſen ſind, und in den voluminoſen Werken den aứzugroßen , oft gemißbrauchten Vorrechten, welche anderer dieſen Segenſtand behandelnden Schriftſteller in eine nadi lichtige Armeeverwaltung den Generalſtabsoffis togroßer Anzahl nicht angetroffen werden . ziereni einräumte; vielleicht auch in den Anmaßungen , Wir daher dieſenTheil Verlagshandlung hoffentlich der einzeln ohne veren fich viele der leßteren ſchuldig machten, und worden dieempfehlen auchHandbibliothek
überſelbſt diejenigen gefragt haben, welche– wie z.B. Preiserhdhung verkaufen wirb )nicht nur allen Offizies Napoleon - die Macht hatten, dem Unfuge zuſteuern. ren desGeneralſtabs und ſolchen , die dahin gelangen -
Auch die Garden ſind oft genug angefochten worden ; } möchten , ſondern auch den Offizieren der Linie aller
denn jede dauernde Auszeichnung führt zum Reibe ,zu : Waffengattungen ; denn im Kriege tommt man eft in
mal wenn ſie unwürdigen zu Cheil wird , was nicht Berhältniſſe und' lagen , von denen man ſich in der immer zu vermeiden iſt . Aber alles dieß ſind Perſons | Garniſon "nichts träumen ließ , und in welchen man
liditeiten , die nicht zur Sache gehören, darum ſchweigen ohne Kenntniß deffen ,was Hr. v . Deder aus eigener wir darüber.
Ju der Einleitung gibt Hr. 4. Deder eine Ero und fremder Erfahrung hier mitgetheilt hat, übel beras
klärung von dem Wirkungsfreiſe des Generalſtabs, und then ſein dürfte. ſagt unter anderen , auf höhere Autoritäten geſtüßt, der Generalſtab ſei beſtimmt: die Ideen des commans | Die leichte Infanterie , oder Handbuch für die Opera. tionen des kleinen Krieges . Zum Feldgebrauche der direnden Generals in Befehle umzuſchaffen , nicht nur, Offiziere. Vom Grafen Dubesme, Generalieutes indem er ſie den Truppen mittheilt , ſondern vielmehr, nant der Armee des Königs von Frankreich ?c. 20. indem er alle Detailgegenſtånde bearbeitet , und den General ſelbſt dieſer unfruchtbaren Múbe überhebt." Nebſt einer geſchichtlichen Entwidelung der Entſtes hung der leichten Infanterie. Aus dem Franzöſiſchen Allerdings eine febr bündige und fachgemäße Erklärung, vom General Valentini
ůberſeßt von zwei preußiſchen Dffizieren. Mit 2 pía .
berzuſtammen ſcheint. Wer aber Ideen bearbeiten und
nen. Berlin, 1829. Dunfer und Humblot. xx . und
in Befehle umſchaffent will , darf ſelbſt nicht arm an Ideen ſein !
452 S. 8.
die
wenn wir nicht irren
Enthålt nichts , was nicht ſchon in Deutſchland Die Schrift ( über 600 Seiten ſtark) zerfällt in drei bekannt und in einer Menge deutſcher Originalſchrifs Hauptabſchnitte, deren Inhalt wir in der Kürze mitthei- ten úber den kleinen Krieg abgebandelt worden wåre. len wollen. - Der erſte handelt von der Beſtimmung ( Allgem . Repert. Nr. 30 von 1830.) und Form des Generalſtabs im Kriege. Der zweite pon der Stellung des Generalſtabsdienſtes zu den Wifs ! Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. 8c6fe in Darmſtadt und in deffen prizin gedruckt.
1
1 1
Samſtag,
Nr . 31 .
17. April 1830.
Its
Allgemeine Militar - Zeitung. England.
fünf Jahren erfennen. Ueberdieß ſoll es aber bem Ges
" Die gegenwärtig in den answärtigen Beſitzungen richte freiſtehen , den Schuldigen auf ein bis fünf Jahre angeſtellten Gouverneure und commandirenden Offiziere ſeiner bärgerlichen Rechte ganz oder theilweiſe für vers ſind
auf den joniſchen Inſeln , Generalieutenant Sir luſtig zu erklären , auch ihn , jedod, höchſtens auf fünf
Fr. Adam ; auf Malta , Generalmajor Ponſonby; zu Jahre, in einer Entfernung von etwa 3 Meilen von Gibraltar, General Earl Chatham , Untergouverneur; /dem Orte, wo das Duell ſtattgefunden unter polizeilide Generallieutenant Don; in Canada, Generallieutenant Sir I. Kempt; in Neu . Schottland, Generallieutenant Sir P. Maitland ; Bermuda , Generallieutenant Sir H. Turner. Weſtindien: Barbados , Generallieutenant Sir James lyon; auf Grenada, Generalmajor Sir J.
Aufſicht zu ſtellen. Jede Aufforderung zuri Zweifampfe ſoll, wenn dieſer nur durch zufällige, von dem Willen ber Theilnehmer unabhängige Umſtånde verhindert wor. den iſt, mit dreimonatlicher bis dreijähriger Haft, auch nach Maßgabe der Umſtånde mit dreimonatlicher bis
Campbell; in Demerary , Generalmajor Sir B.Urban; dreijähriger Aufhebung der bürgerlichen Rechte beſtraft. auf Trinidad , Generalmajor Grant; auf Dominica, werden. .
Generalmajor Nicolai; auf Antigua, Generalmajor Sir P. Rob ; auf Tabago , Generalmajor Blackwell ; auf
preuge u .
St. Lucia , Generalmajor Stewart , St. Kitts , Oberſt
Se. Maj. der König haben am 30. März folgende Beförderungen , Ernennungen und Verfeßungen in der Armee vorzunehmen geruht: Den Generallieutenant v. Rauch , zum General der Infanterie; die Oberſten : D. Robr, Commandeur der 8. fandwehrbrigade, v . Bra u chitſch, Commandeur der 1: Garde- Cavaleries brigade , v. Dieſt, Chef vom Generalſtabe 5. Armees
Marwell ; auf Jamaica, Generalmajor Sir J. Reane; auf Babamas, Generalmajor Sir J. Carmichael Smith , in Honduras, Oberſt Godburn ; in Oſtindien : commans dirender General, Bisc. Combermere, Garl Dalhouſie; in der Präſidentſchaft von Bengalen , Generalmajor Sir Jaſp. Nicolls ; in Madras, Generadieutenant Sir 6. 7.
Walfer; in Boinbay, Generalieutenant Sir Zb. Bed, corps, zu Generalmajoren ; Generalmajor v. Thiele I.,
with ; auf dem Cap ber guten Hoffnung, Generalitute, Commandeur der 6. Landwehrbrigabe, zum Commandeur nant Sir f. Sole ; auf Ceylon, Beneralieutenant Gir der 6. Diviſion und interim erſten Commandanten von E. Barnes ; auf der weſtlichen Küſte von Afrika , Major Torgau , Generalmajor Frhr. 0. Půßow , Chef vom Ridetts ; in Mauritius, Generalieutenant Sir 6. Col- Generalſtabe des 3. Armeecorps, zum Commandeur der v. P fuel, Commandeur ville; in Neu-Süd-Wales, Generalieutenant Darling; 6. Landwbrig., Generalmajor auf Van Diemens - Inſel, Oberſt Arthur ; auf der Nor der 7. Landwbrig.,. zum Commandeur der 15. Diviſion, Oberſt 0.3glinißfy , Commandeur des 19. Infanterie folk Inſel, Oberſtlieutenant Moriſſet. regiments , zum Commandeur der 7. Infanteriebrigade, Frankrei d . Oberſt v. W ufffen , Commandeur des 12. Huſarenres In der Teßten Sigung der Pairsfammer wurden giments, zum Commandeur der 7. fndwbrig., General: derſelben durch den Großſiegelbewahrer zwei Geſegents major Frhr. v. lúgow , Gommandeur der 13. , zum .
würfe über den zweifampf vorgelegt. Dem erſteren Commandeur der 6. Cavaleriebrig. , Oberſt v . Arnim ,
zufolge Toll unter die Zahl der in dem Strafgeſebbuche Commandeur des 5. Huſarenregiments , zum Gommans
aufgeführten und zu beſtrafenden Verbrechen oder Vers deur der 13. Cavaleriebrig ., Dberſt v. Redebur, Coms geben die Tödtung oder Verwundung mitbegriffen wers mandeur des 13. Infanterieregiments , zum Commandeur
ben , die der Zweifampf zur Folge hat. Der zweite Entwurf verfügt, daß, wenn ein Duellant wegen adds tung oder Vermundung ſeines Gegners vor die Affiſen geſtellt wird , man den Geſchworenen zupórderſt die Frage ſtelle, ob mildernde Umſtånde für den Beſchuldigten ſprås
der 8. fandwbrig., Generalmajor v. Rohr, Comman , deur der 8., zum Commandeur der 9. Landwehrbrigade, Oberſt v . Hellwig, Commandeur des 9. Huſarenregis ments, zum Commandeur der 15. Tavaleriebrig ., Genes ralmajor ' 0. Borſtell , Commandeur der 6. Cavbrig .,
den . Im Bejabungsfalle ſoll das Gericht auf eine Gesum Commandanten von Stralſund, Oberſt v. Webell,
fångniſſtrafe von mindeſtens einem Monat und hochſtens ( Chef vom Generalſtabe des Gardecorpo, zum Commans
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banten von Saarlouis , Oberſt Frhr. v. Dittfurt b ', damit über dem Taft der Gharafter nicht verlorent
Commandeur des 30. Infanterieregiments , zum Soms gebe. Wer viel Biegs und Schmiegſamkeit beſißt, wird mandeur der 12. Landwehrbrigade. Außerdem wurden ſich allerdings leicht in jede Rolle finden ; aber der Chas 6 Oberſten und 2. Oberſtlieutenante als wirkliche Regis rafter wird gewöhnlich dabei mit in den Kauf gegeben. mentecoininandeure beſtåtigt,
17 Oberſtlieutenante zu barafterſtårfe, Feſtigkeit, Entſchloffenheit und Selbſts
Oberſten und 42 Majore zu Oberſtlieutenanten ernannt. vertrauen ſind aber dem Generalſtabsoffizier eben ſo nothwendig, als die Weltklugbeit. Dieſe kann und Beis Rußland. fall , jene Eigenſchaften erwerben Achtung , Der Befehlshaber der erſten Brigade der 2. Diviſion und erwerben die Achtung ſteht überall im feben hóber, als der
reitender Jåger , Generalmajor Parfagfy , iſt zum Beifall . Vor allem aber ſou ein Generalſtabsoffizier Inſpector der geſammten activen Cavalerie des abges nicht um den Beifall der Menge bublen, wenn er ſeis ſonderten kaukaſtſden Armeecorps ernannt worden . nen inneren Werth behaupten , und ihn nicht auf das Spiel féßen wil.
Die Stellung eines Generalſtabsoffiziers im Kriege
weil viel Verantwortlichkeit daran iſt ſehr ſchwierig, Ueber die Stellung des Generalſtabsdienftes geknüpft iſt. Er muß das volle Vertrauen ſeines Ges
zu den Wiſſenſchaften. *) 1. Wiffenſdaftlicher unb militårifcher Stands punct eines Generalſtabsoffiziers im Allgemeinen.
nerals erworben haben , und darf ſich niemals merken
laſſen , daß er es beſikt.
Er wird unt ſeine Meinung
befragt, und darf fein Rathgeber ſein wollen. Er muß einen gewiſſen Einfluß baben, und darf niemals ahnea
, daß er ihn bat. Alles Gute, was er den Drups In den Lehrbüchern , welche von dem Generalſtabe- laſſen pen ſtiftet, windet ſich für ihn niemals zum grünenden
dienſte bandeln , befindet ſich in der Regel ein abges Krange, - alles Schlimme, was ſie trifft, wird für ihn
, ſondertes ausgerüſtet Kapitel vonſeindenſollen, Eigenſchaft dieſe zur Dornenkrone. Er hatfaftüberal" initMißtraue en , womit Offiziere oderwelche sie sich ans t 3
zueignen haben , geſtüßt aufdieStellung, welche der zu kämpfen, und es geboren oftJahredazu,baffelbe zu beſiegen . Jebe magere Cantonnirung, jedes ſchlechte Dienſt dieſer Pfiziere zu den Wiſſenſchaften , oder zu Bivouať, jeder Umweg, jedes unglückliche Gefecht fommt
dem militäriſchen Verhältniſſe ſelbſt einnimmt. Es iſt auf ſeinen Kopf - er ſoll es Áden recht machen , und
nicht zu läugnen, daß namentlich das leştere von gang findet beinahe nirgends Dant. Dazu gehört Selbſts cigenthümlicher Natur und ebenſo abweichend iſt, als verläugnung , von dieſer Tugend ſchweigen aber die der Dienſt des Generalſtabs überhaupt von dem in der Lehrbücher. Doch dieß ſind noch die geringeren Schulen
Linie. Ob D6 fid, aber jene Eigenſchaften und dieſes Vers rigkeiten ; ganz andere, und bei weitem großere liegen håltniß unter einen allgemeinen Geſichtspunct bringen in dem von dieſem Dienſtverhältniſſe unzertrennlichen laſſen , muß bezweifelt werden . Kluge Menſchen, Men mangel an beſtimmten Vorſchriften ; ein Gegens ſchen vonErziehung, von fittlicher und wiſſenſchaftlicher I ftand , der nähere Erörterung verdient,. Bildung ſtellen ſich einen ſolchen Geſichtspunet von ſelbſt Die Offiziere der Linie haben zunådhjft das Regles feſt; andere aber ſollten niemals im Generalſtabe ſteben . ment ibrer Waffe als Grundlage für ihre leiſtuugen .
Indeſſen läßt ſich die Sache, wie faſt jede andere, wohl unter dem Gewehre, und wo das Reglement nicht auss unter verſchiedeneBeleuchtungen bringen, und wenn aud) reicht, bilden Inſtructionen und beſtimmte Porſchriften
für die Eigenſchaften eines Generalſtabsoffiziers kein all die Ergänzungen ; die kleinſten Nuancirungen des Diens gemeines Recept gegeben werden kann, ſo laſſen ſich doch ſtes ſind durch Formen geregelt, an welche der Offizier
einige herausheben ,mit welchen er nothwendig ausgerås fichnur zuhaltenbraucht, und wo dieſe Formen nicht ftet ſein muß , wenn er ſeinen Dienſt mit erfreulichem 1
erſchöpfend ſein ſollten , treten Verhaltungsbefehle ein.
Erfolge und wahrem Nugen für das große Kriegsges Endlid ſchůst blinder Geborſam ohne alleg Urtheil den ſchafft ausführen will.
Freiherr v. Werflein ſpridit in ſeinem lehrreiden Offizier, der Linie in den meiſten Fällen vor aller Ders.
Werke ebenfalls von den Haupteigenſchaften eines Genes antwortlichkeit. * ) ralſtabsoffiziers, ſtellt, wie billig , die moraliſchen oben *) Mit Gunſt, $r. Qutor !. ro ganz abgeſchloſſen iſt der Dienſt an , zählt dazu die Verſchwiegenheit als unerläßliche
in der Linie zur Zeit noch nicht , wird es und kann es auch
Bedingung, die Vorſicht im Ausdrucke, ſowohl mündlich als ſchriftlich, warnt vor unzeitigen Urtheilen, empfiehlt
niemals werden . Die Verhaltungsbefehle mögen noch so um : faſſend ſein, ſo können ſie doch niemals die eintretenden Fälle alle vorausſehen , folglich auch das Verhalten des befehlenden
Sorgfalt im Umgange mit Menſchen , vermeiden des
Offiziers nicht regeln . Dieſer wird vieimebr ſeine Urtheilstraft
Beſuches öffentlicher Vergnügungsdrter, und gibt noch
in allen Fällen, wenn auch bald mehr bald weniger, in una
eine Menge anderer guter Lehren .
ſpruch nehmen müſſen, und wehe ihm , wenn dieſe nicht geläus tert iſt. Die rücſichtslore Tapferkeit iſt eine herrliche Jugend,
Man iſt geneigt,
alle dieſe Eigenſchaften mit dem Collectivnainen Taft zu belegen ; wer dieſen Takt befißt, iſt vor jedem groben
Mißgriffe geſchüßt, wer ihn nicht beſißt, wird überall anſtoßen ; aber man muß auch darin nicht zu weit geben, *) Xus dem 8. Bande der Gandhibliothek für Offiziere ; ober : Pratti dheGeneralſtabswiffen daft, bearbeitet von s.v. Deder.
und es gibt allerdings Fälle, wo man nur blind drauf 108 zu gehen braucht; aber ſie ſind Tetten , und vorher muß man wenigſtens über das Bie und Bo des Ingriffes nachgedacht haben. Doch bedarf es hier wohl noch des Beweiſes ? Dr. 6. Decker beliebe nur ſeine eigenen Schriften zu lefen . Ein Befehlshaber – und wäre es auch nur ein Unteroffizier der
über den erhaltenen Wuftrag nicht nachdenkt, die eintretendea
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Wie ganz anders geſtaltet ſich das Dienſtverhältnis Teşteren gibt dann von ſelbſt einen Maßſtab für die
des Generalſtabsoffiziere im Kriege!! Wie ſchwer ließe erſtere ab ; es ſei aber nochmals wiederholt, daß hier fich hier die Richtonur für das Verhalten dieſer Offis allein vom Kriege die Rede iſt.
ziere in Reglementsform einkleiden , und ſelbſt die In-
Der Krieg befeſtigt jeden Offizier, alſo auch den des
ſtructionen , welche ſie empfangen , können der Natur Generalſtabs, in ſeinen praitiſchen Leiſtungen ; die wiſ: der Sache nach nur ganz allgemein abgefaßt ſein. Mit ſenſchaftliche Grundlage muß aber bereits im Friedert gelegt ſein, deſto fruditbarer wird alsdann das Prafti. . reichen , denn ſtillſchweigend ſchließt fich die Bedingung ſdhe. Aber auf das Praftiſde muß hier der Accent eines Úrtheils ihm an ; es gilt hier alſo :: mit Vorbes gelegt werden ,, denn in keinem Dienſtverhältniſſe wird balt und unter Einwirkung des eigenen Urtheils zu ges eine geſunde, hausverſtåndige Prattit, geſtùßt auf eine dem blinden Geborſam wurden dieſe Offiziere nicht aus
horchen. Dieſe Aufgabe iſt ſchwer ; weil nicht gehorchen wohlverbaute Theorie, mehr in Anſpruch genommen , als und obne Urtheil gehorchen bier ſynonymn ſind, und bei dem des Generalſtabs im Kriege. Daher ſpielt ein
die Unterlaſſungsſúnde eben ſo ſchwer wiegt, wie das blod theoretiſcher Generalſtabsoffizier im Felde eine ſehr Handeln gegen den Befehl. - Meiſtens ſich ſelbſt über: mittelmäßige, um nicht zu ſagen , traurige Rolle, weil er laſſen, befindet ſich der Offizier des Generalſtabs faſt rich in Berlegenheit befindet , ſobald entweder die Zeit beſtändig in dem Falle, nach eigener Einricht, und auf zum Abwegen des theoretiſchen pro et contra fehlt, eigene Gefahrder Verantwortlichkeit handeln zu müſſen. oder wenn die Fluth der Ereigniffe dem Gelehrten raſch Dabei hat dieſe Verantwortlichkeit oftmals faum zuzu Kopfe ſteigt, und die Dinge anders fommen, als ſie berechnende Grånzen, ja ſie fommt zuweilen erſt Jahre in den Büchern ſtehen . Der blos praktiſche Generals lang nachber zur Sprache, angeregt durch den ſcharfen , ſtabsoffizier wird zwar ſo leicht nicht in Verlegenheit ebernen Griffel der Geſchichte . * ) tommen ; tritt fie aber ein , ſo iſt ſie auch dann um To
Nur durch Charakterſtårte und richtigen Laft großer , und das wird allemal geſcheben , wenn Fåde laſſen sich dieſe Schwierigkeiten überwinden , dieſe man ſich ereignen, die ihm - wie man zu ſagen pflegt nichfachen Klippen ſich umſchiffen . Durch beides wird in ſeiner Praris noch nicht vorgekommen ſind. Theorie .
zuleßt die innere, aber feſte Ueberzengung von der Richs und Praris müſſen alſo Hand in Hand mit einander
tigkeit der Handlungsweiſe gewonnen , eine Ueberzeus gung, welche in jedem fraglichen Augenblice lehrt,, was für eine Parthei bier zu ergreifen ſei. Ohne beides würde der Handelnde wie ein ſchwankendes Robr, oder
gehen ... gm Kriege ſteht aber die Praris höher als die Theorie, ja es gibt Beiſpiele, daß recht gelehrte Offiziere dfters keinen fagerplaß ausſuchen konnten , tros dem , daß fie deſſen Eigenſchaften chriftlich im Taſchenbuche
wie ein ſteuerloſes Schiff jedem Windſtoße und Wellens mit sich führten . ,,Um alles in der Welt, nur keine Idlage preisgegeben ſein , ja die Bebauptung iſt nicht unpraktiſchen Peute des Generalſtabs im Kriege. Dieſe
zu fühn,, daß obne jenen Tatt und ohne Charafterſtårke Wahrheit kann nicht genug beberzigt werden . Wir wols
alle Wiſſenſchaftlichfeit dem Generalſtabsoffizier nichts len dadurch die Wiſſenſchaftlichkeit weder berabfeßen , belfen, und ſein Wirken im Kriege zu feinem fruchtbar ren Reſultate führen wird. Gleichwohl macht die Wiſs ſenſchaftlichkeit die Baſis jenes Wirtens aus , und no deßhalb ſoll jeßt ausführlich von ihr geſprochent ; und
noch verkleinern, ſondern nur aubeuten, daß es bei den Generalſtabsgeſchafften im Kriege weit weniger auf ab, ſolute oder wohl gar tobte Gelehrſamkeit, als vielmehr darauf ankommt,die in ſichaufgenommenen Elemente der
ihrendhere Beziehung zu dem Dienſte des Generalſtabs Wiſſenſchaftlichkeit richtig und erfolgreich zu verarbeiten . ſelbſt bezeichnet werden. ** )
Der Offizier des Generalſtabs iſt in ſo fern übler Gang allgemein geſprochen , wird der Generalſtabs. daran, als jeder andere, weil in den wenigſten Staaten offizier im Kriege von allen militariſchen Wiſſenſchaften , eine eigene Generalſtabsſchule eriſtirt, wenigſtens feine
von vielen ſogenannten Hůlfswiſſenſchaften , und von Schule, in der er zu ſeinen Dienſtleiſtungen im Kriege fón wiſſenſdaflich angelernt wurde. Auf einigen Militars mancherlei techniſchen Fertigkeiten Gebrauch machen fons
nen. Aber nicht alle ſteben ihm gleich nahe, viele ſogar ſchulen wird zwar die Generalſtabswiſſenſchaft gelehrt, ſehr fern, andere wieder ganz nahe. Dieß führt uns zu aber nur Offizieren, die nicht im Generalſtabe" ſtehen .
einer Kritit - nicht der Wiſſenſchaften ſelbſt, ſondern Diewirklichen Generalſtabsoffiziere werden zwar geübt, zu einer Kritik , ihrer Beziehung zum praktiſchen Genes 3. B. in Frankreich mit großem Aufwande, aber meiſtens ralſtabsdienſte.' Es kann hier alſo nicht von einer Ers in Dingen, die ſie vor dem Feinde nicht brauden kons werbung der Wiſſenſchaften , ſondern nur von ihrer nen, und die ſie unpraktiſch machen , wenn ſie es nicht ſuchen, Colonnenwege frofiren , Dispoſitionen zu fingir , Umſtände und ſein Berhältniß nicht zu beurtheilen verſteht, iſt iftten Mårſchen und Schlachten entwerfen, ſind gewiß ſehr nicht beffer als der Geringſte feiner Schaar, und ihlechter, löbliche Uebungen , aber ſie bereiten feinen Offizier zu - wenn er nicht auch ſo brav kämpft als dieſer. dem vor , was er beim Generalſtabe einer Diviſion im *) Bifindet fich nicht jeder entſendete Offizier in einem ähnlichen Kriege zu leiſten hat. Kommt es nun zum Kriege, ſo
praftiſchen Anwendung die Rede ſein ;. das Maß der ſchon ſind. Schlachtfelder aufnebmen , Poſitionen aus .
Falle ?
treten diefe Offiziere in die Rathegorie von Dilettanten
Ref,. iſtdie mit dieſen Unſichten voulommen.einverſtanden. Doch auf, ererciren ſich förmlich erſt an den Truppen , qualen **) ſollen
nichtihre die einzigen im ſich und Andere, bis die Klager über ſchlechte Bivouats, Heere ſein , welche des fich Generalſtabs der Gründe für Handlungen bes wußt find; man muß dieß vielmehr von allen forbern , wenn mangelhafte Santonirungen, unzwedmäßige Mårſdhe 2c. ihnen die bemitleidenswerthe Ueberzeugung geben , daß aud nicht in greichem Grade,
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Tie trots aller Gelehrſamkeit noch recht weit Bom praktis then Ziele find .
burd 18 Pláne erläutert vort A. von 3 aftrow. Berlin , bei laue. 1828. XII. und 120 S. gr. 8.
Die Generalſtabsgeſchaffte im Kriege babeit eine ges wife Technit ; wird dieſe auf wiſſenſchaftlide Grandſåsze
Preis: 2 Thlr. Um dem Offizier der linie cine binreidende Renntniß
gebracht und mit einer fruchtbaren Praris in Verbindung der wichtigſten , wirklich ausgeführten oder audy nur vors
geſetzt, ſo entſteht eine eigenthúmliche Wiſſenſchaft, für geſchlagenen Befeſtigungsmethoden zu verſchaffen, ließ der die es feinen bezeichnenderen Namen , als den der Ge- Verf. zunächſt für die Regimentsbibliotheken des preußis neralſtabs wiſſenſd aftgibt. Wer freilich weiter fchen Heeres eine Sammlung von 12Modellen *) anfers. nichts gelernt hat als dieſe, wird eben auf keiner aus. tigen . – Das vorliegende Handbuch hat gleichen Zweck : gezeichneten Stufe ſtehen , wer aber ohne Generalſtabs- mit dieſen Modellen und dient auch zu deren Erläutes
wiſſenſchaft den Dienſt im Hauptquartier oder bei den rung. Der erſte Abſdinitt beſchäfftigi rich mit Albrecht Diviſionen betreiben wollte, wurde auf gar keiner Stufe Dürer, bei deſſen Befeſtigung zuerſt auf die Wirkung des feindlichen Geſchůzes, ſo wie auf die vortheilhafte Aufs
ſtelsen .
Die Generalſtabswiſſenſchaft läßt fich eben ſo gut itellung des eigenen Rückſicht genommen iſt, und welde
abſtract betrachten, wie z. B. dieArtilleries, Pontonnir:, daher auch mit Recht als Uebergang von der diteren zur Mineurwiſſenſchaft 2c. , allein ſie wird erſt dann polls neueren Befeſtigungsfunft bezeichnet wird. Der zweite
ſtåndig fruchtbar werden , wenn ſie mit den übrigen Abſchnitt umfaßt die italieniſche oder erſte Période der Kriegswiſſenſchaften in Verbindung tritt. Ein Ingeni- neueren Befeſtigungskunſt am Ende des 15. und im Laufe euroffizier, der z. B. nichts weiter verſtůnde, als die des 16. Jahrhunderts. Der dritte Abſchnitt iſt der nies Baupraktif, würde immer nur ein mittelmåßiger Ins dertåndiſchen oder zweiten Periode der neueren Befes
genieur beißen ; nichts deſtoweniger wird Niemand in ſtigungskunſt vom Ğnde des 16. und im Laufe dco 17.
Ábrede ſtellen, daß ein Ingenieur ohne Bauprattik gar Jahrhunderts gewidmet, auch werden außerdem Cóhorns der Geſichtspunct für die Generalſtabswiſſenſchaft bofs 1 ſdhnitt bildert die franzoſiſdie oder dritte Periode der
nid ts werth wäre. Durch dieſe Auseinanderſeßungen iſt zweite und dritte Manier erwåbnt. Der vierte Abs fentlidy feſtgeſtellt.
( Fortſ, folgt. )
Befeſtigungskunſt, auch werden Baubans zweite Manier und die Vorſchläge von Virgin und Sarnot berührt. Der fünfte Abſchnitt gibt endlich die deutſche Befeſtigung als
Liter, a t u r . Kritiſche Beleuchtung der Anſichten und Betrachtungen eines Infanterieoffiziers über ſogenannte Leichte Jna
eine Art von Anhang. - Man findet von jeder der 12 im Modelle dargeſtedten Befeſtigungsmethoden das Wich . tigfte mitgetheilt, das Eigenthümliche daran bervorgebos ben und die damit verkrüpften Vorzüge und Nadstheile,
fanterie.“ ) Mit befonderer Rücficht auf die hanno ſo wie die vorzüglichſten darüber erſchienenen Schriften verſchen Militårverhältniſſe entworfen von Karl angegeben. Die Kupfertafeln enthalten von jeder Men Jakobi, Major im t . hannoverſchen Generalſtabe: thode Profil und Grundriß , welcher mit dem Modelle
Hannover 1829; im Verlage der Hahn'ſchen Hofs gleichen Maßſtab hat, und entſprechen dem Zwect volls buchhandlung.
kommen . - Die Auswahl iſt zweckmäßig, die Darſtellung Der Hr. Derf., welcher den in jenen Anſichten und deutlich und die Beurtheilung der verſchiedenen Methos Betrachtungen mehrfach ausgeſprochenen Tadel über bes den meiſt vorurtheilsfrei. Nur des Perf. zu große Liebe ſtebende militäriſche Einrichtungen zunächſt auf den t. für Montalembert fann nicht durchgängig gebidigt wer:
hannoverſchen Dienſt bezieht , ſucht denſelben in der den ; auch båtte unſtreitig die deutſche Befeſtigung zwecks vorliegenden Schrift gegen die gemachten Vorwürfe zu måßiger vor der franzöſiſchen Plak gefundeň. ( Leipziger rechtfertigen. So lóblich, angemeſſen und ſelbſt noth Literaturzeitung von 1830. Nr. 28. ) wendig uns dieſes Unternehmen erſcheint, ſo wäre es doch wünſenswertb geweſen , daß der Hr. Perf. bei Considerations sur les grandes operations , les batailles et les ſeiner Beleuchtung eine ruhigere Haltung gewahrt und combats de la campagne de 1812 en Russie ; par le colonel ſeine Feder nicht zu oft in die lauge des Sarcasmus getaudit hatte : denn Spott reizt mehr als er überzeugt,
.
N. Okuneff etc. Vol. in 8 ° de 13 feuil. lai pris 4 fr. Paris , 1829. Anselin .
vorhandenen Werken über den ruſſiſchen Feld :
den bereits enthält dieſes Wertnichts Neues ; jedode hat ſich der Berf. und um das lebtere war es doch wohl dem Hrn. Verf. sug Nad
nachtheiligen Anſichten hauptſächlich zu thun . - Die von dem f. . hannoverſchen Dienſte, welche durch das beleuchtete Wert veranlaßt worden ſein möchten, können indeffen in der vorliegenden Schrift ihre volle Berichtis gung finden .
Handbuch der vorzüglichſten Syſteme und Manieren der Befeſtigungskunſt, welche ſeit Erfindung des Schieß
,daß durch die Art der Zuſammenſtellung das Verdienſterworben ( Bullet. des er dadurch das Studium dieſes Feldzug erleichtert.
sc. milit. Nr. 11. 1829.)
Traité du pied considéré dans les animaux domestiques; par J. Girard , directeur de l'école royale vétérinaire d'Alfort.
In gº de 382, avec 6 pl. 2e édition; prix 6 fr. Paris , 1828 ; Madame Huzard .
Dieſes Werk wird, mit Ridſicht auf das Pferd, in dem Bullet.
pulvers von den vorzüglichſten Ingenieuren aufges des sc. milit. (Nr. 11. 1829 ) Fehr vortheilhaft beurtheilt. ſtellt ſind ; nach den beſten Quellen bearbeitet und *) Wir haben unſere leſer mit dieſen Modellen bereits in Rr. 49 * ) Siche Nr. 23. 24. 25. u. 26. der X. M. Z.
der U. M. 3. von 1828 in einer Unfündigung bekannt gemacht.
Redigirt unter Lerantwortlichkeit der Verlagsbandlung : €. W. fiffe in Darmſtadt und in deſſen Dfijin gedruct.
5
Mittwoch ,
Nr. 32.
21. April 1830.
melani ) :/LTI BestGITALE
Allgemeine Militar - Zeitung . Ueber die Stellung des Generalſtabsdienſtes wäre es nicht bekannt, daß der bloße Praktifer, der überall - wie Hr. v . Bg. fagt - mit der Bauernregel -
-
zu den Wiſſenſchaften.
auszureichen vermeint, eine jåmmerliche Rolle ſpielt,
( Fortſegung. )
wenn ſein latein zu Ende iſt, und daß ihun dann nichts
11. Beziehungen der Reriegs . und Hůlfswiſſens übrig bleibt, als bei der Theorieſich Raths zu erholen , daften 2c. zum Generalſtabsdienſte im Kriege. * )
und das ſogar mit Demuth und reuiger Scham . Einem ſolden Comprommis wird Niemand gern ſich ausſeßen
am wenigſten Generalſtabs, der Mittelmäßigkeit der åberdes bat, ſich einſtetsOffizier alle Urſache 1) Mathematit. Als Grundlage aller übrigen wollen, Wiſſenſchaften verdient die Mathematik zuerſt genannt zu halten. zu werden.
hoher und ſehr geachteter Offizier åußerte eins Schon im gemeinen leben behauptet die Mathematik malEin : ,, Der praktiſche Soldat můſſe die Mathematik dadurch unmittelbare
ihren Werth , daß ſie n Einfluß auf erlernen , um ſie wieder zu vergeſſen , " womit er ans faſt ade Künſte, Gewerbe und Beſchafftigungen der deuten wollte , man müſſe ſich bloß der mathematiſchen Menſchen hat, um wie viel mehr nicht auf die militas Wahrbeiten bewußt bleiben , ohne jeden vorliegenden
riſden, wo Regelmäßigkeit, genaue Abmeſſungen und prattiſchen Fau ſogleich mathematiſch conſtruiren zu wols ſcharfe Formen überall vorwalten . Ohne Mathematik
len .
- Eine unfruchtbare Gelehrſamkeit macht unbes
iſt keine militariſche Inſtitution möglich ;, allein zum bülflich, und das iſt es, wovor man ſich im Kriege am Schlagen ſelbſt braucht man keine Formeln , und wer meiſten' zu båten bat; denn während die Gelehrten noch den Sieg als eine unbekannte Große betrachtet und an der Berechnung liben , ob der gerade oder ſchräge bebanbelt, die ſich bis auf eine Decimalſtelle vorber bes Schuß mehr feindliche Rotten wegrafft, haben gewöhnlich
rechnen läßt , dem wird er ewig fremd bleiben. Bliebe die Ungelehrten ſie bereits aller Berechnung überhoben. man daher bei dem vor dem Feinde rein Praktiſchen Mit der -Mathematik geht es,undwie mit den Schulwiſ Rechnen fteben , ſo würde ein Generalſtabsoffizier bald mit der senſchaften leſen , Schreiben Kna. . Als Mathematit fertig ſein , weil er überall mit der Regel ben lernen wir ſie, um ſie zu lernen , als Jünglinge de tri ausreichen ,und wohl ſchwerlich Gelegenheithaben üben wirſie, um ſie zu üben , als Månner wenden wird, beim Aufſuchen eines Bivouaks, beim Führen wir fie bundertmat täglich an , und können uns keinen einer Colonne 2c., eine höhere Gleichung oder eine Sir Begriff davon machen , daß es jemals eine Zeit gegeben .
nustabelle zu brauchen ; wollte er ſie aber gebrauchen , bat, wo wir weder Schreiben, noch leſen, noch Rechnen fo würde er unpraktiſch genannt werden müſſen , und fonnten. – Daß das Quadrat der Hypothenuſe gleich deßhalb ſind auch große Mathematifer ſelten tůchtige iſt der Summeder Quadrate beider Katheten, daß die -
Feld . Generalſtabsoffiziere , und die Gelehrſamkeit ſteht Kugel zwei Drittel vom Cylinder iſt, der mit ihr einerlei
ibnen an allen Ecken und Enden im Wege. Der Herzog Durchmeſſer und Höhehat, daß die Fallråume des freis von Braunſchweig pflegte zu ſagen : „Ein Feldſoldat fallenden Körpers fich verhalten, wie die Quadrate der muß in mathematiſchen Unterſuchungen nicht zu weit Zeiten – und hundert andere mathematiſche Wahrheis
gehen , aber ſido frühzeitig auf das Studium des Ters ten , ſind wir uns als Wahrheiten bewußt; aber die rains legen . "
Beweiſe liegen binter uns , und gehören einer früheren Ohne ein gewiſſes Maß von Mathematik sarf auf Zeit an.Der praktiſche Generalſtabsoffizier
der anderen Seite kein Generalſtabsoffizier ſein. Wem muß ſich der mathematiſchen Wahrheiten bes wußt ſein , und ſie im werktbåtigen leben *) Wir würden dieſe Erörterung hier nicht mitgetheitt haben, zu handhaben verſtehen ! wenn ſie nicht zugleich ein intereſſantes Seitenſtück zu den Für das höhere wiſſenſchaftliche Geſchäftsleben (bas
,Unsichtender Zeitgenoſfenüber den praktiſchen Ruben demFrieden mehr angehört als dem Kriege), würde der wäre, Mathematik, ber aften " werden erledigt betrachtet nunmehrundalsKriegswiſſenſch GegenſtandGeſchichte welcher dürfte.
Generalſtabsoffizier mit dem Dbigen nicht ausreichen. Wir dürfen nur beim Karten weren ſtehen bleiben,
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um zu beweiſen , daß auch höhere mathematiſche Rennts | drei Waffen eines Heeres gedient hat, oder wenigſtens nifie bei den Generalſtabsgeſchåfften zur Anwendung wenn der Uebergang zum Generalſtabe nid) t unmittels kommen ; da aber hier nicht von den Friedensgeſchafften bar aus einem nichtmilitariſchen Verhältniſſe ſtattfindet.
die Rede iſt, ſo mag es genügen , darauf hingedeutet zu Wer praktiſch wirfen und nüßen ſoll, hat nicht Zeit, das haben , und wenn ein großer Generalſtab einige aus
Verſäumte jeßt erſt nachzuholen .
3 ) Ingenieurwiſſenſchaft. Ohne Zuziehung des gezeichnete Mathematiker beſitzt, ſo werden ſie jederzeit wird fein feſter plak neu angelegt, und Generalſtabs wiſſenſdaftjedem ; in ausmachen deſſelben Zierde eine lidhen Corps "muß es einige Conservateurs de la Tehr häufig wird er brauftragt, Berichte über ſchon vor bandene zu machen. Kleinere Befeſtigungsentwürfe fals science geben . zu Endlich kann ein Offizier des Generalſtabs niemals ien im Kriege nicht ſelten dem Generalitabe allein 311, wiffen, ob und in welche verſchiedene Berührungen ſein oder dieſe Offiziere bearbeiten ſie mit den Feldingenieus
Dienſtverhältniß ihn ſetzen wird , namentlid als Com ren gemeinſdaftlich ; dahin gehört die Anlage von Brús miſſionsmitglied bei böheren Verhandlungen. Er tritt cenfópfen , feſten Poſten und verſchanzteu Pagern. Der
dann vielleichtmit Gelehrten in Berührung, und würde Ingenieurs und der Generalſtabsoffizier ſtehen daher in ſids unbehaglich fühlen, eine ſubalterne Rolle zu ſpielen, natürlicher Verwandtſchaft zu einander; jenem fåut die oder gar ſchweigen zu müſſen , wenn jene ſprechen. Es Ausführung, dieſem gewöhnlich die Auswahl der Puncte beſtebi faſt teine militariſch wiſſenſdaftliche Commiſſion , nach taftiſden und ſtrategiſchen Ruckſichten zu. welde nicht Generalſtabsoffiziere zu Mitgliedern hätte, Schon aus dieſer einzigen Beziehung geht die für
und hier müſſen offenbar dieſe Offiziere der Sache volls den Generalſtabsoffizier unerläßliche Bedingung hervor, ſtändig gewachſen ſein ; alſo eine dringende Aufforderung daß er den Geiſt und die Form der Befeſtigungskunſt, für den angehenden , ſich auf der Leiter der inathemati: ſowohl der großen als freinen , förmlich ſtudiert , und dhen Wiſſenſchaften nicht mit den niederen Sproſſen zu felbſt vom Zechniſchen derſelben ſich ſo viel angeeignet begnügen. – Doch folge Jeder barin ſeiner eigenen Ue les 1 haben müſſe, um — falls er ohne Mitwirkung eines Felds
berzeugung; der ſich berufen fühlende Eingeweihte blide ingenieurs Befeſtigungsarbeiten im Felde anordnet aber nicht mit Dünfel auf den profanen Bruder herab, den Bau wenigſtens im Allgemeinen leiten zu können . vielleicht weil dieſen der Verkehr mit uuendlichen Gros Ben nicht ſo geläufig iſt, als das Recynen mit bekannten Zahlen , und der legtere werfe ſich niemals zum Veråch ter einer Wiſſenſchaft auf , der die gebildete Menſchheit den größten Theit ihrer Fortſchritte in der Kultur zu verbanfen bat. 2) Waffenlebre. - Artillerie . Unter der Waffenlebre muß nicht nur die Kenntniß von den Wafs
Leider iſt die Kriegsgeſchichte nicht frei von Beiſpielen , daß Feldbefeſtigungsanlagen zweckwidrig oder unvoll: fommen ausfielen, blos weil den leitenden Generalſtabs. offizieren die benöthigten Kenntniſſe abgingen. Dem Feldzuge von 1807 werden mehrere Anlagen dieſer Art 11achgerůbınt, und der Erzherzog Karl laßt nicht uns deutlich ahnen, daß auch die dſtreichiſche Kriegegefchichte áhnliche Verſtoße aufzuweiſen hat. Es iſt aber nicht genug, einen Gaudi, Tielfe, Noizet fen der Neueren überhaupt, ſondern auch die Lehre von ihrer Wirkung und ihrem Gebraude verſtanden werden . de St. Paul, oder dic Befeſtigungskunſt für alle Wafs In beiden muß der praktiſche Generalſtabsoffizier Mets fen von P. Bleſſon geleſen zu haben , ſondern der Offis
ſter ſein , und darf ſich mit bloß oberflächlicher Kenntniß zier des Generalſtabs muß in den Geiſt dieſer Wiſſens nidyt begnügen wollen. Wie ſollte er wohl in vorkoms fchaft einzudringen bemüht ſein, um mit ihren tåglichert menden Fäden zweckmäßige Anordnungen zum richtigen Fortſchritten, ſo wie mit ihrer Literatur in Verbindung
Gebraudie der Truppen in allen denkbaren Aufſtelluns zu bleiben , auch keine Gelegenheit verſäumen , praktiſche Wirkung der Waffen und deren Ermäßigung durch das wiß keine üble Maßregel ſein , jüngere Generalſtabsoffis Terrain abginge Selbſt die Technik der Anfertigung ziere eine Zeitlang bei großeren Feſtungsbauten Dienſte und Einridtung der Waffen, und die darauf Bezug leiſten zu laſſen, damit ſie durch nåberen Umgang mit ihre Kenntniſſe erweitern , und damit verſtåndigen Ingenieuren babende Nomenklatur darf ihm nicht fremd ſein,z . B. in die aus Büdern geſchöpften irrigen und unpraktiſchen
gen treffen fónnen, wenn ihm die Senntniß von der Belehrungen einzuſammeln . Zu dem Ende würde es ges
er nicht aus Unfunde Biofen gibt. Wenn man
einer Relation lieſt: ,, der Feind habe Haubiten in ein Anſichten berichtigen können . Dorf geworfen , " ſo laßt ſich faum ein ficheln unters
4 ) Taftif aller drei Waffen. *) Die Paktit
dråcken. Von ſolchen und áhnlichen Verſtdßen muß ein lehrt den richtigen Mechanismus der Gefedite fenuen, Generalſtabsoffizier fich frei halten . Eine Zeitlang ges und ſollte von jedem gründlid, ſtudiert werden, der im börte es zum Ton , ſich übertechniſche und namentlich Gefechte einen Antheil an der Führung und Reitung des artilleriſtiſche Gegenſtände recht linkiſch auszudrůden ; ſelben zu nehmen beſtimmt iſt. Aus dieſem Grunde"wird es ſollte vornehm klingen . Seit aber die Waffenlehre auch auf jeder großen Militärbildungsanſtalt (vielleicht auf allen militåriſchen Hochſchulen einen Gegenſtand des Unterrichtes ausmacht, iſt anzunehmen , daß jene Schwachbeit nicht mehr beſteht. Nichts erwirbt gründlidere Renntniß von der Wafs fenlehre, als der Umgang mit den Waffen ſelbſt. Schon
*) Man wird ſich vielleicht wundern, hier die Strategie mit Stillſchweigen übergangen zu ſeben, da ſie doch in der mands bibliothek als eine abgeſchloſſene Wiſſenſchaft behandelt wird , und dem Generalſtabe ſehr nahe verwandt ſein dürfte. Der
deßhalb fann es nur vortheilhaft für den Dienſt ſein ,
und die Rechtfertigung dieſer ſcheinbaren Lüde leicht aus dems
wenn ein Generalſtabsoffizier eine Zeit lang bei allen
ſelben entnehmen können ,
.
Leſer wird auf den betreffenden Theil (den VII.) verwieſen, ( Unm, d. 8.)
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bin und wieder Artillerieſchulen ausgenommen die Tats Aus dieſem freien ļund vorurtheilsloſen Geſichtspuncte
tif ein Lehrgegenſtand ſein , und um wie viel mehr wird nicht der Generalſtab fid damit bekannt maden müſſen. Das Studium der Laftif vollendet erſt die wiſſen ſchaftliche Bildung eines Offiziers , und der gelehrteſte ohne Taktik wurde einem funſtfertigen Schwertfeger zu vergleichen ſein , bei dem die ſauberſten Waffen zur
ſoll der Generalſtabsoffizier das Studium der Taftit betrachten, ja er würde bei allen ſonſtigen Kenntniſſen Teine ganze Brauchbarkeit vor dem Feinde auf's Spiel regen , wenn er in der Tafrif eine Bloße geben wollte. Nådiſt dem Studium der ſogenannten angewandten
Taftit aller drei Waffen , gehört die Kenntniß des Erers
Schau aushången, Waffen , die er zwar fertigen, aber cirreglements jeder einzelnen mit zur gründliden Auss
nicht zu führen verſteht. Die Taftif iſt zwar das Brods bildung eines Generalſtabsoffiziers. Derſelbe muß der
ſtudium des Offiziers, aber es geſchieht dafür noch lange Mecanismus der Evolutionen jeder Waffe genau fens nicht genug .
Jede Truppengattung (Waffe) hat ihre eigene Taktif, welche dem Offizier, der in dieſer Waffe dient, offenbar zunächſt liegt. Der Offizier des Generalſtabs gehört aber feiner Waffe allein , vielmehr allen zugleich an, ſteht mithin zu jeder derſelben in gleich naber Beziehung; eine Anſicht, welche noch bei weitem nicht ſo beberzigt wird , wie ſie es verdient, und auf welche hterdings der Accent gelegt werden muß.
nen, alſo mit ihrer Elementartaktik bekannt ſein , ſonſt wirb er arge Verſtoße machen und manchen Fehlgriff begeben . Dieß iſt ein neuer Grund, zu wünſchen, daß die Offiziere des Generalſtabs eine Zeit lang bei allen Waffen gedient haben möchten. % ) Eine gute Taktik iſt eine Art Bürgſchaft für den Sieg, der Sieg aber die nådyſte Beſtimmung im Ges fechte. Nun gehört es aber mit zu den edelſten Vera pflichtungen des Generalſtabs, im Gefechte dem General
Ein Offizier des Generalſtabs, welcher Vorliebe für bülfreich und umſichtig zur Hand zu ſein, und ihm das
eine oder die andere Waffe bezeigt und dieſe auf ſein ſchwierige Geſchåfft der Gefechtsleitung mit aller nur Dienſtverhältniß übertrågt , beweißt, daß er ſich noch denkbaren phyſiſchen , geiſtigen und moraliſchen Kraft nicht auf dem richtigen Standpuncte der Unbefangenheit zu erleichtern. Wie foute er wohl hoffen fónnen , diere
befindet." Man hat daber ganz recht, bei Beſezung der ſchöne , erhabene Beſtimmung befriedigend zu erfüllen , Stellen im Generalſtabe feine Rúdſicht auf die Waffe zu nehmen , in welcher die Offiziere bisher gedient has ben ; aber doppelt recht, dieſe Offiziere anzuhalten, ſich die taftiſchen Kenntniſſe der übrigen Waffen zu erwers ben, in denen ſie nicht gedient haben , damit Jeder zu allen taktiſchen Auftrågen ohne Ausnahme gleich ges ſchickt werde. Es iſt nicht erfreulich , einſeitige Urtheile
wenn er fein Caftifer wäre im ausgedehnteſten Sinne des Wortes ! Jin Pulverdampfe und beim Donner der Kanonen ſinkt aller Bücherfram zur todten , ſtarrer Form herab; nur die Taftit allein prangt in lichtvols ler, ſtrahlender lebendigkeit. Hier hat alle Gelehrſams teit ein Ende , die Kunſt tritt in ihre Rechte , und es gilt , den Künſtler geltend zu machen ! über den taftiſchen Werth oder Unwerth der Waffen zu 5) Terrainlehre . - Militárgeographie. hören , aber wahrhaft betribend, ſolche Urtheile aus dem Das Terrain , der Grund und Boden , auf dem mars Munde eines Generalſtabsoffiziers zu vernehmen. * ) Ichirt, gelagert oder gefochten wird , fónnte des Senes ralſtabs Acker und Pflug genannt werden, folglich gibt dafern ſolche eriſtirt * ) Das iſt febr wahr; doch hält es ungemein schwer, die Vorliebe die Lehre vom Zerrain ſeine -
-
Jugend auf ger eigentliche Berufswiffenſchaft ab. Das Studium der für eine Baffe abzuftreifen, in der man von die dient hat. Hier müſſen Verhältniff immer einen e
großen Einfluß auf den Menſchen äußern – zu Büfe kom Terrainlehre kann dem Generalſtabsoffizier nicht genug men , und es wird daher fehr gut ſein , wenn der für den empfohlen werden ; ob er ſich dabei zu der Secte der Generalftab beftimmte Offizier aus der Linie zuvor einige Jahre Neptuniſten , oder der Vulfaniſten , oder zu gar keiner in ein neutrales Dienſtverhältniß verſekt wird, das ihn nd:
thigt, den anderen Baffin gliiche Wufmerkſamkeit zu widmen. Hierzu dürtte kein Dienſtverbäitniß günſtiger ſein , als das
bindungen zu unterhalten ; denn nicht immer iſt es daheim
ſen die anderen Waffen gleich'am ſelbſt zur Waffe werden, und er die Vorzüge und Mängel , mit einem Worte ,, das
am Beſten , und der geſellige und geiſtige Verkehr iſt dem Manne ein Bedürfniß . Nöthigt man ihn aber zu übergros Ber Unſtrengung, ſo muß er abgespannt, unprakii'ch werden, und dem Staate zur Laſt fallen , ſtatt daß er ( bei mäßigerem
Charakteriſtiſchen einer jeden gründlich tennen lernen muß,
Gebrauche) in anderen Dienſtverhältniſſen ſehr nüglich werden
wenn er gut dociren 'wil . Daß ein Voicher Offizier zuvor vollkommen techniſch und dienſtlich praktiſch ausgebildet rein , und auch Kriegserfahrung haben müſſe, dürfte als eine con-
*) Ref. hält dieß nicht für nothwendig , ſelbſt nicht einmal für
eines Lebroffiziers der Tattiť aller drei Paffen , weit für die:
ditio sine qua non zu betrachten fein . Das Uebermaß von
Pönnte .
vortheilhaft. Um, wie man ju ſaa en pflegt, in einer Waffe ,,warm " zu werden , iſt ein Zeitraum von mehreren Jahren
Arbeit, welches den meiſten throffizieren aus übel angewand: ter Staatsökonomie auf ebürdet wird, iſt aber nicht geeignet, fie mehrſeitig braudbar zu machen , weßhalb die meiſten, ros bald ſie nidt ein anſehnlicher Gehalt felelt, diefer fdweren
dienſte ganz vernachläßigt werden müßten. Wird aber nur Kenntniß des Medanismus der Evolutionen verlangt ( und
und fchwierigen Dienſtpflicht ehemöglichſt quitt zu werden ſu: chen .' Sou der Unterricht Früchte tragen (wir haben hier nur den reinmilitäriſchen im Sinne), ſo muß der Lehrer mit Freu:
reichen einige gut angewandte Monate hin , die man während der praktiſchen Uebungen bei einer anderen Waffe als auſs merkſamer Brobachter zubringt. Was man täglich ſieht und
den und ungríd wächten Kräften ans Wert geben , und gleich:
hört, prägt fid durch die Sinne dem Gedädytaille tiefer ein , Das Regles ment der Waffe kann hierbei ais Bandbuch zum Hadſchlagen benußt werden, wenn der Ofizier das, was er den sag über wahrgenommen hat, zu fauſe überdenten und geiſtig in ſich aufnehmen will, was freilich Noth thut, Repelitio etc.
fam nur die Blüchen ſeines Geiſtes 'und Wiffens abſtreifen
dürfen ; er muß Zeit haben, aus den anerkannt guten Schrif: ten das Beſte berau6; uſuchen , zu ordnen, zu orrarbeiten, und
für ſeine Zuhörer verdaulich zu machen ; er muß Zeit haben , mit anderen Behroffizieren auswärtiger Militärinſtitute Ber:
erforderlich , in denen die Vorbereitungen zum Generalſtab6 mehr vom Techniſchen zu wiſſen , iſt auch nicht nöthig ), ſo
als dieß auf einem anderen Wege möglich iſt.
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befennt, iſt ziemlid; gleichgiftig. Eine rationelle Ters, die allgemeine Orientirung auf dem Kriegsſchauplate rainlebre iſt zur Zeit noch ein Ünding, folglich läßt ſich erleichtert wird. Die Terrainlehre liegt ihm indeſſen unſere Erde auch nicht aus der Studierſtube kennen lers nåber, weil ſie großentheils feine Brauchbarkeit für nen . Die zwei großen Wahrheiten, daß das Waſſer von den Dienſt bedingt. (Saluß folgt.) oben nach unten fließt, das Feuer aber von unten nach oben wirft, machen die Baſis auler Terrainlehren aus,
und eine dritte : „ Ins Junere der Patur dringt fein i t tous e rmétaux L sur a tur, erſchaffener Geiſt, " wird noch eine geraume Zeit bin Manuel du fondeur , ou traité de toutes les durch Giltigkeit behalten.
Hinaus in das Freie, ſobald der Lehrſaal geſchloſſen
opérations de la fonderie : concernant tout ce qui à rapport
iſt! muß man dem Generalſtabsoffizier zurufen . Nur wer, mit dem Compendium in der Hand , zu Fuß oder
pompes à incendie et des machines hydrauliques, la manière de construire toutes sortes d'établissemens pour fondre le
à la fonte et au moulage du cuivre , à la fabrication des
zu Pferd intereſſante Gegenden durchſtreifte, und in der
cuivre et le fer , la fabrication des bouches à feu , des pro
Selbſtanſchauung die Quelle zur Feſtſtellung oder Bes
ſchaft ziehen können , welche erſt dadurch , daß man ſie
jectilcs pour l'artillerie de terre et de mer , la fonte des cloches , des statues de ponts etc. , avec des exemples de grands travaux, propre à aplanir les difficultés du málage et de la fonte ; par M. Launay , fondeur de la colonne de la place Vendôme, directeur de la fonte des ponts de Paris etc.
in das Leben übertrågt , ſelbſt Leben gewinnt.
2 Vol. in 8°, ornés de planches. Paris, 1827 ; Roret. Pr. 7 fr.
richtigung der Theorieen über die Erdbildung ſuchte, wird wahren und fruchtbaren Nußen von einer Wiffens
Son aber die Zerrainlehre auf dieſem Wege dem
Iſt bemertenswerth durch die Menge von angeführten Shatſa
Generalſtabsoffizier wahren Nußen bringen, ſo muß er den und Beobachtungen und beſonders für den Urtillerieoffizier beim Studieren beſtåndig das Kriegogeſchafft vor Augen vonIntereſſe, indem darin fiber den Guß der Geſchlife wichtige haben und zur Anwendung bringen . Ein Terrainbloß 28e Fragen behandelt und gelöſt werden. (Journ. dessc. milit. 1828. livraison. ) um ſeiner ſelbſt willen ſtubieren wollen , würde immer
nur etwas Einſeitiges bleiben ; zieht man aber die Kriegs Cours élémentaire d'art et d'histoire militaire, à l'usage des
führung ( die ſtrategiſden und taftiſchen Intereſſen ) mit hinein, ſo gewinnt das Gemälde auf der Stelle ein ans deres , ungleich lebhafteres Colorit.
élèves de l'école royale speciale militaire; par J. Rocquan court, capitaine au corps royal d'état-major etc. 2e cabier in gº de 17 feuil. ^/x Paris, 1827 ; Anselin ' et Pochard.
Dieſes Werkes , von welchem Eigentlich ſou ſich ein Generalſtabsoffizier auf,keis Fortſegungerſchieneniſt
auch hereits im Jahr 1828 eine
Nr.8. dessc.milit. nem Terrain , ſelbſt wenn er es zum erſtenmale in ſeinem Bahrgang 1828 u . Nr. 6, wirdin Jahrgangdem 1829Bullet. ſehrrühmlidy gedacht. Leben betritt, ganz fremd fühlen, und wenigſtens dabei zu beurtheilen wiſſen, worauf es in der Hauptſache ans Campagnes de Bonaparte, ou Napoleon et la grande armée, re kommt. Dieſe Fertigkeit, woraus zuleßt eine gewiffe digées d'après les historiens les plus accrédités et surtout Sicherheit des Urtheils hervorgeht, lernt ſich nur durch
Uebung und durch Studium der Terrainlehre, beſonders aber durch das Studium der farten . Das Restere
d'après M. le général comte de Segur. 2 Vol. in 8 ° formant ensemble 50 feuil. d'impr. , avec portrait ; prix : 8 fr. Paris, 1828 ; au Palais - Royal , galerie de Boes , Nr. 264. Iſt eine Compilation , entnommen aus den Memoiren Napo
iſt wichtiger als manglaubt, weil ſich durch fleißiges teons, dem Precis des événemens militaires, aus den Werken bon
und verſtändiges Anſchauen der Karten der Zuſammens benoble, Pellet, Segur 26., aus den Bulletins desMoniteurs, und hang des Terrains dem Gedächtniſſe und der Einbils enthält weder neue Shatſachen noch irgend eine kritiſche Betrado dungskraft einprågt, ſo daß man ſelbſt bei geſchloſſenen tung , welche nicht Tchon bekannt wäre. (Bullet. des sc. milit.• Nr. 10. 1828.) Augen dieſen Zuſammenhang im Geiſte vor fich fiebt.
Ein ausgezeichneter höherer Offizier des Generalſtabe, Manuel pratique du sapeur, pour les travaux de siége, à l'usage Studium der Karten zu ſeiner Lieblingsbeſchafftigung
des troupes du génie; par le capitaine du génie Villeneuve, aide -de -camp de M. le lieutenant- général vicomte Rogniat.
gewählt, und man modhte zu ihm fommen , wenn man
Imprimé par ordre de son Exc. le ministre de la guerre ,
unter dem der Verfaſſer im Kriege diente , hatte das wollte , ſo fand man ihn im Anſchauen der Karte bes
d'après l'avis du comité du génie. In 12 , 4/2 feuil. et 10 pl.
Paris, 1828 ; impr. du Guiraudet. griffen ; daburch war er überali ſo orientirt , daß er zuweilen Marſddispoſitionen , ſelbſt mit Angabe von Sommaire des matières traitées dans le cours oral de fortification
Details , dictiren konnte , ohne die Karte zur Hand zu
fait à l'école d'application du corps royal d'état -major. if.
nehmen .
d'impr. in 8 °; prix: 30 cent. Paris, 1829; Ansclin. Iſt hauptſächlich für die Bögtinge der oben benannten Sdule
Neben dem Studium der Terrainlehre und der Rar:
ten iſt das Leſen guter Reiſebeſchreibungen oder lån beftimmt. derfunden und anderer dahin gehörenden Schriften , mit Manoeuvres des tirailleurs; par M. le baron de Chambran , einem Worte : die literatur des Zerrains zu empfehlen ,
vor Adem aber das Aufnehmen und Profiren. Endlich ſteht die ſogenannte Militárgeographie, über die wir
colonel du 4e leger, accompagnées de 15 grandes planches lithogr. in 8. de 36 pag.; prix : 2 fr. Paris, 1829. Anselin . Ift im Bullet. des sc. milit. Nr. 6. 1829 vortheilhaft beurtheilt .
leider wenig Genügendes beſiben, mit der Terrainlehre Observations du général Jomini sur les lignes d'opération et sur in genaueſter Verbindung ; fie verhålt ſich zu dieſer etwa wie die Strategie zur Laktif,, und ihr Studium iſt dem
quelques ouvrages, qui ont combattu son Traité des grandes operations. Br. in go de 22 pages. Petersbourg, 1829; im
Generalſtabsoffizier in ſo weit wichtig, weil ihr dadurch
primerie de la veuve Pluchard.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Beste in Darmſtadt und in deſſen prijin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 33.
24. April 1830.
ma
Is
Allgemeine Militar - Zeitung. gen, vorzugsweiſe zu Garniſoneauditeuren ernannt wers Frankreich. Ueber die in Zoulon angeſtellten Berſuche mit Ras ben. 3) Diejenigen Garniſonsauditeure, welche als ſolche feten melden öffentliche Blatter Folgendes: Die anges eine angemeſſen erſcheinende Zeit hindurch gedient und ſtellten Verſuche mit den congreveſden Rafeten haben ſich nach dem Zeugniſſe des Generalauditorats auf eine dargethan , daß das neue Verfahren zu ihrer Verfertis lobenswertbe Weiſe in ihrem Amte ausgezeichnet haben,
gung, obgleich es von der Commiſſion für befriedigend erachtet wurde, dennoch den Zwecë, den man ſich vors gelebt, nicht erfüllt hat , und man iſt daber auf das alte Verfahren zurücgefommen, deſſen ſich Hr. Bourée, Bataillonschef bei der Artillerie, bedienthatte, welcher von Napoleon im F. 1811 beauftragt wurde, zu Vins
werden bei Bereßung von Juſtizbeamtens und anderen geeigneten Stellen im Givildienſte berůdſichtigt. Die beshalbigen Geſuche der als Bewerber auftretenden Gars niſonsauditeure ſind bei dem Generalauditorate einzureis chen und von dieſem , mit den erforderlichen Zeugniſſen verſehen , dem Juſtizminiſterium mitzutheilen .
cennes Verſuche dainit anzuſtellen . -
Eine f. Drdonnanz vom 28. März enthält die
Organiſation des f. Corps des Seegeniepeſens. Dem Ueber die Stellung des Generalſtabsdienſtes Art. 1. zufolge ſollen die Ingenieure, die mit Peitung des Baues der Kriegsſchiffe und den auf dieſen Dienſt fide bezitbenden Arbeiten beidh affriat find, das Corps des
Seegenseweſens bilden . Dieſes Corps wird den Titel
tönigliches Corps annehmen , und die dazu gehörigen Offiziere ſollen die Vorrechte und Vortheile, die mit dies ſem Titel verbunden ſind, genießen. Nach dem Art. 2. nſpector , 5 Direcs Tol gedachtes Corps aus 1 Generaliren erſter, und 12 toren des Schiffbaues , 10 Ingenieu Jugenieuren zweiter Klaſſe, 12 Unteringenieuren erſter, 12 Unteringenieuren zweiter, 5 Unteringenieuren dritter Klaſſe und einer Zahl von Eleven beſtehen , die nach dem Bedürfniſſe des Dienſtes beſtimmt werden ſoll. Der
nſchaften zu dçu (Biſſe 64.)
6 ) Sriegsgeſchichte. Die Kriegsgeſchichte iſt der unerſchöpfbare Born, aus welchem die Kriegskunſt, ſo wie überhaupt jeder bentende und gebildete Offizier mithin auch der des Generalſtabs - das wahre geiſtige C
-
Leben trinft. Schon beim Studinm der Oberflåde der Erde er:
ſcheinen nothwendigerweiſe die Völfer von Intereſſe, welde dieſe Oberfläche bewohnen oder bewohnt haben . Das größte Intereffe wird aber der Militar an den Kriegen nehmen , welche von dieſen Völkern geführt
übrige Theil der Ordonnanz betrifft die Zulaffung und worden ſind. Die Kriegsgeſchichte iſt die einzig lautere Quelle zur den Unterridit der Eleven , das Vorrúden , die Verrichs eilung des Standpunctes der Kriegskunſt, alſo Beurth lte. en tung und die Geha die eigentliche, wahre und achte Kritik der Kriegführung. Rur heilen.
Ueber die Anſtellung und Beförderung der Garnis Die Kriegsgeſchichte fåubert den Verſtand von dem uns Tons auditeure enthälteine am 29. März erſchienene fruchtbaren Wuſte gehaltloſer Theorieen , fährt alles Berordnung folgende Beſtimmungen : 1) Es ſollen nur | Ueberflüſſige und Pedantiſche in die Schlade, und ers
ſolche Individuen zu Garniſongauditeuren in Vorſhlag hebt das Gemüth des Kriegers, indem ſie die Thaten Ichen Prüfungen ſich durch vortheilhafte Zeugniſe auss | Nacheiferung entflammt. „ faßt und werden , wie ſie gewieſen und noch in einer beſonderen Prüfung, welche waren !“ Das iſt der Gedanke, der jeben hochgeſinnten von dem Generalauditorate hauptſächlich über Gegens Krieger ergreift, wenn er die Geſchichte der Heldens ſtånde des Militarrechts vorgenommen wird, gutbeftans kampfe vergangener Jahrbunderte oder ſeiner Zeitgenoſs den haben. 2 ) Um die Uebung in militärgerichtlichen ſen an ſich vorübergeben läßt. Darum ſei, aus innigſter Geſchafften zu befördern, ſollen bei den Garniſonsgerichs Ueberzeugung, unter allem , was der Offizierdes Ges ten in den Provinz Hauptſtadten auf den Vorſchlag des neralſtabs zu ſeinem geiſtigen Eigenthume zählt, der
gebracht werden , welche über die gewöhnlichen juriſti großer Månner ihm vor die Seele ruft und ihn zur
Generalauditorats a uskuſtanten angeſtellt, und dieſe Kriegsgeſchichte hiermit" der erſte und hochſte demnächſt, ſo fern ſie die erforderlichen Fähigkeiten zets ! Rang angewieſen.
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Allein das Studium der Kriegsgeſchichte will auf eigenthümliche Weiſe betrieben ſein , wenn es reiche Frucht tragen ſoll; es gehört mehr dazu, als das Auswendiglernen der Jahreszahlen und Lage der Schlachs ten, oder der Sergang der Operationen . Aus dem grunda lichen Studium der Kriegsgeſchichte ſtellen ſich außer der Erſtarfung des Geiſtes und der Seele – vornehmlich zwei Hauptreſultate für den Offizier des Generalſtabs beraus : zuerſteine gediegene Kenntniß des Kriegsſchaus plaßis an und für rich, ſo wie eine Kenntniß von den triegführenden Armeen ; und zweitens die Baſis zur
terrichtés , und es würde unweiſe reitt, ihn in eine der erſten zu verlegen . Wer ſie mit Nußen ſtudieren will , muß reif då für ſein . 7) Aufnehmen und Zeidnen . Man iſt eine Zett lang in Zweifel geweſen, ob ein Offizier des Generals ſtabe dieſe beiden Kunſtfertigkeiten nothwendig' beſigen müfre, oder ob es bloß erfreulich wäre, wenn er ſie beſaße. Einige entſchieden ſich unbedingt für das Erſtere, Andere erklärten die Sache für überfluffig , meinten , dafür gebe es Ingenieurgeographen ; ja ſie gingen in iþrem gutmüthigen Eifer o weit, zu behaupten , das
Zeichnen tödte nur den Geiſt. die eigentliche praktiſdie viele Erlernung der Kriegführung, Große fuſt und liebe für das Aufnehmert hat ſich erſt die Mafie der Chatſachen , mit denen Strategie. Nicht
der Kopf angefüllt wird, um ſie bei vorkommenden Ges in der neueren Zeit ausgeſprocheu ; es dürften daher einige legenheiten zur Hand zu haben, oder gar ſie als einen allgemeine Bemerkungen hier an ihrer Stelle ſein. Es gibt auf der Welt nichts bequemeres, als Kunſts Vorrath , von Hausmitteln aufzuſtapeln , ſondern der Geiſt der Kriegfúbrung iſt es , welcher aufgefaßt fertigkeiten obueweiteres für überflüſſig oder gar ſchåbs und in das Leben übergetragen werden ſoll.
lich zu erklären, die man ſich anzueignen weder Calent
Um in den Geiſt der Kriegführung einzubringen , iſt es aber nothwendig , daß man in ſeinen Anſichten über den Krieg vorher mit fich ſelbſt im Klareu ſei . Die Kriegsgeſchichte will daber mit Beurtheilung ( Kritit )
nod Neigung ſpürt; auch iſt es leicht , eine ſolche Bes bauptung durch Sophiſtereien zu unterſtüßen , ja felbſt die Geſchichte wird zu Hülfe gerufen , um zu beweiſen, daß es viele große Kriegshelden gegeben hat , die vom
geleſen ſein ; dann erſt iſt es an der Zeit , ſeine eiges Zeichnen und Aufnehmen gar nichts verſtanden . Frieds
nen Anſichten dagegen zu halten , Vergleiche anzuſtellen, Schlüſſe zu ziehen , und darnach den Maßſtab des eiges nen Wiſſens zu berichtigen. Nur auf dieſem Wege entwickelt ſich eine gewiſſe Fruchtbarkeit des Geiſtes , ein heilſames Verarbeiten des Geleſenen , und daraus endlich die Kunſt, es in das eigene Thatenleben zu verflechten , alſo auf die eigene fünftige Handlungsweiſe zu übers tragert. Nur der Geiſt bed Gedebenen bringt wahren subtu , ule pioge guim , wetuie en Gibadinis auf gedrungen war , fährt unwiderruflich auf den Abweg .
der Pedanterie.
Das Studium der Kriegsgeſchichte findet ſich bei jes dem gebildeten Offizier von ſelbſt.*) Sobald der Schaß ſeiner Kenntniſſe ein gewiſſes Maß erreicht hat , fühlt er das Bedürfniß, ihn der geiſtigen Probe zu unterwers
rich II. ſoll von den laadfarten geſagt haben : ,, Wo der höchſte Berg iſt, da madhe Er mir einen Klecs ;?' Hinter dieſem Ausſpruche baben Manche ſich verſchanzt, um das Zeichnen und Aufnehmen zu perſifliren , ohne zu bedenken , daß heut zu Tage ungleich geſteigerte Áns forderungen an das Kartenweſen gemacht werden, als früher. Es würde alſo Geringſchågung oder Ignoranz verratben, wenn man vornehm auf die Mittel berables bon wollte, durch welche allein jene geſteigerten Forbes rungen erfüllt werden können. allgemeingeſprochen, Zeichnen Fertigkeiten und Aufnehmen Menſch, der ges mechaniſche ſich jeder , die ſind, ſunde Augen und biegſame Finger hat, aneignen faun. Dieß beweiſen eine Menge Leute , die , wenn ſie nicht zeichnen und aufnehmen könnten , ſehr mittelmäßige
fen , und dazu bietet die Kriegsgeſchichte das einfachſte militariſche Subjecte ſein würden ; allein die Sache bat
Seite, und und natürlichſte Mittel, weil ſie untrüglich kennen lehrt, auch ihre ſehr gediegene wiſſenſchaftliche wiſſenſchaftl ichen wie wenig oder wie viel man weiß, und ob das Erlernte dieß wird häufig úberſehen . In dieſer richtig verarbeitet iſt. Darum fühlt derjenige , der rich Geſtalt, welche das Zeichnen und Aufnehmen in der
noch auf den unteren Stufen der militäriſch : wiſſens ſchaftlichen Ausbildung befindet, eben ſo eine gewiſſe Scheu vor der Kriegsgeſchichte, wie derjenige , der bes reits weiter vorgeſchritten iſt, ſie mit glühender Begierde und beißer liebe erfaßt. Mit großer Weisheit få ut auch
leßten 25 Jahren angenommen hat , liegt die Berechtis gung, beides zu dem Range der militäriſchen Wiſſens Fhaften zu erheben , und Niemand kann jeßt ſeine milis tåriſche Ausbildung, als geſchloſſen anſehen , dem beide Dinge ganz fremd geblieben ſind; wobei gern zugegeben *
deßhalb auf den Militärbildungsanſtalten der Vortrag wird , daß beide, der Natur der Sache nac , auf der
über die Kriegsgeſchichte in die leßte Periode des uns wiſſenſchaftlichen Stufenleiter ganz unten ſtehen. offiziere des Generalſtabs nur zum Zeichnen *) Şerin möchte ſich der ør. Verfaſſer wohl geirrt haben , er undDie Aufne hmen verwenden zu wollen , wird wohl feis
höher
müßte denns
ftetlen, a:6 der Sprachgebrauch befagt. Es dürfte vieleicht nem vernánftigen Menſchen einfallen ; allein wenn dieſe keinen Zweig der Militärwiſſenſchaften geben,der vonden | Offiziere ganz fremd darin wåren, fo würden ſehr un Offiziereu weniger cultivir wird, als eben die Kriegéges angenehme Verlegenheiten , ſowohl für ſie als für den
t
ſchichte. Reuere, à la Ségur geſchriebene, Kriegsgeſchidten Dienſt, daraus erwachſen. Deßhalb madot aud) bei jedem
werden wohl yon Vielen geleren, aber nur von Tehr Bir gut organiſirten Generalſtabe das Bureau der Aufnahme nigen ſtudiert. Die Wenigſten wiffen überhaupt , wie ſie einen integrirenden Theil deſſelben aus , ohne daß es
außerdem ør. von der Kriegsgeſchichte fagt, if eben fo'wahr als bindig, darum eine abſolute Pflanzſchule für den Generalſtab und wird von jedem über ſeine Beru aufge Offizi n
mit Beifall beſtätigt werden .
f
klärten
er abgibt, was ein Mißgriff ſein würde . Es eröffuet aber dem angebenden Difizier dieſes Corps eine vortreffliche
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und ſehr erfreuliche Gelegenheit , fide auch in dieſem kann, würde ſich in derſelben Berlegenheit befinden , als Zweige [einer Ausbildung zu befeſtigen ; denn die Bors wenn er einen Brief entwerfen ſollte, und nicht ſchreis fenntniffe mußte er nothwendig mitbringen , ebe er in ben tónnte. den Generalſtab trat .. Noch ein Vortheil darf hier nicht mit Stillſchweigen Ueber die wiſſenſchaftliche Verwandtſchaft des Aufs übergangen werden, nåmlich der, daß Zeichnen und Auf. nehmens und Zeichnens zu den Dienſtleiſtungen des nehmen das Studium des Terrains auf eine ganz ents Generalſtabs im Kriege laſſen ſich folgende Betrachschiedene Weiſe erleichtert, ja eigentlich iſt ein gründlis tungen anſtellen. Das ganze Kartenweſen , mit allen ches Terrainſtudium obne dieſe Fertigkeiten gar nicht feinen Berzweigungen ( Krofis , Reductionen , Rectificis einmal möglich . Durch das Aufnehmen gewohnt ſich das
rungen 2c.), fådt ganz unbeſtritten in den dienſtlichen Auge an einen richtigen und ſicheren Maßſtab zur Bes Bereich des Generalſtabs; denn wenn er ſich nicht das urtheilung der Terrainverhältniſſe ; man wird mit mans mit beſchafftigen wollte, wer foute anders as thun ? - cherlei Eigenſchaften und Eigenthümlichkeiten des Ters Um aber mit dem Kartenweſen vertraut zu werden , wuß rains dadurch vertraut, die einem ſonſt ewig fremd eine gründliche Theorie, welche aufwiſſenſchaftliche Prins bleiben würden ; das Augenmaß übt und ſchärft lich ;
zipien ſich ſtůßt, vorangegangen fein ; nächſtdem gebórt der Ortsſinn wird ausgebildet ; von der Terrainbildung dazu eine gewiſſe Technik, ohne welche Karten weder erhålt man klare Vorſtellungen , und endlich wird ders geleſen, noch verſtanden, noch gebraucht werden können . jenige, der aufnehmen kann, ſich allemal in ein verwis Dieſe Technik tåßt ſich aber faſt ausſchließlich nur durch celtes Terrain leichter zu finden wiſſen , als derjenige, Zeichnen und Aufnehmen erlernen. Wer hier einwenden der es nicht kann. Kurz, man mag das Aufnehmen und wollte , daß , um einen Degen gut zu führen , es eben Zeichnen betrachten , von welcher Seite man will , es
nicht nöthig ſei, das Schmieden der Klingen zu verſtes gewåhrt dem Offizier im Augemeinen , und dem des ben, würde ein Sophismaausſprechen, hinter welchem Generalſtabs vorzugsweiſe, ganz entſchiedene, oft uns Borurtheil oder bófer Wille nur zu gern ſich verſteckt. überſehbare Vortheile. Álein des Guten fann darin auch zu viel geſcheben . Wer möchte in Abrede ſtellen können, daß das Anfertis gen der Karten und zugleich viele Geläufigkeit in der Niemals fann Zeichnen und Aufnehmen Hauptbeſchiffs Handhabung derſelben erwirbt , und gerade auf die tigung eines Generalſtabsoffiziers werden , ſonſt leider Handhabung der Karten und auf einen vertrauten Ums, der Geiſt. Alles Mechaniſche, wenn es übertrieben wird, gang mit denſelben iſt der Generalſtabsoffizier vermoge ſtumpft ab , der Zeichner von Profeſſion ſieht zuleßt ſeines Dienſtverhältniſſes angewiefen ; hieraus folgt alſo nichts als Bergſtriche, und bewundert am Ende auf von ſelbſt, daß der Generalſtabsoffizier das Zeichnen und einem Schlachtplane mehr die Schönheit der Zeichnung Aufnehmen verſteben müſſe. Uebrigens ſind die Vortheile, und die Sauberfeit der Truppenmalerei, als den Sieg, welche daraus für den Offizier , ſei es im Frieden oderim den dieſe Truppen in der Wirflidsfeit erfochten haben. Kriege, entſpringen, ſehr groß und taum zu berechnen , Der Offizier des Generalſtabs muß richtig und ſauber
und der bereits erwähnte, die Karten mit Geläufigkeit zu zeichnen , aber er ſol feine Eitelkeit dabei beweiſen. Es iſt falſdh, wenn man behauptet, daß, um richtig bandhaben , iſt wahrlich feiner der geringſten von ibnen . Häufig erhalten Offiziere des Generalſtabs Befehl,
zu zeidinen , man nicht ſchön zu zeichnen brauche. Richs
porhandene Karten an Ort und Stelle zu prüfen, bars tig zeichnen heißtnichts anderes , als ein Terrain o dars über zu berichten , und die Fehler ſofort zu verbeſſern. ſtellen , daß es nicht falſch geleſen werden könne , und Einen ſolchen Befehl. faun hiemand erfüllen , der nicht keine offenbare Falſa dabei vorfommen. Dazu gehört zeichnen und aufnehmen kann .
Ein Offizier des Ges
aber , daß man die Feder in ſeiner Gewalt babe, und
neralſtabs muß ſich außerdem befähigt fühlen , an die wer ſie in ſeiner Gewalt hat, wird auch ſchon zeichnen, Spiße einer Aufnabmeabtheilung zu treten;; wie will er wer fie aber nicht in ſeiner Gewalt bat, wird gegen ſeis das aber möglich madjen , wenn er nicht zeichnen und nen Willen abweichende Darſtellungen liefern, alſo falſch aufnehmen fann , oder fann es ihm gleichgiltig ſein , zeichnen ; ſo etwas begreift lidy. Conventionelle Zeiden
weniger davon zu verſtehen , als ſeine Untergebenen ? ſind eine ganz gute Aushülfe für mittelmäßige Zeichner, Bei allen Recognoſcirungen , fortificatoriſchen Ents fie fchüßen gegen grobe Irrthümer, beben aber die Vers würfen , Manovers , Aufſtellunges oder größeren lagers pflichtung des Scónzeichnens niemals auf. anlagen fommen Terrainzeichnungen vor: eben ſo bei Eine ſchreiende Ungereimtheit iſt die häufig laut ges Recognoſcirungen im Kriege, wo die offiziere zuweilen wordene Behauptung, daß zum flüchtigen Krofiren Gas
nur Zeit und Gelegenbeit haben , das verlangte Bild regelmäßige Aufnehmen nicht vorangegangen zu ſein mit wenigen , aber fråftigen Strichen zu entwerfen, und braucht. Gerade das Aufnehmen nach dem Augenmaß iſt dazu gehört Uebung im Zeichnen und Aufnehmen, wenn der Gipfel der Kunſt und das wahre Kriterium derſels fein Zerrbild, entſtehen ſoll , aus bem fein General ſich
ben, nicht aber der Baſtard einer Halb- oder Pfuſchers
vernehmen fann. , Endlich verlangen gewiſſe Berichte wiſſerei, welche ſtatt geſunder bildlicher Darſtellungen durchaus Krofis , und ein Ingenieurgeograph iſt nicht verworreneKritzeleien liefert, aus denen kein Menſch flug immer zur Hand.
werden fann. Mit was für Inſtrumenten übrigens das
Alles dieſes bezog ſich auf die Ausübung der genanus Aufnehmen erfernt wird , iſt ziemlich gleichgiltig; zum ten Kunſtfertigkeiten in beſtimmten gegebenen Fällen ; 1 praktiſchen Gebrauche im Felde ſind die einfachſten die wie oft treten aber nicht folde Fåtte aus dem Stegreif beſten . Allein ein Offizier des Generalſtabs ſollte billig
ein ! Ein Offizier , der nicht zeichnen und aufnehmen mit allen Inſtrumenten Beſcheid wiſſen , damit , wenn
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eins ihm mangelt, er ohne Sdywierigteit zu einem ande: ren greifen kann. In den Inſtrumenten liegt nicht das Geheimniß , ſondern in der Kunſt, ſie zu gebrauchen. Wer dieſe kunſt verſteht, wird mit einer ſimplen Orien tirbouſſole fertig werden und ganz brauchbare Arbeiten
8 ) Statiſtit.- fånderfunde. Wenn die Hülfes mittel, welche ein land für die Kriegführung bietet, bes urtheilt werden, ſo kommt, nåchſt der allgemeinen Runde dieſes landes, auch die Statiſtik deffelben zur Sprache. Es iſt aber nicht genug, die Häuſer, Feuerſtellen , Ein
liefern ; wer fie nicht verſteht, dem werden weder Theodos wohner, Zugthiere, Handwerfer 2. trofeut aufzuzahlert,
liten, Spiegelſertanten, noch die hochgeprieſene Menſul fondern es handelt ſich hier darum , den Wohlſtand und die Kräfte eines landes , überhaupt ſein inneres Lebeno,
etwas helfen.
Es iſt nothwendig, daß ein Offizier des Generalſtabs prinzip , kennen zu lernen und 311 ſtudieren . Ohne dieſe im Felbe einen Meinen Aufnahme und Zeichnenapparat Kenntniß fann fein Operationsplan entworfen und ohne mit ſich fübre, je einfacher deſto beffer. Ein Douglas's ſtatiſtiſches Detail feine Cantonnirung richtig angeords ſcher Reflector, eine S dym alfalder Bouſſole und ein net werden. Dußend auf Kartenpapier geklebte quadrirte Blåtter fand und Boden des Kriegsſchauplaßes hat der Offis
find mehr als hinreichend ; ein Taſchenreißzeug 2c. vers zier des Generalſtabs in dreierlei Beziehungen zu ſtü dieren , nämlich entweder um auf denſelben zu fechten ,
ſteht ſich von ſelbſt.
Ein jeder Offizier des Generalſtabs muß im Felde oder zu marſchiren , oder endlich zu leben (zu ſubſiſtiren .)
für alles Dreies Mas mit einem guten (tragbaren ) Fernrohre verſes Die Statiſtik eines Landes liefertlebtere - die Subſtiteng terialien, vorzugsweiſe für das
ben ſein. * )
und Unterbringung der Truppen . Ein guter General * ) Wir haben den ørn. Werf. aubreben laſſen, und können der ftabsoffizier verlaßt ſich darin nicht auf den Kriegscom eindringlichen Beredſamkeit, womit die Nothwendigkeit des miſår, ſondern legt felbſt Hand an das Werf, und aus Kufnehmen und Zeichnens geſchildert wird, unſere Bewunde: dieſem Grunde iſt der Statiſtik hier in dieſem Abſchnitte
mei: ein Paragraph gewidmet worden. Was ſich näheres der Hauptfachedieſer nicht verfagen, so wie wirin Uber rung ør. p . Deder wolle nung vollkommen beipflichten.
auch bedenken ,daß ein Offizier des Srneralſtabs nicht zu darüber ſagen läßt, wird bei Zergliederung der einzelnen ailem gleich tüchtig ſein tann, und daß das feblende Satent, Dienſtleiſtungen eines Generalſtabsoffiziers im Kriege
wieüberal, ſo auch hier durch gegenſeitige Eraấnzungerfest geſchehen. Wir geben grar gern zu , daß jeder Menſch im Kriege 9 ) Sprachfenntniſſe. Zeichnen und Aufnehmen lernen tann; aber nidi Iider hatte vielleicht häufiger Gelegenheit,Niemand Renntniß von der findet frem . früher Neigung fich darin eine gewiſſe Fertigkeit zu erwerben ; der Sprachen einen nůžlidjen Gebrauch zu machen , als nicht Jeder hatte ſpäter Zeit und Gelegenheit,dasBerſäumte
werden muß.
nachzuholen , da Reigung oder Beruf ſeinen Wiſſenſd;aftlichen der Offizier des Generalſtabs, ja obne Kenntniß der Landes , worin der Krieg gsführt wird , Spracheer des ,gaben. eine ganz Beſchäfftigungen Ghas würde ſich bei Ausübung ſeiner Dienſtpflidten ſehr Jatt, biet fiterenRichtung einenandere. deffen hat ervielleicht Statt ſich vielleicht andere Geſchic manche undsehr Senntniſſe rakterfeſtigkeit, Sliede: brauchbaren gueinem , dieihn lidhteit erworbentaktiſche
oft in der allerpeinlichſten Verlegenheitbefinden .
könnte ſchließen, daß, weil man darauf gefaßt fein muß, deßhalb den Man Soll,dieſer monirben.werden des Generalſtabs zurüctgeſchickt odermaden abgewieſen weil Offizier er im Zeichnen Krieg in allen Ländern zu führen , ein Generalſtabsoffizier und Uufnehmen wenig geübc ift ? Das wird ør. v. Deder i auch alle lebende Sprachen verftehen müſſe; dieſe Forderung wäre wohl nicht gemeint haben , und dennoch würde es babin koma aber übertrieben, und man wird mit einer gemäßigteren ſich be: men, wenn die genannten Stunſiertigkeiten als unerläßlide gnügen müſſen. Es gibt Sprachen , welche gleichſam die Nis Bedingung betrachtet werden . Beffen Einbildungstraft To präſentanten der übrigen abgeben, andere wieder, welche die Brücke träge iſt, daß er ein gezeichnetes Terrain fich nicht mit allen für die übrigen genannt werden können. Zu den erſteren gehört Näancen verſinnlichen kann , der taugt freilich nicht für den die franzöſiſche , zu den testeren die lateiniſche, polnilde Generalſtab. Uber dazu gehört doch wohl nicht mehr, als und abermals die franzöſis one. Ohne franzöfi'che Sprache dann Kenntniß der Theorie des Gartenzeichnen und öfteres Ber: kein Generalſtabsoffizierfertig werden , undwenn erlateiniſch und gleichen des Bilhes mit dem Original. Ref. iſt mehrmals polniſch verſteht,wird es ihm in vielen Fäden gutr Dienſte leiften . Zeuge geweſen , daß laien lidh nach Brichnungen ſchnellerorien: Engliſch gehört jegt zur Modeſprache, iſt aber um deßmillen ents tirten, a16 ſelbſt deren Berfertiger, denn auchhierbeientſcheidet behrlich, weil gute engliſche Bücher bald nach ihrem Erſcheinen ins der gefſtige Blick, der indeſſen durch uebung im Zeichnen noch Deutſche oder Franzöſiſche überlegt werden , und an den ſlechten mehr vervollkommnet werden würde, fo wie wir überhaupt nichts gelegen iſt. Mit Deutſch, Franzöſiſch, lateiniſo und Pol: mit: voller Ueberzeugung zugeben, daß fleißiges Wufnehmen niſch kommtman durch die ganze Welt, nur nichtdurch die Tür: mannichfachen Nußen gewährt. Bricht jedoch ein Arieg kei ;wen alſo Beruf oder Neigung nach der Türkei führt, der muß aus, ſowird manbei Ergänzung des Generalſtabs wohl gua nothwendig türkiſch lernen oder den Dolmetſchern anheimfallen . *) erft und hauptſächlich darauf reben müſſen , daß die Candida: Wie übrigens ein Generalſtabsoffizier in einem fremden Pande es ten keine Neulinge im Kriege ſind und faktiſchen Ueberblic , möglich machen wil , für die reiner Sorge anvertrauten Iruppen haben ; ohne welches die genannten Kunſtfertigkeiten viel an mit den Landesbehörden zu unterhandeln , ohne der Landesſprache ihrem Berthe verlieren möchten ; ja man wird auf légtere mächtig zu ſein, und ohne zu ristiren , von den Dolmetſdern bes um ſo weniger Rüdſicht zu nehmen brauchen , je mehr diere trogen zu werden , iſt nicht wohl einzuſehen . Das Erlernen der Sprachen nimmt viel Zeit weg , und muß Kenntniß unter den jungen Offizieren verbreitet iſt, und folg: Nach ungefähr zehn in der Iugend betrieben werden, im Alter geht es den Wenigften lich ohne Mühe ergänzt werden kann. -
-
) tann man
von der pand. Manche Leute haben ein eigenthümliches Spras
Iahren (wenn der Friebe po lange dauern ſollte weit eher von jedem Offizier,fordern , daß er Uebung im Auf dengenie , wofår ſie der Natur Dank wiſſen mögen .
nehmen und Zeichnen habe; jegt aber iſt dieſe Forderung noch zu frühzeitig, denn viele der brauchbarften Offiziere ſind ges &
rade darin am wenigſten geübt.
* ) Nach wall
fou in der Sürtei viet italienifd geſprochen
und von den meiſten Türken wenigſtens verftanden werden.
Redigirt unter dierantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Loots in Darmſtadt und in deffen offizin gedrufs.
Mittwoch ,
Nr. 34 .
28. April 1830.
ser
Allgemeine Militar - Zeitung. Braunſch we i g .
des Pere Fachaiſe, in der Gruft unter dem Monumente
Da die bisher beſtandene Einrichtung, wornach das des Marſchaus Suchet, einſtweilen beigeſeßt. Nach den Militár , mit Ausnahme der Unterſuchung und Beſtra- kirchlichen Gebeten wurden nacheinander 4 Reden gebal. fung der rein militariſchen Vergeben, unter die Juriss ten. Die Redner waren : die HH. Herzog von Treviſo, diction der gewöhnlichen Civilgerichte geſtellt worden, General Ramarque , Graf Jaucourt, Pair von Frants
den davon gehegten Erwartungen nicht entſprochen bat reich , und der Sohn des Generals Richepanſe, Adop . und mit Inconvenienzen und Nachtheilen für den Dienſttivfind des Marſchall Gouvion St. Cyr. verbunden iſt, ſo haben Se. Durchl. der Herzog mittelſt - Der Generalieutenant Graf Pacthod iſt am -
Verordnung vom 20. März beſchloſſen, für das Militár 22. März zu Paris geſtorben. ein eigenes Gericht , unter dem Namen „ Generals Kriegsgericht" einzuſeßen. Daſſelbe bildet, ſeinem Range nade, ein Obergericht, iſt feinem der übrigen
Hannover.
Die Garbes du corps und das 4. Regiment Rrons
Gerichte im kande ſubordinirt und ſtehtunterſpecieller prinz Huſaren werden am 29. Juni6. I. beiUelben zus Aufſicht des herzoglichen Staatsminiſteriums . Nur son ſammengezogen, um dort als Brigade bis zum 10. Juli Das Garde - Grenadierregiment angebrachte Beſchwerden , Beförderungs- oder Straf und das 2. u . 3. Infanterieregiment sereinigen fich am mandate erlaſſen werden . Der Jurisdiction des Ges ? 1 . Juni bei Hannover und ererciren bis zum 30. Juni
leßterer Beborde können demnach gegen daſſelbe, auf incl. zu ererciren .
neral. Kriegsgerichts ſind im Augemeinen unterworfen: incl. als Diviſion. Eine Batterie Fußartiderie wird rich alle wirklich dienſtthuende Militärperſonen jedes Grades; dieſen Uebungen anſchließen. -- Das 4. u. 5. Infantes alle bei dem Militår angeſtellte Givilbeamten jedes Sra rieregiment concentriren ſich am 21. Juniin der Nähe des, welde bisber den friegøartikeln in geeigneten Fårs von Celle, um dort vereinigt bis zum 30. Juni inci.
len unterworfen waren ; die offiziere, Unteroffiziere und geübt zu werden .– Die Erercirzeit des 1. Infanteries Soldaten der Veteranen - Compagnie ; die Ehefrauen, regiments findet im September ſtatt. Das Regiment Kinder und Dienſtboten råmmtlicher eben angeführten pereinigt ſich am 20. Septbr. bei Münden, zu gemein Perſonen. Penſionirte und verabſchiedete Militårs jedes Grades ſtehen unter den Civilgerichten . Das General. Kriegegericht bat ſeinen Sie in Braunſchweig und beſteht aus dem vorſigenden jedesmaligen Chef des Kriegscoleg iums, zwei ſtimmführenden Beamten , einem Secretár , einein Regiſtrator und einem Pedet . Mit
ſchaftlicher Uebung des Dienſtes der leichten Truppen . Eine Schwadron des 3. Regimente, Herzog v . Cambridge Huſaren, wird dieſen Uebungen einige Tage beiwohnen .
dem 1. Mai d. I. tritt das General - Kriegsgericht in
Ne ape I.
5
Es wird als gewiß verſidyert, daß der bannover
Schen Infanterie eine Veränderung der Uniformnabe bevorſtehe.
Wirkſamkeit.
Die vier Schweizerregimenter in neapolitas Frantreid niſchen Dienſten ſind jeßt vollzáhlig, und bilden ein Bei dem am 5. April ſtattgehabten Leichenbegångniſſe Corps von 6000 Mann reidlich beſoldeter und prunkvoll
des Marſchals Gouvion St. Gyr bemerfte man unter gekleideter ausländiſcher Truppen . Sie haben allein das
der großen Anzahlanweſender Offiziere von der alten Recht, außer dem Dienſte Waffen zu tragen , unterliegen Armee die Marſdådle Herzoge von Raguſa , von Reggio , aber auch einer noch ſtrengeren Mannszucht, als die
von Treviſo , von Dalmatien, die Generale Sebaſtiani, Schweizertruppen in franzöſiſchen Dienſten . Es find bei
Gerard, Matthieu Dumas. Marſchal Mortier , Graf dieſen Regimentern ſchon viele Todesſtrafen wegen Subs von Jaucourt, Graf Molitor und Viceadmiral Truguet ordinationsvergehen , welche die Strenge der Anführer trugen die Eden des Reichentuches. Eine ziemlich große veranlaßte, verhängt worden. Anzahl von Pairs und Deputirten haben dem Leichen : begångnifie gleichfals beigewobnt; unter anderen der H. Herzog Decazes , H. von Barante und der Oberſt
Niederland e .
Se. Mai. der König baben Ihren Bevollmächtigten
b. Sesmaiſons. Die feiche wurde auf dem Gottesader bei der Militarcommiſſion zu Frankfurt a . M., den Ges
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neralmajor Baron v. Lengnagell , zum Ritter des Offizier, welcher die Recruten angenommen hat, dem Ordens vom belgiſden fówen ernannt.
Kriegsgerichte zu übergeben. - Der Befehlshaber der erſten Brigade der polnis
Nord a mer i ta. Uhlanen , General , hat den St. Annenorden Den neueſten nordamerikaniſchen Journalen zufolge idhen erhalten . 1r KlaſſeSuchorfheffsty wurde dem fongreſſe der Vereinigten Staaten folgende Sfale für den Friedensfuß der amerikaniſdhen Marine vorgelegt : 1 ) Die Offiziere der Marine der Vereinigten
Norwege 11.
Nach offentlichen Blåttern follen dieſen Sommer
Staaten ſollen beſtehen aus nicht weniger als 1 Dices zwei Luſtlager in Norwegen zuſammengezogen werden, admiral, 2 Contreadmiralen , 30 Capitainen , 30 Maſter: das eine in der Gegend von Drontheim , das andere Commanders , 200 lieutenanten , 400 Midſhipmen . 2 ) in der Nähe von Chriſtiania.
Der Präſident der Vereinigten Staaten iſt ermächtigt, wenn nad ſeinem Ermeſſen der Staatsdienſt es erfors
dert , die Zahl der Offiziere unter dem Range eines Gonfreadiniralo ſo zu vermehren , daß ſie die folgende
Ueber das Knallpulver als Zündmittel
nicht überſteigt: 40 Capitaine, 50 Maſter Commanders,
bei Gewehren . )
3
250 lieutenante, 500 Midſhipmen. 3) Befinden ſich die
Auf Veranlaffung des franz. Kriegsminiſters hat eine
Offiziere nicht in wirklichem Seedienſte, ſo erhalt der Commiſſion, beſtehend aus dem Oberſten Aubert , und Biceadmiral jährlich 4500 Dollars; der Contreadmiral den Herren Pétiffier und Gay -fuſſac, die verſchiedes 4000 D .;der Capitain 2500 D .; der Maſter- Commans
nen Knallpulver und beſonders das finallquecffilber uns
der 1660 D. 4 ) Im wirflichen Seedienſte erhalt der terſucht, um die Meinung, welche über die Gefahren bei Viceadmiral 6000 D .; der Contreadmiral 5.00 D .; der der Anfertigung, dem Transport und der Anwendung Capitain, der ein Geſchwader von 200 Kanonen befehberrſcht, aufzuflaren und zu firiren . Der Rapport, wels ligt, 5500 D.; der Capitain unter 200 Kanonen 4500 D.; chen dieſe Commiſſion in Betreff ihrer Unterſuchungen der Capitain eines Linienſchiffes 4000 D.; der Capitain abgeſtattet hat, ſcheint zur Mittheilung in der A.M.Z. einer Fregatte erſten Ranges" 3500 D .; zweiten Ranges geeignet. 3200 D.; der Maſter - Commander 2500 Dollars. Rußland .
Unter den von der 91. Recrutirung aus dem Gous
Von der großen Anzahl Knallpulver , welche man
fennt, verdienen , in Bezug auf ihre Verwendung bei den Waffen , bloß die von überoridirt- falzſaurem Kali
(chlorjauren Rali) und von Knallquecfſilber eine beſons
vernement Niſhnei - Nowgorod angelangten Recrútendere Aufmerkſamkeit ; die anderen bieten zu viele Unbes wurden 23 , die in Mafarjem gew &bſt waren und von quemlichkeiten oder Gefahren in der Fabrication und
denen einer Krankheitshalber zurückgelaſſen worden, als Unwendung dar. vóttig für den Dienſt untauglid befunden . Auf Befehl Pulver úberoridirt falzſaurein Kali. Pulverbor Sr. Maj. des Kaiſers wurden daher der Oberſtlieutes Dieſes iſt eine innige Miſchung von Schwefel,
nant vom Gendarmencorps Jaryfow und der bei dem Kohle und dem genannten Rali. Man kann den Schwes dere Aufträge angeſtellt geweſene Collegienrath Tichos bare Stoffe erſeßen ; aber das Pulver verliert alsdana ehemaligenGeneralgouverneur Bachmetjew für beſons fel oder dieRohle weglaſſen und durchandere entzünds
nowitſch dorthin zur Unterſuchung dieſer Sache abges mehr oder weniger an Kraft. Auf den Vorſchlag Bers fertigt. Sie fanden in dem Protokoll der makarjewſchen ihollets hatte man im J. 1786 angefangen , berglei: Recrutenbehörde, daß ſämmtliche Mitglieder derſelben chen Pulver zu Effonne zu fabriziren, börte aber in die obigen23 Recruten für geſund und dienſtfahig an. Folge einer von großen Unglücksfällen begleiteten Erplos erkannt hatten , obgleich einige der lekteren ſchon von I fion wieder damitauf. Dieſes Pulver iſtviel ſtårfer, als ihrer Kindheit an, andere feit 10, 7 u. 4 Jahren oder bas Salpeterpulver ; esmacht den Probemorſer ſchnell feit fürzerer Zeit, mit den Krankheiten und Fehlern be- unbrauchbar,indemes die Rammer vergrößert und tiefe
baftet waren , die ſie für den Dienſt untauglich machen, und daß unter dieſen Recruten fidh ſogar einige befins den , die wegen ihrer Gebrechen ſchon in der 90. Recruti: rung nicht angenommen worden waren . Nach Durchſicht des hierüber unterlegten Memorials haben Se. Mai . der Kaiſer zu befehlen geruht : die in Petersburg einges
Gruben im Metall erzeugt. Da dieſes Pulver, wie Ders ladung vonGranaten , dieſe beſtändig in gleiche Stüde von der Größe einerKaſtanie zerſprengte, wogegen es unter den nämlichen Umſtänden vom gewöhnlichen Puls ver weit weniger Stüke gab; ſo könnte daſſelbemit
luche des Hrn. Belter zu Meudon zeigen , als Spreng .
troffenen 22 Recruten und den in Niſhnei - Nowgorod mehr Vortheil, als das gewöhnliche, zum Sprengen der
zurückgebliebenen auf Wagen nach ihrer Heimath zu: Granaten , der Chore, Brüden 2c. dienen. rúc suiciden , die Koſten dafür von den Mitgliedern der
matariemſchen Recrutenbehörde einzutreiben und andere voltommen dienſtfähige Recruten auszuſuchen; die Mitglieder der Recrutenbehörde aber , die des Vergehens, untaugliche Recruten angenommen zu haben , ſchuldig
Eigenſchaft , fich durch einen Schlag zu enta
Seine zünden ,machteeszur Zündungbei Percuſſionsgewebrer tauglich ; indeffen wurde e8 bald durch Knallquedſilber erſetzt , weil esmehrere Mängel darbot, worunter die hauptſächlidſten die ſind, daßes ſehr ſchmußt und dag
befunden worden ſind , vom Dienſte auszuſchließen und
nie mehr bei Recrutenwahlen zu gebrauchen , und den
* ) Hus dem Spectateur militaire. VIII. Vol. XLV. Liy.
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es das Eiſen ſehr angreift. Da dieſe letzte Eigenſchaft , fein . Ein Schlag von Elfen auf Blei entzündet nur ſehr von der während der Zerlegung eutſtehenden Sdwefels ſchwer, und der von Eiſen aufHolz iſt ganz erfolglos. fáure herrühren kann, ſo hat man die Wirkungen dieſer
Das Knalqueckſilber entzündet ſich immer leicht bei
Sågre zu neutraliſiren geſucht, indem man das Pulver einer Reibung, beſonders wenn Holz auf Holz gerieben
mit ausgetrocnetem natürlichem Mineralalfali in ſchicks wird ; es detonirt weniger leicht bei Reibungen von lichem Verhältniß mengte. Der Verſuch hatte den ges Marmor auf Marmor ; bierauf folgen Eiſen auf Eiſen , wünſchten Erfolg, allein das Pulver verlor durch dieſe endlich Eiſen auf Holz oder Marmor. Pulveriſirtes Miſchung viel von ſeiner Entzündbarkeit, und überdieß Knallquecſilber Detonirt ſchwerer als criſtadiſirtes , bes war leicht zu erfennen , daß das während der Entzini: ſonders durch Reibung. dung aus der Zerſeßung des åberoridirt - ſalzſauren
Mit 5 % Waſſer angefeuchtet, verliert das Knalls
Kali's entſtehende ſalzſaure Kali ( chlorure de potas- queckſilber viel an Entzündbarkeit, detonirt inzwiſchen sium ) in feuchter Luft das Eiſen (dnell angreift. Dieß bei einem Schlage von Eiſen auf Eiſen , jedod, vers iſt ein großer Fehler des fraglichen Pulvers und es brennt blos der getroffene Theil, ohne die Entzündung ſcheint nicht leicht davon befreit werden zu können .
dem nicht getroffenen mitzutheilen . Reibung von Holz
Die Gommiſſion hielt es für überflüſſig, långer bei den Eigenſchaften dieſes nicht mehr gebrånchlichen Pul: vers zu verweilen, und beſchränkte ſich darauf, binzuzus fügen , daß , wenn ſich die Artillerie beſtimme, dieſes
auf Holz bringt eine ahntiche Wirkung bervor; aber Das Pulver wurde nicht entzündet durch einen Schlag mit Marmor auf Marmor, eben ſo wenig bei der Reis bung von Marmor auf Marmor oder auf Holz. Durch
Pulver in beſonderen Fällen anzuwenden, die Fabrica: einen heißen Körper entzündet, verzehrt ſich dieſesPuls tion und der Transport deſſelben bei gehöriger Vorſicht ver eben ſo langſam , als das gewöhnliche Sdießpulver mit 15 % Waſſer angefeudytet . Mit 10 % Waſſer ans
ohne Gefahr unternommen werden fóune,
Howard'ſche8 Pulver oder senaiique d ſilber gefeuchtet iſt das Kenalqued ſilber noch ſchwerer zu ents (Fulminate de mercure.) Dieſes Pulver wird beut z!!! Tage bei den Jagdgewehren allgemein angewendet, weil es ich leidt entzündet und das Eiſen nicht angreift. 68 wurde deßhalb von der Sommiſſion in ſeinen verſchies
zůnden, eß verſchwindet indeſſen durch den Schlag von Eiſen auf Eiſen , aber ohne Flamme und ohne Geräuſch; bloß der getroffene Theil brennt und ſchleudert das Uebs rige weg: Iſt es mit 30 % Waſſer angefeuchtet, ſo des
denen Beziehungen zu den Gewehren unterſucht.
tonirt es noch bisweilen auf dem Reibſtein ( bei Holz
Das howard'ſde Pulver iſt ein Salz, beſtehend aus Quedfiiberorid und einer beſonderen Säure, die aus einera TheilStickſtoff, eben ſo viel Sauerſtoff und zwei Theilen Kohlenſtoff zuſammengeſeßt iſt. Seitdem dieſe
auf Marmor ) während der Behandlung, aber die Des tonation eſt partiell und theilt ſich der übrigen Maſſe nicht mit ; der Reibſtein wird ohne allen Schaden unter den Händen des Arbeiters bloß gehoben . Dieſe Berſuche
Compoſition befannt iſt, hat man dem Pulver den ras geben die Gewißheit, daß bei der Behandlung des frags
men fulminate de mercure gegeben. Detonirt cs durch lichen Pulvers mit Waſſer Erploſionen wenig zu bes einen Schlag oder durch Wärme, ſo verwandeln ſich das fürchten ſind. Dieß hat ſich auch in der Fabrif zu Juri
Queckſilber und der Stickſtoff in Dämpfe, und nad dem Stohlenrúdſtand zu urtheilen , iſt es ſehr wahrſcheinlich , daß die Hälfte des Koblenſtoff8 mit dem Sauerſtoffe Kohlenſäure bildet, und daß ſid, die andere Hälfte nies derſchlagt oder zerſtreut wird. Unter dieſer Vorausſes
bei Paris gezeigt, wo mehr als 200 Millionen Zündbúts chen ohne den geringſten Unglücefall verfertigtwurden . Wirkungen der Erploſion des Knallques ſilbers. Der Sharafter ſehr entzündlicher Pulver iſt, daß ſie, ſelbſt bei ſehr fleinen Quantitåten, im Moment
ßung wurde 1 Gramme howard'ſches Pulver 0,155 litre der Entzündung detoniren, und auf ihre Umgebung gleich permanentes Gas bei der Temperatur desſchmelzenden Giſes und unter einem Druck vou 0,76 Metre geben. Indeſſen iſt dieſes Volumen im Moment der Erploſion viel größer, weil es durch die Hibe mehr ausgedehnt wird und mitQuedfilberdåmpfen gemiſcht iſt. - Ein -
einem mit großer Geſchwindigkeit bewegten Körper wirs fen . Das beſte gewöhnliche Pulver entzündet ſich bei weitem nicht ſo ſchnell, als das Knallpulver von Quecks ſilber und beſonders als das von Silber, und es gibt fein Gewehr , welches bei einer den ladungen von ges
Gramme gewöhnliches Pulver gibt ungefähr ein dop wohnlichem Pulver gleichen ladung von cinem dieſer Knallpulver ſtart genug ſein würde, obgleich der Raum, Weil die Queckſilberdåmpre unangenehm zu athmen welchen das elaſtiſche Fluidum im letzten Fade einnimmt,
peltes Volumen elaſtiſches Fluidum .
und der Geſundheit ſchädlich ſind, ſo würde es, obgleich weit fleiner iſt, als im erſten . *) 30 Gramme Knallpulver von Quedfilber , angezündet die Fåger darüber keineKlage erheben , nothwendig ſein , das Knallpulver in dieſer Beziehung vor ſeiner Anwens in einer kleinen Schachtel von Carton auf dem hledyt dung im Militár zu unterſuchen . befeſtigten Boden eines Fachens, machte ein foch gleich Detonation des inallquedilber durch Mit weldor Quantitat Sinauqueckſilber man auch ein aus den den Sdlag. Das trođene Pulver detonirt ſehr leicht bekannten Metalen verfertigtes Gewehr laden wollte , ſo würde durch den Schlag von Eiſen auf Eiſen , ein wenig ſchwes daſſelhe doch ſehr ſchnell verdorben werden ; denn don bri dem
rer bei Eiſen anf Bronze , noch ein wenig ſchwerer bei Marmor auf Olas , oder Marmor auf Marmor, oder Glas auf Glas ; iideſſen entzündet es ſich unter dieſen
Fülen der Hütchen mit dieſem Pulver, welches dabei noch durch gewöhnliches Pulver gemildert iſt, erhalten die Stempel von gehärtetem Schmelzftahl, mit denen man das Pulver in die Zündhütchen drüdt, durch die ſehr häufigen Erpioſionen Grus
verſchiedenen Umſtänden mit hinlänglicher leichtigkeit, um bei jedem Schlage der Erploſion beinahe gewiß zu
beu, obgleich das ſich bildende Gas an den Seiten der Stems
pel frei ausſtrömen tann.
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einer 4pfündigen Rugel, ohne ben Boden zu zerbrechen. Lit ér a t t r . tenſchuß. Unter denſelben Umſtånden wurdedie Grplos Bildung und Führung einer Infanteriecompagnie mit Bezugnahme aufdas preußiſche Infanteriereglement. Handbuch für Offiziere. ſion einer gleichen Quantitåt gewöhnlichen Pulvers kaum Berlin , in der Schleſinger'iden Buchs und Muſikhandlung. gehört, es gab fein Loch und der Boden wurde nicht eins 1828. 199 S. 8. Preiß : 20 gr. mal erſchüttert. Leipzige rzeitung r Literatu Nr. 28über vonden 1830 net ) bezeich 25 Gramme Knall Dyed ſilberpulver zerſchlugen ein dieſesDieWert Abtheil(ungen Wirkung , welches in zwei skreis Der final (dien ſtårfer zu ſein , als bei einem Muskes
3
auf die Erde gelegtes Brett, auf dem ſie angezündet und die Pflichten des Compagniebefebishabers im Frieden und im wurden und machten überdieß noch ein fod unter dem Kriege bandelt, als nüblich, tadelt aber, daß das Buch in einem
Brett in die Erde. Eben ſo viel dieſesPulvers zers Stylegeſdriebenſei, der fehrviel zu wünſchen übrig taffe. laſſe. ſprengte ein in die Erde gegrabenes Faß von 1 Hectos Mémoires du maréchal Suchet , duc d'Albufera , sur ses cam litre Inhalt , als es darin angezündet wurde.
Ein fleines Gefäß von Stahl von 3 Cubifmilimetre Inbalt mit 3 Mill. diden wanden wurde oft von dem
>
1814 , écrits par pagnes en Espagne , depuis 1808 jusqu'en un tres - bel atlas de 16 2 Vol. in go ,
loi - même.
fr. Paris , 1828. Bossange. planches, fol. atl.; prix : 30 avec
Dieſe Memoiren ſind im höchſten Grabe intereſſant. Sie gehen daſſelbe ausfüllenden Knal -Quedfilberpulver in Stücke Tehr ins Detail, ohne dadurch die Erzählung der größeren Dperas zerſprengt. Generalſtabboff izier find wichtig der Belagea die Relationen Senie: zu 'undunterbrechen für den Artillerie :, . Beſonders 25 gr. Gr des fraglichen Pulvers in freier Luft ange tionen
1829.) gündet, haben die Entzündung einer anderen Quantitát) rungen. ( Bullet. dessc.milit. 45Beſt ' 46
mitgetheilt , die 5 Centimetre entfernt war ; dieß geſchab
nicht auf 12 Gentim. Entfernung . Sourenirs d'un militaire des armées francaises, dites de Portugal ; Wenn man Streifen des in Rede ſtebenden Knall: par l'auteur de l'essai sur l'état militaire en 1825. In go de pulvers und des gewöhnlichen Schießpulvers auf einem 25 feuil.; prix : 6 fr. 50 ct. Paris, 1827. Anselin et Pochard.
Papier neben
und
was
Dieſe Memoiren ſind den im I. 1821 erſchienenen des Drbop:
ſchon an das Knallpulver bringt,ſo wird das Schießpulver, Inateurlenoble nachgebildet. Sie enthalten nichts, mat nicht Lieutenant al8 Erfolg der ; ments nicht dazu geeignet, über den obne Spuren von Verbrennung auf dem Papier zurück- eines Infanterieregi zulaſſen , zerſtreut und findet ſich beinahe ganz wieder. Erpedition nach Portugal ( unter dem Berzog vonDalmatien ) Bringt man aber Feuer an das Schießpulver und die abzuſprechen . Indeffen läßt fica Beobachtungsgeiſt nicht bertennen ;
Entzündung iſt bis an das Knallpulver gekommen , ſo auch iſt die Dauſtellung frei von Schwülftigkeit und Aufſchneiderei.
detonirt dieſes ſo ſchnell, daß es das übrigeSchießpuls Einen beſonderen Werth hat das Werk durch dieMenge und Aue: per zerſtreut , ehe daſſelbe von der Entzündung erreicht wahl von Einzelnbeiten , welche es enthält. wird, und man findet von da an, von wo es zerſtreut Mémoire sur la dernière guerre de Catalogne ; par Florent wurde , feine Spuren von Verbrennung. Eine innige Miſchung beider Pulverſorten verbrennt dagegen ganz. Dieſes Reſultat über die Fortpflanzung der Entzüns
Galli, aide- de - camp du général Mina, In 80 de 30 feuil.fi prix : 6 fr. 50 ct. Paris , 1828. Bossange, Das Bullet . des so. milit. Nr. 4. 1828 bemerkt über dieſes
dung durch das Sinallpulver nur auf ſo kleine Entfers Birk: Die Memoiren des ßrn Gallt ſind wahrſcheinlich nach Notizen entworf , er hat aber dabei zu diei auf den Effect nungen in freier Luft erſcheint um ſo auffallender , als einen gefeben ; die Militärs enwiirden mehr Einfachheit und kriegeriſche 11
dieſe Fortpflanzung bei den Gewehren , wo ſie auf mehr Details vorgezogen haben. Die Beſchreibung der.8 feften plage als einen Centimetre ſtatt hat, in Bezug auf die dabei von Catalonien, welche man in dem 2.Stapitel des 3. Buches Kindet, verwendete Menge Knallpulver unvergleichlich größer iſt, iſt unzureichend und perräth wenig Renntniffe in der Fortification." und als der Oberſtlieutenant Chateaubrun die las
de M. le lieutenant- général comte Dupont sur dung eines 24 Pfors . mit 10 Centigramme Knallpulver Observations l'histoire de France , par M. l'abbé de Montgaillard. In 8 ° der fragliden Art durd , ein 10 Puncte weites Zündlod) de 5 feuil . Paris , 1827. Dentu . durch die ganze Metalldice entzündet hat . Indeſſen has Ubbe Montgaillard demgetadette ſucht darin Dupont Gen. die von Capitulation und ſtreng chreibern anderen Geſchidste von ben die oben angeführten Reſultate ihre Richtigkeit und vielen man wird ſpåter feben , daß die ſich hier darſtellende Baylen zu redtfertigen. ( Bullet. des sc . milit. Nr. 7. 1828. )
Anomalie nur ſcheinbar iſt. *)
Die Kraft des Knallqueckſilbers iſt viel größit , als die dee Mémoires du lieutenant - général Puget- Barbantane, écrits par lui - même. In gº de 23 feuil.; prix : 5 fr. Paris , 1828.
beſten Sagdpulvers, abir es iſt fdier zu ſagen , um mit viel.
Man mußte ſich begnügen , mit verſoiedenen Quantitäten Anal : und Jagdpulver ein hohles Kupfernes Gewicht ſo in die Höhe zu
Pichon - Béchet.
Dieſe Memoiren haben für den Militär nur ſehr geringes In:
werfen, daß man die erreichte Höhe meſſen konnte. Dag Knallpuia tereſſe. Obgleich der Verf, im I. 1793 die Armee der Dſtpyrenäen per hob die Marie 15 – 20 mal höber, als das Jagdpuldir. 5 Boơen en Chef commandirt hat, ſo iſt doch keine von ihm über Die große Schnelligkeit der Erploſion des Knallquecefilbers , aus die Operationen dieſer Armee mitgetheilteNachricht von Wichtige
welcher ähnliche Reuitate folgen, als das Schießen eines Körpers | krit. ( Bullet. des sc . milit . Nr. 7 1828.) aus Gewehren, konnte es in gewiſſen Fäden nüblich machen, 3. B. Mémoires du général Berthier, prince de Neuchâtel et de Wagram, ( Fortſ. folgt.) major - général des armées francaises; campagne d'Egypte , tre * ) Das in der franzöſiichen Marine angenommene Zündpulver partie. In 80 de 28 feuil. /a; prix : 2 fr. Paris, 1827. Baudoin . 3ſt nach dem Bullet. des sc, milit. ( 3. Beft 1828) von geringen iſt aus obigem Knallpulder gemacht und bringt das Feuer
in Petarben , um Thore zu ſprengen .
nicht bloß durch die ganze Metaldicke in die patrone, ſondern
Intereſſe und enthält meiſtens icon bekannte Dinge,
durchſchlägt auch das ſtärkſte Patronenzeug . Redigirt urier Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W. Leste in Darunſtadt und in deſſen ofisin gedruct.
LE
Samſtag,
Nr. 35 .
T
1. Mai 18 30. 25
WHITE
Allgemeine Militar : Zeitung. Ueber das Knallpulver als Zündmittel bei Gewehren . ( Fortſegung. )
men oder ungefähr noch einmal ſo viel , als zu Zünd, bútchen zu nehmen .
Die zur Entzündung des Anallpulpers nöthige Kraft wird in dem Maße größer , als mebr Meblpulver zur
Miſchung des Anallqued ſilbers mit Pulver Miſchung genommen und als die Schichte von Knalls zu 3 ú n o pulver oder Zůndfraut. Die Quantitat queckſilber dider wird. Man fann demnach mehr oder Knallquedfilber, welche zur Entzündung einer Gewehrs weniger ſtarke Zündungen machen, alſo z. B. ſolche, die ladung nöthig iſt, iſt ſo flein , daß ſie ſich nicht bands Fich durch den Schlag des aufgezogenen Hahns entzuns haben läßt. Man fam daber auf eine natürliche Weiſe den und dem in der Ruhe losgehenden Hahn widerſtes auf den Gedanfen, es mit gewöhnlichem Pulver zu mis hen . Uebrigens fann man die ſtarfſten Zündungen anwens
ſchen, um das Volumen größer zu machen. Indeſjen iſt i den , wenn man nur ein wenig Zwiſchenrauin zwiſchen dieß nicht der Hauptvortheil dieſer Miſchung; denn das dem niedergelaſſenen Hahn und dem Zündfanale láßt. Knallpulver allein theilt dem gewöhnlichen Pulver die Unterſuchung der Knallzů ndungen rúds Entzündung nicht allein ſchwerer, ſondern auch nur auf richtlich des S c m uķes und ihrer Wirkung auf fürzere Entfernungen mit , als eine Miſchung deſſelben das Eiſen. Das Knallquecfſilber laßt da , wo 8 mit gerdbubichem Py (vey, und dieſer Umſtand rührt von detonirt, * Bezug auf ſein Gewicht ziemlich gros ſeiner augenblicklichen Entzündung ber. Wenn es allein Ben fohlenbaltigen Rückſtand, der indeſſen feinen Nadie iſt, ſo hat das elaſtiſche Fluidum ſchon den größten Theil theil hat , weil die Quantität der Analgúndung felbſt feines Wärmeſtoffe verloren, ehe es zum Pulver gelangt, außerordentlich frein iſt; er bångt ſich überdieß niemals und fann dieſes daher nicht entzünden. Sit es dagegen an und fann ſich nicht anbåufen , weil er beim Detoniren mit Mehſpulver gemiſcht, ſo wird dieſes , noch im Giú , zerſtreut wird ; außerdem wirft er nicht beizend oder ans ben begriffen, auf die Padung getrieben und entzündet ſie. greifend auf das Eiſen . Bei den gew dbnlichen , aus naus
Dieß ſcheint der Gommiffion die Erklärung der oben in quedſilber und Mehlpulver zuſammengeſeßten Knallgúns Betreff der Fortpflanzung der Entzündung durd Knalls dungen aber verhålt ſich die Sache anders. Beurtheilt pulver erwähnten Anomalie zu ſein. *)
man indeſſen den Schmuß, welchen ſie zurücflaffen , auf
Die vortheilhafteſte Miſdung zum Gebrauche in die ſebr genaue Weiſe,daß man die Verſager zählt, ſo
Zandhůtchen ſcheint in 10 Gewichtstheilen Kualquec
tann man ihn für nichts betrachten, denn nach den Ers
filber und 6 Theilen Mehlpulver zu beſtehen. Bei 7 Theis , fabrungen , welche weiter unten angeführt werden, hat len Mehlpulver wird die Miſchung ein wenig minder man bei hundert auf einander folgenden Schüſſen feis lebhaft. Bei mit Wachs überzogenen Zúndförnern muß nen Verſager irgend einer Art gebabt, während man
weniger Meblpulver genommen werden ; 5 Theile find bei gewöhnlichem Pulver einen Verſager auf 7 Schúffe gewöhnlich und Vergnaud hat für die Kriegegewebre rechnet. Um die Wirkung der Knaagindungen auf das Eifen Zu einem Zündkraut für ein Jagdgewehr reichen zu unterſuchen, ließ man ungefähr gleiche Quantitaten
3,3 Theile Meblpulver vorgeſchlagen .
0,0166 Gr. Knalquedfilber bin, oder man kann 57600 von reinem Knallquedſilber, von dergleichen gemiſcht mit
Zündungen aus einem Kilogramme machen ; für Milis Mehlpulver zu Zündungen , von Pulver mit chlorſaurem tárgewehre muß ein wenig mebr Knallqued ſilber genom Kali und von gewdhnlichem Pulver auf einem gut pos
men werden. Zu Wachsjúndförnern ſiud 3 Centigrams lirten Gewehrlaufe verpuffen ; auch bat man cinen Theil des faufes mit einer Auflöſung von Meerſalz befeuchtet *) Berſuche, welche man mit Miſchungen von Knallquedfilber | und den lauf in einen feuchten Keller gethan. Nach 24
und verf iedenen anderen Materien , mebr zur Vermabruna Stunden wurde der Lauf unterſucht. Das reine Kuall. der Zündungen gegen Feuchtialeit, a's um die Buſammenfes quod ſilber hatte einen fohlenhaltigen Ridítand gelaffen ,
fung des Pulders zu verändern , angeſtellt hat, haben gelehrt, der etwas größer zu ſein ſchien, als bei dem ordinaren Beimiſchung dieſer , und Bars, wenn auch die Quantität derſelben fehr tiein iſt, Pulver, aber dasEiſen war darunter nicht angegriffen. der Erploſion des Knallpulvers ſehr ſchadet.
Das gewdbnlide Pulver hat weniger Rådſtand gelaffen
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und weniger Roſt erzeugt, als bas gemiſchte Knallpult / im Zündkanal entſtandene Schmuß, der überdieß durch ver: Das Meerwaſſer und das Pulver mit chlorſaurem die von ihm abſorbirte Feuchtigkeit aufgetrieben wurde, Rali haben den meiſten Roſt verurſacht.
die Urſache dieſer Verſager war. Es iſt bemerkenswerth,
Zundhůtchen verſagte. Vortheile der Percuſſionsgewebre in Bes daß bei allen Verſuchen kein wurden den von Verg .
treff der Pulvererſparniß. Der Verluſt des durdy
Die nåmlichen Verſuche
mit
die Bundlocher der ordinåren Gewebre entweichenden naud vorgeſchlagenen Wachspillen vorgenommen , nachs
elaſtiſchen Fluidums findet bei Percuſſionsgewebren dem man an demſelben Gewehre die erforderlichen Ber : nicht ſtatt und es ſchien nicht unintereſſant, ihn nåber anderungen vorgenommen hatte. Bei der ſehr erhöhten zu beſtimmen .
Temperatur der Puft bemerfte man mebrere Fehler an
Mit zwei gleichen Infanteriegewehren nad dem Mos den Wachspillen; ſie wurden weid), ballten ſich bei einem ſtellte man nacheinander an einem Pendel Verſuche an ; dem Zündfanale von 1,1 Millim . Weite und hoher Zem: die fabung betrug 10 Gramme Musketenpulver und die peratur verſagte das Gewehr båufiger, als bei Zunds Kugeln, deren 19 auf i Pfund geben , wurden mit zwei bútchen , oft beim 20. Schuife, indeſſen wiederholten ſich Pfropfen von Glanzpappe geladen. Da der Rucitoß die Verſager, wie bei Hütchen, erſt gegen den 60. Schuß. delle vom F. 1816 , die man mit Nr. 1 u. 2 bezeichnete, leichten Druck zuſammen und verloren die Geſtalt. Bei
beider ſehr nahe derſelbe war, ſo verſab man das Ges als der Durchmeſſer des Zündkanals 1,85 Millim , weit
webr Nr. 2 mit einem Percuſſionsídlog und ſuchte hier: auf die Pulverquantitåt, welche denſelben Rúditos her: vorbrachte, als das andere Gewehr bei obíger Padung. Man fand 9,14 Gr. hinreichend ; mithin fönnte bei Pers cuſſionsgewehren die ladung ſebr nahe um 10 geringer ſein, als bei der gewöhnlichen, ohne die Tragweite zu
war, gab es bei 100 Schüſſen feinen Verſager, aber das Ausítrómen aus dem Zündloche war ſo beträchtlich, daß man genothigt war, von einem Schirme vor dem Geſicht Gebrauch zu maden . Die Zúndfdrner baben zuweilen verſagt und es kann dieß eben ſo wohl von ihrer eiges nen Beſchaffenheit, als der des Schloßes herrühren.
vermindern. Dieſes Verhältniß bleibt daſſelbe bei etwas
In Betreff einer Bergleichung beider Zündungsarten,
großeren ladungen , namentlid, bei der 12,25 Gr. betra , genden Gewehrladung, von der bloß 11 Gr. in den lauf kommen. Wahrſcheinlich liegt der Grund des Unterſchies des in den ladungen beider Gewehre bei gleichen Wirs fungen zum Zbeit in der ſchnelleren Entzündung, welche
nämlich mit Hürchen und Pillen, beſchränkt ſich die Goms miſſion darauf, zu bemerfen, daß das Sdloß zu Húts dhen weniger Genauigfeit in der Anfertigung verlange, daß ſein Hammer den Kanal richerer in einer ſenfreche ten Richtung treffe und daß er weniger Kraft bedürfen werde , als bei dem Schloffe zu Pillen ; endlich ſei bei jenem aud ) das Sprůben nidit ſo beträchtlich , als bei dieſem . Der Vortheil, feinen Verſager zu haben , beſchränkt ſich nicht bloß auf die Erſparung von 1 Zündfraut auf 7, fondern man muß noch bedenken , daß der Soldat ges wohnlich mehr Pulver zu dieſem Zwecke verwendet, als
das
nallpulver verurſacht.
Zu der erwåhnten Erſparung an Pulver im Betrag von 10 muß man noch dasjenige rednek elches bei den Steinſd; (offern auf die Pfanne fommt, namlich im
Durchſchnitt bei voller Pfanne 1,1 Gr. , ſodann dasjes nige, welches durchs Verſagen verloren geht. Dieß zu : fammen genommen macht 2,276 Gr. bei Padungen von
12,25 Gr. oder 2,276 Kilogr. auf 1000 Schüffe, oder nöthig iſt, geſchebe es nun zufällig, oder abſichtlich, um endlich 6,26 Franc, 1 Kilogr. zu 2,75 Franc gerechnet. Zieht man hiervon den Preiß von 1000 Žúndbútchen ab, To bleiben 2,76 Fr. reine Erſparniß . Wenn übrigens hierauf auch kein großes Gewicht gelegt werden kann,
den Rüdſtoß zu ſchwächen . Abgeſeben von dieſer Erſpars niß, welche als unbedeutend angeſehen werden könnte , bat das Wegfallen der Verſager" den großen Vortheil , daß die Zuverſicht des Soldaten erhöht wird , weil er
ſo ſieht man dod, wenigſtens, daß die Koſten nicht ers weiß, daß ihn ſein Gewehr im Angeſichte des Feindes, böht werden . Bei weitem wichtiger iſt der Umſtand, daß im Augenblicke der Gefahr nicht im Stiche låſt. die Percuſſionsgewebre viel ſeltener verſagen , wie ſich Da zur Vermeidung der Verſager der Zündfanal erweitert wurde, ſo fónnte man glanben , es werde das aus folgenden Verſuchen ergibt.
Um deſto genauere Reſultate zu erhalten , hat man, durch an Tragweite verloren. Die Verſuche baben aber wie es im Kriege gewóbnlich vorkommt, ein Musketens gezeigt, daß der Rúdſtoß bei 1,85 u . 1,1 Millim . weis
Pulver verwendet, das ein wenig verdorben und ſchlecht ten Zündfanålen ganz der nämliche war. Dieß Reſultat ausgeſtaubt war. Kugel und Pulverladung waren wie wird nicht befremden , wenn man bedenkt, daß der Ras
gewöhnlid und es wurden Zündbútchen genommen. Bei einem 1,1 Millim . weiten Zündkanale fing das Gewehr beim 53., ſodann vom 56. bis 60. Sduſſe an zu vers ſagen . Dhne das Zündloch aufzuräumen , verfeuerte man 6 Zündhůtchen , ebe der Schuß lodging. Bei einem 1,85 Midim . im Durchmeſſer haltenden Zündkanale kam bei mehreren Verſuchsreiben auf 100 Schüſſe fein Verſager. Den anderen Tag wurden die Verſuche mit dem uns
nal nach dem Schlage durch den Hammer verſo loffen wird. Es wäre ſelbſt móglich, den Ranal noch mehr zu erweitern, wenn man nur zugleich die Kraft des hams mers ſo groß macht, daß er dem ausſtromenden elaſtis ſchen Fluidum widerſteht. Ueberdieß zeigen auch mit dem gewöhnlichen Gewehre angeſtellte Berſuche, daß eine 1-2 Millim . betragende Veränderung in der Weite des Zündloches keinen merklichen Einfluß auf die Tragweite
gereinigten Gewehre fortgefeßt. Das Gewehr verſagte hat. Man erhielt nåmlich einerlei Rückſtoß bei einer wurde der Verſuch bis zu 100 Schüſſen obne Berſager und einer ladung von 10,00. 10,00. 10,39. 10,72 Gr.
beim 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 16. 42. Scuſſe, bierauf aber Weite des Zündloches von 0,90. 1,66. 2,76. 3,48 Mill .
beendigt. Es iſt klar, daß der am vorhergehenden Lage
( Schluß folgt. )
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,,Zuvörderſt muß man dem geehrten Herrn Verfaſſer
Lite- t a t u r.
jener Skizze in Bezug auf den , in ſeiner Sdrift berro
Beiträge zu der Biographie des Generals Freiherrn ſchenden würdigen und ruhigen Zon volle Gerechtigkeit
v. Chielmann und zur Geſchichte der jungit vergan : widerfahren laſſen. Zur dankbaren Anerkennung fühlen genen Zeit. Zuſammengeſtellt und mit Actenſtúden wir uns aber auch noch beſonders dadurch verpflichtet, belegt von Albrecht Graf von Holgendorff , daß des verewigten Kónige Friedrich Auguſt nur auf 1. fächſiſchem Hauptmann. Peipzig , Nauc . 1830. die zarteſte Weiſe, ja mit Ehrfurcht vor dem erhabenen Unter allen bis jeßt über das Leben des Generals Greiſe, Erwähnung geſcheben iſt. y. Thielmann berausgefommenen Schriften erſcheint une ,,Wenn es auch unverfennbar iſt, daß in der Skizze
die vorliegende am gelungenſten und vollſtändigiten , theils wegen der darin überall herrſchenden ruhigen Hal: ting, theils wegen der Gründlid)feit, womit der Herr Perf. ſeinen Gegenſtand behandelt. Sie enthält zugleich nicht unwidtige Beitråge zur Geſchichte des Krieges im Jabr 1809, indem darin die in Sachſen tattgehabten Greigniſſe ausführlich geſchildert werden. Damit der ges | ebrte Peſer ſelbſt Ueberzeugung nehmen könne, was er
eines Dankbaren Hand die Feder führte , ſo liegt doch das Streben nad Wahrheit am Tage , und iſt dieſes Ziel, beſonders bei der Schilderung des politiſchen Bes nehmend ſeines Helden , auch nicht erreicht worden , ſo trifft den Verf. wohl nur in ſo fern die Schuld, als er aus partheiiſcher Quelle ( chöpfte. Die authentiſchen Belege beſchránken ſich auf die Handſchreiben Friedrich Auguſto ; übrigens bat Herr v. Hüttel die mündlichen
in dieſem Werfe zu erwarten bat, laſſen wir hier das Mitteilungen ſeines Generals dem Werfe hauptſächlich Vorwort des Herrn Verf. folgen , welches auch noch in zum Grunde gelegt. Dieſer war aber Parthei in der
ſo fern intereſſant iſt, als es zum Theil eine Kritik der Sade , und ihm die Gabe der Beredſamfeit , wie ſein über den General v . Thielmann erſchienenen Schriften
Biograph ſelbſt ſagt, in einem nicht gewohnlichen Grade
enthalt.
eigen . Wir haben dieſes Spiel einer reichen Sophiſtif oft
1. Das militariſche Berdienſt, der ritterliche Sinn ſelbſt gehört, und wenn in ruhiger Faſſung beſcheidene, und die bobe wiſſenſchaftliche Bildung des verſtorbenen aber gewichtige Gegengründe aufgeſtellt wurden , brach
Generals, Freiberrn v . Thielmann, haben in der ſåd) : derſelbe gewöhnlich das Geſpräch mit den Worten ab: finden ſie gewiß noch ießt im vollen ,,Hr. v. Hüttel legt einen beſonderen Accent auf die Maße daſelbſt. Hier begann derſelbe reine laufbahn , Ereigniſſe in Torgau im J. 1813 , und beſchuldigt vor, bier erwarb er ſich zuerſt einen Ruf. Hat er auch pás züglich die Sachſen , Thielmanns damaliges Benehmen
fiſchen Armee nidit nur ſtets die verdiente Anerfennung - ah !glissons là. dessus! gefunden, ſondern
ter größere Abtheilungen befehligt, ſo erſcheint er ſelbſt ihm zum Vorwurfe gemact , und dadurch einen Schata vielleicht das Treffen bei Bavre ausgenommen ten auf einen guten Namen geworfen zu haben . Dies
doch gewiß niemals höher und glücklicher, als an der Spiße ſeiner fächſiſchen Reiter in der Schlacht bei Mos Taist. Sachſen iſt noch jeßt ſtolz auf jene von ihm an. geführte beldenmüthige Schaar, die an dieſem Tage ihren Namen mit blutigem Griffel den Tafeln der Geſchichte
rem müſſen wir geradezu widerſprechen. konnten wir deſſen Benemen in Torgau auch niemals rechtfertis igen, und ſind wir dieß auch jest nicht im Stande, fo iſt daſſelbe doch gewiß beſonders in Sachſen febr ents fchuldigt worden. Haben ſich aber ſchwer tadelnde
eingrub. – Thielmanns ſpåteres politiſches Beneb. Stimmen gegen Thielmann unter uns erhoben , fo traf die Rüge mebr eine Sdritte nach dem Uebergange und iſt mit Stiuſoweigen übergangen worden ; weder bei ſeis das ſpåtere Benehmen als Commandant der råch riſchen nem Leben, noch nach ſeinem Tode trat ein Sachſe als Truppen. Dieſe Verhältniſſe ſind in der Skizze ganzmit men - ſo gewaltig es den Nationalſinn auch verlegte -
Anflåger gegen ihn öffentlich auf ; mündliche Aeußerun . Stillſdweigen übergangen worden , und unſere Erórtes gen und Privatmitteilungen fónnen hier nicht in Be- rung derſelben wird zur harten Anflage des Verſtorbes
tracht kommen. Nächſt der Achtung vor dieſem Manne, nen werden . Ohne den , vonHrn. v. Hüttel gegebenen batte des Königs Friedrich Auguſt ausgeſprochener Anſtoß wurde auch dieſe Angelegenheit noch unbeſprochen Wunſch, daß jene traurige Zeit unberührt bleiben geblieben ſein. Schiller läßt ſeinen Wallenſtein ſagen : ,, Der Freunde Eifer iſt's , der mit móge, " großen Theil bieran. - Dieſer zarten , fogar den Manen Thielmanns gewidmeten Schonung iſt die
zu Grunde richtet, nicht der Haß der Feinde."
Aehnliches auch hier Anwendung finden . verdiente Anerkennung nicht ganz geworden, denn in der, und konnte ,, Wenn Hr. v. Hüttel - S. 8 u . 9 - die fonigl. vom f. preuß. Rittmeiſter, Hrn . 8. Hüttel, herausgeges benen biographiſchen Stizze des Generals v. Thielmann Handſchreiben als bisher unbekannte Actenſtúde wird
. S. G.7 u .
11 – den frúberen landsleuten deſſels anſiebt, und glaubt, daß es jeßt an der Zeit ſei, durd
ben der Vorwurf gemacht: „ daß ſie theils aus Uebels Mittheilungen derſelben den , die Ereigniſſe in Torgau wollen , theils aus Unfenntniß deſſen Ehre durch böſen, umbúllenden Schleter zu lüften, ſo müſſen wir dagegen ungerechten Leumund angegriffen båtten ." Sowohl dieſe bemerfen, daß Thielmann jenen Schleier ſchon im Jahr Beſchuldigung, als auch einige andere, der Berichtigung und Ergånzung bedürfende Stellen jener Sfizze, welche als Beitrag zur Geſchichte dienen ſoll, fordern und
Berrmann Oberreit. " Wir haben uns durch dafle'be ireder
auf, das bisherige Stiüſchweigen zu brechen. *)
veranlaßt geſehen , etwas hinzuzufügen noch wegzulaſſen . Wird auch manches cort Geſaate hier wiederhalt, fo fornie es dochy,
* ) Nachdem die gegenwärtige Schrift zum größeren Theile vol: tendet war , erſchien das Bertchen : , Beiträge zur Biographie
und Charakteriſtik des Generals Freiberrn 0. Ihielmann , von
des Zuſammenhanges baiber , füglich nicht meubiribin . ( Anm . des Berf.)
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1813 felbſt ſchonungslos abſtreifte. Er übergab, in ſeiner , nes verlaſſenen Monarchen . Im April 1814 außerte bekannten Rechtfertigungsſchrift, bereits damals der er in Tournay, im Kreiſe mehrerer ſåchiſchen Offiziere: Welt jene Handſchreiben ; *9 ) ſpäter wurden ſie noch ,, Ich bin ſehr geneigt, mid, mit dein Rönig von Sachſen
von einer ganz anderen Seite mitgetheilt. ** ) – Aufs auszuſohnen ! So große Anmaßung auch in dieſen fallend bleibt es hierbei, daß einige Stellen jener Pers Worten lag , ro zeigten ſie doch deutlich ſeine beſſere theidigungsſchrift in der Sfizze beinahe wortlich wieder Stimmung und erfreuten und Sachſen , die wir damals .
jeden , aus den kleinſten Schimmer von Hoffnung bes zu finden ſind . Wenn es in der Sfizze - S. 8 u. 41 – ferner gierig ergriffen . In Paris jedochy , wobin Thielmann
beißt : „ General Thielmann habe über die Ereigniſſe in Torgau geſchwiegen , und ſein edler Sinn ihm jede wirtſame Selbſtvertheidigung verboten, ſo lange der ebrwürs dige Monarch lebte, deſſen frůbere Gnnſtbezeugugen mit unauslöſchlichen Zügen in dem Herzen des Generals vers zeichnet waren , " ſo iſt die oben angeführte Rechtfertigungsſchrift die fråftigſte Widerlegung dieſer Behaups tung. Was aber die unausldſchlichen Zuge im dankbaren Herzen betrifft, ſo müſſen dieſe mit magiſcher Dinte verzeichnet geweſen ſein , denn vom Uebertritt in Torgau an bis zum April 1815 waren ſie für ſeine früheren Pandes
furze Zeit darauf reiſte, wurden ſeine Anſichten wieder ganz umgewandelt; er fam von dort mit ſehr feindlichen Geſinnungen gegen den König Friedrich Auguſt zurück, und ſprach fold ;e mehrmals öffentlich aus. - Daß ihn ſein früheres Benehmen gegen den verlaſſenen Wohlthås ter, von dem er ſelbſt noch im preußiſchen Dienſte Bes weiſe der Huld erhielt, ſpåter wirklich reute, iſt Thats ſache. Er åußerte einſt im vertrauten Kreiſe : „ Ich gåbe eine Hand darum, wenn Manches ungeſdeben zu machen und zurück zu nehmen wäre. " Ja, am 20. Sept. 1818 ſoll er eine zahlreiche Geſellſchaft zum Mittagsmable -
Leute völlig unleſerlich , und rollen nur in den leßten les geladen , und bei demſelben in den berzlichſten Worten bensjahren des Generals wieder ſichtbar geworden ſein . ben Toaſt ausgebracht haben : ,, Auf das Wohl des ehrs
Des Menſchen Herz iſt råthſelhaft, wandelbar, ro auch das Thielmanns, welchem übrigens manche große und edle Eigenſchaften des Geiſtes und Gemüthes nicht abzuſprechen waren. Aber ſein Feuereifer , mit dem er alles , ibm groß Erſcheinende augenblicklich ergriff, so wie unbegränzte Rubm- und Selbitſudt führten in leider ſebr oft zu weit, und verdunfelten ſeine beſſeren Eigenſchaften. - Hierdurch wird auch die ſo ſchnelle -
würdigen Monarchen, der heute rein Jubelfeſt feiert! 1 Thielmann fou fogar, nach Verſicherung glaubwürdiger Perſonen , in den lebten Jahren ſeines Lebens I, wo er í úberhaupt manches Schroffe und Rauhe ablegte, ſich oft als Vertheidiger Friedrich Auguſt's ausgeſprochen , und Mancher bierbei ſeine Anſichten getheilt baben, der frůs her im entgegengeſepten Sinne eine wichtige Rolle ſpielte, und für Sachſen ein Stein des Anſtoßes war.
und oftere Aenderung ſeiner politiſchen Anſichten erflårs
Wenn der Rauſch des Enthuſiasmaug derflogen war, ichwarmes
lich. Bis zum Jabre 1806 war er leider:ſchaftlich gegen Frankreich , und vorzüglich gegen defien deſſen Beherrſcher ges aber die leßten Kanonenſchüſſe fimmt. verbalt,waren bei Jena Kaum ſo. wandelte ihn eine, in Merſeburg
ridhe Erwartungen unerfügt blieben , und siezit den Partheigeiſt abgekühit hatte , dann traten von jeher die, oft hart getabelten
Handlungen mürdiger Männer ins rechte licht, und ſelbſt der frü :
ihnennach Gerechtiakeit laſſen.; Friedrico Dit gee dieß mußte dem Tode widerfahren | hire di hiFrind erft lange der Geſchmähten
mit Napoleon gebabte Unterredung zu ſeinem eifrigſten duguſt dem Gerechien aber wurde die Ipoloaie
Anhänger um. Ueber Manches wurde er ſchon damals
und Regint
-
als Mende
noch iin Leben, und von Männern aller Partheien
von jedem Deutſchen , ſelbſt von den entſchiedenſten Frans iu Theil . 30ſenfreunden getadelt, und daß er es 1809 wagte, einen ..In der, als Berid tiaung und Erläuterung der o . $ ittelſchen erſtienenen Schrift des Hrn. Louis de l'Or, richtet ein unglücklichen , ebrenwerthen deutſd en Fürſten einen Skizze Fremdir ſtrenger über Thielmann, als es noch je ein Sachſe gez Råuberhauptmann zu nennen, zog ihm , vom Monarchen than hat. Bon ihm iſt die Sache des eben ſo oft , als ungerecht bis zum Niedrigſten, die hóchſte Mißbilligung zu. - geſchmänten Sachſens kräftig geführt worden ,und dieß verpflichtet
Der giúbendſte Feuereifer für Napoleons Sadie begleis noch in den Feldzug von 1812; tete den braven Soldaten aber hier fühlten die ruſſiſchen Eisfelder den Enthuſias : mus für Franfreich bedeutend ab. — 418 Gouverneur
ung zum Dante, wenn wir auch die Unficht nicht unterdrüden kön: nen, daß eine mildere Sprachemehr gefrommehaben würde. - Der Sdilderung des Mannes pflichten wir bei, denn ſie iſt vollkommen wahr.Mitternde Ueber diegeben verhängnißvolle Zeit in Torgauwieder glaubenüber wirandere mans zu können,währendwir des
von Torgau wurde er anfänglid gewiß von den rein: Perioden des Lebens und Birkens Thietmanns ſtrenaer zu urlbei: ften Abſichten für König und Vaterland geleitet , und in haben . Einige Frrungen und Unridtiateiten werden tbils duro
nur ſpåter ging er and hier zu weit. Die Rolle des un'ere Mittheilung von ſelbſt berichtigt, theils an ihrem Orte bes Befreiers lag ibm mehr am Herzen, als die Befreiung rührt werden . „ Indem dem wirPublicum nachſtehende geſchicht.iche, einfache und alleweitere ritmudiofe Deutſdılands ſelbſt. Bis bierberwar er treu und dank: Erzählung übergeben wir auf , verzichten bar ſeinem ibm ſo überaus gnädig geweſenen Monarden Anſprüche,, als die die Unettenntniſſe, dem dereinſtigen Geſchichts ergeber:; doch als deſſen Politif ſeinen Anſichten nicht ſchreibermöalichft unpartheiifche Materialien geliefert zuhaben . mehr entſprad), da trat er in die feindliden Reihen, wo ,,Die beigefügten Uctenſtücke werden die richtigſten Punete unſes ihm ein neuer Stern aufzugehen (dien , und wurde nun rer Sdrift authentiſd belegen, und über Manches ein belleree licht Vielehalberaufgenommen, derfelben murr en weniger des alloemein geſchots der erklärteſte Feind und ein offentlicher Schmåber ſeis verbreiten. lidhen Intereſſes als weitwir dafür halten , das die eigenen Schreiben des Generals v . Ivielmann Den'eiben mibe
*) Deutiche Blätter , 1813. 58 Stūc ; bei Brodhaus in und treffender raidern , als boaenlange Darſtellungen . Dem Eefer Ultenburg .
**) Manuscrit de 1813 , par le Bar. Fain. T. I. p. 479 etc.
apben ſie von felbſt eine Parallele der früheren und ſpäteren In ſichten und Denkungsart dieſes Mannes an die Hand . "
Redigirt uliser lerantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. Peste in Darınſtadt und in deſſen Drijin gedrudt.
Mittwoch , .. 5. Mai 1830 11
Nr. 36 .
!
BE
Bangla
Allgemeine Militár - Zeitung. s
23.000
Ba 0
e 11. - Man organiſert zu Zoulon und zu Breſt 2 Coma Eine Verordnung des Miniſteriums des Inneren pagnieen congreve de Rafetenſdůßen , nach Art jener, macht ausdrůdlich bekannt, daß ein Gendarme im die im Jahr 1822 in England organiſirt wurden . Jede Dienſte dieſelbe Eigenſchaft habe , wie eine Patrouide Compagnie wird 160 Mann ſtarf ſein .
oder Schildwad e des finienmilitars, und daß deßhalb
- Der Moniteur vom 20. April enthält eine fönigl.
Widerſeßlichkeiten gegen jene gerade ſo wiegegendieſe beſtraft werden . Beleidigungen gegen einen Offizier der Gendarmerie werden eben ſo beſtraft, wie gegen einen kinienoffizier. Es wurden deßhalb die Beſtimmungen
Drbonnang , welche den Generalieutenant, Pair von Frankreich und Kriegsminiſter, Grafen v. Bourmont, zum Obergeneral der Erpeditionsarmee in Afrika er : nennt. Durch eine zweite Ordonuanz wird der Mis
der Berordnung vom 13. Auguſt 1805, über Beſtrafung niſter der auswärtigen Angelegenheiten und Präſident der entſtehenden Streitigkeiten zwiſchen Militärs und des Miniſterrathes, Herzog D. Polignac, während der Civilperſonen, neuerdingsbekannt gemacht. Nad dies Abweſenheit des Grafeu v .Bourmont mit dem Portes fen Beſtimmungen ſoll, wenn ein in Militärbienſten feuille des Kriegsminiſteriums beauftragt, ſtebender Offizier von einer Perſon des Cwilſtandes ,
-
Bei der algieriſchen Erpedition foll auch von
welde weder zum Adel, noch zu den Nathen ,oderden der ſogenannten, erſt kürzlicherfundenen, muſikaliſchen en die Rangtlaſſen vereigenſchafteten Civilbeamten ges Sprade Gebrauch gemacht werden. bort, mit Korten und Gebårben oder anderes derglets den Berbalinjurient beleidigt worben , der Beleidiger,
Großherzogthum Hefren. Se. st. ). Der Großberjog baben den Generalieutes
nad Beſchaffenheit und Schwere der Beleidigung , des nant à la suite du Corps , Prinzen Georg vort Anlaſſes und der übrigen Umſtånde, mit Gefängniſſtrafe Heffen Hoheit, zum General der Infanterie , den von 4-8 Wochen, oder aber mit Árbeitshausſtrafe oder Generalieutenant u. Commandeur des Garderegimens Feſtungsarreſt von 3-6 Monaten belegt werden . Real. Shevaurlegers, Pringen Emil von Herren Hobeit,
injurien ſollen mit Arbeitshausſtrafe oder Feſtungsarreſt von 3 Monaten bis 1 Jahr beſtraft werden . Iſt hierbei derBeleidiger von ganz gemeinem Bürger- oder Baits ernſtande, lo sou die Gefängnißftrafe mit Einſchränkung der Koſt, so daß ſolche dem Befinden nach ganz oder halb bei Waſſer und Brod auszuhalten , die Arbeits þausſtrafe aber mit körperlicher Züchtigung geſchårft,
zum General 'der Cavalerie und zweiten Inhaber des Garderegiments Chevaurlegers , den Generalieutenant Freiherrn v. Sc áfer zum zweiten Inhaber des Leibs regiments , den Generalmajor, Generaladjutant und Präſident des Kriegsminiſteriums, Freiberrn v . Falk, zum Generalieutenant , ben Oberſt im Leibgarderegis ment, Se. Hoh. den Erbgrobberzog von Heſſen ,
und dagegen ihre Dauer eingeſchränkt werden.
zum Generalmajor und zweiten Inhaber des leibgardes regiments zu ernennen , Tobann dem Oberſt im Garderes giment Chevaurlegers , Prinzen von Wittgenſtein
Dåntema t t.
Der Chef des fühnſchen Regiments leichter Dragosurdia udt, den Charakter als Generalmajor zu ner, Generalieutenant Graf v. Ablefeldt - Laurviga ertheilen und demſelben das proviſoriſche Commando bes fan geland, hat auf deßfalſiges Anſuchen feinen Sarderegiments Chevaurlegers zu übertragen gerubt. Abſchied aus Kriegsdienſten in Gnaden erhalten . Frankreid .
- Nach einem Allerhöchſten Befehle ſollen die Infan terieregimenter fünftig mit den fortlaufenden Nummern
Es werben 50 flacheSchiffe erbaut, deren man fich 1. 2. 3. 4. bezeichnet werden , und daserſte Infanteries
bei der Erpedition gegen Algier zur kandung bedienen regiment die weitere Benennung „ leibgarderegis wia. Jedes wird mit einem Artillerieſtůc und 250 Mann ment, das zweite die weitere Benennung , Regiment befekt werden . Sie ſollen auf der Küſte, jedesmal zehn mit einander,ſtranden, ſo daß man in wenigen Augen
Großherzog, " das dritte die weitere Benennung ,leibregiment" und das vierte die weitere Benens
blicken 12,500 Mann und 50 Artillerieſtůde am Ufernung Regiment Großherzogin “ führen. In allen
baben wird , welche die landung der übrigen Truppen dienſtlichen Eingabenund Verfügungen ſollen die Regis und des Materials hinlänglich ſchůßen können .
menter bloß nach ihren Nummern benannt werden.
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Preu pe n. You fünftig das tulaſche Aferander Cadettencorps heißert Berlin , 17. April. Nach Inhalt des heutigen Mi- und die adeliche Schule in Tauboff das tamboffiche Cas
litár - Wochenblattes iſt der Generalmajor , Freiberr dettencorps. Der Adel der verſchiedenen Gouvernements
7. lůßow , mit Beibehaltung des Cominando's der 6. Landwehrbrigade, zum Mitgliede der General - Ordenscommiſſion ernannt; der aggregirte Oberſt vom Gene ralſtabe, Freiherr v. CaniB , iſt einrangirt und zum Chef vom Generalſtabe des Gardecorps ernannt; die Oberſtlieutenante v. Reiber und Freiherr v. Rbein .
wird zur Aufnahme in die neuen Cadettencorps vors zugsweiſe die Kinder ſolcher Abelichen Vorſchlagen , die in Staatsdienſten geſtanden haben. Die von dem Adel der verſchiedenen Gouvernements gemachten Geſchenke betrugen bis zum 1. Jan. 1829 : für das Cadettencorps in Nowgorod, 142,542 Rubel 34 '), Ropeken ; in Zula ,
baben , erſterer bisher Chef des Generalitabs.des 6. 1,024,487 Rub. 60 '/, Rop ,; in Zamboff, 431,772 Rub.
uud legterer bisher Chef des Generalſtabs vom 4. Ar: 407, Kop.; in Poloßf, 121,590 Rub. 53 Kop .; in Puls
in gleicherEigenſchaft resp. zum 3. und tawa, 183,350 Rubel 48 Kop . und in Eliſabethgrad
meecorpe, ſind 6. Armcecorps, deßgleichen iſt der Oberſtlieutenant vom 313,490 Rub. 36 %, Kop. Zu dieſen Geſchenken fügt großen Generalftabe, heymann , zum 4. Armeecorps der Reichsichaß eine jabrlich zu zahlende Summe von als Chef vom Generalſtabe und der Major vom Genes 179,886 Rub. 60 Rop. hinzu, die bisher zum Unterhalt ralſtabe des 2. Armeecorps , v. Below , zum großen von Fahnenjunfern in den fünf erſten Infanteriecorps beſtimmt waren , wo man fünftig , nach Maßgabe der Generalſtabe verſekt worden.
erfolgenden Eröffnung der neuen Cadettencorps, keine Rußland. junge Adeliche mehr aufnehmen wird. Petersburg , 7. April. Durch Parolebefehl vom 1 . Der Goinmandant von Moskau, Generallieutenant
d. M. iſt an die Stelle des Generallieutenants Gogel Werewfine , und der Befeblshaber des 4. Infanteries der Generalmajor Kawelin , von der Suite Sr. Mas corps , Generallieutenant Savožni, baben den St. jeſtåt und Commandant des faiſerl. Hauptquartiers, zum aleranders Newskyorden erhalten . Director des Pagencorps ernannt worden , mit. Beibe. Ronigreich Sachfen. Baltung feiner früheren Functionen bei Sr. Majeſtát. commandiren AufderAutrag den genehmigt Generals.: bát Se Königdesunterm 20. März ,, 098, Še. Maj . der Kaiſer baben unterm 11. Febr. an mai,
den Kriegsgouverneur in Tiflis , Generallieutenant und beim Aufrůden der Rittmeiſter und Capitaine aus dem Generaladjutanten Strefalow , folgendes Refcript Sebalte der zweiten in den der erſten Klaſſe, eine Verſes
erlaſſen : Herr Generaladjutant Strefalow ! Der Ges Bung derſelben von einem Regimente zum anderen fünfs dieſe Durch vers Mir, mit welcher unermüdlichen Tbåtigfeit Sie während Anordnung wird beſonders der dienſtliche Nachtheil neral- Feldmarſchall Graf Padfewitſch -Erivandfi berichtet lig in der Regel nicht mehr ſtattfinde. "
des legten Krieges wider die Türfen alle die mühſeligen mieden , welcher mit dem öfteren Wechſel der Compags und anggebreiteten Verpflichtungen als Kriegegouvernçur niecommandanten verbunden war. - Hierbei verbteibt yon Ziflis erfüllt haben und von wie glücklichen Reſul: es jedod dem commandirenden General unbenommen ,
taten Ihre Anſtrengungen zur Erhaltung der inneren und dußeren Rube Grujiens , zur Hemmung der jenſeits des Kaukaſus ausgebrochenen Peſtepidemie, und überhaupt zur Erfülung aller von ihm Ihnen ertheilten Auftrage, betreffend die Ordnung in den Ihrer Verwaltung an: vertrauten Gegenden, gefront worden ſind. Durch dieſe vulfommene Rechtfertigung Meiner, auf Ihren jederzeit ausgezeichueten und nüglichen Dienſt geſtüßten Erwari tungen haben Sie neue Anſprüche auf Meine Erkennt:
von jener Beſtimmung abzuweichen und auf ein Verlegen anzutragen, wenn dieß dienſtliche Rúcffidyten erbeiſchen , oder wenn bei einem Regiment ein zu großes Mißvers båltniß in der Zabl der Capitaine oder Rittmeiſter zweis ter Klaſſe zu denen der erſten eintreten ſollte. .Man vergl. Nr. 64 der U.M. 3. von 1828. ) . 2
Sdh ile i zi
Das dießjährige eidgenöſſiſche Ue'bungslager
lichkeit und Dankbarkeit ſich erworben, weldie Ich Ihnen ſoll beiBiere im Canton Waadt ( wo im J. 1822 bes bierdurch bezeuge, indem Id zugleich zum Zeichen der reits auch das zweite dieſer Uebungslager abgehalten wurde) am 8. Auguſt eröffnet und bezogen werden . Das
Telben eine Doſe mit Meinem Bildniſſe hinzufüge . "
- Se. Maj. der Kaiſer haben die Errichtung von Ca : Obercommando wird der eidgenöſſiſche Oberſt Forrer, dettencorps in den inneren Gouvernements zu beſtåtigen Milizinſpector des Cantons St. Gallen , führen; die geruht. In den Städten Nowgorod , Zula , Zamboff, Brigaden commandiren die eidgenoſſ. Oberſten Müret Poloßf, Puſtawa und Eliſabethgrad rollen dergleichen von Waadt und Steigervon Riggisberg aus Bern.
Corps errichtet undin jedes derſelben 400 Cadetten , die Die Truppen werden beſtehen aus 1 Compagnie Artila aus den adelichen Kindern der Gouvernements gleiches ferie von Genf ſammt Train, 2 Compagnieen Cavalerie Namens und der an ſelbige grånzenden Gouvernements, lpon Waadt , 2 Compagnieen Scharfſchüßen von Freys und Wallis, 6 Bataillonen Infanterie, nämlich, welche an den Koſten dieſer Anſtalten Theil nehmen , zůzu burg 2 Waadt und die übrigen von Freyburg, Wallis, erwählen ſind, aufgenommen werden . Die Gouverne: 2von ments Mosfau, Kaſan , Niſdney .Nowgorod, Koſtroma, Neuenburg und Genf, im Ganzen 2183 Mann ,Tammt Wologda und Ehftland , die nid)t zu den Koſten dieſer 2 Muſifcorps von Waadt und Senf. i. tencorps zu Moskau und in das See . Gadettencorps Deffentliche Blätterit enthalfe ten Folgendes : Die milia
Anſtalten beitragen , fónnen ihre Kinder in das Cadets
ſenden. Die in Zula befindliche Alerander.Militárſchule täriſche Begleitung des Sultans am Bairamsfeſte war
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bießmals wenig zablreich, und in ihrer Kleidung, mit
Das Pulver in Korneru iſt ſehr gefährlich, weil die
Ausnahme der üniform der Offiziere der berittenen
Erploſion eines Storns die der ganzen Maſſe zur Folge
Garden , welche ſich der Huſarenuniform nähert, feine hat; in dieſer Form iſt eg faſt ganz außer Gebrauch.
von den ſeit einiger Zeit durch das Gerücht angefiin: Die anderen Formen haben dieſen Fehler nicht; da ſie digten Veránberungen bemerkbar.
Daß übrigens die Das
aber das gemein mit einander haben, daß ſie mit einem
Abſicht des Sultang dahin gehe , in der Uniformurung leherzuge verſehen ſind, und daß die Wadspillen und des Militárs noch bedeutende Aenderungen vorzunch: die Zandhutdien beinahe allein im Gebrauche find , ſo
men , und ſelbige, beſonders binſichtlich der Kopfbedes hat ſid ,die Commiſſion auch nur mit dieſen legterent dung, immer mehr den europlifter Soldaten gleich zu beſchafftigt. Die Wachspillen waren bei den Jägern gebräuchlich, ſtellen , erbellt aus einer in den Moſcheen bekannt ges machten Aufforderung , ſich ſolchen dem Religionsgeſetze als ſie von Vergnaud vorgeſdhlagen wurden . Sie ents
keineswegs zuwiderfaufenden Vorſchriften und von der halten 3 Gentigramme howaroches Pulver , 1 Centigr. Regierung als zweckmäßig befundenen Aenderungen nicht Meblpulver von Kanonenpulver, und ſind in einen mit der Hand angebrachten Wachsüberzug gehüllt, welder die Feuchtigfeit ſehr gut abhålt und eine gleichzeitige Entzündung verhütet. Sie können ſehr gut aufson Pis fton befeſtigt, und leicht und ohne Gefahr transportiri
zu widerſeßen.
Ueber das Knallpulver als Zündmittel
werden , wenn man ſie nur vor Wärme , ſowohl des
bei Gewehren ,
Körpers als der Sonne ſchüßt, durd, welche ſie ſich an einander hången fónnen . Sie haben den Fehler , Tehr
( Schluß. )
umber zu ſprůben und geben ein wenig mehr Rauch und Perfertigung des finallqueckſilbers. Dieſes Geruch, als die Zundhůtchen. Gegenwärtig koſtet im Pulver beſteht aus Queckſilber , Salpeterſäure von 38 Handel das Tauſend 66/4 /4-7 Franfen. bis 40° ( de Baumé) und Weingeiſt von 85 oder 88° Die Zündhůtchen ſind beut zu Tage mehr im Ges (bunderttheilig .) Verſchiedene Verſuche haben gelehrt, brauche und machen wenigſtens 99/100 der ganzen Cons daß das Miſdungsverbåltniß Howards, nåmlich 1 Theilſumtion aus . Die für Jagdgewebre enthalten 0,017 Gr. Quedſuber, 12 Theile Salpeterſäure u . 11 TheileWein- howard'ſches Pulver , gemifdyt mit 10 ihres Gewichts geiſt das beſte iſt ; 1 Kilogr.Queckſilber gibt 1 '/, Kilogr. Meblpuiver. Dieſe Zündungen widerſtehen der Wirkung reined Knalpulver, wovon wenigſtens 40,000 Zándhůts der Feuchtigkeit ſehr gut und fangen noch Feuer, nach den für Militärgewehre gemacht werden können ...
dei fie mehrere Stunden im Waſſer gelegen haben . Ihre
Da das Anaitquedſilber, wie man es anfertigt, in ſehr regutáre und fehr ſolide Geſtalt geſtattet, ſie durds kleinen Criſtallen beſteht, ſo wird es, nachdem daſſelbe mechaniſche Mittel auf den Piſton zu befeſtigen, welches mit 30 % Waſſer angefeuchtet iſt , auf einer Marmors für die Militärgewehre ſehr vortheilhaft ſein wird . Bei
platte mit einem bólzernen fåufer zerrieben , hierauf der Erploſion wird das Hütchen zerriſſen und ſelten wegs tommen auf 10 Theile defſelben 6 Theile ordinares Puls geld leudert; iſt aber der Hammer bobl, fo werden die ver hinzu und das Reiben wird fortgeſeßt. Man erhålt Hutchen bloß gegen die Erde geworfen . einer feſten Teig, aus dem man , nachdem er hinreichend
Mittelſt eines Stempels werden die Hütchen mit gros
getrocknet iſt, Rórner macht, wie fie zu einem Zündkraut Ber Schnelligkeit fabrizirt. Die Zündbütchen fangen zus weifen während der Füllung Feuer, welches ſich abe nothig ſind. Feucht bietet das howard'ſche Pulver feine Gefahr nur ſehr ſelten der in Arbeit befindlichen fleinen Anzahl
dar, dagegen muß es troden mit vieler Vorſicht behans Zündungen mittheilt. Der Transport iſt leicht und ohne delt werden. Man fann aber vermeiden, es ſo zu ges Gefahr. Im Handel koſten gegenwärtig 1000 Sttück 3/2 brauchen, und da die Knallzündungen nur in geringer Franken. Es laßt ſich in dieſem Augenblicke nicht ſas Maffe fabrizirt werden und dieſe noch in ſehr kleine gen , ob die Zündhůtdien oder die Wachspillen in milis Parthieen getheilt werden farn, wobei ein ſehr vollfom tariſcher Hinſicht den Vorzug verdienen ; nur Verſuche menes Verfahren anzuwenden iſt , ſo nimmt die Coms tønnen hierůber entſcheiden. miſſion feinen Anſtand zu erklären , daß die Fabrication ohne Schwierigkeit und ohne großere Gefahr bewerkſtels Die bereits vorliegenden Erfahrungen über die Knall. ligt werden könne, als die des gemoehnlichen Pulvers in zündungen und ihr bei den Jägern beinahe allgemeiner den Pulvermühlen. Eine Grploſion würde ſelbſt noch | Gebrauch zeigen unſtreitig ihren Vortheil für die Kriegos 1
weniger gefährlich ſein , ſowohl für die Arbeiter als die waffen. Ihre Annahmewürde eine Pulvererſparniß hers Gebåude, wegen der ſehr fleinen Quantitaten von Mas Veridiedene, bis ießt angewendete Ar : ten von Zündungen. Man hat ſeither gebraucht: 1 ) Knallpulver in Körnern; 2) das Pulver in Kügel.
terie , mit denen man umgeht.
beiführen , den Schuß ſichern und öem Soldaten mehr Zutrauen geben. Da das Knallpulver mit chlorfaurem Kali den Febs
ler hat, Roſt.zu erzeugen, ſehr zu ſchmugen und folglich Berſager zu verantaffen , ſo muß man den Zündungen
chen (pastilles) von Blei oder Papier umgeben ; 3 ) in von howard'ſchem Pulver, welches feinen dieſer Fehler lafirten oder gefirnißten Körnern ; 4 ) Wachsfügelchen hat, den Vorzug geben . oder mit Wachs überzogene Pillen ; 5) Zündbütchen ; Obgleich die Fabrication dieſes Pulvers nicht ohne Gefahr iſt, ſo bietet ſie doch keine reelle Schwierigkeiten 6 ) in Röhrchen .
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bar , und die Pulveradminiftration würde ſchnell im Lebenfalls zur Zeit noch als ein núblider Zuſat zu der
,
Stande ſein , ſie zu unternehmen und den Bedarf der zerſtörenden Kraft des Kriegers anzuſehen und deßhalb Regierung zu liefern. vorerſt einer Armee ſtatt der Haubißen zu geben ſeien," Die von Vergnaud vorgeſdlagenen Zündungen ent- namentlich ſei ihr Gebrauch im Feſtungsfriege außer balten, wie alle im Gebrauche befindliche, boward'ſches Zweifel und ſomit die erwähnte Verminderung der Ras Pulver, aber ſie unterſcheiden ſich von den übrigen durch liber um ſo eher zuläſſig . 3. Ubdnitt. Numeriſches ihre Wadsúberzüge. Nach der allgemeinen Anwendung Berhåltniß der Artillerie. Der Berf. rechnet auf 2000 der Zundhůtchen auf der Jagd zu urtheilen, ſcheinen ſie Mann nur 3 Geſdůfe und 40 Rafetiere mit 6pfogr. den Vorzug zu verdienen, indeſſen kann der Militárdienſt Raketen. Belagerungsartillerie rechnet er , ridy immer andere Bedingungen erheiſchen , welche fid, die Commiſs auf die deutſchen Bundesbeſtimmungen beziehend, 3 Ka. fion nidyt berufen fühlte, zu unterſuchen ; Erfahrung nonen und 2 Mörſer auf 12,000 M. Die Feldartillerie allein fónne darüber entſdieiben .
bedarf nadı ſeiner Anſicht Feiner Reſerve. Zur Vertheis. Ai Sdfurie ihres Rapports glaubt die Commiſſion digung einer neueren Befeſtigungsfront werden 135 Stúd
dem Einwurfe, daß, da Franfreich das Queckſilber fehle, 24 pfoge.Kanonen, als zu 2, '', zu 4 Pf. Ladung con. man im Falle eines Krieges leicht in Berlegenheit foms ftruirt, 70 7pfoge. Mörſer und ſtatt 36 Haubißen 200
men könne, begegnen zu müſſen . Sie ſagt, um diefen Rafetiere gerechnet. 4. Abſchnitt. Stand an Mann Fixwurf auf ſeinen wahren Werth_zu - reduciren, genůge ſchaft und Pferden . Bei der Feldartillerie rechnetderBf. es, zu bemerken, daß man wenigſtens 40,000 Zúnduns auf ein Geſchůş 33 Mann, 6 Pferde und 500 Schüſſe. Die weitere Ausführung dieſer Vorſchläge behålt ſich gen ven einem Kilogr. Quedſilber machen könne und /
Daß von 100 Kilogr. 4 Millionen angefertigt werden der Pf. in einem größeren Werke vor. fónnten, eine für 100,000 Mann hinreichende Duantitåt.
Es ſei daber leidht, ſich zu gelegener Zeit mit dem nds Anleitung zu dem Unterrichte in dem Batterieban int Fragen und Antworten von C. v. Sonntag, Major thigen Bedarf zu berſeben . Ueberdieß ſei durch die Ers fahrung bekannt, daß es zur Zeit des legten Krieges in in der k. württemberg . reitenden Artillerie . 224 S. Ludwigsburg , 1830 . Dieß nůßliche Wertchen iſt zum Unterrichte der er: filber burdy chlorſaures Rali erſeken, ober ſelbſt Knallstillerie Unteroffiziere beſtimmt, und daber, in ſo weit es Franfreid niemals an Queckſilber gefehlt habe. Endlich
könne mau nóthtgenfalls vorübergehend das Knauquets
filber verwenden, ohne etwas an dem Mechanismus der ſich auf dasjenige erſtredt, was Unteroffizieren vorzuges Gewehre zu ändern. weiſe zu wiſſen ndthig iſt, mit Recht ſehr ausführlich, wozu denn die gewählte fatechetiſche Form binreichende Gelegenheit darbot. Die Abfaſſung populárer Schriften der Art iſt immer ſchwierig ; die Gränze des Zuviel und Lite r a tu r .
Zuwenig iſt ſchwer einzuhalten und der wahre Mittels
Allgemeiner Umriß für eine neue Organiſation der Ars weg wirdleicht verfehlt, zumal wenn, wie im vorlies tillerie , von 6. W. Breith aupt, Oberſtlieutenant i genden Falle , der Natur derSachenac , faſt nur Bes
und Bataillonscommandant in der 1. württembergi: dreibungen in techniſcher Hinſicht vorkommen . Die berückſichtigend glaubt Ref., daß der Vf. ſeinen Zwed ſchen Artillerie. '67 S. Ludwigsburg , 1830. ſcheint der Ref. Am wenigſten, habe.enthaltend 1. Abrenitt Erklärungen begnügt, Wir beſchrånfen uns auf eine gedrängte Mittheilung erreicht , gelungen zu ſein.
der,wie rajon derTitel dieſes Werkpens ankündigt, fich , auf die Erklärungen von Profilriß, Richtungślinie nur im Umriß gegebenen Vorſchläge des Verfaſſere. ber Schießſcharten , Kniebobe, Kaſten hinzuweiſen . 1. Abd nitt. Zur Vereinfachung des Materiels und
zur leichteren Einúbung der Artillerie ſchlågt der Vers Nouvelle méthode pour bien emboucher tous les chevaux, suivie d'observations pour la cavalerie, de la description d’nn mors faffer mit Zuziebung der Brandrafeten ſtatt ber bisheris gen Geſchủße der Felds , Belagerungos und Feſtungos avec lequel le cheval peut manger sans être débridé , et d'un artillerie, nur 12 Kaliber lange 1200 - 1500 Pf. Ichwere und zu 2–4 Pf. Ladung conſtruirte eiſerne 24 pfdige.
aperçu surdans la manièr une e d'acquer ir es et décider naturell cheval do , par D.main ses allures lc J. Segun ; bonne · amateur d'équitation. In 4º de 12 feuilles, avec 6 gr. pl.
Kanonen vor. Geſtůßt auf die 1828 in Mainz angeſtells lithogr. Paris , 1829. Madame Huzard . ten Artillerieverſuche ſagt er, die kurze 24pfoge. Ranone Das Bullet des sc. milit. Rr. 7. 1829 ) bemerkt unter ande : übertreffe die 6 und 12 pfoge . Ranone und die '7pfoge. rem fiber dieſes. Wert: Dievon( den außgezei chnetften Stallmeiftern Haubite an Wirkung. Wir fónnen nicht unterlaſſen , zu Englande und Frantreiche gegebenen Beugniſſe bürgen für die
bemerken , daß bei dieſen Verſuchen nur 5, 10, höchſtens wirkſamkeit der Methode des Verfaffers. 15 Schüſſe unter einerlei Umſtånden geſchehen ſind , was
befanntlich zur Erzielung von zuverikſigen Reſultaten Instruc le service pour proviso ire du tioné par ministre Imprim guerre. În 32endecampag ordre 235 pagne de la destroupes . ,. bei weitem nicht hinreicht. Vom Werfen der Granaten mit Elevation über 16° iſt keine Rede. Im Feſtungs-
avec 2 pl.; prix 1 fr. Paris , 1827. Anselin. Iſt ein Ubbrud des ( im Jahr 1809 erſchienenen ) Reglements
Friegefommen zu obigen Ranonen noch 30pfoge.Mörſer. von Schönbrunn,mit Bufügung einiger unbedeutenden Modificaa Im 2. Abſchnitt ſchließt ſich der Berf. der Meinung tionen: ( Bullet. des sc . milit. Nr. 2 1828.) des Generals v. Hoyer an , ,, daß die Brandraketen Redigirt unter Lerantwortlichkeit der Verlagebandlung : C. W. fe $ te in Darmſtadt und in deffen pfizin gedrudt.
Samſtag,
8. Mai 1830.
Nr. 37.
idem
1
nisisi
Allgemeine Militar - Zeitung. get&mpft, aber mehr inſtinktartig als planmäßig ( die Ausführlicher Bericht Rómer ausgenommen.) Der gegenwärtigen Zeit , merfs über eine am 7. April in Dresden ſtattgehabte Fecht:: würdig durch die militariſch- moraliſcheWiedergeburt
übung, unter perſönlicher Leitung des k. ſächſiſchen der Vdifer, fdien es vorbehalten , das Gefecht in aufges
Hauptmanns und Ritters v. Selmniß.
Idſter Ordnung mit dem in geſchloſſener in eine zweats mäßigere und großartigere Verbindung zu bringen . Und
Man wird es wohl nicht für Anmaßung halten , wenn die taktiſche Bildung der Infanterie nicht wieder wenn wir bei einem Berichte über die Betreibung und den Krebogang gebt, wenn ſie ſich vom Schlendrian und Fortſchritte einer Waffenübung, die durch ihre Verbreis der Pedanterie gleich weit entfernt bålt, ſo wird die
tung täglich mehr Bedeutſamkeit erhålt, den Namen Hauptmarime der Infanterietaktit in 3u desjenigen an die Spiße ſtellen , der ſich um die Fedyt kunft ſein : funſt – nicht nur in Sachſen, ſondern auch in anderen Staaten des deutſchen Bundes , wohin von ihm gebils
dete febrer gegangen ſind - unbeſtreitbare Verdienſte erworben hat , und dieſe durch conſequentes Bebarren auf anertannt richtigen Prinzipien zu befeſtigen ſtrebt. Auf einen gebabnten Wege fortzuſchreiten , iſt nicht ſchwer ; aber dieſen Weg von Grund aus zu bahnen
Man fåmpfe in aufgeldſter Ordnung, ſo lange man nur Infanterie und Artillerie gegen ſich bat , und gebe in die geſchloſſene über, wenn man von Cavas ſerie bedroht wird ; denn es iſt kein hinreichender Grund vorbanden, bem feindlichen Feuer geſchloſſene linien und Colonnen entgegen zu ſtellen . In der geſchloffenen Ordnung merden demnach nur
und alle die Hinderniſſe zu überwinden , weldie Vorur: diejenigen Abtheilungen zu verbleiben haben, welche nicht theile und dienſtliche Verhältniſſe erzeugten , erfordert gleich in das Gefecht verwidelt, oder für andere tats mehr als gewöhnliche Beharrlichkeit , und iſt ſchon antifche Zwecke aufgeſpart werden ſollen , und die man lich ein Verdienſt, ſelbſt wenn es nicht von einem ſo folglich mehr in der Hand haben muß. Alſo die Reſers befriedigenden , man könnte fagen glänzenden Erfolge ben, das zweite Treffen und ein Theil des erſten . Auf gefront worden wäre.
dieſe Weiſe wird man 'mit verhältnißmåßig weniger
Der Einfluß der Bajonnetfechtfunſt auf die Kraftaufwand und Verluſt mehr ausrichten können , als Streitfähigkeit der Infanterie iſt großer , als durch die frühere Fechtart; und wehe dem Gegner, wels
itis der eigenſinnig in ſeiner geſchloſſenen Ordnung bebarrt, er wird gleichſam am langſamen Feuer gebraten und
man im Allgemeinen wohl annehmen mag , und wird ſich erſt in der Folge zeigen, beſonders beim Tirailliren in großeren Abtheilungen . Ref. gebórt nicht zu denen , die alles Neue mit begieriger Haſt
ſpåter ohne große Múbe von der Cavalerie überwunden
werden.
Daß die Durchführung eines Tolchen Gefechtsſyſtems lich anpreiſen. Er iſt aber auch eben ſo weit entfernt, l.von den Dffizieren, Unteroffizieren und Soldaten mehr ergreifen und an allen Orten als vortreff
das Alte , bloß aus dem Grunde , weil es alt iſt , für Einſidit in die taftiſchen Verhältniſſe bedingt, als man
unbezweifelt gut zu halten . Mit den Zeiten åndern ſich bisher von ihnen zu fordern gewohnt war, wollen wir
Verhältniſſe und Anſichten, und ſelbſt das geſellſchaftliche nicht in Abrede ſtellen. Aber laſſen ſich wohl die großen Peben bekommt allmåblich eine andere Geſtalt. Warum Summen entſchuldigen , welche man auf den Unterbalt
ſoll alſo nicht auch die Infanterie von der früheren , ſtehender Heere und der Offiziersbildungsanſtalten vers durch zufällige Umſtånde ihr aufgedrungenen Fechtart wendet, wenn man dadurch nicht auch eine großere abgehen, ſobald bis zur Evidenz erwieſen werden kann, Kriegstüchtigkeit und Kriegøfenntniß aller Individuen daß die neuere unbeſtreitbare Vorzüge babe ? Sobald erwirbt ? eine Fechtart allgemein geworden , iſt es Zeit, eine ans Gin Tirailleurſyſtein im Großen bat jedoch
dere anzunehmen ; denn man darf die Beſiegung des feinen inneren Halt, ſobald ihm nicht die Bas Gegners niemals auf die Vorausſegung gründen , daß jonnetfechtfunft chúßend zur Seite ſteht; denn ,
, zu auch der größte Tirailleurſchwarm wird von einigen derſelbe weniger tapfer ſei als wir. Man hat zwar .
allen Zeiten mehr oder weniger in aufgelöſter Ordnung entſchloſſenen und geſchloſſenen Abtheilungen zu Pferd
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oder zu Fuß aus dem Felde geſchlagen , ſobald er nicht | Quelle, aus der er zum Theil ſchopfte, anzugeben vers noch einen anderen Grad von Wehrhaftigkeit beſikt, der mit ihm enge verbunden iſt. Hieraus wolle man indeſſen nicht folgern, daß der gute Bajonnetfechter und Schüße ſtets eine und dieſelbe Perſon fein müſſen. Das wäre zu viel verlangt. Mars theilt ſeine Gaben verſchieden
geſſen haben ſoll. Der dußerſt vortheilhafte und ſichtbare Einfluß jener mit fuft und Eifer betriebenen Fechtübungen auf die friegeriſche Haltung der Mannſchaft, der ſich auch in dienſtlicher und cameradſchaftlicher Hinſicht ausſprach,
aus, und nur aus Mannichfaltigkeit entſteht Harmonie. war dem Starfblice des commandirenden Generals ,
Das Generaliſiren fann nnr einem Theoretifer in den Edlen von le Coq, nicht entgangen . Hauptmann fommen Sinn
v . Seimniß wurde daber, nach der Rüdfebr des ſády ,
.
Ref. febrt nach dieſer kurzen Abſchweifung zum Hauptgegenſtande zurúc, und beginnt ſeinen Bericht mit einer, gewiſſermaßen hiſtoriſchen Einleitung. Sdon ſeit dem Jahre 1815 war fyr . v . Selmnit bemüht, in ſeiner Compagnie, durch Hülfe franzöſiſcher
Míchen Gontingents aus Franfreid ), vielſeitig aufgemun. tert , die Fechtfunſt nach Kräften zu verbreiten. Da jedoch der kathegoriſche Imperativ auf die Kultur der freien Rúnſte nicht immer anwendbar iſt, und dieſe nur dann gedeihen , wenn der Trieb von innen fommt , ſo
Fechtmeiſter, eine Anzahl geübter Stoßfechter zu bilden, traf der cominandirende General im Frühjahre 1826 die welche balb mit ihren Meiſtern an Geſchicklichkeit wetts eiferten , ſie zum Theil ſogar übertrafen. Er ſelbſt bes nußte jede Gelegenheit, ſich in dieſer Kunſt möglichſt zu vervolfommnen , und ndthigte den Franzoſen - die obnebin gewohnt ſind, uns Deutſche für plump ' (lourd) zu balten in manchem offentlichen Kampfſpiele ( Assaut) laute Bewunderung ab. Hr. b. Selmni begnügte ſich jedoch nicht mit der erworbenen Geldiglichkeit, ſondern ſuchte aus den von franzöſiſchen Fechtmeiſtern praktiſch -
rebr weiſe Anordnung , daß die geübteſten Fechter der Infanterie und Savalerie auf einige Wochen in der Reſidenz Dresden vereinigt wurden, um dort unter Reis tung des Hauptmanns v.. Selmniß die Fechtübungen gleichmäßig zu betreiben ; worauf dieſelben in Gegens wart aller Prinzen des fönigl. Hauſes, des diplomatis ſchen Gorpo, der Miniſter, Generale und der meiſten Regiments- und Abtheilungo - Commandanten, in einer Offentlichen Vorſtellung Proben ihrer Geſchicklichkeit ab.
erlernten fectionen das Gute vom Schlechten abzuſons legten und vielen Beifall árnteten . * ) Doch wurde da :
dern , und daraus eine neue Fechtlehre zu bilden , welche mals nur die Fleuretfechtfunſt geübt, die Bajonnetfecht: ſich ebenſowobl durch ſyſtematiſche Ordnung, als durch kunſt lag noch in ihrer Kindheit.
Mannichfaltigkeit auszeichnet, und obne alle Anmaßung
Eine ſo glänzende Gelegenheit ſich auszuzeichnen
nach dem Namen ihres Begründers benannt werden wirfte úberaus vortheilhaft auf den Geiſt dieſer kleinen
- Außerdem fand Hr. v . Selmniß auch Ges Fechter a fademie , und feuerte jeden Einzelnen an, legenheit, den Baton und das Fleau ſchlagen,zu lernen, ſich die noch fehlende Geſchicflichkeit durch Fortgeſepte
kann . *)
.
wovon wir ſpåter eine genauere Beſchreibung geben wer: Uebung zu erwerben . Dieſe äußere Anregung war aber
den. Die Mannichfaltigkeit der Stöße und Deđungen bereits nortwendig geworden , die neue Waffenübung im mit dem Baton ( Rampfitodf ) brachte ihn auf den Ges Fortſchreiten zu erhalten ; denn abgeſehen davon , daß
danken, ähnliche Verſuche mit dem Infanteriegewebre zu die ſonſt unermüdlichen Fechter im eigenen Vaterlande machen, und bald überzeugte ſich der unermüdliche Fech nicht mehr durch den Wunſch , es den Franzoſen im ter , daß man auf dieſe Weiſe jeden Angriff mit andes Fechten gleich zu thun oder wohl gar ſie zu übertreffen, angefeuert wurden ; ſo hatten ſie auch, durch den Rúd:
ren Stoß- oder Hiebwaffen leicht abwehren konne.
So entwidelte ſich allmåblich die Selmnibſche Bas tritt in das Friedensverbåltniß, die Fleiſchtöpfe Aegyps jonnetfechtmethode, welche — wenn auch , wie Einige tens mit der mageren Garniſonsfoit vertauſchen müſſen, bebaupten, in Deſtreich, Bayern , Danemark und Preus und ſaben ihre Kräfte noch außerdem durd vermebrten Ben früher dergleichen Verſuche gemacht worden ſind - Dienſt vielfach in Anſpruch genommen .
ein ganz eigentbůmlidies Gepråge hat, und von den ſeit. dem befannt gewordenen Methoden im Weſentlichen febr abweicht. Die von Hrn . v. Selmniß an ſeine ins Aug. land ais lehrer berufenen Schüler ertheilten geſchries
Hauptmann
v. Seimniß mußte daber manches pecuniare Opfer bringen, um ſeine Mitgebúlfen und Zóglinge bei guter faune zu erhalten, was bei allen gymnaſtijden Uebun : gen unumgänglich nothwendig iſt , und was er um ſo
benen Anleitungen mogen jedoch zu deren anderweiter lieber that, da die weitere Ausbildung und Verbreitung
Bekanntwerdung vieles beigetragen haben ; weßhalbman der Fechtfunſt unter den ſächſiſchen Truppen bei ihm fich nicht wundern darf, in der jüngſt erſchienenen deut: bereits zur Ehrenſache geworden war. ſchen Ueberſebung einer dåniſchen Schrift ,, ůber die An-
Inzwiſchen hatte ſich durch Seimnißens raſtloſe
wendung des Bajonnets 2c. " mehrere Abſchnitte aus der Selmnitzſchen Bajonnetfechtlebre,die erſt 1825 im Druck erſdien , faſt wortlich wieder zu finden, was dem Restes ren nur zur Ehre gereichen fann, obgleich der däniſche
Bemühungen eine kleine Anzahl guter Fechtlehrer gebils det , weldie nunmehr zu anderen Truppentheilen com : mandirt werden konnten , um daſelbſt Unterricht im Stoßfechten und Bajonnetiren zu ertheilen. Auch die
Verfaſſer
deſſen Sdrift wir nid )t geleſen
-
die offiziere fanden immer mehr Geldmach an dieſen Ue .
*) In Jahr 1821 erfchien (bei Arnold in Dresden ) eine kurze
In Filae dieſer Öffentliden Fechtervorſtellung erlangte die
,, Unleitung zum Stoßfechten, nach den Grundfäßen drø Arn .
Stoffechtkunſt ein größeres un'ehen, und mancher Regiments :
0. Seimniß,
co nmandeur, der vorher vielleicht gegen dieſe Uibungen einge: nommen war, chickie nunmehr Unteroffiziere in die Garniſon des ørn, v. S., um dort zu Fechtern gebildet zu werdin.
don einem feiner Schüler , worin Lehrenden und
Fernenden mancher nügliche Bint gegeben wird , und worau wir beiläufig aufnierkſam machen .
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bungen , fo daß bereits im 3. 1823 dag. Bajonnetiren förmlich als Dienſtzweig betrachtet und behandelt wer: den konnte. Die Schule obne Gewebr. diente als Norm für die erſte körperliche Ausbildung der jungen Mann ſchaft aller Waffen, und führte ſchneller zum Ziele, ale
lichen Leitung des Syrn. . Seimniß anvertraut, måbe rend der Unterricht im Bajonnerfechten , als ein rein dienſtlicher Gegenſtand, von mehreren Dffizieren geleitet wird. Die Reſultate der in beiden Fechtarten vorges nommenen Uebungen waren vollkommen befriedigend,
die frühere Methode. In allen Infanterieregimentern und wurden in einer Hauptübung dargethan , welche
ſprang und focht man à la Selmniß , ſo gut es gehen wolte. Doch ging es nicht überall gleich gut, denn nicht Jeder hat die Gabe, gut zu unterrichten , und weder die theoretiſche Kenntniß , noch die empiriſche Fertigkeit ,
7. April vor Sr. . H. dem Generallieutenant Prinzen Friedrich, mehreren Geſandten, Generalen und vors nehmen Fremden in dem großen und schönen Tanzfale des fönigl. Cadettencorps ſtattfand, und wovon nuns
nodi ber gute Wille allein ſind bier, wie in anderen
mehr die Rede ſein ſoll.
Dingen , ausreichend.
(Sluß folgt.)
Es gehört ein beſonderer Zaft
dazu , zwiſchen dienſtlicher Strenge und freundlicher An, náherung zum Untergebenen die Mitte zu halten, ohne
welche dergleichen Uebungen entweder in Pedanterie
Percuſſionszindung bei Gefdjúßen.
In dem Märzhefte des Bullet. des sc. militi ( 1830 ) Zwed verfehlt wird. Außer dem Mangel an tüchtigen iſt das Werfchen : Meinoria su le spolette fulminanti
oder Spielerei ausarten , in beiden Fåden aber der
Mémoire sur les étoupilles fulmi Rebrern , wirfte auch die individuelle Anſicht mancher da cannone, Oberen von dem Nußen dieſer Uebungen , worüber ſo nantes pour canons ( Abbandlung über Knauſchlagröhrs
viel pro et contra geſagt und geſchrieben wurde, nid)t chen für Geſchůbe), par Ignace Bardet di Villanova, ſelten ſtdrend ein, ſo daß Unterbrechungen faum vermies enseigne de vaisseau . In 4° de 31 p. et 1 pl. Naples, ben werden konnten., Endlich erſchwerte der almåblich ers 1829; impr. roy. auf folgende Weiſe angezeigt : folgende Abgang der geſchickteſten Fechtmeiſter, *) wodurch Die Idee, an den Seegeſchůßen Schlöſſer anzubrins Hr. o. Seimniß einer fråftigen Unterſtübung beraubt gen , iſt als eine Bervollkommnung der See - Artillerie betrachtet worden, weil es daburch möglich wurde, die wurde, die Fortſeßung dieſer Uebungen nicht minder.
utie dieſe Schwierigkeiten ſchrecten jedoch den Bes gründer derſelben nicht ab . Wer den Wilen und die Kraft bat , etwas zu vollbringen , der wird faſt immer zum Ziele gelangen. Die ſchnellſten Fortſchritte machte
Geſchůße ſogleich abzufeuern, wenn ſie gerichtet waren , ein Vortheil, der beſonders bei Gefechten auf einem beis nabe ununterbrochen bewegten Elemente ſehr wichtig iſt; indeſſen haben die Schloſſer die von dem General Hos
die Fechtfunſt in der leichten Infanterie, und man kann ward Douglas, Sohn des Erfinders, in ſeinem Traité obne Uebertreibung fagen , daß ſie gegenwärtig in dies d'artillerie navale aufgezählten Febler. Es ſcheinen
ſem Truppentheile mit dem größten Erfolge betrieben wird , nicht bloß meil Hr. v . Selmniß ſeit 1821 uns unterbrochen in der leichten Infanterie dient, ſondern y Noſtig, die Wich auch, weil deren Brigadier, Oberit v. tigkeit dieſer Uebungen in ihrem ganzen Umfange erfannt bat, und ſie nach Stråften zu befördern ſtrebt. Ref. batte Gelegenheit ,, dieſe Fortſchritte neuerdings mehrmals zu beobachten. Allerdings wurden in den Wintermonaten , wo obnedieß im Freien nicht viel vorgenommen werden konnte, tåglid mehrere Stunden auf die Fechtübungen mit Fleuret und Bajonnet verwendet ; aber mit halben Maßregeln fommt man niemals zum Ziele , und ſpielend
daber die Knauſdilagróbrchen den Vorzug zu verdienen, wenn ſie einfach ſind und aus einem Pulver beſtehen, deſſen Qualität und Fabrication nichts zu wünſchen übrig laſſen. Wir tbeilen bier eine Beſchreibung derjenigen Knallſchlagróbrchen mit , welche von Hrn . Bardet be Villeneuve vertrauensvoll vorgefchlagen werden , nad .
ſing oder Kupfer, ſo dúnn wie Papier, und ſind aus drei Stúden zuſammengeſeßt. Das erſte iſt ein cylindriſches Röhrchen , das leicht in das Zundlod, geht und der Zeich
erwirbt man ſich feine Art von Geſchidlichkeit. Dagegen
nung zufolge bis auf die balbe Metalldice des Geſchů .
dem er ſich durch verſchiedene Berſuche von ihren Bors
zugen verſichert bat. Die Schlagróbrchen beſteben aus Blåttern von Mefe
verſchont man die beſſeren Fechter mit manchen anderen Beg reicht ; das zweite iſt eine Scheibe, deren Durchmeſſer Dienſtverrichtungen , und findet immer Zeit genug zu dreimal ſo groß iſt, als der des Zündloches ; in der Mitte den Fechtübungen.
bat fie ein Pod) zur Aufnahme des erwåbnten Róbrceris ;
In der Ueberzeugung, daß die Stoßfechtfunſt ( mit das dritte iſt ein plattes , an die Scheibe geldtbetes Kåppa dem Fleuret ) bei geringerem Koſtenaufwande die gute
chen . Es iſt begreiflich , daß die Achſe des Robrchens mit
Haltung, Gewandtheit , Gegenwart des Geiſtes und der Scheibe einen Winkel machen muß, der demjenigen Entſchloſſenheit mehr befördert , als das Bajonnetfed )
gleich iſt, welchen das Zundlod mit dem Metall macht.
ten, welches ſich nur erſt dann zur Kunſt erheben fann , Die Deffnung der Scheibe iſt aufdeiner Seite ringsum wenn man im Stoffechten einige Sicherheit erlangt bat, mit einem kleinen Vorſtand verſehen , der ein wenig in wird lebterem auch von dem Brigadier eine ganz bes das Zündloch geht und an den dns Röhrchen gelóthet iſt.
ſondere Aufmerkſamkeit gewidmet, und iſt der ausſdiließ: Das Kåppchen iſt ſehr platt, damit es nur wenig Puls ver fallen und dem Hammer nur wenig Widerſtand ents Nat dem Beiſpiele der Franzoſen werden die geſchickteften gegenießen kann ;' damit die fótbung des Käppchens an * ) Fechter erſt xu Vorfechtern und dann zu Ficht Scheibe deſto folider iſt, muf die Berührung beider die Scheibe ernannt, und ihnen dabei ein Brevet ausgehändigt,meiſtern worüber die
wir zu einer anderenZeit berichten werden . Diere Formalität an der ganzen Fläche eines kleinen Vorſtandes ſtattfins iſt ein ſehr wirkjames Beförderungemittel der Fichtkunſt.
den. Der Verfaſſer verſidert, daß nichts leichter fet, als
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die Anfertigung dieſer Schiagrdhrchen , weil nur ſehr bas Kenalpulver in Pulverform hineinſchüttet und ein ſen ſo gut aneinander geldthet ſein , daß die Luft feinen ſchung nicht ſo innig, als jene. Ausweg findet, welche man in das Röhrchen blåjt. Dieſe Da das Pulver vollkommen trocken ſein muß, wenn Schlagróbrchen können auch von Papier gemacht werden . es feinen Zwed erfüllen ſoll, ſo müſſen die Schlagrobs Nad vielen Verſuchen mit Knallpulver gibt der Vers ren etwa 15 Tage der Sonne ausgelegt werden, damit faſſer demjenigen den Vorzug, welches aus" chlorſaurem das Waſſer der Gummiauflöſung verbunften kann. Dieſe Kali und Schwefelantimonium , beide von guter Qualitåt Zeit fann auf 6 Stunden reducirt werden, wenn man die und wohl präparirt, zuſammengeſeßt iſt. Das chlorſaure Schlagröhrchen in Irodenöfen bringt, der n Temperatur nach und
dünne Kupferbláttchen nöthig ſeien . Die drei Theile müſs I wenig Gummiaufloſung zugießt; indeſſen iſt dieſe Mis
Kali, welches er fürgut zu dieſem Zwecke erhöht wird,um hålt, muß man dasenAufſpringen res IrigesSolairö Mit zu verhüten. Brobath rungPlatten Vorſicht der nämlich hrchen getrocknet friſch und ſcharfſchmecken , weiß ſein, rhomboidenförmige metallenen werden ,können aubſegtauf diemandieKoblenfeuer . Kriſtal bilden und Temper bei einer , le unter atur Die Schlagröhrchen können auch aus dreifadem durch Fiſchleim der Weißgl ühbiße am Feuer ſchmelzen. Iſt es nicht ſehr rein, zu dünnem Pappded l Dereinigtem Papier perfertigt werden . Eit: ſo enthält es ſalzſaures Rali, welches die dem chlorſaus telſt Stempelund Modellen werden diezu dem Räppchen der durch
ren Kali eigene Entzündungsfähigke ſchmåcht. Alsdann bobrten Saeibe und dem Röhrchen nöthigen Stüdchen Carton auss geformt, Fiſdiei und mitdie befeſtigget. an einander ueberzu muß man , um eine geſättigte Aufldſitung zu erhalten , dies geſchlag Uuemendenig und Röhrchnenmiteinem derfiehtma n alsdann les Salz in einer hinreichenden Menge ſiedenden Wars von Copal, vermiſchtmit einerweißen, rothen oder gelben Erdfarbe. ſers aufldſen , die Flüſſigkeit warm filtriren und ſtehen . Dieſe Schlagröhrchen ſind wohlfeiler als die kupfernen und können
laſſen. Man erhålt ſo das chlorinſaure Kali criſtalliſirt in dererford erliche Schwefonium elanti, monium muß glånzeit. feſt, beinah e njo Reinhe nd Das türkiſch als Antim
.
auch schneller angefertigt werden , weil man das Käppchen vor ſeiner Bereini mitſoSorgfal der Scheibe dem der Knallpul fülenentann; verteig obgleich gung Betreff ſie mehr Erhaltu t inſiemit bedürfen ng , als dietupfernen, dochweniger, gebrăudolichen al die verlang
graugelb und in Nadeln criſtalliſirt ſein . von Federſpulen. Der Verf. Tagt, daß er bei den während 4 Jahren Man wird ſich wundern, daß der Verfaſſer zu ſeinem gemachten Verſuchen die Schlagröhren von Papier eben To gut Knallpulver chlorſaures Rali verwendet , da doch das gefunden habe, als die von Kupfer. Die pap'ernen Schlagröhren
vondieſem Kali, wenigſtens bei den kleinen mindennichtszuwünſchen librig laſſen, wenn ſie vonunderbrenns Knallpulver Feuerwaffen, außer Gebrauch gefommen iſt, weil es, wie lichem Papier perfertigt würden ,d.h. von Papier, das in eine
m ammoniak oder phosphorſaure von Alaun für die Gay Luſſac erft neuerdings weide Subſtanz getaucht iſt, Uuflöſung neue in Franfreich durch das Kriegsminiſterium verans concentrirte
laßte Verſuche zeigen, Tebr ich mußt und das Eiſen ans das Fruer am meiſten abhaltende erkannt hat.
Gine Unce ( neapolit. Gewicht ), oder 2,67 Decagramme chlors
greift. Es muß jedoch bemerkt werden, daß das bei dieſen
. hin metalle Schlagröhrchen reidhen zu 100einem Rali ſtatt des Schwefelan, Faures Verſuchen verwendete Renalpulver Schlag muß mit Der gleichdertheilt eiſernen oder Sammer nen geſchehen des Käppchens auf die Oberfläche timoniums Rohle und Schwefel enthielt , und daß die schnell,
Zündlocher der Geſchüße viel großer als an Gewehren und ſtart genug ſein, umſchnell einen heftiaen Druck auf 8a6 pul ſind, und ſich überdieß in Kupfer befinden, welches Mes per hervorzubringen. Ein nach und nach entſtehender Druct bringt tal weniger leicht als Eiſen angegriffen wird.
keint Entzündung hervor. Der Hammer, welchen der Verf. bei der
Die Güte des Anallpulvers hångt rehr von der Art zu den Verſuchen verwendeten atten 12 pfogn .ſchwediſchenKanone ab, wie man das chlorſaure Kali und denSchwefel mit auf , wog 1,6 Kilogr. war neben der Piece einer gebrauchte Winkel: einen in bildete und an rentredten EbeneErbefeſtigt Seele war verſehenerArm ; der 5" lang den sammer mit einander vermengt . Man muß nämlich beide Subſtanzen bebel,derdeſſen getrennt in unfüblbares Pulver verwandeln, hierauf zwei andere, das Gegengewicht ausmachende ærm war kürzer. Der auf Gewichtstheile des Pulvers von der erſteren mit einem gehobene pammer bildete zur Linken mit der durch den Drehpunct Theil der leßteren vollfommen mengen und ſich dabei his gehenden Verticallinie einen Winkel von etwa 25º . Durch dieſe Unordnung verhindedes ſtarker unverſehensdurch Schlag bewirkt unddaszugleich rt Schwanten , daßſoudereinSchlag ten, einen ſtarken Schlag zu geben. Hierauf bringtman werden
die Miſchung auf eine Glasplatte, die ſtark genug iſt, Sdiffes geſchehe. Es iſt überflüſſig, mehr ins Détait über die In um dem Druck des Spatels zu widerſtehen , oder auch bringung des Freinen Winkelhebels am Geſchüße einzugeben. Die
auf eine ſehr harte und polirte Steinplatte; man gießt Uchle iſt ein Schrauben bolzen ;die Schraubenmuttern beftehen aus einige Tropfen aufgeldſten reinen arabiſchen Gummi's wei kleinen Zapfenlagern . Bei leichten Geſchügen könnte der pam durch eine Feder erreßt werden. von der Conſiſtenz eines Syrups darauf und knetet das merEinige hinſidil Vorzüge öhrchen deb Ganze gut. In dem Grade, als die Miſchung an Härte Berf. überDetails idhenich der Geldbüg chlöſſer,derfoSchlagr die bowald’ wie über die finns zunimmt, fügt man einige Tropfen der-Gummiauflöſung reichen Schlagröhrchen des SchiffscapitainsMontigny werden žu , um dadurch einen weichen Teig zu erhalten, derſich mit Stiu chweigen üb -rgangen . Daß das Diffnen der Patronen weder brókelt, noch an die Finger hångt. Dieſes Ges beim Gebrauche des Knallpulvers wegfält, iſt bekannt.
ſchafft, ſagt der Verfaſſer, iſt ohne Gefahr, wenn nur der Teig feucht erhalten wird .
Der Verf. behauptet , jedoch bloß nach Erfahrungen mit dem kleinen Gewehre, daß die mittelſt Knallpulver entzündeten gewöhns.
en die Projectile viel weiter trieben , oder , welches Um die Schlagróbrchen zu füllent, nimmt man von lichen einerleiladung diereiben Iragwriten mit geringeren als ben ge iſt, daß der Maſſe diejenige Quantitåt, weldie nadı dem Raume wöhnlichen Ladungen erreicht würden . Der Grund hiervon liege in
des Kåppchens der Röhre nothwendig 311 ſein ſcheint, der ſchnelleren Entzündung, wodurch auch im erſten Uugenblickemehr
bringt ſie in fleinen Stückchen , denen man mit den Fin - Schule Sas entwicke Manzu bat z. B. währengd 4bemerkt Jahren, daß in der lt :werde. Urtillerie der See Diglién a beſtändi bei cylindr gern Verwen
eine
iſche Form gibt, indas Röhrchenund der
dung von Knall chiayröhrchen größere Trauweitenund
Průct ſie mit einem kleinen Cylinder von Holz zuſammen . mehr Genauiakeiterhalten wurden , als bei gewöhnlichen nicht volls Man kann die Schlagröhrchen auch füllen, indem man ! kommen trockenen von Federſpulen. Redigirt unter Verantwortlisikeit der Berlagsbundlung : C. W. beste in Darmſtadt und in derlen Ohuin gedrudt.
( Hierzu die Beilage Nr. 1. )
Mittwoch ,
Nir. 38 .
12. Mai 1830.
Allgemeine Militar - Zeitung. Franfreich .
Auf dem Polygon zu Meß hat man jüngſthin die Probe mit einem neuen Zerſtörungsmittel gemacht. Der: mittelſt einer vervollkommneten Flattermine wurde eine Donne von beſonderer Conſtruction, leer 8 Centner wies gend, und gefüllt 20 Etnr. , wie eine Bombe 250 Meter ( 770 Schuh ) weit geſchleudert, ohne ſich 4 Meter weit von dem zum Voraus abgeſteckten Ziele zu entfernen .
zugefügt werden :
Die zeitherigen Beſtimmungen über
die Schulterſtůci nach obigen Hauptklaſſen bleiben im Allgemeinen wie bisher. Die unterabtheilungen jeder der Hauptklaſſen, nach Graden , werden aber in Zus kunft in folgender Art, und zwar von unten nach oben bezeichnet: Secondlieutenant : wie jest ; Premierlieutes nant: Einen ( vergoldeten , fleinen vieredigen ) Stern auf den Epauletten ; Capitain ( Rittmeiſter ): wie jest;
Eine maſſive Kugel von Holz, die i Meter ( 3 Schub ) Major: deßgleiden ; Oberſtlieutenant : Einen Stern ; im Durchmeſſer hatte und 10 Gentnerwog, war Tags ! Oberſt: Zwei Sterne; Generalmajor : wie jeßt ; Genes vorher 454 Meter weit geſchleudert worden , und wich : rallieutenant: Einen Stern auf den Adſelbåndern in nur 6 Meter vom Ziele ; nächſtens will man eine zweite Silber ; General der Infanterie (Cavalerie ) : Zwei Sterne deßgl.; General- Feldmarſchall : 3 wei freuzweis dern. werden übereinander gelegte Feldmarſhallsſtåbe auf dem Ad. Gewicht , ſchleu CentnerArmenbauſe Tonne ,Invon dem40 großen zu Paris
200,000 Rationen Gallerte - Biscuit für die nadıAfrita ſelband Silber. e stabinetdoitiz Gime in wetter
m
to , mlis Giltinimas
l Beauv ais , Verfaſſer , der Siege die Abzeichen für diejenigen Pffiziere , welche mit der Der Genera beſtimmten Truppen verfertigt. und Eroberungen der Franzoſen und mehrerer anderer Schriften, iſt fürzlich in Paris mit Tode abgegangen . Der ålteſte Generalmajor der franz. Armee, Graf Dumoulin , commandirender General in der Provinz Niederrhein , iſt zum Generallieutenant befördert worden . -
Erlaubniß , Uniform zu tragen , anstem Dienſte geſchies den ſind, wie folgt : 11 Generale tragen auf dem Reibrock
ſilberne Epauletten wie die activer: generale , aber ohne ſchwarzen Streifen in der Mitte der Epaulette , ſo wie
ſchwarz und filberne Treffeneinfnftung, dagegen einen auf dem Schieber. Auf der geſtickten Uniform das Ach
ſelband , wie bisher . 2 ) Alle übrigev Offiziere tragen
um Her rzo nt gth adtren In der Kürze erſchei in Darmſt auf .Subſcription Großhe eine , liederſammlung für deutſche Krieger , worin alle und jede Verhältniſſe des Militárlebens , ro wohl in der Garniſon wie im Felde, berúcſichtigt ſind. Der Herausgeber iſt Dr. Weitershauſen , Pebrer an
Schulterſtůđe ohne Monde, aber von der Farbe und resp. mit der Nummer des Regiments ac. yrrſeben, wie ſie im activen Dienſte zu der betreffenden Uniform getragen wors den. – Die Hauptflaſſen der Grade werden auf dieſen Schulterſtücken mit der gewöhnlichen , filbernen ſchwarz -
der großherz. beffiſchen Militårſchule . Es fol 400 Rieder eingefaßten Treffe wie früber bezeichnet. 3n Betreff der
. Unterabtheilungen der Grade firid die hierüber unterm ten lben enthal und Prei der Preis t 36 bis 40 kr. ſteigei n s ſollenicht n die über Um denſe diee he Melo dazu , welc 27. Febr. erfaſſenen Beſtimmungen anzuwenden . zweiſtiminig , hornartig, leicht und gefällig geſegt ſind, abgegeben werden .
Ruland.
Der bei dem Chef der 22. Infanteriediviſion ſtehende
Generalmajor Bebuto w iſt zum Befehlshaber über die
ße . uar enthält bin: Provinz Armenien berufen worden. e vom ordreu 27.nFebr Eine k. KabinetsPr Sch Y
e o e n.
s : zun den endewelche iere Folg ichen Beſtim lich der Offiz der Abze ficht mungen denen s vorhan bereit , nach Nach öffentlichen Blättern ſind die gewdhnlichen die Hauptklaſſen der Offiziere in der Armee ( Generale, Waffenübungen der Armee, für die Monate Mai und Štabsoffiziere, Capitaine und lieutenante ) durch feſts Junius angeordnet. Von einem Luſtlager vernimmt geſepte Bezeichnungen auf den Schulterſtúden ( Epaus man aber nichts , ſondern jedes Regiment wird ſeine letten ) erkannt werden, Toul in Zukunft , zu nåberer Uebungen innerhalb einer Standquartiere vornehment. Bezeichnung der in dieſen Haupttlaſſen begriffenen Un terabtheilungen nach den Graden, noch Folgendes hins
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Uusführlicher Bericht
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Dbwohl im Allgemeinen dieſe verſchiedenen Leiſtuns
über eine am 7. April in Dresden ſtattgehabte Fecht: Igen böchſt befriedigend ausfielen , und aufs Neue den Beweis lieferten , daß man es bei zwed måßiger Bebands übung, unter perſönlidier Leitung des k. ſächſiſdien Hauptmanns und Ritters v. Selmniß. ( Schluc. ) Dieſe Hauptübung, an welcher achtzig der geſebic : teſten Fechter (nur Offiziere und Unteroffiziere ), srdes tentheils von der leichten Infanterie:Halbbrigade,'nebit mehreren commandirten Unteroffizieren von der Brigade Prinz Friedrid, Theil nahment, zerfiel in zwei Abthei:
lung des Unterrichtes in kurzer Zeit ſehr weit bringen fann ; To entging doch dem aufmerffamen Beobachter nicht, daß bei Mehreren der Elementarunterricht etwas
übereilt worden war, und ſelbſt mancher Unterridstende den Zweck deſſen, was er anordnete, noch nicht gehörig begriffen hatte. Ref. erlaubt ſich deßhalb einige Be's merfungen, in der Ueberzeugung, daß Hr.v. Geimnis darin feinen unbilligen Tadel, ſondern nur ein aufrich,
tigesIntereſſe an der Sache erblicken wird. Fangen lungen , deren einzelne Darſtellungen wir der Reibe nad wir von unten an .
anführen und mit Bemerkungen begleiten wollen . Erſte Abtheilung. ( Uebung im Fleuretfechten .)
Die Stellung der Füße war nicht immer richtig , theils ſtanden ſie bei Einigen zu weit ab , theils war
Zwanzig Fedyterpaare, worunter ſechs Offiziere, was die Ferſe des rechten Fußes nichi ſenfrecht aufden innes
ren im leichten Fechteranzuge * ) in zwei Doppelreiben ren Renodiel des linken gerichtet. Einige Fechter hielten aufgeſtellt, und falutirten beim Eintritte Sr. K. H. des auch nicht richtige linie. Alles dieß hat großen Einfluß Prinzen Friedrich auf Fechterweiſe. Das im Hinter, auf die Sicherheit des Stoßes, deſſen Zielpunct bekannts
grunde des Saales aufgeſteute Muſifcorps der leichten lich nur die rechte Bruſt ſein ſoll , denn Fuß. und Des Šnfanterie blies einen Ceremonialmarſch.
unwillführlich derſelben Richtung. Uebers
genſpiße folgen dieß verſchwinden alle außere Bloßen, ſobald der redte Fuß zu weit rechts ſteht, ſo wie der Ausfall an Schnels ligfeit verliert, wenn beide Füße zu weit von einander abiteben , inden dadurch die Spannkraft des linken Schenfels vermindert wird . franzöſiſchen den Vorzug großerer Mannichfaltigfeit bat. Beim Wechſeln der Anlage ( Engagement ) wurde die Die inzwiſchen abgetretenen Fechterpaare tratendann Bewegung von mehreren mit dem ganzen Vorderarme
Den Anfang der Fechtúbung machte Hauptmann 6. Selmniß mit zweien ſeiner beſten Zöglinge, denen er abwechſelnd Unterricht gab, und in den kurzen , aber raſch auf einander folgenden Pectionen gleichſam die Quintefſenz ſeiner Fechtmethode zeigte , welche vor der
wieder an , und jeder Unterrichtende tieß ſeinen Zögling gemacht , ſtattdabeinur das Haudgelenk zu biegen, für eine kurze lection ſtoßen. ** ) .
pickup liveton,rau, cou mando deo nauptmanns welches dieſes Wechſeln gleichzeitig eine wiederholte des Finger mehrere, Fechter Auchdructen fein.full.hart, bungParade sodann die , und geſtoßen eine großere rtiger Entwaff verſchiedena und ganz diedie Unterricht die Hand Lehrer lection jeden wieder zu feſt an den Griff, wodurcermüdet unſicher,: h der Stoß
4. Sermonth
ertheilt, jedoch ohne dabei ein Wort ju ſpreden ,
wasdie Franzoſen der lectio la muett n à ang und ihm nung weit e nennen eber herbeig als ſſen vermiehaben eführt den wird.Ref. Bemer würde funge dieſenothwe wennnden n unterla es Ueberg was ein ſehr paſſen Schule, oder von der geſchie ndig nicht nen hätte , den , fechte Theorie zum Contrafechten oder der Praris iſt. Leſern dieſer Zeitſchrift zu zeigen , wie viel auf Kleinigs
*) welche Beim der Fleuretf wird jederzei die uniform ausgezo ſein Den feiten Meiſtern editenBewegung ankommt,in wenu man gute Fedte bilden will. freien der tArme nur hinderlich gen, der Kunſt wollen wirr damit nichts würbe. Der Gleichförmigkeit wegen hat jeder Fechter eine Neues geſagt haben , und Hr. v . Selmnis wird darin ſchwarze Beſte erhalten. Das Entkleiden hat , lo gut wie manches Undere , ſeine Gegner gefunden , welche als Grund anfiihren , daß der Mann im wirklichen Gefechte ja auch die
nur ſeine eigenen Lehren wiederfinden . Was die fectionen im Ganzen und nach Commando
Uniform anbabe, und folglich nicht verwöhnt werden dürfe. Bolten indeſſen diefe Berren conſequent ſein , ſo müften fie die Fechtübungen auch mit gepacktem Torniſter ac. betreiben lafſen , den der Soldat im Gefechte ebenfalls auf dem Rü: den hat . ** ) Richt jeder Unterrichtende iſt Meiſter oder Vorfrchter , hat aber
betrifft, ſo wurden die Stöße und Paraden mit vieler Pråciſion ausgeführt. Schulgerechte Bewegungen fons nen dabei nicht gefordert werden , denn dieſe Uebung rol hauptſächlich dazu dienen, das einzelne Eingelernte gleichAlle im Ganzen mäßig zu wieder holen, Aufs, wie andiewird merk ſamkeit auf geſag s, was t undſo geth
auf Militárgrad tritt für die ,Dauer ſobald der Fedtübung in: auf's Höchſte zu ſteigern. In der That gibt es hierzu, Dec ben Sinterarund und nur der fedtergrad inifdheidet, weß. fein beſſeres Mittel , und die Handgriffe mit dem Ges balb es nicht auffält, wenn Offiziere unterricht von unters wehre ſind dagegen ein bloßes Kinderſpiel. Die fection
offizieren erhalten. Ref. fah Zene die von unteroffizieren à la muette , wobei der Schüler ſchon aus der Klingens
veriangten Stöße uc. mit derſelben Pűnctligkeit vollziehen, bewegung des Lehrers erſehen muß , was ihm zu thun a16 wären fie von einem höheren Offizier befohen rrorden . Mance wollen in dieſem Rollenwechſel ein verkehrtes Ber: obliegt, bewies deutlich, bis zu welchem Grabe die Aufs Serabiel 1
bättniß, eine lung der Würde des Offiziers erbli& en. merkſamkeit der Fechter bereits geſteig worde war. Difciplin, welche Offiziere und Unteroffiziere ehrt. Für junge Pen Andeutungen mit Bligesſchnelle folgen ? Ghrgeiz geborch Berhátt mädstig
ert n Ref. fált dien vielmehr für einen Beweis don muſterhafter Was läßt ſich nicht von Kriegern erwart en, die ſo leis ige wird dieß ende niß zum en antriebe, ſich die einem Vorfechter und Fechtmeiſter nöthigen Nachdem dieſe verſchiedenen Pectionen beendigt was Fechterkenntniſſe und fähigkeiten baldmöglichſt zu erwerben. ren , und den Anweſenden eine febr vortheilhafte Anſiot
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on der Folgerichtigkeit des ganzen Unterrichtes *) ges die man auch einen Gliederſtoc nennen könnte jeben hatten , machte Fr. v . Selmnit mit einem der wurden abwechſelnd nach allen Richtungen Schwinguns -
beſten Fechtmeiſter einige Gange ( Assaut), und übersgen gemacht und Schlage geführt, und zwar mit folder
raſchte durch ſeine Geſchicklichkeit. Die treffenden Stoße , Schnelligkeit und Kraft, daß Hr. v. Selmniß es gleichs verhielten ſich ungefähr wie 3 : 1 . zeitig mit Mebreren aufnehmen kann , die Hieb- oder Hierauf wurde von den Fechterpaaren das ſoges Stofwaffen führen. Der Baton und das Fléau ſind eigentlich Waffen nannte Mur geſtoßen , **) eine Vorůbung zum nachbes
rigen Assaut.
der Küſtenbewohner in Indien und in Amerika , und
Damit das lektere mit deſto mehr Ruhe ausgeführt ohne Zweifet ſehr alten Urſprungs. Matroſen haben ſie werden möge , wurde eine größere Pauſe gemacht, in welcher Hr. v . Selmnit einem der Fechter eine ſection in Batonſdlagen gab . Der Baton iſt ein gewöhnlicher Stoc von ungefähr 5 '/2 Fuß fånge und 1 /2-2 Zou im Durchmeſſer, an beiden, Enden mit Blei ausgegoſſen.
mit nach Europa gebracht, und ein amerikaniſcher Mas troſe war es , welcher Hrn . 4. Selmniß ihre Handbas bung lehrte. Die wirklichen Kriegswaffen ſind gewohns lich mit Eiſen beſchlagen . Eiu Schlag mit dem Fléau auf den Kopf, oder ein Stoß mit dem Baton vor den
Stellung, Auslage , Stoße , Dedungen und Sprünge Unterleib, würde unfehlbar den Lod nach ſich ziehen . ſind faſt dieſelben , wie beim Bajonnetfechten, nur etwas Ein guter Fléauſchlager kann ſich ſelbſt gegen Steins
mannichfaltiger , und Hr. v . Selmni hat, wie ſchon würfë deden, denn durch die Schnelligkeit der Schwin . geſagt, ſeine Bajonnetfechtlehre größtenteils darauf gungen entſteht in der Nåbe der Hand eine Art Shild. gegründet . ( Man Tebe deffen Vorrede nach . ) Gine Bes
zweite Abtheilung. (Uebung im Bajonnetfechten .) Dreißig Paar Bajonnetfechter, % ) Uniform ſåmmtlichmitvonFelds der Infanterie ſich nicht geben . Doch fonnte man aus der kurzen Cons leichten . Halbbrigade, 'in
ichreibung des Verfahrens mit dieſem Kampfſtocke läßt
tralection abnehmen , welch eine furd)tbare Waffe der můbe, und mit einem Kürag von ſchwarzem Eiſenblech bloße Stod inhierau der Hand eines geſchickten Fedters iſt. , růct! ſich in inzwei den Assau Bruſt, ſtellten Bei Ordnung MitterndesaufSaales, dieGliede ten der Assautt der in gefdsloffener 20 Paare vor der 20Paare folgenden dem hierauff folgen Beidem Ruhe im Allgemeinen bemerfte Gefechte und fübrten zuerſt, nach Commando des Hauptmanns Jederundim Gewandts deſſen,vielwas Beurtheilung nebſtman beit, zu berúcſichtigen bat. Gute Stoßfeciter ſind ſelbſt in si Flemming, einige Stoße und Decungen aus, wie Frankreich nicht häufig, und gehören in Deutſchland, fie das neue Reglement vorſchreibt.
Im Hintergrunde des Saales wurden Vors getroffen, 4 Armſkulen d. h.inzwiſchen zum Bauſtoben wo die Jugend aus den gebildeten Standen mehr Neis fehrungen gung zum Hiebfechten bat, und die Aufmunterung zum aufgeſtellt, an deren beiden Enden fleine ſchwere Bälle, Stoffechten nicht ſehr groß iſt, zu den Selterbeiten. ungefähr 27, 300 im Durchmeſſer, berabbingen und die
Mandarfdeßhalb die Forderungen nicht zu hoch ſtellen. ! Höhe der Bruſt eines zu Pferde ſißenden Reiters bezeich. Ginige der älteren Fechtmeiſter, welche nod von dem in neten. Nach dieſen Biten wurden nunmehr von eins Franfreich gebildeten Stamme übrig waren , hatten (wie , der Stoße Reihe nach vortretenden Bajonnetfechtern verdhiedene ausgeführt. man in der Kunſtſprache zu ſagen pflegt) ein gutes zelnen mit und ohne Sprung Spiel , und das wil ſchon viel ſagen.
Den Beſchluß der erſten Abtheilung machte Herr v. Selmnis mit dem Fléau . Dieſe Waffe durfte nur wenigen Leſern befannt ſein, weßhalb eine Beſchreibung derſelben nicht unwillkommen ſein wird. Man denfe ſich
(Cavalerielection. ) Jederbedroht fupponirte , daß von einem oder mehreren Reitern werde, underverfuhr bald
defenſiv , bald offenſiv , in der Art, wie die Anleitung des Hrn. 7. Seimniß - die immer noch nicht im Druck erſcheinen will — ſich darüber ausſpricht -
eine Art hölzerner Geiſel oder Hespeitſche , aus vier,
Wenn man auf der einen Seite die Sicherbeit bes durch eiſerne Ringe verbundenen , 12.- 14 Zoll langen wundern mußte,mit welcher die ſelten ruhig hängenden Gliedern beſtehend, deren leßtes ſich fldppelartig endigt. Bille nach vorangegangenem Ausfalle oder Sprunge Am erſten Bliede befindet ſich ein Riemen , welcher um getroffen wurden ,ſo erregte die außerordentliche Ges
das Handgelenke geſchlungen wird. Mit dieſer Waffe wandtheit, welche Einige durch ihre ſchnellen Wendun * ) Nur in einem Puncte des Elementarunterridtis ift Ref. mit Hrn. v.S. nicht eindirſtanden. Es betrifft die Vorbereitung zum Ausfall und den Ausfall felbſt. þr. v. S. läßt als Vor: bereitung den linten Schenkel auéſtređen und dann erſt den rechten Fuß vorlegen. Hieraus entftehen zwei Momente, auch beim Elementarunterrichre nur einer anges ſtatt daswerden nommen route. Je mehr Schnellkraftim linken Schen:
gen und Biegungen relbſt während des Sprunges beurfundeten, das Erſtaunen der anweſenden Fremden, die ſo etwas wahrſcheinlich noch nirgends Fahen. 9 % )
tel, deſto ſchneller iſt der Ausfal, und je ſchneller dieſer , deſto aberra'chender wird der @tok. Sobald aber der linke Schen:
* ) Der größere Sheit der Fleuretfechter iſt auch zugleich Baiona
tel vorher geſtr đt wird , hört die Schnellfraft auf , denn
Dienſtzweia, erſtere hingegen als freie Kunſt betragtet, wozu
der Moment der höchſten An'pannung der Strecmuskeln iſt
man Niemand zwingt.
Die Bajonnetfechter tråten hierauf in zwei Doppels
reiben an, und jeder Unterrichtende gab ſeinem Schüler eine kurze Infanterielection . netfechter, nicht aber umgekehrt; denn leßtere Uebung wird alb
bereits eingetreten . Die bloße Verlängerung des (getrümmten) **) Praktiſche fechtübungen zwiſden einzelnen Reitirn und In: rechten Urmes, nebſt Senkung der Spiße, fcheint daher die fanteriſten haben bisher während der herbſtliden Zuſammenzies einzig zuläſſige Vorbereitung zum Stoße zu ſein , und auch hungen oft ſtattgefunden, und verſchiedene Refuttate gedefërt. *
Dieſe Bewegung darf niemals rudweiſe gerdbeben .
Daß aber fand ſich immer beſtätigt, daß der (Sewandtere und
Bon tirer au mur,d. h. nach einem Zielpuncte an der Mauer
Entſchloſſenere, ſei er zu Pferd oder zu Fuß, allemal im Vor: theil fei.
ftoßen , abgeleitet.
303
304
Eine andere fection wurde ſodann, nach Commando ; ten – der wackere Brigadier, Oberſt y. Noſtiz , fich des Hauptmanns v . Flemming, im Ganzen geſtoßen , unter die Meiſter und Jünger miſchte, leerte er das von und zum Beſchluſſe zwei Gange contra gefochten, wo einem Fechtmeiſter ebrerbietig ihm dargereichte Glas va, Jeder beim Zweiten ſeinen Gegner wechſelte. terländiſchen Rebenſaftes , aufvaterl Wohl des Begrün. Die Infanterielectionen gründen ſich , was das offens ders der edeln Fechtkunſt im das ändiſc hen Heere." five und defenſive Verfahren im Allgemeinen betrifft,
Menn ein Chef die große Aunſt verſteht, die Hochs
ganz auf die Regeln der Stoßfechtkunſt; und wenn auch achtung und Liebe ſeiner Untergebenen jeden Ranges ſich nicht geläugnet werden kann, daß ' mehrere dieſer Stoße zu erwerben , das Talent jedes Einzelnen zu erkennen
dem Feinde gegenüber nicht angewendet werden können, und zum Vortheil des Ganzen zu benußen , die geleiſtes weil dieſer jedenfalls ein anderes Verfahren beobachten ten Dienſte zu würdigen und nach Kräften zu belohnen , wird ; ſo muß man doch zugeben , daß die innige Vers - dann wird ihm auch das Schwierigſte gelingen, und -
trautheit, womit die Bajonnetfechter ihre Waffe bands er in jedem vorkommenden Falle mit Zuverſicht auf die haben, ihnen eine große Üeberlegenheit über Jeden gibt, Seinen rechnen können . der weiter nichts gelernt hat, als mit gefaltem Bajons
Das Danfgefühl der Jünger gegen ihrent
Großt net auf ſeinen Gegner gerade los zu rennen oder mit meiſter", wie Hr. v. Selmnitz oft ſcherzweiſe ,,genann dem Kolben drein zu ſchlagen . wurde, Auferte ſich nicht minder lebhaft. Der ſichtbare Bei der Lection nach Commando wurden alle Bewes Zuwachs an friegeriſcher Tüchtigkeit iſt für gute Sols gungen , ungeachtet der ungleich größeren ſpezifiſchen daten ſtets ein angenehmes Gefühl. Es ſprach rich bes Schwere der Waffe, faſt mit derſelben Préciſion vollzos ſonders in den Worten aus : Du haſt uns den Werth der Waffe gelehrt , gen, wie man ſie vorher beim Fleuretfechten wahrgenoms men batte . Man kann daher nicht ſagen, daß letzteres
die Hand verwöhne und unfähig mache, eine ſchwerere
und wie fich der Krieger durch Fechterſinn ehrt. " *)
Der Reſt des Tages verſtrich unter Kampf- und
Waffe mit Leichtigkeit zu handhaben ; denn hier wurde anderen Spielen in fröhlicher Geſelligkeit. Der Came: der Gegenbeweis durch die That geführt.
wohlt
umſchl
radſcha
uend die kleine ſchönes Band ang Wahrhaft grandios iſt die Art und Weiſe, womit der Sdaarftund fnúpfte ſich zwiſchen Éinzelnen ſichtbar feſter. Bajonnetfechter ſein Gewehr vom Boden aufhebt, dann Auch Apollos Leyer ließ ſich vernehmen, und mit wahr.: durch zwei furze Kolbenſchläge an den Kúraß nebſt Er: baft friegeriſchem Feuer ertonte das: hebung der linfen Hand bis an die Stirn das honneur macht, und endlich nad dem Moulinet rid zum Gefechte
Binaus , hinau , Zum Kampf bipaus ! :,: Im blutigen Strauß Ueb' unſ're Rusſt ſich a118 . Und wo dann drohet die größte Gefahr ,
auslegt, ohne daß man bei dieſen Bewegungen , in denen
die Waffe ausſchließlich mit der rechten Hand geführt wird, nur die geringſte anſtrengung wabrnimmt. Dieß iſt zwar nicht weſentlich, und wird von Manchem , der lieber gleich vom Praße aus und obne alle Vorbereitung Sturm laufen ſehen möchte, für Spielerei gehalten ; es
Da rege ſich muthių der Fedrer Søaar. Trara , Irara ! "
ſcheint uns aber zum militäriſdien Decorum zu gehören, und erweckt ein gewiſſes Gefühl für Anſtand und Sitte,
tu r . worin ſich die Fechter bisher immer ſehr portheilhaft De la cavalerie, ouLides te changemensa néces saires dans la compo ausgezeichnet baben . Courtoiſie und Ritterlich feit ſind, ja die beiden Haupteigenſchaften des Kriegerſtandes , warum ſoll alſo die erſte vom Uebungsplaße entfernt werden ? Nach Beendigung dieſer Fechtúbungen, in deren Zwis fchenacten das Muſifcorps einige paſſende Stücke blies,
sition , l'organisation et l'instruction des troupes à cheval;
par le lientenant- général comte de la Roche - Aymon , pair de France. Tom . II. le partie. In 8° de 20 feuil.; prix 5 fr. Paris , 1829. Anselin .
Gleich wie über den erſten , ſo auch über dieſen Theil des Bers
dasDrganiſ undworin dasRemonte ationeernr weren hlichabgeban undBajonne Fleureint- zwei fámrat ſtellte der Verfaſſ wird, und Reſerve delthrenen project einerhauptsäc Kritike Bemerk widerfa ungen und Bande Gliederntfedht bie ſeinem erſten Se. bromorin auf.er,die Fronte, derlide Offizienreſichvor R.'H .der Prinz Friedrich geruhten dem Hauptmann widerlegt, ſpricht ſich das Bullet. des sc.milit ( Nr. 7. v. 1829 ) 0. Seimnitz und Allen , die an der Vorſtellung Theil theils lobend , iheils tadelnd aus . genommen hatten , Ihre volle Zufriedenheit ,, úber die glänzenden Reſultate des Unterridhtes “ zu erkennen zu Quelques documens sur la bataille de Waterloo, propres à éclai rir la question porté devant le public por M. le Marquis de geben , und Sich diejenigen Fedyter nennen zu laſſen , Grouchy ; par le général Gérard, député de la Dordogne. welche eine beſondere Geſchicklichkeit an den Tag gelegt Br. in 8° de 59 pag.; prix 1 fr. 25 ct. Paris , 1829. Verdière. batten , worauf Se . k . Hoheit , die Fechter buldreich
grüßend, den Saal verließen. .
Im Briza bebefehle wurde der Verdienſte des Haupts manns v . Seimniß um dieſen Zweig der techniſchen
Ausbildung auf die ehrenvollſte Weiſe gedacht, und als am Nachmitze – wo fammtliche Fechter ſich an einem,
in der Umening der Reſidenz gelegenen öffentlichen Vergnügungsorte zu einer Recreation eingefunden hats
Instruction pour les tirailleurs, approurée par la commission et exécutée au camp de St. Omer en 1828. In 32 d'une feuille. Metz , 1829. Verronais.
*) Bruchſtück aus einem Gelegenheitsgedichte, welches einer der Stegreif Andenke aus dem Offizier zum und an dieſen is überreicht gemachte hatte, ann Tag demn Sauptm v. Seimn wurde . 1
crt unter Verantwortlichkeit der Bertagábandlung : C. W. 826te in Darmſtadt und in defien Officin gedrudt.
Samſtag, 15. Mai 18 30.
Nr. 39 .
1
L
Allgemeine Militar · Zeitung. F r a n fre i ch .
Kaiſer Alerander Nr . 2 marſchirt aus Dalmatien nach
Die Verſuche mit den congrevefden Rafeten , Preßburg; das Regiment Lilienberg , Nr. 18 marſchirt welche der Viceadmiral Duperré, von dem Contrends von Padua nach Böhmen ; zwei Diviſionen Grenadiere
miral Mallet, vier Schiffs capitainen und einem zahl- marſchiren von Mailand nach Ungarn. reichen Generalſtabe begleitet, in Toulon am 11. April
Am 13. April ſtarb zu Mainz der f. f. oſtreidiſche
veranſtalten ließ, ſcheinen zu beweiſen, daß man ſie nicht Generalmajor 0. Veider. außer der Schußlinie des feindlichen Geſchůßes wird brauchen fórnen , und daß auch die Artilleriſten ſehr
Pre u Be n . Die Aachner Zeitung enthält nadiſiebende Bekannts
ausgeſeßt ſein werden . Die erſte Rafete wurdeum madungder dortigen königl.Regierung , vom 21. April: 4 Uhr in der Richtung des Cap Sépé ( am Eingange Es wird hierdurch zur öffentlichen Kunde gebracht, wie des Hafens von Toulon ) geworfen, dem gegenüber man des Königs Majeſtát mittelſt Auerhöchſter Kabinetsordre Anfer gelegt eine Bombarde ( Bombardier- Galiote ) vor 22. März beſchloſſen haben, daß auch die Landwehr , um beſſer über die Tragweite der Rafetenurtbet: vom batte des 8. Armeecorps zu den dießjährigen großen Uebuns
Ganzen 8 Rafeten, von Man warf len zu 3fönnen denen 1300. Toiſen (9000im Fub) , 2 ungefähr' 1200 Igen zufammengezogen werden ſoll. die Demgemåß werden bie Fuß Loiſelt, und die anderen r 16-1700 Zoiſen machten .
Der Generalmajo Chaſtenay -tanti, früheres excl. der Marſchtage zuſammen verbleiben, wogegen Mitglied der conſtituirenden Verſammlung und des ges den betreffenden Mannſchaften dieſe Uebung für zwei
reßgebenden Körpers , iſt {2 Jahre alt in Paris mit uebungen, und zwar ſo angerechnet wird, das bei der Infanterie die feute , die zu derſelben einberufen wers
Dode abgegangen .
Deſt reich .
den, in demjenigen Jahre, in welchem ſie nach dem ges wobnlichen Uebungsturnus wieder einzuziehen waren ,
In der k. f. Armee geht gegenwärtig eine Dislocas nicht einbeordert werden; die Landwehr - Cavalerie aber
tion vor, die größtentheils auf Italien Bezug hat. Die im J. 1831 gar keine Uebung hat. italianiſchen Nationalregimenter werden ihrem Bater. lande genåbert , und eines davon rückt in Italien ein,
Rußland.
Se. Maj . der Kaiſer haben den General von der
fo daß ießt drei italianiſche Regimenter ihre Standquar: Infanterie , Grafen Pozzo di Borgo, ſo wie auch tiere daſelbſt, nåinlich in Padua , Treviſo und üdine den General von der Savalerie, Goieniſch tſchew
haben werden. Die neue Dislocation iſt folgende: das Rutufow ., zu Rittern des St. Andreas - Ordens zu Regiment Haugwit Nr. 38 marſchirt von Gråtz nach ernenneu geruht. - Se. Maj. der Kaiſer haben geruht, der Compagnie
Padua ; das Regiment Bellegarde Nr. 44 marſdirt von
Prag nach Klagenfurt; das Regiment Wimpfen Nr. 13 der Hof: Grenadiere eine Fahne zu verleiben.
marſhirt von Dumuß nad) Grås ; das Regiment Mayer
sd we i 3 . Nr. 45 marſchirt von Preßburg nach Fiume; das Regis Bérn , 25. April. Die hierſelbſt eröffneten Conferens das Regiment Sdídenhofen Nr. 23 marſchirt von Peſtó zen über verſchiedene auf die Militárcapitulation mit nach Dalmatien ; das Regiment Noſti13 Chevaurlegers Frankreich , ſo wie auf das Strafgeſezbuch der capitus Nr. 7 marſchirt aus Mähren nach Steyermark ( obigelirten Regimenter ' bezüglichen Puncte ſind noch nicht Regimenter ſind ſammtlid, Italianer ) ; das Regiment beendigt. Oberſt Koch, der bereits bei der Redaction ment Greth Nr. 43 marſchirt von Raſdhau nach Agram ;
.
Raiſer Chevaurlegers Nr. 1 marſchirt von Vicenza nady dieſes Geſetzbuches beſchåfftigt war, roul beauftragt ſein ,
Mailand ; das Regiment Kaiſer Uhlanen Nr. 4 mars darin die Modificationen , in welche man zu willigen ſchirt von Mailand nach Retſchfemeth ; das Regiment geſonnnen iſt , vorzunehmen. Die nächſte Tagſabung Toscana Eragoner Nr. 4 marſchirt aus Ungarn nach wird über dieſe wichtige Angelegenheit zu berathen Vicenza ; das Regiment Erzberzog Franz Karl Nr. 52 baben. 1
marſdirt von Agram nach Peterwardein ; das Regiment
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Entwurf eines neuen Recrutirungsgeſekes für das Großherzogthum Heſſen .
Verſorgung erhalten kann , entlaſſen werden, gemeſſene in ſo fern es das Intereſſe des Militárdienſtes
geſtattet.
Art. 8. Zur Ergånzung der Spielleute fónnen auch Den Stånden des Großherzogthums Heſſen iſt auf junge Leute, welche das 16. Jahr noch nicht erreicht und dein gegenwärtigen Landtage der Entwurf eines neuen welche die im Art. 15 vorgeſchriebene Große nicht bas Recrutirungegefeßes vorgelegt worden. Es ſind darin ben , als Freiwillige angenommen werden. alle durch die Erfahrung bewährte Beſtimmungen des III. Bon der Kriegsdienſtpflidst 11118 der Gints Recrutirnngsgeſebes von 1821 beibehalten , zugleid , aber alle während dieſer 9 Jahre wünſchenswerth befundene
Abånderungen aufgenommeit. Der Entwurf iſt folgendes Inhalts : 1. Von der Ergånzung des Militárs ůberbaupt.
theilung der Dienſtpflichtigen. Art. 9. Mit Ablauf des Jahres, worin das 20. les
bensjahr zurückgelegt worden iſt, wird jeder Inlander friegsdienſtpflichtig . Wenn er ohne fein Verſchulden bis
zum Ablaufe des Jahres, worin er das 26. Jahr zurücks gelegt hat, nid)t in Anſpruch geuommen iſt, ſo hórt ſeine Verpflichtung auf.
Art. 1. Unſere Truppen werden durd) Freiwillige
Art. 10. Die ſåmontlidien Kriegsdienſtpflichtigen werden in ſechs Klaſſen getheilt. Die erſte Klaſſe bes Art. 2. Die ordentliche Ergånzung geſchieht in jes greift diejenigen, welche im Laufe des vorhergegangenen
und durch Kriegsdienſtpflichtige ergånzt.
dem Jahre nadi Maßgabe des Abgangs am completten Sabres ihr 20. Jahr zurückgelegthaben, die zweite Klaſſe Stande der Truppen , jedoch dergeſtalt , daß in Friedens: diejenigen , welche im vorigen Jahre 21 Jahre alt ges zeiten die Aushebungen möglidiſt gleichgeſtellt werden. worden ſind , und ſo fort. Art. 3. Zu Anfange jedes Jahres beſtimmt ein lans Art. 11. Den Kriegsdienſtpflichtigen der erſten Klaffe,
desberrlides Edict die Anzahl der Recruiten , welche in mit Ausnabme der int das Depot Verlebten, Tie mogen n t
demſelben Jahre zur Ergänzung der Feldtruppen erfors
o e nid ?rflich
derlich ſind.
nicht, iſt das Heirathen unterſagt, fie inuften denn Stells
Eintri
t d in den Dienſ bezei )uet ſein oder
Art. 4. Die Ergånzungsmannſchaft, foweit ſie nicht vertreter , die nicht mehr zur erſten Kraffe der Dienſts freiwillig eintritt , wird von den Recrutirungsbehörden pflichtigen geboren , in ihre Nummer und indieBere aus den Kriegsdienſtpflichtigen , nach der Beſtimmung hältniſſe ihrer Klaſſeſtellen. Bei ausgebrochenem oder des Loores und nach den ſonſtigen Beſtimmungen des bevorſtehendem Kriege kann dieſe Beſchränkung des Heis gegenmårfigen Geſekes , ausgehoben und fofort dem ratheng durch beſondere Verfügung auf die Dienſipflich
Kriegsminiſterium zur Berwendung für den Kriegs: tigen der 2ten und 3ten Klaffe ausgedehntwerden .
dienſt übergeben . II. Von dem freiwilligen Eintritte in
Art. 12. Die Dienſtpflichtigen der erſten Klaſſe , welche durch die Beſtimmung des looſes in den Milis tårdienſt eingetreten ſind, inůſſen 6 Sabre dienen , eben
Kriegs der die nicht n ſt. unter 16 und ſo diejenigen , welche in Folge einer eigenen Verſchul Art. 5. JederdenInlander, Kriegsdienſt verwens
e Art. 5. Jeder Inlånder,der nicht unter 16 unboung erſt in ſpåteren Jahren zum nicht über32Jahrealt iſt, kann bei jeder Waffengat: ldet werden . Wenndagegen Leute ohne eigenes Verſchuls
tung, zu welcherer die erforderlichen Eigenſchaftenbatil den erſt nach ihrem Austritte aus der erſtenKlaſſe zum er ,ein , wenn eintreten als Freiwilliger ſofern er in glaubhaftes Wohlverhalte über ſein Zeugniß n und noch minderjährig iſt, die ſchriftlicheErlaubniß ſeiner Eltern oder Dorminder beibringt . immt durch ſeinen Art. 6. Der Freiwillige übern
Dienſte verwendet werden ,ſo haben diejenigen ausder 2ten Klaſſe nur fünf, aus der 3ten Klaſſe nur vier, aus der 4ten Klaſſe nur orci, aus der 5ten Klaſſe nur
zwei, und aus der 6ten Klaſſe nur ein Jahr zu dienen .
13. 12beſ Die Verabſchiedu Soldaten, ng itderohne welcheg Unterbrechun timmteDienſtze im Art. Eintritt eine ſechsjährige Dienſtzeit mit denſelben nähes die Art.
ren Beſtimmungen,welche für die Kriegsdienftpflichtigen vollendethaben ,erfolgt inFriedenszeiten bei der Einvers führung tann. (er aber, auf Verfügung des Kriegsminis leibungneuer Erſaßmannſdaften,zur Zeit des Krieges ſteriums, jederzeitwieder entlaffen werden ; jedoch uns aber oder kurz vordem Ausbruche eines Krieges, fobald
fteriums, jederzeit wieder entlaſſen werden ;jedoch uns es die Umſtånde ohne Nachtheilfürden Dienſt geſtatten. beſchadet feines Pflichtigkeitsverhältniſſes, wenner das Unterbrochen wird die Dienſtzeit durch Deſertion und Alter der Dienſtpflicht noch nicht überſchritten bat.
Art. 7. Ausnahmsweiſe wirdderjenige, welcher durch Gefängniſſtrafen von 2 Monaten und mehr. Wer denheit ſei: legtere erleidet, muß ſo viel långer dienen, als er ride eit nicht hrige tDienſtz zurZufrie redysjägedien eine eßten fchonVorgeſ ner hat und länger als ein im Gefängniſſe. befunden hat, der Deſerteur aber vers
Jahrbeabſchiedet iſt, bei fortdauernder Qualification liert ſeine ganze Dienſtzeit und mußeine neue beginnen . Art. 14. Wenn zum Bebuf der Gleichſtellung eiſe und guter Aufführung bis zum Alter von 36 Jabren jabrlichen Aushebungen (Art.2 ) außerordentlicherwder ale Freiwilliger angenommeu . Derjenige Soldat. aber, leute vor Endigung ihrer Dienſtzeit zu entlaffew find , , nachdem ngerfreiwillig fortdienenwill lang brav ,bat auf so entſcheidet darüber das höhere Dienſtalter, und bei obne Unterbrechu
Erneuerung ſeiner Capitulation fo lange Anſprüch, als gleichem Dienſtalter das loos. er dienſtfähig befunden wird. Während der neuen Cas IV . Von den Befreiungen u. Zurůđſtellungen . .
pitulation faun er jedoch zu jeder Zeit, wo er eine ans
Art. 15. Don der Kriegsdienſtpflichtigkeit im Nier
310
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mand frei, außer 1) die Standesherrn und ihre Famtis oder Brüder anwendbar, auf Adoptivföhne nur dann, lien , in Gemäßheit des Edicto vom 17. Februar 1820 ; wenn die Adoption vor dem 14. Lebensjahre fórmlid
2) diejenigen , welde die Große von 65 Zoll großherz. vollzogen worden iſt und ununterbrochen fortgedauert beſiſchen Maßes nicht haben ; 3 ) diejenigen, welche zum bat . Auf Halbbrüder ſind die Beſtimmungen der Art. 17 Militárdienſte untauglid, ſind. Welche fðrperliche Måns und 18 anwendbar, in ſo fern nicht die Verſeßung ins gel und Gebrechen die Untauglichkeit zum Militárdienſte Depot von einem Wittwer oder einer Mittwe in Ans bedingen , beſtimmt ein beſonderes Reglement. ſpruch genommen wird, in Bezug auf welche der Halbs Art . 16. Ausgeſchloſſen von dem Militardienſte find bruder als Stieffind erſcheint. - Die Thatumſtånde,
diejenigen , welche ſich der Aufnahme in denſelben und welche eine Depotfeßung begründen, müſſen auf folgende würdig gemacht haben . Dieſe Unwürdigkeit iſt mit jeder Weiſe bewieſen werden : 13 das Alter durd, amtliden Berurtheilung zu einer wenigſtens balbjährigen Gefängs Geburtsſchein ; 2) die im vierten Falle des Art. 17 ers
niſſtrafe wegen Diebſtahls oder Betrugo oder zu einer wenigſtens 2 jährigen Zud)thausſtrafe wegen diefer oder anderer Verbrechen verbunden . Der Unwürdige muß jedoch zur Erfüllung ſeiner Kriegsdienſtpflicht, wenn ihn bas loos trifft, einen Stellvertreter einſtellen, in ſo fern
wåbnten Zhatſachen durch Zeugniß des Kriegeminiſtes riums ; 3 ) alle übrige Umſtånde durch Zeugniſſe des Ortsvorſtandes. - Dieſe Zeugniffe fónnen nur bei Ues bereinſtimmung von wenigſtens zwei Drittheilen der nach Art. 31 der Gemeindeordnung zur Beratung vorgelas
oder in ſo weit er dazu vermogend iſt. denen und erſchienenen Mitglieder des Gemeinderaths Art. 17. In nachbemerften Fållen wird der Kriegos ertheilt werben und das darüber aufgenommene Beras
dienſtpflichtige in das Depot, d. b. an das Ende ſeiner Altersklaſſe gereßt: 1 ) wenn der Vater das 60. Lebenss jahr zur Zeit der nächſten Truppenergänzung überſdrits ten baben wird , oder durch ſeinen Körpers oder Sees
thungsprotokoll muß während 14 Tagen offentlich aufges legt werden. Während dieſer 14 Tage tann Jedermann gegen die Richtigkeit des Zeugniſſes , ſo wie der das Depot Anſprechende felbſt gegen die Verweigerung deſs
lenzuſtand unfähig iſt, die zur Ernährung der Familie ſelben reclamiren. Zur Entſcheidung ſolcher Redamas nothigen Arbeiten zu verrichten ; 2) wenn die Mutter im tionen verſtårtt ſich der Gemeinderat ) mit wenigſtens
Wittwenſtande lebt; 3 ) wenn der Dienſtpflichtige dem halb ſo vielen Mitgliedern, als bei der erſten Berathung gemeinſchaftlichen Haushalte ålternloſer Geſchwiſter vors gegenwartig waren , und zwar, ſo weit ſeine wirkliden
ſtebt;4 ) wenn der Dienſtpflichtige einen Bruder durcy Mitglieder hierzu nicht hinreichen , aus der Zahl der bei den Militárdienſt verloren hat , oder wenn ein Bruder der leßten Erneuerung des Gemeinderath8 ausgetreteneu
durd den Militardienſt arbeitsunfähig geworden iſt. Mitglieder und , wenn auch dieſe nicht hinreichen, aus - Die Depotrebung erfolgt nur, wenn ſie in Anſpruch
denjenigen , welche bei der legten Erneuerung des Ges
genommen wird. Dieſer Anfpruch muß jedoch in dem meinderaths die meiſten Stimmen erhalten haben. erſten Folle von dem Vater, oder deſſen Curator, und Der alſo verſtårfte Gemeinderath ſtimmt von Neuem im zweiten von der Mutter vorgebracht werden.
über die Ertheilung oder Verweigerung des Zeugniffes
Art. 18. In allen Fällen des Art. 17 wird vorausgeſeßt, daß fein arbeitsfähiger Bruder des Dienſtpflich: tigen vorhanden ſei, der entweder, auf welche Weiſe es ſei , vom Kriegsdienſte freigeblieben iſt, oder bis zur nächſten Truppenergånzung das 17. Jahr zurücgelegt baben wird . Iſt ein arbeitsfähiger Bruder vorhanden , der zur Zeit der Completirung des zweiten Jahres nach
und zwar definitiv ab ; für die Ertheilung deſſelben iſt abermals die Uebereinſtimmung von zwei Drittheilen aller Stimmen ndthig. Art. 21. Aud) diejenigen, welche bereits in den Mis ritardienſt eingetreten ſind, können in das Depot geſeßt werden , wenn während ihrer Dienſtzeit einer der im Art. 17 erwähnten Falle eintritt.
der Muſterung das 17. Jahr zurückgelegt haben wird, ſo wird der Dienſtpflichtige ebenfalls nicht in das Des pot gereßt, ſondern zur nächſten Muſterung verwieſen . Einſteber, wenn ſie nicht bereits eine eigene Capitus Iation gedient haben , werden der Familie als freiges blieben aufgerechnet. Depotverſekung erfolgt, wenn die
( Fortſegung folgt.)
-
dabei in Rúcfficht kommenden Umſtände, mit Ausnahme des Alters , zur Zeit der Entſcheidung über die Depots anſprüche vorhanden ſind. Sie wird aber zurückgenoms men, wenn dieſe Umſtånde bis zur nächſten Truppener:
Lite r a t u r.
Carte de France , composée de vingt cing
|
Art. 19. Die
feuilles à l'echelle de 1 :500000 de la grandeur
naturelle , construite sur le principe de la pro jection de Flamstredt par I. H. Weiss, cide vant Lieutenant - Colonel au corps royale des
gånzung aufhören. Die Anzeige hiervon liegt nicht bloß
Ingenieurs geographes français. 'Exécutée d'a
dem Ortsvorſtande bei Vermeidung ſtrenger Abndung ob , ſondern auch dem zum Depot Verſeşten ſelbſt; im
gravée sur pierre et imprimée avec une nouvelle
Unterlaſſungsfalle wird der Peştere zu jeder Zeit , wo das Aufhören jener Umſtånde entdeckt wird, obne Rüd ficht auf Alter und Verhältniſſe zum Militárdienſte auf
méthode d'employer l'encre rouge pour l'indi
près les meilleurs materiaux par J. E. Woerl, cation des routes, des positions et des limites. Freyburg, Herder' (de Kunſt- und Buchhandlung .
