Abteilung 20. Englische Evangelisationsgemeinschaften, Bogen 36–40 [Reprint 2022 ed.] 9783112674864, 9783112674857


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German Pages 51 [104] Year 1930

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PLAN DES WERKES
Erziehungsbehörde
Der Größere Katechismus für die deutschen Gemeinden der Bischöflichen Methodisten-Kirche Mit Genehmigung der General-Konferenz herausgegeben
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Abteilung 20. Englische Evangelisationsgemeinschaften, Bogen 36–40 [Reprint 2022 ed.]
 9783112674864, 9783112674857

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CORPUS CONFESSIONUM DIE BEKENNTNISSE DER CHRISTENHEIT SAMMLUNG GRUNDLEGENDER URKUNDEN AUS ALLEN KIRCHEN DER GEGENWART IN VERBINDUNG MIT D, ALFRED ERNEST GAR VIE, Direktor des Hackney and New College in London, D. Dr. GERMANOS, Erzbischof von Tbyateira, D. ARTHUR C. HEADLAM, Bischof von Gloucester, D. ADOLF KELLER, Sekretär des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbundes, D. CHARLES S. MACFARLAND, Generalsekretär des Federal Council of the Churches of Christ in America und D. Dr. NATHAN SÖDERBLOM, Erzbischof von Upsala HERAUSGEGEBEN VON

D. CAJUS FABRICIUS PROFESSOR DER THEOLOGIE AN DER UNIVERSITÄT BERLIN

LIEFERUNG 14 ABTEILUNG 20, BOGEN 3 6 - 4 0

BERLIN U N D LEIPZIG 1930

VERLAG VON WALTER DE GRUYTER & CO. VORMALS G . J . G Ö S C H E N ' S C H E VERLAGSHANDLUNG — J . GUTTENTAG, VERLAGSBUCHHANDLUNG — GEORG REIMER — KARL J . TROBNER - VEIT & COMP.

Die Veröffentlichung des »Corpus Confessionum« erfolgt in Lieferungen von je 80 Seiten im Lexikon-Oktav-Format; in jedem Vierteljahr werden zwei Lieferungen erscheinen. Das Werk wird somit in jedem Jahr um mehr als 600 Seiten wachsen. Die Lieferungen werden zu Bänden zusammengefaßt. In Aussicht genommen sind etwa zwanzig Bände, die im Laufe von ungefähr 10 Jahren erscheinen sollen. Der Bezugspreis beträgt bei Subskription auf das ganze "Werk in der Regel M. 7.— für jede Lieferung von 5 Bogen — 80 Seiten. Lieferungen kleineren oder größeren Umfanges, die sich am Schluß der einzelnen Bände ergeben können, werden einen entsprechend niedrigeren oder höheren Preis haben.

PLAN DES WERKES 1. Ökumenische Grundlagen. 2. Orthodox-katholische Kirche des Ostens. 3. SchismatischeKircherid.Ostens. 4. Russische Sondergruppen. 5. Römisch-katholische Kirche. 6. Altkatholizismus und Modernismus. 7. Deutsches Luthertum. 8. Deutsch-reformiertes Christentum. 9. Deutsch-evangelische Landesund Freikirchen. 10. Deutsche Erweckungs- und Heiligungsbewegungen. 1 1 . Deutsche Aufklärung, theologische Richtungen und philosophisch-humanitäre Bewegungen. 12. Evangel. Kirchen der Schweiz.

13. EvangeL Kirchen der Niederlande. 14. Evangel. Kirchen in Südwesteuropa. 15. EvangeL Kirchen in Nordeuropa. 16. Evangel. Kirchen in Osteuropa. 17. Anglikanismus. 18. Presbyterianismus. 19. Englische Inspirationsgemeinschaften. 20. Englische Evangelisationsgemeinschaften. 21. Englischer Biblizismus. 22. Englischer Chiliasmus. 23. Englischer Rationalismus und Okkultismus. 24. Evangelische Landeskirchen u. nationale Kirchenbünde außerhalb Europas.

§ 504

Erziehungsbehörde

be ex-officio Chairman; the Director of Religious Education; the Director of Social and Recreational Activities; the Superintendent, who shall be ex-officio ViceChairman; the Quarterly Conference Committee on Religious Education; and all officers and teachers in the Church Schools elected or confirmed by the Board. In case of the withdrawal of officers or teachers from the School, they shall cease to be members of the Board. § 3. The Director of Religious Education in the local Church shall have direction and supervision of all the educational interests of the local Church, subject to the approval of the Pastor and of the Committee on Religious Education. The Director of Religious Education shall work under the direction of the Pastor and the Quarterly Conference. § 4 [If 474, 1.2]. The Superintendent of a Church School shall be elected annually by ballot by the local Church School Board, subject to confirmation by the Quarterly Conference. In case of a vacancy the Pastor shall serve as Superintendent or shall fill the vacancy temporarily until a Superintendent is elected and confirmed in the regular way. Other officers of a Church School shall be elected by the local Church School Board. § 5 [H 474, 3-4]- The teachers in a Church School shall be nominated by the Superintendent with the concurrence of the Pastor, and shall be elected annually by the local Church School Board. The place of any teacher or officer may be declared vacant by a vote of two thirds of the local Church School Board, for habitual neglect, inefficiency, improper conduct, or for teaching contrary to the accepted doctrines of the Methodist Episcopal Church. § 6. A Quarterly Conference may commission and publicly set apart to be Teachers of Religion in the Church Schools, perCorpus coolessionum 20.

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prediger, der von Amts wegen den Vorsitz führt, dem Leiter der religiösen Erziehung, dem Leiter der Einrichtungen für Geselligkeit und Erholung, dem Vorsteher der Kirchenschule, der von Amts wegen stellvertretender Vorsitzender sein soll, dem Ausschuß der Vierteljährlichen Konferenz für religiöse Erziehung und aus allen Beamten und Lehrern der Kirchenschulen, die vom Vorstand erwählt oder bestätigt worden sind. Wenn Beamte oder Lehrer aus der Schule ausscheiden, hören sie auf, Mitglieder des Vorstandes zu sein. 3. Der Leiter der religiösen Erziehung in der Gemeinde soll die Leitung und Aufsicht über alle Erziehungsangelegenheiten der Gemeinde ausüben, und zwar im Einvernehmen mit dem Aufsichtsprediger und dem Ausschuß für religiöse Erziehung. Der Leiter der religiösen Erziehung soll unter der Leitung des Aufsichtspredigers und der Vierteljährlichen Konferenz arbeiten. 4 [§ 474, 1. 2]. Der Kirchenschulvorsteher soll jährlich durch Stimmzettel von dem Bezirks-Kirchenschulvorstand erwählt und von der Vierteljährlichen Konferenz bestätigt werden. Wird seine Stelle frei, so soll der Aufsichtsprediger als Vorsteher dienen oder er soll die Lücke zeitweilig ausfüllen, bis ein Vorsteher auf dem vorgeschriebenen Wege erwählt und bestätigt ist. Andere Beamte einer Kirchenschule sollen von dem Bezirks-Kirchenschulvorstand erwählt werden. 5 [§ 474, 3. 4]. Die Lehrer an einer Kirchenschule sollen vom Vorsteher mit Zustimmung des Predigers vorgeschlagen und jährlich vom Bezirks-Kirchenvorstand erwählt werden. Die Stelle eines Lehrers oder Beamten kann von einer Zweidrittelmehrheit der Mitglieder des Bezirks-Kirchenschulvorstandes als erledigt erklärt werden, wenn der Betreffende seine Pflichten gewohnheitsmäßig vernachlässigt, sich als unfähig erweist, sich eines unordentlichen Wandels schuldig macht oder Irrlehren verbreitet. 6. Eine Vierteljährliche Konferenz kann Personen, die durch religiöse Erfahrung, natürliche Veranlagung und gute Vorbil36

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Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirche

§ 604

sons who, by Christian experience, natural ability, and training are properly qualified to be Teachers of Religion in the local Church Schools. This recognition shall be given especially to such persons as have met the educational requirements set forth in the standards established by the Board of Education. Appropriate forms for public recognition and commission shall be provided by the Board of Education.

dung besonders zu Lehrern in den örtlichen Kirchenschulen geeignet sind, mit dem Amt des Religionslehrers in der Kirchenschule betrauen und dadurch öffentlich auszeichnen. Diese Anerkennung soll insbesondere solchen Personen zuteil werden, die den Anforderungen entsprochen haben, welche von der Erziehungsbehörde in ihren Erziehungsgrundsätzen aufgestellt worden sind. Für die öffentliche Anerkennung und Vertrauenskundgebung sollen von der Erziehungsbehörde geeignete Formulare hergestellt werden.

§ 7 [IT 473, 4]- It shall be the duty of the local Church School Board to maintain the standard requirements for Methodist Episcopal Church Schools as determined by the Board of Education, and especially shall it be the duty of the local Church School Board to provide for the training of officers and teachers in the principles and methods of religious education and Church School work. § 8 [1ÍU 473, 5- 476, 6], It shall be the duty of the Church School Superintendent, together with the local Church School Board, to observe Rally Day annually on the first Sunday of October, or on such other day as may be found more convenient, in each school under his care, and to take a collection in each school on that day for the use of the Board of Education in the advancement of Church School work. This collection shall be forwarded to the Board of Education, with credit on World Service apportionment. Annual Conferences whose Conference Board of Education is promoting a program of Religious Education under the leadership of a Director of Religious Education accredited by the Board of Education, shall receive annually from the Board of Education a sum not less than the total Conference Rally Day offering, or so much of said offering as may be needed for the promotion of the Annual Conference program. If 507, § 2.

7 [§ 473, 4]- Der Bezirks-Kirchenschulvorstand soll die Leistungsfähigkeit der Kirchenschulen der Bischöflichen Methodistenkirche auf der Höhe der Bestimmungen der Erziehungsbehörde halten und soll besonders für die Ausbildung von Beamten und Lehrern in den Grundsätzen und Methoden der religiösen Erziehung und der Kirchenschularbeit sorgen. • 8 [§§ 473, 5. 476, 6). Der Kirchenschulvorsteher zusammen mit dem BezirksKirchenschulvorstand hat die Pflicht, jährlich am ersten Sonntag des Oktober oder an einem andern Tage, der passender erscheint, in jeder Schule, die ihm untersteht, einen Kirchenschul-Tag zu feiern und in jeder Schule an diesem Tage eine Sammlung zu veranstalten, die von der Erziehungsbehörde zur Förderung des Kirchenschulwerkes verwandt werden soll. Diese Sammlung soll an die Erziehungsbehörde zugunsten der Umlage des Weltweiten Dienstes abgeliefert werden. Jährliche Konferenzen, deren Erziehungsausschüsse ein Programm religiöser Erziehung unter einem von der Erziehungsbehörde bestätigten Leiter der religiösen Erziehung aufgestellt haben, sollen jährlich von der Erziehungsbehörde eineSumme erhalten, die nicht geringer ist als der Gesamtbetrag des Kirchenschultagsopfers in der ganzen Konferenz oder doch einem so hohen Teilbetrag des besagten Opfers gleichkommt, wie er zur Durchführung des Programms der Jährlichen Konferenz nötig ist (§ 507, 2). 9 [§ 473, 3]- Es ist die Pflicht des Bezirks-Kirchenschulvorstandes, wo immer

§ 9 [IT 473, 3]- It shall be the duty of the local Church School Board, wherever

§§ 504—605

practicable, to organize the School or Schools under its care into Temperance Societies, under such rules and regulations as the local Board may prescribe. Such Societies shall provide that temperance instruction shall be imparted in the Church Schools and shall secure, as far as possible, the pledging of their members to total abstinence. V . The Epworth

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Erziehungsbehörde

League

f 505, § i [11 478, 3]r A standard Epworth League Chapter is a voluntary fellowship of young people in a local Church organized with a President, Secretary, Treasurer, and the following Departments, or their equivalents, each of which shall be under the direction of a Vice-President and a Committee: (1) Spiritual Work. (2) World Evangelism. (3) Social Service. (4) Recreation and Culture. The Cabinet of a local Chapter shall consist of the officers of the Chapter, with the Pastor as an ex officio member. The Chapter shall be under the direction and approval of the Quarterly Conference and the Pastor. § 2 [If 478, 3]. Any young people's society connected with a local Methodist Episcopal Church may become an affiliated Chapter of the Epworth League by adopting the aims of the League, provided the Pastor and the Quarterly Conference shall approve its officers and general plans of work, and provided it is enrolled as an affiliated Chapter with the Board of Education. § 3 [If 479]- The President of an Epworth League Chapter shall be a member of the Methodist Episcopal Church and shall be elected by the Chapter and confirmed by the Quarterly Conference. He may become a member of the Quarterly Conference by vote of that body. It shall be his duty to report the work of the local Chapter to the Quarterly Conference.

möglich, die ihm unterstellte Schule oder Schulen als Enthaltsamkeitsvereine einzurichten, und zwar unter solchen Regeln und Bestimmungen, wie der Vorstand selbst sie festsetzt. Diese Vereine sollen dafür sorgen, daß in den Kirchenschulen Unterricht in der Enthaltsamkeitssache erteilt wird und sollen so weit als möglich ihre Mitglieder veranlassen, das Gelübde völliger Enthaltsamkeit zu unterzeichnen. V. J u g e n d b u n d . § 5°5. 1 [§ 478i 3]- Ein ordentlicher Jugendbundverein ist eine freiwillige Gemeinschaft von jungen Leuten in einer Gemeinde, mit einem Vorsitzenden, einem Schriftführer, einem Schatzmeister und mit folgenden Abteilungen oder ihnen gleichwertigen Gruppen, deren jede unter der Leitung eines stellvertretenden Vorsitzenden und eines Ausschusses stehen soll: (1) für geistliches Leben, (2) für Weltmission, (3) für sozialen Dienst, (4) für Bildung und Geselligkeit. Der Vorstand eines örtlichen Vereins soll aus den Beamten' des Vereins sowie dem Aufsichtsprediger (als Mitglied von Amts wegen) bestehet). Der Verein soll unter der Leitung und Aufsicht der Vierteljährlichen Konferenz und des Aufsichtspredigers stehen. 2 [§ 478, 3]. Jede Vereinigung junger Leute, die zu einer Gemeinde der Bischöflichen Methodistenkirche gehört, kann ein angeschlossener Verein des Jugendbundes werden, wenn er die Ziele des Bundes annimmt, unter der Voraussetzung, daß der Aufsichtsprediger und die Vierteljährliche Konferenz seine Beamten und seine allgemeinen Arbeitspläne genehmigen und daß er als angeschlossener Verein bei der Erziehungsbehörde eingetragen wird. 3 [§ 479]- Der Vorsitzende eines Jugendbundvereins soll Mitglied der Bischöflichen Methodistenkirche sein, vom Verein erwählt und von der Vierteljährlichen Konferenz bestätigt werden. Er kann auf Beschluß der Vierteljährlichen Konferenz deren Mitglied werden. Er ist verpflichtet, über die Arbeit des örtlichen Vereins an die Vierteljährliche Konferenz zu berichten. 36*

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Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirchc

§§ 606—607

§ 4 [If 482, § 2]. It shall be the duty of the officers of the Chapter to observe Anniversary Day on the third Sunday of May in each year and to take a collection for the use of the Board of Education for the advancement of the work of the Epworth League.

4 [§ 482, 2]. Die Beamten des Vereins sind verpflichtet, jedes Jahr am dritten Sonntag im Mai ein Jahresfest zu veranstalten und eine Sammlung zu halten, welche die Erziehungsbehörde zur Förderung des Jugendbundwerkes verwenden soll.

V I . Co-operation of Church Schools and Epworth League

VI. Z u s a m m e n a r b e i t v o n K i r c h e n schule und J u g e n d b u n d § 506. Die Beamten der Kirchenschule und die Beamten der örtlichen Jugendbundvereine sind verpflichtet, bei der Ausarbeitung der Programme für die Jugend zusammenzuarbeiten, damit Doppelungen verhütet werden und damit eine möglichst große Zahl junger Leute in die kirchliche Arbeit eingestellt wird.

If 506. It shall be the duty of the officers of the Church School and the officers of the local Chapters of the Epworth League to co-operate in the preparation of their programs for young people so as to prevent duplications and to secure the enlistment of the largest possible number of young people in the activities of the Church.

VII. J ä h r l i c h e K o n f e r e n z e n § 507, I [§ 460, 1. 3 (1—2)]. Jede Jährliche Konferenz hat die Pflicht, in ihren Grenzen eine Konferenz-Erziehungsbehörde einzurichten, welche ein Hilfsorgan der Erziehungsbehörde der Bischöflichen Methodistenkirche sein soll. Diese Behörde soll aus gleichviel Predigern und Laien bestehen, wobei die Zahl von der Jährlichen Konferenz zu bestimmen ist. Die Behörde soll sich konstituieren durch Wahl solcher Beamten und Ausschüsse, wie sie nötig erscheinen. Sie soll sich so oft versammeln, wie es die Erfordernisse ihrer Arbeit verlangen. § 2. Wherever practicable, the Annual 2. Wo immer tunlich, soll die Jährliche Conference shall provide through the Con- Konferenz durch Vermittlung der Konference Board of Education, in co-operation ferenz-Erziehungsbehörde und in Zusamwith the Board of Education, for the ap- menarbeit mit der allgemeinen Erziehungspointment of a Conference Director of Re- behörde für die Ernennung eines Leiters ligious Education, who shall have general der religiösen Erziehung bei der Konferenz supervision of the program of religious sorgen, der die allgemeine Oberaufsicht über education within the bounds of the An- die religiöse Erziehungsarbeit in den Grennual Conference. The Director of Religi- zen der Jährlichen Konferenz führen soll. ous Education shall be appointed by the Der Leiter der religiösen Erziehung soll presiding Bishop upon the request of the vom Vorsitzenden Bischof auf Ersuchen Annual Conference. 1f 504, § 8. der Jährlichen Konferenz ernannt werden (§ 504, 8). 3 [§ 460, 2]. Die Konferenz-Erziehungs§ 3 [IT 460, § 2]. The Conference Board of Education shall provide for a public behörde soll dafür sorgen, daß die Erziepresentation of the Educational interests hungsinteressen der Kirche bei den Sitzunof the Church at the sessions of the Annual gen der Jährlichen Konferenz öffentlich V I I . Annual

Conferences

1Í 507, § I [H460, § 1, § 3 (1—2)]. It shall be the duty of each Annual Conference to organize within its bounds an Annual Conference Board of Education which shall be auxiliary to the Board of Education of the Methodist Episcopal Church. This Board shall consist of an equal number of Ministers and Laymen, the number to be determined by the Annual Conference. The Board shall organize by electing such officers and Committees as may be deemed necessary. It shall meet as frequently as the requirements of its work may demand.

§§ 507—508

Erziehungsbehörde

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(/) [If 460, § 3 (4)]. To receive annually from each educational institution under the patronage of the Annual Conference an annual report of its educational and financial affairs.

zur Darstellung gebracht werden, und sie soll an die Jährliche Konferenz über ihre Beschlüsse und ihre Wünsche berichten. 4. Die Konferenz-Erziehungsbehörde hat folgende Pflichten: (a) Die Sache der religiösen Erziehung und Bildung in allen Kirchenschulen und Jugendbundvereinen der Konferenz zu fördern und wo immer tunlich für die Ernennung eines Leiters der religiösen Erziehung bei der Konferenz zu sorgen. (b) Besonderes Interesse an der Erziehung junger Leute zu nehmen, welche ihren Blick auf das Predigtamt als ihren Lebensberuf und auf andere Formen der Reichsgottesarbeit richten. (c) Nach Anweisung der Konferenz zum Besten methodistischer Schüler zusammenzuarbeiten mit Wesley-Stiftungen an staatlich unterstützten und anderen Erziehungsanstalten. (d) [§ 460, 3 (5)]. Mit den Erziehungsanstalten der Kirche, die unter der Obhut der Konferenz stehen, zusammenzuarbeiten in der Förderung der Sache der religiösen Erziehung in der ganzen Konferenz, ferner in der Erweckung von Interesse für die Anstalten, endlich in der Ermutigung ihrer Freundeskreise zur Aufbringung des er forderlichen Unterhalts. (e) [§ 460, 3 (3)]. Dafür zu sorgen, daß von der Jährlichen Konferenz für die unter der Obhut der Jährlichen Konferenz stehenden Erziehungsanstalten Visitatoren ernannt werden, welche ihre Feststellungen der Konferenz-Erziehungsbehörde berichten sollen. (f) [§ 460, 3 (4)]. Von jeder Erziehungsanstalt, die unter der Obhut der Jährlichen Konferenz steht, alle Jahre einen Bericht über ihre Erziehungsangelegenheiten und ihre Finanzen entgegenzunehmen.

V I I I . District Superintendents f 508 [If 461]. It shall be the duty of the District Superintendent to bring the subject of Christian education before the Quarterly Conference of each Pastoral Charge within his district. The Quarterly Conference shall provide for a Committee that shall co-operate with the educational

VIII. D i s t r i k t s v o r s t e h e r § 508 [§ 461]. Es ist die Pflicht des Distriktsvorstehers, die Sache der christlichen Erziehung vor die Vierteljährliche Konferenz jedes Bezirks in seinem Distrikt zu bringen. Die Vierteljährliche Konferenz soll einen Ausschuß bilden, der mit den unter der Obhut der Konferenz stehenden

Conference, and shall report its findings and recommendations to the Annual Conference. § 4. It shall be the duty of the Conference Board of Education: (a) To promote the cause of Religious Education and training through the Church Schools and Epworth Leagues of the Conference and wherever practicable to provide for the appointment of a Conference Director of Religious Education. (b) To take special interest in the education of young people who are looking toward the Ministry and other forms of Christian service as their lifework. (c) As the Conference may direct, to co-operate on behalf of Methodist students •with such Wesley Foundations established at tax-supported and other educational institutions. (d) [If 460, § 3 (5)]. To co-operate with the educational institutions of the Church under the patronage of the Conference in promoting the cause of Christian Education throughout the Conference, in awakening interest on their behalf, and in encouraging their constituencies to afford them adequate support. (e) [If 460, § 3 (3)]. To provide for the appointment by the Annual Conference of Visitors to the educational institutions under the patronage of the Annual Conference, who shall report their findings to the Annual Conference Board of Education.

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Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirchc

§§ 508—010

institutions under the patronage of the Conference, also a committee on Religious Education which shall seek to secure the co-operation of all the teaching and training activities of the Church.

Erziehungsanstalten zusammenarbeitet, ebenso einen Ausschuß für religiöse Erziehung, der die Zusammenarbeit in der ganzen Lehr- und Bildungstätigkeit der Kirche erstreben soll.

IX. Pastors H 509 [IT 462], § 1. The Pastor shall have general supervision of Religious Education in the local Church. It shall be his responsibility to develop in the Church or Churches of his Charge a definitely formulated program of Religious Education, organized in harmony with the Disciplinary provisions and in such way as effectively to carry out the curriculum of studies approved by the Board of Education. He shall give attention to the training of teachers and leaders and to the enlistment of children and young people in the work of the Church, and on appropriate occasions shall present the claim of full-time Christian service.

IX. A u f s i c h t s p r e d i g e r § 5°9 [§ 462]. 1. Der Aufsichtsprediges soll die allgemeine Oberaufsicht über die religiöse Erziehung in der Gemeinde führen. Er ist dafür verantwortlich, daß in der Gemeinde oder den Gemeinden seines Bezirks ein bestimmt formuliertes Programm für religiöse Erziehung ausgeführt wird, und zwar in Übereinstimmung mit den Vorschriften der Kirchenordnung und auf einem Wege, der den von der Erziehungsbehörde genehmigten Lehrplan wirksam zur Durchführung bringt. Er soll auf die Ausbildung von Lehrern und Leitern und auf die Gewinnung der Kinder und jungen Leute für die Arbeit der Kirche seine Aufmerksamkeit richten und soll bei geeigneten Gelegenheiten den Anspruch des Christentums, das ganze Leben in seinen Dienst zu stellen, zur Geltung bringen. 2. Der Aufsichtsprediger soll dafür sorgen, daß jedes Jahr der Lincolntag, der Kindertag, der Kirchenschultag und das Jahresfest des Jugendbundes gefeiert wird, wie es in der Kirchenordnung (§§ 500, 7; 502, 3; 504, 8; 505, 4) bestimmt ist, und er soll für die Erziehungssache auch andere Sammlungen veranstalten, die von der Jährlichen Konferenz angeordnet werden.

§ 2. The Pastor shall provide for the observance annually of Lincoln Day, of Children's Day, and Rally Day in Church Schools, and of Anniversary Day of the Epworth League as provided in the Discipline (lflf 500, § 7; 502, § 3; 504, § 8; 505, § 4), and shall take such other collections for the cause of education as are ordered by the Annual Conference. X. Editor oj Church School

Publications

f 510 [If 470], § 1. The Editor of Church School Publications, elected quadrennially by the General Conference, shall prepare and edit all books and other literature included in the Church School curriculum and such other Church School Publications as are recommended by the Curriculum Committee and approved by the Board of Education. § 2. The Editor of Church School Publications shall be ex-officio a member of the Curriculum Committee of the Board of Education and of the Board's Standing

X. D e r S c h r i f t l e i t e r d e r K i r c h e n schul-Veröffentlichungen § 510 [§ 470]. 1. Der Schriftleiter der Kirchenschul-Veröffentlichungen, welcher alle vier Jahre von der Generalkonferenz erwählt wird, soll alle Bücher und sonstige Literatur, die der Kirchenschul-Lehrplan angibt, beschaffen und herausgeben, ferner auch andere Veröffentlichungen, die vom Ausschuß für Lehrpläne empfohlen und von der Erziehungsbehörde genehmigt sind. 2. Der Schriftleiter der KirchenschulVeröffentlichungen soll von Amts wegen Mitglied des Ausschusses für Lehrpläne bei der Erziehungsbehörde und Mitglied des

§§ 610—513

Erziehungsbehörde

Committee having supervision of Church Schools.

XI. Editor of Epworth League Publications If 511 [If 478, § 5] § 1. The Editor of The Epworth Herald, elected quadrennially by the General Conference, in addition to his duties as editor of The Epworth Herald shall have editorial supervision of such books and other literature as may be recommended by the Curriculum Committee and approved by the Board of Education for use in local Chapters and in Institutes of the Epworth League. § 2. The Editor of The Epworth Herald shall be ex officio a member of the Curriculum Committee of the Board of Education and of the Board's Standing Committee having supervision of the Epworth League.

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Ständigen Ausschusses dieser Behörde sein, welcher die Aufsicht über die Kirchenschulen führt. XI. Der S c h r i f t l e i t e r d e r J u g e n d bund-Veröffentlichungen § 5 1 1 [ § 4 7 8 , 5 ] . 1. Der Schriftleiter des Epworth Herald, welcher alle vier Jahre von der Generalkonferenz erwählt wird, hat abgesehen von seinen Pflichten als Schriftleiter des Epworth Herald die redaktionelle Oberaufsicht über solche Bücher und sonstige Literatur zu führen, die zum Gebrauch in örtlichen Vereinen und Lehrkursen des Jugendbundes vom Ausschuß für Lehrpläne empfohlen und von der Erziehungsbehörde genehmigt sind. 2 . Der Schriftleiter des Epworth Herald soll von Amts wegen Mitglied des Ausschusses für Lehrpläne bei der Erziehungsbehörde und Mitglied des Ständigen Ausschusses dieser Behörde sein, welcher die Aufsicht über den Jugendbund führt.

XII. Publication If 5 1 2 . Curriculum material for Church Schools and the Epworth League, approved by the Board of Education and prepared and edited as provided in IfTf 5 x 0 and 511, when in form for publication shall be submitted by the Board to the Book Committee and in case differences should arise as to publication they shall be referred for consideration and adjustment to representatives of the Board of Education and of the Book Committee acting jointly.

XII. V e r ö f f e n t l i c h u n g § 5 1 2 . Lehrstoff für Kirchenschulen und Jugeridbund, welcher von der Erziehungsbehörde genehmigt und nach den Bestimmungen von § § 5 1 0 und 5 1 1 beschafft und herausgegeben wird, soll, wenn er druckfertig ist, von der Behörde dem Verlagsausschuß vorgelegt werden, und wenn sich hinsichtlich der Veröffentlichung Meinungsverschiedenheiten ergeben, so sollen sie zur Beratung und Entscheidung Vertretern der Erziehungsbehörde und des Verlagsausschusses vorgelegt werden, welche dann gemeinsam Beschluß fassen.

XIII. [IIL] The University Senate 1 513, § I [1Ï 459, § I]- The University Senate of the Methodist Episcopal Church shall be appointed quadrennially by the Board of Bishops, and shall be composed of twenty-three persons actively engaged in the work of education, and fitted by training and experience for the technical work of establishing standards and evaluating educational institutions in accord with those standards. In making appointments to the University Senate more consideration shall be given

XIII. [III.] Der U n i v e r s i t ä t s s e n a t § 513, 1 [§ 459, i]- Der Universitätssenat der Bischöflichen Methodistenkirche soll alle vier Jahre von den Bischöfen ernannt werden und soll aus 2 3 aktiven Schulmännern bestehen, welche durch Bildung und Erfahrung technisch befähigt sind, Erziehungsziele aufzustellen und den Wert von Erziehungsanstalten nach diesen Zielen abzuschätzen. Bei den Stellenbesetzungen im Universitätssenat ist auf die persönliche Eignung der zu Ernennen-

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Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen

to the qualifications of the persons so appointed than to their geographical distribution. If, in consequence of the retirement of a member from educational work, or from any other cause, a vacancy occurs in the Senate during the quadrennium, it shall be the duty of the Bishops at their next semiannual meeting to fill such vacancy. § 2 [H 459, § 2]. It shall be the duty of the University Senate to maintain and enhance the quality of the educational work of the Church. The Senate shall have authority XIV. Co-operation in Religious Education If 514. The International Council of Religious Education is recognized as the accredited agency through which the Methodist Episcopal Church co-operates with other Evangelical Churches in the field of Religious Education.

CHAPTER V I I I . BOARD O F PENSION AND R E L I E F

'Successor' bis 'Claimants' gestrichen. I. Authorization 1515, § I [IT 484 § I]- There shall be a Board of Pensions and Relief, nominated by the Bishops and elected by the General Conference, consisting of one effective Bishop, who shall be President of the Board, nine other Ministers, and nine Laymen; also the Corresponding Secretary, who shall be a member of the Board ex officio. No Annual Conference shall have more than one representative on the Board. §2 [If 484, §2.] The Bishop and the Corresponding Secretary shall be elected quadrennially by the General Conference. The other members of the Board shall be divided into three classes: Class I shall consist of three Ministers and three Laymen, who shall be elected

Methodistenkirche

§§ 6 1 3 — 5 1 6

den mehr Gewicht zu legen als auf ihre geographische Verteilung. Entsteht während des Jahrvierts eine Lücke, indem ein Mitglied aus der Lehrtätigkeit ausscheidet oder aus einem anderen Grunde zurücktritt, so haben die Bischöfe bei ihrer nächsten halbjährlichen Zusammenkunft die Stelle neu zu besetzen. 2 [§ 459, 2]. Der Universitätssenat hat die Pflicht, das Erziehungswerk der Kirche auf seiner Höhe zu erhalten und es darüber hinaus zu steigern. Der Senat ist ermächtigt XIV. Z u s a m m e n a r b e i t in d e r religiösen E r z i e h u n g § 514. Der Internationale Rat für religiöse Erziehung wird als die rechtmäßige amtliche Stelle anerkannt, durch welche die Bischöfliche Methodistenkirche mit anderen evangelischen Kirchen auf dem Gebiet der religiösen Erziehung zusammenarbeitet. 8. K a p i t e l Allgemeine Unterstützungsbehörde „Nachfolgerin" bis „Unterstützungskasse" gestrichen. I. V o l l m a c h t e n § 515, 1 [§ 484, 1]. Es soll eine Allgemeine Unterstützungsbehörde geben, deren Mitglieder von den Bischöfen vorgeschlagen und von der Generalkonferenz erwählt werden, bestehend aus einem aktiven Bischof, der in der Behörde den Vorsitz führen soll, neun anderen Predigern und neun Laien, ebenso aus dem korrespondierenden Sekretär, der von Amts wegen Mitglied der Behörde sein soll. Keine Jährliche Konferenz soll mehr als einen Vertreter in dieser Behörde haben. 2 [§ 484, 2.] Der Bischof und der korrespondierende Sekretär sollen alle vier Jahre von der Generalkonferenz erwählt werden. Die anderen Mitglieder der Behörde sollen in drei Gruppen geteilt werden: Die erste Gruppe soll aus drei Predigern und drei Laien bestehen, welche von der

§§ 515—518

Erziehungsbehörde. — Allgemeine Unterstatzungsbehörde

by the General Conference of 1928 to serve for four years. Class II shall consist of three Ministers and three Laymen, who shall be elected by the General Conference of 1928 to serve for eight years. Class III shall consist of three Ministers and three Laymen, who shall be elected by the General Conference of 1928 to serve for twelve years. § 3 [IT 484, § 2.] The General Conference of 1932 and subsequent Conferences shall elect for a term of twelve years the class whose term of service shall expire at that time. § 4 [If 484, § 2.] Vacancies in the membership of the Board or in the office of Corresponding Secretary, occurring during the interim of the General Conference shall be filled for the unexpired term by the Board of Pensions and Relief. Vacancies in the office of President shall be filled by the Board of Bishops. §5 [IF 484 § 3 Z. 11]. to increase the revenues for the benefit of Conference Claimants; to receive in trust and to administer endowments and other funds for the benefit of Annual Conference Deaconesses, Medical Missionaries, Teachers, and other Church workers who are not members of an Annual Conference; and to administer the same in accordance with such trust. Seven members

IV. Connectional Relief II 518 [f 487], § 3. Moneys for Connectional Permanent Endowment shall be held by the Board of Pensions and Relief, located at Chicago, Illinois, and shall be administered through its connectional Permanent Fund. The Board of Pensions and Relief shall also administer all gifts and bequests the income of which is intended for the use of Conference Claimants.

569

Generalkonferenz von 1928 auf vier Jahre Dienstzeit zu erwählen sind. Die zweite Gruppe soll aus drei Predigern und drei Laien bestehen, welche von der Generalkonferenz von 1928 auf acht Jahre zu erwählen sind. Die dritte Gruppe soll aus drei Predigern und drei Laien bestehen, welche von der Generalkonferenz von 1928 auf zwölf Jahre zu erwählen sind. 3 [§ 484, 2.] Von 1932 an soll jede Generalkonferenz die Gruppe, deren Amtszeit abgelaufen ist, auf zwölf Jahre neu besetzen. 4 [§ 484, 2.] Lücken, die unter den Mitgliedern der Behörde oder im Amt des korrespondierenden Sekretärs zwischen den Generalkonferenzen entstehen, sollen für die noch nicht abgelaufene Zeit von der Allgemeinen Unterstützungsbehörde ausgefüllt werden. Lücken im Amt des Vorsitzenden sollen vom Bischofskollegium ausgefüllt werden. 5 [§ 484, 3, Z. 12.] sie hat für die Vermehrung seiner Einkünfte zum Besten der Unterstützungsberechtigten zu sorgen. Sie hat ferner Stiftungen und andere Gelder in Verwahrung und Verwaltung zu nehmen zum Besten von Diakonissen der Jährlichen Konferenzen, von Missionsärzten, Lehrern und anderen kirchlichen Mitarbeitern, die nicht Mitglieder einer Jährlichen Konferenz sind, und sie hat die betreffenden Gelder auftragsgemäß zu verwalten. Zur Beschlußfassung IV. A l l g e m e i n e P r e d i g e r - U n t e r stützung § 518 [§ 487], 3. Gelder, die als feste Stiftungen für allgemeine Unterstützungszwecke bestimmt sind, sollen von der Allgemeinen Unterstützungsbehörde in Chicago, Illinois, aufbewahrt und innerhalb ihres allgemeinen Stiftungsfonds verwaltet werden. Die Allgemeine Unterstützungsbehörde soll auch alle Schenkungen und Vermächtnisse verwalten, deren Erträgnisse für die Unterstützungsberechtigten der Konferenzen bestimmt sind.

570

Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirche

§§ 618—521

§ 4. Moneys contributed to the Board of Pensions and Relief for the Connectional Permanent Fund may be sent to the Treasurer of the Board, Chicago, Illinois, who shall issue a voucher for the same; or they may be paid to the Treasurer of the World Service Commission; or to the Treasurer of the Annual Conference, who shall receipt therefor and forward the amount so received to the Treasurer of the Board of Pensions and Relief.

4. Gelder, die der Allgemeinen Unterstützungsbehörde für den allgemeinen Stiftungsfonds übergeben werden, können an den Schatzmeister der Behörde in Chicago, Illinois, gesandt werden, welcher darüber eine Quittung auszustellen hat, oder sie können an den Schatzmeister des Ausschusses für Weltweiten Dienst bezahlt werden oder auch an den Schatzmeister der Jährlichen Konferenz, der darüber quittieren und den so eingehenden Betrag an den Schatzmeister der Allgemeinen Unterstützungsbehörde abliefern soll.

V. Administration

V. V e r w a l t u n g d e r A l l g e m e i n e n P r e diger-Unterstützungskasse § 519, I [§ 488, 1]. Gelder aus der Allgemeinen Unterstützungskasse sollen durch die Behörde bei ihrer Jahresversammlung an die Jährlichen Konferenzen verteilt werden oder auch in einem beliebigen Zeitpunkt an einzelne Prediger oder Unterstützungsberechtigte, deren Ansprüche mit Genehmigung des Sekretärs oder des Schatzmeisters der Verwalterbehörde derjenigen Jährlichen Konferenz vorgelegt werden, welcher der betreifende Prediger oder Unterstützungsberechtigte angehört.

of Connectional Relief

1 5 1 9 , § 1 [If 488, § 1 ] . Moneys for Connectional Relief shall be distributed by the Board of Pensions and Relief a t its annual meeting to the Annual Conferences or at any time to individual Ministers or Claimants whose claims are presented with the indorsement of the Secretary or Treasurer of the Board of Stewards of the Annual Conference to which such Minister or Claimant belongs.

CHAPTER

IX

gestrichen

CHAPTER I X

[X]

BOARD OF TEMPERANCE, PROHIBITION, AND PUBLIC MORALS IT 521, § 7 [IT 490, § 7 Z. 8]. Treasurer of the World Service Commission 1i 5 21, § 7 [U490, § 7 Z. 12]. Church School 1 5 2 1 , § 7 [H 490, § 7 Z. 20]. if these requirements have been observed. CHAPTER X

"Deaconess

Überschriften (über fIT 491 und 500):

"General Deaconess Board [Department of Deaconess W o r k ] " . " B o a r d of Hospitals and Homes [Department of Hospitals and Homes]" gestrichen.

gestrichen

9. [10.] K a p i t e l Behörde für Enthaltsamkeit, Prohibition und öffentliche Sittlichkeit § 521, 7 [§ 490, 7 Z. 7]. Schatzmeister des Ausschusses für Weltweiten Dienst § 521, 7 [§ 490, 7 Z. 13]. Kirchenschule § 521, 7 [§ 490, 7 Z. 21]. ob diesen Vorschriften entsprochen worden ist. 10. [11.]

[XI]

BOARD OF HOSPITALS, HOMES, AND DEACONESSWORK " W h e n the merger" bis Training Schools" gestrichen.

9. Kapitel

Kapitel

Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit „Wenn die Verschmelzung" bis „Diakonissen-Bildungsanstalten" gestrichen. Überschriften (über § § 4 9 1 und 500): „Allgemeine Diakonissenbehörde (Abteilung für Diakonissenarbeit)". „Behörde für Hospitäler und Heime (Abteilung für Hospitäler und Heime)" gestrichen.

§§ 624—532 Behörde für Mäßigkeit. — Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit

I. Purpose and Constitution ! 524 [1Í 502]. Government. The management shall vest in a Board which shall consist of twenty-three members, including three Bishops appointed by the Board of Bishops, one of whom shall be President of the Board. The remaining members shall consist of eight Ministers and twelve Lay Members, which total number of twenty shall include both a Deaconess and an official representative of each form of Deaconess Administration. All members shall be nominated by the Board of Bishops and elected by the General Conference. The term of office shall be for one quadrennium. 1 527, § i [f 505, § i Z. 3]. to institutions or organisations within its jurisdiction, but shall not provide direct supervision over them, except If S28. [II506 Z. 7]. for Hospitals, Homes, and Deaconess Work H531, §1 [IT 493]- Maintenance. It shall be the duty of every Pastor to see that his Charge makes an annual contribution for the work of the Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work, in harmony with the plans of the Church for its Benevolence Boards. § 2. White Cross. In recognition of the American White Cross Society, wherever possible the Sunday before Thanksgiving Day shall be observed in the Churches as Hospitals and Homes Day. II. Conference Deaconess Board 1 532, § I [1494, § I]- In each Annual Conference in which there is Deaconess Work there shall be a Conference Deaconess Board consisting of all the licensed Deaconesses within the Conference, the District Superintendents and four other members of the Conference, nominated by the Conference Deaconess Board and elected by the Annual Conference, and three representatives from the Board of Managers of each Deaconess institution within the bounds of the Conference.

571

I. Zweck u n d V e r f a s s u n g § 524 [§ 502]. Die Verwaltung soll bei einer Behörde liegen, die aus 23 Mitgliedern besteht, darunter drei Bischöfen, die vom Bischofskollegium ernannt werden und von denen einer den Vorsitz in der Behörde führen soll. Die übrigen Mitglieder sollen aus acht Predigern und zwölf Laien bestehen, wobei die Gesamtsumme von 20 sowohl eine Diakonisse als auch einen amtlichen Vertreter jeder Art von Diakonissenvereinen umfassen soll. Alle Mitglieder sollen vom Bischofskollegium vorgeschlagen und von der Generalkonferenz erwählt werden. Die Amtsdauer soll vier Jahre betragen.

§ 528 [§ 506, Z. 7]. für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit § 531. 1 [§ 493]- Unterhalt. Jeder Aufsichtsprediger hat die Pflicht, darauf zu sehen, daß sein Bezirk jährlich einen Beitrag zum Bestehen der Arbeit der Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit liefert, in Übereinstimmung mit den Plänen der Kirche für ihre Wohltätigkeitsbehörden. 2. Weißes Kreuz. In Anerkennung des Amerikanischen Bundes vom Weißen Kreuz soll, wo immer möglich, der Sonntag vor dem Erntedankfest in den Kirchen als Tag für Hospitäler und Heime gefeiert werden. II.

Konferenz-Diakonissenbehörde

§ 532, I [§ 494, 1]. In jeder Jährlichen Konferenz, in welcher 'Diakonissenarbeit getan wird, soll es eine Konferenz-Diakonissenbehörde geben, bestehend aus allen eingesegneten Diakonissen innerhalb der Konferenz, den Distriktsvorstehern und vier andern Mitgliedern der Konferenz, die von der Konferenz-Diakonissenbehörde vorgeschlagen und von der Jährlichen Konferenz erwählt werden, sowie aus drei Vertretern des Verwaltungsrates jeder Diakonissenanstalt innerhalb der Grenzen der Konferenz.

