34mal Schachlogik: Eine umfassende Darstellung moderner Eröffnungsgedanken 9783111498843, 9783111132693


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German Pages 100 [104] Year 1964

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Geleitwort
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
I. Abschnitt Strategie und Angriff
II. Abschnitt Die Verteidigung
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34mal Schachlogik: Eine umfassende Darstellung moderner Eröffnungsgedanken
 9783111498843, 9783111132693

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A. O'KELLY

3 4 mal Schachlogik E I N E UMFASSENDE DARSTELLUNG MODERNER

ERÖFFNUNGSGEDANKEN

M I T 34 B E I S P I E L P A R T I E N AUS D E R P R A X I S U N D 103 D I A G R A M M E N

WALTER DE GRUYTER & CO B E R L I N 1964

Deutsohe Bearbeitung: Dr. Heinz Lehmann, Berlin

© Copyright 1963 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J . Göschen'sche Verlagshandlung J . Guttentag, Verlagsbuchhandlung • Georg Eeimer • Karl J . Trübner • Veit & Comp. Berlin 30, Genthincr Str. 13 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der photomechanischen Wiedergabe, der Herstellung von Mikrofilmen und der Übersetzung, vorbehalten Archiv-Nr. 53 73 631 Printed in Germany • Satz und Druck: Walter de Gruyter & Co., Berlin 30 Umschlag: U. Hanisch, Berlin

Geleitwort Der Verfasser dieses Buches, mit vollem Namen Alböric O'Kelly de Galway, ist eine in der Schachwelt so bekannte Persönlichkeit, daß er keiner besonderen Vorstellung bedarf. Seine schachlichen Leistungen haben schon bald nach seinem ersten Auftreten in internationalen Turnieren im Jahre 1936 die Aufmerksamkeit der Experten auf sich gelenkt. Sie führten zur Verleihung des Titels Großmeister durch den Weltschachbund (FIDE) und den Weltfernschachbund (ICCF) und erreichten mit dem Sieg in der 3. Fernschachweltmeisterschaft einen Höhepunkt. O'Kelly legt stets das Hauptgewicht auf die strategische Anlage und Durchführung seiner Partien. Sein Spiel zeichnet sich durch Logik und Klarheit aus, die auch dann zur Geltung kommen, wenn Verwicklungen zu einer Folge schneller Veränderungen im Kampfgeschehen führen. Dabei geht O'Kelly scharfen Eröffnungsvarianten durchaus nicht aus dem Wege; nur müssen sie sich mit einer positionellen Zielsetzung behandeln lassen, die ihn anspricht. Seine Präzision in der Verwertung auch kleiner Vorteile ist außerordentlich. O'Kelly gehört dem gleichen Jahrgang wie Botwinnik und Reshevsky an. Er ist Belgier und hat bereits eine Anzahl von Büchern in französischer Sprache verfaßt, die unter anderem die letzten Weltmeisterschaftskämpfe zwischen Botwinnik und Smyslow zum Thema hatten. Die hiermit vorgelegte Arbeit, eine Sammlung von 34 Partien O'Kellys, ist seine erste Veröffentlichung in deutscher Sprache. Seine objektive Art der Kommentierung der Partien, die aber psychologische Momente des Kampfes keineswegs außer Betracht läßt, bietet dem Leser einen instruktiven Einblick in die Werkstatt eines Schachmeisters. Für die Mühe des Nachspielens der einzelnen Varianten wird der Leser dadurch belohnt, daß sein Verständnis für das positionelle und taktische Geschehen in der Schachpartie vertieft und bereichert wird. Möge dem Leser die Beschäftigung mit diesem Buch ebenso viel Freude bereiten, wie ich sie bei der Bearbeitung des Manuskriptes hatte! Berlin, im Oktober 1963

Dr. Lehmann V

Inhaltsverzeichnis Seite

Einleitung

1

I. Abschnitt Strategie und Angriff

4

Partie Nr. 1 (Schwarz : Brilla)

5

Partie Nr. 2 (Schwarz: Hasenfuß) Partie Nr. 3 (Weiß: van Seters)

8 10

Partie Nr. 4 (Schwarz: Soultanbeieff) . . . . Partie Nr. 5 (Schwarz: Soultanbeieff) . . . . Partie Nr. 6 (Schwarz: Ahlbach)

13 16 19

Partie Partie Partie Partie

20 22 25 26

Nr. Nr. Nr. Nr.

