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German Pages 258 [276] Year 2004
Aetas
Claudianea
Eine Tagung an der Freien Universität Berlin vom 28. bis 30. Juni 2002
Aetas Claudianea Eine Tagung an der Freien Universität Berlin vom 28. bis 30. Juni 2002
Herausgegeben von
Widu-Wolfgang Ehlers, Fritz Felgentreu und Stephen M. Wheeler
Κ · G · Saur München · Leipzig 2 0 0 4
Bibliografische Information Der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http:Adnb.ddb.de abrufbar. © 2004 by Κ. G. Saur Verlag GmbH, München und Leipzig Printed in Germany Alle Rechte vorbehalten. All Rights Strictly Reserved. Jede Art der Vervielfältigung ohne Erlaubnis des Verlages ist unzulässig. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck und Bindung: Druckhaus „Thomas Müntzer" GmbH, 99947 Bad Langensalza ISBN 3-598-73020-9
Aetas Claudianea — Zeit für Claudian Eine Tagung an der Freien Universität Berlin im Juni 2002
Der Dichter Claudius Claudianus erlebt seit über dreißig Jahren eine anhaltende Renaissance zumindest des wissenschaftlichen Interesses an seinem Werk. Trotz einer Fülle von Publikationen seit Alan Camerons epochaler Monographie aus dem Jahre 1970 ist bisher dennoch kein Versuch unternommen worden, eine Synthese der relevanten Forschungsfragen und -ergebnisse herbeizuführen. So können wir zwar heute eine gewisse Rehabilitation des Künstlers Claudian konstatieren, seine Bedeutung für die Entwicklung der lateinischen Dichtung aber wird, von verstreuten Randbemerkungen der Aficionados abgesehen, keiner kritischen Würdigung unterzogen. Um an diesem Punkt ein Fazit mit einem Fortschritt zu verbinden, kamen Philologen aus fünf Ländern, darunter sowohl seit langem etablierte Claudian-Experten als auch eine Reihe von Nachwuchsforschern, vom 28. bis zum 30. Juni 2002 an der Freien Universität Berlin zu einer Tagung unter dem Motto Aetas Claudianea zusammen. Der Leitgedanke der Veranstaltung war die Frage, ob und in welcher Weise das Werk Claudians für die lateinische Dichtung der Spätantike repräsentativ ist. Der Titel Aetas Claudianea zielte in zwei Richtungen: Zum einen ging es darum zu ermitteln, wie sich in der Dichtung Claudians die Tendenzen vorbildhaft konzentrieren, die für die Inhalte und die Ästhetik spätantiker Literatur maßgeblich sind. Zum anderen sollten diejenigen zusammengeführt werden, deren Forschung die letzten dreißig Jahre als eine Art „Claudian-Epoche" innerhalb der Klassischen Philologie erscheinen lässt. Den Eröffnungsvortrag hielt Alan CAMERON (Columbia University New York), dessen Monographie über Poetry and Propaganda at the Court of Honorius den Anstoß für eine neue Phase der Claudianforschung gegeben hat. Anknüpfend an seine Studien über die Rolle professioneller, reisender Dichter beschäftigte er sich mit den Gründen für die wachsende Bedeutung klassizistischer Dichtung und die Wiederentdeckung der Autoren des ersten Jahrhunderts n. Chr. in der Spätantike. Claudian sah er dabei nicht als isolierte Größe, sondern als den Höhepunkt einer Entwicklung, die das gesamte vierte Jahrhundert geprägt und
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damit überhaupt erst ein Publikum geschaffen habe, das in der Lage war, Claudians Dichtung zu rezipieren.1 Der vorliegende Sammelband legt über den größten Teil der im Verlauf der Tagung geführten Diskussionen Rechenschaft ab. Mit Blick auf die Ausgangsfrage wird die Sammlung von Beiträgen angeführt, die dem geistigen und literarischen Horizont Claudians in einem allgemeineren Sinne gewidmet sind. Es folgen Studien über einzelne Texte oder exemplarisch behandelte Fragestellungen. Am Ende stehen Beiträge zu Überlieferung und Rezeption Claudians bis in unsere Zeit. Das so dokumentierte Spektrum wurde auf der Tagung selbst durch drei weitere Vorträge erweitert. Die traditionelle Prägung Claudians beschäftigte sowohl John MAKOWSKI (Loyola University Chicago) als auch Maurizio COLOMBO (Scuola Normale Superiore di Pisa). Makowski suchte den Einfluss Lukans gegenüber dem des Statius hervorzuheben: Claudians Rufinus stütze sich zu großen Teilen auf den Caesar der Pharsalia. Colombo erbrachte in einer detailreichen Analyse der Ethnonyme bei Claudian den Nachweis, dass die bunte Ansammlung überkommener und die selteneren zeitgenössischen Völkernamen stets nur auf drei historische Völker zu beziehen sind: auf Hunnen, Goten und Franken. Catherine CONYBEARE (University of Manchester) schließlich beschäftigte sich mit dem beliebtesten Schurken im Werk Claudians, dem Obercubicularius des Kaisers in Konstantinopel, Eutropius. Sie brachte dabei die Eutrop-Invektiven methodisch gegen die Intention ihres Verfassers in Stellung und suchte gerade in der Absurdität der Darstellung einen Beleg für die argumentative Ohnmacht Claudians gegenüber diesem gefährlichen Widersacher Stilichos. Die nun in vollständiger Ausarbeitung vorliegenden Beiträge ergeben ein repräsentatives Bild der gegenwärtigen Schwerpunkte der Claudianforschung. Sie decken Fragestellungen ab, die in ihrer Gesamtschau geeignet sind, ein Bild von der Positionierung Claudians in seiner Zeit, aber auch von seiner Bedeutung für die weitere Entwicklung der lateinischen Literatur in Europa zu vermitteln.
1
Vgl. jetzt Alan Cameron, Poetry and Literary Culture in Late Antiquity, in: Approaching Late Antiquity. The Transformation from Early to Late Empire. Hg. von Simon Swain u. Mark Edwards, Oxford 2004, 327-354.
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Präsenz Roms Die aetas Claudianea setzt der Stadt Mailand als Sitz imperialer Macht kein Denkmal, obwohl der größere Teil von Claudians höfischer Dichtung in dieser Stadt geschrieben und rezitiert wurde. Das Zeitalter Claudians ist allerdings von Mailand geprägt und man muss Claudian im intellektuellen, religiösen und politischen Milieu der kaiserlichen Hauptstadt verorten. Dennoch bleibt die Stadt selbst in seiner Poesie gesichtslos, sie wird weder personifiziert noch werden ihre typischen Charakteristika beschrieben. Stattdessen ist Rom die Stadt, der in Claudians Werken die wichtigste Rolle eingeräumt wird. Während seiner kurzen aber brillanten Karriere in Italien trat der Poet aus Ägypten dreimal in Rom mit Panegyriken in Erscheinung, jedes Mal anlässlich der Inauguration des Konsuls beziehungsweise zum Neuen Jahr. Im Jahr 395 rezitierte er den Panegyricus dictus Olybrio et Probino consulibus, im Jahre 400 De consulatu Stilichonis und im Jahre 404 den Panegyricus dictus Honorio Augusto sextum consuli. Bei allen diesen Anlässen feiert Claudian nicht nur die Herkunft und die Leistung seiner Patrone, sondern er macht Rom zur Kulisse für die Konsularfeierlichkeiten. Mit dem einleitenden Essay dieses Sammelbandes „Claudian and the City: Poetry and Pride of Place" widmet sich Jacqueline LONG der Topographie Roms, der Stadt, in der Claudian sich selbst und seine Patrone verankert. Sie untersucht, wie Claudian in seinen Rom-Gedichten das Lob des Patrons mit den Plätzen und städtebaulichen Merkmalen in Verbindung bringt, die die Identität und die Tradition der Stadt ausmachen. In seinem ersten Auftragswerk, dem Panegyrikus für Olybrius und Probinus, gibt Claudian dem Tiber die prominente Rolle des Sprechers für die Stadt und für das Ideal der Eintracht nach den Wirren des Bürgerkrieges, das durch das Konsulat der Brüder versinnbildlicht wird. Die rostra, die Rednertribüne auf dem Forum, sind der Ort, an dem Stilicho und Honorius ihren Platz in Geschichte und Tradition der res publica einnehmen. Stilicho folgt Camillus, während Honorius dem Staatsverständnis des Reiches Rechnung trägt, indem er sich der Autorität des Senats unterordnet. Claudians Blick auf die heiligen Stätten Roms, auf seine Hügel und Tempel, erinnert das Publikum daran, dass die Stadt das besondere Wohlwollen der Götter genießt und dass sie die eigentliche Heimstatt für glorreiche Herrscher ist.
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Epos Eingang in die relativ kurzen, stets an einem Abend rezitierbaren Dichtungen Claudians finden nicht nur in der Prosapanegyrik etablierte Topoi des Herrscherlobs, sondern auch Elemente der rhetorischen Panegyrik, die Taten und Charakter des Gepriesenen nach einem festen Schema abhandeln. Wenn Claudians Gedichte dennoch der heroisch-epischen Tradition zugewiesen werden, so beruht diese Zuweisung weder auf ihrem Umfang noch auf ihrem Gegenstand noch auf Übereinstimmungen mit der Gesamtstruktur von epischen Vorbildern. Auf das Epos verweisen vielmehr verschiedene gestalterische Aspekte, die als ein dichtes Geflecht die Gedichte überziehen und so zu dem epischen Gesamteindruck beitragen. Claudia SCHINDLER widmet ihren Beitrag „Tradition - Transformation - Innovation: Claudians Panegyriken und das Epos" den Elementen der Tradition, die dem panegyrischen Epos Claudians seinen epischen Charakter verleihen. Sie stellt die epischen Einflüsse auf Claudians Panegyrik systematisch zusammen und untersucht die Möglichkeiten einzelne Elemente zu kombinieren. Dabei geht es ihr insbesondere um die Methoden, wie epische Elemente in die panegyrischen Gedichte integriert werden, und um die Veränderungen, denen sie dabei unterworfen sind. Schließlich führt Schindler Berührungspunkte der Panegyrik Claudians mit anderen literarischen Gattungen an, die ebenfalls Einflüsse der heroischen Epik erkennen lassen, und fragt nach der Funktion epischer Elemente im Dienst des Herrscherlobs. Den Erfolg von Claudians Gedichten erklärt sie mit einer geschickten Neugestaltung des gesamten Reservoirs epischer Tradition, dessen vielfältige Implikationen sich relativ leicht an die panegyrische Situation adaptieren lassen. Claudian hat aber neben seinem zeitgeschichtlichen Werk, den Panegyriken und Invektiven, mit seinem Gedicht über den Raub der Proserpina auch einen zeitenthobenen Mythos neu gestaltet. Die Deutungen des Werkes fallen ganz unterschiedlich aus: einerseits wird De raptu Proserpinae als ein nur vordergründig mythologisches Epos interpretiert, das die aktuellen politischen Themen in allegorischer Form präsentiere, andererseits soll De raptu Proserpinae gerade das kritische Pendant zum übrigen Werk darstellen. Ein Schlüssel zu den programmatischen Grundlagen des Epos ist in den von seinem Inhalt unabhängigen praefationes zu suchen, in deren zweiter der mythische Sänger Orpheus als Hauptfigur erscheint. Mit ihrer Neuinterpretation des Orpheus-Motivs („Das Or-
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pheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae") weist Christine SCHMITZ nach, dass das tragende Motiv des Proserpina-Epos, die Bändigung der wilden Natur, ein Bindeglied zur Vorstellungswelt der politischen Gedichte darstellen kann. In jedem Fall gehe es Claudian um Schutz vor Chaos und Zerstörung durch die ordnende Hand zivilisatorischer Mächte, seien sie göttlicher, staatlicher oder eben poetischer Natur. Religion und Philosophie Die aetas Claudianea begann zu einer Zeit, als der heidnische Kult offiziell durch ein Herrscherdekret verboten und das Christentum die offizielle Staatsreligion geworden war. Der Kaiser Theodosius schlug im September 394 in der Schlacht am Frigidus den letzten Widerstand gegen die christliche Vorherrschaft nieder. Dennoch nutzt Claudian weiterhin die alte Mythologie und Philosophie, um den Anbruch eines neuen Zeitalters zu markieren und um die vornehmsten Christen seiner Zeit zu preisen. Die Forschung ist daher geteilter Meinung, ob Claudian ein überzeugter Christ oder ein überzeugter Heide war. Mit dem Beitrag „Paganus pervicacissimus: religione e ,filosofìa' in Claudiano" sucht Claudio MORESCHINI in dieser Diskussion einen neuen Ansatz, indem er argumentiert, dass Claudian zwar nicht die heidnische Aristokratie unterstützte oder an die alten Götter glaubte, dass er aber in einer heidnischen geprägten Weltanschauung zuhause war, die man als populärphilosophisch charakterisieren könne. Moreschini stellt zum Beispiel neuere Behauptungen der Forschung in Frage, wonach Anzeichen von Claudians christlichem Glauben in der Osterhymne De Salvatore (c.m. 32) zu finden seien, und vertritt die Position Camerons und Charlets, der Dichter habe einfach bei Gelegenheit eine christliche Hymne für seine Patrone verfasst, die aber nicht die Kenntnis spezifisch christlicher Quellen verrate. Vielmehr reichere Claudian seine Dichtung mit Anspielungen auf religiöse und philosophische Vorstellungen der paganen Tradition an. Moreschini beginnt seine Untersuchung von Religion und Philosophie Claudians und, allgemeiner, der aetas Claudianea, mit der Betrachtung des Phönix, den Claudian zum Objekt sowohl eines Epigramms (c.m. 27) als auch eines Gleichnisses im zweiten Buch De consulatu Stilichonis gemacht hat. Moreschini zeigt, dass der Vogel ein philosophisches Symbol für das Konzept des aion bzw. der Unendlichkeit ist. Diese Vorstellung wird am Ende des c. 22 weiter entwickelt, wo Claudian die von der Ouroboros-Schlange umgebene spelunca aevi beschreibt. Moreschini
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setzt Claudians Konzept der Unendlichkeit in Beziehung zu Hermetik und Orphik. Mit Passagen aus In Rufinum, aus der Panegyrik auf das dritte und vierte Konsulat des Honorius und auf das Konsulat des Mallius Theodorus sowie aus De raptu Proserpinae belegt Moreschini, dass Claudian mit Lehrmeinungen vertraut ist, die sich mit einer Reihe philosophischer Schulen (epikureisch, platonisch, neuplatonisch) oder allgemeiner mit der Populärphilosophie der Spätantike identifizieren lassen. Moreschini schließt daraus, dass Claudian kein Dichterphilosoph wie Lukrez oder Manilius ist, sondern ein Dichter mit einem dauerhaften allgemeinen Interesse an den philosophischen Vorstellungen seiner Zeit. Vorlage, Vorbild und Anspielung Die aetas Claudianea ist gekennzeichnet durch die triumphale Wiederkehr klassischer Muster in der lateinischen Poesie. Dass solch eine Renaissance von einem griechischen Dichter ausging, der in Alexandria ausgebildet wurde, ist vielleicht weniger überraschend, als Gibbon und andere es dargestellt haben. Wir wissen viel zu wenig darüber, wie Claudian seine Fähigkeit, Latein in Verse zu setzen, erworben hat. Dass ein solches Talent sich dazu entschloss, als lateinischer Dichter Karriere zu machen, war sicherlich ein Glücksfall für die lateinische Literatur; sein Beitrag zur griechischen Literatur hingegen ist beschränkt auf eine Handvoll Epigramme und die weniger als 100 erhaltenen Verse der Gigantomachie. Dennoch bleibt die Frage wichtig, in welchem Maße Claudians Vertrautheit mit griechischer Dichtung die Komposition seiner lateinischen Werke bestimmt hat. Während bekannt ist, dass Claudians Poesie auch unter dem Einfluss griechischer Modelle steht, war es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, für den Leser dennoch bisher nicht einfach, bestimmte griechische Quellen mit Sicherheit zu identifizieren. In ihrem Aufsatz „Claudian's Greek World: Callimachus" räumt Isabella GUALANDRI ein, dass es mit dieser Art der Quellenforschung Schwierigkeiten gibt, da Claudian den Rückgriff auf griechische Autoren zumeist verbirgt, indem er sprachlich Vergil und Ovid nachahmt. Sie bietet eine Fallstudie darüber, wie Claudian sich heimlich bei Kallimachos bedient, und weist in Werken wie De consulatu Stilichonis, In Eutropium und In Rufinum Anspielungen auf den Delos-Hymnos seines Landsmannes nach. Außerdem scheint Claudian sich in der praefatio zum ersten Buch In Rufinum auch auf den Apollonhymnos des Kallimachos zu beziehen. Dabei geht Gualandri davon aus, dass Claudian nicht erwartet habe, dass diese Anspielungen von seinem Publikum bemerkt würden:
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Kallimachos habe Claudian vielmehr als geheime Quelle der inventio für seine lateinischen Gedichte gedient. Wenn Claudian griechische Dichter in seinen Werken nur heimlich einbezieht, so verfährt er mit lateinischen Dichtern umgekehrt. Deutlich erkennbare Anspielungen auf lateinische Vorbilder sind ein wichtiges Bestandteil der Poetik Claudians. Catherine W A R E S Beitrag „Gildo tyrannus·. Accusation and Allusion in the Speeches of Roma and Africa" konzentriert sich auf die poetische Charakterisierung Gildos als eines Tyrannen in De bello Gildonico. Anstatt davon auszugehen, dass der Vergleich Gildos mit Tyrannenfiguren wie Hannibal und Atreus rhetorische Allgemeinplätze sind, zeigt Ware, dass das Portrait Gildos in den Reden der Roma, der Africa und Stilichos auf bestimmte poetische Quellen zurückgeht. Im einzelnen weist sie nach, dass Claudian sich auf Silius' Punica bezieht, um Gildo als einen für Rom bedrohlicheren Feind zu präsentieren, als es Hannibal war. Anklänge an Ovids Amores 3, 12 und an Senecas Thyestes werden eingeflochten, um den Eindruck zu erwecken, Gildo sei als Tyrann seiner Familie gegenüber zerstörerischer als Atreus. Nach Ware setzt Claudian diese poetischen Anspielungen ein, um zu rechtfertigen, dass Stilicho einen Feldzug gegen den abtrünnigen Statthalter der Provinz Africa organisierte, nachdem der östliche Kaiserhof unter dem Einfluss Eutrops Stilicho zum hostis publicus erklärt hatte. Ware folgt der allgemeinen Annahme, dass Claudians poetische Verunglimpfung Gildos dazu bestimmt war, Stilichos Politik der Versöhnung zwischen der östlichen und der westlichen Hälfte des Reiches zu befördern. Ihr Beitrag kann auch Döpps Auffassung stützen, Claudian habe Stilichos Ruf gegenüber seinen politischen Feinden in Mailand und Rom verteidigt. Metrik Die Metrik Claudians gilt als extremes und damit auch besonders repräsentatives Beispiel für die Regulierungstendenzen, die in den daktylischen Maßen seit Ovid zunehmend zum Tragen kommen. Der beinahe vollständige Verzicht auf Klauseln jenseits der drei Typen condere gentem, conde sepulcro, gente tot annis, die Regulierung der Zäsuren, die stark eingeschränkte Verwendung bestimmter metrischer Schemata und die hochgradige Abneigung gegen Elisionen erwecken bei aller handwerklichen Perfektion den Eindruck einer gewissen Monotonie, die auch darauf zurückgeführt wird, dass Latein nicht die Muttersprache Claudians gewesen sei. Obwohl ein solcher Eindruck als mögliche Folge des metri-
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sehen Extremismus Claudians entstehen kann, ist diese Folge doch nicht zwingend. Die enorme Flexibilität des Hexameters garantiert einem versierten Verskünstler beinahe unbegrenzte Kombinationsmöglichkeiten, selbst angesichts der Einschränkungen, denen Claudian das Versmaß unterwirft. Lucio CECCARELLI nimmt deshalb in seinen „Osservazioni sull'esametro di Claudiano" die alte Frage der Monotonie im Hexameter Claudians wieder auf. Er zeigt anhand ausgesuchter Passagen (z.B. Klage der Ceres nach der Rückkehr in ihr leeres Haus auf Sizilien), durch ausführliche statistische Analysen, dass sich die inhaltlich besonders akzentuierten Passagen auch metrisch von den Durchschnittswerten des claudianeischen Hexameters unterscheiden. Ceccarellis Untersuchung legt den Schluss nahe, dass Claudian auch mit den Mitteln metrischer Variation die emotionale Erregung seiner Figur zum Ausdruck bringt. Dabei muss offen bleiben, ob auffällige Abweichungen von der üblichen metrischen Struktur auf bewusste Entscheidung oder auf ein unbewusstes Gespür für die Dynamik der Dichtersprache zurückzuführen sind. In jedem Fall bedarf das herrschende Urteil, Claudians Hexameter kenne wenig Nuancen, einer Revision. Carmina minora - Spott und Ironie? Während Claudians carmina maiora für die Neubelebung der griechischrömischen Epik und ihrer traditionellen Werte im politischen Kontext der Regierungszeit des Honorius stehen, bieten einige der carmina minora den Beleg für eine ganz andere Seite der aetas Claudianea, nämlich für die hoch entwickelte Kultur des politisch-literarischen Scherzes. Offenkundig liegt ein Hauptproblem dieser Form der Invektive in der Frage, wie ernst man sie überhaupt zu nehmen hat. Franca Eia CONSOLINO untersucht das Wechselspiel zwischen Literatur und Politik in einer Auswahl von Claudians carmina minora, besonders c.m. 22 (Deprecatio ad Hadrianum) und c.m. 50 (In lacobum magistrum equitum), mit einem Seitenblick auf c.m. 21 (De Theodoro et Hadriane) und c.m. 23 (Deprecatio ad Alethium quaestorem). Ihr Ziel ist es zu zeigen, wie Claudian und seine Adressaten, politische Beamte, die auch als Dichter dilettieren, in einem politisierenden literarischen Milieu ihre poetische Kunstfertigkeit zu ironischer gegenseitiger Invektive nutzen. Ein solcher Gebrauch der Dichtung, um über gegenwärtige Ereignisse scherzhaft oder spöttisch zu handeln, muss unterschieden werden von der literarischen Aktivität der Symmachi. Letztere wurde von römischen
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Aristokraten betrieben, die darauf aus waren, ihre Ansprüche in einer politischen Welt, über die sie längst die Kontrolle verloren hatten, mit ihrer gelehrten Meisterschaft über die Poesie der Vergangenheit zu rechtfertigen. Consolinos Beitrag „Poetry and politics in Claudian's carmina minora 22 and 50" besteht aus zwei Teilen, die Claudians Fähigkeit illustrieren, sowohl mit klassischen und als auch mit christlichen Quellen zu spielen. In c.m. 22 bittet Claudian seinen Landsmann Hadrian, der möglicherweise comes sacrarum largitionum war, er möge aufhören, ihn für ein gegen sich gerichtetes Spottgedicht (vielleicht c.m. 21) zu bestrafen. Auf der These von Alan Cameron aufbauend, das Gedicht sei ein literarischer Scherz, behauptet Consolino, dass Claudian der rhetorischen Form der deprecatio eine ironische Wendung gibt. Claudian gibt vor, von der Hand des erzürnten Hadrian eine schreckliche Strafe zu erleiden. Obwohl weit davon entfernt, eine reale politische Situation zu dokumentieren, mimt Claudian hier den Ovid im Exil, indem er die Tristia zum Vorbild nimmt. Er gibt vor, ein schlimmeres Schicksal als Ovid zu erleiden, obwohl Hadrian Claudian anscheinend nur mit Beschimpfungen bestraft hat (paribus concurrere telis; v. 8). Claudian untergräbt die Aussage der deprecatio weiter, indem er am Ende des Gedichts den Gedanken nahe legt, Hadrians Grausamkeit werde den Nil (noster Nilus) veranlassen, für ihn zu weinen. Dieses Bild ruft die topische Trauer der Flüsse um berühmte Dichter ins Gedächtnis und suggeriert damit, dass Claudian sich selbst verherrlicht. Während c.m. 22 einer literarischen Interpretation bedarf, benutzt c.m. 50, In Iacobum magistrum equitum, Consolino zufolge Anspielungen besonders auf christliche Quellen, um Jacobus für sein Vertrauen auf den christlichen Heiligenkult in politischen und militärischen Angelegenheiten zu kritisieren. Consolino nimmt an, dass Claudian das Epigramm nach dem Bellum Geticum geschrieben und dass Jacobus die Dichtung und ihren Helden - Stilicho - kritisiert hatte, weil es beiden an christlicher Frömmigkeit fehlte. Claudian reagiert auf Jacobus' Kritik, indem er wünscht, die Heiligen möchten Jacobus beschützen, wenn er nur aufhören würde seine Dichtung zu kritisieren. Consolino zeigt, dass dieselben Heiligen, die aufgerufen werden, Jacobus im Kampf zu helfen, nicht hilfreich sein können, wenn es um die Verteidigung des Imperiums gegen den Barbaren Alarich geht. Weiterhin ist Claudians Wunsch, Jacobus möge eine unblutige Schlacht gewinnen, selbst doppelbödig, denn er legt nahe, dass der General wenig Verlangen nach einer richtigen Schlacht
hat. Consolinos Aufsatz gibt dem Leser ein Beispiel, wie auch in Claudians carmina minora zwischen den Zeilen gelesen werden kann, indem sie auf literarische und politischen Bedeutungsnuancen aufmerksam macht, die für Claudians Zeitalter charakteristisch sind. Eine weitere deprecatio (c.m. 23 an Alethius) und ebenfalls das Spottepigramm auf Jacobus stehen im Mittelpunkt des Beitrags von Jens MlCHNERS, der die Charakteristika von „Spott und Ironie in Claudians carmina minora" in den Fokus der Betrachtung stellt. Michners geht es um den Anknüpfungspunkt des Spottes, um mögliche Vorbilder und um die Frage der Tradition spottender Dichtung zwischen dem όνομαστί κωμωδείν eines Lucilius und der Sittenkritik bei Horaz. Er zeigt, dass die Adressaten verletzenden Spottes in den c.m. 13, 43 und 44 keine historischen Personen, geschweige denn Zeitgenossen Claudians gewesen sein müssen. Ganz anders hingegen die Stoßrichtung des Jacobus-Gedichtes c.m. 50: Nach Michners' gegen Consolino stehenden Interpretation schließt die Ausrichtung des Spottes auf den Charakter des Jacobus aus, dass sich die Ironie auch auf die christlichen Heiligen bzw. die Heiligenverehrung erstreckt; denn für die Entwicklung der Ironie sei es unwichtig, ob Jacobus häufig christliche Heilige oder die altrömischen Staatsgötter anrief. Es gehe allein darum, Jacobus als jemanden darzustellen, der sich über das normale Maß hinaus an eine höhere Macht zu wenden pflegte. Michners verteidigt gegen Jeep und Gnilka die Echtheit der Verse 15 und 16 des Alethius-Epigramms {c.m. 23) und kommt zu dem Ergebnis, dass Claudian in der Nachfolge von Lucilius und Catull zur Verspottung identifizierbarer Zeitgenossen zurückkehrt. Überlieferung, Rezeption und Nachleben Peter Lebrecht SCHMIDTS „Rezeptionsgeschichtliche Erwägungen zur Claudianüberlieferung" rücken „die eigentliche aetas Claudianea" ins Blickfeld, die sich im plötzlichen und massiven Anwachsen der Handschriften im zwölften und dreizehnten Jahrhundert manifestiert. In Anknüpfung an seine früheren Arbeiten zur Claudian-Überlieferung kritisiert Schmidt sowohl die weit verbreitete Annahme einer posthumen Claudian-Gesamtausgabe, die Stilicho veranlasst habe, als auch das „πρώτον ψευδός· der Claudianphilologie", c. 1 sei ursprünglich gesondert ediert und tradiert und erst sekundär mit den überlieferten Serien der Dichtungen Claudians kombiniert worden: vielmehr sei das Vorhandensein bzw. die Abwesenheit des c. 1 in einzelnen Serien als Bindefehler zu beurteilen und werde so zu einem wichtigen Anhaltspunkt für die Rekon-
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struktion eines Stemma. Schmidt wendet sich erneut gegen die antistemmatische Position J.B. Halls und führt die Claudian-Überlieferung auf vier spätantike Teilausgaben zurück (1. die Carmina minora, 2. De raptu Proserpinae, 3. die vier episch-politischen Gedichte und 4. die eigentlichen Festgedichte), die mit einiger Wahrscheinlichkeit in den libri Claudiani poetae quatuor in einem Katalog des Klosters Bobbio aus dem 9. Jh. repräsentiert waren. Ein entscheidender Wandel in der Wertschätzung Claudians vollzog sich im 18. Jahrhundert, einer Epoche, die im Umgang mit dem lateinischen Erbe Europas eine fundamentale Zäsur darstellt. Aufgegeben wurden nicht nur eine Reihe überkommener Gattungen, darunter Bibelepik, Hirtendichtung und Panegyrik, preisgegeben wurde auch die Rhetorik und damit ein Kernbestandteil der höheren Bildung nach herkömmlichem Verständnis. Die mit dieser Entwicklung einhergehende Wandlung ästhetischer Maßstäbe führte zur Abkehr von Autoren, die nicht in den klassizistischen Kanon der Schulautoren des humanistischen Gymnasiums passten, und verwiesen fast alle Autoren der Spätantike, darunter Claudian, in die Randbereiche philologischen Interesses. Manfred FUHRMANN zeichnet in seinem Beitrag „Claudian in der Neuzeit" die Claudian-Rezeption vor und nach dem 18. Jahrhundert nach. Er definiert dabei zwei Hauptepochen: Während die Phase der rhetorischen Bildung - etwa bei Julius Caesar Scaliger und Joachim von Watt von Bewunderung und Imitation geprägt sei, werde Claudian in der Phase der philologischen Rezeption aus dem Kanon verdrängt und - wie schon von dem noch der rhetorischen Tradition verpflichteten Daniel Georg Morhof (1747) - wegen Geschmacklosigkeit und mangelnder Unmittelbarkeit getadelt. Dennoch habe Claudian bei einer qualifizierten Minderheit seiner Leser (so z.B. bei Mauriz Schuster) immer wieder Anerkennung gefunden. Sich selbst möchte Fuhrmann ebenfalls in die Gegenströmung derjenigen eingereiht wissen, die auch im neunzehnten und zwanzigsten Jahrhundert mit ihrem Lob für die dichterische Leistung Claudians nicht zurückgehalten haben. Dass Claudian im Unterschied zu anderen in Mittelalter und früher Neuzeit beliebten Autoren nie ganz in Vergessenheit geraten ist, zeigt sich auch auf dem Gebiet kreativer Aneignung. Ein besonders anschauliches Beispiel stellt Siegmar D Ö P P („Von Napoleon zu Ludwig XVIII.") mit dem Claudian-Cento des L.A. Decampe (1788-1861) vor, einer Invektive gegen Napoleon, die das wohl späteste Dokument aktiver Claudi-
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an-Rezeption in der Neuzeit repräsentiert. Der heute vergessene Professeur de belles lettres aus Toulouse hatte 1814 in London, Toulouse und Amsterdam einen Cento aus 509 den Werken Claudians entnommenen Hexametern publiziert, in dem Napoleon als ein zweiter Rufinus erscheint. Döpp stützt seine Interpretation des Cento auf eine Darstellung der historischen Begleitumstände und fügt, da der Text nur noch in wenigen, schwer zugänglichen Exemplaren erhalten ist, auf der Grundlage einer Kollationierung der Ausgaben von 1814 eine neue Edition an. Den poetologischen Ausgangspunkt für Decampe sieht Döpp in der jahrtausendealten Tradition der Centonendichtung: Claudian werde von Decampe als jemand verstanden, der Ereignisse, die viele Jahrhunderte nach seiner Zeit eingetreten sind, gewissermaßen vorausgeahnt und in seinen Gedichten antizipiert habe. Decampes eigene Leistung bestehe demnach darin, die im Text der Claudiangedichte gleichsam enthaltene Darstellung der Napoleonischen Zeit durch das passende Arrangement der verstreuten Elemente sichtbar werden zu lassen. In diesem Sinne werde der Cento im Titel der Erstausgabe als „wiedererstandener Claudian", Claudien ressuscité, bezeichnet. Decampe verwendet dabei allerdings nicht die Eigennamen der Personen der Zeitgeschichte (wie Bonaparte oder Ludwig XVIII.), sondern behält diejenigen seiner poetischen Vorlage bei: Es begegnen also z.B. Rufin, Stilicho und Alarich; entsprechendes gilt für die Topographie. In den zwölf Beiträgen dieses Bandes werden das literatur- und geistesgeschichtliche Umfeld Claudians, Themen und Motive seiner wichtigsten Werke, seine Ästhetik, die Überlieferung und die Rezeption bis in die Gegenwart behandelt. Es entsteht ein Eindruck nicht nur von der Einheit seines Gesamtwerks, in dem politische Gedichte, raptus Proserpinae und carmina minora einander ergänzen und beleuchten, sondern auch von der Einheit Claudians mit seiner Epoche und von der Einheitlichkeit eines Claudian-Bildes, das durch die Forschung der vergangenen Jahrzehnte an Kontur gewonnen hat. Claudians Bedeutung für die europäische Geistesgeschichte, besonders für das politische Denken im Bezug auf imperiale Herrschaft und für die rhetorische Tradition westlicher Poesie bis weit über das Barockzeitalter hinaus, kommt bei Döpp und Fuhrmann zum Ausdruck. Möglich wurde die Claudian-Tagung und der vorliegende Band durch das vorbildliche Engagement vieler Beteiligter. Die Herausgeber bedanken sich an dieser Stelle nicht nur bei der Deutschen Forschungsgemein-
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schaft und der Alexander von Humboldt-Stiftung für ihre großzügige Unterstützung, sondern auch bei Sibyl De Vito-Egerland vom Präsidialamt der Freien Universität Berlin und beim Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften, der für Vorträge und Diskussionen seine Räume als Tusculanum zur Verfügung gestellt hat. Stellvertretend für alle diejenigen, die zum Teil weite Wege nicht gescheut haben, um an den Erörterungen teilzunehmen, und die durch ihre Anregungen und Einwände den Ertrag der Tagung vergrößert haben, sei Monika Balzert genannt. Für tatkräftige und unermüdliche Unterstützung vor, während und nach der Tagung danken wir Felix Mündt und den Studenten des Seminars für Klassische Philologie Andrea Beyer, Nils Rücker und Matthias Schumacher. Manfred Pfister, der als Dekan die Tagung mit einem Zitat aus der hymnischen Charakterisierung Claudians bei Edward Gibbon eröffnete, kritisierte anschließend aus der Perspektive des Neuphilologen das Fehlen moderner Claudian-Übersetzungen: mit den vorhandenen Übersetzungen sei nicht nachzuempfinden, was Gibbon an Claudian so bewundert habe. Mit einem Hinweis auf Durs Grünbeins Übersetzungswerk ermunterte er die Teilnehmer der Tagung und ihr Publikum, möglichst bald einen zeitgemäßen deutschen Claudian zur Verfügung zu stellen. Ob es gerade ein deutscher Claudian sein muss, ob die Zeit überhaupt reif dafür ist, dass größere Teile der literarisch interessierten Öffentlichkeit als bisher sich einer weitgehend vergessenen Größe der europäischen Literaturgeschichte wieder zuwenden könnten, das sehen die Herausgeber dieses Bandes mit zurückhaltender Skepsis. Wenn die aetas Claudianea aber dazu beiträgt, dass Claudian im Umkreis der Altertumswissenschaft auf Leser trifft, die eine über bloßes Spezialistentum hinausgehende Entdeckerfreude dazu bewegt, Zeit für Claudian zu finden, dann sollte es uns freuen. Der Autor und seine Leser hätten einander verdient. Berlin, im März 2004
Widu-Wolfgang Ehlers Frìtz Felgentreu Stephen M. Wheeler
Inhalt Jacqueline Long (Chicago) Claudian and the City: Poetry and Pride of Place
1
Claudia Schindler (Tübingen) Tradition - Transformation - Innovation: Claudians Panegyriken und das Epos
16
Christine Schmitz (Münster) Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae
38
Claudio Moreschini (Pisa) Paganus pervicacissimus: religione e ,filosofia' in Claudiano
57
Isabella Gualandri (Mailand) Claudian's Greek World: Callimachus
78
Catherine Ware (Dublin) Gildo tyrannus: Accusation and Allusion in the Speeches of Roma and Africa
96
Lucio Ceccarelli (L'Aquila) Osservazioni sull'esametro di Claudiano
104
Franca Eia Consolino (L'Aquila) Poetry and politics in Claudian's carmina minora 22 and 50
142
Jens Michners (Göttingen) Spott und Ironie in Claudians carmina minora
175
Peter Lebrecht Schmidt (Konstanz) Rezeptionsgeschichtliche Erwägungen zur Claudianüberlieferung.. 187 Manfred Fuhrmann (Konstanz) Claudian in der Neuzeit
207
Siegmar Döpp (Göttingen) Von Napoleon zu Ludwig XVIII.: Der Claudian-Cento des L.A. Decampe
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JACQUELINE L O N G
Claudian and the City: Poetry and Pride of Place Claudian's professional life pivoted on one momentous change of location, from his native Alexandria to Rome.1 A courteous epigram tells the Rome-born aristocrat Probinus (CM 41. 13-16), Romanos bibimus primum te consule fontes et Latiae cessit Graia Thalia togae, incipiensque tuis afascibus omina cepi fataque debebo posteriora tibi. "Roman founts first gave me drink when you were consul, / my Greek Muse yielded to your Latin civic robe, / I got my start and took my omens from your fasces: / my later fortunes I shall owe to you."
Amalgamating New Year's auspices with conventional imagery of poetic initiation, Claudian identifies his panegyric for the consulate of the young brothers Olybrius and Probinus in 395 as the commission that propelled him to his subsequent metier as poet for the western court of Honorius and Stilicho. Romanos fontes and bibimus are ostensibly concrete, but too routinely metaphorical2 to conjure Claudian's actually sipping from a spring or street fountain within the capital city. Nevertheless, Claudian does use language of places and presence to imply in various ways that his work interacted with Rome. Even as he manipulated the concepts of Roman heritage for evident, tendentious purposes, Claudian re-fertilized the Roman identity still rooted in its original city-space: topography surpasses other forms of intertext in that it can be approached physically as well as conceptually, engaging all senses in apprehending the past and its transformations.3 As Claudian excited this engagement 1
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Biographical testimonia for Claudian are assembled at PLRE 2. 299 f.; Anicius Probinus 1, 1. 734 f. E.g., Athanasios Kambylis, Die Dichterweihe und ihre Symbolik, Heidelberg 1965. Alan Cameron, Claudian. Poetry and Propaganda at the Court of Honorius, Oxford 1970, revolutionized the estimation of Claudian's political purposes; see too Peter Lebrecht Schmidt, Politik und Dichtung in der Panegyrik Claudians, Konstanz 1976; Siegmar Döpp, Zeitgeschichte in Dichtungen Claudians, Wiesbaden 1980 (Hermes Einzelschriften 43); A. Cameron, Claudian Revisited, in: Letteratura e propaganda nell' occidente latino da Augusto ai regni romanobarbarici, ed.
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with Rome, he grafted himself onto its traditions. The plant still flourishes in our appreciation. Distinctly the most often, among specific topographical features at Rome, Claudian mentions the Tiber River.4 It should resound as citizens fete Honorius's marriage (Fesc. 2. 18).5 Clœlia's historic swim would be nullified if Eutropius were recognized as consul (Eutr. 1. 447).6 Having both banks settled with pleasant homes sets a standard Stilicho achieves in Gaul (Stil. 2. 189): frontier converts to heartland. Stilicho provides for the Tiber to bear grain from the north when Gildo diverts African shipments (Stil. 3. 93).7 Alaric is said to have boasted of designs on the Tiber, and at Pollentia Stilicho exhorts his soldiers to defend "Father Tiber," meaning Rome (Get. 505, 578).8 Honorius ritually greets Tiber at Rome's periphery, when he comes to inaugurate his sixth consulate in the city in 404 (6Cons. 520). Obviously, the river flows into many junctures Claudian could exploit: geographical, historical, commercial, symbolic, and ceremonial associations reinforce and enrich one another. As one margin of archaic Rome, the Tiber staged heroic confrontations through which the young community established its autonomy. By the middle Empire, both banks were well developed, so that as in modern Rome the river punctuated a busy megalopolis with open but traversable, integrated
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Franca Eia Consolino, Roma 2000, 127-144. Catharine Edwards, Writing Rome: Textual Approaches to the City, Cambridge 1996, gives a stimulating introduction to literary consideration of Roman topography. W. V. Harris (ed.), The Transformations of Vrbs Roma in Late Antiquity, Portsmouth 1999 (JRA Suppl. 33), shows doors now opening between archaeology and social history. M. Maischberger, Tiberis, Lexicon Topographicum Urbis Romae [hereafter, LTUR], ed. Eva Margareta Steinby, Roma, V, 1999,69-73. The Tiber is also a site of celebration at 6Cons. 12,425, 641 f. The Tiber figures more obliquely in two additional localized historical references in this passage: "the river" was all that separated Lars Porsenna from Rome when "Etruria encamped on the Janiculum", and it is implicit in Horatius Codes' heroism at "the bridge" (Eutr. 1. 443—445); the other episodes mentioned here are not localized. Stilicho at the Adda is compared to Horatius at the Tiber, 6Cons. 4 8 4 490. Grain shipments are similarly localized to the Tiber's mouth at Eutr. 1. 404. With riverine consciousness, Eridanus accuses Alaric of setting his sights on the Tiber, 6Cons. 182 f. Other more or less synecdochic references to the Tiber for the city of Rome include 4Cons. 577 f., as origin of the nobles attending the inauguration; Eutr. 2. 127, as defended from hearing of Eutropius's consulate.
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space. It remained a major conduit for long-distance traffic, particularly grain-shipments of the enormously preoccupying annona. Synecdoche of Tiber for Rome and recognition of a numinous personality for the river extend topography further beyond the physical, in ways very typical of Claudian's poetics. The Tiber River appears first in Claudian's public poetry within his earliest commission, as part of the device on the shield borne by the divine personification Roma when she requests the consulate for her scions Olybrius and Probinus. As Claudian would always continue to paint her, Roma vividly embodies the traditional martial attributes, with telling coloring from immediate local concerns.9 The shield is a miniature ecphrasis within the ecphrasis. By Mulciber's handiwork (Ol.Prob. 96-99), hie patrius Mavortis amor fetusque notantur Romulei; pius amnis inest et belua nutrix; electro Tiberis, pueri formantur in auro; fingunt aera lupam; Mavors adamante coruscat. "Here Mars's paternal love and Rome-founding offspring / are picked out. The devoted river is in the scene, and the feral nurse. / In electrum is the Tiber, the boys are shaped in gold, / bronze forms the she-wolf; Mars flashes adamant."
The metal figures recall the first picture on the shield Vergil's Vulcan makes for Aeneas (Aen. 8. 624, 630 f.). Claudian claims a poetic legacy for himself as well as giving Roma an appropriate emblem. The twins Romulus and Remus resonate with the brother-consuls Claudian is honoring. But where Vergil emphasizes the interplay of nursing wolf and babies and notes Mars merely with a genitive, Claudian balances four distinct elements: he realizes Mars from Vergil, and he inserts Tiber. In his neat quadruple cluster,10 the river defines the location of Rome, just as it etches the ground at Rome's actual site. Roma can travel in Claudian's 9
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See now Michael Roberts, Rome Personified, Rome Epitomized: Representations of Rome in the Poetry of the Early Fifth Century, AJPh 122 (2001), 533-565: 535-538, 561. Peder G. Christiansen, Claudian and Eternal Rome, Ant. Class. 40 (1971), 670-674, underplays the situational considerations informing Claudian's images of Roma. Manfred Fuhrmann, Die Romidee der Spätantike, Historische Zeitschrift 207 (1968), 529-561; rpt. in: Rom als Idee, ed. Bernhard Kytzler, Darmstadt 1993, 86-123 (Wege der Forschung 656), sets the transcendent ideals and the personification in broader literary context. A favorite organization highlighted by Werner Taegert (Claudius Claudianus, Panegyricus dictus Olybrio et Probino consulibus, hg. und komm., München 1988 [Zetemata 85] 141, cf. 95).
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poems, voicing requests thereby ascribed to the people of the capital presently or historically, and with the possibility of extension to the whole state. But a river always flows through the same territory. The shield both stylizes Vergil and touches the real world. Pius gives the river Vergil's Aeneas's most distinctive epithet. Claudian's personification of the Tiber advances after Roma has won her request. When Olybrius and Probinus are invested with the insignia of office, a thunderbolt flashes and roars heavenly approval, rousing the river-god from his deep cave. He passes during a luxuriant 12-line ecphrasis11 to the Tiber Island and stands upon it to see "the object of his prayer: the brothers who are one in spirit, the united Senate escorting them, go to the Forum. The tight-bound axes shine afar. From a single threshold matched sets of fasces are taken up" (Ol.Prob. 230-233). Tiber boasts to the Spartan river Eurotas, as his competitor, that his "fellowcitizens" outshine Castor and Pollux. Finally he invites all the rivers of Italy to banquet. Claudian relentlessly makes his Tiber a personified River. Blue-flecked grey eyes make a likeness with his father Ocean. His hair is full of reeds. His bull-like horns pour water across his brow and beard. His wife Ilia has woven him his robe on a glassy loom beneath his flood. He keeps the company of other rivers in rivalry and jubilation. The refulgent particularity with which Claudian re-mints established traits of river-gods, and the resourcefulness with which he pours them forth, demonstrate his mastery both of poetic conventions and of an aesthetic of brilliant visual abundance.12 One goal of the panegyric is to display his skill. Conventionality helped constitute Claudian's credential for his audience; it also challenged his inventiveness to make the familiar new. This Tiber is not only gorgeous but affecting. His gaze toward the Forum focuses on cohesion: unanimos fratres, cuncto senatu, uno biiuges tolli de limine fasces. In the wake of the civil war Theodosius had just suppressed, two young brother-consuls seem to have been chosen so as to infuse unanimity homeopathically into the western aristocracy.13 The 11
Taegert (n. 10) 210-214, assembles Claudian's literary echoes. D. Degrassi, Insula Tiberina, LTUR III, 1996,99-101. 12 See generally Michael Roberts, The Jeweled Style. Poetry and Poetics in Late Antiquity, Ithaca 1989. Roberts, Rome (n. 9), 551 f., discusses Claudian's Tiber. 13 Taegert (n. 10) 30-40, highlights Claudian's emphasis in Ol.Prob. on the theme of brotherly harmony.
idealism of Claudian's scene does not reveal whether sentimental regard for Olybrius and Probinus did unite all Rome's potentates, or whether exaggeration aimed at reassuring Theodosius's ministers or washing balky senators along in a current of ceremonial goodwill. Tiber, not they, focalizes the consular procession. Personification gives him an individual's earnest desires and voice. A river's affinity with place attributes Tiber's enthusiasm to the local community as a whole. Such an identification could be effected with little more than the name of a river. Rivers' utility to designate and personalize places doubtless accounts for their prominence among Claudian's topographical references generally.14 The Hister, lake Maeotis, and the Tanais define the homelands of barbarians stirred up by Rufinus, for example (Ruf. 1. 308, 312, 324). The Po and Tiber identify the Italian rein of authority among the four Mallius Theodorus assumes for his consulate (M.Theod. 200). Honorius advances from Ravenna to Rome via a travelogue of rivers (6Cons. 495-519). Claudian's one, pointedly anachronistic, reference to the site of Rome in the De Raptu Proserpinae is to "Tiber, not yet girt with Latin trophies" {Rapt. 2. 177 f.). In the Olybrius and Probinus, however, Tiber Island gives Tiber more specificity. It lies where "the channel flows between twin cities parted by the rushing strait; its banks raise towers up to lofty peaks, looming equally" (Ol.Prob. 226-229). Claudian's exhaustively natural river-god takes his stand amid human additions to the landscape. Especially because of the buildings, it might have needed a divinity to crane from the island past the shoulders of the Capitoline and Palatine to the Forum and the consular procession Tiber sees. Yet mortal Romans would have known on foot the almost-clear sight-line cut by the (unmentioned) Vicus Iugarius:15 Claudian's scenario is concretely just about plausible. Personifications and residuals of Roman cultic recognition stitch a familiar pattern of literary embroidery. Tiber's vision of the Forum directs attention from this poeticized background to a site in Rome that is important for what Romans did there. Olybrius and Probinus step to the Forum. Specifically the Rostra and an ivory curule chair will receive Stil14
Peder G. Christiansen, The Use of Images by Claudius Claudianus, The Hague: 1969, 6 3 - 7 5 (ch. V, "Provinces and Rivers"), surveys some examples. Menander Rhetor 374.6-19 recommends personified rivers for poetical "relaxation" in a basilikos logos, as Stephen Wheeler kindly reminds me.
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See P. Vergili, Vicus Iugarius, LTUR V, 1999, 169 f. with II, 1995, Fig. 124.
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icho when he is consul in 400 (Stil. 2. 390, 3. 199-201); from them the six-time consul Honorius will account for his achievements in 404 (i6Cons. 587-91, 644 f.). The honored history of Roman magistrates exercising their authority from the speakers' platform initially at the Comitium, and returning acknowledgment to the people that elected them, went back in Roman sensibility virtually to the founding of the Republic.16 Into this heritage Claudian's panegyrics verbally plug his consuls at Rome, just as their ritualized actions revivified in the flesh the traditions of Roman magistracy. Claudian urges the glory in which Stilicho will be partaking: "the splendid Rostra will take you up as another Camillus," Roma promises Stilicho when she invites him (splendida suscipiant alium te rostra Camillum, Stil. 2. 390). She underlines the grateful satisfaction the citizens of Rome feel toward Stilicho for providing grain from the Rhone during Gildo's revolt. Since it has been quelled, "either African Ceres or Gallic fruitfulness serves me, now damp Auster, now Aquilo, brings harvests: my granaries grow rich on all the winds" (Stil. 2. 393-396). Roma's boasts show what equivalencies Claudian meant to stress by linking Stilicho to Camillus: redeeming harm done to the capital city and articulating Roman superiority to Gaul.17 The speakers' platform suggests for the comparison a point of physical contact. There Claudian could picture Stilicho's steps converging on Camillus's, regardless of the pedantic fact the original platform did not acquire its ships' beaks till the Romans beat 16
17
E.g., Liv. 2. 56. 10, 3. 17. 1, 4. 17. 6, 8. 14. 12. Late antique ceremony symbolically reiterated an idealized constitutionalism, no less vitally for the thickness of the gloss it put on real relationships of power: see the seminal studies of Sabine MacCormack, Art and Ceremony in Late Antiquity, Berkeley 1981, and Michael McCormick, Eternal Victory. Triumphal Rulership in Late Antiquity, Byzantium, and the Early Medieval West, Cambridge-Paris 1986 (and rpt.). How far popular sovereignty operated in the Republic is debated, both sides registering complexity and nuance: e.g., Fergus Millar, The Crowd in Rome in the Late Republic, Ann Arbor 1998; Henrik Mouritsen, Plebs and Politics in the Late Roman Republic, Cambridge 2001. See too F. Coarelli, Rostra (età repubblicana), and P. Verduchi, Rostra Augusti, Rostra Diocletiani, LTUR IV, 1999, 212-218, with F. Coarelli, Comitium, I, 1993, 309-314, and bibliographical update, V, 1999, 240. Claudian makes the same emphasis in Camillus's achievements also at Ol.Prob. 149, Gallisque genus fatale Camillos, and Get. 430—434, Brenni rabies [...] captae vindex patriae; more loosely, Eutr. 1. 439, 2. 597 f.; other exploits, Gild. 21A f.; completely general, Eutr. 2. 54 f. Other references to the horrea of Rome: Gild. 52-55, Eutr. 1. 407 f.
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the Latins at Antium in 338 BC, half a century after Camillus legendarily vindicated the Gallic sack of Rome.18 For Honorius, on the other hand, Claudian emphasizes the reciprocity of elected magistrate and people that Republican performance at the Rostra could imply. Honorius speaks ingenuously, for his trustiness (fiducia) has nothing to conceal; the senators acknowledge him as their own (agnoscunt, twice: 6Cons. 594, 644). The idea that Honorius submits himself at the Rostra to the senators as authorizing superiors corresponds to Claudian's ebullient assertion in the panegyric's opening lines that for 404 the Campus Martius ceased to be mocked by sham elections: "Mars renews his Field's august right to vote" (6Cons. 5-10; cf. Plin. Pan. Lat. 1. 63). Here again a place reincarnates the Republican constitution.19 The fact that Claudian can picture Honorius as a candidate demonstrates how powerful were Rome's historic spots to propagate nostalgic raptures. That imperial majesty should be mitigated, at Rome, by egalitarian behavior was not Claudian's fantasy but a prerogative of the ancient capital that is registered in several late antique sources. Famously, as Ammianus Marcellinus describes Constantius II's part-triumphal, part-anniversary visit to Rome in 357, an emperor otherwise conspicuous for unbending dignity "took pleasure in banter with the commons, which neither presumed nor deviated from the autonomy on which it had been nurtured [...]. [Constantius] himself kept to what he ought. For he did not, as in other communities, suffer the competitions to be ended according to his own choice, but as the custom is let them fall out by their various chances" (Amm. 16. 10. 13-14).20 So too Claudian partly echoes Pacatus's prose panegyric in recalling when in 389 Theodosius "spent days as a victor under the Romulean walls [...] he conducted himself as a citizen, abandoning awe. He met an exchange of jests and agreeable raillery with the commons. He thought it right to put off haughtiness and visit patrician residences and private dwellings everywhere" (6Cons. 57-62, cf. Pac-
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Subsequent remodelings of the Rostra likewise collapse together: cf. Edwards (n. 3) 32-43 on the huts of Romulus. Conversely, the Campus Martius is no place for a eunuch candidate, Eutr. 1. 438. Ammianus's chapter classically portrays late antique ideals of imperial decorum: Johannes A. Straub, Vom Herrscherideal in der Spätantike, Stuttgart 1964 (= 1939), 175-204; John Matthews, The Roman Empire of Ammianus, Baltimore 1989,231-52.
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at. Pan. hat. 2. 47. 3).21 As Claudian relates, the city-walls zone Theodosius's behavior. Sensitivity to space persists as private homes at different social levels ramify ideal civility within the city. Claudian declares Theodosius was modeling his citizen-like comportment for the then four-year-old Honorius, whom he brought to Rome to share his triumph with him. Thus Claudian can assert that "the Curia fostered [Honorius's] cradle, and the citizens of Rome were the first to see him" (Quirites, 6Cons. 651 f.). This early relationship naturally inspired Honorius with reciprocal affection for Rome, according to Claudian, so that he always picked it when Theodosius asked his sons which territories they will want to rule (6Cons. 77-87). Claudian portrays Honorius's taking up his consulate in Rome as consummating the mutual love of emperor and city. His notion incorporates the traditional ideal that emperors should submit to Rome's greater majesty: therefore the Rostra's historical prestige imposes an appropriate modesty on Honorius as he reenacts constitutional formalities upon the platform. Ritual actions extend their significance to all their elements, so that even a component logically incidental to the ceremony, such as its location, acquires talismanic power. Repetition deepens the resonance. Claudian here participates literarily in this process, both reinforcing the Rostra's associations and channeling their power through his poetry. At the same time, Claudian's reference to Honorius's boyhood draws on the emotional strength place has to shape personal relationships. The formal observances of Roman government were hemmed about with festivities in which the masses answered the officials who were more obviously on display. Claudian reflects Rome's public spaces by complementary tactics, with Stilicho's consulate and with Honorius's sixth, so as to play up the performances of the Roman crowd. Roma tells Stilicho that thousands will fill the Flaminian Way to see him enter Rome, the streets will be strewn with flowers as he mounts the Pincian hill, the Theater of Pompey will applaud, and the Murcia Valley will loft his name to heaven as it echoes off the Aventine and Palatine (Stil. 2. 397—405).22 The individual locations evoke particular moments in Stil21
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Cf. Adolf Lippold, Herrscherideal und Traditionsverbundenheit im Panegyricus des Pacatus, Historia 17 (1968), 228-50. Stilicho (and later Honorius) approached Rome by the Via Flaminia rather than the Via Triumphalis past Veii, but evidently joined the typical route in the Campus Martius: cf. J. R. Patterson, Via Flaminia, and (id.), Via Triumphalis (1), F.
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icho's procession. They multiply the acknowledgement Stilicho is to receive. Conversely, when Honorius comes to Rome, Claudian emphasizes mass: all the space from the Mulvian Bridge to the Palatine hill was packed with one unbroken throng, he says, men surging at street level and matrons brightening the rooftops (6Cons. 543-546). The image vertically fills several storeys. The end-points mark a span of some three and a half miles, and a program of events Claudian goes on to relate. Enormous bulk of public joy attends what Claudian pleases to characterize as the return of the consulate to its source (6Cons. 649 f., cf. 1-37). In all these passages, Claudian incorporates more than merely the spatial significance of his locations. Vivid pictures serve the aesthetic of visual splendor for which Claudian is justly famous. Particularity lends his assertions an impression of sensory authenticity. In connection with the Tiber Claudian invokes riverine activities, a feeling personality, and a literary penumbra. On historical sites Claudian activates the shades of the Roman past and national character. Very seldom, however, does Claudian direct attention to a structure as a monument, a built sign of Roman achievement: he never uncorks anything like the catalogue of magnificent Roman buildings Ammianus shows overcoming Constantius, for example (Amm. 16. 10. 13-17). The rare exceptions demonstrate the more poignantly how Claudian accents relationships and emotions in his attention to landmarks. As Honorius drew up at the Mulvian Bridge (its massive construction is said to foretoken Rome's greatness on the approach, 6Cons. 521 f.; 529-533), sic oculis placitura tuis insignior auctis collibus et nota maior se Roma videndam obtulit. addebant pulchrum nova moenia vultum audito perfecta recens rumore Getarum. "Rome offered herself to be seen, intending to please your eyes / and more distinguished, with her hills more tall, / than you had known her. New walls were adding to her beautiful countenance, / walls finished lately when she heard the rumor of the Goths."
Claudian personalizes Rome as a woman. He had compared the city to a mother adorning her daughter for a suitor's visit, but now beautifier and Coarelli, Via Triumphalis (2), LTUR V, 1999, 135-137, 147 f. with III, 1996, Fig. 190. To modify the emphasis of Roberts, Rome (n. 9), 544, the procession's dynamism brings the city together in the act of praising the consul.
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beautified fuse.23 As Claudian notes, the city re-fortified its walls in fear of Alaric.24 Three strengthened gates preserve inscriptions commemorating Stilicho's initiative (CIL 6. 1188-1190). Claudian shapes his accounts of the invasion, in the Gothic War and in the Sixth Consulate, about the ideas that Alaric threatened Rome specifically and that deflecting him governed Stilicho's strategy (e.g., Get. 96; 6Cons. 141).25 But once the panegyric turns back from memory of Stilicho's heroic defense to renewal of the consulate in victorious peace (e.g., 6Cons. 1-5), Claudian transmutes the defensive walls into ornament. As topography they dissolve into the erotic scenario of the city awaiting its emperor. This mood charges the crowds' excitement. Honorius enters Rome like a bridegroom: in the following lines Claudian concordantly highlights his beauty, viewers' desire, and Stilicho's fatherly pride, replaying motifs from the Fescennines for Honorius's wedding.26 Emotion also eclipses topography when Claudian refers to the traditional worship of pagan divinities at Rome. In the Gildo, Roma begs Cybele to intercede against her starvation, "if when you were carried across the sea you willingly traded Ida for the Palatine hills and prefer to wash your Phrygian lions in the Almo" (Gild. 117-119).27 Emphasizing geographical transfer underscores Cybele's chosen commitment to the location she has fixed on. All the listening gods feel Rome's claim on them, whether their cults are native or imported (Gild. 128-132). In his panegyric for Stilicho Claudian echoes this passage, adding Aesculapius for picturesque variation as "the Paeonian snake, after being carried through the waves" goes to earth on Tiber Island (Stil. 3. 167-173). The old bar23 24 25 26
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Claudian intertwines compliments for mother and daughter at Epith. 241-250. G. Pisani Sartorio, Muri Aureliani, LTUR III, 1996,290-314. Cameron, Claudian (n. 3), 156-188. Michael Dewar (Claudian, Panegyricus de Sexto Consulatu Honorii Augusti, ed. with a comm., Oxford 1996) 370 f. rightly identifies the erotic coloring of 6Cons. 560-577; the correspondences I note with Fesc. are thematic, confirming the generic kinship rather than reverberating specifically: 6Cons. 560-563 ~ Fesc. 1. 1; 6Cons. 564 f. ~ Fesc. 1. 6-41; 6Cons. 578-586 - Fesc. 3. By contrast, the Roman crowd contends to see Theodosius carrying Honorius in his triumphal chariot, but regards them as a pair of stars or gods, 3Cons. 126-132; cf. Stil. 2. 367-376. Isabella Gualandri, Aspetti della tecnica compositiva in Claudiano, Milano-Varese 1969, 56-61, connects the visual details of 6Cons. 566-574 with Amm. 16. 10. 2 - 8 and Ruf. 2. 352-365. The rite is mentioned at Ον. Fast. 4. 337, 6. 340; Luc. 1. 600.
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barian in the Gothic War warns Alaric, "the gods do not desert their habitation. They say hurtled lightning-blasts fly far against her enemy, and divine fires on behalf of her walls, whether it is the sky or Rome that thunders" {Get. 508-511). Specific temples in Rome underpin these references: Cybele's on the Palatine, Vesta's by the Forum housing Minerva's Palladium, Aesculapius's on Tiber Island, Jupiter Optimus Maximus's crowning the Capitoline.28 Claudian prefers to mention natural topography; what is significant is that each reference to a site of worship invokes the dedication to Rome with which the gods repay the history of their cults. Two more structures win mention in Claudian's preface to the Gothic War, of 402, for implications touching his profession. He announces, "After idle years, as if stirred from a long sleep, my Thalia has the benefit of Roman choirs. The same pinnacles renew the gatherings I wished for. Apollo's residence rings for a bard he knew before: here I sang the consul' s fasces and Libya regained, here I must sing the wars and Goths laid low" (Get. pr. 1-6). Since consults is singular, Claudian must mean it was his panegyric for Stilicho's consular visit to Rome that he performed in the Temple of Apollo complex on the Palatine, and he now performs the Gothic War there too.29 This precious information that the complex (probably the library) could still house recitals, despite the fire Ammianus says devastated the Temple in 363 (18 March, Amm. 23. 3. 3), serves the recurrent goals of Claudian's prefaces30 by reminding the hearers of his own stature. He has already performed as a visiting luminary sponsored by the highest political authority. The god of music recognizes him. Moreover, "my earlier success bestowed a bronze image. Patrician honor 28
D. Degrassi, Aesculapius, Aedes, Templum (Insula Tiberina), LTUR I, 1993, 21 f.; G. Tagliamonte, Iuppiter Optimus Maximus Capitolinus, Aedes, Templum (fino all' a. 83 a.C.), and S. DeAngeli, Iuppiter Optimus Maximus Capitolinus, Aedes (fasi tardo-repubblicane e di età imperiale), III, 1996, 144-153, with bibliographical update V. 270; P. Pensabene, Magna Mater, Aedes, III, 1996, 206-208, and P. Liverani, Magna Mater, Aedes, V, 1999, 273; R. T. Scott, Vesta, Aedes, V, 1999, 125-128.
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Claudian's testimony should be added to the references supplied by P. Gros, Apollo Palatinus, LTUR I, 1993, 54-57, and A. Claridge, Apollo Palatinus, V, 1999,225. For a full account, see Fritz Felgentreu, Claudians praefationes: Bedingungen, Beschreibungen und Wirkungen einer poetischen Kleinform, Stuttgart-Leipzig 1999.
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dedicated my portrait, the prince consented to this title, at the senate's request: look how serious a judgment, Muse, you undergo! [...] Zeal labors when the censor is the more intent, because I am read and looked at in the middle of the forum" (Get. pr.7-14). Claudian has a physical monument of his own, of himself, out in the public eye. Modern finding of the dedicatory inscription locates it in the Forum of Trajan, which a decade before the Gothic War Ammianus judged Rome's most impressive square (CIL 6. 1710 = ILS 2949; Amra. 16. 10. 15).31 Still more importantly, the senatorial aristocrats who presumably made up most of Claudian's present audience are implicated in this tribute to him. Although Claudian with obligatory modesty protests the challenge their relationship imposes, his record also promises how brilliantly he can meet challenges. The monuments place him in Rome not only physically, but also by a curriculum of mutual recognition. Whereas Claudian's references to the Apollo Palatinus complex and to his statue in the Forum of Trajan deploy topography to attest poetic fame, his "Giants hanging from the Tarpeian Rock below the Thunderer's roof' 06Cons. 44 f.) project an image from poetry onto the Capitoline. Claudian opens his panegyric on the occasion of Honorius's Roman inauguration by declaring the consulate, the city, and the palace re-filled with mystic power, like Delphi when Apollo returns from visiting altars in the north. "It did not suit the rulers of the world that another be their home" (non alium [...] esse larem, 6Cons. 39 f.). From this personal characterization it follows that the regia Claudian goes on to describe "lifting up its peak" to see "rostra underfoot and so many shrines of gods about" is not the building the Romans traditionally identified as Numa's palace (Serv. Aen. 7. 153, 8. 363, cf. 2. 57), just off the Roman Forum proper,32 but the contemporary official home of the emperors, atop the Palatine. To embrace rostra as well as shrines from this vantage, Claudian's view is sweeping out across the Palatine, down and through the Forum, then up the Capitoline. Wonders swirl in the panorama: besides the Giants, "chas-
31
The fullest recent study is that of James E. Packer, The Forum of Trajan. A Study of the Monuments, 3 vols., Berkeley 1997; summarily, J.E. Packer, Forum Traiani, LTUR II, 1995, 348-356, with important updates on the continuing excavations and the controversies they provoke by R. Meneghini, C.M. Amici, J.E. Packer, and P. Liverani, V, 1999,258-261.
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R. T. Scott, Regia, LTUR IV, 1999, 189-192, and bibliographical update, V, 1999, 287.
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ed doors, images flying in the midst of clouds, the upper air dense with crowding temples, copious bronze on columns robed in burgeoning ships, buildings resting on the immense ridges as handiwork mountains nature, and uncountable arches glittering with spoils. The gaze is stunned by metal's flame and, shaken, is blunted by the gold poured around" (6Cons. 46-52). One possibility is generally supposed, that all the images Claudian describes were represented on the metal doors of the temple of Jupiter Optimus Maximus.33 If the passage be taken as ecphrasis of the temple doors, however, it would imply two anomalies. Visual artists would have to have projected a Gigantomachy onto a cityscape remarkably like the heart of Rome. Secondly, Claudian's viewpoint would have to have telescoped across at least 200 yards to report the unusual artwork. The ecphrasis would be unmarked in Claudian's text. The scant attention he typically pays to buildings as such would not prompt audiences to discern ecphrasis. Moreover, the particularity of ecphrasis would abruptly narrow the exultantly wide embrace of Claudian's vision from the Palatine. Claudian's images better fit his context and normal practice if they describe a poetic phantasm springing beyond the physical monuments. His verse mimes the dazzling he reports: the whole cityscape blazes with the signs of Roman glory. All the points where Claudian mentions metal gleaming were things Romans really decked with metal. He and his listeners had seen the play of light. Giants may have been figured on Jupiter's temple doors, in a more conventional Gigantomachy, but here they dissolve into a larger vision that is characteristically Claudian's. He always fancied scenes of war against the gods, ultimately futile.34 Claudian's Greek publications, before coming to Rome, included a Gigantomachy. He used kindred motifs of underworld revolt to shape Megaera's scheme to unleash Rufinus on the world and Pluto's first impulse to take a wife in the De Raptu. Gigantomachy also gave Claudian a recurrent analogy for Alaric's invasion of Italy {Get. 61-76, 6Cons. 33
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See discussion, with bibliography, in Dewar (n. 26) 88-100.1 split the difference between the interpretations suggested by L. Jeep, Zu Claudianus de VI consulatu Honorii: ein Beitrag zur römischen Topographie, RhM 27 (1872), 269-277and Roberts, Rome (η. 9), 548: nothing so cumbersome as colossal statues, but a more insistent poetic hallucination than metaphor. See further Roberts, id. 545-548 on the literary development of Claudian's imagery. See Dewar (n. 26) 88-100 and 56-60, 182; Cameron, Claudian (n. 3), 4 6 7 ^ 7 3 .
