Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in der Deutschen Bundesrepublik und in Berlin-West: Kommentar zum Zwangsversteigerungsgesetz unter Berücksichtigung des Rechtes aller Länder der Bundesrepublik [7., erg. u. durchgeseh. Aufl. Reprint 2020] 9783112387887, 9783112387870


167 59 112MB

German Pages 1036 [1040] Year 1956

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Table of contents :
Vorwort zur 7. Auflage
Vorwort zur 6. Auflage
Inhaltsverzeichnis
Verzeichnis von Abkürzungen
Literaturhinweise
Gesetzestext
1. Zwangsversteigerungsgesetz
2. Einführungsgesetz
3. Änderungsgesetz
Einleitung
I. Entstehung des Gesetzes, Gesetzestext, Inhalt, Geltungsbereich, Ergänzungsrecht
II. Allgemeine Voraussetzungen der Liegenschaftsvollstreckung
III. Gegenstände der Liegeuschaftsvollstreckung
IV. Verhältnis zwischen Fahrnis- und Liegenschaftsvollstreckung
V. Vollstreckungsschutz
VI. Hauptgrundsätze
ERLÄUTERUNG
I. Zwangsversteigerungsgesetz
Erster Abschnitt Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung von Grundstücken im Wege der Zwangsvollstreckung
1. Titel: Allgemeine Vorschriften
Vorbemerkungen
2. Titel: Zwangsversteigerung
I. Anordnung der Versteigerung
II. Aufhebung und einstweilige Einstellung des Verfahrens
III. Bestimmung des Versteigerungstermins
IV. Geringstes Gebot. Versteigerungsbedingungen
V. Versteigerung
VI. Entscheidung über den Zuschlag Vorbemerkungen
VII. Beschwerde
VIII. Verteilung des Erlöses Vorbemerkungen
3. Titel: Zwangsverwaltung
Vorbemerkungen
Zweiter Abschnitt Zwangsversteigerung von Schiffen und Schiffsbauwerken im Wege der Zwangsvollstreckung
Vorbemerkungen
Dritter Abschnitt Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in besonderen Fällen
Vorbemerkungen
II. Einführungsgesetz zu dem Gesetz über die Awangsversteigerung Md die Zwangsverwaltung
Vorbemerkungen
III. Gesetz über Maßnahmen ans dem Gebiete der Zwangsvollstreckung
Übergangsvorschrist
Anhang
Register
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Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in der Deutschen Bundesrepublik und in Berlin-West: Kommentar zum Zwangsversteigerungsgesetz unter Berücksichtigung des Rechtes aller Länder der Bundesrepublik [7., erg. u. durchgeseh. Aufl. Reprint 2020]
 9783112387887, 9783112387870

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Steiner-Riedel Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in der Deutschen Bundesrepublik und in Berlin-West

Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung i« der Deutschen Bundesrepublik und in Berlin-West

Sommeutar zum zwaugSverstetgenmgS-esetz unter Berücksichtigung des Rechtes aller Länder der Bundesrepublik begründet von

Anton Steiner t früher Senat-Präsident am OLG Nürnberg

7. ergänzte und durchgesehene Auflage von

Dr. Hermann Riedel Landgerichtsrat in München

1956 3. Schweitzer Verlag / Berlin W35

Alle Rechte, einschließlich des Rechts der Herstellung von Photokopien und Mikrofilmen, Vorbehalten

Vorwort zur 7. Auflage Tie Neugestaltung des Buches, wie sie die 6. Auflage brachte, fand in der Praxis eine gute Aufnahme. Inzwischen haben Rechtsprechung und Rechtslehre schon zu Streitfragen, welche durch die Novelle 1953 aufgeworfen wurden, Stellung genommen. Auch ging mir aus der Praxis eine Reihe von Anregungen und Hinweisen zu, für die ich verbindlichst danke; be­ sonders erwähnen möchte ich Herrn Amtsgerichtsrat Dr. Mohrbutter, Osnabrück. Die Neu­ auflage berücksichtigt die neueste Rechtsentwicklung. Da das Recht der Gegenwart in Fluß ist wie kaum ein Recht anderer Zeiten, berühren die erforderlichen Ergänzungen zahlreiche Stellen der Kommentiemng. Tie angrenzenden Rechtsgebiete sind nur knapp berührt. In der Neuauflage des Kommentars Meikel-Jmhof-Riedel GBO, dessen 1. Lieferung vor kurzem erschienen ist, werden die Fragen, die das Grundbuchrecht betreffen, näher er­ läutert; einen umfassenden Überblick enthält bereits die Einleitung des erwähnten Kom­ mentars. Es darf zu diesen Fragen daher auf dieses Werk verwiesen werden, um Wederholungen zu vermeiden. Im Rahmen des Kommentars zum Zwangsversteigerungsrecht werden daher nur die das ZVG unmittelbar berührenden Probleme erörtert werden. Aus den angegebenen Gründen wurde davon abgesehen in dieser Richtung eine Erweiterung des Kommentars zu bringen. Möge daher auch die neue Auflage die Wünsche der Praxis befriedigen! Für Anregungen, Hinweise und Ratschläge, auch bezüglich etwa notwendiger Berich­ tigungen und Ergänzungen, bin ich weiterhin sehr dankbar. München, Tezember 1955

Ter Verfasser.

Vorwort zur 6. Auflage Seit dem Erscheinen der letzten Auflage sind fast zwei Jahrzehnte vergangen. Die Neuauflage bedeutet gleichzeitig eine vollständige Durcharbeitung des Buchs. Zugleich wurde der sachliche Inhalt des Werkes erweitert. Waren die früheren Auflagen be­ züglich des Landesrechts auf das Land Bayem beschränkt, so hat die nunmehrige Auslage es sich zur Aufgabe gestellt, das gesamte Landesrecht der Deutschen Bundesrepublik ein­ zubeziehen. Femer wurde des Zusammenhangs wegen die freiwillige Versteigerung in ihren Grundzügen ausgenommen. Um die Handhabung in der Praxis zu erleichtern, wurde die Systematik verstärkt und die Zitiermethode vervollständigt; auch wurde die Beispiel­ sammlung mehr formularmäßig bearbeitet. Ter Gesetzestext in der Fassung des Gesetzes über Maßnahmen auf dem Gebiete der Zwangsvollstreckung vom 20.8. 1953 ist ab­ gedruckt und erläutert. Im übrigen wurde die bewährte Art des Autors des Buchs, des Senatspräsidenten Anwn Steiner, der weit über die Grenzen Bayerns hinaus Anerkennung

gefunden hat, beibehalten. Trotz des weit vergrößerten sachlichen Inhalts wurde die Form eines Handkoinmentars gewahrt und eine gedrängte Darstellung wie in früheren Auflagen gewählt. Tas wichtigste Ergänzungsrecht, insbesondere Landesrecht, wurde bei den einzelnen Vorschriften zum Abdruck gebracht; dadurch wird auch der Vergleich verschiedenartiger landesrechtlicher Rege-

lungen ermöglicht. Möge das Buch wie die vorangegangenen Auslagen der Praxis dienen! Für Wünsche, Hinweise und Ratschläge, auch bezüglich etwa notivendiger Berichtigungen und Ergänzungen, bin ich sehr dankbar. München, September 1953

Inhaltsverzeichnis vtyeichM derMvtrrmgm............................................................................... XIV Literatmhinweise................................................................................................ XIX

«esetzestext 1. Zwangsversteigerungsgesetz............................................................................................................. 2. Einführungsgesetz............................................................................................................................... 3. Änderungsgesetz...................................................................................................................................

1 24 26

Sinlettrmg I. Eutstehuug deS Gesetzes, GesetzeStext,Juhult, Geltungsbereich, ErgLnznngSrecht

.

Entstehung des Gesetzes............................................................................................................. Gesetzestext................................................................................................................................... Inhalt............................................................................................................................................ Geltungsbereich.......................................................................................................................... Ergänzungsrecht..........................................................................................................................

29 29 29 29 35 36

II. Allgemeine Voraussetzungen der LiegenschastSbollstrecknng........................................

44

1. 3. 3. 4. 5.

1. Vollstreckbarer Titel...................................................................................................................... 44 2. Bollstreckungsklausel................................................................................................................. 50 3. Nachweis der sonstigen für den Beginn der Zwangsvollstreckung erforderlichen Förmlichkeiten....................................................................................................................................... 51 4. Unzulässigkeit und Beschränkung der Zwangsvollstreckung................................................ 55 5. Mängel der Vollstreckungsvoraussetzungen................................................................................ 59

III. Gegenstände der LiegenschaftSvollstreSrmg.................................................................. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7.

60 Grundstücke................................................................................................................................... 60 Bruchteile eines Grundstücks.................................................................................................... 61 Berechtigungen.......................................................................................................................... 62 Schiffe und Schiffsbauwerke.................................................................................................... 65 Wohnungseigentum und Stockwerkseigentum............................................................................ 66 Hochseekabel................................................................................................................................... 67 Gegenstände, auf die sich die Haftung miterstreckt...................... 67

IV. Verhältnis -wischen FahrniS- und LiegenschaftSvollstreSung...................................

67

Allgemeines................................................................................................................................... Bestandteile................................................................................................................................... Zubehör.............................................................................................................. Getrennte Erzeugnisse und Bestandteile............................................................................... Miet- und Pachtzinsforderungen, sowie andere Ansprüche auf wiederkehrende Lei­ stungen ............................................................................................................................................ 6. Versicherungsforderungen und andere Entschädigungsforderungen...............................

69 70 73 74 76 79

v. vollstrecknugSschutz....................................................................................................... 1. Grundsätzliche-............................................................................................................................... 2. Gesetzliche Regelung......................................................................

81 81 81

1. 2. 3. 4. 5.

VI. Harchtgrmrdsätze..................................... 1. Amtsbetrieb................................................................................................................................... 2. Deckung-grundsatz......................................................................................................................

84 84 85

Inhaltsverzeichnis

3. Übernahmegrundsatz............................................................................................................... 4. Umwandlungsgrundsatz........................................................................................................... 5. Grundsatz der freigestellten mündlichen Verhandlung.......................................................

86 86 87

ERLÄUTERUNG I. Zwangsversteigerungsgesetz Erster Abschnitt Zwangsversteigerung und ZwangSverwattuug von Grundstücken im Wege der Zwangsvollstreckung

1. Titel: Allgemeine Vorschriften ($$ 1 bis 14)

Vorbemerkungen.................................................................................................................................... 88 $$1,2 Zuständigkeit....................................................................................................................... 93 $3 Zustellungen ... 98 $ 4 Aufgabe der Post............................................................................................................................102 $ 5 Zustellungsbevollmächtigter........................................................................................................... 103 $ 6 Zustellungsvertreter........................................................................................................................104 $ 7 Rechte und Pflichten des Zustellungsvertteters......................................................................... 107 $ 8 Zustellung an den Schuldner.................................. 109 $9 Beteiligte.........................................................................................................................................111 $ 10 Recht auf Befriedigung aus dem Grundstück, Rangordnung................................................122 $11 Rangordnung innerhalb derselben Klasse..................................................................................168 $ 12 Rangordnung der Ansprüche aus demselben Recht.................................................................172 $13 Abgrenzung der laufenden und rückständigen Beträge............................................................ 175 $ 14 Ansprüche von unbestimmtem Bettage...................................................................................... 177

2. Titel: Zwangsversteigerung ($$ 15 bis 145) I.Anordnung der Versteigerung ($$ 15 bis 27) Vorbemerkungen.........................................................................................................................................178 $ 15 Entscheidung über die Anordnung...............................................................................................179 $16 Bersteigerungsanttag....................................................................................................................191 $ 17 Schuldner-Eigentümer................................................................................................................199 $ 18 Verbindung mehrerer Versteigerungen......................................................................................204 $19 Zwangsversteigerungsvermerk; grundbuchamtliche Mitteilungen....................................... 207 $$20,21 Wirkung und Umfang der Beschlagnahme......................................................................... 212 $ 22 Wirksamwerden der Beschlagnahme ... 225 $23 Relatives Veräußerungsverbot...................................................................................................227 $ 24 Verwaltung und Benutzung des Grundstücks durch Schuldner........................................... 234 $ 25 Sicherungsmaßregeln....................................................................................................................235 $26 Veräußerung des Grundstücks nach Beschlagnahme.................................................................239 $ 27 Beitritt.............................................................................................................................................241

II. Aufhebung und einstweilige Einstellung des Verfahrens($$28 bis34) Vorbemerkungen.........................................................................................................................................245 $ 28 Entgegenstehende Rechte............................................................................. . . 248 $ 29 Anttagszurücknahme....................................................................................................................254 $ 30 Einstweilige Einstellung aus Bewilligung des Gläubigers ........................................... 257 $ 30a Einstweilige Einstellung als Bollstreckungsschutz.....................................................................260 $ 30b Vollstreckungsschutz-Verfahren...................................................................................................265 $ 30c Vollstreckungsschutz bei Konkursverfahren . . 270 $306 Vollstreckungsschutz — erneute Einstellung............................................................................. 272 $31 Fortsetzung des Verfahrens....................................................................................................... 275 $32 Zustellung des Einstellungs- und Aufhebungsbeschlusses........................................................ 278 $ 33 Anstellung und Aufhebung nach Schluß der Versteigerung....................................................279 $34 Löschung des ZwBerst oder ZwVerwVermerks..................................................................... 281

Inhaltsverzeichnis III.

Bestimmung des Versteigerungstermins (§§35 bis 43)

Vorbemerkungen 282 §35 Zuständigkeit................................................................................................................................283 §36 Terminsbestimmung................................................................................................................... 284 §§ 37,38 Inhalt der Terminbestimmung..........................................................................................291 § 39 Notwendige öffentliche Bekanntmachung der Terminbestimmung...................................... 302 § 40 Sonstige Bekanntmachungen der Terminsbestimmung........................................................306 § 41 Zustellungen der Terminsbekanntmachung und Mtteilungen............................................... 307 §42 Akteneinsicht......................................................................... 311 §43 Bersteigerungs- und Zustellungsfrist; Terminsaufhebung................................................... 313

IV.

Geringstes Gebot. Bersteigerungsbedingungen (§§44 bis 65)

Vorbemerkungen........................................................................................................................................ 317 § 44 Geringstes Gebot........................................................................................................................... 318 §45 Im geringsten Gebot zu berücksichtigende Rechte.......................... 338 §46 Wiederkehrende Leistungen.......................................................................................................... 341 § 47 Berechnung wiederkehrender Leistungen...................................... 343 § 48 Bedingte Recht, Vormerkung, Widerspruch.............................................................................344 § 49 Bargebot........................................................................................................................................ 348 § 50 Erhöhung der Barzahlung bei Wegfall von Grundpsandrechten . ... 351 § 51 Erhöhung der Barzahlung bei Wegfall anderer Rechte........................................... 365 § 52 Bestehenbleiben und Erlöschen von Rechten................................................................ 367 § 53 Eintritt des Erstehers in das persönliche Schuldverhältnis................................................... 372 § 54 Wirksamkeit der Kündigung und Fälligkeit eines Grundpfandrechts gegen den Ersteher 377 § 55 Umfang der Versteigerung...........................................................................................................379 § 56 Übergang der Gefahr, Nutzungen und Lasten, Gewährleistung. . ... 383 §§ 57,57a, 57b, 57 c, 57d Miete und Pacht............................................... ... 387 §58 Zuschlagskosten............................................................................................. .... 403 § 59 Abänderung der gesetzlichen Versteigerungsbedingungen................. 404 §§ 60, 61 Zahlungsfristen.............................................................................................. ... 407 § 62 Vorbereitung des Versteigerungstermins................................................................................. 411 § 63 Ausgebot mehrerer Grundstücke in einem Verfahren............................................................412 § 64 Geringstes Gebot bei Gesamtgrundpfandrechten...................................... ... 416 § 65 Gesonderte Verwertung mithastender Gegenstände............................................................422

V. Versteigerung (§§ 66 bis 78) Vorbemerkungen........................................................................................................................................ 427 § 66 Gang der Verhandlung bis zum Ausgebot.................................................................................427 § 67 Voraussetzungen der Sicherheitsleistung bei Gebotsabgabe............................................... 436 § 68 Höhe der Sicherheitsleistung...................................................................................................... 440 § 69 Art der Sicherheitsleistung...........................................................................................................441 § 70 Verfahren bei Sicherheitsleistung..............................................................................................448 § 71 Unwirksamkeit der Gebote...........................................................................................................449 § 72 Erlöschen der Gebote................................................................................................................... 467 § 73 Dauer und Schluß der Versteigerung..................................................................................... 469 § 74 Verhandlung über den Zuschlag..............................................................................................472 § 74a Mindestgebot................................................................................................................................473 § 74b Mindestgebot eines zur Befriedigung aus dem Grundstück Berechtigten......................482 § 75 Zahlung im Versteigerungstermin............................................................................................. 484 § 76 Deckung des Gläubigers durch Versteigerung einzelner Grundstücke..................................488 § 77 Ergebnislosigkeit der Versteigerung.........................................................................................491 § 78 Terminsprotokoll...........................................................................................................................496 VI. Entscheidung über den Zuschlag (§§79 bis 94) Vorbemerkungen........................................................................................................................................ 498 § 79 Bedeutung der Vorentscheidungen........................................................................................ 499 § 80 Grundlage der Zuschlagsentscheidung....................................................................................500 § 81 Zuschlagserteilung an den Meistbietenden oder einen anderen Berechtigten .... 502 §82 Inhalt des Zuschlagsbeschlusses................................................................................................ 512 § 83 Versagung des Zuschlags......................................................................................................... 516

Inhaltsverzeichnis $ 84 $ 85 $ 86 § 87 $ 88 § 89 § 90 § 91 $ 92 § 93 $ 94

Heilbare Berfahrensmängel....................................................................................................... 521 Neuer Versteigerungstermin....................................................................................................... 524 Wirkung der Versagung des Zuschlags...................................................................................... 527 Verkündung der Zuschlagsentscheidung..................................................................................528 Zustellung des Zuschlagsbeschlusses...........................................................................................531 Beginn der Wirksamkeit des Zuschlags...................................................................................... 533 Eigentumserwerb des Erstehers................................................................................................... 534 Erlöschen und Bestehenbleiben von Rechten......................................................................... 539 Wertersatz für erlöschende Rechte...............................................................................................544 Räumung und Herausgabe der Versteigerungsgegenstände; Ersatz von Verwendungen 548 Sicherungsverwaltung nach dem Zuschlag............................................................................. 551

VII. Beschwerde (§§ 95 bis 104) Vorbemerkungen..........................................................................................................................................554 § 95 Anfechtung der Entscheidungen vor dem Zuschlag.............................................................555 § 96 Beschwerde gegen Zuschlagsentscheidung..............................................................................559 $ 97 Beschwerdeberechtigte bei Zuschlagsentscheidung.................................................................561 § 98 Beginn der Beschwerdefrist bei Zuschlagsentscheidung........................................................ 562 § 99 Gegner des Beschwerdeführers, Verbindung von Beschwerden bei Rechtsmittel gegen Zuschlagsentscheidung ................................................................................................................564 $ 100 Beschwerdegründe bei Anfechtung der Zuschlagsentscheidung............................................566 § 101 Entscheidung des Beschwerdegerichts über den Zuschlag.................................................... 570 $ 102 Weitere Beschwerdeberechtigte bei weiterer Beschwerde gegen Zuschlagsentscheidung 573 § 103 Zustellung des Beschlusses der Rechtsmittelinstanz bei der Zuschlagsentscheidung 575 j 104 Wirksamkeit der Zuschlagserteilung im Rechtsmittelverfahren............................................576

VIII. Verteilung des Erlöses ($$ 105 6i8 145) Vorbemerkungen..........................................................................................................................................576 § 105 Bestimmung des Verteilungstermins...................................................................................... 581 § 106 Vorbereitung des Verteilungstermins..................................................................................584 § 107 Feststellung der Teilungsmasse, Zahlung durch Ersteher....................................................586 § 108 Verwertung hinterlegter Wertpapiere..................................................................................590 § 109 Verteilung der Masse................................................................................................................592 § 110 Rangverlust verspäteter Anmeldungen..................................................................................594 § 111 Behandlung betagter Ansprüche...............................................................................................595 § 112 Verteilung eines Gesamterlöses...............................................................................................597 § 113 Aufstellung des Teilungsplans................................................................................................... 602 § 114 In den Teilungsplan aufzunehmende Ansprüche.................................................................606 $ 114a Materiell rechtliche Wirkung der Befriedigung bei Mindestgebot................................... 616 $ 115 Verhandlung über den Teilungsplan, Widerspruch.............................................................618 § 116 Aussetzung der Planausführung...............................................................................................629 § 117 Ausführung des Teilungsplans durch Zahlung oder Hinterlegung . ...............................631 § 118 Ausführung des Teilungsplans durch Forderungsübertragung....................................... 639 §§ 119,120 Planaufstellung und -ausführung bei bedingten Ansprüchen................................... 646 $ 121 Planaufstellung und -ausführung bei Rentenansprüchen.................................................... 649 $ 122 Verteilung von Gesamtbelastungen........................................................................................... 651 $ 123 Bedingte Verteilung bei Gesamtansprüchen..........................................................................655 $ 124 Bedingte Verteilung bei Widerspruch gegen den Teilungsplan....................................... 657 § 125 Bedingte Verteilung bei Erhöhung des Bargebots.............................. 659 § 126 Verteilung und Planausführung bei Ungewißheit über die Person eines Berechtigten 662 § 127 Behandlung vorgelegter Urkunden...........................................................................................663 $ 128 Sicherungshypothek für die Forderung gegen den Ersteher................................................667 § 129 Sicherungshypothek für bevorrechtigte und Nebenansprüche............................................671 § 130 Grundbuchberichtigung................................................... 673 § 131 Grundbuchberichtigung bei Briefgrundpfandrechten........................................................ 681 § 132 Zwangsvollstreckung gegen den Ersteher im allgemeinen.................................................... 681 § 133 Zwangsvollstreckung in das versteigerte Grundstück.................................................... •. 685 $ 134 Behandlung der Forderung gegen den Zahlungspflichtigen Dritten und dessen For­ derung gegen den Ersteher........................................................................................................688 $ 135 Ermittlung eines unbekannten Berechtigten........................................... 690 $ 136 Kraftloserklärung eines Grundpfandrechtsbriefes........................................... 692

Inhaltsverzeichnis

§137 § 138 $ 139 § 140 § 141 § 142 $ 143 § 144 § 145

Planausführung im Falle der Ermittlung eines Berechtigten........................................... 693 Ermächtigung zum Aufgebot eines unbekannten Berechtigten............................................694 Weitere Planausführung bei Ermittlung des Berechtigten nach erteilter Ermächtigung 696 Aufgebotsverfahren.....................................................................................................................698 Planausführung nach Ausschlußurteil.......................................................................................701 Erlöschen der Rechte auf hinterlegte Beträge..................................................................... 703 Außeramtliche Einigung über die Verteilung..................................................................... 705 Außeramtliche Befriedigung................................................................................................... 708 Verfahren u. a. bei §§ 143,144 .......................................................................................... 714

3. Titel: Zwangsverwaltung (§§ 146 bis 161) Vorbemerkungen..........................................................................................................................................715 § 146 Anordnung der Zwangsverwaltung.......................................................................................719 § 147 Zwangsverwaltung gegen Eigenbesitzer.................................................................................. 722 § 148 Umfang und Wirkung der Beschlagnahme bei ZwBerw...................................................... 729 § 149 Wohnrecht und Unterhalt des Schuldners.............................................................................. 732 § 150 Aufstellung des Zwangsverwalters...........................................................................................737 § 150a Jnstitutsverwalter.................................................................................................................... 739 § 150b, c, d, e Schuldner-Verwalter bei landwirtschaftlichen Grundstücken...............................742 § 151 Wirksamkeit der Beschlagnahme...............................................................................................743 § 152 Rechte und Pflichten des Verwalters...................................................................................... 752 § 153 Stellung des Verwalters gegenüber VollstrGer, bzw. Bdrst.Beam1en.......................... 759 § 153a Besonderheiten bei landwirtschaftlichen Grundstücken........................................................ 760 $ 154 Verantwortlichkeit und Rechnungslegung des Verwalters................................................771 § 155 Verteilung der Nutzungen............................................................................................................776 § 156 Verteilungsverfahren ................................................................................................................780 § 157 Zahlung der laufenden Beträge wiederkehrender Leistungen........................................... 781 § 158 Zahlungen auf eingetragene Kapitalansprüche..................................................................... 783 § 159 Änderung des Teilungsplans................................................................................................... 783 § 160 Außeramtliche Verteilung der Erträgnisse................. 783 § 161 Aufhebung und Einstellung der Zwangsverwaltung.............................................................785

Zweiter Abschnitt Zwangsversteigerung von Schiffen und SchiffSbauwerken im Wege der Zwangsvollstreckung Vorbemerkungen ..................................................................................................................................... 788 § 162 Gegenstand der Zwangsversteigerung und anzuwendende Vorschriften.......................... 788 $ 163 Zuständigkeit, Schiffsregister, Beteiligte.................................................................................. 789 § 164 Voraussetzungen der Anordnung, Antrag.................................................................... . 791 § 165 Sicherungsmaßregeln, Wirksamkeit der Beschlagnahme, einstweilige Einstellung . . 792 § 166 Beschlagnahme gegen den Schiffer...........................................................................................796 § 167 Terminsbestimmung.................................................................................................................... 797 § 168 Bekanntmachung der Terminsbestimmung..........................................................................798 § 168a Bersteigerungsfrist.......................................... . . . . 801 § 168b Anmeldung von Rechten........................................................................................................802 $ 169 Miete und Pacht, geringstes Gebot, Mindestgebot, Eintragung einer Schiffshypothek für Forderung gegen den Ersteher.................................................................. 802 5170 Sicherungsmaßregeln gegen den Ersteher..............................................................................807 § 170a Versteigerung eines Schiffsbauwerks.................................................................................... 807 § 171 Versteigerung eines ausländischen Schiffs..............................................................................808

Dritter Abschnitt

Zwangsversteigerung und IwangSverwaltung in besonderen Fällen Vorbemerkungen.........................................................................................................................................811 Zwangsversteigerung und -Verwaltung auf Antrag deS Konkursverwalters......................... 813 § 172 AnzuwendendeVorschriften......................................................................................................... 813 §173 Beschlagnahme............................................................................................................................ 816 § 174 Geringstes Gebot........................................................................................................................ 817 Zwangsversteigerung eines Nachlaßgrundstücks..............................................................................820 $ 175 Zulässigkeit.................................................................................................................................... 820 §176 Verfahren............................................................................................................... . . . 823

Inhaltsverzeichnis § 177 Antragsgründung........................................................................................................................... 824 § 178 Einfluß des Nachlaßkonkurses..................................................................................................... 825 § 179 Beschränkung der Befriedigung der Nachlaßgläubiger......................................................... 826 Zwangsversteigerung zur Aufhebung einer Gemeinschaft..................................................... 827 § 180 Zulässigkeit und Verfahren......................................................................................................... 827 § 181 Voraussetzungen der Teilungsversteigerung........................................................................... 835 § 182 Geringstes Gebot, Mindestgebot.................................................................................................840 § 183 Met- und Pachtverhältnisse......................................................................................................... 845 j 184 Sicherheitsleistung des Miteigentümers....................................................................................845

II. LinführmrgSgefetz zu dem Zwangsversteigerungsgefetz Vorbemerkungen............................................................................................................................................ 847 § 1 Inkrafttreten des ZVG, Verhältnis des ZVG zu anderengesetzlichenVorschriften 847 § 2 Allgemeine Vorbehalte für die Landesgesetzgebung.............................................. 849 5 3 Besondere agrarrechtliche Vorbehalte........................................................................ 850 §4 Vorbehalt hinsichtlich öffentlicher Lasten....................................................................851 §5 Steuerbuchauszug........................................................................................................... 851 § 6 Inhalt der Terminsbestimmung..................................................................................... 852 § 7 Weitere Veröffentlichung der Terminsbestimmung ........................................ 852 § 8 Anmeldezwang für Hypotheken..................................................................................... 852 $ 9 Bestehenbleiben und Erlöschen von Dienstbarkeiten, Reallastenu. a. in der ZwVerst. 853 § 10 Sicherheitsleistung........................................................................................................... 857 §11 Feststellung des Grundstückswertes............................................................................ 858 § 12 Aufgebotsverfahren........................................................................................................... 858 § 13 Übertragung der Amtshandlungen des Vollstreckungsgerichts anandere Behörden 859 § 14 Geschäftsführung und Vergütung des Zwangsverwalters................................ 864 § 15 Übergangsvorschrift...........................................................................................................864

Zwangsvollstreckung Art 8 Übergangsvorschrist....................................................................................................................... 865

Anhang Beispiele zum Verfahren der Zwangsversteigerung und IwaugSverwaltung

Vorbemerkungen............................................................................................................................................ 868 I. Einleitung des Verfahrens................................................................................................. 868 A. Antragstellung............................................................................................................................... 868 B. Verfahrensanordnung.............................................................................................................. 870 C. Beitrittsbeschluß........................................................................................................................... 872 D. Verfügungen............................................................................................................................... 873 E. Mitteilungen desGrundbuchamts..........................................................................................875 II. Sicherungsmaßnahmen..........................................................................................................875 A. Sicherung-maßregeln nach§ 25 ......................................................................................... 875 1. Protokoll............................................................................................................................... 875 2. Beschluß.................................................................................................................................... 876 3. Ermächtigung........................................................................................................................... 876 4. Verfügung............................................................................................................................... 876 5. Aufhebung............................................................................................................................... 876 B. Zahlungsverbot........................................................................................................................... 877 C. Bewachung und Verwahrung eines Schiffes nach § 165 ............................................. 877

III. Einstellung des Verfahrens................................................................................................... 877 A. Vollstreckungsschutz....................................................................................................................... 877 B. Einstweilige Anstellung nach§ 28 .................................................................................... 878 C. Einstweilige Einstellung aus Grund ZPO..........................................................................878 D. Einstellungsbeschlüsse.................................................................................................................. 879

Inhaltsverzeichnis 1. Vollzugsbeschluß.......................................................................................................879 2. Beschluß zu 8 30 .................................................................................................. 879 3. Beschluß bezüglich Zubehör.......................................................................................879 IV. Aufhebung des Verfahrens.......................................................................................880

V. Terminsbestimmung bei Zwangsversteigerung................................................880 Verfügung..............................................................................................................................880 VI. Mitteilung nach §41 II...................................................................................................882 VII. Zustellungsvertreter nach §§ 6, 7...............................................................................882 VIII.

Versteigerungstermin................................................................................................. 883 A. Einzelversteigerung.......................................................................................................... 883 1. Protokoll.................................................................................................................. 883 2. Verfügung.................................................................................................................. 890 3. Vollstreckungsklausel bei Zuschlagsbeschluß ....................................................... 890 B. Gruppen- und Gesamtversteigerung...........................................................................891 1. nach §63 .............................................................................................................. 891 2. nach § 64 .............................................................................................................. 895

IX. Bestimmung des Verteilungstermins.....................................................................899 A. Zwangsversteigerung...................................................................................................... 899 B. Zwangsverwaltung...................................................................................................... 900 X. Verteilungstermin...................................................................................................... 901 A. Einzelversteigerung.......................................................................................................... 901 B. Gesamtversteigerung . 905 C. Zwangsverwaltung...................................................................................................... 907

XI. Grundbuchersuchen und andere Verfügungen..................................................... 909 1. Grundbuchersuchen...................................................................................................909 2. Andere Verfügungen . 909 XII. Aufgebotsverfahren....................................................... 910 1. Antrag aus Ermächtigung nach § 138 I...................................................................910 2. Ermächtigungsbeschluß nach § 138 I.......................................................................910 3. Aufgebotsantrag nach § 140.......................................................................................910 4. Aufgebot nach § 140.................................................................................................. 910 5. Ausschlußurteil.......................................................................................................... 911 6. Weitere Planausführung nach § 141.......................................................................911

XIII. Außeramtliche Verteilung.......................................................................................... 912 A. Zwangsversteigerung...................................................................................................... 912 1. Antrag...................................................................................................................... 912 2. Benachrichtigung und Aufforderung.......................................................................913 3. Verfügung.................................................................................................................. 914 B. Zwangsverwaltung...................................................................................................... 914

XIV. Zwangsverwalter...........................................................................................................914 1. Verwalterbericht...................................................................................................... 914 2. Verfügungen.............................................................................................................. 915 a) nach Verwalterbericht...........................................................................................915 b) nach Schlußbericht...............................................................................................915 XV. Belehrungen an Meter und Pächter....................................................................................915 1. nach §576...................................................................................................................915 2. nach§57d Abs.!S.3 ...........................................................................................916

Register Übersicht über die bei der Kommentierung abgedruckten gesetzlichen Vorschriften usw. ... 920 Nachträge und Berichtigungen .................................................................................................. 933 Sachregister...................................................................................................................................... 935

Verzeichnis von Abkürzungen ES werden nur die häufiger vorkommenden Abkürzungen angeführt. Es finden die üblichen Abkürzungen, insbes. bez. Zeitschriften, Verwendung.

Für Bücher vgl. auch Literaiurhinweise

Art AVO

« anderer Ansicht Amtsblatt abweichend Amtsgericht Ausführungsgesetz Arbeitsgerichtsgesetz Gesetz über Maßnahmen auf dem Gebiete der Zwangsvollstreckung vom 28. 8.1953 Alliierte Hohe Kommission Zeitschrift der Akademie für Teutsches Recht Aktenordnung Allgemeines Landrecht amerikanische Zone Anhang Ansechtungsgesetz außerhalb des Konkursverfahrens (Reichs)Abgabenordnung Archiv für Bürgerliches Recht Archiv für Civilistische Praxis Artikel Ausführungsverordnung

Bad | Badenj

ehemals badische Gebiete (z. B. Bad AG ZBG)

aA ABl abw AG AG AGG ÄG AHK AkDR AktO ALR amZ Anh AnfGes AO Ar^CivPr

B

Bad-Wü BAnz BaufSG BaulBG BB BankA Bay, Bayer BayerObLG BayerObLG

Baden-Württemberg Bundesanzeiger Gesetz zur Sicherung von Bauforderungen vom 1. G. 1909 Baulandbeschasfungsgesep Ter Betriebsberater Bankarchiv Bayern (z. B. Bay AG ZVG) Bayerisches Oberstes Landesgericht Entscheidungen des Bayer Obersten Landesgerichts (wenn nichts vermerkt, in Zivilsachen)

Begr Bek Ber

Motive zu dem (I.) Entwurf des ZVG von 1889 (erste Lesung; Guttentag 1889) Bekanntmachung Schriftlicher Bericht des Ausschusses für Rechtswesen und Verfassungsrecht (23. Ausschuß) BTDrS Nr. 4452 Bürgerliches Gesetzbuch Bundesgesetzblatt Bundesgerichtshof Entscheidungen des Bundesgerichtshofs (z. B. BGHZ, in Zivilsachen, Das Nachschlagewerk des Bundesgerichtshofs (LM) Binnenschiffahrtsgesetz Blatt (z. B. bedeutet BOBl Verordnungsblatt) Blätter für Grundstücks-, Bau und Wohnungsrecht

BGB BGBl BGH BGH BGHNachschl BinnschGes Dl BlGBW

Verzeichnis von Abkürzungen

BoR Braun, 1 Braunschweig s Bre 1 BRDrS britct BTDrS

Board of Review (brit. Zone) ehemals braunschweigische Gebiete

Bremen Bundesratsdrucksache britische Zone Bundestagsdrucksache

g

CRA CSR

Court of Restitation Appeals (amer. Zone) Cour Supörieure pour les Restitations (franz. Zone)

D

Denkschrift zu dem (II.) Entwurf eines ZVG und eines EG ZBG (zweite Lesung; Hahn-Mugdan Mot. Bd. V) Der Deutsche Justizbeamte Das Deutsche Bundesrecht (vgl. Literaturhinweise) Deutsches Gemein- und Wirtschaftsrecht (Ergänzungsblatt zur Deutschen Justiz) Deutsche Justiz Zeitschrift des Deutschen Notarvereins Deutsche Notar-Zeitschrift Deutsche Juristenzeitung Deutsches Recht (Zeitschrift) Monatsausgabe DRM Wochenausgabe DRW oder DR Deutsche Richterzeitung Deutsche Rechtspflege Deutsche Rechtssprechung (vgl. Literaturhinweise) Deutsche Rechtszeitschrift Durchführungsverordnung

D

DDJ DeBuR DGWR DJ DNotB DNotZ DIZ DR

DRiZ DRPfl DRspr DRZ DBO

t

ErbBO Erl EStG

Entwurf des ZBO von 1889 (erste Lesung; Guttentag 1889) Einführungsgesetz Einleitung Deutscher Bundestag 1949 Drucksache Nr. 3668 Entwurf eines Zweiten Ge­ setzes über Maßnahmen auf dem Gebiete der Zwangsvollstreckung Verordnung über das Erbbaurecht Erläuterungen Einkommensteuergesetz

ff. FlBG franzZ

und folgende Flurbereinigungsgesetz französische Zone

G,Ges GBl GBO GebBO GenG GG GKG GrEG GrStG GruchBeitt GÜ GBBl GBG

G Gesetz Gesetzblatt Grundbuchordnung Geboteverordnung Genossenschaftsgesetz Grundgesetz Gerichtskostengesetz Grunderwerbsteuergesetz Grundsteuergesetz Beiträge zur Erläuterung des deutschen Rechts, begründet von Gruchot Gesetzesübersicht (Register) Gesetz- und Verordnungsblatt Gerichtsverfassungsgesetz

EI EG Einl Entw

8

Verzeichnis von Abkürzungen

Ha I Ham 1 HE He HeimstG HGB HRR HuW, HW

I idF JDR JFG JheringsJ JMBl JMBlNRW JR IW JWG 38

Hamburg

®

Höchstrichterliche Entscheidungen (Sammlung von Entscheidungen der Ober­ landesgerichte und der obersten Gerichte) Hessen RHeimstättenG Handelsgesetzbuch Höchstrichterliche Rechtssprechung Haus und Wohnung (Zeitschrift)

3 Justiz in der Fassung Jahrbuch Deutschen Rechtes Jahrbuch für Entscheidungen in Angelegenheiten der Freiwilligen Gerichtsbarfeit Jherings Jahrbücher für Dogmatik des bürgerlichen Rechts (nF. = 2. Folge) Justizministerialblatt Justizministerialblatt für das Land Nordrhein-Westfalen Juristische Rundschau Juristische Wochenschrift Jugendwohlfahrtsgesetz Juristenzeitung

A K

KG KGBl KGJ KO KostO

Bericht der 16. Kommission des Reichstags über den Entwurf des ZBG und des EG ZVG vom 22. 2.1897 (Hahn-Mugdan Mot. Bd. V) Kammergericht Blätter für Rechtspflege im Bezirke des Kammergerichts Jahrbuch für Entscheidungen des Kammergerichts Konkursordnung Kostenordnung

L LAG LG Li, Lippe LM Lü LVO LZ

L Land Lastenausgleichsgesetz Landgericht ehemals lippische Gebiete Lindenmaier-Möhring (Nachschlagwerk des BGH) Lübeck Verfahrensordnung f. Landwirtschastssachen in brittscher Zone Leipziger Zeitschrift

M MDR Min Mot

Monatsausgabe (z. B. in Zusammenhang mit DR) Monatsschrift für Deutsches Recht Minister(ium) Mottve zum ZVG

KBer

M

NdsRpfl nF NI NJW NJWF

NotB

NotZ XVI

R Niedersächsische Rechtspflege neue Fassung Neue Justiz Neue juristtsche Wochenschrift NJW FundHeste Heft 2 Zivilrecht (Klee), 2. Auslage München-Berlin 1952 und Ergänzungsbände (II, III) Mitteilungen des Notarvereins (z.B. BayerNotV: des bayerischen Notar­ vereins) Notarzeitschrift, Notarzeitung (z. B. BadNotZ, BayerNotZ)

Verzeichnis von Abkürzungen

D Ow, Oldenburg OLG OLG ORG

ehemals oldenburgische Gebiete

Oberlandesgericht Rechtssprechung der Oberlandesgerichte (wenn nichts vermerkt, in Zivilsachen) Oberstes Rückerstattungsgericht (Berlin)

P Pr, Preußen R RAGebO RAO RdL Recht REG RegBl RG RG RGBl RGR BGB RIA

RK RLA Rpfleger RPfliB Rspr RVO RzW NJW

S SächsA

Schau-Li SchaumburgLippe SchiffsRG SchRG SeuffA SeusfBl SiedlG SJZ St

}

ehemals preußische Gebiete

Reich- (z. B. RAO = Reichsabgabenordnung) Rechtsanwaltsgebührenordnung (Reichs)Abgabenordnung Recht der Landwirtschaft (Zeitschrift) Das Recht Rückerstattungsgesetz Regierungsblatt Reichsgericht Entscheidung des Reichsgerichts (z. B. RGZ in Zivilsachen) Reichsgesetzblatt Reichsgerichtsräte-Kommentar (vgl. Literaturhinweise) Entscheidungen in Angelegenheiten der freiwMgen Gerichtsbarkeit und deS Grundbuchrechts, zusammengestellt vom Reichsjustizamt Rückerstattungskammer Rundschau für den Lastenausgleich Der Deutsche Rechtspfleger Zeitschrift für Rechtspflege in Bayern Rechtssprechung (Reichs)Versicherungsordnung Rechtsprechung zur Wiedergutmachung

Sammlung (z. B. bedeutet GS Gesetzessammlung) Sächsisches Archiv für Rechtspflege, Archiv für Rechtspflege in Thüringen und Anhalt

ehemals schaumburg-lippische Gebiete

StAnz StGB StMin StPO

Gesetz über Rechte an eingetragenen Schissen und Schiffsbauwerken Gesetz zur Regelung der landwirtschaftlichen Schuldverhältnisse v. 1.6.1933 Seufferts Archiv für Entscheidungen der obersten Gerichte Seufferts Blätter für Rechtsanwendung in Bayern RSiedlungsgesetz Süddeutsche Juristenzeitung Strafsachen (z. B. bedeutet RGSt Entscheidungen des Reichsgerichts in Straf­ sachen) Staatsanzeiger Strafgesetzbuch Staatsminister(ium) Strafprozeßordnung

UmstG

Umstellungsgesetz

VerglO BermStG BerstBeamter BO VOBl BollstrGer

Bergleichsordnung Bermögenssteuergesetz Bersteigerungsbeamter Verordnung Verordnungsblatt (für die britische Zone) Vollstreckungsgericht

U V

Verzeichnis von Abkürzungen

B W WarnRspr WarnErgBd WEG WS Wü, . Württemberg ' Wü-Ba Wü-Ho WürttPotB wV

ZKW ZLA ZMR ZPO ZBG ZBB ZwB ZwVerst ZwBerw ZwBR ZwBBO 3ZP

Wochenausgabe (z. B. DRW Teutsches Recht Wochenausgabe) Warneyer, Jahrbuch der Entscheidungen Warneyer, Ergänzung-band (Rechtsprechung des RG auf dem Gebiet des ZivilrechtS) Wohnungseigentumsgesetz Wiedergutmachungskammer ehemals Württembergische Gebiete Württemberg-Baden Württemberg-Hohenzollern Württemberger Notar-Verein MüteUungen aus der Praxiweitere Berweisung(en)

Zivilsachen (z. B. RGZ Entscheidungen des ReichSgerichtS in Zivilsachen) Zentralblatt für freiwillige Gerichtsbarkeit und Notariate sowie Zwangsversteigeruna Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen eitschrist für den Lastenausgleich eitschrift für Met- und Raumrecht

I

§

ivllprozeßordnung wangSversteigerungsgesetz wangsversteigerungsverordnung v. 12. 7.1926 für Baden wangsvollstreckung ZwanASversteigerung Zwangsverwaltung Zwangsvollstreckungsrech t Sonstige Abkürzungen ZwanASvollstreckungsverordnung (BO. v. 26. 5. 1933) ohne weitereZeitschrift Bezeichnung für (deutschen) bedeutet die Zivilprozeß Vorschrift im ZBG, z. B. § 10 = § 10 ZBG

§§

so z. B. K10,13,15,

§§

10 ff. — § 10 und folgende

Innerhalb des gleichen § oder Abschnittes erfolgen Verweisungen ohne sonstige Bezeichnung z. B. Bem. a, vor Bem. a, vgl. oben, vgl. unten.