7 8 9 10

(Weiß: Dr. Durutti) (Weiß: Z. Boleslavsky) (Schwarz: Perlmutter) (Weiß: Norén)

Partie Nr. 11 (Schwarz: Pellbecker) Partie Nr. 12 (Schwarz: Yanovtchik)

. . . .

. . . .

Partie Nr. 13 (Weiß: Estrin) Partie Nr. 14 (Weiß: Dr. Meyer) Partie Nr. 15 (Weiß: R. W. Bonham) Partie Nr. 16 (Schwarz: Endzelins)

28 30 32 35

. . . .

36 40

Partie Nr. 17 (Schwarz: Secchi) Partie Nr. 18 (Weiß: Kjellander) Partie Nr. 19 (Weiß: Dr. Balogh)

42 44 47

Partie Nr. 20 (Schwarz: O. Barda) Partie Nr. 21 (Schwarz: Dr. Bigot)

50 54

Partie Nr. 22 (Schwarz: Dr. Sturm) Partie Nr. 23 (Schwarz: Marini) Partie Nr. 24 (Weiß: J.Nielsen)

58 59 63

Partie Nr. 25 (Weiß: Salm) Partie Nr. 26 (Weiß: Fontana)

67 70 VII

Seite

II. Abschnitt Die Verteidigung

72

Partie Nr. 1 (Weiß: Soultanbeieff)

72

Partie Nr. 2 (Schwarz: Dr. J . Schmidt) . . .

75

Partie Nr. 3 (Weiß: H. J . Stieg)

77

Partie Nr. 4 (Weiß: Steinkohl) Partie Nr. 6 (Weiß : Dr. Napolitano) Partie Nr. 6 (Weiß: Heemsoth)

80 82 85

. . . .

Partie Nr. 7 (Schwarz: Dubinin)

87

Partie Nr. 8 (Weiß: Salm) Eröffnungsübersicht Verzeichnis der Gegner O'Kellys

89 91 92

vin

Einleitung Das Fernschach hat eine Tradition, die ungefähr auf das Jahr 1650 zurückgeht. Zu dieser Zeit spielten die Venezianer gegen die serbischen Kaufleute. 1706 fand ein Match zwischen London und Paris statt. 1740 spielten Friedrich der Große und Voltaire gegeneinander, und der berühmte Philidor, der beste Schachmeister seiner Zeit, soll sich für die gespielten Partien interessiert haben. Später spielten russische Aristokraten mit englischen Lords oder deutschen Offizieren. Das Fernschach ist etwas ganz anderes als das Nahschach, weil jede Stellung ein Problem darstellt, das man praktisch ohne Zeitbegrenzung untersuchen kann. Die nervöse Spannung, die die zeitliche Begrenzung hervorruft und die man im Nahschach findet, wird beseitigt; das Spiel hat dementsprechend viel tieferen Charakter und stellt im übrigen eine ausgezeichnete Vorbereitung für das Nahschach im Hinblick auf das Studium der Eröffnungen und aller Partiephasen im allgemeinen dar. Ich begann mich für das Fernschach 1936 zu interessieren. Von Anfang an verfolgte ich das Ziel, Eröffnungsvarianten zu untersuchen, in denen ich meine Kenntnisse auch nur in Trainingspartien zu vertiefen keine Gelegenheit hatte. Auf das Fernschach muß man sich in ganz besonderer Weise einstellen; dabei spielt es eine große Rolle, wieviel Mühe man sich gibt. Bei den ersten Fernschachpartien, die ich 1936 spielte, verlor ich gegen einen Spieler, den ich regelmäßig am Brett schlug. Aljechin und Keres zum Beispiel verdanken die Beschleunigung ihrer schachlichen Entwicklung ausschließlich dem Fernschach. Seither spielt man in der Sowjetunion viel Fernschach; regelmäßig kämpfen die sowjetischen Spieler in größeren Mannschaften gegen Deutsche, Schweden und Andere. Die Austragung der Fernschachweltmeisterschaft nimmt in ihrer gegenwärtigen Organisationsform wegen der langen Übermittlungszeiten der Post ungefähr drei Jahre in Anspruch. Ein Austausch von Luftpostkarten von der Sowjetunion nach Australien zum Beispiel benötigt ungefähr zwei Wochen. Man verwendet einfache Postkarten, auf denen jedesmal ein einziger Zug angegeben wird. Die Bedenkzeit, abzüglich der Postübermittlung, beträgt für zehn Züge dreißig Tage. Einzelne Länder, zu denen auch eine Zeitlang die Bundesrepublik Deutschland gehörte, sehen eine Tarifermäßigimg für die Fernschachkarten vor. Der Gedanke, eine internationale Organisation im Fernschach zu schaffen, gewann im Jahre 1928 durch die Gründung des Internationalen Fernschachbundes (IFSB) Gestalt. Aus einem kleinen Verband vorwiegend deutscher Fernschachspieler entwickelte sich der IFSB ziemlich schnell zu einer wirklich internationalen Organisation, der alsbald die besten Fernschachspieler Europas angehörten. Regelmäßig wurden internationale Fernturniere in mehreren Klassen ausgetragen. 1935 begann 1

