Afrikanische Kunst. Aus den Afrika-Sammlungen des Museums für Anthropologie und Ethnographie, Leningrad [1. ed.]


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German Pages 200 [202] Year 1969

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Afrikanische Kunst. Aus den Afrika-Sammlungen des Museums für Anthropologie und Ethnographie, Leningrad [1. ed.]

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AFRIKANISCHE

KUNST

frikanische Kunst Aus den Afrika-Sammlungen des Museu1ns für Anthropologie und Ethnographie, Leningrad TEXT

DMITRIJ

FOTOGRAFIEN

ARTIA

OLDEROGGE WERNER

FORMAN

DANKSAGUNG Der Verlag dankt der Direktion des Etlznograplzisc/zen Instituts in Leningradfür die freundliche Erlaubnis, die in diesem Band reproduziertenGegenständezu publizieren.

Afrikanische Kunst Text von Dmitrij Olderogge Katalog von Z. Pugatsch und I. Golowanowa Fotografien von Werner Forman Aus dem Russischen übersetzt von Gustav Solar Graphische Gestaltung von Bedfich Forman Illustrations© 1969 W. and B. Forman Text © 1969 Artia Prague Printed in Czechoslovakia by Polygrafia Prague S 2381

INHALTSVERZEICHNIS Einführung

s.

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Katalog

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Literaturverzeichnis

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Kartenskizze

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Bildteil

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Meiner Frau und Mitarbeiterin Anna Grig01jewnaOlderogge

I. Die Kunst der Völker des tropischen Afrikas und des S1.1danserregte lange Zeit nicht die Aufmerksamkeit der Kunstwissenschaft und der Künstler. Mit afrikanischer Kunst befaßten sich fast ausschließlich Ethnographen, die die Lebensweise und Kultur der Völker Afrikas studierten. Solcher Art waren beispielsweise die Forschungen Andrees über die afrikanischen Masken (1886), Frobeniuf über die Geheimbünde und Masken Westafrikas (1898), über die Schnitzereien auf den Booten Kameruns (1897), über die bildende Kunst Afrikas (1897) u. a., P. Germanns über die Holzplastik der Völker Kameruns (1911) usw. Die erste rein kunstwissenschaftliche Arbeit, die in Westeuropa erschien, war vermutlich das Buch Carl Einsteins „Negerplastik". Dieses Werk, das erstmals die Bedeutung der Kunst Afrikas würdigte, hatte kein Afrikaspezialist geschrieben, sondern ein französischen und deutschen Künstlerkreisen nahestehender Dichter und Schriftsteller, der sich von der Ungewöhnlichkeit und Eigenart der afrikanischen Plastik angezogen fühlte. Ihr charakteristisches Merkmal erblickte er in dem ihr eigenen Spiel der Massen. Anders als der europäische Künstler, dessen Werke dem Betrachter zugedacht sind, kümmert sich der afrikanische Einstein zufolge - nicht um die Reaktion des Betrachters auf das Werk als Ganzes, denn jeder Teil der Plastik hat seine in sich selbst begründete Bedeutung. Die von Einstein entwickelten Gedanken sind in vielem umstritten, und zweifellos kommt darin das Interesse des Autors für den Kubismus zum Ausdruck. Das Buch Einsteins enthält jedoch nicht wenige richtige und interessante Feststellungen. Der Neger ist kein kulturloser Mensch, schreibt Einstein, sondern Träger der tiefverwurzelten, eigenständigen und dabei bedeutsamen afrikanischen Kultur; zwischen einem heutigen Neger und einem „antiken" besteht derselbe Unterschied wie zwischen einem Fellachen und einem alten Ägypter. - Wir dürfen nicht vergessen, daß man zur Zeit, da diese Worte geschrieben wurden, fast noch nichts über die alte Kultur der Völker Afrikas wußte. Das Buch Einsteins erschien in Deutschland schon am Anfang des ersten Weltkriegs, und zwar 1915 in Leipzig, und wurde nach Kriegsschluß 1920 in München nochmals herausgegeben. In den Nachkriegsjahren kamen vor allem in Frankreich und später auch in anderen Ländern Westeuropas und Arn.erikas zahlreiche Arbeiten heraus, die sich mit afrikanischer Kunst befaßten; überall begann man Ausstellungen zu veranstalten, Kataloge zusammenzustellen, und nun kam es auch zu ernsthaften Forschungen. Es nimmt nicht Wunder, daß Gelehrte und Künstler in Frankreich, England und Deutschland ihr Interesse an der Kunst der Völker Afrikas bekundeten, denn diese Länder besaßen dort Kolonien. Wenig bekannt ist jedoch, daß in Rußland in den für die junge Sowjetrepublik so schweren Jahren der Intervention und des Bürgerkriegs ein der Negerkunst gewidmetes Buch erschien, nämlich

Wladimir Iwanowitsch Matwejs (W. l\•farkows) ,,Die Kunst der Neger", das im Jahre 1919 von der Abteilung für bildende Kunst des Volkskommissariats für Volksbildung in Petrograd herausgegeben wurde. Wie Einstein war W. I. Markow kein Ethnograph. Er kam aus dem Künstlermilieu, hatte an der Akademie bildender Künste in Petersburg eine Ausbildung genossen und interessierte sich lebhaft für byzantinische Kunst, für die Protorenaissance, Renaissance und die nordeuropäische Gotik. 1913 besuchte Markow eine Reihe europäischer Volkskundemuseen, um Aufnahmen afrikanischer Plastik anzufertigen. 1913-1914 schrieb er sein Buch über diese, um darin Gedanken zu äußern, die denen Einsteins sehr nahe stehen. Seiner Ansicht nach ist es dem afrikanischen Künstler bei der Darstellung des Menschen „nicht um die Realität zu tun; seine eigentliche Sprache ist das Spiel der Massen, das er zur Vollendung gebracht hat. Die Massen, mit denen er arbeitet, sind elementar; sie sind Gewichte." Es wäre interessant, die Gesichtspunkte dieser beiden Theoretiker zu vergleichen, deren Werke den Anfang der wissenschaftlichen Forschung über die Kunst der Völker Afrikas bezeichnen. In seinen historisch-geographischen Urteilen macht sich Markow die Theorien eines Leo Frobenius zu eigen, und dieser Aspekt seines Buches ist der am wenigsten interessante. Weit überzeugender wirkt seine allgemeine Beurteilung der Kunst Afrikas. Er stellt fest, daß sie eine große Volkskunst ist, die durch ihre ungewöhnlichen Formen überrascht, aber zugleich eigenständig, reich und mannigfaltig ist. ,,Diese Kunst hat in der Welt nicht ihresgleichen. Nirgendwo gibt es eine ähnlich geartete Plastik." W. I. Markow starb im Mai 1914, kurz vor Ausbruch des ersten Weltkriegs. Das Manuskript seines Buches wurde nach seinem Tod veröffentlicht und blieb den Kunstwissenschaftlern des Westens völlig unbekannt. Bald nach dem Ende des ersten Weltkriegs erschien eine Vielzahl von Studien, die sich speziell mit afrikanischer Kunst befaßten. Darunter ragen die Arbeiten Vatters über die religiöse Plastik der Naturvölker und diejenigen Sydows, Nuoffers, Maes', Hardys und anderer hervor. Später wurden die seriösen wissenschaftlichen Forschungen Olbrechts über die Plastik des Kongo, die Studien Himmelhebers über die Künstler der Elfenbeinküste und über die Kunst der Völker Afrikas, die ausgezeichneten Arbeiten W. Faggs über die Kunst der Völker Nigerias sowie Faggs und Elisofons über die Skulptur Afrikas publiziert. Bedeutsame Beiträge leisteten auch M. Leiris und J. Delange. Es ist hier nicht möglich, aller Werke zu gedenken, die der afrikanischen Kunst gewidmet wurden. Von großer Bedeutung für ihr Verständnis sind zahlreiche rein volkskundliche Studien, insbesondere diejenigen des französischen Ethnographen Marcel Griaule über die Dogon-Masken sowie die vieler seiner Kalle-

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gen und Schüler, die sich mit den Völkerschaften des Westsudans befassen. Sehr wichtig sind auch die Forschungen des Amerikaners Harley, eines ausgezeichneten Kenners der Volkskunde Liberias und der Sierra Leone, dessen Arbeiten es möglich machen, im Zusammenhang mit der Entwicklungsgeschichte der Masken die Rolle und Bedeutung der Geheimbünde zu verfolgen. Der vorliegende Band enthält Abbildungen afrikanischer Plastik aus den Sammlungen des Museums für Anthropologie und Ethnographie bei der Akademie der Wissenschaften der UdSSR. Angaben über Herkunft und Bedeutung der Objekte bilden den Abschluß des Bandes.

II. Die ältesten Kunstdenkmäler Afrikas sind Steinzeichnungen und Felsmalereien. Die letzten Jahrzehnte haben viel zur Kenntnis dieser ältesten Periode der Geschichte Afrikas und des künstlerischen Schaffens seiner Bewohner beigetragen. Man hat festgestellt, daß die Sahara bewohnbar war, daß sie vor vielen tausend Jahren von Jäger- und Viehhirtenstämmen besiedelt wurde. Das gestattet uns nunmehr, die Entstehung und Entwicklung der Kultur der afrikanischen Völker in einem neuen Licht zu sehen. Die im Tassili-Gebirge und in den Bergmassiven Libyens entdeckten Felszeichnungen, lassen erkennen, daß ca. sechstausend Jahre v. u. Z. in diesen heute ausgedörrten Gebieten Viehhirtenstämme siedelten, die später, als die Sahara allmählich austrocknete, in wasserreiche Gegenden abwanderten: ins Niltal, zum Tschadsee und seinen alten Zuflüssen und nach Norden zur Mittelmeerküste. Die ältesten Perioden der Geschichte Afrikas sind demnach eng mit derjenigen der Mittelmeervölker verknüpft. Später jedoch, als die Sahara sich in eine wasserlose Wüste verwandelte, begann eine fortschreitende Trennung Nordafrikas vom Sudan und den übrigen südlich der Wüste liegenden Gebieten. Die Felsmalereien sind Quellen von unschätzbarem Wert, wenn wir uns ein Bild von den alten Einwohnern Afrikas machen wollen. Felszeichnungen und Petroglyphen hat man fast im gesamten Bereich des afrikanischen Kontinents vom Atlas im Norden bis zu den Drachenbergen im Süden entdeckt. Fast alle diese Bilder sind uns lediglich aus Photoaufnahmen, Skizzen und Abdrucken bekannt, die von Forschern und Reisenden in den schwer zugänglichen Gegenden angefertigt wurden, wo sich diese Denkmäler aus ältester Zeit bis heute erhalten haben. In einigen europäischen Museen werden jedoch Originale von Steinzeichnungen der Ureinwohner Südafrikas verwahrt, die der bekannte tschechische Forschungsreisende Dr. Emil Holub mitbrachte. Auf seinen Reisen 11

durch Südafrika in den Jahren 1872-1879 und 1883-1887 sammelte dieser kühne Forscher hier nicht nur reiches ethnographisches J\1aterial, sondern auch aus dem Fels herausgebrochene Steine mit Zeichnungen. Gegenwärtig befinden sich diese im Volkskundemuseum in Wien und zum Teil im Prager Naprstek-Museum, einige Exemplare besitzen J\1ünchner und Berliner Museen, weitere sind ins Pariser Musee de l'Homme gelangt. In den Sammlungen des Leningrader Museums für Anthropologie und Ethnographie, das den Namen Peters des Großen trägt, befindet sich eine von Emil Holub zusammengestellte Kollektion ethnographischer Exponate, unter denen man auch einige Felsgravierungen findet. Holub hielt alle Felsbilder Südafrikas für Werke der Buschmänner und teilte die Ritzzeichnungenje nach der Technik der Ausführung in vier Gruppen ein. Für die älteste hielt Holub die mit einem scharfen Steinwerkzeug in den Felsen eingeritzten Umrißzeichnungen. Zu dieser Gruppe von Steingravierungen gehört die Darstellung (Abb. 1) einer Rothaarantilope, die E. Holub jener ältesten Periode der südafrikanischen Felsbilder zuordnete.1 Die Bestimmung des Alters der Felszeichnungen ist eine sehr komplizierte und vielumstrittene Angelegenheit. Es zeigt sich gegenwärtig, daß manche Sahara-Felsbilder nicht erst aus dem sechsten, sondern vielleicht schon aus dem siebenten oder achten] ahrtausend v. u. Z. stammen. Sie stellen sämtlich Tiere dar, die heute in diesen Gegenden nicht mehr vorkommen, z. B. Elefanten, Nilpferde, Giraffen, Krokodile, Nashörner u. a. Einer viel späteren Zeit sind die Zeichnungen zuzuordnen, die das Hausrind zeigen, und anderthalb Jahrtausende v. u. Z. entstanden die Pferdedarstellungen. Von den ersten Jahrhunderten u. Z. an sieht man auf den Felsbildern immer öfter das Kamel. Nach diesen Merkmalen läßt sich mit Rücksicht auf Stil, Technik und Charakter der Zeichnung deren relative Entstehungszeit feststellen. Eine bedeutsame Hilfe leistet der Forschung in gewissen Fällen die Radiokarbonanalyse, die eine Zeitbestimmung im Rahmen der absoh,üen Chronologie ermöglicht. Diese Methode läßt sich jedoch praktisch nicht immer durchführen. Während die Chronologie der Sahara-Felsbilder allmählich deutliche Umrisse annimmt, kann man das keineswegs von den südafrikanischen Petroglyphen sagen. Sicher ist, daß viele dieser Darstellungen von frühen Völkern stammen, die im südlichen Teil Afrikas lange vor den Buschmännern lebten. Manche der auf den Felsen in den Drachenbergen entdeckten Malereien sind jedoch zweifellos auf die Buschmänner zurückzuführen. Den Bemühungen der in verschiedenen Gegenden Afrikas tätigen Archäologen ver1

Vgl. das eigene Inventarverzeichnis des Sammlers, l\!Iuseum für Anthropologie und Ethnographie Nr. 244, und auch der Südafrikanischen Buschmänner, Leipzig 1925. - G. J. Fock, Südafrikanische Felsgravierungen im Linden-Museum. Tribus Nr. 14, 1965.

J. W. Shelisko, Felsgravierungen

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danken wir die Entdeckung zahlreicher Kulturen der Alt- und Jungsteinzeit. Alle diese Funde bestehen jedoch im Grunde aus verschiedenen Typen von Steinwerkzeugen, während Kunstwerke - die Felsmalereien ausgenommen - praktisch nicht festgestellt wurden. Die Kulturen der frühen Eisenzeit haben uns jedoch hervorragende Beispiele ihrer Kunst hinterlassen. Es handelt sich vor allem um Funde im Nok-Tal in Nigeria, wo eine frühe Kultur dieser Gebiete ausgegraben wurde. Einzigartige Terrakottaköpfe und -statuetten geben eine Vorstellung von der eigenartigen Kunst der afrikanischen Völker dieser Epoche. Späteren Zeiten ist die Kultur Sao zuzuordnen, die von franzözischen Archäologen an der Mündung der Flüsse Schari und Logone entdeckt wurde. Einer noch späteren Epoche gehören die in Ife in Südnigeria gefundenen Terrakotten, die zweifellos mit den zeitlich nachfolgenden Meisterwerken aus dem alten Benin, einem einst das Nigerdelta umfassenden Staatswesen, zusammenhängen.