Bei Zitaten des RG, BGH, BayerObLG aus amtlichen Sammlungen wird daneben nicht noch die Bezeichnung des Gerichts gebracht; dasselbe erfolgt bei Zitierung des KG nach KGJ Bei zusammenfassenden Zitaten von Entscheidungen wird das betreffende Gericht nur am Anfang genannt. Beispiel: RGZ 81, 146/93, 121/101, 5, IW 1914, 679 bedeutet RGZ 81, 146, RGZ 93, 121, RGZ 101, 5, RG IW 1914, 679

Bei Zitaten aus Kommentierungen wird kein § angeführt, wenn es sich um dieselbe Vorschrift handelt, die besprochen wird. Die- gilt auch dann, wenn eS sich um zusammenfassende Erläuterung handelt, wie z. B. bei Jaeckel-Güthe ZVG bei §§ 15/16, 37/38, 57 bis 57b, 67 bis 70 usw. Bei Entscheidungen mit Besprechungsanmerkungen wird der Name der Besprechenden in Klammer gesetzt, ohne daß damit dessen Stellungnahme gekennzeichnet ist: dies geschieht nur bei Anlaß. Beispiel: RG IW 1932, 2424 (Volkmar) bedeutet, daß Entscheidungsbesprechung durch Volkmar erfolgt ist. Riedel bei Aufsätzen usw. weist aus den Verfasser dieses Kommentars hin; bei Aussätzen usw. von Oberregierungsrat Fritz Riedel ist tut Unterscheidung die Bezeichnung: Fritz Riedel ge braucht.

Literatmhinweife ES werden im folgenden einige wichtige Literaturhinweise gegeben: im übrigen wird zu Einzelfragen auf die einzelnen Erläuterungen der Kommentierung verwiesen. Die Hinweise erfolgen unter Anführung deS Namens des Verfassers, bzw. der Verfasser. (So­ weit besondere Abkürzungen gebraucht werden, sind sie im Abkürzungsverzeichnis erwähnt.

«

Achilles.Greiss BGB 13. Aufl. Berlin 1949 Altmann ZBG 1904 v

Betzinger-Mainhard Handbuch der Liegenschaftsvollstreckung für Baden 2. Aufl. 1908 Bohn und Weber Grundstücksvollstreckung und Hypothekenrecht Karlsruhe 1930 Brand-Baur Die Zwangsversteigerungs- und Zwangsverwaltungssachen in der gerichtlichen Praxis, Berlin 1930, mit Nachträgen

D D e h l i ng er Bundes- und Berliner West- und Ostrecht, Ostzonen- und Besatzungsrecht, Reichsrecht seit 1867 und völkerrechtliche Verträge, auch Teilbundesrecht der Länder — systematische Übersicht —. Stuttgart-Köln (jeweils neueste Auflage) Tennewitz Kommentar zum Bonner Grundgesetz Hamburg Abkürzung. BonnKomm Drescher Die Zwangsversteigerung zum Zwecke der Aufhebung der Gemeinschaft an einem Grundstück 1908 e Ermann BGB Münster 1952

8

Feuerhake Deutsche Rechtssprechung Feußner-Schubert Zwangsversteigerung — Das Recht der Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen Berlin 1939 Fischer-Schäfer Die Gesetzgebung betr. die Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen im Reich und in Preußen 2 Ausl. 1910 Fraeb Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung 1929 Freund Die Zwangsvollstreckung m Grundstücke 1901 Fromm Tas Zubehör in der Zwangsversteigerung eines Grundstücks 1908

Günther ZBG Güthe-Triebel GBO 6. Aufl. Berlin 1937 H Harmening LastenauSgleichsgesetz München-Berlin 1952 Harmening-Duden Die Währungsgesetze mit ErgBand München-Berlin 1949/1950 Hein Duldung der Zwangsvollstreckung Breslau 1911 Henle ZBG 5.Aufl. 1933 Hesse-Saage-Fischer GBO 3. Ausl. Berlin 1954

3 Iaeckel-Güthe — Volkmar-Armstroff —, ZBG/Kommentar. 7. Auflage. Berlin 1937 JonaS-Pohle Zwangsvollstreckungsnotrecht. 16. Aufl. Berlin-Frankfurt a.M. 1954 Abkürzung: Pohle ZwBNotrecht K

Korintenberg-Wenz ZBGKommentar 6.Aufl.Köln 1935 Krech-Fischer ZBG 10.Aufl. Berlin 1929 neue Auflage in Vorbereitung Kretzmar Das RGes. über die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung 1904

Literaturhinweise

L Lent Zwangsvollstreckungs-und Konkursrecht 5. Aufl. München-Berlin 1954 Lindemann ZBGKommentar 1905 Lupprian Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung Textausgabe mit Anm. Münster 1952 Meikel-Jmhof-Riedel GBO 5. Aufl. Berlin 1950 (1. Lieferung); im übrigen Meikel-Jmhos GBO 4. Aufl. München-Berlin 1936 ff. Meyer-Zöller Zwang-Versteigerungs- und Zwangsverwaltungsgesetz Textausgabe mit Anträgen usw. f. d. Praxis Regensburg 1949

R Riedner ZBG Kommentar 1904 Nußbaum Die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung 1916

Palandt BGB. München-Berlin (jeweils neueste Auflage) Peiser Die Zwangsverwaltung von Grundstücken 2. Aufl. 1900 v. d. Pfordten ZBG Kommentar 1905 Pohle ZBG TextauSgabe 1950

« ReichSgerichtsräte-Kommentar zum BGB Neubearbeitung durch Mitglieder des BundesgerichtsHofs Reinhard Einfluß der neuen Gesetzgebung auf die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung 3. Aufl. 1927 Reinhard.Müller ZBG Kommentar 3./4. Aufl. mit Nachttag Stuttgart 1931 Handausgabe 8. Aufl. Stuttgart 1934 Rodewald Das Nießbrauchsrecht an Grundstücken in der Zwangsversteigerung und Zwangs« Verwaltung 1913 Rosenberg Lehrbuch des deutschen Zivilprozeßrechts 6. Aufl. München-Berlin 1954 Ruhl-Schild-Drischler DieZwangsversteigerungs- und Zwangsverwaltungspraxis 3. Aufl. Köln-Berlin 1954, sowie Ruhl-Drischler Textausgabe Köln-Berlin 1953

S Samter Handbuch zum Verfahren der Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung 2. Aufl. 1904 Schmidt Grundpfandrechte und geringstes Gebot in der Zwangsversteigerung von Grundstücken unter Berücksichtigung des Lastenausgleichsgesetzes Berlin 1953 Schüller Die Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung von Grundstücken im Wege der Zwangsvollstreckung 1899 Schönke Zwangsvollstreckungsrecht 5. Aufl. Karlsruhe 1948 Schreiber ZBG Münster 1954 Textausgabe Sommer Gesetz-Weiser (Forkel-Berlag Stuttgart) Staudinger BGB Kommentar 9./10. Aufl. Berlin-München 1925—37 11. Aufl. 1954 ff. S tein-Jonas-Schönke-Pohle ZPO Kommentar Tübingen Neueste Aufl.

r Thieme GBO 4. Aufl.Berlin 1955

B Bogel-Korn Zwangsvollstreckung in das unbewegliche Vermögen München-Berlin 1954

« Wilhelmi-Bogel ZBG3.Ausl.München-Berlin 1952, Neuauslage 1956 Wolff ZBG Kommentar 3.Aufl. 1909

GESETZESTEXT

1. Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung Erster Abschnitt Zwangsversteigerung und ZwangSverwaltung von Grundstücken im Wege der Zwangsvollstreckung Erster Titel

Allgemeine Vorschriften § 1. Für die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung eines Grundstücks ist als Vollstreckungsgericht das Amtsgericht zuständig, in dessen Bezirk das Grundstück belegen ist. § 2. (I)*1) Ist das Grundstück in den Bezirken verschiedener Amtsgerichte belegen oder ist es mit Rücksicht auf die Grenzen der Bezirke ungewiß, welches Gericht zuständig ist, so hat das zu­ nächst höhere Gericht eines der Amtsgerichte zum Vollstreckungsgerichte zu bestellen; die Vor­ schriften des § 37 der Zivilprozeßordnung finden entsprechende Anwendung. (2) Die gleiche Anordnung kann getroffen werden, wenn die Zwangsversteigerung oder die Zwangsverwaltung mehrerer Grundstücke in demselben Verfahren zulässig ist und die Grundstücke in den Bezirken verschiedener Amtsgerichte belegen sind. Von der Anordnung soll das zum Voll­ streckungsgerichte bestellte Gericht die übrigen Gerichte in Kenntnis setzen. § 3. Die Zustellungen erfolgen von Amts wegen. § 4. Wohnt derjenige, welchem zugestellt werden soll, weder am Orte noch im Bezirke des Vollstreckungsgerichts, so kann die Zustellung durch Aufgabe zur Post erfolgen, solange nicht die Bestellung eines daselbst wohnhaften Prozeßbevollmächtigten oder Zustellungsbevollmächtigten dem Gericht angezeigt ist. Die Postsendung muß mit der Bezeichnung „Änschreiben" versehen werden. § 5. Die Bestellung eines Zustellungsbevollmächtigten bei dem Grundbuchamte gilt auch für das Verfahren des Vollstreckungsgerichts, sofern sie diesem bekannt geworden ist. 8 6. (1) Ist der Aufenthalt desjenigen, welchem zugestellt werden soll, und der Aufenthalt seines Zustettungsbevollmächtigten dem Vollstreckungsgericht nicht bekannt oder sind die Voraus­ setzungen für eine öffentliche Zustellung aus sonstigen Gründen (§ 203 der Zivilprozeßordnung) gegeben, so hat das Gericht für denjenigen, welchem zugestellt werden soll, einen Zustellungsvertreter zu bestellen. (2) Das gleiche gilt, wenn im Falle der Zustellung durch Aufgabe zur Post die Postsendung als unbestellbar zurückkommt. Tie zurückgekommene Sendung soll dem Zustellungsvertreter aus­ gehändigt werden. (3) Statt der Bestellung eines Vertreters genügt es, wenn die Zustellung für nicht prozeß­ fähige Personen an die Vormundschaftsbehörde, für juristische Personen oder für Vereine, die als solche Nagen oder verllagt werden können, an die Aufsichtsbehörde angeordnet wird. § 7. (1) An den Zustellungsvertreter erfolgen die Zustellungen, solange derjenige, welchem zugestellt werden soll, nicht ermittelt ist. (2) Der Zustellungsvertreter ist zur Ermittlung und Benachrichtigung des Vertretenen ver­ pflichtet. Er kann von diesem eine Vergütung und Ersatz seiner Auslagen fordern. Über die Ver­ gütung und die Erstattung der Auslagen entscheidet das Vollstreckungsgericht. ') Die eingenommenen Zahlen kennzeichnen die Absätze und sind nicht amtlich. 1

Steiner-Riedel, Zwang-versteigerung. 7.A.

1

Zwangsversteigerung-gesetz (Text) (3) Für die Erstattung der Auslagen haftet der Gläubiger, soweit der Zustellungsvertreter von dem Vertretenen Ersatz nicht zu erlangen vermag; die dem Gläubiger zur Last fallenden Aus­ lagen gehören zu den Kosten der die Befriedigung aus dem GrundsMcke bezweckenden Rechts­ verfolgung. 8 8. Die Vorschriften der $$ 4 bis 7 finden auf die an den Schuldner zu bewirkende Zustellung de- Beschlusses, durch welchen die Zwangsvollstreckung angeordnet oder der Beitritt eines GlaubigerS zugelassen wird, keine Anwendung. 8-. In dem Verfahren gelten als Beteiligte, außer dem Gläubiger und dem Schuldner: 1. diejenigen, für welche zur Zeit der Eintragung des Bollstreckungsvermerkes ein Recht im Grundbuch eingetragen oder durch Eintragung gesichert ist; 2. diejenigen, welche ein der Zwangsvollstreckung entgegenstehendes Recht, ein Recht an dem Grundstück oder an einem da- Grundstück belastenden Rechte, einen Anspruch mit dem Rechte auf Befriedigung auS dem Grundstück oder ein Met- oder Pachtrecht, auf Grund dessen ihnen das Grundstück überlassen ist, bei dem Bollstreckungsgericht anmelden und auf Verlangen deS Gericht- oder eines Beteiligten glaubhaft machen. 8 10. (1) Ein Recht auf Befriedigung aus dem Grundstück gewähren nach folgender Rang­ ordnung, bei gleichem Range nach dem Verhältnis ihrer Beträge: 1. der Anspruch eines die Zwangsverwaltung betreibenden Gläubigers auf Ersatz seiner Aus­ lagen zur Erhaltung oder nötigen Verbesserung des Grundstück, im Falle der Zwangs­ versteigerung jedoch nur, wenn die Verwaltung bis zum Zuschläge fortdauert und die Ausgaben nicht aus den Nutzungen des Grundstücks erstattet werden können; 2. bei einem land- oder forstwirtschaftlichen Grundstücke die Ansprüche der zur Bewirtschaftung des Grundstücks oder zum Betrieb eines mit dem Grundstücke verbundenen land» oder forstwirtschaftlichen Nebengewerbes angenommenen, in einem Dienst- oder Arbeitsver­ hältnisse stehenden Personen, insbesondere des Gesindes, der Mrtschafts- und Forstbeamten, auf Lohn, Kostgeld und andere Bezüge wegen der laufenden und der aus dem letzten Jahre rückständigen Beträge; 3. die Ansprüche auf Entrichtung der öffentlichen Lasten des Grundstücks wegen der aus den letzten vier Jahren rückständigen Beträge; wiederkehrende Leistungen, insbesondere Grund­ steuern, Zinsen, Zuschläge oder Rentenleistungen, sowie Beträge, die zur allmählichen Til­ gung einer Schuld als Zuschlag zu den Zinsen zu entrichten sind, genießen dieses Vorrecht nur für die laufenden Beträge und für die Rüchtände aus den letzten zwei Jahren. Unter­ einander stehen öffentliche Grundstückslasten, gleichviel ob sie auf Bundes- oder Landesrecht beruhen, im Range gleich. Die Vorschriften des $112 Abs. 1 und der $$ 113 und 116 des Gesetzes über den Lastenausgleich vom 14. August 1952 (Bundesgesetzbl. I S. 446) bleiben unberührt; 4. die Ansprüche aus Rechten an dem Grundstück, soweit sie nicht infolge der Beschlagnahme dem Gläubiger gegenüber unwirksam sind, einschließlich der Ansprüche auf Beträge, die zur allmählichen Tilgung einer Schuld als Zuschlag zu den Zinsen zu entrichten sind; All­ sprüche auf wiederkehrende Leistungen, insbesondere Zinsen, Zuschläge, Berwaltungskosten oder Rentenleistungen, genießen das Vorrecht dieser Klasse nur wegen der lausenden und der aus den letzten zwei Jahren rückständigen Beträge; 5. der Anspruch des Gläubigers, soweit er nicht in einer der vorhergehenden Klassen zu befriedigen ist; 6. die Ansprüche der vierten Klasse, soweit sie infolge der Beschlagnahme dem Gläubiger gegenüber unwirksam sind; 7. die Ansprüche der dritten Klasse wegen der älteren Rückstände; 8. die Ansprüche der vierten Klasse wegen der älteren Rückstände. (2) DaS Recht auf Befriedigung aus dem Grundstücke besteht auch für die Kosten der Kündi­ gung und der die Befriedigung aus dem Grundstücke bezweckenden Rechtsverfolgung. 811. (1) Sind Ansprüche aus verschiedenen Rechten nach $ 10 Nr. 4,6 oder 8 in derselben Klasse zu befriedigen, so ist für sie das Rangverhältnis maßgebend, welches unter den Rechten besteht. (2) In der fünften Klasse geht unter mehreren Ansprüchen derjenige vor, für welchen die Be schlaanahme früher erfolgt ist. 812. DieAnsprüche aus einem und demselbenRechte haben untereinander solgendeRangordnung: 1. die Ansprüche auf Ersatz der im § 10 Abs. 2 bezeichneten Kosten; 2. die Ansprüche aus wiederkehrende Leistungen und andere Nebenleistungen; 3. der Hauptanspruch. 8 13. (1) Laufende Beträge wiederkehrender Leistungen sind der letzte vor der Beschlagnahme fällig gewordene Betrag sowie die später fällig werdenden Beträge. Die älteren Beträge sind Rücmände.

Zwangsversteigerung-gesetz (Text) (2) Absatz 1 ist anzuwenden, gleichviel ob die Ansprüche auf wiederkehrende Leistungen aus öffentlichem oder privatem Recht oder ob sie aus Bundes- oder Landesrecht beruhen oder ob die gesetzlichen Vorschriften andere alS die in § 10 Abs. 1 Nr. 3 und 4 bestimmten Fristen festsetzen: kürzere Fristen alS die in § 10 Abs. 1 Nr. 3 und 4 bestimmten werden stets vom letzten Fälligkeitstag vor der Beschlagnahme zurückgerechnet. (3) Fehlt eS innerhalb der letzten zwei Jahre an einem Fälligkeitstermin, so entscheidet der Zeitpunkt der Beschlagnahme. (4) Liegen mehrere Beschlagnahmen vor, so ist die erste maßgebend. Bei der Zwangsver­ steigerung güt, wenn bis zur Beschlagnahme eine Zwangsverwaltung fortgedauert hat, die für diese bewirkte Beschlagnahme alS die erste. § 14. Ansprüche von unbestimmtem Betrage gelten als aufschiebend bedingt durch die Fest­ stellung des Betrags.

Zweiter Titel

Zwangsversteigerung I. Anordnung der Verweigerung

8 IS. Die Zwangsversteigerung eines Grundstücks wird von dem Bollstreckungsgericht au Antrag angeordnet. 8 1s. (1) Ter Antrag soll das Grundstück, den Eigentümer, den Anspruch und den vollstreck, baren Titel bezeichnen. (2) Tie für den Beginn der Zwangsvollstreckung erforderlichen Urkunden sind dem Anträge beizufügen. 817. (1) Die Zwangsversteigerung darf nur angeordnet werden, wenn der Schuldner als Eigentümer des Grundstücks eingetragen oder wenn er Erbe des eingetragenen Eigentümers ist. (2) Die Eintragung ist durch ein Zeugnis des Grundbuchamts nachzuweisen. Gehören BollstreckungSgericht und Grundbuchamt demselben Amtsgericht an, so genügt statt des Zeugnisses die Bezugnahme auf das Grundbuch. (3) Die Erbfolge ist durch Urkunden glaubhaft zu machen, sofern sie nicht dem Gericht offen­ kundig ist. 8 18. Die Zwangsversteigerung mehrerer Grundstücke kann in demselben Verfahren erfolgen, wenn sie entweder wegen einer Forderung gegen denselben Schuldner oder wegen eine- an jedem der Grundstücke bestehenden Rechtes betrieben wird. 819. (1) Ordnet das Gericht die Zwangsversteigerung an, so hat es zugleich das Grundbuch­ amt um Eintragung dieser Anordnung in daS Grundbuch zu ersuchen. (2) Das Grundbuchamt hat nach der Eintragung des Bersteigerungsvermerkes dem Gericht eine beglaubigte Abschrift des Grundbuchblatts und der Urkunden, auf welche im Grundbuche Bezug genommen wird, zu erteilen, die bei ihm bestellten Zustellungsbevollmächtigten zu bezeichnen und Nachricht zu geben, was ihm über Wohnort und Wohnung der eingetragenen Beteiligten und deren Vertreter bekannt ist. Statt der Erteilung einer beglaubigten Abschrift der Urkunden genügt die Beifügung der Grundakten oder der Urkunden. (3) Eintragungen im Grundbuch, die nach der Eintragung des Vermerks über die Anordnung der Zwangsversteigerung erfolgen, soll das Grundbuchamt dem Gericht mitteilen. 8 20. (1) Der Beschluß, durch welchen die Zwangsversteigerung angeordnet wird, gilt zugunsten des Gläubigers als Beschlagnahme des Grundstücks. (2) Die Beschlagnahme umfaßt auch diejenigen Gegenstände, auf welche sich bei einem Grund­ stück die Hypothek erstreckt. 821. (1) Die Beschlagnahme umfaßt land- und forstwirtschaftliche Erzeugnisse des Grund­ stücks sowie die Forderungen aus einer Versicherung solcher Erzeugnisse nur, soweit die Erzeugnisse noch mit dem Boden verbunden oder soweit sie Zubehör deS Grundstücks sind. (2) Die Beschlagnahme umfaßt nicht die Miet- und Pachtzinsforderungen sowie die Ansprüche aus einem mit dem Eigentum an dem Grundstücke verbundenen Rechte auf wiederkehrende Lei­ stungen. (3) DaS Recht eines Pächters auf den Fruchtgenuß wird von der Beschlagnahme nicht berührt. 8 22. (1) Die Beschlagnahme des Grundstücks wird mit dem Zeitpunkte wirksam, in welchem der Beschluß, durch den dre Zwangsversteigerung angeordnet ist, vem Schuldner zugestellt wird. Sie wird auch wirksam mit dem Zeitpunkt, in welchem daS Ersuchen um dre Eintragung deS Ber­ steigerungsvermerkes dem Grundbuchamte zugeht, sofern auf daS Ersuchen die Eintragung dem­ nächst erfolgt. (2) Erstreckt sich die Beschlagnahme auf eine Forderung, so hat daS Gericht auf Antrag des Gläubigers dem Drittschuldner zu verbieten, an den Schuldner zu zahlen. Die Beschlagnahme

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Zwangsversteigerungsgesetz (Text) wird dem Drittschuldner gegenüber erst mit dem Zeitpunkte wirksam, in welchem sie ihm bekannt oder daS Zahlungsverbot ihm zugestellt wird. Die Vorschriften des § 845 der Zivilprozeßordnung finden entsprechende Anwendung. § 23. (1) Die Beschlagnahme hat die Wirkung eine- Beräußerungsverbots. Der Schuldner kann jedoch, wenn sich die Beschlagnahme auf bewegliche Sachen erstreckt, über einzelne Stücke innerhalb der Grenzen einer ordnungsmäßigen Wirtschaft auch dem Gläubiger gegenüber wirksam verfügen. (2) Kommt eS bei einer gegen die Beschlagnahme verstoßenden Verfügung nach § 135 Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuch- darauf an, ob derjenige, zu dessen Gunsten verfügt wurde, die Beschlagnahme kannte, so steht die Kenntnis des BerstergerungsantragS einer Kenntnis der Beschlagnähme gleich. Die Beschlagnahme gilt auch in Ansehung der mithaftenden beweglichen Sachen als bekannt, sobald der Versteigerungsvermerk eingetragen ist. § 24. Die Verwaltung und Benutzung des Grundstücks verbleibt dem Schuldner nur innerhalb der Grenzen einer ordnungsmäßigen Wirtschaft. § 25. Ist zu besorgen, daß durch das Verhalten deS Schuldners die ordnungsmäßige Wirt­ schaft gefährdet wird, so hat das Vollstreckungsgericht auf Antrag des Gläubigers die zur Abwendung der Gefährdung erforderlichen Maßregeln anzuordnen. Das Gericht kann dre Maßregeln aufheben, wenn der zu deren Fortsetzung erforderliche Geldbetrag nicht vorgeschossen wird. 8 23. Ist die Zwangsversteigerung wegen des Anspruchs aus einem eingetragenen Rechte angeordnet, so hat eine nach der Beschlagnahme bewirkte Veräußerung des Grundstücks auf den Fortgang des Verfahrens gegen den Schuldner keinen Einfluß. § 27. (1) Wird nach der Anordnung der Zwangsversteigerung ein weiterer Antrag aus Zwangsversteigerung des Grundstücks gestellt, so erfolgt statt des Versteigerungsbeschlusses die Anordnung, daß der Beitritt des Antragstellers zu dem Verfahren zugelassen wird. (Äne Gntragung dieser Anordnung in das Grundbuch findet nicht statt. (2) Der Gläubiger, dessen Beitritt zugelassen ist, hat dieselben Rechte, wie wenn auf seinen Antrag die Versteigerung angeordnet wäre. II. Aufhebung und einstweilige Einstellung des Verfahrens

8 28. Wird dem Bollstreckungsgericht ein aus dem Grundbuch ersichtliches Recht bekannt, welches der Zwangsversteigerung oder der Fortsetzung des Verfahrens entgegensteht, so hat das Gericht das Verfahren entweder sofort aufzuheben oder unter Bestimmung einer Frist, binnen welcher der Gläubiger die Hebung des Hindernisses nachzuweisen hat, einstweilen einzustellen. Im letzteren Falle ist das Verfahren nach dem Ablaufe der Frist aufzuheben, wenn nicht inzwischen der Nachweis erbracht ist. 8 29. Das Verfahren ist aufzuheben, wenn der Bersteigerungsantrag von dem Gläubiger zurückgenommen wird. 8 30. (1) Das Verfahren ist einstweilen einzustellen, wenn der Gläubiger die Einstellung be­ willigt. Die Einstellung kann wiederholt bewilligt werden. Ist das Verfahren auf Grund einer Bewilligung des Gläubigers bereits zweimal eingestellt, so gilt eine erneute Einstellungsbewilligung als Rücknahme des Bersteigerungsantrags. (2) Der Bewilligung der Einstellung steht es gleich, wenn der Gläubiger die Aufhebung des Versteigerungstermins bewilligt. 8 30a. (1) Das Verfahren ist auf Antrag des Schuldners einstweilen auf die Dauer von höchstens sechs Monaten einzustellen, wenn Aussicht besteht, daß durch die Einstellung die Ver­ steigerung vermieden wird, und die Nichterfüllung der fälligen Verbindlichkeiten auf Umständen beruht, dre in den allgemeinen wirtschaftlichen Verhältnissen begründet sind und die abzuwenden der Schuldner nicht in der Lage war. (2) Der Antrag ist abzulehnen, wenn die einstweilige Einstellung dem betreibenden Gläubiger unter Berücksichtigung ferner wirtschaftlichen Verhältnisse nicht zuzumuten ist, insbesondere ihm einen unverhältnismäßigen Nachteil bringen würde, oder wenn mit Rücksicht auf die Beschaffenheit oder die sonstigen Verhältnisse des Grundstücks anzunehmen ist, daß die Versteigerung zu einem späteren Zeitpunkt einen wesentlich geringeren Erlös bringen würde. (3) Die einstweilige Einstellung kann auch mit der Maßgabe angeordnet werden, daß sie außer Kraft tritt, wenn der Schuldner die während der Einstellung fällig werdenden wiederkehrenden Leistungen nicht binnen zwei Wochen nach Eintritt der Fälligkeit bewirkt. Wird die Zwangsversteige­ rung von einem Gläubiger betrieben, dessen Hypothek oder Grundschuld innerhalb der ersten sieben Zehnteile des Grundstückswertes steht, so darf das Gericht von einer solchen Anordnung nur insoweit absehen, als dies nach den besonderen Umständen des Falles zur Wiederherstellung einer geordneten wirtschaftlichen Lage des Schuldners geboten und dem Gläubiger unter Berücksichtigung seiner ge­ samten wirtschaftlichen Verhältnisse, insbesondere seiner eigenen Zinsverpflichtungen, zuzumuten ist.

Zwangsversteigerungsgesetz (Text) (4) Das Gericht kann ferner anordnen, daß der Schuldner Zahlungen auf Rückstände wieder­ kehrender Leistungen zu bestimmten Terminen zu bewirken hat. (5) Das Gericht kann schließlich die einstweilige Einstellung von sonstigen Auflagen mit der Maßgabe abhängig machen, daß die einstweilige Einstellung des Verfahrens bei Nichterfüllung dieser Auflagen außer Kraft tritt. 8 30b. (1) $ic einstweilige Einstellung ist binnen einer Notfrist von zwei Wochen zu beantragen. Die Frist beginnt mit der Zustellung der Verfügung, in welcher der Schuldner auf das Recht zur Stellung des Einstellungsantrages, den Fristbeginn und die Rechtsfolgen eines fruchtlosen Fristablauf- hingewiesen wird. Der Hinweis ist möglichst zugleich mit dem Beschluß, durch den die Zwangsversteigerung angeordnet wird, zuzustellen. (2) Die Entscheidung über den Antrag auf einstweilige Einstellung des Verfahrens ergeht durch Beschluß. Bor der Entscheidung sind der Schuldner und der betteibende Gläubiger zu hören; in geeigneten Fällen kann das Gericht mündliche Verhandlung anberaumen. Der Schuldner und der betteibende Gläubiger haben chre Angaben auf Verlangen des Gerichts glaubhaft ku machen. (3) Gegen die Entscheidung ist die sofortige Beschwerde zulässig; vor der Entscheidung ist der Gegner zu hören. Eine weitere Beschwerde findet nicht statt. (4) Der Versteigerungstermin soll erst nach Recht-Kast des die einstweilige Einstellung ablehnenden Beschlusses bekanntgegeben werden. § 30c. (1) Befindet sich der Schuldner im Konkurs, so ist auf Anttag des Konkursverwalters das Verfahren einstweilen einzustellen, wenn durch die Versteigerung die angemessene Verwertung der Konkursmasse wesentlich erschwert werden würde oder wenn ein Zwangsvergleichsvorschlag eingereicht ist. Der Anttag ist abzulehnen, wenn die einstweilige Einstellung dem betteibenden Gläubiger unter Berücksichtigung seiner wirtschaftlichen Verhältnisse nicht zuzumuten ist. Das Verfahren ist auf Anttag des Gläubigers fortzusetzen, wenn der Konkursverwalter zustimmt, wenn die in Satz 1 genannten Voraussetzungen wegfallen, wenn der in Satz 2 genannte Ablehnungsgrund nachttäglich eintritt oder wenn das Konkursverfahren beendet ist. (2) § 30b güt entsprechend mit der Maßgabe, daß an die Stelle des Schuldners der Konkurs­ verwalter tritt. § 30d. (1) War das Verfahren gemäß §§ 30, 30a oder 30 c einstweilen eingestellt, so kann es auf Grund des § 30a und des § 30c einmal erneut eingestellt werden, es sei denn, daß die Ein­ stellung dem Gläubiger unter Berücksichtigung seiner gesamten wirtschaftlichen Verhältnisse nicht zuzumuten ist. § 30b gilt entsprechend. (2) Hat eine erneute Einstellung stattgefunden, ist auch § 765a der Zivilprozeßordnung nicht mehr anzuwenden.

§ 31. (1) Im Fall einer einstweiligen Einstellung darf das Verfahren, soweit sich nicht au- dem Gesetz etwas anderes ergibt, nur auf Anttag des Gläubigers fortgesetzt werden. Wird der Anttag nicht binnen sechs Monaten gestellt, so ist daS Verfahren aufzuheben. (2) Die Frist nach Absatz 1 Satz 2 beginnt a) im Falle des § 30 mit der Einstellung des Verfahrens, b) im Falle des § 30a mit dem Zeitpunkt, bis zu dem die Einstellung angeordnet war, c) im Falle des $ 30c mit dem Ende deS Konkursverfahrens, d) wenn die Einstellung vom Prozeßgericht angeordnet war, mit der Wiederaufhebung der Anordnung oder mit einer sonstigen Erledigung der Einstellung. (3) Das VollstreckungSaericht soll den Gläubiger auf den Fristbegmn unter Bekanntgabe der Rechtsfolgen eines fruchtlosen Fristablaufs Hinweisen; die Frist beginnt erst zu laufen, nachdem der Hinweis auf die Rechtsfolgen eines fruchtlosen Fristablaufes dem Gläubiger zugestellt worden ist.

§ 82. Der Beschluß, durch welchen das Verfahren aufgehoben oder einstweilen eingestellt wird, ist dem Schuldner, dem Gläubiger und, wenn die Anordnung von einem Dritten beanttagt war, auch diesem zuzustellen. § 88. Nach dem Schlüsse der Versteigerung darf, wenn ein Grund zur Aufhebung oder zur einstweiligen Anstellung des Verfahrens oder zur Aufhebung des Termins vorliegt, die Entscheid düng nur durch Versagung deS Zuschlags gegeben werden. 8 34. Im Falle der Aufhebung des Verfahrens ist das Grundbuchamt um Löschung des Bersteigerungsvermerkes zu ersuchen.

III. Bestimmung deS BersteigerungSterminS

§ 35. Die Versteigerung wird durch das Vollstreckungsgericht ausgeführt.

8 34. (1) Der Bersteigerungstermin soll erst nach der Beschlagnahme des Grundstücks und nach dem Eingänge der Mitteilungen des Grundbuchamts bestimmt werden.

Zwang-versteigerungsgesetz (Text) (2) Der Zeitraum zwischen der Anberaumung des Termin- und dem Termin soll, wenn nicht besondere Gründe vorliegen, nicht mehr al- sechs Monate betragen. War da- Verfahren einstweilen eingestellt, so soll diese Frist nicht mehr al- zwei Monate, muß aber mindestens einen Monat betragen. (3) Der Termin kann nach dem Ermessen des Gerichts an der Gerichtsstelle oder an einem anderen Orte im Gericht-bezirk abgehalten werden. 5 37. Die Termin-bestimmung muß enthalten 1. die Bezeichnung des Grundstück-; 2. Zeit und Ort de- BersteigerungSterminS; 3. die Anaabe, daß die Versteigerung im Wege der Zwangsvollstreckung erfolgt; 4. die Aufforderung, Rechte, soweit sie zur Zeit der Eintragung de-Versteigerung-vermerkes au- dem Grundbuche nicht ersichtlich waren, spätesten- tm BersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Wgabe von Geboten anzumelden und, wenn der Gläubiger widerspricht, glaubhaft zu machen, widrigenfalls die Rechte bei der Feststellung de- geringsten Gebots nicht berücksichtigt und bei der Verteilung de- Versteigerung-erlöses dem Ansprüche des Gläubiger- und den übrigen Rechten nachgesetzt werden würden; 5. die Aufforderung an diejenigen, welche ein der Versteigerung entgegenstehendes Recht haben, vor der Erteilung de- Zuschlag die Aufhebung oder einstweilige Einstellung des

Verfahren- herbeizuführen, wwrigenfallS für da- Recht der Versteigerung-erlös an die Stelle de- versteigerten Gegenstände- treten würde. 8 38. Die Termin-bestimmung soll die Bezeichnung de- zur Zeit der Eintragung de- Versteigerung-vermerv eingetragenen Eigentümers sowie die Angabe de- Grundbuchblatts und der Größe des Grundstücks enthalten. 8 33. (1) Die Termin-bestimmung muß durch einmaliges Einrücken in da- für die Bekannt­ machung de- Gerichts bestimmte Blatt öffentlich bekannt gemacht werden. (2) Hat da- Grundstück nur einen geringen Wert, so kann da- Gericht anordnen, daß die Eiwrückung unterbleibt; in diefem Falle muß die Bekanntmachung dadurch erfolgen, daß die Termins­ bestimmung in der Gemeinde, in deren Bezirk da- Grundstück belegen ist, an die für amtliche

Bekanntmachungen bestimmte Stelle angehestet wird. 8 48. (1) Die Terminsbestimmung soll an die Gericht-tafel angeheftet werden. Ist da- Ge­ richt nach § 2 Abs. 2 zum Vollstreckung-gericht bestellt, so soll die Anheftung auch bei den übrigen Gerichten bewirkt werden. (2) Da- Gericht ist befugt, noch andere und wiederholte Veröffentlichungen zu veranlassen; bei der Ausübung dieser Befugnis ist insbesondere auf den Ort-gebrauch Rücksicht zu nehmen. 8 41. (1) Die Terminsbestimmung ist den Beteiligten zuzustellen. (2) Im Laufe der vierten Woche vor dem Termine soll den Beteiligten mitgeteilt werden, auf wessen Antrag und wegen welcher Ansprüche die Versteigerung erfolgt. (3) Als Beteiligte gelten auch diejenigen, welche das angemeldete Recht noch glaubhaft zu machen haben. 8 42. (1) Die Einsicht der Mitteilungen des Grundbuchamts sowie der erfolgten Anmeldungen ist jedem gestattet. (2) Da- gleiche gilt von anderen da- Grundstück betreffenden Nachweisungen, welche ein Betelligter einreicht, insbesondere von Abschätzungen. 8 43. (1) Der Versteigerung-termin ist aufzuheben und von neuem zu bestimmen, wenn die Bekanntmachung der Termin-bestimmung nicht sechs Docken vor dem Termin bekanntgemacht ist. War die Zwangsversteigerung einstweilen eingestellt, so reicht e- au-, daß die Bekanntmachung der Termin-bestimmung zwei Wochen vor dem tirmin bewirkt ist.

(2) Da- aleicke gilt, wenn nicht vier Wochen vor dem Termine dem Schuldner ein Beschluß, auf Grund dessen die Versteigerung erfolgen kann, und allen Beteiligten, die schon zur Zeit der An­ beraumung de- Termins dem Gericht bekannt waren, die Termin-bestimmung zuaestellt ist, es sei denn, daß derjenige, in Ansehung dessen die Frist nicht eingehalten ist, da- Verfahren genehmigt. IV. Geringstes Gebot. Versteigerung-bedingungen 8 44. (1) Bei der Versteigerung wird nur ein solches Gebot zugelassen, durch welches die dem Ansprüche des Gläubiger- vorgehenden Rechte sowie die au- dem BersteigerungSerlöse zu entneh­ menden Kosten de- Verfahrens gedeckt werden (geringste- Gebot). (2) Wird da- Verfahren wegen mehrerer Ansprüche von verschiedenem Range betrieben, so darf der vorgehende Anspruch der Feststellung des geringsten Gebots nur dann zugrunde gelegt werden, wenn der wegen diese- Anspruchs ergangene Beschluß dem Schuldner vier Wochen vor dem Versteigerungstermine zugestellt ist. ()

Zwangsversteigerungsgesetz (Text)

§ 45. (1) Ein Recht ist bei der Feststellung deS geringsten Gebots insoweit, als eS zur Zeit der Eintragung des Versteigerung-Vermerkes au- dem Grundbuch ersichtlich war, nach dem Inhalte deGrundbuchS, im übrigen nur dann zu berücksichtigen, wenn es rechtzeitig angemeldet und, fall- der Gläubiger widerspricht, glaubhaft gemacht wird. (2) Bon widerkehrenden Leistungen, die nach dem Inhalte des Grundbuchs zu entrichten sind, brauchen die laufenden Beträge nicht angemeldet, die rückständigen nicht glaubhaft gemacht zu werden. 8 44. Für wiederkehrende Leistungen, die nicht in Geld bestehen, hat daS Gericht einen Geld­ betrag festzusetzen, auch wenn ein solcher nicht angemeldet ist. 8 47. Laufende Beträge regelmäßig wiederkehrender Leistungen sind für die Zeit bis jum Ab­ laufe von zwei Wochen nach dem BersteigerungStermine zu decken. Nicht regelmäßig Wiederkehr rende Leistungen werden mit den Beträgen berücksichtigt, welche vor dem Ablaufe dieser Frist zu entrichten sind. 8 48. Bedingte Rechte sind wie unbedingte, Rechte, die durch Eintragung eines Widerspruchs oder einer Vormerkung gesichert sind, wie eingetragene Rechte zu berücksichtigen. 8 41. (1) Der Teil des geringsten Gebots, welcher zur Deckuna der Kosten sowie der im § 10 Nr. 1 biS 3 und im § 12 Nr. 1, 2 bezeichneten Ansprüche bestimmt ist, desgleichen der daS geringste Gebot übersteigende Betrag des Meistgebots ist von dem Ersteher im Berteilungstermine bar zu be­ richtigen (Bargebot). (2) DaS Bargebot ist von dem Zuschlag an zu verzinsen. (3) Der Ersteher wird durch Hinterlegung von seiner Verbindlichkeit befreit, wenn die Hinter­ legung und die Ausschließung der Rücknahme im Berteilungstermine nachgewiesen werden. 8 58. (1) Soweit eine bei der Feststellung des geringsten Gebots berücksichtigte Hypothek, Grundschuld oder Rentenschuld nicht besteht, hat der Ersteher außer dem Bargebot auch den Betrag des berücksichtigten Kapitals zu zahlen. In Ansehung der Verzinslichkeit, deS Zinssatzes, der ZahlungSzeit, der Kündigung und des Zahlungsorts bleiben die für das berücksichtigte Recht getroffenen Bestimmungen maßgebend. (2) DaS gleiche gilt: 1. wenn daS Recht bedingt ist und die aufschiebende Bedingung ausfällt oder die auflösende Bedingung eintritt; 2. wenn daS Recht noch an einem anderen Grundstücke besteht und an dem versteigerten Grund­ stücke nach den besonderen Vorschriften über die Gesamthypothek erlischt. (3) Haftet der Ersteher im Falle deS Abs. 2 Nr. 2 zugleich persönlich, so ist die Erhöhung des zu zahlenden Betrags ausgeschlossen, soweit der Ersteher nicht bereichert ist. 8 51. (1) Ist daS berücksichtigte Recht nicht eine Hypothek, Grundschuld oder Rentenschuld, so finden die Vorschriften deS $ 50 entsprechende Anwendung. Der Ersteher hat statt deS Kapitals den Betrag, um welchen sicb der Wert deS Grundstücks erhöht, drei Monate nach erfolgter Kündigung zu zahlen und von dem Zuschlag an zu verzinsen. (2) Der Betrag soll von dem Gerichte bei der Feststellung des geringsten Gebot- bestimmt werden. 8 52. (1) Ein Recht bleibt insoweit bestehen, als es bei der Feststellung des geringsten Gebots berücksichtigt und nicht durch Zahlung zu decken ist. Im übrigen erlöschen die Rechte. (2) Das Recht auf eine der in den §§ 912 biS 917 deS Bürgerlichen Gesetzbuchs bezeichneten Renten bleibt auch dann bestehen, wenn es bei der Feststellung deS geringsten Gebots nicht berücksichtiatill. 8 51. (1) Haftet bei einer Hypothek, die bestehen bleibt, der Schuldner zugleich persönlich, so übernimmt der E^teher die Schuld in Höhe der Hypothek; die Vorschriften des § 416 des Bürger­ lichen Gesetzbuchs finden mit der Maßgabe entsprechende Anwendung, daß als Veräußerer im Sinne dieser Vorschriften der Schuldner anzusehen ist. (2) DaS gleiche gilt, wenn bei einer Grundschuld oder Rentenschuld, die bestehen bleibt, der Schuldner zugleich persönlich haftet, sofern er spätestens im BersteigerungStermine vor der Auf­ forderung zur Abgabe von Geboten die gegen ihn bestehende Forderung unter Angabe ihres Betrags und Grundes angemeldet und auf Verlangen deS Gerichts oder eine- Beteiligten glaubhaft gemacht hat. 8 54. (1) Die von dem Gläubiger dem Eigentümer oder von diesem dem Gläubiger erklärte Kündigung einer Hypothek, einer Grundschuld oder einer Rentenschuld ist dem Ersteher gegenüber nur wirksam, wenn sie spätestens in dem BersteigerungStermine vor der Aufforderung zur Abgabe von Geboten erfolgt und bei dem Gericht angemeldet worden ist. (2) DaS gleiche gilt von einer aus dem Grundbuche nicht ersichtlichen Tatsache, infolge deren der Anspruch vor der Zeit geltend gemacht werden kann. 8 55. (1) Die Versteigerung deS Grundstücks erstreckt sich auf alle Gegenstände, deren Beschlag­ nahme noch wirksam ist.