Preis : jede Lieferung zu 4 Blåttern 5 ff. 24 fr. ſechsjährige Dienſtzeit abgegeben . Árt. 20. Die Beſtimmungen des Art. 17 find nur Von dieſer Karte, welche eine Abtheilung des Atlafs Auf eheliche oder durch nachgefolgte Ebe legitimirte Söhne I ſee von Europa in 220 Blåttern bildet, ſind bereits
312
311
8 Bíåtter erſdienen . Der glückliche Gedanke, eine Karte | 1830 volle zwei Jahre verfloffen . Nach dieſem Maßſtabe
von Europa in ganz gleichem Maßitabe zu liefern, ges dürfte die ganze Karte von Frankreid, faum in 6 Jahren bört, wie ro manche andere große Unternehmung, der beendigt werden, was doch vielleichtmanchem Abnehmer
Napoleoniſchen Zeit an. Dem Herausgeber bleibt im etwas zu lange dauern möchte , abgeſehen davon , daß merhin das große Verdienſt, jenem glücklichen Gedanken bei den reißend ſchnellen Fortſchritten, welche die geo. Folge gegeben und endlich einen Anfang gemacht zu graphiſchen und topographiſchen Wiſſenſchaften heut zu haben. Betrachtet man die vielfachen Schwierigkeiten, Tage machen , die erſten Blåtter gegen die leßteren welche fich åhnlichen Unternehmungen theils in wiſſens etwas veraltet in Manier und Ausführung erſcheinen ſchaftlicher, theils in techniſcher und ſelbſt mercantiliſcher werden . Beziehung entgegenſegen, ſo muß ſelbſt die ſtrenge Kris tif eingeſtehen , daß der Bearbeiter in Vereinigung mit dem Herausgeber etwas in ſeiner Art Treffliches geleis ſtet habe. Die vorliegenden Blätter enthalten außer dem ta
bleau d'Assemblage folgende Departements, nach ihren Hauptorten benannt: Corfita , la Rochelle, limoges ,
Offener Brief an den f. preußiſchen Hauptmann der Infanterie, Herrn Heinrich v. Brandt, Ritter ac. Die Memoiren des Marſchall Sud et über ſeine
Nantes, Orleans, Dijon u. Rouen. Ortſchaften , Stras Feldzüge in Spanien von 1808 — 1814 gehören unſtreis Ben und Grånzen ſind roth gedruckt, was beim Uebers tig zu den belehrendſten Schriften , welche über dieſen
blick ſowohl, als beim ſpeziellen Gebrauche von großem in ſo vielfacher Beziehung außerſt merkwürdigen Krieg Vortheil gegen die ſeitherige Manier des ſchwarzen erſchienen ſind, und haben gewiß in vielen Offizieren Drucke obiger Gegenſtände iſt. Die Stådte ſind nach das Verlangen rege gemacht, ſie zu beſigen . Aber der der Einwohnerzahl in 6 Abſtufungen von 100,000 bis hobe Preiß ( 30 Franken ) des mit franzöſiſchem lurus
auf 5000 durch beſondere Zeichen ausgedrückt, überdieß ausgeſtatteten Werfes erlaubt nur dem wohlhabenden find Marktflecken , Dörfer , Weiler , Schlöſſer , ſo wie Offizier, ſich dieſe Memoiren anzuſchaffen , weßhalb zu Minen , Salzwerfe , Univerſitäten , Hauptorte der Deswünſchen wäre, daß davon eine deutſde Ueberſe: partements , Hauptorte der Arrondiſſements und ſelbſt Bung veranſtaltet würde , die , bei etwas Defonomie der Cantone auf leicht zu erkennende Weiſe von einans im Druck und den erforderlichen Ueberſichtskarten und der unterſchieden , und alle Poſten , Schlachtfelder und Planen , recht gut für die Hälfte des Preißes bewerk
Båder angegeben. Die Straßen ſind nach ihrer Wichſteligt werden kann, bei einer Subſcriptionseröffnung tigkeit auf dreierlei Weiſe bezeichnet und eben ſo auch ſelbſt nod billiger. die Grånzen des Königreichs, der Departements und Zu einer ſolchen Arbeit dürfte fich - To weit unſere der Arrondiſſements deutlich berausgeboben.
militariſche Bekanntſchaft reicht - Niemand beſſer eigs -
** Die Gebirgsbezeichnung nähert ſich der neueſten Mes nen , als Herr v . Brandt, welcher ſelbſt unter des Blåttern die Marſchalls Befehlen vier Feldzüge mitgefochten , und thode und hat beſonders auf den leßten überdieß unrichtige Schattenmethode durch ſeine Sdrift ,, Ueber Spanien 2c." '*) bereits veraltete größtentheils aufgegeben . Der Stich der Karte iſt eben den Beweis geliefert hat , daß er das Charakteriſtiſche
to půnctlich als elegant ausgeführt; erſteres zeigt die dieſes Krieges eben ſo richtig aufzufaſſen , als intereſs Bergleichung mit den neueſten Hülfsquellen und das fant darzuſtellen vermag . charfe Aufeinanderpaſſen der einzelnen Brátter ; leste :
Wir erlauben und deſhalb den Herrn Hauptnann
res fågt beim erſten Anblick wohlthuend in die Augen .
v. Brandt hiermit freundlich 311 bitten , ſich mit der
Jedes Blatt hålt am inneren Rande 17 pariſer Zoul Långe auf 14 Zoll Höhe; alle Blitter ſind auf doppelte Weiſe, nåmlich nach der Centeſimal- und nach der Sers ageſimal- Graduirung eingetheilt, wahrſcheinlich, um die
Ueberſetzung der genannten Memoiren baldigſt zu bes faſſen , und dieſelbe durch Zuſäße , das Detail der 4 üsfů brung betreffend, móglichſt zu bereichern ; denn die Details - welche Obergenerale ſo oft mit
Karte auch für Franfreich brauchbar zu machen . Außer Stillſchweigen übergeben - ſind für die Mehrzahl der
Caſſini und den neueſten Materialien eines lapie, Brué, Offiziere ohne Zweifel der lebrreichſte. Theil. Girard und anderen (deint der Bearbeiter für das "frans
Sollte die Schů p pelſche Buchhandlung geneigt
zöſiſche Küſtenland aud) beſonders die ſeltenen Seefars rein , auch dieſe Arbeit des Herru 6. Brandi in Vecs ten von Smylt benutzt zu haben.
lag zu nehmen , ſo bitten wir ſehr, daß ſie ſich hierzu Indem wir dieſein intereſſanten Unternehmen in wes beſſeren Papiers bediene, als dasjenige iſt, womit
nigen Zeilen die ihm gebührende Anerkennung haben ſie deſſen Schriften bisher auszuſtatten pflegte. zu Theil werden laſſen , bemerken wir nur noch , daß ein raſcherer Fortgang der Sache ſelbſt zum großen Vortheile gereichen würde . Denn irren wir nicht , ſo
ſind ſeit der Ankündigung dieſer Karte bis zum Jahre
*) ueber Spanien, mit beſonderer Hinſicht auf einen etranigen Krieg. Von 5. 6. Brandt. Mit einem Supfer. Berlin , 1823. Süppeiſche Buchhandlung. ( 158 S. in 8º. )
Redizirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. feste in Darinftadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Mittwoch , 19. Mai 1830 .
Nr. 40 .
FItal
Allgemeine
Militar- Zeitung.
Entwurf eines neuen Recrutirungsgeſeßes für das Großherzogthum Heſſen.
Art. 27. Zum Behuf der Loodziehung werden fo viele, von 1 an in natürlicher Ordnung fortlaufende Zablen, als Dienſtpflichtige vorhanden ſind , jede får fict
( fortfegung. )
auf einen Zettel geſchrieben , dieſer hierauf zuſammens V. Von der Aufzeichnung, Ziehung und Mu- gerollt und in eine Urne oder derglcichen geworfen. In ſterung der Kriegsdienſtpflichtigen . der Ordnung , wie die Dienſtpflichtigen in der Haupts
Art. 22. Såmmtliche junge Leute , welche bis zuin liſte des Bezirks verzeichnet ſind, zieht ſich ſodann jeder nächſten 1. Januar ihr 20. Lebensjahr zurücgelegt ha: derſelben eine Nummer, welche unter Beiſeßung ſeines ben, werden Gemeindeweiſe in liſten, nach alphabetiſcher Namens in das Ziehungsprotokoll ſorgfältig eingetras Ordnung ihrer Namen, eingetragen . Dieſe Liſten werden gen wird . Art. 28. Jeder Dienſtpflichtige fann durch einen des Bürgermeiſters 14 Tage lang zur Einſicht angeheftet. gehdrig Bevollmächtigten das Loos für ſich ziehen laſſen . Art. 23. Bei dem Bürgermeiſter jeder Gemeinde Eltern, Großeltern und Vorminder fönnen als natúrs wird ein Protokoll eröffnet, in welches die Reclamationen liche Bevollmächtigte auftreten . Wenn der Dienſtpflich : eingetragen werden , welche ſich binnen dieſer 14 Tage tige oder ſein Bevollmächtigter nicht zieben will oder in Bezug auf die angehefteten liſten ergeben könnten. kann , ſo zieht der die Ziehung leitende Beamte für ibn. in jeder Gemeinde an dem Rathbauſe oder der Wohnung
Art. 24. Wer in die liſten einzutragen vergeſſen
Art. 29. Nath beendigter Ziehung wird das dars
worden , muß es ſelbſt anzeigen; im Unterlaſſungsfalle wird er , wenn er tauglich iſt und ſeine Schüldloſigkeit nidyt beweiſen kann , zu denjenigen geſchrieben , welche ohne Theilnahme am looſe zuerſt marſciren müſſen. Der Ortsvorſtand , welcher aus Vorſaß oder Nachläſſigkeit unterlaſſen hat, Namen oder Reclamationen in die liſte
über geführte Protokoll öffentlich vorgeleſen und zugleich die Friſt, innerhalb welcher die Anſprüche auf Verſetzung in das Depot vorgebracht werden müſſen, offentlid, bes fannt gemacht. Nur diejenigen Dienſtpflichtigen jedes Bezirfe , welche in die erſte Hälfte der Roosnummern gefallen ſind, können dergleichen Anſprüche vorbringen .
einzutragen , bleibt jedoch deßhalb verantwortlich und Den Uebrigen bleiben dieſe Reclamationen zu dem Zeits ſtrafbar .
puncte vorbehalten , wo ſie etwa zum Dienſte berufen
Art. 25. Nach Ablauf der im Art. 22 beſtimmten werden , vorausgeſeßt, daß die dieſe Reclamationen bes 14 Tage werden die Gemeindeliſten mit den nach den gründenden Verbåltniffe noch vorhanden ſind. Protokoll gemachten Verbeſſerungen oder Bemerkungen
Art. 30. Ueber die Depotanſprüche entſcheidet eine
der Verwaltungsbehörde des Landrathsbezirks oder Cans Regierungscommiſſion , vorbehåltlich des Recurſes an tons eingeſandt. Aus ſämmtlichen Gemeindeliſten wird den Recrutirungsrath . nun eine Hauptliſte der Kriegsdienſtpflichtigen erſter Art. 31. Die Muſterung der Dienſtpflichtigen ges Klaſſe des ganzen Landrathsbezirls oder Santons, ebens diebt durch einen Capitain in Beiſein des landraths falls in alphabetiſcher Ordnung der Namen berfaßt, deb Bezirks oder des an deſſen Stelle Beauftragten , und in einem vorher offentlich bekannt zu machenden und mit Zuziehung eines Militårarztes und eines Cis Orte des Landrathsbezirks oder Santons abermals 14 vilarztes . Ade Dienſtpflichtige, welche in die erſte Hälfte Tage lang angebeftet. Es wird wieder ein Protokou ( der foodnummern gefallen ſind, müſſen zur Muſterung für die ſich ergebenden Reclamationen eröffnet.
erſcheinen , mit Ausnahme derjenigen, welche durch Bes
Art. 26. Nach etwaiger Berichtigung der Hauptliſte volmachtigte ( Art. 28) erklären laſſen , dag ſie ſich im wirb ſofort die loosziehung unter der Leitung des Lands Militárdienſte vertreten laſſen wollen . Der Dienſtpflich.
raths ober des an deſſen Stelle Beauftragten, in Gestige , welcher dieſe Erklärung perſónlich abgibt, wird genwart der Bürgermeiſter fåmmtlicher Gemeinden , in nicht gemuſtert. offentlicher Sigung vorgenommen. Alle in der Haupts
Art. 32. Die Muſterung beſteht in der Prüfung der
liſte verzeichnete Rriegedienſtpflichtigen, ohne. Rúdſicht Große, Dienſttauglichkeit und Qualification der Dienſts
auf Lauglichkeit oder Untauglichkeit, nehmen am looſen pflichtigen . Diejenigen, welche das im Art. 15 vorges Theil.
ſchriebene Maß nicht haben, ſo wie diejenigen, welche
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vermöge förperlicher level oder Gebrechen zum Kriego. dienſte untauglich ſind , werden ausgeſchieden . Wenn jedoch die Eriteren noci) iin Wadſen ſind, oder wenn die förperlichen Uebel der letzteren von den Aerzten für
, Beſtimmungen des S. 16 des Militardienſtes unwürdig erſcheinen - bei der auf ihre Freiſprechung oder Ents laſſung aus der Haft zunächſt folgenden Muſterung wies der erſcheinen , um alsdann mit dem nächſten Contingent ihres Bezirks – urid und zwar auf ſechsjährige Capitulation, in ſo fern nicht ihre volle Unſchuld bewieſen iſt – zum Militårdienſte abgegeben zu werden . Art. 40. Nach Empfang der Provinzial- Contins
beilbar erklärt werden , ſo müſſen ſie bei der nächſten Muſterung wieder erſcheinen , und ſind alsdann, wenn fie inzwiſden dienſtfásig geworden ſind , vermoge ihres
-
gezogenen looſes zum Kriegodienſte verwendbar. Wenn die Aerzte unter fich oder mit dem Muſterungscapitain sentsliſten vertheilt das Kriegsminiſterium die zum Mi
verſdiedener Unſicht über die Tauglichkeit eines Dienſts litårdienſte aufgerufenen leute nach ihrer Qualification unter die Regimenter und Corps und verfügt ihre Eins Art. 33. Der Recrutirungsrath iſt beſtimmt, das beorderung von Seiten der letteren . Recrutirungsgeſchåfft in allen ſeinen Tbeilen zu prüfen , Art. 41. Für die auf die Einbeorderung nicht er:
pflichtigen ſind , To entſcheidet der Recrutirungsrath.
alle dabei gegebene Entſcheidungen zu beſtätigen oder ſcheinenden Peute múllen , wenn das Kriegsminiſterium
zu verwerfen , und alle an ihn gebrachte Beſchwerden den Erſaß nöthig findet, die in der Reihe der loosnums oder Recurſe zu erledigen .
mern folgenden Dienſtpflichtigen der betreffenden Bezirke
Art. 34. Der Recruitirungsrath beſteht aus einem
aufgerufen werden . Präſidenten, zwei militäriſchen Mitgliedern im Stabs . VII. Von den Vergeben in Bezug auf offiziersrange und zwei Mitgliedern aus der Zahl der Die Kriegsdienſtpflicht. Civildiener . Seine Beſchlüſe werden durch Stimmens
Art. 42.nidDiejenigen , welche der Ziehung mehrheit gefaßt. Es werden zwei Militárårzte und zwei Muſterung gehörig vertretenoder zu t erſdeinen , ohne bei Civilårztebeſtimmt, deren Urtheil der Recrutirungsrath Fein (Art. 28.31. ) oder ihre Schuldloſigkeit darthunzu
in vorkommenden Fällen in Anſpruch nimmt. fónnen , find der Theilnabme am looſe verluſtig und VI. Von der Berechnung der Gontingente, und müſſen, ſofern ſie dienſttauglich ſind, zuerſt marſchiren . von dem Aufrufe und der Einreibung Art. 43. Daffelbe gilt von denjenigen Dienſtpfliches der Marcpflichtigen. tigen , welde zu ihren Reclamationen falſche Belege beis Art. 35. Nachdem durch landesherrliches Edict gebracht haben, und nicht im Stande ſind, ſich deßhalb ( Art. 3 ) die für das laufende Jahr erforderlichen Res zu rechtfertigen .
Art. 44. Diejenigen Dienſtpflichtigen, welche niſterium die Gontingente , welche jede Provinz hierzu mogen bei der Muſterung erſchienen ſein oder nicht
cruten beſtimmt worden ſind , bezeichnet das Kriegemis
fie
im Verhältniß der Geſammtzahl nler Dienſtpflichtigen auf die von der Militärbehörde ergebende Einbeorderung der betreffenden Klaſſe zu ſtellen hat , und madit dieſe nid)t eintreffen, ſind Refractaire und werden nach dem Repartition im Regierungsblatt befannt.
Geſete vom 24. Sept. 1821 behandelt, außerdem noch
Art. 36. Die Provinzialcontingente werden hierauf mit einer Gefängnißſtrafe von 8 Tagen bis zu 3 Mo's nach denſelben Verhältniſſe durch die Provinzialregies naten belegt. rungen auf die Landrathsbezirfe oder Santone vertheilt.
VIII. Von der Stellvertretung .
Art. 37. Das jährliche Recrutenbedürfniß wird aus
Art. 45. Jeder Dienſtpflichtige fann einen anderen wenn ſie mit Ausſchluß des Depots erſchöpft werden einſtellen . Dieſes Recht des Dienſtpflichtigen hört mit
der erſten Klaſſe der Dienſtpflichtigen genommen , auch Mann, der die erforderlichen Eigenſchaften hit, für ſich
ſollte. Die Ziehung reßt ſich dann in die zweite , und dem Tage auf, mit weldhem ſeine Dienſtzeit anfängt. wenn auch dieſe mit Ausnahme des Depots erſchöpft iſt. Wenn jedoch ein von den Behörden bereits angenoms in die dritte Klaſſe fort. Für den ferneren Bedarf mener Einſteher bei ſeinem Dienſteintritt aus irgend fommt das Depot der erſten, dann das Depot der zweis einem geſeblichen Grunde abgewieſen werden muß, ro ten und dann das Depot der dritten Klaſſe zum Aufruf. iſt dem Einſteller zur Beibringung eines anderen Stells
Im weiteren Verfolge trifft es die Mannſchaft der vier, vertreters noch eine Friſt von 14 Tagen geſtattet. Art. 46. Der Einſteher muß nachſtehende Eigens ten , dann der fünften , und dann der ſechſten Klaſſe, bernach die Depots dieſer Staffen in derſelben Ordnung.chaften haben : 1) er muß Intander ſein ; 2) er muß
Art. 38. Zur Bildung der Bezirkscontingente wer: wenigſtens in dem Alter der erſten Klaſſe der Dienſts den die Dienſtpflichtigen, welche dienſttauglich und nicht pflichtigen ſtehen. - Wenn er nod) zu einer der ſechs befreit oder zurückgeſtellt ſind, nach der Folge ihrer foods Klaſſen der Dienſtpflichtigen gehört, ſo iſt, im Falle er -
nummern aufgerufen . Auf dieſe Contingente werden nodh ſelbſt gezogen werden ſollte, ſein Einſteller vers
jedoch die aus den einzelnen Bezirken eingetretenen Freis willigen aufgerechnet, eben ſo die Refractaire von frů . heren Jahren, in ſo fern ſie in dem betreffenden Ergåns zungsjahre aus ihren Bezirken erſekt worden ſind.
bunden, entweder ſelbſt zu marſchiren oder einen neuen Stellvertreter beizubringen ; 3) er darf nicht über 26 Jahre alt fein. Wenn er ſchon eine Sapitulation im inlàndiſden Militår gedient bat, und nicht langer als
Art. 39. Die zur Zeit der Ergånzung in gerichtlis 2 Jahre beabſchiedet war , ſo wird er bis zum zurückges dher Unterſuchung oder gefänglicher Haft befindlichen legten 36. Jahre zugelaſſen . Mit beſonderer Bewiúis leute können auf das Contingent nicht abgegeben wer- gung des Kriegsminiſteriums können , wenn es für den -
den, ſie müſſen vielmehr — in ſo fern ſie nicht nach den Dienſt vortheilhaft iſt, audh Ercapitulanten nach dem
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36. Lebensjahre angenommen werden ; 4 ) er muß wes , dingungen und Vorausſegungen der Stellvertretung zu nigſtens die Größe von 65 Zoll großherzogl. heſſiſchen dieſer Zeit vorhanden ſein. Maßes baben. Nur Ercapitulanten , deren Annahme
Art. 55. Ausnahmsweiſe und mit beſonderer Ges
dienſtlich wünſchenswerth iſt, werden auch bei geringerer Große zugelaſſen ; 5 ) er darf nicht ungeſtaltet ſein und muß die vollſtändige körperliche Tüchtigkeit zum Milis tardienſte baben ; 6 ) er muß zureichende Zeugniſſe reines
nehmigung des Kriegsminiſteriums fönnen auch bereits eingetretene Soldaten ſich vertreten laſſen , wenn ſich dieſelben in einer ſolchen Lage befinden , daß ſie in bes tråchtliche Nachtheile gerathen oder anſehnliche Vortheile
Wohlverhaltens beibringen ; 7 ) er muß unverheirathet entbehren würden, wenn ſie bis zum Ablaufe der geſeß . oder finderloſer Wittwer ſein . Vorzüglich braven Sol- lichen Dienſtzeit fortdienen mußten . Der Stellvertreter daten , welche ohne Austritt aus dem Militirdienſte für muß aber alsdann Orcapitulant und nicht über 1 Jahr Andere einſtehen wollen , fann jedoch , ibrer Verheiras beabſchiedet ſein. ( Fortſ. folgt . )
thung ungeachtet, das Einſteben von dem Kriegsminis fierium geſtattet werden .
Ueber die feit 1700 bis 1815 in der Kriegs Art. 47.Die Stellvertretung iſt der freien Ueber: | kunſt ſtattgefundenen Veränderungen , uud die einfunft der Intereſſenten überlaffen. für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus Art. 48. Der Einſteller' muß für den Einſteber eine
ergebenden Folgen. * ) Caution von 300 fl., oder, wenn der Einſteber ein Ers General Palazé hat in die 39. Lieferung des Spec gungskaſſe zahlen . Dieſe Summe wird dem Einſteher tateur militaire einen Artifel einrücken laſſen , welcher während ſeiner Dienſtzeit verzinſt, bei ſeiner Beabſchie- betitelt iſt: ,, über die Feſtungen und das gegenwärtige dung aber ausgeliefert. Kriegoſyſtem , “ und darin die Anſicht entwickelt, „ daß capitulant iſt , von 150 fl. in die Staatsduiden - Zil:
Art. 49. Wenn der Einſteher deſertirt, ſo erhält der man ſeit 1792 den Krieg nicht anders geführthabe als Einſteller die Caution, nach Abzug von 100 fl., welche. 1700 und 1740; und daß folglid, das gegenwärtige der Einſtandskaſſe (Art.50 )verfällen ſind, zurück; er Kriegsſyſtem nicht verſchieden ſei vondemjenigen ,wets muß aber nun ſelbſt marſchiren oder einen anderen Stellches man im Anfange des verfloſſenen Jahrhunderts
vertreter beibringen . War jedoch der deſertirte Einſteher befolgte." Er zogdaraus den Schluß, daß dasFeſtungs: ein Ercapitulant, ſo hat der Einſtelier feine Verbind: Tyſtem in Franfreich feiner Modificationen bedürfe. Die Schlüſſe des Generals Balage über die Güte lichkeit, felbſt zu marfchiren , oder sich anderweit vertreten beruhen, beſtehenden ,Feſtungsſyſtems in Frankreich des zu laſſen ; die Caution iſt aber ganz der Einſtandsfaſie nichtbloß auf der Behauptung daß ſich das Kriegsín verfallen .
ſtem pon nicht 1700 gednvert yabe, 8.b. ſondern ſie unterſtellen audy, während des ſpaniſchen bis 1740, Art. 50. Die in den Art. 49 u. 52 erwähnten Fonds bap
der Einſtandsfaſſe werden , nachdem daraus der Kriegs: Succeſſionsfrieges, welcher der einzig wichtige in dieſer kaffe geleiſtet worden , zur Stellung andererMänner Epoche war , das Feſtungsſyſtem franfreichs mit dem luſte damals befolgten Kriegsſyſtem in vollfommener Uebers für deſertirte Ercapitulanten - Einſteher verwendet.
einſtimmung geweſen ſei, indem ſonſt ſein Raiſonnement Art. 51. Wenn der Einſteber während der Dienſt: ohne Baſis ſein würde.
Obgleich ich, wie man finden wird, den Saß, worauf aufgehoben . Wenn dagegen der Einſteller ſtirbt, währ fich das Raiſonnement des Generals Valaze gründet, rend fein Stellvertreter im Dienſte ſteht, ſo hebt dieß nicht annehme , ſo fühle ich doch nicht die Nothwendigkeit,
zeit ſtirbt , To iſt die Dienſtpflichtigkeit des Einſtellers
die Verbindlichkeit des lekteren nicht auf , ſondern er ihn zu beſtreiten, weil, um dieſes Raiſonnement über dient feine Capitulation aus . '
den Haufen zu werfen, es binreichend ſein wird, zu zets
Art. 52. Wenn der Einſteher aus dem Militår auss gen , daß das während der Kriege der franz. Revolution geſtoßen oder zur Strafe entlaſſen wird , deßgleichen befolgte Syſtem ſehr verſchieden von demjenigen gewes wenn er ſich durch Selbſtverſtůmmelung ic. zum Milis ſen iſt, nach welchem man in dem ſpaniſchen Succeſſis tårdienſte untauglich macht, ſo iſt die Saution der Eins onsfriege bandelte. ſtandsfaffe verfallen .
Ich werde nun das prüfen , was General Balaze
Art. 53. Ein Bruber darf unter den nachſtehenden über die Rolle ſagt, welche die Feſtungen während der Modificationen für den anderen einſteben : 1 ) er muß Feldzüge jener beiden Epochen ſpielten, robann über die
wenigſtens das 17.Jahrzurücgelegt baben ;2) wenn Vortheile und Nachtheile ſprechen, welchedieFeſtungen der einſtehende Bruder jünger iſt, ſo tritt, wenn deſſen gegenwärtig darbieten , und mit Angabe des Feſtungs , Altersklaſſe zur Ziehung kommt , ftott derſelben der åls i fy items endigen , das in Folge der in der Kriegskunſt tere Bruder in deffen Rechte und Verbindlichkeiten ein ; eingetretenen Veränderungen angenommen werden zu 3 ) für den einſtehenden Bruder wird keine Caution ge müſſen ſcheint. ſtelt. Im Uebrigen gelten die für das Einſtehen übers
baupt gegebenen Beſtimmungen.
*) Bir entlehnen dieſe Abhandlung aus dem Spectateurmilitaire.
Art. 54. Die Stellvertretung fann erſt zu der Zeit als vollzogen betrachtet werden , in welcher die Erfüls
Sie iſt yon dem als Militärſdriftſteller rühmlichſt bekannten Hrn . 0. Chambray verfaßt und hat den Zwed, die Unſich
( ung der urſprünglich dem Einſteller obliegenden Dienſts
welche wir in Nr. 92. 93. 94 u. 95 der 8. M. 3. von 1829
pflicht ihren Anfang nimmt. Es müſſen daber alle Bes
mittheilten , zu widerlegen.
ten des Generals Valazé über den bezeichneten Gegenſtand,
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Beginnen wir mit dem ,was ſich auf die Bewaffs
Die linienartillerie war in Brigaben , jebe zu 10
nung, die Handhabung der Waffen und die Mandvers Geſchüßen getheilt; ſie marſchirte und lagerte immer vereinigt ; man ſchickte Artillerie auf die Puncte, wo ſie der Truppen bezieht. Während der erſten Epoche war die Handhabung nothwendig war, und bezeichnete, wenn man ſich ſchlagen der Waffen der Infanterie außerordentlich complicirt, mußte, dem Chef der Brigade die Truppen, zu welchen und man bebiente ſich noch der bölzernen fadſtode. Das Bataillon war die taftiſche Einheit in der Infanterie, i wie gegenwärtig ; ſie ſtellte und bewegte ſich in gedffnes ten Gliedern, und zwar im Anfange eines Feldzugs in pier und, wenn die Bataillone ſehr zuſammengeſchmolzen waren , in dret Gliedern. Man fannte nicht das Rottenfeuer, welches faſt das einzige iſt, das man ges genwärtig anwendet; die Feuer wurden nur gliederweiſe
er ſich begeben und deren Bewegungen er während der Schlacht folgen ſollte. Die Folge biervon war, daß fich dieſe Truppen gewohntich lange vor der Ankunft der Artillerie in das Gefecht einließen, und daß daſſelbe oft entſchieden war , ohne daß die Artillerie daran Theil genommen hatte. Die Armee war durch eine große Anzahl von Saums
pferden , welche die für den Gebrauch der Truppen bes ſtimmten Zelten fortſchafften, durch die Pferde der Into vollzogen und waren langſam und wenig morderiſch. Der cadencirte Schritt war unbekannt. Die Annahme fanterieoffiziere, durch eine große Menge von Wagen deſſelben gab mehreren ſehr núßlichen Mandvern ihr für die Lebensmittel , durch eine große Žabl lurusmas
Entſteben und verſtattete, den vorhandenen wichtige gen, Bagage 2c. und durch eine Menge Nichtſtreitender Verbeſſerungen beizufügen. Sonſt verſtand die Infans belaſtet. Die Bewegungen der der Truppen und die militariſchert Herbeiſchaffung der lebends Operationen waren von
terie nur, ſich vorwärts ihrer Schlachtlinie in Golonne
zu brechen ; ſie verlor eine unendliche Zeit bei denDis dieſe Bewegungen mit Unordnung vollzogen , indem ſich theilung derſelben abhängig , woraus ſich immerwährend
rectionsånderungen in Colonne und gewöhnlich wurden mittel und von der Möglichkeit der regelmäßigen Auss
am Schwenkpuncte die Glieder vermiſchten und die Dis Hinderniſſe bei der Ausführung der Plane der Generale ſtance verloren ging.
ergaben.
Die Escadron war, wie gegenwärtig, die taktiſche Die Deployements waren noch unbekannt, die Armee Einheit in der Cavalerie ; ſchwerfällig und wenig lenk marſdirte daber immer in linien oder Theilen von Linien bar rangirte ſie in drei Gliedern ; die Escadronen bat:
ten gewöhnlich ihrer Front gleiche Zwiſchenräumeunter vereinigt, aus Furcht, ſich zu ſehr von derSchla do të fich. Die hauptſächlidſte Wirtſamkeit der Savalerie bes ordnung zu entfernen , eine Formation , welche man ſtand in ihrem Feuer ; in linie griff ſie nie anders , wie ohne Unterſchied in allen Fåden anwandte; man war im Trab und, on fourrageurs, 311weiten im Galopp an. darum gendthigt, rich Wege zu eröffnen, man brauchte Jene entſcheidende Stürme, von welchen Friedrich II. zu einer Meile vierzehn Stunden , und der Feind war ſtets benadrichtigt. zuerſt das Beiſpiel gab , waren ihr unbekannt. Das Materiel der Artillerie war plump und ohne Zu den Schwierigkeiten , die Armee zu verpflegett,
Sachfenntniß gemacht; die Anzahl der Geldhúße war, i geſeülten ſich daher die nicht minder großen, fie in Ber im Vergleiche mit ſpäteren Zeiten, nur ſehr gering, ihr wegung zu. reßen. Hieraus ſind die von den Geſchichtss
Feuer langſam und ſchlecht gerichtet , und man führte ſchreibern jener Zeit überlieferten Thatſachen erklärlich, Cavalerie und zum Angriff aufDórfer und Berſchans lie verweigerte, und zwar ohne daßſich derſelbe zurück,
keine oder nur ſehr wenige Haubißen , eine gegen die daß ein General die Schlacht anbot, ſein Gegner aber
zungen ſo nothwendige Waffe. Die reitende Artillerie, gezogen hatte, daß in mehreren ( Hochſtadt, dieſe unentbehrliche Befährtin der Cavalerie , und ſo Ramillies, Malplaquet 2c. ) nurSchlachten ein Drittheil der Ars núblich, um ſdnell auf Puncte, wo es nothwendig ers mee zum Schlagen fam , während der Reſt unthätig Befehle erwartete; Sieger nach einer
ſcheint , Artillerie zu ſenden , eriſtirte nicht.
und daß der
ges
Die Organiſation der Armeen , ihre Bewegungen wonnenen Schlachtruhig ſteben blieb, anſtatt ſeinert
und Kriegsmethoden bieten gleichfalls ſehr große Ber: beſiegten Feind- aufs Neußerſte zu verfolgen. In der ſchiedenheiten in dieſen beiden Epoden dar. Während Unmöglichkeit, ſich zu bewegen , veranſtaltete man Bes
Ser erſten Epoche waren die Infanterie , wie die Cavas lagerungen , um dod etwas zu thun. Man befriegte ſerie in Brigaden getheilt; dieß war die einzige Unters viel lieber Feſtungen, verſchanzte lager und Pofitio: abtheilung. – Die Generallieutenante und Marechaurs nen , alb , wenn man ſich ſo ausdrüden kann, lebende descamp wechſelten unter ſich in dem Tagdienſte ab , Kråfte. ( Fortſ, folgt . ). was zur Folge hatte, daß ſie die ihrem Commando uns tergebenen Truppen nicht fannten und von dieſen nicht gefannt wurden ; daß ſie mit dem laufenden Dienſt nicht
L i t e rea t u r . befannt waren und ſelten Zeit hatten, das Terrain zu
ſtudieren, welches ihre Truppen inne batten . Man bes Introduction à l'étude, notamment des grandesuncombinaisons de la stratégie opera traité des grandes et de la tactique greift, welche langſamkeit, Hinderniſſe und Unordnung tions militaires, et observations sur les lignes d'operation ;
in der Ueberſendung der Befehle und in dem Commando
par le général "Baron de Jomini. Br.'in ge de 5 feuilles,
der Truppen aus dieſem Zuſtande der Dinge hervors
avec 2 pl. Paris , 1830. Anselin.
gingen . Redigirt unter Lerantwortlichkeit der Eerlagsbandlung : C. W. fubfe in Darmſtadt und in deffen Orijin gedrudt.
Samſtag, Nr. 41 .
22. Mai 18 30.
CMS
Allgemeine Militar - Zeitung. t. Reſcript, welches demſelben hierzu einen unbeſtimm B a 6 e r . Am 5. Mai ſtarb zu Würzburg der k. bayeriſche ten Urlaub ertheilt, ſchließt mit der Worten : ,, Wir wünſchen recht wahrhaft , daß die von Euch Generalieutenant und Commandant der 4. Armeedivis zu unternehmende Reiſe fuere Geſundheit voufoms ſion , Freiherr v . Vieregg . men wieder befeſtigen und Euch in den Stand ſetzen England .
moge, Euere Uns und unſerem Königlichen Hauſe,
Es geht das Gerücht, ſchreibt der Morning Herald, daß zwei Fahrzeuge mit congreveſchen Rafeten von London nach Algier unter Segel gegangen ſeien .
eine ſo lange Reihe von Jahren, geleiſteten erſprießs
Ihre ladungen rollen entweder , trotz des Blokadeges ſchwaders, in Algier ſelbſt, oder auf irgend einein Punct
lichen Dienſte und fortgeſegt zu widmen. Unter Vers ficherung Unſerer unwandelbaren Huld , verbleiben Wir Euch in Gnaden gewogen ." Den 1. Mai d . I. vollendet dieſer, für jeden Sachſen
der Küſte, von wo aus fie leidit in die Feſtung zu brin- unvergeßliche Führer ſeine 50jährige Dienſtzeit als Ofis gen waren , an das land geſchafft werden , um damit zier. Was er ſtets und beſonders in den für Sachſen
die franzöſiſchen Schiffe, die ſich der Stadt auf Sdub- io hochbewegten und kritiſchen Zeiten ſeinem Regenten, zu zerſtören. Man will noch überdieß wiſſen , es ſeien zuſprechen, wird vielleicht erſt eine fpåtere Zeit críanóen . weite nábern, anzuzünden, in den Grund zu bohren und dem Vaterlande und dem Heere war, dieß ganz auss
verkleidete Artilleriſten zu demſelben Zwecfe dabin abges Die ſchönſte Anerkennung ſeiner Verdienſte von Seiten des
gangen , und man hofft, daß ein glüdlicher Widerſtand Regenten wurde Sr. Ercellenz geſtern zu Theil ; indem von Seiten Algiers der franzöſiſchen Flotte einen auf Se. Maj. der König ihm in ſeiner Behauſung einen
lange fühlbaren Stoß geben werde. Wie dem auch ſei, Beſuch abſtatteten und demſelben hierbei die Decoration ſo wird verſichert, dag, trot der günſtigen Berichte in den franzöſiſchen Blåttern , ſämmtliche in Toulon mit den franzöſiſch - congreveſchen Rafeten angeſtellten Vers fudhe. febigeſdhlagen haben , und demzufolge England
Höchſtbero Hausordens der Rautenfrone mit den ſchmeichelhafteſten Worten und auf eine wahrhaft er: greifende Weiſe ſelbſt ibergaben . Die Armee hat nur zu bedauern , daß der ausdrückliche Wunſch des Herrn
allein ſich in dem Beliße des Geheimniſjes dieſes furchts Generals und deſſen Abreiſe aus dem Vaterlande es baren Wurfgeſchoſſes befinde. F r a n frei ch .
ihr unmöglich machen, ihre innige Theilnahme an jenem ſchönen Feſte auf eine würdige, dem Gegenſtande ents ſprechende Weiſe auszudrücken.
In Kurzem wird ein neues militariſches Tagblatt unter dem Titel der Vertheidiger der Armee " erſcheis
nen . Stifter deſſelben iſt der Redacteur des Journals Ueber das Avancement im preußiſchen Heere der Militärwiſſenſchaften, Hr. Correard d . j. Niederlande .
mit Rückſicht auf Adeliche und Bürgerliche. *) Es iſt in dem Hesperus mehrfach die Rebe von der
Bei den Cavaleriecorps der Armee haben zahlreiche Begünſtigung des Adels, vorzüglich bei Beſetzung der Beförderungen ſtattgefunden ; unter anderen iſt Oberſt Offiziersſtellen im Heere die Rede geweſen , und die de Tieden de Terbove zum Generalmajor ernannt, Sache iſt dabei aus einem ſo ſchiefen Geſichtspuncte
u . 7 Oberſtlieutenante ſind zu Oberſten befördert worden. betrachtet worden , daß es nicht überflüſſig ſein dürfte, den richtigen feſtzuſtellen. Daß dieß unbefangen und Königreich Sachſen ., Vorurtheil geſchieht, mag die Darſtellung ſelbſt Dresden , 28. April. Unſer hochverehrter commatt obne ausſpredsen ; ſonſt würde der verehrte Herausgeber des
dirender General , der Generallieutenant. v . le Coq ., war ſeit vorigem Herbſt ſehr leidend. Jegt hat ſich, zur
Freude der ganzen Armee , ſein Befinden ſo gebeffert,
daß er morgen eine , ſchon früher beabſichtigte , Reife
nach Italien und in die Schweiz antreten kann . Das
*) Bir entlehnen dieſe Ubhandlung , in ſo weit ſie ſich für die 2. M. 3.'eignet, aus dem Vesper us , und zwar um ſo lies
ber, als ſie Gelegenheit gibt, manche ſchiefe Anſichten über die gen , welche, wenn ſie begründet wären , mit den bekannten
Avancementsverhältniſſe in dem preußiſchen Beere zu berichtis
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Hesperus nüenfalls dem Verfaffer bezeugen , daß er dem Staatsdienſte im Militår oder Civil båtte widmen weder Áriſtofrat iſt, noch unter die Freunde der Ariſto : wollen , und nothigenfalls wurden ſogar die můßigen fratie gered )net werden kann .
Landjunfer daran erinnert.
Der preußiſche Staat iſt unter allen deutſchen Staas ten derjenige, wo der Adel die wenigſte, beinahe mochten wir ſagen , gar keine Bevorrechtung in der Anſtellung im Civildienſte von jeher genoſſen hat. Die Miniſter
vorgezogen wurde, lag theils in der Geiſtesrichtung des Adels, theils darin, daß dieß mehr dußeren Glanz, wes niger Arbeit, ſelbſt in den höheren Stellen, vom Haupts mann an eine höhere Beſoldung darbot, und dabei mit
Daß der Dienſt im Heere
und hódsſten Staatsbeamten ſind ſeit der älteſten Zeit weniger Aufwand mehr Sicherheit gemábrte, auch ohne oft Bürgerliche geweſen: die höheren und höchſten Stels geiſtige Bildung eine ehrenvolle Stellung zu erhalten . fåndern ausſchließlich dem Adel vorbehalten wurden , gung, militardienſtpflichtig zu werden, für ſeine Kinder
ſind zum größten Theile mit Bürgerlichen beſegt worden; die Anwartſchaft auf die Offiziersſtellen wurde ausges die früheren Kammergerichts-, Regierungs , Kriegsschlagen haben, und die Befreiung von der Conſcription und Domånenråthe, ſo wie Präſidenten und Directoren, glich die Ausſdließung davon ſo vollſtändig aus , daß waren zur Mehrzahl aus bürgerlichen Familien , und der Verfaſſer, ein alter bürgerlicher Preuße, nie eine
nie bat der Adelbei der Anſtellung im Civildienſte – Beſchwerde darüber im Bürgerſtande gehört hat, obwohl eine ges
Hofdienſte ſind dabei von jeber geſchieden ſegliche Bevorrechtung gegeben .
1805 fich die Verhåltniſſe (don febr geändert hatten . Das Heer beſtand bis dahin nur aus den Söhnen
Dagegen ſtellte zuerſt Friedrich II . den Grundſaß der Gutsbeſīßer und Offiziere, die vom fieutenant an im Kriege und einiger ſeltenen Fälle in den Huſaren: nen der Bauern und fleinen Bürger in den Landſtådten . regimentern, ale Difiziere von Adel ſein mußten . Dieß Die Gutsbeſißer waren alle von Adel, denn Friedrich auf, daß, mit Ausſchluß der Artillerie , der Freicorps alle Befehlshaberſtellen bekleideten , und aus den Sob:
bing enge mit der damaligen bürgerlichen Verfaſſung des Staats und den Grundſåten der Regierung dieſes philoſophiſchen Könige, der über alle Vorurtheile erbas ben war, zuſammen , und möchte ſchwer zu tadeln ſeint. Der eigentliche Mittelſtand war damals in Preußen ſehr wenig zahlreich und beſtand in dem Beamtenſtande,
wollte nicht, daß dem Gewerbe und Handel die Kapis tale entzogen würden , und ließ es deßhalb bei der Bes ſtiminung, daß, mit geringen Ausnahmen, nur der Adel Rittergåter beſißen fonnte. Er hat ſo unendlich oft dar, gethan, daß ihm der Bauer ſo viel werth war, wie der vornehmſte Edelmann , er duldete nie einen Druct des
geiſtlich und weltlich, dem reicheren Kaufmanne in den Bürgers durd, dieſen , daß wir vernünftigerweiſe ſeinen
größeren Städten , Berlin , Magdeburg, Stettin, Rd. Regierungsmarimen nur politiſche Bewegungsgründe nigsberg und Breslau, bóchſtens den Domåneupåchtern unterlegen fönnen. auf dem fande. Es gab damals weber Rentiers, noch
Durch dieſe Zuſammenſetzung der Armee ſtellte ſich
Fabrifanten , nod kleinere bürgerliche Freigutsbeſiker, noch Künſtler 2c. , welche gegenwärtig einen zahlreichen Mittelſtand bilden. Dieſer war zu Friedrichs Zeiten kaum hinreichend, die nothigen Subjecte für den Civil.
zugleich ein wünſchenswerthes Subordinationsverhältniß her. Ein Heer, zuſammengeſeßt, hinſichtlich der Gemeis nen, aus dem Auswurfe von ganz Deutſchland und Europa und den robeſten Bauern , fonnte nur durch
dienſt , den Betrieb der Fabriken und des Handels zu eine eiſerne Diſciplin brauchbar gemadyt werden ,
liefern. Dieſer Monarch legte großen Werth darauf, mußte die Offiziere als höhere, über den Gemeinen fte: ihn zu erhalten und zu vermehren, er befreite ihn deß- bende Weſen betrachten . Unter 10,000 dieſer Legteren
balb ganz vom Militardienſte, und ſelbſt in der drån: war vielleicht nidit Einer, der ſid, zum Offizier cignete,
gendſten Zeit des ſiebenjährigen Krieges, woAlles auf den man wegen ſeiner geſelligen Bildung in das Offi, geboten werden mußte, um die Armee zu recrutiren, wo siercorps hätte aufnehmen können – dieſes kounteaber die Erhaltung des Staats allein von der im Felde ſtes keine Veranlaſſung werden, die ganze bürgerliche Ord ,
benden Armee abhing, hat dieſer ſouveráne Monard nung des Staates zu ſtören. Der Gutsherr war der nie einen Verſuch gemacht, den erimirten Mittelſtand natürliche Gebieter der Bauern, die zu rob waren, ohne
zur Recrutirang beranzuziehen . Was die Werber thas Gebieter zu bleiben ; ſein Sohn , der Junker, wurde Vors ten, um freiwillige Recruten zu erhalten , kommt nicht geſeßter ſeiner conſcribirten Bauernſöhne im Heere; der auf ſeine Rechnung.
Offiziersſohn der Vorgefegte der Soldatenſdhne, die alle,
Dagegen ſah Friedriches als eine natürliche Ber: ohne Ausnahme, militärpflichtig waren . Alles war ſó pflichtung des Adels an, das Vaterland zu vertheidigen. naturgemäß , daß es Niemand in Preußen einfiel, Rich War derſelbe auch nicht der eigentlichen Recrutirung darüber zu beklagen. Dieß hat ſich jedoch ſeit 1806 und 1814 durchaus unterworfen , ſo burfte es doch faum der eigentliche
Befißer eines Gutes wagen, fich dem Militárdienſte zu geändert. Die Befreiung des höheren Bürgerſtandes ſen ; von den nachgeborenen Sohnen wäre es unerhört nur noch erſter Grundbeſiger und als ſolcher Polizeibes geweſen, wenn ein körperlich fåhiges Subject ſich nicht hörde im Dorfe , er hat ſonſt dem Bauer nichts mehr Grundſägen der Gerechtigkeitdes an der Spiße dieſes seeres zu befeblen; der Mittelſtand iſt zablreicher geworden,, entziehen, ohne die konigitche Ungnade fürchten zu mår von der Militärpflicht hat aufgehdet, der Gutsherr iſt
ſtehenden erhabenen Kriegefürſtenebenſo sehr im Widerſpruch die Bildung iſt verbreiteter, das Heerbedarf nicht mebr fünden, ale fieſich mit dem waltenden Geifte der Zeit nicht jener eiſernen Diſciplin , die der beffere Geiſt erſeßt. vertragen würden.
( Schluß folgt. )
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Ueber die feit 1700 bis 1815 in der Kriegs- ordnun uſſionen über diebunne und tiefe Schlacht: tigt; dieg ,Disc und ſelbſt die Verſuche, welche man zu Met nen änderungen funft ſtattgefunde eur anſteúte, ſchienen zu feinen die und im idenden Lager von Bay für das Syſtem derVer Feſtungen ſich, und daraus entſche Reſultaten geführt zu haben , als im J. ergebenden Folgen .. gung
.) ( Fortſe Bei der Prüfung der ſeit dem Succeſſionsfriege bis zu dem pariſer Frieden in der Kriegskunſt eingetretenen Beränderungen werde ich mich, beſonders wenn von den Revolutionsfriegen die Rede ſein wird , weitlåuftiger ausſprechen , als über die früheren Thatſachen vor je: nem Zeitpuncte ; das Intereſſe, welches fidh an das uns Nåbere fnüpft und ein unter gewiſſen Beziehungen noch
1779 Guibers Werf : Défense du système de guerre moderne « erſchien und die Zweifei aller aufgeklärten Militárs berichtigte. Man erfannte, daß das Feuer das
hauptſächliche Rampfmittel der Infanterie rei, dnb folge lich eine Schlachtordnung von geringer Tiefe, welche ihr die Anwendung des Feuers verſtattet, ihre gewöhnliche Kampfordnung ſein müſſe; daß die Stellung in geſchloſs fenen Colonnen nothwendig ſei, um der Cavalerie zu widerſtehen ; daß dieſe Formation ſogar zuweilen vor. theilhaft ſei, um unter beſonderen Umſtånden Infanterie anzugreifen . Man erkannte , daß die Formation der Pflicht. dieß neuer ie zur iſchemachen nfanter te fich ſchon Bataillone in geſchloſſener Diviſionscolonne im Auge. DieGegenſ europätand finienimir formir
ſeit lange ber nur noch auf drei Glieder , als man in meinen die beſte rei, um große Infanteriemaſſen in der der preußiſchen Armee einige Zeit vor dem ſchlesiſchen Nähe oder in Gegenwart des Feindes manovriren zu Kriege ( am 23.Dec. 1740 ) den hölzernen Ladſtock mit laffen , weil in derſelben die Infanterie viel weniger dem von Eifen vertauſchte, )und einige Jahre ſpäter den Terrain einnimit und mit weit mehr Ordnung und
cadencirten Schritt annahm ; die Folgen dieſer Verån Leichtigkeit große Bewegungen ausführt, beſonders wenn
derungen waren , daß das Feuer der Infanterie mordes der Boden uneben iſt und Hinderniſie darbietet ; weil ſie
riſcher wurde, und daß inan die beſtehenden Mandvers alsdann immer in der Verfaſſung ſei, einem unvorhets verbeſſerte und neue hinzufügte. Unter dieſen waren die geſehenen Angriff der Reiterei zu widerſtehen ,und end,
Bildung der geſchloſſenen Colo.nnen und deren Entwis lich weil ſie , wenn ſie von ihrem Feuer Gebrauch mas chen wollte , vermittelſt der Deployements ſchnell aus den geſchloſſenen Colonnen zur Schlachtordnung übers
n delung die wicht meigſte .
rteng Schritt daßEs die liegt AnnahkeinedesUebert cadenci da esdurdi reibun ptung , gehen könne. Endlich erfannte man , daß das Rottens in deres ,Behau
ihn möglich wurde, die Infanterie den méglid ;ſt gerins Feuer das einzige fei, welches man in derRegel im gen Raum einnehmen zu laſſen , da er zur Entſtehung | Kriege anwenden könne. **) neuer Manóvers Veranlaſſung gab und die Mittel dars
Dié bezeichneten Neuerungen und Vervolkommnuits
bot, die bereits vorhandenen mit einer früber nie ge, gen wurden endlich in dem Erercirreglement der Infan. fannten Ordnung , Pånctlichkeit und Schnelligkeit auss terie vom Jahr 1791 zuſammengefaßt, welches, obgleich zuführen , eine Revolution in der Kriegskunſt bervor, die darin enthaltenen Mandvers der Infanterie nicht alle den Stempel der Vollendung tragen, einige für den
Zeit nach den bezeichneten Verbeſſerungen in Krieg unnug ſind und wieder andere Manches zu wün: Kurze ht hat. gebrac
der Taktik der Infanterie und während des" fiebenjähriſchen übrig laſſen, gut abgefaßt iſt und ſich fürden gen Krieges vervollfommnete Friedrich auch die Tattif unterricht jener"Menge Bataillone außerordentlich nůt. . In Anerkennung, daß ihre Hauptfraft in lid bewieß , welche während des langen Krieges , der ung der blanken Waffen und in der Raich ſich im Jahr 1792 entſpann, in Frankreich ausgehoben end Anw der der Angriffe beſtehe , ließ er ſie ihr Feuer nicht wurden. Kurz vor dieſem Zeitpuncte fing man an , die ihrer rie beit Savale mehr gebraucjen . Einige Zeit nach dieſem Kriege, im reitende Artiữerie nach dem Vorbilde" der Preußen zu ren.nieurkunſt hat eigentlich ſeit Vauban keinen niſiInge Jahr 1766 ſchaffte man in der franzöſiſchen Armee' das orgaDie dritte Glied bei der Cavalerie ab ; die Franzoſen , waren Fortſchritt gemacht, wenn man nicht das als einen ſols n. riel der Ars then betrachten will, daß man in der Feldbefeſtigung, s Beiſp he er gabeMate dieſe , welc ErſtenJahr Die Das e manieldas hatt vorh
tillerie angenommen , welches Gribeauval ſeit länger als ſtatt der unter Ludwig XIV . üblichen zuſammenhångenta 10 Jahren in Vorſchlag gebracht hatte; - das beſte ohne den finien , faſt immer ein Redouten = ober Lunettenſys
Zweifel, welches damals in Europa beſtand und das ſtem in Anwendung bradite. Bei dem Drange der Militärs nach Vervollkomms and , mit unbedeutenden Verſchiebenheiten , bald allge: nung in threr Kunſt, war die Cavalerie nicht zurüdge's en eFrie rendnomm desenlang . dens, deſſen ſich Franfreich blieben. Das Reglement von 1788 umfaßte die bei der n ange wurd meiWäh
vor dem Ausbruche der franzöſiſchen Revolutionsfriege Uebung und den Manóvern dieſer Waffenach und nach erfreute, batte man fich viel mit der Kriegskunſt beſchaff: angebrachten Verbeſſerungen ; die Erfahrung hat bewies g ausgeübt wird, wurde Die erſten Verſuche mit dem von Gribeauval vorgeſchlagenen ** ) Das Rottenfeuer , fo wie es gegenwärti von chrieben
Materiel wurden im 3. 1754 angeſtellt und lieferten ben Be: weiß ſeiner Vorzüge vor dem von Walière , welches damals
zum erſtenmale in dem Reglement_
1766 vorgeſ
,
eingeführt war; aber erſt 1765 gelang es Gribeauval, über den
und Guibert behauptet in ſeinem » Essai général de tactique,ic daß dieſes Feuer das einzige in einem Infanteriegefechte ans
Solendrian und den Zunftgeift den Sieg davon zu tragen.
wendbare ſeis
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fen, daß es hinſichtlich des Detailunterrichtes wahrhaft eine großere Bedeutung, und die Cavalerie, welche aufs
nůzlich war , daß es aber auch rückſichtlich der Linien- hörte, von dem ihrigen Gebrauch zu machen , führte aus. evolutionen Vieles zu wünſchen übrig ließ. Nach den raſchere Angriffe Vervollkommnungen saben den preußiſchen Grundſåben dieſes Reglements hat ſich die franzöſiſche
Cavalerie wihrend der Revolutionskriege geſchlagen.
Dieſe Truppen einige Ueberlegenheit über ihre Gegner : dieſer
Dieß war beim Ausbruch dieſer Kriege der Stand Vortheil würde indeſſen für Friedrich, der ſeine Armee der Verbeſſerungen , welchen die drei Waffen erreicht nur aus einer Bevölkerung von 5 Millionen Einwohner hatten , aus denen die Armeen beſtehen ; ſie hatten das recrutirte, nicht hinreichend geweſen ſein , uin mit der
mals , ſo zu ſagen , dieſelben Waffen, die nämliche For- einzigen Beihilfe von England den Kampf gegen Frant: mation und dieſelben Mandvers, mit Ausnahme der reich , Rußland, Schweden , Deſtreich und Deutſdland Zúrfen und Polen.
zu beſtehen ; er mußte daber alle Hilfsmittel ſeines lans
Seit dieſem Zeitpuncte bis zur zweiten Reſtauration des an Menſchen , Pferden und Geld verwenden, auch bemerkt man nur eine wichtige Neuerung bei den Mas war Preußen zu der Zeit, als ſich nach dem Zobe der
nóvers, nåmlich die Formation der Infanterie auf zwei Eliſabeth Rußland von der Coalition trennte , gånglich Glieder. Die Engländer gaben hierin das erſte Beiſpiel erſchöpft und ſeine Finanzen , trotz der Subſidien Eng bei einem Theil ihrer Regimenter wåhrend des Krieges lands, in einem ſolchen Nothzuſtande , daß man die in Spanien , welcher im Jahr 1807 ausbrad) , und im Münzen verſchlechtern mußte. Der unvorhergeſehene Jahr 1810 wurde in Folge eines Befehls des Herzog8 Tod der Eliſabeth rettete es; aber es würde nothwens von York dieſe Formation bei der ganzen Infanterie dig und lange vor dieſem Ereigniß unterlegen haben, wenn nicht faſt immer ein gånzlider Mangel des Zus
eingeführt.
Napoleon ließ vor der Schlacht von Leipzig ſeine ſammenwirkens in dem Benehmen der feindlichen Ges Infanterie aufzwei Gliever formiren, und ſie fuhr fort, nerale ſtattgefunden håtte und dieſe nicht dem größeren ſo bis zum Ende des Krieges ſich zu ſchlagen. In ſeis Theile nen Memoiren findet man hinſichtlich dieſer Formation wåren. nach ungeſchickt oder ſehr mittelmäßig geweſen folgende Stelle : ,, Das Feuer des dritten Sliedes iſt
Wenn dieſer große König nid)t fortfuhr, ſeine Armee
als ſehr mangelhaft und ſogar als ſchädlich für diebei: bivouaquiren und bei den Einwohnern verpflegen zu den erſten Glieder anerkannt; man hat dem erſten Glied vorgeſchrieben , bei den Bataillonsfeuern niederzufallen, und bei den nicht commandirten Feuern ladet das dritte Glied die Gewehre des zweiten : dieſes Verfahren iſt übel; • die Infanterie varf ſich nicht anders wie in zwei Glies
laſſen; wenn er feine Winterfeldzüge madyte, wie dieß ſeitdem üblich geworden iſt, ob er gleich úberzeugt ſein mußte , daß ſie ihm im Anfange unlåugbare Vortheile gewähren würden ; ſo laßt rid dieſe Erſcheinung nur daraus erklären, daß er dachte, dieſe Neuerungen möch
dern rangiren , weil man nur in dieſer Stellung mit der ten ihm zuletzt verderblich werden. Audy würde wirklich Flinte feuern kann . " - Jomini, Jacquinot de Preble, die Folge davon geweſen ſein , daß diejenigen ſeiner
Gourion Saint Cyr ſind derſelben Anſicht, welche von Provinzen, welche gewöhnlich das Kriegstheater abga : einer großen Menge ausgezeichneter Militars, welche die ben , auf eine furchtbare Weiſe verwüſtet worden wåren letzten Kriege mitgemacht haben , getheilt wird. und ihm nicht mehr dieſelben Hülfsquellen dargeboten Wie widtig auch die in der Bewaffnung, der Hand- båtten ; daß ſich indeſſen ſeine Verluſte an Menſchen ,
habung der Waffen und in den Manóvern der Truppen Pferden und Kriegsmateriel bedeutend vermehrt habent eingetretenen Veränderungen geweſen ſein mögen , so würden ; daß der Krieg thåriger geworden wäre und waren es doch diejenigen , weldie in der Organiſation, die Ereigniſſe ſid , gedrångt håtten ; und daß ſeine Feinde
den Mårſden , den Manóvern der Armeen und ihren zulebt die neue Kriegsmethode angenommen haben würs Kriegsmethoden ſtattfanden , noch bei weitem mehr . ben , wodurch für beide Theile wieder Alles gleid, ges Solche Veränderungen fönnen wohl im Frieden erdadit worden wäre. Nur mit unſäglicher Mühe gelang es und vorbereitet werden ; allein nur im Kriege werden dieſem am Ende einer jeden Campagne erſchöpften Mos ſie ausgeführt und hierdurch offenkundig. Die erſten dies narchen , ſich in eine Verfaſſung zu ſeßen , um in dem ſer Veränderungen von einiger Wichtigkeit wurden von folgenden Feldzuge einen neuen Kampf zu beſtehen , er ſich wenige Lage Friedrich dem Großen während des ſiebenjährigen Kries welcher dergeſtalt ungleichwar, daß ges ausgeführt; die Armee vollzog, in Folge der erlang- nach den glänzendſten Erfolgen in einer eben ſo kritis ten Mandyrirfähigkeit, ihre Mårſche mit mehr Ordnung ſchen Lage befand, wie vorher. Nichts Günſtigeres fonnte 2
und Schnelligkeit ; er ließ ſie mehrmals bivouaquiren, ihm begegnen und ihm mehr Chancen für ſein Wohl dars
um ſich der låſtigfeit der Zelte zu entledigen , und ſeine / bieten, als die Aufhebung der Feindſeligkeiten , um Wints Zruppen mehrmals durch die Landesbewohner verpfle- terquartiere zu nehmen. "Es wůrde ungerecht ſein, unter gen , um ſie nicht durch die nothwendige Vertheilung der ſolchen Verhältniſſen den Krieger zu beurtheilen, ohne
Lebensmittel in ihren Marſchen aufzuhalten . Durch An- die Intereſſen des Fürſten zu prüfen: fein größtes In wendung dieſes Mittels fonnte er ſich gleich nach dem Siege bei Roßbach mit einer Schnelligkeit nach Schleſien begeben, die ſeine Feinde in Erſtaunen ſeşte , und bei Leuthen von Neuem riegen . Während dieſes Krieges erlangte das Feuer der Infanterie, wie ſchon bemerkt,
tereſſe war, Zeit zu gewinnen, weil er hoffen durfte, daß eine unter dem Geſichtspuncte der Politik ſo uns gereimte Coalition, wie diejenige war, gegen welche er ankämpfte , ſich endlich auflöſen würde. ( Fortſegung folgt.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. feb Ee in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr. 42.
26. Mai 1830.
SANTE
Allgemeine Militar - Zeitung. von Zeit und Bewegung , ſo wie der Eifer der land ,
Bayern .
Durch ein t. Refcript vom 9. Mai iſt das , durch und Seetruppen verbürgen einen ſicheren Erfolg in dem das Ableben des Generallieutenants, Frhrn. v. Vieregg, entſcheidenden Augenblice; 53 flache Schiffe, aile Eme erlebigte Commando der 4. Armeediviſion zu Würzburg barkationen der Flotte, eben ſo viele Floge von einer
dem Generalieutenant Frhrn. 8. Treuberg , bisheri- neuen Geſtalt werden zu der Ausſchiffung der Armee gem Commandanten der 2. Armeediviſion zu äugsburg, und ihres Materiele zuſammenwirken ; um dem Herrn als Zeichen des Alerbodyſten vorzüglichen Vertrauens Dauphin einen Ueberblick dieſes Manóvers zu geben, .
übertragen worden .
befehligte man 5 flache Schiffe zur Ausſchiffung. Das erſte enthielt 2 Feldſtúde auf ihren Pafetten mit ihren
Frankreich
Vorderwagen , ihren mit Munition gefütten Kaſten, Nachrichten aus Toulon vom 23. April geben Fols einer Berghaubiße mit Kaſten voll Kriegsrateten , und gendes : ,, Die Artillerie úbt ſich täglich im Bombens allen zum Dienſte des Gefchůbes nothigen Perſonen . werfen. Geſtern wurde in Gegenwart der Admirale Das zweite war mit 4 Belagerungsgeſchüßen und ihren Duperré, Mallet, und der Generale Desprez, Labitte, Artilleriſten belaſtet. Bei der wirflidhen kandung führen Palaze und Moreau , ein neuer Verſuch mit den platten dieſe Schiffe 6 bis 10 Stúde nach dem Raliber. Die 3 Fabrzeugen zum fanden der Truppen gemacht.' Zwei anderen Schiffe trugen fedes 150 Mann Soldaten mit bieſer Fahrzeuge, jedes mit 150 Mann und einem Ges Waffen , Gepäcert und mit ſpaniſchen Reitern . Jede idúſtúde, wurden durch Boote, auf denen ſich Matros Art Schiffe hat die zu ihrer Beſtimmung nöthige Einrich
fen befanden , ins Schlepptau genommen und durch tung; wenn aber dieſe hinweggenommen wird, ſo fann einen Theil der Rhede und des Hafens geführt. Sie das Schiff zu der kandung jeder Art Truppen oder Mas machten alle Evolutionen und Mandver, wie sie bei der terial dienen. Bei der Anfunft des Prinzen aufder Höhe
kandung an der algieriſchen Küſte geſchehen ſollen. Die des Polygons reßten ſich die 5 Schiffe, die von Schaluppen Bei der Küſte anges Befriedigung der Admirale nus. Auf Befehl des Admis langt, entfernte ſich die Schaluppe, die das erſte Sdhiff
Bewegungen waren langſam , aber ſicher, und fielen zur gezogen wurden , in Bewegung.
rals Duperré werden hinten an dieſen platten Fahrs gezogen hatte , und ſogleich gab dieſes Feuer, um die Rifte zu raubern ; mehrere Schüſſe fielen und die Mas - Am 26. April bat man zu Toulon den Verſuch troſen ſtürzten ſich bis an den Gürtel ins Meer ; fie angeſtellt , ein finienſchiff von 74 Kanonen durch ein trugen die Hafen , die den Vordertheil des Schiffes an Dampfſchiff bugſiren zu laſſen . Man wollte ſid) verſis das land befeſtigen , heraus , die Schießſcharten fielen chern , ob die Kraft des Dampfes hinreichend wäre, um herunter, die Ruder zum fanden wurden hinweggenoms ein Rinienſdiff aus einer drobenden Gefahr zu ziehen, men, Geſchůß, Munition, Soldaten, alles fam zugleich
zeugen zwei Ruder angebracht werden . "
welde Richtung der Wind auch haben mag. Der Ber- and fand,die Kanonen wurden aufgeführt, und legten fud gelang vollkommen. Das Dampfſchiff, le Souffleur, ihr Feuer forf, die Truppen ſtellten ſich mit ihren ſpas
nahm das Admiralſchiff la Provence ins Schlepptau, niſchen Reitern auf, der Krieg fing an. Von dem Aus und führte daſſelbe, bet ganz widrigem Winde und in genblice, wo die Schaluppen ſich zurückzogen , bis zu Tehr furzer Zeit , auf die große Rhede. der Ausſchiffung des leßten Mannes verfloſſen 6 Mis Nachrichten aus Toulon vom 4. Mai enthalten nuten . Artillerie und Infanterie rückten von Stellung -
Folgendes : Seit 6 Tagen werden Compagnieen von zu Stellung während einer balben Stunde unter immer, der Artillerie, dem Genie und von der Infanterie in allen Mandvern, die bei der fandung auf den Küſten von Afrifa ausgeführt werden ſollen, geübt, und dieſe Uebung ſoll bis zum Abgange der Erpedition fortgefeßt werden, damit alle daran Theil nehmen . Eine Uebung
währendem Feuern vor. Man wollte, wie bei frůberen Uebungen , mit Kugeln ſchießen und Kriegsrafeten wers fen , aber eine unermeßliche Volfemenge bedeckte die Höhen des Ufers und die Umgebungen des Polygons ; man båtte ſie entfernen müſſen , der Prinz zog daber
reicht bin , den Truppen die Art des Verfahrens vous vor, nur mit Pulver ſchießert und teine Raketen werfen
kommen begreiflich zu machen . Die genaue Berechnung zu laffen, um nicht in die Nothwendigkeit verfekt zu
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ſein , die von allen Seiten herbeigekommenen Franzoſen ſelben geſtattete, belebte, da er günſtig ausfiel, in ihm aus ſeiner Nähe zu vertreiben.
die Hoffnung, durch offentliche Mittheilung der von ihm conſtruirten Percuſſionsvorrichtung, vielleicht etwas zur
Niederland e.
Erweiterung der Anſichten über dieſen für die Artitles
Die Abänderungen in der Uniformirung der Arinee, rie hochwichtigen Gegenſtand beitragen zu können ; und bei Gelegenheit der voriges Jahr ſtattgefundenen Orgas glaubt derſelbe in fo fern , dieſe Mittheilung an das niſation der Infanterie und der Errichtung einer Di- militariſche Publicum fic erlauben und für geredytfers viſion Grenadiere und fåger , welche den Dienſt dertigt halten zu dürfen .
Die erwähnte Borrichtung beſteht im Allgemeinen ren , beſtehen hauptſächlich in dem nun ſehr eleganten aus einem ſchwanenbalsförmigen Hammer, der ſich mit
Garde verſehen , und ftets in den Reſidenzen garniſoni:
Ropfput , und in den Ueberrecen und Hoſen , deren ſeinem , ale Rolle geformten Fuße in einem auf der aſdgraue Farbe durd, eine ſchwarzgraue erſeßt worden Beſchäßtraube angebrachten Rioben um einen Bolzen ift.' Die Hoſen ſind in fleiiter Tenue mit einer rothen dreht, und mittelſt eines Zuges an einer, um den Rol:
Paſſepoil und in großer Tenue mit zwei goldenen Strei lenfuß laufendent, am Halſé des Hammers befeſtigten fen aufder åußeren Naht beſeßt. Die Roce der Manns Schnur in Schwung gebracht wird . fchaft haben einen anderen und viel zierlicheren Schnitt
Der Hammer bewegt ſich in der Verticalebene der
erhalten . Die Grenadiere und Fåger find ſehr reid und Seelenadiſe, und damit die Richtung des Abzuges, wels geſchmadvoll gekleidet. die Anfangs gleidfalls in dieſer Ebene liegt, nach der DieGymnaſtik wird in der ganzen Armee mit Seite des Geſchůbes geleitet werden könne , iſt eine vielem Eifer betricben . Rulant 0 .
fleine Rolle an dem Kloben angebracht. Fig. 1 . Ein ſchmaler, hinter dem Zündlodic in den Ziindbeerd des noch zur Aufnahine dient endlich eingeſchobener Steg Percuſſionsſchlagróhre derjenigen , wels fupfernen Armes
Die Oberſten Gugelhardt IV. , Fedorento 1., Graf Simonitſd , Kuteinifoff 1., Soflen II. dhe bei dem in der bannoveriſden Artillerie eingeführten, Sievers V. , Baron Boſchwing I. , Buſchen und auf dein Bodenſtück des Geſch ugrohres'neben dem Zünds Baron Bollen II., ſind, in Rückſicht ihrerausgezeich: 1 felde befeſtigten Geſchůtypercuſſionsſchlofe gebrauchtwird.
neten Dienſte im leßten Kriege gegen die Türfen , zu Generalmajoren ernannt worden .
Da die nåbere Beſchreibung dieſer Schlagróbre dem
Publicum bereits in Nr. 26 von 1829 der - Die stojacencompagnie des Ural wird unter dem militäriſchen A. M. 3. mitgetheilt iſt, ſo wird hier nur bemerkt, Namen compagnie der uralſchen Garden fünftig zur Daß bei Anwendung dieſes Durch ausgedehnte Verſuche jungen Garde gerechnet werden.
( chon bewährten Entzündungsmittels bei dem vorlies genden Hammerſchlofe, das erwähnte kupferne Róbrden
Vorſchlag zu einem Percuſſionsſchloſſe für Geſchüßrohre. ( Mit Abbildungen auf Jafet I. )
eine geringe Neigung nach oben erhielt, welche in Bezug auf die Befeſtigungsweiſe des Schloſſes durch die ſchräge Lage des Zündloches bedingt wurde. Fig. 2. Die einzelnen Theile des vorläufig für die Dimens ſionen einer engliſchen leichten 6 pfogn . Sanone conſtrus
Seit mehreren Jahren dußert ſich bei vielen Articles 1 irten Schlofjes , hinſichtlich deren Maße zur Vermeidung
riſten das Beſtreben , die Percuſſionsentzündung auf die Sefdůprobre anzuwenden . Auch der Unterzeichnete richs tete mit Vorliebe auf dieſen Gegenſtand ſein Nachdenken, beſchränkte fid aber, nach vorläufiger Entwerfung einer ibm vorſchwebenden Percuſſionsvorrichtung, långere Zeit
von Weitläuftigkeiten auf die anliegende , lamintliche Gegenſtände in halber natürlicher Größe darſtellende, Zeichnung hingewieſen wird, ſind demnach folgende: 1) Der Kloben auf der Traube , mit Bolzen ,
nur auf das ſorgfältige.Sammeln und Vergleichen der
Bolzenſchra ubenmutter, Befeſtigung 8 . draube, Dorn nebſt rette und Rollens kapſel. Fig. 3. 4. 5. 6. 7. Der aus einem Stück Eiſen verfertigte Selobeit,
in jener Beziehung offentlich mitgetheilten Vorſchläge und Verſuchsreſultate.
Die durch den herzoglich naſſauiſchen Major Herrn 4. Hadeln bekannt gemachte Percuſſionsmanier und die zwiſchen deflen Wånden ſich der Rollenfuß des Ham bei engliſchen Feſtungsgeſchüßen auf deren höchſten Fries mers um einen Bolzen dreht, iſt mit ſeinem Zapfen in
fen angebrachte einfache Hammervorrichtung des Eenes die oberhalb ſchråg abgeplattete Traube ro eingelaſſen, rais Congreve zur Entzündung des detonirenden Puls daß das Geſtåmme feſt auf jener Abplattung liegt, und pers, welche Hr. Dolz im erſten Theile ſeiner militäriſchen daß der Kloben , nach hinten lehnend, etwa 75 Grad Reiſen S. 426 dem Publicum mitgetheilt hat, feffelte gegen die Traubenachſe geneigt iſt, um beim Zielen der
jedoch ganz beſonders die Aufmerkſamkeit des Einſen- freieren lage und Bewegung des Kopfes des ridytenden bers, und veranlaßte ihn zur genaueren Unterſuchung Mannes unmittelbar hinter dem Bodenſtück nicht hins der Anwendbarfeit ſeiner eigenen , von den bisher bes derlich zu ſein .
fannt gewordenen in verſchiedener Hinſicht abweichenden Idee.
Die Form des Zapfens iſt cylindriſch und auch der Kloben wurde ein vollkommener , oberhalb fugelförmig
Ein zu dieſem Zwede von dem Unterzeichneten ans abgerundeter Cylinder ſein, wenn derſelbe nicht am Ges
geſtellter Verſuch , To wie gerade fein Standpunct dens ſtåmme eine vorſpringende. Verſtårkung båtte und wenn
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nicht an beiden Seiten des zur Aufnahme des Hammer: puncte der Rollenfapfel angebracht , ſondern hat eine Rollenfußes beſtimmten Ausſchnittes , die Klobenwinde folche Stellung, etwa hinter der Rante der rechten Selo .
zu einer ſchmalen Bahn für die weiter unten bezeichnes benwand, daß die Ausfehlung der Rolle auf die Mitte ten Borſtånde der Halsbrüſtung des Hammers abges des Ausſchnittes trifft. Damit endlich der Zug von dies
plattet waren , wodurch der Durchmeſſer des Klobens ſer Rolle ab durch Reibung an der hinteren Kapſel von hinten nach vornen kleiner ausfåüt, als derjenige wand nicht beſchrånft werde, und auch die Abzugslinie, von der rechten zur linken Seite.. bei zuſammengeſeßtem Schloſſe, leicht aus , und einges Die Schle des ſenkrechten Ausſchnittes zwiſchen den zogen werden könne, iſt dieſe Wand in der Mitte auss beiden Wånden verlauft ſich von vornen nach hinten zu gekehlt, an der linfen Seite etwas ausgeld nitten und ſanft bogenförmig , und die hinteren Kanten der Klosan ihren Kanten ſanft abgerundet. · ( Schluß folgt. ) benwände ſind zur Schonung der Abzugslinie unters wärts abgerundet. .
Die Bolzenlöcher ſind in dem Mittelpuncte des fua Ueber das Avancement im preußiſchen Heere gelförmig abgerundeten Theils des Klobens durd, beide wande gebohrt.
mit Rückſicht auf Adeliche und Bürgerliche.
( S dl u . ) Der ſtåhlerne Bolzen, um welchen fich der Rollenfuß des Hammers breht , wird von der rechten Seite des Die Grundſåse der Militárverwaltung Friedrich II. Klobens in das Bolzenloch geſteckt, und greift daſelbſt waren jeßt unausführbar. So lange der gebildete Búrs
mit einem , an ſeinem etwas verſenften Ropfe anges gerſtand vom Militárdienſte ganz befreit war, konnte er
brachten fleinen Vorſtande in einen paſſenden Nusſdinitt ein , wodurch jede Drebung um deſſen Achſe gebindert wird. An der linken Seite des Klobens wird eine, ebens falls verſenfte Schraubenmutter auf das durchragende
febr gern auf die Offizierſtellen Verzicht leiſten, er hatte fogar offenbar Gewinn bei der damaligen Einrichtung. unmöglich würde es ſein , ihn militärpflichtig zu machen, aber ibn bloß zum Dienſte als Gemeiner zu beſtimmen . Gerinde des Bulzens geſeßt. So lange unter den Gemeinen faum die ndthige Zahl Der während einer Geſdúßbewegung zur Feſtſtellung zu Unteroffizieren und Feldwebeln zu finden war, die des Hammers und zur Aufbảngung der am Ende der leſen und ſchreiben konnte, war nicht daran zu denken, Abzugsſchnur geknüpften Schleife beſtimmte Dorn iſt ihnen das Recht des regelmäßigen Vorrůđens als Offis
von Éifen, und bångt an der rechten Seite des Klobens ziere einzuräumen , den Sohn des laßbauern vielleicht
an einer in der vorſpringenden Verſtärkung eingenietes zum Vorgeſepten ſeines Junkers zu machen . Jeßt den ten Kette. Die zur Aufnahme dieſes Dorns beſtimmte Sohn des Banquiers, des Böheren Staatsbeamten, uns
Bohrung geht, bei aufliegendem Hammer, rechts abers bedingt bloß dem kandjunfer deßhalb bis zum 39. Jahre balb klobenwande. des Bolzenloches quer durch den Rodenfuß und (To lange dauert die Militärpflicht) unterordnen zu
beide
wollen , weil dieſer ein von vor feinen Namen feßt,
Die zur Befeſtigung des Robens in der Richtung wäre eine wahnſinnige Idee, welche den Staat in ihren der Traubenachfe durch die Traube und den Riobenzap. Grundfeſten erſchüttern würde. In allen Staaten,
fen gehende Schraube iſt nur binter mit einem % Zodi wo die Militärpflicht Alle trifft, müſſen auch Aue gleiche langen Gewinde verſehen , mit welchem ſie hinter dera Anſprüche auf das Borrůcken im Dienſte haben. Zapfen in die Traube faßt. Es wird hierbarch das So iſt es auch in Preußen. Das ſchårffte Auge Abſchleifen möglichſt verhütet, und beim Abnehmen des fann feinen Unterſchied im Eramen vom Portepeefåbns Schloſſes an Zeit gewonnen . drich zum Offizier bei Bürgerlichen oder dem Adel ents
An der hinteren Seite des Riobens unmittelbar hin- decken - dieß iſt es aber allein, welches über den Eine ter den Ausſchnitte, dieſen unterwärts verſchließend , iſt tritt in das Offiziercorps entſcheidet.
Niemand , der
die an beiden Seiten offene, aus cinem Stück Eiſen erklärt hat, auf Avancement dienen zu wollen , deſſen verfertigte Rollenkapſel"angebracht. Dieſelbe bat an Aufführung untadelhaft, deſſen Sittlichkeit anerkannt der unteren Wand einen langen und zwei furze Zapfen ,
iſt, kann vom Eramen , ſowohl zum Fahndrich , als zum
an der oberen aber nur zwei furze . Mit ihrem langen | Offizier, zurüdgewieſen werden. Beſteht er es, fo růckt er Zapfen faßt dieſe Rollenkapſel in eine unter dem Auss ſtreng nach dem Dienſtalter ein, und in dieſem eben To
ſchnitte durch das Geſtåmme des Klobens gebende Bobs rung, und wird alsdann auf der entgegengefeßten Seite mittelſt einer aufgeſebten Schraubenmutter befeſtigt. Die kleinen Zapfen ruben in Zapfenlagern, welche zu dieſem Zwede neben den hinteren Ranten der Klobenwånde vorgerichtet ſind. Die rich fenfrecht zwiſchen der oberen und unteren Wand der Rollenfapfel um einen in dieſen Wänden
bis zum Capitain einſchließlich fort. Eigentlich herrſcht in der Anſtellung bei dem Militár, bis zum Stabsaffis zier excl., gar keineWidführ. Die Prüfung und das Dienſtalter entſcheiden. Bloß darin iſt ſie gewiſſermaßen vom Regimentscommandeur abhångig, daß dieſer feine Freiwilligen zum Dienen auf Avancement annimmt und
anzuneşmen braucht, wenn er entweder fie nicht dazu qualifizirt hålt, oder das Regiment ſchon dergleichen bat.
vernieteten Dorn drebende bronzene Rolle, über welche
E8 fann alſo höchſtens der Fall ſein, daß ein Bürgers
die Abzugslinie nach der Seite des Geſchüßes geleitet wird, iſt an der Stirn ausgefehlt, und an der oberen und unteren Flache conver gearbeitet. Der Dorn , um welchen ſich dieſe Rolle drebt, iſt nicht in dem Mittels
licher vom Dienen auf Avancement als Freiwilliger bei einem Regimente zurücgewieſen wird; aber aufhalteit fannt das Vorrüden im Dienſte Niemand , da niemals. von der Anciennetåt abgewidhen wird. Bloß durch Vers
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ſeßung in andere Regimenter und Truppenabtheilungen den jungen Menſchen dabei ernähren
er bat feine
-
ſebr ſelten - zu Gunſten derer umgangen, Wahl, als Difizier zu werden . wird er — Tehr
welche zu hóberen Stellen beſtimmt ſind. Dieß ſind die
3) In der Garde dienen wenig oder gar keine búrs
Prinzen, bei denen allein die Geburt mitwirft, und die, gerlichen Offiziere. Allerdings, es wäre auch auffallend,
welde man für dje fåhigſten Köpfe hält , um nicht zu wenn es anders wåre. In der Garde iſt ein großerer alte Generale zu erhalten , die dann aber auch immer Lurus an Uniformen und Pferden ; die Städte Pots. in die Adjutantur oder den Generalſtab fommen . dam und Berlin , wo ſie ſteht, ſind die theuerſten in der Wenn daber Jemand eine Zurücfeßung des Bürs Monarchie ; die Hofgeſellſchaften , wozu die Gardeoffis
gerſtandes im Militaravancement behauptet, und dieß ziere. gezogen werden , verlangen vielfachen Aufwand. in der Organiſation der Armee ſucht, ſo iſt dieß entwes šít es idon im finienregimente. ſchwer , ohne Zuſchuß der Unkenntniß derſelben , oder abſichtliche Entſtellung und eigenes Vermogen als Subalternoffizier auch nur der Wahrheit . In dieſer Organiſation iſt die Geburt kümmerlich durchzufommen , ſo iſt es in der Garde uns gar nicht beachtet, und daß in Preußen feine Wilführ möglich. Da nun aber reiche , junge Leute aus dem herrſcht, ſondern Ales den Geſeßer gemäß geſcheben Bürgerſtande ſelten oder niemals auf Avancement dies muß, iſt bekannt genug . Unter allen Theilen der Staats- nen , ſondern nur aus dem wohlhabenden Adel Offiziere verwaltung iſt aber unlaugbar die Armeeverwaltung, für die Garden zu erhalten ſind, ſo iſt es leicht erklär,
welche der König ſelbſt führt, in der allergrößten Ord- bar, weßhalb die Garde bloß adeliche Offiziere hat. kürzung des Einzelnen undenkbar. Referent ware bereit, Regimentscommandeure einen reichen , jungen Mann , die größte Wette einzugehen , daß kein Beiſpiel davon aus dem Bürgerſtande zurückweiſenwird, der als Freis nung, und eine Umgebung der Geſebe, Wilführ, Ver: Wir glauben und verbürgen zu können, daß keiner der
in der ganzen Armee nachzuweiſen wäre. Er hat als williger dabei eintreten will, um als Offizier fortzudies Bürgerlicher ſelbſt ein Bataillon darin commandirt, ges nen , obwohl dieſer noch aus einem anderen Umſtande bört ihr nicht mehr an , aber er iſt innig von der Bes nicht ganz bafür paſſend erſcheinen dürfte. Das Offiziercorps der Garde muß theilweiſe den wunderung der Geſekmåßigkeit und Ordnung in allen Dienſtzweigen durchdrungen , die darin berrſcht.
Hofitaat bilden , der am preußiſchen Hofe ſehr wenig
Betrachten wir die Rügen, welche der Hesperus im zahlreich iſt. Hofcavaliere, Hofiunfer, Hofadel kennt
Einzelnen in dieſer Hinſicht enthält , nåber, um ſie zu inan daſelbſt nicht; die Kammerherren ſind ſo wenig zahlreich am Hofe, daß daraus nicht eine Quadrille zus würdigen . 1 ) In den höheren Stellen der Armee ſind wenig ſammen zu bringen wåre. Wenn daber Hofballe und
Bürgerliche. Gewiß richtig, aber auch eben ſo leicht er: 'sHofefſen ſind, ſo müſſen die Tänzer aus den in den klårlich. Einmal adelt in Preußen ſchon die AnſtellungIt Reſidenzen garniſonirenden Regimentern gezogen wer: als Stabsoffizier, indem , wenn jemand dann wünſcht, ben , und das Offiziercorps muß die Såle füllen , da in den Adelſtand erhoben zu werden , dieß ſtets ohne ſelbſt die höheren Beamten, ungerechnet, daß es lauter Widerſpruch erfolgt. Dann wird man aber auch nid t alte Leute ſind , wenig mit dem eigentlichen Hofe und in 15 und 16 Jahren im Frieden General. Die burgers den Hoffeſten in Berührung kommen. Um preußiſdhen lichen Offiziere datiren ſich aber beinabe ohne Ausnahme Hofe , wo faum eine Spur von Etifette iſt, weiß mar erſt vom Jahre 1813 (mit Ausſchluß der Artillerie, in zwar feinen Unterſchied zwiſchen bürgerlichen und abes der es nicht an früheren bürgerlichen Offizieren fehlt) lichen Offizieren, da der jứngſte bürgerliche Offizier ro her . Wil man Etwas beweiſen, ſo muß es nicht durch gut courfähig iſt, wie ein fouverainer Prinz ; allein die eine ſolche Anführung geſchehen , ſondern dadurdy, daß fremden Beſuche haben nicht allemal dieſe Änſicht. Sie man darthut, daß adeliche Offiziere bürgerliche übers erwarten wohl, noch vorzugsweiſe vom Adel und vors ſprungen haben . Dazu können die Rangliſten ſeit 1813 nehmen Familien umgeben zu fein , ſuchen den Glanz benußt werden, die aber feinen Fall dieſer Art enthal, des Hofes in der Reibe berühmter Namen, welche ihnen
ten. Sie allein könnten eine ſolche Behauptung actens präſentirt oder genannt werden . Daß dieſe Anſicht der måßig documentiren , was ſie nicht thun .
Große noch theilweiſe geadytet werden muß , mag viels
2) Es ſind mehr adeliche Offiziere als bürgerliche. teicht gefühlt werden, und Napoleon hat ſich ihr eben Dazu kann man ſagen : es iſt zu erwarten und ſogar ſo wenig ganz entzieben fónnen, wie dieß der preußiſche
zu hoffen , daß ſich dieß niemals åndern wird. Unſere Hof kann.. Man iſt in Preußen eben ſo wenig Herr bürgerlichen Verhältniſſe ſind leider ſo, daß ſich immer über das europäiſche Vorurtheil und die Sitte , als in mebr Kaſten ausbilden müſſen . Die meiſten Offiziere Paris, London and Petersburg . ſind verbeiratbet, es bleibt ihren Kindern beinahe nichts
Wenn man übrigens bebenft, daß die Garde in
übrig , als wieder Offiziere zu werden , weil die Båter Preußen nicht den geringſten Vorzug vor den finien : nicht die Mittel haben, ſie eine andere Beſchafftigung truppen hat, ſo verſchwindet die Sache in Richts. Selbſt wählen zu laſſen. Ohne eigenes Vermogen können ſie bas erſte Regiment Garde und die Gardes du corps
für diefelben weder Güter kaufen , noch ein Gewerbe haben einen böheren Sold - feinen höheren Rang einrichten, noch ſelbſt einmal die Koſten des Studierens der aber noch nicht hinreicht, die größere Roſtbarkeit
beſtreiten. Die Cadettenhåuſer gew &bren den Elementar: des Dienſtes , den größeren Aufwand bei Hoffeſten 2c. unterricht, die Kriegsſchulen den weiteren , der Sold als zu decken . Unteroffizier, ſpáter als Fübnbrich und lieutenant, muß
( bierzu bie Abbildungen Safet I.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagebandlung : C. W. Beste in Darınſtadt und in deſſen orijin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 43.
29. Mai 18 30.
ԿՈՐԱՍՏԱԿԱՐ
Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n fre i dh .
preuß . Seits den Zug der Franzoſen nad ber afrikanis
Ein Telegraph, der nach der Erfindung eines Ads Ichen Küſte als kriegswiſſenſchaftliche Uebung mitmachen. - -- Die Truppenübungen und Kriegsiandvers wers mirals bei Tag und bei Nacht gebraucht werden kann, wird bei der afrikaniſchen Armee für die Mittheilungen den in dieſem Sommer bei uns zahlreich und bedeutend -
zwiſchen dem Hauptquartiere und den Dorpoſten der ſein, und beſonders am Rhein zu dieſem Zwed anſehns Flotte benußt werden. Zu Toulon ſind zwei Maſchinen liche Zuſammenziehungen ſtattfinden . Rußland. dieſer Art, eine auf dem Fort famalgue, die andere Se . Maj. Der Kaiſer baben geruht, burch Allerhody ſte auf dem Hafenthurm , bereits eingerichtet worden, und beide Puncte correſpondiren Tag und Nacht miteinan- Snadenbriefe vom 18. April folgende Auszeichnungen zu der , zur Unterweiſung der bei dieſem Dienſte zu vers ertheilen , die Inſignien des St. Annenordens 1r Klaſſe wendenden Soldaten . Am 5. Mai fand eine Probe im mit der faiſ. Krone: dem Commandeur des abgeſonderten Beiſein des Generals Tholozé ſtatt, der ſich auf dem orenburgiſchen Corps , Generalieutenant Generaladjus Poſten beim Arſenal befand und mehrere Depeſchen nach tanten Golowin l. , für deſſen Dienſteifer und wohl. dem auf famalgue abſandte. Auf alle wurde mit gros getroffene Anordnungen im letzten Türfenfriege, als fer Schnelle und Deutlid)feit geantwortet. Man kann Militärbefehlshaber in der Feſtung Varna und Militar leicht denfen , von welchem Nußen dieſe Erfindung in Generalgouverneur von Bafardíbit, Babadagh und in einem Kriege iſt, wo die Verbindung zwiſchen ben Corps Rumeftcnt ; bem Generalmajor Fårſten jubomirsky , unterbrochen und die zwiſchen der Landarmee und der Chef der 2ten Infanteriediviſion und Commandeur des
Flotte durch widrige Minde auf einige Zeit undglich dånaburgiſchen Detaſchements, für deſſen ausgezeichnes gemacht werden fann. ten, des beſonderen Wohlwollens Sr. Majeſtät gewirs Die Compagnie der Sappeure vom Genie, weldie digten Dienſteifer; dem Generalmajor Fürſten Beko , mit Lanzen verſehen worden iſt , hat vor dem General witſch - Iſcherkabfy , Commandeur der 3ten Brigade Despréz Uebungen mit dieſer Waffe vorgenommen , die der 21ten Infanteriediviſion, für ſeinen Mutb und ſein den Erwartungen von der Brauchbarkeit derſelben in ausgezeichnetes Benebinen während der Unterhandlungen dieſem Feldzuge vollkommen entſprochen haben. Niederland e.
mit dem Serastier und den Einwohnern der Stadt
Erzerum zur Zeit ihrer Belegung durch die ruſſiſchen
Truppen ; die Inſignien des St. Annenordens 1r Philoſopbow , Commans Se. Majeſtát haben den Generalmajor , George Kaffe: dem Generalmajor zum Befehlshaber der dritten Jufanteriediviſion , ben deur' der tulaſchen Gewehrfabrik , für ausgezeichneten Generalmajor Fava uge zum Befehlshaber der Res Dienſteifer ; dem Generalmajor Neratow ,,Comman : ſervebrigade, den Oberſten de Groot zum Commandeur der ifhemſchen Gewehrfabrif, für deſſen Dienſteifer. -
danten von Antwerpen und Befehlshaber der erſten
Brigade der zweiten Diviſion ernannt.
2ů rte i .
Nach offentlichen Blåttern geben ſich die Türfen die Preu Bon. größte Múbe, ihre Armee auf europäiſchen Fuß einzus Generalieutenant Dem v. Muffling hat Se. Maj. richten , und verwenden zu dieſem Zwecke ungeheuere der Kaiſer von Rußland die brillantenen Inſignien des I Summen . Der Sultan ſoll die Abſicht haben, 150,000
St. Alerander - Newsfyordens verliehen. Man will von manchen Seiten noch bezweifeln , daß die neue Anſtellung des Hru. Generals in Münſter als definitiv zu betrachten ſei, da die Mitwirkung deſſelben in den Bes rathungen des Staatsraths dann nur ſehr unterbrochen
Mann regulares Fußvolf , und eine dieſer Zahl ange: meſſene Cavalerie zu organiſiren. Er hat in dem letzten Feldzuge die Ueberzeugung erhalten , daß entſcheidende Siege nur durch eine tüchtige Infanterie erfochten wer: den fónnen , zu ihrer Verfolgung und Benußung aber eine, wenn gleich weniger zahlreiche , doch wohldiſcipli:
ſtattfinden könnte . - Der Hauptmann v . Gler , der voriges Jahr mit nirte Cavalerie erforderlid, iſt; es rou in der Folge eine
dem General v. Müffling in Konſtantinopel war, wird ſolche an die Stelle der regelloſen Reitermaſſen treten.
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W å rttemberg.
von dem Metall der Epauletten erhalten . In der Mitte
Seit Februar 0. I. ſind in der Ordonnanz der deſſelben befindet ſich bei den Müßen der Offiziere des und der Feldjåger ein Artils W. , bisherigen Kleidung und Ausrüſtungmancherlei Generalquartiermeiſterſtabs denen der bei denen der Garde eine Krone , bei Verånderungen eingetreten. Es haben nämlich
ferieoffiziere eine brennende Granate und bei denen der
1 ) alle Offiziere eine goldene, mit rother und ſchwar: Offiziere der Reiterei und der Infanterie die Nummer zer Seide durchwirfte Schårpe erhalten. Die Generale des Regiments. Unter dem forbeerfranze befindet ſich init 2 Quaſten von dicen goldenen Bouillons , welche eine Fleine lafirte Rofarde. - Dieſe Mützen dürfen von mit farbigen Bouillons unterlegt ſind; auf den Quas den Offizieren unter folgenden Beſtimmungen getragen .
ſten ſind die für die verſchiedenen Grade vorgeſchriebenen werden : a ) bei dem Ererciren , wenn ſolches niditvor filbernen Metallſterne angebracht. Die zum Einbaken Sr. Maj. dem König geſchieht; b) bei jeder Berrichtung beſtimmte Olive iſt von Metall wie an den Säbelkup : des inneren Dienſtes, zu welcher der offizier nach den
peln . An jeder Duaſte ſind 13 dicke Bouillons. Die bisherigen Beſtimmungen den Ueberrock anziehen darf; Stabsoffiziere die gleichen Schårpen ohne Sterne. Die ) außer Dienſt mit Ausnahme ſolcher Gelegenheiten , Subalternoffiziere eine Scharpe mit derſelben Binde, und an ſolchen Orten , wo es der allgemeine Anſtand aber Quaſten von dúnnen goldenen Bouillons mit roth, erfordert, daß der Offizier in der Uniform und mit dem ſchwarz und Gold durchwirkten Franzen unterlegt, 2) Alle Offiziere baben ferner goldene, mit roth und
Czafo oder Hut erſcheine. An den Dienſtmůben der Mannſchaft iſt über dem
ſchwarz unterlegte Hutcordons an Schnüren von Gold, mit rother und ſchwarzer Seide durchwirft, erhal. ten . Die Generale mit dicen , goldenen Bouillons; auf dem Kranze ſind die vorgeſchriebenen Sterne, Die Stabss offiziere eben ſo ohne Sterne . Die Subalternoffiziere von důnnen goldenen Bouillons mit Franzen von Gold, und
Schilde die Nummer des Regiments einfach von rothen Tuch angebracht. Durch eine:1 Ring von Eiſendraht im Inneren des Deckels ſind die Můben ſo eingerichtet, daß ſie aufredyt ſtehen , damit die Nummer immer ſichts bar bleibt. = Die Mannſchaft trågt die Müßen bei jedem gewöhnlichen Ausrücken. rother und schwarzer Seide unterlegt. 9 ) Die rsBataillons (adjudans derlangen Fraď nach'Art ) haben einen adiutanten 3) Die Hutſchlaufe beſteht für alle Offiziere in sousofficie einer doppelten Reihe Bouillons von dem Metalle der offiziersuniform und von feinerem Tuche als die Mann .
Epaulettes und der Kindpfe. Für die Generale iſt die lichaft erhalten ; ihre Epauletten ſind wie bisher von dußere Reihe brillant und dicker, die innere matt. Für Zuch, aber ſtatt der bisherigen Bordeneinfaſſung haben die Stabs
und Subalternoffiziere ſind beide Reihen ſie nun einen filbernen Kränz, wie an den Offizieros
matt4 ) und innere iſt dünner. DasdiePortdepee beſteht
aus einer roth , und epauletten , dagegen iſtdie bisherige Bordenauszeich:
uung an fragen und Aufſchlagen weggefallen ; ferner ſchwarz unterlegten goldenen Quaſte, an einer_goldes haben ſie Offiziersſábel ohne Portdepee und kurze Stie nex , mitrother und ſchwarzer Seide durchwirkten Schnur. 1 fel, ſtatt der Schube und Gamaſden 2c. Die Abſtufungen ſind dieſelben , wie an den Gordons. 10) Der Artillerietrain bat lederne Szafo's mit Bei den Generalen ſind die vorgeſdriebenen Sterne an rothen Fångſchnüren erhalten. dem Kranje angebracht. 5) Die Såberfuppel der Generale ſind von Gord mit rother und ſchwarzer Seide durch wirft und mit vers goldetem Beſchlag. 6) Die Cotiets der Fußartillerie , der Pionniere
Vorſchlag zu einem Percuſſionsſchloſſe
und der Infanterie haben die auf der Bruſt übereinan :
für Geſchüßrohre.
dergehenden Klappen verloren und zwei parallel laus fende Reihen Knopfe erhalten ; jede Reihe enthält 6
( Schluß. )
2. Der Hammer mit der Abzugslinie. Fig. 1. 8. 9. 10. – Die Uniformen der nusgeſchnitten. wenig ein vorn Offiziere haben vorn denſelben Sanitt, wie die Collets Der aus einem Stúdt Eiſen verfertigte, rdhwanens der Mannſchaft , und an den Kragen dieſelbe Abåndes halsfdrmige, vorjeßt achtkantig gearbeitete Hammer rung. Die Collets der Reiterei und der reitenden verlauft ſich an ſeinem unteren oder Fußende in eine
Anopfe. Der Kragen tit etwas höber als bisher , aber .
.
Artillerie ſind unverändert geblieben.
an der Stirn ausgefehlte Rolle. Die Ausfehlung dieſes
7) Bei allen Waffen hat die Mannſchaft fugelfors Rollenfußes fångt an der vorderen Brüſtung des Hams mige wollene Czafobüſch chen mit einer oben anges merhalſes bei dem Loche an , welches zur Befeſtigung brachten buſdartigen Quaſte von Fåden erhalten ; ſie der Abzugslinie durch den Hals geht, und endigt, nachs find bei allen Regimentern roth, bei den Schüben grún. dem dieſelbe nur über die erſten drei Viertheile des freiss Die bisherigen ſogenannten Regenleder an den Ejafo's fórmigen Rollenfußes fortgeführt iſt, weil der vierte find abgeſchafft. Die Czafobüſche der Offiziere haben Theil nicht von der Abzugslinie berührt wird. oben bei den Stabsoffizieren dice, bei den Subalterns Die Seitenbrüſtung des Hammerhalſes iſt dicker als offizieren dünne Bouillons.
der Rollenfuß , und bildet daber an jeder Seite des
8 ) Die Dienſtmůßen der Offiziere haben vorn lekteren einen geradlinigen , ſchmalen Vorſtand, der , über dem Schilde einen kleinen maſſiven Lorbeerkrans I wenn der Rollenfuß in den Kloben gelegt iſt und darin
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bewegt wird , mit ſeiner unteren Fläche die vorhin er : | wie dort einzurichten und audy ein dort erforderliches wähnte abgeplattete Bahn des Klobens tangirt. Polſter anzubringen , um den Schlag des Hammers In der Mitte des freisförmigen Rollenfußes iſt das unſchädlich zu machen , wenn dieſer von dem aus dem I
zur Aufnahme des Klobenbolzens beſtimmte Roch aus
Zündloche ſtromenden Gaſe zurückgeſchleudert wird. Dies ſes Polſter würde ſich übrigens dann leicht an der Rol,
gebohrt. Um dieſen durch den Kloben und den Rollenfuß des lenfapſel oder auch am Hammer ſelbſt befeſtigen laſſen. Hammers gebenden Bolzen dreht ſich der Hammer ſo in Die Manipulation des Schloſſes iſt einfad) und der Berticalebene der Seelenachſe, daß er — vorwårts bedarf feiner beſonderen Einübung der Bedienungss gelegt - mit ſeinem vordereu , gehärteten , feilförmigen mannſdaft.
Ende genau und anſchließend hinterderhinterenFläche *
Nachdem abgeproßt iſt, wird von der betreffendent
des quer im Zủndheerde angebrachten Steges, den Fuß Nummer der Dorn , durch welchen der Hammer feſtges růckwarts ſtellt war, ausgezogen , die daran hångende Schleife der deſſelben berübrend, zu liegen kommt ; und gelegt - mit dem oberen Theile des Halſes der Traube Abzugslinie ergriffen und der Hammer zurückgelegt. .
-
zugefehrt iſt.
Bei der Richtung und Padung des Gefchúges iſt die
Die Seitenflachen des Rollenfußes ſind mit Meſſing belegt und das zur Aufnahme des Bolzens beſtimmte Bolzenloch iſt damit ausgefüttert. In dem Rollenfuße befindet ſich nodi das får den Dorn beſtimmte Poch .
Der zurückgelegte Hammer wird beim Abfeuern durch den Zug an der um den Rollenfuß laufenden , in dem erwåbnten Loche des Hammerhalſes befeſtigten Abzuges fonur in Schwung geſeßt. Die aus Hanfgarn gedrehte Abzugslinie iſt 6 Fuß
Vorrichtung auf feine Weiſe binderlich. Der ridytende Mann fann frei Zielen , und die Richtmaſchine bequem 'Handhaben. Da der bei größeren Diſtanzen etwa bers ausgezogene Aufſat , dem Erercirgebrauche gemåß, vor dem Abfeuern zur Verhütung einer Verbiegung , jedes mal wieder in ſeine Hülſe geſchoben wird, ſo iſt auch die Schlagbabn des Hammers vollkommen frei. Das Einſeßen der hannoverſchen Percuſſionsſchlag robre muß ſo geſchehen , daß das kupferne Röhrchen in
lang und / Zou dick. Das eine Ende derſelben wird den Einſchnittdes Steges zu liegen kommt. von oben nach unten durch das im Halſe des Hammers
Das Abfeuern geſchieht
nachdem die betreffende
befindliche foch gezogen , das andere Ende hingegen in Nummer an der rechten Seite des Geſchüßes die Schleife einen einfachen , aber feſten Knoten oberhalb des am der Abzugslinie mit der rechten Hand ſo ergriffen hat, Eingange etwas erweiterten Podhes ſo geſchlungen, daß daß die Schleife in der Fläche der Hand , der Knoten ein Durchgleiten deſſelben vollfommen verhindert iſt. aber zwiſchen Daumen und Zeigefinger liegt und die Die Schnur lauft von dieſem ihrem Beſtimmungslinie ſtraff geſpannt iſt – mittelſt eines måßigen Zuges puncte ab in der Ausfehlung des Rollenfußes nach der ohne Ruck. Die Bewegung, welche die Hand bei dieſem in der Rollenkapſel befindlichen Rolle zu, über welche Zuge zu machen hat, iſt nur gering, dagegen die Bahn ſie geleitet wird, um den Zug nach der Seite des Gez des Hammers ſehr beträchtlich . ſchüßes zu erleichtern. An dem durd gezogenen Ende iſt
Soll aufgeproßt werden, ſo wird der Hammer mits die Schnur in eine Schleife geſchlungen , welche bei telſt des Dorns wieder feſtgeſtellt , nachdem dieſer vors einer Geſchůgbewegung in derKette bes Dorns auf- ber durch die an der Abzugslinie befindliche Schleife
gehängt wird.
geſteckt iſt. Hierdurch wird dem Hammer jede Bewegung
3. Der Steg mit ſeinen Schrauben.
verwebrt , und die Abzugslinie zugleich auf eine ſichere
und bequeme Weiſe feſtgelegt, da ſie der abfeuernden Dieſer iſt aus Stahl verfertigt und mit ſeinen Nummer beim Ausziehen des Dorns gleichſam von ſelbſt ſchwalbenſchwanzförmigen Fuße fo® in den Zündbeerd in die Hände fått . Fig . 11. 12. 13.
von der Seite eingeſchoben , daß die obere Flåde des
Auf Mårſchen , bei welchen man nichts vom Feinde
Fußes mit der Fläche des Zindheerdes in einer Ebene zu befürchten bat, und beim Heben des Rohres mittelſt liegt, und die vordere Kante deſſelben % 5 Zoll von dem eines Schlingtaues, endlid, auch beim Anbringen eines Mittelpuncte des Zündloches entfernt iſt . Schleppbaumes , kann das ganze Suloß , obgleich es Der über die genannte Ebene mit ſeinem höchſten durchaus nicht hinderlich iſt, füglich abgenommen wer Puncte nicht höher wie die höchſte Frieſe, alſo etwa den . Zu dieſem Zwecke und zum Auseinandernehmen
Boll hervorragende Steg hat in der Mitte einen /16 Zou des Schloſſes beim Reinigen würde jedem Geſchůt ein tiefen , runden Einſchnitt und verlauft ſich , oberhalb Schraubenſchlüſſel beizugeben ſein. Fig . 14. ſanft abgerundet , nach beiden Seiten. Der Fuß des Der Unterzeichnete geht nach der gegebenen Beſchreis Steges wird mittelſt zweier , in den Zündbeerd über dem bung ſeiner Vorrichtung zu den bisher ihm möglich ges Boden des Rohres eingelaſſenen Schraubeu befeſtigt. weſenen , ſich allein auf die mechaniſche Wirkung des Anmerkung . Dieſe Vorrichtung am Geſchüß iſt vorgelegten Schloſſes beſchränkenden Verſuchen über. überflüffig, fobald man nach vorgängiger Verlängerung Es wurde nämlich zuerſt das Bodenſtück nebſt Traube bes Hammers rich ſoldier Schlagrobren bedient, bei wels ciner 6 pfündigen leiditen engliſchen Kanone in wirklis .
den der Schlag auf den Ropf ausgeführt werden muß, cher Große aus Holz verfertigt, und mittelſt einer ſtarfen wie es bei den in der herzoglid, nafſauiſchen Artillerie Stütze auf einem die Blocklaffete vorſtellenden, ſchweren
eingeführten der Fall iſt; dagegen würde man aber auch | Block befeſtigt. An dieſem Bodenſtück brachte nau die gendthigt ſein , das Zündloch auf eben dieſelbe Weiſe erwähnte eiſerne Vorrichtung au .
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Dieſes erſte, obgleich ſehr unvollfommer gearbeitete
Schloß entſprach im Ganzen ſchon der davon gehegten Erwartung, indem es ſich nicht nur febr leicht mauipulis ren ließ, ſuurdern aud) mit jedein Sdlage eine der ſucs ceffiv in das Zundlody eingeſesten bannoverſden Pers
Berichtigung eines Irrthuins , in Bezug auf eine gerügte Stelle in den ,, Betrachtungen über die Infanterie.“
Bei Beurtheilung Sdrift „,Anleitung zum zwecks der Kriegsmiljenſdy cuffionsídlagrðhren , mit mehrals hinreichender Kraft måßigen Studium der aft, von einem
augenblidlich und vollkommen zur Erplofion brachte.
norddeutſden Offizier " - Militar literaturzeitung 1829
Ein zweites, mit mehr Sorgfalt gearbeitetes Erema 5. Heft – hat der Unterzeidynete S. 435 unter anderen
plar åußerte die gewünſchte Wirkung ebenfalls, nur mit geſagt: „ daß die Seriegsgeſchichte, wenn ſie für Offiziere folden Männern geſchrieben mehr Pråciſion und zeigte - beiläufig geſagt – auch, lebrreich ſein ſoll, nur von ſolchen daß ſich bei dieſem Schloſſe ein hoher Grað von Soliditát werden dürfe, welche mit derWiſſenſd; aft und dein Wes mit einem angemeſſenen"Neußeren leicht verbinden laſſe. Ten des Krieges innig vertraut,und außerdem noch mit Das Gewicht der ganzen Vorrichtung betrug 2 Pro. dem Talent eines Geſchichtſdireibers begabt ſind; " dies -
fem aber rügend hinzugefügt :
30 foth hannoverſches Gewicht.
Einſender glaubt, hierbei nach vorgängiger Ausmeſ, ſung verſchiedener engliſcher Kanonen und Haubiten ſeine Ucberzeugung dahin ausſprechen zu dürfen , daß für ſchwerere aliber die Große und das Gewidyt des Ham . mers nicht ſehr bedeutend zunehmen wird, wenn man nur die Form deſſelben ein wenig andert und dem Kloben auf
,, Herr v . 2ylander äußert zwar ( S.54 ſeiner Betrachtungen ) ganz entgegengeſcßte Anſichten und ſagt, daß die Kriegsgeſchichte von talentvollen Jüngs lingen und Máunerii aller Stånde bearbeitet worden ſei ; - doch ſind dergleichen Geſchichten wohl mehr zur Ergóßlichfeit des nid)tmilitåriſden Publicums,
als zum Ünterrichte für Offiziere geeignet ? c . " . der Traube mehr Hdhe und etwa ſo viel Neigung vor: Mit dieſer erſteren Anſicht iſt auch Herr v . Xy wärts gibt, als derſelbe hier rückwärts gelehnt iſt. Die größere fånge der Traube und des Traubens rander einverſtanden ; weßhalb er ſich gefrånkt fühit, balſes , endlid, der ſtårfere Durchmeſſer ſchwererer Ges daß wir jenen Sab S. 54 der Betrachtungen ( der aber
ſchůzrohre durfte – ohne Nachtheile für deren Rich . zu lang iſt, um hier mitgetheilt werden zu können ) fo -
tung - jene Verändernng geſtatten . -
ganz mißdeuten fonnten, und uns freundſchaftlich erſucht Weit entfernt von dem eiteln Wahne , daß das in bat: ihn von einer ſolchen „ Ungereimtheit" offentlich
vorſtehender Darſtellung beſchriebene Hammerſchloß et frei zu ſprechen - was hierdurch mit Vergnügen ge wasvoufommenes ſei, i'cheint es dem Einſender dennoch, ichieht. - Nachdem wir dieſe Recenſentenpflicht gegen daß durd, die Anwendung deſſelben mehrere gegen åbn : Herrn v. Xylander geübt, wollen wir nunmehr auch -
liche Vorrichtungen erhobene Einwendungen glüdlich uns Gerechtigkeit widerfahren laſſen und von dem Bers beſeitigt und daß einige andere bei der Einrichtung der dachte befreien: als hätten wir jenen Saß nur flüchtig Percuſſiondentzündung für Geſchübe vorauszuſebende geleſen oder abſichtlid verdreht. Wenn wir dem Herrn Verfaſſer der geiſtreichen Bes trachtungen zugeſchrieben , ſo liegt eine falſche Anſicht Conſtructio Wirkung fichere ndes der Grund darin, und einfache, ſolide weil der genannte Saß - vermoge Shlores Schloſſes — fichere Befeſtigung deſſelben ohne Schwås derihm gegebenen Conſtruction – cinen Doppelſinn
Bedingungen , nåmlich :
--
chung der Geſchüßwånde -- geſchüßte Stellung der Vorrichtung gegen feindliche Schüſſe und gegen Bes fchädigungen beim Umwerfen – leichter und ſchneller Erſaß in jeder Beziehung – und auch leichte Reinis gung und wohlfeile Anſchaffung
enthält,, und darin wohl mehr vom Ergrunden der Kriegskunſt, als vom Handeln im Ariege die Rede iſt. Wir finden indeffen die Ungereimtbeit nicht ſo groß ; denn es gibt allerdings friegsgeſchichtliche Werfe,
.
die von Männern, welche niemals die Waffen führten , mit vieler Einſicht geſchrieben worden ſind, und aus Núbliche fann,zuwenn der offizier manches Taktiſches den ſie gehören auch geradenichts ; aber lernen Der Unterzeichnete , welchen eine langjábrige Dienſt- denen
möglichſt vollſtåndig erreicht werden.
zeit zu der Ueberzeugung geführt hat, daß der volle Teltenen Ausnahmen . Auch iſt es jedenfausdem Paient
Werth folder Vorſchläge , wie der obige , allerdings nur leichter ,eine friegsgeſchichtliche Begebenheit gut zu
durd, ausgedehnte , rich dem Kriegsverhältniſſe möglichſt beſchreiben, als an der Spiße von Bataillonen und annåbernde Verſuche bewährt werden kann , ſtellt den Brigaden zwe &måBig bandeind darin aufzutreten . feinigen der reiferen Prüfung und nach ſichtsvollen Bes
Dießvermeintliche iſt unſere Anſidst von der Sache. Und wenn urtheilung fachkundigerMånner anheim , und würde mirdie Anſichtdes uns befreundeten Herrn
sich ſehr geſchmeidhelt fühlen , wenn ſeiner Idee der ges Gegners öffentlid rügten, ſo geſchah dieß aus der wohls
wünſchte Grad praktiſcher Brauchbarkeit von competens gemeinten Abſicht, einen Irrthüm zu bekämpfen, der uns ten Richtern zugeſprochen werden ſollte. Stade , den 3. Mai 1830 . H. Debnel , königl. hannoverſcher Urtilleriecapitain , Ritter des Guelphenordens.
als ſolcher erfdien , und durch einen ſo ausgezeichnes
ten Schriftſteller verbreitet, doppelt gefährlich werden könnte . Der unter der Chiffre p .... 3 ſchreibende Recenſent.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung: C. W. f46fe in Darınſtadt und in deſſen ofizin gedrudt.
Mittwoch ,
SNE
Nr. 44 .
2. Juni 18 30.
3336192 2001
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5 :110 MT 34913 2intada
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Das Vermogen der milden Militåranſtalten , Welches zu Ende Septembers 1827. 4,317,066 fl. 19 fr betrug ( ſ. Nr. 3 der A. M. 3. von 1829 ), belief fid Ende Septembers 1828 auf 4,449,873 fl. 28fr ., wovon dem Militår - Wittwens und Waiſenfonds 2,928,868 fl. 56 fr., dem Militár - Invalidenfonds 1,428,261 fl.5 fr.
phan , diteſtem Sohn des Erzherzogs Palatinus, iſt das vacante Infanterieregiment Bender verlichen und zum zweiten Inhaber derfelben der Feldmarſdal - lieutenant Abele ernannt worden ; der Feldmarſchau - lieutenant Freiherr Stanißavlevics u. Wellenſtreit wurde zweiter Inhaber des vacanten Infanterieregiments Nr. 42; der Feldmarſchall-Lieutenant u, Diviſionår Frhr. v. Pfluger
und dem Mil. milden Stiftungsfonds 92,743 fl. 27 kr. wurde Feſtungecommandant in Romorn . Zu Feldmar gehören. - In dem Verwaltungsjahre vom 1. Dctober ſchall lieutenanten wurden befördert die Generalmajore S
Joſeph Freiherr v . der Trenf und . Fearl Ritter Pauſch 1827. 1828 wurden 1) bis ausEnde dem Septembers Militár - Wittwens und Waiſenfonds v. Berthland; zu Generalmajoren die Oberſten Michael
246,210 fl. 15 kr. zu den regulativmäßigen Penſionen Ritter v. Pidoll zu Quintenbach , von Nugent Infanterie: von 1229 Offiziers's und Soldaten -Wittwe. und von regiment Nr. 30 , und Joſeph Freiberr 8. Rehbach , von 826 Offizierss und Soldaten - Waiſen ,
Mazzuchelli Infanterieregiment Nr. 10 ; zehn Oberſtlieus
2 ) aus dem Invalidenfonds 85 , 125.ff. 29 fr. zur Verpflegung von 196 Invaliden in dem Invalidenhauſe zu Fürſtenfeld und von 71 Veteranen in der Verſors gungsanſtalt zu Donauwörth , fodann zu außerordents lichen Unterſtůßungen von 398 Militårpenſioniſten ,
tenante wurden zu Oberſten und eben ſo viele Majore
zu Oberſtlieutenanten befördert . -
Der Feldmarſdalls
Lieutenant und Fortifications -Diſtrictsdirector im Dés netianiſchen , Andreas v. Petrich , und der Generalmajor und Brigadier zu Erregg, Freiherr v. Callot, wurden in
3 ) aus dem Mil. milden Stiftungsfonds 4246.fl. Penſionsſtand verfeßt. 6 fr . zu ſtåndigen oder einmaligen außerorbentliden Unterſtúgungen von 276 armen Militár - Wittwen und Waiſen verwendet. Niederland e.
Um in die Uebungen unſerer Truppen Gleichmäßig: keit zu bringen , rollein aus Detaſchements Pämmtlicher Infanteriebataillone gebildetesBataillon vonGrercits | meiſternim Haag gebildet werden . Die Detaſchements find bereits in dieſer Stadt eingetroffen . No ro a mērifa .
Preußent. Ant 18. Mai Vormittags um 10 Uhr nahmen Se.
Maj. der König dem in Berlin zu den Frühjahrsübuns
gen zuſammengezogenen Gardecorps in der Ebeneunter dem Kreuzberge die Parade ab, zu welchem Bebuf das Corps in zwei Treffen , die Infanterie im erſtenin Bas taillonscolonuen nebſt der Fußartillerie, und die Cavale, rie im zweiten in Regimentscolonnen nebſt der reitenden Artillerie aufgeſtellt war. Se. Majeſtát, begleitet von Sr. R. H. dem Prinzen Friedrich Auguſt von Sachſen , 1
In der dießjährigen geſeßgebenden Verſammlung von Sr. H. dem Herzog Guſtav von Medienburg Schwerin , Maſachuſets ging ein vom Gouverneur beſtåtigtes Gesund von einem zahlreichen und glånzenden Gefolge, ers feß durch, das ſich auf die Miliz dieſes Staates bezieht. Ichienen an dem rechten Flügel der Infanterie, ritten die uis wider das Gefeß handelnd wird ein jeder Milizs Fronte binab'und ließen hierauf das Corps an Sich vors Offifter angefeben , der während des Dienſteß ein zur åber defiliren . Die Frühjahrsübungen fanden nach Allers Miliz geborendes Judividuum mit Branntwein bewirs böchſtem Befehl in folgender Ordnung ſtatt: am 19. Mai follen jährlich drei große Paraden ſtattfindent; Corpomanover , am 20. Ruhetag und am 21. und 22 . thet. Inſpection der Compagnie und zur Unterſus Feldmanöver. : Jur eine Das Corpsmandver wurde nach folgender Dispoſte dung der Waffen ; eine für die Compagniebagage und eine Britte für die Bataillons- oder Brigadeinſpection. tion ausgeführt : Ein feindliches Corps von Sachſen her iſt über Mas De ſt r e ich .
Er haben ſeit kurzem zahlreiche Veränderungen in riendorff im Marſch auf Berlin. Das bielſeitige, von der Armee ſtattgefunden , von welchen nachſtehende die Oranienburg kommend, erhålt auf dem Marich nach
die bedeutendſten find. Śr. R. S. dem Erzherzog Stes Berlin davon Nachricht unb beeilt ſich die Stadt zu
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Das Corps fchwenkt rechts rúdwårts, die Cavaleri: möglich zu ſchlagen . Die Avantgarde geht durch die im Schritt, und geht ſo weit zurück, als erforderlich iſ. Stadt, um das Defilee des Kreuzberges zu erreichen. um den 2. Abſchnitt des Manóvers auszuführen. Ben erreichen , um dem Feinde entgegen zu geben und ibn wo
Das Corps nimmt ſeine Richtung nach den Anbohen es dieſe Stellung erreicht hat, wird durch Deployire zwiſchen dem Kreuzberge und Schöneberg. Rendezvous die linie formirt. Das Garde- Reſerveregiment'voru der Øvantgarde auf dem Plateau, mit dem Tinfen Flús Lebrs Infanteriebataillon, in 2 Treffen formirt, febr fich gel an der Straße nach Tempelhoff, auf 300 Sdritte als Reſerve hinter die Mitte der Infanterie. Referves
vom Kreuzberge. Das Corps verdeckt unterhalb der Ans cavalerie, reitende Artillerie vor, chargirt. Attaque mit hobe redots der Ziegetei , in der Rendezvous -Stellung. allen Signalen . Artillerie und Flanfeure vor. Die leichte 2
Die Cavalerie hinter der Infanteric ; eritere in 2 Tref - Cavaleriebrigade folgt der Attaque als zweites Treffen.
fen ; die Uhlanen im erſten . Avantgarde rechts deployirt. Reſervecavalerie Retraite und zieht ſich durch die leidte Cavaleriebrigade ; dieſe kurze Attaque vom Ficct im Ga. Die Schüßencompagnieer bereißen Tivoli. Die feindliche Ävantgarde greift die dieſſeitigě an lopp. Retraite durch die Reſervecavalerie. Dieſe ebens und wird von einem Theil ihres Corps unterſtüßt.
falls furze Attaque vom Fleck im Galopp. Retraite beis
feichte Cavaleriebrigade, furze Attaque mit Sdwår: der Cavalerietreffen durch die Infanterie, hinter welder men , wird geworfen und zieht ſich durch und um die ſie ſich wieder formiren. Infanterie, Artiderie und Zis Infanterie zurück. Infanterie mit abwechſelnden Tref railleure vor. Artillerie chargirt. Infanterie avancirt. Fen chargirt. Quarré's formirt und ep echiquier reti: Die Reſerve folgt auf 300 Schritte. Hinter dieſer die tirt, durch das Defilee des Kreuzberges. Die Cavalerie Reſervebatterie. Infanterie mit abwechſelnden Treffen
geht zuerſt durch das Defilee. Unterhalb der Anhåbe, chargirt. Halt und gerichtet. Geruht. Der Feind zieht ſich gegen Tempelhoff zurück , vers
oder ſchon auf dem halben Abhange, macht die Avants
garde Front und rückt nicht eher wieder vor, als bis Das Corps rückt vor,Tobald die Suifanterie der Avantgarde ſich abzieht. Die Infanterie nimmt ihre Direction , die gebmgrube links laffend, ihren linken Flügel an das obere Eube derſelben anlehnend, in ſdrager Richtung, den rechten Flügelvornehmend . Die Cavalerie folgt der Infanterie, dieſe -debordirend. Infanterie rechts deployirt ... Sos balb die Batterieen in der Infanterielinie aufgefahren find, chargiren ſie. Wenn die 2.Brigade deployirt hat, wirb angenommen, daß die feindliche Cavalerie die im Deployiren begriffenen Bataillone anzugreifen droht. Halt. Front. Die beiden Garde - Uhlanenregimenter deploniren und greifen Regimenterweiſeenechelon vom linken Flügel ſogleich Bataillonscolonnen die feindlide Cavalerie Die2. Infanteriebrigade, nach an. der die Ranonade des Corps anfångt.
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ſucht jedoch von dort aus einen nochmaligen Angriff. Mit abwechſelnden Treffen auf der Stelle chargirt. Retraite en echiquier. Die Reſervebatterieen prosen ab und tbeilen ſich dergeſtalt,daß die Batterie der Mitte Dazwiſchen einrüden kann ,ſo daß alsdann 18 Geſchüße aufgefahren ſind. Die 3 Batailloneder Reſerve ziehen rich hinter dieBatterieen. Die Infanterie formirt Bris gademafen zu beiden Seiten der großen Batterie. Die Cavalerie formirt ſich zur Colonnenattaque hinter dem rechten Flügel der Infanterie ,dieſedebordirend, und benußt ihre Artillerie, um die Retraite der Infanterie zu protegiren. Sobald die große Batterie demasfirt iſt, Chargirt ſie. Die Brigademaffen der Infanterie rúden vorund machen eine kurze Bajonnetattaque. Die Flus gelbatterieenchargiren. Zugleichmachtdie Cavalerie
Ende des Mandvers . Mitte, avancirt bis über den Weg, der nach langwiß ibre Colonnenattaque. führt. Die 1. Infanteriebrigade feßt das Deployement Die Fußartillerie erſcheint mit 26 Geſchüßen zu 4
fort. Bataillonscolonnen nach derMitte. Avancirt, als Pferden beſpannt und vertheilt ſich, wie folgt : 4Ges echelonder 2. Brigade. Die Uhlanenregimenter ziehen ſichúße bei der Avantgarde, nachber bei derReſerve; fich zurúd . Die 2 Rúraffierregimenter deployiren,ſobald | 4 Geſchüße aufdem rechten Flügel der Infanterie; die ublanenvorgehen . Die Uhlanenregimenter ſeben ſids 14 Geſchüße auf dem linken Flügel der Infanterie;
nach dem Zurücgehen auf die -FlügelderKüraffiere. 6 Geſchüße in der Mitte der šnfanterie; 8Geſchůfe Die 2. Infanteriebrigade, Bajonnetattaque mit abwech: Reſervebatterie. Der Feind wird durch die lebrescia feladen Treffen . – Hatt. Die 1. Brigade rückt neben dron marquirt. ihr mit der Bajonnetattaque ein . Die Reſervecaval erie geht durch die Infanterie durch , marſchirt auf und macht eine kurze Attaque vom Fleck im Galopp. Die Ublanens Tegimenter folgen en echelon und rúden, ohne die Ats
taque mitzumachen, in die linie ein. Die Avantgarde, Ueberdie feit 1700 bis 1815 in der Kriegs wennſiedas des Kreuzberges paffirt bat, aque for: mirt ſich und Defilee růdt ebenfalls mit der Bajonnetatt links neben der 2. Infanteriebrigade ein. Die leichte Cavaleriebrigade formirt das 2. Treffen der Reſerves
kunſt ſtattgefundenen Veränderungen, und die für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus ergebenden Folgen .
cavalerie . Geruht. Die beiden Füſilierbataillone der
( Fortsegung. )
Avantgarde ruiden zu ihren Regimentern.
Seit dem fiebenjährigen Kriege, welcher fich 1763 Der Feind" iſt geworfen . Er hat ſich in der Gegend von Zempelhoff mit feinen Reſerven vereinigt und bestendigte, bis zu den Kriegen der franzöſiſchen Revolution, welche im Jahre 1792 begannen , gab es zwiſden den drobt den diefſeitigen rechten Flügel. *
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Großmachten Europa's feine anderen Kriege, als der | haben, daß nur eine kleine Zahl gebildeter oder den hos
bayeriſcheSucceſſionsfrieg, welcher ſich aufDemonſtras heren Klaſſen der Geſellſchaft angebdriger leute ſich dem tionen beſchränkte, und diejenigen Rußlands und Deſts Militärſtande gewidmet båtten , wenn er nicht für die reichs gegen die Türkei, welche nicht dazu geeignet was Infanterie und Cavalerie Militårſchulen errichtet båtte, ren, Fortſchritte in der Kriegskunſt herbeizuführen. welche die Zöglinge als Unterlieutenante verließen . Er
måbrend der franzöſiſchen Revolutionsfriege fanden beabſichtigte auch ohne Zweifel, indem er Leute in die in der Kriegskunſt bedeutende Veränderungen ſtatt; fie Armeebrachte ,welche durch ihr Vermogen und ihre ges wurden zuerſt in den franzöſiſchen Armeen eingeführt ſellſchaftliche Stellung für die offentliche Sache intereſ, und nach undnach in denen der übrigen europäiſchen firt waren, die Intereſſen der Armee mit denen der Mächte angenommen . Franfreich befand fid damals in Burger zu vereinigen. einer für die Einführung dieſer Aenderungen günſtigen Nicht in der Anarchie , welcher Frankreid , im Jahr fage ; es hatte in ſeiner Regierung und in ſeinen geſells 1793 zur Beute war, lag, wie man ſo vielfach behaups here it be therichfeine unions erfahren efficere,, elle idhaftlichen Einrichtungenheiglenes eine Revolution wie te tet hat, der Grund, daß die franzoſiſche Republik jene und die Geſchichte feine überliefert bat. Nicht nur wurs Militarkrafte entwickeln konnte , mit welchen ſie über den die Bevorrechtungen abgeſchafft und die Geſellſchaft ihre Feinde triumphirte, ſondern darin, daß fie die Cos
gleich gemacht, ſondern die Menſchen , welche ſich der mité’s , deren Thåtigkeit bebarrlich und feſt war, mit Gewalt bemachtigt hatten , unternahmen es , auch die einer ungeheueren Gewalt bekleidete. So ſiegte ſie trots Religion, die Sitten und Gebrauche der franz. Nation zu zerſtören. Es iſt begreiflid), daß ſie dieß nur durch den Schreden und eine unbegränzte Gewaltthårigfeit, wie ſie nie ein Deſpot geübt hatte, ausführen fonnten ;
der Anarchie und nicht mit Hülfe derſelben . Diejenigen, welche eine entgegengeſeßte Anſicht ausgeſprochen , baben die Wirkung des Uebels mit derjenigen des Heilmittels verwechſelt.
denn die Gewalt eines Deſpoten iſt gewdhnlid, durch die
Rachdem die Republit ihren Feinden widerſtanbert ,
Religion , die Sitten, Gebrauche und die Vorrechte einis undüberall die Offenſive ergriffen hatte, vertrieb ſie ger großen Körperſchaften begränzt. Die revolutionäre dieſelben von dem eigeneu Boden, griff ſie auf dem ihs Regierung Frankreichs konnte daher zerſtören, åndern rigen an und beſiegte ſie in zablreichen Gefechten . Ras uno neuern , ohne Widerſtand zu erfahren und ohne poleon , welcher die Republif über den Haufen warf, fürdyten zu müſſen, daß Jemand ſeine Stimme zur Vers erhielt no glänzendere Erfolge und machte noch aus .
theidigung des bisher Beſtandenen erheben würde. Den gedehntereEroberungen. Maßregeln, welche folde Gewalthaber ergriffen, um den
Man hat geſebent, aufwelche Weiſe ſich die Republik
Rampf , in welchen ſie ſich gegen die Hauptináchte Eus ropa's eingelaſſen hatten , zubeſtehen ,konntenur der zahlreiche Armeen verſchaffte und darin den Wetteifer
Aufruhr Hinderniffe entgegenſtellen .Nachdem Beiſpiel anregte ,worin wohl eine derUrſachen ihrerErfolge lag und intereſſantbeding Friedrichs des Großen brachten ſie alle KräfteFrant: |Felſehr ſein ,, tſich über den Antheil ,welchen rdigen Kriegen hatte, zu reichs in Anwendung,welche ſie durch das Papiergeld, die Politit an dieſen denkwü die Requiſitionen , die Confiscationen und Beraubungen verbreiten ;dießwürdeaber zuwcit vondem itFrage in durch den Verkauf der Güter der Emigranten, der Geiſts Gegenſtande entfernen . lichkeit und der Verurtheilten ins Ungeheuere ſteigerten ; liegenden hauptſächlich Die ſten Urſachen der Siege der Repn . indefien vernichteten die Verſchleuderungen und die Uns ordnung der VerwaltungeinenTheil dieſerHülføquellen. blik lagen unbezweifeltin denVeränderungen, welche hinſichtlich der Organiſatio der Der Recrutirung wurden alle Franzoſen ohne Unter: damals Mandvers den n, franzöſiſchen undder Kriegsmetho denMårfche, beider
ſchied unterworfen , mit der Verbindlichkeit perſönlicher Armeen ſtattfanden . Erſt im Anfange des Jahres 1794 Dienſtleiſtung ; werdamals im Militár feineSarriere begann ein Theildieſer Veränderungen ins Leben zu machen wollte, mußte als gemeiner Soldat anfangen, treten und ihr Einfluß ſichtbar zu werden ; vorher was mit wel den die aus denMilitärſchulenbervorgegangenen 389: ren die franzöſiſchenTruppen wegen der durchdenaners chiſchen Zuſtand Frankreichs auch in den Corps einges linge die Stellen mit den Unteroffizieren theilten. riſſenen Unordnung und Indifciplin und wegen des zu Die aus dieſer Recrutirungsweiſe fich ergebene Art bäufigen Gebrauches der Infanterie zum Tirailliren , in
des Avancements , iſt in militäriſcher Beziehung ſehr wichtigen Gefechten und Schlachten von geringerem Wers günſtig , wenn der Staat in einen langwierigen und the, aber von 1794 an war alles das Gegentheil. Der
fbåtigen Krieg verwidelt iſt; allein zur Zeit des Frie: Marſchau Gouvion St. Cyr drückt ſich über dieſen Gegens welche viel zu alt waren. Dieſer Nachtheil wurde in armee und Rhein- und Mofelarmee folgendermaßen aus: deffen gemindert durch die wilführliche Verleihung der ,, Man batte im Jahr 1793 mit Erfolg einen Tirailleurs dens raußte varaus ein Corps Offiziere bervorgeben , ſtand in feinen Memoiren über die Feldzüge der Rheins
Grabe ſowohl in der alten Armee, in welcher die Aus: Frieg geführt; die Neuheit dieſer Operationsweiſe und die
wanderung der Offiziere große füđen machte, als auch Ueberraſchung , welche ſie Anfangs verurſachte, führten in den Bolontárbataillonen , welche im Anfange des
Erfolge berbei, welche über alle Erwartung gingen ; da indefſen unfere Feinde bald die Schwache und Febler Als Rich Napoleon der Gewalt bemächtigte, erlaubte dieſes Syſtems wahrnahmen , fo mußte demfelbert
Krieges errichtet wurden.
er die Stellvertretung; dieß würde zur Folge gehabt durch abgeholfen werden , indem man die Anwendung
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deſſelben ſehr verringerte, es mit aus den verſchiedenen Hinderniſſen befreit, welche bisher bentſchwierigſten Waffen entnommenen ſtårkeren Maſſen in Verbindung Theil des Commando's ausgemacht hatten . brachte und von dieſen , je nad) den Umſtånden, in tiefer
Rücfidhtlich der großen Kriegsoperationen gab der
oder entwickelter Schlachtordnung Gebrauch machte. ' Da der Unterricht, deſſen die Truppen bedürfen, um fid) in entwickelten Linien oder in Colonnen zu ſdylagen, nicht nöthig iſt, um als Kirailleure zu fechten, ſo war
von Carnot dirigirte Wohlfahrtsausſchuß den erſten
Anſtoß ; er veranlaßte die Generale der Republik das abſurde Cordonoſyſtem , das ſie von den Generalen der Coalition angenommen hatten , aufzuheben , und dafür
dieſe Fechtart für die republikaniſche Armee, welche das Maſſen anzuwenden, weldie auf die wichtigſten Puncte mals wenig geübt war, Tehr günſtig. Auf dieſelbe Weiſe dirigirt wurden. Barère, oder vielmehr Carnot, deſſen ſchlug ſich im Jahr 1828 die türkiſche Infanterie gegen Anſichten er wiederholte, drůdte ſich in der Sißung des
die ruſſiſche, und die tůrtiſchen Tiraideure zeigten ſich Convents vom 25. Septbr. 1793 folgendermaßen aus: „Der erſte Grundſatz , um von dem Muth des Solda : denjenigen der Rufien ſehr überlegen. In dem oben angezogenen Werte heißt es weiter: ten Vortheil zu ziehen , welchen Friedrich und alle große Es wäre Hochſt unklug geweſen , die Armeen der Re- Generale befolgten, iſt, lieber große Armeen in Maſſe Publit ( im Anfange des Jahres 1793 ) in eine rangirte zu baben, als ſeine Kräfte zu theilen. Ihr hingegen Schlacht zu verwickeln, ohne, wie bei Jemappes , eine habt ſtets nur zerſtreute und verkrúmmelte Armeeu ge: große nummeriſche Ueberlegenheit zu baben , und noch babt.'und ſelbſt dann, wenn man ſie in Maſſe verſain , Truppen der Republik waren in derbezeichnetenEpoche ließen ſie theilweiſe ſchlagen , indem fie ſolche immer unter einer guten Anführung zu der Vertheidigung von einem überlegenen Feinde entgegenſtellten . "Der Wohls Feſtungen, Flüſſen , Defileen , Poſitionenund ſehr durchsfahrtsausſchuß hat dieſes Uebel wahrgenommen und den
weniger in einen nur einigermaßen weiten Rücfzug. Die melte, theilten ſie unwiſſende oder treuloſe Generale und
ſchnittenen Ländern , überhaupt zu dem fleinen Kriege Generalen geſchrieben, ſich in Mafie zu ſchlagen ; lie
ſehr geeignet, aber keineswegs für dengroßen Krieg in baben es nicht gethan, und ihr habt die traurigen Fols gen davon gehabt. " offenen Ländern . " „ Die Rheinarmee war ( im Mai 1793 ) nicht im
Während dieſes Krieges brachte die Infanterie zum
Stande , die vereinigten preußiſchen oder dſtreichiſchen erſtenmale für gewöhnlichdie Formationdergeſchloſſes
Armeen in einer rangirten Schlacht und in einem offes men Bataillonscolonne und das Deployement derſelben nem lande, wie die Pfalz, zu beſiegen, aus Gründen, in Anwendung. Ende
welche ich angeführt habe; aber man fonnte durch pars
3u
des Jahres 1793 theilte man die franzó :
tielle , auf einem ibr günſtigen Terrain, 8.1. in Bergen, riſchen Armeen in Corps, welche aus 12 Bataillonen , Gehdizen , Weinbergen, Defileen zc. wiederholte Gefechte 12 Escadronen und 22 Geſchüßen zuſammengeſeßt was zu demſelben Zwed gelangen. Die Truppen waren vou ren ; dieſe Vereinigung von Truppen erhieltdie Beren: Rampfbegierde, es mangelte ihnen weder Muth noch nung : Diviſion. Die Diviſion beſtand aus 2 Brigaden, Hingebung, aber der zurAusführung der ſogenannten i jede zu 6 Bataillonen ; Diviſionsgenerale ( gegenwärtig großen Mandvers nothwendige Unterricht. Zu dieſer Generallieutenante) commandirten die Diviſionen ; Bri Zeit waren unſere Soldaten den Deutſchen individuelgadegenerale ( gegenwärtig Marechaursde camp ) bes ůberlegen , und ein Bataillon oder eine Escadron , ja febligten die Brigaden. Dieſe Generale behielten ihre ſelbſt ein Regiment, würden eine feindliche Abtheilung Commando's während der ganzen Zeit des Krieges , in von derſelben Stårfe geſchlagen haben ; eine Brigade ro fern ſie nicht wegen Unzufriedenheit mit ihnen davon
håtte wohl noch auf jedem Terrain die Gleichheit ers entfernt, oder durch ein Avancement verſekt wurden, halten, aber rückſichtlich zahlreicherer Corps und großes oder irgend einen wichtigen Auftrag erhielten . Die Fol.
rerHeertheile hatten die Feinde durd , die Schnelligkeit gen dieſer Ståndigkeit des Commando's waren , daßfide und Pånctlichkeit in ihren Mandvers ein entſchiedenes gewöhnlich ein gegenſeitiges Zutrauen zwiſchen denSes neralen und den Truppen begründete. Die Armeen waren damals aus einer gewiſſen An . Diewährend bezeichneten en in der Kriegskunſt waren dem Veränderung auf Uebergewicht über uns in der Ebene. '
den Riebenjährigen Krieg ges . zahl Diviſionen , einer Cavaleries und einer Artilleries fie gingen aus den Umſtänden hervor. Man bivouafirte, mando erleichtert wurde. Die commandirenden Generale
folgten langen Frieden entweder vorbereitetworden over reſerve zuſammengeſeßt , wodurch beſonders das Com
: weil man keine Zeltenhatte; da aus Mangel an Vors hatten ihre Befehle nur an die Diviſionsgenerale und ausſicht und an Mitteln feine oder nur unregelmäßige an die Commandanten der Reſerven der Artillerie und und unzureichende Austheilungen an Lebenèmitteln ſtatts der Cavalerie zu ertheilen . fanden , ſo half man ſich durch Plünderung oder Vers
Da unter dem Raiſerthume die Armeent noch viel
pflegung der Truppen bei den Einwohnern ; da das zahlreicher wurden , theilte ſie Napoleon in Armeecorps; Geld zur Anſchaffung der Pferde, Kleidung und die jedes derſelben beſtand wenigſtens aus 2 Diviſionen . nöthige Ausrüſtung der Truppen fehlte , ſo verſorgte Man gab den Diviſionen keine Cavalerie mehr bet, man ſich durch Requiſitionen . Die Oberbefehlshaber der ſondern nur den Armeecorps, welche auch eine Artilles
Armeen der Republik fanden fido feitdem von dieſen I riereſerve erhielten.
( Fortſ. folgt. ) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagshandlung : E. W. £ 2616 in Darmſtadt und in deſſen Drijin gedrudt.
Samſtag, 5. Juni 1830.
Nr. 45 .
TA
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sa
Allgemeine Militar - Zeitung. Då ne ma r f.
Sappeurregimenter der 2ten Armee haben zur Belobs
Die bisherige Artillerie -Cadettenſchule roll, Allers hddſter Beſtimmung zufolge , eingeben , wogegen eine neue Militár : Hochſdule errichtet werden fou . – Der Generallieutenant und Generaladjutant v . Bůlom iſt,
nung ibrer Auszeichnung im leßten Türkenfriege Ehrens zeichen, Fabnen, Standarten, St. Georgen -Trompeten mit verſchiedenen Inſchriften und andere Belohnungen erhalten.
– Durch Tagsbefehl vom 11. April iſt der Commans als derzeitiger fungirender Generalquartiermeiſter, zum Chef dieſer neuen Schule , der Oberſtlieutenant und deur der 1. Brigade der erſten Diviſion von der baltis -
Diviſioneadjutant v . Abrahamſon zum Unterrichtsſchen Flotte, Contreadmiral Rudnew , zum Commandeur director, der Major v . Fibiger, bisheriger Lehrer bei der 3. Brigade der zweiten Diviſion, an die Stelle des der fand - Cadettenakademie, zum Commandeur, und der Contreadmirals Ricord, ernannt worden, welcher legs Artilleriecapitain v. Tſcherning zum erſten Schuloffis tere dagegen das Commando über die 1. Brigade der zier der neu zu errichtenden MilitarsHodichule ernannt erſten Diviſion erhålt. Auf Vorſtellung Sr. S. H. des Herzogs Alerander Württemberg, von haben Se. Mai. der Kaiſer gerubt, F r a n frie i ch. April erlaſſenen Tagebefehl den unterm einen durch Vorarbeiten Die zu einer neuen Organiſation der Generalmajor Baza7. ine, Mitglied des Conſeils der
worden .
.
Armee, wovon ſeit langer Zeit die Rede iſt, ſind, wie Straßencommunication und Director des Ingenieurins es heißt , nunmehr beendigt. Nichts fehlt mehr als die ftituts , zum Generalieutenant zu ernennen , mit dem
königliche Zuſtimmung, und man verſichert, die deßfall: Befehle , daß derſelbe auch ferner ſeine bisherigen Pos fige Ordonnanz werde vom 1. Juli an in Wirkſamfeit ften bekleiden rolle. - S. M. der Kaiſer haben durch Gnadenbriefe vom freten. Als eine der Verbeſſerungen , die dadnrch bei
dem Heere eingeführt werden ſollen, bezeichnet man die 18. April dem Generallieutenant Baron Roren IV . , Erhöhung des Soldes der Subalternoffiziere. Chef der 14. Infanteriediviſion, für ſeine zweđmåßigen eft reich . Anordnungen während der Verwaltung des Paſchaliks Se. R. H. der Herzog Ferdinand von Württems von Achalzit, dem Generalmajor larch fewitſd , Chef : berg. Gouverneur der Bundesfeſtung Mainz, iſt am der 13. Infanteriediviſion , für deſſen ausgezeichnet eifs 12. Mai von Wien nach ſeinem neuen Beſtimmunges rigen Dienſt, und dem Generalmajor fjá chowitſch , orte abgereiſt.
.
P r e u Be n.
für ſeinen Dienſteifer und ſeine Anſtrengungen als tems porårer Commandant der Feſtung Ismail, die Inſigniert
Am 7. Mai ſtarb der Generalmajor und Comman, des St. Annenordens ir Klaffe, und den Generalieu . tenanten Koren , Graf Gurjew und Fürſt Griſtom, für ausgezeichneten Dienſteifer, den St. Wladimirorden Rußland . 2r Klaſſe zu verleiben geruht. Um die ausgezeichneten Dienſte der 1ten , 2ten und Spanien. 3ten Compagnie der reitenden Artillerie der doniſchen
bant der Stadt und Feſtung Rolberg, v. Fund.
Madrid , 6. Mai. H. Juan Ruiz Apodaca , Graf von Venadito, iſt zumGeneralcapitain und Generals director der ſpaniſchen Seearmee ernannt worden . Dieſe zwei wichtigen Poſten waren durch den neulich erfolgten Tod des Hrn . J. Maria Pillavicencio erledigt worden. dann noch übrig bleibenden beiden Compagnieen rollen Man verſichert, unſere Regierung habe vor, mit unter der Benennung 1, reitende Artillerie des Don Nr. der franzöſiſchen Erpedition gegen Algier ungefähr 30 2 u . 3 " fortbeſtehen . junge Artillerie und Ingenieuroffiziere, zu ihrer Unters Rofaden, ſo wie ihre in den letzten Kriegen gegen Pers ften und die Türkei bewieſene Zapferkeit zu ' belohnen , bat Se. Maj. der Kaiſer zu befehlen geruht, aus dies ſen 3. Compagnieen eine Compagnie leichter Artillerie zu errichten , die zur Garde gezogen werden ſollt; die
- Mehrere Dragoners , Huſaren ,, ublanen ., Roſa : richtung, ab dens , finien , gågers , reitende und Fußartillerie , und
iden .
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lietver die ſeit 1700 bis 1815 in der Striege- feit verloren hatte; man hatte eine bei-weitem größere kunſt ſtattgefundenen Veränderungen, und die Anzahl þaubiszen im Verhältniß zu den Kanonen .*) Nach einer entſcheidenden Schlacht fonnte der Sie
für das Syſtem der Feſtungen in carutis
ger , anſtatt dem Beſiegten im Sdinecengange nadzus
ergebenden Folgen .
ziehen , ihn auf das deußerſie verfolgen , indem er ſich
CoertjeB1111 g. )
begnügte, die Feſtungen einzuſchließen , und zwar in der
Da die angerung 1.110 Periflegung für die Bewe: gingen der Truppen feine Hinderniſſe mehr darvoten, To ſetzten ſie ſich in Marid ) , ſobald als ſie Befehl dazu erhielten , und gelangten zu ihrer Beſtimmung an dem beſtimmten Orte , in so fern nicht außerordentliche Ers
Es iſt begreiflic ), weldse Verluſte der Beſiegte erleiden mufte, beſonders als unter dem Siniſerthume die Armeen ſo zahlreich geworden waren und on ſie eine ſo große Menge Artillerie mit ſich führten ; indeſſen waren es beſonders die Folgen der Sdılacht, welche ihm verderbs
Regel mit weniger Truppent , als in denſelben waren.
eigniſſe ſtattfanden ; aus denſelben Gründen ließ man lich waren . Der ganze Troß. Mannſchaft oder Mates
ſie mit leichtigkeit forcirte Marſche maden , wenn man riel, fielen in die Hände des Siegers. Wenn der Rücks
dieß für nothwendig hielt. Die drei Waffen, aus wel: zug auf mehreren Straßen ſtattfand, fonnten ganze
chen die Diviſionbeſtand, halfen und unterſtütten lids Corps oder Theile derſelben gezwungen werden ,die 1
gegenſeitig, chne daß ſich der General en chef darin zu miſden hatte. Die bei der Filfanterie in Gebrauch ge: kommene Formation der geldiloſſenen Colonnen und die AusfühEntwickelung erleichterte beſonders deren im fich imentfernt, ſich Weit entfernt, rung der großen Mandvers . -- Weit mer an dieſelbe Sdilachtordnung zu binden, veranderte man ſie vielmehr nach den localitäten und nad) den
Waffen zu ſtreden; geſchah er in feindlichen Ländern, To griffen die Bewohner zuweilen zu den Waffen, um die Nädızúgler und Marobeure anzufallen; geſchah er im eigenen Lande, ſo verurſachte die Deſertion ins In
nere große Verluſte; verlångerte ſich endlich dieſer Rüd zug, fo befiel dieTruppen Muthloſigkeit, und oft artete durch eingeriſſene Unordnung und Zuchtloſigkeit in einer
Umſtänden. Man eröffnete ſid, nur dann Wege, wenn Armee der Rückzug in eine wildeFlucht aus. - Bei -
man genothigt war, Poſition zu nehmen oder in Ges der ſiegenden Armee hingegen wurde alles , was der genwart des Feindes fich zu entwickeln. Bis zu dieſem Armee nachzog, in Spitälern gepflegt oder in Depots moment folgte man den großen Straßen und den Wes geſammelt ; die Truppen waren von dem Eifer und dem
gen , weldie übrigens beffer und viel zabíreicher * ) ges Feuer erfüllt, welche der Sieg gewährt. Deſertion zum Da außer den Hins Feinde gab es fast gar nicht, und die in das eigene derniffer , welche von dem Feinde berrührten , ſich kein land war faſt unmöglich. worden waren , wie früber .
anderes den Truppenmårſden entgegenſtellte, ſo ſdheute
In Folge dieſer neuen Ordnung der Dinge nahm
man ſich nicht, die verſdjiedenen Gorpo einer Armee auf der Krieg einen Charakter von Thårigkeit, Entſchloſſens mehreren Straßen zu bewegen ; wenn es möglich war, beit und Kühnheit an , wie er ihn ſeit Annahme der fie in einem oder zwei Tagen zu vereinigen, ſo geſchab 1 Feuerwaffen nicht gebabt batte; er wurde erdrůdend
dieß mittelſt forcirter Máríde. Sobald als dieſe Cons für den Beſiegten , bereicherte den Sieger, und oft ents
centrirung nothwendig erſchien, wurde der Marſch der ichied Eine Schlacht über das Schickſal eines Reiches. **) Truppen Tagund Nadyt nicht unterbrochen , um Vers
Im Gegenſatze mit dem Verfahren im Anfange des 17.
ſperrungen und Stockungen zu vermeiden . Aus allen Jahrhunderts, führte man mehr den Krieg gegen lebende dieſen Gründen geſchahen die Entwickelungen einer Ars Kräfte , als gegen Feſtungen , verſchanzte Pager und mee mit viel mehr Drdnung, 'Půnctlichkeit und Schnel. gegen Poſit ionen . ligkeit , wie in den vorhergehenden Kriegen. Napoleon
Woute man den ruſſiſchen Feldzug vom Jahr 1812
fagt in ſeinen Memoiren : , ,, Man ſah Armeen von entgegenſtellen ,während deſſen die Verluſte der Armeen 120,000 Mann, welche in einer einzigen Colonne mars Napoleons , ſelbſt zu der Zeit, als er ſiegreich war, Fhirten, binnen einer Zeit von 6 Stunden ihre Schladit
großer waren , als diejenigen der Ruſſen, ſo würde ich
linie einnehmen . " Man hatte nach und nad die Felbartillerie vers
*) Seit 1793 betrugen die Haubigen in der franzöſi'chen Urmee
mehrt , **) um die Infanterie zu unterſtützen , weil ſie sváhrend der lebten Jahre dieſer langen und mörderi:
ſchen Kriege viele Recruten enthielt und an Zuverläſſig.
faſt den dritten Theil der Feldgeſchüße. Die Deftreider und
Preußen gaben hierin zuerſt das Beiſpiel. Früher machten die Saubißen nur den rechszehnten Iheil der Feldartillerie aus und bildeten beſondere Batterieen .
**) Folgendes Bruchſtück eines Briefes (vom 20. Januar 1797 ) *) Gegen Ende der Regierung fudwig XIV. waren 2000 lieues tönigl. Straßen vorhanden; unter der Regierung Ludwig XV. legte man deren 6000 lieues an .
**) Um zugleich eine Idee von der Vermehrung der Artillerie
des Generals Bonaparte an das Directorium zeid net mit wenigen Worten den neuen Charakter, ' welchen der Krieg angenommen hatte : il ... Hinſichtlich der Diviſionsgenerale, in lo fern ſie nicht ausgezeichnete Offiziere ſind, bitte ich Sie,
und von die Vervoukommnung ihres Materiels und iörer
mir keine zu ſenden ; denn unſere Weiſe der Kriegführung iſt
Manövers zu geben , wird die Bemerkung hinreichen, daß die
To verſ dzieden von anderen, daß ich keinem General das Com mando einer Diviſion anvertrauen wil , ohne ihn vorber in zwei oder drei Gefechten geprüft zu haben. . * . Es iſt weſenta
Franjo'en bei Maiplaquet , der blutigſten Schlacht des Suc-
Ceſſionskrieges , 11,000 Kanonenſchüſſe thaten , währenó von ihnen bei Wagram 71,000 und bei Leipzig 175,000 fielen . Franfreich beſaß unter Şeinrich IV . 400 Geſchige landartillerie ;
bei dem Tode Ludwig XIV. 7192 ; unter Ludwig IV. 8683 ;
unter Ludwig XVI. 10,007; unter Napoleon (1813) 27,976,
lich für die armee und für die Republik, mir junge Männer hierher zu ſchicken , welche den Krieg der Bewegung und der Manövers erlernen , durch welchen wir in dieſer Urmes i große Erfolge erlangt haben . "
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antworten , daß dieß von außerordentlichen Umnjianden : Truppen im Verbati3 311 der Menge von Gefeditert, berrührte und daß dieſe zu den Puenahmen gehören, zu weldien er ſie ſchonungslos verwendet butte ; er war welche die Regel befräftigen . Der ungebenere Umfang für frine Armee in zwei Monaten eben ſo groß, wie für des Reiches, welches dieſer Groberer angriff, verſtattete andere in ſechs. Der durd die Entbehrungen und Stras
ſeinem Gegner, eine Schlacht zıt vermeiden ; auch hatte pazen veranlafte Verluſt an Menſchen mußte in einem die ruſſiſche Armee bereits einen Rückzug von mehr als noch viel größeren Verhältniſſe wachſen ; denn die áber:
200 lieues gemacht, als ſich Stutuſow freiwillig bei Bor måßigen Strapazen ſind es, welche die Menſchen , die rodino ſchlug , nicht zur Rettung Rußlands, welches er Pferde und das Materiel der Armeen am ſchnellſten
in Gefahr brachte, ſondern zur Rettung von Moskau ; ' zerſidren. So vortheilhaft ein ſolches Syſtein auch ſein aus denſelben Grunden war es ſchwer, die detaſdirten Corps abzuſchneiden. – Auf dent moraliſden Merth der ruſſiſchen Truppen übten damals Siege oder Niederlas gen nicht den geringſten Einfluß ; die Deſertion in das
mag , fo würde es doch nur für einen Staat paſſend feilt, welcher feine Armeen alle drei Monate ernellerit fónnte , wie Bonaparte that , als er über die Strafte Franfreichs und eines Tbeils von Europa gebot. * ) 1
.
ännere des Landes war ihnen gewiſſermaßen unbekannt, Der Feldzug von 1796 war derjenige, in weldien er es weil die Soldaten, welche 25 Jahre dienen und faſt nie nod) mit mehr Mäßigung ** ) in Anwendung brachte, in ihre Heimatb zurückkehren , nichts als ihre Fahnen und ich habe lange nachber von ihm ſagen hören, daß fannten . Dennoch erfitt die rufiſche Armee durch die ' er denſelben für ſeinen ſchönſten eradytete. Man muß
unter den Soldaten von polniſcher Abkunft eingeriſſene daher aud) dieſen vorzugsweiſe wihlen , um die Bors Deſertion bedeutende Verluſte , als ein Theil von den theile und Nachtheile dieſes Syſtems richtig zu würdi . polniſchen Provinzen, welche Rußland angehörten, er- gen . Die ſo verſchiedene Weiſe der Kriegführung der obert worden war .
Armeent von Deutſchland und von Italien würde einent
Napoleon fonnte nicht ohne ungebenere Verluſte dieſe ' reichhaltigen Stoff 311 Vergleichungen darbieten ; fie ſchlecht bevólferten und von Hilfsmitteln entblóßten wurde die guten und ſchlechten Methoden fennen lehren, Lånder mit der Schnelligkeit durcheilen, wie er es in I welche in unſeren Armeen zur Anwendung kamen , und Deutſdland, Italien und Spanien gethan hatte. Auch welche auf dieſe eben ſo ſehr einwirften , als die Gene. war es nicht das Schwert des Feindes , pelches ſeine rale, welche ſie commandirten ; jedoch mußten auch, um Armee vernichtete, ſondern die Strapaben , welche die über den Werth des einen oder anderen Kriegsſyſtems Zruppen durch das immermåhrende Bivouakiren und gründlich abzuurtheilen , die Umſtände und der Grad durch die ſchnellen und langen Mårſche zu ertragen der Gewandtheit der Chefs berudſichtigt werden . " hatten ; die alles Maß überſchreitenden Entbehrungen ,
Bei der Darſtellung der verſchiedenen , ſeit 1700 bis
welche die Truppen erlitten , und die Unzulänglichkeit zu dem pariſer Frieden von 1814 eingetretenen Verán und der ſchlechte Zuſtand der Spitaler. Napoleon trieb derungen habe id) vorzugsweiſe den Unterſchied zwiſchen
das neue Ariegsſyſtem in einem lande auf die höchſte der Art der Kriegführung im Anfange des 17. Jahrhuns Spiße, in welchem er es nur mit vielen Modificationen derts, d. h . während des ſpaniſchen Succeſſionsfrieges , båtte in Anwendung bringen ſollen . Jedoch muß man und derjenigen während der franzöſiſchen Revolutions
zugeben , daß ihm die Mittel, über welche er an Mens kriege , beſonders unter dein Kaiſerthume, berauszuhes fden und Geld verfügte , ungeheuere Opfer erlaubten , ben geſucht. Man hat gefehen , wie fehr verſchieden die und daß er , wenn die Schlacht an der Moskwa ents Kriegskunſt in dieſen beiden Epochen war, und man ſcheidend geweſen wåre, Rußland Gefeße vorgeſchrieben hat ſich durch eine Vergleichung der beſtandenen Syſleme haben würde. überzeugen müſſen , daß man in der zweiten ein neues Der Marſchall Gouvion St. Cyr ſpricht in ſeinen Kriegsſyſtem befolgte. Memoiren über die von Bonaparte während des Feld: General Palazé bat aus einer unvollſtändigen und zuges von 1796 angenommene neue Kriegführung ſeine Oberflächlichen Vergleichung der Feldzüge des ſpaniſchen Anſicht aus und zwar wie folgt: „ Man fann behaups Succeſſionsfrieges und der franzöſiſchen Revolutions , ten, daß Bonaparte eine ſeinem Charafter entſprechende kriege gefolgert, daß ſich ſeit 1700 das Kriegoſyſtem Art neuen Krieges einführte, welche darin beſtand, von den Menſchen , ſei es auf Mårſchen oder in Gefechten ,
*) Die Betrachtungen des Marſdhads. Gouvion St. Syr über
nen, welde er unternahm und welche aus Gewaltmars
bas don Bonaparte angewandte Kriegs nitem erſcheinen mir nicht richtig, außer in dem beſonderen Falle, wo die Birluſte des Generals , welcher dieſes Syſtem in Unwendung bringen würde, viel größer wären, als diejenigen ſeiner Gegner, wie dieß z. B. Napoleon im Jahr 1812 in dem ruffiſden Feldzuge begegnete . Denn was liegt an Veriufter , wenn ſie von glücts
fchen , Gefechten oder blutigen Schlachten beſtand, für
lidhen Erfolgin begleitet , und wenn diejenigen des Feindes
jeden möglichen Vortheil zu ziehen. In weniger als zwei Monaten ließ er ſeine Armee eben ſo viele Unters nehmungen ausführen , als Andere in einem ganzen Feldzuge; ſo erflårte er auch jede Reihe von Operatios
noch größer ſind ?
einen Feldzug. Indem er die Marſche der Soldaten **) ,, Esgelang ihn, um ſeine Berlufte zu ergänzen , nach und verdoppelte, um ſie den Morgen auf einem Puncte und den Mittag oder Abend auf einem anderen ins Gefecht zu bringen, verſchaffte er ſich überall die nummeri dhe
nach die Urmee der Uipen , diejenige des Beſtens und faſt Xués, was in dem Inneren geblieben war, ſodann einen Theil
Ueberlegenheit und erreichte ſeine Zwecke mit im Gans gext geringeren Kräften , als diejenigen ſeiner Gegner
auf ſeine Schladifelder in Italien zu ziehen ; aber alle dieſe Hülſequellen waren nur unbedeutend für ihn , im Bergleiche
waren.
Dagegen war aber auch der Verluft ſeiner
der Rhein : und Morelá und der Cambre : uno Maasarmee
mit denjenigen , welche ihm ſpäteryin ein Senatusconſult berhoffte. "
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nicht geåndert habe ; er drückt ſich über dieſen Gegens ſtand folgendermaßen aus :
Die Armeen wurden beſonders unter dem Staiſers thume fehr zahlreich ; aber man würde große Irrthümer
,,Unſere Soldaten ſind ſeit 1700 mit Bajon netflin: ten , såbeln und Piſtolen bewaffnet , die weder ihre Form noch ihre Tragweite geändert haben ; die Kano nen ſind weder größer noch ſtårfer und , was vielleicht
begeben, wenn man ſie nach der Zahl der Combattan, ten, welche auf den Schladtfeldern erſchienen, fdhåşte. So griff z . B. Napoleon am 24. Juni 1812 Rußland mit 477,000 Gombattanten an ; im Verlaufe von ſechs
Starinen erregt, feine unſerer Armeen in den Kriegen Monaten, während welcher dieſer Eroberer einen Theil der Revolution und des Kaiſerthums waren zahlreider, der ruſſiſchen Provinzen inne batte, růckten in dieſelben 610,000 Mann ein ; ſchitzt man die Zahl der Abweſen als diejenigen der früheren Zeiten .
,, Nach unſeren Unfällen bei Hodiſtådt und Ramil- den, nach Abzug der Naczugler, auf 37,000 , ſo beträgt lies verſuchte der Herzog v. Bourgogne im Jahr 1708, der Effectivitand der in Rußland eingedrungenen Corps an der Spite von 120,000 Mann die Aufbebung der 647,000 Mann .
vou Marlborough und Eugen unternommenen Belages Die franzöſiſche Armee von der Moskwa zibite etwa rung von lille herbeizuführen. Nach dem Verſuſte dieſer 120,000 Combattanten , und obgleich ſeit Beginn der
Feſtung und von Tournay machten ſich 300,000 Råm- Feindſeligkeiten nur zwei und ein halber Monat ver. pfer auf den Ebenen von Malplaquet den Sieg ſtreitig ; ſtriden waren und ein Theil der Corps, aus welchen
fo berichten die deutſchen Relationen.. – Die offizielten Tie beſtand, noch nicht zum Gefedite gefommen war, ſo Oſtreichiſchen und franzöſiſchen Bulletins beweiſen , daß batte dod dieſelbe Armee bei Eröffnung der Feindſelig. auf den Ebenen von Wagram nicht 300,000 Kampfer feiten mehr als das Doppelte dieſer Anzahl Combats tanten betragen wird deren 'faum 200,000 vorhanden waren .
mikle haben in den Schlachten bei Flerue","Watignies, anunabhängig von dieſer Hauptarmee, welde an der Rivoli, Marengo, Hohenlinden, Auſterliß, Jena, Fried: Moskwa fåmpfte, gab es in dieſer Epoche noch ein Ar. land und ſelbſt bei der Moskwa, wo wir weniger zahl. meecorps an der Dwina , ein anderes in Volbynien, ein
reich waren , als bei Fontenoy . Wie kann man nun biernach annehmen , daß man ſeit 1792 den Krieg auf eine andere Weiſe geführt habe, als in den Jahren 1700 1 und 1740 , und daß folglich das gegenwärtige Kriegos ſyſtem von demjenigen verſchieden ſei, welchem man im
anderes , welches als Reſerve in Rußland einrückte, ein zweites Reſervecorps in Deutſchland, und endlich eine Reſervearmee, welche man in Franfreich organiſirte. Zu derſelben Zeit unterhielt Napolcon eine zabireiche Armce in Spanien , welche einen ſehr hißigen Krieg führte .
Anfange des leßtverfloſſenen Jahrhunderts buldigte ? "
Man wird hiernach , ſelbſt in dem Fale, daß die Frans
General Valazé ſchåßt die Stärke der Armeen wähs 3ofen in der Schlachtvon Fontenoy zahlreicher geweſen rend des Succeſſionskrieges und der franzöſiſchen Res waren als in der an der Moskwa, daraus keinen Schluß volutionsfriege nach der auf den Sdlachtfeldern vers hinſichtlich der reſpectiven Starfe der franzöſiſchen Ars einigten Anzahl Streiter und fällt dadurch in einen meen in dieſen beiden Epochen machen können . fonderbaren frrthum : denn es waren nicht 120,000 ,
Aber General Palazé ſdhließt beſonders daraus, daß
ſondern nur 96,000 Mann, mit welchen der Herzog von Bourgogne die Belagerung von fille aufzubeben vers ſudhte ; Sie Armeen , welche ſich bei Malplaquet ſchlugen, jåhlten nicht 300,000 , ſondern nur etwa 200,000 Mann, und die franzöſiſche Armee bei Fontenoy war viel ges ringer an Zahl, als diejenige an der Moskwa. ') Aber auch angenommen , daß die Angaben des Generals
ſeit 1700 unſere Soldaten mit Bajonnetflinten, Säbeln und Piſtolen , welche weder ihre Form noch ihre Trags weiten geåndert hatten, bewaffnet , und daß die Geſchůße gegenwärtig weder großer noch ſtärker feien als damals ," baß ſich das Kriegoſyſtem nicht geändert habe. - Es iſt allerdings wahr, die Truppen ſind ſeit 1700 mit Såbeln und Piſtolen, und ſeit 1703 mit Bajonnetflinten bewaff -
Valazé richtig waren, so würde der Soluß, welchen er net und das Kaliber der Kanonen iſt nicht vergrößert nicht weniger falſch ſein, weil die Armeen dieſer leßte Veränderungen eingetreten: die Einführung des eiſernen
daraus hinſichtlich der Stärke der Armeen zicht, darum worden ; aber es ſind in der Bewaffnung einige wichtige 5
ren Zeit durch ungeheuere , nicht von dem feindlichen ſtatt des hölzernen Padſtocs, der Gebrauch der Haubis Schwert herrührende Verluſte bereits große Vermindes Ben im Felde, die Vermehrung der Artillerie und die
rungen erlitten hatten, ** ) ehe es zur Schlacht kam , Pervoukommnung ihres Materiels; ferner die Erfindung wenn dieſe nicht im Anfange eines Feldzuges ſtattfand. Des Ricochetſchuſſes, welche ſich von dem Jahr 1688 ber Ueberlegenhe datirt, und dem Angriffe eine ſo große it woraus erſichtlich iſt, daß dieVertheidigung gab, ) Bei Malplaquet zählte diefranzöſiſche armee etwa 80,000 über und die frindliche Armee 120,000 Mann ; bei Fontenoy war
die franzöſi dhe Armee etwa 70,000 Mann fart, von welchen dieſelbe Waffe, je nachdem man ſich derſelben bedient, aber nur 46 000 Mann zum Gefechte tamen und 24,000 von ganz verſchiedene Wirkungen bervorbringen könne. Aber der Feſtung Tournan ,weldes etwa 1 "/> Lieues von Fontenon auch angenommen , die Bewaffnung ſei die nåmliche, entfernt iſt, bis auf das Schlachtfeld in Echelons aufgeſtellt wie ſie zur Zeit des Succeſſionsfrieges war , wie kann waren . feine Aen man behaupten, daß in dem Kriegsbſyſteme man geſehen hat, der .
in ſeinem Berke: Réponseaux derung eingetreten ſei, wenn, wie General Rogniat behauptet * ) notes critiques de Napoleon , daß die Soldaten unter lud:
wig XIV. felbſt mitten im Kriege im Durchſchnitte 10 Jahre, GebrauchderWaffen, die Formation der Zruppen , ihre
diejenigen unter Napoleon in den legtenFeldzügen aber nur Manóvers und Kriegsmethoden ſo große Veränderungen 2 Jahre ausgedauert hätten .
erfahren haben.
( Forti. folgt nädyteng. )
Redigirt unter Lerantwortlichkeit der Berlagsbandlung : 6. W. feste in Darinſtadt und in deſſen offisin gedrudt.
Mittwoch , 9. Juni 1830.
Nr. 46 .
Allgemeine Militar - Zeitung. a valerie. F r a n k re i ch . Der Moniteur enthält eine vom 25. April datirte 12 Escadr. 1ter Gardes 12 Escadr . 2ter Gardes Cavaleriebrigade. Cavaleriebrigade. und von dem Fürſten v. Polignac, als interimiſtiſchem
Chef des Kriegsminiſteriums, contraſignirte fónigl. Vers ordnung, wornach zwei von den jebigen Sedentårs 8 Fuß Füſiliercompagnieen ausſchließlich den Offizieren, Unters 4 reitende offizieren und Gemeinen der f. Gendarmerie vorbehalten
Artillerie . 10 Fuß
Gefthise.
8 reitende
Geſdüße.
bleiben , fünftig den Namen . ,, Gendarmerie-Sedens : Bat. , 12 Esc. , 12 Geſch. 9 Bat. , 12 Esc., 18 Geſch . tárcompagnieen " führen und in folgender Weiſe, Am Abend des erſten Lages geht das ite Bataillon eine jede, zuſammengeſeßt ſein ſollen : i Capitain erſten Garde - Reſerve - Infanteries (fandwehr-) Regiments , Ranges, 1 Capitain zweiten Ranges, 1 Premierlieute 2 Fuß , und 4 reitende Geſchůße vom Obers zum Elbs nant , i Secondlieutenant , 1 Sergeantmajor , 3 Sers Corps über. 2
ſmanten , 1 Fourier , 6 Corporale , 65 Fúſiliere und
Der Oberſt und bisherige Commandeur des aten Huſarenregiments , Baron y. Krafft, iſt zum Com , Preußen. mandeur der 13ten Savaleriebrigade , und der Oberſt Am 1. und 22. Mai haben die bereits erwähnten und Chef vom Generalſtabe des Gardecorps, Baron v. Feldmandverg bei Berlin ſtattgehabt, welden fol Caniß, zum Commandeur des iten Huſarenregiments -
2 Tamboure.
be
gende Generalidee zu Grunde lag : ernannt worden. Ferner wurde der als Militärſdrifts Ein über fudenwalde, Gütergoß und Machnow ges ſteller rühmlichſt bekannte Hauptmann v . Brandt zum
享
gen Berlin anrückendes Elb . Corps bat mit ſeiner-Avants Major im großen Generalſtabe befördert. garbe Schönow paſſirt und deren Spitze bis gegen das Gieſendorffer Holz vorgeſchoben , als dieſelbe auf die Têten eines zur Decung der Hauptſtadt vorrůcender
1
Rußland . Am 2. Mai waren an der newskyrchen Perſpective
Oders Corps ſtoßt. Es entwidelt ſich ein Gefecht, deſſen vor der faſanſchen Kathedrale die Modelle ( in Holz ) Ende, To wie die Dorpoſtenlinie , Tchiedsrichterlich bes der Monumente aufgeſtellt, die man den Feldmarſchållen
ſtimmt werden wird. Am folgenden Lage verfolgen beide Fúriten Rutuſow.Smolensti uud Fürſten Barctai Corps ihre Zwecke, das G16 -Corps ſeinen Angriff auf De Tolly errichten wird. Dieſe Monumente werden in Berlin, das Ober - Corps die Dedung der Hauptſtadt. den koloffalen bronzenen Standbildern dieſer Feldherren Das Ende wird auf dem Fled befohlen werden. - Die beſteben .“ Fürſt Rutuſow - Smolenski ( vom Perſpectiv "
Infanterie formirt fleine Bataillone. Se. Majeſtát be baſten Rid vor, das Commando jedes Corps wechſeln zu 員 i laſſen.. Eintheilung der Truppen . 1 Elbs Corps. Seneralmajor . Blod .
Oder Gorps .
Generalmajor v. Thile II.
. Brauciti .
Graf v. Noſti
infanterie
3 Batail. 1. Garberegts. 3 Bat. 2. Oarbetegts. Kaiſer Franz. : 3 S : Kaiſer Ålerander. 3 1 Rebr - Infanteriebataidon . 2 Garde- Reſerve- In 2
16
Fürſt Barclai de Lolly ( links vom Eingange, in einer linie mit erſterem Monumente ) hat in der finfen den
Gommandoſtab, mit der Rechten faßt er ſeinen Mantel.
Generalmajor Prinz Karl Beide Feldherren ſind in der Uniform und mit allen von Preußen St. $ .
V. Róber.
redits am Eingange in die Kirche) hålt in der Rechten das Schwerdt , in der Linfen den Feldmarſdalsſtab ;
ihren Orden ; die Mäntel ſind ſchon drappirt. - Am 2. Mai iſt an den Invalidenausſchuß ein -
kaiſerlicher ufas ergangen , in welchem die Errichtung eines Invalidenbaufes in St. Petersburg anbes fohlen wird . Dieſe Anſtalt fou unter der Aufſicht des
genannten Ausſchuſſes ſtehen und zur Aufnahme von Militárperſonen dienen , die durch vorgerůctes Alter
fanteries (landi.-) Reg. oder andere Kidrperſchwachen verhindert ſind, ſich durch
1 Garbe: Jagerbataillon .
1 Carde:Schüßenbataillon . Arbeit ihren Unterhalt zu verdienen .
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- Am 7. Mai wurde rou Sr. Mai. dem Kaiſer über | nien des Alerander : Newsfyordens zu verleihen geruht; die in St. Petersburg garniſonirenden Truppen eine der bei der Cavalerie angeſtellte Generalmajor v . an große und glänzende Heerſchau gehalten . An derfelben rep bat den St.Annenorden ir Klaffe erhalten. nabmen Tbeil : 1 ) Die militäriſchen Erziehungsanſtalten ,
Mittelſt Tagsbefehls vom 3. Mai" iſt der General,
namentlid): die Compagnie der Gardes Unterfåhndriche, das Pagencorps, die Conducteurcompagnie, das 1te und 2te Sadettencorps, das Pauls - Cadettencorps, ein Bas tailon des adetiden Regiments, das See: Cadettencorps
quartiermeiſter vom Generalſtabe Sr. faiſerl. Majeſtát, Generaladjutant Graf Suchtelen II., zum Militár, gouverneur von Orenburg und Commandeur des abges ſonderten orenburgſchen Gorps ernannt worden. Zugleid
und eine Diviſion der Artillerieſchule. 2 ) Infanterie : haben Se. Maj . der Kaiſer demſelben Ihr Wohlwollen
die 1te und 2te Garde- Infanteriediviſion, das leibgardes ind Ihre vollfommene Erkenntlid)feit für den gusgezeichs Sappeurs und das fehr Sappeurbataillon und ein Bas noten Eifer und die Thätigfeit, die derſelbe als Genes taillon des 1ten Lehr -Carabinierregiments. 3) Cavalerie : ralquartiermeiſter des Generalſtabs Sr. faiſ. Majeftat die 1te kúraſſierdiviſion, mit Ausnahme des leibgardes bewiefen hat , 34 erkennen gegeben. - Ferner wurden .
Kúraſſierregiments, die leichte Garde: Cavaleriediviſion , mit Ausnahme des Leibgarde Jägerregiments zu Pferde. 4 ) Artillerie: die ganze Garbeartillerie, eine Compagnie der Lehr-Artilleriebrigade und die Muſter:Artilleriecom :
ernannt: der bei der Armee ſtehende Generalmajor Paps tew I. , zum Commandeur der erſten Brigadé der 11 . Infanteriediviſion , an die Stelle des Generalmajors Gorich w oſtow ,1 welcher das Commando über die dritte
pagnie zu Fuß. Såmmtliche Truppen traffen auf dem
Brigade der 12. Infanteriediviſion erhålt ; der bei der
Paradeplate um 11 Uhr Vormittags ein und ſtellten ſich Armee ſtehende Generalmajor Dobrowsky 1. , Obers daſelbſt in fünf linien auf, mit der Fronte nach dem Polizeimeiſter der zweiten Ärmee, zum Commandeur'der Sommergarten bin gewendet. In den beiden erſten fi-
3ten Brigade der 7. Infanteriediviſion , und der Oberſt
nien ſtand die Infanterie in Colonnenzügen redits, die Weymarn l., vom finnlandiſchen Garderegiment, zum älteren Brigaden voraus ; die Leibgarde:Sappeur- und Gehülfen des Chefs des Garde- Generalſtabs, mit Beis Lehr :Sappeurbataillone auf dem linken Flügel der er behaltung ſeines Poſtens als Flügeladjutant Sr. Maj. ften linie, und das Bataillon des 1ten Lehr- Carabiniers des Kaiſers. regimento auf dem linfen Flügel der zweiten finie ; in Der Inſpector der Zransport - Fahrzeuge des bal. der dritten linie drei Regimenter der 1ten Kuraſſierdistiſchen Meeres , Viceadmiral Hall, iſt zum Admiral viſion und die Leibgardes Pionnierescadron zu Pferde; erhoben und an die Stelle des Viceadmirals Minisfy .
in der vierten drei Regimenter der leichten Garde-Cavas zum Militárgouverneur und Oberbefehlshaber des has Ieriediviſion ; die ganze Cavalerie in Diviſionscolonnen fens von Archangel ernannt worden, wobei ihm zugleich zu balben Escadronen ; in der fünften finie die ganze die Verwarung der Givilangelegenheiten übertragen iſt. Urtillerie in Diviſionscolonnen. Die Leibgarde-Sappeurs und Lehr-Sappeurbataillone bildeten, mit dem Bataillon
W ú r tte mber g .
des 1ten Pehr:Carabinierregiments , eine zuſammengezos gene Brigade unter dem Commando des Generalmajors Sdyilder. Die Militár -Lehranſtalten waren auf folgende Weiſe aufgeſtellt: das 1te zuſammengezogene Regiment auf dem rechten Flügel der erſten linie, das 2te zuſams mengezogene Regiment auf dem rechten Flügel der zweis ten linie der fåmnitlichen Infanterie , und hatten Bas taillone in Colonnen rechts . Die Diviſion der Artilleries dule auf dem rechteu Flügel der Garbeartillerie . Alle Truppen waren mit der vollen Parade - Ammunition verſehen. Die Sauberkeit der Kleidung und die ſchöne Haltung der Krieger erregte um fo mehr allgemeines Erſtaunen, da es befannt iſt, daß beinahe alle Gardes regimenter kürzlich erſt vom fernen Feldzuge zůrůdges
Ein Feſt von der ſeltenſten Art wurde Sonntag den 23. Mai in Stuttgart gefeiert. Hundertundachtunodreis gig württembergiſche Offiziere und Militarbeamten , der noch lebende Reſt der vielen Hunderte, die als ſolche den Feldzug von 1812 in Rußland mitgemacht batten, waren aus der Nähe und Ferne bier zuſammens gekommen, in gemeinſamer Erhebung dem Andenken an jene furchtbare, in That und Leiden ungebeuere Zeit feierliche Stunden zu weiben . Der große Saal des Königsbades war finnvoll geſchmückt, die Gäſte würdig zu empfangen. Am unteren Ende des Saales , der offes nen Seite der Hufeiſenförmigen Tafel gegenüber, ſtand in einer von modernen Waffen geſchmadvol gebildeten Nifdhe die Büſte Sr. Maj. des Königs Wilhelm , gegens
febrt ſind. Die wohlgeordneten Reihen der Truppen, der
über am oberen Ende des Saales ein gleichfalls aus
Glanz der Uniformen und Waffen, die prachtigen Pferde, die muſterhafte Anordnung, Půnetlid)feit, Schnelligkeit und Genauigkeit in den Evolutionen von beinahe 30,000 Mann auf einem ſehr beſchrånften Terrain, gaben einen ſprechenden Beweis davon, daß ſowohl die Generale als Offiziere ihre Pflicht vollkommen inne haben . Alle hier verſammelten Truppen wurden von Sr. st. Hob. dem Großfürſten Michael Pawlowitſch commandirt. Mittelſt Allerhöchſter Gnadenbriefe vom 24. Aprit
Waffen gebildetes Monument, den Manen aller vaters ländiſchen Krieger, die als dieſes Feldzuges Dpfer fies len, geweiht; fåmmtliche Pfeiler aber waren mit vers zierten Tafeln geſchmůdt,, deren Inſchriften an die bei dieſem Feldzuge durch militariſche Bedeutung ausges zeichneten Drte Moskau , Berezina, Smofense 2c. erin nerten. In einem anſtoßenden Kabinet war das Bildniß
des edlen und tapferen Führers in jenen verbangniß ,
vollen Tagen, des vor etlichen Jahren verſtorbenen Ges
baben S. M. der Kaiſer dem General der Infanterie, nerallieutenants v. Scheler , aufgeſtellt , fo wie feche
Fürſten Chowansfy , Generalgouverneur von Witepsk, von dem genialen , mit feltener Phantaſie und Kunſtgabe
Mobilew, Smolensk H. Raluga, die diamantenen Jufig 1 ausgerüſteten Major » . Faber du Four gemalte Bilder,
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aus dem Pebeu gegriffene Sconen des Kampfes , des millien. Die Große des Infanteriſten aber ſei, went Schreckens , der leiden und der Freuden jener Epoche man alle bierauf Ginfluß babende Dinge beachte , mit
darſtellend. Mittags 1 Uhr war die (Seſellſchaft verſains dein bisherigen Minimui vont 63" zu gering . Dasjes melt, adht noch dienſtthuende Unteroffiziere, die als Sols nige, was bierbei beſondere Beachtung verdiene; lei 110 daten den ruſſiſchen Feldzug mitgemadır batteri, ſchilders mentlici) eine zweckmäßige, in Beziehung auf dir Plus
ten an den geweihten Niſden , da erhob ſid) der Kriegs- dauer des Mannes im Felde berechnete Anorditung des miniſter von Hügel und feßte in einer energiſden und Gepices, welches befauntlici) bei dem einzelnen Fußa herzlichen Rede den Zweck der heutigen Berſammlung ganger, bei dem freinen wie bei dem großen , gleich an auseinander.
Man feste ſitt zur Tafel. Nach 2 Uhr Volumen und Gewidyt ſei, und unter Umſtanden oft
aber trat geråuſchlos und eiufadh , nur von einem Ads jutauten begleitet, Se. Maj. der König in den Saal , mit bodiſter freudigſter Ueberraſchung die Verſammlung treffend, die mit einem donnernden, aber wahrlich audy, wie es aus dem tiefſten Herzen fam , þerzerſchütternden Lebehod), den theueren hoben Gaſt bewilkommnete. Se . Majeſtát, den Gruß freundlich erwiedernd , geruhten
| 60 PFd. betrage. Es gehöre feriter hierher die bequeme Manipulation der Infanterieflinte bei einer genugſamen Lánge derſelben, fowohl in Beziehung auf den Gebrauc dieſer Waffe als Schußwaffe, als rückſichtlich ihrer Ans wendung als blanfe Waffe, als Stoßwaffe. Insbeſons dere fonne bierher gerechnet werden der feſte Anſchlag, oder die Bedingung , daß ſich beim Abfeuern das Ges
ſich am Platze des Kriegsminiſters niederzulaſjen , nah: wehr in einer ſolchen lage befinde, durd, welche die men Speiſe und Tranf zu ſich und hoben und erhielten , Wirkung des Schuſſes garantirt werde. Es ſei wobt
während anderthalbſtündigen Verweilend, durch die ges hier nicht an ſeinem Orte, in eine nåbere Erörterung
rührteſten und wohlwollendſten Deußerungen, die Stims darüber einzugehen , wie und in wie fern dieſe Dinge mung der Verſammelten auf dem böchſten Grade der die Große und namentlich das Minimum der Große begeiſterten Aufregung. Nabe und Ferne, Lebendige und des Infanteriſten bedingen möchten . Es ſei dieſes ums
Todte rief der Geiſterruf der fort undfort flingenden Toaſte in den geweihten Kreis, mit Schatten und Edts tern erfüllte ſich die irdiſche Halle ." Gegen zehn Uhr Abends ging die Geſellſchaft auseinander , und jedes
ſtåndlich im Ausſchuß vorgetragen worden, und er glaube dort ziemlich klar und deutlich -bewieſen zu haben , daß die kleineren leute , wie ſie die bisherige Conſcription von 63" und zunächſt bei dieſem Maße liefere, nicht in
Mitglied " hat das erneute Andenken an Ereigniſſe mit Stande ſeien, Torniſter und Patrontaſche ſo zu tragen , ſich fortgetragen, die wie in der Geſchichte, ſo noch les wie es für die geherige Ausdauer des Mannes im Felde bendiger im Gedáchytniß aller deren fortleben werdeit, ſein ſollte. Er glaube gezeigt zu haben, daß dieſe kleines ren Peute nid )t vermóchten, die långere Flinte in Reibe die das Schickſal ſie miterleben ließ . und Glied, wo die Leute beengt und nabe an einander
gepreßt feien , zu bandhaben , und eben ſo ginube er nachgewieſen zu haben, daß dieſelben ſelbſt das fürzere Schůzengewehr nicht zu einem ſicheren Anſchlag zu brins .
Entwurf eines neuen Recrutirungsgeſekcs für das Großherzogthum Heijen .
gen im Stande feien , ohne eine bedeutende Kraftans ſtrengung , die man unter den Umſtänden , wie ſie im
( Fortresung. ) Wirbebennunmehr aus den Verhandlungen der Felde vorkámen , nicht immer vorausſetzenkönne."Abe
ſtåndiſchen Kammern über den in Nr.39 u.40 der geſeben aberauc hiervon , To ſei es bekannt, daß ein unerläßlich für befähige, den Soldaten erfordertſtarter A. M. 3. mitgetheilten Geſekesentwurf das Wichtigere gehörig werde,Körperbau ein Körperbau, der ibn alle die vielfachen Beſchwerden des Krieges zu ertragen. und beſonders das militariſch Intereſſantere aus . Nach Art. 15 des Entwurfs ſollte das Minimum Ein ſolcher Körperbau beurkunde fich hauptſächlich durch
der Große eines Soldaten von 63 auf 65 Zoll großherz . helf. Maßes ( ungefähr von 5 Fuß auf 5' 2 " rhein .) erhöht werden. Der Regierungscommiſſår ( Mas jor Scholl ) motivirte dieſen Vorſchlag folgendermaßen : Es ſprachen ſehr wichtige techniſche Gründe für eine Erhöhung des fleinſten Soldatenmaßes über dasjes nige Minimuin , welches das beſtehende Geſetz enthalte. Wenn man auch von der Körperſtarfe abſtrahire, ſo ſei
eine breite Bruſt, durch ſtarfe Schultern , und es hange derſelbe, zwar nicht durchaus , aber doch größtentheils , von einer gewiſſen Höhe des Wuchſes ab, wenigſtens laſſe dieß die bisherige Erfahrung bei demjenigen Mens ſchenſchlage entrebien , der die Population des Groß herzogthums ausmache, und auch in dieſer Beziehung, rickſichtlich des Zuſammenhanges der Große mit der Körperſtårfe nåmlich, ſei unſer bisheriges Maß von 63"
ſchon für den Soldaten , vermoge anderer Rückſichten, zu gering. Die freinen ſchwachlichen Purſche von dieſem
eine gewiſſe Höhe des Wuchſes unerläßlich. Dieſe Höhe Maße und zunädyſt bei demſelben würden unmöglich in hånge natürlich bei den einzelnen Waffengattungen von Feldzügen die Strapaßen des Krieges , unter all den
der Art des Dienſtes ab , namentlich werde ſie bedingt vielfach erſchwerenden Umſtänden , welche ſich hier dens durch den Grundſat, daß der Soldat feine Waffen mit fen ließen , aushalten können. Es werde nicht fehlen ,
Bequemlichkeit und Nachdrud múffe handhaben können. Es fei -allgemein anerkannt, daß man in dieſen Bezies bungen am weiteſten berabgehen könne mit dem Minimum der Große des Infanteriſten , und deßwegen glaube
daß dieſe Leute ſchon auf den erſten Mårſchen zu Grunde gingen , und alſo, ohne dem Vaterlande genůßt zu ha . ben, als bedauernswürdige Opfer einer zwedwidrigen Einrichtung fielen . Hierdurch ergebe ſich gleich für die
er hier nur bei dieſer Waffengattung ſtehen bleiben zu erſten Gefechte, welche die Truppen zu befteben hätten ,
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cin ſehr nachtheiliger, empfindlicher Ausfall. Alſo auch , treffe, welcher durch eine Erhdhung des Maßes entſtehe, die Menſchlidfeit in Beziebung auf die kleineren und und der namentlich auch als Grund für die Beibehals
ſchwächeren leute mache neben der Rückſicht, die man tung des bisherigen Minimuing geſtellt worden ſei , ſo einer dereinſtigen fräftigen Vertheidige ug des Vaterlans laſe ſich dagegen erinnern, daß da, wo es ſich um einert des fchuldig ſei , eine Erhobung des bisherigen Maßes ro wichtigen Gegenſtand bandle , darum nämlid) , nur
nothwendig. In dem Ausſchußberichte werde angeführt, tdrperlidi voufounmen taugliche Leute zum Militár zu mai babe" in anderen fåndern , 3. B. in Franfreich , ziehen , alle übrigen Intereſſen weiden mußten . " Bayern , Württemberg und Naſſau ebenfalls kein bóbes Der Antrag der Regierung wurde in der 2. Kam : res , ja in Bayern und Württemberg ein noch fleineres
Maß, als das bisher bei uns angenommene. Hier müſſe mer lebhaft beſtritten. Unter anderen äußerten: er vorerſt bemerfen , daß rady ſeiner Berednung das
Der Abg. Hoffmann : Der Herr Regierungscom :
württembergiſdie kleinſte Soldatenmaß noch ctwas mehr miffár habe ſich ſo eben in den Sinne geäußert , fein als 63" großherz . beſt. Maß betrage. Uebrigens glaube Staat kønne nach Einrichtungen eines Nadybar tantes er aber, laſie ſich gegen die Einwendung,daß auch an ſich richten. Er vermöge dieſe Behauptung nicht als dere Staaten fein größeres Maß båtten , als das bisher richtig anzuerkennen . Denn er ſebe nicht ein , warum bei uns vorgeſchriebene, wohl noch Folgendes erinnern. wir ein großeres Maß annehmen ſollten, als unſere Die eigenen Erfahrungen und dasjenige, was er früher Radhbarſtaaten ſolches angenommen hatten, und warum
rückſiditlich der Dienſttauglichkeit der kleineren Leute an: bei uns gerade ein großerer Menſchenſchlag vorausgeſept geführt habe, würden durch jene fremden Beiſpiele um werde, als in den Nachbarſtaaten Bayern und Naſſau, ſo weniger widerlegt, als man ſelbſt ſchon in jenen zwiſchen welchen das Großherzogthum in der Mitte liege. Staaten das Unzweckmäßige dieſer Einrichtung gefühlt, Auch mit derweiteren Bemerkung des Herrn Regie: und auf Abänderung gedrungen habe. Dieß ſei beſons rungscommiſſárs , daß zur leichteren Handhabung der ders in Württemberg der Fall geweſen . Außerdem ſcheine Waffen ein hober Wuchs beſonders erforderlich ſei,
ibm das außer Zweifel, daß eine minder gute Einrich tónne er ſich nicht vereinigen , denn er habe oft ſchon tung der Nachbarſtaaten, wenn Gründe zur Abänderung gehört, daß der unterſekte Menſchenſchlag gerade der des bei uns Beſtehenden vorlågen, noch feine Veranlaſ ſtärkſte ſei. Dun den Manipulationen des Gemebres fung fein könne, dieſe Abänderung nid)t berbeizuführen . verſtehe er zwar nicht viel, allein er babe gereben , daß Es verdiene berückſichtigt zu werden , daß hierbei ſehr die Gewehre bei dem Laden zurůdgeſchoben würden, viel auf den Menſchenſchlag anfomme, welcher die Pos wodurch die Kleineren eben ſo gut wie die Großen dies finde man die fleineren Leute mehr von unterlegter ſtåms ren Leute nicht zu allen Waffengattungen tauglich ſeien, miger Art, und wo dieſes der Fall ſei, würden ſich denn kønnehier ebenfalls nichts entſcheiden. DasKriegsmis freilich die gerúgten Nachtheile in Beziehung auf dieſe niſterium habe bisher ſchon in dieſer Hinſicht eine vers kleineren Leute nicht ſo auffallendherausſtellen , als ans nünftige Auswahl getroffen, und für die verſchiedenen dermårts . Manche Staaten hatten auch wohl beſondere Waffengattungen auch verſchiedene Große beſtimmt. Es pulation eines fandes ausmadie. In manchen Gegenden res bewerkſteligt håtten. Der Einwand, daß die kleines
Einrichtungen in Friedenszeiten, vermoge welcher,wenn werde Folches auch fernerhin thun, und es könne ſomit auch nid)t alle dieſe fleinen feute, doch wenigſtens ein bei der beſtehenden Einrichtung bleiben ; überdieß glaube Theil derſelben zu militäriſchen Verrichtungen verwendet er, daß für die Infanterie ein Mann, welcher aud feine werden könne, welche nicht gerade den eigentlichen Waf- 65 " meſſe, nidt untauglich und ſchwächlich ſei. Ein
fendienſt betráfen. Endlich aber múſe er anfübren , daß Hauptgrund indeffen ,warum man ſich gegen die An . auch Staaten genannt werden könnten, welche ein gros nahme des Geſegesvorſchlags in dieſer Beziehungerklas Beres Maß als das unſerige båtten. In dieſer Rücklicht ren ſolle, liege in der Rückſicht auf den Ausfall, welcher verdiene der Fachbarſtaat Baden hervorgehoben zu wers durch eine Erhöhung des kleinſten Soldatenmaßes werde den, es verdiene Preußen erwähnt zu werden, ungeadh berbeigeführt werden. Dieſen Ausfall fönne man gemi tet derBemerkung, welche hinſichtlich dieſes Staates und auf 18 bis 25 Procent rechnen . feines Mafes in Ausſchußberichte gemacht worden ſei, Der Abg. Bertell : Er ſei vor dem Ausbruche der daß nåmlich auch bei der preußiſchen Kriegsmacht für franzöſiſchen Revolution in Brabant geweſen , und habe die Landwehr des erſten Aufgebotes eine Größe von 63“ dort die dſtreichiſchen Grenadierbataillone geſehen ; er ,
dienſttauglich mache: Wenn man bei Preußen die land, ſei über die Große und Stärke der einzelnen Soldaten wehr des erſten Aufgebotes zu der Linie hinzurechne, ſo Foinme eine ſehr bedeutende, eine verhältnißmåßig ſtarke Militárra achit heraus, und bei einer ſolchen gebe es als lerdings Motive , mit der Größe ſo weit als möglich berabzugeben. Uebrigens nehme man in Preußen nad ſeinen Nachrichten auch dieſe kleineren Leute nur dann unter das Militár , wenn nach dem Gutachten einer
erſtaunt, und doch håtten ſie den einzelnen Franzoſen weichen müſſen, wovon vorzüglich die Große Gener die Urſache geweſen. Die großen Månner ſchoffen über die kleineren hinweg , während die fleineren die großen ſicher tráfen. Eine Scheibe von 1 Schuh Durchmeſſer ſei, bei gleicher Entfernung, ſchwerer zu treffen, als eine ſolche von 2 Schuh. Er commandire in ſeinem Fruchtgeſchaffte
Commiſſion dieſelben vollfommen ſtart befunden wür: wenigſtens 50 Sadträger , und er habe die Erfahrung den, um das Gepäcke tragen und die Strapaßen des gemacht, daß die kleinen Peute långer als die großen Krieges ertragen zu fónnen . Was nun den Ausfall besaushielten . ( Fortſ. folgt. ) Redigirt unter Verantwortrichkeit der Verlagsbandlung : C. W. feste in Darmſtadt und in deffen Dfisin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 47.
12. Juni 18.30.
ИКМЕТНІ
Allgemeine Militar - Zeitung. de 11 . B ! gemeinen Dienſtmannſchaft angeſtellt und dieſe Schule Star1 @ rube , 12. Mai . Die Wittwen und Waifen den ganzen Winter hindurch fortgereißt. Dom nåchſten
des Militärſtandes Find von dem neuen Regenten auf Jabré an ſoll der Abſchnitt ohneGewehr der Bajonnes eine ſebr edle Weiſe bedacht worden. Bisher war blos tirſchule gleichzeitig mit der Soldatens und Plotones bei dem Sivilſtande das ſogenannte Sterbquartai ſchule angewieſen und geübt werden , die Schule mit
eingeführt;, dieß iſt nun auf den Militärſtand Durch , Gewehr aber mit der Bataillonsſchule anfangen. einen in dieſen Tagen erfolgten Befehl Sr. R. Sobeit übertragen worden . Sogleich nach dem Tode eines Diffis ziers oder eines Kriegsbeamten wird der Wittie, oder
wenn der Vater Wittwer war, den hinterbliebenen Kin
Niederland e .
Der Generalieutenant Baron Kray en boff iſt
penſionirt worden .
dern, der volle Gehalt eines Quartals, von dem Ster: betage an gerechnet, ausbezahlt.
Deſt reich .
Der Herzog von Reichſtadt iſt zum Major bei dem Regiment Salins Infanterie ernannt worden. Dem Großherzogthum Herren . Dernehmen nach dürfte dieſer Prinz ſeine Reſidenz in Am 1. Mai d. I. iſt in Darmſtadt ein eigenes ue : Prag nehmen . bung scomité für die Infanterie niedergeſetzt Aus Beranlaſſung des 400 jährigen Såcularfeſtes worden , um bei den Uebungen dieſer Waffe die móg des ſouverainen Ritterordens vom goldenen Vließe bas -
ſidſte Einheit zu erhalten und um zu bewirken , daß in ben Se. M. der Kaiſer am 22. Mai ein Ordenscapitel
den verſchiedenen Regimentern bierbei nach gleichen mengefeßt aus den beiden Brigadegeneralen der Infan: terie und dem Commandeur des Generalſtabs , hat die dem Zwecke entſprechenden Uebungen zu bergthen yad,
gehalten, worir unter andern der Graf Ignaz Giulai, Along lichtenſtein , Feldmarſchaulieutenant und coms mandirender General im Königreich Böhmen , und der Fürſt Alfred Windiſdgråß , Generalfeldwachtmeiſter,
Grundſågen verfahren werde. Dieſes Comité , zuſams commandirender General in Niederöſtreich, der Fürſt
in ſo weit die Einführung der Reſultate ſeiner Beras 1 zu Rittern dieſes Ordens ernannt wurden. thung nicht an ſich ſchon in der Befugniß der Brigades
Pre u Be n. generale liegt , ſeine Anträge dem Kriegsminiſterium einzuſenden . Die weiteren Functionen des Comité in In Betreff des großen Uebungslagers , das in Bezug auf die Uebungen ſind controlirend, vergleichend der preußiſchen Rheinprovinz gebildet werden wird , und andeutend ; mit der Vollziehung hat daſſelbe nidits erfährt man jeßt Folgendes: Die Truppen , beſtehend zu thun .
aus dem weſtphäliſchen und dem rheinpreußiſchen Ars
Am 24. Mai haben des Großherzogs S. Sy. befob -i meecorps , werden in der großen Ebene, die ſich von len , daß der Unterricht im Bajonnetfedten bei der Koblenz nach Andernach zu erſtreckt, theils ein Pager Infanterie eingeführt und als weſentlicher Theil ihres beziehen , theils in den Ortſchaften cantonniren . Sollten
Waffenunterrichtes betrachtet werden ſolle. Mit dem 1. rammtliche Landwehren dazu gezogen werden, ſo würden Juni d. I. wurde in der Reſidenz eine Centralſchule zur Begründung einer gleichförmigen Inſtruction eröffnet, wozu von jedem Bataillon ein Offizier und von jeder Compagnie ein Unteroffizier commandirt iſt. Nach Auflöſung der Centralſdule werden die darin inſtruir: teu Offiziere und Unteroffiziere zur Einübung der Offt
dieſe Trippen eine Maſſe von etwa 64,000 M. bilden. Dieſelben werden zu Anfange des Julius an dem Vers ſammlungspuncte eintreffen , ſo daß mit dem 1. Auguſt die Uebungen ihren Anfang nehmen können. Se. Maj. der König wird muthmaßlich erſt gegen Ende des nåm . lidhen Monats zu Koblenz eintreffen , wo alsdann die
ziere, Unteroffiziere und Gefreitenihrer Corps angeſteut. Hauptübungen ſtattfinden werden . Bis zum 8. oder 10. Wenn dieſe vollſtåndig eingeübt find , werden die lehrs September wird dieſes große militariſche Schauſpiel bes fåbigſten Unteroffiziere und Gefreiten unter Anleitung endigt rein , Wo ſodann die Truppen den Rúdmarſo in
und Aufſicht der Dffiziere zum Unterrichte der präſenten ihre Standquartiere antreten werben.
371
ů rttemberg.
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ſei, überzcugen zu können ; er muffe daber vielmehr' bei
Se. Maj. der König baben dem Generalmajor und dem Antrage des Ausſchußberichtes ſtehen bleiben , und Geſandten zu Karlsruhe , Grafen v . Bismart, und wolle nur furz die Gründe anführen, die ihn als Mits
dem Generalmajor und Geſandten zit St. Petersburg, glied des berichtenden Ausſchuſſesfür die Beibehaltung Fürſten von Hohenlohe-Kircberg, den Friedridis: des alten Maßes von 63 Zoll beſtimmt båtten. 1 ) Greife orden zu verleihen geruht.
die Conſcription in allen Staaten die foſtbarſten mates
riellen Intereſſen der Familien an ; denn ſie entreiße der einzelnen Familie entweder einen Sohn , oder entziebe ihr eine
oftmals nidht unbedeutende
Summe Gels
Entwurf eines neuen Recrutiruugsgeſebes für das Großherzogthum Heſſen .
Die daraus entſtehende Perſonal- oder Geldlaſt múſie alſo , lo pief als nur möglich, auf alle Staatss
( Fortſegung. )
aber das Maß annehmen , wie es in dem vorgelegten
des .
angehörigen gleichmäßig vertheilt werden. Würden wir
Der Abg. Hellmann: Alle Nachtheile, die für den Gefeßesentwurfe vorgeſchlagen ſei, ſo würde dieſes eine herbeiführen bedeutende , esvonwürde Dienſt aus dem kleineren Maße , welches das bishes Ausfall die Anzahl 4500 einen aufs von Erſdwerung ' 's, mithin auf
rige Conſcriptionsgeſez vorſchreibe, nach der Ausführungrufsfähigen Necruten einen Ausfall von circa 800 mas des Herrn Regierungscommiſſárs bervorgingen , ſetzten chen , eine laſt, welche alsdann auf die übrigen Mis offenbar das Anerkenntniß voraus , daß das Maß des litårpflichtigen würde zurücffallen müſſen. 2) Sei die Mannes feine Stárfe bedinge. Er glaube übrigens vorgeſchriebene Taille in den meiſten Staaten geringer,
nicht, nach demjenigen , was die verſchiedenen Redner als die dermalen vorgeſchlagene, ia in feinem deutſchen vor ihm bemerft und ausgeführt hätten, daß man einen
Bundesſtaate ſei die Große von 65 Zoll angeordnet,
ſolchen Grundſatz zugeben könne . Ganz allein werde die und nur England madhe unter den übrigen Staaten eine Kraft des Mannes durch den Körperbau bedingt, und Ausnahme; denn dieß erfordere 65 Zoll und noch etwas
nothwendig ſei auch daher die Einrichtung, daß nach Körperbau den ' nothwendigen Strapazen des Krieges nicht gewachſen ſei , vom Kriegsdienſte ausgeſchloſſen würden . Wenn nun der Herr Regierungscommiffår vors hin bemerkt babe, daß hier beſondere Růcſicht auf den
darüber. Wenn nun die einzelnen deutſchen Bundesſtaas ten faſt alle fein großeres Maß , als 63 beffiſche Zoll båtten , und insbeſondere diejenigen Staaten nicht, wozy bei Componirung des Bundesheeres unſer Staat ſein Contingent liefere, indem Baden hierin allein nur eine Ausnahme madhe, da es um ein Paar Striche ein etwas
Menſchenſchlag einer Gegend zu nehmen ſei, wenn man hierauf angeführt habe , daßdod, in anderen Staaten ein fleineres Maß , als das in dem jebigen Geſebess vorſchlag genannte beſtehe, wenn man nun erſt unters
größeres Maß habe , To ſei er feſt überzeugt, und bes haupte, daß ein Maß von 63 Zou vollſtändig genügend ſcheine, wenn übrigens der Menſch fråftig und geſund fei; fel er dieß nicht, To fei er ſchwächlich geboren, odet
årztlicher Beurtheilung alle diejenigen Individuen , deren
ſuchen wolle, ob der Bau des Menſchenſchlages in dies 1 Durch andere Urſachen ſchwächlich geworden , und also ſei,ſo möchte er überhaupt ganz kurz die Frageauf: res rube nicht bloß in ſeiner materiellen oder phyſiſchen werfen, ob denn wohl ein kleiner Heſſe ſchwacher ſei, Maffe , ſondern die Kunſt, ſie zu beleben, fei das Ges als ein treiner Bayer ober Württemberger oder ein fleis heimniß der Macht. Ein großer Theil dieſes Geheimniſs ner Franzoſe von dieſer Långe. Es werde kein Abges fes ſei bereits in neueren Zeiten aufgefunden, dadurdy,
fen Staaten im Allgemeinen nicht ſtårfer und fráftiger dann unterliege er der Reform . 3) Die Kraft des Hee's
ordneter dieſes behaupten wollen. Er glaube vielmehr, baß man den gemeinen Soldaten ehrenvoller behandle daß gerade der Schlag von Männern, wie man ihn bei und alle förperliche Zůdytigungen von ihm entfernt halte, und finde, mit unter die Fräftigſten und tauglichſten mit einemWorte : der Umſtand ,daß der Soldat nicht unter den Deutſchen gebore. Seines Dafürhaltens fei mehr unter dem Stock ſtehe, habe feine Kraft fo febr ers daß man fagen könne, die Abſchaffung des Stock dieſes ſchon durch die allgemeine Anerkennung der Vors boht, züge des beſſiſdien Militárs begründet und vollkommen höht, ſei für ihn der größte Zuſaß an- Kraft , nicht nur der 1
beſtätigt. Er beſchránke ſich auf dieſe Andeutungen und moraliſchen, ſondern auch der phyſiſchen geweſen ; denn erkläre nur noch ſchließlich, daß er mit dem Antrage des Ausſchuſſes vollfommen einverſtanden ſei, und daß er nur unter der Vorausſeßung der Annahme der Bes ſtimuliungen des beſtehenden Geſetzes in dieſer Hinſicht
beide ftånden unter einander in ſicherer und genauet Wedſelwirkung . Stehe der Soldat, wie bei uns, nicht mehr unter dem Stock, ſo werde er als Menſch erfüūt von dem Gefühle ſeiner Würde, und zeige in den Zeited
für dieÄnnahme des Geſeßesvorſchlags überhaupt ſtim- der Gefahreneine ftolzeSeele, großherzigen Eindrucen men könne und werde.
Der Abg. Pitſchaft : So ſehr er auch die Erfah
offen , eines großen Aufſchwungo fåhig ; und es übers
flügele ſo die moralifche Kraft die phyſiſche, wo dant
rungen ehre und die Kenntniſſe adite, welche der Herr der Sieg oder ruhmvolle Widerſtand davon die fichere Regierungscommiſfår in ſeinem Vortrage entwickelt, ſo ro Folge ſei. Dieſes feien die Reſultate einer ehrenvoller feien dennoch die Gründe, welche er für die Anfordes Behandlung des Soldaten ; denn dieſe erzeuge in ihm
rung eines Maßes von 65 Zoll vorgebracht habe, nicht einen Stolž, der eines jeden Enthuſiasmus fähig ſei,
ſtark genug, um ihn für die Nothwendigkeit einer hos und welcher leicht den Abgang an phyſiſcher Kraft in beren Taille, als die bisher vorgeſchriebene geweſen ber moraliſden erſeken müſſe: Napoleon, der großte .
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Feldherr ſeiner Zeit, habe oftmals nur mit ſeinen Pols | Er wolle damit nicht ſagen , daß auch er 65 " in tech
tigeuren geſiegt, ſo daß er zu ſagen gepflegt habe: mit niſcher Rückſicht für zu hoch halte. Er habe dieſen Vors meinen Voltigeuren habe id) Rieſenſchlachten geſdlagen. dylag nur als Vereinigungsmittel aufſtellen wollen ,
Niemand, welcher der Geſchichte gefolgt rei, werde dies wenn etwa der Herr Regierungscommiſjår demſelben ſes in Abrede ſtellen. Darum habe denn auch Franfreich, nachzugeben geneigt ſein ſollte. Adein er erlaube fich, ſelbſt in den Zeiten der blutigſten Kriege, wo ſo große Ausdauer zu Ertragung der Strapaben aller Art erfor: derlich geweſen , niemals ein großeres Maß, als das dermalen bei uns beſtehende, erfordert. – Auch unſere Truppen ſollten da, wo ſie das Contingent eines zus ſammengeſebten Bundescorps bildeten, ſich nicht gerade
noch eine Bemerfung in das Gedächtniß der verchrlichen Rammer zurückzurufen . Es ſei die heilige Pflicht eines jeden beſfiſchen fandítandes, dafür zu ſorgen , daß, und er dürfe dieſes mit Stolz ſagen, die Ehre und der Ruhm der beſſiſchen Soldaten auf der Höhe erhalten werde, zu welcher ſie ſich aufgeſchwungen båtten. Unrichtig ſei
durch die Taille , ſondern durch Diſciplin und Muth auszeichnen . Dieſe lettere Eigenſchaft ſtebe ihnen ſo ſebr zurSeite, daß ſie deßhalb feine Reputation mehr zu erwerben, ſondern eine erworbene nur zu erhalten
18, daß die moraliſche Kraft die phyſiſche vóllig erſeßen fónne. Wiewohl die alten und neueren Zeiten Beiſpiele genug davon aufzeigten , daß die moraliſche Kraft in ihrer Wirkung Erſtaunliches leiſte, ſo ſei body die phys
båtten; denn in allen Napoleoniſchen Kriegen båtten ſie ſich in dieſer Hinſicht als tüchtig bewährt, ſo daß man ſagen könne, alle unſere Soldaten båtten ſich als wader, ate unſere Offiziere als brav und bieder, und ſelbſt ein Erlaxchter unter ihnen auf eine Weiſe ausgezeichnet,
fiſche Kraft dringend nothwendig, um die geiſtige Kraft zu erhalten und zu beleben. Moge die rammer dicie Betrachtung nicht aus dem Auge verlieren , nicht das land in den Fall feßen, daß es reben müßte, daß ſein Militår nicht zu leiſten vermoge, was Fürſt, Volf, das
baß man ihn unter die großen Capitaine der damali: ganze Paterfand mit vollem Rechte zu fordern berecha gen bedeutenden und friegeriſch ausgebildeten Zeit gezábſttigt ſeien . babe.
Der Abg. Tromler: Es ſei weder von dem Herrn
Der Abg. Graf febrbach : Wenn im Augemeinen Regierungscommiffar, noch von irgend einein Mitgliede das verlangte erhöhte Maß als unndthig erklärt werde, der Kammer behauptet worden, daß, als die befriſchen wenn zum Beweiſe namentlich Franfreich, wie von den Rednern vor ihm geſchehen , angeführt worden ſei, ſo wolle er die Kammer nur auf einen Unterſchied auf merkſam machen, welcher hier eintrete und entſcheidend ſei. Er behaupte nåmlich, daß allerdings die Bewohner Franfreichs von derſelben Hohe, zu 63" bedeutend fráf-
Soldaten mit den übrigen Rheinbundestruppen unter den franzöſiſden Fahnen gefochten båtten , in einem Augenblicke, wo Franfreichs Waffen faſt ganz Europa beſiegt båtten , das Maß, welches man damals verlangt babe, großer geweſen ſei, als das bisherige von 63 , welches das beſtehende Geſetz verlange. Sei dieſes rich
tiger ſeien , als die Bewohner unſeres Landes. Gehe tig, To ſchwänden die von dem - Abgeordneten Grafen man weiter nach Süden zurück, nehme man Spanien, rehrbach geåußerten Beſorgniffe, und man brauche audy ſo werde zwar der Mann in der Regel noch fleiner, jetzt ein höheres Maß nicht zu beſtimmen .
allein von einem viel fråftigerett, breitídulterigeren und gedrungeren Buchſe fein, welche Porzüge man bei uns nothwendig durch die Annahme eines großeren Maßes zu erſeßen ſuden müſſe. Wollte man dort ein so ers
Dainalo
hatten ſich die beſſiſchen Truppen ausgezeichnet und mit Ruhm bedeckt, und es werde dieß aud in der Folge nicht weniger der Fall ſein . Auf einen Grund, welcher die Nachtheile , welche man ,als aus der Beſtimmung
böhtes Maß annehmen , ſo würde freilich das kleinſte des Minimums auf 63" im Allgemeinen hervorgehend,
Contingent nicht geſtellt werden können . Er erflare die Behauptung durchaus für unrichtig, daß die Bewohner unſerer Gegend dieſelbe Kraft mit derſelben Große vers bånden. Man habe geglaubt, daß die Leute des fleinſten
angeführt habe, auch beſeitigen helfe, müſſe er dic Rams mer noch aufmerkſam machen, welcher darin beſtehe, daß don jetzt für die Stellvertreter ein Minimum des Mas
Bes von 65 " vorgeſchrieben ſei. Da ein großer Theil
Soldatenmaßes von 63“ zu anderen Waffengattungen der Kriegsdienſt
fid; vertreten laſſe, To ver's
pflichtigen als der Infanterie verwendet werden könnten. Er wüns mindere ſich ſchon dadurch die Zahl derjenigen Recrutent, 1
fche doch, daß man dieſe Waffengattungen ihm nennen welche unter 65" groß ſeien , bedeutend. Bei der für inóge! Er bedauere recht fehr , daß ein Hauptargument die Einſteber vorgeſchriebenen Große werde wohl die weber von ihm , noch von dem Herrn Regierungscoins Rammer nichts zu erinnern haben, und er fónne daber
miſfår der Kammer habe vorgeführt werden können. auch nicht dem von dem Abg. Grafen lehrbach vorges
Dieß ſei ein argumentum ad oculos, eine Compagnie. Tchlagenen Auskunftsmittel beiſtimmen ; denn wenn die Man möge die Truppen betrachten und dann beurthei- hddſte Noth es nicht erforbere, ſo dürfe man das bisbes
fen, ob dieſe kleinen und ſchmächtigen Leute tauglich er- rige Maß auch nicht um eine linie erhoben , indem dieſes scheinen könnten, alle die Strapaßen zu ertragen , welche eine ungerechtigkeit gegen die Geſammtheit begründen
be
der Krieg auflege, namentlich das Gepäcke zu tragen , deffen Sdimere ſide oft auf 60 Pfund erſtreden könne, und die Manipulationen mit den langen Gewehren mit Leichtigkeit zu volbringen. Wenn aber auch dann die
werde. Er ſtimme daber für die unbedingte Annahme des vom Ausſchuſſe vorgeſchlagenen Amendements, und zwar in der Weiſe, daß die Annahme des ganzen Gefee Bes von dieſer Bedingung abhängig gemacht werde.
Größe von 65 " zu bedeutend erſcheinen ſollte , fo werde
Der Regierungscommiffar, Major Scholl: Die
ſich ja vielleicht noch ein Auskunftsmittel auffinden laſs meiſten Einwendungen , welche mehrere Mitglieder der fen , nämlich die Annahme eines Mittelmaßes von 64", 1 Kammer gegen ſeine vorhin erwähnten Gründe angea
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Bei der, in Folge dieſer Discuſſion vorgenommenett führt hatten , feten durch den Vortrag des Abg . Gras fen Fehrbach ſchon, wie er glaube, faſt gånzlich widerlegt Abſtiminung erklärte ſich die 2. Kammer einſtimmig ges
worden. Nur darüber glaube er noch einige Bemerkuns gen die Erhöhung des Fleinſten Maßes auf 65 , und mit sen machen zu müſſen, daß ſo oft das Beiſpiel Frant: 45 gegen 2 Stimmen gegen die Erhöhung auf 64 Zou. reichs bervorgehoben worden ſei. Man müffe fich bierbei Die erſte Kammer dagegen erflårte ſich einſtimmig für daran erinnern , welche Umſtände bei den Franzoſen dies die Erhöhung des kleinſten Maßes von 63 auf 64 301 .
fes kleine Soldatenmaß veranlaßt båtten . Befanntlid Es dußerten hier unter anderen Leite es feine Entſtehung von der Zeit her , wo die Frans des Prinzen Emil von Herren Hobeit : Der Bes zofen die vielen blutigen Kriege geführt, wo ſie beinabe ſchluß der 2. Kammer ſtreite noch weit mehr mit dem
gegen ganz Europa getåmpft, und ungeheuere Armeen Intereſſe der Geſammtheit der Dienſtpflichtigen, als mit zu unterhalten gebabt hätten . Unter ſolchen Verhalts dem Jutereſſe des Militárs. Denn wenn ein nicht 64 niſſen müſſe die Einführung dieſes fleinen Maßes in oder 65 Zeü großer Soldat, bei welchem man alſo der Franfreich als eine Maßregel der Noth erſcheinen . Von Mangel der ndthiger Kraft vorausſeßen müſſe, den Bes
Fraufreich ſei dann ſpåter dieſes kleine Maß übergegan- ſchwerden eines Feldzuges , der tåglichen faſt eines Ges gen in andere Staaten , und namentlich in ſolche, welche mit ihm in nubere Berührung getreten ſeien, wie viele der ehemaligen Rheinbundesſtaaten . Eine ſolche Maßs regel der Noth fónne aber nicht für den gewöhnlichen Zuſtand der Dinge als eine Norm dienen.
pács von 60 Pro . unterliege, ſo verliere die Geſammts beit nicht nur dieſes Individuum, ſondern ſie müſſe auch ſogleich ein anderes an deſſen Stelle reßen . Sie habe alſo einen doppelten Nachtheil. Was das biergegen im
Es ſei auch | Ausſdjußberidyte der 2. Kammer angeführte Beiſpiel
der Einwurf gemacht worden , daß man die kleineren anderer Staaten betreffe, To balte er dafjelbe nicht für Leute zu beſonderen Waffengattungen vermenden könne. entſcheidend. Oft båtten jene Staaten durch Reglements Er, für ſeinen Theil, wiffe nicht, zu welcher ? Vorhin ſei von ihm angeführt worden , daß manche Staaten vielleicht im Frieden ſchon beſondere Einrichtungen båts ren, uu aud ) die kleineren Leute anders als im eigents lichen Waffendienſte verwenden zu fönnen . Unter ſolchen
dafür geſorgt, daß unter den 633dlligen Dienſtpflichti: gen nur die vollfråftigen und breitſchulterigen ausgeſucht würden. Sodann ſei in einzelnen Theilen Deutſchlands, beſonders in gebirgigen Gegenden , ein kleinerer aber ſtårferer Menſchenſchlag, als in flachen , namentlid in
Einrichtungen habe er feine Waffengattungen verſtans iſandigen Gegenden . Das Großherzogthum babe aber den , ſondern z. B. die Verwendung dieſer Peute für den wenig gebirgige Theile. Endlich fånden ſich bei den gros Equipagentrain, der in manchen großeren Staaten auch feren Ärmeen gewiſſe Dienſte , welde bei den Trupper
in Friedenszeiten eriſtire, bei uns aber nur im Kriege; kleinerer Mächte nicht vorkámen, zu denen -aber die 63zól. daber bei uns auch nur allenfalls im Kriege ſolche fleine ligen Recruten vorzugsweiſe verwendet werden könnten . Der Freiherr v . Gagern : Wenn die erſte Kammer den bedeutenden Ausfall anſange, welcher hin und wies von der zweiten bei einem Gegenſtande abweiche , wel. der erwähnt worden ſei, und welcher als Hauptanſtand der ſo tief, wie das Recrutirungsgeſek , in das Fami, gegen die Erhöhung des Maßes von 63“ auf 65 " auf lienleben und Familienwohl eingreife, bei welchem alſo geſtellt werde, ſo habe er ſchon im Ausſchuſſe vorgeſchlas die zweite Kammer, als der ſeiner Beſtimmung nach
Peute zweckmäßig verwendet werden fönnten . - Was nun
gen, man måge65'' alo Norm annehmen, aber auf åbns demokratiſchere Theil der Ståndeverſammlung , redt liche Weiſe, wie in Preußen, feſtlegen, daß auch Leute eigentlich auf ihrem Grunde und Boden ſtebe, ſo mußs zwiſchen 64" u . 65" 'unter der Bedingung angenommen ten die Gründe für eine ſolche Abweichung um ſo ſtårfer
ivůrden , wenn ſie eine Commiſſion für voukommen taug- und entſcheidender ſein , je natürlicher das Beſtreben der
lich in ſonſtiger Beziehung erachte. Wenn man aber auch zweiten Kammer erſcheine, Gleichbeit vor dem Geſeke bierbei nod) auf den Reſt des Ausfalls, der ohne dieſe zu erhalten und die Zahl der Ausnahmen zu beſchyråns Modification bei einer Erhöhung des Maßes von 63 " fer. Im vorliegenden Falle ſchienen ibm indeſſen ſolche auf 65 % der aufrufsfähigen Mannſchaft ausmadhe, Gründe wirklich vorhanden zu ſein , da alle in dieſer
einen ro hoben Werth lege, ſo werde vielleichtauch die hohen Verſammlung anweſende Militárs einſtimmig die Staatsregierung mit dem von dem Abg. Grafen Pehrs Meinung ausgeſprochen hätten, daß die 63 zou großen bad, vorgeſchlagenen Ausfunftsmittel, nåmlich mit einer Soldaten nur mit Gefabr der Geſundheit und des Les
Erhöhung des Maßes von 63" auf 64" ohne weitere bens im Kriege dienen fónnten, da in Beziehung auf wohl um ſo geneigter ſein,, auf dieſes "sAuskunftsmittel worden ſei, daß dort der kleinere Menſchenſdlag båus einzugeben , wenn er anführe, daß bei einer Erhöhung figer, aber auch ſtårfer erſcheine, als in den meiſten Nebenbedingungen ſich begnügen, und die Kammer dürfe das angeführte Beiſpiel Frankreichs ſebr richtig bemerkt
des Maßes von 63“ auf 64" der Ausfall ſich auf 'lis Theilen des Großherzogthums. Er ſtimme deßhalb ebens der aufrufsfähigen Mannſchaft mindere. Die ganze auf. falls dahin , dieſe ſo erheblichen Gründe für die Annahme rufsfähige Mannſchaft betrage in runder Summe ges des Mittelmaßes von 64 Zoll der verebrlidhen zweiten nommen 4500 , und es werde alſo dann der Ausfa Kammer nochmals zu Gemüth zu führen . circa 300 Mann betragen. Dieſer ſei zu gering , als Bei der bierauf vorgenommenen weiteren Berathung
daß er, in Beachtung der für eine Erbdbung des Ma- und Abſtimmung bebarrte die zweite Kammer bei ihrem Bes ſprechenden Rückſidten , nody in die Wagſchale gelegt frůberen Beſchluſſe,
(Fortf. folgt. ) werden dürfe. Redigirt unter Lerantwortlidkeit der Verlagsbandiung: E. W. beste in Darmstadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Mittwoch , 16. Juni 1830.
re
Nr. 48 .
Allgemeine Militar - Zeitung. Ba
De
und Baron Mallet ; und die Generalmajore Fantin des
1.
Se . St. Hoheit der Großherzog haben den General. Odoarts, Woiral, von Cadoudal, Baron Courſon and lieutenant Markgrafen Wilheim von Baden Hoheit Vicomte Schramm ; -- zu Generalinſpectoren der
zum General der Infanterie , Se. Hoheit den Erbgroße Baden, zum Chef des bisherigen s Markgraf Leopold, und den Genes gimentvon Ludwig Infant herzogeriere ralmajor Markgrafen Marimilian von Baden
Cavalerie : die Generalieutenante Graf von Sparre, Graf von Bourbon : Buſſetund Vicomte Reizet ; und die Generalmajore Marquis von Caſtelbajac, Marquis von Vence, Baron Guyon und Vicomte Farine; - zu
Hoheit zum Chef des vacanten Dragonerregiments von Geuſau zu ernennen geruht, mit der Beſtimmung , daß erſteres Regiment die Benennung : Infanterieregiment Erbgroßherzog, und legteres die Benennung: Dragonerregiment Marfgraf marimilian ans
Commandeuren der bei St. Omer zuſammens zuziehenden infanterie: den Generadieutenant Graf von Alton und die Generalmajore von Véran , André, Graf von Adhémar und von Murphy ; - zu Commandeuren der bei funeville zuſammen ,
zunehmen babe.
zuzie benden Cavalerie : den Generallieutenant Graf von Bourbon Buſſet , und die Generalmajore
-
3
a . neuerer Reiſender, 66 in Baron pon l'Espinay ,, Marquis von Caſtrið und Graf. ſagt ein Man hat mir berichtet,
von laloyère. daß die ganze Militármadt von China mehr als eine Million Menſchen betrage. Dieß mag wohl wahr ſein ; aber ich búrge dafür , daß nie eine Ärmee von gleicher
Großherzogthum Herren. Nad Allerhöchſtem Befehle vom 5. Juni rol in den
nummeriſcher Stårfe ſo ſchwach, ſo 'wenig zu der Ber: Garniſonen , woſelbſt fich geeignete Waſſerſtellen befins
theidigung desLandes zureichend oder ſo unerfahren in den , die Mannſchaft der Jafanterie audy den nothigíten dem Kriegsweſen war. In der Provinz Fofien iſt zwi: Unterricht im Schwimmen erhalten. Vorläufig wird ſchen zwei mächtigen Familien ein innerer Krieg aus. im gegenwärtigen Sommer eine Anzahl von Sdywimms
gebrochen; und die MilitårmachtderProvinziſt nicht meiſtern in der Schwimmſchule der Sappeurcompagnie im Stande , die Ruhe wieder herzuſtellen.
Dieß wird bei Darmſtadt gebildet.
auch in der That nie verſucht, wenn 8-10,000 Mann
Die topographiſden Aufnahmen des Ges
auf einer Seite einander gegenüberſtehen ,um einen Fa: neralſtabs werden jeßt in erweitertem Umfange fort, g gefunden hat; gefeßt. Es ſollen dazu nicht allein Generalſtabsoffiziere, bis die Sache ihre blutige Entſcheidun Das anderen auch dann verſteht ſich der Gouverneur mit der ſiegenden werden. Die hiernach allmählich entſtehende Karte des Partheiund es werden ihmeinige der Gefangenen aus : Großherzogthums roll im Maßſtabe von 50000 lithogras
geliefert, um ſie vor Gericht zu ſtellen. Hierauf fertigt phirt und herausgegeben werden. er einen flammenden Bericht nach Peking ab , in wels die Rebellen dhem der Sieg beſdrieben davongetragen habe, und wird, bittet den um erdieüber Erlaubniß,den
- Der General der Infanterie Prinz Georg von
Geffen Hoheit iſt zum zweiten Inhaber des 2. Önfants Gefangenen die Kópfe abſchlagen zu dürfen . Sobald terieregiments ernannt worden.
er dieſe Erlaubniß erhalten hat, můſen die armen Uns
Rußlan 8 .
glücklichen ihre Strafe leiden, und damit hat denn die
Das , am 18. Auguſt 1814 errichtete Invaliden : ganze Sache ein Ende. comité bat ſeinen Verwaltungsbericht vom Jahr 1829 Frantire i do bekannt gemacht. Folgendes iſt ein kurzer Auszug aus > Durch eine Verordnung vom 23. Mai haben Se . demſelben : Im Jahr 1829 entſchied das Comité über
Maj. der König folgende Ernennungen vorgenommen : 1891 Offiziersbittſchriften , von denen neun von Genes zu Generalinſpectoren der Infanterie får 1830 : ralen eingereicht waren ; 68 Offiziere wurden unter die die Generallieutenante Baron Pécheur, Baron Meus Zahl den Candidaten aufgenommen ; 119 erhielten Ans
nier, Vicomte Obert, Baron Fririon, Graf von Alton ftellungen in verſchiedenen Minifterien . Das Comité
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vertheilte, als temporåre Hülfeleiſtuug , im Laufe des dan die f.bayeriſche Regierung das Beſtreben der Eidge, Jahres 1829 eine Summe von 29,049 Rubel 94 Stop .: noſſenſchaft nicht verfennen werde, den Wünſchen eines 35,850 Rubel zu Penſionen an, welche 2 Generale und weiſe erwarten fonnte, zu entſprechen . Eine ſtaatsrechts
an 57 Offiziere, unter denen ein General, und wieß befreundeten Staates, ſo weit es dieſer lektere billigers
49 Offiziere, über die bei ihrer Verabſchiedung denſelben liche Verbindlichkeit, die Anwerbung von Freiwilligen, zuerkannten Penſionen , erhielten; 28 Offiziere, Ritter weil ſie Landesfremde ſind, in dem capitulirten Dienſte des St. Georgenordens 4r Klaſſe und des St. Wladis zu unterſagen, kann die Schweiz auf feine Weiſe aners
mirordens 4r Klaſſe mit der Schleife, empfingen jeder kennen ; denn aus der Thatſache , daß eine Regierung 300 Rubel von der vom Ordenskapitel eingeſandten ihren Untergebenen den fremden Kriegsdienſt verbietet, Summe. Ueberhaupt hat das Comité 16 Generale und entſpringt zwar für dieſe eine beſtimmte Verpflichtung, 1137 Offiziere unterſtützt. Auf die Bittſchriften von 3 und im Falle des Ungehorſams eine Verantwortlichkeit, Gcneralen und 514 Offizieren war am 1. Januar 1830 allein für einen auswärtigen Staat fann das erlaffene
nod, fein Ausſpruch erfolgt, weil verſchiedene Nachweis Verbot eben ſo wenig bindend ſein, als irgend ein ans fungen noch nicht eingegangen waren , und 174 batten , deres ausländiſches Geſet ; denn ſonſt würde das allent
ausMangel vacanter Plaße, die ihrem Range entſpradhen , bis dahin noch nicht können untergebracht werden . Die Zahl der Våterund Mütter, Wittwen u . Waiſen aus dem Militårſtande, die ſich im J.1829 an das Comité gewendet hatten , belief ſich auf 922. Von dies
Begriffen von Souverainitåt widerſprechende Verbättniß eintreten , daß ein Staat die Geſeße des anderen auf reinem Gebiete anzuwenden gehalten wäre. Die Schweiz buldigt dem Grundſaße, daß es jeder Regierung über laſſen bleibt , für die Handhabung ihrer Verfügungen
fen erhielten 5 Mütter, Wittwen und Waiſen Penſions
zu ſorgen, und daß andere Staaten zu einer daberigen
zuſchüffe, die zuſammen 2308 Rubel betrugen. Neue Penſionen, bis zum Belang von 7750 Rubel wurden an vier Perſonen ertheilt; 11,338 Rubel wurden verwendet, um Offizierskinder, die in den verſchiedenen Erziehungss anſtalten der Krone untergebracht werden ſollten, biers her zu bringen ; außerdem ſind 22 Kinder in Lehranſtalten abgegeben worden . Am 1. Januar 0.f. waren nur noch 418 Bittſteller zu befriedigen übrig .. - In demſels -ben Jahre 1829 hat das Comité an 3211 Unteroffiziere und Soldaten Penſionen ertheilt ; die Summe derſelben betrug 165,347 Rubel 52 %, Rop . Die Zahl der Pens fionåre am 1. Jan. 1830 war 3125. - Die Einnahme
Mitwirkung nur durch Vertrag verpflichtet ſein könnten. Ein ſolches vertragsmåßiges Verhältniß beſteht aber bekanntlich zwiſchen dem Königreiche Bayern und der Eidgenoſſenſchaft nicht, und eine Compenſation durfte bayeriſcher Seits eben ſo wenig ſtattfinden, da die meis ſten Stande nicht geſinnt ſind, die Befugniß ihrer Ans gehörigen, in fremde nicht capitulirte Dienſte zu treten , auf irgend eine Weiſe zu beſchrånfen. Wenn aber audi die Cantone, eine Verpflichtung, das bisherige Werbs ſyſtem abzuảndern , nicht zugeſtehen können , To haben dennoch die meiſten , und gerade diejenigen unter ihnen, welche, was die Zahl der Mannſchaft betrifft, bei weis
-
bes Šomité, mit Einſchluß des Reſtes von 1828, betrug tem den größten Antheil an den capitulirten Dienſten
10,189,295 Rubel 55 '/, Kop. Aſignaten, 8829 Rubel nehmen , ſowohl aus Vorſorge für innere Ordnung Silber, 215 Dufaten , 12 Halb - Imperiale und i Thaler und polizeiliche Verhältniſſe, als aus freundſchaftlichen Preußiſch . Die Ausgaben beliefen ſich auf946,972 Rub. Rückſichten für einen verehrten Nachbarſtaat ſich bewos 54 Rop. Aſſign ., 17252 Rub. 30 Kop . Silber, 214 Dus ger gefunden , die Anwerbung von Ausländern, ſei es fatent, 7 Halb - Imperiale und 1 Thaler Preußiſch . Das überhaupt, ſei es in beſonderer Beziehung auf die Anges
Kapital des Comité erhielt im Jahre 1829 einen Zus hörigen des Königreichs Bayern , zu unterſagen. Wenn hinwieder einige Stånde althergebrachte bis dahin uns Der bisherige proviſoriſche Befehlshaber der erſten angefodtene Uebungen , ſo wie ausdrúdliche Capitulas
wachs von 519,894 Rubel 16 /, Kop.
Diviſion der baltiſchen Flotte, Viceadmiral Hamilton, tionsbedingungen , durch ein ähnliches Gebot nicht aufs iſt Befehlshaber der dritten Diviſion derſelben geworden. heben zu können glaubten, ſo haben ſie doch ihre Bereits willigkeit erklärt, darüber zu wachen , daß hinfort zu sdh me i z . keinen begründeten Klagen , der fåniglichen Regierung Auf die von dem f. bayeriſchen Miniſter - Reſidenten Anlaß gegeben werde. Der vorörtlidie geheime Rath
Bei der ſchweizeriſchen Eidgenoſſenſchaft, Freiherrn von ſteht in der feſten Ueberzeugung, daß die Schweiz auf in die capitulirten Soweizerregimenter geführten Bes und hofft daber zuverláſſig , daß ähnliche Beſchwerdea fd werden , hat der eidgenöſſiſche Vorort Bern am 29. hinfort um ſo eher unterbleiben werden, als der Grund
Hertling, über die Anwerbung bayeriſdher Unterthanen dieſe Weiſe allen billigen Erwartungen entſprochen habe, April folgende Note erlaſſen : ,, Durch verehrliche Note derſelben nunmehr weſentlich gehoben iſt." vom 21. Herbſtmonats v . I. hat der königl. bayeriſche Miniſter- Reſident Auftrags gemäß das Begehren wies
derholt, es möchten alle bei Militárcapitulationen mit ausmårtigen Staaten betheiligten Cantone für die Zu kunft die Anwerbung t. bayeriſcher Unterthanen unter die von ihnen capitulirten Corps unterſagen .. Der vorörtliche geheime Rath beeilt ſich , dem Herrn Minis
Entwurf eines neuen Recrutirungsgereges für das Großherzogthum Heſſen . ( Fortſetung. ) Der Art. 16 des Entwurfs, welcher beſtimmt, wer
ſter - Reſidenten das Ergebniß der hierüber eingelangten des Militárdienſtes unwürdig iſt, fand im Augemeis Standeserklärungen mit Offenheit darzulegen, und hofft, nen und mit unbedeutenden Modificationen die Zuſtims
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mung beiber Rammern. Intereſſant waren die Bemer- | monie mit den Beſtimmungen des Militärſtrafgeſekbu kungen des Abg. von Grolman über die zweijährige dies hergeſtellt. In dieferli ſei im Art. 56 algemein der Zudythausſtrafe, welche der Entwurf als die geringſte geſetzliche Grundſatz ausgeſprochen worden , daß derjes unwürdigmachende Strafe bei anderen Verbrechen als nige Militar, welcher zum Landeszuchthauſe verurtheilt Diebſtahl und Betrug bezeichnet. „ Er múffe ſeine Ues werde, als unwürdig, die Waffen zu tragen, von dem
berzeugung ausſprechen,außerte derſelbe, ,, daß man Militar entfernt und ausgeſtoßen werde, weldier Grund die Würdigkeit, in die Reihen der vaterländiſchen fries lai im Art. 81 auch rådjichtlich der von den Civilgerich ger eintreten zu können , nicht nach Jahren der Zuchts ten gegen Kriegsreſerviſten erfannten Zuchthausſtrafen
bausſtrafe abmeſſen , ſondern überhaupt růdſichtlich des dahin geführt habe, daß dieſe Zuchthausſtrafen nicht Militärs von der Grundſaße ausgehen roule, daß ders vollzogen werden fónnten, ſondern jedesmal in die mia jenige , der zur fandes zu ch thausſtrafe verurtheilt litariſchen ſirengen Feſtungsſtrafen verwandelt werden
worden ſei, überhaupt nicht zum - Eintritt in das Milis tår für würdig erfannt werde, und zwar aus folgenden Gründen : 1) Glaube er, würde dadurch die diefſeits rheiniſche Geſengebung mit der jenſeitigen in Augemeis nen im Prinzip gleid geſtellt werden . Nad , der rheinþeſſiſchen Gefeßgebung wurden alle, welche zur peine d'emprisonnement ( Einſperrung in einem maison de correction ) verurtheilt wurdent des Militardientes
miften, bei Strafen über 4 Jahre aber die Entfernung aus dem Militár vollzogen werde. Dem Militår rei ſelbſt in dieſem Artikel das weitere Schußmittel gegeben worden, in dem Fall, daß die Strafzeit des zum Zucht hauſe verurtheilten Verbrechers über ſeine Dienſtzeit hins aus gehe, einen ſolchen Menſchen durch ſeine alšbaldige Entfernung aus dem Militär ganz los werden zu fönnen. Dieſe Bemerkungen und Anſichten , obgleich ihnen die
nicht für unwürdig angeſehen , dagegen ſeien alle dies zweite Stammer volle Gerechtigkeit widerfahren ließ, fans jenigen, die zur peine der reclusion (Einſperrung in den jedoch keine Unterſtützung , weil ſie bei der gegen
einem maison de force), alſo zur Zuchthausitrafe ver- wärtig noch beſtehenden Geſebgebung in den altheffiſchen urtheilt wurden, unwürdig, in das Militar eintreten zu Provinzen nicht ausgeführt werden konnten , ohne große fönnen. Da nun in den Provinzen dieſſeits Rheins ebens Mißſtånde und zugleich einen ziemlich ſtarken Ausfall in falls der Unterſchied zwiſchen Correctionshaus und Zucht- der Zahl der Dienſtpflichtigen herbeizuführen. bausſtrafen beſtehe, ſo ſolle man die Gleichſtellung im Prin :
Art. 17 bis 21. Die Fälle, in welchen der Striegs .
sip mit der rheinhelf. Geſebgebung auch dieſſeits eintreten dienſtpflichtige in das Depot, das heißt an das Ende laſſen , ſomit alle Correctionare , in ſo fern hier nicht ſeiner Altersfíaſſe zu ſetzen ſei ( denn eigentliche Befreis rückſichtlich des Betruges und Diebſtahls die ſpecielle ungen enthält weder der Entwurf, noch das bisherige
Ausnahme des Art. 16 eintrete, für den Eintritt in das Geſet ) , ſouten nach der Abſicht der Regierung mögs Militår für würdig , alle zum Zuchthaus Verurtheilten lichſt beſchrånft und die Umſtände, welche die Depotſe. dagegen für unwürdig des Militárs erklären . Es for Bung motiviren , von menſchlicher Beurtheilung thunlichſt bere ſolches 2) die Ehre, die Würde und das Anſehen unabhångig gemacht, wo aber ein foldes Urtheil nicht
des Militärſtandes. Wer im Landeszuchthauſe wegen zu umgehen ſei, daſſelbe durch die ausgedehnteſte Defa Berbrechen geſeſſen habe, der verdiene, ſeiner Ueberzeus fentlichkeit controllirt werden . Insbeſondere war audi
gung nad), nicht, in die Reihen des Militárs aufge: die Abſicht, die bisher für die Begründung der Depots nommen zu werden. In der dffentlichen Meinung, rei anſprüche erforderlichen eidlichen Zeugnifjë dreier Gins ein folcher Menſch tief geſunfen ; ſein Werth in der wohner aus dem Gefeße zu entfernen und damit eine
Opinion ſei so gut wie verloren, der Beſſere werbe ſich große Menge von Eiden zu beſeitigen. Auf dieſen Ans
húten , in nåhere dffentliche Berührung mit einem Zuchtsichten und Motiven beruhten folgende Beſtimmungen håusler zu treten . Wie ſollten wir daber unſeren Söh: bes Seſebesentwurfs : a) Es ſolle eine Depotſeßung nur nen es zumutben fónnen , neben einem ſolchen Subjecte in 4 Fällen ſtattfinden, nåmlich 1 ) wenn der Vater das
im Militár zu dienen ? Dieſe Opinion ſei übrigens feine 60. Lebensjahr zur Zeit der nächſten Truppenergånzung. überſchritten haben werde , oder durch ſeinen Körper ter mit Erfennung von Zuchthausſtrafen leicht zu Werke oder Seelenzuſtand unfähig fei, die znr Ernährung der leere, denn man moge nicht glauben, daß unſere Rich
gingen . Die Zuchthausítrafe werde in den Fällen er: fannt, in welchen man Correctionshausſtrafe, welche zu 1 und 2 Jahre führen könne, nicht für zuläſſig erachte, ſie werde in der Regel in den Fällen angewendet, wo die Gravitát des Verbrechens, namentlich in Beziehung
Familie nothigen Arbeiten zu verrichten , 2 ) wenn die Mutter im Wittwenſtande lebe, 3 ) wenn der Dienſts pflichtige dem gemeinſchaftlichen Haushalte ålternloſer Geſchwiſter vorſtebe, 4 ) wenn er einen Bruder durdy den Militardienſt verloren habe, oder wenn ein Bruder
auf die Momenteder Verbeſſerlichkeit und der Ehre des durch den Militárdienſt arbeitsunfähig geworden ſei. Verbrechers, bei dem Richter feine Schonung mehr in b) In allen dieſen Fällen ſollte die Depotſeyung nur 譯
Anſpruch nehme. Unterſtelle man den Fall , es werde dann erfolgen, wenn fein arbeitsfähiger Bruder des ein Subject dieſſeits wegen Vagabundirend, nach ges Dienſtpflichtigen vorhanden ſei, der entweder, auf mels
wöhnlich vorausgegangener vergeblich erduldeter Corsche Weiſe es fei,vom Kriegsdienſte frei geblieben fet
rectionshausſtrafe, žu i Jahr 11 Monat Zuchthausſtrafe oder bis zur nächſten Truppenergånzung das 17. Jahr verurtheilt, und er frage, ob ein ſolches Subject für zurückgelegt haben werde. c) Dagegen ſolle das bisher das Militár würdig erklärt werden könne.Knüpfe man rige Erforderniß für die Depotſegungen, daß der Dienſt die Unwürdigkeit zum Militardienſte überhaupt an die pflichtige und ſeine. Aeltern eine gewiffe Vermögense Zuchthausſtrafe, ſo werde auch 3 ) hierdurch eine Har: I lumme nicht beſaßen , wegfallen ( da es unmöglid fei,
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dieſert Punct auf eine zuverläſſige Weiſe auszumitteln , zweiten Rammer im Weſentlichen bei , mit Ausnahme und da' Ungleichheiten , welche durch die Leidenſchaften jedoch der Beſchrånfung des 1. Falls auf diejenigen und falſchen Beurtheilungen der Menſchen herbeigeführt | Våter , welche ſich durch ihrer Hånde Arbeit ernähren. werden , weit druckender ſeien , als diejenigen , welche
Der fünfte Abſchnitt des Entwurfs 22 bis Muſterung und( Art. , Ziebung bloß durch das Schicfal entſtånden .) d ) Die Depot: 34 ), von der Aufzeichnung feßung foứe zurückgenommen werden , wenn die dabei in der Kriegsdienſtpflichtigen , enthalt in Bezug auf die Rådjicht fommenden Umſtände bis zur nächſten Trup: Aufſtellung , Aufhängung und Berichtigung der Liſten
penergånzung aufhören. e ) Die Thatumſtånde , welche nurdie Aenderung, daß die HauptliſtederDienſtpflichs eine Depotrebung begründen , ſollen (in ſo fern ſie nicht tigen des ganzen Bezirks in einem vorher öffentlich aus öffentlichen Äften und Urfunden, wie Geburtsſdeine bekannt zu machenden Orte des Landrathsbezirks oder u . dgl. hervorgeben , durch Zeugniſſe des Ortsvorſtandes Cantons (ſtatt, wie bisher , in jeder Gemeinde ) auf: bewieſen , und dieſe Zeugniſſe nur bei Uebereinſtimmung gehängt werden ſolle. Dieſe Aenderung wurde mit 46 von wenigſtens ?); der nach Art. 31 der Gemeindeord: Stimmen gegen 1 angenommen. nung vorgeladenen und erſchienenen Mitglieder des Gemeinderaths ertheilt werden . Das darüber aufges
Nach den Art. 26 bis 31 rodite nad Berichtigung
nommene Berathungsprotokoll folle während 14 Tagen der Hauptliſte zuerſt die loosziehung unter Leitung des öffentlich aufgelegt werden. Während dieſer 14 Tage Landraths oder des an deſſen Stelle Beauftragten , in
Tolle Jedermann gegen die Richtigkeit des Zeugniſſes, Gegenwart der Bürgermeiſter ſåmmtlicher Gemeindent, ſo wie der das Depot Anſprechende ſelbſt gegen die Vers vorgenommen werden, und alle Dienſtpflichtigen ohne weigerung deſſelben reclamiren fónnen . Zur Entſcheis | Růcſichtauf Tauglichkeit oder Untauglichkeit, am loos
F
dung ſolcher Reclamationen folle ſich der Gemeinderath ſen Theil nehmen . Nach dffentlicher Verleſung des Zie: mit wenigſtens halb ſo vielen Mitgliedern , als bei der bungsprotokolls ſollte die Friſt, innerhalb welcher die
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Berathung gegenwärtigwaren (und zwar auf eine ges Anſprüche auf Verſeßung in das Depot angebrachtwers nau vorgeſchriebene Weife) verſtårfen . Dieſer verſtårfte den müſſen, offentlich bekannt gemacht werden ; nur dies Gemeinderath ſolle dann von Neuem über die Ertheis jenigen Dienſtpflichtigen jedes Bezirks, welche in die erſte
lung oder Verweigerung des Zeugniſſes , undzwar Hälfte der loosnummern gefallen, ſollten für jeßt ders
All
definitiv abſtimmen ; für die Ertheilung deſſelben ſei gleichen Anſprüche vorbringen können ; eineRegierungos allerStimmen commiſſion ſolle, mit Vorbehalt des Recurſes an der abermals die Uebereinſtimmung von ndthig. – Die Frage, ob überhaupt Verſeßungen in Recrutirungsrath, úber die Depotanſprüche entſcheiden.
das Depot ſtattfinden ſollen oder nicht, batte auch dießs Alsdann erſt ſolle die Muſterung der Dienſtpflichtigen mal wieder, wie auf früheren Landtagen , einelebhafte durch einen Capitain in Beiſein des Landraths oder des
Discuſſion veranlaßt, bei welcher für" und wider wicht an deſſen Stelle Beauftragten ,und mit Beiziehung eines tige Gründe vorgetragen wurden. Bei der Abſtimmung Militár- und Sivilarztes vorgenommen werden .( Nadi erklärten ſich in der 2. Rammer 35 gegen 13 Stimmen der bisherigen Einrichtung begab ſich nach Berichtigung
gegen alle Depotſetungen , ſo jedod), daß von dieſem Beſchlufe die Annahme des Gerebesentwurfs nicht ab , hängig gemacht werden ſolle.Für den Fall daber, daß die erſte Kammer und die Staatsregierung die Depotvers feßungenüberhaupt wurden beibehalten wollen , ſtimmte die zweite Kammer weiter über die deßfalſigen Beſtims mungen des Geſetzesentwurfs ab. Mit 32 gegen 15 Stimmen entſchied ſie ſich dafür, daß Depotverſetzungen nur bei vorhandenem Unvermogen , einen Stellvertreter
der Liſten in jeder Provinz eineRecrutirungscommiſſion, aus einem Regierungsmitgliede und einem Capitain be ſtehend, in jeden Bezirk, "nahm daſelbſt die Muſterung vor, entſchied die Depotanſprüche , und ließ erſt nach Ausſcheidung der in das Depot Geſetten und der Uns tauglidien die aufrufsfähigen Leute unter ſich , und dann die in das Depot Gefeßten unter fich looſen.) Die 2te Kammer lehnteden Vorſchlag des Geſegesentwurfs , ſo wie die von dem Ausſchuſſe vorgetragenen Modificatio,
zu ſtellen, ſtattfinden ſollten . Von den vier obenerwibns nen deſſelben , mit 25 gegen 22 Stimmen ab und beſchlob
ten Fällen, worin der Geſetzesentwurf eine Depotſeßung Todann mit 35 gegen 12 Stimmen , daß die bisher ſtatt: geſtattete, nahm die Kammer den erſten mit 45 gegen gefundene Einrichtung beizubehalten ſei. 2 Stimmen, jedoch nur für diejenigen våter an, welche ſich durch ihrer Hånde Arbeit ernähren müſſen. Für den 2. Fall erklärte ſie ſich mit 45 gegen 2 Stimmen , für den 3. einſtimmig , für den 4. mit 46 gegen 1 Stimme. Zugleich votirte ſie mit 43 gegen 4 Stimmen den Zufaß, daß in den beiden erſten Fällen die Depotſeßung zurüdzunehmen ſei, wenn der in das Depot Gefeßte die Fas milie nicht wirklich unterſtüße, und daß derſelbe alsdann, in ſo fern er ohne ſeine Depotſeßung zum Militár vers wendet worden wäre, noch auf eine volle Dienſtzeit von
Recrutirungsrath aus einem Pråſidenten, 2 militás riſchen Mitgliedern in Stabsoffiziersrange und 2 Mits gliedern aus der Zahl der Sivildiener beſtehen ſoll . Die 2. Kammer nahm dieſen Artifel ( mit 45 gegen 2 Stims men) mit der nåberen Beſtimmung an, daß ein Recru tirungsrath für jede Provinz beſtellt und daß derſelbe von dem Regierungspräſidenten oder einem anderen Eis vilſtaatsdiener hóberen Ranges präſidirt werden ſolle. Die erſte Kammer vereinigte ſich mit dieſen Bes
6 Jahren zum Dienſte abgegeben werden ſolle.
ſchlüſſen der zweiten Kammer .
Die erſte Rammer , welche ſich für die Beibehaltung
In dem Art. 34 beſtimmt der Entwurf, daß der
( Fort feßing folgt.)
der Depotſetzungen entſchied , trat den Beſchlüſſen der Rediğirt unter Berantwortrichkeit der Berlagsbandlung: 5. W. beste in Darınſtadt und in deſſen Dfrizin gedrudt.
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Samſtag, 19. Juni 1830.
Nr. 49 ..
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gert worden, woraus eine bedeutende Erſparniß ermach,
11 .
In der Rebe, welche der Miuiſter des Inneren bei len iſt. – Die Lieferungen an Fütterung, Brenn's und Eröffnung des Reichstages hielt, außerte er Folgendes Erleuchtungsmaterialien haben in der gewohnten Weiſe
über das Kriegeweſen : ,, Kraft föniglicher Decrete ſtattgefunden . Die Theuerung der Futterpreiſe, in Folge ſind in den lebten fünf Jahren 18,500 Mann ausgehos : dreier ſdylechter Aerndten , hat das Kriegsminiſterium in ben und 11,613 Mann, ſo wie 1565 Invaliden entlaſſen die Nothwendigkeit verſeßt, bei der Anlage des Budgets worden ; davon haben 654 Penſionen erhalten. Das für 1828 einen Zuſchuß von 900,000 ft. zu erbitten,
Cadettencorps in Kaliſch zählt gegenwärtig über 200vewovon etwa ein Viertheil unverwendet im Staatsſchake Zöglinge und hat in den legten Jahren 185 Unteroffis geblieben iſt. - Die Regierung geht mit dem Plane -
Armeecorps und eine Menge um , in den verſchiedenen Wojewodſchaften für die ganze ziere für die verſchiedenen für die ſogenannte Applicationsſchule ges Armee Kaſernen zu erbauen. Dieſes große Unternehmen von Schülern
liefert. Die leßtere bat für den Generalſtab, das Ärs tileries und Ingenieurcorps , ſo wie für die anderen Waffengattungen , 37 mit einer höheren militäriſchen Ausbildung ausgeſtattete Offiziere entlafen . Die feit
roll in 5- 6 Jahren , mittelſt einer Anleihe, ausgeführt werden, die durch freiwillige Beiträge derjenigen Stådte, Vortheil ziehen , allmählicy die von dieſer Kaſerntrung getilgt werden ſoll. - Die Luchlieferungen für den
einigen Jahren in Warſchau beſtehenden Unterrichtsan- Bedarf des Heeres find jeßt gånzlich inlåndiſchen Fas ſtalten für die Fibndriche von der Infanterie und Car Brifen abertragen , wodurch ein Kapital von beinabe valerie, ſo wie dieWinterſchule für die Artillerie, haben | 2 Millionen jährlich im Lande bleibt. Der Bedarf der zu erfreulichen Reſultaten geführt ; die beiden erſteren | Armee an leinwand wird nur zum dritten Theile von haben in einem Zeitraume von 6 Jahren 413, die less den inlåndiſchen Fabriken beſtritten ; die anderen beiden tere bat 61 Offiziere geliefert. Die 2 Schwimmſchulen Drittheile liefert das Ausland. Inzwiſchen bat das bei Warſdau baben ſeit 1825 über 7000 Boglinge und Kriegsminiſterium mit einem leinwand- Fabrikanten in eine Menge von Lehrern gebildet, - Die Militarhoſpis Lodz einen Contract auf 55 Jahre abgeſchloſſen, wodurdy -
tåler ſind durch zwei nzu errichtete, eines in lowicz und dieſer ſich verpflichtet,ſeine Leinwandlieferungen jähr: das andere in Siedlce, vermehrt worden. - Um dię , lich in einem ſolchen Maße zu vermehren, daß ſie nad dem Kriminalgeſetzbuche gemäß, beſtehenden Verhältniffe dem Ablaufe des Contracts , im Jahre 1834, den gans -
zwiſchen den Civilgerichten und den Militärbehörden zu zen Bedarf decken. – Die Feſtungsarbeiten in Zamoſc ordnen, haben die Miniſterien der Juſtiz und des Kries werden thåtig fortgeſeßt und erhalten eine große Volls ges in Gemeinſchaft feſtgeſtellt, daß die von den Zucht kommenheit. Bei der Feſtung Modlin iſt eine neue folide polizeigerichten gegen Militárperfonen , por deren Eins Brůde åber die Narem gebaut worden. Eine im wars
tritt in den Dienſt, gefällten Urtheile, wenn ſie bereits chauer Zeughauſe errichtete Fabrik mathematiſcher In Geſeķestraft haben und definitiv ſind,durch die Mili- ſtrumente für das Artilleries und Ingenieurcorps liefert
tárbehorden vollzogen werden ſollen. Dagegen werden dieſelben in folder Volkommenheit , daß die ausländis die bei den Zuchipolizeigerichten anhängigen Prozeſſe iſchen Inſtrumente vollig entbehrt werden können . – gegen Militárperſonen , wenn ſie vor dem Eintritt ders Das Lager bei Powazki gleicht einer neuen von Gärten
ſelben in den Dienſt noch nicht entſchieden ſind, der und Anpflanzungen durchſchnittenen Stadt, und die Auss Militárgerichtsbarkeit anheim fallen. – Die Armee em dehnung, welche die dortigen Ståle, Remiſen und ans pfångt regelmäßig ihren Sold ; der Soldat iſt gut betó, dere Gebäude erhalten haben , macht es möglich, daß
ſtigt und gekleidet und mit allen Bedürfniffen verſehen. faſt alle Truppen und Pferde , bie früher den Bewobs - Die ruſſiſchen Remonteanſtalten haben , wie früher, nern der Hauptſtadt und der Umgegend zur faſt fielen , -
fo auch in den leßten Jahren, eine hinreichende Anzahl untergebracht werben können. Die herrlichen Ateranbers ſtarfer Pferde für den Cavaleries, Artilleries und Trains Tafernen, ſo wie die bei Razienti für die Garde - Cavas
dienſtgeliefert. Ein Theil dieſer Pferde iſt auf höheren ferieregimenter, eine Stůdgießerei und ein Pavillonfür Befehl im Königreiche ſelbſt angekauft worden. Die die Artilleriedirection find in neuerer Zeit erbaut wors
Dienſtzeit eines Pferdes. iſt von 8. auf 9 Jahre verlån : den, Aehnliche Bauten wurden in fublin, Krasnyſtaw ,
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Radomsk, Uniejow, Radzyn, lowicz, Plock unb Kalifdy liſt ist das Weſent des Soldatenſtandes gewöhnlich nur
ausgeführt. In letzterer Stadt iſt außerdem ein Erers durch fremde Augen ſeben darf, oder daß er ſich dieſer cirbaus für die Cadetten erbaut worden . "
nicht einmal bedienen wilt. Daber fommt es denn, da mancher offizier bloß deßwegen von den Civiliſten boch,
gehalten wird ,weil er ſich ihnen nähert, daß ſie einen
Ueber den Corpsgeift.
anderen tiefitellen , weil er ſich von ihnen entfernt bålt. Nun frage ich aber, welcher Offizier, der das, was
Der Corpsgeiſt ging, ein Kind des Krieges, mit in Corpsgeiſt iſt - der ſich ihm bei den Oberen durdy den Frieden hinüber und erhalt hier noch den camerads Achtung und liebevolle Behandlung offenbart , bei den
ſchaftlichen Verband, den eigentlich jener begründet hatte; Gleichen durch offenen Sinn und durdi Freundſchaft der Friebe, mit ſeinem egoiſtiſchen , iſolirenden Zuſchnitte, aufgefaßt hat, wird ihn befudeln wollen, indem er Mens tann ihn nur erhalten und pflegen, zu ſchaffen båtte er. Schen ſeinen Cameraden preisgibt, die feine Gelegenheit baben , deſſen gute Seiten fennen zu lernen , die wohl ihn nicht vermocht.