• Um die Mitte des 15. Jahrhunderts tauchten portugiesische Schiffe auf der Jagd nach Gold und Gewürzen an den Ufern Oberguineas auf und erreichten entlang der Küste die Nigermündung. Im Jahre 1472 segelte der portugiesische Seefahrer Ruy de Siqueira flußaufwärts und betrat das Territorium der Könige von Benin. Es gelang ihm, eine Genehmigung zum Handeltreiben zu erreichen. Seit der Zeit besaßen portugiesische Kaufleute Niederlassungen an der Nigermündung. Nach Benin selbst wurden sie nicht eingelassen, aber es wurde ihnen gestattet, in dem Städtchen Gwato eine Faktorei zu errichten. Alsbald wurde Gwato zur bedeutendsten Hafenstadt der Portuggiesen in dieser Gegend Guineas. Als diese jedoch den Seeweg nach Indien entdeckten, geriet die Kolonie in Verfall und wurde nach 1530 aufgegeben. Später, im 16.-17. Jahrhundert, besuchten ab und zu holländische und englische Kaufleute Benin. Die Reise nach Benin war damals sehr beschwerlich. Es genügt anzuführen, daß im Jahre 1553 eine Gruppe von Londoner Kaufleuten drei Schiffe aus Plymouth unter dem Befehl des Kapitäns Windham aussandte, um Gold und Pfeffer einzuholen, und daß von hundertvierzig Menschen nach fünf Monaten nur vierzig zurückkehrten; die übrigen_waren Krankheiten zum Opfer gefallen. Die Fährnisse der Reise und das ungeheure Risiko rechtfertigten nicht die Kosten. Die Expeditionen nach Benin wurden immer seltener, und das Land geriet allmählich in Vergessenheit. So blieb Benin bis zum Ausgang des 19. Jahrhunderts nahezu unbekannt. Zu dieser Zeit besetzten die rivalisierenden Mächte England, Frankreich und Deutschland die Länder des westlichen Sudans. Die Engländer stießen beim Versuch, sich an der Nigermündung

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festzusetzen, auf unerwarteten Widerstand in Benin. Auf ihr V erlangen, der König von Benin möge Vertreter des britischen Kommandanten empfangen, entgegneten die Sendboten des Königs, daß in Benin zu diesem Zeitpunkt das alljährliche Fest zu Ehren der Vorfahren gefeiert werde und Fremden daher der Zutritt zur Stadt verboten sei. Die britischen Befehlshaber gaben sich mit diesem Bescheid nicht zufrieden. Ihre Unterhändler machten sich nach Benin auf, wurden jedoch unterwegs getötet. Das lieferte den Anlaß zur Ausrüstung einer Strafexpedition: eine britische Flotte lief in der Nigermündung ein, Benin wurde in Brand geschossen, von den Truppen besetzt und geplündert. Die Bevölkerung der Stadt wurde teils niedergemacht, teils ergriff sie die Flucht. Auf solche Weise fand im Jahre 1897 die alte Kultur von Benin ein Ende. In den Ruinen des Königspalastes fielen den britischen Soldaten zahlreiche Bronzereliefs und -figuren in die Hände. ,,Diese Altertümer", schrieb der britische General Pitt-Rivers, ,,nahmen die Teilnehmer der Strafexpedition mit, um sie in London und anderen Städten zu veräußern". Die Kunstdenkmäler aus Benin gelangten teils in die Sammlungen des British Museum und des Pitt-Rivers-Museums in Farnham, teils in andere englische Jvfuseen; aber der meisten Gegenstände von Wert bemächtigten sich Antiquitätenhändler und große Antiquitätenfirrn.en, um sie ins Ausland zu verkaufen, wobei deutsche Museen den Löwenanteil an sich rissen. Die Reisenden des 16.-17. Jahrhunderts nannten dieses mächtige Königreich in Guinea ,,Groß-Benin". Ein Holländer, dem es um 1600 glückte, nach Benin zu gelangen, schrieb, daß er über diese Stadt mehr berichten könnte, wenn man ihm gestattet hätte, sie zu besichtigen. Doch auch das Wenige, das er feststellen konnte, gibt eine lebhafte Vorstellung von Benin. ,,Erstens ist die Stadt außerordentlich groß. Sowie man sie betritt, befindet man sich augenblicklich auf einer großen, breiten Straße, die vermutlich sieben- oder achtmal breiter ist als die Warmus-Straße in Amsterdam. Sie verläuft gerade, ohne Biegungen. Als ich bei Matthias Cornelis wohnte, in einem Viertel, das eine Gehstunde vom Stadttor entfernt war, konnte ich von hier aus nicht das Ende dieser Straße sehen. Ich sah bloß in der Ferne einen hohen Baum, und man sagte mir, daß die Straße noch viel weiter führe. Ich sprach dort mit einem. Holländer, der mir sagte, daß er in der Gegend dieses Baumes wohne, aber auch von dort sehe er das Ende der Straße nicht. .. Wenn man auf dieser breiten Straße steht, sieht man zahlreiche große Seitenstraßen, die gerade verlaufen und deren Ende man ebensowenig sieht ... Die Häuser in dieser Stadt werden str~ng in Ordnung gehalten und sind -eines unmittelbar neben dem andern erbaut, so daß sie an diejenigen zu Hause in Holland erinnern. " 2 J. Marquart, Die Beninsammlung des Reichsmuseums für Völkerkunde in Leiden, 1913, S. X ff. 2

Im Jahre 1668 gab der holländische Arzt O lfert Dapper in Amsterdam eine „Beschreibung der afrikanischen Länder" heraus, in der er einen Bericht des holländischen Kaufmanns Samuel Blomert über Benin abdruckte. ,,Der Königspalast ist viereckig und befindet sich auf der rechten Seite der Stadt, wenn man vom Hottonischen Tor kommt (das an der Straße nach Gwato lag). Er ist so groß wie die Stadt Haarlem und von einer besonderen Mauer umgeben, zusätzlich der, die die Stadt umgibt. Der Palast besteht aus einer Vielzahl prächtiger Häuser und schöner langer viereckiger Wandelhallen, die eine jede fast so groß sind wie die Amsterdamer Börse. Diese Hallen stützen sich auf hohe Pfähle, die bis hinauf mit Kupferplatten bedeckt sind, auf denen Heldentaten und Schlachten dargestellt sind ... Ein jedes Dach schmückt ein Türmchen, auf dem ein außerordentlich geschmackvoll der Natur nachgebildeter, aus Kupfer gegossener Vogel mit ausgebreiteten Schwingen steht. In der Stadt sind sehr gerade und breite Straßen, deren jede etwa 120 Fuß breit ist. .. " 3 Im Jahre 1701 weilte der Holländer van Niendal in Benin. Zu diesem Zeitpunkt war die Stadt nach langen Bürgerkriegen teilweise zerstört. Als van Niendal den großen, von den Wandelhallen umgebenen Palasthof betrat, zählte er dort 58 Pfähle, die je zwei Menschen hoch waren. Die Wandelhallen waren mit Dächern aus kleinen Täfelchen versehen. In der Mitte erhob sich ein etwa 60-70 Fuß hoher Turm. Oben darauf sah man die kupferne Darstellung einer mit dem Kopf nach unten hängenden Schlange. Die Pfeiler einer der Wandelhallen waren mit Darstellungen von Kaufleuten, Kriegern und Fürsten bedeckt. Im Palast sah man elf gleichfalls aus Kupfer gegossene Menschenköpfe, auf deren jedem der Stoßzahn eines Elefanten angebracht war. 4 Der französische Reisende Landolphe, der Benin im Jahre 1786 besuchte, vergleicht die Stadt mit den bedeutendsten Städten des damaligen Frankreichs. Ihm zufolge lebten in Benin an die achtzigtausend Menschen. 5 So sah Benin im 16.-18.Jahrhundert aus. Von der einstigen Pracht seiner Paläste zeugen die Bronzereliefs und -köpfe sowie geschnitzte Elfenbeinstoßzähne, die sich heute in europäischen und amerikanischen Museen befinden. Die großen Bronzeköpfe stellen Könige von Benin dar und hängen mit der Ahnenverehrung zusammen. In Benin genossen die Könige göttliche Verehrung, der Königsaltar galt als Ahnenaltar des ganzen Landes und der Ahnenkult war Staatssache. Das Ahnenbild wird 3

Vgl.: 0. Dapper, Naukeurige Beschryvinge der Afrikaensche Gewesten van Egypten, Barbarien, Libyen Biledulgerid, Negroslant, Guinea, Ethiopien, Abessinie. Amsterdam 1668. 2. Aufl. 1676, S. 502. • W. Bosman, Nauwkeurige Beschryving van de Guineve Goud-Land en Slave-Kust. Deel I-III. Utrecht 1704, S. 491. 5 A. Tardieu, Senegambie et Guinee. Paris 1847.

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uclzuw-elaogenannt, was als „Schädel des Vorfahren" übersetzt werden kann. Die udzuw-elao des Königs wurden aus Bronze verfertigt. Am Scheitel der Bronzeköpfe befinden sich Öffnungen, in die Stoßzähne von Elefanten passen (Abb. 47-54). Auf diesen sind offenbar die mit den alljährlichen großen Ahnenfeiern zusammenhängenden Prozessionen dargestellt. Der lokalen Überlieferung zufolge wurde zur Regierungszeit des Königs Oguola, d. h. um die Mitte des 13. Jahrhunderts, aus der Stadt Ife der Meistergießer Igwe Ige nach Benin entsandt. Seither gab es am königlichen Hof zu Benin eigene Bronzekünstler. Sie wohnten in einem besonderen Stadtteil in unmittelbarer Nähe des Palastes. Die Kunst des Bronzegusses wurde geheimgehalten, weshalb für die Bronzegießer ein Ratgeber des Königs zuständig war, der dafür sorgte, daß das Geheimnis ihres Handwerks gewahrt blieb. Der von der Umwelt abgeschlossene höfische Charakter dieser Tätigkeit prägte den Kunstwerken von Benin seinen Stempel auf. Die beninischen Königsköpfe zeigen sämtlich eine auffallende Übereinstimnnmg: Sie lassen keinerlei Porträtähnlichkeit erkennen und scheinen alle nach ein und demselben Modell angefertigt zu sein (Abb. 2-7, 12). Die bronzenen Königsköpfe von Benin aus dem 15.-17. Jahrhundert zeigen einen ausgeprägt negroiden Typus, aber die Gesichtszüge sind abstrahierend und schematisch wiedergegeben. Die Augen werden formal behandelt. Das uclzuw-elaostellt den König mit dem traditionellen Kopfschmuck dar - einer geflochtenen Haube mit zwei seitlichen Flügeln. An der Stelle, wo die Flügel befestigt sind, befinden sich große Rosetten, von denen aus Glasperlen bestehende Ansätze ausgehen. Die unter.e Kopfpartie ist bis zmn Mund von einer Art hohem, steifem Kragen bedeckt. Er setzt sich aus Glasperlenschnüren zusammen und wird bei feierlichen Zeremonien getragen. An der Basis des uclzuw-elaosind auf einer Randleiste verschiedene Tiere abgebildet, die offenbar eine Art Verzei~hnis der verschiedenen Titel des Königs vorstellen und vermutlich auf folgende Weise „gelesen" werden sollen: kühn wie ein Panther, stark wie ein Stier, groß wie ein Elefant usw. l\fanche Köpfe, die keine derartige Randleiste haben, stellen möglicherweise die Königinmutter dar, die am Hofe zu Benin ebenfalls Verehrung 'genoß (Abb. 8-11, 13, 14). Übrigens sind die Bronzeköpfe der Könige wie der Königinne~1. von gleicher Art - leblose, majestätisc~e Masken. Die bronzenen Reliefs waren zur Verzierung der Säle und Wandelhallen des Palastes bestimmt. Sie zeigen Könige, Höflinge, Heerführer (Abb. 15-27), europäische Kaufleute (Abb. 28-30), Jagd- und Schlachtenszenen. Die Heerführer sind im Panzer mit daranhängenden Glöckchen dargestellt, die, wie das Volk von Benin glaubte, Zauberkraft besaßen (Abb. 15-17, 46). Das Tragen solcher Glöckchen war ein Attribut der Macht. Die gesamte 16

Aufmerksamkeit des Künstlers galt der Wiedergabe der Einzelheiten. Besonders sorgfältig ausgeführt sind die Verzierungen am Gürtel (Abb. 20), die Spangen des Halsbandkragens mit senkrecht angebrachten Leopardenzähnen (Abb. 17, 19), die Verzierungen der Schwerter und Schilde, die Stickereien der Schurze, die Haartracht und die Hauben. Diese Details ermöglichen eine ziemlich genaue Wiedergabe der Kleidung der Höflinge. Die Gestalten selbst werden jedoch insgesamt summarisch behandelt. Sehr kurze Beine, ein langgestreckter zylindrischer Rumpf, ein unverhältnismäßig großer Kopf, Augen, Nase und Mund von schablonenmäßiger Behandlung - all das steht im Kontrast zur sorgfältigen Wiedergabe der Rangzeichen und der Gewandung. Auf den Reliefs von Benin findet man keine lebendigen Menschen mit individuellen Zügen vor, sie führen vielmehr höfische Würden in ihrer repräsentativen Bedeutung vor Augen. Als in den europäischen Museen die ersten Bronzen aus Benin auftauchten, riefen sie allgemeine Bewunderung hervor. In der Vorstellung befangen, daß technisch so anspruchsvolle Werke nicht von Afrikanern ausgeführt sein konnten, schrieben viele Forscher die Bronzen von Benin indischen oder europäischen Meistern zu. Diese Ansichten erwiesen sich sämtlich als irrig. Die Bronzen von Benin sind tatsächlich Arbeiten heimischer afrikanischer Meister. Das beweist u. a. die Feststellung, daß die Gesichter der europäischen Kaufleute wie diejenigen von Negern behandelt sind und sich nicht von denen der Höflinge oder der Soldaten unterscheiden (Abb. 17, 29). Dabei hat der Künstler von Benin alle für ihn ungewöhnlichen Einzelheiten festgehalten; das beweisen das lange Haar, die Bärte und insbesondere die sorgfältige Wiedergabe der zeitgenössischen europäischen Kleidung. Interessanterweise ist es ihm nicht gelungen, die Spangen und Knöpfe richtig nachzubilden. Ein Teil der Reliefs zeigt Tiere (Abb. 31-36). Erwähnt seien vor allem die Darstellungen von Panthern und Schlangen und auch solche des elektrische Schläge versetzenden Rochens, die bei den Kulthandlungen eine große Rolle spielten. Zu den Kunstgegenständen gehören große bronzene Köpfe von Pythonschlangen (Abb. 37 und 38) ebenso wie rituelle Szepter (Abb. 40, 41). Im Vergleich zu den Menschendarstellungen überrascht die Bronzefigur eines Hahnes in natürlicher Größe durch ihren Realismus (Abb. 39); besonders sorgfältig ist sein Federkleid behandelt. Die bei aller Naturtreue zu stark geratenen Beine des Vogels sind auf den technisch bedingten Umstand zurückzuführen, daß dünnere Beine die allzu schwere und massive Hahnenfigur nicht tragen könnten. Die Kultur der Yoruba und die von Benin übte ihren Einfluß auf fast alle Völker der Guineaküste von der Nigermündung bis zum Volta und weiter westlich aus. Die Kunst des 17

Bronzegusses ist bis in unsere Zeit bei zahlreichen Völkern Oberguineas und Kameruns verbreitet (Abb. 101, 103). Die erhaltenen Denkmäler der Kunst von Benin sind Werke höfischer Künstler. Sie vermitteln uns eine Vorstellung von ihrer Technik des Bronzegießens. Die übrigen Belege künstlerischer Tätigkeit der mittelalterlichen Meister von Benin haben fast keine Spuren hinterlassen. Die Paläste und Häuser sind verbrannt und mit ihnen die aus Holz verfertigten Kunstgegenstände. Eine umfassende Vorstellung von der damaligen Kunst Benins könnte nur der Gesamtkomplex der Denkmäler vermitteln.