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Zwangsversteigerungsgesetz (Text) (2) Auf Zubehörstücke, die sich im Besitze des Schuldners oder eines neu eingetretenen Eigen­ tümers befinden, erstreckt sich die Versteigerung auch dann, wenn sie einem Dritten gehören, es sei denn, daß dieser sein Recht nach Maßgabe des § 37 Nr. 5 geltend gemacht hat. § 56. Die Gefahr des zufälligen Untergangs geht in Ansehung des Grundstücks mit dem Zu­ schlag, in Ansehung der übrigen Gegenstände mit dem Schlüsse der Versteigerung auf den Ersteher über. Bon dem Zuschlag an gebühren dem Ersteher die Nutzungen und trägt er die Lasten. Ein An­ spruch auf Gewährleistung findet nicht statt. 8 57. Ist das Grundstück einem Mieter oder Pächter überlassen, so finden die Vorschriften der $§ 571,572, des § 573 Satz 1 und der §§ 574,575 des Bürgerlichen Gesetzbuchs nach Maßgabe der §§ 57a und 57b entsprechende Anwendung. § 57a. Der Ersteher ist berechtigt, das Miet- oder Pachtverhältnis unter Einhaltung der gesetz­ lichen Frist zu kündigen. Die Kündigung ist ausgeschlossen, wenn sie nicht für den ersten Termin er­ folgt, für den sie zulässig ist.

§ 57b. (1) Soweit nach den Vorschriften des § 573 Satz 1 und der §§ 574, 575 des Bürger­ lichen Gesetzbuchs für die Wirkung von Verfügungen und Rechtsgeschäften über den Miet- und Pachtzins der Übergang des Eigentums in Betracht kommt, ist an dessen Stelle die Beschlagnahme des Grundstücks maßgebend. Ist dem Mieter oder Pächter der Beschluß, durch den die Zwangs­ versteigerung angeordnet wird, zugestellt, so gilt mit der Zustellung die Beschlagnahme als dem Mieter oder Pächter bekannt; die Zustellung erfolgt auf Antrag des Gläubigers an die von ihm be­ zeichneten Personen. Dem Beschlusse soll eine Belehrung über die Bedeutung der Beschlagnahme für den Mieter oder Pächter beigefügt werden. Das Gericht hat auf Antrag des Gläubigers zur Feststellung der Mieter und Pächter eines Grundstücks Ermittlungen zu veranlassen; es kann damit einen Gerichtsvollzieher oder einen sonstigen Beamten beauftragen, auch die zuständige örtliche Behörde um Mitteilung der ihr bekannten Mieter und Pächter ersuchen. (2) Der Beschlagnahme zum Zwecke der Zwangsversteigerung steht die Beschlagnahme zum Zwecke der Zwangsverwaltung gleich, wenn sie bis zum Zuschlag fortgedauert hat. Ist dem Mieter oder Pächter der Beschluß, durch den ihm verboten wird, an den Schuldner zu zahlen, zugestellt, so gilt mit der Zustellung die Beschlagnahme als dem Mieter oder Pächter bekannt. (3) Auf Verfügungen und Rechtsgeschäfte des Zwangsverwalters finden diese Vorschriften keine Anwendung.

8 57c. (1) Der Ersteher eines Grundstücks kann von dem Kündigungsrecht nach § 57a keinen Gebrauch machen: 1. wenn und solange die Miete zur Schaffung oder Instandsetzung des Metraums ganz oder teilweise vorausentrichtet oder mit einer sonstigen zur Schaffung oder Instandsetzung des Mietraums geleisteten Beitrag zu verrechnen ist, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob die Verfügung gegenüber dem Ersteher wirksam oder unwirksam ist; 2. wenn der Mieter oder ein anderer zugunsten des Mieters zur Schaffung oder Instand­ setzung des Mietraums einen Beitrag im Betrag von mehr als einer Jahresmiete geleistet oder erstattet hat und eine Vorausentrichtung der Miete oder eine Verrechnung mit der Miete nicht vereinbart ist (verlorener Baukostenzuschuß), solange der Zuschuß nicht als durch die Dauer des Vertrages getilgt anrusehen ist. (2) Jm Sinne des Abs. 1 Nr. 2 ist jeweils em Zuschußbetrag in Höhe einer Jahresmiete als durch eine Mietdauer von vier Jahren getilgt anzusehen; ist die Miete im Hinblick auf den Beitrag erheblich niedrigerer bemessen worden als dies ohne den Beittag geschehen wäre, so tritt für die Verrechnung des in Abs. 1 Nr. 2 vorgesehenen Zeittaums an die Stelle der vereinbarten Jahresmiete die Jahresmiete, die ohne Berücksichtigung des Beittags vereinbart worden wäre. In jedem Falle ist jedoch der Zuschuß nach Ablauf von zwölf Jahren seit der Überlassung der Miet­ räume oder, sofern die vereinbarte Mietzeit kürzer ist, nach deren Ablauf als getilgt anzusehen. (3) Ist zur Schaffung oder Instandsetzung des Mettaums sowohl ein Beittag im Sinne des Abs. 1 Nr. 1 als auch ein Beittag im Sinne des Abs. 1 Nr. 2 geleistet worden, so sind die aus Abs. 1 Nrn. 1 und 2 sich ergebenden Zeiträume zusammenzurechnen. (4) Die Abs. 1 bis 3 gelten für Pachtverhältnisse entsprechend. 8 57d. (1) Das Bollstteckungsgericht hat, sofern nach den Umständen anzunehmen ist, daß die ui § 57c vorgesehene Beschränkung des Kündigungsrechts des Erstehers in Bettacht kommt, un­ verzüglich nach Anordnung der Zwangsversteigerung die Mieter und Pächter des Grundstücks auf­ zufordern, bis zum Beginn des Versteigerungstermins eine Erklärung darüber abzugeben, ob und welche Bettäge im Sinne des § 57 c Abs. 1 von ihnen geleistet und welche Bedingungen hierüber vereinbart worden sind. (2) Das Bollstteckungsgericht hat im Versteigerungstermin bekanntzugeben, ob und welche Erklärungen nach Abs. 1 abgegeben worden sind.

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Zwangsversteigerungsgesetz (Text) (3) Hat ein Meter oder Pächter keine oder eine unvollständige oder eine unrichtige Erklärung abgegeben und ist die Bekanntgabe nach Absatz 2 erfolgt, so ist $ 57c ihm gegenüber nicht an­ zuwenden. DaS gilt nicht, wenn der Ersteher die Höhe der Beiträge gekannt hat oder bei Kenntnis das gleiche Gebot abgegeben haben würde. (4) Die Aufforderung nach Absatz 1 ist zuzustellen. Sie muß einen Hinweis aus die in Absatz 3 bestimmten Rechtsfolgen enthalten. 8 68. Die Kosten des Beschlusses, durch welchen der Zuschlag erteilt wird, fallen dem Ersteher zur Last. 8 6t. (1) Jeder Beteiligte kann eine von den gesetzlichen Vorschriften abweichende Feststellung des geringsten Gebots und der Bersteigerungsbedingungen verlangen. Wird durch die Abweichung das Recht eines anderen Betelligten beeinträchtigt, so ist dessen Zustimmung erforderlich. (2) Sofern nicht feststeht, ob das Recht durch die Abweichung beeinträchngt wird, ist das Grund­ stück mit der verlangten Abweichung und ohne sie auszubieten. (3) Soll das Fortbestehen eines Rechts bestimmt werden, das nach §52 erlöschen würde, so bedarf es nicht der Zustimmung eines nachstehenden Betelligten. 8 60. Jeder Beteiligte kann verlangen, daß für den das geringste Gebot übersteigenden Betrag des MeistgebotS Zahlungsfristen als Bersteigerungsbedingungen sestgestellt werden; die Zustim­ mung eines anderen Betelligten ist nicht erforderlich. Soweit Zahlungsfristen bewilligt werden, ist das Gebot von dem Zuschlag an zu verzinsen. 8 01. (1) Im Falle des § 60 ist auf Antrag eines Betelligten, dessen Recht durch die Bewilligung von Zahlungsfristen beeinträchtigt werden würde, daS Grundstück mit Zahlungsfristen und ohne sie auszubieten. Der Zuschlag wird auf Grund des mit Zahlungsfristen erfolgten Ausgebots nur erteilt, wenn ein Dritter unter Sicherheitsleistung sich verpflichtet, die dem Ersteher obliegende Zahlung vollständig oder mit einem Abzug im Verteilungstermine zu bewirken, und wenn tm Falle eines Abzugs nach dessen Abrechnung das Meistgebot mit Zahlungsfristen höher ist als das andere Meist­ gebot. (2) In Ansehung der Verpflichtung des Dritten finden die Vorschriften des $ 53, in Ansehung der Sicherheitsleistung die Vorschriften des § 69 entsprechende Anwendung. Die Sicherheitsleistung ist nicht erforderlich, wenn für ein eigenes Gebot des Dritten Sicherheitsleistung nicht verlangt werden könnte. (3) Wird der Dritte bei der Erteilung des Zuschlags für zahlungspflichtig erllärt, so tritt die Forderung gegen den Dritten als Versteigerunaserlös an die Stelle der Forderung gegen den Er­ steher; die Forderung gegen den Ersteher steht dem Dritten zu. 8 02. Das Gericht kann schon vor dem Bersteigerungstermin Erörterungen der Betelligten über daS geringste Gebot und die Bersteigerungsbedingungen veranlassen, zu diesem Zwecke auch einen besonderen Termin bestimmen. 8 03. (1) Mehrere in demselben Verfahren zu versteigernde Grundstücke sind einzeln aus­ zubieten. (2) Jeder Beteiligte kann verlangen, daß neben dem Einzelausgebot alle Grundstücke und, sofern einige von ihnen mit einem und demselben Rechte belastet sind, auch diese Grundstücke zu­ sammen auSgeboten werden. Auf Antrag kann das Gericht auch in anderen Fällen das Gesamt auSgebot einiger der Grundstücke anordnen. (3) DaS GesamtauSgebot kann vor oder nach dem EinzelauSgebot erfolgen. (4) Wird bei dem EinzelauSgebot auf eines der Grundstücke ein Meistgebot abgegeben, daS mehr beträgt als das geringste Gebot für dieses Grundstück, so erhöht sich bei dem Gesamtausgebote daS geringste Gebot um den Mehrbetrag. Der Zuschlag wird auf Grund des GesamtausgebotS nur erteilt, wenn daS Meistgebot höher ist als das Gesamtergebnis der Einzelausgebote. (5) DaS Einzelausgebot unterbleibt, wenn die anwesenden Beteiligten zustimmen, deren Rechte bei der Feststellung des geringsten Gebot- nicht zu berücksichtigen sind. 8 04. (1) Werden mehrere Grundstücke, die mit einer dem Ansprüche des Gläubigers vor­ gehenden Gesamthypothek belastet sind, in demselben Verfahren versteigert, so ist auf Antrag die Gesamthypothek bei der Feststellung des geringsten Gebots für das einzelne Grundstück nur zu dem Teilbeträge zu berücksichtigen, der dem Verhältnisse des Wertes des Grundstücks zu dem Werte der sämtlichen Grundstücke entspricht; der Wert wird unter Abzug der Belastungen berechnet, die der Gesamthypothek im Range vorgehen und bestehen bleiben. Antragsberechtigt sind der Gläubiger, der Eigentümer und jeder dem Hypothekengläubiger gleich- oder nachstehende Beteiligte. (2) Wird der im Abs. 1 bezeichnete Antrag gestellt, so kann der HyPothekengläublger bis jum Schlüsse der Verhandlung im Bersteigerungstermine verlangen, daß bei der Feststellung des gering­ sten Gebots für die Grundstücke nur dre seinem Ansprüche vorgehenden Rechte berücksichtigt werden; in diesem Falle sind die Grundstücke auch mit der verlangten Abweichung auHubieten. Erklärt sich nach erfolgtem AuSgebote der Hypothekengläubiger der Aufforderung des Gerichts ungeachtet nicht

Zwangsversteigerungsgesetz (Text) darüber, welche- AuSgebot für die Erteilung des Zuschlag- maßgebend sein soll, so verbleibt es bei der auf Grund deS Abs. 1 erfolgten Feststellung de- geringsten Gebot-. (3) Diese Vorschriften finden entsprechende Anwendung, wenn die Grundstücke mit einer und derselben Grundschuld oder Rentenschuld belastet sind. 5 en beruht, die in den allgemeinen wirtschafüichen Verhältnissen begründet fittb und die abzuwenden der Schuldner nicht in der Lage war?) (2) Der Antrag ist abzulehnen, wenn die einstweilige Einstellung dem betreibenden Gläubiger unter Berücksichtigung seiner wirtschaftlichen Verhältnisse nicht zuzumuten ist, insbesondere ihm einen unverhältnismäßigen Nachteil bringen würde, oder wenn mit Rücksicht auf die Beschaffenheit oder die sonstigen Verhältnisse des Grundstücks anzu­ nehmen ist, daß die Versteigerung zu einem späteren Zeitpunkt einen wesentlich geringeren Erlös bringen würde?) (3) Die einstweilige Einstellung kann auch mit der Maßgabe angeordnet «erben, daß sie außer Kraft tritt, wenn der Schuldner die während der Einstellung fällig werdenden wiedeüehrenden Leistungen nicht binnen zwei Wochen nach Eintritt der Fälligkeit bewirkt. Wird die Zwangsversteigerung von einem Gläubiger betrieben, dessen Hypothek oder Grundschuw innerhalb der ersten sieben Zehnteile des Grundstückswertes steht, so darf das Gericht von einer solchen Anordnung nur insoweit absehen, als dies nach den besonderen Umständen des Falles zur Wiederherstellung einer geordneten wirtschaftlichen Lage des Schuldners geboten und dem Gläubiger unter Berücksichtigung seiner gesamten wirt­ schafüichen Verhältnisse, insbesondere seiner eigenen Zinsverpflichtungen, zuzumuten ist*). (4) Das Gericht kann ferner anordnen, daß der Schuldner Zahlungen auf Rückstände wiederkehrender Leistungen zu bestimmten Terminen zu bewirken hat*). (5) Das Gericht kann schließlich die einstwellige Einstellung von sonstigen Auflagen mit der Maßgabe abhÄtgig machen, daß die einstweilige Einstellung des Verfahrens bet Nicht­ erfüllung dieser Auflagen außer Kraft tritt*). «kntw «, 15,16, Set 5, 36, 37 Übersicht. 1. Einstweilige Einstellung 2. Allgemeine Voraussetzungen 3. Besondere Voraussetzungen 4. Auflagen

1. Einstweilige Einstellung Im Bereich des Immobiliarvollstreckung sind $$ 30a bis d von besonderer Bedeutung. Diese Vorschriften sind an die Stelle der $$ 5 ff. ZwBBO und des 2. Ges. ü. d. landwirtschaftlichen Bollstreckun^schutz v. 27.12.1933 RGBl 11115 getreten, die durch Art. 5 Z. 6,7 ÄG aufgehoben wurden. Der Grundsatz, nach welchem die verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten in den neugefaßten Vorschriften $$ 30,30a bis d und §31 zusammengefaßt sind, entspricht dem Ziel, nicht grundsätzlich an sich Schutzbestimmungen zugunsten deS Schuldners ersatzloS auszuheben, sondern nur ihre un­ angebracht weitgehenden Anwendungsmöglichkeiten zu beschränken (Entw. 15). §30a entspricht im wesentlichen §5 ZwVBO, §30b §6 ZwVBO, §30c übernimmt §9b ZwBBO, § 30d wiederholt § 7 ZwVBO, § 31 verbindet § 31 aF. mit § 8 ZwVBO (Entw. 16).

2. Titel. Zwangsversteigerung - II. Aufhebung u. einstw. Einst, d. Vers.

§ 30a

Zu dem frühere» «»trecht Flitner DRtZ 1934, 212, Iaeckel-Güthe Anh. III I117ff., Korintenberg.DenZus. zu rr 15 bis 43, Pohle ZwBRotrecht iS.Aufl. S. 57ff., Wilhelms r 30 Bem.

Der Schutz der $$ 30a bid d kommt auch Ausländer« zugute, LG München I DNotZ 1934 BayerBeil 51 (Eckart), soweit nicht 8 24 EG ZPO entgegensteht. Der Standpunkt des LG Berlin IW 1933, 1735 war zeitbedingt und kann daher nicht gebilligt werden.

Ein BollstreibmgSschntz allgemeiner Art (Ein/. V, vor§ 28), der sich nicht nur auf einstweilige Einstellung bezieht, sondern auch ein Verbot der Vollstreckung oder eine Aufhebung aus besonderen Gründen zuläßt, besteht nach § 7 1 3000 DM des O / Borrang vor v I gleichrang Id 4000 DM des B J II 3000 DM des C Geringstes Gebot (wobei Kosten usw. außer Bettacht bleiben), wenn A das verfahren betreibt, 0 DM, wenn B das Verfahren betreibt, 0 DM, wenn C betreibender Gläubiger ist, 2000 DM des A + 3000 DM des D + 4000 DM des B - 9000 DM, ist D betreibender Teil des Verfahrens, 2000 DM beSA + 1600 DM des B = 3600 DM (vgl. Beispiel Va).

Anders, wenn ein Gläubiger mit seiner ganzen Hypothek einem Teil einer Nachhypothek auSweicht. Dann erhält erstere Nach rang. Beispiel VIII ES sind folgende Hypotheken eingettagen: I 5000DM deS A II 4000 DM des B III 3000 DM des 0 A tritt hinter 1000 DM des C zurück.

Runmehttge Rangordnung I 1000 DMdesc des C ________ U 4000 -------------DM des A III 4000 DM des B IV 1000 DM des A V 2000 DM des C Dieser Rangordnung entsprechend ist das geringste Gebot zu bilden.

f) Mehrere bei der Änderung beteiligte« Rechte im Gleichrang. Vgl. unter c).

Dazu Tasche DGWR 1936, 413, Ort DGWR 1937, 43, Tasche aaO. 44.

8. Rangvorbehalt 8 881909 (1) Der Eigentümer kann sich bei der Belastung des Grundstücks mit einem Rechte die Befugnis Vorbehalten, ein anderes, dem Umfange nach bestimmtes Recht mit dem Range vor jedem Rechte eintragen tu lassen. (2) Der Vorbehalt bedarf der Eintragung in das Grundbuch; die Eintragung muß bei dem Rechte erfolgen, das surücktreten soll.

2. Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. VerstBed.

§ 44

(3) Wird das Grundstück veräußert, so geht die vorbehaltene Befugnis auf den Erwerber über. (4) Ist das Grundstück vor der Eintragung des Rechtes, dem der Vorrang beigelegt ist, mit einem Rechte ohne einen entsprechenden Vorbehalt belastet worden, so hat der Vorrang insoweit keine Wirkung, als das mit dem Vorbehalt eingetragene Reckt infolge der inzwischen eingetretenen Belastung eine über den Vorbehalt hinausgehende Beeinträch­ tigung erleiden würde. Dazu Süthe GBO § 45 Bem. 19ff., Jaeckel-Güthe $ 45 Bem. 8, Korintenberg-Wenz Eins. Kap. 6 VI, VII, Meikel-Imhof GBO 4. Ausl. 145 Bem. 2bff., Kommentierungen des §881 BGB. Vgl. auch § 11 Bem. 2c, § 114 Bem. Sc.

Der Rangvorbehalt ist nach herrschender Meinung eine mit dem Eigentum verbundene, einen Teil des Eigentumsrechts darstellende Befugnis, kein Recht am Grundstück. Daher erscheint auch die Eintragung eines Rangrücktritts hinter einen Rangvorbehalt als unzulässig; eine solche Vereinbarung wird aber als weiterer Rangvorbehalt umgedeutet werden können, Lehmann RPfliB 1931, 35. Es handelt sich bei dem Rangvorbehalt um eine rechtsgeschäftliche Belastung eines bestimmten Rechts, eine bedingte Vorrangeinräumung. Er bedarf der Äntragung in das Grundbuch und wirkt dinglich gegen jeden Dritten, jedoch unbeschadet der Zwischenrechte. Mit der Eintragung des vorbehaltenen Rechts selbst vollzieht sich die Vorrangeinräumung. Dazu RGZ 117, 426, KG HRR 1929 Nr. 1821, Fraeb ZBlFG 12, 613, Hövel ZBlFG 13, 689, Meiser ZBlFG 11,296. Zwischenrecht ist nur das Recht, das in der Zeit zwischen Eintragung des Rang­ vorbehalts und des mit dem Vorrang ausgestatteten Rechts entstanden ist, RGZ 131, 203 (206). Die Währungsumstellung hat beim Rangvorbehalt 1:1 zu erfolgen, OLG Braunschweig MDR 1949, 495 = DRspr I (150) 1, II (257) 22 wB.

Über Berücksichtigung des Rangvorbehalts im Verteilungsverfahren § 114 Bem. 5c.

a) Beteiligte Rechte auf eine Geldsumme gerichtet Die Gestaltung des geringsten Gebots unter dem Einfluß eines Rangvorbehalts ist bestritten, wenn Zwischenrechte vorhanden sind. Dazu Brand-Baur 127, 135, Jaeckel-Güthe § 11 Bem. 4, § 45 Bem. 8, Korintenberg-Wenz Eins. Kap. 6 VI, KretschmarRPfliB 1920,115, Reinhard IW 1923,262, Recht 1923,169 (171), Reinhard-Müller Bem. VI.

Es besteht aber Übereinstimmung darüber, daß dem vorbehaltsbelasteten Recht (— a) nicht der ganze Betrag des vorbehaltenen Rechts (= c) vorgeht, daß sich vielmehr der Vorrang des letzteren (c) gegenüber dem ersteren (a) um den Betrag des Zwischenrechts (b) mindert und daß letzteres (b) sich nur den Betrag des vorbehaltsbelasteten Rechts (a) vorgehen zu lassen braucht, daß aber die Reihenfolge, in der die 3 Rechte nach diesen Grundsätzen befriedigt werden, von der Höhe des Erlöses (= e) abhängt, daß insbesondere auf das Zwischenrecht (b) nur dann etwas entfällt, wenn der Erlös höher als das vorbehaltbelastete Recht (a) und als die etwaigen voreingetragenen Rechte ist, im übrigen aber der Umfang des Vorrangs des vorbehaltenen Rechts nach der Höhe des Erlöses wechselt.

Dieses wechselnde Ergebnis veranschaulicht folgende Tabelle, der die Annahme zugrunde liegt, daß das Verfahren von einem den drei Gläubigern vorgehenden Berechtigten be­ trieben wird. Güthe BGO § 45 Bem. 24,Hers urth DGWR 1936,156, Palandt BGB $ 881 Bem. 6,RGR BGB § 881 Bem.«, Staudinger BGB §881 Bem. 19, Würner SeuffA 75, 606.

Borbehaltsbelastetes Recht = a Zwischenrecht = b

Vorbehaltenes Recht

Erlös

Tabelle i a < b ypotheken a = 1000 DM. b = 2000 DM lorbehaltenes Recht c = 3000 DM Erlös 900 1000

b < c

A

1500 2000 3000

“ _ —

4000 5000 6000

1000 1000 1000

|

i i ;

B

i

c



900 DM 1000 DM

500 1000 2000

1000 DM 1000 DM 1000 DM

2000 2000 2000

! ! 1 |

1000 DM 2000 DM 3000 DM

= c

§ 44

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

n b>c

•b • -8000IDM:L-1000 DM es Rechte -3000 DM Erlös

A

1

b b otbeken » - 30001DM:ö-i00ODM behaltenes Recht c -2000 DM

Erlös

c

A

b b »ypotheken • - 9000 DM: b - 2000 DM forbehalteues Recht c - 1000 DM

Erl--

b >c

B

1

A

1

c

900 1000





900 DM 1000 DM

1500 2000 3000

500 1000 2000



1000 DM 1000 DM 1000 DM

4000 5000

3000 3000

1000 2000

— DM — DM

6000

3000

2000

vn

• = b Hypotheken • - 2000 DM: 6 = 2000 DM Borbehaltenes Recht c — 2000 DM

ErlSS 900 1000 1500 2000

1

A

1000 DM

b ~c

1

B

1



1

c





900 DM 1000 DM 1500 DM 2000 DM

3000

1000

1000

1000 DM

4000

2000

5000 6000

|I

2000

— DM

2000

2000

i

2000

2000

1

A

B

1000 DM 2000 DM

Hypotheken • — 2000 DM: 6 = 1000 DM Vorbehaltenes Recht e = 2000 DM

ErlS900 1000 1500 2000





3000 4000

1000 2000

1000 1000

5000

2000

1000

1 ' c 900 DM 1000 DM 1500 DM 2000 DM : ! 1 1

1000 DM 1000 DM

1000 DM

übet Verteilung-verfahren § 114 Bem. 5c.

Ergebnis

Die ^-Rechte erhalten erst etwas, wenn s > c ist. Bis dahin geht ihnen immer das ganze c vor, später aber nur e — b d. h. nur der um das Zwischenrecht gekürzte Betrag von a, unter Um­ ständen also überhaupt nicht- {Beispielen, IV, VI, VII). Die S-Rechte erhalten erst etwas, wenn e — a ist. Bis dahin bleiben sie unberücksichtigt. Vildnng deS geringste« Gebots Betreibt C die Versteigerung, so ist keines der Rechte, auch nicht teilweise, im geringsten Gebot zu berücksichtigen. a nicht, weil vor ihm c unter allen Umständen,mindestens mit einem Teilbetrag zu befriedigen ist, -nicht, weil B dulden muß, daß C in der Rangstelle deS X das Verfahren betreibt.

§ 44

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

Betreibt A die Versteigerung, so kommt ö nich t in das geringste Gebot, da B dem A nachsteht, c nicht mit dem ganzen Betrag (so z. B. Korintenberg-Wenz Eins. Kap. 6 VII Fußn. 18), weil c nicht in allen Fallen voll vor a zu befriedigen ist, sondern nur mit c — b. c überhaupt nicht, wenn c nicht größer als L ist (Beispiele II, IV, VI, VII). Geringstes Gebot

Beispiel I, V, VII11000 DM des L, III 2000 DM de« C, II. IV, VI, VII o DM (jedoch «osten be» «erfahren» usw.).

Betreibt B die Versteigerung, so steht nur fest, daß ihm jedenfalls ein Betrag in Höhe von a (aber nicht mehr) vorgeht. Dieser Betrag wird von c voll in Anspruch genommen, wenn c > oder — a ist. Geringste» Gebot in Beispiel I, II 1000 DM de« L, III, VII »VIII 2000 DM de» C.

Ist a > 6 (Beispiel IV, V, VI), so geht dem A vor zunächst c nach Abzug von b, also c — b des c, sodann der c übersteigende Betrag a — c desA. Da aber diese beiden Posten zusammenhinter a zurückbleiben (c — b + a — c = a — b) und nicht von vorneherein feststeht, wem der Fehlbetrag zufällt, ob dem A oder dem C, so erübrigt nichts, als die Barzahlung dieses Fehlbetrags im geringsten Gebot zu bestimmen (bestritten, vgl. Reinhard IW 1923, 262 (265), ReinhardMüller Bem. VI4,5). Geringste» (Sebot in Beispiel

IV

0 DM 1000 DM

c —b =

*-c = Geringste» Gebot.......................................... (zuz. Berfahrenskosten usw.)

1000 DM btf A + 1000 DM bar

V

1000 DM 1000 DM 1000 DM be«C + 1000 DM de» A ! 1000 DM bar

VI

0DM 2000 DM 2000 DM des A 1000 DM bar

Soweit in den zu berücksichtigenden Teilbeträgen (c — b, a — c) Zinsen und Kosten enthalten sind, sind sie nach $49 I bar zu zahlen, während die Hauptansprüche bestehen bleiben, Korintenberg-Wenz aaO. Fußn. 20, Reinhard IW 1923, 262 (265), Reinhard-Müller Bem. VI5. Zweckmäßig erscheint der Vorschlag, den Herfurth DGWR 1936,156 macht, daß die Beteilig­ ten bei Vereinbarung des Rangvorbehalts auch eine Regelung für den Fall der ZwBerst. treffen sollten. Die beurkundenden Stellen, die damit befaßt sind, insbesondere die Notariate und Grundbuchämter, können durch aufklärende Wirkung viel erreichen. Eine Gesetzesreform wird die Neuregelung dieser Rangvorschrift zu erwägen haben. Die Gedanken Herfurths, die von wirtschaftlichen Gesichtspunkten getragen sind, sind hierbei überlegenswert.

b) LineS der beteiligten Rechte nicht ans eine Geldsumme gerichtet Ist eines der am Rangvorbehalt beteiligten Rechte nicht auf Zahlung einer Geldsumme gerich­ tet, z. B. Dienstbarkeit, Nießbrauch, so gelten die bei Bem. 7b erwähnten Grundsätze entsprechend.

c) Roch nicht auSgeübter Rangvorbehalt Ist der Rangvorbehalt zur Zeit der Feststellung des geringsten Gebots noch nicht ausgeübt (daS vorbehaltene Recht also noch nicht eingetragen), so bleibt er bestehen, wenn das damit be­ lastete Recht im geringsten Gebot bestehen bleibt; bestritten, vgl. § 10 Bem. 9a)aa. Ausübung des Vorbehalts nach der Beschlagnahme ist nur dem betreibenden Gläubiger gegenüber unwirksam, § 23 Bem. 2a, so daß der Vorbehalt in einem von diesem Gläubiger betriebenen Verfahren bei der Feststellung des geringsten Gebots unberücksichtigt bleibt. 9. Anfechtung der Festsetzung des geringsten Gebots

Die Festsetzung des geringsten Gebots int Bersteigerungstermin ist zwar nur eine vorläufige (Bem. 4b), so daß ein im geringsten Gebot berücksichtigter Anspruch im Verteilungstermin neuerdings bestritten werden kann, § 115; trotzdem können die Beteiligten ein Interesse auch an der Abänderung des geringsten Gebots noch während des Versteigerungsverfahrens haben, dann nämlich, wenn die unrichtige Aufstellung des geringsten Gebots zu einem die Beteiligten beeinträchtigenden Ergebnis geführt hat. Die Feststellung des geringsten Gebots ist, wenn eine formelle Unrichtigkeit geltend gemacht wird, nur im Rahmen der § 95 ZVG, $ 13 II EG ZBG, mit Rechtsmitteln, nicht mit Klage anfechtbar, Korintenberg-Wenz § 45 Bem. 5. Eine materielle Unrichtigkeit kann nur im Prozeßwege (Anfechtungsklage, Klage auf Einräumung des Vorrangs, Grundbuchberichtigung, Feststellungsklage u. a.) beseitigt werden; der Gläubiger ist nicht auf die Widerspruchsklage

2. Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. BerstBed.

§ 44

beschränN, RG ZBlFG 4, 22 - IW 1902, 102, BayerObLG 4, 914, Jaeckel-Güthe 83m. 5, ferner § 115 Bem. 2.

a) Ergebnislosigkeit deSVersteigernngStermiuS Hat die Unrichtigkeit der Feststellung deS geringsten Gebots die Ergebnislosigkeit deS BersteigerungSterminS zur Folge gehabt, so kann die erfolgende einstweilige Einstellung deS Ver­ fahrens ($ 771) nach § 95 ZBG, § 13IIEG ZBG angefochten werden. DaS Rechtsmittel steht dem betreibenden Gläubiger zu und führt, wenn es begründet ist, zur Aufhebung des Einstellungs­ beschlusses und zur neuerlichen Versteigerung unter anderweiter Feststellung deS geringsten Gebots. Dazu Jaeckel-Güthe Bem. 9 A. Dasselbe gilt von dem 2. Bersteigerungstermin und dem folgenden Aufhebungsbeschluß (§ 77II), wenn hierbei ein unrichtig berechnetes geringstes Gebot zugrunde lag.

b) znfchlagSentscheid»«Soweit eS sich nicht um einen ergebnislosen Bersteigerungstermin handelt (Bem. a), kann wegen Verletzung der Vorschriften über die Feststellung de- geringsten Gebots, bzw. Zulassung von Ge­ boten, die nicht den gesetzlichen Bestimmungen über daS geringste Gebot entsprechen, und daher unwirksam sind ($71), ein Rechtsmittel ($95 ZBG, $13II EG ZBG) nur aegen den Be­ schluß über Erteilung oder Versagung deS Zuschlags eingelegt weroen ($83 Z. 1, $$ 97,1001). Es steht sowohl dem betreibenden Teil wie den geschädigten Beteiligten zu. Auch der Vollstreckung-schuldner kann durch unrichtige Feststellung deS geringsten Gebots beeinträchtigt werden. Er hat also ein eigenes Recht auf richtige Feststellung des geringsten Gebots OLG Frankfurt a. M. HRR 1930 Nr. 1959. Seine Zuschlagsanfechtung besteht bei den Fällen relativer Unwirksamkeit eine- im geringsten Gebot berücksichtigten Rechts (gutgläubiger Erwerb, Anfechtung einer Hypothekenbestelüng u. a., Bem. 5b) bb, 6). vgl. § 50 Bem. 3b.

Eine Benachteiligung ist insbesondere in folgenden Fällen möglich:

DaS «echt eines anderen wird (formell) zn Unrecht als bestehendleitend ($ 45) behandelt und dadurch die Erzielung eine- höheren Erlöses verhindert, RG ZBlFG 4, 22 = IW 1902, 102, Jaeckel-Güthe Bem. 9S, Sorintenb erg-Wenz $ 45 Bem. 4, ferner § 84 Bem. 2. Wird der Zu­ schlag rechtskräftig, so bleibt auch daS zu Unrecht berücksichtigte Recht gegen den Ersteher bestehen, falls es nur überhaupt bestanden hat, Bem. 4a. über Bereicherungsklage F 52 Bem. 3a. Ein Recht wird «nrichtigerweise nicht berücksichtigt, daS bei gehöriger Berücksichtigung be­ stehen geblieben wäre, RGZ 59, 266/86,367 (363). In solchen Füllen könnte sonst, wenn der Zuschlag rechtSkräfttg würde, von dem Berechtigten bei der Berteilung nur der Wertersatz auS dem Bargebot nach Maßgabe deS Ranges (RGZ 59,266 (269) verlangt werden, vgl. aber §52 Bem. 3a. Dieser Erfolg kann eine Schädigung deS Berechttgten auch dann enthalten, wenn dieser vollen Wertersatz empfangen würde, da er sich diesen nicht gefallen zu lassen braucht, vielmehr gemäß §§44, 52 das Bestehenbleiben seines Rechts beanspruchen kann, Jaeckel-Güthe Bem. 9 C, Sorintenberg-Wenz $ 45 Bem. 4. Es können hierdurch auch nachstehende Rechte verkürzt werden, die sonst noch Deckung aus dem Erlöse gefunden hätten, wenn nicht an jenen Berechtigten Wertersatz ausbezahlt worden wäre. Seine Benachteiligung (also auch kein Beschwerderecht) liegt vor, wenn der Beteiligte volle Befriedigung erhält und nur diese beanspruchen konnte, RGZ 73,397, OLG Dresden ZBlFG 5, 561, Jaeckel-Güthe Bem. 10. wenn der nicht berücksichtigte Anspruch falle« gelassen wird, OLG Rostock OLG 35,192, wenn auch die richttge Feststellung keinesfalls ei» besseres Ergebnis gebracht hätte. Dazu KG IW 1932, 187 (Armstroff)/1933, 1899 (Fraeb), 2349 (Wilhelmi), OLG Celle IW 1932, 3206 (Volkmar), wobei zu bemerken ist, daß diese Feststellung nicht immer klar ist, daher die Ent­ scheidungen je nach dem Einzelfalle verschieden sind. Im Zweifel ist davon auSzugehen, daß eine Benachteiligungsmöglichkeit besteht.

10. Landesrecht u. a.

Bei der ZwVerst. ausländischer Schiffe finden die Vorschriften über daS geringste Gebot keine Anwendung, das Meistgebot ist in seinem ganzen Bettag durch Zahlung zu berichtigen, § 171IV. Bei den besondere« BersahreuSarte« nach $$ 172 ff. ist aus $$ 174, 176, 182 hinzuweisen. Abweichendes Landesrecht ist nur möglich im Rahmen der Vorbehalte des $ 2 EG ZBG. V«yern Art. 49AGZLG (gerichtliche Versteigerung von Bergwerken und unbeweglichen Kuxen) Die Vorschriften über das geringste Gebot finden keine Anwendung. Das Meistgebot ist in seinem ganten Betrage durch Zahlung tu berichtigen. 22

Steiner-Riedrl, Zwangsversteigerung. 7. A.

337

§45

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

Snumschweig

§ 13««SB9 (Bergwerke)1)

(7) Die Vorschriften über das geringste Gebot finden keine Anwendung. Das Meistgebot ist im vollen Umfangs bar tu berichtigen.

Hesse«

Scrg« (RegBl 1899, 801)

Art. 217

Auf die nach den Artikeln 149 bis 151 stattfindende Zwangsversteigerung finden die auf das geringste Gebot sich beziehenden Vorschriften des Gesetzes über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung keine Anwendung. Das Meistgebot ist seinem ganten Betrage nach durch Zahlung tu berichtigen.

I03S0

Art. 27 (Bergwerke)

Die Vorschriften über das geringste Geot fink denbeine A nwendung. Das Meistgebot ist in seinem ganzen Betrage durch Zahlung tu berichtigen. Art. 31 (verfallener Grundstücke)

(1) Die Vorschriften über das geringste Gebot finden keine A nwendung. (2) Das Gerickt kat die Übernahme der Wiederherstellung des Gebäudes von Amts wegen als Versteigerungs­ bedingung tu bestimmen.

Bei Ber-werkSverstei-enmge« aus bergwerklichen Gründen (Bayern Art. 44 ff. AG ZBG, Braunschweig § 13 AG ZBG, Preußen Art. 22ff. AG ZBG, dazuEinl. III 3b) gibt es kein ge­ ringstes Gebot. Zweck des Verfahrens ist es, das Bergwerk, bzw. die Kuxe von allen dinglichen Rechten ganz befreien, damit bei einem Bergwerk Neuverleihung durch die Bergbehörde, bei Kuxe anderwette Verteilung durch die Gewerkschaft erfolgen kann. Deshalb ist das Meist gebot ganz in bar zu entrichten. Die Inhaber der Rechte erhalten daher, soweit ihnen ein Anspruch zu­ steht, Befriedigung aus dem Erlös. Besondere Versteigerungsbedingungen sind zulässig. Dazu Jaeckel-Büthe AG ZBG Art. 27 Bem. Bei dem Verkauf von Gnmdstiicke«, bei denen Gebäude verfalle« sind (Art. 28 ff. Pr AG ZBG, vgl.vor § 173 Bem.2), handelt es sich auch um kein eigentliche- ZwBerstBersahren. Daher gibt es auch hier kein geringstes Gebot, wohl aber können besondere Bersteigerungsbedingungen ausgestellt werden; notwendige Versteigerungsbedingung ist die Übernahme der Wieder­ herstellung des Gebäudes, da dies der Zweck der Versteigerung ist. Dazu Jaeckel-Güthe AG ZBG Art. 31 Bem. 1, 2, Korintenberg-Wenz Art. 28ff. AG ZBG Bem. 5. Bei freiwillige« Versteigerungen kommt ein geringstes Gebot ebenfalls nicht in Betracht, nur Versteigerungsbedingungen sind möglich, vor §44 Bem. 2.