Im Corpsgeiſte ruht die freiwillige Achtung, die der gar mit ironiſchem Lächeln bemerken, warum ein ſolches Offizier ſeinen Cameraden zout , abgeſehen von allen Subject nicht aus einem Verbande geſchieden werde, Anforderungen an beſondere Behandlung, die er andies deſſen erſtes Prinzip doch die unbefleckte Ehre ſei? fen macht;er wird nur durch ſein Gefühl beſtimmt und
Wie aber Menſchen , die dem Soldatenſtande fremd,
dieſes durch kein Echo . Mag nun der Offizier des Stries nicht das Forum ſind , vor das die Gebrechen ſeiner ges oder des Friedens Zögling ſein, ſo hat er in jenem Glieder gebrad)t werden ſollten, ſo iſt dagegen im Corps: Falle den cameradſchaftlichen Sinu erprobt, in dieſein geiſte begründet, daß jede Handlung eines Offiziers, die
aber wurde er ihm überliefert als eine unverwelkliche aud nur entfernt an ſeiner Ehre als Fleden erſcheir Prophảe aus den Zeiten der Stúrme.
nen könnte, ſogleich durch den erſten, beſten Cameraden Wohl dem Soldaten , der von dieſem Standpuncte Offentlich angezeigt werde. Iſt der Ángeſchuldigte rein , aus die Stufenleiter der militariſchen Charger betrad ſo wird er die Hand, welche ihm ießt ſein Anklåger .
tet hat, dem ſich erſt dieAchtung für dengleichen aufs drångte und der dann ſein Auge hebt , die Höheren erblickt und ſich ebrfurchtsvol neigt; er hat fich das Beſte errettet : die Freiheit. Ihm iſt wohl in dem Kreiſe
reicht,nicht zurücſtoßen; konnte er ſich aber vom Pfade der Ehre entfernen , ſo kann ihm wohl eine Ebråne des Mitleids nachgeweint werden , aber der Geſellſchaft von Männern iſt er nicht mehr würdig , die ſelbſt im Ges
der Freunde und er fühlt ſich nichtbeengt bei denen , wúhle des Todes die Ehre als ihre oberſte Gottheit ant Wo aber nur die Mediſance ihr Dpfer die über ihm ſtehen ; er kennt nicht jene unbehůlflichen erkennen . -
Ehrenbezeugungen , jenes Stocen, wenn er gefragt wird, benagt, welch andere Rolle fann da dent Offizieren zu: jene peinlidje Berlegenheit. Aber er fennt auch feine getheilt werden, als ein verächtliches Schweigen ? Oder Sucht, die Höheren zu verkleinern , ſie ins Lächerliche ſoll ich etwa Månner vor Klatſchereien warnen , vor bem lottergeſange unzeitiger Buben , vor dem Einmi zu ziehen, ſie anzuſchwarzen .
Wer, dem Militärſtande fremd, den Corpsgeiſt nicht ſchen in Tone, die jedem ehrliebenden Ohre fremdbleis zu würdigen verſteht, glaubt mitunter, er autoriſire ein Ueberſ
eben anderer Stånde nidyt nur, ſondern auch ein Unterbrücken derſelben , Beleidigen doch ich ſehe die
ben ſollten ?
Der Nidytmilitar iſt auch oft in dem Wahne befans
gen , als ſei die Abſtufung der Chargen grel und für
Ndthe des Zornes und der Indignation auf der Wange den Unteren drůdend : es gibt kein angenehineres und des ehrliebenden Soldaten ! Er betheuert nichts , für ihn ſchoneres Verhältniß, feines, das aufmunternder auf die
ſpricht ſein Leben , fein Benehmen in den geſelligenVers Jüngeren einwirken konnte, als das zwiſchen bdheren båltniffen : Raſtengeiſt iſt aus dem Militår entſchwuns und niederen Offizieren . Nur auf die Formen der Uns den ! Könnten doch alle Stånde dieſes von ſich růbmen ! terhaltung hat die Subordination einigen Einfluß, und
Moge aber auch auf entgegengeſeßtem Wege der Liberalismus der Offiziere nidit zu weitgeben ! Denn, weil die Achtung, welche unſere Mitmenſchen uns zollen, großentheils -auf der gewiſſenhaften Treue und Punct: lichkeit beruht, mit der wirunſerenBerufsgeſchafften nachkommen, ſo erſcheint bei Nichtmilitårs das Urtheil
Formen werden ja von der ganzen civiliſirten Welt eins gehalten ; aber das Weſen der Unterhaltung wild fein militariſcher Rang beherrſchen. Denk- und Redefreiheit waren dem Soldaten zu allen Zeiten beilig ; welcher Mann von Ehre wollte aber darum den Freigeift mas den , den Raiſonneur, oder den Schwager ?
eines Offiziers über einen anderen als überwiegend, weil ja die Dienſtleiſtung nur durch den Standesgenor ſen gewürdigt werden kann und dieſe als das Urtheil motivirend betrachtet wird. Der Nichtmilitår wird nun das Benehmen des von feinem Cameraden getadelten
Dieſe Denk- und Rebefreiheit findet ganz beſonders in Adem ſtatt, worüber ſich die Geſammtheit eines Dffis zierscorps auszuſprechen hat ; es wird hier weder ein phyſiſcher, noch ein moraliſder Zwang ausgeübt. Die Einſtimmigkeit eines ſolchen Körpers wird uns nicht
Offiziers in der Regel der hårteſten Rüge würdig fin
überraſchen , da faſt alle von gleicher Neigung beſeelt
den und dem, der von jenem gelobt wird, wird er kein ſind, die ſo ſehr auf unſer Urtheil einwirkt, und da der
zuſchreiben , als der perſdnliche Freund cameradſchaftliche Umgang dieIdeen ſchon ausgeglichen anderes Verdienſt beffen zu ſein , der die Poſaune ertonen ließ. Solche bat. Wo aber eine Minoritåt eine abgeſonderte Meia Irrthümer werden dadurch herbeigeführt, daß der Civis nung bebauptet, wird uns auch nicht entfernt derGe.
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danke kommen, als kónne jener ſolches Durchführender welche die Schale ber Unſterblichkeit gemeinſchaftlich lees Ueberzeugung Nachtheil bringen. Mann
Der von Taft | ren dürfen. Der blaſſe Neid bleibt ferne von ihnen und wird ſich eben ſo von zu ſchnellem Eingehen in die Ideen die Palme erkennt jeder dem anderen zu ! Anderer , als von eigenſinnigem Beharren auf ſeiner Ans Wenn übrigens der Veteran wegen des Corpsgeiſtes ſicht entfernt zu halten wiſſen .
einen wehmüthigen Blick in die Zukunft werfen will,
Von Protection weiß der Offizier nichts, er gibt ſich ſeinen Vorgeſeßten , wie er iſt , er buhlt nicht um ihre Gunſt und ſie ſelbſt wollen ihm dieſe nicht ſpenden mit Hintanſebung ſeiner Sameraden. Je höher der Obere richt, deſto gerechter wird man ihn in dieſer Hinſicht fes ben ; er kennt feine Lieblinge, feine, die er baſſen könnte,
wenn er fürchtet, ein langer Friede mochte ihn unters graben , ſo kann ich ihn beruhigen : 1 ) Der Geiſt der Intrigue iſt dem Soldaten fremd, und daß dieſem Geiſte die Hände gebunden ſind, daran ſind hauptſächlich die geregelten Avancementsverhältniſſe fchuld. 2) Es gibt keinen Abel im Offiziersſtande; auch nicht den leiſeſten
ſondern nur fohn oder Strafe. Iſt das auch ſo in ans Vorzug vor dem Bürgerlichen hat der Abeliche, es fann alſo feine andere Ariſtokratie auffommen , als die der
deren Standen
Mie erhebend für den angehenden Militar iſt ſein Anciennetåt und der Verdienſte. 3 ) Die Offiziere geben Eintritt in den neuen Stand ! Was er beim Leſen der nicht darauf aus, fich zu bereichern. Wollten ſie es , To Alten fühlte und bei den Heroen der neueren Zeit, das båtten ſie gewiß einen anderen Stand gewåhlt, und da
ſoll ſich jeßt bei ihm in die Wirklichkeit hinübertragen. der Geiz, an und für ſich durch den Egoismus bedingt, Handelnd ſoll er den Schauplaß betreten , welchen er nicht mit Unrecht die Wurzel ades Uebels genannt wird, jenen erhabenen Kämpfern einſt beneidete, mit denen er ſo ſieht hier der Corpsgeiſt einen der gefährlichſten Feinde ießt denſelben Weg zum Ruhme wandeln darf. Wird Mit dieſen Gebaufen erfügttritt er ihnen gleichen ? er in den Kreis von Männern , die ihn als ihren Cas meraden begrüßen , ob ſie ihm gleidh an Verdienſt weit vorgeeilt ſind. Welche Nacheiferung entſteht da in ſeis ner Bruſt, und wie gehört er mit Leib und Seele einem
gefeſſelt zu ſeinen Füßen . 4 ) Ade Belohnungen werden offentlichgegeben , To daß nur Verdicuſt oder eine eherne Stirne bei ihnen concurriren fann. Und endlich würde 5) auch nur die entfernteſte Ahnung vom Kriege – und þinreichen , den wo feblt es je an Börſegerůchten eingeſchlaferten Corpsgeiſt wieder zu wecken . -
Stande , von dem er ſich ſchon deßwegen mit Adtung
und Fiebe aufgenommen fieht , weil er durch die Wahl ſeiner laufbahn ausgeſprodjen hat , daß er die Ehre dem Leben vorziehe!
Möge ſich jeder Offizier, der 'au Erfabrung und Kenntniſſen einen anderen überragt, berufen fühlen , auf
Entwurf eines neuen Recrutirungsgeſelles für das Großherzogthum Heijen. ( Sdt u 6. )
Nach dem bisherigen Geſeke wurben die Contingente
dieſen im geſelligen Kreiſevortheilhaft einzuwirken , moge der Provinzen und der einzelnen Bezirfe nach der Zahi aberaudibabeizugleich die Sdictlichkeit beobachtet wers der rein aufrufsfähigen Leute (nach vorheriger Ausſcheis den, keine Sdwäche,Unkenntniß ic.des Belehrten weit- tung der Untauglichen, zum Depot Perfesten 2c:) - berech.
läufigzu analyſiren. Mogen hierbeiimmer vier Augen net." Der Entwurfdes neuen Geſekes enthielt dagegen einer größeren Unzahl vorgezogen werden , und moge in Art. 35 die Beſtimmung, daß die Geſammtheit aller man nie Gefallen daran finden , Jrrungen an das Lidt ( tauglichen und untauglichen,marſchpflichtigen und zils zu ziehen , wovon ja auch die gebildetſte Unterhaltung rüfgeſtellten ) Dienſtpflichtigen der betreffenden Selaffe nicht frei iſt.
den Repartitionsfuß für die Contingentsberechnungen
Ein Unding zwiſchen Offizieren muß es ſein , einer perſönlichen Feindschaft ſo weit die Zügel ſchießen zu iaffen ,daß man kein Wort miteinander wechſelt, daß man lich begegnet, ohne ſich zu grüßen. Wo die Sas chen fo weit gekommen, da mag in Gottes Namen der
geben ſolle. Dieſe Aenderung wurde folgendermaßen motivirt : ,, Die Conſcription ſei eine nothwendige Ders minderung der arbeitenden Bevölkerung, und müßten daher dabei auch die zum Militárdienſte Untauglichen in Anſchlag kommen, indem dieſelben in der Regel immers
Knoten zerhauen werden , aber der cameradſchaftliche hiu arbeitsfähig ſeien, und alſo die Bezirke, welche viele Verband darf nicht durch Privatleidenſchaften entweiht Wo der Corpsgeiſt Wurzel gefaßt hat - und wels cher Dienſt wollte ihn als Fremdling, behandeln ? muß ſich der Offizier in Geſellſchaft eines Cameraden mit Stolz ſagen können : Ich bin nicht allein , mein Gefährte gibt mir den Rath und den Troſt eines Freuns des , er wollte mich nie verlåumden , nie meinen guten Namen untergraben , nie mich verdrängen ; ich habe an werden.
dienſtuntaugliche, aber doch dabei arbeitsfähige Cons ſcriptionspflichtige håtten , zum Nachtheile der anderen Bezirke offenbar geſchont wurden , wenn dieſe mit ihrer
größerenAnzahl Dienſtfähiger für jene einſtehen ſollten. wenn es nun gleich natürlich auch Dienſtuntaugliche gebe, die zugleich arbeitsunfähig ſeien, ſo ſei hier auch nur von einem Maßſtab zur Repartition die Rede, ſo daß alſo dieſer veränderte Repartitionsfuß die Cons tingente derjenigen Bezirke, welche die meiſten Dienſts
ihm eine Stüße, welche die Gefahren überwinden hilft untauglichen hatten , nicht um die ganze Zahl dieſer
und mich nicht mir ſelbſt und meinem Schickſale über: laßt." Welch ein Zuwachs zu bem perſdnlichen Muthe, wenn ein doppeltes Vertrauen da ſteht und dem Feinde froßt, welch ſchönes Verhåltniß zwiſchen zwei Freunden ,
Dienſtuntauglichen , ſondern nur um eine Duote ( ges wohnlich /3 ) derſelben vermehre. Wenn alſo auch nur ein Arbeitsfähiger unter 3 Dienſtuntauglichen rei, ſo erſcheine der neue Repartitionsfuß gerechter und gleis
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феr. I
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Die zweite Rammer war inbeſſen mit dieſer Dienſtpflichtigen zu ; auch ſollen mit Bewilligung des
Anſicht nicht einverſtanden, ſondern beſchloß mit 40 ges Kriegsminiſteriums , wenn es für den Dienſt vortheil. gen 1 Stimmen , daß die Contingente im Verhältniß der haft iſt, Ercapitulanten nach dem 36. Lebensjahre anges Geſammtzahl aller tauglichen (alſo doch mit Zurech- nommen werden können. Dieſe Beſtimmungen wurden nung der in das Depot geſegten ) Dienſtpflichtigen zu von den Kammern angenommen . berechnen ſeien. Die erſte Rammer vereinigte ſich hiermit.
Nach dem beſtehenden Geſeke hatte ber Einſteher bloß
Die Art. 36 - 41 enthalten im Weſentlichen bloß die eine Caution für ſeine Armatur und Equipirung (welche, Aenderung des Beſtebenden, daß die Freiwilligen nicht nach Verſchiedenheit der Waffengattungen, 75 oder 150 fl.
mehr vom ganzen Recrutenbedürfniſſe abgezogen , ſondern betrug), und zwar entweder baar oder in Obligation, auf die Contingente ihrer Bezirfe aufgerednet werden zu ſtellen. Der Entwurf des neuen Geſetzes beſtimmte, foden. Die Kammern nahmen dieſe Artikel an, votirten daß er eine Dienſtcaution von 150 fl., wenn er Ercapis aber zugleich denZuſaß, daß diejenigen Recruten , welche tulant iſt, anderenfalls von 300 fl. zu ſtellen und ſtets
bei ihrem Eintreffen bei den Regimentern von dieſen als baar in die Staatsſchuldentilgungskaffe zu zahlen babe. untauglich abgewieſen würden , bei dem nåchſten Recrus Die Kammern nahmen den von den Regierungscommifſås tirungsrathe zur endlichen Entſcheidung über ihre Taugs ren nachgegebenen Antrag des Ausſchuſſes an, wornach lidyfeit erſcheinen müſſen.
die baar zu ſtellende Caution für die Ercapitulanten
Der ſiebente Abſchuitt ( Art. 42 - 44)) , von den Ver- 150 fl., får Andere 200 fl. betragen ſolle und während gehen in Bezug auf die Kriegsdienſtpflicht, enthält, aus der Dienſtzeit weder cedirt, noch mit Arreſt belegt wers Ber dem Beſtehenden, die weitere Beſtimmung , daß die den könne. Auch beſchränfte ſie die Beſtimmung der ges Refractåre neben den geſeßlichen Geldſtrafen noch mit ringeren Caution auf diejenigen Ercapitulanten, welche einer Gefängniſſtrafe von 8 Tagen bis zu 3 Monaten vondem Kriegsminiſterium beſonders genehmigt werden. belegt werden ſollen. Die Rammern nahmen dieſe Ars
Nach dem beſtehenden Geſeße war im Falle der Des
tiket an, und zwar mit dem Zuſaße, daß dieſe Gefång: nißſtrafen nach vorausgegangener geridhtlicher Unterſus dung zu erkennen ſeien . In dem , von der Stellvertretung handelnden 8. Abſchnitte åndert der Art. 45 die beſtehende Einrich tung, wornach der Soldat auch noch ſo lange , als er Recrute iſt, ſich jederzeit vertreten laſſen kann, dahin ab, daß das Recht, ſich vertreten zu laſſen , mit dem Tage
Tertion des Einſtehers die Saution jedenfalls der Kriegs: faſſe verfallen ; ſodann beſchränkte ſich die Verpflichtung des Einſtellers, bei der Deſertion ſeines Einſtebers ſelbſt
zu marſchiren oder einen anderen Stellvertreter beizus bringen, auf die erſten 3 Dienſtjahre. Der Geſegesents wurf beſtimmte dagegen , a ) daß , wenn der Einſteher deſertire, der Einſteller die Caution nach Abzug von 100 fl., welche der zu bildenden Einſtandsfaſſe verfallen
aufhdre, mit welchem die Dienſtzeit des Dienſtpflichtigen ſeien, zurickerhalte,b ) daß aber derſelbe nun (w &brend anfängt, und daß nur dann , wenn ein bereits anges der 6 Dienſtjahre) ſelbſt marſchiren oder fich anderweit nommener
Einſteber bei ſeinem Dienſteintritte aus einem vertreten laſſen müſſe ; c) daß jedoch , wenn der defers geſeblichen Gründe abgewieſen wird, dem Einſteller zur tirte Ein eber ein Ercapitulant war, der Einſteller von
Beibringung eines anderen Stellvertreters noch eine Friſt dieſer Verpflichtung frei, die Caution aber ganz der vog 14 Tagen geſtattet ſei. Dieſe Beſtimmung wurde Einſtandskaſſe verfallen fei; d ) daß endlich die Fonds einſtimmig angenommen .
der Einſtandsfaſſe, nachdem daraus der Kriegsfaite der
Im Art. 46 wird unter den nothwendigen Eigens schaften des Einſtehers das höchſte Alter desjenigen, der nidit ſchon im Militår gedient hat, auf 26 Jahre ( ſtatı 30 , wie bisher) feſtgelegt, weil die Erfahrung gelehrt babe, daß Leute über 20 Jahren, wenn ſie nicht vorher
Erſaß für die Vertragnifſe und ſonſtigen Berluſte geleis ſtet worden, zur Stellung anderer Männer für deſertirte Ercapitulanten-Einſteber zu verwenden ſeien. Die Rams mern vereinigten ſich mit dem Antrage des Ausſduffes, wornach bei der Deſertion des Einſtehers in den erſten
ſchon gedient, nicht eine frühere Uebunggenoſſen hatten, 3 Jahren der Einſteller dieCautionnach Abzug des der nicht mehr die ndthige Gelenfigkeit beſäßen, um zu tůchs Kriegsfaſſe zufommenden Erſages zurückerhalte, aber tigen Soldaten gebildet werden zu können. – Die 2te nun ſelbſt marſchiren oder ſich anderweit vertreten laſſen Kammer erklärte ſich für die Beibehaltung des bisheris müſſe; bei der Deſertion nach 3 Jahren dagegen dieſe gen Alters von 30 Jahren ; die erſte Kammer dagegen Verpflichtung wegfade, die. Caution aber , nach Abzug für das im Entwurfe vorgeſchlagenė Alter von 26 Jah: des zu leiſtenden Erſages, der Einſtandskaſſe ganz vers
ren. Zulegt vereinigten fidh beide Kammern dahin, -, 26 fallen ſei. Die Beſtimmungen c. d. wurden angenommen. Fabre “ ſtehen zu laſſen, aber zugleid, das Kriegsminis Die neue Vorſchrift des Art. 52 , daß, wenn der Ein ſterium zu ermächtigen, ungediente Leute auch nach dem ſteher aus dem Militår ausgeſtoßen oder zur Strafe 26. Jahre anzunehmen , wenn es für den Dienſt vor: entlaſſen werde, oder wenn er ſich durch Selbſtverſtůms melung 2c. zum Militárdienſte untauglich mache, die Das bisherige Geſetz ließ keine Einſteher aus den Caution der Einſtandskaffe verfallen ſei, wurde mit dein beiden erſten klaffen der Dienſtpflichtigen zu, geſtattete Zuſaße, daß von der Caution vorerſt der der Krieges jedoch den Nummerntauſch unter den Dienſtpflichtigen taſſe verurſachte Schaden zu erſeßen ſei, angenommen ; derſelben Rrafie in jedem einzelnen Bezirfe. Der Ent- eben ſo die Beſtimmungen der folgenden Artikel über wurf des neuen Geſekes geſtattet den Nummerntauſch das Einſtehen der Brüder und über die Vertretung wirk,
theilhaft fei.
nicht weiter, laßt aber Einſteber aus allen 6 Klaſſen der ſicher Soldaten. Redigiri unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. fc6fe in Darinſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.
Mittwoch,
Nr. 50 .
23. Juni 1830.
2
TERREICIUS
2
:
Allgemeine Ba
6
e
Militar · Zeitung. Klaſſen Offiziere die ſie beſonders betreffenden Wiſſen :
1.
Se. R. H. der Großherzog haben geruht, den bei ſchaften, als : Ingenieur- u. Maſchinenlehreim höheren der Gardes ducorps aggregirten Oberſten , Fürſten zn Sinne, Kriegsgeſchichte, in Verbindungmit ſtrategiſchen Leiningen , Durchlaucht, zum Generalmajor von der Grundlagen , Civilbaukunſt, Wegebau , Hydrotechnik, Suite der Cavalerie , bei der Suite der Savalerie den mit Anwendung auf Ranåle und Schleuſen , General Oberſtlieutenant v. Gemmingen zum Oberſten, den ſtabelehre u. dgl. m . vorgetragen ; vorzugsweife find
Major Grafen zu feiningen zum Oberſtlieutenant zu aber dieſe beiden Jahre zur praktiſchen Ausbildung bes ſtimmt, und die Eleven ſollen daber mit Terrainauf: ernennen .
nehmen , Vermeſſungen und anderen Ingenieur- und Ba yer
n.
Artilleriearbeiten beſchafftigt werden . Beim Unterrichte
Augsburg, 3. Juni. Geſtern wurde, inAnweſens bleibt übrigens ſowohl in der Anſtalt, als aufdem heit des t. Interimscommandanten der zweiten Armee Felde, Selbſtarbeit das Prinzip ; die Lehrer ſollen bloß .
.
diviſion, Generalmajors und Brigadiers von Hofras, Anleitung geben; eben jó fou die Analyſe beim mathes ſo ſou des Generalmajors und Brigadiers Grafen v . Pappens mathiſchen Unterrichte und bei jeder Anwendung und
beim und des ſämmtliden Offiziercorps der Garniſon , l jeder fortſchreitenden Arbeit das vorzüglichſte Augens die hieſige neue Militar,Schwimmſchule eröffnet. merf bleiben . Die großen Leiſtungen bei der in ſo furzer Zeitfrift er :
folgten ſchönen und zweckmäßigen Einrichtung dieſes Anerkens verdienter gefunden, n Inſtituts deinen bortreffliche nung ihre volle Würdigung beiin Jedermann
H anote r .
Hannover , 4. Juni . Einem fűnigl. Befehl zufolge,
werden alle Ofiziere der hannoverſchen Armee, mit
und dadurch die vielfältigen Bemin ungen des Oberſten, Ausnahme der Garderegimenter, vom Range eines Cas Grafenv. Yſenburg, als Gründer dieſes neuen Baues, pitains oder lieutenante, ſtatt des bisher getragenen To wie die thåtige Mitwirkung des Regimentsquartiers Einen Epaulets in Zukunft zwei Achſelſtücke von vers meiſters Gaugenrieder und Lieutenants Straßer des f. / goldetem Metalle tragen. 3. Linien - Infanterieregiments belohnt zu haben.
eft reich .
Wien , 5. Juni. In der Armee haben wieder mehs
Då ne ma r f. Ropenhagen, 7. Juni. Die neue Militár -Hoch , rere Verånderungen ſtattgefunden .. Der Prinz rart ſchule ,welde hier eingerichtet wird und andie :Stelle vonHeffen und beiRhein, bisher Major bei"Gyulan ber bisherigen ArtilleriesCadettenſchule treten ſoll, hat Infanterie, wurdezum Oberſtlieutenant deſſelben Regie zunächſtdiewiſſenſchaftliche VorbereitungundAusbil: mentsbefdrdert ; der Feldmarſchau lieutenant v. Flug!
dung des Offizierſtandes zum Zwecf . Sie ſoll eine Sena als Feſtungscommandant nadi Komorn verſest; der Generalmajor v . lurem zum Feldmarſchall- lieutenant, bereitet, zu den verſchiedenen Waffengattungen ibrer und der Generalmajor v . Bergen zum Militär- unó
Beſtimmung abgeben können. Die Studierzeit iſt auf Brigadecommandanten in Tiroi ernannt. Ferner find 4 Jahre beſtimmt; in den erſten beiden Jahren bleibt die Oberſten Maridalt vom 2. Feldartillerieregiment, der Unterricht für alle gemeinſchaftlich undhat die ma: Graf Deiz von Don Miguel Infanterie, Graf von thematiſcheAnalyſe, beſchreibende Geometrie,Phyfit und Wratislav von Kaiſer uhlanen , und Resch von Chemie, Topographie, lebendeSprachen und ſchonelites Württemberg Infanterie, zu Brigadieren und Generala ratur zum Gegenſtande. Jeder Eleveerhält dann ſeine majoren befördert worden. Beſtimmung, entweder zum Generalſtab, zum Ingenieurs
Pre u Be n.
Dem Militar Wochenblatt vom 3. Juni zufolge, iſt ſpåterhin ſollen auch die Offiziere und lebrer bei der Se. K. H. der Prinz Wilbelin Adalbert , aggregirter Hochſchule ſelbſt, ſo wie die beim Land - Cadettencorps, Premierlieutenant beim 2. Garderegiment zu Fuß, mit oder Artilleriecorps, zum Weges oder Feuerwerfercorps ;
aus den dort gebildeten Offizieren genommen werden. Beibehalt feiner übrigen Dienſtverhältniſie, zum Tapis In den folgenden beiden Jahren werden für einzelne tain befördert worden .
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In der am 7. Juni zu Berlin gehaltenen Verſamm | hendem Rechtsſpruche, welchen die allgemeine Juſtiz-, lung des Vereins zur Beförderung des Gewerbfleißes in Cameral- und Polizei- Fama enthalt: Am 12. Januar Preußen wurden die Reſultate der Verſuche vorgelegt , 1830 wurde zu Schwyz J. A. Galliar , 23 Jahre alt, Welche in der dortigen königl. Militárbäckerei mit einer, beimathlos, ſeines Berufes ein Korbmacher, welcher, da für Rechnung des Vereins nach den Angaben des Bås er vor 5 Jahren mit Maria Anna Fególi aufder Reiſe cermeiſters Rothgeb zu München erbauten Brodfnets nach Rom , um ſich dort copuliren zu laſſen , zurückges Maſchine angeſtellt worden ſind und welche von derwieſen wurde , ſeither mit ihr drei uneheliche Kinder Art waren , daß ſie die praktiſche Anwendbarkeit und gezeugt hat, wegen drei mit Johann Mauderli nächtlis Nüblichkeit der Maſchine dartyun. Ruß la nb.
cherweiſe gewaltſam verübter Diebſtåble, wovon er 17 fl.
29 Sch . 3 4. bezog, und wegen einiger Kleidungsſtücke und Lebensmittel, die Mauderli geſtohlen und ihm mits
E Se. Mai. der Kaiſer haben unterm 6. ( 18.)April I getheilt , von dem Cantonsrath entweder zu Aus: an Se. R. H. den Ceſarewitſch Großfürſten Konſtantin 1 itellung am Hafseiſen , Auspeitſchen durch den Henker, follgendes Reſcript erlaſſen : ,, A18 Id am 1. (13.) Fer
Bezahlung der Prozeßkoſten und Verbannung aus dem
bruar 8.3. das Project zur Errichtung von Gouver: Canton , oder zu achtjährigem a usi å ndiſchem nements- Cadeitencorps beſtåtigte, theilte ich die Kriegsdienſte verurtheilt. Bei dieſer Wahl fand er mit der Ausführung deſſelben verbundenen Geſchäffte in es nad Verfluß der ihm anberaumten 24 ſtůndigen Bes
die vorläufigen ,welche den Bau der Cadettencorps be: denfzeit ſeinen Verhältniſſen angemeſſener , die erſtere treffen, und in dieeigentliche Einrichtung und Direction Strafe vorzuziehen. ' - Der Canton Schwy; hatte frus dieſer Anſtalten.
Die vorläufigen Geſchaffte übers ber mit dem
dnig der Niederlande , bat ießt noch mit
trage Ich Meinem Generalſtabe der Militárcolonieen. den Königen von Frankreich undNeapelCapitulationen, Seiner Pflicht liegt demnach ob: 1 ) Die Verwaltung endet dorthin die Söhne der angeſehenſten Familien ali der für die Gouvernements :Cadettencorp8 beſtimmten Offiziere, erlaubt und befördert die Werbung freier Lands Kapitalien . 2) Die Entwerfung der Etats und Regle: Teute in die Auslandsmiethe, und trågt kein Bedenken ,
ments dieſer Anſtalten. 3) Der Bau der für die Corps den Königen Schelme und Diebe zur Bedienung anzus nöthigen Häuſer , und 4) Uebergabe derſelben. Die ganzeGinrichtung derdieSouvernements -Cadettens bieten, und unter den BefehlſeinerOffiziere zu ſtellen. corps und die Oberdirection derſelben , wie auch die aller übrigen Cadettencorps und Militår - Unterrichts . anſtalten, gebührt mithin dem am 29. März ( 10. April )
Ein Wort über militariſche Erziehung.
1805 errichteten und unter der unmittelbaren feitung Die wichtigſte Verbeſſerung im Heerweſen iſt unſtreis Ew . Kaiſerl. Hobeit ſtehenden Conſeil. - Im Verlauftig die faſt überall eingeführte allgemeine Milttårs
Sie bringt uns den , hinſichtlich ihrer der Zeit hat genanntes Conſeil einige Veränderungen in pflichtigkeit. militäriſdien Inſtitutionen " faum erreidbaren Römeru feinem Weſen erlitten . Indem Ich daſſelbe unter dem
Namen eines Conſeils für die Militár - Unterrichtsans um einige Schritte nåber, und würde uns ihnen beinahe
Ich zum Vorſiger deſſelben den gleichſtellen, wenn wir energiſch genug wären, auchuns ſtalten erneuere, ernenne General von der Infanterie Grafen Tolſtoi, und zu fere Diſciplin zit romaniſiren. Leider iſt dieſe aber gerade die partie honteuse des modernen Heerweſens. Mitgliedern: Se. Kaiſerl. Hobeit den Großfürſten Mi: Ops Pawlowitſd ), den Ingenieurgeneral Grafen
In den meiſten europäiſchen Heeren - ſagt einer der
permann , den Generaladjutanten Goleniſchtſchew Rus | tufomI. , den Miniſter des offentlichen Unterrichtes , General von der Infanterie , Fürſten Lieven , und den Generaladjutanten Demidow. - Ich wünſche, daß dies fes Conſeil ſogleich in Thåtigkeit gefeßt werde, undſtelle Em.Kaiſerl. Hoheit anheim , die dazu nöthigen Anord-
beſten und erfahrenſten Militärſchriftſteller – beſchränkt fid die Diſciplin darauf , einen unglücklichen Corporal oder Musketier zu zermalmen , wenn er gegen einen Herrn Lieutenant, der håufig noch den Kreideſtaub aus den mathematiſchen Lehrſtunden nicht abgeſdhúttelt, und der feine Ahnungvon dem hat, wie ein Menſch , wie eint
nungen zu treffen . ( gez. )
Soldat zu behandeln iſt, zu raiſonniren wagte ; ſonſt
.
-
Nikolag. “
Ronigreich Sachſen.
aber iſt ſie ſo ziemlich das, was man füglich einen Diſci.
Dresden , 7. Juni. Se. Maj. der König haben Heute, in Begleitung der Prinzen Marimilian, Friedrich und Johann , praktiſche Uebungen des Artilleries corpg im Schießen und Werfen , und im Ererciren mit
plinmord nennen möchte. Dieſer Verfai der Kriegszucht iſt allemal der Vorbote des Verfaus der Staaten . ) Aus dieſem Grunde darf man ſich auch von der allges meinen Militárpflichtigkeit nicht das Gute verſprechen,
beſpannten Batterieen in Augenſchein zu nehmen und welches ſich bei beſſerer Diſciplin von ihr erwarten ließe,
über die ausgezeichneten Ergebniſſe derſelben , ſo wie denn lettere iſt die militariſche Erziehung im ens ůberhaupt über den vorzüglichen Zuſtand dieſer Truppe, geren Sinne. Betrachtet (man die gemeine die fleis Heerkdrpers ,als die Allerhöchſte Zufriedenheit erkennen zu geben gerubt. fchigenTheile die Maſſe) des Mannſchaft To ſind die ro Schwe i z. Offiziere und Unteroffiziere als Nerven und Muskeln ans Daß in der Schweiz eine förmliche Berurtheilung zuſehen, welche jene in Bewegung reben und den Grad zum auslåndiſchen Kriegsdienſte wegen bedeus
tender Verbrechen ſtattfinden fann, erhellt aus nadſter 1 * ) H. §. v, Brandt & Anſichten über die Kriegführung 2. S, 15
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oder das Bermögen ihrer Tbåtigkeit beſtimmen . Wollte1 chaften fenneit zu lernen, können hierbei nur die Obers
man bei dieſem Vergleiche mehr ins Detail gehen , ſo aufſicht führen , und glücklich iſt die Truppe zu preiſen, könnte man die Unteroffiziere als das Gerippe betrach , wo dieß wirklich und mit Einſicht geſchieht. ten , an welches die fleiſchigen Theile rich anſchließen , Wirft man aber einen Blick auf die Unteroffiziere und mit dieſen zugleid , durd, die Musſeli bewegt wer- und jungen Subalternen, ſo muß man leider befennen , den. So iſt's in der That; doch möchten wir den Uns daß die wenigſten ſind, was ſie ſein ſollen. Die teroffizieren gern einen mehr activen Wirkungsfreis an . Unteroffiziere , größtentheils ſelbſt noch Recruten , fühlen weiſen. – Die höchſten Befehlshaber ſind die geiſtigen ſich durch ihre Dienſtverhältniſſe mehr gedrückt, als ges Elemente , für welche man in der Phyſiologie feine ges ebrt , haben keine belebende Ausſicht für die Zukunft, nügende Benennung hat. Dieſer Vergleich wird indeſſen und verlaſſen init Freuden den Militárdienſt , ſobald die
faum nöthig ſein , um auf die Wichtigkeit der Offiziere geſegmåßige Zeit vorůber iſt. Ein guter Unteroffizier und Unteroffiziere aufmerkſam zu machen, welche unter gehört alſo gegenwärtig zu den Seltenheiten, man fina allen Umſtånden die unmittelbaren Vollſtrecker des Wils det ſie auch nur unter den Fortdienenden . lens der höheren Befehlshaber ſind, wobei die gemeine Die jungen Offiziere werden gewöhnlich (don von Mannſchaft , einzelne Fälle ausgenommen , nur als vorn herein dadurch verdorben , daß es ihnen ſo Merkzeug erſcheint. Dieſes Werkzeug muß in jeder Hins leicht gemacht wird , dieſe ebrenvolle Befehlss ſicht túdytig , die Hand 1, welche es führt , fråftig und baberſtelle einzunehinen . Wer im Stande iſt, ein geſchickt ſein , fonſi fann der Wille des Hóberen nicht Paar wiſſenſchaftliche Aufgaben zu lóſen , die häufig gehörig vollzogen werden. Durch Hülfe der allgemeinen nichts weniger als militäriſcher Natur rind , und über
Nilitårpflichtigkeit hat man zu dem Werkzeuge wenig welche oft der Mangel an den allernothwendigſten mis ſtens beſſere Materialien erhalten, ſorgen wir nunmehr litáriſden Eigenſchaften überſeben wird, der rückt ohne weiteres als Fåhndrich oder Junfer auf und iſt in fur: Dafür, daß dieſe auch gut bearbeitet werden. Die Subalternoffiziere und Unteroffiziere ſtehen der zer Zeit Offizier. Hat er das Glück oder Unglück, daß
gemeinen Mannſchaft am nächſten , und haben daher ſein Capitain oder Major ein in jeder Hinſicht tůchtiger auch den größten Einfluß auf ihre militäriſche Bildung und ſtrenger Offizier iſt, der ſeine Untergebenen in ans Aus dieſem Grunde follte man alle zu Gebote ſtehende gemeſſener Thåtigkeit hålt , dann kommt wohl mancher
Mittel anwenden , ſich in jedem Betrachte tú chtige große Fehler zum Vorſchein, der von den früheren ins Subalternen und Unteroffiziere zu verſchaffen .
Was bulgenten Oberen überſehen oder ignorirt worden war,
dafür gethan wird, hat jedoch auffallende Aehnlichkeit und es ergibt ſich zuweilen , daß der Herr lieutenant mit einer halben Maßregel; denn 1) ſind in den meiſten nicht einmal richtig leſen und Schreiben kann, *) daß deutſchen Staaten ( Preußen und Württemberg auss er nicht im Stande iſt, eine cinfache Redynung zu fühs
genommen , dieſe beiden Befehlshaberklaſſen fo (dlecht ren ; oder daß er unordentlich und unſauber im Anzuge, beſoldet, daß ſie kaum die nothwendigſten Lebensbedürf- gedankenlos beim Dienſte, mchláfjig in Erfüllung ſeiner niſſe befriedigen können ; 2 ) thut man faſt gar nichts, die Pflichten iſt ; demuntgeachtet aber ſeine Untergebenen mit guten Unteroffiziere dem Dienſte zu erhalten ; 3) wird Geringſdhåßung behandelt, gegen ſeine ålteren Cameras
oft bei Ernennung von Offizieren mit unver: den nachläſſig, oft anmaßend iſt, an ſeinen Vorgeſekten , antwortlichem leichtfinne verfahren , und der ſo wichtige Subalternenſtand dadurch in ſeinen Grundfes ſten erdüttert. Dieſer lettere Punct fdeint uns bei weitem der wichtigere , weßhalb wir långer dabei vers weilert werden .
Seit die campi doctores , Trill- und Erercirmeiſter nicht mehr an der Tagesordnung ſind , finden Erziehung und Unterricht, von Grad zu Grad, wechſelſeitig
ſtatt; die höheren Offiziere bilden die niederen ( oder follten es wenigſtens !) , dieſe die Unteroffiziere, und Dieſe wieder in letter Inſtanz die Gemeinen . Sind die Subalternen nicht ſo brauchbar , als ſie ſein ſollen , ſo wird es Mühe haben, gute Unteroffiziere zu bilden , und
taugen dieſe nichts, ſo muß es um die gemeine Mann: ſchaft noch viel ſchlechter ſtehen ; denn die diſciplinariſche
*) Man foute kaum glauben, daß dergleichen Erſcheinungen jeet noch wahrgenommen werden könnten, und dennoch iſt dem ſo.
Ueber die vielen fremden Sprachen , welche man zu erlernen bemüht iſt, wird die liebe Nutterſprache faſt gang oernachläs Bigt. Die geringſte Forderung , weiche man hierin zu niachen berechtigt iſt, iſt die , daß der junge Offizier ſeine Mutters
ſprache correct ſchreibe, und ſich mitleichtigkeit mündlich und ſchriftlich darin auszudrücken verſtehe. Dieſe Fertigkeit kann man ſich nhne beſonderen Unterricht dadurch erwerben , daß man mit Aufmerkſamkeit lieſt, ſpricht und ſchreibt. In Militärſdulen follten nur ſolche ſtyliſtiſche uebungen vors genommen werden , bei denen die Umgangsſprache nicht zus iäſſig iſt, und wobei es mehr auf die richtige Unwendung der techniſchen Ausdrücke ankommt. Dieß muß allerdings gelehrt werden , denn es greift in die Sachkenntniß ein und iſt der erſte Schritt zur wiſſenſchaftlichen Bildung. Erſt die Sprache, dann die Wiſſenſchaft. Bil man aber die allgemeineSchreiba
Erziehung, weldje jeder anderen Bildungsweiſe vorauss geben muß, beſteht im Weſentlichen in der ununterbro chenen ſorgfältigen Beobachtung und in der zeitgemäßen vernünftigen Zurechtweiſung der Untergebenen , wozu erfordert wird, daß die Unteroffiziere ſelbſt Muſter der
fertigkeit auf die kürzeſte ind einfachſte Weiſe befördern , ſo
Půnctlichkeit, der Ordnung und des Gehorſams ſind.
INittel iſt wirkſamer als häufige Uebungen ; denn die meiſten Sprach- und Schreibfehler find nur eine Folge jugendlicher Nachläſſigkeit. Einſender kennt ein Inſtitut, in welchem man
Die Offiziere, welche ſid, von ihren Untergebenen viel
zu ſehr abſondern , und viel zu wenig Gelegenheit bas ben , dieſe zu beobachten , ihre guten und böſen Eigens
braucht man nur das Uuſrücken in die oberen Slaſſen davon abhängig zu machen ; d . h . man braucht nur zu beſtima men , daß Einer corriet dreiben , oder ſich mit leichtigkeit
auszudrücken verſtehen müßte, wenn er, unbeſchadet der übris gen Kenntniſſe, in dieſe oder jene Klaſſe tüden wolle . Dieſes
ſich des hier empfohlenen Mittels mit dem beſten Erfolge bes dient hat.
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die ſchwaden Seiten aufſucht, um ſich burd, ſchülerhafte | keit Aller zugreid ungerechter, - als wenn den Söhnent Witeleien über die håufigen Verweiſe zu tröſten ,welche der, ohnedieß vom Zufale schon begünſtigten Pornebs C
unter ſolchen Umſtänden nicht ausbleiben . Allein dem Utebel iſt ſo leicht nicht abzuhelfen ; der junge Mann iſt nun einmal Offizier und muß als ſolcher mit einer ges wiſſen Schonung und Delicateſſe behandelt werden, um die Würde des Standes nicht zu verlegen . Wollte man ibn verabſdzieden , ſo würde man die vornehmen Vers ift.wandten beleidigen , und – was nody ſchlimmer iſt ſtiaſoweigend eingeſtehen, daß man ſich bei der Befor: berung des jungen Mannes zum Offizier å bereilt habe ; daß man durch einige gefällige Manieren und ſcheinbaren Dienſteifer , den das Offiziersſubject einige Monate lang zu affectiren verſtand, getåuſcht worden ſei u.ſ.w. Der unbrauchbare Offizier wird alſo bei der
men und Reichen noch beſondere Vorrechte eingeräumt werden . Wenn manchem Unteroffizier nur der zehnte Theil von den Bildungsmitteln zu Gebote ſtünde, welche an die Offiziersſubjecte verſchwendet worden ſind, er würde gewiß legtere an friegeriſcher Züchtigkeit weit übertreffen. In der That ſcheint es aber , als ſei man mehr darauf bebacht, die Nepoten zu placiren, als tůch.: tige Offiziere zu haben. Wil man das letztere, ſo múſ, ſen ben ůnteroffizieren Mittel und Gelegenheit gegeben werden , ſich die dem Offizier unentbehrlichen Kenntniſſe zu verſchaffen. Wie dieß zu veranſtalten ſei,fann hier nicht erdrtert werden , weil dieß von den inneren Eins richtungen der Heere abhångt, die überall verſchieden
Truppe behalten , und iſt ein Troſt für andere junge ſind. Es iſt aber gut, wenn man Unteroffiziersſtellen Leute von ſeinem Schlage, die noch in den lyceen und bat – wie z . B. die Unteradjutanten in den württems
Cadettenſchulen ſid, befinden , und dadurch in der Uebersbergiſchen und badiſchen Truppen - die einen paſients zeugung beſtårft werden, daß es ihnen gar nicht fehlenden Uebergang zum Offiziersgrad bilden und gleichzeitig
kann , zum Offizier aufzurücken , obgleich ſie ſich dazu ein Probirſtein für die Brauchbarkeit ſind. Sobald die eben ſo wenig qualifiziren , als Jener. Wie ſehr der Nominalwerth der Offiziere durch ders gleichen Subjecte beeinträchtigt wird, bedarf feiner Aus. einanderſetzung. Aber betrůbend iſt es, die Standes:
Concurrenz zu dieſen Stellen Allen offen . ſteht , und
bei ihrer Beſetzung mit der ſtrengſten Unpartheilichkeit verfahren wird , dann wird man bald einen Wetteifer entſtehen ſeben , der für den Dienſt vom größten Nu.
ebre durd, Nepotismus und noch etwas Schlimmeres i ben iſt. alſo verunglimpft ſeben zu müfen ! - Es iſt in vielfas Zu einer ſolchen Unteradjutantenſtelle darf indeſfert
as Niemand ** befördert werden, der nicht ſeine
der Hinſicht nothwendig, daß auch die niederen Befehls: baberſtellen zum größten Theil mit jungen Männern aus den böheren und gebildeteren Klaſſen der Geſellſchaft belebt werden , aber weder Geburt noch wiſſenſchaftliche
Pflichten in den niederen Unteroffiziersgraden voulommen befriedis gend erfüllt hat. Den in den Bildungsanſtalten erzo: genen Subjecten müßte jedoch geſtattet ſein , den Grad
Bildung dürfen hierzu eine Anwartſchaft geben, ſobald des Oberſerſchanten oder Wachtmeiſters zu überſpringen , die übrigen militåriſchen Eigenſdaften fehlen , die ſich in weil die damit verbundenen Functionen die Feſtigkeit und
der Regel ſdon am Knaben wahrnehmen laſſen, und die Zuverläſſigkeit eines Mannes erfordern , und einem durch eine conſequente ſtrengmilitåriſche Erziehung aus. erſt furze Zeit im Truppendienſte ſtehenden Jünglinge
gebildet werden können. Dievier weſentlichſten Puncte ohne Nachtheil nicht übertragen werden können . dabei ſind Aufmerkſamkeit, Půnctlichkeit, Oro
faſſen das Folgendem zuſam einmal kurzſich men tüchtige man nungsliebe und Gehorſam ; wo eines von dieſen undWirfdyließen mit Geſagte noch ." Will
feblt , da iſt die Erziehung mangelhaft geweſen , und
wer ſich daran nicht gewohnen will, taugt nichtfür den Unteroffiziere und Subalternen erzieben , ſo muß man Militárítand. 416 Sülly an die Spige der franzöſiſden
Artillerie geſtellt wurde, verabſchiedete er 500 Offiziere,
1 ) die Concurrenz zu den Offiziersſtellen freigeben ; 2) in den Bildungsanſtalten eine ſtreng militariſde
nichts fdwereriſt, als einges ſie nicht wußten,was ſie wiſſen ſollten. Von dies Diſciplin einführen, weil weil abzulegen ; ſem Zeitpuncte an hat die franzöſiſche Artillerie eine wurzelte Jugendfehler Untero 3) bei den Prüfungen der aus den
Tüchtigkeit und Berühmtheit erlangt , die ihr jetzt noch
ffizieren
nicht ſtreitig gemadst werden kann. Man verſuchees gewählten Offiziersſubjecte weniger nad; gelehrten Schuls einmal, und verabídjiede eine Anzahl nicht hinreidend fenntniſſen, mehr nach praktiſchen Dienſtfenntniffen fra. tůdytig er Offiziersſubjecte und Subalternen, ohne Unt- gen , wozu die Functi
des Untera
on djutanten der beſte ſeben der Perſon , und es wird ſich bald zeigen , daß Probirſtein iſt; dagegen Bildungsanſtalten tretenden Sub. die aus den es nicht ſo überaus ſchwer iſt, gute Offiziere zu erzie: . 4) ben . Nur muß man mit ſich im Klaren ſein , worauf jecte, während ihrer Dienſtzeit als Unteroffizier, ſo viel wie möglid praktiſch průfen, weil dieß bei ihrem Auss
es hierbei ankommt.
Ueber den Wiſſenſd; aftliden Bedarf baben ſich andere tritte nicht füglich geſchehen fann. 5 ) Endlich ernenne man Niemand zum Offizier , der mit vieler Sachfenntniß ausgeſproden , wir übergeben daher dieſen Punct mit Stillid wcigen .
nicht genügende Beweiſe ſeiner praktiſdhen Brauchbarkeit
Dagegen machen wir auf die Nothwendigkeit gegeben hat und ein Mann von Ehre iſt, ſonſt ſinkt der einer Concurrenz zum Offiziersgradezwiſchen Nominalwerth der Offiziere noch tiefer berab . Was wir hier vorgeſdlagen haben , iſt in jedem in der Truppe dienenden Unteroffizieren aufinertíam. Heere ausführbar, und wer den Zweck will, darf die Nichts iſt verderblicher – und bei der Militärpflichtig : ' Mittel nicht ſcheuen! den in Bildungsanſtalten erzogenen Subjecten und den -
Redigirt unter Verantwortlidhkeit der Verlagsbunding : 6. W. feste in Darmſtadt und in Deiſen Offizin gedrudt.
S S D
Samſtag, 26. Juni 1830.
Nr. 51.
the DRUCTII
Allgemeine Militar - Zeitung.
.
E
s- I würde reall nd durchdieAffai feit1700 die gefun ingen Ueberſtatt der, Krieg bei ohnet haben dieſen, Umſta denen bis1815 und die kuuſt Denain ererlang Veränderun „welche, wie der Marſch von Sachſen behauptet , ,, einen Unterſchied von mehr
für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus
beide Armeenherbeiführte
fürwar , in aüe nabe liegende, da Bataillonen als Prinz200Eugen genothigt Fes Folgen. ( Fortſegung des in ergebenden Nr. 45 der 2.M. 3. abgebrochenen Artikels.) ſtungen Truppen zu werfen . A16 der Marſchall von Vilars ſab , daß die Alliirten keine Belagerung mehr Ueber die Rolle , welche die Feſtangen Unternehmen konnten, und daß alle ihre Magazine ges baben bis 1815 geſpielt( 23. Mai. 1706 ), nommen waren , zog er aus den benachbarten Beſaßun. von Ramillies Schlachten den 1700 Nachfeit von Dudenarde (11. Juni 1708 ) und von Malplaquet gen 50 Bataillone, welche ſeine Armee dergeſtaltvers , daß , , (11. Sept.1709 )verfolgten die Generale Marlborough bas Feld zu halten , gendthigt wurde, ſeine ganze Ar: und beſdırånften ſich darauf,imBelagerungen zu unterneh tillerie nach le Quesnoy zu bringen, wo ſie genommen Eugen wurde .
men .* ) Gen. Valazé ſchließt hieraus, ohne weitere Bes
Aus dieſen Erſcheinungen geht hervor, daß man die
ſeien, Seneralevon zweiverſchiedenen Epochen niemals vers die Feſtungen liefern, daßes weiſe dafür hatten .geweſen Aber nad gleidendürfe,ohne den Standpunct der Kriegskunſtin aufgehalten Generale jene zuvon weldje franzöſiſchen der Hochſtadt,inweldierdie Sdlacht Waffen eine größere Niederlage erfuhren , als inden ieder derſelben mit in Betracht zuziehen.
Es würde
abſurd ſein , Generalen , deren Hülfsmittel von denen
ebenbemerkten,verfolgten die Generaleeben fo wenig derGenerale neuerer Zeit ſo verſchieden waren , Vors würfe zu maden , daß ſie nicht gleich großeErfolge
die Armee fie lagerten lang den auf dem franzöſiſche Sdlachtfelde und;; erreichten erſt6amTage 6. Sept.
Rhein bei Philippsburg , ohne daß ihnen irgend eine
berbeigeführt haben . Wenn aber General Palazé zur Unterſtüßung ſeiner
Feſtung ein Hinderniß in den Weg gelegt hatte. Nicht Anſichten über die Feſtungen hiſtoriſche Chatſachen an: die Feſtungen waren es , welcheGenerale , wieEugen
und abhielten, aus gewonnenen tenMarlborough, Vortheile zu ziehen,ſondern vorallem Schlach die oben.
führt, ſo möge er uns doch kennen lehren, wozu die33
feftePlage,welche die Franzoſen vor dem dentwürdigen ent aßen
,gedi bef entwickelten Urſachen , nachderen Beſeitigung auchdie Feldzuge des Jahres 1706 in Italien Eugen , viel ſchwacher als die Franzoſen , babent. Schlachten derars, franzöſiſchen Revolution theilweiſe rol abervon den Gewohnheitsfeſſeln ſeinerZeit ſich zum ungeheuere Erfolge batten. welchem man Unternehmungsgeiſt Theil losmadend, marſdirt von Berona ab ,paffirt, Selbſt Vill -
und Entſchloſſenheit in vollem Maße nicht abſprechen kann und welcher die Behauptung aufſtellte , daß man durch die Defenſive zu Grunde gerichtet werde, war durch dieſelben Feſſeln gehemmt.von Denn welde Reſultate gahl *) Bei Ramillies war die Armee
Villeroy ein wenig
tros der Armee des Vendôme, die Etſch und den Po, geht auf der rechten Seite dieſes Fluſſes herauf, ohne sich um die Feſtungen , in deren Beſit die Franzoſen waren , zu fümmern, und bewirkt ſeine Vereinigung mit Victor Amadeus II. zu Villa -Stellon. Er gehtenhierauf unter 2
über den Po zurůd , überſchreitet, gewiſſermaß
laint und ſchlägt ſie in ihren Linien vorTurin ,obgleich ſchwa, e Ärmee und feirder franzöſiſche erhielt der Nähe Garniſonen derin Theil derVerſtärkungen er einen General wenn würde, ungeheuere reicher, als diejenige von Mariborough ; nach dieſer Schlacht den Augen der Franzoſen , die Doria und greift ſie an
gelegenen Feftungen damit vereinigt hätte, viet zahlreicher cher an Streitfråften. Dieſer Sieg hatte
geworden ſein , als diejenige feines Gegners. Er that aber Erfolge: die geſchlagene Armee fehrte nach Franfreich gerade das Gegentheil, vertrümmelte feine Truppen auf zurück , ein Theil der feſten Plåpe fiel in die Gewalt spoſten und in Garniſonen und verzichtete ſo darauf, das Eugeng, und Ludwig XIV. dåkte ſich glüdlich , eine dieß nur zur unters welche Uebereinkunft zu ſdhließen, wodurch er alle anderen uns nahm 13Feſtungen, . Marlborough ; er benugte Feld zu halten von Belagerungen mehmung
ihm nur 40 TageZeitund einen gerinigenBerluftan Menter der einzigen Bedingung übergab, daß die Beſaßun: gen nach Franfreich zurückehrten . Toen 2c. koſteten .
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Unterſucht man den Einfluß der Feſtungen in ihrer April 1687 an Satinat ſchrieb. Spåterhin verfaßte er Geſammtheit in den berührten merkwürdigen Epochen zwei Memoiren, das eine im November 1705 , bns ans des Succeſſionsfrieges, fo findet man, daß der Kurfürſt dere im Februar 1706 , in welchen er eine, der von mir
von Bayern , erſchrect durd) die Erſcheinung der Armeen Eugens und Marlboroughs auf ſeinem Territorium , wes nige Tage vor der Schlacht von Hochſtådt, 60,000 Mann, faſt alle Bayern , in ſeine Feſtungen zerſtreute; nur 5
angeführten ganz entgegengeſegten Anſicht ausſpricht. Ich gebe zu , daß dieſe lettere mehr Gewicht hat, weil Vauban in der zweiten Epoche mehr Erfahrung hatte, als in der erſteren ; aber abgeſehen davon, daß jeder
Bataillone und 33 Escadronen dieſer Nation blieben bei Stand von einem beſonderen Geiſt belebt iſt und Vor:
der franzöſiſchen Armee. Das Schickſal Bayerns wurde barum auf den Feldern von hochſtadt nicht weniger entſchieden , die Feſtungen fielen nach und nach in die Gewalt der Sieger und der Kurfürſt wurde auf 10 Jahre ſeiner Staaten beraubt. Hatte ſich dagegen die bayeris fche Armee , anſtatt ſid, in den Feſtungen zu verfrůms melt , mit der franzöſiſchen vereinigt, ſo würden dieſe
beiden Armeen durch ihre Vereinigung ein ſolches liebers gewicht über die Streitfräfte ihrer Feinde ertangt haben, daß Eugen und Marlborough auf die Defenſive beſdrånft
urtheile hat, von welchen ſelbſt die ausgezeichneteſten Männer ſich nur ſehr fdwer gånzlid, losmaden fønnen, hat die Kriegskunſt feit Vauban ſolche Verånderungen erfahren, daß es wahrſcheinlich iſt, dieſer große Mann würde gegenwärtig über dieſe Materien ganz anders denken. General Valazé geht von dem ſpaniſchen Succeſs fionsfriege zu denen der franzöſiſchen Revolution über, ohne ſidi mit dem ſiebenjährigen Kriege zu beſchäfftigen, welcher durch die Fortſchritte der Kunſt ro intereſſant
worden waren , und daß, wenn ſie eine Schlacht gewagt war. Während dieſes Krieges ſpielten überdieß die Fes
båtten, alle Chancen des Erfolgs für die franz. Armee ſtungen die wichtigſte Rolle; auf ſie geſtůßt gelang es geweſen ſein würden.
Friedrich , welcher auf ein ſo kleines land beſchránft
Zur Zeit der Sdrachten von Ramillies , Dudenarde und von Feinden umgeben war, dieſen zu widerſtehen.
und Malplaquet war die franzöſiſche Armee auf der Sein Kriegsmateriel und ſeine Vorråthe an Lebensmits Defenſive und hatte Garniſonen in einer großen Anzahl teln waren in ſeinen Feſtungen zerſtreut, welche großen Feſtungen ; wenn dagegen nur ein Theil dieſer Garnis Theils ſeine Armeen mit Kriegsmateriel und Lebensmit: fonen mit den Armeen , welche die Schlachten lieferten, tein auf eine hinlängliche Zeit verſehen konnten : es ſtand Vereinigt geweſen wåre , ſo ſprechen alle Wahrſcheins daber in ſeiner Gewalt, ſeine Operationsbaſis und Ope:
lichkeiten dafür,. daß die Franzoſen Sieger geworden rationslinie zu åndern, wenn er es für nütlich kielt.
wåren und das Kriegsglüc fich geändert haben würde. Aber die ihm gegenüberſtehenden Armeen zeigten ſich Wenn die Franzoſen in Italien, anſtatt 33 feſte Plabe noch langſamer, ſchwerfälliger und weniger manovrirfás zu bewahren, in welchen ſie Garniſonen hatten, nur dies big, als diejenigen zur Zeit des Succeſſionsfrieges . In
jenigen von dieſen Feſtungen erhalten hatten , weldie den gegenwärtigen Zeiten wurde er von ſeinen Feſtuns ihnen als Depotplåtze , als wichtige Punete, zur Sis gen nicht denſelben Vortheil haben ziehen können , Ton: cherſtellung der eigentlichen Communicationen und der Bern nach dem Verluſte einer Schlacht gezwungen wor:
Uebergangspuncte über die Hauptſtróme von unbezwei- den ſein , ſie ihren eigenen Kräften zu überlaſſen oder feltem Nuzen waren , und alle übrigen håtten ſchleifen ſeine Armee darin einzuſchließen , und ſie würden nach
laſſen, ſo würde die Armee des Vendôme derjenigen Eus und nach in die Gewalt bes Siegers gefallen ſein. gens an Zahl dergeſtalt überlegen geweſen ſein , daß der Peştere den fühnen Marſch , welchen er mit eben ſo vies Tem Zalent als Glück ausführte , nicht håtte unternehs men fónnen, ohne ſich im eigentlichen Sinne des Wortes einem gewiſſen Untergange auszuſeßen .
Abermals einige Worte über die Art der
Man muß ſich gleichwohl ſehr båten, den Feſtungen die Unglücksfåưe zuzuſchreiben , welche der Unverſtand
bei den Armeen .
der Generale berbeigeführt hat. Id nehme indeſſen feinen Anſtand , zu behaupten ,
( Fort egung folgt.)
Anwendung der Percuſſionsgewehre ( Mit Abbildungen auf Iafel II. )
Viele Anfragen wegen der von mir an verſchiedenen daß für einen großen Staat eine große Anzahl Feſtuns Orten als nothwendig betrachteten und empfoblenen gen auf ſeinen Gränzen ſchädlich ſei, beſonders wenn ſie Sicherheitsvorrichtung bei der Einführung der Percuf zu nahe bei einander liegen ; und diejenigen im Norden Rionsgewehre bei den Armeen baben mich bewogen, zur
derſelben die Zeidynung davon von Frankreich boten damals dieſen Uebelſtand dar. Sie beſſeren Verdeutlichung Blåtter mitzutheilen. wurden überdieß zu verſchiedenen Zeiten und von vers durch dieſe Dieſe höchſt nigliche Erfindung, ohne welche ſich die ſchiedenen Måchten erbaut, und man würde das Anden: fen Baubans beflecken , wenn man dieſem unzuſammen . Gewebríciójjer à Pistons für den Soldaten nicht ohne
hångenden Machwerk den Namen des Syſtems von die größte Gefahr anwenden laſſen , und ohne welde ich deren Einführung immer abrathen werde , verdankt
Vaubant gåbe.
Es iſt bekannt, daß es louvois war , welcher Puds man dem berühmten Büchſenmader und Künſtler Hrn.
wig XIV. verleitete, eine ſo große Anzahl Feſtungen Ulrich in Stuttgart, wofür alle vorſichtigen Jäger ihm erbauen zu laſſen , und daß ſich Vauban nicht ſcheute, keinen geringen Dank wiſſen. auszuſprechen , man laſſe ihn viele unnüße Puncte bes Id babe, wie man aus der hier anliegenden Zeich
feſtigen. Er that dieß in einem Brief, welchen er im nung erſehen wird, die Sicherheitsvorrichtung ſo vorr
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ſtellen laſſen , daß man ſolche als gedffnet, und dann wieder als geſperrt, ſo wie audy abgeſchraubt, deutlich beurtheilen kann . – Da die Sache an ſich ſehr einfach iſt, und die Zeichnung mit möglichſter Genauigkeit ges macht wurde, To bedarf es wohl weiter feiner beſonderen Beſchreibung, um zu beweiſen, daß durch dieſe Vorrich : tung, wenn ſie gehörig gearbeitet iſt , und zunächſt die
abrichten mußte, der ihm ſein Zindhůtchen ſo lange zu halten verbunden wäre , bis er mit dem Laden Fertig wurde. - Die Intelligenz dazu brauchen ſie ſich nur bei dieſen crwähnten großen flaſiſdhen Technikern zu holen . Id fann dieſen Gegenſtand nicht verlaſſen , ohne die Bitte an die geehrten Leſer dieſer Zeitung zit richten , das erſte Aprilheft des Dinglerſchen polytechniſdien Jour:
Sicherheitskappe , welche den Piſton bedecken ſoul , hins
nals von dieſem Jahre aufzuſchlagen, worin der Beridt
långliche Höhe und Weite erhålt, um feinen Druck auf von der in Frankreid niedergeſekten Commiſſion an den das Zundhůtchen zu geſtatten , es unmöglid) wird, durch Kriegsminiſter über die Eigenſchaften der verſchiedenen irgend einen Stoß die Entladung des Gewehres zu Gattungen von ſogenanntem Knallpulver , zur Bezwes verurſachen . dung der Einführung der Piſtonsfllinten bei der Armee In Beziehung auf die im vorigen Jahre von mir in mitgetheilt wird . ** ) - Dieſe Commiſſion beſtand aus Nr. 46-48 , ſo wie auch in Nr. 93 dieſer Blåtter bes dem Oberſten Hrn . Aubert, dem Hrn . Peliſſier, ſo wie ſchriebenen und neu erfundenen Patronen , worin die dem als Chemiker berühmten Gay Luſſac , denn in Zindhůtchen in kleine Filzcylinder geſteckt werden , bes Frankreich ſcheint man hinſichtlich der Beurtheilung einer findet ſich hier gleichfalls eine Zeichnung des inzwiſchen Sache, welche man anwenden will und welche auf che :
von mir erdachten Stempels oder Durchſchlags, um mit einem Sdnitt dieſe Filzcylinder mit ihrem zur Aufs nahme des Zündfrautes verſehenen loch auf eine leich tere und ſchnellere Weiſe bewerfſtelligen zu können. Der mittelſte Durchſchlag, um damit das loch zu machen, worin das Zundhütchen geſteckt wird, e - b, iſt im Mittelpuncte des Griffs des großen Durchſchlags A - c eingeſchraubt, und kann mit jeder Beißzange ges hörig gerichtet und abgeſchraubt werden , um denſelben, wenn es nöthig werden ſollte,, zu ſchleifen; d iſt ein hinlänglich weiter und langer Cylinder, mit einem ein .
iniſchen Grundſågen beruht, der Anſicht zu ſein, daß es nothwendig ſei, um über ſoldie richten zu können, auch dazu die gehörigen Kennniſſe zu beſitzen. Aus dem Bes richte dieſer Commiſſion ergibt ſich, daß ſie das Chlors eben ſo kali, Kali muriaticum hyperoxygenatum , wie ich es früher in dieſen Blåttern , und Thon långſt in anderen Schriften gethan, — wegen ſeines eiſenans greifenden Cauſticum , ſo wie wegen ſeiner der Feuchtig feit nicht hinlänglid) widerſtehenden Eigenſchaft, gånzlich
verwirft - dagegen , ſo wie es ebenfalls von mir ges -
Ichehen iſt, das ſogenannte Knallquedffilber, mercure
geſoraubten lappen verſehen , wodurd), wenn er vor .. fulminant, oder Hydrargyrum azotic. oxydatum , geſchoben wird, der durdgeſchlagene Filz auf leichte Arta18 das allerbeſte 3 åndfraut empfiehlt. Auch berausgebracht werden kann. Die übrigen gezeichneten in England iſt man allgemein, und in manchen Gegens Gegenſtånde ſtellen einen von den durchgeſchlagenen den Deutſchlands vollkommen derſelben Meinung bei Filzcylindern vor, ſo wie ein abgeſchraubtes Piſton , mit den Chemifern , und es wird auch deßfalls das Colors
ſeinen ringartigen Kerben verſehen , wodurch das Auf- Fali in neuerer Zeit faſt nicht mehr zur Füllung der nehmen und die feſtere Haltung der Zündhůtchen beſſer | Zůndhůtchen genommen, oder nur in & ußerſt geringer bewirft werden .
Quantitåt mit Knallquecfiber vermiſcht und mit eineint
Im Uebrigen berufe ich mich wegen des hierauf Bes Gummi amalgamirt. Um ſo belehrender möchte es ſein , die Gründe zu züglichen auf alles in dieſen Blåttern von mir früher erfahren, welche die vorhin erwähnten und vielwiſſenden Bernste. Unter den techniſchen Richtern meiner empfohlenen techniſchen Richter , ſich definitiv für die Beibehaltung Pflegefinder ( ich meine die früher von mir beſchriebenen des Chlorkali auszuſprechen, bewogen haben mögen, und a
neu erfundenen Patronen ) haben ſich , wie ich fürzlich aus welchen dieſelben vorzugsweiſe bei den mit Percuſs vernommen habe, einige gefunden , deren ſcharfſinniger rionsflinten bewaffneten Soldaten nur ſoldze Zindhut
Kritif ich hier offentlich um ſo mehr mit Bewunderung chen angewendet wiſſen wollen , welche mit dieſer von huldigen muß, als ich dadurch den Grundſat . – Ehre Chemifern verworfenen Subſtanz gefüllt ſiud. dem Ébre Die Wiſſenſchaften würden durch die Befanntma: Ehre gebührt – in Anwendung zu bringen , eine erwünſchte Gelegenheit habe. – von ihnen, dieſen Beischung der Anſichten, der Theorieen und der großen und
ſerwiſſenden , wurden meine Patronen , meine hoffnungos damit zuerſt das Zündfraut aufregen müſſe, bevor die Patrone im lauf des Gewehres ges laden werden könne , was ich aber nur mit meis ner Unbekanntſchaft und Unerfahrenheit in dergleichen Dingen zu entſchuldigen hoffe, indem ich leider eingeſtes | her muß, geglaubt zu haben , daß dieſes von jeher mit den anderen Patronen auch der Fall war. Da ich nun meine armen verſtoßenen Pflegekinder unmöglich im Stich laſſen kann, ſo ſchlage ich vor, dieſem großen Fehler das
berühmten techniſdien Erfahrung dieſer ſtreng prüfenden welcher beſonders in militariſcher Beziehung von höchs fter Wichtigkeit iſt, und alle Chemifer wurden, obgleich beſchämt, ihnen dafür unendlichen Dank wiſſen .
barrenden Pflegefinder, deßwegen verſtoßen , weil mait und recenſirenden Richter einen Irrthum berichtigt jeben ,
Um wie viel mebr aber wurde dieſer Dank bei den
Wiffensdurſtigen noch geſteigert werden , wenn ſie der Welt ihren Schaß von wichtigen Entdeckungen öffnen wollten, und wenn ihre ſtille und edle Beſcheidenheit rids erbitten ließe, dasjenige Pulver durch dieſe Blätter : bekannt zu machen , welches ſie erfunden haben ſollen ,
durch abzubelfen , daß jeder Soldat, der ſich ſolcher Pas
tronen bedienen wird , fic ex officio einen Maifáfer
*) Diefer Bericht befindet ſich auch in Nr. 34 - 36 der 2.M.Z ..
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und wodurch ſie, bei gånzlicher Verſchmåhung des Analls quedfilbers , das von den Chemifern ſo ſehr verrufene Chlorkali, ohne Rücſicht auf Eiſenfraß und Waſſer, zu
Und wenn ein Sänger lang genug geſtrebt; Mit leben das Bergang'ne zu begaben , und nun ſein Wert betrachtet , ſo erbest
Er vor fich ſelbſt
er glaubt geträumt zu haben.
peredlen verſtehen !
Moge dieſer Wunſch bald in Erfüllung geben ! Zum Schluß erlaube ich mir nod ), die verehrten fes
ſer dieſer Zeitung mit der Art befannt zu machen, wie man es dort , wo die vorhin erwähnten großen flaſs fiſch - recenſirenden Techniker ſo barſch mit meinen armen Pflegefindern umgegangen ſind (welche kaum mit einer
Prüfung beehrt, ſchon a priori verworfen wurden denn es waren ja nicht ihre Kinder ) den Soldaten fes derleicht gemacht hat, mit Percuſſionsflinten umzugehen,
Bon Land zu Land ro breite beidenſpur , So reißend Glück ; aisdann aus beitirn Lüften
Der jähe Schlag , die Schrecken der Natur, Ein gang Iitanenvolk in eiſ'gen Grüften ! Xuf Wandrung geht die Mure zweifelnd aus : Iſt es geſcheh'n , ja tonat ' es nur geſchehen ? Die Zeit ich wand hin , wie wilden Windes Braus ,
Nur an Verwüſtung iſt der Sturm zu ſehen.
und es iſt faum zu zweifeln, daß-da es jeßt in Frant:
Doch hier , vor dieſem ſommerlichen Dach ,
reid, damit Ernſt zu werden ſcheint, dieſe Bewaffnung bei der Armee einzuführen , ich auch kürzlich mit einem
Hier iſt ein Echo jener Tage wađi ,
Steht Clio ffil und lauſcht in Schattenbäumen ; Hier hört ſie Worte , voll von I haten , ſchäumen .
eigenhåndigen Brief des Königs von Franfreich beehrt wurde, um dort meine Pflegekinder fatechiſiren zu laſs
ſen – dennoch dieſe zůrůdſteben werden, um größeren Genien Plaß zu machen. Man wil nåmlich , nach einer der wichtigſten Erfins dungen meiner Patronenverwerfer, den Soldaten einen Beutel anhången , worin eine gewiſſe Anzahl von ries ſenartigen Zůndhůtchen enthalten iſt, welche mit gelehrs tem Chlorfali gefüllt ſind , und wundervolle Eigens ſchaften beſiken rollen. Wenn nun zuerſt geladen wors 1 den , fo rol der Soldat mit ſeinen zarten Fingern in den Beutel hinein langen, um daraus ein Zůnohútchen
wenn er es nicht zu holen . Dieſes febt er nun auf, fallen laßt. Werden ihm aber wegen allenfallfiger Kålte ſeine zarten Finger zu dieſer Manipulation ein wenig zu ſteif, ſo iſt er verpflichtet, durch das Pſychiſche auf
Kält Rath im Kreiſe hier ein Geiſterchor, und will den Söhnen ferne under melden ? Sie öffnet ſcheu das angelehnte Thor und ſieht ein rüſtig Häuflein alter Helden. Ghrwürd'ge Reſte graufenhafter Noth , Ihr habt erlebt, wovon 'wir nur geſprochen ; Nicht Narben bloß ließ Euch der nahe ' Tod ,
Er fuhr mit kalter Hand ins Mark der Knochen. Erzählt ! erzäylt ! die Muſe ftört Euch nicht, Ihr Umt iſt heut , zu horchen , nicht zu ſingen ; Uus Eurem Munde ſtróżnet ein Gedicht,
Sie läßt den Strom an's Birz ſich ſchaubernd dringen. Stellt hin des ungeheuren Mannes Bild , Den ihr im Glüd und Mißgeſchick begleitet ;
Beſchreibet , wie er über Trünimer wilo und weg vom Ziele ſchreitet. Zu ſeinem Ziel
das Phyſiſche einzuwirken , und auf das allerſtrengſte verbunden , ja nie zu vergeſſen , den Himmel um trockenes Wetter inbrünſtig zu bitten , damit fein Zündfraut nicht
Zeigt durch die Steppen fern des Seeres Pfad ,
der Gefahr ausgeſetzt ſei, den Schnupfenzu bekommen .
Und wie es Frant der Heimath wieder naht ,
Ulm , im Mai 1830.
Wie es den ſtolzen Schlangenleib entwickelt ,
Vom Froſt der Nacht berührt, geſchwächt, zerfiückelt,
Heinrid), Herzog von Württemberg. Nennt manchen Bruder, deſſen Schatten nur Un dieſem Feſt am Eure Becher ſchwärmet ,
Be i t r a g zum Feſte der Erinnerung an den ruſſiſchen Feldzug. *) Du Gegenwart , To ſtil , ró thatenlos , It's wahr, daß du an Wunderzeiten gränzeſt ? Daß du von Bildern , welche rieſiggroß
Entfliehn , in hellem Widerſcheine glänzeſt ? Ift's kein Jahrtauſend, daß der Kriegsorkan Die halbe Welt mit ſeinen Donnern füllte ,
und daß der Nord ein Heer auf ſtolzer Bahn ,
Bezeichnet leiner legten Ihaten Spur, und , ach , rein Grab, an dem Ihr Euch gehärmet. Umringt des theuren Führers Bett und bangt ! Es geht vorbei, der peld und Fűcſt wird leben , Wird das Geleg , nach dem die Welt verlangt , Geregnet ſeinem treuen Polke geben. Nicht bloß Zerſtörung hinterließ die Zeit , Die jener Winter mit dem Eiswal ſchließet ; und eine Saat bereitet hat der Streit,
Zum Tod im Schnee beſtiment, in Flammen hüdte ?
2uß der die Friedensfrudyt allmählid ſprießet.
Der Sage ( chon fiel jene Zeit anheim , El tonet fern , gleich einer altin Mähre ;
Das mach' Euch Männer fröhlich dei dem Mahti
Ja , mit dem Schlachtenhalbaott ſpielt ein Reim ,
Preiſt Eure Wunderzeit, hebt den Pokal:
Die Dichtung dilbert ſeine Siegerheere .
Ihr habt gepflanzt, und Enkel werden pflüden ! .
Laßt nur den Froſt in Euren Gliedern zücken ,
I
Guſtav S dwa b. eine würdige Zugabe zu der in Nr. 46 *) Dieſes Gedicht der 2. M. 3. enthaltenen Nachricht von dem am 23. Mai zu Stuttgart von den Württembergiſchen Offizieren , welche an dem Feldzuge vom I. 1812 Theil genommen, gehaltenen Erinnerungs: feſte
( Hierzu die Abbildungen auf Iafel II. )
wird wohl nicht ungern auch in der 1. M. 3. geleſen . Redigirt ulter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. fiste in Darmſtadt und in deſſen Ditizin gedruct.
Mittwoch ,
Nr. 52.
30. Juni 1830. >
tindi hd bil den 18
WASTA OS 23.11361
Allgemeine Militar - Zeitung. England. Ziele gelangt, daß über die Verhandlung Bericht an die Der Admiral Prescott iſt in einem Alter von Cantone erſtattet und ſie zu Inſtructionen ihrer Gefand. ten an die Tagraßung, wo jene fortgeſegt werden ſoll, 93 Jahren mit Code abgegangen eingeladen werden konnten . Bekanntlich war die von Pre u Bé n.
der ſchweizeriſchen Tagſapung beſchloſſene Einführung
1
Berlin , 11. Juni. Nachdem Se. Maj. der König des neuen Strafcoder bei den Regimentern durch anfang mittelſt zweier an den wirklichen Geheimen Staatslichen Widerſtand mehrerer Regimentschefs und fpåter und Kriegsminiſter, General der Infanterie, Hrn. von durch die Beigerung der franzöſiſchen Regierung uns Hate Erc., gerichteten Kabinetsordres vom 3. und 17. möglich geworden; die legtere hatte auch beharrlich ers April 1828 zu befeblen geruht batten , die Stadt Poſen Flårt: daß die Strone Franfreich , um ihre Rechte und
in etne Feſtung zu verwandeln, trat in Folge dieſes Alerbóchſten Befehls im Juni deſſelben Jahres , unter Borſiß des Generallieutenants unð Chefs des vereinigs ten Ingenieur - und Pionniercorps, auch Generalinſpecs y
die Rechte aller ibrer Angehörigen, die Gefeße der Staas ten und die allgemeinen Anordnungen beim franzöſiſchen Heere zu wahren , auf weſentlichen Abänderungen des Coder beſtehen müſſe, und der franzoſiſche Geſandte hatte
tors fammtlicher Feſtungen, Hrn . von Rauch Erc., eine auf Eröffnung einer Unterhandlung dafür angetragen. Commiſſion zuſammen, um das Befeſtigungsproject nå. Ohne die Abänderungen in dem ſchweizeriſchen Coder zu ber feſtzuſtellen. Schon am 23. Juni 1828 begannen die fennen , welche von Frankreich verlangt würden , hatte Arbeiten an dem Feſtungsbau , und nachdem dieſelben der Vorort Bern die Stånde um Autoriſation zu der
von dieſem Zeitpuncte ab unausgeſeßt betrieben worden , von ihmundermeidlich erachteten Unterhandlung anges wurde am 23, 8. M., in Gegenwart Sr. Konigl. Hobeit fragt, und nach erhaltener, zwar nicht einmüthigen Zus des Kronprinzen, Ihrer Königl. Hoheit der Frau Prins timmung die vier Commiſſarien ernannt, welche die seffin fouiſe von Preußen und Shres Durchl. Gemahls, Unterbandlung mit dem franzöfiſchen Botſchafter führen des Herrn Statthalters des Großherzogthums Poren, ſollten. Bei ihrem erſten Zuſammentritte verlangten ble
Fürſten Radziwil, nebſt Familie, ſo wie mebrerer Ges Commiſſarien, von der Geſammtheit der Forderungen nerale, Stabss und Subalternoffiziere, der Grundſtein Frankreichs in Renntnie geſest zu werden, um Dariber su der neuen Feſtung und namentlich zu der Rehlfapos die zu einer offiziellen Berathung erforderlichen Inſtruc niere des Kernwerfes der Befeſtigung auf der Höhe von tionen einzubolen. Der Botſchafter hingegen trug date Biniary gelegt. Ueber die Grundſteinlegung wurde fos auf an , daß vorerſt das neue Gefeßbuch in vertrauli. fort eine Urkunde aufgenommen und dieſe nach vorbes cher Unterhaltung zwiſchen ihm und den Commiſſarien riger Unterſchrift der Hochſten und Hoben Anweſenden, durchgangen und die zu modificirenden Artifel in Grörs
nebſt der Rangliſte ſåmmtlicher gegenwärtig in der f. terung genommen werden möchten , wodurd der ſpätere preuß . Urmee dienenden Offiziere und dem Berzeichniffe amtliche Rathſchlag, vermuthlich ſich erleichtert finden der beim Feſtungsbau beſchafftigt geweſenen Jagenieurs würde. Die Commiffarien ließen sich dieſes gefallen , in offiziere, ferner dem leßten Blatte der poſener Zeitung, einer Reihe von Conferenzen wurden alle Theile des einer Flaſche in dortiger Provinz gewonnenen Weines Gefeßbuches durchgangen und dabei franzöſiſcher Seits und mebrerer unter der Regierung S. M. des Königs auf mannichfache, mehrund minder wichtige Henderuns geprägten Münzen, in den Grundſtein eingeſchloſſen . gen angetragen. Spåter folgte ein Noteamedret, worin man ſich auf die Grundſåpe , von denen die verlangten So
we
i
3.
Die in Bern noch im Monat Mårz, zwiſchen dem franzófiſden Botſchafter und den eidgendfiſchen Coms miſſarien eröffneten Unterbandlungen wegen des neuen Strafcoder für die capitulirten Soweijers truppen in Frankreich haben länger als zwei Mos
Aenderungen ausgeben ſollen , und auf die Hauptandes
rungen ſelbſt beſchränkte. Die Commiffarien entwarfen hierauf ihrerſeits , in Gemdøbeit der mit dem Hrn. Bots dafter gepflogenen Unterhandlung , eine Reviſion des Sober, die ſie mit den ausführlichen Berichten åber ihr Geſchäfft dem Vororte, einreichten, und der Vorort hat
nate angebauert und find gegen Ende Mai nur zu dem nun durd Kreibſbreiben vom 27. Mai die Reſultate :
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jener Unterhandlung, die er für befriedigend und ans ( richtsbarkeit ſtehende Perſon beſchuldigt wird : ſo iſt der nehmlich hålt, an die eidgenöſſiſchen Regierungen übermacht und ihnen angelegen empfohlen, ſie möchten ihre Geſandten zu der bevorſtehenden Tagſabung mit ſo ausgedehnten Inſtructionen verſehen , daß ſie das Standess
gedachte Chef oder Commandant verpflichtet, das ihm angezeigte Verbrechen unverweilt unterſuchen und beurs theilen zu laſſen. Das Urtheil des Regimentsgerichts, oder des Kriegsgerichts und des Obergerichts , wenn
votum in einem für die vorliegenden Anträge überhaupt lepteres den Spruch des Kriegsgerichts beſtätigt, gemils günſtigen Sinne erflåren fdunen .
dert oder den Beflagten freigeſprochen hat , wird vom
Der Hauptſaß , von welchem die beſonderen Abåns derungen ausgeben , welche Frankreich in dem ſchweizes riſden Geſeßbude 'verlangt , iſt dieſer: Es müſſe der Coder für die capitulirten Truppen in jeder Beziehung eine wenigſtens eben ſo ſtarfe Garantie darbieten , als die Landesgeſebgebung für die franzöſiſchen Militárs. Daher ſollen 1) die geſeblichen Folgen einer ſtrafbareu Handlung niemals milder ſein, als ſie es nach den frans 3dfiſchen Geſeßen für den nåmlichen Fall ſein würden ; 2 ) die Regeln der Competenz und Prozedur dafür for gen, daß weder den Rechten der Krone, noch den Ges jeßen des Reiches , noch den Rechten der franzöſiſdien
Auditeur ohne Verzug der franzöſiſchen Behörde, vou welcher das Requiſitoriui berrührt, zur Kenntniß ges bracht. Dieſe Behörde iſt bereditist, hinſichtlich auf Freis ſpredung oder zu leichte Beſtrafung die Reviſion des vom ſchweizeriſchen Militárgericht ausgefåüten Urtheilds (pruches durch Appellation zu verlangen, und zwar in regterem Falle ( wegen zu leichter Beſtrafung ) durch Appellation a minima. Zu dieſem Ende bleibt die Vous ziehung des Urtheils während dreier Tage, die zur Mits theilung an die franzöſiſche und zu deren Beantwortung an die ſchweizeriſche Behörde erforderliche Zeit nicht eins begriffen , aufgeſchoben , in ſo fern nicht die franzöſiſche
Staatsbürger oder der unter königlichem Schuße leben
Behörde früber ſchon die Abſicht erflåren würde, von der
den Fremden, irgend ein Eintrag gethan werde. - In erſterer Beziehung müſſen eine große Zahl Strafbeſtims mungen des ſchweizeriſchen Coder verſchärft werden, und ſcheint man ſichdabei an den neuen franzöſiſchen Ent:
Appellation feinen Gebrauch machen zu wollen . Wenn die oben bezeichnete Friſt ohne Anzeige einer Appellation verfloſſen iſt, ſo ſoll die Vollziehung des Urtheils erfols gen . Wird hingegen die Appellation erklärt, ſo iſt die
-
wurf der Militärſtrafgeſebe, welder doch noch erſt der Reviſion nach folgenden Formen die nothwendige und
Discuſſion der Rammern unterliegen 'muß, gehalten zu unmittelbare Folge dieſer Erklärung. Sobald die frats haben. - Hinſichtlich auf die Organiſation der Rechtszóſiſche Bebérde die Anzeige ihrer Äppellation dem Chef C
pflege geht die erſte Forderung dahin : daß das Begnas oder Commandanten des ſchweizeriſchen Regiments oder
digungsrecht als demKönig ausſdiließlich zuſtehend an- Detaſchements ſchriftlid , úberſendet hat, wird dieſer das erkannt, und für die Möglichkeit der Ausübung deſſelben Requiſitorium in Begleit eines Berichts über den Spes Sorge getragen werde. Die zweite will ſorgen , daß cialfad und der råmmtlichen Prozeßaften dem Generals durch den neuen Strafcoder fein Bewohner des Reiches oberſten der Schweizer úbermachen . Der Generaloberſt
ſeinem natürlichen Richter entzogen werden ſolle ; die britte beiſcht, daß jede Civilſtreitigkeit, bei welcher ein Franzoſe oder ein anderer Einwohner des Reiches ber theiligt ſei, von den gewöhnlidhen franzöſiſchen Gerichten beurtheilt werde ; die vierte wil , daß jede Vorladung einer, den fobweizeriſchen Militärgerichten nicht unters worfenen Perſon durch das Mittel der competenten franzoriſchen Behörde geſchehen ſolle ; die fünfte, daß das Zeugniß eines ſchweizeriſchen Militárs niemals vers weigert werden ſoll, wenn es durch die competente Bes borde an denſelben gelangt ; die rechſte , daß im Falle yon Mitſchuld zwiſchen Franzoſen und Schweizern die Individuen jeder Nation durch ihre reſpectiven Gerichte beurtheilt und die Prozeduren durch gegenſeitige Requis
wird hierauf unverweilt ein oberſtes Gericht, nach ges Teblicher Borſdrift gebildet, zuſammenberufen. Dieſes oberſte Gericht wird in lekter Inſtanz über das ſeiner Beurtheilung unterlegte Verbrechen aburtheilen und das Reviſionsurtheil dem Generaloberſt einreichen , der es unmittelbar dem Chef oder Commandanten des fdyweis zeriſchen Regiments oder Detaſchements zufertigen Tåßt, welcher ſeinerſeits ohne Verzug zur Vollziehung des Urs theils zu ſchreiten hat. Wird ein Reviſionsgeſuch hins gegen von dem Verurtheilten oder in ſeinen Namen und für ihn, bei dem Regimentscommandanten anhåns gig gemacht, ſo laßt derſelbe durd , den Auditeur die beurtheilte Prozedur und das Reviſionsgeſuch unters ſuchen und ſich darüber Bericht erſtatten ;"worauf dem
ſitorien vervollſtändigt werden ſollen ; die ſiebente ends Zuchtgeriớte des Regiments nach eigener Prüfung das welchen in beſtimmten Fällen den franzöſiſchen Behör- unterſuchung und Beurtheilung des Falls in der vorge. den , wegen zu niedriger Beſtrafung eines Schweizers, driebenen Form zu befehlen , oder das Reviſionsgeſuch
lich iſt ein von Frankreich verlangter Zuſaßartikel, durch Recht zuſteht, die Reviſion zu geſtatten und eine neue der Recurs an ein höheres Gericht zugeſichert werden abzuweiſen. Wird das Reviſionsgeſuch bei dem Genes Toll. Dieſer Zuſaßartikel hat nach gepflogener Unters raloberſten der Schweizer anhångig gemacht, ſo läßt handlung die nachſtehende Faſſung, erhalten : ,,Wenn derſelbe die beurtheilte Prozedur und das Reviſionsges eine franzöſiſche Civil- oder Militärbehörde dem Chef ſuch durch einen Auditeur ( Großridoter) eines der Schweiz oder Commandanten eines Schweizerregiments oder De: zerregimenter der königlichen Garde unterſuchen , und ſich taſchements ein Requiſitorium überſendet, welches ſich darüber Bericht erſtatten ; worauf, wenn das Reviſionss auf ein an der Perſon , oder an dem Eigenthume eines geſuch einen Hauptmann betrifft, dem Zuchtgerichte eines Franzoſen , oder eines in Frankreich wohnenden Frems der Sdiweizer - Garderegimenter, wenn aber das Revi : den, oder an Staatseigenthum verübtes Verbreden bes lionsgeſuch einen Stabsoffizier betrifft, einer Commiſſion
zieht, und deſſen eine unter ſchweizeriſcher Militärge von drei Stabsoffizieren der Schweizergarde , welche die
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erforderlichen Grade befißen und vom Generaloberſten Wenn ſich unſere Feinde demungeachtet mit Belagerunt. bezeichnet werden, das Recht zuſteht, pad Prüfung der gen beſchafftigten , ſo geſchah dieß darum, weil wir ſie, Sache die Reviſion zu geſtatten und eine neue Unters troß ihrer Siege, immer mit vermoge ihrer Starfe res fudhung und Beurtheilung des Falles, in der durch das ſpectabeln Armeen dergeſtalt umgaben , daß dieſe ſie ſildung Geſetz vorgeſchriebenen Form zu verordnen , oder aber ſchlagen fonnten , und weil, Danf ſei unſeren Feſtuns gen, ſich Dumouriez, Rellermann , Houchard, Jourdan ic. das Reviſionsgeſuch abzuweiſen. " Unter allen den noch übrigen Aenderungen, die auf den Alliirten gegenüber in derſelben lage befanden , wie franzöſiſche Begehren hin angetragen werden , iſt dann Vendôme, Boufflers und Villars dem Eugen und Marls unſtreitig die wichtigſte und bemerfenswertheſte jene , borough gegenüber. welche dem vom Coder geforderten juridiſch -legalen Bes
,, Bon der Rolle , welche die Feſtungen in ſo vielen
weis die moraliſche Ueberzeugung der Richter unters | Kriegen geſpielt haben, lågt ſich wohl mit Recht ſchlies ſchiebt. „ Wenn ( ro lautet dir Faſſung der abgeänderten Ben , daß, da ſich in der Bewaffuung und in der Stärke Vorſchrift) in Ermangelung rechtlicher Gewißveit ein der Armeen nichts geändert hat, unſere Feſtungen uns
Zuſammentreffen ſtarfer Verdadtsgründe und übereins die nämlichen Dienſte leiſten müſſen , wie ebedem . ſtimmender Umſtånde , dem Gerichte die moraliſche Ues
,, Aber fahren wir in unſeren Unterſuchungen fort:
berzeugung verſchaffen würde, daß der Beklagte das ihm denn namentlich unſere Eroberungen ſeit 1792 find es,
angeſchuldigte Verbrechen oder Vergehen verübt babe, To aus welchen man vorzugsweiſe die Beweiſe für die Bes wird das Gericht ihn als' dieſes Verbrechens oder Vers bauptung, ſchöpft, daß gegenwärtig ein Kriegoſyſtem gehend duldig verurtheilen . Eine ſolche Berurtheilung beſtehe, gegen welches die Menge der Feſtungen nicht
muß jedoch immer von wenigſtens zwei Drittheilen der mehr die nämlichen Vortheile darbicte. " Stimmen ausgeſprochen werden , und die aufzulegende
General Valazé führt alsdann mehrere Feldzüge der
Strafe darf nie derjenigen gleid kommen , welche den franzöſiſchen Revolution zur Unterſtübung ſeiner Anſicht Verurtheilten getroffen båtte, wenn das Urtheil in Folge über die Fcſtungen und darüber, daß das Kriegsſyſtem
rechtlicher Gewißheit ergangen wäre. Haftet auf dem Angeſchuldigten fdwerer Verdacht, das Verbrechen oder
nicht geändert worden ſei, an. Wenn ein ſiegreider General ſtehen bleibt und der
Vergehen verübt zu haben, ohne daß er nach der Vors geſchlagene. Feſtungen auf dem Kriegstheater beſīßt, ſo ſchrift des vorangehenden Sabes verurtheilt worden ſdyreibt General Valazé ſogleich die Unthätigkeit des wåre, ſo iſt das Gericht berechtigt, entweder denſelben Siegers dem Einfluſſe dieſer Feſtungen zu . Wenn er ride
vom Regiment wegzuſchicken, oder je nach den Umſtåns dagegen begnügt , die Feſtungen zu maskiren oder zu den aufädig andere zweckmáßig ſcheinende Sicherbeitss blofiren, und die geſchlagene Armee zu verfolgen fort, maßnahmen gegen ihn zu verbången, – oder zu erkens nen , daß erdie ausgeſtandene Haft an ſich ſelbſt zu tragen habe, – oder endlich zu erfiåren, daß die weis tere Aufhellung der Sache, Gott und der Zeit anheim
fährt, ſo behauptet General Valazé , daß dieſe Armee, anſtatt ſich zurůczuziehen , inmitten dieſer Feſtungen båtte Poſition nehmen ſollen ; und wenn endlich der Sieger ein von Feſtungen entblößtes land angreift, ſo
geſtellt werde. 1
behauptet er, daß jener dieſes nicht gefonnt haben würde,
-
S p a nie n .
Am 16. Mai wurde zu Alcala die neue königliche Artillerieſchule feierlich eröffnet.
wenn Feſtungen da geweſen wåren. Er faßt ſeine Ans richten wie folgt zuſammen : , Unſere Waffen haben ſich ſeit 1700 weder ihrer
11
Beſchaffenheit noch ihrer Form nad geåndcrt, und in
te i . Lů25.r Mai. Konſtantinopel, Unter den neuen mis ben lekteren Kriegen batten wir auf dem Schlachtfelde litäriſchen Einrichtungen und Reformen , welche der nie mehr Streiter , als in dem Succeſſionsfriege und
Sultan beabſichtigt, und wovon mehrere nach der Rúds
febr Halil- Paſcha's ausgeführt werden ſollen , nennt
denjenigen , welche ihm folgten . 1,So oft ſich die geſchlagenen Heere bei ihren Fes Armeen aufgeſtellt haben, waren die ſiegreichen ſtungen
man die Einrichtung eines Generalſtabs der türkis Belagerungen zu unternehmen . den Armee , ſo wie die neue Organiſation der Rums gendthigt, ,, Wenn in den neueren Kriegen Eroberungen ohne
buradſchi oder Bombardiere , welche ſtatt derbishes Belagerungen gemacht worden ſind, ſo geſchah dieß nicht rigen cylinderförmigen Müße rotheFerre oder Kappen , in Folge eines neuen Kriegoſyſtems, ſondern aus dem
und überhaupt einedem Artilleriecorps åhnliche Ein- ganz einfachen Grunde, weil dieſiegreichenArmeenihre richtung erhalten werden.
Feinde auf einem Schauplaße wiederfanden, wo es feine Feſtungen gab, oder wo ſie, wenn deren vorhanden was ren , die Beſiegten nicht im Beſibe hatten.
Ueber die ſeit 1700 bis 1815 in der Kriegs-
1, Es gibt keinen Grund, um anzunehmen, daß uns
kunſt ſtattgefundenen Veränderungen, und die ſere Generale weniger gewandt und unſere Soldatett weniger tüchtig ſeien , wie ſie zu anderen Zeiten für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus
geweſent find ; es folgt hieraus, daß die Armeen, welche gegens
ergebenden Folgen.
wärtig Franfreich angreifen werden , die unſerigen ins
( Fortretung. )
mitten unſerer Feſtungen finden und , ro glüdlidh auch Im Anfange unſeres Revolutionsfrieges, ſagt Ges die Erfolge ſein dürften ,, genothigt ſein werden, eben ſo
neral Balazé, waren uns Unfalle ſtandig zur Seite. viele Belagerungen zu unternehmen, wie ebedem.
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Es folgt hieraus , daß, wenn man eine Anzahl erlangte bald die nummeriſche Ueberlegenheit über ihre unſerer Feſtungen ſchleifte und wenn wir Unglúd in Gegner und erhielt große Vortheile, da ihre Operationen einem Kriege båtten , unſere Feinde , bevor ſie in das im Ganzen beſſer geleitet waren , als die ihrer Feinde. Herz des Rdnigreiche einbringen , weniger Belageruns Jomini fåüt úber das Benehmen der Generale der
gen zu unternehmen und weniger Schwierigkeiten haben werden , uns Geſeße vorzuſchreiben. Hiernach erſcheint es mir unmöglich , diejenigen Franzoſen als Freunde Ihres landes zu betrachten , welche die Abſchaffung einer
aliirten Armeen in jener Zeit folgendes Urtheil : „ Nad der Einnahme von Valenciennes , Condé und Mainz war inan zu der Erwartung berechtigt, daß die Sieger in dem Beſite einer entſprechenden Operationsbaſis die
Anzahl unſerer Feſtungen in Vorſchlag bringen werden. In Beziehung auf das während dem Succeſſions kriege und denen der franzöſiſchen Revolution befolgte Kriegsſyſtem fann ich dem bereits Geſagten nichts mehr
Reſte der franzöſiſchen Armee ohne Nachlaß verfolgen würden. Sie batten , von Baſel bis lide, nicht weniger als 280,000 Mann , von welchen ſie bei einer richtigen Verwendung die größten Erfolge zu erwarten berechtigt
1
zufügen , und man wird ſich von der Richtigkeit deſ waren. In der Aufſtellung, in welcher ſich damals ihre
jelben überzeugen , wenn man dieſe Kriege gründlich Streitfräfte befanden , fonnten ſie dieſelben nicht glüd: ſtudieren will. " Hinſichtlich der Rolle, welche nach Gen. licher verwenden, als wenn ſie ſich in zwei großen Maſs Balazé,die Feſtungen geſpielt haben ſollen, muß ich bes ſen von Valenciennes über Soiſſons und von Mainz tennen , dað ich faſt immer von einer mit der feinigen über Luremburg und Rheims raſch vorwärts bewegten.
ganz verſchiedenen Meinung bin. Nach dem, was ich Indem man auf jeder Flanke zur Deđung der Commus bereits vorausgeſdigt habe, beſchränke id midh auf eine nication und zur Maskirung der Feſtungen eine Reſerve von 40 bis 50,000 Mann zurüdließ, fonnte man in 15
turze Widerlegung.
Wenn die ärmeen ber Coaliſirten Frankreich im Ans Marſchen mit 180,000 Mann vor Paris erſcheinen und fange der Revolutionsfriege nicht angriffen , ſo iſt das den Convent auseinanderjagen. War dieſer eigentliche Verbienſt davon nicht der Feſtungen beizulegen ; denn zweck des Krieges einmal erreicht, mußte man mit der
ſie hielten im I. 1792 die Preußen nicht ab, in Frank. Nation nach Grundſåpen unterbandeln, welche ſich mit reicheinzubringen, und es ſcheint nicht, daß ſie auf die ihrerRube,ihrer Würde unddem allgemeinenIntereſſe Motive des Rückzugs derſelben Einfluß gehabt håtten .
von Europa vertrugen , und nicht im Intereſſe Englands,
Im J. 1793 , nach der Einnahme von Valenciennes welches ihr einziger ſtändiger und unverſöhnlider Feind und Condé, hatte die coaliſirte Ärmee ein ſolches Ues iſt. Aber um ſolche Reſultate zu erlangen , bedurfte es
bergewicht über die faſt ganz besorganiſirte der Repus anderer Miniſter, wie Chugut und Biſchoffswerder, und blit, daß, wenn die Generale der Verbündeten mit vers anderer Şenerale, wie die der Coalition. einter Macht nach Paris marſdirt waren, dieſe Haupts
,, Den politiſchen Motiven, welche dieſes Verfahren
Atadt unausbleiblid in ihre Gewaltgefallen wäre, was vorſchrieben , fügten ſich alle militäriſche Verhältniſſe. ben Umſturz der Republif zur Folge gehabt haben würde. Wenn man eine friegeriſche Nation, wie die Franzoſen ,
Aber Fle befolgten damals ein Gordonſyſtem , welches befåmpft, muß man bei glücklichen Erfolgen vor allem darin beſtand , ihre Armee langs der Gränze aufzuſtels den Augenblic benußen ; ihnen Zeit laſſen, ſich zu befins
ken ; ein abfurdes Syſtem , da man nichts deckt, wenn nen , bieße den Zwec des Krieges gånzlich außer Augen man alles deden will, und man zu jeder fraftvollen reßen . Die vier entſcheidendſten Monate verſtrichen in Unternehmung unfähig iſt. Demungeachtet batte ihnen einer tadelnswerthen Unthätigkeit ; indeſſen war es viel, ibre große Ueberlegenheit verſtattet, auf dieſem Theile leicht immer noch Zeit, das Berſäumte nachzuholen. Die
des Kriegstheaters eine Cruppenmenge zu vereinigen, ungeheuere linie dieſer Grången war durch iſolirte Des welche diejenige der Republifaner bei weitem übertraff; fenſivlager bewacht, deren entmuthigte Truppen wes
fie vertrieben dieſe aus dem Fager des Safar , ſchoben nigſtens für den Augenblick unter feiner allgemeinen Parthieen bis vor die Thore von Cambrai und Saints Leitung ſtanden , welche ihre Verwendung auf eine vors Quentin vor und machten den Convent und den Jaco- theilhafte und den Prinzipien der Kunſt angemeſſene
binerklub zittern . Aus Gründen der Politif theilten ſie Weiſe båtte combiniren können . Wenn man ſich auch fich aber noch mehr, um Dúnfirchen und Quesnoy zu in Franfreich beſtrebte, ihnen dieſe feitung alsbald zu -belagern.
Die Republit , welche damals unerhörte Anſtrens
geben , ſo war doch zu Ende Juli noch nichts anges ordnet.
gungen machte, vermehrte ihre Armeen außerordentlich,
( Fortfegung folgt. )
Von der Allgemeinen Militárzeitung erſcheinen wöchentlich zwei Nummern und zuweilen lithographirte
oder in Kupfer geſtochene Abbildungen, wenn ſolche nothwendig ſind.
Die Berſendung geſchieht poftteglich
durch die Poſt und wöchentlich oder monatlich durch den Buchhandel. – Die Beſtellungen müſſen am Ende eines
jeden Semeſterserneuert werden, wenn keine Unterbrechung in der regelmäßigenZuſendung eintreten ſoll .Der wenn er durch den Buchhandel oder unmittelbar von den , mit dem Obers Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſchluß ſtehenden Poſten bezogen wird – beträgt 2 Thlr. 8 gr. pr. Cour. oder 4 fl., und wird vorausbezahlt. - Das mit dieſer Zeitung verbundene Intelligenzblatt ſteht zu Bekannts machungen aller Art offen. Die Einrůdungsgebühren werden für die Zeile mit 1'/, Sgr. oder 4 fr. berechnet. SPreit eines balben Jabrgange ,
-
Redigirt unter Verantwortlichkeit da Berlagebandlung : © . W. Boste in Darinſtads und
deſſen Drijin gedrudt.
Samſtag, Nr. 53.
3. Juli 1830.
ni
Allgemeine Rilitar - Zeitung. 2
Al gi e r.
und Gnade entzogen haben, daß es uns vielmehr zum
cher Zeit) ungefähr 15,000 Mann , worunter Türfen , Coloris ( Türfenabkommlinge) und Áraber begriffen ſind. lettere bilden die Reiterei; die Türfen und die Coloris das Fußvolk. Dieſe Truppen find theils als Garniſos
beit finden , ihre Uns wohl bekannten Verdienſte um Chron und Vaterland, durch Einráumung eines, ſowohl ihren phyſiſchen Kräften als ihrem Rangverhältnife entſprechenden Wirkungsfreiſes im vollen Maße würdi.
Das ganze Heer des Dens beträgt ( in gewöhnlia 1 wahren Vergnügen gereichen wird, wenn wir Gelegens
nen in den Städten der Regentſchaft, theils in beweg- gen zu können ." — Dann folgen Ordensverleihungen, -
lichen lagern im Inneren des Landes vertheilt. Der Ernennungen , Verſeßungen, Beförderungen ic. im fds türkiſche Übeil derſelben wird alle Jahre erneuert.
niglichen Heere. Ernannt wurden unter anderen : Se.
Die algieriſche Seemacht beſtand früher bloß aus Hoheit der Herzog Marimilian in Bayern , bisheriger einer großen Zahl Galeeren und Schebecken ; in neuerer Oberſt, Inhaber des 9. Linien- Infanterieregiments, zum s
Zeit aber wurde ſie auf europäiſchen Fuß geſetzt, mit Hülfe enropåiſcher Schiffsbauer und Ingenieure.' Bor. dem Frieden von 1816 beſtand dieſelbe in 5 Fregatten , 1 Corvette, 1 Brigantine, 1 Galeere und ungefähr 30
Oberſts Inhaber des 3.Chevaurlegersregiments, und der Oberſtlieutenant im Generalquartiermeiſterſtabe, Eduard Frhr . v. Vdiberndorff-Waradein, zum Mitgliede der Bundes - Militárcommiſſion in Frankfurt. Vers
Bombarden. Alle dieſe Schiffe wurden von Lord Gr. reßt wurden unter anderen : Der Generalmajor und mouth zerſtört. Die Algierer aber ſtellten ihreMariue Brigadier Frbr. 3 andt von der vierten zur ersten almiblich wieder ber , theils durch den Bau und den Armeedivifion (München. ) - Befördert wurden : Der
Anfauf verſchiedener Schiffe, theils durch die Geſchenke Generalmajor und Brigadier Graf Seyßel d'Air von Marocco und dem Paſcha von Tripolis gemacht wurs Commandanten der zweiten Armezdiviſion ( Augsburg ); anderer, die ihnen von der Pforte, von dem Raifer von der erſten Armeediviſion , zum Generallieutenant und
den, ſo daß ihre Escadre gegenwärtig beträchtlicher iſt der Oberſt . Jababer des 2. lin . Inf. Reg., Marimis als früher. Sie beſtand nåmlich im März 1825 aus lian Kronprinz von Bayern Hoheit, zum Ges
3 Fregatten von 40 bis 62 Kanonen, 2 Corvetten von neralmajor; der Oberſt- Inhaber und Gonmandantdes 36 und 46 Kanonen , 2 Brigantinen von 16 und 18 Ras 2. Chev .Leg.Reg ., Karl Theodor Fürſt v. Thurn uns nonen, 5 Goeletten , 1 Polacre, 1 Sdebede und 35 Ras Taris , zum Generalmajor und Brigadier der vierten
nonenbóten. Außerdem befanden fich damals 3 neue Armeediviſion ( Würzburg .) Zu Oberſten : Die Oberſt: lieutenante v. Vincenti vom 12. im 9. lin . Inf. Reg.; V. Heßendorf vom 6. im 2. Chev .leg.Reg. 2c . Fers
Soeletten auf den Werften .
Ba y e r n. ner werden zu höheren Chargen befördert: 5 Majore, Das Regierungsblatt vom 21. Juni enthält einen ! 3 Hauptleute 1r Belaffe, 4 Hauptleute 2r Klaſe, 2 Obers
Armeebefehl vom 15. Juni, deſſen erſter Paragraph alſo lieutenante , 11 Lieutenante, 25 Junker und Cadetten , lautet : ,,Wir haben uns bei verſchiedenen Gelegenheid | 6 Unterárzte,2c. - Penſionirt wurde der Generalmajor ten in die Nothwendigkeit verſekt geſehen , das Rang- und Vicepräſident des Generalanditoriats , v. Bern : verhältniß mehrerer Ünſerer ſebr würdigen - lange clau , mit dem Charafter eines Generallieutenants . Enig land. und mit Auszeichnung gedienten Militárs zu umgehen . Zur Verbeſſerung des Schickſals der Militårpens Wenn nun gleich jede Beförderung lediglich von unſes rer Königlidhen Gnade abhångt, ſobin Rangverhältniſſe fionåre ſind am 14. November 1829 zwei Decrete ers Feinen Anſpruch hierauf begründen fónnen , ſo haben ichienen , deren Hauptbeſtimmungen folgende ſind: 1 ) Hinſichtlidh der Offiziere. Wenn ein Offizier jener Braven , welche die Ueberzeugung in ſich tragen , eine Wunde erhält, welche den Berluſt eines Auges oder baß nicht eigenes Verſchulden, ſondern allein nur bóbere eines Gliedes nach ich ziehen kann , ſo erhålt er eine Růdſichten —, zunächſt in phyſiſcher Beziehung - ihre Fahrsgage als Gratification , und nach Verlauf eines -
.
-
Umgehung geboten haben,hiermit zu erklären , daß Wir Jabres die tarifmaßige Penſion. (Der Tarif, welcher denſelben noch keinen Augenblic Unſere königliche Hulo ! dem Decrete angehängtiſt , hat keine Aenderungen ers
+
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halten ; er iſt derſelbe , wie er in Nr. 45 der A. M.3. getretenen Unteroffiziere und Soldaten fónnen Penſſo. von 1826 enthalten iſt .) Der Fortbezug dieſer Penſion nen erhalten a) wegen ihrer Dienſtjahre, b ) wegen im
bångt von einer weiteren Unterſuchung ab, welcher ſich Kriege erhaltener Wunden , 0 ) wegen im Dienſte ent der Offizier vor einer Commiſſion von Militárårzten ſtandener Gebrechen, nach 14 Dienſtjahren, d ) wegen im unterwerfen muß. Hat der offizier mehr als ein Glied Dienſte entſtandener Gebrechen, vor 14 Dienſtjahren . verloren , ſo iſt er für jedes verlorene oder unbrauchbar a) Ein auf unbeſtimmte Zeit enrolirter Soldat bat, gewordene Glied zur Penſion berechtigt. er mag ſo lange dienen als er will, niemals Anſpruch Wenn ein Offizier eine Wunde erhalten hat , welche auf ſeinen Abſchied . So lange ein Soldat nicht 24 Jahre
Verluſte eines Gliedes gleich bei der Cavalerie oder 21 Jahre beider Infanterie ges
durch ihre Schwere dem fommt, To fann er eine Gratification vom 18 jährigen . dient bat , erhålt er keine Penſion wegen Dienſtalters . Betrage Teines Soldes erhalten , ohne jedoch weitere Iſt aber das eine oder andere der Fall , ſo hat der Anſprüche auf Penſion zu haben . Iſtdie Wunde nicht Cavaleriſt, wenn ihm das Gouvernement nad 24 Dienſts von jener Beſchaffenheit, so erhålt er einen 3 bis 12jah: jahren den Abſchieb gibt ,das Recht zu einer täglichen als Gratification , je nach der Bedeutens Penſion von1 Shil. und nach 28 Dienſtjahren zu einer rigen Gehalt Wunde.
beit der
folchen von 1 Sh . 2 Pence. Der Infanteriſt hat nach
Wenn ein verwundeter Offizier eine Penſion auf 5 21 Dienſtjahren die erſtgedachte, und nach 25 Dievſtiaba
Jahre erhalten hat, ſo kann ſie ihm fortbewilligt wer- ren die leßtgedachte Penſion anzuſprechen. Wenn das den , wenn er wenigſtens zweimal durch eine ärztliche gegen der Soldat ſeinen Abſchied auf eigenes Anſuchent Commiſſion unterſucht worden iſt; wenn er aber vor erbålt, ſo bezieht er nach 24 Dienſtjahren bei der Cava: Ablauf dieſes Zeitraumes hergeſtellt iſt , ſo wird die ſerie, und nad 21 Dienſtjahren bei der Infanterie eine
Penſion eingezogen , und der offizier erhält eine Gras Penſion von täglich 10 Pence. – Die Unteroffiziere tification nach der Bedeutenbeit ſeiner Wunde.
erhalten nach 24 Dienſtjahren bei der Cavalerie , und
Der verwundete Offizier erhålt die Penſion nach nach 21 Dienſtjahren bei der Infanterie die Penſion der demjenigen Grade , deſſen Functionen er zit der Zeit, gemeinen Soldaten mit nachſtehender Zulage für jedes
wo er bleſſirt wurde, verſab .
-
Da dieſe Penſionen Dienſtjahr, vorausgeſegt daß ſie wenigſtens 3 Jahre
eine Vergütung für das durch Bleſſuren erhaltene im- als ſolche dienen : mermåhrende Gebrechen ſind , ſo werden ſie neben Feldwebel ... jedem anderen Solde bezogen , wozu die penſionirten ,
Quartiermeiſter
24/2 Pence , 2
Offiziere berechtigt ſind. Serſchant 1 2) Hinſichtlich der Unteroffiziere und Solo $ daten. Die feit dem 1. December 1829 in den Dienſt Corporal '/2 b) Die tåglide Penſion wegen im Kriege erhaltener Bleffuren betrågt : 3
3
)
Serídant.
Soldati
von
bis 1) bei dem Verluſte zweier Glieder oder des Geſichts sh. Penee. sh. Pence. Sh. Pence. Sh.Pence. Sh. Pense. St. Pene.
oder bei gleich bedeutenden Bleſſuren : 2) bei Bleſſuren , welche eine völlige Arbeitsunfås
higkeit herbeiführen, aber die Hülfe anderer Pers fonen micht ndthig machen . 3 ) bei Bleſſuren, die nicht arbeitsunfähig machen
3
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6 4 ) bei Breffuren , die bloß dienſtuntauglich machen . 1 9 9 c) Die Unteroffiziere und Soldaten , welche nach In gewiſſen Fällen fann der Soldat, wenn es ſeis 14 Dienſtjahren , aber ehe ſie 24 Jahre in der Gas nem Intereffe zu entſprechen ſcheint, ſtatt einer tempos valerie und 21 Jahre in der Infanterie gedient haben, råren Penſion eine Gratification von 1 bis 18 Pf. St. .
wegen eines im Dienſte erhaltenen Gebrechens beabſchies erhalten. Auch kann die temporáre Penſion , wenn die det werden , erhalten nach 5 Dienſtjahren in demſel- Gebrechen ſehr bedeutend ſind , von 6 auf. 9 Pence ben Grade eine lebenslängliche Penſion nach folgendem erhöht und auf eine beſtimmte Zeit weiter bewilligt Tarif :
werden .
Serſchaitt von 9 Pence
(Sdlus folgt.)
bis 1 Sh. 3 Pence.
Gorporal
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7
2
bis
Soldat
pont
6
4
bis
Frankre i ch .
1
Paris, 12. Juni.Der Moniteur enthält eine fdnigl. d) Die Unteroffiziere und Soldaten, welche vor 14 Hydrographen fünftig den Namen eines Fönigl. Dienſt i abren wegen eines im Dienſte erhaltenen Corps führen ſoll. Es foll ferner aus denjenigen Ele . Gebrechens beabſchiedet werden, können eine temporåre ven, die mindeſtens 2 Jahre dienen, eine Klaſſe von uns 9
Verordnung, wornach das Corps der Ingenieurs .
teringenieuren gebildet werden , die mit den Schiffsfährts Penſion von tåglidy 6 Pence erhalten , und zwar auf briden rangiren einen Gehalt
folgende Zeitráume:
und
für einen Dienſt über 10 Jahre auf 2 bis 3 Jahre, für einen Dienſt über 7, aber
von 2000 Fr. beziehen .
Die Zahl dieſer Unteringenieure und Eleven zuſammen foll jedoch höchſtens 4 betragen. Endlich ſoll das königl .
Corps der Ingenieur:Hydrographen fünftig ausſchließlich auf 1 bis 2 Jahre, unter 10 Jahren für einen Dienſt unter 7 Jahren auf 1 bis 18 Monate. I durch Zöglinge der polytechniſchen Schule ergånzt werden . .
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Der Moniteur enthält eine vom 6. Juni batirte des Mitglied einer ſolchen Familie iſt zur Anſtellung im und von dem Fürſten v. Polignac, als interimiſtiſchem Staatsdienſte unfähig, roll jedoch zur Verwaltung eines Chef des Kriegsminiſteriums, contrafignirte k. Berords Communalamts zugelaſſen werden. Die Quảfer oder nung über das Avancement bei der Erpeditions. Togenannten Separatiſten werden wie die Mennonis Armee. ,, In Betracht," heißt es im Eingange zuten behandelt. Die Anſiedelung oder Aufnahme neuer derſelben , daß es der Billigkeit gemäß iſt und dem Mitglieder beider Secten iſt nicht erlaubt. Beſten des Dienſtes entſpricht, daß die Militars der auf dem Kriegsfuße befindlichen Armeecorps unter ſich
allein in dievorrüden, durch die Ereigniſſe des Feldzuges erledig: Ueberdie ſeit 1700 bis 1815 in der Kriegs ſtattgefundenen Veränderungen
haben wir beſchloſſen 2c." Nach kunſt , und die für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus Erpeditionsarmee nach Afrika gehdrenden Offiziere jedes ten Stellen
dem weiteren Inhalte der Verordnung ſollen die zu der
Grades, ſo wie die Unteroffiziere, Corporale, Brigadiers und Gemeinen ausſchließlich, entweder nach der Anciens nietát, oder nach der Wahl ihrer Gommandeure, bei der
ergebenden Folgen. ( fortſegung. )
General Palazé behauptet, daß die Franzoſen , nach
Wiederbelebung der in den Ståben, Truppencorps oder dem Siege bei Fleurus im J. 1794 , indem ſie ihre erruns Detaſdements der verſchiedenen Waffengattungen jener genen Vortheile verfolgten, ohne daß ſich ihre Feinde Armee erledigten Stellen concurriren." Dieſes ausſchließ: zum Schlagen geſtellt hatten, in den Monaten Januar lidhe Recht zum Avancement beginnt mit dem Tage, wo und Februar des Sabres 1795 und ohne eine Belages
die Truppen eingeſchifft worden ſind, und hört mit dem Tage der Rüdfehr derſelben auf. Gleichzeitig concurriren die Offiziere der Erpeditionsarmee auch mit ihren in Frankreich zurückgebliebenen Cameraden deſſelben Grades für die hier vacant werdenden höheren Stellen. Diejes nigen Offiziere der in Frankreich zurüdgebliebenen Regis
rung zu unternehmen, ganz Holland erobert håtten, wels ches durch ſeine Feſtungen immer gegen einen Angriff geſchůzt geweſen wäre; daß dieß aber zu einer Zeit ges ſchehen ſei, wo man Kriegsſchiffe vermittelſt Cavaleries chargen nahm , und daß das Eis die Erdwålle Hollands wenigſtens eben ſo zugånglid, gemacht håtte , wie die
menter, die bei der Erpeditionsarmee Adjutantendienſte Schiffsrumpfe.
General Valazé hat vergeſſen , anzuführen , daß die berſeben, können, wenn ſie ſich beſonders ausgezeichnet baben, dem König zu den bei ihren Regimentern durch Franzoſen, ehe ſie ihre ſiegreichen Waffen nad Holland Penſionirung erledigten höheren Stellen vorgeſchlagen rrugen , den Theil Frankreichs, welcher angegriffen wors werden . den war, wieder genommen und die dſtreichiſchen Nieders P r é u Be n.
lande erobert hatten , und zwar leteres trop der Fes
Die mennonitiſchen Familienbäupter in den Rhein . ſtungen, welche ſie nicht aufhielten und bald in ihre provinzen haben , zufolge der auf fóniglichen Befehl mit Gewalt famen. Ich gebe zu, daß der eingetretene Froſt
ihnen ſtattgefundenen Verbandlungen , inder bei weitemi der Vertheidigung der Feſtungen Hollands nachtheilig großeren Mehrheit die Leiſtung der geſeßlichen Milis war und dazu beitragen konnte, ſie viel ſchneller in die fårpflicht für ſich und ihre Nachkommen übernommen, Gewalt der Franzoſen zu bringen ; aber ludwig XIV . und nur der kleinere Theil, nebſt der geringen Zahl der bemachtigte ſich dieſer Feſtungen im I. 1672 während
mennonitiſchen Familien in den Provinzen Brandenburg des Sommers eben ſo geſchwind.Die Hollander hatten und Weſtphalen , hat die Uebernahme dieſer Verpflich in denſelben drei Viertheile ihrer Armee vergraben ,wos tung entweder verweigert, oder ſich darüber zu erklären durch Ludwig Herr des freien Feldes wurde ; dieſer Mos
unterlaſſen . Die Mitglieder derjenigen mennonitiſdhen narch würde die Eroberung Hollands vollendet haben , Familien , deren Häupter für ſich und ihre Nachkommen wenn der Marſch nach Amſterdam nicht ſo langſam ges die Militärpflicht übernommen haben, oder zu überneh weſen wäre, wodurch die Hollander Zeit gewannen, ihre men noch erklären, ſollen einer Fürzlich erſchienenen Kas Hauptſtadt durch eine Ueberſchwemmung zu decken. binetsordre zufolge, in allen bürgerlichen Verhältniſſen Ludwig gab , gegen die Anſicht von Túrenne und den übrigen chriſtlichen Unterthanen , ohne Ausnahme, Condé, den Hollandern gegen ein mäßiges lóſegeld 25000 volig gleich behandelt werden. Die Mitglieder derjenis Gefangene zurück und behielt alle Feſtungen bei, deren
gen Familien , deren Häupter die Militárpflicht zu ers er ſich bemachtigt hatte, obgleich ihn dieſelben Generale füllen für ſich und ihre Nachfommen verweigert haben ,
bewogen hatten , ſolche mit Ausnahme derjenigen , welche
bleiben fernerhin von derſelben zwar entbunden ; es ſoll aber jeder Familienvater, und fernerhin jeder von der Militárpflicht freie Mennonit, der einen eigenen Hauss ſtand führt, oder eigenes Vermogen beſigt, für dieſe Befreiung eine jährliche Geldabgabe, die unabånderlich auf eine beſonders zu ermittelnde Einfommenſteuer von 3 proc. feſtgeſeßt wird, an die Staatskaſſe entrichten.
man zu Depots und zur Sicherung der Communicationen Ifür durchaus nothwendig erachte, zu ſchleifen . Hierdurch vergrößerte ſich die boulandiſche Armee, während die franzos fiſche durch die vielen Garniſonen, welche ſie geben mußte, eine große Verminderung erfuhr. Die Hollander ergrifs fen daher auch im nächſten Jahre ( 1673) die Offenſive, und Ludwig , welcher neuen Feinden die Stirne bieten
Sedes Mitglied einer von der Militårpflicht freien mens mußte und ſich nicht dem Verluſte eines bedeutenden
noritiſchen Familie wird, wie die in Preußen wohnhaf: Materiels und zahlreicher Garniſonen ausſeßen wollte, ten, vom Militárdienſte befreiten Mennoniten , von der fagte den weiſen Entſchluß, von allen dieſen Feſtungen
Befugniß, Grundſtücke zu erwerben, ausgeſdloffen. ses | nur Grave und Maſtricht zu behalten. Von dieſer Ers
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oberung blieb nichts als das Anbenken und die pomp. ; nichts bazu bei, Bonaparte aufzuhalten. Er blieb ftehen, þafte Inſchrift, welche man über dem Thore von St. weil er nicht ſtark genug war , um über die Etſch zu Denis lieſt. Man ſieht, daß die Feſtungen Hollands in geben, und weil er ſeine Armee gefährdet haben würde,
den Jahren 1672 u . 1673 eine nicht viel ſchönere Rolle wie es auch die folgenden Begebenheiten bewieſen, wenn ſpielten , wie im Jahre 1795 ; im Jahre 1814 war es i er eine ſolche Operation unternommen båtte , ſo lange noch eben fo . er bas Debouchiren einer óſtreichiſchen Armee aus Cyrol General Palazé ragt: ,, Der mit dem König von nach Italien zu befürchten hatte. Er war damals ro Sardinien abgeſchloſſene Vertrag erlaubte dem franzó- wenig in der Lage , die Offenſive zu ergreifen , daß es fiſchen General , den Deſtreichern hart aufzudrången, die Deſtreicher unter Wurmſer und Åvinzi waren, welche welche er ſchlagend bis über die Etſch geleitete , wo ſie ihn mit überlegenen Kräften und mit ungewöhnlichem ſich aufſtellten . Da ſie aber in Mantua eine Garniſon Nachdrud angriffen ; ſie unter dieſen Umſtänden geſchla .
zurücgetaſſen hatten , ſo war der Sieger von lodi gend- gen zu haben , iſt vielleicht die ruhmwürdigſte Chat der ibigt, die" Belagerung dieſer Feſtung zu unternehmen ; friegeriſchen Laufbahn Napoleons. Zu läugnen iſt ins und General Bonaparte benahm ſich , als der Kaiſer von Deſtreich zur Verbinderung dieſer Belagerung Ars meen abſchickte, wie Marlborough und Eugen vor lille und Douai: er marſchirte auf ſeine Gegner los. Aber, weniger glücklich, wie ſeine Vorgänger, mußte er die Schlachten von Caſtiglione, Roveredo, Arcole, Rivoliuc. liefern und 8 Monate vor Mantua verweilen , ehe er darin einzog .
,, Nads Der Einnahme dieſer Feſtung fam die franzöſiſche Armee, ftolz auf ihre Siege und auf die Talente ibres Chefs vertrauend, in einem Zuge nach Leoben, um hier dem deutſchen Reiche den Frieden zu dictiren 2c. “ Nad General Balazé war es alſo Mantua , was
zwiſchen nicht, daß dem franzöſiſchen General von den / ſtreichiſchen durch ihre Unternehmungen zur Entlebung und Verproviantirung Mantuas auf eine bewunderns würdige Weiſe in die Hände gearbeitet worden iſt: dieſe Generale begingen unglaubliche Fehler und verloren zur Erreichung ihres Zweds Schlachten , von welchen das Schickſal Italiens abhing. Nachdem wurmſer ſeine Lebensmittel aufgezehrt batte, capitulirte er endlich : 13,000 Mann Geſunde, eine große Anzahl Kranfer, 500 Belagerungs- und Feldgeſchůße und eine Brüdenequipage waren die Tro . phảen des Siegers . von Marts Bonaparte, obgleich durch die zur Blokade
ber Siegeslauf des Generals Bonaparte aufhielt! Ich tua verwendeten Truppen verſtärkt, glaubte noch nicht, aber ſcheuemich nicht, zu behaupten, daß es damals eine fräftige und weit ausgebende Offenſive unternehmen ein Glück für Oeſtreich geweſen ſein würde, wenn dieſe zu können ; erſt nachdem er durch 32,000M.vorzüglicher Truppen , welche aus den Rhein- u. Moſel- und Sambres und Maasarmeen gezogen wurden, verſtårft worden war, Mantua war von Wichtigkeit, weil es ein Depot entſchloß er ſich , in die Erbſtaaten des Kaiſers einzus des Kriegsmateriels Deſtreichs war, um den Krieg nach dringen und die ſtegreichen Waffen der Franzoſen bis dem Süder oder Norden von Italien zu ſpielen ; es nach Peoben zu tragen , wo der" erſchreckte ditreichiſche Feſtung nicht eriſtirt båtte, beſonders weil ſie ſeinen
Generalen zu ungeheueren Fehlern Veranlaſſung gab.
gewährte einen Uebergang über den Mincio, aber einige Monarch die Friedenspråliminarien unterzeichnete. Dagmarſche von der Richtung , welcher eine von dem
Mantua war den Franzoſen in dem Feldzuge don
Norden Staliens gegen Deſtreich marſchirende Armee 1799 nicht nüßlicher , als es den Deſtreichern in dem natürlicherweiſe folgte. Es war in einem erbårmlichen von 1796 geweſen war, oder um mich auf eine andere Zuſtande, überdieß viel weniger ſtark, als man damafs préciſere Weiſe auszudrůcen , es war ihnen nicht weni:
glaubte, und gegen einen regelmäßigen, mit hinreichens ger ſchädlich. Nach dem Verluſte der Schlacht bei Verona ben Mitteln unternommenen Angriff einer langen Vers ( 5. April 1799) und nach dem Rúdzuge der Franzoſen theidigung unfähig . Dieſe Feſtung war nur auf wenis über Piemont wurde Mantua zuerſt blokirt, darauf bes
gen Stellen zugänglich, wodurch sie mit weit geringeren logert und ergab ſich 14 Tage nach Eröffnung der Laufs Streitfråften, als diejenigen der Befaßung, blofirt werden gråben. Das Armeecorps , welches die Belagerung aus. konnte, indem man einige Redouten auf dteſen Stellen geführt hatte, vereinigte ſich vor der ſo heißen Schlacht
anlegte ; ſeine Lage, mitten im Waſſer und in Moråſten, von Novi mit der Armee der Aliirten und trug zum machte den Aufenthalt darin ſehr ungeſund.
Baulieu hatte die Beſatzung von Mantua aus ſeinen ſchlechteſten Truppen beſtehen laſſen müſſen ; er pfropfte feine beſten hinein. Nicht die Qualität der die Beſaßung einer Feſtung bildenden Truppen, ſondern die Auswahl eines tüchtigen Commandanten iſt das Wichs tigſte: ein ſchlechter Commandant wird ſich mit guten Zruppen ſchlecht, dagegen ein guter Commandant mit ſchlechten Truppen gut vertheidigen ; er wird ſie gut
Gewinne derſelben ſo thatig bei , daß ſie die Aüiirten unbezweifelt verloren haben würden , wenn es nicht dars an Theil genommen håtte. Die Franzoſen verloren das her in Folge des Beſitzes von Mantua ein beträchtliches Kriegsmateriel, was den Deſtreichern und Ruſſen ſehr zu ſtatten kam , und eine Beſabung, welche, wenn ſie in der Schlacht von Novi in ihren Reihen gefämpft hätte, ihnen wahrſcheinlich den Sieg verſchafft haben würde. Aber nicht allein Mantua verloren die Franzoſen in
maden .
dieſem einzigen Feldzuge, ſondern ganz Stalien, worint
Mantua lag außerhalb der Verbindungen der fran- ſie eine ſo große Menge Feſtungen beſaßen , welche zoſiſchen Armee; es wurde immer mit weniger Manns insgeſammt nach und nach in die Hände ihrer Feinde ( Fortſ. folgt. ) ſchaft, als es enthielt, blokirt ; es trug alſo abſolut ! fielen. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagshandlung : 6. W. febfé in Darinſtadt und in deſſen Offigin gedrudt.
Mittwoch ,
17. Juli 1830.
Nr.. 54.
ned
KURU 196
of
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Allgemeine
Militar . Zeitung.
ſchieb ohne Penſion ; deßgleichert wenn der ihm während England. ( Soluß der königl . Decrete vom 14. Novbr. des Dienſtes zugeſtoßene Unfall ſeiner eigenen Nachlaſs
1829 über die Militärpenſionen u .) Alle Penſios rigkeit zuzuſchreiben iſt. In dieſem Falle hat er blog nen wegen Gebrechen werden auf den Bericht der Goms Anſpruch auf Penſion im Verhältniß der früher erhals tenen Bleſſuren ; aber dieſe Penſion kann nur in ſo fern miſſáre des Chelſea - Hoſpitals bewilligt. ſein, als er über 14 Jahre gedient hat. Ein Soldat fann wegen Verluſtes eines Auges ſtandig Wenn ſich ein Penſionår Gewaltthåtigkeiten oder andere ſchwere Injurien gegen die mit Auszahlung der Penſios můßtenihndenn erhalten , 88 welche nicht ben Abſchied dienſtunfd. Bleſſuren damit verbundenſein,
hig machen. Wenn ein Soldat vor 14 jähriger Dienſts nen chargirten Perſonen zu Schulden kommen ráßt,,ſo
zeit ein Auge verloren bat , ohne daß dieſer Berlust fann ihm die Penſion ganz oder theilweiſe entzogen , außer den beſonderen Strafen,die ihn treffen. durch Bleſſuren entſtanden iſt, ſo erhålt er eine tempos werden - Jeder Penſionär, der durd, betrügeriſche Mittel eine blinder großere Penſion erhalt,als wozu ihn ſeine Dienſte bes Ein Gratification. em Penſion råre Verhältniß: Penſioninfolgend eineeine erhältoder Militár ein Serſdant, der 10 Jahre, und darunter wenigſtens rechtigen, verliert feine Penſion . — Wennſich "ein Penta .
-
5.Jahre als Serſchant gedient bat,1 Shilling 3 Pence Tonåraneine wendet, um für ſich oder ſeine bis 2 Shia. tåglidh ; ein Corporal von1Dienſtjahren FamilieUnterſtüGemeinde zu erbalten, ßungen
oderwenn er zus
. 3 Pence; ein gibt, daß ſeine Familie der Gemeinde zur Laſt fåüt," fo ingemein ſeinem 1 Shill er Grade ng tåglich. Wenn wirdſeine Penſion an die Beamten der Gemeinde bezahlt. Soldat 91 Shilling Pence bisbis 1 Shilli Fremde Penſionåre können ſtatt ihrer Penſion eine ber beabſchiedete Soldat mehr als 14 Dienſtjahre bat, und wenn ſeine. Conſtitution durch die Wirkungen des Summe erhalten. Daſſelbe fann geſchehent , Colonialdienſtes gelitten hat, ſo können die vorſtehenden wenn ein Geldes Penſionår ſeinen Wohnſig in den Colonieen Summen um 3 Pence vermehrt werden.
aufſchlagen will. Ein Soldat fann ſeine Dienſtzeit nicht früber als
Der Jufanteriſt erhält wegen des Bruds eines vom 18. Lebensjahre an rechnen .
Ein Soldat fann
Gliedes den Abſchied nicht, aufer in einem ſehr ſchwes nicht wider feinen Willen zu einem anderen Regiment
ren. Falle. Der Cavaleriſt, welcher aus dieſem Grunde verlegt werden , außer durch kriegsgerichtliches Erfenints Dienſtjahren vor 14
beabſchiedet wird, hat eine tempor nib . Die Penſionäre, die unter 21 Jahren dienen , kóns
råre Penſion zu genießen, oder wird einem Garniſons- nen zum Dienſte in einem Veteranen- oder Garniſons, regiment einverleibt. bataillon verwendet werden.
Jeder Militar, welcher por 24 Dienſtjahren bei der Cavalerie und vor 21 Dienſtjahren bei der Infanterie penſionirt wird, und welcher ſich zu dienen weigert, oder ſich auf die Ladung der Conmiſſare oder jeder anderen legitimen Behörde nicht ſtellt," verliert ſeine Penſion. Wenn etn Penſionär ſeine Penſion während eines Jah : res zu erheben verſäumt, ſo wird er von der Penſiones liſte geſtrichen und fänn nicht eher wieder auf dieſelbe
Die Unteroffiziere und
Soldaten , welche durch eine Civil- oder Militärbehörde zur Gefängniſſtrafe verurtheilt werden , können die im Gefängniß zugebrachte Zeit nicht als Dienſtzeit rechnen ; daffelbe gilt von der Haftzeit vor Erlaſſung des Ers fenntniſſes, wenn nicht Freiſprechung darauf folgt. Wenn ein , in Folge einer Reduction oder Auflöſung feines Corps beabſchiedeter Soldat nicht rugleuch in ein anderes Corps eintreten kann, ſo wird ihm ſeine frühere -
gelegt werden , als bis er ſich auf giltige Weiſe ents Dienſtzeit gezahlt, wenn er binnen 3 Jahren ein neues
ſchuldigt bat ; die Rücftånde können dann eingezogen Engagement macht, vorausgeſeßt, daß er noch das erfor. werben. . Jeder Militar, welcher wegen ſchlechter. Aufführung Der Dienſt der Penſionen Konttauglichkeit hat. in
wird ißnen gezählt; in so fern er Garniſonsbateinaillonen aus dem Militar entfernt wird, verliert ſeine Penſions :1wenigſtens Jahr dauert. Dagegen fann in Zukunft
,
Jeder Soldat, der durch einen , feinen Functionen kein Soldat die Zeit, während welcher er in der Mas fremden Zufall dienſtunfähig wird , erhårt Feinen Ab- rine gedient'hat, alsMilitárdienſt redsren.
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Die Soldaten können ihren Abfchied Faufert, der Bericht derſelben von dem Regimentsbefehlshaber wenn ſie bis zum 16. Dienſtjahre eine gewiſſe Summe genehmigt iſt, ſo redigirt der Préſident den Abſchied nad dem Verhandlungsprotofoit der Gommiſſion. bezahlen. Die Kaufbedingungen ſind folgende: A of a ufrumme 20. Dienſtzeit. vor 7 Jahren nach 7 . : •
10 12
>
$
14
3
15
3
16
bei der Cavalerir .
30 Pf. Steri. 25 21 15 12
3
. 7
bei der Infanterie. ' 20 Pf. Sterl. 18 15 10 5
. 2
8
erbält den Ubſchied unentgeltlich ; dient er außerhalb Englands,
Wenn ein Soldat mit einem Gebrechen bebaftet iſt, welches erfordert, daß er vor den Commiſſáren des Chelſea - Hoſpitals erſcheine, ſo wird er zuerſt in das Invalidendepot von Shathamn oder in das Generaldepot von Dublin geſchickt, damit die Bemerkungen der Milis
tårbehörden und Aerzte dieſer Anſtalten in den Abſchied eingerückt werden. - Ein Abſdied mit Penſion wird nicht eher definitiv bewilligt, als nachdem die Commiſſare von Chelſea ihr Gutachten gegeben haben . In dem Hos
To erhält er außerdem einen ſpital von Chelfea wird ein Regiſter geführt, in welches 3monatlichen Soid . die beabſdiedeten Leute eingetragen werden. erhält den Ubichied erhält, bei unentgeltlicher Beab: Jedem Soldat, welcher ſeinen Abdied erhält, måls ſchiedung,, im Inlande einen rend er ſich außerhalb des Königreichs in Activitåt bes unentgeltlich.
3monatlichen , im Auslande | findet, kann , wenn es die localbeherden angemeſſen • 17
%
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einen 6 monatlichen Soid. erhält unentgeltli: erhält freien abſchied und im finden, die Wahl gelaſſen werden zwiſchen einer fåndes dhen Abſchied und . Inlande einen 6monatlichen , reibewilligung in den lande, worin er fich befindet, und im Auslande 12monatl. Sold feiner foſtenfreien Rückkehr nadh England oder Grland . 3 monatl. Sold .
Der einzige Abzug , welchem die Penſionare unter: erhält freien 2bfdied erhält freien ubidied und im u . 6monatl. Sold . Inlande einjabrigen, im 2uo: worfen ſind , iſt derjenige von 1 Shilling per Pfund. i lande 1 '/zjährigen Sold.
Die mitnichtmehr Auszahlung der Procent Penſionen chargirten Perſonen Wenn man den Soldaten, welche ihren Abſchied uns können als 3 für das Certificat ver,
entgeltlich erhalten, fåndereien in den Colonieen úber: langen, welches vierteljährlich an den Secretår der årzts Taffen wird, ſo wird man ihnen die Bedingungen dieſer lidhen Commiſſion des Chelſea -Hoſpitals geſchickt werden Ueberlaſſung und die vortheilhafteſte Art zur Verwen muß. – Die Commiffäre dieſes Hoſpitals find ermách. dung der ihnen zukommenden Gratification genau auss tigt, diejenigen inlånðiſchen Penſionäre, die ſich ſchlecht Die Abſchiede, welche die Soldaten betragen , aus der Anſtalt wegzuſchiden, und ſelbſt die einanderſeßen. .
kaufen oder unentgeltlich erhalten können , ſo wie die Penſion ganz oder theilweiſe einzuziehen . 1
Penſionen, auf welche ſie etwa Anſprud baben, ſollen durd ) Ordonnanzen , welche der Oberbefehlshaber von der einen Zeit zur anderen erlaſſen wird , ſowohl in Bes
. Frantre Der Graf Amadeus von Turenne, Oberſt, Chef
zug auf die Zahl der jährlich zu beabſchiedenden Leute, des Generalſtabs der eilften Militárdiviſion , iſt zu alē auf die Wahl der Individuen, regulirt werden. - Bordeaur, im Alter von 44 Jahren, geſtorben . Er war gute Betragen und die Dienſtzeit des Soldaten bewil. ligt. - Ein Soldat, der ſeinen Abſchied fauft oder uns
Dergleichen Abſchiede werdennur mit Rückſicht auf das einer derausgezeichnetſten Offiziere der Armee. entgeltlich erhålt , verliert alle Penſionsanſprüche, und
wenn er ſich von Neuem engagiren läßt, To fann er Ueber die ſeit 1700 bis 1815 in der Kriegs ſeine frühere Dienſtzeit nicht zählen . Um die Soldaten bei ihrer Beabſchiebung für brave
kunſt ſtattgefundenen Veränderungen , und die für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus Dienſtzeit zu belohnen, wird jährlich, außer der Penſion , ergebenden Folgen . in jedem Regiment von 700 Mann und drüber einem Serſchanten , einem Gorporal und einem Gemeinen , in jebem Regiment von weniger als 700 Mann aber bloß
( Fortresung. )
General Valaze ſagt: ,, Als Napoleon im J. 1805
einem Manne eine Gratificaton gegeben . Um Ans ſeine Armeen aus dem lager von Boulogne und aus ſprüche auf dieſe Gratification zu haben, muß der In- Hannover marſchiren ließ, um in dem Bivouak bei Aus anteriſt 21 und der Cavaleriſt 24 Jahre gedient und ſich ſterliş Gefeße zu geben , ſtieß er nicht auf eine feindlide muſterbaft betragen baben. Die Serſanten müſſen io , Beſabung; wie båtte er
,
:
die Corporale 7 Jahre als ſolche gedient haben. Die Gras rungen zu unternehmen ? tification beträgt 15 Pf. Sterl. für den Serſchant, 7 PF.
,, Ein Jahr ſpåter verließ er die Ufer der Saale,
für den Corporal, 5 Pf. für den Gemeinen .
um die Preußen auf den Feldern von Jena anzugreis
Um die Intereſſen des Soldaten bei Endigung reis nes Militárdienſtes ficher zu ſtellen , ſoll ſich auf den Befehl des Commandanten jedes Regiments eine Com miſion verſammeln , um 1) die Dienſtleiſtung, 2) die
fen. Wenn nach dieſem Siege die Befehlshaber Feſtungen an der Elbe und Oder ihre Zugbrücken derließen , ohne einen Schuß zu thun ,ſo beweift Schandfleck, welcher auf ihren Namen ruht , zur
der nies der Ges
Aufführung, 3) die Gebrechen , 4 ) die Anſprüche und nůge, daß die Franzoſen im J. 1806 feines beſonderen Rechnungen des zu beabſchiebenden Militärs zu verifis Kriegsſyſtems bedurften , um Belagerungen nicht zu ciren. Die Commiſſion beſteht aus 3 Offizieren. Wean unternehmen.
429
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» Napoleon , welcher nach der Schlacht von Eylau bett Beuehmen mehrerer Commandantex diefer Feſtunts ſeine Feinde nichtzum Frieden genothigt hatte , ſtieß gen nicht zur Entſchuldigung gereichen , weil einige rich auf ein anderes Mantua am Ausfluſſe der Weichſel; an Generale, welche weit geringere Streitfräfte, nis ibre er bedurfte drei Monate , um es in ſeine Gewalt zu Beſagungen waren, hatten , und andere ſich auf die erſte befomieni ic." Aufforderung ergaben . Wenn aber auch dieß anders
Napoleon ſtieß nicht auf eine feindliche Beratung geweſen wäre , ſo wurde der größere Theil von Preus im I. 1805 ! Was war dann jene ganze Armee, welche ben darum nicht weniger erobert worden ſein, weil an 1
er in den Feſtungen Ulm und Memmingen gefangen dem Tage, an welchem die Franzoſen in Berlin einrúds
nahm ? Mack, welcher die öſtreichiſche Armee befehligte, ten , außer Erfurt noch keine Feſiung capitulirt batte. wollte, wie es General Palazé råth , Tich inmitten Spandau capitulirte an dem Tage des Einrúdens der dieſer Feſtungen aufſtellen ; er erfuhr daſſelbe food, Franzoſen in Berlin, Stettin und Rúſtrin einige Tage
welches auch jest einem General vorbehalten iſt, welcher ſpåter, Magdeburg , die wichtigſte von dieſen Feſtungen, nach einer Niederlage oder mit einer ſchwachen Armee als die Franzoſen ſchon Poſen paſſirt, endlich Hameln verſuchen würde, ſidh inmitten ſeiner Feſtungen zu hals und Nienburg in Hannover, als ſie bereits die Beidſel
ten, anſtatt ſich zurückzuziehen. Maď håtte ſich ſo lange überſdritten hatten. Die Commandanten von Kolberg, zurudziehen müſſen, bis er ſich mit der ruſſiſchen Armee Danzig, Graudenz, Glogau, Breslau und allen Feſtun. vereinigt gebabt hätte.
gen in Schleſien thaten ihre Schuldigfeit . Napoleon
In den Memoiren, welche man Napoleon zuſchreibt, beſtimmte ein Corps zur Belagerung der Feſtungen ſpricht ſich derſelbe hinſichtlich des geringen Schußes, Schleſiens und ließ mit Glogau den Anfang machen ; welchen die Feſtungen einem geſchlagenen General geben ſie fielen alle in fnrzer Zeit in ſeine Gewalt und liefer's fónnen , ſehr beſtinimt aus .. ten ihm ein ſehr beträchtliches Materiel. Napoleon batte übrigens ſchon damals , als außer Bon Ulm und Memmingen bis Auſterlitz fand Nas
poleon nur die Feſtungen Braunau, Wien und Brúnn, Erfurt noch keine Feſtung in ſeine Gewalt gefallen war, welche die Deſtreicher verließen, weil ſie keine Zeit hats den Entſchluß ausgeſprochen , den Ruffen entgegen zu ten , dieſelben zu bewaffnen und zu verproviantiren. geben ; denn in ſeiner aus Potsdam datirten Proclas Wenn ſich andere, der Vertheidigung fähige Feſtungen clamation vom 26. October 1806, dem Tage nach den auf dem Wege der franzöſiſchen Ärmee gefunden båtten, Einrúden der Franzoſen in Berlin , ſagt er : „ Soldas ſo würde ihr ſiegreicher Zug nicht einen Augenblich versten, die Ruſſen rücken und entgegen. Paßt uns ihnen zdgert worden ſein , weil Feſtungen eine Armee nicht entgegen geben ; wir wollen ihnen die Hälfte des Weges aufhalten, welche einen entſcheidenden Sieg gewonnen erſparen : ſie werden mitten in Preußen Auſterlitz finden." bat; es würde blos eine Verminderung der Streitfräfte Die Niederlage der Preußen war ſo vollſtändig, daß der beiden Armeen zur Folge gehabt haben : für die die in Polen eindringenden franzöſiſchen Corps von der Øſtreichiſche Armee , weil ſie in dieſen Feſtungen håtte Saale an bis zu ihrem Zuſammentreffen mit den Ruſs Beſaßungen laſſen müſſen, für die franzöſiſche, weil ſie len jenſeits der Weichſel, ohne ein Hinderniß vorrůdten, zur Blokade derſelben Truppen detaſchirt haben würde . gleichſam als ob ſie dieſe Reiſe in befreundetem fande Nach aller Wahrſcheinlichkeit wäre die Verminderung gemacht håtten . der franzöſiſchen Armee die geringere geweſen und, nady
Die Feſtungen Erfurt, Spandait, Stettin, Rüftritt,
einigen Monaten würden, nach der Uebergabe der Ses Magdeburg, Hameln und Nienburg håtten ſich ohne ſtungen , die zur Blokade verwendeten Truppen jene Zweifel långer halten können, ob ſie gleich weder auss verſtårft haben.
gerüſtet, noch verproviantirt waren. Napoleon wirde
Geben wir nun zu dem preußiſchen Feldzuge von 1806 u. 1807 über. Wie kann man nur die Groberung Preußens der frühzeitigen Uebergabe einiger Feſtungen zuſchreiben ? Dieſes Königreid wurde erobert , weil die
in dieſem Falle an der Weichſel ſtehen geblieben ſeiri, anſtatt, wie er that, über dieſen Fluß zu gehen ; wenn er aber audy, gendthigt durch die Strenge der Fahrs zeit, Winterquartiere genommen båtte , ſo würde ein
an einem Tage gelieferten Schlachten von Jena und langerer Widerſtand der Feſtungen Preußen wenig Vors Averſtådt entſcheidend waren , und weil gegenwärtig von theil gebracht haben, da ſie wahrſcheinlich vor dem Wies einer verlorenen und gewonnenen Schlacht der Beſitz deranfange der Feindſeligkeiten capitulirt baben würden. Die von mir dargelegten Thatſachen beweiſen , daß
von Königreichen abhångt. Nach dieſen beiden Schlach ten verfolgte Napoleon die preußiſche Arinee auf das Aeußerſte und vollendete ſo ihre Aufldſung. Die Feſtun gen an der Elbe , Oder und Weid ſel hielten ihn nicht eiden Augenblick auf, weil es einer Armee bedarf, um
die zu frühe Uebergabe einiger Feſtungen, weit davon entfernt, die Urſache der unerhörten Unfälle, welchen Preußen erlag, zu ſein, ſehr wenig bazu beitrug , und daß dieſe Unfälle die Folge des Verluſtes der Schladys eine Armee aufzuhalten , und weil die Preußen feine ten von Jena und Auerſtädt waren. Die Vergleichung Danzigs mit Mantua erſcheint mebr batten. Die Erfolge Napoleons waren noch glån.
zender als diejenigen , welche er über Deſtreich erhielt, unter keinem Geſichtspuncte richtig. Danzig war eine weil der Unfall bei Jena und Auerſtadt für Preußen Feſtung von großer Ausdehnung , fonnte von der See größer, als derjenige bei Ulm für Deſtreich geweſen war. aus unterſtüßt werden , und die Feinde Napoleons waren Der Krieg war ſo ſchnell ausgebrochen , daß Preußen Herren dieſer See ; dieſe Umſtände gaben dieſer Feſtung teine Zeit gehabt hatte, ſeine Feſtungen zu verprovians eine große Wichtigkeit. Zur Blokade derſelben mußteit
tiren und zu bewaffnen . Dieſer Umſtand fann indeſſen weit Betrachtlicherë Streitkräfte verwendet werden , als
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diejenigen der Beſaßung waren . lektere waren zu zahl- welche hier zu unterſuchen unnůß wåre ; wir haben dein, reich, als daß Napoleon eine Belagerung unternehmen was Vernunft und Erfahrung vorſchrieben , entgegens und zugleicheine kräftige Offenſive ergreifen konnte ; er gehandelt, indem wir unſere Streitfräfte ſo aufſtellten, belagerte daher und nahın Danzig, ehe er zur Offenſive baß wir von unſeren Feſtungen nicht denſelben Vortheil ůberging, und that wohl daran .
ziehen konnten , wie früberhin .
,, Die an der Marne angekommenen Verbündeten General Valazé ſpricht ſich über den Einfluß der Feſtungen während der Feldzüge von 1812, 1813, 1814 befanden ſich vor unſerer Armee, welche, wie die ibrige, u . 1815 folgendermaßen aus :
auf ihre eigenen Streitfräfte beſchränkt war , um ihre
„ Im Jahr 1812 wurden die franzöſiſchen Adler auf Húlfsſtraßen und Růdfzugslinien zu decen . Sie waren ben Pallaſt des Kremlin gepflanzt, ohne daß dieß auf dreimal To ſtart als wir, warum ſollten ſie alfo,ehe den Willen einer Feſtung ſtattgehabthätte; dieß iſt ſie uns angriffen, Feſtungen belagern , welche die Lage,
1
nicht zunt Erſtaunen , denn es gab deren feine auf der in der wir uns fdlagen mußten , auf feine Weiſe ver:
ungeheueren Ebene zwiſchen dem Niemen und Mostau. beſſert båtten ? „Villars lieferte die Schlacht von Hochſtädt, ohne Und wenn nad dem unglücklichen Ausgange dieſes Feld, zuges unſere bis an die Elbe und den Rhein zurúdges die zwiſchen ihm und Frankreich im Breisgau gelegenen triebenen Armeen nur zwei Schlachten zu liefern hatten, Feſtungen belagert zu haben, und er gedachte bis nach
um wieder in das Herz Sdyleſiens und in die Sands Wien zu gelangen, ohne die Fejlungen in Franken an: wüſten von Potsdam zu gelangen, ſo geſchah dieß, weil gegriffen zu haben . ,, Eben ro brang Moreau bis an den Inn vor, alle Feſtungen Sachſens zu unſerer Verfügung ſtanden, und weil wir in allen denjenign an der Weſer , Elbe ohne die Feſtungen Ingolſtadt, und Ulm zu belagern, und Oder Beſaßungen hatten .
mit welchen ſeine Feinde in feiner Verbindung mehr
,, Sehen wir nun, was ſich bei den Invaſionen von ſtanden. 1814 u. 1815 zutrug.
,, Die Verbündeten haben baber, indem ſie uns ſchlu:
,, Nad den unglicklichen Tagen bei Leipzig wurden ' gen , ohne ſich mit unſeren in ihrem Rücken gelegenen die französiſchen Armeen auf den Gränzen Frankreichs Feſtungen zu beſchafftigen , fein neues Kriegsſyſtem weder vereinigt, noch wieder neu gebildet, obgleich fos befolgt. 1. Nach der für uns unglüdlichen Schlacht von Ros wohl vermöge des Inſtincts als der Vernunft hier der
Drt geweſen wäre,wo die zur Vertheidigung des vas thière ( bei Brienne) ſchlug Napoleon durch Manovers, ſammelt werden müſſen : ro verfuhren in anderen uns er angriff, eines nach dem anderen ; allein dasjenige,
terländiſchen Bodens beſtimmten Truppen hätten vers welche man mit Recht bewundert hat, die Corps, welche
worden war , gewann glücklichen Zeiten ſelbſt Vileroi , Bermik , Vendôme , i welches zum Rückzuge genöthigt nicht nur das verlorene Terrain wieder , ſondern noch
Dilars , Dumouriez , Houchard , Jourdan 2c.
,,Es war hinter der Marne, wo man im Jahr 1814 mehr dazu , während wir ein anderes Corps fölugen.
die Streitfråfte des franzdſiſchen Kaiſerreiches verſam : Auf dieſe Weiſe' fiel endlich Paris in die Hände unſes melte; denn man fonnte nicht ſagen , daß Armeen auf rer Feinde. ,,Sicherlich wendeten ſie kein neues Kriegsſyſtem an, den Grånzen geweſen wären , weil man Marſchålle von Fránfreidi und Generale en chef daſelbſt gelaſſen hatte. indem ſie zurücwichen , wenn ſie geſchlagen waren , und Der Marſchall Macdonald z. B., weldier am Rhein wiederkehrten , wenn ſie nicht mit Kraft verfolgt wur: vom Ausflufe der Moſel bis zur Inſel Bommel, 8. b. den , und unſere Feſtungen ſind ſehr unſchuldig an der auf einer Strecke von mehr als 50 lieues befehligte, !Infållen , welche uns in einer anderen Gegend zuſties batte zu ſeiner Rechten nur 4500 Gombattanten unter Ben , wo ſie ſich nicht befanden . den Befehlen des Generals Sebaſtiani, und auf ſeiner ,, Die Invaſion von 1815 bietet eben ſo wenig, wie
Linfen ſein eigenes Armeecorps, welches ihm nicht 3000 ſtreitfähige Soldaten geliefert haben wurde. Die Corps von St. Prieſt und Winzingerode wurden audy, als ſie ben Rhein paſſirten, faum gewahr , daß ſie Franzoſen vor fids batten ; erſt bei Brienne, jenſeits des landes, wo unſere Feſtungen ſind, ſtießen die Aliirten auf die franzöſiſche Armee. Unſere Feſtungen fonnten uns aus
die von 1814, Beweiſe zu Gunſten der Anſicht, welche ich befåmpfe. - Nad der Schlacht von Waterloo er: bielten die Armeen den Befehl, ſids in der Gegend von Soiſſons zu verſammeln und aufzuſtellen , anſtatt den Sammelpunct links oder rechts des Schlachtfeldes zu beſtimmen, wie man in allen Kriegen in Flandern und namentlich im Jahr 1706 gethan hatte, trok der Uns .
genſdyeinlich feine Hůlfsitraße verſchaffen, da auf einem ordnung und Deſertion , welche in Folge der Sdlacht vom Feinde beſetzten lande feine Hülfe zu erwarten von Ramillies ſtattfanden . Da unſere Armee im Jahr
war ; eben ſo wenig fonnten ſie uns im Falle des Uns 1815 in einem offenen lande in Verwirrung anfam , To glůcks eine Rückzugslinie ſichern , weil uns nur der Sieg fonnte ſie ſich darin nicht wieder formiren, ohne von allein wieder in ihre Nabe gebracht haben würde. dem Feinde eingebolt zu werden ; ſie wurde daber auch
Wenn daher unſere Feſtungen unſeren Armeen , unter die Mauern von Paris getrieben , wo ſich alles als ſie mit dem Feiude zuſammengeſtoßen waren , nicht mit Unterhandlungen endigte." die Hülfe und Stüße gewährten, wie dieß in früheren ( Fortſegung folgt.) Zeiten der Fall war , ſo geſchah dieſes aus Gründen , Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandiung : 6. W. fiste in Darmſtadt und in deſſen Diizin gedrudt.
1
Samſtag, Nr. 55.
Se
10. Juli 1830.
N U P
Allgemeine Militar - Zeitung. ſo wie im Schießen und Werfen aus Geſchůß, auf dem Frankreich . In der Schlacht von Sidi - Khalif in Algier vom 19. Artillerie - Erercirplate in Augenſchein zu nehmen geruht, Juni 1830 befand rich ( nach dein Berichte des Oberbe- und Höchſtdero beſondere Zufriedenbeit dabei zu erfens fehlshabers Grafen Bourmont ) die ganze, nach dem nen gegeben. Nachber verfügten ſich die beiden königl. neuen Syſteme gebildete Artillerie fortwährend Prinzen in den Erercirſaal des adelichen Cadettencorps, in erſter finie . ,,Ihre ausgezeichnete Beweglichkeit mußte woſelbſt in Höchſtdero Gegenwart Pråmien an diejes ſehr viel dazu beitragen, den Schrecken des Feindes zu nigen Boglinge des gedachten Corps vertheilt wurden, bermehren. Für alle, welche an der Schlacht von Sidi welche ſich dazu gegenwärtig vorzüglich würdig gemacht
Khalif Theil genommen haben, iſt die Streitfrage baben. Dem Vernehmen nach iſt von der gegenwårtigen Der General lamarque iſt am 24. Juni, polis Ståndeverſammlung eine in Vorſchlag gebrachte Bewil. tiſcher Gründe balber, aus dem activen Dienſte mit ligung von 150,000 Thirn. zur Erbobung des Ge.
ůber das alte und neue Syſtem entſchieden . Retraitegebat entlafen worden . Großherzogthum heffent.
balts der Subalternoffiziere nach rebhaften Widerſpruche durch Stiminenmehrbeit in fo fern provis
ſoriſch genehmigt worden, als man bei der Wiedereröffs Nach Allerhöchſtem Befehle ſollen in dieſem Jahre nung des Landtags die genaueſte Berechnung über die
von dem großherzoglichen Truppencorps feine Feld . Verwendung der bis jetzt bewilligten Summe zu erhals manóvers ausgeführt werden . Die Grofbeurlaubtenten wünſcht.
werden zwar auf den 1. September wie gewöhnlich ein
Sch weo e n .
Stocholm , 22. Juni. Die Staatszeitung meldet wöhnlich die Feldmanóvers beginnen, wieder in Urlaub die Ernennung des Oberſten und Chefs des Sweas entlaſſen. Die 2. Jirfanteriebrigade , deren Regimenter Artillerieregiments, I. Hygrell, zum Generaladjutans
berufen , aber am 21. deffelben Monate , wo ſonſt ges
in 3 Garniſonen vertheilt ſind , wird nicht zuſammensten im Generalſtabe der Armee. Ferner, daß Se. Maj. gezogen , ſondern die Regimenter ererciren vom 1. bis zu Generallieutenanten erhöht haben den Generalmajor, 20. September in ſich . Bei der Infanterie ſollen in dies ! Chef der 6. Infanteriebrigade, Erland Hederſtierna, ſem Jahre hauptſächlich die Protonds und Bataillons- und den Generalmajor ( und Ober Hofſta Umeiſter ) Die Summe, welche durch Grafen Magnus Brabe; zum Viceadmiral den Contres ſchule eingeübt werden . 9
-
das Ausfallen der Feldmanóvers erſpart wird, fou aus admiral v. S dan's .
der Kriegskaſſe zur Hauptſtaatsfaſſe abgegeben werden . -
- Der großherzogl. belliſche Generalmajor Prinz
von Wittgenſtein hat von Sr. Majeſtát dem Kaiſer von Rußland den St. Annenorden 1r Klaſſe erhalten.
Vereinigte Staaten von Nordamerika . Nach den dem gegenwårtigen Congreſſe vorgelegten
Documenten hatte die Armee der Vereinigteu Staaten im November 1829 folgenden Beſtand :
Rußland.
Der Befehlshaber der 3ten Brigade der 2ten In
Generalſtab. 1 Major - General, 2 Brigadegenes rale, 1 Generaladjutant, 2 Generalinſpectoren , 1 Senes
fanteriediviſion , Fürſt -P cheire, der Befehlshaber der ralquartiermeiſter, 4 Quartiermeiſter, 1 Generalcommif 1ten Sappeurbrigade, Dehn, haben den St. Annen får der Naturalverpflegung, 2 Commiſſare. Geſundheitsſtab. 1 Stabschirurg, 8 Chirurger, orden 1r R., und der Generaladjutant, Generalmajor 1
Herois , hat denſelben Orden , mit der kaiſerl. Krone 45 Hülføchirurgen . verziert, erhalten .
Raiſe und Magazine. 1 Generalzahlmeiſter, 14
Zahlmeiſter, 1 Generalcommiſfår, 2 Magazinsaufſeher. Ronigreich Sachſen.
Geniecorps. 1 Oberſt, 1 Oberſtlieutenant, 2 Mas
Se. Maj. der König haben beute in Begleitung der jore, 6 Capitaine, 6 berlieutenante, 6 Unterlieutenante,
Prinzen Friedrich undJohann, Königl. Hoheiten, ues außerdem 3 als Unterlieutenante brevetirte, abernicht bungen der Militárakademie im Batteriebauen, functionirende Offiziere..
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Ingenieur:Geographen. 6 Majore, 4Capitaine. Artillerie , 4 Regimenter. Darin befinden ſich 3 Oberſten , 4 Oberſtlieutenante, 4 Majore, 40 Capitaine, 72 Oberlieutenante, 72 Unterlieutenante, ungerechnet 19
Turn - Vorſchrift für das königl. württembergiſdie Militär.
Wenn es wahr iſt, daß nur in gefunden , kräftigen
Unterlieutenante à la suite ; zuſammen 214. Außerdem Kdrpern geſunde, fråftige Seelen fid finden; wenn und die Erfahrung lehrt, welden Nußen gymnaſtiſche les
4 überzählige Capitaine.
Infanterie , 7 Regimenter. 7 Oberſten, 7 Oberſt- bungen überhaupt auf die körperliche Ausbildung haben; licutenante, 7 Majore, -70Capitaine, 700berlieutenante, wenn bereits Reſultate von Verſuchen , die in Württem 70 Unterlieutenante , ungeredynet 47 Unterlieutenante à berg angeſtellt wurden, vorliegen und beweiſen , daß la suite ; zuſammen 278 . zwanzigjährige Jinglinge, die unter den ſchwerſten Ar:
Die öſtliche Diviſion der Armee, unter den Befehlen beiten herangewachſen , nods Fåhigkeit genug beſißen, des Major -Generals Gaines , beſteht aus 53 Com pagnieen, welche 233 Offiziere und 2662 Unteroffiziere, Müſiker , Handwerker und Soldaten , zuſammen 2895 Köpfe gåhlt. Die weſtliche Diviſion , von dem Brigadegeneral
ihre Kräfte zu entwickeln und zu ſteigern ; was ſoll uns abhalten , auf der betretenen Bahn mit Muth und Zus verſight fortzuſchreiten ? Um aber in dieſer Sache übereinſtimmend verfahren
zu können , iſt ein nach einem Syſteme entworfener feit:
Atkinſon befehligt, beſteht gleichfalls aus 53 Compag- faden nothwendig, der von dem Zwecke, die' Seråfte .
nieen , welche 178 Offiziere und 2285 Unteroffiziere, künftiger Kriegsmånner auszubilden , ausgeben Muſifer , Handwerker und Soldaten , zuſammen 2463 und ſolden durch die ganze Verzweigung feſthalten muß. Das , was wir hier über die württembergiſche Miliz ' Kópfe zählt. Vom 1. Januar bis 30. September 1829 wurden tárgymnaſtif mittheilen , zerfädt in zwei Theile. Der
2431 Recruten der Armee einverleibt, nåmlich 1563 bei eine enthält die Vorübungen , in Toºweit ſolche ohne der öſtlichen Diviſion , 175 bei der weſtlichen Diviſion Turngeråth getrieben werden können, und die Uebungen
(worin die Recrutirung ſeit dem 1. Mai ſuſpendirt mit den handgewichten ; der zweite umfaßt die Turns war ) , 291 bei den Artillerieregimentern , 362 bei den übungen ſelbſt, ſammt denjenigen Vorübungen , welche Infanterieregimentern, 35 bei dem zu Weſtpoint befinds eines Geråthes oder einer Vorrichtung bedürfen. Den mit 20 Jahren in die Uebung tretenden Recru :
lidhen Detaſchement.
Der Aufwand für die landarmee zc. betrug ten fehlt gewöhnlich die zum Turnen nothwendige Ges im I. 1828 etwas über 3 Millionen Dollars , nåmlid lenfigkeit, oder wenn ſie dieſelbe zum Theil auch beſiten, Sold und Naturalverpflegung .. Functionen des Quartiermeiſters Fourage Kleidung
1,000,984 Doll. 328,943
.
.
Belohnungen Recrutirungskoſten . Hoſpitåler
2
dieſen Mängeln abzuhelfen, dienen die Vorübungen des
126,745
2
erſten Theils und die Uebungen mit den Handgewidten.
Jene ſowohl als dieſe bilden gleichſam die Einleitung und Vorſchule zuin Ganzen der Turnkunſt.
11,283
18,979
Anfauf der Tücher für 1829
10,000 6,938 27,925 379,625
Contingente. .. Militárakademie von Weſtpoint * ) Arſenale ... Artillerie
S
Erſt nadidem die Recruten in den Voriibungen und den Uebungen mit den handgewichten sinige Fertigkeit
erlangt haben , wird man zu den leichteſten Anfängen jeder beſonderen Turnubung übergeben können . Hiers 2
74,148
Ausrüſtung, Unterhaltung 1. neue
durch prüft der Turnlehrer am richtigſten die Kraft , ſieht, wo es jedem Einzelnen fehlt, und wird in dent Stand geſeßt, dem Mangel abzuhelfen .
Um etwaigen Unglücksfallen vorzubeugen , muß der
( dieſe Bauten in den Forts Forts ſind : Monroe , Calhoun , Delaware , Hamilton ,
ihren Gliedern regelredyte Bewegungen zu machen . Um
39,698
27,310
.
ſo verſtehen ſie mit höchſt feltener Ansnahme nicht, mit
Turnlehrer darauf halten , daß die Recrutent nur foldhe
Uebungen für ſich vornehmell, in denen fie idon einigen Unterricht erhalten haben , indem Ungeübte, went fie
Adams ,
Inckſon , Mobile - Point, Macon ,
fich felbſt überlaen ſind und mit den nöthigen Vors
Dabisland, Charleston , Savana nab, Penſacola, Lafayette, Gontis
fichomaFregoli 11110 Portbeilen niet bekannt ſind , ſich leidt verleden fórnen .
tution , Portsinouth, Mas-Henry, Wolcott, Sullivan , Trumbull ,
Michilimacinac, Winnebago ) ..
951,200
Dieß gilt obnehin nur in Bezug auf eine beginnende Turnanſtalt, wo der Turnlehrer noch keine Gehülfen hat. So wie das Turnen nur einige Fortſdritte gemacht bas
*) Ende 1829 befanden ſich in der Mil.Akademie 209 Gadetten; ben wird, muß der Turnlehrer aus den Unteroffizieren, dazu lieferte Neumouk 32, Panſylvanien 21, Ohio 14 , Vir Maſſadufſete 10 , Maine 8 , Südcarolina 8. Neujerſen 8 , Denneſſee 7 , Connecticut 7 , Georgien 6 , Diſtrict von Co lombien 6 , Neuhampſhire 6, Indiana 4, Rhode- Island 4 , Bermont 3 , Juinois Juinois 33,, Delaware 3 , Alabama 3, Louiſi |
die bereits die größte Fertigkeit erlangt haben , Bors Oberleitung des Turnlehrers die Recruten in den Vors übungen unterweiſen und bei dieſen ſowohl, als bei den Turnübungen die Bewegungen vormachen.
ana 2 , Michigan 2 , Miſſiſſipi 2 , Miſſouri 1 , Urkanſas 1.
Endlich muß beim Turnen der Recruten überhaupt ſtets beſonders berückſichtigt werden , daß es hier nicht
ginien 13, Kentucy 13 , Maryland 12 , Nordcarolina 10 , turner wihlen. Dieſe Vorturner müſſen unter der !
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ſowohl auf Erlangung einzelner Fertigkeiten , Kunſt- | Gers um 2-3 Zoll von der Mitte aus nach der Spitze griffe ac. als vielniehr auf allgemeine Vorbereitung zur zu fåat), eine 60-70 Fuß lange Wurfbahn mit zweis erlei Standpuncten ( für den Standwurf betrågt die Turnfähigkeit ankommt. Wir beginnen nunmehr mit Angabe der einzelnen länge der Bahn 40-50 Ful , für den Anlaufwurf Theile des nöthigen Turngeråthes, wie es bei den iönigl. württembergiſchen Militár eingeführt iſt.
60 70 Fuß) ; b) zum Schocken : 3-6pfindige ciferne Kugeln, ein
1) Zu den Handgewich tú bungen : eiſerne oder bleierne Handgewichte von 6 -8 Pfund. Die beiden dicen Enden der Gewichte werden die Ballen, der zwi, ſchen denſelben befindliche Theil aber der Griff genannt.
Kugelfang ( ein ſchráger Wali, mit ſtarken Brefteri bes legt, welcher die darauf fallenden Kugeln in die Bahn zurúckrollen låßt ) ; cin Zielball nebſt Stånder und eine
-
-
80 – 100 Fuß lange Bayn . .
2) Zum Springen , und zwar
8) Zum Zieben , und zwar
a ) zum Weitſprung : ein Springgraben. Die eine
a) zum Hand- und Schulterzig: ein Tau von 15
( die feſte) Seite heißt der Abſprungsbord, die andere bis 20 Fuß lange zum Zweifampf, und ein Tau von 30-200 Fuß fånge zum Vielfampf; ( die weide ) die Niederſprungsſeite ; b) zumn Hochſprung: der Sprungſtånder mit Zuge: b) zum Hebzug wird das Tau mit einer Rolle
bór, nåmlich die Springbeutel, Springſdnúre mit eiſer: verſehen . 9) Zum Winden : die gewöhnlichen Springſtåbe nen Bolzen oder Hafen ; c) zum Tiefſprung : ein ſenkrecht abgeſtochener Hů . und einige furze, 3–4 Fuß lange dủnnere Ståbe. gel oder in Ermangelung deſſen ein Gerůſt von 6-10 Nach Angabe dieſer Geråthídiaften gehen wir nun Fuß Höhe mit einem weichen Niederſprungsort ( Fa: zur Sache ſelbſt über, und zwar zuerſt zu denjenigen [dinenboden ); d ) zu allen Stabſprungsarten : 9-11 Fuß lange Springſtabe, von jeder Art mehrere.
Vor ů bungen ,
welche feinen Apparat erfordern. Die Mannſchaft erſdeint dabei ohne Armatur. Die
3) Zum Schwingen : a) ein Stemmbalken ; b) ein Aufſtellungiſt in einem Gliede, indem jeder Mann vom
Schwingpferd , mit zwei Pauſchen (Sattelbogen ) und Abſtand von drei Scritten beobachtet. Commando Muf das einen einem Sattelkiſſen ; "lekteres muß ro eingerichtet ſein , anderen : ,,Schaut vor - eudi" wird die
daß es aufgelegt und wieder abgenommen werden kann, Stellung ſo angenommen , wie ſolche in der Bajonnet je nachdem dieſes bei Sprüngen, wo man ſich an den Fechtlehre vorgeſchrieben iſt. — Wenn der Lehrer ausrus -
Pauſden konnte ngbaum , Schwiiſt. : a),einnothig Wagbalten 4) Zum beſchädigen
b ) mehr hen laſſen will, ſo commandirt er : ,, 1) Nidjt — euch,
2) Rúhrt – euch . “ Auf das erſte Commando wird n mit . ,,jedesm udbe vonu .1-4 Stelze rere5Paar ung al die obengenannte Stellung angenommen. Auf ngüb -, Tritte SdwuFuß StemnmHang ) Zu den .
5 ) Zu den Hang , Stem in- u. S dyw ungübun: 16a3zweite Commando nimmt der Solont die bequeme Stellung an, wie es in der Soldatenſchule vorgeſchrie: aus einer 27: - 2"), Zullſtarfen runden Stange, welche bent iſt.
gen : a ) mehrere gewoonlide Reche. ( Ein Reck beſtebt magrecht auf 4-7 Fuß hoben Ståndern rubt. )
I. Vor å bungen zum Laufen . Boden unter dem Rec muß weich ſein ; — b ) ein Hans gelreof ( mehrere in der Form eines Diers oder Sedis: 1) Der 3 e ben ſtand. ( Der Zchenſtand und der edes mit einander verbundene Rece) ; - c) einige 4 3chengang dienen als Vorúbung zum laufen und zun
#
bis 5 Fuß hohe Barren . ( Ein Barren beſteht aus zwei Springen. Unter Zehen werden hier iminer Zehen und
wagrechten , gleichlaufenden, 8 Fuß langen Hölzern ( Halmen ), deren icdes auf zwei Ståndern ruht.)
Ballen verſtanden.) Das Commando iſt: „ Zehenſtand - Eins." Die
6 ) Zum Klettern und Klimmen : ein Klettergeruſt Sdjuler heben die Abſätze von der Erde und ſtehen auf, mit Holz- und Strickleitern nebſt Kletter- und Lebn :
den Zehen . Die Zebengelenke mafien darf gebogeit und
ſtangen , ſchlaffen und geſpannten Talen und einer die Kniee geſtreckt werden .. Kletterwand . In dieſer Wand, welche von glatt geho : 2) Der Zehengang. Commando: „ Zehengang – belten Brettern gemadt iſt , ſind in gerader finie von
Eins. “ Die Abſätze werden geloben 11110 der Oberleib
unten nach oben löcher angebracht , welche von dem Turner beim Klettern benußt werden , um ſich daran feſt zu halten und den Körper aufwärts zu ziehen.
nothig ſind.
7 ) Zum Werfen , und zwar
ſo weit vorgeneigt, daß beim Geben die Füße als Stütze 1. Vorwårts Fúhrer linf8 ( red ts )
March ! " Die Peute treten mit dem linken Fuß
im gewöhnlichen Schritt an und gehen auf den Zehen,
a ) zum Gerwerfen ; ein Pfahlkopf als Wurfziel das Knie des vorgeſetzten Fußes etwas biegend , bis . (ein 12.- 16 Zoll hober kopfáhnlicher Klotz , der durd)
eine eiſerne Krampe auf einem 4-4'/2 Fuß hohen Stånder befeſtigt iſt und überſchlågt, wenn er getroffen wird ) ; mehrere Gere (ein 8 Fuß langer und i' ), Zou dicker Stab; das Spizende deſſelben iſt mit einem 4 Zoll
auf eine Entfernung von 50 Sdritten immer im Tact, und beobachten , was die Richtung gegen den Führer
betrifft, das bierüber in der Erercirvorſdrift Geſagte, indem ſie immer 3 Schritte von ihrem Nebenmanne abs bleiben. Nachdem 50 Sdritte zuriidgelegt ſind, wird
langen eiſernen fegelförmigen und am Ende abgerundes commandirt : ,, Abtheilung - Halt!" - ,,Rechts Nührt ten Beſchlag verſehen ; das Schaftende wird mit einem 11 m - Rebrt - Euch !" eud ). "
2 30u langen , eiſernen Ring beſchlagen , der ſo viel Wenn dieſe Abtheilung 20 Schritte weit marfoirt iſt, Gegengewicht halten muß, daß der Schwerpunct des tritt die zweite an ?c.
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haupt nicht diwanfert. Das Spreizbeint muß mit dem II. Borůb ungen zum Springert. 1 ) Das Senten des Korpers ( das Sithos Stehbein wenigſtens einen rechten Winfel bilden. fen. ) - Gommando : ,, Senft den Körper - Gins."
b) Vorwärts ſpreizen . Commando : ,,Mit dem
Die Abſage werden gehoben, die Schwere des Körpers rechten ( linken Fuß vor w arts geſpreizt !" Aniee werden auswärts gebogen , der Körper wird ſo zu biegen , ſo wie die Fußſpiße des Spreizbeins, ſich zu weit ſenkrecht und langſam heruntergelaſſen, daß die ſtrecken ; beides muß möglichſt vermieden werden . c) Růc w årt 8 ſpreizen. Commando : ,,Mitdem Schenkel die Waden berühren. Die Kniee müſſen , ſo
ruht auf den Ballen der Zehen . = , Zwei ." . Die Das Kniedes Stebbeing iſt hier immer ſehr geneigt, ſich
lange ſie gebogen ſind, in der nämlichen Richtungbleiben, rechten i . Fuß růdwårts geſpreizt.“ Der Obers wie die Fußſpitzen , damit der Körper nicht ſchwanke.. — leib darf ſich nicht vorneigen ; auch dürfen die Kniee
Um den Körper wieder zu erheben, wird commandirt: durchaus nicht gefrůmmt werden, um die Bewegung zu ,, erbebt den størper - Ein 8 ! " Der Körper erleichtern. Hierher gehört noch das Gråtſchen , wo die wird durch einen Druck der Ballen gerade und langſam
aufgerichtet, die Kniee werden geſtredt, die Abſåße blei: Leute in die Hébe ſpringen und während des Sprunges bent geboben . Da dieſe Uebung den Zweck bat , die beide Beine auseinander bringen; das Kreuzen , wo Untertheile des Körpers biegſamer zu machen und dies im Sprung gegråtſcht und beim Niederſprung der rechte ſem eine gerade Haltung zu geben , ſo muß der Lehrer Fuß über den linken geſeßt wird ; die Wendungen ſtreng auf das ſenkrechte Tragen des Oberleibes reben mit gefreuzten Füßen , wo auf das Commando : und wird, um dieſes auch bei den Ungeſchickteren zu besi ,,den rechten Fuß über den linten" die linfe Fußs zweden, dieſelben an ein ſenkrecht ſtehendes Brett, einen ſpite etwas einwärts gedreht und der rechte Fuß ſo über Zaun, eine Mauer ? c. ſtellen und den Rücken während den linken auf den Boden geſeßt wird, daß er eine Hand der Uebung anlehnen laſſen ; ſind ſie auf dieſe Art geübt, breit von ihm entfernt und parallel mit demſelben ſteht;
ſo werden ſie wieder auf einen freien Prag geſtellt ?c.
die Fußſpigen müſſen mit einander abſdyneiden ; das linte
* 2) D :18 Hüpfen. Daſſelbe theilt ſich in Vorwärtss Knie liegt am Sniegelenf des rechten Fußes an ac. und Rückwärts -hüpfen . - Commando : ,, Vorwårts IV . Vorůbungen zum Wagbalten . búpfen - Ein !" Stellung mit gehobenen Abſaßen Das Wagſte bent. Daſſelbe iſt eine nothwendige -
auf den Ballen der Zehen . 1.3wei!". Die Kniee Vorübung für die Uebungen" auf dem Schwingbaunie werden nur halb geſenkt.. - ,,Drei! " Die Peute wer: ſowohl, als auch zum Fedten.
einen
to , auf! “"
und
durch einen Druck der Ballen wenigitens 3 Scuhe vor : Fuß rechts
wärts ; die Kniee werden dabei geſtreckt. Es wird auf die Ballen der Zehen aufgeſprungen , der Körper bis auf die Waben geſenkt und dann wieder bis zur halbs geſenkten Stellung erhoben . - Da dieſe Uebungen zur Erhöhung der Sdywungfraft , ſo wie der Muskelfraft der Füße dienen, ſo darf der Lehrer nicht dulden ; daß der Niederſprung hart gemacht werde; auch muß der Schüler fich våten , mit den Abſågen den Boden zu berühren. -. Bei dem Rů ofwirts hüpfen iſt das -
a) uden redten
Die Schwere des Adrpers
ruht auf dem linken flachen Fuß ; der geſtreckte rechte wird ſeitwårts und langſam to weit in die Hobe ges bracht, als die Reute im Stande ſind. Die Zeben wer: den möglichſt gejirect ; der Oberleib bleibt gerade. Das Nämliche wird nun mit dem linken Fuß gemacht. b ) ,,Den redyten (linken ) Fuß vorwårts – auf! " Der rechte (linke) Fuß wird vorwärts ausgeſtreckt und zugleich mit geſtreckten Zehen langſam in die Höhe ges bracht. Wenn dieß geübt iſt, wird der Fuß in dieſer
Commando und die Bewegung eben ſo. - Zum Hüpfen lage gebogen und wieder geſtreckt, was auf das Soms gehört noch der Umſprung, das Anferſen und der mando des Lehrers , gebogen ! geſtre d t ! " ge : Kniehub oder das Springhofen. ſchieht. - c ) „ Den rechten ( linken ) Fuß råd : III. Borůbungen zum Schwingen (Voltigiren.) | wårts - duf! " , wie bei b , nur mit dem geſtrectent 1) Das Spreizen. Dieſes iſt die Bewegung eines Fuß rückwärts. -- d) „,, Grgreift mit der restent -
3
-
Schenfels im Hüftgelenk und zwar vorwirts , růckwårts und ſeitwärts, während der Körper auf dem anderen Beine ruht. Bei allem Spreizen müſſen die Kniee voll: kommen geſtreckt und die Fußſpiten ſo gegen den leib angezogen werden, daß ſie beinahe einen rechten Winkel gegen das Schienbein bilden. Die Füße werden einipärts gehalten, um die Spannkraft der Sehnen in den
Hand den linken Fuß! Das linke Bein wird rücks wårts gebracht und dicht hinter dem rechten geſchloſſen , To daß die Wade den rechten Schenkel berührt, bas Knie ſteht abwårts. Die Fußſpitze wird geſtreckt, mit der rechten Hand angefaßt und in die Höhe gezogen. — e) Fußfreis! Das rechte Kinie wird ein wenig geſenkt; der linke Fuß iſt frei vom Boden, es wird mit demſelben , Hüft- und Sniegelenfen deſto mehr zu befördern. mit vorwårts gegen die Erde gekehrter Fußſpige, ein a) ) Seitwårts fpreizen . Commando: ,, Redits horizontaler Kreis, etwa 2 Zoll vom Boden entfernt, To ( linfo ) geſpreizt." Die Schwere des Körpers ruht beſchrieben, daß der Fuß geſtreckt iſt, wenn die Fußſpige auf dem rechten ( linfen ) Fuß , der rechte ( linke ) Fuß auf der außeren Seite der Kreislinie fich befindet.
wird ſchnell ſeitwärts in die Höhe gebracht und wieder f) Fußfuß ! Der rechte ( linfe ) Fuß wird vorn heraufs
angezogen. Die Beine dürfen beim Seitwärtsſpreizen gebogen, mit beiden Händen die Fußſpiße angefaßt und nicht im mindeſten nach vorn oder hinten abweidhen, und gegen den Kopf, der ſich etwas gegen dieſelbe neigert der Oberleib darf ſich nicht nach dem Beine drehen, übers barf, gebracht.
( Fortſ. folgt. )
Redigirt unter Verantwortridhkeit der Berlagsbandlung : C. W. fc6be in Darinſtadt und in -Deſien offisin gedrudt.
i
Mittwoch , 14. Juli 1830.
Nr. 56 .
Allgemeine Militar - Zeitung . urſprünglichen lage zuerſt in dem Bogen nach vorn
Turn - Vorſchrift für das königl. württembergiſche Militär.
ſchwingt.
2) Der Umſch w u ng linfs. Commando : „ Ums
fdwung mit der linken Hand . ,, Eins !“ Die Ausfübs
( Fortiefung . )
Die Uebungen mit den Handgewichten
rung iſt , wie oben.
3) Der Kreuzſch wung rechts.
haben einestheils den Zweck, die Arme, Schultern und
Bruſtmuskeln zu ſtårfen , anderentheils die Biegiamfeit der Glieder zu ſteigern . Da die Handgewichte von vers ſchiedener Schwere ſind, ſo verſteht es ſich von ſelbſt, daß man dem Schwächeren und dem Anfänger über's
Gommando :
,, Kreuzſchwung mit der rechten Hand !“ Man låßt das Gewicht durch die Hand gleiten und umfaßt es om i Ballen, ſo daß der Griff zwiſchen dem erſten und zweis ten Finger liegt ; der andere Baden iſt abwärts gekehrt.
baupt die leichteren , dem Stårferen und Geübteren aber Das Gewicht wird ſodann mit geſtrecktem Arme vor- die Eins! " Das Gewidt die ſchwereren gibt. Die Handgerichte werden vor der Mitte des Geſichts gebracht. –
Uebung in der Ordnung auf die Erde gelegt , in wels wird in einem Kreisbogen nach unten und zuerſt gegen cher die Mannſchaft ſich aufſtellt. Die Aufſtellung iſt in die linfe Seite geſchwungen . Wenn der Arm , der ims einen oder , wenn der Raum es nicht zuläßt, in zwei mer ausgeſtreckt bleibt, wieder in ſeine fage fommt, ſo Gliedern und zwar ſo , daß jeder von ſeinem Nebens wird der Kreisbogen an der rechten Seite vorbei und nach unten beſchrieben , alsdann wieder an der linfen u . manne einen Abſtand von 8 Schuben beobachtet .
Ebe die Uebungen beginnen , commandirt der Lehrer : So wird immer jeder Kreis einmal durchgeſchwungen , 1) ,, Ergreift die Gewichte !“ 2) „Schaut vor euch ! “ ohne daß bei dem Uebergange von einem zum anderen 3) ,, Stellung zu den úebungen ! Auf das erſte eine Stockung entſtehen darf. Commando ergreifen die Leute die Gewichte und ſtehen 4 ) Der Kreuzf chwung links. Commando : noch bequem . Auf das zweite Commando wird die Stels ,, freuzſchwung mit der linken Hand !" Das Gewidyt
fung wie in der Soldatenſchule eingenommen , die Arme der linfeu Hand wird ſo angefaßt, wie in der vorigen geſtreckt und die Gewichte werden am Griffe in boris Uebung das der rechten gebalten wurde. Auf ,, Ging ! "
zontaler lage angefaßt.Auf das dritte Commando wird wird alles, was in der vorigen Uebung gemacht wurde, der rechte Fuß einen Schub rechts ſeitwärts geſtellt. Die jeßt auf entgegengeſepte Weiſe verrichtet , indem man Schwere des Kórpers rubt auf beiden Füßen.. - Mia das Gewicht zuerſt im Kreisbogen nach der rechten der febrer eine Uebung einſtellen , ſo commandirt er : Geite und dann nach der linken chwingt. 5) Der Niederſt o B. Commando : ,, Niederſtoß !“ ,, Richt – euch !“ worauf die Leute die oben beſchriebene -
Stellung wieder annehmen , und will er ausruhen laps . Die Gewichte werden mit beiden Hånden, wie bei dem fen , ſo folgt auf dieſes Commando das weitere ,,Rührt Kreuzſchwung, an dem einen Ballen umfaßt, die Daus euch !" - Zum Ablegen der Gewichte wird commans men vormårts gedreht. „ Eins !“ Die Gewichte wer, dirt : ,, legt ab die Gewichte !" - Was das Zeitmaß den an den Seiten , mit gebogenen Armen und rúd. -
-
betrifft, in welchem das Kreisſchwingen oder Ausſtoßen wärts gehaltenen Ellbogen , geboben, alsdann mit Kraft der Gewichte ſtattfinden ſoll, ſo kann hierüber feine feſtero abwärts geſchnellt , daß die Arme ganz ausgeſtredt
Beſtimmung gegeben werden ; es iſt anfangs ganz langs ſind. Dann werden dieſelben wieder geboben, von fam und wird nach und nach etwas geſteigert. És-vers Neuem abwärts geſchnelt 20. Der Körper wird gerade ſteht ſich von ſelbſt, daß die feute bei den verſchiedenen und aufrecht gehalten. 6 ) Der Handſchwung. Commando : ,, Hand. Bewegungen nicht nöthig haben , Lact zu halten . 1) Der Umídwung rechts. Commando : ,,Umschwung !“ Die Gewichte werden vor der Bruſt in ſents
fchwung mit der rechten Hand !" Die redite Hand dreht rechter Page zuſammengebracht, die Hände einwärts das Gewicht ſo , daß die Fingerſpißen nach außen ftes ben. — ,,Eins !“ Mit dem rechten geſtreckten Arme wird ein Kreis an der Seite beſdýrieben , ohne mit dem Kors per fu waufen , indem man das Gericht aus feiner -
gedrebt; die Knödel berühren fid ; die Eubogen ſteben bandbreit vom Leibe ab . - ,, Eins !" Die Arme werden zu beiden Seiten ausgeſtoßen, die Gewichte ſenfrecht in den Händen gehalten ; die Nägel ſteben nach vorn . Hiers
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444 .
auf werden die Hände wieder vor der Bruſt zuſammen . Uebungen werden die Ge:vichte beim Ausſtoßen jedesmal gebracht, wie ſie vorber waren , und ſo fortgefahren . gegen den leib gezogen und wieder von ſich geſchnellt. 7 ) Der N r m d wung. Commando : ,, Prins 12 ) Der S d w u ng rů d w å rts. Commando: dwung !“ Die Gewichte werden wie beim Niederſtoß ,,Schwung rückwärts !" Der redite Full wird 2 Schub anzefaßt. - ,,Eins!“ Die Arme werden nach beiden vorgeſetzt und die Schwere des Körpers mit vorgenoms Seiten ausgeſtroot, indem die Nagel abwärts gefehrt men ; beide Arme werden gerade vorwärts ausgeſtrect find ; hierauf werden die Gewichte mit gebogenen Ars und die Gewichte in renfrediter lage zuſammengebracht. men in einem Halbfreis nach unten gegen die Mitte des - ,, Eins ! " Die Arme werden, ohne daß fie fich auf Leibes geſchwungen , ſo daß die äußeren Gewichtballen oder abwärts neigen oder gebogen ſind, ſo weit růds gezen einander gefehrt ſind ; alsdann werden ſie im waris ausgebreitet, als es dein Manne möglich iſt. Die Durchmeſſer des Halbfreiſes auswärts geſtofen, indem Bruſt iſt hierbei frei und gewölbt. Dann werden die 2
die Arme ſdnell wieder ausgeſtreckt werden s .
Gewichte wieder wie anfänglich vor den Reib gebracht,
8 ) Der Vorſtoß. Commando: „ Vorſtoß !" Die Gewidyte werden gegen die Bruſt gehalten ; die einwirts gefehrten Ballen der Gewichte berühren einander ; die Anéchel find nach oben gefehrt ; die Gabogen nahe am Leibe ; beide Vorderarme ſtehen ſenkrecht. -- ,, Eins ! " Beide Gewichte werden gerade vorwärts ausgeſtoßen ; die Någel ſind hierbei aufwärts gekehrt ; dann werden die Gewichte, indem die Någel abwårts gefehrt werden,
indem ſich die Arme ſchließen . Mit dem Deffnen und Schließen der Arme wird ſo fortgefahren. 13) Das Dauerbaitent. Commando : ,,Dauerbals ten " . – 1 , Eins !" Die Arme werden nach beiden Seis ten ausgeſtrect, ſo daß die Gewichte ſenfrecht ſtehen . Jeder Mann bleibt in dieſer Stellung, ſo lange es ſeine Kräfte erlauben. Die Leute, welche, während dieſe Ues bung fortgefeßt wird, ibre Hånde geſenft haben, können
gewendet, und in einem Halbkreis nach unten gegen ſich dieſelben von Neuem ohne Commando ausſtreden. gezogen , endlid in die Stellung wie vorher gebracht, Wir geben nunmehr zu den Zurnübungen ſelbſt, wieder 2c. 9 ) ausgeſtoßen Das Handdreben. Commando : ,, Handbre . Tammt denjenigen Vorübungen über , welche eines Ges
hen!". Die Hände werden ſo gehalten , daßdieNägel råthes oder einer Vorrichtung bedürfen . auswärts gekehrt ſind. -- ,, Eins Gine !“ Mit den Handges
1.
laufe
n.
Penfen werden die Gewichte ſo hins und ber gewendet, Eine der wichtigſten Uebungen für den Infanteriſten daß dieſelben einen Kreis beſchreiben . Während dieſes iſt unſtreitig das faufen ; es liegt vielen Turnúbungen
foridauernden Drehens der Gewichte werden beide auss geftredte Arme nach und nach erhoben , bis ſie fenfrecht in der Hobe ſind. Nun commandirt ocr fevrer : „, linke Hand abwärts ! " Dieſe bewegt ſich langſam herunter. Gewechſelt !" Der finfe Arm erhebt ſich wieder und ber rechte fenft fich . - ,,Rechte Hand aufrårts !" Der rechte Arm bewegt sich in die Höhe und beide Arme bes finden ſich nun aufwärts in fenfrechter Page. - ,, Beide
Bortheile nicht, ſo wird er im vorkommenden Falle uns terliegen, oder er ſchadet mehr oder weniger ſeiner Ges ſundheit, während das faufen nach Grundſåpen , wenn es nicht übertrieben wird, eine natürliche, für die Ge.
Hände abwärts !" beide Hände fenfen ſich jeßt gleich
ſundheit beilſaine, den Körper und die Bruſt fårkende
zum Grunde und gewohnt an ſchnelle, regelmäßige Bes wegung, an Aufmerkſamkeit und Ausdauer. Oft wird die Anwendung dieſer Uebung durch die Nothwendigkeit geboten ; fennt der Soldat die hierbei anzuwendenden
Uebung iſt. - Die Peute múffen daran gewohnt wers 10) Der Seitenſtoß. Commando : ,,Seitenſtof!" den, wenn ſie ſtark im , Athembolen ſind, Meldungen zu Die Gewichte werden wie beim Niederſtoß angefaßt. -erſtatten ; man låßt daber bei jedem Halt einige vors ,, Eins!" Das Gewicht der rechten Hand wird ſeitwärts treten und Meldungen machen . Der Erhaltung der
zeitig nad und nach abwärts ..
und horizontal ausgeſtoßen ; das der linken mit růd Geſundheit der Mannſchaft wegen darf der Lehrer nicht w.rts gebogenem Arme , nabe am Rüden , mit einem zugeben , daß bei einem Halt die Leute die Kopfbedes Firzen Stoß ſchräge gegen die rechte Schulter gebracht. cung abnehmen, ſich niederſeßen , das Collet offnen rc. mierauf wird das Gewicht der linken Hand hinter dem Das Laufen zerfault in das anhaltende laufen ( D aus Brücken vor , an der Seite vorbei, etwas gegen die Bruſt erlaufen ) und in den Schnelllauf, welcher nur auf
gebracht ; der vordere Ballen wird aufwärts gefehrt und kurze Abſtände und bødſtens auf 200 Schritte geübt wird. A. Dauerlauf.
das Gewicht wird mit dem linken Arme eben ſo ausges
ftoßen , wie vorber mit dem rechten , wábrend das der 1 ) Dauerlauf in Gliedern . Die Mannſchaft rechtent Hand gegen ſich gezogen , und wie vorber das wird in Abtheilungen, deren jede aus 6-8 Mann bes
linteGewicht gegen die linke Schulter geſtoßen wird 2c. ſteht , getheilt. Die Leute jeder Abtheilung werden in
11) Dex
usfoB. Commando: ,, Ausſtoß !" Die ein Glied, mit einem Schritt Abſtand von einander,
Gewichte werben wie beim Niederſtoß angefaßt.
geſtellt. Jedes hintere Glied beobachtet von dem vordes
,, Gins ! “ Sie werden mit immer parallel gehaltenen ren einen Abſtand von zwei Schritten .- Commando : Armen nach folgenden Richtungen zugleich ausgeſtoßen: „ Erſte Abtheilung, im lauf Führer - linfs ( rechts ) !" foråg abwärts , - wagrecht, - fchrág aufwärts , - Die Peute der erſten Abtheilung ſtellen ſich auf das Coms ſenfrecht aufwärts. Dann werden die nicht umfaßten mando „links ! “ auf die Fußfpißen. Die Oberarme ſind -
Gewichtballen mit hochgebobenen Armen abwärts geſenkt an die Seiten beinahe angeſchloſſen , die Edbogen ges und fchnell an beiden Seiten vorbei ſchrág rückwärts Frůmmt, ſo daß beide Theile des Úrmes einen ſpißen gegen den Boden ausgeſtoßen. Wie in den früheren | Winkel bilden . Auf das weitere Commando „ Maria ! "
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feßt ſich die Abtheilung in Bewegung, beobachtet alles
Abtheilung ( Golonne ) in Schnellauf Fübrer links
hierüber bei dem Zehengange Geſagte; nur daß es jeßt ( rechts ) , Marſch !" Die Ausführung ' iſt eben ſo , wie in furzein Trab geſchieht; die Arme dürfen nur wenig
beim Dauerlauf; nur mit dem Unterſchiede, daß 200 bin und her geſchwenft werden , damit die der Bruſt Sdritte in 40 Secunden , wåbrend beim Dauerlauf in
benachbarten Muskeln ſo viel als möglich in Ruhe bleis derſelben Zeit nur 110 Sdiritte zurückgelegt werden. ben. Die 630 Schritte lange Bahn wird in 3 Minuten durchlaufen ; anfangs wird dieſer Weg einmal, bei forts
II. Spring 11. Hierüber bemerken wir blos , daß in der Zurnvors
gefester Uebung 2, 3 bis 7mal zurückgelegt. Es iſt als ſchrift für das württembergiſche Militár zwei Haupts gemein bemerktworden , daß nach 4maligem Durchlaufen sattungen angegeben find ; 1) der Freiſprung, der obiger Bahn Müdigfcit der Beine einzutreten anfängt. ſich fid in den Weitſprung ( dieſer zerfå ut ſelbſt wieder int
Man laſe es deßhalb hierbei långere Zeit bewenden , den Anlauf, Aufſprung und Niederſprung), den Hody ebe man zu dem anhaltenden Paufen übergeht. - Die ſprung ( ohne Anlauf und mit Anlauf) und den Tiefs erſten Uebungen geſcheben ohne Armatur und Gepäck ſprung ( der ſtets ohne Anlauf und anfänglich nicht über in der Mitte; wenn die Leute einige Fertigkeit erlangt 6-9 Fuß in die Tiefe geſchehen ſoll) theilt; 2) der baben , wird ihnen die Armatur, ſpåter auch die Tor. Stabiprung , der ebenfalls in die Hobe Höhe , Weite und niſter, die Patronenſurrogate und die Czako's gegeben. Tiefe, beſonders aber in die Adbe und Weite geht und Die leute nchmen die Gewehre, ehe ſie in Marſch geswobei ein Stab zur Unterſtübung dient , folglich bier reßt werden , auf die rechte Schulter; der rechte Vor: nicht nur die Straft der Olieder, ſondern auch die Kunſt 1
berarm wird auf den Kolben gelegt und mit der linken des Waghalteus wirft.
( Portf. folgt. )
Hand wird der untere Theil der Såbelſcheide vorges bracht,und angefaßt. - Was beim Zehengang über die Aufſtellung des Lehrers uc. geſagtwordeniſt, findet aud
Ueber die feit 1700 bis 1815 in der Kriegs
bier ſeine Anwendung.
kunſt ſtattgefundenen Veränderungen , und die
2 ) Dauerlauf in 3 ugen. Es werden Züge in
für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus
zwei Gliedern je mit einem Commandanten und zwei Fübrerit gebildet ; ſåmintlide Zúge werden bataillons,
ergebenden Folgen .
weiſe mit halbem Abſtand aufgeſtellt; die Reute beobs
( Fortſegung. )
achten einen Abſtand von 3 Zoll.
Der erſte Zug ſtelt
Das war ein großes Glúc für Rußland, daß es
ſich auf das Commando : « Zun , im Lauf, Führer auf derjenigen, Grånze, auf welcher es Napoleon im links (rechts ) ! " auf die Fußſpisen und ſetzt ſich auf J. 1812 angriff, feine Feſtungen gebabt hatte. Dieſer -
,,Marſch !" in Bewegung ; das zweite Glied bleibt drei Schuhe von dem erſteren ab ; der Zugscommandant, der fich zu beſſerer Beobachtung hinter dem Zuge befindet, gibt bier und da durch Zåhlen den Taft des Schrittes an. In Beziehung auf die länge der Bahn und die Zeit, in welcher ſie durdılaufen wird, bat man ſich eben ro, wie bei dem laufen in Gliedern zu verhalten. Wenn
Eroberer, welcher beim Beginne der Feindſeligkeiten über faſt Doppelt ſo viel Streitfräfte wie die Ruſſen verfügte, konnte in das Gebiet derſelben zu gleicher Zeit auf vier Puncten eindringen und zwar überallmit einer ſolchen Ueberlegenheit, daß den Ruſen in dieſem erſten Augens blick fein anderes Húlfsmittel blieb , als ridi auf allen Puncten in forcirten Mårſden zurücfzuzieheut. Báre
fich der erſte Zug 20 Sdritte entfernt hat, wird der dieſe Grenze ſo mit Feſtungen verſehen geweſen , wie zweite in Bewegung geſeßt sc. Der erſte Zug contres z. B. diebordgränze Franfreids, ſo würde ſich die ruſs marſchirt auf der Stelle, wo Halt gemacht wird ; eben fiſche Arniee in dieſe Feſtungen zerſtreut haben, um die ſo die übrigen , indem ſie um die ſchon ſtehenden Züge Berabungen derſelben zu bilden ; Rußland båtte feine berummarſchiren . Armee mehr gehabt, welde fåhig geweſen wäre , das
3) Dauerlauf in Colonne. Der Dauerlauf freie Feld zu halten , während Napoleon über hinreis
in Colonne geſchiebt anfänglich in Compagnieen , dann chende Streitkräfte disponirten, um die Feſtungen zu werden die Compagnieen eines Bataillons zuſammen , und endlich die des ganzen Regiments mit einander ges übt. Die Golonnen haben Zugsbreite und halben Abs {tand. Auf das Commando : ,,Colonne im fauf, Führer - linfs (rechts ) Marſd !“ ebt ſich die Golonne in Bes wegung und jeder Zug beobachtet, was ſo eben geſagt worden iſt. – Die Raufübungen in Zügen ſowohl, ais
blofiren und mit einer zahlreiden Armee in Rußland einzudringen. Ein Theil dieſer Feſtungen würden, ents broßt von allem , da es nicht möglich geweſen wäre, fie alle zu approviſiontrent, bald, und die übrigen nach und nach in die Gewalt Napoleons gefallen ; und Rußland unterjocht worden ſein : es verdankt ſeine Rettung ſeis nen Armeen, der ungeheueren Uusdehnung ſeines Ges
in Colonne , geſchehen immer in voller Ausrüſtung.
bietes und den geringen Hülfsmittelit, welche dieſes
B. Schnelllauf. Der Schnelllauf fann nur dann darbietet. vorgenommen werden , wenn der Dauerlauf ſchon einges
Rufland befaß in den Gouvernements, welche dert
übt iſt. Die Aufſtellung iſt, wie beim Dauerlauf. Das weiteſte Ziel iſt 200 Schritte; anfangs wird aber nur 20-25 Schritte weit gelaufen. - Der Schnellauf ges ( chieht ebenfalls in Gliedern, in Zügen und in Colonne.
Kriegsſchauplaß ausmachten, nur zwei Feſtungen , Riga und Bobruist, die beide ſehr weit von einander entfernt waren. Sie ſagen mehrere Tagmårſde von der Gränze, boten unwiderſprechliche Vortheile dar und waren den
Růcfidhtlich der Waffen und des Gepåds wird das beim Ruſſen von großem Nußen. Riga war ein ungeheueres Dauerlauf Vorgeſchriebene beobachtet.
Commando : 1 Depot, gewährte cinen Uebergangspunct über die Dwing ,
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und konnte von der See her unterſtüßt und aufs Neue , ligte, wohl zweifelhaft geweſen wäre, wenn er nichteinen großen dieſe Feſtung durch viel betråd)tlichere Streitkräfte blos fie nichtmehr erdienen , noty nach Schleſien , wo il Napoleon iz tiere Proving nicht eher eindringen konnnte , als nachdem er ' bei firen zu laſſen, als die Beſatzung war.
Der Ses gelaſſen ſeiner zahlreichen Reiterei untvätig nicht Th . il dieſerStilachtführtedieFranzofin verproviantirtwerden ; Napoleon war dahergenothigt, winn Potsdam,wo nachhätte.
Bobruist , mitten in dem ungeheueren Wald von Baußen von Neuem gefiegt hatte. Die Feſtungen, welche er an der
Minsk und auf dem Knoten der Straßen , welche jenen Elbe inne batte, trugen winia zu ſeinen damals glücklichen Erfola durchſchneiden , gewåbrte einer ruſſiſchen Armee die Móga gen bei, weil keine sterer Feſtungen an demjenigen Theil des Fluſſes lan , wo die frang . 2.mee úberging ; dieſer Ueberuang fand auf einer lichkeit, denſelben zu durchziehen , und verhinderte ein bei Priesniß , eine ba be Stunde unterhalb Dresden geſchlagenen
und auf den wiederhergeſtellten Brürken von Dresden und franzöſiſchen Armeecorps daſſelbe Unternehmen auszus führen , was die Armee des Bagration rettete. Dieſe Meißen ſtatt. Napoiron bätte die Feſtungen, welche er in Poren und an der Feſtung war überdieß ſehr ſchroer zu blokiren oder zit Ober beraf, aufgeben ouin ; ſie war n ihn als Depotp äge nlig ich belagern, wegen der Schwierigkeit der Verpflegung der geweert,
über die Beidiel und Oder zu die Uiberoänae Truppen undder Herbeiſchaffung des zu einer Belages ficheinundumumihmPreußen zu erba'ten ; ſiewurden ihm im Geboriam
rung erforderlichen Kriegsmateriels .
aber nadjihoitig , wenn er ſie in der neuen lage behieit, in welche
habe die Behauptung aufgeſtellt, daß es für inn feine unfälle verlegthatten, weil er Berabungen und Kriegs Rufland ein Glück geweſen ſei, auf derjenigen Grånze materiel darin zurüctii. B , weluje nothwendigerweiſe in die Bunde Feinde fallen mußti. feines Gebietes , wo Napoleon eindrang, keine Feſtuns ſeiner Das Glück hatte dieren Eroberer bis damals ſo begünſtigt, daß gen gehabt zu haben ; indeſſen iſt der Angriff auf Ruß: er ſich das Verhältniß der Dinge nad feinen Wüniden bildete hingab, ielike bei einem Mannevonfeinem land im J. 1812 mit ſo betråd)tlichen Streitfråften ein und ſichoftTäuſchungen ſo ungewöhnliches Ereignis , daß es bei Aufitellung eines Genie außerordentlich waren. So konnte er glauben, nas Preuben Feſtungsſyſtems nicht mit in Anſchlag gebracht werden undDeftleid , deren Madt er fo fehr geichmätert und welche er darf. Ich bin darum der Anſicht, daß es für Rußland durch ſeine Reden und Striften fo febr gedemüthigt hatte, die fica jd
würden , nicht nur, nicht ergreifen ihnen darbietendeGelegenheit in jedem anderen Kriege als demjenigen , welchen es um Verlorene wieder zu gewinnen , ſondern auch um mächtis waren . , als ſie es jeurial geweſen zu werden damals beſtand, núßlich geweſen ſein würde, auf jener ger das Grånze einige Feſtungen zu beſigen, aber in ſehr gerins
Da das politiſche Penehmen der Monarpen diefie beiden Staaa
ger Anzahl; denn jegroßer ein Staat iſt, deſtoweiter müſſen auch, im Augemeinen genommen , die Feſtungen von einander entfernt ſein. “) " Ein ungeheuerer Staat, wie Rußland, iſt bei ſeiner Vertheidigung im Beſitze
ten zuweilen gang, dem entgegen rar, wasitnen ihr Intereſſe vor: Fehler ſchriebe.To hoffte Napoleon ohne 3w.ifel,daß fie in ähnliche das es hate fich alles geändert, ſeitdem aber mücten; zurüdefallen ſeiner Unglüc,in welches Urs, und die Unfälle in Rußland erfuhr, zerſtört hatten ias Wundervolle Spaniner geriſſermakin meen
großer Vortbeile, beſonders wenn der Krieg in armen, womit die Erfolge Turner militäriſchen Unternehmungen begleitet was wenig bevólferten Provinzen geführt wird , welche nur ren. Gleich rohlwaren gegen alle Wahr'cheinlid Eriten ſeine Boffauns gen nahe daian, in Beziehung auf Deſtreich in Erfüllung zu gehen . geringe Unterſtúgungen darbieten. U15 Napolion in Folge der Unfälle feiner Genrrale und der uns Nach den unerhörten Unfällen , welchen Napoleon zulänalid)keit trar, Sachien zu Streitkräfte genöthigt rrorden Leipzig' nach dem ( 18. Octor. er in die Schladtbei erlag ,wurde die ruſſiſche Armee, da ſie ſelbſt ungeheu: dertaſſen, und ſeiner
ere Berluſte erlitten batte und ſie rid) einem unvermeid: lichen Untergange ausgeſetzt haben würde, wenn ſie ihre durch den Froſt unerträglich gewordenen Operationen fortgeſeit hätte, gezirungen , Halt zu machen ; ſobald
1513) befiige rorden war,wurden die allirten Armeen nicht einen Augenblic von den Fiftungen aufgebaiten , meide er an der Oset und Erbe in ſeiner Gewalt batte . Die Unführer dieſer Urmeen des feeten ihrem Glüre freiwilia Grängen, indem ſie anden Ufern und
hätten Fluß überſchrittin wenn ſie dieſen vielten ; wären, ſtille marſchirt ſie in der erforderlichen fo würden nach Paris aber die Witterung milder wurde, ging ſie wicexr zu ihr Rheing
ren Offenſivoperationen über und überſchritt die Weich- 3.it ihre Urmte dahin geührt haben , tros der großen Anzaht ſel, Oder und Elbe , ohne daß ihr die Feſtungen den von Feſtungen,welche Napoieon von dem sein an bis zu dieſer þauptſtadt inne hatte. geringſten Aufenthalt verurſachten . Nach einer zweimonatliton Unthätigkeit befchloſſen endlich die Napoleon erſdien endlich wieder an der Spitze einer
n den Rhein; zu eiten ( 1.Streitkräfte Jan. 1814 ),, um in Frant: unzureichenden ihnen welche dieüberſchr reid eingudringen neuen Armee, ergriff überall wieder die Offenſive und uliirte fiegte in der Schlacht bei Lüßen ( 2. Mai 1813 ) ; der entgegengeſtelle wurden, hielten ſienicht auf, und ebenſo wenig
Sieg wurde indeſſen ſo heftig beſtritten, daß die Beſies die Fiftungen, als ob sie gar nicht vorhanden gewefen wären . Sie
gung Wittgenſteins , welcher die feindliche Armee befeb: blokirte andere n einigeaufderſelbe maskirt enſie nurvorund in Napoleon Gbampagne , irodrangen Parisn ,bis in die der Richtung
Rußland, wie es im I. 1812 mar, hätte nach meiner Unſicht mit der Urmeeauf fie ſtieß. Sie ſchlugen ihn bii Rothière ( 1. Febr. folgende Feftungen haben müſſen : in efter Linie auf der 1814 ) und konnten, wenn ſie den errungenen Vortheit benugt hät: Gränze ais Feſtungen mittlerer Größe Rowno am Niemen , ten, bis nach Paris vorbringen, ſich deſſelbeu bemättigen und den Brezeſc litoweky am Bug und eine Feſtung von mittler oder Miga , ein Seehafen , von großem Umfange, Dünaburg an dir Dwina , Boriſom an der Bereſina, Bobruisk in oem Walde Don Minsk und eine Feſtung in den Moráſten von Pinse, alle von mittler Größe und die legtere fu dem Zwecke, um einer Urmee den Durchgang durch die Moråſte von Pinskfu vera ſchaffen , wie ihrder Beſig von Bobruist erlaubte, durch den Baid von Minsk zu matidiren ; in dritter Linie Reval, ein Seehafen , von einem großen umfange, Smolensk von mittler
geringer Größe auf der Gränze Galiziens ; in zweiter Linie
Krieg endigen . Ihre Kräfte marin denen Napoleone während dieſes Feldzuges immer dergeſtalt überlegen, daß, wenn ſie dieſelben vereinigt bälten / und entſchloſen auf inn losgegangen trären , nm ibn zu nöthigen, ibaen ſeine Haupiſtadt ohne Solacht zu überlaffen, oder eineSchlacht anzunehmen, uilche er nict gewinnen konnte, was daſſelbe Reſultat herbeigeführt hätte, ſie din Krieg geendigt haben würden. Napos icon zog von der Zeiftreuung reinir Feinde und von dem Nicht zu'amminhange ibrir Operationen auf eine berundernswürdige Beiſe Bortheil, erlag aber dennoch : die Parthie war zu ungleid .
Große und Kion von großem oder mittlerein umfange. ( fortſetung folgt.) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W, & # 61 in Darinſtadt und in deſen prijin gedrudt,
Samſtag, Nr. 57 ,
17. Juli 1830 .
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Allgemeine Militár - Zeitung. Turn - Vorſchrift für das königlich württembergiſche Militar.
ſådlich darnach trachten, den Stemmbalfen nicht zu bes
rühren. Der Lehrer commandirt ,, ab ! ", worauf die
( Fortretung . )
Schüler die frühere Haltug wieder annehmen. - Ift
Ill. Schwingen ( Voltigiren .)
dieſes einige Zeit geübt, ſo wird der Lehrer commandis
Das Schwingen dehnt ſeine gute Wirkung auf alle ren : 1) ,,, Dauerheben !“ 2) „. Auf!“ Die Ausführung Theile Des Leibes aus, beſonders aber ſtårft es Arme iſt wie beim Heben, nur mit dem Unterſchiede, daß die und Beine, Bauch- und Rückenmuskeln ; es befördert leute ſich ſo lange in der Schwebe erhalten, als es einem Jeden möglich iſt. - Wenn die Schüler Fertiga die Gelenfigfeit und bildet den förperlichen Anſtand. A. Die Vorübungen , welche im Freien gemacht feit im Dauerheben haben , ſo wird der Lehrer commans werden , als Hüpfen , Hofen , Gråtſchen 2c. ſind auch diren : ,, rechts (links ) gebreht!" Dieſe Drehung ges -
zugleich Vorübungen zum Springen . Eigenthümliche ſchieht mittelſt der Handgelenke. 4) Handgehen auf dem Stemmbalfen. a) ritta Porübungen für das Schwingen ſind: 1) Spreizen nach vorn im Bogen. Dieſe zus !ings. Der Lehrer låßtals Vorbereitung die Schüler ſammengefeßte Bewegung geſchieht über einen Stubl in die Haltung des Dauerhebens verſehen und commarts
oder einen anderen auf dem Turnplaße befindlichen dirt ſodam : ,, Vorwärts Handgeben ! Hierauf bewegt innen nach außen , oder umgekehrt; der Oberleib ruht fort. Uuf das Commando : Rückwärts !" geht'die Bes auf einem Fuß und darf an der Bewegungdes Spreiz: wegung auf die nämliche Art růdwärts. —b) Stems Gegenſtand; fie geht nämlich nach vorn im Bogen , von ſich ein jeder mit kurzen Griffen auf dem Stemmbalfen -
beins feinen Antheil nehmen .
mend. Angenommen, die Schüler befinden ſid auf dem
2) Stemmen am Stemmbalken. Die Schüfer Boden , ſo wird ſie der Lehrer zur Vorbereitung dieſer freten mit gerader Haltung und geſchroffenen Füßen Uebung in die Hattua ves Dauerkenneno Úrift pri ganz nahe an den Stemmbälfen, ohne jedoch denſelben und fobann commandiren: ,, Redts Handgeben ! " Ein
mit dein Körper zu berühren ; ſie legen die Hände auf Jeder fångt die Bewegung mit der rechten Hand an und den Baſten , die Ellbogen nach oben gerichtet.
bewegt ſich mit kurzen Griffen nach der rechten Seite.
Yuf das Commando: ,,Stemmen auf!" ſpringen ſie Die Haltung des Dauerſtemmens iſt genau beizubehals mit beiden Füßen aufwärts und ſtůben rich ſo auf die ten. Hierauf commandirt der Lehrer: , links !" worauf Hånde, daß der Körper dadurch gehoben und ſchwebend ein jeder die Bewegung mit der linken Hand nach der erhalten wird. Der Schwung geſchieht mittelſt eines nåmlichen Grundſaßen gegen die linke Seiteausführt. 5) Hurten im Schwingpferde. Man hüpft in die ; der Körper der Hande mitinHülfe der Füße, Abſtoßes wird ſo weit ſenkrecht die Hdhe geſchnellt, bis die Höhe, laßt, ſobald die Armegeſtreckt und die Pauſchen
Arme geſtreckt ſind. Hat der Körper dieſe Höhe erreicht, (Sattelbogen ) angefaßt ſind, die Beine gegen das ſo commandirt der Lehrer : ,,ab!" worauf die Schüler Schwingpferd fallen und bleibt ſtemmend oder im Stüz wieder ſenfrecht zur Erbe fixfen. Der Lehrer commans wie bei Nr. 3. Aus dieſer Haftung werden nun die beis
dirt ſofort abwechſend: ,, Auf!Ab !" um die Bewegung i den Beine, ohne Kerümmung der Kniee, blos durch einen wiederholen zu laſſen. Iſt dieſe Bewegung zur Fertig | Ruď aus dem Kreuze , gleichzeitig, etwa eine Spanne
ſo commandirt der Lehrer : „ Dauerſtem- vom Stemmbalken, abgeſtoßen und dieſe Bewegung df
teit !gebracht, men auf! Die Ausführung geſchieht ganz wiebeim ters wiederholt. 6) Spreizen am Schwingpferde. Dieſe Uebung vorigen Stemmen . Die Leute erhalten ſich in dieſer Lage ſo lange , als ſie können.
3 ) Heben auf dem Stemmbalfert. Auf das Soms mando : ,, Fyeben ! " ſeben ſich die Schüler reitend auf den Stemmbaffen und ſtüßen die Hände dicht vor fich nieder; der Lehrer commandirt jobann ,, nuf! worauf ſich ein jeder mittelft der ſtůbenden Hände emporhebt
geſchieht nur ſeittårte , abwechſelnd redits und links Man húpft in den Stůs, wie beim Hurten; beim Rechts, ſpreizen bleibt das linke , beim linksſpreizen das rechte Bein in der Sdwebe hången. Der Lehrer hat darauf zu ſehen , daß das jedesmalige Hangbein ſenkrecht bleibt und am Spreizen feinen Antheil nimmt. Das Spreizen
und zwar ſo hod) als erfann. Man muß bierbaupt I felbſt geſchieht ohne Commando ; um jedoch den Småler
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in die Lage zu verſeken , in welcher geſpreizt werden | nur dann richtig, wenn ſie den Schwung des Schwins
ſoll, wird der Lehrer die beim Dauerſtemmen vorges gers vermehren , ohne ihn in der Bewegung zu ſtören ſchriebene Commando's ausſprechen .
und beſonders, wenn ſie ihn vor dem Faden bewahren.
7 ) Wippen auf dem Schwingpferde. Auf den Befehl des Pebrers zum Wippen regt ſich der Schüler reitend auf das Schwingpferd, wenn auch nicht kunſts und ſchwinggerecht. Er reßt nun beide Hände ro auf die bintere Pauſche ( Sattelbogen ) , daß der Daumen nach vorn, die 4 Finger nach binten ſtehen, die Eubos
C. Das Schwingen wird eingetheilt in die einfaa den und zuſammengeſetzten Sprünge. 1. Unter einfaden Sprüngen verſteht man diejes nigen, die nur aus den Vorübungen und ganz einfachen Bewegungen beſtehen , und von denen feiner in dem anderen enthalten iſt.
gen ſich einander möglichſt náhern und ganz geſtreckt.
a) Seitenfprůnge .
find ; er låßt die Füße vom Sattel los und iſt ſo, weit 1) Áuffißen. Der Schüler verhaft ſich , wie beim gråtſchend, mit geſtrecten Beinen in der Sdwebe. Dies | Spreizen, nåmlich er faßt mit beiden Händen die Paus fes iſt die Haltung, in welcher das Wippen geübt wer. Ichen , hüpft in die Höbe, ftemmt ſid) und ſpreizt das ben ſoll. Der Rebrer wird nun das Wort Wippen nicht rechte Bein bis zum rediten Winkel ; er låßt die rechte als Commando, ſondern nur benachrichtigend, ausſpres Hand los und dreht nun Bein und Peib zu gleicher Zeit
chen , worauf ſolches folgendermaßen beginnt: der Schủs herum , bis das Geſicht vorwårts ſieht; die redite Hand ler bringt die Beine in Schwung, und wirft ſie gleich greift vor in den Sattel, und das redite Bein ſdíließtſanft . måßig nach hinten , indem er das Kreuz anzieht und ,
2 ) Abfißen. Die rechte Hand iſt auf der hinteren
nachdem er wieder die vorige lage angenommen , wirft Pauſche; leib und Beine drehen ſich , wie bei der erſten er ſie nach vorn, indem er den Bauch einzieht.
Árt; die rechte Hand macht dem Beine Plaß und nimmt
B. Einige Schwingregeln. Die Haltung nach ſogleich wieder ihre Stelle ein. Das Gewicht des Kórs dem Aufſißen ſoll ſo beſchaffen ſein , daß der Schwinger pers muß wåhrend der Bewegung ganz auf den linken nicht im Šiß, ſondern im Schluß fich befindet; nämlich Arm gebracht werden. Damit der Schüler eine Fertiga er ſoll den Oberleib gerade halten , das Kreuz einziehen, feit bekomme, Beine und Leib zugleich zu drehen, ſo gibt die Hüftgelenke ſo ſtrecken , daß die Schenfet renfrecht der Lehrer den Befehl, daß er nach dem Ueberſchwunge
unter dem Leibe hången . Zwiſchen dem Sattel und der des Leibes mit der Hand zwar in den Sattel greift, mit Spalte muß man eine Hand bineinſchieben können. - dem Beine aber noch nicht ſchließt, ſondern ſich mehres Der Schluß gibt dem Körper die gute Haltung, beimremal mit foldhem bis an den Hals vors und ſogleich
Abfißen eine feſte Unterſtüßung und verwahrt den Sprins wieder zurückſchwingt. Daß der Schüler bei dieſem Hin's ger vor Unglücksfallen . – Die Sprünge vom Stande und Herſchwingen des Beines ſich ſtemmen muß , vers aus beginnen erſt, nachdem die Hände aufdem Schwing- ſteht ſich von ſelbſt. pferde aufgelegt ſind ; dieſe beben den Leib nach dem 3 ) Der Jungfernſprung. Der Schwinger büpft
Abſtoß.
-
Der Vorſprung geſchieht, mit Ausnahme in den Stúz und hurtet; ſo wie die Beine vom Pferde
einiger Sprünge, wobei nur eine Hand gebraucht wird, abgeſtoßen ſind, wendet ſich der Körper ganz nach vorn mit geſchloſſenen Beinen und Füßen und nicht zu nahe und das rechte Bein ſpreizt vorwärts im Bogen über EU
மாigpreroe .
Die spuupisache iſt das rechtzeis | Den Hals hinüber in den Schluß. Die linke Handpere
tige Aufſeßen der Hånde nach dem Vorſprunge. Der Vorſprung ſelbſt muß leicht und flach über die Erde ges fchehen und die ganze Seraft in den Aufſprung, gelegt werden. – Der ſtarke Schwung des Kdrpers wird burd,
fåßt die vordere Pauſche nur ſo lange, bis das Bein durch iſt. Während des Sprunges iſt der Oberleib ges rade; das Gewicht des Körpers ruht auf dem rechten Arme; das linke Beiu hångt renfredyt.
den Vorſprung wieder gehemmt; der Oberleib fliegt alſo 4 ) Abfißen vom Jungfernſprung . Das Beitt vor und die Beine bleiben zurück ; der Aufſprung, der geht eben ſo zurück ; der Leib dreht ſich vom Pferde ab,
die Schultern allein über das Kreuz des Schwungpfer- bis das Bein úber der Pauſche weg iſt. des bringt , verſtårft dieſe Bewegung . In dieſem Aus 5) Die Rebre. Der Schwinger büpft in den Stug, genblice werden die Hände auf das Pferd leicht und burtet und wendet, wie beim Jungfernſprung, den Kors
zwar ſo, daß ſie nahe zuſammen und weit vorwärts koms per nach vorn ; die beiden Beine werden geſchloſſen nach men, geſeßt. Die Hände unterſtüßen nun den Schwung vorn im Bogen gehoben; der Körper 'iſt in ligender nach oben , geben aber in dem Augenblice, wo die Schuls Stellung nach vorn gerichtet. Nachdem die linke Hand tern mit ihnen in gleicher Höhe ſind, einen ſtarken Ab- die Beine durchgelaſſen und wieder die vordere Pauſche
ſtoß. - Wenn übrigens zum eigentlichen Schwingen angefaßt hat, ſtoßt die rechte Hand ab , und der Schwins ( Boltigiren ) geſchritten wird, müſſen die nöthigen Vors ger ſteht neben der vorderen Pauſche auf der Erde; die ſichtsmaßregeln beobachtet werden , damit womöglich linke Hand iſt auf der vorberen Pauſche aufgelegt. etwaigen Unglücbfållen vorgebeugt werde. Das Sdwin 6) Die Wende. Der Schwinger hüpft in den Stűz gen darf nur unter der Aufſicht und mit ſteter Unter- und hurtet. Die Beine gehen nach dem Kreuzdes Pferdes
weiſung eines Sachverſtåndigen getrieben werden ; dieſer geſchloſſen in die Höhe ; der Oberleib ſenkt ſich gegen das ſoll immer bei der Hand fein, um nóthigenfalls die ers Pferd und der ganzeKórper geht geſtreckt über das Pferd
forderliche Hülfe zu geben oder bei gefährlichen Sprůn: fort. Die rechte Hand verlaßtdiehintere Pauſche; die linke gen, namentlich bei denen mit Anlauf, die Anordnung faßt ſolche und neben dieſer geſchieht der Niederſprung. zu treffen , daß zwei im Turnen erfahrente Leute aufges Der Schwinger ſteht auf der Erde, Front gegen das Pferð. ſtellt werden. Die Hülfen, welche dieſe leute geben, ſind • 7) Die S deere. Der Schwinger ſitt auf, ſiemmt
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fich auf der vorberen Pauſche, wippt einigemal unb, ins gen zu ſichern. Zum weiten und ſchönen Abwippen iſt dem ſich die Füße hinten zum Zuſammenſchlagen nähern , das Streden des ganzen Leibes und der Beine durd's kreuzt er ſie, macht eine Drehung mit dem Reibe, den Abs aus nothwendig. ftoß mit den nånden und fåüt umgekehrt in den Schluß. Der Spreizſprung. Anfånglich, wie die Wippe, 8 ) Die M úhle. Beide Hände auf den Pauſchen ; im Schwunge ſpreizt daš rechte Bein vorwärts im Bos Aufliben auf das Kreuz. Das redyte Bein fißt ab, ſchließt gen fort; die rechte Hand geht vom Krenz über das redite
ſich an das linfe an und beide ſchwingen ſid) geſchloſſen Bein auf die hintere Pauſdhe. Der Schwinger macht bis über den Hals , dffnen ſich und fallen in den Schluß. neben der hinteren Pauſche mit geſchloſſenen Füßen den
Die Hände werden verwechſelt und die Bewegung wird Niederſprung. Die Beine dürfen das Pferd nid)t berühren . einigemal wiederholt. Gleich darauf wird die Bewegung Die Spille. Gerader Vorſprung. Der Aufſchwung eben ſo zurückgemacht. geſchieht ebenfalls mit geſchloſſenen Beinen und zwar an 9 ) Der Hofſprung. Der Schwinger hüpft in den der rechten Seite des Pferdes . Die rechte Hand faßt im Stůz, begibt ſich durch die Bewegung des Hurtens in Sdwunge die hintere Pauſche, die linke auf's Kreuz; das die Hofſtellung auf den Sattel, indem er die Beine zwi: rechte Bein rißt auf, fdwebt vor ( die Bruſt nach hins ſchen den Armen durchwirft. Durch dieſelbe Bewegung ten) und der Schwinger kommtmit demſelben Schwunge begibt er ſich wieder zurück in den Stủz , und fährt ſo wieder auf die Stelle des Vorſprunges (mt der Bruſt
fort, bis er ſich zu Beendigung der Uebung überſchwingt ; nach vorn. ) welches dadurdi geſchieht , daß er die Beine, nachdem er Der Stebſprung. Bei dem Aufſchwunge wird ges
fie durch den Sattel gezogen , ſtreckt und ſich mit den gråtſcht, wobei die Beine geſtreckt werden ; dann aber Hånden einen Abſtoß gibt. 10 ) Das Ueberſchlagen nach dem Hofſprunge. Der Turner macht die Hofe und legt ſich, nadidem er die Füße zwiſchen den Armen durchgeworfen hat, auf's Kreuz in den Sattel, wobei ſich beide Hände feſt an den Pauſchen halten. Nun überſchlägt ſich der Schwinger
werden ſie ſchnell nach vorn angezogen und auf's Pferd geſeßt. Leşteres fann auf das Kreuz, den Sattel oder endlich auf den Hals geſchehen. Die fångenſprůnge, ſowohl vorwärts als růck : wårtó, müſſen gut eingeåbtwerden, ehe der Rieſenſprung vors und růdwårts ausgeführt werben kann . -- Bei
rüdwårts ; die Hände verlaſſen die Pauſden nidt eber, jedem fångenſprunge iſt Folgendes zu bemerfen : Die
als bis die Füße auf der Aufſprungsſeite wieder auf Beine gråtſchen ſo weit wie möglich, die Hände verlaſs dem Boden ftebent.
ſen die Aufſakitelle und greifen ſo weit vor , als der
11) Der Meiſterſprung. Der Schwinger nimmt Schwung den Leib führt, ſo daß dieſer entweder in die einen Anlauf; beide Hände faſſen die Pauſchen ; der Schwebe fållt oder daß, wenn der Schwung zu ſtart ſeint Schwinger ſchwingt ſich in die Höbe und überſchlagt ſich ſollte, der Sdwinger ſanft in den Schluß fouumt. Das
jenſeits des Pferdes. Nach dem Sprunge ſteht derſelbe Niederfallen in den Siß oder Schluß ohne Vorſeßen der mit dem Rüden gegen das Pferd.
Hånde iſt durchaus nidt zu geſtatten . Die Abteilungen
b ) Hinteriprůnge nennt man alie diejenigen find : auf's Rreuz, in den Saitel, in den Hall. Im Wufſprunge Sprünge, welche geſchehen , indem der Sdwinger den dreht der Schwinger Geſicht und Bruſt ganz nach hinten, zieht den Peib ein und Teßt die pände auf, um ſanft in den Schluß zu fallen . Standpunct binter dem Pferde bat. Sie theilen ſich in um das Drehen des Leibes zu erleichtern , muß die eine oder die ans 2
1) W ippſprůnge ( aưe gerade Sprünge, wobei der dere Hand weiter vorgreifen; dieſelbe muß daher auch weiter vors gelegt werden. in den Schluß zu fallen), 2) fångenſprůnge (die ſich Die Riefensprunge. Die Hände greifen in den Sattel; der von den Wippſpringen nur dadurch unterſcheiden, daß Niederſprung geſchieht, wie beim Springen überhaupt, folglich wird man in den Schluß fáut),, 3) Riefenſprůnge (die rich der Körper etwas vorgeneigt. Ein wiederholtes Zuffeben der Hände Turner in die Schwebe faut und ſich darin erhält, ohne
hinwiederumvonden fångenſprungen dadurd ) unterſcheis auf demKopfeift erlaubt; beſſer aber iſt es, wenn folches unterb:eibt. II. Zuſammengeferte Sprünge. ben , daß fie über das Pferd hinausgeben ) , 4) Stebs
1 ) Das Dorfchweben auf beiden Pauſchen. a) Die linte
průnge ( bei denen man ſtehend auf das Pferd kommt.)
band auf die hintere Pauiche, die rechte pand auf& Rreuz. Das
Bon der Wippe . Der Vorſprung, das Auflegen rechte Bein dwingt ſich auf, die rechte Hand geht auf die zweite der Hände und der etwaige Anlauf iſt aus den allge. Pauſche. b) Indem nun das rechte Bein abſchwebt, begibt ſich die linke band aufund die vordere Pauſche und über der Schwinger den meinenSchwingregeln bekannt. Das weite Aufſeßen der niederſprung die Renre richts den Fals.macht – Das c)
Hånde und das Ergreifen der Pauſchen iſt durchaus Borfchweben des Bein muß bis über das Pferd gehen.
nothwendig. Iſt jedoch auf dem Schwingpferde das Sats 2 ) Das Rad auf zwei Pauſd ) en. a) Die gånde auf beiden telfiffen angebracht, fo få at das wirkliche Ergreifen der Pauſchen; das rechte Bein ſchwingt ſich auf und ſchwebt vor, ins Pauſden natürlich weg und verwandelt ſich in ein blos dem die rechte Band auf der hinteren pauſde ftehen bleibt und das linke Bein feſt am Sattel liegt. b) Das rechte Bein dwebt Bes Hånde an Stelle der DasAufſeßen Abwippendergeſchieht aufderfolgende Art:Pauſchen. die Beine zurüd und der Schwinger macht die Wende lints. 3 ) über Dasdie uhrwerk . a ) DerSchwinger macht denHand Kehrſchwung ſchwingen ſich růdwårts in dieHöhe, ſchließen ſich und linké hintere Pauſche rechte , aber ſo,daßdie blog das
der Körper fommt in die wagrechte lage. Die Arme nebs linte Bein burchläßt und ihren Plat zwiſchen den Beinen nimmt. men bei dieſem Schwunge durch das Zurückſchieben dés b) Wirft er das linte Bein aus der Schwebe über den Sattel zu :
Oberleißes ſchon eine ſchräge Stellung an , um dadurch rüd, indem er die linke Sand logläßt. c) macht er das Radrects. Die vorſtehenden; Sprünge können von welche einemvonzweien, Sdwinger den Abſtoß vorzubereiten. Die Hände kehren ſich nun ausgeführtwerden auch nur folde, es gibt aber ſogleich gegen das Pferd und geben dicht geſchloſſenüber und deren, welche von dreien zumal ausgefäýrtwerden können . daſſelbe fort, um die Bruſt gegen das etwaige Anſchlag ( Sdluß folgt. )
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Ueber die ſeit 1700 bis 1815 in der KriegsDie auf den Gränzen Frankreichs zuſammengehaufa kunſt ſtattgefundenen Veränderungen , und die ten Feſtungen reßen die angreifenden Armeen in teine für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus
Verlegenheit und legen ihren Operationen fein Hinders
ergebenden Folgen.
der Beratungen , welche er darin laſſen mußte , und
( Fortſetung. )
wegen des Verluſtes des Kriegsmateriels , weldes ſie
niß in den Weg ; Napoleon waren ſie ſchådlich wegen
General Valazé behauptet, daß ſowohl das Intereſie enthielten . als die Vernunft geboten håtte, die franzöſiſchen Armeen Ich gebe dem General Palazé zu, ,, daß unſere Fes
auf den Grånzen Franfreichs und nicht hinter der Marne ſtungen an dem Unglück , welches ſich in einer anderen wieder herzuſtellen und zu vereinigen ; er fügt hinzu , Gegend, wo ſie ſid, nicht befanden, ereignete, ſehr uns daß , wenn unſere Feſtungen unſeren Ärmeen , als ſie ſchuldig waren .. ". Uber ich behaupte zugleich, daß die
von dem Feinde erreicht worden waren , niqht dieſelbe feindlichen Generale auch zu ungeſchidt geweſen wären, Hülfe und Unterſtüßung gewährt haben, wie in früheren wenn ſie, nachdem ſie ſo ſtrenge lectionen erhalten hats Zeiten , dieß daber rühre, weil Napoleon gegen Vernunft ten, ihre Zeit, ihre Truppen und Munition verwendet und Erfahrung gehandelt habe , indem er ſeine Streit- batten, Feſtungen zu belagern, welche ihren Operationen
Fråfte in der Ärt aufgeſtellt, daß er von den Feſtungen feine Hinderniſſe entgegenſtellten. Eben ſo bin ich der nidit denſelben Vortheilhåtte ziehen können , wie ſonſt. Anſicht, daß, wenn einige der auf den Gränzen zuſams Es würde ſehr außerordentlich ſein , wenn ein Ges mengebäuften Feſtungen auf dem zum Kriegsſchauplate neral, wie Napolcon , welchem man vielleicht eher den gewordenen Theil des Landes auf eine ſchickliche Weiſe
Vorwurf allzugroßer Entſchloffenheit und Kühnbeit ina: placirt geweſen wåren, ſie Napoleon núglich und ſeinen chen könnte, einen fo groben Fehler begangen båtte. Feinden nachtheilig geweſen ſein würden. Dem iſt aber nicht ſo : er beugte ſich unter das Geſetz
Der Feldzug von 1815 liefert ein noch merfwirdis
der Nothwendigkeit.'General Dalazé würde ſich davon geres Beiſpiel für die Nußloſigkeit der Feſtungen , um
überzeugt haben ,wenn er die fage , in welcher ſich Nas eine ſiegreiche Ärmee aufzuhalten ; aber, behauptet Ger
poleon befand, als er überden Rhein zurückging, ges neral Valazé, man durfte ſich nichtnach Paris zurüds nauer geprüft båtte. Seine Armee , geſchwächt durch die ziehen, ſondern lints oder rechts des Schlachtfeldes in.
in den Feſtungen zurückgelaſſenen Garniſonen und durch mitten der Grångfeſtungen. Ich erwiedere darauf, das, die erlittenen Unfälle, bot nur noch ſchwache Ueberreſte da die franzöſiſde Armee alle ihre Reſerven ins Gefecht
dar , welche er hinter dieſem Fluß zerſtreut aufſtellte; gebracht und die Schlacht bei Waterloo vollſtändig vers aber er håtte Armeen bedürft, um den Uebergang über loren hatte, dieſes nur dann möglichden geweſen ſein würde, Zeiten des Sucs
denſelben zu verwehren .
wenn die feindliche Armee, wie zu
Die Flüſſe ſind überdieß nur noch ein ſehr geringes. ceſſionsfrieges, mehrere Tage auf dem Schlachtfelde ſtes Hinderniß , ſeitdem ſie die Armeen mit einer ſo großen ben geblieben wäre, oder ſich begnügt båtte, der franz. .
Leichtigkeit überſchreiten . Napoleon fchmeichelte fic, vers | Armee mit einem kleinen Cavaleriecorps nür langſam
nach geblich, daß die feindlidhen Generale nad altem Ge zu folgen . Die feindlichen Generale verfolgten aberfranz. Fällen die brauche Winterquartiere nehmen würden ; dieſer Erobe- bein Beiſpiele Napoleons in åbnlichen zwar ſchon in der Nacht, rer hatte ihnen zu harte Lehren gegeben, ſie erfüllten Armee auf das Neußerſte und nur theilweiſe ſeine Erwartung.
welche auf die Sdladt folgte. Dieſe Armee konnte ſich
Während der zwei Monate, welche ſie ihm Ruhe niqht, wie ſie Befehl hatte, zu Soiſſons railiren ; wie Vießen , entwickelteer cine Thätigkeitohne Gleichen. wäre ihr dieß auf der Gränze, in geringer Entfernung geweſen dem Schlachtfelde, möglich inmitten Gine Menge Recruten wurden , nach Mainz geſchickt, vonWenn der Feſtungent die franzöſiſche Armee aber eine Epidemie , veranlaßt durch eine Anbåufung von Spitälern, raffte den größten Theil davon weg ; er der Grånze, durch welche ſie nad Frankreich zurückkehrte, verſtärkte die franzöſiſche Ärmee in Italien und orgas hätte Poſition nehmen ſollen , ſo hatte ſie die Richtung niſirte diejenige , mit welcher er bei Rothière fåmpfte. ihres Ruckzuges beinahe in einem rechten Winkel åndern Meit davon entfernt, ihn zu tadeln ,daß er ſich mit dies müſſen ; der Feind, welcher direct auf den Punct mars fer Armee nicht an dem Rhein aufgeſtellt habe , wuß Ichiren konnte , nach welchem ſie ſich bewegte, wäre ihr
man ihn loben , dieſelbe in ſo kurzer Zeit erſchaffen zu aber zuvorgekommen, båtte ſie von Frankreich abgeſchnit: baben : denn es war nicht genug, die Bataillone und ten, ſie auf's Deußerſte verfolgt und nad großen Vers Escabronen wie im Jahr 1813 zu vereinigen , um dar: luſten gendthigt, ſich in eine oder mehrere Feſtungen aus Arinecorps zu bilden , ſondern der größte Theil einzuſchließen : denn dieß iſt gegenwärtig das endliche dieſer Bataillone und Escadronen mußte erſt erſchaffen loos einer geſchlagenen Armee, welche ſich inmitten ih. werden . Dieſe Invaſion, welche General Valazé als rer Feſtungen aufſtellen wollte. Paris würde darum die Folge eines Fehlers Napoleons bezeichnet, war das nicht weniger unterlegen haben ; aber man håtte feine ber viei'mehr die Folge der Verhåltniffe, worin er fich Armee mehr gehabt, um das Feld zu halten , 8.b. man befand ; und dieſe Verhältniffe felbſt waren wieder eine wäre der Discretion des Feindes überlaſſen geweſen. Folge der ungeheueren Vortheile oder der erdrückenden Unfälle, welche gegenwärtig aus dem Gewinne pber
( Fortſefung folgt nächſtens. )
dem Verluſte der Schlachten hervorgeben. Redigirt unter Lerantwortlichkeit der Verlagsbandrung : T. w . beste in Darınſtadt und in defien Offigin gebrudt.
Mittwoch , 21. Juli 1830.
Nr. 58 .
R0144
Allgemeine Militar - Zeitung. Rußlan 6 .
England.
fondon , 2. Jult. Die Hofzeitung meldet die kdnigl. Der Generaladjutant Baron von Jomini bat bie Ernennung des Admirals der rothen Flagge, Freeman, Ebre gehabt, ein von ihm verfaßtes Werk : » Tableau
zum Admiral der Flotte, des Admirals der rothen Flagge, analytique des principales combinaisons de la Sir R. H. Biderton , zum General der Seeſoldaten, guerre
et de leurs rapports avec la politique des
und des Admirals der blauen Flagge, Sir W.Syos états « Sr. Majeſtåt dem Kaiſer zu überreichen , wofür ney Smith , zum Generalieutenant der Seeſoldaten, ihm als Zeichen der Allerhöchſten Zufriedenheit eine an des Ebengenannten Stelle. Foſtbare Tabatiere mit dem Bildniß Sr. Majeſtát zu Theil geworden iſt. Mittelſt zu Koſelez am 10. Junt erlaſſenen Tages Der Moniteur enthält vier königliche Verordnungen, Kaiſer denGeneralmajor F r a n t re i dh.
-
vom 13. , 16., 23. und 26. Juni. Durch die eine der's befehle, haben Se. Maj. der
Sr. ſelben wird der Sold der Subalternoffiziere und Ges Mifulin zum Commandanten des Hauptquartiers meinen der Sedentarcompagnieen der Gendarmerie in Kaiſerl. Majeſtát zu ernennen geruht; er verbleibt zu. folgender Weiſe feſtgeſtellt: Ein Capitain erſter Klaſſe gleich bei der Suite Sr. Majeſtát. erhält 2230 Fr. , ein Capitain zweiter Klaſſe 1825 Fr. ein Premierlieutenant 1419 Fr. , ein Gecondrieurenant 1216 Fr., ein Sergeant -major 609 Fr., ein Sergeant Fr. , ein ein Corporal 273 Gleichzeis oder ein Fourier 178 Fr. ein, Gendarm 233 Fr. 390 undFr. Tambour
für das königl. württembergiſche Militär.
tig wird die Befleidung und Bewaffnung der gedachten
( Schluß . )
Compagnieen feſtgeſtellt. P r e u Be n .
Turn - Vorſchrift - IV. Wagbalten ( Balanciren . ) 1) Das A usweichen auf dem Schwingbaum .
Koblenz , 2. Juli. Nach offiziellen Nachrichten wer: Zwei Schüler begeben ſich auf den Schwingbaum . Der den die zu dem großen Herbſtmandver in der Nähe unſes eine macht den Freigang vom diden , der andere vom rer Staðt beſtimmten Truppen aus dem 8. Armeecorps dünnen Ende. Beide ſtrecken die Arme aus und die beſtehen, und ſich , mit Einſchluß der Garde- und Pros Vorderarme in die Höhe, wenn ſie id genåbert haben. Auf ,, Eins ! “ vinzial-Landwehr, auf 25,000 Mann belaufen. Dieſelben Der Lehrer gåhlt : eins , zwei, drei. werden in der Mitte des Monats Auguſt auf dem Vers reßt Jeder den rechten Fuß voraus, ſo daß dieſe Füße ſammlungspuncte eintreffen, ſo daß mit dem 20. Auguſt dicht an einander zu ſtehen fommen . – Auf ,, Zwei !" die Vorübungen beginnen fónnen. Um die Truppen mehr faßt der Eine den Anderen unter dem Ellbogen; die lini zu concentriren, wird in der Nähe von Weißenthurm einken Füße ſchließen an die rechten an. — Auf , Drei !" Zeltlager aufgeſchlagen , welches die ganze Landwehr- macht Jeder mit ſeinem linken Fuß einen Schritt um -
und ein Theil der linien - Infanterie bezieht. Während den rechten Fuß ſeines Gegners.
-
Ein Feder ſeßt nun
des Mandvers werden zwiſchen Vallendar und Neuwied den rechten Fuß hinter den linken zurück und die Wens zur beſſeren Communication zwei bis drei fliegende Brús dung iſt beendigt. Aus dieſer Stellung fónnen beide dent
den errichtet werden . Dem Dernehmen nach Tollen Ans Krebsgang einſchlagen oder umkehren und den Weg bis fangs September mehrere gekrönte Håupter in Koblenz zu ihrem Ziele vorwärts zurůdlegen. 2 ) . Der Kampf während des Waghaltens. eintreffen , um dieſem großen militariſchen Schauſpiele beizuwohnen .
Dieſer Kampf beſteht darin , daß zwei Gegenüberſtehende
Se. Maj. der König haben dem Generalieutenant ſich durch leichte Sdilage vom Schwingbaum herabzus Hiller von Gårtringen , bisherigem Commandeur bringen ſuchen . Die Haltung der Kämpfer , wenn ſie ber 11. Diviſion, den rothen Adlerorben 2r flaſie mit ſich ſo weit genähert haben , daß ſie ſich gegenſeitig die Schultern berühren können , iſt folgende: der vorſtehende Stern und Eichenlaub zu verleihen geruht.
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Fuß ſteht auswärts und iſt ſtark gebogen ; der hintere Beine mittelſt des Kniegelenfes über das Reck. Die Fuß ſteht quer auf dem Baune und iſt geſtreckt; die rechte Hand und das redyte Bein lajen vom Reck los Arme find breit auseinander geſtreckt und etwas gesund bången 2c. frúmmt. Ein Jeder ſucht nun ſeinen Gegner durch B. Schwungübungen ( wobei der Turner alle Ars leichte Sdlage aus dem Gleidgewichte zu bringen . ten des Schwunges in ſeine Gewalt zu befommen ſucht.)
Die Schläge muffen mit der fladen Hand und zwar 1 ) Wellen aufſchwunge , wie alle Aufſchwunge nur gegen die Hand, den Arm oder die Sdulter des genannt werden, die den Turner aus dem Seitliegehang Gegners ausgeführt werden ; die Hände dürfen nur bei in einem Knie in den Reitfiß auf einem Sdjenfel bringen. einem Sdlage des Gegners zurückgezogen werden . 2 ) Der Felgaufſchwung, der rückwärts aus dem Die Hauptvortheile bei dieſem Kampfe ſind : a) das Seitſchwebehang geſchieht, wobei die Füße vorankoms ſchnelle Zurúd ziehen der Hande, wenn der Gegner einen men und den Turner in den Stúz verlegen. ( Şn dem Schlag ausführen will, indem dieſer hierdurch leicht aus Stůz befinden heißt: wenn der Bauch auf oder über dem .
dein Gleichgewichte kommt; b) dås raſche Nachſchlagen
Rec iſt, die Beine geſchloſſen an einer Seite fich befins
nad einem Fehlſchlage des Gegners ; c) das ſchnelle den und die Hände das Red von der Seite ergreifen .) Zurück- und Vorbiegen des Oberleibes ; nåmlich das 3) Das Schwung ſtemmen , das ein Aufſchwung erſtere beim Sdlagen des Gegners, das lettere, wenn vorwårts iſt, wobei der Kopf vorankommt ; er geſchieht aus dem Seitſdwebehang und verſetzt den Turner in der Kampfer einen Schlag 'beabſidytigt. den Stiz . V. Red ů bu 11 gen . Unter Recübungen verſteht man alle diejenigen Ues 4) Der Durch dy w ung , worunter man einen Ums bungen , welche an dem Reck vorgenommen werden . chwung um ſeine Sdultern verſteht. Der Turner macht
nåmlich die Bewegung wie zum Seitliegehang (indem WirA.theilen von denſelben folgende mit: gen ( vermittelſt Hangübun welcher der Turner er ſich hier den Anſchwung gibt und die Fuße in den in alle Arten des Hangs zu fommen, ſich darin zu er- Seitliegehang wirft, ſo daß dieFußſpißen zwiſchen den hånden auf dem Redt oder die Knice neben den Händen ) ſich der bewegen ,ſucht. und zu halten wobei Seithäng Schüler ro an ſich befinden .) Die Fußſpißen werden aber angezogen 1 ) Der
das Rect ftellt, daß Teine Schulterlinie mit dem Reck und die Füße geſchloſſen zwiſchen den Armen durchges gleichlaufend iſt. Das Commando bei dem Dauerſeits worfen ; dann wird der Körper ſo weit als möglid bin
bang z. B. ift: ,, Handſeitbang mit Aufgriff !" - Auf abgeſtreckt und die Bewegung wieder rückwårts gemacht. @ins !" erhebt der Schüler die Arme, ſtreckt ſie gegen
5) Die welle. Auf das Commando : ,, Welle !
das Reck aus und ſtellt ſich auf die Zeben. Auf Zwei !“
ſtůßt ſich der Turner, der ſich im Reitfit z . B. auf dem
is hihe, faft das Red mit bei:
den Händen und bleibt daran hången 2c.
Da auro
linken Scheufel befindet, mit beiden Armen ſo auf das
Ric , nag der Körper frei wird .
Der Hangfuß wird
Hangeln ſehr auf die Dauer geübt werden muß, ſo ges růcwårts gebogen , um einen deſto größeren Schwung ſchieht es am Hangelteck, an deffen Innenſeite man ſo vorwårts geben zu fóunen ; während dieß lettere ges lange berumbangelt , als es die Kräfte erlauben .