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Jacqueline Long
pr. 13-26, 185-86). In Giants unresolved between assaulting or toppling from the Capitoline, Claudian pictures his own metaphor beneath the temple of the greatest god of the Roman state. He registers temples as pledges guaranteeing divine partisanship for Rome.35 Here, in triumphal praise of Rome as the world-rulers' home, Claudian writes his promise for the city's enduring victory across its own face. The vision shimmers in his words. Where the poet's mind now touches the scene, the visible rostrated columns and triumphal arches will continue to reiterate his assurance. Claudian's references to Roman topography concentrate in poems he delivered at Rome. For one thing, consular celebrations within the city supplied ceremonial topography to Claudian's narratives. Concrete images, even if Claudian gets away from their strictly topographical reference, engage most strongly an audience he could count on to be familiar with the same places. By contrast, however, when Claudian speaks of Constantinople, or Milan where the majority of his major Latin poems were delivered, specific urban topography is almost entirely lacking. Constantinople is washed by the Bosphorus: the waterway yields particularized place-reference much as the Tiber does for Rome, but not full personification (4Cons. 129, 177; Eutr. 2. 28, 340). Bad taste has filled Constantinople with honorific statues of Eutropius; the idea that he should be acclaimed "third founder of the city" insults the vision of Byzas and Constantine, presumably still represented in Constantinople by their statues (iquod tertius urbis conditor - hoc Byzas Constantinusque videbant! Eutr. 2. 82-83). In one delightful graphically particularized fantasy taking advantage of Claudian's calumny that Eutropius's magister officiorum Hosius used to work as a cook, the idea that his ineffectual general Leo has died like a fat pig fearing butchery produces a "wavering whiff of steam penetrating Chalcedon" (Eutr. 2. 451). But mostly Constantinople is simply a place where certain narrated events happen: Honorius was born there (4Cons. 129), Rufinus dies there (Ruf. 2. 348 f.), Theodosius's ghost visits Arcadius there (Gild. 225), Stilicho and Serena wed there (Stil. 1. 79-88). Similarly, Milan sees Honorius borne through crowds (4Cons. 567) and houses Maria (Epith. 35
Besides the examples discussed above, Stil. 3. 202-216 and 6Cons. 597-602 describe the Curia, within Stilicho's and Honorius's consular processions, as a shrine of Victory: see discussion in Dewar (n. 26) 392-395, with E. Tortorici, Curia Iulia, LTUR I, 1993, 332-334, and Victoria, Ara, V, 1999,150.
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180) and Mallius Theodoras (MTheod. 124 f.); Stilicho fights at the Adda (6Cons. 458). Claudian does admit some equivalence between Rome and Milan as capitals: for example, the animals for Mallius Theodorus's consular games, at Milan, effect the same tribute of the globe to Roman government as those for Stilicho's consular games at Rome. Both match Roma's logic of domination furnishing the grain-tribute (Gild. 47). On the other hand, in the Sixth Consulate Roma complains that Liguria (Milan) and the Rubicon (Ravenna) hold Honorius when she and Tiber have been denied the pleasure too long (6Cons. 362-365). What neither Constantinople, Milan, nor Ravenna enjoys, so far as Claudian's poems are concerned, is history to anchor the identity of a people. The Roman past wrought the constitution and events that make Rome's monuments important, even for Claudian, as they recall and articulate the relationships of ruling hero and consenting populace. Traditions of Roman poetry gave the Tiber personality. Roman worship and transfer of cults invested the city with divine support, as the gods' own residence. Roman honor could still adopt a poet. He in turn wrote upon the cityscape. Claudian's works find the emotional hook in Roman places. He wields the hook to show himself in relationship to those places, honoring their traditions, filling them with brilliant light and life, and making them his own. His poetry builds new monuments to his ties, within the literary and eternal city.
CLAUDIA SCHINDLER
Tradition - Transformation - Innovation: Claudians Panegyriken und das Epos Von allen antiken Gattungen ist in der lateinischen Spätantike das Epos den stärksten Verwandlungen unterworfen.1 Die Großform des heroischmythologischen Epos verschwindet nahezu vollständig. An ihre Stelle treten Epyllien von sehr viel geringerem Umfang, die aus dem Reservoir antiker Mythologie nur überschaubare, in sich abgeschlossene Szenen gestalten. Die Transformation des Epos betrifft aber auch seine Gegenstände. Das Christentum adaptiert das Epos als Mittel der Glaubensverkündigung. Bibelepik, hagiographische Epik und christliche Lehrdichtung bilden einen eigenen Zweig hexametrischer Poesie, der zwar viele epische Konventionen beibehält, diese aber in den Dienst der christlichen Heilslehre stellt und an ihre Vorgaben anpaßt. Eine weitere Sonderform des Epos, die in der Spätantike eine überragende Bedeutung gewinnt, sind die politisch-zeitgeschichtlichen Dichtungen, die unmittelbar der Verherrlichung einer herausragenden Persönlichkeit gelten. Im lateinischen Westen begegnen solche Gedichte auf Herrscher und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens erstmals in jenen Dichtungen Claudians, die zwischen 395 und 404 nach Christus am Hof des weströmischen Kaisers Honorius entstanden sind. In diesen Panegyrischen Epen manifestiert sich die Spannung zwischen Tradition und Innovation, die die literarische Produktion der Spätantike insgesamt aus1
Zur Transformation des Epos in der Spätantike und seinen verschiedenen Formen im vierten Jahrhundert vgl. die grundlegende Studie von W . Kirsch, Die lateinische Versepik des 4. Jahrhunderts, Berlin 1989 (Schriften zur Geschichte und Kultur der Antike 28); ders., Altes und Neues im lateinischen Epos des 4.-6. Jahrhunderts, Klio 60 (1978), 389-396; ders., Strukturwandel im lateinischen Epos des 4.-6. Jahrhunderts, Philologus 123 (1979), 38-53; außerdem H. Hofmann, Überlegungen zu einer Theorie der nichtchristlichen Epik der lateinischen Spätantike, Philologus 132 (1988), 101-159, hier: 142 f.; R. Herzog / P.L. Schmidt, Restauration und Erneuerung. 284-374 n. Chr. (HLL 5), München 1989, 28-30; K. Pollmann, Das lateinische Epos in der Spätantike, in: Von Göttern und Menschen erzählen. Formkonstanten und Funktionswandel moderner Epik, hg. von J. Rüpke, Stuttgart 2001, 93-129, hier: 9 4 - 9 6 (auch zum folgenden).
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zeichnet, in besonders nachhaltiger Weise. Sowohl Claudian als auch seine Zeitgenossen sehen in den Panegyriken die unmittelbare Fortsetzung ältester epischer Traditionen. In der Praefatio zum dritten Buch von De consulatu Stilichonis stilisiert Claudian sich als neuer Ennius in den Diensten des Heermeisters Stilicho.2 Eine um 400 auf dem Trajansforum 3 zusammen mit einer Statue des Dichtes errichtete Ehreninschrift feiert ihn gar als einen Dichter „vom Verstand eines Vergil und der poetischen Kraft eines Homer" und stellt ihn somit noch über die beiden bedeutendsten Epiker der griechisch-römischen Antike.4 Indes bringt es der eingangs erwähnte kreative Umgang spätantiker Autoren mit ihren „klassischen" Vorbildern mit sich, daß auch das Verhältnis der politischen Gedichte Claudians zu den homerischen, ennianischen und vergilischen Epen keineswegs so unproblematisch ist, wie es nach seiner eigenen und seiner Zeitgenossen Einschätzung erscheinen mag.5 Eine Betrachtung der Panegyriken zeigt schnell, daß Claudian in wesentlichen Punkten von den Vorgaben der heroischen Epik abweicht. Bereits der äußere Rahmen und die Entstehungsbedingungen trennen seine Gedichte von ihren „klassischen" Vorbildern. Sie sind eng an die politischen Verhältnisse gebunden, die sich nach der Krise des dritten Jahrhunderts im Mittelmeerraum etabliert hatten und die der Person des Herrschers eine überragende, göttlich fundierte Stellung zuwiesen.6 Als offizielle Anlaßdichtungen treten sie neben die Prosapanegyriken, die seit dem frühen vierten Jahrhundert feste Bestandteile der Herrscherlegitimation und des Hofzeremoniells sind. Ein wesentliches Merkmal ist daher 2
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Vgl. die ausführliche Interpretation von F. Felgentreu, Claudians praefationes. Bedingungen, Beschreibungen und Wirkungen einer poetischen Kleinform, Stuttgart-Leipzig 1999 (BzA 130), 124-129. Claudians Stilisierung als neuer Vergil arbeitet ders., Wie ein Klassiker gemacht wird. Literarischer Anspruch und historische Wirklichkeit bei Claudian, in: Es hat sich viel ereignet, Gutes und Böses. Lateinische Geschichtsschreibung der Spät- und Nachantike, hg. von G. Thome und J. Holzhausen, München-Leipzig 2001 (BzA 141), 94-104, überzeugend heraus. CIL VI, 1710 (Dessau 2949). Vgl. A. Cameron, Claudian. Poetry and propaganda at the court of Honorius, Oxford 1970, 404; P.L. Schmidt, Politik und Dichtung in der Panegyrik Claudians, Konstanz 1976 (Konstanzer Universitätsreden 55), 30 f. Vgl. H. Hofmann, Die Angst vor der Innovation. Das Neue als das Alte in der lateinischen Spätantike, AAHung 37 (1996/7), 264 f. Vgl. F. Kolb, Herrscherideologie in der Spätantike, Berlin 2001, 35-38.
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ihre epyllienhafte Kürze, mit der Claudian dem Rahmen entspricht, der ihm durch die öffentliche Rezitation der Texte vorgegeben ist. Seine Gedichte haben unmittelbaren Bezug zu Personen und Ereignissen der Tagespolitik: Dementsprechend finden nicht nur in der Prosapanegyrik etablierte und in der Erwartungshaltung des Rezipienten fest verankerte Topoi des Herrscherlobs, sondern auch Strukturen der rhetorischen Panegyrik, die Taten und Charakter des Gepriesenen nach einem festen Schema abhandeln, Eingang in die Gedichte Claudians und beeinflussen ihre Disposition.7 Die Zuweisung der claudianeischen Gedichte zur heroisch-epischen Tradition beruht also weder auf ihrem Umfang noch auf ihrem Gegenstand noch auf Übereinstimmungen mit der Gesamtstruktur von epischen Vorbildern.8 Auf das Epos verweisen vielmehr verschiedene gestalterische Aspekte, die als ein dichtes Geflecht die Gedichte überziehen und so zu dem „epischen" Gesamteindruck beitragen, den antike und moderne Rezipienten gleichermaßen von seinen Werken gewinnen - und nach Absicht des Autors gewinnen sollten. Mit diesen Elementen der epischen Tradition, mit ihrer Verwendung und Transformation in den Panegyriken Claudians möchte ich mich in meinem Beitrag beschäftigen. In der Forschung sind „epische Einflüsse" in Claudians Panegyriken immer wieder beobachtet und als Teil seiner literarischen Technik analysiert worden. Neben umfangreicheren Untersuchungen zur Literaturkenntnis und zur Verwendung ausgewählter epischer Elemente wurde Claudians Verhältnis zur epischen Tradition sowohl in neueren Kommentaren als auch in kürzeren Studien zu einzelnen Gedichten immer wieder thematisiert.9 Die in diesen Arbeiten durch-
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Vgl. O. Kehding, De panegyricis latinis capita quattuor, Diss. Marburg 1899, 1654; A. Parravicini, I panegirici di Claudiano e i panegirici latini, Rom-Mailand 1909; L.B. Struthers, The rhetorical structure of the encomia of Claudius Claudianus, HSCPh 30 (1919), 49-87; P. Fargues, Claudien. Études sur sa poésie et son temps, Paris 1933, 191-218; Kirsch 1989 (o. Anm. 1), 154-163. Versuche wie z.B. der von M. Balzert, Die Komposition des claudianischen Gotenkriegsgedichtes, Hildesheim-New York 1974 (Spudasmata 23), die eine strukturelle Gestaltung des gesamten Bellum Geticum nach dem ersten Buch von Lucans Pharsalia erweisen möchte, erscheinen mir fragwürdig. Allgemeinere Darstellungen: U. Keudel, Poetische Vorläufer und Vorbilder in Claudians De consulatu Stilichonis. Imitationskommentar, Göttingen 1970 (Hypomnemata 26), 149-164 (grundlegend zu Fragen und Techniken der Imitation literarischer Vorbilder); Cameron (o. Anm. 4), Schmidt (o. Anm. 4) 23 -29; A. Fo, Studi sulla tecnica poetica di Claudiano, Catania 1982; Hofmann (o. Anm. 1)
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geführten Analysen einzelner Textabschnitte oder bestimmter sprachlichstilistischer Phänomene können jedoch immer nur Ausschnitte aus einem überaus komplexen Thema beleuchten, ohne auf die Wechselwirkungen der verschiedenen Elemente einzugehen. Demgegenüber möchte ich im folgenden (I) die epischen Einflüsse auf Claudians Panegyriken zusammenstellen, systematisieren und die Möglichkeiten der Kombination einzelner Elemente herausarbeiten; (II) die Methoden der Integration epischer Elemente in die panegyrischen Gedichte untersuchen und die Veränderungen aufweisen, denen sie dabei unterworfen sind; (III) die Berührungen der Panegyriken mit anderen literarischen Gattungen beleuchten, die ebenfalls Einflüsse der heroischen Epik erkennen lassen, und schließlich (IV) nach den Funktionen epischer Elemente im Dienste des Herrscherlobs fragen. Ich werde dabei zu zeigen versuchen, daß die Wirkung von Claudians Panegyriken nicht so sehr auf propagandistischen Verzerrungen10 beruht als vielmehr auf einer äußerst geschickten Transformation und Funktionalisierung literarischer Traditionen des Epos, und daß sich die Gedichte somit nicht in erster Linie an ein politisches Interesse der Rezipienten, sondern an seine literarische Bildung richten. Grundlage für meine Betrachtung sind sowohl die sechs panegyrischen Gedichte Claudians, die anläßlich der Konsulatsantritte von hochrangigen Persönlichkeiten entstanden sind, als auch seine sogenannten „historischen" Gedichte De bello Getico und De bello Gildonico. Diese Gedichte sind den Konsulatspanegyriken in Inhalt und Struktur so ähnlich, daß mir eine Trennung in „panegyrische" und „historische" Epen,
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125; Kirsch 1989 (o. Anm. 1), 151-192. Zu einzelnen Aspekten: P.G. Christiansen, The use of images by Claudius Claudianus, Den Haag-Paris 1969; E. Olechowska, Le De bello Gildonico et la tradition epique, ΜΗ 31 (1974), 46-60; Β. Lawatsch-Boomgaarden, Die Kunstbeschreibung als strukturierendes Stilmittel in den Panegyriken des Claudianus, GB 18 (1992), 171-187; R. Perelli, I proemi Claudianei. Tra epica ed epidittica, Catania 1992. So die Grundthese von Cameron (o. Anm. 4). Die „literarische", resp. „epische" Komponente von Claudians Panegyriken betonen dagegen (allerdings ohne nähere Spezifizierung) Chr. Gnilka, Rez. von: (s. Cameron 1970 [o. Anm. 4]), Gnomon 49 (1977), 26-51, bes. 47: „er stellt sich doch durch den gesamten Stil so sehr in die Traditionen der lateinischen Dichtung, besonders der Epik, daß er sich von deren Bedingungen kaum hätte gänzlich frei machen können", und S. Döpp, Zeitgeschichte in Dichtungen Claudians, Wiesbaden 1980 (Hermes ES 43), 1922.
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wie sie in der Forschung bisweilen vorgenommen wird,11 nicht begründet zu sein scheint und sogar der tatsächlichen Entwicklung der Gattung widerspricht. I. Eine Betrachtung der Stellen, an denen Claudian auf die epische Dichtung Bezug nimmt, zeigt, daß ihm hierbei eine Vielzahl von Möglichkeiten der Adaptation zur Verfügung steht, die sich in Umfang, Rezeptionsebene und Methode wesentlich voneinander unterscheiden. Die einfachste Form der Bezugnahme auf die epische Tradition ist der explizite Verweis auf Stoffe des Epos. Sie ist zugleich auch die distanzierteste, da dem eigentlichen Stoff des Gedichtes die mythischen Gegenstände nur vergleichend an die Seite gestellt werden und so eine Art „Hintergrund" des eigentlichen Geschehens bilden. Vor allem in den epideiktischen Abschnitten, die - in engem Anschluß an die rhetorischen Vorgaben - der Prädikation des Protagonisten dienen, fügt der Dichter daher immer wieder solche heroisch-epischen und mythologischen Exempla ein. Dabei beschränkt er sich auf die großen Sagenkreise: Sehr häufig erwähnt er Personen und Ereignisse aus dem trojanischen Krieg, aus der Gigantomachie, der Hercules- und der Aeneassage sowie aus dem thebanischen Sagenkreis.12 Auch innerhalb der einzelnen Sagenkreise gestaltet Claudian zumeist allgemein bekannte Aspekte. Aus der Trojasage zum Beispiel wählt er den Raub der Rosse des Rhesus durch Odysseus und Diomedes aus (VI Cons. Hon. 476). In einigen Fällen sind diese Stoffe sogar 11
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So z.B. bei Fo (o. Anm. 9) 21 f. und 27 (er trennt „poemetti epico-storici" und „panegirici"; Kirsch 1989 (o. Anm. 1), 154-192, der zwischen „Epideiktik" und „historischem Epos" unterscheidet (richtig aber S. 191: „Die funktional bedingte Verschiebung der Gattungen Panegyricus, Invektive und zeithistorisches Epos rückt einige ihrer Specimina strukturell und funktional bis zur Ununterscheidbarkeit aneinander"); J.-L. Charlet, Die Poesie, in: Spätantike, hg. v. H. Hofmann und L.J. Engels, Wiesbaden 1997, 501. Die panegyrische Ausrichtung des Bellum Geticum erkennen Th. Nissen, Historisches Epos und Panegyricus in der Spätantike, Hermes 75 (1940), 325 (der jedoch das Bellum Gildonicum als „rein historisches Kleinepos" ansprechen will), und Pollmann (o. Anm. 1) 100; für die Kombination von Panegyrik und historischer Epik z.B. Chr. Gnilka, Götter und Dämonen in den Gedichten Claudians, A&A 18 (1973), 144-160, hier: 153. Beispiele: Trojanischer Krieg: III Cons. Hon. 60-62; Bell. Gild. 484 f.; Gigantomachie: III Cons. Hon. 159-162; Stil. 2, 26-29; VI Cons. Hon. 184-192; Hercules/Aeneassage: IV Cons. Hon. 530-538; Bell. Get. 377-379; Stil. 1, 97 f.; thebanischer Sagenkreis: Stil. 1, 318-324; Stil. 2, 170-172.
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ausdrücklich als episch gekennzeichnet: Diomedes ist eine Gestalt der carmina vatum (VI Cons. Hon. 470), die Waffen von Achill und Aeneas sind fabric ata vatibus (Stil. 1,105). Neben der panegyrischen öffnet der Dichter so zusätzlich eine mythische Welt, die er aus den Vorgaben seiner epischen Vorgänger anreichert, von der er sein eigenes Dichten zugleich aber auch wieder absetzt. Neben den expliziten Rekursen auf Stoffe des heroischen Epos übernimmt Claudian eine Vielzahl von Strukturelementen und Darstellungsformen des Epos, die er ohne Hinweis auf ihre Herkunft in seine Dichtungen integriert. Abgesehen von dem epischen Vokabular (der sogenannten lexis epica)13 verwendet Claudian ganz selbstverständlich auch geographische und ethnograpische Bezeichnungen und Periphrasen, die er dem Epos entlehnt und die er ohne Unterschied zu zeitgenössischen Orts- und Völkernamen benutzt. Das bekannteste Beispiel ist die durchgängige, ethnologisch aber inkorrekte Bezeichnung der Goten als Getae;u den Tiber nennt Claudian stets, wie in der hexametrischen Dichtung üblich, Thybris,15 den Po nicht Padus, sondern Eridanus,16 Der athenische Staat bekommt die Periphrase res Pandioniae (IV Cons. Hon. 508);17 den Stadtnamen Roms umschreibt Claudian in überaus gesuchter Ausdrucksweise18 als Pallanteus apex (VI Cons. Hon. 644) und evoziert so die Beschreibung des alten, goldzeitlichen19 Pallanteum im achten Buch der Aeneis. Ferner enthalten Claudians Panegyriken verschiedene Topoi der epischen Dichtung. Zu diesen Topoi gehören zum einen poetologische Aussagen zur Größe und zum Umfang des Stoffes, zu dessen adäquater Darstellung dem Dichter hundert Münder zur Verfügung stehen müßten, oder der in seiner Fülle und Bedeutung den Dichter zu überwältigen droht.20 13 14 15
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Vgl. hierzu die sorgfältige Zusammenstellung von Fo (o. Anm. 9) 126-137. E.g. Bell. Gild. 37; Stil. 1, 111; VI Cons. Hon. 123; Bell. Get. 33 u. passim. E.g. Ol. Prob. 98; 226; IV Cons. Hon. 578; VI Cons. Hon. 12; 425; Bell. Get. 505. E.g. Ol.Prob. 259; III Cons. Hon. 123; Stil. 2 ,274; VI Cons. Hon. 175. Vgl. auch rapt. 2, 19 Pandionias arces. Vgl. Dewar (Claudian, Panegyricus de sexto consulatu Honorii Augusti, ed. with introduction, translation and commentary by M. Dewar, Oxford 1996) 418. Vgl. Verg. Aen. 8,314-336. Vgl. P. Courcelle, Histoire du cliché virgilien de cent bouches, (georg. 2, 42-44 = Aen. 6, 625-627), REL 33 (1955), 231-240; speziell zur Rezeption des Topos in
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Zum anderen verwendet Claudian auch Gedanken, die aus der philosophischen und naturwissenschaftlichen Literatur ins hellenistisch-römische Epos eingehen und dort topisch werden. So finden sich im panegyrischen Kontext zahlreiche Rekurse auf die goldene Zeit,21 aber auch auf die Kosmogonie, die als Gegenstand einer Gesangsdarbietung seit Apollonios Rhodios22 ihren angestammten Platz in der epischen Dichtung hat: In Claudians Panegyricus auf das Konsulat des Mallius Theodorus (100112) erscheint sie als Bestandteil von dessen philosophischer Lehrtätigkeit. Ein wesentliches Merkmal des epischen Stils sind des weiteren all diejenigen Formelemente, die in vielen Fällen seit Homer, spätestens aber seit Vergil feste Bestandteile eines heroischen Epos sind.23 Zu unterscheiden ist dabei zwischen handlungstragenden Elementen, die typische (sehr oft inhaltlich gebundene) Abläufe des epischen Geschehens enthalten, und nicht-handlungstragenden Elementen,24 die die eigentliche Erzählung unterbrechen und retardieren: Katalog, Ekphrase und Gleichnis. Obwohl es sich bei diesen Stücken um Formelemente handelt, die in der epischen Handlung ihren angestammten Platz haben, lassen sie sich relativ problemlos aus dem narrativen Kontext herauslösen und in einen epideiktischen Abschnitt integrieren - eine Tatsache, die zu ihrer Beliebtheit im rhetorischen Unterricht25 wesentlich beitrug. Immer wieder unterbricht Claudian seine Darstellung durch katalogartige Aufzählungen. Der größte Teil seiner Kataloge ist geographischen und ethnographischen Inhalts: Der Dichter nennt die Namen verschiedener Völkerschaften und Orte, deren Gebiet der Gepriesene auf seinen
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einem Panegyrischen Epos der Spätantike A. Cameron, The Virgilian cliché of the hundred mouths in Corippus, Philologus 111 (1967), 308 f. So z.B. Ol. Prob. 250-252 (cf. Stil. 1, 84-88;), dazu Taegert (Claudius Claudianus, Panegyricus dictus Olybrio et Probino consulibus, hg. u. komm, von W. Taegert, München 1988) 230; Stil. 2, 335 und 2,441-474, vgl. dazu die Nachweise von imitierten Vorbildern bei Keudel (o. Anm. 9) 115-117. Apoll. Rhod. 1,496-511; Verg. Aen. 1, 742-746. Vgl. Fo (o. Anm. 9) 22 f. Eine andere Unterscheidung trifft Fo (o. Anm. 9) 23, der zwischen „accorgimenti di carattere soprattutto formale-strutturale" und „accorgimenti di carattere più epico" trennt. Fargues (o. Anm. 7) 285-328 betont dementsprechend den „rhetorischen" Charakter von Claudians Ekphrasen und Gleichnissen.
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Reisen und Feldzügen durchquert, die sich dem Gepriesenen unterwerfen oder deren Unterwerfung für die Zukunft zu erwarten ist. Kataloge von Flüssen Italiens, von mythischen Landschaften Griechenlands, von Orakelstätten und berühmten Ländern und Landstrichen bieten so ein Panoptikum des Einflußbereichs und der Machtfülle des Gepriesenen.26 Ausgeführte Gleichnisse haben in Claudians Panegyriken ebenfalls einen festen Platz.27 Ihre Verwendung entspricht epischen Konventionen: Wie im heroischen Epos setzt der Dichter traditionelle Motive ein, um bestimmte Charakterzüge des Gepriesenen hervorzuheben und die Aufmerksamkeit des Rezipienten auf einen bestimmten Punkt zu fokussieren. So vergleicht er etwa den jugendlichen Honorius mit einem heranwachsenden Löwen, mit Mars, mit einem Bienenkönig oder mit einem Leitstier.28 Gleichnisse illustrieren ferner bestimmte komplexe Situationen, in denen sich der Herrscher oder Feldherr bewährt hat: Bürgerkrieg und äußere Bedrohungen werden mit Stürmen und kosmischen Katastrophen verglichen, die der Gepriesene als kundiger Steuermann oder Wagenlenker kompetent meistert.29 Gleichnisse veranschaulichen zudem einzelne Aspekte aus dem näheren und weiteren Umfeld des Gepriesenen. Der Festzug des Honorius gleicht einem Festzug zu Ehren ägyptischer Gottheiten (IV Cons. Hon. 570-576), die Sammlung der römischen Streitkräfte im Bellum Gildonicum dem lärmenden Flug der Kraniche (472478), die vergeblichen Bemühungen Alarichs, seine flüchtenden Truppen zurückzurufen, den Bemühungen eines Imkers, einen flüchtenden Bienenschwarm einzufangen (VI Cons. Hon. 259-264). Wie die Verfasser heroischer Epen entwirft Claudian in seinen Gleichnissen anschauliche Bilder, um die eigentliche Darstellung zu retardieren und ein Fenster in eine andere Wirklichkeit zu eröffnen.
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Beispiele: Flüsse: Ol. Prob. 2 5 5 - 2 6 0 ; mythische Landschaften: III Cons. Hon. 111-125; Orakelstätten: IV Cons. Hon. 143-148; Landstriche: Stil. 1, 122-137.
27
Materialsammlungen der Gleichnisse Claudians bieten K. Günther, D e Claudii Claudiani comparationibus, Diss. Erlangen 1892; K. Müllner, D e imaginibus similitudinibusque quae in Claudiani carminibus inveniuntur, Dissertationes Vindobonenses philologicae 4 (1899), 99-203; siehe außerdem oben Anm. 9.
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Beispiele: heranwachsender Löwe: III Cons. Hon. 7 7 - 8 2 ; Mars: IV Cons. Hon. 523-526; Bienenkönig oder Leitstier: IV Cons. Hon. 3 7 9 - 3 8 5 . Steuermann: IV Cons. Hon. 419^127; Stil. 1,281-290; Wagenlenker: IV Cons. Hon. 5 9 - 7 0 (Sol; Phaëthon).
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Zu den nicht-handlungstragenden Formelementen epischer Dichtung gehört schließlich noch die Ekphrasis von Personen, Orten und Kunstgegenständen. Gewiß ist das Verfassen von Ekphraseis auch Gegenstand der rhetorischen Ausbildung30 und berührt sich, insbesondere als Länderund Städteekphrasis, mit enkomiastischer Literatur.31 In der Mehrzahl gehen die Ekphrasen in Claudians Panegyriken jedoch auf epische Vorgaben zurück. Die Beschreibung der Trabea Stilichos (Stil. 2, 340-361) und der Palla des Eridanus (VI Cons. Hon. 165-177) repräsentieren den Typus der Ekphrasis von reich verzierten Gewändern; die der Tiberinsel (Ol. Prob. 226-229) und der Insel Korsika (Bell. Gild. 506-513) den Typus der Ortsekphrase, die Beschreibungen von Roma und Tiberinus32 die Ekphrasis der Epiphanie einer Gottheit. Es gibt aber, vor allem im Panegyricus auf das sechste Konsulat des Honorius, auch experimentelle Ekphrasen: Am Beginn des Gedichts beschreibt Claudian den Blick vom Palatin über das Zentrum der römischen Macht (39-52). Der Betrachter ist jedoch kein Besucher der Stadt Rom, sondern der königliche Palast auf dem Palatin: Erst in einem zweiten Schritt wird das Auge des Betrachters eingeführt, der gleichwohl mit epischem stupor auf die Prachtentfaltung reagiert: acies stupet igne metalli (51). Das Gedicht enthält außerdem eine rein imaginäre Ekphrasis, in der Roma dem Honorius die prachtvolle Ausstattung des Triumphzugs ausmalt, den dieser in Rom feiern soll (374—384).33 Hier zeigt sich, daß Claudian nicht nur die konventionellen Formen der Ekphrase in seine Gedichte integriert, sondern die Darstellung auch durch experimentelle Typen bereichert. Wenden wir uns nun den eingangs bereits erwähnten handlungstragenden Elementen zu, die als „typische Szenen" und charakteristische erzählerische Arrangements große Teile der epischen Erzählung bestimmen. Den epischen Konventionen entspricht zunächst einmal die Ausstattung der Panegyriken mit einem Götterapparat und verschiedenen Elementen des Numinosen, des Übersinnlichen und der Grenzbereiche zwischen Leben und Tod.34 Göttergestalten gehören selbstverständlich zu 30 31 32 33
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Vgl. Fargues (o. Anm. 7) 49; Lawatsch-Boomgaarden (o. Anm. 9) 174 f. Vgl. Men. Rhet. 344; Dewar (o. Anm. 18) 89. Roma: Ol. Prob. 83-99; Tiberinus: Ol. Prob. 209-225. Eine ähnliche imaginäre Ekphrasis findet sich Sil. 6, 700-716 (in den Gedanken Hannibals; allerdings als Reaktion auf die „reale" Ekphrase der Malereien im Tempel von Linternum). - Für den Hinweis danke ich Chr. Reitz. Die Ausstattung von Claudians Gedichten mit diesen „paganen" Elementen er-
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den Protagonisten der Panegyrischen Epen, wobei es sich zumeist um allegorische Figuren handelt. Sie treten in direkten Kontakt mit den Menschen, dem sie ihr persönliches Anliegen, die Einsetzung des Gepriesenen als Konsul, vermitteln.35 Das Bellum Gildonicum eröffnet sogar eine Götterversammlung (18-208), die mit einer Veijüngung der altgewordenen Roma durch den Göttervater endet. Die Verstirnung des Theodosius im Gedicht auf das dritte Konsulat des Honorius hat zahlreiche Vorbilder in den Katasterismen mythischer und historischer Personen, deren poetische Darstellung seit dem Hellenismus Gegenstand zahlreicher Epyllien ist, aber seit der frühen Kaiserzeit auch im Römischen enge Beziehungen zum Herrscherlob aufweist.36 Ebenfalls in diesen Bereich zwischen Leben und Tod gehört die Nekromantie im zweiten Buch von De consulatu Stilichonis (377^4-07); in einer epischen Heldenschau führt Roma dem zukünftigen Konsul die berühmten Konsuln der Republik vor. Auch die spelunca aevi am Schluß desselben Buches (424-476) verarbeitet - neben vielen anderen - auch Elemente von Unterweltsbeschreibungen:37 ein weiteres Beispiel für Claudians kreativen Umgang mit der Tradition. Eine wichtige Rolle spielt in den Panegyriken Claudians auch die Mantik. In der umfangreichen Prodigienreihe des Bellum Geticum (227266) begegnen typische Unheilszeichen des römischen Epos: Sonnenund Mondfinsternisse, Stein- und Hagelschlag, Kometen und schwärmende Bienen.38 Im Bellum Gildonicum kündigt das Augurium eines Adlers, der eine Schlange schlägt, den Sieg der römischen Truppen an (467473); im Bellum Geticum (540-557) läßt sich Alarich durch ein Orakel
35 36
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laubt also keinerlei Rückschlüsse auf Claudians Konfession: Vgl. Cameron (o. Anm. 4) 189-227; Döpp (o. Anm. 10) 2 4 ^ 1 ; zur Gestaltung der Götter- und Traumszenen vgl. Fo (o. Anm. 9) 189-207; 249-262. E.g. Ol. Prob. 75-173; Stil. 2,275-376; VI Cons. Hon. 360-493. Vgl. P. Domenicucci, Astra Caesarum. Astronomia, astrologia e catasterismo da Cesare a Domiziano, Pisa 1996; W. Orth, Verstorbene werden zu Sternen. Geistesgeschichtlicher Hintergrund und politische Implikation des Katasterismos in der frühen Kaiserzeit, in: Tod, Bestattung und Jenseits in der griechisch-römischen Antike, hg. von J. Drexhage und J. Sünskes-Thompson, St. Katharinen 1994,148-166. Vgl. insbesondere die Verse 431-433, wo die Beschreibung des vestibulum von der Beschreibung der Unterweltseingänge angeregt ist, dazu Keudel (o. Anm. 9) 111 f. Zu dieser Prodigienreihe und ihrer Stellung innerhalb des Werkes ausführlich Gnilka (o. Anm. 11) 144-160.
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täuschen, das ihm ein siegreiches Vorrücken ad Urbem verspricht: Urbs entpuppt sich als kleiner Fluß unweit von Pollentia. Ebenfalls in den Bereich des Numinosen gehört auch der prognostische Traum im Bellum Gildonicum (215-324), in dem die beiden Theodosii dem Honorius und dem Arcadius erscheinen, um ihre Einheit im Kampf gegen Gildo zu beschwören. Auch in der Darstellung von Krieg, von militärischen Aktionen und Kriegsvorbereitungen ist der Panegyriker Claudian den epischen Traditionen verpflichtet. Am Schluß des Gedichts auf das dritte Konsulat des Honorius (189-200) verkündet er die Ausstattung der Brüder Honorius und Arcadius mit göttlichen Waffen und Pferden, um sie auf einen erfolgreichen Kriegszug im Osten schicken zu können. Die Waffen entstehen in der Schmiede unter dem Aetna, die Waffenschmiede heißen Brontes, Steropes und Pyragmon39 - Claudian verarbeitet hier eindeutig Elemente der epischen Hoplopoiie.40 Die Schilderung der Kriegsvorbereitungen im Bellum Gildonicum enthält unter anderem auch einen Katalog der Streitkräfte (415-423). Kampf- und Schlachtschilderungen sind in den Panegyriken selten, da der Dichter das glückliche Ergebnis für feiernswerter hält als die eigentliche Schlacht. Dennoch gesteht er im Bellum Geticum dem Heerführer der Alanen eine epische Aristie zu (581-597) und preist seinen Heldentod in einem makarismós, den er mit der charakteristischen Formel felix, qui einleitet:41 Der Held wird nicht nur auf den elysischen Feldern wohlwollende Aufnahme finden, er ist auch epischen Ruhms würdig. Nicht nur die typischen Szenen und erzählerischen Arrangements epischer Dichtung, sondern auch die narrative Gestaltung von einzelnen Episoden aus dem Leben des Gepriesenen schaffen eine Beziehung zum heroischen Epos. Claudian lockert die epideiktisch-prädizierenden Abschnitte immer wieder durch erzählende Abschnitte geringeren oder größeren Umfangs auf. Die kleineren narrativen Einlagen sind selten länger als zwanzig Verse; sie sind in die panegyrischen Passagen eingeschoben, 39
40 41
Hauptvorbild ist Verg. Aen. 8, 425 Brontesque Steropesque et nudus membra Pyragmon (cf. Hes. Theog. 139-146); vgl. aber auch die Reflexe in Ov. fast. 4, 287 und Stat. silv. 3, 1, 130. Vgl. Horn. II. 18, 468-477. Vgl. Lucan. 4, 393; Stat. Theb. 1, 638; der weitestgehend synonyme makarismós, eingeleitet mit fortunatus z.B. Verg. Aen. 9, 446; Stat. Theb. 1,638; Claud. III Cons. Hon. 178.
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aus der sie organisch erwachsen, so daß die Grenze zwischen „epideiktischer" und „narrativer" Darstellung bisweilen nicht klar zu ziehen ist. Im Panegyricus auf das dritte Konsulat des Honorius zum Beispiel illustriert Claudian die frühe Vertrautheit des jugendlichen Kaisers mit militärischen Dingen (22-38). Er berichtet hier von einer Begegnung im Heerlager, bei der der kindliche Honorius von seinem Vater Theodosius auf den Schild gehoben wird, ohne sich vor dessen kriegerischem Ornat zu fürchten. In einem Gebet an Jupiter äußert Theodosius daraufhin voller Freude den Wunsch, daß sich sein Sohn auch weiterhin durch kriegerische Tapferkeit auszeichnen möge. Die explizite Prädikation geht an dieser Stelle allmählich in narrative Darstellung über: Der Dichter beginnt mit einer direkten Apostrophierung des Gepriesenen (reptasti per scuta puer [22]), verweilt dann kurz bei der Beschreibung von Vater und Sohn (,sustulit arridens [30]), bevor er mit der direkten Rede im Gebet (tum sie laetus ait: rex o stellantis Olympi [33]) einen eindeutig erzählenden Ton anschlägt. Während der Dichter mit den kleineren erzählenden Einschüben nicht den Rahmen einer rhetorischen narratio verläßt, handelt es sich bei den größeren narrativen Abschnitten um eigenständige Elemente von einer Länge von oftmals mehr als hundert Versen, die mitunter den Ton eines Gedichtes wesentlich bestimmen. Die Zugehörigkeit einer größeren Erzählsequenz zum Epos ist häufig durch einen typisch epischen Einsatz markiert, der die vorausgehenden panegyrischen Ausführungen gleichsam zu einem epischen Proömium macht. Die pars epica des Gedichts auf das Konsulat von Olybrius und Probinus zum Beispiel beginnt mit einem Musenanruf, der ganz homerisch nach der göttlichen Ursache für die Einsetzung der Konsuln Olybrius und Probinus fragt (71): tu precor, ignarum doceas, Parnasia, vatem.42 Die eigentliche Handlung setzt mit postquam (73) ein - eine für den Beginn eines epischen Buches charakteristische Konjunktion.43 Ähnlich beginnt der narrative Teil des Panegyricus auf Honorius' drittes Konsulat mit interea (63). Innerhalb eines narrativen Abschnittes strukturiert Claudian die Handlung bisweilen durch epische Formeln: Eine elaborierte Periphrase der Nacht trennt im Bellum Gildonicum (213 f.) die Götterhandlung von den Geschehnissen in der Menschenwelt und bereitet zugleich die bereits erwähnte Traumszene (215-414) vor. 42 43
Vgl. Taegert (o. Anm. 21) 125 f. Verg. Aen. 3, 1; Lucan. 6, 1; Sil. 3, 1; Stat. Theb. 11,1.
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Ein Hauptmerkmal der narrativen Abschnitte sind jedoch die zahlreichen und mitunter umfangreichen Reden, die der Dichter seine Protagonisten halten läßt. In einigen Gedichten, etwa im Bellum Gildonicum, beanspruchen Reden den größten Teil der Verse.44 Die Verbindung der Reden mit dem Epos wird dort besonders deutlich, wo ihr Kontext einer typisch epischen Redesituation entspricht. Reden sind zum Beispiel feste Bestandteile der Götterhandlung; die Interaktion zwischen Göttern und Menschen ist daher auch bei Claudian immer von Reden bestimmt. Zum Kontingent epischer Reden zählen ferner parainetische Reden eines Feldherrn vor der Schlacht, wie sie im Bellum Geticum und im Bellum Gildonicum vorkommen,45 aber auch Mahnreden wie die Mahnrede eines älteren, der Gestalt des Nestor nachempfundenen Goten an Alarich im Bellum Geticum (488-517). Zu den Möglichkeiten eines antiken Dichters, seine eigene Produktion in eine literarische Tradition zu stellen, gehören schließlich noch die Verweise auf ein prominentes Vorbild. Über die gründlichen Literaturkenntnisse des poeta doctus Claudian und seine Imitationstechniken ist viel geschrieben worden.46 Die Hexameter Claudians reichern sich aus Zitaten griechischer und lateinischer epischer Dichtung an, die dem literarisch hochgebildeten Rezipienten vielleicht nicht beim mündlichen Vortrag, zumindest aber bei nachträglicher Lektüre ins Auge gefallen sein dürften. Über die punktuellen Anspielungen auf einzelne Formulierungen hinaus lassen sich Imitationen von kompletten Szenen eines berühmten Vorbilds ausmachen. Die bereits erwähnte Begegnung zwischen Theodosius und Honorius ist leicht als Neugestaltung von Hektors Abschied von seiner Frau und seinem Sohn im sechsten Gesang der Ilias, ergänzt durch Aeneis-Reminiszenzen, erkennbar.47 Stilichos Überquerung der Alpen im Winter, die Claudian im Bellum Geticum gestaltet, orientiert sich am Alpenübergang Hannibals in Silius Italicus' Punica (3, 477-556). In beiden Fällen wird eine epische Situation auf die Lebensumstände oder Taten der Protagonisten appliziert, so daß es zu einer epischen Überformung der historischen Situation kommt. 44
45 46 47
Wörtliche Rede macht im Bellum Gildonicum etwa 75 % des Epos aus, vgl. Cameron (o. Anm. 4) 266; Olechowska (o: Anm. 9) 48 und 58; Kirsch 1989 (o. Anm. 1), 181; Pollmann (o. Anm. 1) 104. Bell. Gild. 427-466 und Bell. Get. 560-578. Vgl. Keudel (o. Anm. 9) 19 f.; Cameron (o. Anm. 4) 279-284 und 315-321. Vgl. Keudel (o. Anm. 9) 149-151.
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Die zahlreichen verschiedenen Ebenen und Formen epischer Rekurse ermöglichen es dem Dichter, einzelne Elemente unmittelbar aneinander anzuschließen, kleinere Formen in einen größeren Rahmen zu integrieren und miteinander zu kombinieren. Das Bellum Gildonicum etwa besteht, wie man längst gesehen hat,48 fast vollständig aus einer Reihung epischer Elemente: Götterszene, Traum, Katalog, Feldherrenrede, Vogelzeichen, Gleichnis, Aufbruch der Flotte, Meerfahrt. Die Erzählhandlung des Panegyricus auf das Konsulat von Olybrius und Probinus gestaltet der Dichter in ihrem ersten Teil als Götterszene, in die er eine Rüstungsszene, eine Ekphrasis, ein Gleichnis und zwei Kataloge integriert. Einzelne epische Elemente sind zugleich auch Imitationen epischer Vorbilder. Im Bellum Gildonicum illustriert das Kranichgleichnis die Reaktion der Truppen auf das schon erwähnte Adleraugurium. Claudian kombiniert hier drei Bilder aus der Ilias, aus der Aeneis und aus Lucans Pharsalia.49 Während in der Ilias das Geschrei der Kraniche für die in den Kampf ziehenden trojanischen Truppen steht, illustriert es in der Aeneis die Freude der Trojaner über die unversehrte Rückkehr des Aeneas aus Etrurien. Das Gleichnis bei Claudian ist also nicht nur der Aufbruchsituation des römischen Heeres angemessen, sondern antizipiert auch seine glückliche Heimkehr. II. Die Übersicht über die verschiedenen Formen, Elemente und Methoden der Eposrezeption zeigt, daß Claudian sich in der Präsentation seines Stoffes immer wieder zur Tradition epischer Dichtung bekennt. Auf Auswahl und Gestaltung der einzelnen Elemente jedoch wirken sich die Vorgaben der Panegyrik unmittelbar aus. Die prädizierende Ausrichtung der Gedichte erfordert eine ausschließlich positive, bestätigende Darstellung, es sei denn, daß es sich um den Gegner handelt, der wiederum einer invektivischen Diffamierung ausgesetzt ist. Dementsprechend vermeidet Claudian zum Beispiel in den Herrschergleichnissen sämtliche negativen Konnotationen - auch dort, wo es sich aufgrund der Tradition um ambivalente Motive handelt. So verschweigt er etwa in den Löwengleichnissen die unberechenbare, beutegierige Natur des Löwen; ja, in dem Lö-
48 49
Vgl. Olechowska (o. Anm. 9) 46-60; Kirsch 1989 (o. Anm. 1), 190. II. 2, 459—468; Verg. Aen. 10, 264-266; Lucan 5, 709-715, vgl. dazu Cameron (o. Anm. 4) 298 f.; Olechowska (o. Anm. 9) 53.
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wengleichnis im Bellum Geticum ersetzt er Beutegier gar durch Fürsorge, um Stilichos Aufopferung für Rom zu illustrieren.50 Die Veränderungen betreffen aber auch die gesamte Struktur der epischen Partien. Da Claudians Panegyriken keinen kontinuierlichen Erzählfluß haben (Hofmann spricht von „Aufgabe des epischen Handlungskontinuums zugunsten einer diskontinuierlichen Perikopenbildung"),51 muß er sich auf die Ausgestaltung einzelner, prägnanter Szenen („isolierter Bilder")52 konzentrieren, die er durch kurze erläuternde Zwischenbemerkungen verbindet und bisweilen - eine Konzession an die rhetorische Komponente des Genres - dem Rezipienten sogar in ihrer panegyrischen Bedeutung erklärt. Immer wieder durchdringen sich dabei Epik und Panegyrik. Die narrativen Sequenzen bleiben niemals gänzlich unkommentiert. Die Kürze der Gedichte zwingt Claudian ferner zu drastischen Verkürzungen epischer Langformen, so daß voluminöse epische Formelemente wie Katalog und Ekphrasis nur noch en miniature vorhanden sind. Claudians Kataloge umfassen selten mehr als zehn Hexameter, auch wenn ihre Gegenstände auf die heroische Epik rekurrieren. Ihre Kürze führt jedoch meist nicht dazu, daß Claudian seine Kataloge zu reinen Aufzählungen reduziert. Der Flußkatalog am Schluß des Panegyricus auf Olybrius und Probinus (254-260) zum Beispiel behandelt in sieben Hexametern sechs Flüsse. Dem Dichter bleibt so genügend Raum, um auf die charakteristischen Merkmale der einzelnen Flüsse einzugehen und sogar, im Falle des Eridanus, auf seine mythologischen Implikation als Absturzstelle Phaëthons (Phaethonteae perpessus damna ruinae [258]) zu verweisen. 50
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Vgl. Bell. Get. 323-329: sic ille relinquens / ieiunos antro catulos immanior exit / hiberna sub nocte leo [...] nec meminit leti nimbosve autfrigora curat, /dum natis alimenta paret [...]. Hofmann (o. Anm. 1) 125. Diese Erzähltechnik ist freilich keine Eigenart der Panegyrischen Epen Claudians; sie ist nicht einmal auf das nichtchristliche Epos beschränkt, sondern generell ein Merkmal spätantiker Epik, vgl. M. Roberts, Biblical epic and rhetorical paraphrase in late antiquity, Liverpool 1985 (ARCA 16), 165-171 (zu Sedulius); ders., The last epic of antiquity: generic continuation and innovation in the Vita Sancti Martini of Venantius Fortunatus, TAPhA 131 (2001), 263 (Roberts spricht von „fragmentation of narrative" oder „discontinuous narrative structure"). F. Mehmel, Virgil und Apollonius Rhodius, Hamburg 1940 (Hamburger Arbeiten zur Altertumskunde. 1), 108 f.
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Ebenso knapp hält Claudian seine Ekphrasen: Die Beschreibung von Stilichos Trabea (Stil. 2, 340-361) ist mit 21 Versen die ausführlichste Ekphrasis; kürzer fällt bereits die Ekphrasis der Palla des Eridanus (VI Cons. Hon. 165-177) mit 12 Versen aus; dem Schild der Roma (Ol. Prob. 96-99) widmet der Dichter gar nur vier Verse. So bleiben Claudians Darstellungen zwangsläufig skizzenhaft, was aber wohl weniger „auf die Unfähigkeit, genau zu beobachten"53 als auf die Konzentration auf bestimmte markante Punkte zurückzuführen ist, die der Panegyrik unmittelbar dienen. Die eingangs erwähnte Schilderung des Blicks über den Palatin läßt sich nur anhand der topographischen Angaben tecta Tonantis (44) und Tarpeia rupes (45) als Ekphrasis des römischen Machtzentrums identifizieren. Besondere Betonung liegt in Claudians Darstellung hingegen auf der prachtvollen Ausstattung des Platzes und seiner Gebäude. Diese manifestiert sich in der Erwähnung kostbarer oder aufwendig bearbeiteter Wertstoffe, in der Vielzahl und in den riesigen Dimensionen der Bauten. Der Dichter schafft so eine Atmosphäre, die den Ort als Zentrum der Welt und als würdigen Herrschersitz für den zukünftigen Konsul ausweist. Sachliche Genauigkeit ist dabei (insbesondere vor einem römischen Publikum) sekundär. In ähnlicher Weise adaptiert Claudian auch typische Szenen an die Rahmenbedingungen des Panegyrischen Epyllions: Die ebenfalls schon früher erwähnte Darstellung der Hoplopoiie am Schluß des Panegyricus auf das dritte Konsulat des Honorius (191-196) ist bis aufs äußerste gerafft und durch Signalworte wie arma, Sicula incus, aegis, cassis, conus und thorax sowie die rauchige Höhle unter dem Aetna (Sicula incude [192]) bezeichnet. Dem Rezipienten steht die Szenerie aufgrund seiner Vertrautheit mit epischer Dichtung dennoch plastisch vor Augen: Claudians Ökonomie stützt sich auf die Literaturkenntnis seines Publikums. Aufs äußerste reduziert ist auch die Aristie des Alanen im Bellum Geticum (581-597). An die Stelle der Aufzählung aller erlegten Gegner und des heldenhaften letzten Gefechts tritt ein kurzes Resümee: Von Wunden bedeckt (vulneribus pars nulla vacai [586]), stürzt der Alane sich in den Kampf und stirbt auf italischem Boden (Italam momordit harenam [589]).54 Er trägt im übrigen keinen Individualnamen. Seine Aristie steht
53 54
Downey, RAC 4 (1959), 930 s.v. Ekphrasis. Vgl. Aen. 11, 669 mandit humum moriensque suo in vulnere versât (Tod des von Camilla erschlagenen Eunaeus).
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für die Tapferkeit des gesamten Volkes - eine Generalisierung, die umfängliche Schlachtschilderungen früherer Epen auf ihren Kern reduziert. Die Raffung und Verknappung bestimmter Formelemente geht jedoch mit einer Dehnung, einer Erweiterung und dem exzessiven Gebrauch anderer epischer Mittel einher. Gleichnisse zum Beispiel begegnen bei Claudian im Verhältnis sehr viel häufiger als in früheren Epen.55 Der Dichter behält dabei ihre ursprüngliche Länge und Form bei, so daß seine Gleichnisse, gemessen an der Kürze der Gedichte, „überdehnt" wirken. Der Anteil an wörtlicher Rede ist in den Panegyriken, wie bereits gesagt, ebenfalls höher als bei den epischen Vorgängern. Beide Formen bekommen in Claudians politischen Dichtungen so breiten Raum, weil sie sich besonders gut für panegyrische Darstellung eignen. Die Reden dienen nicht nur der Charakterzeichnung, sondern transportieren oftmals panegyrische Aussagen, die der Dichter einer Person in den Mund legt, deren Autorität er höher erachtet als die eigene.56 So vernimmt der jugendliche Honorius die Auffassungen des Dichters über einen guten Herrscher aus dem Mund des Theodosius (IV Cons. Hon. 214-418). Die Gleichnisse bieten ihm die Möglichkeit, bestimmte Charakterzüge des Gepriesenen besonders hervorzuheben (im Löwengleichnis des Bellum Geticum etwa die Fürsorge Stilichos) oder in wenigen Versen eine komplexe historische Situation in ihrer ganzen Brisanz darzustellen, in der sich dieser als Retter bewährt: Theodosius bewahrt die Welt vor dem Gotensturm wie sie einst Sol vor dem Brand des abstürzenden Phaëthon gerettet hatte (IV Cons. Hon. 59-70); Stilicho erscheint als Steuermann (Stil. 1, 281-290) oder als Hafen nach einem schweren Sturm (Bell. Get. 209-211): Ein episches Mittel wird zum Brennpunkt panegyrischer Darstellung. III. Die Veränderungen, denen die epischen Vorgaben in den Panegyriken unterworfen sind, wirken allerdings weniger einschneidend oder gar innovativ, wenn man sich bewußt macht, daß Claudian sich auch für diese Veränderungen an literarischen Vorbildern orientieren konnte, die ihrerseits die Formelemente der heroischen Epik absorbiert und an die Gegebenheiten ihrer Gattung angepaßt hatten. Für anekdotische Erzählungen aus dem Leben des Gepriesenen bot die Prosapanegyrik Claudian zahlreiche Beispiele, die ihn zu seinen exkursartigen, kürzeren Erzählsequen55
Vgl. Fargues (o. Anm. 7) 320 Anm. 4.
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Vgl. Schmidt (o. Anm. 4) 26.
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zen angeregt haben könnten. Nicht-handlungstragende epische Formelemente finden sich zum einen in den hexametrischen Panegyriken von Claudians Vorgängern, zum anderen aber sind sie als rhetorische Mittel auch Bestandteile der Prosapanegyrik. Katalogartige Aufzählungen unterworfener Völkerschaften gibt es zum Beispiel auch in den XII Panegyrici Latini.51 Das in den Gleichnissen Claudians so häufige Bild des Steuermanns gibt es zwar schon im nachvergilischen Epos;58 die Parallelisierung von Steuermann und Staatsmann ist aber auch in der Diatribenliteratur und in der Rhetorik der Zweiten Sophistik nicht selten.59 Gleiches gilt auch für die mythologischen Exempla, die einem Redner nicht weniger geläufig waren als einem epischen Dichter. Claudian führt also in den Panegyriken lediglich eine Re-Episierung dieser Elemente durch, indem er sie in seine hexametrischen Gedichte integriert und durch andere epische Elemente, etwa durch intertextuelle Referenzen auf epische Vorbilder, bereichert. Die „epische" Wirkung beruht in diesen Fällen auf der Kombination verschiedener Elemente. Unter den verschiedenen Gattungen hexametrischer Dichtung stehen Claudians Panegyriken aufgrund ihres geringen Umfangs dem Epyllion am nächsten. So orientiert sich auch die Konzentration auf ausgewählte Szenen und ihre ausschnitthafte, mit epischen Formelementen ausgestattete Darstellung an der hellenistisch-römischen Epylliendichtung, wobei natürlich der spielerische, oft ironische Tonfall der Epylliendichtung den Panegyriken Claudians gänzlich fehlt und ihre Gegenstände, duces et proelia, definitiv nicht dem Stoff eines Epyllions entsprechen. Nicht zu unterschätzen ist schließlich auch der (in der Forschung bislang nicht eingehender untersuchte) Einfluß der Lehrdichtung auf Claudians Panegyriken. Da das Lehrgedicht nach allgemeinem antiken Verständnis zum Epos gehört,60 übernehmen didaktische Epiker in ihre Werke Elemente des heroischen Epos, wobei auch sie gezwungen sind, diese Elemente den didaktischen Gegebenheiten anzupassen. Hier kann Claudian an-
57 58
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60
So z.B. Pacat. Theod. Aug. 5, 2; Inc. Const. Caes. 5, 1-4. So z.B. Ov. met. 6, 231-233; Lucan. 7, 123-127; Sil. 4, 713-717; Stat. Theb. 3, 22-30. Vgl. Simon (Claudiani Panegyricus de consulatu Malli Theodori, Komm., Berlin 1976) 147. Vgl. E. Pöhlmann, Charakteristika des römischen Lehrgedichts, ANRW I, 3 (1973), 820-825; K. Volk, The poetics of Latin didactic. Lucretius, Vergil, Ovid, Manilius, Oxford 2002, 26-29.
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knüpfen, zumal seine Panegyriken insofern „didaktische" Funktion haben, als sie ja über die Vorzüge des Gepriesenen „belehren" sollen. Auch das Fehlen einer durchgehenden Erzählhandlung verbindet beide Gattungen. Bereits im Lehrgedicht werden epische Mittel in einen nicht-narrativen Kontext integriert; es gibt dort aber auch erzählende Einlagen, die einzelne Aspekte des Lehrgegenstands illustrieren: Man denke etwa an die zahlreichen „epischen Szenen" im Lehrgedicht des Lukrez oder an narrative Einlagen wie die Andromeda-Episode in den Astronomica des Manilius.61 Gegenstände der didaktischen Poesie erschienen andererseits aber auch bei Claudian in epischer Brechung, wie ja das heroische Epos seit dem Hellenismus fachwissenschaftliche Aspekte absorbiert.62 Im Panegyricus auf Mallius Theodorus antwortet der Gepriesene auf die Aufforderung der lustitia, seine Fähigkeiten dem Staat zur Verfügung zu stellen, mit einem Hinweis auf die zahlreichen Pflichten, die er als Besitzer eines Landgutes habe (174-197). Diese Verse sind mit Vergilreminiszenzen durchsetztes Kompendium der beiden ersten Geórgica-Bücher.63 Sie sind aber zugleich Teil einer wörtlichen Rede des Protagonisten und weisen ihn als kompetenten Landwirt aus, der mit dem einschlägigen didaktischen Epos hinlänglich vertraut ist. Ähnlich im Panegyricus auf das sechste Konsulat des Honorius (239-273). Der Rückzug des geschlagenen Alarich soll den Rezipienten offenbar an den Rückzug des unterlegenen Stierrivalen in den Geórgica erinnern. Insbesondere der einleitende Vers (239 f.) verweist auf die berühmte Stelle im dritten Buch: frondes licet depastus amaras ist ein direkter Anklang an frondibus hirsutis et carice pastus acuta in den Geórgica (3, 231). Während aber Vergil dort den Stier „episiert", indem er menschliche Verhaltensweisen auf das Tier überträgt,64 führt Claudian die Szene wieder in den menschlichen Bereich 61
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Vgl. K. Sallmann, Epische Szenen bei Lukrez, C & M 29 (1972), 75-91; B.R. Voß, Die Andromeda-Episode des Manilius, Hermes 100 (1972), 413-434. Vgl. M. Lausberg, Epos und Lehrgedicht. Ein Gattungsvergleich am Beispiel von Lucans Schlangenkatalog, WüJbb 16 (1990), 180-185. Z.B. mollire novales (177) nach georg. 1, 52 und aut quales tegeret vindemia colles (180) nach georg. 2, 112 f. Vgl. W.W. Briggs, Narrative and simile from the Georgics in the Aeneid, Leiden 1980, (Mnemosyne Suppl. 58), 19. M. Cadili, Aspetti lessicali del' umanizzazione di elementi naturali nelle Georgiche: la terminologia del labor e del bellum, CCC 7 (1986), 181-183. Lucan verarbeitet das Motiv des besiegten Stieres im Gleichnis (2, 601-609).
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zurück, hinter dem der Rezipient gleichwohl das „animalische" Vorbild aus der Lehrdichtung erkennt. IV. Überblicken wir abschließend kurz noch die Wirkung und Funktion der epischen Formelemente im Kontext panegyrischer Dichtung. Die zahlreichen Verweise auf das Epos zeigen, daß diese Gattung für Claudian nicht nur eine Orientierungshilfe für die sprachlich-stilistisch-erzählerische Gestaltung der Gedichte ist, sondern auch die Richtschnur, die er an die Vorzüge und Handlungsweisen seiner Protagonisten anlegt. Die expliziten Verweise auf epische Stoffe dienen der Bestätigung des Gepriesenen, indem sie herausragende Charakterzüge und Leistungen an epischen Vorgaben und Normen messen. Die Aufgaben und Verdienste des Gepriesenen sind dabei stets größer als die der epischen Helden. Bisweilen spielt Claudian in einer klassischen recusatio explizit die historische Realität seiner Stoffe gegen das mythologische Epos aus, dessen Darstellungen auf der Fiktion oder zumindest der amplificatio der Dichter beruhten, und desavouiert die Leistungen epischer Helden: Achill und Aeneas, so heißt es zum Beispiel im ersten Buch von De consulatu Stilichonis, hätten ihre Gegner nur durch „von Dichtern gefertigte Wunderwaffen", fabricataque vatibus arma (1,105), bezwingen können, während sein Held Stilicho allein (solus) kraft seiner eigenen Fähigkeiten ein Vielfaches der Gegner dieser epischen Helden überwand. Auch die impliziten Verweise auf das Epos treten bei Claudian in den Dienst panegyrischer Bestätigung und Überhöhung. In den erzählenden Partien macht er sich die vermeintliche Objektivität des epischen Erzählers zunutze,65 der von den Musen inspiriert ist und daher letztlich nur fremdes, von höheren Instanzen sanktioniertes Wissen verkündet. Panegyrik, aber auch eigene Ideale, die dem Gepriesenen vermittelt werden sollen, vernimmt dieser aus dem Mund von Autoritäten, deren Kompetenz die des Dichters übersteigt und ihn dadurch als Panegyriker entlastet. Im Umgang mit den Triebkräften des Epos, den Göttern, ist der angehende Konsul oder Heerführer sehr viel gewandter als epische Helden: Er ist gleichwertiger Gesprächspartner der Götter, der dementsprechend seine Berufung direkt von den Göttern, nicht mehr von ihrem Götterboten Merkur, empfängt, wobei die Götter stets in der schwächeren Position
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Vgl. Schmidt (o. Anm. 4) 23 und 27 f.
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sind und das Weltgeschehen in die Hände der Menschen geben müssen.66 Im Gedicht auf das Konsulat des Olybrius und Probinus bittet Roma den siegreichen Theodosius um die Einsetzung der jugendlichen Konsuln (124—173): Aus den mandata deum des vergilischen Epos sind hier preces deum geworden. Im Gedicht auf Stilichos Konsulat muß sie den Heermeister mit einer kunstvoll gearbeiteten Trabea geradezu bestechen, das Konsulat zu übernehmen (279-364; bes. 362 talibus invitât donis), und sogar Jupiter legt im Bellum Gildonicum das Schicksal in die Hände des jugendlichen Honorius (204—207). Nicht mehr die Götter lenken die Geschicke der Welt, sondern die Protagonisten von Claudians Panegyriken. Die intertextuellen Referenzen bieten ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten der panegyrischen Nutzung. „Im Vergleich zwischen Vorbild und Zitat liegt damit eine panegyrische Aussage".67 Durch den Verweis auf ein episches Vorbild wird der Gepriesene zum epischen Helden. Im Panegyricus auf das vierte Konsulat (566-570) rekurriert Claudian in der Beschreibung von Honorius' Erscheinungsbild auf das Aussehen und den Rang der Argonauten im ersten Buch von Apollonios' Argonautica (237240): die Formulierung sidereum onus (567) nimmt den Vergleich der Argonauten mit Sternen bei Apollonius (1, 240) in subtiler Weise auf. Honorius steht jedoch weit über seinen Vorbildern. Während die Argonauten sich zu Fuß fortbewegen, wird Honorius als Zeichen der Wertschätzung getragen; auch zieht er nicht ins Ungewisse, sondern feiert seine Heimkehr. Direkt auf einen Kontrast zielt die bereits als Silius-Reminiszenz erwähnte Gestaltung von Stilichos Alpenübergang im Bellum Geticum (340-363). Stilicho ist hier das positive Gegenbild Hannibals, er schlägt den entgegengesetzten Weg von Italien nach Rätien ein, er ist nicht der Aggressor, sondern der Befreier; er vollbringt die Leistung im Alleingang - und mühelos. Schließlich lassen sich auch erzählerische Arrangements epischer Dichtung im Sinne der panegyrischen Darstellung funktionalisieren. Das Bellum Geticum enthält, wie zuvor erwähnt, mit einer Prodigienreihe (227-267) und einem Orakel (544—549) zwei epische Arrangements aus dem Bereich der Mantik. Sie sind jedoch nicht als Manifestationen des 66
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Vgl. zum Beispiel Ol. Prob. 124-173 (Roma kommt nach der Schlacht am Frigidus zu Theodosius); Bell. Gild. 201-207 (Iuppiter legt das Schicksal Afrikas in die Hände des Honorius). Keudel (o. Anm. 9) 164.
Tradition — Transformation — Innovation
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Göttlichen zu verstehen, sondern dienen mittelbar der Charakterisierung der beiden Antagonisten. Stilicho ignoriert die Prodigienreihe und setzt ihr in einer Rede an die verängstigten Bürger Roms (269-313) das rationale Kalkül eines Feldherren entgegen - und siegt. Alarich läßt sich auf das Urbs-Orakel ein und mißversteht in seiner Verblendung dessen Doppeldeutigkeit (540-547) - und unterliegt. Zugleich legen beide Akteure typische Charakterzüge epischer Helden an den Tag: Stilicho läßt sich von verstandesmäßiger Planung und Rationalität leiten (dubiaeque salutis /dux idem vatesque fuit [268 f.]). Alarich hingegen verfällt den Affekten furor und rabies (rupit rabidas accensa superbia voces [520]) so daß sein Scheitern von vornherein bestimmt ist. Claudians Umgang mit der Mantik und dem Numinosen zeigt exemplarisch, daß seine Panegyrischen Epyllien in einer Welt angesiedelt sind, in der die epischen Konventionen nicht mehr recht greifen, auch wenn sie im Bewußtsein des Dichters (und auch seiner Rezipienten) noch einen festen Platz haben. Dennoch hoffe ich gezeigt zu haben, wie die Wirkung und der Erfolg von Claudians Gedichten auf einer geschickten Neugestaltung des gesamten Reservoirs epischer Tradition beruht, dessen vielfältige Implikationen sich relativ leicht an die panegyrische Situation adaptieren lassen. In den gebildeten Schichten des stadtrömischen Adels dürfte ein solcher Umgang mit den Vorgaben heroischer Epik auf große Akzeptanz gestoßen sein, da er die alten Traditionen konsequent fortsetzt und beinahe unmerklich transformiert. So ist die literarische Tradition das eigentliche Kapital des Dichters, das ihm, aber auch der von ihm initiierten Gattung narrativer lateinischer Verspanegyrik ein Weiterleben garantiert - nicht die adelige Herkunft eines jugendlichen Konsuls oder die fragwürdigen militärischen Erfolge seines vandalischen Heermeisters.
CHRISTINE SCHMITZ
Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae Claudian hat neben seinem zeitgeschichtlichen Werk, den Panegyriken und Invektiven, in seinem Gedicht über den Raub der Proserpina auch einen zeitenthobenen Mythos neu gestaltet. Die Deutungen des Werkes fallen ganz unterschiedlich aus: einerseits wird De raptu Proserpinae als ein nur vordergründig mythologisches Gedicht interpretiert, das die aktuellen politischen Themen in allegorischer Form präsentiere,1 andererseits soll De raptu Proserpinae gerade das kritische Pendant zum übrigen Werk, den höfisch-politischen Epen, darstellen. So vertritt Thomas Kellner in einer umfassenden Gesamtdeutung die These, daß Claudian in mythologischer Verschlüsselung die in seinen zeitgeschichtlichen Gedichten vorgetragene einseitige Sicht der politischen Verhältnisse und damit seine eigene Rolle als Verherrlicher der Taten Stilichos relativiere.2 Im Gegensatz dazu sei gezeigt, daß sich Claudian in seinem mythologischen Epos gerade nicht von seinem übrigen Werk, den höfisch-politischen Epen, kritisch distanziert, sondern in der Gestalt des mythischen Sängers Orpheus sein Selbstverständnis als panegyrischer Dichter zum Ausdruck bringt.
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Als extremes Beispiel für diese Richtung sei genannt: Thierry Duc, Le De raptu Proserpinae de Claudien. Réflexions sur une actualisation de la mythologie, Bern-Berlin-Frankfurt (Main) (usw.) 1994 (Europäische Hochschulschriften, R. 15, Bd. 67). Im zweiten Teil seiner Arbeit (149-272) konstruiert Duc durch eine politische Deutung des Gedichts ein geschlossenes allegorisches System: der Konflikt zwischen den beiden Brüdern Jupiter und Pluto beziehe sich auf die Spannungen zwischen Honorius und Arcadius nach dem Tod ihres Vaters Theodosius; der drohende Ausbruch der Mächte der Unterwelt spiele auf die Möglichkeit eines Bürgerkriegs als Folge des Konflikts zwischen Ost- und Westreich an (222-225). Zu vergleichen sind auch die kritischen Einwände, die J.-L. Charlet in seiner Rezension (Latomus 56 [1997], 645-647) erhebt. Die Göttergestalten in Claudians De raptu Proserpinae. Polarität und Koinzidenz als anthropozentrische Dialektik mythologisch formulierter Weltvergewisserung, Stuttgart-Leipzig 1997 (BzA 106), z.B. S. 287.
Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae I. Das Orpheus-Thema in den beiden
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praefationes
Claudian leitet bekanntlich einige Werke mit praefationes ein, die metrisch v o m folgenden Gedicht abgesetzt sind. 3 Ein Hindernis für das adäquate Verständnis eines inneren Zusammenhangs der beiden praefationes mit den Leitmotiven des Gedichts bereitet die Auffassung, die praefationes seien ausschließlich für autobiographisch-allegorische Äußerungen des Dichters reserviert. 4 Mit dem vordergründigen Thema des Gedichts, dem Raub der Proserpina, haben unsere praefationes in der Tat nichts zu tun. Sie sind jedoch mit dem über den unmittelbaren mythologischen Gegenstand des Gedichts hinausgehenden Thema verbunden, der Bezwingung der wilden Natur durch ars. Die praefatio zum 1. Buch handelt vom ersten Seefahrer, der sich zunächst noch ängstlich in sicherer Küstennähe bewegt, sich dann immer weiter von der Küste entfernt, um schließlich weit aufs offene Meer hinauszusegeln. 5 Diese praefatio wird gemeinhin als allegorische Aussage 3
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Nach Fritz Felgentreu (Claudians praefationes. Bedingungen, Beschreibungen und Wirkungen einer poetischen Kleinform, Stuttgart-Leipzig 1999 [BzA 130]) erfüllen die praefationes Claudians, deren Gesetzmäßigkeiten er untersucht, folgende Funktion: „Die praefatio stellt traditionell den literarischen Ort der unmittelbaren, nicht durch den Gegenstand des Haupttextes vermittelten Kommunikation zwischen Autor und Rezipient bereit." (S. 216). In der Tat dienen die meisten praefationes der Selbstdarstellung des Dichters, und mit wenigen Ausnahmen enthalten sie Anspielungen auf das Publikum und den Vortragsort der Erstrezitation. De raptu Proserpinae bildet jedoch von vornherein eine Ausnahme, hebt sich doch eine praefatio zu einem zeitlosen Mythos wesensmäßig von den praefationes zu den zeitpolitischen Gedichten ab. In De raptu Proserpinae leitet jeweils eine praefatio das 1. und 2. Buch ein; das Vorhandensein zweier praefationes hängt mit einer längeren Unterbrechung der Arbeit (vgl. letztes Distichon der 2. praefatio, v. 51 f.) am unvollendet gebliebenen Werk zusammen. Ein Zusammenhang der beiden praefationes mit dem Thema des Gedichts wird in der Forschung entweder explizit geleugnet - so behauptet K. Thraede im RAC-Artikel ,Epos': „ohne thematische Verknüpfung mit dem Hauptteil steht die Argonauten-Praefatio vor De raptu Proserpinae", RAC 5 (1962), 983-1042, hier: Sp. 996 - oder die praefationes werden von vornherein nicht in die Interpretation des Werkes einbezogen. Auffallend ist, daß die aus einer einzigen Periode bestehende, 12 Verse umfassende praefatio am Ende keine erklärende Deutung erhält. Ein von den Herausgebern übereinstimmend als unecht erkanntes (einzig in einem codex Sangallensis überliefertes) Distichon gibt aber eine Auflösung, die auch dem Tenor der meisten Interpretationen entspricht: sic ego qui rudibus scripsi praeludia verbis /
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des Dichters6 in folgender Weise interpretiert: der Seefahrer, der sich in verschiedenen Phasen immer kühner aufs Meer hinauswage, sei eine Metapher für den Dichter Claudian, der nach unbedeutenderen Dichtungen mit seinem Epos De raptu Proserpinae nunmehr sein ehrgeizigstes Unternehmen wage.7 In der Tat gibt es eine lange Tradition, in welcher der Bildbereich der Seefahrt als Metapher für literarisches Schaffen im allgemeinen gilt und die Fahrt aufs offene Meer im besonderen mit dem
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ingredior Stygii nobile Ditis opus. Auch die Rezeption unserer Stelle, vor allem Rufins praefatio in explanationem Origenis super epistulam Pauli ad Romanos, ed. M. Simonetti, Corp. Christ. 20 (1961) p. 275, weist in diese Richtung; zur weiteren Rezeption s. Th. Birts Similienapparat in seiner Ausgabe des Claudian MGH AA 10, Berlin 1892, z. St. Vgl. Francesca Minissale, Il poeta e la nave (Claud, rapt. Pros. I, 1-14), Helikon 15-16 (1975-1976), 496-499, die allerdings die unechten Verse 13 f. in ihre Interpretation einbezieht; ferner Willy Schetter (Nemesians Bucolica und die Anfänge der spätlateinischen Dichtung, in: Studien zur Literatur der Spätantike, hg. von Ch. Gnilka und W. Schetter, Bonn 1975, 1-43), 43: „Dem letzten Wagnis des immer verwegener werdenden Seefahrers entspricht Claudians kühnster Entwurf, das mythologische Epos vom Raub der Proserpina" und M. v. Albrecht, Geschichte der röm. Literatur, 1066: „Andererseits läßt er den Leser auch sein Gefühl zunehmender innerer Sicherheit miterleben, so im Bilde des Seemannes, der sich allmählich immer weiter hinauswagt {rapt. 1 praef)"; Jean-Louis Charlet (Claudien, Œuvres, tome I: Le rapt de Proserpine, Texte établi et traduit, Paris 1991) Introd. XX. So auch im neuesten Kommentar von Ciaire Gruzelier (Claudian, De raptu Proserpinae. Edited with Introduction, Translation and Commentary, Oxford 1993): „being merely an extension of the metaphor of poetic endeavour = sea-going into a stylized allegory of Claudian's poetic career up to the point when he began the DRP" (S. 80). Peter Connor, Epic in mind: Claudian's De raptu Proserpinae, in: Roman Epic, ed. by A.J. Boyle, London-New York 1993, 237-60, spricht gar von einem epischen Gleichnis: „He likens, in an epic simile, the writer's gradual acquisition of expertise through practice and experience to the growth in expertise of ocean-going vessels" (S. 237). Die autobiographisch-poetologische Deutung der praefatio zum 1. Buch bestätigt Felgentreu (o. Anm. 3) 157: „Wie sich im einzelnen noch zeigen wird, sagt die erste praefatio im rapt. Pros, ihrer unumstrittenen biographischen Interpretation zufolge aus, daß Claudian das anschließende mythologische Epos für sein bis zum Zeitpunkt der Entstehung des ersten Buches ehrgeizigstes Projekt hält." Felgentreu geht in seiner poetologischen Interpretation der praefatio (157-67) noch einen Schritt weiter: das audacia-Motiv, das er einzig auf das ambitionierte Projekt eines Epos bezieht, sei eine „subtile Variante des präfatorischen Bescheidenheitstopos: Claudian läßt die Befürchtung anklingen, die große Form könne seine Kräfte überfordern." (S. 166).
Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae
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Wagnis eines großen Epos gleichgesetzt wird.8 Es erhebt sich jedoch die Frage, ob es sich hier wirklich nur um ein literarisches Bild handelt, das völlig isoliert vom folgenden Gedicht gewählt wurde. Nicht von ungefähr setzt Claudian bereits in der 1. praefatio mit einem Motiv aus der Kulturentwicklung ein, steht doch die Erfindung der Schiffahrt (inventa [...] nave) im inneren Zusammenhang mit dem Thema der Hervorbringung der Kulturtechniken, das an zentraler Stelle des Gedichts, nämlich zu Beginn des 3. Buches, entfaltet wird: Jupiter erklärt in einer Götterversammlung, warum er das unter seinem Vater Saturn herrschende Schlaraffenleben beendet habe. Da Luxus den Geist des Menschen lahme, habe er die Lebensbedingungen verschlechtert, damit der Mangel an Naturgaben die Menschen dazu anstachle, erfindungsreich zu werden und die Künste hervorzubringen (3, 30-32): rerumque remotas ingeniosa vias paulatim exploret egestas utque artes pariat sollertia, nutriat usus.
Im einprägsamen Vers utque artes pariat sollertia, nutriat usus (32) wird der zentrale Begriff artes nachdrücklich durch das folgende sollertia hervorgehoben, einem Wort, in dem ars etymologisch enthalten ist.9 Mit Jupiters Begründung, daß er die Mangelsituation bewirkt habe, um die Menschen zur Hervorbringung der artes zu bewegen, korrespondiert die natura-ars-Opposition der 1. praefatio: Durch die Erfindung des Schiffes gelang es dem ersten Seefahrer, die von der Natur gesetzten Grenzen zu überwinden (v. 4): quas natura negat praebuit arte vias. An beiden exponierten Stellen wird der Gedanke betont, daß der erfindungsreiche Mensch sich durch Kulturtechniken neue Wege eröffnet. Die von den Interpreten im Sinne des unechten Distichons (s.o. Anm. 5) vorgeschlagene Deutung der Periode als Gleichnis für den Weg des eigenen Dichtens ist also zu einseitig, beschreibt doch Claudian die Entwicklung der Kultur überhaupt. In der praefatio zum 1. Buch erstreckt sich ein Spannungsbogen vom ersten bis zum letzten Wort: inventa - domat: der Dichter zeichnet die allmähliche Entwicklung (paulatim)10 von der Erfindung des
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Athanasios Kambylis: Die Dichterweihe und ihre Symbolik, Heidelberg 1965, 149-155. Zum Topos der Seefahrt bei den römischen Dichtern s. auch die Belege im Kommentar von Gruzelier, S. 81. Möglicherweise hat auch ein Passus aus Manilius' Astronomica (1, 73-95) Claudian inspiriert, vgl. bes. v. 73 Necdum etiam doctas sollertia fecerat artes. Darüber hinaus sind die beiden Stellen auch sprachlich verbunden: jedesmal wird
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Schiffes bis zum Bezähmen des Meeres auch in der Versstruktur nach. Nach ersten zaghaften Versuchen bezwingt der Seefahrer schließlich das Meer wie einen Feind." Mit dem Gedanken der Zähmung der Naturgewalten durch ars12 schlägt der Dichter bereits in der 1. praefatio ein Grundmotiv an, das er in seiner Gestaltung des Mythos mehrfach entfalten wird. Die praefatio zum 2. Buch 13 handelt von Orpheus und Hercules (s. auch unten Anm. 39). Orpheus ließ seinen Gesang so lange ruhen, bis er durch Hercules inspiriert wurde, wieder zu singen; dies bewirkte Hercules, indem er Thrakien, das Heimatland des Sängers, v o m Tyrannen Diomedes befreite. Sobald Orpheus sein Spiel wiederaufnimmt, übt er die bekannten Wirkungen auf Winde, Flüsse, Gebirge, Bäume und die wilden Tiere aus. 14 Im Gegensatz zur 1. praefatio verzichtet der Dichter hier nicht auf ein erklärendes Schlußwort (v. 4 9 f.):
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durch paulatim (praef. 1, 9 und 3, 31) betont, daß es sich um einen Prozeß handelt (das Adverb begegnet übrigens nur an diesen beiden Stellen in unserem Epos). Dieser Aspekt wird in der Jupiter-Rede noch zusätzlich durch nutriat usus (3, 32) betont. Die Praxis (usus) ist gleichsam die Amme, welche die durch sollertia hervorgebrachten artes nährt. In der 1. praefatio ist die Metapher des Wachsens auf audacia bezogen. Die Vorstellung des Zähmens der widrigen Naturkräfte durch die Agrikultur ist ein Grundgedanke in Vergils Geórgica; vgl. hierzu Robert Cramer, Vergils Weltsicht. Optimismus und Pessimismus in Vergils Geórgica, Berlin-New York 1998 (Untersuchungen zur antiken Literatur und Geschichte 51), passim, z.B. S. 17 f. und Hartwig Heckel, Das Widerspenstige zähmen. Die Funktion der militärischen und politischen Sprache in Vergils Geórgica, Trier 1998 (Bochumer Altertumswissenschaftliches Colloquium 37), s. Index verborum s.v. domare. Im Bellum Geticum (c. 26, 1 ff.) beschreibt Claudian die Reaktion der Symplegaden auf die erste Fahrt des Tiphys mit der Argo in folgender Weise (8 f.): stupuere superbae / arte viri do mit a e Symplegades. Seit dem 13. Jahrhundert war die Beziehung dieser praefatio zum folgenden Buch und dem Werk überhaupt umstritten, vgl. J.B. Hall (Claudian, De raptu Proserpinae. Edited with an Introduction and Commentary, Cambridge 1969 [Cambridge Classical Texts and Commentaries 11]) 94. Ältere Interpreten bezweifelten noch, daß die praefatio am richtigen Ort sei, vgl. Charlet (Anm. 7) Introd. XXII f. Nachdem der Dichter als Gegenstand des Orpheusliedes die tapfere Bezwingung von Ungeheuern durch Hercules und ein Ereignis aus der Kindheit des Helden zunächst nur summarisch genannt hat, läßt er den Sänger anschließend direkt zu Wort kommen: dieser führt in feierlicher Anrede des Hercules einen Katalog seiner Taten an.
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Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae
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Thracius haec vates, sed tu Tirynthius alter, Florentine, mihi [...].
Die praefatio zum 2. Buch wird wiederum rein poetologisch interpretiert. Die einzige Aussage der langen praefatio bestehe darin, daß Florentinus, der praefectus urbi von 395 bis 397, den Dichter Claudian zur Fortführung des Gedichts angeregt habe.15 Auch in der praefatio zum 2. Buch wird jedoch - über das Autobiographische hinaus - ein Thema ausgeführt, das leitmotivisch im Gedicht wiederkehrt: das Thema der Besänftigung bzw. Bezwingung wilder Naturgewalten. Die bezaubernde Sangeskunst des Orpheus vermag wilde Tiere zu besänftigen; beim Schweigen des Orpheus kehrt das wilde Wesen der Tiere hingegen zurück (5 f.):16 saeva feris natura redit metuensque leonem inplorat citharae vacca tacentis opem.
Dieser Zusammenhang widerlegt die allgemein akzeptierte These, daß es keine Verbindung zwischen den beiden praefationes gebe, stellt Claudian doch durch die Opposition natura - ars eine direkte Beziehung zur 1. praefatio her: wie das wilde Meer durch die Kunst des Seefahrers gebändigt wird (vgl. domare, ν. 12), so wird die wilde Natur der Tiere durch die Kunst des Orpheus bezähmt. Daß die beiden Künste einander gleichzusetzen sind, zeigt der Dichter durch die abwandelnde Wiederaufnahme eines Motivs: der Bezähmung der widrigen Naturgewalten durch den Seefahrer in der 1. praefatio {Aegaeas hiemes Ioniumque domat, V. 12) entspricht in der 2. praefatio die Zügelung der Winde und Wogen als Reaktion auf die Wiederaufnahme des Orpheusgesangs: vix auditus erat; venti frenantur17 et undae (ν. 17)18 - die Verben domare und 15
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So jedenfalls lautet die communis opinio·, vgl. Hall (1969) 103; Gruzelier (o. Anm. 7) XVIII: „The whole point of the second preface is an elaborate mythological compliment to ,Florentinus', whose Herculean deeds have woken the lyre of our modern Orpheus once more to song"; Felgentreu (o. Anm. 3) 179. Als Gegenbild zu diesen Versen wird in 25-28 der Tierfriede als Reaktion auf den wieder einsetzenden Gesang des Orpheus ausgemalt: securum blandi leporem fovere Molossi / vicinumque lupo praebuit agna latus. / concordes varia ludunt cum tigride dammae, / Massylam cervi non timuere iubam. Eine ganz ähnliche Wirkung übt der Gesang der Sirenen auf die Schiffe aus (3, 257 f.): vox blanda carinas / alligai; audito frenantur carmine remi. Zur Macht des Orpheus über Flüsse und Winde s. Nisbet-Hubbard zu Hör. carm. 1, 12, 9 f. arte materna rápidos morantem / fluminum lapsus celerisque ventos. Diese Macht des Sängers über die Elemente läßt an seine Teilnahme am Argo-
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frenare sind dem gleichen Bildbereich der Bändigung wilder Tiere entnommen. Durch dieses Leitmotiv sind die beiden praefationes aber nicht nur untereinander, sondern auch mit dem ganzen Gedicht verbunden. Der Zusammenhang der 2. praefatio mit dem Thema des Gedichts läßt sich am Motiv des Gebirges Ossa konkretisieren. In seiner Beschreibung der besänftigenden Macht des Gesangs entwirft der Dichter ein friedliches Gegenbild zur Erhebung chaotischer Mächte gegen die Götter. Orpheus vermag durch seine Kunst selbst Berge zu bezaubern. So wird in der praefatio zum 2. Buch die Wirkung seines Gesangs auf die Berge seiner thrakischen Heimat beschrieben (praef. 2, 19 f.): porrexit Rhodope sitientes carmina rupes, excussit gélidas pronior Ossa nives.
Dieses im Orpheus-Mythos topische Motiv der Berge als Auditorium des Sängers wandelt Claudian in bezeichnender Weise so ab, daß er mit dem Namen ,Ossa' ein anderes mythisches Ereignis in Erinnerung ruft. Während das Gebirge Ossa hier Schnee abschüttelt, als es sich dem Gesang des Orpheus zuneigt, türmt es im Mythos vom Gigantenkampf einen Berg auf sich, um den Himmelsstürmern einen Weg zum Himmel zu bahnen. Daß Claudian mit dem Namen ,Ossa' dieses Ereignis als Kontrastfolie evoziert, wird daran sichtbar, daß Ossa im bekannten Zusammenhang eines Aufstandes gegen Jupiter im Verlauf des 2. Buches tatsächlich erscheint. In ihrer Klagerede fragt die geraubte Proserpina ihren Vater Jupiter, wodurch sie sich seinen Zorn zugezogen habe, da sie sich doch nicht an den urzeitlichen Kämpfen gegen die Götter beteiligt habe. Neben Phlegra als Ort des Gigantenkampfes führt sie auch die Berge Ossa und Olymp an, die aufeinandergetürmt wurden, um den Himmel zu stürmen (255-257):19 non ego, cum rabido saeviret Phlegra tumultu, signa deis adversa tuli; nec robore nostro
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nautenzug denken. In den Argonautika des Apollonios Rhodios wird Orpheus als erster im Katalog der Helden (1, 23-34) genannt. Nach Angaben über seine Herkunft wird rühmend hervorgehoben, daß er durch seine Lieder nicht nur harte Felsen, sondern auch die Strömungen der Flüsse bezaubert habe (v. 26 f.): αύτάρ τόν γ' è vé πουσlu άτζίρέας ovpeaL πέτρας· I θέλξαί άοίδάων ένοττη ποταμών τ€ ρέεθρα. Dieses Ereignis wird auch in den Geórgica erwähnt (1, 280-283): coniuratos caelum rescindere fratres. / ter sunt conati imponere Ρelio Ossam / scilicet atque Ossae frondosum involvere Olympum; / ter pater exstructos disiecit fulmine mentis.
Das Orpheus-Thema Ossa pruinosum
vexit glacialis
in Claudians D e raptu Proserpinae
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Olympum.
In beiden Fällen ist der Berg als Handelnder gedacht: excussit und vexit. Während sich der Berg wie ein menschlicher Zuhörer von Orpheus in den Bann seines Gesangs schlagen läßt, erscheint er im Zusammenhang der Erhebung gegen Jupiter als Himmelsstürmer. Die 2. praefatio setzt also das in der 1. praefatio angeschlagene Thema der Bezwingung der unzugänglichen Natur durch ars fort. In der Gestalt des Orpheus wird der Gedanke der Bändigung der wilden Natur durch Kunst mythisch überhöht, vermag Orpheus doch durch seinen Gesang die wilden Tiere und Elemente zu besänftigen. Die praefatio zum 2. Buch, in der die Wirkung des Orpheusgesangs entfaltet wird, präludiert dem Geschehen des 2. Buches, in dem Proserpinas besänftigende Wirkung auf den Unterweltsgott und die ganze Unterwelt dargestellt wird. Entgegen der allgemein vorherrschenden Meinung einer thematischen Selbständigkeit der praefationes läßt sich gerade im Motiv der Bändigung eine enge thematische Beziehung der praefationes untereinander und zum Gedicht nachweisen. II. Das Orpheus-Thema innerhalb des Epos Das Motiv der Bändigung des Wilden ist von Anfang an präsent, also eng mit dem ganzen Gedicht verbunden. Als besonders charakteristisch für Claudians Gestaltungsweise erweist sich das Phänomen der Motiv-Übertragung: Motive, die üblicherweise im Orpheus-Mythos begegnen, werden auf andere Situationen übertragen. Bereits im Proöm gleicht der Dichter die von seinem Gesang auf die Schlangen des Triptolemos-Wagens ausgehende Wirkung der des Orpheusliedes an. Zu vergleichen ist (1, 12-14) angues Triptolemi stridunt et squamea curvis colla levant adtrita iugis lapsuque sereno erecti roseas tendunt ad carmina cristas
mit der Beschreibung der Anziehung, die der Gesang des Orpheus auf die Gebirge Thrakiens ausübt (praef 2, 19f.): porrexit Rhodope sitientes20 carmina rupes, excussit gélidas proni or Ossa nives. 20
Vgl. Claud. Panegyricus dictus Mallio Theodoro consult (carm. 17) 251 f.: vel quis non, sitiens sermonis mella politi, / deserai Orpheos blanda testudine cantus? Der Charme, der von der Rede des gefeierten Konsuls ausgeht, vermag sogar noch den Gesang des Orpheus zu übertreffen.
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Die verdeckte Präsenz des Orpheus-Themas zeigt sich vor allem in der Gestalt der Proserpina, der Claudian geradezu Orpheus-Züge verliehen hat. Nach der Beschreibung des von Kyklopenhand erbauten Palastes, in dem Ceres ihre Tochter sicher wähnt, lenkt der Dichter den Blick auf die in diesem ehernen Palast singende und webende Proserpina (1, 246 f.): ipsa domum tenero mule ens Proserpina can tu inrìta texebat rediturae muñera matri.
Die besänftigende Macht des Gesangs ist aber gerade das Charakteristikum des Sängers Orpheus. Mit der Wendung cantu muleere verweist Claudian denn auch direkt auf die Wirkung, die Orpheus auszuüben pflegt. So sagt in Senecas Medea die Titelheldin über Orpheus (229): qui saxa cantu mule et et silvas trahit. Hör. carm. 3, 11, 23 f. wird Orpheus direkt angesprochen: grato Danai puellas/carmine mul ce s.21 Angesichts der Zaubermacht ihres Gesangs kann es kaum überraschen, wenn der Verlust Proserpinas von der Natur wie der Tod eines Sängers beklagt wird. So malt Diana in direkter Anrede die Klage der Natur, hier der Berge, über den Verlust Proserpinas aus (2, 244 f.): te iuga Taygeti, posito te Maenala flebunt venatu maestoque diu lugebere Cyntho.
Die Klage der ganzen Natur angesichts des Todes des Sängers ist aber ein Motiv, das insbesondere im Orpheus-Mythos seinen festen Platz hat.22 Besonders beziehungsreich überträgt Claudian ein aus dem OrpheusMythos bekanntes Motiv auf die erste direkte Begegnung zwischen Proserpina und Pluto unmittelbar nach dem Raub. Obwohl Proserpina ihre Klagen nicht direkt an Pluto richtet (2, 249 questus ad nubila rumpit
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Vor allem das Verb muleere dient zur Bezeichnung des Zaubers, den der Gesang des Orpheus ausübt; in Vergils Orpheus-Darstellung heißt es im Finale des 4. Georgi'ca-Buches über den bezaubernden Gesang des Orpheus (510): muleentem tigris, im Chorlied des Hercules furens (575): mule et non solitis voeibus inferos. In Ovids Metamorphosen sagt Orpheus selbst über seinen Gesang (10, 301): mea si vestras muleebunt carmina mentes. Der locus classicus ist Ov. met. 11,44—53; zu vergleichen ist wegen der te-Anapher vor allem der Anfang (44-47): te maestae volucres, Orpheu, te turba ferarum, / te rigidi silices, tua carmina saepe secutae / fleverunt silvae; positis te frondibus arbor / tonsa comas luxit [...] (s. Börners Kommentar zur Stelle). In der praefatio zum 2. Buch überträgt Claudian dieses Motiv auf ein nur zeitweiliges Schweigen des Sängers (7 f.): illius et duriflevere silentia montes / silvaque Bistoniam saepe secuta chelyn.
Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae
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inanes), läßt sich der wilde Räuber durch ihre Worte und das Weinen, das ihr gut steht,23 erweichen (2, 273 f.): talibus ille ferox dictis fletuque decoro vincitur et primi suspiria sentit amoris.
Daß der grimmige Unterweltsherrscher sich durch Worte und Weinen besiegen läßt, ist wiederum ein Motiv aus dem Orpheus-Mythos: mit seinem Gesang und Saitenspiel gelingt es Orpheus, den vermeintlich unerbittlichen Unterweltsherrscher (vgl. z.B. Verg. georg. 4, 469 rex tremendus, 492 immitis tyrannus) zu bewegen, ihm die verstorbene Gattin Eurydice zurückzugeben.24 Zu vergleichen ist vor allem, wie Orpheus in der Version Senecas die harten Unterweltsherrscher umzustimmen vermochte. Im 2. Chorlied des Hercules furens heißt es (569 f.): Immites potuit flectere cantibus umbrarum dominos [...]
Der Unterweltsherrscher gibt endlich, durch die Macht des Gesangs besiegt, der Bitte des Orpheus nach. Seneca läßt ihn in direkter Rede erklären (582): tandem mortis ait ,vincimur'
arbiter.
Das aus dem Orpheus-Mythos bekannte Motiv der besänftigenden und verwandelnden Wirkung des Gesangs wird schließlich auf die gesamte Unterwelt ausgedehnt.25 Während der Hochzeit in der Unterwelt (2, 326372) durchbrechen ungewohnte Gesänge die übliche dunkle Stille (2, 329): rumpunt insoliti
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tenebrosa s i lentia
cantus.
Ein typisch ovidischer Zug, wie ihn Ovid etwa beim Raub der Europa in seiner Fasti-Version einsetzt: fast. 5, 608 et timor ipse novi causa decoris erat; drei weitere Ovid-Stellen führt Gruzelier in ihrem Kommentar an. Vgl. auch Manil. 1, 326 f. manes [...] per ipsos / fecit iter domuitque infernas carmine leges (sc. Orpheus). Die verwandelnde Wirkung, die Proserpina auf den Unterweltsherrscher ausübt, wird mit der Verwandlung der Unterwelt parallelisiert. Wie Pluto seinen grimmigen Charakter ablegt und gänzlich verändert mit seiner Braut in die Unterwelt zurückkehrt, so legt auch sein Herrschaftsbereich, die Unterwelt, die TrauerAtmosphäre ab. Die düstere Finsternis, die gewöhnlich in der Unterwelt herrscht, beginnt sich aufzulösen (2, 330 f.): Èrebi se sponte relaxat / squalor et aeternam patitur rarescere noctem. Auch im Ausdruck ist squalor patitur rarescere ganz analog zu Plutos Verhalten passus mollescere (313).
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Dieses Motiv läßt sich direkt auf den Gesang des Orpheus in der Unterwelt zurückführen. Eine auch sprachlich enge Parallele findet sich wiederum im 2. Chorlied in Senecas Hercules furens, in welchem der Unterweltsgang des Orpheus beschrieben wird. Über die besänftigende Musik des Orpheus heißt es (575 f.): mulcet non so lit is vocibus inferos, et surdis resonat clarius in locis.
In Claudians Schilderung übt der Hochzeitsgesang die gleiche Wirkung auf die Unterweltsbewohner aus wie sonst der Gesang des Orpheus (2, 335 ff.): non rota suspensumpraeceps Ixiona torquet, non aqua Tantaleis subducitur invida labris; et Tityos tandem spatiosos erigit artus squalentisque novem detexit iugera campi (tantus erat!) [...]
Sogar die Furien legen, in den Gesang einstimmend, ihr schädliches Verhalten für die Dauer der Hochzeit ab (343-347): oblitae scelerum formidatique fiiroris Eumenides cratera parant et vina feroci crine bibunt flexisque minis iam lene canentes extendunt socios ad pocula piena cerastas etfestas alio succendunt lumine taedas.
Vor allem das Motiv, daß die bekannten Unterweltsbüßer (Ixion, Tantalus, Tityos) vorübergehend von ihren ewigen Strafen ausruhen dürfen, ist fest mit dem Orpheus-Mythos verbunden. So malt Horaz in einer Strophe nach Erwähnung der Büßer Ixion und Tityos die Macht des Orpheusgesangs auf die Danaiden aus (carm. 3, 11, 21-24): quin et Ixion Tityosque voltu risit invito; stetit urna paulum sicca, dum grato Danai puellas carmine mulces.
Vergil schildert im Finale des 4. Geórgica-Buches die Macht des Orpheus, der in die Unterwelt hinabstieg, um den dortigen Herrscher durch seinen Gesang zur Rückgabe Eurydices zu bewegen. Die Wirkung seines Gesangs auf die Schatten der Unterwelt (471 ff. at cantu commotae Èrebi de sedibus imis / umbrae ibant [...]) läßt Vergil in der Reaktion der Eumeniden und des Ixion gipfeln (481-484): quin ipsae stupuere domus atque intima Leti Tartara caeruleosque implexae crinibus anguis Eumenides, tenuitque inhians tria Cerberus ora,
Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae atque lxionii
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vento rota constitit orbis.
In Ovids Erzählung des Unterweltsgangs des Orpheus im 10. Metamorphosen-Buch begegnen Tantalus, Ixion und die Eumeniden 2 6 (10, 41 ff.): 27 nec Tantalus undam captavit refugam stupuitque Ixionis orbis, nec carpsere iecur volucres, [Beliden und Sisyphus] tunc primum lacrimis victarum carmine fama est Eumenidum maduisse genas [...]. Noch ein weiteres Motiv, das üblicherweise im Orpheus-Mythos beheimatet ist, adaptiert Claudian für seine Schilderung der Reaktion der Unterwelt auf die Hochzeit Plutos und Proserpinas. Für die Dauer der Hochzeit stellten selbst die Unterweltsflüsse ihre verderbliche Ausdünstung ein (2, 3 4 8 - 3 5 0 ) : tune et pestiferi pac at um flumen Averni innocuae transistis, aves, flatumque repressit Amsanctus: fixo tacuit torrente vorago. Auch das schweigende Innehalten der (Unterwelts-)Flüsse, die dem Gesang lauschen wollen, ist ein aus dem Orpheus-Mythos bekanntes M o tiv;28 es begegnet in der 2. praefatio (17 f.):
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Auf die Orpheus-Szenen in Vergils 4. Geórgica-Buch und Ovids 10. Metamorphosen-Buch als Vorbilder für Claudians Unterweltsszene weist auch Michael v. Albrecht, Claudian: Poetic Rhetoric and Intertextuality. Proserpina's Tapestry (Rapt. 1. 246-275), in: Roman Epic. An Interpretative Introduction by M. v. Albrecht, Leiden-Boston-Köln 1999 (Mnemosyne Suppl. 189), 317-327 (im wesentlichen = Proserpina's Tapestry in Claudian's De raptu. Tradition and Design, ICS 14 [1989], 383-390), 323 f. hin. Allenfalls unter poetologischem Aspekt wird der Dichter Claudian jedoch in der Unterweltsszene dem mythischen Sänger gleichgesetzt, wie v. Albrecht meint („The change of the underworld effected by Claudian makes him a rival to Orpheus", 324 Anm. 4); die verwandelnde Wirkung auf den Unterweltsgott und seinen Herrschaftsbereich geht vielmehr von Proserpinas Anwesenheit aus. Auch in Senecas knapper Schilderung der Wirkung des Orpheusgesangs auf die Unterweltsbewohner fehlen die Eumeniden nicht (577): deflent Eumenides Threiciam nurum. Statius läßt Pluto (dux Èrebi, v. 22 = rapt. 1, 32) selbst die Wirkungen des Orpheusgesangs auf sein Reich beschreiben (58-60): vidi egomet blanda inter carmina turpes / Eumenidum lacrimas [...]; / me quoque —; zum Beginn des 8. Buches der Thebais des Statius als episches Modell für Claudians Eröffnungsszene s. Stephen M. Wheeler, The Underworld Opening of Claudian's De raptu Proserpinae, TAPhA 125 (1995), 113-34, insbes. 117-19.
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Christine Schmitz ν ix auditus erat; venti frenantur et undae, pigrior adstrictis torpuit Hebrus aquis.
Nicht von ungefähr adaptiert Claudian die Orpheus-Thematik, fügt sie sich doch in das Thema der Bändigung chaotischer Mächte ein, das er in seiner Gestaltung des Mythos vom Raub der Proserpina immer wieder anklingen läßt. III. Das leitmotivisch wiederkehrende Thema der Bezwingung chaotischer Mächte Claudians Erzählung nimmt ihren Ausgang von Plutos zornentflammter Empörung gegen die olympischen Götter, insbesondere Jupiter (1, 32 ff.):29 dux Èrebi quondam túmidas exarsit in iras proelia moturus superis [...].
Der Unterweltsgott beklagt seine Ehe- und Kinderlosigkeit und droht den olympischen Göttern Kampf an. Plutos Auflehnung ruft eine vergangene Erschütterung des Kosmos in Erinnerung: den Aufstand der Titanen bzw. Giganten30 gegen die Olympier, der mit dem Sieg Jupiters über die Götterfeinde endete. Damit wird ein Motivkomplex angeschlagen, der im ganzen Gedicht an kritischen Punkten der Handlung immer wieder aufscheint: das Thema der Bedrohung der Ordnung durch chaotische Mächte. Die Mächte der Unterwelt verschwören sich bereits zum erneuten Kampf gegen Jupiter, doch kann der drohende Aufstand im letzten
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S.o. Anm. 17 und 18. In abgewandelter Form begegnet das Motiv bereits in der ersten Beschreibung der düsteren Unterwelt (1, 83-88): tum talia celso / ore tonat (tremefacta silent dicente tyranno / atria; [...] presso lacrimarum fonte resedit / Cocytos tacitisque Acheron obmutuit undis / et Phlegethonteae requierunt murmura ripae). Hier handelt es sich um ein ehrfurchtsvolles Schweigen der Unterweltsflüsse während der Rede ihres Herrschers. Silius Italicus läßt den Sänger Teuthras bei der in wenigen Versen zusammengefaßten Schilderung des Orpheusgesangs in der Unterwelt auch die besänftigende Wirkung auf den Acheron hervorheben (11, 472-474): pallida regna / Bistonius vates flammisque Acheronta sonantem / ρ lac avi t plectro et fixit revolubile saxum. In Ovids Metamorphosen-Fassung dagegen geht die Initiative zum Raub der Proserpina von Venus aus, die ihre Herrschaft auch auf den Bereich der Unterwelt ausdehnen will. Zur Verschmelzung (und Gleichsetzung) von Titanen und Giganten in der mythologischen Tradition, insbesondere bei den römischen Dichtern s. Francis Vian, Gigantes, LIMCIV 1 (1988), 191-270, hier: 193; Gruzelier (o. Anm. 7) S. 96.
Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae
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Augenblick durch die Bitten der Parzen abgewehrt werden. Der vermeintlich unzugängliche Pluto läßt sich - quamvis indocilis flecti (1, 69) - durch die unterwürfig bittende Parze Lachesis umstimmen. Jupiter beschließt nach längerem Überlegen, Proserpina, die einzige Tochter der Ceres, seinem Bruder zur Frau zu geben. Er beauftragt Venus, den Unterweltsgott in Liebe zu versetzen (1, 227 f.): Ditis [...] severi / ferrea lascivis mollescant corda sagittis.3I Während in den anderen Versionen des Mythos v o m Raub der Proserpina wenig Wert auf eine Charakterzeichnung des Räubers gelegt wird, wandelt sich Claudians Pluto nach dem Raub vom unerbittlichen Unterweltsherrscher zum milden Bräutigam. 32 Diese durch die Macht der Liebe bewirkte Wandlung Plutos kündet der Dichter bereits als Thema im Proömium an (1, 2 6 f.): qua lampade Ditem / flexil Amor. Durch die Klagerede der geraubten Proserpina und ihr Weinen läßt sich der wilde Pluto schließlich besiegen (2, 273 f.): 33 talibus ille ferox dictisfletuque decoro vincitur et primi suspiria sentit amoris.
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Durch den Raub wird Venus sich die Unterwelt und den Unterweltsherrscher unterwerfen. Zu Beginn des 2. Buches, in dem der Raub der Proserpina geschildert wird, enthüllt der Dichter ihre geheimen Überlegungen (2, 12-14): it Venus et raptus metitur corde futuros, / iam durum flexura Chaos, iam Dite subacto / ingenti fámulos Manes ductura triumpho. Das militärische Bild des Triumphzuges entspricht genau der zu Beginn des Epos geschilderten Erhebung der Unterwelt gegen Jupiter (1, 41): armatos ad castra vocatpallentia Manes (Tisiphone). Diese .Humanisierung' des Unterweltsgottes wird von Erich Potz, Claudian. Kommentar zu De raptu Proserpinae Buch I, Diss. Graz 1985, zwar richtig beobachtet (vgl. v.a. S. 23 f., 27 f.), jedoch zu einseitig für seine Interpretation in Dienst genommen. Nach seiner Deutung des mythologischen Epos als eines Heilsgedichtes stellt Pluto „als Angehöriger der eleusinischen Göttertrias eine den Menschen freundliche Gottheit" (S. 28) dar. Das Motiv der Bändigung des Wilden begegnet nicht nur bei Plutos Wandlung vom wilden zu einem durch die Macht der Liebe besänftigten Gott, sondern auch bei der kriegerischen Minerva. In der friedlichen Szene des Blumenpflückens verwandelt sich die waffenmächtige Göttin in ein harmloses, blumenpflückendes Mädchen. Der Dichter betont diesen Aspekt der Besänftigung bei seiner Schilderung ihrer kriegerischen Ausrüstung: (2, 141 ff., bes. 145-147): quin ipsa tubarum / armo rumque potens [...] / insuetisque docet galeam mit e sc e re sertis: / ferratus lascivit apex horrorque recessit / Martius et cristae pacato fulgure vernant.
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Christine Schmitz
Der durch Liebe besiegte Pluto kann nun seinerseits die über ihre Verbannung in die Unterwelt weinende Proserpina besänftigend trösten (2, 276): placida maestum solatur voce dolorem. Beim Eintritt in die Unterwelt wird er als „milder, sanfter" (2, 307 Tartara mitior intrat) und „heiter", das heißt als seinem früheren Zustand völlig unähnlich charakterisiert (2, 312-314): mox ipse serenus l ingreditur facili passus molle sc e re34 risu / dissimilisque sui. Plutos titanische Empörung gegen seinen Bruder Jupiter, die der Dichter als Wiederholung des urzeitlichen Kampfes der Giganten gegen die olympischen Götter stilisiert (vgl. 1, 42 iterum, 1, 45 rursus),35 wird von Jupiter diesmal - und das ist das Überraschende - nicht gewaltsam mit Blitzen, sondern mit Hilfe der Venus friedlich beigelegt. Ein weiteres Motiv in Claudians Gestaltung des Mythos ist pax: pax bezeichnet einen universalen Friedenszustand als Gegenbild zu Chaos und Bedrohung der göttlichen Ordnung. Nicht von ungefähr wird Hercules in der 2. praefatio in seiner Funktion als pacator verherrlicht. Während Orpheus durch seinen Gesang die Natur bezwingt, befreit Hercules durch seine Tapferkeit die Welt von Ungeheuern.36 So wird der Held im Lobpreis des Orpheus als Sieger über Ungeheuer gerühmt (praef. 2, 29 f.):37 34
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Wie in v. 1, 228 verwendet Claudian wiederum das inchoative Verb mollescere für Plutos Wandlung. Zum Aspekt der Wiederholung s. Wheeler (o. Anm. 27) 120. Die Gefahr einer Entfesselung der in die Unterwelt verbannten Götterfeinde wird von den römischen Dichtern öfter thematisiert; vgl. vor allem Ov. met. 5, 354 saepe remoliri luctatur pondera terrae (Typhoeus) und Silius, der das Moment der Wiederholung des Kampfes der Giganten gegen die Götter in diesem Kontext (12, 143— 157) betont (151): bella Iovi rursus superisque iterare volentem (lapetum). Zu diesem Aspekt des Helden vgl. vor allem Sen. benef. 1, 13, 3 malorum hostis, bonorum vindex, terrarum marisque pacator und Here. f . 619 ille domitor orbis, Here. O. 1989 f. domitor magne ferarum / orbisque simul pacator, s. auch Margarethe Billerbeck (Seneca. Hercules furens. Einl., Text, Übers, und Kommentar, Leiden-Boston-Köln 1999 [Mnemosyne, Suppl. 187]) zu v. 249 orbe defenso caret. Seneca läßt das 3. Chorlied (830-894) des Hercules furens im Lobpreis auf Hercules als universalen Befrieder gipfeln (882-890), vgl. insbes. 882 Pax est Hercúlea manu [...] und 888 Alcidae domuit labor, s. Billerbecks Kommentar zu 442 pacatum. Während Hercules die Ungeheuer mit Gewalt (forti manu) bezwang, wird der ursprünglich wilde Unterweltsherrscher durch die Macht der Liebe bezwungen. Diesen Zusammenhang führt Claudian vor Augen, wenn er in kurzem Abstand
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Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae
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ille novercales stimulos actusque canebat Herculis et forti mo η s tra s ubac ta manu.
Durch die Bezwingung der monstra stellt Hercules die Ordnung der Welt wieder her. Als friedenbringender Held, der Thrakien von einem grausamen Tyrannen befreit, und so den thrakischen Sänger zum Lobgesang veranlaßte, wird der Alkide denn auch vom Dichter eingeführt (9 f.): sedpostquam Inachiis Alcides missus ab Argis Thracia pac if e r o contigit arva pede [...].
In diesen Zusammenhang fügt sich auch das Thema der erneuten Bedrohung der kosmischen Ordnung ein: wie Hercules durch die Bezwingung der Ungeheuer das kosmische Gleichgewicht wiederherstellt und als Friedensstifter (pacifer, v. 10) gefeiert wird, soll Proserpina nach Jupiters Plan den kosmischen Frieden, der durch Plutos Aufstand gegen ihn erneut gefährdet wurde, wiederherstellen. So bat die Parze Lachesis den gegen seinen Bruder opponierenden Unterweltsherrscher eindringlich, die etablierte Ordnung nicht durch eine gewaltsame Erhebung gegen Jupiter aufzulösen (1, 63-65): ne pete firmatas pac i s dissolvere leges quas dedimus nevitque colus, neu foedera fratrum civili converte tuba.
Jupiters veränderte Reaktion auf diese erneute Auflehnung macht der Dichter durch die Abwandlung des Blitz-Motivs sichtbar: vernichtete Jupiter früher seine Widersacher, die Giganten, mit dem Blitz, setzt er dieses Instrument nunmehr ein, um den Raub Plutos zu legitimieren und zwingt seine Töchter, Minerva und Diana, dem Räuber und Gemahl Proserpinas zu weichen. Konsequenterweise wird die Wirkung des Blitzes aus Jupiters Perspektive als „friedenstiftend" (pacificus), d.h. „die Ordnung der Welt bewahrend" bezeichnet.38 In der Versammlung zu Beginn des 3. Buches verbietet Jupiter den Göttern, der Getreidegöttin den Räuber zu verraten. Sein Verbot bekräftigt er durch einen feierlichen Schwur, indem er an die pax profunda rerum appelliert (3, 55-57):
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das gleiche Wort subigere verwendet: monstra subacta (praef. 2, 30) und Dite subacto (2, 13). Vgl. 2, 228-232: Beinahe hätte sich Minerva dem Räuber erfolgreich in den Weg gestellt, wenn nicht Jupiter interveniert hätte: ni Iuppiter aethere summo / pacificas rubri torsisset fulminis alas / confessus socerum: nimbis hymenaeus hiulcis / intonai et testes firmant conubia flammae. / invitae cessere deae.
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Christine Schmitz quod si quis Cereri raptorem prodere divum audeat, imperii molem pacemqueprofondarti obtestor rerum [...].
Wie Jupiters Legitimierung des Raubs der Proserpina steht auch die Besiegung der monstra durch Hercules im Dienst der Sicherung der kosmischen Ordnung (pax rerum). IV. Die Bedeutung des Orpheus-Themas in Claudians De raptu Proserpinae für die Rolle des panegyrischen Dichters Claudian ersetzt in seiner Gestaltung des Mythos vom Raub der Proserpina das Thema ,Orpheus in der Unterwelt' durch ,Proserpina in der Unterwelt'. Dies läßt sich deutlich an der Transposition von Motiven aus dem Orpheus-Mythos auf aktuelle Situationen des Raubs der Proserpina erkennen. Hierbei handelt es sich jedoch nicht um eine nur formale Verlagerung von Motiven; vielmehr bringt Claudian in dem Orpheus-Thema einen Grundgedanken seiner Gestaltung des Proserpina-Mythos zum Ausdruck: den der Bändigung der wilden Natur. Das Thema der Bezwingung wilder Naturmächte, das leitmotivisch das ganze Gedicht durchzieht, erhält in der Gestalt des mythischen Sängers allgemeingültigen Ausdruck, kann doch Orpheus, der die wilden Tiere und Naturgewalten durch seine Kunst (ars) besänftigt, als Prototyp des Friedensund Kulturbringers gelten.39 Daß Claudian in seiner Gestaltung des Mythos auch auf zeitgeschichtliche Ereignisse anspielt, will ich mit meiner Interpretation keineswegs ausschließen. So ist es naheliegend, daß die häufige Vergegenwärtigung der Gigantomachie die im 4. nachchristlichen Jahrhundert drohende Gefahr von Barbareneinfallen und innenpolitischen Gegnern widerspiegelt.40 39
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Besonders eng verwandt mit Claudians 2. praefatio ist das 2. Chorlied in Senecas Hercules furens (524-591), in welchem ebenfalls die beiden mythischen Prototypen Hercules und Orpheus zueinander in Parallele gesetzt werden. Der Chor hofft, daß Hercules die Gesetze der Unterwelt besiegen und wieder an die Oberwelt zurückkehren werde. Als Beispiel für eine glückliche Rückkehr aus der Unterwelt führt er Orpheus an (590 f.): Quae vinci potuit regia carmine, / haec vinci poterit regia viribus. Die beiden einprägsamen Schlußverse stellen die unterschiedlichen Methoden, mit denen die Unterwelt glücklich bewältigt werden kann, einander gegenüber. Der Chor bewertet den Gesang des Orpheus (ars, carmen) und die Tapferkeit (vires) des Hercules als gleichrangige Mittel, um siegreich aus der Unterwelt zurückzukehren. Zur historisch-politischen Funktion des Gigantenmotivs vgl. Wolfgang Fauth,
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Das Orpheus-Thema in Claudians De raptu Proserpinae
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Die Betonung der anfänglichen Rivalität zwischen den beiden göttlichen Brüdern Pluto und Jupiter, die Claudian mit deutlichen Anklängen an Lucane Bürgerkriegsepos gestaltet hat,41 evoziert den Gedanken an Spannungen zwischen den beiden Brüdern Arcadius und Honorius nach dem Tod ihres Vaters Theodosius und der anschließenden Reichsteilung. In diesen Anspielungen auf aktuelle politische Verhältnisse erschöpft sich Claudians Darstellung des Mythos vom Raub der Proserpina aber nicht. Vielmehr zeigt Claudian durch seine Deutung des Mythos, daß die Macht des Sängers in gleicher Weise wie die des Herrschers wilde Kräfte zu bändigen vermag. Darüber hinaus bot sich dem Dichter die Gestalt des Orpheus als Prototyp des Sängers an, um die eigene Rolle als Dichter zu definieren. Indem der Dichter sich am Ende der 2. praefatio ausdrücklich mit dem mythischen Sänger in Parallele setzt, zeigt er, welche Aufgabe der panegyrische Dichter hat. Dieser kündet einerseits von Heldentaten (so wie Orpheus die Taten des Hercules besingt), andererseits vermag er aber auch wie Orpheus durch die Macht seines Gesangs zu wirken. Es ist also gerade nicht so, wie Kellner behauptet, daß Claudian mit seinem Gedicht De raptu Proserpinae seine eigene Rolle als Verherrlicher der Taten des Stilicho relativiere. Vielmehr wird das panegyrische Moment in der Gestalt des Orpheus, der die Taten des Hercules preist, mythisch überhöht. Wie der Herrscher durch Bezwingung der chaotischen Mächte dazu beiträgt, den Frieden zu garantieren, so der Dichter auf seine Weise. Als mythisches Paradigma für den Herrscher diente seit jeher Jupiter, der höchste olympische Gott. Claudian ruft denn auch wiederholt den Sieg Jupiters über die Giganten in Erinnerung, wodurch die kosmische Ordnung wiederhergestellt wurde. Auch der siegreiche Held Hercules, der mit Hilfe
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Concussio Terrae. Das Thema der seismischen Erschütterung und der vulkanischen Eruption in Claudians De raptu Proserpinae, A&A 34 (1988), 63-78, hier: 74-78; einen Überblick über die Vielfalt der möglichen Adaptationen und Auslegungen des mythischen Gegenbildes der Giganten in den Bildzeugnissen gibt Caterina Maderna-Lauter, Unordnung als Bedrohung. Der Kampf der Giganten gegen die Götter in der Bildkunst der hellenistischen und römischen Zeit, in: Gegenwelten zu den Kulturen Griechenlands und Roms in der Antike, hg. von T. Hölscher, München-Leipzig 2000,435-66. Vgl. insbesondere die feierliche Bitte der Parze Lachesis an Pluto 1, 63-66 ne pete firmatas pads dissolvere leges / [...] neu foedera fratrum / civili converte tuba, cur inpia tollis / signa?, s. Gruzelier (o. Anm. 7) zu 1, 63 ff.; Wheeler (o. Anm. 27) 120.
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seiner Tapferkeit die Welt von Ungeheuern befreite, war als Vorbild für den Herrscher geeignet. Für den Dichter bot sich dagegen als Paradigma Orpheus an, der mit seinem Gesang wilde Tiere, aber auch die ganze Natur zu besänftigen vermochte.42 Der Dichter, der die Taten des Herrschers preist, zähmt durch seinen Gesang das ungeordnet Wilde und festigt die herrschende Ordnung. Es ist für das Selbstverständnis und den Anspruch des Dichters bezeichnend, daß die Macht des Sängers in gleicher Weise wie die des Herrschers chaotische Kräfte zu bändigen vermag.
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Wenn auch die Gleichsetzung des Dichters Claudian mit dem Sänger Orpheus in Claudians Unterweltsszene nicht zutreffend ist (s. o. Anm. 26), so urteilt v. Albrecht doch richtig: „Virgilian undertones convey the idea that Claudian, the author of a new Georgics, is a re-born Orpheus." (327).
CLAUDIO MORESCHINI
Paganus
pervicacissimus:
religione e 'filosofia' in Claudiano IL riferimento al famoso giudizio di Orosio su Claudiano (Hist. 7, 35 e, insieme, a quello di Agostino, Civ. Dei 5, 26), con il quale si apre la presente comunicazione, non deve far temere che io intenda nuovamente discutere un tema sul quale è stato scritto già molto. Su di esso la posizione più convincente, tra gli studiosi del passato (intendiamo dire, fino al 1970), è rappresentata dalla sintesi tracciata dallo Schmid:1 si dovrà supporre che Claudiano per formazione culturale e per inclinazioni personali inizialmente fosse assolutamente pagano, ma più tardi, pur senza essere battezzato, si adattasse al cristianesimo dominante alla corte di Orosio. Se si ipotizza questo, si comprende il giudizio di Agostino, e si conferma anche l'autenticità del carme De Salvatore, l'unica vera testimonianza della presenza di dottrine cristiane in Claudiano. Gli studi più recenti (Cameron, Gualandri, Charlet) hanno dato alcune sfumature alla contrapposizione troppo recisa che in passato veniva posta tra l'essere pagano e l'essere cristiano. Si è pensato che vi fossero varie forme di paganesimo ed anche di cristianesimo. Secondo il Cameron, l'atteggiamento del poeta era rimasto sostanzialmente ambiguo: pagano probabilmente per formazione, tanto da avere abbandonato Alessandria in seguito alla persecuzione del vescovo Teofilo, si rivolse, comunque, per protezione alla cristiana famiglia degli Anicii, a Roma, e quindi alla corte, ugualmente cristiana, di Onorio, a Milano. Per far questo egli fu certamente costretto a nascondere il suo paganesimo e a evitare punte di aperto anticristianesimo; secondo il Cameron, la testimonianza di Agostino e di Orosio deve essere intesa, quindi, nel senso che Claudiano fu considerato dai suoi contemporanei un pagano, ma non necessariamente lo era.2 Che Claudiano fosse pagano, ormai non si dubita, ma la cosa deve essere intesa adeguatamente. Così, di fronte all'atteggiamento di coloro che ritengono che il poeta sostanzialmente fosse 'indifferente in materia reli1 2
Cf. W. Schmid, Claudianus I, RAC 3, Stuttgart 1957, 159 sg. Cf. A. Cameron, Claudian. Poetry and Propaganda at the Court of Honorius, Oxford 1970, 192.
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giosa' (il Birt fa del poeta quasi un esempio del 'liberale' di fine ottocento),3 Isabella Gualandi!, che ha dedicato al poeta numerosi contributi,4 afferma5 che «non si tratta di chiarirsi le idee sulle convinzioni personali di Claudiano: certamente egli non era un cristiano fervente, ma non sapremo mai se fosse cristiano soltanto di facciata, per opportunismo [...] o se nascondesse una sincera fede pagana, o se addirittura apertamente professasse il paganesimo». È però, secondo la medesima studiosa, riduttivo pensare che Claudiano nell'impiego della mitologia (considerata testimonianza per eccellenza di paganesimo) non pensasse ad altro che a dedicarsi a un gioco letterario.6 La mitologia, invece, è più volte rappresentazione di una situazione religiosa contemporanea e il suo impiego riflette il paganesimo del poeta. Lo si deduce dall'esame di alcuni passi,7 come l'invocazione di Stilicone a Marte (In Rufinum 1, 334 sgg.); come l'impiego della titolatura di deus per l'imperatore; come il fatto che in IV cons. Hon. 565 sgg. si paragoni l'ingresso dell'imperatore a Roma all'ingresso delle spoglie di Osiride, portate dai sacerdoti in processione, a Memfi. Un passo interessante del Bellum Geticum (vv. 233-248) contiene l'enumerazione dei prodigi che accompagnarono l'invasione di Alarico in Italia, prodigi realmente accaduti secondo il poeta; la vittoria di Teodosio al Frigido è celebrata in funzione filopagana, in contrapposizione alla interpretazione cristiana che proprio in quegli anni veniva fornita 3
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Cf. Claudii Claudiani Carmina, [...] ed. Th. Birt, Berolini 1892 [MGH AA X], LXIII. Cf. I. Gualandri, (1) Alla corte imperiale di Milano nel IV secolo d.C. Riflessi politici del classicismo claudianeo, Arch. St. Lombardo 115 (1989), 9-35; (2) Il classicismo claudianeo: aspetti e problemi, in: Metodologie della ricerca sulla tarda antichità. Atti del Primo Convegno dell'Associazione di Studi Tardoantichi, ed. A. Garzya, Napoli 1989, 25-48; (3) La poesia di Claudiano tra mito e storia, in: Cultura latina pagana fra terzo e quinto secolo dopo Cristo. Atti del Convegno Mantova (9-11 ottobre 1995), 113-144; (4) Gli dèi duri a morire: temi mitologici nella poesia latina del quinto secolo, in: Prospettive sul tardoantico. Atti del Convegno di Pavia (27-28 novembre 1997), edd. G. Mazzoli e F. Gasti, Como 1999, 49-68. Cf. Gualandri (sopra n. 4 [2]) 26. Secondo la studiosa (cf. ibid. 45 sg.), questi carmi ufficiali, recitati davanti alla corte di Milano o al senato di Roma, non erano l'espressione del pensiero personale del poeta, ma erano impegnati a sostenere le linee politiche di Stilicone, che erano di tolleranza e di apertura verso la classe senatoria dopo la battaglia del Frigido. Così, invece, il Cameron (sopra n. 2) 193-199. Cf. Cameron (sopra η. 2) 31-37.
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Religione e 'filosofia '
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da Ambrogio e da Agostino.8 Nel Panegyricus dictus Honorio Augusto IV consuli colpisce la rievocazione dell'oracolo di Delfi, che fino all'età di Claudiano era stato silenzioso da lungo tempo, ma che aveva ripreso a dare i suoi vaticini per celebrare il lieto evento della nascita di Onorio: et dudum taciti rupere silentia Delphi.9 I. Innanzitutto, qualche parola ancora sul presunto cristianesimo di Claudiano, perché viene ripetutamente proposto da alcuni studiosi, anche se su di esso non possiamo avere prove concrete. Che Claudiano sia stato cristiano, è stato supposto solo in base al fatto che egli era vissuto ad una corte cristiana (Birt, Schmid, Cameron, Döpp, per citare gli studiosi più autorevoli), ma, come si è detto, non abbiamo prove della sua fede, se non il De Salvatore (c.m. 32), composto per una festa di Pasqua. Il De Salvatore fu considerato espressione di fede cristiana dalla Lo Cicero, secondo la quale Claudiano riprodurrebbe in quei versi l'insegnamento delle Enarrationes in Psalmos 35^-0, predicate pochi anni prima da Ambrogio a Milano, e precisamente dopo la vittoria di Teodosio sugli usurpatori nel 395.10 Lo considera cristiano ed espressione della conversione di un pagano al culto di Maria, anche se convertito solo superficialmente, J.L. Sebesta.11 Anche la Ricci vede nel De Salvatore molte espressioni cristiane, eventualmente giunte a Claudiano attraverso la mediazione di Ambrogio. In realtà la interpretazione più convincente è quella di chi, come il Cameron12 e lo Charlet,13 ritiene che il carme sia una cele8 9
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Cf. Gualandri (sopra n. 4 [1]) 29-32. Cf. Gualandri (sopra n. 4 [3]), soprattutto pp. 129 sg. Su questo oracolo, recentemente A. Guida, L'ultimo oracolo di Delfi per Giuliano, in: Giuliano imperatore. Le sue idee, i suoi amici, i suoi avversari. Atti del Convegno internazionale di studi (Lecce 10-12 dicembre 1998), Congedo Editore 1998 (in realtà Galatina 2000), 387-413. Cf. C. Lo Cicero, I carmi cristiani di Claudiano, Atti dell'Accademia di Scienze Lettere e Arti di Palermo IV 36 (1976-1977 [1978]), 5-51. Cf. J.L. Sebesta, Claudian's Credo: the De Salvatore, Class. Bulletin 56, 3 (1980), 33-37. Cf. Cameron (sopra η. 2) 215 sg. Cf. J.L. Charlet, Théologie, politique et rhétorique: la célébration poétique de Pâques à la court de Valentinien et d'Honorius, d'après Ausone (Versus Paschales) et Claudien {De saluatore), in: La poesia tardoantica: tra retorica, teologia e politica, Atti del V Corso della Scuola Superiore di Archeologia e di
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brazione della Pasqua richiesta dalla corte cristiana, ma che non coinvolge in nessun modo il pensiero personale del poeta, il quale non vuole affatto apparire cristiano. La composizione di un inno impone determinate regole, alle quali nessun poeta può sottrarsi, che sia o no cristiano. Data l'occasione per cui sarebbero stati composti quei versi, Claudiano riprenderebbe anche alcune espressioni di Ausonio, pure il quale aveva scritto un componimento per celebrare la festa sotto l'impero di Valenti niano II, come il termine ieiunia, che indica impropriamente la Pasqua.14 Se rileggiamo il De Salvatore, la dottrina 'cristiana' che vi sarebbe contenuta è terribilmente generica. Chiunque avesse avuto un'idea del cristianesimo (e Claudiano, che stesse o no alla corte di Onorio, non poteva non averla) avrebbe potuto scrivere il De Salvatore.15 II poeta non fa altro che ripetere delle ovvietà. Se insiste sulla gravidanza di Maria, questo appare (alcuni lo hanno già notato)16 più come una curiosità per i mirabilia che essa rappresenta, che non come un atto di venerazione della madre di Cristo, come vorrebbe la Sebesta. È vero che, come osserva lo Schmid,17 in meno di 20 versi il carme contiene una completa cristologia in nuce, ma si tratta di una cristologia che chiunque conoscesse un poco il cristianesimo poteva scrivere. Il Birt aveva osservato che Claudiano si basa soprattutto sul prologo del vangelo di Giovanni, ma niente era più noto di quel testo; inoltre lo Schmid18 aveva creduto di vedere una allusione alla kenosis di Cristo, di cui parla Fil 2, 7, ma per far questo era dovuto ricorrere alla lezione isolata (probabilmente una congettura) dell' antico manoscritto del Cuiacius, il quale al v. 16 legge: quin et mancipii (invece di supplicii di tutti gli altri manoscritti) nomen nexusque subisti.
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Civiltà Medievali [...] 1981, Messina 1984, 259-287, soprattutto 273 sgg. Cf. Charlet (sopra n. 13) 274 -276. Senza bisogno di pensare ad un influsso di Ambrogio, come pensa la Lo Cicero; tale influsso è ipotizzato anche per la composizione del Phoenix, come vedremo poi, dalla Ricci, ma in entrambi i casi le somiglianze rimangono assolutamente generiche. Ad esempio dallo Schmid (se Claudiano descrive efficacemente l'incarnazione con le sue pointes antitetiche, questo gli riusciva tanto più facilmente in quanto egli poteva intendere gli arcana della cristologia come una certa Ungereimtheit della mitologia tradizionale), dal Cameron (sopra n. 2) 216 e dallo Charlet (sopra n. 13) 283 sg. Cf. Schmid (sopra n. 1) 162 sg. Cf. W. Schmid, Ein verschollenes Kodex des Cuias und seine Bedeutung für die Klaudiankritik, SIFC 27-28 (1956), 498-518, soprattutto 498-502.
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Infine, il vocabolario religioso di questo carme è, come osserva lo Charlet, volutamente ambiguo, nel senso che il poeta impiega il linguaggio tradizionale pagano per esprimere concetti e dottrine cristiane, evitandone i termini tecnici. Se poi, come vuole lo Schmid, l'inno è una notevole testimonianza del carattere sincretistico di un'epoca di transizione, cade ogni motivo stringente per considerare cristiano il De Salvatore e chi lo scrisse. Il Reitzenstein19 lo connette ad una lode a Cristo in dodici versi, contenuta in AP. 1, 19 e che secondo lui è produzione autentica di Claudiano. Ci pare giusto, quindi, interpretare la posizione religiosa del poeta nel senso che questi sarebbe stato sostanzialmente un pagano, che però può celebrare (ma senza aderirvi) la fede cristiana in determinate occasioni, come quella che gli richiese la composizione del De Salvatore. Tale occasione ufficiale non sarebbe stata in nessun modo compromettente per le sue convinzioni personali. Stabilito questo, il nostro intento è quello di approfondire determinati aspetti della sua religione, che, evidentemente, non è la religione cristiana, e, insieme a questo, vedere, più in particolare, quella che abbiamo chiamato la sua 'filosofia'. La religione e la 'filosofia' del poeta sono, appunto, quelle à&Waetas Claudianea. II.
La nostra attenzione non può non essere attirata dalla narrazione del mito della fenice (c.m. 27 e Stil. 2, 414-420). Sulla sua origine, sulla sua diffusione e sui suoi vari dettagli il saggio del van den Broek ci informa più che a sufficienza.20 Ma per quel che riguarda il pensiero del poeta, la sua interpretazione del mito appare estremamente sfuggente. Poco si ricava di concreto, poche idee che abbiano un peso filosofico e religioso, per cui non senza motivo la Gualandri,21 avendo visto che in questo carme il simbolismo è pressoché inesistente, ritiene che anche in Claudiano, come in altri testi, il mito della fenice servisse per esercitazioni di carattere retorico. La studiosa osserva22 che sia in Lattanzio (di cui è ben 19 20
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Citato da Schmid (sopra n. 1) 162 sg. Cf. R. van den Broek, The myth of the Phoenix, according to classical and early Christian Tradition, Leiden 1972 (EPRO 24). Cf. I. Gualandri, Un papiro milanese, Lattanzio, Claudiano e il mito della fenice, RAL 29 (1974), pp. 293-311 e nella recensione allo studio del Van den Broek (RFIC 102 [1974],218-225). Recensendo il volume del van den Broek, RFIC 102 (sopra n. 21) 223 sg.
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noto un carme di analogo contenuto) sia in Claudiano si hanno tracce di una impostazione retorica dei temi legati alla fenice. Le grandi difficoltà di interpretazione suscitate dal carme di Lattanzio, ora considerato pagano ora cristiano, sono dovute (citiamo alcune osservazioni della Gualandri) allo stratificarsi di elementi retorico-letterari, come quello del locus amoenus, sovrapposti a quelli simbolici. In Claudiano è più forte la ricerca dell'εκφρασις, che comunque caratterizza anche il Phoenix di Lattanzio, e il significato simbolico è mantenuto entro limiti abbastanza ovvi e banali, né si impone come il significato essenziale del carme.23 In conclusione, il Phoenix di Claudiano, come molti degli altri carmina minora, va visto nella prospettiva di un'esercitazione retorica su un tema di θαυμαστοί', ma senza che lo si debba accreditare di implicazioni profonde ad esso sottese. Anche secondo la Balzert,24 che pensa che l'interesse per la fenice rientrasse in quello di Claudiano per le quaestiones naturales e che quindi la fenice fosse come una parabola riferita al sorgere di una cometa, non vi sarebbe sostanzialmente niente di religioso in questo carme.25 Invece, altri hanno attribuito al mito della fenice in Claudiano un simbolismo cristiano. Per il Castorina, infatti, esso adombra il mito della immortalità dell'anima.26 È vero che questo mito è servito al cristiano Tertulliano per simboleggiare la resurrezione (cf. Res. 13), e che, come ha osservato il Birt (app. crit., p. 315), esso è noto anche ad Ambrogio (cf. 23
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Così la studiosa non accetta (e giustamente) alcuni dettagli della interpretazione del van den Broek. E eccessivo, infatti, vedere un simbolo anche nell'immagine che Claudiano usa per render l'idea della decrepita vecchiaia della fenice, paragonandola ad un grande pino, che simboleggia l'albero della vita, che sta per crollare (così van den Broek [sopra n. 20] 162). Altrettanto dicasi del cibo di cui si nutre la fenice, che si ispirerebbe a concezioni stoiche (ibid. 339) e tanto meno definire il poema di Claudiano come ispirato alla filosofia popolare stoico-eclettica (ibid. 333), che non esiste. Cf. M. Balzert, Die Komposition des Claudianischen Gotenkriegsgedichtes c. 26, Hildesheim 1974 (Spudasmata 23), 110. La questione è risolta in tutt'altra maniera (ma non mi sembra che questa ipotesi abbia trovato consensi) da W. Richter, Zwei spätantike Gedichte über den Vogel Phoenix, RhM 136 (1993), 62-90. Lo studioso contesta l'attribuzione del De ave Phoenice a Lattanzio; il paragone tra il carme di Lattanzio e quello di Claudiano serve a mostrare che quello di Claudiano fu scritto prima dell'altro, e che quello di Lattanzio rappresenterebbe la risposta cristiana alla proposizione pagana di Claudiano. Il De ave Phoenice sarebbe stato scritto da un anonimo poeta cristiano del quinto secolo, non molto dotato sul piano letterario. Cf. E. Castorina, Sull'età di Claudiano, GIF 20 (1967), 91-97.