(Im geringsten Gebot zu berücksichtigende Rechte)

§ 45

(1) Gn Recht ist bei der Feststellung des geringsten Gebots insoweit, als es zur Zeit der Wntragung des Versteigerungsvermerks aus dem Gmndbuch ersichtlich war, nach dem Inhalt des Grundbuchs*), im übrigen nur dann zu berücksichtigens), wenn es rechtzeitig angemeldet*) und, falls der Gläubiger widerspricht, glaubhaft gemacht wird*). (2) Von wiederkehrenden Leistungen, die nach dem Inhalt des Grundbuchs zu ent­ richten sind, brauchen die laufenden Beträge nicht angemeldet, die rückständigen nicht glaubhaft gemacht zu werden*). EIH60,61, Begr 162,164, D 45 Übersicht: 1. Zu berücksichtigende Rechte 2. Eingetragene Rechte 3. Richt eingetragene Rechte und Ansprüche 4. Anmeldung b. Glaubhaftmachung 6. Wiederkehrende Leistungen

1. Z« berücksichtigende Rechte Vora«Sseh«Lg der Berücksichtigung eines Rechts im geringsten Gebot ist der Vorrang vor dem betreibenden Gläubiger, $$ 44 mit §§ 9 bis 12, ferner, wie sich aus §45ergibt,eineEintragungimGrundbuch (Bem. 2,6) oder Anmeldung, erforderlichenfalls Glaubhaftmachung {Bem. 3, 4, 5).

Widerspruch gegen Bestand oder Rang eines Anspruchs allein hindert seine Einstellung in das geringste Gebot nicht. Verletzung des § 45 kann Grund zur Versagung, bzw. Anfechtung des Zu­ schlags sein, § 83 Z. 1, z 100. über Anfechtungder Feststellung des geringsten Gebots, die Folgen der Nichtanfechtung und Nichtberücksichtigung eines Rechts § 44 Bem. 9,§ 52 Bem. 3. Über die Folgen unter­ lassener Anmeldung und Glaubhaftmachung §§ 37, 38 Bem. 5c, § 110. über Beurkundung des geringsten Gebots und der Bersteigerungsbedingungen § 66 Bem. 4, § 80 Bem. 3. Uber Berücksichtigung der Berfahrenskostenz 109. *) auszugsweise.

2. Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. BerstBed.

§ 45

2. Eingetragene Rechte Ohne Anmeldung (und Glaubhaftmachung), also von Amts Wege« zu berücksichtigen sind die aus dem Grundbuch ersichtlichen Rechte, wobei der Zeitpunkt der Eintragung des VerstBermerks(F7S Bem. 2) maßgebend ist. Es genügt hierzu auch Vormerkung oder Widerspruch, § 48, vgl. § 9 Bem. 4b.

übergangsrecht Z8 LS ZBS, dazu Hamburg §3 AS ZBS, Preußen Art. 28 AS ZBS, Württemberg Art. 293 AS BSB. Maßgebend ist der Jnhatt deS GnmdbnchS, nicht einer Abschrift des GrundbuchblattS, §§ 37, 38 Bem. 5 a. Hat die Unrichtigkeit des letzteren zu einer unrichtigen Feststellung des geringsten Gebots geführt, so ist Anfechtung des Zuschlags seitens des nicht zugezogenen Beteiligten möglich, §§ 43II, 83 Z. 1, §§ 97, 100. Kann Anfechtung des Zuschlags nicht mehr erfolgen, so kann ein Schadens­ ersatzanspruch begründet sein,F 9Bem. 4a. Bezugnahme auf die Elntragungsbewilliaung steht der Eintragung in das Grundbuch gleich, § 874 BGB, $ 51 GBO, vgl. auch $ 1115 BGB, dazu § 114 Bem. 3b) bb) c.

Nach dem Inhalt des Grundbuchs richten sich ferner Uetfoxg und Rang (über Rang vgl.§11 Bem. 2,3,§ 44 Bem. 6, 7, 8) der Rechte, solange nichts anderes angemeldet ist. Die Berücksichtigung eines

nach dem Grundbuch vorgehenden Rechts kann der betreibende Gläubiger nicht dadurch verhindern, daß er glaubhaft macht, der Berechtigte habe ihm den Vorrang eingeräumt, OLG Darmstadt HessRspr 1906, 45 ---- ZBlFG 7, 493. Auch ein nach Wirksamwerden der Beschlagnahme (§ 22), aber vor dem VerstBermerk eingetragenes Recht ist zu berücHichtigen; ein Widerspruch ist von dem betreibenden Gläubiger im Prozeßwege durchzuführen, bei Feststellung des geringsten Gebots bleibt er unbeachtet, § 23 Bem. 2d. Entscheidend ist der Zeitpunkt der Eintragung des Versteigerungs­ vermerks auch im Falle der Durchführung des Verfahrens auf Grund eines Beitritts, selbst wenn daS Recht vor dessen Zustellung eingetragen wurde, Jaeckel-Güthe Bem.l,Korintenberg-Wenz Bem.1, Reinhard. Müller Bem.III 1 a. Auch eine etwaige nachträgliche Mitteilung durch daS Grundbuchamt würde eine notwendige Anmeldung (Bem. 4) nicht ersetzens 19 Bem. 3a, § 27 Bem. 4. Die gesetzlichen ZinSsenttmgSvorschriste« (§ 10 Bem. 9c) sind zwar von Amts wegen zu be­ achten. Im Falle des Streites, insbesondere über Vereinbarung des Ausschlusses der Zinssenkung, Verzicht usw., ist aber der angemeldete Zinssatz für das geringste Gebot maßgebend und die Beteiligten auf den Widerspruch gegen den Teilungsplan zu verweisen, Kögerl BayerNotB 1932, 436, Ruhl-Schild 107, Wilhelmi Bem. 1, § 114 Bem. 4; vgl. auch § 114 Bem. 3c. Für die ehemals preußischen Gebiete ist noch auf eine Besonderheit hinzuweisen für Verfahren, bei denen öffentliche landwirtschaftliche (ritterschaftliche) Kreditanstalten beteiligt sind.

Ges., betr. die ZwB. mrs Aordenmgen landschaftlicher (ritterschaftlicher) Kreditaastalte» v. 3. 8.1897 (Pr GS 388) 68 (1) Bei der Zwangsverwaltung oder Zwangsversteigerung, bei welcher eine landschaftliche (ritterschaftliche) Kreditanstalt beteiligt ist, brauchen Ansprüche, welche nach § 2 dem Zwangsvollstrechungsrechte der Anstalt unterlie­ gen*), auch insoweit, als sie aus dem Grundbuche nicht hervorgehen, weder xum Zwecke ihrer Berücksichtigung bei Feststellung des geringsten Gebotes, noch xum Zwecke ihrer A ufnähme in den Teilungsplan glaubhaft gemacht su werden. Das eingetragene Recht ist nur dann rmberücksichtigt zu lassen, wenn sein Richtbestehen (Nichtentstehenoder Erlöschen) feststeht, (FS6 Sem. 1,3,4 c) und zwar durch Vorlage eines rechtskräftigen Urteils, eines öffentlich beglaubigten Anerkenntnisses, einer Sterbeurkunde, einer Löschungsbewilligung u. a., vgl. §§ 50, 51. Es müssen, wenn die in Frage kommenden Berechtigten im Termin nicht anwesend sind, die Voraussetzungen der Löschung erfüllt sein. Dazu RGZ 57, 209 (211), OLG Dresden SeuffA 60,21, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Korintenberg-Wenz Bem. 1, Reinhard.Müller Bem. II 3, aA. Dittrich RPfliB 1914, 264 (266). Nicht erloschen sind Grundpfandrechte, die auf den Eigentümer (persönlichen Schuldner) übergegangen sind, §§ 1143, 1163,1164,1186,1170 (1192,1200) BGB, auch dann nicht, wenn der Eigentümer auf Grund Vor­ merkung nach § 1179 BGB zur Löschung des Eigentümergrundpfandrechts verpflichtet ist. In diesem Falle ist nach § 50 II Z. 1, 8 125 zu verfahren, es sei denn, daß die zur Löschung erforderlichen Ur­ kunden dem Gericht, bzw. VerstBeamten vorliegen, dazu§ 50 Bem. 7. Einer Anmeldung der Eigentümergrundpsandrechte, wie Überhaupt eines Gläubigerwechsels bedarf es nicht, FF 37, 38 Bem. 5a. Uber gegenstandslose Rechte §§ 84, 87 GBO, LG Dortmund DRPfl 1936 Nr. 694 = JDR nF. IV 173. Über wiederkehrende Leistungen Bem. 6. Über sonstige Nebenleistungen und die Notwendigkeit der Anmeldung uno Glaubhaftmachung Bem. 3. Die Abgeltungshypothek erlischt in Höhe des zurückbezahlten Betrags, $ 8 III DBO zur VO. ü. d. Aufhebung der Gebäude-Entschuldungssteuer v. 31. 7.1942 RGBl I 503. Für den Nachweis der Rückzahlung genügt nach OLG Celle NdsRpfl 1950, 118 die Anmeldung der Gläubigerin, x) vgl. Einl. II 4f.

§ 45

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

wenn es sich um ein „genau und richtig rechnende- Bankinstitut" handelt; Vorlage einer löschungsfähigen Quittung wird für entbehrlich gehalten. Da bei den Bankberechnungen meist der Vorbehalt aemacht wird „Irrtum vorbehalten", wird man dieser Auffassung für den Nachweis nicht voll beipstichten können. Bei der Verantwortung für die Berechnung de- geringsten Gebots wird der Richter, bzw. BerstBearnte verlangen dürfen, daß ihm eine löschung-fähige Quittung vorgelegt wird; vgl. Bem. 3.

L. Nicht eingetragene Rechte und Ansprüche Zur Berücksichtigung nicht eingetragener Rechte im geringsten Gebot ist Amneldnng, nötigenfalls Glaubhaftmachung erforderlich, und zwar bezüglich Bestand, Rang und Umfang. Die- gilt daher (vgl. $$ 37, 38 Bem. 5a, $ 9 Bem. 7, Jaeckel-Güthe Bem. 9 bis 11, Äorintenbery-Wen- Bem. 2, Wilhelmi Bem. 1) insbesondere für nicht erngetraaene Rechte, zu Unrecht gelöschte Rechte (die durch Vormerkung oder Widerspruch gesicherten sind mit ihrem alten Rang nach $ 48 von Amt- wegen zu berücksichtigen; bei den nicht auf solche Weise gesicherten ist auch der Rang erforderlichenfalÜ glaubhaft zu machen, wenn inzwischen ein gutgläubiger

Erwerb erfolgt ist, Jaeckel-Güthe Bem. 10), ohne Eintragung entstandene Rechte, z. B. Abtretung, $ 1154 BGB, Nießbrauch, §§ 1069,1080 BGB, Verpfändung § 1274 BGB bei einer Briefhypothek, ferner die Sicherungs­ hypotheken nach i 1287 BGB oder $84811 ZPO, erst nach Eintragung des BerstVermerkS eingetragene Rechte (ausgenommen solche, die zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung nicht bedürfen, Bem. a), den au- dem Grundbuch nicht ersichtlichen Rang, wie bei Ansprüchen aus $ 10I Z. 1,2,3,11, vgl. S 10 Bem. 2, 3b, 5c, 7dt

den au- dem Grundbuch nicht ersichtlichen Umfang, auch wenn eS sich um eingetragene Rechte handelt, § 46 Bem. 3, § 114 Bem. 4 (bezüglich wiederkehrender Leistungen Bem. 6, Neben­ leistungen außer Zinsen $ 1115 BGB, Kosten der Beteiligten, § 1118 BGB, $ 788 ZPO, OLG Braunschweig Recht 1935 Nr. 342, OLG Stetttn HRR 1935 Nr. 1537), dazu Jaeckel-Güthe Bem. 11, Korintenberg-Wenz Bem. 2. Bei einer Abgeltung-hypothek (f 10 Bem. 9c) ist der jeweilige Stand des geschuldeten Betrag- nicht au- dem Grundbuch ersichtlich, daher ist die Anmeldung maßgebend, OLG Celle Nd-RPfl 1950,118 — DRspr IV (420) 33, vgl. Bem.z. Bet den Kostens 10 Bem. 74 ck) müssen auch solche, für die da- Grundstück gesetzlich haftet () 1118 BGB, 5 867189 C), angemeldet werden. Nur wenn ein Hbchstbetraa für die Kosten nach § 1115 vGv eingetragen ist, ist eine Anmeldung enÄehrlich. Für eine weitergehende Haftung al- gesetzlich vorgesehen, bedarf e- einer besonderen Hvpothek, JaeckelGüthe Bem. 11. Auch künftig entstehende Kosten sind ihrem Betrage nach anzumelden und glaubhaft zu machen, Pau­ schalierung ist zulässig, dazu OLG Braunschweig DR1Z 1932 Nr. 342, Jaeckel-Güthe Bem. 11, Reinhard Recht 1902, 388, aA. Korintenberg-Wenz Bem. 3, Steiner 5. Aufl. Fußn. 5. Der abweichenden Auffassung kommt keine beson­ dere Bedeutung zu, da die Anmeldung nicht bindend, also jederzeit abänderbar ist, Bem. 4 Da- Früchtepfandrecht(L 10 Bem. 1) bedarf der Anmeldung und Glaubhaftmachung: e- gehört nicht zum Bar gebot, dazuJaeckel-GütheAnh. S. 1123.

4. Anmeldung Für die Anmeldung ist keine Form vorgeschrieben. Sie kann daher mündlich im Termin, schrifttich,zu Protokoll, auch telephonisch und telegraphisch erllärt werden, vgl. § 9 Bem. 5a. Die Zulässigkeit fernmündlicher Anmeldung wird von OLG Stettin HRR 1935 Nr. 1537, LG Altona DRiZ 1934 Nr. 656 — Recht 1935 Nr. 607 wB. ausdrücklich für zulässig erklärt, wobei vorauSet wird, daß die Anmeldung zu den Atten vermerkt wird. Nach OLG Stettin besteht hierzu Verpflichtung; dies kann jedoch nicht gebilligt werden. Wenn schon diese Art der Anmeldung möglich ist, so yehört es zu den Dienstpflichten eines Beamten, ein solche- Ferngespräch attenkundig au machen. Mit der heuttgen Verbreitung de- Fernsprechwesens auch im Dienste der Behörden ist deshalb jene beschränkende Auffassung nicht mehr vereinbar. Für einen rechtsgeschäftlichen Ver­ treter ist schriftliche Vollmacht erforderlich; den Mangel der Vollmacht kann aber nur der betreibende Gläubiger rügen, Jaeckel-Güthe Bem. 13, Korintenberg-Wenz Bem. 3, Rein­ hard-Müller Bem. III3. Die Anmeldung muß Recht-grund, Rang und, wenn sie auf Barzahlung gerichtet ist, den Betrag angeben (Ausnahme bei Naturalleistungen $ 46), $ 9 Bem. 5a. Bez. wiederkehrender Leistungen Bem. 6. Die Anmeldung muß rechtzeitig erfolgen, d. h. spätestens vor der Aufforderung zur Abgabe der Gebote, $ 37 Z. 4, § 110. Verspätete Anmeldungen dürfen aber nicht zurückgewiesen werden, weil sie für eine spätere wiederholte Feststellung des geringsten Gebots und für das BerteilungSverfahren, $$ 110,114, wirksam sind. Dies gilt auch für die Ansprüche des betreibenden Gläubigers (vgl. § 11412) und der ihnen gleich- oder nachstehenden Berechtigten, $ 110. Dazu § 9 Bem. 5a,s§ 37, 38 Bem. 5b

Die Anmeldungen zum BerstBerfahren behalten ihre Geltung auch für die Berteilung. Ter Anmeldende ist jedoch ebensowenig wie die übrigen Beteiligten an die Anmeldung und Feststellung 340

2. Xitel Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. BerstBed.

§ 46

rum geringsten Gebot gebunden, Jaeckel-Güthe Bem. 15. Die Aufnahme eines Anspruch- in den Teilungsplan ist nicht von der Berücksichtigung im geringsten Gebot, die Erhebung des Wider­ spruchs im Berteilungstermin nicht von einem Widerspruch im BersteigerungStermin abhängig, RGZ59^66, Reinhard-Müller Bem.IV, Wolff Bem.9. Es besteht keine BerpflichtungAnmeldungen vor dem Berteilungsverfahren anderen Beteiligten bekanntzugäen, RG HRR1931 Nr. 866. Die Htzpglhekeu-ewiimab-abe (§10 Bem. 9d,§ 44 Bem. 5c) muß anaemeldet werden, Vor­ lage eines vorläufigen Abgabebescheides genügt hierbei, Harmening LAG § 112 Bem. 10, Mohrbutter Rpfleger 1952,567, DRspr IV (420) 8, NJW F III Nr. 108 ZBG § 45. Bei unter­ lassener Anmeldung erfolgt Zurückstellung gemäß § 37 Z. 4, Harmening aaO, Bem. 13.

5. SlarckhastmachimDie GlaubhLftmachuug ($ 294 ZPO) erfolgt in der Regel durch Vorlage von Urkunden, Be­ scheinigungen von Behörden oder Privaten, eidesstattliche Versicherung, § 9 Bem. 5b, JaeckelGüthe Bem. 14. Sie kann zwar jeder Beteüigte, auch daS Gericht, bzw. der BerstBeamte verlangen, § 9 Z. 2 (dazu§ 9 Bem. 5 b), aber nur die von einem betreibenden Gläubiger vergeblich verlangte Glaubhaft­ machung hat die Nichtberücksichtigung deS Rechts im geringsten Gebot zur Folge, nicht also ein anderweiter Widerspruch; §§ 37, 38 Bem. 5b. Der Widersprach ist bis zur Aufforderung zur Abgabe von Geboten zulässig, Jaeckel-Güthe Bem. 12. Mit Mcksicht auf die Möglichkeit der Anfechtung des Zuschlags ist die Bekanntgabe der Anmeldungen, der Widerspruch deS Gläubigers hiergegen, die Unterlassung oder die Art der Glaubhaftmachung und die Entscheidung deSGerichts,bzw. BerstBeamten hierüber in daSProtokoll aufzunehmen. Eine ausdrückliche Anhörung des betreibenden Gläubigers ist gesetzlich nicht vorgeschrieben, auch nicht notwendig, aber zweckmäßig, Korintenberg-Wenz Bem. 3, «A. Jaeckel-Güthe Bem. 12. Über Glaubhaftmachung der Forderung des betreibenden Gläubigers § 10 Bem. 14d, § 16 Bem. 5, 6.

Über wiederkehrende Leistungen Bem. 6. Für wiederkehrende Leistungen, die nach dem Inhalt deS Grundbuches z» entrichten sind, gilt folgendes: Die Hhpotheken-ewmnabgabe, die anzumelden ist (Bem. 4), ist, wenn Anlaß besteht, glaubhaft zu machen. Vgl. dazu Bem. 2 (bezüglich Abgeltungshypothek).

6. Wiederkehrende Leistungen Bei wiederkehrenden Leistungen erfolgt die Abgrenzung der laufenden von den rückstän­ digen nach § 13, vgl. Bem. dazu. Ein ZinSanspruch, der aus dem Grundbuch ersichtlich ist, ist von AmtSwegen zu berücksichtigen,RG WarnRspr 1940(32)Nr.67 ©.136(139). Die AngabedesFälligkeitstages kann notwendig sein, $ 47, OLG Stettin HRR 1935 Nr. 1537. über Zinssenkung vgl. Bem. 2.

Anzumelden sind die rückständigen wiederkehrenden Leistungen, da sonst nur die laufen» den Berücksichtigung finden, Jaeckel-Güthe Bem. 11. Es ist also auch der Zeitraum anzugeben, für den sie verlangt werden, LG Dortmund IW 1938,3484. Die angemeldeten Rückstände brauchen nicht glaubhaft gemacht zu werden. Ein Wider­ spruch deS Bollstreckungsglaubigers im BersLermin ändert hieran nichts und vermag auch die Berücksichtigung bei der Berteilung nicht zu beseitigen. Der betreibende Gmubiger ist auf den Wider­ spruch gegen den TeilungSplan beschränkt, Andererseits ist dieser Widerspruch dem Gläubiger auch dann unbenommen, wenn er im VerstTermin die Zulassung des angemeldeten Rechts unwider­ sprochen gelassen bat, Jaeckel-Güthe Bem. 15, Reinhard-Müller Bem. III 4, dazu Bem. 4. über wiederkeyrende Leistungen, die nicht in Geld bestehen, vgl. § 46.

(«iederkehreude Naturalleistungen)

Z

Für wiederkehrende Leistungen, die nicht in Geld bestehen*), hat das Gericht einen Geldbetrag feftjufefren3), auch wenn ein solcher nicht angemeldet ist3). E1162, II, vegr 164,165, D 45 Übersicht: 1. Naturalleistungen 2. Anmeldung 3. Festsetzung

1. Naturalleistungen z 46 ist ««für die Feststellung M geringste» Gebet» anzuwenden, Bem. 3, es wird daher ins­ besondere keine Kapitalisierung deS Rechts selbst vorgenommen,Jaeckel-Güthe Bem.4,Korinten-

§ 46

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

berg-Wenz Bem.2. Für das Recht selbst vgl. § 51II. Über das weitere Verfahren §§ 47, 114,121. Einmalige Leistungen sind nicht aus dem Bargebot zu befriedigen, $ 49. Daher bezieht sich § 46 nur auf Wiederkehrende Leistrrnge», wobei nicht verlangt wird, daß es sich um regelmäßig wieder­ kehrende handelt; es genügt auch Unregelmäßigkeit der Fälligkeit, wie bei Wegebaulasten (wenn sie z. B. im anhängigen Verfahren nur einmal geschuldet werden), Jaeckel-Güthe Bem. 1, WilhelmiBem. 1. Unter welchen Voraussetzungen überhaupt wiederkehrende, nicht in Geld bestehende Leistnnge» im geringsten Gebot zu berücksichtigen sind, bestimmt sich nach $ 45. Sie bedürfen hiernach, so­ weit sie aus dem Grundbuch ersichtlich sind, der Anmeldung, evtl. Glaubhaftmachung, Nur die Anmeldung eines Geldbettags als Ersatz für Naturalleistungen erläßt § 46, Bem. 2. Über wiederkehrende Geldleistungen F 45 Bem. 6. Bei wiederkehrenden Leistungen, die ihrer Natur nach nicht in Geld bestehen, kann es sich um solche des Stammrechts oder damit verbundener Nebenansprüche handeln, JaeckelGüthe Bem. 1, Korintenberg-Wenz Bem. 1. Es kommen vor allem Naturalleistungen in Be­ tracht bei Reallasten, wie Altentell, aber auch Ansprüche der Rangklassen 2 und 3 des § 10. Eine Wertfestsetzung ist nur bei fehlender Anmeldung erforderlich, Bem. 3.

2. Anmeldung Die Anmeldung und evtl. Glaubhaftmachung nach $ 45 bezieht sich auf die geltend gemachten Ansprüche, Korintenberg-Wenz Bem. 1. Die Anmeldung eines Geldbetrags anstelle der nicht in Geld bestehenden Leistungen (Naturalleistungen) ist daneben möglich und zulässig, sie ist nach §46 nur entbehrlich, Bem. I, nicht ausgeschlossen. Eine Glaubhaftmachung des Geldbettags kann aber nicht verlangt werden, Jaeckel-Güthe Bem.2. Wird seitens eines Bollstreckungs­ gläubigers widersprochen, so hat die Nichtglaubhaftmachung keine nachteiligen Wirkungen. Der Gläubiger kann aber seine Ansprücheglaubhaftmachen; dies kann u. U. Bedeutung haben, Bem. 3.

».Festsetzung Die Festsetzung eines Geldbetrags erfolgt nur, wenn ein solcher nicht angemeldet wurde, Bem. 2.

Zuständig ist das Vollstteckungsgericht, bzw. der BerstBeamte, §§ 1, 2 Bem. la. Dazu für ehemals badische Gebiete § 7III ZBB, vgl. 15 Bem. 6c. Zur Abschätzung kann ein Sachverständiger zugezogen werden, wenn es erforderlich er­ scheint. Es wird geschätzt nach dem Zeitpunkt der Fälligkeit, nicht des Vertragsabschlusses oder der Eintragung, KG IW 1919,194. Die Festsetzung bezieht sich auf die laufenden Beträge und an­ gemeldeten Rückstände eingetragener sowie auf die angemeldeten laufenden und rückständigen Beträge nicht eingetragener wiederkehrender Leistungen. Ist nur ein Teil der Ansprüche vom Gläubiger in Geld beziffert, so muß bezüglich der restigen die Festsetzung eines Geldbetrags erfolgen. Für dasBerteilungSderfahren gilt folgendes: Eine Anmeldung im Berteilungsverfahren ist nicht erforderlich, dagegen wirkt die Feststellung nach § 46 nicht für daS Berteilnngdverfahren, dazu § 114 Bem. 3c. Eine im Verteilungsverfahren im Widerspruchsprozeß erfolgende niedrigere Feststellnng kommt den ausfallenden Gläubigern, zuletzt dem (Ägentümer, zugute, Jaeckel-Güthe Bem. 5.

Zweifelhaft ist, ob der Berechtigte im Berteilungsverfahren auch einen höheren Wertbettag geltend machen kann, ohne dem in $37 Z. 4, $ 110 angedrohten Rangverlust ausgesetzt zu sein. Dies ist zu verneinen, da sonst der Zweck des $ 37 Z. 4 (Schutz der im geringsten Gebot berücksichtig­ ten Ansprüche, Mot 283) vereitelt würde. Denn den Zuschlag könnte der benachteiligte Gläubiger nur anfechten, wenn er die Unrichtigkeit der Schätzung kennt. Während also eine Anfechtung des Zuschlags zwar möglich ist, wenn der angemeldete und glaubhaft gemachte (Bem. 2) Geldbetrag nicht berücksichtigt wurde, ist bei Abschätzung die ZnschlagSanfechtung ausgeschlossen und der Berechttgte auf nachträgliche Geltendmachung eines höheren Wertes im Verteilungsverfahren beschränkt, woselbst er jedoch wegen § 37 Z. 5, § 110 mit dem Mehrbetrag den sämtlichen Gläubigern nachsteht, Brand-Baur 115, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Reinhard-Müller Bem. IV, Wolff Bem. 5, aA. Fischer-Schäfer 220, Korintenberg-Wenz Fußn. 1, v. d. Pfordten 128. Die nicht erforderliche Glaubhaftmachung des verlangten Geldbetrags ist also neben der Anmeldung nicht belanglos. Ein Interesse an der Anfechtung des Zuschlags wird in der Regel nur der nachfolgende Gläubiger haben, weil der Berechtigte selbst — genügend Masse vorausgesetzt — noch im Verteilungsverfahren Befriedigung der glaubhaft gemachten Leistung int Range des Hauptanspruchs verlangen kann, während der Nachfolgende hierdurch einen Ausfall erleidet, § 44 Bem. 9.

2 Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. VerstBed.

(Berechmmg wieder­ kehrender Leistungen)

§47

§ 47

Laufende Beträge regelmäßig wiederkehrender Leistungen sind für die Zeit bis zum Ablaufe von zwei Wochen nach dem Versteigerungstermin zu decken*" *). Nicht regelmäßig wiederkehrende Leistungen werdenmitdenBeträgen berücksichtigt, welche vor dem Ablaufe dieser Frist zu entrichten finb1-3). EI$62,8egt 146,0 45

ttberfidjt: I. Allgemeine- 2. Endtermin bei geringsten Gebot 3. Endtermin im Verteilung-verfahren

1. Allgemeines § 47 güt «n für Berechnung des geringsten Gebots (Bem. 2), nicht für das Verteilung-verfahren (Bem. 3). Über Entstehungsgeschichte Jaeckel-Güthe Bem. 2.

2. Endtermin bei geringstem Gebot Bei dem geringsten Gebot werden wiederkehrende Leistnnge« berücksichtigt, ob eS sich um regelmäßig oder unregelmäßig wiederkehrende handelt. Die Unterscheidung erfolgt in Anlehnung an §§ 101, 103 BGB. Regelmäßig wiederkehrende Leistungen sind Zinsen, Tilgungsbeträge, Grundsteuern und andere öffentliche Lasten (auch Brandversicherungsbeiträge; dazu Frey BayerNotB 1931,72/1932, 141, Joetze aaO. 1931, 317 (319), Pfleger aaO. 1932,142), Reallast- und Auszugsrenten u. a. Unregelmäßig wiederkehrende Leistungen sind Kanal- und Straßenkostenbnträge, Kirchen­ baulasten u. dgl. Der Fälligkeitstermin muß, falls er aus dem Grundbuch nicht ersichtlich ist, rechtzeitig angemeldet und allenfalls glaubhaft gemacht sein, §§ 45,37 Z. 4, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Reinhard.Müller Bem. III. Gleichgültig ist, ob es sich um Haupt- oder Rebenleistnngen handelt, ob sie in Geld bestehen oder nicht in Geld zu leisten sind, also erst nach $ 46 geschätzt werden müssen. Da der Tag des Zuschlags sich nicht mit Sicherheit bestimmen läßt (§§ 87, 89, 104), ist die Berücksichtigung der laufenden Leistungen bis zum Ablauf von 2 Wochen nach dem verstTermin vorgeschrieben. Regelmäßig wiederkehrende Leistungen werden ohne Rücksicht auf die Fälligkeit bis zu dem genannten Zeitpunkt nach dem Verhältnis der Zeit angesetzt. Unregelmäßig wiederkehrende Leistungen werden mit dem ganzen Betrag der wiederkehrenden Leistung berücksichtigt, falls sie vor jedem Zeitpunkt fällig geworden ist, bzw. fällig wird. Da § 13 nur die Abgrenzung zwischen laufenden und rückständigen Leistungen vornehmen, steht diese neben der des § 47, Jaeckel-Güthe Bem. 2. Verletzung des § 47, z. B. Verwechslung regelmäßig und nicht regelmäßig wiederkehrender Leistungen, kann Zuschlagsanfechtung begründen, §85 Z. 1, § 100, vgl. $ 44 Bem. 9.

3. Endtermin im Berteilungsverfahren Für die Berechnung der wiederkehrenden Leistungen aus bestehen bleibenden Rechten im Verteilungsverfahren ist der Tag deS Anschlags (§§ 89, 104) maßgebend, da von da an gemäß § 56 die Lasten (öffentliche Abgaben, bestehen bleibende Rechte mit den vom Zuschlag ab zu ent­ richtenden Leistungen, wie Zinsen, Renten, Tilgungsbeträgen) auf den Ersteher übergehen. Erfolgt der Zuschlag vor dem Zeitpunkt des § 47, so hat ein etwa ausfallender Gläubiger, zuletzt der Bollstreckungsschuldner, Anspruch auf den frei werdenden Betrag. Erfolgt der Zuschlag erst später, z. B. infolge eingelegter Beschwerde oder wegen des Vorkaufsrechts nach dem RSiedlungsGes (§9 Bem. 4a,§ 87 Bem. 1), so vermehrt sich derAusfall eines Gläubigers; es bewirkt U.u. sogar einen Ausfall des letzten im geringsten Gebots berücksichtigten Gläubigers, falls das Meistgebot nicht mehr als das zulässige geringste Gebot betragen hat. Eine Zuschlag-anfechtung begründet ein solcher Ausfall nicht. Dazu Jaeckel-Güthe Bem. 2, Reinhard-Müller Bem. III. Für die Berechnung der nicht im geringsten Gebot stehenden wiederkehrenden Leistungen im Berteilungsverfahren, also aus den bar z» zahlenden Rechte«, ist nicht der Zuschlag, sondern der verteilungStermin, bzw. IahlrrngStag maßgebend, §§ 117, 118, 143, 144, Hase SächsA 1913, 505, Jaeckel-Güthe § 13 Bem. 4. Ein Rentenberechtigter hat also bis dahin Anspruch auf die Zin­ sen aus der Ablösungssumme vom Zuschlag an, RGZ 85,244.

§ 48

I. Abschnitt. ZwVerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

(Bedingt« Rechte, Bormerkuug, Widerspruch)

§ 48

Bedingte Rechte') sind wie unbedingte. Rechte, die durch Eintragung eines Widerspmchs oder einer Vormerkung gesichert find'), wie eingetragene Rechte zu berücksichtigen'). EI|63,»egrl65,D46 L-erstcht: 1. Allgemeine« 2. Bedingte und betagte Rechte S. Vormerkung und Widerspruch

1. Allgemeines 8 48 -itt m fit Feststellung de» geringste» Gehst». Hierbei sind bedingte und durch Bor. merkung oder Widerspruch gesicherte Rechte wie unbedingte bzw. eingetragene (unter Beifügung der ihnen anhaftenden Beschränkungen) zu berücksichtigen, da die Feststellung des geringen Gebots selbst nicht von einer Bedingung abhängig gemacht werden kann, andererseits der betreibende Teil 44 Bem. 5) auch eine bedingte, ihm vsrgehe»de Belastung nach $ 44 gegen sich gelten lassen muß. Soweit bedingte Rechte oder durch Vormerkung, bzw. Widerspruch gesicherte Rechte nicht auS dem Grundbuch ersichtlich sind oder erst nach Eintragung des BerftBermerks eingetragen wurden, können sie selbstverständlich nach $48 nur behandelt werden, wenn sie angemeldet und nötigenfalls auch glaubhaft gemacht sind, $$45, 37 Z. 4. Da aber der Ersteh« die bedingten Belastungen wie unbedingte zu übernehmen hat, obliegt ihm, fall- solche Belastungen wegfallen, die Pflicht, dafür Ersatz zu leisten. Soweit daher daS in das geringste Gebot einmal aufgenommene Recht sich später als nicht bestehend herauSstellt, ist der entsprechende Betrag, der (wie der Wegfall deS Rechts außerhalb der Versteigerung) den nachstehenden Berechtigten zugute kommt, bar (zu dem Bargebot) ht»z»z»zahlea, $$50, 51, 125. DaS gleiche gilt, wenn durch Vormerkung oder Widerspruch gesicherte Rechte in Wirklichkeit nicht bestehen. Dazu Jaeckel-Güthe Bem. 3, Korintenberg-Wenz Bem. 4. Ein Recht, das der WLHnmgS«mstett«ng unterliegt, ist, wenn zweifelhaft, ist in welchem Umstellung-verhältnis die Umstellung erfolgt, zu dem Höchstbetrag in das geringste Gebot aufzunehmen, $$ 48, 50 II1, vgl. OLG Breslau IW 1928, 732 (Reinhard) bezüglich Aufwertung. Hür das verteiümgSverfahre» erfordert daher die Natur der bedingten Rechte und ihre Befriedigung eine besondere Regelung. Sie ist hinsichtlich der im geringsten Gebot berücksichtigten und durch allensallsige Zuzahlung zu befriedigenden Ansprüche in $ 125, im übrigen in $$ 119, 120 getroffen. Bei Bauforderungen nach dem Ges. v. 1.6.1909 {vgl.Einl.I5b) ist zu berücksichtigen, daß die angemeldete Bauforderung nach $37 I aaO. wie ein eingetragenes Recht zu behandeln ist, auch für daS Verteilung-verfahren, Jaeckel-Güthe Bem. 5; über das Jnkrafttreten deS Ges $ 9 aaO. Die Fiktion deS § 48, die für die Berechnung des geringsten Gebotes aufgestellt ist, gilt nicht, wenn feststeht, daß die auflösende Bedingung eingetreten, die aufschiebende Bedingung nicht eingetreten, das Recht also in Wegfall gekommen oder nicht zur Entstehung gelangt ist oder daß der durch Vormerkung oder Widerspruch gesickerte Anspruch nicht besteht, vorausgesetzt, daß nicht da- Recht sich mit dem Eigentum vereimgt hat ($$1163, 1177 BGB, KorintenbergWenz Bem. 2, Reinhard-Müller Bem. V,F 45 Bem. 2); eine Vormerkung zur Sicherung der Eintragung einer Hypothek kann sick aber nicht in eine Eigentümergrundschuld verwandeln, RGZ 65, 260, $ 50 Bem. 3 c. Der erforderliche Nachweis kann geführt werden durch Vorlage eines rechtSkräsLigen Urteil-, öffentlich beglaubigte Bewilligung u. a.

2. Bedingte und betagte «echte Bedingte Rechte sind entweder aufschiebend oderauflösendbedingt, $158BGB. Vgl.auch $ 50 Bem. 4.

Bedingte Übertragung ist ausgeschlossen bei Eigentumsübertraguna von Grundbesitz, $ 925II BGB, sowie bei Übertragung eine- Erbbaurechts, $ 11 I 2 ErbBO (auch eines WohnungSerbbaurechts, $ 30 WEG). Beim Erbbaurecht können aufschiebende, nicht aber auflösende Bedingungen vereinbart werden, $ 1IV 1 ErbBO. Im übrigen ist bei dinglichen Rechten Bestellung unter Bedingung zulässig. Die- güt insbesondere für Grundpfandrechte, RGZ 70, 245 (248), KG OLG 43,17. Bei einer Hypothek ist zu unterscheiden, ob daS bedingte Recht selbst oder nur die Forderung bedingt ist; letzterenfallS ist die dingliche Belastung unbedingt (allenfalls für den Eigentümer, $$ 1113 II, 1163, 1177 BGB), Korintenberg-Wenz Bem. 2. Zu den aufschiebend bedingten Rechten rechnen auch die Ansprüche von unbestimmten Be­ trage des $ 14, vgl. dort Bem. 2, Jaeckel-Güthe Bem. 2. Entsprechend der früheren Auswertung (z. B. RGZ 122, 218) sind nunmehr Ansprüche, bei denen nicht feststeht, wie sich die Währung-reform auswirkt (Höhe deS Umstellung-verhältnisses), hier einzureihen. Sicherung--, Höchst, betrag--, Zwangs- und Arresthypotheken gehören nicht dazu, vgl. auch § 50 Bem. 3c, d.

2. Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. BerstBed.

§ 48

Betagte AnsprLche ($ 163 BGB) mit ungewisser Fülligkeit (incertus an, z.B. Verheiratung) sind bedingte und als solche zu behandeln; denn hier ist die Entstehung selbst ungewiß, RGZ 87, 82 (85)/142,291 (295). Im übrigen sind sie als betagte d.h. mit der zeitlichen Begrenzung in das geringste Gebot einzustellen, Jaeckel-Güthe Bem. 2,Korintenberg-Wenz Bem. 3,Sretschmar 187, 250. Nur ist bei betagten Ansprüchen mit gewissem und bestimmtem Termin (certus an et quando)ju unterscheiden, ob sie bar zu zahlen sind oder nicht. Im ersteren Falle ist nur der gegen­ wärtige Wert (wie in $ 111 S. 2) in das geringste Gebot einzusetzen, letzterenfalls aber smd sie samt Nebenbestimmungen (Anfangs-, Endtermm) zu berücksichtigen; so auch Fischer-Schäfer Bem. 2, Jaeckel-Güthe Bem. 2, v. d. Pfordten 122. Abweichend bezüglich Barzahlung Korintenberg-Wenz Bem. 3; hier wird verkannt, daß § 111 nicht aus das geringste Gebot angewendet ,vird, sondern von der herrschenden Meinung nur festgestellt wird, daß die Wirkung die gleiche ist. Betagte Übertragung ist ausgeschlossen bei Eigentumsübertragung von Grundbesitz und Erbbaurecht einschließlich WohnungSerbbaurecht, § 925 II BGB, $ 11 I 2 ErbBO, § 30 WEG.

S. Vormerkung und Widerspruch Durch Vormerkung und Widerspruch, $§ 883, 899, BGB, gesicherte Rechte sind nur solche, die — wenn sie endgültig eingetragen wären — eine neue selbständige Belastung des Grundstücks bilden würden, Jaeckel-Güthe Bem. 4, Reinhard-Müller Bem. III 1, IV 1. Dann sind sie, wenn die der Vormerkung oder dem Widerspruch entsprechende Eintragung dem betreibenden Gläubiger im Range vorgehen würde, gemäß § 48 ebenfalls geradeso (und zwar nach Umfang und Rang) im geringsten Gebot zu berLcksichtigen, wie wenn sie unbedingt eingetragen wären. Der Möglichkeit, daß die Belastung in Wirllichkeit doch nicht besteht, ist durch §§ 50, 51, 125 Rechnung zu tragen, $ 50 Bem. 4c. Die Vormerkung selbst in Lei» dingliche» »echt «m SrimvstLck im Sinne der H 873, 892 BSV, RSZ 113, 403 (409) - IW 1926, 2621 (Rosenberg), RGZ 116, 238 (239) - IW 1927, 1828, RGZ 118, 230 (234)/120, 13 (15), 124, 200 (202) - ZW 1929, 2511 (Emmerich), RGZ 129,184 (185)/151,889 (392), IW 1983,1822, KG DR 1944,189, IFG 13,418 (419), BrachvogelReringtJ 2. F. 45 (81), 20, Palandt VSB ß 863 Bem. 2, RSR BGV 1883 Bem. 1 u. a. Die Vormerkung ist auch kein bediugteS dingliche» R«ht, RS ZBlFS 11,746 (748), auch keine Berfügung-beschrSnbnfl im Sinne der H 878, 892 BGB, RSZ 113,403, Brachvogel JheringSJ 81, 20. Wohl aber ist die Bewilligung der Eintragung einer Vormerkung, wenn dieEintragung erfolgt, eine Verfügung nach §893 BSV, die dem Vor­ merkung-berechtigten den Schutz de» öffentlichen Slauben» de» Srundbuch» verschafft. Die Vormerkung sichert sowohl den Erwerb de» dinglichen Recht» wie dessen Rang. Auch ein nachher eingetragener Widerspruch vermag die Wirkungen der Vormerkung nicht mehr-u beeinträchtigen, RSZ 118,230/121,44(46). Rach der Vormerkung eingetragene Rechte sind dem durch die Vormerkung gesicherten Anspruch gegenüber relativ mnoirksam, 1888 II BSV, RSZ 148,159/144,881 — IW 1934, 1965,2400 (Boesebeck). De-haL ist auch eine «uflassunggvormerkung nach r 57 Ild, | 70 SBO auf einem Hypo­ theken» oder Grundschuldbrief zu vermerken, RS RPfliB 1928, 390. über versehentliche Löschung der Vormerkung S 11 Btm. 2a.