( chicht, wird der Oberleib rúdwårts heruntergeworfen,
2) Der Querhang. Der Schüler ſtellt ſich ſo un . ſo daß der Körper , am Reck im Kniegelenfe hångend, ter das Reck, daß ſeine Schulterlinie mit dem Recf rechte ſich um daſſelbe ein- oder mehreremal herumſdwingt. Winfel bildet. Auf das Commando : ,, Handquerbang Indem wir die Barrenübungen und das Klets Gins ! " erhebt der Schüler die Arme und ſtellt ſich auf tern übergeben , fommen wir auf VÍ . Das Wer fe n .. die Zehen . Auf „ Zwei! “ wie beim Dauerſeitbang. Dieſes theilt ſid, in das Werfen mit dem Wurfſtabe 3 ) Das Ziebflimmen , d. b. aus dein Hange mit
geſtreckten Armen den leib durch reines Zieben ſo weit als meglich in die Höhe zu bringen, was ſchon darum | fehr geübt werden muß, weil man ohne einige Fertigkeit in demſelben nichts aus dem freien Hange madjen fann 4 ) Der fiegebang , in welchen der Turner fommt,
wenn er aus dem Quer- oder Seithange die freibåns
( Ger ) und das Schocfen , und iſt eine der wichtigſten Uebungen zur Stärkung des Armes und zur Schårfung des Augenmaßes, mithin eine der wichtigſten Uebungen für den Soldaten . A. Da 8 G e r we r fe n . Vorú bungen .
senden Glieder an das Reck wirft, was mittelſt eines 1) Die Wurfhaltung. a ) Die Füße geſpreizt und Sdwunges geſchieht, den man Aufſchwung nennt . zwar der Fuß des Wurfarmed hinten gequert; der Fuß
5 ) Der Schwebebang , worunter man diejenige des Rubarmes vor und ein wenig auswärts ; b ) der lage verſteht, in welche der Turner ſich verlebt, wenn Wurfarm bålt den Ger nahe am Gericht in der Schwebe.
er die Beine aus dem Quer-, Seit- oder Liegebang ſo
2 ) Die Sd)webe des Gers finden und ab .
aber das Red bringt, daß ſie in der Schwebe ſind, ö.h. wegen ( ſolchen in der Schwebe halten und tragen ): obne bas Red zu berühren und ohne ſich vors oder rúdwärts zu bewegen. 6 ) Der Rubhang, welcher aus dem Querliegehang gemacht wird und beſtimit iſt, die Glieder einer Seite ausruben zu laſſen . Auf das Commando : „ Rubhang redts ( links ) ab ! “ bångt ſich der Sdjüler mit dem linken
a ) auf der Stelle ; b) während des Laufes. 3 ) Ruden , d . b. den Ger durch einen Rud ber
Hand und des Unterarmes plóblich wagrecht růckwårts bewegen. 4 ) Schnellen , 0.h. den geructen Ger durch einen
Schneller wieder vorwärts ſtoßen , ohne daß er aus den
Arine mittelſt des Cubogengelenkes und mit dem linken Fingern ſchießt oder die wagrechte Richtung verliert.
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5) Das Ruden und Schnelen in Verbindung ; | Vielfampf. Der Kampf beginnt auf ein gegebenes Zeis chen und dauert ſo lange, bis der eine von dem andes
dieſes muß ſchnell und fraftvoll geſcheben .
6 ) Das Abwerfen ; anfangs auf kleinere, ſpåter ren ſo fortgezogen wird, daß es ihm unmöglich wird , auf größere Abſtånde. Bei dem Abwerfen wird der Ger ferner Stand zu halten . - Die Zahl der Kämpfer fann von allen Seiten zugleich losgelaſſen .
hier auf beiden Seiten gleich oder ungleich ſein.
Die Turnůbungen zerfällen in Kernz, Bogen. und Tiefenwurf. Iede dieſer Wurfarten fann geſches
Lau úber eine Schulter ; beide Hände faſen daſſelbe,
2) Der Schulterzug. Die Kämpfer werfen das
ben : a ) vom Stande aus ( Standwurf ); b) mit Änlauf und zwar die rechte Hand wie beim Handzug ; das Tau ( Anſaufwurf. ) geht unter dem rechten Arme durch, lauft quer über den 1 ) Der Fernwurf. Dieſer wird nach den in den Rücken und über die linke Schulter und umſchlingt die Borübungen aufgeſtellten Grundſåpen ausgeführt. linke Hand, welche es oberhalb der Hüfte an den leib -
Beim Rernwurf beißt derjenige Wurf ein Treffer, wel.
andrúdt. Der rechte Fuß wird mit gebogenem Knie
cher anſpißt, und fpißen überhaupt beißt, das Ziel mit gerade vorgeſeßt. Der linke Fuß ſteht einen kleinen der Spitze des Gers treffen ; fommt der Ger in wags Schritt hinter dem rechten gequert. redyter Richtung an , ſo nennt man es a nipigen ; 3 ) Der Hebzug. Der Hebzug wird ausgeführt wie
fommt er in ſchräger Richtung mit erhobenen Schaft ende an, ſo nennt man es aufſpißen ; einſpißen aber heißt es, wenn der Ger in ſenfredyter Richtung anfommt. 2) Der Bogenwurf. Der Bogenwurf geht in einem ſtarfen Bogen auf das Ziel ; der Ger wird ſo gefaßt, daß er das Uebergewidyt nach vorn hat. Der Turner muß dem Ger einen ſolchen Stoß geben , daß dieſer ſich
der Hand- und Sdjuſterzug, nur mit dem Unterſdiede, daß das Tau über eine Rolle geht, welche in einer Höhe von 8-9 Fuß, gut befeſtigt iſt. Tauhaltung und Stela lung iſt wie beim Hands und Schulterzug. Je náher der eine Theil der Kämpfenden gegen die Rolle gezogen wird, deſto mehr iſt derſelbe im Nachtheil. Der Kampf beginnt ebenfalls auf ein gegebentes Zeichen und endigt
bei erreichter grofter Höhe unter dem richtigen Winfelrich damit, daß Einer oder der Andere, oder beim Viels
mit der Spiße zuerſt ſenkt. Wenn der Winfel, unter fampfe der Vorderſte etwas in die Höhe gezogen wird . welchem der Ger auftrifft, über 45 ° iſt, ſo ſchligt der Am Schulterzug fóunen nur zwei, am Handjag aber Ger über und hat wenig Kraft. Beim Bogenwurf Mehrere Theil nehmen . B. Das Emporziehen . beißt derjenige Wurf ein Treffer , welcher aufſpißt. Das Emporziehen iſt diejenige Ziebúbung , durch 3 ) Der Tiefenwurf ( d.h. von einer Anhõbe in welde . der Turner ſich ſelbſt auf folgende Art in die die Liefe .) Dieſer fann Rern- und Bogenwurf ſein . Beim Tiefenwurf nennt man denjenigen Wurf einen Höhe zieht : man befeſtigt an den einen Ende eines -
Treffer , welcher einſpißt. doden.
ungefähr einen Zoll dicen Seiles einen ründen , ſtarken,
Kugeln nach einem Ziele. ~ Die Haltung beim Schos cfen iſt folgende: der Fuß des Wurfarmes ſteht hinten und gequert, der Fuß des Ruharmes ficht vor und geradeaus. Der Wurfarm iſt geſenft und neben dem Oberſchenkel; das Handgelenf ſtark gebogen . Der Rubs
über einen Querbalfen des Klettergerůſtes, während der andere Theil des Seiles feſtgebaſten wird. Der Turner rest fid rittlinge auf den Knüppel und zieht ſich auf die beim Ziebflimmen vorgeſdriebene Art am anderen Theile des Seiles durch den Vor- und Uebergriff in
B. Das s
ungefähr zwei Fuß langen Sinúppel . Der Turner wis Unter Sdyochen verſteht man das Werfen eiſeriter ckeit einen Theil des Seiles auf denſelben und wirft ihr
arm iſt auf den anderen Schenfel geſtůbt. Das Soos die Hóbe.
cen geſchieht auf folgende Art : die Wurfhand faßt die Rugel ; der Arm macht vor dem Wurf einige Rúds und
Einige Bemerkungen
Vorſchwảnge, wobei der leib rich weder vors noch růcks
in Betreff des ausführlich ett Berichtes
wärts neigen darf; der Abwurf muß ſo geſcheben , daß
ůber eine Fed túbung ic.
die Kugel gleichzeitig von der Hand und den Fingern ( S. Xllgemeine Mintärzeitung Nr. 37 4. 38.:) 1osgelaſſen wird . Der Schocker tritt in die Mitte der Babn an die bezeichnete Stelle; alle übrigen aber beges Wir haben den Beritt mit wahrem Vergnügen getefen und ben ſich an die dem Wurfarme entgegengeſeßte Seite eine gerechte Anerkennung der Wardienſte darin gefunden , welche Haupimann 0. Seimnik , durch die, um von die ihmfädfirden bewirkte Irupa Ein: führungdes des Schoders, damit bei einem Mißwurf Niemand ges der Floritund Gewehrfechtens t ffen wird. VII . Das ziehen .
pen ſich erworben . Bern wir uns zu einigen Berichtigungen vers anlaßt reben , ſo hoffen wir durch ſie jine Verdienſte nue in ein
Unter dem Ziehen verſteht man ein Tauziehen ; es helleres lidtzu ſtellen. Denn dürfte es fie fdmätern heißen , werin
zerfällt in den Ziehkampf und in das Emporziehen. wirbeweiſen, daß in einer Truppe, weider v. S. früher anges auf den von ihm Grunde, ohne Erſterer theilt ſich wieder 1) in den Hands , 2 ) in den hörte, fortgebaut worden mithin dasunterbrechung von ihm ausgez iſt? gelegten - daß man Schulters und 3 ) in den Hebzug . A. Der Ziebkampf.
gangene Gute nie verkannt, ſondern un ausgeregt gepflegt
hat ? Uus dieſem Geſichtëpuncte ſind die nachſtehenden Zeilen za
1 ) . Der Handzug. Der Handzug geſchieht, indem betradten , und wir machen es uns zur Pflicht, den þauptmann
die Kämpfenben rückwärts zu treten ſich bemühen ; die v. S. ſelbſt, so wie der Verfaſſer i nes Berichtet, aufzufordern, Hånde faſſen das Tau, indem beide Daumen gegen den chliden uns zu widerlegen, wenn ich eine unwahrheit in diefelben einge hätte. Gegner gefehrt ſind. Je nachdem Zwei oder Viele an Verf. Tagt S. 293 : Die ſchnellſten Fortſchritte machte die bem Kampfe Theil nehmen , heißt er ein zweis oder Rechtkunſt in der leichten Infanterie, und man kann ohne Uebers
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treitung ragen , daß ſie gegenwärtig in dieſen Truppentheile mit hätte ! Dbgleich Hr. v. S. ſeit ſeiner Berrebung zur reichten In dem größten Erfolge betrieben wird , nicht blos, weil ør. 0. S. Trit 1821 ununterbrochen in der leichten Infanterie diente 2c." Berf. dient ſicher nicht in der leichten Infanterie, denn als Oifis gier dieſer geachteten Truppe, die ihren Beith in ſich ſelbſt tragt, würde er verſchmäht haben , ſie auf Koſten anderer zu loben ; er kann aber auch unmöglich den Eifer dir Linien infanterie in B2: treibung aller Dienſtzweige, folglich auch des Feditens, kennen, denn ſonſt würde er ihr mehr Gerechtigkeit haben widerfahren laſ: fen , als durch die Deußerung: „ man focht und ſprang dort à la
Siimniß, ſo gut es gehen woüten geſchehen iſt. Doch zur Sache! Hauptmann 0. S. diente von 1815 bis 1821 im 2. linien Infanterieregiment Prinz Mar, und gehörte mit dieſem in den Jahren 1816 bis 1818 zu der in Frankreich aufgeſtellten Occupatis. onsarmee. In dieſer Zeit war es, wo er den Grund zu der Fecht: Tchute legte, die ſeitdem ſich erhalten hat und nie ſich virtieren wird dieß hoffen wir zuverſichtlich und Tehen darin eben des Begrün: 1 dirs größtes Verdienſt. Hier vervollkommnete er zuerſt ſich ſelbſt, und begann dann, mit großen Opfern und bewundernswerther Uus:
fanterie keiner Fichtübung des 2. linien : Infanterieregiments mehr beiwohnte, ſo könnin wir uns dennoch auf ſeinen eigenen Uusſpruch berufen . Er ſelbſt , von ſeinen alten Schülern unterrichtet, weiß, daß man dort, auch nach ſeinem Ubgange, die Uebungen im Flo: reifechten ununterbrochen fortſepre, daß man ganz auf den von ihm gelegten Grunde fortbaute, daß man nicht unwürdige zu Fechts meiſtern und Borfichtern ernannte, deren Patente er ſelbſt noch eine Zeit lang mit ſeiner Unterſchrift verlah, und daß man deren eine ziemliche Unzahl ausbildete. Endlich hat er ſelbſt unaufgefordert erklärt, 0.35 man in dieſem Regimente, ſeinen Grundſäßen getreu bleibend, bisher die größten Erfolge hatte . Uues dieß geſchah im allmählichen, unausgeſepten Fortſchreiten, ohne daß ein einzigesmal eine beſondere Begünſtigung, durch Befreiung der Lehrer oder Scũ ler vom übrigen Dienſte , ſtattfinden konnte. Ullerdings find jeßt der eigenen Sqüler dri þrn. d. S. nur noch wenige im 2. Linien. regiment; allerdings muß man zugeben , daß wohl nicht einer der neuen Fechtmeiſterdie große Geſchicklichkeiterlangte, welche dom allmeiſter ſelbſt und ſeinen Schülern eigen iſt ; allein ſie können es
dauer , in ſeiner' Compagnie und ſeinem Regimente die Schüler kühn mit jedem Fedter aufnehmen , der nicht zu den ganz auss zu ziehen, ohne welche ex ſpäterhin ſo viel nicht hätte leiſten kön .. gezeichneten gehört, und füllen ihre Pläße als Lehrer in ſice: nen . In das Vaterland zurück zekehrt, verſammelte er im I. 1819 rer und reiner Befolgung der Selmnit'ſden Methode, die beſten dieſer Schüler um ſich, und entwarf jene Lectionen , die vollkommen aus. Wie wäre es auch ſonſt möglich geweſen, den
nen wir Que noch folgen , und die mit Richt rein ausſchließliches großen Abgang an Lehrern immer wieder zu erſeßen ? - möglich, Eigenthum genannt werden müſſen . leicht erklärt es ſich daher, einen jeden Soldaten , roon ſobald man ihn zum künftigen Befrei: warum man bei der Vereinigung der Fettmeiſter im I. 1820 zuten beſtimmt, zu dieſem Unterrichte zu ziehen , damit ein Grund Dresden 2 von dem Huſarenregimente, 2 von der leichten Infan: zu Giwandtheit und Unſtans gelegt werde ? möglich endrid, terie und 15 von dem 2. Linien - Infanterioregiment ſah. Uuf Bes bei den jährlichen Prüfungen vor dem commandirenden General fihl des commandirenden Generals entwarf v. S. im Sommer 1820 eine Anzahl von mehr als 20 Behrern, Fedhtmeiſtern und Borfedha rein Syſtem des Gewehrfechtens, und rs wurden zu dieſem Zwecke tern , und 30 – 40 Schülern alſo den ganzen Leſtand an uns
20 , von ihm ſelbſt gewählte unteroffiziere des 2. Linien - Infante: teroffizieren und Gefreiten, mit Ausnahme weniger - bei jedem rieregiments zu ſeiner Verfű jung geſtellt. Hr. 0. S. wurde, bei der neuen Organiſation zu Anfange des Javres 1821, gur leidten Infanterie perfekt, und mit ihm mehrere Fedtmeiſter des 2. linien - Infanterieregiments . Als er im Sommer 1821 befehligt war, 6
Bataillon aufzuſtellen , und den vollkommenen Beifall dieſes gerechs ten Führers zu ärndien , der nie lobt, um zu loben ? Uebrigens ſind alljährlich, und noch in dem laufenden Jahrr, theils Fichtmeis fter des 2. Linien - Infanterieregiments zu anderen Regimentern,
das Gewehrfechten bei der leichten Infanterie einzuführen, wurden
um Unterricht im Floretfechten zu geben, theils Unteroffiziere an :
überdieß noch 6 Fechtmeiſter des 2. Linien : Jafanterioregiments dahin commandiri. Aber auch bei dieſem blieb man nid)t ſtehen , und trok der Berſegung des Hauptmanns v . S., war es gelungen, die fämintlichen Unteroffiziere des 2. linien : Infanteriere piments bereits zu einer gewiſſen Fertigkeit im Gewehrfedten zu bringen ,
derer Regimenter in Freiberg commandirt geweſen, um Unterricht zu erhalten. Wenn daber die Fechtſchule des Hrn. d. S. in der i gangen Infanterie begründet iſt und bleiben wird , so dürfte den Fedtmeiſtern des 2. Činien : Infanterieregiments einiges Berdienſt um deren Verbreitung wohl nicht zu verſagen ſein . Das Bewußt:
bevor noch die uebungen bei der leichten Infanterie rein hiervon, die immer mehr ſich befeſtigende Ueberzeugung , daß aber vielleicht ſichtbarere Fortſchritte im Gewehrfechten matite, To allgemeines Betreiben des Floretfechtens bezwecte, endlich die Zufa iſt wohl ſehr in Betracht zu ziehen , daß ihr dreimal, in den Jah : munterungen, welche auch dort die höheren Befehlshaber den Fechia ren 1821 , 1823 und 1826 , Gelegenhrit zu uebungen mit Reitern übungen unausgeregt angedeihen ließen und laſſen , werden in gegeben wurde, während z. B. die Brigade Bevilaqua , und mit den Fehrmeiſtern des 2. Linien - Infanterieregiments ſtets das Bea ihr das 2. Linien - Infanterieregiment, eine ſolche, jine erſte Ein : ſtreben erhalten, auf dem lange betretenen Wege gleichmäßig forts
übung abgerechnet, zum erſten und einzigenmale im ſ. 1825 erhielt, zuſchreiten und hinter den anderen Partheien nicht zurűrtzubleiben . wobei die Fechter nicht ununterbrochen Theil nehmen und von dem Nie aber auch verden Offiziere und Fechtmeiſter vergeſſen , daß ſie übrigen Dienſte befreit werden konnten . den Grad der Ausbildung , den ſie erreichten , hauptſächlich dem D.18 Gewehrfechten wurde nun baid durch den commandirenden günſtigen Umſtande verdanken, daß v . S.'ihr erſter Lehrer war. Niemand wird alauben , wir beabſichtigen durch dieſe einfache General zum integrirenden Theile der Uusbildung des Infanteri: ſten erhoben ; die ſämmtlichen Partheien thaten das Ihrige, und Erzählung, das 2. Linien - Infanterieregiment, von deſſen Verhälts
will man gerecht rein, ſo muß man bekennen, daß ſie jent, nachdem niſſen wir nur am genaueſten unterrichtet ſind , über" irgend eine
eine Anleitung zum Gewehrfechten vom Genera!comniando erlaſſen , andere Truppenabtheilung zu erhebin. DerGedanke hat uns nur worden, ziemlich auf gleicher Stufe der Ausbildung ſtehen mögen. geſchmerzt: der vorbemerkte Bericit könne in fremden Leſern den Das eifrige Streben der Linieninfanterie bezeichnet ſich hierbei ſchon Glauben erzeugen, in einer ro kirinen Armee , als die fächfilche,
dadurch , daß, in jener erſten Zeit der Einführung, Monate lang watte eine ſo große Verſchiedenheit, daß die eine Parthie in einer Fechtmeiſter des 2. linien - Infanterieregiments bei den anderen | Uebung Jahrelang fich auszeichne , welche bei einer anderen nur Regimentern , und eben ſo Schüler diefer legten bei jenem , zur mangelhaft oder gar nicht betrieben werde. Hätte der Berichter : Hušbildung als Lehrer commandirt waren. Uuch iſt es ein , noch ſtatter bedacht, daß der Geiſt aller fädfiiden Truppenabtheilungen im 2. finien : Infanterieregiment dienender Unteroffizier , der im derſelbe, gewiß lobenswerthe iſt, daß ſie alle, von einer feſten
I. 1822 als Lehrer der großherzogl. badiſchen Truppen in Mann: Hand geleitet, nach gleicher Stufe der Uusbildung ſtreben , und þeim auftrat.
daß – wenn eine oder die andere durch frührre günſtige Verhält:
UWein das Floretfechten ! - Wir haben schon oben erwieſen, niſſe größere und ſchnellere Fortſchritte in der Fechtkunſt zu ma: daß das 2. Linien- Infanterieregi
ment bei der Rückkehr aus Frant: chen vermochte die anderen weder lange zurückgeblieben ſind, reich die meiſten , und wohl auch die beſten Fedtmeiſter , des Haupt noch zurüctbleiben werden , so würde er gewiß der obenerwähnten manns o. S. eigene Schüler, hatte. Wie ſehr würde dieſes Regi: Deußerung rich enthalten haben . ment zu tadeln ſein , wenn es dieſen Vortheil unbenugt gelaſſen Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. W , 126fe in Darmſtadt und in deilen Drijin gedrudt.
Nr. 59.
Samſtag, 24. Juli 1830 .
KUMI
3 )
Allgemeine Militár - Zeitung . führen . Dieſelben beſtehen aus der 5. , 7., 8. und 13.
Heer beobachtet Ein algieriſches Algi e r.auf ſeinem Marſche Infanteriediviſion und aus 2 Kůraffierregimentern . Zu Delft iſt der Generalmajor van Gorfum , -
g : olk ndeMaſſ tgardeEsca ht Cava folgeen die, mit Ordenun Avaneiner einere Director des dortigen Artillerie- und Marinemagazins , beſte aus leri dron Fußv ſtark
auf jeder Flanke , oder etwas růckwårts ; der Reſt bils mit Tode abgegangen . det zwei Glieder ; das Gepåd befindet ſich im Centrum . t ſie ken rt , npfl n die eepslage ecor Zelter ihre dieſe leri Arm re Cava . Wen Divi dieanzFlan decke ande Zweiſion
It . P 0 Warſdau , 4. Juli. Vor Jhrer Abreiſe von hier
in Einer Linie auf. Geht es zur Schlacht, ſo wird das haben Se. Maj, det Raiſer den Feldmarſchaden Grafen
Gepäck und das feinen Antheil am Rampfe nehmende Diebitſch . Sabalfan sfy u. Grafen Pastewitſch l der Infanterie Czer . Gefolge des Heeres in eine gewiſſe Entfernung gebracht Erivansky , ſo wie dem Genera dorff jutanten Benken und von einem angemeſſenen Corps beſchůst. Dann niczeff und dem Generalad bildet ein Infanteriecorps die Fronte der Linie , måh den weißen Adlerorden zu verleihen geruht. 1
Pre u Be n. rend die Flügel aus Savalerie gebildet find , und die Am 11. Juli ſtarb zu Breslau der Generalmajor Reſerve ſo geſtellt iſt, daß ſie überall, wo ihre Gegens orfen ,iſt, nung die růdgewnöthig oder reißtfann. UnordWird in Avantg den Reihen wart arde ein, agiren zus und Inſpecteur der 2. Artillerieinſpection , w . Rohl, in
ſo vereinigen ſich Cavalerie und Reſerve in Gin compact einem Alter von 69Jahren , nachdem er den Tag gryse
tes Corps, und rücken gegen das Centrum vor. Durch aus Salzbrunn zurücgefehrt war, von deſſen Heilquelle dieſes Manóver ſeßen ſie die Avantgarde in Stand, ficher vergeblich ſeine Herſtellung von einem Uebel hoffte,
wieder zu bilden. Sind ſie im erſtenAngriffe glücklich, Delfen Grund ein organiſcher Fehler inderBruſtwar. n ft bar
ſo werde ſie wahrha furcht , aber einmal zurůd ' Er hatte 53 Jahre lang dem Staate mit Auszeichnung geworfen , iſt es ſehr ſchwer, ſie wieder zum Schlagen gedient, nad fein Verluſt wird auf's lebhafteſte bedauert. zu bringen . Wer, wie ſie, unerſchütterlich an die Vors berbeſtimmung glaubt , iſt leidt entmuthigt. ( ? ) Troß
Rußland .
Der Ruſſiſche Invalideco enthäl r t einen Geſchichts
bis abriß des erſten Cadetten deſſen hat die algieriſche Soldatesfe viel militäriſchen hende Geiſt. DerKrieg iſtihre Leidenſ undgen . t ſchherrſc ſe Luſt wer,die befr,iedi zuchaft es ihr nich jeßt war ( Eſtafette d'Ulgier . ) Frankreich
p8 bierſelbſt. Nad
Inhalt deſſelben erhielt dieſes Corps bei ſeiner Errichtung das Haus des Fürſten Alerander Danilowitſd Ment's ſhifoff auf Wafilis Oſtrom zu ſeinem fofal , und es
wurde beſtimmt, daß darin auf Koſten der Krone 200 Cadetten aufgenommen werden ſollten , von denen 150
Durdy Ordonnanz vom 14. Juli bat Se. Mai:. ber geborene Ruſſen und 50 lief , und Ehſlander ſein ſolle
wurde unter dieOberdirection des König gerubt, den GeneralieutenantundKriegsminiſter, ten . Das Inſtitutchau General Feldmarſ s Grafen Münnich geſtellt . Zum
Grafen v . Bourmont , Oberbefehlshaber der Afrika : Erpedition , zu der Würde eines Marſchalls von Frankreidh zu erheben. – Durch eine andere Ors
Unterhalt der Cadetten und ihrer Difiziere wurden jábrs lid 33,886 Rubel beſtimmt und die Cadetten in zwei lich
donnanz vom námlichen Lage wurde der Viceadmiral | Compagnieen getheilt . Da aber gleichanfangs308Řna rré Dupe
erhoben .
zu der Pairów ůrde des Königreiche ben eingeſchict wurden , ſo beſchloß man, die Zahl der eßen aufzunehmenden Niederland e.
Kinder auf 360 feſtzuſ , von denen der vierte Theil liefs und Ehitlander fein ſollten ; hiers
In den Monaten Auguſt, September und October auf wurden die Cadetten in 3 Compagnieen getheilt , ſoll ein bedeutendes Uebungslager in der Ebene von jede zu 120 Mann , und zu ihrem Unterhalte aus der Zeiſt gehalten werden . Der Generalieutenant Corts Militár - Dekonomiefaſſe 63,403 Rubel jabrlich angewie .
Deiligers wird den Befehl ůber fåmmtliche Zruppenren . -
Nachdem ſpåterbin verſchiedene hohe Militárs
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perſonen nad einander dieſe Stelle bekleidet hatten , Warſchau berufen wurden ,
um daſelbſt das wichtige
übertrug im Februar 1759 die Kaiſerin Eliſabeth Pes Obercommando über die Armee des Sdnigreichs Polen trowna die Erziehungsanſtalt der zum Militár beſtimmzu übernehmen, ernannte Se. Maj. der Kaiſer Alerans ten Jugend dem Thronfolger Großfürſten Peter Feodo ber I. zwar einen Oberdirector ſåmmtlicher Militår, rowitſch ( nachherigen Kaiſer Peter Ill.) Damals zählte Lehranſtalten, der jedoch unter der Oberleitung des Ges das Inſtitut 400 Cadetten, von denen 81 eine Cavales farewitſch ſtehen ſollte . Dazu erwählte der Kaiſer den riecompagnie und 319 eine Grenadier - und 3 Muske : General von der Infanterie, Grafen Peter Petrowitſch
tiercompagnieen bildeten. Zu ihrem Unterhalte wurde Konownikyn, nadi deffen Code dieſer wichtige Poſten von der Krone die Summe von 88,772 Rubel jährlich verabfolgt. Vom 12. Mai 1761 an, erhielten in dieſem Inſtitute, jedoch von den Sadetten getrennt, 150 Can toniſten , d. 6. Soldatenfinder, in verſchiedenen Handwerken Unterricht. Der Unterhalt dieſer leßteren koſtete jährlich 6000 Rubel. Nach der Thronbeſteigung des Rais
dem Generaladjutanten , General von der Savalerie, Gegen Goleniſchtſchew -Rutuſow anvertraut wurde. Ende des Jahres 1825 ernannten Se. Maj. der Kaiſer Nikolaus i. den General Rutuſow zum Militår .Genes ralgouverneur von St. Petersburg und den General: adjutanten, General von der Infanterie, Demidow, zu .
ſers Peter III . fam das Cadettencorps (am 26. März | deſſen Nachfolger, als Oberdirector des Cadettencorps. 1762 ) unter die Direction des Generallieutenants Schus
Mittelſt Allerhöchſter Gnadenbriefe vom 10. und
walow . In dem nämlichen Jahre wurden das See- und | 12. Juni baben Se. Maj. der Kaiſer den Generalmajor Artilleriecorps mit demſelben vereinigt , aber ſchon ammelgunow I. , Commandeur der 3. Brigade ber 10. 19. (31.) Auguſt, auf Befehl der Kaiſerin Katharina Il. Infanteriediviſion , zum Ritter des St. Annenordens 1r wieder wie früher von dieſem Inſtitute getrennt. Uns Klaſſe mit der kaiſerl. Krone, den Generalmajor Schil: terdeſſen wuchs im land - Cadettencorps die Zahl der der, Commandeur des Leibgarde - Sappeurbataillons, Zöglinge auf 600 an , von welchen 80 zur Savaleries und den Generalmajor Shilinkow II. Commandeur compagnie gehörten ; von den übrigen 520 wurden 5 der 2. Brigade der 8. Infanteriediviſion, zu Rittern des Infanteriecompagnieen gebildet. Die jährlichen Unters St. Annenordens ir Klaſſe zu ernennen geruht. baltskoſten beliefen ſid, auf 126,589 Rubel. Im J. 1765 Stonigreich Sachſen . ein, an deren Stelle 50 Schüler beſtimmt wurden, welche Dresden , 11. Juli. Se. Maj. der König haben die Namen Klaſſenſchüler und Gymnaſiaſten erhielten ; dem Commandanten und Director der Militárakademie, zu erſteren gebdrten 40 , zu leteren 10 Kinaben . Sin Oberſten v. Rouvroy , die nachgeſuchte Entlaſſung mit
ging die Abtheilung für die Cantoniſten (Soldatenfinder)
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September 1766 erhielt das Inſtitut den Namen faiſer: Penſion und der Erlaubniß, die Armees Uniform zu tra : liches adeliches land - Cadettencorps , unter der Obers gen , in Gnaden bewilligt, die Direction gedachter Afas direction Begfi's und einem aus vier Mitgliedern beſte: demie aber dem bei der Geheimen Kriegskanzlei erpedi: 3
benden Conſeil. Zu der Zeit wurde das Corps auch in / renden Stabsoffizier, Major Leonbarði, interimiſtiſch 5 Klaffen , nach dem Alter der Gadetten , getheilt und
und unter fortwährender Beibehaltung ſeiner dermaligen
bie Zahl der Zöglinge auf 600 beſtimmt, von denen 500 Dienſtanſtellung , zu übertragen geruht. aus dem ruſſiſchen Ädel genommen werden ſollten . Die - Nach eingegangener Nachricht iſt der Chef des etatsmåßige Summe zum Unterhalt wurde auf 165,000 Generalcommando's der f. ſáchſ. Armee , Generallieu,
Rubel feſtgeſeßt und aus dem Commiſſariat genommen . tenant Edler von le Coq , auf der Reiſe in Italien, Im J. 1770 wurde befohlen , daß in dem Inſtitute wohin er fich zur Wiederherſtellung ſeiner Geſundheit auch 80 bürgerliche Knaben erzogen werden ſollten, für begeben , am 30. Juni zu Brigue geſtorben . die Intereſſen eines Kapitals von 100,000 Rubel, das S pa ni e n .
ein für allemal zu dieſem Zwede beſtimmt wurde. Im F. 1785 wurde die Etatſumme um 35,000 Rubel erhöht
In einem , in der madrider Zeitung bekannt gemach:
und die ganze Summe von 200,000 Rubel zum Unterbalt aus der Raſſe der übrig gebliebenen Summen abs Beim Regierungsantritte Kaiſers Paul I. gelaſſen . wurde das Cadettencorps in 4 Mušketier : und 1 Gres nadiercompagnie getheilt. – Im Januar 1798 wurde dieſes Corps unter die Oberdirection Sr. Raiſerl. Ho :
ten Decrete vom 1. Juni wird verordnet, daß die königl. Armee, mit Inbegriff der Garde, der fånigl. Freiwilli gen , der Küſten und Grånzcarabiniere , der Douanes ſoldaten im Inneren und jeder anderen , Uniform und | Waffen tragenden Corporation , von nun an nur mit | Stoffen und Waffen, welche im Lande erzeugt und vers
beit des Großfürſten Konſtantin Pawlowitſch geſtellt. -
fertigt worden ſind , bekleidet und ausgerüſtet werden
-
Zu Directoren wurden hierauf nach einander ernannt: follen. Für den Fall, daß beſonderer Umſtånde wegen im 7. 1798 Generalmajor Andrejewsky; im f. 1799 die Einfuhr einiger zur Bekleidung , Bewaffnung und Generallieutenant lambsdorff ( nachher General von der Equipirung gehörigen Gegenſtände aus dem Auslande Infanterie und Graf ) ; im F. 1800 der General der nöthig werden ſollte , iſt zuerſt bei dem fóniglichen Fis
Infanterie Fürſt Platon Alerandrowitſch Subow . Beinanzminiſterium hierüber die Genehmigung einzuholen. der Thronbeſteigung des Kaiſers Alerander I , wurde der Schon in J. 1719 war ein denſelben Gegenſtand bes Fürſt Subow aller ſeiner Aemter entlaſſen, worauf Se . zwecfendes Decret erlaſſen und im J. 1796 aufs Neue
Kaiſerl. Hoheit der Großfürſt und Ceſarewitſd Konſtanz in Anregung gebracht und beſtätigt worden. tin Pawlowitſch die Oberdirection des Cadettencorps übernahm.
418 im S. 1816 Se. Kaiſerl. Hobeit nach
!
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wagt , in Vergeſſenheit bringen 1, und die Armee mit
Ueber das Aufrücken in höhere Grade. *)
Verdruß erfüllen .
Wie will man aber die Anſprüche, welche nur allein
Im Herzen jedes ehrliebenden Mannes iſt ein uns
vertilgbares Gefühl vorhanden , welches ihn antreibt, das Dienſtalter gibt, mit denen in Einklang bringen , ſich immer bóber zu ſchwingen. Niemand módhte gern die nur allein das Verdienſt machen kann ? In welchem für immer in ſeiner Stellung verbleiben, Jeder wünſcht Berbåltniſſe darf man die vacant gewordenen Stellen
ſich, beim Fortſdreiten in ſeiner laufbahn, entweder ein an beide vertheilen ? Wie wil man überhaupt das Ver beſſeres Verhältniß als bei Beginn derſelben, oder einen dienſt anerfennen und gleichzeitig verhindern , daß die Wirkungsfreis und Ehrenſtellen , die ſeinen Ehrgeiz bes ihm zuerkannte Stelle dennoch nicht eine Beute (dham friedigen . Wenn nun die Dieniipflicht, die man übers loſer Intriguanten werde? In wie fern fann man das nommen , faſt jeden Tag dasjenige in Gefahr bringt, i Dienitalter allein als ein giltiges Recht betrachten ? was dem Menſchen das Theuerſte iſt , wenn man ihr kann der Zufall , den Gefahren des Krieges glücklich
ſeine Geſundheit, ſeine Zeit und ſeine perſönliche Frei- entgangen zu ſein , der Mittelmäßigkeit oder völligen beit zum Opfer bringt, ſo bedarf man , mehr als in Geiſtloſigkeit ein Recht geben , nach und nach alle Mili 1
ES ( d )eint, daß viele Regies jedem anderen Stande, einer erfreulichen Ausſicht in tárgrade zu erhalten ? - Es Bie Zukunft, um die Mühen des Dienſtlebens mit Muth rungen vor der Auflöſung dieſes Problems zurückges und Standbaftigkeit zu ertragen. Jeder , der ſich dem ſdreckt ſind und deßbalb vorgezogen haben, die vacanten
Militärſtande gewidmet hat, wil daher auch zur Beloh : nung ſeiner treuen Dienſte, zur Entſchädigung für die erhaltenen Wunden und erduldeten Entbehrungen , in höhere Grade rúcfen. Webe der Nation , welche nichts
Stellen nach dem Dienſtalter zu beſegen , ein Modus , der wenigſtens der Intrigue keinen Spielraum ( åßt, jus mal wenn die Beförderungen zur Kenntniß aller Difi ziere gelangen, und jeder weiß, wie er dem Alter nach
thut, dieſes Gefühl in ihrer Armee zu nåbren ! Die Vas ſteht. terlandsliebe , die Berebrung des angeſtammten Herrs So z . B. will es in Deſtreich ein Gebrauch , der
ſchers , werden in außerordentlichen Fällen hinreichend geſeßliche Kraft hat , obgleich ein måchtiger Erbadel dies ſein ; aber in gewöhnlichen Zeiten ſind dieſe Reizmittel fen Modus des Aufrůckens , der ihm wenig gúnſtig zu
zu ſchwadi, und die Armee wird almåblich in eine Art ſein ſcheint, båtte åndern ſollen . Auch Preußen bat von Erſtarrung verſinken , die dem Staate großes uns , das Anciennetåtsſyſtem wieder angenommen , nachdem heil bringen fann . es ſich 1813 Glück gewünſcht, 1808 davon abgegangen Jeder Modus des Aufrüdens muß , wenn man ges zu fein . Franfreich bat die Rechte des Dienſtalters recht ſein will, eben ſowohl die Intereſſen des Staates und die des Verdienſtes durch ein Geſeß zu ſichern ges als die der Individuen berückſichtigen. " Eine Armee be
ſucht, welches /, der vacanten Stellen dem erſteren und
darf nicht blos der Erfahrung langgedienter Militárs, /, dem letteren überlaßt, wobei jedoch die Dienſtzeit in ſondern auch derjenigen Kraft des Entwerfens und jedem Grade beſtimmt iſt, bevor man fåbig iſt , einen Ausführens, deren vorzugsweiſe nur das jugendliche boberen zu erhalten. Dieſes Geſetz wurde zwar gleich Alter fåhig iſt.
Man muß daher dieſe beiden Ertreme nach ſeinem Erſcheinen von einer großen Anzahl Anis
zu verbinden ſuchen, und darf weder die Jugend noch dersdenfender lebhaft angegriffent, iſt aber dennoch viels das Alter ausſchließen .
leicht das beſte , welches in Frankreich gegeben werden
Wollte man nur nach dem Dienſtalter befördern, konnte, wenigſtens in der Zeit , in welcher es erſchien .
ſo würde man die Möglichkeit feſtſtellen : jeden Militärs England hat ein ganz anderes Beförderungsſyſtem en . Die Regierung verkauft eine Anzahl grad ezu erbalteneife zu habennt; man angenomm r verneinen ichtenverdient und das Tale erſtis Grade, bis zu dem des Oberſtlieutenants einſchließlich . würd den Wett , ohne
cen, und am Ende lauter mittelmäßige Subjecte haben . Die Militárgrade werden ſonach das Eigenthum derjes Sollte hingegen die Beförderung nur nach der nigen, welche damit bekleidet ſind, und ſie fönnen dies ſelbene ihrerſeits wieder an andere Dienſtz Militárs eit, verkaufen dasRecht, , nach einer ziemlich furzen Wahl gehen, ſo würde man der Intrigue und den ab- welch
geſchmackteſten öffnenwürde ; der ſchon bloße erlangt haben , ſie zu erwerben. In gewiſſen Fällen Wunſch, einen Pråtenſionen höheren GraddiezuThüre erlangen, als ein binreichender Grund ihn zu erhalten betrachtet ertheilt jedoch die Regierung die Offiziersſtellen gratis,
iſt werden. Es würde dem gerechteſten Miniſter , dem bes für den Beförderungsmodus, wir nunmehr ften Monarchen unmöglich werden , oft eine glückliche der Berſuchen für alle Geſetzg eber einewahre Klippe geworden iſt, Wahl zu treffen; denn die Zudringlichkeit derjenigen, einige Grundſåpe aufzuſtellen, ſollten wir auch dadurch
welche ſie umgeben, wurde das beſcheidene Verdienſt, einigen unſeren Leſern mißfallen , indem wir Meinungen das mit ſeinen gerechten Anſprüchen nicht bervorzutreten ausſprechen , die ihnen ſeltſam deinen durften . Ein Beförderungsſyſtem fann nid )t für alle Armeen *) Wir entlehnen dieſe ſehr gediegene Ubhandlung aus dem Cours
hängt von der Art der Ergänzung, d'art et d'histoire militaires, de Jacquinot de Presle ohne gleich gut ſein ; es fie deßhalb für eine wörtliche Ueberreßung ausgeben zu wollen ; von der in der Armee mehr oder minder verbreiteten
doch haben wir uns nur hier und da die Aenderung einiger Bildung, von dem Geiſte, welchen man darin vorherrs Uusdrücke erlaubt, im Uebrigen aber den Inhalt treu wieder: abgered:
gegeben . Noten zum Derte hielten wir, eine einzige
den ſehen möchte, und endlich von dem Geiſte und der
net, nicht für nöthig. Nach unſerem Gefühle hat der Berf. Beſchaffenheit der Regierung ab. In den ruſſiſchen und überall Rd , ( Anmerk, d. Einſenders. ) polniſchen Armeen 3. B. , die beide durd, leibeigene und
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und unwiffende Bauern ergånztwerben , kann man den 1 hin ſo überaus ſchwierig iſt , daß zu Erreichung ſelbſt
te auf Beförderung des niedrigſten Offiziersgrades eine außerordentliche Aps Unteroffiznieren nicht dieſelben Rechhen einråume , wie in den franzöſiſc und deutſchen ' Ars plication und Bebarrlichfeit , und außerdem noch mancher
meen , wo die Bildung ro verbreitet iſt. Eben ſo wenig glúclicheNebenumſtand gehört. In einigen Armeen ſtels kann der engliſche Soldat, der ſich für Geld anwerben len die Corpsbefehlshaber den Generalinſpectoren dies lågt, durch keine Bürgerpflicht zum Militárdienſte ges jenigen Unteroffiziere vor, welche ſich vorzugsweiſe zu
zwungen wird ( von den Miligen kann hier nicht die Offizieren eignen und dieſe Beförderung verdienen ; dieſe Rede ſein ) , und nach deſſen Sitten niemand fragt, auf Generale machen dann Vortrag an den König; ſo iſt es das Recht, Offizier zu werden, Anſprüche machen. Auf in Frankreich. In der ruſiirchen Armee erhält ein
der anderen Seite muß ein Repräſentativſtaat wie Engs Unteroffizier, der als ſolcher zwölf Jahre mit Auszeich land, deſſen Macht ſich auf die großen Grundeigentbů : nung gedient hat , das Offizierspatent, ſelbſt wenn er mer ſtüßt, dieſen das Gelangen zu den höchſten Mili: nicht ſchreiben kann. In Preußen iſt ein Unteroffizier,
tårſtellen zu erleichtern ſuchen ; der Staat findet darin der in Friedenszeiten aufrúden will, verbunden, in einer einige Sicherheit gegen die Beſorgniß erregende , ſtets öffentlichen Prüfung zu beweiſen , daß er die geforderten anwachſende Menge der årmeren Volfsklaſſen , und er Kenntniſſe befiße. In England gelangt der Unteroffis
hat dieſen Zweck erreicht, indem er die Taren für Offis ziersgrade ſo hoch ſtellte, daß es nur den Reidien mogs lich wird , ſie zu erwerben . Die Unteroffiziere, welche dadurch alle Ausſicht auf Beförderung verlieren, werden durch andere Vortheile und durch die Gewißheit entſchås ,
zier höchſt ſelten zum Offiziersgrade; in den leßten Fries gen bat man zwar Beiſpiele davon geſehen , doch war dieß nur eine Gunſtbezeigung von Seiten der Regierung. Wenn dieſe verſchiedenen Verfahrungsarten , die Fås bigkeit der Unteroffiziere zum Aufrücken zu beſtätigen,
digt, in ihrem Alter ein glüdlicheres foos zu haben .
mit den paſſenden Formalitäten geſdeben , wenn die Průs
Dieſes Syſtem mag für ein Volt gut ſein, das feis nen Angriff von ſeinen Nachbarn zu befürchten hat , und in ſeiner Marine eine Macht findet, welche die der lands armer weit übertrifft und übertreffen muß ; aber ans dermårts würde es nicht nur gefährlich , ſondern ſelbſt unausführbar ſein . Wir glauben daber nach dieſen vors låufigen Betrachtungen, daß die Baſis eines jeden Be:
fungen nid)t blos illuſoriſch ſind, ſo darf man vorauss leben, daß ſich unter ihnen eben ſo geſchichte Offiziere finden werden, als aus den Schulen bervorgeben ; und wenn ſie in mancher anderen Hinſicht weniger fähig ſein ſollten, ſo werden ſie das, was ihnen abgebt , durch eine größere Dienſterfahrung und beſonders durch eine richtis gere Menſchenfenntniß , welche die Zöglinge der Schulen
förderungsſyſtems in der Art und Weiſe begründet ſein nicht erwerben konnten , reichlich erſeßen. Das Dienſtaller kann und muß alſo Richte auf Beförderung muß , wie man zum Offiziersgrade gelangt ; daß von dieſem erſten Schritte alle die folgenden abhången, geben. uebirnieß iſt in Fällen, wo mehrere Offiziere deſſelben Gra: und daß , wenn man in einer Armee viele Unterlieutes des zum Commando berufen find was ſich im Kriege oft ereig: nante hat, die eines ſolchen Grades "nicht würdig ſind, net die Unciennetät das einzige Mittel, den großen Nachtheilen man in Zukunft auch ſchlechte Stabsoffiziere und Ges man porzubeugen , welche nothwendia daraus entſpringen müften, wenn über den Nachfolger im Befehl nur einen Uugenblick in Un:
nerale habert werde.
gewißheit wärı ; jeder andere Modus würde nicht zu entſchuldigen
Alle Regierungen haben deßhalb, von dieſer Wahrs beit durchörungen , Schulen errichtet , in denen junge Peute in den militariſchen Wiſſenſchaften mehr oder we: niger unterrichtet werden, und welche ſie erſt nach einem gewiſſen Zeitraume, und nach abgelegten Proben ibrer
ſein. Wenn nun das Dienſtalter in Augenblicken der Gefahr ein Recht gibt, die erledigte Stelle einzunehmen, ſo wäre es ungereimt, wenn dieſes Recht nicht auch nach überſtandener Gefahr giltig ſein ( Fortſ. folgt. ) ſollte. *)
erworbenen Kenntniffe verlaſſen . Es iſt daber vorauss zuſehen , daß , wenn dieſe jungen Offiziere in die vers ichiedenen Gorps treten, wo die Neigung für ihren Stand neue Nahrung erbált, und wo ſie das, was ihnen ges lebrt wurde , nach und nach anwenden lernen , - Die ,
meiſten Militargrabe , zu denen ſie durch das Dienſtalter
gelangen , immer ziemlich gut beſeßt ſein werden, weil ihnen bierzu nichts als praktiſche Uebung' fehlt , nebſt
*) Der ungenannte Verfaſſer des Coup d'oeil impartial sur l'ar mée française ( Paris 1829 ) ſagt in dieſer Beziebung unter Es iſt befremdend, daß Männer, die es in fünf bis ſechs Feldzügen nicht weiter als bis zum Lieutenant oder
anderem :
Capitain bringen konnten, nach einigen Friedensjahren zu ſehr hohen Militäraraden gelangt ſind ; während Undere , die in
Krieaszeiten höher als jene geſtiegen waren , jegt nodi auf derfelben Stelle ſtehen, wo der Frisde ſie überraſchte. " Um 0/
dieren ärgerlichen und entmuthigenden Zustand der Dinge zu ändern , ſchlägt der Verfaſſer vor : bei joder . Þauptinſpection
einigen Eigenſchaften, die man ſich gewöhnlich bald im Rruppendienſte erwirbt. Da es indeſſen von Wichtigkeit iſt , den Wetteifer der Soldaten 311 weđen , und die Unteroffiziere auf jede Weiſe anzuregen , ihre mühevollen Dienſtpflichten mit Fuſt und Kraft zu erfüllen , ſo dürfen auch nicht alle Offiziersſtellen durch Zöglinge der Militårſdulen befest
müſſe innen mehr Gewalt im Dienſte , mehr Freiheit außer dem Dienſte geſtatten, ihnen einen höheren Solt geben , mit
werden . Die Richtigkeit dieſer Anſicht ſpringt in die Aus
größerer Uchtung für ihren Rang beaegnen , und überhaupt
der Iruppen eine Liſte der avancementsräntaen Subjecte duro freie und geheime Ubſtimmung de : Offiniere fertigen zu
laſſen, und nur denjenigen einen höheren Grad iu bewilligen, welche an der Spige dieler liſten ſtehen . Dieß wäre atters dinus ein wirkſames Mittel, den zahlreichen Mißbrauchen vors
zubeugen ! – Hinſichtlich der Unteroffigiere -fagt er : man -
gen, und es gibt jegt faſt in feinem Staate ein Geſetz,
ihr Unſehen auf jede Weiſe erhöhen . Dadurch würde der mis litäriſche Geiſt der Iruppen , der faſt überall im Ubnehmen
welches dem gemeinen Soldaten das Recht entzoge, zu
ſei, einen neuen und dauerhaften auf dwung bekommen.
allen Militárgraden zu gelangen, obgleich der Weg das
( Unmerk, d. Einſenders. )
Redigirt unter Verantwortligkeit der berragábandlung : 6. W. faste in Darınſtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Mittwoch , 28. Juli 1830.
Nr. 60 .
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Allgemeine Militar - Zeitung.. Då it e mar f.
Se. Maj. der Kónig haben zu befehlen geruht, das fimmtliche Musketiere der Armee, und zwar die in den Herzogthümern Schleswig und Holſtein garniſonirenden vier Infanterieregimenter, in dieſem Jahre, aufer ibrer bisherigen Bewaffnung, annod, mit Infanterieſåbeln verſehen werden ſollen. England .
Dem Courier zufolge , haben Sé. Maj. der Rónig, in Rückſicht auf die großen Ausgaben , weldie die oft urbemittelten Offiziere der Garde auf Herſtellung ihrer prád)tigen Staats - Uniforinen zu verwenden haben , ers
eine glänzende Waffenthat, bei welcher die bewieſene Einſicht der Tapferfeit gleichkommt, müſſen belohnt wers den, wenn manden Reim zu großen Handlungen nicht erſticken will. Aber bier fommen wir zu einer Klippe, die ſchwer zu umſegeln iſt. Werden nicht diejenigen , die nur auf ihren Familiennamen oder auf eine Würde ſtofz Find, welche ſie ererbten ; werden nicht diejenigen, deren
glänzendes Verinogen ihre Geiſtesarmuth nur in deſto grellerem lichte zeigt, durch dieſe Vortheile unterſtüzt, Ålles aufbieten , das zu erhalten , wornach nur das Verdienſt, dem ſolche Hälfsmittel abgehen, ſtreven důrs fen ſollte ? Wie will man die Giltigfeit der Anſprüche würdigen ? Do gibt es ſo gerechte, To unerſchütterliche
fíárt , daß Sie ſolche Ausgaben für unnöthig anſehen , Månner, welche , ungeachtet der hóberes Orts erganges
und ſie daber denjenigen Offizieren , die ſie noch nicht nen Fürſprache, Feſtigkeit genug beſaßen, dem Verdienſte ſeine Redite zu bewahren , ohne auf die Mifbilligung gemadt baben , erlaſſen wollen. Niederland e.
der dadurch beleidigten Gönner Rücſicht zu nehmen ? Wer die Menſchen fennt, und die Triebfedern geſes
Aus dem Haag , 13. Juli. Durch einen königl. ben bat, welche ſie in Bewegung leben , oder die nied .
Beſchluß sind ſtatt der bisherigen Agenten des Krieger rigen Kunſtgriffe , deren ſie fähig ſind , wird vielleicht miniſteriums Militárintendanten ernannt worden nur ein Mittel finden , die dem Verdienſte zuerkannte Jn einigen Tagen erwartet man den f. Beſchluß wegen Organiſation der Bureaur des Kriegsminiſteriums. In Breda iſt am 1. Juli im Alter von 30 Jahren der Generalieutenant a . D. , Baron v. Boecop , mit Zabe abgegangen .
Portion der Beförderung nach Gerechtigkeit zu vergeben . Dieſes Mittel beißt : Im Frieden allgemeine Gons
currenz zu allen Graden bis zu dem eines Stabsoffiziers. *) Aber fann die Energie in der Befehlsführung, ohne welde man fein guter Befehløs baber iſt ; fann die moraliſde Tuchtigkeit, ohne welche
man nicht würdig iſt zu befehlen ; fann endlich die Tas
Ueber das Aufrücken in höhere Grade.
pferfeit in Friedenszeiten sin Gegenſtand der Concurs
renz ſein ? Bis zu einem gewiſſen Grade allerdings ! Die mit folden Eigendaften begabten Månner wers Es iſt bemerkenswerth , daß die Artillerie und das den ihren Cameraden niemals unbefannt bleiber , man Geniecorps in Frankreich fortwäsrend denjenigen An- braudyt alſo nur dieſe zu befragen, um jene tennen zu theil an der Beförderung zurückgewieſen baben, welchen lernen . Wir wagen daber zu behaupten : daß, wenn ( Scius. )
mehrere Gefeße und Ordonnanzen dem Verdienſte der man nur noch die Wahl unter folden Bewerbern hat,
Offiziere, bis zum Grade eines Stabsoffiziers, zuerkannt welche den Forderungen , die man hinſichtlich ihrer theo's
haben. Man hat aber gefühlt, daß in wiſſenſchaftlichen retiſchen und praitiſchen Sonntniſſe, mit Berückſichtigung Corps , in welche man nur nach ſtrengen Prüfungen des Grades und der Waffe , an fie machen zu miffen treten fannt , und wo die Unteroffiziere erſt nach langs glaubt, bereits Genige geleiſtet baben , über beren mos
jábrigen Dienſten vorrůcen, Jeder zu den unteren Gras raliſche Fähigkeiten aber noch einige Zweifel sõwarten ; ben daſſelbe Redyt habe , und daß eine Ausnahme nur daß - Tagen wir.- in ſolchen Feilen die offentliche zu Mißbrauchen führen werde. Meinung ilud zwar von unten berauf zu befragen ſei. Indeffen bedarf das Berdienſt nicht immer ſo vieler Jahre, fich zu zeigen ; ein ſichtbarer Eifer in der Pflichts
erfüllung , Þdhere Kenntniſſe als der Grad Rie fordert,
*) Man vergleiche unſere frühere Anmerkung. ( Der Einſender.)
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Auf dieſe Weiſe wird man die meiſten Schwierigkeiten ziere hingegen , denen ihr Stand feine Entbehrung auf : beſeitigt haben, welde der Annahme des Wahlſyſtems erlegt, die ihr Glück nur von ihrem Degen zu erwarten im Wege ſtehen ; man wird in allen Graden einen bis - haben, werden die Unannehmlichkeiten des Kriegerſtan , her nid)t wahrgenommenen Wetteifer erwecken , alle des muthig ertragen .
Man findet unter ihnen baupts
Pflichten des Dienſtes fennen und audiiben zu lernen ; rächlich die Minner, weldie über ihre Pflichten alles der Intrigue wird wenig Spielraum übrig bleiben ; die andere vergeſſen , die feine andere Familie haben, als Wahl wird ſchnell beendigt ſein und nur auf würdige ihre Waffengefährten , und durch emrige Erfülung ihrer Perſonen fallen.
Obliegenbeiten dem militäriſchen Geiſte der Truppen die
Dieſes Syſtem iſt in Frankreich nidt unbekannt ; beſte Richtung geben. Unter ihnen findet man endlicy eine ſolche Concurrenz findet bereits unter den Zöglin: die Mehrzahl derjenigen , welche ſich durch eigene Ans gen der Militärſchulen bei ihrein Austritte ſtatt. Ihre ſtrengung einen wohlverdienten chrenvollen Ruf grüns
Kenntniſſe und Fibigkeiten werden angemerkt; ſie ers ben woưen . balten nach ihren Verdienſten eine Nummer, welde den
Wir glauben ferner, daß in einer Armee, in welcher
Rang im Dienſtalter aller derjenigen Zöglinge beſtimmt, die an einem Tage 311 Offizieren ernannt werden ; dieſel Nummer ſichert alſo ihre Anſprüche auf Beförderung. Die bannoverſche Regierung iſt noch weiter gegans
der größere Theil der offiziere mit Glücksgütern geſegs net iſt , die Diſciplin nur mit Mube erhalten werden kann , und daß der Geiſt der Intrigue darin herrſchent
gen ; ſie hat dem Dienſtalter fein Recht auf Beförderung eingeräumt , und gewährt dieſe den niederen Offizieren nur nach gut beſtandener Prüfung in allen dem Soldaten núblichen Kenntniſſen ; überdieß muß Jeder, der
ban; º) man werfe einen prüfenden Blick auf die Milis tárgeſchidyte Frankreidys wábrend des 18. Jahrhunderts und auf das, was ſich in der engliſchen Armee vor der Reformen zutrag, die der Herzog v. Yorf machte, und
wird . Man leſe einige Seiten in Guibert und Bos
in einen hoberen Grad zu rüchen wünſcht, vier Jahre man wird unſere Ueberzeugung theilen . Eine Regierung in dem vorhergehenden gedient baben , 11110 dieſe Prů- muß daher durch ihre Maßregeln darauf hinwirfen, daß
fungen erſtrecken lid ſelbſt auf die Gapitaine, welche die offiziere ohne Vermogen ſich in ihrer Lage ſo glúda lich fühlen , daß es ihnen niemals einfalle, einen ander Major werden wollen . Wir ſind übrigens der Meinung, daß es unmöglich ren Stand zit willent.
iſt , hinſichtlich des Verhältniſſes , in welchem man die
Weldien Modus der Beförderung man aber auch
erledigten Stellen der Wahl oder dem Dienſtalter geben
angenommen, welchen Antheil man der Wahl oder dem
foll, einen allgemein giltigen Grundſatz aufzuſtellen; Dienſtalter eingeräumt haben moge , ſo wird es doch dieſes Verhältniß hångt von ſehr zarten Rückſichten ab, und muß mit der Militarverfaſſung eines jeden Volfes übereinſtimmen. Es ſcheint uns jedod), daß, je weniger Kenntniſſe und Dienſtjahre von den Bewerbern gefor: dert werden , um ſie zum Offizier zu befähigen , deſto mehr das Dienſtalter dabei berückſichtigt werden muß . Auch glauben wir, daß es um ſo flüger ſei, dem Dienſt:
immer unumgänglich nothwendig ſein , die böheren Befehlshaberſtellen in einem anderen Vers båltniſſe zu ertheilen , als die niederen. Das Dienſtalter kann hier keinen ſo großen Antheil haben, man würde ſonſt zu viele alte Generale und Corpsbe. fehlshaber bekommen , und die moraliſde und phyſiſche langſamkeit ſind im Kriege gleich ſehr verderblich. Audi 賽
alter einen großen Antheil an der Beförderung zu laſ: werden die Fähigkeiten, welche dieſe Stellen in Anſprud
fen , je weniger ſtreng man in der Wahl der Mittel iſt, nehmen , nicht alle durd, die lange der Dienſtzeit erwors das Berdienſt oder die Brauchbarfeit der zu befördern : ben, es müſſen natürliche Anlagen dazıl vorbanden fein , den Dffiziere fennen zu lernen . Man wird dieß beſons und es wird alſo eine neue Combination nothig. Nicht minder nothwendig iſt es aber auch einige ders in Repräſentativſtaaten empfinden , welche ihrer Nas
tur nach der Herrſchaft der Reichen günſtig ſind. Thut man das Gegentheil, ſo lauft man Gefahr, viel lingereitigkeiten zu begeben, während ein gerechter Miniſter, ber den Zudringlichkeiten der Reichen die Gerechtſame des
Modificationen in der Beförderung eintreten zu laſſen , robald die Truppen im Felde ſtehen ; weniger in dem Verhältniß der zu verleibenden Stellen, als in der Zahl der in jedem Grabe erforderlichen Dienſtjahre, wenn
Dienſtalters entgegenbált, dieſe zum Schweigen bringt, man durch die Wahl zu einem höheren Grade gelans und der Intrigue die Flügel verſchneidet.
gen ſoll. Es iſt unbeſtreitbar, daß man eine gewiſſe Zeit Im Augenreinen betrachtet, dürfte es für ein land in einem Grabe verweilen muß, bevor man deſſen Dos
gefährlich ſein , wenn ſich in der Armee eine große Anliegenheiten in ihrer ganzen Ausdehnung kennen und zahl reicher Offiziere befindet, obgleich politiſche Rück, erfüllen lernt; aber im Kriege fann dieſe Zeit abgekürzt ſichten dieß wünſchenswerth maden können . Dieſe Offis werden , denn der Unterrid t iſt ſchneller, folgenreicher , Here, welde ihres Soldes zum Unterhalte nicht bedürfen, und man erhålt faſt jeden Tag in der beſten aller Sous werden ſich ſchwerlich geneigt fühlen , die mühevollen ( Yen neue Lehren . " Pflichten thres Standes mit půnctlicher Sorgfalt zu er:
*) Guibert iſt den Leſern gewiß hinreichend belannt ; weniger
füllen ; ſie werden den größten Theil ihrer Zeit bei den
dürfte dieß Bch an ſein. Cetterer war franzöſiſcher Generat utid hat im I. 1781 ein Examen critique du militaire fran çais herausgegeben, in welchem ſich vortreffliche Anſichten über
ibuen verwandten Familien zubringen, und immer ſein , dert Dienſt zu verlaſſen, fobald ihr Ehrgeiz ſeine Red nung nicht findent follte , oder wenn einige, von den im Militårdienſte ſo zahlreichen
bereit darin ihnen Vers
drieplidykeiten begeguen ſollten. Einfacher erzogene Offi
dan Militärſtand befinden. Ein franzöſiſder Huſarenrittmeiſter bat im J. 182t eine neue , kürzer gefaßte Uusgabe jener
Sūrift veranſtaltet. Da Originalwerk iſt feiten geworden. ( Der Einſender. )
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Demungeachtet würde es aber nachtheilig ſein, wenn den aber dieſe Geſebe zu ſeinem Nad)theile umgangen , eine tapfere Handlung alle die Dienſtiahre entbehrlich To hat man in Bezug auf ihn eine Ungerechtigkeit bes machen könnte, welche man in Friedenszeiten von den gangen, und dieſe ungerechtigfeit iſt deſto größer, wenn Bewerbern fordert; denn die Tapferfeit lebrt gleichzeis fie einer Klaſſe von Männern widerfábrt, deren leben tig nicht auch befehlen , ſie erſetzt weder den Mangel an ein unaufborliches Opfer iſt. Menſchen noch den an Sachfenntniß. Ueberdieß hat Die augenſcheinlide lomoglichfeit, höhere Befehls:
man auch im Felde nicht jeden Tag Gefechte zu beſte: baberſtellen genug zu ſchaffen, in alle diejenigen, welche
ben ; jeden Augenblick muß man aber Menſchen leiten, ten ; hierzu iſt nicht nur viel Taft und Charakterfeſtigkeit, ſondern auch eine genaue Bekanntſchaft mit allen Zweis gen des Dienſtes und des Sèriegswiſſens nöthig. Ohne dieſe Eigenſchaften , welche nur die Reſultate anhalten
mit Eifer dienen , dadurdy zu belohnen, muß eine Regies zu folchen Graden gelangt ſind, die man als die Wens bepuncte der Militärhierarchie betra dytet, möglichſt fors genfrei zu machen , um einem Ehrgeize Schranken zul ſetzen , der nur zum Nadtheile des Staates befriedigt
Verhältniſſe beurtheilen und beſondere Aemter verwal: rung veranlaſſen, die fage derjenigen Offiziere, welde
Der Beobachtungen und einer gut benußten Zeit ſein werden fóunte. Dieß ſcheint man ist den engliſchen , fónnen, wird man, bei der glänzendſten Tapferkeit, viele niederländiſden und preußiſchen Armeen gefühlt zu bas
feblerhafte Anordnungen treffen ; dieſe Fehler müſſen mit ben , wo mit dem Grade eines Capitains ſo große Vors dem Blute der Soldaten bezahlt werden, und vereiteln theile verknüpft ſind , daß eine große Anzahl Offiziere
oder gefährden zuweilen den Erfolg wichtiger Unterneh- den Ehrgeiz damit zufrieden geſtelltſieht. mungen. Unſere neuere Geſchichte liefertmehr Belege zu dieſer Behauptung, als die irgend eines anderen Volks.
Die Willfibr in der Verteilung der Grade iſt ein fo großes Uebel, daß alle mogliche Vorfehrungen
Man wird daher die Sdlußfolgerung als ridstig erfennen müſſen, daß ein Offizier im Laufe eines Felds zuges nicht in zwei höheren Graden gelangen dürfe. will man dieſen Grundſatz nicht gelten laſſen , ſo wird . man bald ſehen , daß Offiziere, deren geleiſtete Dienſte oder Waffenthaten nur imaginår ſind, um Veförderung
getroffen werden müſſen , ſie zit verhindern. Sie macht Jeden zum Richter in ſeiner eigenen Sache, und beleis digt die Eigenliebe, was ſelten verziehen wird. Ein ihm widerfahrenes Unrecht dieſer Art iſt in den Augen des Soldaten die größte Ungerechtigkeit ; er folgert baraus, daß man ſeine Perſon und ſeine geleiſteten Dienſte zit
nachſuchen und ſie erbalten , und daß die Befieren und gering ſchätzt, fühlt ſich ſdhwer beleidigt und erfaltet im
Beſcheideneren dadurch unwillig gemadt werden . Eine
Eifer. Die unausbleiblichen Folgen roldher Wilführ ſind:
weiſe Regierung mug mit ihren Belohnungen geizen , Gebáffigfeit gegen die Vorgeſetzten , welche ſich dem båts
wenn ſie nicht den Werth derſelben in der offentliden ten widerſeben follen , Uneinigfeit unter den Offizierent Meinung fingen ſehen will; aber ſie muß hauptſächlich überhaupt, Untergang des Corpsgeiſtes, und wohl gar mit ſolchen Belohnungen ſparſam ſein, welde eine gros Derråtherei . Bere Madyt verleihen , damit ſie ſich nicht ſelbſt cines Wenn die mittleren Volfsklaſſen einer Nation fait
der wirkſamſten Mittel, die Untergebenen zu großerer dieſelbe Bildung erhalten wie die böheren ,ſo iſt es ges Zhätigkeit anzutreiben , biraubt und ihre eigene Macht fährlich, dieſe vorzugsweiſe zu befördern , oder ihnen Bie vernichtet.
bóberen Befehlshaberſtellen aufzubewabren ; doppelt ges
In den weiter oben aufgeſtellten Grundſätzen wird fåhrlich aber, wenn dieſe Nation eine entſchiedene Neis
man noch einen Beweggrund finden , in den verſchiedes gung für den Militärſtand hat. Man erregt dadurch nen Corps eine hinreidend große Anzahl Offis die lebhafte Unzufriedenheit der anderen Klaffen ; man , unter einer großeren Anzahl ziere von reiferem Alter beizubehalten, welche beraubt ſich des Vortheils können , und within auch aus. mit allen Details des Dienſtes vertraut ſind , und der unvorſichtigen Stampfluſt junger, wenig erfahrener Offis ziere, die frühzeitig zu bóberen Graden gelangten, als Gegengewicht dienen müſſen. Dieſes Bedürfnis
von Männern wählen zu gezeichneter Dienſte. Man erhålt auf dieſe Weiſe eine / Armee, in welcher weder militariſcher Geiſt noch Wetts eifer anzutreffen iſt, eine Armee, deren höhere Befehls.
wird bauptſadlich in der Gavalerie gefühlt baber ohne Talent fein werden ; denn es iſt hoch it
werden , weil dieſe Waffe einer faſt fleinlichen und ſelten , daß ſich jemand viel Mühe gibt , das vielſeitigen Sorgfalt bedarf , wenn ſie im Felde ſtets erſt zu verdienen, was er ſicher iſt zu erhalten. fampffábig bleiben ſoll. Ueberdieß ſind die Vorſichts . Dieſe Wahrheiten , welche man unter der Regierung
und Klugheitsmaßregeln, welche der beſdywerliche Vors poſtendienſt fordert, reſten im Geſchmack der jungen Offiziere, die faſt immer nur das Glänzende ihres Standes zu ſchaben wiffent. Sobald irgend ein Beförderungsmodus in einer Ars mee einmal angenommen iſt, muß man ihn auch als ein beiliges Geſetz betrachten, und nur mit der größten Vors
Ludwigs XV. verkannte, nothigten uns, einen Dånen und einen Sachſen zum Oberbefehlshaber zu ernennen ; die Unerfahrenheit der meiſten unſerer Generale hat unſere Unfälle im Laufe des liebenjährigen Krieges her:
beigeführt, und im Anfange der Revolution die Inſud ordination der Armee veranlaßt.
Weiſere Geſetze berrſchen jetzt in der franzöſiſchert ſicht die nöthig werdenden Abweidungen zulaſſen ; Nies Armee und in den vornehmiſten Heeren Europa's. Dit
mand darf über ſein fünftiges Geſchic in Ungewißheit Preußen z . B. fónnen alle Boltsklaſſen zu allen Gra : und Unruhe ſein. Wenn ſich jemand cineni Stande ben gelangen , die bis zum Jahre 1818 in der Regel widmet, thut er es ohne Zweifel in Rúdſicht der Vor: nur dem Abel zu Theil wurden. Eben ſo iſt es in Deft
theile, welche die beftehenden Geſelle ihm zu ſichern ; wers reid , Spanien , Württemberg. In Rußland
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befreit der Militärbienſt den leibeigenen und ſeine Fas , leitung des königl. fåchfiſchen Hauptmanns und Ritters milie von der Dienſtbarkeit, und der Grad eines Stabss v. Selmniß , iſt S. 291 einer ins Deutſche überſeßten offiziers verleiht ihin gleichzeitig den Erbadel . Die fach daniſden Sdrift über die Anwendung des Bajonnets le. ſiſche Armee macht allein eine Ausnahme, dort fann auf eine Art erwähnt worden, die vielleicht irriger Deus der Soldat nicht Difizier werden .
tung Raum geben fónnte, weßhalb man ſich veranlaßt Wenn Mauer von gereiftem Alter in einer Armee findet, etwas Näheres über dieſen Gegenſtand zur of
Runde gelangen zu laſſen . nothwendig ſind, ſo iſt es nicht minder wahr, daß, ſos fentlichen Bereits im Jahre 1806 wurde in
bald das Alter dem Wirkungsfreiſe angemeſſen ſein ſoll,
der dåniſchen Ars
dieſer nicht immer gut ausgefüllt werden wird , wenn mee mit dem Bajonnetfedyten angefangen , und wenn min. darin altert . Außerdem iſt 110ch ein anderer, nicht auch der Unterricht damals bei weitem nicht in der Aus : aninder bedeutender Uebelſtand damit verknüpft, nåmlich dehnung und Vollfommenheit wie jeßt betrieben wurde,
der , daß es unmöglid) wird , eine hinreichende Anzahl To find doch die erſten dienſtlichen Vorſchriften für dens junger Offiziere der Armee einzuverleiben , um dieſer ſelben aus jener Zeit.
mehr lebendigkeit, und Jenen Gelegenheit zu geben, den
Vorſorge Sr. Majeſtåt des Königs, Ausbildung Ins des wels der praktiſchen dieſem dieTheile Fortſchritten der Kriegsfunſt folgen zu könnent; auch derDurch würde die Mehrzahl der Offiziere verheirathet ſein und fanteriſten , ſo wie der Militárgymnaſtik überhaupt, ſtets ich nach Ruhe ſehnen. Dieſen Nacytheilen zu begegnen , beſondere Aufmerkſamkeit widmete , iſt der Unterricht im
gibt es nur einMittel; man muß für die höheren und Bajonnetfechten , ohne alle Zuziehung oder An: niederen Grade beſtimmen das Alter
, in welchem die ſtellung fremder Lehrer , mit der Zeit immer mehr
Dienſttůchtigkeit als beendigt zu betrachten iſt. Dieſe ausgebreitet und vervoukommnet worden , und ſeit we Maßregel ſcheint anfangs grauſam , aber ſie iſt noth; Inigſtens 14 Jahren bei der ganzen Infanterie aügemein wendig , und eine dankbare Regierung wird ſie durch eingeführt. andere Velohnungen , wozu ihr die Mittel niemals feb: Beziehung Die in dieſer zulegtſind erlaffenen königliden en oder Reglements von den Jahren len werden , verſüßen können , ſobald ſie davon Gebrauch Beſtimmung maiben will .
Wirft man einen Blick auf die Rangliſte der preuß . 1821 , 1828 und 1829, und ſo viel befannt, iſt außer
Armee von 1806, ſo erſtaunt man über die Unflugheit, diefen dienſtlichen Vorſchriften nie irgend eine andere mit welcher in dieſer Beziehung verfahren wurde. Dié Sdrift über das Bajou netfechten in der däniſchen mchrſten Generale waren faſt" 70 jährige Greiſe ; viele Sprache im Druck erſchienen. zihlten wenigſtens 50 bis 60 Jahre. Auch kannte die preuß. Armee die neue Kriegsmethode nur dem Namen nach ; ſie war noch , hinſichtlich des Unterrichtes , wie man ſie nach dem Frieden von 1763 geſehen hatte, und ihre Generale , damals in voller mannesfraft, waren in ihren Stellen alt geworden. Die Natur macht ſels ten eine Ausnahme, auch darf man darauf feine Regel gründen ; wenn Blücher im hohen Alter noch die Thås tigkeit ſeiner früheren Jahre behielt, ſo waren viele An : dere, wie z. B. der Herzog von Braundweig und
Die vom Capitain v . Jenſen ſo unglücklich über, ſebten : ,, Beſtemmelſer for Bajonettens anvens delle ſaaval mod Infanterie ſom mod Gaval. lerie 1828 " ( Beſtimmungen für den Gebrauch des Bajonnets ſowohl gegen Infanterie als gegen Cavalerie), worauf der geehrte Verfaſſer des zuerſt erwähnten aus fú hrliden Berichte 8 hinzudeuten ſcheint , waren mithin auch dienſtliche Vorſchrift oder Reglement, und gleich wie faſt alle Reglements, welche uns bisher 3! Handen gekommen ſind, nicht mit dem Namen irgend eines Verfaſſers verſehen .
Mollendorf, nur noch der Schatten yon dem , was
Wenn daher auch hier bei der Abhandlung des
Oberſten und ſelbſt Majore waren es ebenfalls , oder
Fie früher geweſen . Die dſtreichiſchen Truppen waren, Unterrichtes im Gefechte gegen den Reiter , außer den in mehr als einer Hinſicht, nicht beſſer beſtellt, und man eigenen Erfahrungen und Verſuchen , die durch den fann nicht abläugnen , daß dieſe Menge alter Offiziere Druck publicirten Anſichten des Herrn Hauptmanns
von allen Graden , die immer wieder zum Borídein v . Selmnit berückſichtigt und bei mehreren Gelegens tamen , zu den Unfallen , welche die Deftreicher in den leßten Kriegen erlitten, nicht wenig beigetragen haben. Dieſelbe Bemerkung iſt auch auf diejenigen Generale anwendbar, welche 180s die ſpaniſchen Truppen befehs ligten ; ſie waren vom Alter niedergedrückt, hatten wihrend eines langen Friedens das Waffenbandwerf ganz verlernt, machten Fehler aller Art , und brachten die Wohlfahrt ihres Landes unaufhörlich in Gefahr.
heiten befolgt wurden , ſo kann es doch nie befremden , daß dieſes bei einer noch obendrein in einer anderen Sprache geſchriebenen dienſtlichen Vorſchrift nicht beſonders bemerkt wurde, weil dergleichen Zuſåße oder Angaben der Quellen bei Verfaſſung von ſpeziellen Reglements nicht allein gånzlid überflüſſig , ſondern auch , ſo viel uns bekannt, nirgends gebräuchlich ſind. Uebrigens iſt das ſchätzenswerthe Werk des Herrn Hauptmanns v. Gelmnit fo allgemein befannt , daß
Berichtig in g .
ſeinen Verdienſten auch von den Offizieren der dänis
(chen Armee gewiß nur die aufrichtigſte Anerkennung In dem unter Nr. 37.der allgem . Militár- Zeitung gcjollt wird . ' b. enthaltenen ausführlichen Berichte über eine am 7. April
in Dresden ſtattgehabte Fechtúbung , unter perſönlicher Redigirt unter Berantwortlichkeit der Bertagsbandlung : 6. W. Life in Darmſtadt und in deilen Drijin gedrudc.
Samſtag, Nr. 61.
31. Juli 1830.08
Z
Allgemeine Militar - Zeitung. Bes ertheilten Auftragen ausgehend, was dafür frucht. F r a n t re i ch . Der General Graf y. lobau iſt in den Ruheſtand los geſchehen iſt, aufzählte. Dem Befehle des franzöſis verſekt worden. ſchen Kriegsminiſters , ſtatt des neuen Geſekbudhes das
Ein Unteroffizier vom 63. finienregiment, der im proviſoriſche beizubehalten und weiterhin anzuwenden, Zuſtande der Trunkenheit ſeinem Oberoffizier eineDhrs hatten ſich die Regimenter (unter Verwahrung der Redte Feige gegeben , iſt fürzlich von dem Kriegsgerichte zum der Eidgenoſſenſchaft) gefügt und gleichzeitig wiederholte Frankreich ſeinen früheren Antrag für Eröffnung einer unterhandlung über das Strafgeſebbuch. Deßhalb hat Großherzogthuin Heſſen . Se. Königl. Hoheit der Großherzog baben den Ges der Vorort durch ſein Rundſchreiben 12. December Cantonsregi gemacht, und nur Einfrage vom
Tode verurtheilt worden.
erungen Se. Königl. Hoheit der Großherzog haben den Ges bei den nerallieutenant à la suite , Grafen Ernſt Caſimir zu: nadidem ihre große Mehrheit zur unterhandlung einges
Iſenburg Büdingen , zu Ihrem Generaladjutanten wiligt hatte , ſind die Commiffarien ernannt worden, zu ernennen geruht. Ruland.
denen freilich keinerlei ſpecielle Inſtructionen ertheilt werden konnten. Das Gebeinniß wurde für ſchicklich um
Se. Maj. der Kaiſer haben geruht , durd Paroles Frankreich willen erachtet und damit nicht aus Kenntniß
befehle vom 23. und 25. Juni den Ingenieur: Generals abweichender Anſichten dieſe zu Gefährdung des capitus major Kruſe I. bei der zweiten Armee zum Commana lirten Dienſtes mißbraucht werden konnten . Jeßt audi direnden der erſten Sappeurdiviſion , an Stelle des dürfte beſchleunigter Abſchluß wichtig ſein und Zogerung Generalmajors Dåb 11 , zu verordnen , der zum Chef hingegen die Fortbauer des eben erwähnten Dienſtes
vom Stabe des erſten Infanteriecorps berufen iſt. Der gefåhrden. - Bei Eröffnung der Inſtructionen trug Generalmajor marche , der ſich bei dem Chef der vier- Zürich auf die nähere Commiſſionalunterſuchung an; -
en uyanendiviſion befindet , iſt zum Commandirenden uzern erklärte , ohne Inſtruction zu ſein ; eben ſó der erſten Brigade der dritten Uhlanendiviſion, und die Baſel und Glarus, welcher Stand zur Unterhands Generalmajore Mandryfa und Sukowfin zur Suite lung vor der Tagſaßung keine Einwidigung gegebent batte ; Wallis , Scaffhauſen und Thurgau labent - Der ſtellvertretende Befehlshaber des 4. Infanteries auch noch näheren Inſtructionen entgegen , und Waadt regiments der polniſchen Armee, Oberſt Boguslaffofy, meldete , daß der große Rath den Staatsrath für Ers der Cavalerie verſetzt worden . .
iſt zum Adjutanten Sr. Raiſ. Majeſtåt ernanntworden. theilung ſoldier Inſtruction ermåchtigt håtte. Alle vorges Einem faiſerl. Befehle zufolge, hat der Generals major der polniſchen Armee , Graf S dy embeck , fich künftig zur Suite Sr. Raiſ. Majeſtät zu zählen. Königreich Sadyfen.
nannten waren mit der weiter zu veranſtaltenden Soms miſſionalunterſuchung einverſtanden . - Der Geſandte von Zug mußte Mißfallen und Schmerz des dortigen -
Landratho úver Gang , Wendung und jetzige fage des
Dresden, 13. Juli. Se. Maj. der König haben . Geſchaffts ausdrůdenund die durdy dasErgebniß der
Ehre und gründs jüngſten bedauern . – Den eindringendſten die erledigte Präſidenten ſtelle beim General -Kriegsges fendhaft
lichſten Tadel erhielt der umgewandelte Entwurf im ridhtocollegium dem Generalmajor der Infanterie von ſenſchaft wolan gnädigſt zu übertragen geruht. S dh we i å
Standesvotun von Genf. Statt in ziemenden Sdrans fen zu bleiben , habe die franzöſiſdie Dazwiſchenfunft
In der Sißung der Zagſatzung am 9. Juli kam der (beſagt die genferiſche Abſtimmung) Ziel und Maß übers neue Entwurf für das Strafgeſetbud, der fran: Idritten, auch die der Gidgenoſſenſchaft durch den Art. 25 zosiſchen Soweizerregimenter zur Berathung. ber Capitulation eingeräumten und zugeſicherten Befug Dieſelbe eróffnete ein apologetiſdyer Vortrag Sr. Erceü. niffe beeintråchtigt. Wenn der Grundſat geltend ges
des Präſidenten der Lagraßung, weldher, von den dreich macht werden könnte, dem nach das ſchweizeriſche Ges die voriáhris Bundesverſammlung dem Borort für die reßbitch in feinem Falle gelindere Strafen ausſprechent Vollziehung des von ihr beſchloſſenen neuen Strafgeſes dürfe als das franzöſiſche, ſo bliebe alsdann der Schweiz
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einzig das traurige Vorrecht der Strafverſchårfung, und
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Das Schießen nach der Scheibe iſt ein deutſches
ungleich beſſer und ehrenvoller müßte die Annahme des Nationalvergnügen, ſo wie überhaupt im Charafter dies franzöſiſden Geſeßes ſein. Dem gemeinen Recht zuwisſes Bolfes eine vorherrſchende Neigung zum Jágerleben der Lauft das für die franzöſiſche anklagende Behörde liegt. Daher waren denn auch von jeher eine Büchle in Anſpruch genommene Appellationsrecht in Fåden wo und ein grüner Rock das verführeriſchſte Aushängeſchild ihr ein vom ſchweizeriſchen Richter ausgeſprochenes Urs eines Werbers. Napoleon regte befanntlich großen Werth auf leichte theil zu gelind erſcheint. Aden Grundſåßen widerſpres dend iſt auch die Cumulation des legalen Beweiſes mit Truppen, aber er war ein abgeſagter Feind der Buchſe. dem aus moraliſcher Ueberzeugung des Richters; das Referent' hörte ihn einſt bei der Heerſdau úber ein deuts heilige Recht der Vertheidigung findet ſich unziemend iches Fågerbataillon zu Berthier ſagen - während der beſchränkt, und andere Bemerkungen mehr noch wil die Kaiſer eine Büchſe in der Hand hielt — ,,das iſt doch Geſandtſchaft von Genf der niederzuſeßenden Commiſs die unglücklichſte Waffe, die man einem Soldaten geben
ſion einreichen. — Zwei Geſandtſchaften , diejenigen yon fann !“
Wie viel glänzenden Gefechten dieſe Eruppen
Appenzell und Neu e n burg , enthielten ſich der mit der ,, unglücklichen Waffe " in den Jahren 1806 , heilnahme am Rathſchlage, weil ihre Stånde auch an 1807 und 1809 beigewohnt hatten , war dem großen der Capitulation feinen Theil haben . Aber günſtig für Manne nidit unbekannt. Nöthigenfalls håtte ibn eine den Entwurf, voll Dankes an Vorort und Commiſſarien Anzahl Ebrenlegionsfreuze aus Reihe und Glied daran für ihre Leiſtungen und das ſchone Maß der Nachgies erinnern können, denn damals lag der Accent des ſchés bigfeit růbmend , das gegen Frankreich in dem Geſchäfftenen Collectivbegriffes Ehrenlegion "cinzig auf den beiden gezeigt wurde, ſomit dann zur Annahme des Verhandels erſten Syiben. Jene Philippifa ſtammt indeſſen aus der .
ten geneigt, ſprachen ſich ihren Inſtructionen gemäß aus
Periode, als die gezogenen Rohre der ungezogenen Tys
die Geſandten von úry , Schwyz, Unterwalden , Freyburg, Solothurn , St. Gallen , Graus búndten , Aargau und Terſin ; auch Bern hatte unter Ratificationsvorbehalt zur Annahme fich'erklärt.Nochmals nahmen Se. Erced. der Präſident für einen die Unterhandlung und ihre Reſultate in Schuß nehs
roler dem franzöſiſchen Heere oft unbemerkt ſo großen Abbruch thaten . Die Büchſe war in Napoleons Augen die Waffe' der Rebellen , und daber mag es fommen, daß ſelbſt klaſſiſche franzöſiſche Schriftsteller ſie noch beutiges Tages für ein hinterliſtiges Geſchoß und der Tapferkeit eines 'Franzoſen unwürdig erflåren.
menden Vortrag das Wort. Bei der Abſtimmung er:
Seltener als die Büchle, war bei den deutſden Hees gezogene Mustete im Gebrauche. Dieſe Waffens Flårten fich 18 Stimmen für Beſtellungeiner Commiſſion, rendie die den Entwurf des Strafgeſepbudjes in allen ſeinen gattung beſigtfaſt alle weſentliche Vorzüge der Bådſe,
Verhältniſſen , wie zum Auslande lo für das Innere , ohne, für den Gebraud, im Felde, ihre Mängel zu Qud mit Hinſicht auf das gegen Frankreich und gegen theilen. die Regimenter zu beobachtende Verfahren prüfen und
würdigen , dann aber der Tagſabung Bericht erſtatten foll. Die Geſandten von Luzern , Zug, Glarus und
Neuenburg haben , ihren Auftrågen gemad, nichtzur Dieſer vorzuſtehen wurde der der vorzuſtehen Dieſer Commiſſiondergeſtimmt. Präſident Tagſaßung erſucht undEr wurde bezeidunete weiter als Glieder derſelben die Herrn Geſandten von Wyb, lauener, v. Dießbach, Herzog, Ringt u . Gramer.
Das Gewehr muß 22 - 24 Kugeln auf ein Pfuub
ſchießen , ſonſt iſt es bei richtigem Kaliberverbältniſſe , nicht nur an und für ſich zu unbehůlflich , ſondern der Soldat wirdauch durch den Transport von 100 ſcars fen Patronen beläſtigt, und in ſeiner Beweglichkeit bes einträchtigt. Iſt es zugleich von einfacher und ſolider Conſtruction, hat es vermoge der Züge einenbedeutend weiten Viſirſchuß und für großere Diſtanzen ein zweites
Anſichten eines norddeutſchen Offiziers über Bewaffnung leichter Infanterie.
Viſir , ſo leiſtet es in den Händen eines wohl unterridos teten Mannes faſt dieſelben Dienſte, wie die Buchſe. Nur darf natürlich der Mechanismus deſſelben nicht etwa das Opfer vieler und unnüßer Gewehrgriffe wers den. - Nach dieſen Prámiffen iſt es die Waffe des ausgebildeten Soldaten und nicht die des Recruten ! .
Db eine gezogene Waffe - Büchſe oder Flinte Bei der beutigen Art Krieg zu führen bleibt ein überhaupt ſich für größere Truppenabtheilungen ( Regi: menter oder Bataiïone) zum Gebrauche im Felde eigne, abſolut leichtes Regiment oder Bataillon ſo lange ein darüber iſt ſchon von gewichtigeren Autorităten zu viel Unding , als die leichte Infanterie nicht auf die un. pro und contra geſchrieben worden , als daß ein Offis erreichbare Höhe der Vollkommenheit gebracht iſt, daß
zier , der Nichts für ſich bat, als einige Erfahrung, der ſelbſt eine geſchloſſene oder debandirte linie jeden Cas Hoffnung Raum geben dürfte, über dieſe Materie noch valerieangriff ſchießend oder bajonnetirend paralyſirt. Bis dahin muß alſo auch die leichte Infanterie, auf der Die Einführung der Buchre bei faſt allen deutſchen Ebene von Cavalerie bedroht, ihre Zuflucht zu finiens Heeren iſt eben lo alt, als ihre Erfindung ſelbſt. Dieſe evolutionen nehmen ; ſie muß alſo eben so gut, wie die Waffe iſt im Militárdienſte unter mancherlei Geſtalten Linieninfanterie (nur préciſer und ſchneller) ein Quarré etwas Neues zu ſagen .
alle Grade ihrer Vervollkommnung durchgegangen , und biffen lernen , ſonſt iſt ſie entweder unnuß oder verlos
bat fich in vielen Armeen bis auf den beutigen Tag ren , ſo wie ſie es wagt, auf anderem, als coupirtem erhalten.
Terrain zu erſcheinen .
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Was bat nun aber der ſogenannte Jager in der Poſition auszuſpåben u. ſ. w ., auf Augenblice von der deſolaten lage der Defenſive dem angreifenden Cavales Rette entfernt. rijten entgegenzuſeßen , wenn er ſein Feuer abgegeben Wollte man aber überall die råſtige unnúße Troms bat ? Eine kurze Büchſe mit einem gewöhnlichen Hirſchs mel abſchaffen – die eigentlich feinen Fürſprecher hat, -
fånger ? Der Vertheidigungsbereich dieſer Waffe iſt viel als das Herkommen – und bewaffnete Horniſten ein zu beſchrånft gegen die üblichen Waffen der Reiterei !
.
führen , fo würde jedes Bataillon um eine namhafte
Eine kurze Büchſe mit einem langen Hirſofånger ? In Anzahl Combattanten ſtårfer und die Armeeverwaltung
dieſer Waffe liegt kein Verhältniß und folglich auch keine nicht mehr in die Nothwendigkeit verſeßt, wihrend eines Widerſtandsfähigkeit! – Eine lange Büchſe mit einem Krieges verloren gegangene und weggeworfene Trom: langen Hirſdfånger ? Sobald die Buchſe lang iſt, vers | meln in Abgang zu bringen. liert ſie ihre Eigenthümlichkeit und mit ihr alles, was Tie vor der Muskete voraus bat !
Die Büchſe, wenn ſie einen feinen und ſicheren Schuß geben ſoll , darf nicht zu anhaltend gebraucht werden .
Wie würde bei gleid) braven und bei gleich gut ans Sie muß mit einem (franzöſiſchen Stecher, ſo wie mit geführten Truppen der Bajonnetangriff eines Fågerbas mehreren Viſiren verſehen ſein und ſtets mit gepflaſter: taillons gegen ein linienbataillon ausfallen , das mit ten Kugeln geladen werden. Ihr Mechanismus erfor: Gewehr und Bajonnet verſehen iſt ! Wie gefährlich iſt dert eine eigene und beſſere Behandlungsart, die ſich das finienfener des hinteren Gliedes eines mit Búchſen nur durch långere Uebung erwirbt. Sie eignet ſich das
bewaffneten Bataillons für die Mannſchaft der vordes her nur für Subjecte, die, wie Unteroffiziere und Hors ren Reihe ! niſten , faſt beſtåndig zum activen Dienſte bei den Bas Nur in dem langen Infanteriegewehre mit Bajounet taillonen gegenwärtig ſind. Durch oftere Verſuche im
liegen , ſelbſt wenn das Feuer abgegeben iſt, noch viel Scheibenſchießen und Diſtanzſchåßen würden dieſe es fältige Mittel zu Angriff und Bertheidigung , Mittel, leicht dabin bringen, unter ridtiger Anwendung der hos die von geübter Hand und zu rechter Zeit benußt, ſelbſt ben Viſire und des fademafes, auf 300-400 Schritte den fühnſten Angreifer im Reſpect erhalten . einen einzelnen Mann ſicher zu nehmen. Bei Belages Man traue dieſer Auseinanderſebung nicht etwa die rungen , gegen feindliche Recognoſcirungen , auf Vorpos boshafte Tendenz zu , den Ruhm in Zweifel ſtellen zu ſten , ſelbſt im Inneren der Duarré's ic. fónnen ſolche wollen, den ſich einzelne Fågerbataillone, ſelbſt im Gons Sdüsen oft von außerordentlichem Nußen ſein . Refe: flicte mit feindlicher Cavalerie erworben haben . Eine rent, der als Jågeroffizier 5 Campagnen beiwohnte, bat
glänzende Waffenthat reißt uns um ſo mehr zur Bes mehr als einen Bajonnetangriff in der Geburt erſticker wunderung bin , je unvollkommener die Mittel waren , eben , weil ein wohlgezielter Buchſenſchuß ſchon in weis die bei ihrer Ausführung zu Gebote ftanden . - Dodi ter Entfernung den feindlichen Anführer dahil ſtrecte,.
perquam difficile est rerum cognoscere causas !
So viel umfaffend iſt der moraliſche Einfluß, der manch ,
Bisher war von der Büchſe als Waffe größerer Abtheilungen die Rede, und nur in dieſer Beziehung befindet ſie ſich , nach unſerer Anſicht, im Zuſtande der Anklage. In den Händen einzelner, in alle ihre Eigens thůmlichkeiten eingeweihten Schüßen , bleibt ſie ein ges achtetes , furchtbares Werkzeug. Die Unteroffiziere der finiens und leichten Bataillone, ſo wie die Horniſten
mal im engen Raume einer einzigen Kugel wohnt ! Es grångt ans Mährchenhafte, was man in diefer Beziehung von den bannoverſchen Fågern im 7jährigen , von den befriſchen im Amerikaniſchen und Revolutionsfriege, lo
Bataillefeuer Antheil zu nehmen, manche Gelegenheit Die Buchſen müßten leicht und kurz ſein , auf Mårs fchen und im Felde à la grenadiere in einem Hulfter
und daß die Schwierigkeiten beim Laden mit dem Ge: brauche verhältnißmåßig zunehmen. Man wird indeſſen hieraus nicht folgern , baß auch das gezogeneGewehr itets mit gepflaſterten Kugeln geladen werden müſſe.
wie von den Zyrolern im Inſurectionsfriege erzählt. Wenden wir uns nun wieder zu dem gezogeneit
Gewebre ! der letteren, mit guten Búdſen bewaffnet und zu bor, Dieſe Waffe beſißt zwar eben ſo , wie die Búchre, züglichen Schüßen ausgebildet, würden , unbeſchadet ihs die nachtheilige Eigenſchaft, daß ſie ſich nicht mit gleis rer eigentlichen Functionen , und ohne jemals an einem der Schnelligkeit laden läßt, wie das glatte Gewehr finden , einen erfolgreichen Schluß anzubringen.
getragen werden. Die Unteroffiziere könnten dann in Dieſes Berfahren übt auf die Wahrſcheinlichkeit des ihren übrigen Functionen das Seitengewehr ziehen , und Zieltreffend feinen directen Einfluß, iſt ſehr zeitraubend, auch den Horniſten wurde auf dieſe Art die Büchſe daber bei der geſdhloſſenen Fechtart überhaupt und ges Cavalerieangriffe gar nicht anwendbar. Es hat den beim Blaſen nicht hinderlich. Für 12 Kugeln und Pflas gen fter wäre ein Reſervoir in der Rolbe anzubringen , und alleinigen Zwecf , die Zuge des faufes zu ſ@ onen und bie nöthige Quantitat Pulver in einem kleinen Horne den Drall zu erhalten . zu transportiren , an welchem zugleich ein Pademaß bes
Es laßt ſich zwar nidit in Abrebe ſtellen , daß das
findlid ). Dieſer abſichtlich geringe Vorrath an Munition Pflaſter auch den Vortheil gewährt , die Pulverladung wåre , aus leidt zu errathenden Gründen , ſtets einer gegen Feuchtigkeit von oben und die Kammern gegen
genauen Controle zu unterwerfen. den Roſt zu ſchůßen , ſo daß man bei Gewehren , mit Da beim Tirailliren ſich ſtets ein Horniſt in unmits gepflaſterter Kugel geladen , noch nach langer Zeit auf telbarer Nähe des Offiziers befindet, ſo wäre auf dieſe ein Zuſammenbrennen rechnen darf. Diefe Behauptung
Art der leştere in aten Fåden durch einen ſicheren beſtåtigt ſid) am auffallendſten bei der Percuffionsmas
Shůben gebedt, j. B. wenn er ſich , um eine andere nier, wo auď das Zündkraut gegen die Einwirkung der
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safie geſichert iſt. Bet gezogenen Percuſſionøgewehrent Die, mit den Berſuđen beauftragte Commiſſion von beſīst die periodiſche Anwendung des Pflaſters nod614 | 4 Offizieren bemerfte nåmlich frühzeitig , bei einer eins
außerdem die gute Eigenſchaft, cine ſtårtere Maſſe yon Pulverſchmutz aus den Zigen zu entführen . (Die Läufe der Percuſſionsgewehre verſchlammen ſich früher , weil bei ihnen nicht, wie beien der alten Zúndungsmethode , ein Theil des entwickelt
getretenen Schwierigkeit, wo ſid, die Fugel ſchon ó Zoll unter der Mündung feſtgelegt hatte, daß dieſeStörung ro oft eintrete , als der Knopf des Ladeſtocs unter ir . gend einem Winkel auf die Kugel geſtoßen würde . Eine,
Fluidums durch das 3ůnds mit Hülfe eines Bohrers aus dem Laufe gezogene Rus
loch austrómt. )
gel, die ſich gleichfalls nicht weitunter der Mündung Man kann beinche annehmen, daß ein Gewehr, aus feſtgeſetzt hatte, überzeugte die Commiſſion , daß die
weldein eine Zeitlang mit Patronen gefeuert wurde , Papierhülſe der Patrone ſich bei der geringſten Rotation fich durch die Anwendung einiger Pflaſter wieder rein der Kugel umlegt und zwiſchen den Zügen einklemmt. ſchieße. Es iſt daber zu empfehlen , im Felde die mit
Das gångliche Verticalhalten des Gewehres, von dem
gezogenen Gewehren Bewaffneten ſtets mit einigen Pfla : ſtern zu verſchen, die überall leicht anzuſchaffen und eben ſo leicht aufzubewahren ſind, und wenn Zeit und Umſtånde es erlauben, mit gepflaſterten Kugeln laden zu laſſen. Vorzugsweiſe dann, wenn man nicht die Ausſicht
Augenblicke an , daß man die Patrone in den lauf ſchůt. tet, und ſpäter ein fråftiger lothrechter Stoß des Lades ſtocks verhinderten zwar das Rotiren der Kugel aber man ſah ein , daß dieſe Stellung , wenigſtens bei der geſchloſſenen Fechtart zu gezwungen und überhaupt dies
bat, von dem Schuffe bald Gebrauch machen zu müſſen. res Mittel beim Laden im Knieen und im Liegen nicht Durch das dftere Ausziehen der Schüſſe und Friſchladen der Gewehre wird in cinein Feldzuge in der Res gel eine bedeutende Menge Munition verſchwendet. Hat Der Soldat mit ſeinem Gewehre vielleicht5-6 Schuß gethan und das Gefecht iſt zu Ende, ſo bleibt ihin Muße
anwendbar ſei. Um jeder Rotation vorzubeugen , fam man auf die Idee , die Patrone nach dem Ausſchütten umzukehren und die Kugel unter der Hülſe in den Lauf zu brins gen. Auf dieſeArt treibt der Ladeſtock unter dem ges
genug, den leßten Scuß wieder auszuziehen und dies ringſten Widerſtande die Kugel gerade in die Richtung ſelbe Padung mit einem Pflaſter zu verſehen .
Im verwichenen Jahre waren auf höchſten Befehl bei 11 bannoverſd )en Infantericregimentern mit gezogenen Percuſſionsgewehren Verſuche angeſtellt worden , um nad den gewonnenen Reſultaten die Zweckmäßigkeit dies Ter Waffe zu beurtheilen . Jedem dieſer Regimenter wur: den zu den Berſuden 20 Stuck neue gezogene Gewehre
der Seelenachſe, während der Reſt der Hülſe zuerſt als Ruder und dann als Vorſchlag dient. Die im Márz und April 0. I. unter Vorſit des
Hrn.. Majors v . Hodenberg vom Garde - Grenadiers regimente zu Hannover ſtattgefundenen ausgedehnteren Verſuche mit gezogenen Percuſſionsgewehren haben die Anwendbarkeit dieſer Art zu " laden nicht nur evident
zigetheilt, die urſprünglich mit Steinſchlofern verſehen, conſtatirt, ſondern auch der Beweis geliefert, daß ſie ſpåterhin aber ſehr zwecmåßig zur Percuſſionszúndung unter keinerlei Verhältniſſen , ſelbſt bei anhaltendem imgeändert waren . Sie ſind nach einem modificirt fran : Feuer und bei Regenwetter irgend Schwierigkeiten zus
zöſiſch- ſcharnhorſtſden Modelle. Der lauf, das höchſt idßt, saß ſie weder zeitraubend iſt, noch die Kraft des einfache Schloß, die Schaftung und ſelbſt die Garnitur, mit Ausnahmedes zu leichten ladeſtocs, laſſen wenig 311 wünſchen übrig. Bei allen Regimentern ſprachen ſich die Protokolle einſtimmig 311 Gunſten der Percuſſionszúndung aus ,
zu Anfange, auf Sdwierigkeiten geſtoßen war , welche bhne Anwendung außerordentlicher Mittel und ohne gro :
Sduſes oder die Sicherheit des Treffens im Mindeſten beeinträchtigt. Sie wurde in den Protokollen als ein zweckmäßiges Mittel aufgeführt, mit dem jeder Soldat bekannt zu machen ſei, der mit einem gezogenen Ges wehre bewaffnet iſt. Aber um des Himmels Willen , hört Referent die engherzigen Pedanten ausrufen , was fou denn dem armen Infanteriſten und vollends dem leichten in der kurzen Zeit ſeines activen Dienſtes noch Alles beiges bracht werden ? Es gehört freilich ein ſolcher Reichthum ar Phans
Ben Zeitverluſt nicht iminer beſeitigt werden konnten .
taſie dazu, wie ihn die Vorſehung dem genialen Bers
allein 10 Regimenter famen in der Meinung überein ,
daß Gewehre dieſer Art für den Felddienſt unpraktiſd) wåren , weil die Zuge kein ſchnelles laden geſtatteten , und weil man im Laufe der Verſuche, mitunter gleich
Zufolge der Inſtruction ſollten , um die Stärfe faſſer des Werkes ,, ůber ſogenannte leichte Infanterie “ des Mechanismus bei anhaltend außerordentlidem Ges ſo verſchwenderiſch zugetheilt hat , um ſich bei der betts braudse zu prüfen ,“ bei jedem Regimente 1000 Stůck tigen Art die Armeen zu ergänzen nur Eine Art vont
ſcharfe Patronen auf foigende Art verfeuert werden: Infanterie – nur leichte zu denken . Referent iſt fein 68 werden 2 Gewehre genommen und aus jedem 100 Illuminat – nicht einmal in der engſten Bedeutung Schuß an einem Tage gethan ; die Gewehre biciben und des Wortes - cr unterſcheidet ſtets zwei Arten von gereinigt, das eine geladen , das andere ungeladen 2 Infanterie und denkt ſich unter einem leichten Infante: Tage ſtehen , dann werden wieder 100 Schus gethan , riſten -— nach dem Conventionsfuße — einen gewandten und ſo fort, bis aus jedem Gewehre 500 Sdyuß geſchehen Soldaten, der, wenn auch mit Hintanſetzung ſanctionirs find." - Dieſe, etwas ſchwierige Aufgabe war nur von ter Sdicinpotenzen - wenigſtens in alle Eigenthůml idy, einem einzigen Regimente und zwar dadurch gelöſt wor- feiten ſeiner Waffe eingeweiht iſt. ben , daß man von der gewöhnlichen Art zit laden abwich . Nequidem plurimi possunt omnia ! Redigirt unter Verantwortliditeit der Verlage vandlung : C. U , losie in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrust.
Mittwoch ,
Nr. 62.
4. Auguſt 1830.
TUPU
Allgemeine Militar - Zeitung. Uebergange fråftig entgegengeſeßt. Der Gerteral nere i ch .15. Juli an einer dem Der General Fra Vandamme iſt am Vandamme folgte raſch den äüiirten , ſtieg ins tóplißer
kurzen , aber ſehr ſchmerzhaften Krankheit in feinem Ges Thal þinab ,erlitt in demſelben die bekannte Niederlage, burtsorte Caſſel im Norddepartement geſtorben. Vans mit dem Namen der Sdladt bei Culm bezeichnet, und ft .
damme war der Sohn eines Apothefers". Schon vor der gerieth ſelbſt dabei in ruſſiſche Gefangenſcha , aus wels Revolution diente er in einem Regimente , welches als dier er im Sommer 1814 zurücfebrte. Im I. 1815 ers
Beſaßung in den Colonieen ſtand ; von dort zurüdges nannte ihu Napoleon zum Pair, er folgte bald darauf febrt, errichtete er eine Freicompagnie , die unter dem demſelben auf den Kriegsſchauplaß und befehligte das Namen : die Fåger von Montcaſſel , befannt war. Im 4 te Armeecorps , ſchlug rich an der Spiße deſſelben am Jahre 1792 wurde er Brigadegeneral , 1793 nabm er 18. Juni mit dem General Thielemann bei Wavre und Fournes und belagerte Nieuport , wurde mit Verluſt der am 20. Juni mit dem General Pirch um den Beſig vor
équipage und Artillerie von hier vertrieben und ver: Namur, führte dann ſein Corps in ziemlicher Ordnung beerte auf ſeinem Rückzuge die landſchaft. Im J. 1794 unter die Mauern von Paris , warf ſich noch einmal nabm er, gemeinſchaftlich mit Moreau , Menin , am 6ten auf die Preußen bei Ilpy, die ſeinen Angriff blutig zu
November das Fort Schenk, und 3 Tage daraufBuric. rådwieſen und folgte ſeinen Waffengenofen an die ufer
Im J. 1795 diente er in der Maas: und Sambrearmee, der foire. - Er war in der Ordonnanz vom 24. Juli
1796 unter Moreau am Rhein , 1797.und1800 führte begriffen , ſchiffte ſich nach Amerika ein und fam obne er noch immer eine Brigade, aber nad dem fåneviller Erlaubniß im 3. 1817 zurück. Im J. 1822 wurde er.
Frieden wurde er Diviſionschef und erhielt den Befehl wieder zu den disponibeln Generalen gezählt. über die 16. Militardiviſion . Im S. 1804. befehligte er im Lager bei Boulogne und begab ſich 1805 zur Armée
5 4 t t + 6 + . Se. Maj . der König haben nachſtehende Anſtellungen
nach Deutſchland, batte am 6. October ein Gefecht bei à la suite in der Armee verfügt:desengliſchenOberſten Donauwerth mit den Deſtreichern unter Colloredo und W. Dalrymple zum General ; des Oberſtlieutenants
Riegte. Im F. 1806 hatte Bandamine ein Commando I. Stephenſon zum Generalmajor . im 9ten Armeecorps ( Prinz Jerome ) ; er belagerte die
chleſiſchen Feſtungen Glogau, Breslau, Neiſſe 2c. Im
Sd we i z.
Die Militåraufſichtsbehörde überreichte am 14. Juli beſtand ein glüdliches Gefecht bei linz. Im J. 1810 u . der Bundesverſammlung einen Antrag zu nåberer Bes 1811 befand er ſich in Caſſel und route auch den Felds ſtimmung der reglementariſchen Verhältniſſe eines fünfo F. 1809 befehligte er ein . Gorps Reſervetruppen und
zug von 1812 in Rußland mitmachen und war zum Bes tigen eidgendfriſchen Oberſt quartierme i ſters. fehlshaber des Sten Armeecorps ernannt, allein unan- Derſelbe wurde ad referendum genommen, und es ſols genehme Auftritte mit dem König Jerome veranlaßten len ihn zufolge die Attribute dieſes Beamten fünftigbin feine Rüdfehr noch früher , ehe dieſer Prinz ſelbſt von folgende rein : 1) Er iſt Inſpector des eidgendfriſchen ſeinem Bruder nach Caſſel zurückgeſchickt wurde. Im Ingenieurcorps ; 2) er leitet die Bewegung aller Wafs F. 1813 erſchien er als commandirender General des fen vom Tage des Eintritts in den eidgenoſſiſdien Sold, erſten Armeecorps, aus drei Infanteriediviſionen ( Du- bis fie in die finie treten ; 3) er iſt Beiſißer der Milia
manceau , Philippon , Dufour) und einer Tavaleriedis tåra ufſichtsbehörde mit berathender Stimme ; 4 ) er iſt viſion ( Corbineau ) beſtehend , ſtand damit nach dem
Mitglied des Kriegsratbes ; 5) er hat den Rang eines
Waffentiaftande bei Zittau , marſốirte am 26. Septbr. eidgenöfiſchen Oberſten nach dem Datum des Brevets ; am Zage der Schlacht bei Dresden von Stolpe nad nur die Ingenieuroberſten ſind ihm untergeordnet; 6) er Konigſtein und bedrohte auf dieſe Weiſe den rechten genießt die gleiche Beſofdung , wie die Oberſten. Mit
Flügel der Verbündeten ; er ließ bei Kopiß eine Schiff ungetheilten Stimmen wurde hierauf, dem Antrage der brüde ſchlagen und das Corps des Generals Oſtermann , Aufſichtsbehörde gemäß , der eidgenöffiſche Oberſt der zog ſich nach lebbaftem Widerſtande zurúđ , auch der Artillerie , Herr Ludwig Wurſtenberger von Bern,
Prinz von Württemberg batte Fich mit ſeiner Diviſion zum eidgenöſſiſchen Dberſtquartiermeiſter erwählt.
491
492
Ueber die Ladung des Infanteriegewehres. | eingeſtedt und mittelp der vorhandenen Stellførauben Unter den in der Augem . Militårzeitung enthaltenen in borizontaler fage befeſtigt. An der rúcwärtigen Seite Auffazen über das Infanteriégewehr, welche auf eine der Stange und zwar hinter ihrem Drehpuncte iſt ein mehr und mehr die Aufmerkſamkeit zugewendet wirb, gegen eine in der Unterlage befeſtigte Spiße die rich.
erfreuliche Weiſe dartbun, daß dieſerfo widhtigen Waffe ziemlich langer Zeiger angebradyt, durch deſſen Richtung
die ſie verdient, liefern die Blätter Nr. 45 , 46 u. 41 tige lage des Inſtruments , mithin die Direction der des Jahrgangs 1828 Bemerkungen über den Rückſtoß beiden Röhren , jederzeit vollkommen , genau und ſicher ., von beſonders praktiſchem Werthe. Es heißt darin ſehr bewährt iſt
ridytig : daß eine Herabſetzung der ſeitherigen Pulver,
Um auch ohne Rüdlauf, d . i. ohne Bewegung der
ladung des franzöſiſchen Gewebres, in der Abſidst,das Stange ſchießen zu können, fann leştere mitteiſt zweier durch den Núcſtoß vermindern zu wollen , nurin dem Bolzen ,die man an der rückwärtigen Wand der Stange Falle rathſam erſcheine, wenn nad geldjehener Herabs in die Unterlage ſteckt, geſperrt werden. Das Inſtrument wurde auf eine Diſtanz von 40 ſebung, es ſei nun durch eine Verminderung des Spiels
raumes der Kugel, oder durch eine beſſereBeſchaffenheit Schuh vor der aufgerichteten Zielſcheibe aufgeſtellt und
des Pulvers ,noch die frühere Wirkung hervorgebracht in eine genaue horizontale lage gebracht, ſodanndie zu dieſein Verſuche beſtimmten zwei Stubröhren einges Hierüber wurden im Sommer 1829 in Wiesbaden burde ſpannt. Die erſten drei Schüſſe geſchahen mit dem
werden kann .
eine dazu ernannte Commiſſion Verſuche angeſtellt. Man links ſtehenden Rohre nnd bei feſtgeſtellter unbeweglicher nahm hierbei zuerſt eine Vergleichung der Schüſſe mit ver: Stange ; zwei Kugeln traffen in einen und denſelbert fdriedenen Seugeln und dann bei der am zweckmäßigſten Punct, die dritte Tehr nahe bei dieſem in die Scheibe.
gefundenen Kugel mit verſchiedenen Pulverladungen vor. Hierauf wurden drei Schüſſe mit demſelben Rohre, aber Es zeigte ſich, daß der Rüclauf des an einem Pen; mit beweglicher Stange, gegeben. Nach jedem dieſer drei Schüſſe machte die Stange det befeſtigten Gewehres keinen esEinfluß auf die tigkeit des Schuſſes hat ; denn ergab ſich kein Ridhs Uns etwas mehr als fünf horizontale Ümdrehungen im Kreife terſchied, man mochte das Pendel feſtſtellen , oder frei berum; die Kugeln traffen wieder ſehr nahe bei einans
zurüdſdzwingen laſſen , während durch eine fleine Bes der die Scheibe, jedoch mit dem auffallenden Unters wegung des Pendels rúcwårts die Mündung des Geſchiede, daß folche nicht links – wie der Rüdlauf des wehres ro febr geſenft wird , daß die Kugel beim freien Rohres geſchah, ſondern bei 3 Zou rechts vor den Pendel viel tiefer treffen müßte, wenn ſie nicht bereits erſten drei Schúffen in die Scheibe gingen . Dieſer Bis
den lauf verlaſſen hätte, ehedieſeBewegung anfängt. I derſpruch war zu auffallend und erregte anfangs dere Dieſe Erfahrung wird durch einen Verſuch des øjt: Verdacht, daßein begangener Fehler beim Erperimente
reichiſchen Oberſten Bianchini vollkommen beſtåtigt. } ſelbſt hieran Schuld fein dürfte ; da ich jedod bei gee Da das im vorigen Jahre erſchienene Werk deſſelben nauer Prüfung des Vorganges mich von der Richtigkeit über die Feuergewehre vielen Peſern der A. M.3. nod des leşteren vollfommen überzeugt hatte, fam ich nach
nicht befannt ſein dürfte, fo entlehnt man jenen Ber: einigem Nachſinnen auf die Bermuthung, daß vielleicht indy aus demſelben .
die Entzündung des Pulvers am Zündloche, welches -
Differenz binſichtlich der Richtigfeit der Schule bemerkt baben wollte, ſo glaubte ich nichts Beſſeres thun zu können, als deſſen Verſud) zu wiederholen. Zur mebs reren Sicherheit" jedoch nahm ich zu meinem Verſuche,
Rohre eine kleine Abweichung rechts von der urſprungs lichen Richtung gegeben haben konnte. Um demnat dieſe Bermuthung nåber zu prüfen, ließ ich beide Robe ren ſo einſpannen , daß die Zundidcher oberhalb zu ftes
Da Caſſini d. j. bei ſeiner Unterſuchung des wie gewdhulich – rechts geſchah,, einen Seitenſtoß an Rücklaufes , bei welcher er einen in horizontaler Lage dem geladenen, links ſtehenden Rohre verurſacht und auf fich bewegenden Infanterie: Gewehrlauf gebraudite, eine dieſe Art noch vor der Entzündung der Fabung dem
anſtatt des glatten Infanterielaufes, ein gezogenes Tås ben kamen . – Der vorbeſchriebene Verſuch wurde nun gerſtußenrohr und ſchoß mit gepflaſterter Feugel , weil wiederholt und die Folge dieſer Abånderung war, daß auf dieſe Art eine Unrichtigkeit im Sdießen nod am alle Schüſſe faſt an einer und derſelben Stelle die Scheibe wenigſten zu beſorgen war.
.
Das Inſtrument - ſelbſt ,
traffen und daß
einzi:
worindas Rohr geſpannt wirdund welches ich ganz ger Schuß linksging, wie es dochhatte geſchehenmüfe aus Eiſen verfertigen ließ, beſteht aus einer horizontalren, wenn der Rúdlauf einen Einfluß auf die Richtigs len Stange, deren beide Enden vollkommen gleich, náms feit der Schäffe gehabt hätte. lich gabelförmig geſtaltet und mit Ringen verſehen ſind.
Die Stange iſt genau in ihrer Mitte auf einer vertical ftebenden Achſe befeſtigt, welche legtere oben in einem hohlen Cylinder, mit ihrem unteren fernförmig gebildes ten Ende aber in einem eiſernen Zapfenlager fanmtder Stange ſich dreht und dieſer bei außerſt geringer Reis
bung eine ſehr leichte horizontale Bewegung verſchafft. In die vier Ringe, deren an jedem Ende der Stange zwei ſich befinden , werden zwei Stußenrohre , nåmlich
Håtte ich , wie Saſſini, aus dem von dem Drehs puncte rechts ſtehenden Robre geſchoſſen , ſo hätte man das anfänglich erhaltene Reſultat febr wahrſcheinlid gefunden und die Abweichung rechts als eine natürlide Folge des Rüdlaufes angeſehen . “ Es diente deßhalb das bei den fragliden Verſuchen im berzogl. naſſauiſchen Dienſte gebrauchte Pendel nebſt ſeinem Geſtelle" nicht allein zur Vergleichung des Růds ſtoßes , ſondern zu gleicher Zeit zur Vergleichung der
das eine links und das andere rects des Drehpunctes ,I Kugelbahn , weldzes um ſo vortheilhafter iſt, da dieſe
494
493 1 !
Der Bogen bes gebrauchten Patronenpapieres iſt Maſchine durch den Gebrauch ſehr wenig leidet, wib. rend ſolche, wo das Gewehr feit eingeſpannt iſt, durch 15 '/, Zoll bodh, 13 °/. Zou ( frauz.) breit. Drei Buch die Erſchütterung des Rückſtoßes bald ſchadhaft wird .
mogen 1 Pfund 8/2 Poth frankfurter Gewicht. Man brauchte neue Gewehre von dem Modelle der
Die Kugeln von genau richtigem Durchmeſſer wur ,
den in Patronenhülſen eingerollt und legtere ſo weit | franzófifchen Voltigeurgewehre, weil dieſes Modell in 1
abgeſchnitten , als ſie beim Deffrien der Patronen abges | dem herzoglich nafauiſchen Dienſte eingeführt iſt und
!
für die ganze riffen werden mußten. – Das Pulver wurde mit fads fürzlich eine Anſchaffung nach demſelben Bajoun Das et war maß und Trichter in den fauf gebracht, dann die Kugel | Brigade ſtattgefunden hat. ges Korn mit der Patronenhülſe von einem und demſelben Mann aufgepflanzt und es wurde beim Zielen voll nommen . möglichſt gleichförmig angeſeßt. Das Pulver gab im franzöſiſchen Probírmorſer eine Um möglichſte Gleichheit der dußeren Einwirkungen mittlere Wurfweite von 718 Fuß, 800 bis 900 Körner zu erhalten, geſchaben die zu vergleichenden Schüfie jes gehen auf eine Gramme . (wovou 489 ein franz. Pfund, desmal alternirend aus demſelben Gewehre . Der Sdhritt suabogjaquarts
Ziettinie die
Zollen in
Senkung der
Ziellinie die
Zollen in
Treffer
In eine In einen mitt Scheibe leren Raum der 7 hoch vorigen Scheibe
Pulver excl. des
Kugeln
Nu.f 300 Schritte Treffer In eine In einen mitt
Auf 200 Schritte Kugel unter
des Graden
Anzahl der
Schüſſe
фаъин 3
Deypnuu?
I. Vergleichung der Schüſſe mit Kugeln verſchiedenen Kalibers.
unter Kugel
der Senkung
467 ein Pfund frankfurter Silbergewicht ausmachen .) | iſt zu 2 franz. Fuß angenommen.
Scheibe leren Raum der 10' hoch Scheibe 5' hoch
Zündkrautes 6 ' breit 5' hoch 2' breit
12' breit
2 breit
2. Pfund oder 7 11
Durchmeſſer 1/10 19 Pfund
23,8
40
8
16,7
17
3
45
9,24 Grammes
45 | 21,3
41
14
14,5
23
4
43
9,24 Grammes
45
21,7
42
19
| 11,5
27
6
39,5
11,28 Grammes
45
oder 711 31111
Durchmeſſer Pfund
*
Senkung der
des Graden in
Pendelbogens
Durchmeſſer
In einen mittles ren Raum dieſer
6' breit
Scheibe 5' hoch 2' breit
Auf 300 Schritte
Treffer In eine Scheibe
10' hoch
9,24
50
21,8
45
26
8 7
50 50
19,3 16,9
48 47
29
9,5 15
23
24
Pendelbogens
Kugel unter Ziellinie die Zollen in
In eine Scheibe 7 hoth)
Ziellinie die
der Senkung
Treffer
unter Kugel
der Schüſſe Rückſtoß
A nf 200 Schritte
Zollen in
ui
Zahi
Grammes
II. Vergleichung der Schüſſe mit Kugeln von 711 411. Durchmeſſer und verminderten Pulverladungen.
12 ' breit 33
In einen mittles ren Raum dieſer Scheibe 5' hoch 2 breit 11
40
40
g
45,5
29
5
60,5
alte Heute
200
2001
Zollen in
Ziellinie die
der Senkung
Auf 300 Schritte Treffer In eine In einen mittles unter Kugel
Ziellinie die in Zollen
der Senkung
A u f 250 Schritte Treffer In eine | In einen mittle:
unter Kugel
mehrere aus n Gewehren Rückſtoß des Graden in
Schürle der Zahl
III. Bergleichung der bisherigen ladung : Kugeln von /20 Pfund oder y linien 1 Punct DurchmeſFer und 12,22 Grammes Pulver incl. Zündkraut, – mit einer neuen ladung : Kugeln von '/18 Pfund oder 7 fis njen 4 Punct Durchmeſſer und 9 Grammes Pulver incl. des Zündfrautes. Ladung
Pulverladung
oder 711 411
Scheibe 7 hoch 12 breit
ren Raum dieſer Scheibe
Scheibe 10 , hoc
ren Raum dieſer Scheibe
5 ? hoch 21 breit
12' breit
5 ' hoch 21 breit
23,9
103
24
26
69
11
44
19
145
49
29
120
35
48
495
496
Um ſich nun zu überzeugen , ob auch bei anhalten: 4) D & B eine mit 8 Grammes Pulver , ein Gramme dem Feiern und ungünſtigen Umſtänden die Kugel von für Zündkraut abgerechnet, abgeſchoſſene Kugel auf 300 7 Linien 4 Puncten Durchmeſſer ohne Schwierigkeit ge- Schritte noch hinlängliche Wirkung bat, und endlich laben werden fonnte , welches Manche in Zweifel ziehen
5) daß die Kugel von 7 Linien 4 Puncten unter den
wollten , wurden 100 Patronen mit dem bei den Verſus ungủnſtigſten Umſtänden , welche im Feldevorkommen chen gebraudten und 100 andere mit einem ſchlechteren mogen , noch ohne alle Schwierigkeit geladen werden Pulver gefüut. - Mit jeder Sorte geſchahen aus zwei kann . Gewehren, die genau das Staliber von " linien 9 Punc: dieſes wurde In Folge dem berzog l. nafſaui ten hatten , 50 Schüffe, dann ließ man dieſe Gewebre, Dienſte Grammes Pulver die Ladung von 8 in Rus undſchert ohne ſie zu reinigen, 36 Stunden lang an eineni feuchs
ten Orteſtehen und that dann nod 50 Schufe aus geln von *
stel Pfund, oder 7 Linien 4 Puncten Durd :
18
meſſer für das jährliche Scheibenſchießen proviſoriſch jedein derſelben . Es fand feine Sdwierigkeit bei dem Paben ſtatt und eingeführt. Scheibenſchi dießjábrige in Wiesbaden Das den Regim oniren ents hat eßen obige Vers durch das des die hundertſte Kugel wurde in beide Gewehre ohne die garniſ gerinaſte Anſtrengung in den lauf hinunter geſdoben.
Mit der Kugel'von 7 " 4'11 Durchmeffet" gab eine ruche erlangte günſtige Reſultat zur Senüge beſtätigt.
Pulverladung von 6 Grammes 15 '/, Grad Růckſtos bon 5 von 4
von 3
13 / S
11 ' /?2 9'/
s
Lite r a t u r . die 300 Sdritte entfernte Scheibe, aus eingölligen tans Handbuch der Pontonnier wiffendy'a ften in Abſicht ihrer Anwendung Feldge .
Bei allen dieſen ladungen ſchlugen die Kugeln durch
brauche von Dr. zum nenen Brettern beſtehend . Eine mit 5 Grammes abges J. G. v. Hoyer , fónigl. preuß . Generalmajor ?c. Tchoſſene Kugel traff den Balfen von eichen Holz, wors Zweite , vermehrte Ausgabe. Leipzig 1830 . auf die Bretter aufgenagelt waren, und drang noch einen Dieſes Werf erſchien in ſeiner erſten Ausgabe im balben Zoll tief in denſelben ein . Der Ruckſtoß einer mit einer Sugel geladenen bops Jahr 1794 und erfreute ſich damals des allgemeinen pelten Jagoflinte, weldier bei dem Schießen aus freier Beifalls des militäriſchen Publikums. Zur Vergleichung hand nidyt ſdymerzlich empfunden wurde , betrug 14 wollen wir einige Veränderungen herausbeben , welde Grad .
Wenn man mit Purſpulver, ſtart dem bei den Ber.
das Buch in ſeiner neuen Ausgabe erfahren bat. Die Einleitung enthalt intereſſante friegsgeſchichts
ſuden gebrauchten Musketenpulver {ud , ſo war der liche Zuſåpe, welche ſich bis auf die neueſten Zeitert Ridſtoß im 2 Grad, lub man 2 Kugeln, ſo war er um erſtrecken . 8 Grad ſtårfer. In dem erſten Kapitel iſt die vorläufige Berech
Mehrere Offiziere und Unteroffiziere, welche bei der I nung der Brückenbedürfniſſe weggelaſſen. früheren ladung , ungeadtet aller angewendeten Vors
Das zweite Reapitel iſt nur unweſentlich ficht, nach einigem Sdießen ſo dicke Backen bekamen , verändert. daß ſie nicht mehr genau zu zielen vermochten, fonnten Das dritte Kapitel enthält einiges Neue aber mit der neuen tabung eine bedeutende Anzahl von Schůſs Kanále und über Beſchiffung der Flüffe, das fünfte ſen thun , ohne den Rúdſtoß ſchmerzlich zu empfinden . nod / weitere Holzarten für den Schiffbau, die Buffon's Bei einem Verſuché, den die Franzoſen im I. 1814 | chen Berſuche mit dem Abſchålen der Bäume und die in Magdeburg zur Vergleichung der Wirfung anſtellten , i Erfahrungen der neueſten Zeit bierüber. Was in die
welche Kugeln von 7 " 1 " und "" 4 " " haben , wird rem Kapitel über die Reibung nach Coulomb angeführt angegeben , daß durch lektere die Richtigkeit im Treffen war, iſt, als nicht hierher gehörig, weggelaſſen , dages in Verhältniß von 36 : 89 geſteigert werde. - Es iſt gen wird von der abſoluten und relativen Feſtigkeit aber im aide-memoire à l'usage des officiers d'ar- der Hölzer gehandelt 2c. Dem rechten Kapitel ſind die Holzverbindungen tillerie, welches dieſen Verſuch enthält, weder die Ents fernung noch die Große der beſchoſſenen Scheibe bemerkt. einderleibt. Es ergibt ſich alſo aus dem Vorſtehenden : Im ſiebenten Kapitel iſt das Theorem Guldin's 1) daß die Richtigkeit des Schuſſes der neuen zu bei Berechnung des Cubitinhaltes der Fahrzeuge anges jener des Schuſes der bisherigen ladung ſich verhalte: wendet 2c. a ) auf 250 Sdritte -
2 : 1.
Der Raum dieſer Blåtter erlaubt uns nicht , den
b ) auf 300 Schritte aber 3 : 1.
Beränderungen des Werfes weiter zu folgen , die fefer 2 ) daß die Senknng der Kugel unter die Biſfrlinie der A. M. 3. werden aber ſchon aus dieſem Wenigen bei der neuen ladung auf 250 Schritte nur 3 und auf entnehmen , wie der geehrte Verfaffer die Fortſchritte
300 Schritte nur 4 Zoll großer iſt, als bet der bisheri- der Zeit benußt hat, um ſein Wert zu bereichern , wels gen Ladung : ches nun in ſeiner verjüngten Geſtait, auch neben den 3) daß der Rückſtoß bei der neuen ladung zu jenem Büchern von Drieu , Fabert ic. eine Vorzüglich feit der bisherigen ſich verhaltec 19:24 ;
bebauptet, die ihm einſt Niemand ſtreitig machte.
Redigirt unter Lerantwortlichkeit der Bertagsbandlung: C. * . £ $ te in Derinſtadt und in deſſen Diffijin gedrudt.
Samftag, Nr. 63 .
7. Auguſt 1830.
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MEI
SP
Allgemeine Militar · Zeitung. England . den Vorzug vor Tonnen gegeben und ſchließlich åhnliche In der engliſchen Marine ſind jet 65 Gentner id)were Kaſten zu Flintenſteinen eingeführt. 32 Pfänder für das unters Def, 48 Gentner ſchwere 32 Pfúnder für das mittlere Def und 25 Centner ſchwere 32 Pfúnder für das obere Def zuin Erſatz der Garros
Rußland. Petersburg , 8. Juli. Der Ufas in Betreff der
naden eingeführt, welcheleştere faſt allgemein aus der diefjábrigen Recrutenaubhebung dürfte bald nach Mode kommen. Auch ſind fürzlid, 6Spfnoge. Kanonen der. Rückunft des Raiſers in dieſe Hauptſtadterlaſſen für die unteren Defs an die Stelle der 68pfogn . Cars | werden. Man wil indeſſen wiſſen , daß, verbåltniß, ronaden und auch 10 und 12 zó llige Haubigen gegoſſen maßig zu früherenEpochen , die Zahl der zu ſtellendent bei Weitem werden. Dieſe 6s Pfünder fønnen mit Bomben und auch feinem Falle mehr als zweifoauf je fünfhundert Seelen mit Kugetn geladen werden.. Die 10zóllige Haubiße wiegt 65 Centner und wirft einehohle72 Pfund ſchwere der månulichenBevölkerungdes Reichs betragen modhte. Aud iſt von einer Maßregel die Rede, die demnächſt Kugel.Rugel Die von 12 :0llige wiegt 90 Gentner unddenwirft eine getroffen werden ſoll , um den Zahlbeſtand der Liniens boble 112 Pfund. Man bat bei Bomben
baju metallene Brandröhren , bermetiſch verſchloffen truppen zu vermindern . Der 3weck dieſer Maßregel durd, metallene Kappen eingeführt, welde legtere nicht wäre, den Acerbau und dieFalirifinduſtrie immer mehr eber abgenommen werden, als bis die Bombe in der empor zu bringen, indem es klar vor Augen liegt, daß
zuvermeii in eben demVerhältniſſe, wie die Anzahl der Soldater
Mündung iſt,um die Erploſion am Stúde Schiffdbord den. Die Wirkungdieſerſchweren iſt fürdhterlich, vermindertwird, die Zahl der Arme ſich vermehren muß , und um ſo mehr , als ihre Paffeten ſo conſtruirt
ſind, die ſich mit productiven Arbeiten beſchafftigen. Dajes baß fie leicht beweglid und in der That von 8 bis 16 doch Rußland ganz vorzüglid , ein militäriſcher Staat Mann am Bord bedient werden können . – Die Laduns iſt, ſo fou ſou der Plan der Militárcolonieen nach
gen ſind im Allgemeinen Wedes Rugelgewidtesund obgleich dieſe Geſchůße mebl für das Nabgefecht alsfür große Diſtanzen conſtruirt ſind, ſo tragen ſie dennoch 1000-1200 Yards . Beim landdienſte Find die 8 und 10xdlligen metal.
einemnochgrößeren Maßſtabeverfolgt werden .“ Freis lich hat dieſer Plan unter unſeren erleuchtetſten Staats . männern von jeher viele Gegner gefunden , diedeſfeit wirkliche Nürlichkeit in Zweifel ziehen. Auch war gleich nach dem Regierungsantritte des jeßigen Kaiſers die
, Vorbilde lenen Haubigen abgeſchafft und dafür gute eiſerne für webr ,nachdem
dieſes Inſtituts in Preußen , ührt. rungen eingef Belage fünfti e iſt feine Inge der Feldartilleri Aenderung getroffen , berzuſtellen . Da aber in Rußland die Bevdiferung des ausgenommen , daß die leidten 5 "/ dlligen Haubigen platten Landes, bis auf einige Ausnahmen , faſtganz Haubigen, undenichwere5*/ z zdlige Hauss: thum aus Leibeigenen und hrung folglichkein Grundeigen burch 12pfündige bißen durch24pfú erſeßt ſind ndige Haubiß , worau beſigt, ſo beſteht iſt die ,Ausfü pieſes Projects ºfür Bomben und Bombenfartåtſchen geſchoſſen werden . Die unmöglich erachtet worden ,wofernnicht vorher die pers 12 Pfünder erhalten 1 '/, Pfand , die 24 Pfúnder 2/2 biefes nicht Leibeigenſcha ſo leicht ft zu bewirken iſt, ohne eine Menge Pfund Ladung. Zum Transport der Mysfetpatronen find hölzerne nationeller Intereſſen zuverlegen , oder doch wenigſtens Kaſten conſtruirt worden , deren ieder 1000 Students alten , beim Territorial - Adel eingewurzelten Vorurtheis haltund 108 Pfund wiegt. Jeder Wagen enthält 20 enentgegen zu treten , dieß bedarf keiner weiteren Ers .
dieſer Kaften , folglich im Ganzen 20,000 Patronen, örterung, und zwar 8000 auf dem Proß oder Porderwagen und 12,000 in dem Hinterwagen. Dieſe Raſten ſind auch zum
Rönigreich Sachſen .
Dresdent, 14. Juli. Seit beute betrauert die ganze Transport auf Maulefelni ro eingerichtet, daß 2 Stüc ſacrifdhe Armee, mit Trauerfloren um den Arm der Offis die Ladung eines Thieres ausmachen . Auch hat man ziere und an den Fahnen auf 14 Tage, ihren Comman .
bergleiden Kaſten zum Pulvertransport auf Maulefeln ,Direnden, den Generalieutenant Edeln v . le Cog. Nie
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iſt eine Trauer allgemeiner und herzlicher geweſen . Im Cavalerie , nun auch der Jufanterie ein neues ficht Jahr 1767 in Torgau geboren, båtte er wohl noch auf leuchtete. Bei der durch den General v . Gersdorf ges eine längere Lebensdauer Anſpruch machen fönnen . M : troffenen Organiſation der ſå dyfiſchen Armee im I. 1810
lein ſein ſich ſelbſt aufopfernder Dienſteifer, die großen Beſchwerden ſo mancherFeldzüge, wo er in der Schlacht bei Jena, bei Wagram , in Collhynion im J. 1812 , bei Großbeeren und Dexnewiß, und 1814 in den Nieders
wurden zwei Regimenter Infanterie nad franzoſiſtem Vorbilde zuſammengeſeßt und ſeinem Befehle untergeords net, deren Ausbildung ſein Werf war, und für weldje er ein muſterbaftes Reglement entwarf. Ueber feine uns
Fanden fåmpfte, auch einigemal verwundet wurde, und erſchütterliche Treue in den Tagen barter Prüfung , in
die ſchmerzlichen Auftritte von 1815, verbunden mit welchen er 'aud 1815 nach Preßburg zum Kónig berus Heftigen Kopfbeſchwerdeu , hatten Pomie Geſundheit auf's fen wurde und von ihm Inſtructionen erhielt, und das
Tiefſte erſchüttert und den Entſchluß zur Reife gebracht, fein Herz zerreißende bittere Geſchäfft der Theilung der das Commando abzugeben . Doch vermochte er nicht den Schriſchen Truppen , die Anfangs im lippe . Dettmordis Bitten ſeines Monarchen zu widerſtehen und hoffte, wo iden vereint ſtanden , und über ſein rubinvolles Zurics feine Freunde und Aerzte bereits Atles fúrdyteten , in treten auf kurze Zeit in den Privatſtand, wird die Ges
Italien und in der Schweiz neue Starfung zu finden . dichte nod Vieles zu berichten wiſſen , welches auch Wenige Stunden vor-ſeiner Abreiſe im April 8. F. zeich. Polik in ſeiner Regierungsgeſdhichte Friedrich Auguſīs Hete ihn Konig Anton dadurch aus, daß er ihn ſelbit
( Th . fl. S. 21 ) erwähnte.
Von 1816 an erhielt er
beſuchte und mit dem Hausorden der Rautenfrone de: dns Genere commando der ganzen fichfiſden Armee , corirte. Er ging über Tyrol und den Brenner nach und wirkte nicht nur auf die Zucht und Ordnung, wos Perona, und von da nach Mailand, indem er Venedig bei er das thåtigſte Mitglied der Commiſſion zur Entwers
und Genua , welches zu reben er ſehr gewünſcht hatte, fung des Militarſtrafgefeßbuches war, ſondern vorzüglich feiner Körperſd wad) wegen unbeſucht laſien mußte. auch auf die Bildung der Unteroffiziere, Sie bei ſo gros Es trieb ihn, über Domo dojala und den SimplomBer Beurlaubung den Hauptbeſtand aller Cadres und nach Vevai zu fomraen , wo er endlich Ruhe zu findenben eigentlichen Nerv des Heeres machen , ſelbſt durch hoffte. Allein fein treines und edles Sverz hörte ſdon den Unterricht, den junge Oberoffiziere ihnen in den am 30. Juni in Brigg am diefſeitigen Fuße der alipeni, Garniſonen zu ertheilen hatten, durch die Einrichtung im Canton Wallis, 3!!! dlagen auf, wo er in den Ar: einer vortrefflichen Garniſonsſchuie in der Hauptſtadt, men ſeiner zwei treien Begleiter, des Arztes und feines und durcs alle möglidien Mittel der Eiribing und Eins Adjutanten, des Grafen v. Holzendorf, verſchied. Erlernung. Er arbeitete unablåffig an einem neuen auges wurde auf dem benachlarten Friedhofe unter einer an meinen Reglement, deſſen Einführung er indeffen nicht fehnlichen Begleitung iser erſten Behördert, die in ihm erlebte, da nur einige übſchnitte daraus in Unwendung den Helder und Menſchen ehrten , mit allen Gebräuden kamen, und beſtand gerne jeden Kampf, welder bei ſo
der Kirche, beerdigt; Cantonaltruppen feuerten über mancher Reibung unvermeidlid, war, für ſeine Kinder, ſeinem Grabe . Graf Holzendorf ſprach in unausſpreddie Soldaten . Es fliefen ihm, dem Motthåter, tauſend
licher Rührung einige Dorte des Nachrufs , und ein ſtille Thränen . Sein Name iſt in den Unnaleu Sachſens geborener Sachſe, der Firectory. Charpentier in Ber, unvergeblich. Móchte ſein biebling , Graf Holzendorf ,
beſorgt ſeinen Leichenſtein. Sehr wahr zeidineten ihn die der ſich neuerlich durch ſeine unpartheiiſden Beitrage inbaltſchweren Worte jenes Nachrufs : ,,Máhrend einer zur Geſchichte des General Thielemann als dem Sex Dienſtzeit von 50 Ja'fren , in den wichtigſten und verſchaffte ganz gewachſen gezeigt hat, Zeit und Muße fins hångnißvollſten Zeiten , in den Tagen des Friedens, wie den, eine Biographic Le Coq’s zu direiben , wieſie vor auf dem Felde der Gefahr und Ehre , überall war er Kurzem , freilich, in ganz anderen Verhältniſſen und Bes ſtets den Seinen ein hohes belebrendes Vorbild zur Nachs zichungen, eine geübte Feder dem General Sdarnborſt
eiferung. Ein frommer Sinn, ein edles Herz, cin hoch- abgefaßt hat; denn man muß daraus lernen, wie der gebildeter Geiſt, ein umfaſſender Blick, ein feſter Wille Mann ſelbſt auf dorncnvoller Pfaden und mit mander und die ſtrengſte Pflichterfüllung gewannen ihm eben ſo Hemmniß umringt, das werden fonnte, was er wirklich die höchſte Achtung Friedrich Auguſts und deſſen Nads wurde. Es ſind Portraits von ihm vorbanden, aber das
folgers, als allgemeine Liebe ſeiner Untergebenen ." Er ganz genügende, ſeinen geiſtreichen Blick, ſeine feſte Hals war , ſelbſt kinderlos, Vater aller ſeiner Untergebenen, tung bezeichnende, iſt noch zu erwarten. (aug. Zeitung.). unerbittlich ſtreng gegen Pflichtverleßung, wie gegen
Bedrůdungen und unerlaubte Abſichten; eine raſtlore , Alles ſelbſtprüfende Thätigkeit, wo ihm die Muſters und der
Conbuitenrollen , die Strafregiſter und Geſuche gana zen Armee vorlagen, und nichts entging, wußte er mit
Ueber fich t
der vornehmſten überſeeifchen Kriegserpeditionen. * ), einer eigenen Milde und einem pſychologiſchen Blickauf . Die Seemacht der Egyptier, Phönizier und Rhodier den Wertb oder Uuwerth des Menſchen zu verbinden
iſt die åtteſte, deren die Geſchichte gedenkt. Nachdem ſich
Um fein ſchwer zu ermeſſendes Verdienſt ganz zu wûrs die Perſer dieſe Lånder, ſo wie Klein - Aſien unterworfett $
digent, müßte man nicht blos feine ehrenvoie militåriſche batten, wurden ſie die furchtbarſte lands und Seemadt. faufbahn erzåhlen, wo er, ein Schüler des unvergeelis * ). 2u6 dem , in Nr. 58 der U. M. 3. erwähnten Berte von dhen Chriſtiani, bald ſich eine eigene Bahn brach , ſei Iomini : » Tableau analytique des principales combinai Bataidon ſo muſterbaft einůbte, daß, ſo wie früher der sons de la gqerre etc. u
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Judeffen Regelten um dieſelbe Zeit die Karthager , vent zurückgeworfen und zog ſich hierauf mit den 9000 welche die Kiſten von Mauritanien inne batten und Mann, die ihm geblieben waren, nadh Epirus zurüd . von den Bewohnern von Cadir zu Hülfe gerufen wurs
Karthago, das idon ſeit langer Zeit blübte, machte
den , durch die Meerenge , legten Colonieen in Betica ſich die Zerſtörung von Tyrus und dem perſiſchen Reis an, bemachtigten ſich der baleariſchen Juſeln und Sar, che zu Nußen . Die puniſchen Kriege zwiſchen dieſer diniens und erſchienen zuleßt in Sicilien.
afrikaniſchen und römiſchen Republik, welche in Italien
Die Griechen fåmpften , wie man weiß , gegen die das Uebergewicht bekam , waren die berühmteſten in den Perſer mit geringer Ausſidit auf einen glúdlichen Grs Jahrbüdern der Seefriege des Alterthums. Die Ges
folg, obgleich fein land von der Natur ſo ſehr zur ſchwindigfeit, mit der die Römer ihre Marine auszubil. Seemadit beſtimmt mar , als Griechenland mit ſeinen den und zu vermehren wußten, iſt beſonders merfmůrdig.
50 Inſeln und zahlreichen Küſten. Athen , durch feien Im Jahr 488 ( 264 v. Chr.) hatten ſie zur Ueberfahrt bandel blühend geworden , erhob ſich endlich zu einer nach Sicilien faum einige ſchlechte Boote, und 8 Jahre
Seemacht, der Griechenland ſeine Unabhängigkeit zu ſpäter hatten ſie ſchon 310 große Schiffe, jedes mit 300 verdanken hatte. Seine Flotten , an die fic die der Ins ſelbewohner anſchloſſen, waren unter Themiſtofles der Schrecen der Perſer und geboten im Orient; doch bes werkſtelligten ſie niemals große Landungen ,' weil die Streitfråfte zu lande mit denen zur See nicht im Vers håltniß ſtanden .
Ruberknechten und 120 Streitern bemannt, alſo im Gans zén genommen eine Seemacht von 140,000 Mann, wos mit Regulus bei Gcnone die Karthager , die , wie man ſagt, um 12 bis 15,000 Mann und 50 Schiffe ſtårfer waren , ſchlug. Dieſer große Sieg von Ecnoite, noch außerordentlis
Wenn man den übertriebenen Angaben der alten cher vielleicht als der von Actiam , war der erſte Schritt griechiſden Geſchichtſdireiber Glauben beimeiſen darf, der Rómer zur Weltherrſchaft. jo ging die berühmte Armee von Ferred auf mehr als Es erfolgte darauf eine Pandung von 40,000 Mann 4000 Fahrzeugen durch den Helleſpont; eine Anzahl, in Afrifa ; da aber die Sieger den Fehler begangen
die weniger auffått, wenn man das Namensverzeichniß hatten, den größten Theil ihrer Streitfräfte wieder nach davon im Herodot nadlieſt. Was ſich aber weniger leicht Sicilien zu ziehen , ſo wurde der übrige Theil úberwil glauben låßt, iſt, daß zu derſelben Zeit nach einem verstigt; Regulus gerieth in Gefangenſchaft und wurde åbredeten Plane 5000 andere Fabrzeuge 300,000 Stars durch ſeinen Tod nid)t weniger berühmt, als durch ſeis thager in Sicilien ons land geſetzt haben , wo ſie an nen großen Sieg. demſelben Toge , an dem Themiſtofles die Flotte von Die große Flotte, die ihn rådyen ſollte und bei lys Ferres ' bei Salamis zerſtörte, von Grlon aufgerieben pra ſiegte, ging bei ihrer Rückkehr im Sturm zu Grunde ; worden waren . Ein andermal rollten Hannibal, Imils nidt berjer erging es der zweiten Flotte bei dein Vor:
con , Familcar baid 100,000, bald 150,000 Mann ebengebirge Palinura . Geſchlagen zu Drepano ( im I. 249) dahin gebracht haben ; Agrigent und Palermo ſollen verloren die Römer 28,000 M.und mehr als 100 Fahrs genommen , Lylibaum gegründet und Syrakus zweimal zeuge. Eine andere Flotte , wodurds Lylibaum belagert
vergeblich belagert worden ſein . Das drittemal ſou werden ſollte, wurde in demſelben Jahre bei dem Vors Androfles mit 15,000 Mann entfonninen * ſein , in Afrifa gebirge Pactyra gånzlich von den Wellen verſchlungen . gelandet und Karthago ſelbſt zittern gemacht haben ! Durch ſo viele Unglücksfalle eingeſchichtert, wollte Dieſer Kampf dauerte anderthalb Jahrhunderte. der Senat vorerſt nichts mehr. von Seefriegen wiſſen;
Alerander der Große regte blod mit 50,000 Mann da er aber einſal), daß die Herrſchaft über Sicilien und über den Helleſpont und ſchicte ſeine Kriegsmarine, da Spanien durch die Ueberlegenheit zur See bedingt ſei, ' fie nur 160 Segel ſtarf war und die der Perſer 4000 beſchloß er neue Ausrüſtungen und im J. 242.fuhr futas Kriegsfahrzeuge záhlte , nach Griechenland zurück , um tius mit 300 Galeeren und 700 Transportſdiffen nady
dieſelbe feiner Gefahr auszuſeßen . Drepano und gewann die Schladit bei den agatiſchen Ins Die Feldherrn Aleranders, die ſich ein halbes Jahr: feln , wo die Karthager 120 Schiffe einbüßten, wodurch bundert lang um fein Reich ſtritten , verſuchten feine dem erſten puniſchen Kriege ein Ende gemacht wurde. bedeutende Seeerpedition .
Der zweite, wo Hannibal zuerſt in Italien auftrat,
Pyrrhus, von den Tarentinern herbeigerufen , fam wurde weniger zur See geführt. Scipio eroberte Kars auf ihrer Flotte nach Italien mit 26,000 Mann Infans thagena und vernichtete dadurch für immer die Herrs
terie, 3000 Pferden und den erſten Elephanten , die man ſchaft der Karthager in Spanien. Endlich trug er der anf der Halbinſel geſehen hatte ( 280 Jahre vor Chr.) Krieg nach Afrika mit geringeren Mitteln als Regulus, Man weiß nicht recht, warum er, nachdem er die Ros was ihn jedoch nicht verhinderte, bei Zama zu liegen ,
mer bei Heraclea und Ascoli beſiegt hatte, nach Sicilien Karthago zu einem ſchimpflichen Frieden zu zwingent ging, um auf das Bitten der Syrakuſer die Karthager und ihm 500 Fahrzeuge zu verbrennen. Später ging varaus zu verjagen. Nach einigen glüdlichen Verſuchen der Bruder dieſes großen Mannes über den Helleſpont von den Larentinern nochmals herbeigerufen , ging er, mit 25,000 Mann und erfocht bei Magneſia jenen bes von der farthagiſchen Seemacht geneďt, úber die Meers rühmten Sieg , wodurch das Kónigreich des Antiochus zurůđ, wo es ihm, nachdem er ſich durch Samnis und ganz Aſien in die Gewalt der Rómer kam. Dieſe enge zurúc
ten oder Calabreſen verſtärkt hatte, etwas ſpåt einfiel, Unternehmung wurde durch eine Seeſchlacht begünſtigt, gegen Rom ju ziehen. Er wurde geſchlagen , auf Benes, welche die Römer in Verbindung mit den Rhodiern gea
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gen die Marine bes Antiochus bei Myonneſus in Jonien
Die größte Ausrüſtung, die in der leßten Zeit der róuniſchen Republik ſtattfand, war die von Auguſtus ; lie
gewonnen haben.
Von nun an verſtårften die Rómer , die nun feine bejiand aus 80,000 Mann und 12,000 Pferden, womit Nebenbuhler mehr hatten, ihre Macht durch das ganze Antoniuis in Oriedjenland bekämpft werden route ; aus
Gewicht, das die Herrſchaft zur See gewährt. Paulus Ber den zahlreichen, für ein ſolches Heer nothwendigen Aemilius landete zu Samathrafe an der Spiße von Transportſchiffen batte er noch 260 Kriegsſchiffe gu 25,000 Mann ( 168 v. Gh.) , beſiegte den Perſeus und deren Bedeckung . unterwarf Macedonici.
Antonius , der zit lande über größere Streitfråfte
zwanzig Jahre ſpäter entſchied der dritte puniſche verfügen fonnte, woute cod das Schickſal der Welt durch
Krieg über das Schickſal von Karthago. Nadidem Utifa eine Seeſchlacht entſcheiden , er hatte 170 Kriegsfahrzeuge, mit einem bedeutenden Hafen ſich an die Rómer erger außerdem 60 ágyptiſche Galeeren der Sleopatra , die nach
ben hatte, wurden alsbald 80,000 Fußgänger und 4000 Abzug der Ruderfnechte, zuſammen mit 22,000 auseries Pferde dahin gebracht und ſofort Anſtalten zur Belages Tenen Soldaten bemannt waren. rung von Karthago getroffen. Dem von dem großen Spåter führte Germanicus von der Mündung des Scipio adoptirten Sobne wurde hierauf der Ruhm zu Rheins bis an jene der Ems ein Heer von wenigſtens Zbeil, den Sieg ſeiner Våter durch die Zerſtörung von 60,000 Soldaten auf 1000 Sdiffen. Die Hälfte dieſer
Karthago, der bartnådigen Nebenbuhlerin Roms , zu Flotte wurde bei ihrer Rücfchr durch den Sturm zer's vollenden .
ſtört und man begreift nid )t recht, warum Germanicus,
Nach dieſem Siege gebot Rom in Afrika , wie in in Beſitze der beiden Rheinufer, ſtatt eine Strecke you Europa ; in Aſien aber wurde ſeine Herrſchaft von Mi: einigen Tagmarſchen auf dem Lande zurückzulegen, rich thridates für einen Augenblick über den Haufen geworden Gefahren einer Seefahrt ausleben mochte. fen . Dieſer große König , der ſid, nach und und der Als das römiſche Reich ſeine Grånzen vom Rhein bis
kleinen benachbarten Staaten bemachtigt batte , hatte zum Eupbrat ausgedehnt hatte , wurden die Seeunters nicht weniger als 250,000 Mann und eine Flotte von nehmungen ſeltener und der große Kampf mit den nors 400 Schiffen , worunter 300 mit Berdecken verſehen diſchen Staaten nach der Theilung des Reiches zog die waren , unter ſeinen Befehlen .
ganze Kriegsmacht des Staates nach Germanien und
Er ſchlug die 3 rdmiſchen Feldherren , die in Staps padocien befehligten , überzog ganz Klein - Aſien, ließ baſelbſt 80,000 römiſche Unterthanen niedermachen und ſendete fogar eine bedeutende Armee nach Griechenland. Syla landete daſelbſt mit einer Verſtärkung von 25,000 Rómern und nahm Athen wieder in Beſit ; Mis thridates aber ſchidte nach einander zwei große Heere über den Bosporus oder die Dardanelen ; das erſtere you 100,000 Mann wurde bei Chåronea , das zweite von 80,000 M. bei Orchomene geſchlagen . Zu gleicher
Thracien. Das orientaliſche Reich behielt aber gleich, wohl eine bedeutende Marine bei, wozu die Inſeln des Archipels die Veranlaſſung gaben und zugleid, die Mite tel dazu lieferten .
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Die fünf erſten Jahrhunderte der chriſtlichen Zeitrech .
nung haben alſo wenig Intereſſe in Beziehung auf Sees růſtungen. Die Vandalen waren die Einzigen, die in Beſiße von Spanien unter Gånſerich, 80,000 Mann an der Zahl , in Afrika landeten ; ſie wurden ſpåter von Beliſar beſiegt, ihre Marine aber, die auf die balearis
Zeit brachte lucullus alle Fahrzeuge, die den Stådten Ichen Inſeln und Sicilien baſírt war , gebot eine Zeits von Klein - Aſien, den Inſeln , beſonders Rhodus gehdrs lang im mittelländiſchen Meere. tent , zuſammen , um die Armee von Syla von Seſtos
Zu derſeiben Zeit, wo ſich die öftlichen Völkerſchaften auf Eus
nach Aſien zu führen, worauf der erſchredte Mithridates ropa warfen , fingen die von Scandinavien an , die raften Engs Frieden machte.
In dem zweiten, von Murena- und in dem dritten, von fucullus geführten Kriege fielen feine Fandungen mebr bor. Mithridates, nach und nach bis nach Rolchis getrieben und außer Stande , ſich auf der See zu bal.
lanos zu beſuchen . Ihre Thaten tennt man kaum beſſer , als die
der Barbaren , ſie pirlieren fick in die Geheimniſſe von Obir,
Nad den ſcandinaviſchen Barben zählte Schweden 2500 Fahrtevgei nach anderen weniger poetifden Berechnungen hatten die Dänen 970 und die Norweger 300 Shiffe, die zuweilen gemeinſdaftlice Sache machten .
Schwedennach trieben ihr Keren mehr in der Pftree die Wareger Nußland. Die Dänen,mehr Nähemors der ten, entwarf hierauf den Plan , das ſchwarzeMeerüber fen Die in der und
der Raufarus zu umgehen , um über Thrazien gegen Nordſee,wandten ſich nach den Rüften von England und Frankreide. Rom vorzurücken , einen Plan, der kaum begreiflich iſt, Wenn die Angabe von Depping Glauben verdient, ſo beſtand don Seiten eines Mannes , der ſeine Staaten nicht der größte Sheit dieſer Fahrzeuge aus Fiſcherbarken, Sie etwa 20 Mann trugen. Es gab darunter auch Fahrzeuge mit 20 Rubets gegen 50,000 Römer vertheidigen konnte.
Caſar brachte bei ſeiner zweiten kandung auf 600 bänken aufjeder Seite, was zuſammen 40 Ruder macht. Die da: führer befanden ſich auf Fahrzeugen mit 34 Ruderbänken. Die Schiffen ungefähr 40,000 Mann eben dabin, und inden Züge der Dänen , die in der Seineund Foire weit aufwärts tamen, Bürgerkriegen 35,000 Mann nach Griechenland. Anto- laffen vermuthen , daß ſie größtentheils nur ſehr kleine Fahrzeuge nius , der ihm von Brundufium ais 20,000 M. zuführte hatten.
und ſeinen Weg mitten durch die Flotte des Pompejus
Doch führte Bergiſt, von dem Britten Vortiger aufgefordert,
im 3. folgen würde, 5000 Sachſen 18 Schiffen nach England, Sdiffe_gearben daß esaufauchblosgrößere nabin, wurde eben ſo ſehr durch Gåfars Glück,als durch woraus habe das geſchickte Benehmen ſeiner Regaten begünſtigt.
ober daß das Seeweſen an den uferă der Elbe beller beſtellt ger
Spåter führteCåſar 60,000 M.nach Afrika , die jedoch weſenſei,als das der Scandinaven . nicht zumal, ſondern nur nach und nach dahin kamen.
( Fortſegung folgt. )
Redigirt unter Berantwortlichkeit der Verlagsbandlung: E. W. feste in Darmtadt und in deſſen Offizin gedruct.
Mittwoch , Nir. 64.
11.Auguſt 1830 .
BLUE
Allgemeine Militar -. Zeitung . Marimilianiſdye Thürme. * )
von der früheren foloſſalen Befeſtigungsweiſe abſtehen , und mit einfachen Mitteln dieſelben Zwecke zu erreichert
In einer Zeit , wo die Territorialverhältniſſe der ſtreben , ohne die Sicherheit oder Beweglid)feit der fams europäiſchen Staaten ſich ſo ſehr veråndert haben , und pfenden Heere zu hemmen. Dahin zielten nun mannich . die Feſtſtellung derſelben in ihrer Veränderung ſelbſt fache Verſuche, namentlich aber die Erfindung eines
den Reim zu neuen Umgeſtaltungen zu tragen ſcheint, Thurmes, welchen Erzherzog Marimilian von Deſtreich iſt man in den meiſten Låndern zur Erfenntniß gelangt, daß ein allgemeines Befeſtigungsſyſtem eben ſo unnů , ais inausführbar ſei, indem es, ſtets an die Dertlichkeit gebunden , ſich nach den , durch dieſes ſchwankende Poſtulat gegebenen Bedingungen richten und geſtalten müſſe. Wenige Lånder find aber durch, ihre geographis (de lage ſo weit geſichert, daß ſie nur auf siner oder zwei Seiten Vertheidigungsmaßregeln bedürften , und feines darf den in ganz Europa tåglich complicirter
verfloſſenen Herbſt bei linz erbauen ließ, und mit wels dhem in Gegenwart des Kaiſers Verſuche angeſtellt wur den . Wenn dieſe Verſuche, in Folge deren die ganze auf der Platform aufgeſtellte Batterie in Stücken geſchoſſen und demontirtwurde, dem gegen dieſe Neuerung in die Schranken getretenen dſtreichiſchen Geniecorps das Recht 311 geben rdien, ſie als unſtatthaftzu verwerfen, ſo war doch auf der anderen Seite einleuchtend, daß von einer einſeitigen Beſchießung, da der Thurm nicht antworten
werdenden politiſchen Verhältniſſen ſo weit vertrauen, durfte, fein anderes Reſultat zu erwarten ſtand, es aber daß es eine ſeiner Gränzen ſeinem Nachbar gegenüber feiner Artillerie der Welt gelingen fdnne , rich unter unbewacht ließe . Kein Staat aber iſt durch ſeine betes einem concentrirten Feuer beſſelben jemals auf ſolche
rogene und zerſtreute Landermaße Angriffen ſo auffals Entfernung zu ordnen , daß ſie die compacte und zerſtos lend ausgeſeßt, wie Deſtreich ; feiner bat ſo verſchiedens artige Intereſſen ſeiner Völkerſtämme, feiner ſo ganz unbeſchüßte Gránzen nach Außen und Innen zu wahs ren, und keiner mußte daher auf Sicherung ſeiner Bes
rende Wirkung deſſelben zu überbieten vermöchte. Nach dem mit höchiter Sachkenntniß über dieſen für die Wiſ fenſchaft des Krieges To wichtigen Gegenſtand geſtritten worden , und die Meinung der erfahrenſten Militárpers
ribungen mehr bedach: ſein . Franfreiche vaubanſche und ſonen durchaus nicht zu vereinigen war , entſchied der montalembertſche Bieſenfeſtungskette, mit der das uns Raiſer aus eigener Ueberzeugung für die Einführung dies
überwindlich geträumte Kaiſerreich dreifach umgürtet Ter, nach ihrem Erfinder genannten Thürme, und regte war, wurde zweimal erobert, ohne daß Zeit und Mens zugleich den ganzen Generalſtab ſeines Reiches in Bes . ſchen der Sprengung dieſer Bollwerke geopfert zu wers wegung, um ſeinem Entſastuſſe Folge zu geben , und den brauchten. Man mußte, hierdurch belehrt, zur Eins dieſe große Erfindung ins Leben zu rufen . Es würde anmaßend und nicht zu rechtfertigen ſein , ſicht kommen, daß große Feſtungen nur dazu dienen , die Operationen zu láhmen , ſich angſtlich an ſtrategiſde lis über eine neueund bisher der Déffentlichkeit nicht übers nien , weldje mit der Richtung des Krieges bäufig nicht gebene ſcientifiſche Erſcheinung ein abſprechendes-Urtheil
in Einklang zu bringen ſind, zu binden, und der activen fällen zu wollen. Ich crlaube mir daher blos dasjenige, Armee Beweglichkeit und Streitfråfte zu rauben. Bei was ich von unterrichteten Månnern des Faches dar einer Reform im Vertbeidigungskriege mußte man daher über vernommer, oder auch was ich aus den angeſtell. ten Verſuchen abſtrahirt babe , in einem allgemeinert * ) Dieſen auffag entlehnen wir aus Nr. 199 des Uustandes. Umriſſe darzuſtellen , mehr um die Aufmerkſamkeit einſt: Der Verfaſſer , 6. v. 6., macht dazu folgende Anmerkung: weilen auf dieſe bedeutſame Erfindung zu lenken , als in der Abſicht, ſie in ihren inneren Beſtandtheilen zu Tone von ſonderbaren Befeſtigungszurüſtungen geſprochen , die zergliedern. Ueber ihren Werth und Vorzug vor dem man im öſtreichiſchen Italien bemerke.Bielleicht tragen diefe bisher Beſtandenen wird jedoch nur die Folge und ihre ,, haben Blätter , und erſt in benSchon legtenmehreremal Tagen wieder derfranzöſiſche National, in geheimnisvollem
Zeiten dazu bei, einiges Licht Unlaß das zu werfen , was zu praktiſche Anwendungcheentſcheiden können. jenen verworrenen Undeutungen auf gegeben haben mag, aus Zhurm beſteht Der marimilianiſ im Italien übrigens, undvon was Deſtreich die daßes liegen',zuals ſehr Blätter Parisbetrifft, der liberalen Syſtemie
nöthig wäre, auf mehr als bloß die Thatfachen einzugeben .
drei Stod.
werfen , und iſt ganzin Stein aufgemauert. Er ſteht mit zwei Stocwerken in der Erde, und nur das oberſte
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ragt mit abgeflachten Bruſtwehren von Quadern in der Höhe einer gewöhnlichen Feldſchanze über den Boden hervor. Im unterſten Raume befindet ſich das geſammte Material und Reſervegeſdůk; im mittleren das Wurfs geſchüß , für deſſen Mündungen gerade úber der Erde
jeben . Das am Comerſee liegende fecco, wo ſich aué zwiſchen der Orteldſpiße und dem kleinen Bernbart den Alpen entſtromende Gewäffer, ſo wie die Hauptſtraßen vom Splügen , Melega 2c. vereinigen, deckt die dſtreis chiſchen Beſißungen in Stalien gegen die Deboucheen des
Deffnungen gelaſſen worden ſind ; auf dem oberſten Veltelins und Tyrols, und fann ſeiner Zeit von boher
freien Raumë ſtehen eilf Feldgeſchůße auf Laffeten von Wichtigkeit werden. Der entſcheidendſte italieniſche Punct Gußeiſen von folcher Schwere, daß der Rückſtoß beis iſt aber für Deſtreich Papia, theils ſeiner dominirenden
nabe vermieden wird . Dieſe Geſchůße ſind auf einer Stellung zwiſchen den måchtigen Stromen Teſſin und drehbaren eiſernen Scheibe, das eine knapp neben dem Po, theils ſeiner Schußfraft gegen Piemont und Unter, anderen, und alle in gleider Richtung, eingefalzt. Die Italien wegen . Die alten Feſtungswerfe dieſer Stadt Scheiben ſelbſt ſind in Grade abgetheilt, ſo daß die ſie werden wohl ſelbſtåndig erhalten und nicht in den Kreis
bedienende Mannſchaft den Feind nicht zu ſehen braucht, des befeſtigten lagers gezogen werden , welches bierdurch ſondern die Stúde ſtets auf's Commando in den Wins feinen Gharafter und theilweiſe aud ſeinen Vortbeil vers Fel ſtellt, welchen der Offizier zur Entſendung des Feus lore. Warum der wichtige Punct bei Buffalora gegen
ers nöthig erachtet. Man denke ſich nun die furdytbare Wirkung eines ſolchen Feuerpunctes , der unangreifbar und unzerſtörbar iſt, da ſeit conceptrirtes Feuer den Feind von jeder Aufſtellung abhalten oder, wenn dieſe gelingt, eine gefährlich werdende Annäherung ſtets durch
Turin zu nicht beachtet wird , habe ich nicht erfabrert fónnen. Aehnliche Lager ſollen zu Budweis, Ens, finz begonnen werden . Daß Deſtreich feine ganz degarnirte, dem erſten Angriffe preisgegebene Nordgrånze von Ga. lizien nicht vergeſſen wird, läßt ſich von ſeiner tief bes
eine anhaltende Kartåtſchenentladung verhindern fann . rechneten Umſicht gewiß erwarten, umſo mehr, als feine
Das obere Stocwerk ragt, wie geſagt, nur gleich einer ſeiner Provinzen einer Sicherung in höherem Grade bes Feldſchanze aus dem Erdboden bervor, und dieſer kleine darf, als das beinabe ganz frei liegende Polen . fcfenfeſte Rempart iſt nur für Wurfgeldhús erreichbar,
Der große Zweck Deſtreids ift flar. Es will in Zeis
da er nach oben offen ſteht. Nun weiß aber jeder Arsten des Friedens ſolche Puncte , welche, nach friegss tilleriſt , wie unſicher ein Sduß aus Wurfgefchůt in
wiſſenſchaftlichen Gonjuncturen oder Erfahrungsfågen ,
offenem Felde iſt, beſonders wenn man einen reichlich mit derſelben Waffe verſehenen , tief vergrabenen Feind vor ſich hat , der zudem ſein Terrain ſo genau fennt, daß er ſein Geſchůß auf die linie in jeden Winkel zu richten weiß, wodurch allein ſchon ſein Feuer ſtets wirts famer und zerſtörender ſein müßte, als das feindlide,
Invaſionen des Feindes begunſtigen , oder dieſelben durch ihre geocephiſchen Verhältniſſe wahrſcheinlich machen , in die Verfaſſung feßen, vertheidigt werden zu fönnen. Seine Heere rollen ſich nicht durch Belegung zu ausges debuter Feſtungen ſchwachen , ſondern die leichtigkeit der Bewegung vorherrſchend erhalten und im Falle der
wennt er auch nicht den Vortheil der geſdiloſſenen , bes Nothwendigkeit einer ſchlagfertigen Aufſtellung die ents
becten Stellung für Fidy båtte. Der Bedarf an Bedies nung, fo wie an anderen Mitteln iſt auf das Neußerſte beſchränkt, und dadurch die Beweglichkeit und Reſerves fåhigkeit erhöht : die eilf Geſchůße auf der oberen Scheibe
Ideidenden ſtrategiſchen Puncte des Reiches in wehrs baftem Zuſtande finden. Sollte man auch dieſer Puncte in einer langen Reihe von Jahren nid)t bedürfen , ſo bleibt ihr Beſtehen ftets eine Sicherung für die Wech
werden von ſieben Mann bedient ; beſondere Handlanger felfåle des Krieges , eine Schußwehr gegen Riegend ans
zur Beiſchaffung von Munition und anderen Verrichtuns drångende Feinde. Schlågt man endlich den Aufbau gen ſind in fteter Bereitſchaft in dem unterſten Thurms eines marimilianiſchen Thurmes auf die höchſte Summe raume.
von 40,000 fl. und das Bedürfniß Eines fagers auf 10
Dieß möchte vor der Hand genügen, eine allgemeine Idee von dieſen Thürmen zu geben . Ihr Zweď iſt, die Stůbpfeiler befeſtigter fager zu ſein . Sie ſollen in der böchſten Entfernung von 800 Schritten, einer vom an deren, das lager umſchließen und die in demſelben auf
bis 12 ſolcher Thürme art, fo koſtet die Erbauung eines folchen Feldlagers faum ſo viel , als die jährliche Un terhaltung einer Feſtung erſten Ranges, wåbrend es in den meiſten Fällen als ausreichendes Surrogat für dieſe dienen kann. Auf jede Weiſe iſt dieſe Unternehmung in
geſtellte Armee ſicherſtellen. Die nach allen Richtungen dem ſo lange andauernden Friedenszuſtande als zwecks bereits abgegangenen Commiſſionäre des dſtreichiſchen Generalitabs baben Befehl, den Bau der Thürme unwerweilt zu beginnen. Die Ausführung ſelbſt, die Anzahl der Thürme, die Art der Verbindungslinien , ſo wie
mäßige Beſchafftigung des Generalſtabs und der tech niſchen Branchen zu betrachten, welche ohnehin in Deſt reich auf einem ſeltenen Grade der Volfоmmenheit ers halten werden . Wie hoch fich dieſer erſtrect, erſehert
Det gleichzeitige Kaſemattenbau im Inneren des Lagers, wir aus den topograhiſchen Militärinſtituten zu Wien iſt ganz in das Ermeſſen dieſer Commiſſionen geſtellt, und Mailand, aus welchen Arbeiten hervorgehen, wie und hangt natürlich von Terrainverhåltniſſen ab. Die ſie fein anderes land aufzuweiſen: hat, und welche ſich Unlegung der Laufgråber, Verbindungswerke und übris durch ihre großen Vermeſſungen im eigenen lande, To gen Erdſchanzen wird zwar bei Errichtung der Thürme wie beſonders der italieniſchen Küſten , bereits hinlång .
feſtgelegt, die Vollendung des Ganzen jedoch dem eins lich hervorgethan haben . Sollte es gelingen , an das Itens das Lager beziehenden Heerführer überlaſſen, wels, prachtvolle, eben in Mailand in Arbeit begriffene Werk cher allein das augenblickliche Niveau beſtimmt findet. der Karte von Venedig und der lombardei ( in 40 Blåts
In Italien wurden zwei wichtige Puncte hierzu augers tern , 150000 Maßſtab ), welche Qurch, Klarheit der Zeich: 1 .
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nung, Beſtimmung der Gebirgshöhen und Abbachungen , , Konſtantins faß damals Ziminisces, ein deſſeu würdiger deutliches Eintragen der Namen und Auseinanderſenen Fürſt; ſtatt ſich wie ſeine Vorgänger loszukaufen , bebt der Gegenſtände ſelbſt die berrlichen Karten des Major Sfribaud über Parma , Piacenza und Guaſtalla, die vortrefflichen Aufnahmen von Tyrol und ſogar die mit Recht berühmte Küſtenkarte im unendlichen Fleiße und der meiſterhaften Correctheit noch weit übertrifft, .
er 100,000 Mann aus , růſtet eine anſehnliche Flotte, vertreibt Swiatoslaf von Adrianopel, nothigt ihn, ſich nad Siliſtria zurückzuziehen und nimmt die Hauptſtadt der Bulgaren im Sturm . Der ruſſiſche Fürſt zieht dem Feinde entgegen, liefert ihm nicht weit von Siliſtria
eine große Karte von ganz Italien zu knüpfen, wozu eine Schlacht, muß aber wieder in die Stadt zurück , der dſtreichiſche Generalſtab bereits die den lombardis wo er eine der merkwürdigſten Belagerungen aushält , ſchen åbnlichen Aufnahmen in Piemont , Neapel und deren die Geſchichte erwähnt. Sicilien wåhrend der Occupation dieſer fånder auf's In einer zweiten nod) blutigeren Schlacht thun die Genaueſte gefertigt, wozu der großſinnige Großherzog Ruſſen Wunder, ſind aber aufs Neue génöthigt, der von Toscana bereits die Hand geboten , und wogegen Mehrzahl zu weidhen. Zimmisces, der den Much zu fein Hinderniß zu erwarten ſteht , als von dem in jeder ebren weiß, unterzeidynet endlich einen für ſie vortheil: Hinſicht nur auf Rúdſdritte bedachten Kirchenſtaat, To baften Vertrag. wird Deſtreid eben ſo Großes in der fånderfunde ges Um dieſelbe Zeit werden die Dånen durch die Auss leiſtet haben , wie es eine neue Epoche in der Bertheir richt auf Beute nach England verlooft; man verſichert
digungslehre berbeigeführt und dadurch einen mächtigen auch , lothar babe ihren König Ogier ' nach Frankreich
Vorſchritt vor allen Staaten Europa’s gewonnen bat
gerufen , um ſich an ſeinen Brüdern zu råchen. Durch das Gelingen ihrer erſten Verſuche bekamen dieſe Sees
- U ebé r ſicht der vornehmſten überfeeiſchen Kriegsexpeditionen.
råuber immer mehr Geſchmack an Abentbeuern ; alle 5
( Fortretung. )
ren . Ogier, Haſting, Rainer, Siegfried , führen dieſels
oder 6 Sabre werfen ſie auf die Kiſten von Franfreich
und der Bretagne zahlreiche Horden , die Alles verhees
Von dem Jahre 527 bis 584 fam England burd) 3 ben baló an die Mündung der Seine, bald an die der neue Erpeditionen unter Ida und Gridda in die Gesloire und endlich an die der Garonne. Man behauptet
walt der Sadiſen , die 7 Königreiche daraus bildeten. Togar, Haſting ſei bis in das mittebåndiſche Meer und Erſt nach Ablauf von 3 Jahrhunderten ( 833 ) iſt dieſe die Rhone berauf bis nad Avignon gefommen , was
Heptardhie von Egbert in einen einzigen Staat vereis wenigſtens zweifelhaft iſt. Die Starfe ihrer Ausrüſtun gen iſt nicht bekannt; die größte ſcheint in 300 Segeln Die varegiſchen , von den Nowogorodiern zu Hülfe beſtanden zu haben .
nigt worden .
gerufenen Fürſten , von denen Rurik zuerſt erſchien , Zu Anfange des zehnten Jahrhunderts findet Rollo , der zuerſt in England landete, in Alfred einen Nebens zeichneten ſich nicht weniger aus. Im J. 902 fou Dleg mit 80,000 Mann auf 2000 bubler, über den er nicht Meiſter werden zu fónneit
Barfen den Dnieper binunter in das ſchwarze Meer gefahren, dann, der Küſte folgend, vor Konſtantinopel erſchienen ſein und von dem Kaiſer leo, dem Philolos pben , einen Tribut erzwungen haben. Vierzig Jahre ſpäter ſchlägt Igor mit einer, auf 10,000 Barfen angegebenen Rüſtung denſelben Weg ein . Bei Konſtantinopel läßt fich feine Flotte durch die furchtbaren Wirkungen des griechiſchen Feuers abidhres
glaubt; er ſchließt daber mit ihm ein Bündniß, landet in Neuſtrien und zieht von Rouen gegen Paris ; andere Haufen rüden von Nantes nach Chartres vor. Hier zus růdgedrångt, verbreitet ſich Rollo in den benachbarten
Provinzer und verbeert Ales. Um ſein Königreich vont der Einfältige in ſeiner Bedrängniß dem furchtbaren Rollo die fdióne.Provinz Neuſtrien an, mit der Bedins
der ſtets wiederkehrenden Plage zu befreien, bietet Karl
den , entweicht nach den Ruſten von Italien , wo ſie gung , ſeine Tochter zu beirathen und rich taufen zu Truppen ang land feßt, und fehrt, nachdem dieſe zus laſſen , wozu er ſich gerne verſtand. Dreißig Jahre ſpäter ruft der Enfel von Rollo, bes rådgeſchlagen waren , in ihre Heimatb zurück.
Igor , badurch nicht entmuthigt, ſtellt ſeine Flotte drångt durch Karls Nachfolger, den König von Dåne und ſein Heer wieder her, das er bei den Mündungen mark zu Hülfe. Dieſer landet mit betrådtlichen Streits der Donau and land lebt, wo der Kaiſer Romanuss fråften , ſchlagt die Franzoſen , nimint ihren König
Capucenus ihn um Frieden bittet und auf's neue Iris gefangen und ſichert für immer die Normandie dem but bezahlt ( 943. )
Nach Verfluß von faum 25 Jahren ſchifft ſich Swia. toslaf, der den zwiſchen dem Kaiſer Nifophorus und dem König der Bulgaren entſtandenen Streit benußt, mit 60,000 Mann ein ( 967), kommt in das ſchwarze Meer, regelt die Donau berauf und bemachtigt ſich der
Sobne von Rollo .
In derſelben Periode von 838 bis 950 haben die Dånen dieſelbe Wuth gegen England gezeigt und fol ches noch ſchlimmer behandelt , als Franfreich , ob ſie gleich durch Sprache und Sitten mit den Sndoſen nås ber verwandt waren, als mit den Franfen . Bulgarei. Aufgerufen von den Petſchenegen , welche Nach Verheerung des Königreichš lågt ſidi Igor int Kiew bedrohen , vereinigt er ſich mit denſelben , kehrt in Northumberland nieder. Alfreð der Große , zuerſt von 1
die Bulgarei zurůd, bricht ſein Bündniß mit den Gries deſſen Nachfolgern beſiegt, Teßt ſich zulebt doch wieder chen, geht ſodann , durch die Ungarn verſtärkt, über den in den Beſitz ſeines Thrones und zwingt die Dånest, Baltan und greift Adrianopel an . Auf dem Throne rich ſeinen Geſeßen zu unterwerfen ..
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Die Geſtalt der Dinge & nbert ſich nochmals. Swe : ihm bei Haſtings eine entſdyeibende Schlacht, in welcher non, noch glüdlicher als Iwar, nachdem er ganz Engs er einen ehrenvollen Tod findet und ſeinem glúdlichen land als Verwůſter und Herrſcher durd)zogen , dieſem Gegner das ganze land úberlåßt.
zweimal den Frieden im ſchweres Gold bewiligt, geht In demſelben Augenblicke , wo dieß geſchab, erobert wieder nach Dänemark und läßt einen Theil ſeines Hees ein anderer Wilhelm , genannt eiſerne Hand, mit Robert res in lande zurück. Guiscart und ſeinem Bruder Roger mit einer Handvoll Ethelred, der ihm ohne Talent die Trümmer der Tapferer Calabrien und Sicilien ( 1058--1070 .) Raum 30 Jahre nach dieſen merkwürdigen Ereigniſ, ſådhſiſchen Macht ſtreitig gemacht hat , glaubt ſich nicht beter von ſeinen verhazten Gäſten befreien zu können , ſen regt ein begeiſterter Prieſter ganz Europa auf, das alë durch die gleichzeitige Niedermezelung aller auf der ſich zur Eroberung des heiligen Landes erhebt. Peter der Einſiedler , der mit 100,000 bis 200,000 Inſel gebliebenen Dånen ( 1002. ), Swenon erſcheint aber wieder mit großer Streitmacht ; 3 Flotten haben ſchlecht bewaffneten landſtreichern ausgezogen war, die nach und nach von 1003-1007 eben ſo viele landuns zum Theil unter dem Schwerte der Ungarn, Bulgarett
gen bewerkſtelligt, wodurch das unglückliche England Im Jahre 1012 verbreitet ſich Swenon, ber an der Mündung der Humber landete, nochmals wie ein reis Bender Strom ůber England, und die Engländer , die es můde ſind , Fürſten zu gehorchen , die ihnen keinen Sduş gewähren , erfennen ihn als König im Norden an. Sein Sohn Canut der Große hatte es mit einem auf's Reue verbeert wird .
und Griechen fielen, kommt endlich über den Bosporus und erſdeint mit 50 oder 60,000 Mann vor Nicka, die
råmmtlich von den Saracenen niedergemacht oder ges fangen genommen werden . Gine etwas beſſer berechnete Unternehmung folgt auf
dieſen Pilgerzug; 100,000 Franzoſen , Lothringer , Bur: gunder und Deutſche, unter der Anführung Gottfrieds von Bouillon , nehmen ihren Weg durd Deſtreich nach
des Thrones würdigeren Nebenbuhler (Edmond mit der Konſtantinopel, und eine gleidye Anzahl unter dem Gras
eiſernen Rippe ), zu thun.
Mit betråchtlichen Streits fen von Toulouſe über Lyon, Italien , Dalmatien und
fråften von Dänemark zurückgekommen und von dem trenloſen Edric unterſtüßt, verheert Canut den ſüdlichen i Theil und bedroht london . Es findet eine neue Theis lung ſtatt. Nachdem aber Edmond von Edric ermordet worden, wurde endlich Canut als König von ganz Eng. land anerkannt; er reiſt ſofort nach Norwegen, um dies res zu unterwerfen , kehrt wieder zurück, um Schottland
Mazedonien. Endlid ſchifft ſich Boemund, Fürſt von Tarent, mit Normånnern, Sicilianern und Gallipoli nach Stalienern ein , um den Weg über Griechenland einzuſchlagen. Dieſe große Wanderung erinnert an die fabelhaf: ten Züge von Xerres ; die genueſiſchen , venetianiſcher und griechiſchen Fahrzeuge werden gemiethet , um dieſe
anzugreifen, und ſtirbt, nachdem er nad dem Gebrauche Schwärme von Kreuzfahrern über den Bosporus und die der damaligen Zeit ſeine Königreiche unter ſeine 3 Rin. Dardanellen nach Aſien zu bringen ; mehr als 400,000 der vertheilt hatte .
Menſchen vereinigen fidi auf den Ebenen von Nicia
Fünf Jahre nach ſeinem Tode gaben die Engländer und råchen daſelbſt die Niederlage ihrer Vorgånger ; der die Krone ben angelſ& chſiſchen Fürſten zurück ; allein riegreiche Gottfried führt ſie ſofort durch Aſien und Sys Eduard, dem ſie zu Theil wurde, paßte beſſer für einen rien bis nach Jeruſalem , wo er ein Königreid, gründet. Mönch, als zum Retter eines zerfleiſchten fandes. Er
Alle Schiffe von Griechenland und den blühenden
ſtarb im J. 1066. Harald , ſein Nachfolger, hatte an italieniſchen Republifen wurden verwendet, ſei es, um
dem Oberhaupte dei Normanner in Frankreich,dem dieſe Maſſen über den Bosporus zu führen oder ſolche Eduard ſeine Krone abgetreten haben ſoll , einen Mit während der Belagerung von Nicắa mit Lebensmitteln bewerber, der zum Unglück für ihn ein ehrgeiziger und zu verſehen ; und die große Aufregung , die dadurch in großer Mann war. ben italieniſchen Uferſtaaten entſtand, war vielleicht das Das Jahr 1066 iſt durch zwei außerorbentliche Rús glücklidiſte Reſultat der Kreuzzüge. ſtungen ausgezeichnet. Während Wilhelm der Eroberer Zweimal hatten die Kreuzfahrer den Weg von Bys in der Normandie eine furchtbare Rüſtung gegen Has zanz und Kleinaſien eingeſchlagen. Das drittemal liefen
rald bereitet, ſucht der Bruder des lepteren , wegen ſei: ner Verbrechen aus Northumberland vertrieben , Hülfe in Norwegen, zieht mit dem König dieſes Landes und mit mehr als 30,000 Mann auf 500 Sihiffen aus und Yandet an den Mündungen der Humber. Harald reibt fie in einer blutigen , bei Yorf gelieferten Schlacht faſt ganz auf, wird aber in demſelben Augenblicke von einem noch drecklicheren Schlage getroffen . Wilhelm hat die
Zeit, wo der angelſådsfiſche König die Norweger bes fåmpfte, benußt, um von St. Valery aus mit einer der beträchtlichſten Flotten in die See zu gehen. ( Nach Hume foll er 3000 Transportſchiffe, nach Anderen nur 1200 mit 60 – 70,000 Streitern gehabt has ben . ) Harald , der von York ſogleich herbeieilt, liefert
Richard Lowenberz und Philipp Auguſt zu gleicher Zeit von Genua und Marſeille mit zwei großen Flotten aus ; der erſtere bemächtigte ſich Cyperns, und Beide landeten hierauf in Syrien , wo ſie wahrſcheinlich geſiegt haben wurden , wenn keine Eiferſucht unter ihnen entſtandent wäre , wegen welcher Philipp nach Frankreich zurück: Fehrte ( 1191.) Zwolf Jahre ſpäter warf ſid, ein neues , in Jllyrien verſammeltes Heer, auf Anſtiften der Venetianer , auf Konſtantinopel ; obgleich nur aus 20,000 Mann beſtes hend, bemächtigte es ſide dennoch der unermeßlichen Hauptſtadt des griechiſchen Reiches , deſſen ausgears tete Fürſten ſich nad Nycka und Trebizond flüchteten ( Fortſ. folgt. ) ( 1203.)
Redigirt unter Verantivortlichkeit der Verlagsbandlung: 6. W. 1256 € in Darınſtadt und in deſſen Difinin gedruckt.
Samſtag, 14. Auguſt 1830.
Nr. 65.
Allgemeine Militår - Zeitung. 2
g 5 p t º t.
- ford Ermouth iſt zum Admiral der rothen Flagge,
Ein Privatſdreiben aus Alerandrien vom 20. Mai Sir Sidney Smith žum Admiral der weißen , und in franzöſiſchen Blåttern ſagt: ,,Diefranzöſiſchen Offi: Sir Edward Godrington zum Viceadmiral der weißen ziere, welche ich hier ſprach , sind keineswegs der Anſicht, Flagge ernannt worden . des Hrn. Al . de la Borde , wenn er in ſeinem Werke ſagt, die Aegyptier ſeien gute leichte Truppen ; vielmehr
N e a pel.
Neapel , 15. Juli. Ein Decret des Prinzen Reiches
ſollen dieſelben zu diefem Dienſte ſehr wenig taugen ; verweſers ernennt den Generallieutenant Dardella
die einbeimiſchen Offiziere ſind nicht im Stande, eine zum Kriegs- und Marineminiſter. Recognoſcirung vorzunehmen oder Vorpoſten auszuſtels len , und im Augemeinen fürditet das ägyptiſche, auf
ſehr , Reiterei die das Fußvolkoder eingeübte Artnicht europäiſcheaber barchaus das Bajonnet Feuerder Infanterie. Seine Offiziere ſind ſo unwiſſend undhochs müthig, daß ſie nichts mehrlernen zu brauchen glaus ben , ſobald ſie einmal die åußerliche Handhabung der
Rußland. '
Se. Maj. der Kaiſer haben gerubt , mittelſt Allers
bødſter, in Alerandria bei Peterhof erlaſſenen Gnaden briefe vom 7. Juli den Ingenieurgeneral Grafen Op für denen vieljábrigen und nůblichen Dienſt, permann, Sorgfalt in der Verwaltungliddes ibin anvertrauten Wir
Waffen verſtehen . “ England .
fungsfreiſes ausgezeichnet hat, zum Ritter van St. Andreasorden , und den Militargouverneur von Kiew ,
London, 23. Juli . Die heutige Hofzeitung meldet . Generallieutenant Rujarbnin , für deſſen weiſe Ver's amtlich , daß Se. Maj. der König den Sir R.Wijon waltung des ihm anvertrauten Gouvernements, zum nicht allein zu ſeinem früheren Rangeals Generalmajor Ritter vom St. Alerander - Newsfyorden zu ernennen.
in der Armee hergeſtellt, ſondern auch zum Generallieu : Zum Rittervom St. Annenorden 1r Riaſſe iſtder
tenant in derſelben erhöht haben. Die Hofzeitungmels Commandirende der Reſervebrigade der 3ten Huſaren: det ferner eine große Armee- und Marine: Promotion . diviſion, Generalmajor Kismer, ernannt worden . - DerSr.Generalmajor Fürſt undSe. Dolgorufi . von der der Beim Heere wurden Feldmarſchålle : Sir A. Olartei Suite Hobeit Maj.des Kaiſers, K.Ill
und Sir S. Hulle; Generale : 30 Generallieutenante, Brigadegeneral PrinzAdam von Württemberg, worunter Dalhouſie Graf
, Marg. v. Gony ngbam ,
Sir u . Hope und Sir W. Clinton ; Generallieutes der die 2te Uhlanenbrigade der polniſchen Truppen bes nante: 44 Generalmajore, worunter Sir Hudſonlowe febligt, ſind zu Generaladjutanten Sr. Mj. des Kaiſers und Sir Fred. Adam. Generalmajor ford Benjamin ernannt worden , letterer mit Beibehaltung ſeiner ge Bloomfield bei der E. Artillerie iſt Generallieutenant in der Armee geworden. Das Ste Regiment leichter Dragoner ſoll fünftig heißen. 9tes lanciers-Admirale oder ,, lanciersres giment der rothen rothen giment der Königin “ heißen. Die der Königin Die Admirale der
genwärtigen Aemter. Generallieutenant FürſtMitgliede Eriſtowim, dirigiren Chef der. Infanteriediviſion 21ten Der , iſt zum : den Senate, und IVan.,ſeine dagegenderdasGenerallieutenant Baron Roien bisher geführte der Stelle
Flagge ford Gambier und Sir Che. Pole ſind zu | Commando der 14ten Infanteriediviſion dem General, Admiralen der Flotte ernannt worden .
lieutenant Weliaminow Ill . zu übergeben hat, berufen
- Die Hofzeitung vom 20. Juli meldet, baß Se. worden . Dem Generalmajor Heffe il . , Commandeur Maj. der König den Generallieutenant ford Aylmer der 3ten Brigade der 22ten Anfanteriediviſion , iſt das zum Generalcapitain und Oberſtatthalter des brittiſchen Commando der Reſerve - Grenadierbrigade des abgefon, -
Nordamerika's, und Generalmajor Madie zum Statt halter von St. Lucia ernannt haben .
dertent faufaſidhen Gorps , an Stelle des Generalmas jors Frolow l . , der zum Chef der 22ten Infanteries
ſich zum Generalcapitain diviſion ernannt iſt, übertragen worden .
- Se. Maj. der König hat - Der General - Kriegecommiffar des Generalſtabs der Artillerie erflårt, eine durch den Tod des Königs Tel, erledigte Würde, welcher damit ſeit 1766 befleidet war. Sr. Maj. des Kaiſers , Generalmajor finden I., iſt
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für ſeinen beſtåndigen Dienſteifer und ſeine raſtloſen
Vereinigte Staaten von Nord a inerita .
Bemühungen bei Verwaltung des Commiſſariatsweſens, New York, 19. Juni. In Folge einer im Congreß ſo wie für die zeitige und vorzügliche Verſorgung der durchgegangenen Bil , weldie ein früheres Militárgeſek
Truppen mit den betreffenden Bedürfniſſen während des Widerruft, das für Deſertion in Friedenszeiten Tos
Krieges mitder Türkei und der Heimfehr eines Theiles desſtrafe beſtimmt, hat die Regierung eine Proclamation jener Truppen,zum Großfreuz des St. Wladimirordens erlaiſen , die allen bisher defertirten Militärs vollen Pardon zuſichert. Alle diejenigen, die wegen Deſertion
2r Klaſſe ernannt worden .
Der Generaladjutant, General von der Infanterie verhaftet ſind, rollen ſogleid ibre Freiheit erhalten und Sufin l., bat zum Zeichen der Erfenntlichkeit für ſeis wieder zu ihrer Pflidst zurückkehren . Solche aber , die nen vieljährigen nitlichen Dienſt, inſonderheit für ſeine umherſtreifen und zum Lude verurtheilt ſind, ſollen zwar Ausdauer als Vorſitzer im Conſeil des Kriegsminiſters auch Verzeihung erhalten, jedoch nicht wieder in Dienſt
und im Comité vom 30.Auguſt 1814, die diamantenen genommen werden , da dieſelben, wie es in der Proz clamation heißt , indem ſie ſich der Vertheidigung ibres " Sc. Maj. der Kaiſer haben gerubt , durd Aller: Vaterlandes entzogen , welchem z11 dienen ſie feierlich
Inſignia Dell St. Alerander - Newsfyordens erhalten .
hódſte Reſcripte vom 7. und 8. Juli dem Generallieus gedworen hatten , nicht mehr würdig liud, in die Reis
tenant Kailfarow der dem Poſten des Chefs vom Generalſtabe der erſten Armee vorſteht, für ſeinen
ben der Armee zu treten .
Dienſt:
Wůrttemberg. eifer, und dem Obercommandeur des Hafens von Krons ſtadt, Viceadmiral Roſb now , für das wohlgelungene Im vorigen Jahre iſt der dritte Band der allgemeis Fortſchreiten aller Arbeiten im dortigen Hafen und die uils nen Kriegsdienſtordnung für die fönigl. württems gewöhnlich ſchnelle Ausrüſtung der baltiſchen Flotte in dies bergiſchen Truppen erſchieneit, welcher die allgemeinen ſem Jahre, den St. Alerander Newsfyorden zu verleihen . Verordnungen für den Dienſt aller Waffen im
Ani 13. Juli iit folgender kaiſerl. dfas erlaſſen Felde enthalt. Man findet darin, wie die Einleitung worden : ,, Nad) erfolgter Wiederherſtellung der freunds ſagt, ,,diejenigen Dienſtvorſchriften , welche, unabhängig ſchaftlichen Verhältniſſe mit der otromaniſchen Pforte von den Umſtänden und den darauf zu gründenden hielten Wir es für någlid), unſere nach und nad aud | Dispoſitionen der Commandirenden , als bleibende regles dem Feldzuge zurücffebrenden Truppen mit dem Cadre mentáre Normen für den Dienſt aller Waffen im Felde
der erſten Armee zu vereinigen . Da nun alle Truppen, aufgeſtellt werden fdunen. Ausgeſchloſſen ſind fonach wiró der Gadre der 2. Armee hiermit aufgehoben, durch Zeit und Umſtände bedingt, feine Vorausberech
die jenſeits der Donau ſtanden , zůcfgekehrt ſind , for wiſſenſchaftliche Vorträge über den Felddienſt, und was, wobei indeſſen zur Beendigung der Zahlungs , und an derer Bieſdiáffte das Hauptquartier bis auf weiteren Befehl beizubehalteu iſt; die leitung des Hauptquartiers ůlertragen Wir dem General der Artillerie Baron von fówenſterni. “
nung zuläßt und unter feine Dienſtregeln gebracht wers den fann , ſondern in jedem vorkommenden Falle der ! Selugheit, Entſchloffenheit, den milit & riſchen Talenten und Kenntniſſen der Befehlenden überlaffen bleiben muß." Dieſe Felddienſtordnung handelt in 10 Hauptſtůden von folgenden Gegenſtanden : 1 ) Einrichtungen zum
Dresden , Königreich 27. Juli . Se.Sachren. Maj . der Sonig haben Feldzuge, 2) Organiſation und Dienſt des Hauptquar, Höchſidero Neffen , den Prinzen Friedrid, A'uguſt, tiers, 3) Feldpolizei, 4) Marſch-, Gepåck -, Fuhr: und
der Infanterie , zum Quartiersweſen , 5 ) Sicherungsdienſt in der Bewegung, 6 ) Plabdienſt, 7 ) Dienſt in Lagern und Cantonniruns ſelben, unter Enthebung des bisher geführten Brigades gen, s) Sicherungsdienſt in der Stellung, 9) Dienſt der Generaliieutenant und Brigadier , General der Infanterie ernannt und Hódſtdem
commando's , das dermalen erledigte Generalconis Detachements , 10 ) Tienſt gegen den Feind. Ein
Ans
mando der Armee, mit Einfluß des Ingenieurs bang enthaltdie Lagerordnung für die verſchiedenen ps und
Artilleriecor (welches früher davon getrenntwar), Waffen ; ein anderer die Eintheilung und Verwendung zu übertragen geruht. -- Der bisherige Oberſt Freiherr der zum Schanzen beſtiminten Mannſchaft. 5. Haufen , Commandant des linien . Jufanterieregis
Wir glauben den Tant der Leſer zu verdienen , wenn
ments Prinz Albert, hat das Commando der Brigade wir das 10 te Hauptſtück aus dieſem trefflichem Regles
des Prinzen Friedrich erhalten . (Sein Nadfolger iſt ment hier abdrugen laſſen. Kapitel XLII . Vom Verhalten in Gefechten und Schlachten. 1. Momente vor dem Treffen . s . 706. Jedem vors killerhöchſt anbefobieren neuen Formirung desGeneral: Comunanoſtabs nocidero Armec , den bisherigen Ads auszuſehenden Treffen ſoll in ber Regel eine mündliche jutanten Sr. R. Hobeit, des Prinzen Friedrich Auguſt, oder ſdyriftliche Dispoſition des Commandirenden vors Oberſten v . Gerrini, demſelben als Chef, unter Ersangeben , durch welche den Truppencommandanten der noch nicht beſtimmt. )
Se, Mai . der fióing haben geruht, in Folge der
theilung des Generalmajor - Charafters der Infanterie, ihnen zugedachte Wirkungskreis klar und bůndig entwi: vorzuſeben ; dagegen den erſten Adjutanten des vorherigen General - Commandoitabs , Oberſten Freiberrn v . Obe leben , feiner bisherigen Dienſtleiſtung zu entheben, ihn aber, bis zu einer anderweiten Anſtellung, zumn fönigl. Generaladjutanten in Gnaden zu ernennen .
delt wird. Die Generale und Regimentscommandanten můſſen ſich mit allen Theilen des Gefechtsentwurfs ge nau befannt machen , und ſo weit es erforderlich iſt, für die weitere Mittheilung und nåbere Inſtruction ihrer Unterbefehlshaber Sorge tragen.
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S. 707. Die Truppenabtheilungen můffen ſo volls werden den Ort bezeichnen , wohin das Gepåd zurüd , záhlig als möglich zum Oefedite ausrůcfen . Allegu anzuſchicken iſt, und das zu deſſen Deckung erforderliche berweitigen minder weſentlichen oder Auffdyub leidenden Commando beſtimmen . S. 712. Alle nicht zum ſtreitbaren Stande gehörige Dienſtverrichtungen commandirte Leute ſollen , ſo fern
es die Umſtände möglich machen , eingezogen , und die Militårperſonen, mit Ausnahme des årztlichen Perſonals, den Mannſchaft muß auf das Nothwendigſte beſchránft, beim Gepäcke aufzubalten .
Zahl der zu Entſendungen oder Commando's erforderlis werden zurücégeſchickt, um ſich während des Gefechtes S. 713. Durch die vereinten Bemühungen des Chefs
werden .
S. 708. Es ſoll Vorſorge getroffen werden , daß die vom Generalſtabe, des Kriegscommiſſariats, des Coms Truppen wo möglich mit angeſchwichten Kräften zum mandanten der Feldjägerſdhwadron und des dirigirenden Gefechte kommen . Wenn es die Umſtände nur immer Militárarztes müſſen die geeigneten Anſtalten zu Forts
erlauben, ſollen die Truppen vor jedem Gefechte mit ſchaffungund Beſorgung der Berwundeten und zu deren Speiſe und Trant erquicktwerden, daher nach Umítán: Aufnahme in ein bewegliches Spital getroffen werden , den außerordentliche Austbeilungen von Lebensmitteln wobei nach Möglichfeit zu verhindern iſt, daß zu dies zu veranſtalten ſind, und die Mannſchaft zum Abkochen ſei Geſchaffte l'eute verwendet werden , die gegen den 1
angehalten werden muß. Den Truppencos mandanten Feind zu feciten beſtimmt ſind. wird ziır beſonderen Pflicht gemacht , ihren Peuten vor
S. 714. Ehe das Gefecht beginnt, ſoll ſich der Regis
dem Treffen einige Ruhe zu gönnen, und alle Beweguns ' mentsarzt jedes Regiments mit den Bataillonsårzten , gen und Anſtrengungen derſelben , die nicht durch uns Unterårzten und Kranfenführern hinter das Regiment ausweidhliches Bedürfniß geboten ſind , zu vermeiden. ; an einen Ort begeben , der ſo viel möglich dem feindlia S. 709. Gleiche Ricſidst, wie die phyſiſchen Kräfte, chen Feuer nicht ausgeſetzt iſt. Hier geſchieht der erſte erfordert dasBOmoraliſde Element , der Truppen . Die Verband. Die Page des Orts und das Eintreffen des Zügel der Diſciplin müſſen angezogen werden , damit årztlichen Perſonnis daſelbſt muß dem Regimentscoms Ruhe und Ordnung herrſche, Reihe und Glied und die mandanten gemeldet, und der Verbandort der Manns befoblene Aufſtellung gehalten, und die Aufmerkſamkeit fchaft bezeichnet werden . auf das Commandowort nicht geſtört werde. Man uns
$ . 715. Von jedem Regiment iſt dem årztlichen Pers :
terrichte die Truppen über ihre muthmaflichen Leiſtun: ' ſonal ein Unteroffizierbeizugeben, der neben den polis gen während des Gefechtes , ohne ſie ihnen allzuleicht zeilichen Functionen, die er am Verbandorte zu erfållen oder allzuſchwer vorzuſtellen ; man verheimliche ihnen hat ( §. 725 – 729) , zur Hülfe des årztlichen Perſonals den Widerſtand nicht , den Tie zu erwarten , und die beſtimmt iſt. $ . 716. Von jeder Compagnie oder Sdwadron inuß ihnen die Bibe und Stärfe des Feindes nicht, damit eine Anzahl von Soldaten voraus bezeichnet werden, nidht unerwartete Gefahr Beſtürzung errege. Dagegen welche die Beſlimmung haben , die Schwerverwundeten
Anſtrengungen, die ſie zu machen haben ; man verberge
ſude man ihnen begreiflich zu machen , daß von der an den erſten Verbandort zu tragen.
Ruhe und Ordnung , mit der ſie die Befehle ihrer Vors
S. 717. Der Commandirende wird den Generalent
geſepten vollziehen , und von ihrem Muthe und ihrer und Regimentscommandanten den Standpunct bezeich, Feſtigkeit der glüdlicheAusgang des Treffens zu erwar: nen laſſen, wo er ſid, während des Gefechtes am Meis
ten ſei. Mai ſebe die Mittel in Bewegung , weldie ſten aufzubalten gedenft, damit ſie ihm , wasnothig iſt, geeignet ſind, den Muth und das Vertrauen der Trup: melden , und ſeine Befehle einholen laſſen fónnen . pen zu beleben ; Begeiſterung im rechten Augenblice
1 S. 718. Wo möglich vor dem Beginnen des Gefech hervorzurufen , und den Inpuls zu großen Kraftan .' tes muß den Generalen und Regimentscommandanten ge fråftige Worte , die zu der Punct angegeben werden , auf welchen ſie ſich bei ſtrengungen zu geben . Weni würdgigem altenFeige ruhmhnun auff , dem Tapferen n orde nde etwaiger,ungünſtiger Wendung des Treffens zurückzus Belo , undVerh dem Schmrnach und Scha
ziehen haben . verbeißen , und die Truppen in ihrem
Vertrauen auf
S. 719. Die Regimenter , Schwadronen und Com.
eſeßten beſtårfen h ihrer Vorggeſprochen ,' pagnieen müſſen vor dem Beginnen des Gefechtes alle den MutAugenblicke die Einſicht und ihre im rechten werden ndthige Anordnungen getroffen , und rich in völlige Bes
Wirkung nicht verfehlen. Man dulde nicht , daß Ein: reitſdjaft geſetzt haben , um dem Befehle zum Vorrücken zelne fichzaghafte oder feinmüthige Reden erlauben , die oder zum Angriffe die ſchnellſte Folge leiſten zu können. den Muth der Uebrigen
niederſchlagen fonnten . Dergleis II. Momente w å brend des Treffens. S. 720. Ers . ober , was oft zwedinafiger ſein wird , vor ihren Gas folgt der Befehl zum Angriff, ſo inuß der Vormarſds
chen feige Soldaten müſſen auf der Stelle geſtraft, meraden beſch &mt werden .
ſdne , geſchloſſen , ohne Gedränge und in der Regel
S. 710. Demnådhſt iſt auf den Zuſtand der Waffen mit klingendem Spiele geſchehen. und der Munition die größte Aufmerkſamkeit zu vers
S. 721. Offiziere, Unteroffiziere und Soldaten müſs
wenden , und Vorfehrung zu treffen , daß es wåbrendren wihrend des Gefechtes ihre volle Aufmerkſamkeit auf des Gefechtes nie an Kriegsbedürfniſſen fehle, und der das Commando, die Signale und die Befehle ihrer Vors geſetzten richten , und ſolche ſchnell entſchloſſen und auf's. Abgang ſogleich ergånzt werde . S. 711. Der Chef des Generalſtabs oder , bei detas Genaueſte ausführen. Alle müſſen ſich vereinigt betres
dirten Abtheilungen, die Detachements - Commandanten ben , in dieſen entſcheidenden Augeüblicken ihre Schula
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digkeit nach Kråften zu thun, denn hier iſt die ſchönſte nöthig verplánfeft, nachlaffig aufbewahrt, oder gar zer: Gelegenheit , Anhånglichkeit an den König , Liebe zum ſtreut werde. Fehlt es während des Treffens an Muni: Baterlande und wabres militåriſches Ehrgefühl thåtig zu tion, und iſt der Abgang auf andere Weiſe augenblicklich beweiſen. Den Untergebenen wird neben der ſchnellen nicht zu ergången , ſo ſind einige Leute zu commandiren, und fråftigen Vollziehung der Befehle und der tapferen um die in den Taſchen der Getódteten oder Verwundes
Bekämpfung des Feindes zur Pflicht gemacht, ihre Sa: ten befindlichen Patronen zur Hand zu nehmen, und meraden und Vorgeſetzten zu ſchůben , zu vertheidigen, { chnell unter die fechtende Mannſdaft auszutheilen. und in keiner Gefahr zu verlaſſen, den Vorgeſekten aber,
S. 732. Die Pferde der an den Verbandort gebrachs
daß ſie in jeder friegeriſchen Tugend als Beiſpiel vors ten Verwundeten müſſen ſogleich ins Treffen zurückges anleuchten, mit Kraft und geſetztem Ernſt die von ihren ſendet, und die Pferde der Getódteten aufgefangen wers Befehlen abhängigen Truppen zu ihrer Sdyuldigkeit an den, um die etwa unberitten gewordene Mannſchaft
halten , und ihnen durds eigenen perſönlichen Muth , während des Gefedotes damit beritten zu machen . Hier
durch Beſonnenheit und durch Ausdauer Kühnheit und auf haben vorzüglich die Feldjåger während des Gefecha Vertrauen einflofen . $ . 722. Die nebeneinander ſtehenden Abtheilungen
tes ihr Augenierf zu ridten . S. 733. Wenn im Vorrúden Beute gemacht wird ,
múffen ſich, wenn es nothwendig iſt, es ſei um Gefahr namentlich wenn Kanonen erobert werden, so iſt ein
abzuwenden , oder um einen Vortheil zu erreichen , ges verhältniſmäßiges Commando dabei zurüczulaſſen . genſeitig unterſtůßen, ohne erſt einen Befehl dazu abzus
S. 731. Den Befehlenden aller Grade wird zur bes
warten , vorausgeſeßt, daß die Verhältniſſe des eigenen ſonderen Pflicht gemacht, auf das Verhalten ihrer Une tergebenen während des Gefechtes ein ſtets wachſames Poſtens es nur immer zulaſſen .
S. 723. Mit dem größten Nachdruck iſt zu verhüten, Auge zu haben, und diejenigen ſich zu bemerken, die ſidy daß die Mannſchaft , in der Abſicht Beute zu machen, beſonders hervorthun , damit das Verdienſt nicht unbes aus Reihe und Glied trete, ehe die Erlaubniß dazu lohnt bleibe. Wenn Soldaten , die ſich beſonders auss
gegebeniſt. Gegen alle, welche dieſes Gebot nicht achs gezeichnet haben , von den Offizieren etwa überſeben ten , Tou nach der Strenge der militäriſchen Strafgeſeße, worden ſein ſollten, ſo iſt es Sadhe der Unteroffiziere, auf ſolche aufmerkſam zu machen , und ſie entweder nody S. 724. Das Fortſchaffen der Verwundeten vom während des Gefechtes oder gleich nad demſelben ihren Sdlachtfelde geſchieht durch die voraus dazu bezeichnes Offizieren zu bezeichnen .
verfahren werden .
ten Peute ( $. 716 ), welde angehalten werden müſſen ,
S. 735. Wenn ein Befehlender, weß Ranges er ſei,
auf der Stelle dahin zurückzukehren , wenn ſie ihreu getddtet oder gefangen wird, oder wegen Wunden auss Auftrag ausgerichtet haben.
zutreten genótbigt iſt, ſo iſt der Nachtfolgende im Dienſt
S. 725. Keiner, der nicht ausdrůdliche Beſtimmung grade ſchuldig, ſogleich deſſen Stelle einzunehmen und dazu hat, darf austreten, in der Abſidt, einen Verwuns das Commando zu führen . S. 736. In Anſehung des Abgangs an Soldaten deten fortzuſchaffen .
S. 726. Kein Verwundeter, der allein zum erſten Vers wird verordnet, daß die Bataillone wenigſtens auf zwei bandorte zu gelangen vermag , darf begleitet werden.
Glieder und die Unterabtheilungen in Compagnieen und
S. 727. Kein Berwundeter, der noch im Stande iſt, Teine Waffen bis zum erſten Verbandorte zu tragen, darf Tolche auf dem Schlachtfelde zurüdlaſſen , widrigenfalls nad, Umſtanden demüthigende Strafe und Schadensers
Zügen ſich möglidſt gleich bleiben. Nad Verbåltniß des Abgangs der Mannſchaft hat der Commandirende aus Brigaden Regimenter, aus Regimentern Bataillone, aus Bataillonen Compagnieen bilden zu laſen. $ . 737. Wird ein Rückzug nothwendig, ſo haben die
jatz gegen die Uebertreter verfügt werden ſoll. 8. 728. Einem ſchwerverwundeten Offizier iſt es ges Befehlenden aller Grade dabin 3 ! wirfen , daß ſolcher
ftattet, fid) von einem oder hóchſtens von zwei Soldaten mit möglichſter Ordnung und obne Uebereilung geſchebe, an den erſten Verbandort zurückbringen zu laſſen , wo
damit der Rückzug nicht in wilde Fludyt ausarte . Zu
bei aber mit Strenge darauf zu halten iſt, daß die Bes dieſein Ende muß durch zweckmäßige Vorkehrungen und
gleiter ungeſäumt zurückfehren und bei ihrer Abtheilung eigene Geiſtesgegenwart des Commandirenden Faſſung und Muth bei den Truppen erhalten , durd, Ermabuun:
eintreten .
S. 729. Wer nur eine leidste Verwundung erhalten gen, Befehle, Drohungen, und ſelbſt durch die außerſten
bat, Toll gleich nad dem Berbande zu ſeiner Truppens Mittel, welche die Kriegsgefeße in einem ſolchen Falle abtheilung zurücfehren , eintreten und fortfahren, ſeine geſtatten , den Unordnungen , Zügelloſigkeiten und dem Schuldigkeit zu thun .
Ungehorſam geſteuert , und namentlid verhindert wer ,
S. 730. Die ſchließenden Offiziere und Unteroffiziere, den , daß keiner ſeine Waffen , Rüſtzeug oder anderes
die Feldjäger - Abtheilungen, welche Patrouille machen, Feldgeråthe wegwerfe, den Pferden eigenmächtig zum und der' beim erſten Verbandorte commandirte Unter- Bebuf der Flucht die Stränge abſchneide ?c. Sobald teroffizier haben beſonders-zu wachen, daß voranſtehende die Umſtånde es erlauben , und ſich ein ſchicklicher Ort Verordnungen genau beobadytet werden.
darbietet, um die Truppen zu ſammeln und zu Wereinis
$. 731. Die bei den Gompagnieen und Sdwadronen gen, wird der Commandirende Halt machen , die Trup .
eingetheilten Unteroffiziere und Offiziere müſſen Sorge penabtheiſungen formiren laſſen, und die weiteren Befehle tragen , daß die Munition von den Soldaten nicht uns ertheilen .
( Fortſ. folgt. )
Redigirt unter Verantwortliditeit der Verlagsbandlung : C. W. leste in Darmſtadt und in deiſen Offijin gedruckt.
Mittwoch,
Nr. 66 .
18. A uguſt 1830.
歲
Allgemeine Militar · Zeitung. Großherzogthum Herren.
4 ) Insbeſondere treten die vorſtehenden Beſtimmuns
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Se. Rönigl. Hoheit der Großherzog haben zu bewils ligen geruht, daß die Generale und Stabsoffiziere , To wie die Adjutanter Sr. R. H. und der Prinzen des Hauſes, außer Dienſt und an ſolchen Orten , wo die
gen auch dann ein, wenn ein in nichtmilitäriſcher Kleis dung befindlicher Oberer nach der Vorſdrift des S. 51 im 1. Theile des Dienſtreglements einſchreitet. *) Obs gleich indeſſen den Oberen, wenn ſie nicht militåriſch
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militariſche Sciclidyfeit es geſtattet, in Civilfleidung gekleidet ſind, die ihnen in dem ebenerwåbnten s .51 ertheilte Befugniß verbleibt, ro ſind fie doch in dieſem erſcheinen dürfen .
Ueber die Subordinationsverhältniſſe bin. Falle von der Pflicht, welche ihnen derſelbe auflegt, ſichtlich der in nichtmilitäriſder Kleidung entbunden. Auch müſſen ſie alsdann mit großer Umſicht
befindlichen Militårperſonen iſt am 5. August erwagen, ob es råthlich ſei, von jener Befugniß Ges nachſtehende Verordnung ergangen :
brauch zu machen, indem eine unvorſichtige Einſchreitung Tie leicht compromittiren und Subordinationsvergeben
1) Wenn ſichgleich ,dem Dienſtreglement zufolge, beranlaffen fann. Militárperſonen in Civiltleidern der ihnen ſonſt gebůh . renden Ehrenbezeigungen begeben , ſo haben doch die
Untergebenen alle ſonſtige Pflichten des Reſpects und
|
Deſtr eich .
Se. kaiſerl. Hoheit der Erzherzog Kronpring
des Gehorſams gegen ihre in nid)tmilitäriſcher Kleidung wurde durch ein Handbillet Sr. Mai. des Kaiſers zum befindliche Oberen und Borgeſeßten in demſelben Mape Feldmarſchall:fieutenant' und Inhaber des , durch den zu beobachten , als wenn ſich dieſelben in Militärfleis Tod Georgs IV . erledigten Huſarenregiments Konig von England " ernannt. bung befånden . 5 do we i z . 2) Es iſt jedoch hierbei vorausgeſeßt, daß der Uns tergebene den Oberen oder Vorgeſetzten als ſolchen Der Zagrabung wurde in der eilften Sißung vom erfannt babe . Die Fåte , in welchen auch bei dem 20. Juli die Rechnung der Militäraufſichtss Ablåugnen des Untergebenen mit Gewißheit anzunehmen behorde vom Jahr 1828 eingereicht und dieſelbe anch iſt, daß er den Oberen oder Vorgeſekten als ſolchen ſofort zur Prüfung und Berichterſtattung an den Vers erkannt haben müſſe , fönnen nicht augemein beſtimmt waltungsrath gewieſen. Sie zeigt unter gewohnten Tis werden ; es muß dieß vielmehr, bei der großen Verſchies teln der Einnahmen und Ausgaben, jene zu 86,288 Fr. denheit der hier eintretenden Verhältniſſe und Umſtånde, 24 Rp . , und dieſe zu 82,017 Fr. 71 Rp . , ſomit bleibt
ſo wie der Individualität der betreffenden Perſonen, der ein Activſaldo von 4270 Fr. 53 Rp . – Der Bericht der beſonderen Beurtheilung in jedem einzelnen Falle über- Aufſichtsbehörde über die Ergebniſſe des eilften Lebrcurs Inſen bleiben .
ſus der Militårſchule in Zhuit wurde verleſen ;
3 ) Wenn ein Militar mit einem nichtmilitäriſch ges dieſe war am 19. Juli 1829 eröffnet worden und am kleideten Manne zuſammentrifft , welder ſich als reis i nen Oberen zu erfennen gibt , ihm ſeinen Grad
*) Dieſer 5.51 beſtimmt Folgendes : ,, Jeder Obere iſt beſonders
| Wahrheit zweifeln ſollte und ſich im Augenblicke feine
verpflichtet, Vergehen von Militārperſonen jeder Iruppengat: tung zu veryüten und nöthigenfalls mit Unwendung auer ihm zu Gebote frehenden, gefeßlich erlaubten Mittel einzuſchreiten.
$ Semifbeit darüber verſchaffen fann , ob nicht etwa ein
Das Subordinationsvertäitnis wird alsóann in der Urt all:
und Namen nennt , ſo muß er, auch wenn er an der $ Dritter fich falſchlich für ſeinen Oberen ausgebe , dems ungeachtet ſein Benehmen ſo einrichten , daß es den
Reſpectspflichten gegen den Oberen, für den Fall, daß er dieß wirklich iſt, nicht zumiberlaufend erſcheint, und er bat es in dieſem Falle lediglich zu verantwor, ten , wenn er in der Unterſtellung , daß er mit feinem
Oberen zu thun habe, eine Reſpectsverlegung gegen - einen ſolchen begeht.
gemein , daß , rovald es ſich darum handelt, Vergeben don ' Militärperſonen zu verhüren , Jeder den şöheren im Grade, von welchem Corps und den welcher Waffengattung er lei, als ſeinen Boogefeßien zu erkennen hat, der da befugtiſt, ihm Dienftbefehle und Zurechtweiſungen zu ertheiten. Auch in jes dem anderen Falle, namentlich auch in öffentlichen Geſellschaf: ten, wo ſich Militärperſonen von einerlei oder von verſchiede: nen Iruppengattungen eine Störung der Ruhe oder Ordnung zu Schulden tommen laſſen 1, tritt dieſes allgemeine Subordis nationsverhältniß in Wittſamteit."
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8. September hatte die lette Mannſchaft die Schule verlaſſen. Ein am 14. Auguſt vorgenommener allgemei: ner Äusmarſch gegen Wimmis und bis Múlenen ges währte vorzüglich über die gegenſeitige Berbindung und Zuſammenhang aller Waffen Belehrung und verſchaffte
der Soldaten, das unbefugte Beutemaden und die uns erlaubte Plúnderung der Verwnndeten verhindert wers den . In allen dieſen poltzeilichen Verridytungen werden die Commando's und die von ihnen entſendeten Schild wadyen von den Feldjäger: Patrouillen unterſtüßt.
Gelegenheit für praftiſche Anwendung mancher zuvor $. 740. Die Regiments - Commandanten laſſen ben theoretiſch entwickelter Lehrſåke. Den Vorſtebern und | Abgang an Munition erſekelt, und bei dem Munitions , Inſtructoren der Schule, den Oberſten v . Búren, Die Reſervecommando die Faſſungen einleiten . four und dem Oberſtlieutenant Biſcher wurde von der $ . 741. Unmittelbar nad dem Gefechte haben die Lagſabung Beifall und Zufriedenheit bezeugt. – Die Regimenter und Corps ihren Verluſt ſummariſch den
Annahme der Stelle des eidgenöſſiſchen Oberſtfrieg ss. commiſſårs durch den Regierungsrath Hirzel in Frauenfeld wurde der Verſammlung angezeigt. Die Bemerkungen verſchiedener Stånde, betreffend die Drs ganiſation des Geſundheitsdienſt es für die eidges noriſche Armee, ſo wie über die Inſtruction der eidges
höheren Behörden meiden zu laſſen . Sofort finden die Einleitungen ſtatt, welche zu Conſtatirung über den Tod oder das Vermißtſein Einzelner im erſten Bande dieſer allgemeinen Kriegsdienſtordnung verordnet ſind. Ám folgenden Tage werden ausführliche Gefechtsrapporte über Zodte, Verwundete und Vermißte eingegeben.
ndifiſchen Geſundheitsbeamten, ſind vom Vororte einer
$. 742. Sind Gegenſtånde für das Kriegsårar ers
aus dem Oberſtlieutenant Schinz von Zürid ), Dr. luß und Dr. Flügel von Bern und Dr. Mayor von laus fanne beſtehenden Gommiſſion zur Prüfung übergeben worden, und ihr Befinden ſoll der Lagſaßung vorgelegt werden . Das von der Aufſichtsbehörde neuerdings
obert worden , g . B. Ranonen , Fahnen 2c., ſo müſſen ſolche gleichfalls in einer Liſte verzeichnet und eingeges ben werden . $ . 743. Den Gefechtsrapporten werden die Melbuns gen über diejenigen beigeſchloſſen , die ſich durd Waf:
.
revidirte vierte Heft des Erercirreglements für fentbaten beſonders ausgezeichnet haben .
Nicht minder
die eidgendfriſche Infanterie veranlaßte zwar múffen diejenigen bezeichnet werden , welche ſich etwa verſchiedene Beinerkungen und es wurde der Wunſch ein feiges Benehmen vor dem Feinde haben zu Schuls ausgeſprochen , daß dieſe wieder fåmmtlichen Standen den kommen laffen.
mitgetheilt werden möchten ; die Mehrheit der Tagſas S. 744. Die Generale haben die erſte Gelegenheit Bung aber wünſchte der endloſen Reviſion doch wenig zu ergreifen , um diejenigen , die wegen ihres rubmwürs ftens für einmal ein Ziel zu reßen, und die Genehmigung digen Verhaltens gemeldet worden ſind, dem commars der eingereichten Arbeit wurde deßhalb einmüthig erklärt. direnden General vorzuſtellen. Zu Mitgliedern der Militar a uffichtsbehörde S. 745. Die Compagnie , Schwadrong . , Batail, für das Jahr 1831 wurden ernannt : die zwei eidgenöſſis ronds und Regiment commandanten werden insbeſons
Ichen Oberſten jüngſter Creation, der ſolothurnſche Graf dere verantwortlich gemacht, die unverzügliche Wieders und Rathsberr Suri von Buſſy und Viſcher von herſtellung oder den Erfaß der verloren gegangenen oder Baſel. Der Kriegsſecretår, Oberſtlieutenant letter von unbrauchbar geworbenen Gefechts oder ſonſtiger Felds
Zug , wurde auf die Amtsdauer von 2 Jahren in ſeiner requiſite einzuleiten. Zu dieſem Zwede baben gedachte Truppenconimandanten, ſobald Rube nach dem Gefechte eingetreten iſt, genaue Beſichtigung über ihre Truppens abtheilungen , ihre Waffen und Rüſtzeug abzubalten , Liſten über den gefundenen Abgang einzugeben , und Kapitel XLII . 111. Momente nad dem Treffen . diejenigen, weldje den Verluſt an Waffen u.f.w. durch
Stelle beſtåtigt.
Bürttemberg . ( Fortſegung des 10. pauptſtücks der Felddienſtordnung . )
$. 738. Nachdem das Treffen entſchieden iſt, bleiben die Nachlafigkeit , Mangel an Aufſicht oder ſonſt durd Truppen in Bereitſchaft, bis über ihre weitere Beſtims ſchuldhaftes Benehmen veranlaßt haben , zur Verants
mung Befehl gegeben , oder der Bivouat angeordnet iſt. wortung, und nach Umſtänden zur Strafe zu ziehen. Inzwiſchen ſind alle Vorſichtsmaßregeln zu beobadyten , Die Generale werden Sorge tragen, daß dieſer ſo wichs welche die Sicherheit oder die Erhaltung der Drdnung tigen Dienſtverrichtung überall nachgekommen werde, ſobald als möglich Beſichtigung über ihre Regimenter $. 739. Zunächſt iſt für die nod nicht zurückgebrach abhalten und ſich von dem Gefed ,tsbedarf derſelben
auf dem Schlachtfelde fordern.
ten Verwundeten , deßgleichen auch für die feindlichen überzeugen . Verwundeten , welche auf dem Schlachtfelde liegen ges blieben ſind, Sorge zu tragen . Zu dieſem Ende ſind nach Umſtänden eigene Gommand's unter Anführung
Kapitel XLIII . Von der Vertheidigung feſter Pl å ße.
von Offizieren und Unteroffizieren zu befehligen, welche S. 746. Jeder feſte Plaß muß mit Benußung aller die Verwundeten aufzunehmen und auf den berbeiges zu Gebote ſtehenden Mittel aufs Aeußerſte gegen der ſchafften Fuhren in das bewegliche Spital zu bringen Feind vertheidigt werden. baben . Dieſelben Commando's beſorgen auch das Aufs
S. 747. Die Art und Weiſe, wie ein ſolcher Plaß
fangen der ledigen Pferde, das Zuſammenſuchen der vor Weberrumpelung zu ſichern iſt, oder wie bei Biofas
zerſtreut liegenden Waffen, die Beerdigung der Tods den, Belagerunge oder
Stürmen die Unternehmungen n ten und das Zuſammenbringen der Beute . Sie reben des Feindes zu vereiteln ſind, iſt kein Gegenſtand reg « Sdildwachen aus, damit die eigenmåchtige Entfernung ( lementarer Verordnungen, ſo weit nicht bei der Sides
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rung und Bertheidigung des plages die in dem Kapitel verfahren, um die beſtmöglichſten Bedingungen zu erhal, XXI. , vom Plancommando an geſchloſſenen Orten " ten, und überall das Intereſſe des Dienſtes, der Beſas enthaltenen Verordnungen Anwendung finden. Das Bung und der Einwohnerſchaft zu wahren. gegenwärtige Kapitel handelt fonach nur davon , unter $. 753. Kann auf Uebergabe mit freiein Abzug uns welchen Umſtänden die Uebergabe eines feſten Plates terhandelt werden , ſo ſind es folgende hauptſächlichſte an den Feind ohne Verlegung der militariſchen Pflich
Bedingungen , die zu erhalten geſucht werden müſſen :
ten ſtattfindent fdune, und was in einem ſolchen Falle 1 ) daß die Beſaßung mit auen Kriegsehren ( klingendem zu beobachten ſei.
$ . 748. Zur Uebergabe eines feſten Plakes an den
Spiel, Fahnen, brennenden Lunten ?c. ) ausmarſchire ;
2) daß außer dem Privatzepåde der Beſaßung, Karen,
Feind, ohne höheren Befehl, fónnen in Fåten , wo kein Archive, Munition , Feld-, und wo undglich anderes Ges naber Entſaß zu hoffen iſt, nur folgende Umſtånde beschůß mitgenommen werden dürfen, und die geeigneten
rechtigen : 1 ) die äußerſte Hungersnoth beim Mangel Transportmittel dazu verwilligt werden; 3) daß die Bes der adernothwendigſten Lebensbedürfniſſe; 2) der webes i faßung nöthigenfaus , und ſo weit es erforderlich iſt ,
loſe Zuſtand des plages , es ſei a) durch Mangel an durd, die feindliche Armee bis zu ihrem Beſtiminungss brauchbarem Geldhúße und Munition , oder an binreidhender Mannſchaft zur Bereßung und Vertheidigung der Werke , oder b ) daß ſich in der Hauptumfaſſung eine zugångliche Breſche, vou binreichender Breite befindet, und die Beſaßung auf derſelben bereits wenigſtens Eis
orte ſicher geleitet und verpflegtwerde ic. Alle etwaige weitere Bedingungen ſind nach Zeit und Umſtänden abs zumeſſen . Niemals darf die Bedingung ſtattfinden , daß die Befaßung rich anbeiſchig mache, im Laufe des Felds zuges nicht mehr zu dienen . nen Sturm ausgehalten hat, und die Abweiſung eines S. 754. Muß aber nach Beſchaffenheit der Umſtände
zweiten erweislich unmöglich iſt. Jede andere Rückſicht auf Uebergabe und Ergebung der Beſaßung in Kriego: bleibt der militäriſchen Pflicht fremd.
gefangenſchaft unterhandelt werden, ſo ſollen wenigſtens
$. 749. In allen Fillen, wo es ſich darum haudelt, folgende Bedingungen zu erhalten geſucht werden : 1) daß dem Feinde eine Sapitulation anzubieten, oder ein ſols die Beſaßung durch die Breſche bis zu der Stelle , wo thes etwa vou ihm gemachtes Anerbieten in Ueberles ſie ſich friegsgefangen ergeben ſoll, mit militäriſchen
gung zu ziehen, ſoll der Befehlshaber des Plaßes einen Ehren ausziehen darf; 2 ) daß Offiziere und Manns Kriegsrath zuſammenberufen , und unter ſeinem Vorlige ſchaft ihr Gepick und der Commandant ſeine Papiere mit Beſeitigung ader bloßen Vorausſeßungen oder zweis behalten dürfen 2c . felhaften Vorſtellungen und obne Rückſicht auf die ets
waigen Drohungen des Feindes , den wirklichen Zuſtand | des plages und deſſen Bertheidigungsfähigkeit in die genaueſte Erwägung ziehen laſſen , und das Gutachten ves Kriegsraths einholen. Der erſte Artillerieoffizier im
S. 755. Von welcher Art nun auch eine Capitulation
Fein , und unter welchen Bedingungen ſie abgeſchloſſen werden mag , ſo ſind beim Abſchluſſe folgende Puncte weſentlicy: 1 ) das Schickſal der Offiziere der Befaßung darf von dem der Mannſchaft nie getrennt und für jene
Praße, beßgleichen der erſte Offizier vom Genieweſen im Gegenſaße mit dieſer fein beſonderer Vortheil auss find nothwendige Mitglieder des Kriegsrathe. Die Wahl bedungen oder angenommen werden. 2 ) Die Kranken der übrigen Mitglieder aus den höheren Offizieren der und Verwundeten , die nid)t fortgeſchafft werden können, Beſaßungstruppen bleibt dem Ermeſſen des Befehlshas müſſen dem beſonderen Schuße des Siegers empfohlen,
bers Des Plaßes überlaſſen. Auch fónnen und ſollen nach und zu zweckmäßiger Verſorgung und Behandlung in namentli der erſte den Vertrag einbedungen werden . Umſtånden die Militärbeamten , namentlich Beamte vom Verpflegsweſen mit beratbender Stimme S. 756. Såmmtliche voranſtehende Beſtimmungen gele
beigezogen werden. Ueber die Verhandlungen des Krieges ten zwar zuuådiſt nur für Feſtungen. Sie find aber vers raths wird ein umſtåndliches Protokoll geführt, in das båltnißmåßig auf jeden anderen befeſtigten Plaß oder jedes einzelne Mitglied Teine Meinung niederzulegen hat. Poften anwendbar , mit dem Beifabe, daß unter Ums
S. 750. Der Befehlshaber des plages iſt an das ſtånden, wo es möglich iſt, ſich durch den Feind durds Sutachten des Kriegsraths nicht gebunden , wenn die zuſchlagen , die Uebergabe eines folchen pinges oder Pos
Mehrheit auf Uebergabe geſtimmt, und er ſelbſt die Ues berzeugung gewonnen hat, daß noch nicht alle Vertheis digungsmittel erſchöpft ſeien , und der Plaß nod långer vertheidigt werden könne. Gegentheils barf der Befehls. baber des plages gegen die Mehrbeit ber Stimmen in bie Uebergabe für ſich nicht willigen , den Fall ausge: nommen, der in den militäriſden Strafgeſeßen ( Art. 39
ſtens an den Feind nicht eher ſtattfinden darf, als bis der Commandant den vergeblichen Verſuch gemacht bat, ſich mit dem Reſte ſeiner Mannſdiaft durchzuſchlagen.
Ziffer 6) vorgeſehen iſt.
den ſollte, feine Sapitulation mehr Atattfinden, bei Vermeis
S. 757. Iſt es der Beſaßung eines befeſtigten Plas
Bes oder Poſtens, wo ſie ſich nicht langer halten fonnte, gelungen , ſich durch den Feind durchzuſchlagen und das offene Feld zu erreichen, ſo darf, falls ſie eingebolt wers
$ . 751. Es ſind nur zwei Arten von Capitulation dung der in den militäriſchen Strafgeſeßen für den Fall, auf Bedingung zulaffig : i) Uebergabe mit freiem Ab, daß auf freiem Felde capitulirt wird , feſtgelegten Strafe. zug. 2) Uebergabe und Ergebung der Beſagung in die $. 758. Nach jeder Capitulation hat der Commans Striegsgefangenſchaft.
dant ſein Benehmen , wenn ſolches nicht notoriſch als
$. 752. Bei den Unterhandlungen iſt es Pflicht des vorwurfsfrei anerkannt wird, vor einer Unterſuchung sa Befehlshabers des plates oder feines Bevollmådigten, commiſſion und nöthigenfalls vor einem Kriegsrecht zu ( Fortſ. folge ) ſtufenweiſe, wie es die Verhältniſſe mit ſich bringen, žu reinigen .
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u eber ſicht
reich zurücklehnte, verwarf dieſen Porſdrag . Es war dieß der letzte Verſuch ; die in Syrien verlaffenen Chris
der vornehmſten überſeeiichen Kriegserpeditionen .
ſien wurden daſelbſt in den merkwürdigen Gefechten von
( fortiefung . )
Tripolis und Ptolemais aufgerieben ; einige Trümmer
Eine ſediſte Ausrüſtung wurde von Johann v . Bris pon geiſtlidenOrden flüchteten ſich nach Cypern und enne nach Aegypten geführt, der ungeachtet der mitGlüd ließen ſich zu Rhodus nieder . Die Muſelinånner gingen hinwiederum bei Gallipoli geführten ſchrecklichen Belagerung von Damiette , doch zuleßt dem wiederholten Andringen der muſelmänniſchen über die Dardanellen (1355) und bemächtigten ſich nach Bevðiferung weidhen mußte ; die Trümmer ſeines ſtatt.. und nach der europåiſchen Provinzen des orientaliſchen
lichen Heeres, nabe daran ,von dem Nil verſchlungen zu Kaiſerreides, dem die lateiner ſelbſt den legten Stoß werden, mußten ſich ſehr glücklich ſchågen , daß ſie die Er, verſeißt hatten . Mabomed II . , der Konſtantinopel belagerte ( 1453 ), laubniß, ſich nach Europa einzuſchiffen , erfaufen konnten.
Der rómiſche Hof, der ſeine Rechnung dabei fand , roll ſeine Flotte über land in den Kanal gebrad)t haben, die Luſt der Chriſten zu ſoldhenUnternehmungen, wovon um den Hafen zu ſchließen; man wil ſogar behaupten, er allein die Früchte einerndtete, nicht erfalten zu laſſen, dieſe Flotte babe 20,000 Streiter faſjen tonnen . Nad
"
trieb die deutſchen Fürſten an, dem bedrängten Könige der Einnahme dieſes Plaßes mit der ganzen griechiſchen reich von Jeruſalem zu Hülfe zu kommen . Der Kaiſer Marine verſtärkt, låt Mahomed Rhodus und ſelbst
Friedrich und der Landgraf von Heſſen ſchifften ſid, im Otranto angreifen, während er in Ungarn einen ſeiner & . 1227 zu Brundufium mit 40,000Mannauserleſener würdigeren Nebenbuhler aufſucht (Huniades.) BeiBela Truppen ein. Da, aber der landgraf und ſpåter Frieds grad zurückgeſchlagen und verwundet, wirft ſich der Sul. rich Felbſt frant wurden , ſo hielt die Flotte zu Tarent tan mit einer zahlreichen Flotte auf Trebizond, erobert
an, von wo der Kaiſer, aufgebrad)t über den hochfah: dieſe Stadt und landet mit 400 Segeln zu Negropont, renden Gregor IX ., der ihn , weil ihm die Sache nicht das er mit Sturm nimmt. Ein zweiter auf Rhodus mit geſchwind genug ging, in den Bann zu thun wagte, 100,000 Mann von einem ſeiner beſten Legaten verſuchter fpåter, durch den romiſchen Bannſtrahl geſchreckt, dod Angriff wird mit Verluſt abgeſdlagen .ungeheueren Mahomeð will auf
wieder mit 10,000 Mann abzog .
ſich jetzt perſönlich an die Spiße einer
,
Vertat Von demſelben Geiſte beſeelt oder, wenn man Ancelot den Küſten von Jonien verſammelten und von wirdaber
Glauben beimeſſen darf, durd , Grunde einer bóberen auf 300,000 Mann berechneten Armee ſtellen, Politik bewogen, lauft Ludwig IX. von Aigues -Montes in der Ausführung dieſes Plans vom Tode ereilt. im I. 1248 mit 120 großen Schiffen und 1500 kleineren
Nach ihm wird Rbodus von Soliman II. mit einer
Fahrzeugen aus , die von den Genueſern, Venetianern zahlreichen Streitmadit, angeblich von 140,000 Mann, und Cataloniern gemiethet waren, weil Frankreich, ob die aber auf die Hälfte reducirt, ſoon groß genug ſein gleich von zwei Seen beſpült, dod damals nods feine würde, belagert und genommen. Im S. 1565 landeten Marine batte. Der König gebt in Cypern ans fand , Muſtapha und der berühmte Dragut auf Malta , wo die
ſammelt bort noch einige Streitfråfte und regelt, wie Ritter von Rhodus ſich niedergelaſſen hatten ; ſie führs Joinville meldet , mit mehr als 1800 Fahrzeugen nad ten 32,000 Janitſaren auf 140 Schiffen mit ſids ; man Aegypten ab . Sein Heer mußte ungefähr 80,000 Mann weiß, wie glorreid ſich Johann von lavalette gegen dies
ſtark geweſen ſein , weil er, obgleich die Hälfte zerſtreut ſelben behauptete. Die berühmte Schlacht von Tepanto, und auf die Rúſten von Syrien geworfen war, doch nach die im I. 1571 von Don Juan von Deſtreich auf ders einigen Monaten mit 60,000 Streitern , wovon 20,000 ſelben Stelle , wo die von Actium vorfiel, gewonnen beritten waren , gegen Cairo zog. Freilich hatte ihm wurde, machte endlich dem drohenden Uebergewichte der Túrfen der Graf von Poitiers eine Verſtärkung aus Frankreich und ein Ende; diefe verloren daſelbſt 200 Schiffe mehr als 30,000 Mann .
zugeführt.
England und Holland fingen im 14. Jahrhundert Man fennt das traurige Schidſal dieſer ſchönen Armee, wns jedoch demſelben Konig nicht abhielt, 20 Jahre an , auf der See eine Rolle zu ſpielen . Eduard U. ( andete in Frankreich und erſdien vor ſpåter einen neuen Kreuzzlih zu wagen ( 1270.) Er lan . dete dießmal auf den Trümmern von Karthago und bes Calais mit 40,000 Mann und 800 Schiffen . lagerte Zunie ; die Peſt raffte aber in einigen Wochen die Heinrich V. landete zweimal, nåmlich in den Jahrert
Hälfte feiner ürmce weg und er ſelbſt wurde ein Opfer 1414 u . 1417 ; er ſell 1500 Schiffe und nur 30,000 M. ,
derſelben. Der König von Sicilien , der imAugenblicke , worunter 6000 Neiter, gehabt haben. Allein bis zu dieſer Zeit und ſeit der Einnahme vort oon ludwigs Tod mit beträchtlichen Verſtärkungen and fand geſtiegen war und die Tråmmer der Armee auf ſeine Konſtantinopei waren alle die hier berichteten Ereigniſſe
juſet zurückführen wollte, erlitt einen Sturm , der 4000 vor Erfindung des Pulvers vorgefallen; denn wenn auch fann deinungeachtet auf die Eroberung des griechiſchen Ázincourt hatte, ſo iſt doch gewiß, daß man ſich derſels Reiches rnd ſeinerHauptſtadt, die er für eine núşlt: ben auf den Schiffen noch nicht bediente.
Henſeen und 20 große Schiffe verſchlang. Dieſer Fürſt Heinrich V., wie inan bebauptet , einige Ranonen zu chere und ſicherere Beute bielt. Pbilipp aber, der Sohn und Thronfolger des beil. Ludwigs , der ſich nach Frant:
( Fortſegung folgt. )
Redigirt uller Verantwortlicbteit der Verlagswandlung: C. W. 8258 in Darmſtadt und in deffen Offijin gedruct.
Samſtag, Nr. 67.
21. 5Auguſt 1830.
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Allgemeine Militar - Zeitung. W ů rttember g . ( forlegung des 10. Hauptſtücs der Felddienſtordnung . )
der Genehmigung des commandirenden Generals unter: legt wird. Er leitet die Ingenieurs und Mineurarbeiten , und verwendet zur Detgilanordnung und Aufſicht die unter ſeinem unmittelbaren Commando befindlichen Offis
It apitel XLIV . Vom Angriff auf feſt e Prcorps å ße,. das dem Gros oes ziere und die Mannſchaft der Unterabtheilung des Ges $. 759. Das Berennungs nieweſens ; ſorgt für die Beiſchaffung des zur Belagerung
Belagerungscorps gewöhnlid vorangeht, iſtbeſtimmt, nöthigen Materials und Handwerkszeugs ; beſtimmt die ufgråben undWerke; gibt in Gemeinſchaft Platz in mỏglichſt enger Umkreiſung einzuſchließen Zahl derTa den Artilleriecommandanten die vortheilhafte ſten Puncte der Umgegend in Beſitz zu, mit dem je nach den Fortſdrits 1
nehmen , und alle Verbindung mit dem Plaßeabzu: ten der Belagerung die Punctefür die Aufſtellung der Beobachtung Stille erforderlichen Sicherheitsmaßregelnin möglidſter der Batterieen an ; organiſirt die ndthigen Depots fürMas terial und Geſchirr; beſtimmt die Sammlungspuncte der
auf,richtenihren Marſd; ro ein ,daß ſie aufallen Zu: Cranſchee -Arbeiter, ihren Weg nachder Tranſdee und gången und Poſitionen, welche puncte den plaß umgeben , zu die Aufſtellungs
des
zur Deđung der Arbeit nd: gleicher Zeit eintreffen, formiren ſofort stundasd eine Kette von Poſten, die den Tag über auper'vem of thigen Unterſtüßungstrupps ; erſtattet jeden Tag att des plages bleiben ,bei Nachtaber ſich zuſammenziehen , berreytt
Ceneralſtabs – womöglich mündliche
-
Meldung über dieStunden; führt das Belagerunder den Plaz enger einſchließen, und zu keiner Zeit Jemand, nådiſtfolgen den 24 gs wer es auch ſein mag , weder aus- nod) einlaſſen . Journal und läßt die tåglichen Arbeiten auf zwei Plane
S. 1760. Iſt das Belagerungscorps zu dem Beren : einzeichnen. Wenn der Piat erobert iſt, ſo låßt er alles nungscorps geſtoßen, ſo beginnen die Arbeiten und der ins Fach des Genieweſens einſchlagende Staats. Eigens Belagerungsdienſt, der in den folgenden Paragraphen thum in Beſchlagnehmen, Verzeichniſſe hicrüber fertigen , mit Ausſdhluß aller ins Gebiet einer Dienſtordnung nimmt alle årariſche Gebåude und Werke des plages nicht gehörigen Materien enthalten iſt. in Augenſchein , macht über alles umſtåndliche Meldung
can
s. 761. Der Chef vom Generalſtabe des Belages l an den Chef des Generalſtabs, und läßt die etwa nos
rungscorps leitet unter dem Befehle des commandiren- |thigen Ausbeſſerungen an den Werken vornehmen . den Generals , analog mit ſeinen Verrichtungen im . 763. Der Artilleriecommandant ſorgt für die Hers offenen Felde den Gang der Belagerung und verwens beiſchaffung des nothigen Geſchüßes und Munitionsbes det zu ſeiner Unterſtüßung die übrigen ihm beigegebenen darfs, wohnt der erſten Recognoſcirung an, und entwirft
Offiziere des Generalquartiermeiſterſtabs . Insbeſondere gemeinſchaftlich mit dem erſten Offiziere vom Geniewe
iſt es ſeine Sache, wåhrend der Belagerung die Anordnung und Leitung des Sicherungsdienſtes für das Belas gerungscorps zu übernehmen , die Oberaufſicht über die Ausführung der nach dem Belagerungsplane angeords
fen den Angriffsplan ; leitet die Ausführung aller wih, rend der Belagerung vorkommenden Artilleriearbeiten ; beſtimmt die Puncte für die Munitionsdepots und ordá net ihre Einrichtung und die erforderliche Aufſicht dar
neten Arbeiten zu führen , den Gang der Belagerung in über an . Iſt die Feſtung erobert, ſo nimmt er alle in das einem umfaffenden Entwurfe zu beſchreiben , die Unters Fach der Artillerie einſdlagende årariſche Gegenſtande
handlungen mit dem Feinde zu leiten 2c., und wenn der in Beſchlag, låßt hierüber die ndthigen Verzeichniſſe fers Plaß erobert iſt, ſich in den Beſit ader Plane , Karten , tigen und übergibt ſie dem Chef des Generalſtabs. Memoiren ze. zu ſeßen , und ſich die genaueſte locals $ .764. Der Dienſt des erſten Verpflegsbeamten beim fenntniß von dem Praße , ſo wie von der Stimmung Belagerungscorps richtet ſich nach den algemeinen Vors der Einwohner zu verſchaffen .
ſchriften , welche für das Verpflegsweſen im Felde übers
$ . 762. Der erſte Offizier vom Genieweſen wohnt unter Zuziehung der von ihm hierzu commandirten Ins genieure der erſten Recognoſcirung an und entwirftmit bem Artilleriecommandanten den Angriffsplan, welcher
haupt ertheilt ſind, und nach den beſonderen deßhalb erhaltenen Inſtructionen . Im Uebrigen hat derſelbe nes ben der Sorge für den Unterhalt der Truppen die Beis ſchaffung der Arbeiter aus der Mitte der Landeseinwobs
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ner mit Werkzeugen und Fuhrwerken zu leiten , und fichlichen Regiment erhålt er einen lieutenant , und von insbeſondere die Verſorgung der Verwundeten angelegen jedem Bataillon einen Schüßen auf Ordonnanz. ſein zu laſſen. Wenn der feſte Platz erobert iſt , ſo iſt
$. 772. Unter den Befehlen des Tranſcheegenerals
es Sache des erſten Verpflegsbeamten , alle Magazine leitet auf jeder angegriffenen Fronte ein Stabsoffizier und übrige öffentliche Vorrathe , die ſich zur Beſchlag.
als Tranſcheecommandant den Tranſcheedienſt der Zrups
nahme für den erſten Offizier vom Geniewefen, oder für pen . Derſelbe macht die Befehle des Tranſcheegenerals den Artilleriecommandanten nicht eignen, in Beſchlag zu befannt, wacht über ihre Befolgung, unterſtůßt den lets nehmen, Verzeichniſſe hierüber fertigen zu laſſen , ſolche teren in allen ſeinen Verridtungen, und viſitirt Pifets
dem Chef des Generalſtabs vorzulegen , und ſich mit den und Poſten wenigſtens dreimal während ſeines 24 ſtůn Civilbebórden des Plages ſogleich in Verbindung zu digen Dienſtes .
ſeßen, um fich über alle vorhandene Mittel, die in fein S. 773. Der während der Belagerung mit der Trans ſchee-Aufricht beauftragte Offizier beſorgt das Dienſtdetail Fach einſchlagen , Renntniß zu verſchaffen . $. 765. Die Zahl der zu den Arbeiten, zu den Trans in der Tranſchee nach Maßgabe der ihm von dem Trans ſcheewachen und zum Sicherungsdienſte erforderlichen dheegeneral oder dem erſten Offizier vom Genieweſen
Truppenabtheilungen wird durch beſonderen Befehl be: ertheilten Befehle. Zu ſeinen Functionen gehört: der ſtimmt
. Empfang des Tranſcheematerials und Handwerkszeugs $. 766. In der Regel findet beim Tranſcheedienſte aus den Depots und die Austheilung an die Truppen ;
ein täglicher Wedſel ſtatt. Uebrigens ſollen die bei der die Abzahlung der in die Tranſchee růcenden Arbeiter ; Eröffnung der Tranſchee die Nacht hindurch beſchafftigt die Erhaltung der Polizei daſelbſt; die Beſtimmung der gewefenen Arbeiter im Falle ſtarfer Ermüdung nach dem Puncte hinter den Tranſdeen für die Ambulancen ; die
Ermeſſen des commandirenden'Generals vor Abfluß von Hinwegſchaffung der Verwundeten und Todten, und die
24 Stunden , und zwar ſchon mit Tagesanbruch ,abges erhålt Rapporterſtattung hierüber. – Zu ſeiner Unterſtüßung löſt werden . derſelbe einen
Fourier, und zu den Handleiſtun
S. 767. Jeden Tag erhält ein General , und auf jeder angegriffenen Front ein Stabsoffizier den Trans ſcheedienſt. Ueberdieß wird auf jeder angegriffenen Front ein Stabs- oder Subalternoffizier ( in der Regel von der Infanterie ) commandirt, der während der Belagerung bas Dienſtdetail in der Tranſchee zu beſorgen hat. Ihr Dienſtverhältniß und ihre Verrichtungen ſind unten nå ber angegeben .
gen kleine von Unteroffizieren befehligte Commando's. S. 774. Eine halbe Stunde vor der zum Abmarſche in die Tranſcheen beſtimmten Zeit, ſteht die zum Tran. icheedienſte commandirte Mannſdiaft auf den Sammels plåten zur Inſpicirung durch den Tranſcheegeneral bereit. Die Truppen, ſie mogen zur Arbeit oder zur Bedeckung beſtimmt ſein werden in her pronungaufgeſtellt, in vet jie oie' Tranſcheen beſeßen ſollen . Sie erhalten Brod
S. 763.Der zranjceedienſt wirb Regimenters und und Lebensmittel auf 24 Stunden, und muſſen zuvor Bataillonsweiſe ſo commandirt , daß jedes nach ſeinem über ihre Verrichtungen belehrt werden, damit fein lau . Range nacheinander die Reibe trifft, und daß ein Res tes Commando nothig wird . Auf dem Marſche von den
giment oder Bataillon den Tranſcheedienſt nicht zum Sammelplagen nach den laufgråben wird , am Eins zweitenmal zu übernehmen bat, bis der Dienſt an den gange derſelben angekommen , das Bajonnet ab- und übrigen Regimentern und Bataillonen nach Maßgabe das Gewehr unter den Arm genommen. Von jedem Der Rangordnung herum iſt.
Bataillon marſdirt ein Hauptmann mit 24 Mann an
S. 769. Die Regimenter und Bataillone werden Tags der Spiße, während ein lieutenant mit 24 Mann ſchließt. zuvor.in den Tranſdeedienſt commandirt, und geben an Dieſe verbalten ſich wie Vor- und Nachwachen bei dem den Tagen, wo dieſer Dienſt ſie trifft, mit Ausnahine Sicherungsdienſte auf Mårſchen. Die Spielleute mar
der zurücbleibenden Lagerwache feinen anderen Dienſt
chiren zur Hälfte an der Spige, zur Hälfte am Ende
außerhalb ihrer Abtheilung . Aud roll wo moglid; die des Bataillons. Einrichtung getroffen werden, daß ſie den Tag vor dem S. 775. Die Tranſcheearbeiter begeben ſich mit außer,
Tranſceedienſte und den Tag nach demſelben init andes ſter Stille und ſo verdeckt als möglich auf die Puncte, ren Dienſten und Arbeiten außerhalb ibrer Abtheilung wo ſie arbeiten ſollen. Die Aufſicht führenden Offiziere und Unteroffiziere erhalten von den Offizieren des Ge verſchont werden . $ . 770. Die Regimentscommandanten treten mit ihs nieweſens die nothige Inſtruction , and find verantwort :
rem Regiment und, wenn der Dienſt nur Ein Bataillon lich , daß dieſer gemäß gearbeitet und die Arbeit unun :
trifft, mit dem erſten Bataillon in den Tranſcheedienſt.
terbrochen fortgeſeßt wird. In der Regel nehmen die
S. " 1771. Der Tranſdeegeneral befehligt ſämmtliche Arbeiter ihre Gewehre mit zur Arbeit, und legen ſolche im Zranſcheedienſte befindliche Truppen. Nach Maß während derſelben binter der Stelle, auf der ſie arbeis gabe der von dein erſten Offizier des Genieweſens er: ten , zur Erde. Auf dem Marſche von den Sammelpla baltenen Mittheilungen , beſtimmt er die Stunde des Ben nach den Tranſcheen empfangen ſie in den Depots
Abmarſdes, und die Sammelplåtefür die in die Tran: das Arbeitsgeſchirr und jeder Mann eine Faſchine. Ohne Befehl darf fein Arbeiter ſeinen Platz verlaſſen ; erfolgt ein feindlicher Ausfall , ſo werden ſie angewieſen , aber zur , der Dienſt den leitet . Er Angriffen feindlichen
ſcheen rückenden Truppen , und die Sammelplåse bei
Sicherheit der in den Tranſcheen befindlichen Truppen ihre Gewehre zu ergreifen, und ſich mit dem Arbeitsges gegeben wird, und verwendet leştere im Fall eines feinds ſchirr hinter die Hauptbedeckung zurückzuziehen . Iſt der lichen Angriffs. Von jedem im Tranſcheedienſte befind- | Feind zurrickgewieſen , ſo beginnt die Arbeit aufs Neue .
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$. 776. Zu den übrigen Arbeiten, ferner zu Verfer: 1 den im Kapitel XXXVIII. enthaltenen Beſtimmungen. tigung von Faſchinen, Schanzkörben 2c. wird gleichfalls Dergleichen Patrouillen ſollen ſich öfters zur Erde nies die erforderliche Mannſchaft aus den Jufanteriebatail . derlegen , um beſſer wahrzunehmen , was vorgeht. Sie lonen commandirt. Die Anleitung zu allen dieſen Ars feuern nie, den äußerſten Fall zu ihrer Selbſtvertheidi: beiten ertheilen die Ingenieure. gung ausgenommen , verfolgen nie feindliche Patrouils
S. 777. Die Truppenabtheilungen, welche als Vors len, auf welche ſie ſtoßen , ſondern ziehen ſich ſdnell und poſten die Arbeiter decken, werden vor der Linie der lo ſtill als möglich in die Tranſchee zurůd , um Mel Laufgråben in angemeſſener Entfernung aufgeſtellt. Sie dung zu machen. ſeßen ſich , das Gewehr in der Hand, nieder . Ihre vors
$. 782. Wird die Tranſcheemannſchaft abgelöſt , ſo
geſchobenen Poſten legen ſich auf die Erde. Die Haupts ( chidt jedes ,abgehende Bataillon vor der zur Abidſung bebedung ftellt ſich Bataillonsweiſe in angemeſſenen beſtimmten Stunde einen Schůben hinter die Laufgråben
Zwiſdenråumen hinter die Arbeiter. Die äußerſten Vor: zurück, um der neuen Mannſchaft als Führer zu dienen. poſten feuern nie auf eine entdeckte feindliche Patrouille, l Der anfommenden Mannſchaft wird von der abgehens ſondern ſdleichen ſich zu dem Paſten zurück, der ſie aus den die Seite zunächſt an der Bruſtwehr der Tranſchee gelegt hat. Die Hauptpoſten ſelbſt ziehen ſich, wenn ſie gelaſſen. beim Vordringen einer feindlichen Abtheilung nicht ſtarf $.783. In den Tranſdheen geben die Truppen feine
genug zum Widerſtande ſind, unter beſtåndigem Feuern Ehrenbezeigung ab. Erſcheint der commandirende Ges nach den beiden Flügeln der linie der Laufgråben zul: neral daſelbſt, ſo ſeßen ſie ſich in Bereitſchaft, auf den rúd, und öffnen der Hauptbededung die Fronte . Im erſten Befehl auf die Banfets zu treten . Uebrigen richtet ſich der Dienſt verbåltnißmåßig nach S. 784. Es iſt Allen , die nicht dazu befehligt ſind
den Beſtimmungen , welche vom Sicherungsdienſte in oder beſondere Erlaubniß haben , verboten , die Inges /
der Stellung überhaupt gegeben ſind.