III. Beim Studium der Kunst der Völker Westafrikas muß man sich vergegenwärtigen, daß fast alle ethnographischen Sammlungen, die das Leben und die Kultur dieser Völker widerspiegeln, sich auf die zweite Hälfte des 19. und den Anfang des 20. Jahrhunderts beziehen. Wir müssen daher in Betracht ziehen, daß eine Zeitspanne von dreihundert Jahren die in den Museen verwahrten westafrikanischen Bildwerke von denjenigen Benins trennt. Die bedeutendste Äußerung künstlerischen Schöpfertums der westafrikanischen Völker des 19.-20. Jahrhunderts stellt die Holzplastik dar - Statuetten und Masken. Fast sämtliche Statuetten Westafrikas sind verhältnismäßig klein. Großen Holzplastiken begegnet man selten. Meist handelt es sich dabei um Memorialpfähle auf Grabhügeln. So sind die Plastiken vieler Völkerschaften am Oberlauf des Nils beschaffen. Sie bestehen aus einem roh bearbeiteten Baumstamm mit summarischen Darstellungen der Gestalt des Verstorbenen wie auch seines Besitzes und seiner Viehherden. Zu den Großplastiken gehören verschiedene Pfähle, die am Thron des Häuptlings aufgerichtet wurden (Abb. 92, 94, 99), Pfosten und Rahmen von Türen und Fenstern, Pfähle, die das Dachgerüst des Hauses trugen, und auch hölzerne Trommeln (Abb. 93). Trommeln dieses Typs bestehen aus einem ausgehöhlten Baum.stamm und werden gewöhnlich im Dorfzentrum unter einem Wetterdach aufbewahrt. Mit Hilfe solcher Trommeln werden Nachrichten von Dorf zu Dorf weitergegeben. Sie sind eine Art Telegraphen, die in den Wäldern Westafrikas lange vor der Entdeckung durch die Europäer existierten. Diese Trommeln sind reich verziert, oft mit Tierformen. Die Großplastik ist ziemlich roh ausgeführt und entbehrt jener Feinheit und außerordentlichen formalen Meisterschaft, die die Plastik kleinerer Maßverhältnisse kennzeichnet.

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Zur Herstellung der Statuetten werden die verschiedensten Holzarten verwendet, von den härtesten - dem schwarzen, dem roten, dem sog. eisernen u. a. - bis zu den weichsten. Die aus Hartholz geschnitzten Statuetten haben eine glänzende, glattpolierte, die aus Weichholz verfertigten eine matte Oberfläche, die oft gefärbt wird. Dabei herrschen drei Farben vor: Weiß, Schwarz und Rotbraun. Zur Herstellung weißer Farbe wird Kaolin verwendet, Schwarz wird mit Kohle, Rot mit Tonerde erzielt. Gelb kommt viel seltener vor, wir begegnen dieser Farbe auf den polychromierten Statuetten aus Kamerun und dem Kongo (Abb. 100). Blaue und graue Töne werden lediglich in der Plastik Dahomeys und Südnigerias angewandt (Abb. 69). Die Holzbildwerke haben oft Ergänzungen aus einem anderen Werkstoff: Die Augenöffnungen beispielsweise werden mit Glas oder Metall inkrustiert (Abb. 129, 134). Auch Kaurimuscheln kommen vor und werden mit Pech aufgeklebt (Abb. 140). In manchen Gegenden, vor allem in Kamerun, bemalt man die geschnitzten Kopfmasken und versieht sie mit aufgeklebtem Haar (Abb. 72, 73, 76-78, 82, 83, 85). Es besteht manchmal aus Wollschnüren, die die Haartracht nachahmen (Abb. 72). Teilweise wird die Kopfmaske mit Tierfell überzogen (Abb. 71-86). Hin und wieder kann man auch Holzbildwerken begegnen, die mit dünnen Kupfer- oder Silberblättchen bedeckt sind. Nicht selten werden die mit dem Ahnenkult zusammenhängenden Figuren mit Halsbändern, Knöpfen und Kragen geschmückt (Abb. 133, 134, 138, 144). Bei manchen Völkern des Kongo, wie z. B. den Warega (oder Balega), begegnet man Artefakten aus Elfenbein (Abb. 135, 139, 140). Auf den aus diesem Werkstoff geschnitzten Statuetten werden Haupthaar und Tätowierung durch ein eingebranntes Punktornament oder durch kleine Ringe mit einem Punkt in der Mitte angedeutet. Unter den Plastiken aus dem Kongo ragen die Figuren der Baluba durch die Eleganz ihrer Proportionen hervor (Abb. 124, 125, 137, 138, 144). Sie unterscheiden sich auch durch die eigenartige Behandlung des Kopfes, der rund ist und eine hohe kahle Stirn mit typischer Haartracht zeigt; das Haar ist am Scheitel ausrasiert und am Hinterkopf kreuzförmig geflochten. Die Haartracht ist nicht immer die gleiche, und wenn wir die Geschichte und die Sitten der Baluba besser kennen würden, wäre es wahrscheinlich möglich, danach viele Figuren genau zu datieren, da sich in Afrika die Mode der Haartracht, des Haarschmucks u. ä. ebenso wie in Europa mit der Zeit ändert. Bei der Behandlung des Kopfes wird sorgfältig die Tätowierung oder genauer gesagt das Narbenmuster festgehalten. Die dunkle Haut des Negers macht eine Tätowierung unwirksam. Die afrikanische Tätowierung besteht aus Einschnitten in der Haut, die bei der Heilung Narben von rötlichvioletter Färbung hinterlassen.

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Sie werden gewöhnlich im Gesicht, auf Brust, Bauch oder Rücken angebracht, und diese Merkmale ermöglichten eine .Bezeichnung der Stammeszugehörigkeit (Abb. 110, 125, 138, 139). Heute wird eine derartige Tätowierung nur noch in wenigen Gegenden Afrikas angewandt. Im Gegensatz zum Kopf ist der Rumpf der Holzfiguren fast immer unverhältnismäßig klein und wird um vieles schematischer behandelt, aber immer werden das Geschlecht, die Stammesmerkmale und der Nabel hervorgehoben. Die Maßverhältnisse von Kopf und Rumpf ändern sich, je nachdem sich der Charakter der Darstellung wandelt. So haben jene Statuetten der Bakongo, die Krankheitsdämonen - z. B. des Wechselfiebers, der Blattern usw. - darstellen, so große Köpfe, daß diese nahezu zwei Fünftel der Figur in Anspruch nehmen, wobei der Künstler bestrebt war, durch den schreckenerregenden Gesichtsausdruck die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Plastik zu lenken. Wenn der Künstler jedoch einen Ahnen darstellt, muß er alle charakteristischen Merkmale des konkreten Menschen festhalten, weshalb die Figur in diesem Fall regelmäßigere Proportionen erhält. Will er z. B. zeigen, daß der Ahne ein großer Jäger war, so vergrößert er auf Kosten des Kopfes den Rumpf, um darauf die Tätowierung, die Narben, die Amulette usw. festzuhalten. Bei einigen Ahnendarstellungen fühlt man das Bemühen des Künstlers, nicht nur die Porträtzüge des Verstorbenen, sondern auch alle Besonderheiten seines Äußeren einschließlich physischer Mängel wiederzugeben. Die Behandlung der Nase, der Augen, des Mundes, der Ohren hat gewöhnlich ihre besondere Tradition, die die Plastiken eines bestimmten Volkes kennzeichnet. Wenn der Schnitzer die Figur zu bearbeiten beginnt, hat er stets ein zylinderförmiges Stück Holz vor sich. Der bekannte Kunstwissenschaftler Roger Fry behauptet, daß ,,der afrikanische Künstler die Form dreidimensional auffaßt und offenbar keine Mühe scheut, eine zweidimensionale flächige Darstellung zu meiden. " 6 Eine derartige Fragestellung ist an sich unrichtig, da sie von der Praxis des zeitgenössischen europäischen Bildhauers Ausgang nimmt, eines Künstlers, der die einschlägigen Schulen besucht und sich an die :flächige Darstellung gewöhnt hat. Beim afrikanischen Schnitzer gibt es keine solche Gewohnheit. Eine Eigenart vieler Statuetten aus dem. Kongo sind Vertiefungen in Kopf und Bauch, die eine besondere Bedeutung haben. In sie wurde nämlich eine Zaubermischung hineingetan, um die Figur zu beleben. Damit der Geist des Verstorbenen sich in der Figur niederlassen könne, füllte man diese Höhlungen mit einem Pulver aus den verbrannten Knochen des Toten, vermischt mit verschiedenen Gewürzen, und verschloß sie mit einem. Pfropfen ü

Vgl.: L. Adam, Primitive Art. 3. Aufl., London 1954, S. 94-95.

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(Abb. 115,-144). Nach dieser Behandlung wurde die Statuette als beseelt betrachtet. Man wandte sich an sie, um Hilfe zu erbitten. Die Figur wurde in der häuslichen Kultstätte aufgestellt und in Ehren gehalten, solange die Erinnerung an den Verstorbenen lebendig blieb. Übrigens hängen nicht alle „Zauberpulver"-Statuetten mit dem Ahnenkult zusammen. Die meisten Figuren der Völker im Bereich des Kongo an der Westküste Afrikas sind mit verschiedenen animistischen Vorstellungen verknüpft. Obwohl die Bevölkerung des Kongogebiets noch im 16.-17. Jahrhundert teilweise zum Katholizismus bekehrt worden war, blieb der frühere Glaube und Ahnenkult lebendig. Noch in der zweiten Hälfte des vergangenen Jahrhunderts waren die animistischen Vorstellungen der lokalen Bevölkerung von katholischen Elementen durchsetzt. Das kommt in den Statuetten der Bawili und der Bak.ongo zum Ausdruck, die auf Grund ihrer Eigenart unter den Holzplastiken der Kongovölker einen Sonderplatz einnehmen. Diese Figuren werden nkisi genannt. Sie stellen sämtlich eine Menschengestalt mit weit aufgerissenen Augen dar, die hier mit einem Speer, dort mit einem Messer droht und eine schreckenerregende Haltung einnimmt (Abb. 128, 129). Sie sind ziemlich grob gearbeitet; offenbar war es dem Künstler nur um eines zu tun - in der Figur irgendeine wütende Gewalt zu verkörpern. Die nkisi tragen am Körper ein mit einem Spiegel zugedecktes Kästchen, das offenbar einem christlichen Amulett nachgeahmt ist. Der Zauberer, der auch der Schnitzer ist, fertigt solche Statuetten auf Bestellung und gegen Bezahlung an. Wenn die Figur fertig ist, ,,belebt" er sie, indem er sie mit einer besonderen Mischung versieht - mfula si nkisi. Um den Zweck derartiger Statuetten verständlicher zu machen, sei hier als Beispiel der Bannspruch des Besitzers eines Feldanteils zitiert. 7 Du, nkisi, hast das Blut des Opfers gesehen, es getrunken, Ich sage dir, Höre mich an. Du, nkisi, der du Blut getrunken hast, Ich bin dein Gebieter Und dein Zauberer. Ich habe für dich Bohnen gegeben, Ich habe für dich drei Bund Kaurimuscheln bezahlt, Ich habe für dich einen Hahn gespendet, Ich habe für dich einen Bock hergegeben. 7

Der Zauberspruch wird von J. van Wing in Bakongo l.\lfagic, ,,Journal of the Royal Anthropological 1941, T. LXXI, S. 88 angeführt.