572

Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirche

§ 2 [IT 494, § 2, Z. 13]. to the Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work 1 532, § 5 [f 494, § 5, Z. 6], with the Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work Order of business ai annual meeting: Devotional Service. Roll Call. Organization. Appointment of Committees: 1. Promotion and Deaconess Work. 2. Transfers and Conference Relations. 3. Recruiting and Licensing. 4. Finance. 5. Examinations. 6. Other Committees as needed. Membership Questions. 1. Has the standing of each Deaconess been approved by the form of administration or institution by which she is employed? Or by the officers of the Annual Conference Deaconess Board? 2. Who have been received by transfer during the year and from what Conference? Who are to be received by transfer at this session and from what Conference? 3. Who have been transferred during the year and to what Conference? Who are to be transferred at this session, and to what Conference? 4. Who have been received during the year as Probationers? Who are to be received at this session as Probationers? 5. Who are the Probationers: (a) In Studies of First Year? (b) In Studies of Second Year? As prescribed by the Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work.

§ 632

2. [§ 494, 2, Z. 15]. an die Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit § 532, 5 [§ 494, 5, Z. 6]. mit der Behörde f ü r Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit G e s c h ä f t s o r d n u n g der Jahresversammlung: Gottesdienstliche Eröffnung. Verlesung der Mitgliederliste. Konstituierung. Ernennung von Ausschüssen: 1. Für Förderung der Diakonissenarbeit. 2. Für Versetzungen und KonferenzZugehörigkeit. 3. Für Werbearbeit und Aufnahme. 4. Für Finanzen. 5. Für Prüfungen. 6. Andere Ausschüsse nach Bedarf. Fragen betreffend die Mitgliedschaft: 1. Ist die Führung jeder Diakonisse von dem Diakonissenverein oder der Anstalt, wo sie beschäftigt wird, oder von den Beamten der Diakonissenbehörde der Jährlichen Konferenz als einwandfrei bestätigt worden? 2. Welche sind während des letzten Jahres infolge von Versetzung übernommen worden und aus welcher Konferenz? Welche sollen bei der gegenwärtigen Tagung übernommen werden, und von welcher Konferenz? 3. Welche sind während des letzten Jahres versetzt worden, und in welche Konferenz? Welche sollen bei der gegenwärtigen Tagung versetzt werden, und in welche Konferenz? 4. Welche sind während des letzten Jahres als Probeschwestern aufgenommen worden? Welche sollen bei der gegenwärtigen Tagung als Probeschwestern aufgenommen werden? 5. Wer sind die Probeschwestern: a) in den Studien des ersten Jahres, b) in den Studien des zweiten Jahres, nach den Vorschriften der Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit?

§§ 532-634

Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit

6. Who have been licensed as Deaconesses? Who have been consecrated as Deaconesses during the year? 7. Who are to be consecrated as Deaconesses? 8. Who have been elected Associate Deaconesses during the year? Who are to be elected Associate Deaconesses at this session?

573

21. Where is their Quarterly Conference membership? General Business. Adjournment.

6. Welche sind als Diakonissen aufgenommen worden? Welche sind während des letzten Jahres als Diakonissen eingesegnet worden? 7. Welche sollen als Diakonissen eingesegnet werden? 8. Welche sind während des letzten Jahres als Hilfsschwestern berufen worden? Welche sollen bei der gegenwärtigen Tagung als Hilfsschwestern berufen werden? 9. Welche sollen wieder zugelassen werden? 10. Welche Diakonissen befinden sich im Ruhestand? 11. Welche sollen der Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit zur Versetzung in den Ruhestand empfohlen werden? § 289. 12. Welche sind gestorben? 13. Welchen ist während des letzten Jahres Urlaub gewährt worden? Welchen soll bei der gegenwärtigen Tagung Urlaub gewährt werden? 14. Welche haben den ehrenvollen Abschied erhalten? 15. Sollen irgendwelche außer Dienst gestellt werden? 16. Welche sind ausgetreten? 17. Welche sind zeitweilig ihres Amtes enthoben worden? 18. Welche sind ausgeschlossen worden? 19. Welchen ist auf Grund von Klagen oder Beschwerden der Austritt gestattet worden? 20. Welche Arbeitsfelder sind den Diakonissen und Probeschwestern angewiesen worden? 21. Bei welchen Vierteljährlichen Konferenzen sind sie Mitglied? Allgemeine Geschäfte. Vertagung.

IV. Deaconess Institutions U 534, § 1 [H 496, § 1, Z. 4]. or maintained primarily §2 [If 491, §2, Z. I.]. The Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work [Z. 9]. The Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work

IV. D i a k o n i s s e n a n s t a l t e n § 534, 1 [§ 496, 1, Z. 5]. oder in erster Linie unterhalten 2 [§ 491, 2, Z. 1.]. Die Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit [Z. 11]. Die Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit

9. Who are to be readmitted? 10. Who are the Retired Deaconesses? 11. Who are to be recommended to the Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work regarding retirement? If 289. 12. Who have died? 13. Who have been granted leave of absence during the year? Who are to be granted leave of absence at this session? 14. Who have received honorable discharge? 15. Are there any to be discontinued? 16. Who have withdrawn? 17. Who have been suspended? 18. Who have been expelled? 19. Who have been permitted to withdraw under charges or complaints? 20. Where are the Deaconesses and Probationers appointed?

574

Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirche

§§ Ö34—538

§ 3 [f 496, § 2, Z. 9]. by the Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work

3. (§ 496, 2, Z. 8], von der Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit

f 534, § 5 [11 491, § 3 Z. 1]. The Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work [Z. 8]. to determine and settle all questions arising between individuals and the institutions under its supervision.

§ 534, 5 [§ 491, 3 Z. 1]. Die Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit [Z. 8], alle zwischen Einzelpersonen und Anstalten unter ihrer Aufsicht entstehenden Zwistigkeiten zu schlichten.

V. Deaconess Work in Mission

Conferences

V. D i a k o n i s s e n a r b e i t in M i s s i o n s konferenzen

IT 535, § i [II 497, § i, Z. 5]. by the Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work

§ 535,1 [§ 497, 1, Z. 5]. von der Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit

VI. Deaconess Work in Europe

VI. D i a k o n i s s e n a r b e i t in E u r o p a

11536, § i [1498, § 1 Z.4]. of the Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work and the interested Mission Board.

§ 536, 1 [§ 498, 1, Z. 4]. der Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit

IT 536, [If 498] § 3. But in caseof a Mission Conference or a Mission, the Conference Deaconess Board therein, for administration purposes, shall be recognized as having the status of an Annual Conference Deaconess Board.

§ 536 [§ 498]. 3. Doch soll bei Missionskonferenzen oder einer Mission die dazugehörige Konferenz-Diakonissenbehörde in Verwaltungsangelegenheiten so angesehen werden, als wäre sie in der Stellung der Diakonissenbehörde einer Jährlichen Konferenz.

VII. Deaconess Work in Foreign Fields

Mission

VII. D i a k o n i s s e n a r b e i t auf a u s wärtigen Missionsfeldern

IF 537, § 3 [H 499, § 3]- The Commission on Deaconess Work shall be named by the Bishop residing in the field where the Deaconess work is conducted.

§ 537, 3 [§ 499, 3]- Der Ausschuß für Diakonissenarbeit soll von dem Bischof ernannt werden, der auf dem Missionsfeld, wo die Diakonissenarbeit stattfindet, residiert.

VIII. Pensions for Deaconesses IT 538, § 1. The Commission on Deaconess Work is instructed to continue the study of Pensions for Deaconesses, and to make recommendations to the General Conference in 1932. § 2. For the ensuing quadrennium, in addition to the $ 24,000 accruing as income from the Deaconess Endowment Pension Fund and an adequate allowance from the Board of Hospitals, Homes, and Deaconess Work, the following contributory plan for additional income is adopted, the money

VIII. R u h e g e h ä l t e r f ü r D i a k o n i s s e n §538, 1. Der Ausschuß für Diakonissenarbeit wird angewiesen, sich weiter mit der Frage der Ruhegehälter der Diakonissen zu beschäftigen und der Generalkonferenz von 1932 Empfehlungen vorzulegen. 2. Für das jetzt beginnende Jahrviert wird — abgesehen von den 24 OOO Dollar, die sich als Zinsen aus dem DiakonissenPensionsfonds ergeben, und einer angemessenen Bewilligung von Seiten der Behörde für Hospitäler, Heime und Diakonissenarbeit — folgender Plan für Aufbringung

§§ 638—641

Behörde für Hospitëler. — Grenzen der Jährlichen Konferenzen

to be raised jointly from the Deaconesses and the Institutions and Churches served by Deaconesses: One per cent from each Deaconess on the basis of a maximum allowance of $ 35 per month, and One per cent on the same basis to be paid by the Institution or Church served by the Deaconess. CHAPTER X I

[XII]

THE CHARTERED FUND

575

weiterer Mittel durch Beiträge sowohl von den Diakonissen als auch von den Anstalten und Gemeinden, welchen die Diakonissen dienen, angenommen: Ein Prozent von jeder Diakonisse auf Grund eines monatlichen Höchstgehalts von 35 Dollar und Ein Prozent auf derselben Grundlage zahlbar von der Anstalt oder Gemeinde, welcher die Diakonisse dient. 11. [12.] K a p i t e l Allgemeiner Hilfsfond

Ii 539, § 3 [Ii 509, § 3, Z. 1]. . . . to the Publishing Agents. Ii 539» § 4 [11 5°9< § 4, Z. 13]. The Bishops shall bring to the Conferences the necessary information of the state of the interest of the Fund, respecting the year in question. 1 539 § 7 [If 5I0> Z. 5]. of the next succeding General Conference. PART

VIII

BOUNDARIES CHAPTER

I

DETERMINING BOUNDARIES (See f 548, § S)

IT 540, § I [1i 5 1 1 , § 1, Z. 3]. two Delegates, one Ministerial and one Lay II 540, § 2 [U 511, § 2, Z. 14], at their session next ensuing H540, § 3 [IF 5ii, § 3, Z. 11]. and except in the case of

VIII. Teil Kon ferenz-Grenzen 1. K a p i t e l Festsetzung der Grenzlinien (Siehe §548, 5)

§ 540, I [§ 5 " , 1, Z. 4]. zwei Abgeordneten (einem Prediger und einem Laien) § 540, 2 [§ 511, 2, Z. II], in der nächstfolgenden Sitzung § 540, 3 [§ 5 " , 3, Z. 12]. und ausgenommen im Falle von

BOUNDARIES OF ANNUAL CONFERENCES, MISSION CONFERENCES AND MISSIONS; ENABLING ACTS

2. K a p i t e l Grenzen der jährlichen Konferenzen, Missionskonferenzen und Missionen, Ermächtigungsbeschlüsse

I. A f r i c a 1[ 541, § 2 (2) [U 512, § 2 (2)]. Rhodesia Mission Conference shall include work in Rhodesia. (3) [U 512, § 2 (3)]. Southeast Africa Mission Conference shall include Portuguese East Africa and Portuguese work in the Transvaal. f 541, § 3 (1) [IT 512, § 3 (1)]. The Angola Mission Conference, during the next quadrennium, may organize as an Annual Conference subject to the usual Disciplinary conditions.

I. A f r i k a § 541, 2 (2) [§ 512, 2 (2)]. Die RhodesiaMissionskonferenz soll umfassen: das Werk in Rhodesia. (3) [§ 512, 2 (3)]. Die Südost-AfrikaMissionskonferenz soll umfassen: Portugiesisch-Ostafrika und das portugiesische Werk in Transvaal. § 541, 3 (1) [§ 512, 3 (1)]. Die AngolaMissionskonferenz kann sich während des nächsten Jahrvierts gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung als Jährliche Konferenz einrichten.

CHAPTER

II

Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirche

576

II. E a s t e r n A s i a Ii 542, § i (4) [IT 513, § i (4), Z. 3]. within the Hinghua, the Yenping, and the South Fukien Annual Conferences. Ii 542, § 1 (?) [1 513, § 1 (7)]- Korea Conference shall include the work for Koreans in Korea and in Manchuria. U 542, § 1 [1[ 513, § 1] (9)- Shantung Annual Conference shall include the counties of Tsinan, Taian, Szsushui, Yenchow, Ningyang, Wenshang, Chüfü, Tsouhsien, Feicheng, Laiwu, Tungping, Tsining, and Tunge, located in the central part of Shantung Province. f 542, § 1 (10) [H 513, § 2 (1)]. South Fukien Conference shall include the counties of Yungchun, Tehwa, and Tatien. If 542, § 2 (1) [If 5 1 3 , § 4 (1), Z. 2]. in the Japanese Empire and Manchuria. III. Europe II 5 4 3 , § I (1) [ f 5 1 4 , § I (4)]-

CENTRAL

GERMANY CONFERENCE shall i n c l u d e

the

Free States of Saxony and Thuringia as well as the Province of Silesia including the towns of Halle and Dessau. !

5 4 3 , § i (5)

AFRICA (6)

[1T 5 1 4 , § 2 ( 8 ) ] .

NORTH

CONFERENCE. [If 5 1 4 ,

§ 1 (4)].

NORTHEAST

GER-

In the west the boundary of the Northwest Conference: in the south, the boundary of the Central Germany Conference: in the east, the boundary of the German Republic. MANY C O N F E R E N C E :

H 5 4 3 , § I (8) [If 5 1 4 , § I (4)]W E S T G E R M A N Y C O N F E R E N C E : In

NORTH-

the east, the degree of the n t h longitude: in the south, the degree of the 52nd latitude to the boundary of the Southwest Germany Conference: in the west, the boundary of the German Republic. (9) [ 1 5 1 4 ,

§ I

(6)].

SOUTH G E R M A N Y

CONFERENCE: the geographical boundaries of the Free States of Bavaria (except the Palatinate) and Wuerttemberg. ( 1 0 ) [IF 5 1 4 , § i ( 6 ) ] S O U T H W E S T G E R MANY C O N F E R E N C E : in the north, follow a

line south of Lippe from Wesel to H a m m ; in the east, from Hamm to Marburg, Geln-

§§ 642—643

II. O s t a s i e n § 542, 1 (4) [§ 513, 1 (4), Z. 3]. innerhalb der Jährlichen Konferenzen von Hingwa, Jenping und Süd-Fukien § 542, 1 (7) [§ 513, I (7)]- Die KoreaKonferenz soll umfassen: das Werk unter den Koreanern in Korea und in der Mandschurei. § 542, 1 [§ 513, 1] (9)- Die Jährliche Konferenz von Schantung soll umfassen: die Kreise Tsinan, Taian, Szsuschui, Jentschau, Ningjang, Wenschang, Tschüfü, Tsauhsien, Feitscheng, Laiwu, Tungping, Tsining und Tunge, die im mittleren Teil der Provinz Schantung liegen. § 542, 1 (10) [§ 513, 2 (1)]. Die SüdFukien-Konferenz soll umfassen: die Landschaften Jungtschun, Tehwa und Tatien. § 542, 2 (1) [§ 513, 4 (1) Z. 2]. im Kaiserreich J a p a n und in der Mandschurei. III. E u r o p a § 543, 1 (1) [§ 514, 1 (4)]- Die Mitteldeutsche Konferenz soll umfassen: die Freistaaten Sachsen und Thüringen sowie die Provinz Schlesien, nebst den Städten Halle und Dessau. § 543, 1 (5) [§ 514, 2 (8)]. Die Konferenz von Nordafrika. (6) [§ 514, i (4)]. Die Nordostdeutsche Konferenz soll folgende Grenzen haben: im Westen die Grenze der Nordwest-Konferenz, im Süden die Grenze der Mitteldeutschen Konferenz, im Osten die Grenze des Deutschen Reiches. § 543, I (8) [§ 514, I (4)]- Die Nordwestdeutsche Konferenz soll folgende Grenzen haben: im Osten den 11. Längengrad, im Süden den 52. Breitengrad bis zur Grenze der Südwestdeutschen Konferenz, im Westen die Grenze des Deutschen Reiches. (9) [§ 514, 1 (6)]. Die Süddeutsche Konferenz, soll folgende Grenzen haben: die geographischen Grenzen der Freistaaten Bayern (außer der Pfalz) und Württemberg. (10) [§ 514, 1 (6)]. Die Südwestdeutsche Konferenz soll folgende Grenzen haben: im Norden eine Linie südlich der Lippe von Wesel bis Hamm, im Osten eine Linie von

§§ 543—546 Grenzen der Jährlichen Konferenzen, Missionskonferenzen und Missionen

577

hausen, Mosbach, Pforzheim to Lahr: in the -west, the boundaries of the German Republic. f 543, § 2. (8) Madeira Mission shall include the Madeira Islands. 1 543, § 3 (I) [II 514, § 3 (1)] Baltic and Slavic Mission, during the next quadrennium may organize as an Annual Conference under the usual Disciplinary conditions, to be known as the Baltic and Slavic Annual Conference.

Hamm über Marburg, Gelnhausen, Mosbach, Pforzheim nach Lahr, im Westen die Grenzen des Deutschen Reiches. § 543, 2 (8). Die Madeira-Mission soll umfassen: die Madeira-Inseln. § 543. 3 (1) [§ 514, 3 (Ol- D»e BaltischSlawische Mission kann sich während des nächsten Jahrvierts als Jährliche Konferenz gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung einrichten, und zwar unter dem Namen: Baltisch-Slawische Jährliche Konferenz.

V. Southeastern Asia

V. S ü d o s t - A s i e n § 545, 2 (2) [§ 516, 2 (2)]. Die Mission von Nord-Sumatra soll umfassen: Die Inseln Sumatra und Banka. § 545, 3 (1) [§ 5l6, 3 (1)]. Die Missionskonferenz von Nord-Sumatra und die Missionskonferenz von Niederländisch-Indien können sich während des Jahrvierts zu einer Missionskonferenz verschmelzen, und zwar unter dem Namen: Missionskonferenz von Sumatra, wobei besagter Beschluß den Bedingungen der Kirchenordnung unterliegt. Es wird vorausgesetzt, daß die in Aussicht genommene Missionskonferenz die Inseln Sumatra und Banka umfaßt. (2) [§ 516, 3 (3)]. Die Konferenz von Nord-Sumatra kann während des kommenden Jahrvierts, wenn 25 Vollmitglieder in ihrer Liste stehen, wenn ferner der Vorsitzende Bischof und die Behörde für Auswärtige Mission es genehmigt und wenn zwei Drittel der anwesenden Mitglieder dafür stimmen, als eine Jährliche Konferenz eingerichtet werden, die den Namen: Sumatra-Konferenz tragen und die Grenzen der Inseln Sumatra und Banka als ihre Grenzen haben soll. § 545, 3 (4)- Das Gebiet, die Gemeindeglieder und die Konferenzmitglieder, die gegenwärtig zum Sind-Belutschistan-Distrikt der Indus-Konferenz gehören, können als Missionskonferenz gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung eingerichtet werden. VI. Süd-Asien § 546, 1 (3) [§ 517,2 (2); 3 (1)]. Die Burma-Konferenz. (Grenzlinien nicht angegeben.)

f

545, § 2 (2) [U 5 1 6 , § 2 (2)]

NORTH

SUMATRA MISSION shall include the Islands of Sumatra and Banka. f 545, § 3 (1) [1 5i6, § 3 (1)] North Sumatra Mission Conference and the Netherlands Indies Mission Conference may during the quadrennium merge as one Mission Conference to be known as the Sumatra Mission Conference, said action to be subject to the usual Disciplinary conditions. It is understood that the proposed Mission Conference include the Islands of Sumatra and Banka. (2) [F 516, § 3 (3)] North Sumatra Conference, during the coming quadrennium, when twenty-five Full Members are on its roll, the presiding Bishop consenting and the Board of Foreign Missions approving, and two thirds of the Members present agreeing, may be organized into an Annual Conference, to be named the Sumatra Conference and to have for its bounds the islands of Sumatra and Banka.

f 545, § 3- (4) The present territory, membership and Conference members assigned to the Sind Baluchistan District of the Indus River Conference may be organized into a Mission Conference under the usual Disciplinary conditions. VI. Southern Asia If 546, § i (3) [IF 517, § 2 (2); § 3 (1)]. BURMA CONFERENCE. ( B o u n d a r y n o t g i v e n . ) Corpus confeseionum 20.

37

Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirche

578

IT 546 § i (5)- Hyderabad-Conference. (Boundary not given). I t 5 4 6 , § i ( 7 ) [IT 5 X 7 , § 2 ( 3 ) ( 7 ) ] RIVER

INDUS

CONFERENCE

f

547,

§

i

(10)

[If 518, § I (13)

C E N T R A L NORTHWEST

(62)

CONFERENCE

shall include all the Swedish work in the State of New York west of the Genesee River, and in the State of Pennsylvania west of the Susquehanna River, and the Swedish work within the States of Ohio, Indiana, Illinois, Michigan, Wisconsin, Minnesota, Iowa, Nebraska, and Kansas; and also the Swedish work in Hamline, North Dakota, Globe, Missouri, and Denver, Colorado.

11 547, § i ( i 3 ) [IT 518, § 1 ( 1 5 ) The

CHICAGO

NORTHWEST

(63) (79)].

CONFERENCE

shall include the German work in the Upper Peninsula of Michigan; in the State of Wisconsin, except the appointments along the Mississippi River north of La Cross; in the State of South Dakota; in the State of Iowa north of an east and west line passing along the south line of Clinton including the City of Muscatine south of that line ; in the State of Illinois north of an east and west line, passing along the north line of the city of Bloomington including the City of Danville, south of that line; in the State of Indiana west of the line between the counties of Saint Joseph and Elkhart and north of the line between Stark and Pulaski Counties.

IF 547, § 1 (17) [1 5i8, § 1 ( 1 9 ) Z. 8], not including the Washington Conference. f 547, § 1 (29) [II 518, § I (9) (32)]. C O N F E R E N C E shall embrace that part of the State of Illinois north of the Southern Illinois Conference and south of the following lines, namely: Beginning on the Mississippi River at Albany; thence southeasterly to the northwest corner of ILLINOIS

§ 546, 1 (5). Die Haiderabad-Konferenz. (Grenzlinien nicht angegeben.) § 546, 1 (7) [§ 517,2 (3) (7)]- Die Indus-Konferenz VII. V e r e i n i g t e S t a a t e n u n d torien

VII. United States and Territories

(99)].

§§ 646—547

Terri-

§ 5 4 7 , 1 ( 1 0 ) [§ 5 1 8 , I ( 1 3 ) (62) (99)]-

Die

Mittlere Nordwest-Konferenz soll umfassen: das ganze Werk unter der schwedischen Bevölkerung im Staate New York westlich des Genesee-Flusses und im Staate Pennsylvania westlich des SusquehannaFlusses, ferner das Werk unter der schwedischen Bevölkerung innerhalb der Staaten Ohio, Indiana, Illinois, Michigan, Wisconsin, Minnesota, Iowa, Nebraska und Kansas, ebenso das Werk unter der schwedischen Bevölkerung in Hamline, NordDakota, Globe, Missouri und Denver, Colorado. § 547, 1 (13) [§ 518, 1 (15) (63) (79)1Die Nordwestliche Chicago-Konferenz soll umfassen: das Werk unter der deutschen Bevölkerung auf der oberen MichiganHalbinsel, ferner im Staate Wisconsin mit Ausnahme der Arbeitsfelder längs des Mississippi-Flusses nördlich von La Cross, sodann im Staate Süd-Dakota, ferner im Staate Iowa nördlich einer Ost-West-Linie, die an der Südgrenze von Clinton entlang läuft, einschließlich der Stadt Muscatine südlich dieser Linie, sodann im Staate Illinois nördlich einer Ost-West-Linie, die an der Nordgrenze der Stadt Bloomington entlangläuft, einschließlich der Stadt Danville südlich dieser Linie, endlich im Staate Indiana westlich der Grenze zwischen den Kreisen Saint Joseph und Elkhart und nördlich der Grenze zwischen den Kreisen Stark und Pulaski. § 547, 1 (17) [§ 5i8, 1 (19) Z. 9]. wobei die Washington-Konferenz nicht einbegriffen ist. § 547, 1 (29) [§ 5i8, 1 (9) (32)]. Die Illinois-Konferenz soll umfassen: denjenigen Teil des Staates Illinois, der nördlich der Süd-Illinois-Konferenz und südlich folgender Linien liegt: beginnend am MississippiFluß bei Albany, von da südöstlich zur Nordwest-Ecke von Bureau County, von

§ 547

Grenzen der Jährlichen Konferenzen, Missionskonferenzen und Missionen

Bureau County; thence east to the southwest corner of Lee County; thence south to the Chicago, Burlington and Quincy Railway crossing of the Chicago, Rock Island and Pacific Railway; thence along said railway to Bureau Junction; thence to the Illinois River; thence up the said river to the mouth of the Kankakee River; thence up the Kankakee River to a point directly west of the north line of Kankakee County; thence east to the Indiana line; leaving Albany, Leon and Ottawa in the Rock River Conference, and Bureau Junction in the Illinois Conference.

579

da östlich zur Südwest-Ecke von Lee County, von da südlich zur Chicago-Burlington-Quincy-Eisenbahn, wo diese die Rock Island-Pacific-Bahn kreuzt, von da längs besagter Bahnlinie bis Bureau Junction, von da zum Illinois-Fluß, von da besagten Fluß aufwärts bis zur Mündung des Kankakee-Flusses, von da den KankakeeFluß aufwärts bis zu einem Punkt genau westlich der Nordgrenze von KankakeeCounty, von da östlich zur Grenze von Indiana, wobei Albany, Leon und Ottawa in der Rock River-Konferenz und Bureau Junction in der Illinois-Konferenz bleibt.

ir 547, § I (44) [IT 518, § I (47) (67)]. § 5 4 7 , 1 ( 4 4 ) [§ 5 1 8 , 1 ( 4 7 ) (67)]. Die C O N F E R E N C E shall include all Nebraska-Konferenz soll umfassen: den the State of Nebraska. ganzen Staat Nebraska. H 547, § 1 (62) [ITS 18, § 1 (69) (94)]§ 5 4 7 , 1 ( 6 2 ) [§ 5 1 8 , 1 ( 6 9 ) ( 9 4 ) ] . Die O H I O C O N F E R E N C E shall be bounded as Ohio-Konferenz soll folgende Grenzen follows: Beginning at the northwest corner haben: beginnend an der Nordwest-Ecke of the State of Ohio; thence east on the des Staates Ohio, von da östlich an der north line of the State of Ohio to a point Nordgrenze des Staates Ohio bis zu einem due north of the mouth of the Sandusky Punkt genau nördlich der Mündung des River; thence south to and up said river Sandusky-Flusses, von da südlich bis zu to Upper Sandusky, excluding Port Clinton besagtem Fluß und dann den Fluß aufwärts and Tiffin, and including Fremont and bis Ober-Sandusky, mit Ausschluß von Upper Sandusky; thence in a southerly Port Clinton und Tiffin und mit Einschluß direction along the main road from Upper von Fremont und Ober-Sandusky, von da Sandusky through Marion to Delaware, in südlicher Richtung längs der HauptOhio, including the Wyandotte Church straße von Ober-Sandusky über Marion and Marion, Waldo and all of Delaware nach Delaware, Ohio, einschließlich der west of Sandusky Street except Asbury Wyandotte-Kirchengemeinde und Marion, Church; thence in an easterly direction to Waldo und ganz Delaware westlich der Dresden, Ohio, excluding the Galena, Sandusky-Straße mit Ausnahme der AsSunbury, Homer and Utica Circuits; bury-Kirchengemeinde, von da in östlicher thence down the Muskingum River to the Richtung nach Dresden, Ohio, mit AusOhio River, including Dresden, Zanesville schluß der Bezirke Galena, Sunbury, and Marietta, Ohio; thence down the Ohio Homer und Utica, von da den MuskingumRiver to the west line of the State of Ohio; Fluß abwärts zum Ohio-Fluß, mit Einthence north along said line to the place schluß von Dresden, Zanesville und Maof beginning. rietta, Ohio, von da den Ohio-Fluß abwärts zur Westgrenze des Staates Ohio, von da nördlich längs besagter Grenze zum Ausgangspunkt zurück. (63) [ITS18, § 1 ( 7 0 ) ] . O K L A H O M A CON( 6 3) [§ 518, 1 ( 7 0 ) ] . Die OklahomaFERENCE boundary shall begin at the Konferenz soll eine Grenze haben, welche southeast corner of Oklahoma at its inter- beginnt an der Südost-Ecke von Oklahoma, section with Red River; thence with the wo diese den Red River schneidet, von da meanders of said River to the northeast den Windungen besagten Flusses folgend corner of Wichita County, Texas; thence zur Nordost-Ecke von Wichita County, south to the southeast corner of Wichita Texas, von da südlich zur Südost-Ecke NEBRASKA

37*

Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirche

580

County, Texas; thence west to the east boundary line of New Mexico; thence north with the west line of Texas to its northwest corner; thence to its northeast corner; thence north to the boundary line between Oklahoma and Kansas; thence east to the northeast corner of Oklahoma; thence south with the east boundary line of Oklahoma to place of beginning. 1 547, § i (74) [1518, § i ( 2 9 ) ( 8 2 ) ] . shall include work with the white people in the States of Mississippi, Louisiana, and Texas with the exception of El Paso County, Texas, and that part of Texas north of a line drawn from the southeast corner of Wichita County due west to the east boundary of New Mexico. SOUTHERN C O N F E R E N C E

f

547,

FLORIDA H 547,

§1

(77)

[§ 518,

§2(7)].

SOUTH

CONFERENCE. §2

(7) [ f 518,

§2

(9)].

SOUTH-

shall include the States of New Mexico, Kansas, the southern portion of Colorado along the Denver and Rio Grande Railroad from Antonito to Durango, that portion of the State of Arizona lying east of Meridian 112 west longitude, and the States of Chihuahua and Sonora in the Republic of Mexico. This refers to the work among the Spanishspeaking people in the above mentioned states. 1547, §3 [1518, §3] (I)- The Central WEST

SPANISH MISSION

Missouri,

Lincoln,

and

Little

Rock

Con-

ferences may during the quadrennium form two Conferences instead of three, with the consent of the Bishop or Bishops presiding and under the usual Disciplinary conditions. (2) Eastern

Swedish

Conference

may

merge with the new Central Northwest Conference with the consent of the Bishop or Bishops presiding and under the usual Disciplinary conditions. (3) Detroit

and

Michigan

Conferences

may during the quadrennium organize the Districts with the county as the unit, subject to the approval of the Bishop or Bishops presiding, and the consent of the

von Wichita County, Texas, von da westlich zur Ostgrenze von Neu-Mexiko, von da nördlich auf der Westgrenze von Texas bis zur Nordwest-Ecke dieses Staates, von da zu dessen Nordost-Ecke, von da nördlich zur Grenze zwischen Oklahoma und Kansas, von da östlich zur Nordost-Ecke von Oklahoma, von da südlich auf der Ostgrenze von Oklahoma zum Ausgangspunkt zurück. § 547, 1 (74)

[§ 518, 1 (29) (82)].

Die

Süd-Konferenz soll umfassen: das Werk unter der weißen Bevölkerung in den Staaten Mississippi, Louisiana und Texas, mit Ausnahme von El Paso County, Texas, und demjenigen Teil von Texas nördlich einer Linie, die von der Südost-Ecke von Wichita County genau westlich bis zur Ostgrenze von Neu-Mexiko gezogen wird. S 547, I (77) [§ 518, 2 ( 7 ) ] . Die SüdFlorida-Konferenz. § 547, 2 (7) [§ 518, 2 (9)]. Die Südwestliche Spanische Mission soll umfassen: die Staaten Neu-Mexiko, Kansas, den südlichen Teil von Colorado längs der Denver-Rio Grande-Eisenbahn von Antonito bis Durango, ferner denjenigen Teil des Staates Arizona, der östlich des 112. Grades westlicher Länge liegt, endlich die Staaten Chihuahua und Sonora in der Republik Mexiko. Dies bezieht sich auf die spanisch sprechende Bevölkerung in den oben erwähnten Staaten. § 547, 3 [§ 518, 3] (1). Die ZentralMissouri-, die Lincoln- und die Little RockKonferenz können während des Jahrvierts zwei Konferenzen anstatt dreier bilden, und zwar mit Genehmigung des oder der Vorsitzenden Bischöfe und gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung. (2) Die Schwedische Ost-Konferenz kann sich mit der neuen Mittleren Nordwest-Konferenz verschmelzen, und zwar mit Genehmigung des oder der Vorsitzenden Bischöfe und gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung. (3) Die Detroit- und die MichiganKonferenz können während des Jahrvierts ihre Distrikte so einrichten, daß sie mit den Kreisgrenzen übereinstimmen, und zwar mit Genehmigung des oder der vor-

Grenzen der Jährlichen Konferenzen, Missionskonferenzen und Missionen

churches involved, under the usual Disciplinary provisions. (4) Georgia Conference may during the quadrennium extend its boundaries so that they shall read: "Georgia Conference shall include work among the white people of the State of Georgia and of that portion of Florida situated between the State of Georgia and the line of the Seaboard Air Line Railway, extending from Fernandina, Fla., to Cedar Keys, Fla." The definition of Saint Johns River Conference boundaries is to be amended in accordance therewith. This action is subject to the usual Disciplinary conditions. (5) [11518, § 3 (13)]. Latin-American Mission and the South-West Spanish Mission may during this quadrennium unite to form one Mission to be known as the LatinAmerican Mission, under the usual Disciplinary conditions. (6) [II 518, § 1 (53)]. The order for the dissolution of the New Mexico Conference and the organization of the work now constituting said Conference into the New Mexico Mission is hereby given. The Bishop given charge of said Conference in the fall of 1928 shall convene said Conference, attend to all necessary business, declare the Conference dissolved and proceed to organize the New Mexico Mission. New Mexico Mission shall include the State of New Mexico, excepting Chama; also it shall include the County of El Paso, Texas, in the State of Texas. (7) New York and New York East Conferences may during the quadrennium unite to form one Conference, with the consent of the Bishop or Bishops presiding and under the usual Disciplinary conditions. (8) Norwegian and Danish Conference may during the quadrennium, should the Norwegian and Danish Mission dissolve, extend its boundaries to the Atlantic Coast; and instead of the wording "between the Allegheny and the Rocky Mountains" it shall read "between the Atlantic Coast and the Rocky Mountains." This action

581

sitzenden Bischöfe und gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung. (4) Die Georgia-Konferenz kann während des Jahrvierts ihre Grenzen so ausdehnen, daß zu lesen ist: »Die GeorgiaKonferenz soll umfassen: das Werk unter der weißen Bevölkerung des Staates Georgia und desjenigen Teils von Florida, der zwischen dem Staat Georgia und der Seabord Air Line-Eisenbahnstrecke liegt und sich von Fernandina, Fla., bis Cedar Keys, Fla., erstreckt.« Die Bestimmung der Grenzen der Saint Johns River-Konferenz ist dementsprechend zu verbessern. Dieser Beschluß unterliegt den Bedingungen der Kirchenordnung. (5) [§ 518, 3 (13)]. Die Latein-AmerikaMission und die Spanische Südwest-Mission können sich während dieses Jahrvierts zu einer Mission unter dem Namen LateinAmerika-Mission verschmelzen, und zwar gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung. (6) [§ 518, 1 (53)]. Hierdurch wird der Auftrag zur Auflösung der Neu-MexikoKonferenz und zur Einrichtung des Werkes, das jetzt die besagte Konferenz bildet, als Neu-Mexiko-Mission erteilt. Der über besagte Konferenz gesetzte Bischof soll Ende 1928 diese Konferenz versammeln, alles Notwendige veranlassen, die Konferenz für aufgelöst erklären und die Einrichtung der Neu-Mexiko-Mission in Angriff nehmen. Die Neu-Mexiko-Mission soll umfassen: den Staat Neu-Mexiko mit Ausnahme von Chama; ebenso soll sie umfassen: den Kreis von El Paso, Texas, im Staate Texas. (7) Die New-York- und die New YorkOst-Konferenz können sich während des Jahrvierts vereinigen und eine Konferenz bilden, mit Genehmigung des oder der Vorsitzenden Bischöfe und gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung. (8) Die Norwegisch-Dänische Konferenz kann während des Jahrvierts, falls sich die Norwegisch-Dänische Mission auflöst, ihre Grenzen bis zur Küste des Atlantischen Ozeans ausdehnen. Statt der Worte »zwischen den Alleghenys und den Rocky Mountains« soll gelesen werden »zwischen der Küste des Atlantischen

582

Änderungen der Kirchenordnung der Bischöflichen Methodistenkirche

is subject to the usual Disciplinary conditions. (9) Pacific German Conference may during the quadrennium unite with the Oregon Conference with the consent of the Bishop or Bishops presiding and under the usual Disciplinary conditions. It is expressly understood that this does not authorize the creation of a separate District for German work.

(10) [ 1 518, § 3 (19)]. Puget Sound and Columbia River Conferences may unite to form one Conference during the quadrennium with the consent of the Bishop or Bishops presiding and under the usual Disciplinary conditions. (11) Saint Louis and the Missouri Annual Conferences may during the quadrennium merge into one Conference b y a majority vote of the members of each Conference present and voting, and the consent of the Bishop or Bishops presiding, and under the usual Disciplinary conditions.

(12) The boundaries between the Southwest Kansas and the Oklahoma Conferences to be adjusted during the quadrennium so that Dalhart, Texas, shall be included in the Oklahoma Conference. This action to be with the consent of the Bishop or Bishops presiding and under the usual Disciplinary conditions. (13) Texas Conference during the quadrennium was given the privilege of adjusting its boundary so that it shall read as follows: The Texas Conference shall include the colored work in so much of the State of Texas as lies east of a line beginning at the Gulf of Mexico on the east line of Matagorda County and running along said line and the east line of Wharton and Colorado Counties to the north point of Colorado County; thence north until it strikes the Southern Pacific Railroad at Calvert; thence along the line of the rail-

§ 647

Ozeans und den Rocky Mountains«. Dieser Beschluß unterliegt den Bedingungen der Kirchenordnung. (9) Die Deutsche Pacific-Konferenz kann sich während des Jahrvierts mit der Oregon-Konferenz vereinigen, und zwar mit Genehmigung des oder der Vorsitzenden Bischöfe und gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung. Dabei wird ausdrücklich vorausgesetzt, daß dies nicht die Berechtigung zur Schaffung eines gesonderten Distrikts für die Arbeit unter der deutschen Bevölkerung gibt. (10) [§ 518, 3 (19)]. Die Puget Soundund die Columbia River-Konferenz können sich während des Jahrvierts vereinigen und eine Konferenz bilden, und zwar mit Genehmigung

des

oder der Vorsitzenden

Bischöfe und gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung. (11) Die Jährliche Saint Louis- und die Jährliche Missouri-Konferenz können sich während des Jahrvierts zu einer Konferenz verschmelzen, und zwar durch Mehrheitsbeschluß der anwesenden und abstimmenden Mitglieder jeder Konferenz, mit Genehmigung

des

oder

der

Vorsitzenden

Bischöfe und gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung. (12) Die Grenzen zwischen der Südwest-Kansas- und der Oklahoma-Konferenz sollen während des Jahrvierts so berichtigt werden, daß Dalhart, Texas, von der Oklahoma-Konferenz mit umfaßt wird. Dieser Beschluß soll mit Genehmigung des oder der Vorsitzenden Bischöfe und gemäß den Bedingungen der Kirchenordnung gefaßt werden. (13) Der Texas-Konferenz wurde das Recht verliehen, während des Jahrvierts ihre Grenzen zu berichtigen, so daß folgendermaßen zu lesen ist: »Die Texas-Konferenz soll umfassen: das Werk unter der farbigen Bevölkerung in dem Gebiet des Staates Texas, das östlich einer Linie liegt, die am Golf von Mexiko an der Ostgrenze von Matagorda County beginnt und längs besagter Grenze und längs der Ostgrenze der Kreise Wharton und Colorado zum nördlichsten Punkt von Colorado County | verläuft, von da nördlich, bis sie die Süd-

§§ 647—549

Grenzen der Jährlichen Konferenzen. — Zentralkonlerenzen

road to the northern boundary of Texas, excluding Calvert and all the towns of said road.

liehe Pacific-Bahn bei Calvert erreicht, von da längs der Bahnstrecke zur Nordgrenze von Texas, mit Ausschluß von Calvert und allen Städten an besagter Eisenbahn. Bemerkungen

Notations IF 5 4 8 [IF 5 2 3 ] § 1 .

CENTRAL

SWEDISH,

THE NORTHERN S W E D I S H a n d t h e W E S T E R N S W E D I S H C O N F E R E N C E S were merged under the name of the Central Northwest Conference, the said new Conference to meet in the fall for organization. § 2.

OHIO AND W E S T OHIO CONFEREN-

CES were merged under the name of the Ohio Conference. (See Ohio Conference for the new boundaries.) § 3. The following re-definition of the boundary between the Oklahoma and Southern Conferences was agreed to: "Beginning at the southeast corner of Oklahoma at its intersection with the Red River; thence with the meanders of said river to a point due north of the northeast corner of Wichita County, Texas; thence west to east boundary line of New Mexico; thence east to its northeast corner; thence north to boundary line between Kansas and Oklahoma; thence east to northeast corner of Oklahoma; thence south with east boundary line of Oklahoma to beginning." This agreement was signed by the delegations of the two Conferences.

CHAPTER

Ö83

§ 548 [§ 523] 1. Die Mittlere Schwedische, die Schwedische Nord- und die Schwedische West-Konferenz wurden unter dem Namen Mittlere NordwestKonferenz verschmolzen. Die besagte neue Konferenz soll sich im Herbst versammeln, um sich einzurichten. 2. Die Ohio- und die West-Ohio-Konferenz wurden unter dem Namen OhioKonferenz verschmolzen. (Die neuen Konferenzgrenzen siehe unter Ohio-Konferenz.) 3. Folgende Neufestsetzung der Grenze zwischen der Oklahoma- und der Süd-Konferenz wurde vereinbart: »Beginnend bei der Südost-Ecke von Oklahoma, wo diese den Red River schneidet, von da den Windungen besagten Flusses folgend zu einem Punkt genau nördlich der NordostEcke von Wichita County, Texas, von da westlich zur Ostgrenze von Neu-Mexiko, von da östlich zur Nordost-Ecke dieses Staates, von da nördlich zur Grenze zwischen Kansas und Oklahoma, von da östlich zur Nordost-Ecke von Oklahoma, von da südlich auf der Ostgrenze von Oklahoma zum Ausgangspunkt zurück . . .« Diese Vereinbarung wurde von den Abordnungen beider Konferenzen unterzeichnet 3. K a p i t e l Zentral-Konferenzen

III

CENTRAL CONFERENCES

U 549 [If 519]- Central Conferences in Europa (1) Central European Central Conference to consist of the Conferences and Mission Conferences comprising the Zurich Area. (2) Mediterranean Central Conference to consist of the Conferences and Mission Conferences comprising the Paris Area. {3) Northern European Central Conference to consist of the Conferences and

§ 549

[§ 5 I 9l-

Zentral-Konferenzen in E u r o p a (1) Die Mitteleuropäische Zentralkonferenz soll aus den Konferenzen und Missionskonferenzen bestehen, die den Sprengel von Zürich bilden. (2) Die Mittelländische Zentralkonferenz soll aus den Konferenzen und Missionskonferenzen bestehen, die den Sprengel von Paris bilden. (3) Die Nordeuropäische Zentralkonferenz soll aus den Konferenzen und Mis-

Berichte und Entschließungen der Generalkonferenz

584

Mission Conferences comprising the Stockholm Area. 1 550, § i [If 520, § i]. Eastern Asia Central Conference (10) Shantung Annual Conference. (11) South-Fukien Annual Conference. (12) [If 520 §1 (10)]. Yenping Annual Conference. If 550, § 2 [f 520, § 2]. Southern Asia Central Conference (7) Hyderabad Annual Conference. (8) [If 520, §2 (7)]. Indus River Annual Conference.