Bei Bormerkuna und Widerspruch sind die Wirkungen die gleichen, ob Eintrag auf Grund Bewilligung, einstweiliger Verfügung oder von Amts wegen(§§ 18,53,76GBO)erfolgt. Dazu RGZ 55, 340—343-/62, 375 (377), ZBlFG 11, 746, KG RIA 10,231,duCbesneLZ 1911, 511, Jaeckel-Güthe Bem. 4. Über die Vormerkung des § 1811 GBO v.Lübtow IW 1931,3415. Über Vormerkung und Widerspruch als Sicherungsmittel im Grundbuchverkehr Weimar BlGBW 1953, 276, im Grundbuchrecht Glaser BlGBW 1954, 296. Für die Wirksamkeit einer Vormerkung nach §§ 883, 885 BGB ist die — sonst regelmäßig entbehrliche — Angabe des Schuldgrundes im Grundbuch oder in der in bezug genommenen Eintragungsbewilligung erforderlich, wenn begründete Zweifel bestehen können, welcher von mehreren in Betracht kommenden Ansprüchen gesichert werden soll, BGH LM $ 883 BGB Nr. 1 = HW 1952, 51 = NJW 1952,62 --- DRspr I (150) 44c. Dazu Jansen DNotZ 1953,382. Bei Vormerkung für Ansprüche der Rangklassen 1 bis 3 oder auch bei Bestehen einer ding­ lichen Sicherung für solche Ansprüche kann der Gläubiger wählen zwischen Barzahlung und Bestehenbleiben des Rechts. Die Einreihung in das geringste Gebot erfolgt nur, wenn nicht Bar­ zahlung begehrt wird. Barzahlung wird aber normalerweise gewünscht werden. Dazu JaeckelGüthe Bem. 5, Korintenberg-Wenz Bem. 1, Wolff § 49 Bem. 2. ES fallen antet § 48 AnflassnugSvormertnng ist eine Vormerkung zur Sicherung des Anspruchs auf Übertragung (oder Rückübertragung) des Eigentums an einem Grundstück. Eine Auflassungsvormerkung hindert bei Erwerb des Grundstücks durch den Berechtigten nicht seinen Eintritt in die Rechte und Pflichten deS Veräußerers auS einer inzwischen vorgenommenen Vermietung des Grundstücks, BGH LM § 883 BGB Nr 3 -- NJW 1954, 953, 1236 (Reinicke) = JZ 1954,332. Über das Zusammentrefsen eines Antrags auf Eintragung einer Vormerkung zur Sicherung des Eigentums­ übergangs mit einer Berfügungsbeschränkung, die auf einer einstweiligen Verfügung beruht,

§ 48

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

und die entsprechende Anwendung des § 878 BGB aus die auf Bewilligung beruhende Börmerkung BayObLG DNotZ 1954, 394. Über die Rangwirkung der Auflassungsvormerkung Hieber DNotZ 1951, 500 = DRspr I (250) 446, dazu, insbes. zur Löschung der Vormerkung Hoche DNotZ 1952, 21 = DRspr aaO. e. Über die Legitimation zur Beantragung einer Vormerkung Hieber DNotZ 1954, 67 = DRspr I (150) 61a. Nach der herrschenden Lehre bedarf die Einttagung der Auflassungsvormerkung der Bewilligung des Veräußerers, dazu Schaaf NJW 1952, 291 — DRspr I (150) 46c. Hieber sieht in der Auflassung eine Ermächtigung des Erwerbers zu Verfügungen über das Grundstück nach § 185 BGB. Er sieht daher in der Bewilligung der endaltigen Eintragung zugleich eine Bewilligung der entsprechenden Vormerkung. An dieser Aussung ist richtig, daß diese Deutung einer Willenserklärung nach §§ 133, 157 BGB möglich ist, wenn dies gewollt ist: es kommt auf den Einzelfall an, eine Verallgemeinerung aber ist nicht mög­ lich. Insofern besteht kein ausgesprochener Gegensatz mit der herrschenden Meinung. Eine Vormer­ kung zur Sicherung des Anspruchs eines durch Erbvertrag bestimmten Vermächtnisnehmers zu Lebzeiten des Erblassers ist unzulässig, BGH NJW 1954, 633 — DNotZ 1954, 264 (Hieber) = DRspr I (150) 64b; die gegenteilige Auffassung vertrat OLG Celle DNotZ 1952, 236 — NJW 1953, 27 = DRspr I (150) 466; dazu Brand-Schnitzler Die Grundbuchsachen i. d. gerichtlichen Praxis 8. Aufl. 1954 S. 249 Fußn. 1. Über die Rechtsstellung des Käufers zwischen Auslassung und Einttagung Perry (Verlag Das Büro in Flensburg). Bon Interesse für die Wirkung der Auflassungsvormerkung auf Belastungen ist die Entscheidung des OLG Schleswig NJW 1955, 306 (Schrift!.). Danach kann der Grundstückserwerber, zu dessen Gunsten in Abt. II des Grundbuchs eine Vormerkung zur Sicherung seines Anspruchs auf Eintragung eingetragen ist, nicht geltend gemacht werden, daß eine Eigentümergrundschuld die der Veräußerer und frühere Grundstücks­ eigentümer nach Einttagung der Vormerkung abgetteten hatte, ihm, dem neuen Grundstücks­ eigentümer gegenüber unwirksam abgetteten sei. Zur Frage, ob der Grundstückserwerber eine unrichtige Auflassung allein berichttgen kann, Vogel WürttNB 1954, 23. Über Verzicht aus die Auflassungsvormerkung Friese DNotZ 1955, 243. Die Auflassungsvormerkung bildet eine selbständige Belastung des Grundstücks im Sinne des § 48, wenngleich sich diese Last nicht berechnen läßt. Sie fällt auch nicht unter §§ 28, 37 Z. 5 (strittig; dazu RGZ 125,242 (251), IW 1910, 489, KG IW 1932, 190 (Hagelberg), HRR 1933 Nr. 193, OLG 14, 70, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Korintenberg-Wenz Bem. 6, Reinhard GruchBeitr 62, 319, Reinhard-Müller Bem. IV 2, Stillschweig IW 1929, 1950. Sie ist daher ohne weiteres, wenn sie dem betreibenden Gläubiger (§§ 44 Bem. 5) vorgeht, im gering­ sten Gebot zu berücksichtigen, wie wenn das Eigentum des Bormerkungsberechtigten schon ein­ getragen wäre, RGZ 143, 159, Brand-Baur 117, Fischer-Schäfer 222, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Korintenberg-Wenz Fußn. 3, Palandt BGB § 883 Bem. 6d) bb, Staudinger BGB 8 883 Bem. II B la Nr. 18, V 6a Nr. 60, Wilhelmi Bem. 2, ferner § 28 Bem. 2, §§ 37, 38 Bem. 6a, § 50 Bem. 7. Reinhard, Reinhard-Müller, Wilhelmi reihen die Auslassungsvormer­ kung unter §37 3.5 ein, woraus folgt, daß sie dann nicht im geringsten Gebot zu berücksichtigen ist. Diese Auffassung ist von Korintenberg-Wenz eingehend widerlegt; da es bedeuten würde, daß der Bormerkungsberechtigte auf den Weg des § 771 ZPO verwiesen wird, ist eine brauchbare praktische Berwirllichung des Bormerkungsanspruchs im Rahmen des Verfahrens kaum möglich. Es ist vielmehr — von der herrschenden Meinung ausgehend — die Auslassungsvormerkung als bestehen bleibend zu betrachten, die dann dem Ersteher, nicht dem betreibenden Gläubiger gegen­ über geltend zu machen ist, § 888 I BGB. Der Ersteher muß das Grundstück dem Vormerkungs­ berechtigten herausgeben, wenn dieser gegen den Vollstreckungsschuldner obsiegt. Wird die dem betreibenden Gläubiger vorgehende Auflassungsvormerkung unrichtigerweise oder versehentlich nicht im geringsten Gebot berücksichtigt, so kann der Vormerkungsberechtigte den Zuschlag an­ fechten, weil sie sonst am Grundstück erlöschen würde, §§ 52, 91 (OLG Königsberg OLG 13, 6 — SeuffA 62, 125) und sich der Bormerkungsberechtigte nicht mit dem VerstErlös zufrieden geben bräuchte. Die Auflassungsvormerkung erlischt entweder, wenn sie im geringsten Gebot nicht berücksichtigt wurde (vgl. dazu oben) und der Zuschlag rechtskräftig wurde, oder wenn sie dem betreibenden Gläubiger nachsteht. Ist dies der Fall, dann tritt der Anspruch auf Ersatz des Wertes aus dem VerstErlös an die Stelle des vorgemerkten Rechts, § 92. Dieser Wert ist gleich dem nach Deckung der vorgehenden Rechte übrig bleibende Erlös; dazu RGZ 144, 281 — IW 1934, 1965, 2400 (Boesebeck), KG IW 1932, 190 (Hagelberg), OLG Königsberg OLG 13, 6 = SeuffA 62, 125. Die Zuteilung des Erlösrestes erfolgt nach §§ 119,120, also bedingt an den Vormerkungsberechtigten für den Fall, daß der gesicherte Anspruch endgültig fest­ gestellt wird, andernfalls an die Nacheintragungen. Muß der Ersteher das Grundstück an den Vormerkungsberechtigten herausgeben, so hat er keinen Anspruch auf die von dem letzteren an den Bollstteckungsschuldner etwa noch zu ent-

346

2. Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. VerstBeding.

§48

richtende Gegenleistung, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Korintenberg-WenzBem.6a; ebensowenig ein nacheingetragener Berechtigter im Falle des Wertersatzes, § 92. Der Ersteher-Gläubiger kann aber nach Pfändung und Überweisung des Anspruchs des Eigentümers aus die Gegenleistung gegenüber dem Bormerkungsberechtigten auftechnen, OLG Königsberg OLG 13,6--Seuff A 62,125. War die Auflassungsvormerkung zugunsten des jeweiligen Eigentümers des versteigerten Grundstücks eingetragen, so erwirbt der Ersteh er den Auflassungsanspruch, RGZ 128, 246, KG HRR 1930 Nr. 1958. Erweist sich die Auflassungsvormerkung als unbegründet, so hat der nunmehr notwendige Ausgleich nach $$ 50,51,125 zu erfolgen; dazu eingehend Korintenberg-Wenz Bem. 6b, Fußn. 4. Die sich aus die Auflassung beziehende Vorschrift des § 925 BGB ist in Abs. 1 neu gefaßt und durch § 925a BGB ergänzt worden (Ges. v. 7. 3. 1953 BGBl I 33 = SaBl 205). Zur Ent­ gegennahme der Auflassung sind unbeschadet der Zuständigkeit weiterer Stellen das Grundbuch­ amt, jedes Amtsgericht und jeder Notar zuständig. Die Erklärung der Auflassung soll nur entgegen­ genommen werden, wenn die nach § 313 S. 1 BGB erforderliche Urkunde über den Vertrag vor­ gelegt oder gleichzeitig errichtet wird. Über Verpfändung und Pfändung des Anspruchs des Grund­ stückskäufers Hoche NJW 1955, 161, über Abtretung und Verpfändung des Anwartschaftsrechts aus der Auflassung Hoche NJW 1955, 652, über Pfändung aaO. 931. Über Verwirklichung des Pfandrechts an einem Auflassungsanspruch Hieb er DNotZ 1954,171.

Vormerkung zur Sicherung eines Anspruchs auf Einräumung eines noch nicht bestehende« dingliche« Recht- (Grundpfandrecht, Reallast, Dienstbarkeit, § 50 Bem. 4 c) oder einer Erweitern«desselben, z. B. durch Zinserhöhung. Ein durch Vormerkung gesicherter Zinsanspruch kann im Range des § 10 Z. 4 natürlich nur geltend gemacht werden, soweit nicht die Zinsen über den für diese Rangklasse maßgebenden Zeitraum hinaus rückständig sind.

Widerspruch gegen Löschung eines eingetragenen Rechts. Ging das gelöschte Recht dem be­ treibenden Gläubiger vor, so ist eS in das geringste Gebot aufzunehmen, wie wenn es nicht gelöscht wäre, allerdings vorbehaltlich eines vor Eintragung des Widerspruchs gutgläubig erworbenen Zwischenrechts 44 Bem. 7) und vorbehaltlich der für Kosten und Rücfftände wiederkehrender Leistungen erforderlichen Anmeldung {§ 45 Bem. 3). Widerspruch gegen Eintragung deS Eigentümers. Der Widerspruch gegen ein eingetragenes Eigentum schützt gegen jede Verfügung des eingetragenen Eigentümers, also auch gegen Belastun­ gen, soweit dem Erwerber nicht der öffentliche Glaube des Grundbuchs zur Seite steht, RGZ 129, 124 (125). Das Eigentum des Dritten, nicht der Widerspruch ist unter 8 37 Z. 5 einzureihen. Dazu § 37 Bem. 6a, ferner oben bei Auflassungsvormerkung, sowie Jaeckel-Güthe Bem. 5, Korintenberg-Wenz Bem. 6.

Richt unter § 48 fallen, weil es sich um keine selbständigen Belastungen handelt und dies daher auch ohne Vormerkung oder Widerspruch int geringsten Gebot berücksichtigt werden müssen: Widerspruch gegen ein anderes eingetragenes Recht als Eigentum. Ein solches Recht ist trotz des Widerspruchs in das geringste Gebot einzustellen, wenn es dem betreibenden Gläubiger vor­ geht. Für den Fall aber, daß es wirllich nicht besteht oder wieder erloschen ist, ist die Ersatzsumme nach §§ 50, 51 zu bestimmen und nach 8 125 zu verteilen, § 50 Bem. 4c, § 115 Bem. 2a, 3b, § 125 Bem. 2b. Der Widerspruch gegen ein außerhalb des geringsten Gebots stehendes Recht bewirkt nur, daß dieses im Verteilungsverfahren nach 88 119,120 zu behandeln ist, Jaeckel-Güthe Bem. 4, Korintenberg-Wenz Bem. 4, Reinhard-Müller Bem. III 4.

Widerspruch gegen den Rang eines eingetragenen Rechts. Dieses wird, belastet mit dem Wider­ spruch, in das geringste Gebot eingestellt, wenn es dem betreibenden Gläubiger vorgeht. Tie wei­ tere Verfolgung des Rangstreits hat nicht außerhalb des Verfahrens zu erfolgen, wie ReinhardMüller Bem. III 3, 5 annehmen (im Anschluß hieran auch Steiner 5. Aufl. Bem. 2 Bb, wonach 88 119, 120 angewendet wird, wenn nicht Widerspruch gegen den Teilungsplan nach 88 115, 124 erhoben wurde), sondern nach 88 50, 51, 125, Jaeckel-Güthe Bem. 4, Korintenberg-Wenz Bem. 4, Fußn. 1, vgl. auch § 125 Bem. 2b. Widerspruch gegen die Person eines eingetragenen Berechtigten, z. B. im Falle des 81139 BGB, vgl. bei Widerspruch gegen Rang. Vormerkung zur Sicherung eines Anspruchs aus vollständige oder teilweise Aufhebung oder Löschung eines eingetragenen Rechts an einem Grundstück oder an einem Rechte; dazu vgl. oben bei Widerspruch gegen Recht, ferner über Löschungsvormerkung § 50 Bem. 7.

Vormerkung zur Sicherung eines Anspruchs auf Rangänderung; dazu vgl. oben bei Wider• Spruch gegen Rang.

§ 49

I. Abschnitt. ZwVerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

v-rmertLn- zur Sicherung eines Anspruchs auf Übertragung eines anderen eingetragenen Recht- als Eigentum oder auf Emräumung oder Übertragung eines Recht- an einem eingetragenen Recht, z. B. eines Nießbrauchs oder Pfandrechts an einer Hypothek. In diesen Fallen ist lediglich die Person des Berechtigten strittig; dazu vgl. oben bei Widerspruch gegen Person (bzw. Rang).

Eine Vormerkung zur Sicherung eines Anspruchs aus Eintragung einer Zwangshypotbek oder der Pfändung und Überweisung einer Hypothek ist nach § 883 BGB nicht zulässig; RGZ 56,10 (14), KG OLG 14, 70, RIA 2, 93, abweichend lediglich OLG Hamburg IW 1928, 735 (Löwenstein) § 50 Bem. 6a. ES ist aber eine Vormerkung nach § 18II GBO möglich, Güthe GBO { 18 Bem. 44, Meikel-Jmhof GBO 4.Ausl. $ 25 Bem. 5, ferner § 19 Bem. 2b.

DaS dingliche Vorkaufsrecht nach § 1098 II BGB, das sich auf mehrere oder alle Verkaufsfälle bezieht. ES kann im ZwVerstBerfahren überhaupt nicht geltend gemacht werden, $ 512 BGB (k 10981 BGB); es wirkt aber ähnlich nne eine Auflassungsvormerkung, wenn es dem betreibenden Gläubiger vorgeht und infolgedessen im geringsten Gebot bestehen bleibt, für künftige Fälle auch gegen den Ersteher. Außerhalb des geringsten Gebots gewährt es nur einen Anspruch aus Wertersatz nach § 92. Dazu I a e ck e l - Güthe Bem. 5, W i l h e l m i Bem. 3, P a l a n d t BGB § 1097 Bem. 3, RGR BGB § 1097 Bem. 4, ferner § 92 Bem. 2t Das einmalige Vorkaufsrecht erlischt, RGR BGB! H97 Bem. 2.

Über die gesetzlichen Vorkaufsrechte $ 9 Bem. 4a, § 81 Bem. 5. In Betracht kommen vor allem die Vorkaufsrechte bei Heimstätten und nach dem REiedlungsGes. Bei der Heimstätte kann der Ausgeber verlangen, daß ihm die Heimstätte übertragen wird, wenn diese zum Zwecke der ZwVerst. beschlagnahmt ist. Der Heimfallanspruch kann aber nach Beginn des VerstTermins nicht mehr auSgeübt werden, § 17 I Z. 4, II BO v. 19.7.1940 RGB. I 1027. Im übrigen dazu Jaeckel-Güthe § 52 Bem. 5f., Korintenberg-Wenz Eins. Kap. 3 Fußn. 6, Wilhelmi Bem. 3.

(Vargebot)

§ 49

Ter Teil des geringsten Gebots, welcher zur Deckung der Kosten sowie der im § 10 Nr. 1 bis 3 und im § 12 Nr. 1, 2 bezeichneten Ansprüche bestimmt ist, desgleichen der das geringste Gebot übersteigende Betrag des Meistgebots ist von dem Ersteher im Derteilungstermine bar zu berichtigen (Bargebot)3). (2) Tas Bargebot ist von dem Zuschlag an zu verzinsen3). (3) Der Ersteher wird durch Hinterlegung von seiner Verbindlichkeit befreit, wenn die Hinterlegung und die Ausschließung der Rücknahme im Verteilungstermine nachgewiesen wirt»3). E 1165, Begr 167,168, D 46, -Ber 28,29 Übersicht: 1. Bargebot 2. Verzinsung 3. Hinterlegung

1. Bargebot Der Ausdruck „Bargebot" wird im Wege einer sog. Legaldefinition umgrenzt. Er wird wie der Begriff des geringsten Gebots (§ 44) im ZBG einheitlich verwendet, z. B. $§ 50,108,118 (Jaeckel-Güthe Bem. 1).

§§ 49 bis 51 regeln die Art und Weise, in der das ganze Gebot zu berichtigen ist, während 8 44 bis 48 den Umfang des geringsten Gebots bestimmen.

DaS Meistgebot d. h. das höchste der abgegebenen gültigen Gebote ($ 81) besteht aus a) dem bar zu zahlenden Teil des geringsten Gebots (§ 44), nämlich den Kosten des Verfahrens (§ 109), den im § 10Ä. 1 biS3 bezeichneten Ansprüchen,

den in 8 12 Nr. 1, 2 genannten Ansprüchen,

b) den übrigen, im geringsten Gebot enthaltenen und deshalb (§5 52, 91) in der Regel gegen den Ersteher bestehen bleibenden Rechten, c) dem bar zu Meistgebots.

zahlenden das geringste Gebot (a + b) übersteigenden Betrag des

Letzterer dient zur Befriedigung des betreibenden und der ihm gleich- und nachstehenden Gläubiger (in der Regel § 10 Z. 5 bis 8) und gebührt nach deren Befriedigung dem Vollstreckungsschuldner. 348

2 .Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringste- Gebot. BerstBed.

§ 4t

Bei der Hypothekengewi8mabß«be gehören die fälligen Abgabeleistungen in da- bare geringste Gebot,$ 112III LAG, Harmening LAG § 112 Bem.9,11, HebetRIW1952,1284, im Üvrigen t>gL$ 10 Bem. 9d,§ 44 Bem. 5c. Unter ®«gebot versteht das ZBG nur den im Berteilungstermin vom Erstehet bar zu be­ richtigenden Teu de- MeistgebotS (a 4- c), §$ 91III, 125 (f 44 Bem. 3) nicht auch den nach # 50, 51 mehr zu zahlenden Betrag, $ 132 I 2, und nicht denjenigen Teil, für den nach § 60 Zahlungs­ fristen bewilligt sind (Korintenberg-Wenz Bem. 3), wenn auch in letzterem Falle eine Ber» zinsungspflicht besteht. Da- bare geringste Gebot (a) erhöht sich im Falle der Versteigerung mehrerer Grundstücke, § 63IV, und im Falle der Wiederversteigerung,; 128IV (RGZ 162,24(27). Unter Umständen ist auch anstatt des BestehenbleibenS einer Hypothek (6) Barzahlung festzusetzen, wodurch sich gleichfalls da- bare Mindestgebot (a) erhöht, Reinhard» Müller§49 Bem. II, vgl.§ 44 Bem.5b)bb,8. Die nach a und e bar zu zahlenden Ansprüche können nur am BerstErlös geltend ge­ macht werden, während sie am Grundstück selbst erlöschen, §§ 52, 91. Außer dem Bargebot obliegt dem Erstehet noch die Verpflichtung zur Zahlung der Zuschlags­ kosten, § 58. Bezüglich Verzinsung bei Zahlungsfristen $ 60. Da bei der Versteigerung nur der bar zu zahlende Betrag geboten wird, während die bestehen bleibenden Rechte mit übernommen werden, besteht darüber vielfach Unklarheit. Je nach der Person der Bieter kann eine Aufklärung zweckmäßig oder notwendig sein, $ 44 Bem. 1, auch Korintenberg-WenzBem. 2. Rechte, die unter daS Bargebot fallen (a, c) erlöschen, Jaeckel-Güthe Bem. 9. vergebet

gerieftste» (Met 144 Kosten de» B erfahrens

Meistftebot

849 - Kosten des Verfahrens

I

bares geringste» Gebots«)

I i

bestehen bleibende Rechte (6)

Ansprüche nach 5 10 Z. 1, 2,3, 812 8.1,2

die dem Anspruch des betreibenden Gläubigers vor­ gehenden Rechte

der das geringste Gebot übersteigende Betrag

bar zu zahlender, da» geringste Gebot übeiHeigender Betragsc)

Grenze, soweit das Preisrecht einschlägig ist

ES ergibt sich daher folgendes Schema: Meistgebot = a + Hc Geringstes Gebot = a 4- b Bargebot = a 4- c

Höchstpreis (höchstzulässige» Gebot) - nur noch beschränkte Bedeutung») -

vesoudere Fälle Meistgebot = geringstes Gebot (a 4- b); auch dieser Fall ist in der Praxis sehr häufig, Korintenberg-Wenz Bem. 3. Dann ist kein Betrag c vorhanden. Geringstes Gebot — a 4- b Bargebot — a ') Für die eigentlichen ZwSerstverfahren ist bas Preisrecht vollständig ausgeschaltet, datu 6 66 R dd\, siedel MDR 1953,532.

§49

I. Abschnitt. ZwVerst. u. ZwVerw. v. Grundstücken

Meistgebot — bares geringstes Gebot (a), Voraussetzung keine bestehenbleibenden Rechte (b)

Dann sind b und c nicht vorhanden. Geringstes Gebot — a Bargebot — a Dazwischen liegende Fälle

Meistgebot >« + &,< höchst zulässiges Gebot (soweit Preisrecht noch in Betracht fommt1)). Dann ist c vorhanden, erreicht jedoch nicht die Grenze des höchst zulässigen Gebots. Meistgebot > a, < a + b, sei es daß kein höheres Gebot abgegeben wird, sei eS weil das höchst zulässige Gebot diese Grenze fc^t1). Dann ist kein c vorhanden, b ist nicht voll ausgefüllt, das geringste Gebot ist nicht erreicht, das Gebot ist nicht zuzulassen, § 44.

Meistgebot = a oder < a. Sind bestehen bleibende Rechte (b) vorhanden, dann ist Gebot zurückzuweisen, $ 44. Ist kein b vorhanden, dann muß das Meistgebot alle unter a vorhandenen, also zum ge­ ringsten Gebot gehörigen Ansprüche decken, sonst ist es zurückzuweisen, § 44. Über das Verhältnis des Mindestgebots ($$ 74a, b) zu Meistgebot und geringsten Gebot vor $ 44 Bem. 1. Über die Möglichkeiten, wie wegen Nichterreichung des Mindestgebots {§ 74a Bem. 2b) der Zuschlag angegriffen werden kann, § 74a Bem. 6. Über Anfechtungsmöglichkeiten des Zuschlags bei unrichtiger Feststellung des geringsten Gebots $ 44 Bem. 9. Das Bargebot wird vom Ersteher im Berteiluagstermin bezahlt, dazu Bem. 3. Erfolgt keine Zahlung, so ist nach §§ 118, 128 zu verfahren. Über Bermiuderuug des durch Zahlung zu berichtigenden Teils des Meistgebots im Falle des § 91 II, III vgl. 5 91 Bem. 2f, F 107 Bem. 2b) aa. bei § 61 vgl. §§ 60, 61 Bem. 5, § 107 Bem. 2b) aa.

Die Zahlung hat in gesetzlichen Zahlungsmitteln zu erfolgen; über die deutsche Währung Palandt BGB §§ 244, 245 Bem. lb. Soweit jemand ausnahmsweise in ausländischer Währung zahlen will, muß die etwa notwendige devisenrechtliche Genehmigung vorliegen; über Devisen­ vorschriften Einl. I 5b. Vgl. auch § 69 Bem. 2a) aa, § 71 Bem. 2, § 82 Bem. 2a) dd, § 114 Bem. lb) dd, § 117 Bem. 2b) fl.

2. Verzinsung Das Bargebot ist an sich mit dem Zuschlag fällig, da der Ersteher mit diesem Zeitpunkt das Eigentum an dem Grundstück erwirbt. Da aber, wenn keine Zahlungsfristen bestimmt sind (§ 60), die Zahlungspflicht bis zum Verteilungstermin aufgeschoben ist {Bem. 1), ist eine Ver­ zinsung vom Zuschlag an durch § 49 II vorgeschrieben.

• Der Zinssatz beträgt 4%, § 246 BGB. Durch besondere Versteigerungsbedingungen (§ 59) kann dieser Satz abgeändert werden, § 59 Bem. 2b. Verzugszinsen ab Verteilungstermin in Höhe des eingetretenen Verzugsschadens (§ 288 II BGB) können vom Verteilungstermin an aus der übertragenen Forderung begehrt werden; für sie hastet aber nicht die Sicherungshypothek des $ 128, Reinhard.Müller Bem. III 2. Dies gilt auch von dem sonstigen Berzugsschaden, der dem Schuldner dadurch entsteht, daß der Ersteher im Verteilungstermin nicht zahlt. Dazu KG IW 1932, 3204 (Steiner), OLG Königsberg IW 1932, 194 (Steiner), Behrend DIZ 1931, 830, Korintenberg-Wenz Bem. 4, Fußn. 1, aA. Jaeckel-Güthe Bem. 7. Bei der Berechnung der Zinsen ist der ZnschlagStag mitzuzählen, da dem Ersteher von da ab auch die Nutzungen gebühren, § 56; eine Berechnung der Frist nach § 187 I BGB ist nicht zulässig, Jaeckel-Güthe Bem. 7, Wilhelmi Bem. 3; über Zuschlagstag §§ 89, 107, KorintenbergWenz Bem. 4. Der Zahltag (Berteilungstermin) ist nicht mitzurechnen. Abweichende Festsetzung der Bersteigerungsbedingungen ist zulässig, § 59 {dort Bem. 2b). Die Zinsen auS dem Bargebot sind ebenfalls im BerteilungStermin zu zahlen, dazu OLG Düsseldorf DRPfl 1936 Nr. 122 = Recht 1936 Nr. 1960. Sie erhöhen die Aktivmasse des Teilungs­ plans. Ab Verteilungstermin sind diese Zinsen nicht wieder zu verzinsen, § 289 BGB,F 118 Bem. 3a, Da im Bargebot aber auch Beträge enthalten sind, die nicht verzinst zu werden pflegen (Kosten. Steuern usw.), so kommen die hieraus erwachsenden Zinsen dem Ausfall d. h. dem zuletzt zum Zuge kommenden Berechtigten, zuletzt dem Bollstreckungsschuldner, zugute, Fischer-Schäfer 223, Jaeckel-Güthe Bem. 7. Bei stehenbleibenden Rechten berechnen sich die Zinsen bis zum Zuschlag, ') Für die eigentlichen ZwBerstBerfahren ist das Preisrecht vollständig ausgeschlaltet; datu $ 66 Bem. 3 a}dd. Riedel MDR 1955, 5 ;2.

2. Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. BerstBeding.

§ 50

bei erloschenen bis zum Berteilungstermin, wenn daS Verfahren durchgeführt ist, Wilhelmi § 91 Bem. 6.

3. Hinterlegung § 49 I, III schließt nicht aus, daß der Ersteher seiner Zahlungspflicht schon durch Zahlung vor dem verteilnngStermi» genügt, Jaeckel-Güthe Bem. 8. Direkte Zahlrmg an die zum Zuge kommenden Gläubiger ist bei außeramtlicher Verteilung ($$ 143, 144) zulässig; sie befreit aber nur unter der Voraussetzung, daß die Forderung des betreffenden Gläubigers unwidersprochen bleibt, so daß der Ersteher die Gefahr an einen Nichtberechtigten gezahlt zu haben, tragen muß. Eine unmittelbare Befreiung von seiner Zahlungsverbindlichkeit erlangt der Ersteher nur durch eine unter Verzicht auf das Recht der Rücknahme erfolgte Hinterlegung (ähnlich §§ 376, 378, 379 BGB, die aber nicht anwendbar sind, Jaeckel-Güthe Bem. 8). Die Hinterlegung ist insbesondere notwendig zur Abwendung der Verzinsungspflicht und der nach § 94 bis zur Zahlung oder Hinter­ legung zulässigen gerichtlichen Verwaltung (Jaeckel-Güthe Bem. 9). Die Hinterlegung erfolgt nach der Hinterlegungsordnung v. 10.3.1937 RGBl I 285/ 12.9.1950 BGBl 455 (Dehlinger C V, Schönfelder Nr. 121) und der Justizkassenordnung. Nach z 38 II HinterlegungsO sind Art. 144 bis 146 EG BGB aufgehoben, damit Die landesrecht­ lichen Hinterlegungsvorschriften außer Kraft getreten. Über Verzinsung der hinterlegten Gelder § 8 aaO., dazu § 107 Bem. la) aa. Die Bundesratsbekanntmachung v. 24.5.1917 RGBl 432, wonach einer Hinterlegung im Sinne bei $ 49 III und des § 65 I 4 die Einzahlung an die Gerichtskasse oder an eine von der Landeizentralbehörde bestimmte Kasse gleichstand und einer Anweisung auf den eingezahlten Betrag einer Anweisung auf den hinterlegten Betrag (| 117 III) gleichgestellt wurde, ist durch Art. 5 Z. 3 AG aufgehoben worden, da nach den Vorschriften der HinterlegungsO und der Justizkassenordnung die Hinterlegung ohnediei bargeldlos durchgeführt werden kann (Entw. 19). Ein Hinweis und evtl, eine Belehrung der Beteiligten ist auch jetzt noch zweckmäßig. Landesrechlltche Vor­ schriften, die eine solche Belehrung vorschreiben, find sinngemäß auch jetzt noch anzuwenden. So ist für die ehemals preu­ ßischen Gebiete nach AB PrJMtn v. 12.6.1917 JMBl 191 schon in Bersteigerungstermin, gegebenenfalls im Zuschlags­ verkündungstermin ein Hinweis zu machen, besonders dem Ersteber und anwesenden Gläubigem gegenüber. Im Berteilungitermin ist der Ersteher bei der Führung des Zahlung-nachweises nach Möglichkeit zu unterstützen, insbesondere durch geeignete Rückfmge bei der zuständigen Stelle, wenn eine Verzögemng des Zahlung-nachweises eingetreten ist, § 117 Bem. 2b)ff. Nach $ 6 Bekanntmachung ü. d. Zahlung des Bargeboti v. 24.11.1931 StAnz 281/8.12.1933 StAnz 287 f. Bayern durch rechtzeitige Belehmng und Erholung der erforderlichen Auskünfte über Postscheck», Bank- und Sparkassenkonten der Beteiligten darauf hinzuwtrken, daß die Einzahlung und Auszahlung des Bargeboti auf bargeldlosem Wege erfolgt. Der Ersteher ist bei der Fühmng des Nachweises der erfolgten Einzahlung nach Möglichkeit zu unterstützen: insbesondere wird man, soweit es die Verhältnisse -ulassen, bei verzögemng der Mitteilung von der Gutschrift bet dem Postscheckamt der Bankanstalt oder Sparkasse in geeigneter Weise nachfragen und bet Zahlung durch Scheck sich über die Einlösung vergewissern.

Die Kosten der Einzahlung, bzw. Hinterlegung, wozu auch die Hinterlegungsgebühren gehören, fallen der Masse zur Last, § 109 HBG (zur Analogie vgl. § 372 S. 2, § 381 BGB und § 853 ZPO), da der Ersteher vor dem Verteilungstermin seine Schuld erfüllen darf, aber nicht ander­ erfüllen kann, Weber BayerNotV 1932, 311 (321), aA. Hieber aaO. 187 (193). Dagegen hat der Ersteher im Falle der Hinterlegung bei einer unzuständigen Hinterlegungsstelle die Über­ sendungkosten zu tragen, Fischer.Schäfer 224, Jaeckel-Güthe Bem. 8, Reinhard-Müller Bem. IV 3b. Zahlung oder Hinterlegung des Bargebots samt etwaiger Zinsen ist im Verteilungstermin (Ausnahmen $§ 143, 144) nach-uweisen. Die schuldbefreiende Wirkung des § 49 III tritt für den Ersteher — den Nachweis im Berteilungstermin vorausgesetzt — schon mit der Hinterlegung, im Falle der Einzahlung durch die Post mit der Aufgabe des Geldes (§ 375 BGB, Jaeckel-Güthe Bem. 8, Reinhard-Müller Bem. IV 3b), im Falle der bargeldlosen Einzahlung mit der Gut­ schrift, bzw. Einlösung des übergebenen Schecks ein (Hieber BayerNotV 1932, 187 (188, 192). Soweit ein solcher Nachweis nicht geführt wird (§§ 107 II, III, 108, 60, 61), erfolgt Ausführung des Teilungsplans durch Übertragung der Forderung gegen den Ersteher auf die Berechtigten, § 118. Im übrigen verfügt das Gericht, bzw. der BerstBeamte {§§ 1, 2 Bem. la) die Auszahlung oder Anweisung der unbestritten gebliebenen Forderungsbeträge. Im übrigen vgl. §117 Bem. 3.

(Erhöhung der Barzahlung bei Wegfall von Grundpfandrechten)

. Z 50

(1) Soweit eine bei der Feststellung des geringsten Gebots berücksichtigte Hypothek, Grundschuld oder Rentenschuld nicht bcfteljt1)2)*)7), hat der Ersteher außer dem Bargebot auch den Betrag des berücksichtigten Kapitals zu zahlen. In Ansehung der Verzinslichkeit des Zinssatzes, der Zahlungszeit, der Kündigung und des Zahlungsorts bleiben die für das berücksichtigte Recht betroffenen Bestimmungen maßgebend2)2).

§ 50

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

(2) Das gleiche güt: 1. wenn das Recht bedingt ist und die aufschiebende Bedingung ausfällt oder die auf­ lösende Bedingung eintritt4); 2. wenn das Recht noch an einem anderen Grundstücke besteht und an dem versteigerten Grundstücke nach den besonderen Vorschriften über bte Gesamthypothek erlischt4).

(3) Haftet der Erstehet im Falle des Ws. 2 Nr. 2 zugleich persönlich, so ist die Erhöhung des zu zahlenden Betrags ausgeschlossen, soweit der Ersteher nicht bereichert ist4). E I H 69 bi« 71, Bear 172 bi« 174, D 46, 47 Übersicht: 1. Allgemeine« 2. Srsatzzahlung-pfltcht S. Wegfall eine« Grundpfandrrch» 4. Wegfall eine« bedingten Grundpfandrecht« 5. Wegfall einer Gesamt Haftung 6. Pfändung einer Eigentümer Hypothek und -grundschuld 7. Löschung«vormerkung

1. Allgemeines §§ 50, 51 stehen in Zusammenhang, beide betreffen die Trhöhrmg der vorrRhlnngSpflicht deS ErsteherS über daS Bargebot hinaus; $ 50 bezieht sich hierbei auf Grundpfandrechte, $ 51 aus andere zu berücksichtigende Rechte. AuS dem Grundsatz, daß ein in daS geringste Gebot eingesetzte- Recht, soweit eS nicht durch Barzahlung zu decken ist, bestehen bleibt, $§ 49, 52, und daß der Ersteher insoweit ohne weiteres in die damit verbundene Last eintritt, würde sich eine ungerechtfertigte Bereicherung deS Erstehers für den Fall ergeben, daß diese Last tatsächlich nicht vorhanden ist. Der Borteil muß vielmehr den infolge der Berücksichtigung deS Rechtes ausfallenden Berechtigten zugute kommen. Dieser Aiügleich wird dadurch erreicht, daß «eben de» Bnrgebot die Barzahlung des Kapital-

betrag- des berücksichtigten, aber weggefcülenen Grundpfandrechts (§ 50), bzw. des Wertes des weggefallenen sonstigen Rechts ($ 51) zu erfolgen hat fErfatzzahlimg). Andererseits soll aber durch f 50 I g. 2, III sowie § 51 I 2 einer Verschlechterung der Lage des Erstehers, die sich durch diese Erhöhung des bar zu zahlenden Teils des MeistgebotS ergeben könnte, vorgebeugt werden. §§ 50,51 kommen nicht zur Anwendung, wenn das Nichtbestehen schon im BerstTermin feststeht, § 45 Bem. 2. über Lücken der gesetzlichen Regelung Korintenberg-Wenz Bem. 3.

2. Krsatzzahlungspflicht voranSsebrrng der Ersatzzahlungspflicht ist, daß ein nicht bestehende- Recht im geringsten Gebot berücksichtigt wurde. Für ein im geringsten Gebot, wenn auch versehentlich, nicht berück­ sichtigtes Recht kann keine Ersatzzahlung verlangt werden. Dazu RGZ 59, 266/138, 125, OLG Stettin IW 1930, 848 (Stillschweig), Brand-Baur 149, Jaeckel-Güthe §§ 50, 51 Bem. 2, Korintenberg-Wenz §§ 50, 51 Bem. 1, Reinhard-Müller Bem. I 2. In dem Umfange der Verbindlichkeiten des Erstehers darf durch den Wegfall eines im ge­ ringsten Gebot berücksichtigten Rechtes keine Veränderung eintreten; es findet lediglich eine Änderung der Art der Berichtigung des Meistgebots statt. Der an Stelle de-Grundpfandrechts mebr zu zahlende Betrag (Ersatzsumme) deckt sich daher mit dem Betrag deS im geringsten Gebot berücksichtigten Kapital- (bei Rentenschuld Ablösungssumme). Hinsichtlich der Nebenbestimmungen verbleibt es, soweit Verzinslichkeit, Zinssatz, Zahlungszeit, Kündigung und Zahlungsort in Frage kommen, bei denjenigen, die für das weggefallene Recht maßgebend waren. Die Ersatzsumme ist also nicht, wie daS Bargebot des $ 49 mit dem Zuschlag fällig und im Berteilungstermin an.Gericht, bzw. BerstBeamten zu leisten; sie ist vielmehr unmittel­ bar an denjenigen zu znhle», der ohne die Ersatzzahlung zunächst einen Ausfall erleidet. Für die Ersatzzahlung güt auch nicht die Verzinsung des $ 49 II. Der Gläubiger, in letzter Linie der BollstreckunASschuldner, dem der Betrag zufällt, hat vielmehr keine anderen Befugnisse, als der weg­ gefallene Berechttgte. Er muß also insbesondere das Kapital erst kündigen, wenn dieser es nicht ohne vorherige Zahlung auch nur Zug um Zug gegen Herbeiführung der Löschung verlangen, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Reinhard-Müller Bem. I 2, vgl. auch Bem. 5. Für die Frage, welche Ersatzleistung nach $ 50 dem Ersteher schließlich obliegt, kommt eS natürlich aus den Wert des Grund­ stücks und den Ausfall des ErsteherS selbst nicht an, RG Recht 1915 Nr. 1898. Die Höhe der Ersatzsumme zu bestimmen, bietet im Falle deS § 50 keine Schwierigkeiten (anders § 51). Wenn dies bei der Feststellung deS geringsten Gebots — trotz Berücksichtigung des Rechts selbst — nicht geschehen ist, so ist es bei der Verteilung nachzuholen, §§ 119, 120, 125. Ein Rechtsmittel gegen den Zuschlag ist ausgeschlossen; eS kommt nur in Betracht, wenn das geringste Gebot selbst unrichtig festgestellt wurde (F 44 Bem. 9), z. B. wenn ein anderes Recht hätte berück­ sichtigt werden sotten, RGZ 57, 209/59, 266 (274). Steht im Verteilungstermin die Not­ wendigreit der Lrfah-ahlnng bereit- fest, so ist die Ersatzsumme gemäß § 125 I dem (in der

2. Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. BerstBeding.