.
nieure auf ihren Recognoſcirungen zu begleiten oder
$. 778. Iſt die Tranſchee ſo tief gegraben , daß ſie ſich ihnen bei ihren Arbeiten zu nähern . einen Mann. decft , ſo werden die Pifets in die Trans
S. 785. Kommt ein Parlamentår aus dem belagers
ſchee zurückgezogen, und bilden die Tranſdeewache, die von nun an regelmåfig abgelöſt wird. Die Mannſchaft nimmt die Bajonnete auf, und die Fahnen werden inner: halb der Bruſtwehr angelehnt. Mit eintretender Nacht ſtellt, die Tranſcheewache kleine Pifets und Poſten an
ten Plaße, ſo wird, ſobald er durch die Trompete oder die Trommel das Zeichen gibt, das Feuer eingeſtellt , das ihm ſchaden kann. Nåbert er ſich der Tranſchee, ſo wird ihm auf eine Entfernung von wenigſtens 200 Schritten ein Eraminirtrupp mit einem Offizier entges gengeſchickt , der ihn zu ſtellen und hierbei daſſelbe zu beobachten hat. mas imáhnlichen Falle beim Vorpos ſtendienſte verordnet iſt. Obne befondere Erlaubniß des Tranſcheegenerals darf fein feindlider Parlamentár, der mündliche Aufträge an den commandirenden General zu haben vorgibt, durchgelaſſen werden. Langt die Ers
den geeigneten Stellen außerhalb der Tranſchee auf.
$. 779. Die auf den Bankets ausgestellten Sdild, machen machen Front gegen den belagerten Plaß, und richten ihr Augenmerk auf Alles und melden Alles, was in ihrem Geſichtsfreiſe vorgeht. Anfommende Deſerteure werden geſtellt, wie ſolches beim Vorpoſtendienſte vers
ordnet iſt, vor den Stabsoffizier der Tranſchee gebracht, laubniß des commandirenden Generals an, ſo wird der
und dann rúdwårts ins Hauptquartier geliefert. Bes feindliche Parlamentår mit verbundenen Augen , wie merkt eine Schildwache, daß in dem belagerten Plate ſolches gleichfalls beim Vorpoſtendienſte beſtimmt iſt, ins
Anſtalten zum Feuern getroffen werden, ſo macht ſie die Hauptquartier gebracht und auf dieſelbe Weiſe zurückTranſcheemanndaft durd Ruf ( Feuer ! ) hierauf aufs geführt. Der Ueberbringer von Briefſchaften aus dem
merkſam . Die Schildwachen ſind ferner angewieſen , belagerten Plate muß ſolche an den Stabsoffizier vom
darauf zu achten, daß ſich Niemand aus der Tranſchee Tranſcheedienſte gegen Beſcheinigung abgeben und ſich entferne, den nicht der Dienſt abruft, oder der ſich nicht ſogleich wieder entfernen. mit einer Karte von dem mit der Detailaufſicht beaufs
$ . 786. Wird von dem commandirenden General ein
tragten Offiziere vom Trancheedienſte auszuweiſen ver: Offizier in den belagerten Plaß abgeſchickt, ſo wird dem, mag. Auf Soldaten , dieſich unbefugterweiſe entfernen, ſelben ein Trompeter oder Tambour mitgegeben, der mit und dem belagerten Plate zueilen, wird, als auf De: abwechſelnden Pauſen das Spiel rührt, bis ſie die feinds $ . 780. Die Tranſcheemannſchaft muß ſtets , beſons
lichen Außenwaden erreicht haben. S. 77. Sobald der Commandant des belagerten
bers aber bei Nacht, munter und wach erhalten werden . Sobald man Urſadze zu vermuthen bat , daß ein Ausfall aus dem belagerten Plaße unternommen werde, iſt Meldung an den Tranſdheegeneral zu erſtatten , und
Plakes durch Aufſteckung einer weißen Fahne das Zeis chen gegeben hat, daß er zu capituliren Willens fet, Toll ſogleich Meldung an den commandirenden General ge. madt , und einſtweilen das Feuer eingeſtellt werden.
ſerteure, Feuer gegeben .
die Hauptbedeckungsmannſchaft, die hinter der Trans
$ . 788. Gebt der belagerte Platz durd) Sturm oder
ſchee poſtirt iſt, zu benachrichtigen, damit ſie ſich bereit halte , auf die erſte Aufforderung zur Ünterſtützung vorzurücken. S. 781. Der Patrouillendienſt, den die Tranſcheer
| Capitulation über, ſo iſt jeder Truppenbefehlshaber für die Befehle, die der commandirende Generel in Abſicht
wache nach den Befehlen des Trancheegenerals beſon :
(Schluß folgt. )
ders bei Nacht gibt, richtet ſich verhältnißmåfig nach
auf die Erhaltung der Mannszucht erlast , beſonders
verantwortlich zu machen .
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und der König von Schweden fand an den deutſchen
u e berſicht der vornehmſten überſeeiſchen Kriegserpeditionen .
Bólfern eine große Stúße.
Der Kampf zwiſchen ludwig XIV . einerſeits , und Bon jetzt an gewannen alle derartige Ausrüſtungen See Operationen , aber zu keiner bedeutenden Pandung. ( Fortſetung. )
Holland und England andererſeits , führte zu großen
eine andere Geſtalt, und dieſe Revolution fand, ſo zu Die von Jakob II . in Irland ( 1660 ) wurde nur von
ſagen , in demſelben Augenblice ſtatt, wo zufolge der Entdeckung des Compaſſes, des Vorgebirges der g . H. und der neuen Welt auch der Seehandel geändert und ein ganz neues Colonialſyſtem geſchaffen werden ſollte. Wir wollen hier weder von den Erpeditionen der
| 6000 Franzoſen ausgeführt , obgleich die Flotte von Tourville aus 73 finienſchiffen beſtand und 5800 Kas nonen und 29,000 Matroſen zählte. Es war ein großer Fehler , daß man mit ſolchen Mitteln nicht wenigſtens 20,000 Mann nad Irland geworfen hat. Zwei Jahre
Spanier nach Amerika, noch von denen der Hollander, ſpåter, nachdem Courville in der berühmten Schlacht Portugieſen und Engländer in Indien nach der Umſeg. von la Hogue beſiegt worden war, mußten die Trümmer
lung des Vorgebirges der g. H. ſprechen. Ungeachtet inih der ausgeſchifften Truppen zufolge eines Räumungsver: ungeachtet
trags
.
Genies eines Sama, eines Albuquerque,"eines Cortese | Das Zeitalter Ludwige XV: hat nur wenig bedene bieten dieſe von kleinen aus 2-3000 Mann beſtehenden tende See - Erpeditionen , von denen die von Richelieu Haufen gegen Uferbewohner, welche die Feuerwaffen nicht gegen Minorka nicht ausgenommen, die zwar als Bes
kannten , unternommenen Erpeditionen , als Kriegsopes ſtürmung ſehr ruhmvoll, aber als Landung weniger aus Berordentlich iſt, aufzuweiſen . rationen kein Intereſſe dar. Die ſpaniſche Marine, die burdh die Entdeckung der
In dem amerikaniſchen Kriege ( 1779 ) wurden vort
neuen Welt ſehr emporfam , zeigte ſich hódít glänzend unter Karl V .; es gelang dieſem Fürſten mit 30,000 Mann auserleſener Truppen, die er ſelbſtbefebligte und auf 500 genueſiſchen oder ſpaniſchen Schiffen führte, die
Frankreich die größten Anſtrengungen zur See gemadt. Europa ſah nicht ohne Erſtaunen , wie dieſe Madst zu gleicher Zeit den Grafen d'Eſtaing mit 25 Schiffen nach Amerika ſandte, während Hr. v. Örvilliers mit 65 fran:
Stadt Tunis zu erobern ; allein dieſes Glück wurde durch zóſiſch - ſpaniſchen Linienſchiffen eine landung von 40,000
das gånziiche Mißlingen eines anderen, mit gleichen Kräf- Mann decken ſollte, die zu Havre und St. Malo auf ten , aber in einer zu ſehr vorgerückten Jahrszeit, und
300 Schiffen eingeſchifft wurden .
Dieſe neue Armada kreuzte zwei Monate lang, ohne gegen den weiſen Rath des Admirals Doria im J. 1541 unternommenen Angriffs auf Algier wieder aufgewogen . etwas zu unternehmen , und wurde endlich durch die
Der Kaiſer war kaum gelandet, als er 160 leiner Schiffe Winde genothigt , den Hafen wieder zu ſuchen. Eſtaing war glücklicher; er ſpielte den Meiſter auf mit 8000 Menſchen von den Wellen verſchlingen ſah; der übrige, durch die Geſchicklichkeit von Doria gerettete den Antillen und ſchiffte in den Vereinigten Staaten Theil vereinigte ſich am Vorgebirge Metafuz , wohin 6000 Franzoſen unter Rochambeau aus, die ſpåter, mit Karl V. nur mit Mühe und Gefahr gelangen konnte. einer anderen Diviſion verſtårft, die kleine engliſche Ars
Philipp II. hatte ſeinen Bruder Don Juan , den Sieger von Lepanto , verloren und der Ruhm dieſes Cages wurde durch die Niederlage der berühmten Armada (1588) ſehr verdunkelt. Der König von Spanien, der ſidi in den Kopf geſeßt hatte, England zu erobern, fendete dahin 137 Schiffe mit 20,000 Soldaten , 11,000 Matroſen und 3500 Kanonen ; zu jener Zeitwaren aber die großten Schiffe eigentlich nur Fregatten . Der Herr zog von Parma, von Oſtende auslaufend, ſollte ſich mit
mee von Cornwallis bei New - York (1781) umzingeln balfen und foldhergeſtalt die Unabhängigkeit von Amerika entſchieden. Frankreich würde vielleicht für immer über feinen unverſöhnlichen Nebenbuhler geſiegt haben, wenn es unter dem Schuße ſeiner in dem Kanal von la Manche veranſtalteten Demonſtration 10 Schiffe und
7- 8000 Mannmehr unter dem Bailli von fuffren nach Indien geſendet håtte. Der Verſuch von Hoche gegen Irland mit 25,000
noch bedeutenderen Streitkräften, wenn auch nicht an Mann wurde durch die Winde vereitelt und hatte keine Kriegsſchiffen , ſo doch an Transportfahrzeugen und weitere Folgen ( 1796. ) Truppen , dieſer Érpedition anſchließen. Der Sturm und Später war Bonaparte , der 35,000 Mann auf 13 Die Engländer thaten dieſer, für jene Zeit unermeßlichen Schiffe n , 17 Fregatten und 400 Transportfahrzeugen
Ausrüſtung ihr Recht an. Sie verlor 13,000 Menſchen nach " Aegypten führte , anfangs ganz glücklich , erlitt und die Hälfte der Schiffe , ohne die Küſten von Eng. aber bald ſchwere Unfälle. Man weiß , daß die Türs land zu erblicken . fen , um ihn aus Aegypten zu ' vertreiben , in Abufir Auf dieſe Unternehmung folgt zuerſt die von Guſtav zu 15,000 an der Zabi landeten und daß fie, ſo leidt Adolph nach Deutſchland ( 1630.) Die Armee beſtand es ihnen auch geweſen wäre , ſich auf dieſer Halbinſel nur aus 15 bis 18,000 Mann ; die ziemlich bedeutende zu verſchanzen und Verſtårkungen zu erwarten, ſofort
Flotte zåhite 9000 Matroſen ; Ancillon iſt aber zuvers alle in die See geworfen oder gefangen genommen wur : låpig im Irrthume, wenn er behauptet, ſie habe 8000 den ; eine höchſt merkwürdige Art, ſich zu vertheidigen , Kanonen geführt. Die fandung in Pommern erfolgte die in einem åhnlichen Fale Nachahmung verdient. obne großen Widerſtand von Seiten der Raiſerlichen ,
( Schluß folgt. ) Redigirt unter Lerantwortlichkeit der Verlagsbandlung : T. W. Buste in Darınſtadt und in deſſen Dffijin gedrudt,
Mittwoch ,
Nr. 68.
25. Auguſt 1830 .
Allgemeine Militar : Zeitung. Wirttemberg. ( Sluß des 10. pauptftuds der Felddienſtordnung . )
Cartels , oder wenn ſich ganze Corps oder Garniſoner
capitulationsweiſe ergeben haben, nach dem Inhalte der
Rapitel XLV. Bon der Krieg gefangenſchaft. Capitulation . Falls ſolche Verträge,deren gewiſſenhafte hiermit zur ,beſonderen Pflicht gemacht wird, nichtvorliegen fouten ſo iſt in Anſebung derKriegos $. 789. Wenn der Feind durch Worte oder Zeichen Erfillung gefangenen zubeobachten,was hiernach verordnet iſt. S. 795. Kein Kriegsgefangener darf der nothwens Kleidungsſtúde ren vermag , fo iſt es Pflicht, feines Lebens und ſeiner digſten , die er auf dem Leibetrågt,
erflårt batund , daßbülflos er fidh dieWaffen ergeben wolle , oder perwundet nicht mehrwenn zu fühser 1
Perſon zu iconen, und ihn zum Kriegsgefangenen ans beraubt werden , falls nicht die eigene béchſte Noth des 1
zunehmen. Siegers eine Ausnahme zuráfrig macht. $. 796. Keinem gefangenen Offizier darf die Unis $. 790. Iſt der Gefangene außer Stand gereßt, zu
ſchaden , fo genießt er Schuß und Sicherheit gegen jede form oder das Zeichen ſeines Dienſtgrades abgenommen Mißhandlung und Beleidigung, denn die Menſchlichkeit werden . und die Bölferſitte fordern, daß an dem Ueberwundenen S. 797. Stein Kriegsgefangener, er fei Offizier, Una
feine unedle Rache geübt, ſondern daß er als Krieger teroffizier oder Soldat, darf des Ehrenzeidiens beraubt geachtet und ſein Unglück geehrt werde.
$. 791. Waren bei der Ergebung Bedingungen vers
werden , das er an ſich trågt.
S. 198. Wenn ein Kriegsgefangener dem Gefanges
abredet, ſo find ſolche gewiſſenhaft zu erfüllen, es wåre nentransporte übergeben iſt, ſo darf Niemand mehr denn, daß der andere Theil zuerſt ſein Wort gebrochen Hand an ihn legen , in der Abſicht, ihm etwas abzus Erfolgt aber die Ergebung unbedingt, ſo iſt nehmen, was ihm von dem, an den er fich ergeben hat, gleichwohl des Kriegsgefangenen Perſon für unverlek: gelaſſen worden iſt.
båtte.
S. 799. Was einem Kriegsgefangenen während der S. 792. Dagegen muß den Kriegsgefangenen durch Gefangenſchaft von den Seinigen zugeſchickt wird, oder
lid zu achten .
die geeigneten Mittel die Gelegenheit benommen wers was er ſonſt rechtmäßig erwirbt, das muß ihm unvers den , entfliehen zu können . Jedoch ſoll auch ihre Ver: Fürzt belaſſen werden . wahrung mit möglichſter Rúfſicht auf die Erhaltung $. 800. Rein Kriegsgefangener darf zur Annahme
ihrer Geſundheit geſchehen , und die Einſchrånkungen diefſeitiger Kriegsdienſte, oder ſonſt zur Treuloſīgkeit bürfen überhaupt nicht weiter getrieben werden, als die gegen ſeinen Souverain gezwungen werden. fichere Bewachung bei den jedesmaligen localverhältniſ, S. 801. Wenn aber ein Kriegsgefangener freiwillig. ſen ſchlechthin ndthig macht. in diefſeitige Militárdienſte treten will, ro fann ſeine S. 793. Wenn feindliche Unterthanen, die nicht zur Eintheilung zu einem Regimente nur mit Bewilligung
feindlichen Armee gehdren, ohne Auftrag und Berechtis des commandirenden Generals, und erſt nach voranges gung ihres Souverains aufſtehen und mit gewaffneter gangener Ablieferung ins Hauptquartier erfolgen. Hand ſich Feindſeligkeiten erlauben, ſo ſind ſie nicht als S. 802. Die Kriegsgefangenen müſſen , ſo weit es die rechtmåßige Krieger, ſondern als Berbrecher zu behans Umſtånde möglich machen , nach den nothwendigſten Bes
deln . Im Fall ihrer Gefangennehmung fönnen ſie daber dürfniſſen ihres Standes unterhalten werden. die Rechte der Kriegsgefangenſchaft nicht anſprechen.
S. 803. Bei der Verpflegung ſowohl als bei der ſons
Haben aber feindliche Unterthanen auf Gebeiß ibres ſtigen Bebandlung ſind die militariſchen Rangverhalts
Souverains die Waffen ergriffen, z. B. beim Aufgebote niſſe der Kriegsgefangenen möglichſt zu berüdſichtigen, des Landſturms, ſo ſind auch ihnen die Rechte der rechts und den Offizieren roll ſtets mit Achtung und Höflichs
måßigen Krieger für den Fall ihrer Gefangennehmung feit begegnet werden. Auch iſt Sorge zu tragen, daß zuzugeſteben.
Offiziere , wo möglich ſchon unmittelbar nach ihrer Ges $ . 794. Die Behandlung der Kriegsgefangenen, ihre fangennehmung, beſonders aber auf dem Transporte, Verpflegung und Auswechſelung ridten ſich nach den von den übrigen Gefangenen geſondert werden. zwiſchen den friegführenden Mächten etwa geſchloſſenen S. 804. Für die verwundeten und franken Kriegos
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gefangenen iſt gleiche. Sorge zu tragen , wie für die cher das Commando führt, wird ein Paß mit einer Aranten und Verwundeten der dieſeitigen Truppen .
Marſchroute ausgeſtellt , worin der Zweck ſeiner Sens
S. 805. Gefangenen Offizieren wird , ſobald es gedung ausgedrückt und Sicherheit für ihn und fein Som , ſcheben fann , das mündliche Ebrenwort abgenommen , mando begehrt wird . Das Commando darf nicht auf
daß ſie ſich nicht entfernen wollen . Spåterhin iſt ein ſchriftlicher Revers von ihnen zu fordern, worin ſie auf ihr Ehrenwort zu verſprechen haben , ſich weder zu entfernen, noch bis zu rechtmäßiger Aufhebung der Gefans
Unternehmungen ausgehen, und hat die Marſchroute zu beobachten, die ihm vorgeſchrieben iſt. Auf dem Marſche iſt die ſtrengſte Mannszucht zu erhalten und alle Vors Ficht anzuwenden, daß kein Gefangener entfliehe. Beim
genſchaft gegen die diefſeitigen oder verbündeten Trup . Eintreffen an den feindlichen Vorpoſten wird Ruf ges pen zu dienen . Nach Ausſtellung dieſes Reverſes fann blaſen oder geſchlagen, und die Uebergabe vertragsmås der commandirende General gefangenen Offizieren ih- big und gegen den Uebergabsſchein , welcher von der feindlichen Behörde unterſchrieben werden muß , einges ren Degen zurückſtellen lasſen .
S. 806. Sollte ein ſolcher Offizier rein Verſprechen nicht halten, und den ihm angewieſenen Aufenthaltsort eigenmåchtig verlaſſen, oder gar die Waffen wieder ers greifen, ſo iſt das feindliche Truppencorps, dem er ans gehört, von der Verlegung ſeines Ehrenwortes in Rennt:
' leitet. Dieſe Uebergabsliſte wird bei der Rückfunft des Commando's im Hauptquartiere abgegeben. Auch auf dem Núcwege hat ſich das Commando vollfommen neus tral zu benehmen , und darf ſich nirgends eine Feindres
ligfeit erlauben. Stóßt es auf eine feindliche Truppe,
niß zu ſehen , er ſelbſt aber, wenn er wieder beigefangen ſo zeigt es feinen Paß und den auf dem feindlichen wird , nad ſtrengen Kriegsgereben zu behandeln . Poſten erhaltenen Schein vor. Einzelne wenige Kriegos
S. 807. Werden Militárperſonen , welche nicht zum gefangene, die der feindlichen Armee zurückgegeben wers ſtreitbaren Stande der feindlichen Armee geboren, 3. B. den ſollen , fónnen auch nur von einem Trompeter zu Geiſtliche, Auditoren 2c . gefangen genommen , ro rollen den feindlichen Vorpoſten begleitet werden , in welchein lie, ſobald ihre Eigenſchaft gehörig nachgewieſen , und Falle verhåltnißmåßig das oben Angegebene zu beobach fonft feine Gefahr vorhanden iſt , daß fie den 3hrigen ten iſt. Mittheilungen machen fónnen , die den dieſſeitigen oder S. 811. Werden dem diefieitigen Truppencorps don
verbündeten Truppen nadtheilig ſein würden, auf Bers' feindlidyer Seite Gefangene zurückgeliefert, ſo geſchieht fügung des commandirenden Generals ohne Auswechſes die Uebernabme ebenfalls auf den Vorpoſten . Die feinos fung entlaſſen , oder den Jürigen zurückgeſchickt werden. fiche Bededung genießt auf dem Hin- und Herwege $ . 808." Sollten etwa bei den feindlichen Truppen poufommene Sicherheit, ſo lange fie fich innerhalb der
die hier aufgeſteliten Grundſåße über die Bebandlung
Gränzen ihres Auftrags bålt. Bis die Uebernahme der
der Kriegsgefangenen nicht beobachtet , oder diejenigen ausgelieferten Gefangenen erfolgt iſt, und die feindliche von den "dieffeitigen oder verbündeten Truppen , welche Bedeckung fich zurücgezogen bat, bleiben die Vorpoſten ons Unglück hatten , in feindlidie Kriegøgefangenſchaft unter Gewehr. Niemand von der feindlichen Bededang
3!! gerathen , der Vóſferſitie zuwider, hart und grauſam darf die Vorpoſten überſchreiten. Auch ſollen keine Uns behandelt werden , ſo iſt der commandirende. General terredungen , fo fern ſie nicht durch dno Ucbernabuss
befugt, Repreſſalien zu gebrauchen und dießfalls die geſchafft zwiſchen dem übergebenden feindliden Offizier nothigen Befehle zu erlaffen .
und dem übernehmenden dieſeitigen Offizier herbeiges
$. 809. Alle einzelne Kriegsgefangenen rollen , fos bald es thunlich iſt, ins Hauptquartier , und bei deras chirten Corps in das Quartier des Detachements-Gom : mandanten abgeliefert werden . Kein Truppencomman. dant iſt befugt, einen Gefangenen mit oder ohne Idſegeld,
führt werden , ſtattfindent. Der übernehinende Offizier hat zu unterſuchen , ob die in der Liſte aufgeführten Peute wirklich auch abgeliefert werden , und das feinds fide Commando ſofort nach Mabgabe des Grfunds zu beſcheinigen . Wird feindlicherſeits feine genaue Namens
oder unter dem Vorwande, daß er ein feindlicher Auss liſte als Uebergabsſchein mitgebradt , ſo werden ſums
reiſſer fei , zu entlaſſen . Erlauben es Zeit und Umſtände, mariſche Uebergabs- und Uebernahmsſcheine, worin die To wird vor der Ablieferung eine Liſte der Gefangenen
Zahl der Unteroffiziere und Soldaten anzugeben iſt,
gefertigt, in derſelben Namen, Charge, Regiment und ausgewechſelt. Die abgelieferten Gefangenen geben ros Der Ort, wo die Gefangennehmung erfolgt iſt , aufges fort unter Anführung des unter ihnen befindliden åttes 1
führt , und dieſe liſte mit den Gefangenen eingeſchicft. ften Offiziers oder Unteroffiziers ins Haubsquartier ab ,
Die Fertigung einer ſoldien liſte fann auch einem ges woſelbſt der Uebergabsichein abzugeben iſt. fangenen Offizier oder Unteroffizier übertragen werden, $ . 812. Den diefficitigen Militárperſonen , welche nach in welchem Falle die Richtigkeit derſelben vor der Abs geleiſteter tapferer Gegenwehr bei feindlicher Ueberunadt lieferung derſelben zu prüfen iſt. das Unglück baben , in Kriegsgefangenſchaft zu gerathen , S. 810.Findet im Paufe eines Feldzuges eine Aus, wird Nachitehendes zur Pflicht gemacht: 1) Da die Ges
lieferung der Kriegsgefangenen ſtatt, ſo iſt Folgendes fangenſchaft von dem geſchworenen Eide der Treue nicht zu beobachten : Werden Kriegegefangene der feindliden entbindet, und die Pflichten gegen König und Vaterland Armee zurückgeſendet, ſo geſchieht die Auslieferung un: fortdauern, fo weit nicht die Ausübung derſelben durch ter Begleitung eines Commando's und unter Zugrundlegung einer doppelten Namenliſte von den Gefangenen, wovon das eine Eremplar als Uebergabeſchein , das andere als Uebernahmsſchein dient. Drm Offizier, web
den Zuſtand der Gefangenſchaft unmöglich wird, ſo ſoll Jeder der Parthie ſeines Königs zugethan bleiben, bei den Truppen , deren Gefangener er iſt, feine Dienſte nehmen , und ſich zu keiner Offenbarung verſtehen , an
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deren Verſchwiegenheit dem König oder Deſſen Verbůns | Franfreich. Die unerhörten Eroberungen der Engländer deten gelegen iſt.
Es wird erwartet , daß ſich keiner in Hindoſtan fanden nur allmåblich ſtatt. Im Beſite
weder Durdy Verſprechungen , noch Drohungen, noch durd) von Calcutta und bierauf von Bengalen verſtårften ſie wirklide barte Behandlung in den Grundſåpen wahrer fid , daſelbſt nach und nach durdy theilweiſe Truppenfen:
militariſcher Ehre und Pflichttreue werde wanfend ma : dungen und durch die Seapoys, die ſie zu Soldaten zu den laſſen . 2) Da ferner das Subordinationsverbálta bilden wußten . Die engliſd - ruſiſche' Erpedition gegen Holland int niß , ſo weit es die Umſtånde möglich machen , auch wåbrend der Kriegsgefangenſchaft fortdauert, ſo muß I. 1799 wurde mit 40,000 Manu , jedoch in mehreren Feder ſeinem Mitgefangenen , der ihm vor der Gefan auf einander folgenden Randungen ausgeführt, ſie ift
gennehmung nach dem Geſeße der Subordination zu aber gleichwohl in ihren einzelnen Umſtänden intereſſant. Im S. 1801 landete Abercrombie, nachdein er fer befehlen batte, nicht nur die ibin ſonſt ſchuldige Adytung und Ehrerbietung erweiſen, ſondern auchdie Weiſungen, rol und Cadir bedroht hatte , mit 2000 Engländern in die er ihm bei vorwaltenden Umſtånden etwa ertheilt, Aegypten ; der Ausgang iſt bekannt. Der General Stuart, der im J. 1806 in Calabrien befolgen . Wer dieſer Vorſchrift zuwider handelt , wird auf erhobene Klage nach erfolgter Auswechſelung in gelandet war, mußte nach einigen zu Mayda errun. Unterſuchung gezogen , und nach Befund der Umſtände genen Vortheilen ſich wieder nach Sicilien cinſchiffen . geſtraft werden. 3) Wenn es einem Gefangenen gelun : Noch weniger gelang die Erpedition gegen Buenos , gen iſt, ſich ſelbſt zu ranzioniren , ſo muß er obne Siu . Ayres ; fie cudete mit einer Capitulation . Im I. 1807 landete ford Cathcarth mit 25,000 M. men zu ſeiner Truppenabtheilung oder, wenn dieß nicht
geſchehen kann , auf dem kürzeſten Wege ins Vaterland bei Kopenhagen und bemächtigte ſich , nachdem er dieſe
zurücfehren . 4 ) Śs ſoll aber keiner aus der Gefan. Hauptſtadt durch ein Bombardement geångſtigt hatte ,
genſchaft entfliehen , wenn zu befürchten iſt, daß der der dåniſchen Flotte , was der Zweck ſeiner Ünteruena Feind daraus Veranlaſſung nehmen werde, ſtrengere mung war . Im I. 1809 landete Wellingtoit mit 15,000 Mann Maßregeln gegen die Mitgefangenen , wodurch deren
Lage hårter und unleidlicher werden tonnte , zu ergrei : in Portugal ; man weiß , wie er ſiegreich bei Wimiera fen . 5) Jít ein gefangenér Offizier auf ſein Éhrenport und mittelſt des in ganz Portugal erweckten Aufſtandes entlaſſen worden , To muß er ſein Verſprechen balten , den General Junot zwang , dieſes Königreid zu råus bis er ſeines Wortes enttbunden , oder die rechtmäßige men . Dieſelbe Armee, auf 25,000 Mann gebracht und
Aufbebung der Gefangenſchaft erfolgt iſt. Wenn ein unter die Befehle von Moore geſtellt, wurde, als ſie in Offizier ſein dem Feinde gegebenes Ehrenwort bricht, To Spanien eindrang, um Madrid Hülfe zu bringen , auf wird er unfähig, fernerhin unter den königlichen Trip: Corunna zurückgeworfen und genothigt, ſich mit großem
moule
pen zu dienen. Wird ein ſolcher Offizier von den dieſes Verluſte wieder einzuſchiffen .
Wellington , der nuf's
tigen oder befreundeten Truppen aus ſeiner Gefangen : Neire mit einigen Beritärkungen in Portugal gelandet fchaft befreit, ſo darf er zwar dahin nicht zurückfebren , war und 30,000 Engländer und eben ſo viele Portus aber bis zu ' erfolgter Auswechſehung oder Entbindung gieſen vereinigt batte, tachte diefe Niederlage dadurch , von ſeinem Ehrenworte feinen Dienſt gegen den Feind daß er Soult zu Oporto liberfiel ( Mai 1809 ) , fofort
thun. 6) Die Offiziere ſind ſchuldig, für die mitgefans bis vor die Thore von Madrid zog und den König
genen Unteroffiziere und Soldaten , ſie mögen von ih Joſepb zu Talavera ſchlug. Die in demſelben Jahre gegen Antwerpen gerici), ihre Lage da, wo ſie ſelbſtwirkend oder vermittelnd auf- tete Erpedition war die bedeutendſte, die England ſeit treten können , zu erleichtern , insbeſondere aber ſich des Heinrich V. unternommen batte ; ſie zählte nicht wenis Berpflegsweſens, ſo weit es von feindlicher Seite ge- ger als 70,000 Mann , worunter 40,000 fandtruppen ſtattet wird , anzunehmen . und 30,000 Seeſoldaten ; ſie gelang aber nicht, weil es rem oder einem anderen Regimente ſein , zu ſorgen, und .
dem Führer an Genie fehlte. Zeit ſtatt ; 30 ruffici Art' yon fandung hatte um dieſelbe ,
Ueber ſicht der vornehmſten überſceiſchen Kriegserpeditionen. ( Schluß. )
ſchůße in 5 Colonnen auf dem Eiſe über den bothniſchen Meerbuſen , im die Inſeln von Aland zu erobern und bis vor die Thore von Stockholm Schrecken zu verbreis
Die beträchtliche, im Jahr 1802 gegen St. Domingo ten , während ein anderes Corps bei Umeo über den gerichtete Erpedition war als Pandung merkwürdig, Golf ging. Wohl iſt die boudndiſche Flotte in dem ges wurde aber durch die Verheerungen des gelben Fiebers frorenen Terel von einigen franzöſiſchen Detachements bereitelt. genommen , aber noch nie war eine Unternehmung, wie Seit ihren gladlidsen Seegefechten gegen Ludwig XIV. die von Bagration und Barclay verſucht worden. waren Engländer die
immer mehr darauf bedacht , dre
Der General Murray unternahm im J. 1813 eine
Flotten ihrer Gegner zu zerſtören und Colonieen zu er- wohlberechnete landung in der Gegend von Tarragona , obern, als große Landungen zu bewerkſtelligen . Dies 'um Sidhet von Valencia abzuſchneiden ; mufte ſidi aber jenigen , die ſie im 18. Gabrbunderte gegen Breſt und nach einigen errungenen Vortheilen wieder einſchiffen . Cherbourg mit 10– 12,000 Mann verſuchten , vermoch
Die Rüſtung Englands im J. 1915 gegen Napoleont,
ten nichts im Herzen rines fo machtigen Staates , die der von der Sifet Elbn zurückgekommen, war merkwürs
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dig wegen ihres unermeßlichen, bei Oſtende und Antwers , eine andere Ladungsart, die dabei bekannt gemacht wird, pen ausgeſchifften Materials . Die Truppen beliefen ſich angewandt habe. auf 60,000 Mann Anglo - hannoveraner , wovon aber Wenn ſchon jene Art zu laden ſich bei den Verſuchen die einen zu fande famen und die anderen in dem Ges vollkommen bewährt haben mag und Einſender dieſes bicte einer verbundeten Macht ſich ausſchifften , ſo daß auch nicht beurtheilen kann, wie die Verſuche im Auges es eher ein allmåblicher und friedlicher Transport, als meinen ausgefallen ſind, ſo hält er ſich dennoch vers eine militariſche Erpedition war.
pflichtet, zu bemerfen , daß in dem Regimente der fonigl. Endlich unternahmen die Englander in demſelben bannoverſchen Armee, worin er die Ehre hat zu dienen , Jahre 1815 etwas ganz Außerordentliches ; ich meine im Jahre 1829 dieſelben Verſuche gemacht wurden und
ihre Erpedition gegen die Hauptſtadt der Vereinigten auch die glüdlichſten Reſultate zur Folge hatten . Staaten in Amerika . Zum großen Erſtaunen der Welt
1000 Patronen wurden aus 2 Gewehren verfeuert
wagten es 7 - 8000 Engländer , in dem Gebiete eines und zwar nach derſelben Ordnung, wie in Nr. 61 in Stantes Millionen Einwohner von 10 zu landen , bis in die Hauptſtadt vorzudringen und daſelbſt alle offents liche Anſtalten zu zerſtören ; ein Beiſpiel dieſer Art fommt in der Geſchichte gar nicht vor. Man könnte
jenem Auffage erwähnt iſt. Die ladung geſchah jedoch auf die ganz gewohnliche, alte, befannte Weiſe; es bedurfte natürlich einiger Vorſicht bei dem Einſetzen der Patrone , was bei gezogenen Gewehren
verſucht werden , das Gelingen eines ſolchen Wageſtúds und bei dieſem außerordentlichen Gebrauch keine auffals dem republikaniſchen und antimilitariſchen Geiſte der Bewohner dieſer Provinzen zuzuſchreiben , wenn nicht die Milizen von Griechenland, Rom und der Schweiz ihren Heerd gegen weit måchtigere Feinde zu vertbeidis
lende Erſcheinung ſein dürfte. Die dazu commandirte Commiſſion von 3 Offizieren konnte ſich im Augemeinert feine glänzendere Reſultate von dieſen Verſuchen vers ſprechen , da ſie ohne allen Aufenthalt ausgeführt und
gen gewußt båtten .
im Durchſchnitt 20 Schuß in 12 Minuten gethan wers Aus dieſer Zuſammenſtellung ergibt ſich , daß , mit den fonnten . Nusnahme der etwas fabelhaften Unternehmungen von Als fleiner Beweis moge noch angeführt werbert ,
Ferres und der Kreuzzüge Alles, was ſeit der Bewaffs daß , nachdem 200 und einige ſiebenzig Schuß aus
nung der Kriegsflotten mit Geſchůßen geſchehen iſt, ſich einem Gewehre gethan waren , ſelbſt die ladung im mit dem ungeheueren Projecte und den Rüſtungen Nas Knieen ohne Schwierigkeit vollzogen wurde. poleons , der 150,000 verſuchte Soldaten, auf 3000 gros
Ben Aanonierſchaluppen unter dem Schuße einer Flotte
von 60 finienſchiffen nach England,fübreu wollte , audi 3n wie weit iſt der Garniſonsdienſt von Vortheil nicht einmal vergleichen läßt. Man ſieht auch, welch ein großer Unterſchied es iſt, wenn man nur über einen einige Meilen breiten Meers arm zu geben hat, und wenn man ſich weit in die See
oder Nachtheil für den Soldaten in ſeiner Ausbildung ? Um die Beantroortung dieſer Frage bittet ein alter Soldat,
hinein wagen muß. Die vielen Operationen auf dem , der ſo manches Gute der neueren Zeit zu würdigen weiß. Bas feine Erfahrung ihn gelehrt, iſt er bereit in wenigen Worten Bosporus finden ihre Erflårung in dieſem Unterſchiede, mitzutheiten . der bei dergleichen Unternehmungen entſcheidend iſt. % ) In einem Staate, wo der Unteroffizier und Soldat wenigſtens Techs bis acht Nächte von der Bade frei iſt , hat der Garniſons dienſt teine nachtheilige Folgen , beſonders wenn man den Soldas ten Poſten anweifet, die der Bewachung würdig ſind; er gewöhnt fich an Wufmerkſamkeit und wird den Zweck einer Ronde und
Be mer kun g . In Nr. 61 der Aug. Milit. Zeitung von1830 in dem Patrouille ettennen .
Aufſaße ,, Anſidsten eines norddeutſchen Offiziers über Doch in ſo manchem Staate muß noch jeßt der Unteroffiziet Bewaffnung leid ;ter Infanterie " werden am Sdluſe mit höchſtens drei und der Soldat mit zwei näcten die Wade die in der Hannoverſchen Armee gemachten Verſuche beziehen. Steht es zu erwarten , daß Leute, die von vielen Was mit gezogenen Percuſſionsgewehren erwähnten und Pritſchenliegen erfchlafft find, noch an höhere milităriide Mit Unluſt wird der Erercirplaß , der ihnen Tage, wo ſie von der Wache tom und dabei bemerkt, daß nur ein Regiment diere Husbildung oft, noch andenken dem nämlichen
Verſudje mit 1000 Stůc Patronen für 2 Gewehre volls, men , die nöthigen Stunden der Ruheraubt, betreten und aus kommen ausgeführt habe und auch nur , nachdem man dieſem Grunde vermag felbft der dienfteifrigſte Offizier nichts mehr , als das ganz Gewöhnliche, zu fchaffen . Bedenft man nun noch die Unteroffiziere insbeſondere , die in *) Ich habe des Einfalls der Mauren in Spanien ( 1712 ) nicht erwähnt, weil ſie, von i em Grafen Julian aufgerufen , anfangs Mühſeligkrit ein und allé Jahre leben , indem nodo lo mande nur mit 5000 Mann landeten und keinen unmittelbaren Wis andere Dienſte hinzu kommen , ' ro lächeit dieſem Stande wahrlica derſtand fanden . Nachdem ſie ſich aber ſpäter bis auf 50,000 nichts Beneidenómerthes, und man wird ſich nicht mehr wundern , verſtärkt hatten, eroberten ſie einen Theil des Königreichs und daß es immer ſchwerer wird, brauchbare Individuen aufzufinden , zogen allmählich mit der Hälfte ihrir Bevölkerung (mehrere um vacant gewordene Stellen zu belegen.
Millionen Seelen ) dabin ; diefes, denn gleich als Landung wenig merkwürdige Ereigniß hätte doch an der geeigneten Stelle aufgeführt werden ſollen ; und ich ergänze hiermit dieſe geriſſermaßen abſichtlich gelaſſene lücke . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandrung : E. W. £ 8511 in Darinſtadt und in deſſen Orijin gedrudt.
Samſtag, Nr. 69.
28. Auguſt 1830.
Allgemeine Militár - Zeitung. 2 ) Die Generale, die Mitglieder der Militárintendang
A e g y ☆ te n.
Nach einem Briefe aus Roſette hat ein Italiener , und die Offiziere des königlichen Corps des Generals Namens laffi, der weder beſondere chemiſche, noch ans ſtabs werdenin Verfügbarkeit zurüctreten.Ade Offis dere wiſſenſchaftliche Kenntniſſe beſißt, auf 3 Jahre die ausſchließende Fabrifation des Salpeters von dem Paſcha gepachtet. Ohne Anwendung des Feuers hates dieſer Italiener durch Nachdenken und Verſuche dahin gebracht, den Salpeter ganz rein von aller Beimiſchung anderer Subſtanzen darzuſtellen. Bereits hat er für den
ziere der Truppen ſollen nach Hauſe zurückkehren mit dem Urlaubsſolde des Grades , wovon ſie das Patent baben ; sie ſollen fånig bleiben , in der Folge mit demſel, ben Grade in den Corps der Armee wieder angeſtellt zu werden . 3) Alle Offiziere, die durch vierjährigen Dienſt, der Ordonnanz vom 25. Oct. 1820 gemåß, den Rang
Paſcha mehrere Millionen Salpeter geliefert. Er raffi. des bdheren Grades erworben haben , ſollen gleichfaus nirt denſelben lediglich durch das Ábdampfen in der zu dem Urlaubsſolde dieſes höheren Grades zugelaſſen Sonnenbiße, und will nun dieſes Product nach Europa werden ; zu dem Ende werden ſie das Patent dazu uns abſeßen , wohin es bisher gewöhnlich mit ſtarkem Beis ter dem Datum ihres unbeſorånften Urlaubs erhalten. ſaß von Erde , Sand und anderen Beſtandtbeilen ges Diejenigen unter ihnen , die vorziehen ſollten , wieder unmittelbar in die Armee verſeßt zu werden , können nur mit dem wirflichen Grabe , den ſie inne hatten , darein treten . 4) Die Unteroffiziere und Soldaten, die
bracht wurde.
F r a nire i dh .
Die jüngſte Staatsumwälzung bat begreiflicherweiſe ihren Dienſt fortzuſeßen wünſchen möchten , rollen uns auch viele und wichtige Verånderungen in Bezug auf verzüglich in den Armeecorps und ſo viel möglich in die Armee und die Marine zur Folge gehabt, und wird den Regimentern vertheilt werden, wo ſie vorher diens noch weitere Reformen zur Folge baben. ten, wenn ſie darum bitten. Die Unteroffiziere, Gorpos Am 11. Auguſt wurde der Generalieutenant Graf rale und Brigadiere ſollen darin mit dem Grade anges Gerard zum Kriegsminiſter, und am 17. Auguſt zum ſtellt werden , deſſen Unterſcheidungszeichen fie tragen ; Marſchall von Frankreich ernannt.
die Soldaten der erſten Klaſſe ſollen in den Grad zus
Der General Clauſel iſt zum Oberbefehlshaber ) rúdverſekt werden , den ſie vor ihrer Zulaſſung in die der Afrika - Erpedition ernannt.
Garde in den Gorps der Linie inne batten . 5 ) Uue Uns
Der Befehl über die Infanteriediviſion des lagers teroffiziere und Soldaten , die den Wunſch åußern wurs von St. Omer iſt dem General Roguet übertragen. den, nach Hauſe zurückzukehren , rollen einjährigen Urs Der vorbinige Kriegsminiſter und Oberbefehlshaber laub obne Sold erhalten , der wieder verlängertwerden der Erpedition von Algier, Graf Bourmont, wird in fann ; ſie ſollen zur Verfügung der Regierung, jeder in Folge bér Beſeitigung des ſeitherigen Miniſteriums als ſeinem betreffenden Grade, bis zur Zeit der geſeßmaßis nicht mehr eriſtent betradytet. gen Erledigimng ihres Dienſtes bleiben. 6 ) Die Offiziere, Der vor einigen Wochen von der Armeelifte geſtri. Unteroffiziere und Soldaten, die vermoge ihrer Dienſte dhene Generalieutenant Lamarque iſt Obercommans oder geſchwächter Geſundheit Anſpruch auf Rúdtrittes dant der 4. , 10. , 11. u . 12. Militardiviſion ( Tours, gebalt haben , ſollen unverzüglich in denſelben treten , Nimes, Bordeaur, Nantes ) , - der General Drouot und die Wohlthat der Ordonnanz vom 6. Decbr. 1826 Gouverneur der 3. Militárdiviſion ( Me) - der Oberſt genießen, wenn ſie die dazu erforderlichen Bedingungen Fabrier Marechal de camp der Marſchall Fours erfüllen. 7) Dieſe Verfügungen ſind auch auf die Offis .
S
S
dan Gouverneur des Invalidenhauſes geworden .
ziere und Unteroffiziere anwendbar, die zu dem Milis Nach den Grundſågen der neuen Regierung ſoll es iarbauſe Karls X. gehörten .'' feine privilegirte Corps mehr geben ; die Garden aller Eine andere Ordonnanz beſtimmt, daß ein Cavales Art konnten demnach nicht fånger beſtehen. Eine königs rieregiment unter dem Namen ,, fanciers von Dr. liche Ordonnanz verfügt in dieſer Beziehung: „ 1) Der leans " errichtet werden fol . Daſſelbe wird aus einem Generalſtab und die Corps aller Waffen , welche die Stab und 6 Schwadronen beſtehen , 150 Offiziere und königliche Garde Karls X. ausmachten , find aufgeloft. 1 762. Unteroffiziere und Soldaten zählen. Sein Sold
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iſt derſelbe, wie bei den übrigen leichten Cavalerie- fehlen : 1 ) Die Decoration der Ehrenregion wird noch ferner auf einer Seite das Bildniß unſeres Ahnberri
regimentern .
Die Nationalgarden ſind in ganz Frankreich Heinrichs IV ., glorreichen Andenkens, mit ſeinem Nas reorganiſert, und der alte General lafayette iſt wie: nien für die Erergue, und auf der anderen Seite im der zum Oberbefehlshaber derſelben ernannt. In Inneren des Medaillons die Deviſe : Ehre und Vaters -
Bezug auf die Pariſer Nationalgarde bat der Oberbe- land, tragen . 2) Das Schild der Großfreuze wird daſ, fehlshaber mehrere Tagsbefehle erlaſſen . In dem einen ſelbe Bild mitderſelben Deviſe auf der Grergue tragen, heißt es : ,, Der commandirende General empfiehlt den und die fünf daſſelbe umgebenden Strahlen ſollen durch proviſoriſchen Herrn Chefs jeder Legion , die Bildung fanzen von dreifarbigen Fahnen abgetheilt ſein.“ der Compagnieen , die, wenn ſie bis auf 120 Mann voll's
Der König hat auf den Bericht des Kriegsminiſters
zählig ſind , ſich mit der Wahl ihrer Offiziere und uns eine Commiſſion , aus dem Generallieutenant Grafen teroffiziere zu beſchäfftigen haben werden , möglichſt zu Decaen, Präſidenten , den Generallieutenanten Vichery, beſdileunigen. Die algemeine Organiſation, die baldigſt bekannt gemacht werden ſoll, wird auf den Grundſåpen der Bildung von 1791 beruben, mit Ausnahme der bei der lebten Organiſation eingeführten Nenderungen , wos nach es 12 Legionen Infanterie und eine legion Cava :
St. Cyr Nugues und Baron Huſion , dem Oberſten Marbót, Adjutanten des Kronprinzen, und dem Milis tårintendanten Turcas beſtehend , niedergerebt, welche die Anſprüche und die Lage der Offiziere unterſuchen foll, die unter der legten Regierung von der Armee ents
Ierie geben ſollte. Außerdem ſoll noch ein Artilleriecorps hinzukommen.“ – . Durch einen anderen Tagsbefehl wird die uniform ser Pariſer Nationalgarde in folgender Weiſe beſtimmt: Für die Offiziere: Blaue
fernt wurden. Wenn die meiſten Öffiziere , heißt es in der betreffenden Verfügung, unter einer wahrhaft cons ſtitutionellen Regierung ein Recht zu einer gehörigen Entſchädigung für die nur allzulange über ſie ergans
Uniform , vorn mit 9 Sinopfen , rothem Kragen obne gene Strenge haben , ſo können doch auch einige aus Sticferei, rothen Rabatten und weißen Aufldlågen mit Urſachen von der Armee entfernt worden ſein , die der
3 Knöpfen , Futter und Umſchlag am Schooße blau , Politik fremd ſind. auf letterein eine weiße Granate auf rothem Duche.
Die Rnópfe weiß mit einem Hahne und der Umſchrift :
P re u B e n .
Freibeit, offentlidie Ordnung; weiße Pantalons für den Das königlidie mediziniſch- chirurgiſdie Frieds Sommer , blaue für den Winter ; dreiediger Hut ohne rich Wilhelms- inſtitut feierte am 10. Auguſt ſeinen 2
Feder und ohne eine andere Verzierung als die Natio: 36ten Stiftungstag durch eine öffentliche Prüfung . Er natkokarde ; kleine Stiefeln mit Sporen . - Für die wurde bei dieſer Gelegenheit von Neuem der Beweis Grenadiere: Bårenmüßen mit einer 11 Zoli hohen gegeben, daß diefe Anſtalt, eingedenk ibres hoben und dreifarbigen Feder, einer Granate und der Nummer der wichtigen Berufes, ununterbrochen fortfahrt, durd ges .
Legion ; Uniform im Allgemeinen wie oben , nur mit ! meinſame Anſtrengung und unermüdlichen Eifer alle rothem ' Futter und rothen Epauletten ; Pantalons im Fortſchritte in der wiſſenſchaft und Kunſt zu benußen, Sommer weiß , im Winter blau ; Schuhe mit Gamas um geſchicte Aerzte für das yatertåndiſdie Heer zu bils (den , leßtere im Sommer weiß, im Winter (dwarz.
den . Indem dieſelbe den Anforderungen des Staates
Jåger: Uniform im Allgemeinen wie die der Grenas dadurch genügt, ſucht ſie gleichzeitig den guten Geiſt zu diere; nur auf den Umſchlagen der Rockſchoße, ſo wie auf den Knopfen und den Patrontaſchen, ſtatt der Gras naten Jagdhörner, Ozako’s mit der Nationalkokarde, einem weißen Jägerhorn und einer dreifarbigen Feder. Ein am 31. Juli gefaßter Beſchluß , auch 20 Regis menter mobiler Nationalgarde zu bilden, welche außerhalb Paris für die Vertheidigung des Vaterlan :
bewahren, der ſie ſtets beſeelt hat , und ſich der ihr zu Theil werdenden Alergnådigſten Fürſorge Sr. Majeſtát, des Königs immer würdiger zu machen . Ihre Ercellens zen der Herr Generallieutenant v . Schöler II. und der wirkliche Geheimerath und Kammerherr, Herr Alerander v . Humboldt, die Herren Generalmajore Rohn p . Jaski, v. Steinwehr, v . Rohde und v . Puttfammer, der Herr
des folle verwendet werden können , wurde ſpåterhin Generalintendant der Armee , v . Ribbentropp , ſo wie zurückgenommen. mehrere hohe Stabsoffiziere, ausgezeichnete Staatsbes
In Betracht, daß die Marine feinen Grad hat , amte und Gelehrte beglůcten die Verſammlung mit ihs welcher mit dem eines Marſchaus der Landarmee im rer Gegenwart und verherrlichten ſo die dem frohen Verhältniß ſteht, verordnet eine Ordonnanz vom 13 ten Andenken geweihte feſtliche Stunde. Die Feier ſelbſt
Auguſt : ,, Art. 1. Es ſind in dem königl. Marinecorps eröffnete der Generalſtabsarzt 2c. , Hr. Dr. v . Wiebel, .
3 Stellen von Admiralen errichtet. Art. 2. Der Grad
indem er eine kurze Anrede hielt und eine Ueberſicht
eines Admirals iſt dem eines Marſchalls von Frankreich aller aus dem Inſtitute feit Gründung deſſelben hervors gleich. Die Admirale genießen alle Ehren und Gehalte gegangenen Aerzte , ſo wie die in dem letztverfloffenen wie die Marſchålle von Frankreich, und concurriren mit Jahre ſtattgefundenen Veränderungen mittheilte. Hiers ihnen nad dem Datum ihrer Ernennungen ." - Der auf hielten zwei Studirende Vorträge über chirurgiſche Viceadmiral Duperré iſt zum Admiral ernannt.
und botaniſche Gegenſtande, und der Stabsarzt Herr
In Bezug auf die Ehrenlegion verfügt eine Or: Dr. Herkenrath prüfte über die Zufälle und Erſcheis donnanz vom 13. Auguſt: ,, In Gemäßheit des Art. 63 nungen der in die Speiſeröhre gekommenen fremben der Charte,dem zufolge der König die Decoration der Körper , mit vorzüglicher Berückſichtigung der dagegen Ehrenregion beſtimmenſoll, haben wir befohlen und bes in Anwendung zu ſeßenden Kunſtbülfe, Bebufs der Ents
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fernung derſelben. Am Schluß hielt der Regimentsarzt in Vergleich mit der gegenwärtigen, ſowohl hinſichtlich und Profeſſor, Herr Medizinalrath Dr. Ed , einegeiſt. des Schußes, als auch der Leichtigkeit des Feuers, die reiche Rede, worin derſelbe das Wirfen und Verhältniß ſie gewähren würde, find ſo einleuchtend, daß wir feis 1
des Militårarztes mit beſonderer Beziehung auf den neswegs uns über die vielen ſinnreichen Verſuche wun . erfranften Soldaten entwickelte und die Nothwendigkeit dern, welche gemacht worden ſind, um dieß wunſchenss einer darauf Bezug habenden Bildung, ſowohl für Strieg werthe Ziel zu erreichen. Bisher war man dahin noch nicht gelangt; allein der folgende Entwurf, welcher in
als Friebent , nadwies . 1
-
Am 22. Juli ſtarb zu Bied bei Neufchatel der F. dieſem Augenblicke der Gegenſtand eines Patentes für
General der Infanterie , Gouverneur von Neufchatel und den Erfinder John Tucker Efq . aus Hammerſmith in }
Valengin , Friedrich Wilhelm Chriſtian v. 3 aſtrow .
der Nähe von London geworden iſt, möchte nach unſerer,
wie wir glauben , nicht unbegründeten Anſicht in jeder Beziehung dem Zwecke entſprechend gefunden werden . Se. Maj. der Kaiſer baben den Commandeur der Wir ſind einige Tage in dem Belize cines Models polniſchen Infanterie , General von der Infanterie, dieſer Erfindung geweſen , welches jener Herr uns gůs Rußland.
Generaladjutanten Grafen Potodi , zum Ritter des St. Alerander -: Newsfyordens zu ernennen geruht. Der Generalieutenant Fürſt lopu chin , Chef der 2ten Diviſion der reitenden Jäger, der Commandeur der 1ten -
tigſt gelieben hatte, und iſt daſſelbe von mehreren unſes rer fenntnißreichſten Offiziere in den verſdiedenen Des partements der beiden Zweige des Dienſtes ſehr genau unterſucht worden . Die Einfadybeit der Conſtruction
von dem Erfinder wie drei zu Schnelligkeit , mit welcher Geſchoßie derſelben, Zoltowsfy , und der Commandeur des pol. daraus abgefeuert werden fónnen , ſind Eigenſdiaften
Infanteriediviſion der polniſchen Truppen , Graf Rrus und die geſteigerte
Poweđi, der Commandeur der 2ten Infanteriediviſion eine geſchäfte niſchen Grenadierregiments der reitenden Jåger, Divis ſionsgeneral Generaladjutant Turnatowsky , haben die Inſignien des St. Annenordens 1r Klaſſe mit der kaiſerl. Krone crhalten , und der Brigadegeneral Graf
-
.
deſſelben, welche ſchon bei einer einfachen Anſicht in die Augen fallen ; doch am meiſten mddhte zur Empfehlung jenes Entwurfs der Umſtand dienen, daß es die, gegens wårtig unvermeidliche Blosſtellung der Artilleriſten beim
Przebendowsky , Commandeur der 1ten Brigade der Faden beſeitigt. Das Modell, wovon eine Zeichnung dieſer Beſchreis bung beiliegt , iſt wie eine Schiffokanone laffetirt; die 1r Klaſſe ernannt worden.
reitenden Jågerdiviſion, iſt zum Ritter deſſelben Ordens
- Auf den Antrag des Generalgouverneurs von Vorzüge deſſelben zum Gebrauche in Feſtungenoder als Finnland ſind die beiden bisherigen Bataillone der Feldartillerie (? ) werden jedoch von unſeren Leſern eben Finniſchen Scharfid å ben aufgelöſt und iſt dages To bedeutend , wo nicht noch bedeutender gefunden wers gen eine Marineequipage unter dem Namen der erſten den. Beim Gebrauch als Feldartillerie könnte man eine
Finniſchen errichtet worden . Sie wird nur aus ans Art Blendung mit Hespen oder Angeln ſo eingerichtet geworbenen Leuten gebildet und in Sweaborg oder ans hinzufügen , daß bei Bewegung des Geſchůbes dieſe deren Häfen Finniando , wo es am zweďmåßigſten Blendung wenig mehr Raum als die Breite der Ras
einnahme, und erſt dann , wenn die Sanone ſich ſtationirt. Dieſes Corps wird aus 8 Coms none zum Gefechte aufſtellte , ausgebreitet wurde. ( ? )
erſcheint, beſtehen . pagnieen Königreich Sachſen.
Dieſe Blendungen , von 2zólligen Bohlen 5 '/, Fuß
boch gemacht, an der dein Feinde entgegengeſekten Seite,
Se. Maj. der Kónig haben zu genehmigen geruht, mit ſtarken Håuten bedeckt und mit irgend einem leich . daß der, dem verſtorbenen commandirenden General, ten elaſtiſchen Gegenſtande, als Wolle oder Pferdehaare Generallieutenant Edlen v . le Coq am 28. Oct. 1815 oder ſogar Stroh ausgeſtopft, würde dem Kanonier eine von der Armee als Beweiß der Verehrung und treuen vollkommene Sicherheit , wenigſtens gegen kleines Ges
' Anhånglichkeit überreichte Ehrenſábel mit der dazu ger wehr und Büdiſenfeuer oder auch gegen Cavalerie gewåhs hörigen Driginal -Urkunde, dem Wunſche der Wittwe ren , und tonnten dieſelben von ſolcher fånge gemacht gemåß, bei Allerhöchſtdero Rúſtkammer zum ehrenden werden , daß ſie mit denen der nächſten Kanonen in Andenken als Staatseigenthum betrachtet und aufbes Verbindung gånden. '( ?? ) Ein anderer fich darbietender Vortheil iſt die feids
wahrt werde.
Kanonen nach einer neuen Conſtruction . Aus dem Engliſchen. ( Mit Ubbildungen auf Safet III. )
tigkeit, mit welcher die Kanonen für den Fall, daß ſie in die Hånde des Feindes fallen , nachdem man gezwuns gen worden, fie zu verlaſſen , unbrauchbar gemacht wer, den können . Die augenblicklich zu bewerkſtelligende Ento fernung des beweglichen Pflocfes iſt alles , was dazu erfordert wird.
Unter den verſchiedenen Vorſchlagen , welche die Vers
Es iſt darauf hingedeutet worden , daß die große befierung unſeres Artillerieweſens zur See und zu fande Ausgabe, welche mit einer Aenderung der jebigen Cons bezweden , ſuchen wir dennoch vergebens nach einem vonſtruction unſerer Artillerieſtüce verknúpft iſt, das Gous
praktiſcher Anwendbarkeit für die fabung der Geſchüße vernement wahrſcheinlich abhalten dürfte , irgend ein am Bodenſtück, obgleich dieſe anerkannt von größter Project dieſer Art vorzunehmen, wie wünſchenswerth es Die Vortheile einer ſolchen Conſtruction aucy befunden werden módyte . Wir wolleu uns in dies
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ſer Hinſicht baber nur einen Vorſchlag erlauben und die C. C. Der obere Theil des Pflocks, wie in Fig . 1 u . 2.
Entſcheidung der competenten Behörde überlaſſen. Es D , D. Der Rahmen oder Reifen , wie in Fig . 1 u . 2. iſt allgemein befannt, daß in unſeren Arſenalen , Depots E. E. Piatten , welche auf den Rahmen D.D. geſchros und Dofyards mehr Artillerieſtúce jeßt wirklich cons ben ſind und über den oberen Rand des Pflocks ſtruirt ſind , als aller Wahrſcheinlichkeit nach in den bervorragen , um das Aufiteigen deffelben zu vers nächſten hundert Jahren in Gebrauch fommen können ; bindern , wenn die Kanone abgefeuert wird . dort iſt alſo ein unermeßliches , durchaus unbenußtes Il. Zwei Ausſchnitte aus dem oberen Theile des Pflocks Staatseigentum in Kanonenmetall niedergelegt. Ware gefeilt und von derſelben Größe, wie der bervor : nun vielleicht nicht ein Contract cinzugehen , vermoge ragende Theil der Platte, welche den Pfloch eine dejen dem Contrahenten ein gewiſſes Metallgewicht in und auszuſeßen, zu reinigen und zu dlen geſtatten. Kanonen von gegenwärtiger Conſtruction überliefert, F. Ein vierediges loch, um den Bart des Sdiraus und dagegen ein verhåltniſmäßig geringeres Gewicht in benſchlüſſels einzuſeßen . Ŝn die Wände dieſes Kanonen von einer neuen zwecfin & fig befundenen Con . Poches ſind zwei locher fdrag gegen die Obers ſtruction empfangen würde; ſo daß die Differenz der flache gebohrt, um auch mittelſt eines Hafens den Quantitåt den Gontrabenten allein bezahlte ? - Auf dieſe Pflock eins und ausleben oder bewegen zu fónnen. Weiſe würde jede Ausgabe vermieden werden, ohne daß P. Žeigt das Zündlod, welches ſtets von dem Reis dadurdy unſere wirfliche Stårfe und Kraft geſchwächt fen des Pflod8 bedeckt iſt, ausgenommen, wenn 1
würde. — Wir geben jeßt zur weiteren Beſchreibung in
das Bodenſtúc geſchloſſen und die Ranone in dem
der Hoffnung über, daß dieſe ſinnreiche Erfindung von dem Gouvernement derjenigen Erwägung werde unters
Zuſtande iſt, um abgefeuert werden zu fönnen.
zogen werden, welche die Wichtigkeit derſelben erbeiſcht. Fig . 1 .
fångendurchſchnitt einer Kanone oder Saronade , eingerichtet zur Ladung am Bodenſtück. A.A. Die durch das ganze Rohr gebohrte Seele.
Fig . 4 .
G. Anſicht der Platte von oben , mit den beiden Schraubenlöchern aa und den beiden die Drehung des Pflocs beſtimmenden Hemmzapfen bh .
.
B.
Die Sdildzapfen .
C. Die Ausbohrung im Pflock. D.D. Der Pfloc . E. Ein vierediges Zapfenloch in dem oberen Theile
des Pflocs, um denſelben mittelſt eines Schrau :
Fig . 5 . H.
Anſicht der Platte von unten , wenn ſie an den
Reifen der Kanone oder Caronade geſchraubt iſt. Fig . 6 .
I. Der obere Theil des Pflocs, wenn derſelbe au: Einſinken K.K. Berhalb Pflock befindlich iſt. EinRandder amRanone
, um das
des legs
bendlúfels zu dreben.
F. Ein Rahmen oder Reifen , in welchen ein , zwei oder mehrere Aufhalter, Wirbel (Stops) geſchros
teren in die Kanone zu verhüten. L. Das vieredige loch , wie in Fig . 4.
ben werden , um dem Pflloce das Aufſteigen zu
Fig. 7. -
verwehren , wenn die Kanone oder Garonade abs
M. Anſicht des Pflocks von unten , wenn derſelbe 1
aus der Kanone genommen iſt.
wird . G. gefeuert Ein Rahme n unterhalb des Robres , in welchen N. N. Die am Fuße des Pflocs weggeſchnittenen Theile. cine Platte mit einem oder mehreren Hemmzapfen 0.0. Die als Hemmzapfen am Fuße des Pflocs ſtehen gebliebenen Theile, welche gegen die Hemmzapfen geſchroben wird, um die Richtung des Pflocks zu
prüfen , ſo daß derſelbe vollſt á ndig gedffnet oder geſchloſſen werden kann, je nadıdem geladen oder Hemmzapfen gefeuert wird . H. H. Die der an den Reifen geſchrobenen Platte, ale eben und glatt gearbeitet. Fig . 2. A. A. Die Seele wie in Fig. 1.
B.B. Die Schildzapfen . C. Die Platte wie in Fig . 1 . D.D. Der Fuß oder untere Theil des Pflocks.
der Platte ſtoßen , wenn der Pflock die Deffnung oder Schließung des Geſchůßrohres bewirken roll. Dieſe Einrichtung hat den Zwed, zu verhindern, daß die Ranone eher abgefeuert wird , als bis
das Bodenſtück vollſtåndig geſchloſſen iſt , wo es dann mit Sicherheit geſchehen kann. Fig. 8.
Der Schraubenſchlüffel zum Drehen des Pflocs. Fig . 9. Ein Anſeßer. Das lange Ende deſſelben wird beim
E. E. Die Hemmzapfen in der an den Reifen geſchros Einſeßen des Vorſchlagsund der Kugel, das kurze beim benen platte , wie in Fig. 1 . F. F. Der Rabmen oder Reifen wie in Fig. 1 .
Ginſeßen der Patrone gebraucht. Die lange dieſes Anſes Bers muß darnach abgemeſſen werden, oder das Halos
Zwei Pfeile nad dem Hemmzapfen weiſend , um die band an der Stange beweglich ſein , und durch einen Richtung des Pflocks zu beſtimmen , wie in Nagel oder durch eine Schraube aufgehalten werden . Fig . 1 . Fig. 3. A.A. Die Seele , wie in Fig. 1 u. 2. B. B. Die Schildzapfen .
Fig. 10 .
Iſt eine perſpectiviſche Anſicht der Ranone. ( Hierzu bie Abbildungen auf Safel III . )
Redigirt unter Lerantwortlichkeit der Verlagsbandrang : 6. W. feste in Daruſtadt und in deſſen Drijin gedruct.
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Nr. 70 .
1. Sept. 18 30.
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Allgemeine Militar - Zeitung. Franfrei d .
Drdonnanz des Rónigs vom 16. d. M. ernannt worden
Der Kriegsminiſter legte am 17. Auguſt der Der war. Der Sieger von Fleurus wurde mit Enthuſiasm putirtenfammer cinen Geſetzesentwurf in Betreff der von den Braven empfangen , deren einige Zeugen ſeiner Offiziere des Heeres vor, welcher folgendes we: erſten Großthaten waren , woran der größere Theil fin fentlichen Inhalts iſt: „ Es rou fünftig fein Offizier den verſchiedenen Feldzugen unter Anführung dieſes ers ſeinen Grad verlieren, außer wenn er den Abſchied leuchteten Generals mitwirkte zu verewigung der frans nimmt, oder ein richterliches Urtheil ſeine Dienſtentſe: sofiſchen Waffen. Mitten in der großen Bewegung Bung ausſpricht. In jedem anderen Falle Toll er ents wandte ſich der neue Gouverneur an ſeine alten Sie's weder in Activitat, auf halbem Sold oder im Penſions: geøgefährten mit folgender Aurebe: ,, 30h muß vor ftande ſein . Der König, als oberſter Chef der Armee, Allem dem König danfen , mirdie feitung einer Anſtalt verfügt über die Activirung der offiziereoder ibre Ent: anvertraut zu haben, in welcher die Trůmmer ſo vieler laſſung auf halben Sold. Die Grundlagen hinſichtlich glorreichen Armeen vereinigt ſind. Indem id, mich von .
1
der Verwiligung von Ruhegehalten oder von Penſionen einer ſo großen Zahl von Tapferen, die für die Vers
für Wittwen und Waiſen des Militärðfónnen dagegen theidigung und den Ruhm des Vaterlandes ihr Blut nur durch ein Geſeg feſtgeſtellt werden.Die Penſionen ( bergoſſen, umgeben ſebe, fühle ich mich tief bewegt. .
für die landarmce follen fünftig nach einem dem Scies i Auch ich bin ein alter Diener des Vaterlandes , ich
Gefes Romme zu euch , wie ein Vater in die Mitte ſeiner Fas besporldlage beigefügten höheren Tarif regulirt werden. Die bereits verwilligten Militärpenſionen werden bes milie. Ich werde Ordnung und Diſciplin in dieſer Ans Aktigt. Der fürRuhegehalte bisher beſtimmt geweſene Malt handhaben ,, zugleich aber mit väterlicher Sorgfalt Betrag von 700,000 Fr. wird aufeine Million erhöht. waden , daß allem dem nachgelebt werde, weſſendie Die ſeither zu Gunſten der Dotation des Invalidenhaus tapferen Bewohner benöthigt ſind. Ihr werdet mich im. ſes gemachten Abzuge von den Militårpenſionen ſollen mer feſt , gerecht und wohlwolend finden .“ ferner nicht mehr ſtattfinden ; dagegen erhält das Invas
lidenhaus einen jährlichen Zuſchuß von 1'/, "), Million ." 2
- Nach einer königl. Ordonnanz vom 18. Auguſt
ſollen 2 finien : Infanterieregimenter errichtet
- Einc fénigliche Ordonnanz bebt das Gendarmes werden. Sie erbalten die Nummern 65 u.66, und find Aufnahme der tapferen Freiwilligen beſtimmt, welche riecerp &auf, und befiehlt dagegen die Errichtung zur Ereigniſſen bemerkt) wie der Moniteur bei den leßten , Aufrechthaltung der Ordnung in der Hauptſtadt dienen fo beldenmüthigen Widerſtand geleiſtet haben.Jedes die. erhålt 3 Bataillone, und Unteroffiziere Toll; es wird den Namen Municipalgarde von ſer 1763Regimenter SoldOffiziere u . Soldaten . Ihr 87 uc. iſt ders Paris fábreit, und ſteht unter den unmittelbaren Bes febler des Polizeipräfecten. Sie wird von einem Ober: ſelbe, wie bei den übrigen Infanterieregimentern . - Baron Volland , Intendant der Invaliden , iſt -
en commandirt werden, und ihre Anzahl iſt auf 1443
Mann feftgefeßt. Sie iſt eingetheilt in 2 Bataillone J11s zum Oberintendanten der afrikaniſchen Armee, und zum fanterie, jedes zu vier Compagnieen, und 2 Escadronen Cavalerie, jede zu zwei Compagniecn. Mit Ausnahme per Lieutenante der Infanterie ſollen die Offiziere der Munizipalwoche von Paris beritten ſein . Die Offiziere werden mir das Erſtemal auf den Vorſchlag des Krieges miniſters von dem König ernannt. Die ſpäteren Ernens nungen, zu allen Offiziersſtellen roden auf den Vorſchlag des Kriegøminiſters nach der Präſentatiou des Minis ſters des Inneren geſchehen. Am 18. Auguſt übernahm Marſdall Jourdan
Intendanten der von derſelben beſetzten Provinzen ers nannt worden . ' Der Miniſter des Inneren bat eine Commiſſion
zur Vorbereitung eines Geſeßesentwurfs über die auge . meine Organiſation der Nationalgarden ernannt. Präſident dieſer Commiſſion iſt der Herzog v . Choiſeul. Unter dem vorgefundenen Briefwechſel Rarís X. mtt dem Fürſten Polignac findet ſich auch ein eigens båndiges Schreiben des Erſteren über eine fünftige neue
Zuſammenſetzung der Regimenter der Garde und finis
das Gouvernement, vom Invalidenhauſe, wozu er durch entruppen . Nach demſelben follte der Bauernſtand den
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gemeinen Soldaten liefern , der bis zum Unteroffizier | feit ausgeführt.
Die Nacht brachten die Truppen in
oder Adjutanten ſteigen fónne . Der Bürger ſollte nidyt Bivouats zu , wobei ſie das Glúdt hatten, den Monars über den Capitainsrang hinauf kommen , dit höheren chen und den Großfüriien Michael Pawlowitſch in ihrer Stellen in der Armee aber ausſchließend dem alten oder Mitte zu ſehen . Am folgenden Tage zog ſich das neuen , durch religiöſe und monarchifdie Grundſåße er: Manóver bis Gatſchina. Das Petersburgiſche Corps, probten Adel vorbebalten bleiben. Die Garde in Maffe das dieſe Stadt und den befeſtigten Poſten am Connes ſollte vor allem ein immer mebr burc Borrechte augstable %) belegte, nothigte den Gegner, ſich jenſeits des
gezeichnetes Corps bilden. Die Belebung der Offiziers. Sumpfflüßchens Kolpinka zurückzuziehen. Mit dieſer ſtellen ſollte ausſchließend dem Daupbin úberlaffen ſein. Operation ſchloß das Manoder am 27. Juli. – Nach
- Der Kriegsminiſter hat eine eigene Commiſſion einem Raſttage, zu dem der 28 te beſtimmt war, und niedergefeßt, um die Anſprüche der vormaligen Milis wahrend deſſen das Weißreußiſche Corps eine bedeus tårintendanten , Unterinſpectoren , "Kriegos tende Verſtärkung erhielt , griff felbiges am 29. Gats commifíáre und Verwaltungsbeamten , welche china an. - Der befeſtigte Poſten am Connetable C
in ihr früberes Amt wieder eingeſeßt zu werden wins wurde von dem Pawlowiden leibs Garderegiment er. ſtürmt, und das Manover ſchloß mit der Einnahme der Unter den Offizieren , die dem zum Oberbefehle Stadt. - Nach Beendigung des Mandvers übernach: baber der Afrifa - Armee ernannten Generallieutenant teten die Truppen vor dem Sdílofſe von Gatſchina, Clauſel nach Argier folgen , befindet ſich der General, indem ſie ſich auf der weiten Ebene in Bivouats lagers lieutenant Delort, als Chef des Generalſtabs ; der ten . Die wohlgeordnete Einrichtung derſelben , durd ſchen , zu unterſuchen .
Generalieutenant Royer , die Marechaur de : camp unzählige Wachtfeuer bezeidynet, gewährte einen außers Gaſſar u . Froment , der Infanterieoberſt Marion, ordentlichen und anmuthigen Anblick. – Zur Abwens >
fodann cine beträchtliche Anzahl Generalſtabsoffiziere.
dung der Mißverſtändniſſe, welde das ſchnelle Dordrins
Großbritannien.
gen oder zurückziehen eines oder des anderen Theiles
Nach einem neuen Befehle des Königs werden die ' der Truppen veranlaſſen fonnte, geruhten Se. Majeſtät bis jozt gebräuchlid geweſenen Spontons der Unters den Großfürſten Michael Pawlowitſch , den Generals
offiziere abgeſchafft, und dieſe erhalten dafür Gewebre. Feldmarſchall Grafen Pastewitſch -Eriwansky und die Generaladjutanten Tſchernits beſtimmen. → zu Bermittlern, zuGraf und NeidharbtDepreradowitſch dem Die ganze Cavalerie erhalt rothe Uniform , mit Aus ſchew nahme der Garde zu Pferde ( blau . ) Die Schönheit, Pråciſion, Ordnung und Regelmäßigkeit in den verſchiedenen Bewegungen während des Mand Vom 26. bis zum 30. Juli wurden in der Gegend ' vers fronten die aufgegebenen Operationen mit volls Rußland.
von Petersburg mit den Truppen des abgeſonderten fommenem Erfolge. Die Truppen erwarben ſida das Gardecorps, in anweſenbeit Ihrer Raiſerl. Majeſtáten, beſondere Wohlwollen des Monarchen , und indem ſie
Ihrer Kaiſ. Hobeiten des Thronfolgers und des Große dieſes in vollem Maße empfanden , vergaßen ſie ihre fürſten Michael Pamplowitſch, ſo wie Ihrer Königl . Hos Müdigkeit bei den langen Mårſden , die ſie zu machen
beiten des Kronprinzen von Schweden und Norwegen battert, ſo daß der muntere Geiſt der Soldaten und der und des Prinzen Karl von Preußen , große Manover
Eifer , mit dem Jeder ſeine Pflicht erfüllte, die Aufs
angeſtellt. Nach der Generaldispoſition waren die Trups merkſamkeit ader der boben Perſonen erregte , die dies pen des abgeſonderten Gardecorps in zwei zuſammens fem militäriſchen Schauſpiele beiwohnten . Konigreich Sady ſen ., des Generaladjutanten Suchofanet, erhielt den Namen
gezogene Corps getbeilt : eines , unter dem Coinmando
des St. Petersburgiſden , das andere , angeführt von dem Gereraladjutanten Schenſchin , den des Weifreu, Biſchen. Am 26. , 27. und 28. beſtand das Petersburgis ſche Corps aus 21 Bataillonen , 36 Escadronen und 56 Kanonen , das Weißreußiſche aus 16 Bataillonen , 15 Escadronen und 36 Kanonent; am letteren Tage bin
Se. Maj , der König haben den Commandanten des 1. Linien , Infanterieregiments Prinz Albert , Oberſten Frhrn. v . Hauſen , zum Generalmajor und Brigadier ; den Commandanten des 2. Schůbenbataillons, Oberſts lieutenant v. Egídy , zum Oberſten und Commandants ten vorgedachten 1. Regiments , und den Bataillones
gegen zåhlte das erſte nur 17 Bataillone, 24 Escadronen commandanten im Leib - Infanterieregiment, Oberſtlients .
und 36 Kanonen , das andere aber 20' Bataillone, 27 tenant 5. leonbardi, zum Coinmandanten des 2. Es war angenommen , Sdúßenbataillons ernannt. Schwe is. des Petersburgiſchen Corps in Gatſdina begegnete und Am 25. Juli wurde der Tagfaßung die Ueberſicht dieſe nöthigte, nach Krasnoje - Selo zu retiriren , indem der Monat Escadronen und 56 Kanonen .
daß letzteres der ihm entgegengeſchichten Avantgarde
in das rediſte in Auguſt bei Biere, im Can. Avantgarde zog Fid, biß zu den Aubóben von Kawelachti einberufenen Mannſchaft vorgelegt.Die Recapitulation
es ſie Tie von der Zarsfoſelſchen Straße verdrängte. Die ton Waadt, abzubaltende cidgenoffiſche Uebungslager
und hielt ſich dort noch am 26., während das indeffen derſelben zeigt: Generalſtab 67Mann ; 1 Comp. Artil. berbeigerůcte Petersburgiſche Corps,an Kräften über ſerie 52; Train 19; 2 Comp. Cavalerie 130 ; 2 Comp. legen , das gegneriſche Corps angriff. Selbiges ging über den Fluß Pudoſt, der in der Nacht die Borpoſten
trennte. Dieſe Bewegung wurde mit feltener Punctlich
*) Eine hohe Speräute auf einem Hüge zwiſchen der Stadt und dem Schiofle.
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Sdarfſchüßen 100 ; 6 Bataillone Infanterie 1818 ; insgeſammt 2186 Mann . Dieſe geboren an : den Ståns den Freyburg 361 ; Waadt "757 ; Wallis 361; Neus enburg 311 ; Genf 332; – insgeſammt 2186 Mann . Befehlshaber des Pagers iſt der Oberſt Forrer ; Chef des Stabs der Oberſt Hünermadel ; Generaladjutant
Wenn der Sorbat den Boden nicht fennt , auf dem ct
marſchiren, lagerní, oder ſich ſchlagen fou, kommt er oft im entſcheidendſten Momente in die größte Verlegenheit, und muß die Hoffnung auf den Sieg ſchwinden laſſen , wenn er ihn am feſteſten zu baſten glaubte. Dieß gilt vom Kleinen wie vom Großen , und brancht nicht erſt
der Oberſt v . Riedmatten ; Flügeladjutant der Oberſt durd) Beiſpiele belegt zu werden . lieutenant v. Tugginer ; Ingenieure die Herren Jenner Ein Befeblshaber, der das zu betretenibe Terrain nur und Baucher ; Kriegscominiſfår der Stabsbauptmann aus topographiſchen Schriften und Karten fennt , iſt
Peftaluş: 26. Die Brigaden werden commandirt durd) übel daran . Er wird oft auf Ortliche Hinderniſſe ſtoßen, die Oberſten Muret und Steiger von Riggisberg . wo er feine vermuthet, oder Hinderniſſe vorausſeßen , wo feine find. Ueberdieß iſt die gegenwärtige Bes fihaffenheit der Straßen , Briden, Gewäſſer 20. aus der
Recognoſcirůb ungen. Vorwort. Alles in der Welt fann recognoſcirt
Karte niemals zu erſehen . Man muß alſo dieſe Ges
genſtande jederzeit noch beſonders unterſuchen laſſen! Da eiit Befehlshaber nicht vorher wiffen kann , WO
wérben, felbit diegeheimſten Gedanken und Gefühle der bin ihn die Ereigniſſe der fourmenden Tagi vielleidst Menſchen. Wir ſind geneigt, dieß für das erſte und ſchon die nächſte Stunde führen werden , ſo folgt hieraus,
wichtigſte Geſchafft eines jeden zu halten , der über uns daß die Lerrainunterſuchungen möglichſt in die Breite dere zu gebieten hat, auf und durdy fie wirken ſoll. Die Untergebenen ſind Werkzeuge, deren man ſich auf vers ſchiedene Weiſe zu Erreichung hoberer Zwecke bebient , deren Anlagen und Kräfte man alſo genau fennen muß. Je willenloſer , deſto unbrauchbarer; von Maſchinen kann man nur Maſchinenartiges verlangen und erwars ten . Je thatfriftiger die Untergebenen ſind, deſto mehr lågt rich mit ihnen unternehmen , nur muß man ihren Widen zu leiten und zu beherrſchen verſtehen. Wer dieß vor einem halben Jahrhundert zu behaupten gewagt bätte , würde für verrückt gehalten worden ſein . Die Feitdemn.gemachten Erfahrungen haben jedoch die Rich tigfeit dieſer Behauptung genügend bewieſen , und jene Veränderungen in der Bilöung und Fechtart der Trup:
geben müſſen, und daß man bierzu vicler Gehülfen bes darf. Leider wiſſen aber zur Zeit noch ſehr wenig Offis ziere der Linie, wie ein Terrain taftiſch zi beurtheilen, und was überhaupt daran merkwürdig Tei : * ) Man verlåßt ſich in dieſer Hinſidit gar zu gern auf die Offis ziere des Generalſtabs und die Feldingenieure , ohne zu bedenken , daß dieſe nirgends zahlreich genug ſind , um jeder Diviſion , jeder Brigade, jeder mit beſonderen Auftrågen entſendeten kleineren Abtheilung , die nöthige Auskunft über das zu durchziehende oder zu beſebende Terrain geben zu können ; ohne zu bedenken , daß jede Waffengattung das Terrain mit ganz beſonderen Blogs beträdytet , und daß man ſelten Zeit haben wird , ein Terrain in allen ſeinen Beziehungen zur Tnftit jeder
pen hervorgebracht, welchewir um ſo mehr als Verbeſa Waffe genau zu unterſuchen , und die Reſultate dem ſerungen gelten laſſen dürfen , da berühmte Vóſfer der jenigen mitzutheilen , der davon Gebrauch machen folt.
älteren und neueren Zeit durch conſequente Befolgung Es iſt daber dringend nothwendig, daß man in jeder ähnlicher Grundſätze große Reſultate errungen haben. - Waffe; bei jeder Truppenabtheilung , eine hinreichende Dié Recognoſcirübungen , welche wir hier in Vorſchlag Anzahl Offiziere habe , welche ſich auf dergleichen Uits
bringen , ſollen ſich jedoch nicht auf Perſonen , ſondern terſuchungen verſtehen ; und ſelbſt das Borhandenſein nur auf Terraintheile und Terraingegenſtånde mit Rückſicht auf taftiſche Zwecke beforånfeit. Der militäriſche Coup d'oeil iſt ein Geſchenk der Natur, ein ſpecielles Talent, welches aber durch Uebung
von ſogenannten Wegecorps, deren Bildung von mehres ren neueren Schriftſtellern , nach dem Muſter der frans
zöſiſchen Guides, vorgeſchlagen worden'iſt, hebt das von uns angedeutete Bedürfniß nicht auf, denn es gibt mehr
nicht nur vervollfuninnet, ſondern ſelbſt erworben wer's zu unterfuchen, als blos die Gangbarkeit eines Terrains. den fann . Er beſteht in dem ſdnellen Auffaſſen aller
Nachdem wir die - wie es ſcheint, noch nicht genug
Vortheile und Nachtheile eines Terrains , oder irgend erfannte - Nothwendigkeit einer möglichſt ſpeciellen und einer Truppenaufſtellung ,ſei es im Augenblice des umfaſſenden Kenntniß des zu benugenden Terrains dars Rampfes , oder bei deffen Einleitung, und ſetzt die ges zuthun bemüht geweſen ſind, wollen wir einen prüfen's naue Befanntſchaft mit dem voraus, was in einer ges den Blick auf die Mittel werfen, durch welche man dieſe wiſſeu Beziehung vortheilhaft oder nachtheilig iſt, oder Kenntniß -zu erwerben und zu verbreiten ſucht. werden kann . Die Terra inlehre ſoll uns mit den einzelnen :
Die Dispoſition zu einem Marſche , Gefechte , oder Theilen der Erdoberflåde, mit ihrer Form und Beſchafs
zu ſonſt einer Operation , wird faſt immer nur in Be- fenheit, mit der Benennung der einzelnen Beſtandtheile zug auf das Terrain gut oder ſchlecht genannt werden und ihrer conventionellen Bezeidimung befannt maden. können , weil die Hinderniſſe, welche uns die Tapferfeit Sie fol uns Unleitung geben, den natürlichen Zuſam's
und Manóvrirfähigkeit des Feindes entgegenſtellen , nicht menbang mehrerer verſchiedenartiger Terraintheile ? c. zu berechnen ſind. Die genaueſte Befanntſchaft mit dem aufzufinden, und durch Sprache oder Zeichnung faßlich Terrain, auf dem man bandeln will, iſt alſo die Prás Wir nehmen diejenigen aus, welche ſich in der Kriegspraktit miffe, an welche ſich die Folgeſaße reihen , und ohne
welche alle Schlußfolgerungen zu Hypotheſen werden.
einige Routine erworben haben . Sie dürften vorzugsweiſe bei den leichten Iluppen zu finden ſein ...
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barzuſtellen . Die Terrainlehre iſt alſo bad A.B.5. der vielmehr das Gegentheit, und verſuchen ſogar, im Fol. Rebre von der Terrainrecognoſcirung. Mit dieſeinan genden eine praftiſche Anleitung zu geben. Aber ſichers fich ſchon ſehr großen Nußen wolle man ſich aber auchlich verſchafft uns ein einziger Blick auf die Starte eine begnügen ; denn wer ſich anmaßt, vom Befannten auf's ſchnellere und deutlichere Ueberſicht vom Terrain und uubefannie zu ſchließen, wie z . B. vom faufe der Bler'den darauf befindlichen Stellungen, als der dicite Fos
waſſer auf die Ridhtung der nöbenzige ?c., der wird liant, bei deſen Benubung man überdieß der Einbils dungsfraft Gewalt antóun muß , um : ein Bild zu ers sich ſehr oft getauſcht finden. Die Terrain aufrin me iſt ein nicht minder wid )
balten, das die Karte viel deutlicher gibt. Bedenkt man
tiges Hilfsmittel. Sie verſchafft und hauptſächlid) die endlids, daß ſich im gemiſchten Terrain auf einer einzi: Fertigkeit, finien und Winkel zu ſchätzen und Entfers gen Quadratmeile ſchon ſehr viele und gute Defenſivſtets Berlin nungen zu beurtheilen, worauf in der Kriegspraftif ſebr , ingen auffinden laffen, und daß da , wo ein decenter viel anfommt.
Redouten !c. abgeholfen werden kann, Onß ferner, uns
Die 3 eich itung und
-
die durch Aufnahmen erworbenen ſpeciellen Terrains fenntnisſe Anderen mitzutheilen ; denn ſelten wird ſich derjenige, weldier ein Terrain taktiſch benußen ſoll, auch mit der ſpeciellen Unterſuchung beſchafftigen fónnen , dicg fann nur auf einem ſelbſt gewählten Kampfplage
. geachtet der aus Büchern erworbenen Kenntniß , das Terrain ſorgfältig recognoſcirt werden ing; ſo folgt hieraus, daß die auf das Studium der Militargeogra. phie - wenn es überhaupt möglich wäre, eine vouján: dige zu liefern – verwendete Zeit rein verloren iſt, und
geſchehen.
die darauf verwendete Múbe keinen verbáltnismäßigen
Shließlid, müſſen wir noch der Militärgeogra: Gewinn bringt. Ein Anderes iſt es, wenn man eine bie erwähnen , welche das im Großen ſein ſoll, was friegeriſche Operation ſtudiren will, da muß man
die Beſdireibung einzelner Terraintheile im Kleinen iſt Dieſe moderne Wiſſenſchaft iſt ein nachgeborenes Kind des verfioffenen Jabrhunderts , die unreife Frucht der legten Anſtrengung des Speculationsgeiſtes im Kampfe mit dem geſunden Menſchenverſtande. Sie hat ſich das
allerdings den Kriegsſchauplaß zuvor aus Büchern fen : nen lernen . Will man aber ein Terrnin taftiſch benus Ben , dann muß es un.terrudt werden . Die Milis targeographie iſt alſo, als Wiſſenſchaft betrachtet, ein vielfdpfiges Ungeheuer, das menſolidie Kraft nicht zu
fehr rühmliche, aber nie zu erreichende Ziel geſteckt, die bezwingen verniag, und deſſen Bindigung noch überdieß, ſtrategiſche und taftiſche Wid)tigkeit ganzer finder 311 aus den bereits augeführten Gründen , feine reellen Bors bedreibert, und namentlich die wichtigſten Poſitionen
theile gewahrt. * ) Wir bitten jedoch die leſer , unſer
zu bezeichnen ; dabei aber ganz außer Acht gelaſſen , daß Urtheil nicht auf die Statiſtit auszudehnen , welche Sich ,deu Fortichritten der Kultur des Bodens, fein Halt ſich mehr init den militäriſden Hülfequellen eines Pandes gebieten labt, und daß j. v. das Aneroden einer Strecke beſchafftigt, beren Kenntniß dem Oberbefehlshaber und
Baldes, die Anlage neuer Straßen und Verbindungo : ſeinen nachſten Gebúlfen unentbehrlich iſt. Aber auch mege, der Bau neuer Briden , Gebäude , ſelbſt ganzer bieſe Wiſſenſchaft iſt der Beranderung Fehr unterworfen , Dórfer ?c. , die taftiſche Wichtigkeit eines Terrainab. Aus dem , was wir weiter oben auseinander gelegt jduittes bedeutend ſchmålern fóunen . Auch die Gewiſ haben, wird man leicht abnehmen fónnent, daß die bier
ſer ſind mancher Veränderung unterworfen , und ſchon angeführten wiſſenſchaftliden Hülfsmittel zur Erlangung bas periodiſche Anſchwellen oder Austrocknen derſelben der nöthigen Terrainfenntniß nicht ausreichen, und das andert die taftiſchen Beziehungen des anſiegenden Ter: noch etwas Preftiſch es binzufommen måſſe, wenn
rains. Wer Tou úber dieß alles eine Controlle führen ? I den Bedürfniſſen im Stricge Genüge geleiſtet werden ſoll. er vermódyte überbaupt eine finderbedreibung in Es fann Giner unit allen vorhandenen Terrainiebrett
dieſem Sinne zu lieferu? Oder dieſe Unſumme von befannt, oder ein geübter Aufnehmer und Terrainzeich : Details im Gcbadytniß zu behalten ?
ner ſein , daraus folgt aber noch nicht, daß er ein Lero Seit die bóchſten Gebirge mit großen Heeresmafien rain auch militariſch zu beurtheilen und zu benusen
überſdritten, die größten Fiufe im Angeſichte des Feins veritebe, dieg fegt ganz verſchiedene Sienntnisſe und Få. des überbrúct iorden ſind , haben die Terrainbinders bigfeiten voraus. Jenes iit Wiffen daft, dieſes iit sunt.
mille aufgchórt, eine ſo wichtige Rolle zu ſpielen; und legtere will beſonders geübt ſein , und ist ihrer Natur man iſt gegenwärtig weit mehr darauf bedacht, die nach rein praktiſch. Wir bringen demnad), folgende prats Mittel fennen zu lernen, dergleichen Hinderniſſe zu bes tiſde Uebungen in der Terrainrecognoſcirung in Ber. ſiegen, als ſich zu überreden , ſie für ſo wichtig 34 bal ídlag, die bauptſächlich in treineren Heereit, wo die ten, wie unſere Vorgänger. Es war alſo ganz natürlich, Offiziere und Unteroffiziere wegen Mangel an dienſts
daß die Militárgeographie in unſeren Zeiten kein Glück thuender Manuſchaft weniger beſchafftigi lind , vorges madhte, denn Friedrich der Große und Napoleon nommen werden können , und zum Theil fibon mit Er. haben ihren Gegnern wiederholt bewieſen , daß der folg vorgenommen worden ſind. Mandverkrieg ſchneller zum Ziele führt , als der Po: ( Fort en ny folgt.) . fitionsfrieg.
Damit" rod inteifen uitgeſagt werden , daß das Aufſuchen und Benübent von ſogenannten Territorials stellungen ein niisores Bemühen Tei. Wir behaupten
Die Charakteriſtiť cines landes , einer Provinz und deren Gränzen , tann allein Gegenſtand des Unterrichtes ſein , und gehört in das Gebiet der Strategie.
Redigirt urter Terantwortret der Berlagfbandung: 6. 'W. $ $ fe in Daratadt und in deſſen Origin gedrudt.
Samſtag,
T 800
4. Sept. 1830 . TOTO
Nr . 71 . TITIO 0
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09398
HOTOS
Allgemeine Militar - Zeitung. Frankreich
In der Deputirtenkammer haben über die Eides
Militá rbeſpotismus günſtig die feit , und der Reſtauration blichewaren die ungeſe hnung und maßlo ſe Ausde
leiſtung der Militårperſonen wichtige Verbands jenes Eides erleichterten , und ſo die fchredlichſte und lungen ſtattgefunden . Der Deputirte, Mercier batte #folgenden Geſetzesentwurf vorgeſchlagen :-,, Art. 1. Alle it offentliche Beamten im Adminiſtrativ , und Juſtizfache, die Offiziere der landarmee und der Flotte, find gebals ten, folgenden Eid zu leiſten : ,, Ich ſchwore Troue dem Kdnige der Franzoſen, Gehorſam der conſtitutionellen Charte und den Gefeßen des Königreichs ." Art. 2. Bes amten und Offiziere múffen den Eib innerhalb 14 Tagen leiſten , 'widrigenfalls ſie als abgedankt betrachtet wer . den .“ – In der Sibung vom 19. Auguſt erſtattete der 3
-
ſtrafbarſte Anwendung der bewaffneten Macht vorbereis teten . “ . Pairbans erflärt ſich damit einvers ſtanden. Oberſt Genera Brenier ſchildert die Gefahren , welche die geringſte lModification des Prinzips des Ges horſams der Armee herbeiführen könnte ; unmdglich fónne mit einem facultativen Geborſam die Diſciplin erhalten werden; dadurch befomme man Kaſernenredner , aber feine Soldaten ; bald würden ſich diefe in pratorianiſche Garden umwandeln und zum Militárbeſpotismus fubs ren , der um fo gefährlicher fein könnte , aldig uids -
Deputirte Mard al im Namen derüber dieſen.Ssſes tesk.pir home -irar oem Vorſchlage derCommiſſion tieberg • them er im Weſentlichen ſagte: ,, Die Commiſſion war bei, glaubt aber, daß indem neuen Militárgeſekbuche .
tock few
der einſtimmigen Meinung, daß der Eid , deffen Formel die Grången des paffiven Geborſams, der jeder Militar im Gefeßesentwurfe enthalten iſt, auch für die Militárs ſeinen. Oberen ſchuldig fei , klar und beſtimit für die 7
paßt, und daß ſie feinem anderen unterworfen werden Fälle auseinander gefeßt werden ſollten, wo die Trup,
follten . Die engen und ſtrengen Verpflichtungen , die pen in die ſchmerzliche Nothwendigkeit kamen, gegen ben Militårſtand begleiten , find in Gefeßen vorgeſchries Bürger zu agiren . Der Redner (pendet bierbei der ben, deren Bollziehung durch eineStrafſanction geſichert Garbe großes Lob, die einen edlen Geiſt bewahrt habe, iſt, welche eine Bürgſchaft des Eides überflüſſig macht. ungeachtet man alles gethan , um ihre Geſinnung zu Ueberbieß ſchließt der in der Eidesformel vorgeſchriebene verfälſchen . Er babe materielle Beweiſe, daß die tonig
Gehorſam gegen die Gefeße implicite dieVerpflichtung liche Garde nach den Entwürfen und unter der Leitung mit ein , alles zu thun, was durch die Vorſchriften des des Herzogs von Wellington organiſirt worden . - Die -
Militärgefeßbuches befohlen iſt: es iſt alſo die Treue Kammer nimmt den Commiſſionsantrag an, gegen die Fahne und der Gehorſam gegen die Vorges
- Bei der Motivirung des ( in Nr. 70 der 4. M. 3 .
Legten, die in dem gegenwärtigen Militäreide ausdrück: erwähnten ) Gefeßesentwurfs in Betreff der Offiziere lich bervorgehoben ſind , implicite in dem neuen Eide des Heered außerte der Rriegsminiſter unter anderem :
mitbegriffen und beſchworen . Die Gefeße, für die der , Bis zum Monat Februar 1829 waren die Dffiziere
neue Eid die Unterwerfung der Militärs verſpricht, ers oftmals mit folcher Strenge behandelt worden , daßman läutern die Natur und die Ausdehnung des Gehorſams, ſie nicht nur verabſchiedet , ſondern ihnen zuweilen ſogar · die der Untergebene ſeinen Oberen ſchuldig iſt , und jede Penſion vorenthalten hatte.
Am 8. Februar bed
ſeßen dieſem Geborſam Gränzen , welche die Bürger gedachten Jahres erſchien endlich in Folge der zablreis gegen jede Unterdrückung von Seite der Depoſitarien chen Reclamationen , die darüber in beiden Rammern der Offentlichen Gewalt vertheidigen und ſchůßen . Der erhoben worden waren, eine tonigl. Verordnung , wors auf dieſe Weiſe verſtandene, auf dieſe Weiſe beſchwos nach jeder verabſchiedete Offizier, der 8 Jahre lang im rene Gehorſam befriedigt ſowohl die Anforderungen des activen Dienſte geſtanden hatte , einen beſtimmten " Res
Dienſtes , als die Gefühle der Militárs in einem cons ſtitutionellen Staate , und die der Geſellſchaft noth wendigen Bürgſchaften . Von 1789 bis zur Errichtung des faiſerlichen Regimes, war der Militáreid fein andes rer als ein Bürgereid. Unter dem Kaiſerreiche wurden
formgehalt beziehen ſollte. Obgleich dieſe Verordnung der Willkühr einige Schranken Feste, ſo wurde der beabfida tigte Zweď doch nur unvollkommen erreicht. Heutiges Tages muß es uns aber darauf ankommen , das food der Dffiziere gefeßlich feſtzuſtellen. Es muß als Prinzip
in dieſem Eide Beränderungen vorgenommen , die dem gelten , daß ein Offizier binführo ſeinen Grad und die
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damit verbundenen Rechte nur , wenn er freiwillig abs | Menard, Graf Malartic, Graf Raſtignac, Graf fatour dankt , oder in Folge einer gerichtlichen Verurtheilung d'Auvergne lauraguais, Marquis Rochemore, Marquis verlieren fann ; in allen anderen Fällen muß er entwe: v. Tilly Blaru, Marquis v. Briſay, Marquis v. St. der activ ſein , oder den Reformgebalt genießen , oder Belin, Graf St. Marſault, Graf Zrogoff, Graf Ros In Bezug auf das Wegfal: talier, Fürſt Polignac, Baron Rougé, Baron Croſſard, eine Penſion beziehen ."
len der Abzüge zu Gunſten des Invalidenhauſes bemerfte der Miniſter: ,,Schon ſeit 10 Jahren war gegen dieſe Abzüge reclamirt worden, die in der That um ſo låſtiger waren , als ſie auch das kleinſte Einkommen des gemeis nen Soldaten traffen und ihm die Mittel zu ſeiner Subs. ſiſtenz ſchmålerten. Die Abſchaffung dieſer Abgabe muß
Graf Leautaud d'Onnine, Graf Seran, Vicomte Chefs fontaines, Graf Obalus, Marquis de la Boeſſière, Graf D'Ambrugeac , Marquis v . Sourdis , Herzog v. Clers mont Tonnerre, Graf Polignac ( Melchior ) , Graf de Lapotheryes , Marquis v. Crenay, Marquis v . Monts cheau , Ritter v. St. Hubert, Marquis v. Coislin, Bas
ſich natürlich auch auf die Civilpenſionen erſtrecken, wo ron Druault, Baron Courſon de Rernescop, Marquis
fie um ſo ungerechter war, als die Civilpenſionåre dai | v. Courbon - Blenac, Baron Montgardé, Graf St. Als burch nie ein Recht zur Aufnahme in eine militäriſdie begonde, Marquis Forbin des Iſarts, Graf Nadaillac, Perſorgungsanſtalt erlangten. Der Ertrag der Abzuge Marquis v. Montcalm , Marquis v . Grimaldy, Graf Breon , Baron Kenzinger, Marquis v . Treſſan, Mars war in den lebten Jahren folgender : quis v. Gonflans , Marquis v. Vibrane , Marquis v. Von den Militårpenſionen von 900 Fr. und Fr. 000 1,000, Ruffo la Fare, Vicomte Dutertre , Cadoudal. darüber , à 5 pEt. - Der Konig bat das Großkreuz des Ordens der
Militårpenſionen unter 900 Fr. a
2 pct.. en und Militå Waiſenrpenſi überonen 500 der Fr. Wittw à 2 pet.
• Civilpenſionen über 500 Fr. à 2 pct.
500,000 Ehrenlegion den Generalieutenanten Graf Robau , Pajol, & rcelmans u . Baron lamarque verlieben,
15,000 auch den vormaligen Oberſtlieutenant Bory de St. Bitte 25,000 cent wieder mit dem Grade eines Oberſten angeſtellt. General Pelet , einer der ausgezeichnetſten Offiziere
in Summa .
1,540,000 der alten Armee, bat das Commando der Applicationss
Da dieſe Einnahme bisherzu den Haupteinkünften dute Der bei jebige dem Generalſtab übernommen . Kriegsminiſter , Graf
des Invalidenbauſes gehörte, ſo muß dieſelbe natürlich down
Fr. ale
annuat T. yonban
-
Stephan Moriß
weßhalb wir vorſchlagen, Serard , geb. den 4. April 1773 zu Damvilliers im
ſes
Dotationteriums des Invalidenhau Babiratomsetninger Maas,begannſeine Lauf, 10.tsututofriegeriſche faines Depa rs des Kriegsminiſ zu bringen . " auf das bildgth tement s durchlief er ſchnell die unteren Stufen des Mittelft Verordnung vom 4. Auguſt iſt der Milis Dienſtes unter Dumouriez ; er war in der Schlacht von tårintendant Baradère zum Generalſecretår im Kriegss Fleurus und zeichnete ſich im J. 1795 bei dem Ueber , miniſterium , der Generalmajor, Graf Gentil Saints gange über die Rór aus. Im J. 1797 zum Adjutanten Alphonſe , zum Generaldirector des Kriegsperſonals, des Generals Bernadotte ernannt, machte er die Feld , der Militårintendant Graf Daure zum Generaldirector zuge am Rhein und in Italien mit, und begleitete dens
der Kriegsverwaltung, und Herr Defdes neg zum ſelben in der Geſandtſchaft nach Wien. In der Schlacht Director des geſammten Rechnungsweſens beim Kriegos bei Auſterlig erhielt er als Oberſt eine gefährliche Wunde. miniſterium ernannt worden . Bei dem Frieden von Tilſit wurde er zum Chef des Ges Eine Ordonnanz vom 20. Auguſt verfügt, daß fols neralſtabs Bernadotte's ernannt, und befehligte in der gende 81 Generale aufhören ſollten , einen Theil des Schlacht von Wagram die ſåd liſche Reiterei. Im Jahr
hätigkeitscadres des Etatmajorgeneral vom 1. Sept. 1810 diente er unter Erlon in Portugal. Iun ruffiſen 1830 an auszumachen : Generallieutenante, mit dem Zitel Gouverneure der Militardiviſionen bekleidet, Herzog v. Damas.Crur, Graf Etienne v. Durfort, Herzog v. Aumont , Marquis d'Autichamp,
Feldzuge befehligte er eine Brigade unter dem Prinzen von Eckmühl, und zeichnete ſich bei Smolenst aus ; feis nen großen militäriſchen Ruf aber begründete er bei Valentina (worauf er zum Diviſionsgeneral ernannt
Herzog von Grammont; Generallieutenante , Bas wurde) , ſo wie auf dem ganzen Rudzuge. Marſchall ron Canuel , Graf Despinoy , Fürſt de la Tremouille, Rey übernahm bei Rowno den Oberbefehl nur unter
Marquis v . Courtarvel, Graf Karl d'Autichampi Bas der Bedingung, daß Gerard der Zweite im Commando ron Damas, Vicomte Donnadieu, Herzog v . Mouchy), rei. Unter dem Prinzen Eugen führte er den Nachtrab
Vicomte Lacroir ( Pamphile ), Marquis v. Clermonts glücklich bis an die Elbe. In der Schlacht bei Baußen Tonnerre, Graf d'Andigné, Herzog v . Sabran , Graf erhielt er von dem Marſchall Macdonald durch deſſen
Bittré, Herzog v. Avaray , Baron Mallet, Ritter Cailles Adjutanten Bourmont den Befehl zum Rúczuge, ſtatt bot v . Laſalle ", Fürſt Croy - Solre ; Marecha ur des deſſen verlangte er vorwårts zu geben, und gewann die camp , Marquis de la Rozière, Baron Ducaſſe, Graf verlorenen Stellungen wieder. Wenige Tage nachher
Bergennes , Graf Divonne, Baron Viomenil,, Graf mußte er verwundet das Heer verlaſſen. Unter Pauris Peliffier, Marquis v . Courtemanche , Graf Caraman ſton entſchied er das Gefecht bei Goldberg. Ju fåchſis (Moriz), Graf Hoffelize, Herzog v. Polignac ( Armand ), fchen Feldzuge befehligte er das eilfte Armeecorps. Neue Vicomte v . Montcheau , Graf Polignac ( Karl ) , Graf Wunden erbielt er an der Karbach und bei Peipzig . Am
Mall , Marquis v. Latour - Dupin : Montauban , Grafl Ende des Jahres 1813 wurde er zum Commandanten
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der Reſerve ernannt. Im Feldzuge von 1814 befehligte rungen bei Koblenz und Neuwied , mit Ausnahme der .
er in der Schlacht bei Rothière den rechten Flügel. Sein 4ten Schüßenabtheilung. 21. Aug. Ererciren, in Briga. Name findet ſich um dieſe Zeit in jedem Bulletin. Die den. 22. Aug. Rube. 23. Aug. Ererciren . 24. Aug. Deß Schlacht von Montereau, in der ihm Mittags 1 Uhr der gleichen, mit kleinen Bataillonen . 25. Aug. Deßgleichen. Raiſer das Commando übertrug, wurde allein durch ihn Die 4te SdůBenabtheilung in ihre Cantonnirung. 26 .
entſchieden. Am 20. März 1815 rief ihn Napoleon aus Aug. Rube. 27. Aug. Diviſionsmandver in Waffen ; den
dem Elfaß, wo er ſich als Generalinſpector befand, zu: 28. Aug.mit Zuziehung der Artillerie. 29.Aug. Gottesa růď, ernannte ihn zum Pair , und übertrug ihm das dienſt und Paradeaufſtellung. 30. Aug. Erſtes Corpss Commando der Moſelarmee. In einem Werfe von St. mandver. 31. Aug. Ruhe. 1. Sept. Erſtes Corpsmandver Helenta beißt es : ,, Der Graf Gerard bedeckte ſich in im ausgedehnten Sinne. 2. Sept. Erſtes Feldmandver
der Schlacht bei ligny mit Ruhm , und zeigte eben ſo mit Feind. 3. Sept. Zweites Corpsmandver. 4. Sept. viel Unerſchrockenbeit als Lalent ; der Kaiſer beſtimmte Rube. 5. , 6. u . 7. Sept. Anweſenheit Sr. Majeſtät des
ibm den Marſchallsſtab; er betrachtete ibn als eine der Königs ( nach nunmehriger Abånderung Sr. R.H. des Hoffnungen Frankreichs." Am 18. Juni in die Bruſt Prinzen Wilhelm . ) 8. Sept. Rube. 9. Sept. Zweites geſchoffen, begleitete er doch die Armee bis an die Poire. Corpsmanover in ausgedehntem Sinne mit masfirtem
Hachdem er ſich 2 Jahre lang in Bruſſel aufgehalten Feind. 10. Sept. Zweites Feldmandver. 11. Sept. Drits batte, fehrte er 1817 nach Frankreich zurück, und lebte tes Corpsmanóver und Abmarſch der Truppen . bis 1822 zurückgezogen auf ſeinem Gute in Villers, im Departement der Diſe. Seit dem J. 1822 ſtritt Gerard
als Deputirter nicht weniger tapfer für das Vaterland,
als früber auf dem Schlachtfelde. Er proteſtirte gegen
Recognofcirübungen.
die Ordonnanzen vom 25. Juli 1830 und wollte am 28.
( Fortſegung. ) Er ſte u e bun g.
Juli, in Begleitung des Grafen fobau, Fafitte, Perrier
und Mauguin wegen Einſtellung des Blutvergießend mit Marmont unterhandeln . Am 1. Auguſt erhielt er
Man entwerfe nach der Karte die Dispoſition zu
proviſoriſch das Portefeuille des Kriegsminiſteriums, und wurde von dem neuen König am 11. Auguſt zum Kriegsminiſter, und am 17. Auguſt zum Marſhall von Frankreich ernannt. Die franzöſiſche Armee bat von ihm
einem Marſche gegen ein mehr oder minder entferntes Object, und beauftrage eine Anzahl Offiziere und Unters Offiziere, die dahin führenden und für ihre Waffe brauchs baren Wege zu unterſuchen und darüber zu berichten.
Dieſe Aufgabe zerfällt in mehrere fleinere , welche im Sinne der geſeblichen Freiheit eine wahrhafte Res ungefähr ſo vertheilt werden müſſen, wie die Arbeit bei ſtauration zu erwarten. Aufnahme eines Terrainabídynitts .. 3. B. Ein Offizier P r e u B e n. unterſucht den Hauptweg und alle auf die Behinderung
Koblenz, 17. Auguſt. Mit jeder Stunde fångt es des Marſches Bezug habende Gegenſtande. Zwei andere in unſerer Stadt an lebhafter zu werden. Bereits ſind unterſuchen die Gangbarfeit des zu beiden Seiten lies
bedeutende Truppenmaſſen zum großen Herbſtmandsgenden Terrains auf Büchſenſchußweite. Ein Vierter
ver hier und in der Umgegend eingetroffen , und die und Fünfter ſuchen jeder einen Colonnenweg auf, der Stadt füllt ſich immer mehr mit Fremden, welche dieſes mit dem Hauptwege möglichſt parallel laufen muß. große militariſche Schauſpiel mit anſehen wollen. Das Jedem Offizier iſt ein Unteroffizier zugetheilt , welcher Lager iſt bereits aufgeſchlagen ; daſſelbe dehnt ſich bis dazu verwendet wird, die abgebenden und einfallenden unfern des Jágerhauſes , eine Stunde von der Stadt, Fuß- und Fahrwege, ſo wie einzelne Terraingegenſtånde
in die weite Ebenehin. Mit ſeinen unzähligen Zelten,
Geholze, Sümpfe ?c. ) beſonders zu unterſuchen .
Scenfen , Buden, Rüchen und den beflaggten Brunnen
Die Gangbarkeit und Fahrbarkeit ſei Anfangs der
gewährt daſſelbe einen dußerſt impoſanten Anblick, und einzige Geſichtspunct, aus welchem das Terrain betrache das Anſchauen einer ſo großen Truppenmaſſe, das imstet wird , und Alles, was dabei zu berückſichtigen iſt, merwährende Gewúbl, die vielen Wachtpoſten rufen und muß die Inſtruction beſagen, welche hier mehr als mirs willführlich die Erinnerungen an die erſten Zeiten des renſchaftliche Anleitung zu betrachten ſein dürfte. *) Krieges zurück.
on .
Die finienregimenter der 16. Diviſion
Haben dieſe 5 Offiziere die Puncte erreicht, welche
baben Ordre erhalten, in ihren Garniſonen luremburg, die Gränzlinie bezeichnen, so geben ſie auf demſelben Saarlouis ?c. zu verbleiben , dagegen iſt die Landwehr Wege zurück, um ihre gemachten Bemerkungen zu bes
dieſer Diviſion bereits hier eingerückt. Die hier verſam
richtigen und zu vervollſtändigen.
(Auch kann den Pie
melten Truppen belaufen ſich auf 20,000 Mann. Wir begleitenden Unteroffizieren gleichzeitig eine praftiſche Ans werden nicht das Glúc haben , Se. Maj. den König inweiſung zu dergleichen Unterſuchungen ertheilt werden.) unſerer Mitte zu ſeben . Das allgemeine Gerücht gebt, In der Garniſon angefommen, tauſchen die offiziere Se. R. H. Prinz Wilhelm werde Anfang8 September ihre Notizen gegenſeitig aus , wodurd, manche Anſicht
hier eintreffen , um Heerſchau zu halten . -Folgendes find die öffentlich erſchienenen ,, Beſtims mungen der Manóver des Pagers zu Urmiß bei Roblenz'': 13. Aug. Erſte Einquartirung . 20. Aug. Zuſammenzie.
bung des Armeecorps im fager und in den Cantonnis
*) U18 Beitfaden für den, welcher die Inſtruction abzufaſſen hat, empfehlen wir folgende neuere Werke: Reinbard'ö Sands buch der Seirainlehre; Dider's Generalſtabs.viſſenſchaft;
DE Bel's Terrainlehre ; le coq's Entwurf zu Vorleſungen über Terrainlebre.
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berichtigt werden wird , und entwerfen ,, Jeber für ſich, i deffen Standpunct, ſondern auch deffen Stärke,, Zuſams.
einen kurzeń aber möglichſt vollſtändigen Bericht über menſeßung und Beſtimmung angeben, weil die lieutes die von ihnen recognoſcirten Wege und die zu beobach tende Marſchordnung , wobei auch die Zeit angegeben werden kann, in welcher die unterſuchte Strecke Weges zurückzulegen ſei. Wer Uebung im Terrainzeichnen hat, fügt dem Berichte ein Croquis bei, wenigſtensvon ſols
nante bei Aufſtellung ihrer Feldmachen darauf Rüdlicht zu nehmen haben . Iſt die Bezeichnung der Aufſtellungspuncte für Felds wachen und Bedetten beendigt, ſo beſtimmen die beiden älteſten Lieutenante die Puncte für die Soutiens oder
chen Gegenſtanden ,deren Kenntniß beſonders wichtig Reſerven (Unterſtüßungstrupps); jeder Andere beſtimmt iſt, wie z.B. alle Defileen .
die nothwendigen betadirten Poſten und ſucht die Vers
Es 'verſteht ſich von ſelbſt, daß zu ſolchen Unterſus chungen Anfangs ein wenig ſchwieriges, dann aber ein gemiſchtes und durchſchnittenes Terrain gewählt werden muß. Auch wird es wenig Aufwand verurſachen, wenn die Offiziere ic. bei größerer Fertigkeit bisweilen auf
bindung mit dem Nachbar und den Soutiens auf. . Hierauf macht jeder Offizier einen ausführlichen Bes richt an den dieſe Uebung leitenden Capitain ić. úber die gewählte Aufſtellung und gibt gleichzeitig die ihm nothwendig ſcheinende Starfe einer jeden Abtheilung an ,
den Endpuncten übernachten, um am anderen Morgen ſo wie die zu treffenden Maßregeln, welche der Sichera die Recognoſcirung fortzuſeßen und eine andere Uebung beitsdienſt vorſchreibt. Die beiden älteſten lieutenante reichen ebenfalls ihr Gutachten über die Stårfe und
damit zu verbinden.
Die eingereichten Berichte müſſen von einem Capis Zuſammenſeßung der Soutiens ein. Die der Hauptpos tain oder Stabsoffizier , der mit dem Terrain genau ſten beſtimmt der Capitain ic. befannt iſt, durchgeſeben und die Fehler dabei ang Sind alle Berichte eingegangen, fo revidirt der Cas werden. Macht der Bericht von Seiten desjenigen , der pitain die gewählte Aufſtellung und berichtigt die Fehler die Marſchdispoſition entworfen hat , viel Fragen no, an Ort und Stelle , nachdem er den lieutenant zuvor thig , ſo iſt er als unvollſtändig zu betrachten. Eine Be- davon ſelbſt überzeugt uitd belehrt hat. Bei einer bloßen richtigung der Fehler an Ort und Stelle iſt allerdings Meinungsverſchiedenheit iſt es jedod, beſſer , den Lieus
das Beſte, módjte aber zu viel Zeitaufwand verurſachen ., tenant nicht zu contrariiren , denn man fann einerlei 1
3 weite u e bun g .
Zwecke auf vielerlei Weiſe erreichen , und Jeder führt den ſelbſtentworfenen Plan beſſer aus als einen andes
Auf dem bereits recognoſcirten Terrainabſchnitt ſols ren , ſei er auch noch ſo gut. Iſt die Tagesſtellung angeordret, ſo gebt man zur
len nunmehr Aufſtellungepuncte für die, zu Deckung der
im Nachtlager ſtehenden Truppen erforderlichen Bors Nachtſtellung über , und verfährt dabei auf dieſelbe poften aufgeſucht werden. In der Dispoſition werden Weiſe. nur die zu Nachtlagern beſtimmten Puncte, und die mit Es wird ſehr vortheilhaft ſein , wenn man im Beſiße einer , im hinreichend großen Maßſtabe entworfenen Vorpoſten zu beſeßenden Linien angegeben .
Ein Capitain oder Stabsoffizier leitet dieſe Uebung. Zeichnung des beſeßten Terrains iſt, um ſpåter - viels .
Er bezeichnet ( als Vorpoſtencommandant * ) die beiden leicht im Winter oder bei ungünſtiger Witterung - das Endpuncte der Vorpoſtenlinie und außerdem nur die Verhalten der verſchiedenen Vorpoſtenabtheilungen bei Orte, wo die Hauptpoſten - in einigen Dienſten un- ſupponirten Angriffen angeben zu können. Bei dieſer -
richtig :,Reſérven " genannt – aufgeſtellt werden .Die beſonderen taftiſchen uebung wird eine kurze Ans Lieutenante, deren Zahl ſich nach der Zahl der nöthig griffedispoſition entworfen, und dann von den Abtheis werdenden Feldwachen richtet, ſuchen die ſchidlichſten lungscommandanten zu wiſſen verlangt , was ſie thus
Puncte für reştere auf, unb beauftragen die ihnen würden, wenn der Feind in der und der Stårke gegen zugetheilten Unteroffiziere mit Aufſuchung der Puncte einen oder mehrere Puncte der Vorpoſtenlinie anructe für die Vedetten, welche wie die der Feldwachen , durch u . dgl. mehr. Mancher wird dabei immer das rechte
Stangen mit kleinen Fähnchen verſehen bezeichnet wer- Mittel ergreifen, im Augenblicke der Gefahr hingegen Die detachirten Poſten vor und hinter der Des dettenlinie werden in derRegel von den Lieutenanten beſtimmt; foute indeſſen der Stabsoffizier für nöthig erachten , einen großeren detachirten Poſten auf einem der Hauptzugånge vorzuſchieben, **) ſo muß er nicht nur
den Kopf verlieren und fich weder zu rathen nod Än. deren zu helfen wiſſen ; weßhalb man aus den bei dies ren Uebungen gezeigten Renntniſſen noch nicht auf die praktiſche Feſtigkeit eines Individuums ſchließen darf. jedenfalls ſind aber dieſe taftiſchen Uebungen auf dem Papier von Nußen.
(Sluk folgt.)
*) In der Wirklichkeit würde dieß Sache des Generall vom
Dienfte rein. Bei uebungen muß man jüngere Offiziere damit beauftragen. Die Unſicht, daß Jeder nur das zu wiſs
ders wenn ſie aus Cavalerie beſtehen und fleißig patrouilliten,
Beſtehen die Feldwachen zum Sheil aus Infanterie, lo wird
fen brauche, was ſein gegenwärtiger Standpunct fordert , und
man mebr auf innere taktiſdhe Feſtigkeit der Porpoſtenlinie
baß ein Mehrwiſſen nur unzufriedenheit mit dem Dienſtvers
feben müſſen , und das Beobachten und Binochen des vorlies genden Terrains den Reiterpatrouillen größtentheits überlaſſen
hättniß erzeuge, alſo ſchädlich rei, theilt gewiß tein praktis ſcher Soldat ! Im niederländiſchen und hannoverſchen Dienſte bertangt man vom Lieutenant die theoretiſchen Ernntniſſe des -
müſſen. Dieſe ſind allerdings am beſten dazu geeignet, verlie:
ren aber viel Zeit, ehe ſie bis dahin kommen , wo der Beobs ac tung &poften vor der Bebettenlinie aufgeſtellt iſt, ** ) Dergleichen Poſten vor der Vedettenlinie werden in der Rea der alſo ungleid widtigere Dienſte leiſten kann. Das ſpecielle ael viel zu feiten angewendet und find doch ro nấblich, beſon : Verhalten deſſelben tann hier nicht gergliedert werden . Redigirt unter Zerantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. Peste in Darmſtadt und in deſſen Offigin gedruckt. Stabsoffiziers , oom lekteren die des Generals.
Mittwoch ,
Nr. 72.
8. Sept. 1830 . ini
KWA
Allgemeine Militar - Zeitung. Der dieſe Uebung leitende Stabsoffizier muß fich
Recognofcir übungen. ( Scht u k.) te Uebung . Drit ommen
Es wird angen
ſchon vorher mit dem Terrain bekannt gemacht haben , und begibt ſich jetzt, von einigen Capitainen und Lieus tenanten begleitet, auf einen Punct, von welchem aus
.
, daß eine combinirte Brigade , der zu beſetzende Abſchnitt überſehen werden kann. Hier
welche die Vorbut einer größeren Heerabtheilung bits theilt er in der Kürze die hinſichtlich des Feindes anges
det, ſich im Marſche gegen den Feindbefindet ,beffen nommenen Vorausſeßungen unddie eigene Dispoſition Streifpartheien weit vorausgehen und bereits in der mit, und beauftragt dann die Offiziere nach Verhältniß Ferne wahrgenommen werden.
Die Spigen und Vor: ihres Grades und ihrer Einſichten mit deren ſpeciellent
trupps der Brigade (deren Stärke und Zuſammenſes Ausfüh , ng der zu behauptenden Puncte , als Dierung Beſebu Bung genau angege feinn muß ) erhalte Befehl, wo Dörfer, Brúden 2c. wird den alteren Offizieren , die der h bis an tt im n Terrai n vor: möglic den ben nächſte Abſchni zugeben, und vorläufig eine Stellung zu nehmen , welche minder wichtigen den jüngeren überlaſſen . Jeder muß geeignet iſt, den Marſch der feindlichen Vortruppen bis aber wiſſen , wie viel und was für Truppen zu ſeiner .
Perfügung ſteben, und was durch ſeine Aufſtedung bes t unſere tügung Ankunf zur Der Unterſitt . Bach zweckt werden ſou. Ift teßtere beendigt, ſo wird das nder Abſchn zu beſeße z.B.alten mag aufzuh in einem 1
oderkleinen Fluſſe beſtehen, welcher nur an einigen Stels Detailderſelben dem Stabsoffizier ſchriftlich mitgetheilt, worauf dieſer die fehlerhaften Maßregeln an Ort und ritten lenDie überſch . werden fann iche g eigentl Uebun würde alſo in ſchneller Aus: Stelle verbeſſert. — Es dürfte von Nußen ſein, wenn
mittelung der Puncte, welche zumUebergange tauglich eine Commiſſion von drei Capitainen verſchiedener Waf: ſind , und resp : in ihrer Beſerung oder Beobachtung fen ihm zur Seite ſteht, welche aufVerlangen des Ers beſteben , wobei Infanterie, Cavalerie und Artillerie ein
ſteren ihr Urtheil über die Verwendung der einzelnen
ander unterſtützen müſſen. * )
Waffengattungen abgibt. Iſt die Aufſtellung beendigt und alles berichtigt, ſo
* ) Die Unſicht , daß die Infanterieoffiziere von der Taktik der wird ein feindlicher Angriff und die erſt ſpäter erfols .
Cavalerie und Artillerie nichts zu wiſſen brauchen, iſt idon gende Ankunftunſerer Verſtärkung( der Reſt der Vorhut) dem Schriftſtellern gegenwärtigen, ſupponirt. Manbeſchränkt ſich anfangs auf abſolute , und beftritten, worden träftig von bei älteren ſelbſtkann von Guibert vielleicht Stande der Militärbildun , g gar nicht mehr Wurzel faffen . Ein Infanterieoffizier, der weiter nichts kennt, als die Battit feiner Waffe, wird mit dieſer niemand vertraut werden, wenn er nicht auchdas Weſen der anderen Waffen ergründet
Bertheidigung des Abſchnittes , geht aber inåter zum Selbſtangriff über. ( Ohne Truppen hat die Sache ihre Schwierigkeit, und man wird fid; mit Andeutung der Manóver und Attafen begnügen müſſen. Es iſt daher
und dieſesRelativebezicht defto mehr.Relatives, fitives,DieaberDaktit hat ſehr wenig Po: einer Waffengattung har.
gut, wenn Tage darauf die ganze Uebung mit Zuzies
fich ſtets auf die Schweſterwaffen. - Es hatZeitengegeben, bung der dazu erforderlidhen Truppen wiederholt wird.) -
wo in den Militärſchulen nur die Saktit der Infanterie ( oder wo wurde, ) gelehrt Mechanismus deren nurdie vielmehr ſich um man tattiſchen Kenntniſſe derjenigen jungenundLeute,
Die vierte Uebung
fann in einer Fortſegung der vorhergehenden beſtehen,
die welche in der Cavalerie dienen wouten , gar nicht bekümmerte, wobei angenommen wird, daß der Feind uns auf ,
und ſie für hinreichend vorbereitet hielt, wenn ſie mit den Defenſive zurüfwirft und zum Rů đzuge ndthigt, der Evolutionen der Infanterie belannt waren und zwei Beine en . hoffenDieſe über weiſePferd meis Dieglück: für Zeite imnienr.ſind und wir unsn, konnt hinterhänge licherein ften takii'chen Lehrbücher der Neueren ,und namentlich ſolche, weiche beim Unterrichte in Militärfchulen zum Grunde gelegt
aus der Mode, die Artillerie als eine beſondere Wippens f dha ft zu behandeln , die mit der faktif anderer Waffen
werden , schildern das Weſen der Zaltie aller Waffen ohne 2usnahme, denn mit dem Wefen'derſelben muß man bekannt
Wiffenſchaft, nicht abzr für die Offiziere der anderen Waffen , Soſchreis Weldie ſich mit den Reſultaten begnügen können . ten die militäriſchen Kenntniſſe ihrer Vervoukommnung ent: gegen und werden praktiſch süblich!
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ſein, denn man die Formen , deren Werth nur relativ ſein
Bann, verſtehen will. Auch kommt der Gebrauch immer mehr
nichts gemein habe. Für die Artilleriſten iſt ſie allerdings -
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mit möglichſter Dronning bis zum nådſten haltbaren
welche Fene richtigere Würdigung des Terrains zuerſt bei den Franzoſen wahrgenommen wurde , deren
Zerrainabſchnitte ausgeführt wird.
Die geſchickte Benußung der Dertlichkeit und zweck | Befehlshaber mehr der geſunden Vernunft, als den lebs måßige Verwendung der verſchiedenen Waffengattungen ren einer Schule folgten , die alles in mathematiſche iſt in fcinem Falle ſo wichtig , als bei Rücfzügen. Je Formen zu preſſen trachtete – außert hauptſächlich is mannichfaltiger das Terrain iſt, deſto mehr wird man ren Einfluß auf die Tattit der Infanterie und Artilles ſich in ficine Trupps aufldſen können und müſſen , umrie, deren fubalterne Offiziere jeßt weit wichtigere tafs die vorrůdenden größeren Abtheilungen zu umklammern tiſche Perſonen ſind , als ehedem . Zwar hat man zu und aufzuhalten. Dagegen dürfte im unbedeckten und allen Zeiten tiraillirt, oft aber ohne allen Plan , und überall gangbaren Terrain das Zuſammenbalten der die dazu verwendeten Truppen waren viel zu wenig Streitkräfte vorzuziehen ſein , und die Tapferkeit der diſciplinirt, um durch ihre Fechtart erhebliche Reſultate Truppen mehr entſcheiden, als die Intelligenz der eins herbeizuführen. Der Unterſchied zwiſchen Linien- und zelnen Abtheilungscommandanten . Es muß alſo zu fots teichten Truppen war in jeder Hinſicht zu grel, er ers chen Uebungen ein ſchwieriges Terrain gewählt werden. raubte faum die gegenſeitige Unterſtübung. Húten wir Zu beſſerer Ueberſicht der auszuführenden Beweguns une indefien vor dem Wahne , daß das neuere Zirail
gen wird man wohl thun, mittelſt einer kurzeu (d)riftlis dhen Dispoſition die einzelnen Momente zu beſtimmen , wo Halt gemacht uud einſtweilert Stellung genommen werden ſoll. Die růdgångigen Bewegungen der Reſers ven , ſo wie die Anzahl, Stårfe und zuſammenſebung der einzelnen Abtheilungen , müſſen von Moment zu Moment in der Dispoſition genau angegeben werden . Dao Detail ihrer Führung und momentanen Aufſtellung
leurfyſtem feiner Verbesſerung fähig, und man bereits dahin gekommen ſei , ſid, mit einerlei Infanterie bes gnügen zu können . Dabin wird es niemals fommen, ſo lange die Menſchen verſchiedene Neigungen und Anlagen haben. – Auch die Artillerie hat in früheren Zeiten rid bald der geſchloſſenen , bald der zerſtreuten Fechtart bedient, aber eine zweckmäßige Vereinigung beis der Fechtarten iſt nicht wahrzunehmen geweſen. Darin
beſtimmen die damit beauftragten Offiziere.
beſteht jedoch die Volkommenbeit einer Taftif, und wir
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Ein genauer Situationsplan des Terrains , auf wels haben Grund zu glauben , daß unſere beſteu taftiſchen hem der Rückzug ausgeführt wird, crſdeint nothwendig , Schriftſteller ſich die Aufgabe geſtellt haben , die zwec
damit ſpäter die ſupponirten Bewegungen in ihrem Zus måßinſte Vereinigung dieſer beiden Fechtarten , ſowohl fammenbange beſchrieben und discutirt werden können. bei jeder einzelnen Waffe als bei den drei Hauptwaffen, Eine Wiederholung des ganzen Mandvers,mit Truppen, methodiſch zu lehren. wozu dieſe Uebung im Stelet als theoretifde Vorberei : Die Anwendung der daraus abgeleiteten Grnndíase tung dienen fann , würde jedenfalls ſehr nüßlich ſein . und Regeln macht jedoch die Würdigung und Benus Bung des Terrains in dieſen beiden Beziebungen zur
Wir haben nicht die Absicht gehabt, den Gegenſtand Grundbedingung; es muß alſo bei der taktiſchen Auss
zu erſcdpfen, und wollten nur die Grundzüge des Pers bildung der jungen Offiziere ganz beſonders darauf fabrens andeuten . Den Nuben folcher Recognoſcirúbuns Rückſicht genommen werden . gen wird jeder erfahrene Offizier ſelbſt einſehen. Doch können wir nicht unterlaſſen , auf einen Punct beſonders
aufmerkſam zu machen, weil von deſſen Berückſichtigung gar zu viel abhångt.
Rede zur Feier des 36. Stiftungstages des
Die Kriegslehrer ſcheinen unter ſich ſelbſt uneinig zu mediziniſch-chirurgiſchen Friedrich Wilhelms- Inſtituts fein , ob die Krieg führung &weiſe in der neueren
Zeit wirklich Veränderungen erlitten habe oder nicht ? Einſender zögert feinen Augenblick zu ſagen : jie bat ſich in Weſen und Form bedeutend verandert, doch weniger ſichtbar in ihren allgemeinen Grundfäßen, als in deren Anwendung. Die wichtigſten Veränderuns .
zu Berlin am 2. ( gefciert am 10.) Auguſt 1830, gehalten von Dr. Wilhelm & ct , königl. preuß. Regimentbarzt des Garde- Dragonerregiments, Profeſſor an der Univerſität und med. chirurg. Militärakademie, Mediginalrath im Medizinalcellegium für Brandenburg, Mitglied der men. Ober- Eraminationscommiſ: fton, Ritter des Wladimirordens und Mitglied mehrerer gelehrten Geſellſchaften und Akademiecn . * )
gen müſſen alſo im Gebiete der Taftit geſucht werden, und ſie beſtchen vornehmlich in zweckmäßigerer Benus
Bung des Terrains. Wir ſagen in zwec m å ßigerer ; denn das Terrain iſt zu allen Zeiten benußt worden, nur auf verſchiedene Weiſe. Die Deſtreicher des ſiebens jährigen Krieges waren oft Sclaven des Terrains, d.6.
Wenn eine Anſtalt ihren Stiftungstag feiert und alle diejenigen , welche die Grundlage ibres geiſtigen Lebens und Wohlſeins eben dieſer Anſtalt verdanfen , einen fola den Tag feſtlich begehen, ſo iſt dieß eben ſo recht und natürlich, als jeder Undant unnatürlich und ſchledyt iſt.
ſie råumten demſelben zu großen Einfluß auf ihre Does Wenn ſich jenen anſchließen ſolche, welche durch Sinn,
rationen ein, bauten in der Defenſive zu ſehr auf drt: Wort und That dem Gedeihen der Anſtalt förderlich ſind,
liche Hinderniſſe, und ließen ſich in der Öffenſive dadurch To iſt ihre Theilnahme am Fefte ein ehrenwerthes Zeugs von mancher Unternehmung abſdrecken. Selbſt der erhas bene Verfaſſer der Grundſätze der Strategie iſt von den Vorưrtheilen einer früheren Zeit nicht frei, und ſchters lich dürften dieſe Grundſåse mit den Anſichten und Ers
fahrungen aufgeklärter Reitergenerale übereinſtimmen !
*) Der Serr Berfaſſer hat die Güte gebabt , mit Genehmigung des Directors des Friedrich Wilhems: Inſtituts , Herrn Ges neralſtabsarztes und Leibarztes Dr. V. Wirber, uns dieſe Rede nach unſerem Wunſche für die U. M. 3. zu überlaſſen . Unm . der Redaction .
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niß davon, daß ſie ihre Kraft gern und aus Ueberzeusi zu ſchließen und dieſe Worte beſonders an Sie , meine gung jenem Zwece gewidmet , vielleicht auch ein neuer geliebten jüngeren Freunde, zu richten. Ich darf wohl
Beleg für die Erfahrung, daß die Gunſt gegen Andere nicht fürchten, eine Saite damit zu berühren, die Ihnen oft init dem Maße der ihnen geſpendeten Wohltha- fremdartig, entgegenflingt; es iſt von Ihrer nådſten ten mehr, als mit dem der von ihnen empfangenen Zukunft die Rede und für den Menſchen , den Sohn der ſteigt. Wenn aber endlich in die Reihe der Feiernden Zeit, iſt ja die Zukunft Alles und auf ſie die Mehrzahl alljährlich auch hochachtbare Perſonen treten, die, jeder ſeiner Gedanken und die Geſammtheit ſeiner Múniche
ſolchen Beziehung zu der Anſtalt entbehrend , ſich nur gerichtet. ihrer Früchte erfreuen, wie ſie ſich erfreuen alles deſſen ,
Die Wirkſamkeit und das Verbättniß des Militara
was im Vaterlande dauernd und ſtark und mit Weiss arztes iſt von zwiefader Art : er iſt Arzt und Beam: beit gegründet und ſchön iſt in ſeinem Zwecke und Wir: ter , und in jeder dieſer Rückſichten der Anſprud , der
fen : To iſt eine ſolche Theilnahme beſonders danfenswerth an ihn gemacht wird , beſtimmt und nicht ihm überlafs und ermunternd und für den Werth , mindeſtens für Ten , " in wie weit er dieſen genügen wiú oder nid t.. das allſeitige Intereffe, das die Gefeierte erregt , eine Als Arzt iſt ihm die Fürſorge für das Geſundheitss Bürgſchaft. Auch heute erfreut ein Inſtitut, das mit wohl einer großeren oder geringeren Zahl von Indivia dem zurückgelegten fünfunddreißigſten Rebensjahre ſein duen vertraut, ſein Wirfen demnad, zunächſt: ein durch
Blüthenalter erreicht hat, ſich einer ſolchen vielſeitigen aus praftiſhes, gleich dem jedes praktiſchen Arztes. Theilnahme und ſolcher Bürgſchaft; auch heute aber darf Schon oft iſt von dieſer Ståtte aus beleuchtet worden , es gewärtig ſein , daß Fragen, wie ſie jede Jabresfeier in welcher Art für dieſen Zweck theoretiſche und praks berbeiruft, die zwiſchen Vergangenheit und Zukunft eine tiſche Bildung in ein beſtimmtes Ghichgewicht treten
verweilende Gegenwart zu ſchaffen ſcheint, daß Fragen müſſen und wie auf die eine ſowohl, als die andere die und Vergleichungen in den Theilnehmenden rege werden , Studieneinrichtung der Anſtalt Bedachyt nimmt, uin ibre ob der Ausſaat die Aerndte, die Beſtrebung den Anfors Böglinge gründlich eingeweiht zu ſehen in einer Kunſt, derungen der fortſchreitenden Wiſſenſchaft , die Peiſtun. deren praktiſche Uebung von Ideen geleitet werden, aber
gen der Fürſorge des Staates auch entſprachen ? Eine in den engen Raum weniger Stunden gedrångte Prüs fung iſt allerdings nicht geeignet, eine ſichere Beantwor: tung ſolcher Fragen auch nur entfernt zu begründen , doci ſdheut das Inſtitut auch jede genauere Prüfung
auf Erfahrung beruhen muß. Zu verſchieden indeſſen iſt die Neigung des Einzelnen und zu verführend beſons ders für manchen wiſſenſchaftlich gebildeten Jüngling der Reiz, der Speculation oder dem Ordnen nach logiſchen Formen, kurz dem rationelleren Treiben die reinen An.
nicht: alwöchentlich ſteht jedem urtheilsfähigen Forſcher ſchauungen zu opfern und des Wiſſens empiriſche Seite der Zutritt zu ſeinen åbnlichen Verſammlungen offen , - für eine niedere, allenfalls gelegentlich nachzuholende,
die Zöglinge, die es jeßt aufnimmt, begleitet das Zeug
anzuſehen. Darum dürfte die Mahnung nicht überflüſſig
niß der Reife, diejenigen , die es entißt, fallen dem erſcheinen : daß Sie die Ihnen gebotene überreiche Geles
Urtheile des Heeres und, früher oder ſpåter, dem der öffentlichen Prifungsbehörde anbeim , und - wohl ibm ! dieſes Urtheil iſt günſtig und der Allerhöchſte Schuß und die Zufriedenheit ſeiner Oberen wird ihm -
genheit, ſich anſdauungen zu ſchaffen , in keinem Zweige ihres Studiums, von den Naturwiſſenſchaften an bis zu der fliniſchen Medizin , je verſäumen , das Sie Ihres praktiſchen Ziels jederzeit eingebenf bleiben , und ſide
ununterbrochen zu Theil. Dieß iſt die Rechenſchaft, die überzeugt halten, daß Sie bei Verfolgung deffelben den
das Inſtitut ablegt und in Bezug auf ſie wage ich – Werth empiriſch erworbener Erfenntniß, den Werth des unbekümmert um den Schein der Partheilichkeit – auss Gedächtniſſes, dieſer Hypothef unſeres Wiſſens, eben ſo -
zuſprechen , als Antwort auf jene Fragen : daß mehr oft als den der Combination und des eigenen Urtheils
geårndtet werde, als der Siemann vor fünfunddreißig erkennen werden. Nicht leicht hat Jemand treffender als Jabren je hoffen durfte , daß fein Vorwurf des Rüd- der große Ranzler von Verulam das Treiben der reinert ſchritts oder des Stilſtandes die Pflanzung treffe, und Empirifer, wie das der Rationaliſten bezeichnet, indem
daß der Staat ſeine Fürſorge für ſie nicht verſchwende; er jene den Ameiſen vergleicht, die bloß von Außen ber -ja ich fann mich nicht der Hoffnung erwehren , daß ſammeln , dieſe den Spinnen , die aus ihrem Inneren ſie auch nach ihrem Blüthenalter nicht welfen , ihre Geſpinnſte weben , zwiſchen beide Ertreme aber das ers Zweige vielmehr mit veredelten Früchten noch in die ſprießliche Treiben der rationalen Empirifer ſeßt, welde, ferne Zukunft fortranfen werden . den Bienen gleich , zwar aus den Blüthen der Garten
Auf daß ſich aber die Hoffnung erfülle , iſt es vor und Felder den Saft entnehmen , aber ihn verarbeiten Adem Bedarf , daß ein jedes Mitglied der Anſtalt fich mit Selbſtthätigkeit. So wollen denn auch wir den Bies jeines und ihres Ziels recht bewußt ſei, des Ziels : ein nen , nicht den Spinnen oder Ameiſen gleicher . Aber das praktiſche Wirfen des Militårarztes erhält, Militår arzt .211 werden , des Ziels : einen ſolchen zu
bildent. Und ſo ſei es denn mir vergönnt, die beutige wie fein Studium , dadurch noch eine beſondere Richtung, daß Stranfe jeglicher Art angewieſen ſind auf ſeine Feier mit einigen Betrachtungen Hülfe und er eben deßhalb das ganze Gebiet des medis über die Natur des Wirfens und Verhältniſs žinifd - chirurgiſchen praftifchen Wiſſens umfaſſen roll
ſes des Militårarztes im Allgemeinen und und muß . Zwar bat cine weiſe Geſebaebung in unſes die Nothwendigkeit einer darauf Bezug rem Staate , zum gleichen Heil der Wiſſenſchaft , wie habendeit Bildung der Kranken , die Nothwendigkeit ſchon anerkannt und
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ansgeſprochen, daß überhaupt jeder Arzt, welcher ſelbs er den mititäriſchen Ernſt bei ſeinem Ligte vermißt; aber mehr ſtåndig wirfen und nicht bloßer Gehülfeoder Handlanger noch als Underen,thut ihm wieder in ſeinem Leiden eine humane von dengegen Seinigen fern,meiſtentheils ſich nun zwies ſein will, einer Einſicht in die Natur, Urſachen ,Erſchei: Behandlung fazarethe fach verlaſſen wohl, wähntdaunder,überdieß eine
nungen und allgemeine Behandlung der ſogenannten
Abneigung fühlt, die er dann erft verliert, wenn er fich in idowe:
chirurgiſchen Krankheiten wie der mediziniſchen nichtents rer Krankheit der dortigen Pflege erfreute. Sein Sie deſſen ſtets behre, damit er jedenfalls wiſſe, wo die rein diåtetiſchen eingedent, daß der krante Soldat Sie zum Arzt nicht gewählt and arzneilichen Vorſchriften enden und die Manuals hat und richten Sie Ihr Benehmen ſo ein , daß er, aufs Neue erkranktauf , Sie ſich zum Arzt wählen Berzichten Sie hülfe hinzutreten muß; — zwarbeginnt ſchon vergeſſen endlid Senerenen Dant,der dem würde. Arzt font ſo weithift die gern zn werden eine Trennung von Diſciplinen , von der ein und begnügen Sieſich, wenn Ihr Gewiſſen Ihnen fagt, das Sie, auf beſchränktes Wiffen gegründeter Dunfel einzelner Ihre Sduldigteit thaten. Der armeKrante iſt der bantbarſte Aerzte der früheren Zeiten , die Blutſchen der Mönche felten , er iſt es feltener noch, wenn er weiß , daß Ihre Gütfelets
des Krankheiten Mittelalters, eingetretene die im Gefolge graſſirender ausſaßis ger idmachvolle Gemeinſchaft ver Chirurgie mit dem Baderthum , endlich das gutges meinte, aber doch irrige Streben, die Kultur der Chira urgie durch die Trennung von der Medizin und auf rein empiriſde Weiſe zu fördern, die gemeinſame ſchwere
ftungnicht Ihreimmer Pflichtwar; auch und iſt der in ſein Berhältniſ ihm willkommen, iſt Radtritt durch die überſtandene Krant heit gar die Erwerbsfähigkeit in irgend einer Art ihm behindert, ſo fäüt das gerettete Leben in ſeinen Augen im Preiſe. — Ja det U usw ahl der Mittel, die den franken Soldaten wesentlich zur Geneſung führen, iſt der Mititärarzt nicht beſchränkt; die Ber: ordnung jeder nöthigen Diät und Arznei, jeder erforderiichen
Schuld trågt; - ſid) zu verlieren ſcheint mit dieſer Trens 1 Wartung und Pflege iſt ihm für dieſen Zined überlaffen, ja ſeibft
Wirkung der erfreuen ds reunall: he KriegerBöhmens nung auch der noch låcherlichere Rangſtreit zwiſchen Arzt der ich achtzig Pran te preußiſcQuellen enſchenfſich jährlbeilkräftigen durch diem
undChirurg; – ja es fångt dem Paien ſelbſt ſchon an tiche pult ihresKönige. Daß aber bei ſolcher Fürſorge auch jeder einzuleuchten, daß eine Unterleibsentzündung, fie ſei nach nublofen Berlawendung der Mittel ein Ziel gelegt werde, iſt eben
Erkältung oder nach einer ſo begreiflid , altMilitär billig,:und nur als einzu folches das , Lazarethree und eine Entzündung derBrucheinflemmung Haut, ſie werde entſtanden, durch ein lement und die Pharmacopoe betrachten deren Vor: Brechmittelodereinen Einſchnittgeheilt, einer einſichter det militäre nicht ohneRothundGrund überſchreiten darf.
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vollen und geſchickten Hülfe gleich ſehr und gleich drins In folche Verhältniſſe und foiche Richtſchnur dro militärärztliden gend bedürfe. Aber es bleibt dem Arzt des Civils Doch überlaſſen, ſich der Ausübung der Manualbülfe felbſt, fei ce wegen fehlender Zeit, " Neigung oder Fertigkeit zu enthalten , ja ſchon ſich der Prüfung in der
bandelns weiht nun zwar den Neuling der Dienſt allmählich ein, doch iſt jede frühere Borbereitung auch in dieſer Hinſicht wiūlom : men und darum nicht genugſam zu preiſen, daß Ihnen , meine Freunden schon bei der Krankenpflege im Charité- Krankenhause analoge Verhältniſſe wenigſtens zum Theil entgegentreten und Sie
operativen Ledinif eben deßhalb zu begeben , und vor: unter Underm dort lernen, daß aucheinfacheMittel zum Ziele führen. kommenden Falls ſeinen Kranken auf den Beiſtand eines aber in einer noch viel wichtigeren þinſicht dient eben dieſe Stran: zweiten Ärztes zu verweiſen . Der Militärtrankebagegen iſt auf Einanſtalt Ihnen theilweiſeals Borſchule für Ihr künftiges mili einen ſolchen zweiten Arzt nicht verwieſen, vielmehr der obere Arzt tarärztliches Wirken, in ſo fern närlich auch dieſes - die Behand: déb Iruppentheils , dem er angehört, in allen Erkrankungsfällen , lung vieler vereinigten Sranten zum Zwedê hat. Es ſollten die -
mit Kopf und Sand, ihm zu helfen bereit und verpflichtet. Uuf Militärärzte foraen für das Geſundheitewohl einer größeren oder daß Ihnen aber die Ausſicht auf eineſolche ſelbſtändige militärärzt geringeren Menichen maffe, Krankheiten vorbauend fowohl, als ſie liche Wirkſamkeit, auch bei fonftiger Tüchtigkeit, nicht entſchwinde, heilend. Welche ncue, wichtige Seite des Standpunctes, der Sie bemühen Sie ſich, meine Freunde, eifrig und unabläſſia, die Hülfez erwartet , und wie ſehr von der Sorgefür Einzelne unterſchieden!
mittel alle recht zu benugen , die Ihnen zu einer allſeitigen Uuß: Nicht erſt im fazareih iſt der Soldat Gegenſtand Ihrer Sorafalt, bitdung als Arzt im weiteſten Sinne des Wortes , die Ihnen zur Uusbildung als Operateur, Augenarzt, Geburte helfer, Irrenarzt 2c. von Jahr zu Jahr in reicherem Maße und in der ſeltenſten Ber: einigung vom Staate geboten werden , bemühen Sie ſich, in der
er iſt es in der Kaſerne, im Lager, er iſt es in Reibe und Glied, und alles, was in diätetiſcher Hinſicht im weiteren Sinne des Wortes rein Geſundheitsrohl hier gefährdet , find Sie anzus zeigen verpflichtet. In dem Lazareth ſelbſt aber treten duro das
innigſten Verſchmelzung dieſer ſcientifiſchen und artiſtiſchen Bildung Besammenſein vieler Kranken neue Bedürfniſſe, neue Schädlich: Ihre Vorgänger zu übertreffen und Ihren Nachfolgern ein Beis keiten auf. Wie oft vernichtet eine unreine Luft in einem überfül: fpiel zu geben .
ten Zimmer im Zugenblicke alle Früchte einer Monate langen ſorga
Es geſtaltet fich ferner unſere ärztliche Wirkſamkeit auch dadurch fältigen Pflege! Wie oft finden anſtedende Uebel wegen nicht ges noch verſchieden , daß ſie eben dem Militär vorzugsweiſe gewida höriger Sperre in Cazarethen mehr unterhalt ait Beriilgung ! und
met ift. Freitich ſind dieſem Peinebe'onderen Krankheiten aus ſchließlich eigen , aber, wie Menſchen jeglichen Standee, so ſind auch, im Frieben und Kriege, Soldaten als ſolche eigenthümlichen Ginflüffen ausgerent und aus dem Zuſammenwirken derſelben und ihrer körperlichen Ratur entſteht auch bei ihnen die Neigung, auf eine gewiſſe Weise häufiaer als andere zu erkranken und verlegt zu werden. Es iſt von Wichtigkeit,dieſe Richtung zu tennen, går irrig der' hin und wieder verbreitete Glaube, daß die Krankheiten unſerer Soldaten immer ſehr einfach und klar und der Heilung zu:
dieſe Verhältniſſe alle, die von im Frieden ſide to febr gettend machen, mie boch ſteigt drren Bedeutung im Kriege! Wie wichtig iſt hier die Rücſicht auf das Geſundheitewohl großer Maſſen bei der Vertheilung der Truppen in die Quartiere, bei der Errichtung von Lagern ! Wie viel verderblidher oft als alle Waffen des Feina des wirken hier verheerendeSeuchen, die ihre Entſtehung zuweilen bloß der unterlaſſungjener Rücficht verdanken! Das iſt die wahre Kriego arzneikunde, die uns mit allen dieſenBedürfniſſen und Ge tahren tämpfender Menſchenmaſſen vertraut macht, und das die
aänglich ſeien , und bei der verſchiedenen Nationalität der einzelnen glänzendſte, aber auch die ſchwierigſte Seite des Berufes des Milis
Individuen und der ungewohnten Einwirkung einer anſtrengenden tärarztre: 0a6 Beer und ſeine Spiräter vor jenen verfteckten furt:
und ſo weit die mittel als möglich Lebensweiſe auf die oft noch in der Entwicetung begriffenen Kör- barſten Feinden, so vielBenuken Sie auch in diesem Sinne 36 per das Gegentheil ſehr beareiflich. – Uver nicht nur die strant: reichen, zu ſchüßen. bemühen Sie ſich kennen zu lernen, Geiten der Soldaten , ſondern auch den kranken Soldaten selbſt ren Uufenthaltin Bazarethen und Kranken, ſondern auch, was den vers
Benehmen. nicht bloß, was dem einzelnen ,müſſen Sie Behandeln lernen. Er fordert ein eigenes Zu gehorchen gerrohnt, verliert er gar leicht das Vertrauen, wenn einigten Noth thut.
( Schluß folgt. )
Redigirt unter Licrantwortlicykeit der Verlagebandlung: C. W. £ x60e in Darmſtadt und in deſſen Dfijin gedrudt.
Samſtag, 11. Sept. 1830 .
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Nr. 73 .
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Allgemeine Militar - Zeitung. B
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ben ; im Falle eines Krieges würden aber dieſe Cadres
Das Kriegsminiſterium hat am 26. Juni Folgendes ſogleich durch Leute ausgefüllt werden , die ganz fertig bekannt gemacht: ,, Da durch die ergangenen Bodſten und zu Hauſe unterrichtet ſind. " Eine fðnigl. Ordonnanz verordnet die Errichtung landesherrlichen Edicte und Verordnungen die Gendars merie dem finienmilitår gleich geſtellt iſt, bei legterem einer berittenen Artilleriebatterie , welche den Namen aber der Grundſaß beſteht, daß vom Feldwebel ( eins Reſervebatterie von Paris erbått . Die Unteroffis ſchließlich dieſes ) abwärts bis zum Soldaten wegen ziere und Kanoniere der verſchiedenen Artillerieregimens Schuldklagen fein Abzug an der Lohnung ſtattfindet, ro ter, welche in der Kaſerne der Militärſchule disponibel wird zur allgemeinen Maßnahme darauf aufmerkſam ſind ,/ werden dieſer Batterie einverleibt. Ueber die vorlaufige Organiſation der Natis gemacht, daß inskünftige feine ſolche Abzüge auf die Cóhnung eines Gendarmen, derſelbe mag aus dem vorsonalgarden iſt folgende vom Miniſter des Inneren C
maligen Polizeigardiſten- Perſonale zu der Gendarmerie contraſignirte fönigl. Berordnung vom 23. Auguſt er.
ůbergegangen, oder dieſer erſt neu zugetheilt worden dienen: „Wir Ludwig Philipp, Rdnig der Franzoſen 2c. .
ſein , angeordnet werden ." Frau Pre i dy.
baben auf den Bericht Unſeres Miniſters des Inneren und bevor die Drganiſation der Nationalgarde durch
ein Geſet geordnet ſein wird , die Befugniſſe der Bers
Auch die Schweizerregimenter ſind aus dem waltungsbeborde und des Oberbeebisbabers der Nati franzöſiſchen Dienſte entlaſſen . Von dem Kriegøminiſter onalgarden des Königreichs einſtweilen folgendermaßen iſt dem , für die Verhältniſſe dieſer Regimenter beaufs feſtgeſtellt: Art. 1. Der Oberbefehlshaber iſt mit Allem
tragten eidgenöſſiſchen Commiſſar, Oberſtlieutenant von beauftragt, was ſich auf die Bertheilung der Nationals Dießbach , die beſtimmte Zuficherung gegeben worden , garden in Cadres nach Maßgabe der landeseintheilung, es rolle dem Art. 30 der Capitulation ein Genüge ges auf die Mannszucht, die Inſtruirung und die Vertheis
Kthehen. Mithin wird bei der Entlaſſung der Schweizer lung der Waffen und Uniformen der Nationalgarden, ein dreimonatlicher Sold als Belohnung jedem Mann so wie auf die Ausführung und Beförderung der ihm außer der Marſchentſchädigung ausbezahit, und es wer: ertheilten Befehle bezieht. Art. 2. Die Verwaltungos
den Aden die mit ihren Dienſtjahren und den befleis deten Graden in Verhältniß ſtehenden Rúdzugsgebalte ausgemittelt. Die Pinienregimenter febren ungetrennt und bewaffnet in ihr Vaterland zurück. Für das liquis dationsgeſchafft rollen die Verwaltungsråtbe der Regis menter in Beſançon ſich verſammeln . Ueber Beſançon werden zwei, über Grenoble die beident anderen Régis
behörde iſt mit Alem beauftragt, was die Anlegung der liſten , die Zahlung, die Wahl der offiziere der legios nen, Bataillone und Compagnieen, ſo wie die auf der ſtådtiſchen Dienſt bezüglichen Befehle betrifft. Art. 3. Der Oberbefehlshaber hat dem Miniſter des Inneren die von ihm gegebenen Verhaltungsbefehle mitzutheilen, ſo wie dieſer ſeinerſeits dem Oberbefehlshaber die vers
menter nach der Schweiz,inſtradirt. Das Regiment in ſdhiedenen von ihm getroffenen Maßregeln mittheiten Korſika bleibt dort, bis es durch ein franzöſiſches wird wird." - Einer zweiten Verordnung von dem nämlis erſeßt ſein .
-In Pariſer Journalen lieſt man Folgendes : ,, Die wahrhaft furchtbare Armee, die ſich unabhängig von dem Kriegsminiſterium bildet, iſt die Nationalgarde. Sie wird nicht weniger alộ 1,800,000 Mann ausmas, chen , wovon 500,000 in Thätigkeit gelebt werden können . Jebe Region wirb 2 Kanonen und 1 Compagnie Ranos
chen Datum zufolge, ſollen dem Oberbefehlshaber der Nationalgarden ein Generalinſpector, ſechs Inſpectoren , wovon 3 mit Generalmajorsrang und 3 mit Oberſtens rang, zwei Adjutanten des Generalinſpectors und zwei Stabsoffiziere beigegeben werden . Zum Generalinſpector ſammtlicher franzöſiſchen Nationalgarden iſt bereits der Generallieutenant Mathieu Duma 8 ernannt.
niere erhalten. - General Gerard beſchafftigt ſich mit
Eine Ordonnanz vom 26. Auguſt ernennt zu Mits
-
Organiſation der Cadres einer befoldeten , 3mal gliedern des Conſeils der Admiralitat die HH. Baron
beträchtlicheren Armee, als die gegenwärtige Duperré, Admiral und . Pair von Franfreich ; Graf
iſt. In der Wirklichkeit fou ihreZahl nicht erhdht wers de Rigny, Viceadmiral; Graf I atob, Viceadmiral;
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Bergeret, Gegenabmiral; Baron Rouſſint, Gegens cavalerie befindet ſich noch in den nabe um das fager admiral; Baron Tupinier, Director der Häfen. Zum gelegenen Dörfern. Die Manovers werden, wie früber Secretår wird ernannt Herr Boucher, Director des beſtimmt war, fortgefeßt bis zum 11. September. Scebauweſens.
Rit 'Bland.
- Der Generalicutenant Dalesme und der Ges
Folgendes Allerhöchſte Manifeſt iſt erſchienen : ,, Von neralmajor St. Remy ſind aufs Neue auf die Liſte Gottes Gnaden Wir Nikolaus der Erſte, Raiſer und Selbſtherrſcher ber activen Generale der Armee gebracht, und der Ers aller Reufſen uc. 2. Obgleid,durch den ſtere iſt zugleich, an die Stelle des penſionirten Grafen Segen des Allerhöchſten der Krieg mit der ottomaniſchen
von fuflac, zum Commandanten des Invalidenbauſes Pforte beendigt iſt, und Unſer geliebtes Vaterland ſich ernannt worden . – Der Generalieutenant vom Inges des erwünſchten Friedens erfreut, ſo iſt es doch uners nieurcorps, Vicomte v . Caur , und die Generalmajore läßlich, daß der durch die unausbleiblichen Folgen des von der Artillerie, Baron v. Pafond und Gavotty , I Rrieges und durch die mit demſelben verbundenen Rrants haben um ihren Ábſchied gebeten . Der Generalmajor, beiten erlittene Berluſt erſebt, und daß die durch dent Fürſt v. Broglies Revel , hat ſeine Stelle niedergelegt. gewöhnlichen Austritt der Soldaten und durch die Vers - Der Generallieutenant Graf Ornano iſt zum Be- abſchiedung derer, die für den ferneren Dienſt untaugs fehlshaber der 4. Militárdiviſion ( Tours ) an die Stelle lich befunden wurden , entſtandenen lücken wieder ausa des Generals Boyer ernannt, welcher den Befehl úber gefüllt werden. - Dieſe Lücken wurden um ſo großer, eine Diviſion der Armee in Afrifa erhalten hat. - Der da Da Wir in den letzten Jahren alten Kriegern die Bers Generallieutenant Baron Maurin bat das Commando abſchiedung (denften , obgleich ſie ihre Dienſtzeit 'noch .
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der 1. Militardiviſion ( Paris ) an die Stelle des zu nicht vollendet hatten . – Indem Mir es daber für noths -
einer anderen Beſtiinung berufenen Generallieutenants wendig erachten , Unſere Arineen und Flotten ſo zu coms Subervie, – der General Barrois das Commando plettiren , wie es ihre Organiſation in Friedenezeiten 7
der 3. Militardiviſion ( Meb ) , der General Brayer erbeiſcht, reben Wir uns bewogen, für dieſes Jahr eine
das Commando der 5. Militardiviſion (Strasburg ), der Recruten hebung auszuſchreiben , und befehlen in Marechal - de - camp Baron Janin bas Commando der Folge deſſen : 1 ) Es ſollen im ganzen Reiche, Gruſien 11. Militärdiviſion (Bordeaur), der General Teſte das und Beſſarabien ausgenommen, von fünfhundert Mann Commando der 15. Militardiviſion (Rouen ) , der Ges zwei Recruten erhoben werden. 2) Die Stellung der int
neral Roguet das Commando' der 16. Militárdiviſion (lille), der General Bachel u das Commando der 19. Militardiviſion ( Lyon ) erhalten. Außerdem ſind , nach den franz. Journalen, die Generalieutenante Morand, Delort, Guyot, Dumouſtier, Bigarré, Petit
den Gouvernements Cherſon, Jefatherinoſlaw , Pottawa, Kiew , Podolien und in der ſlobodiſchen Ufraine noch růcitandigen balben Recrutenzahl von der 92. Recrutis rung ſou " für fünftige Recruteubebungen aufgeſchobert werben . 3) Die Hebung der Recruten roll nach Grund.
und Corbineau berufen, das Commando von Militár- lage der beſtehenden Geſeße und nach den Verfügungen diviſionen zu übernehmen .
des beſonderen zugleich mit gegenwärtigem Manifeſt an
Am 26. Auguſt ſtarb der Generadlieutenant Graf den dirigirenden Senaterlaffenen Ukas geſchehen . ♡ 011 St. Suzanne .
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Indem Wir in demſelben unter anderem befehlen , daß
man bei der Beſtimmung des Maßes ridh nur an die Koblenz , 1. Sept. Vorgeſtern wurde von den um ſtrenge Nothwendigkeit halten ſolle, haben Wir Unſere Pre u Be n.
Koblenz verſammelten Truppen des 8. Armeecorps das erſte Manóver ausgeführt , nåmlich Corpsmanóver. I Geſtern , den 31. Auguſt, Corpsmanóver im ausgedehn ten Sinne. Heute ſollte erſtes Feldmanóver mit Feind ftattfinden , und um 6 Uhr früh zu dieſem Behufe die verſchiedenen Regimenter auf dem Sammelplaß eintreffen. So war die Anordnung, als heute Nacht 1 Ubr
beſondere Aufmerkſamkeit auf die Verminderung der mit der Recrutenſtellung verbundenen Ausgaben gerichtet, und zur möglichſten Erleichterung für Unſere lieben ges trenen Unterthanen verordnet , daß die Erhebung der Gelder für die Equipirung der Recruten nach Preiſen geſchehen ſolle, die, im Vergleich mit denen bei früheren Recrutenhebungen angenommen geweſenen Preiſen, bes
eine Gſtafette die Nadrícht von den in Aachen ausges deutend verringert ſind.
Gegebent in Alerandria bei
brodenen Unruhen überbrachte. In Folge dieſer Nach- Peterhof, am 30. Juli ( 11. Auguſt ) , im Jahre 1830 richt wurde ſogleich der Befehl gegeben , daß das 28te nach der Geburt Chriſti und im fünften Unſerer Regies Linien - Infanterieregiment und das 9. Úblanenregiment rung . ( lInterz. ) Nikolaus.''"
die
in
Manifeſté ermåbntext
directen Wege ) nach Aachen aufbrechen ſollte. Ein Dras Allerhöchſten Ufaſes ſoll die Recrutenhebung auf fol.
gonerregiment ging zu derſelben Zeit nach Kdin ab. gende Weiſe geſchehen : Die Hebung beginnt mit dem Das Dampfſchiff Concordiac langte um 9 '/, Uhr bier 13. November und muß unfehlbar in Zeit von 2 Mos
an ; mit dieſem fuhr ein Infanterieregiment um 11 Uhr nach Són ab. Nachdem die Kajútten angefüllt waren, wurde der Rest des Regiments in drei große Råbne plas cirt, wovon zwei neben den Räderfaſten befeſtigt , und eins in ein Sdilepptau genommen wurde. Das lager iſt deſſenun geachtet noch nicht aufgehoben , ſåmmtliche Landwehrregimenter befinden ſich da ; auch die landwehr: !
naten beendigt werden . Der dirigirende Senat wird die nöthigen Maßregeln ergreifen, damit bis zum feſtgeſek, ten Cermin alle von früheren Recrutirungen nodi" nicht geſtellten Recrutent eingeliefert werden . Die zu ſtellen. den Recruten dürfen nicht jünger als 20 und nicht älter als 35 Jahre ſein ; auch dürfen feine unter 2 Arſchin 3 Werſdock angenommen werden . Was die körperlichen
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Fehler ber feute betrifft, ſo hat man ſich an die Regeln zu halten , die bei der leßten Recrutirung beobachtet wurden. Hebråer ſind als Recruten ſo anzunehmen, wie es im Ufas vom 26. Auguſt 1827 und in den mit dems ſelben berausgegebenen Vorſchriften verordnet worden iſt.
Beſoldung und die Ausſicht auf ein ſorgenfreieres Alter, ſondern auch die zwiſchen inne gelegene Zeit des Diens ſtes ſelbſt und ſo manche Reſignation , die er fordert, mit ernſtem Sinne erwäge , und insbeſondere bedenke, daß man zu den oberen Stufen nur durch die unteren aufſteigt. Ja , meine jungen Freunde , ich gebe es zu : die Sie zunáchſt erwartende untergeordnete Stellung, in
Rede zur Feier des 36. Stiftungstages છે દે છે
der Sie nur als Húlfsårzte wirfen und darum Chirurs gen heißen , mag dem wiſſenſchaftlich gebildeten Manne
mediziniſch -chirurgiſchen Friedrich-Wilhelms- Inſtituts nicht gar einladend erſcheinen. Aber-- um irgendein -
zu Berlin am 2. ( gefeiert am 10.) Auguſt 1830,
Ganzes zu feunen, muß man zuvor kennen gelernt has
ben die Cheile , und ſchlecht befiehlt, wer nicht zu ges horchen lernte , wer aber ſeine Pflicht gern erfüüt , wird auch den Befehl fauin gewahr. Iſt es irgendwo Der Militärarzt iſt zweitens Beamter und als in der Beamtenwelt anders ? Die wahre Kunſt zu gebalten von Dr. Wilbeim Eck. ( S dlu.s. ) ,
folder neuen Verpflichtungen und neuen Verbåltniſſen leben beſteht darin : daß man ſeinem Verhältniſſe ſtets unterworfen, die mit ſeiner erſten amtlichen Pflicht, der die beſſere Seite abgewinne und an einer folden fehlt Behandlung franker Soldaten , oft nur in ſehr entfern es in der That auch jenem Verhältniſſe nicht. Ges ter oder gar feiner Beziehung ſtehen . So fållt ihm im Pazareth ſelbſt, nach unſerer jeßigen Verfaſſung, amtlich auch die Diſpenſation der Arzneien , in ſo weit ſolche nicht eine zu große Kunſtfertigfeit fordert , anbeim, -
wahrt denn jene untergeordnete Stellung Ihnen , ganz abgeſehen davon , daß ſie Sie in Ihrer Beamtenpflicht einweiht, nicht gleichzeitig die vielſeitigſte Gelegenheit, ſo mande luce in Sürer Bildung als Arzt zu ergáns
eine neue Aufforderung an Sie , auch das pharmaceus zen ? Wie viele , die ihrer Militárpflicht als freiwillige tiſche Studium recht wahrzunehmen ; als Mitglied | Chirurgen genügten, haben , daß es ſo ſei, mir unums der fazarethcommiſſion hat er ſelbſt für die Beſchaffung wunden geſtanden ! Iſt dabei jene Stufe nicht bloße des Medicamentenbedarfé, ſo wie für die ganze Ein : Durchgangsſtufe den wahrhaft tůdytigen Chirurgen und richtung, Verpflegung und Haushaltung des Pazareth blos den minder fortgeſdrittenen ein Ziel und auch dies mit zu ſorgen und -über ſeine Verwaltung die ges ren ein Ziel , das ihnen noch Gelegenheit gibt, ſich zu mquefte Rechnung in beſtimmten Formen zu legen . Aber vervollkommnen und für ein zuſagenderes Verhältniß -
.
auch außerhalb des fazarethe hat er bald als medizis geeignet zu maden ? Trágt ferner die Mebrzabl von niſch - Polizeilicher Arzt , bald als gerichtlicher Arzt und Jonen nicht einzig durch dieſen Dienſt einen Theil der
Wundarzt zu wirfon, bald Berlebungen und Gemüthos großen Schuld ab für die empfangene Wohlthat der, uns zuſtande zu begutadyten , bald Mannſchaften in Bezug entgeltlichen Bildung ? eine Schuldzahlung , durch die auf anſtecende Uebel zu unterſuchen, die Dienſttauglichs ſich der Staat wenigſtens den Stamm zu einem tüchtis keit von Individuen mit Rúdſicht auf die Anforderungen bilfsárztlichen Perſonal fichern wollte, deſſen er zur gen der verſchiedenen Truppentheile und die beſtehenden wahren Unterſtüßung, und augenblicklichen Vertretung Gefeße zu prüfen , ſimulirte und diſſimulirte Uebel zu ſeiner oberen Militårårzte ſo dringend bedarf? Endlich erforſchen und was dergleichen mehr iſt. Wie einen wer Achtung derdient, dem wird ſie auch auf der uns jeden Beamten, ſo bindet ferner auch den Militårarzt teren Stufe gezout, und ſie wird auf der höchſten dem , ſeine Stellung zu Vorgeſetzten und Untergebenen in ſeis
der ſie nicht verdient, nicht zu Theil. Damit Ihnen aber
nem Berhalten an beſtimmte Normen. Ueber die Pflicht erfüllung dieſer hat er zu wachen, die Anordnungen je ner gewiſſenhaft zu reſpectiren , und militáriſden, wie árztlichen Oberen auf die feſtgeſetzte Weiſe über alle dienſliche Intereſſen genauer Bericht zu erſtatten. -
die Zufriedenheit der Ihre Zukunft beſtimmenden Obes ren , damit Ihnen Achtung wirklich zu Theil werde, ſus. dien Sie fich zu jeder Stellung, zur niederen , wie zu der bóberen würdig vorzubereiten , ſuchen Sie ſich zu erwerben nicht blos " die dem Arzte nöthigen , ſonderit
Somit iſt ſeine Selbſtändigkeit ſtets bedingt, ſeine Zeit auch die von Ihrem Beamtenverhältniß unzertrennlichert auch nach beſorgter Krankenpflege nid )t frei , die Art ſeiner Geſchäfftsverwaltung ihm vorgeſchrieben, ja ſelbſt der Ort ſeines Aufenthalts nicht ſeiner Wahl überlaſſen. Neue amtlide Pflichten endlich bringt ihm der Krieg ; in Hoſpitalern , wie bei den Truppen , im lager, wie auf dein Schlachtfelde , neue Verantwortlichkeit, neue Anſtrengungen , neue Gefahren!
Eigenſdaften : die Geſchafftskunde, die mit Milde ſehr wohl vereinbare Strenge gegen Andere und gegen ſich I ſelbſt , der Sinn für Punctlichkeit und für Örolung , die Achtung vor dem Geſetze und ſeinen Vertretern, und vor allem - die Gewiffenbaftigfeit, der ja bei aller Controle die einzig ſichere Aufſicht über Ihr eigenes Wirfen vertraut bleibt. Gewiſſenhaftigkeit und Patrios
So iſt es denn allerdings wohl gerathen, daß ſich tismus, das ſind die Keime, denen der nach recht und prüfe, wer einen ſolchen Stand zu erwåblen gedenkt, Ordnung ſtrebende Sinn unſerer vaterländiſden Beans
ob er feinen Anforderungen ſich auch gewadiſen fühlt, ten als ſchöne Blüthe entſprießt, und ohne welche auch daß er nicht blos Vorbereitung und Lohn im Auge Ibr amtliches Wirfen gleich ſehr, wie das ärztliche habe, nicht bloß das Maß von königl. Unterſtügung ohne Humanitat, der Haltung entbehren würde. Noch beim Studio und die ehrenvolle Stellung in den hohes einmal laſſen Sie es mich wiederholen : (dißen Sie .
ren Graden , nicht bloß die äußere Auszeichnung und | dieſe Seite" Ihres fünftigen Standpunctes ja nicht ges
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ring und wähnen Sie nicht , daß ſich die dazu erfors | und ſelbſt für die ärztliche Bildung des Militårarztes derlichen Eigenſchaften von ſelbſt ergeben. Auch der jede Gemeinſchaft mit der Welt nicht anders als förder . fenntnißreichſte, geſchickteſte und gefühlvollſte Arzt iſt lidh fein . Vollends aber iſt ihm natürlich und någlide
zuweilen , blos weilibm die Energie und der Sinn für eine recht innige Gemeinſchaft mit dem Kreiſe; feinet Form und Gefeß fehlt, ein gar ſchlechter Beamter und Kollegen , namentlich auch denen aus dem Civil, mit paßt deßhalb zum Militårarzt To wenig als der, wel. denen er ja , außer' ſeiner beſonderen amtlichen Stelle /
cher, mit allen Verwaltungsregeln vertraut, der Ge. lung, gleiche Beziehungen zu den Kranken, zum Publie fchidlichkeit als Arzt entbehrt. Manches freilich låßt cum , zum Staat, und – zur Wiſſenſchaft hat. Es iſt
Rich von jenem Beamtenweſen erlernen, ja Vieſes lernt kein geringer Gewinn, den die neuere Zeit undgewährt ridi allein auf den verſchiedenen Stufen des Dienſtes hat, daß ſie die Scheidewand zwiſchen bürgerlichen und felbſt , aber es muß die Anlage da ſein und der Sinn Wehrſtand, die ſich in gemeinſamer Babn um Eine
dafür angeregt werden. Dieſen Sinn nun zu weden Sonne bewegen ſollen , hinwegzurůden begonnen , und und zu pflegen , iſt nitht eine der unweſentlid ſten Auf- es iſt ſo Manches geſchehen, daß aud unter den Herzs gaben einer Bildungsanſtalt, die der Staat eben ſcuf ten beider Stånde jeder eingebildete Unterſchied ſchwinde und erhält , daß ſie ihm nicht Aerzte allein , daß fie und nur der fortbeſtebe , der zwiſchen Beamten und thm årztliche Beamte erziche. Darum fordert ſchon das Nichtbeamten ( falls der einzelne Civilarzt nicht auch zu 1
Inſtitut von ſeinen Zöglingen Sitte und Drbnung, for jenen gehört ) fich ganz natürlich ergibt. Paffen Sie uns dert , daß ſie ihre Oberen achten und ſich fügen in die babin wirken, baß von einer anderen Differenz zwiſchert
Gefeße, mit Hintanſeßung des eigenen Widens, und í Militárs und Civilarzt fortan nicht mehr die Rede ſei, da es nicht leicht ein Verhältniß des praktiſchen Lebens daß insbeſondere fein ſchädlicher Kaſtengeiſt irgendwo gibt, in denen ſolche Eigenſchaften nicht zu Statten das gemeinſame Fortſchreiten hindere. Iſt denn der Ges fámen , ſo lernt ſo mancher , dem dieſe oder jene bars nuß der weſentlichen Bildungsmittel in der Studienzeit auf hinzielende Einrichtung bei dem jugendlichen Flug niot gemeinſam für beide? gleiche Beſtrebung, gleider ,
ſeiner Wünſche und dem noch verzeiblichen Triebe nach Wetteifer beſeelt beiderlei Studierende in dem geſammas
Ungebundenheit hemmend erſcheint, ſpater wohl ſelber i ten Gebiete der Heilkunſt, gleiche Prüfungen , gleiche ffe noch als Vorbereitungsmittel für ſeine Zukunft dants Approbationen erwarten dieſe, wie jene am Ziel; bar erkennen und ſchåßen . Was ihm erſt nicht bebags Aerzte, die dem Civil rich gewidmet, genügen ihrer Mie
tid , ja wohl drůdend erſchien, daran gewohnte er ſich litårpflicht freiwillig im årztlichen Dienſte des Heeres; urmetflich, erfüllte es zuleßt gern und leicht, und fins der nach mebrjábrigem Dienſte ausſcheidende Militararzt bet nun eine Ungelentigkeit oder gar ein Widerſtreben tritt ing Civil als Arzt, als febrer, als Beamter bóhes von Anderen, die ſein Treiben pedantiſch nettnen , uns ren und niederen Ranges ; Aerzte, von denen dieſe flug , ja widerſinnig .
Mehr aber als jedes Geſet , urſprünglich ſogenannte Civil , jene Militárárzte was
mehr als Rede und Schrift wirft, um rold einen Sinn, ren , wirken ſpåter gleichzeitig in beiden Sphären ; am um ſolch ein Weſen zu wecken : das Beiſpiel, und daß Stranfenbette begegnen ſich beide, und jede wiffenſchafts auch dieſes nicht fehle, vertraute das Inſtitut über liche Ausbeute iſt ein gemeinſames Gut ; alle von der jede kleinere Abtheilung ſeiner Zöglinge die beſondere oberſten Medizinalbehörbe des Staats ausgebende Vers Obhut einem , zum vorgeſeßten Militärarzt und hier ordnungen endlich gelten für beide und im vollkommenen zum Erzieher und febrer , ſelbſt geeignet befundenen Eintlange mit der Militárårzte oberſtem Vorſtande bes Oberen . Ein wichtiges, ſegensreiches Verhältniß! wie zweckt ſie mit jeder ihrer wobithátigen Inſtitutionen das zu fo mancher Richtung gibt es den erſten Impuls; geiſtige Fortſchreiten beider zum Beſten von beiderlei einer Welle im Strome vergleichbar , die ſelbſt getries Stånden . ben die andere treibt , wirft der Ginzelne hier auf die uns aber, die wir auch hier der Früchte eines Tolchen Einklange . Zukunft, wie die Vergangenheit wirfte auf ihn ! und ſolcher Sorgfalt uns freuen , taffen Sie das heutige iſt nicht
Und daß ich zu dieſer Strömung , die mich ſelbſt bloß ein Feſt der Erinnerung, laffen Siees auch ein Dantfeſt uns einſt umfing , auch heute eine Welle noch füge , zufries fein, und namentlich allen denen, die, näher oder entfetnter, dem
ben , wenn ſie eine einzige andere zum gemeinſamen Ziele Zwede des Inſtitute, der Ausbildung ſeiner Bögtinge ju Hersten und zu Beamten , hold und förderlich ſind , unſere bewegt,erlaubeichmir , dieſe Betrachtungen über des Dantgefühiebetb euern. Möge der Erfolg immerbar bie Bemübua:
Militärarztes Wirkſamkeit und Beziehung noch mit Eis ner Bemerkung zu ſchließen , von der ich wünſchte, daß ſie der Vergangenheit mehr, als der Gegenwart ent. nommen ſein möchte. Es bezieht ſich ſolche darauf: wie
gen der in ihm Behrendenund leitenden fegnen, und dasStreben feines Directors , es mit weifer Beachtung aller Anforderungen der Beit der Voltommenheit immer näher zu bringen, ſich beg S -lin gens erfreuen ! Müge es derwohlwollendenMüdſicht der die Bile
und bumanität fördernden Behörde des Staate , möge es es eben jener Verhältniſſebalber gerathen und nothwens ſenſchaft insbeſondere der dem Medizinatteſen des Seeres überhaupt fð er: big ſcheint, daß der Militårarzt, gleich jedem anderen, ſprießlichen Sorge ſeines hochveretrten Curators
immerwürdig und
fich einer gewiſſen Abgeſchloſſenheit und Beſchränktbeit auf den Kreis feines nächſten Wirkens enthalte. Wenn der praktiſche Arzt überall lernen tann und gebeiben , nur in der Einſamkeit nicht, wenn Menſchenfenntniß und Bielſeitigkeit feinem wünſchenswerther, ja nothiger ift , als eben ihm, To tann aud für die humaniſtiſche
theilbaftig bleiben ! BorXtenaberbeglüdeung fernet diesuid die Gnade des Könige, der mit dem ſchirmenden Fittig Seines und Udlers das Inſtitut deckt, wie Er ihm mit Seinem Namen die
ſchönſte nabe Zierdedritte verliehen hat. Node langeeinbleibe der unſerem Feft tageyo Monats Bag dieſes Bonnetag fürMilio
nen, noch lange leuchte unddas Borbild der Jugend, die auch jeden Urzt mag bercelen , das Borbild – ter Menfchenliebe !
Redigirt unter Verantwortli @ keit der Berlagebandlung: E. W. 8x6te in Darmstadt und in deſſen Drisin gedrudt.
EN
Mittwoch , 15. Sept. 1830.
Nr. 74.
Haits sid THE
Allgemeine Militar - Zeitung. 3
Ueber Bajonnet - Attaquen
henden aus , oder fehrt er ihm wohl gar den Rücken ?
in offenſiven und defenſiven Verhältniſſen , ſowohl in Antwort : weil er nicht gelehrt worden iſt, ſichgegen einen ſolchen Angriff zu vertheidigen. geſchloſſener als zerſtreuter Fechtordnung. Aus der Beantwortung der lekteren Frage , in ſo Man hört ſehr oft von ,, Bajonnet : Attaquen , " - fern ſie als richtig erkannt wird , dürfte ſich ergeben , -
mit dem Bajonnet erzwingen , werfen mit dem Bajonnete , "
-
ůber'n Haufen und den Teitherigen Erfahrungen entſprechend gefunden Verfolgungen mit werden , daß, wer ſeither ſeinen Gegner zuerſt die dros
dem Bajonnet in den Rippen " 2. ſprechen, ohne daß bende Richtung des Bajonnets erblichen ließ und dabei deßhalb , was eigentlich darunter gemeint iſt, augemein fortfubr auf ihn loszugehen, ihn in der Regel vor wirts
verſtändlich wäre, oder vielmehr allgemeingleichmäßig licher Erreichung ( die beide Theile nur inVerlegenheit verſtanden würde. gereßt und nichts weniger als ein wirfliches Bajonnefs
Kriege. Erfahrene und Kriege:Unerfahrene verbinden gefecht zur Folge gehabt haben würde ) zum Weichen mit dieſen Ausdrucken gewöhnlich ſehr verſchiedene Bes brachte, und daß ferner, ſo erfolgreich auch gewöhnlich griffe. Während die Einen wiſſen , daß in der Reget dieſes Verfahren war, dennoch fein eigentlicher Gebrauch die drohende Richtung des Bajonnets , in Verbindung des Bajonnets, feine phyſiſche, ſondern nur eine moras mit einem lauten beherzten Drauflosgeben, den beſpro liſche Wirkung durch daſſelbe auf den Gegner ſtattges dhenen Erfolg errungen habe, glauben die Anderen , daßfunden hat. Das Renommee, in welchem Bajonnetbleſs in ſolchen Fällen wirklich jedes, oder doch die Mehrzahl ſuren ſtehen , deutet die Richtigkeit des Geſagten an. der vorhanden geweſenen Bajonnete zu ernſter Thårig: Unwiderleglich erwieſen würde ſie aber werden, wenn keit gelangt ſei. Die Erſteren gründen ihre Meinung aus der großen Menge der in den Schlachtberichten auf Erfahrung und Kenntniß der beſtandenen taftiſchen neuerer Zeit aufgeführten Verwundeten und Getódteten
Verhältniſſe, denen zufolge, ſo rühmliche, jedoch ſeltene die geringe Anzahl der in Folge gegenſeitigen Kampfes Ausnahmen auch beſtehen, ſo vortheilhaft auch im aus durch Bajonnetbleſſuren außer Gefedit Gefeßten ermits gemeinen das Bajonnet ſeither angewendet worden, dens telt werden fónute. Paien mogen ſich übrigens durch noch ein eigentlicher, deſſen Zweck entſprechender Ges das in dieſem Saße Angeführte nicht verleiten laſſen,
brauch aus dem einfachen Grunde nicht ſtattfinden konnte, die gedachten früheren Bajonnet: Attaquen etwa mit ſols weil er nicht gelehrt worden iſt. Die leßteren dagegen, then , wie ſie ſie auf den Erercirs und Mandverplågen denen dieſe Erfahrung und ſpecielle Sachfenntniß man ausführen leben, in Parallele zu bringen. Obſdhon da. gelt, urtheilen nach dem evidenten Zwecke des Bajons bei durch die Bajonnete ſelbſt eben nicht viel Blut vers nets und fönnen ſich hiernach nicht denfen , daß man goffen wurde , ſo ging die Sache dod) nicht ſo ganz
eine Waffe ſchon ſo lange beſīßen ſollte, ohne ſie wirt unblutig ab. Kanonendonner, Kugel- und Kartaiſ lich allgemein ihrem , in die Augen ſpringenden Zwecke gemaß gebrauchtzu haben. Vielweniger noch ſollte man glauben , daß eine Waffe ſo lange ohne erſchöpfende Porſchrift über die Art ihrer Anwendung habe im Ges brauche ſein können , und es gebührt daher aufrichtiger
Hagelswirkung, mitunter auch wohl die des Schwertes und der fanze in erderſchütternden Choques , bildeten ein ganz anderes Accompagnement als Trommeln und Pfeifen , fammt türkiſcher Muſikund etwa noch ſonſti gem Speftafel. – Zur Sache wieder.
Dank dem Hrn . v . Selmniß , der dieſem dringend ge:
Was liegt daran, wird vielleicht Mancher ſagen , ob
-
fühlten taktiſchen Bedürfniſſe durch ſein Bajonnetirreg- man durch phyſiſche oder moraliſche Wirkung Erfolge lement ſo genügend entſprochen bat. erringt , iſt dieß nicht einerlei , wenn nur wirflich, -
Erörtern wir indeffen die Sache etwas näher . Wars Erfolge errungen werden ? -
So richtig dieſes Rais
um ſchießt der Infanteriſt im Gefechte, und warum decft ſonnement im Allgemeinen iſt, und ſo pafiend ſeine Bes
er ſich möglichenfalls gegen feindliches Geſchoß ? Ant: ziehung auf das " Vorangegangene erſcheint , ſo wenig fónnen wir ihm eine ſolche für fünftige Falle der in
wort : weil er - wenn auch vielleicht unvollfommen -
ſchießen und ſich decken gelebrt worden iſt. -Warum aber Rede ſtehenden Art einräumen, da durch die Einführung weicht er einem , mit gefädtem Gewehr auf ihn fosges des Bajonnetirens das ſeither beſtandene Verhältnig
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fich durchaus geändert bat. Ed würde in Zukunft eine dürfte daher auch für die Folge die Veranlaſſung des des Bajonnetirens unfundige Maſſe, die in der Vorausfeßung des früheren Erfolges im Drohmarſche auf eine des Bajonnetirens fundige losginge, gewiß ſebr úbel abkommen und ihre taktiſche Unvolfоmmenheit theuer
Deprovements im Commando anzubeuten ſein , z. B .: zum Chargiren oder zum Bajonnetiren deployirt ac.“ Wir werden ſpåter, bei nåberer Erdrterung der Auss führung unſerer projectirten Attaquen , bierauf zurůds
zablen müſſen , wenn ſie es bis zum Handgemein wer, fommen . den wollte kommen lafſen . Die Niederlage dieſer Maſſe Es iſt bekannt , daß , nådiſt größerer Beweglichkeit dürfte unter ſonſt gleichen Vorausſeßungen wohl nicht und Penfbarfeit, der hauptvortheil der Angriffos und
zu bezweifeln und ſomit nicht nur die Richtigkeit der geſchloſſenen Colonne nicht blos in dem moraliſchen Ein: angedeuteten Behauptung : daß für die Folge bei Bas Bruce,"den ſie auf den Gegner åußert, und in dem phys jonnets Attaquen in der Regel nur aus phyſiſchen Wirs fiſchen Nachdruce, der in ihr ſelbſt liegt, ſondern ganz
fungen des Bajonnets die Erfolge reſultiren werden , beſonders auch in der Eigenthümlichkeit beſteht, nur eine kleine Zielſcheibe zu bieten und nur das vordere Glied führung des Bajonnetirens ſelbſt, ziemlich erwieſen ſein. derſelben dem Gewehrfeuer auszuſeßen ; während der Die Art und Weiſe, wie madh unſerer Anſicht, nachdem Vortheil der finie , dieſer Vorzuge zwar ermangelnd , ber eben angeführten taktiſchen Nothwendigkeit entſpros ſeinerſeits wieder auf großere Schieße und Bajonnetir:
fondern auch die Rothwendigkeit der allgemeinen Ein
dhen worden , Bajonnet - Attaquen in offenſiven und des fenſiven Berhåltniſſen , in geſchloſſener und zerſtreuter Fedytordnung von Infanterie gegen Infanterie , insbes fondere von Bataillonen gegen Bataillonen , abgeſehen
fähigkeit rich gründet. Auf dieſe, theils aus der Ers fabrung, theils von der Evidenz abſtrahirte Wahrheit bauen wir für die geſdyloffene Fechtart den allgemeinen, jedoch wandelbaren Grundſas : in der Regel Linten in
von anderweitiger Waffenwirkung ausgeführt werden
Golonne und Golonnen in linie zu attaquiren . Für die
mußten , ſoll in Nachſtehendem , vom Generellen in das zerſtreute Fechtart ſtellen wir ferner, in Erwägung der Specielle übergehend , dem militåriſchen Publicum zur Prüfung vorgelegt werden . Ronnte die Infanterie nicht bajonnetiren , ſo müßte es freilich beim Alten bleiben, nåmlich : Spieß vorhals ten , beberzt darauf los geben , dem umkehrenden Geg. ner zur Beſchleunigung des willkommenen Abzugs cine Salve mitgeben , und dann wieder folgen oder Poſto
beſtehenden Vereinigung der freien Kugels und Bajons netwirkung in jedem Zirailleur, in derſelben Art den
weiteren allgemeinen Grundſatz auf: zerſtreute finien durch zerſtreute, linien, in welchen ſich während der Attaque kleine geſchloffene Trupps bilden , geſchloſſene Trupps aber immer in zerſtreuter Linie umzingelnd und ſofort concentriſch zu attaquiren .
faffen ; oder, im Fall des wirklichen Zuſammentreffens,
weniger haben dieſe,vielmehr ben unvermeidlichen blutigen Wirrwar austoben laſſen , als Wir unumſtoflichen ſtets nach, uidts , wie angedeutet den momentas
zu
nen gegenſeitigen Gefechtsverhåltniſſen zu modificirenden ſäße der ſpeciellen Andeutung der Ausführung er, eine zufällige Wirkung entfeſſelten Muthes, in feia Grund ner regelioſen Waffentbåtigkeitauffeine Vorübung ſich unſerer ,je nach den verſchiedenen Verhältniſſen auch vers
gründend, auch keiner Leitung fähig iſt. — Mann aber ſchieden projectirten Bajonnet.: Attaquen vorangeſchict, -
Die Infanterie bajonnetiren , und iſt ſie, wie man zu um im Allgemeinen die Motive unſerer Anordnungen ſagen pflegt, an Appel gewohnt,was beut zu Tage leichter erkennen zu laſſen .. Außerdem aber glauben wir
von jeder, auf reelle taktiſche Ausbildung Anſpruch ma: fid, dier ſo verhålt chenden Infanterie da ſiegefordert Sadieanders, entſprechende nunmehr,wirdin ,- Folge Vorübungen , Felbſt in dem erwähnten" unvermeidliden Mirrwarr des Handgemenges in der Art lenffam blei: ben wird , daßman wenigſtens jeden Augenblick den begonnenen Kampf wieder abbrechen kann. Man muß
hier noch anführen zu müſſen, daß wir, hinſichtlich des ſchon öfter erwähnten , bei jeder zur Ausführung fom . menden Bajonnet-Attaque unvermeidlichen Mirrwarrs,, es für eine Sache von der größten Wichtigkeit halten , daß die dazu verwendeten Truppen in der Wiedervers ſammlung, dem Raillement, fehr geübt ſeien, indem dieſe Fähigfeit" im beſprochenen Falle eine der integrirenden
aber in dieſem Falle, nådhſt dem durch den beherzten taktiſchen Gigenſchaften bildet,ohne welche das Riſico Anmarſch auf den Gegner moraliſch bewirften Stoß , bei der Attaqueihre möglichen Vortheile mehr als pas nicht ſowohl auf ein bloßes Zuſammentreffen mit dems ralyſiren würde . Wir unterſcheiden um möglichſt alle Bajonnette in Activitåt bringen zu
felben, als vielmehr auf deſſen Umzingelung hinwirken ,
und projectiren beziehungsweiſe
fönnen. Da nun die Colonne der allgemeinen Bajons folgende Bajonnet - Attaquen : net - Thåtigkeit eben ſo hinderlich iſt , als der eigenen
Feuerwirkung, ſo ergibt ſich, daß nach jeder Attaque in Golonne, in fo fern der moraliſche Stoß des Anmarſches
nicht ausgereicht hat , alſo noch Bajonnet - Thåtigkeit erforderlid) wird , beim Zuſammentreffen ein umzingelns
I. II. III. IV.
offenſive defenſive offenſive defenſive
in in in in
Colonne ,. Colonne , linie , linie ,
des Deployement ſtattfinden müſſe. Der Unterſchied eines
V. offenſive in zerſtreuter Fechtordnung ,
folchen Deployements von jenem , welches zur Förderung
VI. defenſive in zerſtreuter Fechtordnung ;
der Feuerwirkung ſtattfindet, beſteht darin, daß es, von und es möge die nähere Erörterung der Art ihrer Augs der geraden Verlängerung der Flanken abweichend, eine führung unſere bis hierher ausgeſprochene Meinung den Gegner umflammernde Richtung nimmt, und es I deutlicher zu erkennen geben ,
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1. Offenſive Bajonnet - Attaque
ſeinen Hinterleuten unterſtüßt, das Bajonnet.“ ) Weidit
in colonne.
der Feind noch immer nicht, ſo deployiren die folgenden
Dieſe Attaque findet entweder in der geſchloſſenen Abtheilungen redits und links, **) umzingelnd oder in oder in der Angriffscolonne und in der Regel gegen paralleler Front auf denſelben eindringend, je nadidem
Linien ſtatt; jedoch hångt die Beachtung dieſer Regel er in Colonne oder iu finie formirt war, und geben , von den momentanen Sefechtsverhältniffen ab. Man nachdem die Vorderen in der kürzeſten Entfernung ihre
wird z. B. , wenn man ſich in finie einer finie gegen Gewehre abgefeuert baben, t ) gleich der Tete zuni Eins über befindet, und ein günſtiger Moment zum Bajons selkampf über, deſſen chaotiſches blutiges Gewühl obna netangriffe erſcheint, als da wäre ; Unordnung, Stußen, fehlbar mit der Niederlage des an Mutb, phyſiſcher
Schwanken, Umfebren u . dgl. desganz nahen Feindes,*) Kraft und Bajonnetirfertigkeit minder begabten Theiles keine Zeit mit Formirung der Golonne verlieren , indem
endigen wird .
Unterliegt die Colonne, die wir bis hierher geführt ment verloren ginge. Dagegen attaquirt man , wenn baben, ſo ſtoßt der Feind, indem er ſich amZiel ſeiner man aus der Ferne anmarſdirt,gewöhnlich in Colonne, blutigen Arbeit wähnt, auf eine zweite, noch un-oder hierdurch offenbar mit der Zeit auch der günſtigſte Mos
ſowohl um vom feindlichen Kleingewehrfeuer möglichſt nur wenig verſehrte Colonne, die, was wir nicht früber
wenig zu leiden, als um in moglichſter Ordnung anzus erwåbnen wollten , aus dem zweiten Treffen möglich kommen und durch das Jmpoſante einer ſolchen Änfunft verdeckt berangezogen , 15 - 20 Schritte hinter unſerer den bereits mehr erwåhnten moraliſchen Stoß dem bes erſten von ihr maskirt, bis zu dem Momente des Des abſichtigten pbyfiſchen voranzuſchicken.
ployements gefolgt iſt, und nun , für dieſen Fall zur
Daß, náchſt der Drdnung, Rube beim Anmarſche iin ueberraſchung des ſich ſiegreich wähnenden Feindes bes
Truppe beſtehen , faltblütige Entſchloſſenheitdemſelben ſtimmt, ohne große Schwierigkeiten ſeinen erſchöpften
eigen ſein, dieſe ſich in ſeiner Haltung zeigen und mus Händen die errungenen Lorbeeren wieder entreißen wird , thige Intelligenz die Attaque leiten müffe, bedarf wohl indem ſie fich in friſcher Kraft auf ibn wirft, und ibu eigentlich eben ſo wenig einer Erwåbnung, als daß nur durchbricht, zerſtåubt ac. hierdurch dem Gegner imponirt und auf einen günſtigen
Iſt dagegen, was öfter eintreten dürfte, die zur Ats taque geführte Colonne im Einzelfampfe ſiegreich , ſo bat
Erfolg gezahlt werden fdnne.
Betrachten wir nun die eigentliche Verfahrungsweiſe die Reſervecolonne die Verfolgung des fliebenden Feindes zu åbernehmen , oder falls er der Umringung rich nicht
bei der fraglichen Attaque.
Sobald dieſe Attaque beſchloſſen iſt, marſchirt die Golonne unerſchütterlichen Schrittes, unaufhaltſam , jes doch ohne Uebereilung, um ſich nicht zu erſchöpfen oder in Unordnung zu gerathen , dem ihr bezeichneten Ziele entgegen. Zahlreiche Tirailleure vor der Fronte , und
*) unter Gebrauch des Bajonnets verſtehen wir hier die völlig freie, jedoch auf die Regeln der Bajonnetfechtkunſt bafirte ans wendung deſſelben durch jeden einzelnen Mann, und nicht jes nes mechaniſd complicirte, definive Fichten , wobei das erſte
Glied pariren, das zweite nachſtoßen fou zc., was unſeres Era adotens höchſtens beim Zuſammentreffen in Defileen und ähns
zuleßt, ſie demasfirend auf beiden Flanken , paralyſiren
lichen Situationen Unwendung finden darf. Das Charakteris
möglichſt das feindliche Feuer und erſchüttern ſpåter, kurz vor dem entſcheidenden Momente, durch ihre wobl, gezielten Schúffe den zu überwältigenden Punct . Auf 150 Schritte vom Feinde entfernt , ſchlagen die Tam boure, während die Front demasfirt wird, den Taft des
ſtiſche und ſofort Entſcheidende einer jeden Bajonnet-Uitaque,
Schrittes von 100 in der Minute , um die Bewegung
Beweis activer Theilnahnie führer zu tönnen .
alſo um ro mehr einer offenſiven , muß daß andrängende uma ringen des widerſtehenden Gegners und das Beſtreben jedes
Einzelnen ſein , während diefis Unbrängens ſich ſeiner Kugel wiréſam zu entledigen und ſofort handgemein zu werden, um
nach beendigtem Kampfe mit gerötheter Bajonnetſpige den
möglichſt in Ordnung zu erhalten und dem Gegner durch **) Bei einer auf die Mitte plonirten Ungriffscolonne: aus der Mitte ; bei einer geſchloſſenen Colonne : die nächſte rechts, die die Ruhe des Anmarſches zu imponiren. Ihm auf 100 Man wird wohl in der bei lekterer hiers folgende links 2c. Schritte nahe gefommen, muß, um ihn nothigenfalls zu nach entſtehenden Verfißung der Ubtheilungen aus ihrer als ge Hahn der Gliede erſten vom nachdem conſterniren, wöhnlichen Schlachtordnung keinen weſentlidhen Nachtheil fols ſpannt worden iſt, das Gewehr in Balance genommen gern können, wenn man erwägt, daß nach jeden Handgemenge und unter Angriffsgeſchrei,
obne weiteren Trommels
eine ganz neue Formirung, das bekannte Raillement, ſtatiſins
ſchlag, in geregeltem fauf auf ihn zugeeilt we n . Hålt er auch dieſen Anlauf bis zur Entfernung von 40 - 50 Schritten aus, ſo wird endlich Sturmmarſch geſchlagen , worauf die Golonne unter erhöhtent Angriffe geſchreimit
den muß. Auch bedarf e8 ferner wohl kaum einer Erwähnung ,
der größten Eile auf ibn losſtürzt. An ihn berangefoms men , feuert das erſte Glied der Tete obne beſonderes Commando ſeine Gewebre ab und gebraucht dann, von
daß das gedacte Deplonement, faus der Feind ſelbſt andringt,
mittelſt eines Rottenaufmarches redter oder linker Band und ſomit durch eine Formation auf's hintere Glied erfolgen müſſe. +) Wäre der Trupp nicht zuverläſſig und geübt genug , so daß beim Feuern eigene Beſchädigung zu befürchten wäre, fo müßte ſoldes verboten und fich blos auf die angedeutete Baionnet: wirtung beſchränkt werden ; allein auch auf dieſe moßre man
* ) Einen Feind, der umkehrt, ehe man ihm wenigſtens bis auf
verzichten , wenn der Irupp nicht darauf eingeübt wäre und die Fähigkeit nicht befäße, fich auf's erſte Signal wieder ſchnell
50 Schritte nahe gekommen , beſchießt man im Avanciren ; man Tauft ihm nicht nach, um ſofort aihemlos und erſchöpft einen Bajonnettampf zu beginnen . Uusnahmsweiſe folgt man ihm wohl im laufichritte, jedod nur, um von ihm verlaſſene wichs
Einzelkampf einlaſſen , ſondern vielmehr hübſch beim Uiten
zu : railiren ; denn in folchem Falle dürfte man ſich in feinen bleiben , 0.h. umfehren , wenn der Feind nicht von ſelbſt ab:
tige Puncte oder uns fonft bortheilhafte Terrainabſchnitte
zone, wobei man aber dann rrobi Tehr fühlbar daran erinnert werden würde , daß nur 1,weit davon , gut vor dem Schuſſe
ſchnell zu gewinnen 26.
fei.
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zu entziehen vermag, zu ſeiner Gefangennehmung oder
Gegen dieſe günſtigen Reſultate iſt aber der Einfluß
Bernichtung entſcheidend mitzuwirfen . Sowohl in einen als im anderen Falleraidirt ſich die im Bajonnetgefecht geweſene oder noch darin begriffene Colonne auf das Þierzu gegebene Signal hinter ihrer Reſervecolonne, wo
lichmilitariſchen Verhältniſſe zu zeigen fåbig iſt. Dieſer
durch ſie nun die Reſerve dieſer wird und nöthigenfalls ſpåter ihre Rolle wieder wechſelt. Man ſieht hieraus, daß wir jeder zum Bajonnetan: griffe beſtimmten Colonne eine zweite als Reſerve dicht nachfolgen laſſen wollen , welche, während des Aumar: ſches durch die erſtere maskirt, wenn dieſe zum Bajonnets
fommene Dienſtvergeben nicht auf der Stelle und nidit mit dem gehörigen Nachdruck rúgt; - - daß der bürgers lich gekleidete Untere rich in dieſer Kleidung der ſtrenger Beiſen und Formen der Subordination enthoben glaubt,'und alſo überhau im Militär ſtreng zu bewahrendeRangundGub: pt dashältniß ordinationsver Ber: ) Dieſes dadurch leicht drrwiſchtwird wiſchen dr6 Rangorrbättnif fes iftförendfürdie. 2Camerad ſdjaft,
abzuwägen, den die bürgerlicheKleidung auf die eigents kann ſich 1) im Dienſtverhältniſſe dadurchäußern , daß der bürgerlich gekleidete Obere das ihin zu Augen ges
gefecht deployirt, in Colonne dahinter bleibt, um endlich indem die jüngeren Offiziere, namentlich die von angeſehener Fas entweder auf die eine oder die andere der angedeuteten milie und Vermögen, oft mit gewiſſer Prätention auftreten ,die jungen Fremden ſpielen, und für alles lieber angeſehen ſein wollen , Weiſen den Ausſchlag geben zu fónnen .
Lieutenante. Derältere Offizier, der ihnen vielleicht als füran junge Befånde ſich eine Colonne in dem Falle , ohne Res nicht Eleganz und Prätention gleichkommt, hält ſich von dem
ſervecolonne attaquiren zu müſſen, ſo mußte ſie, an den Feind berangefommen, eine oder mehrere ihrer Abtheir lungen zu dieſem Behufe geſchloſſen behalten, oder wes nigſtens beim lekten Anlauf ihre Tirailleure zurück und ergibt ſich ſchnell geſchloſſen formiren laſſen ; - und es ergibt und es ich hiernach als ein weſentlicher Grundfaß unſerer Ans ordnungen: daß jeder im Bajon netfampfe bes griffene Trupp eine geldloſſene Reſerve und zwar ganz nabe bei der Hand haben müſſe. ( Fortſegung folgt. )
jüngeren entfernt'; jedir" ſucht ſich ſeinen eigenen Kreis ven Betann ten , und wo außerdem bei gleichem Stande, gleicher Kleidungund pernunftgemäßer Beachtung dro Rangverhältniſſes,das innige Go: fühl der Cameradſchaft leben könnte, berrichtEntfremdung. 3)Das leicht Esprit auchd dem bürgerlicher Fragen lbringe nadthei Gekitid büraerli in dieſem ete deſichcorps nd ſeinKleidung , da derkann Koſtüm nicht ausſchließend als ein Gliet feinerUrmee und Parthei betrachtet, die ihn , vorkommenden Faus, weniger empfindlich für das Intereſſe u. Renommee ber'etben macht, und ihn , mit abgelegter
Uniform, Manches als veraltetes Vorurtheil anſehen läßt, was dech ſonſt als mäd tiger Pfeiler des Ruhms und der Ehre geachtet wurde. Von einer anderen Seite betrachtet gibt die Erlaubniß, nach Bes lieben in bürgerlicher Kleidung geben zu dürfen, der Bequemlidus
feitsliebe und Eitelkeit Spielraum ; leptere führt dann zu einem Ueber das Tragen bürgerlicher Kleidung Koſtenaufwande, der mit dem Einkommen nicht allemal im Eins von Militárperſonen. klange ſteht, und macht die Equipirung des Offiziers über die Ges Die verſchiedenartigen Urtheile, welche man über die bůhr voluminös. Þinſichtlich der LuftLandparthieen, pieliyteit iſt esAufenthalt eine Erfpar: Spaziergänge, Jagd-zuundFuß niß, ſeine auf namentlich in einigen Armeen gegebene Erlaubniß ,außer Dienſt búrs dem Cande,Reifen und ins Ausland,denBes
gerliche Kleidung tragen zu dürfen, ausſprechen hårt , , wie die Ueberzeugung, daß im Militar nicht leicht eine Einrichtung beſteht, die nicht von Einfluß, er ſei To ges ring als er wolle, auf den moraliſchen Gebalt des Sans
fuch, der gewöhnlidhen Abendgefeuidaften in bürgerlicher Kleidung machen zu können , da hier die dod loftſpieligere uniform befon : ders leidet, und ein wohlfeiter Rock oder eine Jagdpiquerchezu dem Behuf ausreicht; der bürgerliche Unzug in Staatszirteln und
größeren Städten iſt aber wieder koſtſpieliger , als die beſſer uniform , da erſterer mehrMannichfaltigkeit und noche zeniſt, läßt den Einſender ſeineindividuelle Meinung intleidende
ůber oben angeführte Erlaubniß hier niederlegen . Forſchen wir alſo nach dem geiſtigen und moraliſchen
eine Menge koſtſpiiliger Nebendinge erfordert. Uus dem Geſagten dürfte fich alio ohngefäbr Folgendes ergeben :
Einfluß, den das Tragen bürgerlicher Kleidung im Mi- Die dieErfahrung geben, daß 1) die bürgerliche Kleidung, Baſſelbe mit der Nation , und machtwiſſen daftliche Bildungund in der Regel, zu einer größeren Aditſamfeit auf das eis gefelige liebenswürdigkeit zu einer Bedingung des eigenen anges gene Benehmen führt, indem die Richtigkeit deſſelben in nehmen lebens; – ſie wirkt aber auch oft zvrſtörend auf die mächs ſolchen Fällen die einzige Schußwehr iſt, wo der in Uni- tigſten moratiſchen Elemente des Striegerſtanden, die ſich beim Be: form Gekleidete, reines Standes halber, unter gewiſſer ginn eines Krieges nidt durch Zauberſdrag krzeugen laſſen , ſondern Erlaubniß, außer Dienſt bürgerliche Kleidung tragen zu dür: litár úben fann, ſo dürfte fidy, als günſtiges Reſultat, geiſtes fen , gibtim einMilitär Mittel; das zu Wuft;ebung der Kaſtenform und amalgamirt des Kaſten Kleidung Tragen bürgerlider
; : erhöhte Bedürfniſſe und Bequemlich Megideſtebt. — 2) Feine geſellige und wiſſenſchaftliche Tidgeröhntfernerleichtan ſie .
Bildung ſind der Freibrief, der dem bürgerlich Gefleis keit und kann bei vorherrichenderEitelteit und nicht ganz feſten deten höhere Zirkel offret; die Uniform thut dieß allers Grundfäßen zur Vermögenszerrüttung führen .« dings auch, weiſt ihm oft aber mehr ſeine Stellung unter Das Tragen bürgerlicher Kleidung von Unteroffizieren und Ges meinen iſt wohl ganz verwerflich ; ſie entziehen ſich dadurch der Tånzern Erzeugt den oder Geſellſchaftsſ an . 3) tatiſten die bürgerliche Kleidung von Haus aus gewohnlich ein Aufſicht, undwerden
ſie wohl nicht anlegen,um in beſſeren zir: um unbemerkt die ſchlechte : keln aufgenommenanderentheils angenehmeres Verhåltniß mit dem Civil , welches ſich ren aufzuſuchen ; zu werden, ſondern iſt es verwerflich , da es befonders größtentheils dein Militår gegenüber, durd,theilweis ab: folchen nachgelaſſen zu werden pflegt, die dem Verwaltungsfade
weichende Anſichten und Lebensweiſe, unbehaglich fühlt, angehören . Vom Solde fich dieſe se leidung anzuſchaffen , if nidt nichts intereſſiren als die Wachtparade, gewöhnlich Ges führung preiß; fie finden eine beſondereFreiheit,eine Auszeichnung und von der Meinung ausgehend , den Militår fónne mohl möglich, man gibt alſo ſelbſt dieſe Leute der legenden Ver: .
vor den anderen Standes uubefriedigtet darin, und entweder ,unders ſelteneren Fäden, in den öfteren – oder in den ihres ſpråche über militäriſche Gegenſtändeaufnimmt, die meiſt Wunſd), ,
damit enden , daß einer von den Theilen ſich verleßt oder nünftige Opfer oder Ergreifung unerlaubter Mittel ſind die Folge zurúdgeſetzt glaubt.
der Erlaubniß oder Nachſicht.
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : E. W. £ 2600 in Darinſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Samſtag, Nr. 75 .
18. Sept. 1830.
لی
Allgemeine Militår : Zeitung. F r a n fre i dy.
Wittwer find , ein oder mehrere Kinder haben ; d) für
Durch eine königl. Verordnung vom 28.Auguſt wird die Deſerteure und Såumigen , die ſich gegenwärtig in ein Generalpardon bewilligt. Er lautet wie folgt: einem der Ausnahmsfåtte befinden , die der Art. 14 des Wir fudwig Philipp 2. Da wir Unſere Gelangung Geſeßes vom 10. März 1818 über das Recrutirungs zum Throne, auf welchen der Nationalwunſch Uns be: rufen hat, burc Handlungen der Huld und Gnade zu bezeichnen wünſchen , ſo haben wir auf den Bericht Unſeres Kriegsminiſters und nad Anhörung Unſeres
weſen beſtimmt; e) für die Deſerteure, denen bis zu ihrer Befreiung vom Dienſte nur noch ein Dienſtjahr übrig bleibt. - Art. 4. Die amneſtirten Deſerteure und Sáumigen, auf welche die Beſtimmungen des Art. 3 der
Staatsraths verordnet und verordnen hiermit: Art. 1. gegenwärtigen Verordnung feine Anwendung finden, 1
Ein Generalpardon wird allen Unteroffizieren und Ges müſſen in unſere Armeecorps eintreten , um die Zeit , meinen Unſerer Landmacht, ſo wie den zum Dienſte bes wozu ſie geſeblich verpflichtet ſind, und bei welcher ihnen rufenen jungen Soldaten , die ſich gegenwärtig im Zus ihre ungeſeßliché Abweſenheit nicht mit in Anrechnung ſtande der Deſertion befinden , dafür bewilligt, daß ſie gebracht wird, abzudienen. Die anderen werden mit entweder die Corps, zu denen ſie gehörten , verlaſſen , einem Entlaſſungscertificate in ihre Heimath zurück ges oder daß ſie ſich nicht zu denjenigen begeben haben , ſchickt. – Art. 5. Die Beſtimmungen der gegenwärtigen denen ſie zugetheilt waren . In dieſer Beſtimmung ſind Verordnung ſind in feinem Falle anwendbar : a ) auf diejenigen Deſerteure und Såumigen mit begriffen, die, folche Deſerteure und Säumige, die von der Amneſtie nachdem ſie arretirt worden oder ſich freiwillig geſtellt nicht zur gehörigen Zeit Gebrauch gemacht haben und
baben , an dem Tage der Bekanntmachung der gegen nach den im Art. 2. beſtimmten Friſten arretirtwerden wärtigen Verordnung noch nicht gerichtet und verurtheilt oder ſich freiwillig ſtellen; b ) auf ſolche Deſerteure und waren. Art. 2. Um dieſer Amneſtie theilhaftig zu wer: Såumige, die bei der Befanntmachung der gegenwär den, müſſen die Deſerteure und Såumigen ſich entweder tigen Verordnung ſchon wegen Deſertirens verurtheilt vor dem commandirenden Generalieutenant der Diviſion, waren. - Art. 6. Diejenigen Deſerteure und Såumis oder vor dem commandirenden Generalmajor der Unters gen, die der Verpflichtung, zu dienen, noch nicht übers diviſion , oder vor dem an ihrem Aufenthaltsorte ſelbſt i hoben ſind, und die, nachdem ſie die gegenwärtige Ams commandirenden Stabsoffizier, oder endlich vor dem neſtie benußt und eine Marſchroute erhalten haben, um Gendarmerieoffizier, oder dem mit der Aushebung der zu irgend einem Corps zu ſtoßen , ſich in der ordnungss jungen Mannſchaft beauftragten Capitain ſtellen , um mißigen Friſt nicht nach dem Orte ihrer Beſtimmung ihre reuige Erklärung abzugeben. Dieſe Erklärung muß begeben, oder unterwegs aufs Neue deſertiren, bleiben in den nachſtehenden Friſten , die mit dem Datum der dem Geſeße über das Deſertiren unterworfen und wers gegenwärtigen Verordnung anheben , erfolgen , nåmlich : den mit denjenigen Strafen belegt, die daſſelbe für den
ðrei Monate für diejenigen , die ſich im Inneren des i Fall der Recidive verfügt. - Art. 7. Unſer Kriegsmis Landes, vier Monate für diejenigen , die ſich in Korſika, niſter iſt mit der Vouziehung der gegenwärtigen Verord -
ſechs Monate für diejenigen , die ſich außerhalb fandes, aber in Europa , und achtzehn Monate für diejenigen, die ſich jenſeits des Vorgebirges der guten Hoffnung oder des Kaps Horn befinden . – Art. 3. Die Amnes ſtie iſt vollkommen , unbeſchrånft und frei von der Ber dingung, zu dienen, für diejenigen Deſerteure und Såu , migen, die ſich in einem der nachſtehenden Fälle befinden :
nung beauftragt. " Durch 2 königliche Verordnungen vom 27. Auguſt werden die beiden Stellen eines erſten Generalinſpectors des Ingenieurweſens und eines erſten Generalinſpectors der Artillerie aufgehoben und ſtatt deſſen ein ſogenanns ter Fortificationsausſchuß und ein Artilleries ausſchuß eingeführt. Der erſtere ſoll aus den activen
a) für die Säumigen , die zueinerder Klaſſen vor1821 gehdren ; b) für die Deſerteure, die vor dem 1. Januar des gedachten Jahres , in welchem Verhältniſſe es auch ſei, in den Dienſt eingetreten waren; c) für die Deſers
Generalieutenanten desIngenieurcorps , welche Genes ralinſpectoren der Feſtungsmerke ſind, ſo wie aus dens jenigen Generalmajoren bes gedacten Corps beſtehen, die der Kriegsminiſter zuzuziehen für gut findet. Prás
-
teure und Såumigen, die gegenwärtig verheirathet oder ſident iſt der älteſte Generalieutenant. Eben ſo lo es
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bei dem Artillerieausſchuſſe gehalten werden . -- Beide dachten Truppen ſofort nach beendigten Herbſtübungen Ausſchüſſe baben über die verſchiedenen Gegenſtände ih res beiderſeitigen Refforts, ſowohl in Friedens . als in Kriegszeiten, ihre Meinung abzugeben , die zu Protokoll genommen, von allen Mitgliedern, die bei der Bera-
oder erſt nad dem Eintreffen des Erfaßes die in dieſem Jahre zur Kriegsreſerve übergebenden Reute entlaſſen follen, allerhöchſten Orts dahin entſchieden : ,, daß die gedachten Truppen ohne irgend eine Unterbrechung auf
thung zugegen waren, unterzeichnet und dem Kriegomis dem vollen Friedensetat verbleiben und alſo die Kriegs niſter übergeben wird . Der Beſchluß, den dieſer hierauf reſerve nur beim Empfange des Erſaßes und in dem
faßt, wird dem betreffenden Ausſchuſſe durch ſeinen Prås ſidenten mitgetheilt und ad marginem der vorangegans genen Berathung verzeichnet. Beiden Ausſchüſſen iſt es erlaubt, durch ihren Präſidenten mit den Offizieren ihrer
Maße, als dieſer anlangt, entlaſſen ſollen ." In Abſicht auf die wegfattende Winterbeurlaubung wird die im Bes zirte des 8. Armeecorps garniſonirende ſiebenteArtilleries brigade den Truppen des 8. Armeecorps gleich behandelt.
resp . Waffe zu correſpondiren, jedoch nicht um ihnen Bes
feble zu geben, ſondern blos um Erkundigungen über die
Rußland.
ihrer Berathung unterworfenen Gegenſtände einzuziehen.
Um die Organiſation der Nationalgarde zu vers vollſtåndigen , ſollen , einem Tagsbefehle des Generals Lafayette vom 3. Septbr. zufolge, in allen Bataillonen 3 udtråthe ( conseils de discipline ), wie ſie nach
St. Petersburg, 1. Sept. Die heutige Zeitung enthält die Allerhöchſt beſtåtigten Regeln für die Aufs nahme in die Garde: Junkerſchule und für die Ents laſſung aus derſelben . Da die Einrichtung der Gardes Junkerſchule nicht die Elementarbildung junger Gdelleute,
früheren Gefeßen beſtehen ſollten , errichtet werden.
die in der Sarde zu dienen wünſchen, ſondern die Ans
Der Kriegsminiſter hat der Deputirtenfammer einen wendung der von ihnen vor ihrem Eintritt in die Schule Geſebesentwurf vorgelegt, nach welchem die Zahl der erlangten Kenntniſſe auf das Kriegsweſen und vorzuges jåhrlich auszuhebenden Recruten durdy ein Geſer weiſe ihre Vervollkommnung in militäriſchen Wiſſenſchafs ten zum Zwede bat , ſo werden von jungen Edelleuten
beſtimmt werden ſoll. De ft ret do.
fur Ännahme in der Junkerſchule bei ihrer Anſtellung in
Wien , 3. Sept. Mittelſt Allerhöchſten Handſchreis der Garde bereits Kenntniſſe (welche das Reglement
bens hat Se. Maj.derKaiſer zubefeblen geruht, daß nåber angibt ) in der Arithmetit, der Algebra, derGeos derGeneral der Cavalerie, Baron Frimont, die Ges metrie, der åſteren und neueren Geſchichte, der Geogras ſchaffte der von ihmgeleiteten Militårcommiſſion einſt phie, der ruſſiſchen und der deutſchen oder franzöſiſdeu
weilen ausſeße ,und zur perſönlichenLeitung der Mis Sprache verlangt,undmüſſen ſich die Aufzunehmenden litárgeſchaffte wieder in das lombardiſch -venetianiſche deßhalb vorher einer Prüfung unterwerfen . Dieſelben
Generalcommando zurüdtebre. Auch bat Se. Majeſtát die Bildung eines mobilen Truppencorps im Toms bardiſch - venetianiſchen Königreiche , ganz in der Art, wie das zuleßtbeſtandene,angeordnet , und das Com mando deſſelben , unter der Oberleitung des Generals Frimont, dem Feldmarſchallicutenant Grafen Wal: moden übertragen . Der, als Fortificationsdirector in
Venedig angeſteute Generalmajor v . Haluſier wurde zum von Veranderungen Legnago ernannt. Bei Feſtungecommandanten der Armee haben mehrere ſtattges funden , und wurden die Generalmajore Graf Peter Morzin ,Baron Gabriel Collenbach und v. Bret: ſchneider zu
můſſen auch wenigſtens 17 Jahre alt ſein und alle nothi, gen Documente über ihre adeliche Herkunft, ihr Alter 20. aufweiſen . - Den in die Schule eingetretenen Garde: Junfern werden während ihres Aufenthalts in derſelben folgende Lebrgegenſtände vorgetragen : Aus der Relis gion und Sittenlehre: Ein vollſtändiger, auf den Lebren des neuen Teſtaments beruhenderBegriff von der
chriſtlichen Religion. Die Pflichten eines jeden, ſowohl und ſeinen Nächſten. Aus der Mathematik: 1) Fort, ſetzung der Algebra; Theorie der logarithmen und figus rirten Zahlen . 2) Trigonometrie und deren Anwendung Feldmarſchallieutenanten , die Oberſten bei praktiſchen Aufnahmen. 3) Analytiſche Geometrie gegen ſeinen Monardhen, als auch gegen ſeine Obrigkeit
und Anwendung der Algebra auf die Artillerie und Fors
S dall , Moeſe von Nollendorf, Fürſt Karl Aus ersperg, Graf Kalnoky von Rörospatak, Baron tification. Aus der Geographie: Ihre Darſtellung Sereß von Krefrenſtein , Baron Håring, Baron aus ſtatiſtiſchem und militäriſchem Geſichtspuncte. Aus der Geſchichte : Die möglichſt ausführliche Darſtellung Hrabow sty von Hrabowa und v. Neumann zu der neueren Welthåndel und vorzugsweiſe des legten I
Generalmajoren befördert. Preußen .
Jahrhunderts ;
Zuſammenhang der Weltgeſchichte mit
der Kriegsgeſchichte und umſtåndliche Beſchreibung aller
Se. Majeſtåt der König haben mittelſt Allerhódyſter wichtigen Feldzüge von den älteſten Zeiten bis auf die Kabinetsordre vom 15. Auguſt zu befehlen geruht, daß unſerigen . Aus der ruſſiſchen Rhetorif: Ihre Ans
die Truppen des 8. Armeecorps , einſchließlich der Bes wendung auf alle Arten von Ausarbeitungen , ſowohl faßungen der Bundesfeſtungen Mainz und luremburg, auch während des bevorſtehenden Winters auf dein vols len Friedensetat verbleiben , nach den Herbſtübungen ihre Kriegsreſerve entlaſſen und dagegen ſchon im Herbſte die für ſie auszuhebenden Erſagmannſchaften empfangen follen ; eine Winterbeurlaubung aber nicht ſtattfinde.
im Gebiete des militåriſchen Geſchäfftsſtyls, als auch der friegeriſchen Beredſamkeit. Außerdem werden vorgetras gen : 1 ) Die militariſche Rechtopfege . 2 ) Die Topographie . 3) Die Fortification. 4 ) Die Artillerie . 5) Das Kriegsreglement. Außer allen genannten febrgegenſtänden wird auch in der franzöſi
Ferner iſt die zur Sprache gebrachte Frage, ob die geslichen Sprache und im Fedyten Unterricht ertheilt. Der
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Curſus aller jener militäriſchen Wiſſenſchaften wird auf weil wir uns hierdurch den doppelten Vortheil möglich 2 Jahre vertheilt und durch ein ausführliches, zu dieſem ter Feuer- und Bajonnetwirkung erhalten, was im fola Zwede beſonders abgefaßtes Programm nåber beſtimmt.genden Kapitel nåber erdrtert werden ſoú. Wir ſprea Pånger als 3 Jahre darf keiner der Garde - Junker in chen deßhalb nur noch ausſchließlich von der defenſiven der Schule bleiben , und folglich in feiner Riaffe über Attaque in Colonne, werden dabei es verſuchen , ihre
2 Jahre. Wer nach 3jährigem Aufenthalt in der Schule das für die Beförderung zur Garde feſtgeſeßte Eramen nicht beſteht, aber ſonſt untadelhafter Führung iſt und im Frontdienſte die gehörigen Kenntniffe beſißt,wird als Offizier in ein Feldregiment entlaſſen." Wer hingegen ſon wohl in den Wiſſenſchaften, als in der Fronte Nachlaffigkeit gezeigt hat, oder nicht tadelfreier Führung iſt, wird mit demſelben Range, d. 5. als Junfer, in ein Feldregiment verſeßt. Gleichfalls werden auch diejents gen Junfer, die nach 2 jábrigem Aufenthalt in der zweis
Anwendung gegen Angriffe in linie und Colonne in ullgemeinen feſtzuſtellen und zugleich unſere Verfaba rungsweiſe in beiden Fåden andeuten. Die defenſwe Bajonnet -Attaque in Golonne findet unſerem früher ausgeſprochenen Grundſaße gemäß in der Regel gegen einen Gegner ſtatt, der in Linie ats taquirt; indeſſen wird man auch hier, wie bei der ofs fenſiven Colonne ; nicht in pedantiſchem Feſthalten des Grundſaßes den günſtigen Moment zum Angriff einer finie durch Formirung der Colonne entwiſchen laſſen .
ten Klaſſe nicht das Gramen in die erſte beſteben , mit Man wird übrigens in den meiſten Fällen , wo man
demſelben Range in Feldregimenter verſeßt. Der Zwedt Urſache batte, dem attaquirenden Feinde auf eine gros dieſer Verordnung iſt, zu verbindern, daß ſolche Junfer Bere Strece entgegenzugeben , abgeſehen davon, ob er in durch nußloſe Bereßung von Vacanzen anderen jungen Colonne oder in linie anrúce, in Colonne entgegenges Edeleuten, die den Wunſch und das Recht haben , in hen ( in Angriffs- oder geſchloſſener Colonne ; beſſer in die Schule aufgenommen zu werden, die Möglichkeit erſterer.) AB Motive, dem Angreifer entgegenzurüden, .
be8 Eintrittes benehmen.
dürften erſcheinen : ſowohl die Abſicht, ihn zu verhindern ,
wichtige Terrainabſchnitte vor uns zu erreichen, als die, das Handgemenge der feindlichen Schlachtlinie näher zu bringen , um im Falle eines glücklichen Erfolgs von
Ueber Bajonnet - Attaquen
unſerer Seite und einer dadurch etwa auf den nåchſten
in offenſivenund defenſiven Verhältniſſen, ſowohl in Pnncten derſelben herbeigeführten fritiſchen Lage , los geſchloſſener als zerſtreuter Fechtordnung. ( Fortſegung. )
II. Defenſive Bajonnet , Attaquen in colonne .
gleich den möglichſt größten Vortheil aus dieſem günſtis gen lagenverhältniſſe ziehen zu können, u . dgl. m. Betrachten wir nun die Art der Ausführung der überſchriebenen Attaque etwas nåber. Rúcft der Feind 'in finie gegen uns , die wir uns
Die Erfahrung hat gelehrt, daß die beſte Vertheidis gleichfalls in linie befinden, an, ſo erſchweren wir ihm
gung im Angriffe ſelbſt beſtebe ; – daher das Project die Annäherung durch weit entgegengeſandte, zahlreiche unſerer Defenfiv's Attaquen im Augemeinen, welche wir, Tirailleure. Sind dieſe nicht vermogend, ihn aufzuhals in ſo fern nicht beſondere Růdſichten an die Scholle ten, ſo ziehen ſie ſich in der Entfernung von etwa 100 binden , gegen jeden Angriff unternommen wiſſen wols bis 120 Schritten vor ihm weichend, möglichſt langſam len . * ) Da nun Erfahrung und Calcul weiter lehren, und unter ſteter Kugelwirkung auf denſelben,, nach den daß im Bereiche der geſchloſſenen Fechtart alle Angriffe Flügeln unſerer Linie zurück. Hier angefommen, bleiben entweder in finie oder in Golonne erfolgen , ſo iſt es ſie halten und fahren fort zu feuern . Unſere Linie läßt nach dem Vorangegangenen nunmehr an uns, zu zeigen,, hiernach den Feind bis auf etwa 50 Schritte berankoms wie wir glauben, daß dieſen Angriffen im Augemeinen men , gibt ihm dann eine Generalſalve und demaskirt zu begegnen , und wann insbeſondere die überſchriebene unmittelbar darnach ihre Mitte, durch welche die inzwis Bajonnets Áttaque in Colonne anzuwenden ſei. Im er. Ichen aus dem zweiten Treffen möglichſt verdecft berans ſteren Fade, wenn wir nämlich in finie attaquirt wers gezogene Reſervecolonne unter Sturmſchlag und Ans
den, ſcheint uns der Gegenangriff in Colonne um deßs griffsgeſchrei, durch das fortgeſeşte Feuer der Tirailleure widen der geeignetſte, weil wir dabei am wenigſten durch von den Flügeln aus unterſtübt, vorbringt und, in ſo
das feindliche Kleingewehrfeuer leiden werden und auch fern es ihr nicht gelånge, den Feind zurückzuwerfen oder durch die bereits angeführte moraliſche Wirkung und zu durchbrechen, zum Bajonnetkampfe ſchreitet, wie wir pbyfiſche Eigenthümlichkeit des Colonnenanmarſches am ihn bei der offenſiven Attaque in Colonne angegeben erſten hoffen dürfen , die feindliche finie zu durchbrechen. haben. Während nun durch unſere Defenſiv : Attaque Im letzteren Falle dagegen , nåmlich wenn wir in Cos der Feind zurückgeworfen , durchbrochen , oder ein Bas lonne attaquirt werden , wollen wir in der Regel, d.b. jonnetkampf veranlaßt wird , ployirt ſich unſere Linie wenn wir dem Feinde nicht auf großere Strecken ents ſchnell und agirt ſofort auf die bereits bekannte Weiſe gegen marſchiren, die finien -Attaque angewendet wiſſen , als Reſerve der im Gefechte begriffenen Colonne. Sollte eine auf die erwähnte Art attaquirte feine Reſers * ) Didmittel ; alb Berſchanzungen , Berhaue ic. binden in der vecolonne aus dem zweiten Treffen anlinie ſich zieben fón: geſchloffenen Regel bleiben, an die Scholle, h . nen , ſo vollzieht ſie ihre Defenſiv -Attaque dadurch, daß in order hinterFichtordnung innen werdenin der wir ſtehen und den d.un:
griff auf dem Flicke erwarten ; eben ſo auf Poſitionen, die dim ſie nach der Generalſalve die Ábtheilung des Gentrums Ingreifer die Annäherung erſchweren.
und die dahinter raillirten Tirailleure ( eine oder zwei
.
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Compagnieen ) auf die angegebene Art in Colonne vor: den wir ihm mit zahlreichen Tiraiteuren vor der Fronte, brechen und ſofort die ſtehen gebliebenen Flügel ſich zur die ein convergirendes Feuer auf ihn richten, entgegen. Reſerve ploviren låßt. Die Tirailleure ziehen ſich in Auf 150 Schritte an ihn herangefommen, erfolgt Troms dieſem Falle nicht nach den Flügeln , ſondern bis dicht melſchlag nach dem Taft zu 100 Schritten in der Mis
vor die Linie ( 10— 15 Schritte)zurück, beſchießen hier nute und die Tirailleure demaskiren nach und nach die nod ſo lange als möglich den Feind und demasfiren Fronte , indem ſie ſich an die Flügel anbången und
dann die Front ſchnell, indem ſie ſich durch die Lücken daſelbſt fortchargiren.
Inzwiſchen bis auf etwa 100
der Abtheilungschefs durchziehen und ſich ſofort raili: Schritte herangekommen , wird Sturmmarſch geſchlagen ren . Rückt der Feind in Colonne gegen uns an , und und mit dem Gewehre in Balance bis auf 50 Schritte
wir haben kein Motiv, ihm auf großere Entfernung ent- herangerůdt, während die Tirailleure von den Flügeln gegen zu geben oder, wie es das nåchſte Kapitel anfühs aus ihr Feuer verdoppeln . Hålt der Feind den An ren wird , die Linien -Attaque anzuwenden, ſo verfahren marſch bis zu dieſer Entfernung aus, ſo hålt das Gens wir, mit dem einzigen Unterſchiede, daß vor der Genes trum und gibt mit ſeinen hinteren Gliedern eine wohls
ralſalve die beiden Flügel etwas vorſchwenken, um die gezielte Salve auf die Teté des Gegners, während die Flanken der anrůcenden Colonne beſſer auf's Korn neh- Flügel etwas vorſchwenken und ſofort eine gleiche Salve men zu können , ganz auf die eben beſchriebene Weiſe. nach den Flanken deſſelben richten . *) Widerſteht der Die Žirailleure ziehen ſich auch in dieſem Falle, nach Feind hiernach noch immer , ſo wird unmittelbar dar dem ſie ſich dicht an der Linie ſo lange als möglich und nach auf das Signal Sturmmarſch , ohne wieder zu las
nöthig gehalten haben, durch dieſelbe durch uc. Hätten den, mit Angriffögeſchrei im laufe aufihn eingedrungen wir aber ein Motiv, dem Feinde entgegen zu rücken , round , nachdem das vordere Glied ohne weiteres Com
wirden wir uns unter dem Schuße unſerer Tirailleure mando in der kürzeſten Entfernung (6-8 Schritte) ihm ploviren , ſofort, von unſerer inzwiſchen herangezogenen noch ſeine Kugeln entgegengejagt, der Bajonnetkampf Reſerve unterſtüßt, vorrůcken und wie bei einer offen begonnen, deſſen Erfolg und die dicht nachgerückte Res ſiven Attaque in Colonne verfahren . Wåren wir endlich ſervecolonne fichert. Hätte die attaquirende finie feine beim Anmarſche des Feindes in Colonne aufgeſtellt, ohne Reſervecolonne, ſo würde ſie, wie früher angedeutet
ein Motiv zu haben, ihm früher entgegeu zu rücken, und worden iſt , das Centrum und die inzwiſchen dahinter
ohne befürdyten zu müſſen, während des Deployements raidlirten Lirailleure als Reſerve zurück , und durch den überraſcht zu werden , ſo würden wir dieſes, und ſofort convergirenden Anlauf der Flügel den lebteu Stoß aus : nadh gehörig angewendeter Feuerwirkung, die beſchrie- führen laſſen . bene defenſive Attaque in Colonne vollziehen laffen. Attaquiren wir dagegen in linie eine linie, ſo ver , Wäre aber der Feind ſchon nabe, oder wåre unſer Trupp fahren wir bis zur Annäherung auf 100 Schritte auf nidit taft : und gemüthfeſt genug, während des feindlis dieſelbe Weiſe, wie eben angegeben worden iſt. Hier den Aumarſches das Deployement mit Ordnung und aber wird gehalten und eine wohlgezielte Salve abgeges Ruhe zu vollziehen , fo würden wir in unſerer Golonnen
ben. Während des Ladens der finie verdoppeln die Tis
aufſtellung verbleiben , ihm die Annäherung auf die bes railleure ihr Feuer und jene avancirt ſofort im Sturms reits angegebene Weiſe möglichſt erſdweren, und wenn ſchritte ( etwa 120 in der Minute ) und unter Sturm er dennoch bis auf 50 Sdiritte berantåme, eine Offenſivs marſch bis zur Entfernung von etwa 50 Schritten , von III. Offenſive . Baionnet-Attaque
wo aus eine zweite Salve und ſofort die Bajonnets Attaque, beide auf die vorhin erwåbnte Weiſe erfolgen , indem auf das die Art der Salve andeutende com
in linie .
mando : » zur Attaque chargiren 2c. « ſich die ganze Linie
Attaque in Colonne gegen ihn ausführen.
Wir wollen dieſe Attaquen in der Regel gegen Cos fertig macht, ſofort mit den beiden hinteren Gliedern eine lonnen angewendet wiſſen , weil ſie in der geſchloſſenen Salve gibt und, ohne wieder zu laden, auf das Signal Fechtordnung den Vortheil möglichſter Feuer- und Bas Sturmſchritt, unter Angriffsgeſchrei auf die feindliche jonnetwirkung in ſid) vereinigen und namentlich bei der linie zueilt , welcher das vordere Glied vorendlichem
dem Bajonnetkampfe vorangebenden Umzingelung eine Beginn des Bajonnetkampfes ohne weiteres Commando geregeltere Feuerwirkung auf die Flanfen der feindlichen in der bezeichneten fürzeſten Entfernung noch ſeine Kus Colonne geſtatten, als dieß bei dem umzingelnden Des gein entgegenjagt. - Auch in dieſem Falle, wie übers ployement aus der offenſiven Colonne möglich iſt. Adeinbaupt bei jeder BajonnetsAttaque, wird eine Reſerves
nichts deſtoweniger wird man in Colonne bleiben , und colonne oder der raillirt zurückgelaſſene Tirailleurtrupp mit derſelben attaquiren, wenn in dieſer Aufſtellung der den beabſichtigten Erfolg oder das Raillement begůus ( Fortſ. folgt. ) günſtige Moment zur Attaque erſcheint, und auch linien ſtigen . in linie mit dem Bajonnet attaquiren , wenn die Ums ſtånde es uns råthlich erſcheinen laſſen , den Gegner *) Wir nehmen ſtets drei Glieber an, und hiernach bei dem in vorher durch Feuerwirkung zu erſdůttern , was insbes Rede ſtehenden Falle, daß das zweite und dritte Glied wic
ſondere dann der Fall ſein dürfte, wenn er freie Poſi:
gewöhnlich verfahrrn , das erſte aber wie immer, vor ihnen
knieend, nicht mitfeuert. Damit indeſſen dieſes Glied ſein Bers tionen couronnirt u . dgl .
Beabſichtigen wir eine offenſive Bajonnet- Attaque in Linie gegen einen in Colonne formirten Gegner, ſo růs
fahren bemeſſen könne, muß ihm folches durch ein entſprechen :
des Uvertiſſement, etwa ,, gur Uttaque chargiren ", angedeutet werden .
Redigirt unter Verantwortlidhkeit der Verlagsbandlung : C. W. 126 fe in Darmſtadt und in deſſen Diijin gedruct.
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Mittwoch ,
Nr. 76 .
22. Sept. 1830. 3997
Allgemeine Militar - Zeitung. Ueber Bajonnet - Attaquen
der Angriff gegen uns in linie, ſo verfahren wir auf
in offenſiven und defenſiven Verhältniſſen, ſowohl in Salve dieſelben, Art, dem Unterſchiede,daßweder n, Anlauf concentriſd) erfolgedie unſermitletter noch nur geſchloſſener als zerſtreuter Fechtordnung.
und in beiden Fällen , wir mogen in Golonne oder in
Linie attaquirt werden, ſorgen wir dafür, daß auf die ( Fortſegung. )
IV. Defenſive Bajonnet . Attaque
eine oder andere der angegebenen Weiſen eine Reſerve unſerer Gegenunternehmung Nachdruck gebe und uns
jedenfalls die Möglichkeit eines ſicheren Raillements Cine defenſive Bajonnet - Attaque in linie erfolgt gewähr . aus den im vorſtehenden Stapitel und früher erwähnten Wiregeben nun zu den Bajonnet:Attaquen in zerſtreu: Gründen in der Regel gegen eine angreifende Golonne. ter Fechtordnung über. Ebe wir jedoch zur Angabe Allein auch hier müſſen wir wiederholen : die Erſcheis der eigentlichen Ausführung derſelben ſchreiten , glauben nung des günſtigen Moments zur Attaque iſt übers wir vorerſt noch, nåber als es bereits Eingangs geſches wiegend ; – und wir werden daher kein Bedenken tra.ben iſt, angeben zu müſſen , von welcher Anſicht wir gen , eine Colonne in Colonne und eine Pinie in linie dabei ausgehen . Attaquen in zerſtreuter Fechtordnung mit dem Bajonnete anzugreifen , ſobald der Moment findes entweder zur Gewinnung oder Bertheidigung in zur Attaque günſtig erſcheint. Kommt unſer Angreifer zerſtreuter Ordnung beretter Puncte, alſo entweder bei -
in Unordnung oder erſchópft an, zeigt er Unſchlüſſigkeit , Wegnahme oder Bertheidigung von Wäldern, Dörfern , wie ſchon früber bemerkt wurde , ihn auf die geeignete und ſind hiernach , je nadıdem ſie in dem einen oder Weiſe attaquiren , ohne hierbei unſere Formation in anderen Verbåltniſſe ſtattfinden, fie die eine oder andere ſtußt,, ſchwankt er , oder fehrt er uun , ſo werden wir , oder ſonſt wichtiger coupirter Terrainabſchnitte ſtatt,
Tendenz baben , offenſiver oder defenſiver Natur. Aus ichtige Augenb dieſem beſond berückſ . rn licke n ,ers ve nBajonn ets der Eigenthůmlichkeit der gegenſeitigen Verhåltniſſe in Erdrte wir indeſſe wiezuwir defenſi zerſtreuten Gefechten , namentlich aus dem Umſtande, Attaquen in Linie ausgeführt wiſſen wollene. ve
Der Feind růce in Linie oder in Colonn gegen und an , ſo erſchweren wir ihm durd, zahlreiche Lirailleure die Annäherung , wie es bei der defenſiven Attaque in Colonne angeführt worden. Erfolgt der Angriff in Cos lonne , ſo laſſen wir , ſobald der Feind bis auf etwa 150 Schritte herangekommen iſt,je nach der Richtung
daß der defenſi Theil ſich in der Regel in einer ges deckten Stellung befindet, ſcheint ſich als Grundſat aba leiten zu laſſen , daß man bei einer offenſiven Attaque in zerſtreuter Fechtordnung an einem oder mehreren der einzelnen Puncte der feindlichen Linie mit großerer Macht anlangen müſſe, als in welcher der Feind ſich
ſeines Anmarſches , unſere Flügel' etwas vorſchwenken daſelbſt befindet, um bier durchbrechen oder ſich feſtſebent und geben ihm ſofort auf 100 Schritte die erſte concen . 3H können ; und umgekehrt, daß man in defenſiven Ver .
triſde Salve. Reicht dieſe nicht hin , ihn aufzuhalten, bältniſſen 'den Feind nid)t bis an oder in die zu vers To erhålt er , während inzwiſchen dié Zirailleure fort theidigende gedefte Aufſtellung fommen laſſen dürfe, fahren, thn von den Flügeln aus zu beſchießen , auf 50 damit er nicht durch dieſelbe in gleich vortheilhafte Vera te eineutet Sdrit zweite Salve, wie Glied im vorige las n iſt,wobei, pitel angede worde das erſte nichtn mits feuert, und unmittelbar darnach bricht, ohne wieder zu laden , auf,das Signal Sturmmarſch die ganze Linie unter Angriffsgeſchrei concentriſch , zum Bajonnetgefecht
ſe mit hältniſ trete. me wird ſich weiter folgern laffen , Nach dieſeruns Annah daß man, wie ſchon früher erwähntwurde, zum Durch brechen oder Ueberwältigen einer Lirailleurlinie, mit einer , abwechſelnd aus " Zirailleuren und geſchloſſenen
gegen ihn los, welches ſofort beginnt, wenn das erſte Trupps beſtehenden linie, oder einer Tirailleurlinie, die Glied in der kürzeſten Entfernung ihm reine reſervirten fich pidhlich geſchloſſen auf einen Punct wirft, attaquis
Kugeln zugeſandt hat, unð er es inzwiſchen nidt råtb ., ren , dagegen , um einen Bajonnetangriff hinter cinem lich gefunden haben ſollte, durd Umfehren ſich ſolchen Dedmittel abzuwehren , oder vielmehr die' gedeckte Stels verderblichen Bewillkommungen zu entziehen .Geſchieht lung zu behaupten, man dem Feinde, wenner im legten
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Anlaufe begriffen iſt, aus derſelben entgegen eilen und
V. Offenſive Baionnets Attaque in
ben stampf vor dieſelbe verlegen müſſe. Bir motiviren diefe Anfiat auf folgende Weije. Stoßen wir mit einer
derſtreuter Fedhtordnung. Sie findet, wie eben in der Einleitung zu dieſer Art
gewöhnlichen Zirailleurlinie auf eine feindliche dieſer Art, ſo wird, unter ſonſt gleichen Berbáltniſſen , diejenige den gůnſtigen Erfolg erringen, welche der anderen in taktiſcher und phyſiſcher Beziehung überlegen iſt, alſo
Attaquen angeführt worden iſt, in derRegel entweder in zerſtreuter", mit geſchloffenen Trupps untermiſchter linie, oder mit dem während des leßten Anlauf: raittir. tenganzen Trupp ftatt, je nadidem die feindliche Stels
am fertigſten und kräftigſten ihr Bajonnet zu gebrau- lung überall gleiche Hinderniſſe und Vortheile, oder an dhen verſteht, und am längſten auszubauern permag , einzelnen Puncten , wenn ſie in unſere Gewaltgerathen, in der Regel wird unter ſoldenVerhåltuiſſen der größere Vortheile, namentlich zur Vertheidigungoder Kampf lange aber unentſchiedenbleiben. Erreichen wir aber Rampf lange unentſchieden bleiben Erreiden wir aber Behauptung gerdsloſſener Fedtart darbietet
. in . " 3. B. mit einer Tirailleurlinie , in welche geſchloſſene Truppe Einen überall gleichen Waldrand ,einen Graben dieſer eingeſchoben ſind, eine feindliche einfache, oder vereinigt Beſchaffenheit, und dergleichen Stellungen würden wir
rich unſereZirailleurlinie während des leßten Anlaufs auf dieerſtere Weiſe attaquiren ; während, wenndie próglichauf einem Puncte derſelben , ſo erſcheint ihr feindliche Stellung aus einem Graben beſtünde, in deſs Durchbruch oder ihre Weberwåttigung weniger zweifel: I en Linie ein Garten , oder ein ſonſt beſonders baltbarer , haft und zeitraubend, als im erſteren Falle; daherſollen vom Feinde aber nicht ſpeciell beadhteter Puncttåge, auch unſere, zu offenſivem Bajonnetkampfe fdyreitenden wir uns geſdhloffen auf dieſen Punct werfen würden, Tirailleurlinien die Fábigkeit beſiben , je nach den obs
um ſofort deffen Wegnahme und Behauptung den waltenden Gefechtsverhåitniſſen beim lekten Anlaufe , rechts ziehenden Graben enfiliren und unddurch links davon Unterbrechung obne der Linie oder des Anlaufs , alſo fomit den Feind um 1o leichter daraus vertreiben zu obne weder den Zuſammenhang der Linie aufzugeben , können 2c. noch vor Erreichung des Feindes anzuhalten, geſchloſſene In Gefechtsverhältniſſen , wo Offenſive und Defen:
Zrupps in ſich zu formiren, oder ſich unter Beibehaltung five fidh erſt nach gewiſſen Erfolgen für die eine oder der zerſtreuten Ordnung bis zum Entſcheidungsmomente, andere Parthei entſcheidet, wirdhauptſächlich das Bes geſchloſſen auf einen Punct der feindlichen finie zu nehmen des Feindes dieMomente zum Bajonnetangriff
werfen , verſtehen. Dichte linien ( Tirailleurlinien 39 3 bezeichnen,die man nicht ungenůşivorübergehen laſſen und ſchwierig )erſcheinen laſſen, dieſe Fähigkeiten den Tirail: darf; und inſolchen Fällen iſt es dann gleichviel,"in
.I nur , Erwarten wir dagegen in defenſiven Verhältniffen Nachdruck in der Attaque liegt,der ſich auf die Intellio einenGegner hinter einem Decmittel,beſtehe ſolches in geng des Fübrers und die Kampffuſt und Kampffähigs Icuren anzueignen .
einem Waldrande , der leicht zugänglichen * ) Umfriedis
keit der einzelnen Individuen gründet. Deuten wir indeffen nun die Art der Ausführung
gung einesDorfes, einemGraben oder dergleichen ,so für die beiden eben genannten Fällenåberan. steht zu befürdyten , daß die Eile , welche der Gegner
Beabſichtigen wir eine Attaque in zerſtreuter Linie
anwendet, um heranzufonmen , und der moraliſche Ein: mit untermiſchten geldiloffenen Trupps , verfahren wir druck, welchen unſer Trupp durch dieſen Anlauf erleidet, einträchtige, daß es uns nur ſelten gelingen werde, ihn dadurch zu verhinderut, bis in unſere gedeckte Stellung zu gelangen. Hiernach erlangt er in der Regel gleichen Terrainvortheil mit ung,und wird es uns dann nicht wohl mehr möglich werden, ihn aus der einmal errun. genen Stellung zu verdrången. Gehen wir aberdem Angreifer entgegen , und laffen inzwiſchen die verlaffene Stellung durch unſere Reſerve befeßen , , ſo wird der Kampf vor die linie verlegt und hierdurch , ſelbſt wenn wir ſouten weichenmüſſen, ſein Aulauf dody To gebro:
überhaupt offenſiv in zerſtreuter Fechtert, ſo wird vorn denn hierdurch wird nicht nur die beabſichtigte Formas tion zur Attaque erleichtert, ſondern auch der Erfolg dieſer durd, ein wirffameres Feuer ſicherer vorbereitet. Iit das Terrain vor unſerem Gegner ganz fret, bietet es uns fein Deckmittel dar, fo beginnen wir ſchon von der Entfernungvon 200 , höchſtens 150 Schritten aus unſeren Anlauf, welcher, um uns der feindlichen Feuers wirkung möglichſt ſchneú zu entziehen , und dennoch der eigenen nicht zu frühe beraubt zu ſein , ſo raſch als. möglich und mit geladenen Gewehren ausgeführt wer:
in der Regel den Erfolg unſeres Feuers in der Art bes berein unſere Zirailleurlinie aus 3 Gliedern beſtehen ,
.
chen , daß es der Reſerve nicht ſchwer fallen kann,ſeis den muß. Bis aufdie Entfernung von, 100, beffer nod; nen etwa weiter fortgefeßten Angriff zurückzuſchlagen.
80 Schritten berangefommen , erfolgt auf ein geeignetes
Nach dieſen augemeinen Prämiſſen, welche die Mos Signal ein momentaner Halt und cine wohlgezielte alls
tive unſerer Anordnungen zur Ausführung der projecs gemeine Decharge der vorderen Glieder , fofort, ohne tirten Attaquen verſtändlicher machen ſollten, geben wir wieder zu laden , der weitere Anlauf und die Formirung nun zu dieſen ſelbſt über.
der geſchloſſenen Trupps während deffelben, indem ons
Niedrigen oder leichten Decken und Planken 2c.; denn hinter bei die vorderen Glieder (vou je 10 oder 15 Rotten) dichten Becken , hoben und feſten Planten , Mauern 2c. wird auf ihre mittlere Rotte ſich ſchließen und demnach ros
man allerdings ſtehen bleiben, weit ſolce Deckmittel dem fort als geſchloſſener Trupp an die feindliche Linie ges Feinde Hinderniſſe entgegenſtellen, die er entweder nicht oder nur mit großen Schwierigkeiten überwältigen kann , während
fie uns inzwiſchen den faſt ungeſtörten Befie ihrer Vortheile. gewähren .
*) Dieſe Beſtimmung hängt lediglich von den beabſichtigten Bir : kungen ab. Unter 10 Rotten wird man indeſſen ſelten vailliren , über 15 aber, ſo oft es die Umſtände ethrijden .
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Wohl wäre eß alter Vernunft entgegen , wenn mar fangent, * ) während der Zwiſchenraum dieſer geſchloſs fenen Trupps durch das dritte Glied en debandade bei Vorſchlagen der Art die Staatsmittel aus den Au
nuegefüllt iſt, in welchem ſich die Nebenleute nothigens falls ſecundiren . In dieſer Art an die feindliche Linie berangekommen , werden die geſchloſſenen Trupps die Puncte , auf welche ſie ſtoßen , leicht durd ,breden und ſofort, je nach dem Widerſtande, den ſie erfahren, zum Bajonnetkampfe oder zur Feuerwirkung ſchreiten, w & bs rend das dritte Glied , die deckendell Terraingegenſtände nůßend , jedenfalls durch Feuerwirkung die Unterneh: mung der geſchloſſen angefominenen Trupps fördert und mit dieſen gemeinſdaftlich die erreichte feindliche Stel
gen laſſen und es verſchmåhen wollte, möglichſt auf Ers ſparung gir denken ; allein dieſe leßtere Rücſicht ſcheint, mir eine vom zweiten Range, die oberſte aber die, daß die Heerorganiſation für alle Kriegsfälle von einleuch :
lung bis zur Ankunft unſerer Referven , ** ) die in die
einer Sparorganiſation .
tend praftiſcher Brauchbarkeit ſei . Würde nun durch die
im obengenannten Aufſabe gemachten Vorſchläge eine höhere Brauchbarfeit der Truppe für den Krieg erlangt, ſo dürfte der Anødruck »zwe ofmåfigere Organiſations der entſprechende ſein , – die Tendenz geht aber nidt auf höhere Brauchbarfeit, ſondern es iſt das Project -
Welche Mittel aber ſollen zu dieſer Erſparniß führen ? ſem Falle dicht (höchilens auf 100 Schritte) nachfolgen, 1) Aufbebung des Unterſchiedes zwiſchen finiens und feſtzubalten ſucht. Wäre die Möglichkeit vorhanden , rich Die größere Kortſpieligkeit der der feindlichen Stellung gedeckt zu nähern , ſo müßte leichter Infanterie !
dieß ſo lange als möglich unter ſteter Feuerwirkung leichten Infanterie beſteht in dem beſonders berückſichtigs geſcheben, und wurde dann der Anlauf und die Formis ten Staate wohl nur in der etwas erhöhten Beſoldung
und Bekleidungsgebühr der Jäger, von denen die nidt auf Urlaub ſich befindenden, daber die beſoldeten, in der Regel zum Forſtſduge in den Waldungen verwendet ſind. Die größere Anzahl der Schüſſe, die der Jäger jährlich thut, gleicht ſich durch die geringere Quantitat der las dung aus . Alles Uebrige ſteht mit der finieninfanterie auf gleichem Fuße und die Anzahl der Offiziere iſt die im Auffaße ſelbſt als zwefmäßig angefübrte, mit dem unterſchiede, daß ein leichtes Infanteriebataillon, der zur Hoffnung berechtigt, mit den Anlaufe zweier Glie: Fågeroffiziere balber , unter ſeinen 12 lieutenanten 6 der auszureichen, ſo vollziehen die vorderen Glieder die Oberlieutenante gåhlt, alſo in allem 6 Lieutenante einen rung der geſchloſſenen Trupps während deſſelben von der Entfernung von 50 -80 Schritten erfolgen. Würde ein Angriff dieſer Art abgeſchlagen, ſo erfolgt das Rails lement hinter den nachgerückten Reſerven , welche ſich ſo . fort en debandade auflöſen und das anfängliche Tis railleurgefecht berſtellen. Ohne Reſerven dürfen feine Angriffe dieſer Art unternommen werden . Befindet man ſich indeſſen in drei Gliedern tiraillirend ohne Reſerve und tritt ein günſtiger Moment zur Attaque ein , der
ſen Anlauf und das dritte raillirt ſich inzwiſden als um 7 Rthlr. boberen Soid bezieben . Allein : Alle Infanterie muß jede Infanterie Aufgabe
ſolde. Reſerve und folgt als ( Schluß folyt. )
Idrén fönnen ! iſt auch ein ſieblingſaß unſerer Zeit, und ſo wird aus Parmenſchatten der Bernichtungspfeil gegen das
im beißen Ernſte Erprobte und bewährt Gefundene gefens:
Bemerkungen zu dem Aufſaße :
Sonderbarer Weife fcheint Verfaſſer mit leidyter Ein Wort über die zweckmäßigere Organiſation der det. Infanterie den Begriff mindererderſpecififder Schwere 318
kleineren Armeen, mit einem beſonderen Hinblice verbinden , indem er von ein paar Zoll webr oder wes
auf das Königreich Sachſen. (A. M.Z. Nr. 30.) niger ſpricht. Der Unterſchied aber zwiſchen leidster und rie liegt in deren Beſtimmung ; die des leich Der Begriff der Nothwendigkeit einer bewaffneten Linieninfante ten Infanteriſten iſt der kleine Krieg und das zerſtreute Madyt iſt während der Zeit des beglicenden Friedens | Gefecht, nebenbei nur, Fertigkeit als Soldat der linie ; bier und da in das Dunkel der Vergeſſenbeit zurückge: die bes' linieninfanteriſten, das Gefecht in Maſſe ; ſein
treten ; im Volte børt man wieder und immer wieder die Fechten als Zirailleur iſt nur ein momentanes Decken Behauptung: die Armee foſtet viel zu viel, reducirt ſie
-
der eigeneneine Maffe. Element leichten eit Infans . Das und wäre es nicht eingegangene Bundesverpflichtung, teriſteniſt Selbſtändigk gewiſſe Freiheit unddes im :
daß eine gewiſſe.Anzahl Truppen von jedem Bundes: Handeln für jeden Einzelnen ; das Element des Liniens ſtaate gehaltenwerden mußte, ſo dürfte dieſes wohl ges ſoldaten iſtein unerſchåtterliches Verharren in der ges neigt ſein , den Zuſchnitt auf ewigen Frieden zu verlan. gen. -.