Institute",

London,

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Wache auf, nkisi, höre, Sieh, hier ist deine Aufgabe. Dieses Feld gehört mir. Man hat es geplündert. Jemand hat die Palmnüsse gepflückt, die Früchte Nsafu gepflückt. Gib deshalb acht, wer herkommt, um zu stehlen. Schlag ihm den Schädel ein. Das Blut soll ihm aus dem Mund rinnen. Das Blut soll ihm aus der Nase rinnen. Zerschmettere ihm das Rückgrat. Was wirst du tun? Schlag ihn tot. Statuetten ähnlichen Typs werden oft mit Nägeln beschlagen, die in glühendem Zustand in das Holz getrieben werden, damit der in der Figur eingeschlossene nkisi wütend wird und den Befehl seines Gebieters ausführt. Bei den Bakongo finden wir einige hundert verschiedene Typen von Statuetten vor. Weitere Beispiele brauchen wir hier nicht mehr anzuführen. Es genügt, die friedvollen Figuren der Baluba mit den expressiven der Bakongo zu vergleichen, um zu verstehen, wie mannigfaltig in Form und Bestimmung die Holzstatuetten Westafrikas sind. Die westafrikanische Plastik ist jedoch vor allem durch ausgezeichnete, künstlerisch wertvolle Masken berühmt. Die aus Holz geschnitzte Maske krönt das Tanzkostüm, das an sich schon große ästhetische Werte aufweist. Um den künstlerischen Inhalt der Maske in seiner ganzen Breite zu erfassen, wird man sie am besten zusammen mit der Kostümierung des Tänzers beurteilen. Farblich bilden Kleidung und Maske ein Ganzes. Die schwarzen Masken der Sande oder Bundu in der Sierra Leone (Abb. 59) werden mit schwarzen Fransenkostümen getragen, die polychromen Masken aus dem Kongo (Abb. 111, 114, 116, 118-123) mit bunten, aus Raphiabast geflochtenen Tanzkostümen. Dabei sind die maskierten Köpfe greller als die Gewänder, weshalb sie die Aufmerksamkeit auf sich lenken. Die geflochtenen Kostüme werden in der Regel mit weißen oder roten Erdfarben bemalt und zeigen matte Töne, die Masken hingegen, die meist aus leichten Hölzern verfertigt sind, satte und leuchtende. Die in der Farbbehandlung bescheideneren l\tlasken der Bapende mit weißem Gesicht und schwarzer Umrahmung sind von zahlreichen wallenden trockenen und ungefärbten

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Palmfasern umgeben, die den gesamten Oberkörper des Tänzers vollständig verhüllen. Die Maske ist untrennbar mit der Art der Bewegung des Tänzers verbunden. Die großen und schweren, für feierliche Prozessionen bestimmten Masken bewegen sich langsam, von einer Seite zur anderen schaukelnd, inmitten der Menge. Bei anderen Zeremonien bewegt sich der Tänzer schneller, er dreht sich heftig wirbelnd im Kreise, wobei sich sein Palmfasergewand bauscht und ihn gleich einer "\,,Volkeumhüllt, aus der die Kopfmaske hervorragt. Schließlich stellen manche Masken Tiere dar, und man trägt sie bei Tänzen, die die Bewegungen dieser Tiere imitieren (Abb. 102, 104-106). Der Bestimmung der Maske entspricht auch ihr Gewicht. Es gibt bis 30 kg schwere Stücke, die nur eine langsame Fortbewegung gestatten. Die leichtesten - sie sind in der Mehrzahl - wiegen 5-10 kg, aber es kommen auch noch leichtere vor. Man unterscheidet die Masken auch nach ihrer Form: Die Kopfmaske trägt der Tänzer auf dem Kopf. Das Kostüm verbirgt dann diesen und auch den Körper. Oft wird die .Maske über den Kopf gestülpt und lastet mit ihrem ganzen Gewicht auf den Schultern des Tänzers. Ist sie allzu schwer, so wird sie mit besonderen Haltegriffen versehen und mit den Händen festgehalten. Eine sehr große Maske tragen zwei Tänzer gemeinsam, die das Gewand verhüllt und die sich im gleichen Rhythmus fortbewegen. Die Kleidung des Tänzers behindert meist nicht seine Bewegungen. Sie ist aus Raphiafasern gewebt und stellt eine Hemdhose dar, die am Rücken zugeschnürt wird und die ganze Gestalt eng umschließt. Ein andermal wieder ist das Tanzgewand aus Stoff genäht und hat Beutelform. In diesem Fall werden Büschel von Fasern, Blättern, trockenem Gras usw. aufgenäht. Die Masken sind meistens mit dem Ahnenkult verbunden. Jede an den Tänzen teilnehmende Maske hat ihren besonderen Namen, ihre besonderen Riten, ihre Bewegungen und ihr Lied. Auf die Art dieser Lieder läßt folgendes Beispiel schließen: Am Ausgang der Trockenzeit vor Beginn der Aussaat wird bei den Stämmen des Dogon-Verbands das Fest Sigi gefeiert. Auf dem großen Dorfplatz versammeln sich die 1\,fenschen, und einer der Dorfältesten singt, indem er die erschienenen Masken vorstellt, z.B. folgendes Lied (und die übrigen Teilnehmer der Zeremonie stimmen ein) :8 Ins Dorf kommt die Maske mit den feurigen, feurigen Augen. Die Augen der Maske sind die Augen der Sonne; 8 Dieses Lied in der Dogon-Sprache wird in der Studie von M. Griaule, Masques Dogons, Travaux et Memoires de !'Institut d'Ethnologie, vol. XXXII., Paris 1938, S. 177 angeführt.

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Die Augen der Maske Die Augen der Maske Die Augen der Maske Die Augen der lvfaske Die Augen der Maske Die Augen der Maske Sie brennen, brennen,

sind die Augen sind die Augen sind die Augen sind die Augen sind die Augen sind die Augen brennen.

des des des der der der

Feuers; Speeres; Pfeiles; Axt; Antilope; Schlange;

Früher waren in ganz Westafrika eigenartige Organisationen verbreitet, die von den Ethnographen Geheimbünde genannt werden. Diese Bezeichnung entspricht nicht ganz, aber sie hat sich in der Fachterminologie stabilisiert. Zunächst hatten diese Geheimbünde gemeinsame Initiationsriten zur Aufnahme Jugendlicher unter die erwachsenen Stammesangehörigen. In der Vorbereitungszeit der Initiation wurden die Jugendlichen von der Stammesgemeinschaft getrennt, um sie mit den Stammestraditionen bekannt zu machen, ihnen die Regeln des Benehmens beizubringen, die Jagdmethoden, die Herstellung des Jagdwerkzeugs, die Kenntnis der Heilkräuter, die Heilung von Krankheiten usw. Die bekanntesten waren die Geheimbünde Poro, Egbo und Bundu. Bei den Völkern der Sierra Leone ga~ es neben dem Männergeheimbund Poro die Frauen vorbehaltene Geheimgesellschaft Bundu oder Sande. In dieser lernten die Mädchen kochen, tanzen und all das, was sie für die Kinderpflege wissen mußten. Dem Bericht eines Reisenden aus dem 17. Jahrhundert entnehmen wir folgendes: ,,In jedem Dorfe gibt es ein großes, von den übrigen getrennt stehendes Haus, in das man die jungen Mädchen tut, um sie während eines Jahres von einem ehrwürdigen Greise unterrichten zu lassen. Am Ende des Jahres tritt die ganze Truppe von Mädchen in feierlichem Aufzuge unter Musikbegleitung aus und begibt sich an einen bestimmten Platz, wo sie einen Tanz aufführen in Gegenwart ihrer Eltern und junger Männer, die nach beendetem Tanz diejenigen, die ihnen am meisten gefallen, zu ihren Frauen erwählen. " 9 Riten solcher Art waren bis in die letzte Zeit in den Wäldern Westafrikas bei den Mende lebendig. Die Maske ,?,o-gbe, in der eine der alten Frauen auftritt, die an der Spitze der Bundu-Gesellschaft stehen, wird aus Leichtholz geschnitzt, mit schwarzer Farbe bemalt und mit Augenschlitzen versehen (Abb. 59). Sie ist stark stilisiert und gibt auf schematische Weise die für die Mende typische Haartracht wieder. Der untere Teil der Maske hat die Form von Ringen, deren Reihung den Halsschmuck andeutet. Das Gesicht ist flach, die Stirn gewölbt, die " Zitiert bei D. vVestennann,

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Die Kapelle, Göttingen

1921, S. 254.

Augen sind halb geschlossen. Während des Rituals wird die Tanzen.de von Zeit zu Zeit durch eine Bastmatte verdeckt, damit sie die Maske abnehmen und frische Luft schöpfen kann. Die Masken der Kongovölker bestehen aus Weichholz und bedecken völlig die Gesichter der Tänzer, die bei den Zeremonien des Männerbundes auftreten. Von ganz anderer Art ist die großartige Maske Mpongbe (Abb. 126, 127). In ihr scheinen die realistischen Traditionen der alten Yoruba-Terrakotten weiterzuleben. Auch diese Maske ist aus Leichtholz verfertigt. Sie spiegelt nicht nur eindringlich die Züge des anthropologischen Typus wieder, sondern sie hat zweifellos Porträtcharakter. Im Grasland von Kamerun existieren die Geheimbünde längst nicht mehr. Demzufolge haben die Masken ihre einstige Sakralbedeutung verloren. Schon am Ausgang des vorigen Jahrhunderts fertigte man sie für den Verkauf an, und sie wurden auf den Märkten in Kamerun neben Haushaltsgegenständen feilgeboten. An den Höfen der Häuptlinge und Sultane trugen die Hofnarren Masken. Eine solche Narrentanzmaske ist die vom Hof des Königs der Buschango stammende und hier reproduzierte (Abb. 111). Sie ist von einfacher zylindrischer Form, und ihre kunstvolle Bemalung läßt alle Formen des Gesichts deutlich werden. Große Halbkreise bezeichnen die stilisierten Augenbrauenbögen; die Augenlider, die Nase und auch ein dreieckiger Vorsprung auf der Stirn treten plastisch aus der Oberfläche hervor. Die untere Gesichtspartie ist ebenfalls bemalt. Das schwarze Haar betont die Linie der Stirn. Die roh bearbeitete Narrenmaske aus Kisiba (Abb. 131) mit runden Öffnungen anstelle der Augen und einem Schlitz anstelle des Mundes ist u. a. dadurch interessant, daß ihr der Schnitzer echte Zähne eingesetzt hat. Mit ihrer hellen Farbe und der glänzenden Oberfläche kommen sie an der schwarzen, mit weißen Strichen versehenen Maske stark zur Geltung. Das spitze Kinn mit dem schmalen Kinnbart verlängert die untere Partie der Maske. Masken kommen vor allem in Westafrika vor: man findet sie bei den Völkern derbewaldeten Kongogebiete, d. h. besonders in der Zone der tropischen Wälder, wo sich länger als andernorts bestimmte alte Institutionen der Sippenordnung erhalten haben. Bei den Yoruba beispielsweise haben sich längst Staaten gebildet, aber die Geheimbünde lösten sich keineswegs auf, wenngleich sich ihr Charakter weitgehend veränderte. Indem sie die früheren Riten beibehielten, verwandelten sie sich in religiöse Bruderschaften bei den Heiligtümern. Die Geheimgesellschaften der Völker Südnigerias sind außerordentlich zahlreich. Die Masken derartiger Bünde werden - im Gegensatz zu allen anderen - meist mit Ölfarbe bemalt. Die übrigen Völker Afrikas verwenden gewöhnlich zerriebene weiße Tonerde und Ocker.

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In den Häusern der Häuptlinge und Würdenträger stellen die Bänke und Schemel nicht selten komplizierte plastische Kompositionen dar. Eine besondere Meisterschaft entfalten die Baluba-Künstler. Ihre geschnitzten Hocker überraschen durch die kunstreiche Bearbeitung des Materials. Man kann sich nur schwer vorstellen, daß ein derartiger Hocker in seinem Urzustand nur ein zylinderförmiger Baumstumpf war. Die afrikanische Skulptur wird gewöhnlich aus einem Stück geschnitzt und besteht nicht aus zusammengefügten Teilen. Weder Leim noch Nägel oder Keile werden verwendet. Eine große Rolle in der häuslichen Wirtschaft spielen Kürbisse. Aus den flaschenförmigen werden die sog. Kalebassen angefertigt - Gefäße für verschiedene Zwecke. Man bindet die Kürbisse noch während des Wachstums ab, um ihnen die gewünschte Form zu verleihen. Diese Kürbisgefäße werden verziert, indem man verschiedene Muster einbrennt. Anderswo wieder werden die Kalebassen bemalt, wobei man an manchen Stellen eine Schicht der Fruchthaut entfernt, um eine matte Oberfläche zu erhalten, und diese Stellen bemalt. Der Zeichnung auf dem Kürbisgefäß liegt gewöhnlich ein Pflanzenornament zugrunde (Abb. 149). Eine außerordentliche Kunstfertigkeit entfalten die afrikanischen Völker auch in der Metallbearbeitung (Abb. 166). Wir haben das bereits bei den prachtvollen, technisch überaus komplizierten Bronzeabgüssen aus Benin festgestellt. So sehen wir, daß das Schaffen der afrikanischen Künstler überaus mannigfaltig ist. Es findet seinen Niederschlag nicht nur in Plastiken und Masken, sondern auch in den verschiedensten Gebrauchsgegenständen.

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KATALOG Frontispiz: Detail eines Elefantenstoßzahns

1

(s. Nr. 48.).

Antilopendarstellung auf Stein. E. Holubs Angaben zufolge „Frühzeit". Größte Breite 26 cm, größte Länge 19 cm. Arbeit der Buschmänner (?), Südafrika. Aus der Sammlung E. Holubs, 1883-1887. Nr. 244-60 2-14 und 46-54 aus der Sammlung der Bronzen von Benin sind ein Geschenk Prof Dr. Hans M~yers vom Jahre 1900 an das Museum für Anthropologie und Ethnographie.

2

Darstellungen von Königsköpfen mit zeremonieller Haartracht in Form eines Netzes aus Glasperlen. Rings um die Augen eine reliefartige Umrandung mit einem Schnurornament. Die Pupillen sind mit Eisen inkrustiert. Über jedem Auge je 3 vertikale reliefartige Erhebungen, die die traditionelle Tätowierung der Einwohner Benins vorstellen. Unter den Augen eine Reihe punzierter Zeichen, die ein mit der Spitze nach unten weisendes Dreieck umschreiben (s. Nr. 12). Den unteren Teil des Kopfes umgibt ein Halsband aus 38 Reihen Glasperlen. Linker Kopf: Auf der Randleiste an der Kopfbasis sind neolithische Äxte, Hände mit dem Dreizack, ein Panther, Stierköpfe und Vögel dargestellt. 48 cm hoch, Basisdurchmesser 33,5 cm. Beschädigt. Nr. 595-1 Rechter Kopf: Auf der Randleiste eine neolithische Axt, ein Panther, Vögel, Stierköpfe, Hände mit Dreizack. 52 cm hoch, Basisdurchmesser 31 cm. Beschädigt. Nr. 595-2

3

Königskopf mit zeremonieller Haartracht

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Derselbe Kopf von rechts.

5

Derselbe Kopf im Halbprofil von rechts.

6

Derselbe Kopf von hinten.

7

Derselbe Kopf. Profilansicht von links.

8

Frauenkopf mit Netzhaube aus Glasperlen und einem kegelförmigen Vorsprung. Um die Augen ein reliefplastischer Rand mit Schnurornament. Punzierte Pupille. Um die Augen eine Reihe gravierter, nicht allzu großer Punzierungen. Über jedem Auge je 3 senkrechte reliefartig hervortretende Zeichen, die die Tätowierung darstellen. Auf der unteren Kopfpartie ein Halsband aus 48 Reihen Glasperlen. Auf der den Kopf umgebenden Randleiste eine neolitische Axt. 4 7,5 cm hoch, Basisdurchmesser 23,5 cm. Nr. 595-4

(s. Nr. 2 rechts).

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9

Derselbe Kopf en face.

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Detail eines Frauenkopfes (s. Nr. 14).

11

Frauenkopf (s. Nr. 14) im Halbprofil von links.

12

Detail eines Königskopfes (s. Nr. 2 links).

13

Detail eines Frauenkopfes (s. Nr. 14).

14

Frauenkopf mit Haube in Form eines Netzes aus Glasperlen. Die Pupillen sind mit Eisen inkrustiert. Um die Augen ein reliefplastischer Rand. Über den Augen je 3 senkrechte reliefplastische Vorsprünge, die die Tätowierung bezeichnen. Den unteren Teil des Kopfes verhüllt ein Halsband aus 35 Reihen Glasperlen. 38 cm hoch, Basisdurchmesser 25,5 cm. Nr. 595-3

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Platte mit Reliefdarstellung eines Soldaten in voller Kriegerrüstung. Die Augen umgibt ein wulstiger Rand, die Pupille ist mit der Punze eingraviert. Halsband aus 7-8 Reihen Glasperlen, darunter ein Reifen mit Pantherzähnen. Auf der Brust hängt ein Glöckchen. Auf dem Panzer ein Reliefornament, auf Schild und Schurz gleichfalls ein eingraviertes Ornament. Fußreifen aus Reihen von Glasperlen. 43x 19 cm. Beschädigt. Nr. 595-10

16

Dieselbe Platte (Detail).