§ LS

Regel) nächsten Berechtigten zuzuteilen und auszuzahlen, bzw., wenn die Zahlung nicht geleistet wird, auf ihn die Forderung gegen den Ersteher zu übertragen und hierfür eine Sichenmgshypothek eintragen zu lassen, j 128. Ist aber die Frage der ErsatzzahlungSpslicht noch eine offene (z. B. wenn daS Recht bedingt oder mit Widerspruch belegt ist), so tritt eine bedingte Berteilung, nämlich bedingte Zuweisung und Übertragung an den Berechtigten nach $ 125 II ein, FischerSchäfer 225, Jaeckel-Güthe Bem. 15.

Wurde auch bei der Aufstellung des TeilungSplanS die bedingte Berteilung unterlassen und gegen den Plan in dieser Form kein Rechtsmittel erhoben (f 115 Bem. 2a), so ist spater, wenn der Mangel sich herauSstellt, nicht etwa die bedingte Berteilung unter Zuziehung der Beteiligten nachzuholen, sondern der Benachteiligte ist auf den Klageweg beschräntt, RG ZBlFG 15, 511 HRR 1928 Nr. 2315, Reinhard-Müller Bem. VII 2. Dasselbe gilt, wenn daS Borliegen eines Falles des § 50 überhaupt erst nach Abschluß der Berteilung, im FÄle der außer­ amtlichen Verteilung nach Ablauf der zweiwöchigen Frist deS? 144, sich herauHellt,F 125 Bem. 32 c. Der rechtskräftige Zuschlag schließt daS Verlangen der Lrsatzz^lung nicht auS. Er ist, wie

sich auS § 50 ergibt, nicht geeignet, einem nicht bestehenden (also zu unrecht im geringsten Gebot berücksichtigten) Recht zur Entstehung zu verhelfen, RGZ 74, 201 (205)/129, 155/138, 125, § 44 Bem. 4a. Ob dem Verlangen die Einrede der allgemeinen Arglist entgegengehalten werden kann, ist Tatftage, RG HRR 1933 Nr. 588 -- SeuffA 87, 5. Es sind bei § 50 folgende 1 Fälle zu unterscheiden:

Wegfall eine- Grundpfandrechts (Bem. 3), Wegfall eines bedingten Grundpfandrechts (Bem. 4, 7), Wegfall einer Gesamthaftung (Bem. 5). In Zusammenhang damit soll auch noch die Pfändung einer Eigentümerhypothek und-gründschuL (Bem. 6) erörtert werden.

3. Wegfall eines Srrmdpsaudrechts a) Fall deS 8 SO I Die Erhöhung der Zahlungspflicht tritt ein, wenn daS berücksichtigte Gruudpfaudrechl (Hypo­ thek, Grund- oder Rentenschuw) zur Jett deS Zuschlag- nicht besteht, gleichgültia ob eS überHaupt nicht entstandenen oder erloschen oder ob daS Nichtbestehen bereits bei Feststellung des geringsten Gebots bekannt war, die Berücksichtigung zu Unrecht erfolgte (§ 45 Bem. 3), die Anfechtung des Zuschlag- aber unterblieb oder ob sich erst später herauSstellte, daß daS Recht nicht bestanden hatte, dazu Dittrich RPfliB 1914, 242. Besteht daS Recht, so ist für die An­ wendung des $ 50 kein Raum, auch wenn es zu Unrecht in daS geringste Gebot ausgenommen wurde, RGZ 138, 125 -- Recht 1933 Nr. 98.

Wenn das berücksichtigte Recht erst nach dem Zuschlag (8 89,104) zu bestehen aushört (z. B. infolge Verzichts deS Gläubigers auf die Hypothek, nicht Forderung, $ 1168 BGB), so ge­ bührt der Vorteil dem Ersteher, weil er keine Folge deS Zuschlags ist, OLG Dresden OLG 5,334, vgl. dazu Bem. 4, 5, Jaeckel-Güthe Bem. 2 unter la, Reinhard-Müller Bem. II1. Über betagte Rechte Bem. 4. Der Wegfall muß das dingliche Recht betreffen. DaS Nichtbestehen kann feinen Gründ haben z. B. in Weg­ fall der Einigung, in Nichtigkeit des dinglichen Vertrags infolge Geschäftsunfähigkeit, Mangel der Rechtsfähigkeit, oder weil ein Schetngefchäst u. a. vorliegt. Dazu RVZ 57, 95/66, 385 (390)/70, 353/75, 68 (69)/78, 60 (65), 288 (885)/86, 30 (33-/127,309 - IW 1930,3771 (Leonhard),IW 1909,818, GruchBettr57,1087/58, 1033,Stecht 1915 Nr. 541. KG OL« 44, 138 Staudinger VVB 11113 vem. 30ff., 11163 vem. 12. über die Nichtigkeit einer verbotswidrig einge­ tragenen Zwangs- und Arresthypothek RGZ 61, 423 (428), Recht 1913 Nr.3141, KG RIA 16, 183, Jaeger KO » 14 Bem. 10, Krtener BayerNotv 1938, 328 (384), Menzel KO 114 vem. 4, Stein-IonaS ZPO § 867 vem. II 8. Eine unwirksame Gesamt-ZwangShypothek wird nicht dadurch zulässig, daß sie auf den übrigen Grundstücken gelöscht wird, KG HRR 1929 Nr. 2139. über Arresthypothek für mehrere Forderungen |e unter 300 DM, RGZ 84,866, KG HRR 1930 Nr. 661. über Einigung nach Eintragung einer Hypothek und nachträgliche Forderung-begründung RGZ 89 29/106, 109 (113).

b) Relative Unwirksamkeit Bei relativer Unwirksamkeit (§ 44 Bem. 6) d. h. wenn das im geringsten Gebot berücksichtigte Grundpfandrecht nur einzelnen Beteiligten gegenüber unwirksam ist, ist 8 50 nicht einschlägig, da in solchem Falle daS Grundpfandrecht selbst nicht wegfällt, der Ersteher also keinen Vorteil auS der Unwirksamkeit erlangt, RGZ 138, 125 — Recht 1933 Nr. 98. Weder im Falle der Gläu­ bigeranfechtung (S 17 Bem. 3d) noch des Rangstreits besteht ein Anspruch auf Löschung der zu Unrecht berücksichtigten Hypothek, sondern lediglich auf Borwegbefriedigung, dazu Jaeckel» Güthe Bem. 18, Korintenberg-Wenz Bem. 1, Fußn. 1, Reinhard Recht 1923, 169 (171), 23

Steiner-Riedel, Zwangsversteigerung. 7. A.

358

§ M

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

Reinhard-Müller Bem. II 3,6, $ 48 Bem. III 3, ett. Meikel RPfliB 1913, 285, Wilhelmi § 51 Bem. 1, wonach für eine erttsprechende Anwendung der $$ 50, 51 eingetreten wird. Über RückgewLhrSanspruch deSANfechtUnss-Sntiger», der nicht auf Bonangdntihimung, sondern auf Über­ lassung de» versteigerungSettöse» geht, »GZ 47,816 (222)/67, 39 (40)/131,340 RG I« 1988,1345 (Kleinseller), 5 44 Bem. S. Über Bildung de» geringsten Gebot» § 44 Bem. 5b) bb, über Widerspruch de» Anfechtung-gläubigerim Verteilungstermin F 115 Bem. 3»)cc. Wurde ein Widerspruch eingetragen (im Falle der GlLubigeranfechtung ist nur Eintragung eine» Veräußerung-verbot» zulässig, «GZ 67, SS (40), so bleibt er bei der Feststellung de» geringsten Gebot» unberücksichtigt, soweit er sich gegen de» Vorrang richtet, § 48 Bem. 3. Richtet er sich aber gegen den Bestand de» Recht», ist also dessen Wegfall möglich, dann gibt er Anlatz zu einem Verfahren nach H 50,51, 125 II, daiu $ 115 Bem. 2a, / 125 Bem. 2b. Ein Widerspruch der letzteren Art kann auch der de» Konkursverwalter» tm Falle der Anfech­ tung nach B 89ff. KO sein; denn derRückgewährsarllpruch de» f 37 KO tarn ans vorrangetnräunumg, verzicht, aber auch auf Löschung de» anfechtbar bestellte» Rechte» gerichtet sein, RGZ 52,88 (85), Menzel KO 137 Bem. 4; ein Löschung», anspruch aber wendet sich gegen den Bestand de» Recht». Über Htzpattzetengewinnnbgabe Bem. c.

Stellt sich in Fällen relativer Unwirksamkeit heran-, daß ein Grundpfandrecht dem Bestrei­ tenden yegnüber zu Unrecht im geringsten Gebot berücksichtigt wurde, während er selbst einen Aus­ fall erlewet, so kann er den Ersatzbetrag hierfür nur außerhalb de- Verfahrens erlangen. Mch im Falle der Zuschlag-anfechtung kann er die Anwendung de- j 50 nicht erreichen, wohl aber im Falle eine- Rangstreit- die Berücksichtigung seines Rechts an Stelle deS berücksichtigten, wenn der Rangstreit zu seinen Gunsten entschieden und daS wirkliche Rangverhältnis eingetragen ist. Keinesfalls kann nach eingetretener Rechtskraft deS Zuschlags an die Stelle eines zu Unrecht berücksichtigten Grundpfandrechts im Wege deS § 50 ein anderes gesetzt werden, RGZ 59, 266 (274)/138, 125 = Recht 1933 Nr. 98, § 44 Bem. 9. c) Nichlbestehen einer einer Hypothek zn-rnnde liegende» Fordern»-

Der Fall des tz 59 ist i» der Regel (Ausnahme Bem. /) nicht gegeben, wenn nur die einer Hypothek (über Grundschuld Bem. e) zugrunde liegende Forderung nicht zur Entstehung gelangt oder wieder weggefallen ist. Über die Eigentümergrundschuld im ZwBerstBerfahren Fischer NJW 1955, 573. Die» kommt z. v. in Betracht bei Ausfall einer aufschiebenden Bedingung oder Eintritt einer auflösenden Be dingung, Richtübergabe de» Hypothekenbrief» an den Gläubiger, Richtigkeit eine» schuldrechtlichen Ver­ trag» ohne gleichzeitige Richtigkeit der Hypothekenbestellung; bei der sog. Damnohypothek (Vereinbarung, daß ein höhtter Betrag als hingegeben zurückzuzahlen ist) entsteht die Hypothek in voller Höhe für den Darlehensgeber, RG HRR 1938 Rr.235. Nachträgliche Befriedigung durch Zahlung, Aufrechnung oder verzicht auf Forderung.

Die Grundstücksbelastung ist wirksam erfolgt, wennauch nur für den Eigentümer, und zwar,

a) wenn die Forderung nicht entstanden ist: für denjenigen, der zur Zeit der Eintragung der Hypothek Eigentümer war (als Grundschuld, §§ 1163, 1177 BGB; RGZ 101,231 (233),

b) wenn und soweit (Nachrang $ 1176 BGB) die Forderung wieder weggefallen ist: für denjenigen, der Eigentümer zur Zeit des Wegfalls der Fordemng ist oder für den Ersatzberechtigten (§§ 774, 1143, 1150, 1164, 1168 bis 1171,1176 bis 1178 BGB; RGZ 101, 231 (234). Ist der Wegfall der Forderung vor dem Zuschlag eingetreten, so bleibt die im ge­ ringsten Gebot berücksichttgte Hypothek dem Vollstreckungsschuldner gehörig bestehen. Fällt die Forderung erst nach dem Zuschlag fort, so erwirbt die bestehen bleibende Hypothek der Ersteh«, bzw. der spätere Eigentümer oder Ersatzberechtigte. Dadurch kann der Ersteher grundlos bereichert sein, z. B. wenn die Hypothek für eine fremde Schuld bestellt war, so daß der Ersteher ebenfalls nur dinglich haftete (f 53 Bem. 2 b) und die Forderung später von dem persönlichen Schuldna getilgt wurde. Diese Bereicherung tritt aber nicht auf Kosten der ausfallenden Berechtigten, sondem de- Bollstreckungsschuldners ein, dem der Ersteher die Hypothek (Grundschuld) herausgeben muß; j 50 ist nicht anwendbar, die ausfallenden Berechtigten müssen sich außerhalb des Verfahren- an den Bereicherungsanspruch des Bollstreckungsschuldners halten, dazu ReinhardMüll« z 53 Bem. V lc gegen Leo IW 1929, 3280. Befindet sich d« Bollstreckungsschuldner im Konkurs, so gehört die ihm zufallende Eigentümerbypothek zur Konkursmasse, Jeppe LZ 1907, 898, Koch RPfliB 1905, 458, Ober­ neck LZ 1907,369. Ist die Hypothek einmal auf den Eigentümer übergegangen, z. B. infolge Zahlung, so bewirkt eine mündliche Vereinbarung, die Eigentümergrundschuld solle dem Gläubiger al- Sicherheit für andere Forderungen dienen, nicht den Übergang der gezahlten Hypothek auf letztnen; hinzu ist vielmehr Umwandlung (§§ 1198,873, 877 BGB) und Abtretung gemäß § 1154 BGB erforderlich, RG Recht 1909 Nr. 78. Bei teilweiser Nichtentstehung od« tellweisem Wegfall der Forderung güt Entsprechen­ de-; die Hypothek selbst besteht in vollem Umfange zu Recht, RGZ 104,68 (74).

354

2. Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. BerstBeding.

§ 50

Eine Ersatzsumme ist nicht zu leisten, falls nicht eine Löschungsvormerkung eingetragen ist. Behandlung der Hypothek als nicht bestehen statt als Eigentümergrundschuld seitens des Gerichts, bzw. BerstBeamten kann Schadensersatzpflicht begründen, RGZ 127,272 --- IW 1930,2434. Übertragung und Pfändung (Bem. 6) der Eigentümerhypothek (bzw. -grundschuld) ändert hieran nichts. Für Tilgungs-(AmortisationS- oder Annuitäten-)hypotheken gilt dasselbe. Auch sie fallt in Höhe der getilgten Sapitalbeträge dem Eigentümer zu,F2S Bem. Sc; Ausnahme Bem./.Die Satzung einer Kreditanstatt kann die Entstehung emer Eigentümerhypothek aus den getilgten SapitalSteüen mit dinglicher Wirkung nicht ausschlichen. ES H jedoch eine Vereinbarung dahingehend zulässig, daß eine Leistung deS Schuldners nur bedingt als Sapitalrückzahlung gelten solle. Dazu RGZ 104, 68/142, 156/143, 70, Staudinger BGB $ 1163 Bem. 29. Hinsichtlich der nach Art. 167 EG BGB aufrecht erhaltenen Kreditanstalten RGZ 104,68, OLG Dresden ZBlFG 7,699. Über die möglichen Bargebotserhöhungen bei Annuitätenhypotheken und deren Vermeidung Dittrich RPsliB 1914,242,264.

Bei der Hypothekengewinnadgade ist auf folgendes hinzuweisen:

Mindert sich die Abgabeschuld zwecks Ausgleich von Kriegsfolgen, so ergibt sich, daß die Belastung nur in dieser Höhe besteht. Bei der Hypothekengewinnabgabe ist daher nach den Grund­ sätzen des j 50 zu verfahren, wobei eS offen gelassen werden tarnt, ob man unmittelbar oder ent­ sprechend anwendet; vgl. hierzu OLG Oldenburg NJW 1954, 647, ferner eingehend Pöschel NJW 1953, 574, im übrigen Bem. 7a, § 10 Bem. 9d, §45 Bem. 4. d) HöchftdetragShypothek

Die Höchstbettagshypothek (Kautionshypothek) nach § 1190 (mit §51184ff.) BGB steht als Grundschuld gleichfalls bezüglich des nicht erschöpften (valutierten) beüehenen Teils dem Eigen­ tümer zu, und zwar, soweit die Forderung überhaupt nicht entstanden ist, demjenigm, der Eigentümer zur Zeit der Einttagung war (nicht zur Zeit des Zuschlags oder der Forderungs­ feststellung), soweit die Forderung wieder getilgt wurde, dem Eigentümer zur Zeit der Befriedigung des Gläubigers. Dazu RGZ 55, 217/61, 37 (39)/62, 168 (171)/75, 221, 245/78, 398 (409)/120,110/125,133 (136), ZBlFG 16,578, Kretschmar SeufkBl 72,43, Bis zur Entstehung und Feststellung einer Forderung steht die Höchstbettagshypotyek als vorläufige — auflösend bedingte — Grundschuld dem Eigentümer zu (Bem. e, § 14 Bem. 2, § 114 Bem. 3b) dd, §§ 119, 120 Bem. 2). Nach der Entstehung der Forderung verwandelt sich die Grundschuld kraft Gesetzes (nicht durch rechtsgeschäftliche Umwandlung, § 1198 BGB) in eme Hypothek, RG HRR 1930 Nr. 613, Palandt BGB $ 1190 Bem. 4a. § 50 findet keine Anwendung. Über die Behandlung der Höchstbettagshypothek außerhalb des geringsten Gebots § 114 Bem. 3a) dd. über die Zulässigkeit einer HöchstbettagShypothek zur Sicherung mehrerer Forderungen nicht nur gegen denselben, sondern auch gegen verschiedene Schuldner, selbst wenn sie nicht in einem Berpflichtungsverhältnis stehen RGZ 125, 133/126, 272 — IW 1930, 827 (Reinhard), RPfliB 1930, 248, Rosenberg JheringsJ 2. F. 44 (80), 331 gegen RGZ 118, 354. Über die Zulässigkeit mehrerer Höchstbettagshypotheken für denselben Forderungskreis Einl. 13d (mehrfache Sicherung). über weitere Einzelheiten vgl. Kommentierungen zu $ 1190 BGB. Bezüglich Strafzinsen und Fälligkeitsentschädigungen Bem. 4a. e) Richt anSgefüllteGnmdschnld Auch auf die nicht ausgefüllte Grundschuld ist g 50 nicht anwendbar, Jaeckel-Güthe Bem. 2. Sie steht zwar, sowett da- Entgelt (Valuta) für die Bestellung nicht gegeben wurde, nicht wie die Hypothek dem Eigentümer kraft Gesetzes zu, da $ 116311 BGB für die Grundschuld nicht gilt, RGZ 60,251/78,60/85,89 (91), IW 1931, 2733 (Neukirch)/1932,1550 (David), OLG Dresden IW 1931,2750. Sie besteht aber (die wirksame Begründung vorausgesetzt), doch zu Recht, und zwar zum vollen Betrag für den Grundschuldgläubiger, bis der Eigentümer (Besteller) die Umschreibung (ganz oder teilweise) herbeigeführt hat. Dies gilt auch für eine zu Sicherungs­ zwecken bestellte Grundschuld, RGZ 143,113 = IW 1934,685 (Scholz).

Die nachfolgenden Gläubiger rücken nicht auf. Sie können den nicht aufgefüllten Teil der Grundschuw auch dann nicht in Anspruch nehmen, wenn der Grundschuldgläubiger insoweit auf den entsprechenden Teü des VerstErlüseS „verzichtet". Vielmehr ist dieser ErlöStell im VerteilungSverfahren nötigenfalls (§114 Bem. 3b) dd) zu hinterlegen, bis der Eigentümer (Grundschuldbesteller) auf Grund des BestellungSverttagS oder gemäß § 812 BGB die Übertragung des GrundschuwteilS, bzw. der Forderung gegen den Ersteher auf ihn durchgefetzt hat, RGZ 78,60 (67, 71), IW 1931,2733 (Neukirch)/1932,1550 (David),HRR 1931 Nr. 933, Jaeckel-Güthe! 92 Bem. 8, 23*

355

§ 50

I. Abschnitt. ZwVerst. u. ZwVerw. v. Grundstücken

Reinhard-Müller § 92 Bem. III 3,5114 Bem. V. lf. Auch dem bösgläubigen Abttetungsempfänger steht diese Einrede deS Eigentümers entgegen, RG LZ 1916, 947. Ob sich die Nichtausfüllung der Grundschuld vor oder nach dem Zuschlag ergibt, ist gleichgültig, RGZ 88,300 (305). Nur wenn der Eigentümer den Grundschuldgläubiger befnedigt (§ 1163 I 2 mit §§ 1142, 1143 BGB), geht die Grundschuld ohne weiteres auf ersteren über, RGZ 78, 60 (68), OLG Dresden IW 1931, 2750. Im übrigen vgl. zu den einschlägigen Streitfragen LG Leipzig ZBlFG 14, 361, Kretschmar ZBlFG 13,1, Paeffgen ZBlFG 14, 293, Werneberg BayerNotV 1917, 377, ferner Stau­ dinger BGB§ 1192 Bem. 9 und andere Kommentierungen, über Abtretung und Pfändung deS schuldrechtlich, durch Tilgung der Forderung aufschiebend bedingten Anspruchs des Schuldners auf Verzicht deS Gläubigers oder Übertragung der nicht valutierten Grundschuld RG IW 1933, 2764 (Legart)/1934, 685 (Scholz); der Pfündungsgläubiger wird hier nicht Beteiligter, da er kein dingliches Recht an der Grundschuld erlangt. Über den Einfluß einer Lö schungsverpflichtungdeSEigentümers und derLöschungSvormerkung bei einer nicht ausgefüllten Grundschuld zugunsten erneS nachfolgenden Hypothekengläubigers RGZ 85, 89, und Bem. 7.

Mit Recht weisen Jaeckel-Güthe aaO. unter Bezugnahme auf RGZ 78, 66 (70/1) daraus hin, daß in der bloßen Erklärung des Gläubigers, daß die Grundschuld nicht oder nicht voll valutiert sei und daß daher der ganze oder teilweise Erlös nicht beansprucht werde, regelmäßig kein ganzer, bzw. teilweiser Verzicht auf die Grundschuld vorliege, sondern nur eine rein tatsächliche Erklärung, die den BersteigerunKSrichter, bzw. BerstBeamten nicht berechtigt, den entsprechenden Erlösan­ teil dem Grundstückseigentümer oder einem nachstehenden dinglichen Berechtigten zuzuteilen: ein anderer Standpuntt wird allerdings in RGR BGB § 1192 Bem. 1 letzter Absatz eingenom­ men; hier wird ohne weiteres ein Aufrücken der nachfolgenden Gläubiger angenommen. Dieser Auffassung kann aber nicht beigetreten werden, da sie dem Wesen der Grundschuld widerspricht. Will erreicht werden, daß die ganze oder teilweise Richtentstehung der Grundschuld den nachfolaenden dinglich Berechtigten zugute kommt, so muß eine Vormerkung zur Sicherung des Anspruchs gegen den Grundschuldgläubiger auf Aufhebung der Grundschuld für den Fall, daß die Forderung nicht zur Entstehung gebracht werden sollte, nach § 883 I 1 BGB vereinbart werden; im übrigen d. h. für den Fall der entstandenen und wieder teilweise gegenstandslosen Grundschuld kommt eine Löschungsvormerkung nach § 1179 BGB in Bettacht. Man wird also beides nebeneinander vereinbaren, dazu RGR BGB § 1192 Bem. 1 bei § 1179 BGB. Eine Vereinbarung dahingehend, daß dem Grundschuldbesteller hinsichtlich des nicht valutierten Telles der Grundschuld nur ein Löschungsanspruch, kein ÜberttagungSanspruch zusteht, wird in rein schuldrechtlichem Sinne auszulegen sein, der nur für das Verteilungsverfabren Bedeutung hat; er kann jedoch u. U. auch in vorstehendem Sinne gemeint sein. Die schuldrechtliche Vereinbarung hat den Vorzug, daß sie leichter abgeändert werden kann, weil sie zunächst Rechte anderer unberührt läßt. Bei Bausparverträgen, nämlich bei der dinglichen Sicherung der An­ sprüche der Bausparkassen, spielen derartige Vereinbarungen eine besondere Rolle; es kommt hierbei daraus an, daß neben den Ansprüchen der Bausparkasse auch die anderen Mttel aus öffent­ licher Hand, vor allem Landesmittel, entsprechend gesichert werden.

f) Erlösche« deS dinglichen Rechts beiNlgimg derAardenmg Ausnahmsweise tritt mit der Tilgung der Forderungauch daSErlöschen des dinglichen Rechtsein, und zwar im Falle der Befriedigung auS dem Grundstück und den mithaftenden Gegenständen in der Zwverw. gemäß §§ 1147,1181 BGB, vgl. § 158II, dazu dort Bem. 3, bei den Tilgungshypotheken und -grundschulden bei Heimstiitte», § 17II HeimstG.

In diesen Fällen entsteht keine Eigentümergrundschuld, so daß § 60 anznwenden und Ersatz zahlung zu leisten ist.

4. Wegfall eines bedingten «rundpfandrechts — § 60II3.1 Die Ersatzzahlungspflicht tritt auch ein, wenn das Recht bedingt ist und die aufschiebende Be­ dingung ausfällt, bzw. die auflösende Bedingung eintritt.

Richt immer unter § 50 fallen betagte, befristete Rechte. Solche Rechte sind als betagte d. h. unter Angabe des Anfangs-, bzw. Endtermins in das geringste Gebot einzustellen. Der Vorteil des späteren Eintritts der Wirksamkeit oder des früheren Wegfalls kommt dem Ersteher zugute, wenn daS Ereignis nach dem Zuschlag eintritt. Bei Wegfall des Recht- vor dem Zuschlag besteht das Recht im Zeitpunkt des Zuschlag nicht; daher ist § 501 (Bem. 3a) anzuwenden, Brand-Baur 150, Jaeckel-Gütbe Bem. 3, Korintenberg-Wenz Bem. 3, aA.Fischer-Schäfer226, v. d. Pfordten 135, Steiner 5. Aufl. Bem. 3 B e. Dazu § 14 Bem. 2, § 48 Bem. 2, $ 51 Bem. 1.

2. Titel. Zwangsversteigerung — IV. Geringstes Gebot. BerstBeding.

8 5»

a) BedingtesGrmrdpfmrdrecht Die Ersatzsumme ist festzusetzen, wenn das im geringsten Gebot berücksichtigte Grundpfandrecht bedingt ist (§ 52 ZBG, §§ 158,163 BGB, dazu RGZ 70, 245 (248-/122,327 (330) und durch Aus­ fall der aufschiebenden, bzw. Eintritt der auflösenden Bedingung das dingliche Recht entweder gar nicht zur Entstehung gelangt oder wieder erlischt (wie bei Bem. 3a), nicht aber, wenn daS Recht aus einem anderen Grunde nach dem Zuschlag wegfallt (OLG Dresden OLG 5, 334), ebensowenig, wenn nur die Forderung bedingt ist (§ 1113II BGB, dazu Bem. 3c). Da daS bedingte Recht nach § 52 nur als solches in das geringste Gebot eingestellt wird, der Ersteher also mit der Möglichkett des Wegfalls rechnen muß, ist es (anders als bei Fall Bem. 3a)gleichgültig, wann (vor oder nach dem Zuschlag) der Wegfall eintritt, dazu Jaeckel-Güthe Bem. 3, Korintenberg-WenBem. 3, Reinhard.Müller Bem. III la. Im Berteilungstermin ist die Ersatzsumme, wenn sie bereits feststeht, nach § 125 I un­ bedingt, andernfalls nach § 125 II bedingt zuzuteilen, Brand-Baur 150, Fischer-Schäfer 226, Jaeckel-Güthe Bem. 3.

Eine bedingte hypothekarische Belastung stellt auch die Hypothek für Strafzinsen und Fälligkeitsentschädigungen dar. Sie erlischt im Falle der Nichtentstehung solcher Nebenleistungen und wird nicht zur Eigentümergrundschuld, RGZ 136, 74 = IW 1932, 2410. KG IW 1931,1761/1932,1225. Die Anwendbarkeit des § 50 entfällt jedoch deshalb, well diese Neoenleistungen (ebenso wie die Zinsrückstände des § 1178 11 BGB) im Falle der Nichtentstehung auch nicht angemeldet und daher nicht in das geringste Gebot ausgenommen werden können, § 45; soweit sie aber entstanden sind, ist die Hypothek zu einer unbedingten geworden.

b) Anspruch von «n-estimmtemVetraWie aufschiebend bedingt gelten auch Ansprüche von unbestimmtem Bettag, $14,vgl.dort Bem.2.

c) Vormerkung und Widerspruch Den bedingten Rechten sind gemäß §48 die vorgemerkten und durch Widerspruch gesicherten Rechte, soweit sie eine selbständige Belastung darstellen (F 48 Bem. 3) gleich zu behandeln, da auch hierbei mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß es nicht zu einer endgültigen Einttagung kommt, RG HRR 1933 Nr. 588, Kretschmar Recht 1903, 589. Die Vormerkung bei einem Grundpfandrecht ist kein Recht an einem Grundstück (F 48 Bem. 3), sondern nur ein Sicherung-mittel. Sie geht also, wenn der durch sie gesicherte Anspruch nicht ent­ steht oder wegfällt, nicht auf den Eigentümer als Grundschuld über, sondem wird gegenstands- und wirkungslos und erfordert deshalb die Festsetzung der Ersatzsumme. Diese entspricht dem vorgemertten, bzw. widersprochenen Kapitalsbetrag der Hypothek oder Grundschuld, bzw. der Ablösungssumme bei der Rentenschuld, RGZ 65, 260 -- IW 1907, 256, KG ZBlFG 3, 370, OLG Dresden OLG 14, 68, de Chesne ZBlFG 7,195. Dagegen verliert die Vormerkung ihre Wirkung nicht durch den Zuschlag. Innerhalb des geringsten Gebots bleibt die gegen den Ersteher bestehen; außerhalb des geringsten Gebots erhält der Bormerkungsberechtigte Be­ friedigung aus dem Älös. Ist nun das vorgemerkte oder durch Widerspruch gesicherte Recht im geringsten Gebot berücksichtigt, so sind für den Fall, daß es wegsällt, § 50 II Z. 1, §§ 51,125 II anzuwenden. Erlischt es aber durch den Zuschlag, well dem betreibenden Teil nachstehend, so ist im BerteilungStermin nach §§ 119,120 zu verfahren, RGZ 57, 209/63, 152, GruchBeitr 52, 1067 (107D/54, 1077, OLG Dresden SeuffA 60, 21 (23)/63, 167, Bendix GruchBeitr 49, 510 (523), Jaeckel-Güthe § 48 Bem. 4, Korintenberg-Wenz Bem. 3, §48 Fußn. 3, 4.

Dasselbe gilt von der Auflassungsvormerkung, OLG Königsberg OLG 13, 6 = SeuffA 62,125; vgl. auch § 28 Bem. 2, $$ 37, 38 Bem. 6a, § 48 Bem. 3.

Auch die Löschungsvormerkung nach § 1179 BGB gehört hierher; denn die betroffene Eigentümerhypothek, bzw. -grundschuld ist auflösend bedingt belastet durch das Bestehen und die Geltendmachung des durch die Vormerkung gesicherten Anspruchs, RGZ 57, 209/&3, 152/84, 78

(83)/93,114 (118), OLG Dresden SeuffA 60,21, Wilhelm! ZBlFG 5,305. Ein Verzicht auf die künftige Eigentümergrundschuld tonst zwar dinglich (RG GruchBeitr 52, 1067 (1070)), aber nicht so, daß die Hypothek — statt Grundschuld zu werden — ohne weiteres erlischt (BayerObLG SeuffBl 74, 135 --- RPfliB 1909, 25). Die Hypothek bzw. Grundschuld selbst muß also zum vollen Betrag ins geringste Gebot eingesetzt werden, wenn sie dem betteibenden Teil vorgeht, §45Bem. 2; ihr möglicher vollständiger oder teilweiser Wegfall erfordert die Anwendung der §§ 60, 125. Über weitere Einzelheiten Ssm. 7.

Über die Behandlung deS im BerteilungStermin gegen ein bestehen bleibendes Recht er­ hobenen Widerspruchs Bem. 2, § 115 Bem. 2b, § 125 Bem. 2b.

§ 5t

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

5. Wegfall einer «efamthaftmrg a) Erlösche« deS «echt- a« dem versteigerte« SnmdftLL — 8 60II3-1 Ersatttahlung ist auch zu leisten, wenn daS im geringsten Gebot berücksichtigte Recht zur Zeit deS Zuschlag- noch an einem anderen, nicht versteigerten Grundstück besteht und an dem versteigerten nach Maßgabe der §51173 bis 1182 BGB (wegen Einzelheiten vgl. Kommentierungen dcuu) vor oder nach dem Zuschlaa erlischt. Über die Besonderheit, daß der Ersteher zugleich persön­ lich haftet, Bem. b. Auch hier darf der Ersteher durch die Befreiung von einer Last keinen Vorteil er­ langen. Eine Ersatzzahlung kommt nicht in Betracht, soweit daS Gesamtgrundpfandrecht nur auf einen anderen Gläubiger übergeht. Wenn die Zahlung der Ersatzsumme verlangt wird, hat der Gläu­ biger die zur Löschung der bedingten Ersatzhypothek, $ 128, sowie der am Grundstück erloschenen Gesamthypothek erforderlichen Urkunden zu beschaffen, RG ZBlFG 13,33 = Recht 1912 Nr. 1319, GruchBeitr 56, 987. Über die Einstellung der Gesamthypothek in daS geringste Gebot §64. Sind mehrere mit einem Gesamtgrundpfandrecht belastete Grundstücke um ein Gesamtausgebot — für den Fall deS EinzelauSgebotS vgl. § 64 — zugeschlagen worden, so tritt eine Ersatzzahlung nicht ein, solange das Recht nicht auf sämtlichen zugeschlagenen Grundswcken erloschen ist, BrandBaur 153, Jaeckel-Güthe Bem. 10, Reinhard-Müller Bem. VI. Über den Einflliß deS Gesamtgrundpfandrechts auf daS Ausgebot § 64, auf die Berteilung §§ 112,122,123. Bei Versteigerung eines Grundstücksanteils ist ein auf dem ganzen Grundstück lastendes Grundpfandrecht gleichzustellen, RGZ 94,154, OLG Breslau OLG 25,254 (256), Jaeckel-Güthe Bem. 4, Korintenberg-Wenz Bem. 4, Reinhard-Müller Bem. IV, 9, dazu Einl. III r, § 44 Bem. 3b. Die Gesamtbelastung kann auch am Grundstückund dem darauf ruhenden Erbbaurecht bestehen, Glaß-Scheidt ErbBO §11 Bem. 5a, Staudinger BGB ErbBO § 18 Bem. I 2d. Entsprechendes gilt für Teile von grundstücksgleichen Berechtigten, Schiffsparten, Wohnungs- und Stockwerkseigentum, Einl. III 3, 4, 5. ES ist auf folgende hierher gehörige Fälle hinzuweisen:

aa) Erwerb einer Gesamthypothek durch die Eigentümer Die Eigentümer der belasteten Grundstücke erwerben gemeinschaftlich die Gesamthypothek als Grundschuld —gg 1172,1176»OT—, wenn die der Gesamthypothek zugrunde liegende Forderung nicht entstanden oder erloschen ist, §§11721 mit 11631 BGB, wenn bei einer Briefhypothek der Brief nicht an den Gläubiger auSgehändigt wird, §§ 11721 mit 1163II BGB, wenn der Gesamtgläubiger auf daS Gesamtpfand verzichtet, § 1175 11 BGB. wenn Ausschluß im Wege deS Aufgebotsverfahrens erfolgt, §§ 1175 II mit 1170,1171II BGB. Bei verzicht auf die Hypothek an einem einzelnen Grundstück erlischt die Hypothek nur an letzterem und die nachstehenden Berechtigten rücken vor, § 1175 I L BGB, RG ZBlFG 11, 256, OLG Breilau OLG 25, 254, Strecker Recht 1913, 510. Dasselbe gilt, wenn da» Auischlußurteil nur von dem Eigentümer de» versteigerten Grundstück» erwirkt wurde, § 1175 n BGB, KGJ 34 A 301. Der verzicht steht der Befriedigung im Sinne de» § 1173 BGB nicht gleich, RG Recht 1917 Rr. 1639. über Vertetlung»verfahren § 118 Bim. 5b.

Der Ersteher kann, ebenso wie der Gesamtgläubiaer (§§ 1132, 1172 BGB), falls die Gesamt­ hypothek in ihrem vollen Umfang in daS geringste Gebot ausgenommen wurde, die Berteilung auf die einzelnen Grundstücke, sei es nach Maßgabe der vereinbarten Teilungsweise, sei eS nach dem Werte oer Grundstücke verlangen. Der hierbei nicht auf daS versteuerte Grundstück, bzw. seinen Eigentümer tteffende Teilbetrag der Gesamthypothek erlischt an oem versteigerten Grundstück und, soweit dies der Fall ist, ist Ersatzzahlung tu leisten. Die Verteilung und damit die Geltend­ machung der Ersatzzahlungspflicht kann der Bedmgtberechtigte deS § 125II im Klageweg betteiben. Erhöhung der Barzahlung um den Gesamtbetrag tritt ein, wenn der Verzicht oder Ausschluß sich auf die Hypothek an dem versteigerten Grundstück beschränkt, §117512 BGB, und der Ersteher nicht persönlich für die Gesamthypothek haftet, § 50 III (Bem. b). Beispiel A und B gründen eine Gesellschaft. Da» Betrieb»kavital soll C geben, dem beide an ihren Grundstücken a und b eine Gesamthypothek zu 5000 DM bestellen. C tonn da» Darlehen nicht geben, Grundstück a kommt auf Betreiben eine» Rachhypothekengläubiaeri zur ZwBerst. Die Sesamtgrunoschuld, die A und B zusteht, wird in da» geringste Gebot eingestellt. Bet der Auseinandersetzung bei Gesellschaft»vermügen» wird die Sesamtarundschuld im verhültnt» 2:3 geteilt (tote angenommen wird): dann werden 2000 DM Mnzelgrundschuld de» A an Grundstück a, 3000 DM Änzelgrundschuld de» B an Grundstück b. Die Restbeträge erlöschen, so daß der Ersteher von Grundstück a Zug um Zug gegen Löschung-bewilligung 3000 DM an den nach § 125 Ersatzberechtigten (außer dem Bargebot) mehr zu leisten hat.

2. Titel. Zwangsversteigerung. — Geringstes Gebot. BerstBed.

§50

bb) Befriedigung o*8 einem anderen GrnndstLit Mrd der Gläubiger eines Gesamtgrundpfandrechts auS einem anderen mithaftenden Grund­ stück (nebst mithaftenden Gegenständen) im Wege der ZwB. befriedigt, so werden die übrigen Grundstücke frei, 81181 BGB. Die- gilt nur bei Befriedigung im Wege der Zwv., RGZ 56,822, also bei Befriedigung au» dem Erlös der verstetgerung bei Grundstück» oder der mithaftenden Gegenstände, insbesondere der Früchte, aus der Einziehung von Mietund Pachtzinsen, die auf Grund eines dinglichen Titels gepfändet werden (Palandt BGB § 1181 Bem. 2, Staudinger BGB t 1181 Bem. n lc Nr. 2) oder aus den Nutzungen einer Zwverw., aus der Übertragung der Forderung gegen den Ersteher (| 118 II, nicht 1125 III), aus der Vereinbarung des Vesteheubleibens der Hypothek (k 91 II IH) dazu Neinhard-Müller Bem. IV 4.

War trotzdem bei den übrigen Grundstücken der ganze Betrag des Gesamtgrundpfandrechts im geringsten Gebot berücksichtigt, so ist Ersatzzahlung zu leisten, sofern und soweit nicht der Ersteher, bzw. sein Recht-vorgänger nach § 1182 OM ersatzpflichtig ist, z. B. dem Eigentümer desjenigen GrundstücV, auS dem der Gläubiger befriedigt wurde — was sich nach den sonstigen, zwischen den Eigentümern der Grundstücke bestehenden Rechtsverhältnissen beurteilt —, da das Grundpfandrecht insoweit auf den Ersatzberechtigten für die Ersatzforderung übergeht; dazu RGZ 81, 71/89, 77, Weinberg LZ 1931,11. Ein Erlöschen des Gesamtgrundpfandrechts tritt auch ein, wenn und soweit der Gläubiger nach § 114 a als aus einem der mithaftenden Grundstücke befriedigt gilt, dazu Bendrek DIZ 1932, 175 (176), Pohle ZwBNotrecht ZBG § lUa%tTn.3Jemer§ 114 Bem. 3a, F 114a Bem. 4.

Beispiel Die in Beispiel Bem. a46 = Recht 1935 Nr. 9150. Tie freiwillige Versteigerung (Bem. 6) ist als Kauf nach § 11Z. 1 GrEStG steuerpflichtig. Über getrennte Versteigerungen mehrerer Grundstücke BFH DNotZ 1953,221. Der Grunderwerbssteuer unterliegen inländische Grnndfliicke, § 11 GrEStG, wobei § 1II bis v GrEStG einige Besonderheiten enthalten. Grundstück wird tm bürgerlichen-rechtlich Sinne verstan­ den; Betriebsanlagen und Gewerbeberechtigungen werden aber nicht eingerechnet. Erbbau-, Erbpachtrecht und Gebäude auf fremdem Boden werden Grundstücken gleichbehandelt. Mehrere (Grundstücke, die eine wirtschaftliche Einheit bilden, werden als solche behandelt, wenn sich der Voriwng auf das Ganze bezieht, sonst wird der Versteuerung nur der betreffende Teil zugrundegelegt. ^azu§ 2 GrEStG. Die Steuervergünstigungen sind in §§ 3 bis 9 GrEStG enthalten. Besondere Ausnahmen sind m § 4 GrEStG genannt; darunter fällt insbesondere der Erwerb bei Ausübung des Vorkaufsrechts

jettens eines Siedlungsunternehmens oder des Heimstättengebers (Bem. 5). Ersteigert ein Kriegs­ beschädigter mit Hilfe einer Kapitalabfindung ein Grundstück, so kann §8 GrEStG zur Anwendung kommen. Wichtig ist der Erwerb zur Rettung eines Grundpfandrechts, $9 GrEStG. In solchem Ealle wird eine Steuer unter bestimmten Voraussetzungen nicht erhoben, nämlich, wenn die Gegenleistung mindestens 80% des Grundstückswerts beträgt, das Meistgeoot einschließlich der Rechte, die nach den Bersteigerungsbedingungen bestehen bleiben, den Bettag, den der Pfandgläubiger für den Erwerb des Pfandrechts aufgewendet hat, und die dem Pfandrecht int Range vorgebenden Rechte nicht übersteigt, wobei vorgehende Rechte dritter, die in der ZwBerst. ausfallen, unoerücksichtigt bleiben,

§82

I. Abschnitt. ZwVerst. u. ZwVerw. v. Grundstücken

kein Anhalt besteht, daß der Psandgläubiger das Pfandrecht zur Ersparung von Angaben bei dem beabsichttgten Erwerb des Grundstücks erworben hat. Bei 5 81II, III ZBG ist der Gegenleistung der durch das Meistgebot nicht gedeckte Anspruch des Grundpfandrechtsgläubigers hinzuzurechnen, soweit die Gesamtleistung den Wert des Grundstücks bei der Abgabe des Meistgebots nicht übersteigt. Das Pfandrecht, das durch den Erwerb des Grundstücks gerettet werden soll, wird dabei höchstens mit dem Be­ trag angesetzt, den der Pfandgläubiger für den Erwerb des Rechts aufgewenoet hat. Erfolgt innerhalb ö Jahren gewinnbringende Weiterveräußerung, so wird die Lteuer nacherhoben, § 9 II GrELtG.