Es iſt daher nichtſehrzu verwundern ,wenn ſchloſſenenKampfmaſſe und ein alle Hinderniſſeübers
unbedingter Gehorſam Wie , derſchroff feinendieſe Sdritt namentlich bei Organiſationsprojecten die Rückſicht auf wältigender ohne und über den Befehlerlaubt. beis die höhere Brauchbarkeit im Kriege aus den Augen ger den Elemente einander gegenüber ſtehen , ſpringt in die Aur
Iaffen wird, und die Organiſationstendeng Ausbeutung gen ; eben ſo, daß beide Eigenſchaften einem Individuum goldener Früchte aus dem Sdooße des Friedens 'iſt. aneignen zu wollen , nicht leicht gelingen dürfte .) Der *) Þierunter iſt nidt verſtanden, daß die raillirten Rotten wie
zum Defitiren geſchloſſen und gerichtet ankommen , ſondern begreiflicherweiſe nur, daß ein Irupp mehr auf einem Puncte anlange, als ihnen der Feind daſelbſt entgegen zu ſtellen permag .
**) Hinter eder Conipagnie eine , die jedoch nach den Gefechtsverhältniſſen von mehreren zugleich nach einem Puncte diri: girt werden können .
* ) ,, Der Sotdat, der im geſchloſſenen Stirde fich in feinem Bas taillon wie in einer unüberwindlichen Feftung ſieht, fühlt ſich ,
fobald er als Tirailleur auftreten fout, allein und blos geſtellt; während der geübte Jäger, der im Gefechte den Reiter troet, und ſich durch den gerinaften Gegenſtand deckend, ihm mit fals : tem Blute feinen Schuß beibringt, in geſchloſſenem Gliede oft nur mit Unruhe und Unſicherheit fict.“ Graf Duhesmeo
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Unterſchied zwiſchen Linien , und leichter Infanterie iſt das mandanten zu verwenden : einmal, weil der Brigadier daburdh des
her nicht ſo ganz unweſentlid ), er lebt in dem eigenthůms gewohnten adjutanten entbehrt, und anderentþeils , weil fremdes Bataillon iind fremder Führer nicht mit gegenſeitig vollem Vers ſie
lichen Geiſte jeder Waffe; beide verlieren, wenn sie ihre trauen, nicht mitder Zuverſicht der Entſcheidung entgegengehen, die hümlichkeit
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übt. . Heißes faltes günſtig Einfluß auf das Gelinge des untern Eigentmen gethan ,aufgeb er: einenſo weder Dec Verfaſſir des 2 uffages ſcheint nicht praktiſcher Soldat zu WaſſerWaſſe , das und gibt lnues zuſam ſein ; er ſchickt die Bataillonscrmmandeure herüber und binüber, ht. das Material an Menſchen ſich madt beim Beginnedes Krieges gleid 40 neue Offiziere 2c., alt erfriſc wärmt Es noch iſt wahr, daß bei Linien , und leichter Infanterie ziemlich gleidyt, und • Illes nur ein Spiel mit ZahlenTei. Für ihn müſſen allerdings die drei jept ſo oft beſprochenen Säße von beſonderer Wuctorität feina
daß man bei Vertheilung der Recruten nicht allemal da ſie nach ſeiner Artzu den aufgeſtellten Berechnungen paſſen
den natürlichen zu ermitteln vermag; die undihnate der Unſicht: Erziehung macht Beruf den Menſchen , und ſo kannallein dieſelbe mäſiaſte im Koriphäen Militár, auftreten laſſendas. Wohlfeilfte ſei dasZmed: Maſie zii ganz verſchiedenen Zweden gebildet werden. Einſender dieses iſt blos praktiſcher Soldat, iſt bei weitem nicht - Solange aber der Krieg in Maſſenkampf und roges genug in die Details der fächliden Militärverwaltung eingeweiht, noch obenein ohne beſondere Unlage zur Speculation mit Zahlen,
nannten fleinen Krieg zerfällt,wird es nothig bleiben, und daher außer Stonde, lich mit den Rechnungsfäßenzubeſchäft
Truppen fürbeide årten 39 bilden. dieSelbſt tigen; er fudte auchBeſtimmung überhaupt nur zu beleuchten,nichtwasihn für wenn man irgendwo, bei deſſelben einer Streitmaſſe, den den Krieg, als die des das Kriegerſtandes, von Bor: madyte, blos Linieninfanterie zu baben, würde der Krieg geringe Offiziersgage zu erhöhen ,ohne dem Lande neue Paften auf:
Namen Armee in Anſpruch nehmen darf, den Verſuch theil erſchrint, und erkennt die gute Meinung des Verfaſſers, die
bald ſein Rechtiben, ſich dem Zweck entſprechende Mit zubürsem, von Herzendankbar an. In dem Uufrage begegnet Gina ſender Vereinfachungsplanen , die wohl ausführbar und erſprießlich tel Felbit undaus Linienbataillonen, mit beſons ſein dürften, und der Verfaffer würde ſich einVerdienſt erwerben ders dazu bilden geeigneten Führern, leichte Infanteriebatail- wenn er, bei der, wie es ideint, ihm eigenen Bekanntidhaftmit lone bilden ; freilich nach mancher
Widerwärtigkeit und dem Berwaltungsmodus, überdas, was dem eigentlichen Sol: auf Koſten von Menſchenleben , die durch frúbere Bil, daten ein ziemlich fremdesauch Feld bleibt, worin er fich als Bayen bir
dung für den Zweck erſpart worden waren. Alſo ErDie Bildung des dritten , ſparniß gegen Erſparniß . Sliedes der finieninfanterie zu Zwecken des kleinen Kries ges iſt eine, auch vom Einſender dieſes mit Liebe ges begte Idee, jedoch von ihm damit feineswegs die Meis nung verbunden , in ihrer Realiſirung die Entbehrlichkeit -
der leidyten Infanterie zu finden . Der Ausführung aber ſtellen ſich mand erlei Hints derniſje in den Weg; zuvorderſt ſdon mußten die dazu
tauglichſten feute ing dritte Glied genommen werden, dieß hienge, nach vorgeſchlagenem Formirungs - Project, von den Anſichten und Neigungen der 40 Hauptleute ab , auch das , an ſtrenges Maß gewohnte Auge man. dhes Oberen würde ſich in der Zuſammenſeßung des dritten Gliedes verletzt fühlen , von wie vielerlei
verſchiedenen Geſichtspuncten würde daher ausgegangen werden ; - eben ſo verſdriedenartig dürfte auch ihre Kriegsausbildung ausfallen. Das dritte Glied wåre allenfalls ein Surrogat der leichten Infanterie zu nens nen , würde aber nie leichte Infanterie rein ; und das durch Zuſammenziehung des dritten Gliedes gebildete leichte Bataillon wåre entweder eine Maße ohne Ein -
kennen,muß, einiges Licht verbreiten ,und in dem adminiftrations: diefen Fächern nid)tein günſtiges Reſultat fich finden laſſen ? Das Berhättniß der Zahl ihrer Ungeſtellten *) zur effectiv befoldeten Armee , wie das Verhältniß ihrer Salarirung zu den geringen Soldjägen der Combattanten, dürfte denn dodij wohl einige Boff nung dazu geben.
und Gerichtsfache auch nach Eiſparung forſchen wollte . Sollte in
*) Der Dresdener Uddreſkalender führt z. B. bei der Kriegsver's waltungskammer 100 Namen, wobei die Aufwärter nicht ge: rechnet, nächſtdem beſtehen 11 Birthſchafts- Commiſſionen , die mindeſtens 50 Menſchen beſchäffrigen ; per Compagnie 1 Fourier, deſſen Hauptgeſchäfft Führung der Beſtände, Betaff nung , Berpflegungs- und Beſoldungsliſten , zuſammen unge: fähr 100 Fouriere ; der Uddrekkalender führt die Muſterins ſpection ; das Hauptzeughaus mit 10 Namen obne Künſtler, Bandwerker, Schneller 2c. Laboratorium und Puldermühle
mit 6 Nainen, das Gouvernement v. Dresden mit 9 Namen ; das GeneralsKriegegericht mit 14 Namen , das Gouvernemente: Kriegsgericht mit 5 Namen. Für dieſe Geridte 6 Uuditeure 15 Klaſſe und 3 Uuditeure 2r Klaſſe, 9 Profoße. Hieraus allein ergibt ſich die Zahl von ungefähr 420 Perſonen , zu denen, bet
genau rer Aufzählung, gewiß noch mehr hinzulämen , die dem Militäretat angehören , ſo daß in der Beurlaubungszeit auf
höchſtens 10 Combattanten, bei vollem Etat auf höchſtens 30 etwa einer jener ångeſtellten zu rechnen.
beit und ohne Nutzen , oder es conſtituirten ſich im Laufe
des Krieges mehrere ſolcher Bataillone zu leichter Ins chirurgiſchen Friedrich Wilhelms: fanterie und gingen dadurch ihren Stammbataillonen Im mediziniſch-Inſtit ut zu Berlin . verloren Das zweite Mittel zu Erſparung ſou bie Aufhebung des Regia befanden ſich von der Stiftung deſſelben am 2. Auguſt 1795 bis menteverbandes Tein . Ebenfalls ein jegt oft beſprochener Gegenſtand , zum 2. Auguſt 1830, alſo in 35 Jahren 1690 Individuen . Davon und die Vortheile der Selbſtändigkeit der Bataillone iſt gewiß bea wurden 1286 als Militärärzte angeſtellt s auf andere Art Ichieden ſind 41 ; gegenwärtig befinden ſich darin 86 Zögs reits in genügendes Licht geſtellt worden. Allein nicht aus dem 213 aus geſtorben Muniche , dadurch Erſparniß zu machen, ſchienen jene Vorſchläge linge, 4 ;Volontaire, 60 attachirte Compagniechirurgen . Unter obi: entſprungen zu ſein, da dabei die Vereinigung dreier Bataillonezuger Zahl von 1690' befinden ſich 773 Compagnie - und Escadrones einer Hatóbrigade meift angenommen blieb. Es dürfte doch wohl chirurgen , die dem Inſtitut zum Behuf ihrer Studien attadirt etwas zu viel berlangt ſein , mit 2 Adjutanten 5 ſelbſtändige und waren . Das leitende Oberperſonale beſteht aus einem Generala Keinem Mitteicommando unterworfene Bataillone, in einer Front arzte und den Stabs- und Penſionär : Herzten . -
länge von ohngefähr 8.30 - 850 Schritten , auch nur beim Ererciren ,
zu befchligen . Ebenſo wenig praktiſch iſt, meines Dafürhaltens, der Gedanke, im Gefechte den Majoradjutanten als Bataillonscoms
( Hierzu die Beilage Nr. 2. )
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W, boste in Darmſtadt und in deſſen brinn gedrudt.
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Samſtag,
Nr. 77 .
25. Sept. 1830. MOTOR 2020
ma
Gaujos
98000
u .
Allgemeine Militår : Zeitung. muß es bem König, in Abweſenheit der Rammern , nie
1
Bað é n.rzog haben geruht, an Mitteln fehlen , den Beſtandder Armee ſchnell zu der Großhe Se. Königl. Hoheit
dem Generalieutenant v . Stodhorn die Erlaubnis zu ertheilen , das ihm von Sr. Maj. dem Kaiſer son Deſtreich verliebene Großfreuz des t. dſtr . Drdens der eiſernen Krone, und dem Generalmajor und Generals adjutanten v. Freiſtedt, das ihm von Sr. Mai. dem Kaiſer von Rußland und Rönig von Polen verliebene Großkreuz des k. polniſchen St. Stanislausordens, das ihm von Sr. Maj. dem König von Schweden verlies hene Commandeur Großfreuz des Schwertordens, ſo wie
erhdhen , um jeden Angriff von Außen zurückweiſen zu tonnen. Durch die aljabrliche Bewilligung des Contins gents wird auch derjenige Artikel des Geſeges vom Jahre 1818.aufgehoben ,welcher den Friedensfuß der Armee mit Einſbluß der Offiziere u . Unteroffiziere auf 255,000 Mann und die jährlich auszubebende junge Mannſchaft auf 40,000 Mann feſtſeşte. Dieſe Beſtimmungen ſind nunmehr überflüſſig , da die Rammern jeßt jährlich biers über nach Maßgabe der Umſtånde verfügen können.
das ihm von Sr. Maj. dem König von Dånemark vers Eine weiſe Vorſicht und eine wohlverſtandene Spars liehene Großkreuz des Danebrogordens annehmen und ſamkeit werden ihnen dabei zur Richtſonur dienen ." Eine königl. Verordnung vom 28. Auguſt ſept acht tragen zu dürfen . - Se. S. H. der Markgraf wilhelm iſt zum Chef Artifel der Verordnung vom 2. Auguſt 1818 wieder int Kraft ; demgemäß roll die Hälfte der in den Corps aller fammtlicher badiſchen Truppen ernannt worden. Waffengattungen mit Einſchluß der Gendarmerie vacant werbenden Difizierſtellen für die außer Dienst be
Frantreich .
In der Sißung der Deputirtenkammer vom 2. Gepfindlichen Offiziere vorbehalten bleiben , welche
tember legte der Kriegsminiſter einen Geſebesentwurf geeignet ſind, wieder in den activen Dienſt berufen zu fotgendes Inhalts vor : ,, Art. 1. Die Stärke des , in werden . Die andere Hälfte der erledigten Stellen wird Gemäßheit des Gefeßes vom 10. März 1818 , zur Res auf dem Wege des gewöhnlichen Avancements befeßt. .
crutirung der Land- und Seetruppen alljährlich aus. Die wieder in der Ärmee angeſtellten Offiziere treten zuhebenden Contingents roll von den Kammern in jeder nach ihrer Anciennetát ein , wobei ihnen die Zeit, welche
ihrer Seffionen beſtimmt werden. Art. 2. Der fünfte fie außer Dienſt geweſen ſind, mit angerechnet wird. Artifel des Geſeßes vom 10. März 1818 und der erſte -
Durch Verordnungen vom 31. Auguſt find fol.
hiermit gendeMarineoffiziere auf Penſion geſeßtworden: Die 9. Juli 1824 werden Artikel des Gerebe n dieſer beiden aufgehoben. Art. s3.vom AleBeſtimmunge
Recrutirungsgeſeße , die dem gegenwärtigen Gefeßenicht Contreadmirale Graf Bidé de Maurvide,Vicomte Der Miniſter außerte ſich etwa in folgender Weiſe: „ Unter den Ges capitaine Bardel de Mereuil,v Blegier ;de Taulignan,
genſtanden , die, dem Art. 69 der Charte zufolge, noch Graf von la Roche St.André, von St. Laurent, Rits Durch beſondere Gefeßefeſtgeſtelltwerdenſollen,befindet ter von Boutouidie de la Villegonan, Ritter von Chefe ſich auch die alljährliche Bewilligung des Contingents fontaines, Rouvroy de St. Simon ; und die Fregats der Armee. Dieſes Contingent betrug bisher idhrlich tencapitaine ». Cuers , de Bouzet und Tempié . Das Regiment Hohenlobe , gegenwärtig in 60,000Anzahl Mannzur , wovon die Regierung ſofort die bends Marſeille garniſonirend , iſt alb franzöſiſd ng des Heeres thigte Complettiru einberief, naturaliſērt die übrige junge Mannſchaft aber, die nicht gleich uns umgånglich nothig war, als eine disponible Reſerve ant ihren Wohnorten ließ . Dieſe lektere Befugniß muß der Regierung auch bleiben . Es iſt nothwendig , daß das jährliche Contingent nicht nur den Bedürfniffen des Heeres in gewdhnlichen Zeiten entſpreche , ſondern daß
worden. Der Marechal Chabert iſt damit beauftragt, die Schweizerregimenter in Beſançon zu entlaſſen. Das erſte Regiment ( Bleuler ) iſt 70 Offiziere und 1700 Unteroffiziere und Soldaten ſtart. Das zweite Regis ment ( Bontems) zu Lorient beſteht aus 68 Offizieren
es auch zur Entwidelung einer größeren Macht genüge und 1700 Mann vom Feldwebel abwärts. Das dritte Sonſt würden wir nte eine Reſerve haben , und doch Regiment ( Rütimann ) iſt 72 Offiziere und 1550 Uns -
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teroffiziere und Soldaten ſtark. Das vierte ( Deriaz ) | Der Chef des Generalſtabs Sr. Majeſtåt des Rouigo wird aus Korſika zu Toulon erwartet.
von Schweden und Norwegen, Generallieutenant Graf Brabe , iſt zum Ritter des weißen Adlerordens ernannt
ý a nuove r .
Generalmajor von der Artillerie, Dietes
worden. Der Nach einer Generalordre vom 14. September iſtdas rid 8 II. , iſt zum Generallieutenant , und der Oberſt den hannoverſden Offizieren früher unter gewiſſen Eins vom Generalſtabe, Hatfer, zum Generalmajor er. febrånfungen erlaubte Tragen von Civilkleidung nannt worden ; legterer verbleibt beim Generalſtabe
in den Garniſons- und Quartierſtånden nunmehr gång- und behåltfeinen bisherigen Poſten als Chef des Ge. lid unterſagt.
Se . Maj. der König haben dem 2ten oder osnas brådſcent Huſarenregiment den Namen J. Maj. der
neralſtabs des 4ten Infanteriecorps.
Rednigin beizulegen gerubt.
Ueber Bajonnet- Attaquen ftur be ſ pe 11.
Durch eine Allerhöchſte Ordre vom 5. Septbr. find in offenſiven und defenſiven Verhältniſſen , ſowohl in Se. Hob. der Oberſt surprinz von Herren , unter Beibehaltung des bisherigen Dienſtverhältniſſes beim
geſchloſſener als zerſtreuter Fedytordnung.
1. linien - Infanterieregiment Rurprinz von Heſſen, zum
Beabſichtigen wir dagegen , mit dem ganzen Trupp uns auf einen Punct der feindliden finie zu werfen, To iſt das Beginnen ganz daſſelbe, wie bei der erſt ges
Generalmajor ernannt worden . Deſtre i dh.
( Sdtuk. )
Wien , 9. Septbr. * ) Die heutige Wiener Zeitung ſchilderten Attaque, nur muß, wenn die Vereinigung
enthält ein zahlreiches Verzeichniß von Verånderungen, auf einem der Flügel ſtattfindet, das dritte Glied ſchnell n
die bei der faiſerlichen Armee ſtattgefunde haben .Nach Inhalt deſſelben ſind die Feldmarſchall Lieutenante Alons Graf Mazzuchelli und Johann Piccard v . Orůns thal dem Hoffriegsratbe zugetheilt worden. Befördert
vor die Linie zu fommen und durch fortgeſetzten Anlauf etwaige Gegenmaßregeln des Feindes zu bemmen trad ten ; auch muß der Anlauf wenigſtens von der Entfer: nung von 100 Schritten aus erfolgen , damit das Zus
wurden : Zu Feldmarſdad - Lieutenanten ,die Generals ſammentreffen noch convergirend, keilförmig geſchehen Hoheit dem Durchlauchtigſten Erzherzoge Johann ,in mitderſelben vollzogen werden müſſe. * ) Erreicht der ſeiner Anſtellung ; Gabriel Freiherr v. Rollenbach Trupp ſein Ziel, fo verſichert er ſichderſelben durch ges
majore Peter Graf Morzin , adjutant bei Sr. Raiſ. tonne, und nicht dicht vor der feindlichen Linie parallel und Friedrich v . 'Bretſchneider. – Zu Generamajos eignete Beſetzung und ſchreitet dann nach allen erfor.
ren, die Oberſten Franz Scholl vom Ingenieurcorps, derlichen Ridstungen zum Bajonnetfampfe , welchen ins Feſtungsbau - Director zu Mainz, in ſeiner Anſtellung, zwiſchen das dritte Glied aufden Puncten, wo es aus
Ignaz mdſe v. Nollendorf von Erzherzog Ludwig perg von Erzherzog Ferdinand Huſarenregiment Nr. 3 ; Johann Graf Realnoly von Nordspatak vom Szet Ter Huſarenregiment Nr. 11 ; Karl Freiherr Kreß v. Kreßenſtein von Erzherzog Kart Infanterieregiment Nr. 3; Wenzel Freiherr8. HåringvonPrinzleos pold beider Sicilien Infanterieregiment Nr. 22 , Chef
gelangt iſt, eröffnet hat und deſſen Erfolg die nachrüs den ganzen Trupp einſchließlich des dritten Gliedes auf einen Punct der feindlichen Linie zu werfen , ſo würde dieß aufdieſelbe Weiſe geſchehen, und müßte dann ein Theil der Reſerve den leergewordenenRaum mit Tirails leuren ausfüllen , um Gegenunternehmungen des Feindes möglichſt zu vereiteln. ***)
Infanterieregiment Nr. 8 ; Karl Fürſt von Auers, denden Reſerven ſichern werden ." Erſdiene es nöthig,
der Central - Vermeſſungsdirection in Wien , in ſeiner
• VI. Defenſive Bajonnet - Attaque .
Anſtellung ; Jobann Hrabovsfy . Hrabova vom
in zerſtreuter Fedytordnung. Die Verfahrungsweiſe bei dieſen Attaquen hångt , die
General - Quartiermeiſterſtabe, und Marimilian Edler
v. Neumann von Strauch Infanterieregiment Nr. 24. Fådle ausgenommen , in welchen Bloßen des Gegners -
Fünf Majore wurden zu Oberſtlieutenanten und 9 uns moinentan zur Offenſive beſtimmen und wobei es
Hauptleute und Rittmeiſter zu Majoren befördert. -
Še. Durchlaucht Franz Fürſt v. Roſenberg Orſini,
Es verſteht ſich von ſelbſt, daß wenn die linie eine ſebr große 218dehnung hat , nur einzelne Theile derſelben in dieſer Art
General der Cavalerie und Hoffriegsrath , und Gotts
attaquiren werden. Eine, höchſtens 2 Compagnieen (und dieſe
fried Freiherr v. Strauch , Felbzeugmeiſter und Hofs kriegsrath , wurden in Penſionsſtand verſeßt.
nur, wenn ſie nach der Mitte ſchließen ) können wohl in dieſen Fal kommen, mehrere aber nicht. Sollen mehrere auf einen
Punct hingebracht werden , ſo railliren ſie ſich auf dem ent:
Rußland.
ſprechenden Flügel und kommen dann mit den übrigen auf dem
zu attaquirenden Puncte an , indem ſie , mit dieſen convergi: Mittelſt eines zu Peterbof am 3. Auguſt erlaſſenen dahin eilen. Allerhöchſten Gnadenbriefes haben Se. Maj. Der Kaiſer **) rend, Manchegeſchloſſen ſind vielleicht der Meinung, daß es räthlidyer rei, in
ben Dirigirenden der Aleranbrowſchen Fabrif, Generals lieutenant Wilſon , zum Ritter des St. Annenordens
1r Klaſſe mit der kaiſerl. Krone zu ernennen geruht.
Fällen , wo geſchloſſene Irupp& ſich auf einzelne Puncte der feindliden Linie werfen ſollen , ſolche hierzu aus der Reſerve
heran zu ziehen. Wir können dieſer Meinung nicht beipflichten, then, was bei der projectirten Verfahrungsweiſe der Fall nidyt ift, ba fie vielmehr durch ueberraſchung wirken fout.
weil es uns dheint, als würde unſere Ubſicht zu frübe verra :
*) Dieſer Artikel dient zur Berichtigung und Bervollſtändigung der in Nr. 75 der 2. M ,3. enthaltenen Notizo
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dann nicht ſowohl auf die Formation während der Ats dürfte, welchem nur die Wahl zwiſchen Niederlage oder taque , als vielmehr auf ihre Ausführung im rechten
Flucht bleibt.
Momente ankommt, lediglich von jener des Angreifers Wir glauben durch das Vorſtehende den Geiſt unſes ab , und es erſcheint dabei die entſprechend modificirte rer Bajonnet - Attaquen genugſam angedeutet zu haben, Anwendung derſelben Mittel, welcheer zum Gelingen und erlauben und deßhalb nur noch einige allgemeine ſeines Unternehmens beabſichtigt, unſererſeits am zuver: Schlußbemerkungen. fäffigſten, daſſelbe zu vereiteln, wie wir folches in Nachs
Wir fonnten , wie geſagt, nur anbenten , wie die
folgendem näher andeuten wollen. Attaquirt und der Ausführung unſerer Anordnungen geſchehen rolle, aber
Gegner in zerſtreuter, mit geſchloſſenen Trupps unters es fiel uns dabei nicht ein, durd, dieſelbe ihren glüdlis miſchter linie, ſo erwarten wir, aus den in der Einleischen Erfolg verbürgen zu wollen, denn dieß kann in der tung zu den in Rede ſtehenden Attaquen angeführten fraglichen Beziehung feine Anordnung, ſo lange dieſelbe Gründen, den Angriff nicht in unſerer Stellung, ſon: noch ſo oft von ſehr zufälligen moraliſchen und pbyſts dern wir' eilen , nachdem ſeine Abſicht ſich beſtimmi zu den Einwirkungen abhängig iſt. Indeſſen will es uns erkennen gegeben hat, und wir ihm bis zum teßten Aus doch beduinton, als fónne die durch unſere Anordnungen genblicke Proben unſerer Schießfertigkeit gegeben , in beabſichtigte Vereinigung und ſucceſſive. Folge moralis derſelben Ordnung ihin entgegen , *) in welcher er auf der und phyſiſcher Wirfungen nidht anders als jenem und zukommt, und verlegen hierdurch den Kampf vor Zwecke aller Attaquen forderlich ſein . Daß die taftiſche dieſelbe, indem wir ſeitre Trupps möglichſt convergirend Ausbildung der zu unſeren projectirten Attaquen ver mit Feuer und Bajonnet attaquiren . Ueberwältigt der wendeten Truppen reell geweſen , den inoglid, höchſtent
Feind unſere Tirailleure, ſo ziehen ſie ſich unter ſteter Grad erreicht haben und die herzhaftigfeit derſelben Feuerwirkung in ihre Stellung zurück , woſelbſt ſie uns durch die geeigneten Mittel gehörig angeregt und getei: ſere inzwiſchen berangezogene , dem Terrain und den gert worden ſein müffe, ſo wie, daß ohne dieſen "Grad Gefechtsverhältniſſen entſprechend, tbeilweiſe en deban taktiſcher Bildung und moraliſcher Aufregung, durch die dade und geſchloſſen aufgeſtellte Reſerve aufnimmt und Befolgung unſerer Anordnungen mehr zu befürchten als fofort den Kampf erneuert , während ſie ſid, hinter ihr zu hoffen ſtünde, iſt wohl eben ſo ſebr ohne weitere Ers railliren. Wird der Feind überwältigt, ſo folgen jenen, drterung einleuchtend, als daß in allen Fällen , wo des
die unſerer Gewalt entkommen ſind, unſere Kugeln, ſo Gegners Gegenmaßregeln unſere beabſichtigte Verfab.
weit ſie ſie erreichen fønnen, und die Tirailleure febren rungsweiſe ſtören oder vereiteln , nur höhere Intelligenz dann, wenn kein beſonderes Motiv zur Verfolgung rich und taftiſchere Gewandtheit der Chefs , überwiegender ergeben hat, in ihre gedeckte Stellung zurück, von wel: Muth und großere taktiſche Güte der Truppen den gúns cher aus jedem etwa wiederholten Angriffe auf dieſelbe ſtigen Erfolg berbeiführen werden .
-
Wir verhehleit
Weiſe begegnet wird. Werden wir durch den Anfauf und die Sdiwierigkeiten nicht, welche die Ausführung des Feindes nach einem einzigen Puncte unſerer Linie unſerer Ideen bis jeßt noch an manchen Orten finden attaquirt, to ſuchen wir eine, dem Gegner gewadſene, dürfte , ſind aber dennoch feſt überzeugt , daß diefelbe wo möglich überlegene Anzahl Tirailleure in der Art nicht, wie vielleicht Mancher ſich einbildet, in das Reich
nach dieſem Puncte zu bringen, daß fie umzingelnd ihm der Chimåren gehöre, ſondern daß fie blos eine höhere, entgegengeben , hierbei ihn beſchießen und, wenn ſie bis jeßt noch nicht allgemein erſtiegene, taftiſche Stufe endlich herangefommen , zum Bajonnetfa'mpfe ſchreiten. bedinge, deren Erſteigung jedoch unſeres Erachtens, bei Den Vortheil der Ueberlegenheit in ſolchen Fällen wers den beut zu Tage vorhandenen Elementen und Fähigs den wir beſonders dadurch zu gewinnen trachten , daß feiten , lediglich vom Wollen abhängig iſt. * ) In vier an wir unſere 3 Glieder ſich nach dein bedrobten Puncte Schlachten und Gefechten reichen Feldzugen hatten wir dirigiren und die inzwiſchen in der Stellung eingerůcks Gelegenheit wahrzunehmen, daß der Soldat, unter ins
ten Reſerven die Bertheidigung gegen die neben dem telligenter und Tachkundiger Anführung , im Gefechte geſchloſſenen Trupp anrüdenden feindlichen Tirailleure wirklich alles Praktiſche , das er gelehrt worden , půnctlid und zuverſichtlich vollziebe , ja in der Regel Wird unſerer Idee in Betreff der Bajonnet.Attaque fogar mit mehr Ruhe und Dronung vollziebe , als ſols
übernehmen laſſen .
in zerſtreuter Fechtordnung im Algemeinen entſprodjen, ches oft bei Erercitien und namentlich bei Friedensmas ſo ziehen ſich , ſo oft und bei welcher Gelegenheit ein ndvern zu geſdhchen pflegt, indem ibn dort die ernſte geſchloſſener Trupp auf Tirailleure ſtoßt, dieſe in der Fürzeſten Entfernung ( 20-30 Schritte ) unter ſteter Feuerwirkung vor ihm zurück, während die ihn überra , genden Zirailleurrotten unter Kugelwirkung gegen ihn
andringen und zum Bajonnetkampfe zu gelangen ſuchen , ſo daß , während man ſeiner Zete weicht, er ſtets in
Flanken und Rüden gefaßt wird und er ſich ſonach in der alternativen lage eines, von einem Bienenſdywarm angefallenen , naſchaften verwegeneu Båren befinden +) D. h. unſere Linie concentrirt fich im Vorgeben ſtellenweiſe
in derUrt, daßſie den gegen fie anrüdenden geſchloſſenen Trupps gehörig Widerſtand leiften könne.
*) Brit davon entſernt, unſere Unordnungen als das non plus, ultra bajonnetthätiger Gefechtsvollkommenheit zu erachten, wollten wir damit eigentlich nur darauf hindeuten , daß die ſeitherige Art der Bajonnit : Uttaquen der durch die Einfüh
rung des Bajonnetirens erlangten taktiſchen Vervollkomms nung nicht mehr entſpreche und hierdurch rachverſtändigen ſcharfen Denkern und gewandten Federführern Veranlaſſung
geben , ihre Ideen über dieſen wichtigen Gegenſtand bekannt Nicht unſer eben geborenes Kindlein, ſondern der Stoff dazu, das eigentliche Weſen der Bajonnets werden zu laſſen .
Uttaquen intereſſirt uno ; und möchten wir insbeſondere auch gerne das Bekanntwerden vielſeitiger Unſichten
um deßmu
darüber veranlaſſen , damit man endlich allgemein damit ins -Reine täme, 1
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Posieguomie der wirklichen Anwendung des hier in , welche unſere Anſicht theilen , am Schluſſe unſerer oft zerſtreuender Gefahrloſigkeit erlernten Metiers weniger erwähnten Anordnungen, oder bei einer Recapitulation žur Neugierde und Zerſtreutheit, als vielmehr zu willis derſelben anſtellen dürften und hier zugleich ſowohl ibr ger vertrauensvoller Folgſamfeit anregt. *) Die Erfab: Skelett zeigen , als ihre etwa in der Darſtellung nicht rung lehrt überhaupt, daß der Infanteriſt Alles, was genug marquirten Motive und die Tendenz derſelben ſich direct auf Stugelwirfung oder Anwendung des Bas zu erfennen geben ſollen .
jonnets , das eigentlich Praftiſche für den gemeinen Verfolgt man jene Anordnungen in ihren Grundzúa Mann, bezicht, ſehr leicht capirt und davon, ſeinen mis gen , fo ergibt ſide , daß ſie auf reelle taktiſche Ausbil , fitäriſchen Gehalt fördernd, angeregt wird , dagegen an dung baſirt find, durch die Art des Ans oder Gegers
mechaniſchen Bewegungen , manchen Handgriffen und marſches, unter ſtrenger Beachtung taktiſcher Ordnung, Evolutionen, deren Zweck ihm nid)t fo nabe liegt, weit moraliſche Wirkung mit phyſiſcher zu verbinden fuchen , Mündung und Bajonnetſpige nicht die Hauptrolle das und erſt dann , wenn die erſtere erfolglos bleibt, die bei ſpielen, wenig Geſchmack findet, ſie oft lange nicht, leßtere durch nachſte Rugelwirkung und durch allgemeine
nicht ſelten nie begreift und während ihrer Ausführung Bajonnetthårigkeit in ihrem ganzen möglichen Umfange ſich langweilend ermüdet und erſchlafft. Da nun die Tendenz unſerer Anordnungen einzig und allein dahin zielt, jede Kugel und jedes Bajonnet möglichſt wirkſam in Áctivitåt zu verſeken, und es wohl für den Infantes
ſtattfinden laſſen wollen, obne jedoch dabei das Heft der Leitung ganz aus der Hand zu geben . Vergleicht man ſie in Offenſiv- und Defenſivverhältniſſen, ſo ſtellt fich , im Gegenſaße zu den meiſten der ſeitberigen Gr«
riſten nichts Praktiſcheres geben kann, als Schießen und fahrungen, der Vortheit für leßteres Verhältniß beraus,
Stechen, und die Evolutionen , die ihn dahin und zurück in ſo fern die darin befindlichen Truppen gehaltvoll führen , ſo befürchten wir nicht, daß man da , wo die genug ſind , moraliſchen Wirkungen faltblütig reellere bedingte taktiſche Bildungsſtufe bereits erreicht iſt, die phyſiſche entgegenzuſtellen ; denn obſchon in beiden Ver. Ginübung und Anwendung des Berlangten zu complis hältniſſen inoraliſche Wirkungen mit phyſiſchen in Bers
cirt , den Horizont des gemeinen Mannes überſteigend bindung gebracht ſind, ſoſteut ſich doch deutlich heraus, finden wird. Wir befürchten dieß um ſo weniger, als daß der defenſive Theil bis zum lesten entſcheidenden
es zur Genüge erkannt werden dürfte, daß der zuver: Idirige Gebrauch einen Truppo hauptſå chlich auf praktiſder Borúbung deſſelben beruht, die reitherigen Vorübungen zu Bajonnet - Attaquen aber
Momente in faſt ungeſtörter Möglichkeit der Anwendung verderblicher, phyſiſcher Gegenwirkung bleibt, während der offenſive bis dahin meiſt nur auf moraliſde ben ſchränkt iſt. Hier kommt alſo für beide Tbeile, wie übers
dieſe Bezeichnung nicht verdienen .
baupt in jedem Gefechte , die innere Beſchaffenbeit der
Die Ausführung unſerer zu Bajonnet-Attaquen vor: linken Bruſt als lebte Inſtanz rebr ſpeciell in Betracht. geſchlagenen Anordnungen iſt leichter und einfacher , 418 weſentliche taftiſche & igenſchaften der Truppen alb es vielleicht unſer weitſchweifiger Wortfram Mans erſcheinen : Schieß und Bajonnetirfertigkeit und die den erwarten laßt. Man probire fie indeſſen nur, und Fähigkeit , unter allen möglichen Vorausſeßungen ſide
es dürfte eine Probe dieſer Art nicht nur unſere Bes ihned zu raidliren und zu zerſtreuen . Hinſichtlich der bauptung rechtfertigen , ſondern auch wobl im vorlies genden Falle an die erfannte Wahrheit erinnern , das gar Mancher oft das Weſen einer Sache in fich aufs gefaßt haben , von ihrem Nußen und ihrer praktiſchen
Formation zu den Attaquen , iſt zwar der allgemeine Grundſat aufgeſtellt worden, in geſchloſſener Fechtart: finien durch Colonnen, Colonnen durch Pinien , - und im zerſtreuten Gefechte: finien in linie mit eingeſchobe.
Ausführbarfcit feſt überzeugt ſein könne, obne eben ges nen geſchloſſenen Trupps und geſchloſſene Trupps ſtets
rade die Fähigkeit zu beſißen , ſolches in fchriftlicher 1 in linie zu attaquiren ; jedoch dabei die Befolgung dies Mittheilung Anderen einleuchtend erſcheinen zu laſſen , fes Grundſates von den momentanen Gefechtsverhalte oder wie man im gewdhnlichen Leben oft bort : daß niſſen und namentlich ganz beſonders von der Erſcheie Mancher etwas recht gut verſteht, aber es nur nicht nung des günſtigen Moments zur Attaque abhängig ſo recht von ſich geben kann.
gemacht, welch lekterer als vorherrſchendes Motiv biers
Nachdem wir , von der Wichtigkeit des abgehandeld zu beſondere Růdlichten auf die momentane Formation ten Gegenſtandes durchbrungen , uns nicht erwehren ausſchließt und, nach richtiger Erkennung, blog entſchloſ: konnten , denſelben öffentlich in Anregung zu bringen, rene und raſche Benußung erbeiſcht, um erfolgreich zu fugleich aber auch die Mangelhaftigkeit der Übhandlung werden. - A18 unwandelbare Grundfåge find endrid jelbit füblend , das Bekanntwerden unſerer Ideen zu noch bezeidynet : wenn man den Gegner überragt oder rechtfertigen verſucht , überlaſſen wir es , wie bereits überragen kann, ſtets umzingelnd anzugreifen und ohne
angemerkt worden , ſcharfen Denfern und fachkundigen , Reſerve nie im Bajonnetkampfe begriffen zu ſein. gewandten Federfübrern, dieſelben plauſibeler auszuſpres Jeder unſerer verebrlichen Cameraden, welchevi uns den, oder ſie nach ihrem Ermeffen zu modificiren, und fere hier ausgeſprochenen Grundſäße, Anordnungen und ſchließen nunmehr mit einigen Betrachtungen, die jene, Anforderungen nicht mit den vorhandenen Elementen * ) Das Benehmen der Truppen bei Mandvern , namentlich bei der Infanterietaktit zu barmoniven , oder etwa in ihrer hiernado let: .) Parabe- Evolutionen der und dergleichen , erſcheintnamentlich bei Zuſammenſtellung heterogen ſcheinen, wird erſucht, ſeine nesmege alefigheter Mafftab zur Beurtheilung ihrer Brauch Anſichten zur Berichtigung der unſerigen öffentlich weri ben zu laſſen . barteit gegen den Feind... Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung: C. W. feste in Darmſtadt und in deten pfijin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr . 78 .
29. Sept. 1830.
Allgemeine Militar - Zeitung. Sa ro i 11 ie it.
eben bemerkten abhängt, hat 3 Generalmajore, 40 Obers ſten , 24 Oberſtlieutenante , 34 Majore, 40 Capitaine,
Das Königreich Sardinien zählt auf 1363 Meilen welche in den 66 feſten Plaßen oder Städten des fans 4,334,000 Einwohner, iſt in 8 Militardiviſionen getheilt, des angeſtellt ſind .
Der Stab der Verwaltung ums
deren Hauptorte ſind: Alerandria, Coni, Genua , Nizza, faßt das Auditorat und das Kriegscommiſſariat; erſtes Revara , Chambery , Lurin und Aoſta , und unterhalt res beſteht aus 1 Director, 3 Biceauditeuren , 1 Fiscals eine Landmacht von 31,000 Mann auf dem Friedens- advokat mit 1 Subſtitut und 1 Schreiber , außerdem fuß und 62,000 auf dem Kriegsfuß , ausſchließlich der befindet ſich in dem Hauptort einer jeden Militardiviſion
Milizen . Das ſtehende Heer iſt zuſammengeſeßt: 1 Uuditeur und 1 Schreiber . Das Kriegscommiſſariat 1) aus den Haustruppen des Königs , 2) aus der kó : iſt zuſammengeſeßt: aus 2 Intendanten , 9 Ordonnas
niglichen Garde, 3) aus den Linientruppen und 4 ) aus teuren , 24 Commiſſåren, 50 Untercommiſſåren , welche den tóniglichen Carabinieren .
tn 4 Klaſſen getheilt ſind , und aus 40 localcommiſſås
Die Haustruppen des se dnigs beſtehen aus ren , worunter die bei der Artillerie und in Sardinien 4 Compagnieen leibgarden zu Pferd, welche die ſavoys angeſtellten nicht begriffen ſind; 4 Commiſſäre und 22 ardiſche, piemonteſiſche, ſardiniſde und genuefiſche bes Untercommiſſåre find bei den Katten ange teur. nannt ſind. Jede dieſer Compagnieen zábit 1 Capitain,
Das Corps des Generalſtabs beſteht aus 1
1 lieutenant, 1 Cornet, 3 Marechaur -des, logis , 3Bris Generalquartiermeiſter, 1 Oberſt, 1 Oberſtlieutenant, 1 gadiere, 3 Unterbrigadiere und wenigſtens 30 Leibgardis Major, 7 bis 8 Capitainen und 14 bis 16 Lieutenans ſten, welche in 2 Klaſſen zerfallen , und 12 Bedienten. ten . Es wird in Friedenszeiten zu Ausführung topos
Der Stab dieſes Corps beſteht aus 1 Major -Lieutenant, graphiſcher Arbeiten im Inneren und , bei eintretenden : 1 Adjutant, 1 Cornet, i Stallmeiſter , 1 Bereiter , i Fåden, zu Grånzberichtigungen mit den Nachbarſtaaten Oberarzt, 1 Sattler, 1 Unterfourier und 1 Aufſeher der verwendet. Es ſind ihm 4 Titulars und mehrere übers
Reitbahn. Außer dieſen feibgardiſten beſteht eine Com- zählige Zeichner, ſodann 2 Fouriere als Schreibgehülfen pagnie Schweizergarden zu Fuß von 100 Mann mit 1 und 2 Invaliden attachirt. Der Siß des Corps iſt in
Capitain , 1 lieutenant, 1 fáhndrich und 1 Auditeur ; Turin . In Kriegszeiten ſind in Gemäßheit der Beſtims pitain, 3 lieutenante und 100 Unteroffiziere und Sols jutanten der Armee, welche feine beſtimmte Anſtellung iermeiſters. ferner 2 Compagnieen Thürwächter , deren jede i Cas mungen des Reglements alle Adjutanten und Unterad:
baten zahlt.
baben , zur Verfügung des Generalquart
Das Artilleriecorps beſteht ſeit dem 3. Januar Die fonigliche Garde beſteht aus 1 Brigade Grenadiere und 1 Regiment Jåger zu Fuß, welche die 1823 aus 4 Bataillonen , worunter 2 Bataillone Artils Zuſammenſetzung und Stärfe der finienarmee baben.
ſerie zu Fuß , 1 Bataillon fahrende Artillerie , 1 Coms
Die eigentliche Armee enthalt: 1 ) den Stab der Ges pagnie Garniſonartillerie und 2 Compagnieen Train -
neralitat, 2) das Corps des Generalſtabs, 3) das fó, ſino . – Der Stab des Sorps zählt 1 Großmeiſter, wels
1
nigliche Artilleriecorps , 4 ) das fönigliche Geniecorps, 5 ) 9 Brigaden oder Regimenter Infanterie, 6) 6 Bas taillone Jåger, 7 ) 2 Garniſonsbataillone, 8 ) 4 Regis menter Cavalerie und 9 ) 8 Diviſionen königlicher Cas
cher das Perſonnel und Materiel überwacht, 1 Oberſt, Commandant und Inſpecteur des Materiel, 1 Unterins ípecteur des Materiel, unter Beſſen ſpeciellen leitung die Applicationsſchule der Offiziere ſtebt; 1 dem Goms
rabiniere .
mandant für den Dienſt, die Diſciplin und den praftis
Der Stab der Generalitat zählt 8 Generallieus Ichen Unterricht beigegebener Oberſtlieutenant iſt beſons tenante , von weldhen 3 bei den Leibgarden und 5 in ders mit der Verwaltung beauftragt und iſt Biceprafts
den Territorial - Diviſionen angeſtellt finid , und 29 dent des Verwaltungsraths; 4 Majore, von welchen Senteralmajore , von welchen 14 bei den Reibgarden , einer Referent des Verwaltungèrath iſt und 3 Batails
9 bei den Mititárdiviſionen , 3 bei den Plaßſtåben , 2 lonscommandanten ſind, 1 mit der Maſſe chargirter Cas bei den Schulen und 1 bei der Inſpection der Carabis pitain, 1 Adjutant erſter Klaſſe für das ganze Corps, niere verwendet ſind. Der Plakſtab, welcher von dem 2 Aides majors zweiter Klaſſe, der eine für die Fuß- ,
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der andere für die fahrende Artillerie , 1 Zahlmeiſter, Präſident und 2 Oberſten als Mitglieder zuſammenges 1 Quartiermeiſter, 1 Feldprediger, 1 Oberarzt mit 1 Ges reßt. Der Stab zerfåüt in einen activen und in einen búlfen , 3 Oberfouriere, worunter 2 für die Fußs und 1 ſedentåren ; der erſtere zählt 1 Oberſt als Chef, 2 Obers für die fahrende Artillerie, 1 Tambour major, 1 Stabss ſten , 1 Oberſtlieutenant, 3 Majore, 13 Sapitaine, 2 . 9
trompeter , 3 Obercorporale , 1 Tambour- Corporal, 1 lieutenante und 1 Quartiermeiſter ; der Sedentårſtab Schneidermeiſter, 1 Schuhmachermeiſter, 3 Marketender, beſteht aus 1 Oberſt , welcher Director der Archive, 1 1 Profos und 2 Häſcher; zuſammen 34 Kópfe, worunter Major, welcher Unterarchivar, und 1 Capitain, welcher 20 Offiziere. für die Zeichnungen ' angeſtellt iſt. – Die Mineurcoms Jedes der beiden Bataillone der Fußartillerie beſteht pagnie beſteht aus 1 Capitain , 2 lieutenanten, 1 Unters -
AUS 7 Compagnieen , worunter eine Handwerfer , oder lieutenant, 1 Fourier, 4 Serſchanten , 8 Corporalen, 2
Feuerwerfercompagnie und 6 Compagnieen Kanoniere. Tambouren , 1 Marfetender und 62 in zwei Kiaſſen zers Die Compagnieen der Handwerker oder Feuerwerfer fallenden Mineuren, welche beſtåndig zu Dienſte find. Infanterie. Jede der 9 Brigaden Linieninfanterie, ſind zuſammengeſeßt: aus 1 Capitain, 1 Lieutenant, 1 í Unterlieutenant, 1 Fourier, 6 Serſchanten , 10 Corpos ſo wie die der Grenadiere der fóniglichen Garde beſteht ralen, 2 Tambouren und 120 Arbeitern oder Feuerwers im Frieden aus 2 , und im Kriege aus 4 Bataillonen .
fern , von welchen die erſteren in 3 , die letteren in 2 Klaſſen eingetheilt ſind. - Der complette Stand einer Compagnie kanoniere zählt 1 Capitain , 1 lieutenant, 1 Unterlieutenant in den ungeraden Compagnieen, 2 in den geraden Compagnieen auf dem Friedensfuß, ferner .
Jedes Bataillon hat ſeinen Stab und 7 Compagnieen, worunter eine Grenadiercompagnie iſt. Nach einer Veri
fügung vom 19. Auguſt 1823 ſind die Ståbe wie folgt zuſammengeſeßt. Auf dem Friedensfuß: 1. Bataillon: 1 permanenter Oberſt und Major, i alternativer Mas
1 Fourier, 4 Serſchanten , 8 Corporale, 2 Tamboure und jor , 1 Adjutant, 1 Zablmeiſter , 1 Quartiermeiſter , 1
70 permanente Kanonicre , welche in Friedenszeiten in Oberchirurg , 1 Feldprediger, i Capitain 2r Klaſſe, i 2 Klaſſen getheilt ſind, auf dem Kriegsfuß aber nur 35 Lieutenant 2r Klaſſe und 3 Unterlieutenant, welche 5 permanente und 70 alternative . ") * - Aus dieſen beiden letztere Offiziere à la suite ſind , ferner 1 permanenter
Bataillonen werden in Kriegszeiten 4 Bataillone zu einer Oberfourier, 1 Regimentstambour, 1 permanenter Bas Brigade formirt, weſhalb ihnen 1800 alternative Mann taillonstambour , 12 Muſifer, 1 Schneiders , 1 Sduby
gegeben find, von welchen jedes Jahr im Monat Auguſt macher , und 1 Búchſenmachermeiſter , 4 Sappeuré, ein Drittheil zum Dienſte eingezogen wird , um ſich 40 worunter 1 Corporal, 2 Marfetender, 1 Profos und 2 Lage fang zu üben .
haſcher. 2. Bataillon : 1 permanenter Oberſtlieutenant
Bas Bataillon fahrende Artillerie beſteht nur aus 4 Compagnieen , jede zu 3 Offizieren , 1 Fourier, 4 Sers fichanter, 9 Gorporalen, 2 Trompetern und 60 permas nenten anonieren im Frieden. Offiziere und Unteroffis
und Major, 1 permanenter Adjutant 2r Klaſſe, 1 Uns terchirurg , 1 Capitain, 1 lieutenant und 3 Unterlieutes nante, welche Offiziere à la suite ſind , 1 permanenter Oberfourier, 2 permanente Obercorporale , i permanens
ziere ſind beritten, die Corporale und Kanoniere hinges ter Tambour-maitre, 1 Bůchſenmacher , 3 Sappeure , gen figen auf den laffeten 3
und Munitionswagen.
worunter 1 Corporal, 2 Marfetender und 2 Håder . -
Die Garniſon - Artilleriecompagnie beſteht aus 3 Auf dem Kriegsfuß haben die Ståbe folgenden Beſtand: Offizieren und 100 Unteroffizieren und alten Ranonies 1. Bataillon : 1 Oberſt, 1 Major, 1 adjutant, 1 Quars tiermeiſter, 1 Feldprediger, 1 Oberchirurg, 1 Oberfous ren , welche beſtåndig zu Dienſte ſind.
Jede der beiden Traincompagnieen zåhlt 1 Lieutes rier, 1 Tambour-major, í Obercorporal, 1 Tambours nant, 1 Fourier, 2 Serſdyanten , 4 Corporale, 1 Troms corporal, 12 Muſiker, 3 Hanwerfermeiſter, 4 Sappeure,
1 Profos, 1 Hiſcher. 3. Bataillon : 1 Major,,, 1i Obers adjus arklaffe, peter, 1 Sattler, 1 Schmidt und 40 permanente Sols tant 1 Unterchirurg , 1 Oberfourier
baten, mit 9 Reits und 56 Zugpferden . Der complette corporal , 1 Búchſenmacher , 3 Sappeure und 1 Harder. Kriegsfuß iſt noch nicht feſtgeſett. Die Artillerie hat 6 beſondere Commiſſåre, fodann Beamte und Aufſeher jeder Art für die Verwaltung des Materiels in den Arſenalen zu Turin, Alerandria und Genua, in der Gieſerei, Waffenfabrik, den Pulvermühs ten und Schmieden, ſo wie für die Inſtandhaltung der Feſtungen und Militáretabliſſements im Inneren.
2. Bataillon : 1 Oberſtlieutenant, 1 Major, 1 Adjutant
2r Klaſſe, 1 Feldprediger , 1 Unterchirurg , 1 Oberfourier, 1 Obercorporal, '1 Tambour-maitre, i Bůd ſenmacher, 3 Sappeure und i Häſcher. Das 4. Bataillon bat den nåmlidhen Stab, wie das zweite. - Jede Compagnie i bat 1 Capitain , 1 lieutenant, 1 Unterlieutenant und auf dem Friedensfuß 1 Fourier , 3 permanente Sers
Das königliche Militár-Geniecorps beſteht, ſchanten und 1 alternativen, 12 permanente Corporale feitdem es von dem Civilgenie getrennt iſt , aus einem und 1 alternativen , 39 permanente Soldaten und 30
oberſten Conſeil,, einem Stab und einer Compagnie alternative, 2 permanente Lamboure und 1 alternatis Mineure. Das oberſte Confeil iſt aus einem Oberſt als ven und 1 permanenten Pfeifer. Auf dem Kriegsfuß bat die Compagnie 1 Fourier, 2 permanente Serſchans In dem Bulletin des sciences militaires, aus welchem wir ten und 2 alternative, 1 Corporalfourier, 6 permanente
dieſe Mittheilungentlehnen, kommen die Uusdrückepermanens Corporale und 6 alternative, 20 permanente Soldaten
und de service alternatit vor, welche wir in dem Sert burdo: und 112 alternative und 1 permanenten Pfeifer. :
permanente und alternative , wiedergegeben haben, da wir den
Sinn derſelben nicht näher zu bezeichnen wußten. Diere Hus: Aus dieſer Organiſation geht hervor, daß jede Brigade aus 900 Mann , welche ſtandig, und aus 450 Mann ,
drüde werden ſich in der Folge noch öfter wiederholen .
622
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welche abwechſelnd zu Dienſte find , und daß hiernach empfehlenswertheſten und der Regierung ergebeiſter der Friedensfuß 1350 Mann iſt. Wenn in Kriegszeiten Bewohnern von den Verwaltungsbehörden ausgewählt. eine Brigade ihre 7 Contingente vereinigt, ſo erreicht ſie | Nur die Stadte Turin und Genua ſind von der Stels eine Stårfe von 4050 Mann, woraus alsdann 2 Bri: lung der Milizen befreit. Der Dienſt der Milizen ges ſchieht unentgeldlich , ſeine Dauer iſt unbegrånzt , be. gaden gebildet werden.
Die Jugerbataillone der Garde und diejenigen der idrånft ſich auf die Erhaltung der öffentlichen Ruhe in : Armee baben åbnliche Ståbe , wie diejenigen der Bas den Städten oder nåchſtliegenden Flecken , und die fós taillone der finienbrigaden. Jedes Bataillon beſteht aus niglichen Carabiniere mit bewaffneter Hand zu unter:
7 Compagnieen , worunter 1 Carabiniercompagnie. Jede Compagnie hat 1 Capitain, 1 Lieutenant, i Unterlieutes nant, 1Serſchant- Fourier, 3 Serſchauten, 9 Corporale, 2 Zamboure, 1 Horniſt und 78 permanente Jäger auf dem Friedensfuß; der complette Kriegsfuß iſt noch nicht
ſtůßen. – Die Offiziere werden von dem Commandant unter den Milizen des Cantons ausgewählt. Der Com. mandant wird vom Kónig ernannt. Die Miliz bat feine Uniform , fie trågt blod eine Nationaffofarde. Die Grade bis einſchließlich zu dem des Capitains werden an blauer
feſtgeſeßt. Armbåndern erfannt , welche ſich durch die Farbe und Die Garniſonsbataillone haben 8 Compagnieen. Der den Stoff der Franchen , womit Tie beſeft find , unters Stab eines jeden Bataillons beſteht aus 1 Oberſtlieutescheiden ; diejenigen der Corporale und Unteroffiziere ſind nant, 1 Major, 1 Adjutant 2r Plaſſe, 1 Quartiermeiſter, von weiſer und gelber Seide , die der lieutenante vou .
1 Feldprediger, 1 Oberchirurg , 1 Oberfourier , 1 Obers Silber und die der Capitaine von Gold. Die Milizen corporal, 1 Tambour-Gorporal, 1 Bůchſenmacher und 2 bedienen ſich ihrer eigenen Waffen und wenn ſie derea Häſchern. – Jede Compagnie zåhlt 1 Capitain , 1 fieus feine haben, ſo ſtellt ſie ihnen der Staat unter der Bes
tenant, 1 Unterlieutenant, 1 Serſchant- Fourier, 4 Ser: dingung , daß ſie ſolche wieder abliefern . fdanten, 9 Corporale, 2 Tamboure und 84 Veteranen . Recrutirung. Die leibgardiſten werden von den Die Gavalerie beſteht aus 1 finiens , 1 Dragoner. Capitainen der vier Compagnieen unter den Bewerberu
und 2 Chevaurlegersregimentern . Jedes dieſer Regimens der angeſehenſten Familien des Landes gewählt, welde ter bat 8 Escadronen oder 4 Diviſionen .
Der Stablic anmelden und deren Aeltern ſich verbindlich maden ,
eines jeden Regimento záhlt 1 Oberſt, 1Oberſtlieutenant, ihnen ro lange ein Jahrgeld von 300 Franfen zu geben, 1 Major, 1 Adjutant, i Aide - major, 1 Quartiermeiſter, bis ſie den Grad eines Unterbrigadiers erlangt baben . 3
1 Feldprediger , 1 Oberchirurgen, 1 Oberfourier, 1 Ober: Die Schweizergarden recrutiren ſich vermittelſt freiwils corporal, 1 Pferdearzt, 3 handwerfermeiſter, 1 Profos liger Engagements in einigen Santons. – Die Thúrs
und 1 Harder. - Jede Escadron bat i Capitain , 1 wachter ergänzen ſich aus den gedienten Corporalen und fieutenant, 2 Unterlieutenante, worunter 1 überzähliger, Unteroffizieren der Armee, welche neben einer guten Aufs 1 Fourier , 2 Serſchanten , 1 Stallmeiſter , 1 Bereiter, sführung die vorgeſchriebene Große baben. - Die Gres
Corporale, 2 Trompeter, 10 Gefreiten, 60 berittene und nadierbrigade ergänzt ſich wie die linie , nur daß man 10 unberittene Reiter, 1 Sattler , 1 Schmidt und 1 Mars die ſchönſten leute dazu ausmåhlt. - Das Jägerregi: ketender, ſåmmtlich permanent. Hiernach zählt der Efsment, aus Sardiniern beſtehend, wird durch freiwillige fectivſtand eines Regiments, einſchließlic des Stabs und Anwerbungen und durch Aushebungen nach dem in Sars der Offiziere, 944 Såbel.
dinien beſtehendent beſonderen Gebrauche ergånzt.
Das Corps der föniglichen Garabiniere beſteht Die königlichen Carabiniere erbalten ihren Erſat durdy
aus 2 Oberſten, 2 Oberſtlieutenanten, 4 Majoren, 2 Ads jutanten, 27 Capitainen, 29 Lieutenanten, 39 Unterlieu : tenanten, 2 Quartiermeiſtern, zuſammen 107 Offizieren ; ſodann aus 15 Marechaur - des- logis, 129 Brigadieren und 702 Carabinieren zu Pferde; ferner 10 Marechaurs des - logiss chefs, 62 Marechaur -des - logis, 282 Brigas dieren
Engagements. Die finiens Infanteriebrigaden und die 5 erſten Jägerbataillone ergånzen ſich durch freiwillige Engagements und durch Aushebungen . Wer ein Engas gement eingeben will, muß wenigſtens 18 und darf nicht mehr als 30 Jahre alt fein und außer den für die Waffe, worin man dienen will, erforderlichen Eigenſchaften, die und 1670 Carabinieren zu Fuß , und außerdem vorgeſchriebene Große haben. Die Dauer eines Engages aus 100 Zöglingen , von welchen 25 beritten ſind : im ments iſt &8 Jabre ohne Unterbrechung ; es verleibt den 3
Ganzen aus 3100 Mann. Das Corps bildet 8 Divi: fionen , von welchen 7 auf dem feſten fande und die Ste auf der Inſel Sardinien verwendet ind . Jene 7 Diviſionen, deren Commandanten zu Chambery, Turin,, Goni, Alerandria, Novara, Genua nud Nizza ftationirt ſind , bilden 10 Compagnieen und dieſe wieder 29 fieuts nancen und 335 Brigaden , je nach der focalität zu Fuß oder zu Pferde.
Anſpruch auf eine Prämie von 30 piemonteſiſchen livres ((30 Franfen .) Die Corpscommandanten müſſen ſich, ehe ſie einen Freiwilligen annehmen, verſidyern , daß er die nöthigen Gigenſchaften beſitt, um mit der Zeit einen tứchs tigen Inſtructor oder Unteroffizier abzugeben. Die Zabe der Freiwilligen für jede Compagnie darf, einfdließlid) der 13 Unteroffiziere und Corporale, 35 nicht überſchreis ten ; das , was hiernadh an dem Effectivſtande feblt ,
Außer dieſer Armee follen nach einer Verordnuug wird durch Aushebungen ergångt. Den Corpschefs iſt vom 7. April 1815 Miligen beſtehen , aber ſie ſind es erlaubt, Rengagements anzunehmen und dafür jabr niemals ins Leben getreten . Zu ihrer Einführung hatlich 5 livres zu verwilligen ; dieß iſt der einzige Vor
man folgendes Prinzip zum Grunde gelegt : ſie bilden theil, welcher den Rengagirten zugeſtanden iſt. den 20 ten Theil der månnlichen Bevdikerung , werden Die Aushebungen in den Provinzen ſind eine Art aber nicht durch das loos beſtimmt, ſondern unter den Conſcription , welche mit einigen Ausnahmen im Inter
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reife fer Künſte , der Juduſtrie und des Spandels , anf , terlieutenant bis zu dem Sapirain , geſchieht in jebem allen Bewohnern des feſten fandes von 20 bis 32 Jab . Sorps nach der Anciennetát; alle Grade über den des rrit laſiet. Die Aushebungen finden jáhrlich ſtatt und Capitains werden nach Auswahl beſeßt, jedoch weicht
geldrehen vermittelit des looſens unter allen jungen lens man von der Reihenfolge nur dann ab, wenn glanzende ten der 40 Provinzen , welche das 20. Jahr erreicht has Thaten , ausgezeichnete Dienſte und Verſendungen ins bent. Die auf foldhe Weiſe bezeichneten Leute find auf Ausland dazu Veranlaſſung geben. Das Genie erbalt
12 Jahre dei Militárdienſte unterworfen , werden jedodh reine Offiziere aus der Akademie, die Artillerie eben tra Frieden auf lange Zeit beurlaubt. Man bildet aus daher oder aus denjenigen Unteroffizieren des Corpe ,
denſelben für die Infanterie 70 Contingente von 450 Mann, von welchen jeder Brigade zugetheilt ſind ; jedes derſelben iſt abwechſelnd 6 Monate bei den Fahr nient , woraus fich ergibt, daß jeder Soldat , bei einer 12jábrigen Dienſtzeit, im Frieden wirklich nur 2 Jahre
/ welche ſich durch ihre Talente und ihr Betragen des Offiziersgrades würdig gezeigt haben ; die Garde erhalt die ibrigen aus der Akademie oder aus denjenigen Uns teroffizieren , welche wenigſtens 4 Jahre mit Auszeichs nung in dem Gorps gedient baben. Die Cadetten aller Corps werden nach einer 4jährigen Dienſtzeit rückſichts ,
zu Dienſte war.
Das Bataillon Freijäger (chasseurs francs) ergänzt lich ihrer Fabigfeiten zum Offizier einer Prüfung uns fich aus allen Refractåren , wieder aufgegriffenen Defers terworfen. Zur Beſetzung von Unterlieutenantsſteller teuren und ſchlediten Subjecten der Armee. Die Elis werden gewöhnlid in jedem Corps einige Unteroffiziere tencompagnie erbålt feute von guter Aufführung, fünf vorgeſchlagen , jedod ) iſt die Anzahl derſelben willkühr: andere Compagnieen baben Peute , deren Aufführung lich . Unteroffiziere, welche nicht als Offiziere in der mittelmäßig iit, und die Fiebente , die Strafcompagnie linie befördert werden fonnten , erhalten nad langer genannt, enthält die ſchlechteſten Subjecte; nach Maß- Dienſtzeit Anſtellungen als Plabadjutanten, als Aufjes gabe ihrer Beſſerung werden ſie zu den anderen Gomber bei der Artillerie, in den Feſtungen oder Kaſernen, oder bei den Thúrwådtern , in den Garniſonsbatailos
pagnieen verſetzt.
In die Garniſonsbataillone werden alle Militirs nen oder in den verſchiedenen Departements der Bers
aufgenommen, welche für den activen Dienſt untauglich waltungen . DerbeiSold der Garbe iſt höher alsbeiderjenige det den Soldas den Offizierenetwa findund das Alter nochnichterreicht haben, welches linie, "%,und , / ibnen Anſpruch auf Penſion gibt.
Die linienartillerie ergånzt ſich zum Theil durch freisten
.
-
Dieſer höhere Sold und der der Garde bes
! , willige Anwerbungen, zum Theil durch die ausgehobene wiligte Vorrang vor der finie ließen vermuthen , daß Mannſchaft; das Contingent der letteren beſtebt aus die darin ſtehenden
Militars einen höheren Grab has
1800 Mann. – Die fahrende Artillerie, die Mineure ben, als derjenige iſt, welchen fle bekleiden ; es iſt ins
und die Savalerie, ergånzen ſich durch freiwillige Ens deſſen nichts darüber beſtimmt,und die Offiziere und Unteroffiziere der Grade treten nur in Folge einer Uns gnabe oder als Beſtrafung in die Linie über.
gagements.
Avancement und Prerogative.
Die Leibgars
diten haben den Titel ,, Gadet " und múſien 4 Fabre
Rußlan b.
dienen , ehe ſie das Patent als Unterlieutenante erhals
Auf Empfehlung Sr. Raif. Hoheit des Sefarewitſch haben die Generallieutenante : Wlodec , Gbef der lits thauiſchen Uhlanendiviſion , Riſchfin II. , Chef der 24. Infanteriediviſion , die Inſignien des St. Annenordens 1r Klaſſe mit der kaiſerl. krone, und der Generalmajor S d uſderin , Chef der Artillerie des abgeſonderten litthauiſchen Corps, den St. Annenorben 1r Klaſſe ers halten. – Der Generalmajor vom Generalſtabe, Obs
ten, und 8 Jahre in dieſem Grade,um zu lieutenanten befördert zu werden . Den Grad des Capitains erhalten nur die Brigadiere . Jeder Leibgardiſt, welcher Unters lieutenant it, bat das Recht bei eintretender Vacanz in eines der Cavaleriecorps überzutreten ; bei einer guten Aufführung und bei Tüchtigkeit růdt er auf dem Wege der Anciennetät zum Grade des Brigadiers vor. Vier:
-
zig Dienſtjahre in der Leibgarde geben Anſpruch auf rutſchew 11. , Dejour- General der bisherigen zweiten die Decoration des Militar- Ritterordens des St. Maus Armee , iſt zum Chef der 3. Infanteriediviſion ernaunt ricius und Pazarus.
Einigen Leibgardiſten find , als worden .
Belohnung ihres Benehmens in den politiſchen Unru . ben des Jahres 1821 , einige Jahre nachgelaſſen worden , um den Grad eines lieutenants und die Decoration zu
erlangen.
Vereinigte Staaten von Nordamerifa . Der New York - American enthielt fürzlich einer
Die Offiziere der Compagnieen ſind Stabs: fangen Bericht über die Mititdrakademie der Vers
offiziere und Generale. Die Gemcinen haben den Rang einigten Staaten in Weſtpoint , welcher , ſeinem wes von Unteroffizieren.
ſentlichen Inhalte nach , alle die verſchiedenen Gerüchte
In der Armee ſteht die Ernennung zum Corporal von ſchlechter Verwaltung der Gelder, ungleicher Vers bis zum Grade des.Serſdant- Fouriers dem Corpscom : mandant zu. Die Unterlieutenantsſtellen werden durch Zöglinge aus der Militárakademie, oder durch Cadetten in den Gorps , oder durdy Leibgardiſten , oder endlich
theilung der Beſoldungen 2c. , die öfters in Umlauf ges weſen, gånzlich widerlegt und die ehrenvollſten Zeugniſſe über die Fortſchritte der Gadetten und die Sorgfalt und das Verdienſt der Aufſeher beibringt.
durch Unteroffiziere beſetzt; das Avanceinent som Un : Redigirt unter L'erantwortlichkeit der Berlagshandlung : E. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 79 .
CL
2. Oct. 1830 .
$.
Allgemeine Militar - Zeitung. 2
Da zu jedem Landwehr- Infanterieregiment 3 lands
Pre u Be n .
wehrescadronen gebdren , ſo unterliegen die combinirten
Herbftmandver des 8. Urmeecorps bei Koblenz.
Nach dem urſprünglichen Entwurf ſollte das Corps Landwehr- Cavalerieregimenter einer eigenen Formation, und zwar :
aus folgenden Zruppen beſtehen :
daß 1. aus der 1. u. 2. Esc. 25.
1. Infanterie : 1 ) aus dem 2. u . 3. Bataillon des 4. Barbes
ow . Regts. 4 Esc.
aus der 1. u . 2. Esc. 28. low. Regts. Landwehrregiments ( Koblenz u. Düſſeldorf) 2 Bat. das 2. aus der 1. u . 2. Esc. 29. low . Regts.
9.
.:
dem 25. u . 28. Infant. Reg. à 3 Bat.
da
6 6
dem 25. u. 28. Landw . Reg. à 3 Bat. 3) aus der 16. Diviſion ( Trier ) : dem 29. u . 30. Infant.Reg. à 3 Bat.. dem 29. u . 30. Pandw . Reg. à 3 Bat..
6 6
30. Landwehrregiments aus 2 Escadronen des 4. combinirten Reſerve - Landwehrregiments
einer ſpäteren hos Von dieſen Truppen blieben beren Beſtimmung zufolge - die zu den Garniſonen -
Mainz und luremburg :
Luremburg, Trier , Saarlouis und Mainz gehörenden,
4
in ihren Garniſonsverhältniſſen , und auch die Artillerie
5) aus dem combinirten Reſerve landw.Reg .:
dem 39. u . 45. Landwehrbataillon (Neuß und Düſſeldorf )
(
6) aus der4. Schůgenabtheilung (Weşlar) II. Gavalerie :
6 Esc.
>
4 ) aus den Beſaßungen der Bundesfeſtungen vom 35. 36. 39. 40. Regiment 1 Bat.
4 Esc.
3. aus den 3ten Gocabronen des 25.28 . 29.
dieſer Garniſonen kehrte Anfangs Auguſt dabin zurücf. 2 2
Dadurch verminderte ſich die Truppenzahl des Ars meecorps um 10 Bataillone (bas 29. u. 30. Infanteries
'/? ,regiment ; die 4 Bataillone des 35. 36. 39. u . 40. Res 32/2 Bat. giments), 8 Escabronen (dem 9.Huſaren - und 8. Uh. lanenregiment) , und um 10 Geſchüße ( 1 reit. Batterie
1 ) aus der leichten Brigade : 4 Esc. dem 4. Dragonerregiment ( Deuş) und 6 Fußgeſchůße der 8. Brigade), und es blieben zur dem 9. Huſarenregiment ( Saarbrüden ) 44 , Zuſammenziehung beſtimmt 2 ) aus der 1. uhlanenbrigade (Adin) : 6 Pinien Infanteriebataillone, 4 dem 7. Uhlanenregiment ( Bonn ) 16 landwehrbataillone, dem 1. comb. Landwehr - Cavalerieregt. 4 ) ( 2 Schúbencompagnieen ) , 3) aus der 2. Uhlanenbrigade (Trier) : 22 ' /,2 Bataillone. 4 dem 8. Uhlanenregiment ( Trier ) . 8 Escadronen Liniençavalerie , dem 2. comb. Landwehr - Cavalerieregt*). 64 9 14 dem 3. comb. Landwehrcavalerie , s
.
5
3
30 Esc.
III . Artillerie :
22 Escadronen . 16
Fußgeſchůße .
reitende
Geſchüße.
1) von der 7. Brigade ( Köln ) 8 reit. , 12
.
24 Fuß .
20 Geſch .
40 Gefchüße.
2) von der 8. Brigade (Koblenz ) 12 reit.; 30.5
18 Fußgeſchůbe .
St
&
r fe nt .
Jebes Bataillon konnte im Durchſchnitte zu 16 Offi: 50 Geſch. zieren und 600 Feuergewehren , jede finienescadron zu IV. Pionniere : Offizieren und 130 Pferden , jede landwehrescabron von der 7. u 8. . Abtheilg. (Koblenz) ein Detaſchement. 4 zu 3 Offizieren und 100 Pferden , jede Fußbatterie zu Im Ganzen alſo 32"/2 Bataillone,
Escadronen , Gedúße. * ) Zum Dienſte beim Infanteriecorps beſtinimt. 30 50
3 Offizieren, 50 Artilleriſten und 26 Pferden , jede reit.
Batterie zu 3 Offizieren , 50 Artilleriſten und 64 Pfers den angenommen werden .
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Veľ pflegung.
Hiernach wurde das Mandvercorps nach ſeiner ur:
ſprünglichen Formation ( ohne Offiziere ) ſtark geweſen Es beſtehen drei Verpflegungsſåge pro Mann und Lag. Mann . Pferde . 19,500 1,560 1560 1,400 1400 375 195
Bataillone Infanterie . 32'/, 12 Escadr. liniencavalerie
landwehrcavalerie 71/2 Fußbatterieen
14 5
reitende Batterieen
250 300
320
In Summa 23,385
3475
Pionniere
Brod
.
Fleiſch
A.
B.
Pfund 2 1/2
Pfund s2
la
Reis
ile
loth
oder Graupe Hülſenfrucht
1/3 21
3
Pfund 1/4 1/2
Kartoffeln , Meßen 2/3
Meßen '/2 Quart */20
Branntwein
Quart
1
6
C.
Mena ge .
ſein :
Pfo . 1'/
Loth 2 Poth 2 Nach Abgang der erſten Verminderung behielt das Salz . Corps eine Stårfe von Die Verpflegung A erhalten alle im lager ſtehende 13,500 M. Infanterie
2440 M. Gavalerie mit 2440 Pferden. 500 M. Artillerie 300 M. Pionniere 16,740 M. und
412
oder bivouakirende Truppen , gegen einen Soldabzug von 1 Sgr. 3 Pf. pro Mann und Tag.
Die Verpflegung B erhalten alle in Cantonnirungen ſtehende Truppen , gegen einen Soldabzug von 1 Sgr.
2852 Pferden . 9 Pf. Die Verpflegung C iſt die gewöhnliche Garniſons Und nach Abgang der zweiten Verminderung ( ſiehe
In Summa
weiter unten ) war das Landwehrcorps mit Einſchluß | verpflegung für allezur Garniſon Koblenzgehörende der Linienartillerie noch ſtarf 8400 M. Infanterie
metns, obgleich das leştere keine Menage machen konnte,
1400 M. Cavalerie mit 1400 Pferden . 250 M. Artillerie
Di
lo
с
a
t
ten fand.
206
s
300 M. Pionniere In Summa 10,350 M. und
1606 Pferde. í
0
n .
Generalcommando und deſſen Stab.
Commando der Infanterie , Cavalerie
}
und Artillerie
Koblenz.
Infanterie : 2. u . 3. Bat. des 4. Garde . Landw. Regts .
mithin in ſeiner Verpflegung die meiſten Schwierigkeis
Koblenz.
25. Infanterieregiment. In den Kaſernen .
28. Infanterieregiment. Koblenz, Ehrenbreitſtein, Pfaf fendorf und Neudorf. ( Beide Regimenter ſtanden abwechſelnd im lager.)
FO ur a g e . Es beſtehen zwei Rationsſåse , der ſchwere und der leidyte, und zwei Rationsarten , die Felds und Feldration . Marſdration die Marſch ration. Hafer 3/, Meßen 3 '/ Megen. Schwere Heu Pfund Pfund. 3 3 Stroh Pfund 4 4 Pfund . Hafer Heu
Leichte
3 '),3 Meßen 3
Pfund
3 3
Metzen . Pfund.
Pfund. 4 Strob Pfund 4 Die fd were Ration erhalten nur die Generalitat, der Generalſtab , die Adjutantur und die fdwere Ca
15. Candwebrbrigade. Stab. Kalten - Engers.
valerie , ſo wie die Artillerie - Zugpferde; alle übrige
25. u . 28. fandwehr - Infanterieregiment. Im tager. 16. Landwehrbrigade. Stab. Urmit .
Truppen, ſo wie die Artillerie - Reitpferde, erhalten die leichte Ration. Die Feldration iſt dem Corps für die Dauer von
29. 30. Landwehr - Infanterieregiment. Im lager. 39. 40. Landwehrbataillon .
ditto.
4. Schüßen - Abtheilung. Vallendar.
4 Wochen bewilligt; die meiſten Truppen haben die Per ríode vom 15. Auguſt bis 15. September gewählt . Die
1. comb. landwehrregiment. Andernach.
Marſd) ration gilt für die übrige Zeit der Uebung. Für den Gemüſe - Empfang iſt ein ſiebentågiger Turnus feſtgeſetzt , damit ein zweckmäßiger und den Truppen angenehmer Wechſel eintrete. Dieſer Turnus
u hranenbrigade. Stab. Andernach .
iſt: 1) Reis , 2) Kartoffeln , 3) Erbſen , 4) Reis , 5)
7. Uhlanenregiment. Mieſenheim , Pſaidt u . Saftig. 2. comb. Landw . Reg. Bubenheim , Metternich, Heils. 3. Neuendorf, Wallersheim , Refs ſelheim .
Weißbohnen , 6 ) Gerſtengraupe, 7 ) Erbſen .
Cavalerie :
Leidyte Brigade. Stab. Rúbenach.
4. Dragonerregiment. Mühlheim , Kårlich.
3
M
3
Artillerie : 7. Artilleriebrigade. Weißenthurm, Rettig .
In den Kaſernen von Roblenz. Pionnierdetaſchements. Engers . Nach dem Abmarſche der Linien Cavalerieregimenter
a gaš i ne.
1 ) Brod. In Koblenz.
2) Pictualien . In Urmiß und Ehrenbreitſtein .
3) Fourage . In Koblenz, Urmiß , Andernach und Neuwied .
8.
I r a n sport in ittel.
Sie beſtehen in zweiſpånnigen und einſpånnigen rückte die Landwehrcavalerie näher an den Erercirplatz Wagen , deren Ladungsvermogen in folgender Art feſts heran, und gab die entfernteren Cantonnirungen auf. geſtellt iſt :
630
629
jeber Compagniechef 1 Tiſch und 1 Stuhl, jeber Subs alterne 1 Stuhl , und je zwei und zwei 1 Tiſch. Jeder Adjutant, Rechnungsführer, Arzt, Feldwebel,
Auf einen
zweiſpännigen einſpännigen Wagen.
Es werden gelaben :
Brode à 6 Pfund
500
oder Fourage
20 Str .
3
Holz
Stroh
.
Fourier und Schreiber erhålt 1 Tiſch und 1 Stuhl. Die Offizier-Speiſezelte erhalten die erforderlichen
300 15
4
Ziſche und Bánfe.
1 flaft. 2 Schock K och bol 3.
'/2
Jeder Offizier und Arzt erhålt 2 wollene Decken , jeder Unteroffizier oder Individuum dieſer Charge ers hålt eine, und je zwei und zwei Soldaten oder Knechte
1
Eine Klafter Eichenholz enthält 108 Kubitfuß oder erhalten eine Decke. 120 Kloben .
Zum Kochen wird gerechnet: auf 1 Stabsoffizier und 4 Compagniechefs
per Bataillon
à 8/9 Kloben .
4 %,
2. weiß und roth
6. roth
10. gelb u . roth
8
3. weiß u . gelb
7. roth u . gelb 8. ret6 4. Gíau
12. gelb u . blau
auf 18 Subalternen à ), Kloben auf 560 Mann , pro 5 Mann /, Klobent .
Die Farben der Feldflaggen ſind : Compagnieen. Compagnieen. 5. roth u . weiß 9. gelb u . weiß
Compagnieen. 1. weiß
248/9
4. weiß u . blau .
28/9
auf zwei Wachten .
11. gelb
Dieſe Bezeichnung gründet ſich auf die in der Armee
Kochholz, tåglich 40 Kloben üblichen Nummerfarben , von denen bekanntlich Nr. I. weiß, Nr. II . roth , Nr. III. gelb und Nr. iv. hello oder / Klafter per Bataillon . blau iſt.
lag er ſt roh.
Die Rüchen ſind entweder Bataillons- oder Com
Für die erſten 5 Tage im lager erhalten :
pagnieküchen . Eine Bataillonsfůche erhålt einen Kochs
Der General bis zum Hauptmann 80 Pfo. 20 10
Jeder Subalterne Unteroffizier und Soldat
beerd mit 4 Reffeln zu 200 oder 100 Quart, jede Gom
2
pagnieküche einen Heerd mit 4 Keſſeln zu 50 Quart. -
und für die Folge zur Auffriſchung von 5 zu 5 Tagen : Die Kochgeråthſchaften beſtehen in Keſſeldecken , eiſernen Mörſern mit Piſtillen , Fleiſchgabeln , Hacmeſſern mit
die Hälfte der obigen Såpe. Zelte und Zeltgeråthe. 1
Es werden geliefert für :
Commandeur-Doppelzelte Offizier- Doppelzelte
Soldatenzelte Rnedytszelte
Gewehrmäntel
Brettern, Schaumfetlen, Vorlegemeſſern, Portionsfellen
ju 1 Quart, Durchſchlagen von Blech , Waſſereimern
1
1
von Blech und Holz, Rúbrfellen, Fleiſchkaſten , Waagen
Linien- lowehr: Landwehrbataill.
u . Gewichten , Roſtlöffeln, Anrichttiſchen , Waſſerzubern, Inf. Rg. Inf.Rg. m. Stablohne . Salgfåffern , Holzfågen uit Boc, Perten , Fietſdridizen, 1 1 1 33 32 12 10 MuüFörben , Beſen , ſchwarzen Tafeln zur Berechnung 138 4
134
24
24
1 2
1 2
1050 8746 203
1040 8520 198
4
43
48 2 8
1
8 beide
Offizier -Speiſezelte
Wođene Lagerdecken Zeltpflóce
Himiner Feldtiſche Feldſtühle Feldflaggen Beſen
Handkarren
.
•
.
Das zeltlager. Daſſelbe war 1 ') Stunde von Koblenz auf dem linfen Rheinufer zwiſchen dem Dorfe Urmiß und der
von Koblenz nach Andernach führenden Chauſſee, Front gegen die leştere, aufgeſchlagen , und anfånglid, auf 1 350 3352
66
66
74 24
95
94
34
24 171 3
24 166
8
3
ܒܝܬܙ
Trommelzelte
der Portionen .
345 Linienregiment und 18 landwehrbataillone eingerichtet; 2584
als aber 4 Bataillone ſpåter von der Stårfe des Ma:
62 növercorps abgingen, wurden die Zelte dieſer Bataillone
21 vom rechten Flügel abgebrochen , und das linienregis 113 2
30 ment růcte um 4 Bataillone nåber an die Mitte , To 8 daß 6 Landwehrbataillone û ber und 8 Bataillone unter denſelben zu ſtehen kamen . Ein jedes Infanterieregiment lagerte in 6 Zeltreiben,
Feber Stabsoffizier und Compagniechef erhålt ſein welche 3 Bataillonsgaſſen bildeten, die mit ihren Auss
eigenes Zelt, die übrigen Offiziere jeder Compagnie ers gången vorwärts auf den Waffenplaß ſtießen. Die halten eins gemeinſchaftlich, eben ſo der Regimentsarzt ganze Liefe des Lagers für ein Regiment betrug 537, und Regimentsadjutant, oder der Bataillonsadjutant Die Frontbreite 222 Schritte, die einzelnen Dimenſionen und Redinungsführer, und bei den Füſilieren wird noch ſind aus dem beigefügten Plane “) zu erſeben. der Bataillonsarzt in das leştere mit aufgenommen . Der ganze Bedarf an Zelten für ein fandwehr Das 10. Offizierzelt dient für die Feldwache.
regiment war 171 , nåmlich 1 Regiments Commandeurs
Jedes Soldatenzelt nimmt 15 Mann auf, folglich zelt, 3 Bataillons-Commandeurzelte, 5 Adjutanten- und hat jede Compagnie 10 Zelte ; 2 Zelte dienen für Sie Arztzelte, 12 Capitaindzelte, 12 lieutenantszelte, 120 Ge. meinenzelte, 4 hautboiſtenzelte, 4 Knechtszelte, 6 Wacht: Jedes Bataillon erhålt außerdem 2 einfache Zelte und Trommelzelte , 4 Montirungszelte. zur Unterbringung der Parade - Montirungsſtücke. * ) Dieſer Plan wird einem der nächſten Blätter der 1. M. 3. Jeder Stabsoffizier erhålt 1 Tiſch und 2 Stühle , beigelegt werden. Feldwache.
632
631
Das finienregiment hatte noch 1 Offiziers und 4
Die Offiziert und Soldatenzelte ſind rund (über die
Soldatenzelte mehr, ſodaß dasganzeLager 978 Zelte, Dimenſionen fiebe unten ), haben alſo dasAnſehen eines ohne die Offizier Speiſezelte (12 an der Zahl) zählte. Kegels, der aber an ſeiner Grundfläche einen ſenkrecht 2
Außerdem hatte jedes Bataillon 8 Gewehrzelte zu 20 bis auf die Erde reichenden Kranz von Leinwand von 2/2 Fuß Hdhe hat, wodurch die Soldaten eine ſehr ges
Gewehren jedes.
Für das ganze lager waren 5 große Brunnen, räumige Lagerſtelle gewinnen. Sie liegen mit dem Kopfe deren jeder ein Haupt- Reſervoir und 14 Waſſerhähne nach der Peripherie des Zeltes auf einer Wulft von Strob, batte, ausgegraben ; ferner 6 Latrinen mit anſtändigen mit den Füßen nach dem Mittelpuncte des Zeltes, wo die ſeinenen Verſchlågen ( die Offiziere eigene ), ſo daß die Tragſtange ſteht. Dieſe Tragſtange hat in Mannshöhe
Einſicht in die Latrinen dem Äußeren Blick gånzlich
einige Queerriegel zum zogen waren ; hinter den Brunnen befanden ſich ents von der Montirungsſtücke. Holz gezimmerte Waſchanſtalten.
Aufhängen des Ladezeuges und
Da die Zelte anſehnlich hoch ſind , ſo iſt die Luft in
Die Rochbeerdewaren von Ziegelſteinen erbaut mit denſelben nicht drůdend ; übrigens wohnte es ſich in den einem Schornſtein und eingemauerten kupfernen Keſſeln. falten Tagen warm , und in den warmen nicht übermå: Es iſt nicht wohl möglich, daß ein lager bequemer, Big heiß in ihnen. Der Regen durchdrang die feinwand
zweckmäßiger und äußerlicheleganter eingerichtetſein (dasSegeltuch ) nur ſo lange, bis ſie hinreichende Näffe fann , als es hier der Fall war, und was der Umſicht aufgenommen hatte. Auf die Doppelzelte der Offiziere und Thåtigkeit des Generalſtabs, der Intendantur und undDie derFeldwachen hatte mit der Regen keinenaufgemaus, Einfluß. Kochheerde waren großer gar Eleganz der Trainoffiziere zur größten Ehre gereicht. Nidt mins
der umſichtigund thătighaben ſich die Pionniere dabei ert, die Schornſteine hatten einen guten friſchen Zugund Pferdeſtålle, ſo wie überhaupt alle bauliche Arbeiten und ben ſich als ſehr zwecmåßig bewährt. Die Soldaten ers endlich die Errichtung einer fliegenden Brücke über den bieltenan den gewohnlichen Tagen zweimal, und an den falten und naſſen Lagen dreimal warme Suppe.
bemieſen , denen die Erbauung der Brunnen , Kochheerbe, raudhten nicht über die Gebühr. Dieſe Kochanſtalten has Rhein bei Engers zufiel. Den dönſten lohnt werden alle dieſe verſchiedenen
Zahlreiche Erfriſdungsanſtalten, von der eleganteſten
Behörden darin gefunden haben , daß die Soldaten im Reſtauration bis zur gewöhnlichen Schenke berab, batten
Lagerſich bequem und heimiſd, fühlten, vor Allem aber, ſich im Rücen deš lagers etablirt, hunderte von ambus daß fie im Lager geſundgeblieben ſind ; denn das Mas lanten Marketendern nicht zu gedenken. Es iſt faum zu
növercorps bat, nach der Ausſage aller Geſundheitsoffis begreifen, wie Ade ihreRechnung dabei gefunden haben . ziere, die wir darüber zu befragen Gelegenheit fanden,
Die lagerpolizei war vortrefflich , und nicht der
verbáltnißmäßig auffallend wenige Kranke gehabt, und geringſte Erceß iſt vorgefallen . Sie wachte mit Strenge die ſehr zwe& måßig vorbereiteten Hoſpitalanſtalten ſind barauf, daß fein unreifes Obſt verkauft werden durfte, und dieß hat die Soldaten vor der Ruhr und anderen ſchädlichen bei weitem nicht die Hälfte gebraucht worden . Um den unteren Kranz der Zelte zu fchonen , ſollte Krankheiten bewahrt. Daß unter allen diefen freundlichen Umſtänden das Bager der Sam : anfänglich kein Erdwall rund herum aufgeworfen wer: melplan für eine Menge von Zuſchauern und Befuchern war, läßt ſich
den;daes aberinden erſten Tagen der Lagerungszeitbegreifen .DieStreckevon Koblenz nachdemLagerwar zu allen Kutſchen, Wagen, Reitern und Fußgängern bedeckt; heftig regnete, ſo wurde dieſer Befehlſogleichaufgeho: Tagézeitenmit Wallfahrten begannen mit der Morgenrðthe, und fröhlichen dieſe Umwallungmit kleine eine erhielt Zelt , unðjedes ben einem Abzugsgraben. Eben ſo verdoppelte die våterliche dauerten bis ſpät in die Nacht fort. Vor der Mitte des lagers waren zwei 3 ! őlfpfünder aufgeſtellt, Sorgfalt commandiren Generals in jenen tagen diedes Strohration desden Soldaten , damit die Regens feuchte von denen einer jeden Abend um 8 Uhr den Retraiticul gab. Uuf dem linken Flügel des tagers befand ſich das Zelt des com :
Erde keinen nachtheiligen Einfluß auf feine Geſundheit mandirendenGenerals und hinterder snitte die Zeite undBaraten des Felddepote.
gewinnen konnte .
3 e It e. Soldatengele. Knechtegelt. Commandeurzelt. Offizierzelt. 300 5 300 8.Fuß 15 Fuß 6 30015 Fuß 5 300 12 Fuß
Durchmeſſer im Fuß Höhe im Lichten Innere Rundweite
10 .
Die feinwand iſt
Die Leinwand wiegt Ungefährer Preis
D
10
51
11 42
5 6
11 51
2
D 8 25 »
7 6
Doppelt
Doppelt
Einfach
Einfad
172 Pfund 40 Riblr.
63 Pfund 32 Rthlr.
49 Pfund 20 Rthlr.
24 Pfund
10 Rthlr.
123 ' /, Eden
971 ), Eden 42 14 '),
61% /s Eden 264/4
23 / Eden
Bedarf an feinwand :
5 /A Eden breite , zu den Kegeltheilen zum Knieſtück . 18 zum unteren Kranz 33 %32 Ellen Gurt zum Beſaß . A
>
8
52 ' /2 . 174/2 138/2
114/20
83/4 69 %.
15 5
)
»
44
Die Offizier -Speiſezelte waren långlich viereckig , ſehr geräumig und faßten 40 bis 50 Couverts . ( Fortſegung folgt. ) Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 6. W. feste in Darınſtadt und in deſſen Difijin gedruckt.
Mittwoch,
080
Nr. 80 .
6. Oct. 1830 .
: wanne Liit
1970.
10 2.
ona
123doc
Allgemeine Militár - Zeitung. tigung durch Se. Königl. Hoheit den Prinzen. Withelm
Piré u Bein.
( Sohn Sr. Maj . des Kidnigs ) und des Abmarfotages
Serbſtmanöper des 8. arme corps bei Koblenz. ( Portretung. )
der Truppen.
Recapitulation. Erſte Uebungsperiode 7 Tage, Eintbeilung der Zeit. Die Zeit der viermdchents zweite 7 Tage, dritte 6 Tage, vierte 10 Tage, im Gan . lidhen Uebung des 8. Armeecorps war im Allgemeinen zen 30 Tage , nåmlich 22 Uebungo , 2 Marſch- und in vier Uebungsperioden eingetheilt worden .
6 Ruhetage.
Erfte Uebungoperiode, vom 13. bis 19. Auguſt Da wir unſeren Aufenthaltsort in Koblenz gewahrt (7 Tagen) Die 15. Infanteriebrigade vereinigte ſich den hatten, ſo war es uns leicht, von hier aus Ercurſionen 13ten in Koblenz und verwendete dieſe Zeit zu Bris nach den verſchiedenen Erercirplåben der Truppen zu
gade-Grercitien. Die Cavalerie erercirte Regimenterweiſe machen , wobei wir Gelegenheit nahmen, und von eines in ihren verſchiedenen Garniſonen . Die Pandwehrbas gen Details zu unterrichten , die wir nach der Reihens taillone und Escadronen verſammelten ſich in ihrenfolge der Uebungsperioden hier mittheilen wollen . Stabsquartieren , und verwendeten die 4 erſten Tage Erſte Uebungoperiode. dieſer .Periode zum Detail der Befleidung, Ausarbei. tung und Marſdeinrichtung auf das Grindlidiſte. linie ninfanterie. Wir wohnten dem Ererciren Den 17. Auguſt rúgte die landmebrinfanterie, mit Auss bes 25. u. 28. Infanterieregiments, welche in eine Briga ſchluß der Garde, ins fager, die Cavalerie aber in Cans de zuſammengeſtellt waren, bei. Beide Regimenter übten tonnirungen bei Koblenz, woſelbſt die noch übrigen drei die ſogenannte ,, Brigadeaufſtellung ," von der ſpåter Lage der erſten Uebungsperiode abgehalten wurden. - ausführlich geſprochen werden ſoll, und der Hauptzweck -
Das 2. und 3. Bataillon des 4. Garde, landwehrregiments verſammelte ſich in Koblenz und verwendete dieſe 7 Tage zum Ererciren im Detail. - Die 4. Schůbens abtheilung erercirte für ſich in ihrer bisherigen Stabss garniſon (Weblar.) - Die 10 Mandverbatterieen der -
-
war, die faſt unvermeidlichen kleinen Verſchiedenheiten , die in Regimentern verſchiedener Garniſonen ſtattfinden , auszugleichen. Allein ſelbſt das geübteſte Yuge vermochte kaum dergleichen Verſchiedenheiten zu entdecken, da beide Regimenter gleichſam wie aus einem Guß mit muſter.
7. und 8. Artilleriebrigade verwendeten dieſe Zeit der bafter Pråciſion erercirten. Alle 6 Bataillone waren
erſten Uebungsperiode zu den erforderlichen Borůbungen zuerſt in Colonnen mit vorgezogenen Leten aufgeſtellt, in ihren Stabsgarniſonen ( Kólu und Koblenz.).
deployirten einigemal zur Uebung, theils in gewöhnlic
3 weite Uebungs periode, vom 20. bis 26. Aus cher Sdlachtordnung, theils aus der Liefe,und avans guſt ( 7 Tage. ) Den 20. Auguſt verſammelte ſich das cirten dann in linie mit einer Pråciſion , die allert
gauge Armeecorps, theils im Bager, theils in die Gay: Anforderungeu taftiſcher Kritit genügte. Wenn man tonnirungen bei Robleng , mit Ausnahme der 4. Sdů. bedenkt, daß die Linieninfanterie erſt am 1. April ibre
Benabtheilung, welche noch in Weßlar verblieb. Die Infanterie und Cavalerie erercirte in Brigaden , nach der Dispoſition ihrer Commandeure , die Artillerie mit allen 10 Batterieen im Ganzen, ebenfalls nach der Diss
Recruten , alſo den dritten Theil ihrer effectivent Stárke erhalten hat, ſo muß eine höchſt gründliche Aus bildung vorangegangen ſein, um die fchwere Aufgabe: das Avanciren pon 6 gebụnbenen Bataillonen in linie,
poſition ihres Commandeurs. Den 25ten rückte die 4te fo befriedigend zu löſen . Ebenſo práciſe gelangen die Schüßenabtheilung in ihre Santonnirungen bei Roblenz, Dritte uU ebungsperiode , vom 27. Auguſt bis 1. Sept. ( 6 Tage.) Zwei Manóvertage in Waffendivis ſionen mit Zuziehung der Artillerie , 1 Tag große Pas rabe und Corpsmanduer, 1Tag Corpsmanover im auss gedehnter Sinne, 1 Tag Feldmandver und 1 Ruhetag. Pierte Uebungsperiode, vom 2. bis 11. Sept.
übrigen Evolutionen, die Griffe , die Chargirung, das man zwei Arten von Zirailliren : 1) das Parade- Zirail, liren , wobei ſtreng auf die genaue Richtung der einzels nen Rotten in der Schwårmlinie gehalten wird , und 2) das feldfriegsmaßige Lirailliren, wobei jene ſtrenge Richtung dem Terrain anzupaſſen nachgegeben iſt. Es
( 10 Lage.). Große Corpsübung mit Einſdluß der Beſich
wid uns bedúuken , als ob die erſtere Uebung ein wes
Tirailliren ze . Bei der preuß. Infanterie unterſcheidet
635
636
nig auf Koſten der Testeren herausgehoben und begúns | Inſtitut der Landwehr behandelt , verbreitet ſich wohls ſtigt wird.
thátig bis auf alle Zweige berunter und iſt überall
Dag 28. Regiment, das ſeinen Erfaß aus dem Nes ſichtbar. Milder Ernſt, militariſche Strenge, leutſeliges gierungsbezire son befommt, hat ſchönere und fråftigere Wohlwollen , vor Adem aber väterliche Sorgfalt, bas Leute, als das aus dem Regierungsbezirk Koblenz ſich ſind die ehrenwerthen Bindemittel, welche diefe integris ergänzende 25. Regiment. Hierin mag der Hauptgrund rende Corporation der preußiſchen bewaffneten Macht liegen , warum das erſtere Regiment ſo zu ſagen um zuſammenhalten und gedeihen inffen. Landwehr . Cavalerie. Die Bildung der lands
einen Zon bóber geſtimmt erſcheint, als das lebtere.
s
Der Generalmajor und Commandeur der 15. Infans teriebrigade v. Dtbegraven leitete die Uebung, der Oberſt $ . Quadt, Commandeur deg 28. Regiments, führte die Brigade, und zwar mit einer ſehr anſprechenden Sis
wehr-Cavalerie unterliegt in der Geſtellung der Pferde eigenthůmlid en Schwierigkeiten ; allein der allgemein verbreitete gute Geiſt batauch dieſe zu überwinden ges wußt. Die Kreiſe ſind in Geſtellung der Pferde deries
cherbeit und jenem taftiſchen Anſtande, der das ganze nigen Methode gefolgt, die ihnen theils die bequemſte ,
Ererciren zu einem impoſanten militáriſchen Schauſpiel erhob. Man hörte kein einziges lårmended Scheltwort, das Ganze wickelte ſich mit heiterer Ruhe und barmos niſcher Uebereinſtimmung ab, ſo daß wir völlig befries
theils die woblfeilſte erſchien ; ſie haben deßhalb theils den Weg der perſönlichen Geſtellung , theils den der Entrepriſe eingeſchlagen , je nachdem in den einzelnen Kreiſen Mangel oder Ueberfluß an geeigneten Pferden
digt den plaß verließen.
vorherrſchend war. Die Landwehr - Cavalerieregimenter
Gardesland wehr. Der Stamm des 2. Batail- fónnen , was in der Natur der Sache liegt , nicht ſo lons 4. Garde - landwehr - Infanterieregiments ſteht in ſchon beritten ſein , als die Linienregimenter, aber álles, Koblenz , der des 3. Bataillons in Düſſeldorf ; beide was wir von rheiniſcher Pandwehr - Cavalerie bis jest
Batailone waren in Koblenz zuſammengezogen und vollzählig gemacht, die Offiziere aber von dem königl. Gardecorps aus Berlin und Potsdam anber commans birt worden . Das Ganze leitete der Major v . Borcke.
geſehen haben , iſt uns vollkommen dienſtbrauchbar ets ſchienen. Die Ausrújtung und Pferdebekleidung iſt durch , gångig gut , eben ſo die Záumung. Die Regiments. und
dann compagnieweiſe, endlich bataillonsweiſe im Detail ererciren , und haben dieſen Erercitien ſtundenlang mit wahrem Vergnügen beigewohnt. Es iſt eine Freude , dieſe Gardeoffiziere ererciren zu Teben . Mit welcher Sis cherheit und Ruhe betreiben ſie das mühſame Geſchafft, wie Teutſelig , wie buman und anſtåndig behandeln ſie die Leute ! Nur dadurch iſt es erk(årlich, wie ſo heteros gene Elementein ſo überaus furzer Zeit ſo acht fricg8s túnſtleriſch zuſammengeſtellt werden können.
grånzenlofen Måbe, die jeder in feinem Wirkungsfreiſe ſich gibt, iſt ein Reſultat bervorgegangen , das nicht ans ders als befriedigend genannt werden kann. Die Somas dronen und Regimenter führen ihre Bewegungen , wenn auch nicht ſo elegant wie die finie, doch hinreichend práciſe und ohne Störung aus. Wir haben bis jeßt feis nen Landwehrreiter ſtürzen, kein Pferd durdgeben , feine Evolution vollſtåndig mißlingen ſehen, was in der That
Escadronschefs ſind erfahrene linienoffiziere, für die Wir ſaben dieſe ſchöne Truppe zuerſt gliederweiſe , Zeit der Uebung zur landwehr commandirt, und bei der
überraſchen muß, wenn man bedenft, daß hier nur Stuns
Pandmebr fnfanterie. Für die Ausrüſtung der den und Tage disponibel ſind , wo bei der Linie Wos
Landwehr Infanterie iſt in den Rheinprovinzen außerschen und Monate zur Erreichung gleicher Zwecke ver : ordentlich viel geſchehen , und mit jedem Jahre ver: wendet werden können. linien - Cavalerie. Die beiden hier vereinigten ſchwinden die kleinen Mängel in der Bekleidung, ſo daß in dieſer Beziehung die Landwehr mit der Linie als Linienregimenter, das 4. Dragonerregiment aus Deus, faſt gleichgeſtellt zu betrachten iſt. Die Kreiſe haben und das 7. Uhlanenregiment aus Bonn, wetteifern mit barin'den Commandeuren auf das Freundlichſte die einander an Schönheit , Haltung und Ausbildung , ſo Hand geboten . Hier galt es die große Aufgabe , mit daß es ſchwer halten würde , einem oder dem anderent febr geringen Mitteln ein ſolides Ganze hervorzurufen. Regiment den Vorzug zu geben . Der Zuſtand der Pferde Die jåmmtliche Landwehr iſt jeßt mit Tuchhoſen ausges iſt beim 7. Uhlanenregiment im Ganzen beſſer, als beim 3
+
růſtet, was in den fühlen Herbſttagen feinen anderen , 4. Dragonerregiment; die Ausbildung beider Regimenter der Soldaten dußern kann. Eben ſo iſt der größte Theil dieſer erſten Periode im Ganzen nicht allzuſchnell gerits
als einen ſehr wohlthätigen Einfluß auf die Geſundheit vortrefflich, das Ererciren ohne allen Tadel. Wenn in
der fandwehr bereits mit Mänteln verſehen. ten wurde, ſo hat dieß ſeine natürlichen; unverwerflichent Das Ererciren reicht für den Krieg vollkommen aus, Urſachen . Artillerie. Sowohl die 7. Brigade in Köln ( eis und wenn der Natur der Sache nach , die landwehr in
den feineren Nuancen des Infanterie - Erercitiums der gentlichin Wahn ), als die 8. Brigade in Koblenz haber finie etwas nachſtehen muß, ſo iſt doch nirgends ein erſt in den erſten Tagen des Auguſts ihre alljährlichen greller oder ſtorender Abſtand ſichtbar. Die Bataillone großen Schießübungen (école de polygône) beendet, find theilweiſe mit Linienoffizieren verſehen , und was und ſind – die ste in den Tagen vom 21 - 24., die ben Landwehroffizieren an Uebung abgeht, erfeßt ihr gus 7te in den Tagen vom 26-29. Juli - von ihrem, Ges ter Wille. Dieſer gute vortreffliche Wille, der in allen / neralinſpecteur, dem Prinzen Auguſt v . Preußen R. H., rheiniſchen Truppen ohneAusnahme vorwaltet, iſt wahrs ſpeciell beſichtigt worden, wobei die Pferde beider Bris
baft bewundernswerth . Die liebe, mit welcher der com
gaden natürlich etwas angeſtrengt worden sind. Die
mandirende General der Provinz das ganze großartige Zeit bis zum 20. Auguſt verwendeten beide Brigadea
637
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theils zur Herſtellung ihrer Geſchüße; theils zum Auf- : machert, und zwar wählen wir dazu eine Infanterie :
råumen ihrer Schießplaße (polygônes), und vom Ers diviſion , welche normalmäßig aus 12 Bataillonen : erciren konnte folglich nicht viel die Rede ſein. Die zur und 2 bis 3 Fußbatterieen zu 4 Geſchüßen beſteht. Bu Corpsúbung beſtimmten 5 Batterieen der 7. Brigade einem ſolchen mußten außerdem den Marſch von Roin in die Cans Normal - Diviſionsmanover
tonnirungen bei Koblenz machen. 3 weite Uebungoperiode. Infanterie Um låſtige Wiederholungen in dieſer Darſteứung zu vermeiden , glauben wir einen kurzen Abriß von derjenigen Normalevolution geben zu müſſen ,
gehört folgender Cyklus von Evolutionen : 1. Rendezvousſtellung. Die Diviſion ſteht int
Bataillonscolonnen in 2 Treffen mit vorgezogenen Des ten , die Artillerie hinter dem 2ten Treffen , und darf die Flügelcolonnen nicht debordiren.
welche in Preußen mit dem allgemeinen Namen der Bris
三 三
gades , Diviſions , oder Corpo a ufſtellung bes nannt wird. Dieſe Evolution iſt das, was in früberer Zeit und noch unter Friedrich Wilhelm Il . Schulmas ndver bieß, und einen Eyflus. von einzelnen taktiſden Evolutionen umſchließt.
Es ſind alſo Normalevolutios
.1. .. .. .. .. .. .. .. ..
nen , wodurch eine Infanteriebrigade, oder eine Diviſion, oder endlich ein Gorps an den Tag zu legen bat, ob es
.. .. ....
2. Deployiren. Die Diviſion deployirt auf eitt denjenigen Grad hoberer taftiſcher Ausbildung erlangt beliebig benanntes Bataillon . Die Bataillone des aten hat , um vor dem Feinde ein volkommen brauchbares Treffens úberflügeln rechts und links um ' /, Bataillon ;
Werkzeug in der Hand eines Generals zu ſein . Disſe die 4 Fúſilierbataillone finden ihren Plaß auf den Flů Normalevolutionen geben durch die Brigade, durd die geln der Treffen . Die Batterieen nehmen ihre Stellungen
Diviſion und endlidi' durch das ganze Corps durch , find auf beiden Flügeln der Diviſion und in der Brigade-ih ſtets dieſelben, und erleiden nur einige Bariationen , die , tervalle ein . ( Sind nur 2 Batterieen vorhanden , fo
aber wiederum innerhalb der Grånzen des Cyklus der kommen auf jeden Flügel der Diviſion 2 Geſchüße, und Normalevolution liegen. Ein Beiſpiel wird das deutlich | 4 Geſchüße in die Brigades Intervalle.) deploy irte Diviſion . Für.
Für.
........
.. .. .. .1 .
.. .. .. ..
Für.
Für.
Die jüngſten Regimenter ſtehen im erſten Treffen , die alteſten im zweiten . 3. Formation der Tirailleure. Das erſte mit überſpringenden Bataillonen , während das hintere Treffen formirt ſeine Tirailleure dem Reglement gemaß. ( erſte ) im Avanciren bleibt, durch das vorbere (zweite)
4. Tirailleure und Artillerie vor. Die Lis durchgeht und das Gewehr zur Attaque rechts nimmt. railleure des erſten Treffens (dwårmen ; die Artillerie růdt vor, die erſten 100 Schritte im Trabe, den übrigen
Die Artillerie macht Halt und feuert. 8. Bajonnetattaque. Die Bajonnetattaque fannt
Theil des Weges im ſtarfen Schritte , gewöhnlich 250 auf 4 verſchiedene Arten ausgeführt werden : 1 ) in linie, Schritte vor das erſte Treffen, proßt ab, chargirt und 2) in Colonne, 3) ohne Tirailleure, 4 ) mit Tirailleuren nimmt die Geſchüße an die Prolonge. in den Intervallen. Zuweilen führt blos das vordere 5. Die Diviſion tritt zum Angriff an. Die Treffen die Bajonnetattaque aus, zuweilen abwechſelno Lirailleure, die Artillerie und das erſteTreffen avancis beide Treffen. ren in finie mit klingendem Spiel. Das zweite Treffen 9. Quarreeformation gegen den (ſupponirten ) folgt in linie, wenn das erſte eine Treffendiſtance ( 150 CavaleriesAngriff. Beide Treffen formiren Batails Schritte) Vorſprung gewonnen bat. - " Die Tiraideure londquarree's. Die Artillerie geht bis in die Höhe des. eröffnen das Feuer und machen ſpåter Halt ; die Artils zweiten Treffens zurück. -
Ierie feuert ( mit Kartåtſchen . )
10. Ablöſen der Treffen auf der Stelle. Das 6. Chargiren mit Bataillonen . Die Tirailleure vorbere Treffen macht Rehrt und geht zurůd , das hins
werden eingezogen, das erſte Treffen rücft zwiſchen die tere bleibt im Avanciren . Auf halber Treffendiſtance bes ( feuernde) Artillerie ein, macht Halt und chargirt mit gegnen beide Treffen einander, das vordere zieht ſich in ůberſpringenden Bataillonen zweimal durch. Das zweite Reiben geſetzt) durch das hintere, und beide Treffen wechs Treffen bleibt im Avanciren .
feln ihre prase, worauf das vordere Halt und das hints
7. Vorgeben mit abwedernden Treffen. tere Front macht. Die Artillerie bleibt dabei in ihrer gedeckt durch einige Tirailleure: Das erſte , im Bataillenfeuer ſtehende Treffen formirt Stellung, Golonnen nad der Mitte, ſobald das zweite nåber bers 11. Růczug en échiquier. Geſchieht in Bas angefommen iſt; die Teten bleiben im Feuer. Das zweite taillonscolonnen , die Artillerie bleibt beim hinterest Treffen geht durch das erſte, die Artillerie ſchließt fich i Treffen , wird auch wohl zwiſchen die Colonnen vers demſelben an, und beide růden etwa noch 100 Sdritte theilt und feuert durch die Intervallen, wenn ſich Gdes
vor. Das zweite Treffen chargirt wie früher das erſte genheit dazu bietet.
640
639
12. Frontver ånderung. Diefelbe beſteht weiftens immer in einer Viertelsſchwenfung , nur liegt zuweilen
Dån e mart.
Ropenhagen , 14. Sept. Se. Maj. der König bat
das Pivot in der Mitte, wobei das Bataillon benannt befohlen, daß die dießjährigen, zum 21. 6.M. angeſeß: wird , das die Adre bilden ſoll. Zuweiten liegt das ten Herbſtübungen nicht ſtattbaben ſollen . Der König
Pivot auf einem Flügel ( gewöhnliche Schwenkung ), hat ſich zu dieſer Beſtimmung durch die Betrachtung Dispoſition des commandeurs ab , der auch zuweilen eine ungewöhnliche Verſpätung ſowohl růdſichtlich der åberhaupt bångt die Art der Frontveränderung von der entſchieden , daß die überaus ſchlechte Erndteritterung
die Artillerie oder die geſammten Lirailleure eines Tref- Grudte, als der Saatbeſtellung, herbeigeführt babe, und fens zur Deđung der Schwenkung verwendet. Wir has daher die Einberufung der beurlaubten Landroldaten zu
ben früher ſchon in Berlin Gelegenheit gehabt, zu bes den Herbſtübungen den Aderbautreibenden ſehr nacis merken , daß äußerſt ſinnreiche Mandver mit ſolchen theilig werden würde. Schwenkungen verbunden wurden , die ſich aber jedess F r a n f r e i do. mal durd hobe Einfachheit auszeichneten. Das Grunds Der Kriegsminiſter hat den plan , die bereits bei prinzip dabei iſt, daß jedes Bataillon , als ein ſelbſtåns diges Ganze , in Colonne auf dem fürzeſten Wege in der Armee beſtehenden Kriegsſchulen in zwei Klaſſen theilen, ſo daß in den Schulen der erſten Klaſſe der t wird. smaſie. Die zu Verhältniß geführDiviſion neues ſein 13. Unterricht in den Elementen und in den für den Uns Brigademaſſe. einzelnen Brigaden ,. zuweilen auch die ganze Diviſion, teroffiziersrang erforderlichen Kenntniſſen ertheilt, in der ſchließen wir in der Rendezvousſtellung zu einer dichten zweiten Klaſe aber alle für den Infanteries und Cavas
Maße zuſammen und führen die Colonnenattaque, ohne lericoffizier nöthige Wiſſenſchaften gelehrt würden . ſich mit Feuern abzugeben, aus. Die Artillerie iſt dabei H anno ñ e r . in eine oder mehrere große Batterieen ( mit balber Ges Am 5. Sept. ſtarb auf ſeinem Landfiße zu Herrents ſchůßintervalle ) zuſammengezogen , und bereitet den An. bauſen der f. bannoverſche General der Cavalerie, Graf vor. lebhaftes ein emarſ griff ch .Feuer er in Zügen, oder in y. linſingen , Großfreuz des Guelphenordens , Oberit 14.durch Parad Entwed
Compagnieen , oder in Bataillonscolonnen ; die Artillerie des Gardes Huſarenregiments, 88 Jahre alt. Der Vers ten an der Queue. iefron mitDieſe Batter14 wiederholen fich Puncte
ſtorbene war der älteſte Offizier der bannoverſchen Urs
bei jedem Brigade: I mee und hatte ſchon im 7jährigen Kriege mitgefochten.
oder Diviſionsmandver. Von der Dispoſition desoberen Seine erſte Anſtellung als Offizier erhielt er unter der Befehlshabers hängt es ab, einige Variationen binein Regierung Georgs II. zu legen, 3. B.Defileemanóver, ſowohl offenſiv als des fenſiv , Aufmarſche nach einer Flanfe , Benubung der
Detreich. In Folge eines Allerhöchſten Handſchreibens vom 18 .
Füſilierbataillone oder der geſammten Tiraiteure zur ' Sept. an den Hoffriegsratho -Präſidenten, General der Feſthaltung oder Gewinnung eines wichtigen Terrains Cavalerie, Fürſten von Hohenzollern -Hechingen , haber punctes Mit
c. derglei chen Brigabemandvern füllten die einzels Se. Maj. der Kaiſer Ihren Herrn Sohn, der Erzberzog
nen Commandeure dieſe zweite Uebungsperiode aus. Es
Ein zweites Handſchreiben von demſelben Tage er's
würde zu weitläuftig fein , die einzelnen Dispoſitionen nennt den eben erwähnten Fürſten v. Hohenzollern l, und ertheilte ihm das Großkreuz des hier aufzuführen, welche ſich im Allgemeinen wenig von zum Feldmarſchal ns einander unterfdheiden .
Peopoldorde ; zugleich aber wird der Herr Fürſt, mit
Die einzelnen Brigaden unter ihren Befehlshabern Bezeugung voller Zufriedenheit mit ſeiner bisherigen Dienſtleiſtung , und mit dem Vorbebalt, ſeine erprobte Einſicht und Erfahrung bei vorfommenden Gelegenbeis ten in Anſpruch zu nehmen , der Leitung des Hoffriege's raths enthoben . Der Nachfolger des Prinzent in dieſer 25. Landwehrregt. Stelle iſt noch nicht mit Beſtimmtheit bekannt ; man 2. Brigade. Generalmajor 6. Rummel. von Sr. R. Hob. dem Erzherzog Ferdinands ſpricht 28. Linienregiment nden in Ungarn, und von dem Gra. Commandire Eſte, { 6 Bataillone. 28. Landwehrregt. fen Ignaz Gyulai , deſſen Stelle dann durch den r Löbeu. v. Generalmajo 3. Brigade. 29. u . 30. landwehrregiment . 6 Bataillone. Fürſten Aloys Lichtenſtein erſegt werden würde . RUB Land. 4. Brigade ( als Regiment.) Major v. Bila. Kaiſer haben den Generalinajoren t der & Majeſt . Se . 1 1.5 V. Plofbovo und Kwitnici , ha, Commandeuren der 40 1. u. 2. Brigade der 1. Diviſion Dragoner, deßgleiden 5. Brigade ( als Regiment.) Major 4. Borcke. 2. u . 3. Bat. des 4. Garde - Landwehrregiments. den Generalmajoren Sdirmann 11. u , Eismont I.,
waren folgende : 1. Brigade . Generalmajor y . Othegraven.
25. Linienregiment 6 Bataillone.
1 Bat.des 39. Landwehrregts, 2 Batallóne. 2 Bataillone.
Commandeuren der 1. u. 2. Brigade der 17. Infante :
Artillerie war dieſen Brigade- Erercitien : nicht bei- riediviſion, den St. Annenorder ir Klaſſe zu verleihen gegeben .
1 ( Fortſ: folgt. ). Igeruht . Redigirt unter Verantwortlichkeit der Bertagsbandrung : C. W. 126re in Dariuſtadt und in deſſen Orijin gedruckt.
Samſtag, V E
9. Oct. 1830 .
Nr. 81.
Allgemeine Militar - Zeitung. 2
übte die einzelnen A6 ,3 und Aufmarſche, die Golonnens
Pre u Be n. Berbſtmandver des 8. Armeecorp8 bei Roblenz. ( Fortſegung . )
formationen und Deployements , die Formation der Regiments: Diviſionscolonnen , die Attaquen in den vers ſchiedenen Gangarten , und endlich vorzugsweiſe den
Cavalerie. Für die Cavalerie iſt ebenſo wie für die Infanterie eine Normalſtellung und in derſelben ein Normals, Brigade : oder Diviſiongmanóver feſtgeſtellt, das wir näher beſchreiben wollen, wenn von der Ues bung der Cavalerie in der dritten Uebungsperiode die
Antheil , den jede einzelne Brigade an der Normalſtels lung zu nehmen hat, ſobald die ganze Cavaleriediviſion vereinigt ſein wird. Die Uebung im Parademarſch, fos wohl in Zügen als Escadronen im Schritt oder Trab, ging entweder jedem Brigade- Ererciren voran , oder
Rede ſein wird.
madyte den Beſchluß derſelben .
Durch den Ausfall der beiden Linien - Cavalerieregis
Die Formation der Regimento . Diviſionscolonne iſt
menter, dem 9. Huſaren- und 8. Uhlanenregiment, uns in der preußiſchen Cavalerie eigenthümlich, und da wir terlag die Cavalerie einer eigenen Formation , und die nicht vorausſeßen können, daß ſie den fefern allgemein zum Dienſte der Infanterie beſtimmt geweſene Cas bekannt iſt , ſo möge hier eine furze Beſchreibung derſels valerie mußtebeiwegfallen . Die Cavalerie formirte nunmehr 3 Brigaden. 1 ) leichte Brigade. Oberſt v. Blankenburg . 4. Dragonerregiment 4 Esc. 39. 40. Landwehrregt . 2
| 6 Escadronen.
>
2 ) Erſte ſchwere Brigade . Oberſt v . Hellwig . 1. comb. landwehrregt. 4 Esc. 7. Uhlanenregiment
4
)
} 88 Escadronen..
3 ) 3 weite ſchwere Brigade. Oberſt v. Rurfjell. 2. .
1. comb. Fandwehrregt.4 Esc. } 8 Escadronen.
3
ben plaß finden . Ein Regiment son 4 Escadronen bildet 2 Regis mentodiviſionen ( bei den Sachſen und Deſtreichern Flús gel genannt), und zwar bilden die 1. und 2. Escadron die erſte , und die 3. u . 4. ' Escadron die zweite Dis
viſion, jede unter einem Stabsoffizier oder dem ålteſten Rittmeiſter.
Sobald das Signal zur formation der Regimentos Diviſionscolonne gegeben wird, und das Regiment ſteht mit der Front nach dem Feinde, ſo geben die 4ten Züge I der ungeraden und die iten Zuge der geraden Escadronent
um eine Zugbreite vor und bilden die Zete der Regis Jeber Brigade war eine reitende Batterie zugetheilt, mentsdiviſion ; die 3ten, 2ten u . 1ten Züge der ungeraden welche aber erſt in der dritten Periode an den Uebuns Escadronen machen finfoum und die eten, 3ten u . 4ten gen der Cavalerie Theil nahmen.
Zuge der geraden Escadronen Rechtsum , und feßen ſich
In der gegenwärtigen zweiten Uebungsperiode ers in ihrer Reihenfolge hinter die Zuge der Zete, ro bag ercirte die Cavalerie in Brigaden für ſich . Gede Brigade das Regiment in folgender Art zu ſtehen kommt :
4. Esc.
III. Esc.
II. Esc.
1.
4.
1.
2. 3. 4.
3.
2.
2.
3. Esc.
1.
2. Diviſion .
inint
IV. Esc.
2. Esc. 3 . 4
I. Esc.
4. 3. 2. 1.
i
1. Esc.
1. Diviſion .
Steht aber das Regiment mit der Front vom Feinde | threm Verhältniß , und die beiden Züge, welche früher
abwärts oder, was einerlei iſt, hat es Rehrt geſchwenkt die Zete hatten, bilden jeßt die Queue. und befindet ſich im Zurücgeben, ſo geben, um die Res
Auch die Normalformation der Avantgarde iſt
gimentsdiviſionen zu formiren , die iten Züge der ungeras eigenthủmlich, 'und geſchieht auf folgende Art : den und die 4ten Züge dergeraden Escadronen mit balbs Wenn ein Regiment in der Avantgardenſtellung rich rechts und halblinks im Trabe vor, und ſchließen nad formiren ſou, geben zuvorderſt beide Diviſionen auf der der Mitte zuſammen ; die anderen Züge folgen dann in i Grundlinie ſo weit rechts und links auseinander , daß
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nicht nur die Batterie zwiſchen ihnen prat findet, forts dern auch die ganze Front des dahinter ſtehenden ſchwes ren Treffens gedeckt wird, worauf das Regiment wieder Front macht. Alsdann geben die Flügelescadronen (die 1. und 4. ) mehrere hundert Schritte vor und machen
der 6 Fußbafterieen in das zweite Treffen zu ſtehen
Halt . Jede dieſer beiden Escadronen ſendet dann ihren
daß ſie die ſich ſpåter entwickelnde Fußartillerie zu beiden Seiten um eine Halbbatteriefront überflügelt. Avanciren der ganzen Linie im Scritt, Trab und Galopp – Abproben und Chargiren ! – Ruhe. a ) a) Schon aus dieſem erſten Aft der Dispoſition iſt
4. Zug vor, und dieſer zieht Flanfeure vor, welche ſich auf der ganzen Linie vertheilen , aber eine Intervalle für die Wirkſamkeit der Batterie frei laſſen , welche ib. rerſeits bis in die Höhe der Flügelescadronen vorrückt
fommen. ( Die Fußartillerie șißt ab und rubt. ) 4. Die reit. Artillerie deployirt ( nach Umſtändent ber localitat entweder redyts oder linfs , oder rechts
und links ) und nimmt ſo große Batteries Intervallen ,
und abproßt. Die Avantgardenformation bildet folgende erſichtlid), daß derſelben feine großartige taftiſche Idee Figur : Flanfeure Irupps Flügelescadr.
zum Grunde liegt; denn wenn auch das Halten und
Ruben der Fußartillerie , während die reitende den ers
0
ſten Angriff macht, durd die Annahme gerechtfertigt werden kann , daß die Fußartillerie einſtweilen bei der (ſupponirten ) Infanterie in der Rendezvousſtellung vers bleibt , ſo iſt dod, das Ruben der reit. Artillerie nadi
........
Esc. der Mitte
Soll jeßt das Regiment zur Attaque fich formiren, vollführtem Angriff vor der Front der Fußartillerie nichts ſo werden die Flanfcure eingezogen , die Batterie gebt weniger als natürlich. Wir erwarteten , daß die reit. hinter die Escadronen der Mitte zurück, welche ſich nach Artillerie durch irgend ein Mandver die Front der Fußs
der Mitte zuſammenſchließen und ihre Flügelescadronen artillerie frei machen würde , was aber nicht erfolgte. aufnehmen , worauf die Attaque nach allen Signalen
5. Die Fußartillerie deployirt in åbnlicher Art, wie die reitende, ſo daß ſie von der leßteren ganz .
beginnt. Ererciren der Artillerie ' wo å brend der
gedeckt b) bleibt. Sie proßt ab, legt die Prolonge
an , chargirt aber nidt eber , bis die reit. Artillerie zweiten Uebungsperiode. Das Ererciren von 40 beſpannten Geſchüßen ( 24 ihre Front frei gemacht hat. c) b) ,, Gedeckt" - foll wohl beißen ,,masfirt " , denn Fußund 16 reitenden ) in 10 war Batterieen unter einem gemeinſchaftlichen Befehlshaber und neu;wir vers eine abgeſeſſene, im Ruhen begriffene Zruppe fann feine
,
;
fáumten daber nicht, uns dabei einzufinden. Das Grer , andere binter ihr ſich entwidelnde deden wollen . ciren fand auf dem großen Erercirplage des Corps bei
c) Dieſer Zufas erſcheint durch das Sachverhältnis
Weißenthurm an zwei Tagen, den 23. u .25. Aug.,ſtatt überflüſſig, da wohl nicht anzunehmen iſt, daß die Fuß , Am 23. erercirte Fuß'. und reitende Artillerie, jede artillerie nach dem Deployiren in ihre vor ihrer Front für ſich unter ihrem Befehlshaber und den benöthigten ſtehende und ruhende befreundete Waffe hinein dies Stabsofizieren ; die Dispoſitionen dazu waren von dem Gommandeur der Artillerie gegeben, wir beſcheiden uns aber deren Mittheilung, da ſie weder beſonders bervors tretende taftiſche Ideen , nod ſonſt Belebrendes oder Ins
tereſſantes enthalten, und ſich meiſtens auf ganz einfache Bewegungen beſchránften . Deſto geſpannter waren wir auf das Ererciren der 10 Batterien am 25. , wobei der
Commandeur der Artillerie in Perſon commandirte. Die von demſelben gegebene Dispoſition war fol.
Ben wird . 6. Die reit. Artillerie proßt zum Zurücgeben auf, bricht in Batterieen zu Einem rechts und links ab, d) ſchließt die Teten nach der Mitte, und geht im Trab binter die Fußartillerie zurück, macht nach Maßgabe des Terrains Kehrt, und marſchirt in Batterieen auf. Die Fußartillerie eröffnet ein lebhaftes Rollſchuß: feuer , ſobald ihre Front frei iſt.
d ) Das Abbrechen iſt vor dem Feinde fo überaus gende. ( Die Buchſtaben beziehen ſich auf Bemerkungen, gefährlich , daß es ſelbſt bei Friedensmandvern nicht welche wir an Ort und Stelle zu machen Gelegenheit vorkommen ſollte. Dar preußiſche Erercirreglement für die Artillerie enthält eine Evolution, welche das Abbres
fanbet . )
Dispoſition zum Ererciren der Artillerie
dhen überflüſsig macht, nåmlid das Schließen der Ges
ſchůß - Intervallen während des Frontalmarſches bis auf
am 25. in der Parabeaufſtellung in 5 Schritte. Dieſe Evolution bat, ſo viel und bekannt ſteht Auguſt. 1. Die Artillerie Colonne mit aufgeprostem Geſchůb, die reit.Artilles iſt , keineandere Artillerie, und 'ro' wenig wir sieim in ſcharfenKugelfeuer empfehlen wollen , ſo iſt ſie dochy , die Fußartillerie 4 Geſchůben in Batterieenzu rie urs!Parades jedenfalls dem ſchleppenden und zeitraubenden ' Abbre. ben . - Honne ieen zu 6 Geſchů Batter
chen bei weitem vorzuziehen . Wird nun vollends , wie
marſch in in Batteriefron Aufmarſch ten . Front ganzen es hier geſchah, das Zuſammenſchl Artillerie geſdloffener , die reit.der Artillerie ießen der Teten nad
auf dem rechten Flügel. Die Fußartillerie formirt der Mitte mit dem Abbrechen verbunden, ſo geht der leßte Vortheil : den feindlichen Kugeln mehr Spielraum Geſchůßen. zud 4eine Batterieen Marſchcolonnerechts 2.Eswir
in geſchlof- | 34 verſchaffen , verforen, und die Evolutioniſt durd
fenen Zügen formirt, die reit. Artillerie an der Lete. nichts gerechtfertigt. 7. Die Fußartillerie avancirt ( init der Prolonge) 3. Waffenweiſe Teten links vorgezogen, ſo daß die mit abwechſelnden Batterieen , die der Mitte Nr . 3 Zeten der 4 reit. Batterteen in das erſte, die Zeten
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rie in geſchloſſenen Zügen rechts ab, und die III . u.
Iſt die Fußartillerie im Feuer , ſo proßt die reit. rechts und links, ſchließt ihre Diſtanzen ( rou heißen Intervallen ) nach dem liufen oder rechten Flügel k) bis auf 10 Schritte, allignirt ſich genau mit der Fuß artillerie, proßt im Avanciren ab, chargirt gleichfalls
IV . eben ſo linfo ab , und folgen dann in dem Aus
mit 6 lóth . Kartåtſchen , und legt die Prolonge an .
u. 4 zuerſt. e) Sobald dann die Flügel- Fußbatterieen antreten, geht die 11. reit. Batterie init Rechtoum an die I. , und die III . mit finfsum an die IV , reit.
Batterie, und zwar ohne Batterie, Intervalle beran. f ) Iſt dieß bewirft, ſo brechen die 1. u. Il. reit. Battes
genblice, wo die beiden mittleren Fußbatterieen mies
Artillerie beider Flügel zum Avanciren auf, ſchwenkt
h) Mit Berwunderung, aber auch zugleich mit Bes
der vorgeben , in Colonne den Flügelbatterieen der Torgniß haben wir dieſe unpraktiſche und für die Bedie: Fußartiüerie, jedoch ſo, daß fie ſolche um eine Bat nungomannſchaft höchſt gefährliche Evolution mit anges teriebreite rechts und links überflügeln. g)
ſeben. Die preuß. Prolonge iſt ſo lang, daß die Proße
e) Das Avanciren der Fußartillerie geſchah en rich 24 Fuß vor der abgeproßten Kanone befindet. Nun geſchab das Schließen der Intervallen im Trabe ; die Folge war alſo, daß die Kanonen auf dem feſten Erds
écbiquier zu je zwei Batterieen ; zuerſt : 4.
3.
boden wild umber ſchleuderten , nicht nur ein verworres nes , ſehr unregelmäßiges Bild darboten , ſondern audy
.l. ...... .....fo .f .
ungleid in die linie einrücten .
Als ein beſonderes
................ Glúd muß es angeſehen werden, daß dabei' fein Artils leriſt überfahren wurde. 2.
5.
6.
1.
2.
5.
6.
................. und fpåter :
i) Dieſes Begünſtigen konnte nicht von Bedeutung
1.
ſein , ſobald man Zeit und Raum berechnet. ................. ................ k) Das Schließen der Intervallen nach dem fchweni 3. 4. kenden Flügel fann niemals elegant ausfallen, wie es ................ denn auch hier der Fall war. ;
f ) Nach dieſer Anordnung batte die reit. Artillerie folgende Formation : ...............l.
.fo .fo .fo .fo ........
III.
IV.
I.
II.
9 ) . Ganze Artillerie avancirt und chargirt mit 21 thigen Kartåtſchen . 1 ) 1 ) Es múffen Umſtånde ganz eigener Art obwalten, wenn eine fchon im Kartåtſchfeuer begriffene linie von 6 Fußbatterieen ſo viel Zeit behalten ſoll , daß fich 4
g ) Das Vorgehen der reit. Artillerie in 2 Colonnen reit. Batterieen noch an ihre Flügel anhången können , geſchah in folgender Art : 6 Fußbatterieen . IV .
..
....
... III. ....
I.
.... II. bol.
ofiol.
8 ) Die 3 Echelons der Fußartillerie alligniren fidh und eröffnen ein heftiges Kartåtſchfeuer . Die reitenden Batterieen beider Flügel brechen vor , und die Zeten beider Colonnen nehmen eine ſolche Rich
tung an , daß die Batterieen nach dem Frontmachen die feindliche Rinie foråg faſſen können. n Bat rie t e e t t r t i ien , 2 reit. 2 re . Ba .
um ebenfalls in ein Kartåtfch feuer einzugeben . Die Verwendung der reitenden Artillerie in der obigen Art erſcheint wenigſtens eben ſo wenig im Geiſte dieſer Waffe, wie das ſpätere Vorgeben derſelben an der Pro longe , allignirt mit der Fußartillerie. 10 ) Reitende Artillerie proßt zum Avanciren auf, und rückt zur Verfolgung des Gegners vor. Der rechte Flügel offnet ſich daher im Vorgehen links , der linke
rechts ins gewöhnliche Verhältniß mit 20 Schrittent Geſchüß - Intervalle und 40 Schr. Batterie- Intervalle. 11) Fußartillerie proßt zum Avanciren auf, öffnet ſich rechts und links ins gewöhnliche Berhältniß und probt im Avanciren ab . - Rube. m )
in ) Zum zweitenmale ſaben wir alſo an dieſem Tage beide Waffen abgeproßt in zwei Treffen bintereinander aufgeſtellt, ohne daß dieſes abnorme Verfahren taktiſch motivirt worden wäre.
12. Rudzug durch ein Defilee. ( Daſſelbe wird burch Zamboure marfirt. )
Die Flügelbatterieen der Fußartillerie, alſo Nr. 1
6 Fußbatterieen.
u . 6 , proßen zuerſt zum Zurückgeben auf, laſſen zum
Iſt die ganze reit. Artillerie im vollen Feuer , lo
avanciren die 6 Fußbatterieen mit der Prolonge und ſchließen dabei nach der Mitte der linie ihre Batteries
Intervallen ganz, die Geſchüß - Intervallen aber bis auf 10 Schritte , b ) růden bis auf 600 Schritte an die (Tupponirte ) feindliche finie , und chargiren mit
6 [8th. Rartåtſchen . Die reit. Artillerie begunſtigt dies jes Vorrúden durch ihr Feueri) ſo lange als möglich. .
Gefechte aufrizen , n ) und geben ſchwenkend nach dem Defilee zurüd. In defien Nåbe angefommen , bricht
die Batterie Nr. 1 zu Einem links und die Batterie Nr. 6 zu Einem rechts ab, Nr. 1 ſchwenkt, wenn ſie das Defilee paffirt iſt, mit der Tete links , und Nr. 6 mit der Tete rechts ; beide marſchiren ſo weit fort,
daß ſie die vor dem Defilee zurüdgebliebenen Battes rieen recht ſtark (? ) überflügeln , wo dann die Bata
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terie Nr. 1 zu Einem Rechts - Front , die Nr. 6 zit zu rechtfertigen ſein, als dem Feinde dadurch unnúßers Einem links . Front macht, und beide im Zurüdgehen weiſe die Flange geboten wird , was man , namentlich mit Artillerie, gerne vermeidet.
abproben .
p ) Dieſe Stelle iſt dunkel. Die Ausführung geſchah Feßt proßen die ite u . 4te reitende Batterie zum Zurückgeben auf, gehen in Front um die Flügel der in der Art, daß die 10 Batterieen folgendermaßen bins vor dem Defilee ſtehenden 4 Fußbatterieen herum , ter dem Defilee aufgeſtellt ſtanden : ſchwenken dann gegen das Defilee, o) wo ſie, wie die | Defilee. 1 Fußbatterieen Nr. 1 u. 6, zu Einem abbrechen ; ſobald . 3 Fußbatterieen . fie 3 Fußbatterieen ſie aber das Defilee überſdritten haben, ſchwenfen ſie nicht, fondern die ite Batterie geht mit Kurz- Halbs links, die 4te mit Kurz : Halbrechts ſo weit ſeitwårts,
4 reit. Batterieen . Daß die reitende Artillerie bei dieſem Manöver in
daß ſie fie fowohl in ſich aufmarſchiren , als auch , daß die 2te u . 3te reit. Batterie zwiſchen ibnen einrücken fonne, könne machen dann Kehrt! ( ſoll beißen Front!) und warten das Weitere ab. Haben die beiden reit. Bats terieen 1 u . 4 die Flügel der Fußartillerie erreicht,
einem dieſer Waffe eigenthümlichen Sinne verwendet worden wåre; hatten wir zu bemerken feine Gelegens heit. Es war ůberhaupt ſehr auffallend, daß für eine ſo große Menge von Geſchůßen nur ein Defilee anges nommen war. Zwei oder drei Defileen båtten ein uns ſo folgen die 2te u. 3te in gleicher Art. natürlicheres taftiſches gleich Punct Bild 13. gegeben. Dieſe Bes Die 4 Fußbatterieen vor dem Defilee chargiren , merkung gilt auch für ſobald ihre Front frei iſt, und ziehen ſich dann in ( Fortfegung folgt. )
åbnlicher Art von beiden Flügeln ab , und zwar die 2te wie die ite , die 5te wie die 6te ; zulegt brechen die 3te u . 4te Batterie zugweiſe ab , ſtellen ſich aber
fraintre i dy. Nationalgarde BatterieenderzuPariſer Geſchůşen wirdDieausArtillerie jede beſtehen
binterdem Defilee ſo auf, daß die reit. Artillerie das 4 , 6 , Defilee der Långe nach beſtreichen kann . p ) Joubert Befehlshaber und Oberſten den zum aus den n ) Auf den Handpferden befindenſich ſogenannte | Die Capitaine undOffizierewerdengrößtentheis erhalten. zur Fortſchaffun Packfiſſenbeſtimmt, , welche urſprünglich g des 3óglingen der polytechniſchen Schule genommen werden. mehreren ſtarfen Futters und deßhalb mit Einer im Moniteur vom 21. Septbr. enthaltenen
Riemen und aufgenåbten Schlaufen verſeben ſind. Um den Fußartilleriſten zugleich als Sattelzudienen, find königl. Verordnung zufolge, wird die obere Leitung der ein paar Steigbügel eingeſchnallt. Der Sitz eines Ars Pulvers und Salpeterfabrication einem vom tilleriſten mit ſeinenen Beinkleidern ,deren angenåbte Kriegsminiſter in Vorſchlag zu bringenden Artilleriegenes
Gamaſdien das Beinkleid ſtraff anſpannen , iſt auf dies ral übertragen . Ein Oberſtlieutenant oder Escadrongs ſen Packfiſſen wahrhaft bedauernswertb . Wirhaben chef von der Artillerie fol unter dieſem der Pariſer Gelegenheit gebabt, rhon bei den großen Manövern Salpeterſiederei als Inſpector vorſteben . Dieſer mit bei Berlin zu bemerfen , daß das Aufſigen der Fußar :I der Leitung der Pulverfabrication beauftragten Behörde fragen erfahren , daß daſſelbe bei den Corpsmanóvern aus dem Director ſelbſt, einem Mitgliede der
wird ein Vervollkommnungsrath beigegeben ,welcher tilleriſten deßhalb nur ſehr ſelten geſchab,undaufBes , Akademie
ſogar verboten, und überhaupt nur für ganzaußer: der Wiſſenſchaften und dem Inſpector , ro wie einem ordentliche Fälle, wo es auf Zurůdlegung großer Stres Commiffar der hieſigen Salpeterſiederei beſteht. Der , der Inſpector und der genannte Commiſſár ſoll. Unters Director aufgeſpart bleiben ankommt, im Trabe kann denNächſtdem eine Fußlanone, außer dem bilden zugleich den VerwaltungsrathderAnſtalt. - Se. maj. der König bat' 211 Soldaten , welche in offizier, nur 4 Mann auf den Handpferden und der
Proße fortſchaffen, und 4 Mann bleiben zu Fuß zurüc. den Bagno's zu Breſt, Rochefort und Toulon wegen
Entwendung von Montirungs , Hieraus folgt nun von ſelbſt, daß das Aufſigen über: |Perkaufs , Verſeßunganoder ihren Cameraden verübten Dieb: haupt nur im Avancirenund niemals im Retiris ſtúden , oder wegen ren 31:1&fig iſt ( es ſeidenn,man ſchichte die unberit: tahls ihre Zuchthausſtrafe aushielten , unterm 2. Sept. tene Mannſchaft voraus ), weil es unmenſchlich ſein begnadigt. Durch einen Beſchluß vom 13. Sept. bat würde, ſie im Stich zulaſſen,odergar durd, die eiges Se.Majeſtåt aud) die Gnade gehabt, 637 wegen In ſubordination zur Rettenſtrafe verurtheilte ehemalige Dieſe Verhältniſſe niederzuſchießen Kartåtſden nen ſcheinen hier ganz unberückſicht zu ſein , ia Soldaten , welche zu Lorient ihre Strafe aushielten ,zu igt.geblieben dasÁuffigen der Mannſchaft begnadigen. Täglich werden 10 in ihre Heimath zurücs amerſten Erercirtage ſogar dreimal vor,kamund zwar zweimal beim bloßen geſchickt, ſo daß, ehe 2 Monate vergeben , das Bagno Evolutioniren . Die unglücklichen Fußgånger liefen nun dieſes Hafens vódig geleert ſein wird , worauf 18aufs aus allen Kräften binter ihren davonfabrenden Battes gehoben werden rou.
rieen ber, das ganze Feld wimmelte von folchen Trupps und gaben das wenig erfreuliche Bild einer übereilten 3
W ů r ft è m bé rg.
Am 28. Septbr. iſt, nach langwierigen leiden , der
Generalieutenant und Mitglied der stammer der Stars 0 ) Sich beim Abzuge über ein Defilee noch mit desherrn , Freiherr v. Barnbůler , ju ludwigsburg, Schwenkungen aufzuhalten , dürfte um ſo weniger | 56 Jahre alt, geſtorben. Retirade .
Redigirt unter Lerantwortligkeit der Berlagsbändlung : C. W. £ * 666 in Darmſtadt und in deſſen pfizin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 82.
13. Oct. 1830 .
MUROS
Allgemeine Militar : Zeitung . 2
15. Artillerie : Marſch ! Im Avanciren abprogen
Pre u Ben. Herbſtmanő oer des 8. Urnieecorps bei Roblenz. ( fortresung. )
und chargiren . Ende.
Dieſes Endea haben wir nicht abgewartet. Verges 13. Uebergang über ein Defilee . Die ite reit. Batterie bricht zuerſt zu Einem rechts bens glaubten wir, es würden vielleicht einige beſondere ab, geht im raſden Trabe durch das Defilee, ſchwenkt taftiſdhe Evolutionen folgen , worin die Artillerie ibre
mit der Tete rechts, ſobald ſie daſſelbe überſchritten , große Manóverfåbigkeit zeigen fonnte, z. B. Frontvers marſchirt in Zügen geſchloſſen links auf , und trabt ſo änderungen, bei denen das Pivot theils auf einem Flüs weit fort, daß fie das Defilee udlig frei macht, und gel, theils in der Mitte liegt ( Achsſchwenkungen ) , und
das feindliche Feuer auf ſich, alſo ganz vom Defilee abzieht, worauf ſie dann links front macht, im Avans ciren abproßt und chargirt. Iſt dieſe Batterie im Marſche, ſofolgt ihr die 4te reitende in gleicher Art,
wobei die eine Waffe die Evolutionen der anderen durch ihr Feuer vorbereitet oder dedt ; oder Echellonangriffe, Colonneformationen , ſchråge Aufmårſche u . ſ. w . Aber
-
nichts von allem dem , vielmehr blos ein einfaches Vors
aber links abmarſchirt ; ihre Zete ſchwenkt alſo linfs , oder Zurückgeben auf der geraden linie, wozu die Maſſe
ſte marſdirt in Zügen geſchloſſen rechts auf, trabt fort der Batterieen zu dem Jmpoſanten der Bewegung nichts undHierau machtf redyte die 3te Fußbatterie , wie die 1te reis folgt Front.
beiträgt. Am geſpannteſten waren wir auf einen recht eigenthümlichen und energiſchen Gebrauch der reit. Ars
tende, und dann die 4te Fußbatterie, wie die 4te reitende, tillerie , wobei der Unterſchied zwiſchen berittenen und jedod nehmen beide Batterieen ihre Aufſtellungen gleich unberittenen Geſchüßen in die Augen fallend bevortres fals_fo, daß fie das Feuer nicht auf das Defilee leiten. ten würde . Dieſer Genuß iſt uns nicht geworden . Das Material der hier verſammelten Artillerie iſt n vor dem Fußbat beiden die die brechen de, Defilee die 2te ſebr ſchon , die innere Ordnung ſcheint vortrefflich zu reiten und 3te 2te teriee Feuer dſind, im Sobal links, die 3te rechts, zu einem ab, geben eine nad der ſein , und als vorzüglich gut ausgebildet müſſen die anderen durch das Defilee, und durch die beiden Fuß. Fahr-Ranoniere betrachtet werden , welche an Preciſion batterieen, marſchiren rechts und links auf, proßen im im Fahren“ wirklich nichts zu wünſchen übrig laſſen . Avanciren ab und chargiren . Jeßt avanciren die 1te Die Offiziere der reit. Artillerie ſind im Ganzen gut und 4te reit. Batterie, und alligniren ſich mit denen der beritten, die der Fußartillerie, welche gewohnliche Dienſts Mitte. Die 2te und 5te Fußbatterie bemirfen , ſobald pferde reiten , ſind es bei weitem weniger. Dritte Uebung 8 periode. die ganze reit. Artillerie im Feuer iſt , gleichfalls. den Uebergang , analog den früheren Beſtimmungen , und
Sowohl die Infanterie als Cavalerie erercirten in
rkung der Urtil nen Mitwi aber27.unter fich , der Diviſio Fuß: | ferie nebenden ſtellenſich in ihrem Verhältniß det. Auguſt verwen u. 28. . Hierzufürwurde die 1te und folgen beiden Zuleßt
batterieen der Mitte auf.
Der Generalmajor v . lóbell hatte für das Erercirent
6te Fußbatterie , wie früher die 2te und 5te.
14. Die ganze Artillerie formirt ſich in eine große ſeiner Diviſion feine ſchriftliche Dispoſition gegeben ; die lmajors v . Pfuel folgt hier unten. ten Intervalle zwiſchen den Ges des Das Genera Batternie mit 10 Schrit Grerciren beider Diviſionen an beiden Lagen Ende proßt die Fußartillerie um
fchúße . Zu dem
nnteTitel nkte ſich Bris ſogenadem aufdie meiſte befchräfſtell Avanciren auf, tritt an und ſchließt nach der Mitt bis gadeau en unter ungindeſſ imnsVorig , derenenwir
ls zum ebenfal proßt nRechts, e mache reit. Artille Die1teund Schritt 10 ren auf Batteri 2te rie auf,e. die Avanci
: Normal- Diviſionsmandvere gedacht haben.. Die um, 3teſiedie und 4teFront finksum , undtiller gehen weitiren. ſeits ie ſodemasf derFußar warts,diedaß
Bewegungen waren ganz einfach und mußten es ſein,
da namentlich die Artillerie das ganze Jahr hindurch
rie gemeinſchaftlich erercirt, folg nicht mit der Infante ſie mit 10 Schritten Intervalle Front und lich Dann machen aligniren ſich mit der Fußartillerie. erſt die erforderliche Uebung im Beobachten ihres Verhältniſſes zu den Evolutionen der Infanterie gewins 2 reit. Batt . 2 reit. Batt. : 6 Fußbatt.
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nen mußte. Wir glauben bemerkt zu habent, daß dieſes ſogenannte Verbåltniß , und beſonders das ängſtliche
Bajonnets Attaque.
Das 1te Treffen in Colonnen geblieben , tritt auf
Feſthalten derſelben , für die Artillerie ungemein ſchwies das Hurrab des 2ten an. Bajonnet : Attaque. rig iſt , da ſie hierbei aus dem eigentlidien Cyklus der angewandten Artillerietaftit heraus, und in eine derſels Die Artillerie bleibt, wenn das 2te Treffen durch
ben mitunter widerſtrebende lage tritt, die nichts deſto weniger für nothwendig erachtet wird , um den Stands punct einer vollkommenen , préciſen, elementartaktiſchen Ausbildung an den Tag zu legen. Dispoſition zum Ererciren der Infanterie der 15. Diviſion
das 1 te gebt, hinter dem 1 ten angebangen ſtehen , und wenn das 1te Treffen zur Bajonnet Attaque vorgeht, gebt die Artillerie bis zum 2ten Treffen mit vor und hångt ſid) dann dieſem an . 3
Habn in Rub'. Sdulter. Points vor.
Das 1te Treffen iſt deployirt, das 2 te bleibt in
am 27. Auguſt 1830. Colonne . Um 8 Uhr ſteht die Diviſion in Bataillonscolonnen Die Artillerie geht hinter das 1te Treffen, wie früber. hinter einander, den Weg, welder von Múblheim nach 1tes Treffen , Colonne nach der Mitte. Formirt's Duarree. Kalten - Engers führt, vor ſich habend. Front nad Retraite en échiquier.
Andernach
Die 1. Brigade an der Lete ; die Artillerie hinter Schwenkung rechts, das Fúſilierbataillon des 25. der 2. Brigade. Parademarſch in Compagniefront. Die Regiments iſt das Pivot. Die Artillerie bleibt ſtets bei demjenigen Treffen,
Diviſion formirt ſich rechts abmarſchirt in Bataillonss
colonnen mit vorgezogenen Leten ; die Treffen baben welches dem Feinde nicht zunächſt iſt, und chargirt Normaldiſtanzen. unausgeſeßt. Die Batterieen Nr. 1 u . 2 hinter der 1. Brigade,
Nach der Schwenkung Avanciren, im Avanciren
die Batterie Nr. 3 hinter der 2. Brigade. Deployirt Brigademaſſe und Bajonnet -Attaque. auf das Fúſilierbataillon 28. finienregiments .
Parademarſch in Colonne . Der Mann erhålt 8 Pas
Batterie Nr. 1 auf den rechten Flügel, Nr. 2 in die tronen. Gepåd und tuchene Hoſen . Mantel auf dem Brigade -Intervalle, Nr. 3 auf den linken Flügel. Zuge Torniſter. ( gez. ) 0. P fuel. des 3ten Gliedes formirt.
Schwärmen . Mit dem Schwärmen gleichzeitig geht die Artillerie 200 Schritte vor.
Soutiens 100 Schritte, Zirailleure 100 Schritte vor den Soutiens .
Uebungen der Cavalerie w & brend der britten periode. Die hier verſammelten 22 Escadronen Cavalerie nahmen die Benennung : Achte Cavaleriediviſion
Avanciren, das Fúſilierbataillon des 28. Regiments , unter Befehl des Generalmajors Frhrn. v. Ozettrit Richtungsbataillon. Zirailleure chargirt.
an , und hatten folgende Schlachtordnung: Generalmajo
Diviſionár:
r Frhr. v . Ozettriß . Die Artillerie bleibt in der Zirailleurlinie . Gommandeur der reit. Artillerie: Major Stammer. Infanterie chargirt mit abwechſelnden Treffen ; wenn Zweiter Stabsoffizier dabei : Major Arnold.
das 1te Treffen durch das 2te wieder vorgerugt iſt,
Peichte Brigade. Oberſt v . Blankenburg.
chargirt es nicht mehr. Auf Halt ! Points vor und gerichtet. Die Artillerie
4 Goc. des
bleibt ſtehen , wenn die Lirailleure zurůdgeben, bis das 1te Treffen herankommt, und hängt ſich lodann demſels
1 1
4. Dragonerregimente.
39. Landwehrs Cavalerieregts . $
3
40 .
$
ben auf 50 Schritte an ; fie folgt in eben der Art dem Reitende Batterie Nr. 1 . 2 ten Treffen , wenn dieſes durch das 1te Treffen vor: Zweite fd were Brigade. Erfte dwere Brigade. rúdt ; eben ſo folgt ſie wieder dem iten Treffen , wenn Oberft . Kurſſell. Dberſt o. Bellwig. dieſes durch das 2te Treffen vorrückt. 4 Esc. des 2. comb. Edw . 4 Esc. des 1. comb. &dw . Cab. Regte. Rebrt. Retirirt. 4
Die Artillerie bleibt vor dem 1ten Treffen . Front. Artillerie in die Intervallen und auf die Flugel.
Achsſchwenkung rechts. Das 2te Bataillon 25. Regiments die Achſe.
2
2
3. I Cao . Regte. 4 5
Reit. Batterie Nr. 3 .
: 7. uhlanenregimente. Reit. Batterie Nr. 4. *)
In dieſer Formation mađite die Diviſion zwei Dix
viſionsmanóver, und zwar am 27. und 28. Auguſt auf
Die Größe des Bogens wird zur Stelle beſtimmt. 2tes Treffen , Colonne nach der Mitte.
dem großen Erercirplaße bei Weißenthurm . Die Diss pofitionen dazu waren vom General v. Osettri ß ents worfen und vom commandirenden General unverändert
Artillerie vor , chargirt.
beſtåtigt worden.
Zúge des 3ten Gliedes formirt. Sdwarmen .
Verhalten der Artillerie wie früher. Avancireit.
1 tes Treffen chargirt einmal burd , das 2te bleibt
im Marſche und bricht durch bas 1te Treffen.
I. Dispoſition für den 27. Auguft. Dem Manóver ging eine Paradeaufſtellung vorant,
wobei die Cavalerie in einem Treffen in Regimentscos *) Um 27. Huguſt war die reit. Batterie Nr. 2 der ciften
fdweren Brigade zugetheilt,
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Tonnen in Escadronen ſtand, die reit. Artillerie auf dem Treffens rechts und links auf, und das Treffen machte
linfen Flügel in Batteriecolonnen.
Honneurs.
die Attaque nach allen Signalen , 30g ſeine Batterieen
Parademarſd in halben Escadronen , die reit. Artillerie vor, weldie zweimal durchchargirten und hierauf in ihr in Batteriefront, im Schritt.
Verhältniß hinter das ſchwere Treffen zurückgingen.
1. Formation in der Rendezvousſtellung. leichte Brigade .
Rube.
10. Das ſchwere Treffen machte Kehrt, ging in Dis viſionscolonnen ( f. unſere früheren Mittheilungen ) durch das ebenfalls in Diviſionscolonnen formirte leichte, wels
dhes ſeinerſeits vorrúcte. Als beide Treffen halbe Trefs Schweres Treffent.
Zweite Brigade.
fendiſtanze genommen hatten, machte das ich were Front und beide Treffen Halt. Das leichte marſchirte auf und 30g Flanfeure vor. 11. Achsſchwenkung links .
Das leidyte Treffen
Erſte Brigade.
deckte dieſe Bewegung dadurch, daß es mit Zügen lints
........
fdwenfte. Die reit. Batterie Nr. 3 der 2ten ſchweren Brigade
abſchwenkte, auf den Hafen links und dann redits eins ........
2. Das leichte Treffen rückte auf halbe Treffens deďte dieſe Bewegung dadurch , das ſie ſich links herauss jog , eine Aufſtellung in der Nähe des Hafens nahm , diſtanze vor. 3. Beide Treffen deployirten gleichzeitig ( als Ues und das Feuer ſo lange unterhielt , bis das leidste Trefs bung.) Bei dem leichten Treffen bildete die 3. Escadron fen in die neue Front einſowenfte , worauf ſie in ihr des 4. Dragonerregiments die Baſis ; auf dem rechten Verhältniß zurůdging. Flügel des Dragonerregiments fam die eine Escadron Das ſcwere Treffen führte die Achsſchwenkung nach des 39., und auf dein linfen Flügel die eine Escadron dem Reglement aus. 12. Das ſchwere Treffen ſetzte ſich in Regimentern des 40. Landwehr - Gavalerieregiment zu ſteben , und dieſe Formation behielt auch das leichte Treffen wåbs rechts in Colonne in Escadronen und růfte auf das rend des ganzen Manóvers bei. Bei dem ſchweren 7. Uhlanenregiment zuſammen . Die erſte Dragonerdis Treffen bildete die 4. Escadr. des 7. Ühlanenregiments viſion bing fich an die Queue des rechten Flugels des ſchweren Treffens, und die zweite Dragonerdiviſion an die Baſis zum Deployiren . 4. Die Diviſion ſchwenkte mit Zügen links ab, alss die Queue des linken Flügels deſſelben ; die 30. u . 40. dann rechts auf dem Hafen , und mit Zügen rechts eins Landwehrescadron gingen mit der Batterie des leichten
geſchwenkt, wobei die Treffen und Batterieen genau ihr Treffens als Reſerve hinter das ſchwere zurück. Die Batterieen des ſchweren Treffens rúdten auf beide Flús 5. Eben ſo ſchwenkte die Diviſion mit Zügen rechts gel deſſelben vor, um die Colonnen - Attaque durch ein ab, links auf dem Hafen , und mit Zügen links einges lebhaftes Feuer vorzubereiten. Die Formation der Dis Verhåltniß beobachteten .
ſchwenkt, wodurch die urſprüngliche Stellung wieder viſion zu dieſer Attaque war demnach folgende: gewonnen wurde.
6. Die Diviſion ſette ſich in Regimentern rechts in
Nr. 2.
Nr. 3 .
... lolol.
Schweres Treffen.
........
Golonne in Escadronen .
7. Das ſchwere Treffen rückte zuſammen , wobei
E
das 7. Uhlanenregiment ſtehen blieb , das leichte Kehrt
1. Drag. Div .
machte, an das ſchwere heran rückte, und alles in die 2. Drag. Div . 39. 40. lpp .
Rendezvousſtellung ( sub 1.) überging . NB. Die Evos lutionen 2 bis 7 geſchahen zur Uebung , worauf das eigentliche Diviſionsmandver ſeinen Anfang nahm . 8. Das leichte Treffen ging im Trabe 300 Schritte vor, entwickelte ſich zur Normal. Avantgarden Aufſtellung
Nr . 1 .
... .....
( 1. unſere früheren Mittheilungen ) , zog ſeine Batterie 13. Colonnen - Attaque. Nachdem das ſchwere Trefo vor , welche zweimal durchchargirte und hinter die Es fen ſie ausgeführt hatte, gingen beide Dragonerdiviſionen cadronen der Mitte wieder zurückging, worauf das leichte ich w år mend zum Verfolgen vor , und formirten ſich
Treffen ſich zur Attaque mit Ausfallen der 4 ten Züge auf Appell!. 100 Schritte vor dem ſchweren Treffen formirte und nach der Attaque Halt machte. Unterdeſſen deployirte das ſchwere Treffen , formirte
in linie.
14. Diviſion rechts in Colonne in Escadronen.
Regiments - Diviſionscolonnen , und folgte dem leichten Parademarſch in ganzen Escadronen und Batterieen Treffen im Schritte. im Trabe. ( Fortj. folgt. )
9. Das leichte Treffen machte Kehrt , formirte Res
giments - Diviſionscolonnen , ließ Flankeure zurůd , 309 dieſe ſpåter ein, und ging durch die Colonnen des ſchwes
Frant tre i do. Der Bericht über den Zuſtand von Franfreich, wela
ren Treffens und binter daſſelbe zurück. Sobald dieß chen der Miniſter des Inneren am 13. Septbr. in der
erfolgt war , marſdirten die Regimenter des ſchweren Deputirtenkammer erſtattete, enthält folgende Bemers
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kringen über den Zuſtand der landarmer und und 4 Schiffslieutenante find entlaſſen worden . Eine der Marine: ,, Kaum in Dienſte getreten , bat der Commiſſion unterſucht ſorgfältig die Reclamationen der Kriegsminiſter für die Commando's der militariſchen Offiziere, die das frühere Gouvernement entfernt batte, Diviſionen und Unterdiviſionen geſorgt ; 45 Oberoffiziere Ein neugeſchaffener Poſten , der der Admirale von Frank, batten dieſe Commando's in Händen , 65 davon ſind reich , bat der Marine Belohnungen zugeſichert, die mit erſetzt, 10 auf ihrem Poſten geblieben ; ſie hatten dieß ihren Dienſten im Verhältniß ſteben , und die Unterges durch die Raſchheit und Entſchiedenheit ihrer Mitwirs ordnetheit aufgehoben , worin dieſelbe zur landarmee kung verdient. Zu gleicher Zeit, und zwar ſeit dem 8. ſtand, die allein die Würde eines Marſchalls von Frants Auguſt, wurden die Generale, welche die Inſpection überreich beſaß. Endlich bat der berühmte Befehlshaber der die Truppen hatten, abberufen , und 10 Generallieutes Flotte in Afrifa durch ſeine Ernennung zu dieſer Würde nante oder Marechaur - de - camp wurden zu den Gorps vom König den verdienten lohn für ſeine Bemühungen mit dem Auftrage geſandt, die Ibronbeſteigung des Kós erbalten, und ſeine Gefährten werden, bei ihrer bevor,
nigs zu proclamiren, jeder Sciſſion vorzubeugen , und ſtehenden Anfunft in Frankreich , die Auszeichnungen die unter den Offizieren nöthigen Abfeßungen vorzu . unb Beförderungen erhalten, welche ſie ſo ſebr verdient ſchlagen . Neue Oberſten erhielten : 39 Infanterie- und baben . "
26 Cavalerieregimenter. In den unteren Graden fans den viele Erſebungen ſtatt. Nad 31 widtigen Praßen
P 0 I e n. Warſchau , 20. Sept. Einem Allerhöchſten Decrete
wurden neue Commandanten geſchickt. Eine aus Ober: Sr.Maj. des Raifers zufolge, werden die Allerhodoſten
offizieren beſtebende Commiſſion, die ſeit dem 16.Yuguſt Beſtimmungen vom 18. Auguſt 1828 und vom 5. Auguſt in Zhåtigkeit iſt, unterſucht wie Anſprüche der Offiziere, V.I., mornach wegen des damaligen Krieges mit der welche in Dienſt treten wollen; ibre Arbeiten ſind fehr Türkei feinem Unteroffizier und Soldaten der f. polnis
vorgerückt. Seit den erſten Tagen des Auguſts ſind den Armee geſtattet wurde, aus dem activen Dienſte Maßregeln zur Verabſchiedung der Schweizerregimenter, zu treten , nunmehr aufgehoben, und ſollen dieſelben, in der alten königl. Garde undlinie ergriffen ;ſie werden ! fo fern ſie ihre Jahre ausgedient haben, im gegenwårs ſtreng vollzogen . Die Entlaſſung der Ergarde und der tigen Herbſte entlaſſen werden . Haustruppen Königs Karl X. iſt geſcheben. Um die, durch die Entlaſſung entſtehenden Púden auszufüllen ,
iſt der Beſtand der linien.Infanterieregimenter auf 1500
Któ nigreich Sachſen . Nachbem die fónigl. geheime Kriegskanzlei und der
Mann , der der Cavalerieregimenter auf 700 Pferde, bisherige General - Commandoſtab zu einer einzigen und der Der Artillerie : und Genieregimenter auf 1200 Bedrde, unter dem Namen Roniglider Gene.
, ,, und 1450 Mann gebracht. Drei neue Regimenter , ein ralſtab" vereinigt worden ſind, Generals der iſt ſo Cavalerieregiment, unter dem Namen: Panziere von major der Infanterie , W. Gerrini, zum Chef des t.
Orleans, zwei Infanterieregimenter ( Nr. 65 und 66) , Generalſtabs und zum vortragenden Generaladjutanten und Techs Bataillone leichter Infanterie werden in dies ernannt worben.
ſem Augenblice organiſirt. Zwei Bataillone Gendars
1
merie zu Pferde find ſpeziell errichtet, um den Dienſt
w i rttemberg.
in den weſtlichen Departements zu verſehen . Eine Mus
Se. Majeſtát der König haben durch höchſtes Decret vom 26. Septbr. folgende Drdensverleibungen verfügt: den Friedrichsorden dem Generalmajor v. Brand ; das Commenthurfreuz des Kronordens dem Generalmajor Graf y. Sontheim , dem Staatsrath . Rapff, Dis rector des Oberfriegsgerichts. Ferner wurden ber Gous verneur von fudwigsburg, Diviſionscommandant, Ges nerallieutenant W. Rdder, und der Stabsoffizier des zweiten Reiterregiments, Oberſt v. Mundorff , in den Rubeſtand verſest. Befördert ſind : zum Generalieutes
nicipalgarde iſt für die Stadt Paris organiſirt. Mehr als die Hälfte der Leute, woraus fie beſteht, iſt bereit, in den activen Dienſt zu treten . Der Oberbefehlshaber der afrifaniſchen Armee iſt veråndert. Die Nationals fahne weht in den Reihen dieſes Heeres, das ſich eben ſo eifrig , fie anzunehmen , als würdig gezeigt bat, ihr zu folgen, und das, wenn es ins Vaterland zurüdfehrt, die Belohnungen erhalten wird, die es durch ſeine Tas pferfeit verdient hat. Auf diefe Weiſe iſt innerhalb fünf
Wochen das Perſonal der Armee erneuert oder ſeiner nant und Diviſionecommandanten , der Commandant der
Umgeſtaltung nabe. – Die Marine erforderte nicht zweiten Brigade,Generalmajor Graf v . Bismark, mit
ſo ausgedehnte Reformen. Schon ſeiner Natur nach Vorbehalt des Dienſtalters für die älteren Generalma. erfordert dieſes Corps die Verbindung von beſonderen Kenntniſſen mit einer langen und fortgefeßten Erfahs rung . Auch war das frühere Gouvernement gezwungen , bei ihr Offiziere zu laſſen oder anzuſtellen , die ſich laut zu den Geſinnungen bekannten, deren Ruin es beabſich
jore der anderen Waffen ; zum Generalmajor und Goms mandanten der zweiten Brigade: der Commandant des 2ten Regimente, Oberſt v. Gaisberg ; zum Oberſt und Commandanten des 2ten Regiments : der Stabsoffizier des 1 ten Regiments , Oberſtlieuteuant v. Moltfe 2c.
tigte ; dieſe haben ſich beeilt, rich für unſere Revolution - Der Inſpecteur der Infanterie , Generallieutenant
zu erklären ;ſie erfüllte, was ſie wünſchten. Hier waren v . Hügel, wird, unter Beibehaltung ſeiner bisherigen alſo wenig Veränderungen nöthig. Inzwiſchen ſind doch Stelle , Gouverneur von Ludwigsburg. die eingeſchlidhenen Mißbråuche geboben worden. Drei
Contreadmirale , 12 Schiffs- und 5 Fregattencapitaine, Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandrung : C. W. feste in Daruftadt und in deſſen Difizin gedrudt.
Samſtag,
Nr . 83 .
16. Oct. 1830 .
( 1in
છે!!
JAMII
Hig
119011
20 5
)
Allgemeine Militår : Zeitung. Preußen . Berbſtman /ver des 8. Urmeecerp8 bei Soblenz.
Dieſes einfache und ſehr anſprechende Manóver wurde åußerſt prizis ausgeführt. 3. Artilerie zurück . Diviſion Rehrt, in Regimentos
( Fortſetung. )
diviſionen zurückgezogen, Front, Aufmarſch. – Rube. 4. Diviſion Treffenweiſe Achsſchwenkung recht s. Dem Manóver ging wie am geſtrigen Tage die Pas Das leidyte Treffen blieb dabei in linie, und die 4. Es radeaufſtellung , ſo wie der Parademarſd) in halben cadron des 4. Dragonerregiments machte die Adſe. Das Escadronen und geſd loſſenen Batteriefronten voran; (d )were Treffen formirte zuerſt Diviſionscolonnen und 11. Dispoſition für den 28. Auguſt.
alsdann folgten wie geſtern einige Golonnenformatios nen und Deployements zur Uebung , worauf die Divi: fion die Rendezvousſtellung einnahm. 1. Formation des leichten Treffens zur NormalAvantgardenaufſtellung. Die Batterie der Avantgarde
rückte vor, chargirte und ging in ibr Verhältniß zurück. nicht gelungen angeſehen wurde ), und in Diviſionscos Das leichte Treffen machte eine Attaque ( welche als
führte dann die Adhsſchwenkung reglementsmäßig aus. 5. Das leichte Treffen machte eine Attaque von der
Stelle im Galop , ohne Mitwirkung der Artillerie, die 4ten Züge fielen aus , und es wurden Flanfeure vor gezogen .
6. Colonnen - Attaque nadi beiſtehender Formation, Nr . I.
Nr. III.
...............
Nr . IV.
Schweres Treffen .
........
lonnen durch das were zurůd. Dieſes marſcirte auf, machte eine Attaque nach allen Signalen, bierauf halt und zog ſeine Batterieen vor.
-
Rube .
2. Diviſion Rechtsſchwenkung , um die der ( ſuppos nirten ) Infanterie zu decken , und zwar :
39. 40. m .
4. Drag . R.
Ale drei Batterieen bereiteten die Attaque durd, ihr
a) das ſchweré Treffen ( in Regimentsdiviſionen Feuer vor. 7. Parademarſch im Trabe. in ganzen Escadronen und Battes Brigade ſchwenkte mit Zügen rechts, brad riefronten
formirt. )
Die 1.
aus den Diviſionscolonnen in Zügen rechts ab , um rechtsabmarſchirt zu ſein , trabte geradeaus, ſchwenfte ( auf Befehl) nochmals rechts auf dem Hafen , und
Bemerkungen .
Beide Manöver wurden mit muſterhafter Präziſion
dann mit Zugen links ein.
ausgeführt, was augenſcheinlich , nachſt der guten Auss
Die 2. Brigadeſchwenkte in Regimentsdiviſionen rechts , marſchirte auf, und rúdte in das Alignement der erſten Brigade. Beide Brigaden zogen ihre Battes rieen vor, welche ihr Feuer eröffneten.
bildung der Truppen , in der Einfachheit und Klar: beit der gegebenen Dispoſitionen und der ruhigen , fiches ren Führung des Ganzen, die überau mit würdevoller
Haltung ſichtbar war, ſeinen Grund hatte. Die reitens b ). Das leichte Treffen hatte ich hinter dem den Batterieen griffen zwar ſtets zeitgerecht, aber leider
schweren in Regimentsdiviſionen formirt, ſo daß die 39. etwas ſpåt ein , wurden jedoch mit Umſicht geführt, ſo u . 40. Landwehrescadron auf dem linken Flügel die 3te daß überall Einklang in den Bewegungen und nirgends Diviſion bildeten. Das leichte Treffen ging ießt ſo weit , eine Störung ſtattfand. zurück , um Terrain zur Schwenkung ( aus der Liefe ) Deſto mehr überraſchte uns die langſamkeit, mit der zu gewinnen .
die reitenden Batterieen zur Aufſtellung ſelbſt und zum
Die 3te Diviſion machte zuerſt Front und ſchwenfte Schuß famen, welches mit dem, was wir früber von rechts, ſpåter die 2te und endlich die 1te Dragonerdivis dieſer Waffe gehört hatten, im Widerſpruche ſtand und
fion ( in Staffeln . ) Jede Diviſion marſchirte gleich nach ganz augenſcheinlich ſeinen eigenen Grund haben mußte. vollführter Schwenkung auf, und růcfte mit Augen links Bei naberer Erörterung gewahrten wir denn , daß die in das Alignement der erſten dweren Brigade. Die reit . Batterieen bier eine von der bei dem Gardecorps leichte Brigade 30g ihre Batterie vor, welche ihr Feuer bei Berlin abweichende Dbſervanz befolgten. Anſtatt eröffnete. nåmlich, wie es dort geſchieht, den Brigaden in Battes
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II. Corp 8 ma nduer. riefront, aber mit geſchloffener Geſchüß - Intervalle zu folgen, beim Vorgehen raſch durch die von der Cavas Nach der gegebenen Dispoſition nahm bas Corps lerie für ſie gemachtefücke zu brechen, dann ſich ſchnell zu beiden Seiten der Andernacher Chauſſee, Front rechts und links zu öffnen, folgten hier die Batterieen gegen Koblenz ) folgende Rendezvousſtellung : ihren Brigaden in Colonne zu zweien aus der Mitte 1 ) Vorn ſtand die 8. Cavaleriediviſion in der For, abmarſchirt, wodurch ſie einen laſtigen Schweif bildes mation vom 28. Auguſt, unter Befehl des Generalmas
ten ; in dieſer Formation gingen ſie durch die Cavalerie, konnten natürlich erſt dann aufmarſchiren , wenn der Schweif der Colonne die Savalerielinie paſſirt war, und badurch erzeugte ſich ein ſehr ſtörender Aufentbalt beim
jors v. Szettriſ, die leichte. Brigade vorn , dahinter ihre Batterie, rodann das ſchwere Treffen in Regimentern in Escadronen rechts mit vorgezogenen Teten, die beis den reitenden Batterieen hinter ihren Brigaden .
Aufmarſche, der um ſo großer war, als die Batterieen, 2) Dabinter das Infanteriecorps unter Befehl Sr. wie wir börten , den ſtrengſten Befehl erhalten batten , Ercellenz des Herrn Generallieutenants v . Ryſiell ll . ,
niemals anders als im Zrabe aufzumarſhiren . Eben ſo war ibnen verboten, eher zu feuern, als bis aile Geſchůbe geladen waren, wodurch natürlid ein Geſchůß auf das andere warten mufte, und es ſich ergab, daß unter an
in 2. Diviſionen oder 4 Brigaden getheilt , in Batails lonscolonnen mit vorgezogenen Teten, in zwei Treffen, Dicht aufgeſchloſſen zum Deployiren bereit. Fünf Bris gadebatterieen dahinter, in ſich in Zúgen rechts abmar,
deren eine Batterie erſt nach beinabe einer vollen Mis
dirt und aufgeſchloffen . 3) Dahinter die Neretveartillerie, beſtehend aus der
nute den erſten Schuß weggab . Es iſt nicht zu beſchreis
ben, wie unangenehm eine ſolche freiwillige Verzögerung Fußbatterie Nr. 6 und der reitenden Nr. 4 , aufmarſdirt, auf den Zuſchauer einwirft, da beim Vorzieben der Bat- aber mit geſdhloſſenen Intervallen. Rechts und links zu
terieen aller Augen auf ſie gerichtet ſind , und die hinter ihrer Dedung eine Compagnie der 4. Sdúßenabtheilung ihnen baltende Savalerie mit Sebnſudyt den erſten Schuß neben ſich . erwartet. Auch ſoll den Battericen auf das Strengſte Dispoſition und A u 8 f û hrung, in verboten worden ſein , mit geladenen Geſchüßen zu agi: Momente get beilt. ren, was Eróffnung Feuers Tebr vers zögert. Wirebenfalls ſprachendiedarüber mit des einigen
Artillerieoffi: 1. Der Feind bat einige Cavalerie entwidelt.
Die Savaleriediviſion ſete ſich in Marſd ), die leichte zieren, dieſe aber zucten die Achſeln und meinten : wir móchten gern, aber wir dürfen nicht.“ Auf Befragen, ob Brigade ging im Trabe vor und deployirte, wobei die
denn das Agiren mit geladenen Geſchůßen wirklich ro Escadronen des 39. n . 40. landwehrregiments ſich auf gefährlich ſei , erhielten wir eine verneinende Antwort, beide Flügel des Dragonerregiments resten. mit der Bemerkung , daß das Schnellfeuer überhaupt
Die leichte Brigade formirte die Avantgarde nach
guuz yeraprlos ſei, wenn es prinzipgemaß geſchåbe und der Normalſtellung, zogibre Artillerie vor und fanos die Artilleriſten auf einer ſo vollkommenen Stufe dernirte den Feind .
Ausbildung fich befånden, wie es hier wirklich der Fall 11. Der Feind hat ſeine Savaterie verſt årft und Td i ågt den Angriff der leidten
war .
Erſtes Corps n'andver ( ohne marfirten Feind
Brigade' ab. Die leichte Brigade formirte ſich zur Attaque in lis nie , welche fehlſchluß, und ging dwårmend im Trabe durch das in Diviſionscolonne formirte ſchwere Treffen zurück wobei aberſondern die 39. inund 40. Pandwebresc adron geſchloſſener nicht ,ichmårmten, Ordnung die
auf der Ebene von Weißenthurm . I. Paradeaufſtellung.
Flügel der ſd wårmenden Dragoner deckten. Hinter dem ſchweren Treffen raillirte ſich das leichte , das fdwere
Den 29. Auguſt hatte das Corps Rube. Den 30. Auguft.
Paradeaufſtellung des ganzen Armeecorps.
Das Corps ſtand in zwei Treffen , Regimenterweiſe marſcirte auf, und machte eine Linien- Attaque mit in Colonne. Im erſten Treffen die Cavalerie und Ars Ausfallen der 4ten Zuge. tillerie, im zweiten die Infanterie. Da, dem Vernehmen Ill. Die feindlide Cavalerie iſt geworfen , ein zweites Treffen rückt an. nadh, bei Anweſenheit Sr. Königl. Hoheit des Prinzen Wilhelm dieſelbe Paradeaufſtellung ſtattfinden wird , ſo
Das ſchwere Treffen 309 ſeine Artillerie vor unb
behalten wir uns vor, ſie alsdann näher zu beſchreiben. nahm ſie nach einigen Salven wieder zurück, worauf es
Bei Ankunft Sr. Ercellenz des commandirenden den Rückzug in Diviſionscolonnen antrat, bald darauf Herrn Generals der Cavalerie, v . Borſtell, wurden die wieder Front machte,aufmarſchirte und eine kurze Ats Honneurs gemacht, und alsdann in Parade vorbeimars taque, vom Fleck im Galop'ausführte , und die Flans ( chirt, und zwar die Cavalerie in halben Escadronen, keurzüge vorzog. die Infanterie in Zügen , die Artillerie in Batterieen , IV. Der Feind wartet den Angriff nicht ab , und gebt ordnungsmåßig auf ſeine Ins bei der reitenden zu 4 Gefchůßen , bei der Fußartillerie zu 6 Gefchúßen .
fanterie zurů d . Die Truppen waren im vollſtändigen Paradeanzuge • Die Cavaleriediviſion regte die Retraite in linie mit decorirtem Ozafo ; das beiterſte Wetter begünſtigte fort, zog ihre Flanfeure ein , und ging in Diviſionda das impoſante Schauſpiel. colonne durch die Infanterie zurůd.
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Hierauf reßte ſich die Cavalerie: die leichte Brigade , V. Borbewegang der feindlichen Cavalerie zur Verfolgung des Rådjuges der diefſeitigen , erſte Brigade der Infanterie, die Flügel der Infanterie worauf jene ordnung8 m d big gurúd geht.
hinter den finken Flügel, das ſchwere Treffen hinter die
Die Infanterie formirt Quarree's , die Artilerie
mit einer Diviſion debordirend.
Die Infanterie war der Cavalerie aus der Rens chargirt , worauf die Infanterie wieder Colonne fors dezvousſtellung gefolgt und deployirte, ſobald die Res mirt und deployirt. Die Infanterie befand ſich jeßt in 1 folgender Aufſtellung : traite der Cavalerie begann. 2. Brig . 1. 1. Brig. 2. 5. 4. Brig. 3. Brig . 4. 3. ........
...1.1..1.
... lol.
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Reſerve - Artillerie und Schüßen . 6
IV.
................
VI. Borbewegung der Infanterie und der , mit abwechſelnden Treffen , und als das erſte Zreffen Cavalerie auf beiden Flügeln . wieder vorgerůdt war, machte es die Bajonnet-Attaque. VIII . Der Angriff iſt abgeſchlagen. Das Infanteriecorps 309 Tirailleure und Brigades artillerie vor; die letztere chargirte. Die Tirailleure Das Corps wurde eingerichtet, nahm das Gewehr wurden verſtärft, avancirten , chargirten und wurden
eingezogen. Die finien chargirten mit abwechſelnden ab, und rubte einige Minuten. Unterbeffen waren beide Reſervebatterieert etwa 600 Treffen die Savalerie formirte ſich zum Angriff auf Schritte beiden ,Flügeln , und machte gleichzeitig mitdem letzten zurückgegangen, batten aber zwiſchen ſich eine .
Angriff der Infanterie eine Attaque vom Flec im Gas Intervalle für die ſpäter einrúđende Batterie Nr.5 lop , worauf die geraden Diviſionen den Feind gelaſſen . Die Infanterie formirte Quarrce's , ging erſt mit ſchwårmend verfolgten. dem Ganzen und ſpåter en échiquier zurück , bis die
VII . Der Angriff iſt abgeſchlagen . Der Feind Reſerveartillerie demasfirt war, welche die Batterie hat ſich zurückgezogen , entwidelt aber Nr. 5 zwiſchen ſich aufnahm und init ihr vereint eine bedeutende marien gegen die die feitige Kanonade eröffnete, rechte Flanfe. In dieſer Stellung machte dasInfanteriecorps Front; Die Infanterie machte eine Achoíchwenkung rechts, i das erſte Treffen zog Tirailleure vor, das zweite Tref wobei das Fúſilierbataillon der 3. Brigade (das 7te fen behielt ſie in den Intervallen . des erſten Treffens ) das Pivot bildete.
Die Infanterie madyte eine Baionnets Attaque in
Zur Dedung dieſer Schwenkung ſchwenkte das ſchwere Colonnen mit abwechſelnden Treffen .Als das zweite
Treffen der Cavalerie mit Zügen rechts , Todann noch Treffen vorn war, machte es Halt und deployirte. Die 3 reitenden Batterieen der Savaleriediviſion fuhs
mals rechts auf dem Hafen und mit Zigen links ein, wodurch es die Front gegen dieDörferMühlheim und ren rechts neben der Fußbatterie Nr. 1 zu einer großen von 16 Geſchůßen auf. Rårlich bekam . Die leichte Brigade formirte ſich auf Batterie Cavalerie führte eine Colonnen - Attaque auf Die
geſammte dem rechten Flügel der großen Batterie aus ,worauf die Batterieen des ſchweren dem rechten30gFlügel die 3 reit. Züge vor,Treffens, die 4ten Cavalerie růdten bis in die Höhe der Soutiens und kanonirten bas 4. Dragonerregiment rechts und links neben dem ſchweren Treffen vorbei den Feind ſchwärmend verfolgte, die 39. und der Bandwebresc geſchloſſen adron Schwärmlinie Mas folgten und dashinter Unter dem Schuße der Cavalerie ging die Reſerves beiden Flügeln 40.
den Feind.
Artillerie vor, und formirte vor der Mitte der Infans növer ein Ende batte. terie eine große Batterie von 12 Geſchützen , nåmlich die Batterie Nr. 5 in der Mitte , rechts vor ihr die reit. Batterie Nr . 4 und linfs die Batterie Nr. 6 .
Sobald die Achsſchwenkung der Infanterie vollendet
( Fortſegung folgt. )
F r a n frei d.
In der Sitzung der Deputirtenkammer vom 15. Sept.
war , ging die Cavalerie- hinter die Infanterie zurůd, wurde der Geſetzesentwurf wegen der jährlichen Feſts und formirte ſich auf dem rechten Flügel derſelben zur ſtellung des contingents der Armee (f. Nr. 77 Golonnen -Attaque. Die Reſerve , und Brigadebatterieen ber A. M.Z. ) discutirt. Die Commiſſion hatte den 3tent erdffneten ein lebhaftes Feuer, ſobald ihre Front durch Artikel dabin geändert, daß die Recrutirungsgeſeße vom die Cavalerie demasfirt war.
10. Mårz 1813 und vom 9. Juni 1824 , in ſo fern ſie Das Infanteriecorps deployirte und zog Tirailleure dem vorliegenden Entwurfe nicht zuwiderliefen, provis
vor. Die Artillerie avancirte, bis ſie den Feind mit Rars roriſch in Kraft bleiben ſollten . Gegen die Einſchaltung tåt den erreichen fonnte , und von der avancirenden des Wortes proviſorifd erhob ſich der mit der Vertheis
Infanterie überholt wurde, worauf die beiden Referves digung des Gefeßesentwurfes beauftragte f. Gommiſſár ,
batterieen zurůd, die Brigadebatterieen in threm Ver: indem man dadurc), meinte er, die obgedachten beiden hältniß mit der Infanterie vorgingen . Dieſe chargirtel Gefeße gleichſam eatkräften würde, dieſe jedoch ſo lange
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fortbeſtehen mußtent, bis ſie in gereklicher Form abges ! aus allent Syſtemen dasjenige , was den Sitten und ſchafft worden waren . - Der Oberſt Pairbans ſtimmte dem Nationalcharafter der Franzoſen am meiſten zu. -
für die Annahme des Amendements der Commiſſion, wo ſage, auswählen und raſch ins Wert ridyten , dergeſtalt bei er zugleid den Wunſch zu erfennen gab, daß die bei. daß, ohne das ſtehende Heer zu verſtårfen und ohne des den Geſetze von 1818 und 1824 modificirt würden . – fremden Mäcöten auch nur die leiſeſte Urſache zu : Be +
+
Hr. Bizien du lézard erklärte ſich gegen den ganzen ſorgniſſen zu geben , die neue Organiſation dem Rande Entwurf. ,, Wann,
fragte er, ,, wird man uns endlich für die Zukunft eine eben ſo zablreiche als von dem
von dem Proviſorium befreien ? Sollen wir uns noch beſten Seite beſeelte Armee bereite ; aber eine Reſerve,
lange außerhalb der verfaſſungsmäßigen Bahn bewegen ? wie die jeßige, beſtehend aus jungen Leuten , die zwar Die Charte, ſagt man ung, wird eine Wahrheit ſein ; das loog getroffen habe, die aber nicht zum activen wann wird es endlich beißen : die Charte iſt eine Wahrs ; Dienſte einberufen ſeien , diene dem fande zu gar nichts. beit ? Nach unſerem Grundgeſetze iſt die Sonſcription - Hr. v. Brigode ſtimmte für die Beibebaltung des
abgeſchafft; doch verlangt der Miniſter, daß wir ſie bes von der Commiſſion in Antrag gebrachten Wortes pros willigen ſollen . Freilich bedient er ſich, um die Gewiſſen viſoriſch und ſprach zugleich den Wunſch aus , daß nicht allzuſebr zu beunrubigen, in dem uns vorgelegten man bei der fünftigen Aushebung der jungen Manns Entwurfe des Wortes Recrutirung ſtatt Conſcription ; i ſchaft nicht die geſammte Seelenzahl, ſondern nur die .
doch werden darin alle die ungerechten und drücenden Beſtimmungen , die den Gefeßen von 1818 u. 1824 den Unwillen aller Bürger zugezogen haben , beibehalten. Die Franzoſen wiſſen , was ſie ihrem Vaterlande ſchuldig ſind, aber ſie wollen keine Conſcription . Sobald der innere
recrutirungsfähige Bevölkerung des Landes zum Maßs ſtabe nehmen möge. - Der Miniſter des Inneren erinnerte daran, daß es ſich in dieſem Augenblice um eine rein politiſche Maßregel , wornach die Kammern fünftig das Truppencontingent beſtimmen ſollten, bandle,
Zuſtand Franfreichs oder die Bewahrung unſerer Grån : keineswegs aber um die Organiſation des Heeres ; man zen sine Truppenausbebung erbeiſcht, ſoll man es uns weiche ſonadh ganz von dem Gegenſtande der Beratung
nur ſagen , und die Deputirtenfammer wird ſchon ein ab, 'wenn man die Frage von dem Nußen oder den Geſeb zu improviſiren wiſſen , das den Bedürfniſſen des Nachtheilen der Conſcription aufmerfe ; wenn die beſte, Landes entſpricht. Wenn indeſſen fein Grund zu einer henden Geſeße über die Bildung des Heeres fehlerhaft ſolchen Uebereilung vorhanden iſt, ſo laſſe man auch1 ſeien , so habe die Rammer das Recht, Aenderungen nicht das Proviſorium fortbeſtehen, ſondern fordere lies darin in Vorſchlag zu bringen und ſich dazu der ihr zus ber die Miniſter auf, daß ſie uns in dieſem oder im ſtehenden Initiative zu bedienen ; jedenfalls ſei aber eine fünftigen Monate einen neuen Geſebesentwurf über das Berathung darüber auf Anlaß des vorliegenden Geſes jährliche Gontingent der Armee vorlegen , der mit uns Besentwurfes am unrechten Plaße . Die weitere ſerer Verfaſſung im Einflange ſteht." - Hr. Dupin Discuſſion war meiſt politiſcher Natur. Bei der Abs d. d . trat ziir Bertheidigung des Geſegesentwurfes auf. ſtimmung wurde das Geſeß mit 229 gegen 8 Stimmen A18 ," außerte er , „, ludwig XVIII . die Worte : Keine angenommen. Conſcription mehr ! verfündigte, ſollte dieß nur ſo viel
- Dem Temps zufolge, werden die Savalerieregis
heißen , daß bei der Conſcription ſelbſt fünftig fein Miß: menter , die jeßt nur 4 Schwadronen ſtart ſind, um brauch, feine Uebertreibung mehr ſtattfinden werde; denn zwei Schwadronen vermehrt und die zwanzig Infantes wenn es in unſeren neueren Juſtitutionen irgend etwas rieregimenter, die bisher nur aus zwei Bataillonen bes Lobenswerthes gibt, ſo iſt es ohne Zweifel jene Beſtions ſtanden , auf drei Bataillone gebracht werden . mung, wodurch alle Franzoſen ohne Ausnahme zur Ver. welchergeſpielt M aurin , Rolle Ereigniſ. bei denbat, iſt in cine ſo ebrenvolle JuliGeneral theidigung des Vaterlandes, zur Bildung eines Heeres ren im Der
berufen werden , das weder Nuslånder noch Söldlinge, reinem 60. Jahre an einer Hirnentzündung geſtorben . ſondern Kinder des fandes, die den Bürgerſinn in die Kidnigreich Sachſen. Der Generallieutenant » . Zeſchau , Staatsſecretár daß dieß blos ein eitles Wort iſt, und daß das Pand ' der Militárangelegenheiten und Gouverneur von Dress
Ärmee übertragen , in ſich ſchließen ſoli. Selbſt diejenis gen, die gegen die Conſcription ſind, wiffen ſehr wohl,
einer Armee bedarf. Was wir beutiges Tages verlans den , bat ſeine Entlaſſung begehrt und mit Penſion gen , iſt, daß dieſe Armee national ſei, daß das Avans erhalten .
Der Generalieutenant v. Gablenz , Brigadier cement nur dem Verdienſte zu Theil werde , daß der Patriotismus das erſte looſungswort des Soldaten fei, der Cavalerie und commandirender General der Gom's
und daß dieſer , deu Geſeren unterworfen , ſich ſeiner munalgarde in Dresden , iſt zum Gouverneur ernannt Waffe nur zu unſerem Sdute, nicht aber zur Vernichs worden, und behält das Commando der Communalgarde
tung der Verfaſſung bediene.".. – Der Gen. Brenier auch fernerhin.. Er hatte einige Tage zuvor das Große -
meinte, daß es ſich vor allen Dingen um die Löſung des Freuz des Ordens der grünen Raute erbalten. Problems bandle, eine Armee zu errichten , die denen der
-
Såmmtliche Gommunalgarden des
Königreich 8
übrigen Mächte an Zahl gleich fomme, und doch nicht haben Se. Königl. Hoheit den Prinzen Jobann zum mehr als die jetzige foſte, mit einem Worte : die größts Chef erhalten . Die Stårfe derſelben iſt noch nicht bes mögliche Truppenzahl mit dem möglichſt geringen Ros fannt , ihre Permanenz wird ſich nach den Umſtänden ſtenaufwande berzuſtellen, man müſſe zu dieſem Behufe richten. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. feste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Mittwoch,,
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Nr. 84 .
20. Oct. 1830 .
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மாத்தம்
GELD
Allgemeine Rilitar - Zeitung. Preußen. Gerbſtmanoder des 8. Urmercorps bei Koblenz. ( Fortſegung. )
2. Infanteriebrigade ( Generalmajor v. Rummel .)
Den 31. Auguft .
en 8 kleine Escadr ., 3. 4. Esc. 4. Dragonerregts ., bildals leichte Briga
2 Bat. 28. Infanterieregiments.
Erſtes Corpsmandver im ausgedehnten Sinne 3. 4.
de 2. comb. Lw . Reg . S ( Oberſt v. Blandenburg .)
s
( mit marfirtem Feinde ) zwiſchen Rúben a dy , Baſſen beim und Safftig .
Reit, Batterie Nr. 2I.5. Major Matthias .
Fußbatterie
Generalfde e.
1.
tel 5 Bataillone.
28. Landwehrregiments.
s
3
b) Gros de
corp 8 .
Ein feindliches Armeecorps hat die Gegend von Baf. ſenbeim erreicht, und beabſichtigt die Einſchließung von
Diviſion commandeur : Generalmajor v. Löbel.
Roblenz auf der linken Rhein
Commandeur der Artillerie : Major Stammer.
und Moſelſeite.
Die Verſtårfung der diefſeitigen Streitfråfte iſt gleich
zeitig eingetroffen . Sie geſtattet, dem Feinde entgegen zu geben , und ein entſcheidendes Desent zu liefern. Der Feind wird zurůdgeſchlagen und über Baffens beim hinaus verfolgt. II. Gintbeilung der Truppen . A. Feindlides Corps.
4. Brigade. Oberſt 6. lucadou. 1 : 2. Bat. 4. comb. loubwebs - Jufanterieregiments . 4. Qurbes Pandwehrreyiuituto .
2. 3.
29. Landwehr - Infanterieregiments.
S
3.
5 Batail.
( Fußbatterie Nr. 5. ) 3. Brigade. Oberſt v. Quadt. 1. 2. 3. Bat. 30. Randwehr - Infanterieregiments.
Oberſt und Chef des Generalſtabs: v. Brandenſtein.
1. 2 .
Commandeur der Infanterie: Major y. Baurmeiſter. Cavalerie : Major . Baldow. Artillerie : Major v. Beder . *) Infanterie :
5 Batail .
teriebataillonte durd
Fü. Bat. 28 .
Flaggen marfirt. Savalerie : 1. t. 2. Esc. 4. Drag. Regts. ) bilden 16 fleine Escabr.
1. Für. Bat. 25. Infanterieregiments, 1. 2. 3. s 25. Landwehr - Infanterieregiments . 5 Batail . ( Fußbatterie Nr. 1. ) cavalerie.
Åte Schußenabtheilung.
39. 40. fandwehrescadron.
Durd Flaggen marfirt.
Artillerie :
2 reit. Batt. Nr. II. u.IV., bilden 4 reitende u. 4 Fußbats 2 Fußbatt. 3 u. 6. ) terieen, zu 2 Geſchüßen jede.
Generalmajor Freiherr v . Szettriß . Commandeur der Artillerie : Major Arnold. 2. Brigade. Oberſt v. Rurffel. 2 Escadr. 2. comb. fandmebr - Cavalerieregiments . 3.
4
6 Escabr.
B. Das seoblenzer Armeecorps. Gommand . General, General der Savalerie v. Borſtell .
Command. d. Infanterie: Sen. Lieut. 8. Ryſſel II. · Cavalerie : Gen. Major Frhr. v. Ezettriß. Artillerie :
Oberſt v . Tudſen.
a) Avantgarde. Generalmajor v. Pfuel.
$
( Fußbatterie Nr. 4. ) 1. Brigabe. Generalmajor v. Othegraven.
s
2. Bat. 25. Infanterieregts .} bilden 12 kleine Infans
29 .
( Halbe reit. Batterie Nr. 3.) 1. Brigabe. Oberſt v. Hellwig .
4 Escabr. 1. comb. landwehr - Cavalerieregiments. 4
7. Uhlanenregiments.
( Halbe reit. Batterie Nr. 3.) Recapitulation. Das Feinbliche Corps : 12 Bat. 16 Escadr. 4 reit.
8 Escadr .
und 4 Fußbatterieen. * ) In Ubweſenheit des ertrankten Brigadiers, Majors o . Deder ( bekannt durch ſeine militäriſchen Schriften ), der deßha'b an den drei erſtea Uebuageperioden feinen Theil genommen hat.
Das Roblenzer Corps: 20 Bat. 22 Escadr. 2 reit. und 4 Fußbatterieen.
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III. Ausführung des Mandvers. diefſeitige Grosfolgte dieſen Bewegungen und bereitete 1. Moment. Die feindliche Avantgarde batte Rús ſich zum Augriff von Baſſenheim vor. Die diefſeitige
benach und den Mühlengrund mit einigen Infanterie. 1. Brigade hatte. mittlerweile den Mühlheimer Grund bataillonen beſeßt, und links vom Dorfe auf der Hobe paſſirt, ſich auf dem Kårlicher Berge formirt, und drang
Geſchůbe, welche die Chauſſee nady Koblenz und den Da unaufhaltſam gegen den Rücken von Baſſenbeim vor. ſic aber der Natur der Sache nach vom Gros aus Weg nach Bubenheim beſtrichen . Die diefſeitige Avantgarde hatte ihr Rendezvous hins nicht anders als durch einiges wirkungsloſes Geſchůts
ter Bubenheim , griff Rübenach mit Infanterie und Ar: feuer unterſtůßt werden konnte, ſo gelang es dem Feinde, tillerie in der Fronte und in beiden Flanken an , und ſie mit überlegenen Kräften zu umklammern und in Vers nöthigte den Feind, das Dorf zu räumen , und rich auf legenheit zu bringen ( Abweidung von der Dispoſition .) ſeine Hauptſtellung zurückzuziehen ; dieſe befand ſich in
6. Moment. Nach der Dispoſition ſollte Baſſens
der Mitte des Mühlheimer Berges , den linken Flügel beim bartnådig bertheidigt und der dieſſeitige Angriff an den bewaldeten und ſteil escarpirten Mühlheimer zweimal abgeſchlagen werden . Das unerwartete Vorges Grund, den rechten Flügel an den offenen und flachen ben der 1. Brigade und die dadurch nothwendige Ents Sondenheimer Grund gelehnt. ſendung eines großen Theils der feindlichen Streitfråfte
2. Moment. Die dieſſeitige Avantgarde debouchirte nach dem Kårlicher Berge waren Veranlaſſung, daß aus Rúbenach und formirte ſich dicht dahinter auf dem Baffenbeim ſelbſt nur ſchwach belegt blieb und von der
Mühlheimer Berge unter fortwährendem Tirailleurgefecht. dielſeitigen -4. Brigade ohne Mühe genommen werden
Das Gros des Corps hatte mittlerweile eine Rendez- fonnte . Die feindliche Cavalerie hatte ſich bereits durch vousſtellung hinter Bubenbeim eingenommen, und ging Baſſenheim abgezogen . von hier aus in drei Colonnen vor . Die erſte Colonne
Vom dieſſeitigen Corps ging die Avantgarde links
( 1. Brigade) ging rechts um Rúbenach herum , die zweite ( 3. Brigade) folgte der Chauſſee durch Růbes nach , und die dritte ( 4. Brigade) umging das Dorf linkerhand. Unter dem Schuße der aufgeſtellten und bereits - weiter vorgeſchobenen Avantgarde formirten ſich die 3. u . 4. Brigade in Schlachtordnung auf dem Pla . teau des Múblbeimer Berges. Dunfler aus wurde die 1. Bilyabe nach Mühlheim detaſchirt, um denKårlicher Berg, zur Umgebung des
um Baſſenheim herum und gewann die Chauſſee nach Ochtendong, die 4. Brigade ging wie bemerkt durch Balo ſenheim ſelbſt, die 3. Brigade paſſirte auf pråparirten Colonnenwegen den Mühlheimer Grund unterhalb von Baſſenheim . 7. Moment. Der Dispoſition gemåß ſollte erſt in Feindes in ſeiner dieſem Momente der Angriff des jes erfolgen , was lins Höhe
Fen Flange auf derKårlicher doch durch die 1. Brigade bereits im 5. Momente ges
Mühlheimer Grundes , zu gewinnen . ſchebert war. 3. Moment. Die diefſeitige Avantgarde, um den nach der Dispoſition , Moment. Eben ſo ſollte, 8.erſt der Feind durch die Umgebung ſeines linfen
Aufmarſch der 3. und 4. Brigade zu decen , batte den 1 jeßt Feind angegriffen , wurde aber zurückgeworfen und ges Flügels zur Räumung von Baſſenbeim und des Mühls zwungen , ſich durch das Gros des Corps hinter deſſen beimer Grundes veranlaßt und beide Puncte diefſeits zweites Treffen zurückzuziehen , woravi das Gros zum durch einen Hauptangriff erobert werden , was ießt
hartnådig, ebenfalls überflüſſig wurde.
Angriff antrat. Das Gefecht wurde ziemlich die dieffeitigen Treffenmußtenmehreremale gewechſelt " Diedielſeitigeſchwere Savalerie war auf dem Baſe werden, bis es endlich gelang, den Feind zum Weichen zu bringen , der ſeinen Rückzug en échiquier bis zu dem Puncte antrat, wo ein Feldweg von der Chauſſee fich abzweigt und in das Thal herunter zur Baffenbeis
Tenheimer Berge angefoumen , überſchritt hier die nach Rúbenadh führende Chauſſee, marſchirte rechts ab , hins ter der Infanterie fort, pafſirte den Mühlheimer Grund in der Mitte zwiſchen Baffenbeim und Mühlheim ( bet
mer Mühle führt.
der Hedenmühle ) auf präparirten Colonnenwegen , ers 1
4. Moment. Der Feind reßte ſeinen Rückzug fort, ſtieg den Kårlicher Berg , und formirte ſich hier auf indem er eine Achsſchwenkung rechts rúdwårts machte. bem rechten Flügel des im folgenden Moment ( 9 ) das Das Gros des dieſſeitigen Corps folgte dieſer Bewegung ſelbſt in Schlachtordnung ſich aufſtellenden Corps, und fechtend rechts vorwärts , wodurch der Feind mit dem nabm an dem ferneren Gefechte keinen weiteren Antheil. Rücken an den Mühlheimer Grund zu ſtehen fam . concens ſichSaffliger hatteder Feindneben in einer Straße, 9. Moment. Aufſtellung Der an und diefſeitige ſchwere Cavalerie ihr Rens trirten
batte Die dezvous zwiſchen Bubenbeim und der Trierſchen Chauſſee gebabt , folgte dieſer Straße bis zur Winninger Hobe, wo ſie die feindliche Cavalerie aufgeſtellt fand. Sie ats taquirte und warf dieſelbe mit Hülfe ihrer reit. Artillerie
den Rücken gegen Safflig ,formirt, das diefſeitige Corps ihm gegenüber auf dem Kårlicher Berge ," den Rücken gegen Baſſenheim , die Cavalerie, wie oben bemerkt, auf dem rechten -Flügel der Infanterie .
von Stellung zu Stellung, beim Hengſthofe vorbei, bis
Der nad der Dispoſition für dieſen Moment pros
auf den Baffenheimer Berg, wobei ſie ſich ſtets in glei: jectirte Angriff, ſowie die für den folgenden Moment cher Höhe mit dem vorgebenden Gros der Infanterie bielt. angeordnete feindliche Aufſtellung auf dem Kreuzberge 5. Moment. Der feindliche linge Flügel zog ſich ( nåber an Safflig beran ) , fanden nicht ſtatt, indem
durch den Mühlheimer Grund , das Centrum und der der commandirende General das Gefecht bier abzubres rechte Flügel zogen ſich auf Baſſenheim zurück. Daschen und das Manover zu endigen befahl.
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Die Infanterie marſchirte nach den Quartieren und waren teine ſchriftliche Dispoſitionen ausgegeben . Da in das Lager, die Cavalerie und reit. Artillerie in Ess das Manover als eine Fortſeßung des am 31. Auguſt cabronen und Batterieen im Trabe in Parade vorbei.
abgebrochenen Corpsmandvers betrachtet werden ſollte,
Das Manóver in dem gebirgigen und zum Theil To banden ſich einige Truppentheile ſtreng an dieſe Bes beſchwerlichen Terrain hatte die Truppen ſehr ermüdet, ſtimmung , und warteten den Befehl zum Handeln ab,
die erſt abends nach 5 Uhr in ihren Standquartieren wodurch mancher günſtige Augenblic unbenußt blieb; wieder anlangten , und zum Tbeil 12 bis 14 Stunden andere betrachteten das Mandver als ein reines Feld mándver , und bandelten nach der Eingebung des Aus genblics und den Maßregeln des Gegners. In einer eigenthümlichen Rolle trat die Artillerie auf, welche, ihr
unter den Waffen geweſen waren. Den 1. September.
An dieſem Tage foute ein Feldmandver zwiſchen Verhältniß als integrirender Theil beim Corpemandver zwei an Stárfe ziemlich gleichen Corps, unter Befebl beadytend, diefes Verhältniß hin und wieder auf Koſten der Generale v. Ryfſell und v. Pfuel ſtattfinden. Es der durch das Terrain bedingten Gebrauchsweiſe feſts erhielten aber das 25. u. 28. Infanteries , das 4. Dras hielt , was nothwendig theils Unnatürlichkeiten , theils
goner- und 7. Uhlanenregiment, ſo wie die 20 Geſchüße Verſäumniß in Ergretfung des Moments zur Folge has der . Artilleriebrigade eine anderweitige Beſtimmung , ben mußte . nach welcher ſie am beutigen Tage abmarſchirten . Der Das Mandver endete an der Nette zwiſchen den
übrige Theil des Manóvercorps, noch aus 16 landwehrs Dörfern Plaidt und Mieſenheim , und hatte die Trup. bataillonen , 14 landwehrescadronen und 20 Geſchůßen pen , weniger des Manóvers ſelbſt wegen , als wegen der- 8. Artilleriebrigade beſtehend, hatte an dieſem Tage des langen Hins uud Zurücmarſhes, außerordentlich Ruhe.
fatiguirt. Die Pferde waren faſt durchgångig 12 bis 13 Stunden , ohne zu füttern oder zu trinken , unter dem
Den 2. September.
Das für geſtern angeordnete Feldmanover fand | Sattel geweſen. am heutigen Tage ſtatt, und zwar als Fortfeßung des am 31. Auguſt in der Stellung bei Baſſenheim abgebros
chenen Corpsmanóvers im ausgedehnten Sinne. General
Den 3. September. Parabe . Aufſtellung und Parademarſch ; nåchtdem
einige Probeübungen des morgen auszuführenden Corpos mandvers im engeren Sinne, auf dem großen Erercirs
del
,, Der Feind will ſein Vorhaben, ungeachtet der vors plaße bei Weißenthurm . geſtrigen nadytbeiligen Gefechte , nicht aufgeben . , Der Angriff wird von beiden Seiten beſchloſſen und ausgeführt.
( Fortfeßung folgt. )
F r a n k rei ch.
„ Das feindliche Corps wird über die Nette zurück, Eine tonigl. Ordonnanz vom 25. Sept. verordnet : geſchlagen , und über das coupirte linge Flügelterrain In Gemäßheit des Art. 2. des Gefeßes vom 9. Juni ſo unvorſichtig verfolgt, daß der Feind, hieraus Nußen 1824, Unſerer Ordonnanz vom 18. Sept. 1830 , welche ziehend , in Folge eines allgemeinen Angriffs das Ros 40,000 junge Leute, die von der Klaſſe von 1829 vers blenzer Corps in ein partielles Gefecht verwidelt und fügbar ſind, zur Activitåt berufen bat ; in Gemåßbeit über die Nette zurückſchlågt. ferner der königl. Ordonnanz vom 26. Oct. 1825, welche 32,000 junge Soldaten , die von der Klaſſe von 1824 ,,Die Nette trennt die gegenſeitigen Stellungen.“ verfügbar ſind, zur Thåtigkeit berief, haben Wir befohs Truppeneintheilung . len und befehlen : Art. 1. Zur Activitåt ſind berufen die 20,000 jungen Soldaten , die auf die Klaſſe 1829 Das feindliche Corps : Generalmajor v. fobell. 29. Landwehrregt. 3 Bataillone) verfügbar geblieben ſind. Ihr Aufbruch ſoll am nåchſtent 30 3 ng Bataillone. 25. Dec.- ſtatthaben . Art. 2. Zur Activitåt find berufen 1 Bat. 39. Regts . 1 die 60,000 aus der Klaſſe von 1828 verfügbaren junts 6 Escadr. Landwehrcavalerie . gen Soldaten. Ihr Aufbruch fol am nåchſten 25. Dec.
:: }
1 reit. Batt. Nr. II. ( früber Nr . IV.) ?
Major
}
1 Fußbatt. Nr. 3 ( früher Nr. 6 ) S Staminer. Das Koblenzer Corps : Gen. fieut. . Ryffel II. 25. landwehrregiment 3 Bat. 28. 3 9 Bataillone. 1 1 Bat. 40. Regts. 2. 3. u . 4. Garde- {W.R . 2
ſtattfinden . Art. 3. Zur Activitåt ſind berufen die 28,000
aus der Klaſſe von 1824 verfügbar gebliebenen Soldas ten. Ihr Aufbruch ſoll am nächſten 25. Dec. erfolgen . Art. 4. Dieſe jungen Soldaten ſollen unter die Corps Unſerer Land und Seearmee nach einem beigefügten Etat vertheilt werden ." - In der Sigung der Depus tirtenkammer vom 6. October erflårte der Miniſter der
2
auswärtigen Angelegenheiten, daß man aus dieſer Ors donnanz nicht auf friegeriſche Rüſtungen ſchließen dürfe. Der Kriegsminiſter Gerard gab hierauf folgende Gründe für die Ordonnanzian : ,,Es iſt Ihnen nicht unbeka Die ſpecielle Beſchreibung des Mandvers wolle man meine Herren , in welchem Zuſtande unſere Armee nnt, im uns erlaſſen, da ſie eigentümlichen Schwierigfeiten uns Zeitpuncte unſerer glücklichen Revolution war. Die 2 landwehr - Cavalerieregimenter - 8 Escabr. 1 reit. Batt. Nr. I. ( früher Nr. III. ) ? Major 2 Fußbatt. Nr. 1 u . 2 ( frůber Nr. 4 u . 5 ) 4. Beder.
terliegen würde. Bon Seiten der oberen Befehlshaber meiſten Linien , Infanterieregimenter mit 3 Bataillonen
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waren nur 11 bis 1200 Mann ſtart ; mehrere leichte Namen auch offentlich dabei anführen zu laſſen . Die
Infanterieregimenter zählten nicht 900 Mann in ihren Redaction behålt ſich das Recht vor, obne ihre Gründe Beitråge zurüdzuſen. Reiben. Die Afrika - Årmee war großtentheils aus dem entwickeln zu dürfen, eingegangene inen der um Kern der in Franfreich gebliebenen Corps zuſammenges jestworden , und iſt es noch. Seither mußten die konigl. Sarde und die 6 Schweizerregimenter entlaſſen werden . Die Juli. Ereigniſſe haben auf die Corps zurüdgewirkt, und Tie wurden dadurch geſchwächt. Alle dieſe Lúcen
den. Ein beſtimmter Zeitra für das Erſche Hefte wird nicht feſtgeſeßt, vielmehr ſoll ſich dieß nur nach dem vorhandenen Stoff richten. Es werden jährs lich 3-4 Hefte, jedes von 6-8 Bogen erſcheinen , und es ſou fein Aufſaß von dem einen Hefte in ein ſpáteres
mußten ausgefúût werden ; zu dieſem Zwede wurden übergehen. Der Preis eines Heftes in groß Octav, auf rt
40,000 junge Soldaten den 18. Sept. zum Activdienſte berufen ; aber da die Truppen in Afrifa und Morea nicht an der Vertheidigung des Königreichs Theil nebs men fónnen , im Falle reine Integrität bedroht würde, To war eine neue Einberufung am 25. nothwendig. Die Anzahl der jungen , durch dieſe zweite Ordonnanz zum wirklichen Dienſte berufenen Soldaten wird ſehr hoch ſcheinen ; aber ich muß aufmerkſam machen, daß durch bedeutende Ungiltigkeiten , welche immer beim Ergebniß alter Contingente ſtattfinden, kaum 2 Drittel der einbes rufenen Mannſchaft zuſammen kommen werden . Durch dieſe Verſtårfungen wird die Armee nur auf den vollſtåns digen Friedensfuß gefekt ; aber wir werden im Stande fein , fie ſchnell, wenn es 'ndthig wird, auf den vollſtåns digen Kriegsfuß zu bringen . Durch die Bildung neuer Bataillone und neuer Schwadronen können auch eine
gutem Papier und mit ſcharfen Pettern , wird broſchi Beiträge find an die nicht über 16 Ggr . betragen. Habn'ſche Hofbuchhandlung in Hannover, oder an die Hahn'ſche Verlagshandlung in leipzig einzuſenden, wos ſelbſt auch Beſteüungen angenommen werden. – Das erſte Heft wird wo möglich im Januar 1831 erſcheinen ." - Dem Einſender hat die Anfúndigung des Journals große Freude gemacht und er glaubt behaupten zu dürs fen , daß dieſes Unternehmen , beſonders in der bannos verſchen Armee, allgemeinen Beifal finden wird, um ſo mehr, da ein folches Journal ſchon viele Jahre gewünſcht wurde. Als Redactoren haben ſich folgende Herren ges nannt: Jacobi, Major im Generalſtabe, Hanbury, Capitain im Garde-Grenadierregiment, und Glůnder, Premierlieutenant im Artillerieregiment. -
Zufolge einer Generalordre vom 28. Mai d. I.
Menge füchtiger, alter Offiziere wieder angeſtellt wer: rollen ſåmmtliche im General- und Armeeſtabe, im Irs
den , und die Unteroffiziere und Soldaten, welche auf genieurcorps, in der Artillerie, im 1.Infanterieregiment ein Jahr Urlaub hatten, werden wiederin die Cadres ( dieß iſt ein leichtes Infanterieregiment) und in ſämmt treten . Zwei Gefeße über die anſåßige und bewegliche lichen Linienregimentern dienende Offiziere vom Range
Nationalgarde werden unſereSicherheitsmittel volls eines Capitains oder lieutenants, ſtatt de bisher getra . ſtåndig machen . Ein Recrutirungsgeſeß , das, wie genen einen Epaulets oder der Winge, zwei adfels ich hoffe, die füden derfrüherenGefeße ausfüllen und itůde von Metall tragen. Die Achſelſtüde ſind von alle Intereffen wahren wird, ſoll vorgelegt werden . vergoldetem Metall, wenn die Bereßung der Uniform irung ſind gelb , undvon Silber oder Argentan,wenn dieBeſes hre Verproviant Unſere feiten Plage undiVorſichtsmaß regeln geweſen. der Gegenſtand beſonderer ! Bung weiß iſt. Das Futter derſelben iſt von der Farbe Was auch fommen mag , unvorbereitet wird man uns der üniform , beim Generalſtabe jedoch immer blau. Die
nicht finden ;aberzugleich wiederhole ich die Erklärung: Achſelſtücke der Capitaine unterſcheiden ſich von denen der Franfreich will den Frieden und fürchtet den Krieg nicht.lieutenante dadurch, daß jene oben eine Verzierung von Wenn man es zum Kriege zwange, würden zahlreiche Lorbeerzweigen haben, welche bei den goldenen Achſelſtis Schaaren Freiwilliger ,wie vor 40 Jabren , zur Bertheis. den weiß,und bei den weißen gelb it; ferner ſind die digung des Vaterlandes ſich erheben ; alle Armewie alle am Achſelſtúde - befindlichen Schlangentópfe für die Tas Meinungen würden ſich alsdann vermiſchen 2c. “
pitaine von der entgegengeſcßten , bei den lieutenanten von derſelben Farbe des Achſelſtůđs. – Zur Unterſcheis dung der Corpó u . Regimenter iſt auf der oberen Platte -
$ anno ve r .
Mit dem Anfange des Jahrs 1831 wird in Hanno's des Ächſelſtůcs a) beim General: und Armeeſtabe der Nas ber ein militäriſches Journal erſcheinen . Die An: menszug des Königs mit einer Rrone darüber, b) beim G8 Ingenieurcorps ein Helm , unter welchem eineKreuzbake tündigung deffelbenbeſagt ohngefábr Folgendes :,,, iſt die Abſicht der Herausgeber, durch dieſes Journal den und eine Schaufel liegt, c) bei der Artillerie zwei freuz
Offizieren derbannoverſchen Armee einen Vereinigunge. weiſe gelegte Kanonenrdhren mit einer Krone darüber, puncr zur Mittheilung ibrer Kriegserfahrungen und ih: d ) bei der Infanterie die Nummerdes Regiments ; ter Anſichten aus dem Umfange der militåriſchen Wiſs und zwar auf den gelben Achſelſtücken in weiß , und auf dem werden aber auch den weißen in gelb angebracht. Ein Paar der eben ers ftenvonauswär . Nächſt , darzubieten senſchage tigen Beiträ Militärs – die dem bezeich wähnten Uchleiftücëtoftet für den Capitain berlinie 15'/, Rthlr. Die -
Linie 12 Rthlr. Conventionsmünze. neten Geſichtspuncte entſprechen – der Redaction ſehr für lieutenante der willkommen ſein . Nebenrúfſichten , wie z. B. auf ófos Stabdoffiziere, die Offiziere ber landdragoner und der uhlanen:
nomiſcheVortheile, ſind demganzen Unternehmen fremd. regimentet find vorläufig benachrichtigt, daß wahrſcheinlid eine Veränderung ihrer Epaulets gleichfalls bevorſteht.
Jeder Verfaſſer von Beitrågen iſt verpflichtet, ſich gegen die Redaction zu nennert, und in der Regel wird ers
( Hierzu die lithographirte Beilage Saf. INI. )
wartet , daß Niemand Bedenfen tragen werde, ſeinen Redigirt unter Verantwortlichkeit der Gerlagsbandlung : C. W. Bests in Darınſtadt und in deſſen ofisin gedrudt.
i
Samſtag,
23. Oct. 1830.
Nr. 85 .
WIN
Allgemeine Militar -Zeitung. mandirenden General in Perſon befehligt. Das Corps
Pire u ß e n. Herbſtmandver des 8. Urmeecorps bei Koblenz. ( Fortſegung . )
r. Den 4. Septembe r im engeren Zweites Corpsmandve Sinne ,
war zu dem Ende in 3 Infanteriebrigaben und eine Cavaleriediviſion getheilt. Die Infanterie commandirte der Generalieutenant
ohne v. Ryffeū II.; die Artillerie commandirte der Oberſt ſdriftliche Dispoſition , von Sr. Ercellenz dem com- lv. Luchſen. 3. Brig. Oberſt v . Dedenroth .
2. Brig . Generalmajor y . lobe .
1. Brig . Generalmaj. v. Rummel.
2. 3. Bat. 4. Garde - Landw. Regt.
29. Landwehr- Infanterieregiment.
25. Landwehr- Infanterieregiment.
39. 40. fandwehrbataillon . 4 Bataillone. ( Fußbatterie Nr. 3.)
30 .
3
28.
3
6 Batail . ( Fußbatterie Nr. 1.)
6 Bataill. ( Fußbatterie Nr. 2.) Major
V. Beder .
Cavalerie: Generalmajor Freiherr v. Ezettriß. 2. Brig.
Oberſt v. Blankenburg .
3. comb. landwehr -Cavalerieregiment.
1. Brig. 39 .
40. Landwehrescadron .
5 Escadronen. ( Reit. Batterie Nr. II.)
Oberſt v: Hellwig.
1. u. 2. comb. Landwehrregiment. Landwehrescadron .
9 Escadr. ( Reit. Batterie Nr. I. )
Major Stammer . Dem Vernehmen nach , wird das heutige Mandver am 6. Septbr. vor Sr. R. H. dem Prinzen wiederholt werden , und bis dahin moge die ſpecielle Beſchreibung
Brigade
II .
40 .
3.
2.
I.
39.
1.
ausgereßt bleiben ; wir beſchrånfen uns hier auf einige
Bemerkungen über die Formation der Truppen . ........
Bei der Infanterie erlitt die bisherige Formation en,
hung,
Nr. II.
.1 . .....do Nr . I.
hme der
mit Ausna da die Brigad keine Abweic Die reit. Batterie Nr. I. Stand hinter der Brigades 3ten, normalmåßig zuſammengeſetzt waren ; die 1. Bris n gade überflügelte mit ihrem zweite Treffen rechts , Intervalle der 1. Brigade, die reit. Batterie Nr. Il. hins die 2. Brigade links , und die 3té , welche auf den ter der Regimentscolonne des 3. Regiments . In dieſer Formation begleiteten die 39. u. 40. Escas linken Flügel zu ſtehen fam , überflügelte ebenfalls links . dron die Savalerie bei allen Bewegungen ; machte aber Das Vorgehen und Wechſeln der Treffen , die Cos die Diviſion eine Attaque in linie, ſo gingen zwar beide
lonnenformation , Bajonnets Attaque 2c. ," aúles dieſes Escadronen in ihrem Verhältniß mit vor , ſchwenkten jedoch nach der Uttaque '78 links und rechts, um das Decken beider Flügel durch
konnte normalmåßig geſcheben. dieſe Bewegung anzubeuten , mithin in folgender formation : Die Cavalerie war ſo formirt worden, daß die 3
combinirten Landwehrregimenter ſo zu ſagen den Kern beiden überzähligen Landwehr - Escadronen angebångt
39.
40 .
der Diviſion bildeten , und jedem Flügel eine von den 2
war , alſo in folgenber Formation :
3.
2.
1.
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675
Machte die Diviſion die Attaque mit Ausfallen der , dieſe wurde aber zu 2 und 2 Kanonen auf beide Flügel 4ten Züge ,, ſo ſchwärmten die beiden Flügelescadros ihrer Brigade pertheilt. Dadurch ſtießen beim Aufmars nen , und gingen, ſobald Apell geblaſen wurde, in das ide je 2 und 2 Kanonen in der Brigade - Intervalle zuſammen, bildeten eine combinirte Batterie, und dieſe ſo eben bezeichnete Verhältniß zurück. Die Fußartillerie war eigenthümlich eingetheilt ! trat unter die Befehle des Hauptmanns der Nebenbats worden , d. h. jede Brigade erhielt zwar eine Batterie, I terie , alſo in folgender Formation : Hauptm.
Hauptm.
Hauptm .
Nr. 3 .
Nr. 2 .
Nr . 1.
3. Brig.
2. Brig.
1. Brig.
....
.fol. l. l.
..ol. of...
....
'/ Nr. 3.
'/2 Nr. 3. /2 Nr. 2.
'/2 Nr. 2. / Nr. 1.
'/2 Nr. 1.
Nur bei einer Artillerie, welche vermoge ihrer zers Den 5. September. ſtůckelten Organiſation an jede beliebige Variation jeder Mittags um 1 Uhr waren alle Generale, Gommans beliebigen Formation gewohnt iſt, kann eine ſolche Ver- deure unő die hier anweſenden fremden Offiziere im theilung, ohne Verwirrung zu erzeugen , möglich ſein , da lager verſammelt, um Se. K. H. den Prinzen Wilhelm es eben nichts leichtes iſt, wenn die einzelnen Elemente zu empfangen . Der Prinz traf kurz nach i Uhr in Bez im Augenblicke des taktiſchen Handelns aus ihrem na : Igleitung Sr. R.H. des Prinzen Albrecht, dritten Sohns türlichen Verbande geriſſen und unter fremde Befehle Sr. Majeſtát, und der Prinzen von Solms- Braunfels geſtellt werden . Man ſcheint überhaupt, was die Artils und Biron von Kurland ein, und nahmen ſogleich das Ierie betrifft, noch nicht zu einem feſten Prinzip ihrer fager in Augenſchein. Die Landwehren waren batails Gebrauchsweiſe gelangt zu ſein, ſonſt würde dieſes un lonsweiſe in Colonne auf den Place d'armes zuſammens aufhörliche Umherwerfen der einzelnen Züge nicht ſtatt getreten, die offiziere vor der Tete. Der Prinz ging finden . Da nun die Artillerie beinahe bei jedem Mands I langſam von Bataillon zu Bataillon , erkundigte ſich bei ber in einem anderen taftiſchen Verbåltniß auftritt, den Gommandeuren nach dem Zuſtande der Truppen,
To iſt kaum zu begreifen , wie dieſe Waffe ſich ſo ſchnell ob ſie alles ihnen Zuſtehende richtig erhalten båtten, ob barin fågen fann . Mußte man , wegen Mangel an ihnen irgend etwas abginge oder ſie fonit zufrieden was Geſchůs, die Batterieen theilen , To Theint es uns nas ren , und erhielt oer treueſten Wahrheit gemaß
türlicher geweſen zu ſein , wenn man bloß die Batterie überall die befriedigendſten Antworten , wozu das gute, Nr. i thellte, 0.b. 2 Kanonen auf den rechten Flügel muntere und fröhliche Aeußere der Leute den beſten und der 1. Brigade und 2 Kanonen auf den linken der 3ten bủndigſten Beleg lieferte. Die Leute waren zwar im ſtellte, dagegen die Batterieen Nr. 2 u . 3 ungetbeilt Paradeanzuge, aber ohne Gewehre und Gepåc vor den in die beiden Brigades Intervallen rúden ließ. Želten zuſammengetreten. Sie drångten ſich mit gutmůs Das Mandver fiel übrigens zur vollkommenen Zus thiger Neugierde in die vorderen Reihen , um den er: friedenheit des Commandirenden aus , welche er den habenen Fürſtenſohn recht nabe und von Angeſicht zu Zruppen beim Apell befannt zu machen befahl. Wie Angeſicht feben ſehen zu fðnuen können , und dieſe treuberzigen Bride Blicke ſchnell und zu welcher Stufe der Vollkommenheit ſich die fanden die huldvollſte Aufnahme. Der Prinz bat eine Landwehrcavalerie auf ihren meiſt ganz roben Pferden ſehr ſchöne militåriſche Haltung, unterſtůßt durch eine ausgebildet hat, davon fann nur derjenige ſich einen hohe, ritterliche und fraftige Figur. Ein beiterer Ernſt Begriff machen, der dieſen Uebungen perſdnlich beiges paart ſich in ſeinem månnlich ſchönen Geſichte mit jener wohnt hat und zugleich die Schwierigkeiten der Ausbil unnachahmlichen, liebenswürdigen Leutſeligkeit, die ihm dung der Cavalerie fennt. Die Attaquen geſchaben mit I die Herzen erwirbt und die Gemüther aller Dffiziere und einer Ordnung und Präziſion , wie ſie nur von finiens Soldaten unterwürfig macht. regimentern erwartet werden können. Am überraſchends Nach Beſichtigung der Bataillone und auf dem lins
ſten war uns das Sowermen der Flügelescadronen fen Flügel des ſagers angekommen, ging der Prinz und ber 4ten Züge . Selbſt erfahrene Savaleriſten móch durch das Innere deſſelben wieder nach dein rechten ten das Ralliren dieſer kaum ſeit 14 Tagen zuſam : Flügel zurück. Er ließ ſich mehrere Zelte offnen , berah 3
mengeſtellten Escadronen für nicht möglich halten, und das Innere derſelben ſehr genau, unterſuchte die fagers ihnen beim Schwårmen nachrufen : Lebt wohl , Brüder !!.
ſtellen und befragte ſich nach Allem , was die Bequem : lichkeit und das gute Unterfommen des Soldaten betrifft,
In einer andern Welt wieder !
aber nicht etwa bei den Commandeuren , ſondern bei
den Soldaten ſelbſt , und die freien ungekünſteltet,
Aber die That widerlegte hier die Theorie auf aber überall befriedigenden Antworten ſchienen ihm uns
eine überraſchende glänzende Weiſe , was die Gegner | des Landwehrſyſtems, die bei jeder Gelegenheit dieſes muſterhafte Syſtem zu befritteln und anzufeinden ſuchen, doch ja beherzigen mögen.
verkennbare Freude zu gewähren . Nun, dem Verdienſte reine Krone und der Wahrheit die Ehre es iſt nicht wohl möglich, daß ein Corpsgeneral väterlicher und wohl.
wollender für ſeine Truppen ſorgen fann, als hier bei den Ingernden Bataillonen des 8. Armeecorps geſdeben iſt.
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Nachdem das Innere des lagers, die Rochanſtalten 26. Gaſt huldvou die berablaſſendſte Aufmunterung gab. beſeben waren , begaben ſich Še. R. Hobeit nach einer Nach der Tafel fuhren Se. K. Hobeit nach Koblenz. Den 6. September. auf dem rechten Flügel erbauten , mit grünen Zweigen geſchmückten und mit der preußiſchen Fahne gezierten Paradeaufſtellung und Vorbei.marſch. Um Hütte, und nahmen an einem von dem commandirenden 9 Uhr ſtand das Corps in zwei Treffen in Parade auf
General gegebenen militäriſchen Mittagsmable Theil , geſtellt, die Savalerie und Artillerie im erſten , die Ints wozu nachſt den Commandeuren auch fåmmtliche fremde fanterie im zweiten Treffen , alle Truppen mit Gepäck Offiziere eingeladen waren . parademåfig in ihren beſten Uniformen und ſonſtigen Heiterer Frohſinn , verbunden mit acht militäriſcher Accoutrements. Freiſinnigkeit, herrſchte bei der Tafel, wozu der erlauchte Die Parabeaufſtellung war überall in Colonne.
kr ſt es Treffè n. 6 a valer i e .
Artillerie.
Major y . Deder.
Generalmajor v. 6z8 et triß . Oberſt v. Brandenburg . Oberſt v. Hedwig .
Reitende.
........... ............
Major V. Beder .
39. 40. Lro.Esc.
30. Bw.C.R.
29. fro.C.R.
Rittmeiſter Hardt .
Major v. Jagemann .
Major 8. d . Horſt.
Stammer.
3 we ite's
39.
Em. Bat.
Dberſtlieut.
$. Prondſinsky .
28. Ew . C.
.
25. lv. C.R.
.........
........ Major
Infanterie. Generalmajor v. Lóbell. 40 .
1. Brigade.
2. Brigade.
8. Artilleriebrigade. Fußartillerie.
Major 9. Somnis.
Treffen.
Generalieutenant V. Ryrrell 11. Generalmajor 3. Rummel.
30.
29 .
28 .
fw.Inf. R.
tid. Inf. R.
fw.Inf.R.
Oberſtlieut. v . Puſd .
Major v . Grável .
Oberſt
. Dedenroth.
Sobald Se. Se. Hoheit ſich dem rechten Flügel des erſten Treffens nåherten , wurden Höchſtdieſelben mit einem dreimaligen Hurrah ! begrüßt, und eben ſo ſpåter vom zweiten Treffen. Hierauf wurden die Honneurs
Major
8. Steinůcker.
25 . ew . Inf. R.
Oberſtlieut.
v. Hirſchfeld.
4. G.fw.R. 3. B.
2. B.
Major v . Borde.
.
ſie ſich ſcharf einrichteten . Die Feldwaden wurden vor die Mitte der Regimenter vorgezogen und marſchirten unter Trommelſchlag ab. Sodann machten die Golonnen Kehrt, marſchirten in die Bataillonsgaſſe hinein, nahs
brigadenweiſe gemacht. Der Prinz ritt, gefolgt von men zugweiſe vorwärts Diſtanze und machten Halt,
einer ſehr zahlreichen Suite von Offizieren, langſam die Die 4 Züge der 1. u. 2. Compagnie ſchwenkten rechts ,» Fronte des erſten Treffens herunter, von da zum linken und die 4 Zuge der 3. u. 4. Compagnie links ein, machs
Flügel des zweiten , und deſſen Front wieder herauf. ten Front, und beide Bataillonshåiften famen dadurch Er dußerte ſich ſehr beifållig über die vorzüglid gute mit der Front gegen ihre Zeltreiben zu ſtehen. Es wurde Ausrüſtung der Pandwehren beider Waffen , und den das Gewehr abgenommen , und die Gewehre in die für Zuſtand der 8. Artilleriebrigade, und befahl den Vors ſie beſtimmten Gerüſte geſtellt. Während des Einrůckens blieſen die Muſifchóre. beimarſch. Die Cavalerie marſchirte zuerſt vorbei, und zwar in Des Mittags war große Tafel bei Sr. R. Hoheit, balben Escadronen , ſodann die Infanterie in compag wozu, außer den Commandeuren , alle Stabsoffiziere, die niefront, und endlich die Artillerie in Batteriefront. vornebmſten Civilbeamten , und ſämmtliche hier anwes
Hierauf marſchirte die Infanterie nach dem lager , die ſende fremde Offiziere geladen waren. Fußartillerie nach Koblenz, die Cavalerie und reitende
Bevor der Prinz ſich nach der Stadt begab, verſam .
Artillerie marſchirten dagegen noch einmal , und zwar melte er alle Commandeure im Kreiſe um ſeine Perſon. im Zrabe in Parade vorbei.
So unbeſcheiden es von den fremden Offizieren geweſen
Sodann ſprengte der Prinz nach dem lager voraus, und ließ die 12 lagernden Bataillone nach der neueſten barüber gegebenen Beſtimmung in Parade in das lager růden. Die Bataillone růcten in Colonnen nach der
ſein würde, ſich an dieſen Kreis heranzudrången, ſobald irgend nur eine tadelnde Aeußerung des erlauchten Bes feblshabers über die Truppen zu erwarten geweſen wäre, ſo erſchien unter dieſen Umſtånden des Gegentheils der
Mitte auf den Waffenplatz und ſchwenkten ſo ein, daß Wunſch gerechtfertigt, ein Ohrenzeuge der zu erwarten, ſie mitten vor ihrer Bataillonsgaſſe zu ſtehen kamen , wo i den Anrede zu ſein , und wir ſind daher im Standen ſie 1
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mitzutheilen . Der Inhalt dieſer Rebe war folgender: ,, Še. Majeſtåt der König ſei leider nun zum zweitens male , und zwar dießmal durch verhångnißvolle Ereigs niffe, abgehalten worden , ſich von dem Zuſtande des 8. Armeecorps - perſönlich zu überzeugen . Se. Majeſtát habe Ihm (dem Prinzen ) befohlen, in Allerhöchſt Ihrem Namen die Revue über das Corps abzuhalten und über
wahren militäriſchen Geiſt belebt und entflammt. Möchte mancher Befehlshaber an dieſem hohen Muſter ein Bets ſpiel nehmen, denn nichts beugt einen Truppentheil ties fer , als wenn er ſich überſehen glaubt , und vielleicht nur, weil ſeine militäriſche Beſtimmung ſtill wirkend , alſo minder geråuſchvoll , oder von geringem åußeren Schimmer begleitet iſt !
deſſen Zuſtand zu berichten . Es mache Ibm ( dem Prins Zur Erinnerung an den Jahrestag der Schlacht vort zen) Freude , bem commandirenden General vor ver- Dennewiß , an deren Riegreichem Ausgange der General ſammelten Commandeuren ragen zu fónnen , daß der v . Bortell einen entſcheidenden Antbeil mit ſeiner Bericht über das, was Er heute geſehen habe, außeror, damaligen infanteriebrigade genommen hatte, war für
dentlich günſtig ausfallen werde. Es ſei hier der eigene beute von Sr. K.H. dem Prinzen Wilhelm als Pas Fall eingetreten , daß nur fandwehren zu einem role und Feldgeſchret: » Dennewiß und Nicolaus
Corps zuſammengeſtellt wåren, ſie befånden ſich aber in gegeben worden .
( Sdluß folgt . )
einem Zuſtande und in einer Haltung, welche durchaus
nichts zu wünſchen übrig ließen , und nach dem, was Er' F r a n tre i ch . heute geſehen habe , unterlåge es feinem Zweifel, daß Die Generalmajore Graf v. Bouillé und Vicomte die Berichte über die folgenden Revuetage eben ſo gún. v. Berthier ſind auf Reformgehalt geſeßt worden. ſtig ausfallen würden . " - Der commandirende Genes General Tiburtius Sebaſtiani iſt zum Militárs rai v . Borſtell, tief ergriffen von dieſem zwar wohlvers | commandanten von Korſika ernannt.
dienten , aber nichts beſto weniger beglückenden Lobe , Verdienſte ſeiner Untergebenen, dankte dem Prinzen mit
und überwältigt von dem Gefühle der Anerkennung der
Preuß e n.
Am 4. October iſt der Feldmarſchall Graf York
bewegter Stimme, allein mit dem Hinzufügen , daß es von Wartenburg auf ſeiner Beſizung Klein: Dels nur durch die thårige Mitwirkung der Commandeure in Schleſien mit Tode abgegangen. Auf Allerhöchſten ibin båtte gelingen fönnen , das Corps in den Zuſtand Befehl hat die Armee zu Ehren dieſes ausgezeichneten zu bringen , in welchem es ſich befånde. Der Prinz nahm Feldherrn, welcher ſeinen Namen in den ſchönſten Theil
dieſe deußerung ſehr beifáuig auf, und erwiederte mit der preußiſchen Geſchichte eingeflochten hat, auf 3 Tage Freundlichkeit: „ Sie haben Recht, Herr General, Ich die Trauer angelegt. ſelbſt babe ein Armeecorps, und weiß, wie viel id) der Ru B l an 8 . Unterſtüßung meiner Commandeure verdanke. Geben Der Generallieutenant Sagråfb8fi bat bas Groß
Sie dem ganzen Corps Meine Zufriedenheit zu erfen: nen, und laſſen Sie ſolche den Truppen beim Apell bekannt machen . “ Der Prinz ſpricht ſehr ſchön , mit acht militäriſcher
Freuz des St. Wladimirordens 2r Klaſſe erhalten . Die Flottencapitaine erſten Ranges : "Av in off und Gontreadmiralen ernannt, Papa - Yegoroff und dem Erſteren iſtſindderzu Befehl der dritten Brigade
Rednergabe, natürlich, einfach, ohne künſtliche Wortfús der Flotte des ſchwarzen Meeres , dem Zweiten der gung, aber höchſt eindringlich, und eben weil, was er Befehl der zweiten Brigade der zweiten Diviſion der jagt, aus dem Herzen kommt, gehtes wieder zum Herzen . Oſtſeeflotte übertragen worden. Von linientruppen war beim Corps nichts vers ſammelt, als die Artillerie der 8. Brigade. Der Prinz, deſſen Rede ſich ausſchließlich auf die landwebreit
Wů rttemberg. Se. Maj. der König haben , vermoge Decrets vom
bezogen hatte, aber zu gerecht, um nicht jedes Verdienſt | 4. October, nachſtehende Veränderungen und Beförde: mit Huld anzuerkennen , hatte ſchon früher ( gleich nach rungen in der Infant
verfüg
An die Stelle des
erie t: dem Vorbeimarſche ) den Inſpecteur der Artillerie, Oberſt verſtorbenen Generallieutenants v . Barnbúler iſt der V. Bardeleben ) und den Brigadier, Major » . Decer, Commandant der zweiten Brigade , Generalmajor v.
vorgerufen, 'und beiden ſehr ſchmeichelhafte Dinge über Bangold , zum Generalquartiermeiſter und Chef des die auffal Verfaſ
lend gute ſung der 8. Artilleriebrigade Generalquartiermeiſterſtabs ernannt ; der Commandant geſagt. Auch die Pionniere verlor der Prinz nidt der vierten Brigade , Generalmajor v . Húpeden , aus den Augen, denen er befahl, rich morgen Nachmits kommt als Commandant der zweiten Brigade nach Heils
tag in Koblenz zur Beſichtigung bereit zu halten. Dieſe bronn ; der Commandant der dritten Brigade, Generals auf alle ſich verbreitende, Alle gleichmäßig umſchlies major Graf zur Lippe, als Commandant der vierten Bende Huld iſt es , welche dem erhabenen Befehlshaber Brigade, nach ülm . Befördert werden : Zum General.
bie Herzen der Truppen unterwürfig macht , und den major und Commandanten der dritten Brigade: der Commandant des 4. Regiments, Oberſt v. Immboff; *) Der Oberſt v. Barbeleben hatte die Urtilerie beim 7.Ur: zum Commandanten des 4. Regiments: der Bataillons .
meecorps. commandirt,und war erſt geſtern von Lippſtadt hier commandant im 6. Regiment, Oberſt 6. lidffler ? c. eingetroffen. Der Major v. Deder war vonüber Brigade Der Generalmajor v. Gaisberg wird Gouverneur in ſeineKrankheit und hatte wieder das Commando ſeiner geneſen,
übernommen. Der Oberſt v. I udren war in fein Verhält: ulm; der Generalmajor v . Hůpeden Gouverneur in Heilbronn, der Oberſt v . Loffler Commandant daſelbſt. niß als Brigadier der 7. Urtilleriebrigade zurückgetreten . Redigirt unter Verantwortlidkeit der Verlagsbandlung : 6. W. febte in Daruſtadt und in deſſen Difijin gedruct.
Mittwoch ,
13a
Nr. 86 .
27. Oct. 1830 .
DUS
Allgemeine Militar - Zeitung. begab ſich zür der Infanterie, und ließ dieſe rechts und linfs deployiren , worauf die Cavalerie hinter die Ins
Pre u Be n. Herbſtmanőver des 8. Urmeecorps bei Koblenz.
fanterie zurückging und hinter deren Mitte wieder Front
( Schluß:)
machte . )
Den 7. September. 6. Moment. Zuge des dritten Gliedes formirt Heute früh um 9 Uhr fand das am 4. geübte Corps. Tirailleure u. Artiüerie vor - chargirt. Avancirt. Die manover im engeren Sinne ſtatt. Treffen treten an, das zweite folgte auf Treffendiſtanze. Die Eintheilung der Truppen war ganz ſo, wie wir 7. Moment. Tiraideure und Artillerie Halt. Ranos Tie am 4. beſchrieben haben . Tirailleure eingezogen . - Jn nade auf der Stelle . Ins. -
Da keine ſchriftliche Dispoſition ausgegeben war, fo fanterie mit abwechſelnden Treffen chargirt, wobei die ſind wir nur im Stande, die Momente des Mandvers To Artillerie ſich beſtandig dem vorgebenden Treffen anhing.
zu beſchreiben, wie ſie uns im Gedächtniß geblieben ſind.
Aeußerſt lebhaftes Bataillen - und Kartåtſchfeuer.
8. Moment. Die Cavalerie , welche in Schritte Auf dem äußerſten Ende des Erercirplates , die gefolgt war , ging durch die Infanterie Attaque in Front nach Roblenz , à cheval der großen Chaufſee. Linie – Halt ! – Reitende Artillerie vor — einigemal
Rendezvousſtellung.
.
-
-
Die Savalerie im erſten Treffen in der bereits am 4. chargirt. > Rube. beſchriebenen Formation , die Infanterie im zweiten 9. Moment. Achsſchwenkung rechts ( Front nad Treffen, alle drei Brigaden neben einander, in Batails Rårlich ) und zwar : lonscolonnen rechts abmarſchirt, mit vorgezogenen Tes
1 ) Die Cavalerie in Regimentsdiviſionen Achoſdwens
Aufmars ten. Die Infanterie und die Flanfeure der Cavalerie fung auf die erſte Diviſion des 2. Regiments. batten 30 Patronen , jedes Geſchůş 100 Schuß . idirt. - Artillerie und Flanfeure vor - chargirt. -
-
2) Die Infanterie Achsſchwenkung auf das Ridis
1. Moment. Ravalerie Marſch ! Trab ( 200 Schritte -
vor ) - Halt! - Deployirt ( auf die 1. Escadron des tungsbataillon ( 1. Bat. 29. fandwehrregiments ) in Bataillonscolonnen , ſodann deployirt. 2. Regiments . ) Artillerie vor - chargirt. ( Die Cavalerie überflügelte daburd die Infanterie 2. Moment. Cavalerie Angriff nach allen Signas len - Halt - die 4ten Züge fallen aus
Flans links um 5 Escadronen. Die Fußartillerie des rechten
feure vor .
Flügels, welche demasfirt war , fanonirte den Feind,
3. Moment. Erneuerter Angriff nadh allen Sigs und recundirte dadurch die weiter vorgeſchobenen , im nalen , wobei die Flanfeure rich aufnehmen laſſen Feuer ſtehenden reitenden Batterieen.) Marſch ! Marſch ! - Halt ! – Artillerie vor und zum 10. Moment. Zur Formirung zweier großen Bata -
-
Verfolgen der geworfenen feindlichen Cavalerie chargirt. terieen ging die reitende Artillerie zurúd, und Teßte ſich
4. Moment. Artillerie zurück. Das Cavalerietreffen batterieweiſe auf die Flügel der beiden Brigades Fußs Rebrt und in linie einige hundert Schritte zurüdt ; "ſos batterieen. dann Halt Front ! Attaque vom Fled im Galop Die Cavalerie ging zurůd, undformirte ſich auf dem Halt -- in Regimentsdiviſionen zurůdgezogen. linken Flügel der Infanterie zur Colonnen : Attaque. Sobald die Batterieen demaskirt waren , feröffnetext 5. Moment. Cavalerie Front! Aufmarſdirt Flanteure und Artillerie vor. Chargirt. - ( Der Prinz | ſie eine lebhafte Kanonade. -
-
-
Das Corps war nunmehr in folgender; Art formirt: ....
Cavalerie.
.................
....
R. Nr. 1 .
R. Nr. 2.
3. Brigabe.
................
2. Brigabe.
1. Brigade.
684
683
11. Moment. Die Infanterie zog Lirailleure vor , auf, zog ſich hinter der Intervalle der 1. u. 2. Brigade Avancirt. – Vorgeben der linien und Chargiren mit zuſammen , ging bis an die Chauſſee zurück, und fuhr -
abwechſelnden Treffen, wobei die Batterieen ſteben bleis hier zu einer großen Batterie auf. ben mußten und durch die Intervallen chargirten.
Die Infanterie trat den Rüdzug bis hinter die nien - Artillerie rúdte in das erſte Treffen ein. - Rube. dem rechten Flügel der reit. Artillerie auf, die übrigen 12. Moment. Bataillonscolonnen nach der Mitte. Batterieen allignirten ſich mit der großen Hauptbatterie, Formation der Quarree's . – Die Artillerie in die finie die Cavalerie blieb in ihrem Verbáltniß links neben der des zweiten Treffens zurůd. Die reit. Artillerie profte Infanterie. Bajonnet:Attaque in linie. - Halt - Einrichten der l'is Ebauſſee Chauffee an, die Fußbatterie der 1. Brigade fuhr neben .
.
Das Corps batte jeg i folgende Formation : .b.l
.......
.........................
....
EES 13. Moment. Die große Hauptbatterie růdte 200 | Charles Doyle brachte im Namen aller fremden Offis Schritte vor , die Infanterie des erſten Treffens zog ziere dem erlauchten Wirthe einen Toaſt nach brittiſcher Zirailleure vor, das zweite Treffen nahm ſeine Tirail Weiſe und mit brittiſchem Humor, was von Sr. R.H, in leure in die Intervalle. — Allgemeiner Angriff in Cos der beiterſten Stimmung beifällig aufgenommen wurde .
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lonnen , außerſt lebhafte Ranonade aus allen Geſchůs
Gleich nach der Tafel beſichtigte der Prinz die in
Ben . - Bajonnets Attaque mit abwechſelnden Treffen Koblenz ſtehende 7. und 8. Pionnierabtheilung unter in Golonnen .
14. Moment. Infanterie deployirt, chargirt ; erſt mit Bataillonen , dann lebhaftes Bataillenfeuer. Ártillerie in die linie des erſten Treffens und chargirt.. Cavalerie : Colonnen Attaque. Ende des Mandvers,
ihrem würdigen Inſpecteur, dem Major v. Richthofen, und fuhr nach der Beſichtigung nach dem lager, beſtieg dort ein Pferd und ließ Alarm ſchlagen. Dbgleich die Truppen nicht vorber benachrichtigt waren , %* ) und es auch nicht füglich ſein fonnten , waren ſie doch in we:
Hierauf marſcirte das Corps in Parade vorbei. nigen Minuten unter den Waffen. Das 2. Bataillon
Zuerſt die Infanterie in Bataillonscolouren und hinter thr die Fußartillerie in Mandver - Batteriefronten zu 4 Geſchůßen; ſodann die Cavalerie und reit. Artillerie, zuerſt im Schritte und ſpåter noch einmal im Trabe. Die Ausführung des Mandvers 'war ſehr präziſe, und der Parademarſch fiel vorzüglich gut aus. ueber beides gab der Prinz dem Corps lernen Beifall im Pas rolebefehl zu erkennen. - Bei der reit. Artillerie haben wir heute eine auffallende Veränderung bemerkt, ſie fam feuerte auch lebs nämlich ungleich ſchneller zum Schuß und en bafter, als an den früheren Mandvertag . Auf Befras
des 25. fandwehrregiments war zuerſt formirt ; der Prinz ließ es ſogleich als Avantgarde in der Ridhtung auf Mühlheim vorrücken , wobei der ſchmale Feldweg, welcher vom rechtenFlügel des Lagers nach Mühlheim führt, da wo er die Chauffee trifft, als ein Defilee anges nommen wurde. Die 15. fandwehrbrigade (v. Rummel) folgte der Avantgarde, die 16. Brigade ( v. Lobeli ) als Reſerve, Alles in Colonnen, und das 39. u . 40. lands webrbataillon hinter dem rechten und Tinken Flügel der
deleben, dem commandirenden General einen Vortrag i über dieſen Gegenſtand gemacht, und der lebtere die frühere Beſtimmung dahin abgeändert baben foll, daß Sie reit.Batterieen fortan wie beim Gardecorps mit
ſelbſt durch das zweite Treffen , welches das geſchlagene erſte aufnahm , nicht durchgeführt werden fonnte. Uns terdeſſen war die 16. Brigade das Defilee paffirt, das leştere aber durch das 39. u . 40. Bataillon befest und
16. Brigadeals disponible Reſerveabtheilungen , elte Die 15. Brigade ging durch das Defilee, entwid gen erführen wir, daß der : Inſpecteur, Dberſt V. Barslich , machte einen Angriff , der aber abgeſchlagen und .
worden. Der Prinz formirte die 16.Brigade ganzer( geſchloſſener ) Front durch die Savalerie gehen feſtgehalten emaſſe, ihr auf dem linken Flügel ging mit und nach dem Durchfahren ſich rechts und links offnen zur Brigad marſche kommen mußten . Auch ſaben wir die Batterieen Gefecht durch einen Maſſenangriff mit dem Bajonnet.
follten , wodurch Rie augenſcheinlich ſchneller zum Aufr der zurücgeworfenen 15. Brigade vor, und entſchied das
häufig mit geladenen Geſchůßen agiren, was ungemein
Hierauf trat das Gorps den Rücmarſch und dem
dazu beitrug, daß man ſchneller izum Sauß:fam . Das lager an , mußte aber pabei noch ein Defileemandver Aufſiken der Fußartilleriſten zum Gefechte haben wir ausführen .
dagegen nicht bemerkt, aber auch nicht, daß die Fußbat:
Se. f . Hoheit:commandirten in Perſon. Schon als
terieen deßhalb langſamer in ihren Evolutionen geweſen die Avantgarde vorging, war die Dämmerung eingetres wåren, vielmehr ſaben wir ſie der Infanterie beſtåndig ten, und der größte Tbeil des Mandvers wurde folglich in der Dunfelheit ausgeführt. Demungeachtet gelangen alle Mittags war wieder große Tafel bei Sr. R. Hobeit, Bewegungen mit großer Ordnung, und Se. k . Hobeit
in ihrem Verhältniß folgen .
wozu alle Gommandeure, die vornehmſten Givilbeamten, *) Durch einen Zufall erfuhren wir die Abſicht Sr. A. Sobeit, und ſåmmtliche fremde Offiziere geladen waren . Die.. und gewannen gerade so viel Zeit, ebenfalls nach dem Fager Tafel war ſehr animirt. Der engliſche General Sir zu eilen und dem kleinen Manöver beizuwohnen.
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gaben den Truppen Ihren ungetheilten Beifall für die Muſterhafte Ausführung dieſes Nachtmandvers zu erfen nen. Leider waren die Patronen für den folgenden Tag noch nicht ausgegeben, und da es dem Corps durchaus unbekannt war, daß der Prinz eine Alarmirung des Fagers befehlen würde , ſo hatten feine Voranſtalten
Hinabſteigen von dem ſteilen Rande des Kreuzberges nicht durch ein einziges Geſchåg ſtreitig gemacht, oba wohl ſich unmittelbar bei Saftig eine wicfommene Ges legenheit. Dazu darbot, die aber wahrſcheinlich wegen Mangel an Geſchůßen nicht benußt werden fonnte. Eine zweite Infanteriecolonne war rechts der großen Straße,
getroffen werden können , und das Manóver mußte die Cavalerie aber links bei Saftig vorbei gegangen,wo ohne Patronen ausgeführt werden.