17

Dieselbe Platte (Detail).

18

Platte mit Reliefdarstellung einer bis zum Gürtel nackten männlichen Gestalt mit Schwert in der Hand. Die Augen umgibt ein wulstiger Rand. Die Pupillen sind punziert. Das Halsband aus 7 Reihen Glasperlen wird nach unten hin durch einen breiten Reifen mit 5 Pantherzähnen abgeschlossen. Der Oberkörper zeigt eine Tätowierung in Form von 5 vertikalen Linien. Auf dem Schurz sind Halbmonde, Rosetten und stilisierte Europäerköpfe eingraviert. Am Gürtel eine Maske, die einen Pantherkopf darstellt. 40x 19 cm. Beschädigt. Nr. 595-8

19

Dieselbe Platte (Detail).

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Dieselbe Platte (Detail).

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Detail einer Platte mit Reliefdarstellung (s. Nr. 22).

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einer männlichen

Gestalt mit Schwert in der Hand

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Platte mit Reliefdarstellung einer bis zum Gürtel nackten männlichen Gestalt mit Schwert in der Hand. Die Augen umgibt ein wulstiger Rand, die Pupille ist mit einer Punze graviert. Am Oberkörper eine Tätowierung aus 5 senkrechten Narben. Halsband aus 5 Reihen Glasperlen, darunter ein Reifen mit 8 Raubtierzähnen. Die rechte Hand und das Schwert sind mit der Platte durch 5 Stifte verbunden. Am Gurt des Schurzes linkerhand eine Maske, die einen Pantherkopf darstellt, rechterhand ein Pantherkopf auf einem Blechplättchen. 43x 18 cm. Beschädigt. Nr. 595-9

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Platte mit Reliefdarstellung einer männlichen Gestalt in langem Kittel mit Stecken in der Hand. Unsymmetrische Gesichtszüge. Die Augen umgibt ein wulstiger Rand, die Pupillen sind punziert. Auf dem Kittel ein graviertes Ornament aus 7 parallelen Streifen mit 2 abwechselnd wiederholten Mustern (rhomboide Blätter und Dreiecke). 34,5x 18,5 cm. Beschädigt. Nr. 595-14

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Platte mit Reliefdarstellung einer bis zum Gürtel nackten männlichen Gestalt mit Helm. Die Augen umgibt ein wulstiger Rand, die Pupillen sind punziert und haben in der Mitte einen Punkt. Halsband aus 7 Reihen Glasperlen. Am Oberkörper eine Tätowierung in Form von 5 senkrechten Linien. An den Handgelenken Armreifen, die ein geometrisches Ornament zeigen. Die Streifen des Schurzes sind ornamentiert. Hinter der linken Hand der Figur ein Schmuckstück mit 5 perlenartigen, mit einem Ornament versehenen Anhängseln. 35 x 20 cm. Beschädigt. Nr. 595-13

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Platte mit Reliefdarstellung eines bis zum Gürtel nackten Mannes mit geflochtenem Helm und einer Glasperlenschnur auf der Brust. Die Augen umgibt ein wulstiger Rand, die Pupillen sind punziert. Stehkragen aus 8 Glasperlenreihen, Halsschnur aus 5 Reihen mit 5 großen Glasperlen am unteren Rand. Am Oberkörper Tätowierung in Form von 5 senkrechten Linien. Den Schurz zieren Reihen von quastenartigen Anhängseln. Arm- und Fußreifen aus Glasperlen. 38x 15,5 cm. Beschädigt. Nr. 595-11

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Platte mit Reliefdarstellung eines bis zum Gürtel nackten Mannes mit einer Haube, die eine Feder schmückt. Nachlässig gearbeitet. Auf der Stirn Tätowierung in Form je dreier senkrechter Relieflinien über jedem Auge. Die Augen umgibt ein wulstiger Rand, die Pupillen sind punziert. Am Oberkörper Tätowierung in Form dreier senkrechter Linien. Der Schurz zeigt ein geometrisches Ornament. 46x 19 cm. Beschädigt. Nr. 595-12

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Platte mit Reliefdarstellung einer männlichen Gestalt in langem Gewand. Die Augen umgibt ein wulstiger Rand, die Pupillen sind punziert. Halsband aus 3 Reihen zylindrisch geformter Glasperlen. Das Gewand zeigt ein graviertes Ornament in Form senkrechter Streifen mit Punktierung, die mit glatten Streifen abwechseln. Die rechte Hand ist abgebrochen, offenbar hielt sie

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ein Schwert und eine Lanze, da in der Platte Spuren dreier abgebrochener 41,5xl8,5 cm. Beschädigt.

Stifte zurückblieben. Nr. 595-15

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Platte mit Reliefdarstellung eines Europäers mit Stock in der Hand. Die Augen umgibt ein wulstiger Rand, die Pupillen sind punziert. Der Bart zeigt gravierte Wellenlinien. Das Gewand ist mit einem gravierten Ornament versehen - schrägen Streifen, deren jeder zweite punktiert ist. Die Schultern und Strümpfe zeigen ein Netzornament mit Punkten in der Mitte jeder Zelle. 35x 19 cm. Beschädigt. Nr. 595-16

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Detail eines Reliefs mit der Darstellung eines Europäers (s. Nr. 30).

30

Platte mit Reliefdarstellung eines Europäers. Nachlässiger Abguß. Umrandete Augen, punzierte Pupillen mit einem Punkt in der Mitte. In der Oberlippe eine Vertiefung. Das Gewand zeigt schräge gravierte Streifen, deren jeder zweite punktiert ist. 42 x 34 cm. Stark beschädigt. Nr. 595-17

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Platte mit Reliefdarstellung eines Leoparden. Schnauze in Reliefarbeit. Das plastisch gewölbte Auge umgibt eine Umrandung. Reliefartige Borsten und Zähne. Das Ohr hat die Form eines Blattes mit graviertem Muster. Der Rumpf zeigt eingravierte große Kreise, zwischen denen ein Punktornament verläuft. 30x45 cm. Beschädigt. Nr. 595-20

32

Dieselbe Platte (Detail).

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Platte mit stilisierter Reliefdarstellung eines Krokodilkopfes. Die Augen umgibt ein breiter Rand mit Gravierung. Auch die obere Kopfpartie ist netzförmig graviert; in der Mitte jeder Einheit befindet sich ein Punkt. Tiefer unten hat der Kopf die Form eines Satteldachs mit einem Streifen in der Mitte und mit einer Ornamentierung aus schrägen Streifen, wobei glatte mit punktierten abwechseln. Die Nüstern sind durch reliefplastische Kreise angedeutet. 36x 18 cm. Beschädigt. Nr. 595-24

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Platte mit Reliefdarstellung eines Fisches. Die Augen sind im Relief mit einem Rand ringsherum dargestellt. Bart und Schwanz sind durch parallele Liniengravierung gekennzeichnet. Rumpf in Satteldachform, in der Mitte ein durchgehender Grat. Darunter gravierte Linien. Der Rumpf zeigt abwechselnd glatte und punktierte Streifen. 23 x 18,5 cm. Beschädigt. Nr. 595-23

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Platte mit Reliefdarstellung einer Schlange. Rhombischer, von oben flacher Kopf. Die Augen sind reliefplastisch in Form von Halbkugeln mit einem gravierten Rand dargestellt. Auf jeder Windung des Leibes ein gravierter Kreis mit einem Punkt in der Mitte. 44x 15 cm. Beschädigt. Nr. 595-18

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Platte mit Reliefdarstellung eines Fisches. Das Relief ist sehr flach. Das Auge umgibt eine reliefplastische Umrandung. Kiemen, Schwanz und Flossen sind mit einer Gravierung aus parallelen Linien versehen. Am Kopf ein netzförmiges Ornament mit einem Punkt in jedem Netzquadrat. Am Rumpf ein breites rhombisches Netz mit einem Punkt in einem der Winkel jedes Rhombus. 20x41 cm. Beschädigt. Nr. 595-21

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Kopf einer Schlange (s. Nr. 38).

38

Kopf einer Schlange. Die Augen sind von einer Umrandung aus 2 reliefplastischen Streifen umgeben. Die Pupillen sind durch inkrustierte große eiserne Nägel kenntlich gemacht. Auf der oberen Kopfpartie 3 reliefplastische Kreise, deren jeder aus 7 Ringen in der Mitte und 2 sie umgebenden Reihen von Ringen besteht. Um den Rachen ein breiteb Ornament, das aus einem Netz von 4 Reihen von Zellen besteht, in deren jeder eine Punzierung angebracht wurde. Die Nüstern sind durch 2 reliefplastische Krei:se mit einem sie umgebenden Rand dargestellt. Die untere Kopfpartie ist glatt. Im Inneren des Kopfes ist eine breite kupferne Lamelle befestigt, die die Zunge darstellt. 56 cm lang, 35 cm breit, (am Ende des Rachens) 21 cm hoch. Beschädigt. Nr. 595-7

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Hahn. Runde, hervorquellende Augen mit einer gravierten Punzierung. Am Hals sind reliefplastisch Federn und der Lappen dargestellt. Hals, Brust, Rumpf, Flügel und Schwanz sind mit einer feinen Gravierung bedeckt, die das Gefieder schön wiedergibt. Am Hinterteil ein breiter After. An den Seiten des Sockels ein Flechtwerkornament, zwischen den Beinen des Hahnes ist im Relief eine Hand dargestellt, die einen Dreizack hält. 52 cm hoch, der Rumpf ist 50 cm lang, der Sockel 5 cm hoch. Nr. 595-6

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Ritueller Pfahl in Form einer eisernen Stange mit Bronzebelag und figuralem Reliefschmuck. Grobe Ausführung. Die Menschengestalten stellen die Zeremonie des Opferfestes, die Leoparden und Hähne die Opfer dar, die Chamäleons, Schlangen und der Pavian versinnbildlichen die Verknüpfung mit der überirdischen Welt Am oberen Ende des Pfahles ist ein Vogel dargestellt, vielleicht ein Greif, der den kultischen Zusammenhang mit den Vögeln symbolisiert, die die Kadaver der geopferten Tiere vertilgen. 165 cm hoch. Nr. 595-27

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Derselbe Pfahl (Detail).

42

Menschengestalt auf quadratischem Sockel. Vorn auf der Haube Darstellung einer Schlange mit dem Kopf nach unten. Die Augen umgibt ein reliefplastischer Rand mit einem gravierten Schnurornament. Pupillen in Reliefdarstellung. Die Augenbrauen sind durch Einschnitte gekennzeichnet. Über jedem Auge 3 senkrechte Narben, die durch Einschnitte wiedergegeben sind. In der Mitte der Brust eine senkrechte Doppellinie, an den Seiten je 2 senkrechte Linien. Am

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Hals die grobe Wiedergabe eines Halsbands aus Glasperlen. Die Gravierung des Oberteils des Schurzes besteht aus Halbkreisen, deren Inneres schraffiert ist. 43 cm hoch, die Basis ist 13 cm breit. Nr. 595-5

43

Dieselbe Gestalt (Detail).

44

Durchbrochener Armreif. Unten ein breiter Rand mit Ringen, die mit Stiften von grober Ausführung durchbohrt sind. 11 cm hoch, 8 cm lang. Nr. 595-30

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Statuette eines Soldaten mit dreieckigem Helm. Grobe Ausführung. Die Augen umgibt ein reliefplastischer Rand, die Pupillen sind durch Punzierung bezeichnet. Über dem rechten Auge sind 3 senkrechte, durch Einschnitte wiedergegebene Streifen erhalten, die die Tätowierung darstellen. Auf der Brust ein Glöckchen, das auf einem dreieckigen Vorsprung liegt. Der Brustpanzer ist mit eingravierter Punzierung geschmückt. Auf der Brust ein Halsband, am Rücken unten eine Verzierung in Gestalt einer Sense. Der Schild zeigt am Rand ein reliefplastisches Linienornament. Die Statuette gehörte wahrscheinlich zu einer vielfigurigen Komposition, wie sie in Benin oft vorkam. 20 cm hoch. Nr. 2026-490

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Glöckchen. Die Kanten und die Ösenränder entlang ein schnurartig gravierter Rand. Die Oberfläche ist an 3 Seiten mit einer Gravierung in Form von Halbmonden mit Innenpunktierung und mit reliefplastischen Scheibchen verziert. An der Vorderseite ist in der Mitte eine Maske angebracht, die ein l\lienschengesicht mit geflochtener Haube auf dem Kopf darstellt. Die Augen der Maske umgibt ein wulstiger Rand. Die Rückseite des Glöckchens ist glatt. Innen hängt an einem metallenen Querhäkchen der Klöppel. 17 cm hoch, 8,5 cm Basisdurchmesser. Nr. 595-28

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Elefantenstoßzahn. Darauf 7 waagerechte breite Streifen mit geometrischem, geschnitztem Flechtwerkornament. Länge (des Bogens) 174 cm. Beschädigt. Nr. 595-33

48

49

Elefantenstoßzahn. Derartige Stoßzähne wurden in die Öffnungen der großen Bronzeköpfe eingesetzt und hingen mit dem Ahnenkult zusammen. Die Spitze hat die Form eines Kopfes mit spitzem Kopfschmuck. Der Stoßzahn ist mit einem geschnitzten Ornament in 8 Reihen verziert, die menschliche Gestalten, Krokodile, Welse, mythologische Wesen, einen stilisierten Elefantenrüssel zeigen. Thematisch handelt es sich anscheinend um eine Darstellung der Prozession Ugie-orozum Gedenken an den Vater des Königs. Länge (des Bogens) 192 cm. Nr. 595-32 Derselbe Stoßzahn (Detail),

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Derselbe Stoßzahn (Detail).

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Derselbe Stoßzahn (Detail).

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Derselbe Stoßzahn (Detail).

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Derselbe Stoßzahn (Detail).

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Derselbe Stoßzahn (Detail).

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Detail von Nr. 56.

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Knieende Frau mit Kind. Die Frau trägt auf dem Kopf eine Schale mit Deckel. Aus Holz geschnitzte Freiplastik. Der Körper ist mit hellbrauner Farbe bemalt, das Haar, die Pupillen und Brauen mit schwarzer Farbe, die Tätowierung auf Wangen und Brust, das Halsband und der Lendenschurz sind gleichfalls schwarz, die Lippen und Teile des Halsbands rot gefärbt. Die Schale ist rotbraun mit einem hellbraunen Dekor. 68 cm hoch. Restauriert. Erworben 1926 von Dr. Moltschanow. Baga (Guinea). Wahrscheinlich hängt die Frauenfigur bei den Baga mit dem Fruchtbarkeitskult zusammen. Nr. 3708-1 a, b

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Dieselbe Figur in steiler Aufsicht.