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In Psalm. 118, 19, 13; Exc. Sat. 2, 59; Hex. 5, 23, 79), ma non mi pare che vi siano prove per ritenere, con la Ricci,27 che il poeta possa avere imitato il vescovo di Milano.28 È stato, quindi, fatto per il mito della fenice lo stesso tentativo che per il carme De Salvatore, quello di ricondurre ad Ambrogio degli elementi dottrinali che, in realtà, sono assai vaghi. E tuttavia, escludere ogni interpretazione simbolica ci sembra eccessivo. Secondo la Ricci29 la fenice ha, nelle due occorrenze di Claudiano, la funzione dell'uccello bene augurante, e quindi non può essere connessa con le comete, che sono apportatrici di sventura. Potrebbe significare la renovatio dei tempi di Stilicone e di Onorio;30 analogamente, la Keudel31 pensa che la fenice significhi la reparatio di tempi più felici, come appare soprattutto in Stil. 2, 201 sgg.; 320 sgg.; 335 sgg. Lo stesso van den Broek32 ritiene che quel mito sia stato un motivo della propaganda imperiale, già per i discendenti di Costantino. Lo Schmid aveva osservato33 che con questo carme (che comunque non ha affatto una intonazione cristiana) Claudiano, a differenza di Lattanzio, aderisce al simbolismo filosofico, per cui la fenice sarebbe il simbolo deli'αιών, cioè del tempo che si rinnova con un mutamento regolare (vv. 101-110): questo è detto in particolare ai vv. 104 sg.: te saecula teste / cuneta revolvuntur. Questa ipotesi sarà da noi approfondita dalle seguenti considerazioni. La dottrina d e l l ' a i t i è impiegata da Claudiano in un altro momento significativo: si tratta della conclusione del panegirico per il secondo consolato di Stilicone (2, 424 fino alla fine). La sua posizione di rilievo, alla fine di un carme di forte sottolineatura encomiastica, ne accresce l'importanza: i tempi di Stilicone sono quelli di una seconda età dell'oro, 27
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Cf. Claudii Claudiani Phoenix (c.m. 27). Introduzione e commento a cura di Maria Lisa Ricci, Bari 1981, XIV. Vedi la recensione della Gualandri al volume della Ricci in RFIC 114 (1986), 342 -346. Cf. Ricci (sopra n. 27) XIX sg. Su questo concetto cf. G. Ladner, Erneuerung, RAC 6,245. Cf. U. Keudel, Poetische Vorläufer und Vorbilder in Claudians De consulatu Stilichonis. Imitationskommentar, Göttingen 1970,100. Van den Broek (sopra η. 20) 115 sgg. Cf. Schmid (sopra η. 1) 164. La proposta, comunque, era già stata avanzata da A. Dieterich, Das iranische Erlösungsmysterium, Bonn 1921, 181 sgg.; la riprende M. West, The Orphic Poems, Oxford 1983,256 e η. 67.
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che il Sole, nella sua funzione di dio supremo, ha ritardato per tanti anni (vv. 454-457). «L'avventura di Aion [...] si protrae durante l'intero arco della grecità per più di un millennio, da Omero a Nonno di Panopoli. La storia di questa avventura è stata raccontata diverse volte da filologi, filosofi, archeologi, storici, storici delle religioni. [...] Occuparsi di Aion obbliga a sondare a fondo la letteratura greca e latina, la storia dell'arte antica, la storia religiosa della Grecia, di Roma, dell'Egitto, dell'Iran, del mondo semitico», osserva Giovanni Casadio.34 Alcuni testi coevi a Claudiano ci permettono di inserire il poeta nell'ambiente culturale del suo tempo.35 Tra le correnti filosofiche e religiose della tarda antichità presso le quali la concezione di αιών ha un forte significato, dobbiamo ricordare innanzitutto l'ermetismo. Per limitarci ad un testo fondamentale dell'ermetismo occidentale, ΓAsclepius, che è pressoché contemporaneo di Claudiano, il termine aeternitas, come traduzione di αιών, indica l'intelletto del dio sommo. L'eternità e dio sono il principio di tutte le cose. Il Festugière in una penetrante appendice alla sua famosa ricerca sull'ermetismo, appendice che è dedicata alla definizione del concetto di aeternitas come equivalente di αιών,36 osserva, a questo proposito, che già l'augure M. Messala, console nel 53 a.C., identificava Υαίών con Giano (cf. loh. Lyd. De mens. 4, 1; Macrob. Sat. 1, 9, 14) e gli attribuiva la capacità di creare e di reggere l'universo.37 Ora, questa identificazione della aeternitas con il dio sommo si trova anche altrove nella cultura latina tardoantica: ad esempio in Avieno, Phaen. 27 (atque aevi pariter gemini simul omnia lustrans), e il Soubiran intende Yaevum geminum come 'il dio del passato e del futuro', il dio dei due aeva, rimandando a Macrobio (Sat. 1, 9, 4: bifrontem [sci. lanum] [...] quod et praeterita sciverit et futura providerit) e ad Ausonio (7, 10,
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Cf. G. Casadio, Dall'Aion ellenistico agli angeli-eoni gnostici, Avallon 42, (2/ 1997), 45-62, p. 45. Ci serviamo soprattutto dei lavori di W. Deonna, La descendence de Saturne à l'ouroboros de Martianus Capella, SO 31 (1955), 170-189; J.G. Préaux, Saturne à l'Ouroboros, in: Hommage à Waldemar Deonna, Collection Latomus 28, Bruxelles 1957, 394—410; L. Kàkosy, Osiris - Aion, Oriens Antiquus 3 (1964), 15-25. Cf. A.J. Festugière, La révélation d'Hermès Trismégiste. IV. Le dieu inconnu et la gnose, Paris 1954, 152-199. Cf. Festugière (sopra η. 36) 177.
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2: lane bifrons, spectas tempora bina simul). Altri esempi della divinizzazione della aeternitas si possono leggere nei Panegyrici Latini: nam primum omnium, quidquid immortale est, stare nescit sempiternoque se servai aeternitas (3, 3).
motu
gaudent profecto divina motu et iugi agitatione se vegetai aeternitas (12, 10).
Insomma, come si stava dicendo, la ipostatizzazione della aeternitas era diffusa nella cultura tardoantica. D'altra parte, il dio Αιών era collegato alla religione isiaca, come si vede in Plutarco, Is. 9; Proclo, Tim. I 96,3 sgg.; Atenagora definisce Iside φύσις αιώνος {leg. 30), e si deve tenere presente, a questo proposito, l'origine egiziana di Claudiano. Già il Derchain38 aveva attirato l'attenzione su questi versi celebranti il consolato di Stilicone, nell'ambito della diffusione della dottrina egiziana d&W ΑΙών. Accanto all'Αιών, che è l'eternità, è spesso raffigurato, come, appunto, nel passo di Claudiano, il serpente ούροβόρος, che, nella simbolistica tardoantica, rappresenta il tempo.39 Per Yaetas Claudianea possiamo citare i passi di Servio (Aen. 5, 85): annus enim secundum Aegyptios indicabatur ante inventas litteras picto caudam suam mordente, quia in se recurrit,
dracene
di Macrobio (Sat. 1, 9, 12): hinc et Phoenices in sacris imaginem eius [sci. lani] exprimentes draconem finxerunt in orbem redactum caudamque suam devorantem, ut appareat mundum et ex se ipso ali et in se revolví.
e di Marziano Capella (1, 70), il quale fornisce una descrizione di Saturno, dio del tempo e dell'antichità: verum sator eorum gressibus tardus ac remorator incedit glaucoque amictu tectus caput praetendebat dextra flammivomum quendam draconem caudae suae ultima devorantem, quem credebant anni numerum perdocere.
Marziano sta descrivendo l'avanzare del vecchio Saturno, cioè il tempo, il quale tiene in mano un drago ούροβόρος, perché il tempo tutto divora, come dice anche Agostino (cf. Civ. Dei 6, 8): ut [...] longinquitas temporis, quae Saturni nomine significatur, quidquid ipsa consumât.
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gignit
Cf. Ph. Derchain, A propos de Claudien, Eloge de Stilichon II 424-436, ZÄS 89 (1956), 4 sgg. Cf. loh. Lyd. Mens. 3, 4; Horap., Hierogl. 1; PGM II 26 Preisendanz, Leipzig 1928-1931; Cyrill. Alex. Contra lulianum 9, 961.
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Per tornare, ora, a Claudiano, e al suo presunto cristianesimo, osserviamo che proprio il primo verso del De Salvatore inizia con una allusione a questa concezione dell'aeternitas: Christe potens rerum, redeuntis conditor aevi. Tutto questo ci induce a considerare, dunque, in Claudiano, la possibilità di un suo interesse per il dio Aevum, piuttosto che per Cristo, anche se la descrizione della caverna del tempo, contenuta nel passo citato del panegirico per Stilicone, appare alquanto imprecisa. Lo ha osservato già lo Zuntz,40 che ha messo in evidenza come fuori della caverna escano i secoli, che poi ritornano al suo interno; essa è circondata dal serpente ούροβόρος-, al suo ingresso sta la dea natura; presso questa dea, infine, si trova un vecchio che stabilisce il corso delle stelle. La difficoltà, dunque, sta nel fatto che il vecchio dovrebbe essere Y Aevum, ma non ha questo nome. Il termine vero e proprio di aevum è attribuito, se mai, alla spelonca. L'unica soluzione, a mio parere, è che qui, come altrove, Claudiano abbia ben presente una concezione filosofico-religiosa, ma preferisca presentarla con una elaborazione poetica sua propria, anche a costo di commettere delle inesattezze. III. Altri elementi della religione della tarda antichità si trovano in Claudiano. Variazioni di motivi orfici si trovano nella descrizione della tela di Proserpina in Rapt. 1, 246-271, che avrebbe un significato mistico. Essa potrebbe essere ricondotta alla descrizione del mantello cosmico dell 'αιών in Eusebio Laud. Const. 6, 207, 25 sgg. Η. Il Courcelle41 richiama la nostra attenzione sulla descrizione del culto di Cibele, in rapt. 1, 202-213; Eutr. 1, 278-280; 2, 279-303; e di quello di Mithras in cons. Stil. 1, 63; di quello di Apis in IV cons. Hon. 570 sgg. Lo studioso, rifacendosi a uno studio, certo ora assai invecchiato, del Boulanger,42 afferma che Claudiano sarebbe, con Macrobio, il primo scrittore latino che attesterebbe la diffusione della letteratura orfica in Occidente. In un contesto orfico, infatti, rientra la descrizione della sede
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Cf. G. Zuntz, Aion in der Literatur der Kaiserzeit, Wien 1992 (WS Beiheft 17), 181 sgg.
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Cf. P. Courcelle, Les lettres grecques en Occident. De Macrobe à Cassiodore, Paris 1948, 121.
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Cf. A. Boulanger, L'orphisme à Rome, REL 15 (1937), 121-135, soprattutto 134 sg·
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dei beati e dellapurior aetas che si vive nell'oltretomba, svolta in rapt. 2, 279 sgg. IV. Per quanto riguarda poi la cultura filosofica del poeta, dobbiamo innanzitutto prendere in considerazione le obiezioni del Cameron, secondo il quale «è proprio nell'ambito della filosofia che le grandi pretese in favore della cultura di Claudiano si manifestano più deboli».43 Certo, una formazione filosofica in senso stretto, come è stata tracciata dal Courcelle44 (e già prima dal Fargues) per Claudiano, non è verisimile. Ma questo vale per tutti gli scrittori della tarda antichità, per i quali si può parlare di 'cultura filosofica' in senso lato, con forti influenze della retorica e della letteratura.45 1. Così, certo, non hanno un grande significato i passi come quello di In Rufinum 1, 4 sgg., che contiene un riferimento all'epicureismo. Claudiano si pone il banale problema se gli dèi si curino del mondo o se tutte le cose si muovano tumultuosamente per effetto del caso. I fenomeni dell'universo, descritti con terminologia lucreziana, attestano l'esistenza di un dio. Però i casi umani, nei quali si vede che i malvagi sono felici e i giusti sono vessati, costringono il poeta, pur contro voglia, a seguire un'altra strada, cioè ad abbandonare la religione e a sostenere quella filosofia vacuo quae currere semina motu adfirmat magnumque novas per inane figuras fortuna non arte regi, quae numina sensu ambiguo [cioè 'indifferenti'] vel nulla putat vel nescia nostri.
Il motivo è topico e non dice certo niente di nuovo.46 Altrettanto si può dire per In Rufin. 1, 196 sgg. Il passo contiene una esclamazione del poeta contro l'avidità di denaro e la raccomandazione di essere contenti dell'onestà. È un motivo di Popularphilosophie, comune anche alla retorica, così come sono di uso retorico gli esempi di Fabrizio, di Serrano e
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Cf. Cameron (sopra η. 2) 323. Cf. Courcelle (sopra η. 41) 121 sg. Abbiamo cercato di individuarne alcune linee in un nostro precedente lavoro (cf. C. Moreschini, Movimenti filosofici della latinità tardoantica: problemi e prospettive, in: Garzya [sopra n. 4] 89-120). Cf. R. Perrelli, I proemi claudianei tra epica ed epidittica, Catania 1992, 46 sgg.
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dei Curi. La povertà serena è migliore della ricchezza. La vita è agevole per coloro che sono in grado di apprezzare la povertà (vv. 215 sg.):47 vivitur exiguo melius; natura beatis omnibus esse dedit, si quis cognoverit uti.
2. Più interessante è il passo di In Rufin. 2, 48CM193, dedicato alla descrizione delle punizioni infernali. Radamanto assegna le pene corrispondenti ai vizi di ciascuno, e più precisamente ciascuno dovrà far parte dei branchi delle bestie feroci che sono caratterizzate dai suoi stessi vizi. La descrizione sembra voler dire che i colpevoli sono assegnati ai branchi delle varie fiere: truculentos ingerii ursis / praedonesque lupis; fallace s vulpibus addii etc. Oppure avviene che colui che è stato troppo loquace e ha tradito i segreti viene assegnato, per contrappasso, direi, ai pesci, sì che sarà costretto a stare sempre silenzioso. Claudiano presenta qui una interpretazione platonica dei vizi, che ha una sua lunga tradizione. Essa sarà riproposta poi da Boezio. Il filosofo (Cons. 4, 3, 16-21) afferma che la lunga abitudine ad un determinato vizio rende l'uomo della stessa natura di quegli animali che sono specificamente ed in maggior misura caratterizzati da quel medesimo vizio. La concezione boeziana ha, naturalmente, la sua origine in quella di Platone (Phaed. 81 e-82 a)48, ma trova conferma anche nella Popularphilosophie che si riscontra in Cicerone ( o f f . 3, 82): quid enim interest, utrum ex homine se convertat quis in beluam an hominis figura immanitatem gerat beluae?
e nell'ermetico Asclepius (cap. 7): imago [...] quae in mentibus malitiam parit et transformat optimum animai in naturam ferae moresque beluarum.
Quindi, prosegue Claudiano, trascorsi 3000 anni, i colpevoli, purificati attraverso le acque del Lete, tornano alla forma umana. Di conseguenza la punizione infernale non è eterna, ma ha luogo un ritorno alla vita. È, questo, un riferimento alla dottrina della metempsicosi, che si legge anche in Rapt. 1, 61 sg.: certisque ambagibus aevi / rursus corporeos animae mitiuntur in artus. Il Courcelle afferma che Claudiano avrebbe de-
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Cf. Perrelli (sopra n. 46) 52 sgg. II collegamento tra Claudiano e Platone era stato ipotizzato da O. Ferrari, Il mondo degl'inferi in Claudiano, Athenaeum 4 (1916), 335-338. È chiaro che il Ferrari ha il merito di avere intravisto la ricerca da svolgere, ma che non è stata da lui eseguita.
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sunto la dottrina della metempsicosi dal neoplatonismo,49 ma il Cameron gli obietta che essa esisteva anche prima.50 Ma il problema, non è tanto quello di ricollegare Claudiano al neoplatonismo, o di escluderlo, quanto di ricostruire la sua cultura, che, in questo caso, è generalmente platonica (più che specificamente neoplatonica). 3. Il passo di Panegyricus dictus Honorio Augusto III consult 163-168 descrive l'ascesa al cielo di Teodosio: l'imperatore attraversa le nubi, quindi il cielo della luna, poi quello di Mercurio, di Venere, del Sole, di Marte, di Giove ed infine si colloca nell'ara suprema, quella di Saturno. Abbiamo, dunque, a che fare con una divinizzazione dell'imperatore, descritta in modi e forme tipiche della cultura pagana, come è stato più volte riconosciuto;51 essa ritorna anche in Panegyricus Honorio Augusto VI consuli 95 sg.: seniore supernas / iam repetente plagas. Può valere la pena soffermarsi un attimo su alcune questioni di dettaglio. Qui Claudiano colloca i pianeti nel cosiddetto 'ordine caldaico'. Anche se è vero che al tempo di Claudiano l'interesse per l'astrologia era comune a pagani e cristiani,52 il particolare di questa descrizione è tipicamente pagano. L'ordine 'caldaico' dei pianeti è attribuito a Pitagora (cf. Plin. 2, 84), ad Archimede e ad altri, ed è il più diffuso nell'ambiente romano, ove forse fu introdotto da Posidonio. Lo si incontra già nel Somnium Scipionis (Rep. 4, 17) di Cicerone e in scrittori contemporanei a Claudiano, come Calcidio (capp. 72 e 96) e Macrobio {Comm. 1, 12, 14). Da esso si differenzia l'ordine dei pianeti chiamato 'egiziano', che è il più antico e colloca il sole subito dopo la luna.53 Esso sarebbe stato seguito anche dall'astronomo Eudosso, da Platone stesso (Tim. 38 cd), che
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Cf. Courcelle (sopra π. 41) 121 n.6. Cf. Cameron (sopra η. 2) 326. Cf. ad esempio Courcelle (sopra η. 41) 121; S.G. McCormack, Arte e cerimoniale nell'antichità. Trad, ital., Torino 1995, 140: l'ascesa al cielo di Teodosio, come quella di Cesare, è resa visivamente come l'ascesa di una stella, e, raffigurando quest'ascesa, Claudiano descrive le regioni celesti con la terminologia astrologica. Cf. anche M. Dewar (Claudian, Panegyricus de sexto consulatu Honorii Augusti. Ed. with introd., transi, and literary comm., Oxford 1996) 124 sg. Sull'interesse di Claudiano per l'astrologia cf. più in generale Cameron (sopra n. 2) 208 sgg.; 343 sgg., Dewar 172. Così Cameron (sopra n. 2) 343 sgg. Una rapida sintesi in: E. Syska, Studien zur Theologie im ersten Buch der Saturnalien des Ambrosius Theodosius Macrobius, Stuttgart 1993, 220-222.
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da lui probabilmente fu influenzato, da Aristotele (Met. 8, 1073 b 32) e, ancora, da Macrobio (Comm. 1,19, 2). Quindi si aprono a Teodosio le porte del cielo, quelle settentrionali e quelle meridionali: Arctoa parai convexa Bootes, / Australes reserat portas succinctus Orion. Perché queste due porte per fare entrare nel cielo Teodosio?54 Io penso che Claudiano abbia qui riprodotto con qualche errore la dottrina neoplatonica della discesa delle anime dall'etere alla terra e della loro risalita alla fine della vita terrena. Secondo la spiegazione di Porfirio, che si legge nel De antro nympharum, la discesa avviene attraverso un punto ben definito, e allo stesso modo l'ascesa: la prima attraverso la costellazione del Cancro e la seconda attraverso quella del Capricorno: ce ne parla dettagliatamente Macrobio, comm. 1, 12, 1 sgg. Π poeta ha forse riecheggiato alla lontana questa dottrina, sostituendo al Cancro e al Capricorno Boote e Orione, e parlando dell'uno e dell'altro, nonostante che, in questo caso, dovesse accennare solo alla porta della risalita, trattandosi di una divinizzazione, e cioè del Capricorno (e quindi, Orione). 4. I vv. 228-267 del Panegyrìcus dictus Honorio Augusto IV consuli contengono una serie di precetti di Teodosio al figlio Onorio. Sono stati definiti uno speculum principis. Gli studiosi si sono soffermati soprattutto sulla parte in cui Claudiano, per bocca di Teodosio, dà un'interpretazione della storia romana, considerando la quale Onorio, appunto, avrebbe potuto imparare il comportamento del buon imperatore. Ma vi è anche una parte precettistica, esplicitamente delineata in senso filosofico. Il poeta, ponendo le sue affermazioni in bocca a Teodosio e recitandole davanti alla corte di Milano, non vuole fare solamente opera di letterato, ma proporre una sua figura di principe ideale, il quale deve assumere, davanti alla società colta, pagana e cristiana, della fine del IV secolo, anche un ruolo esemplare sul piano etico. Tale ruolo gli può essere dato solo dalla filosofia.55 Naturalmente, queste dottrine etiche sono vulgate: Claudiano è informato di filosofia, ma non è un filosofo.56
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La spiegazione di Charlet ci- /• non e molto perspicua. Riprendiamo qui le nostre osservazioni presentate in: Garzya [sopra n. 45], soprattutto 118-120. Per questo motivo non ci sarà molto da ricavare dall'enumerazione delle quattro virtù cardinali in cons. Stil. 2, 102-108.
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Comunque, già alcuni studiosi57 avevano riportato a Cicerone (cf. Tuse. 1, 20) quanto afferma Claudiano, che Prometeo, creando l'uomo, aveva collocato nella testa (v. 235: alta capitis fundavit in arce) una delle tre parti dell'anima umana, e il Barr58 ha trovato altri elementi platonici. Anche secondo il Courcelle59 Claudiano impiega una 'filosofia di ispirazione neoplatonica' e aderisce alla dottrina platonica della tripartizione dell'anima. L'interpretazione del Courcelle è, certo, troppo rigida, ma un po' troppo duramente respinta dal Cameron,60 secondo il quale le affermazioni del poeta sono sostanzialmente frammenti di una cultura filosofica diffusa nel quarto secolo. È pur sempre verisimile, infatti, che Claudiano, che certamente non fu un filosofo neoplatonico, ma poeta colto, conoscesse, non diversamente da Avieno e da Servio, dottrine filosofiche comunemente diffuse. Quanto si legge in Claudiano non costituisce una antropologia particolarmente elaborata. Ricorrendo al mito, Teodosio insegna che Prometeo, allorquando creò il corpo umano unendo elementi celesti (aetheriis: chiaro riferimento all'origine astrale dell'anima) con elementi terrestri, rubò all'Olimpo l'intelligenza nella sua purezza (sinceram [...] mentem fiiratus), la chiuse, contro la sua volontà, in un carcere, e ve la incatenò (continuit claustris indignantemque revinxit): altra dottrina platonica, questa, diffusa nell'età imperiale, quella del corpo come 'carcere dell'anima'. Il mito di Prometeo si legge anche in In Eutr. 2, 490-501, ove il poeta inserisce anche il personaggio negativo di Epimeteo: Prometeo, come si dice anche qui, avrebbe tratto l'anima dall'etere ed essa avrebbe avuto una parte preminente nel composto dell'uomo (v. 493: multumque intexuit aethera limo·, 495: fabro meliore politi). Stolti, invece, sono quelli creati da Epimeteo, ed in essi è presente molta materia (v. 496: deteriore luto pravus quos edidit auctor); questi si comportano pecudum ritu (v. 499)6.
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Cf. C. Claudiani Carmina recognovit J. Koch, Lipsiae 1893, XXXIV. Claudian's Panegyric on the fourth Consulate of Honorius. Introd., Text, Transi., and Comm. by W. Barr, Liverpool 1981,78 sgg. Cf. Courcelle (sopra η. 41) 121. Cf. Cameron (sopra η. 2) 323-327. Questa presentazione di Prometeo ed Epimeteo insieme è assai rara, come osserva H. Schweckendieck (Claudians Invektive gegen Eutrop [In Eutropium]. Ein Kommentar, Hildesheim-Ziirich-New York 1992, 151); dopo il famoso passo del Protagora platonico (320 d sgg.), essa ritorna, con analoga contrapposizione tra
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Continuiamo a leggere il mito. Siccome sarebbe stato altrimenti impossibile creare gli elementi mortali, Prometeo aggiunse alla mente divina altre due menti (adiunxit geminas: vv. 232 sg.): l'espressione è impropria, perché non si può parlare, ovviamente, di mens, ma qui mens deve essere inteso con il significato di anima. Queste due ultime anime periscono insieme con il corpo, mentre solamente quella divina sopravvive al sepolcro e vola via (vv. 233-235), evidentemente per tornare alle stelle. La parte più divina dell'anima fu collocata da Prometeo nella testa: questa affermazione potrebbe derivare, come si è detto, da Cicerone. Ma si possono istituire dei rimandi anche al De Platone et eius dogmate di Apuleio. Quest'opera era stata impiegata vent'anni prima di Claudiano da Ambrogio, nel secondo libro del De excessu fratris, come ha dimostrato il Courcelle.62 Si potrebbe pensare, quindi, che Claudiano non si fosse servito del Timeo di Platone, che probabilmente non conosceva per lettura diretta, ma di un manuale di filosofia platonica che circolava ai suoi tempi. Così, per quanto riguarda l'affermazione che la mente fu collocata nell'ara della testa, si può leggere Apuleio, Plat. 1, 13, 207; la mente affida alle membra dell'uomo le opere che ad esse si confanno e sovrintende alla loro esecuzione (v. 236: cf. Plat. 1, 13, 208). Le altre due parti, invece, sono state collocate nella posizione più conveniente, cioè sotto il collo, pronte a ricevere gli ordini della parte più elevata: era necessario, infatti, che la loro sede fosse posta lontano dalla mente (237-240 = Plat. 1, 13, 207). La regione del cuore, cosparso di sangue, trattiene l'ira sotto il petto (vv. 241-243: cf. Plat. 1, 13, 207). A mitigare le furie dell'ira e ad impedire che essa tenesse le membra dell'uomo in continua agitazione, Prometeo inventò il polmone, che, con la sua natura umida e molle, ne smorzasse l'impeto (vv. 244—247: cf. Tim. 70 c; Plat. 1, 15, 212). La cupido, cioè l'anima concupiscibile, che vuole tutto per sé e niente dà agli altri, fu allontanata (recessit: cf. relegatam in Plat. 1, 13, 207) in iecur et tractus imos (vv. 248 sg.: cf. Tim. 70 e; Plat. 1, 13, 207). L'ipotesi che Claudiano ricavi questa terminologia da manuali dell'epoca (eventualmente, da Apuleio) è confermata dalla presenza di essa nella allegoria
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la creazione degli uomini intelligenti e degli uomini stolti, in Temistio {Or. 27, 338). Cf. P. Courcelle, De Platon à saint Ambroise par Apulée. Parallèles textuels entre le De excessu fratris et le De Platone, Rev. Philol. 87 (1961), 15-28, poi ristampato in: Recherches sur les Confessions de saint Augustin, Paris 2 1968, 319-336.
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delle tre dee Atena - Artemide - Afrodite, che si trova in Firmico Materno, Err. 5, 3. La dea Atena, che corrisponde all'anima razionale, è spiegata dai teologi -allegoristi pagani sulla base del fatto che armata clypeo, lorica teda, in arcis summae vertice consecratur [...] ideo unam partem capitis adsignant, ut hominis iram quodammodo tenere videatur
mentre la terza parte constituitur in iecore, unde libido nascitur et voluptas. Illic enim genitalium seminum collecta fecunditas naturalibus stimulis desiderium cupiditatis exagitat.
5. Ibid. 284-286. Il mondo, la migliore delle opere, è unito dall'amore, e gli elementi cospirano tra di loro, non sono uniti dalla forza. Questa dottrina è riproposta soprattutto da Boezio, Cons. 2, 8, 13-15: hanc rerum seriem ligat terras ac pelagus serens et caelo imperitans amor.
Questo tema guida anche il De raptu Proserpinae. Nel poema Lachesi consiglia Plutone di non sconvolgere il mondo con le sue richieste, ma di rivolgersi, invece, a Giove (1, 67). Che Plutone non si lasci convincere dai Titani, che sono il simbolo della rivolta e del disordine cosmico: è il motivo della Gigantomachia. 6. In Paneg. Mallio Theodoro consuli 67-112 Claudiano espone dettagliatamente le conoscenze filosofiche del personaggio che sta celebrando. Il Courcelle ha pensato che Claudiano si riferisse ad una storia della filosofia che Mallio Teodoro stava scrivendo,63 ma questa ipotesi è oramai abbandonata. Come dicono il Cameron64 e il Simon,65 queste conoscenze sono ricavate probabilmente da manuali di storia della filosofia. Comunque, non si ha a che fare con il neoplatonismo.66 Ne consegue, prosegue il Simon, che le questioni che Claudiano solleva ai suoi tempi erano discusse e probabilmente accolte con un certo interesse. Ma questo non vale 63
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Maggiori notizie su questo letterato e neoplatonico in Courcelle (sopra n. 41) 122 sgg· Cameron (sopra n. 2) 324. Cf. Claudiani panegyricus de consulatu Manlii Theodosii. Eingeleit., hrsg., iibs. und er kl. von W. Simon, Berlin 1975, 162. Poco credibile quanto dice lo Schmid (sopra n. 1) 165, secondo il quale i riferimenti alla filosofia neoplatonica possono essere stati comunicati a Claudiano da Manlio Teodoro stesso, oppure Claudiano può averli presi direttamente da Platone, data la sua grande conoscenza della letteratura greca.
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allo stesso modo per tutte: tra di esse vi sono quelle dei presocratici, che certamente nel IV secolo d.C., non solo in Grecia, ma anche, e ancor di più, in Occidente, erano conosciute solo per via indiretta, e non costituivano certo più argomento di discussione. Manlio ripercorre tutte le oscure dottrine degli antichi filosofi attici (in realtà nessuno di loro era ateniese), discutendo quello che essi hanno lasciato ai posteri e osservando quanto fossero varie le opinioni delle sectae (parola tecnica). E precisamente si elencano i vari principia del mondo: l'aria (Anassimene), l'acqua (Tálete), il fuoco (Eraclito), Empedocle, che si getta volontariamente nell'Etna e insegna la dottrina della origine divina dell'anima, della lotta continua tra l'amicizia e la discordia (vv. 70-74). Vengono poi la condanna dei sensi e lo scetticismo di Pirrone, le strane dottrine cosmologiche di Anassagora, ed infine Epicuro, descritto con quella terminologia lucreziana che abbiamo visto essere famigliare a Claudiano già nell'esordio del In Rufìnum.67 Altri filosofi, invece, numina constituant [...] casusque relegant, cioè gli Stoici. Ancora con una movenza lucreziana (Graiorum obscuras Romanis floribus artes / inradias) (84 sg.) si descrive la capacità di Mallio di svolgere in lingua latina le discussioni filosofiche. E più precisamente, le problematiche derivanti da Socrate, i problemi di Cleante e di Crisippo, la filosofia di Democrito e quella di Pitagora (descritte secondo i termini usuali della dossografia) (vv. 87-91). Insomma, la dottrina di Platone68 migra nel Lazio, per apprendere da quelle discussioni quale sia il τέλος della vita felice, quale siano i fines bonorum et malorum (vv. 94 sg.); quali siano le varie parti della virtù, che servono a domare i vizi: quale tronchi l'ingiustizia, quale vinca la paura per mezzo della ragione, quale freni la passione amorosa (96-99). Avremmo a che fare, anche in questo caso, con una tripartizione dell'anima alla maniera platonica, per ciascu-
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La denominazione ferox per Epicuro (v. 79) è, a parere del Simon, poco calzante con l'immagine tradizionale che si aveva di lui. Ma è probabile che la figura di Epicuro sia stata rielaborata sulla base di quella di Lucrezio, pure il quale aveva sottolineato (1, 66 sg.) l'atteggiamento di epica rivolta di Epicuro contro gli dèi. Che poi ferox possa alludere alla pazzia di Lucrezio è ancor meno probabile; è più facile che Claudiano conoscesse, se mai, il giudizio di Stazio (Silv. 2, 7, 76), del docti furor arduus Lucreti. Academia dice Claudiano (v: 94), e credo che questo sia assai interessante perché indica precisamente la posizione di Mallio Teodoro, dotto neoplatonico dell'ambiente milanese.
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na delle quali esiste una virtù specifica che combatte ed elimina la passione tipica di quella parte. Seguono poi le trattazioni dedicate ai problemi fisici: gli elementi e le cause semper fluentis materiae (la materia è definita alla maniera medioplatonica, più che secondo la filosofia di Eraclito, come pensa il Simon) (vv. 100 sg.); i movimenti delle stelle e dei cori celesti (vv. 101 sg.: motivo platonico dell'età imperiale); il movimento che dà vita alla machina del mondo (v. 102: espressione lucreziana); quello retrogrado dei pianeti rispetto a quello delle sfere celesti (vv. 103 sg.) (argomenti trattati anche dal contemporaneo Calcidio, cf. capp. 56-73). Seguono (vv. 106-113) varie altre questioni di carattere fisico e astronomico: logicamente, Mallio Teodoro non avrà trattato per iscritto tutti questi argomenti: essi saranno stati solamente l'oggetto delle dotte discussioni tra lui e i suoi amici nel 'buon ritiro' della sua villa di campagna. Meritano la nostra attenzione ancora i vv. 104 sg.: variisne meatibus idem arbiter an geminae convertant aethera mentes.
(«se ai vari percorsi [delle stelle] sovrintenda un unico e medesimo signore o se due menti ['Geister', traduce il Simon] muovano l'etere»). La questione è oscura; il Simon osserva semplicemente che mens è detto, come normalmente nella filosofia latina dell'età imperiale, per indicare il dio. Ma perché, allora, due dèi (geminae [...] mentes)? Lo stesso Simon rimanda all'uso che Calcidio fa del termine al cap. 226: esso indicherebbe l'anima cosmica. Ma, ancora una volta: se così fosse, bisognerebbe spiegare il plurale. La mia ipotesi è che Claudiano, qui, dica quello che dice Arnobio (2, 25), polemizzando con i cosiddetti viri novi: Haecine est anima docta illa quam dicitis, immortalis perfecta divina, post deum principem rerum et post mentes geminas locum optinens quartum et afluens ex crateribus vivis?
Nei passi di Arnobio e di Claudiano le geminae mentes indicano i due intelletti che vengono dopo il dio sommo, secondo la dottrina di Numenio. Nel framm. 16 des Places di Numenio (Eus., PE 11, 22, 3-5), infatti, si legge: «Il secondo dio, che è duplice, produce da se stesso la sua propria idea ed il mondo, in quanto è demiurgo; quindi si dedica completamente alla contemplazione».
Vale a dire, il secondo dio, l'intelletto, da una parte è rivolto verso l'esterno, in quanto crea il mondo, dall'altra si rivolge all'interno di sé, in quanto contempla il primo dio. Ma la medesima distinzione tra l'intel-
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letto demiurgico e l'intelletto che contempla il primo dio è propria anche degli Oracula Chaldaica, dai quali l'avrebbe ripresa Arnobio, secondo il des Places.69 Dobbiamo pensare che essa sia giunta anche a Claudiano, a questo doctus poeta della fine del quarto secolo, forse attraverso Porfirio? 7. Rapt. 3, 18: quidmentem traxisse polo, quid profuit alt um e rexisse caput, pecudum si morepererrant avia, sifrangunt communia pabula glandes? [sci. gli uomini]
Come si è visto già sopra (p. 71), secondo Claudiano, dunque, la mente discende dal polus, cioè dal cielo. Inoltre, in questo passo, è presentata la dottrina dello status rectus. Dio, infatti, ha donato all'uomo, unico tra tutti gli esseri viventi, la posizione eretta, e lo ha fatto perché egli ricercasse la propria origine e si protendesse verso l'alto, disprezzando la bassezza del proprio corpo. È in alto, infatti, che l'uomo deve cercare il summum bonum, e compito dell' uomo è quello di guardare verso l'alto, verso colui che lo ha creato. Lo status rectus indica, dunque, una prerogativa che distingue l'uomo da tutti gli altri animali, e di conseguenza implica per lui l'obbligo morale di contemplare l'universo e di cercare in alto il sommo bene. Abbiamo a che fare con una dottrina ermetica, come ci fa sapere Lattanzio (Div. Instit. 7, 9, 11):70 quam spectationem Trismegistus θίοπτίαν animalibus nulla est.
rectissime nominavit: quae in mutis
Questo, del resto, è confermato da un passo famoso dell 'Asclepius (cap. 6): homo [...] suspicit caelum [...] sed de animalibus cunctis humanos tantum sensus ad divinae rationis intellegentiam exornat, erigit atque sustollit.
Ci sembra di aver mostrato, dunque, che Claudiano congiunse alla elaborazione formale dei propri versi l'attenzione per gli aspetti della cultura filosofica e religiosa del suo tempo. Questo era logico, del resto, per un poeta doctus, tanto più se proveniente dal mondo greco, del quale 69
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Cf. Oracles Chaldaïques. Avec un choix de commentaires anciens. Texte établi et traduit par É. Des Places [...], Paris 1971, 30. Sull'interesse che l'ermetismo ha nutrito per questa concezione, cf. A. Wlosok, Laktanz und die philosophische Gnosis, Heidelberg 1960, 116 η. 7; 133 sgg.; 166 sgg.; G. Sfameni Gasparro, L'ermetismo nelle testimonianze dei Padri, Riv. St. Filos. Relig. 1976, 245 sg.; C. Moreschini, Storia dell'ermetismo cristiano, Brescia 2000,71 sg.
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conobbe alcune concezioni di origine egiziana. Quale poeta erudito di origine greca, Claudiano si trovò a suo agio nella cultura latina tardoantica, anche per la quale, come per quella greca, una patina superficiale di filosofia costituiva una caratteristica fondamentale. Non poeta-filosofo, quindi, come Lucrezio o Manilio, ma poeta esperto e abile, attento non solo agli avvenimenti politici, ma anche alle suggestioni filosofiche e religiose del suo ambiente. Del resto, non necessariamente essere interessati alla filosofia e alla religione significava, in età tardoantica, essere filosofi o sacerdoti.
ISABELLA GUALANDRI
Claudian's Greek World: Callimachus The extent of Claudian's Greek culture has been examined by various scholars,1 but I think it worthwhile to submit the problem to new scrutiny since additional materials about his sources have been discovered and are scattered in various commentaries published in recent decades. To trace Claudian's Greek models is a difficult, somewhat tantalizing task. Birt listed a series of supposed parallels to Greek poets: first of all to Homer, then to later authors such as Callimachus, Theocritus, Aratus, Moschus, Oppian, and Dionysius Periegetes.2 But, as Cameron rightly noticed, although it is likely that Claudian read most of these poets, analogies to their works in his own poetry are too vague to stand up to proof,3 with the obvious exceptions of similarities to Homer, whose poems Claudian knew well, and to Oppian, who inspired Claudian's well-known comparison between the eastern army without a good commander and a whale without its pilot-fish (Opp. Hal. 5. 67-110 and Claud. Eutr. 2. 423-431).4 Moreover, Cameron updated Birt's picture by adding a clear account of other Greek poets of the imperial age whom Claudian likely read and whose works have now generally perished.5 But there is something more than this fundamental difficulty of tracing Claudian's Greek models. According to Macrobius Vergil is an insidiosus poeta. Even when one thinks he is speaking in a casual way, he act-
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Cf. e.g. Claudii Claudiani Carmina, ree. Th. Birt, Berolini 1892 (MGH AA X), LXXII; C. Muellner, De imaginibus similitudinibusque quae in Claudiani carminibus inveniuntur, Dissertationes Philologicae Vindobonenses 4 (1893), 101-203, passim·, P. Fargues, Claudien. Études sur sa poésie et son temps, Paris 1933, 46 ff.; P. Courcelle, Les lettres grecques en Occident de Macrobe à Cassiodore, Paris 1948, 119-129; A. Cameron, Claudian. Poetry and Propaganda at the Court of Honorius, Oxford 1970, 306 ff.; H. Funke, The Universe of Claudian: the Greek Sources, in: Papers of the Liverpool Latin Seminar, ed. by F. Cairns, vol. V, 1985, 357-366. Birt (n. 1) LXXII. Cameron (n. 1) 307. Cameron (n. 1) 299; Fargues (n. 1) 323. Cameron (n. 1) 307 ff.
Claudian 's Greek world:
Callimachus
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ually has something specific in mind, usually some very learned detail.6 In a different manner, Claudian too is insidiosus, in that he is very skilful in manipulating and reworking his models. It is well known that he often draws inspiration from a particular passage of a certain author, whose skeleton, for instance, he re-uses for an episode of his own; but immediately he shuffles his cards, adding reminiscences from different sources, so that one cannot recognize them any more. This kind of interplay is particularly complex when he mixes borrowings from Greek and Latin poets, hiding Greek themes under a Latin surface, full of echoes from, for example, Vergil or Ovid.7 I am, therefore, well aware that the problem must be handled very carefully, and requires a painstaking textual analysis. So, just to begin, I shall confine myself to a few examples, first of all focusing on Callimachus. One of the parallels between Claudian and Callimachus listed by Birt8 looks more persuasive than the others and can perhaps provide a starting point. At the end of the Panegyric on Stilicho's Consulship (3. 262 ff.), Artemis summons her Nymphs to a big hunt. They must catch wild animals of every kind and send them to Rome for the games to be held in honour of Stilicho, the new consul.
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Macr. Sat. 5. 22. 1 Nomina quoque Vergilius noti numquam ex antiquissimis Graecorum historiis mutuatur. Scitis apud ilium unam ex comitibus Dianae Opin vocari; quod nomea vulgo fartasse temere impositum vel etiam fictum putatur ab ignorantibus insidiosum poetam cognomen, quod a veteribus Graecis scriptoribus ipsi Dianae fuerat impositum, corniti eius adsignare voluisse. Cf. Isabella Gualandri, Aspetti della tecnica compositiva in Claudiano, Milano 1968, 17 ff. Birt's list (LXXII) includes Claudian, Rapt. 1. 158 f. (which in the apparatus ad locum is compared to Callim. hymn. Del. 142 ff.); 1. 4 (Callim. hymn. Apoll. 2); Ruf. 1 praef. 3 (Callim. hymn. Del. 93); Ruf. 1 praef. 11 (Callim. hymn. Apoll. 101 ff.); IV Cons. 140 (mistakenly compared to Callim. hymn. Apoll. 119 instead of Horn. hymn. Apoll. 119); IV Cons. 149 (Callim. hymn. lov. 52); Stil. 3. 253 ff. (Callim. hymn. Del. 292). At IV Cons. 198, apparatus, Birt quotes hymn. Iov. 66, which is not included in the list of p. LXXII. Callimachus' passages recorded by Muellner, mostly analogies in similes or topic images, are too vague to prove useful (cf. index, p. 193).
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The Nymphs come in hundreds, and seven among them, that is, their chiefs (duces), are recorded by name (248 ff.). They are Leontodame, Nebrophone, There, Britomartis, Lycaste, Hecaërge, and Opis: praecedit arnicas flava Leontodame, sequitur nutrita Lycaeo Nebrophone telisque domat quae Maenala Thero. ignea Cretaea properat Britomartis ab Ida et cursu Zephyris numquam cessura Lycaste. iungunt se geminae metuenda feris Hecaërge et soror, optatum numen venantibus, Opis progenitae Scythia: divas nemorumque potentes fecit Hyperboreis Delos praelata pruinis.
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Commenting upon this well-known episode, Keudel highlights the skilful descriptions, the manifold echoes from Latin poets, the wordplays in some of the Nymphs' Greek "speaking" names (such as Leontodame and Lycaste).9 The last two, Hekaërge and Opis (or Oupis), together with Loxo, are mentioned in Callimachus' Hymn to Delos. They were Boreas' daughters, and brought offerings to Delos after a long journey from the northern lands of the Hyperboreans or Arimaspi, accompanied by the best young men from their people (291 ff.):10 πρωταί toi τάδ ' eve l καν άπό ξαι>θωι> Άρψασπών Ουπίς re Λοξώ re και eùaicuv'Εκαέργη, dvyarépeç Bopéao, και âpaeves" οί τότ 'άριστοι ή ιθέων.
Callimachus adds (294 ff.) that they never returned home, but their fate was a glorious one, because in Delos they will always be honoured and receive offerings from young girls and boys (the girls will offer them their locks, the boys their first beard).11
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Ursula Keudel, Poetische Vorläufer und Vorbilder in Claudians De Consulatu Stilichonis, Göttingen 1970, 138 f. Nebrophonos and Theron are the names of two of Actaeon's dogs in Ovid, Metam. 3. 206 ff. "The first to bring thee these offerings from the fair-haired Arimaspi were Upis and Loxo and happy Hecaërge, daughters of Boreas, and those who then were the best of the young men." The English translation I quote is by A.W. Mair (Callimachus, Hymns and Epigrams, London-Cambridge [Mass.] 1960). où5' oï ye παλιμπβτές οϊκαδ' ϊκοντο, / evpoipoi δ'έγένοντο, και άκ,\éeç οΰποτ έκεινοι: "And they returned not home again, but a happy fate was theirs, and they shall never be without their glory."
Claudian 's Greek world:
Callimachus
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I cannot think of any known source for this myth other than Callimachus. True, Herodotus tells a similar story, but with different particulars, and gives the Hyperborean maidens different names.12 Pausanias has only two scanty records, saying once (1.4. 34) that young people in Delos offer their hair to Opis and Hekaërge, and another time (5.7.8) that Opis and Hekaërge came from the Hyperboreans. Not much more than this latter fact may be found in Ps.-Plato Axiochos.'3 No Latin author, to my knowledge, mentions Opis and Hekaërge together. In my opinion, only in Callimachus, or in a lost source directly drawing from him, might Claudian have found the combination of events that Opis and Hekaërge went to Delos from the Hyperboreans, never returned home to their northern lands, and became goddesses in Delos. He condenses these three details at v. 255 f. divas nemorumque potentes / fecit Hyperboreis Delos praelata pruinis. Nonetheless, nemorumque potentes adds something new. It obviously points to a relation between Opis/Hekaërge and Artemis, who is usually mentioned as silvarum potens (as in Horace, Carmen saeculare 1) or potens nemorum (as in Statius, Thebaid, 6. 633); moreover, at v. 253 Hekaërge is said to be metuenda feris. Unlike Claudian, Callimachus does not describe Opis and Hekaërge as Artemis' companions in his Hymn to Delos; however, he must have been well aware of some link between them, since elsewhere he uses the name Oupis as an epithet of Artemis in Ephesos.14 As for Hekaërge, her name obviously recalls έκάζργος, a well-known epic epithet of Apollo's, the feminine form of which Aristophanes uses for Artemis.15 Apart from these Greek sources, Oupis is mentioned for the first time among Artemis' companions by Vergil (Aeneis 11. 533 ff.), where she is 12
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Herodotus' account tells of two different expeditions from the Hyperboreans' land to Delos, mentioning Hyperoche and Laodice in 4. 33; Arge and Opis in 4. 35. See Callimachus, Hymn to Delos, intr. and comm. by W.H. Mineur, Leiden 1984, 230 ff.; W. Sale, Three Hyperborean Maidens in Delos, Harv. Theol. Rev. LIV, (1961), 75-89; Emilia Secci, Echi di religione preellenica nell'inno a Delo di Callimaco, Rendiconti Istituto Lombardo 91 (1957), 803-854. Ps.-Plato, Axiochos 371 a-b: Opis and Hekaërge brought to Delos from the Hyperboreans two brass tables where was inscribed the soul's fate after death. Hymn to Artemis 204 Ovm άνασσ'evcom φαβσφόρβ, and 240 Oum άνασσCf. Mineur (η. 12) 231; Secci (η. 12) 844; Sale (η. 12) 79. Aristoph. Thesm. 972.
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Isabella Gualandri
una ex virginibus sociis sacraque caterva, a detail which Macrobius, in the passage I quoted before (η. 6), ascribes to Vergil's doctrina}61 have not since been able to find any evidence in Latin for Hekaërge before Claudian. Indeed, the three Callimachean maidens, Opis, Hekaërge and Loxo, are all mentioned as Artemis' companions by Nonnos.17 As Nonnos cannot have drawn this particular detail from Claudian (who, in any case, knows only two of them), it is possible that both Claudian and Nonnos depend on a lost source which, after Callimachus, presented the three girls as Artemis' nymphae. To sum up: in Claudian's passage on Artemis' Nymphs some particulars point to Callimachus' Hymn to Delos·, we are not entitled simply to assume that he directly borrowed them from Callimachus, but we cannot exclude this possibility either, since he is very clever in handling his sources and mixing them. Therefore, before dismissing these parallels as coincidental, let us inquire whether other echoes from Callimachus' Hymn to Delos can be traced in Claudian's poems. Should we find some other reliable evidence, it would reinforce the value of the parallels to Callimachus in the Panegyric on Stilicho's Consulship.18 In Callimachus' Hymn to Delos, the angry Hera tries in every way to prevent Leto from giving birth to her children. Ares helps her by keeping
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Macrob. Sat. 5. 22. 3 quoting a passage from Alexander Aetolus, where Diana is called Opis: apparuit, ni fallor, Opin Dianam dictam, et Vergilium de nimia doctrina hoc nomen in eius comitem transtulisse. 5. 489—491 and 48. 332-334. Some lines before (Stil. 3. 225 ff.), Claudian says that the enormous amount of money that Stilicho spent for the games in Rome celebrating his investiture as consul exceeds both the gold Jupiter showered on Rhodes at Minerva's birth and the waters of Haemus that turned to gold when Bacchus was born from his father's thigh. Keudel (n. 9) 133 traces the former example back to Pindar Ol. 7. 34 and thinks that Claudian took it as a starting point for the latter, which was invented by him. I suggest rather that he might have had in mind Callimachus, hymn Del. 260 ff., where, because of Apollo's birth, not only Delos becomes an island of gold, but also Inachus' waters turn to gold (163). For gold as a reflection of gods see Mineur (η. 12) 213 f.
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watch on the earth and sitting armed on top of Mount Haemus in Thrace (61 ff.): 19 δύω δε oi eïaro φρουροί ήμένος υψηλής κορυφής em θρήικος Αίμου θοΰρος "Αρης ¿φύλασσε συν εντεσί, τω δε οί ϊππω έπτάμυχον βορέαο παρά σπεος ηύλίζοντο.
In a later passage (124 ff.), the river Peneius takes pity on the wandering Leto and decides to give her a place for the delivery of her children in spite of the menacing Ares. Ares displays his might by lifting the peaks of Mount Pangaeus to throw them into the river and smiting his shield with his spear, so that a terrible noise spreads afar like thunder, causing Mount Ossa, the plain of Crannon, the skirts of Pindus, and the whole of Thessaly to tremble (133 ff.):20 άλλα οί "Αρηs Παγγαίου προθέλυμνα καρήατα μελλεν áeípas έμβαλέείν δίιijolv, άπoκpύψaL δέ pee dpa • 135 ϋψόθε δ' έσμαράγησε καΐ ασπίδα τύψε ν άκωκη δούρατοε· ή δ' έλέλίξεν ένόπλίον έτρεμε δ' "Oamjs οΰρεα και πεδίον KpavvatvLov αϊ τε δυσαεί.s έσχατίαΐ Πίνδοίο, φόβω δ' ώρχήσατο πάσα θεσσαλίη- TOLOS γάρ άπ' άσπίδο$ εβρεμεν ήχο$. 140
A similar scene may be found in Claudian's In Entropium, 2. 103 ff. Mars, who is coming back from the lands of the Geloni on his bloody chariot, stops on Mount Haemus and looks down at the earth. He takes offence at the sight of what is happening at court in the Eastern Roman empire, where luxurious life prevails and the ancient traditions have been forgotten to the point that a eunuch, Eutropius, has been made consul.21 As punishment, Mars sends Bellona among the barbarians settled in
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"And she had two look-outs set to keep watch upon the earth. The space of the continent did bold Ares watch, sitting armed on the high top of Thracian Haemus, and his horses were stalled by the seven-chambered cave of Boreas." "But Ares was about to lift the peaks of Pangaeum from their base and hurl them in his eddying waters and hide his streams. And from on high he made a din as of thunder and smote his shield with the point of his spear, and it rang with a warlike noise. And the hills of Ossa trembled and the plain of Crannon, and the windswept skirts of Pindus, and all Thessaly danced for fear: such echoing din rang from his shield." Claud. In Eutr. 2. 103-108: Ecce autem flavis Gradivus ab usque Gelonis / arva cruentato repetebat Thracia curru /[...] ut vertice constitit Haemi /femineasque togas pressis conspexit habenis / subrisit crudele pater [...].
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Phrygia to excite them to rebel against the Romans. Then he thunders with his shield, so that the mountains echo with terrible noise and the rivers freeze in fear. Finally, as a sign of war, he casts his heavy javelin, which passes through land and sea, and comes to earth in Phrygia (160 ff.): sic fatus clipeo, quantum vix ipse deorum arbiter infesto cum percutit aegida nimbo intonuit. responsat Athos Haemusque remugit; ingeminat raucum Rhodope concussa fragorem. cornua cana gelu mirantibus extulit undis Hebrus et exanguem glacie timor alligai Histrum.
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Now, all of these details taken separately are traditional features. Since Homer, Thrace is Ares' country,22 and poets often remember Haemus as his favourite dwelling.23 Mars banging on his shield in a warlike manner is a well-known image.24 Mountains crash with thundering sounds and lands and seas tremble when Hercules rescues Prometheus from his bonds according to Valerius Flaccus 5. 163 ff., a passage that, in Muellner's opinion, is Claudian's model. 25 But even if Valerius Flaccus, and other Latin poets as well, supply various parallels for the details of the episode, once again, in my opinion, Callimachus cannot be ruled out as a source, because the Hymn to Delos alone provides the overall general pattern. Moreover, both Callimachus and Claudian split the episode into two parts: in the first, the god Mars looks down at the earth from Haemus; in the second, he sees something that prompts him to action and makes a terrible noise with his shield that is heard far away and makes mountains and plains tremble as if shaken by an earthquake. In both poets, the two parts of the episode are also not consecutive; there is a break between each part in which Callimachus narrates Leto's wanderings and Claudian inserts a long speech by Mars to Bellona.
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Cf. Homer, II. 13. 301; Od. 8. 361. Cf. for instance the description of Mars' averso domus immansueta sub Haemo in Statius Theb. 7. 40 ff.; see also Claud. In Ruf. 1. 340 ff., where Mars, hearing Stilicho's prayer, scopulis [...] nivalibus Haemi/surgit. See e.g. Vergil Aen. 12. 332 Mavors clipeo increpat. Muellner (n. 1) 175; Val. Fl. 5. 163 ff. fit fragor, aetherias ceu Iuppiter arduus arces / impulerit, imas manus aut Neptunio terras. / horruit immensum Ponti latus, horruit omnis / Armeniae praetentus Hiber, etc.
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Thus Claudian, in a cunning way, takes the skeleton of an episode from a Greek model and covers it with Roman garments, making it difficult to detect his sources. 26
A section of Callimachus' Hymn to Delos has a political and panegyrical character. At v. 162 ff. the pregnant Leto comes to Cos, but Apollo, w h o is still in her womb, warns her not to give birth to him there, because the island is fated to be the birthplace of another god, Ptolemy II Philadelphus: 27 μή σύ ye, μητβρ, τη μ€ t€Kolç. οϋτ' OW έπιμέμφομαι ουδέ μεγαίρω νησον, ènei λιπαρή re και evßoros·, eï νύ tlç άλλη· άλλα οί έκ Μοιρέων τις οφειλόμενος θεός· άλλος 165 έστί, Σαωτηρων υπατον γένος [...]. Then he foretells that one day he himself and Ptolemy will struggle against new Titans, that is, the barbarian Gauls. In 279 B.C. they will invade Greece, 28 spread terror in their way, and attack Delphi and the god's temple and tripod (171 ff.): 29
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Artaud compares Claudian In Eutr. 2. 161 ff. to Callim. hymn Del. 136 ff., focusing only on the description of the terrible clang of arms and its echo spreading everywhere, but he misses what is most significant (at least in my view): that is, the analogous pattern of the two episodes (cf. Claudii Claudiani opera omnia, ree. N.L. Artaud, colligebat N.E. Lemaire, Parisiis 1824, vol. I, 573). Spanhem's commentary to Callim. hymn Del. 136 ff., referred to by Artaud, does not take into account In Eutrop., but quotes VI Cons. 624 ff., where Claudian describes the clash of shields and armour in the games celebrating the defeat of Alaric (cf. Callimachi hymni, epigrammata et fragmenta, cum notis H. Stephani, etc., quibus accedunt Ezechielis Spanhemii commentarli, etc., ed. J.A. Ernesti, Lugduni Batavorum 1761, vol. II, 485). "Bear me not, mother, here. I blame not the island nor have any grudge, since a bright isle it is and rich in pasture as any other. But there is due to her from the Fates another God, the most high lineage of the Saviours.". On the invasion cf. Mineur (η. 12) 168 ff.; P.M. Fraser, Ptolemaic Alexandria, Oxford 1972, vol. I, 659. "Yea and one day hereafter there shall come upon us a common struggle, when the Titans of a later day shall rouse up against the Hellenes barbarian sword and Celtic war, and from the furthest West rush on like snowflakes and in number as the stars when they flock most thickly in the sky; [...] and Crisaean plains [...] be thronged about and around, and shall behold the rich smoke of their burning neighbour, and no longer by hearsay only; but already beside the temple behold
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καί νύ ποτε ξυνός τις έλεύσεται αμμιν αεθλος ύστερον, όππόταν οί μεν έφ "Ελλήνεσσι μάχαιραν βαρβαρικήν καί Κελτον άναστήσαντεΞ "Αρηα όψίγονοι Τιτηνες άφ ' έσπερου έσχατόωντος ρώσωνται νιφάδεσσιν έοικότες ή ισάριθμοι τείρεσιν, ή νίκα πλείστα κατ' ήέρα βουκολέονται [. και πεδία Κρισσαια [...] άμφιπεριστείνωνται, ιδωσι δέ πίονα καπνόν γείτονος αίθομενοιο, καί ούκέτι μουνον άκοιη, αλλ' ήδη παρά νηόν άπαυγάζοιντο φάλαγγας δυσμενέων, ήδη δέ παρά τριπόδεσσιν έμειο φάσγανα και ζωστήρας άναιδεας έχθομένας τε άσπίδας, αϊ Γαλάτησι κακήν όδόν άφρονι φύλω στήσονται.
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Predicting their defeat, Apollo alludes to two different victories, saying that some of the Gallic shields will be hung as a trophy in Delphi, while others, after seeing their wearers die in fire, will be set by the banks of the Nile to be a prize for Ptolemy: τέων [seil, των άσπίδων] ai μέν έμοι γέρας, α'ι δ' έπι Νείλω κείσονται βασιληος άέθλια πολλά καμόντος. έσσόμενε Πτολεμαίε, τά τοι μαντήια φαίνω21. The former allusion is, of course, to Apollo's victory, as the god's intervention saved Delphi's sanctuary; according to the scholiast he destroyed the invaders under a hailstorm. 32 The latter allusion is to Ptolemy's victory over the Gauls in Egypt and seems to refer to an obscure episode. S o m e Gallic mercenaries were hired by Ptolemy for his expedition against Magas of Cyrene (about the years 274—272); they
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the ranks of the foemen, and already beside my tripods the swords and cruel belts and hateful shields, which shall cause an evil journey to the foolish tribe of the Galatians." I have omitted the difficult and corrupt part of this passage (v. 176 f.). The defeat of Gauls at Delphi was described by Callimachus in the Galateia: cf. fragm. 378-379 (Callimachus, ed. R. Pfeiffer, vol. I, Oxonii 1965, 303-306); Fraser (η. 28), vol. I, 659. "Of these shields some shall be my guerdon; others, when they have seen the wearers perish amid fire, shall be set by the banks of Nile to be the prizes of a king who laboured much. O Ptolemy who art to be, these prophecies I declare for thee." Cf. Scholia in hymnum IV175-187,70 f. Pf. (Callimachus, ed. R. Pfeiffer, vol. II, Oxonii 1953). In fact, the Gauls were mainly driven back by the Aetolians and decisively overthrown by Antigonus Gonata.
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rebelled and were killed.33 The scholia and Pausanias are the only sources for this event: the scholia simply say that Ptolemy put the rebellious mercenaries to death by fire, having gathered them near one of the Nile's branches; Pausanias (1. 7. 1-3) gives a more detailed account and says that the king drove them onto a lonely island by the river and there they were starved to death or killed each other.34 Livrea has recently detected an echo of this episode in Claudian's Greek Gigantomachy (which according to him was composed late in 400).35 In the last verses Claudian puzzlingly says that the gods "in two ways, by means of fire and the island" will destroy the rebellious Giants.36 Livrea supposes that the words "fire" and "island" may allude to the episode of the Gallic mercenaries, and that Claudian had in mind Callimachus' passage. While Callimachus spoke of the Gallic invaders as new Titans, Claudian, in Livrea's opinion, speaks of Giants defeated by the gods to refer to what happened in Constantinople in the year 400 A.D., when Gaina's Goths were shut in a church and burned alive.37 The parallel suggested by Livrea is attractive, though not immediately evident; and the text itself is far from sure. I shall try to strengthen Livrea's suggestion by confirming from a different point of view that Claudian elsewhere exploited the similarities between the ancient Gallic invaders and the modern Goths.
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Mineur (η. 12) 177 ff. Cf. Fraser (η. 28), vol. I, 660 and η. 355 (vol. II, 926), who remarks: "Even though there was little military achievement in it, the episode seems to have made a great impression in Alexandria." E. Livrea, La chiusa della Gigantomachia greca di Claudiano e la datazione del poemetto, Studi Ital. di Filologia Classica 91, III ser. 16 (1998), 194-201. Vv. 76-77 άμφότερον Sé καΐ πυρί και νήσω στυγερούς reípovai γίγαντας, according to Livrea's text (E. Livrea, La Gigantomachia greca di Claudiano. Tradizione manoscritta e critica testuale, Maia NS 52 [2000], 415-451; cf. p. 428). A. Cameron-Jacqueline Long, Barbarians and Politics at the court of Arcadius, Berkeley-Los Angeles-Oxford 1993, 8; 199-223. For the political use of gigantomachy's imagery to represent the struggle between civilization and barbarism see P. Hardie, Vergil's Aeneid: Cosmos and Imperium, Oxford 1986, 120-143. Claudian frequently alludes to the Gigantomachy themes in his political poems: see Cameron, Claudian (n. 1) 468; Claudian, Panegyricus de sexto consulatu Honorii Augusti, ed. with introd. and comm. by M. Dewar, Oxford 1996, 56 (ad praef. 17 ff.); 95 (ad 45); 182-183 (ad 184-186).
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The Gallic shields which were Ptolemy's trophy (or shields similar to them), as scholars rightly remark, were a familiar sight in Alexandria, where they had been used to adorn the Pharos and were so famous that they became a usual feature in the representation of lighthouses in Roman art.38 It is not impossible that they still survived to Claudian's times; indeed, apart from Callimachus' hymn, they too may have contributed to keep alive the memory of the Gallic invasion, the attack on Delphi, and the victory of Apollo and Ptolemy. Thus, when Alaric and the Visigoths, at the end of 395 or the beginning of 396, crossed Thermopylae and invaded Greece, pillaging it for more than one year,39 it is not surprising that the ancient Celtic invasion and, I think, Callimachus' treatment of the episode in the Hymn to Delos - occurred to Claudian's mind. I am obviously referring to the preface of the second book In Rufinum, whose aim is to praise Stilicho for putting an end to Alaric's raids. Such a preface was probably written and recited almost immediately after Stilicho's return from his expedition to Greece in Summer 397.40 Claudian announces (v. 1) that Helicon is now free from barbarian incursions; urges (v. 5) Apollo to crown Stilicho, the saviour who has defended Delphi; exhorts Stilicho himself (v. 13) to pause from his immense labours and listen to the poet's song; and describes (v. 9 ff.) the slaughter which filled the Alpheus with the blood of the Visigoths, so that far away Arethusa itself may know what happened: Pandite defensum reduces Helicona sorores, pandite. Permissis iam licet ire choris: nulla per Aonios hostilis bucina campos carmina mugitu deteriore vetat. Tu quoque securis pulsa formidine Delphis floribus ultorem, Delie, cinge tuum. Nullus Castalios latices et praescia fati
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Fraser (η. 28), vol. I, p. 18 and n. 99 (vol. II, p. 45 f.); vol. I, p. 660 and n. 355 (vol. II, p. 927); Mineur (η. 12) 175; Livrea, La chiusa (η. 35) 198; idem, La Gigantomachia (n. 36) 433.
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J. Koch, Claudian und die Ereignisse der Jahre 395 bis 398, RhM 44 (1889), 575612; E. Stein / J.R. Palanque, Histoire du Bas-Empire, vol. I, Amsterdam 1968, 230 f.; Cameron, Claudian (n. 1), ch. IV and VII; Claudien, Oeuvres, tome II, 1, Poèmes politiques (395-398), ed. J.-L. Charlet, Paris 2000, XVIII ff. Cameron, Claudian (n. 1) 76. For a survey of the different opinions about the chronology of the prefaces of the first and second book In Rufinum cf. Charlet (n. 39) XXI-XXIV.
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flumina polluto barbarus ore bibit. Alpheus late rubuit Siculumque per aequor sanguíneas belli rettulit unda notas agnovitque novos absens Arethusa triumphos et Geticam sensit teste cruore necem. Inmensis, Stilicho, succédant otia curis et nostrae patiens corda remitte lyrae, nec pudeat longos interrupisse labores et tenuem Musis constituisse moram [...].
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Claudian here indulges in his favourite habit of setting a contemporary event against a mythological background, which not only helps him give the episode a nobler appearance, but also allows him to describe it in a less definite way, diverting attention from some facts that might have been difficult to justify. For, as we well know, things actually were quite different from the picture Claudian gives us. Stilicho had blockaded the Visigoths on Mount Pholoë (between Elis and Arcadia), but they managed to escape, and he could not really defeat them. To focus on Helicon, Delphi, Alpheus, and Arethusa was a skilful trick to mislead the reader. As Cameron points out, nothing Claudian here says "is actually false. It is simply not the whole truth."41 The mythical names give the description an unmistakable literary flavour.42 At the same time they provide the geographical setting for contemporary military events. So Helicon and Aonii campi not only allude to the Muses' dwellings, but also to Alaric's siege of Thebes; Alpheus helps focus attention on Arcadia, where Alaric was besieged, while the river's fabulous connection with Arethusa is exploited to stress from how far the news of Stilicho's victory immediately travelled. As for Delphi, its mention, in my opinion, has an anachronistic character that betrays its descent from Callimachus. No doubt, Visigoths might have come close to Delphi in their march. Levy43 remarks that the road they probably used on their way from Thermopylae to Thebes passed less than 20 miles from the town. But if Delphi and its wealth had been sought by the Gauls in 279 B.C., now, at the end of the fourth century A.D., there was probably not much there to attract the Visigoths. Not only had Delphi been deprived of most of its riches long before by 41 42 43
Cameron, Claudian (n. 1) 175. Cameron, Claudian (n. 1) 87. Claudian's In Rufinum, an Exegetical Commentary, by H. L. Levy, Case Western Reserve University, 1971, 116.
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the Romans (Nero alone, for instance, is said to have appropriated five hundred bronze statues, cf. Paus. 10. 7. 1), but as the oracle was no longer alive, it must have been reduced to poor condition.44 Further, when Claudian repeatedly recalls in following years this campaign against Alaric (e.g. IV cons. 471 ff.; Stil. 1. 185 ff.; Poll. 166 ff., 513 ff.), he does not refer to Delphi again or the supposed danger it escaped. What is more, he neither mentions it in the second book against Rufinus itself, where (186-191) he briefly recalls Alaric's raids. The pre-eminence Claudian gives to Delphi in this preface is in my opinion a sign of Callimachus' influence. In the same way as Callimachus he focuses on the terror that the barbarians spread (the hostilis bucina, v. 3) and on their threatening approach to Delphi. But whereas Callimachus stressed that the victory over the Gauls was the outcome of the joint effort by Apollo and Ptolemy (v. 171 ξυνός αβθλος), Claudian asserts a different connection between god and man. Stilicho alone is the avenger (ultor, v. 6) who saves the god's temple and prevents barbarians from drinking Castalia's prophetic waters, whereas Apollo is simply urged to crown him as a reward for his victory. In Callimachus' Hymn to Apollo, Ptolemy was equated to Apollo;45 in Claudian, Stilicho outshines the god himself. Thus, Claudian develops his Callimachean model in order to emphasize the human hero's glory. Nearer to Callimachus' scheme is the well-known comparison between Stilicho and Apollo in the preface to the first book of In Rufinum, where god and man are on the same level. Here Stilicho's victory over Rufinus (that is, Rufinus' murder) is symbolized by Apollo's glorious struggle against the dragon Python, which covered mountains with its coils, swallowed whole rivers, touched the stars with its crest. Apollo and Stilicho have both relieved the world from a monster. Rufinus is a new Python, as Stilicho is a new Apollo: Phoebeo domitus Python cum decidit arcu membraque Cirrhaeo fiidit anhela iugo,
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Cf. H.W. Parke / D.E. Wormell, The Delphic Oracle, vol. I, Oxford 1956, 2 8 3 291 (The Oracle under the Roman Emperors); Susan E. Alcock Graecia capta. The landscapes of Roman Greece, Cambridge 1993, 78. Cf. also hymn. Αρ. 27 όστις- έμωβασιληι, καΙΆπόλλωνί μάχοίτο: "he who fights with my king, would fight even with Apollo."