Berechmmgsgrrrndlage für die Steuer ist der Wert der Gegenleistung, ausnahmsweise der Wert des Grundstücks, § 10 GrEStG. Als Gegenleistung gelten beim Meistgebot das Meistgebot einschließlich der Rechte, die nach den Versteigerungs­ bedingungen bestehen bleiben, bei Abtretung der Rechte aus dem Meistgebot oder Bieten für einen anderen (§ 81 II, III ZBG) die Übernahme der Verpflichtung aus dem Meistgebot. Dazu wegen weiterer Einzelheiten § 111 Z. 4,5, II bis IV GrEStG. Über Wert des Grund­ stücks § 12 GrEStG. Über Steuerberechuung §§ 13, 14 GrEStG. Der Steuersatz beträgt im Regelfall 3^, in be­ sonderen Fällen 2%, ausnahmsweise erfolgt Pauschalbesteuerung. Fülligkeit der Steuer besteht binnen 1 Monat nach Bekanntgabe des Steuerbescheids; eine längere Zahlungsfrist kann gesetzt werden, § 16GrEStG. Über Erstattung der Steuer 817 GrEStG. Über § 189d AO § 89 Bem. 2. Über weitere Einzelheiten Meikel-Imhof-Riedel GBO E 265ff. mit Literaturhinweisen (E 265). Über Wiederaufbau und Grunderwerbsteuer Hoffmann TWohnW 1954, 55, 82.

(Inhalt des ZufchlagSbefchluffes)

§ 82

In dem Beschlusse, durch welchen der Zuschlag erteilt roirb1)2)4)5)6), sind das Grund­ stück, der Ersteher, das Gebot und die Versteigerungsbedingungen zu bezeichnen; auch ist im Falle des § 61 der Tritte, welcher die Verpflichtung des Erstehers übernommen hat, unter Angabe seiner Schuld sür zahlungspflichtig und im Falle des § 81 Abs. 4 der Meist­ bietende für mithastend zu erklären2). E I $ 124, Bcgr 238, 242, 243, 259, D 56

Übersicht: 1. Rechtliche Natur des Zuschlagsbeschlusjes 2. Beschlutzform 3. Inhalt des Beschlusses 4. Abänderung des Beschlusses o. Verfahren 6. Gertchtsgebühr

1. Rechtliche Natur des Zuschlagsbeschlusses Der Zuschlagsbeschluß, der die Erteilung des Zuschlags an den Meistbietenden ausspricht (§ 81 Bem. 1), ist bestimmend einerseits für die Änderungen, die durch den Zuschlag an den Rechten der Beteiligten entstehen, andererseits für die rechtliche Stellung des Erstehers (des Meistbietenden oder Dritten, § 81 Bem. lb), den Rechtserwerb und die Verbindlichkeiten derselben (Begr). Er hat also nicht die Bedeutung der Annahme eines etwa in dem Meistgebot liegenden Kaufangebots, wie dies bei der freiwilligen Versteigerung der Fall ist (F 81 Bem. 6), sondern die Bedeutung eines richterlichen, der Rechtskraft fähigen, für Art und Umfang der Rechtsfolgen des Zu­ schlags unmittelbar maßgebenden Ausspruchs (vgl. § 89). Der Meistbietende und Ersteher treten nicht in ein bürgerliches Rechtsverhältnis zum Vollstreckungsschuldner oder zum betreibenden Gläubiger oder zu Gericht, bzw. VerstBeamten, soweit es sich um Erwerb auf Grund Zuschlags handelt; daß neben der Versteigerung selbständig und unabhängig davon Vereinbarungen möglich sind und daß diese dann nach dem sonstigen Recht, nicht nach dem ZBG zu beurteilen ist, wird nicht ausgeschlossen, vgl. auch § 91 II. Das Meistgebot ist nicht Element eines im Versteigerungstermin beurkundeten Veräußerungsgeschäfts (vgl. dagegen bei freiwilliger Versteigerung § 81 Bem. 6), sondern bildet nur die rechtliche Grundlage für den Zuschlag, der nicht erfolgt, weil ein Vertragsantrag angenommen wird, sondern weil das Gericht, bzw. der BerstBeamte ihn auf Grund der gesetzlichen Vorschriften erteilen muß (§ 81 Bem. 1). Insofern der Zuschlag den bestehenden materiellen Rechtszustand ändert und einen neuen schafft, insbesondere Eigentum verleiht, hat er rechtsbegründende Natur (F 90 Bem. 1) und kann, wenn die Beteiligten die rechtzeittge Anfechtung im Rechtsmittelweg versäumt haben, nicht im Klageweg abgeändert werden (Bem. 4.

2. Titel. Zwangsversteigerung — VI. Entscheidung über den Zuschlag

§ 82

§ 83 Bem. 1, 6 84 Bem. 1» § 96 Bem. 1) Er begründet keine ungerechtfertigte Bereicherung

des Erstehers, schließt aber Schadensersatzansprüche des Erstehers wegen Arglist nicht aus. RGZ 60, 48 (54)/67, 380/70, 399/73, 194/74, 201 (2O5)/76, 350 (352)/8O, 350 (35D/129, 155 - IW 1930, 3319 (Solfmar)/153, 252 - IW 1937, 993 - DRotZ 1937 vaYerBellbO 1937 Är. 583 - IDR llF. IV 621, IW 1905, 216/1929,3163 (Reinhard) RFH IW 1931,379 (Armstroff), BayerObLG 9,497 (504), Begr 242,259, BrandBaur 267, Fischer-Schäfer 303,319, Faeckel-Süthe f 81 Bem. 7, Korintenberg-Wen- Bem. 1, Reinhard-Müller Bem. I, II, Wtlhelmi Benu 3, Wolff j 90 Bem. 1. Über Schadensersatzanspruch wegen Arglist RSZ, 61, 359 (362)/69, 277 (279), IDR nF. VI 620, §90 Bem. 1.

Fehlte die behördliche Genehmigung und ist der Zuschlag trotzdem erteilt worden, wahrend er hätte versagt werden müssen, ist aber inzwischen Rechtskraft eingetreten, so rechtfertigt dies keinen Einttag eines Widerspruchs, KG HRR 1930 Nr. 328 — JFG 7, 289 — IDR 29, 284 wB. Bezüglich Devisenrecht und Verstoß gegen Vorschriften der Besatzungsmacht vgl. Einl. I 5 b, II 4b, c. 5.

Bei Versehen seitens des Gerichts oder BerstBeamten können Haftungsansprüche 6c* stehen, OLG Dresden OLG 5,210, OLG Köln OLG 4,286, Jaeckel-Güthe Bem. 1, ReinhardMüller Bem. II 5, § 44 Bem. 1. Für die Anwendung des $ 839 BGB ist es wichtig, daß der Ersteher den Zuschlagsbeschluß aufmerksam liest und sich evtl, über den rechtlichen Inhalt belehren läßt, RG DNotZ 1934 BayerBeil 236 = IDR nF. II 173. Über Zuschlagsversagung § 83 Bem. 1. über Form Bem. 2.

2. Beschlußform - Die äußere Form der Zuschlagsentscheidung — der den Zuschlag erteilenden wie der ihn versaaenden — ist diejenige eines Beschlusses im Sinne des $ 793 ZPO, da dieser nicht wie ein Urteil auf Grund mündlicher Parteivorbringens, sondern des durch das Protokoll festgestellten Sach* Verhalts ($$ 79, 80) ergeht, auch wenn die Beteiligten nach § 74 hierüber vernommen wurden

(Begr 238, 239).

Aus dem gleichen Grunde ist es auch zulässig, daß die Zuschlagsentscheidung von einem anderen Richter oder BerstBeamten, (FF 1, 2 Bem. la) gefällt wird, als dies bei dem Ver­ steigerungstermin selbst der Fall war, Jaeckel-Güthe Bem. 11, Korintenberg-Wenz Bem. 3, Wilhelmi Bem. 3. Bei der Zuschlagsentscheidung, mit der der Zuschlag erteilt wird, ist ein bestimmter Inhalt voraeschrieben, Bem. 3 im übrigen vgl. bezüglich des Verfahrens Bem. 4, 5. Bei Zuschlags­ vertagung (F 83 Bem. 1) ist dies nicht der Fall; es genügt, wenn nun Ausdruck gebracht wird, daß der Zuschlag nicht erteilt wird. Eine Begründung ist für diesen Bersagungsbeschluß nicht er­ forderlich, jedoch zweckmäßig, Korintenberg-Wenz $ 100 Fußn. 3. Dazu $32 I WüJMinVerfgg v. 10.10.1899 Bem. 3a.

3. Inhalt des Beschlusses a) Notwendiger Inhalt deS BeschlnsseS Notwendiger Jnhall des Beschlusses, durch den der Zuschlag erteilt wird, sind Anspruch der Zuschlagsertellung (Bem. aa), Bezeichnung des Grundstücks (Bem. bb), des Erstehers (Bem. cc), des MeistaebotS (Bem. dd), Angabe der Bersteigerungsbedingungen (Bem. ee), des Zahlungspflichtigen Dritten oder einer Mithaftung (Bem. ff), Unterschrift und Datum (Bem. gg).

Beispiele: Anh. VIII, Korintenberg-Wenz Musterbeisp. IG, Meyer-Zöller Anh. 13. »iirttemberg

$ 32 IRteverfgg v. 10.10.1899

(1) In dem Beschluß, durch welchen der Zuschlag erteilt wird, ist auch über die Kosten dieses Beschlusses Ver­ fügung su treffen (§ 58 des Reichsgesetses). (2) In dem Beschluß, durch welchen der Zuschlag versagt wird, ist der Grund der Versagung ansufUhren. Der Beschluß, durch welchen der Zuschlag erteilt wird, ist insoweit mit Gründen tu versehen, als erhobene Widersprüche gegen den Zuschlag als unbegründet tu widerlegen sind oder die sonstige Sachlage die Beifügung einer besonderen Begründung als angeseigt erscheinen läßt.

aa)

ZuschlagSertetümg

Daß Zuschlag erteilt wird, muß im Beschluß zum AuSdmck kommen. Dies ist selbstverständlich, da ersichtlich sein muß, ob Zuschlagsertellung oder -Versagung erfolgt. Zuschlagsertellung liegt auch vor, wenn der Bollstreckungsschuldner oder ein neu eingettetener Eigentümer Ersteher wird, F 81 Bem. la, Jaeckel-Güthe Bem. 7. 33

Steinev-Riedel, Zwangsversteigerung. 7. A.

613

§ 82

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

bb) GnurdstLck Das Grundstück muß in einer, jeden Zweifel über die Gleichheit ausschließenden Weise bezeichnet toetbcn; in der Regel wird dies nach Inhalt des Grundbuchs geschehen, FF 37, 38 Bem. 2. Zubehör und sonstige mit versteigerte Gegenstände (Einl. III 1, 7, IV, $$ 20, 21, 55, 90 mit Bem.) brauchen, soweit sich hieraus die Versteigerung kraft Gesetzes bezieht und nicht besondere Bersteigerungsbedingungen (§§ 59, 65 mit Bem.) eine ausdrüÄiche Hervorhebung verlangen {Bem. ee), mcht erwähnt zu werden, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Korintenberg-Wenz Bem. 2a, Reinhard.Müller Bem. III1. Bei Versteigerung von Anteüen an einem Grundstück sind die Bruchteile anzugeben; grundstückSgleiche Berechtigungen usw. sind ebenfalls so genau als notwendig zu bezeichnen {Eint. III 2 bis 6).

ec) Ersteher Der Ersteher (F 81 Bem. lb) ist nach Namen, Stand und Wohnort (zweckmäßig auch Woh­ nung) zu bezeichnen. Sind es mehrere Ersteher (Bietungsgemeinschaft, F 71 Bem. 5a), so muß das Gememfchaftsverhältnis (Anteile) angegeben werden. Über Erben des Meistbietenden $ 81 Bem. lc. Die Mithaftung des Meistbietenden nach § 81 IV ist auch begründet, wenn der Beschluß dies nicht ausspricht, Bem. ff.

dd) «eist-ebat Unter Gebot ist die Angabe des bar zu zahlenden Teils des Meistaebots zu verstehen, also das Bargebot,; 491 (F 49 Bem. 1); über Zahlungsfristen K 60,61, Korintenberg-Wenz Bem. lc, Bem. ee.

Die Anführung des Betraas bat im Regelfall in der geltenden inländischen Währung zu erfolgen, Jaeckel-Güthe Bem. 4. Es sind jedoch Ausnahmen möglich, F 49 Bem. 1.

ee) versteigermrgSbedirrgmrgeu Die gesetzlichen Versteigerungsbedingungen brauchen nicht erwähnt zu werden. Es sind viümehr die abweichenden Bersteigerungsbedingungen abzuführen; diese jedenfalls

müssen angegeben werden; F 90 Bem. 1. Wenn auch dies grundsätzlich gilt, so ist zu berücksichtigen, daß es im Interesse der Klarstellung liegen kann, wenn auch gesetzliche Bersteigerungsbedingungen in den Beschluß ausgenommen wer­ den, Korintenberg-Wenz Bem. 2d. Andererseits ist der Beschluß auslegunasfähig; bei der Auslegung ist der Wille des Gerichts oder VerstBeamten nur insoweit zu berücksichtigen, als dies aus dem Beschluß für die Beteiligten erkennbar hervorgeht, RGZ 129, 155 = IW 1930, 3319 (Volkmar), RGZ 153, 252 (wV. Bem. 1). Soweit besondere Bedingungen (§§ 59ff.) nicht aufgestellt werden, genügt es — wenn kein besonderer Anlaß besteht —, xum Ausdruck au bringen, daß der Zuschlag unter den gesetzlichen Bersteigerungsbänngungen erfolgt; schweigt der Beschluß über die Bedingungen gänzlich, so sind lediglich die gesetzlichen maßgebend (Begr). Die bestehenbleibenden Rechte (§§ 49, 52) werden zweckmäßigerweise ausdrücklich genannt und einzeln aufgeführt; dies ist allseits anerkannt und wird dringend empfohlen, vgl. Jaeck elGüthe Bem. 5, Korintenberg-Wenz Bem. 2d, Wilhelmi Bem. 1. Hierher gehören nicht nur die dinglichen Lasten, sondern auch die Kapitalsbeträge der Grundpfandrechte. Über die auch ohne Berücksichtigung bestehen bleibenden Rechte F 52 Bem. 2, 4. Eine Bersteigerungsbedingung, das Recht auf Umstellung nach dem UmstGes bleibe durch die ZwBerst unberührt, bedeutet nicht ohne weiteres die Aufnahme in das geringste Gebot (RG IW 1929,3163 (Reinhard) zum Aufwertungs» recht), vgl. F 52 Bem. 1. Alle von den gesetzlichen Bedingungen abweichende« BersteigermrgSbedirl-rmgert müssen ausdrücklich in den Zuschlag ausgenommen werden, über gesetzliche Versteigerungsbäingungen, die nicht auf §$ 44ff. beschränkt sind, und Abweichungen vgl. F 59 Bem. 1. Das VersteigenmgSprototoll darf zur Auslegung nur soweit herangezogen werden, als der Beschluß eS tut. Eine nicht im Zuschlagsbeschluß enthaltene besondere Bersteigerungsbedingung kann nicht aus dem Protokoll ergänzt werden, RGZ 60,48/67,380 (382J/70,399/129,155 (161) = IW 1930, 3319 (Volkmar), RGZ 153, 252, IW 1937, 993, SeuffA 63, 333, RPfliB 1908, 267, GruchBeitr 52, 877, OLG Braunschweig OLG 30, 97 (100), OLG Jena SeuffA 68, 427, OLG Rostock JDR 28, 1007 wV., Fischer-Schäfer 303, Jaeckel-Güthe Bem. 5, KorintenbergWenz Bem. 2d, Reinhard-Miller Bem. III 4, aA. Wolff Bem. 4. Jedoch ist zur Feststellung des Sinns des Zuschlagsbeschlusses eine Heranziehung des Bersteigerun^protokolls und eine Be­ weisaufnahme darüber, wie die Beteiligten eine Bersteigerungsbedingung, z. B. über das Bestehen eines Grundpfandrechts, verstanden haben, zulässig, RGZ 129, 155 (163) = IW 1930, 3319 (Volkmar). Über Nachprüfung durch Revisionsgencht RGZ 67, 380, SeuffA 76, 203.

2. Titel. Zwangsversteigerung — VI. Entscheidung über den Zuschlag

§ 82

Eine Abweichung von den gesetzlichen Versteigerungsbedingungen liegt aber nicht vor, wenn

Zubehörgegenstände nach § 37 3- 5 (nach Aufhebung, bzw. einstwelliger Emstellung) von der Ver­ steigerung ausgeschlossen werden; der Übergang des sog. tatsächlichen Zubehörs auf den Ersteher ist nur dann gesetzliche Bersteigerungsbedingung, wenn es noch Gegenstand des Verfahrens ist, RGZ 70, 399/127, 272 = IW 1930, 2434, IW 1910, 841/1911, 229/1933, 604 (Brumby), ab­ weichend SeusfÄ 63, 333, KG OLG 25, 250, IW 1932,191 (Schultz), FF 37, 38, Bem. 6, F 55 Bem. 3, 4. Daß sich die Versteigerung nicht hierauf erstreckt, muß im Protokoll zum Ausdruck kommen, nicht notwendig im Zuschlagsbeschluß, FF 37, 38 Bem. 6c. Während der Zuschlagsbeschluß, da er die Bedeutung eines Richterspruchs hat, Eigentum usw. nach den int Beschluß genannten Bedingungen überträgt, auch wenn dies nicht mit dem Gesetz in Einklang steht, RG IW 1929,3163 (Reinhard), so besteht doch andererseits eine Grenze da, wo es sich um zwingendes Recht handelt, bei wesentlichen Bestandteilen einer Sache. Auch wenn solche Sachen, etwa wegen Eigentumsvorbehalt, der allerdings unwirksam ist (§ 93 BGB), von der ZwBerst. ausgenommen sind, durch einstweilige Einstellung oder Aufhebung der ZwV. und Bekanntgabe im Termin, so äußert dies nicht diese Wirkung, sondern es wird der Ersteher Eigentümer, allerdings mit der schuldrechtlichen Verpflichtung der Herausgabe an den Dritten (Schadensersatzpflicht bei Nichteinhaltung dieser Verbindlichkeit), FF 20, 21 Bem. 5a, FF 37, 38 Bem. 6c, §55 Bem. 4a, §90 Bem. 1.

ff) Angabe deS zahlrutgSpflichttgen Dritten oder einer Mithafttmg Im Falle des § 61 ist die Erklärung des Dritten als zahlungSpflichtig in den Beschluß aufzunehmen, wobei auch der von ihm im Bertellungstermin zu leistende Bettag anzugeben ist. Die Haftung des Dritten ist von dieser ausdrücklichen Erklärung abhängig, § 134. Bei § 81II, III ist die Erklärung des Meistbietenden als mithastend im Beschluß anzugeben. Er haftet zwar auch ohne solche Erklärung, § 81IV, Bem. cc, § 81 Bem. 3, aber die Vollstreckung gegen ihn ist ohne sie unzulässig, § 132, strittig; dazu Jaeckel-Güthe Bem. 6, Reinhard-Müller Bem. III 2. Soweit es landesrechtlich vorgeschrieben ist, ist auch die Mithaftung eines Bürgen in den Zu­ schlagsbeschluß aufzunehmen, Hessen Art. 7II AG ZBG Lübeck, § 5 I AG ZBG, Preußen Art. 10 II AG ZVG (F 69 Bem. 5); dazu Jaeckel-Güthe Bem. 6, Pr AG ZBG Art. 10 Bem.3,Korintenberg-Wenz §97 Fußn. 1 (Bedenken gegen die Rechtsgültigkeit der Landesgesetze) Pr AG ZVG Art. 10 Bem. 2, Wilhelmi Bem. 2. In sonstigen Ländern, in denen Sicherheits­ leistung durch Bürgschaft möglich ist, ist es, wenn Bürgschaftsleistung erfolgt, die Erwähnung im Zuschlagsbeschluß nicht notwendig, aber zweckmäßig, F 69 Bem. 4a; in solchem Falle ist aber, wenn es landesrechtlich nicht besonders zugelassen ist (Lippe § 5a II AG ZVG), der Beschluß nicht nach § 132 gegen den Bürgen vollstreckbar, die Haftung des Bürgen kann vielmehr nur im Klageweg geltend gemacht werden (Bayern, Braunschweig, Hamburg, Württemberg, § 69 Bem. 5, vgl auch § 88 Bem. 2b) aa, § 97 Bem. 2» § 132 Bem. 2a.

gg) Unterschrift und Datum Unterschrift und Datum sind notwendig; dies versteht sich von selbst. Ausreichend ist die Auf­ nahme des Beschlusses in das Protokoll, falls Verhinderung des Richters oder VerstBeamten be­ steht. Dazu Jaeckel-Güthe Bem. 8, Korintenberg-Wenz Bem. 3.

b) Sonstiger Inhalt deS Beschlusses Nicht in den Beschluß ausgenommen zu werden brauchen die gesetzlichen Folgen deS Zuschlags, z. B. die Verpflichtung des Erstehers zur Kostenttagung, §§ 58, 109, zur Zahlung und Verzinsung des Bargebots, § 49, zur Erhöhung der Barzahlung, §§ 50,51, zum Eintritt in die persönliche Hashing, § 53, soweit besondere Bersteigerungsbedingungen nichts Abweichendes enthalten, § 59, oder sonst Anlaß im Interesse der Klarheit besteht (Bem. a) ee), Jaeckel-Güthe Bem. 9. Auch das geringste Gebot braucht nicht angeführt zu werden. Es ist jedoch auch hier, um Un­ klarheiten zu vermelden u. U. mindestens teilweise eine Aufnahme notwendig, insbesondere be­ züglich der bestehenbleibenden Rechte, Bem. a) ee, Jaeckel-Güthe Bem. 5. Eine Angabe von Gründen der Zuschlaasentscheidung ist nicht vorgeschrieben, in Fällen, in denen Anfechtung zu erwarten ist, aber zweckmäßig (etwa wenn unklar ist, ob der Zuschlag über­ haupt zu erteilen ist oder welchem Gebot er gebührt). Fehlt eine Begründung, so kann die Instanz, bei der das Rechtsmittelverfahren anhängig ist, eine dienstliche Auskunft ansordern. Dazu JaekelGüthe Bem. 10, Reinhard-Müller Bem. IV.

4. «bänderung deS Beschlusses Der Zuschlag wird mit der Verkündung wirksam, § 89, und zwar sofort, nicht erst mit Zu­ stellung. Nur wenn der Zuschlagsbeschluß erst in einer Rechtsmittelinstanz erlassen wird, tritt Wirk» samkeit mit Zustellung ein,F 89 Bem. 1. 33*

515

§ 83

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

Eine fachliche Andernng deS Beschlusses ist, wenn er vom Gericht, bzw. BerstBeamten nach § 89 verkündet wurde, nur im Rechtsmittelweg möglich, $ 577 in ZPO, i 13 II EG ZBG, § 89 Bem. 2. Auch eine Ergänzung des Beschlusses aus dem BersteigerungSprotokoll wäre unzulässig, soweit eS sich nicht lediglich um eine schon aus dem Beschluß hervorgehende klarstellende Auslegung handett, Bem. 3a) ee. Wird der Zafchla-Shefchlaß rechtskräftig, so kann insbesondere an den Bersteigerungsbedingungen nichts mehr geändert werden (Bem. 1), an die Stelle eines berücksichtigten und bestehen­ bleibenden Rechts (von « 50,51 abgesehen) nicht ein andere- gesetzt werden, RGZ 59, 266 (274)/ 153,252 (WB. Bem. I). Auch die Frage, ob der Meistbietende bei Abgabe seines Gebots geistes­ krank war, ist nicht in einem Rechtsstreit gegen einen Beteüigten nachprüfbar, RGZ 165,321 = DR 1941, 1326. Ein sachlich unzulässiger Ergänzung-beschluß ist völlig unwirksam, zeittgt also keinerlei Recht-wirkungen, RGZ 129, 155 (161) — IW 1930, 3319 (Bolkmar). Unter anderen al- den im BersteigerungStermin festgestellten Bedingungen kann der Zuschlag auch nach eingelegtem Rechtsmittel nicht von der «echt-ntttteltnstimz ertellt werden, OLG Posen OLG 15,34 (35). verichttgtML Offenbarer Fehler im Sinne deS $ 319 I ZPO ist zulässig, RGZ 153,252 (wB. Bem. 1), bezüglich Berichtigung der Bezeichnung deS ErsteyerS (an Stelle Firmenbezeichnung Nennung des AveminhaberS derselben) LG Altona Recht 1935 Nr. 3199 wB.,im übrigen vgl. § 80 Bem. 3.

5. «erfahren Beschlußform Bem. 2, Berichtigung des Beschlusses Bem. 4. Verkündung $ 87, Zustellung § 88, Rechtsmittel « 95ff. ZBG, ! 13 II EG ZBG, Bollstreckbarkett § 132 II.

6. Gerichtsgebühr Für den Zuschlag wird das Doppelte der vollen Gebühr erhoben, § 129 I Z. 3 KostO. Über die Wertberechnung $ 129 III KostO, vgl. auch § 58 Bem. 2 b. Ist für die Berechnung der Gebühren das Meistgebot maßgebend, so ist bei der Feststellung des Bettags dem Bargebot der Wert sämtlicher bestehenbleibender Rechte hinzuzurechnen. Dies gllt auch dann, wenn oer Ersteher für diese Rechte ganz oder tellweise schon vor dem Zuschlag, etwa als Bruchteileigentümer des versteigerten Grundsttlcks, persönlich haftet, KG DNotZ 1937 BayerBeil 134 (Wiesinger) = Recht 1937 Nr. 2700. Gebührenfreiheit kann auch Grund besonderen Vorschriften bestehen, z. B. nach § 25 RSied lungSGes, Baumbach SostGes KostO § 129 Bem. 4. Betnsft das Verfahren mehrere Gegenstände, so wird die Gebühr einheitlich vom Gesamt» wert berechnet. Bei Zuschlägen an verschiedene Ersteher werden die Gebühren für die Er­ teilung des Zuschlags von jedem Ersteher besonders erhoben, § 130 KostO. Eine Bietungsgemein­ schaft oder Gesamthandgemeinschaft, die ersteigert, wird als Einheit bettachtet, Baumbach Kost Ges KostO § 130 Bem. 1. Schuldner der Gebühr ist der Ersteher und daneben kann die Haftung desjenigen, der nach den Vorschriften des bürgerlichen Rechts für die Kostenschuld kraft Gesetzes hastet (z. B. des Ehe­ mann- der gesetzlichem Güterstand), in Frage kommen, $ 13111 mit Z3Z. 3 KostO. Der Antragsteller haftet nicht. Dazu Baumbach aaO. § 3 Bem. 3, § 131 Bem. 2 IA. Bei § 81II, III haften Erstcher und Meistbietender gesamtverbindlich, $ 131 I 2 KostO. Die Gebühr wird mit der Verkündung des Zuschlag-, bei Erlaß deS Zuschlagsbeschlusses in einer RechtSmittelinstanz mit der Zustellung des Beschlusses an den Ersteher fällig. Bei Aufhebung des Zuschlagsbeschlusses entfällt die Gebühr; ist sie noch nicht bezahlt, so wird sie nicht erhoben,

andernfalls rst sie zurückzuerstatten, $ 132 II KostO.

IBersagmig des Anschlags)

§ 83

Der Zuschlag ist zu versagen2): 1. wenn die Vorschrift des § 43 Ws. 2 oder eine der Vorschriften über die Feststellung des geringsten Gebots oder der Versteigerungsbedingungen verletzt ist2); 2. wenn bei der Versteigerung mehrerer Grundstücke das Einzelausgebot oder das Gesamtausgebot den Vorschriften des § 63 Ws. 1, Ws. 2 Ältz 1, Ws. 5 zuwider unterblieben ist');

2. Titel. Zwangsversteigerung — VI. Entscheidung über den Zuschlag

§ 83

3. wenn in den Fällen des § 64 Abs. 2 Satz 1, Ws. 3 die Hypothek, Grundschuld oder Rentenschuld oder das Recht eines gleich- oder nachstehenden Beteiligten, der dem Gläubiger vorgeht, durch daS Gesamtergebnis der Emzelausgebote nicht gedeckt werben4); 4. wenn die nach der Aufforderung zur Abgabe von Geboten erfolgte Anmeldunaoder Glaubhaftmachung eines Rechtes ohne Beachtung der Vorschrift des § 66 Abs. 2 zurückaewiesen ist •) ; 5. wenn der Zwangsversteigerung oder der Fortsetzung des Verfahrens das Recht eines Betelligten entgegensteht4); 6. wenn die Zwcmgsversteigerung oder die Fortsetzung des Bersaherns aus einem sonstigen Grunde unzuläfftg ist'); 7. wenn eine der Vorschriften des § 43 Ms. 1 oder des § 73 Abs. 1 verletzt ist4). EI« 114,118 Seer 225, 227 ff., D 66, »8er 39 Übersicht: 1. Allgemeines 2. Zustellung-fristen, geringste- Gebot, Versteigerung-bedingungen S.Stuzel- und Gesamtau-gebot 4. Gesanitgrundpfandrecht 6. Anmeldung und Glaubhaftmachung eine- Recht- 6. Entgegenstehende- Recht eine- Beteiligten 7. Unzulässigkeit de- Verfahren- au- sonstigem Grunde 8. Versteigerung-frist, vietung-stunde

1. Allgemeines Ist das Verfahren einmal bis zum Schluß der Versteigerung gediehen, Jo kann der Termin nur durch eine Entscheid»«- über ben z«fchlag — Erteilung, § 82, oder Versagung, $$ 83, 84 — seine Erledigung finden, wenn nicht Ergebnislosigkeit deS Verfahrens in Frage kommt, § 77 ZVG, $ 113 III 1 LAG, da nach § 33 nach Schluß der Versteigerung beim Borliegen eines Einstellungs- oder AufhebungSgrundes nur durch Versagung des Zuschlags entschieden werden kann. Ein Recht auf den Zuschlaa besteht, § 81, wenn kein Versagungsgrund vorliegt. Die Entscheidung über die Zuschlagsversagung ergeht ebenso wie die Entscheidung über die Zuschlagserteilung in Beschlleßform. Über Besetzung des Gerichts oder Wechsel des BerstBeamten $ 81 Bem. 1.

Die sich auf das Verfahren beziehenden Z«schla-Sversa-rm-S-rü«de sind in § 88 (mit $ 84) erschöpfend aufgezählt. Weitere ZuschlagSversagungSgründe sind enthalten in 8 85 Beantragung eines neuen BersteigerungStermins, 88 74 a, b Mrndestgebot, § 765a ZPO, § 26 HeimkehrerG (Ein/. V 2d, § ioo Bem. 1 d).

Ferner ergibt sich aus § 100 als weiterer Versagungsgrund das Nichtvorh?eilnkehrerG aus. Die sich aus § 83 ergebenden ZuschlagSversagungsgründe beziehen sich auf Zustellungsfristen, geringstes Gebot, Bersteigerungsbedingungen — Ziffer 1 — {Bem. 2). Einzel- und Gesamtausgebot — Ziffer 2 — {Bem. 3)t Gesamtgrundpfandrecht — Ziffer 3 — {Bem. 4), Anmeldung und Glaubhaftmachung eines Rechts — Ziffer 4 — {Bem. 5), entgegenstehende Rechte Beteiligter — Ziffer 5 — {Bem. 6), Unzulässigkeit des Verfahrens auS sonstigem Grunde — Ziffer 6 — {Bem. 7), Versteigerungsfrist und Bietungsstunde — Ziffer 7 — {Bem. 8). Erfolgt zu Unrecht Zuschlaaserteilung anstatt -Versagung, so kann dies eine Schadenersatz­ pflicht begründen, wenn schuldhafte Gesetzesverletzung seitens des Gerichts oder VerstBeamten vorliegt. Der Schaden kann in den Kosten der weiteren Versteigerung bestehen; es kann aber auch sonstiger Schaden entstanden sein. Nicht dagegen besteht dem Schuldner gegenüber Haftung infolge eines Mindererlöses aus der 2. Versteigerung, RG Recht 1908,125 Nr. 752. Im übrigen vgl. § 44 Bem. 1.

2. Zustellungsfristen, geringstes Gebot, Bersteigerungsbedingungen — Ziffer 1 Zuschlagsversagungsgründe sind Verletzung des § 43 II {Bem. a) und Verletzung einer der Vorschriften über die Feststellung des geringsten Gebots oder der Ver­ steigerungsbedingungen {Bem. b). Über Heilbarkeit von Mängeln § 84.

a) ZustellungSfristen deS 8 43 H Ein Verstoß gegen § 43 II liegt auch dann vor, wenn die Zustellung des der Versteigerung zugrunde liegenden Bollstreckungsbeschlusses (§§ 22, 27), bzw. der Termmsbestimmung (§ 41 I) 518

2. Titel. Zwangsversteigerung — VI. Entscheidung über den Zuschlag

§ 83

unterlassen, nicht rechtzeitig erfolgt oder mangelhaft ist (z. B. wegen $ 4,2) oder wenn der Beschluß oder die zugestellte Terminsbestimmung (§ 37) in einem wesentlichen Punkte und ollständig ist (vgl. aber § 83 Z. 7, dazu Bem. 8). Nichtzustellung der Terminsbestimmung an einen Betelligten, der sein Recht erst"nach An­ beraumung des Termins angemeldet hat oder erst später bekannt wurde, ist kein Versagungsgrund, OLG Rostock OLG 27, 213. Unterlassung der Zustellung der Terminsbestimmung an den erst nachher dem Gericht, bzw. BerstBeamten bekannt gewordenen Prozeßbevollmächtigten ist kein Grund zur Zuschlagsversagung, OLG Kiel LZ 1933,1271. Anders, wenn eine unwirksame Zustellung in Betracht kommt, insbesondere an eine nicht prozeßfähige Person; dazu Bem. 1, § 3 Bem. 2b. Über verfrühte Zustellung deS Bersteigerungsantrags — $ 41 II — und Zuschlagsan­ fechtung OLG Naumburg IW 1930, 847 (Reinhard). Im übrigen § 43 Bem. 3, 4b, F 84 Bem. 2, Jaeckel-Güthe Bem. 4, Korintenberg-Wenz Bem. II la, Wilhelm! Bem. 2a.

b) Feststellung des geringsten Gebots nnd der BersteigenmgSbedingnnge« — g§ 44ff. über das geringste Gebot vgl. §§ 4461849 mit Bem., insbesondere § 44 Bem. 9b. Eine unrichtige Feststellung deS germgsten Gebots liegt nicht vor, wenn eine nicht berücksichtigte Anmeldung wieder zurückgenommen wurde, OLG Rostock OLG 35, 192. Bei Zurücknahme eines BersteigerungSantrags, wenn mehrere Gläubiger das Verfahren betreiben, muß das geringste Gebot neu berechnet werden, § 44, Bem. 5b) bb; ist dies unterlassen worden, so kann dies zu einer Beeinträchtiguna eines Gläubigers führen, LG Hamburg IW 1934, 2725 (Fraeb) — DNotZ 1934 BayerBeil 24, Korintenberg-Wenz Bem. II Id; vgl. auch Holthöfer Ist der Zuschlag in der ZwVerst. stets zu versagen, wenn die Fortsetzung des Verfahrens bez. eines von mehreren betreibenden Gläubigern unzulässig war? IW 1934, 332, Seibert Unzulässigkeit des Versteigerung^ verfahrens, wenn mehrere Gläubiger betreiben, IW 1934, 677. Liegt keine Beeinträchtigung vor, § 84, so besteht trotz unrichtig festgestellten geringsten Gebots kein Versagungsgrund, KG IW 1936, 3402. Vgl. auch bezüglich der Folgen der Aufnahme eines Anspruchs, der kein Recht auf Befriedigung aus dem Grundstück gewährt, in das geringste Gebot, OLGCelle Rpfleger 1934,300= IDR nF. I 911. Bei den BersteigerrmgSbedingMtgerr ist zu unterscheiden zwischen den gesetzlichen und den abweichenden besonderen Bedingungen, § 59 Bem. 2a Beeinträchtigung kommt vor allem in Betracht bei Abweichungen von den gesetzlichen Bersteigerungsbedingungen ohne die not­ wendige Zustimmung,§ 59 Bem. 2b, Jaeckel-Güthe Bem. 4,Korintenberg-Wenz Bem. II Id. Über den Zusammenhang von § 83 Z. 1 und 4 Bem. 5.

3. Einzel- und Gesamtausgebot — Ziffer 2 Zuschlagsversagungsgrund liegt vor, wenn bei der Versteinerung mehrerer Grundstücke das Einzel- oder Gesamtausgebot nach § 63 I, II1, V unterblieben ist. Dem EmzelauSgebot steht das Gruppenausgebot im Verhältnis zum Gesamtausgebot gleich. Über Heilung von Mängeln §84. Nur auf diese Fälle ist der Zuschlagsversagungsgrund beschränkt; er liegt daher insbesondere nicht vor bei § 63 II 2, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Korintenberg-Wenz Bem. II 2, Wilhelm! Bem. 3, vgl. § 63 Bem. 6.

4. Gesamtgrundpfandrecht — Ziffer 3 Huschlagsversagungsgrund ist gegeben, wenn bei § 64 II 1, III ein Grundpfandrecht oder oas Recht eines gleich- oder nachstehenden Betelligten, der dem (bestberechtigten) betreibenden Gläubiger vorgeht, durch das Gesamtergebnis der Einzelausgebote nicht gedeckt wird, über Heilung von Mängeln § 84. Der Versagungsgrund beruht auf einer Verletzung des Deckungsgrundsatzes (Eint VI 2) in dem besonderen Falle des § 64 II 1, III, setzt also voraus, daß eine DoppelauSgebot auf Antrag stattgefunden hat, § 64 Bem. 5. Führt das auf § 83 Z. 3 gestützte Rechtsmittel zur Aufhebung des Zuschlags bezüglich eines der mit dem Gesamtgrundpfandrecht belasteten Grundstücks, so ist auch der Zuschlag bezüglich der anderen aufzuheben, falls einer der hier dem betreibenden Telle vorgehenden Gläu­ biger nicht gedeckt würde. Wurde der Zuschlag bei einem der Grundstücke zu Unreckt versagt und deshalb auch bei den übrigen, so muß, wenn dem Rechtsmittel stattgegeben wirb, auch der Zuschlag bezüglich der übrigen Grundstücke erteilt werden, § 101. Anders ist es, wenn der Zuschlag eines der Grundstücke nicht wegen Verletzung des Deckungsgrundsatzes nach § 83 Z. 3, sondern z. B. wegen Unwirksamkeit des Gebots aufzuheben war oder wenn der Zuschlag für alle

§83

I. Abschnitt. ZwVerst. u. ZwVerw. v. Grundstücken

Grundstücke versagt wurde, weil ein Gebot unwirksam sei, das Gesamtergebnis der Gebote für die anderen Grundstücke nicht ausreichte und von dem Rechtsmittelgericht das eine Gebot für wirk­

sam erachtet wird, Korintenberg-Wenz $ 100 Bem. 7. Voraussetzungen der Anwendung des § 83 Z. 3 ist, daß mehrere Grundstücke in demselben B erfahren versteigert werden, wobei gleichgülttg ist, ob eine oder mehrere Zuschlagsentscheidungen ergangen sind, Jaeckel-Güthe $ 101 Bem. 2, v. d. Psordten 239, 298, Reinhard-Müller § 100 Bem. I 2. Grundschulden im Sinne des § 83 Z. 3 sind auch Eigentümergrundschulden, OLG Kiel DRpfl 1937 Nr. 314 --- IDR nF. IV 622. Ist nach dem Protokoll die Möglichkeit gegeben, daß nicht mit der erforderlichen Klarheit zur Abgabe auf das Gesamtausgebot aufgefordert wurde, so ist der Zuschlag zu versagen, OLG Dresden HRR 1936 Nr. 1538 = SächsA 13 (1936), 272.

5. Anmeldung und Glaubhaftmachung eines Rechts — Ziffer 4 Die erfolgte Anmeldung oder Glaubhaftmachung eines Rechts ist dann Zuschlagsver­ sagungsgrund, wenn Anmeldung oder Glaubhaftmachung nach der Aufforderung zur Abgabe von Geboten vorgenommen wurden und die Zurückweisung unter Nichtbeachtung des § gensatz zu 8 83 Z. 6 (Bem. 7); es kann sich daher nicht ein Beteiligter, dem ein solches Recht nicht zusteht, darauf berufen, Jaeckel-Güthe Bem. 8.