Tie die feindliche Savalerie mit 2 reit. Batterieen ſehr
Sowohl geſtern , als beute Abend war große Affema blee bei Sr. Ercellenz dem Miniſter v. Ingersleben , wozu alle Offiziere und böhere Beamte mit ihren Das men , auch alle fremden Offiziere, welche ſich Se. Er
vortheilhaft aufgeſtellt fand und eine ſcharfe Kanonade aushalten mußte. Das Aufgeben von Saftig bewirkte indeſſen den Abzug der feindlichen Cavalerie von ſelbſt, die nun bei Plaidt über die Nette ging.
cellenz hatten vorſtellen laſſen ( und worunter auch wir
Das feindliche Corps nahm bierauf eine Stellung
gehörten ) geladen waren . " Der Prinz verſchonerte die hinter der Nette zwiſchen Plaidt, und Mieſenheim , die glänzende Verſammlung durch Seine Gegenwart, und Altens und Papiermühle als vorſpringende Außenwerfe nahm auch an dem Tanze Theil, obwohl erſt ſo eben barrifadirt und ſtark beſeft þaltend. Leider fehlte es aus dem Lager und vom Mandver zurückgefehrt dem Gen. v. lóbell an Truppen , dieſe überaus ſtarke Stellung hinreichend auszufüllen . Den 8. September. Das Koblenzer Corps růcte hierauf gegen die Nette Feldmandver in zwei Corp 8 . vor , und verſuchte das Centrum der feindlichen Stels General Idee .
lung bei der Altenmühle zu durchbrechen . Zwölf Ges
„ Ein feindliches Armeecorps beabſichtigt die Eins ſchůze umfaßten dieſen Punct und beſchoſſen ihn åußerſt Ichließung von Koblenz auf der linken Rheins und lebhaft. Die Cavalerie ging auf dem linken Flügel gegen Plaidt vor , ohne wirkſamen Antheil am Gefechte nehs ,, Die Verſtärkung der diefſeitigen Streitfråfte bat men zu können. Um den Beſiß der Altenmühle ſchlug man fich mit por Roblenz ein fager bezogen ; ſie geſtattet, dem Feinde Moſelſeite.
I
der größten Heftigkeit. Der Feind ließ zur Unterſtüßung entgegen zu geben , und ein entſcheidendes Gefecht zu dieſes wichtigen Punctes reine Colonnen
liefern .
dicht an den
Die Avantgarden haben die Höhen zwiſchen Baſ Thalrand růden . Es war 1 Uhr Mittags. ſenbeim und Saftig erreicht, und auf ſelbigen Stellung Der Prinz befahl das Ende des Mandvers mit der Entidheidung , daß das Roblenzer Corps ., troß ſeiner
genommen .
theilweiſen Uebermacht, zu fowach ſei, um den Durchs Feind wird über die Nette zurüdgeſchlagen und bruch ,,olDer gt bei der Altenmühle zu forciren , zu einer Umges
verf
:
bung über Mieſenheim aber die Zeit mangele , indem
Eintheilung der Truppen. Sie war genau dieſelbe, wie bei dem Mandver am 2. Sept. Um 9 Uhr nahm dasMandver ſeinen Anfang.
I ftanden båtten . Eswurde Appel geblaſen und das Feuer
Relation.
ſamfeit der Truppen auf die Probe zu ſtellen , ließ der
Die beiden Avantgarden ſtießen auf dem Hobenzuge, der von Ochtendung zwiſchen Baſſenheim und Pfaffens brud fich gegen årlich ziebt, aufeinander, worauf beide Corps deployirten , ihre Avantgarden aufnahmen und ein ſtehendes , ſehr lebhaftes Gefedit engagirten. Die Straße von Baſſenbeim nach Saftig durchſchnitt etwa
Prinz von Neuem zum Schwårmen blafen , was ſogleido von allen Horniſten in der ganzen Linie wiederholt und von den Zirailleuren ſofort ausgeführt wurde. Sie war. teten nur auf das Signal zum Chargiren , um das Ges fecht von Neuem zu beginnen . Se. K.,Hoheit bezeigten fich aber mit der půnctlichen Erfüllung Ihres Befehls zufrieden , und befablen das Gewehr abnehmen und das
die Druppen bereits 8 Stunden unter den Waffen ges
dwieg auf allen Puncten . Um die taftiſche Aufmerke
die Mitte der gegenſeitigen Infanteriefronten. Die gegenſeitigen Cavalerieen machten auf dem Pras Manóver enden zu laſſen .
teau links der Saftiger Straße, nåber nach Ochtendung, Der Prinz verſammelte fåmmtliche Commandeure. mehrere Attaquen, obne daß eine oder die andere einen Die fremden Offiziere hielten ſich in Beſcheidenheit zus råd. Er ſoll, wie wir ſpåter erfuhren, das ganze Mas entſcheidenden Vortheil errang. Das feindliche Corps mufte der Uebermacht nachs növer mit den Generalen und Commandeuren durchge.
gebert und ſich auf Saftig zurůdziehen , welches leicht gangen , und auf die vorgefallenen Fehler mit höchiter bereit blieb , während 2 Bataillone den rechten Flügel Sachfenntniß , aber auf die freundlidſte , belebrendſte dadurch dedten , daß ſie die Schlucht neben dem Kreuz. Weiſe, aufmerkſam gemacht, im Ganzen aber auch über
berge (alſo den Weg von Wolfen nach Saftig ) ein, die Leiſtungen dieſes dritten und legten Mandvertages ſchlugen , das Gros der Infanterie Hauptſtraße aber der
Seine vollfommene Zufriedenheit zu erkennen gegeben
folgte und die Savaterie weſtlicht von Saftig fich abzog. baben . Der Inhalt des Schluſſes Seiner Rede fou etwa Das Koblenzer Corps verfolgte feine Vortheile. Die folgender geweſen ſein : „ Das Wenige, was ich gerügt Hauptcolonne, welcbe auf der großen Straße vorging, babe, mußte ich růgen ; indeſſen erfenne ich die Truppen fand in und bei: Saftig weniger Biderſtand , als fic für voufándig kriegebrauchbar an , und bin überzeugt, billigerweife erwarten durfte, namentlich wurde ibr das baß, wenn- fie mehr zuſammen -mandurirea idanten, alle
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dieſe kleinen Fehler bald verſchwinden würden . " Hier: geſinnten können das Gegentheil behaupten wollen . Der auf reichte der Prinz dem commandirenden General die rheinländiſche Soldat bat an und für ſich zu viel Ehrs
Hand, und aus dem beiderſeitigenGebehrbenſpiel ließ ſich gefühl, und iſt in zu ſtrenger militäriſcher Schule erzos entnehmen , daß Er dem verdienſtvollen , thătigen Felds gen , um offenbarer Undiſciplin ſich ſchuldig zu machen . herrn åußerſt ſchmeichelhafte Dinge geſagt haben muß. Dagegen hat ſich der gute militariſche Geiſt bei vielen Se. k. Hobeit entließen bierauf das Armeecorps in Gelegenheiten , und namentlich bei der Anweſenheit des
den buldreichſten Ausdrücken , und begaben ſich nach Prinzen , laut und unzweideutig ausgeſprochen , worüber Neuwied, zum Diner bei Sr. Durchlaucht dem Fürſten folgendes Beiſpiel zum Beweiſe dienen moge. Wie bes
von Wied , zu welchem die Commandeure und die hobe- merft, hatte der Prinz den fandwehren die beiden leß . ren der fremden Offiziere ebenfalls geladen waren. ten Mandvertage geſchenkt ; da aber die Garniſon von Um dem fandwebrcorps einen ſprechenden Beweis Roblenz abweſend war und erſt am 11. zurückerwartet
Seiner Gnade zu geben , fürzte der Prinz die vierwds wird, ſo befand man ſich wegen der Garniſonwachen in chentliche Uebung um zwei Tage ab , und befahl, die einiger Verlegenheit. Sogleich erboten ſich die Sardes Landwehren ſchon morgen in ihre Heimath zu entlaſſen, Landwehren freiwillig , noch bis zur Rückunft der Gars nachdem die Zufriedenbeit Sr. R. Hob . úber ihren Zus niſon hier zuſammenzubleiben, was der commandirende
ſtand und ihr Benehmen ihnen durch den heutigen Pas General zwar gebührend anerkannt, aber nur in ſo weit es die unentbehrlichſte Wachſtárfe betrifft, angenommen bat. rolebefehl bekannt gemacht worden war. Ein anderer ſchöner Charakterzug, deſſen Wahrheit September. Den 9. Frůh um 7 Uhr verſammelten ſich alle Militar, und wir verbůrgen, fiel bei Gelegenheit des Abmarſches des
Civilbehörden in der Wohnung des Prinzen , um Ihm 4ten Dragonerregiments vor. Der Vater eines jungen bei der Abreiſe ihre Ehrerbietung zu bezeigen ; einige Dragoners, ein Greisaus einem Kreiſe des Regierungos fremde Offizierehatten ſich der Verſammlung angeſchloſbezirks Rdin, beabſichtigte, ſeinen Sohn beim Mandver ſen . Gegen 8 Uhr ſtiegen S. K. H. in den Reiſewagen , begleitet " von den Segendmünſchen Aller , denen das Glück zu Theil geweſen war, Seiner beglückenden Nåbe ſich zu erfreuen . Sowohl beim Militår als bei den bis vilbehörden und der Bürgerſchafthat der erhabene und
zu beſuchen und ihm einiges Geld zu bringen. Er traf ſeinen Sohn bereits zu Pferde im Begriff abzumarſchis ren, und - nach Lage der öffentlichen Meinung - ju einer ernſten Beſtimmung. Der Vater båndigte dem Sohn die kleine Unterſtütung ein, ermabnte ihn, ſeine
geliebte Königsſohn einen unausidſchlichen, bis zum höchs Sculdigkeit zu thun und ſchloß mit den Worten : „ Und ſten Enthuſiasmus geſteigerten Eindruck hinterlaſſen . Dem Schluß dieſes Berichtes, deſſen Unvollkommens beit Sie mit der Schwierigkeit entſchuldigen wollen , in einem fremden Orte und mitten in einer fremden Armee ſich hinreichende Detailnotizen zu verſchaffen , mogen einige allgemeine Bemerkungen folgen. Bei einer ſo zablreichen Truppenverſammlung in einem ſo verhängnißvollen Augenblice, wie der gegens
das ſage ich Dir , benimm Dich wie ein rechtſdaffener
Preuße, und kommſt Du zum Einhauen , ſo tritt mir nicht anders vor die Augen , als mit blutigem Såbel, worauf ihm der Sohn den Handſchlag gab. – Sei immerhin dieſer Charakterzug nur ein einzelner, er iſt die ſichere Bürgſchaft, daß er nicht iſolirt da ſtebt,Wenn und mit dem Grafen Bismark rufen wir aus : nur erſt Einer das Gute, das Rechte will , und nur zwei von der Reinheit ſeiner Abſichten überzeugt ſind
wårtige, fann es an verſchiedenartigen Meinungen, uns und ſie unterſtüßen ; wenn dann jeder ſich verdoppelt, ſichten und ſelbſt Gerüchten nicht fehlen . So verbreitete ſo läßt ſich berechnen , zu welcher Summe fie fortſdreis
ſich das Gerücht, die Landwehren hätten undiſciplinas ten werden , zu welchem Reſultat fråfte ſich ſammeln riſche und mißmuthige Aeußerungen gemacht , ja ſogar laſſen. " drohende ſich erlaubt. , Glauben Sie uns , als Augens N i ederland e. zeugen, und zwar unpartheiiſchen, dergleichen Gerüchte Die proviſoriſche Regierung zu Brüſſel hat die Strafe
ſind entweder ganz erdichtet oderbedeutend übertrieben. Der Stodprůgel abgeſchafft, weil ſie erniedrigenb für Wenn Truppen , obne das Gepåd abzunehmen und in den belgiſden Krieger und beleidigend für die Würde
Bezug auf Erfriſchung lediglich auf die Marketender des Menſchen ſei. beſchränkt , 12 bis 14 Stunden bei einem Friedensmas ndver auf den Beinen ſind, wenn ſie auf dem Rendez
De ft rei d.
Rabinetsſchreibens vom 29.Gmii Sept.v. ernannte Hellen vous oder währendder Inſtruction der höheren Offiziere se.Mittelſt Mai. der Kaiſer den Prinzen
ſtundenlang můßig ſtehen, ſo iſt es faum zu vermeiden , daßeine gewiſſe Äbſtumpfung rich ihrer bemeiſtert,is Hoheit zum General- Feldmarſchall-lieutenant in der Einzelne mogen auch vielleicht ihrer Stimmung Worte ... Armee, und zwar ohnedaß derſelbe dadnro genos
gelieben haben ; allein zwiſchen ſolchen Aeußerungen und thigt wäre, ſeinen Rang bei den großherzogl. Cruppen
denen eines allgemeinen Unmuthes liegt eine weite Kluft. aufzugeben . Zugleid iſt demſelben ein unbeſtimmter Urlaub ertheilt worden. Ru Bland. behaupten wollen , dieſe fandwehren båtten auch nur
Niemand fann , ohne die Wahrheit bitter zu verlegen,
im Entfernteſten ihre Schuldigkeit verſagt, oder gar dem
Se. Maj. Der Kaiſer haben den Generalmajor Grafen Befehle ihrer Offiziere Ungehorſam entgegengeſeist, und Aprarin II. , Commandeur des Chevalier -Garberegis nur böſer wille oder vorgefaßte Meinungen von Uebels I ments, zu Ihrem Generaladjutanten zu ernennen gerubt. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung: E. W. £ este in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedrudt.
Samſtag,
CE
Nr. 87 .
30. Oct. 1830.
Allgemeine Militar -Zeitung . 8
F r a n tre i ch .
ben Commune oder dem Cantone berufen werden , wo
Am 9. October wurden der Deputirtenkammer von dem Miniſter des Inneren zwei Gefeßentwürfe über die Drganiſation der feßhaften und der beweglichen Nas tionalgarde vorgelegt. Dieſe Entwürfe ſind folgendes
ſie alsdann, wåbrend der Dauer dieſes Dienſtes, unter die Befehle der Militärbebörde treten . - art. 8. Die Communal- und Cantonalgarden werden im ganzen Reiche organiſirt. Dod, fann der König dieſe Drganis
Inhalts :
ſation an beſtimmten Orten auf ein Jahr ſuspendiren.
1. Gefeßes entwurf über die feßhafte Nationalgarde .
Dieſe Friſt darf nur durch ein Geſeß verlångert wers den . - Art. 9. Die Organiſation iſt permanent. In. defien fann der Ronig die Nationalgarde eines Santons
Erſter Zitel. Allgemeine Verfügungen . oder einer Commune auflöſen . Dieſe Nationalgarde Art. 1. Die Nationalgarde wird errichtet, um die muß alsdann im Laufe eines Jahres , von dem Tage Verfaſſungsurkunde und die von ihr geheiligten Rechte ihrer Aufldſung an gerechnet, reorganiſirt werden , es zu vertheidigen , dem Gefeße Geborſam zu verſchaffen, ſei denn , daß ein Geſek jene Suspenſion verlängert. .
die öffentliche Rube und Drdnung aufrecht zu erhalten Titel. Von der Dienſtverpflichtung und uber wiederherzuſtellen , das ſtehende Heer in der Sers Zweiter Der CiTUgung in die Stammrollen
. zu unterſtüßen und Gränzen und, Rúſten theidigung Frankreichsder Unabhängigke $ . 1. Von der Verpflichtung zum perjonils it ſo wie die Integrität ſeis nes Gebietes, zu bewahren. Art. 2. Die Nationals chen Dienſte. Art. 10. Alle franzöſiſchen Bürger oder garde beſteht aus allen Búrgern , die nid)t zu dem ſtes Bürgersſohne zwiſchen dem 20. u. 60. Jahre ſind dem
henden Heere geboren. – Ärt. 3. Die Nationalgarde Dienſte der Hationalgarde an dem Orte ihres Haupts -
iſt reßbaft, ſobald ſie in den Grånzen der Gemeinde wohnſißes unterworfen. - Art. il . Zu dem Dienſte oder des Santons fungirt. Außerhalb dieſer Grången dürfen auch die Ausländer, die, in Gemäßheit des 13. -
kann ſie nur fraft eines Geſeßes oder, in Abweſenheit Art. des Civilgeſekbuches , den Genuß der bürgerlichen der Kammern, kraft einer königl. Verordnung in Tha: Rechte erlangt haben, einberufen werden, ſobald ſie in tigkeit geſeßt werden . - Art. 4. Diejenigen Corps, die von der lebhaften Nationalgarde detaſchirt werden , um außerhalb der Grånzen der Gemeinde oder des Cans tons zu agiren, führen den Namen : beweglice Nas 2
Frankreich Grundeigenthum erworben oder ein Etablif rement errichtet haben. Art. 12. Dem Dienſte nicht unterworfen ſind : a ) die Geiſtlichen ; b ) die Prediger der verſchiedenen Confeffionen ; c) die activen Militars
tionalgarden. - Art. 5. Die ſeßbafte Nationalgarde der Land- und Seemacht; diejenigen Militárs, die zur -
wird in ſolchen Gemeinden, die einen oder mehrere Sans Dispoſition des Krieges und Seeminiſters geſtellt ſind; tone bilden, in Communalgarden organiſirt. Art. 6. die mit der Verſorgung der Land- und Seemacht beaufe Die ſebhafte Nationalgarde wird in ſolchen Cantonen, tragten activen Adminiſtratoren oder Agenten; d ) die
bie aus mehreren Gemeinden beſtehen , in Cantonalgar: Offiziere, Unteroffiziere und Gemeine der ſtádtiſcher den organiſirt. In jeder Gemeinde roll es eine Diviſion Garden und ſonſtigen befoldeten Corps ; e) die activen oder Unterdiviſion der Cantonalgarde geben. In feinem Zollaufſeher. - Art. 13. Von dem Dienſte ausgeſchloſs Falle darf dieſe Garde weder nach den Departementen ſen ſind die von der Obrigkeit mit einer ſchimpflichen
noch nach den Unters Préfecturbezirken organiſirt wer: Strafebelegten ,, ſo wie vie mittelſt richterlichenErs den. - Art. 7. Die Communal- oder Cantonalgarden fenntniſſes für Landſtreicher oder Heimathloſe erklårten -
ſteben unter der Autoritåt der Maires , der Unterprås Individuen . S. 2. Von der Einſchreibung in die Stamm. fecte, der Präfecte und des Miniſters des Inneren.
Sobald die Cantonalgarde zuſammentritt, ſteht ſie uns rollen. Art. 14. Die dem Dienſte bei der ſeßhaften ter der Autoritåt des Maires der Gemeinde, worin der Nationalgarde unterworfenen Bürger werden in eine Hauptort des Cantons liegt. Ausgenommen hiervon bei jeder Gemeinde zu eröffnende Stammrolle eingetras
find die geſeßlich beſtimmten Fåde, wo die Communal- gen . Zu dieſem Ende follen Zahlungsliſten yon dem garden zu einem activen Militärdienſte in der betreffens Maire angelegt und von einem in nachſtehender Weiſe
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eingeführten Zahlungsconſeil revidirt werden: - Art. 15. I ben Regeln , wie bei den Einſchreibungen und Ausld. In jedem Canton oder Friedensgerichte ſoll es ein Zibs chungen in Betreff der Stammrollen , ſtattfinden. lungsconſeil geben . In Paris führt der Maire des Bes Art. 22. In jedem Canton ſoll, auf die Betreibung des zirfå den Vorſit in dieſem Rathe, der aus acht Mitglies Friedensridters , eine Billigkeitsjury eingelegt werden , dern beſtebt, die zu gleichen Theilen in den verſchiedenen beſtebend aus dem Friedensrichter felbſt, als Präſidens Vierteln des Bezirks unter denjenigen Bürgern, die den ten , und aus 12 Geſchwornen , die unter den ålteſten perſönlichen Dienſt bei der Nationalgarde verrichten oder und zu dem perſönlichen Dienſte bei der Nationalgarde
zu bemſelben verpflichtet ſind, gewählt und von dem verpflichteten Bürgern durch das loos gewählt werden . Préfecten ernannt werden . In Stådten, die aus meh: Es ſoll zu dieſem Behufe eine Liſte angelegt werden, reren Cantonen beſtehen, führt in einem der Zahlungs
die den vierten Theil der unter den Aelteſten zu wählens
conſeils der Maire, in den übrigen aber einer reiner den Nationalgardiſien des Cantons enthält. - Art. 23. Adjuncten oder ein Mitglied des Munizipalrathes , im Das looſen zu den Geſchwornenſtellen geſchicht durch
Auftrage des Maire, den Vorſik . Das Zåhlungsconſeil den Friedensrichter in öffentlicher Sitzung. Die Ges beſteht aus zwei Mitgliedern für jedes Stadtviertel. In ſchwornen werden alle 6 Monate erneuert. – Art. 24 . Städten, die nur einen Canton bilden , führt der Maire Dieſe Jury entſcheidet über Reclamationen , die ſich a )
in dem Conſeil den Vorſit , das im Uebrigent, wie oben auf die Eintragung in die Stammroilen und b) auf die erwähnt , zuſammengeſegt iſt. In Cantonen , die aus Eintragung in die gewöhnlichen Dienſtliſten bezieheit. mehreren Gemeinden beſtehen , präſidirt der Maire des Auch die Einſprüche dritter Perſonen ſollen zugelaſſen I
Hauptorts des Cantons im Conſeil, das zwei Mitglies werden , in ſo fern ſie von Nationalgardiſten berrühren, der für jede Gemeinde zábít , nämlich den Maire und auf welche ( durch die Berückſichtigung jener Reclamas das ålteſte Mitglied des Munizipalrathes , die den per- tionen ) eine größere laſt des Dienſtes fallen würde.
ſönlichen Dienſt bei der Nationalgarde verrichten oder dazu berufen ſind. - Art. 16. Das Zahlungsconſeil ſchreitet fofort zu der Reviſion der Liſten und zu der Anlegung der Stammrolle. Art. 17. Im Monat Januar jedes Jahres trägt das Zahlungsconſeil in die -
Die Jury ůbt überdieß nod diejenigen Befugniſſe aus, die ihr durch die ferneren Beſtimmungen des gegenwårs tigen Gerebes beſonders werden übertragen werden . urt. 25. Die Jury fann nur entſcheiden, wenn mindes ſtens 9 Mitglieder derſelben , mit Einfdluß des Präſis
Stammrolle diejenigen jungen Peute ein , die im faufe denten , zugegen ſind . Ibre Entſcheidung erfolgt mittelt
des leßtverfloſſenen Jahres ihr 20. Lebensjahr angetres abſoluter Stimmenmehrheit und geſtattet feinen weiter ten haben ; dagegen ſtreicht es aus der gedachten Rolle ren Recurs . die Bürger, die in dieſem Zeitraume ihr 60. Falir ans yurusun yutin 2111. 10. G. faufe jedes Jahres 110 : Vierter Titel. Von den Eremtionen und Erlaſs fungen von dem gewöhnlichen Dienſte. tirt der Maire mittelſt Randbemerkung auf der Stamin : rolle die verſchiedenen Verånderungen , die ſich a) aus Art. 26. Der Dienſt bei der Nationalgarde iſt oblis ben Todesfållen , b) aus dem Wechſel des Domicils, ſo
wie c) aus Thatſachen ergeben möchten , in deren Folge gatoriſd, und perſönlich. Die Stellvertretung iſt unters die oben im 12. u . 13.Art. bezeichneten Perſonen nicht agt, ausgenommen unter Nationalgardiſten von dems mehr dem Dienſte bei der Nationalgarde unterworfen ſelben Bataillon . Der Dienſt bei der Nationatgarde iſt Verrichtunge unverträglich obrig , den das mit ,die n derjenigen Perſonen Recht haben , die bewaffnete oder von demſelben ausgeſchloſſen ſind. Das Zahlungs: feitlichen Dienſte bei conſeilverfügt, nachdem es die betreffendenAftenſtücke Macht zu requiriren . – Art. dem Don 27. .
eingeſehen , die Ausſtreichung ſolcher Perſonen.
Dritter Titel. Von der Einſchreibung in die
der Nationalgarde ſind, ungeachtet ibrer Einſchreibung, dispenſirt: a ) die Mitglieder beider Kammern während der Dauer der Seſſionen ; b) die Mitglieder der Ges riditshöfe und Tribunale ; c ) die ehemaligen Militárs,
gewdhnlichen Dienſt- und Reſerveliſten . Art. 19. Sobald die Stammrolle volzihlig iſt, ſchreis tet das Zåhlungeconſeil zur Anfertigung einer liſte für den gewöhnlichen Dienſt und einer zweiten für die Res ſerve" und den außerordentlichen Dienſt. Die gewöhns
die 50 Jahre alt ſind und 20 Jahre gedient haben ; d) die Briefträger und die Beamten bei den Telegraphens linien . – Art. 28. Von dem gewöhnlichen Dienſte ſind diejenigen Perſonen befreit, die ſich Gebrechlichfeits baſs
liche Dienſtliſte faßt alle Bürger in ſich , die das Zib
ber zu einer ſolchen Dienſtleiſtung außer Stande reben .
lungsconſeil für fåhig zum gewöhnlichen Dienſte erachtet. Auf die Reſerveliſte werden dagegen alle Bürger ges bracht, für die der gewöhnliche Dienſt eine zu große laſt ſein würde, und die nur unter außerordentlichen Umſtånden requirirt werden dürfen . - Art. 20. Zur Bils bung der Stämme werden nur die gewöhnlichen liſten
In einem ſolchen Falle rollen Sachverſtändige zu Rathe gezogen werden. – Art. 29. Ueber alle anderen tem : poråren Befreiungen , die wegen irgend einer Verrichs tung im Staatsdienſte verlangt werden möchten, ſoll das 3åhlungsconſeil , nach Einſicht der die Nothwendigkeit einer ſolchen Befreiung beweiſenden Atteſte entſcheiden.
.
-
benugt. Die in die Reſerveliſten eingetragenen Bürger Im Falle einer Appellation rol die Billigfeitejury er: werden hinter jenent Ståmmen dergeſtalt vertheilt, daß kennen . - Art. 30. Der Dienſt bei der Nationalgarde
fie nöthigenfalls denſelben einverleibtwerden können. - iſt denjenigen Individuen unterſagt, die , den Gelegen Art. 21. Die hinſichtlich dieſer Liſten vorzunehmenden gemäß, der Ausübung ihrer bürgerlichen Rechte für vers Einſchreibungen und Ausſtreichungen ſollen nach denſels luſtig erklärt worden ſind. C
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Fünfter Titel. Von der Bildung der Stamme und nante und Secondlieutenante der Compagnieer , woraus der Ernennung zu den verſchiedenen Graden. Erſte Section. Von den Ståmmen.
ein jedes Bataillon beſteht , verſammeln ſich , nachdem ſie von dem Maire des Hauptortes einberufen worden ,
Art. 31. Die Nationalgarde wird in Compagnieen an dem Hauptorte des Cantons, wo ſie, unter dem Vors
und Bataillone oder Schwadronen formirt. Pegionen ſize des álteſten Capitains, mittelſt perſönlicher und werden nur gebildet, wenn in einer und derſelben soms gebeimer Abſtimmung den Bataillonschef uiid den Fabs
mune oder einem und demſelben Canton eine Anzahl Art.42. Etwaige Reclamationen , die von den Natios nalgardiſten wegen Nichtbefolguna derfür dieWahl der
vorhandenhinreicht. iſt, die zur Nationalgar2den von mindeſtens von Bataillonen ReineFormirung Compag
nie darf weniger als 60 Mann, fein Bataillon weniger Offiziere und Unteroffiziere vorgeſchriebenen Formen ers
als 4 Compagnieen záblen. – Art. 32. Diejenigen Ba hoben werden möchten , ſollen vor die Billigfeitsjury darüber taillone, die aus mehr als 500 Mann beſtehen , ſind zur: gebracht werden , die ohne weiteren Recurs f
Führung einer Fahne berechtigt. – Art. 33. Dievit t dung der Compagnieen geſchiebt in folgender Weiſe Vil : In n nie Städte beſteht jedeCompag aus den Bürgern eines und deſſelben Viertels . Auf dem flachen lande bilden die Burger einer und derſelben Gemeinde eine Compag, nie oder aber eine Section derſelben , die alsdann mit
den Sectionen der benadybarten Gemeinden zuſammen eine Compagnie formirt. - Art. 34. Die Eintheilung der auf die gewöhnliche Dienſtliſte gebrachten National gardiſten in Compagnicen erfolgt durch das Záblùngs: conſeil.
entſcheidet. - Art. 43. Der Bataidonsche wählt der
referirenden Offizier des Diſciplinarrathes unter drei
Candidaten , die ihm von dem Maire des Hauptortes vorgeſdlagen werden und die aus der Zahl der Offis ziere und Unteroffiziere des Bataillons zu nehmen Tind. Gleichmäßig wählt er unter den Nationalgardiſten den
Secretår des Diſciplinarrathes . – Art. 44. Die legis onschefs und Obervilieutenante werden von dem König unter den Bataillonschefs und Capitainen der betref fenden legion gewihlt .en- art. 45. Die Regimentsad . urg
Art ., 35. Eine Garde zu Pferde kann in jutanten , Stabschir
, ſo wie alle beſoldeten Beams
denjenigen Cantonen erriditet werden , wo eine ſolche ten, werden von dem König ernannt. - Art. 46. In ale nåtlich für den Dienſt erachtet wird , und wo ich Gemeinden , die aus einem oder mehreren Santonen bes
mindeſtens 60 Nationalgardiſten befinden , die erbotig ſtehen, låßt der Maire der Gemeinde den Commandeur ſind, ſich auf eigene Koſten zu equipiren und Jeder ein der Cominunalgarde von der unter den Waffen verſams e Pferd zu balten . – Art.36. In Paris , To wie in allen melten Nationalgard , anerkennen . Der Commandeur
feſten plågen , wo die Bevölkerung solches geſtattet, ſeinerſeits erfennt in Gegenwart des Maire die Offiziere ſollen Årtileriecompagnieen formirt werden . Achuliche an. Die Functionen des Maire werden in Paris vort ten und in den aus mehreren Gemeinden Compagnieen können auch in allen anderen Städten ger den Préfec s et den en enden he ich bild wer
, wo man ſolc
als núbl
für den Dienſt beſteh
Canton
von dem Maire des Hauptorte
erachtet. – Art. 37. Ueberall, wo es feine beſoldete verrichtet. – Art. 47. Die Offiziere und Unteroffiziere Corps von Sprißenleuten gibt, ſollen , ſo viel wie mögs aller Grade werden auf drei Jahre gewählt . Sie fons lich, dergleichen freiwillige Compagnieen , die einen Theil nen wieder gewählt werden . – Art.. 48. Alljåhrlid lou -
der Nationalgarde ausmachen und aus ſachverſtändigen zu einer Zeit, die noch durch Reglements näher beſtimmt Leuten beſtehen , formirt werden .
werden wird , zur Wiederbelebung der erledigten Stels len geſchritten werden . - Art. 49. Die beſonderen Corps
Zweite Section . Bon der Ernennung zu den verſchiedenen Graden.
baben bei ihrer Bildung, ſo wie bei der Wahl ihrer Of
bilden , werden von dem Praſidenten des Zahlungscons ſeils einberufen und treten ohne Waffen und ohne Uni- | form zuſammen , um , in Gegenwart dieſes Conſeils , zu der Ernennung ihrer Offiziere und Unteroffiziere zu fdreiten. Art. 39. Die Wahl der Offiziere findet
meinden oder Cantonen , wo die Nationalgarde mehrere Legionen bildet, kann der König einen Obercommandeur ernennen ; doch darf fein Obercommandeur der Natios nalgarden für ein ganzes Departement oder einen und denſelben Unter - Pråfecturbezirf ernannt werden.
fiziere, die oben in den Art. 31 u . f. vorgeſchriebenen Art. 38. Diejenigen Bürger , die eine Compagnie Regeln zu befolgen. - Art. 50. In denjenigen Ges 1
nach einander für jeden Grad (wobei mit den Capitai- art. 51. Jeder Obercommandeur der Nationalgarden nen der Anfang gemacht wird ) durch perſönliches und kann eine beſtimmte Anzahl von Adjutanten halten, die geheimes Abſtimmen mit abſoluter Stimmenmehrbeit ſtatt. auf deren Vorſchlag von dem Konig ernannt werden .
Die Unteroffiziere werden in den aus Einwohnern meh: Ihre Verrichtungen hören aber gleichzeitig mit denen des rerer Gemeinden beſtehenden Compagnieen mit relativer Stabsoffiziers auf, dem ſie beigegeben ſind . - Art. 52. Stimmenmehrheit ernannt. Zu den Offizieren und Un teroffizieren jeder Section werden die Nationalgardiſten derjenigen Gemeinde aufgenommen , zu welcher dieſe Section gehört. Die Wahlurne wird von dem Praſis
Sobald der Konig es für angemeſſen befunden hat, int einer Gemeinde oder einem Canton einen Dbercominans deur zu ernennen, wird auch der Stab, was die Zahl und die Grade der denſelben bildenden Offiziere betrifft,
denten des Zåhlungsconſeils , unter Beiſtand der Mits durch eine königl. Verordnung feſtgeſeßt. Die Offiziere
glieder dieſes Conſeils , die das Amt der Scrutatoren des Stabs werden von dem König auf den Vorſchlag verrichten, geöffnet.
Art. 40. Eine jebe Compaguie des Obercommandeurs ernannt. Pepterer darf ſeine Sans
wird zu dem Wahlgeſchaffte einzeln und nach der Reihe didaten nur unter den dienſtthuenden Offizieren oder
zuſammenberufen.. - Art. 41. Die Capitaine, lieutes | Unteroffizieren der Nationalgarde der Gemeinde oder
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des Gantons wählen, Art. 53. Es darf bei der Nationalgaroe feinen Grad ohne Activitåt geben . Art. 54. Kein Offizier der land- und Seemacht , er ' ſei activ oder disponibel , darf zum Offizier oder zum Obercommandeur der febaften Nationalgarden ernannt
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Veranlaßten außerordentlichen Bureauausgaben.
int
Paris fommen zu dicſen Roſten überdieß noch a) die
Beſoldung oder eine Entſchädigung für den Chef des Generalſtabs und deſſen Beamte ; b) der Sold und die Befleidung der mit der Unterhaltung des Artillerieparfs
mariano.
beauftragten Unteroffiziere und Artilleriſten. – Art. 62. .
Dritte Section. Beſondere Beſtimmungen .
Ein ſpåteres Geſer wird den Dienſt und die Diſciplin bei der Nationalgarde feſtſtellen .
Art. 55. Die Uniform und die Unterſcheidungszeis
( Der Gefeßesentwurf über die bewegliche Nationalgarde
dhen der Nationalgarden werden mittelſt fónigl. Berords nungen beſtimmt werden . – Art. 56. Die Kriegswaffen geben die Militárzeugbåuſer der Nation her. Die Zabl
folgt im nächſten Blatte. )
Gro B britannien.
Wie im Jahr 1792 , ſo betrågt auch jeßt noch bei derſelben rou in jeder Munizipalität durch Etats , worin die Nationalgardiſten den Empfang der ihnen gelieferten der britiſden cavalerie der jährliche Sold eines Waffen beſcheinigen , conſtatirt werden . Die Erbaltung Oberſten 600 Pfd. , eines Oberſtlieutenants 420 , eines
der Waffen fåut den Nationalgardiſten, die Reparatu- Majors 351 und eines Rittmeiſters 265 Pfd. Der Sold nothwendig werden, fallen der Commune zur faſt. Die von 1:36 auf 146 und eines Gemeinen von 12 Pfd. 3 Sb. Nationalgardiſten ſind verpflichtet, ihre Waffen in gu: 4 P. auf 22 Pfd. 16 Sh. 3 P. geſtiegen. Bei der Ins ren aber, die zufällig durch deren Gebrauch im Dienſte eines lieutenants iſt von 154 auf 164, eines Fåbndrichs tem Stande alle 3 Monate, oder ſo oft die Munizipalis fanterie beziehen die Oberſten®410 Pro. jährlich ; der tåt es verlangt, vorzuweiſen, oder den Werth derſelben Sold eines Oberſtlieutenants iſt ſeit dem Jahr 1792 von
zu bezahlen. - Art. 57. Die Compagnieen der freiwil. 291 auf 310 Pf. , eines Majors von 252 auf 292 , eines ligen Sprißenleute und Kanoniere werden bei der Bil Hauptmanns von 171 auf 211 , eines Lieutenants von dung der Bataillone der Nationalgarde nid)t mit ein. 80 auf 118, eines Fahndrichs von 63 auf 96 Pfd . und begriffen ; ſie formiren beſondere Corps unter den Bes eines Gemeinen von 9 Pfd. 2 Sh . 6 P. auf 18 Pfd . 5 Sh. feblen der Communal, oder Santonalgarde . - Art. 58. geſtiegen .
Die verſchiedenen Waffengattungen, woraus die Natios nalgarde beſtebt, als Sprißenleute, Kanoniere, Garbis
o eft reich .
haben bent Maj. ber Raiſer Wien , 12. Dctor. Se. commandire Feldzeugmeiſt nden General
ften zu Pferde 2c. werden hinſichtlich ibresRanges dem F. t.
er und
in
f Ingénieurcorps , der Artillerie , der Cavalerie 2c. der Nieder, und Ober - Deſtreich , ſo wie auch in Salzburg , Armee gleichgeſtellt.
Sechſter Titel. Von der Verwaltung.
Ignaz Graf Giulay von Maros- Nemeth u . Nadasta ,
zum Präſidenten des f. f. Hoffriegsraths zu ernennen
Art. 59. Der Miniſter des Inneren und, unter ſeis gerubt.
Derderbisheri äſiden ge Vicepr egsratChef t des Hoffri hs, Stiprice Cavalerie Baron , iſt zum ner Verantwortung, die Präfecten , Unterpråfecten und General
Maires ſind mit dem Rechnungsweſen der National.
der Militárſection im Staatsrathe ernannt, und es heißt, garde beauftragt. Das Budget und der Ausgabenbetrag die dadurch erledigte Stelleeines Hoffriegsraths, Vice werden auf das Gutachten der Munizipalråthe nach ſolle fünftig von einem Civilbeamten betleie denſelben Regeln und in denſelben Formen feſtgeſtellt, préſidenten det werden . die für die übrigen Communalausgaben beſteben . Königreich Sachſen.
Art. 60. Bei einer jeden Communal- oder Cantonals garde fou es einen Verwaltungsrath geben , der den
Dresdent, 8. Octbr. Se. Mai. der König und bes
Äuftrag hat, das Ausgabebudget vorzubereiten , die Vers Prinzen Mitregenten R. Hobeit haben unterm 5. d .M. 1ten leichten Reiterre: wendung der Fonds zu beaufſichtigen und die Belåge zu gerubt , den Commandanten des Oberſten Stůnzner , prüfen und zu atteſtiren. Dieſer Rath beſteht aus dem giments vacant Prinz Clemens,
Commandeur der Nationalgarde, als Präſidenten , und zum Generalmajor und Brigadier der Cavalerie zu er's aus 6 unter den Offizieren , Unteroffizieren und Natio- nennen, das dadurch erledigte Regimentscommando aber ,
nalgardiſten zu wählenden Mitgliedern. Dieſe Mitglie- dem Oberſtlieutenant v . Taubenbeim vom 2ten leid , der werden von dem Préfecten nach einer dreifachen ten ReiterregimentPrinz Johann, unter Befdrderung zu übertragen , Candidatenliſte ernannt, die von dem Commandeur der deſſelben zum Oberſten, Se. M. der König und des Prinzen Mitregenten
Communal- oder Gantonalgarde angelegt und von dem
Maire der Gemeinde oder des Hauptortes bevorwortet 1. Hobeit haben Sich aus Allerhodiſt und Höchſteigener wird. — Art. 61. Die gewöhnlichen Ausgaben der Nas Bewegung veranlaßt gefunden, unterm 7ten d . m . die tionalgarde beſtehen in den Beſoldungen der Adjutanten, Generalmajore der Cavalerie , Prinzen Jobann .
dem Solde und der Bekleidung der Tamboure und der Hoheit und s . Ziegler und Klippbauſen , Regteren Trompeter, der Unterhaltung der Waffen, dem Anfaufe unter Beibehaltung ſeiner zeitherigen Function als to ber Fahnen, Trommeln und Trompeten , den Koſten für nigl. Generaladjutant, als Beweis beſonderen gnädigen
Regiſter, Controllbücher , Gardiſtenbillets , Papier, To Wohlgefallens, zu Generalieutenanten der Cavalerie zu wie in allen durch die Berwaltung der Nationalgarde ernennen. Redigirt unter Verantwortligkeit der Eerlagsbandlung: E. W. 826 fe la Datinſtadt und in deffen ofisin gedruđt.
Mittwoch, Nr. 88 .
3. Nov. 1830.
Allgemeine Militar - Zeitung. Bayern .
verwandelt werden muß, in Activitåt gelebt werden. Art. 4. Zu der beweglichen Nationalgarde können alle Franzoſen berufen werden , die zwiſden 20 u . 30 Jahre , alt und in die Stammliſten der feßhaften Nationalgarde; welchen Grad ſie bei dieſer Garde auch inne haben mos gen, eingetragen ſind. Art. 5. Die Nationalgardiſtent -
Se. Maj. der König haben zur Belebung des hiſtos riſchen Sinnes und des militariſchen Geiſtes zu genehmi gen geruht, daß in den Gotteshåuſern der Gemeinden Denftafeln mit den Namen aller in den Feldzugen von 1805 bis 1816 vor dem Feinde gebliebenen Individuen werden in folgender Ordnung zugezogen : die minder errichtet werden. Alten , die Unverheiratbeten , die
Wittwer obne finder,
B r å un ſchroe i g .
die Verheiratbeten obne Kinder, die Verbeiratheten mit
Braunſchweig, 16. Oct. Dem Vernehmen nach Kindern und die Wittmer mit Kindern. Die Zahl der wird unſer braves Truppencorps einer zwecmåßigen Kinder, ſo wie die Nothwendigkeit für dieſen oder jenen Umgeſtaltung ſich baldmöglidit zu erfreuen haben . Nationalgardiſten, an der Spiße einer großen lands Bereits iſt mittelſt Tagsbefehls eine Gommiffion , bes wirthſchaftlichen oder gewerblichen Anſtalt zu bleiben, ſtehend aus den Herren : Generalmajor v . Schrader, werden weiter unten nåber berückſichtigt werden.
Oberſt v . Holſtein , Major Gråbe, Major v. Gridſen, Hauptmann v. Brømbſen , Hauptmany Drges, Hauptmann leuterding , Oberlieutenant v . Bofelmann und Unterlieutenant Bauer ,, zuſainmenberufen , welche ſich
Art. 6. Die Bezeichnung der zuzuziehenden National, gardiſten erfolgt durch das Zåhlungsconſeil. Im Falle eines Einſpruches entſcheidet eine Jury . nach Gründen der Billigkeit. - Art. 7. Ueber die Dienſtfähigkeit ers
über die vorzunehmende Organiſation und demnächſtige Fennt ein Reviſionsconſeil, das an dem Orte, wo das ſo ſehr gewůnſchte Feſtſtellung aller Berhåltniſſe des Bataillon ſich bilden ſoll, zuſammentritt. Dieſes Conſeil Corps berath und ihre defaujigen Vorſchläge zur Ent: ſcheidung Sr. Durchlaucht úbergibt. Auch haben .ferner des Herzogs Durchlaucht einem jeden der Subalternoffiziere, welche ſeit den Jahren 1814 u. 1815 im Dienſte ſich befinden , eine außeronbentliche Gehaltszulage von I
beſteht aus 7 Mitgliedern , nåmlich dem Práfecten ( als Präſidenten ) oder, in Ermangelung deſſen , dem von ihm beſtellten Préfecturrathe; aus drei von dem Prås fecten zu bezeichnenden Mitgliedern des Zåhlungscons feils ; aus dem Bataillonschef und aus zwei Capitainen
60 Thalern jährlich zu bewilligen geruht. Dieſer Act dieſes Bataillons, die der commandirende General der hoher Einſicht und Güte hat nicht nur beim Militár, Militár: Unterdiviſion oder des Departements zu ernens ſondern auch bei den Civiliſten die allgemeinſte Freude nen bat. verurſacht. Zweite Section. Gremtionen und Stell. F r a n k re i ch. vertretungen.
II. Geſebesentwurf úber die bewegliche
Art. 8. Befreit vom Dienſte der beweglichen Natios Erſte Section. Allgemeine Verfügungen . 1 Meter 57 Centimet. betragt; b) diejenigen, die durch Art. 1. Die bewegliche Nationalgarde iſt ein Húlfs- erwieſene Gebredilichkeiten zum Dienſte untauglich ſind. Nationalgarde .
nalgarde ſind : a ) diejenigen, deren Große weniger als
corps der Armee zur Vertheidigung des Gebietes , zur Das Zåhlungsconſeil und in ſtreitigen Fällen die Bil.
Bewahrung der Grånzen, zur Zurückweiſungeines feind: ligkeitsjury, wird über dieſe Eremtionen, ſo wie über lichen Einfalls und zur Aufrechthaltung der Ruhe im alle diejenigen , die aus ſonſtigen Gründen verlangt Lande. — Art. 2. Die bewegliche Nationalgarde beſteht werden möchten, entſcheiden. – "Art.. 9. Die Nationals aus den Bürgern, die aus der Teßhaften Nationalgarde gardiſten, die einen Stellvertreter beim ſtehenden Heere entnommen und, dem gegenwårtigen Gefeße gemäß, in baben, ſind von dem Dienſte bei der beweglichen Nas organiſirte Corps vertheilt worden ſind. Art. 3. Die tionalgarde nicht entbunden.. – Art. 10. Die Stellvers de Geſetz tretungen bei der beweglichen Nationalgarde ſind nur ein durch nur kann bewegliche Nationalgar -
-
und, in Abweſenheit der Rammern, durch eine königl. in ſolchen Fällen zuläſſig, die zuvor dem Urtheile des
Verordnung , die in der nächſten Seſſion in ein Gejer Zahlungsconſeils und, bei Streitigkeiten , dem der Bila
3
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.... n ſind. Der Stellvertreter muß der Offiziere, die Zuſammenſtellung und die Einfeßung dem Zählungs- und dem Reviſionsconſeil genehm ſein. der Verwaltungsråthe, wird mittelſt t. Verordnungen Der Subſtituirte iſt gebalten, ſeinen Stellvertreter auf verfügt werden . eigene Koſten zu fleiden, zu bewaffnen und zu equipiren .
Nachdem der Miniſter des Inneren die Rednerbühne
- Art. 11. Die Stellvertreter werden unter leuten von verlaſſen hatte, verlangte der General M.Dumas das 20 bis 35 Jabren und ſogar, wenn ſie bereits Militárs Wort und dlug der scammer vor, ſofort eine aus 18 C
geweſen, von 35 bis 40 Jabren genommen . – Art. 12. i Mitgliedern beſtehende Commiſſion mit der Prüfung Wenn der Stellvertreter uoch feine 30 Jahre alt iſt und jener beiden Geſebesentwürfe zu beauftragen . ,, Das ſpåter für ſeine Perſon zum Dienſte in der beweglichen Gefeß vom Jahr 1791," fügteer hinzu , ,, iſt nach den Nationalgarde berufen wird , ſo muß der Subſtituirte lebten politiſchen Ereigniſſen raſd wieder ins Peben einen Anderen ſtatt ſeiner ſtellen oder ſelbſt eintreten . Einer Berednung zufolge, die ich Commandeuren Art. 13. Der Stellvertreter darf nur in dem Bezirke, getreten. nad den von denungefähren der Nationalgarde in worin der zu Subſtituirende wohnhaft iſt, gewählt wer: mebr als 400 Gantonen eingereichten Etats angeſtellt den .
Art. 14. Der Subſtituirte iſt im Falle der Des habe, ſind in dieſem Augenblicke im ganzen lande ſchon
fertion für ſeinen Stellvertreter verantwortlich .
etwa 2500 Bataillone organiſirt, deren Beſtand ſich auf
13 - 1400,000 Maun belauft. Hiervon ſind, wie man Bataillone. der Bildung Section. Dritte Art. 15. Die bewegliche Nationalgarde wird in Bar mit Beſtimmtheit weiß , 500,000 Mann bewaffnet und
ſie in Legionen etwa 320,000 gekleidet und equipirt, und der Kriegos
tailone organiſirt. Die Regierung fann zuſammenzieben . - Art. 16. Die Corporale uns uns Un miniſter bat bereits , im Einverſtåndniffe mit dem mis . teroffiziere, die Seconds und Premierlieutenante werden
niſter des Inneren und dem Oberbefehlshaber, Mafres von den Nationalgardiſten ſelbſt gewählt; die übrigen geln getroffen, um allmåhlig die allgemeine Bewaffnung Offiziere aber werden vom Konig ernannt. – Art. 17. ., zu vervollſtändigen . Såmmtliche Bataillone werden Eliz Ade Offiziere, deren Ernennung dem König zuſteht, fón : tencompagnieen haben ; 100 Artilleriecompagnieen find nen ohne Unterſchied in der Nationalgarde , im ſtehen bereits organiſirt, bewaffnet und equipirt; einige von den Heere oder unter den penſionirten Militirs gemåhlt. ihnen haben auch ſchondas benöthigte Geſchüß erhals werden. - Art. 18. Findet der König es angemeſſen, ten ; 1700 Sappeurcompagnieen , die ebenfalls bereits -
ſo können Grenadier- und Voltigeurcompagnieen errid :, bewaffnet und equipirt ſind, bilden das Ingenieurcorps , Art. 19. Jedes Bataillon von 500 Leuten und mehr als 400 Schwadronen Cavalerie find beritten , tet werden . erhält eine Fahne , die den Namen des Departements equipirt und in der ſchönſten Haltung . Bei der freien Wabl von etwa 50,000 Offizieren und Unteroffizieren angibt , von dem das Bataillon geſtellt worden iſt. bat man faſt úberal das Commando gedienten Militárs übertragen , die eine ſolde Ehre ſelbſt , als fobn für ihre Vierte Section. Von der Mannszucht. Art. 20. Sobald die Gorps der beweglichen Natios früheren Dienſte, nachgeſucht hatten." Der Redner los
nalgarde organiſirt worden , ſind ſie der militäriſchen mit einer Pobrede auf den General fafayette. - Dic Diſciplin unterworfen . - Art. 21. In dem Falle jedoch, Verſammlung entſchied hierauf, daß ſie ſich am 12. Oct. wo ein Nationalgardiſt der an ihn ergangenen Äuffors in ihren Bureaus verſammeln wolle , um die mit der derung zu genügen ſich weigern oder ſein Corps obne Prüfung der beiden Geſeße über die Nationalgarde zu Erlaubniß verlaſſen ſollte, Toll er nur mit einer Gefängs beauftragenden Commiſſionen zu ernennen. Der Kriegsminiſter geht mit dem Plane um , att niſſtrafe von böchſtens 5 Jahren belegt werden dürfen. den t. Gymnaſien Penſionårſtellen für die Söhne von Fünfte Section. Von der Verwaltung .
Art.22. Die bewegliche Nationalgarde ſteht, was Militárs zu errichten . Der Rangdieſer Militårs darf den Sold und die Naturallieferungen betrifft, den lis jedoch nur bis zum Capitain geben. Die nådiſte Folge nientruppen gleich. Eine fónigl. Verordnung wird die der Verwirklichung dieſes Planes würde die Auflöſung Zahl der Gebalte und den Betrag der Accidenzien nås der Militärſchule la Fleche und die Beſchränkung der her beſtimmen. Den Offizieren , Unteroffizieren und Ges Kriegsſchule von St. Cyr ſein. – Der Kriegsminiſter hat an die Offiziere der ehes meinen, die eine Penſion beziehen, ſoll außer derſelben temporår auch noch der Activitatsfold für die Stelle, die maligen faiſerl. Garde, welche Napolcon nad Elba
ſie in der beweglichen Nationalgarde erhalten haben , gezahlt werden . - Art. 23. Die Uniform und die uns terſcheidungszeichen der beweglichen Nationalgarde ſind dieſelben , wie bei der reßhaften Nationalgarde. Die Regierung wird denjenigen Nationalgardiſten , die nicht bewaffnet und equipirt ſind , auch ſolches aus eigenen Mitteln nicht bewerkſtelligen fönnen , die erforderlichen Bewaffnungs- und Equipirungsgegenſtånde liefern. Art. 24. Die beweglidie Nationalgarde hat mit der linie -
begleitete, geſchrieben , um ſich von ibnen nåbere Angas ben über die Dauer ibres Dienſtes , úber das Corps , bei dem ſie geſtanden , ſo wie über die Zeit zu erbitten , feit der ſie von der Armeeliſte geſtrichen worden ſind. Auch hat er dieſelben aufgefordert, ihm eine Namenlijte der Soldaten einzureichen , die zu dem Gardebataillon auf der Inſel Elba geborten, und dieſelbe mit Notizen über die gegenwärtige Lage dieſer Soldaten zu verſehen . Der Kriegsminiſter hat eine Commiſſion ernannt,
gleiche Rechte auf militariſche Ehrenbezeigungen und Bes welche die nöthigen Veränderungen in den Recrutis Lohnungen . Art. 25. Ueber die Organiſation der rungsgeſellen vorſchlagen ſoll. Mitglieder dieſer -
Bataillone und Compagnieen, die Zahl und den Grad | Commiſſion, deren Präſident der Marſchal Jourdan iſt ,
701
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find : der Herzog von Dalmatien , der Generalieutenant mit Musketen zu bewaffnen , neben welchen die Unters famarque, der Graf v. Pontécoulant, Pair vonFranfs offiziere Såbel tragen. --- S. $. 4. In den größeren Ståd. reid) , der Staatsrath Álent , die Deputirten Marchalten ſollen auch Bürgerwachen zu Pferde errichtet und Bernard, Oberſt Miot, der Militärintendant Genty werden , nåmlich: 1 ) zu Kaſſel eine Escadron , 2 ) zu de Buſſy und der Diviſionschef im Miniſterium des Jus Marburg eine balbe Escadron , 3) zu Fulda debgl. , neren , Hr: Labiche. 4) zu Hanau deßyl . , unter den Befehlen des Regiments
- Bei der Marine haben zahlreiche Beförderungen ſtattgefunden ; 11 Schiffslieutenante ſind zu Fregatten. capitainen und 41 Schiffsfåbndriche zu Schiffslieutenans ten ernannt worden . - " Auch bei der Artillerie iſt ein ſtarfes Avancement eingetreten , indem 9 Oberſten", 19 |
und reſp . Bataillonsſtabs in dieſen Städten . - S. 5. Die Burgerbataillone 2c. werden , wie vorhin die Schüs Benbataillone und Compagnieen , unter die Befehle úns ſeres General - Kriegsdepartements geſtellt, welches die Commandeure Ung zur Ernennung allerunterthänigſt -
S
Oberſtlieutenante, 33 Escadronschefs, 45 Capitaine des vorzuſchlagen und die Compagnieoffiziere auf die Vors
erſten und 55 Capitaine des zweiten Ranges ernannt ſchläge der Commandeure zu ernennen hat. Hinſichtlich und 30 Zóglinge der polytechniſchen Sdule, ſo wie 21 des Garniſonsdienſtes ſtehen ſie unter den Stadtcom, Unteroffiziere zu Unterlieutenanten befördert worden ſind.
mandanten . – S. 6. Ueber das Einzelne des Dienſtes
Das Gendarmeriecorps zerfåut von nun an in der Bürgerbataillone 2c. roll baldmöglichſt ein beſondes folgende 3 Abtheilungen : Departemental : Gendarmerie ; 1 re8 Reglement durd Unſer General Kriegsdepartement
Gendarmerie der Hafen und Arſenale; Gendarmerie der entworfen und nach Unferer Genehmigung bekannt ges Golonieen .· Sie tragen auf den Knopfen 2c. den galli- macht werden . Unſer General Kriegsdepartement hat fchen Sahn mit der Umſdrift : Deffentliche Sicherheit. für die baldigſte Ausführung gegenwärtiger Verordnung zu ſorgen .
E u r .her ſe 11 . - Se. R. H. der Kurfürſt haben geruht, den Oberſt Die Geſekſammlung enthält folgende, vom 11. Oct. v. Loßberg vom Generalſtabe zum Generalmajor, und
datirte furfürſtlidie Berordnung über die Bürgers den früber in der furfürſtlichen Gendarmerie geſtandenen bewaffnung :
Oberſtlieutenant v. Schmied zum Landesbrigadier und
Wir Wilhelm II. , Kurfürſt 2c. in der Ueberzeugung, Commandeur dieſes Corps allergnädigſt zu ernennen. daß alle Unſere getreuen Unterthanen willig und bereit find, zur Aufrechthaltung der offentlichen Rube und der
geſeßlicen Ordnung nach Kräften mitzuwirken , dieſer
Deft rei do. An die Stelle des Grafen Giulay iſt der Feldmars
Zwed aber unter den dermaligen Umſtänden am ſicherſchall lieutenant Fürſt Aloys lichie nſt ein , bisher ſteu durch eine zeitgemäße Bürgerbewaffnung ers Commandirender von Bobinen , zum Commandirenden reicht werden fann, haben verordnet, wie folgt: s. 1. In von Obers und Niederöſtreich ernannt worden. fåmmtlichen Städten und den ſieben vorzüglichſten Fles
cen Kurheſſens foll aus den Bürgern, Bürgersſohnen , Grundbeſißern vom 25. bis zum 45. febensjahre, Búrs
Dů r
fe i.
Es ſcheint nidt, daß durch die Unfälle, welche das
gercompagnieen und beziehungsweiſe Bataillone gebildet türkiſche Reich erlitten hat, der Eifer des Sultans für werden. ( Die Zahl der Bataillone iſt 24. Raffel bildet die neuen militäriſchen Inſtitutionen erfaltet iſt. 2 Bataillone, das erſte und zweite, Rinteln, Marburg, Der Courrier de Smyrne ſchreibt in dieſer Beziehung Fulda und Hanau je ein Bataillon . ) Jedoch darf wab. aus Konſtantinopel vom 19. Auguſt: ,, In den Ums rend der Zeit, wo etwa ernſtliche Beſorgniſſe von Rubes gebungen von Konſtantinopel beziehen 16 Bataillone ſtörungen gebegt wurden, Niemand, ſelbſt nichtdie Ans Infanterie mit 30 Stück Geſchůzen ein Pager zu den
geſtellten , nach Unferem vorgängigen deßbalbigen Befehl, Herbſtmanovern . Der Sultan wird die verſchiedenen obne verhinderung durd) Alter über 50 Jahre, ſich von Evolutionen in Perſon befehligen . Der Seraskier Hoss der Theilnahme an den nöthig erachteten bürgerlichen rew Mebemet Paſcha iſt es, der bei den nöthigen Ders Schußwachen ausſchließen. Il fo fern aber, beſonders fügungen den Vorſit führt , und ſich bemüht,inmitten auf demplatten fande, bei der gegenwärtig verordner desFriedens den Eifer für die neuen militariſchen Inſti ten Wiedererrichtung der Bürgerbataillone® Angeſtellte tutionen zu erhalten . Sein Adoptivſohn, Halil -Paſcha, dabei zu Anführern " nothig erſcheinen , iſt dazu unſere iſt von demſelben Eifer für die Verbeſſerungen beſeelt. allerhöchſte Genehmigung durchUnſer General-Kriegs, Seitdem er von ſeiner Botſchaft in Petersburg zurůd departement alsbald einzuholen . - $. 2. Jede Compags iſt, bat das Arſenal und die ganze Marine eine neue nie beſteht nach Maßgabe der Bevólferung der Stadt | Geſtalt gewonnen. An Bord Der Schiffeberrſcht eine oder des Fleđens aus 50 bis 120 Mann, einſdhließlid zwei Horniſten oder Lamboure, und hat' a) an unter offizieren einen Feldwebel, einen Serſchant, einen Fourier und je auf odlf Mann einen Corporal; b ) an
bis ießt unbekannte Reinlichkeit und Půnctlichkeit, und unter den Equipagen wurde die ſtrengſte Mannszucht und Subordination eingeführt. Bereits zeigt ſichdie gute Wirkung der Reformen in den Mandvern ."
Offizieren aber einen Capitain, einen Premierlicutenant
Ru B r a n d .
Se. Maj. der Kaiſer haben den faiſerl. ruffiſden lon erhält weiter einen Bataillonscommandeur, und die Generalmajoren 3 aborins fy , Ingelſtrom II. , beiden Bataillone zu Kaſſel erhalten außerdem einen Proßinfy und Pinabel den polniſchen Stanislaus Regimentscommandeur. - S. 3. Die Mannſchaft iſt I orden ir Klaſſe, und den kaiſerl. ruſſiſchen Generalmas
und einen oder zwei Secondlieutenante. Jedes Batails
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jeren pewandowsky , Nifitint , lindon H., Briſes leben wird und zwar um ſo früher, je zahlreicher ſeine in ann von Nettin und Baibakoff denſelben Orden Truppen ſind und je mehr ſie daber den Verbrauch der Lebensmittel der Feſtung beſchleunigen werden .
2r Klasje zu verleiben geruht.
Ich bin unentſchieden , ob zu den Vortheilen, welche
- Der Befehlshaber des Ismailoffichen Garberegis
gewähren, die Unterſtügung zu záblen ſei, die Feſtungen ments , Generalmajor Anment off, hatden St. Annen: welche ſie den Volfsaufſtånden gegen Truppen leiſten
orden 1r Klaſſe mit der faiſerl. Krone erhalten .
Ueberdie ſeit 1700 tis 1815 in der Kriegs- !
fónnen , die in das fand eindringen . Der Aufſtand ſcheint einen freieren Spielraum zu haben, wenn er in einem fande ausbricht, worin feine Feſtungen ſind , um ihn ſind,, vorbanden derenderſelben : dennwenn zu, unterſtützen ibu bemächtigt , wodurch Feind zulegt ſich der To
kunſt ſtattgefundenen Veränderungen, und die der Aufſtand entmutbigt wird. Dieß gilt indeſſen nur für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus ergebenden Folgen . ( Fortjieung des in Nr. 57 der 2.9.3. abgebrochenen Artikels.) Ueber das Feftungsſyſtem , wie es gegen-
bei ſolchen Inſurgenten, welche ſich darauf beſchrånfen , den Krieg als Partheigånger zu führen , und welche von regulåren Truppen nicht unterſtüßt ſind , wie dieß 2. B. während des Krieges in Spanien in Navarra der Fall war.
wärtig angenommen werden muß.
Ausnahmsweiſe farin eine Feſtung am Tage einer Wir fommen nun auf die Vorteile und Nachtheile, Schlacht den Flügel einer Armee decen oder ihm zum
welche die Feſtungen gegenwärtig darbieten ; das, was Stůbpuncte dienen . In leßterem Falle gewährt ſie dies wir darüber ſagen werden , wird großen Theils eine ſelben Vortheile, wie ein Fluß, ein See, ein Meer, ein
Folgerung deſſen ſein , was bereits vorausgeſchicft wor- ſteiles Gebirge ; ſie würde aber bei dem Verluſte der Schlacht ſehr nachtheilig werden , weil die Flüchtlinge
den iſt.
Wenn die Gebietstheile, worin die Feſtungen liegen, I darin Schuß ſuchen werden .
das Kriegstheater geworden oder inſurgirt ſind, ſo ſind
Zu den Vortheilen, welche die Feſtungen gewähren,
Yestere ibren Beſibern als Depotplåße von Nußen ,, um
kann man wohl die verminderung nicht zahlen , welche
darin das Kriegsmateriel und Lebensmittel in Sichers ſie einer ſiegreichen Armee dadurch verurſachen , daß ſie
beit zu bringen und Spitäler anzulegen ; ſie dienen zur genothigt iſt, jene zu blofiren oder zu mastiren ; ich idy Sicherung der weſentlichen Verbindungslinien , der Ues werde beweiſen, daß ſie dann im Gegentheil ihren Bes bergänge über Flüſſe und Stróme und beherrſchen die rigern in der Regel ſchädlich werdert. Feſtungen , welche von der See aus unterſtůst und Sdifffahrt auf denſelben ; ihre Page fann endlich von der Art ſein , daß ein General unter ihrem Schube feine verproviantirt werden können , gemåbren , unter ronit Operationslinie zu åndern im Stande iſt. gleichen Verhältniſſen , weit größere Vortheile, wie die
Jit der Feind in das Gebiet , auf welchem ſie ſich befinden, eingedrungen, ſo verurſachen ſie ihm zuweilen Aufenthalt oder Verlegenheiten, indem ſie ihn zu Umwes gen nöthigen, was jedod felten der Fall iſt, da es ges genwärtig eine ſo große Menge Straßen gibt, daß man
!anderen, wenn man Herr des Meeres iſt, da ſie durch
Hunger nicht bezwungen werden können. Will oder fann man ſie nicht belagern, ſo iſt man genothigt, fie durdy bei weitem beträchtlichere Streitfråfte blofiren zu laſſen, als die der Garniſon ſind. gewöhnlich die Paſſage eines Ortes vermeiden kann , Einige Küſtenplåße gewähren Vortheile, welche mit ohne den Weg zu verlängern; nur da wird eine Ausé ihrer beſonderen lage und den politiſchen Verhåltniffen nahme hiervon eintreten , wo ſich ſteile Gebirgsfetten ihrer Beſitzer zuſammenhängen. So iſt der Felſen von vorfinden, über welche nur eine kleine Anzahl Fahrſtras, Gibraltar , uneinnehmbar in den anden der Beberr:
Ben und zuweilen durch ſo enge paſſe führen, daß eine ſcher des Meeres, zugleich ein ungebeuerer Stapelplag Feſtung den Durchgang gånzlich ſperren kann: ſo 3: B. für den Handel und eine åußerſt wichtige Seeſtation zur Bellegarde in den Pyrenäen rückſichtlich der einzigen Zeit des Krieges. Malta bietet dieſelben Vorteile. Fahrſtraße, welıhe aus Catalonien nach Rouſſillon führt, Vermittelt der Seefeſtung Algier hålt der Den , dieſer die an dem F15 des Mont: Cenis von dem König von Seeräuberchef, drei ungeheuere Provinzen unter ſeiner Sardinien neu erbaute Feſtung Leffeillon und die Fes Botmåßigkeit, und hat bis auf den beutigen Tag den ſtung Briançon auf dem Mont- Genèvre , welche die europåiſchen Mächten getrogt; dieſe Feſtung würde in einzigen , aus Italien nach Savoyen und in die Daus deſſen , obne die Uneinigkeit dieſer Måchte , und wenn Phine führenden Fahrſtraßen ſchließen. der Transport des Perſonnels, des Materiels und der In fritiſchen Verhåltniſſen fónnen Feſtungen nach Lebensmittel einer zur Belagerung dieſer Feſtung bes Maßgabe ihres Umfanges einer größeren oder kleineren ſtimmten Armee nicht ſo große Roſten verurſachte , eine Anzahl Trupper als Zufluchtsort dienen ; aber ein Ges ſo wichtige Rolle nicht geſpielt haben. Andere Dienſte , als, die bezeichneten , ſcheinen die neral darf ſich auf ſolche Weiſe nicht in eine Feſtung bei dem gegenwärtigen Stande der Kriegs, Feſtungen biofirt einſchließen , wenn er zu erwarten hat , daß er wird, es müßte denn das einzige Hülfsmittel ſein, um kunſt nicht leiſten zu können . nicht gezwungen zu werden , die Waffen zu ſtreden , ein
( Fortſegung folgt. )
Schritt, zu welchem er ſich wahrſcheinlich doch gensthigt Redigirt un der Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. lobte in Darınſtadt und in deffen Diizin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 89.
6. Nov. 1830.
Allgemeine Militar - Zeitung. 11
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Ruland.
Am 4. October wurde die Såcularfeier zum Gebåchtniß der Errichtung des Ismailowſchen leibgardes regiments und des Regiments der Garde zu Pferde begangen. Nachdem dieſe beiden um den faiferl. Wins terpauaſt und demſelben gegenüber aufgeſtellt worden waren, ritt zuerſt Se. K. Hoheit der Gorpscommandeur der Garden,Großfürſt Michael Pawlowitſch, mit ſeiner Suite durch die Reihen und begrüßte die Truppen . Um 12 Uhr langten Se. Maj. der Kaiſer nebſt Sr. R. Hos beit dem Thronfolger bei dem Winterpallaſte an, ſeiten ſich bei dem Erercierhauſe zu Pferde und ritten die Fronte entlang, in Begleitung Ihres militåriſchen Hauſes, ſo wie der auswärtigen Geſandten und Gäſte, unter denen ſich auch der Sieger bei Navarin, Viceadmiral Sir E. Cobrington , nebſt ſeinem Sohne befand. Se. Majeſtát wurden mit den Ihnen gebührenden militariſchen Ghren
ausgedient haben, theils in anderen Corps dienen, hins ter der Fronte aufgeſtellt hatten , wurden die Fahnen der ( gleichfalls bei der Ceremonie gegenwärtigen ) Hofs grenadiere und der beiden Regimenter, die ihr Jubelfeſt begingen , zu den Betpulten hingebracht, Se. Majeſtát commandirten zum Gebet“ , ſtiegen vom Pferde zus gleid, mit Ihrer Suite und verfügten ſich auf den Artår. Der Gottesdienſt wurde von dem Beidytvater Muſowsky, dem Obergeiſtlichen der Flotte , Manſwetow , und der Regimentsgeiſtlichkeit vollzogen. Das Dankgebet wurde in tiefer Andacht mit Knieverbeugung dargebracht, wors auf der Beichtvater Muſowsky die Fahnen und die Trups pen mit Weibwaſſer beſprengte. Alsdann lebten Se. Majeſtåt und Ihre Kaiſ. Hoheiten ſich zu Pferde, und nachdem die Truppen den Glückwunid Sr. Majeſtát mit einem abermaligen Hurrah erwiedert hatten, zogen ſie an Allerhöchſtdenſelben vorbei aus dem Schloſſe und
empfangen. Auf Ihren an die beiden Regimenter ges begaben fiul in ihre Quartiere, um ſich aegen 3 Uhr zum
richteten Gruß erſchalte das freudige Hurrab derſelben, Feſtmahle einzufinden . – Im Michailowſden Ererciers in welches die auf dem Boulevard zahlreich verſammels hauſe war an 108 Tifchen für 5000 Gemeine der beiden ten Zuſchauer mit einſtimmten , während die Mufifcorps Regimenter und Veteranen derſelben, die jeßt in andes das Volfslied : ,, Segne den staiſer , Gott !“ ſpielten . - ren Commanden dienen, gedect ; in der prachtigen Reits -
Se. M. der Kaiſer trugen die rothe Uniform der Garde roule der Garde, får 470 Perſonen an 8 Liſchen, die
zu Pferde, Se. k. Hoheit der Thronfolger die der feibs mit einer Auswahl der ſchönſten Blumen und Früchte, gardehuſaren und Se. K. Hoheit der Großfürſt Michael und dem foſtbarſten Tafelgeſchirre prangten. Auf dem Pawlowitſch die der Gardefappeure, die an dieſem Tage Chor befanden ſich die Muſikanten der beiden Regimens die Wache hatten . Såmmtliche Ritter des St. Wladi. ter. Um 3 '/, Uhr famen Ihre Majeſtáten und Ihre mirordens ir Klaſſe hatten ſelbigen über der Uniform Raiſ. Hobeiten, um den Tiſch der Soldaten in Augens
angelegt, weil der 4. October zugleich das Ritterfeſt jenes Ordens iſt. Se. Majeſtät hielten darauf vor der ſogenannten Saltyfowſchen Auffahrt des Pallaſtes , mos ſelbſt Ihre Maj. die Kaiſerin , Höchſtwelche an eben dem Morgen um 11 ' /2 Uhr aus Zarskoje - Selo angelangt waren, von Ihrem Gefolge umgeben, erſchienen . Hier defilirten die Truppen an Ihren Majeſtäten vorbei und zogen alsdann durch das Hauptthor des Schloßhofes in lekteren , wobin auch Se. Majeſtät mit Ihrem ganzen
ichein zu nehmen, und Se. Majeſtåt geruhten , die Ges ſundheit der beiden Regimenter auszubringen , welche dieſe ihnen bewieſene Huld mit lautem Jubel beantwors teten. Von da verfügten ſich Se. Majeſtát zu Fuß und Ihre Maj. die Kaiſerin im Wagen nach der Reitſchule der Garde und nahmen an der Mitte der Tafel die für Ihre Raiſ. Majeſtåten einander gegenüber eingerichteten Praße ein. Die ſåmmtlichen Gåſte beſtanden aus den General- und Flügeladjutanten , den Generalen des
Gefolge ſich begaben. Zugleich nahete ſich aus der Kirche Gardecorps, Offizieren des Ismailowſchen Regiments des Pallaſtes die Prozeſſion der Geiſtlichkeit und nahm und der Garde zu Pferde und Perſonen , die früher in
ihren Plaß auf dem zum Zwede des Feld - Gottesdien, dieſen Regimentern gedient haben . Se. Majeſtät gerubs ſtes mitten im Hofe errichteten Altan ein . Dieſer war ten an der Tafel die Geſundheit der beiden Regimenter mit hellrothem Tuche beſchlagen ; gegen Oſten ſtanden auszubringen, nach aufgebobener Mittagomablzeit aber
zwei Betpulte, vor welchen diegeweihten Kerzen brann ſich nach dem Grercierhauſe zurúc zu verfügen, um die ten. Nachdem die beiden Regimenter ſich gehörig ran . Soldaten zu fragen, ob ſie mit derBewirthung zufries girt und die Veteranen derſelben , die zum Theil ſchon denſeien. Dieſe erwiederten die gütige Frage mit eins
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ſtimmigem freudigem Danke für ſo viele Huld und einem
der Rod von 4 und die Pantalons von 2 Jahren . Das
dreimaligem Hurrah. Hierauf begaben ſich Ihre Majes | Tuch wird in den Fabrifen zu Ormea und Zurin ders ſtåten und Ihre Kaiſ. Hobeiten binweg , und die Regis fertigt. Die Grundfarbe der Uniform iſt für alle Waffen
menter fehrten in ihre Kaſernen zurück, welche auf das dunfelblau, welche durch den Schuitt und die Aufſchläge prachtvollſte erleuchtet waren . Sardinien .
und Futter von abſtechender Farbe unterſchieden ſind. Man erfennt die Generaloffiziere an den filbernen Stis
Nr. 78 der 2. M. 3. abgebrochenen Artikels . )
cfereien und diejenigen der Plaßſtäbe an goldenen Bors den. Die feibgarden und die fonigl. Garde baben Kras gen , Aufſchläge und Unterfutter von rother Farbe ; die
Bewaffnung. Die Infanterie iſt mit der Bajons netfliate und mit dem Såbel bewaffnet, die Oberfouriere und die Fouriere der Compagnieen tragen blos Såbel. Die Büchſenmacher ſind mit zwei Piſtolen bewaffnet und die Sappeure haben außerdem eine Art. Såmmtliche Offiziere tragen den Sábel der leichten Cavalerie mit
Rocke der erſteren ſind mit goldenen , die der legteren mit ſilbernen fißen geziert. Der Generalſtab bat fras gen , und das Senie Kragen und Aufflåge von Cars moiſinſammet, die Artillerie Kragen und Aufſchläge von Tchwarzem Sammet und gelbes Unterfutter. Der Rod der finieninfanterie wird über die rechte Bruſt zuge:
(Nachrichten über das ſardiniſche beer, a18 Fortſegung des in
ſtåhlerner Scheide. – Die finiencavalerieiſt mit einem fnópft und geht bis an das Kniegelent, der Fragen iſt -
Carabiner , einem Paar Piſtolen und einem geraden Såbel bewaffnet; die leichte. Cavalerie führt den Caras biner , die Piſtole und den frummen Såbel.. - Die Úrtillerie hat Stugbúchſen und Såbel ; die Haudwerker und Pontonniere aber baben nur Art und Sábel. Auf gleiche Weiſe iſt die Mineurcompagnie bewaffnet. – Die Carabiniere zu Pferde führen einen Carabiner mit
vorn ausgeſchnitten ; die leichte Infanterie bat furje Rode. Beide, ſo wie die Artillerie, baben blaue, beinabe anliegende Pantalons mit feſt an den Waden ſchließens
den ſchwarzen Gamaſchen , welche bis unter das Knie geben . Im Sommer werden weite Pantalons und kurze Gamaſchen von weißer Leinwand getragen. Die Artillerie
und Infanterie haben außerdem einen wollenen Mantel
Bajonnet, zwei Piſtolen und einen frummen Såbel. Die von Naturfarbe und eine Aermelweſte von weißem Tuch ;
Carabiniere zu Fuß tragen außer dem Carabiner den die Kopfbedeckung beſteht aus dem Szafo . Die Cavalerie Sábel der Infanterie und ein Paar Piſtolen im Gürtel . hat einen furzen Rock mit Sragen und Aufſchlagen vort
Alle die Bewaffnung ausmodendé Gegenſtånde wer: abſtechender Farbe ; zwei Regimenter haben Casquets den von dem Staate geliefert; die Dauer derſelben iſt nach römiſcher Art, und zwei rothe Szafo's . Die Caras wie in der franzöſiſchen Armée feſtgelegt. Die Unters biniere haben hellblaue Fragen und Aufſchlåge und ro,
haltung der Waffen geſchieht auf Rechnung der Corps, thes Unterfutter, ſodann ſilberbordirte Hüte. welchen der Staat für jede Flinte des completten Fries
Durch die Epauletten allein werden die Grade unters
dendfußes 1 Franken vergütet. Die durch die Schuld chieden ; es gibt deren drei Gattungen, rdmlich für die der Unteroffiziere uno sorbaren entſtehenden Beſchädis Gencraloffiziere, Stabsoffiziere und die Subalternoffis gungen werden auf deren Koſten reparirt. ziere. Die Adjutanten haben außer den Epauletten mit
Ausrüſtungsgegenſtånde. Die Patrontaſchen , Treſſen beſeßte Taſchen . Die Cadetten tragen zwei Epaus Sábel , Kuppel , Gewehrriemen , Trommeln 2c. werden letten mit kurzen Franzen von Gold- oder Silberfaden. gleichfalls von dem Stagte geliefert und haben eine
Die Fuuriere und Serſchanten haben, je nach ihrer
durch die Reglements beſtimmte Dauerzeit. Die Corps Waffe, eine oder zwei goldene oder ſilberne Borden auf müſſen den Erſaß dieſer Gegenſtände aus der Marie den Aufſchlagen, die Obercorporale und Corporale tras beſtreiten, welche ihnen auf den Effectivſtand des Fries gen dieſe Schnúre von Wolle . Die Sappeure ſind durd densfußes gutgethan wird . gefreuzte Aerte, die Büchſenmacher durch zwei Piſtolen, Die Remonten werden von Entreprenneuren gelies die Schmiðte durch Hufeiſen bezeichnet ; dieſe Abzeichen fert, jedoch fommen auch einige Pferde aus den fönigl. find von der Farbe der Knopfe und auf den Aermeln
Jagoſtållen und aus dem Geſtůt zu Chivaſſo und Jvrea. angebracht.. Der größte Theil der Pferde ſtammt aus Hannover,
Dbgleich die Uniformen im Allgemeinen reich find
Holſtein und den dſtreichiſchen Staaten ; ſie werden mit und einen geſchmadvollen Schnitt haben , ſo laßt doch wenigſtens 450 Franken bezahlt, es beſteht aber fein fes der Anzug Vieles zu wünſchen übrig . Die Offiziere ſter Preiß.
Die Anfäufe geſcheben nach Maßgabe des zeigen einen Hang zu einem iacherlichen Purus . Ibre
Bedürfniſſes von Jahr zu Sahr. Die Pferde müſſen in Epauletten ſind nicht nach der gegebenen Drdonnanz den Hauptort der Diviſion oder in die Garniſon des und es beſteht feine Gleichförmigkeit in ihrer Kleidung.
Regiments, für welches ſie beſtimmt ſind, geliefert wers Außer Dienſt herrſcht die größte Verſchiedenheit im Ans den. Gewöhnlich wird der Inſpecteur der F. Reitſchule zuge: der Eine trägt einen Hut, der Andere eine gezierte nebſt einem Pferdearzt und einem Kriegscommiſjår beskappe, ein Dritter einen Ojafo mit Ueberzug, ein Biers
auftragt, die Pferde zu übernehmen; zuiweilen geſchieht ter die große Uniform mit Marſchpantalons und elegan: dieſes auch duro eine von dem Miniſter eigends dazu tem Regenſchirm . Dieſe Bernachläſſigungen von Seiten
ernannte Commiſſion . Sie können wegen mangelnder der offiziere haben die ſchlimmſten Einwirkungen auf die Große, wegen Fehlers im Bau oder jedes anderen Feb. Truppe: die Peute wiſſen nicht ihre Effecten zu conſer, viren und find weit von der ausgezeichneten Reinlichkeit Die Kleidung wird von den Corps auf Koſten der entfernt, welche man in anderen Heeren findet.
Ters , der ſie verwerflich macht, zurüdgewieſen werden.
Maſſe geliefert. Der Mantel hat eine Tragzeit von 8,
( Fortſegung folgt. )
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der Feſtungen fónnen und ſollten beſtehen,, aber derſelbe Fall Ueber die feit 1700 bis 1815 in der Kriegs- TrogarDiezumBefaßungen áut Milizen Eheit aus
kunſt ſtattgefundenen Veränderungen, und die kann auch beidenBlokadetrg uppen ſein , worausdann welche Fes für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus ergebenden Folgen.
folgt, daß die Verminderun in der Armee, ſtungen blokirt, geringer iſt, als in derjenigen , welche in den Feſtungen Beſaßungen zurücklåßt. Aber beſon,
( Fortſegung. )
ders erſt dann werden dieſe Feſtungen ihren ehemaligen
Wenn unter den angegebenen Verhältniſſen die Fer Berifern verderblich, wenn ſie capituliren und ihre Bes Theil der lungen ihren Beſitzern nüßlich ſind, ſo gibt es aber ſaßungen ſichpenfriegsgefangen ergeben ; ein e auch wieder andere Verhältniſſe, worin ſie ihnen ſchåds Blofadetrup verſtärkt die eindringend Armee , das lich werden ; dennoch würden, wenn die Feſtungen gut Materiel , das ſie in den Feſtungen findet und das ſie gelegen waren , wenn das Syſtem derſelben mit dem nun in der Nåbe bat , ſtatt es aus weiter Entfernung
gegenwärtigen Kriegsſyſtem harmonirte undwenn man berkommen zu laſſen ,kann ihr von unendlichem Nußen
biendthigenMaßregelnergriffe,umaus ihnen alle die fein ;endlichkönnen ihr die Feſtungen alsDepotplåße Vortheile zu ziehen , welcheſiegewährenkönnen, dieſe wichtige Dienſte leiſten , umdaseroberte land im Ge. Vortheile Nachtheile überwiegen erbalten Communicationen die
bei weitem
. Da borſam zu
, um die
zu ſichern ,
indeſſen die Feſtungen zu verſchiedenen Zeiten und von oder die Paſſagegewähren úber einen Fluß oder durch eine Ges verſchiedenen Souverainen erbaut worden und mit den birgsſchlucht zu
fåndern, in welchen ſie ſagen , in andere Hände übers
.
Dagegen behalten die , wenn auch vom Feinde blog
gegangen ſind, ſo war hiervon die natürliche Folge daß die Feſtungen in ihrer gegenſeitigenLage zu eins, firten Feſtungen mehr oder weniger Wichtigkeit, wenn ander eher ſchädlid; als nůßlich wurden .
man die Hoffnung bat, ſie vor dem wahrſcheinlichen Zeitpuncte ihrer Uebergabe entſegen zu können, welder
Die Feſtungen ſind in dem Falle ohne Bedeutung, ſich nach der Mengeund Beſchaffenheit der blofirten und wenn ihre Beſiber in der Offenſive den Krieg in das blokirenden Truppen , nach der wichtigkeit ihrer lage feindliche Gebiet ſpielen ; ſie ſind nůßlich und einige fons und nach der Gattung und Menge des Kriegsmateriels , nen ſogar von großer Wichtigkeit werden, wenn ſie ſich welches ſie enthalten , beſtimmt. auf dem Kriegstheater befinden : die Vortheile, welche ſie Dasjenige ,Nachtheile was ich über die habe, bei denbångt Feſtungen ſich mit ihrer bemerkt hren können, ſind bereits erwähnt. darbietenden
in dieſem Faüegewå
Wenn aber der Feind das kand, worin die Feſtungen Beſchaffenheit zuſammen , und dieſe Nachtheile wurden
liegen, beſetzt hatund dieſelben , welche nothwendig in ſelbſt dann fühlbar werden, wenn das Syſtem dieſer feine Gewalt müſſen , blofirt , ſo der werden ſie Feſtungen vollfommen wäre. Sie fónnen aber noch ans ſchidlich, weil fommen ſie alsdann (mit Ausnahme Rüſtents dere Nachtheile darbieten , welche in der üblen Wahl plaße , inſofern deren Beſitzer Herren zurSee ind ihrer Lage,inihrer zugroßen Menge, darin, daß das
gleichen wer: Syftem dieſer Feſtungen ſchlecht iſt, in der Nothwendig. und zuweilenviel geringerenTruppenmengeblokirt den können. *) Man darfhierbei auch nicht außer Adt feit, die Befaßungen derſelben, wegen Mangeleiner laffen , daß derGeneral, welcher ein feindliches fand Milis,* ),welche den gewöhnlichen Dienſt zu verrichten überziebt,immer genothigtiſt, zur Sicherungſeiner Gom ; beſtimmtiſt, gånzlich aus finientruppen zuſammen zu municationen , uin die Einwohner im Gehorſam zu ers
Teßen , ihren Grund haben.
Ob man gleich unter die Nachtheile der Feſtungen die n beizutreiben , Requiſitione und zu balten , Contribution Truppen in ſeinem en Rüden laſſen ; die Gegenwart Fehler nicht gåhlen darf, zu welchen ſchlechte oder mittels und, wenn es die Umſtånde erlauben , felbſt die Mitwirsmåßige Generale durch ſie verleitet werden können , ſo fung der bei den Blokaden verwendeten Truppen vers *) Frankreich hat keine Miligen , was ihm in einem Defenſiva ftattet es , zu jenem Zwed ſo viel zu verwenden. *) Eine Sruppenzahl, welche derjenigen der Garniſon einer fes ftung höchſtens gleid kommt, genügt in der Regel zur Blokade
Priege Tehr nachtheilig ſein würde, weil ein Iheil der activen Urmee zu Berabungen in den feftungen verwendet werden müßte.
Es wäre ihm indeſſen leicht , in jeder Feſtung eine
Milig zu ſchaffen , indem man gur diejenigen Bewohner der
oder Beobachtuna, und zidar aus dem Grunde, weil ſich ein
Feſtungen , welche ſich zu einer Dienſtzeit von 12 Jahren in
Drittheit der Beſaßung in der Regel auf Bache befindet, ein Drittheil davon abkommt und folglich für ausfälle nur ein
Loos freigeben dürfte und ihnen einige Auszeichnungen und
dieſer Miliz anbeilchig machten , von der Conſcription durch
Drittheil disponibet bleibt; ferner weil der Commandant nicht
Vortheile bewilligte, z. B. Penſionen wie bei den Linientrup
ragt, reinc Feftungsweite aus dem Gefichte zu verlieren , aus Furcht, abgeſchnitten zu werden , und weil er in der Reget von der Stärke des Blokade corps nicht genau unterrichtet iſt; endlich weil leßteres der Beratung faſt inmer an Cavalerie und Feltgeſchug überlegen iſt , wodurch raſche Ungriffe auf Flanten und Telbft in dem Rücken der Uusfallenden, wenn ſie fich von der Feſtung entfernen , begünſtigt werden . Nur bei
pen. Uuch könnte man den in der Urmee ausgedienten Sol: Daten derſtatten , ſich in der Milik zu engagiren . Diele Milijen würden , je nach der Bevölkerung der Feſtungen , mehe oder weniger zahlreich ſein, und ſie würden nur die Verbinds lichtet haben , während einer Belagerung den inneren Dienſt
zu verrichten oder, wenn ſie zahlreich genug wären , den Dienſt in einigen der nicht angegriffenen Berke. aber ich bin übers
Feſtungen ,welche zur See unterſtügung erhalten können, leis
zeugt, daß, wenn ſie von einen guten Geiſte bereelt würden,
det dieſe Regel eine Ausnahme und müſſen die Iruppen der
was wohl nur von der Organiſation und der Art und Weiſe ihrer Uusführung abhängt, ſie im Falle der Noth zur activen
Blokade zahlreicher ſein, wie die Befaßung. Die franzöſiſchen Revolutionskriege liefern viele Belege für dieſe Bebaups tung
Bertheidigung mitwirken, ja ſogardie Bertheidigung der Fes ſtungen alleix übernehmen mürden .
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gehört es doch zu meinem Gegenſtande, darüber Einiges,
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Jomini ſpridit fid in ſeiner Introduction au traité
wenn aud nur als Erinnerung , zu bemerken . des grandes operations militaires über dieſe Vertheis Man konnte eine Menge Generale als Beiſpiele ans lung folgendermaßen aus : ,, Die Idee , aue Grånzen
führen, welde, um Feſtungen mit Beſaßungen zu vers eines Staates mit einander ſehr nahe liegenden Feſtungen
fehen , um ſie zu decken oder zu verproviantiren, oder zu umgürten, iſt ein Unglück; man hat dieſes Syſtem um ihre Verbindungen mit denſelben zu erhalten , oder fälſchlicherweiſe dem General Vauban zugeſchrieben, endlich um ſich unter ihren Sduß zu begeben , die uns welcher ſich mit louvois über die Menge un nůßer
geheuerſten Fehler begangen 'haben , welche das Ueber Puncte ſtritt, welche zu befeſtigen, man ihm aufgab." Taſſent des freien Feldes an ihre Gegner , unbeilvolle
Die Zeiten , wo man zu einer Meile 14 Stunden
Nickzuge, den Verluſt von Schlachten oder das gång- brauchte und wo man , um doch etwas zu thun, Feſtuns fiche Verderben der Armee zur Folge hatten, welche ſich gen belagerte, find vorüber; nicht weniger ſind es diejes
zuerſt genótbigt ſab, ſich in die Feſtungen einzuſchließen , nigen, wo man, um Alles zu decken, eine Armee an der Grånze auseinander zog und auf dieſe Weiſe vorrúdte.
und bald bernach mit ihnen unterlag.
Wir geben nun zu der Betrachtung der Nachtheile
Man wird die Natur der Dinge nicht åndern und
der Feſtungen über , in ſo weit ſie ſich auf die gegen nicht verhindern fónnen, daß, nadi dein Verluſte einer wärtige Kriegsfunſt beziehen und auf einen größeren entſcheidenden Schlacht auf der Nordgrånze, der Feind Staat Anwendung finden .
ſchnell Paris erreiche, wie es die Alliirten nach der
Alle Feſtungen, welche unter vernünftigerweiſe vor: Schlacht von Waterloo thaten, und wie die Franzoſen auszuſchenden Verhåltniſſen des Krieges feinen entſchies nach den Schlachten von Ulm und Jena , Wien und denen und genügenden Nußen haben , ſind ſchon biers Berlin erreichten . – Keine Vertheilung der Feſtungen durch ſchädlid ); denn ſie waren foftſpielig , wenn man kann eine ſiegreiche Armee verhindern , in das Gebiet
ſie unterhalten hat, des Feindes , wenn indeifen ihr Zuſtand ihre Garniſonen die
oder ſie fallen bald in die Gewalt der beſiegten einzudringen , es wäre denn, daß dieſe Fes man ſie vernachläſſigt hat: móge ſtungen Gebirgsſchluchten , welche man unumgånglicy ſein, welcher cr wolle , ſo ſchwächen paſſiren mußte, vouſtändig ſperrten. Sind die Feſtungen auf der Grånze zuſammenges Armee, ohne daß fie Nußen davon drångt , ſo führt die ſiegreiche Armee, ſobald ſie dcit
båtte.
Es iſt aber nicht genug, daß die Feſtungen den bes Feſtungsgürtel durchſchritten hat, den Krieg , als ob
merkten Bedingungen entſprechen , um ihren Beſißern deren gar keine mehr vorhanden waren ; der Feldzug nützlich zu ſein , ſondern ſie dürfen auch nicht zu zahlreich von 1814 in Franfreich liefert hierfür ein denkwürdiges fein, weil ſie ſonſt durch die Koſten ihrer Unterhaltung Beiſpiel. Wåren ſie dagegen über die Theile des fans und des proviſoriſchen Materiels , welches man darin des , welche einer Invaſion ausgeſeßt ſein fónnen , mit ſich deren auf dem Kriegs: vorräthig haben muß, durch die Unmöglichkeit, ſie alle in Umſicht zerſtreut, ſo würden Bertheidigungsſtand zu ſebzen, da man über den Punct ſchauplage nothwendig finden und , wie dieß im Jahr
ungewiß iſt,auf welchem man angegriffen werden wird; 1814 in Frankreid, der Fall geweſen wäre, dann große durch die Unmöglichkeit, ſie mit Truppen zu verſehen , Dienſte leiſten können, da nicht alle Sdlachten entſcheis wozu man die ganze Armee oder doch einen ſehr großen dend ſind. Die Frage , wie die Feſtungen gegenwärtig vers Zheil der Armee verwenden mußte und wodurd, man fich, beſonders in einem von Milizen entbloßten lande, theilt werden müßten ? wollen wir nun in der Stürze der Wiuführ des Feindes preiß gåbe; durd die Gewiß erórtern. Wenn ein Staat zu ſchwach iſt , um ſelbſtåndig zu beit, bei einem raſchen Angriff einen Theil dieſer Fes
ſtungen in ganz kurzer Zeit in die Gewalt des Feindes Tein , ſo muß er Búndniſſe ſchließen. Seine Feſtungen fallen zu ſehen , im Ganzen genommen nachtheilig wer: den konnten . Man muß daher unter denjenigen Puncten , deren Befeſtigung vortheilhaft erſcheinen dirfte, diejeni. gen auswählen, welche die meiſten Vortheile darbieten. Zu den aus einer zu großen Menge von Feſtungen
haben hauptſächlid den Zwed , ſein Kriegsmateriel in Sicherheit zu feßen und, wenn er von einem mådhtigert Nachbar unvermuthet angefallen wird, ſeinen Truppen als Zufluchtsort zu dienen , bis ſeine Verbündeten ihn
unterſtůben fónnen. Sie müſſen außerdem die in milis
entſpringenden Nachtheilen können ſich auch noch andere tåriſcher Hinſicht wichtigſten Puncte einnehmen, um der geſellen , welche in einer ſdilediten Vertheilung ihren Allianz mit ihrem Beſiger ein großeres Gewicht zu ge.
Grund haben : ſie können auf einen Punct zuſammens ben . So würde im Falle eines Krieges zwiſchen Frants gebäuft ſein , während ſich auf einem anderen Puncte gar feinebefinden, wie z. B. auf der Nordgrånze Frankreidis , wo ſie in einem Gürtel , einen oder zwei Tagmårſdhe breit, liegen und die Hauptarſenale, die Haupts depots des Kriegsmateriels und die wichtigſten Waffens
reich und Deſtreich die Adianz mit dem König von Sardis und des Kriegsmateriels , welche dieſer "Monarch in die Wagſchale legen kann , ſondern weil er mit ſeinen Fes ſtungen im Beſite der Alpenůbergånge iſt, burd ,welche
nien für beide wichtig ſein, nicht nur wegen der Truppen
fabrifen enthalten . Die auf ſolche Weiſe vertheilten Frankreich und Italien mit einander in Verbindung Feſtungen können ſelbſt dann , wenn ſie nicht zu zahls ſtehen. Aus dieſem Grunde nannte ihn auch der große reich ſind, unter gewiffen Verhåltniſſen ſehr nachtheilig Friedrichy: un roi de situation . werden , weil der Gürtel , in welchem ſie liegen , nur ( Fortfegung folgt. )
augenblicklich als Kriegstheater dienen wird. Redigirt un ter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung: 6. D. deske in Darmſtadt und in deſſen Dfijin gedruckt.
Mittwoch ,
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OT
Nr. 90 .
10. Nov. 1830 .
51.91
050
Allgemeine Militar - Zeitung. Ba
6
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11.
: General-Kriegsgerichts zu verfolgengenden Rechtsmittel
Eine am 28. Oct. erſchienene allerhSchſte Ordre'gibt gebdren vor das Gericht, welches nach den vor Errichs bem Cadetteninſtitute eine neue Geſtalt. In Züstung des Oberhofgerichts- und General- Kriegsgericht kunft werden auf Staatsfoſten nur 15 junge Leute in beſtebenden Beſtimmungen, das competentegeweſen ſein dieſe Anſtalt aufgenommen. Se. R. Hobeit behålt ſich würde, und auch die devolutiven Rechtsmittel ſind, ohne die Wahl derſelben vor ; doch ſollen die Sobne unbe: vorgångigen Recurs an bas berzogt. Staatsminiſterium , mittelter Staatsdiener, welche ſich um den StaatVers zuláfrig.: - S. 5. Die Akten des Oberhofgerichts und
dienſte erworben haben, hierbei vorzüglich berůdſichtigt General Kriegsgerichts .über beendigte Civilprozeſſe und .
/
werden . Fernere 15 werden aus der Zahl der Confcrip . Unterſuchungsſachen , die Verbandlungen über Gegens
tionspflichtigen auf den Vorſchlag der Cantonsoffiziere ! ſtånde der nicht: ſtreitigen Gerichtsbarkeit , deponirte . jährliches Penſionsgeld Teſtamente, ſo wie andere Depoſiten, ſind an das Ges genommen ;ſie múffen 300 fl bezahlen. Kein Cadet wird ſogleich nach ſeiner Entlaſs richt abzuliefern , welches vor der Einfeßung des Obers fung Offizier ; er iſt gehalten, ein halbes Jahr den Dienſt - bofgerichts und General - Kriegøgerichts das zuſtåndige eines Unteroffiziers zu thun, und wird nur dann Diffis war uc.!!" zier ,wenn er während dieſer Zeit genugſame Beweiſe - Der Generalieutenant und Gouverneur Moll ift von feinen bisherigen Geſchafften entbunden , und der der Brauchbarkeit gegeben hat. Br a un r d w ei.g.
Generattieutenant v: Herzberg auf ſein Anfuden vom Commando des Gorps enthoben und zum Revueinſpecs
Am 25. Octbr. iſt folgende Verordnung erſchienen : „Wir von Gottes Gnaden, Wilhelm, Herzog zu Brauns ſchweig - Dels 2c., bei unſerer dermaligen Regierung des Herzogthums Braunſchweig , fügen hiermit zu wiſſen :
' tor, ſo wie zumCommandanten der Stadt Braunſchweig ernannt; das Commando der Truppen iſt dem Oberſt '0. Wachholz übertragen worden . Außer dieſen haben noch verſchiedene Ernennungen bei dem herzogl. Trupe
Da dringende Gründe vorhanden ſind, die durch die pencorps ſtattgefunden, auch iſt der früher bei demſelben Einſeßung des Oberhofgerichts und General, Kriegos angeſtellt geweſene Oberſt Frhr. v. Dörnberg wieder gerichts erfolgte Abånderung der Juſtizverfaſſung nicht als Oberſt à la Suite angeſtellt. långer fortdauern zu laſſen , ſo verordnen Wir Folgens
des: $. 1. Die Verordnungen vom 20. März d. F. Nr: 7 und Nr. 8 , die Einſebung eines Oberhofgerichte und
Hannover. Hannover , 29. Oct. Se. Maj. Ger Reinig babent
General- Kriegsgerichts betreffend, find aufgehoben .. geruht , die Zitel Stabsrittmeiſter und Stabss S. 2. Das Oberhofgericht und General- Kriegsgericht capitain in der Armee abzuſchaffen. Ade Offiziere, werden ihre Functionen am lekten Lage dieſes Monats welche bisher dieſe Namen geführt haben, werden daber einſtellen . – S. 3. Alle der Competenz dieſer Gerichte in der Folge Rittmeiſter oder Capitaine genannt. ůberwieſene Rechtsſachen gehören, von dieſem Zeitpuncte In allen Fällen jebody; wo es in dienſtlicher Beziehung .
an, vor diejenigen Gerichte, welche vor der Errichtung nothig iſt, diejenigen Rittmeiſter und Capitaine, welche des Oberhofgerichte und GeneralsKriegsgerichts die zus noch nicht Schwadronds oder Compagniechefe find , von ſtändigen waren . Hinſichtlich des Verfahrens bei nicht legteren zu unterfcheiden, wird jenen der Name: ,,Ritts militäriſchen Vergeben und in bürgerlichen Rragefachen meiſter und Capitaine zweiter claffer gegeben, der Militárperſonen , treten die Beſtimmungen der Vers während dieſe Schwadrons , oder Compagniechefs ges ordnung vom 29. Oct. 1821 Nr. 17, die Militärſtrafen nannt werden. und Prozeſſe betreffend , bis auf Weiteres wieber in Kraft. - §. 4. Die bei dem Oberhofgerichte und Genes ral - Kriegsgerichte noch anhångigen Rechtsſachen geben in der tage , in welcher ſie ſich am lebten Tage 8. M. -
saroin i'e n . ( Fortſegung. )
Der Sold iſt nach den verſchiedenen Waffen und
befinden, an die nach . 3 fünftig competenten Gerichte Graben feſtgeſeßt, wie aus nachſtehender Ueberſicht zu über. Die gegen Erkenntiſſe des Oberhofgerichts und entnehmen iſt.
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716 Garde. Sranten .
Oberſt Oberſtlieutenant
7500
4980
terie .
Genrtſtab . Franten. Franten. 6000 7200 3930 3930 2942 2942 1950
Infans terie. Sranten .
6000
6600
6600
4500
4500
4050
4050
2400 1620 1519
2400
3692
Adjutant 1r Kiafie
2100
Adjutant 2r Klaſſe Quartiermeiſter
1440
1260
1800 1140
1836 1020
1740
1440
870
720 1600
1440 720 1920
620
620
389 242
338
Quartiermeiſter 2r Klaſſe .
2100 675
Feldprediger Oberfourier
Regimentstambour
1260 1020
1500 1020
Sappeur - Corporal
201
177
214 148
198
Schneider- und Schuhmachermeiſter Büchſenmacher
148
288 148
1350 480
138 138
148
.
138
490 151
369
369 138
der Elite der Infanterie Capitain 1r Klaſſe
3225
2550 2150
Capitain 2r Klaſſe
2805 1500
.
Hårdher
138
Älteſter Capitain der Artillerie oder des Genie und
Aelteſter lieutenant lieutenant 1r Klaſſe
.
Lieutenant 2r klaſſe
1305 •
•
Unterlieutenant
1230 1140
1950 1320 1260 1200
2550
2550
1950 1320
720
3135
3034
3033
2250 1200
2052
2052
1056 1028
1519 1200
1519
2250
1260 1200
1140 1080
Stallmeiſter Bereiter
Arbeiters Elitens,
Carabiniere Pferd fen zuu..,
Helteſter Unterlieutenant
1020 480
Fourier , Marechal des logis - chef
477 396
Serdant, Marechal des logis . Corporal, Brigadier 3
237
423 360 210
459
450 324
1440
1440 1320
288 270 252
Arbeiter 1r Klaſe, Sarabinier
Arbeiter 2r Klaſſe, Carabinierzögling Arbeiter 3r Klaſſe Feuerwerfer 1r Rrafie Feuerwerker 2r Klaſſe
1200 540
216 201 220
Tambour
156 Gemeiner , Pfeifer, Märfétender Fourier,Marechal-de-logis-chefder Sarabiniere zu Fuß 459 372 Serſchant, Marechal des logis
Corporal , Brigadier
Horniſt , Trompeter,, Tambour Schmidt
1600
420
Pferbearzt Muſifer
Sappeur Profos
256 192
266
!!!T
Wafa allenv. nieen compagnien iziere Feuerwerker Compagnieoff
Obercorporal Bataillonstambour
351 283 201
1620 2052
1200
੪
Stab.
2r ffe Dberchirurg 2t'Kia
Baba : A. Satas lerie. biniere , Sranten , franten .
3930 2942 1800
Major
Oberchirurg
soudwoigunajuaj
Urtil: Genie u .
੬ ।੪। ।।
Königi.
166 148
189 139
202 420 372
840
240
720
459
405
450 324 175
336
201 212
450 420 252 175
135 135
148 148
148
177 198
. .
Soldat, Reiter , Pfeifer, Marketender Kanonier und Mineur 1r Klaſſe , Carabinier Deßgleichen 2r Klaſſe, Carabinierzögling
130
.
288 270
183 183
810
450 223 148
600 360
Die Oberſten 2r Klaſſe der Artillerie beziehen nur 5760 Fr., und die lieutenante des Generalſtabs nur 1123 Fr. Außer dem Solde beziehen die Carabiniere eine beſtimmte Vergütung ſowohl für die Arretirungen der Gefangenen oder Deſerteure , als auch für außerordentlid )e Escorten , welche ſie für den Staat oder für
Privaten machen , und für die Nachte , welche ſie außerhalb ihrer Station zubringen , außerdem gehört ihnen ein Theil der von ihnen weggenommenen Contrebande ; dagegen fågt ihnen die Unterhaltung der Pferde zur Laſt. 1
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Mit ihrem Sorbe maffen die Offiziere alle ihre Bes Dede. Die Corporale, Spielleute und Solbaten liegent dürfniſſe beſtreiten. Sie beziehen für Wohnung, Fourage Zimmerweiſe und haben zu zwei ein Bett, welches 4/2 und auf Mårſchen keinerlei Entſchådigung, und nur Fuß breit und 6 Fuß lang iſt und aus einem Stroblad, die offiziere der leichten Artillerie und der Carabiniere ein Paar Peintücheru, einem Pfühl und einer Wodenen
erhalten für die Anſchaffung der Pferde und Ausrüs Dede beſteht. Jedé Compagnie hat zwei bis drei Betten ſtung eine Entſchädigung, die jedoch bei der Artillerie über den Effectivſtand für die verheiratheten Unteroffis .
1
mit den Ausgaben nicht im Verhältniß ſteht, welche ziere und Soldaten. die Offiziere zu machen gendthigt ſind. Die Offiziere Die Beleuchtung der Gånge und Zimmer wird von
der anderen Waffen genießen nur den einzigen Vortheil, den Erſparniſſen beſtritten , welche man an dem Holz daß fie für ihre Bedienten 2 Rationen Brod beziehen. und an der Menage der Corporale und Soldaten macht: Die Offiziere der Infanterie baben nur im Felde Ana
. : Die Heizung und Beleuchtung der Wacheſtuben ges ſchieht auf Koſten des Staates ; auffallend iſt hierbei , ſpruch auf Fourage. Die Offiziere des Generalſtabs beziehen im Kriege daß die Offiziere feinen Anſpruch auf Holz haben, ſons wie im Frieden , wenn ſie zu topographiſchen Arbeiten dern nur licht erhalten. verwendet werden, folgende Zulagen : der Oberſt 8 Fr.
( Fortſegung folgt. )
40 Ct. , der Oberſtlieutenant 7 Fr. 20 Et. , der Major 6 Fr. , der Capitain und lieutenant 4 Fr. 80 Ct. In Kriegszeiten wird die Soldvermehrung für alle
andereWaffenvondemMiniſter mit Rückſichtaufdie Ueber die ſeit 1700 bis 1815 in der Kriegs Leichtigkeit oder Schwierigkeit, welche dieOffiziere ba: kunſt ſtattgefundenen Veränderungen, und die für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus
ben, um ſich die zu ihrer Rebſucht nöthigen Gegenſtande
zu verſchaffen , regulirt. Bei Eröffnung des Feldzuges beziehen die Generale und Oberſten Tafelgelder. Der Sold wird den Offizieren am Ende des Mos nats ausbezahlt ; es darf davon keinerlei Abzug ſtattfins
ergebenden Folgen . ( Fortretung. )
Selbſtändige Staaten müſſen ein Feſtungsſyſtem has
den , außer für Glåubiger , welcher in einem Drittheil ben, welches auf die Vertheidigung ihres Bodens berech. des Gehalts beſteht und von dem Chef des Corps ana
net iſt, ohne Rückſicht auf ihre Alianzen, weil ſie dieſe
geordnet wird . – Die Löhnung der Soldaten wird alle durch unvorhergeſebene Umſtånde verlieren können. Die Zahl der für die Vertheidigung eines großen 5 Tage und zwar voraus bezahlt. Die Unteroffiziere und Soldaten beziehen Marſchgelder , wenn ſie einberufen Staates nothwendigen Feſtungen richtet ſich nach den oder nach Hauſe beurlaubt werden .
örtlichen Verhältniſſen ; jedoch darf dieſe Zahl , unter Naturalverpflegung. In Friedenszeiten erhal. ſonſt gleichen Umſtånden , nicht nach Maßgabe der Auss ten die Offiziere wie die Soldaten nur Brod, Holz und debnung des Landes zunehmen , ſondern es muß auf
Fourage in Natur . Das Brod iſt von purem Waizen- deſſen Bevölkerung, natürlichen Reichthum und auf die mehl. Die Brodration beträgt im Frieden wie im Kriege Menge der Truppen und Milizen , welche der Staat
24 Unzen , die Fourageration 10 Pf. Heu, 5 Pf. Stroh verwenden kann, Rückſicht genommen werden. Wenn ein Staat eine ungebeuere Ausdehnung hat, geſondert bei den Marketendern ; die Corporale und wie z. B. Rußland, wenig bevólfert iſt und nicht Mits
und ) ? , Scheffel Hafer. - Die Unteroffiziere effen abs
Soldaten bilden Menagen , welche aus 12 - 16 Mann tel genug darbietet, daß eine Armee ohne Nachfuhr beſtehen ; zum Anfaufe von Fleiſch und Gemüſe werden von Lebensbedürfniſſen darin marſchiren kann , ſo ges
5 der köhnung verwendet. Die Leute halten täglich nießt er ſehr großer Vortheile beim Widerſtande gegen zwei Mablzeiten, bei deren einer Fleiſch genoſſen wird. eine Invaſion , da die feindlichen Armeen große Verluſte Die Wohlfeilheit der febensmittel erlaubt den häufigen erleiden , Tobald ſie ſein Gebiet betreten. Seine Feld .
Genuß des Weines . - In Kriegszeiten oder wenn die Truppen in lagern verſammelt ſind, empfangen ſie die im Felde üblichen Lebensmittel, welche außer dem Brod in 8 Unzen Fleiſch, 1 Unze Spect, /, Unze Salz, 8 Uns zen trođenes Gemüſe und 4 Unzen Reiß beſteht. Statt des Brodes fann auch Zwieback geliefert werden , in welchem Falle aber die Ration auf 16 Unzen herabgeſeßt wirb. -- Wein oder Brandwein wird nur in außerors
herrn můffen daber ſo lange zurückweichen, als ſie nicht einigermaßen die Sicherheit haben , aus einem Kampfe fiegreich hervorzugehen , und ſich damit begnügen , die angreifende Armee zu belåſtigen und ihre Verbindunges linien zu unterbrechen. Ein ſolcher Staat findet daher in der ungeheueren Ausdehnung ſeines Gebietes das beſte Widerſtandsinittel und bedarf nur einer geringen Anzahl von Feſtungen , welche gewöhnlich weit von eins
dentlichen Fällen geliefert.
ander entfernt liegen.
Bei den nun folgenden Betrachtungen wird ein Staat Die Oberfouriere und unterſtellt, ſo groß wie Frankreich und welcher den Ar:
Kaſernirung. Von den Offizieren wohnen nur die Adjutanten in den Kaſernen .
die "Fouriere der Compagnieen bewohnen in den Kaſernen meen Hilfsquellen darbote, wie man ſie in Frankreich beſondere Zimmer, welche Raum für zwei bis drei Bet- Deutſchland, Spanien , Italien und in den Niederlans ten haben, die Serſchanten wohnen in ihren reſpectiven den findet. Ein ſolcher Staat wird auf ſeiner Gränze einige Abtheilungen ; jeder von dieſen Unteroffizieren hat ein Bett , beſtebend aus einem Strobfact , einer Matraße, Feſtungen von geringer oder mittlerer Große, oder , je
zwei Peintüchern , einem Kopfkiſſen und einer wollenen nach der localitat, ſelbſt nur Forts haben, welche auf
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den wichtigſten Puncten liegen, und Uebergånge über gut unterhalten , neue erbaut und die Arbeiten zur Wollo
Stróme und große Flüſſe gewähren . In der Offenſive fåndigen Einführung des neuen Syſtems, wenn audy dienen ſie der operirenden Armee als Depots für das nicht beendigt, doch in ſo weit gefördert, um den frans ndthige Kriegsmateriel; in der Defenſive verurſachen 30ſiſchen Armeen im Falle einer Invaſion große Vors fie dem Feinde einige Berlegenheit, da ſie ſich auf den theile zu gew&bren. Hauptcommunicationen befinden. Alle Hauptſtådte.Europa's, mit Ausnahme von Pons Nach Maßgabe der Ausdehnung des Gebietes, wird don , Petersburg , Stocholm und Konſtantinopel, find man eine, zwei oder drei Centralfeſtungen erſten Ran: während der Rriege, die wir erlebt haben, von feindlia ges und zwar an ſolchen Orten anlegen , wobin vorausschen Armeen erobert worden ; aber die drei erſteren jener
fichtlich der Feind nur mit den größten Schwierigkeiten Hauptſtådte ſind für Armeengemiſfermaßen unzugång gelangen wird, und welche dennoch einer Armee die lich und die Politik bat die Ruffen abgehalten, ſich der Mittel zu einem Vertheidigungsfriege darbieten. In dies lekteren im ſ. 1829 zu bemächtigen . Es iſt daber vort ſen Feſtungen wird man die Hauptarſenale, die Haupts Wichtigkeit, zu unterſuchen, welche Rolle in Zukunft die waffenfabrifen und einen Theil des Kriegsmateriell vers Hauptſtådte ſpielen werden, und ob man ſie befeſtigen einigen. Die anderen Feſtungen werden in dem Lande ſolt ; dieſe Frage iſt einfacher , als ſie beim erſten Ans blick erſcheint. vertheilt ſein. Zwiſchen dieſen Gentralfeſtungen und den Grånzs Die Hauptſtådte ſind aus vier Gründen von Widos
feſtungen werden ſich nur Feſtungen von geringer oder tigkeit: als Siß der Regierungen , durch ihre Bevoltes
mittlerer Große befinden; die der Grånze am nächſten rung, durch ihre Reichthümer und durch den mehr oder gelegenen werden drei Lagmarſche davon entfernt, ſein. weniger großen Einfluß, welchen ihr Beſiß auf den Hiermit iſt jedoch nicht ausgeſchloſſen , ſich nåber lies Geiſt der Bólfer übt. Nicht aus dem Grunde, daß eine gender wichtiger Puncte auf eine bleibende Weiſe zu Stadt der Siß einer Regierung iſt, ſoll man ſie befeſtis verſichern. gen, da dieſe Regierung ſich bei Annåberung des Feina Bei der Wahl einiger dieſer Feſtungen wird man des entfernen muß, ſie wåre denn ein Seebafen , in auf die Lage der Hauptſtadt Rúfſicht nehmen, nicht um ; welchem Falle.man ſie befeſtigen muß , damit die res dieſelbe zu decken , wie dieß oft unrichtig geſagt wird , gierung, wenn man Herr zur See iſt, darin verteilen da Feſtungen nur das beden, was in dem Bereiche ibs kønne, aud menn ſie blokirt iſt, und damit ſie , wenn .
rer Kanonen liegt, ſondern um einer zum Schuße dieſer man nicht Herr zur See iſt , gegen unvorbergeſehene Hauptſtadt beſtimmten Armee die Vortheile zu verſchaft Angriffe von der See her in Sicherheit ſei. fen , welche die auf dem Kriegsſchauplaße gelegenen Der Reichthum , die zahlreiche Bevolferung und die Feſtungen den Armeen gewähren.
große Ausdehnung einer Stadt ſind keine Veranlaſſmaa
Die Lage und Große dieſer Feſtungen bångt von gen , um ſie zu befeſtigen, ſondern vielmehr nachtheilige den focalverhältniſſen , der Ausdehnung des Landes , Berhältniſſe. von der Zabl und Gattung der Communicationen, von
Man würde biernach nur noch des moraliſchen Eins
der Beſchaffenheit des bandes , von ſeiner Bevólferung flufſes wegen , welchen der Beſit der Hauptſtådte auf und davon ab, was man auf den verſdiedenen Grån den Geiſt der Vólfer úbt , ein Intereſſe habent , ſie zu
zen zu fürchten bat, Beſtimmte Regeln laſſen ſich über befeſtigen . Allein es iſt hierbei nicht zu überſeben , daß dieſen Gegenſtand nicht angeben , weil die Wahl der der Staat große Verluſte erleidet , wenn ſie die Uns Puncte für die Feſtungen von Umſtånden beſtimmt wird, glúcsfälle einer Belagerung erfahren, da ſowohl ſie als welche in den verſchiedenen fåndern verſchieden ſind.
die ihnen benachbarten Orte gewöhnlich reich ſind. Aus
In Franfreich hat man bedeutende Summen vers Berdem iſt es, wegen ihrer großen Ausdehnung, zuweis wendet, um jenen Gürtel von Feſtungen der Nordslen faſt unmöglich, ſie zu befeſtigen, und gelånge dieſes
grånze, welche vermoge ihrer üblen lage zu einander die Feſtungen zählt, das heißt, wenn das Land anges griffen war , weit davon entfernt, nůßlich zu ſein , viels mehr ſchädlich wurden , ſchlecht zu unterhalten. Hätte
auch , ſo würde das Aproviſionnement der Beſaßung darbieten . Man muß daber die Hauptſtådte nur dann befeſtigen , wenn ſie auf einem Puncte liegen, deſſen Beſiß in militariſcher Beziehung ſehr vortheilhaft iſt,
unter Umſtånden, wo man auf die Unterſtüßung durch und der zahlreichen Bevölkerung große Schwierigkeiten
man dagegen ein zugleich auf die phyſiſche und politis und wenn ſie nicht zu bevólfert und ausgedehnt ſind. eingetretenen Veränderungen baſirtes Feitungsſyſtem ans einer Armee iſt , ſich der Hauptſtadt eines Landes , in
genommen , ſo würde es zwar nicht vollkommen , aber welches er eingedrungen iſt, zu bemachtigen. Er wird unter den gegebenen Verhältniſſen von unbezweifeltem daber auch faſt immer dieſen Zweck zu erreichen ſuchen, Nußen geweſen ſein .
Die durch ſo bedeutende Arbeiten veranlaßten Koſten würden die öffentlichen laſten nicht vermehrt haben ; denn durch den Erlös aus dem Grund und Boden von den nicht beibehaltenen und geſchleiften Feſtungen , in Vers bindung mit den dem Genie ſeit der Reſtauration bewils
wenn dieſe Unternehmung einige Wahrſcheinlichfeiten des Erfolge für ſich hat. Uus entgegengeſeßten Gründen ſucht der ſich vertheidigende General vor Allem dieſe Hauptſtadt zu deden, und läßt ſich dadurch zuweilen zu ungebeueren Fehlern verleiten , . B. das liefern einer Schlacht, ob er gleich faſt die Gewißheit hat , fie zu
ligten Summen, båtte man die beibehaltenen Feſtungen verlieren .
( Sdluß folgt. )
Redigirt un ter Qerantwortlichkeit der Verlagsbandlung: E. W.feste in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedruct.
Samſtag, 13 , Nov. 1830 .
Nr. 91.
SEC CONTINUE
Allgemeine Militar - Zeitung. Sardinie
.
keine Maßregel ergriffen worden , ſie zur Erweiterung des Kreiſes ihrer Kenntniſſe zu nöthigen . Man findet Der Geſundheitsdienſt. Die Offiziere müſſen ſich daher auch wenig unterrichtete und fleißige Männer ( Fortſe Buna.)
im Falle einer Krankheit auf ihre Roſten herſtellen laſs unter ihnen, während der größere Theil derſelben die
fen . Nur im Felde werden ſie in Spitåler aufgenoms Kaffeehåuſer und Kirchen überfügt und darin die lans men , und alsdann findet ein Abzug von ihrem Solde geweile des Müſſiggangs zu tódten ſucht. ſtatt.
-
Das Grercirreglement der Cavalerie iſt eine Uebers
Die frank werdenden Unteroffiziere und Sois
daten werden von den Chirurgen jedes Bataillons in reßung des franzdfiſchen Reglements vom Jahre XIII. ,
den Krankenjuben des Regiments beſorgt, welche unter mit bedeutenden Modificationen , welche man aus dem Oberaufſicht des Verwaltungsrathes von einem Offizier dſtreichiſchen Reglement entnommen hat. Die Soldaten verwaltet werden . In Garniſonen, wo mebrere Corps werden nicht länger als 6 Stunden erercirt und biers
vereinigt, ſind, wie in Turin und Genua, kommen alle von die Hälfte zu Pferde. Einzeln reiten ſie ſehr gut, Stranke in ein Spital, worin der Dienſt von den Obirs nach den Grundlagen der Reitfunſt der italianiſchen
urgen aller Corps verrichtet wird. - Auf jeden Mann Schule; dagegen ſind ihre Evolutionen in geſchloſſenem des completten Friedensfußes , nach Abzug der Unters Trupp nichts weniger als befriedigend, welches wohl von offiziere , welche auf Koſten der allgemeinen Maße bes) zwei Urſachen berrühren kann : davon, daß das Regiment bandelt werden, werden den Corps, jabrlich 2 Fr. 40 Ot. zu zerſtreut liegt, was faum erlaubt, zwei Escadronen gutgethan. Zum Vortheile der Corps werden von dein zum Mandvriren zu vereinigen, oder von dem geringen Solde des Unteroffiziers für jeden Tag, den er im Spis Grade von Inſtruction und des Fleißes der Oberſtent -
tal zubringt, 0,625 Fr. und von dem eines Corporals , und böheren Offiziere, welche ohne Zweifel glauben , daß oder eines Solbaten 0,315 Fr. abgezogen ; eben ſo wird die Wachſamkeit im Dienſte unter ihrer Würde ſei. von den Einen und den Anderen das Brod und Holz Der praktiſche Unterricht der Artillerie hinſichtlich des zurückbehalten. Feld - und Belagerungsgeſchůßes und der manoeuvres 2
Inſtruction. Das beſtehende Erercirreglement der de force iſt derſelbe, wie er vor Einführung der neuen Infanterie iſt eine beinahe wortliche Ueberſeßung des Artillerie in Frankreich beſtand; die Commando's aber franzöſiſchen Reglements von 1791 , welchem man eine Schule für die Uebung der leichten Truppen beigefügt bat, welche aus dem dſtreichiſchen Reglement entlehnt iſt ; allein die Commando's lauten übel für das Obr und grånzen oft an das lächerliche, weil man ſie abges kürzt und deutlicher zu machen geglaubt hat, indem man ſie in dem piemonteſiſchen Dialect ausdrückte. Die Sold daten werden täglich nicht mehr als 6 Stunden in zwei Lectionen erercirt, und obgleich mebr als der 4te Theil einer jeden Brigade nicht länger als 1 Jahr im Dienſte iſt, ſo geſchehen doch die Handgriffe und die Feuer mit vieler Pråciſion; dagegen iſt die Manovrirfertigfeit der
find in piemonteſiſchem Diatecte. Dieſer Unterricht zers fått in vier Abtheilungen : die erſte umfaßt die Bedies nung der Feldgeſchüße, die zweite die manoeuvres de force, die dritte die Batteriemanóvers , und die vierte die Bedienung der Belagerungsgeſchüße. Jede von dieſen Uebungen dauert 15 Tage. Die Unteroffiziere, welche nicht als Inſtructoren des Details angeſtellt ſind, lehrt man die Erbauung von Batterieen und von milie tåriſchen Brüden , die Art, Artillerie eins und auszus ſchiffen , und endlich die Manipulation der Ernſtfeuers werferei. Die Dauer und die Ordnung der Uebungen wechſeln jedes Jahr; es beſteht fein beſtimmtes Syſtem .
Truppen ſehr mangelhaft , was ohne Zweifet daber auch iſt der Unterricht ſehr oberflächlich. fommt, daß man niemals zwei Brigaden mit einander
Da fein Polygon vorhanden iſt, ſo fann die Artilles
vereinigt, um ſie zuſammen mandoriren zu laſſen .
rie auch uicht auf eine angemeſſene Weiſe geübt werden. Der Unterricht der Offiziere beſchrånft fich auf das Rein Ranonier thut jährlich mehr als 3 Kugelſchuß aus Erercir- und Garniſon · Dienſtreglement, und ob , fie Geſchůgen von ſchweren Kaliber ; dieſe Uebung findet
gleich auf der Akademie einige Kenntniſſe in der Fortifis in einer auf der rechten Seite des Po befindlichen, Tebr
cation, der Artillerie, im Aufnehmen und in der Kriegos beengten Cavalierbatterie ſtatt, welche einen Kernſchuß funſt erlangt haben, ſo iſt doch von Seiten der Regierung von etwa 600 metres bat. Es wird weter der Ricos 1
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chetſhuß , noch das Schießen mit Hohl- und Leuchtkus | und ſchlägt ſie zum Uvancement yor. Sie werden nada iſt zur wirklichen Bedienung der Mörſer abgerichtet. Der Vacanzen Feuerwerker oder Corporale in den Liniens geln geübt. Nur allein die Coripagnie der Feuerwerfer dem Range ihres Verdienſtes nach Maßgabe eintretens
Man macht wohl alle Jahre einige Evolutionen mit den
beſpannten Feldbatterieen, man erercirt aber niemals im Feuer und noch weniger mit Kugeln , ſo daß die piemonteſiſche Artillerie eigentlich nichts von dem lernt, mas ſie vor dem Feinde braucht. Der praftiſche Unters richt dauert im Winter 2 und im Sommer 4 Stunden, wird jedoch öfters durch andere Dienſte unterbrochen .
Artilleriecompagnieen . Aus Vorſtehendem iſt zu entnehmen, daß dieſe Sdule nicht blos den Zweck bat , Subjecte zu bilden , welche fåbig ſind, die Munition und die Gegenſtände der Ernſts feuerit erferei zu verfertigen, zu bewabren und auszubers fern , ſondern auch die Kenntniſſe der Feuerwerferkunſt in der ganzen Artillerie zu verbreiten . ( Sdluß folgt.) 1
Die Schule der Feuerwerfer iſt beſſer beſchaffen : ſie wird von einem ſebr unterrichteten Major geleitet . Nidt
nur jeder Feuerwerfer, ſondern auch 2 oder 3 Corporale | Ueber die feit 1700 bis 1815. in der Kriege oder gemeine Sanoniere, welche leſen, ſchreiben und rech können wohnen derſelben bei. Der Curſus dauert kunſt ſtattgefundenen Veränderungen,, und die tonnen, nen für das Syſtem der Feſtungen ſich daraus gewöhnlich vom 1. April bis 30. October. Alle Tage wird Sonns
Unterridt ertheilt, mit Ausnahme der Samſtage, und Feiertage. Die lectionen dauern 3 Stunden Mor: gend und Abends.
Die legte Unterrichtsſtunde am
Dienſtag und Freitag wird zu Unterhaltungen über den
ergebenden Folgen. ( Schluß. )
dem Vorhergeben den ſeine folgt,Bevolterung daß es für und ein fand gefährlich ſehrAus iſt, eine durch ſeine
theoretiſchen Theil der Feuerwerferkunſt verwendet. Man Reichthümer zu wichtige Hauptſtadt zu beſigen , nod verkürzt oder unterbricht den Curſus, wenn es dringende gefährlicher aber, ſie bergeſtalt zum Mittelpuncte aller Arbeiten gibt. Die Zöglinge ſind von allem Dienſte bes Geſchäffte zu machen, daß in dem Beſißer derſelben das freit. Sie ſind in zwei Abtheilungen getrennt, deren jede Volt aud Teinen Beherrſcher erfennt . mehrere Corporalſchaften enthalt.. Jede Corporalſchaft
Staaten Europa's
England und Frankreich,
Zwei , bat einen Chef - Inſtructor und jede Abtheilung einen ſind in dieſer lage ; erſteres hat aber für ſeine Haupts Offizier. Die lieutenante wechſeln in dieſem Dienſte una ſtadt nichts zu fürchten, ſolange es die Herrſchaft des ter einander ab. – Der Gurſus zerfällt in drei Theile : Meeres bewahrt. Frankreich befindet ſich dagegen is
der Bleifugeln einer ganz anderen Lage , da es eine Continentalmacht in dem erſten wird die Verfertigung für die tragbaren Waffen, der Patronen mit und ohne iſt und ſein Gebiet angegriffen werden kann ; und ſeine Beziehung rebr ůbel, Kugeln gelehrt, ferner die Weiſe, wie man jede Gat: Hauptſtadt liegt in militäriſchernordweſtlich
tung von Geſchoſſen unterſucht und aufbewahrt , wie weil ſie ſich den ndrdlichen und
en Grängen,
man die Rugelbaufen bildet und berechnet, wie die in welche einer Invaſion am meiſten ausgeſeßt ſind , zu Kanonen eingeſchlagenen Nägel und die Ladung aus: nabe befindet. Ich gebe zu, daß man ſich leichthin nicht
gezogen, wie die Patronen von Papier und Sarſche für entſdhließt, den Sitz der Regierung hinterdie Poire zu jede Gattung von Geſchůßenverfertigt, wie die Kugels verlegen , um ihn von der Gränze zu entfernen ; aber büchſen gemacht und gefüüt, wie die Stoppinen , Feuer: man båtte ſuchen ſollen, die wichtigkeit von Paris zu lanzen , Bombenzünder verfertigt, die letteren geladen und in die Hohlkugeln eingelaſſen , wie die Granaten und Bombert entladen und der Zünder davon wegges nommen, wie Munitionswagen jeder Art entladen wer:
vermindern , welche dieſe große Stadt durch die Concen trirung aller Geſchåffte darin , durch ihre Bevölkerung und durch ihre Reid)tbúmer erlangt hat. Im Gegenſate mit den Lehren der Geſchichte und als ob man mit Blind :
den und endlich wie mit glühenden Kugeln gefeuert wird. heit geſchlagen geweſen wäre, hat man nicht aufgebórt,
In dem zweiten Theil lehrt man das Verfahren dieſe Widtigkeit zu vergrößern ,“) dergeſtalt, daß, wenu zu verwandeln , daſſelbe Verfahren mit dem Schwefel, Staatsverbandes zu befürchten ſteht.
zum Reinigen des Salpeters , die Weiſe, ihn in Pulver fich der Feind Paris bemachtigt, eine Auflöſung des
das Pulveriſiren der Kohlen, die Verfertigung des Meht. Pulvers, des Brandfugelſages , der Leuchts und Brand:
Wenigſtens ſollte man im Voraus eine Stadt eins
kugeln, der Feuertöpfe, der Pechfaſchinen , der Signal- , Alarm- und congreveſchen Rafeten , der - Pedifrånze, Zündlichter, Pechfadeln , die Ladungen mit Steinen ,
*) Ift nicht ſeit 3 Jahren von einem Kanalproject die Rebe,
Granaten 2c .
In dem dritten Theil endlich lehrt man die Ver. fertigung jeder Art von Kunſtfeuer.
Bei dem Unterrichte folyt man gewöhnlich dem im
deſſen Uusführung, zu großem Schaden für Rouen und þavre,
Paris zum Seehafen machen und die Nachtheite vergrößern würde, welche ich bezeidnet habe ? Man findet in den Memoiren von u. 6. Dampmartin folgende Betrachtungen ,
welche er dem Marſchau Siainville zuſchreibt : „Eine Art Buth entvölfırt die Provinzen , um den Generalſtaaten die Mitglieder und die Zeugen zu liefern; ſie wird traurige Fok gen haben. Tauſende, welche weſentliche Dienſte leiſten korp ten, werden plößlich außer Jhätigkeit geregt. Dieſe ungeheuere Stadt hat ſich ſeit mehreren Jahren durch die unausbeibliche
Jahr 1824 in Franfreich über die Ernſtfeuerwerferei er: ſchienenen Werte, es iſt aber noch nicht ins Italianiſche überſeßt. Zu Ende des praktiſchen Curſus ſtellt der Capitains Vicedirector eine namentliche Liſte derjenigen Individuen
fchreckende Weiſe vergrößert hat, was ſoll man erſt von ihrer
auf, welche am meiſten Fleiß und Einſicht gezeigt haben,
Bergrößerung ſeit der Reſtauration ſagen ?
Folge der Irägheit, des Stolzes und der Neugierde, die alle
Köpfe derdrehen, auf eine erſchreckende Weiſe vergrößert ? " Wenn ſich dieſe ungeheuere Stadt ſchon damals auf eine er:
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Der Behauptung , Vauban habe die Anſicht aus.
richten undHauptſtadt beſtimmen, welche militäriſcherBeziehung die zweite ) wäreinund wohin ſich die Re: geſprochen , daß man Paris befeſtigen müſſe, ſeße ich gierung zurückzieben müßte , wenn der Feind ſich Paris entgegen, daß ſidy Alles geändert hat, daß Paris grós bis auf 30 lieues nåbern würde; denn Unglücksfälle, Ber, bevolterter und reicher iſt, als es damals war, vor weldie gewiſſermaßen vorausgeſehen werden , ſind bei Allem aber, daß ſich die Kriegskunſt ſeit Vauban fehr
daß dieſer große Mann gegenwärtig hat und geändertdenfen weitem nicht ſo nachtheilig in ihren Wirkungen, als anders würde . wenn ſie unvermnthet fommen . Ingenieure von anerkanntem Verdienſte haben zwar
vorgeſchlagen, Paris zu befeſtigen , um , wie ſie ſagen, dasjenige zu vertbeidigen , was zu erhalten man das größte Intereſſe babe ; dieſes Mittel würde aber das
Krieg - und Streifzüge der Beduinen.
Üebel nur verſchlimmern . Denn auch angenommen, man båtte die ungeheuere Arbeit ausgeführt, eine Stadt wie Paris mit Feſtungswerfen einzuſchließen , was würde daraus folgen ? Der mit der Deckung dieſer Hauptſtadt chargirte General würde ſich gendthigt feben , ſie als Baſis ſeiner Operationen zu erbalten und fónnte folgs lich die Operationslinie nicht wechſeln, was ihm außer:
Die arabiſdhen Stämme befinden ſich in einem beis ' nahe unaufbórlichen Kriegszuſtande; ſelten trifft es ſich , daß ein Stamm einen Augenblick mit all ſeinen Nachs barn in Frieden ſteht, aber die Febden der einzelnen Stämme ſind ſelten von langer Dauer. Der Friede wird leicht hergeſtellt, aber auch eben ſo leicht wieder gebro. den . Der Krieg der Araber iſt Partheigångerfrieg; Tels ten werden eigentlicheFeldſchlachten geliefert ; das, wor.
ordentlich nachtbeilig fein würde . Wenn nun der feind
auf beide Theile vor allem ausgeben , iſt, den Feind durch
lide General dem franzöſiſchen entſdyloffen entgegenging, ſo mußte der leßtere, er möchte nun geſchlagen worden ſein oder ſich zur Vermeidung einer Schlacht zurückgezo : gen haben, ſich mit ſeiner ganzen Armee in Paris eins idhließen , um dieſe uugebeuere Feſtung zu vertheidigen, und wurde auf dieſe Weiſe in Paris blofirt werden .
einen ploblidhen Ueberfall zu überraſchen und ſein lager zu plündern . Daher ſind dieſe Febden beinahe niemals Pehr blutig ; der Feind wird von einer überlegenen Zahl angegriffen, und er flieht ohne Widerſtand in der Hoff nung, ſich an einer ſchwachen Parthei der Gegner ſeis nes Sdadens zu erholen. Die gefürchteten Folgen der
Dieß iſt aber das größte Unglúd, welches einer Armee Blutrache verbåten manchen morderiſchen Kampf ; To
begegnen fann, nach demjenigen , die Waffen ſtreden zu müſſen ; denn das Ende einer ſolchen lage würde noth: wendig ſein, in Folge einer Belagerung oder nach Auf zehrung der Lebensmittel zu capituliren . Wie wollte man
fonnen zwei Ståmme ein ganzes Jahr lang in Krieg rein , ohne daß mehr als 30 oder 40 Mann auf jeder Seite bleiben . Bei mehreren Gelegenheiten haben die Araber große Tapferkeit und heroiſchen Muth bewieſen ;
überdieß eine Bevólferung von 800,000 Seelen und eine aber wenn ſie nur um des Raubes willen fechten , laßt
Armee von 100,000 Mann verproviantiren ? und welche ſich das Gleiche nicht von ihnen rühmen. Ich fönnte Menge von Kriegsmateriel wäre nicht in einer Feſtung | jablreiche Beiſpiele von Karavanen und Bauerſchaften von einem ſolchen Umfange erforderlich ? Wie wollte anführen, die eine dreifach größere Anzahl angreifender man verhindern , daß der Feind nicht ſchon am Tage Araber in die Flucht ſchlugen ; deßhalb werden ſie in ganz ſeiner Ankunft dieſen Wald von hohen und brennbaren Syrien als die elendeſten Feiglinge betrachtet. Wenn der Gebåuden, welche in dem weiten Umfreiſe dieſer Haupts Araber dagegen ſeinem Nationalfeinde in offener Schlacht ſtadt zuſammengedrångt liegen , mit Brandrafeten an entgegentritt, wenn die Ehre und der Ruhm ſeines Stams bundert Orten anzünde ? mes auf dem Spiele ſteben , dann entwickelt er oft wah.
Ich wiederhole es, ich erſtaune, daß man die Frage ren Heldenmuth ; und nod) finden wir unter ihnen Kries ernſtlich abhandeln fónne, ob Paris zu befeſtigen ſei ? Beſoger, deren Namen durch die ganze Wüſte berühmt find.
ſer iſt es, dieſe Hauptſtadt zu verlaſſen, als ſeine Armee Manche der Thaten , die ihnen zugeſchrieben werden , zu verlieren , indem man ſie vertheidigen will; dieß iſt fónnten fabelhaft erſcheinen, wenn wir nicht ſåben, daß eine grauſame, aber unausweichliche Nothwendigkeit. Die Waffen der Araber der perſönlichen Tapferkeit den Nichts iſt verloren, ſo lange man noch mit einer Armee freieſten Spielraum gewähren, und wenn wir nicht wüßs
das Feld hålt ; man iſt aber der Willkühr des Feindes ten, daß in unregelmäßigen Gefechten die ausgezeichnes beimgegeben, wenn man keine Armee mehr im Felde bat, ten Eigenſchaften des Pferdes dem Reiter oft die außers oder, was beinahe einerlei iſt, wenn ſie in einer Feſtung ordentlichſten Vortheile über ſeine Feinde geben . So leſen wir in der Geſchichte Antars, daß dieſer tapfere Sclave, auf ſeinem Streitros Gabara, in einer einzigen Schlacht ) Dieſe zweite Bauptſtadt würde befeſtigt und könnte eine der 800 Feinde mit ſeiner lange erlegte . Wie unglaublich
blokirt wird .
Centralfeſtungen ſein . Sie würde ein zur Wohnung für den auch dieſe Angabe bleibt , ſo dürfen wir jenem Helbert
König und für die Kammern und Conſeils beſtimmtes Ge doch einen neueren Namen an die Seite reken , deſſen bäude , ein Arſenal, Staſernen und alles dasjenige enthalten,
was für eine Beragung von 15 bis 20,000 Mann erforderlich Ruhm in hundert Gedichten lebt und deſſen Waffentha ift. Manwürde hier die Archive der verſchiedenen Minifte ten mir durd, mehr als einen Augenzeugen erzählt wur: Jon Geyan el Schamſy fou der allges rien für immer einridten und im Frieden eine zahlreiche Garden . Didyedua Ibn niſon dabin legen. Wenn ſichim Kriege der Feind bis auf meinen Sage nach in einem einzigen Treffen 30 Feinde 30 lieues Paris näherte, lo würdeſich dieRegierung mit erſchlagen haben ; er rúhmte fichſelbſt, nie in die Flucht begeben fonnel und die Bureaus in dieRalernen und indieanderen getrieben worden zu ſein , und dieBeute, die er gewann, war unermeßlid. Aber ſeine Freunde allein zogen von disponibel gewordenen Gebäude unterbringen ,
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derſelben Vortheil, denn er blieb ſein ganzes Peben hins , oder hinter einem Hügel. Treffen die Reiter zu der bes durch arm. Zulegt opferte er ſeinem Durſt nach Rubm ſtimmten Zeit ein, ſo ziehen die Sammals ſich auf den
ſein Leben . Im J. 1790 brach Krieg zwiſchen den Ståms zweiten Sammelplaz zurück und barren dort einen gans men Ibn Fadhell und Ibn Esmir aus, und die meiſten zen Tag ihrer Freunde. Von dort gehen ſie zu der drits Aeneſen nahmen an demſelben auf der einen oder der ten Station, wo ſie 3 oder 4 Tage warten ; dieſer dritte anderen Seite Theil. Nach manchen kleineren Gefechten Punct iſt immer eine ſtarke Tagereiſ von dem Orte des ſtießen die beiden Scheicho , jeder an der Spiße von uns Angriffes entfernt. Wenn nach dem Verlaufe jener Zeit
gefähr 5000 Reitern, bei Meſerib , einer kleinen Stadt feiner der Ihrigen ſich einſtellt, ſo begeben ſie ſich in auf der Pilgerſtraße ungefähr 50 Meilen von Damaskus, großter Eile nach Hauſe. Hat die Unternebmung guten auf einander und beſchloſſen durch eine große Schlacht Erfolg gehabt, ſo wird der Sammal mit einer Ramels den Krieg zu beendigen. Die Heere hatten ſich einander mutter belohnt, wenn auch der Beuteantheil ſeines Freuns gegenüber in Schlachtordnung geſtellt und leichte Streis des ſelbſt nicht mehr geweſen iſt, als ein Ramel; baben fereien eröffneten den Kampf, als Drchedua den hels die Reiter jedoch eine Niederlage erlitten, ſo bat er feis benmüthigen Entſchluß faßte, ſein Leben für den Ruhm nen lohn für ſeine Dienſte zu boffen . Bei weit entferns
ſeines Stammes zu opfern . Er ritt an Jon Edmir, unter ten Zügen begegnet es zuweilen, daß die Reiter bis auf
deſſen Fahnen die Schamſy fochten, binan, legte reinen den lebten Mann umkommen ; wenn ſie zurücgeſchlagen, Panzer und ſeine Kleider bis auf das Hemd ab , und von den Sammals, die Speiſe und Trant für ſie haben, küfte den Bart des Häuptlings , zum Zeichen , daß er abgeſchnitten werden , müſſen ſie entweder in der Wüſte Tein leben für ihn hingeben wolle. Darauf verließ er umfommen oder ſich ausziehen und plündern laſſen . die Reihen ſeiner Freunde und ſprengte , nur mit dem Rúcft der Feind zu ſeinem Angriffe aus der Ferne
Sábel bewaffnet, wüthend gegen den Feind. Da beiden beran , ſo befúmmert er ſich nicht um den Theil des Eis Partheien ſeine Tapferkeit wobl bekanntwar, ſo erwars genthums, der in den Zelten iſt, ſondern treibt nur die fete Jedermann in ångſtlicher Spannung den Ausgang Pferde und Ramele hinweg. Wenn das feindliche fager dieſer fühnen That.. Bald öffnete die Kraft ſeines Ars dagegen in der Nähe iſt, ſo nehmen die Sieger die Zelte
mes ihm einen Weg durch die feindlichen Reiben , er drang bis zu ihrer Fahne durch , die in dem Centrum derfelben aufgepflanzt war und fällte mit einem Streich das Ramel , welche ſie trug ; dann wandte er ſid ; und batte bereits wieder den freien Raum erreicht, der beide Heere von einander trennte, als er durch den Schuß eines Fußſtreiters getödtet wurde.. Seine Freunde,, die das Banner fallen geſehen hatten , ſtürzten mit freudis
mit Adem , was ſie enthalten. In einem ſolchen Falle fann ein muthiges Weib eines von den Kamelen ihs res Mannes zurück erhalten , wenn ſie dem abziebenden Feinde nachlauft und dem Anführer derſelben zuruft: , edler Fürſt , ich erflebe meine Nahrung von Gett und von Dir ! Wir werden verhungern ." Wenn ſie dett Räubern nur eine kurze Zeit lang nachkommen kann,, ſo wird der Anführer es für eine Ehrenſchuld halten , ihr
gem Geſdirei auf den Feind und schlugen ihn auf das aus ſeinem eigenen Beuteantheileglüdlider ein Kamel zu geben. Beute welche Raubzug
Haupt ; über 500 Fußfámpfer decten mit ihren leichen
Mit der
die Wahlſtatt. Immer wird, wenn das Banner einer Parthei faut, die Schlacht für ſie als verloren betrachtet. Um ihre Feinde deſto ſicherer zu überfallen , geben die Araber bei ihren Streifzügen gewöhnlich von einem weitentlegenen Puncte aus , wo es ihnen leicht wird ,
,
ein
ab ,
wirft, wird es nach einer zum voraus getroffenen Ues bereinkunft gehalten. Zuweilen plündert jeder Reiter für ſids ; ein anderesmal wird die Beute zu gleichen Theilen vertheilt. In dem erſteren Falle wird üles , was ein Araber zuerſt mit ſeiner Panze berührt , als ſein auss
thre Bewegungen zu verbergen. Nicht ſelten ſind die ſchließlides Eigenthum betrachtet; ro eilt ein Jeder, Aeneſen auf der Ebene Haran gelagert, wenn ſie Eins fålle in das Gebiet von Meffa machen ; eine Abtheilung | ber Dhofyr Beduinen fommt aus der Nachbarſchaft von Bagdad und plundert die lager der Aeneſen bei Das mascus, die Beni Sachr ziehen von dem Dídhebel Belfa
menn eine Heerde Kamele gefunden wird, ſo viele er kann vor irgend einem ſeiner Freunde mit ſeiner lange zu berühren, wobei er ausruft : ,, D N-, gib Zeugnis ! 3- , Riebe, Du biſt mein !" Der Anführer der Par. thei , ber nicht gerade der Scheich des fagers zu ſein
aus , um in der Provinz Jraf Arabi ihr Heil zu verſus braucht, bedingt ſich gewöhnlich einen beſtimmten großes dhen . Sobald ſie einen Streifzug in die Ferne unters nehmen , ſo ladet jeder Reiter der Parthei einen Freund ein , ihn zu begleiten . Der lebtere , der Sammal oder Begleiter, ſitzt auf einem jungen ſtarken Kamel. Der Reiter (zu Roß ) ſorgt für Ramelſace , Mundvorrath
ren Antheil an der Beute aus ; 3. B. daß Alles , was rich an månnlichen Kamelen fånde, oder der zehnte Tbeil der Beute , über ſeinen gewöhnlichen Antheil, ihm zufal. len rolle . Wenn eine zahlreiche Parthei eine verbälinismäßig nur geringe Beute macht, Yo verſammelt der Führer bei der Rüdtebe
und Waſſer, er ſetzt ſich hinter den Sammal auf das i alle feine Leute, läßt das geraubte Dich vor ſein Zeit bringen und ſagt dann zu ſeinen Begleitern, einem nads dem anderen : ,, 369
Ramel , um ſein Pferd bis zu dem entſcheidenden Aus genblicke zu ſdyonen. Wenn die vorausgeſandten Streis fer dem Feinde naben , ſo beſtimmt der Håupiling ges wobnlid drei Sammelplåbe, auf denen die Sammals
Du und nimm eines; und Du, geh' Du und nimm eines !" Wenn alle ihren Theil erhalten haben und nur noch wenige Stüc übrig bleiben , die Führer zu einerdas Vertheilung mehr( Beatzen ausreichen!) würden , ſo ſpricht der Wort ,,nicht Maleha!" Iuf dieres
der Reiter warten ſollen , die jest zum Angriffeeilen. Beichen fürzen 20ezugleich auf das abrige Wieh zu , und jeder Der erſte Sammelplatz iſt ſelten weiter alseine halbe behält davon, was er zuerſt erarrift. ( Schluß folgt. ) Stunde von dem lager des Feindes , in einem Thale Redigirt unter Verantwortligkeit der Berlagebandlung : 6. D. $ 26te in Darmſtadt und in deſſen Dfijin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 92.
17. Nov. 1830 .
HURN
WE
Allgemeine Militár - Zeitung. F r a n tre i dh.
Se. Maj. haben zwar ſchon längſt eingeſehen , daß die
Gegen 500 Offiziere der alten Armee, von Kraft und Stärfe der ungariſchen Legionen auch im allen Graden, die in Paris anweſend ſind, haben dem Kónig folgende Adreſſe überreicht , Sire, die Rinder von Wiſterliß, Jena, Eylau, Friedland, Wagram , der Moskwa fommen , Ihnen ibre zu lange verdhmåhten Arme anzubieten; ſie bieten dem Bürgerfónige; dem Vas ter des Baterlandes, die Reſte eines Blutes an , das
Frieden von Tag zu Tag abnehmen muß, ſowohl durch die Sterblichkeit , als auch durch die häufige Entlaſſung jener, die entweder im Schooß ihrer Familie zur Hauss haltung nothig ſind , oder theils durch Alter , theils durch Gebrechen zur Waffenführunguntauglich werden , um ſo mehr, da ſchon ſeit langer Zeit feine neuen Krieger
bereits für daſſelbe gefloſſen iſt. Europa fennt nns ; es zur Ergänzung geſtellt worden ; aber feſt in der Beobs ſab, was die Liebe des Ruhmes vermochte, es wird les achtung jener Geſeße, die der 4te Artifel des jüngſtvers hen, was die Liebe der Freiheit vermag. Fünfzehn Jahre gangenen Reichstages beſtåtigte, baben Se. Maj. die, vol Demüthigungen waren der einzige Lohn unſerer obgleich ſchon ſeit geraumer Zeit nöthige , Recrutens
Dienſte. Wir haben ein Recht auf eine Entſchädigung, ſtellung den Verhandlungen des gegenwärtigen Reichs , die unſerer würdig iſt – die erſten zu ſein , die dem ſowohl an Žahl, als an kriegeriſchen Eigenſchaften ges
und wir nehmen ſie in Anſpruch ; aber es gibt nur eine, tages vorbehalten. Da nun die ungariſchen Regimenter -
Wagt der Feind litten haben , - denn die noch Dienenden find theils durch Feinde gegenüber geſtellt werden. Frankreich zu drohen , fo wird es uns wieder erkennen. Alter, theils durch unausgeſeßten Dienfi geſchwächt, to -
Šire, zwiſchen Ihnen und der alten Armee gilt es zum daß die nöthige Ergånzung zur Aufrechthaltung jenes, Ruh, Leben und zum Tode. Ihre allergetreueſten und erges der ungariſchen Nation eigenthümlichen friegeriſchen er großer Bers
mes, obne gerechte Beſorgniß bevorſtehend n .) die Unterſdrifte .“ (Folgen benſten legenheiten , nicht länger aufgeſchoben werden kann , 21. Octbr. datirte eine vom Moniteur enthålt DerUnterthanen
und vom Großſiegelbewahrer contraſignirtek. Verords wünſchen Se. Maj., ihre königliche Pflicht erfüllend, nung, wodurch aden Unteroffizieren und Gemeinen der jenem Mangel auf dieſem gefeßlichen Wege fråftigeAbs Land- und Seemacht, die bis zur Befanntmachung dies búlfe zu ſchaffen . - Se. Maj. vertrauen alſo gnädigſt, -
ſer Verordnung für Inſubordinationsfehler oder Chåt: daß die Herren Stånde mit jener Bereitwilligkeit, mit lichkeiten gegen ihre Vorgeſeßten condemnirt worden , der Sie, mit ihren Vorfahren wetteifernd , die váterlis chen , ſtets nur das Wohl des fandes bezwedenden Ges
bewilligt wird vollſtändige eine Mittelſt einerAmneſtie im Gefeßbulletin vom. 25. Oct, ber kannt gemachten f. Verordnung vom 18.Sept. wird die Bildung eines vierten Bataillons bei den Liniens regimentern befohlen , wodurch dieſelben 3000 Mann an
finnungen Se. Maj. unterſtüßt haben, dieſer wichtigen Sorge, die mit der zarteſten Aufmerkſamkeit für bie Aufrechthaltung der Gefeße verbunden iſt, freudig ents ſprechen , und das in ſie geregte Alerhöchſte Vertrauen
Unteroffizieren und Gemeinen ſtark werden.
mit jener Vorſorge erfüllen werden , daß durch die zu
- Der General Haro vom Ingenieurcorps iſt zum bewilligende Recrutenſtellung für die Kraft des Heeres, -
Unters Staatsſecretår im Kriegsminiſterium , und der das für das Heil , die Ruhe des Vaterlandes wacht, Generalmajor Pelet an die Stelle des Hrn. Gentil de vollkommen geſorgt ſein wird . " Durch allerhöchſte Entſdließung ernannte Se. M. St. Alphonſe zum Director des Perſonnel bei gedachtem der Kaiſer den General der Savalerie Baron Mobr m Miniſteriu ernannt worden . .
-
Von Algier hat man eine höchft merkwürdige Ras zum Hoffriegeraths:Bicepräſidenten , den Feldmarſchall
none nach Loulon gebracht; ſie hat 9 Mündungen , die Lieutenant Baron Wimpfen, von welchem der Felda zu gleicher Zeit gelöſt werden , die in der Mitte enthält marſchall-lieutenant Baron Rothkirch dieLeitung des
terſtabsübernimmt, zum Comman General Quartiermeiſ die Kugel; die 8 anderen werden mit Kartătſchen geladen . direnden von Ober , und Niederöſtreich mit der Beförs De ſt r e i dy.
derung, zum Feldzeugmeiſter ; ferner zu Generalen der
Den ungariſchen Stånden iſt auf dem gegenwärtis Cavalerie die Feldmarſchau lieutenante Baron federer
genReichstagenachſtehende Propoſition geniachtworden : undBaron Spleny, undzum Feldzeugmeiſter der
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Feldmarſchall:fieutenant Fürſten Aloys lichtenſtein ; båltniſſen angemeſſen gefunden , die Stelle eines Som . endlich den Feldmarſchau -Lieutenant Baron Stutter: mandanten von Dresden und Neuſtadt einzuziehen und geruht , den dermalen in folcher angeſtellten General, beim zum Commandirenden in Gallizien . P
Oile
major v . Einſiedel derſelben in Gnaden zu entheben
11 .
Warſchau, 23. Sept. Se. Mai. der Kaiſer hat und mit Wartegeld in Ruheſtand zu verfeßen. Se. Maj . der König und des Prinzen Mitregenten bereits Kidnigl. , welcher den Generaliffi Großfürſten Konſtantin S. H.lang Se.Jahre Hoheit haben unterm 25. Oct. dem Comman , Armeeiſt, 15 mus der polniſchen
zur Tragung des neu eingeführten polniſchen Gh. danten des 2ten leichten Reiterregiments Prinz Johann, renzeichens ermächtigt, auch die ihm vorgelegte Nas Oberſten v. Geca , die unterthänigſt gebetene Entlas: mensliſte der polniſden Generale und Offiziere, io mie ung mit einer buldreichſten Penſion und derErlaubnie, der Militärbeamten , welche durch eine "vorwurfsfreie die Armee :Uniform zu tragen , in Gnaden bewilligt. >
des gedachten
-Se. Maj, der König und des Prinzen Mitregenten
Dienſtführung das Recht zur Tragung eruht. 1 Nónigl.Hoheithabenunterm 30. Octbr . geruht, dem beſtätigengMilitár: ,zu decorirten Ehrenzeiche ns erworbenhaben l der mit demſelben Unter: Muſterinſpecteur der Cavalerie, Oberſtlieutenant Die Geſammtzah
perſonen beträgt gegen 1000 .
Krug von Nidda und dem Generalintendanten der Armee , Oberſtlieutenant v . Seebach , den Gbarafter
Preußen. eines Oberſten der Savalerie zu ertheilen ; dem Oberſt: Am 3. Novbr. bat der General der Cavalerie und lieutenant des Garde - Reiterregiments Senfft vont
commandirende. General des 8. Armeecorps, v . Borſtell, nachſtehende Bekanntmachung erlaſſen : ,,um Um den Ges růdyten zu begegnen, welche zum Nachtheile der in und bei Koblenz zur dieſjährigen Herbſtübung verſammelt geweſenen k. preußiſchen Landwehr verbreitet ſind, hålt der Unterzeichnete ſich zu der offentlichen Erklärung vers pflichtet, daß, nach dem gewiſſenhaften Zeugniſſe der
Pilſach aber, unter Beförderung zum Oberſten, das erledigte Commandes 2ten leidten Reiterregiments Prinz Johann zu übertragen. – Ferner iſt am 1. Nov. dem Commandanten des Artillerie- Trainbataillons, Mas jor der Cavalerie v . Tenneder, die gebotene Entlaſſung unter Ertheilung einer Penſion und der Erlaubniß , die Armee-Uniform zu tragen, in Gnaden bewilligt worden .
reſpectiven Borgeſepten , nur ein vollſtåndig günſtiges
Sardinien. ( Scht u 6. )
Urtheil über den Geiſt der genannten Truppen gefållt werden kann , wie ſolcher ſich in und außer dem Dienſte wahrhaft und achtbar ergeben hat. Die von Tagesblåts
Wir geben nur zu dem theoretiſchen Unterricht über.
tern und Neuigkeitserzählern verbreiteten Behauptungen So beſchránkthierin die Mittel bei der Infanterie ſind, des Gegentheils gehören folglich in das Gebiet des in eben ſo reichlich iſt die Artillerie damit ausgeſtattet. Sie dieſer Zeit mehr oder weniger leichtfertigen oder gar bat drei Schulen für die Kanoniere und Unteroffiziere planmäßigen Betriebes der frivolen auch bosſinnigen und eine für die Offiziere. In jeder Compagnie beſteht eine Primårſchule für Menſchenart, welche auf Staatens und Bürgerglüc ſtörend zu wirfen , ſich frevelhaft anmaßen mag . Die die Kanoniere, worin ein vom Capitain ernannter Sers Landwehr hat, unter Anleitung ihrer Difiziere, in jeder chant das ganze Jahr hindurd), mit Ausnahme der für Dienſts und Pflichterfüllung nicht nur mit den diſcipli. die praktiſchen Uebungen beſtimmten Zeit, fåglid zwei
nirteſten finientruppen gewetteifert, ſondern auch Bes Stunden tin Leſen, Schreiben und den erſten Kenntniſs weife gegeben, daß ſie den pflichtmäßigen Anforderungen ſen des Rechneng an alle diejenigen, welde es wünſchen, ihrer Vorgeſetzten, dem ihr beiwohnenden Geiſte der mis | Unterricht ertheilt. litäriſchen Ordnung nach, zu entſprechen , ja ſogar aus
Es beſteht ferner eine theoretiſch militariſche Sdule,
reiner Liebe für den König und die Soldatenebre, dieſe worin wåbrend des ganzen Jahres zwei oder drei in
nodh zu übertreffen vermag. Die preußiſd) - rheiniſche jeder Compagnie ausgewählte Corporale oder Kanoniere, Landwehr bat durch ihr muſterhaftes Benehmen eine dem welde von allem Dienſte befreit ſind, in der Kaligras Vorgeſeßten wertbe Verpflichtung mir auferlegt, ſelbiges phie , Grammatik, der lintenzeidinung , der Feld- und Sr. Maj. dem Kónig wahr und lobend einzuberichten. permanenten Fortification, der graphiſchen Conſtruction Batterieen und der Theorie der Artilleriemandvers Dieß wird binreichen, den Uebelunterrichteten zu belebs der ren , den nicht zu Beſſernden zu beſchåmen und das berunterrichtet werden. Auf dieſen Unterricht wird der ſere Bewußtſein treu erfüllter Pflicht vor Berkennung zu ganze Tag und im Winter ein Theil des Abends vers fdůßen ." Rußland.
wendet. Dieſe Schule iſt die Pflanzſchule der Unteroffis ziere und wird durch einen Capitain geleitet , welchen
Se. Majeſtät der Raiſer hat dem Verweſer Seines drei Lieutenante und drei Unterlieutenante unterſtůbent. In der von den Unteroffizier beſuchten Schule wird: Generalitabs für die Militárcolonieen, General von der Arithmetit , Algebra , Geometrieen der Fortiſt , Zeichnung
Infanterie, Grafen Tolſtoy , bei den feinem Befehle cation und der Gegenſtände der Ärtillerie, die Theorie anvertrauten Truppen die Gewalt und Rechte beigelegt, der Balliſtit, die Wiſſenſchaft der Artillerie mit ihrem welche den Armee . Oberbefehlshabern zufommen .
Rechnungsweſen , die Grundlage der Bewegung und
Königreich Sachſen . Placirung der Feldgeſchůße, die Manipulation in den Pulvermühlen und Feuerwerkſålen gelehrt. Dieſer Uns des und König der Maj. Se. Oct. Dresden , 25.
Prinzen Mitregenten Königl. Hoheit haben es den Vers 1 terricht wird nur in den Winterabenden ertheilt. Die
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Alle Sdulent, mit Ausnahme der Compagniefchulen , Beleuchtung, Schreib- und Zeichunmaterialien 2c. wers. den auf Koſten des Gorps geſtellt. Die als Lehrer vers ſind im Arſenal, worin ſich eine reich ausgeſtattete und wendeten Offiziere erhalten keine Belohnung , ſie ſind mit militäriſchen Werken wohl verſehene Bibliothek bes blos von jedem anderen Dienſte befreit.
findet, welche aber wenig beſucht wird ; auch befindet ſich
eine Sammlung von Modellen und Zeichnungen . Jedes Jahr vertheilt der Oberſt Preiſe an die 30g- barin Ungeachtet Artillerie alle Mittel gegeben ſind , um
linge der beiden letteren Sdulen, welche ſich durch Fleiß
der
und Einſichtam meiſten ausgezeichnet haben. Dieſe Vers rich in ihrer Wiſſenſchaft auszubilden , ſo wirken doch theilung geſchieht mit Feierlichkeit und vor verſammels mehrere Urſachen ein , Rie erfolglos zu machen. Hierher tem Regiment. Die auf ſolche Weiſe belohnten Subjecte gehört zuerſt die fehlerhafte Organiſation dieſerWaffe, Daß fie, bei einer Stårfe von 5200 Mann , gewdhnlich baben Anſpruch auf Avancement. Die theoretiſch - praktiſche Schule für die Offiziere nicht mehr als 1800 Mann zu Dienſte bat; daß 3200 zerfaat in zwei Sectionen , in die mathematiſche und Mann alle 3 Jahre nur 40 Tage lang im Dienſte er
militariſche, und jede derſelben wieder in zwei Klaſſen , von welchen die erſte die aus der Akademie hervorges henden lieutenante, und die zweite die aus den Unters offizieren entnommenen Unterlieutenante enthält. Die
ſcheinen und daher nicht alles Wiſſenõndthige erlernen können; ferner die Nothwendigkeit, von 12 Compagnieen abwechſelnd 6 detaſchiren zu müſſen, um die Garniſonen von Genua, Alerandrien, Nizza, Feneſtrella, Grila und
mathematiſchen Vortråge in der erſten Klaſſe bandeln von den Regelſchnitten, von den Gleichungen, von den erſten Kenntniſſen der Deſcriptivgeometrie und von der Statif ; in der zweiten Klaſſe endigen ſie mit den Eles menten der Algebra, nicht als ob die Offiziere öfters
Eſſeillon zu bilden , worin ſich keine Mittel zum Unter, richte vorfinden ; bierzu fommt noch die traurige Sucht, die Artillerie zum Dienſte der Infanterie zu verwenden, ſo daß ſie auf drei Tage nicht einen Ruhetag hat; die Schwäche der jungen Offiziere, welche aus der Afademie
nicht im Stande wären , weiter zu geben , ſondern um hervorgehen ; endlich die wenige Geſchidlichke it des ges welcher , als früherer Oberſt der
ſie auf einer unteren Stufe zu erhalten.
genwårtigen Oberſten,
Die Lieutenante und Unterlieutenante ſind hinſichts lich ihrer militariſchen Studien eben ſo , wie bei den mathematiſden , in zwei Klaſſen eingetheilt. Es wird darin vorgetragen : über die Feld, und permanente For: tification , über die Conſtruction der Batterieen, der Mis litårbrücken, der Waffen , der Fabrzeuge, über die Ernſts
leichten Infanterie der dſtreichiſchen Armee, nicht die in ſeiner Stellung erforderlichen Kenntniſſe in gehörigem Maße beſißt. Die Offiziere der Artillerie können rückſichtlich ihreč wiſſenſchaftlichen Ausbildung in drei Ratbegorieen ges bracht werden, nåmlich : die aus der Akademie fommen ,
den jungen Offiziere, welche nur einen oberflächlichen feuerwerkerei; über den Gebrauch der Geſchůße bei dem Angriff und der Vertheidigung feſter Plåße und auf dem Begriff von ihrem Stande haben , und welche eifriger freien Felde, über die Art die Geſchůße zu unterſuchen darauf ſind, ihre Schnurrbårte aufzuſtufen und mit ih.
und ſie in dienſtbaren Stand zu ſeßen , über die Unters ſuchung der Bewaffnung und Munition :c. in den Mas gazinen, Depots und Parts. In allen dieſen Lehrcurſen gibt es eine Grånzlinie, welche die aus der Truppe her. vorgehenden Offiziere wenigſtens geſeßlich nicht übers
ren Såbeln durch die Straßen von Turin zu rafſeln , als ſich ernſthaft zu beſchafftigen; die aus der Truppe bervorgegangenen Offiziere, welche vielen guten Willen haben, aber wenig wiffen; endlich die in der ehemaligen Cadettenſchule gebildeten Offiziere oder diejenigen , welche
( dyreiten .
vor der Reſtauration in der franz. Armee gedient haben:
Maſchinenzeichnen geübt.
dieſe Offiziere werden dem Corps ſeinen alten Glanz
Aue" Offiziere werden in dem Plans und Den lieutenanten wird der Unterricht durch die Pros fefforen , und den Unterlieutenanten durch die Gebülfen ertheilt. Der Gehúlfe für die mathematiſde Section und ſeine beiden Repetitoren üben dié lieutenante und Uns terlieutenante in trigonometriſchen Aufnahmen .
' wieder geben , denn ſie ſind von der edlen leidenſchaft für die Studien begeiſtert und fennen alle die Vervous kommuungen, welche in dem Materiel der anderen eu. ropäiſchen Mächte eingeführt worden ſind. Man findet
Wenn eine gewiſſe Anzahl von Offizieren luſt dazu
Schmieden , Defen und allen nöthigen Werkzeugen vers
bei ihnen eine Art Werkſtätten , welche mit Drehbånfent,
bezeigt, ſo wird ihnen über die Erperimentalphyſik und ſehen ſind, um Modelle der Artilleriefabrzeuge, Brüden, über die Elemente der Chemie und Metallurgie mit ih. Bohrmaſchinen , Gewehrſchloſſer 2c. zu verfertigen. Eine rer Anwendung auf die Verfertigung und Zerſeßung Erfindung iſt faum angezeigt , ſo arbeiten ſie nach der
des Pulvers und auf die Verfertigung der Geſchůße einfachen Beſdireibung der Journale oder wiſſenſchaftlis und Geſchoſſe, Unterricht ertheilt. chen Werke ein Modell und unterwerfen es der Beurs Die Profefforen werden unter den Capitainen und die theilung ihrer Cameraden . Dieſe ſo verdienſtvollen, durch
Gehülfen unter den lieutenanten gewählt ; erſtere erbals nichts encouragirten Offiziere bilden indeſſen leider die ten jährlich eine Belohnung von 400 , lektere von 200 Fr. geringſte Anzahl. Die Capitatne find von dein Beſuchen des Unterrichs
tes befreit, dürfen aber nach den Worten 'eines noch nicht
ins Leben getretenen Reglements den Verhandlungen über wiſſenſchaftliche und praktiſche, die Artillerie betreffende Fragen , welche von dem Commandeur der Waffe oder
Krieg - und Streifzüge der Beduinen.
dem Director des Unterrichtes aufgeſtellt werden , beis
Die Aleneſen unternehmen ihre Angriffe nie zur Nachts zeit. Dieß wird als verrätheriſch betrachtet; denn bei der
wohnen ; es findet indeſſen nicht ſtatt.
(Schluk.)
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Verwirrung eines nächtlichen Kampfes konnten Einzelne iGeſellſchaft zu Zeugen, daß er die eine oder den anderen in die Weibergemåcher dringen und Gewaltthaten vers ůben , die von Seiten der Männer des angegriffenen Lagers verzweifelten Widerſtand und zulegt ein auges meines Blutbad zur Folge haben müßten, was die Aras ber aus Furcht vor der Blutrache immer zu vermeiden ſuchen. Eine Ausnahme muß indeſſen hier gemachtwers den ; die Schammar Araber haben nämlich eine eigens thümliche Art des Nachts das Lager ihrer Feinde zu überfallen , wenn es in der Nähe ihres eigenen ſich bes
zum Geſchenke für den Scheich des feindlichen Stammes beſtimmt habe, den er zu beſuchen beabſichtigt. Wenn er in den lager der Feinde ankommt und ſein Geſchenk abliefert, ſo ſteht es ihm frei, ſo lange darin zu verweis len, als ſeine Geſchaffte es erfordern . Sollte er bei der Růckehr von einem der Feinde angehalten und beraubt werden, ſo darf ſich ſein Scheidh nur an den Anführer des Feindes wenden , um das geraubte Gut unfehlbar zurück zu erhalten. findet. Können ſie daſſelbe unbemerft erreichen, ſo hlas Einige der großen Aeneſenhåuptlinge führen in Kriegs. gen ſie mit einemmale alle Zeltpfähle nieder ; und wibs zeiten ein Banner, das nur in entſcheidenden Sclachten rend die überraſchten Gegner ſich aus den Zeltdecken aufgepflanzt wird , wo ſein Fall oder Berluſt al das
loszumachen fuchen, die auf ſie gefallen ſind, treibt die angreifende Parther das Vieh hinweg. Das weibliche Geſchlecht wird immer ſelbſt von den erbittertſten Feinden geachtet, und weder Månner, noch Weiber , noch Sklaven , werden je als Gefangene bin weggeführt. Wenn die Araber , nachdem ihr Pager geplündert worden, eine Verſtårkung erhalten, oder ſich zu ſammeln im Stande find, ſo wird der abziehende Feind
Zeichen der Niederlage gilt. Dieſes Banner iſt von zweis erlei Art. Das eine, Merfeb, beſteht aus zwei bölzernent
Stangen, die 6 oder 7 Fuß hoch und oberhalb durd ein Büſchel ſchwarzer Straußfedern verbundeu ſind. Zwis ichen denſelben ſīkt der Bannerführer , der das Ramel leitet, welches dieſe Standarte tragt. Ein anderes Bans ner , das Otf, beſteht aus zwei vieredigen Brettern , die ungefähr 5 Fuß hoch und oben gleichfalls mit Strauß,
verfolgt und Alles, was man dann von dem geraubten Gute wieder gewinnt,den Eigenthümern zurück geſtellt. Bei der Plünderung eines" Lagers werden nur Wes nige erſchlagen. Gewöhnlich wird es durch einen uns i vorhergeſehenen Ueberfall eingenommen, wobei Vertheis digung gegen die Uebermachi nußlos ware ; und der Araber tödtet nie einen Feind, der feinen Widerſtand leiſtet, wenn er nicht das Blut eines Verwandten zu råchen bat. Der beabſichtigte Ueberfall eines Lagers mißglüđt
federn geſchmückt ſind. Der Führer des Ramels , auf welchem das Banner erhoben wird, iſt kein Krieger, ſons dern ein Knabe, oder ein altes Weib, oder ein Sklave, weil es unter der Würde eines Mannes iſt, den Schladit ruf zu ſingen oder zu beulen , womit der Bannerführer die Männer, welche die Standarte begleiten, zum Kamfe anfeuert. Alle Reiter drången ſich um die Standarte, denn auf dieſe ſind von beiden Seiten die vorzüglidſten Anſtrengungen gerichtet. Ein erobertes Banner wird im Triumphe zu dem Zelt des ſiegreichen Scheich getragen.
auch nicht ſelten , zumal wenn der Feind durch Indivis Den Frieden ſchließen die beiden Scheichs der frieg duen, die ſich bei demſelben niedergelaſſen haben, oder führenden Ståmme unter den Zelten einer dritten neu.
durch irgend einen der Angreifenden ſelbſt, der vielleicht tralen Parthei ab. Die häufigſte Urſache zu Febben iſt einen perfönlichen Freund zu retten wünſcht, eine Wars Neid wegen vorzüglicher Waſſerplåße oder Waidegründe; nung erhalten hat. doch iſt der Streit bald beigelegt, wenn eine Parthei den Wenn ein Araber von einem Feinde verfolgt wird, Frieden wünſcht.. Findet ein innerer Streit unter Fas und die Kraft feines Pferdes erſchöpft ſieht, ſo kann er milien deſſelben Stammes ſtatt, ſo bewirken die Famis fein leben retten , indem er herabſpringt und um Gnade lienhäupter leicht eine Ausſohnung. Sieht ein Scheid, bittet. Dieß zu thun iſt aber eine Schande, die nur daß ſeine Leute mit den Friedensbedingungen nicht zu: durch die äußerſte Noth entſchuldigt werden fann; und frieden ſind, ſo laßt er der Gegenparthei mündlich oder
der Feind wird ſich immer rühmen, daß Dieſer oder ſchriftlich melden , daß die Feindſeligkeiten auf's Neue Sener von ſeinem Pferde geſprungen ſei, als er ihn anfangen mußten. um den furchtbaren Folgen der Blutrache vorzubeugen, die von verfolgte. Ueberdieß rettet der Fliehende hierdurch nur ſein Leben , da er aller ſeiner Kleider , ſo wie ſeines den Verwandten der im Kriege Gefallenen gefordert wird, können
des Pferdesberaubt wird .Wenn ein fliebender Araber ſich den Frieden aufdieBedingung gegenseitiger Rachlaffung idyließen
. bei der Annåberung ſeines Verfolgers nicht ergeben will, Blutpreiſes oder überhaupt aller gegenſeitigen Stulden und geſtoden Gräber die haben ,,DieSteide man: Dannſagt dieſer ihmwiederholt zuruft: ,, Spring herab !" obgleich ( Homel! Howel! ) , ſo verwundet oder tobtet der Geg begraben ." aber gu folden Friedensbedingungen kommt es nur ſeiten ; und Mordthaten wider das Völkerrecht können durdy kris ihn mit ſeiner Lanze. nerZuweilen kommt es in einem Kriege zwiſchen zwei nen Die Bertrag gefühnt werden. Veneſen nehmen auf die Monate , die bei den alten Tras
Ståmmen vor, daß ein Mann aus dem einen Stamme vern a18 heilig betrachtet wurden, und während welcher allgemeis irgend ein Geſchäfft mit einem Manne aus dem anderen ner Friede alf religiose Pflicht galt , keine Rücklicht mehr ; fie bat, welches eine perſönliche Zuſammenfunft nothwendig ! greifen gegenwärtig ihre Feinde reloft in dem beiligen Monate macht. Bei einer ſolchen Gelegenheit ruft er alle anges ſehenen Minner ſeines Stammes , ſo wie alle die in dividuen von der feindlichen Parthei, die ſich vielleidt
: Ramasan an. Doch gibt es in jedem Monate drei Tage , andenen die Wenclen nie kämpfen , der ſechſte, der fodbiebnte und die Nadt des einundzwanzigſten . auch an Mittwochen enthalten ſie ſich des Kampfes , weil ſie der abergläubiſd.n Meinung ſind , daß fie an
im Lager befinden, beiſeinem Scheich zuſammen, nimmt dieſem Sage geſchlagen werden würden. darauf eine Canze oder einen Habidit und ruft die ganze Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagebandlung : E. W. fi616 in Darmſtadt und in deſſen Diizin gedrudt.
1
Samſtag,
Nr. . 93 .
20. Nov. 1830 .
Dr.
Allgemeine Militár - Zeitung. s
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n.
zeit in die Regimenter als Unteroffiziere eingetheilt und erſt nad Verfluß dieſer Zeit, wenn der Bericht des
Das Staatss und Regierungsblatt vom 13. Novbr. Commandeurs günſtig für ſie ausfåut, zu Offizieren enthalt unter anderen folgende Militárdienſtnadyricoten : ernannt werden. Ferner haben Se. R. Hoheit unter gleichem Datum 1) Am 6. Septbr. ſind die bisherigen 2 Escadronen
Garde du Corps und die zum Garde: Dragonerregiment zu beſtimmen gerubt , daß denjenigen jungen Leuten , commandirten 2 Escadronen Dragoner in ein Gardes welche in Folge der allgemeinen Conſcription dem Milis Dragonerregiment vereinigt worden . tårſtande zugewieſen werden , und durch Erziehung und 2) Am 9. Septbr. haben öcs Großherzogs Asnigl. Bildung Anſprüche haben könnten, in den Ofizierſtand Hoheit in der taftiſchen Eintheilung des Ärmeecorps überzutreten , ein Weg bierzu eröffnet werde. Os rollen daher in Zukunft die Commandeure dergleichen junge folgende Verånderung befohlen : 94: a ) Die Infanterie wird in eine Diviſion aus Peute, nach zweijähriger tadelloſer Dienſtzeit, bei bics 2 Brigaden, jede aus 5 Bataillonen beſtehend, eingetheilt. ſter Stelle in Vorſchlag bringen, worauf ſolche zum Uns '
Zam commandirenden General dieſer Infanteriediviſion terrichte in dem Cadetteninſtitute zugelaſſen und, wenn iſt der General der Infanterie, Markgraf Wilbelm ihr fittliches Betragen und ihre Kenntniffe ſie bierzu eig. von Baden ernannt. ( Hiernach berichtigt ſich die nen, gleich den Cadetten zu Offizieren ernannt werden.
Nachricht in Nr. 77 der a . M. 3. )
Bei der Prüfung zur Aufnahme in das Cadettenins b) Die Generalinſpection der Cavalerie wird inſtitut werden von den aufzunehmenden Individuen fols
der Árt, wie ſie bisher beſtanden bat , aufgehoben und die nunmehr aus 3 Dragonerregimentern beſtehende Gas valerie in eine Brigade vereinigt, zu deren commandis renden General der Generalmajor, Markgraf Maris milian von Baden ernannt iſt. Die 3 Dragonerres
gende wiſſenſchaftliche Vorfenntniſſe verlangt: 1. Itt Ber deutſchen Sprache. Fertiges und richtiges leſen ; orthographiſch richtiges Schreiben ; einfache allgemein verſtändliche Darſtellung ſeiner Gedanken im mündlichen und ſchriftlichen Vortrage. Eine gewandte und geſepte -
gimenter führen die Namen : Garde: Dragonerregiment, Handſchrift. – 2. In der frango riſchen Sprache.. Dragonerregiment Markgraf Mar und Dragonerregis I ment von Freiſtedt. Der Commandeur des Dragoners regiments Markgraf Mar, Oberſt v. Degenfeld , iſt auf ſein Nachſuchen in Rubeſtand verſeßt, mit dem
Fertigkeit im leſen mit richtiger und reiner Ausſprache; die Glemente der Grammatif inclusive der regelmäßis gen Conjugationen; Ueberſeßen leichter Aufgaben aus dem Franzöſiſchen ins Deutſche und umgekehrt mit richs
Charafter als Generalmajor und der Erlaubniß, die riger Anwendung der grammatikaliſchen Regeln. Uniform der activen Generale zu tragen; an ſeine Stelle 3. In der allgemeinen Weltgeſchichte. Grunds wurde der Oberſtlieutenant 5. Gayliug zum Com, liche Renntniſſe der Hauptbegebenheiten der allgemeinert mandeur des Regiments ernannt. Das Commando des Weltge chichte, welche große Veränderungen der Staaten ,
Gardes Dragonerregiments erhielt der Oberſtlieutenant Regierungsformen, Kultur und Civiliſation der Volfer Graf von yrenburg, unter Ernennung zum Oberſt. zur Folge batten. - 4. In der Geographie. Die 3 ) Am 26. Octbr. wurde bei der bisherigen Einrich Hauptbegriffe der populáren, pbyſiſchen und mathemas -
tung des Cadetteninſtituts die (bereits in Nr. 90 tiſchen Geographie und Kenntniſſe der Geographie, bes ber A.M. 3. kurz erwähnte) Peränderung angeordnet, sonders der europäiſchen Staaten nach natürlichen und
baß die eine Hålfte der in das Inſtitut" eintretenden politiſchen Gränzen. 5. In der Arithmetit. Die Sabetten nur gegen Bezahlung darin aufgenommen wer: Zahlenrechnung fertig und grundlich, als : die vier Rech pen roll , ohne daß jedoch mit dieſer Bezahlung irgend ' nungsarten mit ganzen unő gebrochenen Zahlen, ſowohl -
.
in Vorzug gegen die andere, ganz auf Koſten des Inſtis mit benannten als unbenannten Großen ; die Lehre von uts frei unterhaltene Hälfte verbunden wäre. Sodann den Proportionen und die ſich darauf beziehende einfache ollen die Cadetten in Zukunft nicht mehr , wie bisher, Regeldetri, zuſammengeſepte Regeldetri und Geſells -
gleich als Offiziere aus dem Inſtitut austreten , ſondern ſchaftsrechnung . - 6." Frei Handzeichnen. Wenn -
nach vollendetem Lehrcurs auf eine 6monatliche Probes bazu Gelegenheit iſt. — Sollten außer dieſen Erforder,
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5 ) Die Begünſtigung des ganzen Soldes fann aber niffen nod andere Fertigkeiten erworben werben fons nicht auf diejenigen Generaloffiziere ausgedebnt werden, nen, ſo ſollen ſie beſonders in Kenntniß von Sprachen welde zur Zeit, da ſie auf balben Sold geſetzt worden, beſtehen . die Differenz bezahlt erhalten haben ; eben ſo wenig können diejenigen darauf anſpruch machen , welche in Großbritannien.
Kriegszeiten und nachdem ſie Oberſtlieutenante Nachſuchen ihr eigenes aufhalben Sold gewors geſeßt Am 22. Juli 1830 iſt folgender Befehl des Könige den,auf nebſt den demſelben beigefügten Regulationen für den find, noch folche , welche in Friedenszeiten und ehe ſie
baiben sold und für die Penſionen der Armee 6 Jahre als Stabsoffiziere eines Regiments gedient has ben , auf eigenes Nachſuchen auf nur halben Sold geſegt Nachdem wir es dienlich erachtet haben , die Befehle wurden Offiziere denjenigen fahren fort, Sold . Dieſe und Anordnungen , welche von Zeit zu Zeit erlafſen 1 zu beziehen , welchen ſie zur Zeit ihrer Ernennung zum
erſchienen und den Truppen befannt gemacht worden :
worden ſind, und vermoge deren den Generaloffizieren | Generalgenießen . der nichtactive Gebalt ( unattached pay ) und ſonſtiger 6) Die Stabsoffiziere und Capitaine der Fuß Gardes Sold - und den übrigen Offizieren unſerer Armee der regimenter ſollen , ſobald ſie zu Generalen ernanntwer: ganze Retraitefotd (retired" full pay) und der balbe ben , den nichtactiven Gehaltnach folgendem Maßſtabe Sold verwilligt worden iſt , nachzuſehen, zu verbeſſern erhalten , nåmlich : und zu conſolibiren , ſo iſt es Unſer Wille, daß die deß . balb bisher erlaſſenen Verſchiedenen Befehle, Anordnung gen und Vorſchriften anjego für erloſden angeſehen ,
Oberſtlieutenant Major
•
jährlich 600 Pf. St.
Capitain .
550 400
und an derer Statt die, gegenwärtigem Befehle beiges fügten Regulationen für die Zukunft allein befolgt wer:
( Fortſegung folgt. )
den ſollen , ohne daß davon eine Abweichung ohne Unſere
w ů rttemberg. Unterm 5. Juni 1830 wurde der Generallieutenant, Graf von Bismart , Diviſionår und Inſpecteur der
beſondere Genehmigung geſtattet werden kann . Regulatione n . Nidhtactiver Gehalt ( unattached pay ) und ſonſtiger
Reiterei, Mitglied der Kammer der Standesberrne aus
Sold der Generaloffiziere.
ßerordentlicher Geſandter und bevollmächtigter Miniſter
1 ) Die Anzahl der Generaloffiziere mit dem nicht an den Königlichen Höfen zu Berlin , Dresden und activen Gehalt von 1 Pf. Sterling 5 Schilling tåglich, Hannover und am Großherzoglichen Hofe zu Karlsruhe,
und welche feine Regimenter commandiren, iſt auf 120aud Mitglied der f. ſchwediſchen Akademie der Kriegšs beſchrånft. wiſſenſchaften, von der Société française de statistique 2) Sobald die Anzahl der Generale mit dem nichts
universelle , welche am 22. Novbr. 1829 zu Paris rich
activen Gehalt auf 120 reducirtworden iſt, ſo ſollen die gebildet hat, einſtimmig zu ihrem Ehrenmitgliede ernannt. Vacanzen, welche von Zeit zu Zeit in dieſem beſdırånf. ten Etabliſſement entſtehen , mit Generalen beſeßt wers den , welche dazu Sr. Majeſtät von dem Commandeur en chef empfohlen werden. 3 ) Generale, welche Oberſten von Regimentern ſind, fónnen, wenn dieſe Regimenter entlaſſen werden ſollten ,
Bem er kungen
über die congreviſchen Raketen. *) Seit den leßten Kriegen hat man dieſe Rafeten
auf das Etabliſſement"des nichtactiven Gehalts geſegt håufig geprieſen und großeSummen wurden zu Bers werben .
4 ) Ade zu Generalen ernannt werdende Offiziere ſuden verwendet, welche die gehofften Reſultate nicht
ſollen ſo lange den Sold erhalten , zu welchem lie der geliefert zu haben ſcheinen. Ein Viceadmiral hat die Rang,welchen ſie zuleßt im Regimente bekleideten, bes | Meinung geđußert, daß wir dergleichen Rafeten haben rechtigte, ohne Rüdlicht darauf, ob ſie zur Zeit dieſer ſollten , weil ſich andere Nationen ihrer bedienten . Ich Ernennungauf ganzem oder halbem Solde ſtanden , bis balte dieſen Grund nicht für hinreichend, um eine Waffe daß ſie auf dasEtabliſſement des nichtactiven Gebalts oder einGeſchoß , zu adoptiren, wovon man dieWirs geſetztwerden können , oder bis ſie zu Oberſten von Res fungen nicht zu fürchten braucht. Nehmen wir doch nur welche nach n ; aber Erfahrung des als Auslandes gut erfanntan,werde einer langenErfindungen gimentern ernannt werden, jedoch nur unter der Bedins diejenigen gung, daß fie úber 6 Jahre mit dem Regimentsrange båten wir uns, Neuerungen einzuführen , die großen eines Majors oder Oberſtlieutenants entweder im Res gimente oder ineiner ſonſtigen militäriſden Stelleim: Aufwand verurſachen und nur ſehr geringe Reſultate bervorbringen .
wirklichen offentlichen Dienſte geſtanden haben ; ſollte
Im Kriege hat man neue Erfindungen einen gemiſ aber ein Stabsoffizier eines Regiments in Folge der Iren Sdpreden oder eine gewiſſe Únordnung verurſachen
ſeiner durch geſehen , blog,weil ſie neu waren ; indeſſen hat jederzeit oder wegen Geſundheit Regiments , geſchwächten ſeines bewieſenen Entlaſſung Zeugniſſe årztliche
in Folge ſeiner Dienſte, oder wegen ſeiner im Felde- er: baltenen Wunden, vor Ablauf bon 6 Jahren aufbalben Sold gelegt worden ſein , ſo kann er dennoch in dieſen
die geringſte Unterſuchungrheit bingereicht, den gewóbns en . wiederumzurüczuführ
lichen Zuſtand vonSiche
Dahin gehören vielleicht die congreviſchen Rafeten . Die Engländer machten im J. 1806 die erſten Verſuche das
Fåden zum Empfange ſeiner ganzen Regimentsgage
empfohlen werden , ſobald er zum General ernannt wird.
*) Uus dem Maiheft des Journal des sciences militaires , 1830 .
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mit gegen Boulogne und bebienten ſich derſelben ſeither
Die Meinung des Generals Gaſſendi úber die cons
in faſt allen ihren Erpeditionen ; im 3. 1814 wurde ein ' greviſchen Rafeten muß hier von großem Gewicht ſein. Raketencorps errichtet. Man verſichert, Detaſcheinents , Seit einigen Jahren , ſagt dieſer berühmte Artilleriſt, | dieſes Corps haben Theil an der Schlacht bei Waterloo bat man von den congreviſchen Rafeten geſprochen, bat ibnen ſo großeWirkungen beigelegt, daß man in dieſem genommen.
1
,, Die Raketen ( ſagt M. le capitaine Madelaine in Artifel über die Feuerwerfskörper ihrer erwähnen und i
feiner Einleitung zum Studium der Artillerie S. 172 ) die Mittel zu ihrer Anfertigung, welche noch nicht in tragen zwei, Irregularitaten veranlaſſende Urſachen in Büchern angegeben ſind, mittheilen muß . Es iſt nothig,
fich ſelbit; die eine besteht in den aufeinanderfolgenden daß die Artillerie im Stande iſt, die nåmlichen Waffen, :
Impulſen der Treibfraft, welche in der Praris weder wie ihr Feind , anzuwenden , wenn der Geſchmack der in Hinſicht der Kraft nodi der Direction die nåmlichen Neubeit oder die durch einige zufällige Erfolge eraltirte fein können , die andere in dem Schwerpuncte der Ras Einbildungsfraft es dahin bringt, daß man die Anfers
kete und der Berånderung ſeiner lage ; ſo daß alſo , tigung und den Gebrauch der Rafeten von ihr verlans abgeſehen von der Oberfläche und dem Volumen des gen ſollte ; aber indem ich es verſuche, das Verfahren bewegten Körpers , die Wirkungen der Treibfraft und bei ihrem Gebrauche und ihrer Anfertigung zu beſchreis der Sdywere veranderlich ſind für die Rafete , ohne eo ben , erlaube ich mir, dasjenige zu wiederholen , was idy für die Projectile zu ſein ." ... ,, Sie bieten dem Wis bereits in der früheren Ausgabe geſagt habe, daß náms
berſtande der Luft und der Wirkung des ſchwådiſten lich die congreviſchen Rafeten bei jeder Gelegenheit, nur Windes eine um ſo bóber anzurechnende Bloße dar, als nicht im Kriege, viel Unglück anrichten fónnen, daß ſie ibre Oberfläche eine große Entwickelung bat, als ſie eine aber bier nichts nůben , wegen der Ungewifbeit des
geringe Geſchwindigkeit beſißen und als ſie eine verbåtts Treffens, wegen der Kleinbeit und Beweglichkeit der niệmäßig große Babn durchlaufen müſſen. Betrachten wir ſie noch růckſichtlich der Art , wie die Treibfraft und die Schwere auf ſie wirfen , ſo müſſen wir fragen : Welche conſtante Wirkung laßt ſich von zwei einander
Ziele, gegen die man ſie anwendet, und endlich wegert der leichtigkeit, ihre Wirfungen zu gewahren und abzus halten. Man wird mir entgegnen, daß ſie während der lebten Belagerung, welche die Franzoſen in Danzig auss
entgegengeſeßten Kräften hoffen , welche ihre Wirkung gehalten haben , viel Schaden in dieſer Feitung anges nicht auf eine gleichförmige Art åußern ? Die Rafetens richtet båtten. Ich erſtaunte in dieſer Rückſicht über den ruthe dient wohl dazu , die Richtung bis auf einen ges General 1 .***. Was, ſagte ich ihm , Ihre Magazins .
wiſſen Punct zu erhalten ; ſie feßt ſich wohl den ſchnels wachen, benachrichtigt durch die Schildwachen, wußten len Veränderungen derſelben entgegen ; allein ſie ganz nid)t die Rafeten da auszureißen , wohin fie fielen ( ich
zu verhindern, vermag ſie nicht. Endlich iſt noch zu bes weiß nicht wie, denn ſie zerbrechen weder Mauern noch merfen, daß ſelbſt kleine Verånderungen in der Richtung ſtarfe búren ) ? Er antwortete inir : die Magazine was um ro beträchtlichere Abweichungen nach jeder Seite ber: ren ſo zahlreich und ſo zerſtreut , daß der größte Theil beiführen fónnell, als die zu erreichenden Diſtanzen gros ohne Wachen , ohne Schildwachen war. Seitdem babe
Ber ſind. Die Erſcheinuug, daß die Rafeten oft dahin idi meine Anſicht nicht geändert. ( Aide mémoire 5e zurücfehren, von wo ſie ausgegangen ſind, iſt zu auf, édit. t. II . p. 878.)" fallend , als daß ſie nicht den oben erwähnten feblern
Um die Anfidten unſerer Peſer über die fraglichen
der Einrichtung der Rafeten mehr zugeſchrieben werden Rafeten noch mehr zu firiren , wollen wir ihnen dns inůßte, als einem Mangel an Sorgfalt und der Unters mittheilen, was der Artillerie: Oberſtlieutenant Pairhans laſſung einiger kleinen Umſtånde bei der Anfertigung ." in ſeinem vortrefflichen Werfe : Nouvelle force mari-. Von einer großen Anzahl fortgetriebener Rafeten time darüber ſagt. erreiden nur wenige das Ziel, und in Betreff ihrer Wirs ,, Die Geſchicflich feit und die Zalente derjenigen ,
kung muß erwogen werden, daß ſie, verglichen mit an welche die Kriegerafeten vervollfommnen , ſcheinen groß deren Projectilen, nur eine geringe Geſchwindigkeit bes zu ſein ; aber ſind nicht dieſer Eifer und dieſe Talente
ſißen , weßhalb man ſie leben, und ihnen ausweichen rein verloren ? Und kann man hoffen , daß dieſe eigens fann ; daß ferner, da die Hülſe leer iſt, die Maſſe und ſinnige Waffe jemals wahre Dienſte leiſten werde, ſei daher auch die Kraft, mit welcher ſie treffen , weniger es in Land, oder Seefriegen ? Und båtten nicht da, wo man die Wirkungen dieſer Rafeten beurtbeilen konnte, groß iſt , als die anderer Projectile." r. Unter den bis jeßt ausgeführten oder vorgeſdıla : gute Haubißen oder Mörſer daſſelbe eben ſo gut oder
genen Verbeſſerungen beſteht die wichtigſte darin, den noch beſſer geleiſtet ? Im Jahr 1806 wurde Boulogne mit Rafeten und Stockungen , welden die Rafeten bei ihrem Abfahren unterworfen ſind und welche Einfluß auf ihre anfång: Bomben beworfen ; die Bomben allein ſtellten die Vers ' liche Richtung haben, dadurch zuvorzukommen , daß man wiſtung an , welche die Engländer den Rafeten zuſchries ſie mit Hülfe von 6, 8 bis 12 und 14 Fuß langen Rohs ben und wodurch ſie fich beſtimmen ließen, legtere eints
ren abfahren tåßt ; aber demungeachtet beſtehen die zuführen ." In Kopenhagen wurden im J. 1807 durch engliſche angegebenen Mångel noch iumer; die Rafeten tragen darum nicht weniger die Urſachen ihrer Abweichungen Rafeten Gebäude eingeåſchert, inbeffen wurden ſie dabei in fich felbſt ; die concentriſch placirten Ruthen verbins durch 6412 Bomben , 4966 Rugeln und eine verhältnißs
dern wohl zum Theil die ſchnellen ablenkungen, können måßige Anzabl von Prandfugeln unterſtüßt, die zu gleis ſie aber nicht ganzlid aufheben . " der Zeit mit ihnen in die Stadt geſchleudert wurden ."
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,,Beim Angriff der Inſel Air im F. 1809 Verbranns! ben ſolltest, müßten alle ihre Beſtandtheile in Bezug auf ten sie Engländer Tauſende von Rafeten, ohne Schaden Gewicht, Form, Gleichartigfeit, Entzündbarfeit 20. ſtreng anzurid )ten.“
ſymmetriſch um ihre Achſe vertbeilt und die Atmoſp
häre ,,Bei dem Bombardement von Vlieſfingen gingen die mußte vollkommen rubig ſein ; und ſelbſt, wenn man allen Rafeten ſo wenig richtig , daß die Engländer ſelbſt ers dieſen unmöglichen Bedingungen genügen fónnte, würde zählten, ſie fehrten auf die Batterieen zurúd , von denen ein gewöhnliches Geſchủß eine viel größere Richtigkeit, ſie ausgingen .“ einen viel ſtårkeren Stoß am Ziel und eine weit grós „ Im J. 1811 wandte die franz . Artillerie vor Cadir Bere Tragweite gewähren. Rafeten an , welche febr weit gingen ; eben ſo trieben „ Indeſſen mag ihre Anwendung in verſchiedenert
die Engländer eine große Anzahl nach unſeren Arbeiten, aklein weder die einen noch die anderen machten Effect. ,, Bei Leipzig wurden im I. 1813 durch Rafeten cinige Munitionswagen in die Luft geſprengt und einige Pferde
Fållen, zweckmäßig erſcheinen , z. B. beim Walfiſchfang, obgleich wir der Meinung ſind, daß eine kleine Haubige ihre Granate ridhtiger und weiter tragen würde. Man fann die Rafeten auch gut benußen , um Schiffen eitt
erſchreckt, alſo kleine Begebenheiten veranlaßt, die feinen Rettungsſeil zuzuwerfen und umgekehrt ein Seil vom
Antheil an der Entſcheidung dieſer großen Schlacht bats Schiff an das Land ; endlich mögen ſie auch gegen junge ten . Es iſt wahr, die engliſche Escadron der Rafetirer und unwiſſende Recruten gut ſein, welche Alles erſchredt;
trug den Namen ? leipzig
prunkvoll geſtickt auf ihrer aber gegen Truppen einer guten Armee werden fie im
Standarte ; aber man muß ſich erinnern, daß bei leip: ' mer eine Waffe von geringer Wirfung bleiben, noch ges
zig ihre Rafeten durch Kanonen , und die Gewehre und ringerer Wirkung aber, wenn man ſie, auf welche Art Gabel von 400,000 Mann machtig unterſtüßt wurden .“
man wil, zur Befämpfung von Kriegsſchiffen verwens
„ In demſelben Fabre trieben die Engiảnder eine den wollte .
große Menge Rafeten nach Danzig, von denen indefen
,,Die fraftigſten Brandmittel werben baber noch lange
nur eine ein Hospital in Brand repte. Aber Schaden , Zeit glühende Kugeln, Bomben , Granaten , Brandfugein den Danzig damals in dieſer Hinſicht erlitt, rührte von ſein u , nd wie auch die Beſtandtheile, die Formen und
glühenden Rugeln , Granaten und Bomben ber , und die Miſchung der Feuerwerfsfórper beſchaffen ſein md más fo bat es doch nicht den Anſchein , daß man durdi man fonnte bei dieſer Gelegenheit ſeben , wie unrichtig gen , ſo die Rafeten gingen, denn am 10. Octbr. wurden deren ſie entſcheidende Verånderungen in der Befämpfungss 1000 nach der ſehr großen Stadt getrieben und davon weiſe einer feindlichen Flotte berbeiführen werde . fielen 990 außerhalb dieſes weiten Raumes. " Nach der Meinung der ausgezeichnetſten Artilleriſtest 1 ,, Im J. 1814 baben die Kriegsrafeten faum einen ſieht man alſo, daß die congreviſden Rafeten nur eine Recruten und die amerifaniſche Miliz von Neuorleans unſichere und ſehr beſchränkte Wirkung haben, daß dieſes Zerſtörungsmittel im freiem Felde bei weitem nicht die in Erſtaunen geſeßt.“ Im 3. 1815 wußte man es blos daher , daß die Wirkungen der Artillerie bervorbringen fann , daß zur Rafeten im Kriege figurirt batten , weil man ſie nach Einăſcherung der Stådte die Bomben immer einen gros dem Frieden mit der engliſchen Armee defiliren Tab. " Ben Vorzug behalten und daß endlich die Rafeter fünfs ,, im J. 119 ſcheiterte ford Cochrane am Fort tighin feine moraliſche Wirkung mehr auf den Soldater Callao in einem Angriffe , worin er auf den Erfolg baben werden .
ſeiner zahlreichen Rafeten gerechnet batte. Im 3. 1821 führte die óſtreichiſche Armee Raketen mit gegen Neapel , fand aber keine Gelegenheit , Ges brauch davon zu machen . ,, ndlid ſagt man, die Rafeten ſeien mit Erfolg zur Zobtung der Wallfiſche in den nordiſchen Meeren vers
Man vergleicht die 24pfdge. Haubiße mit den 4 zó{ ligen Raketen; nun weiß man aber, daß der Transport der leßteren rechomal ſo viel Wagen erfordert und daß der Roſtenaufwand 12 ' /,mal größer iſt. Eine congrevis
( che Rafete foſtet wenigſtens 30 Franken. Einige Anbånger der Rafeten behaupten , daß ſie im
ſucht worden .
Seefriege großen Nußen gewährter, daß 3. B. { chwade ,, Man ſieht aus dieſer Auseinanderſeßung, daß die Seefahrzeuge eine Stadt bombardiren und dann wegen
Raketen bis jeßt noch keine Wirkungen von großer mis ihrer Beweglichkeit den Batterieen derſelben entwiſdest lítåriſcher Wichtigfeit hervorgebracht haben ; man ſagt, konnten . Wir glauben , daß dieſes Brandmittel felteu
fie ſeien gut an Stellen, wohin feine Artillerie fommen gelingen wird , wenn man es nicht mit Mörſeru und tonne , aber wobin fann die Artillerie nicht kommen ? ,,Was ar der Rafeten beſonders merfwürdig iſt, iſt die Eigenſchaft, daß ſie die Urſache ihrer Bewegung in ſich ſelbſt tragen ; allein da dieſe fonderbare Eigenſchaft die Rafete zur Herrin ihrer eigenen Richtung macht, ſo
Bomben unterſtüßt. Ueberdieß lehrt die Erfahrung, daß man auf Schaluppen 7 bis 8 zollige Mörſer führen kann , deren Wirkungen gewiß furchtbarer und ſicherer ſein wers den, als die der congreviſchen Rafeten, deren Gebraud auf fleinen Schiffen nicht ſo leicht iſt, als man glaubt. wird ſie ſtets einen zu irregularen Schuß verurſachen , Man ſagt, daß zum Angriff von Algier Brandrafes als daß man auf großere Diſtanzen auf einigen Effect ten gebraucht werden ſollen . Nun gut, wir fónnen im mit Sicherheit redinen fónnte .
| Voraus behaupten, daß ſie die von ihnen erwartete Birs Die Rafeten haben -eine geringe Geſchwindigkeit, kung nicht bervorbringen ' werden , und daß ſie dort wie auch wenig Maſſe beim Auffahren, weil ſie alsdann leer anderwårts nur die unterthånigen Diener der Mörſer
ſind und wenn ſie auf entferntere Diſtanzen richtig ges und der Bomben ſein werden. Redigirt unter Berantwortridtet der Berlagsbandlung: E. W. fubfeln Darinſtadt und in doſlen Drijin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 94.
24. Nov. 1830 . ச
Allgemeine Militar · Zeitung. . Großbritannien . ( Fortretung . )
Ganzer Retraitegehalt ( retired full pay. )
13) Sollte ein Offizier nicht lange genug gedient ha : ben, um nach Maßgabe des vorhergehenden Artikels zu
halbem Solde berechtigt zu ſein, ſo ſoll er einen temporås
ren halben Sold nach folgenden Beſtimmungen erhalten : 7) Auf Sr. Majeſtát Befehl ſoll zur Verſorgung Temp. halber Sold. Für Dienſte: ausgedienter invalider Offiziere, anſtatt Tie wie ehemals unter einem Jabre für 1 Jahr in Beteranens und Invalidenbataillone zu verſeßen, eine 2 Jahre 2 unter und Jahr 1 Anzahl derſelben mit vollem Solde beibehalten werden, 3 2 Jahre und unter 3 Jahre . welche jedoch folgendes Marinum nicht überſchreiten 14) Wenn der Offizier nicht ſchon früher wieder auf darf, nåmlich 12 Oberſtlieutenante, 24 Majore, 90 Ca. ganzen Sold geſeßt worden iſt , ſo fou die temporåre pitaine, 60 Lieutenante und 30 Fåbndride. .
.
8) Die zu dieſem Etabliſſement erwählten Offiziere Bewilligung am Ende obiger Perioden aufhören . 15) Ein Offizier , welcher den temporåren halben můfſen Sr. Majeſtåt von dem Commandeur en chef empfohlen werden. Sie erhalten ihren Gehalt nach ih, Sold bezogen , fann wieder mit dem ganzen Solde in rem Regimentsgrade und nicht nach demjenigen , den ſie Dienſt treten, entweder durch Tauſch oder auf ſonſtige vielleidit in der Armee bekleideten. Sie erhalten audi Art, vorausgeſeßt, daß ſeine Anſtellung binnen 5 Jah, hierdurd feinen erhöhten Rang, noch können ſie ferner ren , nachdem die temporire halbe Soldzahlung aufges. befördert werden. hört, ſtatthat. In dieſem Falle soll ihin ſeine frühere 9 ) Kein Offizier fann auf dieſes Etabliſſement ge- Dienſtzeit ſowobl, als auch die ganze Zeit, ſeit welcher feßt werden, bis eine Vacanz unter den Offizieren ſeines er auf halben Sold geſeßt worden , als Dienſtzeit ans Grades eintritt und bis der jährliche Belauf dieſer Gesgerechnet werden . balte die Summe von 40,000 Pf. St. nicht überſchreitet. 16) Ein Zauſdh , nach vorſtehendem Artikel, fann
10 ) Die Offiziere, welche inskünftige bei den Vetes mit einem Offizier in Activitåt getroffen werden , der ranenbataillonen angeſtellt werden , erhalten dadurch zu halbem Solde berechtigt iſt. feinen Anſpruch auf den ganzen Retraitegebalt. Bei 17) Wenn ein Offizier, welcher auf temporåren hal ibrer Entlaſſung ſind dieſelben Regulationen 311 beobs ben Sold geſetzt iſt," ſeine Stelle gekauft hat , ſo kann achten , weldie auf die Linienoffiziere in Anwendung er den Regulationspreis dafür wiederum aus der of: kommen . fentlichen Raſſe durd, den Kriegsſecretår erhalten, und Halber So18 .
die ſolchergeſtalt vorgeſtreckte Summe roll der Kaffe wie :
11) Der halbe Sold iſt eine Remuneration für vor hergegangene militäriſche Dienſte, und legt zugleich dem Empfänger die Verbindlichkeit auf, zu ſeiner Militårs pflicht zurückzukehren , ſobald er dazu aufgefordert wird . Ein Offizier, der dieſer Aufforderung nicht nadkommt,
derum durch den Verkauf einer erſten Stelle mit voller Gage ( first full pay commission) erſebt werden , vors ausgeſetzt, daß nicht mehr als eine derſelben von zweien To verkauft wird, um der Kaſſe den vorgeſtreckten Res gulationspreis der Stelle zu vergåten .
iſt dein Verluſte reines halben Soldes ausgeſeßt.
18) Wenn ein Subalternoffizier, der zu barbem Sold
13) Rein Offizier iſt zu dem halben Solde berechs berechtigt iſt, wünſcht, ſeinen halben Sold zu verfaufen, tigt, wenn er nicht wirklich in einem Regimente, Corps oder eine Vergütung dafür zu erhalten, ſo iſt dabei fols
oder ſonſtiger militäriſcher Stelle Dienſte gethan , und gende Regel zu beobachten : Hat derſelbe ſeine Stelle zwar während eines Zeitraumes von wenigſtens dreigekauft , ſo kann er den Regulationspreis dafür erhals Fahren in dem vereinigten Reiche, oder zwei Jahren in ten (er mag auf halbem Sold oder temporårem ſtehen) den Colonieen , oder einem Jahre mit der Armee im nach Beibringung der gewöhnlichen ärztlichen Zeugniſſe oder dieſen Verhältniſſen gemåß, – ausgenom åber ſeinen guten Geſundheitszuſtand.. - Hat er ſeine Felbe, men , wenn -
.
er durch in der Schlacht erhaltene Wunden Stelle nicht gefauft, To erhält er, wenn er lieutenant gendthigtſein route, ſichvorAblauf dieſer Perioden iſt und 7 Jahre mit ganzerGage in der Armee gedient auf halben Sold zurück zu zichen . hat, den neuen Preis ſeiner Stelle. Dieſen erhålt der
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Gornet oder Fåbndrid, gleichfalls, wenn er 6 Jahre To gedient bat. Iſt die Dienſtzeit fürzer, aber über 4 Jahre geweſen, ſo wird nur der alte Preis bezahlt. Wenn ein Offizier, der ſeine Stelle nicht gefauft hat, vor Ablauf von 4 , und nach 3 Jahren , auf eigenes Erſuchen und
ben neueren Zeiten eingegangen , tritt wieder unter dem Namen Pandwehr auf, beſteht aber, wie die preußiſche, außer der Erercirzeit nur aus dem erforderlichen Offi. ziercorps. - Se. Durdul, der Herzog baben unterin 21. Octbr.
nicht Wunden oder Krankheits halber , abzugeben wünſcht,
dem Oberſten w. Rabiel die Direction des Zeughauſes
ro roll er nur den balben neuen Preis ſeiner Stelle und dem Plaßmajor Hånn die Direction des Montis rungsmagazins übertragen , ferner den Major v . Wulfs
erhalten .
19) Aber in feinem der in den beiden vorhergehenden fen zum votirenden Mitgliede des Kriegs- Collegiums Artifeln genannten Fåde roll dem auf balbem Solde befördert. ſtehenden Offiziere ein Redt cingeräumt werden , zu F r a'n frei ch. verlangen, den halben Sold zu verfaufen oder eine Vers Es iſt eine ſehr ausführliche f. Verordnung wegen
gütung dafür zu empfangen . Die Erlaubniß wird von Reorganiſation der im 3. 1817 in Breſt auf dem finis
der Commandeur en chef und enſchiffe ,,, Orion " geſtiftetenAnſtaltfür dietheoretiſche dieſe Sr.Majeſtætvondem vom år empfohlen geiſtliches , die ein iſt. Keine Perſon 20)Kriegsſecret
Amt bekleidet, die ſich der Marine widmen, erſchienen. Die Anſtalt ne, Tou zu balbem Solde! rol in der Folgeden Namen Seedule führen , und hmee der Armeefapla Ausna mit mitAusnahm der Armeefaplane, roul zu balbem Solde unter dem Oberbefehle eines Schiffscapitains ſtehen, der ſein . nd )tigtNiema *) bered21)
unter dem Alter von 19 Jahren im 1. Fregattencapitain , 5 Schiffslieutenante,1 Schiffspres , 1 Verwaltungscommis , 1 Oberchirurg, 7 Profeſs heimiſchen Dienſte 18 Jahren im ausmår. diger tigen Dienſte, oder, oder von,unter 17 Jahrennad einjährigem foren und die binlängliche Schiffsmannſchaft'an unter: I
Felddienſte, zur Zeit ſeiner Reduction, fann auf anderen offizieren , Seeleuten und Soldaten unter ſich bat. Im Kriegsminiſterium iſt man, wie der National
als nur temporåren halben Sold Anſpruch machen .
wiſſen will , mit einem ueueu Recrutirungsgeſebe
22)Reine Garniſoranſtellung gibt einem Offizier befchäfftigt, wornach alle Bürger ohne Ausnahme zum Anſpruch auf irgend einen balben Sold.
ſein ſollen. zugelaſſenwerden. Stellvertreter fors ftrengen Bedingungen 23) Der Offizier, welcher wegen ſeines Geſundheitss ' Militárdienſte len nur unter verpflichtet zuſtandes darum nachſucht, auf balben Sold geregt zu Um einzutreten , fou ein Alter unter 30 Jahren und werden , muß ſich deßbalb, undzwar wenn er in , oder i Renntnißdes leſens und Schreibens erfordert werden. in der Nähe von Pondon oder Dublin ſich befindet, durch Die Armee würde auf 500,000 Mann gebracht werden, .
die ObersMilitárårzte in dieſen Stådten unterſuchen laſs movon aber nur die Hälfte ſich unter den Fahnen bes
fen . Auf anderen Stationen geſchieht dieſes durch eine finden wird. Die Dienſtzeit' ſoll von 8 auf 5 Jahre Berſammlung mehrerer Aerzte nach Vorſchrift der Kriegos vermindert werden . artikel. Das Reſultat davon iſt dem Commandeur en Der Kriegsminiſter, wegen, Marſchallnach Gerard hat ſeis chef und dem Kriegsſecretår einzuſchiden. Wenn keine ner Geſundheitsumſtände langen, und ins
ſolcheUnterſuchung ſtattgehabt hat, ſowird es angeſes ſtändigen Bitten , ſeine Entlaſſung vom König erhalten. ben werden , als " ziehe ſich der Offizier ſeiner eigenen An feine Stelle iſt der Marſchaï Soult zum Krieges Convenienz balber auf balben Sold zurůd. miniſter ernannt. 24) Der Wohnort des Offiziers auf balbem Sold iſt - Der berühmte Vertheidiger von Húningen, General :
jedes Quartal auf dem lebenszeugniſſe (affidavit) anzu , Baron Barbanègre, iſt nach einer ſchmerzhaften und
geben , ermag nun ſeinen halben Sold ſelbſt oder durch langwierigen Krankheit geſtorben ; die Obſequien wur . einen Agenten beziehen.
.
'.
( Sdluß folgt.)
Braunſchweig.
den am 10. Nov. in der St. Rochuskirche gebalten . Generalmajor St. Cyr - Nugues iſt zum Direcs .
Braunſchweig, 28. Oct. Bei uns gibt es gegens tor des Perſonnel im Kriegsminiſterium ernanntworden . wärtig faſt täglich Verånderungen , unter denen die Umgeſtaltung des Militáretats wohl die alges
$ anno B e r.
Hannover , 7. Nov. Dem Vernehmen nach haben
mein intereſſanteſte genannt werden dürfte. Derſelbe Se. Majeſtät der König mehrere Veränderungen in der wird nämlich auf das bundesmåfige Contingent redus bisherigen Organiſation unſerer Armee zu vers cirt , und ganz auf preußiſchem Fuß , auch in Betreff fügen geruht. der Offizierbeſoldungen , eingerichtet. Dabei gewinnen
Se. Majeſtát der Rønig haben dein Kriegsrath ,
nun alle die, welche im activen Dienſte bleiben , außer ordentlich. Die Majore z . B. erhalten monatlich 130 Thlr. Gebalt , 16 Thlr. für die Wobnung , einen Be. dienten und Rationen auf zwei Pferde. Die auf Wars tegeld und in Penſion verſeßten verlieren zwar, ſind aber doch ziemlich gut bedacht. Die frühere Reſerve, in *) Es hatten früberhin mehrere Offigiere auf halbem Golde ibre
Oberſt v. Berger , den Charakter als Generalmajor beizulegen geruht. Italien.
Eine in Genf erſchienene Schrift enthält folgende
ſtatiſtiſche Angaben über die Italiäniſchen Staaten : 1) Deftreid iſd . Italien ,aus den lombardiſd):venes tianiſchen Staaten, mit Einſchluß des italianiſden Tyrol
Zeit zu den nöthigen Studien benugt und fich dem geiftlichen und eines Theils von Trieſt und Jayrien beſtehend, bat Stande gewidmet.
anmerk. des Ueberſeperë.
( bei 5,000,000 Einw. und 130 Mill. Einfünfte) 60,000
750
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Soldaten . 2 ) Sardinien , welches Piemont, Genua , guſt c. beſtimme Ich in Folge Meiner Ordre vom 21 . einen Theil des Mailändiſchen , Montferrat und die In: ſel Sardinien umfaßt , hat (bei 4,000,000 Einw . und 70 Mill. Einfünfte ) 25,000 Mann Truppen. 3 ) Das Herzogthum Parma u . Piacenza (mit 500,000 Einw .
Dec. 1825, daß die zur Meldung bei der Landwehr vers pflichteten, dieſe Meldung aber unterlaſſenden Kriegos reſerves und landwehrmannſchaften um eben ſo viel Jahre, als ſie ſich durch die Unterlaſſung der Mels
und 5 Mill . Einfünfte ) 1500 Soldaten . 4) Das Hers dung oder anderweit der Gontrole der fanbwehrbehörden
zogthum Modena und Maſſa de Sarrara gåbit entzogen haben, im erſten Aufgebot der Landwehr långer (bei 380,000 Einw. und 4 Mid . Einkünfte) 1900 Mann behalten werden ſollen . Ich trage den Miniſterien auf,
Truppen. 5 ) Pucca bat (bei 150,000 Einw . und 2 Mil. wegen Ausführung dieſer Beſtimmung das Nöthige zu Einkünfte) 1000 Mann Truppen. 6) Das Großherzogthum Toscana ( 1,400,000 Einw. , 20 Mill . Ginkünfte)
verfügen . "
3500 Soldaten. 7) Der Kirchenſtaat ( 2,600,000 E.,
v o r ſ chlag
30 Mill . Einkünfte in gewöhnlichen Jahren und 40 Mill.
in 5000 Soldat 8 ) erung Das Königr eich beis derJubelja Sicilihren eineren. Bevölk en )bat(bei von 4,500, 000
zu einer zweckmäßigeren Bewaffnung und Bekleidung
der Infanterieoffiziere. Einw. u. 90. Mill. Einfünfte) 30,000 Soldaten. 9) Die Republik San Marino (6800 Einw. , 80,000 Eins Der Offizier ſoll zwar nur Anführer und nicht ges fünfte ) 35 Soldaten . rade Mitfämpfer ſein ; indeſſen kommt er doch oft in den Fall, ſich ſeiner Haut wehren zu müſſen, und iſt dabei Niederland e . Der König hat 32 Ehrenzeichen des Militår.Wil im Nachtheil. Der Degen bat zu wenig ſpezifiſche Schwere, um belmsordens zur Verfügung des Generallieutenants Baron ( baſſé geſtellt, als ein Zeichen von Sr. Maj. einen Stoß mit dem Bajonnet oder der fanze abzuweb, Zufriedenheit mit den dem Vaterlande bei den Vorfallen ren , er fann faum einen fråftig geführten Såbelhieb
zu Antwerpen bewieſenen Dienſten und zur Belohnung abhalten . Als Offenſivwaffe betrachtet, erlaubt er nur den Stoß, der allerdings" lebensgefährlich , aber nicht des durch unſere Braven an Tagbatgelegten fchrockenen Heldenmuthes. Se. den Grcell. bereits uner neun, immer anwendbar iſt, am wenigſten im wilden Kampfs
derſelben an diejenigen Offiziere ausgetheilt, die ſich bei getümmel. Die Rückenflingen ſind als Hiebwaffe wohl dieſen Ereigniſſen am meiſten auszeichneten, unter Ans in einem Zweifampfezu gebrauchen, bei dem man ſich beren an den " Generalmajor Favauge, den Oberſt: balb entkleidet, aber viel zu leicht, um einem oft doppelt Intendanten van den Bergb , die Oberſtlieutenante bekleideten Gegner eine ſchmerzhafte Wunde beizubringen .
Kelder, Volthemer und Rupertus, die Majore Der Sábel,und namentlich ein kurzer und breiter, wie Seelig und van der Wyk , den Capitain Brums die der engliſchen und preußiſchen Huſaren ,verdient ftede und den Capitains Adjutanten des Sen.Chaſſé, baber den Vorzug. Der Infanterieoffizier ſollte jedoch Wie man vernimmt, ift der Generat auch ein Feuergewehr baben. Die Widerſacher werden mir zur Antwort geben , felbſt durch Se. Majeſtät für ſeine wichtigen dem Vaters
Hombad . -
lande bewieſenen Dienſte mit dem Großfreuz des daß mancher alte Infanterieoffizier noch nie in den Fau Militár Wilhelmsordens beehrt worden. De ft rei d .
gekommen , den Degen zu ſeiner perſönlichen Verteidis
gung zu ziehen , noch weniger ein Piſtol zu brauchen ,
er ja ſtets von Bewaffneten umgeben ſei, die ihn nöthigenfalls Wien , 14. Nov. Nach långeren Berathungen iſt indem ſchůßen würden. Sie werden ſich dabei. nun in den Stånden Ungarns die Ausbebung von auf diefranzöſiſchen Infanterieoffiziere beziehen, die ſelbſt 50,000 Recruten in dieſem Adnigreiche (und zwar im Felde nur ſogenannte Galanteriedegen führten und 28,000 Mann gleich und 22,000 Mann mit Anfange ziemliche Erfahrung batten. Aber dieſen Einwurf Weiſe
März 1831) bewilligt worden. Die Stånde verweigers ich zurück. Die franzöſiſchen Infanterieoffiziere baben ten hauptſächlich deßwegen Anfangs ihre Einwilligung, ſich im Gefechte mebrmals der Piſtolen bedient. weil ſie ſich mit der auf ihre Anfrage um den Zweck der bere meine Gründe und prüfe fie. ſo ſtarten Recrutirung erfolgten Antwort der Regierung :
fie mddten einen Blick auf Europa werfen ," nicht begnügten . Als aber der auf den Vorſchlag der Regies rung, welche eine weitere öffentliche Auskunft nicht für ftatthaft erklärte,von der Ståndeverſammlung gewählte
Man
So lange das Gefecht, gleichviel ob in geſchloſſener
oder in aufgeldſter Ordnung ſeinen regelmäßigen Gang bebått, braucht der Infanterieoffizier eigentlich garkeine Waffe, und er fönnte ſeinen Dienſt eben ſo gut mit einem Spazierſtdodhen verſehen . Wird aber – wie dieß -
und beeidigte Ausſchuß, zu einer Geheimenratbeſibung in Zutunft wohl öfter der Fall ſein dürfte - ein Bas .
gezogen, bierauf in der Berſammlung die Nothwendig: jonnetangriff wirklich durchgeführt, ſo ändert ſich das Feit dieſer Maßregel erflårte, fand der Vorſchlag keine Berbåltniß und der Offizier muß reine Waffe ebenfalls Gegner mehr. Durch dieſe Aushebung werden alle un brauchen. Hier kann ein einziger gut angebrachter Piſtos gariſche Regimenter in podzáhligen Stand geſeßt. lenſchuß , z. B. auf den Anfübrer der feindlichen Abtheis Preußen. lung gerichtet, große moraliſche Wirkung bervorbringen . Se. Maj. der König baben aus Potsdam vom 12. Uuffallender iſt der Nußen bei Cavalerie - Attaquen. Dct. folgenden Befehl erlaffen ; ,, Auf den Bericht der Bei Abwebr derſelben fommt es bauptſächlich darauf an,
Miniſterien des Inneren und des Krieges vom 11. Aus 1 daß man die fühnſten der beranſprengenden Offiziere >
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und Reiter niederſchießt oder verwundet. Der Solbat Offizier in ber That nicht, wie er eine Brieftaſche, fand:
verliert in ſolchen Momenten oft den Kopf und ſchießt, i farte , ein Taſchentuch , Fernrohr , ein Stück Brod für ohne zu zielen. Vom Offizier fann man wohl etwas den Heißhunger und vielleicht auch eine Tabafspfeife Doch ehe derſelbe reinen Neben oder Hinterleuten ges len Hintertheis iſt faum für Taidentuch und Brieftas
mehr Beſonnenbeit und Geiſtesgegenwart verlangen . unterbringen roll; denu in den engen Taſchen des ſchmas
ſagt hat, auf wen ſie ſchießen ſollen, iſt der fühne Reis ( che Plak, nnd was im Ozako nicht Raum hat,muß über ter ſchon bei den Bajonnetſpißen angefommen, die dem Bord geworfen werden, ſobald der Diener einmal frant ſchäumenden Roſe leider nur zu oft ebrerbietig Plat wird oder dem Offizier nicht überall folgen fann. machen , ſtatt es zu durchbohren . In ſolchen Fällen iſt es gut, wenn der Offizier auch Feuerwaffen führt, und nicht erſt fremder Hände bedarf , um den fecfen Reiter vom Pferde 311 ſchießen . Ich bringe daber in Vorſchlag: daß jeder Infantes
Die Verehrer der jebigen Mode werden mich zwar
an Mantel und Uniform Ueberrod erinnern , in deren Taſchen wehr untergebracht werden kann , ohne daß man 5
einem Beutelthiere åbnlich wird ; ich erwiedere aber dar.
auf, daß der Mantel doch nur bei Regen oder großer
rieoffizier im Felde zwei gezogene Piſtolen im Gürtel Kalte angezogen wird, der Ueberrod dem gerügten les trage, die ihm bei Wald und Dorfgefechten und bei bel aber nur auf Koſten eines anderen Vortheils abhilft. Ein Uniform - Ueberrod vermehrt das Sepåd und allen Entſendungen mit kleinen Trupps ſehr gute Dienſte leiſten werden und ihn oft vom Tode oder von der Ges die Ausgabe, wie jede doppelte Befleidung. Der Ofis fargenſdiaft retten fónnen . gier - die von den Garden vielleicht ausgenommen Dieſer Zuſatz der Bewaffnung wurde aber mit den route nur einen Roc und einen Mantel baben . Dies modernen Offiziers - Uniformen wenig harmoniren , und fer Rod muß vorn zu ſein und bis an die Kniee reichen, ungefähr wie die Roce der altdeutſchen Jünglinge. Der
dieſe bedürfen daber auch einer Veränderung.
Aufrichtig geſprochen, ſeben die heutigen Uniformen Ausput iſt willführlich und Sache des Geſchmads. hat der europåiſchen Infantericoffizierewohl eher einem Balls der Offizier aber zweierlei Nóce, ſo ſebt ihn dieß in
fleide, als einem Waffenrode für Kriegsmanner åhnlich. die Nothwendigkeit, wenigſtens vier Röcke zu baben, Wie iſt man zu ſo ſeltſamer und unzweckmäßiger Tracht' wenn er gute Wirthſchaft treiben und ſauber erſcheinen gekommen ? Viele tauſend Jahre hindurch , in denen will. Dieß iſt aber für einen Infanterieoffizier im Felde
mandier lange Krieg geführt wurde, trugen Offiziere offenbar zu viel. Man gebe ihm daher nur einen zwed: und Soldaten aller " cultivirten Nationen kurze Rocke, måßigen und geſchmackvollen Rock , und laſſe ihn im die vorne feine Deffnung batten und bis an die Kniee Felde einen breiten Gurt von ſchwarzem leder umſchnals reichten . Dieſe ſogenannten Waffenrode, eine Lieblings. len , worin 2 Piſtolen und 6 Patronen geſteckt werden . tracht der Ritter , waren oft böchſt geſchmadvoll mit !
Am Schluſſe noch eine kurze Bemerkung über Givil
goldenen oder ſilbernen Treſſen, Stickereien und andes fleidung der Offiziere, die fürzlich in einem Heere
rem Auspuße verziert, ſo daß lurus und Mode hinreis verboten, im anderen geſtattet wurde. Die gute abſicht chenden Spielraum hatten. Die anſtoßigen Sitten und lächerlichen Moden zu ludwig XV . Zeiten übten jedoch ihren nachtheiligen Einfluß auch auf das Militår. Man fand Geſchmac am abgeſchmackteſten der Kopfpuße, der
der oberen Behörden : unbemittelten Offizieren unnöthige Ausgaben zu erſparen, ſol rühinend anerfannt werden. Mit den anderen angerühmten Vortheilen bin ich nur theilweiſe einverſtanden . Ein förmliches Verbot beint
Perúce und dem Haarbeutel; man fand Geſchmack an ſogar ungerecht zu ſein, denn warum ſoll der offizier bunten lappen, namentlich an Unterfutter, und febrte, nicht die Freiheit haben , an heißen Sommertagen है3. B. ſo viel als thunlich war, das Inwendige nach Außen. in einer leichten Kleidung einherzugehen , wenn er nicht Daraus entſtanden allmählid bunte Rabatten , Aufs gerade im Waffendienſte beſchafftigtiſt ? Der Offizier dlage , Rockſchoße 2c. iſt ſo gut Staatsbürger wie jeder Andere, warum ſoll er
Nadıdem Perúce und Haarbeutel im faufe der Zeit gezwungen ſein , fortwährend eine Kleidung zu tragen , fich auf den Zopf und einige beſcheidene Seitenlocken reducirt, und die Kriegsfürſten die Anſchaffung der Bes fleidung ihrer Soldaten ſelbſt übernommen hatten, fins gen die ſparenden Bekleidungs- Commiſſionen an , vom Vordertheile des ehemaligen Waffenrockes einen Streis fen Tud nach dem anderen wegzuſchneiden , wodurch derſelbe nach und nach die gegenwärtige Geſtalt erhielt. Um den Offizier noch beſonders auszuzeichnen, wurbe .
die koſtſpieliger' iſt, als ein einfacher Civilrock , und ihn bei warmer regnigter Witterung nothigt, ſich noch oben: drein mit einem Mantel zu belåſtigen ? Iſt die Garnis ſon zahlreich und der Ort groß, ſo darf der Offizier in Uniform faum wagen , ſich auf den Straßen mit einem Freunde in ein Geſpräch einzulaſſen , weil er jeden Aus genblick befürchten muß, eine militariſdie Ehrenbezcigung unbemerkt und unerwiedert zu laſſen. Ueberdieß verliert
ſein Rock hinten långer und ſpiter gemacht, ſo daß er ein Rod , den man täglich auf dem Leibe trågt, ſelbſt in
einer geſchnittenen Schreibfeder ſehr ähnlich ſieht. - ob Db dieß ſchon ſieht darüber laßt ſich nicht ſtreiten ; das Auge gewohnt ſich an Ales . Aud; die Haarbeutel wurs den zu ihrer Zeit ſchon gefunden . Daß aber die jeßige Tracht der Offiziere nicht zwed måßig iſt, wird man mir wohl einräumen müſſen.
den Augen der Untergebenen ſeinen Werth , und neben : bei noch das fnappe und gefålige Aeußere, welches dent Offizier auszeichnen ſoll. = Moraliſche Nadtbeile kann das Tragen der Giviltleider gar nicht baben , denn nicht der Rod macht den Mann, ſondern
Abgerechnet, daß Unters der Mann muß den Roc ebren , und ein Ebrenmaun
leib und Oberſchenkel gar nicht bedeckt ſind, weiß der I wird ſich auch im Kittel ehrenwerth betragen . Redigirt unter Verantwortlidhkeit der Berlagshandlung : 6. W. Beste in Darmſtadt und in deſſen ofizin gedruct.
Samſtag,
Nr. 95 .
27. Nov. 1830.
Allgemeine Militar - Zeitung. þ
Recrut bis zu feiner Invaliditåt dienen. Man hofft,
å ut no Ver.
Die in Nr. 94 der A.M.3. erwähnten Veränderuns daß der gegenwärtige Reichstag ihm die Wohlthat der gen in der Organiſation der bannoverſchen Armee rollen Capitulation zugeſtehen werde. hauptfächlich darin beſtehen , daß die Armee in Divis ſionen und Brigaden eingetheilt worden und die
Großbritannien.
Stellen der Regimentschefs eingegangen ſeien.
(Schluß. )
De tre i dy.
25 ) Die Offiziere, welche während des legten Kries
Wien , 10. Nov. Durch allergnädigſtes Handbilletges wegen Wunden oder im Felde zerrůtteter Geſundheit, Sr. M. des Raiſers an den Hoffriegsraths - Präſidenten oder wegen Reductionen der Regimenter auf den Fries Grafen Gyulai iſt S. D. der Herzog v. Reichſtadt, densfuß, auf halben Sold gereßt ſind, ſollen den neuen bisher Major bei Solins Infanterie, zum Oberſtlieute: balben Sold, wie ſolcher auf beiſtehender Scala verzeichs nant bei dem in Brúnn garniſonirenden Inf. Regiment net, genießen ; diejenigen Offiziere aber, welche erſt ſeit ,, Herzog von Rafau " ernannt worden. -
Beendigung des Krieges von 1815 in den Dienſt getres
Am 6. Nov. rollte in Preßburg die leßte discutis ten ſind, und nach dem Datum gegenwärtiger Ordre auf
rende Reichstagsfißung gehalten werden , deren Gegens halben Sold tauſchen , und zwar nicht ihrer Geſundheit
ſtand eine dem ungariſchen Militår zu bewilligende wegen , ſondern ihrer Convenienz halber , und ebe ſie 7 neunjährige Capitulation ſein wird. Bis jeßt mußte Jahre mit ganzem Solde gedient haben , ſollen nur den der von dem Comitate einmal geſtellte und aſſentirte 1 in der Scala bemerkten alten halben Sold erhalten . Cavalerie . Infanterie .
Hauptmann Lieutenant .
6
ou werco
ܣ ܐܗܗ ܗ
Major .
Sd .
P.
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6
8
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" 師 历 2974
15
Oberſtlieutenant :
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Alter
Halbfold Halbſold 14 11 9 7 4
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Sd .
6
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6
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Alter
Halbfold
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Charge .
M.
Lieutenant der Infanterie nad 7jähriger Dienſt 6
5
2 6
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2
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4
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4
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.
4
1
zeit als ſolcher in der Linie Lieutenant der Cavalerie nach 5 jábriger Dienſts zeit, wenn er berechtigt iſt, 2 Jahre für die Schlacht von Waterloo zu zählen Gornet . Unterlieutenant und Fåbndrich Adjutant, wenn er nicht zugleich lieutenant iſt 26 ) Sollte jedoch irgend einer dieſer Offiziere in
-
3 4
1 4
10 -
Folge von Gouvernementsverfügungen , wegen Corps .
Militårårzte. Solb mt 34 ) Der halbe beſtim des Arztes Tod in jedem Falle durchdieDienſte
årztlich beſcheinigter Geſundheitszuſtande, gezwungen
werden, welche er,so lange
oder ſonſtigerReductionen , oderwegen zerrůtteterund
ſein, auf halben Sold ſich zurůdzuziehen ,ſo you er den er in Activităi war, geleiſtet,, mit Berücfſichtigung oben verzeichneten neuen halben Sold erhalten , wiedies der Umſtände, unter denen er auf balben Sold gefekt wird . ſer im I. 1814 feſtgeſegt iſt.
755
756
35) Wenn ein Arzt wegen Reduction des ärztlichen , ben halben Solt , zu welchen ihn ſeine Dienſte berech, Etabliſſements auf balben Sold gelegt wird, fo Toll ertigen , nach folgendem Maßſtabe erhalten : Betrag des balben Soldes nach einer effectiven Dienſtzeit von 30 Jahren
25 aber unter
20 aber unter
10 aber unter
30 Jahren
25 Jahren
20 Jahren täglich
täglich
General Hoſpital - Inſpector
Unter , GeneralHoſpital - Inſpector
i 1
Stabsarzt Regimentsarzt
Afiſtenzarzt
17 - 16 15 n7
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Affiſtenz - Hoſpital - Inſpector
täglich
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36 ) Wenn ein Arzt nicht wegen der Reduction des ben Sold geſegt iſt, ſo ſoll er denfelben nach Maßgabe ſeis Etabliſſements , ſondern aus ſonſtigen Urſachen auf bal. ner Dienſte und nach folgenden Beſtimmungen erhalten : Betrag des halben Soldes nad einer effectiven Dienſtzeit von
S
Aſiſtenz - Hoſpital - Inſpector Stabsarzt
Regimentsarzt Aſiſtenzarzt
S.
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General Hoſpital - Inſpector Unter General Hoſpital- Inſpector
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37) Jeder Arzt , welcher 25 Jahre und länger mit ſeine Dienſte noch mehr hervortreten zu laſſen ; im 3 . ganzem Solde gedient bat, ſoll das Recht baben , ſich 1793 war er bereits Oberſtlieutenant. Mouqueron , auf balben Sold zurüdzuziehen . Er erhålt alsdann den Stade und Hooglede waren Zeugen ſeines Muthes. Mit für reinen Rang unter Art. 36 feſtgelegten halben Sold, Pidhegru's Heer kehrte er 1793 in ſein Vaterland zurück, wenn er 3 Jahre den Rang bekleidet, womit er abgeht ; und machte das Jahr darauf den Feldzug in Deutſch
bat er ihn aber noch nid )t während dieſes Zeitraumes land unter dem Befehle des Generals Daendels mit. beſeffen , ſo erbålt er nur den halben Sold des Ranges, Drei Jahre ſpåter, bei dem Einfalle der Englander in Nordholland, leiſtete er an der Spiße einer Abtheilung den er vor ſeiner leßten Beförderung bekleidete.
38 ) Wenn ein Arzt 30 Jahre mit ganzem Solde Fåger mebrere Stunden lang einem bedeutend ſtårferen gedient hat, mit Einſchluß von 3 Jahren in dem Range, Feinde den bartnådigſten Widerſtand. Nad Abzug der von welchem er ſich zurückzuziehen wünſcht, oder 10 Jabré Britten fab er ſich noch einmal zur Armee nach Deutſch
in den Colonieen, oder 5 Jahre mit der Armee im Felde land berufen. Er wohnte der Belagerung von Würzburg in irgend einem Range, oder wenn ſeine Dienſte unterbei , nahm den Deſtreichern eine Batterie , und machte
beſonderen vortheilhaften Umſtänden empfohlen werden, in einem der gelieferten Gefechte über 600 Gefaugene.
To fann ihm erlaubt werden, denjenigen halben Sold zu In den Jahren .1805 und 1806 fåmpfte er gemeinſam bezieben, welcher unter Art. 35 feſtgeſegt iſt.
mit Dumonceau wider die Preußen . Die Hauptrorbees
ren.aber erwarb er im ſpaniſchen Kriege durch ſeinen Niederland e.
Der Mann , von deſſen Standhaftigkeit und Muth das Schickſal Antwerpens , und zugleich theilweiſe das Schickſal der ferneren Unterhandlungen über Belgien abhångt, iſt David Heinrich Baron v. Chaſſé, Sohn eines Majors in Münſter'ſchen Dienſten ; geboren im Jahr 1765 zu Zhiel im Gelderlande, folgte er eben
linerfchrockenen Muth und ſeine Gewandtheit im
Bas
ionnetgefechte. Er bieß auch darum gewöhnlid, nur der Bajonnetgeneral . Seine brillanten Obaten in der Sdiladt bei Dcana , wo die holländiſchen Truppen ſo ſehr ſich bervorthaten , erwarben ihm vom König louis Napoleon die Auszeichnung als Baron , eine Domaine von 3000 Gulden & infünften und das Commandeurfreuz
falls ſehr frúbe der Fahne , indem er ſchon mit dem des Ordens der Union . In einem Bergpaſſe der Pyre.
jebnten Jahre als Cadet in niederländiſcheDienſte trat: nåen rettete er einſt durch ſeine Unerſchrockenheit bas Er ſchloß fich als junger Mann der Parthei der Pas trioten an, flüchtete ſich nad ibrer Niederlage in Folge ber preußiſden Intervention zu Gunſten des ſtadhouder. ſchen Hauſes , nach Frankreich, und trat in die Dienſte
Armeecorps des Generals Erlon. Der Kaiſer Napoleon ernannte ihn dafür zum Offizier der Ehrenlegion and zum Generalieutenant. Am 30. Juni 1811 wurde er franzdfiſcher Reichsbaron. Im Januar 1814 focht er mit
dieſer Krone. Die Revolution gab ihm Gelegenheit, ungemeinem Muthe in der Gegend von Paris , wurde
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1758
in einem Gefechte mit den Preußen verwundet. În bei und Haltung zu geben , die bei Bajontetangriffen oft den Feldzügen 1813 u. 1814 wurde mehr als ein Pferd allein hinreidiend Find, den Feind zum Davonlaufen zu unter ihm todtgeſchoſſen . Meiſt waren es auch diefmal bewegen , weil die zuverſichtliche Haltung einer attafis
wieder Bajonnetgefechte,dieihm vor Allem glúdten . Auch ( renden Truppe auch ein wirkliches Drauflosgehen ers der Feldzug von 1815 erneuerte den Ruhm früherer Jahre. warten lågt. In der Schlacht von Waterloo machte er zur Rettung
einer bart und mit Uebermacht angegriffenen engliſchen Batterie eineDiverſion , welche die wichtigſten Folgen für die Entſcheidung der Schlacht hatte. Wellington pries ihn in einem Briefe öffentlich darüber. Der Konig der Niederlande aber ernannte ihn zum General - Feld marſchall- lieutenant, und gab ihm vielfache Beweiſe des fraftigſten Zutrauens. Nach fünfzehnjähriger Rubei rief ihn die belgiſche Revolution neuerdings auf den
Mit dem mechaniſchen Vortheile wird alſo aud ein
moraliſcher verbunden . Die Infanterie moge nun, wie Napoleons Grenadiere, das Gewehr im Arm , langſam vorrůcen, oder ſich im fecen Sturmſchrittenaben, oder endlid in das entſcheidende Marſch , Marích übergeben, immer wird ein zahlreiches und gut dirigirtes Tambour's chor die paſſendſte und belebendſte Muſīt abgeben , ja ſelbſt manchem Feigen und Zagenden einigen Muth ' eins floßen. Der Hr. Verfaſſer muß entweder ein untreucs
Schauplaß, und zwar zum Unglüd erſt ſpät zu activer Gebächtniß haben , oder niemals Zeuge ſolcher Scenen geweſen ſein, wenn ihm die belebende und ermuthigende Rolle und mit ausgedehnter Vollmacht.
Apologie der Trommel.
Einwirkung der Trommel unbekannt iſt.' Die rubige, ernſte und ſichere Haltung, welche nas mentlich die Linieninfanterie auszeidinen ſoll, fann nicht
Der Hr. Verfaſſer der ,,Anſichten über Bewaffnung leichter Infanterie ( Aug. Mil . Zeitung Julibeft 1830 ) {agt unter anderem : ,, Wollte man überall die läſtige und unnúße Troms mel abſchaffert - die eigentlich feinen Fürſprecher bat,
treffender als durch Trommeltone angedeutet werden , eben ſo der Ungeſtún eines Sturmmarſches. In gleichen Verhältniſſe ſtehen die Hörner und Trompeten zu den taftiſden Leiſtungen der leichten Infanterie und Cavales rie. Sie drůden gerade diejenigen Gefühle aus, welche
als das Herfommen – und bewaffnete Horniſten einfühs dieſe Truppengattungen in der Action beleben ſollen ; ren , ſo würde jedes Bataillon um eine namhafte Anzahl ſie geben ihren Handlungen die nothwendige Beweglich Combattanten ſtårfer, und die Armeeverwaltung nicht feit, charakteriſiren den leichten Sinn und den beden mehr in die Nothwendigkeit verſeßt, während eines Kries Muth. Nur mit den Paufen hat ſich Einſender nicht ges verloren gegangene oder weggeworfene Trommeln in befreunden fönnen . Wenn der hr. Derf. fagt : die Trommel babe feineit Abgang zu bringen . "
Die Tromunei iſt – wie die ganze Janitſcharenmuſit anderen Fürſprecher als das Herfonmen, To fónnen wir türkiſcher oder wenigſtens orientaliſcher Abkunft. Die ihm entgegnen, daß Napoleon - der gewiß ein guter C
Cürfen waren von jeher wadere Kämpfer , und haben Soldatenfenner war - Rich ſehr enifdhieden zu ihren felbſt bei gånzlichem Mangel an Diſciplin und taftiſcher Gunſten ausgeſprochen bat. „ Der Tambour - ſagt er in Ordnung unſeren Vorfahren manchen warmen Tag ges den Bemerkungen zu Rogniats Vorſchlagen - abmt das
madt. Die Annahme dieſes muſikaliſchen Inſtruments Gerauſch des Geſchůßes nad); die Tronmel iſt das beſte fått mit den Siegen über den ehemaligen Erbfeind von aller Inſtrumente, es ſpricht unter allen Umſtånden an." Deutſchland ſo ziemlich in eine Zeit, und die Beibehal-
Die Einwirfung der Muſik auf das Gemüth des Mens
tung der Trommeln iſt rdon deßhalb zu wünſchen. Alschen iſt oft Staunen erregend. Der Deſſauer Marſch muſikaliſches Inſtrument betrachtet, mag die Trommel für hat die Preußen, der Marſeiller Marſch die Franzoſen ein an Zauberfldtentóné gen dbntes Ohr allerdings wes zu manchem Siege geführt , der ohne ſoldie herzergreis nig Riebliches haben, auch iſt ſie zum Signaliſiren nicht fende Muſikſtücke vielleicht nicht ſo vollſtändig erfochten ſehr tauglich . Das einzelne Signalhorn und die Troms worden wäre , da Jedermann weiß , daß der Sieg oft pete nehmen ſich indeſſen audh nicht beſonders lieblich aus; } von einer einzigen entſcheidenden Offenſivbewegung abs wir müſſen daber bei dem Effect im Obor berweilen .
bångt, zu welcher die leßten Kräfte aufgeboten werden .
Einſender iſt niemals dem Kalbfelle , ſondern ſtets
Baš das Wegwerfen der Trommeln betrifft, ſo ers
der Trompete gefolgt, fann alſo für die Trommel feine beſondere Vorliebe haben. Dennoch möchte er behaupten, daß ein Tambourchor größere und mannichfachere mo : raliſde Wirkungen bervorzubringen im Stande iſt, als
wiedern wir dem Hrn. Derf., daß ein guter "Tambour ſeine Trominel eben ſo boch achten wird, als ein guter Soldat ſein Gewehr; er wird ſie überhaupt erſt dann wege werfen, wenn er geſonnen tit, davonzulaufen, denn ohne
irgend ein anderes Muſifchor, mit Ausnahme der grós Trommel darf er ſich ſeinen Hauptmann doch nicht zeigen. Beren zuſammengefesten Chöre , bei denen große und Db es zwemäßig ſei, die Horniſten mit Büchſen zu bewaffnen , låft Einſender dabin geſtellt; doch glaubt er fleine Trommeln auch nicht fehlen dürfen .
Daß der Gleichtritt im Marſche nach dem Trommels ſich nicht zu irren, weiín er behauptet, daß die Arinees takte beffer erhalten werden kann , als nad Blasinſtrus verwaltung alsdann weit mehr weggeworfene Büchſen ,
menten, wird Jeder wiſſen , der Truppen erercirt oder als früher weggeworfene Trommeln in Abgang zu brins auch nur zugeſehen hat; und obgleich – wie alle Step : gen haben würde. Ueberdieß dürfte der Hornijt reſten tifer zu ſagen pflegen - der Feind durch den Gleichtritt Zeit haben , ſich ſeiner Büchſe zu bedienen , da er dem
nicht zum Weichen gebracht wird, ſo trägt derſelbe doch die Plånflerlinie befehligenden Offizier überau folgen ,
viel dazu bei, der Öffenſivbewegung, einer Truppe Zaft und ſtets bereit ſein muß, ein Signal zu geben oder
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abzunehmen. Daß ihm bei dem ohnehin ſehr angeſtreng Mannſchaft in der nur 400 yards (485 Schritte ) ents ten Dienſte die Büdiſe ziemlich låſtig werden würde, iſt fernten Batterie ſehr beſchwerlich fiel, ſo verminderte man die ladung betrådtlich.
leicht zu begreifen .
Am 6. Auguſt wurde das Feuer mit 14 Piecen ) forts geſeßt 8. 68 pfogen . Caronaden auf 500 Yards ( 606 Schr.) 2. 8zól. eiſernen Haubißen , auf 400 Yards ( 485 Sqr.) 3. 10 . Entfernung
1824.zuWolwich gereist, námiid mit Verſuche, welcheimgAuguſt über die Anwendun derBogenſchüſſe zum Breſcheſchießen in die iſolirie Carnotſche Mauer angeſtellt wurden . *)
ubißen
fortgeſett.
Der Zweck dieſer Kanonade war die Erweiterung Der Großmeiſter der brittiſchen Artillerie war der Meinung, daß die Mauern in dem fürzlich in mehreren der Breſche und die vollige Zerſtörung der Contreforte.
Ländern angenommenen Carnotſchen Feſtungsſyſtem auf Nachdem man in 2 Stunden 50 Schüſſe per Piece ses betråchtliche Diſtanzen müßten in Dreſche gelegt werden than batte, fand man die Breſde voukommen praftifa: können , und ließ deßhalb im Jahr 1822 einen Erdwall bel und die Contreforts beinabe vollfommen zerſtört. Am Haubigen 5. und 6. nebſt Auguſt Caronaden 830 1. und und dahinterſtatt der Mauer eine Wand von paſſen : 10zót. 4 placirte man , in2.adem 8 Piecen2, der Hobe erbauen .
Gin im Auguſt 1822 in Wolwich angeſtellter Verſuch auf bobe Erdbettungen , um ſie zu erhöhen und in das zeigte, daß man mit Bogenſchüſſen die Mauer nahe am Verhältnißzu bringen, welches im Carnotſchen Systeme Fuß treffen fónne. Manwar inzwiſchenungewiß, ob zwiſchen dem natürlichen Boden und dem Fuß der Mauer beſteht. die Da indeſſen der Großmeiſter der Artillerie, gt batte , befahl, úße befahl, die Geſdnad Breſche beſichti an : dem wegen dieman ladung die Projectile der kleinen zuwendengendthigt war,auf ſo en beträchtliche Diſtanzen dem er er dieBreſchebeſichtigtbatte, dieGefdjuge 1
,
wie 400 bis 500 yards ( 485 bis 606 Schritte)nocheine auf gewohnliche Bettungen zu ſtellen, ſo wurden jene Breſche zu bewerkſtelligen im Stande ſein würden .
verlaſſen. Jedoch hatte man vorher Gelegenheit zu bes
Man entſchloß fidi daher, die Verſuche fortzufeßen , merfen, daß kein Vortheil in der Richtigkeit des Feuers
und errichtete im Sommer1823- nachCarnotsVorſchlag i durch jeneErhöhung erhalten wordenwäre , dieman eine Mauer, 21 hoch 22' lang , unten 74oben 6 dici blo ? errichtet hatte, um dem Syſteme Carnots hinſichts und an der gewöhnliden Stelle mit einer Schießſcharte lichder Lage derMauer, der Contregarde und derna: verſehen . Dieſe Mauer wurde an jedem Ende durch türlichen Höhedes Terrains gewiſſenbaft nachzufommen . Nachdem der Schutt vor und binter der Breide wegs einen 4 ' im Quadrat habenden Contrefort dergeſtalt verſtårkt , daß ihre Långe einſchließlich derContreforts geräumtwar,fand man, daß die Mauer noch eine ſents =
unten 30' und oben 28''betrug, die Contreforts erhobs rechte Höhe von etwa 5' batte und daß der Schuttfico ten auf dieſe Weiſe die Stärfe der ordinären Mauern vorn 2 '/, bis 3 “ von der Spiße und auf der inneren Seite 8 ' /, bis 9 ' ausgebreitet batte. 2
des Carnotſchen Syſtems. Die Mauer war mit Sorgfalt erbaut und vollfoms
Den 8. Auguſt fegten die Batterieen ihr Feuer mit
men gut gemauert. Es wurdeferner eine Contregarde , 8. 68pfdgen. Čaronaden auf 500Yardo (606 Sdr.) von Erde, in der gewdhnlichen Dice und ſo hoc als und 6. 1038 U. eiſernen Haubißen auf 400 Yards (485 die Mauer, ſo weit vor derſelben erbaut, daß ihre Crete Schr.) fort; 85 Schüſſe aus jeder Haubiße und 100ans 20 Yards ( etwa 60 ' rheinl.) von dem oberen Endeder jeder Saronade geſchahen in 3 Stunden und waren hinreichend, um dieſe Mauer und die Contreforts in einen þaufen Schutt ju Ein Erdaufwurf mit 45 ° Böſchung und 4 ' höher als Die Urtillerie kann demnach die Carnotſchen Mauern zerſtören, die Mauer, ſtellte hinter derſelben ein Baſtion vor. Da benn die Gefdüße haben bei dieſen Berſuchen keine andere Rolle Mauer entfernt war.
verwandeln und den Rundengang zu zerſtören .
indeſſen dieſer Aufwurf 8 ' niedriger war, als der Wal geſpielt, als ineinerwirklichen Belagerung , lowohl was die ladung als die Direction oder die Erhöhung betrifft. Dieſes günſtige Rez eines wirklichen Baſtions, ſo fonnte er auch nicht ſo gut fultat wurde erhalten , obgleich die Granaten bei dieſen Berſuchen zur Correction der Richtung der Geſchůze dienen . gewiſſermaßen weniger leifteten, als es in der Wirklichkeit der Fall Gegen dieſe Zubereitung fingen am 5. Auguſt 1824 féin würde, denn eine große Anzahl zerſprang nicht mehr, als man zwei Batterieen an zu ſpielen . Sie beſtanden aus : am Ende des zweiſtündigen Feuers am erſten Tage fich genöthigt
8. 68 pfogen. Caronaden auf 500 Yards (606 Schritte) fab, die ladungzu vermindern, damit die Granatſtücke die Ranos Diſtanz von der Grete der Gontregarde ;
niere in den Batterieen nicht mehr erreichen fouten.
Eine ſehr ſorgfältige Beobachtung geſtattet anzunehmen , daß
3. 838 U. eiſernen Haubißen auf 400 Yards (485 Schr.) , ungefähr ") der Granaten und Kugeln die Mauer getroffen hat, von jener 3. 10 ,
bizen
alſo in allem aus 14 Piecen.
Grete ;
und daß diele, die nur um ſehr wenig fehlgingen , gewirkt haber
würden , wenn die Mauer länger geweſen wäre.
Die Schnelligkeit des Feuers wurde die des In 6 Stunden geſchahen aus jedem GeſchůB 100 dritten Sages waretwa doppelt ſo groß,zulegt als amvermehrt; erſten, obgleid Schůſſe . Die Granaden waren mit Pulver geladen die Xbnahme der Höhe der Mauer von 21' auf 50 offenbar das und die Caronaden ſchoffen Kugeln. Schießen erſchwerte. Bei der Unterſuchung der Mauer fand man eine Die Granaten machten eine große Verwüſtung auf der oberen
praktikable Breſche von 14 ' Breite und die Contreforts abbachung der Bruſtwehr der Contregarde. ſtark beſchädigt. Da das Zerſpringen der Granaten der ) Gou wahrſcheinlich 13 heißen. ( Hierzu die Beilage Nr. 3. ) *) Aus dem Bulletin des sciences militaires. Juli 1830. Redigirt unter Verantwortligkeit der Berlagsbandrung: C. W. vote in Darmſtadt und in deſſen Ofijin gedruct.
D. R.
Mittwoch ,
Nr. 96 .