—-====———-——— Claudian's Greek world: Callimachus qui spiris tegeret montes, hauriret hiatu flumina, sanguineis tangeret astra iubis: iam liber Parnasus erat nexuque soluto coeperat erecta surgere fronde nemus concussaeque diu spatiosis tractibus orni securas ventis explicuere comas et qui vipereo spumavit saepe veneno Cephisos nitidis purior ibat aquis. omnis "lo Paean " regio sonat; omnia Phoebum rura canunt [...] Nunc alio domini telis Pythone perempto convenit ad nostram sacra caterva lyram [...].
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Callimachus, for his part, does not neglect to mention the episode with Python, as scholars are well aware. In the Hymn to Delos 9 0 ff. he describes the enormous serpent winding around mount Parnassus (compare Claudian v. 3 qui spiris tegeret montes):46 οΰ πω μ ÖL Πυθωνι μέλει τρίποδη LOS έδρη, ούδέ τι πω τέθνηκεν δφις μέγας, άλλ' έτι κείνο θηρίον αίνογένειον άπό Πλειστοιο καθέρπον Παρνησόν νιφόεντα περιστέφει εννέα κύκλοις. In the Hymn to Apollo 97 ff., he recalls the typical refrain of the Paeans, ίή ίή παιηον, tracing its invention back to the moment when Apollo killed Python and Delphi's people first cried it to celebrate the god's victory: 47 ίή ίή παιηον άκούομεν, ουνεκα τούτο Δελφός τοι πρώτιστοι έφύμνιον e upe το Xaós, ήμος έκηβολίην χρυσέων έπεδείκνυσο τόξων. Πνθώ τοι κατιόντι συι^ήντετο δαιμόνιοΞ θήρ, alvos όφις. τον μέν σύ κατή vapes άλλον έπαλλω βάλλων ώκύν όιστόν, έπηύτησε δέ λαός, " ίή ίή παιηον, Lei βέλος. " εύθύ σε μήτηρ γείνατ' άοσσητηρα, το δ' έξέτι κειθεν άείδη.
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"Not yet is the tripod seat at Pytho my care; not yet is the great serpent dead, but still that beast of awful jaws, creeping down from Pleistus, wreathes snowy Parnassus with his nine coils." "Hië, Hië, Paeëon, we hear - since this refrain did the Delphian folk first invent, what time thou didst display the archery of thy golden bow. As thou wert going down to Pytho, there met thee a beast unearthly, a dread snake. And him thou didst slay, shooting swift arrows one upon the other; and the folk cried 'Hië, Hië, Paeëon, shoot an arrow!' A helper from the first thy mother bare thee, and ever since that is thy praise."
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Apart from Callimachus, other sources were obviously available to Claudian, as one can infer from Levy's and Charlet's commentaries:48 for instance, Python's description in Statius' Thebaid 1. 562-569, which according to Charlet was Claudian's direct model; or Menander Rhetor, 77epi èmSeiKTiKiùv 2. 441,49 whose treatment of the episode bears a close resemblance to Claudian's. Two Greek epigrams give further evidence of the diffusion of this theme: AP 9. 128 and AP 9. 129, the latter by Nestor of Laranda,50 one of the mythological poets of the imperial age whom Claudian is likely to have known, as Cameron rightly points out.51 I should add that Apollo's struggle against Python is represented on some of the contorniates coined in Claudian's years, and this also is in my view a sure mark of popularity.52 A more distinct Callimachean feature seems at first sight detectable in Claudian's line 10, omnis io Paean regio sonat, which, as in Callimachus, links the aition of the ritual cry ίή παίήον to Apollo's victory over Python, in contrast to the Homeric Hymn to Apollo (474 ff.), which tells a different story. This kind of connection is typical of Callimachus, who according to Pfeiffer gave a similar, although not identical, account of the episode in the fourth book of the Aitia, which, in Pfeiffer's view, depends on Apollonius Rhodius 2. 705-713,53 whose treatment of the story including the origin of the cry - is very close to that of Callimachus' Hymn to Apollo.54 But that would not be enough to maintain that Claudian drew the idea of the link between the cry and the slaughter of Python directly from Callimachus himself. He might have had other sources at 48 49 50
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Levy (n. 43) 1 ff.; Charlet (n. 39) 183-185. Menander Rhetor, ed. by D. A. Russell / N. G. Wilson, Oxford 1981,214 ff. Cf. I. Cazzaniga, Temi poetici alessandrini in Nonno di Panopoli: tradizione diretta e indiretta, Miscellanea di Studi Alessandrini in memoria di A. Rostagni, Torino 1963, 638 f. Cameron, Claudian (n. 1) 307. A. Alföldi, Die Kontorniaten, vol. I—II, Budapest 1942: cf. vol. I, 19 f. and vol. II, plate XLIX 1. 10-12 (contorniates coined in Rome between 395 and 410, showing the portrait of Alexander the Great, and on the reverse Apollo slaying Python). Cf. Pfeiffer (η. 30), ad fragm. 88, p. 96; Callimachus, Hymn to Apollo. A Commentary by F. Williams, Oxford 1978, 82. But according to Hunter the influence of Callimachus' hymn itself on Apollonius' passage cannot be ruled out: R. Hunter, Apollo and the Argonauts, MH 43 (1986), 56-60.
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his disposal: Strabo (9. 3. 11-12), for instance, quotes a passage by Ephorus (31 FGH), who narrated the same story, even if he gave it his usual rationalistic interpretation, purporting that Python was not a snake, but a very cruel man, who for such cruelty was named Dragon. What is more, from the second and third century A.D. onwards, a close connection between the cry hië paiëon (or hië paian or ië paian according to different etymologies)55 and the Python episode was recorded in grammatical treatises, where a triplicate ië paian, depending on the different ways of scanning the first iota,56 might be considered as a sort of prototype of a hexameter (with long iota), or of an iambic trimeter (with short iota). I refer for instance to Terentianus Maurus GL Keil VI p. 50,57 Marius Victorinus GL Keil VI p. 373, Diomedes GL Keil I p. 495, etc. Thus, the preface to the first book of In Rufinum may not allow us to maintain that Claudian was following Callimachus, if we were to examine it on its own; however, if we consider the two prefaces to In Rufinum together as a whole, we can recognize, I think the traces of a Callimachean pattern, like a faint water-mark in a sheet of paper, which Claudian developed in climactic fashion, by first celebrating god and man as equal (that is Apollo and Stilicho, in the preface to the first book), and then by emphasizing the praise of the man (Stilicho, in the preface to the second book).
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Cf. for instance Clearchus, ap. Athen. 15. 701 d, who explains the difference between the form with rough breathing, from ΐημί, "to shoot" and the form with smooth breathing, from ίάομαί, "to heal;" in the Latin speaking world see the discussion in Macrobius, Sat., 1, 17, 16-20. On the etymology, and the ancient authors who discuss it, cf. Pfeiffer ad fragm. 18. 6, vol. I (n. 30) p. 25; Williams (n. 53) 83 and 85; Hunter (n. 54) 59-60. Obviously there is no trace of any etymological play in Claudian, to whose audience io most probably sounded as an interjection, and not as a ritual cry specifically connected to Apollo (moreover, Ovid ars 2,1 dicite "io Paean" et "io" bis dicite "paean" is the only further example registered by ThLL s.v. io, 4). For the scanning in Callimachus and elsewhere cf. Williams (n. 53), ad v. 25, p. 35. But before him Heraclides Ponticus fragm. 158 Wehrli, ap. Athen. 15. 701 e. See Terentiani Mauri, De litteris, De syllabis, De metris, a cura di Chiara Cignolo, Hildesheim-Zürich-New York 2002, vol. I p. 114 (text); vol. II pp. 465-467 (commentary).
94
Isabella
Gualandri
Nothing conclusive can be inferred from these few examples; nonetheless we may attempt some provisional remarks about Claudian's attitude towards his Greek models, or at least towards Callimachus. When he imitates Latin authors, Claudian usually does not conceal his sources, reworking and developing them according to a well known device, allusion.. He trusts his audience's knowledge and memory of Roman poets, expecting them to recognize his models. He exploits these - to quote a famous passage by Seneca the Elder about Ovid imitating Vergil (Suas. 3 . 7 ) - non subripiendi causa, sed palam mutuandi, hoc animo ut velìt58 agnosci. No marks of any allusive play can be found in the examples I have quoted and examined. This may simply mean, of course, that I am completely wrong in supposing that Claudian had Callimachus in mind; or perhaps, on the contrary, he was so well acquainted with Callimachus that he unconsciously borrowed from him themes and patterns. But there may also be a different explanation. Greek models of Latin poetry were difficult to detect and to appreciate in the late Western world. Nor was it always easy in earlier times for Vergil's readers, as Macrobius remarks, who praises the poet's learned allusions which only few might value.59 But Vergil's readers knew many Greek authors; I cannot think of anybody who in Claudian's times, at the Western court, had such a knowledge of Callimachus that he could detect any allusion to him.60 Thus there was no point in the traditional display of aemulatio. Does this mean, then, that Claudian considered part of his Greek models as materials to be freely exploited and exhibited as if they were the result of his own invention61 In my opinion such a suspicion cannot be ruled out: for a 58
Vellet in Seneca's text.
59
Sat. 5. 18. 1 ad ilia venio quae de Graecarum litterarum penetralibus eruta nullis cognita sunt, nisi qui Graecam doctrinam diligenter hauserunt. fuit enim hie poeta ut scrupulose et anxie, ita dissimulanter et quasi clanculo doctus, ut multa transtulerit quae unde translata sint difficile sit cognitu.
60
Indirect echoes from Callimachus in Ambrosius' virg. 3. 2. 5 ff. were taken for granted by M. Klein, Meletemata Ambrosiana, diss. Regiomonti 1927, 16—44: see contra L. Castiglioni's review, Bollettino di Filologia Classica, 34 (1927/8), 132134; Idem, Spigolature ambrosiane, Ambrosiana. Scritti di storia, archeologia ed arte pubblicati nel XVI centenario della nascita di Sant'Ambrogio, Milano 1942, 113; H. Herter, Gnomon 1930, 224 ff.; Pfeiffer vol. I (η. 30) 160 (inc. lib. 190). A verbal echo of Callimachus' Hecale in Claudian's In Eutropium was detected by Hollis (Callimachus, Hecale, ed. with introd. and comm. by A.S. Hollis,
61
—Claudian
's Greek world: Callimachus
95
professional poet like him, whose main task was to compose (often in a hurry) poems of different kinds to mark the various occasions of court life, it must have been very convenient and easy to shift from an allusive to an elusive use of his literary models.
Oxford 1990, 34; 232; 250). In Hec. fr. 74. 15 an old crow foretells how the raven's plumage, so white that it might compete (έρίζοι) with swans or milk, will turn to black as a punishment for bringing to Apollo bad news about Coronis. In Claudian's In Eutropium 1, 348 f. people cannot believe that a eunuch has been appointed consul, veluti nigrantibus alis / audiretur olor, corvo certante ligustris. Hollis notices (although doubtfully) the similarity between έρίζοι. and certante·, however, as Claudian is obviously exploiting a traditional adynaton and does not mention the raven's metamorphosis, a possible link with Callimachus seems to me very loose. Till now, in my opinion, only one other convincing parallel has been suggested by Williams (n. 53) 74, between Callimachus' hymn. Ap. 83 άέναον πυρ (the perpetual sacrificial fire) and A.P. 1. 19. 1, an epigram to Christ (the author of which, Claudian, is presumably the same as the Latin poet), where άέναον πυρ is the perpetual fire of the Father's wisdom. - I am very grateful to Prof. Stephen Wheeler for his careful revision of the language of this paper.
CATHERINE W A R E
Gildo tyrannus: Accusation and Allusion in the Speeches of Roma and Africa1
Recent scholarship has examined Claudian's panegyrics and invectives as instruments of court propaganda or political communication rather than as transparent historical sources.2 The epic invective De Bello Gildonico is particularly susceptible to political interpretation. Baynes argues that the poem attempts to reconcile the eastern and western halves of the empire.3 Cameron suggests that it promotes the interests of Claudian's patron, Stilicho, a position that Olechowska takes when she discusses the role and importance of Stilicho in the poem.4 Such scholarship illuminates the political nature of De Bello Gildonico but has its limitations since it concentrates mainly on Claudian's explicit invective against Gildo. Claudian's poetic representation of Gildo deserves attention also. The image which Claudian creates and develops through his use of allusion is as effective in condemning Gildo in the eyes of his Rome audience as the accusations, often unfounded, of treachery, greed and depravity. Claudian's portrayal of Gildo is not simply the picture of any tyrannus, equipped with the standard vices,5 but the careful delineation of a tyrannical persona, based on two separate tyranni with their own literary
1
I would like to thank Monica Gale, Damien Nelis, Diarmuid Scully, and, in particular, Stephen Wheeler and the anonymous reader of this paper for their many and valuable suggestions. All remaining errors are my own. The text throughout is taken from Hall's 1985 edition.
2
For example, A. Cameron, Claudian. Poetry and Propaganda at the Court of Honorius, Oxford 1970, S. Döpp, Zeitgeschichte in Dichtungen Claudians, Wiesbaden 1980, P.L. Schmidt, Politik und Dichtung in der Panegyrik Claudians, Konstanz 1976. N.H. Baynes, Stilicho and the barbarian invasions, in: Byzantine Studies and Other Essays, London 1955, 335. Cameron, op. cit. (η. 2), 93-123. E. Olechowska, ed., Claudii Claudiani De Bello Gildonico, Leiden 1978, 1-6.
3
4
5
To Cameron, they are "commonplace, and should not be taken too seriously", op. cit. (η. 2), 106.
Gildo tyrannus
97
histories: Hannibal and Atreus. It is a portrayal which supported and promoted the interests of Claudian's patron Stilicho. Claudian's description of Gildo as tyrannus had historical and political justification. In 372, when his brother Firmus rebelled, Gildo had fought with the elder Theodosius to suppress the rebellion and had been rewarded with the office of comes et magister utriusque militiae per Africani.6 He remained loyal to Theodosius the Great but when dissension emerged between East and West after the death of Theodosius, Gildo was ready to exploit the situation. The ministers of the two emperors, Stilicho in the West and Eutropius in the East, were openly hostile to each other and Eutropius had Stilicho declared hostis publicus. When Gildo was persuaded by Eutropius to divert the corn supply from Rome to Constantinople, Stilicho was in an extremely awkward position. As hostis publicus, he could not move openly against Gildo who was now under the protection of the Eastern empire. At the same time, as regent to Honorius in the West, he would be held responsible for famine in Rome.7 Fortunately for Stilicho, the crisis did not last long. A family feud between Gildo and his brother Mascazel gave Stilicho his opportunity. Mascazel had escaped an attempt on his life and sought refuge in Milan, but his two sons had been killed by Gildo. Stilicho sent Mascazel with an expedition against his brother and early in 398 Gildo was killed. Claudian's epic, recited a month after Gildo's defeat, carries a clear message to the Roman people. From the outset, it heralds the return of peace and harmony to the whole of the Roman empire, the restoration of the concordia fratrum which Gildo had threatened. Blame is apportioned clearly. If the emperors were at fault, their errors were slight and based on ignorance of Gildo's true character. Arcadius is told of Gildo's shifting loyalties (Gild. 246 f.); Honorius is reminded that Gildo is related to the treacherous Firmus (Gild. 331-336). The entire blame rests with Gildo, the cause of dissension (Gild. 236 f.). It follows, therefore, that no blame could attach to Stilicho for acting against such a threat. For this reason, Claudian portrays Gildo as a tyrannus, evoking the images of Hannibal and Atreus to give depth to his portrayal.
6 7
A.H.M. Jones, The Later Roman Empire 284-602, Oxford 1964, 183. For the reaction of the Roman people to a curtailment of the corn supply see P. Garnsey and C. Humfress, The Evolution of the Late Antique World, Cambridge 2001,110-114.
98
Catherine Ware
By the late fourth century, tyrannus had two meanings and both apply to Claudian's portrayal of Gildo. Firstly, it signified tyrant, one who holds and abuses absolute power. Plato had defined the tyrant as one who was governed by his base irrational appetites, who was slave to drunkenness, greed, lust and madness.8 In his detailed description of Gildo's debauched banquets, his lust and avarice, Claudian is emphasising Gildo's identity as a true tyrannus. In addition, the word tyrannus had come to mean a usurper, one who seeks to seize empire.9 When Claudian refers to Gildo as tertius tyrannus (Gild. 6) he casts Gildo as the successor of Maximus and Eugenius who had risen against Theodosius the Great and been defeated by him. Thus, Gildo is fully a tyrannus in both senses of the word. Claudian develops and varies his representation of Gildo as a tyrannus throughout De Bello Gildonico. The poem is structured as a series of speeches in which different characters catalogue Gildo's villainy. Most of the accusations are centred on the opening speeches of Roma and Africa while the speeches of Theodosius and Stilicho provide corroborative detail. Both Roma and Africa see Gildo as a tyrannus but each suggests a different aspect of his tyranny. Roma, who focusses on the political threat Gildo poses to herself, speaks of him as a second Hannibal, while Africa, who has suffered under his rule, sees the personal vices of the tyrannus and fears him as another Atreus. Roma's presentation of Gildo as Hannibal is based on factual connections between Gildo and the Carthaginian general, recalling Roman terror of Hannibal as the ultimate enemy. In her speech, she places Gildo in historical perspective, describing him as the latest threat to her safety, a danger to rival Porsenna, Brennus and Hannibal (Gild. 123-126). Porsenna and Brennus may be considered typical exempla but Hannibal, the greatest of these threats to Rome, is presented as a true forerunner of Gildo. Both were African and both hated Rome. Claudian would describe Gildo specifically as alter/Hannibal antiquo saeuior Hannibale (Stil 3. pr. 21f.) two years later in Rome. In De Bello Gildonico the figure of Hannibal pervades Roma's speech. She looks back to her history, wondering what use were the long years of warfare with Carthage; she recalls Cannae, Hannibal's invasion of the Alps and his proximity to Rome. Her 8 9
Rep. 571 a-576 b. A. Wardman, Usurpers and internal conflicts in the fourth century A.D., Historia 33 (1984), 220-237.
99
— Gildo tyrannus
final plea to Jupiter may suggest a pun on the epithet Carthaginian: poenae mutate genus (Gild. 123), the verb mutare inviting the listener substitute Poeni for poenae. Roma's Gildo resembles Hannibal in more than nationality. Hannibal had always been seen as the most terrible of those who invaded Italy, a tyrant both in his desire to seize power and in his cruelty.10 Hannibal had never actually attacked the city of Rome but the fear that he would had become proverbial: Hannibal, ad portas,11 was the equal of Porsenna and Brennus who had invaded the city. By adding Gildo to the list of these invaders, Claudian's Roma suggests that the famine which Gildo had caused by withdrawing the corn supply from Rome was as destructive as a physical assault on the city. The piles of corpses and multiplicity of deaths to which she refers (39-42) have been caused by disease rather than warfare, but the result is the same. Attacking with famine rather than the sword, Gildo has succeeded in invading Rome, thereby becoming the successor of Brennus and outstripping Hannibal. Verbal echoes of other poets strengthen the connection between Gildo and Hannibal. Throughout his work, Claudian is deeply influenced by Silius Italicus and in De Bello Gildonico he takes Silius' tyrant Hannibal12 in part as the model for Gildo's tyranny. When Hannibal crossed the Alps, Venus had gone to Jupiter for help and been reassured with a list of Roman generals who would oppose Hannibal (Pun. 3.586f.): hinc
Fabius
gratusque
hinc tibi Paulus, mihi Marcellus
opimis.
When Claudian's Roma addresses Jupiter, her words are almost identical (Gild. 89): hoc
Fabius
ut Gildo
fortisque cumularet
mihi
Marcellus
agebant,
opes?
Roma asks what was the use of defeating Hannibal, if he were to be succeeded by Gildo.
10
Polybius 9.22 in assessing Hannibal's character refers to the charges of excessive greed and excessive cruelty, both characteristics of a tyrannus, while Livy (21.4 f.) singles out his inhumana crudelitas and his single-minded intention of invading Italy.
11
Cicero, Fin. 4.9.22.
12
Pun. 1.239,2.238,4.707.
100
Catherine Ware
To compare Gildo to Hannibal is at once to emphasise Gildo's role as tyrannus, a would-be usurper of Roman power, and to reassure the Romans that the empire is secure. Hannibal nearly destroyed Rome but failed, defeated by Fabius and Marcellus; Hannibal's successor Gildo attempted to destroy Rome but was defeated by Stilicho. Under these circumstances, there can be no doubt but that Stilicho was acting as the great heroes of Republican Rome had acted in Silius' Punica. If Roma exposes Gildo as a usurping tyrannus, Africa shows that his character is equal in depravity to any tyrant of the past. Africa had suffered under Gildo's rule and she personifies the vicimisation of her country. Her speech dwells on Gildo's cruelty, avarice and lust (Gild. 163— 68): quodcumque profunda traxit auaritia, luxu peiore refiindit. instai terribilis uiuis, morientibus heres, uirginibus raptor, thalamis obscaenus adulter, nulla quies: oritur praeda cessante libido; diuitibusque dies et nox metuenda maritis.
The crimes in this catalogue illustrate Gildo's tyrannical behaviour: uis, superbia, and, above all, libido and crudelitasP To support her accusations, Africa gives a vivid description of Gildo's banqueting hall where his depravity is given free rein. Guests are invited only to be murdered (Gild. 170 f.). All sit in fear, forced to eat the carnifices epulas and drink from the incerta pocula (Gild. 178). Lust and savagery are mingled as husbands are killed and wives seduced: the feast is a celebration of Gildo's libido and crudelitas. It is also an allusion to the most infamous banquet ever spread by a tyrant, Atreus' feast for his brother Thyestes. The tyrant Atreus, as portrayed in Accius' tragedy, is responsible for the phrase which most closely defines the essence of tyranny: oderint dum metuant.u To compare a political leader to Atreus is to imply tyranny. Seneca referred to the tag oderint dum metuant (De Ira 1.20.4) as being characteristic of Sulla's time. Caligula, with ironic self-awareness, was said to have quoted the line when the wrong man had been exe13
14
J.R. Dunkle, The Greek tyrant and Roman political invective of the late Republic, TAPhA 98 (1967), 151-171, p. 151. Livy attributes these vices to Hannibal, for example: adeo omne libidinis crudelitatisque et inhumanae superbiae editum in miseros exemplum est (21. 57. 13). E.H. Warmington, Remains of Old Latin II, Cambridge, Mass. 1936, frg. 168.
Gildo tyrannus
101
cuted.15 Antony had been the model for Varius Rufus' Atreus16 and his appetite for blood and lechery was well-documented by Cicero in the Philippics. Gildo's banquet shows that he shared the tyrant's taste for savagery, but Claudian's reason for associating Atreus and Gildo goes far beyond the stock accusations against a tyrant. The myth of the house of Pelops explores fraternal hatred and vengeance within a single family, generation by generation. Because Thyestes had seduced Atreus' wife, Atreus murdered the children of his brother, dismembered them, cooked them and served them up to Thyestes at a feast. Although Gildo did not go quite so far, he too had killed the children of his brother Mascazel and, according to Claudian at least, had refused the bodies burial (Gild. 397 f.). Claudian builds up the comparison very carefully. In the speech of the personified Africa, he opens the banqueting scene with a brief allusion to Ovid's version of the myth, but does not complete the allusion until Gildo's villainy is exposed and denounced as a second, more vicious, Atreus in the speech of Stilicho. Like the feast which Atreus prepared for his brother, Gildo's banquet offers murder - although not cannibalism under the guise of hospitality (Gild. 180-184): splendei Tartareo furiali s mensa parata caede mad ens, atrox gladio, suspecte veneno, ut vino calefacta Venus, tum saevior ardet luxuries, mixtis redolent unguenta coronis: crinitos inter fámulos pubemque canoram.
There is no explicit reference here to Atreus or Thyestes, but the subtext is suggested by the clear verbal echo in line 180 of an Ovidian line about Atreus: [quid referam] auersumque diem men si s furialibus Atrei (Am. 3.12.39). Claudian's phrase fiirialis mensa, taken from Ovid, would appear to identify Gildo as Atreus. Rather than imitate the whole Ovidian line, however, Claudian continues with details of the banquet in terms which suggest another version of Atreus' feast, that of Seneca in his tragedy Thyestes (778-781) lancinat nato s pater artusque mandit ore funesto suos: nitetfluente madidus unguento
15 16
comam
Sueton. Cal. 88. For the political connotations of Atreus, cf. Tac. Dial. 2 f. M. Leigh, Varius Rufus, Thyestes and the appetites of Antony, PCPS 42 (1996), 171-196.
Catherine Ware
102 gravisque ν ino.
Throughout Africa's description of the banqueting scene, the hatred between Atreus and Thyestes remains a subtext, foreshadowing the exposure of Gildo's crime against his brother Mascazel. To reveal that Gildo is indeed an Atreus-like tyrannus, Claudian presents further witnesses. When Theodosius comes to warn Arcadius of the dangers of fraternal hatred, he picks up the allusion to the Atreus and Thyestes begun in Africa's speech: (Gild. 286 f.): ne consanguineis certetur comminus armis, ne, precor. haec trucibus Thebis, haec digna Mycenis.
The reference to Mycenae may be taken not only to refer to Arcadius and Honorius but also to the feud between Gildo and his brother Mascazel, which has led to the disturbance of imperial relations between East and West. The link between Atreus and Gildo is clinched when Stilicho speaks to Honorius. He tells Honorius of Gildo's family history, the murder of his brother's sons, and finally draws the parallel (Gild. 397-401): naturamque simul fratremque hominemque cruentus exuit et tenuem caesis inuidit harenam. hoc facinus rejugo damnauit sole Mycenas auertitque diem; sceleri sed reddidit Atreus crimen et infandas excusat coniuge mensas.
In these lines, the allusion to Atreus, which began with Africa's description of the banquet, is brought to a close. The words infandas mensas bring the listener back to the earlier furialis mensa (Gild. 180), confirming that the banqueting scene in Africa's speech was Thyestean. More specifically, the passage completes the Ovidian line: auersumque diem mensis furialibus Atrei.
In the first reference to the line, Claudian extracted mensis furialibus from its Mycenean context, allowing his audience to make the connection themselves. Now he gives the rest of the line. Scrupulously exact in preserving vocabulary and syntax, Claudian substitutes sceleri sed reddidit for furialibus mensis, the words he had removed previously (Gild. 400): auertitque
diem;
sceleri sed reddidit
Atreus.
Gildo, who refused to give burial to his brother's children, is even worse than Atreus. Such deeds, Stilicho concludes, cannot go unpunished and it is clearly Honorius' duty to move against such a tyrannus (Gild. 402-404):
Gildo tyrannus
103
te prodita iura, te pater ultorem, te nudipuluere manes, te pietas polluta rogat.
Several months earlier, writing in honour of Honorius' fourth consulship, Claudian had described Theodosius taking on the role of ultor against the tyranni, Maximus and Eugenius (IV Cons. 94). Now his son must do the same against the tertius tyrannus, Gildo. The literary depiction of Gildo as tyrannus supports Claudian's argument far more powerfully than a catalogue of accusations would. By associating Gildo with Hannibal, Claudian implied that Gildo shared Hannibal's desire to invade and conquer Italy. In portraying him as a second and more vicious Atreus, Claudian blackened Gildo's character beyond redemption. Stilicho's actions and policies are justified: he is right to urge Honorius to act against this tyrannus. The allusive subtext confirms the accusations as Claudian conbines poetic imagery with political invective to condemn Gildo.
Lucio CECCARELLI
Osservazioni sull'esametro di Claudiano I.
La metrica di Claudiano può dare certamente una impressione di regolarità spinta all'estremo: l'eliminazione quasi completa delle clausole al di fuori dei tre tipi condere gentem, conde sepulcro, gente tot annis, la regolarizzazione delle cesure, la ridottissima presenza di alcuni schemi metrici (in particolare DDDD, SSSD, SSSS), la riduzione delle sinalefi in una misura ignota agli autori classici, per esempio, sono fenomeni che sono già stati osservati da tempo - ma sulle sinalefi dovremo tornare tra poco. Una regolarizzazione di questo tipo può certamente portare con sé la monotonia. Ma se questa è una conseguenza possibile, forse non è una conseguenza necessaria: dopo tutto un verso flessibile come l'esametro latino lascia a un poeta che possieda il suo mestiere possibilità di combinazione quasi illimitate, anche con tutte le restrizioni alle quali Claudiano lo sottopone.1 A questo proposito credo che un punto debba essere sottolineato, per quanto ovvio possa sembrare: noi abbiamo perso completamente il suono del verso di Claudiano (e naturalmente del verso antico in generale), non solo per quanto riguarda il senso della quantità, ma anche per quanto riguarda il tipo e la forza dell'accento o la misura di autonomia delle parole nella catena fonica. Quello che l'orecchio, anche solo minimamente educato, di un contemporaneo percepiva al semplice ascolto può essere recuperato da noi - quando può esserlo e nella misura in cui può esserlo - soltanto a prezzo di faticosi esercizi di analisi. Naturalmente un giudizio definitivo sulla tecnica metrica di Claudiano richiederebbe un esame molto approfondito e molto più tempo di quello di cui disponiamo in questa occasione. Non potrò evidentemente neanche 1
Che l'assenza di particolarità metriche non dia necessariamente una impressione di "tedious predictability" è stato sostenuto anche da McKeown (Ovid: Amores. Text, Prolegomena and Commentary by J.C. McKeown, I. Text and Prolegomena, Liverpool 1987) 122 s. a proposito di Ovid. Amor. 3. 6. 25-44 - anche se la sua analisi di questo passo è condotta da un punto di vista diverso da quello che adotterò qui.
105
Sull'esametro di Claudiano
entrare nei particolari a proposito degli strumenti statistici utilizzati. Tenterò invece un'analisi di alcuni passi scelti a titolo esemplificativo tra i molti possibili, analisi che spero riuscirà a mostrare c o m e il giudizio di monotonia che è stato spesso avanzato a proposito della metrica di Claudiano 2 possa essere sottoposto a revisione. II. Proporrei di iniziare con l'esame di un passo del secondo libro dell'/« Rufinum (vv. 54—85), che mi sembra particolarmente adatto ad introdurre la nostra analisi. Si tratta di un passo centrale per la definizione del ritratto demoniaco del protagonista, rappresentato mentre gioisce alla vista delle devastazioni apportate dal nemico. Urbs etiam, magnae quae ducitur aemula Romae et Calchedonias contra despectat harenas, ìam non finitimo Martis terrore movetur, sed propius lucere faces et rauca sonare cornua vibratisque petifastigia telis aspicit. Hi vigili muros statione tueri, hi iunctis properant portus munire carinis. Obsessa tamen illeferus laetatur in urbe exultatque malis summaeque ex culmine turris inpia vicini cernii spectacula campi: viñetas ire nurus, hunc per vada caerula mergi seminecem, hunc subito percussum vulnere labi dum fugit, hunc animam portis efflare sub ipsis; nec canos prodesse seni puerique cruore maternos undare sinus. Inmensa voluptas et risus plerumque subit; dolor adficit unus quodferiat non ipse manu. Videi omnia late
2
55
60
65
70
Vd. per esempio P. Fargues, Claudien. Invectives contre Eutrope, Paris 1933, 21; A. Cameron, Claudian. Poetry and Propaganda at the Court of Honorius, Oxford 1970, 288 ss.; Olechowska (Claudii Claudiani De bello Gildonico. Texte établi, traduit et commenté par E. M. Olechowska., Leiden 1978) 21; Dewar (Claudian. Panegyricus de sexto consulatu Honorii Augusti. Ed. with Introduction, Translation and Literary Commentary by M. Dewar, Oxford 1996) liii. Ma una diversa opinione, almeno per quanto riguarda le modalità di realizzazione dello schema metrico, è stata avanzata da E. Evrard, (1) L'hexamètre de Claudien, in: JADT 2000. Actes des 5es Journées Internationales d'Analyse Statistique des Données Textuelles, 451-456, (2) Etude métrique de huit poèmes en hexamètres de Claudien, in: Hommages à Carl Deroux. I - Poésie, ed. Pol Defosse, Bruxelles 2002, 193-199.
106
Lucio Ceccarelli praeceptis incensa suis et crimine tanto Iwcuriat carumque sibi non abnuit hostem; iactabatque ultro, quod soli castra paterent sermonumque foret vicibus permissa facultas. Egregii quotiens exisset foederis auctor, stipatur sociis, circumque armata clientum agmina privatis ibant famulantia signis. Ipse inter medios, ne qua de parte relinquat barbariem, revocai fulvas in pectora pelles frenaque et inmanes pharetras arcusque sonoros adsimulat mentemque palam testatur amictu, nec pudet Ausonios currus et iura regentem sumere deformes ritus vestemque Getarum; insignemque habitum Latii mutare togati maerent captivae pellito indice leges.
75
80
85
La chiusa della sezione è chiaramente segnalata da un verso, che costituisce una variante sullo schema del verso aureo,3 con struttura SSSS, uno schema che è decisamente evitato da Claudiano,4 anche se nel secondo libro dell'/n Rufìnum lo è un po' meno che altrove: il libro ne presenta nove ricorrenze in tutto, due delle quali in questa sezione (il verso finale e il 73).5
3
4
5
Sui versi aurei in senso proprio torneremo più tardi. Su questo verso in particolare vd. G. Garuti, Claudiano e la curia dei Visigoti (Bell. Goth. 481-484), in: Studi di poesia latina in onore di Antonio Traglia, Roma 1979, II, 937-949, p. 944; per una discussione su Wortstellungen del tipo che compare qui vd. K.S. Ahlschweig, Beobachtungen zur poetischen Technik und dichterischen Kunst des Claudius Claudianus, besonders in seinem Werk De raptu Proserpinae, Frankfurt (Main)Berlin-Bern 1998, 50 ss. Cfr. tab. 5, p. 141: i 55 versi con questa struttura sono meno di un decimo di quelli attesi; su questo punto torneremo in seguito. Per il metodo di calcolo della frequenza attesa adottato vd. per esempio E. Evrard, Style et métrique dans le livre I de Properce, RPh 105 (1979), 264-285, p. 272 ss. I dati statistici relativi a Claudiano sono stati raccolti da me personalmente, sulla base dell'edizione teubneriana di Hall (1985). Dal momento che la raccolta è stata compiuta a mano, non mi è possibile garantire la precisione assoluta dei dati presentati; difficilmente però gli errori saranno tali da invalidare sostanzialmente le analisi. Le oscillazioni che si riscontrano nelle varie tabelle nel totale dei versi di Claudiano presi in considerazione sono dovute al fatto che i versi che presentano una corruzione localizzabile sono stati esclusi solo nei casi in cui il guasto fosse tale da renderli inutilizzabili ai fini delle statistiche sintetizzate nelle singole tabelle. Anche in questo libro, tuttavia le ricorrenze attese per quanto riguarda questo schema sono decisamente superiori a quelle che si osservano: 41 contro 9. Vd.
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Il ritmo è relativamente lento: 76 spondei su 128 nelle prime quattro sedi per il 59.38%, contro il 54.42% del libro nel suo complesso, anche se lo scarto qui non è tale da dare garanzie di significatività. Invece è sicuramente alta la frequenza delle sinalefi: 7 in 32 versi (e cinque nei 12 versi dal 73 all'84), per il 21.87%, con una frequenza più che doppia rispetto alla media del libro (45 su 526, per l'8.56%; per scrupolo, non tengo conto in questo caso del v. 479, corrotto nella parte centrale): in proporzione dovremmo averne meno di 3 (2.74, per la precisione), con uno scarto che ha un poco più di 2 probabilità su 100 di verificarsi casualmente.6 Tuttavia il carattere che distingue più nettamente il passo nel suo complesso è il rapporto tra ritmo sintattico e ritmo del verso.7 Le pause sintattiche forti complessive sono 12 su 32 versi, per il 37.50%, contro il 58.63% del secondo libro dell'/« Rufinum, che ne presenta 309 su 527 versi: in proporzione dovremmo averne 18 o 19 (più precisamente 18.76). Ma è ancora più interessante notare come le pause sintattiche forti interne al verso siano evitate in questa sezione ancora più decisamente:8 ne abbiamo quattro, per una media del 12.50%, contro il 29.03% del libro (153 su 527 versi): in proporzione dovremmo averne più di 9 (9.29). Uno scarto del genere non ha molte probabilità di verificarsi casualmente; ma qui importa di più rilevare che tre di queste quattro pause interne si collocano alla semi settenaria di tre versi consecutivi (68-70), all'interno di una sezione che a sua volta si stacca nettamente dal contesto immediato (6772): nec canos prodesse \ seni puerique cruore maternos andare | sinus. Inmensa voluptas et risus plerumque | subit; dolor adficit unus
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anche Evrard (sopra n. 2 [2], 197). Le probabilità dello scarto qui sono calcolate con riferimento a una distribuzione poissoniana - cfr. Ch. Muller, Initiation aux méthodes de la statistique linguistique, Paris 1973,137 ss. Altre osservazioni sul rapporto tra ritmo e metro in Claudiano in L. Ceccarelli, Osservazioni sul rapporto tra metro e sintassi in Claudiano, in: Forme letterarie nella produzione latina di IV-V secolo (con uno sguardo a Bisanzio), Roma 2003 (in corso di stampa). II fatto appare più significativo se si considera che il secondo libro In Rufinum mostra una tendenza senz'altro percepibile ad aumentare le pause sintattiche interne rispetto all'opera di Claudiano nel suo complesso - vd. a questo proposito i dati presentati in Ceccarelli (sopra n. 7).
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Lucio Cecearelli quod feriat non ipse | manu. Videi omnia late praeceptis incensa \ suis et crimine tanto luxuriat carumque | sibi non abnuit hostem.
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Questi sei versi presentano tutti l'incisione del terzo trocheo:9 abbiamo tra 1 e 2 probabilità su 10000 di ottenere una sequenza del genere per caso.10 Ancora, i vv. 69 e 70 hanno una parola pirrichia in quarta sede. Non è un evento in sé rarissimo:11 il secondo libro dell'/« Rufìnum ne presenta 24 casi, per il 4.55%; ma la ripetizione in due versi successivi in questo contesto merita una nota (le probabilità di una sequenza di questo tipo sono due su mille).12 L'effetto di parallelismo è incrementato dai due versi che chiudono la sezione; qui la métrique verbale è la stessa: semiternaria, incisione del terzo trocheo, semisettenaria, monosillabo, clausola conde re gentem; e per quanto riguarda lo schema metrico l'unica differenza è data dal primo piede: dattilo nel v. 71, spondeo nel v. 72. Ora, questi versi rappresentano la pointe del passo: la gioia paradossale di Rufino nel vedere i nemici mettere a sacco i dintorni di Costantinopoli si oppone qui al dolore altrettanto paradossale di non poter essere lui stesso l'artefice delle devastazioni.13 Riassumendo: il passo nel suo complesso è caratterizzato da un particolare rapporto metro-sintassi e da una elevata frequenza della sinalefe. Al suo interno una sezione tematicamente importante (i vv. 67-72) è a
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Statistiche parziali sulla frequenza dell'incisione del terzo trocheo in Birt (Claudii Claudiani carmina, ree. Th. Birt, Berolini 1961 [= 1892]) CCXII, Cameron (sopra n. 2) 289. Birt riconosce - senza riuscire convincente - un ethos a questa incisione, come del resto anche ad altre combinazioni in cui manca la semiquinaria. I casi di incisione del terzo trocheo nel secondo libro dell'/« Rufìnum sono 124 su 527 versi, per il 23.53%. Ricordo che la probabilità che più eventi indipendenti si verifichino contemporaneamente è data dal prodotto delle probabilità dei singoli eventi (cfr. per esempio Muller [sopra n. 6] 37 ss.). Nel nostro caso abbiamo quindi 0.2353 6 = 0.00017. Nel secondo libro dell' In Rufìnum si incontrano cinque incisioni del terzo trocheo in sequenza ai vv. 121-125, ma in un contesto decisamente meno caratterizzato. Anche se Claudiano non sembra amare in modo particolare le parole pirrichie; vd. sotto n. 35. 0.0455 2 = 0.002 (vd. n. 10). Vd. anche P. Fargues, Claudien. Etudes sur sa poésie et son temps, Paris 1933, 222 s.; S. Koster, Die Invektive in der griechischen und römischen Literatur, Meisenheim am Glan 1980, 307 s.
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sua volta evidenziata sia da un ricorso eccezionale all'incisione del terzo trocheo, sia dalla collocazione delle pause sintattiche, sia infine da un particolare di métrique verbale. III. 1. La precedente analisi ha mostrato come la costruzione metrica possa contribuire ad evidenziare un passaggio particolarmente importante nell' economia di un'opera. In astratto, la procedura più corretta da seguire consisterebbe nell'analizzare una selezione di passi sufficientemente ampia per essere rappresentativa di tutto Claudiano; ma, appunto, si tratterebbe necessariamente, date le dimensioni del corpus da prendere in esame, di una selezione troppo ampia per poter essere esaminata in questa occasione. Mi limiterò quindi a prendere in considerazione un unico libro, il terzo libro del De raptu Proserpinae, nel quale almeno tre passi mi sono sembrati degni, a un esame preliminare, di una attenzione particolare. Il primo passo comprende i vv. 80-108: Sed tunc ipsa sui iam non ambagibus ullis nuntia materno facies ingesta sopori: namque videbatur tenebroso obtecta recessu carceris et saevis Proserpina viñeta catenis, non qualem Siculis olim mandaverat arvis, nec qualem roséis nuper convallibus Aetnae suspexere deae: squalebat pulchrior auro caesaries et nox oculorum infecerat ignes exhaustusque gelu pallet rubor ille, superbi flammeus oris honos, et non cessura pruinis membra colorantur picei caligine regni. Ergo hanc ut dubio vix tandem agnoscere visu evaluit: «Cuius tot poenae criminis?» inquit: «Unde haec informis macies? Cui tanta potestas in me saevitiae? Rigidi cur vincula ferri vix aptandaferis molles meruere lacerti? Tu mea, tu proles? An vana fallimur umbra?» Illa refert: «Heu dura parens nataeque peremptae immemori Heu fulvas animo transgressa leaenas! Tantane te nostri tenue re oblivia? Tantum unica despicior? Certe Proserpina nomen dulce tibi, tali quae nunc, ut cernís, hiatu supplieiis inclusa teror; tu saeva choréis indulges Phrygiasque etiamnum interstrepis urbes! Quod si non omnem pepulisti pectore matrem,
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Lucio Ceccarelli si tua nata, Ceres, et non me Caspia tigris edidit, his, oro, miseram defende cavernis inque superna refer. Prohibent si fata revertí, vel tantum visura veni. »
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Qui Claudiano si trova a trattare un topos, quello della visione in sogno. 14 E' possibile che la concentrazione di particolarità metriche in questo passo contribuisca al tentativo di conferire una fisionomia peculiare all'interpretazione che Claudiano offre del motivo. 1 5 Questo passo si segnala subito per la frequenza delle sinalefi, un tratto che caratterizza il terzo libro del De raptu Proserpinae,16 separandolo nettamente dai primi due e soprattutto dal primo, che è invece fortemente restrittivo nei confronti della sinalefe - il secondo non presenta nulla di particolarmente degno di nota. Qui non possiamo soffermarci su questo punto; mi limiterò a presentare alcuni dati, che mi sembrano meritare qualche interesse. Prendendo c o m e base l'edizione curata da Hall, ho contato in Claudiano 523 sinalefi su 8948 esametri katà stichon: 5.84 ogni 100 versi, in media. 17 Nel terzo libro del De raptu le sinalefi sono invece 57 su 448 esametri (il 12.72%: in proporzione all'insieme dell'opera di Claudiano, ne dovremmo avere 26.19: la probabilità che uno scarto del genere sia 14
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Cfr. A. Fo, Studi sulla tecnica poetica di Claudiano, Catania 1982,242 ss., con bibliografia precedente; l'ultimo intervento che mi risulti sul passo è quello di J. Bouquet, Le songe dans l'épopée latine d'Ennius à Claudien, Bruxelles 2001, 172 ss. - si veda anche Th. Kellner, Die Göttergestalten in Claudians De raptu Proserpinae, Stuttgart-Leipzig 1997, 142 s. - E anche il discorso di Proserpina è intessuto di topoi: cfr. J.-L. Charlet (Claudien. Œuvres. Tome I, Le rapt de Proserpine, texte établi et trad., Paris 1991) 167 (note supplémentaire 3, p. 63). Vd. Anche la raccolta di passi in C. Gruzelier (Claudian, De raptu Proserpinae. Ed. with Introd., Transi., and Comm., Oxford 1993) ad 3. 80 ff. e Ahlschweig (sopra n. 3) 278 - quest'ultima sottopone tutto il passo a un'analisi particolareggiata, pp. 278290 - ; entrambe sottolineano in particolare i paralleli con Aen. 2. 270 ss. - si tratta dell'apparizione dello spettro di Ettore a Enea - , passo ovviamente più volte richiamato nella letteratura precedente: cfr. Fo 245 ss. Per quanto riguarda gli altri aspetti di questo tentativo possiamo limitarci qui a rimandare alle note di commento di Gruzelier (sopra n. 14). Non è l'unico: su questo punto torneremo. II primo libro ne presenta 5 su 286, per Γ 1.75%: in proporzione al totale di Claudiano dovrebbe averne 16.72, più del triplo. Nel secondo libro abbiamo 16 sinalefi su 370 versi, per il 4.32%: l'attesa qui sarebbe di 21.63 casi, con uno scarto che non dà garanzie di significatività.
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casuale è evidentemente trascurabile). Aggiungiamo che la distribuzione non sembra uniforme: tra il v. 2 2 0 e il v. 356 abbiamo solo sette sinalefi in 137 versi - una delle quali, al v. 332, è almeno dubbia testualmente 18 mentre in caso di distribuzione omogenea rispetto al resto del libro dovremmo averne 17.43. Il passo del sogno di Cerere, di cui ci stiamo occupando, presenta invece una concentrazione anomala: otto sinalefi in 29 versi - una delle quali (v. 82) interessa una vocale lunga: solo 25 esempi in tutto Claudiano. Due versi (91 e 103) 19 presentano due sinalefi ciascuno. La frequenza è di 27.59 sinalefi per 100 versi: in riferimento alla media, già in sé alta, del terzo libro dovremmo avere 3.69 sinalefi invece di 8, con uno scarto che di nuovo ha buone probabilità di risultare significativo. Infine, una veloce analisi della tabella 1 sconsiglia di spiegare questo incremento delle sinalefi nel terzo libro con l'ipotesi di una evoluzione cronologica: 20 mentre un'opera della prima fase della carriera di Claudia18
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La lezione flavum Acin (accettata da Heinsius e Jeep) per flumen Acin ha l'aspetto di una congettura (in questo senso anche J.B. Hall [Claudian. De raptu Proserpinae, ed. with an Introd. and a Comm., Cambridge 1969] 85, che pure la pone nel testo, sia qui sia nell'edizione teubneriana): l'unica attestazione dipende in realtà da una testimonianza piuttosto incerta di Claverius («in vetustissimo codice qui nomen Saletani praetulit, vix est ut aliter legas quam flavum acin»·, riprendo la citazione da Charlet (sopra n. 14) 175 (note complémentaire 3 p. 75). Le motivazioni che spingono Hall ad loc. ad accettare questa lezione non sembrano nel complesso sufficienti. Flumen è invece preferito a flavum anche da Birt e poi da Gruzelier, Charlet (con discussione a p. 175 s.). Flavum è respinto poi da J. Soubiran, De Virgile à Claudien: prosodie et métrique, Vita Latina 155 (1999), 2635, p. 34 n. 3, che insiste sulla difficoltà della sinalefe in questa posizione (Hall ad loc. aveva tuttavia richiamato come paralleli per la sinalefe i casi di 18. 382 e 28. 624). Per una difesa del testo qui presupposto (indulges Phrygiasque etiamnum interstrepis urbes) vd. Hall (sopra n. 18) ad loc. e Gruzelier (sopra n. 14) ad loc. Charlet (sopra n. 14) preferisce il testo adottato a suo tempo da Birt (Indulges? Phrygias uel nunc interstrepis urbes? Charlet tuttavia sostituisce i punti interrogativi dopo indulges e urbes con punti esclamativi). Non posso entrare qui nei problemi legati alla cronologia del De raptu: ai nostri fini basterà notare che i vv. 50 ss. della prefazione al secondo libro documentano una interruzione di una certa durata nel corso della composizione (contro la possibilità di interpretare diversamente questi versi vd. Cameron [sopra n. 2] 463 s.), qualunque sia la datazione adottata per l'inizio e per l'interruzione definitiva dell'opera: cfr. in particolare Hall (sopra n. 18) 97 ss. (il primo libro potrebbe essere anteriore al panegirico per Olibrio e Probino, gli altri due potrebbero essere stati
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no c o m e il secondo libro dell 'In Rufìnum presenta una frequenza di sinalefi significativamente alta (frequenza osservata: 45; frequenza statisticamente attesa: 30.74; 21 ρ < O.Ol)22, nella Laus Serenae, incompiuta e sicuramente tarda,23 le sinalefi sono un poco meno della media (11, contro un'attesa di 13.85), anche se in una misura che non dà garanzie di significatività. La frequenza delle sinalefi non può essere ricollegata neanche a una insufficiente elaborazione: 24 al caso della Laus Serenae si può aggiungere quello della Gigantomachia, anch'essa probabilmente non portata a termine, e anch'essa con un numero di sinalefi inferiore, anche se in misura che non dà garanzie di significatività, al previsto (5 contro 7.42). Con tutta la prudenza del caso, e con la riserva di ulteriori indagini, si può, credo, avanzare l'ipotesi di una funzione stilistica della sinalefe in Claudiano. 25
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scritti anche intorno al 403 o più tardi); Cameron 452 ss., favorevole a una datazione bassa (gli ultimi mesi del 397 per il primo libro, il 402 per il secondo e il terzo); Gruzelier (sopra n. 14) XVII ss., che propende per una datazione alta (395 o precedente per il primo libro, verso la seconda metà del 397 per gli altri due; a p. XVII n. 1 è citata la bibliografia più importante sull'argomento). Ancora più alta la datazione per la quale propende Charlet (sopra n. 14) XX ss.: il primo libro si collocherebbe tra il 392 e il 394, il secondo e il terzo alla fine del 395 o al principio del 396 (J.-L. Charlet, Comment lire le De raptu Proserpinae de Claudien, REL 78 [2000], 180-194, p. 190 s., colloca la ripresa della redazione del secondo e terzo libro nel 396/7). Per ulteriori rimandi bibliografici vd. Kellner (sopra n. 14), 127 ss. Contro l'ipotesi secondo la quale il prologo del secondo libro sarebbe fuori posto nella tradizione manoscritta cfr. Hall 94 ss.; Cameron 457; Charlet XXII s. Improbabile la posizione di Fargues (sopra n. 13) 16 ss. (i tre libri sarebbero stati pubblicati nel 397). D'ora in poi, rispettivamente, Fo e Fe. II calcolo della Fe e la valutazione del significato dello scarto sono stati effettuati sulla base della frequenza media delle sinalefi in Claudiano che, come si è detto, è di 5.84 per 100 versi (per il metodo di calcolo cfr. per esempio Muller [sopra n. 6] 97 ss.). Cfr. Consolino (Claudiano. Elogio di Serena, a cura di F.E. Consolino, Venezia 2 1992) 47 s., con breve discussione della bibliografia precedente. Che il poemetto sia rimasto incompiuto per la morte dell'autore è almeno molto probabile; cfr. in questo senso anche Fargues (sopra n. 13) 29 s. Vd. anche le considerazioni di Cameron (sopra n. 2) 466. II ricorso alla sinalefe da parte di Claudiano è comunque forse meno incoerente di quanto voglia Hall (sopra n. 18) 110 s. η 4.
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Ma il passo non si segnala solo per la frequenza delle sinalefi: lo caratterizza anche una tendenza senz'altro percepibile alla ripetizione degli schemi metrici. Nei 448 versi del terzo libro del De raptu incontriamo sette sequenze di tre versi con lo schema uguale. Ora, due di queste si collocano nei ventinove versi della nostra sezione (84-86: SDSS; 97-99: DSDS); vi si aggiunge, quasi in apertura, una sequenza di due versi (81 s.: ancora DS DS). Più importante è il carattere dei vv. 84 s. - inseriti nella prima terna - due versi centrali, sui quali poggia uno dei due poli dell'opposizione tra la condizione precedente di Proserpina e quella attuale, opposizione che rappresenta il motivo conduttore del passo.26 Ora questi due versi presentano non solo lo stesso schema metrico, ma anche la stessa distribuzione delle fini di parola. Di questo fenomeno ho riscontrato tredici esempi in tutto Claudiano, quindici se non si tiene conto delle sinalefi (l'Eneide, per esempio, ne presenta un unico caso - quattro se si trascurano le sinalefi).27 Al parallelismo metrico si accompagna fino alla semisettenaria il parallelismo sintattico (non qualem Siculis olim - non qualem roséis nuper), con una brusca rottura nella clausola.28 Infine, si può segnalare la presenza di due forti pause sintattiche dopo il quinto dattilo, una nella battuta di Cerere (v. 92),29 una in quella di Proserpina (v.99),30 in una posizione molto rara: in tutto Claudiano me ne risultano otto esempi, compresi questi due.
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Cfr. anche qui Gruzelier (sopra n. 14) ad 3.82 ss. Vd. Arbeitsgruppe für lateinische Metrik und Stilistik (H. Cancik, H. Cancik-Lindemaier, D. Kottke, W. Ott), Untersuchungen zur Geschichte der Schemata-Forschung im lateinischen Hexameter, RELO 1979.3,1-87, p. 28. II parallelismo è stato notato da Ahlschweig (sopra η. 3) 280 - ma la sua affermazione per la quale il ritmo prevalentemente spondaico dei vv. 84-86 si adatterebbe bene «zu der bloßen Feststellung, daß Proserpinas Gestalt nicht mehr dieselbe wie früher ist» è, direi, soggettiva. Sempre Gruzelier (sopra n. 14) ad 3.92 ff. nota come la collocazione delle pause sintattiche in posizioni differenti nei vari versi rappresenti uno dei mezzi con i quali Claudiano intende conferire emotività al discorso di Cerere. Vale la pena di notare, con Gruzelier (sopra n. 14) ad loc. la forte allitterazione in t del verso.
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2. Il passo che analizzeremo adesso segue a non molti versi di distanza il precedente: si tratta del momento in cui Cerere trova vuota la casa dove aveva lasciato Proserpina (146-169): Ut domus excubiis incustodita remotis et resupinati neclecto cardine postes flebilis et tacitae species apparuit aulae, non exspectato respectu cladis amictus conscidit etfractas cum crine avellit aristas. Haeserunt lacrimae, nec vox aut spiritus oris redditur, atque imis vibrai tremor ossa medullis. Succidui titubant gressus; foribusque reclusis, dum vacuas sedes et desolata pererrat atria, semirutas confuso stamine telas atque interceptas agnoscit pectinis artes. Divinus perit ille labor, spatiumque relictum audax sacrilego supplebat aranea textu. Nec deflet plangitve malum; tantum oscula telae figit et abrumpit mutas in fila querellas; adtritosque manu radios proiectaque pensa cunctaque virgíneo sparsa oblectamina ludo ceu natam pressât gremio; castumque cubile desertosque toros et sicubi sederai olim perlegit: attonitus stabulo ceu pastor inani, cui pecus aut rabies Poenorum inopina leonum aut populatrices infestavere catervae; serus at ille redit vastataque pascua lustrans non responsuros ciet inploratque iuvencos.
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E' un passo a cui Claudiano evidentemente tiene molto, al punto di non preoccuparsi dell'incoerenza tra lo stato della casa e le modalità del rapimento descritte nel libro precedente. 31 Non mi soffermerò qui sulle sinalefi, che pure sono relativamente frequenti (ma m e n o che nel sogno di Cerere, esaminato sopra): 6 casi su 26 contro un'attesa di 3.36 versi - ma due di queste sinalefi sono molto deboli, riguardando l'ultima sillaba di atque?2
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Come notato da Gruzelier (sopra n. 14) ad 3.146 ss. e 147. La contraddizione non è tale da potersi introdurre nel testo sfuggendo all'autore e non sarebbe eliminabile senza una completa riscrittura della sezione. Sulla particolare facilità della sinalefe di atque cfr. J. Soubiran. L'élision dans la poésie latine, Paris 1966, 153 ss.
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Il passo è caratterizzato soprattutto dall'accumulo di parole prosodicamente pesanti.33 Il terzo libro del De raptu presenta 16 casi di parole di otto o più more. In Claudiano mi risultano 238 casi su 8948 versi, per il 2.66%. In proporzione il terzo libro del De raptu dovrebbe presentare 12 ricorrenze (per la precisione 11.92) invece delle 16 riscontrate.34 La frequenza dunque è in qualche misura superiore alla media generale di Claudiano; ma quello che per noi è interessante è la concentrazione di queste parole nel passo che stiamo esaminando, che presenta otto dei sedici casi del terzo libro - in proporzione ne dovremmo avere meno di uno. Ancora, di queste parole, due si incontrano in un unico verso, il 167: aut popularices infestavere catervae (un verso quasi unico per Claudiano; veramente paragonabile a questo verso trovo soltanto Hon. IV 560: Bellerophonteas indignaretur habenas, con lo stesso schema metrico e praticamente la stessa costruzione dal punto di vista della métrique verbale; meno vicino, Stil. 3.242 et pharetratarum comitum inviolabile cogis). Siamo alla fine del passo e mi sembra il caso di fermarci brevemente sulla costruzione dei tre versi che lo chiudono: aut populatrices infestavere catervae; serus at ille redit vastataque pascua lustrans non responsuros ciet inploratque iuvencos
Con il pesante - e come abbiamo visto quasi unico - v. 167, fa contrasto il 168, con quattro parole leggere (due trochei, un giambo e un monosillabo) a formare il primo emistichio. Quest'ultimo verso in un certo senso fa da cuscinetto: il verso 169, in chiusura, riprende in gran parte la struttura del v. 167, ma con una importante variazione dal punto di vista della métrique verbale: il terzo biceps è realizzato da un bisillabo pirrichio (realizzazione in sé non frequente),35 schiacciato, diciamo così, tra 33
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Sulle parole pesanti nell'esametro latino cfr. in generale K. Thraede, Der Hexameter in Rom, München 1978, 78 ss, e soprattutto Arbeitsgruppe für lateinische Metrik und Stilistik (H. Cancik, H. Cancik-Lindemaier, D. Kottke, W. Ott), Die überlangen Wörter im lateinischen Hexameter, RELO 1982, 3-52 - la bibliografia precedente è presentata alle pp. 7 ss. II calcolo della frequenza attesa è stato effettuato rapportando il numero delle parole pesanti al numero dei versi. Sarebbe probabilmente preferibile calcolare la percentuale anche sul numero delle parole, oltre che su quello dei versi; ma non ho a disposizione statistiche complete su questo aspetto. Del resto è improbabile che un calcolo condotto a partire dal numero delle parole darebbe i n q u e s t o c a s o risultati molto diversi. Me ne risultano otto esempi in tutto il De raptu - cfr. anche L. de Neubourg, La
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responsuros, quattro sillabe lunghe che coprono con il monosillabo iniziale tutto il primo emistichio e inploratque. A un verso eccezionale, il 167, fa seguito, con un verso di intervallo, un altro verso eccezionale, il 169. Ancora, si può osservare che il passo si divide in due sezioni: la prima, dedicata alla descrizione della casa in rovina, è chiusa da uno dei sette versi aurei del terzo libro (158). 36 Lo stacco è reso più evidente appunto dalla relativa rarità dei versi aurei che caratterizza il terzo libro del De raptu - questo tipo di versi, invece, è frequente nel primo e, in misura minore, nel secondo libro: è un altro aspetto per il quale il terzo libro si distingue dai primi due. 37 Questa prima sezione comprende anche due dei cinque versi di schema SSSS del libro (149 e 156), schema che, abbiamo visto, è raro ed evitato in Claudiano.
base métrique de la localisation des mots dans l'hexamètre latin, Bruxelles 1986, 204 (per la fonte di questi dati vd. 19 η. 43) - ; di questi otto esempi, cinque si incontrano nel terzo libro. Sulla rarità delle parole pirrichie nel De raptu cfr. P. Tordeur, (1) Le pyrrique dans l'hexamètre latin: une première approche, RISSH 23 (1987), 167-179, in particolare 173; non ho potuto vedere di questo autore (2) Répertoire prosodique et métrique de l'Enlevèment de Proserpine de Claudien (dact.), 1974. 36
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Accetto qui la definizione di verso aureo che richiede la presenza di una forma verbale collocata dopo due aggettivi e prima dei due sostantivi ai quali gli aggettivi si riferiscono, senza tener conto della disposizione (in chiasmo o in parallelo) delle due coppie; per una definizione più ristretta, vd. per esempio L.P. Wilkinson, (1) Golden Latin Artistry, Cambridge 1963, 215, e (2) The Georgics of Virgil. A Critical Survey, Cambridge 1969, 211, che esclude il caso del chiasmo. Statistiche relative al ricorso ai versi aurei nei primi due libri del De raptu si trovano in Cameron (sopra n. 2) 290 s. (Ahlschweig [sopra n. 3] 43 ss., discute i casi in cui il verbo è al centro di un doppio iperbato, prendendo in considerazione anche i casi in cui un sostantivo si colloca nel primo emistichio. Il campione preso in esame, che comprende anche il De raptu, è ampio ma non esaustivo, essendo formato da poco più di 2300 versi. Nella discussione vengono prese in considerazione anche altre Wortstellungen relative agli iperbati doppi in Claudiano). Sulla tendenza da parte di Claudiano a chiudere una sezione tematica con un verso aureo cfr. Fo (sopra n. 14) 147 ss., che riprende un'osservazione di Dryden; Gruzelier (sopra n. 14) XXVIII; Dewar (sopra n. 2) LIV. Su questo verso in particolare vd. anche la nota di Gruzelier ai vv. 154 ss. In proporzione alla frequenza generale di Claudiano (mi risultano 277 versi aurei su 8953 versi), il terzo libro del De raptu dovrebbe averne 13 o 14 (13.86), invece dei sette che presenta. Il comportamento del primo e del secondo libro è opposto: abbiamo rispettivamente 22 ricorrenze contro un'attesa di 8.85 e 18 contro 11.45.
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Anche in questo caso il passo presenta dunque una combinazione di fenomeni non frequenti o decisamente rari. 3. Analoghe considerazioni possono farsi per l'ultimo passo del De Proserpinae che vorrei analizzare qui (vv. 407—437): «Non tales gestare tibi, Proserpina, taedas sperabam, sed vota mihi communia matrum, et thalami festaeque faces caeloque canendus ante oculos hymenaeus erat. Sic numinafatis volvimur et nullo Lachesis discrimine saevit! Quam nuper sublimis eram quantisque procorum cingebar studiis! Quae non mihi pignus ob unum cedebat numerosa parens! Tu prima voluptas, tu postrema mihi; per te fecunda ferebar. O decus, o requies, o grata superbia matris, qua gessi fiorente deam, qua sospite nusquam inferior lunone fui; nunc squalida, vilis! Hoc placitum patri. Cur autem adscribimus illum his lacrimis? Ego te, fateor, crudelis ademi, quae te deserui solamque instantibus ultro hostibus exposui. Raucis secura fruebar nimirum thiasis et laeta sonantibus armis iungebam Phrygios cum tu raperere leones. Accipe quas merui poenas. En ora fatiscunt vulneribus grandesque rubent in pectore sulci! Inmemor en uterus crebro contunditur ictu! Qua te parte poli, quo te sub cardine quaeram? Quis monstrator erit? Quae me vestigia ducent? Qui currus? Ferus Ule quis est? Terraene marisne incola? Quae volucrum deprendam signa rotarum? Ibo, ibo quocumque pedes, quocumque iubebit casus. Sic Venerem quaerat deserta Dione. Proficietne labor? Rursum te, nata, licebit amplecti? Manet ille decor, manet ille genarum fulgor? An infelix talemfortasse videbo, qualis nocte venis, qualem per somnia uidi?»
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Siamo in presenza dell'ultimo discorso di Cerere nel terzo libro. I primi quattro versi presentano l'incisione del terzo trocheo ( 4 0 7 410), ripresa una quinta volta (412) dopo un verso di pausa. I primi due versi presentano anche lo stesso schema metrico (SSDS, anche questo ripreso dal v. 412). Dal punto di vista della métrique verbale, il parallelism o si estende nei vv. 407 e 4 0 8 alla clausola - entrambe le volte del tipo condere gentem\ in pratica questi due versi si distinguono solo in apertura
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(monosillabo + parola spondaica nel 407, parola molossica nel 408) e nel secondo biceps: monosillabo nel 408, prima sillaba di una parola con lo schema di palinbacchio nel 407. Già la costruzione dei primi due versi appare ricercata: le probabilità di una coppia di versi SSDS con incisione del terzo trocheo, semiternaria, semisettenaria e clausola del tipo condere gentem non sono molte (circa 5 su 10000).38 Se aggiungiamo l'ulteriore condizione che le stesse cesure debbano ripresentarsi nei due versi successivi, le probabilità scendono ancora; la presenza di un terzo schema SSDS, di nuovo con lo stesso gioco di incisioni, in chiusura rende ridottissime le probabilità di una sequenza di questo tipo. L'impressione di questa prima parte del lamento è di regolarità: Cerere riesce ancora a controllare i suoi sentimenti e mantiene un tono tutto sommato pacato. Il contrasto con la parte finale (428-434) è netto. La cerniera tra il finale e la parte precedente è segnata da una coppia di versi (428 e 429) che di nuovo presentano la stessa struttura metrica (SDSS) e lo stesso gioco di incisioni (semiquinaria, semisettenaria preceduta da due monosillabi, fine di parola dopo il secondo trocheo). Lo schema SDSS è piuttosto frequente in Claudiano in generale e in questo libro in particolare: 47 ricorrenze per 448 versi (10.49%); la ripetizione in sé non presenta nulla di particolare: statisticamente una ripetizione di questo tipo dovrebbe presentarsi 5 volte nel terzo libro del De raptu·,39 ma qui la particolarità è data di nuovo dal ripetersi del gioco 38
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Le realizzazioni dello schema SSDS sono 43 su 448, per il 9.60%; le probabilità di averne due in successione sarebbero 9.21 su 1000 (0.0960 2 ). Le clausole del tipo condere gentem sono 220, per il 49.11%; le probabilità di averne due in sequenza equivalgono dunque al 24.12% (0.4910 2 ); infine, la sequenza semiternaria, incisione del terzo trocheo, semisettenaria (l'incisione del terzo trocheo è normalmente accompagnata dalla semiternaria e dalla semisettenaria, ma in Claudiano non manca qualche eccezione) si incontra 98 volte su 203 realizzazioni dattiliche della terza sede (questa sequenza è ovviamente impossibile in presenza di una terza sede spondaica) per il 48.28%: presupposto il dattilo in terza sede, la probabilità di incontrarla in due versi successivi è del 23.31% (0.4828 2 ). Le probabilità di avere i tre eventi insieme in due versi immediatamente successivi sono dunque tra 5 e 6 su 10000 (0.0092 · 0.2412 · 0.2331 = 0.00052). Le probabilità sono 0.011 (0.1049 · 0.1049), il che su 448 versi comporta un'attesa di circa cinque ricorrenze (per la precisione 4.92). In realtà, le ripetizioni sono un poco superiori all'attesa: abbiamo due sequenze di tre versi (74-76 e 84-86;
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delle incisioni. Le probabilità di ottenere una coppia di versi con schema SDSS, semiquinaria, semisettenaria, fine di parola dopo il secondo trocheo e clausola del tipo condere gentem equivalgono a una su 10000 circa. A partire dal v. 428 - formato da nove parole: la media del libro è appena superiore alle sei parole per verso - 4 0 inizia una serie di domande retoriche, con una frantumazione del ritmo sintattico: i dieci versi finali (428-437) presentano tredici pause sintattiche forti, con una media di 1.30 a verso: i ventuno versi precedenti ne presentano quindici in tutto tre dei quali nei versi 425-427, che in un certo senso potremo definire di preparazione dello scatto di chiusura. Quello che conta dal nostro punto di vista è la collocazione eccezionale di alcune di queste pause: al v. 433 abbiamo una pausa dopo una parola spondaica in enjambement, che pone fine a un colon che comprende il v. 432 e il primo piede, appunto, del v. 433. Il v. 432 rappresenta un momento critico - Cerere prende la sua decisione. Il verso si stacca dal suo contesto anche per la mancanza di pause sintattiche interne; da notare la ripetizione di ibo, con sinalefe, l'unica sinalefe nello spazio tra il v. 422 e il 440, e l'anafora di quocumque.41 Al v. 436 la pausa sintattica isola una parola trocaica, di nuovo in enjambement. Anche qui la pausa segna una demarcazione: da questo momento, per quasi due versi, il discorso di Cerere procede senza ulteriori interruzioni, fino alla chiusura, in un tono che appare più regolare rispetto a quello dei versi precedenti - si noti il bilanciato parallelismo dei due emistichi del verso di chiusura, il 437. Ora, secondo le mie schedature, pausa sintattica forte dopo una parola spondaica iniziale si incontra in Claudiano cinque volte in tutto, dopo parola trocaica quattro, sempre in tutto Claudiano: di queste nove pause eccezionali, due si trovano nel nostro passo, a pochi versi di distanza. 4. Abbiamo dunque visto come in questi tre passi del terzo libro del De raptu una diversa combinazione degli schemi metrici, delle incisioni, delle opportunità offerte dalla métrique verbale conferisca a ciascuno una fi-
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quest'ultima è stata presa in esame sopra, p. 113) e tre di due (194 s.; 374 s.; 428 s.), per un totale di sette coppie - ciascuna delle terne contiene ovviamente due coppie. Se i miei conteggi sono giusti, abbiamo 2726 parole per 448 versi, per una media di 6.08 parole a verso. Vd. anche l'analisi di Kellner (sopra n. 14) 188.