§§ 649—595

sionskonferenzen bestehen, die den Sprengel von Stockholm bilden. § 550, 1 [§ 520, 1]. Die Ostasiatische Zentral- Konferenz (10) Die Jährliche Konferenz von Schantung. (11) Die Jährliche Konferenz von SüdFukien. (12) [§520, 1 ( 1 0 ) ] . Die J ä h r l i c h e K o n -

Ii 550, §3 [1 520, §3]. Central Conference for Southeastern Asia (4) [IT 520, § 3 (4)]. Philippine Islands Conference.

ferenz von Jenping. § 550, 2 [§ 520, 2]. Die Südasiatische Zentral-Konferenz (7) Die Jährl.Konferenz von Haiderabad. (8) [§ 520, 2 (7)]. Die Jährliche IndusKonferenz. (9)~(I2) [§ 520, 2 (8)—(11)]. § 550, 3 [§ 520, 3]. Die Zentral-Konferenz für Südostasien (4) [§ 520, 3 (4)]. Die Konferenz der Philippinen.

PART I X RITUAL

I X . Teil Liturgie

(9)—(12)

[If 520,

§2

(8)—(11)].

Überschriften: If 553 [§ 524]. II 554 [§ 525]. Order for the Ì 5 6 ° [§ 53i]- Form for the IT 562 [§ 533]. Form for the If 5i>3 [§ 534]. Form for the 1i 564 [§ 535]- Form for the IT 565 [§ 536]. Form for the

GENERAL

Order for the Administration of Baptism to Children Administration of Baptism to Adults Burial of the Dead Consecration of Bishops Ordination of Elders Ordination of Deacons Consecration of Deaconesses

APPENDIX CHAPPTER V CONFERENCE REPORTS RESOLUTIONS

AND

If 595. Family Worship in the Home One of the great and pressing needs of the Church to-day is a revival of religion and of worship in the home. Every home has its atmosphere, where freedom and love prevail, restraint is eliminated, confidences exchanged, and the most perfect and restful liberty is enjoyed. It is in the home where the first concern for souls is represented in the yearning of father and mother for their children, and out of this devotion of life toward life there is developed the consuming flame of a passion that only love truly knows.

Anhang 5. K a p i t e l Berichte und Entschliefiungen der Generalkonferenz § 595. H a u s a n d a c h t in d e r F a m i l i e Eines der größten und dringendsten Bedürfnisse der Kirche ist heute die Belebung der Familienfrömmigkeit und der Hausandacht. Jedes Haus hat seine Atmosphäre, wo Freiheit und Liebe vorwalten, jeder Zwang zurücktritt, gegenseitiges Vertrauen herrscht, und wo man sich der vollkommensten und erquickendsten Freiheit erfreut. Im Hause ist es, wo sich in der Sorge von Vater und Mutter für ihre Kinder eine erste Seelsorge darstellt und wo aus dieser Hingabe von Leben an Leben die verzehrende Flamme der Leidenschaft herauswächst, welche nur die Liebe wahrhaft kennt.

§§ 595—596 Liturgie. — Hausandacht in der Familie. — Geistliches Leben und Glaubensnormen It is our desire to improve the spiritual side of the home life by the inculcation of Christian virtues through the exercise of religious practices in order that a genuine revival of religious life and expressions of spiritual power may be more fully manifested. We reaffirm our faith in the spiritual power and moral uplift which come to the individual as results of a regular and systematic observance of daily prayer, reading of the Scriptures, a careful study of God's Word, religious conversation and discussion of moral and spiritual subjects in the home.

We appeal to all Methodist families to institute and establish in their homes such a form or program of systematic family worship as may seem advisable and best adapted to meet the spiritual needs and requirements of the various members of the household. W e earnestly call upon and urge our Pastors and all others having leadership among our people to lay special emphasis upon this very vital subject and endeavor as far as possible to put into operation plans which will bring about the glorification of Jesus Christ in the home through a definite and systematic plan of family worship.

If 596. Declaration on Spiritual Life and Standards of Faith The General Conference of 1928 reaffirms our faith as set forth in the Articles of Religion and our other doctrinal standards. We respectfully call attention to the Episcopal Address delivered to this General Conference and affirm our agreement therewith. We quote: "The Pastor is the immediate interpreter of our message. It is necessary that he be loyal to the basic principles of our

585

Es ist unser Wunsch, die geistliche Seite des häuslichen Lebens zu veredeln, durch die Einprägung christlicher Tugenden auf dem Wege frommer Übungen, damit eine echte Erweckung des religiösen Lebens stattfindet und die Äußerungen der Macht des Geistes sich völliger offenbaren. Wir versichern aufs neue, daß wir an die geistliche Macht und an den sittlichen Aufschwung glauben, die über den einzelnen kommen, als Ergebnisse systematischer Übung des täglichen Gebets, des Lesens der Schrift, eines sorgfältigen Studiums des Wortes Gottes, der Unterhaltung über religiöse Dinge und der Besprechung sittlicher und geistlicher Fragen in der Familie. Wir bitten alle methodistischen Familien, in ihren Häusern Familienandachten zu einer stehenden Einrichtung zu machen, und zwar in solchen Formen, wie sie ratsam erscheinen und am besten geeignet sind, den religiösen Bedürfnissen und Ansprüchen der verschiedenen Glieder des Haushalts entgegenzukommen. Wir rufen unsere Prediger und alle anderen, die eine führende Stellung in unseren Gemeinden einnehmen, ernstlich und dringend auf, ganz besonderes Gewicht auf diesen sehr lebenswichtigen Gegenstand zu legen, und wir bemühen uns, so weit als möglich Pläne zur Durchführung zu bringen, die durch systematisch veranstalteten Familiengottesdienst dahin führen, daß in unseren Häusern Jesus Christus verherrlicht wird. E r k l ä r u n g über geistliches § 596. Leben und Glaubensnormen Die Generalkonferenz von 1928 bestätigt aufs neue unsern Glauben, wie er in unsern Glaubensartikeln und unsern andern Lehrnormen festgesetzt worden ist. Wir lenken die Aufmerksamkeit ehrerbietig auf die Botschaft der Bischöfe, die dieser Konferenz vorgelegen hat, und wir erklären, daß wir ihr zustimmen. Wir zitieren: »Der Aufsichtsprediger ist der unmittelbare Ausleger unserer Botschaft, Eis ist notwendig, daß er sich den obersten Grund-

586

Berichte und Entschließungen der Generalkonferenz

f a i t h . . . . At a time when so many forces are with hostile intent moving in upon our faith, the Pastor, who is the expounder of our creed, is to present the vital beliefs in the language of the day . . . This man of the pulpit is to make clear and convincing the great appeal of the gospel, affirming without apology belief in the supernatural. With his beliefs vitalized by personal Christian experience, he will strive to bring men to grips with God, setting in compelling impressiveness sin and salvation. He will turn the faces of men toward Jesus Christ, God's only begotten Son, whose name is above every name, the virgin-born, the manger-cradled, the crucified, the risen, the ascended Lord and Saviour of men, able to save unto the uttermost all who come unto God by him, the same yesterday, to-day, and forever. We steadfastly maintain our unshaken loyalty to the great basic doctrines, but we would not be silent as to the widely discussed conflict of science and religion. . . . If we are afraid to go into the laboratory with the scientist or into the geological field with true and reverent investigators, then we are doubting God. The preacher may go with the scholar wherever reverent and honest scholarship can go. His very loyalty to God will free him from the fear of finding anywhere the footprints of another Creator or of discovering another cross in which to glory. If he is able to confess, 'I know whom I have believed', he will be prepared the more boldly to affirm his determination not 'to know anything among men save Jesus Christ and him crucified'. His very faith at once unfetters him and holds him. He is free indeed. . . . It is inescapable that there shall be landmarks indicating the boundaries of denominational belief but within these landmarks of our denominational heritage we will stand for the liberty of the sons of God, and if in anything it appears that the hedges have been broken through or the fair limits transgressed, the Church has prescribed the procedure in the case and all the proprieties demand recourse to the method so provided . . . |

§ 696

Sätzen unseres Glaubens unterordnet. . . Zu einer Zeit, wo sich so viele Kräfte feindlich gegen unsern Glauben regen, soll der Aufsichtsprediger, welcher der Erklärer unseres Bekenntnisses ist, die lebendigen Glaubensinhalte in der Sprache unserer Tage vortragen . . . Dieser Mann auf der Kanzel hat den großen Ruf des Evangeliums klar und überzeugend zum Ausdruck zu bringen, indem er unerschrocken den Glauben an das Übernatürliche bejaht. Mit seinen Glaubens-Überzeugungen, die durch persönliche christliche Erfahrung belebt sind, wird er darum ringen, die Menschen in Berührung mit Gott zu bringen, indem er Sünde und Erlösung eindrucksvoll zu Gemüte führt. Er wird die Blicke der Menschen auf Jesus Christus lenken, Gottes eingeborenen Sohn, dessen Name über alle Namen ist, der von der Jungfrau geboren ist, in der Krippe gelegen hat, den Gekreuzigten, den Auferstandenen, den gen Himmel gefahrenen Herrn und Heiland der Menschen, der da mächtig ist, alle, die durch ihn zu Gott kommen, völlig zu erlösen, derselbe gestern und heute und in Ewigkeit. Wir behaupten unentwegt unsere unerschütterliche Treue zu den großen Fundamentallehren, aber wir möchten nicht schweigen zu dem vielfach erörterten Kampf zwischen Wissenschaft und Religion . . . Wenn wir uns fürchten, mit den Männern der Wissenschaft in das Laboratorium oder mit wahren und ehrfurchtsvollen Forschern ins geologische Gebiet zu gehen, dann zweifeln wir an Gott. Der Prediger darf mit dem Gelehrten zusammen gehen, wohin immer ehrfurchtsvolle und aufrichtige Gelehrsamkeit gehen kann. Sein wahrer Gehorsam gegen Gott wird ihn von der Furcht befreien, er könnte irgendwo die Fußstapfen eines andern Schöpfers finden oder ein anderes Kreuz entdecken, dessen er sich rühmen müßte. Wenn er imstande ist, zu bekennen: »Ich weiß, an welchen ich glaube«, so wird er dazu bereit sein, um so kühner seinen Entschluß auszusprechen, »nichts zu wissen unter den Menschen ohne allein Jesum Christum, den Gekreuzigten«. Sein wahrer Glaube befreit ihn zugleich und bindet ihn. Er ist wahrhaft frei. . .

§ 596

Erklärung Aber geistliches Leben und Glaubensnormen

In the Church, as in the State, the formulated law is at once the guarantee of immunity from unwarranted aspersion and extra-judiciary penalties, as it is also the surest deterrent of offense."

Besides the Apostles' Creed and those Articles of Religion whose truths we hold in common with the Universal Church of Christ, the Methodist Episcopal Church has added as principles of doctrine sermons by John Wesley and his Notes on the New Testament. Therefore, the central strength of Methodism is not only in those teachings found in the historical standards of faith, but also in her emphasis on the dispensation of the Holy Spirit, by which we possess not only the historical Jesus but a present Living Christ who is the object of saving faith and the source of personal Christian experience revealed by the Witness of the Spirit, furnishing a spiritual fruitage in life and realizing Holiness to the Lord which is perfect love.

More attention should be given to the teachings of our Master with regard to individual salvation as realized in the New Birth by the Holy Spirit, the practice of spiritual ethics as expressed in his teachings and revealed in his character, and the outcome of both in social salvation. The Kingdom of God, a term used most frequently by our Divine Lord, has unfortunately

587

Es ist unvermeidlich, daß es Grenzsteine geben muß, welche die Grenzen des Glaubens einer Kirchengemeinschaft anzeigen, aber innerhalb dieser Grenzsteine, die das Erbe unserer Kirche umgeben, wollen wir für die Freiheit der Kinder Gottes eintreten, und wenn es in irgend einem Fall augenscheinlich wird, daß der Zaun durchbrochen ist oder die richtigen Grenzen überschritten sind, dann hat die Kirche für diesen Fall das Verfahren vorgeschrieben, und die Rechtlichkeit verlangt, daß man sich an die festgesetzten Methoden h ä l t . . . In der Kirche wie im Staate ist das formulierte Recht gleichzeitig die Gewähr der Sicherheit gegen unverantwortliche Verleumdung und unrechtmäßige Bestrafungen wie auch das sicherste Abschreckungsmittel gegen Verstöße.« Abgesehen vom Apostolischen Glaubensbekenntnis und denjenigen Glaubensartikeln, an deren Wahrheit wir gemeinsam mit der allgemeinen christlichen Kirche festhalten, hat die Bischöfliche Methodistenkirche als weitere Lehrgrundlagen Predigten von John Wesley und dessen Anmerkungen zum Neuen Testament aufgestellt. Darum liegt die Hauptstärke des Methodismus nicht nur in den Lehren, die sich in den geschichtlichen Glaubensnormen finden, sondern auch in ihrer Betonung der Mitteilung des Heiligen Geistes, wodurch wir nicht nur den geschichtlichen Jesus besitzen, sondern einen gegenwärtigen lebendigen Christus, welcher der Gegenstand des erlösenden Glaubens und die Quelle der persönlichen christlichen Erfahrung ist, welcher durch das Zeugnis des Geistes sich offenbart, uns in unserm Leben die Früchte des Geistes schenkt und uns wahrhaft dem Herrn heilig macht in der völligen Liebe. Mehr Aufmerksamkeit sollte den Lehren unseres Meisters geschenkt werden, die sich auf die Erlösung des einzelnen beziehen, wie sie sich in der Wiedergeburt durch den Heiligen Geist verwirklicht, ferner auf die geistliche Lebensführung, wie sie sich in seinen Lehren ausdrückt und in seiner Persönlichkeit offenbart, endlich auf die Auswirkung beider in der sozialen

588

Berichte und Entschließungen der Generalkonferenz

§§ 596 — 597

been largely omitted from creeds and confessions. It is the duty of the Church of Christ both to save souls from eternal death and to transform this world of ours into a new earth wherein dwelleth righteousness. W e call upon all in official positions in our Church—Bishops, Editors, Teachers, and Preachers—to observe diligently these standards of doctrine and practice to the end that the flock of Christ committed to our care shall be vitalized and invigorated through faith.

Erlösung. Das Reich Gottes, ein Ausdruck, der sehr häufig von unserm göttlichen Herrn gebraucht wird, ist leider von den Glaubensartikeln und Bekenntnisschriften weithin bei Seite gesetzt worden. Die christliche Kirche hat die doppelte Pflicht, Seelen vom ewigen Tode zu retten und diese unsere Welt in eine neue Erde zu verwandeln, auf welcher Gerechtigkeit wohnt. Alle, die in unserer Kirche amtliche Stellungen bekleiden — Bischöfe, Schriftleiter, Lehrer und Prediger — , rufen wir auf, diese Glaubens- und Lebensnormen sorgfältig zu beobachten, damit die Herde Christi, die unserer Obhut anvertraut ist, durch den Glauben belebt und gestärkt werde.

IT 597 Social Creed of the Churches § I. The Methodist Episcopal Church stands for equal rights and complete justice for all men in all stations of life; for the protection of the family b y the single standard of purity, uniform divorce laws, proper regulation of marriage, and proper housing; for such regulation of the conditions of toil for women as shall safeguard the physical and moral habits of the community; and for the fullest possible development of every child, especially b y the provision of proper education and recreation, and b y the abolition of child labor.

§

It stands for the abatement and prevention of poverty, b y the protection of the individual and of society from the social, economic, and moral waste of the liquor traffic, b y the conservation of health, and b y the protection of the worker from dangerous machinery, occupational diseases and injuries.

597.

Soziales Bekenntnis der Kirchen 1 *). Die Bischöfliche Methodistenkirche tritt ein für gleiches Recht und volle Gerechtigkeit für alle Menschen, welchem Stande sie auch angehören mögen, für den Schutz der Familie durch Forderung gleicher sittlicher Reinheit von Mann und Weib, durch einheitliche Ehescheidungsgesetze und eine entsprechende Ehegesetzgebung, sowie eine geeignete Lösung der Wohnungsfrage; für eine solche Regelung der Bedingungen für Frauenarbeit, wie sie zur Sicherstellung der Volksgesundheit und allgemeinen Sittlichkeit nötig sind; und für die Schaffung der günstigsten Bedingungen für die Entwicklung eines jeden Kindes, vor allem durch Vorsorge für geeignete Erziehung und Erholung und durch das Verbot der Kinderarbeit. Sie tritt ein für Bekämpfung und Verhütung der Armut durch Schutz des Einzelnen und der Gesellschaft vor den sozialen, wirtschaftlichen und sittlichen Schädigungen, die aus dem Alkoholismus**) erwachsen, und durch öffentliche Gesundheitspflege und gesetzlichen Schutz des Arbeiters gegen Krankheiten und Unfälle,

*) § 597. 1 ist abgesehen vom letzten Absatz auch in der amtl. deutschen Ausgabe der Kirchenordnung abgedruckt (womit der obige deutsche Text wörtlich übereinstimmt), und zwar als §490 A (s.o. Seite 310). **) Wörtlich übersetzt: aus dem Getränkehandel.

Glaubensnoraien. — Soziales Bekenntnis der Kirchen

It stands for the right of all men to the opportunity for self-maintenance, safeguarding this right against encroachments of every kind; and for the protection of workers from the hardships of enforced unemployment. It stands for suitable provision for the workers in old age and for those incapacitated by injury; for the principle of conciliation and arbitration in industrial disputes, and for a release from employment one day in seven. It stands for the gradual and reasonable reduction of the hours of labor to the lowest practicable point, and for that degree of leisure for all, which is a condition of the highest human life; for a living wage as a minimum in every industry and for the highest wage that each industry can afford, and for the most equitable division of the product of industry that can ultimately be devised.

It stands for the right of employees and employers alike to organize. It stands for a new emphasis upon the application of Christian principles to the acquisition and use of property. We recommend that the sections above be read to our congregations on the Sunday preceding Labor Day. § 2. As in former pronouncements made by General Conferences of the Methodist Episcopal Church, and in addition to them, we believe in making the social and spiritual ideals of Jesus our test for community as well as for individual life; in strengthening and deepening the inner personal relationship of the individual with God, and recognizing his obligation and duty to society. This is crystallized in the two commandments of Jesus: "Love thy God" and "Love thy neighbor". Translating this ideal:

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die durch gefährliche Maschinen und ungesunde Betriebe verursacht werden können. Sie tritt ein für das Recht aller Menschen auf Gelegenheit zum Erwerb des Lebensunterhalts durch eigene Arbeit und will dieses Recht vor Übergriffen und Beeinträchtigung jeder Art gesichert wissen; und für gesetzlichen Schutz des Arbeiters gegen die Not unfreiwilliger Arbeitslosigkeit. Sie tritt ein für eine ausreichende gesetzlich festgelegte Alters- und Invalidenversorgung; für die Beilegung wirtschaftlicher Streitigkeiten auf dem Schlichtungsweg und durch Schiedsgericht, und für einen Tag der Arbeitsruhe in jeder Woche. Sie tritt ein für eine allmähliche und vernünftige Herabsetzung der Arbeitszeit auf ein tunliches Mindestmaß, um so allen Menschen die erforderliche Freizeit für die Entwicklung ihrer Persönlichkeit zu gewährleisten; für Festsetzung eines auskömmlichen Mindestlohns in jedem Gewerbe und die Auszahlung des höchsten Lohnes, den jedes Gewerbe tragen kann, und für eine fortschreitende Vervollkommnung der Verteilung der Industrieerzeugnisse nach dem Grundsatz der Billigkeit. Sie tritt ein für das Koalitionsrecht von Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Sie tritt dafür ein, daß bei Erwerb und Verwendung von Eigentum erneuter Nachdruck auf Anwendung christlicher Grundsätze gelegt werde. Wir empfehlen, daß obige Abschnitte an dem Sonntag, der dem „Tag der Arb e i t " vorangeht, unseren Gemeinden vorgelesen werden. 2. Wie in früheren Kundgebungen von Generalkonferenzen der Bischöflichen Methodistenkirche und in Ergänzung zu ihnen bekennen wir unsern Glauben daran, daß wir das soziale und geistliche Lebensideal Jesu zu unserm Prüfstein sowohl für das Leben der Gemeinschaft wie für das des einzelnen zu machen haben, daß wir die innere persönliche Beziehung des einzelnen zu Gott zu stärken und zu vertiefen und seine Verpflichtung gegenüber der Gesellschaft anzuerkennen haben. Dieses kristallisiert sich in den beiden

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Berichte und Entschliefiungen der Generalkonferenz

(i) Into education means: (a) The building of a social order in which every child has the best opportunity for development and in which is afforded adequate and equal educational opportunity for all. (b) A thorough and scientific program of religious and secular education designed to Christianize everyday life and conduct. (c) Conservation of health, including careful instruction in sex hygiene and home building, abundant and wholesome recreation facilities, and education for leisure, including a nation-wide system of adult education, (d) Insistence on constitutional rights and duties, including freedom of speech, of the press, and of peaceable assemblage. (e) Constructive education and Christian care of dependents, defectives and delinquents, in order to restore them to normal life whenever possible, with kindly segregation for those who are hopelessly feeble-minded.

(2) Into industry and economic relationships means: (a) A reciprocity of service—that group interests, whether of labor or capital, must always be integrated with the welfare of society as a whole, and that society in its turn must insure justice to each group, (b) A frank recognition that all ownership is a social trust involving Christian administration for the good of all. (c) Freedom from employment one d a y in seven, the eight-hour day as the present maximum for all industrial workers, (d) An effective national system of public employment bureaus to make possible the proper distribution of labor forces, (e) Economy in the home—such an arrangement of the home budget during the years of productive earning that there may be an increasing reserve for later years, (f) Adequate provision for impartial investigation and publicity, conciliation and arbitration in industrial disputes, (g) The right of labor

§ 597

Geboten J e s u : »Liebe Gott« und »Liebe deinen Nächsten«. Dieses Ideal bedeutet: (1) Auf die Erziehung angewendet: (a) Aufbau einer sozialen Ordnung, in der jedes Kind die beste Gelegenheit hat, sich zu entwickeln, und worin allen ausreichende und gleiche Erziehungsmöglichkeiten gewährt werden, (b) ein sorgfältiges und wissenschaftlich durchdachtes Programm religiöser und weltlicher Erziehung, welches die Bestimmung hat, die tägliche Lebensführung zu verchristlichen, (c) Gesundheitspflege mit Einschluß sorgfältiger Unterweisung über Sexualhygiene und Familiengründung, reichliche Gelegenheiten zu gesunder Erholung, endlich Anweisung zum rechten Gebrauch der Freizeit, mit Einschluß eines die ganze Nation umspannenden Systems der Erwachsenen-Erziehung, (d) Gewicht legen auf die verfassungsmäßigen Rechte und Pflichten der freien Meinungsäußerung, der Preßfreiheit und der Freiheit friedlicher Versammlungen, (e) aufbauende Erziehung und christliche Fürsorge für Entrechtete, Gebrechliche und Sträflinge, um sie wenn irgend möglich für ein geordnetes Leben wieder zu gewinnen unter liebevoller Absonderung derer, die hoffnungslos schwachsinnig sind. (2) Auf industrielle und wirtschaftliche Beziehungen angewendet: (a) wechselseitiges Dienen, das heißt, daß die Interessen von Sondergruppen, es sei der Arbeit oder des Kapitals, unter allen Umständen mit der Wohlfahrt der Gesellschaft als eineS Ganzen im Einklang stehen müssen und daß die Gesellschaft ihrerseits jeder Gruppe Gerechtigkeit sichern muß, (b) die rückhaltlose Anerkennung dessen, daß alles Privateigentum dem Besitzer von der Gesellschaft anvertraut ist und zum allgemeinen Besten in christlichem Geiste verwaltet werden muß, (c) Befreiung von der Arbeit an einem von sieben Tagen, Achtstundentag als das augenblickliche Maximum für alle Industriearbeiter, (d) ein wirksames, die ganze Nation umfassendes System von Arbeitsnachweisen, das die richtige Verteilung der Arbeitskräfte ermöglicht, (e) Sparsamkeit im Hause, das heißt eine Regelung der Ausgaben f ü r den Haushalt während der

§ 597

Soziales Bekenntnis der Kirchen

to organize with representatives of their own choosing, and where able, to share in the management, (h) The supremacy of the service, rather than the profit motive in the acquisition and use of property on the part of both labor and capital, and the most equitable division of the product of industry that can be devised.

(3) Into agriculture means: (a) That the tiller of the soil shall be encouraged in his efforts to own the land he farms, and society be protected by efficient production and conservation of fertility, (b) That the cost of market distribution from farmer to consumer shall be cut to the lowest possible terms, both farmers and consumers sharing in these economies, (c) That there shall be every encouragement to the organization of farmers for economic ends, particularly for co-operative sales and purchases. (d) That an efficient system of both vocational and general education of youths and adults living on farms shall be available, (e) That special efforts shall be made to insure to the farmer adequate social institutions, including the Church, the school, the library, means of recreation, good local government, and particularly the best possible farm home. (f) That there shall be a widespread development of organized rural communities, thoroughly democratic, completely co-operative, and possessed with the spirit of the common welfare, (g) That there shall be the fullest measure of friendly reciprocal co-operation between the rural and city workers.

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Jahre des produktiven Verdienstes, die es ermöglicht, daß sich eine wachsende Reserve für spätere Jahre ergibt, (f) angemessene Sorge für unparteiisches und öffentliches Verfahren und für versöhnliche Schiedssprüche bei industriellen Zwistigkeiten, (g) das Recht der Arbeiter zur Koalition mit selbstgewählten Vertretern und womöglich zur Teilnahme an der Verwaltung, (h) die Vorherrschaft des Dienstgedankens vor dem Profitgedanken als Beweggrund bei der Erwerbung und Verwendung von Eigentum auf beiden Seiten, bei den Arbeitern wie bei den Kapitalisten, und die denkbar gerechteste Verteilung der Industrieprodukte. (3) Auf die Landwirtschaft angewendet: (a) daß der Mann, der den Boden beackert, ermutigt wird bei seinen Bemühungen, das Land, das er bestellt, als Eigentum zu erwerben, sodann, daß die Gesellschaft durch leistungsfähige Produktion und Erhaltung der Fruchtbarkeit geschützt wird, (b) daß beim Handel zwischen Landwirt und Verbraucher der Marktpreis so niedrig wie möglich gehalten wird, und zwar so, daß beide, Landwirte und Verbraucher, an den Ersparnissen Anteil haben, (c) daß die Landwirte in jeder Weise ermutigt werden, sich zu wirtschaftlichen Zwecken zusammenzuschließen, insbesondere zum genossenschaftlichen Verkauf und Einkauf, (d) daß ein leistungsfähiges System der Berufsbildung und der allgemeinen Erziehung für die Jugendlichen wie für die Erwachsenen, die auf dem Lande leben, ermöglicht wird, (e) daß besondere Anstrengungen gemacht werden, um für die Landleute angemessene soziale Einrichtungen sicherzustellen, das heißt: Kirche, Schule, Bücherei, Erholungsgelegenheit, gute örtliche Verwaltung und ganz besonders ein möglichst gutes Wohnhaus, (f) daß eine umfassende Bewegung zum Zusammenschluß ländlicher Gemeinwesen organisiert wird, streng demokratisch, eng zusammenarbeitend und vom Geiste des Gemeinwohls beherrscht, (g) daß das höchstmögliche Maß von freundschaftlicher wechselseitiger Arbeitsgemeinschaft zwischen Land- und Stadtarbeitern erreicht wird.

592

Berichte und Entschließungen der Generalkonferenz

(4) Into racial relations means: (a) The practice of the Christian principle of the same protection and rights for all races who share our common life, (b) The elimination of racial discrimination, and substitution of full brotherly treatment for all races, (c) The fullest co-operation between the Churches of various races, even though of different denominations, (d) Educational and social equipment for the special needs of immigrants.

(5) Into international relations means: (a) The removal of every unjust barrier of trade, color, creed, and race, and the practice of equal justice for all nations, (b) The administration of the property and privileges within each country so that they will be of the greatest benefit, not only to that nation, but to all the world, (c) Discouragement of all propaganda tending to mislead peoples in their international relations or to create prejudice, (d) The replacement of selfish imperialism by such disinterested treatment of backward nations as to contribute the maximum to the welfare of each nation and of all the world, (e) The abolition of military armaments by all nations except for an internal police force, (f) That the Church of Christ as an institution shall be used for the prevention and abolition of war. (g) A permanent association of the nations for world peace and good will, the outlawry of war, and the settlement of all differences between nations by conference, arbitration, or by an international court.

(6) W e believe it is the duty of every Church to investigate local moral and economic conditions as well as to know world needs. We believe that it is only as our Churches themselves follow the example and spirit of Jesus in the fullest sense—translating these social ideals into the daily life

§ 597

(4) Auf die Rassenbeziehungen angewendet : (a) die Betätigung des christlichen Grundsatzes des gleichen Schutzes und der gleichen Rechte für alle Rassen, die an unserm Volksleben teilnehmen, (b) Ausschaltung der Rassenunterscheidung und deren Ersetzung durch rein brüderliche Behandlung aller Rassen, (c) die engste Arbeitsgemeinschaft zwischen den Kirchen verschiedener Rassen, auch wenn es sich um verschiedene Denoininationen handelt, (d) erzieherische und soziale Maßnahmen für die besonderen Bedürfnisse der Einwanderer. (5) Auf die internationalen Beziehungen angewendet: (a) die Entfernung jeder ungerechten Schranke des Verkehrs, der Farbe, des Glaubens, der Rasse und die Betätigung der gleichen Gerechtigkeit gegenüber allen Nationen, (b) die Verwaltung des Eigentums und der Privilegien innerhalb jedes Landes in einem Sinne, daß sie nicht nur für die betreffende Nation, sondern für die ganze Welt von größtem Nutzen sind, (c) Verhinderung aller Propaganda, die darauf abzielt, Völker in ihren internationalen Beziehungen irrezuführen oder Vorurteile zu schaffen, (d) die Ersetzung jedes selbstsüchtigen Imperialismus durch eine derartig selbstlose Behandlung der kulturärmeren Nationen, daß dadurch möglichst viel zur Wohlfahrt jeder Nation und der ganzen Welt beigetragen wird, (e) die Abschaffung der Rüstungen durch alle Nationen außer zum Zweck innerstaatlicher Polizeigewalt, (f) daß die christliche Kirche als Institution zur Verhütung und Abschaffung des Krieges gebraucht werden soll, (g) eine dauernde Vereinigung der Völker zur Aufrechterhaltung des Weltfriedens, die Ächtung des Krieges und die Beilegung aller Zwistigkeiten zwischen Völkern durch Verhandlung, Schiedsspruch oder einen internationalen Gerichtshof. (6) Wir glauben, daß es die Pflicht jeder Kirche ist, die örtlichen, sittlichen und wirtschaftlichen Umstände zu untersuchen, wie auch die Bedürfnisse der ganzen Welt kennen zu lernen. Wir glauben, daß wir nur, wenn unsere Kirchen selbst dem Beispiel Jesu im höchsten Sirine nachfolgen — indem sie

§§ 697—698

Soziales Bekenntnis der Kirchen. —

Weltfriede

593

of the Church and the community—that we can ever hope to build the Kingdom of God on earth.

diese sozialen Ideale auf das tägliche Leben der Kirche und des bürgerlichen Gemeinwesens anwenden — jemals hoffen dürfen, das Reich Gottes auf Erden zu bauen.

If 598. World Peace W e rejoice in the efforts now being made by the United States and other governments to enter into compacts with other nations for the outlawry of war. W e are convinced that war has become the supreme enemy of mankind. Its continuance is the suicide of civilization. We would utterly repudiate our professed faith in our Lord Jesus Christ, the Prince of Peace, if we held that war is inevitable. War is not inevitable. Disputes between nations, like disputes between individuals, may be settled by judicial processes. We believe, therefore, that war should be made a public crime under the law of nations.

§598. W e l t f r i e d e Wir freuen uns über die Anstrengungen, die jetzt von den Vereinigten Staaten und anderen Regierungen gemacht werden, um mit anderen Völkern Verträge zur Ächtung des Krieges zu schließen. Wir sind überzeugt, daß der Krieg der Erzfeind der Menschheit geworden ist. Seine Fortdauer ist der Selbstmord der Zivilisation. Wir würden den Glauben an unsern Herrn Jesus Christus, den wir als den Friedefürsten bekennen, verleugnen, wenn wir die Meinung verträten, daß der Krieg unvermeidlich ist. Der Krieg ist nicht unvermeidlich. Streitigkeiten zwischen Völkern können ebenso wie Streitigkeiten zwischen einzelnen durch gerichtliches Verfahren beigelegt werden. Wir glauben darum, daß der Krieg nach dem Völkerrecht zu einem öffentlichen Verbrechen gemacht werden müßte.

We recognize the need of an army and navy sufficient to serve as a police power for the protection of life and property on land and sea. But, as a Christian body, we "renounce war as an instrument of national policy," and set ourselves to create the will to peace. The agencies of our Church shall not be used in preparation for war. They shall be used in preparation for peace. We must do our full share to mold the present youth of all races into a peace-loving generation. To this end we recommend that the Board of Bishops appoint a Commission on Peace and World Fellowship, consisting of seven Ministers and eight Laymen, and that this Commission be empowered to employ an Executive Secretary.

Wir anerkennen die Notwendigkeit eines Heeres und einer Flotte, welche ausreichend sind, um als Polizeigewalt zum Schutz von Leben und Eigentum zu Lande und zur See zu dienen. Aber als eine christliche Körperschaft „verwerfen wir den Krieg als ein Mittel der Politik eines Volkes", und wir setzen uns dafür ein, den Willen zum Frieden zu schaffen. Die amtlichen Stellen unserer Kirche sollen nicht zur Vorbereitung des Krieges verwandt werden. Sie sollen verwandt werden zur Vorbereitung des Friedens. Wir müssen an unserem Teil unser Bestes tun, um die heutige Jugend aller Rassen zu einem friedliebenden Geschlecht umzubilden. Zu diesem Zweck empfehlen wir, daß das Bischofskollegium einen Ausschuß für Frieden und Völkergemeinschaft ernennt, bestehend aus sieben Predigern und acht Laien, und daß dieser Ausschuß ermächtigt wird, einen geschäftsführenden Sekretär anzustellen.

Preparation for war leads to war. We therefore urge the President of the United States to prepare for another Conference of

Vorbereitung zum Kriege führt zum Kriege. Darum ersuchen wir den Präsidenten der Vereinigten Staaten dringend, Vor38

Corpse confeasionum 20.

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Berichte und Entschließungen der Generalkonferenz

Nations which will secure a more drastic reduction of armaments of every kind. W e adhere to the principle that diplomacy should be used instead of military intervention in our relations with other nations. The rights of the weakest nation must be held as sacred as those of the strongest.

We call upon our members as citizens to exert themselves to the utmost to secure the participation of their respective government in a World Court which shall have affirmative jurisdiction over all international disputes, and shall develop and administer international law upon the basic principle that war is a crime. W e urge upon our members their duty as citizens to secure the participation of their respective government in an Effective Association of Nations which shall undertake to remove the causes of war and to lead the world into the ways of peace.

The Treasurer of the General Conference Expense Fund is authorized and directed to pay properly certified expenses of the Commission on World Peace, the total not to exceed $ 15,000 a year.

IT 599. Temperance, Prohibition, and Public Morals The Christian Church must ever be the protector of humanity against those customs and practices which tempt, debase, and destroy. We should never be indifferent to those evils which disgrace and molest mankind. It is the mission of Christ's Church to help destroy these and to give to our nation and to the world the divine chance of becoming what Christian civilization ought to be.

W e are profoundly concerned about the moral life of our nation. The subtle forces

§§ 598—599

bereitungen zu einer neuen internationalen Konferenz zu treffen, welche eine handgreiflichere Beschränkung der Rüstungen jeder Art gewährleistet. Wir sind Anhänger des Grundsatzes, daß in unseren Beziehungen zu anderen Völkern Diplomatie anstatt militärischer Interventionen anzuwenden ist. Die Rechte des schwächsten Volkes müssen ebenso heilig gehalten werden wie die des stärksten. Wir rufen unsere Mitglieder als Staatsbürger auf, sich aufs äußerste zu bemühen, um die Teilnahme ihrer Regierung an einem Welt-Gerichtshof zu bewerkstelligen, welcher bei allen internationalen Streitigkeiten die Gewalt der positiven Rechtsprechung hat und welcher ein Völkerrecht aufbaut und ausübt, nach dem obersten Grundsatz, daß der Krieg ein Verbrechen ist. Wir machen es unseren Mitgliedern dringend zur staatsbürgerlichen Pflicht, die Teilnahme ihrer Regierungen an einer tatkräftigen Völkergemeinschaft sicherzustellen, welche es unternimmt, die Kriegsursachen zu beseitigen und die Welt auf die Wege des Friedens zu führen. Der Schatzmeister des Fonds für Generalkonferenz-Unkosten wird ermächtigt und angewiesen, die Aufwendungen des Ausschusses für Weltfrieden auf Grund genauer Belege zu bezahlen, wobei der Gesamtbetrag jährlich 15 OOO Dollar nicht übersteigen darf. § 599. E n t h a l t s a m k e i t , P r o h i b i t i o n und ö f f e n t l i c h e S i t t l i c h k e i t Die christliche Kirche muß immer die Hüterin des wahren Menschentums gegenüber solchen Lebensgewohnheiten sein, welche verführend, erniedrigend und zerstörend wirken. Wir dürfen niemals gegen die Übel gleichgültig sein, welche die Menschheit entwürdigen und belasten. Es ist die Mission der Kirche Christi, dabei mitzuhelfen, daß diese Übel vernichtet werden, und unserem Volk und der Welt den göttlichen Ausblick zu geben auf die Verwirklichung dessen, was eine christliche Kultur sein müßte. Wir sind tief besorgt um das sittliche Leben unseres Volkes. Die heimtückischen

§ 599

595

Weltfriede. — Enthaltsamkeit, Prohibition und öffentliche Sittlichkeit

of materialism and irreligion have been increasingly active since the World War. The insidious propaganda against our ideals is dominated by a philosophy of atheism and paganism. We are convinced that upon Christian citizens devolves the sacred privilege of counteracting that pagan conception of life which puts a low estimate upon personality, fosters the vulgar and the obscene, develops the irreverent and the frivolous, encourages sensuality and vice, and forever tempts mankind to live on the plane of the animal.

Notable Evils In view of the demoralization that war produces—the breaking of family ties, the loosening of moral restrictions, and the augmentation of all evil habits, it is not strange that there are innumerable signs of degeneracy. Nudity, profanity, and blasphemy, though not as prevalent on the stage to-day as they were a few years ago, are all too common. The provision by which the New York authorities have power to close the theater which offends public decency should be adopted and used vigorously and frequently throughout the nation. We wonder how much longer the American people and the American Department of State will permit the movie magnates to misrepresent American civilization in the eyes of the nations by uncensored films that are shipped abroad, giving foreign minds a false impression of the civilization of this Christian Republic.

There is a terrible decadence in popular literature. We protest against the salacious magazines sold promiscuously on our streets. We warn our young people against these writers who substitute Billingsgate and abuse of American institutions, traditions, and customs for literary form, facts, and reasonable discussion.

Kräfte des Materialismus und der Irreligion sind seit dem Weltkrieg in wachsendem Maße wirksam geworden. Die hinterlistige Propaganda gegen unsere Ideale wird von einer atheistischen und heidnischen Philosophie beherrscht. Wir sind überzeugt, daß christlichen Bürgern das heilige Vorrecht zufällt, gegen diese heidnische Lebensauffassung anzukämpfen, welche die menschliche Persönlichkeit mißachtet, Gemeinheit und Unzucht pflegt, Ehrfurchtslosigkeit und Frivolität fördert, zu Sinnlichkeit und Laster anreizt und jederzeit die Menschheit in Versuchung führt, auf tierischer Stufe zu leben. Augenfällige Übel Angesichts der Entsittlichung, die der Krieg hervorruft — Lösung der Familienbande, Lockerung sittlicher Bindungen und Vermehrung aller üblen Gewohnheiten —, ist es nicht zu verwundern, daß sich unzählige Zeichen der Degeneration zeigen. Nacktheit, Entweihung des Heiligen und Gotteslästerung auf der Bühne, obwohl nicht mehr so vorherrschend wie noch vor wenigen Jahren, sind nur allzusehr verbreitet. Die Bestimmung, wonach die Behörden von New York die Vollmacht haben, das Theater zu schließen, das den öffentlichen Anstand verletzt, sollte im ganzen Lande angenommen und nachdrücklich und häufig angewendet werden. Wir wundern uns, daß das amerikanische Volk und das amerikanische Staatsdepartement denFilmMagnaten noch länger erlauben will, die amerikanische Kultur vor den Augen der Nationen heruntersetzend darzustellen durch nicht zensurierte Filme, welche ins Ausland verschickt werden und den Ausländern einen falschen Eindruck von der Kultur unserer christlichen Republik geben. In der volkstümlichen Literatur ist ein erschreckender Abstieg zu bemerken. Wir protestieren gegen die geilen Magazine, die auf unseren Straßen beliebig verkauft werden. Wir warnen unsere Jugend vor diesen Schriftstellern, welche Zoten und Beschimpfung amerikanischer Einrichtungen, Traditionen und Sitten an die Stelle 38*

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Berichte und Entschliefiungen der Generalkonferenz

Two notable evils that were being suppressed have revived since the war, gambling and commercialized prize-fighting. Gambling undermines business integrity by teaching the young to seek something for nothing. Prize fighting reintroduced among States that had long outlawed it, is utterly brutalizing. It does not make heroes, but creates selfish and dishonest groups that appeal to the baser passions and secure enormous gains.

literarischer Form, Sachlichkeit und vernünftiger Erörterung setzen. Zwei augenfällige Übel, welche im Begriffe waren unterdrückt zu werden, sind seit dem Kriege wieder aufgelebt, das Glücksspiel und die gewerbsmäßige Boxerei. Das Glücksspiel unterminiert die Lauterkeit im Geschäft, indem es die Jugend lehrt, für Nichts Etwas zu suchen. Die Boxerei, die in Staaten wieder eingeführt worden ist, welche sie längst gesetzlich verboten hatten, wirkt in höchstem Maße verrohend. Sie schafft keine Helden, sondern bringt nur selbstsüchtige und unredliche Gruppen von Menschen hervor, die an die niedrigsten Leidenschaften appellieren und ungeheure Gewinne erzielen.