1. Dec. 1830 .
Allgemeine Militár - Zeitung. Ueber den in der franzöſiſchen Armee
Man hat niemals verſtanden , das Ganze zu umfaſ ſen ; man bat immer den Theil für das Ganze genoms
herrſchenden Corporalsgeiſt. * )
men ; und wenn ſich auch einige Fortſchritte zum Guten
Die lange Reihe der Feldzüge des Revolutionsfries bemerklich gemacht haben , ſo geſchah dieß nur bei uns ges, worin ſich die erſtaunlichſten Waffentbaten auf eine tergeordneten Dingen , welche zu feinen großen Reſul wunderåhnliche Raſchbeit folgten, worin unſere Waffen taten führen. Womit beſchåfftigt man ſich heut zu Tage in dent ſtets von der Glorie des Ruhmes umſtrahlt waren und worin die Kriegsfunſt ihre glanzvollſte Hobe erreicht Corps ? ) Mit dem ewigen ABC , mit allen Geiſt tóds bat, bietet den aufgeflärten Militárs einen unerſdópfs tenden Reinigheitsfrámereien ; mit Lappalien , worüber lichen Stoff zu intereſſanten Betrachtungen , und fann auch der größte Neuling nicht zweifelhaft iſt und welche Tie nur bedauern laſſen , daß die ſo hoch geſtiegene Kunſt man inzwiſchen doch für die Hauptſade gelten laſſent der Gefechte, wenn auch nicht Rúdſchritte zu machen , möchte. Mache man doch die Regimenter frei von der doch wenigſtens ſtille zu ſtehen ſcheine. Haben wir in Soldatens , Plotong- und Escadronsſchule, von einigen
der That im Intereſſe unſerer militariſchen Einrichtuns der Charletanerie ** ) entlehnten Mandvern und von ndet ? angewe mit e Borthe Erfahr fange nden, unſere gen ,welche einzuſilammeln dieungFrücht wir verſta Haben
durch Arbeiten, Anſtrengungen und Wiſſenſchaft zu einer voukommenen Reife gebracht worden zu ſein ſchienen ? Haben , mit einem Worte, die militåriſchen Ideen die
dieCavalerie und Infanterieregimenser bezichtfich auf Diek baupräglich ) und auf die der Linie. Von der Urt Uerie und dem Genie iſt hier nicht die Rede, dinn alle Welt weiß, daß diere Corps nicht nur von ibren Vorgängern profitirt, ſondern
daß ſie cuch dem ſie betreffenden Theil der Kriegskunſt einen
Auffdwuna gegeben haben. ganze Entwicelung welche? ihnen ſo große it båtte erlangt, Vergangenhe geben müſſen Wir eine glauben dieß **) Man erdenkt alle Eage Bewegungen , welche trinen Beſtand haben und ohne reellen Nußen ſind, und verwirrt die Offiziere
nicht. Es wurde angemeſſen ſein, dieſen Gegenſtand mit der ganzen , ſeiner Widhtigfeit entſprechenden Unpartheis
lichkeit, Sorgfalt und Geſchidlichkeit zu prüfen ; wir überlaſſen indeſſen einer gewandteren Feder, dieſe eben
dergeſtalt, daß ſie bald nicht mehr wiſſen werden , was ſie zu
zu thun haben . Wie kann man jene Escadrons- und Regis mentsfeuer, welche man in dem Lager bei luneville in der Sas valerir einfühi en rol , anders wie Charletanerie bezeichnen ?
ſo wichtige als reichhaltige Materie gründlich zu beleuch ,
Es würde gejährlich ſein, fie einem krienaeübten unternehmens din Feinde gegenüber und der den Augenblick zu erfaſſen weiß,
ten, und beſchränken uns blog auf die Behauptung, daß wir gegenwårrig weit davon entfernt ſind , rückſichtlich
Şu'aren noch übertreffen wollen , baben , um ſich bemerklich zu
einer Menge Dinge mit jenen Zeiten übereinzuſtimmen , welche man als heroiſch bezeichnen fonnte.
anzuwenden .
-
Neaimenter der lo meren Cavalerie, welde die
machen , die Idee ausyi heckt, bri den Manooers krine andere Gangart anzuwenden , als den Ga op ; cine Gangart, wodurch man zwar einen blauen Dunſt vormacht , welche aber nichts
Aufgeklärte Militårs, richtige Beurtheiler deſſen, was
weniger als geeignet iſt, die Pfe.de zu erhalten . Uud hat
geſchieht und was geſcheben ſollte, haben wobi über die verſchiedenen Zweige unſerer militariſchen Einrichtungen
man bei Beendigung der Urbungslager Regimenter geſehen, welche einen unaebeueren Berluſt an Pferden hatten , was
geſchrieben, und ihre Anſichten tragen den Stempel des
leicht beareiflich iſt, da dieſe gang durchnäßt in das Quartier zurückebrencen Pferde leicht von mehr oder minder ſchweren Krankheiten befallen werden, troß einiger Vorſichtsmaßreaeln ,
Talents und geſunder, in der Sdule der Erfahrung gereifter Ideen ; aber hat man daruin alle die Theile, welche ſie als unvollfommen bezeichnet haben , auf eine
welche ſie nicht gegen den Ichnellen Uebirgang von der bine
merfliche Weiſe verbeſſert ? Es iſt peinlich, darauf nicht
zur Käite und gegen die Zugluft rdübin , welche in unſeren Cavaleriekalernen meiſtentheils ftattfindet.
bejabend antworten zu fónnen . *) Wir theilen noda folgende Ubhandlung aus dem Journal des
valerie eingeführten Verbeſſerungen ſagen und denjenigen ,
sciences militaires mit, theils um unſere Leſer mit dem theil: weiſen Treiben in der franzöſiſchen Armee bekannt zu machen, theils, weil Manches, was darin rügend erwähnt wird, auch
mitunter in den Beeren Deutſchlands Anwendung finden darfte.
1
Was ſoll man von den im fauer bei Luneville in der Cas welche in der Reitſchule gemacht worden ſind , die von den
erſteren verſchieden rein tönnen ? Sollte man nicht beſſer daran thun, weder der einen noch der anderen zu erräbnen , bis ſie nach reiflicher Ueberlegung a18 definitiv zuläſſig erfannt und in das Reglement der Gavaterie aufgenommen gereren
ſein würden , während dieſe ſucceſſiven Veränderungen Jeders
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einer Theorie, die jeber Papagen lernen kann und aus | Es iſt unbezweifelt, daß eine Truppe reinlid, ſein müſſe; Ber welcher man gewóbnlich annimmt, daß es gar nichts. die Reinlichkeit der Waffen und Effecten iſt unumgångs Adheres geben könne. Dieſer erſte Uneterridht , welcher lich , und man wurde von einem Regimente mit Redit
in der That nothig , aber weit davon entfernt iſt, das eine ſehr ſchlechte Gdee haben , welches weit entfernt, vollſtändig zu enthalten , was der Offizier wiſſen muß, durch ſein deußeres einzunehmen, vielmehr. ſdon im wird gewiſſermaßen als die Herfulesſaulen des Hands Voraus eine übele Meinung erregt. Aber nur aus.
werts betrachtet, und man würde, wäre die Rede da: i von , ſie zu überſpringen , über die Neuerung ſchreien und ſich für verloren halten . Indeſſen , welch ungebeues res Feld bleibt nicht noch offen, und welch ungebeueren Nußen könnte die Armee davon zieben , wenn ſie auf demſelben mit Talent und Bebarrlidikeit geleitet wurde ! Aber nein, Alles , was über den Gorporalsgeiſt bins
ſchließlich die Oberfläche berückſich igen , ohne Ueberzeu. gung zu nehmen , ob auch das Uebrige mit dem erſten Eindruck übereinſtimmt, welchen ſie machen fou , hieße wenig militäriſche Einſichten bei Inſpectoren annehmen, welche, indem ſie ſich einzig an dieſen erſten Anblick biele ten, daraus den Schluß zogen, daß auch alles Uebrige gut ſei. Von dem Aeußeren der Corps läßt ſich wohl
ausgeht, iſt gewiſſermaßen unbefannt; noch mehr: wenn im Augemeinen ein Sdluß auf die innere Beſchaffenbeit einſichtsvolle Offiziere, von rein militariſchen Anſichten derſelben machen , weil man natürlicherweiſe denken muß,
ausgehend, ſich erlauben, die engen Gränzen, in welche daß viel weſentlichere Dinge mit noch großerer Sorgs man ſie bannen will , zu überſchreiten , lo werden ſie falt behandelt werden , als die Außenſeite ; allein man
eher lächerlich gemacht, als nachgeabmt oder ermuthigt. würde ſich nicht ſelten und ſogar öfters gróblich tåu. Denn es iſt leichter fich feiner Spottſucht hinzugeben , ſchen , wenn man von der guten Tenue einer Truppe als die Wiſſenſchaft des Metiers zu ergründan und ſich ſchloſſe, daß ſie in allen übrigen Theilen ſo beſchaffen einem Studium zu überlaſſen , das jenes gedeihen mas chen kann. Iſt übrigens nicht Jedermann mit einem gewiſſen Grade von Scharfſinn begabt, ſo fónnte man fich wenigſtens zu unterrichten ſuchen ; allein thut man bieß ? Sieht man viele Offiziere rich mit dem Leſen fol. der militäriſcher Werfe beſchafftigen, welche dazu geeigs net wåren , den Kreis ihrer Fåbigkeiten zu erweitern ?
Tei , wie ſie ſein ſoll. Man bat Regimenter geſehen , welche durch ihren åußeren Glanz auffielen , deren Innes res aber dem åußeren Schein nicht nur nicht entſprado , ſondern im Gegentheile die größten Gebrechen darbot. Es gibt wirklich Corps, welche beim erſten Anblic hin, riffen und andere dadurch ſelbſt in Schatten ſtellten , welche aber des militäriſchen Geiſtes und der ſo koſtbas
Sucht man aud) nur, ihren Ideen eine ſo weſentliche ren, die Stårfe ciner Armee ausmachenden Moral gånzs Richtung zu geben ? Gewiß nicht. Alles geht nur auf rich entbebren ; worin die Individuell, weit davon ents ben corporalsgeiſt binaus und auf unbedeutende fernt, ihren Fahnen Anbånglich feit zu beweiſen , mit der Dinge, welche eber in den Wirfungsfreis des Unteroffis lebhafteſten Ungeduld dem Augenblicke ihrer Befreiung
ziers gehdren , als in den unterrichteter Offiziere, und entgegenſehen , um in ihre Heimath zurůđzufebren ; worin in welchen ſich lettere nur in fo fern miſden ſollten , der Militárſtand wuebr wie eine Galcere, als eine chs
als es die Ueberwadung erfordert. Aber, wird man renvolle laufbahn betrachtet wird, worin feine Art von fragen , womit werden ſich die Offiziere beſdåfftigen , Wetteifer ſtattfindet ; worin nur Widerwillen berrſcht, wenn man ſie nicht auf ſolche Weiſe verwendet ? Wo und worin folglich alles gezwungen iſt und nur durdy mit werden ſie ſich beſchafftigen ! ... Auf ſolche Fragen Strafen * ) und Drohungen erlangt wird ; worin die kann man nicht antworten .. Diejenigen , welde durd
Aufſtellung derſelben ein Zeugniß ihrer Unfånigkeit abs
Parade : oder die'mehr Ibentertenue, zu welcher man ner
Tegen , würden euch doch nicht verſtehen fónnen , und es hieße ſich in einen müſſigen und durchaus nugloſen Streit einlaſſen . Alles , was im Allgemeinen heut zu Tage in den
durdh viele Sorafait und Mühe gelangt und worauf man eine
koſtbare Zrit vertrendet und welche man viel nüblicher Dingen von erhabenerer Natur midmen würde. Jo habe Regimenter
ganze Jahre auf gutes Packen und auf eine Menge Dinge von ähnlicher Widtiokeit verwenden ſehen. Uber , wird mar fagen , es werden wenigſtens für den Fall eines Arirges die
Gorps geſchieht, hat nur einen einzigen und oberflächs lichen Zweck ; einen Zweck, den man zwar zu erreichen
Effecten gut erhalten , wenn man darauf eine io glofe Sorgs
ſtreben ſoll , dem man aber feine größere Wichtigfeit
falt verrendet. Mit nichten ; die nothwendiaften Effecten, als Zäume, Riemenwert jeder Urt, Rrilho'en 2c. werden beſtändig
beilegen darf, als er verdient.. Id ſpreche hier von
mit einer Urt engliſcher Wide geridſt, wildes ſich bei dem
dem nichts bedeutenden Theil des Metiers., von allem dem, was zu den Nebendingen, zur Kleinigkeitsfråmerei,
geringſten .Negen auflößt und die Schabraken, bandidube und einen Theil der anderen Effecten beſchmußt. Diere Tenue ift für den Krieg nicht zuläſſig. Man muß geſteben , as die Offiziere der Urmee ihre Muſe weit beſſer anwenden könnten , dern das beißt den jungen Leuten einen ſehr geringen Begriff
zur Charſetanerie gehört, und was mehr dazu gemacht iſt, den Nichtfenner zu tauſchen, als daß es von reellem
Nußen wåre; mit einem Worte , von der Tenue. ** a. ) .
mann in einem beſtändigen Zweifel laſſen und den Zuſtand ein 8 vollſtändigen Schismas herbeiführen ?
*) Wir behalten hier das franzöſiſche Wort tenue bei, weil es
zu vielbedeutend iſt, als daß wir es im Deutſchen ohne Umidhreibung wiedergeben könnten .
a . Man hat hier nicht jene Tenue im Auge, welche zur Erhal: tung der Effecten und Waffen beiträgtund welche mehr ſolid als prächtig und idyon hierdurch militäriſdzer iſt, ſondern jene
vom Militärftande beibringen, wenn man ſie bei der Berdoll: kommnung in Dingen von ſo geringfügigem Intereſſe ftilla ſtehen läßt.
Man öffne nur die Strafregiſter gewiſſer Regimenter, welche gleichwohl wegen ihrer glänzenden Denue angeführt und ais gut befehligt bezeichnet ſind, und man wird den Augenblick ſehen, daß , wenn es ihnen geränae, ju blenden und die Uofs meikiamkeit zu feſſeln, dizß nur mittelſt Beſtrafungen gerdient.
Es waltet in dieſer Beziehung darin keinerlei Art von Wer: dienſt vor, vielmehr läge Grund zu fartem Iadel vor. Das
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Reglemente unaufhörlich uingangen oder verleßt wer. Die Reichhaltigkeit der abgehandelten Gegenſtånde möge den ; worin folglich Niemand weiß, was er zu thun hat; man alſo aus nachfolgender Inhaltsanzeige entnehmen. worin alles auf eine ſchwankende, unmilitäriſche Weiſe 1. Abſchnitt. Heimiſche Verbåltniffe bei den deutſchen
zugebt; und worin endlich der Oberſt mehr als ein Ty: rann betrachtet wird , der Alles feinen faunen unterwirft, als wie ein Chef, ein Vater und Waffenbruber. Man behaupte nicht , daß dieſes Bild übertrieben ſei , im
Ståmmen nach Úmſturz des römiſchen Reichs. Alodial. verfaſſung. Entſtehung und Ausbildung des Pebnweſens. Hierunter fommt vor: die deutſchen Völfer in ihren neuen Wohnſißen nady Chlodowigs Zeiten ; Entſtehung
Gegentheil iſt es ſehr unvollſtåndig und weit unter der Allodialverfaſſung; das Verleihungsweſen ;
von
dem Zuſtande, welchen das Innere mancher Regimenter den Majordomen ;" Karl Martel ; Kart der Große ; die Bewaffnung der erſten Deutſchen ; die Schlachten bei
darbieten .
Wober kommt eine ſolche Ordnung der Dinge ? Von Saſilinum und Teſtri; der Feldzug Karl Martels gegen der Unfähigkeit des Chefs, mehr dazu gemacht, um die Radbod und gegen die Mauren ; die Belagerung von Geiſter zu verwirren und zu verunreinigen und ſeine Narbonne ; Karls des Großen Feldzüge , Gibbons Urs
Untergebenen widerſpenſtig zu machen , als ſie für die theil und des Verfaſſers mildernde Anſichten darüber ; Regierung zu gewinnen . Dieſe offenbare und durch den die Schlacht von Fontenoi ; Rickblick auf die eigentliche Zuſtand der Dinge ſelbſt bewieſene Unfühinfeit fann nur Kriegsverfaſſung der obigen Periode ; die Poliorcctif ) nitt. in dem gånzlichen Abmangel jeder nur einigermaßen aufs dieſer Zeit ; die Feldbefeſtigungskunſt. — II . Abfd geflårten militáriſdien Free ihren Grund haben, und dieß Erblichkeit der Pebne. Das Feudals und Ritterweſen in erlaubt felbſt nicht anzunehmen , daß das Großartige Teiner Ausbildung und Blütbe. Erſte Soldtruppen . Bes Eingang finde und ein ſicheres Mittel rei, den Soldaton waffnete Macht der Städte ( Troupes des communes.) zu begeiſtern und durch Erregung edler Gefühle mit Liebe Hierunter fommt yor : Almåbliche Ausbreitung des Fells für ſeinen Stand zu erfüllen . dalweſens ; Entſtehung des Ritterweſens und Folgen das
Dieß ſind die unbeilvollen Wirkungen eines Corporals. von für den Krieg in Deutſdland, England und Franks reich ; die erſten ſtehenden Truppen ; Soldweſen inter
geiſtes, der leider nur zu ſehr an der Tagesordnung iſt.
Kanut dem Großen , unter Wilhelm dem Eroberer, unter den Hobenſtaufen ; ſtådtiſche Milizen in Italien , Deutſch land, Franfreid ; erſte Soldtruppen in Franfreich ; die
( Schluß folgt. )
Miliz Philipp Auguſts ; die Bewaffnung dieſer Periode Li te r a tu r. ůberbaupt; die Schlachten von Haſtings , Bouvines . Handbibliothek für Dffiziere c . Erſter Band. Legnano, Cortenuova, Benevent, in der palentiniſchen
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Geſchichte des Kriegsweſens .
3 weite Abtheilung. Ebene , auf dem Marchfelde; Einiges über die Marſchs
Das Krieg wefen des Mittelalters. ordnung und Diſciplin der Heere dieſer Periode; die Berlin , 18.30. Herbig. 8. Poliorcetif dieſes Zeitraumes. – III . Abidhnitt. Die Zu der vorliegenden zweiten Abtheilung ( die erſte iſt Kriegsfunſt im Orient. Darin fommt zur Sprache: die von uns bereits in Nr. 95 des Jahrgango 1828 anges ſpåteren legionen ; die Provinzial- und Grånztruppen ; zeigt) wird in dem Vorworte bemerft : ,, Eine Geſchichte des Kriegsweſens des Mittelalters' iſt bis jest in feinem deutſchen Werfe zuſammenhångend gegeben worden . Der der Verſuch darüber wird daher nid )t der Unvollfommen ,
Haustruppen der Feldherrn ; die Anführer der Truppen dieſer Periode ; Gibbons Meinung von der römiſdheit Taftit dieſer Zeit; Beliſar, ſein Feldzug in Afrika, ſeine Kriege in Italien ; Heraclius Feldzüge gegen Nus
beit entbehren können, die jeder erſte Verſuch nothwendig ſdirvan ; die Poliorcetif der Orientalen; die Feldbefes Der Weg , den der Verfaſſer bei der Bearbeitung eingeſchlagen , iſt derſelbe geblieben , den der den Wiſſenſchaften ' leider zu früh verſtorbene Major v . Ciriacy ( dieſes iſt nåmlid der Verfaffer der ersten Abtheilung ) angegeben 2c . " Es iſt unverkennbar, daß die Bearbeitung des Werfes mit Schwierigkeiten
baben muß .
ſtigungskunſt dieſer Zeit. – IV . Abidnitt . Von den Sarazenen und Túrfen , und nebenbei von den Kreuze zügen . Darin fommt vor : die erſten Sarazenen ; die Schlacht in den Ebenen von Guadafete ; der Sarazenen fernere Unternehmungen ; Kaiſer leos Schilderung derſelben ; die Túrfen ; das Abendland und deſſen Zuge
verbunden war , um ſo verdienſtlicher iſt ſie dagegen nach dem Orient ; furze Skizze einiger Hauptbegebenbeis auch für den Hrn. Verfaſſer, indem er aus den allges meinen politiſchen Verhältniſſen der Volfer das beſon dere Verhältniß des Kriegerſtändes mit Scharfſinn entwir ckelte, und den Grad der Ausbildung des Kriegsweſens
ten der Kreuzzüge, der Hauptſchlachten und Hauptbelages rungen ; die Schlacht im Thale Gorgoni, die Schladiten von Asfalon und Marescallia ; die Belagerungen von Antiochien und von Damiette; die Araber in Spanien,
in den verſchiedenen Epochen mit Klarheit darſtellte. deren Kriegsverfaſſung und friegeriſche Unternehmungen. - V. Abſchnitt. Die Kriege Eduards III . und Heins wahre Talent beſteht darin, den Soldat für das Militärteben richs V. von England gegen die Könige von Frankreich einzunehmen, ihn an ſeine Farnen zu feſſeln und von ihm aus dem Hauſe Calois . Tie Rámpfe Mese der u berredung und von dem Seifte, womit man ihn vor: Darſtellung der Kriegsverfaſſung der Engländer But beteben weiß , erhält.. DieGorps, welche durch ſolche Trieb. dieſer Periode : die Gebarniſchten , die leichte Reiteret, !!
der Deſtreicher alles, was man von ihm zu erwarten terechtigt iſt, auf dem ( und Burgunder gegen die Schweizer. Darunter fommt
federn bewear werden , ſind nothwendigerweiſe gute Regimen :
ter, und es ſind deren portanden, welche als Mufer aufgeſtellt die Bogenſchůßen , das Fußvolt; die Kriegsverfaſſung
werden können ,
der Franzoſen : die Ordonnanzcompagnieen , die franc
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archers; die Schlacht bei Grecy und was ihr voranging, I am 17. und 18. Mai 1794 ſtattfand , am 17. 18. und 111d über den angeblichen Gebrauch der Geſchůße in 19. Juni 1799 von Pidhegrů gegen den Herzog v. York dieſer Schlacht; die Schlacht von Maupertuis ; Heins geliefert; des Treffens bei Rouvroy am 13. Mai im richo V. Unternehmungen in Franfreich, die Schlacht Jahr 1794, der Erſtúrmung des lagers bei fandrecies , von Azincourt; die Kriege der Schweizer gegen die Deſts der Capitulation dieſer Feſtung, ſo wie derjenigen don
reicher: die Schlachten auf dem Moorgarten , bei Laupen, Charleroy, Namur, Nieuport, le Quesnoi, Sluys, Vas bei Sempach und bei Näfels ;
Karl von Burgund im lenciennes und Condé in demſelben Jahre, des merfmúrs
Kampfe mit den Schweizern : die Schlachten bei Grans digen Gefechtes bei Hollabrunn am 16. Nov. 1805 26. fon und bei Murten ; Würdigung des Heeres Karls und geſchieht dagegen feiner Erwähnung. Das Werfchen der Schweizer; Nachrichten über den Gebrauch des Puls kann hiernach "auf Vollſtåndigkeit und půnctliche Bears pers für friegeriſche Zwede ; die Poliorcetif dieſer Pes beitung feinen Anſpruch machen und wird daber aud riode ; die Belagerungen von Calais und von Orleans ; nicht den Zweck erfüllen , welchen der Verfaſſer beabſich .
die Feldverſchanzungen dieſer Zeit. - VI. Abſchnitt. tig bat . Die Deutſchen im 14. und in der erſten Hälfte des 15 .
Fahrhunderts. Darunter fommt vor: die Kriegsverfaſs Der Cavaleriſt , oder Verhalten deffelben bei vielen ſung dieſer Periode; taftiſche Verhältniſſe ; die Schlacht
von Mühldorf; Erinnerungen an die Huſſitenfriege; die poliorcetiſchen Verhältniſſe dieſer Zeit; Einiges über die Feldbefeſtigung dieſer Periode. – VII. Abdnitt. Die
Gelegenbeiten in und außer dem Dienſte im Frieden wie im Kriege ; zur Selbſtbelebrung und zum Ges brauche in den Unterhaltungsſtunden . Von Mers
tens , f. preuß. Premierlieutenant im 10. Huſarens
úngarn . Darunter fommt vor: die Kriegsverfaſſung
regiment. Zweite verbeſſerte und vermehrte Auflage.
dieſes Voffes ; Kónig Siegmunds militariſches Regestum;
12. 180 Seiten . Aſchersleben , 1829. Dieſes Werf enthält das für den Cavaleriſten Wif,
Erinnerungen aus der Kriegsgeſchichte der Ungarn : luds
wig des Großen Unternehmungen gegen die Bulgaren ſenswertheſte in Fragen und Antworten abgefaßt, wobei und gegen die Venetianer , die Sdlacht von Nifopel , die im preußiſchen Heere geltenden Vorſchriften und Bes Hunyads Thaten , die Schlacht am Magura - Gebirge , ſtimmungen großen Theils zu Grunde gelegt ſind. Die die Schladiten bei Barna und auf dem Amſelfelde ; die Sprade darin iſt klar und faflid . Für ſeine Brauds
Poliorcetif bei den Ungarn; etwas über die Diſciplin berſelben während ihrer Heroenperiode. –- VII . ab . fch nitt. Die Osmanen in Europa. Hierunter fommt Hor : Fortſetzung der frúber ( im IV. Abſchnitt ) bereits erwähnten Militárverfaſſung der Türfen : die Janitſchas ren , die Reiterei ; furze Mittheilung aus deren Kriegs. geſchichte. – Wir ſchließen dieſe Anzeige mit dem Wuns ide, daß auch die dritte Abtheilung, worin das Kriegs: weſen der neueren und neueſten Zeit, welche für uns das größte Intereſſe haben muß, bald nachfolgen möge. Solachten, großere Gefechte, Belagerungen und Sapis
barkeit ſpricht ſchon die nothwendig gewordene zweite Auflage. Wenn gleich zunächſt nur auf den preußiſchen Dienſt berechnet, ſo enthält es doch Vieles, was allges mein giltig und nůßlich iſt , und iſt darum auch jeden Savaleriſten zu empfebien. Es zerfaut in 3 Abſchnitte. In dem erſten werden folgende Gegenſtande abgebans delt: 1) Pflichten und Eigenſchaften des Soldaten, Bers halten gegen Vorgeſeßte und Cameraden ; 2) militåriſche Einrichtungen uad Benennungen ; 3) Ehrenbezeigungen gegen Vorgeſeßte; 4) Höflichkeitsbezeigungen gegen Vors geſetzte ; 5) Verhalten bei verſchiedenen Gelegenbeiten in
und außer dem Dienſte, Meldungen ; 6) Wachedienſt;
tulationen von 1722 bis 1815 mit Angabe der Felds 7) Berbalten und Ordnung im Quartier ; 8 ) Záumung
berrn , welche die verſchiedenen Schlachten geſchlagen baben , nebſt einer tabellariſchen Ueberſicht aller in dieſem Zeitraume geführten Kriege , deren Dauer und der darauf gefolgten Friedensſchlüſſe, von J. A. Wernbart , f. preuß. Hofrath und Inhaber des rother Adlerordens 4r Klaſſe. Breslau , 1830 ; in
und Befleidung des Cavaleriepferdes mit einem ungaris Ichen Sattel und feldmåßigem Gepäck auf demſelben. — Der zweite Abſchnitt entbått : Felddienſt A. 1) Alges meine Begriffe und Erflårungen ; 2) Vedetten bei Tag und bei Nacht; 3) Patrouillen, Ávant Arriergarde und Seitenpatrouillen; 4) Flanfiren und Gefecht. Felddienſt
Gommiſſion bei J. F. Rorn d. & . 8. 40 Seiten.
B. als Einleitung zur Belehrung der Unteroffiziere ic.
.
Diefcs in tabellariſch alphabetiſcher Form verfaßte Werden ſoll nach der Vorrede dazu dienen, dem Kriego. veteran ein wohlfeiles Erinnerungebuch , dem Militars zöglinge einen Anhaltspunct in friegsgeſchichtlicher Bes ziebung und eine ſchnelle Ueberſicht der merkwürdigſten .
1) Beſtimmung und Pflichten des Unteroffiziers, beſons ders im Kriege ; 2) Aufſtellen einer Feldwache; 3 ) Vers halten des Commandirenden der Feldwache; 4) Ablöſen einer Feldwade u. der Vedetten ; 5) Patrouillen ,dvant-Urriergarde, Seitenpatrouillen 2c. zc - Der dritte Abſchnitt umfaßt die Beband :
Kriegsvorfälle zu gewähren. Nach einer nur flúdtigen lung des Piendes in vielen Fälen. Darin kommt vor: 1) With:
Durchſicht haben wir indeſſen gefunden, daß manche tigkeit der guten Erhaltung, Bartung und Pflege desPferdes, ziir Beherzigung des Cavaleriſten 2c.; 2) Wartung und Pflege andere Angaben unrichtig ſind. So findet man z. B. Fütterungsart der dem Pferde zuträglichen oder nachtheiligen Nah: eine Schlacht bei Hollabrunn , welche von Napoleon rungsmittel; 4) Ertennung der bei Pierden leicht vorkommenden
nicht unwichtige Gefedte 2c. übergangen und manche des Pferdes; 3) Geſundheitslehre ( Diätetik ) oder Kenntniß und
gegen den Erzherzog Karl am 3. Decbr. 1800 geliefert, Berlebungen und Krankheiten,fo wie erſte vorläufige Behandlung ein Gefecht, welches am 10. Juli 1809 bei Hohenlinden derſelben bis zur ärztlichen þålfe; 5) Unweiſung zum überlaſſen . vorgefallen ſein ſoll ,' die Schlacht bei Tourcoin, welche Redigirt unter Verantwortlidhkeit der Gertagsbandlung : C. W. febfe in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
Samſtag,
Nr. 97.
4. Dec. 1830 .
Allgemeine Militar -Zeitung. erfordern . Sie werden mir über dieſe Reſultate genaue F r a n freich . Der neue Kriegsminiſter, Marſchau Soult, Herzog Berichte erſtatten. Eine große Nationalbewegung hat von Dalmatien, erließ folgendes Schreiben an die Ges ſich unter Ihren Augen ereignet. Als Beiſtand der Ges neralieutenante , Generalinſpectoren der Waffen , die ſebe, als Stúße für die franzöſiſche Unabhängigkeit, iſt Generallieutenante, Commandanten der Militårdiviſios , die Nationalgarde von allen Seiten auf die Stimme !
nen, und Marechaur- de - camp, Commandanten der Ún , des Vaterlandes herbeigeeilt. Die Armee, mit jener aus
terdiviſionen: ,, Paris , 18. Nov. General, durch das gleichen Urſprunge erſtanden, darf nur Mitbürger und Vertrauen des Königs zu dem Miniſterium des Kriegs: Brüder in ihr ſehen . Die Zuſammenwirkung dieſer zwei weſens berufen, ſtelle ich meine Verbåltniſſe zu der Ärs Staatsfråfte ſichert die offentliche Rube, ſo wie ſie zus mee felt, indem ich Ihnen die Grundſåbe meiner Versi gleich die Bürgſchaft des Friedend iſt. Die Reviſion der
waltung darlege. Als Nachfolger eines Miniſters , der Militárgeſeße und andere núbliche Inſtitutionen werden :
zu dem Glanze ſeiner ſchönen militåriſchen Faufbahn vorbereitet. Die Woblfahrt des Soldaten zu ſichern , noch den edlen Antheil fügt, den er an unſerer glorreis ibm fiebe für das Vaterland und deſſen Gefeße einzus dhen Revolution genommen, habe ich mir vorgenommen, floßen , ſeine Laufbahn vor ihm zu erweitern, ſein Vor. ihm in feinen Handlungen, feinem glúbenden Patriotiss růden zu erleichtern , die geſeblichen Garantieen ſeiner mus , ſeiner Achtung für die Geſebe, ſeiner Liebe für Zukunft zu achten und ſelb ,t zu vermehren, dieß iſt der
die offentlichen Freiheiten und in ſeinem Mitgefühl für Wunſch eines Ridnige, der an den erſten Tagen unſerer
franzöſiſche Große nachzuabmen . Wie er, ſo habe auch Freibeit in den Reiben der Armee gekämpft hat. Als ich eingeſehen , daß in den erſten Augenblicken der Gåbs Soldat derſelben Armee werde ich glüdlich ſein , zur
rung, welche die wunderbare Befreiung Frankreichs bers Vollziehung ſeiner edlen Abſichten beizutragen. Um aber vorbringen mußte, bei einigen wenigen Corps die Liſs dieß durchzuführen , muß ich , General, auf den Eifer ciplin einige Antaitungen erleiden konnte. - Jeßt aber rechnen , den Sie zu mciner Unterſtúkung anwendent würde die geringſte Unregelmäßigfeit im Dienſte feine werden. Genehmigen Sie 2c. (Unterz.) Der Miniſter
Entſchuldigung mehr finden ; die Generale, die Chefs , Staatsſecretår des Kriegsweſens , Marſchall Herzog die Offiziere aller Grade würden dafür verantwortlich von Dalmatien ." ſein und fónnten nicht unbeſtraft bleiben. Um die Fabne - Der Moniteur enthält einen Bericht des Marſchaus
wieder verſammelt, die 25 Jahre hindurch Glanz über Gerard an den Rónig vom 10. Nov. folgendes Inbalts : Frankreich verbreitete , müſſen wir uns alle mit dem ,,,Sire, die Inſtitution der Militårſchulen , ſo wie Gefühle durchdringen , daß der Geborſam gegen die Ges ſie von der vorigen Regierung hinterlaſſen wurde, ſteht
cele
ſeße unſere erſte Pflicht, die Unterwerfung unter die nicht im Einklange mit der ſeit der Zbronbeſteigung Em . Diſciplin und die Beobachtung derſelben die Vorſchrift Majeſtát ſo glücklich eingeführten Ordnung der Dinge.
unſeres Betragens iſt. Unter dem Schilde dieſer Grunds In einem Lande, wo das erſte Gefeß iſt , daß jeder ſåße darf die Armee darauf zählen , daß eine unpars theiiſche Gerechtigkeit ihre Rechte beſchüben , bloße Gunſt, bezeigungen zurüdweiſen , und daß ſie dem Verdienſte allein ſeinen Lohn fichern wird. Die Armee wird den Ruhm der alten Waffen bewahren , und dieſes Unters ! pfand der Ehre flectenlos für den ſchönen Namen des |
Franzoſe zum Dienſte für das Vaterland ſich verpflicha tet, und wo jeder Soldat Anſpruch auf die höchſten Militarſtellen hat, würde man dieſes feierliche Verſpres chen hintanſeben , wenn man nicht einem Jeden die Mittel darbote, dieſes Ziel zu erreiden. Wenn man die Milia tårerziebung in eine Anſtalt concentrirt, wo Gunſt und
franzdíiſden Soldaten erhalten . Die Berufung mebrerer Reichtum faſt allein den Zutritt gewåhren , und nur Klaſſen junger Franzoſen zu den Waffen wird, General, folche junge Leute in daſſelbe zutášt, wo ſich vermoge die Anwendung Ihres ganzen Eifers , fo wie den Eifer ibres Álters ihre Neigungen noch nicht entwicelt baben,
der unter Ihrem Befeble ſtebenden Offiziere in Anſpruch ſo verleßt man dadurch den Vertrag, der jedem Franzos Rehmen. Die Bildung neuer Bataillone und Escadronen, fen , zur Entſchädigung des Opfers , das ihm das Geles der Unterricht der Gorpe, eine feſte und wachſame Vers ! auflegt, die kaufbahn der Ehrenſtellen eröffnet. Wenn waltung werden ebenfalls Ihre volle Aufmerkſamkeit , man endlich einigen Individuen den Grad des Unters
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lieutenants in einem großeren Verhältniſſe zu der Zahl | 11) Wenn eine Penſionårſtelle offen wird , ſo ſoll der der Stellen dieſes Grades, die den Unteroffizieren zuges Verwaltungsrath des Regiments durch den Generalins ſtanden ſind, und blos unter der Bedingung zweijähris ſpector dem Kriegsminiſter die Sobne alter und vers ger Studien in einer Militårſchule bewilligt, und wenn dienter Militárs für dieſelbe in Vorſchlag bringen. man dem zu den Waffen gerufenen jungen Mann erſt
- Die bisherigen Feldpredigerſtellen bei den eints
nach 8 oder 10 Jahren, in denen er Eifer und Geſchick- zelnen Regimentern der Armee ſind mittelſt f. Verord ,
lichkeit an den Tag gelegt hat, dieſen Grad vergonit, nung vom 10. Nov. aufgehoben worden . Kúnftig wird ſo heißt dieß die Gerechtigkeit hintanſeßen, und die ſeit nur in den Garniſonen , Feſtungen und Militäranſtals mehreren Jahren ſchon bei der Armee bemerkbare Muth . loſigkeit erwecken . Die gegenwårtige Organiſation der Schule von St. Cyr iſt demnach weder dem Geiſte noch dem Buchſtaben unſerer politiſchen Inſtitutionen gemäß; pie trägt dazu bei, die Liebe zum Dienſte zu erſticken , ſtatt ſie zu verbreiten und zu befruchten.“ Aus dieſen und verſchiedenen anderen Rücklichten ſchlägt der Mini-
ten , wo die zur Ortspfarre gehörende Geiſtlichkeit für den Gottesdienſt nicht binreichend iſt, und bei jeder Bris gade, wenn Zuſammenziehungen von Truppen in Divis fionen oder Brigaden ſtattfinden , ein Feldprediger ans geſtellt werden . Die gegenwärtig als Feldprediger im Dienſte befindlichen Geiſtlichen ſollen unverweiſt zur Verfügung der Dióceſan : Biſchofe geſtellt werden ; als
ſter dem Rónig folgende Beſtimmungen als Grundlagen Entſchädigung wird ihnen der Betrag ihres balbjåbris
einer fünftig zu erlaſſenden Verordnung über die neue gen Gehals bewilligt. Organiſation der Sdulen vor, welche die Genehmigung - Der Marechal descamp Pelet iſt zum Director des
Sr. Majeſtat erhalten haben : 1) Bei jedem Infanterie Kriegsdepots beim Kriegsdepartementernannt. ( Hiernach und Cavalerieregiment ſollen zwei Schulen, eine bóbere iſt die Nachricht in Nr. 92 der A. M.Z. zu berichtigen .) und eine niedere, errichtet werden , zu welchen alle Oes Der Moniteur enthålt zwei vom vorigen Kriegss meine und Unteroffiziere Zutritt erbalten follen . Das miniſter contraſignirte f. Verordnungen vom 12. und 15.
Programm des Unterrichtes ſoll ſpåter beſtimmtwerden. Novbr . in Betreff der neuen Organiſation des fðnigl. 2) Das freiwillige Eintreten in ein Regiment wird in Stabs und des großen Generalſtabs der Armee.
Betreff der Dauer facultativ ſein ; nur muß der Eintre: Durch die erſtere dieſer Verordnungen wird der Stamm tende 18 Jahre alt ſein , ſich wenigſtens auf ein Jahr der Titularoffiziere des f. Stabs proviſoriſch auf 20
verpflichten und beim Eintritte den Werth der Effecten bezahlen , die långer als ein Jahr getragen werden . ( Dieſe Beſtimmung gehdrt zu einem den Kammern nach Itens vorzulegenden Geſebesentwurfe über die Recrutis
Oberſten , 20 Oberſtlieutenante, 60 Bataillonschefs und 200 Capitaine, im Ganzen alſo auf 300 Offiziere, vers mindert. Die in dieſen Stamm nicht mi:begriffenen Of fizicre ſollen ihren Graden gemaß bei den Infanterie.
rung. )
u . Cavalerieregimentern der Armee angeſtellt werden, mit
3) Der freiwillige Eintritt entbindet nicht von
den Verpflichtungen des RecrutirungsgeſeBes; die Zeit der Befugniß, wieder in den Stab einzutreten, wenn ſie des freiwilligen Dienſtes wird jedoch in Abrechnung ges bracht. 4) Jeder Gemeine oder Unteroffizier, der wenig: ſtens 1 Jahr beim Regiment gedient hat, kann ſich zu einer Prüfung melden , um darzulegen , daß er die zur Zulaſſung in die Kriegsſchule ndihigen Kenntniſſe beſißt.
bei den Regimentern nicht befördert werden. Die bei der Armee angeſtellten Stabsoffiziere werden ihren Activitåts. gehalt fortbeziehen , die nicht angeſtellten dagegen nur den Urlaubsgebalt der Cavalerieoffiziere ihres Grades erhalten . Die zweite Verordnung ſtellt den aus -
5) Diejenigen, die dieſe Prüfung beſtanden haben , Toloſammtlichen angeſtellten oder disponibeln Generalen bes len nach den Nummern und nach dem Bedürfniſſe des ſtehenden großen Generalſtab der Armee für das Sabr
Dienſtes mit dem Range als Serſchanten in die Kriegos 1831 auf 150 Generallieutenante und 250 Generalmas
fchule aufgenommen werden. Beſondere Anordnungen jore feft. In den Stamm der im activen Dienſte befinds follen noch getroffen werden , um ihnen in pecuniårer Hinſicht ihren Unterhalt bei der Kriegsſchule zu erleich tern. 6 ) Nach zweijährigen Studien bei der Kriegsſchule und nach beſtandener Abgangsprüfung ſollen die Zog linge als Unterlieutenante in die Corps der Armee eins treten , wo zwei Drittheile der Stellen dieſes Ranges ihnen vorbehalten bleiben . Diejenigen, die jene Prüfung nicht beſtehen , ſollen als Unteroffiziere in die Corps eins treten. 7) Das legte Drittheil der Unterlieutenantsſtel-
lichen Generale roll nur immer nach Erledigung zweier Stellen eine Beförderung eintreten , ſo lange bis dieſer Stamm nur noch 100 Generallieutenante und 150 Ges neralmajore enthält. Die Marſchålle von Frankreich rollen zu einem Conſeil einberufen werden , um der Res gierung nod) vor dem 1. Januar 1831 die Liſte der Ges nerale einzureichen , die ihnen geeignet ſcheinen , den activen Generalſtab der Armee zu bilden ; jedod darf fein General, der über 65 Jabre alt iſt, wenn er nicht
len ſoll den Unteroffizieren verlieben werden, welche die Oberbefehlshaber geweſen, auf dieſe fiſte gebracht wers böhere Sdule des Regiments mindeſtens ein Jahr langden. Die Offiziere im Alter von 65 Jahren und dars
beſucht und ſich durch Túchtigkeit und gutes Betragen ausgezeichnet haben. 8) Die vorbereitende Kriegsſchule zu l'a Flèche wird aufgehoben. 9) Die an dieſer Scule beſtehenden Penſionårſtellen ſollen an die k. Gymnaſien
über , welche vom Gonſeil der Marſdålle für geeignet gebalten werden, nod, ferner zur Armee zu gebóren , ſols len den Reſerveſtamm des Generalſtabs bilden. Dieje: nigen Marſchålle, die vom Conſeil der Marſchålle weder
zurückfallen und dort ausſhließlich den Söhnen ehemas für den activen Dienſt noch für die Reſerve geeignet liger Militárs zu Theil werden . 10 ) Dieſe Penſionårs gehalten werden,, ſollen ſogleich auf Reformgebalt oder
ſtellen rollen unter die verſchiedenen Armeecorps nach Penſion geſebt werden . Der Kriegsminiſter wird beauf bem numeriſchen Beſtande derſelben vertheilt werden . tragt, den Marſchållen die zu dieſem Bebufe erforders
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Yichen Armeeliſtert mitzutheilen. Der Gehalt der zum gelegt, auf das, was in dem erſten Augenblicke blendet ; Activitatsſtamme gehörenden disponiblen Generale wird um alles andere iſt man wenig befúminert, auch iſt es
für die Generallieutenanteauf 12,000, für die Generals oft ſehr übel beſchaffen. Demohngeachtet werden manche majore auf 8000 , und der Gehalt der zum Reſerveſtamme Corps , für welche weiter nichts als das Oberflachliche
gebörigen für die Generallieutenante auf 8000, für ſpricht, von dem Miniſter zuweilen als gut befehligte die Generalmajore auf 6000 Fr. feſtgereßt. Der Titel Regimenter bezeichnet. Hieraus ſchließe ich , daß wir ,, Gouverneur einer Militardiviſion " wird abs gegenwärtig durch den Corporalsgeiſt verblendet für die auf Penſion geſeßten Generale und anderen Stand der Dinge iſt ſo in die Augen fallend, daß ich
geſchafft. Die bisher ertheilten Ehrengrade gelten nur rind, und darüber hinaus durchaus nid )ts feben . Dieſer
Offiziere. Unter feinem Vorwande ſollen fernerhin ders tåglich Offiziere darüber flagen bore, man'verrücke jes den Augenblick ihren Standpunct , indem man ſie im
gleichen ertheilt werden .
Mittelſt fönigl. Verordnungen vom 12. Nov. iſt der Widerſpruche mit den Beſtimmungen des Reglements zu Contreadmiral, Baron Rouffin, zum Seepråfecten des manchen Dingen verwende, welchen ſie fremd bleiben zweiten , und der Contreadmiral Ducampe de Rofamel můßten oder welche als Gegenſtand der Uebernadung zum Seeprafecten des fünften Marinebezirks ernannt faum in ihren Wirkungsfreið geboren. Der Corporal8 geiſt gewinnt von Tag zu Tag worden . An die Stelle des Erſteren tritt der Schiffs , capitain Arnous Deffaulſays als Director der Pers eine ſolche Kraft, daß er bis zu den höchſten Graden ſonalien in das Seeminiſterium ein.
dringt , wodurch alle Dienſtverhältniſſe dergeſtalt vers
- Durch eine fónigl. Verordnung vom 6. Auguſt 0.3. kehrt werden , daß dadurch ein wahres Chaos entſteht,
wurden den 3dglingen der polytechniſchen Schule worin Alles Gonfuſion , Unordnung und im Gegenſage die Anſtellung als lieutenante bei der Artillerie und dem
mit allein dem iſt, was beſtehen ſoll ." In der That, wenn
Ingenieurcorps , oder die entſprechenden Grade beider Verwaltung Brüden Minen anges , Chauſſeen tragen. Die der Zöglinge lehnten jedoch und dieſe Begünſtigung ab ,um dem Avancement ihrer Vorgånger nicht zu ſcha : den. Der König þat daber jene Verordnung zurückges nommen, ſich aber in ciner neuen, die der Moniteur vom 16. Novbr. mittheilt, vorbehalten, ſich einen beſonderen Bericht über jeden polytechniſden Schüler abſtatten zu Yaſen , um ihm die verdiente Ehrenbelohnung bewilligen
ſich der Oberſt mit den lappereien dergeſtalt beſchäfftigt, daß gewiſſermaßen alle Zweige Details vereinigt, beſonders anderen Gradendesund was erwird wird aus den aus was aus den anderen Graden und beſondersaus denjenigen , welche dem Soldat am nächſten find ? Sie ſind in ihren Verrichtungen gånzlich gelähmt. Allein dieß iſt noch nicht alles. Die Zeit , welche man auf dieſe endloſen Detailbeſichtigungen verwendet,
zu fónnen .
ſen ,
, wenn muſ ſich diejenigen , welche ſpeciell damit chargirt ſein fen, ausſchließlich damit beſchafftigten , iſt im Jintereſſe
der für verloren die Erweiterun Wirfſamfeit und gånzlich . Denng Kreiſes ihrer Aufflårung des militåriſchen während man ſich mit untergeordneten Dingen , von welchen drei Viertheile in den Wirkungsfreis der Unters offiziere gehören, beſchafftigt und darauf zehnmal mehr Paris begehrt , um eine neue Erfindung mitzutheilen , Zeit verwendet,als nöthig iſt, ſo iſt es unmöglich, rid), mittelſt welcher. 500 Mann ohne alle Gefahr 20,000 irgend einer Sache von Wichtigkeit hinzugeben , welche Mann beſiegen könnten . Die Kammer ging unter Las fähig iſt, zu befriedigenden Reſultaten zu führen . dhen zur Tagesordnung über. Wenn der Corporalsgeiſt die Entwickelung milis
- Unter den Petitionen, worüber in der Sitzung der Deputirtenfammer vom 20. November Vortrag erſtattet worden , war unter anderen auch die eines gewiſſen Paulet aus dem Garddepartement, der Reiſegeld nach
Ru Blan6.
tåriſcher Ideen nicht nur bindert, ſondern ſogar dieſels ben unterdrückt, ſo iſt er aud ) noch eine anderegreifende zerſtdrende nicht weniger um ſich , nicht
und Der bisherige Befehlshaber der erſten Dragonerdis weniger Geismar , iſt zum Befehlshaber der zweiten Diviſion die große Verwidelung der Comptabilitat. Dieſer Ges
viſion , Generallieutenant und Generaladjutant Baron Plage, welche zu bezeichnen von Wichtigkeit iſt: ich meine .
ernannt worden .
genſtand iſt indeſſen ſchon mit ſo vielem Calent, Scharfs ſinn und Wahrheit abgehandelt worden , * ) daß es eine Verwegenheit ſein würde, denſelben in Frage ſtellen zu
herrſchenden Corporalsgeift.
wollen . Ich werde mich daher blos darauf beſchrånfen, zu bemerken, daß es dringend ſein wird, daran zu den's ken, Alles, was ſid, auf die Militárverwaltung bezieht,
(Schluß. )
ſehr zu vereinfachen . Sie bietet ein ſolches labyrinth
Ueber den in der franzöſiſchen Armee
Spricht man von einem Regiment, ſo ſagt man nicht: dar, daß ſelbſt der Faben der Ariadne nicht hinreichend
dieſes Regiment iſt bemerkenswerth durch ſeinen guten ſein würde , um darin den Ausgang zu finden ; und Geiſt, durch ſeine vortreffliche Diſciplin, durch eine und wenn es wahr iſt, daß mit dem Kriegszuſtande aữe die gewöhnliche Inſtruction, durch die Seltenheit der Stras adminiſtrativen Hinderniffe, auf welche man bei jedem
fen, durch ſeine Harmonie und die Eintracht unter den Schritte ſtoßt, unverträglich ſein werden, ſo iſt es drints Offizieren ; ſondern : dieſes Regiment bat am bes
ſten gepact , am beſten gewichſt, iſt am beſten abgerichtet. Der ganze Werth wird auf das Heußere
*) In dem Werke des Generals Grafen vou la Roche: Aymon über die Savalerie,
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gend nothwendig , ſie während des Friedens zu vereins durch ihre untadelhafte und ereimplariſche Aufführung
fachen, denn die Truppen müſſenindieſer, wie in vies im Frieden gekannt ſind, in die Conſeils des Kriegs. len anderen Beziehungen , eine bleibende, feſte Verfaſſung miniſteriums nicht Zutritt gegeben hat. Die Generaloffiziere , in deren Händen das Wohl
haben , welche auf eine flare und punctliche Weiſe das
für alle Verbåltniſſe angemeſſene Verfabren feſtſeßt. - der Armee liegt , haben die hohen Grade, mit weltber Man frage die aufgeklärteſten Militárs , es herrſcht nur ſie bekleidet ſind , erlangt, indem ſie das Beiſpiel von eine Stimme in dieſer Beziehung; ſie bekämpfen einmús allen militäriſchen Tugenden gaben und mit ihrem Blut thig einen verwerfliden Einfluß, der ſich aller Zweige einen fo boben Rang bezahlten. Aber es iſt ſchon lange des Militardienſtes bemächtigt, und der mehr dazu ges her, daß ſie die Grade überſchritten baben, in welchett
madıt iſt , ſie zu låbmen , als ihnen einen beilſamen man ſich dem Soldaten und allen täglichen Details im Schwung zu geben .
Juneren der Corps nabe befindet. Sie konnten und
Ein anderes Uebel, nicht minder unheilvoll, wie der Gorporalsgeiſt, und nicht weniger antimilitariſch, wie jenes adminiſtrative Uebermaß , bat die durch dieſe beide, den Fortſchritten der Militårwiſſenſchaften feindlich gegenüberſtebenden fråfte veranlaßten Unords nungen vervollſtåndigt. Es trågt auf eine nicht minder thätige Weiſe dazu bei , das bereits bezeichnete Chaos
mußten eine Menge von Sachen vergeſſen , welchen man Schritt vor Schritt folgen muß, um ſie auch nur obers flächlich zu fennen. Man muß daber nicht erſtaunen , wenn ihnen manche Dinge entgeben ; indeſſen fónnen dieſe Dinge von der größten Wichtigkeit ſein. Wenn nun auch ayserwåhlte Offiziere der unteren Grade in die Conſeils des Miniſteriums zugelaſſen oder doch wenig,
zu verwirren, und vermehrt die Schwierigkeit, es wieder ſtens zuweilen dabin berufen würden, ihre Erfahrungen in Ordnung zu bringen . Dieſes Uebel iſt der ſo oft mitzutheilen, ſo würden ſie ohne allen Zweifel Zbatias in die Militárreglements ſtattfindende Einschen liefern , welche für die verſchiedenen Zweige des griff. Dieſe Reglements , welchen man im Gegentheil Dienſtes vom bódíten Intereſſe wären und welche ſie
nicht genug Achtung verſchaffen kann, müſſen, obgleich vermoge ihrer militariſchen Stellung von Grund aus mancher Verbeſſerungen bedürftig, darum nicht weniger fennen . Sie wurden nicht nur manche Unvollkommens
als beſtåndige Richtſchnur für alles, was in den Corps geſchieht, dienen . Sie ſind nicht unüberlegt gegeben worden ; und wo würde es zulebt binkommen , wenn Jeder nach ſeinem Gefallen eine Art zu dienen feſtſeßen und feine andere Gefeße anerkennen würde , als die Wilführ und ſeine Phantaſieen! Die Reglements ſind alſo unumgånglich nöthig; befolgt man ſie aber auch in
i beiten anzeigen, ſondern auch die geeignetſten und wirf: ſamſten Mittel angeben können , ſie verſchwinden zu maden. Durch dieſes Mittel wurde der Miniſter mit leichtigfeit Kenntniß von allen Details erbalten, welde in dem Wirfungsfreiſe jener Offiziere vorfommen, und ſich alsdann mit Scharfſinn und Sachfenntniß über alls gemeine Verbeſſerungen ausſprechen können . ibrem ganzen Umfange ? Wabrlich nicht; ſie werden uns Dieſe Details baben auf das Ganze des Militárs aufhörlich umgangen oder übertreten und ſind in mans weſens und auf ſein Gedeiben einen ſo unmittelbaren dhen Regimentern" faſt gånzlich nicht mehr gefannt, mit Einfluß, daß feines derſelben zu verachten iſt, und daß
Ausnahme einiger Theile , welchen man ſich zu fügen ſie vielmehr mit aller Geſdicklichkeit, Weisheit und Tas durdaus genótbigt iſt.
lent geprüft werbent můffen.
Dieſe wahrhaft verderblichen Gebrechen , welche von Tag zu Tag immer mehr um ſich greifen , ſind leider unbefannt oder wenigitens von denjeniger wenig ges fannt, welche zu deren Unterdrůdung berufen ſind. Dieß , iſt begreiflich :man muß in das Innere der Corps eins dringen , um die darin berrſchenden Fehler wabrzunehs men . Aber nicht ein Generalinſpector, welcher jedes Jahr zu beſtimmten Zeiten nur einmal bei den Corps
Alle Militárs , obne Unterſchied , übernehmen von dem Augenblice an , wo ſie das Ehrenkleid anlegen und ſich unter die Fahnen reiben, große Pflichten gegen den Souverain und ihr Vatertand; aber dieſe Verpflichtuits gen , welche ihnen gebieten , allen Gefabren und Widers wärtigkeiten des Krieges zu troßen , würden nur ſehr unvollkommen erfüllt werden, wenn die Militars, welche die Welt mit ihren Thaten erfüut haben, für das Bas
erſcheint und darin hinreichend beſchäfftigt iſt, kann in terland genug gethan zu baben glauben. Es gibt noc ade geheime Gånge der Regimenter, welche er inſpicirt, eine andere Gattung von Ruhm , deſſen Palmen nicht eindringen; dieß wird ihm mit dem größten Scharfſinne weniger unſterblich ſind, als diejenigen, welche auf dem
unmöglich. Es iſt daber wenigen beobachtenden Offizies' Felde der Ehre geſammelt werden und welche die fran . ren, welche dieſen Regimentern angebóren, vorbebalten, zdfiſchen Offiziere vor allen zu årnten ſich bemůben rolls
den Schleier zu lüften , welcher nicht ſowohl gewiſſe ten : als aufunerfſame Schildwachen baben ſie über die Unvolfommenbeiten, ſondern vielmehr zerſtörende Miß . Nåbrung des heiligen Feuers und über die brauche bedeckt, die man nur dann ergründen kann, Bewahrung des Militárgeiſtes zu wachen . wenn man beſtändig in ihrer Nåbe und in einer fots Diejenigen , welche die boben Militárgrade einneh. chen fage iſt, fie nach ihrem wahren Werthe dåßen zu mer, mogen die wobl bedenken. Das Wohl der Armee
liegt in ihren Händen, und dieſe hat den Blic auf ſie Nach dieſen Betrachtungen erſcheint es auffallend , gerichtet. Wenn ſie ihre Laufbahn auf den Feldern des
fónnen .
daß man einigen Offizieren der unteren Grade, welche Mars verherrlicht haben , so mogen ſie nicht glauben, durd die Richtigkeit" ihrer militäriſchen Anſichten, durch genug gethan zu haben, ſondern neue Triumphe dent ibre Fåbigkeiten und ihre Fingeburg im Felde , und forbeeren zufügen , welche ſie oft gefrónt haben. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : 8. W. Brote in Darınſtadt und in deffen Diizin - Asdruct.
BA SE S
Mittwoch , 8. Dec. 1830 .
Nir. 98 .
Allgemeine Militar ,- Zeitung . Frantrei do
die nad ihrer Nummer som rechten Flügel ab rangiren .
Das neue Erercirreglement für die fran. Die Escadronen ſteben mit Intervaüen von 12 Schritt, zöſiſche Cavalerie “) beſteht aus 3 Theilen, deren ſind in 4 Züge, der Zug zu 12 Rotten formirt; je zwei
erſter von der Ausbildung des Reiters, des Zuges und undDie zweiAufſtellung Zuge bildeniſt eine Diviſion. in 2 Gliedern,
der Escadron zu Fuß, der zweite von dieſer in gleicher
die alteſten Leute
Art zu Pferde und der dritte Theil von den Evolutionen im erſten und auf beiden Flügeln beider Glieder. It eines und mehrerer Regimenter handelt. Sehr gründlich die Escadron 64 Rotten ſtart, ſo wird der Zug in zwei und erſchöpfend iſt der Inhalt dieſes Reglements , nur Sectionen getheilt. Der Oberſt hålt 25 Schritte vor der mit zu vielen Details überladen, die beigenauer Bes Mitte des Regiments, binter ihm der Capitain instruc achtung nicht allein ermúdend, ſondern auch bemmend teur en chef, der Adjutant und hinter beiden ein Troms
für den Lehrer ſein müſſen , der die Ausbildung leitet, peter . Der Oberſtlieutenant 2 Schritte vom rechten Flüs da ihm ſelbſt bei jeder einzelnen Bewegung der Plas, nadh Schritten abgemeſſen , bezeichnet wird , auf demer ſich befinden ſoll; 130 Zeichnungen und Plåne, über jede einzelneStellung des Mannes , hauptſächlich zu Fuß, und jedeEvolution, erläutern den Inhalt des Regles mente und tragen weſentlich zur Deutlichkeit bei. Eine merfwürdige Erſcheinung bleibt esimmer, daß bis zum December 1829 , wo das gegenwärtige Regles ment erſchien, feine beſtimmte Vorſchrift für die Ausbil: .
gel ab und 12 Schritte vor dem iten Gliede, die beiden chefs d'escadron vor der Mitte der 2ten u . 5ten Escas dron , der Major vor dem linken Flügel des Regiments. Es folgt nun noch die Eintheilung der übrigen Chargen bisauf den trésorier, l'officier d'habillement, chir urgien - major, und chirurgien aide-major, ſo wie die maréchaux vétérinaires und maitres ouvriers berab, denen beſtimmte Stellen angewieſen werden , welches füglich zu úbergeben und nur noch zu bemerken iſt, daß
dung der Cavalerie eriſtirte , und folche nach den vor: die Trompeter in 2 Gliedern auf 25 Schritte hinter der
läufigen Beſtimmungen einer Ordonnanz vom 1. Vendes Mitte des Regiments ſtehen. Die Standarte auf dem das Bedürfniß eines feſten und mehr zeitgemäßen Regles beflügelt. Die Eintheilung der Offiziere ic . in der Escadron,
miaire des Jahrs 13 geleitet wurde. Man ſcheintendlich linken Flügel der Escadron wird durch 2 Unteroffiziere ments gefühlt zu haben, weßhalb eine Commiſſion unter
dem Vorſäße des Generallieutenants und Generaladius welche wieder einen beſonderen Abſchnitt ausmacht, iſt tanten des Könige, Vicomte Mermet, aus drei Senes folgende: der Capitain , welcher die Escadron führt,
rallieutenanten und vier Marechaur -de -camp beſtehend, ſteht vor der Mitte derſelben , einen Schritt vor dem zur Reviſion jener vorlåufigen Beſtimmungen nicderges 1ten Gliede. Der zweite Capitain ſchließt die Escadron,
Teßt wurde, deren Bericht an den Kriegsminiſter über der erſte Lieutenant führt den 1ten Zug, der zweite den 4ten , der erſte Souslieutenantden 2ten undderzweite den 3ten Zug. Jeder Offizier bålt vor der Mitte ſeines
bieGründe welche ſie beſtimmt, von jenenabzuweichen, dem Werke,vorgedruckt ſind , und worin ſie ſich dabin ausſpricht, daß,weit entfernt von jeder Neuerungsſucht, ſie die Grundfåge, welche in den ermåbnten vorläufigen Beſtimmungen enthalten ſind, im Allgemeinen als zwedt mäßig beibehalten hat, und es nur nothig geweſen , leb :
Zuges , einen Spritt vom 1ten Gliede ab. Jeder Zug Unteroffiziere, mit Ausnahme deſſen vom rechten und linken Flügel, über deren beſondere Functionen als Guis muß durch einen Unteroffizier geſchloſſen werden. Alle
tere mehrzuvereinfachenund die einzelnen Theile beſſer den ſpåterhindas Nöthige erwähnt werden ſoll,zählen im Gliede mit .
untereinander zu verbinden .
Das Reglement ſelbſt beginnt im Erſten Abſchnitte
Das Ausrüden eines Regiments iſt nach dem Reg.
des Erſten Theils mit den Grundlagen des Unterrichtes, lement mit vielen Förmlichkeiten verbunden, von denen und bandelt im erſten Artifel vonder Formation eines nur ein Ueberfall zu entbinden ſcheint, wo jeder Reis
nach dem im Voraus beſtimmten ter aufdas ſchnellite Regimento in linie. Daſſelbe beſteht aus 6Escadronen, Sammelplage eilen ſoll. Außerdem ſtellt ſich die Escas * ) Wochenblatis Bir entlehnen dieſen Artikel aus Nr. 748–751 des Militärs dron zu Fuß mit den Pferden am Zügel, der maréchal ,
des logis chef bått den Appell, der Offizier vom Tag
780
1779
(du jour) theilt zu vieren ab und läßt auffißen . Jeder
Das Regiment wird demnach in 3 Klaſſen getheilt, 1te Klaſſe vóllig ausgebildete , 5 2te minder ausgebildete und
Offizier ſiebt ſeinen Zug nach und meldet an den 2ten als : Capitain, welcher nach Empfang ſåmmtlicher Rapporte dem Capitain , welcher die Escadron fúbrt , rapportirt
3te
Recruten .
und ihm das Commando derſelben übergibt , der nun Der instructeur en chef hat das febrerperſonale ſeinerſeits an den chef d'escadron und dieſer an den nach ſeinen Fähigkeiten cinzutheilen ; iſt er mit einem Oberſtlieutenant meldet. Aehnliche Rapporte werden oder dem anderen nicht zufrieden, ſo wird er auf ſeinen übrigens durch die maréchaux des logis chefs an den Antrag gewechſelt. Adjutanten (sous officier) vom Tag , und von dieſem
an den Adjutantmajor vom Tag gemacht.
Jede Klaſſe wird einem Lehrer übergeben, der dafür
Nachdem verantwortlich iſt.
dieſer die verſchiedenen Rapporte empfangen und vers
Die ſåmmtlichen lieutenante werden durch den in.
ſichert iſt, daß die nöthigen Beſichtigungen erfolgt ſind, structeur en chef unter der Leitung des Oberſten oder ertheilt er ſeine Befeble zur Verſammlung des Regis Oberſtlieutenants ausgebildet; erſterer leitet überdem ments an den hoberen Offizier vom Tag. den Unterricht der Pebrer und des Muſterzuges, ſo wie Nachdem das Regiment verſammelt iſt und er daſſelbe er die Verſeßungen in bóbere Klaſſen nach abgehaltes beſichtigt hat, macht er nach Ankunft des Oberſten dem : ner Priifung in Gegenwart des Oberſtlieutenants und
ſelben darüber Meldung, und empfängt deſſen Befehle. chefs d'escadron , der dieſem Unterrichtszweige vorges Peşterer befieblt nun die Abholung der Standarte, welche reßt iſt , anordnet. durch zwei Züge und ſämmtliche Trompeter in gewöhns Eine furze Anweiſung für die Lehrer über die Art licher Art erfolgt. Das Einrúden der Standarte und die Vorſchrift über
des Unterrichtes ſchließt dieſen Artifel.
Der vierte Artifel enthält die Eintheilung des Urts
das Salutiren der Offiziere, welches einzeln geſchiebt, da terrichtet. Er zerfått in Winters und Sommerunters ſie damit beginnen fouen , wenn derjenige , welchem die richt; der erſtere umfaßt den Zeitraum vom 1. November I
Honneurs gemacht werden, ſich ihnen bis auf 4 Sdritte bis 1. Mai, der leßtere die übrige Zeit des Jahres. Der Oberſtlieutenant ertheilt den Capitainen und chefs d'es. den terſten hat , beſchließen genåbert der Formation des cadron, der instructeur en chef den übrigenOffizieren von Artifel. Artifel handel Der zweite
Der zweite Artifel handelt von der Formationdes zweimal wöchentlich Unterridt in allen Dienſtzweigen ,
Regiments in Colonne zu Zen und zu 4en , in Zügen , und ſämmtliche Lieutenante reiten in den 3 erſten Bins
in Diviſionen , in geſchloſſener Colonne in Escadronen, termonaten zweimal in der Woche in der Bahn. Die und zum Defiliren ( Parademarſch ), wobei mit einer
1te Klaſſe erercirt einmal wöchentlich zu Fuß, und macht ångſtlichen Genauigkeit jeder einzelnen Charge ihr Plaß, in der erſten Hälfte des Winters jede Woche einen Ues
nach Schritten beredynet, angewieſen wird . ,
bungsmarſch , in der zweiten Hälfte wird ſie im Detail
Der dritte Artifel ſpricht von der Zahl, der Auswahl zu Pferde bis zur Ausbildung des Zuges einſchließlich und den Pflichten der Inſtructeure. Der Oberſt iſt für geübt. Die 2te Klaſſe erercirt zweimal zu Fuß und dreis die Ausbildung des Regiments verantwortlich und darf mal wódentlid zu Pferde , die 3te Klaſſe zu Fuß und unter feiner Bedingung von den Vorſchriften des Reg . zu Pferde fünfmal in der Woche; jede Lection dauert lements abweichen ; er wobnt dem Unterrichte, beſonders anderthalb Stunden . dem der Offiziere bei, ſo viel es feine übrigen GeſchäffteMit dem 1. Mai beginnt nach und nach die Zuſamo geſtatten , der Oberſtlieutenant führt unter ihm die Aufsmenſtellung der Escadronen , die Einſtellung der Res jicht, die beiden chefs d'escadron ſind vorzugsweiſe der monte, und es wird die febrescadron formirt, zu wels eine mit der Aufſicht über das Ererciren zu Fuß , der der nach und nad alle Züge aus den Escadronen nad andere über das zu Pferde beauftragt. der Reihe zugezogen werden . Jedes Ererciren ſelbſt daus
Der Capitain instructeur en chef hat nun eigentsert 2 Stunden . Øn der erſten Hälfte des Juli aber eine lich die Leitung der ganzen Ausbildung bis zur Ausbil. halbe Stunde långer. Vom 15. Juli ab ererciren die dung eines Zuges einſchließlich , und iſt außerdem vers Escadronen dreimal in der Woche bis zum 15.Septems
pflichtet, die lebrescadron ( l'escadron d'instruction ) ber im Regiment, von da ab bis zu Ende des Octobers untergeordnet, weſhalb er jedes Jahr vor dem Eintritt im Felddienſte geúbt, zu welchem Zwed oft mit dem Ters
zu ererciren. Die erforderlichen Offiziere ſind ihm bierbei wird das Regiment abwechſelnd in den Evolutionen und des Winters den chefs d'escadron eine Liſte derjenigen
Offiziere und Unteroffiziere eingibt, welche er zu lehrern
rain gewechſelt wird . Der fünfte Artifel beſchafftigt ſich mit der Stufens
geeignet bålt. Ein Capitaine en second iſt ihm zur Unfolge des Unterrichtes. Zwei Monate nach der Ankunft
terſtüßung und Stellvertretung bei kurzer Abweſenheit des Recruten muß derſelbe ſpäteſtens ſo weit ausgebil. beigegeben , der wo möglich früber in der fønigl. Cavas det ſein, um auf Wadie ziehen zu können, und nach 130 Ierieſchule gebildet worden. Zu gleicher Zeit bålt der Lectionen oder Unterrichtstagen muß ſeine Ausbildung zu
Oberſtlieutenant in jeder Escadron eine Prüfung der Pferde in ſo weit beendet ſein ,daß er in die Escadron Unteroffiziere und Gemeinen ab , nach deren Erfolg er eingeſtellt werden kann. Es folgt nun für die unteren beſtimmt, zu welcher Klaſſe ſie gehören ſollen, ſo wie er Grade eine Bezeichnung , desjenigen, was ſie vermoge auch die Zuſammenſtellung des Muſterzuges ( peloton ihrer Stellung wiſſen müſſen . modéle) verfügt, zu dem von jeder Escadron 10 Mann genommen werden können .
Von den Offizieren heißt es in dieſer Beziehung : eitt
jeder vom Oberſten bis zum júngſten lieutenant muß im
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Stande ſein , dasjenige zu befehligen , wozu er ſeinem
Der zehnte Artikel gibt die Signale an ; ſie ſind mit
Grade nach verpflichtet iſt. Niemand wird für völlig geringen Ausnahmen nur für den inneren Dienſt bes ausgebildet erachtet, der nicht überdem das gegenwårs ſtimmt , und beim Ererciren ſelbſt werden nur die Bes
tige Reglement zu erklären und das darin Enthaltene wegungen der Flanfeure durch Signale geleitet. 1
auszufübren im Stande iſt. Jeder zum Regiment foms
1
mende Offizier wird über ſeine Dienſtkenntniß vom Cavaleriſten zu Fuß mit Einſchluß des Gebrauches der
Der zweite Abſchnitt enthält die Ausbildung des
1
Oberſtlieutenant geprüft.
I
Der ſechſte Artifel beſchafftigt ſich mit der Art , auf außer den Vorſchriften , worauf bei den einzelnen Bewes das blanke Pferd zu ſpringen , dem Satteln, Pacen und gungen zu ſehen iſt, auch die Gründe an, warum dieß
Waffen .
Er iſt ſehr erſchöpfend bebandelt , und gibt
Abſatteln , indem er die hiebei bei der Teichten und ſdwes geſcheben muß, und welche Nadytheile außerdem daralis
ren Cavalerie obwaltenden Verſchiedenheiten bezeidhnet. Eine weitlåuftige Abhandlung über die bei verſchiedenen Pferden anzuwendenden Sandaren ſchließt dieſen Artifel. Im achten Artifel wird auf 20 Seiten die ganze Auss bildung der Remontepferde abgehandelt. Die Anſprüche, welche hierin gemacht werden, ſind im Eingange mit
entſtehen würden . Das Scheibenſchießen zu Fuß iſt auf drei Seiten ebenfalls furz berührt. Es geſchieht nach einiger Uebung in der Art, daß der Cavaleriſt die Stels lung mit geſpreizten Beinen annimmt , als ob er zu Pferde fåße uud bebålt dabei den Carabiner im Hafen. Die Scheibe iſt von Holz, 5 Fuß 6 30u hoch , i Fuß .
wenigen Worten bezeichnet. Die Pferde ſollen dem Reis i 9 Zoll breit, in der Mitte durch einen etwarzen Strich
ter gehorſam ſein , auf einer geraden linie und in der getheilt. Das Schießen mit dem Carabiner findet auf
3
Volte alle Gangarten gehen , zurücktreten, cinige Schritte rechts oder links treten (ſchließen ), rich an das Gedrånge im Gliede gewóbnen , Graben und Barriere ſpringen , ſich vor dem Klappern der Waffen , dem Trommeln , dem Flattern der Standarten und der Panzenflaggen nicht
die Entfernung von 50 , 68 bis 200 Schritte, das mit i der Piſtole auf 10 bis 30 Schritte ſtatt, wobei mit dies ſer auch rechts und links ſeitwärts und zulegtrúgwarts angeſchlagen wird . Es folgt nun die Ausbildung eines Zuges zu Fuß, .
ſcheuen. Vom Schulterberein und Abbrechen iſt nicht die nicht allein mit großer Genauigkeit hierbei vorkom , die Rede .
mende Bewegungen angibt , ſondern es iſt , wie don
Der neunte Artifel enthält eine Erklärung aller der früber , der Anzug beſtimmt, in welchem erercirt wers vorkommenden militariſchen Ausdrúce, die größtentheils den roll. 1
für einen Offizier ziemlich überflüſſig iſt , da derſelbe
Sowohl in der einzelnen Ausbildung als auch hier
wohl die Bedeutung eines Gliedes, Flugels, einer Rotte re. kennen muß ; es bleiben daher nur einige Eigentbům : lichkeiten berauszuheben, zu welcher die Einrichtung der Guiden gebórt. Dieſe werden eingetheilt in guides généraux, guides principaux,, guides particuliers,
wird das Schließen vermißt; jede furze Seitenbewegung muß alſo durch einen Flanfenmarſch geſcheben . Das zweite Glied ſteht nur einen Fuß vom erſten Glied ab, bei dem Gewehr - Aufnehmenmuß es auf das Avertiſſes mentscommando von ſelbſt ſich öffnen und nach aufges
guide de la marche en bataille , und guide de co- nommenem Gewehr eben ſo ſchließen . lonne. Es ſind größtentheils ſchließende Unteroffiziere,
Die Bewegungen mit einer Escadron ſchließen den
die nach Maßgabe ihrer Eintheilung hinter den Zuigen zweiten Abſchnitt und den erſten Theil , ſie enthalten zu dieſen Dienſtleiſtungen beſtimmt ſind, die in Folgens vorzugeweiſe die verſchiedenen Arten der Chargirung, dem beſtehen.n vorber Die guides bezeichnen allen cadron und zwar mit Plotons, Diviſionen und der ganzen Ess ESS . Formatione den généraux Praß des rechten undbeilinfen , was, als bekannt, úbergangen werden fann. Flügels des Regiments , die guides principaux geben ( Fortreßung folat. ) Durch eine f. Verordnung vom 14. Novbr. find in die Zwiſchenpuncte bei den Aufmårſchen in finie an , die
guides particuliers bezeichnen bei jeder Formation den der Organiſation des Geniecorps einige Veränderung rechten und linfen Flügel der Escadron . Guide de la gen vorgenommen worden . Der Beſtand der Stabsoffis
narche en bataille heißt derjenige Unteroffizier , wel ziere dieſes Corps wird dadurch auf 380 erhöht, und cher bei dem Marſch in linie den Unteroffizier des Flüs zwar 24 Oberſten, 24 Oberſtlieutenante , 72 Bataillongs
gels ( guide particulier), der in die linie der Offiziere chefs, 130 Capitaine ir Klaſſe, 130 Capitaine 2r Klaſſe der Abtheilungen im erſten Gliede auf der Frontſeite, um zwei Sappeurcompagnieen vermehrt, und jedes Bas růdt, erreßt. Guides de colonne ſind die Flügelleute und lieutenante. Jedes der drei Genieregimenter wird
taillon , ſtatt, wie bisher, aus ſieben , jeßt aus acht actis Bei den Evolutionen zu Fuß finden zwei Marſch- ven Compagnieen beſtehen. Jedem Genieregiment wird
wenn es nicht ausdrůdlich anders befohlen wird.
tempos, nåmlich der gewöhnlidhe und geſchwinde Sdiritt ein zweiter Adjutant beigegeben werden. Jedes der drei ſtatt ; in dem erſteren werden 76 Schritte, in dem leß- Regimenter wird daher auf dem Kriegsfuße aus 84 Ofs teren 100 Schritte in der Minute zurückgelegt. Dieſer fizieren , 2472 Unteroffizieren und Gemeinen , auf dem
wird jedoch in der Regel und bei den Bewegungen mit Friedensfuße aus 76 Offizieren und 1680 Unteroffizieren einer Escadron ausſchließlich angewendet , ohne daß das und Gemeinen beſtehen . Commando ibn beſonders bezeichnet. Der Moniteur vom 15. Novbr. enthält eine ſehr
Zu Pferde wird im Algemeinen angenommen , daß ausgedehnte Ordonnanz , von dem Miniſter des Inneren in einer Minute , im Schritte 100 Sdritte , im Zrabe contraſignirt, mit neuen Grundbeſtimmungen für das
240 Schritte und im Galopp 300 Schritte zurůďgelegt innere Regime , die Zulaſſung , die Prüfungen und die Studien der Zöglinge der polytechniſchen Schule ,
1 werden .
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welche, dem erſten Artifel zufolge, nad wie vor die 3 •gs : nen , wie in beſonderen Fällen , 8. B. bei feindlichem linge zu den Specialſdjulen für das Ingenieur- und Anmarſch, bei Ankunft eines Parlamentårs, einer Pas Artilleriecorps der fand- und Seemacht, ferner für den trouille 2c.; ferner das Verhalten eines auf Pifet com: Brücken- und Chauſſeebau , für die Bergwerfe, für die mandirten Unteroffiziers , ſowohl mit Núclicht auf den Marine, für die Ingenieur: Geographen , für die Pulvers! ibm vorfallenden Dienſt, als auf das Terrain, welches und Salpeterfabrication, ſo wie für alle Verwaltungsser beſeßt bålt ; endlich die Mittel zur großeren Sider: zweige, welche ausgebreitete Kenntniſſe in den phyſiſchen 1 beit des Poſtens und zur richtigen Beurtheilung deſſen, und mathematiſchen Wiſſenſchaften erbeiſchen , liefern fol. was bei dem Feinde vorgeht. – Der dritte Abſchnitt Die wichtigſte Modification der neuen Ordonnanz bes handelt von den Patrouillen. Nach den allgemeinen .
ſteht in Uebertragung der polytechniſchen Schule von den Verhaltungsregeln bringt der Verf. die Fúſilier : ( ? ) ,
Befugniſſen des Miniſteriums des Inneren zu denen des Recognoſcirungs-, Schleidis, Seiten , Streifpatrouils Kriegsminiſteriums. In Zukunft wird die Schule zu len zur Sprache ; ferner wie ſich der Unteroffizier zu Obefő einen General , einen Oberſten , vier Capitaine benehmen hat , wenn er Gefangene machen ſou ; auf
und vier lieutenante aus den Corps haben , die von welche Art eiu Hinterbalt zu legen, ein feindliches Pifet der polytechniſchen Schule aus bereßt werden . Die Bóg
zu überfallen iſt; endlich wie man ſich zu benchmen bat,
linge rollen außer den Studienſtunden das Militårregime befolgen , und in den Erholungsſtunden eins oder zweis mal in der Woche ererciren . Sie ſollen fortmåbrend fas ſernirt ſein , aber an den Ausgangstagen mehr Freiheit | als bisher genießen . Die Waffen , die man ihnen 1815
wenn man in der Nähe des Feindes von ſeinen Trup, pen abfommt und gar nicht orientirt iſt. – Der vierte -
Abſchnitt bandelt von der Orientirung . Was der
Verf. darin ſagt , will er nur als einen anſprudloſen Verſuch zu einer populáren Orientirung betrachtet wiſs
genommen , Tollen ihnen wieder zurücgegeben und die Ten . Es wird darin erklärt, was unter dem Horizont Glocke durch die Trommel erſeßt werden . – Die übris oder Geſichtskreis und den vier Weltgegenden zu verſtes gen Artikel betreffen die Zulaſſung der Zöglinge, die von ben , was ein großer weiter Geſichtsfreis oder ein bes ihnen bei ihrer Aufnahme und ihrer Entlaſſung abzules ſchränkter ſei; welcher von ihnen zu einer guten Dris genden Eramina , den Unterricht ( worunter auch der entirung nothwendig ſei, und wie man einen hohen der deutſchen Sprache) und die Verwaltung der Anſtalt. Standpunct zu ſeiner Orientirung benußen ſol ; ferner Der geſammte Beſoldungsetat belauft ſich auf 200,800 wie man erfahren fann, wo jede Weltgegend liege, und Fr. , wozu noch ein Ertraordinarium von 44,000 Fr. welche Uebungen , der Unteroffizier rückſichtlich der Oris und eine Summe von 16,000 Fr, für die Commis und entirung nach den vier Weltgegenden vorzunehmen babe; die Dienerſchaft fommt . .
wie der Aufgang und Untergang der Sonne in den vers
In der Pairskammer verlas am 7. October Grafſchiedenen Jahrszeiten zu beachten , und wie der jedess
Sparre einen Vorſchlag, die Gefeße aufzuheben, welche malige Standpunct der Sonne für die Drientirung zu
Militars und Militarbeamte, die in Rubeſtand ſind, nöthigen, beim Kriegsminiſter um Heirath serlaubniß anzuhalten . - Der Vorſchlag wurde an die Bureaur verwieſen , um deſſen Zweđmäßigkeit zu beurtheilen.
benußen ſei ; endlich weſden auco die Hülfsmittel zur Orientirung bei Nacht angegeben und zwar : die Mors gens und Abenodåmmerung, der Mond , die Sterne überhaupt , und der Polarſtern nebſt dem Morgen- oder Abendſtern insbeſondere. Zum Schluß folgt noch die ingabe der außerdein noch befannten Orientirmittel .
Das Werk, welches in Beziehung auf den Unterricht
L i te ra t u r .
der Unteroffiziere eine lúče in der Militarliteratur ans.
Leitfaden auf Mårſchen, Vorpoſten, Patrullen und zur füat, iſt mit einer ſeltenen Deutlichkeit und Klarheit des Orientirung, für den Unterricht in den k. k. Goms Vortrags abgefaßt, verbunden mit einer der Faſſungse pagnieſchulen , verfaßt von Joſeph Malter, 1. F. Eraft dieſes Standes eben ſo angemeſſenen Kurze. Hauptmann in der Grenadierdiviſion des 10. Liniens ( Deſtreichiſche milit. Zeitſchrift 2. Heft 1830.)
Infanterieregiments Graf Mazzuchelli. kl. 8. 143 S. Wien , 1830. Preis 30 fr. 5. M.
Dieſes Werf zerfå at in vier Abſchnitte. Der erſte Force et faiblesse militaires de la France. Essai sur la question handelt von demjenigen , was dem Unteroffizier in ſeis nen Dienſtverrichtungen auf dem Mariche vorkommen kann und worauf er in ſeiner Abtheilung zu ſehen bat ; namentlich kommt darin zur Sprache: das Paſſiren von
Defileen , das Ueberſchreiten von Graben , Hoblwegen und Büchen ; was ein Unteroffizier bei Avants und Arriergarden und bei Flankendeckungen zu beobachten ; endlid wie ein Unteroffizier die verſchiedenen Gegenden, welche er auf ſeinen Mårſchen durchzieht, zu ſeiner Aus. bildung für den Krieg benußen fónne .
générale de la défense des états et sur la guerre défensire, en prenant pour exemples les frontières actuelles et l'armée de France; par J. Paix hans, lieutenant - colonel d'artille
ric. Gr. in go de 30 feuil . d'impression , beau papier ; pris : 7 fr. 50 ct. Paris , 1830. Bachelier.
Das Bullet, des sc. milit. Nr. 3. 1830 bemerkt am Souffe
einer weitläufigen Recenſion : Obgleich dieſes Bert Stoff zur Kritik liefert, ſo iſt es doch von Intereſſe, und wir empfebien is allen denkenden Offizieren . Es enthält eine Menge neurr pikanter Bahrnehmungen über die Fortification und die Artillerie , weide
die Frucht des Naddentens eines geiſtreichen unterrichteten Dit Der zweite ziers ſind, der mit Eifer nach einem Problem forſcht, deſſen luf:
Abſchnitt handelt von den Vorpoſten. Berührt wird lörung große Veränderungen in dem Bertheidigungsſyſteme her:
darin : das Verhalten der Vedetten ſowohl im Allgemeis i beiführen würde.'' Redigirt unter Verantwortlidikeit der Verlagsbandlung : €. 2. feste in Darmſtadt und in defſen_Ofisin gedruct.
Samſtag ,
11. Dec. 1830 .
Nr. 99 .
Allgemeine Militar - Zeitung. F r a n tre i dh.
gerade vor aus dem Gliede'reitet und dann mit halb
Das neue Erercirreglement für die
rechts oder links ſich nach der Linie begibt, auf welcher der Flügelmann abgeritten iſt.
franzöſiſche Cavalerie.
Die Contremarſchewerden ſtets zu Einem ausges ( Fortreßung. ) Der zweite Theil des Reglements beginnt im 3ten führt und zwar ſowohl rechts als links. Vortheilhaft für die einzelne Ausbildung iſt unſtreis Abſchnitt mit der Ausbildung des Savaleriſten zu Pferde, tig die Uebung des Hauens , Stechens und Schießens iſt mit großer Sorgfalt entworfen , ſo daß beiges und nauer Beachtung undſtricter Befolgung der vorgeſchrie- nach verſchiedenen ,im Viereď auf Pfåhlen aufgeſtellten benen Regeln dieeinzelne Dreſſur ganz ausgezeichnet ſein Kópfen, die in den verſchiedenen Gangarten ausges wird. müßte, um ſo mehr, als bei dem Zeitraume, der für die führt Die Beſtimmungen über die Ausbildung einer Escas iſt, feine übermäßige Anſtrengung Ausbildung feſtgelegt nöthig wird. Der Unterricht beginnt mit der Stellung zu dron beginnen mit der Anleitung des Verfahrens hierbei
Fuß neben dem Pferde und endigt mit dem Gebrauche für den ſie commandirenden Capitain. Es wird ihm riere, ſowie dem Scheibenſchießen . Peşteres iſt auf zwei Züge wechſeln zu laſſen, damit ſie für jede Stellung in Seiten nur ganz kurz abgebandelt. Die Scheibe iſt hier: der Escadron eine gleiche Uebung haben . Die Aufmars bei 8 Fuß boch und 3 Fuß breit. Die Abtheilung ſteht Ithe follen erſt von der Stelle und zwar von jedem Zuge 300 Schritte von der Scheibe entfernt, der ſich die Einzels einzeln , dann im Ganzen mit aufgenommenem Gewehr, nen in verſchiedenen Gangarten, auf 50 bis 200 Schritte und zuleßt in allen Gangarten geſchehen; ausgenommen mit dem Carabiner und io bis 30 Schritte mit derPis biervon iſt das rechts und links um Kehrt , die Contre ſtole nähern, mit dem Carabiner beim Schießen vorher marſche, die Schwenkungen der Escadron mit beweglis der Waffen, dem Sprunge über den Graben und Bars hierbei vorgeſdrieben , die Offiziere mit der Führung der
halten , mit der Piſtole jedoch im Reiten feuern .
den Pivot, und das halb rechts und halb links, welches
Eine beſtimmte Anzahl von Patronen ſcheint für jes nur im Schritte oder Trabe ausgeführt wird. die Bewegungen einer Escadron ſich in denen wird nur einesDaRegiments denn es Munition beſtimmt den Einzelnen wiederholen, ſo werden ſolche hier nicht gelieferten Theilzuderſein, größten , dennicht empfohlen
zum Scheibenſchießen zu verwenden , und den Inſtrucs weiter berührt, und nur der Artifel über das Flanfiren teuren dabei zur Pflicht gemacht, darauf zu ſehen, daß berausgeboben, der dort nicht weiter vorkommt. Zum Flankiren werden gewöhnlich die 1ten oder 4ten ommen ; es fann aber auch jeder andere dazu zuge.gen Quantitat Labung Pulver,zur nöthige Leute nurdie die . t. nehmen . Die beſten Schüßen werden aufgezeichne
Es folgt nun die Ausbildung eines Zuges. Da es beſtimmt werden. Der dazu beſtimmte Zug růckt 100
zu weit führen würde, àlle Details derſelben zu ermåb. Schritte gerade vor, nnd löſt dann die Hälfte (6 Rots
nen , ſo beſchränken wir uns auf einige Einzelnheiten. ten vom rechtenoder linken Flügel) als Flanteure auf, Die Unterabtheilungen des Zuges ſind zu Vieren und zu das zweite Glied růdt hierbei links neben ſeinen Vor's Zweien. Alles Abbrechen und Aufmarſchiren geſchiebt in derſelben Gangart, in der ſich die Colonne befindet, als å. B. iſt ſie im Trabe, und es ſoll abgebrochen werden, lo bleiben die abbrechenden Abteilungen im Trabe , die übrigen fallen in Schritte; iſt ſie im Schritte , to bleis ben ſie halten . Soll in einer ſtårkeren Gangart abges
dermann ein , alles richtet ſich rechts oder links , und Jeder nimmt eine Intervalle von 5 Schritten von ſeinem Nebenmanne. Der Offtzier hat einen Trompeter bei ſich, und beſtimmt durch Signale das Avanciren , die Retraite und die Seitenbewegungen der Flankeure, wobeier ſich nach der Escadron richtet. Das Feuer fångt vom rechs
brochen werden , ſo wird dieß im Commando benannt. ten Flügel des Zuges an und die beiden "Cavaleriſten
Bei den Aufmarſchen im Schritte geht die erſte Abtheir derſelben Rotte müſſen ſich gegenſeitig unterſtüßen . Es lung , 20 Schritte gerade vor und bleibt balten, bei des fann auch eine ganze Diviſion ( 2 Züge) oder eine Esca: nen im Trabe fåütſie in Schritte ic. Das Abbrechen dron als Flanfeure aufgeldſt werden ; im erſteren Falle zu einem in der Linie erfolgt in der Art, daß nidt bildet die andere Diviſion , im leßteren der ite oder 4te nach dem Flügel geſchloſſen wird, ſondern jede Rottel Zug den Soutien und bleibt geſchloffen . Sollen die
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Flanteure attatiren , ſo wird das Signal dazu gegeben,
Die Formation der Colonne in Zügen geſchieht in
worauf ſie die Schußwaffe mit dem Seitengewehre vers gewöhnlicher Art, entweder durch das Abſchwenten mit wechſeln und ihre Attaque en debandade ausführen ; Zügen , durch den Abmarſch vorwärts von einem Flügel, ſoll ſie mit geſchloſſenen Zågen geſcheben , ſo wird vors langs der Front, dem ſich die Züge nach und nad ans her Appel geblaſen. Das Raidiren geſchieht nach dem ſchließen, oder durch einen derartigen Abmarſch růds Flede, wo ſich der commandirende Offizier befindet und wårts, nachdem die Züge vorber umfehrt geſchwenkt. Formation der geſchloſſenen Golonne in Escabronen . wohin auch der Soutien Trupp ſich auf das ſdnelſte begibt. Sie geſchicht entweder durch Abſchwenken mit Escadros
Einige Bemerkungen über die Formation der Cos nen und Aufſchließen bis auf 12 Schritte Diſtanze, oder
lonne mit Diviſionen ( 2 Zügen ) und die Bewegungen durch eine Formation auf der Stelle in der bisherigen mit einer Escadron zu 6+ Rotten, beſchließen dieſen Front. Dieſe leştere erfolgt in folgender Art, wenn der Übmarſch rechts ſein ſoll: die dritte Escadron bleibt auf Abſchnitt und damit den zweiten Theil. Der dritte Theil beginnt mit dem 4ten Abſchnitte der Stelle balten, die zweite ſchwenft mit Zügen lints,
und enthalt in demſelben die Bewegungen eines Regis der vierte Zug nurs, und geht in dieſer Direction ments , welche in vier Hauptabtheilungen zerfallen , als : fort, bis der vierte Zug vor den rechten Flügel der 3ten 1) Formation der Colonnen ,
Escadron fommt , wo 1. links geſchwenft und dann,
2) Bewegungen mit der Colonne ,
ſobald die Escadron Vordermann hat, die Front durd
3) Entwidelung der Colonne , 4 ) Marſch in linie.
Einſdwenfen hergeſtellt wird. Die erſte Escadron macht
eine gleiche Bewegung. Die vierte Escadron rowenft Der Oberſt nimmt den Praß ein , von wo aus ſein mit Zugen rechts , der erſte Zug umfehrt, geht ſo bis auf Commando am deutlichſten gehört werden kann. die nöthige Diſtanze zurüc , Tchwenkt hierauf linfs auf
Die Commando's ſelbſt werden in Avertiſſements, dem Hafen und, ſo wie ſie Vordermann hat, links ein ; vorbereitende und ausführende Commando's " getheilt. die fünfte und rechſte Escadron rowenfen mit Zügen
Das Avertiſſementscommando (garde à vous) wird nur rechts ab, die erſten Zügedann noch / rechts und bes allein vom Oberſten ( Commandeur ) gegeben.
Alle Evolutionen werden im Regiment in Zügen gemacht, und die zu Vieren nur angewendet, um eine verlorene Intervale oder Diſtanze zu gewinnen, ſo wie bei einer Tolonne in Zügen , um ſeitwärts Terrain zu gewinnen.
geben ſich ro nach ihren plagen , wo ſie einſdwenten. Das Verfahren, eine links abmarſchirte Colonne zu bils den , låßt ſich hiernach leidit abſtrabiren, doch iſt hierbei der Unterſchied , daß die vierte Escadron die Baſis der Formation abgibt. Soldie geſchloſſene Colonne im Marſche formirt
Diejenigen Abtheilungen , welche bei den Deployes werden , so geſchieht dieß nur nach einem Flügel. Die ments oder Aufmarſden in der Linie feinen Plaß fins Flügelescadron bleibt gerade aus, die übrigen dwenten ben , folgen hinter der Linie. mit Zügen ab und, ſo wie ſie Vordermann haben, ſucs Der Oberſt gibt jederzeit die Directionspuncte für ceffive ein und folgen . die linie oder Colonne an , und der adjudant major Der zweite Artikel betrifft die Bewegungen mit der bezeichnet ſie dem guide des Flugels, nach dem die Rich Colonne. tung iſt. Hat der Oberſt dieſe Puncte nicht vorher bes Die Directionsverånderung einer geöffneten Colonne zeichnet, To iſt dieß die Sache des leßteren allein. in Zügen geſchieht durch das Schwenken der Züge auf Die zweite Art Richtungspuncte, welche in Anwens dem Hafen mit beweglichem Pivot ( alles Ab- und Eins dung fommen, ſind die für die Aufmårſche oder Deployes ſchwenken dagegen mit ſtehendem Flügel.) Der inwendig ments. Ueber ihre Aufſtellung ſpricht ſich das Reglement Flügel verfürzt die Gangart, indem er einen Bogen von
ſehr ſpeziell aus, und enthalt ſogar eine genaue Angabe, 5 Füß im Durchmeſſer beſchreibt, die Mitte bleibt in der wie die Zwiſchenpuncte in einer gegebenen Linie aufges ſtellt werden, und eben ſo über die Beſtimmung der an deren Puncte, wenn nur ein Directionspunct gegeben. Grundſaß iſt es übrigens, daß faſt bei allen Entwices
früheren Gangart, und der ſchwenkende Flügel nimmt eine ſtårfere Gangart an. Unter der Mitte iſt aber nicyt die des Zuges verſtanden, ſondern die Mitte der finie, welche vom ſchwenfenden Flügel bis zu dem Puncte
lungen die neue finië 30 Schritte vor der Stelle , wo fáut , um welchen der inwendige Flügel den Halbzirkel .
die Colonne ſteht , bezeichnet wird.
beſchreibt, und die alſo ziriſchen die vierte und fünfte
Es folgen nun die Beſtimmungen über das ſucceſs Rotte von dem Pivot ab zu ſuchen iſt. ſive Einrúden des Escadronen in die Richtungslinie, Soll aus der Golonne in Zügen eine geſohloffene und über die Richtung des ganzen Regiments. Die Colonne in Escadronen gebildet werden , ſo geſchieht
Richtungslinie wird durch die Guiden bezeichnet, doch dieß durch den ſucceſſiven Aufmarſch der Escadronen . ſtets ro genommen , daß kein Theil der Linie zurückzu .
Die Sdmenfungen mit der geſchloſſenen Golonne
geſdeben mit beweglichem Pivot , welches einen Bogen Es werden nun nodh kurz diejenigen Vorſchriften von 20 Schritten beſchreibt; jede Escadron beginnt die ertheilt, welche nothig ſchienen , wenn das Regiment aus Schwenfung auf derſelben Stelle, wie die vorberige.
ziehen braucht.
der Linie zu Vieren abbrechen , in Zügen in derſelben Soll die Schwenkung auf der Stelle, 3. 8. linte , Gangart oder einer berſtårften aufmarſciren und aus erfolgen , ſo chwenkt die vorderſte Escadron auf der
der Colonne in Zügen zu Vieren abbrechen ſoll, dann aber Stelle , die anderen Escadronen mit Zúger rechts ab, rmationen übergegangen. die iten Züge ' links , bis ſie in die Höhe des linfen tm 1. Artikel zu den Colonnenformationen
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Flügels ber Vorberescabron tommen , woſie nods /
Rußland. Se. Maj. ber Kaiſer haben der kaiſerl. ruffiſden einſchwenten undwieder bis auf 12 Schritte beranrüden . Generalmajoren Offenberg, Tomaſzew 879und Die Sontremårſche geſdeben in den Escadronen, und feontieff den polniſden Stanislausorden ir Klaſſe
Schwentung links machen , hierauf die Escadronen links
gwar bei einer rechts abmarſchirten Colonne rechts, bei zu verleihen geruht. einer links abmarſcirten linfs. Das Abbrechen in Zügen aus der geſchloſſenen Cos
lonne erfolgt Escadronweiſe , nachdem ſie den dazu
erforderlichen Raum gewinnen. ( Schluß folgt. )
Rdnigreich Sachſen. Dresden , 30. Nov. Se. Maj. der König und des Prinzen Mitregenten Königliche Hobeit haben, zu einer ſorgfältigen Prüfung des geſammten Militárs
Am 26. November iſt folgende königl. Ordonnanz etats und zu den Berathungen über die Möglichkeit erſchienen : Art. 1. In jedem Departement wird eine und Räthlichkeit von Reductionen und Erſparniſſenbei .
Compagnie Veteranen des Heeres errichtet. Noch ans demſelben , eine eigene, aus Militárperſonen und Mits
dere Compagnieen können in denjenigen Departementen
gliedern der Kriegsverwaltungskammer zuſammengeſepte
errichtet werden, wo die Anzahl ehemaliger Militårs Commiſſion , unter dem Vorſike Sr. Röniglichen Hobeit geſtattet, dieſelben zu vervollſtändigen. Art. 2. In die des Prinzen Johann , anzuordnen geruht. 1
Veteranencompagnieen werden nur vom activen Dienſte befreite, nody dienſtfähige ehemalige Militars , die ſich in ihrer Heimath befinden, angenommen. Art. 3. Die Annabme in die Veteranencompagnieen geſchieht mittelſt
Li ť e r a tu r.
freiwilliger Anwerbung, den deßhalb zu erfaſſenden Ins Archiv für neuere Krieg8. und Armeegeſchichte. ſtructionen gemäß. Art. 4. Die noch dienſtfähigen Offis ziere in Rubeſtand oder Reform , die in die Veteranens
Fortſegung des militäriſchen Taſchenbuches. Erſter Band. Zweites und drittes Heft. Leipzig , 1829.
compagnieen einzutreten wünſchen, können angenommen
Baumgartnerſche Buchhandlung.
werden . Art. 5. Jede Compagnie beſteht aus 1 Haupts
Das zweite Heft dieſer ſo gründlich bearbeiteten
mann , 11 Fourier, fieutenant, 2 Unterlieutenanten , 1 Sericants major, 4 Serſchanten, 8 Corporalen, 2Tam : Zeitſchriftenthalt : 1)den Beſchluß derin dem 1. Heft
bouren, 134 Veteranen , 2 Regimentsfindern . Geſammts abgebrochenen Abhandlung: Ueber die eigentlichen urs zahl der Compagnieen , mitInbegriff der Offiziere,156. rachen desKriegsglúds derfranzöſiſchenRepublit. Es Art. 6. In Betreff des Soldes , der Maffen und der Ueberfeßer fånde,, um die Franzoſen zu belehren,was den Sedens die Vetera Verwaltung mder fie dem Glúd und den Berhältniſſen und was ſie ihrem en gleichg eſtellt.nencom 7. Dieen Unifor Art.pagnie pagnieſind tårcom verdanken ) Verſuch einer pyrendiſchen hte deshaben Krieg.es in 2der Literatur der zuGeſchic Veteranen des Heeres"iſt die der Nationalgarde, jedoch Heldenmuthe mit gelben Rndpfen ; nur tragen Offiziere und Soldas Halbinſel. Der Berf. erkennt in ſeinem Vorworte die ten trapprothe Beinkleider und Czako's,, wie die kinien, Schwierigkeit der Bearbeitung von Riteraturüberſichten -
infanterie.
darüber,
der Geſchichte ganzer Kriege ; Bemerkungen - Der Moniteur theilt eine aus 24 Artifeln beſtes und beſonders die Nachweiſung überſebener Werke find bende königl. Verordnung vom 10. Nov. mit, wodurch ihm daber ſehr wiufommen. Die Mittheilungen ents
die Anſtellung,Beſoldung und Penſionirung der Beams balten in 6 Abſchnitten die portugieſiſchen , ſpaniſchen , ten für das Bekleidungss und Lagerweſen des engliſchen , franzöſiſchen , Deutſchen und italianiſchen Militars , ſowohl im Inneren als bei den Armeen, feſt: Werke; der Zeitungen, Wochenblätter :c. wird nicht ges
geſtellt wird . Ein vom Kriegsminiſter zu erfaſſendes dacht. Die Zahl derangeführten Werke iſt nicht weniger Reglement wird die Functionen und Befugniffe dieſer als 75. – 3) Stärke der engliſchen Armee zu verſdies Beamten, die Polizei - und Subordinationsvorſchriften denen Zeiten . Der Zeitraum, von welchem die Rede iſt, und die Uniform derſelben nåber beſtimmen .
beginnt mit dem Jahre 101 und endigt mit 1825.
- Der Kriegsminiſter Marſchall Soult bat den die Das dritte Heft enthalt: 1) Erinnerungen aus Militárdiviſionen commandirenden Generalen die Bes dem Feldzuge von 1812 in Rußland ( von dem Uebers
fugniß entzogen, Offiziere, ohne vorherige Entſcheidung gange über die Berezina bis zur Ankunft in Kowno.) des Kriegsminiſters , aus den liſter der Corp82) Die franzöſiſche Garde. Enthält eine Ueberſicht der zu ſtreichen.
Entſtehung , der Vermehrung , der inneren Verhalts - Der Generalmajor Graf Gentil St. Alphonſe niſſe und der Feldzüge dieſes ausgezeichneten Gorps. -
iſt durch königl . Verordnung vom 12. Nov. zum Gene. 3 ) literariſche Miscellen. Darunter befindet ſich a) ein Nachtrag zu der im 2. Heft gelieferten Ueberſicht der
rallieutenant befördert worden.
Literatur des Krieges in der pyrenåiſchen Halbinſel ( im Deft reich . Ganzen 12 Werfe .) b ) Verſuch einer literatur der Ges Wien , 22. Novbr. Se. Maj. der Raiſer haben dem dichte des Krieges von 1812 in Rußland. Es werden .
Feldmarſchal Prinzen v. Hohenzollern - Hechingen darin 50 Werke in deutſcher und franzöſiſcher Sprache 3
bas Großfreuz des faiſerl. dſtreichiſchen Leopoldordens aufgeführt. zu berleiben ger uht
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Verſuch eines feitfadens zur zwed måßigen .Auss , gewandt, intelligent und vollkommen brauchbar zu mdo bildung der Tirailleure und ihrer Fübrer. then, ſchlägt der Vf. die Uebung folgender Evolutioner Mit 1 Stupfertafel. 8. 76 S, Berlin , 1830. Herbig . In dem Eingange bemerkt der Verf., daß, obngeachs tet der anerkannten Unentbehrlichkeit der Zirailleure bei der gegenwärtigen Kriegführung, man die Ausbildung der leichten Truppen ſehr vernachläſſige, ja , daß ſich ſogar die Meinung verbreitet habe, das Tirailliren lerne.
vor : 1) Das Vors oder Zurücnehmen eines Flügels oder auch beider, oder der Mitte. Der Bf. iſt der Ano richt, daß das Vor- und Zurücbiegen der Flügel hódja ſtens 45 Grad betragen werde ; wir glauben indeffers, daß beim Tirailliren von einem Winfelmaß nicht die Rede ſein könne, ſondern daß die Umſtånde entſcheiden
ſich dem Feinde gegenüber ſchon von ſelbſt. Wir haben müſſen.
ſogar behaupten bören , daß man in 8 Tagen damit fertig werden könne : unbegreifliche Aeußerungen den ungebeneren Erfahrungen gegenüber, welche allenthalben gemachtworden ſind ; oder ſind dieſe etwa gånzlich veridwißt? – Zur Erlangung einer tůchtigen leichten Ins fanterie fordert der Verf. zwei Hauptſachen : ſorgfältige Auswahl der Leute und paſſenden Unterricht für den Krieg. Einverſtanden biermit glauben wir jedoch, daß dieß ſo lange fromme Wünſche ſein werden, als man die Qualität der leute nach ihrer fånge bemißt und nicht nach ihrer förperlichen Beſchaffenheit und ihren geiſtigen und moraliſchen Facultåten fragt. Wenn wir hinſichtlich der Vorkenntniſſe, welche der Verf. für den leichten . Infanteriſten verlangt, ein-
2 ) Diagonalbewegungen im Avanciren und
Retiriren , mit ſucceſſivem vornehmen einer Schulter verbunden, ſo daß die linie bei fortgeſepter Bewegung einen wenig gekrümmten Bogen beſchreibt. Der Verf. erkennt ſelbſt die Subtilitåt dieſer Bewegung und wir båtten gewünſcht, daß ſie neben ſeinen ſonſt ſo praktiſchen Anſichten nicht Plaß gefunden hatte . 3) Ber: långerung der finie durch einen Theil des Soutiens. 4) Berſtårfen eines Tbeils der finie. 5) Verſtårfen oder Vermindern der ganzen Linie. Was in dieſen Abſchnit: ten bemerkt wird, fann nur als ſehr zwecfináßig aner. fannt werden. 6) Angriffe und Vertheidigung von Des fileen . Obgleich mit dem vorgeſchlagenen Verfahren im Augemeinen einverſtanden , fónnen wir jedoch dem aufs geſtellten Grundſaße nicht beipflichten , daß, ſobald ein
verſtanden ſind, ſo können wir doch ſeiner, bei Abhands Defilee durch einen geſchloffenen Trupp genommen iſt,
lung dieſes Gegenſtandes ausgeſprochenen Behauptung ' die Tirailleure nicht eher hindurchgeben dürfen, bis jens nid)t beipflichten , daß das Gewebr auf feinen Fall ſtoße, feits feine Gefahr mehr vorhanden iſt, durch einen über:
wenn man es beim Feuern mit beiden Händen feſt an die Sdulter drúce ; gemachte Erfahrungen haben uns vielmehr die Uebergeugung gegeben , daß die fühlbaren Folgen des Rúdſtoßes dadurch gemildert werden , daß man das Gewehr zwar mit beiden Händen feſt umfaßt, es aber nur leicht an die Schulter lebnt und die Gewalt des Rückſtoßes ſich an der Kraft der Arme brechen läßt.
mächtigen feindlichen Angriff zurückgeworfen zu werden; wir ſind vielmehr der Anſicht, daß die Tirailleure gleiche zeitig mit dem geſchloſſenen Trupp durch das Defilee dringen , um alsdann den Aufmarſch dieſes Trupps zu decen. 7) Dorfgefechte. 8 ) Führung der Soutiens. zum Schluß bringt der Verf. noch einige Manóvers in Vorſchlag, deren Anwendung er als ſehr núßlich bezeid .
Zu den Elementarbewegungen des Tiraillirens net. Es wird hierbei ein Bataillon angenommen , das
zählt der Verfaſſer: Schwärmen , Avanciren, Retiriren, in Compagniecolonnen und in zwei Treffen formirt iſt Diagonal. und Flanfenbewegungen , Schwenken , Fors und aus dieſer Aufſtellung feindliche Angriffe abwehren
mation eines Anåuels zum Widerſtandegegen die Sas oder den Feind angreifen ſoll. Wir müſſen geſteben, balerie, Verſtårfen und Abidſen der finie im Vor- und daß wir uns aus ſolchen, wir möchten ſagen , Normal
Zurůdgehen , und behauptet mit Recht, daß man hierauf mandvern nichts machen können ; denn die Ereigniſſe in der Regel die Ausbildung der Tirailleure beſchránke, des Krieges ſind ſo verſchiedenartig, daß faſt feines dem
ohne ihnen den nöthigen Appell beizubringen, ,,wodurch anderen åhnlich iſt, weßhalb denn auch die für einzelne man ſie unter allen Verhältniſſen in der Hand Fille gegebenen Regeln nicht allgemein paſſen können.
hat, und ihnen eine Menge von Fållen vorzus Iſt ein Chef mit den taftiſchen Elementen gebdrig vers führen , die im Kriege eintreten können , um traut, ſo wird ihm Verſtand , Nachdenfen und Erfahs
dadurch ihre Urtheiløkraft, ibre Intelligenz rung ſchon die Mittel an die Hand geben, ſich in allen zu weden und zu ſchårfen, po daß ſie einſeben Fällen gehörig benehmen zu fönnen . Die vorgeſchlages lernen , was unter ſtattfindenden Umſtånden nen Mandvers möchten wir daber nur in fo fern für
zu thun ſei , und daß ſie ſich für jede lage , in nůßlich eraditen , als ſie dem Leſer Gelegenheit geben, õie ſie kommen können , Verhaltungsregeln zu ſeinen Scharfſinn zu üben . Eins haben wir jedod in
abſtrabiren vermogen ." - Was der Verf. über ihrem Grundprinzip zu tadeln, daß das Bataiúon in zu den Unterricht im Tirailliren fagt, können wir im aus viele Theile getrennt wird , wodurch dem Chef, beſons gemeinen nur billigeri, jedoch in dem Puncte nid)t eins ders im coupirten Terrain , die Ueberſicht und Leitung -
verſtanden ſein , daß die Soldaten , zur Verminderung des Ganzen leicht verloren geben fann . Zuſammenbal: des Signaliſirens, gegebene Befehlé weiter beſtellen ten, im Großen wie im Kleinen, iſt ein Grundſaß, den
rollen , indem der Zirailleur nur hören und ſehen , wo man ro ſelten wie möglich aus den Augen verlieren ſoll. möglich aber nie ſprechen ſollte. Vor dem Feinde wers
Mit Vergnügen haben wir dieſes Werfchen geleſen,
den überdieß der Signale nur ſehr wenige in Anwen- das des Guten Vieles entbilt und deffen Tendenz Das dung kommen , indem dort alle Subtilitäten auf ihren hin gebt, aus dem Tirailliren, dieſem wichtigen Zweige wabren Werth reducirt werden .
Um den Tirailleur ! der Taftif , das Unweſentliche zu verbannen .
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandiung: 5. W. beste in Darmſtadt und in deſſen Ofirin gedrudt.
Mittwoch,
Nr. 100 ,.
15. Dec. 1830 .
Malian
Allgemeine Rilitar . Zeitung. F r a n k reich
Das neue Erercirreglement für die franzöſiſche Cavalerie.
beibehalten zu werden, da ſie durch das Umfehrtſchwenken mit ganzen Escadronen leicht wieder bergeſtellt werden kann. Das escadronweiſe Einſchwenfen , welches ebene falls angewendet werden kann , iſt das gewöhnliche. Das
( Solug. ) t von den Entwickelungen Deployement einer geſdhloſſenen Colonne geſchieht durch Der dritte Artikel handel der Colonne , und beginnt mit der Formation in der Abſchwenken mit Zügen ; in der Regel macht eine det Flanke oder in der Verlängerung derſelben , aus der mittleren Escadronen die Baſis, doch iſt dieß nicht uns geöffneten Coloune in Zügen. Das Erſtere geſchieht umgånglich erforderlich , und geſchieht ebenſowohl rechts durch ein einfaches Einfd wenfen , das festere durch das als" links ; Toll die Colonne indeffen während des Mars zugweiſe Einſuhwenken. Bei allen Entwidelungen ſteht ſches deployiren , ſo kann es natürlich nur in der Art Feft, daß ſie nicht durchaus nach der urſprünglichen i geſchehen , daß die Escadron der Lete die Baſis macht, Ordnung der Abtheilungen im Regiment geſchehen můj, und dann in der Bewegung bleibt , die übrigen Escas ſen , ſondern es fann davon bei jeder Evolution abges dronen deployiren im Trabe und rúden in die Linie
gangen werden ; es wird dieß aber ſtets im Commando e inverse ( durch ) bezeichnet Die ordr Aufmårſche vormårts und. růđmårts geſchehen ganz in der gewöhnlichen Art, und bedürfen feiner bes fonderen Erwähnung . Eine Eigenthümlichkeit derſelben iſt, daß die Letenzúge der Escadronen , mit Ausnahme der Tete der ganzen Colonne, durch / Schwenkung das
ein , wo ſie in Schritt fallen . Eine abweichende Art des . Deployirens iſt die, wors nach die Escadronen nicht in die finie rúden , ſondern als Echelons folgen ; ſou hiernächſt eine ſehráge Front hergeſtellt werden , ſo erfolgt nur eine kleine Sdwens kung mit ganzen Escadronen und das Regiment befins det ſich in linie. Der vierte Artikel beſchafftigt ſich mit dem Marſche nöthige Terrain ſeitwårts gewinnen , dann aber nach einer abermaligen Schwenkung die gerade Front nebs in Linie. Es wird hierbei das Geradeausreiten mehr. men , die übrigen Züge durch zwei Hafenſchwenkungen fach in Erinnerung gebracht und die Hülfen angegeben, folgen und dann die Escadron vor dem Einrúden in Gedrånge im Gliede, das Borprellen und Zurückbleiben zu vermeiden . Sollte bei raſchen Gangarten dennod die Es Linie des Regiments aufmarſchirt. n Fåde vorgeſehen, Gedrånge entſtehen , welches zuweilen vorkáme (bei den werden nun die verſchiedene
wo z. B. die Hälfte des Regiments auf dem Hafen ges Intervallen von 12 Schritten zwiſden den Escadronen
(dwenft hat und die Front bergeſtellt werden ſoll, was ganz einfach durch resp. Einſchwenken und den Aufs ' wenn das Regiment in geoff marſch geſchieht; ferner ſteht, und die erſte Hårfte über e in Zügen neter Colonn
hieße es ſich wohl kaum erwarten ), ſo wird den Capiz tainen empfohlen , einen Zug zurüdbleiben zu laſſen. Das Abbrechen einzelner Abtheilungen aus der Finie bei Terrainhinderniſſen bietet nichts Erwåbnenswerthes
das Terrain zum Aufmarſch hinaus iſt; derſelbe geſchiehtdar, eben ſo wenig das halb rechts oder halbenlinks mit dann, von der lebten Hälfte vormårts , von der erſten Zügen , das durch einfade 'ls Schwenkung
ausges
wird . nach dem Umkehrtſchwenten mit Zügen rådmärts , wo führt Die Schwenkungen mit dem Regiment , wenn fle chwenkung die Linie hergeſtellt liger nach aberma
Rebrtſ
nicht mehr als ' g betragen , werden mit ganzen Esca.
iſt.
Die Entwidelungen der geſchloſſenen Colonne geſches dronen ausgeführt, die Flügelescadron ſchwenkt auf ben nicht immer durch das Deployiren, denn ſoll z. B. der Stelle , die übrigen geben gerade vor bis auf den eine rechts abmarſchirte Colonne rich in der linken Fianfe Durchfchneidungspunct, ſchwenken dort vnd růden in entwickeln , ſo ſeben ſich die 5 vorderſten Escadronen in die linie. Sou eine Viertelſchwenkung erfolgen, ſo wird
Marſd , die hite Escadron ſchwenkt links, ſo wie ſie Plat mit Zugen abgeſchwenkt, und das Regiment marſchirt batund bleibt balten, die übrigen machen dieſelbe Bes in der neuen Direction auf. Der Marſo in Echelons von einem der Flügel bies es geſtattet. Raumebenfalls als der en Maßgabe nachdieſen wegung, nicht Es die tet nichts Bemerkenswertbes dar ; die Escadronen folgen Entwidelung brauchtbei
urſprüngliche Stellung der Escadronen im Regiment fich bierbei, es mag im Bor- oder Zurüdgehen ſein, auf
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der Diſtanz einer Escadronbreite mit Einſdluß der um zu Flankenbewegungen verwendet zu werden . Es wird empfohlen, ſtets anzugreifen oder dem Feinde im Der Uebergang über ein Defilee geſchieht entweder Chof wenigſtens zuvor zu fommen . Auch die Ehelons
Intervalle von 12 Schritten .
durch Abſchwenfen mit Zügen nach der Mitte, die mit: Aitaquen ſollen beſonders gegen Infanterie angewens telſten Zuge des Regimento gerade nus, oder in Zügen det werden . von einem Flügel, nachdem die fage des Defilee's vor Die Golonnen , Attaque iſt die bekannte Attaque ges
der Mitte oder einem der Flügel iſt ; die verſchiedenen gen Infanterie mit geöffneter Colonne, wo , nachdem
Fåde , wie das Abbrechen geſchehen ſoll, werden ſehr die vorderſte Escadron abgeſchlagen worden , ſie der ſpezień angegeben, laſſen ſich aber aus einem Beiſpiele nådſten dnrch Umgebung deren Flügel Plaß macht. abftrabiren ; wenn z. B. das Defilee nur mit der Breite Die Schwarm - Attaque wird nur von einzelnen dazu eines Zuges pafſirt werden fånn und vor der 3ten Escas beſtimmten Escadronen beim Angriffe auf Batterieert dron iſt, ſo ſchwenkt dieſe mit Zugen links, der 4te Zugansgeführt, der übrige Theil des Regiments folgt ge, gerade aus, die rechten Flügelescadronen folgen der ſchloſſen. Bei einer einzelnen Escadron wird ein Zug Bewegung , die linken Flügelescadronen ſchwenken das bierzu beſtimmt. Die leichte Cavalerie ſoll vorzugsweiſe gegen mit Zügen rechts ab , um daſſelbe zu paſſiren . im ſchnellen Sammeln geübt werden . Der Rückzug durch ein Defilee geſchieht durch Abfallen Der fünfte Abſnitt beſdjåfftigt ſich mit den Linients mit Zugen von beiden Flügeln zugleich, nur die beiden evolutionen , oder nåber bezeichnet, mit den Bewegungen mitteliten Züge des Regiments rúden ſchräge um zwei mehrerer Regimenter. In der Einleitung wird bierbei Zugbreiten vor, um zuſammen zu ſtoßen und dasDeserwähnt, daß die Beiſpiele für eine Diviſion aus zwei filee zu decken , wobei ſie, wenn es nöthig , Flankeure Brigaden , jede Brigade aus zwei Regimentern zu 6 Ess vornehmen können ; ſie gehen dann mit Kehrt zuleßt cadronen beſtehend , gewahlt ſind, woraus fidh die für mebrere Diviſionen oder Treffen leicht ableiten ließen. dnell über daſſelbe zurück. Das Durchzieben der finien ( Wechſeln der Treffen ) Die Regimenter ſteben in den Brigaden ſtets nach ihrer
geſchieht in nadſtehender Art : ſobald das zweite Tref= Nummer vom rechten Flügel ab, und haben eine Inters dem erſten bis auf 60 genåbert hat , valle von .
fchwenkt ein mit zügen rechts ab, die iten Zügein Mitte bauDerder"Generaüieutenant hålt 150 Schritte vor der Diviſion , die maréchaux de camp 100 Sdr. 1
jämmtlichen Escadronen ſchwenken links auf dem Has fen und ſo ziehen ſid) die Escadronen durch die Ins tervallen zwiſchen den Escadronen des Vordertreffens ; ſobald ſie das Vordertreffen paſſirt haben , wird auf einmal aufmarſchirt.
vor der Mitte ihrer Brigaden . Das ſchnelle Aufneho men der Commando's wird anempfohlen. Der Chef des Generalſtabs der Diviſion iſt mit der Bezeichnung der Richtungs-, Aufmarſch - ?c. Linien beauftragt.
Den Beſchluß dieſes Artifels machen die Attaquent,
Der Vorbeimarſch en parade geſchieht in Zügen oder
die in Linien ., Colonnen- und Schwarm -Attaquen zers fallen. Als Grundregel wird angegeben , daß ſie kurz ſein müſſen, die Pferde im ſtårfſten Galopp, jedoch ro, baß die Reiter ihrer ſtets mådytig bleiben. Da die Ats
in ganzen Escadronen , die Regimenter nehmen eine Dis ſtanze von 60, die Brigaden von 100 Schritten . Såumts liche bóbere Offiziere marſchiren hinter den Trompeterit an der Tete des erſten Regiments der Abtheilung, welche
.
taque auf dem Erercirplaße nur ein ſchwades Bild der ſie führen . wirklichen geben fann, ſo wird ſich hierbei nurauf einen Es folgen nun Tabellen , in welche für jede Charge guten Galopp beſchränkt, die anzugreifende linie mars vom Diviſionscommandeur bis zum Führer der Esca
firt, und das Commando zur Attaque bezeichnet nur dron die Commando's genau bemerkt werden , welche die Dedung mit dem Såbel. von ihnen bei jeder Evolution gegeben werden müſſen. Bei dem Beginn der Attaque wird das Gewehr auf. Da die Bewegungen von denen eines einzelnen Regis
genommen und ſie fängt im Trabe von der Stelle an ; ments nur wenig abweichen, ſo ſoll nur das Bemerfens. nad zurücgelegten 150 Schritten wird Galopp commans werthe herausgehoben werden, was ſich in dieſer Hinſicht dirt, in dieſen 100 Schritten geblieben und 60 Schritte darbietet.
vor der anzugreifenden finie wird das Signal zum Chof A18 die Grundformation der Diviſion fannt man die gegeben. Műe Offiziere geben nun das hierbei übliche Aufſtellung aller 4 Regimenter in einer Linie annehmen ,
Commando ( changez.) Sou gehalten werden , fo ges auf die aüe übrige Evolutionen baſirt ſind . ſchiebt es nicht auf einmal, ſondern auf das Commando :
Wenn mehrere Treffen formirt werden, ſo beſtimmt
Gebt Achtung ( garde à vous ), das als Avertiſſement fets vorgeſeizt wird , wird der Såbel auf die Schulter genommen , auf Escadronen ! fållt Alles im Trabe, und auf halt ! iſt nun endlich die linie zum Stehen gebracht. Dieſe Commando's werden von allen Offizies
der Diviſionscommandeur, ob die Treffen ganze oder halbe Diſtanz von einander haben ſollen. Die Achsſchwenkung einer Brigade wird auf die ges wöhnliche Art mit Zügen ausgeführt, die Escadronett unter der Achſe fdwenken erſt nach der entgegengeſetzten
ren wiederholt.
Seite mit Zügen ab, dann umfehrt, die Escadroneu über
Bei der Attaque ſelbſt laßt ſich der Oberſt in die der Achſe ſchwenken ab , und die ganze Brigade mar, linie der Offiziere aufnehmen; iſt ſie geglückt, ſo wird dirt auf, worauf diejenigen Escadronen, welche in der Appel geblaſen , und der Oberſt beſtimmt die Züge , Inverſion mit Zügen ſtehen, die Front wieder herſtellen. welche verfolgen follen . Vor jedem Angriffe werden die
Die Schwenkungen mit mehreren Treffen werden in
Flankeure' eingezogen und folgen hinter den Flügeln , 1der Art ausgeführt, daß das 1te Treffen , mit Zügen
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abfdwenkt und in der neuen Direction aufmarſchirt; ſleuten , 16 Unterlieutenante zu Oberlieutenanten , und die folgenden Treffen formiren ſich in Golonne in Ed: 29 Junker zu Unterlieutenanten. Penſionirt wurden : cadronen , und geben auf dem fürzeſten Wege in die der Generalmajor Frhr. v. Dies ( temporår ) mit dem Gharafter eines Generallieutenante , und der Oberſt des neue Stellung , ivo ſie deployiren . Die Achsſchwenkung wird von dem 1ten Treffen in 5ten Infanterieregiments , Graf v . Geldern . bas
der früher beſchriebenen Weiſe mit Zügen gemacht, das rafteriſirt unter Anderen : der Oberſt à la suite Graf zweite Treffen ſetzt ſich links in Colonne in Escadronen , v. Buttler als Generalmajor, der Major Frhr. v . dann die Golonne in Marſch und ſo wie die teste Ess Weber vom Generalquartiermeiſterſtab als Oberſtlieus
cadron in gleicher Höhe mit dem rechten Flügel des tenant; ferner : die Oberſten und Kriegsminiſterialrefes 1ten Treffens iſt, ſchwenft fie rechts ein, und ſo ſucceſs renten Frbr. 3. Reidlin und Frhr. v. Fid als Ges Five die vorderen Escadronen , ſo wie ſie Praß habeni.
neralmajore ac.
Das Vorgeben über ein Defilee bietet nichts Merk:
würdiges dar, außer daß in der Regel, ſtatt mit einer
Pre u B e nt.
Se. Maj. der König haben demCommandeur ber
doppelten Colonne aus der Mitte, nur mit einer einfas 15 ten Diviſion , Generalmajor o. Pfuel, und dem chen abgebrochen wird. Die Retraite wird dagegen To Commandeur der 14ten fandwehrbrigade, Generalmajor angetreten, daß beim Abziehen von den Flügeln immer v. Redow , den rothen Adlerorben är Klaſſe mit Eidens von jedem abwechſelnd eine Escadron zurückgeht, in ſo laub ; - den Regimentscommandeuren und Oberſten , fern das Defilee nur eine Zugbreite geſtattet. Iſt es v. Beffer , des 16ten , v . lucadou , des 25ten , v . Hů .
aber hinter einem der Flügel, ſo wird von dem entferns teren Flügel der Rückzug begonnen , und es findet kein Wechſeln der Escadronen von beiden Flügeln ſtatt. Das Wechſeln der Treffen darf nur vorwärts ges chehen , und rúdwårts nur dann , wenn es noch ein Treffen vor ſich hat. Bei den Attaquen wird empfohlen ,
Ter, des 29ten Infanteries, v. Graevenit, des Aten Rüraſſiers, V. Blankenburg, des 4ten Dragoners, v. Glaſer , des 11 ten Huſarenregiments , außerdem auch dem zweiten Commandanten zu Köln , Oberſten Frhrn, Keilermeiſter v. d. fund, und dem interimis ſtiſchen Intendanten des 8. Armeecorpo, Geb. Krieges I
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einen ſolchen Abſtand zu nehmen , daß das 2te Treffen rath v. Ribbentrop, den rothen Adlerorden 3r Klaife, nicht in den Rudzug des 1ten verwickelt wird, aber es und dem Dberſten Frhrn. v. Quadt und þúchten
dodh gleich unterſtüßen kann. Wenn das Terrain nicht brud , Commandeur des 28ten Infanterieregiments , eine völlige Entwickelung erlaubt, werden hinter den dem interimiſtiſchen Artillerieinſpecteur, Oberſt v . Bars Flügeln Defenſivplanken formirt, die beſonders inſtruirt beleben, und dem bei der 14ten Diviſion als adjutant werden .
ſtebenden Major v. Strant den St. Johanniterorden
Bei dem Angriffe auf Infanterie wird empfohlen , zu verleiben geruht. mehrere Colonnen auf verſchiedene Puncte zu dirigiren, ſtatt einer Colonne eine unnöthige Tiefe zu geben .
- Am 29. Nov. legte der Miniſter des Inneren der Bruchſtück aus einer Inſtruction Friedrid d. Gr. Deputirtenfammer einen Geſebesentwurf in 42 Artifeln über den Dienſt und die Diſciplint bei der Na ,
tional garde vor. Dieſer Entwurf roll die beiden Ent.
für die Inſpecteure der Infanteric. Die Inſpecteurs derer ihnen untergebenen Regis
würfe über die bewegliche u. diereßhafte Nationalgarde menter müſſen denen Offiziers mehr Ambition und mehr ergången. Die darin wegen Dienſtvergeben der Natio . Application im foliden Dienſt (Felddienſt) beis
nalgarde ausgeſprochenen Strafenſind: 1 ) Bermeis, bringen. Bei einem langwierigen Frieden , wie der ießige, 2 ) Geſchärfter Verweis,3) Wachedienſt außer der Reihe, der beinahe zwanzig Jahre gedauert, fann unmöglich 4) Entziehung des Grades , 5 ) Gefangenſchaft, die ſoviel Avancement ſeyn, als im Kriege, wo jährlich
deffen una aber nicht länger als 5Tage dauern darf. Nach einis 4 bis 5 Bataillen geweſen ſind. Kommt es deſſen ger Berathung wurde beſchloffen , den Entwurf an die Bereits errichtete Commiſſion "zu Prüfung der anderen Entwürfe über die Nationalgarde zu überweiſen .
geachtet zum Kriege, ſo finden ſich gleich das erſte Jahr ſo viele Pffiziere , die invalide werden , und ſo viele
Offiziere, die bernach abgeben, daß in weniger Zeit die Stabsoffiziere bei denen Regimentern gleid, neu werden. Bayer 1 . Wenn nun dann die Offiziere, lieutenants und Fåbns Nach einem ſo eben erſchienenen Armeebefehl wurden drichs , nicht daran gedacht haben , was ſie als Tapis
unter Anderen verſeßt : Der Generalmajor v . Kirſch tains , Majors und Commandeurs der Regimenter und b aum von der zweiten zur dritten Armeediviſion ; der als Generals zu thun haben , und ſie fommen in den Oberſt v. Merz vom 1zten zum 5ten Infanterieregi: Grad von Avancement, ſo wiſſen ſie nicht, was ihnen ment. Befordert : unter Anderen der Oberſt des 4ten zu thun zufommt, und was der Stand, worin ſie ſind ,
Chevaurlegersregiments, v. Biber , zum Generalmajor mit ſich bringt. Es iſt kein Capitain , fein Major, kein und Brigadier der zweiten Armeediviſion ; zu Oberſten : Stabsoffizier, der nidt mit fleinen Corps commandirt die Oberſtlieutenante v . Zurnieden vom 6ten im 12ten werden fann , theils bei einer Fouragirung , theils bei
Infanterieregiment, und Freiherr v. 3 andt vom 1ten Convoys, theils bei Arriergarden. Wenn ſie Coma Küraſſierregiment im 4ten Chevaurlegersregiment; fer mandeurs von Bataillons fino, ſo kommen ſie auf Ddra ner 3 Majore zu Oberſtlieutenanten, 4 Hauptleute und fer, auf Poſtirung zu ſtehen; wenn ſie Generals ſind,
Rittmeiſter zu Majoren, 10 Oberlieutenante zu Haupt: I ſo werden ſie mit ihren Brigaden detaſdirt, theils den
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Feino in ſeinen Quartieren zu überfallent, theils ſeinte
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Seit dieſer Zeit ( die Inſtruction iſt vom 7. 1785 )
. Wir haben die reichhaltigſten zugetragen hat ſich Vielesgemacht, Corps zu attaquiren und wegzuſchmeißen. Erfahrungen die vortrefflichſten Bildungsmittel
detaſchirten zu allen dieſen verſchiedenen Punkten gehören Dispositions, und wer ſich nicht bei Zeiten übt, um ſolche regelméßig zu machen , der wird Oberſt und General, und wenn er in die Umſtånde fommt, daß er dergleichen
erlangt. Áber dennoch werden ſie nur von ſebr Wenigen nur eine verhåltnißmåßig geringe Anzahl aufmerkſamer
benußt, und ſelbſt die militariſchen Zeitſchriften finden
Dispositions maden muß . To weiß er ſich nicht zuhel Leſer, ſo daß die Regierungen bier undda genótbigt fen, weil er feine Lage an dergleichen Sachen , welche ' ſind, beim Jahresſchlüſſe den Ausfall zu deden , damit doch die vornehmſten Theile feines Handwerks liud, nicht die Zeitſchrift fortgeſebi werden könne. * ) Wie soll man gedacht bat. Um nun die Sache dahin zu bringen , ſo ſich das erklären ? Der Flud des Friedeng - wir bitten, den Ausbrud iſt es nöthig , die jungen Offiziere dabin zu animiren, -
daß fie von ihren müßigen Stunden, deren ſie ſo viele nicht zu mifdeuten – außert ſich in jedem Heere mehr baben, einige zum Wenigſten anwenden , um ihr Hands oder minder verderblich . Selten an die Zukunft dens
zu ſtudieren, und ſid) geſchickt machen, wenn fend, hat man nur die Gegenwart im Auge und glaubt werk beſſrr fie es dermaleinſt trifft, die bóbern Poſten, To ſie erlan: ſchon ein tứchtiger Praftifer zu ſein , wenn man den gen, mit aller Ehre und mit allem Ruhme zu bekleiden. Dienſtmechanismus voufommen inne' bat, ein Rubm, den ,, Dergleichen Dispositions ſind zweierlei, die offen- uns jeder Unteroffizier ſtreitig macht. Was der große
siven und defensiven. Die offenſiven , die immer König den foliden Dienſt" nennt, wird von vielen, die beſten ſind , und wo man ihnen vornehmlich die ſogar von einigen bóberen Offizieren , für Priegsſpies Luſt dazu geben muß , geben dabin dem Feind Abbruchlerei gehalten , und man flebt in dem Jrrglauben, daß ẫu thun , und demſelben ſeine Poſten zu enleviren. Um ſich vor dem Feinde Alles von ſelbſt machen werde. = dieſes zu thun , müſſen ſie erſtlich ade Wege ſtudieren , Aber es iſt bobe Zeit, aus dieſem verderblichen Sølums die nach dem Poſten geben ; ſie müſſen wiſſen , wo der mer zu erwachen . Die neueſten Ereigniffe haben abers
Feind ſeine Vorpoſten hat, um ſie zu umgebn , und wo es möglich iſt von binten zu fommen, wo der Feind ſich ficher in ſeinem Poſten meint, um auf dieſe Art in ſeis nen Poſten zu fallen ; ferner ſobald ſie mit ihrem Coup fertig ſind, durch einen andern Weg ,als den ſie gefomis men , wieder zurück nach der Armee zu febren. “
mals die Frage aufgefriſcht: Db ſtehende Heere wobl die ungeheueren Roſten rechtfertigen,welche ſie den Staate verurſachen, und ob man ſich nicht mit Nationalgardent bebelfen fónne ? – Ueberall bilden ſich dergleichen Bolfes bewaffnungen, und wetteifern in militariſcher Haltung und Dienſtfenntniß mit den ſtehenden Heeren, gleichſam
Der Konig gibt nunmehr einige Regeln für das um prattiſch zu beweiſen, daß man bei geböriger Aufs Berfahren bei Angriffen gegen Arriergarden, Covoys 26. merkſamkeit und gutem Willen in kurzer Zeit das erlers und ſetzt dann hinzu :
nen fónne , was die ganze Wiſſenſchaft vieler Offiziere
,, Ich weiß wie unmöglich es iſt , daß alle Offiziere ausmacht. Viele dieſer neuen Bürgerſoldaten geboren den bei einer ſo großen Armee den Verſtand und die Ge. gebildeten Standen an, Einige find Repréſentanten der fchicklichfeit berigen , die zu dem Handwerk erfordert wers Nation und daber nicht ohne Einfluß auf den Militar
den ; deffenungeachtet bin ich nicht weniger verſichert , ſtand . In einigen Påndern haben dieſe Bürgerſoldaten daß , wenn die Chefs und Commandeurs der Regimenter Beweiſe von großer Bravour und Rampfgeſchidlichkeit diejenigen jungen Offiziere, die Verſtand uud Ambition gegeben . Was bat der Militärſtand Befferes aufzuweis
baben , aufmuntern , daß viele darunter ſeyn werden, ren , wenn er nicht nach Höberem ſtrebt ? – Ehre der Undanf die durch ihre Application in dem ſoliden Dienſt, waderen Bürgergarden , welche und der ſtets mit ber den Krieg angeht , ſich eine Geſchicklichkeit ers belohnten Mühe "úberbeben , für die innere Rube und Aber zeigen wir Sicherbeit zu waden und zu fåmpfen. werben werden , und dafür ihr Glůck und ihren Rubm ibnen durch Wort und hat, daß der Grercir- und werden zu danfen baben . ,,Um ſie dazu noch mehr zu ermuntern , so kann die Dienſtmechanismus nicht unſere ganze Kenntniß auss Geſchichte von alten Kriegen viel dazu beitragen . Es macht, daß der Kriegsdienſt kein mechaniſch zu treibens find dies die Kriege von Guſtav Adolf, die Cams : des Handwerf ſei, ſondern Renntniſſe forbere, von denen pagnen des Prinzen von Condé, Marſchaus von Tủs die Widerſacher des Militärſtandes oft faum einen obers
renne und von furemburg , die Kriege von Eugen, flächlichen Begriff haben; zeigen wir ihnen , daß zwiſchen Karl8 XU. Feldzüge, Fouquiers Memoiren , l'art einem Bürgerſoldaten und Feldfoldaten ein gar de l'attaque et de la défense vou Vauban , lauter weſentlicher Unterſchied ſei, und daß die Nationalgarden niemals ein gut gebildetes ſtehendes Heer erſeßen fons Bücher, worin die vornehmſten Sachen, ſo in früheren | nen. Auf denn, Cameraden ! die Sdranken für dert Zeiten geſchehen , enthalten ſind." Der König eröffnet hierauf den Inſpecteuren , daß er Wettkampf ſind gedffnet, růſtet Euch mit geiſtiger Anſtalten treffen werde , die nothigen wiſſenſchaftlichen Kraft und Ausdauer, zeigt Guch der Ehre würdig , die Hilfsmittel anzuſchaffen , empfiehlt nochmals die Bils man uns bisher gern zuerkannt bat. Zeigt, was ein dung einer guten Pflanzſchule von Stabsoffizieren und tüchtiger Soldat wisſen müſſe ! Generalen , und verlangt eine namentliche Anzeige ders
jenigen Offiziere , welche Neigung und Talent zu den militåriſchen Studien babent.
*) Die Uug . Militärzeituna ift teine von den Zeitfäriften , die der derehrte Ginſender hierbei im lune haben kann . ( Unm. der Redaction.)
Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagsbandlung : E. W. £ rste in Darmſtadt und in deſſen Offijin gedrudt.
Samſtag,
Nir . 101.
18. Dec. 1830 .
Juru
Allgemeine Militar -: Zeitung. Art. 2. Der Dienſtordnung wegen wird bei jeder Coms F des r a nGefeßesentw f r e i th. urfs über den 'pagnie eine von dem Capitain unterzeichnete Liſte ans Bei Vorlegung
Dienſt u. die Diſciplin bei der Nationalgarde (T. Nr. 100 der A. M.3.) đußerte der Miniſter des Inne: ren in der Deputirtenfammer im Weſentlichen Folgendes : ,,Eie unvermeidliche Berzögerung , m . H., welche die Verlegung eines Gefeßes über den Dienſt und die iſt, Danf dem de lgar n ten iona ipli hat, erlit derNat Diſc s sinu n theiligen Fol: er, ioti nach feine von Bürg der · Patr gen geweſen. Der Eifer, den dieſe Miliz beiihrer Bil:
gelegt, worin die Tage verzeichnet ſind, an welchem jeder Nationalgardiſt einen ordentlichen oder auferordentit: chen Dienſt gethan hat . – Art. 3. Der Regiments ,, e einen Etatvon den adjuentant bålt fürchjede Compagni Leut , die tägli aus ſeinem Bataillon commandirt werden. Dieſer Etat dient als Controlle für dieGoms onalgardiſt, derzu pagnieliſten ... enArt. 4. Jeder Nati einem ordentlich oder außerordentlichen Dienſte coms -
mandirt wird , inug geborden , unter Vorbebalt einer
Dung faſt auf allen Puncten des Reiches bewieſen bat, Klage bei dem Commandeur , wenn er dazu Anlaß zu würdeein ſolches Strafgeſeß gånzlich überflüſſigmas haben glaubt. - Art.5. In Ermangelung oder im chen, wenn nicht die Nothwendigkeit , für die Zukunft Falle der Unzulånglichkeit der beweglichen Nationalgarde
Sorge zu tragen unddie Dauer einer ſo ſchönen Inſtis fann die reebafte Nationalgarde zur Bildung von Des tution zu ſichern, den von Ihnen in dieſer Beziehung taſchements berufenwerden ,um in den durch die. Art. geđußerten Wunſch rechtfertigte. Die Regierung iſt der 6. 12. 15 u . 18 des Geſetes vom 3. Auguſt 1791, ro Meinung, daß der gegenwärtige Entwurf nichts alsein wiedurch denArt. 16 des Decrets vom 24. Dec. 1811,
Nachtrag zu den Ihnen bereits vorgelegten beiden Ges hinſichtlich des Feſtungsdienſtes feſtgelegten Fällen au. rezen ſei, und daß er ſonach füglich mit dieſen vereinigt crbalb der Gränzen der Gemeinde oder des Cantong werdennach konnte. erſte Titel deſſelben den der Reihe zu Der verſehenden Dienſt, und betrifft der zweite die
gebraudt zu werden. – Art. 6. Die Detaſchementsſols Strafbeſtimmungen. Da dieſe letzteren nur dazu dienen lou rodann aus den in die Stammrollen eingetragenen follen, die gute Ordnung und die Půnctlichkeit im Dienſte Offizieren , Unteroffizieren und Gardiſten von zurúcges zu ſichern, ſo mußte man den doppelten Fehler einer legtem 20ten bis zurückgelegtem 30ten Jahre beſtehen und -
.3
in der
allzugroßen Milde und einer von unſeren Sitten und Nationalgarde beſtimmten Ordnung gewählt werden. Gewohnheiten verworfenen åbergroßen Strenge zu vers Art. 7. Die Dienſtbefreiungen und Stellvertretungen der in der That Man würde ſuchen . gånzlich meiden sie unbe: manWeſen wenn das verkennen, Nationalgarde
geſchehen nach den Verfügungen dieſes nåmlichen Geſes
dingt der inilitäriſchen Diſciplin unterwerfen wollte. Der Bes. . 8. Der Dienſt jener Detaſdiements bort ៨ - Art. -
Soldat verpfändet ſein leben und ſeine Perſon fürden mit den Umſtänden auf, die denſelben veranlaßt hatten. Art . 9. Die nach dem Inhalte der obigen Artifel in
Dienſt des Staates ; der Nationalgardiſt dagegen iſt zu : | Activität geſetzte Mannſchaft behålt ihre Waffen und gleich Acerbauer, Gewerbtreibender oder Handelsmannibre Uniform und hat, gleich dein ſtebenden Heere , Ans
und führt nur die Waffen, uin die Rube und Ordnung iprud auf Sold und Naturallieferungen . aufrecht zu erhalten, die Geſetze vollziehen zu laſſen und die Polfsfreiheiten zu vertheidigen . Es iſt daher noths wendig , einen Unterſchied zwiſchen den auf die frieges
Tit . ll. S. 1. Von den Strafeit.
Art. 10. Die Strafen , die von den Diſciplinarråthen
riſche Organiſation einer Armee und den auf diefaſt zuerkannt werden können, ſind: 1) der einfache Tadel ;
bürgerliche Organiſation einer Nationalgarbe anwend. 2) der Tadel mit Zurechtweiſung ; 3) ein Dienſt außer der Reihe ; 4) Die Degradirung ; 5) Gefängniſſtrafe auf Wachtpoſtens tann . úber Art. 11. Der Commandirende Der Gefeßesentwurf ſelbſt, welchen der Miniſter des die dienſtthuenden Natio. te es vorleg , iſt folgend . Inhalts : nalgardiſten ſofort folgende Strafen verhången : 1) einen baren Strafen zu machen . "
-
Tit. I. Bom Dienſte bei der Nationalgarde . Wachtdienſt außer der Reihe für jeden Nationalgardis
Art. 1. Für den ordentlichen , wie für den außers ſten , derbeim Appel fehlt oder ſich ohne Erlaubniß vor feinem Poſten entfernt; 2) die Verhaftung auf der Wachts ordentlichen Dienſt beſteht eine beſondere Reihefolge.
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ſtube oder in dem nächſt gelegenen Gefängniſſe bis zur
Ein von dem Kriegsminiſter am 1. December der Abldſung des Wachtpoſtens am folgenden Tage, für je. Deputirtenfammer vorgelegter Gefeßesentwurf lautet den dienſtthuenden Nationalgardiſten, der betrunfen iſt alſo : ,, Art. 1. Achtzigtauſend Mann von der Klaſſe oder ſich des Lármens, einer Thåtlichkeit oder der Aufreis von 1830 werden zum Dienſte einberufen. - Art.. 2. -
zung zu Unordnung und Gewaltthårigkeit ſchuldig macht. Dieſe 80,000 Mann ſollen unter den in die berichtigten
- Art. 12. Jeder Nationalgardiſt oder Unteroffizier,
Záblungsliſten eingetragenen jungen Leuten, nach einen
der den Dienſt, zu dem er commandirt worden, berabs Durchſchnitte der leßten 5 Jahre gewählt und auf die
ſåumt hat, ſoll mit einem Wachtdienſt außer der Reihe Departemente, Bezirfe und Cantone des Reiches vers beſtraft werden . – Art. 13. Mit einer Gefångnißſtrafe theilt werden. - Art. 3. Das Contingent der Sclaſſe .
von böchſtens 3 Tagen das erſtemal, und höchſtens 5. von 1830 iſt nur zu derjenigen Dienſtzeit verpflichtet,
Lagen das zweitemal, ſou belegt werden: 1) jeder Nas tionalgardiſt oder Unteroffizier , der ſich des Ungeborſams oder der Inſubordination ſchuldig macht; 2) jeder Nas tionalgarðiſt oder Unteroffizier, der, wenn er im Dienſte iſt, oder auch ſelbſt, ſobald er die üniform trägt, außer der Dienſtzeit, ſich im trunfenen Zuſtande befindet oder fich auf eine Weiſe betrågt, die der Ehre und der Difs
die ſpåterhin durch das Gefeß über die Recrutirung der Armee feſtgeſtellt werden wird. - Art. 4. Diejenigen jungen Leute, die das foo8 zur Theilnahme an jenem Contingente beſtimmt, die aber nicht 1 Meter 54 Centis meter (4 Fuß 9 Zoll ) meſſen , ſind vom Dienſte befreit, und werden nach der Reihefolge der übrigen verlooſten Nummernt erſett. Art. 5. Die Beſtimmungen der .
-
ciplin der Nationalgarde zuwiderlauft. — Art. 14. Jes Art. 1 , 6 u . 14 des Geſeßes vom 10. März, die dem -
der Unteroffizier roi caſfirt werden , der, nachdem ihm gegenwärtigen Geſeße zuwiderlanfen, ſind aufgehoben .“ fchon einmal von dem Diſciplinarrathe eine Strafe zus erkannt worden , ſich einen Fehler zu Schulden fomnien
låßt, der die Verhaftung nach ſich zieht.
Durch eine f. Verordnung vom 26. Novbr. iſt der Generallieutenant Graf Bertrand zum Commandants -
Art . 15. ten der polytechniſchen Schule und der Oberſt fegriel
Ein einfacher Todel fou dem Offizier zu Theil werden, zum zweiten Commandanten derſelben Anſtalt ernannt der eine, wenn auch nur leichte, Uebertretung der Dienſt worden . ordnung begangen bat. - Art. 16. Mit einer Gefångs
nißſtrafe von hòchſtens 3 Tagen , und, im Falle der Res cidive , von 5 Tagen , ſoll der Offizier belegt werden, der höchſtens ſich die nachſtehenden Vergeben zu Schulden
Großbritannien. Bei der neulichen Miniſterialverånderung iſt Sir
Willoughby Gordonzum General- Feldzeugmeiſter und kommen låßt: 1) Ungehorſam und Inſubordination ; 2) Sir Robert Spencer zum Oberaufleber der Artillerie beleidigende oder demüthigende Reden gegen einen Unsernannt worden.
tergebenen, und jeder Autoritatsmißbrauch gegen dieſen ; 3 ) jede Verabſáumung eines anbefohlenen Dienſtes ; 4)
H a n n 0.8 e r .
Hannover, 23. Nov. Se. Mai. der König haben
jede ernſtliche Verlegung des Dienſtreglements . - Art.' gerubt, dem t. großbritanniſchen General Sir James 17. Der Tadel mit Zureditweiſung roul demjenigen Offis Stuart Baronet, ſo wie dem Grafen v. Glasgow , zier z11 Theil werden , der , wenn er im Dienſte oder das Großfreuz, und dem f. großbritanniſchen General,
außerdem in der Uniform iſt, ein Betragen führt, das der major Sir A. Bryce, bisher Ritter, das Commandeurs Ehre und Diſciplin der Nationalgarde zu nabe tritt. - freuz des t. Guelpbenordens zu verleihen. Rußland . dreimal Gefängnisſtrafe oder einen Tadel mit Zurechts weiſung zugezogen bat ; 2) jeder Offizier , der ſich ges Die ruffiſchen Militár colonieen . *) weigert hat, einer Requiſition der Civilbehørde zu genüs Die Militárcolonieen traten unter der Regierung des
Art. 18. Degradirt wird : 1 ) Jeder Offizier, der ſich
gen . Außerdem ſou er den im Art. 234 des Strafges Kaiſers Alerander ins Leben , wozu , wie es ſcheint, fetzbuched enthaltenen Strafen unterworfen ſein und in General Araft cheieff, welcher bei diefein Monarden ein dieſem Falle, auf Anſuchen des Prokurators, vor dem großes Vertrauen genoß , den erſten Gedanken hatte. Zuchtpolizeigerichte belangt werden. - Art. 19. Jeder ülerander nahm rid dieſes Projects eifrigſt an und
Nationalgardiſt, der den Dienſt verweigert, ſoll vor das verwendete feine ganze Sorgfalt darauf. Mebrere Rege Zuditpolizeigericht geladen und zu eine Haft von höchs lements wurden unter ſeiner Leitung und zum Theil von ſtens 6 Tagen, im Falle der Recidive aber von 14 Tas ihm ſelbſt entworfen, und einige Jahre nach dem Fries
gen , condemnirt werden. Als Dienſt - Berweigernder iſt den von 1815 beganndie Coloniſation in dem Gouvers jeder Nationalgardiſt zu betrachten , der , nachdem er nement Novogorod für die Infanterie und in dem Gous von dem Diſciplinarratbe bereits zweimal für Dienſtvers vernement Kartoff für die Cavalerie. abſäumung zu einem Dienſte außer der Reihe beſdieden
In Rußland iſt der Soldat verpflichtet, 20 Jahre
worden, ſich auch zum drittenmale weigert, einen ſolden zu dienen . Nach Verlauf dieſer Zeit iſt er zwar frei, zu übernehmen. – Art. 20. Jeder Offizier oder Natios findet ſich aber, da er ſo lange Jahre von ſeiner Fas
nalgardiſt, der von dem Zuchtpolizeigerichte dreimal für milie getrennt lebte, gånzlidi iſolirt, iſt unfähig eine gewobuliche Dienſtverweigerung verurtheilt worden iſt, foll mit der Ausſchließung beſtraft, und ſein Name ſou
*) Zur Vervollſtändigung des über dieſen intereſſanten Gegens
in der Stammrolle der Nationalgarde geſtrichert werden.
welche wir aus der 53. Lieferung des 9. Bandes des Specta
Das Gericht verfügt alsdann das öffentliche Anſchlage des Urtheils auf Koſten des Berurtheilten. ( Schluß f.)
teur militaire entlehnen und welche nach der Angabe des Ser: ausgebers als zuverläſſig zu betrachten find.
ſtand früher Mitgetheilten geben wir nachfolgende Notizen,
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nene Beſchafftigung zu ergreifen und faat baber dem Ben Koſten für alle Bedürfniſſe dieſer neuen Völkerſchafe Gouvernement zur Laſt. Die Ausgedehntheit des Reisten ſorgen mußte. Man hat die Roſten der Einrichtung
dhes , die Räuflichkeit und Ungeſchidlichkeit der Verwals tung machen die Recrutirung ſehr ſchwierig und vers atorijds ; für den Adel, deſſen Einfommen ſich nach der Zahl ſeiner Bauern berechnet, iſt ſie ſehr låſtig. Der
des einzigen Regiments des Kaiſers von Deſtreich auf 5 Millionen Rubel “ ) berechnet. Spåterhin wurden die Arbeiten der Coloniſation beſſer geleitet ; man fühlte die Nothwendigkeit, die Truppen nicht eber zu placiren , als
Transport der Recruten zu ihren Corps , wobei der bis das land angebaut ſei, und ſowohl die Goloniſten
zebnte Theil durch Strapagen und Krankheiten zu als die Regimenter vollſtändig ernähren fónne. In dies Grunde 'geht, iſt ſehr mühſain und koſtſpielig. Der rein Sinne unternahm man die Soloniſirungen an dem Zmed der Militárcolonieen war daber, der Armee ihre Simenſee; man brachte zuerſt nur die zum Änbaue und Ergänzung an den Orten ſelbſt, wo ſich die Regimenter zur Trodenlegung des Landes erforderlichen Bauern das
befinden, zu ſichern und zwar in einer jungen Bevdikes hin und die Reſervebataillone der Armee zu Ausführung rung, welche von Jugend auf für die militariſche Laufs der Bauten . In dem Verhältniß, als das Land zugånga babn beſtimmt ſei. Man wollte auch, wie in dem Regs lich wurde, vermehrte man die Anzahl der Goloniſten , lement des Kaiſers Alerander ausgedrückt iſt, ,, den coo- und ſobald als die Hernte hinreichend war, růdten die
( oniſirten Soldaten ſo zu ſagen ein zweites Vaterland Regimenter in ihr neues Vaterland ein. Raiſer Nicos geben , wo ſie die Vortheile wieder finden könnten , laus bat audi bas loos der Bauern , welche in den welche sie bei einer ſo langen Abweſenheit in ihrem Colonieen wohnen , ſebr verbeſſert; ſie haben feine milis
Geburtslande verloren, und mit den Pflichten des Dien
täriſchen Verrichtungen mehr und verwenden ihre ganze
ſtes die Beſchåfftigungen des Landmannes und Famis
Zeit auf den Anbau des Landes. In den zuerſt angelegten Golonieen find die Söhne
lienvaters vereinigen . Die verheiratbeten Soldaten ſind
über das Loos ibrer Familie beruhigt, wenn ſie die Cos der Bauern Soldaten geworden , die Soldaten haben lonie verlaſſen ; die Erziehung ihrer Kinder iſt geſichert, itre Tochter geheirathet , die Permiſchung findet tåglidh und ſie ſelbſt finden, wenn ſie Álter und Gebrechlichkeit ſtatt und bald wird man in dieſer, Anfangs aus ſo her
Elementen zuſammengeſegten Bevölkerung nur zum Activdienſte untüchtig machen , einen ruhigen Auf: terogenen nod eine einzige Familie erblicken . Das land bietet
enthalt in der Golonie. "
Mit der kage, welche man einer jeden Colonie geben einen anderen Anblick dar ; die wüſten und fumpfigen
mußte, fonnte man zugleich einen ſehr wichtigen militås Ufer des Volfoff ſind entwiffert, angebaut und mit Wohs riſchen Zweck verbinden , indem man die Vertheidigung nungen bedeđt. In Dörfern , von Holz erbaut , aber Der Gränzen des Reiches ſicherte und auf den wichtig ſchön und ſymmetriſch und außerordentlich reinlich gehals ſten Puncten eine militariſche Bevölkerung anſiedelte, ten, wohnen die Goloniſten, welche als freie Manner 1
welche als Bollwerf gegen einen Anfall von Außen und das land bebauen , wovon ſie gewiſſermaßen Eigenthů. als Angriffsmacht in einem Offenſivfriege dienen konnte. mer ſind und welches ſie auf ihre Söhne vererben fonts Sie find gegen eine veratoriſche und käufliche vernement Novogorod bat dieſen lekteren Bedingungen bürgerliche Verwaltung geſchüßt. Geſchidte Behörden nicht entſprochen ; nach Offentliden Gerüchten ließ ſich verbeffern den Aderbau . Trifft einen Gofoniſten ein Graf Araktcheieff zu dieſer fehlerhaften Wahl verleiten, unvorhergeſebenes Unglück, fo findet er in den Reſerves um ſich nicht von dem Kaiſer zu entfernen. magazinen und in Leibanſtalten Unterſtüßung und er An den Ufern des Valkoff wurden die erſten Colos batdie erforderlidie Zeit, um ſeinen Unfall wieder zu nifationsverſuche gemacht, aber nicht mit Umſidyt geleitet. verbeſſern. Die im Mittelpuncte der Regimenter befinds Die Anſiedelung der Infanteriecolonieen in dem Gous nen.
Mau wählte eine mit Wald bedeckte, fumpfige Gegend,
lichen Ståbe baben ihren Aufenthalt in prachtigen Ges
welche ſchlecht bevolfert war. Ebe noch eine Hand an båuden , worin man die Wohnungen der Offiziere , die die Urbarmachung gelegt worden war, wurde die ganze neue Golonie auf das Terrain placirt, welches ſie eins nehmen ſollte . Kronbauern, welche man rückſichtslos aus ihren Dörfern nahm , wurden auf unangebaute Låndereien und mit Soldaten in Verbindung gelebt , welche ihnen unbekanntwaren und nun auf einmal ibre
Magazine, einen ungeheueren Grercirſaal, eine Küche, ein Spital, eine Militärſchule, kurz alle für die Colonie nothwendige offentliche Etabliſſements vereinigt hat. Chauffeen und Brücken , mit großem Aufwande erbaut und gut unterhalten, ſeben die Dörfer und Stabsquar, tiere mit einander in Verbindung . Durchreiſt man ein
Geſellſchafter und Tiſchgenoſſen wurden . Man unter
coloniſirtes land, fo glaubt man ſich nicht mehr in Rußs
warf ſie der ganzen Strenge der militäriſchen Diſciplin und legte ihnen die Verpflichtuug auf, ſich abwechſelnd den Arbeiten des landmannes und den Uebungen des Soldaten hinzugeben. Man fonnte nicht ſo leicht, als man gedacht hatte , die früheren Gewohnheiten dieſer Leute beſeitigen, welche, obwohl Sklaverei gewohnt, doch
land zu befinden ; man vergißt jene armſeligen Dörfer, deren aus Baumſtämmen plump erbaute Baracen ſich långs einer gleichfalls aus Holz verfertigten Straße inmitten angerodeter fåndereien befinden. Mehr als ein Jahrhundert der Giviliſation liegt zwiſchen einem colo. nifirten Dorf und den traurigen Wohnungen des ruffis
einer großen perſónlichen Freiheit genofſen. Es erhobeniden Bauern.
So groß iſt indeffen die Macht after
fich ernſthafte Unruhen, welche man nur durch die größte Gewohnheiten, daß das Dorf gegen die Militárcolonieen Strenge unterdrůden konnte. Die Ausgaben der Regies rung waren ungebeuer, da ſie während der Jahre, wo
die Urbarmachung und die Bauten ſtattfanden, mit gros
* ) Hierunter find jedoch nur Papierrubel verſtanden , deren jeder eiwa 1 Fr. 13 Ćt. werih ift.
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noch einen Widerwillen hat, welchen nur die Zeit volls, 1 Quartiermeiſter , 1 Zahlmeiſter , 1. Auditeur, 1 Geifili: { tåndig beſiegen wird. cher , 1. Regimentsadjutant, 1 Regimentstambouri, que Die algeineine Verwaltung der Militárcolonieen iſt ſammen 7. - Der Stab eines activen Bataillons zählt: einem in Petersburg'befindlichen Stab anvertraut, wors 2 Stabsoffiziere, 1 Bataillonsadjutant , 1 Chirurgen ; in die Gefeße und Reglements ausgearbeitet werden, zuſammen 4. Eine Compagnie záblt : 1 Capitain , i lis eutenant, 2 Unterlieutenante, 1 Feldwebel-Wagenmeiſter, wornadh die Golonieen ' verwaltet werden .
Man unterſcheidet zwei Klaſſen von Militárcolonieen , 1 Capitaine d'armes, 4 Unteroffizier Sectionschefs, 13
diejenige der Infanterie und diejenige der Cavalerie. Unteroffiziere, 4 Tambonre, 20 Gefreiten , 210 Soldaten; Betrachten wir jede beſonders.
zuſammen mit Inbegriff der Offiziere 258. Die ganze Starfe eines Bataitions beträgt mithin 1036 Mann .
1. Militárcolonieen der Infanterie . : 1 Bataillons Reſervebatai Der Stab Theil comma einen Theil Drei iſionenn ,, welche Grenadierdiviſione Batail Stabsollons welche ſonſt Drei Grenadierdiv ndeurdes zweite ſonſt einen lonsadju: ffiziezählt , 1 n r, 1 der erſten Armee ausmachten , ſind coloniſirt oder ſollen tant, 1 Chirurg; zuſammen 4. Gine Compagnie beſtent
es werden .Der Fürſt Tbakofskoi, welcher ſeit der neuen aus 1 Capitain , i Lieutenant, 1 Unterlieutenant, 1 Sets
Regierung und ſeitdem der Graf AraftebeteffinUn: gnadegefallen iſt, das Obercommando über AufentdieColo. nicen der Infanterie führt , hat ſeinen halt in Novogorod . Die erſte Grenadierdiviſion iſt gånzlich cos
ichant, 1 Capitaine d'armes,12 Unteroffizieren, 60 alten Soldaten und 138 Cantoniſten ; zuſammen 215 Mann. Die ganze Stärke des Bataillons beträgt mithin 860, und diejenige des ganzenRegiments 4774 Kopfe. Ja
loniſirt und beſteht aus folgenden Regimentern : 1. Brigade : Grenadierregiment Kaiſer von Deſtreich .
dieſem Effectivſtande ſind die Muſiker nid)t begriffen , welche nach den Reglements nur aus 12 beſtehen ſollen, aber wegen der großen Anzahl der Zöglinge, welche man
Grenadierregiment König von Preußen.
II. Brigabe: Carabinierregt. Kronprinz von Preußen. aus den Canto’niſten bildet, viel zahlreicher ſind. Carabinierregt. Araftcheieff.
Die
Traincompagnie záblt, einfdließlich zwei Unteroffiziere,
III. Brigade : Carabinierregt. Barclay de Tolly . 151 Soldaten . Erſtes Carabinierregiment. Obgleich die gegenwårtige Bevölkerung der Colos Die beiden erſten Brigaden ſind an den Ufern des nieen * ) noch bei meitem nicht hinreicht, um die Batail: Volfoff coloniſirt, die dritte an den Ufern des Ilmenſees lone vollſtändig zu recrutiren, ſo läßt ſich doch erwarten,
zu Medoedi. Die zweite Grenadierdiviſion iſt gleichfalls daß ihr Wadsthum ſehr ſdnell ſein wird , da die Res
in der Umgegend dieſes Sees coloniſirt , die Arbeiten gierung die Heirathen ſehr begünſtigt und geneigt iſt, find jedoch noch nicht vollendet. Die dritte Diviſion wird Låndereien abzugeben, wenn diejenigen , welche angebaut ( Fortf. folgt. ) in der Nähe der zweiten coloniſirt werden ; ſie hat noch ſind, unzureidhend werden . ihr Standquartier in Petersburg , bis die zu ihrem - Durd, ein Refcript iſt der Chef des Stabs des abs Etabliſſement unternommenen Arbeiten vollendet ſind. geſonderten faufaſiſden Armeecorps , Generallieutenant
Nach den vorliegenden Geſellen und Reglements iſt Pankratieff, für die treffliche Berwaltung des Erzes ein colonifirtes Regiment , wie folgt , organiſirt: Es rumſchen Gebietes zum Ritter des St. Aunenordens ir beſteht aus 4 Bataillonen , nåmlid) aus 1 Bataillon Klaſſe mit der faiſerl. Krone ernannt worden. Bauerncoloniſten, aus 2 activen Bataillonen und 1 Res
Der Generalinajor Kurtnizki I. iſt zum Chef der Fervebataillon ; außerdcu 1 Traincompagnie. Das Colo : 1. Dragonerdivi ſion, derGeneralmajor Zaboryustil.
niſtenbataillon hat fcineNummer, dieactiven Bataillone zum Chefder2. Diviſion Jäger zu Pferde undder Ges Jedes Bataillon beſtehtaus 4 Compagnicen. Diejes neralmajor Proszynski zum Befehlshaber der 1. Bris
führen Nr. 1 11. 2 , und das Reſervebataillon Nr. 3.
nigen des Coloniſtenbataillons záblen von Nr. 1 bis4. gade der Diviſion litthauiſcher Uhlanen ernannt worden. Das 1te Bataillon hat die Grenadiercompaguie Nr. 1 und die Sentrumscompagniecit Nr. 1 , 2 , 3 , das 2 te Bataillon die Grenadiercompagnie Nr . 2 und die Gens
Liter a t u r.
trumscovipagnieen Nr . 4 , 5 , 6 , das Reſervebataillon
die Grenadiercompagnié Nr. 3 und die Centrumscom : Cours clémentaire d'art et d'histoimilitaire re militair es, à l'usage des ; par J. Rocquade élèves de l'École royale speciale pagnicen Nr . 7, 8 , 9 .
Der Stab des Coloniſten bataillons zahlt : 1 Batail. Conocommandeur, 1 zweiten Stabsoffizier, 1 Bataillons,
court, capitain au corps royal d'état-major etc. 4e cabier. Vol. in 89 de 21 feuil. Paris , 1829. Anselin . :
Iſt in dem Bullet. des sc. milit. Ni, 4. 1830 ſihr vortheilhaft
. adjutant; zuſammen 3. - Eine Compagnie deſſelben iſt beurtheilt.
zuſammengeſetzt aus : 1 Compagniecommandant, welcher
Capitain oder Stabsoffizier iſt, aus 1Gehůlfen, welcher
- Die ganzeBevölkerung der Colonie von Medoebi beträgt
Gapitain ſein kann, aus 24 Unteroffizieren und 432 Cos
etroa 12,000 Seelen , nämlich : das Goloniſten bataillon mit 1774 1, 2 active Bataillone mit 1884 , 1 Reſervebataillon mit
loniſten ; zuſammen 4-5. Die Stärfe des ganzen Ba. taillons beträgt hiernach einſchließlich der Offiziere 1835. Die beiden activen und dad Reſervebataidon bilden ein den Regimentern der Armee entſprechendes Corps in
794H, die Traincompagnie mit 82 , die Invalidencompagnie -mit" 715 , die Cantoniſten oder Söhne der Goloniften mit 2265, die Weiber der Soldaten und Coloniſten mit 2820 , die Mädchen mit 2451 ; in - Ganzen 11,985.
folgender Zuſammenſetzung : Regimentsſtab : 1 Oberít, Redigirt unter Verantwortlichkeit der Berlagebandiang: E. W. feste in Darmſtadt und in deſſen ofizin gedrudt.
1
Mittwoch ,
Nr. 102.
22. Dec. 1830 .
A
Allgemeine Militár - Zeitung. F r a n k rei ch .
Art. 28. Jede Reclamation , um entweder wieder in
( Schluß. )
dieſe liſte eingetragen zu werden , oder einen anderen
$ . 2. Von den Diſciplinarråthen .
Nationalgardiſten darin ſtreichen zu laſſen , muß vor
1
Art. 21. Die Diſciplinarråthe beſtehen aus 3 Rich der Billigfeitsjury angebracht werden . tern und 8 Geldworenen . Die Gefdworenen ſtellen die $ . 3. Von der Inſtruirung des Prozeſſes Thatſache feſt; die Richter wenden die Strafe an. .
und den Erfenntniſſen .
Art. 22. Der Diſciplinarrath beſteht: 1) Aus 1 Batail, lonschef und 2 Offizieren, als Richtern ; 2 ) aus 2 Offis
Art. 29. Der Prozeß wird vor dem Diſciplinarrathe
zieren , 2 Unteroffizieren und 4 Nationalgardiſten, als anbångig gemacht: 1, durch die an ihn erfolgte Uebers Geſchworenen ; 3) aus 1 Offizier als Referent des Diſ: weiſung, Seitens des Commandeurs der Cantonals oder .
ciplinarrathes und aus 1 Secondlieutenant als Secretår. Communalgarde, von allen Rapporten und Protofollen , Art. 23. In Abweſenheit eines oder mehrerer Ges woraus die Thatſachen bervorgeben , die zu einem Urs ſchworenen fann der Präſident des Diſciplinarrathes die theile jenes Rathes Anlaß geben können ; 2 ) durch die -
Jury durch Berufung eines oder mehrerer dienſtthuens i Klage jeder verlegten Partbei, die ihre Beſchwerde nicht den Nationalgardiſten eines der nåchſten Wachtpoſten i vor die gewohnlichen Tribunale gebracht hat. - Art. 30.
vervollſtändigen. Der referirende Offizier und der Ans |Die Klagen , Rapporte und Protokolle werden an den geſchuldigte haben ein Jeder das Recht, 2 Geſchworene referirenden Offizier adreſſirt und von dem Secretår eins zu verwerfen . Die Richter jedes Grades werden hinter regiſtrirt, der ſodann den Angeſchuldigten zu der nådſten
einander , nach der Reibefolge ihrer Eintragung in die Sißung des Rathes vorladen läßt. Die Vorladung wird liſte genommen. Für den einen Grad wird die Reibe, dem Angeſchuldigten von einem Diener der offentlichen Art. 31. Der Präſident folge von oben hinunter, und für den nåchſten Grad Madht ins Haus gebracht. -
von unten herauf beobachtet. Die fooſung der Geldmos des Raibes beruft auf Anſuchen des referirenden Offis
renen erfolgt durch den Maire in offentlicher Sizung, ziers die Richter und Geſchworenen ſo oft zuſammen , drei Tage vor der Seſſion des Diſciplinarrathes.
-
als die Zahl und die Dringlichkeit der eingelaufenen
Art. 24. Iſt der Angeſchuldigte ein Bataillonschef oder Beſchwerden ihm ſolches erforderlich zu machen ſcheinen. ein Oberſtlieutenant, ro führt der Oberſt im Rathe den - Art. 32. Jeder ausbleibende Geſchworene wird , -
Vorſik. Iſt der Angeſchuldigte ein Oberſt, ſo fåüt das wenn er feinen giltigen Entſchuldigungsgrund anführen
Pråſidium einem durch das loos zu beſtimmenden Obers fann, von dem Diſciplinarrathe zu einer Geldbuße von ſten der umliegenden Legionen anheim . – Art. 25. Die Diſciplinarråthe ſind permanent. Die Mitglieder der Sury werden alle 2 Monate, die Richter alle 4 Monate erneuert.. - Art. 26. Der Präſident des Zahlungscons ſeils fertigt , unter affiſtenz des Bataillonschefs , nach -
-
5 Fr. verurtheilt und in der im Art. 23 vorgeſchriebenen Weiſe erſeßt. Eine doppelte Strafe trifft den Richter, der ſein Ausbleiben nicht gehörig entſchuldigen fann; er wird durch den Offizier erſeßt, der unmittelbar nady ihm das Richteramt zu verſeben hat. - Art.. 33. Stelt -
ber gewöhnlichen Dienſtliſte eine Generalüberſicht aller der Angeſchuldigte ſich nicht an dem Tage und zu der Offiziere , Unteroffiziere und Nationalgardiſten jedes Stunde, die in der Vorladung anberaumt waren , ſo Bataillons, je nach ihrem Grade und Dienſtalter, an. wird er in contumaciam verurtbeilt. Der Einſpruch Dieſe Ueberſicht wird , mit deren Unterſchrift verſehen , gegen ein in contumaciam gefåültes Urtheil muß in. in dem Sißungslocale des Diſciplinarrathes, wo jeder nerhalb dreier Tage nach der Notificirung des Urtheil8
Nationalgardiſt ſie einſehen kann , niedergelegt. Das erfolgen. Dieſer Einſpruch fann durch eine Erklärung Tableau wird nach Maßgabe der eintretenden Aendes geſchehen, die der Verurtheilte unter dem ihm bekannt -
rungen berichtigt. – Art. 27. Jeder Nationalgardiſt, gemachten Urtheile vormerkt , und gilt alsdann einer der dreimal von dem Diſciplinarrathe oder einmal neuen Vorladung zur Geſtellung vor dem Difciplinars
yon dem Zuchtpolizeigerichte comdemnirt worden iſt, rathe in ſeiner nåchiſten Sißung gleich. Erfolgt keitt wird für ein Jahr aus der Hauptliſte, woraus der Einſprud , oder ſtellt ſich derjenige, der den Einſprudy Diſciplinarrath zuſammengeſeßt wird , geſtrichen. gethan , in der nächſten Sißung nicht, ſo iſt das in
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Art. 38. Die Befehle zur Votizies contumaciam erfolgte Urtheil definitiv . - Art. 34. nen Uinſtånden . Der vorgeladene Nationalgardiſt erfdeint in Perſon oder bung der Erfenntniſſe der Diſciplinarråthe werden in
durch einen Bevollmächtigten ; er kann ſich einen Rechts derſelben Form , wie die der Tribunale für einfache pos beiſtand wählen. - Art. 35. Die Inſtruirung jeder lizeiliche Vergeben ausgefertigt, auch in derſelben Weiſe Rechtsſache vor dem Diſciplinarrathe iſt null und nich vollzogen . Art. 39. Ein Recurs gegen die Urtheile tig, ſobald ſie nicht öffentlich geſchieht. Die Handhabung der Difciplinarráthe findet nur vor dem Caſſationsbofe
der Polizei im Laufe der Seffion gebührt dem Práfidens tatt, und zwar wegen Incompetenz, Mißbrauch der Ge. ten , der jeden Ruheſtorer aus dein Saale weiſen oder walt oder Uebertretung des Gefeßes. - Art. 40. Zu verbaften laſſen fann. Sit die Störung Folge eines einem ſolchen Antrage auf Gaſſation werden die geſet : verübten Vergebens, ſo wird ein Protokol darüber aufs Tiden oder regleurentsmißigen Geldſtrafen auf den Aten
genommen . Der Ruheſtorer wird, wenn er ein Natio : nalgardiſt iſt, und wenn die Sache ſich zu einer Strafe eignet, die von dem Rathe verhängt werden kann, ſo: fort von dieſem gerichtet. In allen anderen Fällen wird
Theil des gewöhnlichen Tarifs berabgeſept. - Art. 41. Dem verurtheilten Nationalgardiſten wird eine 3tågige Friſt, von dem Tage der Rotificirung des Urtheils an gerechnet, bewilligt , um auf Caſſation deſſelben auzus
der Beſchuldigte an den f. Procurator verwieſen und tragen . dieſem zugleich das Protokoll zugefertigt. - Art . 36 . -
Die Verhandlungen vor dem Rathe finden in folgender Ordnung ſtatt : Der Secretår ruft die Partbeien auf.
Rußland.
Die rusſiſchen Militárcolonieen.
Verwerfen dieſe einen Goldworenen oder Richter, ro
( Fortiefung . )
entſcheidet die Jury. Wird die Verwerfung für zuläſſig
Einrichtungen des Goloniſte nbataillons.
befunden , ſo beruft der Präſident die zur Vervollſtås
Regierung des Raiſers alerander , zur
Unter der Colonieen , war das Coloniſtens digung des Rathes erforderliche Zahl ſtellvertretender Zeit derErrichtung der Richter und Geſchworenen. Wenn der Angeſchuldigte bataillon ganz auf militariſchen Fuß organiſirt. Die
die Gerichtsbarkeit des Diſciplinarrathes zurüdweiſt, To Goloniſten waren uniformirt, armirt und equipirt und
entſcheidet dieſer zuvorderſt über ſeine Competenz. Er für verwieſen., Der Secretår lieſt den betreffende Gericht Rapport, das Protokoll oder die Klage, ſo wie die Bes lege dazu vor. Sodann werden die Zeugen, falls der
gleichen berufen worden ſind, und demnådsſt
der. duldigte oder ſein Rechtsbeiſtand vernommen
mußten während der Zeit derfåndlichen Arbeiten auf ſechs Tage zwei - und , wåbrend der übrigen Zeit des Sabres, auf ſechs Tage drei Tage ererciren; nur wähs
rend der Ausſaat und der Aernte wurden die Uebungen eine gewiſſe Zeit ausgefeißt, worüber die Bataillons
commandeure zu beſtimmen hatten. Dieſe Beſtimmungen Anges Der
låſtig, wirften nadhtheilig auf den faſten Aders Referent faßt die Sache zuſammen und macht ſeinen waren Coloniſten aufgelegten bau undſehrmachten die den ſehr Antrag. Der Augeſchuldigte, ſein Bevollmächtigter oder unerträglich. Die Compagnieen der Goloniſten hatten
fein Rechtsbeiſtand, können ihre Bemerkungen dagegen dieſelbe Zahl von Menſden, wie diejenigen der activent einmal zuſammen und ſtellt die Fragen. Die Jury, ziebt zu ernähren batte, außer den leuten des Reſervebatail.
machen. Sodann faßt der Präſident die Sache noch Bataillone, ſo daß jeder Goloniſt zwei active Soldaten
lich zur Berathſchlagung zurúc und gibt ihre Erflårung ab: Die Richter wenden , je nadsdem die Erklärung bes jabend oder verneinend iſt, die Strafe an oder ſprechen Den Angeſchuldigten frei . - Art. 37. Die Erklärung der Jury findet nach folgenden Regeln ſtatt: Derjenige unterder Geſchworenen , der den höchſteu militariſchen
ions,welche in die ganze Colonie vertheilt waren, wos für er nicht mehr al8 4 ' /, Decatinen “) land erhielt. Raiſer Nicolaus bat durch ein neues, im November
1826 gegebenes Reglement dieſe Mißitánde beſeitigt. Die Goloniſtencompagnieen wurden verdoppelt und ein Coloniſt bat nun nur noch einen Soldat zu ernåhren.
Grad inne bat, und zugleich der älteſte dieſes Grades Die Påndereien wurden vermehrt, jeder Goloniſt erhielt
iſt, iſt Chef der Jury. Das Stimmeneinſammeln erfolgt ein Stück landes von 6 Decatinen und man ficherte von unten berauf, und indem bei dem Jüngſten des uns ſogar deren 8 zu , ſobald es die Anrodungen geſtatter terſten Grades der Anfang gemacht wird. Die Entſcheis würden. Das Goloniſtenbataillon wurde eutwaffnet und dung der Jury für oder wider den Angeſchuldigten findet ſeine Fahne in die Kirche des Regimentsitabs nieders mittelit abſoluter Stimmenmebrbeit ſtatt; bei Gleichbeit gelegt. Der Coloniſt iſt zu feinem Militárdienſte mehr der Stimmen wird der Angeſchuldigte freigeſprochen. Iſt verbunden und fann unter feinem Vorwande ſeinen Ars die Jury der Meinung, daß das Factum nicht gebdrig beiten entnommen werden . Er behålt nur die in einem
conſtire , oder daß der Ängeſchuldigte deſſelben nicht über: Mantel und in weiten grauen Pantalons beſtehende wteſen ſei,ſo lautet die Entſcheidung :» Nein, der Anges Uniform bei; der Mantel" iſt mit der Farbe des Regis Idhuldigte iſt nicht ſtrafbar.« Glaubt die Jury dagegen, ments paſſepoilirt und hat gelbe Knopfe , die Kopfbes
daß das Factum conſtire, und daß der Angeſchuldigte dedung beſteht aus einer grün tuchenen paſſepoilirtert deffelben überwieſen ſei, ſo iſt ihre Entſcheidung: » Ja, Kappe. Die Unteroffiziere tragen an dem Kragen ihres
der Angeſchuldigte iſt ſtrafbar,« und ſie fügt , ie nad Mantels eine goldene Borde . Dieſe von dem Staate ihrer Ueberzeugung binzu : , » mit allen in den Fragen gelieferte Montirung muß 3 Jahre Bauern ; ſie iſt weit enthaltenen Umſtänden ;« oder mit dieſem oderjenem genug, um im Winter warme Kleidung darunter tragen (nåber von ihr zu bezeichnenden) Umſtande ;& oder ohne irgend einen von den in den geſtellten Fragen enthaltes
) Die Decatine iſt gleidh 1,0925 Kectaren.
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zu können . Sie wird jedem . Coloniſten angeneſſen , er allen Klaſſen der Colonie wählen fann . Ein Coloniſt, darf nidis Daran abåndern und muß ſo viel als mog . lidh cine militariſche Haltung bewahren . Bei ihren Ars beiten tragen die Coloniſten Aermelweſten und weite Pantalons von beliebiger Farbe. Mit ihrem Mantel
welder ſein Hausweſen abtritt , muß in der Regel an feinen Nachfolger alles basjenige abliefern, was er von der Krone 'erbalten hat; dagegen bleibt ihm Alles, was fid) durch ſeinen Fleiß erworben bat. Sit er Invalide er ,
empfangen ſie ein Paar Stiefel , welche ſie jedoch nur geworden , ſo fann er ſein Haus, nachdem er es og an ſeis bann tragen dirfen, wenn ſie in militariſder Kleidung nen Nachfolger abgetreten , fernerhin bewohnen. danit find, bei Revuen, an Feſttagen 2c. - ,,Sie empfangen , " Die Wittwen der Goloniſten bewohnen , in ſo fern nad dem Ausdructe des Reglements , ,, feinen Sold , ſie ſich nicht wieder verbeirathen, forthin ihr Haus ; jie -
weil ſie zu feinem Militardienſte verwendet werden , dem belfen dem neuen Coloniſten, welder verpflichtet iſt, für gluclidhen producirenden Stande des Landmannes hins ihren Unterhalt zu ſorgen. gegeben sind und aller der Vortheile genießen , weldre Die Goloniſten , ihre Weiber und Kinder werden in
ein eigenes Hausweſen und das Beſikthum dem Leben dem Spital der Colonie umſonſt verpflegt. darbieten . “
Die Sonne der Goloniſten nehmen die Benennung :
Die den Coloniſten auferlegten Verpflichtungen béo Cantoniſten an ; ſie ſind in drei Altersklaſſen getheilt: die erſte oder jüngſte begreift alle Kinder unter 7 Jabs ſcrånfen ſich auf folgende : 1 ) eine gute Feld und Hauswirthſchaft zu führen ; ren , - die zweite oder mittlere diejenigen von 7 bis 12 2) ihre Familien und die bei ihnen cantonnirenden Jahren, die dritte oder älteſte von 12 bis 18 Jahren. Eoldaten von dem Ertrage der ihnen zum Bau anvers Die Kinder der jüngſten Klaſſe bleiben bei ihren tranten findereien zu ernähren und zu unterhalten ; Heltern und, wenn ſie Waiſen werden, bei den Colonis 3) zur progreſſiven Vergrößerung des gemeinſchaftsſten , welchen man monatlich einen Rubel und, wenn die
lichen Reſervemagazins und des in jeder Colonie ges Kinder das 7te Jahr erreicht haben, eine Gratification gründeten Leihefapitals nad Kräften beizutragen ; von 10 Rubeln bewilligt. Stirbt das Kind vor dieſem
4 ) über die Reinlichkeit ihrer Häuſer und Dörfer zu Alter , ſo erhalt der Soloniſt feine Gratification. Die wachen und zur Unterbaltung der Straßen und zu den Kinder dieſer Klaſſe werden auf Koſten der Coloniſten öffentlichen Arbeiten beizutragen , welche zur Ausbreis gekleidet. tung der Colonie ſtatthaben können .
Die Kinder der mittleren Altersklaſſe bleiben gleich
Die Soloniſten ſind von den Abgaben an die Krone und von den von den Civilbehörden verlangt werdenden Communallaſten befreit. — Das von einem Coloniſten angebaute land führt ſeinen Namen und ſeine Nummer.
faus bei ihren Weltern , welche ſie zu bauslichen und Feldarbeiten verwenden; die Regierung gibt ihnen aber eine vollſtåndige Uniform , wie ſie dle activen Batail, lone tragen .
Die Krone liefert einem Jeden das Vieb und die zim
Die Cantoniſten der dritten Altersklaſſe werden mis
Ackerbau unentbehrlichen Werfzeuge, und im erſten Jahre litäriſch ausgebildet und ſind bewaffnet. " Sie beſuchen die nothwendigen Saatfrüchte. - Die Coloniſten ſind eine in jeder Compagnie befindliche Schule und man Zinsbauern in Beziehung auf das , was ſie von der lehrt ſie außerdem verſchiedene Handwerke. Man wählt Krone empfangen haben , und Eigenthümer deſſen, was aus ihnen 40 der aufgewecfteſten, um Unteroffiziere aus
fie ſich darüber erworben haben ; ſie müſſen nicht nur dasjenige, was ihnen anvertraut worden iſt, ſorgfältig erhalten , ſondern auch den Ertrag ihrer Låndereien, ihr Bieb .c. zu verbeſſern ſuchen . Die nachläſſigen Coloniſten , welche ihr Hausweſen fohlecht verwalten , werden proviſoriſch unter Vormunds ſchaft geſtellt. Wenn ſie nach Verlauf einiger Zeit nicht gebeſſert ſind, ro wird ihnen ihr Haus genommen und ſie werden in die activen Batuillone als Soldaten eingeſtedt. An beſtimmten Tagen und wöchentlich einmal wer: den die Schornſteine gefegt und die Defen unterſudit. Im Falle eines Brandes muß lid jeder Goloniſt mit einem in Boraus beſtimmten Geråthe, z. B. Hade, Feus erhafen , mit Waſſer gefülltem Faß, was er immer bes reit balten muß , zum Feuer begeben .
ihnen zu bilden , und verwendet größere Sorgfalt auf ihre Erziehung ; ſie werden nach der Methode des wedis Felſeitigen Unterrichtes gelehrt. Wenn die Cantoniſten das 18te Jahr erreicht habent,
treten ſie in das Reſervebataillon , worin ſie bis zum 25ten Jahre verbleiben ; alsdann treten ſie in die actis ven Bataillone, welche auf dieſe Weiſe ihre Ergånzung erbalten . Die Cantoniſten , welche zum Militărdienſte nicht geeignet ſind, ſind ausſchließlich zur Erlernung von Handwerken beſtimmt; fie fónnen der Handwerfercoms pagnie zugetheilt werden, welche den activen Bataillonen attachirt iſt, oder ſich auch dadurch fortbringen, daß fie nen Søld , bei den Goloniſten arbeiten. Sie beziehen haben aber Anſpruch auf die Uniform der Colonie. Die Tochter werden von ihren Weltern erzogen , bei
Die Goloniſten dürfen dagjenige, was ihnen von der welchen ſie bis zu ihrer Verheirathung bleiben. Sie fons Aernte nach Abzug ibres jábrlichen Bedarfs , der Saat- nen ſich nach ihrer Wahl verheirathen ; wenn dieſe aber früchte und deſſen, was ſie in die Magazine zu liefern auf feinen Mann aus der Golonie fåüt, ſo můfen ihre
haben, übrig bleibt, für ihren Vortheil verkaufen ; es iſt | Gatten vor der Trauung eine von der Verwaltung feſts den Offizieren verboten , ihnen etwas abzukaufen , damit geſeßte Summe für die Erziehungskoſten ihrer Gattins auf keine Weiſe
ſie
in dem Verfaufe gebindert ſind. nen bezahlen . Wenn Alter oder Gebrechlichkeit einem Coloniſten Derjenige Theil des Reglemente, welcher die Erzie .
nicht mehr verſtatten , feinem Hausweſen vorzuſtehen , hung der Cantoniſten betrifft, iſt mit vieler Sorgfalt
ſe bezeichnet er ſelbſt ſeinen Nachfolger, welchen er in und" Klarbeit bearbeitet worden ; es ſcheint, daß sich
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KaiſerAlerander beſonders damit beſchafftigt habe. Es iſt darin vorgeſchrieben , bei den Santoniſten die Mes
Die activen Bataillone . Die activen Bataillone haben dieſelbe Uniform , wie
thoden von Lancaſter und Peſtalozzi zu befolgen , um ſie die Armee ; ſie beſteht in einem grünen Rock mit rotbem
zu gewöhnen , ihre Ideen mit leichtigkeit und Relarbeit Paſſepoil 'und einer Reihe Knöpfe, in grintuchenen auszudrüđen. Sie werden ihre Mutterſprache, die Eles oder, im Sommer, in weißleinenen Pantalons, in Czato , mente des Rechnens, Geometrie und Zeichnen und Ges grauem Mantelund Zuchkappe. Sie ziehen jährlich einen ſang gefehrt. Alles , was die Religion und Moral ,die Sold von 9 Rubelund 2/2 Rubel Munitionsgeld. Entwicelung der intellectuellen und phyſiſchen Fähigkeis active 1teten in den Compagniee Gymnaſtiſche Uebun der Das Coloniſ tenbetrifft,wird ſehr empfohlen. Nr. Batail das 2te.Bataillon in denn 1 undlon 2, wohnt gen und die größte Reinlichkeit ſind vorgeſchrieben . Die Compagnieen Nr. 3 und 4. Die Soldaten werden von Zöglinge dermittleren Altersklaſſe werden in Handar: den Coloniſten ernährt, welchen ſie bei ihren Arbeitert Beiten geübt; Seinder über 12 Jabre im Schuhmacher : belfen , int ſoweit es die militäriſchen Uebungen verſtat. Sdneider, Schreiners, Wagnerhandwerf ic. unterrich: ten . Die Unteroffiziere, welche nur mit dem militaris tet. Die Regierung liefert die roben Stoffe , und das ſchen Unterrichte beſchafftigt ſind , wobnen in abgeſon and dem Eridß der verfauften Arbeiten bervorgebende derten Häuſern und werden auf Koſten des Staates Geld wird zu Gratificationen und zur Verbeſſerung der verpflegt. Daſſelbe gilt auch fürdie Muſik, Tamboure für den Unterricht beſtimmten Gebåude angewendet. Das 2c. , welde wegen ihres beſonderen Dienſtes an denfands
Reglement ſchreibt auch die Organiſation einer Mädchen arbeiten feinen Antheil nehmen können. fchule vor, worin Leſen, Schreiben , Religion und Hands
Die Offiziere erbalten , zmei Jabre nach ihrem Eins tritte in den Diſtrict der Colonie, eine der Hälfte ibres
arbeiten gelehrt werden.
Aus der Sorgfalt, mit welcher man in dieſem Theil Gebaltes gleichkommende Soldvermehrung; diejenigen der Reſerves und Coloniſtenbataillone genießen denſels ben Vortheil.
des Reglemente in die fleinſten Details eingedrungen iſt, geht hervor , wie ſebr es dem Kaiſer Alerander darum zu thun war, die Fähigkeiten ſeines Volkes zu entwicein , ſeine Intelligenz zu ſteigern, es umzuſchaffen und es, mit einem Wort, der Freiheit würdig zu ma: chen , was ohne Zweifel der geheime Wunſch dieſes Fürſten war.
w &brend dieſer Zeit empfangen ſie ihre Lebensmittel
Das Reſervebataillon .
von der Colonie , bereiten ſolche aber ſelbſt zu . liegt
Die activen Bataillone ſind vollfommen geübt und
jeden Augenblick bereit , ins Feld zu růden . Wenn die Feldarbeiten eingeſtellt ſind, ſo werden die Truppen in Fagern vereinigt , um brigadenweiſe zu manovriren.
Mandverfeld der Golonie, ſo werden ſie Das Reſervebataillon iſt aus Unteroffizieren , einer das wie Truppen auf außerbalb behandelt und erhalten demMarſche
gewiffen Anzahl alter Soldaten und aus Santoniſten ihre Verpflegung von der Regierung. zuſammengeſetzt, welche in ihrem 18ten Jahre dahin eins
Die Dienſtzeit eines Soldaten der coloniſirten Regis treten und esin ihrem 25ten Jahre verlaſſen ,um in menter iſt auf 20 Jahre feſtgeſeßt, welche von dem Aus eine Fabne. Die Cantoniſten wohnen bei ihren Weltern , bernach tritt er in das Reſervebataillon, wo ernoch 5 oder anderen Goloniſten
die activen Bataillone einzurücken . Das Bataillon bat genblicke des Eintrittes in die activen Bataillone zählen ; , wenn ſie Waiſen ſind . Die Jahre bleibt. Diejenigen Peute, welche wegen Schwächs
alten Soldaten wohnen bei den Coloniſten. Die Einen, lichkeit nicht 15 Jahre activ dienen können , werden in wie die Anderen nehmen in den Stunden , welche nicht das Reſervebataillon verſekt, wo ſie ihre 20 Jahre aus: für militäriſdie Uebungen beſtimmt ſind, an den Felds dienen ; fdnnen ſie auch in dieſem Bataillon nicht bleis arbeiten Antheil. Die Unteroffizierewohnen in abges ben , ſo vollenden ſie ihre Dienſtzeit bei den dienſt thus 1
fonderten Häuſern und werden auf Koſten des Staates enden Invaliden . Hat ein Soldat ſeineDienſtzeit verpflegt. haft des Reſervebataillong wird beendigt, ſo fann er in ſeine Heimath zurücffebren oder Die ganze Mannſc Die ganze Mannſchaft des Reſervebataillons, wirt unter die nicht dienſtthuenden Invaliden eintreten. Der von dem Staate gekleidet; die Uniform iſt dieſelbe, wie Soldat, welcher weiter dient, erhåltein Chevron mehr bei den activen Bataillonen . Die Cantoniſten erbalten
jährlich 2 '/ Rubel Munitionsgeld , Sold empfangen
und doppelten Sold . Diejenigen Unteroffiziere und Soldaten , welche durd
fie nicht.
geſtraft worden verlieren Zinscoloniſten Anſpruch , zuUrtheil ernanntſind, Jedes Refervebataillon bat zwei Patronen- und zwei richterliches zu werden . dert Porrathômagen , welche von dein Generafcommiſſariat ( Fortſegung folgt . ) angeſchafft und unterhalten werden . Wenn die activen Bataillone ins Feld rücken , wers De ft reich . den alle Recruten , welche die Colonie ſtellen fann , in Se . Majeſtåt der Raifer haben den Feldmarſchall. dem Reſervebataillon gekleidet , bewaffnet und geübt. Dieſes Bataillon detaſchirt ein Halbbataillon , welches Lieutenant Grafen Hardegg zum commandirendert ,
mit dem Reginent ins Feld zieht und den Fuhrweſens. General in Siebenbürgen , dann die Generalmajore train mitnimmt. Die zwei Halbbataillone einer Brigade Baron Reiſdach und v . filefly zu. Feldmarſchalls werden vereinigt, führen die Benennung : vereinigtes Lieutenanten zu ernennen geruht. Bataillon der Brigade , und erhalten eine Nummer. Redigirt unter Verantwortlichkeit der Verlagsbandlung : C. W. feste in Darınſtadt und in deſſen Diizin gedrudt.
1
Samſtag ,
Nr. 103,
25. Dec. 1830.
Allgemeine Militar · Zeitung. 3
( Fortregung.)
außerdem noch zwei Hauptzwede zu erfüllen , nåmlich die innere Organiſation der Golonie zu leiten , womit ein Comité der Verwaltung chargirt iſt, und die Rechtes ſprechung in allen ſtreitigen Angelegenheiten , womit Coms
Die Invaliden .
pagniecomité's , welche in dem Stabsquartier einer jeden
Rußland .
Die ruiden Militárcolonieen .
gnie ihren Siß baben, beauftragt ſind. Die Invaliden ſind uniformirt wie die Coloniſten, Compa Der Verwaltungsrath bat folgende Zuſammenſeßung :
mit dem Unterſdiede, daß ſie feine Paſſepoil und weiße
Rendpfe baben. Sie ſind in drei Klaſſen getheilt. Die der Oberſt des Regiments als Präſident, der Chef des
erſte enthält diejenigen Leute, welche noch ein Hauswe: Coloniſtenbataillons, der Geiſtlidhe, vier Capitaine und
Ten verſehen können; ſie werden Vorſteher derHäuſer zwei andereOffiziere, wovon der eine als Zahlmeiſter, und find Meiſter - Invaliden benannt . Die zweite der andere als Quartiermeiſter. Er verſammelt ſich jede
Klare enthält diejenigen Leute, welche den inneren Woche einmal. Die Mitglieder des Comité'd haben ſeine
Dienſt noch verrichten können ; ſieheißen dienende Beſchlüſſe auszuführen . Jede Woche þat ein Offizier Invaliden. In der dritten Klaſſe befinden ſich dieje: des Regimento den Dienſt bei dem Comité, um Befehle ñigen, welche wegen ihrer Gebrechlichkeit zu feiner Art zu überbringen , Unterſuchungen anzuſtellen u . Ein ans Dienst fähig ſind ; ſie werden nicht dienende Invas derer Dizier iſt dem Comité beigegeben, welcher die Prane , Papiere und Memoiren , die ſich auf die Baus Diejenigen , welche 5 Jahre über die durch das Regaten beziehen , bewahrt. Tement feſtgereizte
lider genannt.
Zeit dienen, erhalten die Benennung :
Die Ranzlei des Comité's beſteht aus einem Bureau
emeritirte Invaliden. Diejenigen Invaliden, welche der Archive und ans zwei Sectionen . Die erſte Section eine bemerkenswerthe Decoration erhalten haben, z. B. führt detaillirte Liſten über die Bevdlferung, die Stans das St. Georgenfreuz , oder die Medaille von 1812, desausweiſe der Befleidung und der Ertragnifie der oder welche in drei Schlachten anweſend waren 2c ., ge- Pernten, ſodann beſchafftigt ſie ſich mit denjenigen Ans nießen mehrere Vorrechte und werden auf den rechten gelegenheiten, welche die innere Dekonomie der Golonie Flügel des Regiments geſtellt, während die auderen auf I betreffen und welche den Wirkungsfreis der Compagnies dem linken ſtehen ; haben ſie 5 Jahre weiter gedient, fo comite's überſchreiten. Die zweite Section umfaßt alles erhalten ſie doppelten Sold und tragen eine ſilberne dasjenige, was ſich auf Errichtung von Gebäuden, auf Schnur auf dem Aermel .
Die dienenden Invaliden ſind in Compagnieen orgas
das Reſervemagazin und auf die Reiheanſtalt bezieht. Um den Coloniſten für den Fall des Mangels die
niſirt. Sie erhalten dielebensmittel von der Regierung;! Subſiſtenzmittel zu ſichern, beſteht in dem Generalquar. Fie werden von invaliden Offizieren befehligt, welche nach tier ein Reſervemagazin , worin ein Waizenvorrath auf ihrem Wunſche den activen Dienſt verlaſſen haben . Die 6 Monate und an sorn und Hafer der nöthige Saa
Zahl dieſer Offiziere iſt unbeſtimmt. Dieſe Invaliden men für ein Jahr angehåuft iſt. Zur Unterbaltung dies werden als Arreſtaufſeher, Polizeiwachter, zur Escorte res Magazins müſſen die Coloniſten eine von der Vers von Convoys und Gefangenen , und bei dem großen waltung beſtimmte" Quantitat Getraide liefern : Jedet Stabe des Regiments in dem Spital, den Schulen 2c. Soloniſt hat das Recht , im Falle des Bedürfniſſes um Getraide aus dem Magazin zu bitten , unter dem
verwendet .
Die nicht dienſtthuenden Invaliden leben bei ihren Ateltern und belfen ihnen bei ihren Arbeiten. Im Falle eines Kriegeswerdendiejenigen , welchenoch dazu fähig find, wieder als dienendé Invaliden in Activitåt verſeßt. Die Verwaltung .
Die Verwaltung eines coloniſirtenRegiments iſt in
Verſpredjen , es bei der nächſten dernte wieder zu er. Reſervemagazin aufbewahrten Früchte verderben , ſo läßtsie das coinité an die Coloniſten vertheilen,welche I
tatten . - Wenn zu befürchten ſteht , daß die in dem dafür eine gleiche Quantitåt neuer liefern müſſen. Um im Stande zu ſein , den Goloniſten , welche es
Teinen Beztehungen zum Kriegsminiſterium die nämliche, bedürfen , Geldunterſtüßungen zu geben , hat man eine
wie die eines gewöhnlichen Regimento ; ſie hat aber Leibeanſtalt in jedem Regiment errichtet.' Außer der
sig
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Beiträgen, welche die zu Zinecoloniſten ernannten Solstein. Wenn die klagenden Parthelen mit dem gegebenen lirtheile nid) t zufrieden ſind, ſo begeben ſich die Mitglies dem Dijtricte am Verfaufe des Branntweins gemachte
der des Comité's und die Klagenden zu dem Capitain
Gewinn , *) der Ueberſchuß der zur Unterhaltung der der Compagnie, welcher nun entſcheidet. Die Partheten Kirchen benimmten Supiment, das Geld derjenigen Cos können von dieſem zweiten Urtbeil an das Verwaltungos loniſten , weldie ohne Erben ſterbent, und die verſchiedes comité appelliren , welches , wenn die Klage ungerecht nen Geldſtrafen . Dieſes Kapital ist das Eigentum der iſt , den Klåger zu einer Gelditrafe verurtheilt. Die Zinscoloniſten, und jeder von ihnen fann in dringenden Coloniſten fónnen endlich von dem Berwaltungscomité .
Nothfåten, z . B. Viebſterben , mißrathene Aernte 2c. bis an den Brigadegeneral oder an den Generallieutenant 500 Rubel ohne Zinſen leihen ; nur dasjenige, was diere appelliren. Die geſchriebenen Teſtamente werden in Gegenwart punct der Rückzablung wird von der Verwaltung feſts des Beichtvaters und zweier Zeugen gemacht, die alle geregt. Wenn das Rapital ſo betrådtlich iſt , daß die drei unterzeichnen müſſen ; lie werden hierauf von dem
Summe überſteigt, verzinſt er mit 5 Procent. Der Zeits
Fonds nicht alle verwendet werden, ſo werden ſie in der Compagniecomité eingetragen. Die mündliden Teftas Banf oder in dem Findelbauſe auf Zinſen angelegt. - mente, welche durch ein ploBliches Uebel nótbig werden,
Die Verwaltung ſtellt jeden Monat ein Protokol über den Stand der Kaffe auf. Das Berwaltungscomité ertheilt den Goloniſten Reis repåffe und beſtimmt die Dauer derſelben . Es liberwacht
werden in Gegenwart eines Compagnieoffiziers und als rer Mitglieder des Comité's gemacht, welche verpflichtet
ſind , ſie alsdann in Gegenwart des Compagnieoffiziers in ihr Protokoll aufnehmen zu laſſen ,. welcher es uns
den Aderbau und ſtellt Verbeſſerungsverſuche an ; es terzeichnet. beſtimmt die neuen Anrodungen , das Holz, welches ge: Stabsquartiere und Dörfer der colos fåut werden fou, ubermacht die Feuerungsvorratbe, die niſirten Regimenter. Bauten und die Unterhaltung der Gebäude. Es ſieht Das Etabliſſement eines coloniſirten Regiments des darauf, daß die Offiziere die Goloniſten nicht zu ihrem welches ſich etwa in dein
beſonderen Dienſte verwenden , ſelbſt wenn lie innen ſteht aus einem Stabøquartier, einen fobr dafür bezahlen wollten . " Die gegen dieſe Mittelpuncte des der Colonie angewieſenen fandes bes Vorſchrift handelnden Offiziere werden nach den ſtrengen findet, und aus mehreren Dörfern , welche um daffelbe Gefeßen Paule L.l gerichtet, welche die Strafe der Des Find und deren jedes von eineroder einer halben Toms
gradation ;undder Vermogensconfiscationdarauf feben ſind und deren jedesvon einer oder einerhalbenCom. Die Compagniecomité's ſind aus einem Unteroffizier pagnie Coloniſten befekt iſt. Die Grånzen des einer unddrei aus den drei Sectionen der Coloniſtencompag: Colonie angewieſenen Gebiets ſind durch Pfåhle bezeidas n tzt
nie entnommene Månnern zuſammengeſe . Die Coloni ! net, worauf ſich der Name des Regiments und das ſten bringen dem Compagniecommandanten acht Männer Reichswappen befindet. Beſtand eines Stabsquartiers. in Vorſchlag , aus welchen derſelbe die vier Mitglieder wählt, der Bataillonschef beſtårigt ſie . Diejenigen, welche Gin Stabsquartier beſteht aus folgenden Gebäuden : nicht ernannt werden, ſind von Rechtwegen die Erlaßs 1 ) einer Kirde, 2) einem Grercirſaal, 3) einem Hoſpis
manner der anderen , im Falle des Todes oder einer Stranfheit. Dieſe Functionen dauern ein Jahr. Vor An : tritt ibres Amtes ſchworen die Mitglieder vor der vers fammeften Compagnie, ihre Pflichten gewiſſenhaft zu erfüllen .
tal , 4) einer Militårſchule, 5 ) einem Hauſe für den Kaiſer, 6 ) einem Hauſe für den General, 7) drei Häus fern für die Stabsoffiziere, 8 ) einem Wachtbauſe und einem Thurm für die Brandwadie, 9 ) aus zwei Haus fern für die verheiratheten Offiziere, 10) einem Speiſes
Es iſt überraſchend , in den Militárcolonieen eine bauſe , 11 ) einem Haufe für die nidyt verbeiratbetex
Munizipalverwaltung anzutreffen, welche auf der Wahl Offiziere, 12) einem Hauſe für die Ranzlei und die búrs beruht; dieß iſt das einzige Beiſpiel , welches man in gerlichen Beamten, 13 ) einem Hauſe für die bei dem dem ungebeueren ruffiſden Reiche findet, wo nur Des Hoſpital Angeſtellten ,
14 ) einer Apothefe und ihrem
fpotismus und Sllaverei herrſden. Hieraus ſcheint die faboratorium , 15) aus dem Reſervemagazin, 16) einer Beſtätigung bervorzugeben , daß der Gründer der Colos Kaſerne für die Handwerkercompagnie , 17 ) aus dem
nicen einen viel ausgedehnteren und erhabeneren Zwed Militår gefångniffe , 18) aus einem Hauſe für die Res 1
gebabt bat, als denjenigen, die Recrutirungsweiſe ſeiner convaleſcenten und 19) aus den nöthigen Stallungen. Armee zit verbeffern und Erſparniffe in der Verwaltung
Der Erercirfaal, die Kirche, das Hoſpital und die
Militårſdule formiren ein Ganzes, deſſen einfache und Die Compagniecomité's verſammeln ſich jede Woche regelmäßige Bauart einen impoſanten Anblic barbietet ; einmal, oder auch ofter, wenn es ſein muß ; ſie fchlichten dieſe Anordnung ging von dem Kaiſer Alerander aus. alle ſtreitige Angelegenheiten und tragen die Teſtamente Der zwiſchen dein Hoſpital und der Schule gelegene Erets
zu erlangeit.
cirſaal, welcher für ein febrbataillon ( das man zu bilden
*) Das rufſirche Gouvernement hat das Monopol des Berkaufes beabſichtigt batte und worin die Cantoniſten vereinigt des Branntieing, und dieß iſt wegen des Fanges des Volkes 2 worden waren ) beſtimmt war, diente zugleich als Vers dieſem gefäürlichen Getränke eine reichliche Abgabenquelle. Der Bertauf defilben in ten Colonicen geſchieht mit vieler vor einigungspunct für die militariſchen Uebungen und um ficht, und man Pommt darin nie in den unangenehmen Fau, die Meſſe zu hören, zum Spaziergange für die Kranfert und als Vergnügungss und Uebungsſaal für die Cantos einem Betrunkenen zu begegnen .
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niften . Durch die Bildung des Neſervebataillons wurde Erercirſaal, in dem oberen Stock die febrzimmer und man veranlaßt, auf die Vereinigung der Gantoniſten Schlafgemåder.
1
Rückſichtlich der Ordnung und Reins
vor ihrem 18ten Jabre zu verzichten , welche bis dahin lichfeit iſt in dieſem Juſtitute nichts zu wünſchen übrig. Die zur Wohnung der Generale und Offiziere bes bei ihren Acltern verweilen und in den Compagnieen erercirt werden . - Die großen Såle, deren Erbauung ſtimmten Pavillons ſind zwar einfach, aber fymmes febr toſtſpielig iſt, gewähren weniger Nußen, als man triſd) erbaut und tragen dazu bei , den Anblict des gros Anfange gedacht batte , indeſſen vereinigt man darin Ben Hofes zu verſchönern , um welden berum fie vertbeilt von Zeit zu Zeit die Truppen ; bei großer Kålte kommen ſind. In dem einen derſelben , Reſtauration benannt , die Soldaten dabin in Schlitten. Der Erercirſaal des vereinigen ſich die Offiziere zu ihren Mahlzeiten . Es
Regiments König von Preußen iſt 142 Metres lang , beſteht, wie die anderen, aus drei Etagen , wovon die 1
31,30 Metres breit und 9,90 Metred hoch . Der Anblich des Inneren iſt ſehr ſchon , beſonders wenn es mit Trups pen angefüllt iſt, welde in Schlachtordnung ſtehen , wo Tich die große Ausdehnung um ſo beſſer ſchåßen läßt.
eine ein Souterrain iſt, in welchem ſidi die durch ihre Reinlichfeit bemerkenswerthen Rüden, die Vorrathskam . mern und die Zimmer für die Dienerſchaft befinden. In dem unteren Stock iſt der Verſammlungsſaal, ein Bils
Die der Mitte des Erercirſaales gegenüberliegende lard , eine Bibliotbet und ein ſehr großer Speiſeſanl. Kapelle ſteht mit dieſem Saale durch drei große Thů . Das Roſtgeld der Offiziere iſt außerordentlich måßig :
reu in Verbindung, ſie iſt mit vieler Pracht ausges ein Capitain zahlt für 4 Monate 75 Rubeln für Mits ſchmúdt und die Verzierungen darin zeugen für guten tags und Abendeſſen , der fieutenant 60 Rubeln .. Die Geſchmack. Die Malereien einer dieſer Kirchen , welche Speiſen ſind ſehr nahrhaft und reidlich. Das Mittag von Mitgliedern der Akademie zu St. Petersburg verseſſen beſteht aus Suppe, zwei Schüſſeln Fleiſch, wovon fertigt worden ſind , haben 40,000 Rubel gekoſtet. die eine init Gemüſe, und aus einer Schüſſel Backwerk. Än den Grercirſaal ídließt ſich das allgemeine Hos Es wird nur ſchwarzes Brod und zum Trunf Quaß %)
ſpital der Colonie an, ein viereckiges Gebåude mit einem gereicht. Die Offiziere bezablen den Wein und das Weißs 1
Hof in der Mitte. Es beſteht aus Souterrains und brod beſonders, wenn ſie davon zu haben wünſchen . Das
e den no bvon
zwei Stocwerfen. Die Souterrains ſind trocken und febr luftig und enthalten die Båckerei, die Küchen , einen großen Refiel für die Båder und die Wohnung der In validen, welche den Dienſt in dem Hoſpital verrichten . 1
Offizieren bezahlte Koſtgeld kommt beinahe der Gehaltszulage gleich, welche ſie in den Golonieen bezies ben Ein Schaffner, welchem die Regierung jabrlid 1500 Rubein bezahlt, hat die Beſorgung der Reſtauras
Der untere Stoc ſtebt ſehr hoch ; darin befinden ſich die tion . Die verheiratheten Offiziere fdnnen ihre Mahls Krankenſále, welche ſehr reinlich gehalten werden. Die zeiten um einen ſehr måßinen Preiß erhalten.
In der
Decken und alles Holzwert ſind mit Delfarbe und die oberen Etage ſind artigeWohnungen für Reiſende. Die Månde mit einer beugrünen Farbe angeſtrichen, welche Preiſe derſelben ſind nach dem Range der Reiſenden
den Augen der Kranten wobl tout; die Bettdecken und feſtgefeßt: ein General bezahlt täglich 3 Rubeln für Schlafróde der Kranfen ſind von derſelben Farbe. Die Wohnung und Koſt ; ein Offizier unter dieſen Grade
Bettſtellen ſind von Eiſen . Die Abtritte ſind durch Des 2 Rubelni 50 Kopefen . fen erwärmt und ſo reinlid ), wie man ſie ſelten in Pris Die Regierung hat den Offizieren der Militårcolo. vatbåuſern findet , und geben aud) nicht den geringiten Geruch . Es find zwei Säle für die Frauen vorhanden, pon welden der eine für die Wochnerinnen beſtimmt iſt. Endlich findet ſich ein Badeſaal vor , in welchen das beiße Waſſer durch eine Pumpe aus dem in den Sous terrains befindlichen großen Reffel getrieben wird. In dem oberſten Stoc befinden ſich die Såle für die Offi ziere , die Apothefe , die Wohnung der Aerzte und der übrigen Angeſtellten . In dem Zeitpunete, wo wir dieſes
nieen den Aufenthalt ſo angenehm wie möglid zu mas den und ſie an die große Familie zu feffeln gefudt, deren Chefs ſie ſind . Eine Diligence ſteht zu ihrer Vers fügung und bringt ſie von einer Golonie - zur anderen bis nach Novogorod. Dampfſchiffe geben tiglich von dieſer Stadt nach Groſina und Staraia . Rouffa . Beſchaffenbeit der Dorfer.
Die Dörfer beſtehen aus einer einzigen Straße, wos
Hoſpital beſucht haben ,befanden ſich nichtmehr als 150 rin ſammtliche gleichförmige und ſymmetriſch zerſtreut Kranke darin, bei einer Bevólferung derColonie von liegende Häuſer einen ſchönen Anblick gewähren. Bald mehr als 10,000 Einwohnern. Hinſichtlich des Aeußeren tiegen die Häuſer auf beiden Seiten der Straße , bald låßt dieſe Einrichtung nichts zu wünſden übrig ; ob aber nur auf einer, und indieſem Falle iſt eine doppelte Baums Seite. Die Straße iſt breit, gut der anderen auf beſtreut reibeSand Behandlung und Pflege eben fo gut ſei, mit die ärztliche und immer wie cine Gartenallee üns darüber kann man einige Zweifel begen. Auf der anderen Seite des Grercirſaales iſt ein dem terhalten. Die Eingångeſind durch Mauern von Bads
Hoſpital åhnliches Geb&ude , wo eine Cadettenſchule ftetnen geſchloſſen und die Barrieren durch eine Schild's bewacht. eingerichtet iſt. Es werden gegenwärtig 140 Offiziers: wache Von der Regierung ſind nach und nach drei Syſteme fábne darin erzogen . Der febrptan iſt derſelbe, wie bei den Spulen zu St. Petersburg und Moskau. Dielebs von Häuſern für die Coloniſten und Soldaten anges rer ſind Offiziere, welche aus den verſchiedenen Armees nommen worden. Alle dieſe Häuſer ſind auf dieſelbe corps gewählt worden ſind. In den Souterrains find ) Das Quaß iſt eine Gattung Bier, welches aug gegohrenem die Küchen und Wohnungen der Invaliden , in dem
Mihl verfertigt wird ; dieß iſt das einzige 6 < tränke des ruſs
unteren Stod der Speiſeſaal , die Krankenſtube , der
filc in Bauern .
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Weiſe wie die Hütten der ruſſiſchen Bauern erbaut, , für Feuerſignale, welcher in der Mitte des Plakes ſteht nämlich aus unbehauenen Tannenſtammen , welche bos und unter welchem ſich eine kleine Kapelle , worin die rizontal über einander liegen und welche an den Eden Heiligenbilder der Colonie aufgeſtellt ſind, die Wachts eingefugt ſind, nur iſt der Bau daran viel ſorgfältiger. tube Magazine für die Lorohgeråthſchaften und ein Balfen Die
liegen auf einer Grundmauer von Steinen Stall für 10 Pferde befindet. In den an den beiden
oder Backſteinen und hoch genug von der Erde, um nicht Ecen des Plaßes gelegenen Häuſern wohnen die nicht coloniſirten Unteroffiziere, welche ſich in jeder Compag von der Feuchtigfeit zu leiden . In den Häuſern nach dem erſten Modelle wohnen nie befinden. Die größten Vorſichtsmaßregeln ſind getroffen , um vier Goloniſten und vier oder acht Soldaten ( je nach , dem man das alte oder neue Reglement befolgt) in die Feuersbrúnſte ſchnell zu löſchen . Eine Schildwache einem sehr engen Raume beiſammen. Die Soldaten wacht oben auf dem Thurm und bei dem geringſtent befinden ſich inmitten der Familien , wo ſie ernährt Feuer ertont die Sturmgloce, deren Signal ſich vom werden ſollen.
Zhurm der Dorfſchaften und des Stabsquartiers wies
In den Häuſern nach dem zweiten Modelle waren derholt . Jede Compagnie hat eine mit 3 Pferden bes 1
die vier Goloniſten in den unteren Stoc logirt und die ſpannte große Feuerſpriße, 2 Handſprißen , einen Pums
Soldaten in der oberen Kammer. Indem man eine nets tere Form der Häuſer erlangte, erreichte man auch den Vortheit, die Soldaten mehr von den Coloniſten zu trennen . Da aber dieſes Modell zu foſtſpielig und
penbrunnen , um die Fåffer zu fållen, und zwei Fäſſer, jedes mit 2 Pferden beſpannt und ſtets gefült; einen mit leitern, Eimern , Hafen !c. beladenen Wagen , wors auf ſich auch ein ungeheueres Stück Leinwand befindet,
mit dem Baue Mångel verbunden waren , welche der welches man ausſpannt und naß macht , um die bes nachbarten Håuſer gegen das brennende zu ſchůben. Soliditát ſchadetent , ſo wurde es wieder aufgegeben .
Nach dem zulegt angenommenen Syſteme,1 welches
Jeden Tag haben 10 Goloniſten und 10 active Sols
beibehalten zu werden ſcheint, liegen die Häuſer grups daten den Dienſt bei dem Sprißenbauſe ;
10 Pferde
penweiſe zu drei und ſind durch Garten von einander werden von den Coloniſten geſtellt und befinden ſich 24 getrennt. Eine Gruppe beſteht aus zwei Häuſern für Stunden lang ganz angeſchirrt in dem Stalle, um auf die Goloniſten und einem Hauſe für die Soldaten , wels das Feuerſignal eingeſpannt werden zu fdnnen . Dieſes dhes zwiſchen den beiden erſteren ſteht. Zwei Goloniſten Signal wurde in unſerer Gegenwart gegeben und wir wobnen in einem Hauſe und vier Soldaten in demjenis batten Gelegenheit zu beurtheilen, mit welch großer Ords
gen der Mitte. Die Häuſer der Coloniſten ſind etwas bdber , weil ſie Reller haben . Dieſes Syſtem , wodurch die Soldaten von der Familie des Coloniſten getrennt und in eine kleine Kaſerne quartiert ſind, (deint vor
nung und Schnelligkeit Hülfe geleiſtet werden konnte. In weniger als vier Minuten waren die Pferde anges ſpannt und famen alle Fahrzeuge , beladen mit den Dienſtleuten, im geſtreckten Galop bei den entfernteſten
Häuſern des Dorfes an. Dieſes intereſſante Sdauſpiel Alle Wohnhäuſer und die hinter denſelben' ſtebenben ſaben wir in einem Dorfe der Colonie Medeodi mit an.
den beiden anderen den Vorzug zu verdienen .
ſehr geräumigen Scheuern und Stallungen ſind auf Auch wobntert wir hier einer Revue der paſigen Colos Koſten der Regierung erbaut. Hinter dieſen Scheuern niſtencompagnie bei. Por jedem Hauſe ſtand der kleine
befindet ſich noch eine zweite Linie unregelmäßiger Schop: vierraderige, mit einem Pferde beſpannte Wagen, wels pen , welche Eigenthum der Goloniſten ſind .
dhen jeder Coloniſt von der Regierung empfångt, nebſt
den verſchiedenen Acer- und anderen Inſtrumenten , als : ein zweiräderiger Pflug, zwei Senſen, zwei Faſchinens meffer, zwei Hafen , ein Hammer. Jebe Familie ſtellte ſich vor dem Hauſe auf, welches ſie bewohnt; die Mans aus zwei verſchloffenen Råſten beſteht und als Bett dies ner und männlichen Rinder in Uniform , die Weiber in nen kann, zwei Bänke mit Rúdlehnen , einen Tiſch mit ihren ſchönſten Kleidern. Der Coloniſt ſtand zur Rechs
Man verlangt in den Häuſern der Coloniſten dies felbe Ordnung und Reinlichkeit, wie in den gewöhnlichen Raſernen. Die von der Regierung gelieferten Möbel eines Zimmers ſind : eine Bettſtelle, eine Banf, welche Sdublade , ein Wandgeſtelle von zwei Brettern .
ten , neben ihm ſeine Frau , ſodann Teine Kinder ; in
Alle Betten ſind mit ſehr reinlichen, je nach den einiger Entfernung der Vater und die Mutter, oder der Glüdsumſtånden des Goloniſten mehr oder weniger eles Invalide, welche in dem Hauſe wohnen . Mehrere Gos ganten Vorhången verſehen. Jedes Zimmer bat ſein loniſten waren ſehr jung und Santoniſten der Golonie
Heiligenbild, mit Bändern und Blumenumgeben, und geweſen. Es waren viele rehr ſchdne Männer da , welche vor demſelben bångt eine lampe. Alle Zimmer werden eine gute militariſche Haltung batten . Einige Invalident durch Stuben oder Bactofen erwärmt und es iſt immer batten ſich den Bart wachſen laſſen, was den Goloniſtest
ſebr beiß darin. Jede Haushaltung hat ihren Badofen . unterſagt iſt. Mebrere Familien ſchienen wohlhabend In dem Mittelpuncte eines jeden Dorfes befindet und mit ihrer Lage zufrieden zu ſein. ( Salus . ) ſich ein großer halbrunder Plaß, welcher für die Uebun, gen und Verſammlungen beſtimmt iſt, und um welchen berum die Gebåude des Dorfſtabes liegen . Dieſe beſte:
Sroßbritannien.
Pondort , 3. Dec. Se. Majeſtät der König bat bert
ben : in einer Wohnung für die Offiziere vom Dienſte ; ehrenwerthen Charles Wynn zum Staatsſecretår für in einer Schule für die Coloniſten ; in einem kleinen ben Krieg ernannt . Frercirſaale und in einer Kanzlei ; und in einem Thurm Redigirt unter Berantwortlichkeit der Berlagsbandlung : C. m. liste in Darmſtadt (und in defien Drijin gedrudt.
Mittwoch ,
Nr. 104.
29. Dec. 1830.
1
NA
Allgemeine Militar : Zeitung. Ruland.
ten und ſehr fånigen Generals.
Zwei Diviſionen , die
eine lanciers, die andere Küraſſiere, ſind in dem Gous
Die ruiden Militárcolonieen .
vernement Rarfoff coloniſirt, und drei Diviſionen , eine
(SdnB.)
Ruraſſier , und zwei fancierdiviſionen , find es in der
Bråden , Bauarbeiten ac. in den Golonicen. Die zahlreichen Brüden , welden man auf den
Gouvernement Sberſon .
Die Goloniſirungen in dem lekteren Gouvernement
Chauſſeenbegegnet , welche als Hauptverbiihndungswege' haben die indiſciplinirten Horden von Roſacken , Mol:
die bauern,Wallachen und Tartaren, welche zwiſched bemerf dienen, in den ltGolonic n en ührtenswer Ihr Bau r ſieſindausgef ſind. durd, , mitenwelche Sorgfa Ufern des Bugs und des Dniepers berumſchwarmten
wurde dem Genera Fabre geleite ieent. wurden von und gefährlich båtten werden können, der geſellſchaftlis Die von Arbeiten in denl Militárcolon
von chen Ordnung unterworfen ; 87,000 Mann wurdencos in den Die Regimenter der rufiis Soldaten ausgeführt. den Die . derjenigender Sarde,ruſſis ſchenArmee, mit Ausnahme der loníſirt und 1 : Infanteriebataillone zu denArbeiten der zweiten Armee und der Corps von fitbauen und Geors
Goloniſation dieſes Gouvernements , veripendet. Die Pancierdiviſion vom Bug wurde im J. 1818 in
gien haben nur zwei Bataillone bei den Fahnen , die der Umgegend onen , weldje dritten Bataillone bilden die Reſervediviſi
von Vosneſenestcolonijirt, jedoch auch zu den Arbeiten in den Gouvernements verwendet wer: i bier mit eben ſowenig Umſidht, wie bei der erſten , in dent Gouvernement Novogorod gemaditen Verſuchen . den . Zweiunddreißig dieſer Bataillone ſind mit den Ar. Man war genöthigt, die Einwobner und Eruppen fo t Novogorod beiten der Colonieen dem Gouvernemen beſchafftigt; die Stårfein cined forchen Bataillons ift350 lange zu ernähren ,bis die Hernten dazu binreichend waren . Die Fancierdivifion der Ufraine, deren Haupts
bis 400 Mann. DieSoldaten erhalten eine Soldzulage ort zu Novomirgorod iſt , ſendete nur die Cadres ibrer yon täglich 10 Ropefen, weldiesGeld ibnen aber nicht Reſerveescadronen, die Goloniſten und Cantoniſten das
eingehåndigt Regimenter langten waren. ſondern zur Verbeſſerung Unteroffis Roft bin; erſt dann an ,nachalsvier. die beſtimmt iſt, wird, worüber Aerntendiehinlänglich geworden der Capitain und ein ihrer Erſt per Compagnie zierDie dienenAufſicht Reſervediviſio werdenbat.von Generallieutes jährigen Arbeiten wurde die Kúraffierdiviſion zu Petris Forøfs etablirt. Das Haupiquartier kam nadı Elizas dirtWährend ihren Befehle Genes betbgrad, welche Stadt" jedodh unter der Autoritat der nanten comman , welche unter dieſer nArbeiten der Dauer haben. ralmajore Civilverwaltung blieb. campiren die Diviſionen an den Drten, wo ſie ſtattfins Jede Diviſion beſteht aus 4 Regimentern und jedes
den , und kehren dann in die ihnen angewieſenen Cans derſelben aus 6 Feldescadronen , 3 Reſerveescadronen ,
zurück. wieder tonnements n en werde Die Soldat
an Ort und Stelle in allen Sattungen von Handwerfen unterrichtet : ſie brechen Steine, maden ,Badſteine, behauen Steine, ſind Zimmerleute Wagner, Schloſſeruc. Siemauern, ſind im Augemeinen geſchickt und viele unter ihnen werden nach wenigen Jahren htend gewandte , welchArbeiter. ungebeuere Erſparungen die Esiſt einleuc Regierung macht, indem ſie alle Bauten durch Soldaten
3 Escadronen Zinscoloniſten u . 1 Escadron Cantoniſten Dernant Stab cines Regiments 1.Oberit, 1 Oberſts mten , ngsbea nt , 2: Rechnu e ,* 1 Adjutazáblt lieute , 3 Major 6 Angestellte beim Stab ( Chirurg, Geiſtlicher 2c. ) Eine Escadron beſteht: aus i Capitain Gommandant, 1 zweiten Capitain, 1 Lieutenant, 1 Unterlieutenant, 3 Fahndriden , 1 Oberwachtmeiſter, i Quartiermeiſter, 1 Capitain d'armes , 4 Unteroffizieren , welche Plotong:
, i la r grans ren laßtoffentlicher fann begreiflidh die an Wunde ; dieß allein ausfühMenge die 3 Trompetern, 160 berittenenund 20 unberittenen Ges machen, Arbeiten zende 210 Kópfe. Die ſtets complette Stårfe
meinen ; zuſammen in Rußland jabrlich unternommen und ausgeführt werden. eines Regiments amberittenerMannſaft iſt mithin1140, II. Die Militar colonieent der Gavalerie.
und diejenige der 20 coloniſirten Regimenter 22800 Mann .
Jede der Referveescadronen bat nicht mehr als 100 Die Militárcolonieen der Cavalerie find unter den Befehl des Grafen v. Witt geſtellt, eines febr gedåb . Pferde, wovou 50 ausraugirt und für den Unterricht der
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Cantoniſten beſtimmt ſind, aud welden ſich dieſe Escas Stuterii. - Die Pferde dritter klaffe werden offents bronen ergänzen ; an Mannfchaft ſind ſie zablreich. lich verſteigert. Die Escadron der Cantoniſten zählt 200 junge Leute Alle Pferde, mit Ausnahme der 4 Hengite yon beſs von 14 bis 18 Jahren . Dieß iſt eine Militkrídule imrerer Race, welche immer im Stalle bleiben , kommen eigentiichen Sinne des Wortes, and welcher die Reiter eine Zeitlang auf die Weide. Die 23 Hengſte fiud wåbs
ganz ausgebildet in die Reſerveescadronen übergeben rend 7, die Stuten und Fohlen während 6 Monate in und darin abwarten , bis ihr Eintritt in die 6 Feldes: den Stållen . Während dieſer Zeit laßt man die Pferde cadronen nothwendig wird. tåglich, ſo wie es nur angeht, ins Freie, weil man ges Jeder Coloniſt crbalt 15 Decatinent fand . Die Orfunden bat , daß sie ſich in freier Puft und bei Froſt
ganiſation der Solonieen iſt die nåmliche, wie bei der beſſer náhren und ſtårfer werden , als wenn man ſie Žnfanterie. Das Reglement enthält bios einige beſonis dere Beſtimmungen in Beziehung auf das Geſtütweſen . Jedem General , welcher die Diviſion commandirt, iſt ein Guſpector der Stuterei und ein Thierarzt, - jedem Regimenteicommandeur ein Offizier attadirt, welcher aus den Offizieren des Regiments entnommen ist. Bei
cinſperrt. - Mihrend der Zeit, wo die Pferde auf der Wride ſind, werden ſie bei Nacit nicht eingetyan, außer bei ſtürmiſchem Wetter.
jeder Stuterei eines jeden Regiments befinden ſich 1
iteht aus 3 Garnel Hafer *) und 15 Pfund *%) Heu und
Man gibt jedem Hengſt 20 bis 25 Stuten zum Bes decken . Die Hengite beſſerer Rece erhalten das ganze Jahr bindurch trockenes Futter . Die tägliche Ration bes
Wåvred 6 Monaten im Jahr ers Oberbufſchmied , 3 Gebúffent, 3 Huffd;miede uno 3 Grob : 3 Pfund S roh. ſchmiede. Ferner an Pebrlingen , welche aus denjenigen baiten die Stuten 30 Pfund Hen und feinen Hafer. Cantoniſten genommen wirden, die zum Dienſte untaug: Die Stuterei eines Regiments iſt in eben ſo viele lich find : 9 Huffchmiede und 6 Grobſchmiede . Abteilungen getheilt , als Goloniſtenescadrone vorbans Die bei der Stuterei Angeſtellten erbalten ihre Ver: den ſind : eine Abtheilung beſteht daber aus 9 bengſten pflegung von der Colonie, wie die anderen Soldaten . und 115 Stuten . Ricjiditlich der Stutereien enthalt ons Reglement Für die Stuterei einer jeden Escadron find folgende -
folgende Bestimmugen : - Zur Begründung der Stuterei für jedes Regiment werden 27 Hengſte und 345 Stuten gegeben . Vier dieſer Hengite ſind von beſſerer und 23 von gemeiner Race. Man ſchåbt die Zahl der Pferde, welde jährlich geboren werden , auf 200, von welchen wibrend 4 Jahren in gewöhnlichen Zeiten jährlich 10
Gebäude vorbanden : 1 ) ein warmer Stad für die Hengſte mit abgeſonderten Standen ; 2) zwei Ståtle mit Schirms dachern ; 3) einen Stail für die einjährigen Foblen ; 4) einen Stau für die zweis und dreijábrigen Fohlen, mit Abſonderungen für die Geſchlechter ; 5 ) einen Stall får die zur Remonte beſtimmten Fohlen ;6 ) ein Gebäude,
ſterben. Nadi Verlauf dieſer Zeit wird die Stuterei 160 morin der Offizier und die Mannſdaft, welche zu der Pferde haben , welche zur Remonte geeignet ſind , *540 Stuterei gehören, wobnen und worin ſich eine Apothefe Foblen , im Ganzen 1072, eine Anzahl, welche dem
und eine Schmiede befindet. Die Gebäude ſteben auf
Werthe der für die Stuterei beſtimmten Summen gleich dem Abhange von Hügeln, um dieFeuchtigkeit zu vers fommt. Jedes Jahr werden zur Unterhaltung der Stu : meiden', und an einem von Weideplasen umgebenen terei 3 Hengſte und 33 Stuten geliefert , welche in der Orte, welder gutes Waſſer zum Trånfen hat, Folge von der Stuterei ſelbſt geſtellt werden müſſen . Un einem unvorhergefebenen Mangel an Fourage
Die ansrangirten Hengſte und Stuten werden öffentlich zu begegnen , beſteht ein Reſervemagazin, welches dent vierten Theil des monatlichen Bedarfs an 'Heu ſowohl Die Fohlen werden, wenn ſie " Monate alt-ſind, von für die Pferde der Truppen als der Stuterei der Colos den Stuten getrennt und in einem Alter von 3 Jahren nie enthält. In jeder Abtheilung einer Stuterei befinden ſich 1 Uns verſchnitten ; 10 der foonſten werden als Hengſte aufs verſteigert."
Má erzogen. Wennſie 4 Jahre alt ſind, werden ſie in Ge- teroffizier und 15 Mann , welche aus denjenigen Leuten genwart des Diviſions generals und rammtliderStabss der activen Escadronen gewählt werden , die für den vid pun
Offiziere claſſifiziet. Man bildet aus ihnen drei Klaſſen : Dienſt an wenigſten geeignet ſind.Sie bleiben ſtandig die erſte enthåit die zum Dienſte geeigneten Pferde, die in der Stuterei; ſie erhalten einen Pelzrock , warme gweite diejenigen, welche für die Remonte der Stuterei Handſchuhe und Bauernſtiefel. beſtimmt ſind, und die dritte diejenigen , welche zu dies Man ſchåßt den Abgang an Pferben in einem Cas valerieregiment in gewöhnlichen Zeiten auf ein Achttheil, ſen beiden Zwecken verwendet werden können . Diejenigen der erſten Klaſſe werden während 6 Mos wobei angenommen wird , daß ein Pferd nicht långer fónne. - Die Regimenter empfangen dienen könne. Jahre dienen nate in Stålle zuſammengeſtellt, wo ſie mit trockenem a18 8 Jahre
Futter und Hafer genährt werden, wo man ſie daran feineDieß Remonten, als welche 5 Jahre alt ſind. anderen ſind die Thatfadent, welche wir geſammelt has 1
gewohnt, ſich berühren zu laſſen und wo man ihre Bes
žähmung beginnt. Im Frübjahre werden ſie den activenben und deren Aechtheit wir verbürgen fónnen. Um wie Escadronen übergeben , wenn ſie nicht im Felde find ; viel werden ſidh in einigen Jahren die Militárcolonicco kann dieß nicht geſchehen , ſo bleiben ſie im Depot , wahrſcheinlich vergrößert haben ? Welchen Einfluß font wo sie von den Unteroffizieren der Stuterei dreſſirt nen ſie auf die Zukunft Rußlands und auf die Rube werden .
Die Pferde zweiter Klafie werden gleichfalls mit
trocenem Futter und Hafer genåbrt und bleiben in der
*) Das Garneß iſt gleich 3,277 litres . **) Das ruſii de Pfund iſt gleich 0,4093 kilogrammes .
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Don Europa haben ? Es iſt Feinedivege unſere Abſicht, !
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Hinſichtlich des Einfluſſes , welchen die Colonieen
dieſe Fragen in ihrem ganzen Umfange nbzubandeln , wir dereinſt auf den geſellſchaftliden Zustand Rußlands has werden 11118 vielmehr nur auf diejenigen Betrachtungen ben werden , kann man nur Tehr unbeſtimmte Muthnas beſchränken, welche und die Ihatſaden eingefloft haben. Bungen aufſtellen . Worauf fóunte mau ridy ſtúßen , da
Die Vergrößerung der Golonieen gebt wegen der in dieſem Reiche nidits auf beſtimmten Gefeßen berubt damit verbundenen Arbeiten und Koſten ſehr langſam und Alles von dem Willen eines ' Einzigen abhäugt ? vor ſich . Man rechnet, daß die Colonieen der Cavalerie Wollte man indeſſen annehmen , daß das Syſtem der 22,000 Maun ftellen fönnen. An Infanterie find bod) . Goloniſation fortbetebe und den Schuß einer Reihe von
ſtens 24,000 active Soldaten und 8000 Mau Reſerven Herrſchern genieße, und daß die weitſebenden Verfü . gegenwärtig in der Umgegend vou Novogorod coloniſirt, gungen der Reglements nidit durch Febler in der Vers weldie fidy, wenn alle Arbeiten beendigt ſind, auf 36,0100 waltung, weldje ro oft die Wohltbaten des Souverains active Soldaten und 12,000 Mann Reſerven vermehren verfümmerit, vernichtet werden , ſo müßten daraus bes
merden .") Man muß daber jene Berechnungen als ſehr deutende Vorteile für die Civiliſation des landes bere übertrieben anſehen , nach welchen in wenigen Jahren vorgehen . Ueberall in Rußland hat die ans Vieh grants furchtbare Armeen coloniſirter Soldaten bereit sein ſols sende Dummheit der Sclaven den bådiſten Grad erreicht
len, über Europa berzufalen . Anſtatt, daß dic Golonieen und ſeit vielen Jahren iſt fcii Fortſchreiten beinerkbar. für die Continentalmachte ein Gegenſtand des Schrecens Grobe Unwiffenbeit, ein abgottiſcher, von aller Moral
feier , miſion ſie vielmehr die Beſorgniſſe mindern , weldie ontblofter Aberglauben , Gefühloſigkeit und Sclaverei die Militärmadt Ruflands cinflóßt . Die ruffifcbe Ars und nirgends ein Verlangen , ibr Poos zu verbeſſern , mee, welche and feuten beſteht, die in ihrem zwanzigſten dieß ſind die Züge , welche die ruſſiſchen Bauern charaf.
Jahre ihren Familien eutriſſen, auf große Entfernungen teriſiren. Der udel, weit entfernt , dieſe Unglüdlichen weggebrad )t worden und zu einer 25 jábrigen Dienſtzeit aufzuflåren , fürchtet vielmehr alles das, was ihr Freis
gezwungen ſind , wovon der geringſte Tveil nur caſers werden herbeiführen fónnte. Nur von dem Throne fonts nirt , der bei weitem größere aber in dlecht geordnetenen diejenigen beilſamen Maßregeln ausgeben , weldhe
Cantonnirungen oder in Manöverlagern vertheilt iſt, eine aufgeflärte Nation ſchaffen werden ; und man fann ( d) eint zur Eroberung geſchaffen worden 311 fein . Mit wohl annehmen , daß dieſer edle Zwedt eine der Urfas
welchem Feuer müſſen ſid, nid)t Soldaten , welche durch den war, welche auf die Einfübrung der Colonieer feine Familienbande gefeielt ſind , welche feine Rückers
Einfluß batten . Was fann in der That mehr dazu beis
innerungen an ibre Heimath haben und welche ihre Zu : tragen, Menſchen zu bilden und ſie würdig zu machen , funft blos in ihrer militariſchen Laufbahn finden , auf die Freibeit zu genießen, ohne ſie zu mißbrauchen , alé lander ſtürzen , wo ihnen die Ausſicht auf cine reiche der Beſiß eines Eigenthums, das Recht, dieſes Eigens Beute eröffnet iſt, wo ſie ein milderes Klima finden thum in die Familie zu vererben , das den Coloniſten
und wo ſie einen vierfaden Sold erbalten ? **) Wůrden bewilligte Recht, ihre Magiſtrate feibit zu wählen, und fie etwa bedauerit, ſich in der Gegenden für immer nie
die ihren Kindern gegebene Erziebung
- In dem C
derzuſaſſen, welche ſie erobert haben ? Bei dem Golonis Mafe , als ſich die Coloniſten vermehren , werden fle ften, für welchen der Krieg eine Prüfungszeit iſt, wel auch unangebautes land urbar machen; der Reichthum 1
der in ſeinem Dorfe eine Familie und Kinder zurůdlaßt und das Woolſein ihrer Bewohner werden ſid nach und
und die Hoffnung bat, dereinſt als Goloniſt Eigenthů- nadə vergrößern , und ihr Beiſpiel wird einen großen mer zu werden , verhålt ſich die Sache nicht eben ſo : Einfluß auf die ſie uingebenden Bölferſchaften haben . dieſer Soltat hat ein Vaterland , welches ihm die Ers Auf der anderen Seite fann dieſer beglückte Zuſtand oberung nicht vergeſſen machen wird. der Golonieen und ihre alzugroße Ausdehnung für eine
* ) Wir haben nicht geglaubt, zu din calonifirten Streitfräſten . Urmee von Groraien zählen zu müſſen , da deren Orga : dic niſation von der Einrictung der eigentlichen Goroneen sehr perſchieden iſt. Diere Urmee beſtehe aus zmei Infanterirdinis Tionen, welche 12 Regimenter h.:ben, aus einer Grenadicibri:
Regierung ſchwere Inconvenienzen haben, bei welcher die Thronfolge oft mit Unruben begleitet und ſelbſt durch Gewaltthátigkeiten berbeigeführt worden war. Sanin nicht eine durchaus friegeriſde Bevólferung, weldie bei der Wohnung eines unzufriedenen Chefs concentrirt iſt
gabe, aus 2 Draaonerregimepiern , 10 Regimentero Ko'arten zu Fub, 11 zu Pferde und aus 48 Ge'chigen. Die zaporogis und ſich in der Nähe der Hauptſtadt befindet, für einen
Ichen Kosacken, meldie von den Ufern des Driepers an din fu: Souverain gefährlich werden ? Können ſich ferner nicht ban verregt wordin find, wurden rigentlich von Katrarina 11. Colonieen, welche ſid, an entfernten Grånzen befindey , coloniſirt , welche itnen ' durch eine ulare vom 2. Juni 1792 unter den Befehleit eines Ebrzeizigen ſtehen und von
das Gebiet des Taman und alle Ländereien zwiſchen dem solla benachbarten Nationen aufgereizt und unterſtüßt wür: ban und dem azopiſchen Meere abtrat; ſie nahmen hierauf den, unabhängig zu inachen ſuchen ? ") Dieſe Befürdı: die Benennung Kofacken vom ſcrarzin Meere an. Dieſe Börs kerſchaft bidet 21 Regimenter, deren Dienft in Beriheidigung tungen wird eine weiſe und vorausſichtige Verwaltung der Gränzen beſteht. Im Falle eines Krieges mit Perſien zu vermindern wiſſen . kann man 10 von dieſen Regimentern mobil machen , von wel: chen jedes 500 Mann ſtart iſt. Die Urmee von Georaien bes
trug zu der Zeit, als Perſien den Krieg ertiarte , nicht über **) Die ruſſiſche Armee empfängt im felde den Sold in Silber, welchen ſie für gewöhnlich in Papier erhält, wodurch derfelbe 33 bis 34,000 Mann .
pervierfacht wird.
*) Dem Graf Yermoloff, ein General von ausgezeichnetem Ber: dienſte , wurde das Commando der Uimee von Georgien abs genommen , weil die ruſſiſche Regierung den Einfluß und die Popularität fürchtete, welche ſich dieſer General durch ſeine Žalente in der Urmee erworben hatte, deren Chef, er war.
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Sweden. ( Offizielle mittheilung. )
beſonders auf den Krieger Bezug haben fónnen ; die
diejenigen Theile der Moral und Rechtslebre , welche
Am 12. Nov. 1830 hielt die tonigl. fchwediſche Verpfleguugsart der Lands und Seetruppen , Betleidung,
Akademie der Kriegswiſsenſchaften ihre öffents Beterin Croß. arfunſt Ausrüſ. tung und Krankenpflege , wie auch die .
liche Jahresſigung , welcher Se. R. H. der Kronprinz, als erſtes Ehrenmitglied , beizuwohnen gerubte. Die Sis
Die Abbandlungen über einen dieſer Gegenſtande,
Bung wurde mit dem jährlichen Berichte über die Arbei: ten der Akademie und was im Uebrigeninnerhalb der Akademieſich zugetragen, wie auchmit einer kurzen Ues berſicht der auswärtigen Shriften , welche während des
ſchwediſch, franzöſiſch oder deutſch abgefaßt , mit einem Wahlſpruch und verſiegelten Namenszettel derreben, wie auch dieAngabe von des Verfaffers Wohnort enthal. tend, müſſen vor dem 31. Auguſt 1831 in frantirten
verfloſſenen Jahres an die Akademie eingeſandtworden /Briefen:,,An ecretår denSStocho wiſſenſchaften in eingeſandt werdenSeriegs. lm "dert.Afademieder . waten, eröffnet. Verfaſſ nannte Aus dem obengenannten Berichte erbeute ferner, überDereinen ſichn Gegenſ durch eine , welcher beſondlung tändeAbban ders dererobenge
daß über die,, zur Preisbewerbung aufgegebenen Gegens anezeichnet, erbált, als ein Zeichen der Aufmerkſamkeit ſtåndé 3 Schriften eingefommen waren, nåmlich :
N.° 1. La Tactique , Théorie et Application.
der Afademie, die Medaille der Akademie in Bronze. -
beſond erem eine Arbeit vonkeit befund befomvon werdennſte einer großere N.° 2. Om Krigslagfarenheten och de delar af Sollte en Verdie mt n Wichtig , fo und Moral och Rattslaran , som egentligen kunna lam- der Berfaſſer die Medaille der Afademie in Solo .
pas tell Krigsmän. *)
Gold
Nadber wurden die, während des verfloſſenen Jah : N.° 3. Um Svenska Hojdbestammelser. **) res erwählten und ernannten , wie auch die mit Lode Wiewohl die Afademie, ihren Statuten gemäß, nicht abgegangenen Mitglieder, mit einer furzen Schilderung 8a8 Vergnügen gebabt bat, dieſe Sdriften belohnen zu der Verdienſte der Testeren um das Vaterland und die fónnen , ſo ſollen doc Nr. 1 und Nr. 3 , als ein auges Afademie , gemeldet. meines Intereſſe erregend, in die Memoiren der Akades 1 Schließlic, legte der Oberbofſtallmeiſter, Generalieus mie aufgenommen werden , wenn die Verfaſſer es zuges'tenant, Generaladju tant für die Armee , Ritter vom
ben ; die erſtgenannte Abhandlung in Ueberſegung und , f. Seraphinenorden 2c. Graf Brabe , rein in der f. Akademie gebabtes zweijähriges Präſidium , mit einer Darauf wurde angekündigt, daß die fónigl. Afademie Rede : Ueber die Mittel zur Bildung der Trups zur Preisbewerbung für das nächſte Jahr Abbandlungen peu zur taftiſchen Fertigkeit , in uebereinſtiin über ſolche Gegenſtande, welche init den verſchiedenen : mung mit den Forderungen der neueren wifenſchaftlichen Fächern der Sectionen der Akademie Zeiten , und die Möglichkeit, dieſe Mittel zur Er's in gewiſſen Theilen.
eine Semeinſchaft baben fónnen , entgegennimmt. Dieſe füllung des Zweds in Sweden anzuwendent,
find: 1 ) alle Theile der reinen und angewandten Taftif ; nieder , wornadh das Präſidium der Afademie von dem 2) bie Artilleriewiſſenſchaft und deren Zubebórden , fo Viceadmiral, Befehlshaber der Flotte zu Stocholm und wie der Gebrauch dieſer Waffe zu Waſſer und zu fande ; Commandeur vom f. Schwertorben, Šoyet , übernoms 3 ). die Anlegung der Feſtungen und Feldverſchanzungen, men wurde. deren Bau, Angriff und Vertheidigung , die Kartirungos Die ſchwediſche Akademie der Kriegswiſſenſchaften
t. 18:30 folgende Mitglieder aufgenommen : Funſt zu Waſſer und zu lande, die militäriſche Terrain: þat im 3. die Kriegsgeſchichte; 4) die vorzüglich , beſchreibung undSeefri
mitglalmaj orbent ied :ordas 18 arbei s Ehren egswiſſenſchaft, als: die Evolutios lichea Mitgli ed tende der Akadem ie, Gener P.s ac. 3.
ften Theileder
nen zur See, die Steuermannskunſt, die Schiffsbau : und Pefrén ; Latelkunſt ic. 5 ) die Anwendung der Mathematif, Nas a18 Ebrenmitglied : Generalicutenant 20. Graf turlehre und Chemie auf die verſchiedenen Theile der von Roſen ;
Kriegswiſſenſchaft, und 6) die Rechtsgelehrſamkeit und
als ordentliche Mitglieder : Major 2c . B.
*) Ueber die Meditsget hrſamkeitund diejenigen Theiledrr Morat Bergmann , Admiralitats,KammerrathOberſt ac. lieute Glersnant ; als ausw årtiges Mitglied : und R. chiglebr welche beſonder auf den Krirger Bezug .
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ben Pönnen .
** ) Ueber die idywediſdzen þöhenbeſtimmungen .
ba :
im f. engliſchen Dienſte , Ritter vom f. Batborden, W. F. P. Napier.
Von der Allgemeinen Militárzeitung erſcheinen wöchentlich zwei Nummern und zuweilen lithographirte oder in Kupfer geſtochene Abbildungen, wenn ſolche nothwendig ſind. — Die Verſendung geſdieht poſitåglich -
durch die Poſt und wochentlich oder monatlich durch den Buchbandel. - Die Beſtellungen müſſen am Ende eines ieden Semeſters erneuert werden, wenn feine Unterbrechung in der regelmäßigen Zuſendung eintreten roll. Der wenn er durch den Buchhandel oder unmittelbar von den , mit dem Obers Preis eines halben Jabrgangs ,
Poſtamt zu Darmſtadt in directem Paquetſchluß ſtehenden Poſten bezogen wird - beträgt 2 Thlr. 8 gr. pr. Cour. machungen aller Art offen. Die Einrůdungsgebühren werden für die Zeile mit 1 '/, Sgr. oder 4 fr. berechnet. oder 4 fl., und wird vorausbezahlt. – Das mit dieſer Zeitung verbundene Intelligenzblatt fteht zu Bekannt. Redigirt unter Berantiportlichkeit der Verlagsbandiung : C. W. Lebte in Darmſtadt und in deſſen Offizin gedrudt.
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Sweden. ( Offizielle srittheilung. )
diejenigen Theile der Moral und Rechtslehre , welche beſonders auf den Krieger Bezug haben fónnen ; die
Am 12. Nov. 1830 hielt die rönigl. reh nedirde Verpflegnugsart der Lands und Seetruppen, Befleiðung, und Krankenpflege, wie aud die Ausrüſtung Troß.narfun arademie der Kriegswiſſenſchaften ihre öffent: Beteri ſt.
liche Jabresſigung , welcher Se. K. H. der Kronprinz,
als erſtes Ehrenmitglied , beizuwohnen gerubte. Die Sis
Die Abbandlungen über einen dieſer Gegenſtande,
kung wurde mit dem jabrlichen Berichte über die Arbeit ſchwediſch, franzoniſch oder deutſd abgefaßt, mit einem ter der Afademie und masim Uebrigeninnerbait der Wahlſpruch und verſiegelten Namenezettel derſehen , wie
Akademieſich zugetragen, wie auch mit einer furzen les ! auch die Angabe vondes VerfaſſersWohnortenthal. berſicht der auswärtigenSchriften , welche während des tend ,müſſen vor dem 31. Auguſt 1831 in frantirten ecretår dert. AkademiederKrieges verfloſſenen Jahres an die Akademie eingeſandt worden |Briefen: ,,An in denSStocho wiſſenſchaften lm " eingeſandt werden . waten , eröffnet.
Berfaſſ durch eine dlung ſichn Gegenſ , welcher Aus dem obengenannten Berichte erbeülte ferner , überDereinen nannte tåndeAbban beſond derer obenge ers
daßüber die, zur Preisbewerbung aufgegebenen
Geg ftande 3 Schriften eingekommen waren , nämlich : en:
anezeichnet, erbáit, als ein Zeichen der Aufmerkſamkeit
N.° 1. La Tactique , Théorie et Application.
der Afademie, die Medaille der Afademie in Bronze . .
Solltegrößer beſonderem Verdienſte und von eine Arbeit vonfeit N.° 2. Om Krigslagfarenheten och de delar af leiner befunden werden , ſo befommt en Wichtig
Moral och Rattslaran , som egentligen kunna lampas tell Krigsınän .*) N.° 3. Om Svenska Hojdbestammelser. **) Wiewohl die Afademie, ihren Statuten gemäß, nidht das Vergnügen gehabt bat, dieſe Schriften belobnen zu
der Berfaffer die Medaille der Akademie in Gold . Nadiber wurden die, während des verflonjenen Jabs res erwählten und ernannteil , wie auch die mit Code
abgegangenen Mitglieder, mit einer furzen Schilderung der Verdienſte der lebteren um das Vaterland und die
Fonnen , To ſollen doch Nr. 1 und Nr. 3 , als ein auges Afademie , gemeldet.
meines Intereſſe erregend, in die Memoiren der Akades mie aufgenommen werden, wenn die Verfaſſer es zuges ben ; die erſtgenannte Abhandlung in Ueberſegung und in gewiſſen Theilen . Darauf wurde angekündigt, daß die fonigl. Afademie zur Preisbewerbung für das nächſte Jahr Abbandlungen über ſolche Gegenſtande , welche mit den verſchiedenen wiffenſchaftlichen Fächern der Sectionen der Afademie
i Schließlid legte der Oberhofſtallmeiſter, Generalieus ' tenant , Generaladjutant für die Armee, Ritter vom f. Seraphinenorden xe. Graf Brabe , fein in der f. einer zweijihriges Bildung gehabtes Akademie zur Präſidium ,bermitTrups die Mittel Rede : Ueber peut zur taftiſchen Fertigfeit, in uebereinſtim : mung mit den Forderungender neueren Zeiten , und die Möglichkeit, dieſe Mittel zur Er ,
eine Gemeinſchaft haben können, entgegennimmt. Dieſe füllung des 3weds in Schweden anzuwenden,
find: 19 alle Theile der reinen und angewandten Taftit; nieder, wornadh das Präſidium der Afademie von dem 2 ) die Artilleriewiſſenſchaft und deren Zubehörden , fo Viceadmiral , Befeblshaber der Flotte zu Stocholm uud wie der Gebrauch dieſer Waffe zu Waſſer und zu fande ; Commandeur vom f. Schwertorben , Coyet, übernoms 3 ) die Anlegung der Feſtungen und Feldverſchanzungen, men wurde. Die f. ſchwediſche Alfabemie der Kriegswiffenſchaften deren Bau , Angriff und Verteidigung, die Kartirungss
kunſt zu Waſſer undzu lande, die militariſche Terrain bat im 3. 18:30 folgende Mitglieder aufgenommen : 18 arbeitendes Obrenmitglied : das orbents ften Cheileder Seefriegswiſſenſchaft, als:dieEvolutio. lichea Mitgli ed der Akademie, Generalmajor ac. 3. p. beſchreibung und die Kriegsgeſchichte ; 4) die vorzüglichs
nen zur See, die Steuermannskunſt, die Schiffsbau z und Lefrén ; Zafelkunſt 2c. 5) die Anwendung der Mathematif, Nas als Ebrenmitglied : Generallieutenant 26. Graf verſchiedenen Theile der turlehre und Chemie auf die von Roſen ; Kriegswiſſenſchaft, und 6) die Rechtsgelebrſamfcit und al 8 ordentliche Mitglieder : Major 2c. B.
*) Ueber dieMeditsgetihrſamkeit und diejenigen Theile der Morat Bergmann, Admiralitåts- Kammerrath ac. Glers; als a usw årtiges Mitglied : Oberſtlieutenant und R.dhtslehre, welche beſonders auf den Krieger Bezug ha : .
ben Pönnen .
** ) Ueber die ſchwedi dyen böhenbeſtimmungen .
im f. engliſchen Dienſte , Ritter vom f. Bathorden, 1. F. P. Napier.
Von der Allgemeinen Militárzeitung erſcheinen wöchentlich zwei Nummern und zuweilen lithographirte oder in Kupfer geſtodene Abbildungen , wenn ſolche nothwendig ſind.
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Die Verſendung geſchiebt politáglich
durch die Poſt und wöchentlich oder monatlich durch den Buchbändel. - Die Beſtellungen müſſen am Ende eines ieden Semeſters
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