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Maske eines langgestreckten Menschengesichts mit schmaler gebogener Nase und breit ausladenden Nasenflügeln. Spuren einer Lehmschicht. Die Augen sind durch eingesetzte Metallringe bezeichnet. Im Kinn stecken Nägel, an denen der Bart befestigt war. 32 cm hoch, 15 cm breit. Restauriert. Aus der Sammlung L. Frobenius', Anfang des 20. Jahrhunderts. Kpelle (Gerse) (Liberia). Nr. 1688-147

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Kopfmaske, einen Menschenkopf mit kammartiger Haartracht darstellend. Dunkles Holz, geschnitzt. Hohe Stirn, gerade, nach unten zugespitzte Nase. Im Mund sind 7 Zähne angedeutet. Auf den Wangen Tätowierungen. Der Hals hat die Form von 5 dicken Wülsten. Die Maske stammt vom Frauengeheimbund Bundu. 42 cm hoch, 24 cm Basisdurchmesser. Rissig. Mende (Sierra Leone). Nr. 2026-517

60-63 sind Sukunikung-Kopfmasken - stilisierte DarstellungeneinerAntilope. Kopfmasken dieserArt finden in den mit derFeldarbeitzusammenhängenden Ritualen Verwendungund gehörenzu einem Tanzgewand, das aus der eigentlichenMaske (s. Nr. 61) und dem rituellenKittel besteht. 60

Sukunikung-Kopfmaske. Holz, geschnitzt und geschwärzt (außer der Mähne am unteren Teil des Kopfes). Vorn ist eine Frauenstatuette angebracht, die in der Nase eine Schnur weißer Glasperlen, um den Hals rosa, am Gürtel weißblaue und hellbraune Glasperlen trägt. Auf den Hör-

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nern weiße Glasperlen, in den Ohren weiße und blaue, in der Nase und an den Rumpfenden Kaurimuscheln. Die Haube ist aus Palmblättern geflochten. 70 cm hoch, größte Breite 15 cm. Beschädigt. Bambara (Mali). Nr. 2026-482

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Sukunikung-Kopfmaske. Holz, geschnitzt und geschwärzt. In Nase und Ohren rote und blaue Wollbüschel. An den Hörnern sind graue Haare aus dem Schweif eines Tieres befestigt. Die Haube ist aus Palmblättern geflochten. 57 cm hoch, grbßte Breite 20 cm. Aus der Sammlung L. Frobenius', Anfang des 20. Jahrhunderts. Bambara (Mali). Nr. 1688-1 Gesichtsmaske. Auf dem Grund aus grauem Gewebe sind Streifen aus roten und dunkelblauen Wollfäden aufgenäht, unter denen Kaurimuscheln befestigt sind. Am Oberteil zwei runde, mit Kaurimuscheln umnähte Öffnungen für die Augen. Am unteren Rand sind kleine Stückchen weißen Pelzes angenäht. Der obere Rand ist mit doppelt eingelegtem Baumwollgewebe umnäht, an dessen Enden Schnüre befestigt sind. 43 x 24 cm. Aus der Sammlung L. Frobenius', Anfang des 20. Jahrhunderts. Bambara (Mali). Nr. 1688-13

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Dieselbe Sukunikung-Kopfmaske

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Sukunikung-Kopfmaske. Holz, geschnitzt und geschwärzt. An den Ohren und der Nase Ringe aus weißen Glasperlen. Haube aus Rotanggeflecht, am Rand mit gelbbraunem Gewebe umnäht. 66 cm hoch, 21 cm breit. Beschädigt. Aus der Sammlung L. Frobenius', Anfang des 20. Jahrhunderts. Bambara (Mali). Nr. 1688-12

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Hals eines Krugs in Gestalt eines Menschenkopfes. Ton. 21 cm hoch. Aus den frühen Sammlungen. Elfenbeinküste. Nr. 728-1

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Kopfmaske Tsc!ziwara,eine Antiolpe darstellend. Sie besteht aus zwei Teilen. Der Kopf ist mit Metalldraht am Rumpf befestigt. Holz, geschnitzt, Spuren einer Schwärzung. Augen aus eingelegtem Metall. Haube aus Pflanzenfasern. 38 cm hoch, 76 cm lang. Aus der Sammlung L. Frobenius', Anfang des 20. Jahrhunderts. Verwendung in gleicher Weise wie bei Nr. 60-63. Bambara (Mali). Nr. 1688-16

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Maske (Gong), ein Menschengesicht mit hängender Stirn darstellend. Holz, geschnitzt, geschwärzt. An den Nasenflügeln und Ohren runde, durchgehende Öffnungen. An der Rückseite sind Pflanzenfasern befestigt. Maske des Geheimbundes Kore. Ihr Träger stellt einen Affen vor. 32 cm hoch, 20 cm breit. Aus der Sammlung L. Frobenius', Anfang des 20. Jahrhunderts. Bambara (Mali). Nr. 1688-50

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Frauenfigur. Schwarzer Ton. Derartige Figuren waren Darstellungen Verstorbener aus vornehmer Familie, Aufenthaltsort ihrer Seelen. Die Statuetten wurden auf Altären in der Nähe

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wie auf Nr. 60.

des Friedhofs aufgestellt. 30 cm hoch. Restauriert. beinküste).

Gesammelt 1866 von L. Harro. Anji (ElfenNr. 659-1

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Dieselbe Frauenfigur en face.

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Figur eines Hahnes, auf dessen Kamm, Flügeln und Schwanz eine runde Schale mit Deckel ruht. Von der Schale reichen beiderseits rechtwinklige Plättchen herab zu den Flügeln des Vogels. Holz, geschnitzt. Die Basis ist schwarz, Rumpf und Schale dunkel- und hellblau, der Kopf weiß bemalt. Die Augen sind mit hellblauer Farbe, die Pupillen durch runde Öffnungen bezeichnet. 28 cm hoch. Beschädigt. Joruba (Nigeria). Nr. 2026-543

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Maske in Form eines Menschengesichts. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Stirn und Nase liegen in einer Ebene. Tiefer unten sind in der Nase 2 Öffnungen eingebrannt. Im Mund sind Zähne angedeutet. Seitlich in der Höhe der Augen dreieckige Ohren, um die je zwei Kreise eingebrannt sind. Auf den eingeschnittenen Streifen Spuren weißer Farbe. Über den Augenhöhlen ein eingebrannter horizontaler Streifen. Dem Sammler zufolge hängt die Maske mit dem Fetisch Issong zusammen. 29 cm hoch, 20 cm breit. Aus den frühen Sammlungen. Gesammelt von Liander. Küstengebiet von Kamerun. Nr. 555-80 Die Objekte 71-87 und 89 sind Kopfmasken. Sie stellen aus Holz geschnitzte und mit Antilopenleder überzogenelvfenschenköpfe oder -figuren bzw. Tierköpfe dar. Sie symbolisieren Geister der Ahnen, und zusammen mit einem besonderen Kostüm werden sie bei zeremoniellen Kulttänzen verwendet. Die nachstehend abgebildeten Kopfmasken sammelte A. lvfansfeld in Kamerun in den Jahren 1904-1907. Im Jahre 1910 übergab er sie dem Museum für Anthropologie und Ethnographie.

71

Kopfmaske in Gestalt eines Menschenkopfes. Holz, dunkles Leder, Zähne aus Bein. 18 cm hoch. Beschädigt. Keaka (Kameru:U). Nr. 1604-98

72

Kopfmaske in Gestalt eines Menschenkopfes. Holz, gelbes Leder. Die Tätowierung im Gesicht ist mit schwarzer Farbe hervorgehoben. Die Augen bestehen aus inkrustierten dünnen Bleiplättchen. Zähne aus Holzstückchen, zwei in der oberen Reihe vorn sind angefeilt. Am Kopf sind Pflanzenfasern und aufgereihte rote und blaue Glasperlen befestigt. 28 cm hoch. Beschädigt. Anjang (Kamerun). Nr. 1605-5

73

Kopfmaske in Form eines Januskopfes. Holz, braunes Leder. Die Tätowierung des Gesichts ist mit schwarzer Farbe ausgeführt. Die Augen bezeichnen eingelegte Metallplättchen. Aus Holzstückchen bestehende Zähne, die beiden oberen vorn angefeilt. Am Kopf sind Büschel hellgrauen Tierhaars befestigt. 28 cm hoch. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-88

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74

Kopfmaske in Form eines Januskopfes mit zwei „Hörnern". Holz, helles Leder. Die Tätowierung ist mit schwarzer Farbe ausgeführt. Die Augen bestehen aus inkrustierten Metallplättchen, die Pupillen aus Nägeln. Hölzerne Zähne, bei einem der Gesichter sind die beiden oberen vorn angefeilt. Die Haartracht ist aus Schnüren angefertigt. 28 cm hoch. Beschädigt. Anjang (Kamerun). Nr. 1605-12

75

Kopfmaske in Form eines i\!Ienschenkopfes mit drei runden hölzernen „Hörnern". Holz, gelbes Leder. Brauen, Kinn, ein Teil des Halses und der Nacken sind schwarz gefärbt. Die Augen sind durch eingelegte Metallplättchen bezeichnet. Die Zähne bestehen aus Rotangstückchen. Die beiden oberen vorn sind angefeilt. Auf dem Kopf eine Art Turban aus gelb und schwarz gestreiftem Gewebe. 37,5 cm hoch. Beschädigt. Anjang (Kamerun). Nr. 1605-11

76

Kopfmaske (s. Nr. 73) en face.

77

Dieselbe Kopfmaske (s. Nr. 73) im Profil von der anderen Seite.

78

Kopfmaske in Form eines Januskopfes. Holz, gelbes Leder. Auf der Stirn zwei, um die Ohren je drei runde Vorsprünge. Brauen und Gesichtstätowierung sowie diejenige am Hals mit schwarzer Farbe aufgetragen. Die Augen sind durch Inskrustation von Metallplättchen angedeutet. Menschenhaar. Bei einem der Gesichter ist am Haaransatz in der i\!Iitte eine kleine rote Feder angebracht. Basis aus Rotang. 26 cm hoch. Anjang (Kamerun). Nr. 1605-1

79

Kopfmaske in Form einer sitzenden Frauengestalt. Holz, dunkelbraunes Leder. Die Arme und Beine sind aus einem anderen Stück Holz geschnitzt, die Augen durch Inkrustation gelber Metallplättchen angedeutet. Zähne aus Rotangstückchen, zwei obere und zwei untere sind angefeilt. Am Scheitel ist mit Nägeln ein Wulst aus Pflanzenfasern befestigt, der mit einem dunklen Stoff überzogen ist, und daran sind zwei Kaurimuscheln angenäht. Um den Hals hat die Figur eine Schnur. Basis aus Rotang. 27 cm hoch. Anjang (Kamerun). Nr. 1605-17

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Kopfmaske (Nkang) in Form eines Januskopfes. Über jedem der beiden Gesichter wiederum kleine Köpfe. Holz, helles Leder. Eines der Gesichter ist schwarz gefärbt, auf dem andern sieht man eine Tätowierung, die gleichfalls mit schwarzer Farbe angedeutet ist. Die Nasen aller vier Gesichter sind abgeflacht und nach unten zu spitz. In einem Gesicht sind die Augen durch eingelegte Streifen weißen Pelzes angedeutet, im anderen und in den kleinen Gesichtern durch Metallplättchen. Zähne aus Bein, die beiden oberen vorn sind angefeilt. An dem mit schwarzer Farbe bemalten Gesicht ist ein Bart aus Pflanzenfasern befestigt. Auf den kleinen Köpfen oben Büschel von Pflanzenfasern. 50 cm hoch, 24 cm Basisdurchmesser. Beschädigt. Ekoi (Kamerun). Nr. 1602-197 Dieselbe Kopfmaske en face.

81

38

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Kopfmaske, einen sitzenden Mann darstellend. Holz, hellbraunes Leder. Die Arme und Beine sind aus einem anderen Stück Holz angefertigt und mit Holzstiften am Rumpf befestigt. Die Brauen, die Tätowierung im Gesicht und auf dem Körper sowie die Streifen an den Armen und Beinen sind mit schwarzer Farbe ausgeführt. Eines der Augen bezeichnet ein eingelegtes Metallplättchen, das andere ist verlorengegangen. Menschenhaar. Basis aus Rotang. 25 cm hoch. Beschädigt. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-91

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Dieselbe Kopfmaske im Profil.

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Kopfmaske in Form eines Menschenkopfes mit gedehnten Hängelippen. Holz, geschnitzt und mit schwarzem Leder überzogen. Basis aus Rotang. 13 cm hoch, 13 cm lang. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-73

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Kopfmaske in Form eines Menschenkopfes mit Hörnern. Holz und gelbes Leder. Die Tätowierung im Gesicht ist mit schwarzer Farbe ausgeführt. Zähne aus Rotangstückchen. Augen aus eingelegtem Metall. Haar aus schwarzem Fell. Die Hörner sind aus Holz, die Basis aus Rotang gefertigt. 25 cm hoch. Ekoi (Kamerun). Nr. 1602-195

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Kopfmaske - Schädel eines Sklaven, mit schwarzem Leder überzogen. Nase, Ohren, Zunge, Kinnbart aus Holz. Der Unterkiefer ist mit Rotangstreifen am Schädel befestigt. Die Augenhöhlen sind mit Pflanzenfasern ausgefüllt. Oben sind Haarlocken in die Kopfhaut eingesetzt. Basis aus Rotang. 21 cm hoch. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. Ekoi (Kamerun). Nr. 1602-191

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Kopfmaske aus dem Schädel eines Krokodils. Am Schädel sind Fasern der Raphiapalme befestigt. 21 cm lang, die Fasern etwa 30 cm. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-60

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Maske, ein Menschengesicht darstellend. Weichholz, geschnitzt, geschwärzt. Auf den Wangen und um die Ohren ist reliefplastisch die Tätowierung angedeutet. 35 cm hoch, 22 cm breit. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904--1907. Ekoi (Kamerun). Nr. 1602-196

89

Kopfmaske in Form eines gehörnten Tierkopfes. Holz, geschnitzt. Mit hellem Leder überzogen und mit schwarzer Farbe bemalt. Eines der Hörner ist aus Holz, ein Auge durch ein eingelegtes Metallplättchen angedeutet. Hölzerne Zähne. 22 cm hoch, mit den Hörnern 48 cm lang, 14 cm breit. Restauriert. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-72

90

Tierfigur. Helles Weichholz, geschnitzt. Braun bemalt, die Augen mit weißer Farbe. In der Nase

39

zwei eingebrannte Löcher. Auch die Zähne sind durch Einbrennen angedeutet. 15 cm hoch, 42,5 cm breit. Restauriert. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. Obang (Kamerun). Nr. 1603-96 91

Tierfiguren. Helles Weichholz, geschnitzt. Mit schwarzer Farbe bemalt. Die Beine des oberen Tieres sind mit Nägeln am Rumpf des unteren befestigt. 22 cm hoch, das obere Tier ist 39 cm, das untere 38 cm lang. Restauriert. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-71

92

Häuptlingsthron in Form der unteren Hälfte eines Menschenkörpers. Holz, geschnitzt. Hellbraun und weiß bemalt. Auf der Lehne und seitlich Reliefclarstellungen dreier menschlicher Gesichter, Tiere und Vögel. 107 cm hoch, 39 cm Basisdurchmesser. Beschädigt. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904--1907. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-109

93

Trommel in Form eines ausgehöhlten Baumstumpfes. Auf den Außenwänden geschnitzte Tierfiguren und 4 Menschengesichter. Rot und braun bemalt. 57 cm hoch, 36 cm Basisdurchmesser. Beschädigt. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904--1907. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-108 Häuptlingsthron.