The Sabbath The Christian Sabbath was one of the first institutions planted on American soil. It grew with the States and became part of the common law. It is recognized in the second article of our Constitution. Laws that protect it from secularity and commercialism have been pronounced Constitutional by the Supreme Court. It brings blessed rest for the toiler, reasserts family ties and sentiments which are under strain during six days in the week. It furnishes opportunity for the voice of the Church to be heard among the people and for the still small voice to be heard by busy men and women. The Church will not stand by and see the walls of the Sabbath broken down.

Der S o n n t a g Der christliche Sonntag war eine der ersten Einrichtungen, die auf amerikanischen Boden verpflanzt wurden. Diese Einrichtung wuchs mit den Staaten und wurde ein Teil des gemeinen Rechts. Sie wird im zweiten Artikel unserer Verfassung anerkannt. Gesetze, die den Sonntag vor Weltlichkeit und geschäftlichem Treiben schützen, sind als verfassungsmäßig vom obersten Gerichtshof anerkannt worden. Er bringt segensreiche Ruhe für den Arbeiter, knüpft aufs neue die gefühlsmäßigen Familienbande, die sechs Tage lang in der Woche Schaden gelitten haben, er schafft für die Kirche günstige Gelegenheit, ihrer Stimme im Volke Gehör zu verschaffen und ebenso für die leise Stimme des Gewissens, sich unter tätigen Männern und Frauen vernehmen zu lassen. Die Kirche will nicht beiseite stehen und die Mauern des Sonntags niederbrechen sehen.

The Liquor Traffic

Der Handel mit b e r a u s c h e n d e n Getränken Die Prohibition ist feststehende Politik der Vereinigten Staaten von Amerika. Der achtzehnte Zusatz zur Bundesverfassung schließt in das Grundgesetz einer großen Nation die zugrundeliegenden moralischen Überzeugungen der Bevölkerung ein. Die amerikanische Nation ist nicht mehr Teilhaberin am Handel mit berauschenden Ge-

Prohibition is the fixed policy of the United States of America. The Eighteenth Amendment to the federal Constitution incorporates in the basic law of a great nation the underlying moral convictions of its people. The American nation is no longer in partnership with the liquor traffic. It has deprived that traffic of the sanction of

§ 699

Enthaltsamkeit, Prohibition und öffentliche Sittlichkeit

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law and the protection of government. That traffic is an outlaw, which no longer has standing as a lawful institution in the statutes and the courts of the nation. This alone constitutes one of the greatest victories for civic righteousness recorded in modern times. This achievement represents the ripened conviction and the deliberate judgment of the American people after more than a hundred and fifty years of regulation, license, repression, taxation, government sale and attempted control, and every other method devised for the purpose of dealing with this nefarious habit and traffic.

tränken. Sie hat diesen Handel der gesetzlichen Anerkennung und des Schutzes der Regierung beraubt. Dieser Handel ist eine Gesetzlosigkeit, die in den Statuten und vor den Gerichtshöfen der Nation nicht mehr als eine rechtmäßige Einrichtung fortbesteht. Dies allein stellt einen der größten Siege der bürgerlichen Rechtschaffenheit dar, die in der Neuzeit gebucht werden konnten. Diese Errungenschaft bringt die gereifte Überzeugung und das'wohl erwogene Urteil des amerikanischen Volkes zum Ausdruck — nach 150 Jahren der Regulierung der Konzession, der Einschränkung, der Besteuerung, des Staatsmonopols und der versuchsweisen Kontrolle sowie jeder sonstigen Methode, die ersonnen worden ist, um dieser verderblichen Gewohnheit und dem entsprechenden Handel beizukommen.

The Results of Prohibition The social, economic, and moral benefits of this law have been amply demonstrated in increased industrial efficiency, a larger degree of safety on the highways and in the factories, unmatched productivity, unparalleled savings, unequaled public health records, a remarkable decrease in the national death rate, and unprecedented evidences of social and moral well-being.

Die E r g e b n i s s e der P r o h i b i t i o n Die sozialen, ökonomischen und moralischen Wohltaten dieses Gesetzes haben sich reichlich erwiesen in gesteigerter Leistungsfähigkeit der Industrie, in einem höheren Grade der Sicherheit auf den Landstraßen und in den Fabriken, in unvergleichlicher Höhe der Produktivität, in beispiellosen Ersparnissen, in bisher unerreichten öffentlichen Gesundheits-Rekorden, in einer bemerkenswerten Abnahme der Sterblichkeitsziffer der Nation und in noch nie dagewesenen Beweisen sozialer und moralischer Wohlfahrt. Die Wahrung der höchsten Werte der Männerwelt, die verringerten Leiden der Frauen und die verminderten Schädigungen der Kinder bekunden beredt den Erfolg der Prohibition als einer gesunden Politik der Regierung, welche es »dem Menschen leichter gemacht hat, das Rechte zu tun und schwerer, Unrecht zu tun«. Beurteilt man die Sache auf Grund des ganzen Beweismaterials, so hat sich gezeigt, daß die zwangsweise Prohibition nach ihrer schlechtesten Seite besser ist als der gesetzlich sanktionierte und zugleich regulierte Handel mit alkoholischen Genußmitteln nach seiner besten Seite.

The conservation of the higher values of manhood, reduced sorrows of womanhood, and mitigated wrongs of childhood eloquently proclaim the success of prohibition as a sound policy of government, which has made it "easier for men to do right and more difficult for men to do wrong." Judged by all the evidence in the case, prohibition with enforcement at its worst is shown to be better than the legally sanctioned traffic in beverage alcohol with regulation at its best.

Berichte und Entschließungen der Generalkonferenz

598

Orderly Government Challenged The forces of greed, avarice, and appetite have challenged the authority of law, defied government, held up to contempt the fundamental principles of righteousness, and have flouted the expressed and properly recorded will of the American people. In the face of such defiance we insist upon a more aggressive, unyielding, and definite campaign of agitation, organization and education in the interest of our common objective. Total abstinence must be stressed; the vital importance of law observance as basic to adequate law enforcement must be emphasized; there must be a revival of scientific temperance instruction in the public schools; the pulpit, the church school, the young people's societies, and all other agencies of the Church must take an aggressive and constructive course of action. We must speedily get to the people the whole truth about the nature and effects of beverage alcohol; the truth about the real character and activities of the local, national, and international liquor traffic; the truth about all methods tried or schemes proposed for the solution of the problem.

Issue Definite

and Clear

We are not deceived by cunningly devised plans of the enemies of sobriety and prohibition to discount the work already accomplished. We demand clear and definite declarations on the part of candidates and parties appealing to our constituency for their suffrage. We serve notice on all concerned that our attitude on this vital question is resolute

§ 599

A u f l e h n u n g gegen die Maßnahmen der Regierung Die Mächte der Habsucht, der Gier und der Trunksucht haben sich gegen die Autorität des Gesetzes aufgelehnt, haben die Regierung herausgefordert, haben sich erdreistet, die obersten Grundsätze der Rechtschaffenheit zu verachten, und haben den ausdrücklichen und genau festgelegten Willen des amerikanischen Volkes verhöhnt. Angesichts einer solchen Herausforderung bestehen wir auf einem noch aggressiveren, noch unnachgiebigeren und noch zielsichereren Agitations-, Organisationsund Erziehungsfeldzug im Interesse unserer gemeinsamen Sache. Völlige Enthaltsamkeit muß dringend verlangt werden; die Lebenswichtigkeit der Beobachtung des Gesetzes muß als grundlegend für eine angemessene Durchführung des Gesetzes betont werden; in den öffentlichen Schulen muß die wissenschaftliche Belehrung über die Enthaltsamkeit wieder aufleben; die Kanzel, die Kirchenschule, die Jugendvereine und alle anderen kirchlichen Stellen müssen in ihrem Handeln einen aggressiven und dem Aufbau dienenden Kurs nehmen. Wir müssen schleunigst dem Volke die ganze Wahrheit sagen über das Wesen und die Wirkungen der alkoholischen Genußmittel, die Wahrheit über den wirklichen Charakter und die tatsächliche Wirksamkeit des örtlichen, des nationalen und des internationalen Handels mit berauschenden Getränken, die Wahrheit über alle Methoden, die versucht, und alle Systeme, die vorgeschlagen worden sind, um das Problem zu lösen. Bestimmte und klare Stellungnahme Wir lassen uns durch listig ausgeheckte Pläne der Feinde der Nüchternheit und der Prohibition nicht täuschen, wodurch sie das schon vollendete Werk herabsetzen wollen. Wir verlangen deutliche und bestimmte Erklärungen von Seiten der Kandidaten und Parteien, die für ihre Wahl um unsere Stimmen werben. Wir geben allen, die es angeht, zur Kenntnis, daß unsere Haltung in dieser

Enthaltsamkeit, Prohibition und öffentliche Sittlichkeit

599

and irreversible, that we will not be lulled into inactivity by evasive promises or indecisive declarations; that we will not support uncertain candidates for State and national legislative and administrative offices, and that we will not willingly tolerate in positions of responsibility those who do not sustain the law and the principle of righteousness.

Lebensfrage fest und unabänderlich ist, daß wir uns nicht durch ausweichende Versprechungen oder unbestimmte Erklärungen zur Untätigkeit einschläfern lassen, daß wir unsichere Kandidaten für Ämter in gesetzgebenden und Verwaltungsbehörden in den Staaten und im Staatenbund nicht unterstützen wollen und daß wir in verantwortlichen Stellungen solche nicht freiwillig dulden wollen, welche das Gesetz und den durch das Gesetz vertretenen Grundsatz der Rechtschaffenheit nicht hochhalten.

A World Wide Problem The beverage alcohol evil presents a world problem, which demands international co-operation. Permanency of prohibition in America requires international action, while the success of a world movement for sobriety depends upon the success of prohibition here. Prohibition is not safe anywhere until it has become the settled policy of government everywhere. We, therefore, pledge to our brothers in other countries our fullest possible co-operation in the struggle against the international traffic which now seeks not only to stem the tide of temperance advance in other lands, but to undermine and nullify prohibition in America.

Ein weltweites Problem Das Übel des Alkoholgenusses stellt ein weltweites Problem dar, welches internationale Zusammenarbeit fordert. Das Durchhalten der Prohibition in Amerika setzt eine internationale Aktion voraus, während umgekehrt der Erfolg einer Weltbewegung für Nüchternheit von dem Erfolg der Prohibition bei uns abhängt. Die Prohibition ist nirgends gesichert, bis sie überall feste Regierungspolitik geworden ist. Wir versichern darum unsere Brüder in anderen Ländern unserer denkbar umfassendsten Mitarbeit beim Kampf gegen den internationalen Handel, der jetzt nicht nur gegen die wachsende Flut der Enthaltsamkeitsbewegung in andern Ländern anzukämpfen sucht, sondern auch die Prohibition in Amerika zu unterminieren und zunichte zu machen trachtet.

Organized Activities We recommend and indorse the Woman's Christian Temperance Union in its national and international leadership among women; the Anti-Saloon League of America, our approved agency for co-operation with members of other Churches and with temperance organizations in America for united effort against the common foe; and the World League Against Alcoholism in which are federated the principal antiliquor organizations in the several countries for international interdenominational effort for temperance and reform. #

Organisierte Tätigkeit Wir empfehlen und anerkennen: den Enthaltsamkeitsverein Christlicher Frauen in seiner nationalen und internationalen Führerstellung unter den Frauen, ferner die Anti-Saloon-Liga von Amerika als die von uns erprobte Stelle für die Zusammenarbeit mit Gliedern anderer Kirchen und mit Enthaltsamkeitsvereinen in Amerika zum Zweck vereinigter Anstrengungen im Kampf gegen den gemeinsamen Feind, endlich den Weltbund gegen den Alkoholismus, worin die Hauptorganisationen gegen den Alkohol in den verschiedenen Ländern zum internationalen und interdenominationalen Kampf für Ent-

600

Berichte und Entschließungen der Generalkonferenz

Especially do we urge upon our people everywhere increasingly to support and to co-operate with Methodism's own agency in the field of moral reform. The Board of Temperance, Prohibition, and Public Morals, with a record in the past of which we are justly proud, is planning even a greater program for the future, to which Methodists everywhere should rally with increased enthusiasm and confidence throughout the whole Church.

To all temperance and prohibition agencies and movements which are effectively and aggressively pressing for temperance and moral reform in America and abroad, we appeal for renewed activity and cooperative effort to the end that the moral forces of the nations shall speedily find the way to a world redeemed from the curse of beverage alcohol. No Turning Back This moral conflict must be prosecuted to final victory. We stop at no half-way station. We summon the enlightened public opinion and quickened public conscience of the nation and the world. We will not countenance anarchy under a banner of personal liberty and social license; and we support the right of a free people to govern themselves. In this strategic hour in the progress of this great reform there must be no minor note, no discordant sound, no equivocal stand. We face the issues before us with confidence and determination. We believe in t h e common sense of the American people. We believe in the triumph of right. We believe in the hand of God in our national affairs. We will not be stampeded; we will not

haltsamkeit und entsprechende Lebensreform zusammengeschlossen sind. Insbesondere ersuchen wir überall in wachsendem Maße dringend unsere Gemeinden, unsere eigene methodistische Geschäftsstelle auf dem Gebiete der Sittlichkeitsreform zu unterstützen und mit ihr zusammenzuarbeiten. Die Behörde für Enthaltsamkeit, Prohibition und öffentliche Sittlichkeit mit einer Rekordleistung in der Vergangenheit, auf die wir stolz sind, plant eben ein noch großzügigeres Programm für die Zukunft, um das sich die Methodisten überall in der ganzen Kirche mit vermehrter Begeisterung und wachsendem Vertrauen sammeln sollten. An alle Stellen und Bewegungen für Enthaltsamkeit und Prohibition, die wirksam und aggressiv auf Mäßigkeit und Sittlichkeitsreform in Amerika und auswärts dringen, richten wir den Aufruf zu erneuter Tätigkeit und gemeinsamer Anstrengung, damit die sittlichen Kräfte der Nationen so schnell als möglich den Weg finden zu einer Welt, die vom Fluch des Alkoholgenusses erlöst ist. Keine Umkehr Dieser sittliche Kampf muß bis zum endlichen Siege durchgefochten werden. Wir bleiben nicht auf halbem Wege stehen. Wir wenden uns an die aufgeklärte öffentliche Meinung und an das erwachte öffentliche Gewissen der Nation und der Welt. Wir wollen nicht unter dem Banner der persönlichen Freiheit und der gesellschaftlichen Konzession der Anarchie Vorschub leisten, sondern wir treten ein für das Recht eines freien Volkes, sich selbst zu regieren. In der strategisch entscheidenden Stunde des Fortschritts dieser großen Reform darf es keinen Mollton, keinen Mißklang, keine unentschiedene Stellungnahme geben. Wir sehen dem Ausgang der Sache mit fester Zuversicht und Entschlossenheit entgegen. Wir glauben an den gesunden Menschenverstand des amerikanischen Volkes. Wir glauben an den Triumph des Rechts. Wir glauben an die Hand Gottes in den Angelegenheiten unserer Nation. Wir wollen uns nicht in die Flucht schla-

§§ 699—600

Enthaltsamkeit, Prohibition u. Sittlichkeit. — Amerikanische Bibelgesellschaft

retract; we will not cease to speak by tongue and pen and vote; we will not turn back; we have enlisted for the duration of the conflict, which will end only in the complete extermination of the beverage alcohol habit and traffic.

W e plead earnestly with Methodists everywhere so to live in conformity with the spirit of Christ that by their lives, even in the midst of wicked environment, they may emphasize decency, sobriety, and selfcontrol.

IT 600. American Bible Society The record of the quadrennium calls for the heartiest praise and commendation of the achievements realized and the difficulties surmounted. The great services of the Society in the translation, publication and distribution of the life-giving Book of books in thirty countries through its twenty-two agencies, and through correspondents in as many countries more, deserve the gratitude and support of the Church. The issues of Scriptures for the quadrennium have amounted to more than 32,800,000 copies, an increase of 15,800,000 over the issues of the last Quadrennium. That so large a number of Bibles, Testaments, Gospels, and other books of the Bible have been circulated in scores of languages and by thousands of colporteurs, correspondents, and volunteer workers in so many countries is a splendid accomplishment. Y e t when we recollect that there are countries and continents included in this distribution which number their population by hundreds of millions, a great challenge yet remains to the Society and the Church.

The destruction of Philippine plates in an earthquake led to revision of the translations in several languages. The Society

g01

gen lassen! Wir wollen nicht den Rückzug antreten! Wir wollen nicht aufhören zu reden — mit dem Wort, mit der Feder, mit dem Stimmzettel! Wir wollen nicht umkehren ! Wir haben uns für die ganze Dauer des Kampfes verpflichtet, der nur mit der vollständigen Vernichtung des gewohnheitsmäßigen Alkoholgenusses und des entsprechenden Handels enden kann. Wir wenden uns an die Methodisten in allen Ländern mit der ernstlichen Bitte, derartig im Einklang mit dem Geiste Christi zu leben, daß sie selbst inmitten einer bösen Umgebung durch ihr Leben ein eindrucksvolles Vorbild der Anständigkeit, Nüchternheit und Selbstzucht geben. § 600. A m e r i k a n i s c h e B i b e l gesellschaft Der Bericht über das Jahrviert beansprucht unsern herzlichsten Dank und unser höchstes Lob für die erzielten Leistungen und für die Überwindung aller Schwierigkeiten. Die großen Dienste der Gesellschaft in der Übersetzung, Veröffentlichung und Verbreitung des lebenspendenden Buches der Bücher in dreißig Ländern durch ihre 22 Geschäftsstellen und durch Korrespondenten in noch vielen anderen Ländern verdienen den Dank und die Unterstützung unserer Kirche. Die Zahl der ausgegebenen Bibeln hat innerhalb des Jahrvierts eine Höhe von mehr als 32 800 OOO erreicht, das heißt 15 800 OOO mehr als im vorhergehenden Jahrviert. Daß eine so große Anzahl von Bibeln, Testamenten, Evangelien und anderen Büchern der Bibel in einer Menge von Sprachen durch Tausende von Kolporteuren, Korrespondenten und freiwilligen Mitarbeitern in so vielen Ländern verbreitet worden ist, das ist ein glänzender Erfolg. Wenn wir jedoch bedenken, daß es Länder und Erdteile gibt, die zwar in die Bibelverbreitung eingeschlossen sind, deren Bevölkerung aber Hunderte von Millionen zählt, bleibt doch immer noch eine hohe Anforderung an die Gesellschaft und an die Kirche übrig. Die Zerstörung von Druckplatten auf den Philippinen durch ein Erdbeben führte zur Revision von Übersetzungen in mehre-

602

Berichte und Entschließungen der Generalkonferenz

has expressed its appreciation of Methodist co-operation in this work in Ilocano, Pangasinan, and Pampangan tongues, as of similar services in other parts of the world. The Society's report records additional languages conquered for the Word for the first time, and progress in still others.

Other notes of interest and importance are, the Society's emergency distribution of tens of thousands of Gospels in the refugee camps of the Mississippi Valley flood, and the present effort to reach the restored homes with new copies of the Book; the extensive demand, reaching several hundred thousand, for the one-cent Gospels for concerted reading in the January and February pre-Lenten period; the growing use of the book of Proverbs in reaching high-school students; the wide-spread observance of Universal Bible Sunday and the recent attractive changes in the one-cent Gospels and other portions that will make these even more popular for unlimited missionary use.

The Society naturally looks to the Methodist Episcopal Church, as one of its oldest friends and a leader among them, to stand by it fully. In view of the essential importance of the work of the American Bible Society to all our missionary and churchly endeavor: (1) We recommend that this cause be presented to all our Churches annually, as has been the custom since 1836, as one of the official Benevolences. (2) We recommend to all our Churches the observance of Universal Bible Sunday, that the place of the Bible in the life of the Christian, nation, and world may be more

§ 600

ren Sprachen. Die Gesellschaft hat ihre Hochschätzung der methodistischen Mitarbeit bei diesem Werk in der Ilocano-, Pangasinan- und Pampangan-Sprache wie auch ähnlicher Dienste in anderen Teilen der Welt zum Ausdruck gebracht. Der Bericht der Gesellschaft führt noch weitere Sprachen auf, die für das Wort Gottes neu erobert worden sind, dazu andere, in denen man Fortschritte gemacht hat. Andere interessante und wichtige Punkte sind: die von der Gesellschaft veranstaltete Not-Ausgabe von Zehntausenden vonEvangelien in den Flüchtlingslagern des überschwemmten Mississippi-Tales und die gegenwärtigen Bemühungen, die wiederhergestellten Häuser mit neuen Exemplaren des Buches zu versehen; ferner die ausgedehnte, einige hundert Tausend erreichende Nachfrage nach Evangelien zu I Cent für das gemeinsame Lesen während der Vorfastenzeit im Januar und Februar, sodann der zunehmende Gebrauch des Buches der Sprüche Salomos bei der Arbeit unter Schülern höherer Lehranstalten, ferner die weite Verbreitung der Feier des Allgemeinen Bibel-Sonntags, endlich die anziehende Neugestaltung der Ein-Cent-Ausgaben der Evangelien und anderer Bibelteile, wodurch diese für den unbegrenzten missionarischen Gebrauch noch volkstümlicher gemacht werden. Die Gesellschaft erwartet natürlich von der Bischöflichen Methodistenkirche als einer unter den am längsten mit ihr befreundeten Körperschaften und als einer Führerin unter ihnen, daß sie rückhaltlos zu ihr steht. Im Hinblick auf die wesentliche Bedeutung des Werkes der Amerikanischen Bibelgesellschaft für alle unsere missionarischen und kirchlichenBestrebungen empfehlen wir: (1) Daß diese Angelegenheit jedes Jahr vor alle unsere Gemeinden gebracht wird, wie es seit 1836 üblich gewesen ist, und zwar als eine der amtlichen Wohltätigkeitsunternehmungen. (2) Wir empfehlen allen unseren Gemeinden die Feier des Allgemeinen BibelSonntags, damit die Stellung, welche die Bibel im Leben des Christen, der Nation

§§ 600—601 Amerikanische Bibelgesellschaft. — Förderaikonzil der christlichen Kirchen deeply impressed on all our people* (3) W e recommend that our Pastors and people earnestly consider the responsibility of each local Church for placing the Bible in the homes of the community and for making the printed Gospel " t h e message that abides when the voice ceases."

If 601. The Federal Council of the Churches of Christ in America T h e quadrennial Report of the Federal Council of the Churches of Christ in America has been received b y the General Conference of the Methodist Episcopal Church, and read with deep interest. The Federal Council of the Churches of Christ in America was formally organized in Philadelphia in December, 1906, and includes over thirty denominations. The Methodist Episcopal Church was one of the original constituent bodies creating the Federal Council, its action having been taken in May, 1908, in Baltimore. The Council has been a significant factor for stimulation and conservation throughout the period of deepening interest in cooperative movements among the Churches.

The Bishops are authorized to appoint the number of representatives and alternates allowed b y the Constitution of the Federal Council, to represent the Methodist Episcopal Church as members of the said Council during the coming quadrennium, and request the attendance of the appointees at the quadrennial meeting to be held in December, 1928. The Methodist Episcopal Church shares in the expenses of the Federal Council of Churches of Christ in America to the amount of $ 15,000 annually for both the general work and the Washington office, the same to be provided for as hitherto in the same manner as other Commissions appointed b y

603

und der Welt einnimmt, unserem Kirchenvolk immer tiefer eingeprägt wird. (3) Wir empfehlen, daß unsere A u f sichtsprediger und unser Kirchenvolk sich ernstlich die Verantwortung klar machen, welche die Einzelgemeinde hat, die Bibel in die Häuser des ganzen Gemeinwesens hineinzutragen und das gedruckte Evangelium zu der Botschaft zu machen, »welche bleibt, wenn die Stimme verklungen ist«. § 601. D a s F ö d e r a l k o n z i l d e r c h r i s t l i c h e n K i r c h e n in A m e r i k a Der Jahrvierts-Bericht des Föderalkonzils der christlichen Kirchen in Amerika ist von der Generalkonferenz der Bischöflichen Methodistenkirche entgegengenommen und mit größtem Interesse gelesen worden. Das Föderalkonzil der christlichen Kirchen in Amerika wurde einst in Philadelphia im Dezember 1906 konstituiert und umfaßt mehr als dreißig Denominationen. Die Bischöfliche Methodistenkirche war eine der begründenden Körperschaften, die das Föderalkonzil ursprünglich geschaffen haben, wobei der entscheidende kirchliche Beschluß im Mai 1908 in Baltimore gefaßt wurde. Das Konzil ist während des ganzen Zeitabschnittes, in den sich das Interesse an Bestrebungen zur Zusammenarbeit zwischen den Kirchen vertiefte, ein bedeutsamer Faktor der Anregung und Fortführung gewesen. Die Bischöfe werden ermächtigt, die Vertreter und deren Ersatzmänner in der Anzahl, wie sie die Verfassung des Föderalkonzils erlaubt, zu ernennen, damit sie die Bischöfliche Methodistenkirche als Mitglieder des besagten Konzils während des kommenden Jahrvierts vertreten, und sie sollen die Ernannten ersuchen, an der vierjährlichen Sitzung im Dezember 1928 teilzunehmen. Die Bischöfliche Methodistenkirche beteiligt sich jährlich an den Kosten des Föderalkonzils christlicher Kirchen in Amerika mit einer Summe von 15 OOO Dollar, und zwar für das gesamte Werk im ganzen wie für die Geschäftsstelle in Washington, wobei das bisherige Verfahren einzuschlagen ist

604

Vorgeschlagene Änderungen in der Verfassung der Kirche

the General Conference. If it should be discovered b y any Board or Boards of Benevolence that certain types of work may be carried forward to better advantage or more economically b y co-operation with the Federal Council of Churches, such Board or Boards may share in the expenses of such a definite program of co-operation from funds within its or their own budget.

§ 36

in derselben Weise wie bei anderen Ausschüssen, die von der Generalkonferenz ernannt sind. Sollte es sich bei einer oder einigen unserer Wohltätigkeitsbehörden herausstellen, daß gewisse Zweige unseres Werkes mit besserem Erfolge vorwärts gebracht werden können, wenn man mit dem kirchlichen Föderalkonzil zusammenarbeitet, so kann diese Behörde oder können diese Behörden zu den Kosten eines solchen bestimmten Programms gemeinsamer Arbeit aus Geldern beitragen, die zu ihrem eigenen Budget gehören.

PROPOSED CHANGES IN CONSTITUTION OF THE CHURCH«)

7. K a p i t e l Vorgeschlagene Änderungen in der Verfassung der Kirche*)

THE CONSTITUTION OF THE METHODIST EPISCOPAL CHURCH

Verfassung der Bischöflichen Methodistenkirche

CHAPTER

DEVISION

VII

III

ARTICLES OF ORGANIZATION AND GOVERNMENT

3. A b t e i l u n g Einrichtung und Leitung der Kirche

PASTORAL CHARGES, QUARTERLY, ANNUAL, AND LAY CONFERENCES

1. K a p i t e l Bezirke, Vierteljährliche, Jährliche und Laienkonferenzen

A R T I C L E I I I . Annual Conferences f 36. The Traveling Preachers shall be organized b y the General Conference into Annual Conferences, the sessions of which they are required to attend. There shall be reserved to the Annual Conferences the right to vote on Constitutional Amend-

A r t i k e l III. J ä h r l i c h e K o n f e r e n z e n § 36. Die Prediger werden von der Generalkonferenz zu Jährlichen Konferenzen zusammengeschlossen, zu deren Besuch sie verpflichtet sind. Den Jährlichen Konferenzen bleibt das Recht vorbehalten, über Verfassungsveränderungen, die W a h l von

CHAPTER

I

*) Der Anhang der Kirchenordnung von 1928 enthält als 7. Kapitel »Vorgeschlagene Änderungen in der Verfassung der Kirche« (Proposed Changes in Constitution of the Church), §§ 612—614. Diese Änderungsvorschläge haben im Jahre 1929 den Jährlichen und Laienwahlkonferenzen zur Beschlußfassung vorgelegen und treten endgültig 1932 auf Beschluß der nächsten Generalkonferenz in Kraft. Im Corpus Confessionum werden die zu verändernden und hinzuzufügenden Stücke in der Reihenfolge wiedergegeben, wie sie in der künftigen Kirchenordnung stehen werden. Die Paragraphierung ist noch unsicher. So werden von zwei selbständig arbeitenden Generalkonferenz-Ausschüssen zwei verschiedene Abschnitte als „§37 (Artikel I V ) " bezeichnet (vgl. im Folgenden §§37-38). Im Text des Corpus Confessionum richtet sich die Paragraphierung genau nach den in diesem Bande früher angegebenen Paragraphenzahlen, und zwar stehen wieder, soweit die Paragraphierung von 1928 sich mit der von 1924 nicht deckt, die Paragraphenziffern der letzteren in eckigen Klammern. Die im Nachstehenden zur bisherigen Kirchenordnung neu h i n z u g e f ü g t e n Stücke sind in jedem Fall ausdrücklich als solche gekennzeichnet. W o dies nicht der Fall ist, handelt es sich nur um T e x t ä n d e r u n g e n , deren Inhalt sich aus einer Vergleichung mit den früheren Fassungen ergibt. Der englische Text ist teils für das Corpus Confessionum erstmalig ins Deutsche übersetzt, teils lag er bereits auf gedruckten Blättern, die für die deutschen Konferenzen des Jahres 1929 bestimmt waren, in deutscher Übersetzung vor. Diese deutsche Übersetzung ist in den betreffenden Fällen (§§ 36—39) hier abgedruckt worden.

Laienkonfe renzen

§§ 36-37

ments, the election of Ministerial Delegates to the General Conference, all matters relating to the character and Conference relations of its members, and the ordination of Ministers. ARTICLE IV.

Lay Conferences

*)

If 37, § I. A L a y Conference shall be organized within the bounds of each Annual Conference to meet at the seat, and during some part of the time of the session of the Annual Conference, for the purpose of voting on constitutional amendments **) considering and acting upon matters relating to L a y activities and such other**) matters as the General Conference may direct. The L a y Conference shall be composed of L a y members, one from each Pastoral Charge within the bounds of the Annual Conference, elected b y the L a y members of the Charge, over twenty-one years of age, in such manner as the General Conference may direct. Each Pastoral Charge shall, also, in the same manner, elect one alternate.

§ 2. The L a y Conference shall meet with the Annual Conference to consider and act upon all business other than those matters reserved to the Annual Conference as specified in f 36, of Article III, Chapter I, Division III, entitled "Articles of Organization and Government," and those matters that relate wholly to L a y activities.

§ 3. The Ministerial and L a y members of the united sessions shall deliberate as one body. They shall also vote as one body, except when requested b y one third of either order present and voting; then the vote on any question shall be taken b y separate orders, and a majority of each order shall be required to pass a measure.

§ 4.

Qualifications

for

Laymen

ad-

605

Prediger-Abgeordneten an die Generalkonferenz, alles, was den Charakter und die Zugehörigkeit ihrer Mitglieder zur Konferenz anbetrifft, und die Ordination der Prediger abzustimmen. A r t i k e l IV. L a i e n k o n f e r e n z e n * ) § 37, I. Innerhalb der Grenzen jeder Jährlichen Konferenz soll eine Laienkonferenz eingerichtet werden, die am Sitzungsort und während eines Teiles der Sitzungszeit der Jährlichen Konferenz zusammentritt zum Zwecke der Abstimmung über Veränderungen in der Verfassung **), der Beratung und Beschlußfassung über solche Geschäfte, die sich auf Laientätigkeit oder solche andere**) Sachen beziehen, die ihr die Generalkonferenz zuweist. Die Laienkonferenz soll aus Laien zusammengesetzt sein, je einem von jedem Bezirk innerhalb der Grenzen der Jährlichen Konferenz, die von den Laienmitgliedern des Bezirkes, welche über 21 Jahre alt sind, nach den Bestimmungen der Generalkonferenz gewählt worden sind. In derselben Weise soll jeder Bezirk einen Ersatzmann wählen. 2. Die Laienkonferenz soll mit der Jährlichen Konferenz zusammen beraten und Beschluß fassen über alle Geschäfte, ausgenommen diejenigen, welche der Jährlichen Konferenz nach § 36 unter Artikel III des I. Kapitels der mit der Überschrift »Einrichtung und Leitung der Kirche« überschriebenen 3. Abteilung vorbehalten sind und über jene Geschäfte, die sich vollständig auf Laientätigkeit beziehen. 3. Die Prediger und Laienmitglieder der vereinigten Sitzungen sollen als ein Körper beraten. Sie sollen auch als ein Körper abstimmen, es sei denn, daß es von einem Drittel der gegenwärtigen und stimmenden Mitglieder der einen oder andern Gruppe anders gewünscht wird. In diesem Falle sollen die Gruppen getrennt abstimmen, und eine Mehrheit von jeder Gruppe soll notwendig zur Annahme eines Antrages sein. 4. Die Eigenschaften, welche Laien zur

* ) § 37 (Artikel IV) ist in die Kirchenordnung neu einzufügen. * * ) Die Worte »voting on constitutional amendments« (Die Abstimmung über Veränderungen in der Verfassung) und »other« (andere) fehlen in den Vorschlägen der General-Konferenz. Sie sind erst ein Ergebnis der Verhandlungen der Konferenzen von 1929.

606

Vorgeschlagene Änderungen in der Verfassung der Kirche

mitted into any Lay Conference within the boundaries of a Central Conference may be determined by the Central Conference in which the Lay Conference is located. ARTICLE V.

Central

Conferences *)

1 38. Annual Conferences, Mission Conferences and Missions in such numbers as the General Conference, by a two-thirds vote, shall determine, may be organized by the General Conference into Central Conferences with such powers as the General Conferences, by a two-thirds vote, shall prescribe.

CHAPTER

II

THE GENERAL CONFERENCE ARTICLE I I I . Lay Delegates

H 39, §!**)• Each Lay Conference shall be entitled to as many Delegates and Reserve Delegates to the General Conference as, there are Ministerial Delegates and Reserve Delegates from the Annual Conference. § 2. Such Lay Delegates shall be elected by ballot at the session of the Lay Conference immediately preceding the General Conference. They shall be Lay members twenty-five years of age or over, holding membership within the bounds of the Annual Conference, and having been Lay members of the Church five years next preceding their election. Delegates-elect who cease to be members of the Church within the bounds of the said Annual Conference shall not be entitled to seats in the General Conference.

ARTICLE X .

Powers

and

Restrictions

If 46, § 3 Z. 8.' to the same, and may empower Central Conferences to elect Bishops or General Superintendents whose Episcopal supervision shall be within

§§ 37-46

Mitgliedschaft in irgendeiner Laienkonferenz innerhalb der Grenzen einer Zentralkonferenz befähigen, können von der Zentralkonferenz, in der die Laienkonferenz ihren Sitz hat, festgelegt werden. ArtikelV. Zentralkonferenzen*) § 38. Jährliche Konferenzen, Missionskonferenzen und Missionen können in einer solchen Anzahl, wie sie die Generalkonferenz mit Zweidrittelmehrheit festsetzt, durch die Generalkonferenz zu Zentralkonferenzen eingerichtet und mit solchen Vollmachten ausgerüstet werden, wie sie die Generalkonferenz mit. Zweidrittelmehrheit vorschreibt. 2. K a p i t e l Die Generalkonferenz A r t i k e l III. L a i e n - A b g e o r d n e t e § 39, 1.**) Jede Laienkonferenz hat Anspruch auf so viel Abgeordnete und Ersatzleute an die Generalkonferenz, als die Jährliche Konferenz Prediger und Predigerabgeordnete und Ersatzmänner entsendet. 2. Solche Laienabgeordnete sollen durch Stimmzettel während der Sitzung der Laienkonferenz, die der Generalkonferenz unmittelbar vorangeht, erwählt werden. Sie sollen Laienmitglieder im Alter von 25 oder mehr Jahren sein, die eingeschriebene Mitglieder innerhalb der Grenzen der Jährlichen Konferenz und während der vorhergehenden fünf Jahre Laienmitglieder der Kirche gewesen sind. Erwählte Abgeordnete, die aufhören, innerhalb des Gebietes der besagten Jährlichen Konferenz Mitglieder der Kirche zu sein, haben kein Recht zu einem Sitz an der Generalkonferenz. A r t i k e l X. V o l l m a c h t e n u n d E i n schränkungen § 46, 3, Z. 10. auf das Missionsfeld beschränken. Sie kann auch Zentralkonferenzen ermächtigen, Bischöfe oder Generalsuperintendenten zu erwählen, deren

*) § 38 (Artikel V) ist in die Kirchenordnung neu einzufügen. **) Vgl. den früheren § 39. Hier und im folgenden werden die Änderungen in der Paragraphierung, •die sich aus der Einfügung der neuen §§37 u. 38 ergeben, nicht berücksichtigt.

Die Generalkonferenz. — Laienkonferenzen

$§ 46—96

607

the territory included in the Central Conference by which they have been elected, subject to such other conditions as the General Conference shall prescribe, provided, however, that a General Superintendent or Bishop elected by one Central Conference may exercise Episcopal supervision in another Central Conference when so requested by such other Central Conference.

bischöfliche Aufsicht sich auf das Gebiet der Zentralkonferenz beschränkt, welche sie erwählt hat, und zwar unter solchen Bedingungen, wie die Generalkonferenz sie vorschreibt, jedoch mit dem Verständnis, daß ein von einer Zentralkonferenz erwählter Bischof oder Generalsuperintendent die bischöfliche Aufsicht auch in einer andern Zentralkonferenz ausüben kann, wenn er von der betreffenden Zentralkonferenz darum ersucht worden ist.

LEGISLATION

Kirchliche Gesetze und Ordnungen

PART

2. Teil Die Konferenzen

II

THE CONFERENCES CHAPTER

III

LAY CONFERENCES

Strike out the word "Electoral" wherever found throughout the Discipline IT 95, § I [U 93, § i]. The first, second, or third Quarterly Conference of each Charge shall appoint one Judge of Election and two Tellers, who shall constitute the Election Board of the Charge; provided the said Charge be composed of but one Church. The Election Board shall fix the time and place for holding an election for one Lay Member to the Lay Conference, and one Reserve Lay Member in accordance with the provisions of Division III, Chapter I, Article IV of the Constitution of the Church. IT 95, § 5- The Secretary of the Fourth Quarterly Conference shall certify the result of the ballot without delay to the Secretary of the preceding Lay Conference, or to any other person designated by said Conference to prepare the roll for the ensuing Lay Conference. Said certificate shall contain the name of the Lay Member and of the Reserve Member elected, the post office of each and the name of the Pastoral Charge. II 96 [1T 94] § I- The Lay Conference shall convene Friday and Saturday of the session of the Annual Conference, or at such time as the two bodies may determine. It shall choose its own officers, make its own

3. K a p i t e l Laienkonferenzen In der ganzen Kirchenordnung ist statt »Laien-Wahlkonferenzen« zu lesen: »Laienkonferenzen«. § 95, 1 [§ 93, !]• Die erste, zweite oder dritte Vierteljährliche Konferenz jedes Bezirkes soll einen Wahlvorsteher und zwei Beisitzer ernennen, welche dessen Wahlausschuß bilden, vorausgesetzt, daß der Bezirk nur aus einer Gemeinde besteht. Der Wahlausschuß soll Zeit und Ort der Wahl eines Laienmitgliedes und eines Stellvertreters an die Laienkonferenz bestimmen in Übereinstimmung mit den Vorschriften der Verfassung der Kirche, Abteilung III, 1. Kapitel, Artikel IV. § 95, 5 [§ 93, 5]- Der Schriftführer der vierten Vierteljährlichen Konferenz soll unverzüglich das Wahlergebnis an den Schriftführer der letzten Laienkonferenz oder an eine andere von dieser mit Aufstellung der Mitgliederliste für die nächste Laienkonferenz beauftragte Person berichten. Dieser Bericht soll Namen und Adresse des erwählten Mitgliedes und des Stellvertreters sowie den Namen des betreffenden Bezirks enthalten. § 96 [§ 94]. 1. Die Laienkonferenz soll während der Tagung der Jährlichen Konferenz am Freitag und Sonnabend zusammenkommen oder auch zu einer anderen Zeit, die von den beiden Körperschaften

608

Vorgeschlagene Änderungen in der Verfassung der Kirche

rules, and hold sessions for the consideration of Lay activities, for voting on constitutional changes, and for t h e election, quadrennially, of Lay Delegates and Reserve L a y Delegates to the General Conference.

§ 2. The presiding officers of the Annual and Lay Conferences shall fix t h e time for t h e united sessions of the two bodies, a n d t h e officers of the Annual Conference shall be t h e officers of the said sessions.

CHAPTER

IV

§§ 9 6 - 9 7

bestimmt wird. Sie soll ihre eigenen Beamten wählen, ihre eigenen Regeln aufstellen und Sitzungen halten, in denen über Laientätigkeit beraten und über Verfassungsänderungen abgestimmt wird und in denen alle vier J a h r e Laienabgeordnete und deren Stellvertreter an die Generalkonferenz erwählt werden. 2. Die Vorsitzenden der Jährlichen und Laienkonferenzen sollen die Zeit f ü r die gemeinsamen Sitzungen beider Körperschaften festsetzen. Die Beamten der J ä h r lichen Konferenz sollen gleichzeitig die Beamten bei den besagten Sitzungen sein. 4. K a p i t e l

CENTRAL CONFERENCES

Zentralkonferenzen

f 97 [II 95], § I- (2)*} A Central Conference, when authorized b y a specific enabling act of t h e General Conference, shall have power to elect one or more Bishops or General Superintendents f r o m among the traveling elders of the Methodist Episcopal Church. The number of Bishops or General Superintendents to be elected b y each Central Conference shall be fixed from time to time b y t h e General Conference.

§ 97 [§ 95]- 1 (2)*) Die Zentralkonferenz hat, wenn ein besonderer Ermächtigungsbeschluß der Generalkonferenz ihr das Recht dazu gibt, die Vollmacht, einen oder mehrere Bischöfe oder Generalsuperintendenten aus der Zahl der Reise-Ältesten der Bischöflichen Methodistenkirche zu erwählen. Die Zahl der von je der Zentralkonferenz zu erwählenden Bischöfe oder Generalsuperintendenten soll von Zeit zu Zeit durch die Generalkonferenz festgesetzt werden. (3) W e n n der Zentralkonferenz die Vollm a c h t gegeben ist, Bischöfe oder Generalsuperintendenten zu erwählen, soll bei dieser Wahl im allgemeinen nach derselben Ordnung verfahren werden, die in der Generalkonferenz f ü r die Wahl von Generalsuperintendenten gilt. (4) Die Zentralkonferenz h a t Vollmacht, die Amtszeit der von ihr selbst erwählten Bischöfe oder Generalsuperintendenten festzusetzen, mit dem Vorbehalt, d a ß diese Amtszeit nicht f ü r länger festgesetzt werden darf, als es zurzeit f ü r diejenigen Generalsuperintendenten vorgeschrieben ist, die von der Generalkonferenz erwählt werden. (5) Die Zentralkonferenz soll im Einvernehmen mit dem Verlagsausschuß die Höhe des Gehalts und der sonstigen Bezüge f ü r die von der Zentralkonferenz erwählten Bischöfe oder Generalsuperintendenten fest-

(3) W h e n a Central Conference shall h a v e been granted power to elect Bishops or General Superintendents, such elections shall be conducted under the same general procedure as prevails in t h e General Conference for the election of General Superintendents. (4) A Central Conference shall have power to fix the tenure of Bishops or General Superintendents elected b y the said Central Conference, provided t h a t such tenure shall not be for a term longer t h a n t h a t in force at the time for General Superintendents elected b y the General Conference. (5) A Central Conference, in consultation with t h e Book Committee, shall fix t h e a m o u n t of t h e salary and allowances for Bishops or General Superintendents elected b y such Central Conference, and

* ) Die Punkte (2)—(6) sind in die Kirchenordnung neu einzufügen.