O'Kelly, Schachlogik

1

eine Europäische Fernschach-Olympiade, an der 17 Nationalmannschaften teilnahmen und die von Ungarn gewonnen wurde. 1936 und 1937 fanden in München und Stockholm große Kongresse des IFSB statt, in deren Verlauf ein Vorschlag Aljechins über die Austragung einer Fernschachweltmeisterschaft erörtert und schließlich beschlossen wurde, eine solche Weltmeisterschaft zu schaffen. Nach 10 Jahren seines Bestehens war der IFSB als Weltspitzenverband des Fernschachs in der Schachwelt anerkannt. Als der Weltkrieg seiner Arbeit ein Ende setzte, hatten bereits 20 Nationen ihren Anschluß erklärt. Nach Kriegsende 1945 wurde durch die International Correspondence Chess Federation (ICCF) die Arbeit des IFSB fortgesetzt und auf noch breitere Basis gestellt. Die Austragung der Fernschach-Weltmeisterschaft und der Fernschach-Olympiade gehört zu den regelmäßigen Veranstaltungen. Fast 40 nationale Verbände sind an die ICCF angeschlossen. Die größte Fernschachveranstaltung war das Dr. Dyckhoff-Gedenkturnier, das von 1954 bis 1956 ausgetragen wurde. Dr. Dyckhoff war ein deutscher Fernschachmeister und ein verdienter Pionier des internationalen Fernschachs. An den erwähnten Turmier nahmen insgesamt fast 2000 Fernschachspieler aus allen Erdteilen teil. Gegenwärtig entwickelt sich das Fernschach immer mehr, und täglich werden Tausende von Postkarten seinen bereits ungeduldig wartenden Anhängern zugestellt. Einen Liebhaber des Spiels hält das Warten auf die gegnerische Antwort in echter Spannung, die diejenige bei weitem übertrifft, die ein guter Kriminalfilm hervorbringt, zumal es häufig passiert, daß man eine Partie für gewonnen hält und plötzlich eine Antwort eingeht, die einem alle Illusionen nimmt! Um gut zu spielen, braucht man eine große Dosis Geduld, weil sich einem desto mehr offensive wie defensive Ressourcen zeigen, je eingehender man eine Stellung untersucht. Ein Kriterium der Spielstärke ist die Urteilsfähigkeit in bezug auf eine Stellung; ihre Bedeutung kann überhaupt nicht hoch genug eingeschätzt werden, denn wenn man sicher ist, auf Gewinn zu stehen, findet man schließlich auch stets selbst einen sehr schwierigen Weg dazu; von den Partien dieser Sammlung können insbesondere die gegen Nielsen und Balogh als Beispiele dienen. Jeder Spieler hat seinen eigenen Stil, was sich unzweifelhaft in einer Partie am Brett deutlicher als im Fernschach offenbart, weil hier der Stil in dem Maße, in dem man den objektiv angezeigten Zug zu finden sucht, in den Hintergrund rückt. Der Stil kann daher hier nur ein strategischer sein. Das Wort „positionell" hat hier nicht viel Sinn, weil das positionelle Spiel im allgemeinen nichts anderes als ein relativ faules Spiel darstellt; das Kampfelement wird dabei nicht genügend aktiviert, was sich durch die unvermeidliche Zeitbeschränkung, die die Neigung zur Übernahme von Risiken bremst, erklären läßt. In der Fernpartie kann das Risiko eliminiert werden, wenn man sich genügend in die Stellung vertieft. Nach wissenschaftlichen Maßstäben beurteilt, sind die Züge beider Parteien hier von viel durchschlagenderer Bedeutung; das Spiel verläuft viel augenfälliger. Im Laufe der letzten 10 Jahre — nach einer Pause seit dem Kriegsende — habe ich nur eine einzige Fernschachpartie verloren, nämlich die aus dem Dr. Dyckhoff-