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sionomia particolare. Possiamo dunque concludere che la lettura del terzo libro fosse per i contemporanei di Claudiano meno monotona di quanto sembri a noi oggi - tanto più che anche altri passi promettono risultati interessanti dal nostro punto di vista. IV. 1. Prima di concludere, vorrei tentare l'analisi di alcuni dei carmina minora, la cui limitata estensione permette di prendere in considerazione l'intero testo. Proporrei di cominciare con la Deprecatio ad Hadrianum, anche perché quest'opera permette alcune riflessioni che riguardano il trattamento in generale dell'esametro da parte di Claudiano - per comodità di chi legge riporto qui il testo per intero: Usque adeone tuae producitur impetus irae? Nullus erit finis lacrimis? Subitisne favorem permutas odiis? Quo mens ignara nocendi, quo sens us abiere pii? Tantumne licebit invidiae? Tantum strepitus valuere maligni? Me dolor incautus, me lubrica duxerit aetas, me tumor inpulerit, me devius egerit ardor: te tamen haud decuit paribus concurrere telis. Humanae superos numquam tetigere querellae nec vaga securum penetrant convicia caelum. Excessif iam poena modum. Concede iacenti. En adsum; veniam confessus crimina poseo. Manibus Hectoreis atrox ignovit Achilles; ultrices Furias matris placavit Orestes; reddidit Alcides Priamo, quas ceperat, arces. Pellaeum iuvenem regum flexere ruinae: Dareum famuli manibus doluisse peremptum fertur et ingenti solatusfata sepulchro; tradita captivo spatiosior India Poro. Conditor hie patriae; sic hostibus ille pepercit; hunc virtus tua digna sequi. Quemcumque deorum laesimus, insultet iugulo pascatque furorem. Gratia defluxit, sequitur feralis egestas; desolata domus, caris spoliamur amicis: hunc tormenta necant, hie undique truditur exul. Quid superest damnis? Quae saeva pericula restant? Emollit rabiem praedae mortisque facultas. Praetereunt subiecta ferae, torvique leones, quae stravisse calent, eadem prostrata relinquunt nec nisi bellantis gaudet cervice iuvenci
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Sull 'esametro di Claudiano nobiliore fames. Secuit nascentia vota livor et ingesto turbavit gaudia luctu: iamiam suppliciis fessos humilesque serenus respice. Quid tanta dignaris mole clientem? In brevibus numquam sese probat Aeolus antris, nec capit angustus Boreae certamina
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Collis:
Alpes ille quatit, Rhodopeia culmina lassai. Incubuit numquam caelestis fiamma salictis nec parvi frútices iram meruere Tonantis: ingentes quercus, annosas fulminât ornos. Hoc pro supplicibus ramis, pro fronde Minervae, hoc carmen pro ture damus. Miserere tuorum. Me, precor, heu, me redde mihi gravibusque medere vulneribus vitamque iube famamque revertí. Quae per te cecidit, per te fortuna resurgat. Sanus Achilleis remeavit Telephus herbis, cuius pertulerat vires, et sensit in uno letalem placidamque manum: medicina per hostem contigit, et pepulit quos fecerat ipse dolores. Quod si nec precibus fletu nec frangeris ullo, eripe calcatis non prospera cingula Musis, eripe militiam, comitem me pelle sodali. Scilicet insignis de paupere vate triumphus! Scilicet egregiis ornabere victor opimis! Inruat in miseros cognata potentia cives; audiat haec commune solum longeque carinis nota Pharos, flentemque attollens gurgite vultum nostra gemat Nilus numerosis fuñera ripis.
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Per quanto riguarda la quantità totale dei dattili, Claudiano non sembra distinguersi fra gli autori esametrici latini (tab. 2);42 lo stesso discorso vale per la prima e la seconda sede (tab. 2a e 2b). Differenze di maggior peso si notano invece per quanto riguarda la terza sede (tab. 2c), le realizzazioni dattiliche passano dal 42.14% del totale degli autori esametrici 42
I dati sono stati ricavati da G.E. Duckworth, (1) Variety and Repetition in Vergil's Hexameters, TAPhA 95 (1964), 9-65, (2) Horace's Hexameter and the Date of the Ars Poetica, TAPhA 96 (1965), 73-95, (3) Studies in Latin Hexameter Poetry, TAPhA 97 (1966), 67-113, (4) Five Centuries of Latin Hexameter Poetry: Silver Age and Late Empire, TAPhA 98 (1967), 77-150, tranne, naturalmente, quelli relativi a Claudiano. Dal momento che Duckworth non prende in considerazione i versi spondaici, ho eliminato i versi spondaici di Claudiano dalle tabelle in cui è messo a confronto con gli altri poeti esametrici - dato che gli esametri stichici spondaici di Claudiano sono solo quattro, la differenza è comunque praticamente irrilevante.
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rappresentati dalla scelta presa in esame al 47.22% di Claudiano. Ma la sede che rappresenta la differenza più forte è la quarta: a un 30.57% totale corrisponde un 22.03% in Claudiano (il rapporto qui tra osservazioni e attese corrisponderebbe a 0.72). Questa discesa comporta naturalmente uno squilibrio tra le realizzazioni dattiliche in prima e in quarta sede: consideriamo per un momento la tabella 3, dove la sesta colonna ci dà appunto il rapporto tra le realizzazioni dattiliche di queste due sedi. Il coefficiente di variazione, indicato nell'ultima colonna, è un indice della regolarità della distribuzione delle prime quattro sedi nel loro complesso: quanto più è alto, tanto più la distribuzione è irregolare.43 Per quanto riguarda il rapporto tra realizzazioni dattiliche in prima e in quarta sede, troviamo un rapporto più alto solo nel carme 64 di Catullo44 e negli Aratea di Cicerone. Per il coefficiente di variazione, Claudiano si trova comunque nella parte alta della graduatoria.45 Questo vale naturalmente per l'opera di Claudiano nel suo complesso. Ma tra le singole opere appaiono, ed è quello che ci interessa adesso, differenze molto marcate (tab. 4): il rapporto tra prima e quarta sede va da un minimo di 1.46 appunto nella Deprecatio ad Hadrianum, un valore che si collocherebbe molto in basso nella scala dei poeti esametrici latini, fino a un massimo di 3.57, nel panegirico per Mallio - un discorso analogo vale per il coefficiente di variazione: passiamo da un minimo di 0.1539, sempre per la Deprecatio ad Hadrianum, a uno di 0.4378 per YHystrix. 43
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Su questo coefficiente, sul suo significato e sulle modalità di calcolo vd. per esempio Muller (sopra n. 6) 66. Si tenga presente che i dati di Duckworth non tengono conto dei versi spondaici. Questa omissione, che ha effetti in genere trascurabili, data la scarsa frequenza di questi versi, può invece cambiare in qualche misura il quadro per Catullo, in considerazione dell'alta proporzione dei versi spondaici contenuti nel carme 64: nel nostro caso il coefficiente di variazione scenderebbe a 0.4867, pur mantenendosi in prima posizione; scenderebbe anche (a 3.43) il rapporto tra realizzazioni dattiliche in prima e quarta sede. Sull'ampiezza dello scarto tra prima e quarta sede in Claudiano ha attirato l'attenzione (sopra n. 2 [1]) 453. Sulla costruzione del verso di Claudiano si vedano anche le osservazioni che questo studioso ha esposto in Quelques variations quantitatives dans l'hexamètre latin, in: Méthodes quantitatives et informatiques dans l'étude de textes (En hommage à Charles Muller), Genève-Paris 1986, 3 6 2 371.
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Dunque, la Deprecatio si distingue subito per il tipo di realizzazione dello schema metrico: mentre in generale Claudiano tende a costruire i suoi esametri in modo che le realizzazioni dattiliche siano proporzionalmente molto maggiori in apertura che in quarta sede, la Deprecatio si sottrae a questa tendenza. Altri punti possono rivelarsi interessanti. Il ritmo si presenta singolarmente spezzato: in 58 versi abbiamo 48 pause sintattiche forti, in media 82.76 ogni 100 versi; per Claudiano in generale me ne risultano 52.96.46 Lo scarto in sé sarebbe probabilmente significativo; bisogna osservare però un forte squilibrio tra pause interne e finali: le prime sono 13, le seconde 35. Tredici pause interne rappresentano una frequenza un poco al di sotto della media di Claudiano, anche se in misura probabilmente non significativa (22.41% contro 25.56%; possiamo notare che di queste 13 pause interne47 quattro sono concentrate nei cinque versi iniziali). Le pause finali sono invece molto più numerose dell'attesa: 35, per il 60.34%, contro il 27.46% della media generale: in proporzione dovremmo averne meno di 16 (15.93) Le probabilità che uno scarto del genere si presenti casualmente sono ovviamente infinitesimali. Nella Deprecatio, anche in assenza di pausa sintattica forte, si nota una decisa ricerca della coincidenza tra fine di verso e fine di colon sintattico. Ho contato undici enjambements veri e propri in tutto il poemetto: non è prudente, per molte ragioni, dare cifre precise a proposito di questo fenomeno, ma siamo senz'altro molto al di sotto della normalità per Claudiano: secondo i risultati di una prima classificazione, che do qui a titolo puramente indicativo, gli enjambements negli esametri di Claudiano superano decisamente il 40%, mentre gli 11 su 57 della Deprecatio non raggiungono il 20%. Con tutte le riserve appena esposte, si tratta di una differenza fortemente significativa.
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Vd. a questo proposito i dati presentati nel mio studio citato sopra (n. 7). Una si trova nel v. 20, di difficile interpretazione; la proposta di correzione di Goodyear, citata con favore da Hall (ed. 1985) ad loc. (conditor hie patriae sic hostibus ipse pepercit) la eliminerebbe - non credo convincente la recente proposta di M.L. Ricci (Claudii Claudiani Carmina Minora: Introd., trad, e comm., Bari 2001) ad loc. di riferire conditor a Poro: difficilmente un re sconfitto, rimasto sul trono per la generosità del vincitore, potrà essere considerato 'restauratore' della patria; mi sembra quindi discutibile il confronto con Eutr. 1. 20. 3, dove conditor, riferito a Camillo, varrà 'fondatore', piuttosto che 'restauratore' di Roma
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Ancora, nella nostra veloce analisi della tabella 4 abbiamo visto come Claudiano tenda a limitare le realizzazioni dattiliche della quarta sede. La Deprecado anche qui va in controtendenza: la quarta sede (tab. 4) presenta 24 realizzazioni dattiliche su 58, per il 41.38%, contro una media generale di Claudiano del 22.03%. Questa tendenza è sottolineata dalla frequenza delle fini di parola dattilica che si collocano in quarta sede: Claudiano ha una fine di parola di questo tipo in quarta sede 7.02 volte ogni 100 versi. La Deprecatio con i suoi 58 versi in proporzione dovrebbe averne un poco più di 4. Ne ha invece 11, con uno scarto di nuovo significativo (p < 0.005). Le semplici ripetizioni dello stesso schema metrico in due versi successivi non sono necessariamente degne di nota; ma alla cerniera, diciamo così, tra la sezione degli exempla e la sezione che la segue (vv. 22 s.), troviamo un fenomeno molto raro di parallelismo totale, esteso non solo allo schema metrico (DSDS), ma anche alla collocazione delle fini di parola:48 Laesimus, insultet iugulo pascatque furorem. Gratia defluxit, sequitur feralis egestas.
La tipologia di métrique verbale che abbiamo qui (primo piede realizzato da parola dattilica, semiquinaria, semisettenaria, clausola conde sepulcro) è presente solo tre volte nel poemetto (5.17%): se si richiedesse la semplice ripetizione in due versi consecutivi di questo schema, le probabilità di ottenerla sarebbero già solo 2.7 su mille.49 L'effetto è rafforzato dalla coppia di versi che segue (24 s.): Desolata domus, caris spoliamur amicis: hunc tormenta necant, hic undique truditur exul.
Il ritmo viene invertito rispetto alla coppia precedente, con DSDS che viene sostituito dallo schema opposto, SDSD (ma sempre con un'alternanza tra dattili e spondei che è in genere fortemente ricercata da Claudiano);50 il parallelismo non è preciso come nel caso precedente: si ha coincidenza di fine di parola solo nel secondo e nel terzo piede. Vale però 48 49 50
Abbiamo già incontrato questo fenomeno nel De raptu, vd. sopra p. 119. 0.0517 2 = 0.0027. Cfr. tab. 5: DSDS e SDSD sono, con SDSS, gli schemi in cui lo scarto positivo tra frequenze attese e frequenze osservate è più alto. Subito dopo vengono DSSD e SSDS: in tutti questi casi, la possibilità che gli scarti registrati possano essere ascritti a una oscillazione casuale è statisticamente irrilevante. Su questa tendenza dell'esametro di Claudiano cfr. Evrard (sopra n. 2 [1]) 454; (sopra n. 2 [2]) 197.
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la pena di notare la successione di due fini di parola trocaiche in seconda sede (6 casi su 58 versi, per il 10.34%: le probabilità di una ripetizione in due versi successivi sono dell'uno per cento circa). Ancora due parole sulla chiusa del poemetto: abbiamo una sequenza di otto versi con dattilo iniziale, di nuovo con una ricerca evidente del parallelismo, che questa volta però non è completo. Entrando nei particolari: dopo il verso introduttivo di questa sezione finale (v. 50), abbiamo una sequenza di cinque versi (51-55) marcata dalla coincidenza tra fine di verso e fine di colon sintattico che caratterizza la Deprecatio. Proseguendo, per sei volte consecutive - si aggiunge il v. 56 - il dattilo iniziale è realizzato da una parola dattilica (14 esempi su 58 versi, per il 24.14%: 2 probabilità su 10000 di averne 6 in sequenza);51 per due volte viene ripetuto in anafora eripe, per i due versi seguenti abbiamo scilicet, gli ultimi due sono aperti da due forme verbali in parallelo legate anche da omeoteleuto (inruat / audiat). In tre versi (51, 53, 54) abbiamo fine di parola dopo il quarto dattilo. Gli ultimi due versi iniziano entrambi con una parola trocaica (sei esempi in tutto il poemetto, per il 10.34% e 1 probabilità circa su 100 di ripetizione in due versi successivi); importa di più notare come in questa coppia di versi le fini di parola si collochino di nuovo nelle stesse posizioni del verso (primo trocheo, semiternaria, semisettenaria, quarto spondeo, clausola condere gentem). Il parallelismo non è completo solo in terza sede, con la sostituzione di uno spondeo con un dattilo e la collocazione di una sinalefe alla semiquinaria nel v. 57 - l'unica altra sinalefe della Deprecatio si incontra nel primo verso, in un incipit (usque adeone) quasi formulare. Claudiano chiude dunque insistendo sul parallelismo che in un certo senso rappresenta il motivo conduttore della Deprecatio - dalla forma più semplice, che consiste nel semplice susseguirsi di versi coincidenti con un colon sintattico, alla più complessa, rappresentata dai vv. 23 e 24 - ma evitando il tour de force, che potrebbe anche dare una impressione di meccanicità. In questo caso, per riassumere, il poemetto si impone all'attenzione del lettore grazie alle particolarità della métrique verbale e delle realizzazioni dello schema metrico.
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2. Tentare un'analisi del Nilus è senza dubbio imprudente, date le incertezze sul finale (perduto nelle vicende della tradizione o mai scritto da Claudiano?),52 incertezze che ovviamente non possono non influenzare l'analisi. Tuttavia questo poemetto presenta un aspetto così singolare dal punto di vista metrico che è difficile sfuggire alla tentazione di esaminarlo brevemente. Il primo elemento che si presenta all'analisi è la frequenza con cui gli schemi metrici si ripetono: abbiamo tre sequenze di tre versi del tipo DSDS (2-4; 6-8; 53 14-16) e una del tipo SDSS (22-24): in totale l'attesa statistica di una ripetizione in tre versi successivi dello stesso schema metrico nei 42 versi del Nilus sarebbe un poco superiore a 1.54 Una particolarità quasi unica si riscontra nella realizzazione dello schema: le realizzazioni dattiliche della prima sede sono inferiori a quelle della terza;55 in prima sede i dattili sono 22 su 42, con una percentuale appena superiore al 50%, la percentuale in assoluto più bassa in tutto Claudiano, che presenta una media in generale del 63.49% - siamo dunque in presenza di un record per Claudiano, anche se lo scarto in sé non darebbe in assoluto garanzie di significatività. Inversamente la terza sede del Nilus presenta in assoluto la percentuale più alta di realizzazioni dattiliche: 27 su 42, per il 64.29%, contro il 47.22% della media di Claudiano - qui lo scarto è probabilmente significativo. Le pause sintattiche forti sono relativamente poche: 16 su 42, per il 38.10% (con una lunga sequenza senza pause che si estende dalla semiternaria del v. 6 alla semiquinaria del 13). Mentre però le pause in chiusura di verso presentano una frequenza normale, solo leggermente infe-
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Per la seconda possibilità vd. Hall (ed. 1985) ad loc. Si noti come le due sequenze si ripetano qui con l'intervallo di un verso. La probabilità che un dato schema si presenti tre volte di seguito è data ovviamente dal cubo della probabilità dello schema stesso. Così, per esempio lo schema DSDS è rappresentato 12 volte su 42 versi, per il 28.57%; data una terna di versi, la probabilità che tutti e tre lo presentino equivale al 2.33%: sulle 40 terne presentate dal Nilus (vv. 1-3, vv. 2—4 ecc.), l'attesa statistica è rappresentata allora dal 2.33% di 40, cioè 0.93. Per calcolare l'attesa di una sequenza, non specificata, di tre versi uguali si sommano le attese per ciascuno dei sedici schemi - con l'esclusione, ovviamente, degli schemi rappresentati meno di tre volte. Nel caso del Nilus l'attesa è di 1.13. Lo scarto corrisponde a una probabilità del 3% circa. Lo stesso fenomeno si riscontra nelle Gigantomachia, dove lo scarto a favore della terza sede è meno netto.
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riore alla media (11 su 42 versi per il 26.19%, contro una media del 27.46%, con uno scarto non rilevante), le pause interne sono solo 5, l'I 1.90%: la frequenza media è più che doppia (il 25.56%); in proporzione dovremmo averne 10.73. Ancora: due versi (35 e 39) presentano l'incisione del terzo trocheo senza semisettenaria:56 se ho ben visto, gli esempi sono sette in tutto Claudiano. Ora, i dati che abbiamo presentato potrebbero anche essere interpretati come una prova, diciamo così, negativa di incompiutezza: Claudiano non avrebbe avuto agio di completare l'elaborazione. Tuttavia abbiamo visto come la Deprecatio, certamente molto curata, si stacchi nettamente, da diversi punti di vista, dalla tecnica delle altre opere; e di nuovo osserveremo qualcosa del genere a proposito delYHystrix. Ancora, non mi sembra probabile che variazioni così forti possano essere giustificate con un deficit di elaborazione; se a rigore questo può essere possibile per aspetti marginali - come potrebbe essere il caso delle incisioni dei vv. 35 e 39 lo è molto meno nel caso dell'articolazione ritmica: qui eliminare quanto distingue il poemetto sarebbe possibile solo nel caso di una riscrittura totale. Può darsi che il Nilus sia incompiuto; ma se lo è, la sua specificità non mi sembra dovuta alla mancanza di una revisione. 3. Chiuderei questa analisi - che, ripeto, deve considerarsi solo esemplificativa - con l'esame dell'Hystrix. Tra le opere di Claudiano, VHystrix è quella che ha la più alta frequenza di realizzazioni dattiliche della prima sede (tab. 4a): 39 realizzazioni su 48 versi rappresentano l'81.25% contro una media del 63.48%, con uno scarto che ha meno di una probabilità su 100 di verificarsi per caso e non è facile raggiungere un livello di significatività così alto in presenza di ricorrenze ridotte. Nella seconda sede il rapporto è invertito: YHystrix questa volta, tra le opere di Claudiano, si colloca al penultimo posto in graduatoria, dopo il Magnes (19 dattili su 48 versi, per il 39.58%).57 Tuttavia, se gli spondei sono predominanti, lo sono grazie soprattutto alla concentrazione di 19 ricorrenze negli ultimi 22 versi. In terza sede, la frequenza di spondei è ancora in qualche misura più alta della media (27 su 48 versi, per il 56.25%, contro il 52.78%), ma ciò di nuovo è dovuto in larga misura alla concentrazione di 11 spondei su 13 56 57
Non considero la possibilità di collocare l'incisione prima del -que enclitico. In questo caso lo scarto non dà però garanzie di significatività.
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Lucio Ceccarelli
versi (13-25). Abbiamo già visto come il coefficiente di variazione dell'Hystrix sia il più alto tra le opere di Claudiano. Queste particolarità potrebbero essere conseguenza, almeno per quanto riguarda la seconda sede, di un arrangiamento degli schemi metrici che, se non proprio virtuosistico, appare senz'altro ricercato. Da questo punto di vista VHystrix è caratterizzato dalla collocazione di quattro coppie di versi dallo schema metrico uguale in uno spazio di 12 versi (2839). In tutto Y Hystrix le coppie sono cinque: in sé non si tratta di un numero particolarmente alto - è un poco inferiore all'attesa statistica, che corrisponderebbe a un poco più di sei coppie -; 58 quello che è probabilmente degno di nota è la concentrazione di quattro coppie in uno spazio così ristretto. Ma diamo un'occhiata più da vicino a questa sequenza: Tantus in angusto strepitus fiirit. Additur armis calliditas parcusque sui tumor iraque numquam prodiga telorum, caute contenta minari nec nisi servandae iactus inpendere vitae. Error abest: certum sollertia destinât ictum nil spatio fallente modum, servatque tenorem mota cutis doctique regit conamina nisus. Quid labor humanus tantum ratione sagaci proficit? Eripiunt trucibus Gortynia capris cornua; subiectis eadem lentescere cogunt ignibus; intendunt taurino viscere ñervos; instruitur pinnis ferroque armatur harundo.
30
35
I primi due versi (28 s.), isolati dai precedenti da una rilevata pausa sintattica, presentano lo schema DSDD: possiamo notare anche la presenza in entrambi di una parola pirrichia in quarta sede - 6 casi sui 48 versi del poemetto; le probabilità di averne due in fila sono di 1.5 circa su 100. Molto più rara è la pausa sintattica forte che troviamo dopo la parola pirrichia del v. 28: ne abbiamo 21 esempi in tutto Claudiano. La coppia successiva, formata dai vv. 30 e 31, non solo ha lo stesso schema metrico (DSSS), ma presenta una costruzione simile dal punto di vista della métrique verbale: fine di parola dopo il primo dattilo, semiquinaria e semisettenaria. Una nuova pausa sintattica in chiusura isola questa coppia dai successivi quattro versi. In questi ultimi troviamo una disposizione chiastica: al centro una coppia di schema DSDS, con incisione del terzo trocheo, semiternaria e semisettenaria, ai due estremi DSSD. 58
Per i modi di calcolo vd. sopra n. 54 - tenendo presente ovviamente che nel caso di cui ci stiamo occupando si tratta di coppie di versi e non di terne.
129
Sull 'esametro di Claudiano
L'ultima coppia della serie (38 e 39) è di nuovo di schema DSSS. Il primo di questi due versi è contemporanemente legato al verso che lo precede, il 37, da un rilevato enjambement, che si chiude con una parola dattilica seguita da una pausa sintattica forte (è il terzo enjambement di questo tipo in sequenza). Il parallelismo tra il v. 37 e il 38 è completato dal ripetersi della semiquinaria e della clausola del tipo condere gentem. L'unica differenza è rappresentata dalla realizzazione del secondo piede: dattilo nel primo, spondeo nel secondo e dalla fine di parola in quarta sede: semisettenaria nel v. 37, dopo il quarto spondeo nel 38. Il v. 39 che, come abbiamo visto, è metricamente legato al precedente dalla ripetizione dello schema, ne è sintatticamente isolato: in questa sezione entrano in contrasto metro e sintassi. La chiusa sembra anch'essa presentare un gioco voluto: Quod si omnis nostrae paulatim industria vitae fluxit ab exemplis, quidquid procul adpetit hostem, hinc reor inventum, moretti hinc traxisse Cydonas bellandi Parthosque retro didicisse ferire prima sagittiferae pecudis documenta secutos.
45
Il v. 44 si stacca dagli altri prima per la realizzazione spondaica delle prime quattro sedi - realizzazione evitata da Claudiano, come abbiamo già visto - e poi per le due sinalefi, una delle quali di monosillabo (a meno che non si voglia considerare quodsi come una parola unica, con Birt);59 è un caso quasi unico in Claudiano.60 Possiamo aggiungere che le sinalefi sembrano caratterizzare l'ultima parte del carme: sei nello spazio tra i versi 3 9 ^ 6 , nessuna nei primi 38 versi. L'ultimo verso, che rappresenta una variante del verso aureo, è - in opposizione speculare al primo della sequenza - olodattilico: realizzazione evitata anch'essa da Claudiano (v. tab. 5). La prima parte si presenta meno elaborata. Tuttavia in apertura abbiamo un gioco chiastico del tipo notato ai vv. 32-35: una coppia di versi (2 e 3) di schema uguale (DDSS) incorniciata tra due versi anch'essi di schema uguale (1 e 4). Si noti comunque ai vv. 13 s. (alba subit radix alternantesque colorum / tincta vices spatiis internigrantibus exit) la successione di due parole pesanti in due versi in sequenza, la prima di nove, la seconda di dieci more. 59 60
Così anche Jeep (Claudii Claudiani carmina, vol. I, Lipsiae 1876) LXVI. A Ruf. 2. 124 abbiamo iam in sinalefe con la parola successiva - inutile, direi, la proposta di Jeep (sopra n. 59) LXVI: non amplius.
130
Lucio Ceccarelli
Nel complesso Claudiano, alle prese con una tema senz'altro, diciamo così, tenue, risolve il problema di conferire interesse al carme, oltre che con l'elaborazione retorica, con una costruzione metricamente ricercata. In conclusione, bisognerà sottolineare ancora una volta come i risultati ottenuti richiedano di essere confermati da un'analisi sistematica; penso tuttavia che giustifichino alcune conclusioni. La combinazione di tratti non frequenti dal punto di vista della realizzazione dello schema, del ricorso alla sinalefe, della métrique verbale, del rapporto tra ritmo sintattico e ritmo metrico può avere la funzione di caratterizzare determinati passi o - nel caso di poemetti di minor respiro - conferire un carattere peculiare a un'opera nel suo complesso. Possiamo pensare che per i contemporanei fosse relativamente facile cogliere queste particolarità; se le analisi che ho presentato hanno qualche validità, per loro la metrica di Claudiano era molto più ricca di sfumature di quanto possa apparire a noi. Resta il problema di una possibile relazione iconica tra significante metrico e significato. Sarà bene tenere presenti alcuni interventi recenti che la riconoscono in qualche passo;61 non mi sembra tuttavia che questa relazione sia sempre agevolmente riconoscibile. Per esempio, ritornando al secondo passo del De raptu che abbiamo preso in esame, per la concentrazione di parole pesanti mi riesce difficile trovare una ragione che non sia quella di conferire al passo una fisionomia che contribuisca a distaccarlo dal suo contesto; e lo stesso discorso farei per le incisioni del terzo trocheo nel passo dell'/« Rufìnum. La mia impressione - e sottolineo che si tratta di una impressione - è che per Claudiano gli scarti rispetto alla norma metrica costituiscano soprattutto, anche se non esclusivamente, una richiesta di attenzione al lettore - di decifrazione immediata, ripeto, per il contemporaneo, molto meno per noi. Ma se questo è vero il discorso sulla metrica di Claudiano potrebbe meritare di essere ripreso e approfondito.
61
Sulla relazione tra ritmo e contenuto vd. Ahlschweig (sopra n. 3) soprattutto 299 ss.; alle considerazioni esposte in queste pagine possono aggiungersi diverse notazioni sparse nella sezione del suo studio dedicata all'analisi di singoli passi del De raptu (vd. in particolare 179 s., 196, 248, 255, 277) - non tutte egualmente convincenti. Si veda comunque Evrard (sopra n. 2 [2]) 198 s.
131
Sull 'esametro di Claudiano
Tabelle Tab. 1. Sinalefi negli esametri katà stichon di Claudiano Sinalefi Pros. Ill Hystrix
Versi
% Sin.
Fe
57
448
12.72
26.19
6
48
12.50
2.81
Get.
61
646
9.44
37.76
Ruf. II
45
526
8.56
30.74
Eutr. I
39
513
7.60
29.98
Pan. Hon. VI
48
660
7.27
38.58
Stil. II
34
476
7.14
27.82
Stil. III
25
369
6.78
21.57
Ruf. I
26
387
6.72
22.62
Pan. Mall.
21
338
6.21
19.76
Pan. Hon. III
11
211
5.21
12.33
Eutr. II
31
601
5.16
35.13
Stil. I
18
385
4.68
22.50
Laus Ser.
11
237
4.64
13.85
Pros. II
16
370
4.32
21.63
6
145
4.14
8.48 7.42
Epith. Pali. Gigant.
5
127
3.94
Altre
4
106
3.77
6.20
Hadr.
2
58
3.45
3.39
Pan. Olyb.
9
279
3.23
16.31
Gild.
17
526
3.23
30.74
Pan. Hon. IV
18
656
2.74
38.34
Phoen.
2
110
1.82
6.43
Epith. Hon.
6
341
1.76
19.93
Pros. I
5
286
1.75
16.72
Nilus
0
42
0.00
2.45
Magnes
0
57
0.00
3.33
523
8948
5.84
523.00
TOT
Lucio Ceccarelli
132
Tab. 2. Dattili e spondei nell'esametro katà stichon latino D
S
TOT
%D
1732
1300
3032
57.12
Ovid. Met.
26056
21676
47732
54.59
Val. Flac.
11995
10345
22340
53.69
Stat. Ach.
2295
2193
4488
51.14
Calp. Sic.
Stat. Silv.
6691
6573
13264
50.44
Stat. Theb.
19513
19299
38812
50.28
3751
3713
7464
50.25
873
867
1740
50.17
Prud. Psyc. Ham. Colum. Auson. Mos.
958
962
1920
49.90
1618
1682
3300
49.03
794
838
1632
48.65
Avien. Arai.
3589
3803
7392
48.55
¡lias Latina
1942
2274
4216
46.06
Verg. Ecl. Culex
590
710
1300
45.38
16213
19535
35748
45.35
Persius
1159
1437
2596
44.65
Paol. Pel. Euch.
1088
1356
2444
44.52
12979
16361
29340
44.24
3477
4391
7868
44.19
Nemes. Cyneg. Claudian.
Lucret. Hör. Ep. - Ars Verg. Georg.
3841
4887
8728
44.01
Lucan.
14084
18000
32084
43.90
Iu venal.
6642
8498
15140
43.87
Petron.
507
649
1156
43.86
Ciris Verg. Aeri Gratt.
910
1170
2080
43.75
17078
22142
39220
43.54
938
1218
2156
43.51
Germanie. Arai
1129
1579
2708
41.69
Manil.
7054
9658
16712
42.21
Aetna
1071
1473
2544
42.10
Hor. Sat.
3554
4898
8452
42.05
659
957
1616
40.78
19426
29362
48788
39.82
948
1472
2420
39.17
Ennius Sii. Ital. Lucil.
— Sull'esametro di Claudiano
133
(Tab. 2. Dattili e spondei nell'esametro katà stichon latino) Cie. Arat.
681
1235
1916
35.54
Catull. 64
521
987
1508
34.55
196356
227500
423856
46.33
TOT
Tab. 2a. Realizzazioni della prima sede nell'esametro latino I sede S
4663
922
5585
83.49
Ovid. Met.
9740
2193
11933
81.62
332
103
435
76.32
Colum.
TOT
%D
D Val. Flacc.
Calp. Sic.
570
188
758
75.20
Stat. Theb.
7002
2701
9703
72.16
Lucret.
5209
2126
7335
71.02
Stat. Silv.
2340
976
3316
70.57
Persius
449
200
649
69.18
Stat. Achill.
771
351
1122
68.72
Culex
278
130
408
68.14
Ciris
350
170
520
67.31
1217
631
1848
65.85
540
285
825
65.45
Avien. Arat. Verg. Ecl. Catull. 64
243
134
377
64.46
Claudian.
5674
3263
8937
63.49
Prud. Psyc. Ham.
1182
684
1866
63.34
Verg. Georg.
1379
803
2182
63.20
Lucan.
5062
2959
8021
63.11
662
392
1054
62.81
2587
1591
4178
61.92
293
187
480
61.04
Verg. Aen
5909
3896
9805
60.27
Iuvenal.
Ilias Latina Manil. Auson. Mos.
2223
1562
3785
58.73
Nemesian. Cyneg.
189
136
325
58.15
Germanie. Arat.
392
285
677
57.90
Paol. Pel. Euch.
349
262
611
57.12
Aetna
360
276
636
56.60
Gratt.
301
238
539
55.84
Lucio
134
Ceccarelli
(Tab. 2a. Realizzazioni della prima sede nell'esametro latino) 159
130
289
55.02
Hor. Sat.
1161
952
2113
54.95
Hor. Ep. - Ars
1076
891
1967
54.70
241
238
479
50.31
6032
6165
12197
49.45
267
338
605
44.13
Petron.
Cie. Arai. Sii. Ital. Lucil.
177
227
404
43.81
69378
36586
105964
65.47
Ennius TOT
Tab. 2b. Realizzazioni della seconda sede dell'esametro latino D Calp. Sic. Culex
S
424
334
TOT
% D
758
55.94
228
180
408
55.88
1034
832
1866
55.41
Paol. Pel. Euch.
323
288
611
52.86
Verg. Ecl.
429
396
825
52.00
Ovid. Met.
Prud. Psyc. Ham.
6156
5777
11933
51.59
Colum.
224
211
435
51.49
llias Latina
537
517
1054
50.95
Petron.
143
146
289
49.48
Claudian.
4350
4587
8937
48.67
Auson. Mos.
233
247
480
48.54
Lucil.
292
313
605
48.26
Gratt.
260
279
539
48.24
Ciris Lucret. Nemes. Cyneg.
249
271
520
47.88
3502
3833
7335
47.74
155
170
325
47.69
1988
2190
4178
47.58
Stat. Achill.
531
591
1122
47.33
Persius
307
342
649
47.30
Avien. Arat.
870
978
1848
47.08
M anil.
Cie. Arat.
225
254
479
46.97
Verg. Aen
4582
5223
9805
46.73
Stat. Silv.
1542
1774
3316
46.50
Iu venal.
1759
2026
3785
46.47
Sull'esametro di Claudiano
135
(Tab. 2b. Realizzazioni della seconda sede dell'esametro latino) Hor. Ep. - Ars Stat. Theb.
914
1053
1967
46.47
4465
5238
9703
46.02
Germanie. Arai.
310
367
677
45.79
Verg. Georg.
994
1188
2182
45.55
Val. Flacc.
2496
3089
5585
44.69
Lucan.
3548
4473
8021
44.23
Aetna
281
355
636
44.18
Hor. Sat.
933
1180
2113
44.16
Ennius
177
227
404
43.81
5336
6861
12197
43.75
139
238
377
36.87
49936
56028
105964
47.13
Sii. Ital. Catull. 64 TOT
Tab. 2c. Realizzazioni della terza sede dell'esametro latino D
S
TOT
%D
Stat. Ach.
612
510
1122
54.55
Val. Flacc.
2885
2700
5585
51.66
Stat. Silv.
1694
1622
3316
51.09
Stat. Theb.
4893
4810
9703
50.43
Calp. Sic.
372
386
758
49.08
Prud. Psyc. Ham. Claudian.
884
982
1866
47.37
4220
4717
8937
47.22
Nemes. Cyneg.
152
173
325
46.77
Auson. Mos.
215
265
480
44.79
Lucan.
3550
4471
8021
44.26
Gratt.
226
313
539
41.93
Ovid. Met.
4877
7056
11933
40.87
Verg. Ecl.
332
493
825
40.24
Aetna
255
381
636
40.09
Verg. Aen
3918
5887
9805
39.96
Hor. Ep. - Ars
781
1186
1967
39.71
Avien. Arat.
723
1125
1848
39.12
Ennius
158
246
404
39.11
Colum.
170
265
435
39.08
Verg. Georg.
849
1333
2182
38.91
136
Lucio
Ceccarelli
(Tab. 2d. Realizzazioni della terza sede dell'esametro latino) Sii. Ital.
4721
7476
12197
38.71
Iu venal.
1451
2334
3785
38.34
Culex
156
252
408
38.24
Hor. Sat.
803
1310
2113
38.00
Lucil.
229
376
605
37.85
Ilias Latina
395
659
1054
37.48
1532
2646
4178
36.67
184
336
520
35.38
Paol. Pel. Euch.
213
398
611
34.86
Germanic. Arat.
231
446
677
34.12
Persius
217
432
649
33.44
Lucret.
2437
4898
7335
33.22
Petron.
94
195
289
32.53
Manil. Ciris
Cie. Arat.
133
346
479
27.77
Catull. 64
91
286
377
24.14
44653
61311
105964
42.14
TOT
Tab. 2d. Realizzazioni della quarta sede dell'esametro latino D Calp. Sic. Auson. Mos.
S
366
392
TOT
%D
758
48.28
217
263
480
45.21
5283
6650
11933
44.27
Avien. Arat.
779
1069
1848
42.15
Verg. Ecl.
317
508
825
38.42
Petron.
111
178
289
38.41
Ennius
147
257
404
36.39
Hor. Ep. - Ars
706
1261
1967
35.89
Ovid. Met.
Val. Flacc.
1951
3634
5585
34.93
Prud. Psyc. Ham.
651
1215
1866
34.89
Stat. Ach.
381
741
1122
33.96
Colum.
147
288
435
33.79
1115
2201
3316
33.62
203
408
611
33.22
Stat. Silv. Paol. Pel. Euch. Ilias Latina
348
706
1054
33.02
Stat. Theb.
3153
6550
9703
32.50
Sull'esametro
di
137
Claudiano
(Tab. 2d. Realizzazioni della quarta sede dell'esametro latino) 132
276
Iuvenal.
1209
Hor. Sat.
657
Germanie. Arat. Nemes. Cyneg.
Culex
408
32.35
2576
3785
31.94
1456
2113
31.09
196
481
677
28.95
94
231
325
28.92
Persius
186
463
649
28.66
Verg. Georg.
619
1563
2182
28.37
Gratt.
151
388
539
28.01
Aetna
175
461
636
27.52
3337
8860
12197
27.36
Sii. Ital. Verg. Aeri
2669
7136
9805
27.22
Lucil.
160
445
605
26.45
Lucret.
1831
5504
7335
24.96
127
393
520
24.42
Ciris Lucan.
1924
6097
8021
23.99
Manil.
947
3231
4178
22.67
1969 82
6968
8937
397
479
22.03 17.12
48
329
377
12.73
32388
73576
105964
30.57
Claudian. Cie. Arat. Catull. 64 TOT
Tab. 3. Realizzazioni dattiliche delle varie sedi nell'esametro latino I
II
III
IV
I/IV
CV
Catull. 64
243
139
91
48
5.06
0.5575
Cie. Arat.
241
225
133
82
2.94
0.3849
Claudian.
5674
4350
4220
1969
2.88
0.3284
Lucret.
5209
3502
2437
1831
2.84
0.3951
Ciris Manil.
350
249
184
127
2.76
0.3642
2587
1988
1532
947
2.73
0.3413
138
Lucio
Ceccarelli
(Tab. 3. Realizzazioni dattiliche delle varie sedi nell'esametro latino) Lucan.
5062
3548
3550
1924
2.63
0.3152
Persius
449
307
217
186
2.41
0.3524
4663
2496
2885
1951
2.39
0.3390
332
224
170
147
2.26
0.3270
Val. Flacc. Colum. Verg. Georg.
1379
994
849
619
2.23
0.2877
Stat. Theb.
7002
4465
4893
3153
2.22
0.2836
Verg. Aen
5909
4582
3918
2669
2.21
0.2739
278
228
156
132
2.11
0.2918
2340
1542
1694
1115
2.10
0.2629
Aetna
360
281
255
175
2.06
0.2467
Stat. Ach.
771
531
612
381
2.02
0.2455
Culex Stat. Silv.
Nemes. Cyneg.
189
155
152
94
2.01
0.2314
Germanie. Arat.
392
310
231
196
2.00
0.2680
Gratt.
301
260
226
151
1.99
0.2347
¡lias Latina
662
537
395
348
1.90
0.2542
Ovid. Met.
9740
6156
4877
5283
1.84
0.2946
Iuvenal.
2223
1759
1451
1209
1.84
0.2281
Prud. Psyc. Ham.
1182
1034
884
651
1.82
0.2093
Sil. Ital.
6032
5336
4721
3337
1.81
0.2043
Hor. Sat.
1161
933
803
657
1.77
0.2084
349
323
213
203
1.72
0.2381
Verg. Ecl.
540
429
332
317
1.70
0.2207
Lucil.
267
292
229
160
1.67
0.2101
1217
870
723
779
1.56
0.2139
570
424
372
366
1.56
0.1900
Paol. Pel. Euch.
Avien. Arat. Calp. Sic. Hor.
1076
914
781
706
1.52
0.1619
Petron.
159
143
94
111
1.43
0.2021
Auson. Mos.
293
233
215
217
1.35
0.1322
Ennius TOT
Ep-Ars
177
177
158
147
1.20
0.0780
69379
49936
44653
32388
2.14
0.2716
I / IV = Rapporto tra le realizzazioni dattiliche in prima e in quarta sede CV = Coefficiente di variazione
139
—- Sull 'esametro di Claudiano
Tab. 4. Distribuzione delle realizzazioni dattiliche in Claudiano I
II
III
IV
I/IV
CV
Pan. Mail.
225
176
143
63
3.57
0.3886
Gild.
328
254
242
97
3.38
0.3635
Stil. II
317
222
212
96
3.30
0.3702
Pros. II
245
180
161
75
3.27
0.3674
Hystrix
39
19
21
12
3.25
0.4378
Eutr. I
333
245
245
104
3.19
0.3540
Pros. I
182
144
138
57
3.20
0.3496
Pan. Hon. Ill
128
111
109
40
3.20
0.3462
Pros. Ill
292
224
203
92
3.17
0.3547
Eutr. II
415
292
257
133
3.12
0.3663
Ruf. I
236
173
185
76
3.11
0.3456
Epit. Pall.
92
73
62
30
3.07
0.3502
Pan. Hon. IV
416
310
318
141
2.95
0.3338
Epith. Hon.
217
161
167
74
2.93
0.3324
Altre
67
45
50
23
2.91
0.3396
Stil. I
218
198
169
76
2.87
0.3292
68
54
57
24
2.83
0.3212
Phoenix Laus Ser.
167
122
124
60
2.78
0.3225
Ruf. II
317
264
257
121
2.62
0.3019
Pan. Olyb.
185
143
120
71
2.61
0.3172
Stil. III
220
205
158
85
2.59
0.3148
Get.
407
304
319
159
2.56
0.2994
42
22
23
17
2.47
0.3659
Magnes Gigant. Pan. Hon. VI
71
57
75
31
2.29
0.2945
393
307
353
181
2.17
0.2582
Nilus
22
19
27
11
2.00
0.2939
Depr. Hadr.
35
30
25
24
1.46
0.1539
5677
4354
4220
1973
2.88
0.3281
TOT
140
Lucio
Ceccarelli
Tab. 4a. Distribuzione delle realizzazioni dattiliche in Claudiano (%) I
II
Pan. Mail.
66.96
52.38
III 42.56
IV 18.75
Gild.
62.36
48.29
46.01
18.44
Stil. II
66.60
46.64
44.54
20.17
Pros. II
66.22
48.65
43.51
20.27
Hystrix
81.25
39.58
43.75
25.00
Eutr. I
64.91
47.76
47.76
20.27
Pros. I
63.86
50.53
48.42
20.00
Pan. Hon. Ill
60.66
52.61
51.66
18.96
Pros. Ill
65.18
50.00
45.31
20.54
Eutr. II
69.05
48.59
42.76
22.13
Ruf. I
60.98
44.70
47.80
19.64
Epit. Pall.
63.45
50.34
42.76
20.69
Pan. Hon. IV
63.41
47.26
48.48
21.49
Epith. Hon.
63.64
47.21
48.97
21.70
Altre
63.81
42.86
47.62
21.90
Stil. I
56.62
51.43
43.90
19.74
Phoenix
61.82
49.09
51.82
21.82
Laus Ser.
70.46
51.48
52.32
25.32
Ruf. II
60.27
50.19
48.86
23.00
Pan. Olyb.
66.79
51.62
43.32
25.63
Stil. III
59.62
55.56
42.82
23.04
Get.
63.00
47.06
49.38
24.61
Magnes
73.68
38.60
40.35
29.82
Gigant.
55.91
44.88
59.06
24.41
Pan. Hon. VI
59.55
46.52
53.48
27.42
Nilus
52.38
45.24
64.29
26.19
Depr. Hadr.
60.34
51.72
43.10
41.38
TOT
63.49
48.70
47.20
22.07
Sull 'esametro di Claudiano
141
Tab. 5. Frequenze osservate e frequenze attese dei singoli schemi nell'esametro di Claudiano Fo
Fe
Fo/Fe
DDDD
96
287.93
DDDS DDSD
546 362
1016.88 322.11
0.33 0.54 1.12
DDSS
1112
DSDD
297
1137.60 303.34
0.98 0.98
DSDS DSSD
1620 481
1071.30 339.35
1.51 1.42
DSSS
1163
1198.48
0.97
SDDD
140
165.55
0.85
SDDS SDSD
582 424
584.66
1.00
SDSS
1092
185.20 654.07
2.29 1.67
SSDD
141
174.41
0.81
SSDS SSSD
798 32
615.94 195.11
1.30 0,16
SSSS TOT
55 8941
689.07 8941
0.08 1.00
FRANCA E L A CONSOLINO
Poetry and politics in Claudian's carmina minora 22 and 50* A certain number of the individuals addressed or spoken of in Claudian's carmina minora are not only magistrates and functionaries engaged in public life but also men of letters. With the exception of the 'political' epigram on Theodore and Hadrian (c.m. 21), the majority of poems to or about public figures have a private character, dealing with literary questions, or offering a balanced combination of friendship and appreciation for the friend's literary accomplishments.1 Yet there are three instances in which, just because of the people involved, the questions at stake are not - or not exclusively - of a poetic nature: the deprecatio ad Hadrianum {c.m. 22), the deprecatio ad Alethium quaestorem (c.m. 23) and in lacobum mag istrum equitum (c.m. 50). The deprecatio ad Hadrianum and deprecatio ad Alethium quaestorem are parallel poems, each of which ironically represents the poet as terrified of the punishment he has earned for having offended a magistrate. The latter deprecatio is an epigram in elegiacs in which Claudian affects to apologize for criticizing the (bad) verses of the quaestor, whose literary pretensions turn out to be justified only by his political influence. Pale with fright, Claudian promises that in the future he will praise everything composed by the magistrate, thus in effect confirming his previous negative judgement. In a paper published recently, Brunella Moroni has brilliantly illustrated the many implications of the epigram and connected them with the possible identity of Alethius.2 What I should like to do in
1
2
I would like to thank Fritz Felgentreu and Stephen Wheeler for inviting me to give a paper at the conference in Berlin; I am grateful to the colleagues who were there for criticism and useful suggestions. Last but not least, thanks to my colleague and friend Jeanne Clegg, whose corrections made my English text acceptable, and to Stephen Wheeler who improved it with his observations. To the first type belong c.m. 3 (ad Aeternalem) and 15 (in podagricum), while c.m. 14 (ad Maximum), 19 (ad Gennadium), 40 (ad Olybrium) and 41 (ad Probinum) can be ascribed to the second type. Brunella Moroni, La Deprecatio in Alethium quaestorem di Claudiano (carm. m. 23), in: Tra IV e V secolo. Studi sulla cultura latina tardoantica, a cura di Isabella
—— Poetry and politics (c.m. 22 and 50)
143
this paper is to examine how literariness and allusions to public life interact in the other two cases, namely the deprecatio ad Hadrianum and the epigram in lacobum? Playing the exile Ovid: the deprecatio
ad
Hadrianum
The deprecatio ad Hadrianum is a poem of 58 hexameters in which Claudian presents himself as ruined and in despair, begging forgiveness for the offence he has given: he apologizes for something that he has written, which is unanimously recognised to be c.m. 21. 4 In the past the poem was thought of as a dramatic witness 5 to either some temporary
3
4
5
Gualandri, Milano 2002, 75-96. Quotations from Claudian are taken from Claudii Claudiani Carmina, ed. J. Β. Hall, Leipzig 1985. Mallius indulget somno noctesque diesque; / insomnis Pharius sacra profana rapit. / omnibus hoc, Italae gentes, exposcite votis, / Mallius ut vigilet, dormiat ut Pharius. The subjects and victims of the epigram are Mallius Theodorus, PPO Illyrici, Italiae et Africae 397-399 who was already in office Jan. 31, 397 (cf. PLRE I, 900-902Flavius Mallius Theodorus 27), and Hadrian, CSL (probably in the West) on Aug. 6, 395 and MO for the West 397-399 (cf. PLRE I, 406, Hadrianus 2). Of the two possible interpretations of Mallius's somnus (either the otium sine dignitate he enjoyed before becoming PPO or the otium he indulged in as a magistrate) suggested by Birt (Claudii Claudiani Carmina, ed. Theodorus Birt, Berolini 1892 [MGH AA X]) XII, I follow the majority of scholars in prefering the second, for the point of the epigram lies in its contrast between the two functionaries: the one, honest but indolent; the other, over-active in his rapacity. The first interpretation was preferred by Birt and has recently been reiterated by M.L. Ricci, I funzionari e il loro sonno (Claud, c.m. 21), Inv. Lue. 12 [1990], 253-263. The epigram turns out to be even sharper if the iunctura sacra profana alludes to the office of comes sacrarum largitionum held by Hadrian, as Alan Cameron has proposed in Claudian. Poetry and Propaganda at the Court of Honorius, Oxford 1970, 394-396. If we suppose that Hadrian, who is witnessed for the first time in the office of MO on July 5, 397, was still CSL at the beginning of 397, the epigram must have been composed in the first months of 397, with Theodorus PPO, and Hadrian CSL. Highly tragic is the situation hypothesized by O. Seeck, Geschichte des Untergangs der antiken Welt V, Stuttgart 21920 (=Darmstadt 1966), 296: "Er selbst richtete aus dem Kerker ein Gedicht an Hadrian, durch das er in zitternder Demut um Verzeihung und Gnade flehte"; Claudian should have written "in der Todesangst" these verses (559), in which he "kläglich um sein Leben bittet" (560). Opinions on Claudian's attitude range from J.H.E. Crees, Claudian as an Historical Authority, Cambridge 1908, 9, who severely judges c.m. 22 and 23 ("some pitiably abject entreaties"), to D. Romano, Claudiano, Palermo 1958, 69 who
144
Franca Eia Consolino
difficulties the young poet may have experienced before coming under Stilicho's protection,6 or to the period of final disgrace, when Claudian was supposed to have fallen victim to Hadrian's desire for revenge.7 Such readings have been discarded since Alan Cameron has masterfully shown from both external and internal evidence that Claudian was not in danger when (in about 397) he wrote the deprecatio, and that "the poem is not to be taken seriously," being nothing more than a rhetorical tour deforce.8
6
7
8
considers our deprecatio "dettata da un sincero dolore, anche se le citazioni mitiche verso la fine [...] sembra che raffreddino il tono patetico del carme." Birt (n. 4) XI f. supposes that around 397 Stilicho was not yet Claudian's patronus, for, according to his reconstruction, "si fuisset, non erat quod tantopere Hadrianum timeret, neque Stilichone nolente Hadrianus cingulum militiamque Claudiano eripere potuisset," and "tarn alienus turn quidem a summi viri familiaritate fuit poeta nec quidquam ab eo sperabat." On Birt's position see also below, nn. 20 and 26. According to Seeck (n. 5) 295 f., it was only in 404, when (so he supposes) Claudian lost Stilicho's protection, that Hadrian could have exercised revenge. After P. Fargues, Claudien. Études sur sa poésie et son temps, Paris 1933, 31-34 proved this groundless, S. Mazzarino, La politica religiosa di Stilicone, RIL 71, 1938, 235-262, p. 249-251 offered a modified version, making of Hadrian, who meanwhile had become PPO, a powerful leader of the Christian party. Mazzarino asserts that "un dramma, per noi oscuro" took place in Claudian's life and claims that his "rovina politica dovette essere clamorosa" (249), but there is no evidence at all in favour of this reconstruction: cf. Cameron (n. 4) 398. Cameron (n. 4) 397—400. As far as I know, Cameron's interpretation has not been contradicted or seriously challenged till now. Only Ricci (η. 4) 253 seems to dissent from him in describing c.m. 22 as "una richiesta di venia da parte del poeta all' irritatissimo funzionario." In her commentary (Claudii Claudiani Carmina minora, ed. M.L. Ricci, Bari 2001) Ricci writes: "Per deprecatio intendiamo un componimento in cui, pur ammettendo la propria colpa e la sua volontarietà, si chiede scusa [...]. Tuttavia Cameron 398 ss., accostandolo a c.m. 23, lo ritiene scherzoso" (90). Yet the title of deprecatio does not prove anything about Claudian's intentions (see below and n. 9), and Ricci produces no argument against Cameron's conclusions. The irony of Claudian's deprecatio however did not pass unnoticed by Claverius (CI. Claudiani poetae in suo genere principis opera [...] cum Annotationibus perpetuis ST. CLAVERII, Parisiis 1602) 238 r : "Non dubium est quin poeta illudat huic Hadriano quamvis Inlustri & magnae dignitatis viro, ac suo civi; Alexandrino scilicet. Fuerat autem prius Mag. Officiorum: dein Praef. Praetorio Consule Theodora, de quibus fatis mordax composuit Epigramma, ut postea videris: ubi tangit hunc Hadrianum; qua re offensus dira statuii in amicos poetae nostri, quia metu Stilichonis viri manu prompti, non audet ipsum adoriri" (on Gesner's reaction to Claverius, see below, n. 60).
Poetry and politics (c.m. 22 and 50)
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Cameron's interpretation will be the starting-point for my discussion of c.m. 22, in which I intend to investigate how learned references and the structure of the poem itself give an ironical turn to the pleading tone consistent with the rhetorical frame of deprecatio. According to Rhet. Her. 2. 25, deprecatione utemur, cum fatebimur nos peccasse ñeque id inprudentes, aut fortuito aut necessario fecisse dicemus: et tarnen ignosci nobis postulamus. This characteristic was evidently attributed to Claudian's poem by its early readers, for in a considerable number of manuscripts it is given the title of deprecatio·. a title that hardly can be attributed to its author.9 Yet the poet does not immediately confess his crime. On the contrary, his opening is abrupt and pathetic (vv. 1-5): Vsque adeone tuae producitur impetus irae? nullus erit finis lacrimis? subitisque fauorem permutas odiis? quo mens ignara nocendi, quo sensus abiere pii? tantumne licebit inuidiae? tantum strepitus valuere maligni?
The series of interrogatives is introduced by usque adeone: while usque adeo is very frequent, usque adeone appears for the first time in Virgil, who uses it at a highly dramatic moment, in Turnus's last speech to his sister: usque adeone mori miserum est?10 Claudian manifests incredulity that Hadrian's wrath can last so long, and asks if there will be an end to tears (v. 2 nullus erit finis lacrimis?).11 While depicting himself as distressed, the poet speaks as if he did not understand why all Hadrian's affection and protectiveness have given place to hatred and persecution. Instead of admitting guilt, in the two questions introduced by tantum (vv. 4 f.) he affects to consider himself as the victim of envy and slander: a
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If we were in need of further evidence, there are alternative titles in some manuscripts (prefatio, excusatio pro se, ad hadrianum p.p. ; petit veniam de iniuria illata): cf. the apparatus criticus of Hall. 10 Aen. 12. 646. The sentence was destined to become famous, for it is used as a proverb in Suetonius, Nero, 47 by one of those who refused to follow the emperor in his attempt to flee (an admirer of its efficacy was Racine, who translated it for his Phèdre III 3 "est-ce un si grand malheur que de cesser de vivre?"). Before Claudian, usque adeone occupies the same place in the hexameter (as in Virgil) in Lucan. 4. 185; Val. Flac. 4. 120; Stat. Silv. 3. 2. 67; Theb. 1. 442; 4. 673: cf. ThLL 1, 607, 77-608, 7, i.v. adeo. 11 Cf. Pont. 1. 2. 27 fine careni lacrimae recalled by Ricci (η. 8) ad loc.
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motif which will be developed later on in the poem. 12 While expressing astonishment at the powerful effects of strepitus maligni, valuere also suggests that Claudian did not expect that a great man like Hadrian could listen to slander, for good rulers are above that, as Theodosius will affirm in the speculum principis that Claudian makes him pronounce for the benefit of Honorius. 13 Only at vv. 6 ff. does Claudian speak of the 'crime' attributed to him: me dolor incautas, me lubrica duxerit aetas, me tumor inpulerit, me devius egerit ardor: te tarnen haud decuit paribus concurrere telis. With the single exception of Gesner, 14 scholars have read these verses as a full confession, 15 and as such they have normally been translated.16 In 12
Nothing entitles us to see in vv. 4 f. an allusion to anything but calumny. Another hint at slanderous voices comes at vv. 32 f. secuit nascentia vota / livor et ingesto turbavit gaudia luctu. 13 IV Hon. 278-280 neu dubie suspectus agas neu falsus amicis / rumorumque avidus: qui talia curat, inanes/ horrebit strepitus nulla non anxius hora. This text, quoted by C. Barth (Claudii Claudiani scriptoris praegloriosissimi quae extant, Hamburg 1650) 950 to explain the meaning of strepitus ("rumores dicit"), was probably composed slightly later than the deprecatio, for it was recited by Claudian in early January 398. 14 I.M. Gesner (CI. Claudiani quae extant, Lipsiae 1759 [=HiIdesheim 21969]) II, 619 adv. 6 "Conjunctivi illi duxerit, impulerit, egerit sunt non plane quidem confitentis, nec tamen valde repugnantis, aut negare crimen sustinentis." 15 See e.g. Barth (η. 13) 949 at v. 1 ("delictum fatetur, ut eliciat Clementiam"); Fargues (n. 7) 32 f. ("Claudien avoue qu'il a gravement offensé son protecteur, dans un moment d'irritation"), or Romano (η. 5) 68 ("il poeta è reo confesso"). 16 Delatour (Claudien, Oeuvres complètes, trad, en français, in: Lucain, Silius Italicus, Claudien, sous direct, de P. Nisard, Paris 1837) 719 "Que la douleur ait égaré ma prudence, que j'aie cédé à la légèreté du jeune âge, à l'impulsion de la colère, à l'entraînement d'une aveugle passion, je le veux. Mais te sied-il de t'armer de pareils traits?" Héguin de Guerle (Oeuvres complètes de Claudien, trad, en Français, Paris 1865) 509: "Oui, j'en conviens, imprudent, je me suis laissé entraîner par la douleur, par la légéreté du jeune âge; la colère m'a poussé, une ardeur insensée m'a égaré. Mais vous, deviez-vous lutter contre moi avec les mêmes armes ?" G. Freiherr ν. Wedekind (Dichtungen des Claudius Claudianus, Darmstadt 1868) 340: "Wenn mich Kummer verwirrt, mich taumelnde Jugend verführt hat, wenn mich Dünkel gelockt, vom Weg mich Hitze getrieben, nimmer geziemt dir doch mit solchem Geschoss zu vergelten." M. Platnauer (Claudian, Cambridge [Mass.]-London 1922) II, 197 "What though rash wrath, though heedless youth tempted me, though pride urged, though passion led me astray, yet shouldst thou
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her recently published commentary on Claudian's carmina minora, Ricci still maintains this interpretation: "Nell'elaborata struttura di questi versi, il poeta ammette la sua colpevolezza e vi insiste anche con la scansione anaforica del me ad inizio di verso e dopo semiquinaria." Accordingly, she translates: "E' vero che da un improvvido dolore, dall'età che fa scivolare mi sono lasciato guidare; che la collera mi ha dato impulso, che un fuoco che porta fuori strada mi ha trasportato: tuttavia a te non sarebbe convenuto gareggiare con armi pari," considering duxerit, inpulerit, egerit as "congiuntivi di modestia."17 Yet duxerit, impulerit, egerit are concessive subjunctives,18 and in concessive sentences what is 'conceded' is not always explicitly recognised to be true.19 Here it is not, and the poet simply imagines (but does not assent to) a certain reconstruction of events: "even if (but I am not admitting it) heedless youth tempted me, pride urged, passion led me astray, yet you should not have / did not have to meet me with like weapons." It is the same kind of concession as that made by Ovid, who never admitted anything but error, in Trist. 3. 11. 33: omnia vera puta mea crimina, nil sit in illis, / quod magis errorem quam scelus esse pûtes, /
be above meeting me with like weapons." V. Crépin (Claudien, Oeuvres complètes, Paris 1933) II, 291: "Oui, j'en conviens, la douleur a eu raison de ma prudence; la jeunesse m'a entraîné, l'orgueil m'a poussé, la passion m'a égaré. Mais toi, devais-tu employer les mêmes armes contre moi?" M. Castillo Bejarano (Claudiano, Poemas II, Madrid 1993) 263: "Me condujo la cólera imprudente, la tornadiza juventud, me empujó el orgullo, me guió la descarriada pasión." 17 Ricci (η. 8)91-93. 18 Perfect subjunctives with concessive force occur in Latin poetry from the Augustan age on; they also occur in prose from Cicero on and are still present in Lactantius: cf. Leumann-Hofmann-Szantyr (Lateinische Grammatik, München 1963) II, 2, 332 (§ 185 II); H. Blase, Tempora und Modi, in: Historische Grammatik der lateinischen Sprache III, hg. von G. Landgraf, Leipzig 1903, 97-288, § 42,207 f. 19 "Atque concessivi modi ea est vis, ut vel ponamus vel fingamus aliquid, saepe concedentes alteri, saepe alterius ratione non habita, quod ipsi saepe non credimus" (H. Lattmann, De coniunctivo latino, Sonder-Abdruck aus der Festschrift zur Feier des 350 jahrigenBestehens der königl. Klosterschule Ilfeld, Nordhausen 1886, 19). For cases in which the assertion 'conceded' is not recognised to be true see e.g. Cie. Ligar. 18 fuerint cupidi, fuerint irati, fuerint pertinaces·, Sallust. lug. 24. 6 patrio regno me expulit: quae sane fuerint nostrae iniuriae, nihil ad vos·, Cie. Ac. Pr. 2 (Lucullus). 75 at dissolvit idem. Mihi quidem non videtur, sed dissolverit sane·, Cie. Mil. 46 unde quaesivit? Quaesierit sane.
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pendimus en profugi - satia tua pectora — poenas. Moreover, while not admitting his crime, Claudian produces the typical extenuating circumstances: rash wrath, heedless youth, pride, passion. Then, instead of humiliating himself, he reproaches Hadrian with over-reacting. But how did he over-react? Claudian speaks of paribus concurrere telis (v. 8), and since the only weapons he had ever used are the weapons of poetry, Hadrian's paria tela cannot have been anything but verses.20 When Claudian finally asks for indulgence (v. 11 excessif iam poena modum. concede iacenti.), he confesses his fault (v. 12 en adsum; veniam confessus crimina poseo.) in words that might bring to mind the noble confession of Nisus,21 but he does not show himself penitent, and prefers to linger over the consequences of his fault (v. 23 ff.): gratia defluxit, sequitur feralis egestas; desolata domus, caris spoliamur amicis: hunc tormenta necant, hie undique truditur exul. quid superest damnis? quae saeua perieula restant?
This conquestio22 is immediately followed by a variation on the rhetorical question of v. 1. This time the poet does not manifest surprise. Calling on Ovid for inspiration, he suggests that Hadrian's wrath has reached its apex and that he is now facing all the possible consequences of it.23 And so, complaining of the ruin of his domus and the loss of his friends, Claudian represents his own condition as very like that of Ovid,24 if not worse, for Ovid never speaks of tortured and banished friends. But 20
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As noticed by Birt (n. 4) XII against Gesner who had supposed Claudian to have been accused by Hadrian of a crimen maiestatis (cf. below, n. 26): "Patet iniuriam Claudiani quasi verbalem fuisse sive in linguae petulantia constitisse idque confirmât quod v. 8 de paribus telis legimus; calumniatus erat poeta; calumniis fortioribus et efficacioribus poenam sumpsit patronus (v. 23 sq.)." A en. 9. 427 me, me, adsum qui feci, in me convertite ferrum; Barth (η. 13) 952 at v. 12: "oblatio sui est ex Marone." According to Rhet. Her. 3. 24 conquestio est oratio, quae incommodorum amplificatione animum auditoris ad misericordiam perducit. Cf. Ovid. Trist. 3. 11. 5 f. quis gradus ulterior, quo se tua porrigat ira, / restât? (to an unknown opposer) suggested as a parallel by M.L. Ricci, Il carme minore 22 di Claudiano e l'Ovidio dell'esilio, Inv. Lue. 20 (1998), 221-228, p. 227. Trist. 1. 9. 17-20 dum stetimus, turbae quantum satis esset, habebat / nota quidem, sed non ambitiosa domus. / at simul impulsa est, omnes timuere ruinam, / cautaque communi terga dedere fugae.
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these statements are contradicted by v. 51 f. (eripe etc.), where the poet turns out to be still in possession of his post as tribunus et notarius and not to have undergone the ruin that he here claims to endure.25 This contradiction casts a shadow of doubt on the persecutions suffered by his friends, so that the description of their distress looks like an exhibition of rhetorical skill. Immediately before admitting his fault, Claudian had explained why Hadrian should have been above meeting him paribus telis: a revengeful attitude is not consistent with the condition of gods, for heaven does not care for human complaints (vv. 9 f.): humanae superos numquam tetigere querellae nec vaga securum penetrant conuicia caelum.
The comparison of Hadrian to a divinity comes once again at vv. 38^40, where he is compared to Jupiter himself.26 The poet's pleading is made stronger by the presence of no less than three sequences of exempla misericordiae.21 Let us consider the first (v. 13 ff.):28 25
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Vv. 51 f. eripe calcatis non prospera cingula Musis, / eripe militiam, comitem me pelle sodali. Claverius (η. 8) 238 r was already aware of the contradiction between these verses and vv. 23-25 and tried to justify it in terms of the difference between the poet himself, protected by Stilicho, and his friends, whom he supposes to have been the only victims of Hadrian's wrath (see above, n. 8). See below, 13. Vv. 21 f. (quemcumque deorum / laesimus insultet iugulo pascatque furorem), by contrast, cannot be applied to Hadrian: as suggested by Barth (η. 13) 954 (at v. 21 "ultione Dijs relinquenda"; at v. 22 "mali, inquit, vindicesque Daemones, si merui, excrucient me; tu modo manum abstineto"), after inviting his former friend to conform to Alexander's dementia, Claudian declares himself ready to face the revenge of any god he might have offended. This interpretation is shared by Birt (n. 4) XI f., who curiously enough refers quemcumque deorum to Honorius or to Stilicho. At any rate, the two verses sound ironic, because of the constrast between quemcumque deorum laesimus which recalls Aen. 1. 8 quo numine laeso (referred to Iuno persecuting Aeneas) and insultet iugulo, an image inappropriate to the dignity of a god. Gesner (n. 14) 620 at v. 21 supposes a crimen maiestatis, but this is rejected by Birt (n. 4) XII: "siquidem paria tela fuerunt, crimen maiestatis a magistro officiorum clienti conflatum esse [ita Gesnerus ad v. 23] vix credam." Vv. 13-21; 28-31; 35-40. To these three sequences Claudian adds the story of Telephus being healed by his enemy Achilles (vv. 46—49). At v. 20 I accept the correction ipse proposed by Goodyear (see the apparatus criticus of Hall), instead of the reading ille transmitted by the manuscripts, be-
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Franca Eia Consolino manibus Hectoreis atrox ignouit Achilles; ultrices Furias matris placauit Orestes; reddidit Alcides Priamo, quas ceperat, arces. Pellaeum iuuenem regum flexere ruinae: Dareum famulis manibus doluisse peremptum fertur et ingenti solatus fata sepulchro; tradita captiuo spatiosior India Poro. conditor hie patriae sic hostibus ipse pepercit; hunc uirtus tua digna sequi.