§§ 97—256

Zentralkonferenzen. — Von Zentralkonferenzen erwählte Bischöfe

from time to time, in consultation with the Book Committee, shall fix the amount of grant-in-aid necessary until such time as the said Central Conference shall be able to provide complete support for such Bishops or General Superintendents. (6) A Central Conference, in consultation with the Board of Bishops, shall fix the residences and make assignments of Bishops or General Superintendents elected by such Central Conference. (7)—(8) [ 1 9 7 , § i (2)—(3), II95 § i (»)—(3)](9) [U 97, § i (4), H 95, § I (4)]- Each Central Conference shall meet in regular session between the regular sessions of the General Conference at such time and place as the Central Conference itself may determine. The sessions of such Central Conference shall be presided over b y the Bishops or General Superintendents resident or administering within the bounds of the Central Conference, in such order as they may determine. In case no Bishop is present, the Conference shall elect a temporary President from among its own members. The resident Bishops, or a majority of them, with the concurrence of a majority of the District Superintendents within the bounds of the Central Conference, or of the Executive Committee specifically charged with this authority, may call an extra session of the Central Conference to be held at the time and place designated by them.

(io) [ 1 97, § i (5), U 95, § x (5)]PART

setzen. Auch soll sie von Zeit zu Zeit im Einvernehmen mit dem Verlagsausschuß die Höhe der Beihilfe festsetzen, welche nötig ist bis zu dem Zeitpunkt, in dem die besagte Zentralkonferenz in der Lage ist, den Unterhalt dieser Bischöfe oder Generalsuperintendenten vollständig zu bestreiten. (6) Die Zentralkonferenz soll im Einvernehmen mit dem Bischofskollegium die Wohnsitze der von ihr selbst erwählten Bischöfe oderGeneralsuperintendenten bestimmen und ihnen ihre Arbeitsfelder zuweisen. (7)—(8) [§ 97, i ( 2 ) - ( 3 ) , § 9 5 , 1 (2)—(3)]. (9) [§ 97, 1 (4), § 95, I (4)]- J e d e Zentralkonferenz soll zwischen den regelmäßigen Tagungen der Generalkonferenz ihre regelmäßige Tagung haben. Zeit und Ort der Tagung wird von der Zentralkonferenz selbst bestimmt. Den Vorsitz bei den Sitzungen der Zentralkonferenz führen die Bischöfe oder Generalsuperintendenten, die innerhalb der Grenzen der Zentralkonferenz residieren oder die Amtsgewalt ausüben, und zwar in einer von ihnen zu bestimmenden Reihenfolge. Falls kein Bischof anwesend ist, erwählt die Zentralkonferenz einen Vorsitzenden für die jeweilige Tagung aus ihren Mitgliedern. Die im Gebiet einer Zentralkonferenz residierenden Bischöfe oder eine Mehrheit derselben haben die Vollmacht, im Einvernehmen mit einer Mehrheit der innerhalb der Grenzen der Zentralkonferenz amtierenden Distriktsvorsteher oder des ausdrücklich dazu ermächtigten Geschäftsführenden Ausschusses eine außerordentliche Tagung der Zentralkonferenz einzuberufen. Zeit und Ort wird von ihnen festgesetzt. (10) [§ 97, 1 (5), § 95, 1 (5)]-

III

THE MINISTRY CHAPTER X I

*)

POWERS, RIGHTS AND DUTIES OF BISHOPS OR GENERAL SUPERINTENDENTS ELECTED BY CENTRAL CONFERENCES U 253. A Bishop or General Superintendent elected by a Central Conference shall be constituted by the election of the Central

609

3- T e i l Das

Predigtamt

11. K a p i t e l *) Vollmachten, Rechte und Pflichten der von Zentralkonferenzen erwählten Bischöfe oder Generalsuperintendenten § 253. Ein Bischof oder Generalsuperintendent, der von einer Zentralkonferenz erwählt ist, wird durch diese Wahl und

* ) Die §§ 253—256 (11. Kap.) sind hinter § 252 [§ 203] neu einzufügen. Corpna eonfeisionmn 20.

39

610

Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

Conference and the laying on of hands of three Bishops, or at least of one Bishop and two Elders. IT 254. A Bishop or General Superintendent elected b y a Central Conference shall have, within the bounds of the Central Conference b y which he is elected or within which he is administering, co-ordinate authority with General Superintendents elected b y the General Conference. He shall also be subject to the same rules and re-, gulations for retirement, trial, and appeal as apply in the case of Bishops elected b y the General Conference.

f 255. A Bishop or General Superintendent elected b y a Central Conference shall have the same rights and duties as a General Superintendent elected b y the General Conference. IT 256. A Bishop or General Superintendent elected b y a Central Conference shall be amenable to the Central Conference, with right of appeal to the General Conference.

durch Händeauflegen dreier Bischöfe oder wenigstens eines Bischofs und zweier Ältesten in sein A m t eingesetzt. § 254. Ein Bischof oder Generalsuperintendent, der von einer Zentralkonferenz erwählt ist, soll innerhalb der Grenzen der Zentralkonferenz, von der er erwählt ist oder innerhalb deren er die Aufsicht führt, die gleichen Amtsbefugnisse mit den v o n der Generalkonferenz erwählten Bischöfen haben. A u c h soll er in Hinsicht des Eintritts in den Ruhestand, des Kirchenzuchtverfahrens und des Berufungsrechts den selben Regeln und Verordnungen unterworfen sein, welche auf die von der Generalkonferenz erwählten Bischöfe Anwendung finden. § 255. Ein Bischof oder Generalsuperintendent, der von einer Zentralkonferenz erwählt ist, soll dieselben Rechte und Pflichten haben wie ein Generalsuperintendent, der von der Generalkonferenz erwählt ist. § 256. Ein Bischof oder Generalsuperintendent, der von einer Zentralkonferenz erwählt ist, soll der Zentralkonferenz verantwortlich sein, jedoch mit dem Recht der Berufung auf die Generalkonferenz.

Der

Größere Katechismus für die deutschen Gemeinden der Bischöflichen Methodisten-Kirche Mit Genehmigung der General-Konferenz herausgegeben von

Dr. W . Nast *) Cincinnati: Verlag von Cranston & Stowe (Larger German Gatechism)

Vorwort Ein Katechismus sollte drei Eigenschaften haben: I. Es soll in demselben das B e k e n n t n i s des gemeinsamen Glaubens der kirchlichen Benennung, deren Namen er trägt, abgeprägt sein, nicht die oder jene Privatansicht eines *) Der Katechismus wird im folgenden vollständig abgedruckt. Doch sind die ausgeführten Bibelstellen unter den Antworten gestrichen und nur die Kapitel- und Versangaben stehengelassen. Stellenangaben, bei denen kein ausgeführter Text gestrichen ist, sind durchgängig in runde Klammern gesetzt (was in der Vorlage nur teilweise geschehen war). Die kleingedruckten Anmerkungen sind der Vorlage entsprechend in eckige Klammern eingeschlossen.

Vorwort

611

Theologen, sondern die Heilswahrheit, wie sie im gemeinsamen Bewußtsein der bezüglichen Kirche lebt; kurz, der Katechismus einer Kirche muß, wenn er seiner Bestimmung entsprechen soll, ihre B e k e n n t n i s s c h r i f t sein, und deshalb die gehörige kirchliche Sanktion haben. 2. Das im Katechismus niedergelegte kirchliche Bekenntnis sollte a l l e zum c h r i s t l i c h e n G l a u b e n w e s e n t l i c h e n L e h r e n in sich s c h l i e ß e n und dieselben auf eine bündige, leicht faßliche Weise, als ein k l a r e s a b g e r u n d e t e s G a n z e , darstellen. Die verschiedenen Heilslehren hängen miteinander unzertrennlich zusammen, und dieser Zusammenhang sollte eben dadurch recht deutlich gemacht werden, daß immer ein Hauptstück aus dem vorhergehenden gefolgert wird und eine Frage die andere natürlich nach sich zieht. Was daher in dem Katechismus von christlicher Lehre enthalten oder übergangen sein soll, ist keinerlei Willkür zu überlassen. Der Lehrer des Katechismus sollte sich bewußt werden: »Es fehlt meinem Katechismus nichts wesentlich zur Heilslehre Gehöriges.« Kurz: Der Katechismus soll der lebendige Kern, das Fundament und auch der Prüfstein aller ferneren religiösen Belehrung sein — der Schlüssel zum Verständnis der heiligen Schrift und ihrer Predigt. 3. Der Katechismus, wie schon sein Name sagt, bestehend in Frage und Antwort, ist vorzugsweise zum R e l i g i o n s u n t e r r i c h t der J u g e n d bestimmt und ist eines der Hauptmittel, die der Kirche anvertraute Jugend für das Leben in der Kirche und mit der Kirche zu erziehen. Der Katechismus-Unterricht sollte daher bündig und deutlich genug sein, um leicht memoriert und fürs ganze Leben behalten werden zu können. Dies, verbunden mit den zwei zuvor genannten Erfordernissen, ist das Schwierigste in der Aufgabe, die ein Katechismus zu lösen hat, und schon Dr. Luther, der größte Katechet, wußte sich nicht anders zu helfen, als daß er seinem »Kleinen Katechismus« einen »Größeren« beifügte. So sollte auch unser »Größerer Katechismus« nicht nur von den gereifteren Schülern, welche alle die Schriftbelege auswendig lernen können, als Textbuch gebraucht, sondern auch von dem Lehrer, der im »Kleinen Katechismus« unterrichtet, gründlich studiert werden, um den kleinen Katechismus lebendig zu erläutern, je nach der Fassungskraft der Schüler, und wir möchten hiermit die Prediger und Sonntagsschullehrer aufs ernstlichste bitten, sich nicht damit zu begnügen, die im Katechismus enthaltene Antwort dem Kinde mechanisch, als etwas, das fix und fertig ist, ins Gedächtnis zu stecken, sondern die darin gegebene F o r m der L e h r e zu erläutern und lebendig zu machen, wie dies in unserem Größeren Katechismus angedeutet ist. Ein Katechismus, in dem unsere Jugend über alle zum christlichen Glauben wesentlichen Lehren, w i e die bisch. M e t h o d i s t e n k i r c h e d i e s e l b e n a u f f a ß t und bek e n n t , ebenso gründlich belehrt wird, als unsere deutschen Schwesterkirchen die ihnen anvertraute Jugend in den Lehren, wozu sie sich bekennen, unterrichten, so daß auch noch ihre erwachsenen Glieder den in der Jugend gelernten Katechismus als ihr Lehrbuch betrachten und zur Hausandacht gebrauchen, — ein solcher Katechismus ist ein von den deutschen Methodistengemeinden gefühltes Bedürfnis; und der Versuch, dasselbe zu befriedigen, erhielt von unserer letzten Generalkonferenz die kirchliche Sanktion. Möge es dem Unterzeichneten gelungen sein, bei aller Unvollkommenheit seiner Arbeit doch etwas zur Lösung dieser wichtigen Aufgabe beigetragen zu haben! Es versteht sich, daß ein Katechismus für die Methodistenkirche, wenn er anders seiner Bestimmung entsprechen soll, sich von den Katechismen unserer evangelischen deutschen Schwesterkirchen in Form und Inhalt, besonders in bezug auf die Sakramente, ebenso zu unterscheiden hat, als unsere Kirche in ihrer äußeren und inneren Gestaltung von jenen älteren Kirchen unterschieden ist. Doch ist des Gemeinsamen mehr als des Unterscheidenden, und der Verfasser hat es sich angelegen sein lassen, die ehrwürdigen, im Zeitalter der Reformation entsprungenen Katechismen sowie auch die neueren Bearbeitungen derselben sorgfältig zu benutzen, unter welch' letzteren »der Christliche Kate39*

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Größerer Katechismus der B i s c h ö f l i c h e n Methodistenkirche

1—6

chismus von Dr. Ph. Schaff« den ersten Rang einnimmt. Seinem den gegenwärtigen Bedürfnissen u n s e r e r ä l t e r e n S c h w e s t e r k i r c h e n so trefflich entsprechenden Werke haben auch wir in dem Versuche, auf ähnliche Weise die gegenwärtigen Bedürfnisse unserer eigenen Kirche zu befriedigen, mehr zu verdanken als irgendeiner andern Quelle. Möge der Segen dessen, der seinen Knechten die Weide seiner Lämmer so ernstlich anbefohlen hat, auch auf diesem Versuche, die christliche Erziehung unserer Jugend zu befördern, gnädiglich ruhen! W i l h e l m Nast. C i n c i n n a t i , den 15. September 1868.

Einleitende Fragen 1. Was soll deine vornehmste Sorge sein? — Das Heil meiner Seele. Matth. 16, 26. 2. Worin besteht das Heil deiner Seele? — Darin, daß ich durch Jesum Christum die Vergebung meiner Sünden erhalte und von neuem geboren werde, um Gemeinschaft mit Gott zu haben in Zeit und Ewigkeit. 3. Wo findest du die rechte Unterweisung, wie du zur Gemeinschaft mit Gott durch Jesum Christum gelangen kannst? — In der Bibel. 2. Tim. 3, 15. [Das Verlangen, zur Gemeinschaft mit G o t t zu gelangen, sowie die Erkenntnis des dazu führenden Weges nennt m a n R e l i g i o n . Dieses W o r t ist lateinischen Ursprungs und bedeutet W i e d e r V e r b i n d u n g , nämlich m i t G o t t . E s wird uns durch dieses W o r t dreierlei a n g e d e u t e t : 1 ) D i e ursprüngliche Gemeins c h a f t des Menschen m i t G o t t , 2) eine darauf folgende T r e n n u n g des Menschen v o n G o t t durch die Sünde u n d 3 ) eine Versöhnung oder Wiedervereinigung des Menschen m i t G o t t . D e r Lehrer mache die gereifteren Schüler darauf aufmerksam, d a ß es nur E i n e w a h r e R e l i g i o n geben kann, nämlich die in den heiligen Schriften des A l t e n und Neuen Testaments enthaltene göttliche Offenbarung, weil kein anderes Religionssystem imstande ist, die durch die Sünde gestörte Gemeinschaft des Menschen m i t G o t t wieder herzustellen, obgleich dies a u c h der Z w e c k der sogenannten f a l s c h e n Religionssysteme ist. Man bemerke auch, d a ß die jüdische Religion vor Christus, obwohl eine wahre, doch noch keine vollkommene gewesen ist, weil die Offenbarung G o t t e s erst durch die Menschwerdung des Sohnes Gottes und durch die Vollb r i n g u n g seines Erlösungswerkes vollendet w u r d e . ]

4. Wer hat die Bibel geschrieben? — Heilige Männer Gottes, getrieben von dem heiligen Geiste (2. Petri I, 21). [Hinsichtlich der Schriften des A l t e n Testaments bezeugt uns dieses Christus, indem er dieselben als Gottes W o r t a n f ü h r t ; d a ß dasselbe der F a l l w a r m i t den Schriften des N e u e n Testaments, dürfen wir daraus schließen, d a ß Christus seinen Jüngern den heiligen Geist, der sie in alle W a h r h e i t leiten sollte, v e r h e i ß e n , u n d nach seiner Auferstehung mitgeteilt h a t . ]

5. Wie hast du also die Bibel anzusehen? — Nicht als Menschenwort, sondern als Gottes heiliges, geoffenbartes Wort, das die untrügliche und hinlängliche Richtschnur meines Glaubens und Wandels enthält. I. Thess. 2, 13; 2. Tim. 3, 16. 17. [Gott h a t n a c h seiner G ü t e und Weisheit dafür gesorgt, d a ß viele heilige Männer, die entweder selbst eine göttliche Offenbarung empfangen haben oder die A u g e n - und Ohrenzeugen solcher Offenbarungen gewesen sind, das, was sie innerlich und äußerlich erlebten, schriftlich aufzeichneten und d a ß ihre Schriften durch Jahrhunderte hindurch erhalten worden sind, so d a ß wir n u n an diesen Schriften zuverlässige Urk u n d e n des göttlichen W o r t e s , d. h. der geschehenen göttlichen Offenbarung haben. Diese zusammen nennen wir die Bibel (das B u c h ) oder die S c h r i f t ; und weil sie göttliche Dinge enthält, z u m Unterschied v o n allen andern Büchern, die h e i l i g e Schrift und das W o r t G o t t e s . E i n B u c h , das uns sichere N a c h richt v o n Gottes T a t e n u n d seinem darin sich kundgebenden Willen geben soll, also einen heiligen, göttlichen I n h a l t h a t , m u ß auch einen heiligen göttlichen U r s p r u n g haben, d. h. es konnte nur v o n heiligen Männern geschrieben werden, die v o n G o t t erleuchtet und m i t seinem Heiligen Geiste erfüllt w a r e n ; m i t andern W o r t e n : D i e Schrift w a r v o n G o t t e i n g e g e b e n . W a s eingegeben ist, ist nicht selbst ersonnen, nicht durch eigenes Nachdenken gewonnen oder durch Scharfsinn entdeckt. W o h e r aber wissen wir, daß die Bibel einen solchen göttlichen Ursprung h a t ? D i e A n t w o r t auf diese Frage sollte der Lehrer dem reiferen Schüler nicht schuldig bleiben, und sie kann auf eine einfache, kindliche Weise gegeben werden. V o r allem sollte dem Schüler eingeprägt werden, d a ß wir für den göttlichen Inhalt und Ursprung der Bibel keine solche Beweise zu erwarten haben, welche uns zwingen, die göttliche E i n g e b u n g der Schrift zu glauben, wie m a n gezwungen ist zu glauben, d a ß zweimal zwei vier ist. D i e äußeren Beweise aus W u n d e r und W e i s s a g u n g sind nur demjenigen vollkommen genügend, der nach Joh. 7, 17 willig ist, den Willen Gottes zu tun, und der Hauptbeweis bleibt das, daß G o t t seinem W o r t e hinlängliches Zeugnis ge-

5—18

Vorwort. — Einleitende Fragen

613

geben hat durch die Wirkungen, welche es stets hervorbringt in denen, welche dasselbe glauben. Eine göttliche Kraft, wie sie das Evangelium ausübt an denen, die da glauben, setzt notwendig einen göttlichen Ursprung voraus. Schon Kinder mögen diese göttliche Kraft an ihrem eigenen Herzen erfahren, und man halte ihnen das Zeugnis der Tausende vor, die solche Erfahrung im Leben und Sterben gemacht haben. Man sage ihnen: Leset die Bibel mit Gebet, und sie wird sich als Gottes Wahrheit an eurem Gewissen beweisen ; tut, was euch euer eigen Gewissen als Gottes Willen vorhält, und die Bibel wird die Stimme eures Gewissens euch selbst klarer machen und bestätigen. Ferner mache man aufmerksam auf die wunderbare Harmonie zwischen den verschiedenen Verfassern der biblischen Bücher, welche ganz unerklärlich ist ohne die Einheit einer göttlichen Macht, die in ihnen wirkte. Es sind deren etwa vierzig aus verschiedenen Ständen, vom Fischernetze und Hirtenstabe bis zum Königsthrone hinauf, und ist die Bibel in einem Zeitraum von sechzehn Jahrhunderten (das Buch Mosis fünfzehn Jahrhunderte v o r , die Offenbarung Johannis fast ein Jahrhundert n a c h Christi Geburt) in verschiedenen Teilen der Welt verfaßt worden. Trotz dieser Verschiedenheit der Zeit und des Ortes der Abfassung und trotz der großen Mannigfaltigkeit des Inhalts und der Form lehrt dieselbe von Anfang bis zu Ende dieselbe Glaubens- und Sittenlehre, denselben Weg zur Seligkeit, weshalb der gelehrte Gottesmann, Bengel, sagte: »Fragst du nach allgemeinen Beweisen für die Göttlichkeit der heiligen Schrift, so könnte ich dich zwar auf die Zusammenstellung derselben in mehreren trefflichen Büchern verweisen; ich für meinen Teil halte mich an dem einen Grund: es stimmt alles so schön zusammen.« Verständlich auch für Kinder ist ferner, daß, während alle Erzeugnisse menschlichen Scharfsinns irgendwie von Späteren übertrofien wurden (z. B. die Buchdruckerkunst), von göttlichen Dingen Niemand mehr weiß, als Propheten und Apostel, ja die größten Denker jedes neuen Zeitalters zu ihrer Überraschung ihre besten Gedanken schon in der Bibel niedergelegt fanden, so daß Goethe bekennt: »Je höher die Jahrhunderte an Bildung steigen, desto mehr wird die Bibel zum Teil als Fundament, zum Teil als Werkzeug der Erziehung von wahrhaft weisen Menschen benutzt werden.« — Hinsichtlich der Art und Weise der göttlichen Eingebung ist es hinreichend, dem Schüler anzudeuten, daß einem David seine Lieder auf eine andere Weise eingegeben wurden, als einem Moses die Worte des Gesetzes und einem Ezechiel seine Weissagungen auf eine andere Weise als einem Johannes sein Evangelium und seine Briefe; wiederum einem Lukas seine Geschichte anders als einem Paulus sein Römerbrief.] 6. W e r lehrt uns die Bibel recht verstehen? — Derselbe Geist, der sie eingegeben hat. J o h . 16, 1 3 ; 1. Cor. 2, 14. 7. Woraus besteht die Bibel? — A u s dem Alten und Neuen Testament. 8. W a s bedeutet das W o r t Testament? — Einen Bund Gottes mit den Menschen. [Das Wort Testament bedeutet eigentlich den l e t z t e n W i l l e n , der durch Zeugen urkundlich bestätigt ist und nach dem Tode dessen, der ihn zurückgelassen hat, in Wirksamkeit tritt (Hebr. 9, 16. 17), wird aber in der heiligen Schrift auch gebraucht, um einen zwischen Zweien geschlossenen Bund zu bezeichnen (1. Mos. 15, 18; Luk. i , 72; Gal. 3 , 1 5 ) . Gottes gnädiger Wille gegen uns ist zugleich ein Bund, der auf gewisse Bedingungen gewisse Verheißungen in sich schließt.] 9. W i e viele Bücher enthält das A l t e Testament? — Neununddreißig. 10. W i e werden dieselben eingeteilt? — In geschichtliche, didaktische und prophetische Bücher. i x . Welches sind die geschichtlichen Bücher? — Die fünf Bücher Mose, das Buch Josua, das Buch der Richter, das Buch Ruth, die zwei Bücher Samuels, die zwei Bücher von den Königen, die zwei Bücher der Chronika, das Buch Esra, das Buch Nehemia und das Buch Esther. 1 2 . Welches sind die didaktischen oder Lehrbücher? — Das Buch Hiob, die Psalmen, die Sprüche Salomos, der Prediger Salomo und das Hohelied Salomos. 1 3 . Welches sind die prophetischen Bücher? — Jesaias, Jeremias, Klagelieder Jeremiä, Hesekiel (oder Ezechiel), Daniel, Hosea, Joel, Arnos, Obadja, J o n a , Micha, Nahum, Habakuk, Zephanja, Haggai, Sacharja und Maleachi. 14. W i e viele Bücher enthält das Neue Testament? — Siebenundzwanzig. 1 5 . W i e werden dieselben eingeteilt? — In Geschichtsbücher, Lehrbücher und ein Buch der Weissagung. 16. Welches sind die Geschichtsbücher? — Die vier Evangelien und die Apostelgeschichte. 1 7 . W e r sind die Verfasser der Evangelien? — Matthäus, Markus, Lukas und J o hannes. 18. W a s bedeutet das W o r t Evangelium? — Eine frohe Botschaft.

614

Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

19—34

19. Wovon handeln die vier Evangelien? — Von dem Leben und Lehramt, von dem Leiden und Sterben, von der Auferstehung und Himmelfahrt des Herrn Jesu Christi. 20. Wer ist der Verfasser der Apostelgeschichte? — Der Evangelist Lukas. 21. Wovon handelt die Apostelgeschichte? — Von der Gründung und Ausbreitung der christlichen Kirche durch die Apostel. 22. Welches sind die Lehrbücher? — Der Brief Pauli an die Römer, zwei Briefe Pauli an die Corinther, ein Brief Pauli an die Galater, ein Brief Pauli an die Epheser, ein Brief Pauli an die Philipper, ein Brief Pauli an die Colosser, zwei Briefe Pauli an die Thessalonicher, zwei Briefe Pauli an Timotheus, ein Brief Pauli an Titus, ein Brief Pauli an Philemon, zwei Briefe Petri, drei Briefe Johannis, ein Brief Jakobi, ein Brief Judä und ein Brief an die Hebräer. 23. Wovon handeln die Lehrbücher des Neuen Testaments? — Vom christlichen Glauben und Leben. 24. Welches ist das prophetische Buch? — Die Offenbarung St. Johannis. 25. Wovon handelt die Offenbarung St. Johannis? — Von den Kämpfen und Siegen der christlichen Kirche bis zur herrlichen Wiederkunft Christi. 26. In welcher Sprache wurde die Bibel ursprünglich geschrieben? — Das Alte Testament wurde in hebräischer, das Neue Testament in griechischer Sprache geschrieben; beide sind aber jetzt in fast alle Sprachen der Erde übersetzt. 27. Von wem zeugen beide Testamente? — Von Jesu Christo. Joh. 5, 39. 46; Apstg. 10, 43. 28. Wie verhalten sich denn die beiden Testamente zueinander? — Das Alte Testament ist die Vorbereitung des Neuen, und das Neue Testament ist die Erfüllung des Alten. Luk. 24, 44.; Matth 5, 17. 29. Wo findest du die Heilswahrheiten der heiligen Schrift kurz zusammengefaßt? — Im kirchlichen Katechismus. 30. Wieviel Hauptstücke enthält dein Katechismus? — Neun Hauptstücke. Erstes

Hauptstück

Von dem dreieinigen Gott und dessen Eigenschaften

31. Was ist Gott? — Gott ist der ewige und vollkommene Geist, der Urheber aller Dinge und Geber alles Guten. [Die Schrift hat drei Bezeichnungen für das Wesen Gottes: Gott ist G e i s t (Joh. 4,24); Gott ist L i c h t (1. Joh. i , 5); Gott ist L i e b e (1. Joh. 4, 8). In diesen drei Bezeichnungen sind alle Vollkommenheiten Gottes enthalten. Man mache dem Schüler deutlich, daß Gott, als Geist, ein persönliches Wesen, d.h. seiner selbst sich bewußt ist. Als solches erklärt Er sich, wenn Er spricht: »I c h bin der Herr, dein Gott«.]

32. Woraus ist das Dasein Gottes zu erkennen? — Vor allem aus Seinem untrüglichen Worte; 1 aber auch aus den Werken der Schöpfung ä und aus dem Gewissen des Menschen.3 * Hebr. I, I. 2; » Ps. 19, 2; Rom. I, 20; 3 2, 14. 15. [Ohne eine vorhergehende Selbstoffenbarung Gottes an den Menschen kann er Gott nicht wahrhaft erkennen lernen. Gott selbst muß dem Menschen sagen, daß und was er sei. Er muß ihm gleichsam begegnen und zu ihm sagen: I c h b i n der H e r r , dein G o t t . ]

33. Gibt es mehr als einen Gott? — Nein; es gibt nur Einen, den allein wahren und lebendigen Gott. 5. Mos. 6, 4; Jes. 45, 5; 1. Kor. 8, 4. 34. Was schließt aber dieses E i n i g e g ö t t l i c h e W e s e n in sich? — Die Persönlichkeit des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes. Matth. 28, 19; Joh. 5, 7. [Die Lehre von der Dreieinigkeit Gottes ruht nicht blos auf den angeführten Sprüchen, sondern folgt aus allen Stellen der heiligen Schrift, in welchen Christus oder der Heilige Geist Gott genannt wird. Die Gottheit Christi und des Heiligen Geistes ist auch wohl vereinbar mit der Lehre von E i n e m Gott, weil wir im Sohn und im Geist, wie im Vater, die g a n z e sich persönlich ihrer selbst bewußte Gottheit anbeten. Im Alten Testament ist nicht von dem d r e i e i n i g e n Gott die Rede, weil das Wort noch nicht im Fleisch erschienen und der heilige Geist noch nicht ausgegossen war; wohl aber ist auch schon im Alten Testament

34

42

Einleitende Fragen. — Von dem dreieinigen Gott und dessen Eigenschaften

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das Geheimnis der Dreieinigkeit angedeutet; in der Schöpfungsgeschichte (i. Mos. i, 1—3), wo das schaffende W o r t (vgl. Joh. I, I. 3; Hebr. 1, 2) und der belebende G e i s t unterschieden werden, im dreifachen Segen Aarons (4. Mos. 6, 24—26, vgl. mit dem apostolischen Segen 2. Cor. 13, 13) und im dreimal Heilig der Seraphim (Jes. 6, 3).] 35. K a n n der M e n s c h die D r e i e i n i g k e i t G o t t e s m i t seinem V e r s t ä n d e erklären? — N e i n . [Gott ist in seinem Wesen überhaupt unergründlich. Aber wie sein Dasein auf unwidersprechlichen Gründen beruht, so auch die uns geoffenbarte Tatsache, daß in dem einen göttlichen Wesen eine dreifache Persönlichkeit ist. Die Schrift selbst gebraucht nicht das Wort P e r s o n , um Vater, Sohn und Heiligen Geist von einander zu unterscheiden, man hat aber noch kein passenderes Wort gefunden, um die ganz eigentümlichen Verhältnisse im göttlichen Wesen auszudrücken. Ein endlicher Geist kann nicht mehr als eine Persönlichkeit bilden, aber die Fülle der unendlichen Gottheit, wie sie sich uns geoffenbart hat, können wir uns nicht in einer Persönlichkeit vorstellen. Wenn nun aber dem Vater, dem Sohn, dem Geist, jedem die Benennung Person gegeben wird, so dürfen wir uns deshalb diese drei nicht als isoliert von einander denken, sondern der eine ist eins mit den beiden andern, eben weil jeder sich des ganzen göttlichen Wesens bewußt ist, sei es nun als der unendliche, unsichtbare Quell alles Seins (der Vater), oder als der sich selbst Offenbarende (der Sohn), oder als der sich uns Mitteilende (der Heilige Geist).] 36. W a s ist G o t t a l s ein unendliches W e s e n ? — E w i g , a l l g e g e n w ä r t i g , allwissend u n d allmächtig. 37. W a s h e i ß t : G o t t ist ewig? — E r h a t k e i n e n A n f a n g g e h a b t u n d w i r d a u c h k e i n Ende nehmen. P s . 90, 2 ; O f f b . J o h . I, 8. 38. W a s h e i ß t : G o t t ist a l l g e g e n w ä r t i g ? — J e d e s D i n g n i m m t einen b e s t i m m t e n R a u m ein u n d w i r d v o n einem a n d e r n R a u m b e g r e n z t ; f ü r G o t t a b e r g i b t es k e i n e G r e n z e des R a u m s . I. K ö n . 8, 27. [Wir sagen, da und dort sei der Herr uns nahe gewesen, was vorauszusetzen scheint, als sei er an andern Orten uns wiederum ferne. Allein das rührt nur davon her, daß wir uns seiner Nähe nicht überall auf gleiche Weise b e w u ß t werden und unsere Gedanken so vielfach von ihm abgewandt sind; Er selbst ist uns immer gleich nahe. Auch ist Gott dem Menschen je nach seiner Beschaffenheit auf verschiedene Weise nahe; dem Gottlosen ist Gott als ein Anderer gegenwärtig als dem Gerechten; jener fühlt sich, wenn er dieser Nähe gedenkt, dadurch gepeinigt und sucht sie zu vergessen, dieser aber nimmt seinen besten Trost daraus, und so ist ihm Gott, menschlich gesprochen, auch wirklich näher als jenem.] 39. W a s h e i ß t : G o t t ist allwissend? — E r w e i ß alles, d a s V e r g a n g e n e , d a s G e g e n w ä r t i g e u n d d a s Z u k ü n f t i g e ; a u c h u n s e r e g e h e i m s t e n G e d a n k e n . H e b r . 4, 1 3 ; A p s t g . 15, 18; P s . 139, 4. [Die Allwissenheit Gottes ist unzertrennlich verbunden mit seiner Allgegenwart, weil er als G e i s t , d. h. w i s s e n d , allem gegenwärtig ist. Die Luft dringt auch überall hin, aber sie ist nicht Geist, darum weiß sie nichts von den Dingen, die sie umgibt. Unser Wissen ist beschränkt auf allen Seiten: vieles geschieht, wovon wir nichts erfahren und wobei wir nicht gegenwärtig sind; vieles haben wir erfahren, aber wieder vergessen, weil unser Geist nicht alles festhalten kann; und vieles wissen wir nicht, weil es noch zukünftig ist. Gott aber ist allem selbst gegenwärtig; für Gott gibt es keine Vergangenheit (deshalb kein Vergessen) und keine Zukunft (deshalb kein Nochnichtwissen), sondern er kennt alles zugleich. Der Mensch, welcher an dem Ufer eines Stromes steht, sieht nur das, was jetzt gerade vorüberschwimmt; Gott befindet sich dagegen in solcher Höhe, daß er den Strom mit einem Male überblickt. So erkennt er auch die freien Handlungen der Menschen, ehe sie wirklich geschehen; daß dieselben aber nicht geschehen, weil er sie zuvor erkannt hat, das bezeugt uns die Anklage unseres Gewissens, wenn wir Böses tun.] 40. W a s h e i ß t : G o t t ist a l l m ä c h t i g ? — E r k a n n t u n , w a s er will. P s . 33, 9 ; 135, 6 ; M a r k . 10, 27. [Es ist selbstverständlich, daß das Böse ausgeschlossen ist, eben weil es seinem Willen zuwider ist. Das Wunderbarste an der göttlichen Allmacht ist aber dies, daß sogar das, was die Menschen Gott zuwider beabsichtigen und ausführen, doch zuletzt den Zwecken Gottes dienen muß. Die Schuld des Bösen aber, obwohl es zuletzt dem Guten dient, ruht allein auf dem Sünder, da er ja das Böse g e w o l l t hat. Als Beispiele dieser Wahrheit führe man Judas Ischariot und die Brüder Josephs an.] 4 1 . W e l c h e a n d e r e n E i g e n s c h a f t e n l e g t die B i b e l G o t t bei? — U n v e r ä n d e r l i c h k e i t u n d H e i l i g k e i t , W e i s h e i t u n d G e r e c h t i g k e i t , W a h r h a f t i g k e i t (Treue), G n a d e , B a r m herzigkeit und Geduld (Langmut). 42. W a s h e i ß t : G o t t ist u n v e r ä n d e r l i c h ? — D a ß er sich selber s t e t s gleich b l e i b t . 2. Mos. 3, 1 4 ; J a k . 1, 17. [Alles außer Gott verändert sich, indem es entweder zu- oder abnimmt, vollkommener oder unvollkommener wird. Das vollkommenste Wesen aber ist keiner Zunahme in irgend einer Weise fähig, denn sonst müßte ihm ja vorher etwas gefehlt haben; und könnte Gott in seinem Wesen oder Eigenschaften

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Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

42—54

abnehmen, so könnte er nicht der Vollkommene und Höchste sein. Die Unveränderlichkeit Gottes schließt in sich seine Heiligkeit und Seligkeit. — Wenn es in der heiligen Schrift heißt, daß Gott etwas reue, so zeigt dies keine Veränderung in Gott an, sondern in dem Gegenstande, in bezug auf welchen von einer Reue Gottes die Rede ist. Überhaupt aber ist die Unveränderlichkeit Gottes nicht so zu verstehen, als ob Er, der Lebendige, bewegungslos und untätig wäre, sondern sie besteht nur darin, daß Gottes Tätigkeit nie seinem Wesen und Willen widerspricht.] 43. W a s h e i ß t : G o t t ist heilig? — E r ist in sich selbst v o l l k o m m e n rein u n d k a n n nicht v o m B ö s e n v e r s u c h t werden. Ps. 145, 1 7 ; H a b . I, 1 3 ; O f f b . Joh. 15, 4. 44. W a s h e i ß t : G o t t ist allweise? — E r ordnet und leitet alles aufs beste. Jes. 28, 29; R o m . 11, 33. 45. W a s h e i ß t : G o t t ist gerecht? — E r belohnet das G u t e u n d b e s t r a f e t das Böse. H i o b 34, 1 1 ; Ps. 89, 1 5 ; R o m . 2, 6. 46. W a s h e i ß t : G o t t ist w a h r h a f t i g oder treu? — E r k a n n n i c h t l ü g e n ; sein W o r t und Z u s a g e sind w a h r . 4. Mos. 23, 1 9 ; H e b r . 6, 18. [Die Wahrhaftigkeit Gottes bezieht sich insbesondere auf die von ihm gegebenen Verheißungen, während die Treue allgemeiner die sich immer gleichbleibende Liebe bezeichnet, die sich nicht ermüden läßt, selbst wenn der Mensch in seiner Schwachheit sich Untreuen zu Schulden kommen läßt. Man weise dieses nach in der Erhaltung und in dem Schutz der Kirche, wie einst des Volkes Israel, sowie in dem Lebensgang der Kinder Gottes.] 47. W a s h e i ß t : G o t t ist gnädig? — G o t t w i r d g n ä d i g genannt, weil er d e m S c h u l d i g e n S c h u l d und S t r a f e erläßt u n d d e m U n w ü r d i g e n v ö l l i g u n v e r d i e n t e W o h l t a t e n erweist. R o m . 3, 24. 48. W a s h e i ß t : G o t t ist barmherzig? — G o t t wird b a r m h e r z i g g e n a n n t , weil er seine elend g e w o r d e n e n G e s c h ö p f e v o n ihrem E l e n d z u retten begehrt. Jer. 31, 20. 49. W a s h e i ß t : G o t t ist g e d u l d i g und l a n g m ü t i g ? — E r wird geduldig genannt, sofern er auf die B e s s e r u n g des S ü n d e r s w a r t e t , u n d l a n g m ü t i g , sofern er die w o h l v e r diente S t r a f e hinausschiebt. 2. P e t r . 3, 9. 50. W o r a u f ruhen G o t t e s Treue, G n a d e , B a r m h e r z i g k e i t , G e d u l d und L a n g m u t sowie a u c h seine Heiligkeit und Gerechtigkeit? — D a r a u f , d a ß G o t t die L i e b e ist. (1. J o h . 4, 8.) [Man mache den Schüler darauf aufmerksam, daß die Liebe keine vereinzelte Eigenschaft Gottes, sondern das ist, was allen seinen moralischen Eigenschaften zugrunde liegt. Die Liebe Gottes bildet keinen Gegensatz zu seiner Gerechtigkeit, denn auch in der Ausübung seiner Gerechtigkeit offenbart Gott nur eine gerechte und heilige Liebe. Sofern sich die Liebe Gottes auf alle seine Geschöpfe (auch die Tiere) erstreckt, wird sie G ü t e genannt; sofern sie u n v e r d i e n t e Wohltaten und insbesondere V e r g e b u n g der S ü n d e n mitteilt, Gnade; sofern sie notleidenden Geschöpfen hilft, B a r m h e r z i g k e i t ; in Beziehung auf Strafe verdienende Sünder G e d u l d und L a n g m u t , während die ausharrende und vollendende Liebe Gottes gegen die Erlösten die T r e u e Gottes ist.] 51. W o r i n h a t denn G o t t seine L i e b e uns a m s t ä r k s t e n u n d deutlichsten geoffenbart? — In d e m Erlösungswerke. 1. J o h . 4, 9. Zweites

Hauptstück

Von der Schöpfung, Erhaltung und Regierung der Welt 52. W e r h a t die W e l t erschaffen? — D e r dreieinige G o t t . [Das Werk der Erschaffung der Welt wird vorzugsweise Gott dem Vater beigelegt, wie die Erlösung dem Sohne und die Heiligung dem Heiligen Geiste, doch sind bei jedem göttlichen Werke die drei Personen des E i n e n unteilbaren göttlichen Wesens wirksam, und die Schrift lehrt besonders deutlich, daß Gott der Vater die Welt geschaffen habe durch seinen Sohn (Joh. I, 3; Col. I, 16; Hebr. I, 2).] 53. W a s v e r s t e h s t du unter der W e l t , die G o t t erschaffen? — D e n H i m m e l u n d die E r d e s a m t allem, w a s darinnen ist, das S i c h t b a r e u n d das Unsichtbare, Menschen u n d Engel. 54. W o r a u s h a t G o t t die W e l t erschaffen? — A u s nichts. H e b r . 11, 3; Off. 4, I I . [Erschaffen heißt etwas aus Nichts hervorbringen, was nur der allmächtige Gott tun kann. Aber, um es noch deutlicher auszudrücken, daß Gott bei der Schöpfung der Welt weder Stoff noch Werkzeuge nötig hatte, daß die Entstehung der Welt nicht das Formieren eines bereits vorhandenen Materials ist, wird gesagt: Gott hat die Welt aus Nichts erschaffen. Was nicht gewesen ist, kam ins Dasein einzig und allein durch seinen Willen oder durch das Aussprechen seines Willens, durch sein Wort.]

55-59

Von der Schöpfung, Erhaltung und Regierung der Welt

617

55. W a n n hat Gott die Welt erschaffen? — Im A n f a n g der Zeit. (1. Mos. 1, 1.) [Die Welt ist m i t der Z e i t durch den Willen Gottes geschaffen, ist daher nicht von Ewigkeit, wie der aus dem Wesen des Vaters von Ewigkeit hervorgegangene Sohn.] 56. H a t Gott das Weltall auf einmal hervorgebracht? — Nein, sondern allmählich in gewissen Zeiträumen, welche in der Bibel T a g e genannt werden. 2. Mos. 20, I I . [Darin, daß die Erde nicht auf einmal, sondern in allmählicher Entwicklung ins Dasein gerufen wurde, erblicken wir, neben der Allmacht die Weisheit und Güte Gottes: Gottes Weisheit, weil das Werk jedes früheren Tages das des folgenden vorbereitete, und Gottes Güte, weil jedes Geschöpf schon vorfand, was es zu seinem Bestehen bedurfte. Das Licht, die Quelle alles Lebens und aller Freude, war das Erste; das vom Wasser umflutete Land mußte trocken werden, um Pflanzen hervorbringen zu können; das Pflanzenreich mußte schon vorhanden sein, wenn lebende Geschöpfe Nahrung finden sollten usw. Daß es Gott ebenso leicht gewesen wäre, die Welt in einem einzigen Schöpfungsakte, als in sechs aufeinander folgenden Akten zu schaffen, versteht sich von selbst. Die Richtigkeit des mosaischen Schöpfungsberichts hat sich auf bewundernswürdige Weise bewahrheitet. Die Astronomie bestätigt das Vorhandensein des Lichts vor der Festsetzung der uns leuchtenden Himmelskörper, und die neuesten geologischen Beobachtungen stimmen vollkommen mit der Ordnung überein, worin nach 1. Mos. 1 alle organisch gebildeten Wesen erschaffen sind. Millionen von Jahren als notwendig zur Bildung der Erde anzunehmen, dazu haben die Naturforscher keinen Grund; wohl aber ist ihnen auch von gläubigen Schriftauslegern zugestanden worden, daß der mosaische Schöpfungsbericht uns nicht nötige, unter den Schöpfungstagen gerade 24stündige Tage zu verstehen. Denn das Wort Tag werde in der Schrift häufig für einen längeren Zeitraum gebraucht I. Mos. 2, 4, wo die sechs Tage als e i n Tag bezeichnet werden, ferner Ps. 90, 4 und 2. Petr. 3, 8 und an anderen Stellen. Auch könne das Wort nicht wohl in seinem buchstäblichen Sinne genommen werden bei den drei ersten Schöpfungstagen und beim siebenten Tage. A b e n d und M o r g e n bedeute, daß bei jedem neuen Schöpfungsakt eine gewisse das Verschwinden des Alten begleitende Dunkelheit der Klarheit der neuen vollkommeneren Weltgestalt vorangehe.] 57. Wie ist die Welt aus des Schöpfers Hand hervorgegangen? —

Sehr gut.