2

Fernschach-Gedenkturnier gegen Lothar Schmid. Ohne Schmids Verdienst schmälern zu wollen, der das Turnier glänzend mit zwei Partien Vorsprang vor mir gewann, ist der Grund meines Verlustes im wesentlichen ein relativ schwacher Zug meines Gegners gewesen, der nach I . e 4 e 5 2. Sf3Sc6 3. Lb5 Lc5 4. c3 Sf6 5.0—0 0—0 6. d4 Lb6 mit 7. Lc6: fortsetzte, was nach 7. . . .de Schwarz bequemen Ausgleich gestattete. Da ich diese Eröffnungsvariante gewählt hatte, um sie gerade gegen Schmid einmal zu prüfen, der sie unzweifelhaft mit Unzicker analysiert hatte, verlor ich nach dem Abtausch auf c6 teilweise mein Interesse an der Partie, und als Folge davon ließ der Fehler nicht auf sich warten! Nach 8. Se5: verfügt Schwarz anstelle von 8. . . .Se4:, was unzweifelhaft auch ausreicht, über den besseren Zug 8. . . .c5!, der nach 9. de Ddl: 10. Tdl: Lc5: zu einem schnellen Remis führt, weil Weiß den Be4 nicht verteidigen kann. Wenn nämlich 11. Sd2 Te8 12. Sd3 Lb6 13. Tel geschieht, so folgt 13. . . .Se4:ü 14. Te4: Lf5! mit Rückgewinn der Figur. In den letzten Jahren habe ich diese Verteidigung aus zwei Gründen kaum mehr angewendet: a) Weiß kann ziemlich leicht Remis erreichen, b) ohne eine glatte Widerlegung dieser Verteidigimg zu kennen, bin ich schließlich dazu gekommen, sie als zweifelhaft anzusehen. Gehen wir nun zu den einzelnen Partien, die in zwei Abschnitten behandelt werden, über.

3

I. Abschnitt Strategie und Angriff Man versteht unter Strategie alles, was zum Entwurf eines Planes gehört. Nachdem man seine Steine dem einen oder anderen Eröftnungsschema folgend entwickelt hat, muß man eine Idee, d. h. einen Plan finden, wie man die Partie in wissenschaftlich begründeter Form weiterführen will. Da der Plan von der Bauernstruktur bestimmt wird — „die Bauern sind die Seele des Schachspiels", wie Philidor sagte — hängt die Möglichkeit, einen guten Plan zu entwerfen, von dem Schachverständnis des Spielers ab. Einen guten Zug von Zeit zu Zeit zu machen ist leicht, wenn keine andere Idee als eine unmittelbare Drohung damit verfolgt wird; größtenteils wird er das Ergebnis des Zufalls oder des Gedächtnisses sein, was den Vergleich mit dem blinden Huhn nahelegt, das von Zeit zu Zeit ein Korn findet. Der Plan kann sieh im Laufe der Partie ändern, weil der Gegner ihn durchkreuzt; es ist mithin eine ständige Anpassung an die entstehenden Situationen erforderlich. Die ursprüngliche Idee muß in dem Moment verlassen werden, wenn der Gegner einen Fehler begangen hat, das Gleichgewicht gestört ist und nun zur Realisierung des Vorteils geschritten werden muß. In diesem Fall haben wir einen technischen Plan vor uns. Der Entwurf eines Planes setzt eine gewisse Spielstärke voraus, mithin also eine gewisse Praxis; es ist genauso wie bei einem Klavierspieler, der erst dann seinem Instrument eine Melodie entlocken kann, wenn er nicht mehr die Noten auf der Tastatur zu suchen braucht. Die Partien, die sich in diesem Abschnitt befinden, sind bis zu einem bestimmten Augenblick fehlerfrei gespielt worden, wobei die beiderseitigen Ideen der Kontrahenten das Spielgeschehen im Gleichgewicht hielten. Wie im Kriege kann man nur durch Angriff gewinnen. Die Partien, in denen grobe Fehler vorkommen, sind wenig interessant, aber selbst dann muß angegriffen werden, um den Vorteil zu verwirklichen, wenn der Gegner sich beharrlich verteidigt. Man kann aber nur zum Angriff übergehen, wenn als Ergebnis eines falschen feindlichen Manövers das Gleichgewicht auf einem bestimmten Abschnitt des Schachbretts gestört ist. Ohne diese allgemeine Voraussetzung hätte ein Angriff keine Erfolgschance gegen einen guten Spieler, was ohne weiteres einleuchtet, wenn man bedenkt, daß sich die Anfangsstellung auf dem Schachbrett im Gleichgewicht befindet. Wir kommen nun zu den einzelnen Partien:

4

PARTIE

NR. 1

Caro-Kann Schwarz: Brilla (Ungarn) PAN-EUROPA-Turnier

1938

In derEröffnungsphase versuchtSchwarz eine geistreiche theoretische Neuerung. Weiß findet ein Gegengift und opfert einen Bauern; sein zunächst noch gedeckter d-Bauer dringt ins feindliche Lager ein. Schwarz erobert diesen Bauern, muß aber dafür die Rochade aufgeben. Sein König findet keine Ruhe und wird schließlich matt gesetzt. 1. e4 c6 3. ed cd

2. d4 d5 4. c4

1932 bestimmten einige Erfolge von Aljechin und ein Sieg von Botwinnik im Wettkampf gegen Flohr 1933 diese Art der Behandlung des weißen Spiels gegen die Caro-Kann-Verteidigung. Gegenwärtig besteht keine einheitliche Meinung über die beste Behandlungsweise. Dank der Caro-Kann-Verteidigung hat Botwinnik, der sie besonders genau unter dem Gesichtspunkt der Spielführung von Schwarz kennt, zweimal seinen Weltmeistertitel zurückerobern können. Sf6 5. Sc3 Sc6 4 Dieser Zug gehört mit 5. . . ,e6 zu den natürlichsten. Allerdings hat Bronstein in der 29. Sowjetmeisterschaft im Dezember 1961 gegen Tal mit dem System 5. . . . g 6 6. Db3 Lg7 7. cd Erfolg gehabt, wobei Weiß zunächst einen Bauern gewinnt. Der junge Lein machte in derselben Meisterschaft damit gegen Tal Remis; es galt bisher als unzulänglich aufgrund einer Partie Aljechin—Euwe (Bern 1932). Hier noch weitere Züge der Partie Tal-Bronstein: 7. . . . 0 - 0 8. Sf3 (möglich ist auch 8. Sge2 Sa6

9. g3 Db6 10. Db6: ab 11. Lg2 Sb4 12. 0 - 0 Td813. Lg5 Sbd5: und Schwarz gewann den Bauern mit besserem Spiel zurück: Waither—Petrosjan, Zürich 1961). 8. ...Sbd7 9. Lg5 Sb6 10. Lc4 Lf5 11. Tdl Se4 12. 0 - 0 Sc3:13. bc Tc8 14. Lb5 h6 15. Lh4 g5 16. Lg3 Dd5:p. 6. SI3. Ich hatte mich darauf eingestellt, Lg5 zu spielen, den durch Botwinnik populär gemachten PanowAngriff, da erhielt ich die Karte meines Gegners, der mir mitteilte, daß er auf 6. Sf3 6. . . .de antworten wollte. Die übliche Folge wäre 6. . . .Lg4 7. cd Sd5: 8. Db3 Lf3: 9. gf e6 10. Db7:, was ohne Erfolg von Euwe gegen Fischer in der Schacholympiade Leipzig 1960 versucht wurde; Weiß bekam Vorteil infolge eines schwachen Zuges des Exweltmeisters. Ich gebe hier noch als Material meine Partie gegen Bobozow aus dem Turnier zu Zevenaar (Oktober 1961), in der ich nach 5. . . .Sc6 den Panow-Angriff wählte: 6. Lg5 de (besser wäre e6) 7. d5! Se5 8. Dd4 Sd3f 9. Ld3: cd: 10. Sf3! Eine Verbesserung von Botwinnik aus seinem Wettkampf gegen Flohr 1933; mit dem sofortigen Wiedernehmen des Bd3 hatte Botwinnik eine Partie verloren. 10. ...Lf5 11. 0 - 0 h6 12. Lf6: gf 13. Df4! Ld7 14. TadlDb8 15. De3 fö 16. Tfel Dd6

MÜ W> ü 11iü m tm m H± i i m ii m 11 II 11 ü www 8 i H H|B

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5

17. Se5 Lg7 18. Sc4 Df6 19. d6 Le6 (siehe Diagramm S. 5) 20. d7tü Schneidet das Schachbrett in zwei Teile! 20 Kd7: 21. Dd3:| Kc7 22. Sb5f K c 8 23. T e l K b 8 24. Sa5 b6 25. Sc7 Lc8 26. Df3 aufgegeben. 6. . . .de

7.