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Claudian is treating in his own way some well-known episodes of myth and history. Achilles' clemency is remembered by Priam in Aen. 2. 5 4 0 f. at non ille, satum quo te mentiris, Achilles/ talis in hoste fuit Priamo (a famous passage quoted as exemplum contrarli by Quintilian), 29 but Claudian adapts it to his own case by making it an example of forgiveness not towards Priam, but towards the dead enemy. The case of Orestes occurred frequently in treatises on oratory as an exemplum of a crime which could not be denied, but which could obtain indulgence in the light of the circumstances under which it had been committed. 30 And while in the Rhetorica ad Herennium his case was cited to show that the only way he could defend himself was by giving the reason for his action, 31 Claudian goes back to the conclusion of Aeschylus' Eumenides, but unlike Aeschylus he ascribes to Orestes the action of placating the
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cause ille contrasts with the previous hie referring to the same person: Alexander the Great. To maintain ille, Ricci (η. 8) 94 f. proposes that conditor refers to Poros. As in fact he did not found a new kingdom, but simply received from Alexander a country bigger than before (Curt. Ruf. 8. 14. 45 donavit ampliore regno, quam tenuit), Ricci thinks conditor should mean "restauratore", a meaning that she supports with Eutr. Brev. 1. 20. 5: (Camillus) appellatus secundus Romulus quasi et ipse patriae conditor. However, in Eutropius' passage conditor does not mean restitutor, but founder (for Camillus as the second founder of Rome see R.M. Ogilvie, A Commentary on Livy Books 1-5, Oxford 1965, 739 ad Liv. 5. 49. 7); hence, Ricci's interpretation misses the point: Hadrian should imitate Alexander - whose exemplum is the only one in the whole poem to receive six verses - especially because he was the founder of his (and Claudian's) home town. Inst. 5. 11. 14. Cf. Cie. Inv. 1. 18 Orestes si accusetur matricida, nisi hoc dicat "iure feci; ilia enim patrem meum occiderat" non habeat defensionem. See also Rhet. Her. 1. 25 f. Quintil. 3. 11.4 ff.; 5. 11. 17 f.; 7. 4. 8. Rhet. Her. 1. 26: Orestes, confitetur se occidisse matrem: nisi adtulerit facti rationem, perverterit defensionem.
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Furies, suggesting in this way that prayers can obtain forgiveness even for a matricide. In contrast to our mythological sources, Claudian treats Hercules' behaviour toward Priam as an exemplum of gratuitous generosity. 32 Finally, special attention is reserved for Alexander, w h o is explicitly remembered as the founder of the native town of both Hadrian and Claudian. At the same time, all the examples chosen by Claudian deal with heroes often cited during his time (he will compare Stilicho himself to three of them in his panegyric). 33 The behaviour of Achilles towards Priam was remembered by Libanius when pleading for Julian's forgiveness. 3 4 Even if one leaves aside handbooks of rhetoric, the myth of Achilles was much in vogue throughout the fourth century 35 and he had been the favorite hero of the Emperor Gratianus. 36 The speech delivered by Orestes in his own defense before the people of Athens had more recently been a subject of Libanius' declamationes?1 Herakles had become a model for rul-
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According to Apollod. 2. 136, Herakles let Priam go free because his sister Hesione paid for him with her veil, whereas in Diod. Sic. 4. 32. 4 f. after taking Troy Herakles gave the kingdom to Priam out of a sense of justice, for Priamus had been the only one of the sons of Laomedon to oppose his father and to invite him to give the mares back to Herakles, as he had promised to do. Comparison of Stilicho to Achilles: Stil. 1. 95 ff.; 132 f.; 264 ff. (together with Alexander); to Hercules Stil. 1. 140 f. Cf. F.E. Consolino, La prosopopea di Roma e i primi due libri delle Laudes Stilichonis, in: "Humana sapit". Etudes d'antiquité tardive offertes à Lellia Cracco Ruggini, ed. J.-M. Carrié et R. Lizzi Testa, Turnhout 2002, 7-23, p. 19 f. Or. 15 (legatio ad Iulianum), 35, already remarked on by Barth (η. 13) 952 ad v. 13. The motif of Achilles' forgiveness and the other topics they share are commonplaces and therefore do not prove the influence of Libanius on Claudian which is assumed by Birt (n. 4) XI following a hint in Barth 952 ad v. 13. On Achilles' iconographie fortunes see M. A. Manacorda, La paideia di Achille, Roma 1971; for the literary popularity of his myth in the fourth century, especially 34-41 and L. Mondin, Un manifesto di ideologia tardoimperiale: Ausonio, Precatio 1 Gr., Lexis 20 (2002), 171-202, p. 188 (with previous bibliography). Ausonius's epigr. I Schenkl = Green XX (Precat.) 1 testifies to the young emperor having worked on a poem on Achilles and Penthesilea: cf. F.E. Consolino, L'elogio di Graziano e le Clariae Camenae di Giuseppe Scaligero (Ausonio, Epigr. I S.), Studi Tardoantichi 9 (1990), 33-49 (= Filol. Antica e Moderna 12 [1997], 31-46), Mondin (n. 35). In Declam. 6 Orestes pleads before the Areopagus.
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ers.38 Apart from his special link with the Emperors Commodus and Maximian,39 he had in more general terms been closely associated with imperial propaganda from Trajan to his 'heir' Theodosius.40 Alexander's μεγαλοψυχία had been exalted by Julian {Or. 1, 34, 59 C ed. Bidez). Ammianus remembers him when criticizing Gallus and makes him a model for Julian.41 Alexander is also the historical character most present in the political speeches of Themistius, who is quite critical of him,42 but quotes Alexander's behaviour towards Poros as an example of φιλανθρωπία (88 D-89 B). So, in one way or another, all the exempla produced are up-to-date and three of them could be seen as exempla clementiae very appropriate to a king.43 Claudian invites Hadrian to conform to an imperial standard of virtus44 by practising a virtue whose 38
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Cf. M. Jaczynowska, Le culte de l'Hercule romain au temps du Haut-Empire, ANRW XVII, 2, Berlin-New York 1981, 631-661, pp. 634-641; A.J. Malherbe, Heracles, RAC 14, Stuttgart 1988,566-568. In Paneg. 11 (3). 9. 4-10. 5 Maximian is compared to Hercules by Mamertinus, who joins god and emperor also in 10 (2). 1. 2 f. For Maximian's association with Hercules in adventus ceremony as well as in coinage, cf. S.G. MacCormack, Art and Ceremony in Late Antiquity, Berkeley-Los Angeles-London 1981, 31 f.; 169-172. Cf. Epit. de Caes. 48. 1 originem a Traiano principe trahens', ibid. 48. 8; for further indications cf. Dewar (Claudian, Panegyricus de sexto consulatu Honorii Augusti, Introd., transi., and literary comm., Oxford 1996) 102 (ad v. 55 f.). On Hercules in Theodosian propaganda see L. Faedo, Teodosio, Temistio e l'ideologia erculea nella Nea Rome, Mitteilungen des Deutschen Archäol. Inst. Rom. Abteil. 105 (1998), 315-328, pp. 321 ff. Gallus does not imitate Alexander's wisdom (14. 11. 22); Julian likes literature and unlike Alexander succeeds without any external help in not falling asleep (16. 5. 4 f.); Alexander inspires Julian's strategy (21. 8. 3) and appears with Scipio as an example of continentia (24. 4. 27); he is also Julian's model of generosity in 25. 4. 15. As in 190 D, where the comparison with Alexander is used to extol Theodosius' mildness. On Alexander in Themistius cf. P. Desideri, Alessandro nei discorsi politici di Temistio, in: Carrié/Lizzi Testa (n. 33) 169-178. Cf. Sen. Clem. 3. 1. 3 nullum tarnen dementia ex omnibus magis quam regem aut principem decet. Clem. 3. 3. 6 non decet regem saeva nec inexorabilis ira, non multum enim supra eum eminet, cui se trascendo exaequat. This characteristic was caught by E. Griset, Di un carme declamatorio di Claudiano e l'esilio di Giovenale, Il mondo classico 11 (1933), 329-335, p. 329 f., who concluded that the addressee could not be a normal citizen, but had to be the emperor Hadrian, and therefore made the absurd supposition that Claudian
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Christian version Ambrose had extolled two years earlier in his funeral speech for the clementissimus imperator Theodosius. 4 5 For the exempla of Achilles and Alexander the Great, Claudian's model is recognized to be Ovid's Tristia 3. 5. 31 ff.: quo quisque est maior, magis est placabilis irae, et faciles motus mens generosa capit. corpora magnanimo satis est prostrasse leoni, pugna suum finem, cum iacet hostis, habet: at lupus et turpes instant morientibus ursi, et quaecumque minor nobilitate fera est. maius apud Troiam forti quid habemus Achille? Dardanii lacrimas non tulit ille senis. quae ducis Emathii fue rit dementia, Porus Dareique docent funeris exequiae. neve hominum referam flexas ad mitius iras, Iunonis gener est quiprius hostis erat. With this passage in mind, Hadrian and a learned audience could appreciate not only the imitation, but also the variations introduced by Claudian, for in Ovid Hercules too is present, but as object (and not, as in Claudian, a subject) of forgiveness, while the third example of Ovid, i.e. the magnanimus leo, occurs in Claudian too, 46 but in the second series of exempla, which are taken from the animal kingdom (vv. 27 ff.): 47 emollit rabiem praedae mortisque facultas, praetereunt subiecta ferae, toruique leones, quae strauisse calent, eadem prostrata relinquunt nec nisi bellantis gaudet ceruice iuuenci nobiliore fames.
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composed the deprecatio as a rhetorical exercise written in the persona of Juvenal. Clementia was one of the four virtues on account of which Augustus was given the golden shield (Res gestae 34. 2), and had been preached as a royal virtue by Seneca (see n. 43). Ob. Theod. 1 and passim. Barth (η. 13) 954 at v. 21 quotes ob. Theod. 13 qui numquam veniam confitenti denegaret. On clementia as an imperial virtue in Ambrose cf. F.E. Consolino, L'"optimus princeps" secondo S. Ambrogio: virtù imperatorie e virtù cristiane nelle orazioni funebri per Valentiniano e Teodosio, Riv. Stor. Ital. 96 (1984), 1025-1045. Gesner (n. 14) 620 f. a v. 27: "credo hoc Nasoni Trist. 3,5,33, nisi leo esuriat." This too was a topos: see e.g. Sen. Clem. 1. 5. 5 (suggested by Birt): elephanti leonesque transeunt, quae impulerunt, ignobilis bestiae pertinacia est·, on the popularity of this motif and its almost proverbial character, cf. M. Citroni (M. Valerli Martialis epigrammaton liber primus, Firenze 1975) 79.
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The third sequence of exempia exploits the commonplace that the taller things are, the more they are exposed to the attacks of wind and thunder, and closes with the ira Tonantis that disdains the humiliora and strikes only at what is really high (vv. 35^4-0): In brevibus numquam sese probat Aeolus antris, nec capit angustus Boreae certamina collis: Alpes ille quatit, Rhodopeia culmina lassai, incubuit numquam caelestis fiamma salictis nec parvi frútices iram meruere Tonantis: ingentes quercus, annosas fulminât ornos.
This same theme, with the same comparison of the offended adressee to a god, had been exploited by the banished Ovid, who - addressing the Jupiter-like Augustus - had frequently invited him to imitate his heavenly counterpart in clemency.48 The flattering comparison of a high dignitary to a god was not unheard of at the time, for the Greek orator Themistius in a speech made in Rome in 376 had called the senate άγορά Θβων.® Claudian himself some years later than the deprecatio used this same image in the preface to his last panegyric, comparing Honorius to Jupiter and assimilating to gods the senators and the officers of the imperial court.50 But there is an evident disproportion in the direct parallel between Jupiter and Hadrian, for in Latin poetry the analogy to Jupiter is normally referred only to the emperor, who is his earthly equivalent," and Claudian himself conforms to this convention.52 This disproportion is enhanced by the difference exist48
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Cf. especially Trist. 2. 27 ff. his precor exemplis tua nunc, mitissime Caesar, / fiat ab ingenio mollior ira meo. / illa quidem iusta est, nec me meruisse negabo / - non adeo nostro fugit ab ore pudor - / sed nisi peccassem, quid tu concedere posses? And he goes on comparing Augustus to Jupiter (vv. 39 f. tu quoque cum patriae rector dicare paterque, / utere more dei nomen habentis idem). Ovid had confessed himself guilty of composing carmina, but adding that the exemplum of Telephus (vv. 19-22) proves that his poetry can be useful to Caesar. Or. 13, 178 Β άγορά θβών και δήμος· ηρώων και φυλή έστιούχων δαιμόνων όλβοδοτήρων. While in his major poems Claudian never speaks of a single dignitary as a god, not even in the case of Stilicho, in the praefatio to the panegyric for the sixth consulate of Honorius he compares the emperor to Jupiter and his court to the gods (carm. 27. 23 f.): cf. Dewar (η. 40) 62, commentary at praef. 24. See Dewar (n. 40) 62. An exception could be carm. 9 {praefatio to Honorius' epithalamium), where the two mentions (vv. 5 and 11) of Jupiter may allegorically refer to Stilicho: so F.
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ing between the effects of Jupiter's merita ira and Hadrian's vengeful wrath: the fulmen of Jupiter and the insulting verses of Hadrian. These comparisons therefore could not have sounded anything but ironic. Moreover, although the motif of fulmina striking summa is a commonplace, 53 the mention of lightning as the effect of ira Tonantis could have easily reminded a learned audience of Ovid, w h o had more than once compared the sudden and unexpected punishment handed out to him by Augustus-Jupiter with a fulmen?* So, a perceptive reader would realize that Claudian is playing Ovid and putting Hadrian in the position of Augustus, but there are also noticeable differences between Ovid and
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Felgentreu, Claudians praefationes. Bedingungen, Beschreibungen und Wirkungen einer poetischen Kleinform, Stuttgart-Leipzig 1999, 87, who follows G.L. König (Claudii Claudiani quae extant, ree. perpetuaque adnotat. illust., Lipsiae 1808, in: Claudii Claudiani opera omnia, ed. N.L. Artaud, Paris 1824) I, 324 ("sub love intellexit forsan Stilichonem"). The reason given for this interpretation is that in the allegorical description of the marriage of Peleus and Thetis Jupiter cannot represent Honorius, who as the bridegroom must be identified with Peleus, just as Maria is identified with the regina Thetis. These correspondences, however, exclude, among other thing, the socer aequoreus (v. 3: why could he not be Stilicho, who in carm. 13. 9 and 12 is called socer?). U. Frings (Claudius Claudianus, Epithalamium de nuptiis Honorii Augusti, eingel. und komm., Meisenheim 1975) indicates that the Jupiter allegory refers to Stilicho ("mit Tonanti dürfte in diesem Fall Stilicho gemeint sein" 35), but in the end leaves the question open ("Stilicho, oder der Kaiser?" 100). In my opinion, Jupiter's approval of the songs is important just because he is the king of the Gods: so, it would be a diplomatic error to put Stilicho on the same level. I would suggest that there is only a generic correspondence between the mythological situation and the political one: had Claudian wished to suggest more precise identifications, he would have been more explicit, as for example in the prefaces to Stil. 3 or VI Hon. Cf. e.g. Ovid. rem. 370 summa petunt dextra fulmina missa Iovis\ Hor. carm. 2. 10. 11 feriuntque summos / fulgura montes and - for the diffusion of this topos the commentary at v. 9 of R.G.M. Nisbet and M. Hubbard (A Commentary on Horace: Odes Book II, Oxford 1970) 161 f. Cf. Pont. 1. 7. 46; 3. 6. 17; 3. 6. 27 f.; Trist. 1. 1. 72 and 81; 2. 33 f. and especially 2. 179 ff. parce, precor, fulmenque tuum, fera tela, reconde, / heu nimium misero cognita tela mihi! / Parce, pater patriae, nec nominis immemor huius / olim placandi spem mihi tolle tui; Pont. 1. 7. 49 f. quid enim mirabile si quis ab love percussus non leve vulnus habet? On the representation of Augustus as holding the thunder and lighting of Jupiter, cf. S.G. Owen (P. Ovidi Nasonis Tristium liber secundus, Introd., Transi., and Comm. Oxford 1924) 80 f.; on the ambiguous attitude of the exile Ovid towards Augustus, see G.D. Williams, Banished Voices. Readings in Ovid's exile poetry, Cambridge 1994.
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Claudian. Ovid had his domus ruined and had to go into exile; moreover, he tried to mollify the Emperor by emphasizing that his reaction was mitis, but never succeeded in returning to Rome. Claudian, on the other hand, still held office. By pretending that his friends had been tortured and dispersed and that he was iacens, he emphasizes the cruelty of Hadrian, whom he represents as more dreadful to him and his friends than Augustus had been to Ovid. The omnipotence of Hadrian and his 'imperial' position is confirmed by an image of sacrifice that Propertius and Ovid had employed in homage to the Emperor:55 the offer of carmen pro ture,56 used here in a highly pathetic appeal to Hadrian on which he pretends that his very life and destiny depend (v. 41 ff.): hoc pro supplicibus ramis, pro fronde Mineruae, hoc carmen pro ture damus. miserere tuorum. me, precor, heu, me redde mihi grauibusque medere uulneribus uitamque iube famamque reuerti. quae per te cecidit, per te fortuna resurgat. sanus Achilleis remeauit Telephus herbis, cuius pertulerat uires, et sensit in uno letalem placidamque manum: medicina per hostem contigit, et pepulit quos fecerat ipse dolores.
The exemplum of Telephus, which is the last of the poem, is also the last of Claudian's echoes from Ovid, in whose elegies from exile it occurs three times.57 All in all, it is as though Claudian, having evoked Ovid's disgrace, were competing with him by accumulating in one short poem the motifs that Ovid had scattered through many different elegies. These variations on the theme of the persecuted poet give the deprecatio 55
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Ovid. Trist. 2. 76 sic capitur nimio turis honore deus; Prop. 2. 10. 24 pauperibus sacris vilia tura damus, which is a recusatio of the poet who refuses (for the moment) to write an epic poem on Augustus. The motif was to be used by Apollinaris Sidonius in reference to the princeps at carm. 1. 23 f. sic nos, o Caesar, nostri spes maxima saecli / post magnos proceres parvula tura damus. V. 42 hoc carmen pro ture damus. Barth (η. 13) 956 at v. 42: "pro ture damus: cultum divinum homini offert, quo ampliorem non possit." Trist. 2. 19 f.forsitan ut quondam Teuthrantia regna tenenti, / sic mihi res eadem vulnus opemque fer et, / Musaque, quam movit, motam quoque leniet iram; / exorant magnos carmina saepe deos; 5. 2. 15 Telephus aeterna consumptus tabe perisset, / si non, quae nocuit, dextra tulisset opem\ Pont. 2. 2. 26 profuit et Myso Pelias hasta duci. The episode is also alluded to in Trist. 1. 1. 99 f. namque ea vel nemo, vel qui mihi vulnera fecit / solus Achilleo tollere more potest.
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the aspect of a pezzo di bravura, a literary divertissement with the flavour of mockery. This flavour is confirmed and intensified by reference to Horace's deprecatio to Canidia, where the myth of Telephus, which occurs elsewhere in the Augustan poets,58 occurs together with the example of Achilles:59 movit nepotem Telephus Nereium, in quem superbus ordinarat agmina Mysorum et in quem tela acuta torserat. luxere matres lliae addictumferis alitibus atque canibus homicidam Hectorem, postquam relictis moenibus rex procidit heu, pervicacis ad pedes Achillei.
Furthermore, the second sequence of exempla is introduced by a prayer whose first word, iamiam (v. 33 f. iamiam suppliciis fessos humilesque serenus/ respice), is the same as that which opens Epod. 17 (iamiam efficaci do manus scientiae/ supplex et oro per regna Proserpinae). As there could be no doubt about the playful nature of Horace's ironical palinode to Canidia, the double reference to it would have given Claudian's readers yet another hint as to the ironical nature of his apology·60
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Prop. 2. 1. 63 f.; Ovid. Rem. 47 f. Epod. 17. 8 ff. Instead of representing Telephus healed by Achilles' spear, Claudian lets Achilles cure him by means of medical herbs (this version is recorded, together with the more famous one, by Pliny NH 25. 42: cf. Ricci [η. 8] 100 ad loc.). Horace, on the other hand, does not specify how Achilles healed Telephus. As Ricci reminds us (n. 8, ibid.), Claudian's version is reported by a scholium to Epod. 17. 8 (O. Keller, Pseudacronis scholia in Horatium vetustiora. vol. I. Scholia A V in Carmina et Epodos, Lipsiae 1902, 452) ab Achille herbis curatus est, quorum scientiam habebat Chirone docente. Quod exemplum ideo ponit Horatius, ut, sicut Achilles Telepho, ita ei Canidia ignoscat. Did the scholiast by chance know of Claudian? Gesner (η. 14) who pointed out the analogy with Epod. 17 (622 ad v. 46), thought that it was probably because of this analogy that Claverius (see above, n. 8) considered the deprecatio ironic ("quae forte res induxit Claverium, ut putaret, hie etiam illudi tantum Hadriano, a poeta, qui jam tum Stilichonis clipeo tutus fuerit"). Gesner himself recognised the parallel with Horace, but refrained from considering the Claudian passage ironic and underlined his distance from Claverius on this point ("Quod si ita est, quod tamen non simpliciter ausim adfirmare, profunda sane haec ironia fuerit").
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Nor is the conclusion as humble as the prayer of a man really in disgrace should be (vv. 50 ff.): quod si nec precibus fletu nec frangeris ullo, eripe calcatis non prospera cingula Musis, eripe militiam, comitem me pelle sodali, scilicet insignis de paupere uate triumphus! scilicet egregiis ornabere uictor opimis! inruat in miseros cognata potentia dues; audiat haec commune solum longeque carinis nota Pharos, flentemque attollens gurgite uultum nostra gemat Nilus numerosis fiinera ripis. Instead of soothing Hadrian to obtain his indulgence, Claudian closes the carmen with a sort of provocation: if Hadrian does not forgive him, why does he not strip him of his militia and expel him? This invitation looks like a challenge, for Claudian was tribunus et notarius,61 and there was not so great a gap in functions between a magister officiorum and a tribunus et notarius deeply involved in courtly life. 62 This "invitation" is followed by a double irrisio,63 for the triumph Hadrian is to celebrate will only be over a poor poet, whereas the spolia opima were normally offered by a general who had slain an enemy leader in a single combat. The struggle and victory of the powerful man, evoked by triumphus and opimis, is then extended from his fellow citizen Claudian to all their
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Cingula and militia (vv. 51 and 52) do in fact indicate the post of tribunus et notarius: see Cameron (n. 4) 390 and 398. In that case, they did not in fact differ in function, for both could be charged with "missioni di fiducia, rese necessarie da circostanze particolari": A. Giardina, Aspetti della burocrazia nel basso impero, Roma 1977, 72. Indeed we know of several fourth century magistri officiorum that had previously been tribuni et notarii (cf. M. Clauss, Der magister officiorum in der Spätantike: 4.-6. Jahrhundert. Das Amt und sein Einfluss auf die kaiserliche Politik, München 1980, 22 f.). Quint. 9, 2, 48 ειρωνεία est, [...] cum similes imperantibus vel permittentibus sumus: 'i, sequere Italiam ventis' [Verg. Aen. 4. 381]. Iul. Rufinian. Schern. Dian. 9. 61 f. Halm ειρωνεία est figura sententiae, laudis et orationis et magnificandi, non sine derisu in contrarium tendens, ut in ilio egregiam vero laudem et reliqua [Verg. Aen. 4. 93], Latine dicitur dissimulatio vel irrisio. Verg. Aen. 4. 93 (egregiam vero laudem et spolia ampia) is indicated by Birt at v. 53 as a parallel to our passage. Another very famous example of dissimulatio was Aen. 4. 379 scilicet is superis labor est, ea cura quietos sollicitât! This passage is recalled by König-Artaud (η. 52) II, 306 ad v. 54 for scilicet as "verbum ironiae accommodatum."
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compatriots; the use of the adjective cognata suggests a climate of civil war,64 as Hadrian takes his rage out on the poor people of Alexandria (v. 55). The poem closes with the image of Nilus weeping over the death of his Claudian, who thus exalts his own greatness as poet. The motif of nature and even rivers weeping for the death of someone, especially if famous and/or young, is quite common in both Greek and Latin poetry,65 so that in itself is not particularly significant. But it is very significant that the nearest parallel to Claudian is to be found in epitaph. Bionis, where the river Meies, who had once wept for his son Homer,66 has now to weep for another poet born in his country: 70 f. τουτό TOL, ω ποταμών λίγυρώτατβ, de vrepov άλγος / τούτο, Μέλη, νέον άλγος.61 Latin readers were certainly familiar with the rivers' lament for Orpheus;68 they would also have remembered that attollere was the same verb used by Vergil to indicate the deep concern of Tiberinus as he appeared to the worried Aeneas;69 perhaps they could even think of the lac-
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Cf. Lucan. 1. 4 cognatasque acies. But whereas in Lucan's plus quam civilia bella the cognatae acies are equally matched, in Claudian the ambiguous miseros cives, which could refer to the poet himself as well as to all his compatriots, underlines the overwhelming power of Hadrian, which the oppressed people of Alexandria have no way of opposing. 65 Cf. the evidence collected by U. Mumprecht (Epitaphios Bionos, Text, Übs., Komm., Zürich 1964), 62-65 and 94-98; M. Fantuzzi (Bionis Smyrnaei Adonidis epitaphium, Testo critico e comm., Liverpool 1985) 66 f. For rivers weeping, see e.g. Verg. Aen. 7. 759 f. te nemus Anguitiae, vitrea te Fucinus unda / te liquidi flevere lacus: (for the sacerdos Umbro killed by the Troians); Stat. Theb. 10. 503 ff. Te nemus Oebalium, te lubrica ripa Lacaenae / virginis et falso gurges cantatus olori / flebit, Amyclaeis Triviae lugebere Nymphis; AP 8. 129 (Greg. Naz. invites κπηναι και ποταμοί και άλσεα to weep Euphemius, a young and promising poet). 66 Vv. 72-74 και ae λέγοντι / μύρασθαι καλόν vía πολυκλαύτοισι peédpoLÇ, / πάσαν Ôè πλήσαι φωνας άλα: cf. Mumprecht (η. 55) 95 f. 67 The parallel has been suggested by Barth (η. 13) 959, commenting on v. 58 "fluminibus luctus adscribitur, illustri aliquo homine oris eius afflictato. Moschus Epitaphio Bionis." See also v. 1 f. νάπαί και δώριον ύδωρ, / και, ποταμοί, κλαίοιΤ€ to;n ίμερόεντα Βίωνα: the δώρων νδωρ is that of Arethusa. 68 Metam. 11. 47 f . lacrimis quoque flumina dicunt / increvisse suis quoted by Barth, ibid. 69 Aen. 8. 31 ff. huic deus ipse locifluvio Tiberinus amoeno/... se attollere .../ visus.
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rimarum flumina shed by the same river in the Consolatio ad Liviam.70 They would have been less likely to recognize the Greek model. But the Alexandrian Hadrian, himself Greek and a poet (this poem is in fact Claudian's reply to his verses) certainly would have. If, as Alan Cameron has remarked, the deprecatio "is really a compliment to Hadrian," then this compliment reaches its climax in the two last verses of the poem, which remind Hadrian of their home-town in common and of the Greek culture they share. In Iacobum Magistrum Equitum (c.m. 50) Per ciñeres Pauli, per cani limina Petri, ne laceres uersus, dux Iacobe, meos. sic tua pro clipeo sustentet pectora Thomas et comes ad bellum Bartholomaeus eat; sic ope sanctorum non barbarus inruat Alpes, sic tibi det uires sancta Susanna suas; sic quicumque ferox gelidum tranauerit Histrum, mergatur uolucres ut Pharaonis equi; sic Geticas ultrix feriat rhomphaea cateruas Romanasque regat prospera Thecla manus; sic tibi det magnum moriens conuiua triumphum atque tuam uincant dolia fusa sitim; sic numquam hostili maculetur sanguine dextra: ne laceres uersus, dux Iacobe, meos.
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Whereas the deprecatio ad Hadrianum - in spite of the 'political' image of the persecuted poet - has an eminently literary character, the poem In Iacobum uses literary polemics to hint at the political and perhaps religious situation of the moment, as is proved by vv. 5 and 9, which clearly allude to the imminent danger represented by Alaric.71 Against this danger the poet hopes the saints will help Jacob, provided he stops tearing Claudian's verses to pieces. How far Claudian's polemic is exclusively directed against Jacob's shortcomings as a general and his fondness for saints is still an open question.72 Of course I do not presume to offer the 70
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Cons, ad Liviam 221 ff. ipse pater flavis Tiberinus adhorruit undis, / sustulit et medio nubilus amne caput. / Tum salice inplexum muscoque et arundine crinem / caeruleum magna legit ab ore manu / uberibusque oculis lacrimarum flumina misit: / vix capit adiectas alveus altus aquas. Cf. below, nn. 114 and 115. The wide range of opinions expressed about c.m. 50 can be well illustrated by the different positions of Fargues, Cameron and Gualandri. According to Fargues (n.
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final solution to problems relating to situations about which we know so little. I just want to call attention to some elements and features of the poem which can perhaps help towards a better understanding of it. We have very little information about Jacob.73 Apart from Claudian's poem, his name occurs only in the text sent to John Chrysostom by Vigilius, the bishop of Trento, together with relics of the Anaunian martyrs (Sisinius, Martyrius and Alexander):74 Iacobus etenim, desideriorum
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7) 161 f. not only "ce général peu héroïque" is the object of Claudian's sarcasms, but also the cult of saints favoured by Theodosius, and the Christianity, accused "de ruiner les vertues guerrières et d'affaiblir le patriotisme" (on the same position F. Paschoud, Roma Aeterna, Rome 1967, 138). For Cameron (η. 4) 226 "Claudian did not attack the cult of saints as such: he attacked Jacob's excessive and untimely devotion to it": if the poem criticized was the de bello Getico, "this would nicely explain why, by the way of reply to Jacob's criticism, Claudian ridiculed the ineffective part Jacob himself had played in the same war." I. Gualandri, (1) Prudenzio e Claudiano: in margine al Contra Symmachum, in: Synodia. Studia humanitatis Antonio Garzya septuagenario [...] dicata, a cura di Ugo Criscuoio e Riccardo Maisano, Napoli 1997, 365-387, p. 379 f., and (2) Claudiano e Prudenzio: polemiche a distanza, in: Letteratura e propaganda nell'occidente latino da Augusto ai regni romanobarbarici, a cura di Franca Eia Consolino, Roma 2000, 145-171, p. 163 considers c.m. 50 a polemical answer to those Christians who in reacting to barbarians threats showed more confidence in heavenly protection than in the military defence of the empire and exalted the 'bloodless' victory of Theodosius at the River Frigidus. C.m. 13 (in podagricum qui carmina sua non stare dicebat), where Claudian attacks a gouty man who had dared to criticize his verses, was considered by Barth (η. 13) 1068 (epigr. 42) to be probably another reference to Jacob, whom he thought might be identified with the podager because Claudian uses in both cases the verb lacerare and "perpetuo helluone dignum sit praemium Podagra". On this acute but unverifiable suggestion we can only agree with Birt (n. 4) LXII "memoro Barthii fuisse suspicionem etiam carm. min. 13 in podagrum contra hunc Iacobum scriptum esse; quode credat illi cui placeat." There has been disagreement about the nature of this text (a letter or a hagiographie dossier?), but it is in fact a letter introducing and forwarding an account of the martyrdom: see E.M. Sironi, Dall'Oriente in Occidente: i santi Sisinio, Martirio e Alessandro martiri in Anaunia, Sanzeno 1989, 72. I quote from Sironi's edition which, besides being the first and the only one with an apparatus criticus, in many respects represents an improvement on the text prompted by E. Menestò, Le lettere di S. Vigilio, in: I martiri della vai di Non e la reazione pagana alla fine del IV secolo, a cura di A. Quacquarelli and I. Rogger, Bologna 1985, 151-170, pp. 162-170. A commentary on the letter has been recently provided by L.F. Pizzolato, Studi su Vigilio di Trento, Milano 2002 (Studia patristica
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caelestium vir fidelis, comitivam reclinaturus in Christi comitibus dignitatem, sanctorum recentium e vapore fumantium reliquias postulavit: reclinaturus dixi, quia deponi non potest quae apud Deum dignitas cumulatur.75 A s the relics were sent to John Chrysostom, w h o was appointed as successor to Nectarius ( t Sept. 27, 397) on Febr. 26, 398, the translation will have taken place not before and probably very soon after March, 398. 76 In the fourth century, relics normally travelled from East to West, while the martyres Anaunienses are the only ones to go the opposite way. It is an exceptional delivery, which cannot simply be explained by the oriental origins of the martyrs, especially seeing that they came from Cappadocia, but their relics were sent to Constantinople. Indeed the double delivery of relics to the two capital cities of the empire seems to answer to the purpose of enhancing the prestige of their episcopal sees. 77 From Vigilius' passage, w e learn that he himself had not taken the initiative for the translation: 78 it was Jacob, who had asked for relics immedi-
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Mediolanensia 23), who publishes with minor modifications the text established by Sironi. Ep. 2. 6-9: Sironi (n. 74) 92. According to PLRE II, Iacobus 1, 581 f., the translation took place between 402404 for Jacob "could hardly have been in office when he journeyed to Constantinople, and since he was already vir illustris and comes, it is likely that the journey was after he became magister equitum rather than before." Against this reconstruction, J. Vanderspoel, Claudian, Christ and the Cult of the Saints, CQ 36 (1986), 244-255, p. 248 argues that, since Jacob is called vir illustris in the heading of the manuscript, and not by Vigilius, he could have achieved this rank after taking the relics to Constantinople. I would also add that Vigilius speaks of Jacob as a man still in office (see below, n. 80). Finally, it is not necessary to suppose that Jacob took the relics himself, for he simply could have seen to the forwarding of them (see below, n. 81). As remarked by Barnes, Vigilius speaks of the relics sanctorum recentium e vapore fumantium "in terms which imply a date close to the martyrdom, ... therefore shortly after 397" (T.D. Barnes, Late Roman Prosopography: between Theodosius and Justinian, Phoenix 37 [1983], 248-270, p. 267), and so I would propose to place the delivery in 398. For other arguments in favour of a date no later than 400, cf. Vanderspoel 248 f. and D. Woods, The early Career of the Magister Equitum Jacobus, CQ 41 (1991), 571-574. As remarked by R. Lizzi, Vescovi e strutture ecclesiastiche nella città tardoantica (L'Italia Annonaria nel IV-V secolo d.C.), Como 1989, 93 f., who, however, is in favour of a later date (402-403) for the translation. Even if later in his letter he underlines the brotherhood between East and West renewed through the blood of martyrs (ut plus martyribus deferretur et iterum
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ately after the martyrdom (sanctorum recentium e vapore fiimantium reliquiaspostulavit), while Vigilius had at first hesitated to fulfil Jacob's demand. 79 From Vigilius we also glean the information that - even if he had already a mind to leave his office and to devote himself to Christ Jacob was still in office 8 0 when he took (or sent) 81 the relics to Constantinople. Therefore, it is very probable that such an initiative had also political implications, which are likely to have been connected with the political climate at the court of Arcadius after the fall of Rufinus. A s a matter of fact, Jacob's request for relics was made when the Bishop of Constantinople was Nectarius, but it was answered under his successor John Chrysostom. That proves that Jacob's eagerness did not depend on the identity of the bishop. 82 The saints had been martyred in Anaunia in May 397 A.D.: to send their relics to the bishop of Byzantium could help to reinforce ties with his see and to increase his prestige against the grow-
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sanguine iungeretur non peregrina germanitas: ep. 2. 14 s.) Ep. 2. 92. 9-15 Cui ego satis timidus, ne parum prudens, cauta mecum dispensatione luctatus quominus distributor idoneus, paene dum vereor denegavi: quod semper debet ut quis vereretur expendi, feceram. Confiteor multorum privato timore iacturam, nisi ad Iacobum respexissem, sancto Johanni per quaedam alimenta reverentiae traditurum, ut delegato amore per religiosa vocabula martyres deferrentur, ut plus martyribus deferretur et iterum sanguine iungeretur non peregrina germanitas. According to Pizzolato (η. 74) 185 at lines 8-9 "Vigilio gioca sui termini, indicando che un valore umano non è perduto, ma accresciuto se viene affidato a Cristo. Si può pensare perciò che questo Giacomo sia tuttora un funzionario civile, che però pone la sua alta carica al servizio della fede, accrescendone la preziosità." But comitivam reclinaturus dignitatem can only mean that he intended to, but had not yet resigned. What Vigilius applies to him is the quite usual scheme clarus in saeculo, clarior in Christo: when Jacob will resign, he will depose his earthly dignitas, but not the dignitas he enjoys in the eyes of God. If my interpretation is correct, we cannot agree with the reconstruction of Jacob's career proposed by PLREII, Iacobus 1, 581 f. (see above, n. 76). Woods (n. 76) 573 remembers that in 372 A.D. Basil the Great thanked the dux Scytiae Soranus, who never went to Caesarea, as if he himself had taken the relics of the martyr Sabas there. Pizzolato (n. 74) 99 suggests that the delivery of the relics was meant to support John Chrysostom in the conflict with the Empress Eudoxia and patriarch Theophilus of Alexandria that ended with John's exile in about 403-404. This can be true for Vigilius's intentions at the moment of the delivery (see above, n. 79), but cannot apply to Jacob's purposes when he made his request for relics, because at that time the bishop of Constantinople was still Nectarius.
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ing influence of both Eutropius and the empress Eudoxia. If this is so, Claudian's sarcasm could conceal a denigration of Jacob's attempts to solve political questions by the means of a pious devotion. 83 At any rate, if w e place the translation no later than 4 0 0 A.D., by the time of Alaric's invasion Jacob would have already acquired a firm reputation as a pious person devoted to the worship of saints. A s a matter of fact Claudian plays on Jacob's addiction to saints in his epigram, which appropriately begins with an obsecratio not in God's name, but "by the ashes of Paul and the shrine of old, revered Peter," the two apostles whose protection of Rome was beginning to be extended from the religious to the physical defence of the City. 84 In his stimulating Claudian was familiar not believe in them. It viduate - at least for
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paper on c.m. 50, Vanderspoel has proved that with the Christian cult of the saints even if he did is perhaps possible to go a step further and to indisome saints - a precise correspondence between
An opposite view is taken by Woods (n. 76) 574, who proposes that Jacob's role in the translation of relics had a private character, and that Claudian reproaches him for wasting time with the cult of the saints instead of doing his duty. Peter and Paul were just beginning to be associated with the defence of Rome, limina Apostolorum, at this time (cf. Ch. Pietri, Roma Christiana. Recherches sur l'Eglise de Rome, son organisation, sa politique, son idéologie de Miltiade à Sixte III. (311-440), Rome 1976, 1562-1567; on their growing importance cf. also L. Cracco Ruggini, Pietro e Paolo a Roma nel tardoantico e le tradizioni dell' "urbs"arcaica, in: Pietro e Paolo. Il loro rapporto con Roma nelle testimonianze antiche. XXIX Incontro di studiosi dell'antichità cristiana (Roma, 4-6 maggio 2000), Studia Ephemeridis "Augustinianum," Roma 2001, 373-392, with previous bibliography. The two prefaces of Contra Symm., written in 402, are respectively on Paul (praef. to book 1) and Peter {praef. to book 2); in Perist. 2. 459 f., Peter and Paul are represented reigning in Rome, after the expulsion of pagan gods. Then, in Paul. Noi. carm. 21. 4-34 (January 407), Peter and Paul, patres (v. 7) and proceres (v. 29), together with lesser saints and martyrs, are indicated as the defenders of Rome and the saviours of the Roman Empire, for their prayers made possible the victory of Faesulae: on their connection with Rome in Paulinus of Nola, cf. A. Piras, Roma Petro Pauloque potens: Roma e gli apostoli negli scritti di Paolino di Nola, in: Pietro e Paolo (see above Cracco Ruggini), 277-283. Barnes (n. 76) 267 connects Jacob's diplomatic activities in the East with the well-known enmity between John Chrysostom and Eutropius: this may be true for the time of the delivery, not for when he requested the relics.
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Claudian's choice and the importance given then in Milanese religious propaganda.85 The first two saints invoked to help Jacob (who, in his capacity as dux, was to have more business with fighting than with literary criticism) are the two apostles Thomas and Bartholomew, both of whom went to India to convert the barbarians. Since on their search for conversions the martyrs of Anaunia too had travelled far away from their native country, no choice of patron saints could have been more appropriate to Jacob.86 But no choice could have been more malicious too, because ope sanctorum refers to the growing belief in the protection of saints and martyrs against the barbarians, and the two apostles did not come back alive from their expeditions. As for St. Thomas, a homily attributed to John Chrysostom and delivered in Edessa after the fall of Gainas (Dec. 23, 400 A.D.) contained a prayer to him to liberate both East and West from the pirate Alaric.87 If Claudian knew of this, to wish Thomas's protection on Jacob is ironic if not sarcastic, for Alaric was still alive and the Goths were about to cross or had already crossed the Alps.88 The apostles are followed by Susanna. Vanderspoel, thinking that sancta can be said only of a Christian saint, identifies her with an obscure virgin venerated in Rome.89 Yet Ambrose employs the adjective sanctus also for Old Testament figures;90 moreover, we have no witness to this
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The presence of Claudian's saints in the sermons of Ambrose was pointed out by Birt (n. 4) LXII, who, however, did not distinguish between authentic and spurious sermons and did not care for the themes they dealt with.
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Another reason for their choice could be the fact that Sisinnius and Martyrius were martyrized in almost the same way as Bartholomew and Thomas respectively, even if there is no evidence that they were compared to the apostles by contemporaries: cf. Vanderspoel (n. 76) 249 f. The sermon (PG 59, 497-450) attributed to John Chrysostom, is quoted by Fargues (n. 7) 161 f. On the prominence of the cult of Thomas in the East about 400 A.D. cf. Vanderspoel (n. 76) 249. Cf. also Ambr. Expl. Psalm. XII, ps. 45. 21. 3 (CSEL 64. 344. 7 f.), who observes that they were able to reach even countries precluded to the Roman Empire (illis quidem etiam interclusa barbaricis motibus regna patuerunt, ut Thomae India, Matthaeo Persia).
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See below, notes 112 and 113.
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Vanderspoel (n. 76) 250. The adjective sanctus is e.g. applied to Abraham (de Cain 23 [CSEL 32. 1. 359, 11]; deAbr. 1. 2. 5 ibid. 505. 9; 1. 3. 10 ibid. 509.16; 1. 8. 66 ibid. 545. 17; 2. 8. 47 ibid. 600. 23); to Isaac (hexaem. 3. 8. 36 ibid. 83. 4; deAbr. 1. 3. 20 ibid. 516.
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'Roman' Susanna before the end of the sixth century. 91 Therefore, I would rather suggest that Claudian's Susanna is to be identified with her biblical namesake, who is cited as an example by Ambrose for triumphing over her persecutors merely by not defending herself: Susanna ad supplicium genu fixit et de adulteris triumphavit,92 and Susanna tacuit et vicit; melior enim causa, quae non defenditur et probatura So, if Claudian's Susanna is the heroine of the book of Daniel, her force can only drive Jacob not to resist the enemy. Another probable pointer to Ambrose is the allusion to the Pharaoh's being swallowed up by the Red Sea. Of course Ambrose, who many times had referred to this episode, 94 was not the only one to do so. Already Eusebius of Caesarea, when relating Constantine's victory over Maxentius, had recalled the Pharaoh's end as an example of both the protection accorded by God to his faithful and the punishment reserved to an impious people. 95 But it was Ambrose w h o had quite recently cited the
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3; 1. 8, 67 ibid. 547. 7; de Isaac 1. 1 [CSEL 32. 1. 641. 1]; de fuga saeculi 8. 51 [CSEL 32. 2. 203. 11]); to Joshua (ep. extra coll. 3 [= Maur. 62], 4 [CSEL 82. 3. 181. 25] sancto Moysi et sancto Iesu Nave). Cf. Bibliotheca sanctorum XII, 78 f. Identical with the biblical Susanna is also the sancta Susanna of o f f . min. 3. 14. 90 (sancta quoque Susanna denuntiato falsi testimonii terrore, cum hinc se videret urgueri periculo, inde opprobrio, maluit honesta morte vitare opprobrium quam studio salutis turpem vitam subire ac sustinere. Itaque, dum honestati intendit, etiam vitam reservavit), that, without any explanation, is translated "la santa vergine Susanna" by G. Banterle (Sant'Ambrogio, Opere morali I. I doveri, Introd., trad, e note, Milano-Roma 1977) 327. Ambr. de virginibus 2 4. 27 f. Exp. ev. sec. Lucam 10. 97. Cf. also Ambr. de Ioseph 5. 26 Sic Susanna postea dum tacet in iudicio, melius est locuta oráculo et ideo prophetae meruit defensionem, quae propriae vocis non quaesivit auxilium. Ambr. Exp. psalmi 118. 16. 16. 3 (CSEL 62. 361. 11-15) Pharao te in patribus tenebat superbus inmitis. [...] non dimisisset te Pharao, nisi tu ad dominum refugisses. dicebat Pharao: "dominum nescio et Israel non dimitto" [Ex. 5. 2]. Vides quam superbus·, 18. 7. 3, ibid. 401. 2—4 Pharao cum populo suo fluctibus mersus mundanae conuersationis exemplum est, ne quis dei populum persequatur; 18. 29. 1, ibid. 412. 10-11 Moysen laudatis, quia regem Pharao cum exercitu suo mersit; Expl. psalm. 12, ps. 36. 26. 3 (CSEL 64. 92. 15-17) nempe in Mare Rubrum demersus populus est Aegyptiorum, transiuit autem populus Hebraeorum; Moyses pertransiuit, praecipitatus est Pharao, quoniam grauia eum peccata merserunt. HE 9 . 9 . 5 .
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example in a letter to the Emperor Theodosius commenting on the victory at the Frigidus: Victoria enim tua antiquo more vetustisque miraculis, qualis sancto Moysi et sancto Iesu Nave, Samuheli atque David, non humana aestimatione sed caelestis gratiae effusione censetur.96 What is more, the same episode occurs in the natalicium (carm. 26) recited by Paulinus of Nola before the battle of Pollentia in January 402. After voicing anxiety about the menace to the Roman Empire represented by Alane, Paulinus expressed his complete reliance on the heavenly protection of saints,97 and proclaimed his certitude that Christ would never deny the faithful his help: arma fide semper, numquam cognovimus armis / indiguisse fidem. Rupit mare virga fidelis, / quod vacua arma fide cum principe mersit iniquo.9* Against this background of increasing confidence in the help of God and saints, Claudian's wish for Jacob sounds particularly sarcastic because - unlike the Red Sea - the Hister had not swallowed up the Goths when they had crossed it many years before. Claudian's choice of Thecla is explained by Vanderspoel in terms of her popularity in Milan and in Rome, and also with reference to a Roman tradition in which she was said to have joined Paul at Rome by means of an underground passage: "such a person might prove extremely useful in any attempt to ambush the Goths."99 Another reason for her presence could be the reference to her innumerabiles socii in the contemporary de lapsu Susannae: "This saint might be regarded as useful because she 96 97
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Ambr. ep. extra coll. 3 [= Maur. 62]. 4 (CSEL 82. 3. 181. 24-27). Paul. Noi. Carm. 26. 80 ff. Prisca retractemus sanctorum exempla parentum, / qui merita inmissis tolerantes verbera bellis, / non armis sibi nec muris capienda putabant / praesidia. Humanis opibus sperare salutem / nulla salus. 103 ff. Fidant legionibus illi / perfugioque parent reparatis moenia muris, / nulla salutiferi quibus est fiducia Christi, / nos crucis invictae signo et confessio munit·, 114 ff. Recolamus abhinc signata sacratis / gesta patrum libris, et perspice qui potiore i praesidio fuerint, quos urbs circumdata magnis / absque deo muris an quos sine moenibus urbis / vallabat socio virtus divina favore. The same opinion will be expressed by Paulinus later in Carm. 21 celebrating the victory over Radagaisus (A.D. 407): v. 4 ff. gaudere serenis / mentibus abstersa diri caligine belli /suadet ovans Felix, quia pacis et ipse patronus / cum patribus Paulo atque Petro et cum fratribus almis / martyribus regem regum exoravit amico / numine Romani producere tempora regni and v. 27 f. pluribus haec etenim causa est curata patronis, / ut Romana salus et publica vita maneret. Paul. Noi. carm. 26. 156-158. Vanderspoel (n. 76) 251.
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could call additional forces against the enemy."100 But there is no proof that Claudian knew of that Roman tradition, and the innumerabiles socii of de lapsu Susannae 11 turn out to be sociae {et nos eadem carne amictae fuimus, says the saint). Therefore, I would like to suggest an easier explanation for the presence of Thecla in the epigram. The mention of Thecla - who was worshipped in Milan (there was a church dedicated to her which contained a metrical inscription attributed to Ambrose)101 could well have called Ambrose to the minds of Claudian's audience, who had exalted the courage of this virgin, ready to face death in order to keep her virginity: Thecla doceat immolari,102 But ad mortem quasi ad immortalitatem festinare as, according to Ambrose, Thecla did,103 was not the best way to warrant the safety of the empire. Another interesting characteristic of at least Thecla and Susanna is their association with the defence of chastity in Ambrose's propaganda,104 for the choice of chastity can also be seen in relation to Jacob himself. Vigilius writes that he is comitivam dignitatem reclinaturus, and will share only in the dignitas Christi: that means that he intended to retire from public life,105 and at that time 'conversion' implied sexual renunciation. Another likely allusion to the Church of Milan may be found in Claudian's final wish for a victory without any bloodshed (by the Roman army as well as by the enemy),106 a wish that goes beyond all credibility, 100
Vanderspoel (n. 76) 252. ILCV 1841. 102 Ambr. de virginibus 2. 3. 19 Thecla doceat immolari, quae copulam fugiens nuptialem et spensi furore damnata naturam etiam bestiarum virginitatis veneratane mutauit. Thecla is exalted by Ambrose also ibid. 2. 3. 21 and in de virginitate 7. 40. 103 Ep. 7 [= Maur. 37], 36 (CSEL 82. 1. 61. 372-374) Quid Theclam, quid Agnen, quid Pelagian loquar, quae "tamquam nobilia vitulamina pullulantes" "ad mortem quasi ad inmortalitatem" festinaverunt? 104 In the arena, Thecla had been spared by the beasts because of her chastity, and in a later version of her legend she, together with her pious companions (virgins and widows consecrated to God), was preserved from the sexual assaults of her enemies by a mountain that broke open to receive her into its interior. On Susanna see also Ambr. de virginibus 1. 45 Susanna [...] moriprius quam violari parata. 105 See above, n. 80. 106 Not even Orosius had gone that far, for he describes the victory over Radagaisus as bloodless only from the Roman point of view: 7. 37. 14 non disposita in bel101
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and even beyond the increasingly idealized version of Theodosius' victory at the River Frigidus. 107 The kind of victory Claudian wishes for Jacob is very much like a miracle, and as such more likely to be the work of a holy man than of a general. It had been Ambrose w h o had exalted that superior virtusm in the Bishop Acholius of Thessalonica, quem totiens ingruentibus Gothorum catervis, nequaquam tamen potuerunt barbarica penetrare tela, expugnare multarum gentium bellicus furor, because he proeliabatur [...] non gladiis, sed orationibus, non telis, sed meritis.109 And in a sense Ambrose himself, immediately after his death, had proved a powerful saint: he had prophesied to Mascezel his victory over Gildo 110 (a victory Claudian attributed to Stilicho), and had revealed the imminent arrival in Milan of the relics of the Anaunian martyrs to a blind man w h o had touched them and subsequently recovered his sight. 111 We do not know when Claudian composed the in Iacobum, but its allusions to barbarians crossing the Alps (v. 5) and to the Goths (v. 11)
lum acies fuit, non furor timorque incerta pugnae praetulit, non caedes acta, non sanguis effusus est, non postremo [...] damna pugnae eventu compensata victoriae: edentibus bibentibus ludentibusque nostris tanti illi tamque immanes hostes esurientes sitientes languentesque confecti sunt. 107 On the stages of this idealization, cf. R. Perrelli, La vittoria 'cristiana' del Frigido, in: Pagani e cristiani da Giuliano l'Apostata al sacco di Roma, a cura di F.E. Consolino, Soveria Mannelli 1995,257-265. 108 Ambr. Ep. 51 [= Maur. XV], 6 (CSEL 82. 2. 63. 58-60) Nonne et hoc intellegimus virtutis superioris fuisse, ut ubi miles nullus aderat, illic pellerentur sine milite? 109 Ambr. Ep. 51. 5. 62. (CSEL 82. 2. 4 7 ^ 9 ) and 6. (ibid. 63. 61 f.): cf. R. Lizzi, Tra i classici e la Bibbia: Votium come forma di santità episcopale, in: Modelli di santità e modelli di comportamento, a cura di G. Barone, M. Caffiero, F. Scorza Barcellona, Torino 1994, 43-64, p. 46 f. 110 Paul. Med. vita Ambrosii 51. 1 f. Mascezeli etiam desperanti de salute sua vel exercitus quem ductabat contra Gildonem, baculum tenens manu in visu noctis adparuit [...] deditque intellectum viro, quem visitatione dignum fuerat arbitratus, ut agnosceret se in ipso loco in quo sanctum domini viderat sacerdotem, die tertia victoriam adepturum; atque ita securus bellum incohavit et consummavit. Nos tamen ea Mediolani positi, ipso Mascezele referente, cognovimus. 111 Paul. Med. vita Ambrosii 52. 1: speaking in a vision to the blind man, Ambrose calls the martyrs of Anaunia/rafrei mei. The delivery of Anaunian relics to Milan continues and confirms the special ties of this see with Vigilius, who at the moment of his election had received a letter of direction from Ambrose (Ep. 62 CSEL 82.2 [=Maur. XIX]).
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suggest a date after the invasion of Alane or shortly before.112 It seems to me more probable that c.m. 50 was composed after the battle of Pollentia, for Jacob's criticism of Claudian's verses is better explained if it were directed against the Bellum Geticum.113 Indeed, a pious man like Jacob could hardly approve of the exclusive credit given Stilicho for the victory in the bellum Geticum. Jacob's criticism of Claudian could well coincide with that of Prudentius, who replied to Claudian by pointing out that Honorius and Stilicho had won at Pollentia because of their faith.114 Yet, there could have been a further motive for Jacob's criticism of Claudian. From Orosius we know that Stilicho won at Pollentia because he let the pagan general Saul attack the Goths during the Easter religious celebrations.115 In his bellum Geticum, Claudian avoided relating this, as did also the former dignitary Prudentius, who was too much aware that a victory over the Goths was badly needed to criticize the methods used to win it. Yet, considering his religious piety, his fondness for the saints and his possible ties with the Church of Milan, I wonder whether Jacob's criticism of Claudian as a poet had not been also born of a deeper disapproval of the methods Stilicho adopted as a general,116 and of the impious 112
As suggested by G. Garuti (CI. Claudiani De bello Gothico. Edizione critica, traduzione e commento. Introduzione al De bello Gothico, Bologna 1979) 33, who thinks that the epigram must have been composed "nell'autunno del 401, poco prima del 18 novembre, quando già l'attacco di Alarico era nell'aria." 113 Recent pronouncements in favour of this date have come from Vanderspoel (η. 76), Wood (η. 76), and (more cautiously) Gualandri (n. 72 [1][2]). Contra Symm. 2. 709 ff. dux agminis imperiique / Christipotens nobis iuvenis fuit et comes eius / atque parens Stilico, / deus unus Christus utrique and 743 f. at noster Stilico, congressus comminus, ipsa / ex acie ferrata virum dare terga coegit. 115 7. 37. 2 taceo de Alarico rege cum Gothis suis saepe victo, saepe concluso semperque dimisso. Taceo de infelicibus Ulis apud Pollentiam gestis, cum barbaro et pagano duci, hoc est Sauli, belli summa commissa est, cuius inprobitate reverentissimi dies et sanctum pascha violatum est cedentique hosti propter religionem, ut pugnaret, extortum est: cum quidem, ostendente in brevi iudicio Dei et quid favor eius possit et quid ultio exigeret, pugnantes vieimus, victores vieti sumus. 116 A different explanation for Jacob's criticism of Claudian is offered by Woods (n. 76), who argues that at the time of translation, Jacob could not yet have been magister equitum since he is called dux by Claudian, and suggests that he was dux Raetiae Primae et Secundae, i.e. the geographical area to which Claudian's wishes in vv. 5-8 refer. But if Jacob really was dux Retiae primae et secundae, he must have been offended by Get. 278-403, where the poet describes a visit by
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attack he had permitted. If so, it is possible that through Jacob, dux a non ducendo, Claudian intended to reply to reproaches - such as those expressed some years later by Orosius - levelled against Stilicho for winning by sacrilegious means. In his book Claudian, Cameron observed that one can infer from the carmina minora the existence of a literate milieu in Milan composed of functionaries sharing culture and literary tastes.117 Our examination of c. m. 22 and 50 confirms Cameron's assumption and shows that Claudian is able to joke with literary allusions on both the profane and the Christian level. In about 375 A.D., Avianius Symmachus planned a poetic cycle of selected portraits of illustrious Roman aristocrats aimed at giving implicite indications "su chi, dal passato, ricevesse legittimità a governare Roma nel presente.'"18 These epigrams, as well as the poetic quotations of his famous son Quintus Aurelius Symmachus,119 show that poetry was felt to be a way of asserting auctoritas and confirming the superior right of the pars melior generis fiumani to hold onto a political reality of which they were no longer in control. Compared with the wishful thinking of the two Symmachi, the two deprecationes and the epigrams of Claudian on Hadrian and Theodorus and to Jacob give us the opposite impression of learned functionaries not asserting their past rights in an attempt to hang onto a political future, but just commenting, and perhaps criticizing (as Claudian certainly did and as Hadrian and Jacob seem to have done)
Stilicho during the winter 401/2 to suppress a Vandal incursion and to raise troops, and concealing the real role of Jacob, who had probably done almost all the work. Woods' explanation is not convincing for two reasons: the term dux does not exclude the possibility that Jacob was magister equitum because Claudian uses dux as a generic term (he applies it to Stilicho too), and there is no evidence to confirm Woods' suggestion that Jacob was dux Retiae primae et secundae. Finally, nothing in c.m. 50 justifies "a distinction between the real and dramatic dates of this work," and the supposition that "Claudian is addressing Jacobus at that stage in his career when he is only a dux, although the work itself was composed when he had reached the rank of magister equitum" {ibid. 571 f.). 117 Cameron (n. 4) 393-402. 118 On the aims and characters of these epigrams and on their political meaning see now R. Lizzi Testa, Policromia di cultura e raffinatezza editoriale. Gli esperimenti letterari dell'aristocrazia romana nel tardo impero, in: Carrié/Lizzi Testa (n. 33), 187-199, p. 199. 119 Cf. L. Cracco Ruggini, Simmaco e la poesia, in: La poesia tardoantica: tra retorica, teologia e politica, Messina 1984,477-521.
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the present situation they share. They thus witness to the existence at the court of Honorius of a very lively literary milieu, in which even politics could become the object of poetical joke and learned mockery. Taking this into account, we can perhaps look for a clue to a better understanding of verses 11 f., which have been considered an attack on Jacob's fondness for the bottle, which leads him to make of banquets his only battlefield.120 A new interpretation of these verses has been recently proposed by Vanderspoel. In his opinion, "a moriens conviva may give the victory as far as Jacobus is concerned, but Claudian reserves the right to express a different view in his poetry. Since Claudian had already expressed his view in De bello Getico [...], the problem is one of differing interpretations of a previous victory, not one anticipated at some future time, which would be more normal in a conditional wish."121 According to Vanderspoel, "Claudian's moriens conviva is Christ himself,"122 and the two verses allude to the sacrifice of the Eucharist. This allusion contains a criticism of Prudentius, who in his Contra Symmachum attributed the celebration of Eucharist to the Roman army,123 and kept silent about the Goths. Jacob probably did the same, and "Claudian is suggesting that Jacobus, following Prudentius, distorted the truth in an effort to avoid embarrassment."124 Vanderspoel's interpretation is quite unconvincing. Besides the fact that there are no grounds to associate conviva moriens with Christ and dolia fusa with the Eucharist,125 it is impossible, from a
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This interpretation was suggested already by Barth (η. 13) 1068 at v. 10: "Sal Epigrammatis in eo est ut dicat, parce carminum nostrorum notationi, sic agant pro te omnia Sancti omnes Sanctaeque; dum tu potas & pergraecaris strenue, adeoque ut crapula et vino interficias in convivio homines, & sic non de funesto Martis opere, sed Comi et Bacchi triumphum strenuitate tua dignum ducas. [...] Oportet autem bibacitatis hic homo notus fuerit, & tale de mensa ejus exemplum exstiterit." See also Gesner (η. 14) 697 ad v. 11: "potatori strenuo insultat: moriens enim conviva est vino depositus vel sepultus;" Birt (n. 4) LXII: "ironice sperat fore ut sanguine non maculetur magister equitum, immo vino nimio moriatur et triumphum agat in potandi certamine." 121 Vanderspoel (n. 76) 245. 122 Vanderspoel (n. 76) 246. 123 Contra Symm. 2. 712 f. huius [seil. Christi] adoratis altaribus et cruce fronti / inscripta cecinere tubae: Vanderspoel (n. 76) 254. 124 Vanderspoel, ibid. 125 Vanderspoel (n. 76) 246 observes that in Prudentius Psych. 529-531 nonne triumphum / egimus e Scarioth, magnus qui discipulorum / et conviva dei there are
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linguistic as well as from a logic point of view, to consider the wish expressed by sic [...] det as the interpretation of a past event. Since - at least in my opinion - Vanderspoel's interpretation is not validated by the texts that are meant to support it, the only acceptable interpretation would seem to be that "Jacobus kämpft nicht nur, indem er trinkt - er trinkt auch, anstatt zu kämpfen": for Jacob to triumph, not the enemies, but the convivae have to fall; instead of bloodshed there will be "wineshed".126 But this interpretation falls flat, because it has very little to do with both the warlike atmosphere and the biblical images previously evoked. I therefore wonder whether these verses could have also suggested another interpretation to Claudian's audience. I do not think it impossible that the image of the conviva moriens could have recalled situations such as that in Aen. 2. 265 invadunt urbem somno ν in o que sepultam or Aen. 9. 316 ff. passim somno vinoque per herbam / corpora fusa vident, arrecios litore currus, / inter lora rotasque viros, simul arma iacere, / vina simul. Claudian could ironically wish for three terms which are to be found also in Claudian: triumphum, magnum and conviva. So, in his opinion, there should be no doubt about the situation recalled, with the difference that in Claudian's epigram conviva is not Judas, but Christ himself. "The fact that the battle of Pollentia occurred on Easter Sunday, 6April 402, in the context, therefore, of Last Supper and Good Friday, gives further and sharper point to Claudian's use of Prudentius' description of the last days of Judas Iscariot. It also suggests the interpretation that Claudian's moriens conviva is Christ himself, the other participant who died shortly after the Last Supper. In other words, Claudian is referring to Christian propaganda and sets himself apart from the Christian view represented in line 11 by tibi (Jacobus)." I do not think that this interpretation can be accepted, for it is based on very shaky grounds. Even if Prudentius' Psychomachia were not later than 402 (but M. Lühken, Christianorum Maro et Flaccus. Zur Vergil- und Horazrezeption des Prudentius, Göttingen 2002, 255-259, convincingly proves that it is) the two passages in Prudentius and Claudian have only three words in common, and it is difficult to find in them anything which could recall Prudentius to the memory of someone reading Claudian. Then, it is hard to think of Christ at the Last Supper as of a moriens conviva: at the most, he was moriturus (resurrecturus too). Finally, the three passages which are supposed to prove that dolia fusa refer to the Eucharist (Paul. Noi. Carm. 31. 435 f.; Aug. Tract, in Ioh. 8. 3 (= CCL 36. 83) and Clem. Alex. Paed. 2. 29. 1 are not pertinent. The thrust and counter-thrust between Claudian and Prudentius Vanderspoel thinks of after the Contra Symmachum has yet to be proved. 126 G. Brummer, Wer war Jacobus? Zur Deutung von Claudian C.M. 50, BZ 65 (1972), 339-352, p. 343.
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Jacob the only kind of victory possible for someone who deeply dislikes fighting: that he take (likely by means of an ambush) his enemies just as they are ending a banquet. According to the epic code, this would not constitute a triumph, but there is in the Bible a situation in which the death of a drunken conviva had been interpreted as a triumph. This is the triumph of Judith over Holophernes (Judith 12 ff.), an episode once evoked by Ambrose in words echoing Virgil (Inebriatis vino virìs et somno s e ρ ulti s abstulit vidua gladium, exseruit manum, bellatorìs abscidit caput).121 In his de viduis, Ambrose had quoted Judith as an exemplum of vera fortitude128 and of a victory won by preserving her chastity (non minorem servatae castitatis ex hostibus revexit triumphum, quam patriae liberatae).129 Judith is also mentioned in O f f . min. 3. 14. 88, where she is followed by Susanna (ibid. 90), and in de virginibus 2. 24, where she follows Thecla. The chaste widow Judith could well be to the taste of the pious Jacob, but whereas Judith (as Ambrose carefully underlines) was able to triumph over her enemy because she did not drink,130 Jacob - addicted to both the saints and the bottle - will triumph, but will also find dolia of wine to drink. Opening with the martial image of Jacob going into battle, the poem closes with the image of the same dux triumphing by means of an ambush or - even better - winning without meeting the enemy in the field.
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Ambr. De viduis 40. Ambr. De viduis 37: haec enim vera est fortitude, quae naturae usum, sexus infirmitatem mentis devotione transgreditur, qualis in ilia fuit, cui nomen Judith, quae viros obsidione fractos, perculsos metu, tábidos fame, sola potuit a colluvione revocare, ab hoste defendere. She was et ilio praestantior exercitu, quem liberavit, et eofortior, quem fugavit (ibid.). See also Off. min. 3. 13. 82 ecce tibi Judith se offert mirabilis, quae formidatum populis virum Holophernem adit, Assy rio rum triumphali septum caterva. [...] femina de viro reportavit victoria, fugavit populos Consilio suo. Ep. extra coli. 14 [= Maur. 63], 29 to the bishop Eusebius of Vercelli (CSEL 82.3 292-295) Judith luxuriöse Holophernis haudquaquam inflexa convivio solo titulo sobrietatis desperatum lacertis virilibus reportavit triumphum, patriam obsidione exuit, ducem militiae suis manibus occidit. The image of Judith victrix, who deceived and mocked Holophernes arte pudicitiae occurs also in Paul. Noi. Carm. 26. 163-165. 129 De viduis 39. 130 De viduis 39 f. See also Ep. extra coll. 14. 29 (quoted above, n. 128). 128
JENS MICHNERS
Spott und Ironie in Claudians carmina minora Unter dem Titel „Spott und Ironie in Claudians carmina minorasollen fünf 2 aus der Sammlung der kleinen Gedichte ausgewählte Stücke (die minora 43, 44, 13, 50 und 23) sowohl unter allgemein philologischen als auch speziell unter Gesichtspunkten, die sich aus der spottend-satirischen Literatur vor Claudian ergeben, besprochen werden. Als Gesichtspunkte seien genannt: - Worin besteht der Anlass für das jeweilige (Spott-)Gedicht? Werden bestimmte Berufstypen, Charaktereigenschaften oder hervorstechende körperliche Eigenschaften der Zielperson karikierend in den Vordergrund gestellt? Oder sah sich Claudian durch gegen sich oder sein Werk gerichtete Polemik zu einer Erwiderung veranlasst?3 - Gibt es literarische Vorlagen, die in thematischer Hinsicht oder hinsichtlich der Art und Weise, auf die die Verspottung vollzogen wird, imitiert werden? - Hält es Claudian mit Lucilius und Catull, die beide namentlich benannte Zeitgenossen verspotteten, oder nimmt er wie die Satiriker Horaz (vgl. Sat. 2, 1, 39-41) und Juvenal (vgl. 1, 150-171) und die Epigram-
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Der Titel ist so gewählt, dass sich unter ihm sowohl die eigentlichen Spottepigramme als auch das c.m. 23, eine ironische deprecatio (vgl. deprecatio est cum et peccasse se et et consulto fecisse confitetur, et tarnen postulat ut sui misereantur [Rhet. Her. 1, 24]), einordnen lassen.