I. Mos.

I , 3158. Besteht die Welt, nachdem sie von Gott geschaffen ist, durch sich selbst? —

Nein,

wie die Welt durch Gottes Willen entstanden ist, so wird sie auch durch seines Willens Macht von Ihm erhalten. A p g . 17, 28. [Man mache dem Schüler deutlich, daß das Verhältnis Gottes zur Welt nicht das eines Baumeisters zu seinem Gebäude ist, der sich nach seiner Vollendung nicht ferner um dasselbe bekümmert. Die Welt würde in Trümmer fallen, wenn Gott nur einen Augenblick aufhören würde, sich um sie zu bekümmern oder für ihre Erhaltung zu sorgen. Deshalb führt auch die Bibel alles, was in der sichtbaren und unsichtbaren Natur vorgeht, auf Gott zurück. (Ps. 104,28—30; 147,8. 16—18.) Sie sagt: Die Lilien werden von i h m gekleidet, die Vögel von i h m genährt, die Jahreszeiten hängen von i h m ab usw. Die Erhaltung der Welt mag daher eine f o r t g e s e t z t e Schöpfung genannt werden, nur mit dem Unterschied, daß hierunter kein Hervorbringen aus dem Nichts, sondern aus vorhandenen Keimen und Kräften zu verstehen ist.] 59. Wie erhält Gott die Welt? — versorget

mit

allem,

was

Fürs erste dadurch, daß Gott seine Geschöpfe

sie bedürfen

zur

Erhaltung

ihres

Lebens.

I. Mos. 8, 22;

Ps. 145, 15- 16. [Der Lehrer sollte den Schülern hier durch Beispiele recht anschaulich machen, wie der Schöpfer eine Ordnung gesetzt hat, in welcher die geschaffenen Kräfte wirken und welche sie ohne seinen Willen nicht übertreten können; ferner, wie Gott seine lebenden Geschöpfe versorgt' mit allem, was ihnen zur Erhaltung ihres Lebens nötig ist. Den Tieren hat Gott Triebe und Fähigkeiten gegeben, welche sie in Stand setzen, sich dasjenige •zu verschaffen, was sie zur Erhaltung ihres Lebens und zu ihrem Wohlsein bedürfen. Der Vogel z. B. wird durch einen unwiderstehlichen Trieb veranlaßt, seinen Jungen ein warmes Nest zu bereiten, und viele suchen bei dem Eintritt des Winters ein wärmeres Klima auf. Die Tiere des Waldes machen sich Gruben, die Spinne webt ihr künstliches Netz und der kleine Ameisenfänger wartet in seinem selbst gemachten Bau von Sand geduldig der Nahrung, welche ihm hier zuteil werden soll. Nicht eher verläßt die Raupe das sie umschließende Ei, als bis das Laub der Bäume ihr hinreichende Nahrung bietet; nicht eher erwachen manche Tiere aus dem langen Winterschlaf, als bis auch ihre Speise wieder bereitet ist. Das Renntier findet in einem Lande, wo alle Vegetation erstorben scheint, unter Eis und Schnee seinen Tisch gedeckt, und jedes Käferchen wird sein E i nur an einen solchen Ort legen, wo das hervorkriechende Insekt die für dasselbe geeignete Speise schon vorfindet. Die Versorgung d e s M e n s c h e n ist aber noch ungleich mannigfaltiger als die der Tiere. Nicht wie sie an bestimmte Nahrungsmittel und an ein bestimmtes Klima gebunden, kann er in allen Zonen seine Wohnung nehmen, an jede Speise und an jede Lebensart sich gewöhnen lernen; obgleich Gottes Weisheit unter jedem Himmelsstriche gerade d i e j e n i g e Nahrung, Kleidung und Wohnung schafft, welche für die Bewohner vorzugsweise nötig scheinen. Die in der heißen Zone Lebenden z. B. werden durch saftreiche Früchte erquickt,

618

59—64

Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

mit dem Gespinst der Seidenraupe oder in Baumwolle gekleidet, und eine leichte Hütte aus Baumzweigen gewährt ihnen hinreichendes Obdach. Uns dagegen gibt Gottes weise Güte Getreide, Kartoffeln usw., welche mehr Nahrungsstoff enthalten. Wolle, Flachs und Hanf verschaffen uns eine wärmere Kleidung, und die Bausteine aus Lehm und Kalk, das Holz der Waldungen usw. geben uns festere Wohnungen. Auch die Bewohner der Polargegenden sind nicht vergessen. Renntiere, Seehunde und Fische eignen sich vorzüglich, das Leben in jenen kalten Ländern zu erhalten. Die Pelze der Bären, Füchse usw. schützen vor grimmiger Kälte, und selbst der festgefrorene Schnee dient dem Eskimo zur Erbauung einer wärmenden Hütte. Den reichen Vorrat aber, den Gott für den Menschen bereitet hat, soll derselbe sich erst durch eigene Tätigkeit erwerben. Nicht ohne Mühe, wie die Tiere des Feldes, welche nur dem ihnen eingepflanzten Triebe zu folgen brauchen, soll er seinen Unterhalt finden; sondern nur unter gewissen Bedingungen, die in dem bekannten Sprichwort: Bete und arbeitel enthalten sind, darf er hoffen, von Gott versorgt zu werden, ( i . Mos. 3, 19; 2. Thess. 3, 10; Matth. 6, 11.)]

60. Ist Gott in der Erhaltung der Welt an die Naturgesetze gebunden? — Nein; der lebendige Gott beweiset seine Allmacht auch dadurch, daß er Zeichen und Wunder tut wider die gewöhnliche Ordnung der Natur. Ps. 77, 15; Dan. 6, 26. 27. 61. Was gehöret weiter zur Erhaltung der Welt durch ihren Schöpfer? — Gott regieret die Welt, so daß alle Dinge, selbst das Böse, zur Ehre seines Namens und zum Besten derer, die Ihn lieben, dienen muß. Eph. I, 11; Hiob 37, 12; I. Mos. 50, 20; Rom. 8, 28. [Worte Josephs zu seinen Brüdern, die ihn in die Sklaverei nach Ägypten verkauften, wo Gott ihn zu einem mächtigen Herrn und Retter seiner Brüder machte. Ähnliche Beispiele: Pharaoh und die Israeliten. Der Satan und Hiob. Der Verrat des Judas und der Versöhnungstod des Herrn.]

62. Gibt es denn gar keinen Zufall? — Nein; es kann nichts ohne Gottes Wissen und Zulassung in der Welt geschehen. Klaglieder 3, 37; Matth. 10, 29. 30. [Der Lehrer mache hier den Schülern begreiflich, wie von keiner Weltregierung Gottes die Rede sein könnte, wenn die Ereignisse unseres Lebens irgend einem bloßen U n g e f ä h r unterworfen wären. Denn Gottes weise Pläne zum Heil der Menschen wären alsdann in Gefahr, durch einen einzigen, vom sogen. Zufall herrührenden Umstand vernichtet zu werden, wie z. B., wenn der Blitz, welcher Luthers Freund an seiner Seite erschlug, Luther selbst getroffen hätte, oder John Wesley, als kleines Kind, bei dem Brand seines väterlichen Hauses ums Leben gekommen wäre. Aber ebensowenig, als die göttliche Weltregierung ein blindes Ungefähr zuläßt, sind die Begebenheiten unseres Lebens von Ewigkeit her so unwiderruflich bestimmt, daß Gott selbst keine Änderung darin bewirken und das Tun des Menschen nicht das Geringste dazu beitragen kann, die Ereignisse so oder anders zu gestalten. Die Lehre der Bibel überläßt nichts dem Zufall, sondern stellt alles unter die Regierung Gottes, doch so, daß dadurch die Freiheit des menschlichen Willens nicht aufgehoben wird. Man lege besondern Nachdruck auf die Wahrheit, daß Gott die menschlichen Schicksale nicht bloß im Ganzen und Großen regiert, sondern auch die geringfügigsten Umstände des menschlichen Lebens im Auge und unter seiner Obhut trägt. Von mehr oder minder wichtigen Begebenheiten kann auch nur bei kurzsichtigen Menschen, nicht aber bei Gott die Rede sein, vor dem jedes Blatt unsers Lebensbuchs offen da liegt. Die wichtigsten Begebenheiten gehen oft aus unscheinbaren, uns unwichtig dünkenden Ursachen hervor. Wären z. B. jene Kaufleute, welche Joseph nach Ägypten brachten, etwas später gekommen, so würde Rüben ihn wieder zum Vater geführt haben, und alles hätte sich ganz anders gestaltet mit Jakobs Familie.]

63. Was für einen Schluß sollst du daraus ziehen, daß Gott der Schöpfer, Erhalter und Regierer der ganzen Welt ist? — Daß auch i c h mein Leben und alles Gute dem gnädigen Willen Gottes zu verdanken habe. [Der lebendige Glaube an den ersten Artikel des apostolischen Glaubensbekenntnisses besteht, wie Dr. Luther sehr schön in seinem Katechismus zeigt, eben darin, daß wir dasjenige, was Gott der ganzen Welt tut und verheißt, auf uns selbst persönlich beziehen und anwenden. Der Lehrer soll in dem Schüler das Bewußtsein wecken: Gott ist auch m e i n Schöpfer; denn i c h würde nicht da sein, wenn Gott nicht e b e n m i r das Leben hätte geben wollen. Seinem gütigen Willen habe ich es auch zu verdanken, daß ich sehen, hören, verstehen und reden kann; denn, wenn Er es nicht verhindert hätte, möchte auch ich, wie manche Andere, eines meiner Sinne oder eines andern Gutes, das ich genieße, beraubt sein, wofür ich schuldig bin, Ihm zu danken, zu dienen und gehorsam zu sein stets eingedenk, daß Gottes Güte allein mich jeden Augenblick hält, daß ich keinen Atemzug tun, keinen Arm mehr heben, kein Wort mehr reden könnte, wenn er meiner vergessen wollte.]

Drittes

Hauptstück

V o n dem ursprünglichen Zustand der E n g e l und des Menschen,

und

ihrem Falle

64. Welches sind die vornehmsten Geschöpfe Gottes? — Engel und Menschen.

65—72

Von dem ursprünglichen Zustand der Engel und des Menschen, und ihrem Falle

619

65. W a s sind Engel? — Die Engel sind von Gott rein erschaffene, aber mit Freiheit begabte Geister. [Die Engel (zu deutsch: Boten) sind der Zeit nach die ersten Geschöpfe Gottes; denn sie waren schon. Zeugen der Schöpfung der Erde und freuten sich derselben (Hiob 38, 7). Ihre Natur wird mit Winden und Feuerflammen (Blitzen) verglichen (Ps. 104, 4). Auf der Erde erschienen sie mit einem ätherischen, lichtähnlichen Leibe (Matth. 28, 3). Ihre Wohnungen sind nach den Andeutungen in Hiob 38, 7 die Lichtwelten des Himmels. Ihre Anzahl ist groß (1. Mos. 32, 1. 2; Dan. 7, 10; Ps. 68, 18; Luk. 2, 1 3 ; Matth. 26, 53). Daß unter ihnen verschiedene Stufen der Würde stattfinden, scheint in mehreren Stellen der heil. Schrift ausgesprochen zu sein (Cherubim und Seraphim 1. Mos. 3 , 2 4 ; Jes. 6 , 2 . 6 ; Erzengel 1. Thess. 4, 1 6 ; Jud. 9; Thronen und Herrschaften, Fürstentümer und Obrigkeiten Col. 1, 16). Namhaft werden gemacht einige der vornehmsten, M i c h a e l Dan. 10, 1 3 ; Jud. 9; G a b r i e l Luk. 1, 19. 36.] 66. W o z u hat Gott die Engel erschaffen? — In seiner beseligenden Gegenwart zu leben, seine Befehle auszuführen und den Menschen zu dienen. Matth. 18, 1 0 ; Ps. 1 0 3 , 2 0 ; Hebr. I, 14. [Wie Gott bei der Weltregierung Menschen als Werkzeuge zur Ausführung seiner Absichten gebrauchte, so bediente er sich auch der Engel als Boten (Luk. 1, 1 1 . 2 6 ; 2, 9; Matth, i, 18; Apg. 10); zum Schutz der Frommen (Ps. 34, 8; 91, I i . 12); zur Ausführung seiner Strafgerichte (2. Kön. 19, 35; Apg. 1 2 , 23). Wie sie bei der Gesetzgebung und bei der Einführung des neuen Bundes tätig gewesen sind, so werden sie es abermals sein bei der Vollendung des Reiches Gottes, zur Zeit der Wiederkunft Christi und des Weltgerichts, Matth. 1 3 , 4 1 . 4 9 ; 2 4 , 3 1 ; 2 5 , 3 1 ; 2. Thess. 1 , 7 . ] 67. Sind alle Engel heilig und selig geblieben? — Nein; einige sind von Gott abgefallen und unselig geworden. 2. Petr. 2, 4. 68. W i e heißt das Oberhaupt der gefallenen Engel? — Nach dem Hebräischen Satan, d. h. Widersacher, nach dem Griechischen Teufel, d. h. Verkläger. Matth. 25, 4 1 . 69. Ü b t der Teufel auch einen Einfluß auf die Menschen aus? — E r herrscht in den Übeltätern und sucht die Kinder Gottes zur Sünde zu verführen. E p h . 2, 2 ; I. Petr. 5, 8. 70. W a s ist der Mensch? — Eine vernünftige, unsterbliche Seele in einem irdischen Leibe. I. Mos. 2, 7 ; Pred. 12, 7 ; Matth. 10, 28. [Sowohl Bibel als Wissenschaft unterscheiden an dem Menschen eigentlich: L e i b , Seele und G e i s t (1. Thess. 5, 23; Hebr. 4, 12). Doch möchten wohl nur geübtere Schüler fähig sein, diesen Unterschied zu fassen. Im allgemeinen nennen wir ja auch das Geistige an uns, als ein Ganzes angesehen, S e e l e ; das Körperliche unsern L e i b . — Der L e i b des M e n s c h e n , die Hütte, das Kleid und Werkzeug der Seele, ist wunderbar bereitet (Ps. 139, 14), herrlicher als der Leib irgendeines vernunftlosen Geschöpfes, durch das sinnvolle Auge, durch die kunstbegabten Hände und durch das Vermögen der Sprache. — Die S e e l e ist das den Leib Belebende (in welchem Sinne auch das Tier eine Seele hat); in ihr liegt die Kraft des natürlichen Lebens (1. Kor. 1 5 , 4 5 ) ; durch den Leib, mit dem sie verbunden ist, empfängt sie Einwirkungen von der Außenwelt und wirkt durch ihn auf sie zurück; dadurch, daß sie Vernunft besitzt (das Vermögen hat, Eindrücke des göttlichen Geistes und Lebens aufzunehmen), steht sie mit der übersinnlichen Welt in Verbindung, und ist also das einigende Band zwischen dem Leibe und dem Geiste oder Lebensodem Gottes. Wenn die Seele, d. h. die geistige Kraft in uns, nur auf Irdisches, Sinnliches, Zeitliches sich hinrichtet, so heißt der Mensch, bei dem das der Fall ist, ein n a t ü r l i c h e r M e n s c h ; wenn aber eben diese geistige Kraft sich auf das Himmlische, Übersinnliche, Ewige hinrichtet, wenn sie den Geist und das Leben Gottes in sich aufgenommen hat, so heißt sie G e i s t (Geist vom Geist geboren, Joh. 3, 6); und ein Mensch, bei dem das der Fall ist, heißt ein g e i s t l i c h e r M e n s c h (1. Kor. 2, 14). — Die menschliche Seele hat drei Grundvermögen oder Haupttätigkeiten: 1. das E r k e n n t n i s v e r m ö g e n (einen denkenden Verstand, welcher Begriffe, Urteile und Schlüsse bildet, Einbildungskraft und Gedächtnis); 2. das G e f ü h l s v e r m ö g e n (insbesondere das sittliche Gefühl, das Gewissen); 3. das W i l l e n s v e r m ö g e n ; richtet sich dieses auf Sinnliches, so heißt seine Tätigkeit B e g e h r e n ; die auf das Irdische gerichteten Begierden sollen aber durch den Willen des Geistes beherrscht werden.] 7 1 . W a r u m ist der Mensch das höchste aller Erdenwesen? — Weil Gott den Menschen nach seinem Bilde erschaffen hat. I. Mos. I, 26. 2 7 . [Wie der Mensch aus einem Erdenkloß ein Bild Gottes geworden, kann man den Schülern einigermaßen dadurch verständlich machen, daß man ihnen zeigt, wie der Künstler aus einem ausdruckslosen Marmorblock ein schönes Bild schafft, indem er demselben einen Gedanken, etwas Geistiges, aufprägt, und zwar gerade das, was er abbilden will. Also hat auch Gott der menschlichen Seele seinen Geist, sich selbst, gegeben, um in dem Menschen auf solche Weise das Bild Gottes darzustellen.] 72. Worin bestand dieses Bild Gottes? — In ungetrübter Erkenntnis der Wahrheit und in völliger Übereinstimmung mit dem Willen Gottes, zufolge dessen der Mensch die Herrschaft über die ganze E r d e hatte und frei w a r von Tod und Schmerzen.

620

Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

73—88

73. Wie nennt man den ursprünglichen Zustand des Menschen? — Den Stand der Unschuld. [Die anerschaffene Heiligkeit, welche der Mensch im Stande der Unschuld besaß, schloß die Möglichkeit zu sündigen nicht aus. Wie ihm die Anlage zu vollkommener Erkenntnis, mit der Aufgabe, in seinem Wissen immer weiter voranzuschreiten, anerschaffen war, so besaß er auch die Anlage zu allem Guten, welche sich aber nicht von selbst, wie die einer Pflanze oder eines Tieres, sondern durch f r e i e n Entschluß und f r e i e Tätigkeit entwickeln sollte.]

74. Wie hießen die ersten Menschen? — Adam und Eva. 75. Sind außer ihnen noch andere Menschen erschaffen worden? — Nein; sie sind die Stammeltern aller Menschen. Apgsch. 17, 26. 76. Wo wohnten die ersten Eltern, solange sie im Stande der Unschuld waren? — 'In dem Paradieses-Garten (Eden). 1. Mos. 2, 8. 77. Wodurch prüfte Gott den Gehorsam der ersten Eltern? — Dadurch, daß Er nebst dem Baume des Lebens auch den Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses mitten im Garten pflanzte und dem Menschen verbot, von demselben zu essen. I. Mos. 2, 16. 17. 78. Warum hieß der Baum ein Baum des Erkenntnisses Gutes und Böses? — Weil der Mensch, solange er gehorsam war, daran erkannte, wie g u t es sei, Gott zu gehorchen; und sobald er ungehorsam war, daran erkannte, wie b ö s e es sei, Gott nicht zu gehorchen. 79. Bestanden unsere ersten Eltern in der Prüfung ihres Gehorsams? — Leider nein, sie aßen von der verbotenen Frucht. 80. Wie verfielen sie in diesen Ungehorsam? — Der Satan in der Gestalt einer Schlange v e r f ü h r t e Eva, daß sie von der Frucht aß, und sie gab ihrem Manne auch davon und er aß. 1. Mos. 3, 6. 13; 1. Tim. 2, 14. 81. Wodurch gelang es dem Satan, die Eva zu Falle zu bringen? — Dadurch, daß er in ihr Zweifel an Gottes Wort erregte. 1. Mos. 3, 4. 5. 82. Was war die Folge des Sündenfalls? — Die Vertreibung aus dem Paradies und der Tod. 83. Was schließt der Tod, als Sold der Sünde, in sich? — Den Verlust des geistlichen sowohl als leiblichen Lebens. [Wenn Gott den ersten Eltern drohte: »Welches Tages ihr davon esset, sollt ihr des Todes sterben«, so ist das zunächst nicht vom leiblichen Tode oder der Trennung des Leibes von der Seele zu verstehen (denn das erste Menschenpaar lebte ja noch viele Jahre nach dem Falle), sondern es meint vorzüglich die Scheidung von Gott, dem Quell alles Lebens, samt allem Übel, das für diese Zeit in dem leiblichen Tod, für die Seele im ewigen Tod oder in der Verdammnis gipfelt. Sobald Adam und Eva das göttliche Verbot übertraten, starben sie geistlich und fingen an, leiblich zu sterben.]

84. Erstreckt sich die Folge des Sündenfalls auf alle Nachkommen Adams? — J a ; die Sünde und der Tod haben sich auf alle Nachkommen Adams fortgepflanzt. Rom. 5, 12. 85. Warum sind alle Nachkommen Adams Sünder? — Weil sie alle eine gefallene Natur ererben. I. Mos. 5, 3; Ps. 51, 7; Hiob 14, 4; Joh. 3, 6. 86. Wie nennt man dieses ererbte Verderben der menschlichen Natur? — Die Erbsünde, richtiger aber das Erbübel. 87. Worin besteht dieses ererbte Verderben? — Darin, daß der Mensch von Natur untüchtig ist zum Guten und geneigt zu allem Bösen. Rom. 7, 18. 19. [Obgleich der Mensch den Keim zur Sünde mit zur Welt bringt und die Neigung zum Bösen bei ihm überwiegend ist, so wird er damit doch keineswegs zum Bösen g e z w u n g e n . Trotz der Untüchtigkeit zum Guten und Hang zum Bösen ist dem gefallenen Menschen doch noch so viel von dem göttlichen Ebenbilde, in dem er erschaffen war, geblieben, daß er in seinem Herzen dem Gesetze Gottes Beifall geben muß und eine Freiheit des Willens beibehält, d u r c h die i h m a n g e b o t e n e G n a d e G o t t e s sich von der Sünde erlösen zu lassen.]

88. Geht denn irgend jemand ewig verloren, weil er eine verderbte Natur ererbt hat? — Nein; es ist allen Menschen möglich gemacht, durch Jesum Christum selig zu werden. Rom. 5, 18. [Wir dürfen annehmen, daß Gott das erste Menschenpaar nach dem Fall gar keine Nachkommen hätte haben lassen, wenn diese Nachkommen der ewigen Verdammnis anheimgefallen wären, weil sie eine

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Von dem göttlichen Gesetze

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verderbte Natur ererbten. Er ließ es aber zu, weil Er in seinem ewigen Liebesrat es dem gefallenen Menschengeschlecht möglich gemacht hat, durch Jesum Christum selig zu werden.]

89. Was entspringt aus der ererbten Sündhaftigkeit? — Die wirkliche Sünde.

[Wenn wir dem angebornen Hang zum Bösen nachgeben, so wird die ererbte S ü n d h a f t i g k e i t zur wirklichen, d.h. zu unserer eigenen Sünde, wofür wir selbst verantwortlich sind, weil wir zu dem Bösen unsere E i n w i l l i g u n g geben.]

90. W a s ist denn eigentlich die Sünde? — Die Übertretung des göttlichen Gesetzes. 1. J o h . 3, 4Viertes

Hauptstück

Von dem göttlichen Gesetze 91. W a s verstehst du unter dem göttlichen Gesetz? — Die zehn Gebote, welche Gott durch Moses dem Volke Israel vom Berge Sinai herab gegeben hat. (2. Mos. 20, 1—18. Vgl. 5. Mos. 5, 1—22.) 92. W a r u m verkündigte Gott das Gesetz, das er schon von Anfang in der Menschen Herzen geschrieben hatte, nochmals von Sinai? — Weil jene Schrift durch die Sünde gleichsam verwischt und die Stimme des Gewissens zu schwach geworden war. 93. Wie werden die zehn Gebote eingeteilt? — In zwei Tafeln von je fünf Geboten. 2. Mos. 3 1 , 18. 94. Wovon handelt die erste Tafel? — Von unsern Pflichten gegen Gott. 95. Wovon handelt die zweite Tafel? — Von unsern Pflichten gegen unsere Nebenmenschen. 96. Worauf hast du bei jedem Gebot zu achten? — Auf das, was geboten, und auf das, was verboten ist. 97. Wie lautet die Einleitung in die zehn Gebote? — Ich bin der Herr dein Gott, der Ich dich aus Ägyptenland, aus dem Diensthause, geführet habe. [Der Anfang lautet ich sein werde, also der tiefer Ehrfurcht nie aus, übersetzt ist mit Herr

eigentlich: »Ich Jehova bin dein Gott.« Jehova heißt zu deutsch: Ich bin, der ewig treue Bundesgott. Die späteren Juden sprachen den Namen Jehova aus sondern lasen statt dessen A d o n a i , d. h. Herr, weshalb das Wort Jehova auch (englisch Lord).]

98. W a r u m spricht Gott also? — Um uns an seine heilige Majestät und große Barmherzigkeit zu erinnern, auf daß wir aus dankbarer Liebe seine Gebote halten.

[Die Forderungen Gottes ruhen auf dem, was er für uns getan hat. Israel wurde erinnert an die Errettung aus der grausamen Knechtschaft Ägyptens, welche sieben Wochen vor der sinaitischen Gesetzgebung geschah. Für uns Christen hat diese Einleitung in die zehn Gebote einen noch tiefern Sinn, indem sie uns an die Erlösung von der Knechtschaft der Sünde und des Todes durch Christum erinnert, wovon die Erlösung aus Ägypten nur ein schwaches Vorbild war.]

99. Wie lautet das e r s t e Gebot? — Du sollst keine andere Götter neben mir haben. (2. Mos. 20, 3 ; 5. Mos. 5, 7.) 100. Was g e b i e t e t Gott in diesem Gebote? — Daß ich Gott allein vertrauen und anhangen und ihn über alles fürchten und lieben soll. 101. Was v e r b i e t e t Gott in diesem Gebote? — Alle Abgötterei, sowohl die grobe als die feine. 102. W a s ist grobe Abgötterei? — Wenn der Mensch irgend etwas anbetet, das nicht Gott ist. Gal. 4, 8; Rom. 1, 23. 103. Worin besteht die feine Abgötterei? — Darin, daß man das Geschaffene mehr liebt als den Schöpfer und das Herz hängt an der Welt Gut, Lust und Hoffahrt. I. Joh. 2, 15; Phil. 3, 19; 2. Tim. 3, 4; Eph. 5, 5; Matth. 10, 37.

[Zu der feinen Abgötterei gehört auch die Verehrung, welche die römische Kirche der Jungfrau Maria und andern Heiligen zollt. Solche Verehrung gebührt allein Gott.]

104. Wie lautet das z w e i t e Gebot? — Du sollst dir kein Bildnis noch irgendein Gleichnis machen, weder deß, das oben im Himmel, noch deß, das unten auf Erden, oder deß, das im Wasser unter der Erde ist. Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn

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Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

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ich der Herr, dein Gott, bin ein eifriger Gott, der da heimsuchet der V ä t e r Missetat an den Kindern, bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen. U n d tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich lieb haben und meine Gebote halten. (2. Mos. 20, 4—6; 5. Mos. 5, 7 — 1 0 . ) [ B i l d n i s , genauer: g e s c h n i t z t e s oder g e g o s s e n e s Bild, wie die englische Bibel das hebr. Wort richtig übersetzt. G l e i c h n i s umfaßt alle Arten von bildlichen Darstellungen der Gottheit. Die Worte: »das o b e n i m H i m m e l « deuten auf die Anbetung der Sonne und Gestirne, die Worte: »das u n t e n a u f E r d e n « auf die Anbetung von Menschen und Landtieren, die Worte: »das im W a s s e r « auf Wassertiere (wie das Krokodil), lauter Gegenstände göttlicher Verehrung bei den Ägyptern und andern heidnischen Völkern.] 1 0 5 . W a s g e b i e t e t G o t t in diesem Gebote? — Daß wir Gott, der ein Geist ist, im Geiste und in der W a h r h e i t anbeten sollen. J o h . 4, 24. 106. W a s v e r b i e t e t G o t t in diesem Gebote? — Den Bilderdienst und alle falsche V e r e h r u n g Gottes, die seinem W o r t e widerspricht. A p g . 1 7 , 2 9 ; Ps. 97, 7. [Das erste Gebot gebietet die Verehrung des a l l e i n w a h r e n u n d l e b e n d i g e n G o t t e s , das zweite die Verehrung dieses Gottes im Geist und in der Wahrheit, d . h . in der v o n i h m s e l b s t in s e i n e m W o r t e v o r g e s c h r i e b e n e n W e i s e . Die Abgötterei führt gewöhnlich zum Bilderdienst, und wie man zwischen einem groben (heidnischen) und einem feinen (auch in der Christenheit stattfindenden) Götzendienst unterscheidet, so kann man auch von einem groben (heidnischen) und einem feinen (römischkatholischen) Bilderdienst reden. Bestimmt verboten ist im zweiten Gebote die Verfertigung und Anbetung irgendeines Bildes der Gottheit. Die Abbildung von G e s c h ö p f e n zur Erinnerung, Belehrung oder unschuldigem Schmuck ist weder im zweiten Gebot noch anderswo in der heiligen Schrift verboten. Wenn aber die Bilder von Geschöpfen zu götzendienerischen oder abergläubischen Zwecken, wie die eherne Schlange zur Zeit des Hiskia, dienen, so ist dies ebenfalls eine sündliche Übertretung des zweiten Gebotes. Einer solchen Übertretung macht sich die römische Kirche schuldig, indem sie es erlaubt, den HeiligenTind Mariabildern durch Küssen, Niederknien, Räuchern, Opfergaben und Gebet göttliche Ehre zu erweisen.] 1 0 7 . W i e schärft G o t t dieses Gebot ein? — Dadurch, daß er als ein eifriger G o t t seinen Feinden mit seinem Zorne droht, seinen Freunden dagegen seine Gnade verheißt auf K i n d e r und Kindeskinder. 108. W a r u m schärft G o t t dieses Gebot so besonders ein? — Weil der Bilderdienst unverträglich ist mit der E h r e Gottes und die verderblichsten Folgen hat. J e s . 4 2 , 8. 109. W i e lautet das d r i t t e Gebot? — D u sollst den N a m e n des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn der Herr wird den nicht ungestraft lassen, der seinen N a m e n mißbraucht. (2. Mos. 20, 7 ; 5. Mos. 5, 1 1 . ) [Unter dem N a m e n Gottes haben wir alles das zu verstehen, wodurch Gott sein Wesen uns kundtut: seine Namen, Eigenschaften, Worte, Werke und Verordnungen. »Nicht m i ß b r a u c h e n « heißt 'wörtlich nach dem Hebräischen: »nicht zum E i t l e n t r a g e n , u m s o n s t a u s s p r e c h e n , u n n ü t z f ü h r e n « (to kake in vain, wie die englische Bibel richtig übersetzt). »Den Namen Gottes zum Eitlen tragen« heißt zunächst: Gott zum Zeugen für eine Lüge anrufen. Aber schon jüdische Ausleger gaben dem Gebot einen allgemeineren Sinn gegen allen Mißbrauch des göttlichen Namens.] 1 1 0 . W a s g e b i e t e t G o t t in diesem Gebote? —• Daß wir Gottes und göttlicher Dinge stets mit der tiefsten E h r f u r c h t gedenken sollen. 1 1 1 . W a s v e r b i e t e t Gott in diesem Gebote? — Den Meineid, sowie alles leichtsinnige Schwören bei G o t t oder göttlichen Dingen, und gedankenloses Reden v o n oder zu Gott. 3. Mos. 19, 1 2 ; Matth. 5, 3 4 — 3 7 . [Der Name Gottes wird ferner aufs gröbste mißbraucht in allen Arten von magischen Künsten und verderblichem Aberglauben, wo man fälschlich vorgibt, man könne durch Anrufung Gottes in geheimnisvollen Formeln Übermenschliches bewirken, andern zum Schaden oder zum Vorteil (5. Mos. 18, 10—12). Der höchste und strafbarste Grad des Mißbrauchs des Namens Gottes ist die Gotteslästerung. 3. Mos. 24, 16.] 1 1 2 . W a n n ist es erlaubt, einen E i d zu schwören? — W e n n die Obrigkeit, als Gottes Dienerin, es fordert zum S c h u t z der W a h r h e i t und Gerechtigkeit. 5. Mos. 6, 1 3 ; Hebr. 6, 16. [Gott hat den Eid im alten Bunde für Gerichtsverhandlungen geboten (2. Mos. 22, 1 1 ) und hat sich herabgelassen, zur Bestätigung seiner Verheißungen, da er bei keinem Höheren schwören konnte, bei sich selbst zu schwören (Hebr. 6, 13). Der obrigkeitliche Eid ist ein Bekenntnis des Glaubens an Gott als den Allwissenden und den gerechten Rächer aller Lüge, das der weltliche Richter von dem verlangt, der eine Aussage zu machen hat. In einer Gemeinschaft wahrer Christen wäre eine solche Beteurung

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nicht nötig, weshalb auch die Kirche in ihren Gerichtsverhandlungen von ihren Gliedern keinen Eid abfordert; aber in einer sündigen und lügenhaften Welt fordert der Schutz der Gerechtigkeit solche Eide, und es liegt in dieser Eidesforderung ein Bekenntnis von Seiten der weltlichen Obrigkeit, es sei unglaublich, daß jemand in Einem Atem Gott den Heiligen und Allgegenwärtigen bekennen und zugleich durch eine Lüge ihn verleugnen werde. Wie schrecklich ist daher der Frevel des Meineidigen, der sich mit Wissen und Willen auf Gott den Allwissenden beruft und in demselben Augenblick alle Furcht vor Ihm verleugnet. — Die gewissenhaften Bedenken der Quäker und anderer Christen gegen den obrigkeitlichen Eid werden in den Ver. Staaten berücksichtigt, indem man ihnen vor Gericht eine bloße Versicherung statt eines Eides abnimmt.]

1 1 3 . Warum fügt Gott diesem Gebote noch eine besondere Drohung bei? — Weil die Menschen stets geneigt sind, Gottes heiligen Namen auf gar mannigfaltige Weise zu mißbrauchen. 1 1 4 . Wie lautet das v i e r t e Gebot? — Gedenke des Sabbathtages, daß du ihn heiligest. Sechs Tage sollst du arbeiten, und alle deine Dinge beschicken. Aber am siebenten Tage ist der Sabbath des Herrn, deines Gottes; da sollst du kein Werk tun, noch dein Sohn, noch deine Tochter, noch dein Knecht, noch deine Magd, noch dein Vieh, noch der Fremdling, der in deinen Toren ist. Denn in sechs Tagen hat der Herr Himmel und Erde gemacht, und das Meer, und alles, was darinnen ist; und ruhete am siebenten Tage. Darum segnete der Herr den Sabbathtag und heiligte ihn. (2. Mos. 20, 8 — I I ; 5. Mos. 5, 12—15.) 115. Was bedeutet das hebräische Wort S a b b a t h ? — Ruhe. 116. Was soll dich dies lehren, daß Gott ruhete am siebenten Tage? — Daß auch der Mensch dazu geschaffen ist, in Gott seine Ruhe zu haben. [Nachdem Gott alle seine Werke und zuletzt den Menschen geschaffen hatte, ruhete der Schöpfer gleichsam in dem Menschen, als im Ziel und Schluß der ganzen Schöpfung, etwa wie man von einem Künstler sagt, er habe, nachdem er viele schöne Werke gemacht hatte, seiner Kunst durch ein Meisterstück die Krone aufgesetzt. Wird die Ruhe Gottes als ein Ruhen des Wohlgefallens im Menschen, als Ziel und Schluß der ganzen Schöpfung, aufgefaßt, so folgt daraus, daß der Mensch für Gott ganz besonders geschaffen ist und darum seine Ruhe nur in Gott finden kann.]

117- Welchen andern Grund gab Gott dem Volke Israel, warum sie den Sabbath heiligen sollten? — Ihre Erlösung aus der Knechtschaft. 5. Mos. 5, 15. 118. Warum wird der Sabbath von Christen nicht am siebenten, sondern am e r s t e n Wochentage gefeiert? — Zum Andenken an die Auferstehung Jesu Christi und die Erlösung der Menschheit aus der Knechtschaft der Sünde und des Todes, weshalb der Sabbath auch »der Tag des Herrn« genannt wird.

[Die Auferstehung Christi fand statt am ersten Wochentage oder Sonntag (s. Matth. 28, 1 ; wo die richtige Übersetzung lautet: «Am Ende der Woche, als der erste Wochentag anbrach»). Am Abend dieses Tages, sowie am darauf folgenden Sonntag erschien Jesus seinen versammelten Jüngern zum Unterpfand seiner unsichtbaren Gegenwart bei jeder Sonntagsversammlung in Seinem Namen. Endlich goß E r am fünfzigsten Tage nach seiner Auferstehung, also abermals an einem Sonntag, den Heiligen Geist aus und gründete die christliche Kirche. Der erste Wochentag ist also der Auferstehungstag des Herrn und der Geburtstag seiner Kirche. Als solcher wurde er von der apostolischen Kirche gefeiert, was zwei Stellen beweisen. In Apg. 20, 7 heißt es: A m e r s t e n W o c h e n t a g e (upon the first day of the week, wie es in der englischen Bibel richtig übersetzt ist, während Dr. Luther unrichtig übersetzt: «Auf einen Sabbath»), da die Jünger zusammen kamen, das Brot zu brechen, predigte ihnen Paulus und wollte des andern Tages abreisen und verzog (deshalb) das Wort bis zu Mittemacht. In I. Cor. 16, 2 schreibt Paulus: «Auf einen jeglichen ersten Wochentag (nicht Sabbather, wie es in Dr. Luthers Übersetzung heißt) lege ein jeglicher etwas bei sich» usw., aus welcher apostolischen Verordnung der bis jetzt stehende Gebrauch entstanden ist, Opfer oder Beiträge für wohltätige Zwecke in Verbindung mit dem öffentlichen Gottesdienst zu heben. Die Verlegung des Ruhetags vom siebenten auf den ersten Wochentag änderte das Sabbathgesetz nicht seinem Wesen nach, welches darin bestand, daß ein Tag unter sieben ausschließlich der Verehrung Gottes geweiht werde, während die übrigen sechs Tage zu irdischer Arbeit verwendet werden mögen und sollen.]

119. Wozu hat denn Gott den Sabbath eingesetzt und geheiligt? — Zu der periodischen Ruhe, die der Mensch nach Leib und Seele, ja selbst das unvernünftige Tier bedarf; zur Feier eines gemeinschaftlichen Gottesdienstes und zum Vorschmack des ewigen Sabbaths im Himmel. Hes. 20, 12; Mark. 2, 27; Hebr. 4, 9. [Periodische Sabbathsruhe ist die Bedingung erfolgreicher Arbeit, und Arbeit die Mutter des Wohlstandes, weshalb diejenigen Völker, welche den Sabbath am strengsten feiern (die Engländer, Schotten

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und Amerikaner) die intelligentesten, freisten und reichsten Völker der Erde sind. Die Hauptbestimmung des Sabbaths ist jedoch der g e m e i n s c h a f t l i c h e oder ö f f e n t l i c h e G o t t e s d i e n s t . Wir dienen zwar Gott auch in den sechs Wochentagen, wenn wir seine Gebote halten in unserem Handel und Wandel. Aber mit allen unsem guten Werken tun wir eigentlich Gott keinen Dienst, sondern nur etwa unserem Nächsten. G o t t e s d i e n s t , im eigentlichsten und vollsten Sinne des Wortes, ist ein Tun, das sich unterscheidet von allem weltlichen Werk und einzig dazu bestimmt ist, Ihn anzubeten, Sein Lob zu singen und Sein Wort zu hören. Diesen Gottesdienst soll das Volk Gottes gemeinschaftlich verrichten, indem es alles Irdische liegen und stehen läßt, um sich dem Herrn zu nahen und durch dieses gemeinschaftliche Erscheinen vor Gott einander zu erbauen und die Bruderliebe zu bezeugen. Und wie der Mensch niemals sich Gott nahen kann, ohne von Ihm gesegnet zu werden, ja wie das gerade der liebste Dienst ist, den sich die ewige Liebe erweisen läßt, daß der arme sündige Mensch sich geben läßt, was sie ihm geben will, so bringt der gemeinschaftliche Gottesdienst dem Menschen den höchsten Segen, und die Einsetzung eines dazu ausschließlich bestimmten Tages ist ein Beweis der göttlichen Liebe und Weisheit; denn hätte es Gott jedem selbst überlassen, eine gewisse Zeit zur ausschließlichen Verehrung Gottes zu bestimmen, so wäre es nie zu einem gemeinschaftlichen Gottesdienst gekommen. Und ohne einen von Gott eingesetzten Sabbathtag wäre das Leben eine mühselige Reise durch eine öde Wüste ohne Herberge und ohne Aussicht auf ein Land der Verheißung.] 120. W i e wird der Sabbath entweiht? — Nicht durch Werke der Barmherzigkeit und Notwendigkeit, aber durch alle weltliche Geschäfte und sinnliche Vergnügungen, sowie durch Müßiggang und Vernachlässigung des öffentlichen Gottesdienstes. [Jesus verrichtete am Sabbath viele Wunder der Barmherzigkeit, wie die Heilung des kranken Weibes, Luk. 1 3 , 1 1 — 1 6 ; des wassersüchtigen Mannes 14, 2—5; des Menschen mit der verdorrten Hand, Matth. 12, 10—13; des Kranken zu Bethesda, Joh. 5 , 1 6 ; des Blindgebornen 6, 14. Er rechtfertigte und empfahl aüch die Rettung eines unvernünftigen Tieres, Matth. 12, 1 1 . 12, und das Tränken eines Ochsen oder Esels, Luk. 1 3 , 1 5 . Wo der Tag des Herrn durch weltliche Geschäfte und sinnliche Vergnügungen entweiht wird, da hört er auf, eine Quelle des Segens zu sein, und wird ein Fluch für das Volk. — Es gibt eben sowohl ein gottloses Ruhen am Sonntag, als ein gottloses Arbeiten. Wir sollen, wie Spener in seinem Katechismus sagt, am Sabbath von unserem irdischen Menschenwerk abstehen, damit Gott sein himmlisches Gotteswerk in uns haben könne.] 1 2 1 . Worauf ruht denn die bleibende Verpflichtung der Sabbathfeier? — 1. Auf der ursprünglichen Verordnung, welche Gott in der Schöpfung für alle Menschen gemacht hat. 2. Darauf, daß diese Verordnung bestätigt ist in dem vierten der zehn Gebote, welche alle für alle Zeiten gültig sind und keine Verstümmelung zulassen. (Matth. 5, 1 7 — 2 0 . ) 3. Darauf, daß die apostolische Kirche den T a g der Auferstehung Christi als den christlichen Sabbath gefeiert hat. 1 2 2 . W i e lautet das f ü n f t e Gebot? — D u sollst deinen V a t e r und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest und daß dirs wohl gehe in dem Lande, das dir der Herr, dein Gott geben wird. (2. Mos. 20, 1 2 ; 5. Mos. 5, 16.) 1 2 3 . W a s g e b i e t e t Gott in diesem Gebote? — Daß wir Vater und Mutter, als von Gott über uns gesetzt, ehrerbietig dienen und ihnen freudigen Gehorsam leisten sollen. [Das fünfte Gebot gehört noch zur ersten Tafel, weil die Eltern hier erscheinen nicht als unsere Nächsten, die uns gleichstehen, sondern als unsere Vorgesetzten, als die Stellvertreter Gottes, welche demgemäß nicht bloß zu l i e b e n , sondern zu ehren sind. Gott soll geehrt werden I. als der allein wahre und lebendige Gott; 2. in der gebührenden Art und Weise der Anbetung; 3. in bezug auf seinen N a m e n ; 4. in bezug auf S e i n e n Tag; 5. in bezug auf die, welchen Gott einen Teil seiner Ehre leiht. Es steht aber das fünfte Gebot zuletzt unter den Geboten der ersten Tafel, weil es zugleich den Übergang bildet zu der zweiten Tafel, zu den Pflichten gegen den Nächsten.] 124. Müssen Kinder ihren Eltern in a l l e n Dingen Gehorsam leisten? — In allem, was G o t t nicht verboten hat. [Darum sagt der Apostel, Eph. 6, I : »Ihr Kinder seid gehorsam euern Eltern in dem Herrn.« Fordern die Eltern vom Kinde, was wider Gottes heiligen Willen ist, wie z. B. zu lügen oder zu stehlen, so hören sie auf, Gottes Stellvertreter zu sein, und das Kind muß Gott mehr gehorchen als seinen Eltern.J 1 2 5 . Wodurch wird das fünfte Gebot übertreten? — Durch irgend etwas, wodurch das Kind eine Geringschätzung gegen die Eltern an den T a g legt. [Man mache die Kinder darauf aufmerksam, daß sie verpflichtet sind, ihre Eltern in Ehren zu halten, so lange dieselben leben, und daß dieselben ihnen nicht unwert werden sollen, auch wenn sie ihnen in ihrem Alter wegen Krankheit, Armut oder niedrigem Stand eine Bürde aufladen.]