94 95

Stilisierte Figur eines Mannes mit weit geöffnetem Mund. Helles Weichholz, geschnitzt. Auf Stirn, Brust, Armen, Bauch und Beinen reliefplastische Ornamentierung. Augen in Form von Schraubenköpfen. Spitze Nase mit breiten Nasenflügeln. Schwarz gemalte Augenbrauen. 47,5 cm hoch. Restauriert. Keaka (Kamerun). Nr. 2068-6

96

Stilisierte Figuren von Männern mit eiförmigen Köpfen, hervorquellenden runden Augen, spitzen Nasen, breiten Nasenflügeln, wulstigen Lippen. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904--1907. Keaka (Kamerun). Linke Figur: Auf Kinn, Brust, Rücken, Armen und Beinen ein geschnitztes Ornament. Augen in Form von Schraubenköpfen. Mit schwarzer Farbe gemalte breite Augenbrauen. 35 cm hoch. Beschädigt. Nr. 1604-96 Rechte Figur: Auf der Brust ein geschnitztes Ornament. Auf den Augenbrauen Spuren schwarzer Farbe. 41 cm hoch. Beschädigt. Nr. 1604-95

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Menschenfigur mit an den Körper gepreßten verschränkten Händen. Holz, geschnitzt. Weiß und braun, der Sockel schwarz bemalt. Auf der Stirn und um die Augen ist im Relief die Tätowierung angedeutet. Nabel und Brustwarzen aus eingesetzten Holzstückchen. Im Mund Zähne von dreieckiger Form, in der Nase zwei Löcher. Am Scheitel ist ein Stückchen grauen Gewebes angeklebt. Aus den frühen Sammlungen. Gesammelt von Liander. 62 cm hoch. Bantu (West-Kamerun). Nr. 555-89

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Büchse in Form einer menschlichen Gestalt. Holz, geschnitzt. Geschwärzt, Spuren eines Lehmanstrichs. Die Beine sind aus einem anderen Stück Holz geschnitzt und mit Rotangstreifen am Körper befestigt. Halsschnur aus Pflanzenfasern. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. 26 cm hoch. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-99

99

Kultpfähle. Die oberen Enden in Form von Menschenköpfen. Detail. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Linker Pfahl: 12 cm Durchmesser, Gesamthöhe 112 cm. Beschädigt. Nr. 1605-32 Rechter Pfahl: Um die Ohren und auf der Stirn im Relief die Tätowierung. 11 cm Durchmesser, Gesamthöhe 117 cm. Beschädigt. Nr. 1605-33 Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. Anjang (Kamerun).

100

Frauenfigur mit langem Hals und gespreizten Armen. Weichholz, geschnitzt. Gelb, schwarz und weiß bemalt. Mit geschnitzten Ornamenten verziert. Die Arme sind aus einem anderen Stück Holz geschnitzt und am Rumpf befestigt. Im Kopf fünf runde Öffnungen. 43 cm hoch. Restauriert. Aus den frühen Sammlungen. Ostnigeria oder Westkamerun. Nr. 1627-1

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Frauenfigur mit Kopfschmuck, die linke Hand ans Kinn gepreßt. Bronze, gegossen. Die Tätowierung im Gesicht und am Körper ist durch Einschnitte wiedergegeben. Am Rücken eine Schleife in Form eines Zöpfchens. 12 cm hoch. Grasland von Kamerun. Nr. 4790-27

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Kopfmasken in Form von Stierköpfen. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Aus A. Mansfelds, 1904-1907. Anjang (Kamerun). Linker Stierkopf: Die Augen sind von einem mit weißer Farbe gemalten Rand Wurzel der Hörner ein Reliefornament. Im Maul sind die Zähne mit weißer Nüstern sind durch Vertiefungen kenntlich gemacht. 91 cm lang, 15 cm hoch. Rechter Stierkopf: Mit Ausnahme der unteren Ohren, um die Augen, auf den Zähnen Spuren geschnitztes Ornament, das gleichfalls Spuren fungen kenntlich gemacht. 90 cm lang, 15 cm

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den Sammlungen

umgeben. An der Farbe bemalt. Die Beschädigt. Nr. 1605-38 Partie der Hörner gänzlich geschwärzt. An den von Weiß. Auf dem unteren Teil der Hörner ein von Weiß zeigt. Die Nüstern sind durch Vertiehoch. Nr. 1605-37

Stierköpfe mit langen gebogenen Hörnern. Bronze, gegossen. Kamerun. Linker Stierkopf: 17 cm lang. Rechter Stierkopf: 27 cm lang.

Nr. 4790-11 Nr. 4790-12

Kopfmaske in Form zweier großer und zweier kleiner Vogelköpfe. Holz, geschnitzt. Brandmalerei, schwarz, weiß und rötlichbraun bemalt. Augen aus eingelegtem Glimmer. 16 cm hoch, 65,5 cm lang. Restauriert. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-77

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105

Kopfmaske in Form zweier Vogelköpfe. Holz, geschnitzt, rotbraun und schwarz bemalt. Die Augen sind Einlegearbeit aus metallenen Plättchen, die Pupillen durch Nägel bezeichnet. 24 cm hoch, 71 cm lang. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904--:-1907.Keaka (Kamerun). Nr. 1604-74

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Kopfmaske mit Aufsatz in Form eines Chamäleons. Haube aus Rotang, Aufsatz aus Pflanzenfasern. Beides ist in blaues und rotes Gewebe eingenäht, das mit weißen, roten, grünen und rosa Glasperlen bestickt ist. Zwischen Haube und Aufsatz ist ein flacher Stab eingesetzt, der mit Stoff umwickelt ist. 35 cm hoch, 16 cm Durchmesser, Länge des Aufsatzes 132 cm. Grasland von Kamerun. Nr. 4790-1

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Maske, ein weibliches Gesicht darstellend. Holz, geschnitzt. Das Gesicht ist brauen und Lippen sind mit brauner, die Haare mit schwarzer Farbe bemalt. breit. Beschädigt. Aus der Sammlung N. V. Charbeaux d'Artois, 20er-30er hunderts. 1946 vom Museum für Anthropologie und Ethnographie erworben. Derartige Masken werden bei den Begräbnisriten verwendet.

108

Trommler:figur. Holz, geschnitzt. Gesicht und Oberkörper mit weißer, Haartracht, Unterkörper und Basis mit schwarzer, Hals, Stufen und Trommelfläche mit roter Farbe bemalt. Im Gesicht sind die Augen und Lippen mit schwarzer Farbe umrandet. Schwarz sind auch die Brauen und Pupillen. Die Lippen sind rot. Im Mund oben 4 angefeilte Zähne. Auf der linken Hälfte des Rückens ein Reliefornament in Form von Ovalen. 74 cm hoch. Restauriert. Aus den frühen Sammlungen. Bakongo (Kongo). Nr. 194-1

109

Masken, Frauengesichter darstellend. Linke Maske: Holz, geschnitzt. Das Gesicht ist mit weißer Farbe bemalt, die Lippen sind rot, die Haare schwarz. Auf der Stirn ein geschnitzter Reliefstreifen, rot umrandet und mit einem Dreieck in der ]\fitte. 30 cm hoch, 17 cm breit. Aus der Sammlung N. V. Charbeaux d' Artois, 20er-30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Mpongwe (Gabon). Nr. 4706-4 Rechte Maske: Siehe Nr. 107. Nr. 4706-4 Derartige Masken werden bei Begräbnissen verwendet.

110

Figur Nr. 108 von hinten.

111

Tanzmaske: stilisierter Menschenkopf mit einem runden Aufsatz am Scheitel. Holz, geschnitzt. Das Haar ist mit schwarzer, die Stirn mit rötlichbrauner Farbe bemalt, die Umgebung der Augen, die Nase, das Dreieck auf der Stirn und die Ohren sind weiß. Auf der unteren Partie der Maske sind weiße Punkte auf den schwarzen Grund aufgetragen. Auf der Stirn geschnitzte Relieflinien, weiß, rot und schwarz bemalt. Auf der Rückseite der Maske geschnitzte Linien, weiß und

42

mit weißer, Augen31 cm hoch, 14 cm Jahre des 20. JahrMpongwe (Gabon). Nr. 4706-4

rot bemalt, unter den Ohren gebogene lineare Einschnitte von roter Farbe. 42 cm hoch. Aus den frühen Sammlungen. Buschongo (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-33 112

Menschenfigur (Detail). Holz, geschnitzt. Spuren schwarzer Farbe. Mit Reliefornamenten verziert. In dem Kopf stecken zwei Kupfernägel. Der Körper ist in roten und weißen Stoff mit Spuren eines Lehmanstrichs eingewickelt. 25,5 cm hoch. Beschädigt. Aus der Sammlung N. V. Charbeaux d'Artois, 20er-30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Fang (Gabon). Nr. 4706-15

113

Dieselbe Figur in Gesamtsicht.

114

Tanzmaske in Form eines Menschenkopfes. Holz, geschnitzt. Gesicht und Umgebung der Ohren weiß, das übrige schwarz und rot bemalt. Das Gesicht umrahmt ein roter Streifen. Unter den Augen sind mit schwarzer Farbe je 3 horizontale Streifen gemalt, die Tränen darstellen. Dreieckige Nase mit zwei Nasenlöchern. Im Mund dreieckige Zähne. In den im unteren Teil der Maske eingebrannten Öffnungen sind Pflanzenfasern befestigt. 26 cm hoch. Restauriert. Aus den frühen Sammlungen. Bajaka (oder Basuku) (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-46

115

Figur eines Mannes mit Kinnbart. Braunes Holz, geschnitzt. Augen, Bart und Haartracht schwarz gefärbt. Haar und Bart zeigen ein reliefplastisches Ornament. In Bauch, Ohren, Mund und Kopf sind runde Öffnungen eingebrannt. 17,5 cm hoch. Aus den frühen Sammlungen. Basonge (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-77

116

Tanzmaske

117

Menschenfigürchen mit einer Schale in der linken Hand. Holz, geschnitzt. Rötlichbraun bemalt. Aus den frühen Sammlungen. Bena-Lulua (Kongo-Kinshasa). Linkes Figürchen: Gesicht, Hals, Rumpf und Arme sind mit einem Reliefornament verziert. 26 cm hoch. Restauriert. Nr. 1647-34 Rechtes Figürchen: Haar, Hals und Unterkörper sind mit einem Reliefornament verziert. 24 cm hoch. Beschädigt. Nr. 1647-35

118

Maske in Form eines Menschengesichts. Holz, geschnitzt. Bemalung aus alternierenden Streifen roter, weißer und brauner Farbe. Pupillen und Mund sind durch eingesetzte kupferne Nägel bezeichnet. Auf der Rückseite ist in eingebrannten Löchern ein Haarnetz aus Pflanzenfasern angebracht. In der unteren Partie der Maske sind runde Öffnungen eingebrannt, in denen offenbar ein Bart befestigt war. 42 cm hoch, 20 cm breit. Beschädigt. Beginn des 20. Jahrhunderts. Baluba (?), (Kongo-Kinshasa). Nr. 2068-7

119

Dieselbe Maske en face.

(s. Nr. 114) im Profil.

43

120

Tanzmaske in Form eines Menschenkopfes mit einem Vogel am Scheitel. Holz, geschnitzt. Das Gesicht mit weißer, die übrigen Teile mit schwarzer Farbe bemalt. Auf den Wangen je zwei vertikale schwarze Streifen. Am Stirnansatz ein Reliefornament. Am unteren Teil der Maske sind Pflanzenfasern befestigt. 38 cm hoch. Aus den frühen Sammlungen. Bajaka (oder Basuku) (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-47

121

Dieselbe Tanzmaske (Detail).

122

123

Tanzmaske in Form eines Menschenkopfes mit zwei gekrümmten Hörnern. Holz, geschnitzt. Mit roter Farbe bemalt, an manchen Stellen scheint die Schwärzung hindurch. Im Gesicht Spuren von Weiß. Auf den Wangen sind vertikale Reliefstreifen eingebrannt. In den Ohren runde Öffnungen. An der unteren Partie der Maske sind in eingebrannten Löchern Pflanzenfasern angebracht. 43 cm hoch. Beschädigt. Aus den frühen Sammlungen. Baluba (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-72 Dieselbe Tanzmaske von vorn.

124

Detail des Hockers (s. Nr. 125).

125

Hocker in Form eines weiblichen Torsos. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Auf Bauch und Scheitel ein Reliefornament. Halsband und Gürtel aus weißen, roten und dunkelblauen Glasperlen. 40 cm hoch, 25 cm Durchmesser. Restauriert. Aus den frühen Sammlungen. Baluba (Kongo-Kinshasa). Nr. 2100-21

126

Maske, realistisch das Gesicht eines älteren Mannes wiedergebend. Helles Weichholz, geschnitzt. Spuren grüner Farbe. Lippen und Kinn stark vorstoßend, abstehende Ohren. 28 cm hoch, 22 cm breit. Vom Holzwurm beschädigt. Aus der Sammlung N. V. Charbeaux d'Artois, 20er-30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Mpongwe (Gabon). Nr. 4706-9

127

Dieselbe Maske en face.

128

Menschenfigürchen (nkisi). Holz, geschnitzt. Das Gesicht ist mit roter und schwarzer Farbe bemalt, auf dem Körper Spuren von Weiß. Die Augen sind weiß, die Pupillen schwarz gemalt. In einem Auge ein Stückchen Glimmer in Einlegearbeit, im anderen Glas. Auf Scheitel und Bauch Spuren eines schwarzen Lehmanstrichs. In den Rumpf wurden Metallplättchen hineingetrieben, deren Oberfläche mit verschiedenfarbigen Stückchen Stoff umwickelt ist. Hose und Halsband aus Pflanzenfasern. Das Halsband ist in der Mitte mit Leder umwickelt. 52 cm hoch. Beschädigt. Figürchen dieser Art werden zum Vertreiben böser Geister verwendet. Aus den frühen Sammlungen. Balu ba (Kongo-Kinshasa). Nr. 1190-46

44

129

Dasselbe Figürchen

(Detail).