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Die Konzentration auf fünf Gedichte ergibt sich zum einen aus der Sprechzeit, die den Konferenzteilnehmern zur Verfügung stand, zum anderen aus dem Umstand, dass die beiden anderen Gedichte, die in diesen Themenkreis fallen (die minora 21 und 22) bereits hinreichend besprochen worden sind. Zu c.m. 21 vgl. M.L. Ricci, I funzionari e il loro sonno (Claud, c.m. 21), InvLuc 12, 1990, 253-263; zu c.m. 22 vgl. (dies.), Il carme 22 di Claudiano e l'Ovidio dell'esilio, InvLuc 20, 1998,220-228, sowie den Beitrag von F.E. Consolino in diesem Band.
3
Das wahrscheinlich berühmteste Beispiel für diese Motivation des Dichtens ist der Aitienprolog des Kallimachos. Neben verschiedenen Epigrammen Martials (vgl. 1, 35; 1, 91; 1,110; 2, 77; 5, 60; 6, 64) sei vor allem auf Ov. Pont. 4, 16 {invide, quid laceras Nasonis carmina rapti) verwiesen.
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matiker Lukillios, Martial (vgl. 10, 33) und Ausonius4 davon Abstand, lebende bzw. namentlich identifizierbare Personen anzugreifen? Mit den ersten drei Versen des carmen minus 43 erweckt Claudian den Eindruck, ein Spottepigramm5 auf einen Astrologen verfassen zu wollen, der sich darauf verlegt hat, bereits gegen ein geringes Entgelt die Sterne zugunsten des zahlenden Klienten auszudeuten. Doch erfolgt schon in v. 4 durch die Voranstellung des Namens Cureti eine Gewichtsverlagerung von dem Astrologen Uranius auf dessen Sohn Curetius. Über diesen erfahren wir, dass er verdientermaßen die betrügerischen Machenschaften seines Vaters abbüßt - und zwar merito ore.6 Die zunächst unklare Bedeutung dieser Junktur wird sodann in den Versen 7 ff. erklärt. Curetius verprasst im Oralverkehr mit einer Dirne das väterliche Haus, was Claudian in den Versen 9 und 10 mittels kontrastiver Formulierungen auf den Punkt bringt: Die Reichtümer, die der Vater mit seiner betrügerischen Zunge - sprich „Weissagung" - angesammelt hat, diese bringt sein Sohn, ebenfalls unter Verwendung seiner Zunge, durch.7 In carmen minus 44 wird die Verunglimpfung des Curetius fortgesetzt. Dabei verwendet Claudian Martial 2, 89 als Vorlage,8 die er am Anfang um zwei einleitende Verse erweitert und am Ende leicht variiert. 4 5
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Zu Ausonius vgl. H. Szelest, Eos 64, 1976, 35. Neben dem Begriff „Spottepigramm" werden in der Fachliteratur außerdem nahezu synonym die Bezeichnungen „satirisches Epigramm" (vgl. z.B. H. Szelest, Martials satirische Epigramme, Das Altertum 9, 1963, 27-37) und „skoptisches Epigramm" (vgl. z.B. O. Weinreich, Die Distichen des Catull, Tübingen 1926, 6) verwendet. Zur Abgrenzung der Termini „skoptisches Epigramm" und „Witz" s. W. Burnickel, Untersuchungen zur Struktur des Witzepigramms bei Lukillios und Martial, Wiesbaden 1980, 14 f. merito kann natürlich als Adverb aufgefasst werden. Wahrscheinlicher scheint mir jedoch, dass merito (gesperrtes) Attribut zu ore ist (vgl. dazu c.m. 49, 2; carm. 8, 97; carm. 5, 404) und dass man eine Enallage anzunehmen hat, der die gängige Formulierung meritam poenam luere (vgl. z.B. Ov. Met. 8, 689 f.) zugrunde liegt. Zur Verwendung von refundere vgl.: distantibus idem (i.e. Gildo) / inter se vitiis cinctus: quodcumque profunda / traxit avaritia, luxu peiore refundit (Claud. carm. 15, 162-164). Vgl. E. Siedschlag, Zur Form von Martials Epigrammen, Berlin 1977, 57 f. Das Epigramm lautet: Quod nimio gaudes noctem producere vino, / ignosco: Vitium, Gaure, Catonis habes. / carmina quod scribis Musis et Apolline nullo, / laudari debes: hoc Ciceronis habes. / quod vomis, Antoni: quod luxuriaris, Apici. / quod fellas, Vitium die mihi cuius habes?
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Das Schema, nach dem beide Gedichte operieren, ist ein und dasselbe: In einer jeweils durch ein faktisches quod eingeleiteten Aufzählung werden die Laster des Gaurus bzw. des Curetius aufgelistet und bei Claudian dem astrologischen Kontext entsprechend - auf die unheilvolle Einwirkung eines Gestirns zurückgeführt, während Martial die Laster des Gaurus entschuldigt, indem er jeweils einen berühmten Römer anführt, der ebenfalls dieser speziellen Unsitte frönte. In dieser Weise werden die Laster des Curetius bzw. des Gaurus der Reihe nach begründet bzw. entschuldigt, bis beide Dichter auf die jeweilige Kardinalsünde der von ihnen verspotteten Person treffen, die derartig abartig ist, dass sie sich dem bisher verwendeten Schema entzieht.9 Betrachtet man nunmehr 43 und 44 gemeinsam, so ist vor dem Hintergrund der übrigen Spottgedichte Claudians, die eher mit subtiler Ironie arbeiten, besonders der obszöne Wortgebrauch10 auffällig, der sich allerdings aus dem literarischen Genus erklärt, ja von Martial mehrfach als essentiell gefordert wird.11 Auffällig ist weiterhin, dass Claudian topische Elemente kombiniert, so etwa die Vorstellung vom Astrologen, der die Zukunft nicht richtig vorhersagen kann,12 von dem Sohn der durch seinen liederlichen Lebensstil das väterliche Vermögen verprasst,13 oder die Vorstellung von Saturn als Unheil bringendem Gestirn,14 wobei keines dieser Elemente in bekannter Weise weitergeführt, sondern als Baustein innerhalb der gegen Curetius gerichteten Invektive gebraucht wird. Es bleibt die eingangs formulierte Frage danach, ob es sich bei der verspotteten Person um eine wirkliche oder um eine erfundene handelt. Erstere Auffassung ist von Alan Cameron vertreten worden,15 und in der 9
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Zur ironischen Frage (obszönen Inhalts) am Ende des Epigramms vgl. ferner Tf\v φωνηρ ένοττήν ae XéyeLv έδίδαξ·eu "Ομηρος·· / την γλώσσα ν δ ένοττην τις σ' è δίδαξε ν έχαν; (A nth. Graec. 11, 338). Als Parallele hierfür ließe sich am ehesten die Passage Claud, carm. 18, 359-370 anführen. Vgl. die Epigramme 1, 35; 3, 69; 7, 25. Vgl. z.B. Ant. Graec. 11, 159; 11, 162; 11, 164, sowie die Beschreibung der mathematici als genus hominum [...] sperantibus fallax bei Tac. Hist. 1, 22, 1. Vgl. Mart. 9, 82. Vgl. grave Saturni sidus in omne caput (Prop. 4, 1, 84). Vgl. A. Cameron, Claudian. Poetry and Propaganda at the Court of Honorius, Oxford 1970,401: „Claudian's remark at c.m. xliv. 4 [...] suggests that he (i.e. Curetius) too at least professed to be a poet, and that it was in this capacity that Claudian had come into contact with him."
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Tat mögen die intimen Informationen (Name des Vaters; dichterisches Unvermögen; Leiden an einer Geschlechtskrankheit),16 die Claudian liefert, in diese Richtung deuten. Nahe liegender erscheint mir jedoch, dass es sich bei den Epigrammen auf Curetius um ein reines dichterisches Exerzitium handelt, bei dem Claudian das bei Martial vorgefundene Material zum Teil übernommen, zum Teil durch die oben beschriebenen Elemente ergänzt hat. Zudem erweckt der Name Uranius den Eindruck, als sei er dem Kontext entsprechend erfunden worden.17 Zu Beginn von carmen minus 13 erkundigt sich Claudian in drei ungehaltenen Fragen bei einer zunächst nicht benannten Person, wie diese dazu komme, seine Prosodie als schief und wackelig zu bemäkeln, obwohl - und damit fällt die Schlusspointe - sie selbst, an Fußgicht erkrankt, keinen sicheren Stand habe. Die Komik entwickelt sich hier also, wie häufig beim Epigramm, quasi rückwirkend, indem die Wörter pedibus - scandere - claudicai - nutat - stare, die erst nur in Hinblick auf die Prosodie gebraucht zu sein schienen, jetzt auch auf den fußkranken Kritiker anspielen. Nun hat sich Alan Cameron gefragt, was genau unser podager an Claudians Handhabung der Silbenmessung auszusetzen gehabt haben mag, schrieb dieser doch „the purest and most correct Latin poetry since the Silver Age".18 In v. 3 des Gedichts meint Cameron die Antwort gefunden zu haben: Die kurze Endsilbe von versus wird durch die nachfolgende Zäsur gelängt. Eben an dieser Art metrischer Längung habe sich der Kritiker gestoßen, und Claudian habe c.m. 13 gleichsam als Replik verfasst, um zu zeigen, wie wenig ihn der Vorwurf berühre.19 Als weitere Intention fügt Cameron hinzu,20 Claudian habe anprangern wollen, dass der podager, der sich in seiner eigenen Dichtung metrischer Verfehlungen schuldig gemacht habe (vgl. scandere qui nescis [v. 3]), sich heraus16
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Zu c.m. 44, 5 vgl. die mögliche Imitation bei Sidonius: proderet (sc. hostis = die Philister) obscaenum turgenti podice morbum (carm. 16, 21). Diesen Verdacht äußerte bereits Gesner in seiner Claudianausgabe von 1759 (S. 694): „Habuit ergo Curetii pater, quiscunque fuerit (nam Uranius fictum ab ipsa arte videtur hominis, qui caelestia semper creparet), sphaeram". Vgl. Cameron (o. Anm. 15) 287. Laut Ch. Gnilka, / W. Schetter, Studien zur Literatur der Spätantike, Antiquitas (R. 1) 23 (1975), 70-86 (= Ch. Gnilka, Prudentiana I. Critica, München-Leipzig 2000, 43-63), hier: 50 Anm. 4, fällt die metrische Längung nicht auf Claudian selbst zurück, sondern im Prinzip auf den podager. Denn diesem gehörten die Worte claudicai hic versus usw. Vgl. Cameron (o. Anm. 15) 401.
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nehme, ihm diesbezüglich Vorwürfe zu machen. Damit finden wir bei Claudian eine ähnliche Motivation vor, die bereits Martial Spottepigramme hatte abfassen lassen, etwa auf einen gewissen Laelius,21 der zwar Martials Dichtung bemängelt, seine eigene aber aus Angst vor kritischer Beurteilung zurückhält, auf eine unbekannte Person, die es sich herausgenommen hatte, in miserablen Versen Martials berühmte Dichtung zu schmähen,22 oder auf den mit dem sprechenden Namen belegten Velox, der die Länge der Epigramme Martials beanstandet, Kürze der eigenen Dichtung jedoch nur durch NichtVeröffentlichung erzielt.23 Allerdings belehrt Claudian im Gegensatz zu Martial, der dem zur Kürze mahnenden Velox mit einem Einzeldistichon antwortet, seinen Kritiker nicht mittels eines prosodisch einwandfreien Gedichts eines Besseren (das wäre ja gänzlich unauffällig geblieben), sondern baut absichtlich, wie von Cameron vermutet, die bezeichnete Unebenheit ein, deren zusätzliche Funktion darin bestehen mag, die Aussage des Teilverses, in dem sie auftritt, also das claudicai hic versus, zu unterstreichen.24 Fraglich erscheint mir freilich erstens, ob man mit Cameron davon auszugehen hat, dass sich hinter dem podager eine wirkliche Person verbirgt und zweitens, ob Claudian tatsächlich der übermäßige Gebrauch der metrischen Längung zum Vorwurf gemacht wurde. Immerhin ist aus bisherigen Untersuchungen bekannt,25 dass Claudian sich insgesamt nur fünfmal der metrischen Längung bedient: In carm. 15, 87 (ruit? hoc vor der Hephthemimeres), in carm. 21, 157 (Armenius hie vor der Trithemimeres), in 21, 238 (dederis acie vor der Trithemimeres), in c.m. 11, 4 (decus invidiam vor der Pentameterdihärese) und eben in c.m. 13. Veranschlagt man für Claudians Gesamtwerk (ohne die Appendix) knapp 9800 Verse, kommt eine metrische Längung auf 1960 Verse. Dass jemand an einem derart eingeschränkten Gebrauch26 dieser metrischen Lizenz An-
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25 26
Vgl. Mart. 1,91. Vgl. audes praeterea, quos nullus noverit, in me / scribere versículos miseras et perdere Chartas (Mart. 6, 6 4 , 2 2 f.). Vgl. Mart. 1, 110: Scribere me quereris, Velox, epigrammata longa, / ipse nihil scribis. tu b revio ra facis. So auch S. Guex (Ps.-Claudien, Laus Herculis, Bern 2000 [= Sapheneia 4], 62 Anm. 237), die schreibt, die metrische Längung sei „plaisamment en accord avec la boutade contenue dans le vers". Birt p. CCXI; Guex (o. Anm. 24). Vergleichswerte sind schwierig zu ermitteln. Housman (CQ 21 [1927], 11) stellt
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stoß genommen haben sollte, scheint zweifelhaft. Daher möchte ich anregen, in c.m. 13 ein ohne tatsächlichen Anlass verfasstes, sich an die Vorgaben Martials anlehnendes Epigramm zu sehen, mit dem Claudian die bei Martial vorgegebene Verspottung eines (fiktiven) Kritikers wieder aufgenommen hat.27 Wie c.m. 13 gibt sich auch c.m. 50 als Antwort Claudians auf Kritik an seiner Dichtung. Das ne laceres versus [...] meos in v. 2 bzw. 14 erinnert an das versículos laceras in c.m. 13, 2. Im Gegensatz zu dem zuvor besprochenen Gedicht erfahren wir hier den Namen des Kritikers; es handelt sich um einen Jakobus, dem in der Überschrift der Rang eines magister equitum beigegeben wird.28 Dafür bleibt die genaue Ursache der Kritik im Verborgenen. Denn hinter der Formulierung versus lacerare (vgl. vv. 2 und 14) könnte sich sowohl Kritik an der Darbietungsform als auch am Inhalt der Dichtung Claudians verbergen. Doch weiter mit Aufbau und Inhalt des Gedichts: Im Anschluss an die pathetische Anrufung der Apostelfürsten stellt Claudian Jakobus in den Versen 3 - 1 0 die tatkräftige militärische Unterstützung von nicht weniger als vier namentlich aufgeführten Heiligen sowie der Heiligen insgesamt im Zusammenhang mit Verg. Aen. 1 2 , 6 4 9 fest: „The lengthening of short final us in caesura is well established." Börner führt (ohne Anspruch auf Vollständigkeit) in seinem Kommentar zu Ov. Met. 3, 184 zwanzig metrische Längungen in den Metamorphosen auf. Bei knapp 12.000 Versen ergäbe das eine metrische Längung in 600 Versen. Aus den Kommentaren von A. Kiesling (Berlin 1895, S. X I X ) und A. Palmer (London 17 1961, S. 187) ergibt sich, dass die Satiren des Horaz (ca. 2110 Verse) zehn metrische Längungen, also eine in 211 Versen, aufweisen. 27
So verstanden würde das von Birt (im Apparat) angeführte Epigramm {Anth.
Graec. 11, 273: χωλόν βχβις τον νουν, ώς τον πόδα• και γάρ αληθώς / εικόνα των έντός ση φύσις· έκτος έ'χβί) keine besonders treffende Parallele bieten; der
Berührungspunkt beider Epigramme bestände lediglich in der Verwendung der Vokabel „lahm" zur Charakterisierung von äußerlichem Gebrechen und intellektuellem Unvermögen. 28
Vor gut dreißig Jahren sprach G. Brummer, Wer war Jacobus? Zur Deutung von Claudian c.m. 50, ByzZ 65 (1972), 339-352, die vielfach akzeptierte Vermutung aus (S. 347: „Wagt man, nach allem, zuviel, wenn man Claudians Jacobus im Jacobus des Vigilius-Briefes wieder erkennt?"), es könne sich bei Claudians Jakobus um denselben Jakobus handeln, der auch in einem Brief des Bischofs Vigilius an seinen Amtsbruder Johannes Chrysostomos erwähnt wird. Ich hoffe jedoch an anderer Stelle zeigen zu können, dass die Beweislage diese Annahme nicht wahrscheinlich macht.
Spott und Ironie
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(vgl. ope sanctorum [v. 5]) in Aussicht - immer unter der Bedingung, dass sich Jakobus nicht an seiner Dichtung vergreift. Unwillkürlich fragt man sich, was es damit auf sich hat, dass Claudian, der in seinem restlichen Werk, mit Ausnahme des Stücks De salvatore, christliche Thematik mit keinem Wort erwähnt, hier sowohl christliche Heilige als auch Verweise auf das Alte Testament (vgl. mergatur volucres ut Pharaonis equi [ν. 8] und ultrix rhomphaea, [v. 9]) einbaut. Aber auch die eigentliche Intention, die Claudian mit den wiederholten s/öS ätzen verfolgt, erschließt sich nicht sofort. Dass aus den Jakobus in Aussicht gestellten guten Wünschen Ironie sprechen muss, wird vollends erst aus den Versen 11 bis 13 deutlich. In ihnen wird Jakobus unverhohlen als unkriegerischer Trunkenbold charakterisiert: Nicht der sterbende Feind, wie man es bei einem Soldaten erwartete, sondern der sterbende Mitzecher soll ihm den Triumph sichern. Ausgetrunkene Fässer mögen über Jakobus' Durst siegen - nicht etwa er selbst über Feinde. Nie möge es dahin kommen, dass Jakobus seine Hände mit dem Blut der Feinde besudeln muss. Und wenn Claudian dem Militär Jakobus in den Versen 3-10 wünscht, die Heiligen möchten ins Reich eindringende Feinde vernichten, bzw. ihn im Kampf beschützen und unterstützen, so tut er dies, um auf ironische Weise zum Ausdruck zu bringen, dass Jakobus ein nicht gerade besonders fähiger, auf übernatürliche Hilfe angewiesener Soldat ist.29 An ironischer Kraft gewänne diese Deutung noch, wenn man vermutete, dass Jakobus dafür bekannt war, zu eben diesen Heiligen um eben diese Art des Beistandes zu beten, die Claudian in den zugrunde gelegten Versen beschreibt. Claudian karikierte somit nicht nur Jakobus' religiösen Habitus, sondern ebenfalls den Inhalt seiner Bitten. Gleichzeitig ließe sich so das Vorkommen der Heiligen Thomas, Bartholomäus, Susanna und Thekla begründen, für deren Präsenz es sonst keine spezifische Erklärung gibt.30 Wie bei den zuvor behandelten Epigrammen soll auch bei c.m. 50 nach der Arbeitsweise Claudians und nach möglichen Vorbildern gefragt werden. Im Vergleich mit den vorherigen Spottgedichten wird besonders augenscheinlich, dass Claudian weder kurz und knapp auf eine Pointe hinarbeitet (wie im Falle von c.m. 13) noch so unmissverständlich die Defizite des Adressaten benennt, wie er es im Falle von Curetius tat. 29
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Meine Interpretation deckt sich bis hierher weitgehend mit der von Brummer (o. Anm. 28) 341-344. Vgl. dagegen aber die von J. Vanderspoel, Claudian, Christ and the Cult of the Saints, CQ 36 (1986), 249-252, unternommenen Klärungsversuche.
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Vielmehr bedient er sich, vor allem in den Versen 3-10, einer indirekten Charakterisierung seines Opfers. Damit setzt dieses sehr auf die Person des Jakobus zugeschnittene Gedicht im Gegensatz zu der Vielzahl von Spottgedichten auf Menschentypen oder bestimmte Berufsstände voraus, dass der Rezipient mit Jakobus und seinen Gepflogenheiten vertraut ist. Die Konsequenzen, die sich aus diesem Umstand ergeben, sind unterschiedlichster Natur: Erstens folgt aus dem Gesagten, dass es für c.m. 50 schwerlich einen literarischen Vorläufer geben kann, da sich die überwiegende Mehrheit der in Frage kommenden Literatur (wie eingangs dargelegt) mit fiktiven Personen oder Personentypen beschäftigt - zwar gibt es in der Anthologia Graeca3' Spottgedichte auf Soldaten, doch beschränken sich diese darauf, die Feigheit der Soldaten ins Lächerliche zu ziehen.32 Zweitens schließt die Ausrichtung des Spotts auf die Besonderheiten der Person des Jakobus m.E. aus, dass sich die im Gedicht enthaltene Ironie auch auf die christlichen Heiligen bzw. die Heiligenverehrung erstreckt; denn für die Entwicklung der Ironie ist es ja auch unwichtig, ob Jakobus häufig christliche Heilige oder die altrömischen Staatsgötter anrief. Wichtig für das Funktionieren der Ironie in den Versen 3-10 ist allein, Jakobus als jemanden darzustellen, der sich über das normale Maß hinaus an eine höhere Macht zu wenden pflegte. Darüber hinaus verbietet aber auch der Umstand, dass Claudian der Hofpoet eines christlichen Hofes gewesen ist, die Annahme, er habe sich zu einer Verspottung von christlichen Heiligen hinreißen lassen können. Die Ausgangsposition des c.m. 23 ist noch etwas komplexer, als sie es in c.m. 50 gewesen ist. Hier dichtet Claudian nicht als Antwort auf Kritik an seiner Dichtung, sondern weil er selbst die Dichtung eines „Kollegen" kritisiert hatte, sich dieser beschwert hatte, woraufhin Claudian zu einer (freilich stark ironischen) Abbitte ansetzt. Der Adressat dieser deprecatio ist der in v. 6 genannte grammaticus, hinter dem sich, wie im Allgemeinen angenommen wird,33 niemand anderes als der in der Überschrift erwähnte Quaestor Alethius verbirgt.
31 32
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Vgl. zwei Spottepigramme des Palladas (Anth. Graec. 11,210 f.). Sie arbeiten also mit dem Berufsparadox; vgl. M. Lausberg, Das Einzeldistichon, München 1982,403. So auch B. Moroni, La Deprecatio in Alethium quaestorem di Claudiano (Carm. min. 23); in: Tra IV e V Secolo. Studi sulla cultura latina tardoantica, hg. von I. Gualandri, Mailand 1999 (Quaderni Di Acme 50), 75-96, hier: 80.
=
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Claudian beginnt das Gedicht mit einer Aneinanderreihung emphatischer Beteuerungen: So wahr er sich nicht diesem und jenem unwirtlichen Ort aussetzen wolle, so wahr er nicht, gepeitscht von den unterirdischen Rachegöttinnen, aufs neue die Gedichte des erzürnten Sprachgelehrten lesen wolle, so wahr, beteuert er, habe ihn bei der Kritik an den versículos nicht mutwillige Frechheit geleitet, und seine Zunge sei nicht freimütiger als angebracht gewesen. Er habe ja nicht wissen können, welch schwerwiegendes Verbrechen er mit seiner Kritik angerichtet habe, so der scheinbar reumütige Dichter. Immerhin hätten andere die Schriften des Orpheus bekrittelt,34 auch Vergils Ruhm habe ihn nicht über Beanstandungen erhaben gemacht,35 und sogar Homer habe gestrengen Tadel zu spüren bekommen.36 Aber - und jetzt folgt ein heftig umstrittenes Distichon - nicht ein Vergil, nicht ein Homer erhebt Anklage, denn keiner von beiden war Quaestor, beide waren arm. Erneut in Pathos verfallend37 erklärt sich Claudian sodann für geschlagen.38 Mag Alethius' Dichtung auch noch so schlecht sein, er will sie beklatschen, scribet mala carmina vecors: / laudato hatte Horaz39 in anderem Zusammenhang geraten. Nach diesem Rezept will nunmehr auch Claudian verfahren, Alethius kann getrost von seinem Zorn lassen. Bezüglich der Entwicklung von Spott und Ironie im c.m. 23 bedarf es nicht vieler Worte. Von sic non pererrem bis zum dahingeworfenen placet durchzieht eine ironische Grundstimmung das Gedicht. Die Verspottung des Alethius erfolgt, wie auch schon bei Jakobus gesehen, auf indirektem Weg. So erfahren wir von Alethius' minderwertiger Dichtung 34
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Zu Orpheos libros lacessunt vgl. Silvius ille Bonus, qui carmina nostra lacessit (Auson. Epigr. 107 Prete). Ungewöhnlich ist der doppelte Akkusativ bei vehit. Er unterscheidet sich von dem gängigen Typ alqm. consulem creare, wo consulem eine notwendige Ergänzung ist, wohingegen fama te vehit nicht securum erfordert. Als Parallele ließe sich terrigena serpens [...]/immanem sese vehit (Stat. Theb. 5, 506 f.) anführen. An beiden Stellen bedeutet vehere so viel wie „in einen Zustand versetzen". Vgl. dazu: et tua [i.e. Vergilii] sacrilegae laniarunt carmina lingua (Ον. Rem. 369); quod si Vergilius et vatum summus Homerus / censuram meruere novam post fata subire [...] cur dedignetur, quod iussus principe [...] Draconti carmina [...] nugarum mole piavi? (Eugen. Tolet. Hex. praef. 20-25). Zu en vgl. Verg. Aen. 11, 365 f; Sen. Oed. 975 f. sowie Claud, c.m. 22, 12. Dies ist ein typischer Bestandteil der deprecatio; man vergleiche Hör. Epod. 17, 1-7; Claud, c.m. 22, 11 f. Hör. Sat. 2,5,74 f.
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durch Claudians Eingeständnis, er sei mit dessen Versen nicht gerade zimperlich verfahren - aber trotzdem eben nicht freimütiger als angebracht; von Alethius' ungerechtfertigtem Hochmut erfahren wir durch den Vergleich mit den wahrhaft großen Dichtern Vergil und Homer. Bevor eine abschließende Betrachtung der behandelten Gedichte vorgenommen wird, soll auf die Verse 15 und 16 eingegangen werden, die Anlass für umfangreiche (textkritische) Untersuchungen gewesen sind.40 Die wichtigsten Einwände, die (vor allem von Jeep41 und Gnilka) gegen die Echtheit von v. 15 f. vorgebracht worden sind, lauten: 1) Das von den codices gebotene Präsens accusai sei nicht tolerabel: Tatsächlich stehen die Verbformen vor und nach v. 15 (excepit und juit) im Perfekt, was gegen ein Präsens in 15 sprechen mag, aber Tempuswechsel kommt auch sonst im Gedicht vor; man vergleiche lacessunt in v. 11 und vehit in v. 12 nach vorausgehendem und nachfolgendem Vergangenheitstempus. Zudem lässt sich das Präsens accusai m. E. wie folgt auffassen: „Aber nicht ein Vergil klagt (hier) an, nicht ein Homer: Denn keiner von beiden ist (wie Alethius) Quaestor gewesen, jeder von beiden ist (im Gegensatz zu Alethius) arm gewesen." Ein auf das Tempus abzielender Eingriff in den Text scheint demnach nicht notwendig zu sein.42 2) In v. 16 wird neuter zum ersten Mal in der lateinischen Dichtung nicht als dreisilbiges Wort, sondern als Trochäus behandelt. Wie wir von Consentius, einem zur Zeit Claudians lebenden Grammatiker, wissen, 40
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Mein Dank gilt Isabella Gualandri, die mich auf den Artikel von Brunella Moroni aufmerksam gemacht hat. L. Jeep (Claudii Claudiani Carmina, vol. II, Leipzig 1879) 140. Das Präsens wird auch von Moroni (o. Anm. 34) 94 f. verteidigt: ,JSed non Vergilius, sed non accusai Homerus sembra rimandare da una parte all' affermazione dei vv. 11-12 Orpheos alii libros impune lacessunt / nec tua securum te, Maro, fama vehit, in cui Virgilio ed Omero sono citati, al presente, come parti in causa, giacché sono tuttora oggetto di critica [...] a cui continuamente i critici sottopongono i poeti; ma soprattutto il presente pare una brachilogia che sottintende il confronto con Alethius. Essa potrebbe essere sciolta così: sed non Vergilius, sed non accusaret Homerus (ut nunc accusai vel se accusaturum esse minatur Alethius)". J.B. Hall, der von einem ursprünglichen accusaret ausgeht, vermutet hingegen, dass diese Verbform irgendwann beim Abschreiben die Silbe -re- einbüßte und dass ein Kopist, dem das Fehlen eines Elements auffiel, den Hexameter mit einem zweiten sed auffüllte.
Spott und Ironie
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galt dies als unschön: si aliquis dicat neutrum disyllabum, quod trisyllabum enuntiamus, barbarismum faciei.43 Dennoch bin ich der Ansicht, dass wir Claudian einen solchen Barbarismus zutrauen dürfen. Denn zum einen zeigt die Aussage des Consentius doch, dass die Verwendung von neuter als Disyllabum in Umlauf gewesen sein muss; zum anderen gebraucht Claudian an der einzigen anderen Stelle, an der er eine Form von neuter verwendet, das Pronominaladjektiv ebenfalls als Disyllabum: dissimiles, sed morte pares, evadere neutri (i.e. Maximo Eugenioque) / dedecus.*4 Darüber hinaus hätte Claudian neuter mittels Wortumstellung auch als Trisyllabum gebrauchen können, wenn ihm dies notwendig erschienen wäre. So könnte der Vers mit nam neuter quaestor oder, wie es von Birt überlegt worden ist,45 mit quaestor enim neuter beginnen. Mithin ist auch in der Messung von neuter kein zwingendes Argument gegen die Echtheit von v. 16 bzw. des gesamten Distichons zu sehen. 3) Das wohl größte Problem besteht in der Frage nach dem Sinn der in 15 f. getroffenen Aussage und danach, inwiefern die beiden Verse zum Verständnis des gesamten Gedichts benötigt werden. Hier bietet Moroni46 eine insgesamt ansprechende Ausdeutung des Distichons an: Im Gegensatz zu Alethius, der Quaestor war und offenbar sehr wohlhabend, verfügten Homer und Vergil weder über die berufliche Qualifikation noch über die finanziellen Mittel, um einen Gerichtsprozess gegen etwaige Kritiker ihrer Werke anzustrengen. Die Vorzüge der von Moroni vorgetragenen Interpretation bestehen darin, dass die Vokabeln accusai und quaestor in das das gesamte Gedicht durchziehende Gerichtsvokabular47 eingebunden werden und das schwierige pauper in ν. 16 erklärt wird. Denn während es leicht einsichtig ist, dass Vergil und Homer, die anders als Alethius keinen juristischen Beruf ausübten, auch keine Anklage erheben, ist es schwierig zu verstehen, warum sie in ihrer Eigenschaft als pauperes nicht einen Prozess hätten anstrengen können sollen. Immerhin entspricht das lateinische pauper bekanntlich nicht dem Deutschen „bettelarm"; daher mag man auch eher Moronis Argument folgen,48 Vergil 43 44 45 46 47
48
Vgl. Gnilkas (o. Anm. 19) 74 Verweis auf GLK 5, 389. Claud, carm. 8, 81 f. Vgl. Th. Birt (Claudii Claudiani Carmina, Berlin 1892 [MGH 10]) LXI. Vgl. Moroni (o. Anm. 34) 93 f. Vgl. iusto (v. 8), crimen (v. 10), inpune lacessunt (v. 11), iudicis (v. 14) sowie Moronis (o. Anm. 34) 88-92 dahingehende Ausführungen. Moroni (o. Anm. 34) 93.
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Jens Michners
und Homer hätten nicht für die Gerichtskosten aufkommen können, als ihrer Vermutung, sie hätten es sich (aus finanziellen Gründen) nicht erlauben können, ihr dichterisches Wirken zugunsten eines Gerichtsprozesses auszusetzen. Nach diesem Plädoyer für die Beibehaltung von c.m. 23, 15 f. soll unter Bezugnahme auf die eingangs formulierten Kriterien der Versuch einer Klassifizierung der behandelten Gedichte unternommen werden: In den minora 13, 23 und 50 besteht der Anlass für die Abfassung in Kritik, die Claudian entweder gegen die Dichtung anderer vorgetragen hatte oder die an seinem eigenen Werk geäußert worden war. Innerhalb dieser Dreiergruppe zeichnen sich c.m. 23 und c.m. 50 durch ihre relative Länge aus sowie dadurch, dass die Adressaten reale und Claudian vertraute Personen sind,49 deren Fehler eher mittelbar, durch indirekte Charakterisierung, aufgezeigt als unumwunden benannt werden, wie es in den minora 13, 43 und 44 der Fall ist.50 In letzteren drei Gedichten ist m.E, denn auch ein dichterisches Exerzitium zu sehen, bei dem literarische Vorlagen verarbeitet werden, wobei die jeweiligen Adressaten als fiktiv gelten können. Im Hinblick auf die Einordnung Claudians in die satirisch-spottende Dichtung ist zweierlei festzuhalten: Erstens: Claudian kehrt in der Nachfolge von Lucilius und Catull zur Verspottung identifizierbarer Zeitgenossen zurück.51 Zweitens: Claudian weist zwar Kenntnis der (vor allem durch Martial) etablierten Funktionsweisen des Spottepigramms auf, verfasst aber selbst kein standardisiertes Spottgedicht, wie man sie bei Martial oder den griechischen Epigrammatikern finden kann.
49
50
51
Vgl. Gnilkas Anmerkung: „Es sind durchaus private Händel, die Claudian mit Männern wie Jakobus, Hadrian und Alethius abmacht" ([o. Anm. 19] 77). C.m. 21 nimmt demnach insofern eine Mittelstellung ein, als die Laster zweier realer Personen in prägnanter Kürze formuliert werden. Nach Claudian lässt sich dieses Vorgehen meines Wissens nur noch bei Ennodius beobachten, vgl. G. Bernt, Das lateinische Epigramm im Übergang von der Spätantike zum frühen Mittelalter, München 1968, 100.
PETER LEBRECHT SCHMIDT
Rezeptionsgeschichtliche Erwägungen zur Claudianüberlieferung Ein Stemma in der Zu-, Bei- und Unterordnung der einzelnen Handschriften, d.h. mit seinen entsprechenden chronologischen und topographischen Implikationen, ist, wie leicht einsichtig, eine komplexe rezeptionsgeschichtliche Aussage. Insofern macht sich ein Herausgeber oder Handschriftenforscher, der es mit der genealogischen Rekonstruktion genau nimmt, verdient nicht nur um die Textbasis des von ihm untersuchten oder edierten Textes, sondern zudem um seine Rezeption in Spätantike, Mittelalter und Humanismus. Im Falle der Claudianüberlieferung ist uns eine solche Unterstützung der Rezeptionsgeschichte bisher weitgehend vorenthalten worden, bedingt durch den wenig befriedigenden Zustand der editorischen Tradition unseres Dichters in der Reihe Theodor Birt (1892), John Barrie Hall (1985) und Jean-Louis Charlet (2000).1 Daß Birt die Erforschung der Claudianüberlieferung unter den Aspekten von Materialsammlung und vorläufiger Sortierung der Handschriften erheblich gefördert hat, ist kaum zu bestreiten, wobei allerdings die (von Birt kaum erwähnten, geschweige denn herangezogenen) Vorarbeiten von Ludwig Jeep,2 des ersten kritischen Claudianeditors der Neuzeit, nicht vergessen werden sollten. Wie wenig Birt die von ihm zusammengeführte rudis atque indigesta moles stemmatisch wirklich hat verarbeiten können, wird man ihm bei dem Stand der Theorie der genealogischen Methode seiner Zeit kaum verübeln können, war doch seinerzeit z.B. die zentrale Kategorie des Bindefehlers weder als Begriff geläufig noch gar in der Praxis allgemein verbreitet. Insofern ist auch sein stemmatischer Entwurf (Beilage 1, in Klammern die Zählung der Serien, s.u.), der sich nach dem methodologischen Selbstverständnis seiner Epoche und den für die Auetores
1
2
Berlin 1892 (MGH.AA 10); Leipzig 1985; Claudien, hier 2, 1 (Poèmes politiques), Paris 2000. Ed. Claudian 1/2, Leipzig 1876, zu seinen Verdiensten J.B. Hall, Prolegomena to Claudian, London 1986, 60 ff.; P.L. Schmidt, Die Überlieferungsgeschichte von Claudians Carmina maiora, in: (ders.), Traditio Latinitatis, Stuttgart 2000, 39-58 (zuerst 1989), 40 f.
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Peter Lebrecht Schmidt
antiquissimi der MGH geltenden Standards offenbar gehörte,3 nur noch von wissenschaftsgeschichtlichem Interesse; Birt selbst zieht sein Stemma auch sofort in Zweifel („Hanc tarnen cognationis magis umbratilem adumbrationem esse scias quam certissimam imaginem. Neque stemmata pietà multum valent").4 Der eigentliche Gewinn seiner Durchsicht der Claudianiiberlieferung ist in der Tat in seinen sechs Serien = Familien zu sehen, denen sich die Codices der politischen Gedichte Claudians zuordnen lassen. Indes werden diese Reihen von Birt erst nach der Präsentation des Stemmas, ja getrennt von ihm vorgestellt,5 nicht mit ihm korreliert; sie spielen denn auch für seine Selektion der Varianten gegenüber der von ihm ganz traditionell verwendeten, axiologischen Kategorie der „besten Handschrift" kaum eine Rolle. Vor allem aber hat Birt, wie zu zeigen sein wird, in einer bisher undurchschauten Vorläufigkeit seiner Darlegungen der philologischen Nachwelt zwei schwere Hypotheken hinterlassen, erstens die brüchig begründete Annahme einer von Stilicho nach dem Tode des Dichters verantworteten Gesamtausgabe und zweitens die aus einer Manipulation der Daten sich ergebende, abwegige Hypothese einer Sonderüberlieferung von Claudians erstem Panegyricus (auf Olybrius und Probinus). Noch weiter öffnet sich die Schere zwischen breiter Materialkenntnis und ausgeprägter Askese der überlieferungsgeschichtlichen Auswertung bei Hall, dessen Verzicht auf eine begründende Diskussion von möglicherweise mittelalterlichen Überlieferungsstufen (Archetyp, Hyparchetypen) durchaus Methode hat: Der Dynamik und Vitalität des im 12. Jahrhunderts fast explosionsartig aufbrechenden Rezeptionsprozesses wird von Hall6 in ihrer Bedeutung für die Textentwicklung ganz und gar nichts zugetraut. Vielmehr sollen die verschiedenen Serien von Carmina malora und minora bzw. ihre Kombinationen in den 64 Handschriften der eigentlichen aetas Claudianea des 12./13. Jh. durchweg potentiell in die Spätantike zurückführen;7 auf ein stemmatisches Diagramm wird verzichtet. Was wie eine generelle Ablehnung einer stemmatisch veranschauli3 4 5
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Vgl. Schmidt, Traditio (Anm. 2: zuerst 1988), 16 f. Birt (Anm. 1), CHI. Birt (Anm. 1), CXXVIII-CXLVI; zur Aufteilung der Serien auf die einzelnen Codices Hall (Anm. 2), 51 f. Hall (Anm. 2), zumal 55-66; kürzer in: L.D.Reynolds (Hg.), Texts and transmission, Oxford 1983,143 ff. Hall (Anm. 2), 55. 59. 67-70, zumal 67 f. 103. 107 Anm.l etc.
Rezeptions geschichtliche
Erwägungen
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chenden Genealogie der Claudiancodices aussieht, setzt jedoch in Wirklichkeit unausgesprochen ebenfalls eine genealogische Grundvorstellung voraus, die sich durchaus auch stemmatisch abbilden läßt.8 Das Motiv für diese Projektion der Textentwicklung auf die Ebene der Spätantike gibt Hall deutlich zu erkennen: Sie steht im Dienst eines Eklektizismus9 bei der Selektion der für den Text relevanten Varianten; in dieser Optik kann folglich jede von Halls dreizehn Traditionslinien potentiell authentisches Material enthalten. Bentleys ratio mihi potior est centum codicibus läßt grüßen, und zumal in Halls Berufung auf Nicolaus Heinsius10 findet die postmoderne Recensio den Weg zur prämodernen zurück. Indes spricht m.E. die krasse Unwahrscheinlichkeit einer so hohen Anzahl von spätantiken Traditionslinien, die sich unabhängig voneinander bis ins 12. Jh. hinein gerettet haben sollen, für bzw. gegen sich. Halls antistemmatische Position ist um so mehr zu bedauern, als seine die Edition vorbereitende Monographie in ihren zahlreichen vergleichenden Übersichten, Variantenlisten und Analysen einzelner Codices die passenden Argumente für eine stemmatische Induktion bis hin zu einem Gesamtstemma - allerdings verstreut - durchaus enthält. Auch hat die in Hall wirkende Bentleysche Ratio in der Edition selbst zu einer im allgemeinen durchaus plausiblen Selektion der Varianten geführt, die aber doch wohl nach dem Motto breve iter per stemma in der eliminatio lectionum singularium rascher und überzeugender hätte erreicht werden können. Gegenüber dem unfertigen Stemma von Birt und dem radikalen Stemmaverzicht von Hall hatte ich in einem ersten Aufsatz zur Claudianüberlieferung11 auf die Bedeutung von vier Werken bzw. Werkgruppen hingewiesen, deren je separate, postume Publikation, indes ohne die Beteiligung Stilichos, das Gedächtnis unseres Dichters wachhalten sollte: 1. die Carmina minora, 2. De raptu Proserpinae, 3. die vier episch-politischen 8
Vgl. Schmidt (Anm. 2) 44, eine Rekonstruktion, die Charlet (Anm. 1), XLVIII Anm. 58 „excessif' nennt; man könne sich in diesem Rahmen auch mittelalterliche Kombinationen („relais") vorstellen, was Hall im Interesse seines „untrammeled eclecticism" (s. nächste Anm.) allerdings nicht tut, ja nicht tun darf. Jede genealogisch-stemmatische Synthese hat ja die Aufgabe, die Alternativen zu reduzieren. Vgl. in: Texts (Anm. 6), 144: „only untrammelled eclecticism founded on a recognition of the inapplicability of stemmatics will permit full exploitation of the wealth of the tradition."
10
Ed. Claudian (Anm. 1), X f.
11
S.o. Anm. 2.
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Peter Lebrecht Schmidt
Gedichte und 4. die eigentlichen Festgedichte. Es muß deprimierend stimmen, daß Charléis neueste Claudianausgabe12 der politischen Gedichte diese ausführlich begründete und in den entscheidenden Punkten innovative Rekonstruktion des Überlieferungsprozesses in wenigen Seiten beiseite wischt; er mag eine ausführlichere Diskussion in der Präfatio einer zweisprachigen Ausgabe nicht für angemessen oder die irrigen, indes traditionellen Hypothesen Birts für gar nicht mehr diskussionsbedürftig halten. Wenig förderlich auch, daß meine Positionen von Charlet häufig ohne Gegenargumente in die Anmerkungen relegiert werden,13 daß auf stemmatische Argumente weitgehend verzichtet, stattdessen auf subjektive Urteile rekurriert wird (etwa: „P.L.Schmidt [...] a tort [...] de privilégier un ordre mal attesté dans la tradition manuscrite, qui résulte selon moi [...]")·14 Ein Widerspruch ohne Begründung hat indes keinen Platz in einer wissenschaftlichen Diskussion, die bekanntlich nur in einer Falsifikation vorgetragener Behauptungen und Begründungen vorankommen kann. Ich sehe mich also bedauerlicherweise gezwungen, auf meine seinerzeit induktiv gewonnene und von Charlet nicht wirklich widerlegte Rekonstruktion der Claudianüberlieferung zurückzukommen, stelle also die vier Teilbände der postumen Gesamtausgabe deduktiv, mit neuem Material und ohne allzuviel Detaildiskussion in einen rezeptionsgeschichtlichen Rahmen hinein, um am Schluß kurz zu der Frage einer postumen Ausgabe zurückzufinden. Dabei argumentiere ich hier überwiegend mit der „außertextlichen Komponente"15 der Werkfolge in den Handschriftengruppen, ein Kriterium, das in der Konstellation der Varianten seine Bestätigung findet.
12 13
14
15
Charlet (Anm.l), XLVIII-LIII. Vgl. XLIII Anm. 56 („ce que conteste P.L. Schmidt [...]"); XLV Anm. 57 („Contra P.L. Schmidt [•··]"); LV Anm.65 (,je conteste le stemma de P.L. Schmidt [...]") etc. XLV f.; daß auch von mir in der Erstausgabe der Minora, um die es hier geht, mit einer ursprünglichen Anfangsstellung von carm. app. 30/31 gerechnet wird (Zur niederen Kritik, Anm. 19, 71), scheint Charlets Kritik zu übersehen. Vgl. indes auch XLIX Anm. 59 („il me semble hasardeux"); LVI Anm. 67 („mais je ne suis par sûr") etc. Zu ihrer Bedeutung für die genealogische Rekonstruktion wichtig A. Kleinlogel, Archetypus und Stemma, BerWissGesch 2, 1979,53-64, hier 59.
Rezeptionsgeschichtliche
Erwägungen
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I.
Ein erster, provisorischer Überblick über die Claudianüberlieferung insgesamt ergibt, daß manche Werke bzw. Werkgruppen überwiegend separat, so etwa De raptu Proserpinae,16 andere, so die politischen Gedichte und die Carmina minora, sich teils isoliert, teils gemeinsam tradiert finden. Welche von diesen Alternativen ist primär, welche sekundär? Birt17 plädiert, wie erwähnt, für die zweite Möglichkeit, d.h. für eine mindestens frühe Kombination von politischen und kleineren Gelegenheitsgedichten: „carmina maiora [...] iam quinto saeculo in unam syllogen certo ordine conexa [...] perscribi coepta esse [...] mox adiectam ei esse etiam syllogen minorum carminum [...] minorum carminum syllogen syllogae maiorum semper adhaesisse." Wie so oft in Birts ebenso monumentaler wie diffuser, z.T. konfuser Präfatio ist die Formulierung widersprüchlich: Entweder sind die Minora erst mox hinzugekommen, gehörten also nicht ursprünglich mit den Maiora zusammen, oder sie liefen stets {semper) gemeinsam mit ihnen um. Eindeutiger führt Charlet18 alle Claudianhandschriften der Maiora und der Minora auf eine von Stilicho verantwortete „vulgate officielle" zurück, beruft sich allerdings zu Unrecht auf Birt. Wie steht es nun mit der Annahme einer ursprünglichen Selbständigkeit beider Gedichtgruppen gegenüber einer gar auf Stilicho zurückführenden Gesamtausgabe?19 Von allgemeinen Erwägungen abgesehen, ob z.B. das trotz Gattungsmischung in der Spätantike noch ausgeprägte Gattungsbewußtsein eine solche Zusammenführung überhaupt nahegelegt hätte, spricht gegen eine solche Hypothese zunächst ganz einfach der Befund, daß die ältesten erhaltenen bzw. erschließbaren Codices der Minora 16 17
18
19
Schmidt (Anm. 2), 45. Birt (Anm. 1), LXXVII f., zu den Reihen der Minora umfassend CXXXIVCXLVI, Übersicht CXXXV. Charlet (Anm. 1), XLV f., vgl. auch LUI f. (ohne Olyb.)\ zu dieser traditionellen, indes nie belegten Annahme s.u. III. Zur Unhaltbarkeit seiner Identifikation dieser offiziellen Erstausgabe mit der karolingischen Kombination I/B s. Anm.68. Dagegen Schmidt (Anm. 2), 39. 45. 48. 54; Ders., Zur niederen und höheren Kritik von Claudians Carmina minora, in: Traditio (Anm. 2), 5 9 - 7 2 (zuerst 1992, Stemma S. 66), hier 59. 61 Anm. 29. 71; auch nach F. Felgentreu, Claudians praefationes, Stuttgart-Leipzig 1999, 61 handelt es sich bei der ursprünglichen Gesamtausgabe um eine „nicht bewiesene Mutmaßung." A. Cameron, Claudian, Oxford 1970, rechnet mit einer je separaten Ausgabe von Minora (418) bzw. Maiora (vgl. Anm. 72) zugunsten Stilichos.
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Peter Lebrecht Schmidt
diese allein darbieten. Ich darf hier auf meine Darlegungen von 199220 verweisen, in denen ich ein tripartites Stemma (Beilage 2.a) der verschiedenen, unterschiedlich vollständigen Reihen der Kleingedichte nachgewiesen zu haben meine. Bei der Reihe D (Verona, Cap. 163, s.VIII; = Ve) handelt es sich um die älteste erhaltene Claudianhandschrift überhaupt. Auch unter den Abkömmlingen des Hyparchetyps y (Reihen ACF) bedeutet A eine Handschrift, die nur die Kleingedichte Claudians enthält, heute Florenz, Laur. Plut. 33.9 (spätes 15. Jh.; = E).21 Dieser Codex hat, gemeinsam mit seinem ersten Teil (heute Florenz, BN A.4.36; = Exc. Fl.)22 eine sowohl für Text- wie Echtheitskritik der Claudianüberlieferung bedeutsame Rolle gespielt. Exc. Fl. meint die Kollation der editio princeps (Vicenza 1482) nach einer Handschrift, die in einer Anmerkung des Kollators zu In Rufinum 1, 20 als „vetustissimus Codex amici cuiusdam Lucensis"23 beschrieben wird. Da der Editio Vicentina die Carmina minora abgingen, mußten diese von dem Bearbeiter der Exc. Fl. mit E als Volltext ergänzt werden, und zwar höchstwahrscheinlich aus einer anderen Handschrift als der Vorlage. Dies ergibt sich aus der Tatsache, daß in E die Serie der Minora durch das erste Drittel des ps.-vergilischen Aetnagedichtes eingeleitet wird, d.h. daß, wie auch im Veronensis, in dieser Traditionslinie die Reihe der Kleingedichte ein Eigenleben entfaltet hatte.24 Diesen zweiten alten Codex zitiert auch der Humanist Lilio Giraldi in seiner Claudianbiographie von 1545 (De Latinis poetis dialogas): „Extat item poema de Aetna monte [...] ex antiquissimo certe et castigato codice."25 Giraldi hatte auch jenen anderen codex vetustissimus der Carmina maiora auf der Basis der Aldine von 1523 kollationiert (heute Leiden,
20 21 22
23 24 25
Vgl. Anm. 19, auch 1989 (Anm. 8), 45 f. 47 f. Vgl. Birt (Anm. 1), LXXXIV f. LXXXIX ff. So die Siglen bei Charlet (Anm. 1), LXIV f., der ärgerlicher- und verwirrenderweise, wie vor ihm schon schon Hall, die Siglen von Birt auswechselt, so daß wir es jetzt also mit drei verschiedenen Sätzen zu tun haben. Wir zitieren der Einfachheit halber nach Charlet, zu den älteren Siglen vgl. dessen Listen LXILXVIII. LXXIV-LXXX. Zu Ex. Fl. vgl. Birt LXXXII ff. XCI f.; Hall (Anm. 2), 121-134, der 121 die Herkunft der Maiora wie der Minora aus derselben Handschrift voraussetzt, nicht begründet; Schmidt (Anm. 2), 46 f. Birt LXXXIII. Vgl. Schmidt (Anm. 19), 66 f. Zitiert nach Opera omnia 2, Basel 1580, 193.
Rezeptionsgeschichtliche
Erwägungen
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UB 757.G.2; = Exc. Gyr.),26 fand also wohl beide alte Codices in derselben Bibliothek vor. Man wüßte gern in welcher, doch dazu später. Daß die Reihe der Minora nicht von vornherein mit den Maiora verbunden war und mit ihnen eine konsistente stemmatische Entwicklung durchmachte, ergibt sich - neben ihrer Selbständigkeit in den Reihen D und A - insbesondere aus den unterschiedlich kombinierten Positionen, die beide Gruppen in den unteren Rängen des Stemmas einnehmen. Die von y ausgehende Entwicklung der Reihen A > B, C und F (vgl. Beilage 2.a) betreffen die Reihen I, III und II der Maiora, d.h. Maiora und Minora leben zunächst getrennt, um sich jeweils erst sekundär zu vereinigen; ebenso geht E sowohl mit den Reihen I wie IV zusammen, umgekehrt verbindet sich die Reihe I der Maiora in den verschiedenen Armen des Stemmas sowohl mit Β und E der Minora. Was aber hat Birt bewogen, die These von einer relativ frühen Kombination seiner beiden Hauptlinien I und A27 anzunehmen? Er scheint einfach Jeep gefolgt zu sein, der die bereits von Nicolaus Heinsius bevorzugte Vorlage der Florentiner Kollation bzw. Kopie in gut Lachmannscher Manier auf ein und denselben Codex als den angeblich besten zurückgeführt und nach diesem Kriterium überhaupt erst die Trennung der „echten" Minora von der sog. Appendix Claudianea vorgenommen hatte,28 deren Stücke, sofern in anderen Zweigen der Minora überliefert, in Wirklichkeit genau so viel oder wenig Anspruch haben, als echt zu gelten. Ebensowenig schlüssig versuchen Charlet und vor ihm bereits Cameron,29 die Einleitung der Reihen A/B durch die Anfangsposition von Fese. 3 aus den Maiora als Beleg für jene frühe „vulgate officielle" hinzustellen; warum, so Charlet, hätte ein mittelalterlicher Bearbeiter dies tun sollen? Diese hypothetische Frage muß sich indes an der Tatsache messen lassen, daß die anderen Reihen der Minora hier anders verfahren, d.h. daß umgekehrt der entsprechende Anfangsakzent in A/B stemmatisch als sekundär, als Trennfehler zu gelten hat, eine Möglichkeit, auf die Charlet
26 27
28
29
Vgl. Birt, LXXXV-LXXXIX, zu Varianten in den Minora 286 und pass. Nach Exc. Fl. (Reihe I)/E (Reihe A) ergibt sich für Birt die Vorrangstellung von I (CXXI-CXXXIV, hier CXXX f.) und A (CXXXIV-CXLVI, hier CXXXVI ff.). Jeep (Anm. 2) 1, XXXI f.; 2, III-IX, hier VI, zur Unsicherheit von Birt und Hall auch Schmidt (Anm. 19), 60 f. Charlet (Anm. 1), XLV mit Anm. 57; A.Cameron, Claudian, Oxford 1970, 203 f. 417 f.
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Peter Lebrecht
Schmidt
an dieser Stelle nicht weiter eingeht.30 Die Anfangsstellung von Fese. 3 nur in A/B ist jedenfalls ein weiterer Beweis einer ursprünglichen Autarkie der Minora in diesem Zweig; in einer ursprünglichen Gesamtausgabe hätte dies Gedicht nach den Maiora eine Dublette (so dann auch in der mittelalterlichen Kombination von Maiora und Minora) dargestellt. II. Mit der Lokalisierung der ältesten Claudianhandschrift Ve in Verona wird unsere Aufmerksamkeit auf eine der wichtigsten Stätten der Vermittlung klassischer Texte zwischen Spätantike und Mittelalter gerichtet. Die Reihe der dort präsenten und von dort aus vermittelten Bände der postumen Claudianausgabe wäre in der Folge von Forschungen von Claudia Villa zu verlängern, wenn sich ihre Hypothese verifizieren ließe, die berühmte, in dem Cod. Berlin Diez. Β Sant. 66 (s.VIII) erhaltene Bücherliste gehe auf die Bestände eben der Veroneser Kapitelbibliothek zurück. Seit Bischoff31 schien es unerschütterliches Dogma, daß die Liste auf die Bestände der karolingischen Hofbibliothek zu beziehen sei, doch plädiert Villa dafür, daß sie in der Tat für die Hofbibliothek bestimmt war, dem Ursprung nach indes eine Selektion aus der Veroneser Bibliothek darstelle: Eine im Berolinensis aufgeführte Reihe von raren Texten, darunter von Claudian die zwei Invektiven und panegyrischen Epen in der Reihenfolge In Rufinum, in Eutropium, De bello Gothico, De bello Gildonico (= REGeGi)32 fänden sich gleichfalls in einem Veroneser Florilegium von 1329.33 Nun ergibt allerdings, nach einer Andeutung bereits bei Villa,34 die Analyse des Florilegiums durch Sabbadini35 für Claudian 30 31
32 33 34 35
Zur Relativierung von A/B indes Charlet, LV Anm. 65. B. Bischoff, Sammelhandschrift Diez. Β Sant. 66, Graz 1973, der uns betreffende Teil der Liste 39, 21-30; auch bei Claudia Villa, in: Lo spazio letterario del Medioevo 1, 1, 1, Rom 1992,495 f.; Dies., in: O. Pecere, M.D.Reeve (Hgg.), Formative stages of classical traditions, Spoleto 1995,299-322, hier 300 f. Zu dieser Gruppe detaillierter Schmidt, Überlieferungsgeschichte (Anm.8), 48ff. Villa 304-309. Villa 307 Anm. 15. R. Sabbadini, Le scoperte dei codici latini e greci ne' secoli XIV e XV. Nuove ricerche, Florenz 2 1967, hier 92 Anm. 22, kontrolliert nach der Ed. von Ch.J. Gross, The Verona Florilegium of 1329, Diss. Chapel Hill (USA) 1959 (Mikrofilm in Konstanz vorhanden), der zahlreiche, meist patristische Zitate nicht hat identifizieren können; eine entsprechend ergänzte und mit einem Index versehene, mindestens elektronische Neuausgabe wäre dringend erwünscht.
Rezeptionsgeschichtliche
Erwägungen
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ein anderes Bild: Es handelt sich um einen Codex des Claudianus maior (so zu Ruf. I,36 21 ff.; Theod. 189 ff.) in einer folgendermaßen gezählten Reihenfolge (in Klammern die nicht zitierten, aber plausibel zu ergänzenden Gedichte): 1. Ruf 1; 2 Ruf. 2.; (3. III. Cons.)·, 4. IV. Cons.; 5. Theod.·, 6. Get.·, (7. Eutr. 1); 8. Eutr. 2; (9. Stil. 1); 10. Stil. 2; (11. Stil. 3); (12. Gild.); (13. VI. Cons.). Die 17 Zitate mit insgesamt 77 Versen bzw. Vershälften erlauben eine stemmatisch eindeutige Zuordnung: Es handelt sich um einen Codex der Familie VI (s.u. 4), allerdings ohne Olyb. und die Hochzeitsgedichte sowie mit einer Vertauschung von Get. (in VI erst an elfter) und Gild, (in VI schon an achter Stelle, nach Theod.). Die Sprache der Varianten ist eindeutig: Ausschließlich oder überwiegend in Codices der Reihe VI finden sich37 cognoverit (IV. Cons. 225), fastibus (Theod. 2), plausuve (ib. 3), at tarnen (ib. 7), nullo docuit (Stil. 2, 32); am nächsten steht Leiden, Voss. Lat. oct. 39 (s. XIII; = J) mit allectum ante corr. (ib. 42). Gegen Brüssel 5381 (s.u.), den einzigen vollständigen Codex der karolingischen Vierergruppe, steht der rekonstruierte Veronensis trotz errores (Eutr. 2, 7) in Ruf. 1, 218 (fremerent; gemerent die Spuren der Vierergruppe) und Ruf. 2, 230 (stricto gegen vibrato). Welche Konsequenzen für die Hypothese von Villa aus diesem Befund zu ziehen sind, kann hier nicht geklärt werden. Hingegen wird wichtig, daß die Kombination REGeGi sich in dem erwähnten, der Florentiner Kollation zugrundeliegenden Codex vetustissimus, d.h. ebenfalls in Italien, vorfand, dort allerdings mit den Invektiven und historischen Epen paarweise gleichsam schalenförmig die Festgedichte einrahmend (Ruf; Eutr. / Fese.; Nupt.; III. Cons.; IV. Cons.; Theod.; Stil.; VI. Cons. / Get.; Gild.)?* Da in der Berliner Liste vor diesem Quartett auch De raptu notiert ist und ebenso in den Exc. Gyr. figuriert,39 andererseits, wie gesehen, die Carmina minora in der Florentiner Kombination einen eigenen Band ausmachten, drängt sich die Frage nach der Lokalisierung dieser mehrbändigen Gesamtausgabe gebieterisch auf. Der Kollator zitiert seine Vorlage, bisher noch unerklärt, mehrfach als „in antiquo Β",40 was ich als „in antiquo Bobiensi" aufzulösen vorschlage. In dem norditalienischen Klos36
37 38 39 40
Die sprechenden Abkürzungen (gegenüber einer stets zu dekodierenden Numerierung der Gedichte und Gedichtabschnitte) nach Cameron (Anm. 19), XI f. Nach dem App. von Hall, Ed. (Anm.l). Vgl. Birt (Anm. 1), CXXX. Vgl. Birt 348 und pass. Vgl. Birt LXXXIII.
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ter Bobbio sind in der Tat in einem Katalog des 9Jh. libros Claudiani poetae quatuor11 nachgewiesen, was mit den bisher induktiv gewonnenen Daten übereinstimmt; zum vierten Band s.u. 3. Die Bobienser Claudianea sind in dem Bibliothekskatalog des Klosters42 vor dem berühmten Fund Galbiates von 1493 nicht mehr vorhanden, haben sich also spätestens im 15. Jh. selbständig gemacht. Ihre Lokalisierung in oder um Mailand als Bezugspunkt der erwähnten Kollationen scheint also plausibel. Die Kombination REGeGi in einem sehr alten, möglicherweise noch spätantiken Archetyp - damit ist Birts von Charlet wieder aufgegriffene Annahme, es handele sich hier nur um eine Verkürzung einer vollständigeren Reihe der Maiorä" widerlegt; auch Cameron,44 von dem Postulat einer postumen Gesamtausgabe aller Carmina maiora ausgehend, spricht von einer „selection", vorsichtiger allerdings des 5./6. Jh. Die Gruppe geht dann in die frühkarolingische Tradition ein (Beilage 2.b), wird von Aachen aus weiter vermittelt, wirkt in einer von M. Bentinus45 benutzten Handschrift nach, ist (wie in der erwähnten Liste mit Tibull) in dem berühmten, von Dolbeau edierten und vorbildlich kommentierten Katalog des Klosters Lobbes (erneut mit Tibull) nachgewiesen,46 in einem Freisinger Florileg des frühen 11. Jh. (München, Clm 6292) benutzt,47 in einem Abkömmling des hohen Mittelalters aus der gleichen Gegend in Brüssel 5381 (s.XI, aus Gembloux; G)48 erhalten, schließlich 41
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M. Manitius, Handschriften antiker Autoren in mittelalterlichen Bibliothekskatalogen, Leipzig 1935, 223. Daß eins dieser Bücher De raptu meinen könne, ist nach J.B. Hall, ed. rapt., Cambridge 1969, 68 „by no means unlikely". Von 1461, in: A. Peyron, M. Tulli Ciceronis orationum [...] fragmenta inedita, Stuttgart-Tübingen 1824. Birt CXXX; Charlet (Anm.l), XLIX Anm. 60 („raccourcissement médiévale"). Cameron (Anm. 19), 420 ff. Ed. Claudian, Basel 1534, vgl. Hall (Anm. 6), 136 ff. Hier könnten, anders als in dem Exemplar von Lobbes, wo De raptu fehlte (Babcock 1986, Anm. 47, 216 f.), rapt, und die Viererkombination wie in der Berliner Liste noch vereint gewesen sein, vgl. Schmidt (Anm. 2), 49. 53. F. Dolbeau, RecAug 13 (1978), 30, vgl. 14 (1979), 219 f. Von R.G. Babcock, Heriger of Lobbes and the Freising Florilegium, Diss. Duke Univ. (USA) 1983, 74 ff. 150 ff. 177-180 (vgl. auch Ders., C&M 37, 1986, 2 0 3 221, hier 209-215. 219 f.) Heriger zugewiesen. Zur Titelform De bello Gothico hier und in der Berliner Liste B.L. Ullman, Scriptorium 8 (1954), 24-37, bes. 25. 27, so auch in den Exc. Fl. (Hall, Ed., Anm. 1, 239).
Rezeptionsgeschichtliche
Erwägungen
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in der nordfranzösischen Reihe IV sekundär herangezogen worden.49 All die Zeugen dieser norditalienischen Linie werden - ein Umstand von zentraler Bedeutung für das Folgende - mit I und den darauf basierenden (s.u. 3) Reihen durch Bindefehler im Text zusammengehalten, stehen aber stemmatisch durch deren Binde- als Trennfehler darüber.50 Erst in diesen, durch ihre Varianten also als sekundär erwiesenen Serien ist die Vierergruppe mit den Festgedichten Claudians kombiniert und in der (chronologisch korrekten) Reihe In Rufinum, De bello Gildonico, In Entropium [...] De bello Gothico wiederum schalenförmig um diese herum gelegt worden. Das historisch Richtige wird also, stemmatisch gesehen, zum Bindefehler für die Reihe I bzw. von ihr abhängigen Fassungen. Die Frage, warum und wie die Umordnung nötig und möglich wurde, so etwa die sorgsame Diskussion meiner Thesen durch Felgentreu,51 bleibt in seinem Gewicht für die Rekonstruktion der Überlieferung jedenfalls sekundär. Bei Charlet herrscht Ratlosigkeit, eine Diskussion der für ihn doch eigentlich zentralen, 1989 von mir zur Debatte gestellten Annahmen findet nicht statt, ein Stemma fehlt gänzlich. Die Bezeichnung der Vierergruppe als „collection atypique"52 setzt die Normalität der (m.E. sekundären) Kombination von politischen Epen und Festgedichten in I voraus, statt sie zu belegen. Charlets Edition ruht also an dieser Punkt auf schwachen Fundamenten. III. Das gilt auch für die Festgedichte im engeren Sinne: Hier ist von dem Proton Pseudos der Claudianphilologie auszugehen, d.h. der fixen, bis heute von Claudianforschern so unterschiedlichen Kalibers wie Cameron und Charlet geteilten Idee von Birt,53 daß der Panegyricus auf Olybrius 49 50 51
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Vgl. Hall (Anm. 2), 100 ff. 136 ff. Vgl. Hall 84-95, hier 85 f. 89. 91. 93, vgl. auch 73 ff. 78. 80 f. 83. 84. Felgentreu (Anm. 19), 60-64. Ser. I zieht zwar Gild, an die chronologisch korrekte Stelle vor, läßt aber in der Abfolge Eutr. (von 399)/Fese. Nupt. (von 398) bzw. am Ende VI. Cons. (von 404)IGet. (von 402) weniger Achtsamkeit erkennen, wenn diese überhaupt beabsichtigt oder möglich war. Charlet (Anm. 1), LX; eine ähnliche petitio prineipii bei Hall 52 („partial and idiosyncratic"). Birt (Anm. 1), LVIII, vorsichtiger Cameron (Anm. 19), 421 („has no fixed relation to the other works in manuscripts"), aber 417; dagegen Schmidt (Anm. 2) 39. 41 ff., und wiederum (ohne jedes Argument) Charlet LXVI Anm. 73 („contra P.L. Schmidt")!
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und Probinus (Olyb.) ursprünglich gesondert ediert und tradiert, erst sekundär mit den verschiedenen Serien kombiniert worden sei; zu den von Birt für die präsumtive Erstausgabe daraus gezogenen Konsequenzen später. Für seine Annahme fehlt zunächst ein evidenter Beleg, d.h. im Unterschied zu den drei bisher behandelten Bänden {De raptu, Carmina minora, Invektiven/Epen) ist diese erste erhaltene Rede unseres Dichters niemals außerhalb der anderen Festreden, sondern überwiegend in der Ser. VI und in der Regel an der historisch richtigen Stelle, d.h. am Anfang der Konsulatspanegyriken nachzuweisen (Beilage 2.c). Wie stark die Präsentation des Materials durch Birt54 auch hier von einer petitio principii geprägt ist, zeigt sein manipulativer Umgang mit den Gegebenheiten der Überlieferung: Er stellt die Ser. VI zunächst an Hand einer relativ späten Handschrift vor („exemplo sit cod