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62ä

Von dem göttlichen Gesetze

126. Auf wen ist der im fünften Gebot verlangte Gehorsam, neben Vater und Mutter, auszudehnen? — Auf alle, die in der Vorsehung Gottes über uns gesetzt sind. Röm. 13, 1 ; Col. 3, 22. 127. Warum hat Gott dem fünften Gebot die besondere Verheißung beigefügt, daß es uns Wohlergehen soll, wenn wir es halten? — Weil der kindliche Gehorsam der rechte Grund und Anfang aller wahren Frömmigkeit sowie allen zeitlichen Glückes ist.

[Das Wohlergehen ist die Hauptsache in der Verheißung, ohne welches langes Leben kein Segen wäre. Das Letztere hatte eine besondere Beziehung auf den Besitz des irdischen Kanaans, welches aber zugleich ein Vorbild des himmlischen Kanaans ist. Die Verheißung ist daher auch an den guten Kindern erfüllt, welche der Herr oft frühe zu sich nimmt. Wächst aber ein Kind heran zum Mannesalter, so ist es sein größtes zeitliches Glück, wenn es in der Kindheit Gehorsam gelernt hat. Wer Gehorsam gelernt hat, den lieben alle Leute, und er kann sich auch in alle Leute schicken. Wer Gehorsam gelernt hat, der weiß sich auch in Leiden und Entbehrungen zu ergeben. Er hat Frieden mit den Menschen und Frieden mit sich selbst, und Gottes Segen wird ruhen auf Allem, was er unternimmt.]

128. Wie lautet das sechste Gebot? — Du sollst nicht töten. (2. Mps. 20, 1 3 ; 5. Mos. 5, 17.) 129. Was g e b i e t e t Gott in diesem Gebot? — Daß wir von unserm Nächsten alles abzuwehren suchen, was seinem Leib und Leben schaden kann. 130. Was v e r b i e t e t Gott in diesem Gebot? — Den Totschlag und Selbstmord, oder die vorsätzliche Zerstörung eines Menschenlebens durch eigene oder fremde Hand.

[Es gibt auch einen allmählichen Selbstmord durch Unmäßigkeit im Essen und Trinken oder andere die Gesundheit untergrabende Gewohnheiten.]

1 3 1 . Was ist in dem Verbote mit eingeschlossen? — Aller Haß, Zorn, Neid und alle daraus entspringenden Worte und Gebärden. I. Joh. 3, 15; Math. 5, 22. 132. Wer allein hat das Recht, Verbrecher mit dem Tode zu bestrafen? — Die Obrigkeit, die als Gottes Dienerin das Schwert trägt zur Bestrafung der Übeltäter. 1. Mos. 9, 6. 133. Wie lautet das siebente Gebot? — Du sollst nicht ehebrechen. (2. Mos. 20, 14; 5. Mos. 5, 18.) 134. Was g e b i e t e t Gott in diesem Gebote? — Daß Mann und Weib treulich halten, was sie einander versprochen, als sie in den Ehebund traten. 135. Was v e r b i e t e t Gott in diesem Gebote? — Alle unkeusche Gedanken, Gebärden, Worte oder Werke in und außer der Ehe. 136. Was verleitet die Menschen zur Übertretung des siebenten Gebotes? — Unsittliche Bücher und Bilder, ungeziemende Kleidung, schlechte Gesellschaft, Müßiggang und Völlerei. 137. Warum ist die Übertretung dieses Verbots eine solch schwere Sünde? — Weil durch Unkeuschheit beides, Leib und Seele, die ein Tempel des Heiligen Geistes sein sollen, geschändet und verdorben werden. I. Cor. 3, 17. 138. Was sind die besten und sichersten Waffen gegen die Sünden wider das siebente Gebot? — Flucht vor der Versuchung und Gebet. I. Mos. 39, 12; 2. Tim. 2, 22. 139. Wie lautet das a c h t e Gebot? — Du sollst nicht stehlen. (2. Mos. 20, 15; 5. Mos. 5, 19.) 140. Was g e b i e t e t Gott in diesem Gebot? — Daß wir unser irdisches Gut uns erwerben auf ehrliche Weise durch Fleiß und Treue in unserem Beruf, damit zufrieden sein und dasselbe nach Gottes Willen verwalten sollen. Eph. 4, 28; I. Tim. 6, 6—9; Hebr. 13, 16. 141. Was v e r b i e t e t Gott in diesem Gebote? — Jedes widerrechtliche Aneignen fremden Eigentums. [Zu den Sünden wider das achte Gebot gehören nicht bloß gewaltsamer Raub und geheimer Diebstahl, sondern auch allerlei List und Betrug, als da sind Wucher (2. Mos. 22, 25), falsch Maß und Gewicht (3. Mos. 1 9 , 3 5 . 3 6 ) , Übervorteilen im Handel (i.Thess. 4,6), leichtsinniges Borgen (Ps. 3 7 , 2 1 ) , Verhehlung des Gestohlenen oder Gefundenen, Veruntreuung anvertrauter Güter, Bestechlichkeit, EntCorpos conlesslonom 20.

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141—161

ziehung der Abgaben an die Obrigkeit, Vorenthaltung oder Verkürzung des verdienten Lohnes, faules Betteln, Gewinnspiel usw.]

142. Was verleitet zu solchen Sünden? — Müßiggang, Verschwendung, Geiz, Habsucht und Neid. 143. Wie lautet das n e u n t e Gebot? — Du sollst kein falsches Zeugnis reden wider deinen Nächsten. (2. Mos. 20, 16; 5. Mos. 5, 20.) 144. Was g e b i e t e t Gott in diesem Gebote? — Daß wir immer die Wahrheit reden. 145. Was v e r b i e t e t Gott in diesem Gebote? — A l l e Lüge und Verleumdung und besonders liebloses Richten und Afterreden gegen unsern Nächsten. 146. Darf man denn nie eine Unwahrheit reden? — Nein. Alles, was wir sagen, muß wahr sein; aber wir dürfen und sollen bisweilen die Wahrheit verschweigen zum besten des Nächsten. [Man mache darauf aufmerksam, daß auch keine sogenannten N o t l ü g e n und S c h e r z l ü g e n erlaubt sind; denn nichts darf uns zur Sünde n ö t i g e n , und mit der Sünde darf man nicht s c h e r z e n . ]

147. Warum ist die Lüge eine so schwere Sünde? — Weil Gott die Wahrheit und der Teufel der Vater der Lüge ist. 148. Wie lautet das z e h n t e Gebot? — Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses; laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes, noch seiner Magd, noch seines Ochsen, noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat. (2. Mos. 20, 17; 5. Mos. 5, 21.) 149. Wodurch unterscheidet sich das zehnte Gebot von den andern Geboten der zweiten Tafel? — Dadurch, daß es die Sünden wider den Nächsten zurückführt auf die böse Lust des Herzens, aus welcher alle bösen Worte und Taten hervorgehen. Sprüche 4, 23; Matth. 15, 19. 20; Jak. I, 14. 15. 150. Was lehrt uns das zehnte Gebot? — Daß auch das Verlangen des Herzens, ein Gebot Gottes zu übertreten, uns befleckt und vor Gott schuldig macht, sowohl als die tatsächliche Übertretung. (Matth. 5, 28.) 151. Was ist der Inbegriff aller Gebote? — Du sollst lieben Gott, deinen Herrn von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüte. Dies ist das vornehmste und größeste Gebot. Das andere aber ist dem gleich: Du sollst deinen Nächsten lieben als dich selbst. In diesen zweien Geboten hanget das ganze Gesetz und die Propheten. (Matth. 22, 37—40.) 152. Was lehrt uns dieses? — Daß a l l e Gebote sich nicht allein auf unser ä u ß e r e s Verhalten gegen Gott und den Nächsten erstrecken, sondern vorzüglich auf unsere Gesinnung Bezug haben. 153. Was heißt es, unsern Nächsten zu lieben wie uns selbst? — Daß wir ihn ebenso behandeln, wie wir wünschen von ihm behandelt zu werden. Matth. 7, 12. 154. Wer ist unser Nächster? — Ein jeglicher Mensch, mit dem ich in Berührung komme, wie uns der Herr lehrt im Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Luk. 10, 29—37). 155. Welche Erkenntnis erlangen wir durch das Gesetz Gottes? — Daß durch des Gesetzes Werke kein Mensch vor Gott gerecht wird. Rom. 3, 20. 156. Wie werden die Sünden eingeteilt? — In Begehungssünden und Unterlassungssünden. 157. Was ist eine Begehungssünde? — Wenn wir das tun, was Gott verboten hat. 158. Was ist eine Unterlassungssünde? — Wenn wir das nicht tun, was Gott geboten hat. Jak. 4, 17. 159. Was haben wir durch unsere Sünden verdient? — Gottes Zorn und Strafe. Gal. 3, 10. 160. Womit bestraft Gott die Sünde? — Mit zeitlichen sowohl als ewigen Strafen. 161. Was sind die z e i t l i c h e n Strafen der Sünde? — Ein böses Gewissen, Unfriede, Krankheit, allerlei Übel und Elend und zuletzt der leibliche Tod. Jes. 48, 22; Rom. 2, 8. 9; 6, 23.

162—179

Von dem Gesetze. — Von dem Erlöser, Jesus Christus

627

162. Worin besteht die ewige Strafe der Sünde? — In der Verdammnis, das heißt in der völligen Trennung des Sünders von Gott, und in den endlosen Qualen der Hölle. Matth. 25, 41; Mark. 9, 43. 44. 163. Gibt es denn keinen Weg, um von der Sünde und ihren Folgen erlöst zu werden? — Gottlob! es gibt; denn es ist für die armen, verlorenen Sünder eine Erlösung bereitet. 164. Durch wen ist diese Erlösung geschehen? — Durch Jesum Christum, hochgelobet in Ewigkeit. Fünftes Hauptstück Von dem Erlöser, Jesus Christus 165. Wann hat Gott die Erlösung der Menschen beschlossen? — Von Ewigkeit. I. Petr. I, 20. 166. Wann wurde die Erlösung zuerst verheißen? — Gleich nach dem Sündenfall, in den Worten: Des Weibes Same soll der Schlange den Kopf zertreten. (1. Mos. 3, 15.) 167. Durch wen hat Gott weiter die Erlösung verheißen? — Durch die Erzväter Abraham, Isaak und Jakob, durch Moses und die Propheten des alten Bundes. 168. Wer war der letzte Prophet des alten Bundes? — Johannes der Täufer. 169. Was tat Johannes der Täufer? — Er bereitete dem Herrn den Weg und wies auf das Lamm Gottes, das der Welt Sünde trägt. (Joh. I, 23. 29; Matth. Ii, 10—14). 170. Wann führte Gott den Erlösungsplan aus? — Ungefähr 4000 Jahre nach dem Fall, als die Zeit der Vorbereitung erfüllet war. Gal. 4, 4. 171. Durch wen hat Gott die Erlösung gestiftet? — Durch Jesum Christum. _ 172. Was bedeutet der Name J e s u s (hebräisch Josua)? — Einen Erretter oder Erlöser. Matth. 1, 21. 173. Was bedeutet das Wort C h r i s t u s (hebräisch Messias)? — Der Gesalbte. Joh. 1, 41-

[Christus ist der Amtsname unsers Erlösers, weil Er der von Gott verheißene höchste Prophet, Priester und König war und man die, welche diese Ämter vorbildlich bekleideten, mit Öl zu salben pflegte.]

174. Was ist dein Bekenntnis von dieser wunderbaren Person? — Daß Er ist der eingeborne Sohn Gottes, wahrhaftiger Gott, von Ewigkeit Eins mit dem Vater, und auch wahrhaftiger Mensch, von der Jungfrau Maria geboren. Joh. I, 14; Hebr. 2, 14; Phil. 2,6.7; i-Tim. 3, 16. 175. Woraus erkennst du die wahrhaftige Gottheit Jesu Christi? — Daraus, daß die heilige Schrift Ihm göttliche Namen,1 Eigenschaften,* Werke3 und Ehre4 zuschreibt. 1 Joh. 1, 1; Hebr. 1, 3; Kol. 1, 15; 2, 9; 1 Joh. 5, 20; Rom. 9, 5; Joh. 10, 30; 20, 28; Tit. 2, 13. » E w i g k e i t : Joh. 1, 1; 8, 58; 17, 5 Off. 1, 8. A l l m a c h t : Matth. 28, 18. Allgegenw a r t : Matth. 18, 20. A l l w i s s e n h e i t : Joh. 21, 17. U n v e r ä n d e r l i c h k e i t : Hebr. 13, 8. 3 Joh. 1, 3; Col. I, 16; Joh. 5, 21. 4 Joh. 5, 23; Phil. 2,10. 176. Woraus beweisest du die wahrhaftige Menschheit Jesu Christi? —Daraus, daß er zunahm an Alter und Weisheit, versucht wurde, Hunger, Durst und Müdigkeit, Freude und Betrübnis empfand, litt und starb. 177. Worin unterscheidet sich Jesus, obschon wahrhaftiger Mensch, von allen Menschen? — Darin, daß Er allein unter allen Menschen ohne Sünde war. Hebr. 4, 15; Joh. 8, 46; 2. Kor. 5, 21; 1. Petr. 2, 22; Hebr. 7, 26. 178. Wenn also Christus wahrhaftiger Gott und wahrhaftiger Mensch ist, was lernst du daraus? — Daß Er in einer Person in sich vereinigt die g ö t t l i c h e und m e n s c h liche N a t u r . 179- Warum mußte Christus die göttliche und menschliche Natur in sich vereinigen? — 40*

628

Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

U m ein Mittler u n d Versöhner z w i s c h e n G o t t u n d d e n M e n s c h e n zu sein.

179—187 i . T i m . 2, 5. 6 ;

2 K o r . 5, 19[Es ist höchst wichtig, die Notwendigkeit der Vereinigung der göttlichen und menschlichen Natur auch Kindern deutlich zu machen. Wäre Jesus n u r ein Mensch gewesen, aus dem Menschengeschlecht entsprossen, so wäre er dem heiligen Gott eben so ferne gestanden als andere Menschen; und hätte er auch die ererbte Sünde von sich abgewehrt und in sich überwunden, so wäre das höchstens nur ihm selbst zu Gute gekommen, wir andere wären damit nicht erlöst. Wäre Christus nicht w a h r h a f t i g e r Mensch, sondern nur eine göttliche Erscheinung gewesen, dergleichen im A. T. vorkommen, so hätten wir keinen Teil an ihm, er könnte uns nicht vertreten. Um ein Mittler und Versöhner zwischen Gott und den Menschen sein zu können, mußte Christus beide Teile in seiner Person vereinigen; er mußte der Gottmensch sein.] 180. W a s s a g t u n s d i e h e i l i g e S c h r i f t v o n d e r G e b u r t d e s H e r r n n a c h s e i n e r m e n s c h lichen Natur? — D a ß Er v o n der Jungfrau Maria aus d e m Geschlecht D a v i d s in Bethlehem geboren wurde. [Hier wird der Lehrer von der wunderbaren Erfüllung der alttestamentlichen Weissagungen, von dem damaligen Zustand der Welt, von dem Lobgesang der himmlischen Heerscharen, dem Besuch der Weisen aus dem Morgenland und dem Kindermord des Herodes reden.] 1 8 1 . W a s erzählt u n s das E v a n g e l i u m v o n der K i n d h e i t u n d d e m J u g e n d a l t e r des Herrn? — E r w u c h s auf in d e m S t ä d t c h e n N a z a r e t h in Galiläa, in stiller V e r b o r g e n h e i t als eines Z i m m e r m a n n s Sohn, w a r seinen E l t e r n g e h o r s a m u n d n a h m z u a n W e i s h e i t , A l t e r u n d G n a d e b e i G o t t u n d d e n M e n s c h e n . ( L u k . 2, 5 1 . 52). [Man erkläre hier das bedeutungsvolle Wort de s zwölfjährigen Jesus im Tempel zu Jerusalem: Wußtet ihr nicht, daß ich sein muß in dem, das meines Vaters i s t ? ] 182. W a n n trat J e s u s sein Messiasamt an? — I m dreißigsten Lebensjahre, n a c h d e m Er sich v o n J o h a n n e s i m Jordan h a t t e taufen lassen. [Der Lehrer lasse hier lesen, was die Evangelisten über die Taufe Jesu berichten, und erkläre die Bedeutung derselben. Indem Johannes Jesum taufte, erhielt er das göttliche Zeichen, an dem er in ihm den verheißenen Messias unfehlbar erkennen konnte. Wie sich Jesus allen Verordnungen des alten Bundes unterwarf, so auch diesem Schlußgebot, durch die Taufe Johannis in das Reich des Messias eingeführt zu werden. Alle Israeliten, welche sich von Johannes taufen ließen, bekannten damit ihre Sünden und daß sie Buße tun müssen, um Eingang in das Reich des Messias zu finden. Jesus, der keine Buße bedurfte, kam auch zur Taufe, weil er die Sünden des Volkes auf sich nehmen sollte und wollte, und wurde durch das Zeugnis des Vaters vom Himmel feierlich zu seinem Messiasamt eingeweiht, seiner menschlichen Natur nach mit dem Heiligen Geiste gesalbet.] 1 8 3 . W a s f o l g t e auf d i e T a u f e ? — J e s u s w u r d e n a c h s e i n e r m e n s c h l i c h e n N a t u r i n d e r W ü s t e v o m T e u f e l v e r s u c h t u n d o f f e n b a r t e s e i n e v ö l l i g e M a c h t ü b e r i h n , w i e er a u c h v o r u n d n a c h h e r aller V e r s u c h u n g b i s i n d e n T o d w i d e r s t a n d e n h a t . [Der Lehrer lasse die Versuchungsgeschichte lesen und zeige, wie der Satan Jesum eben als Messias versuchte, nachdem er durch die Taufe die Messiasweihe empfangen hatte, wie aber die Versuchung Jesu auch zugleich ein Vorbild für uns ist, indem auch wir unsere Versuchungen durch das Wort Gottes überwinden können und sollen.] 184. W i e lange dauerte das öffentliche W i r k e n des Herrn? — U n g e f ä h r drei Jahre. [Diese gewöhnliche Zeitbestimmung gründet sich auf Luk. 13, 7, wo die »drei Jahre« eine Anspielung auf die Dauer des Lehramts Jesu zu enthalten scheinen, während welcher E r den unfruchtbaren Feigenbaum (das jüdische Volk) bearbeitete; ferner darauf, daß nach Johannes drei oder vier Paschafeste in die Zeit der öffentlichen Wirksamkeit Jesu fielen.] 1 8 5 . W a s t a t d e r H e r r w ä h r e n d d i e s e r drei J a h r e ? — E r p r e d i g t e d a s E v a n g e l i u m v o m Reiche Gottes, bestätigte seine Lehre durch das heiligste Leben und durch göttliche W u n d e r , berief z w ö l f A p o s t e l u n d l e g t e d e n G r u n d z u S e i n e r G e m e i n e , w e l c h e d i e P f o r t e n der H ö l l e nicht überwältigen sollen. 186. W a s m u ß t e Christus erdulden? — S e i n g a n z e s L e b e n auf E r d e n v o n seiner Geburt a n w a r ein beständiges Leiden, verursacht durch die A r m u t u n d Mühsal des Lebens, d e n H a ß seiner Feinde, d e n U n g l a u b e n des V o l k e s und den K l e i n g l a u b e n seiner J ü n g e r . J e s . 53, 3 ; M a t t h . 8, 2 0 ; H e b r . 1 2 , 3 . 187. W a n n und w o litt Er a m schwersten? — A m E n d e seines irdischen Lebens i m Garten Gethsemane, vor d e m Gerichte des Kaiphas und des Pontius Pilatus u n d a m K r e u z e auf G o l g a t h a .

187—196

Von dem Erlöser, Jesus Christus

629

[Diese Antwort sollte erläutert werden durch Betrachtung der ganzen Leidensgeschichte. Die Kreuzigung war eine der schmerzlichsten und schmachvollsten Todesarten, welche bei den Juden nicht üblich war und bei den Römern bloß über Sklaven und grobe Verbrecher verhängt wurde. Cicero nennt sie die grausamste und schändlichste Strafe. Das Kreuz bestand aus einem längeren Pfahl, der in die Erde befestiget wurde, und einem Querholz, an welchem die entblößten Arme zuerst mit Stricken angebunden und dann die Hände mit eisernen Nägeln festgenagelt wurden, während die Füße an den längeren Pfosten angenagelt oder bloß angebunden wurden. Der Gekreuzigte litt brennenden Durst, verursacht durch die Entzündung der Wunden, Kopfschmerz und schwere Beängstigung beim Andrang des Blutes. Der Tod erfolgte langsam, gewöhnlich erst nach zwölf Stunden.] 188. W a r u m hat Christus alles dieses gelitten? — A u s freiwilliger und unergründlicher Liebe, um uns von der ewigen Verdammnis zu erlösen und uns Gottes Gnade, Gerechtigkeit und ewiges Leben zu erwerben. Jes. 53, 4. 5 ; J o h . I, 2 9 ; Gal. 3, 1 3 ; 1 . Petr. 3, 1 8 ; 1. Thess. I, 1 0 ; J o h . 10, 1 2 ; Rom. 5, 8; 1 . J o h . 2, 2 ; E p h . I, 7 ; Matth. 26, 28. 189. W a r u m konnten wir denn auf keine andere Weise erlöset werden, als durch das teure Blut Jesu Christi? — Weil der heilige Gott den Menschen von seiner Schuld nicht lossprechen konnte ohne ein Sühnopfer, das in der menschlichen N a t u r dargebracht wurde und zugleich unendlichen W e r t hat. Ps. 49, 8. 9 ; 2. Kor. 5, 19. 2 1 . 190. W o z u rechnet man die menschliche Geburt Christi, sein armes Leben, sein Leiden und Sterben samt Begräbnis? — Zu dem Stand seiner Erniedrigung. Phil. 2, 7. 8. 1 9 1 . Worin bestehet die Erhöhung Christi? — Darin, daß E r nach vollbrachtem Erlösungswerk m i t s e i n e r m e n s c h l i c h e n N a t u r den vollen Gebrauch der göttlichen Majestät wieder an sich nahm, dessen er sich bei seiner Menschwerdung freiwillig entäußert hatte. J o h . 1 7 , 5 ; Phil. 2, 9 — 1 1 . 192. W a s gehöret zum Stand seiner Erhöhung? — Seine Auferstehung, Himmelfahrt, Sitzen zur Rechten Gottes und Wiederkunft zum Gericht. 1 9 3 . Konnte der Herr im Tode bleiben? — Nein; sein Begräbnis bewies, daß er wahrhaftig gestorben war, aber der Heilige Gottes durfte die Verwesung nicht sehen. Apg- 2, 3 1 . 194. W a n n stand er von dem T o d e auf? — W i e E r vorausgesagt hatte, am dritten Tage. [Es waren keine volle drei Tage zwichen dem Tod und der Auferstehung verflossen, aber nach damaliger Art zu zählen wurden der Todes- und Auferstehungstag, obschon nicht vollendet, mitgerechnet.] 1 9 5 . Worin bestand die Auferstehung J e s u von den Toten? — In der Wiederbelebung und Verklärung des irdischen Leibes Jesu, der am Kreuz gehangen. [Als Lazarus durch die Wunderkraft des Herrn aus dem Tode zum Leben zurückgerufen wurde, so war es sein früheres, leiblich natürliches Leben, welches von denselben Naturgesetzen bestimmt war, wie vor seinem Sterben, weshalb er ohne Zweifel nach Verlauf einer kürzeren oder längeren Zeit zum zweiten Mal starb. Ganz anders verhält es sich mit der Auferstehung Christi. Von ihm sagt der Apostel (Rom. 6,9): »Wir wissen, daß Christus von den Toten auferwecket hinfort nicht stirbt; der Tod wird hinfort nicht über Ihn herrschen.« Obgleich deshalb der Leib des auferstandenen Herrn d e r s e l b e Leib mit Nägelmalen und Seitenwunden (Joh. 20, 25) war, so war es kein irdischnatürlicher, sondern ein irdischhimmlischer oder geistlicher Leib, der nicht mehr den Gesetzen der Materie unterworfen war, so daß der Heiland plötzlich bei verschlossenen Türen in die Mitte seiner Jünger treten und eben so plötzlich vor ihren Augen verschwinden konnte. Von dieser verklärten Leiblichkeit, welcher auch die Kinder Gottes in ihrer Auferstehung teilhaftig werden sollen, sagt Luther: »Der geistliche Leib heißt nicht etwa darum ein geistlicher Leib, daß er nicht mehr leiblich leben, sondern vielmehr darum, daß er ein Leben hat aus dem Geiste entsprungen, welches nicht allein die Seele erleuchtet, sondern auch den ganzen Leib durchdringet, also daß dieser so klar und leicht wie die Luft sein und in die ganze Weite der Welt hineinsehen und hören wird.« Irdische Speise genoß der auferstandene Heiland nicht, weil er deren bedurfte, sondern um seine Jünger zu überzeugen, daß er keine gespenstische, leiblose Geisterscheinung sei. Es ist dieses Essen in dem verklärten Zustand Jesu ebenso als ein von ihm verrichtetes W u n d e r zu betrachten, als es ein W u n d e r war, da er mit seinem noch nicht verklärten Leib auf dem Meere wandelte.] 196. Welche Bedeutung hat die Auferstehung C h r i s t i für uns? — F ü r s e r s t e ist Christus durch seine Auferstehung kräftiglich erwiesen worden als der Sohn Gottes. Z u m a n d e r n ist sie das göttliche Siegel, daß Sein Sühnopfer f ü r die Sünde der ganzen

630

Gröfierer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

196—205

Welt vom Vater als vollgültig angenommen ist. Zum d r i t t e n ist sie die Bedingung unsers geistlichen Lebens; denn durch einen im Grabe gebliebenen Heiland könnten wir nicht aus dem Tode der Sünde zum Leben der Gerechtigkeit erweckt werden. Zum v i e r ten ist die Auferstehung Christi das gewisse Pfand der Auferstehung unseres Leibes. Rom. i, 3. 4; 4, 25; I. Kor. 15, 17. 18. 20. 2 1 ; I. Petr. I, 3. 197. Was fand vierzig Tage nach der Auferstehung Jesu statt? — Er wurde sichtbar vor den Augen der Apostel vom Ölberg aufgehoben gen Himmel und hat sich gesetzet zur Rechten Gottes. 1. Petr. 3, 22. [Der Platz zur Rechten ist der höchste Ehrenplatz. Weil Jesus Christus als Mensch bis zum Kreuzestod sich erniedriget und in den schwersten Prüfungen vollendeten Gehorsam bewiesen hat, wurde seine menschliche Natur zu göttlicher Herrlichkeit und Macht erhöht.]

198. Ist denn Christus seitdem abwesend von uns? — Keineswegs; denn durch seine Rückkehr in die Herrlichkeit des Vaters ist die Verbindung zwischen Ihm und seinen Jüngern auf Erden nur inniger und allgemeiner geworden. Matth. 28, 20; 18, 20; Eph. 1, 23. 199. Welche Ämter unterscheidet man in dem Erlösungswerk Christi? — Drei: Das prophetische, das priesterliche und das königliche Amt. 200. Wie unterscheidet sich Christus von denen, welche diese Ämter vorbildlich im alten Bunde bekleideten? — Christus vereinigt alle diese Ämter in einer Person und ist der letzte und vollkommene Prophet, Hohepriester und König der erlösten Menschheit in Ewigkeit. 201. Was verstehst du unter dem prophetischen Amte Christi? — Christus ist das Licht der Welt und die Wahrheit selbst und hat uns den Willen und Ratschluß Gottes durch Lehre und Beispiel vollkommen geoffenbart. Joh. 8, 12; 14, 6; 15, 15; I. Kor. I, 30; Kol. 2, 3. [Ein Prophet ist ein von Gott gesandter Lehrer, der den Ratschluß Gottes verkündigt. Alle andere von Gott gesandten Lehrer konnten nur teilweise von der Wahrheit zeugen. Christus aber konnte von sich selbst sagen: Ich bin die Wahrheit. Ich bin das Licht der Welt. Eine solche Erklärung aus dem Munde irgend eines bloß menschlichen Lehrers wäre Wahnsinn und Gotteslästerung.]

202. Was gehört zu seinem prophetischen Amte? — Seine Lehre, Weissagungen und Wundertaten. [Der Hauptinhalt der L e h r e J e s u war das Zeugnis über sich selbst, daß E r sei Christus, Gottes eingeborener Sohn, der Welt Heiland, der ewiges Leben gebe und Glauben fordere, mit andern Worten: das Evangelium vom Reiche Gottes, dessen Stifter und König E r ist. — Die W e i s s a g u n g e n J e s u beziehen sich auf sein Leiden, seine Auferstehung, die Sendung des heiligen Geistes, die Ausbreitung und Unzerstörbarkeit seines Reiches, die Zerstörung Jerusalems und seine Wiederkunft zum Gericht. Christus weissagte von der Zukunft nicht durch bloße Eingebung, wie andere Propheten, sondern aus seinem eigenen Geiste, weil E r eins war mit dem Vater. — So waren auch die W u n d e r J e s u mehr als bloße Bestätigungen einer göttlichen Sendung, wie bei andern Boten Gottes. Sie waren bei einer so wunderbaren Person, als dem Gottmenschen, so natürlich, daß sie einfach seine W e r k e genannt werden ( J o h . 5, 36; 10, 37). Die Person J e s u Christi an und für sich selbst ist das größte und unwidersprechlichste Wunder in der Weltgeschichte, und man kann deshalb mit Recht sagen: E r selbst sei der Beweis für die von ihm verrichteten Wunder.]

203. Was verstehst du unter dem priesterlichen Amte? — Daß Christus uns durch sein vollkommenes und ewig gültiges Opfer am Kreuze mit Gott versöhnt hat und uns fortwährend mit Seiner Fürbitte beim Vater vertritt. Hebr. 10, 14; 1. Joh. 2, 1. [Die Priester des A . T. waren Mittler zwischen Gott und dem jüdischen Volke, die für dasselbe opferten, beteten und es segneten, aber das alles nur in vorbildlichem Sinne. Christus ist Priester und Opfer zugleich, und zwar beides in vollkommenem Sinne, und zwar nicht nur für die Juden, sondern für die ganze Menschheit.]

204. Was verstehst du unter dem königlichen Amte Christi? — Daß Er, als der zur Rechten des Vaters erhöhte Gottmensch, Seine Kirche mit seinem Wort und Geist regiert und versorgt und alle Feinde seines Reiches in Schranken hält und endlich überwindet. I. Kor. 15, 25; Eph. 1, 22. 205. Was ist nun die Erlösung, die Jesus Christus vollbracht hat? — Die Erlösung

206—213

Von dem Erlöser Jesus Christus. — Von dem Heiligen Geiste

631

ist ein Gnadenwerk des dreieinigen Gottes zur Wiederherstellung der gefallenen sündigen Welt. 206. Wovon soll der gefallene Mensch erlöst werden? — Vom S ü n d e n w a h n , das ist von allem Irrtum, Aberglauben und Unwissenheit in göttlichen Dingen; von der S ü n d e n s c h u l d und S t r a f e , und von a l l e r M a c h t der Sünde und des Satans. 207. Mit welchem andern Worte bezeichnet man das, was Jesus Christus zur Erlösung des Menschen getan hat? — Mit dem Worte: Versöhnung. 208. Wie verhalten sich Erlösung und Versöhnung zu einander? — Die Erlösung von der Schuld und Macht der Sünde ist die Folge unserer Versöhnung mit Gott.

[Erlösung und Versöhnung sind wesentlich eins. Wir dürfen uns das Werk des Heilands nicht vorstellen als in zwei Teile zerfallend. Aber doch haben wir in unserer Betrachtung eines von dem andern zu unterscheiden. Sofern wir daran denken, daß, wie Luther im Katechismus es darstellt — wir von Sünde, Tod und Teufel als feindlichen Mächten gefangen waren und daß Christus uns nun losgekauft hat »nicht mit Gold oder Silber, sondern mit seinem teuern Blute,« so sprechen wir von Christo als unserem E r l ö s e r . Denken wir aber daran, daß wir von Gott geschieden waren durch unsere Sündenschuld und daß uns Christus wieder mit Gott vereinigt hat durch Tilgung unserer Schuld, so reden wir von ihm als dem V e r s ö h n e r . ]

209. Kann der Mensch die Versöhnung oder Erlösung, so durch Jesum Christum geschehen ist, sich durch seine eigene K r a f t aneignen? — Nein. Wir bedürfen dazu des Heiligen Geistes. 1. Kor. 12, 3 ; Tit. 3, 5. 6. Sechstes Hauptstück Von dem Heiligen Geiste 2x0. Was ist dein Bekenntnis von dem Heiligen Geiste? — Daß Er ist gleich dem Vater und Sohn, ewiger und wahrhaftiger Gott.

[Man lese, was unter Frage 34 und 35 gesagt ist. Der Heilige Geist ist nicht eine bloße Gabe Gottes, sondern E r s e l b s t teilt die Gabe mit (I. Kor. 12, 4. I i ) , oder menschlich zu reden, ist eine Persönlichkeit in der Gottheit, weshalb die Schrift von ihm sagt, er r e d e (Matth. 10, 20), l e h r e (Joh. 16, 1 3 ; 1. Kor. 2, 13), z e u g e (Rom. 8, 16), e r f o r s c h e a l l e D i n g e (1. Kor. 2, 10), könne b e t r ü b t (Eph. 4, 30) und b e l o g e n (Apg. 5 , 3 ) werden. Besonders bedeutend ist, was der Herr über die Lästerung des Heiligen Geistes sagt (Matth. 12, 32).]

2 1 1 . Wie wird der Heilige Geist im Neuen Testamente vom Vater und Sohne unterschieden? — Als ausgehend vom Vater und Sohne. Joh. 14, 16. 26; 15, 26. [Als unterschieden vom Vater und vom Sohne, konnte der Heilige Geist vor der Erscheinung Christi noch nicht klar erkannt werden; doch wird auch im A. T. bezeugt, daß die Menschen sich nicht mehr v o n I h m strafen lassen wollten (1. Mos. 6, 3), und der Psalmist betet: »Verwirf mich nicht vor Deinem Angesichte und nimm D e i n e n H e i l i g e n G e i s t nicht von mir«. Wie bei Frage 52 bemerkt wurde, müssen bei jedem g ö t t l i c h e n Werke Vater, Sohn und Heiliger Geist in ihrem Einen unteilbaren göttlichen Wesen als teilnehmend gedacht werden; darum wird auch der Geist Gottes als mitwirksam bei der Schöpfung dargestellt (I. Mos. 1, 2). Der Wirksamkeit des Heiligen Geistes wird besonders zugeschrieben, schon im A., sowie im N. T., die Erleuchtung derer, die im Namen Gottes redeten: »Es ist noch nie keine Weissagung aus menschlichem Willen hervorgebracht, sondern die heiligen Menschen Gottes haben geredet, getrieben von dem Heiligen Geiste« (2. Petr. 1 , 2 1 ) . ]

212. Warum wird der Heilige Geist auch der Geist Christi genannt? — Weil der Heilige Geist den Menschen in seiner ganzen Fülle nicht mitgeteilt werden konnte, ehe das Erlösungswerk vollendet war, und weil E r von Christo zeugen und Ihn verklären sollte. Joh. 7, 39; 16, 14. [Wie der Sohn der Welt den Vater geofienbart hat, so offenbart der Heilige Geist den Sohn denen, die ihm nicht widerstehen. Wie wir nur durch den Sohn zum Vater kommen können, so können wir auch nur durch den Heiligen Geist zum Sohne kommen und in ihm unsern Herrn und Heiland erkennen. Denn obwohl Christus alles für uns getan hat, können wir uns die Erlösung nicht aus eigener K r a f t aneignen.]

213. Von wem wurde die volle und allgemeine Mitteilung des Heiligen Geistes verheißen? — Von den Propheten im Alten Bunde und von Christo selbst. Joel 3, I ; Hesek. 36, 27; Luk. 24, 49. [Hieher gehören auch die Sprüche zu Frage 2 1 1 . ]

632

Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

214—222

214. Wann wurde diese Verheißung erfüllet? — Am Pfingstfest oder am fünfzigsten Tage nach der Auferstehung Christi. [Man lese und erkläre Apg.

2,1—40.]

215. Wird der Heilige Geist noch jetzt in seiner ganzen Fülle ausgegossen? — J a gewißlich, doch ohne jene außerordentlichen Zeichen und Wundergaben, welche nötig waren zur Beglaubigung der Apostel und zur Gründung der christlichen Kirche. Joh. 14, 16.

216. Wodurch kannst du die Gabe des Heiligen Geistes empfangen? — Durch das Gebet und den rechten Gebrauch der Gnadenmittel. Luk. II, 13. 217. Wirkt der Heilige Geist an den Menschen, auch wenn sie den Vater nicht um denselben bitten? — J a ; Er überzeugt sie von der Sünde und erwecket in ihnen eine Furcht vor dem Gericht Gottes. Joh. 16, 8; Hebr. 3, 7. 8. 218. Was wirkt der Heilige Geist in denen, die Ihm nicht widerstehen? — Er wirket wahre Buße und lebendigen Glauben, gibt den Gläubigen das Zeugnis ihrer Kindschaft > bei Gott, leitet sie in alle Wahrheit, steht ihnen bei im Gebete, tröstet sie in aller Not, erfüllt das Herz mit dem Frieden, der höher ist als alle Vernunft, und mit unaussprechlicher Freude, reiniget von aller Befleckung des Fleisches und Geistes, und versiegelt auf den Tag der Erlösung. [Alle diese Gnadenwirkungen des Heiligen Geistes werden im achten Hauptstück »Von dem Heilsweg« näher erklärt und mit Schriftstellen belegt.]

219. Was wirket der Heilige Geist noch ferner? — Er beruft von Zeit zu Zeit gewisse Männer, das Wort Gottes zu predigen, und macht die Predigt wirksam zur Bekehrung der Sünder und zur Erbauung der Gläubigen. Apg. 20, 28; 1. Thess. 1, 5220. Wo wirket der Heilige Geist vornehmlich? — In der christlichen Kirche. Siebentes

Hauptstück

V o n der Kirche und ihren Heilsgiitern

221. Was verstehst du unter der christlichen Kirche? — Die Gemeinschaft der Gläubigen unter Christo, ihrem Haupte. [Das Wort K i r c h e kommt von dem griechischen Wort kyriakon und bedeutet eigentlich des Herrn Haus, d. h. einen dem Herrn geweihten Ort, wo die Gläubigen ihren gemeinschaftlichen Gottesdienst halten; aber das im N. T. gebrauchte Wort für das, was wir Kirche nennen, ist ecclesia, Gemeinde, und bezeichnet entweder die G e s a m t h e i t der Gläubigen, wie in Matth. 16, 18 oder eine e i n z e l n e Christengemeinde, wie in Matth. 18, 17. Die ursprüngliche Bedeutung von ecclesia ist eine z u s a m m e n b e r u f e n e Volksversammlung Apg. 19, 39 und demgemäß ist die Kirche oder Gemeinde Gottes eine Versammlung von Menschen, die h e r a u s g e r u f e n sind aus der Welt, d. h. das von Gott erwählte und Gott angehörende Volk, das Bundesvolk oder Volk des Eigentums. In diesem Sinne ist, wie Luther sagt, »keine Zeit gewesen, in welcher es nicht eine Kirche Gottes gegeben«. Der Grund dazu wurde gleich nach dem Fall durch die erste Verheißung vom Weibessamen gelegt. Seth, der an Abels Stelle trat, war der Stammvater des im Glauben verharrenden Geschlechtes »der Kinder Gottes«. Nach der Sündflut wurde Sem zum Stammvater des Volkes Gottes bestimmt, und als der Götzendienst auch in seine Nachkommenschaft drang, erhielt der von Sem abstammende Abraham den göttlichen Ruf: »Gehe aus von deinem Vaterland und von deiner Freundschaft und aus deines Vaters Hause in ein Land, das ich dir zeigen will«, mit der Verheißung, daß »in seinem Samen (d. h. in Christus, Gal. 3, 16) alle Geschlechter der Erde gesegnet werden sollen«. Abraham war gehorsam und glaubte dem Herrn, und der Herr erschien ihm wieder und sprach: »Ich bin der allmächtige Gott, wandle vor mir und sei fromm . . . und Ich will aufrichten m e i n e n B u n d zwischen Mir und dir und deinem Samen nach dir zum ewigen Bunde. So halte nun meinen Bund, du und dein Same nach dir.« Als B u n d e s z e i c h e n setzte der Herr die Beschneidung ein, und das aus den Nachkommen Isaaks — des Sohnes der Verheißung — entstandene Volk wurde das Bundesvolk Gottes und durch Moses zur alttestamentlichen Kirche organisiert, — das Vorbild oder Schatten der himmlischen Güter des Neuen Bundes (Jer. 3 1 , 3 1 und Hebr. 8,5).]