130

Tanzmaske in Form eines Menschengesichts. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Auf den Wangen Reliefstreifen. Oben Spuren eines Lehmanstrichs. In die Nase eingefädelt weiße und grüne Glasperlen. Zähne aus Bein. Im rechten Ohr ein Kupferring. 26 cm hoch, 17 cm breit. Seltenes Beispiel einer Bongo-Plastik. Sammlungen V. V. Junkers aus der Zeit seiner Reisen, 1877-1886. Bongo (Sudan). Nr. 5228-3

131

Maske in Form eines Menschengesichts mit weit geöffnetem Mund. Holz, geschnitzt, geschwärzt. An der Oberfläche eingetiefte Streifen mit Spuren weißer Farbe. Im Mund sind in entsprechenden Löchern 6 Menschenzähne angebracht. Im spitzen Kinn 5 runde Öffnungen rn.it Resten des aus Fell angefertigten Kinnbartes. Seitlich je 2 Öffnungen, wo Versteifungsstäbe hindurchgezogen wurden. 42 cm hoch, 28 cm breit. Der Beschreibung des Stifters zufolge gehörte diese Maske dem Hofnarren des Sultans von Kisiba. Aus den frühen Sammlungen. Basiba (Uganda). Nr. 1850-5

132

Maske, ein Menschengesicht mit Haartracht in Form von Wülsten darstellend. Holz, geschnitzt. Bemalung weiß, gelb und schwarz mit Spuren von Rot. Über den Ohren ein reliefplastisches Ornament mit Spuren roter Farbe. Um die Ohren sind je 2 runde Öffnungen eingebrannt. Unterhalb der Nase 2 längliche Vertiefungen. 28 cm hoch, 17 cm breit. Beschädigt. Aus der Sammlung N. V. Charbeaux d'Artois, 20er-30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Mpongwe (Gabon). Nr. 4706-8

133

Figur eines Mannes im Mantel und mit einem Federbusch auf dem Kopf. Holz, geschnitzt. Das Gesicht hat einen schwarzen Lehmanstrich, der Kopf einen braunen, der Körper (außer dem Bauch) einen roten. Die Augen sind Spiegelglassplitter. Im Mund sind die Zähne angedeutet. Um den Hals ein aus Pflanzenfasern geflochtenes Halsband und ein hölzerner, birnenförmiger Gegenstand. In der Brust steckt ein Nagel, an dem ein Beutel aus Pflanzenfasern hängt. Im Bauch eine rechtwinklige Öffnung, in der ein Stückchen Fell steckt; um die Öffnung Spuren eines Lehmanstrichs. Der Mantel besteht aus Pflanzenfasern. 50 cm hoch. Beschädigt. Sammlung N. V. Charbeaux d'Artois, 20er-30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Fang (Gabon) oder Bakongo (Kongo). Nr. 4706-11

134

Dieselbe Figur (Detail).

135

Figürchen eines Krokodils. Elfenbein, geschnitzt. Mit einem reliefplastischen Ornament verziert. 17 cm lang. Warega (Kongo). Nr. 3309-4

136

Ahnenfigürchen.

Holz, geschnitzt. Derartige __ Figürchen wurden zum Andenken der Verstorbe-

45

nen in der Hütte aufgehängt. Aus den Sammlungen N. N. Junkers. 1877-1886. Bari (Sudan). Linkes Figürchen: Ein Auge aus einer Glasperle, das andere fehlt. Am Körper ist ein lederner Riemen befestigt. 30 cm hoch. Nr. 5227-13 Mittleres Figürchen: 24 cm hoch. Nr. 5227-18 Rechtes Figürchen: Um den Hals eine Schnur aus Pflanzenfasern. 29 cm hoch. Nr. 5227-15 137

Detail der Figur eines Mannes (s. Nr. 138).

138

Figur eines Mannes, der eine Maske anlegt. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Am Bauch ein reliefplastisches Ornament. Schurz aus Pflanzenfasern. 54 cm hoch. Aus den frühen Sammlungen. Baluba (Kongo-Kinshasa). Nr. 1850-73

139

Menschenfigürchen. Elfenbein, geschnitzt. Brandmalerei. Warega (Kongo). Linkes Figürchen: Auf Kopf und Bauch ist ein Punktornament eingebrannt, am Hals ein Reliefornament. An den Händen sind Finger, an den Füßen Zehen angedeutet. 13 cm hoch. Nr. 3309-2 Rechtes Figürchen: Auf Kopf, Körper und Händen ein eingebranntes Punktornament. An den Händen sind Finger, an den Füßen Zehen angedeutet. Auf dem scharf abgeschnittenen Rücken 10 Ringe mit in der Mitte eingebrannten Vertiefungen. 14,5 cm hoch. Nr. 3309-2

140

Menschenfigürchen mit Augen aus Kaurimuscheln. Elfenbein, geschnitzt. Der abgeflachte Kopf ist zurückgelehnt. In der Stirn ist ein Stückchen Kauri eingesetzt. Die Arme sind nur schwach angedeutet. 20 cm hoch. Warega (Kongo). Nr. 3309-1

141

Menschenfigürchen. Lehm, schwach gebrannt. Angeklebter Mund. Augen, Nasenlöcher und Mundöffnung sind bloße Vertiefungen. Die Figürchen stellen Verstorbene dar. Linkes Figürchen: 34 cm hoch. Restauriert. Nr. 977-3 Rechtes Figürchen: 35 cm hoch. Nr. 977-2 Erworben 1904. Gesammelt von A. G. Mjagkow. Südwestäthiopien.

142

Dieselben Figürchen

143

Vogel Strauß. Holz, geschnitzt. Schwarz und rot (Augen) bemalt. Auf Rücken und Schwanz ein Reliefornament, am Bauch ein Ornament in Form von Ringen. 39 cm hoch. Aus den frühen Sammlungen. Nigeria (?). Nr. 1627-3

144

Figürchen eines Mannes mit einem Zapfen aus Horn auf dem Kopf. Holz, geschnitzt. Mit Stoff und Leder umwickelt. Weiße, dunkel- und hellblaue Glasperlen und ein Lederriemen sind der

46

(Detail).

Statuette um Hals und Oberkörper gelegt. An einer Schnur aus Pflanzenfasern ist eine Nuß befestigt. An dem Riemen ein Ring aus Kupferdraht. 16 cm hoch. Aus den frühen Sammlungen. Baluba (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-79 145

Dreibeiniger Rundschemel. Holz, geschnitzt, geschwärzt. 22 cm hoch, 26 cm Durchmesser. Aus den frühen Sammlungen. Uganda. Nr. 2100-20

146

Runde Büchse. Holz, geschnitzt, geschwärzt, Spuren roter Farbe. Reliefornament. 12,5 cm hoch, 16,5 cm Durchmesser. Boden 7 x 7 cm, Deckel 9 X 9 cm. Aus den frühen Sammlungen. Buschongo (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-7 a, b

147

Hocker, mit Glasperlen verziert. Holz. Mit Stoff umnäht und mit weißen, grünen, roten, schwarzen, gelben und hellbraunen Glasperlen bestickt. Am Rand sind Kaurimuscheln angenäht. 50 cm hoch, 51,5 cm Durchmesser. Beschädigt. Kamerun. Nr. 4790-40

148

Detail des mit Glasperlen verzierten Hockers (s. Nr. 147).

149

Gestell zum Flechten von Bastmatten. Holz, Rotang. 98 cm hoch, 85 cm breit. Ekoi (Kamerun). Nr. 1602-95 Kalebassen. Heller Kürbis, geschnitzt. Obang (Kamerun). Linke Kalebasse: Ornamentik in Form von Tierfiguren. 27,5 cm Durchmesser. Nr. 1603-47 Rechte Kalebasse: Ornamentik in Form von Tierfiguren und Blättern. 40 cm Durchmesser. Nr. 1603-45 Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907.

150

Hocker mit geschnitzten Menschenköpfchen. Holz, teilweise geschwärzt. Auf den Gesichtern Spuren weißer Farbe. 38 cm hoch, 47 cm Durchmesser. Beschädigt. Bali (Kamerun). Nr. 4790-37 Derselbe Hocker (Detail).

151 152

Korb mit Deckel auf Untersatz in Form zweier Menschengestalten. Rotang; geflochten. Auf den Seitenwänden des Korbes wechseln naturfarbene Rotangstreifen mit solchen von schwarzer Farbe ab. Dei Gestalten sind aus Weichholz geschnitzt und braun gefärbt. Der Korb ist mit Rotangstreifen am Untersatz befestigt. 40 cm hoch, 28 cm Durchmesser. Beschädigt. Grasland von Kamerun. Nr. 4790-5

153

Derselbe Korb.

154

Schemel mit gekrümmter

Sitzfläche, die auf vier Schlangen ruht. Holz, geschnitzt. Auf den

47

Schlangen ist ein Ornament in Form von Ringen eingebrannt. Größte Höhe 31,5 cm, geringste Höhe 21 cm, 50 cm lang, der Sitz ist 21 cm breit. Aus den frühen Sammlungen. Gesammelt von Liander. Duala (Kamerun). Nr. 555-87 155

Schemel mit runder Sitzfläche, die sich auf die Figuren eines Mannes, einer Frau und eines Raubtiers stützt. Holz, geschnitzt. Auf dem Tier ein Ornament in Form eingebrannter Ringe. Haartracht, Ohren, Augen sind bei den Menschenfiguren geschwärzt, ebenso der Rand der Sitzfläche und die Basis. 41 cm hoch, 46 cm Durchmesser. Beschädigt. Grasland von Kamerun. Nr. 4790-36

156

Milchgefäß. Holz, geschnitzt, mit weißer und schwarzer Farbe bemalt. 29 cm hoch, 13 cm Durchmesser an der Basis, 9 cm Durchmesser am oberen Ende. Aus den frühen Sammlungen. Basiba (Uganda). Nr. 1850-24

157

Gefäß aus Leder mit zwei gekrümmten Henkeln. Mit Streifen weißen und braunen Fells überzogen. 19,5 cm hoch. Aus den frühen Sammlungen. Haussa (Nigeria). Nr. 1651-70

158

Quadratisches Kästchen. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Spuren eines Lehmanstrichs. Mit einem geometrischen Reliefornament bedeckt. Der Deckel ist durch Schnüre aus Pflanzenfasern mit dem Kästchen verbunden. 6,5 cm hoch, 16 cmx 17 cm. Beschädigt. Aus den frühen Sammlungen. Buschongo (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-3 a, b

159

Halbmondförmiges Kästchen. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Spuren eines Lehmanstrichs. Ganz (mit Ausnahme des Bodens) mit einem geometrischen Reliefornament bedeckt. Der Deckel ist durch Schnüre aus Pflanzenfasern mit dem Kästchen verbunden. 5,5 cm hoch, 34 cm lang, größte Breite 11 cm. Beschädigt. Aus den frühen Sammlungen. Buschongo (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-1 a, b

160

Doppelgefäß. Holz, geschnitzt, geschwärzt. 19 cm hoch, 58 cm lang, 14 cm und 17 cm Durchmesser. Restauriert. Sammlungen V. V. Junkers aus der Zeit seiner Reisen, 1877-1886. Asande (Kongo-Kinshasa). Nr. 5230-93

161

Links: Kürbisgefäß mit Deckel. Hals, Deckel und Henkel aus Rotang geflochten. 12 cm hoch. Sammlung L. Frobenius', Anfang des 20. Jahrhunderts. Malinke (Guinea). Nr. 1688-84 Rechts: Tabakdose. Holz. Mit Leder überzogen und schwarz gefärbt. Hölzerner Pfropfen, oben mit Baumwollfäden umwickelt. 11 cm hoch. Waschambala (Tanganjika). Nr. 2026-82

162

Gefäß auf drei Beinen n1.it Deckel. Holz, geschnitzt. Die Wände mit einem Reliefornament

48

ver-

sehen und mit weißem Lehm bestrichen. 21 cm hoch, 16,5 cm Durchmesser. Beschädigt. Aus den Sammlungen A. Mansfelds, 1904-1907. Keaka (Kamerun). Nr. 1604-9 163

Farbgefäß. Holz, geschnitzt, geschwärzt, mit einem Reliefornament versehen. Auf dem Deckel ist auf vier Stützen ein Häuptling des Nachbarstammes der Mangebetu dargestellt. 52 cm hoch, 17 cm Basisdurchmesser. Sammlungen V. V. Junkers aus der Zeit seiner Reisen, 1877-1886. Asande (Kongo-Kinshasa). Nr. 5230-96

164

Harfenartiges Saiteninstrument mit Hals in Form eines Menschenkopfes. Holz, geschnitzt, geschwärzt. Der Resonator ist mit Leder überzogen, die Saiten bestehen aus Sehnen. Länge des Bogens 108 cm. Aus den Sammlungen V. V. Junkers, 1877-1886. Asande (Kongo-Kinshasa). Nr. 5230-64 Dasselbe Instrument (Detail).

165 166

Streitaxt (?). Eisen, geschmiedet. Am Stiel Kupferbeschlag, in der Mitte ist der Stiel mit dünnen Kupferstreifen umwickelt. Die Schneitle ist mit 3 eisernen Stäben am Stiel befestigt, einer dieser Stäbe ist gewunden, die beiden anderen sind Flacheisen mit eingravierten Menschengesichtern. Der Stiel ist 40,5 cm lang, die Schneitle 29 cm (den Bogen entlang). Aus den frühen Sammlungen. Basonge (Kongo-Kinshasa). Nr. 1647-86

167

Deckel einer Speiseschale. Farbiger Bast (schwarz, grün, rosa, goldgelb), geflochten. 12 cm hoch, 13 cm Durchmesser. Sammlungen V. V. Junkers aus seiner Reisezeit, 1877-1886. Arabisch (Sudan). Nr. 5223-12

168

Speiseschale mit Deckel. Farbiger Bast, geflochten. Der Bodenrand ist mit Kaurimuscheln umnäht. 29 cm hoch, 25 cm Durchmesser, der Deckel ist 19 cm hoch. Sammlungen V. V. Junkers aus seiner Reisezeit, 1877-1886. Arabisch (Sudan). Nr. 5223-76

49

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VERZEICHNIS IN

DENEN

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DER

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GEGENSTÄNDE

VERÖFFENTLICHT

WURDEN:

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Verschlüsselung Stämme 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20.

Anji Anjang Araber Asande Babindji Baga Bakongo Bakuba (Buschongo) Warega Bali Baluba Balumbo Bambara Bapende Bari Basonge Basu ku Bateke Bajaka Basiba

der

0 21. Bena-Lulua 22. Hauptstadt von Benin 23. Bongo 24. Buschmänner 25. Dogen 26. Duala 27. Ekoi 28. Fang 29. Gerse und Kpelle 30. Haussa 31. Keaka 32. Malinke 33. Mende 34. Mpongwe 35. Njamwesi 36. Obang 37. Senufo 38. Wascham bala 39. Joruba

Sambesi



Salisbury

BILDTEIL