222. Warum mußte die christliche Kirche an die Stelle der jüdischen Kirche treten? — Weil die jüdische Kirche den verheißenen Messias, als Er kam, verwarf, und Gott von Anbeginn beschlossen hatte, sich seine wahre Gemeinde aus allen Völkern zu sammeln.

222—233

Von dem Heiligen Geiste. — Von der Kirche und ihren Heilsgfltem

633

[Sobald der verheißene Christus gekommen und alles, was von ihm geschrieben war, erfüllt hatte, sollten allen Völkern die Segnungen des Gnadenbundes angeboten werden, weshalb auch die Beschneidung, als das Zeichen des Glaubens an den noch zukünftigen Messias, aufhören mußte und an ihre Stelle der Befehl trat: »Gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker, indem ihr sie taufet auf den Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes, und sie lehret zu halten alles, was ich euch geboten habe.« Die jüdische Kirche hörte nur um des Unglaubens willen auf, die Kirche Gottes zu sein, wie uns Paulus (Rom. 1 1 , 1 6 — 2 6 ) lehrt, indem er sagt, Israel, d . h . die jüdische Kirche, mit Ausnahme derer, welche durch den Unglauben abgebrochen waren, sei der Ölbaum gewesen, in welchen die bekehrten Heiden als Zweige eingepfropft und so der Wurzel und des Saftes teilhaftig geworden seien.]

223. Wodurch legte Christus den Grund zu seiner Gemeinde? — Durch die Berufung der Apostel und die Vollmacht, die er ihnen verlieh, sowie durch die Einsetzung der Sakramente und eines Predigtamts, dem er seine schützende und segnende Gegenwart bis zum Ende der Welt verhieß. 224. Wann ist die Kirche Christi ins Leben getreten? — Am ersten Pfingstfest durch die Ausgießung des Heiligen Geistes auf die Jünger Jesu in Jerusalem. 225. Kann sie je untergehen? — Nein; sie ist unzerstörbar.

[Als Petrus die an die Zwölfe gerichtete Frage des Herrn: »Wer saget denn ihr, daß ich sei?« im Namen seiner Mitapostel beantwortete mit dem Bekenntnis: »Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn«, und damit Jesum Christum bekannte, als den einigen von Gott gelegten Grund und Eckstein des Heils (1. Kor. 3, 1 1 ; Apg. 4, 1 1 . 1 2 ; 1 . Petr. 2, 4; Eph. 2, 20), da sprach der Herr zu Petrus, als dem Repräsentant seiner Mitapostel, in deren Namen er das Bekenntnis abgelegt hatte: »Und ich sage dir auch, du bist Petrus (d. h. du hast deinen Namen mit Recht, weil du mich den rechten Felsen bekennest), und auf diesen Felsen (d. h. auf diesen von dir bekannten Felsen, oder auf solch ein Bekenntnis, und auf den Grund der Mich als Eckstein bekennenden Apostel) will ich bauen meine Gemeine, und d i e P f o r t e n d e r H ö l l e s o l l e n sie n i c h t ü b e r w ä l t i g e n . « Wenn wir unter dem Felsen nicht Christum selbst, sondern den ihn bekennenden Apostel verstehen, so ist es nicht allein Simon Petrus, sondern auch seine Mitapostel, da ja der Herr bei einer andern Gelegenheit auch ihnen ebendieselbe Vollmacht zu binden und zu lösen gab, wie dem Simon Petrus, so wie auch Paulus von den Gläubigen spricht, »als erbauet auf den G r u n d d e r A p o s t e l u n d P r o p h e t e n , wovon Jesus Christus der Eckstein ist.« Ebenso selbstverständlich ist, daß wir die dem Petrus gegebene Verheißung nicht auf seine Person beziehen dürfen, a b g e s e h e n v o n s e i n e m G l a u b e n , wie das scharfe Wort beweist, das der Herr sogleich darnach zu Petrus spricht. — Es ist sehr wünschenswert, daß der Lehrer dem reiferen Schüler den wichtigen Spruch, auf den sich die Katholiken berufen, so deutlich als möglich zu erklären suche.]

226. Was soll die Kirche Christi sein? — E i n i g , 1 weil Christus nur Eine Kirche durch seine Apostel gestiftet hat und als ihr Haupt regiert; h e i l i g , 1 weil Gott Heiligkeit fordert von den Seinen; a l l g e m e i n , 3 weil alle Völker und Zungen auf dem ganzen Erdkreis in sie aufgenommen werden sollen. 1 I. Joh. 10, 16; Rom. 12, 5; Eph. 4, 4. 5; 1 I. Petr. 1, 15; 2, 9; 3 Matth. 24, 14. 227. Sind diese Eigenschaften der Kirche auf Erden bereits verwirklicht? — Nein; die Kirche hat ihre Bestimmung und dereinstige Vollendung noch nicht erreicht. Eph. 4, 13. 228. Wie nennt man die Kirche in ihrer noch unvollkommenen Entwicklung? — Die streitende Kirche. 229. Was verstehst du unter der triumphierenden Kirche? — Die Gemeinde der Erlösten im Himmel, sowie auch die dereinstige Vollendung der Kirche auf Erden durch die herrliche Wiederkunft Christi. Off. 7, 9. 10; 21, 2. 3. 230. Wie ist die Kirche auf Erden ferner zu betrachten? — Als eine sichtbare und unsichtbare. 231. Was verstehst du unter der sichtbaren Kirche? — Die äußere Gemeinschaft derer, welche auf den dreieinigen Gott getauft sind, und zu gemeinschaftlicher Gottesverehrung sich miteinander vereinigt haben. 232. Wurden der Kirche, die Christus durch die Apostel auf Erden gründete, ihre Ordnung und Gebräuche so genau vorgeschrieben, als der alttestamentlichen Kirche? — Nein; der Herr hat dies den Gläubigern eines jeden Volkes und Zeitalters überlassen, so jedoch, daß nichts dem, was die Apostel gebunden und gelöset haben, widersprechen darf. 233. Was ist der Beruf der Kirche auf Erden? — Die Ungläubigen zu Christo zu

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Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

233—247

führen, die Gläubigen für den Himmel zu erziehen und von sich hinaus zu tun, die d a Böses tun. 234. Was ist die Pflicht aller derer, die an Christus gläubig geworden sind? — Ihn zu bekennen durch Vereinigung mit einem Zweige seiner sichtbaren Kirche. Apg. 2, 47. 235. Ist es genug, daß man zur äußeren Gemeinschaft der Kirche gehöre? — Nein; wir müssen lebendige Glieder am Leibe Christi sein, um selig zu werden. Matth. 7, 2 1 ; 2. Tim. 3, 5. 236. Was geschieht zuletzt mit den toten Gliedern der Kirche? — Sie werden abgehauen und ins Feuer geworfen. Matth. 7, 1 9 ; J o h . 15, 6. 237. W a s verstehst du unter der unsichtbaren Kirche? — Die wahrhaft Wiedergeborenen in den verschiedenen Zweigen der sichtbaren Kirche auf Erden. [Die wahren Kinder Gottes sind eins in Christo, als ihrem gemeinsamen Haupte trotz aller Verschiedenheit in der Auffassung gewisser Lehrpunkte, in gottesdienstlichen Gebräuchen und in der kirchlichen Verfassung, und betätigen auch ihre Einheit durch brüderliche Liebe und gegenseitige Fürbitte; diese machen nebst den vollendeten Gerechten die sogenannte unsichtbare Kirche aus, welcher die heilige Schrift die herrlichen Ehrennamen beilegt: Der Leib Christi, die Herde Christi, die Braut Christi, ein Tempel und Behausung Gottes, das Haus Gottes usw. »Die unsichtbare Kirche«, sagt Dr. Schaff in seinem Katechismus, »ist eigentlich d a s R e i c h G o t t e s , das inwendig in uns ist (Rom. 14, 7), und wohnt in den verschiedenen Abteilungen (Confessionen oder Denominationen) der sichtbaren Kirche, wie die Seele im Leibe oder wie der Kern in der Schale. Sie ist aber doch auch sichtbar in ihren Ordnungen und in ihren Gliedern, welche z u g l e i c h d e r ä u ß e r e n K i r c h e a n g e h ö r e n , ihren Glauben b e k e n n e n und d u r c h g u t e W e r k e betätigen. Insofern ist der Ausdruck nicht passend. E r wurde aber gewählt mit Rücksicht darauf, daß das Haupt der Kirche unsichtbar ist und daß wir die wahren Christen von den Falschen nicht genau unterscheiden können.«]

238. Welches sind die von der Kirche verwalteten Heilsgüter? — Die Predigt des Wortes Gottes und die Sakramente. 239. Wer hat das Predigtamt eingesetzt? — Jesus Christus, als er die Apostel aussandte mit dem Befehl: »Prediget das Evangelium aller Kreatur«. 240. Wer waren die Apostel? — Die ersten Prediger des Evangeliums, welche den Herrn J e s u m gesehen hatten, 1 von ihm selbst persönlich berufen und beauftragt wurden, seine Kirche zu g r ü n d e n 1 und die Bedingungen des Heils niederzulegen 3. 1 I. Kor. 9, 1 ; 2 Eph. 2, 20; 3 Matth. 18, 1 8 ; J o h . 20, 21—23. 241. Ging diese ihnen verliehene Vollmacht auch auf diejenigen über, welche nach ihrem Tode zum Predigtamte berufen wurden? — Nein; es liegt in der Natur der Sache, daß die den Aposteln verliehene Vollmacht bloß auf sie selbst beschränkt war. 242. Woraus wissen wir aber, daß dasselbe Evangelium, welches Christus seinen Aposteln zuerst aufgetragen hat zu verkündigen, auch bis ans Ende der Welt gepredigt wird? — Daraus, daß Christus seinen Aposteln verheißen hat: »Siehe, Ich bin bei euch alle Tage, bis an der Welt Ende« (Matth. 28, 20). 243. Woran kann man die wahren Nachfolger der Apostel im Predigtamte erkennen? — Daran, daß sie an der im N. T. niedergelegten Lehre der Apostel festhalten, gründlich zu Gott bekehrt sind und einen göttlichen Ruf zum Predigtamte erhalten haben. 244. Was ist der göttliche Ruf zum Predigtamte? — E s ist ein A k t des Heiligen Geistes, der einen Wiedergeborenen innerlich antreibt, ins Predigtamt des Evangeliums einzutreten zur Ehre Gottes und zum Heil der Menschen. Hebr. 5, 4; 2. Kor. 3, 5. 6. 245. Wodurch soll der innere Eindruck von einer solchen Pflicht bestätigt werden? — Durch die Stimme der Gemeinde. Apg. 1 3 , 2. 3. 246. Wie hast du dich gegen die Prediger des Evangeliums zu verhalten? — Ich soll sie als Botschafter an Christi Statt mit gebührender Achtung und Liebe aufnehmen. I. Thess. 5, 12. 1 3 ; I . T i m . 5, 1 7 ; Hebr. 13, 17. 247. Was für Verordnungen hat Christus seinen Aposteln und ihren Nachfolgern im Predigtamte gegeben neben dem Auftrag, das Evangelium zu predigen? — Zu taufen im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes; und den Tod des Herrn zu verkündigen im heiligen Abendmahle (Matth. 28, 1 9 ; I. Kor. 1 1 , 23—26).

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Von der Kirche und ihren Heilsgtttern

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248. Wie werden diese Verordnungen genannt? — Sakramente. 249. Was ist ein Sakrament? — Ein von Christo selbst eingesetzes sichtbares Zeichen und Pfand des Gnadenbundes Gottes mit den Menschen. 250. Welche Verordnung im Alten Bunde entspricht der von Christo verordneten Taufe? — Die Beschneidung. 1. Mos. 17, 7. 10. 251. Was war die Bedeutung der Beschneidung? — Die Beschneidung war das Sinnbild der Herzensreinigung, welche Gott von seinem Volke forderte. 5. Mos. 30, 6. (Vgl. Rom. 2. 28, 29.) 252. Wozu diente die Beschneidung? — Der Israelite wurde dadurch dem Volke Gottes einverleibt, zur Haltung des Gesetzes verpflichtet und der Bundessegnungen teilhaftig. 253. Wann hat Christus die heilige Taufe eingesetzt? — Nach der Auferstehung und kurz vor der Himmelfahrt. 254. Durch welche Worte setzte Er die Taufe ein? — Durch die Worte: »Gehet hin und lehret alle Völker, und taufet sie (wörtlich: machet alle Völker zu Jüngern, indem ihr sie taufet) im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes« (Matth. 28, 19). 255. Was ist das sichtbare Zeichen in der Taufe? — Wasser, das im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes angewandt wird.

[Ob die Anwendung des Wassers am Leibe durch Besprengung, Begießung oder Untertauchung geschieht, ist nicht wesentlich. Daß das griechische Wort für »taufen« nicht ausschließlich untertauchen bedeutet, sehen wir aus Mark. 7 , 4 : »Wenn sie (die Juden) vom Markte kommen, essen sie nicht, sie waschen sich denn (griechisch: sie taufen sich denn).« Ebenso lesen wir Luk. 1 1 , 38: »Der Pharisäer wunderte sich, daß Jesus sich vor dem Essen nicht gewaschen habe (griech.: sich getauft habe).« Ist es glaublich, daß es der Gebrauch der Juden war, sich jedesmal vor dem Essen unterzutauchen, daß sie ebenfalls ihre Hausgeräte und sogar ihre Tische oder (was das griechische Wort eigentlich bedeutet) ihre Bänke, auf welchen sie halbsitzend liegen konnten, unters Wasser tauchten? Unbezweifelt ist, daß die Taufe Johannis sowohl als die christliche Taufe ein Sinnbild der Reinigung war. Wenn Jesaias (52, 1 5 ) und Hesekiel (36, 25) die Reinigung, welche der Messias vornehmen werde, verkündigen, so sprechen sie sinnbildlich von einem Besprengen und Begießen mit Wasser, nicht von einem Untertauchen; ebenso ist uns die Taufe des heiligen Geistes, von welcher die Taufe mit Wasser ein Sinnbild ist, dargestellt nicht als eine Untertauchung des Täuflings unter den Heiligen Geist, sondern als eine Ausgießung des Heiligen Geistes auf den Täufling (Apg. 2, 1 6 — 1 8 . 3 3 ; 10,44—46; 1 1 , 15. 16; Tit. 3 , 6 ) . ]

256. Was bedeutet dieses sichtbare Zeichen? — Die Taufe mit Wasser ist das Sinnbild der Geburt aus dem Geiste, ohne welche niemand das Reich Gottes sehen kann. 257. Wozu dienet die Taufe? — Wer die christliche Taufe empfängt, wird dadurch der Kirche Christi einverleibt, verpflichtet zu halten alles, was Christus geboten hat, und berechtigt zum Genuß der von der Kirche verwalteten Heilsgüter. 258. Welche Verpflichtungen werden dir in der christlichen Taufe auferlegt? — Meine Taufe verpflichtet mich zu entsagen dem Teufel und allen seinen Werken, dem eiteln Pomp und Ehre der Welt nebst allem habsüchtigen Streben nach ihren vergänglichen Gütern, sowie allen fleischlichen Lüsten; mich von Herzen zu bekennen zu allem, was in dem apostolischen Glaubensbekenntnis enthalten ist, und Gottes Gebote zu halten mein Leben lang. 259. Gibt uns aber auch die heilige Schrift Autorität, kleine Kinder zu taufen? — Allerdings. Denn der Befehl Christi, alle Völker zu Seinen Jüngern zu machen durch die Taufe, schließt jung und alt in sich; und daraus, daß Christus ausdrücklich erklärt hat, »auch kleine Kinder sollen zu Ihm kommen, denn ihrer sei das Reich Gottes«, dürfen wir schließen, daß gleich wie die Kinder im alten Bunde der Kirche Gottes durch die Beschneidung einverleibt wurden, also auch die Kinder im Neuen Bunde der Kirche Christi einverleibt werden sollen durch die Taufe. [Der Einwurf, daß ein unmündiges Kind nicht getauft werden solle, weil es noch nicht fähig sei, die Verpflichtungen des Taufbundes zu verstehen und zu erfüllen, ist von keiner Bedeutung; denn die Kinder, die am achten Tage beschnitten wurden, waren ebensowenig fähig, die Verpflichtungen des Bundes, dem

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Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

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sie angehörten, zu verstehen und zu erfüllen. — W ä r e die T a u f e der Kinder gegen den Willen des Herrn, so hätten wir von ihm ein ausdrückliches V e r b o t , da die Kinder im A . B . der Kirche Gottes durch die Beschneidung einverleibt werden mußten. Allerdings waren die meisten Getauften in der apostolischen Kirche Erwachsene, weil zuerst eine Mutterkirche gegründet werden mußte und die Kindertaufe ein christliches Familienleben und christliche Erziehung voraussetzt. Doch läßt das, was wir von der T a u f e g a n z e r F a m i l i e n durch die Apostel lesen ( A p g . 1 6 , 1 5 . 3 3 ; I. K o r . i , 16), schließen, daß sie auch kleine Kinder getauft haben.]

260. Was ist man getauften Kindern schuldig? — Sie sollen von ihren Eltern oder Vormündern und von dem Prediger der Gemeinde in der christlichen Religion unterrichtet und zur vollen Gliederschaft in der Kirche herangebildet werden. 5. Mos. 6, 6. 7; Eph. 6, 4. 261. Kann die Taufe an und für sich selbst irgend jemand selig machen? — Keineswegs; niemand kann selig werden, er werde denn aus dem Geiste geboren (Joh. 3, 3). 262. Welche Verordnung im Alten Bunde entspricht dem Mahle, welches der Herr am Abend vor seinem Opfertode eingesetzt hat? — Das Passahmahl. I. Kor. 5, 7. 263. Was war die Bedeutung des Passahmahles? — Es war für den Israeliten die Erinnerung an die Erlösung aus Ägypten und das Zeichen und Pfand seines persönlichen und fortbestehenden Anteils an den Segnungen des Alten Bundes (Man lese 2. Mos. 12, 1—27). 264. Mit welchen Worten hat der Herr das heilige Abendmahl eingesetzt? — Unser Herr Jesus in der Nacht, da Er verraten ward, nahm das Brot, dankete, brach's und gab es seinen Jüngern und sprach: Nehmet, esset, das ist Mein Leib, der für euch gebrochen wird; solches tut zu Meinem Gedächtnis. Desselbigen gleichen nahm Er auch den Kelch und sprach: Trinket alle daraus; dieser Kelch ist das neue Testament in Meinem Blute, welches vergossen wird für viele zur Vergebung der Sünden; solches tut, so oft ihr's trinket, zu Meinem Gedächtnis. (Nach I. Kor. I i , 23—25, mit einem Zusatz aus Matth. 26, 27. 28.) 265. Welches ist das sichtbare Zeichen, unter welchem uns die Segnungen des Gnadenbundes im heiligen Abendmahle dargereicht werden? — Brot und Wein. 266. In welchem Sinne empfängt der Kommunikant im Genüsse des gesegneten Brotes und des gesegneten Kelches den Leib und das Blut Jesu Christi? — Nicht in einem fleischlichen Sinne, sondern nach einer himmlischen und geistlichen Weise, und das Mittel, wodurch der Leib Christi im Abendmahl empfangen und genossen wird, ist der Glaube. Joh. 6, 47. 54. 63. 267. Was ist demnach die Bedeutung des heiligen Abendmahles? — Es ist für den Gläubigen nicht nur ein Gedächtnismahl des versöhnenden Leidens und Sterbens Jesu Christi, sondern ein Zeichen und Pfand seines persönlichen und fortbestehenden Anteils an den Früchten des Versöhnungstodes Christi. Luk. 22, 19; I. Kor. 1 1 , 26; 10, 16; Joh. 6, 56. 268. Was ist das heilige Abendmahl noch außerdem? — Ein Mahl der Bruderliebe, welche die Gläubigen, als Glieder Eines Leibes unter Einem Haupte, gegeneinander hegen. 1. Kor. 10, 17. 269. Empfangen alle, welche die geweiheten Elemente des heiligen Abendmahles genießen, ein Pfand ihres persönlichen Anteils an dem Verdienste Christi? — Nein; viele essen und trinken sich selber das Gericht, weil sie unwürdig essen und trinken und nicht unterscheiden den Leib des Herrn. I. Kor. 1 1 , 27. 29. 270. Was wird von denen erfordert, die zu dem Abendmahl des Herrn kommen? — Daß sie sich selbst prüfen, ob sie im Frieden mit allen Menschen sind, alle ihre Sünden wahrhaft bereuen mit dem festen Entschluß, ein neues Leben zu führen, ihr ganzes Vertrauen auf Christum setzen und nach seiner Gnade hungern und dürsten. I. Kor. I i , 28; 2. Kor. 13, 5; Matth. 5, 6. 24. 271. Was haben wir zu tun, wenn wir nach gehöriger Selbstprüfung finden, daß es uns

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Von der Kirche und ihren HeilsgUtern. — Von dem Heilswege

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an diesem oder jenem fehlt, was Gott von uns fordert? — Wir Sollen die Gnade, welche wir bedürfen, ohne Aufschub und ernstlich suchen, und zwar im Gebrauch der von Gott verordneten Mittel. 272. Wer soll zum Tische des Herrn kommen? — Alle, welche die Taufe empfangen haben, an Christum von Herzen glauben und Glieder einer christlichen Gemeinde sind. 273. Tun Bekenner des Christentums nicht sehr unrecht, wenn sie es vernachlässigen, den Tod des Herrn im heiligen Abendmahl zu verkündigen? — Gewißlich; denn sie sind der größten Undankbarkeit gegen Gott schuldig, welcher ihnen ein solches Vorrecht darbietet: sie übertreten einen ausdrücklichen Befehl Christi, welcher sagt: »Tut das zu meinem Gedächtnis«, und unterlassen es, ihre Gemeinschaft mit dem Leibe Christi, als Glieder, zu bezeugen. Achtes

Hauptstück

Von dem Heilswege 274. Ist Christus f ü r alle Menschen zur Versöhnung gestorben? — J a : von Gottes Gnaden schmeckte er den Tod f ü r alle Menschen (Hebr. 2, 9). I. Tim. 2, 6; J o h . 3, 16. 275. Werden auch diejenigen selig, welche in ihrer Kindheit sterben, ehe sie an J e s u m Christum glauben können? — J a gewißlich; denn unser Heiland erklärt von den kleinen Kindern: Solcher ist das Himmelreich (Matth. 19, 14). 276. Was verstehst du unter der Erwählung zur Seligkeit, welche die heilige Schrift lehrt? — Den ewigen Ratschluß Gottes, demzufolge Er keinen Menschen zum Zorne gesetzt hat, sondern die Seligkeit zu besitzen, durch unsern Herrn J e s u m Christum. 1. Thess. 5, 9; I. Tim. 2, 4; Eph. I, 4. 277. Werden denn alle Menschen selig? — Nein; leider nicht. Matth. 7, 23. 278. W a r u m werden denn nicht alle Menschen selig? — Weil so viele den ihnen von Gott bezeichneten Heilsweg nicht gehen wollen. Matth. 7, 13. 14; Joh. 5, 40; 14, 6. 279. Womit beginnt der Heilsweg? — Mit dem Gnadenruf Gottes an den Sünder. (Siehe das Gleichnis vom königlichen Hochzeitsmahl Matth. 22, I — 1 4 ; Luk. 14, 16—24.) Matth. I I , 28. . 280. Was fordert der Gnadenruf Gottes von dem Sünder? — Buße gegen Gott und Glauben an den Herrn Jesum Christum. Apg. 20, 21. 281. Was bedeutet das Wort eigentlich, welches in der deutschen Bibel mit B u ß e übersetzt ist? — Sinnesänderung. 282. Worin besteht diese Sinnesänderung? — Darin, daß man seine Sünden mit Scham und W e h m u t erkennet und bekennt, dieselben hasset und läßt, und sich von Herzen zu Gott kehrt. Jer. 3, 13; Ps. 51, 5; 2. Kor. 7, 9. 10; Jes. 55, 7; Sprüche 28, 13; Jer. 35, 15.

[Beispiele wahrer Buße: Der verlorene Sohn, Luk. 15, 1 8 — 2 1 ; der Zöllner im Tempel, 18, 1 3 ; Zachäus 19, I — 1 0 ; der bußfertige Schacher am Kreuz, 23, 40—43. Beispiele falscher Buße, oder der weltlichen Traurigkeit zum Tode, die bloß vor den F o l g e n der Sünde erschrickt und bei der man sich nicht zu Gottes Gnade kehrt: Kain, i.Mos. 4, 1 3 ; Pharao, 2. Mos. 10, 16. 17.; Saul, 1 . Sam. 15, 1 0 ; Ahab, i . K ö n . 2 1 , 25. 29; und Judas, Matth. 27, 3—5.]

283. Was heißt an Jesum Christum glauben? — An Jesum Christum glauben, heißt, Ihn aufzunehmen und unsere Hoffnung der Seligkeit auf Ihn allein zu setzen. J o h . I, 12; Phil. 3, 6. 284. Was schließt dieses in sich? — Eine Erkenntnis Christi r , heilsbegierige Aufnahme seines Wortes 2 und herzliches Vertrauen auf seine Gnade3. 1 Joh. 17, 3. 1 I. Thess. 2, 13. 3 Hebr. 11, I. 285. Können wir von uns selbst aus eigener K r a f t Buße t u n und an Christum glauben? — Nein; das Vermögen dazu wird uns von Gott gegeben. Eph. 2, 8; Apg. 5, 31286. Wie kannst du wissen, daß du den seligmachenden Glauben an J e s u m Christum besitzest? — »Wer da glaubet an den Sohn Gottes, der h a t solches Zeugnis bei ihm« (I. Joh. 5, 10).

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Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

287—304

287. Was ist das für ein Zeugnis? — »Derselbige Geist gibt Zeugnis unserm Geiste, daß wir Gottes Kinder sind« (Rom. 8, 16). Gal. 4, 6. 288. Was erhalten wir durch den Glauben? — Die Rechtfertigung. Rom. 3, 28; 1 0 , 4 . 289. Was verstehst du unter der Rechtfertigung? — Diejenige Tat Gottes, wodurch er mir aus freier Gnade alle meine Sünden um Christi willen vergibt. Rom. 4, 7. 8. 290. Was ist die Wirkung der Rechtfertigung im Gemüte? — Frieden mit Gott. Rom. 5, 1. 291. Wie soll sich der rechtfertigende Glaube kund geben? — In guten Werken. Gal. 2, 1 7 ; 5, 6; J a k . 2, 26. 292. Was wird zu gleicher Zeit mit der Rechtfertigung in uns gewirkt? — Die Wiedergeburt. 293. Was ist die Wiedergeburt? — Die große Veränderung, welche Gott in der Seele wirkt, wenn er sie in Christo Jesu erneuert nach dem Ebenbilde Gottes, wodurch wir Kinder Gottes werden. J a k . I, 18; 2. Kor. 5, 1 7 ; Eph. 4, 24. 294. Welcher andere Ausdruck wird gebraucht, um die große Veränderung zu bezeichnen, welche jeder Sünder erfahren muß, um in den Himmel zu kommen? — Die Bekehrung, welches Wort das bezeichnet, was der Mensch zu tun hat, während die Wiedergeburt das ist, was Gott allein tun kann. Apg. 3, 19. 295. Was ist die Heiligung? — Die Heiligung ist der Akt der göttlichen Gnade, durch welchen wir heilig gemacht werden. I. Thess. 5, 23*). 296. Kann und soll das Kind Gottes in diesem Leben von allen Sünden gereinigt werden? — J a ; Gottes Befehl ist: »Ihr sollt heilig sein, denn Ich bin heilig«; und seine Verheißung ist, daß »so wir unsere Sünden bekennen, Er uns reinigen will von aller Untugend« (1. Joh. I, 9). 1. Thess. 4, 3; I. Joh. I, 7. 297. Worin besteht die christliche Vollkommenheit? — Nicht in Erkenntnis, noch in den vollkommenen Kräften Leibes und der Seele, welche Adam besaß vor dem Fall, sondern darin, daß wir Gott lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von ganzem Gemüte und aus allen unsern Kräften, und unsern Nächsten als uns selbst (Mark. 12, 30. 31). 298. Worin besteht die Verherrlichung? — In der Vollendung des Werkes der Gnade bei. der Wiederkunft Christi, wann wir seine Herrlichkeit schauen und ewig genießen werden. Rom. 8, 30; Kol. 3, 4; I. Joh. 3, 2. 299. Kann man auch wieder aus dem herrlichen Gnadenstande der Kindschaft fallen? — J a ; denn auch der Apostel Paulus fand es nötig, sich vorzusehen, daß er nicht andern predige und selbst verwerflich werde (1. Kor. 9, 27). I. Kor. 10. 1 2 ; Hebr. 4, I. 300. Was ist aber unser Trost, so lange wir wachen und beten und den guten Kampf des Glaubens kämpfen? — Daß, der in uns angefangen hat das gute Werk, der wird es auch vollführen bis an den Tag Jesu Christi (Phil. I, 6). Joh. 10, 27. 301. Was ist unumgänglich notwendig, um den Heilsweg zu betreten, sowohl als um auf demselben zu beharren bis ans Ende? — Das Gebet. 302. Was heißt b e t e n ? — Das Herz zu Gott zu erheben und mit Ihm zu reden. Ps. 19, 15. 303. Können wir aus eigener K r a f t unser Herz zu Gott erheben und mit Ihm reden? — Nein; wir bedürfen dazu des Heiligen Geistes, den der himmlische Vater geben will allen, die Ihn darum bitten. 304. Warum haben wir im Namen Christi zu beten? — Weil wir als Sünder kein Recht haben, vor Gott zu treten, und unser Gebet, in e i g e n e m N a m e n dargebracht, wertlos wäre. *) Die Antwort auf Frage 295 lautet in der in Bremen 1869 gedruckten Ausgabe: „Das fortwährende Wachstum in der Gnade" usw. (dann wörtlich wie die Antwort auf Frage 137 des kleinen methodistischen Katechismus für Deutschland — s. u. S. 652 —, einschließlich der Bibelstellen).

305—325

Von dem Heilswege

639

305. Was schließt das Gebet in sich? — Bitte, Fürbitte, Lob und Danksagung. 306. Wo kann und soll man beten? — Überall; nicht allein im Hause Gottes, sondern auch in unsern Familien und im Verborgenen. 307. W a n n soll man beten? — Wir sollen allezeit bereit sein zum Gebet, und Gott im förmlichen Gebet anrufen jeden Morgen und Abend, und bei jeder Mahlzeit. I. Thess. 5, 17; Dan. 6, 10; Ps. 92, 2. 3; 1. Tim. 4, 5. 308. W i e sollen wir beten? — Andächtig als in der Gegenwart Gottes, bußfertig, demütig sowohl im Herzen als in Gebärden, fest vertrauend, daß wir in allem erhöret werden, was wir in Christi Namen bitten, ernstlich anhaltend, bis wir Antwort erlangen, aber zugleich völlig ergeben in den Willen Gottes, nie vergessend Ihm Dank zu sagen für alles, was Er an uns getan hat, und Ihn zu loben und preisen um all derHerrlichkeit willen, die wir an Ihm erkennen. 309. Wo finden wir die beste Anweisung, recht zu beten? — In dem Mustergebet, welches unser Heiland selbst seine Jünger gelehrt hat. 310. Wie lautet darinnen die A n r e d e ? — Unser Vater, der du bist im Himmel. 311. Warum nennst du Gott V a t e r ? — Weil Er uns zu seinem Ebenbild erschaffen hat und Er in Christo Jesu unser versöhnter Vater sein will. 312. Warum betest du U n s e r Vater und nicht Mein Vater? — Weil ich nicht bloß für mich, sondern für alle Kinder Gottes beten soll; und Gott will, daß allen Menschen geholfen werde. 313. Warum setzest du hinzu: D e r D u b i s t im Himmel? — Damit ich bei aller kindlichen Zuversicht der Ehrfurcht nicht vergessen soll, welche ich der himmlischen Majestät Gottes schuldig bin. 314. Wie heißt die e r s t e Bitte? — Geheiliget werde Dein Name. 315. Wie verstehst du dieses? — Gottes Name ist zwar an ihm selbst heilig; aber hier beten wir, daß Er auch bei uns und allen Menschen möge heilig gehalten werden. [Hier verweise der Lehrer auf das, was über das dritte Gebot gesagt ist.]

316. Wie heißt die z w e i t e Bitte? — Dein Reich komme. 317. Von welchem Reich ist hier die Rede? — Von Gottes Gnadenreich auf Erden. 318. Warum sollen wir noch immer um das Kommen des Reiches Gottes bitten, da es doch schon in Christo gekommen ist? — Weil es noch so viele Millionen Menschen gibt, zu denen die Predigt vom Reiche Gottes noch nicht gekommen ist, und weil auch zu denen, die Kinder des Reichs geworden sind, dasselbe in immer größerer Offenbarung seiner Kraft kommen soll. 319. Warum liegt so viel an dem Kommen des Reiches Gottes? — Weil, wo Gottes Gnadenreich noch nicht aufgerichtet ist, der Teufel und die Sünde regieren. 320. Wie heißt die d r i t t e Bitte? — Dein Wille geschehe auf Erden, wie im Himmel. 321. Geschieht denn Gottes Wille nur dann, wenn wir darum beten? — Nein; Gottes Wille geschieht wohl, ohne unser Gebet; aber wir bitten, daß wir und alle Menschen dem eigenen Willen und dem Willen des Teufels absagen mögen und dem allein guten Willen Gottes so freudigen Gehorsam leisten, als die heiligen Engel und die Seligen im Himmel. [Man mache darauf aufmerksam, daß alles, was der Heiligung des Namens Gottes und dem Kommen seines Reiches im Wege steht, eben durch die dritte Bitte gleichsam weggeräumt werden soll.]

322. Wie heißt die v i e r t e Bitte? — Unser täglich Brot gib uns heute. 323. Was ist unter t ä g l i c h B r o t zu verstehen? — Alles, was zu unseres Leibes Nahrung und Notdurft gehört. 324. Warum sollen wir denn um das tägliche Brot b i t t e n , da wir es doch durch unsere Arbeit erwerben sollen? — Weil die zur Arbeit nötige Gesundheit, Kraft und Segen von Gott kommt. 325. Warum nennen wir es aber unser Brot? — Weil wir nicht anderer Leute Brot haben wollen, sondern was wir mit Gott und einem guten Gewissen erwerben.

640

Größerer Katechismus der Bischöflichen Methodistenkirche

326-339

326. Warum sagen wir h e u t e ? — Weil wir Gott um das, was wir bedürfen Tag für Tag bitten sollen. ' 327. Warum sagen wir »gib uns«, und nicht »gib mir«? — Weil wir als Kinder eines Vaters für einander ums tägliche Brot bitten, und einer am Segen des andern sich freuen soll. 328. Wie heißt die f ü n f t e Bitte? — Und vergib uns unsere Schulden, wie wir vergeben unsern Schuldigern. 329. Wer darf auf s o l c h e W e i s e um Vergebung bitten? — Nur bußfertige und begnadigte Seelen, welche dem Nächsten von Herzen vergeben können. [Hier ist zu erinnern an das, was überhaupt die Vergebung der Sünden in sich schließt, und an die Bedingung, auf welche wir Vergebung der Sünden von Gott erhalten. Wenn der mutwillige Sünder so beten wollte, triebe er ein frevelhaftes Spiel mit der göttlichen Vergebungsgnade. Der fünften Bitte liegt zweierlei zugrunde: die Dankbarkeit für die Vergebung, die wir empfangen haben, und der Gedanke daß wir dieselbe durch Unversöhnlichkeit wieder verscherzen. Auch ist nicht zu vergessen, daß das' »vergib uns« zugleich eine Fürbitte ist, sowie das »wie wir vergeben« ein gemeinschaftliches Gelübde welches, wenn es gehalten wird, die seligsten Wirkungen zur Folge hat.]

330. Warum haben denn auch die Kinder Gottes noch täglich um Vergebung ihrer Schulden zu bitten? — Weil sie dem heiligen Gesetze Gottes nie vollkommene Genüge leisten können und auch für die geringste Unterlassung des Guten sowie für die vielfachen Mängel ihrer besten Werke des Versöhnungsblutes Christi bedürfen. 3 3 1 . Was tut der, welcher seinem Nächsten nicht vergibt, und doch diese Bitte betet? — Der begehret mit solchen Worten, daß ihm Gott tun solle, wie er an seinem Nächsten tut, und wird somit aus dem köstlichen Gebet ein schrecklicher Fluch gegen ihn selber. 332. Wie heißt die s e c h s t e Bitte? — Und führe uns nicht in Versuchung. 333. Werden wir denn von Gott versucht? — Gott versuchet zwar niemand zum Bösen, aber Er läßt es zu, daß wir vom Teufel, der Welt und unserem eigenen Fleisch versucht werden. 334. Was bitten wir denn von Gott? — Daß er uns nicht wolle in solche Versuchung geraten lassen, die wir nicht überwinden können, sondern uns aus allen Versuchungen mit Seiner Gnade heraus und hindurch helfe. [Man mache deutlich, daß zur Versuchung zweierlei gehört: eine Gelegenheit, die uns gegeben ist, Böses zu tun, und der Reiz, den das Fleisch, die Welt und der Satan auf uns ausüben, von einer solchen Gelegenheit Gebrauch zu machen. Wir bitten daher um zweierlei: 1. Gott möge uns bewahren vor solchen Lagen, Verhältnissen und Schicksalen, die gerade für uns sehr gefährlich sein möchten; 2. Gott wolle durch seinen Geist solche Liebe zu ihm, solche Furcht vor ihm in uns pflanzen und mehren, daß der äußere Reiz zur Sünde keinen Anhaltspunkt mehr im Herzen und Willen finde, wenn auch die Gelegenheit zum Sündigen sich darbietet.]

335. Was bekennen und wozu verpflichten wir uns in dieser Bitte? — Wir bekennen, in großer Gefahr zu sein, wieder zu sündigen, und geloben, in der Furcht und Erkenntnis unserer Schwachheit alle Gelegenheit zum Bösen zu meiden und alle uns dargebotenen Mittel zu gebrauchen, um jede Versuchung zu überwinden. 336. Wie heißt die s i e b e n t e Bitte? — Sondern erlöse uns von dem Übel. 337. Was ist damit gemeint? — Daß Gott uns möge von dem größten Übel, der Sünde, und endlich von allen ihren Folgen: Elend, Not, Krankheit, Schmerz und Tod erlösen, indem E r uns aus diesem Jammertal zu sich in den Himmel nimmt. [Diese letzte Bitte spricht den Gedanken aus, daß, obwohl Sünde vergeben und Versuchung abgewehrt oder überwunden werde, eben dennoch auf Erden kein Himmel sei, daß wir deshalb immer noch einen Wunsch übrig haben, die Sehnsucht nach der endlichen und vollkommenen Erlösung. Wohl mögen wir auch i r d i s c h e Erlösung von Nöten in diese Bitte mit einschließen, aber der rechte Ruhepunkt für des Christen Herz ist doch nur die Erlösung, die unsrer im Himmel wartet.]

338. Wie heißt die Lobpreisung? — Denn Dein ist das Reich und die K r a f t und die Herrlichkeit in Ewigkeit. Amen. 339. Was sagen wir damit? — Daß Gott uns alles Gute geben kann und will und daß Ihm allein alle Ehre, Lob, Preis und Dank gebühret in Ewigkeit.

Arbeiten zur Kirchengeschichte Herausgegeben von E m a n u e l H i r s c h und H a n s

Lietzmann

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Petrus und Paulus in Rom. Von H a n s Lietzmann. Mit 13 Tafeln. Zweite, neubearbeitete A u f l a g e . VIII, 315 Seiten. 1927. M. 17.—, geb. 19.— II: Luther und Boehme. Von H e i n r i c h B o r n k a m m . VIII, 300 Seiten. 1925. M. n . — III: Die Rechtfertigungslehre auf dem Ttidentinischen Konzil. Von H a n n s R i i c k e r t . VIII, 281 Seiten. 1925. M. 15.?— IV: Cyprianische Untersuchungen. Von Hugo K o c h . X I I , 293 Seiten. 1926. M. 18.— V: Die Religion Michelangelos. Von H e r m a n n W o l f g a n g B e y e r . VI, 139 Seiten. 1926. M. 5.50, geb. M. 7.50 VI: Die theologische Entwicklung Casparo Contarinis. 1530—42. Von H a n n s R ü c k e r t . VII, 108 Seiten. 1926. M. 4.— V I I : Karl H o l l . Zwei Gedächtnisreden von A d o l f H a r n a c k und . H a n s L i e t z m a n n . 20 Seiten. 1926. M. 1.— V I I I : Messe und Herrenmahl. Eine Studie zur Geschichte der Liturgie. Von H a n s L i e t z m a n n . X I I , 263 Seiten. 1926. 14.— IX: Oliver Cromwell. Religion H e l mgeb. u t h M. K i 17,— ttel. Göttingen. IX, 262Seine Seiten. 1928. und seine Sendung. Von Lic. M. 15.—, Die Arbeit untersucht die Bindungen Cromwells an die religiösen und politischen Strömungen seiner Zeit. Ais Exponent seiner Zeit ist Cromwell wohl der beste Ausgangspunkt zur Erforschung der religiösen, kulturellen und politischen Lage des spätreformistischen Englands.

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Band X I V : DieMystikdesMarsilioFicino. Von W. D r e s s . XI, 216 Seiten. 1929. M. 15.—,geb.M. 16.50 In der vorliegenden Untersuchung wird die Frage aufgeworfen, ob Marsilio Ficino — der Leiter der Platonischen Akademie im Florenz derMedici und der eigentliche Begründer des sog. »religiösen Humanismus« — in seiner Religionsphilosophie nur neuplatonische Ideen wiederholte, oder ob er ein Vorläufer der Aufklärung oder gar der reformatorischen Bewegung war. Der Verfasser zeigt, daß Marsilio Ficino bewußt kirchlicher Theologe, Apologet katholischen Christentums sein wollte, sein System aber tatsächlich eine sowohl dem Neupiatonismus wie der Scholastik gegenüber neue »moderne« Konzeption war, die aus der zentralen Stellung des Menschen in der Welt konsequent entwickelt worden ist.

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Die vorliegende Untersuchung setzt bei der i . Ps.-Vorlesung ein, zeigt hier die großen quellenkritischen Schwierigkeiten und Luthers exegetische Eigenart gegenüber der traditionellen^ Schriftauslegung. Von daher wird Christi Bedeutung in Luthers Entdeckung der evangelischen Rechtfertigung über (Rom. i , 17) ganz neu beleuchtet. Im Anschluß und in Auseinandersetzung mit E. Hirsch (Inirium theologiae Luthen) wird die Entdeckung in der 1. Ps.-Vorlesung selbst gefunden. A u s der christologischen Schriftauslegung und der iustitia dei-Frage entfaltet der Hauptteil Luthers Anschauung von Christi Person und Werk (Inkarnation, Kreuz, Auferstehung, Eschatologie). Der Schlußteil untersucht Luthers erstes Verhältnis zum christologischen Dogma.

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