Es handelt sich vor allem um Rechte, die sich aus dem Grundbuch ergeben und, soweit sie vor Einttagung des Versteigerungs­ vermerks entstanden sind, nach § 28 von Amts wegen zu berücksichtigen gewesen wären {Einl. II 4, vor § 28 Bem. 2, $ 28 Bem. 2, über fehlenden Versteigerung-antrag $ 15 Bem. 3 für das Landwirtschaftsrecht brittscher Zone ist darauf hinzuwersen, daß das Zuweisungsverfahren dem ZwBerstBerfahren vorgeht und daher zur Zuschlaasversagung führt, Einl. II 4/ ), ferner um Rechte, auf Grund deren nach g 87 3« 5 einstweilige Einstellung oder Aufhebung des Ver­ fahrens herbeigeführt (§§ 771 bis 776 ZPO) wurde (FF 37, 38 Bem. 6). Zu bemerken ist, daß die ZnschlagSversagun- wegen Verletzung solcher Rechte nicht auf einen Teil der Beschlagnahmegegenstände beschränkt werden kann, OLG Posen OLG 15,34 = SeusfA 62, 212, ferner daß die einstweilige Einstellung oder Aufhebung vor verkündnng des Zuschlags erwirkt und zur Kenntnis des Gerichts, bzw. BerstBeamten (FF 1, 2 Bem. la) gebracht sein muß, da von diesem Zeitpuntt an das Recht des ErsteherS der Versagung des Zuschlags entgegenstehen würde, RGZ 134,56 (65), OLG Königsberg IW 1932,195,3208 (Müller) -- Recht 1932 Nr. 29, Jaeckel-Güthe $ 97 Bem. 2, Korintenberg-Wenz Bem. II 5, Reinhard-Müller Bem. II 5b, Wilhelmi Bem. 6, F 100 Bem. Id. Entgegenstehende Rechte des BollstreckunwSschuldners oder eines Ablösungsberechttgten (§ 75) fallen unter §83 Z. 6 {Bem. 7), Reinhard-Müller Bem. II5.

7. Unzuirffigleil des verfahrens auS sonstigem Grunde — Ziffer 6 Als ZuschlagsversagungSarund allgemeiner Art ist genannt die Unzulässigkeit des Verfahrens aus einem sonstigen Grunoe. Über außerhalb deS § 83 stehende weitere Versagungsgründe Bem. 1.

Heilung der Mängel nach $ 84 ist nicht vorgesehen, vgl. auch 8 100III. Als Gründe, die ohne Heüung zur Zuschlagsversagung führen, müssen, kommen nur die all­ gemeinen sachlichen und formellen BoranSsehnngen der ZwV. {Einl. II) sowie die besonderen

2. Titel. Zwangsversteigerung — VI. Entscheidung über den Zuschlag

§ 84

Voraussetzungen des ZwVerstBerfahrenS in Bettacht. Hierauf kann sich jeder Beteiligte berufen, nicht nur ein bestimmter Beteiligter, in besten Belange eingegrisfen wurde. ES be­ deutet also diese Ziffer 6 des § 83 nicht, wie man sie auch mißverstehen könnte, daß hierunter alle Berfahrensverstöße fallen würden, die nicht in den Ziffern 1 bis 5, 7 des § 83 genannt sind. Es han­ delt sich um keine Erweiterung der genannten AnfechtungSgründe. über die Bedeutung der Ziffer 6 besteht Einigkeit, ebenso über die Auslegung derselben. Feußn er-Schubert § 12IIIA d, IaeckelGüthe Bem. 9, Sorintenberg-Wenz Bem. II 6, Wilhelmi Bem. 7. Hierher sind daher zu rechnen

Mangel der Zuständigkeit des Gerichts oder VerstBeamten, §§ 1, 2 ZBG, § 13 EG ZBG, Mangel eines Bollstreckungstitels — Dagegen ist nichtzuprüfen, ob der vorhandene VollstreckungStitel zu Recht ergangen ist oder nicht. Keine unzulästige ZwBerst., wenn die BollstreckungSNausel zum Vollstreckungstitel von einem Rechtspfleger erteilt wurde, aber die Eigenschaft als Rechtspfleger in der Klausel nicht erwähnt wurde, OLG Dresden HRR1938 Nr. 470. Ist eine voll­ streckbare Ausfertigung bei einer Schuldurkunde vor Eintritt der Fälligkeit erteilt worden, so ist eS Sache des Schuldners sich nach §§732, 767, 768 ZPO zu wehren, Stein-IonaS ZPO § 726 Bem. VI, Eint II 2 —, fehlende Genehmigung der zuständigen Devisenstelle (Einl. II 4b, § 15 Bem. 4), fehlender Antrag auf Berfahrensfortsetzung nach §§31, 76, Untergang oder Enteignung des Grundstücks ($ 56 Bem. 1), eingetteteneZahlung und Deckung des Anspruchs des betreibenden Gläubigers, bzw. Stundung in den Fällen der §§ 75, 76 ZVG, § 775 Z. 4, 5, § 776 ZPO, vgl. KG IW 1930, 2814 und vor § 28 Bem. 2. Nachweis der Sicherheit oder Hinterlegung gemäß §775 Z. 3 ZPO, Einstellung oder Aufhebung des Verfahrens durch Prozeß- oder Dollstreckungsgericht nach § 775 Z. 1, § 776 ZPO (Bem. 6, vor $ 28 Bem. 2), Bewilligung der Einstellung nach §30, Zurücknahme des Versteigerungsantrags,§§29,30ZBG, Veräußerungsverbot nach § 134 BGB (bezüglich der Veräußerungsverbote nach §§ 135, 136 BGB vgl. § 772 ZPO Bem. 6, $ 28 Bem. 2). Mrd das Verfahren im Zeitpuntt der Versteigerung von mehreren Glänbiger» betrieben, so muß der Mangel dem Verfahren desjenigen Gläubigers anhaftendesten Forderung der Bildung des geringsten Gebots zugrunde liegt, dazu Holthöfer IW 1934, 332, Sei­ bert aaO. 677, Wilhelmi Bem. 7.

8. «ersteigerungsfrist, «tetungSftunde - Ziffer 7 Verletzung der Vorschriften des § 43 I oder des § 73 I sind ebenfalls unheilbare Verfahrens­ mängel, die zur Zuschlagsversagung führen, § 84,100III. 8 43 I ist nicht nur verletzt, wenn die BersteigermtgSfrift nicht eingehalten wurde, sondern auch, wenn der Inhalt der Terminsbestimmung selbst oder ihre Veröffentlichung wesentliche Borschnften verletzt (§§ 37, 39, nicht §§ 38,40,41 und landesrechtliche Ergänzungen), vgl. § 43 Bem. 2. § 73 I Nichteinhaltung der einstündigen Frist zwischen Aufforderung zur Abgabe von Ge­ boten und dem Schluß der Versteigerung, sowie Unterlassung der Feststellung, daß der Auf­ forderung des VollstrGer., bzw. VerstBeamten ungeachtet em Verbot nicht mehr abgegeben wurde, kann Anfechtungsgrund sein. Beides muß aus dem Protokoll ersichtlich sein, vgl. $ 73 Bem. I.

Im übrigen Jaeckel-Güthe Bem. 10, Korintenberg-Wenz Bem. II 7, Wilhelmi Bem. 8.

(Heilbare BersahrenSmSngel)

§ 84

(1) Die im §83 Nr. 1 bis 5 bezeichneten Versagungsgründe stehen der Erteilung des Zuschlags nicht entgegen1), wenn das Recht des Beteiligten durch den Zuschlag nicht beeinträchtigt wird') oder wenn der Beteiligte das Verfahren genehmigt'). (2) Tie Genehmigung ist durch eine öffentlich beglaubigte Urkunde nachzuweisen'). E I 55 115, 116 I, 130 Begr 230 bi» 232, 250, D 55 Übersicht, i. Zuschlag trotz Verfahren-mängel 2. Beeinträchtigung des Recht- eines BeteUigten 3.Genehmigung eines BeteUigten.

§ 84

I. Abschnitt. ZwVerst. u. ZwVerw. v. Grundstücken

1. Zuschlag trotz Bersahrensmängel Die im § 83 3- 3,7 genanntenVerfahrensmängel (§ 83 Bem. 7,8) müssen zur Versagung des Zuschlags, bzw. nach Erteilung des Zuschlags bei Rechtsmitteleinlegung zur Aufhebung des Zu­ schlags führen. Sie werden nicht geheilt, da 8 84 auf sie keine Anwendung findet. Zuschlags­ anfechtung ist daher möglich, ob Rechte Beteiligter beeinttächttgt werden oder nicht, ob das Verfahren seitens einzelner oder aller genehmigt wurde oder nicht. Nach Rechtskraft des Zuschlags­ beschlusses allerdings ist auch bei § 83 Z. 6, 7 jede Berufung auf Versagungsgründe ausgeschlossen, § 82 Bem. 1.4, §83 Bem. 7, also auch wenn ein unwirksames Gebot vorlag oder Bollstreckungsvoraus­ setzungen fehlten oder wenn ein wirksamer Versteigerungsanttag nicht gestellt war u. a. Wenn sich daher die Beteiligten einigen, daß sie von Rechtsmittel absehen, kann indirekt ein Zuschlagsbeschluß ttotz Mängel im Sinne des § 83 Z. 6,7 endgülttg wirksam werden. Über den Begriff des Beteiligten § 9 Bem. 1. Bei den im § 83 3.1 biS 5 aufgeführten MSageln (§ 83 Bem. 2 bis 6) ist dies dann nicht der Fall, wenn entweder das Recht des von dem Mangel bettoffenen Beteiligten überhaupt nicht b e e i n t r ä ch 2), oder der Beeinttächtigte das Verfahren genehmigt (Bem. 3). Dagegen ist nicht Voraussetzung der Zuschlagsversagung, daß der Mangel von einem Beteilig, ten gerügt wurde. Im Rechtsmittelverfahren dagegen muß Rüge erfolgen, wie sich aus §1001, III ZBG, § 13 IIEG ZBG ergibt.

2. Beeinträchtigung des Rechts eines Beteiligten Der Zuschlag ist in den Fällen des 8 83 3.1 biS 5 (§ 83 Bem. 2 bis 6) zu versagen, wenn nicht feststeht, daß eine Beeinträchtigung ttotz des Mangels ausgeschlossen ist. § 84, vgl. § 85 Bem. 2b.

Eine Beeinträchtigung ist z. B. gegeben für denjenigen, dessen Recht nach dem Meistgebot ganz oder teilweise ausfüllt, für denjenigen, dessen Anspruch zwar durch das Meistgebot gedeckt wird, der aber auf Bar­ zahlung angewiesen ist, während er das Bestehenbleiben feines RechtS verlangen könnte oder umgekehrt. Dies gilt insbesondere für den Fall, daß der Bersteigerungsantrag von dem Gläubiger, dessen Anspruch dem geringsten Gebot zugrunde lag, nachttäglich zurückgenommen oder Einstellung bewilligt wurde (§ 44Bem. Sb) bb); hier wäre also Genehmigung der Beteilig­ ten, deren Rechte bei neuerlicher Feststellung des geringsten Gebots bestehen geblieben wären, not­ wendig, wenn nicht das geringste Gebot geändert wird. Zu beachten ist auch, daß nur der be­ treibende Teil ein Recht auf Barzahlung hat. Die übrigen haben kein Recht, in dem von einem anderen betriebenen Verfahren befriedigt zu werden (Einl. VI 2). Ebensowenig ist der Ersteher als solcher dadurch beeinttächttgt, daß das geringste Gebot unrichttg festgestellt wurde, OLG Breslau OLG 27,211. Eine Beeinträchtigung liegt auch nicht vor, wenn der Beteiligte im Falle des Zuschlags nur Barzahlung erwarten kann (z. B. aus § 101Z. 1 bis 3, II) und er diese durch das Meist­ gebot erhält. Dazu KG IW 1931, 546 (Fraeb)/1932, 187 (Armstroff), 3205 (Volkmar), OLG Stettin HRR 1933 Nr. 1524,§ 44 Bem. 9b, Jaeckel-Güthe Bem. 2, 2a, Korintenberg-Wenz Bem. 2b, Fußn. 1, Reinhard-Müller § 34 Bem. V, lb, Wilhelmi Bem. 2. Beeinträchtigung kann auch erfolgen bei Abweichung von den gesetzlichen Berstcigerungsbedingungen, § 59 Bem. 2b, Korintenberg-Wenz Bem. 2b, oder für den BollstreSnngSschuldaer oder neu eingettetenen Eigentümer (§ 26), wenn die Möglichkeit besteht, daß er bei richtigem Verfahren entweder sein Grrmdstütk mangels zu­ lässigen Gebots überhaupt nicht verloren hätte oder daß ein beffereS Ergebnis erzielt worden wäre. Diese Möglichkeit wird stets anzunehmen sein, wenn ihm die Terminsbestimmung erst kurz vor dem Bersteigerungstermin zugestellt wurde, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Korinten­ berg-Wenz Bem. 2a, Reinhard-Müller Bem. II3, Wilhelmi Bem. 3. Im Falle der nach­ träglichen Unrichtigkeit des geringsten Gebots wird aber eine Beeinttächtigung des Schuldners oder Eigentümers nur dann als möglich anzunehmen sein, wenn mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit bei richtiger Feststellung des geringsten Gebots ein besseres Ergebnis der Ver­ steigerung erwartet werden konnte, KG IW 1932,187 (Armstroff), 3205 (Volkmar)/1M, 18*w (Fraeb)/, IW 1936, 3402, Hoche DRiZ 1933, 174, Hofmann DRiZ 1933, 48, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Korintenberg-Wenz Bem. lb, Wilhelmi Bem. 4. Seine Beeinträchtigung liegt vor, wenn die Benachteiligung nicht auf dem Berfahrensmangcl beruht, sondern auch ohne diesen eingetreten wäre, z. B. wenn eine Zustellung nach § 43 II zwar unrichtig ausgesührt wurde, aber nachgewiesen ist, daß der betroffene Beteiligte das zuzustellende Schriftstück rechtzeitig erhalten hat, OLG Jena SeuffA 69, 82, OLG Stettin HRR 1933 Nr. 1524, Korintenberg Wenz

2. Titel. Zwangsversteigerung — VI. Entscheidung über den Zuschlag

§ 84

Bem. 2a, wenn auf der dem Schuldner zugestellten beglaubigten Abschrift des Bollstreckungstitels ein falscher Beglaubigungsvermerk war, wenn der Schuldner aber weiß, um welche vollstreckbare Urkunde es sich handelt, LG Berlin DNotZ 1935 BayerBeil 169 = Recht 1935 Nr. 6290, wenn nur ein durch Zahlung zu deckender Anspruch zu Unrecht in das geringste Gebot gestellt wurde, aber trotzdem ein zulässiges Meistgebot erreicht ist (vgl. oben), wenn der Verstoß ausschließlich daS Recht eiueS anderen betraf und dieser den Mangel ge­ nehmigt oder selbst nicht beeinträchtigt ist (dann ist auch z. B. der Schuldner oder Eigentümer nicht beeinträchtigt), Jaeckel-Güthe Bem. 2, Reinhard-Müller Bem. II 3, vgl. auch § 100 II; daher haben auch Gläubiger, bezüglich derer das Verfahren eingestellt ist, kein Beschwerderecht gegen den Zuschlagsbescheid, da die Fortsetzung des Verfahrens ihre Rechte nicht beeinträchtigt, OLG Rostock JDR 27, 886 wB. Ist «gewiß oder zweifelhaft, ob infolge des Mangels ein Recht beeinttächttgt wird, so ist mangels Genehmigung der Zuschlag zu versagen, OLG Jena SeuffA 69, 82, Brand-Baur 247, Fischer-Schäfer 309, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Reinhard-Müller Bem. II 1, Wilhelmi Bem. 1. Eine Beeinträchtigung durch den Zuschlag muß mit an Gewißheit grenzender Wahr­ scheinlichkeit nach den Umständen ausgeschlossen sein, KG IW 1936,3402. Hängt die Prüfung der Frage, ob eine Beeinträchtigung vorliegt, davon ab, ob das Meist­ gebot für den Beteiligten ausreicht, so ist dies nach den für $ 67 geltenden Grundsätzen (F 67 Bem.2c) zu berechnen, Jaeckel-Güthe Bem. 3, Wilhelmi Bem. 5. Ergibt diese Berechnung die Möglich­ keit der Beeinttächttgung, so ist Genehmigung (Bem. 3) notwerwig. Durch SicherheitSleisdmg für den Fall der Beeinttächttgung kann die Versagung des Zuschlags nicht abgewendet werden, Jaeckel-Güthe Bem. 3, Reinhard-Müller Bem. II 4, «A. Wolff Bem. 9. Der Benachteiligte kann aber die Sicherheit annehmen und das Verfahren ge­ nehmigen, v. d. Pfordten243.

3. Genehmigung eines Beteiligten Die Genehmigung des Verfahrens enthält einen Verzicht auf die Geltendmachung eines prozessualen Mangels durch den hierdurch bettoffenen Beteiligten und kann auch eine still­ schweigende sein. Inwieweit aus schlüssigem Handeln eine solche zu folgern ist, ist Tatfrage. Wird im Bersteigerungstermin das Protokoll ttotz Kenntnis der unrichtigen Aufstellung des gering­ sten Gebots von dem Bertteter des Schuldners unterzeichnet, und kein Widerspruch erhoben, so ist dies als Genehmigung anzusehen, KG IW 1932, 3205 (Volkmar). Dagegen enthält die bloße Anwesenheit im Termin und Unterlassung einer Rüge ttotz entsprechender Frage an den Beteilig­ ten nicht schlechthin eine Genehmigung, £ 59 Bem. 2b, § 74. Bem. 2. Ein Beteiligter, der nichtrecht­ zeitig geladen, jedoch erschienen war und am Versteigerungsgeschäft teilgenommen hatte, kann den Mangel rechtzeitiger Zustellung geltend machen, z. B. weil ihm die Zeit zur Vorbereitung oder Herbeischaffung don Geldmitteln gefehlt habe. Ebensowenig liegt im Verzicht auf die Rüge eines Mangels die Genehmigung anderer Mängel, OLG Breslau OLG 19, 191, OLG Königsberg DRiZ 1932 Nr. 814, Autenrieth ElLothNotZ 1904, 260 = Recht 1905, 65, Jaeckel-Güthe Bem. 4, Korintenberg-Wenz Bem. 3, Reinhard-Müller Bem. III 3, Wilhelmi Bem. 6, Wolff Bem. 6. Die einmal erteilte Genehmigung eines bestimmten Mangels kann nicht zurückgenommen werden, Jaeckel-Güthe Bem. 7, Korrntenberg-Wenz Bem. 3, Wilhelmi Bem. 6. Die Genehmigung kann bis znr Verkündung der Entscheidung über bat Zuschlag erklärt, bzw. eingereicht werden. Nachholung der fehlenden Genehmigung im Rechtsmittelwege, ins­ besondere zur Begründung einer Beschwerde, ist ausgeschlossen; bestritten, dazu OLG Königs­ berg HRR 1930 Nr. 550 -- IW 1930, 657 (Stillschweig), IW 1934, 115, HRR 1934 Nr. 287, OLG Stettin IW 1932, 3208 (Fraeb), Korintenberg-Wenz Bem. 3, Fußn. 1, ReinhardMüller Bem. IV, § 100 Bem. Id. Sie kann von dem Beteiligten erklärt werden; auch der Prozeßbevollmächttgte ist legitimiert, §§ 54, 81 ZPO, der Vormund bedarf keiner Genehmigung des Bor­ mundschaftsgerichts, Fischer-Schäfer 310, Jaeckel-Güthe Bem. 6, Korintenberg-Wenz Bem. 3, Reinhard-Müller Bem. III 1, Wilhelmi Bem. 6. Die Anregung dazu, daß Genehmigung erteilt wird, kann von dem Gericht, bzw. BerstBeamten ausgehen. Wird die Genehmigung gelegentlich einer Verhandlung nach § 74, bzw. in einem später hierzu vor der Zuschlagsentscheidung anberaumten Termin oder im Zuschlagsverkündigungstermin des § 87 erllärt, so ist sie im Protokoll festzuhalten, §§ 78,80. Auch wo es sich um schlüssige Erklärungen handelt, müssen diese aus dem Inhalt des Protokolls ersichtlich sein, Jaeckel-Güthe Bem. 4. Im übrigen d. h. bei einer Genehnugungserklärung, die eingereicht wird, kann dies nur in öffentlich beglanbigterForm ($ 129 BGB) oder in öffentlicher Urkunde (§ 415 ZPO) geschehen (F 71 Bem. 3); die Erklärung muß ausdrücklich die Genehmigung enthalten, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Korintenberg-WenzBem. 3.

8 85

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Gmndstücken

Zustäudig zur Entgegennahme der Genehmigung ist das Gericht, bzw. der VerstBeamte, bei dem das Verfahren anhängig ist (FL 1,2 Bem. la). Schwebt das Verfahren bei einem BerstBeamten und wird die Genehmigung bei dem BollftteckungSaericht eingereicht, so ist sie an den BerstBeamten abzugeben; wenn sie sonst bei einer unzuständigen Stelle einläuft, kann Weiterleitung erfolgen oder Rückgabe. Maßgebend für die Rechtzeitigkeit des Eingangs ist erst der Zeitpuntt, da sie dem zuständigen Gericht, bzw. BerstBeamten vorliegt, der die Versteigerung durchführt.

(Neuer Bcrsteigermigstermi»)

§ 85

(1) Der Zuschlag ist zu versagen')'), wenn vor dem Schlüsse der Verhandlung ein Beteiligter, dessen Recht ourch den Zuschlag beeinträchtigt werden würde und der nicht zu den Berechtigten des § 74a Abs. 1 gehört, die Bestimmung eines neuen Versteigerung^ termins beantragt und sich zugleich zum Ersätze des durch die Versagung des Zuschlags ent­ stehenden Schadens verpflichtet, auch auf Verlangen eines anderen Beteiligten Sicherheit leistet. Die Vorschriften des § 67 Abs. 3 Sruck zu bringen, daß die Vollstreckung nicht nichtig ist, sondern nur auf Grund eines besonderen Verfahrens (§ 771 ZPO) aufgehoben oder einstweilen eingestellt werden kann, Korintenberg-Wenz Bem. 2.

Nicht erlöschende Rechte sind solche, die nach §§52, 91 bestehen bleiben (§ 52 Bem. 2a, § 91 Bem. 1, 2), die auf Grund besonderer gesetzlicher Vorschriften von der ZwBerst. unberührt bleiben, z. B. bei Altenteilsrechten, OLG Hamm MDR 1954,50 (F 52 Bem. 2b, 4), Miet- und Pachtrechte, die in §§ 57, 57a, b besonders geregelt sind (L 91 Bem. la). Der Zuschlagsbeschluß ist daher den Mietern und Pächtern gegenüber nicht vollstreÄar, auch nicht, wenn die sofortige Räumung nach §59 zur Bersteigerungsbedingung gemacht wurde, Jaeckel-Güthe Bem. 5, § 57 Bem. 2. Über Mieter- und Pächterschutz § 57 Bem. 3, 4, 5. Solchen Besitzern gegenüber ist die Ertellung der Bollstreck««gSrla»sel ab-nlehne«, BrandBaur 291, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Reinhard-Müller Bem. II 3, Wilhelm! Bem. lb. Ist sie gleichwohl erteilt, so muß der Berechtigte von den Rechtsbehelfen der $$ 732, 768, 797 ZPO Ge­ brauch machen. Gegen die Vollstreckung selbst ist wie §8818 ergibt, nur WidersprmhSNage zu­ lässig, § 771 ZPO; über einstweilige Anordnungen §§771 III mit 769, 770 ZPO (dazu § 775 Z. 1, 2 ZPO). Über Kostentragungspflicht im Falle freiwilliger Räumung nach Erhebung der Widerspruchsklage OLG Dresden IW 1933, 2020. Der Vollstreckungsschuldner unb andere Dritte haben keinen Anspruch darauf, daß die Voll­ streckung nicht durchgeführt wird. Es können sich jedoch aus allgemeinen RechtSgründen Schadens­ ersatzansprüche ergeben, $ 90 Bem. 1.

Gegenstand der ZwB. aus dem ZuschlagSbeschluß sind daS Grundstück (oder die ihm gleich­ stehenden Berechtigungen usw. (EM. III1 bis 6) und die «rttversteiaerte« Gege«stü«de (EM. III 7, IV), §§ 55,90II. Der Anspruch geht auf Herausgabe des Grundstücks, der (in der fRcacl im Besitz des Vollstreckungsschuldners oder neuen Eigentümers befindlichen) zugehörigen Sacken (§§883ff. ZPO) und — wenn auch eine Forderung Geaenstano der Versteigerung war — ver hierauf bezüglichen Urkunden, z. B. der Mietverträge, Versicherungsscheine u. a. (§ 836 III ZPO, §§ 402, 444 BGB, OLG Hamburg OLG 20, 220 (221). Einer Pfändung und Überweisung des Anspruchs auf Herausgabe oder der Forderung bedarf es nicht, RGZ 41, 203, Jaeckel-Güthe Bem. 8, 9, Reinhard-Müller Bem. III 1, Wilhelmi Bem. 3. Die mitversteiaerten Sachen brauchen, soweit sie Zubehör (§§ 97,98 BGB) sind, nicht ausdrücklich im Beschluß oder der Klausel genannt sein, wohl aber etwaige Urkunden oder, wenn einzelne Sachen nicht dem Besitzer des Grundstücks genommen werden sollen, Jaeckel-Güthe Bem. 4, Korintenberg-Wenz Bem. 1, Reinhard-Müller Bem. III1. Wird auf Grund des Zuschlagsbeschlusses gegen den Vollstreckung-schuldner auf Räumung des Grundstücks vollstreckt, so kann er sich nicht auf die für Mieter- oder Pächterschutz bestehenden Vor­ schriften berufen. Strittig ist vor allem die Frage, ob der Schuldner sich auf die Vollstreckungsschutz­ bestimmung des § 30 IV WohnrBewG (§ 57Bem.5b.) stützen kann, da hier von „anderen Fällen" als solchen des MieterschG gesprochen wird. Mit Recht wird diese Frage überwiegend verneint, da der Zuschlagsbeschluß zwar ein Vollstreckungstitel ist, aber seiner Art nach doch nicht einfach ande­ ren Titel gleichzusetzen ist, da die Besonderheit des ZwBerstBerfahrens unbedingt mit einer Räumung des Grundstücks zugunsten des Erstehers verbunden ist, wie auch die gesetzliche Kündigungs­ möglichkeit gegenüber Mietern und Pächtern nach §§ 57,57a, b ZBG zeigt (§ 57c ZBG bedeutet einen schweren Eingriff in das Verfahren, da er die Wirkungen der Kündigung weitgehend ein­ schränkt, dazu § 57 Bem. 6h). Dazu AG Köln NJW 1955,190 (Schriftl.) = DRspr IV (420) 100c, Käser Vollstreckungsschub bei Räumungsvollstreckung aus einem Zuschlagsbeschluß NJW 1955, 170 = DRspr aaO. d, Ohly Vollstreckungsschutz bei Vollstreckung aus Zuschlagsbeschlüssen,

§ 93

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

BlGBW 1955, 117, a«. OLG HammJMBl NRW 1955, 232 --MDR 1955, 611 --N^W 1955, 1286 (Schrift!.), LG Bremen MDR 1955, 612. AGSiegburg NJW 1955, 955 (Schrift!.); dazu Grund NJW 1955,1344. In Ausnahmefällen kann allerdings Bollstreckungsschutz nach § 7 nsldfrüißt werden, weshalb der Etnzelmafie des Grundstücks I aus der der Grundstücks II ein Betrag von 400 DM — 75 DM — 325 DM hinzuzufügen ist, so daß sich als bare, zur Befriedigung de» E vorhandene Mafien ergeben bei Grundstück I bei Grundstück II

400 DM 2400 DM 2800 DM

Beispiel 3

Würden bei Beispiel tu Bem. 4 die Hypothek de» C 2300 DM anstatt 1500 DM, der Überschuß auch § 112 II 2 also 2800 DM + 1100 DM (bestehenbleibende Rechte) = 13800 DM, die Einzelmafien nach r 112 II 2 also 3450 DM, bzw. 10860 DM betragen, so reicht die erstere nicht zur Deckung der bestehenbleibenden 1000 DM = 2300 DM 4- 675 DM - 3975 DM und nicht zur Deckung des bar zu zahlenden geringsten Gebots bei Grundstück I, das 300 DM betrügt, aus, vielmehr sind hierzu die fehlenden 825 DM von Masse II zu 10 350 DM zu entnehmen. Es verbleiben also als bare Mafien zur Befriedigung de» E nach Deckung des bar zu zahlenden geringsten Gebot­ bei Grundstück I 0 DM bei Grundstück II 2800 DM

§113

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

Beispiel 4 3 Grundstücke Im Wertverhältnis 1:3:6 Belastungen tm geringsten Gebot Grundstück I 1000 DM Hypothek deS 1 4000 DM Hypothek des 8 I ferner Grundstück II 5000 DM Hypothek deS C ( Sefamthypothek zu 10000 DM deS L Grundstück III 6000 DM Hypothek deS V J Überschuß nach $112114000 DM Au verteilen sind 14000 DM 4- (1000 DM + 4000 DM + 5000 DM + 6000 DM 4- 10000 DM) = 40000 DM

AIS Einzelmassen ergeben sich hieraus bei Grundstück

I II III 4000 DM 12000 DM 24000 DM nach Anrechnung der beftehenbletbenden Rechte, also Abzug von 1000 DM 5000 DM 6000 DM 4000 DM —1000 DM (»/».L) — SOOODMC/,^) — eoooDMC/„L) ergibt

— 2000 DM

4-

4000 DM

4- 12000 DM

Da die Einzelmasse I die bestehenbleibenden Rechte de» Grundstücks I nicht deckt, haben zu den fehlenden 2000 DM die Einzelmassen II und III im Verhältnis ihrer Größe, nämlich 4000 :12000 = 1:3, also mit 500 DM, bzw. 1500 DM beizutragen, so daß verbleiben als bare Massen

bei Grundstück

I 0 DM

n 3500 DM

III 10500 DM

I Summe | 14000 DM

Würde man die Einzelmassen im Verhältnis der Grundstückswerte zur Ergänzung heranziehen (nicht herrschende Meinung, vgl. insbesondere Korintenberg aaO.) so hätten die Einzelmassen II und III zur Ergänzung von I im Ver­ hältnis von 1:2, also mit 666,67 DM, bzw. 1333,33 DM beizutragen, so daß al-

bare Massen verblieben bei Grundstück I 0 DM

n 3333,33 DM

(Aufstellung des reilungsplanS)

III 10666,67 DM

I Summe | 14000 DM

§113

(1) In dem Verteilungstermin wird nach Anhörung der anwesenden Beteiligten von dem Gerichte, nötigenfalls mit Hilfe eines Rechnungsverständigen, der Teilungsplan') aufgestellt»)»)«). (2) In den Plan sind auch die nach § 91 nicht erlöschenden Rechte aufzunehmen'). Elf 155, Begr 286, 287, D 58

Übersicht. 1. Inhalt deS Teilungsplans 2. Aufstellung deS Teilungsplans 3. Rechtliche Natur deS Teilungsplan-, Recht-behelfe 4. Ausführung des Teilungsplans

1. Inhalt des Leilungsplans Der Teilungsplan hat festzustellen die Teilungsmasse oder Attivmasse {Bem. a) und die Schuldenmasse oder Passivmasse {Bem. b), die JirteUrurg der Masse an die Berechtigten {Bem. c). Der Teilungsplan muß, falls keine Einigung zustande kommt {Bem. 2), den gesetzlichen Vor­ schriften entsprechend aufgestellt werden. Geschieht dies nicht, so besteht Haftung, wobei der Rechnungsverständige {Bem. 2) nur für die richttge rechnerische Behandlung verantwortlich ist. Dazu vor § 44 Bem. 3, § 115 Bem. 7f, Jaeckel-Güthe Bem. 4, Reinhard-Müller Bem. II 5. Beispiele: AnhXA, B, Korintenberg-Wenz Zusatz zu§§ 107—114,Musterbeispiele 1 3, Meyer-Zöller Anh. Nr. 19.

a) Mtivmasse Die Teilungsmasse setzt sich zusammen aus Bargebot nebst Zinsen, Erlös gesondert verwerteter Gegenstände, Ersatzsumme der §§ 50, 51, besonderen Beträgen, vgl. § 107 Bem. lb.

b) Passivmasse Die Passivmasse besteht aus den bar zu befriedigenden Ansprüchen und bestehenbleibenden Rechten.

2. Titel. Zwangsversteigerung — VIII. Verteilung der Erlöses

§ 113

Die -ar za befriedigenden Ansprüche sind in den Plan aufzunehmen entsprechend der Rang» ordnung der §§ 10ff., 110, 114, ob sie tatsächlich ausfallen oder nicht, Jaeckel-Güthe Bem. 8, Korintenberg-Wenz Bem. 2K. Erlöschende Rechte sind nur dann im Plan anzugeben, wenn sie zu dieser Art von Ansprüchen zu zählen sind, sonst nicht. Auch die bestehenbleibende« Rechte. $§ 44, 52, 59, 91, 113 II, gehören in den Teilungsplan. Soweit es veranlaßt ist, ist der Grund des Bestehenbleibens anzugeben. Zweck der Aufnahme in den Plan ist, um den Beteiligten die AnsechtungMöglichkeit zu geben, Jaeckel-Güthe Bem. 7, Korintenberg-Wenz Bem. 2a. Es kann also seitens der Bettoffenen das Bestehenbleiben be> stritten werden, Bem. 3b. Der Wegfall solcher Rechte hat eine Erhöhung des Bargebots (§§ 50,51) und die Verteilung der Ersatzsumme (§ 125) zur Folge. Bestehenbleibende Rechte sind nicht nur solche nach § II I, nämlich Rechte, die nach den Ber» steigerungsbedingungen bestehen bleiben (§ 91 Bem. 1), sondern auch solche nach § IIII, nämlich bei denen das Erlöschen verttagsmäßig ausgeschlossen ist (§ 91 Bem. 2), Jaeckel-Güthe Bem. 7, Reinhard-Müller Bem. III 6, Wilhelmi Bem. 3, aA. Korintenberg-Wenz Bem. 2a, Fußn. 2, wonach die Aufnahme in den Plan als zwecklos angesehen wird, weil srch der Bettag des § 91 III erst nach der Zuteilung ergebe. Wegen der unterschiedlichen rechtlichen Behandlung der $91 I und II ist im Plan ersichtlich zu machen, welche Art in Frage steht, Jaeckel-Güthe Bem. 7. Bei Wegfall der Vereinbarung nach § 91 II wird Verteilung des im $ 91 III bezeichneten Betrags nötig; eine Übernahmeerklärung ist nicht erforderlich, da der Eintritt des Erstehers in die dingliche oder persönliche Haftung nicht hiervon abhängt, $ 53 Bem. 2. Eine Zuteilung des Bersteigerungserlöses auf die bestehenbleibenden Rechte erfolgt nicht, da nur der Barerlös verteilt wird, RGZ 59, 266 (273). Über Soften § 109.

c) Zuteilung der «nsse an die Berechtigten Die Znteilrmg der Mnsse auf die Ansprüche besteht darin, daß in dem Teilungsplan anzugeben ist, ob und in welcher Höhe ein Anspruch zum Zug kommt, in welcher Reihenfolge die Ansprüche stehen (Rangordnung), aus welchem Teil der Teilungsmasse die Befriedigung erfolgen soll. Die Zuteilung bildet die Grundlage für die AnSführnng deS PlanS, Bem. 4. Der Vollzug der Zuteilung gehört nicht in den Plan, jedoch in das Sitzungsprotokoll, wenn die Verteilung vor­ genommen wird, Wilhelmi Bem. 3. Die Art des Vollzugs (Barzahlung oder Übertragung nach § 118) ist auch im Plan nicht zu erwähnen, Korintenberg-Wenz Bem. 2c, Fußn. 3, ReinhardMüller Bem. II 2, 3, aA. Jaeckel-Güthe Bem. 9. Besonderheiten, wie Hilfs- und Eventualzuteilungen, Zahlungsftisten u. a., sind im Teilungs­ plan anzugeben, Korintenberg-Wenz Bem. 2c.

2. Aufstellung des Teilungsplans Die Anfstettung deS TeilnngSplanS erfolgt nicht, wie im FahrniSZwBVerfahren ($$ 872ff. ZPO) vor, sondern im Verteilungstermin Dadurch wird jedoch nicht ausgeschlossen, daß der Plan vorbereitet wird; $ 36 JMinBerfgg v. 10.10.1899 Württemberg (§ 106 Bem. 4) schreibt dies sogar ausdrücklich vor. Es ist eine solche Vorbereitung unbedingt anzuraten, damit der Termin ohne Schwierigkeiten verläuft, und um Haftungen (Bem. 1) zu vermeiden. Der Vorbereitung dient auch eine nach § 106 ergehende Aufforderung zur Einreichung von Berechnungen und die darauf erfolgende Anfertigung eines Planentwurfs (dazu § 106 Bem. 1 bis 4). Anmeldungen sind bis zum Schluß des Berteilungstermins zulässig, jedoch unbeschadet der Nachteile einer etwaigen Verspätung ($ 110). Mit Schluß deS Termins sind Änderungen des Plans auf Grund neuer Anmeldungen oder Widersprüche für das Verfahren ausgeschlossen, $ 114. Über Nachttagsverteilung §§ 139, 141. Im Termin selbst aber sind Änderungen vorzunehmen, die Erllärungen und Anmeldungen notwendig machen; ausgeschlossen ist dies jedoch, soweit der Plan bereits durch Verteilung ausgesührt ist (Bem. 4). Dazu Jaeckel-Güthe Bem. 1, 2, ReinhardMüller Bem. II 2, 4. In dem Verteilungstermin sind die auweseudeu Beteiligte« zu höre«, § 118 I. Über den Begriff der Beteiligung $9 (vgl. dort Bem. 1), über Anwesenheit § 66 Bem. 2 wobei jedoch zu beachten ist, daß nur derjenige zu hören ist, der anwesend ist und solange er anwesend ist, nicht dagegen jemand, der nach kurzer Anwesenheit, in der er keine Erklärungen abgab, sich entfernte um nicht mehr wieder zu kommen. Die Beteiligten werden mit ihren Einwendungen und etwaigen Vereinbarungen gehört. Eine Siuiguug über den TeilungSplan ist möglich. Inwieweit dies zulässig ist ($$ 134, 138 BGB) und wessen Zustimmung erforderlich ist (die Zustimmung der Beteiligten, in deren Belange

8118

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

eingegriffen wird), ist nach dem einzelnen Fall zu beurteilen. Die Zustimmung Abwesender und nicht ordnungsgemäß Berttetener muß in öffentlicher oder öffentlich beglaubigter Urkunde nachSewiesen werden, Brand-Baur 316, Jaeckel-Güthe Bem. 3, Korintenberg-Wenz Bem. 1, teinhard-Müller Bem. II1. Mangels Einigung ist der Plan entsprechend bot gesetzlichen Vorschriften anfrnfteUev, Bem. 1; dies gilt auch, wenn notwendige Zustimmungen fehlen, insbesondere Abwesender. Die Planaufstellung erfolgt durch das BollstrGer, bzw. den BerstBeamten (FF 1, 2 Bem. la). Ein RechnnngSderstLndiger kann erforderlichenfalls zugezogen werden, g 118 I, vgl. AB RIM v. 25.1/24.10. 1938 DJ 654/1702, vor § 44 Bem. 3, Jaeckel-Güthe Bem. 4; über Haftung Bem. 1. Die Kosten des Rechnungsverständigen gehören zu den Kosten des Verfahrens, F 109 Bem. la) aa.

Der Teilungsplan bildet einen Tell des Terminsprotokolls; er kann diese als Anlage beigefügt werden, § 105 Bem. 1. Formale Vorschriften über den Abschluß des Teilungsplans wurden ent­ behrlich erachtet, da sich ein solcher zugleich auS dem Protokollabschluß ergibt (Begr 290). Über Verwendung eines Planentwurfs F 106 Bem. 3. Über nachttägliche Berichtigungen des Pro­ tokolls F 80 Bem. 3.

8. Rechtliche Natur deS TeilrurgSplauS, RechtSbehelfe a) Rechtliche Natrrr deS TeitogSptoS Der Pto trifft nur eine formelle, keine sachliche Entscheidnng, stellt aber immerhin eine auf vorausgegangene Prüfung beruhende Feststellung der am BersteigerungserlöS beteiügten Forderungen und der Art der Verteilung der Masse, somit eine, wenn auch nur vorläufige Entscheidung deS Gerichts oder BerstBeamten (FF 1, 2 Bem. la) dar, OLG Dresden SeuffA 66, 124, JaeckelGüthe Bem. 1. Er hat nicht wie der Zuschlagsbeschluß die Kraft eines Richterspruchs, RGZ 153, 252 (256), Wilhelmi Bem. 1.

b) RechtSbehelfe AuS der besonderen Natur der Aufstellung des Teilungsplans {Bem. a) folgt, daß verschiedene RechtSbehelfe bei Unrichtigkeit des Plans zur Verfügung stehen. Als RechtSbehelfe kommen in Bettacht e Beschwerde, bzw. Erinnerungen nach $ 13 II EG ZBG (Bem. aa), rruch gegen den TellungSplan nach § 115 und Widerspruchsklage (Bem. bb), selbständige Klageerhebung (Bem. cc).

Ö

aa) Sofortige Beschwerde, bzw. Erinnerungen «ach g 18 11 EG ZBG Der Plan kann auf seine formelle Gesetzmäßigkeit hin durch soforttge Beschwerde nach g 788 ZPO, bzw. Sriuneruuge» «ach S18 11 EG ZBG der Nachprüfung unterworfen werden ($ 95 Bem. 2a); dies ist herrschende Auffassung, dazu RGZ 101,117 (121), KG OLG 20, 384,

OLG Braunschweig OLG 20, 391, OLG BreSlau OLG 25, 254, OLG Marienwerder SeuffA 60, 381, Jaeckel-Güthe Bem. 5 § 115 Vordem., Korintenberg-Wenz Bem. 1, ReinhardMüller Bem. III 9, Stein-JonaS ZPO $876 Bem. I 1, Stillschweig IW 1927, 2944 Anm. (zu OLG Karlsruhe), Wilhelmi Bem. 4a. Erinnerungen nach $ 766 ZPO dagegen sind nicht zulässig, Jaeckel-Güthe Bem. 5. Die Einwendungen beschränken sich auf prozeßrechtliche Rüge« do» VerfahreuSdorschriften, F 107 Bem. le, F 115 Bem. 2a, 3d, 4, 5, 7b, FF 119, 120 Bem. 3. KG OLG 10, 393 (394), OLG Dresden SeuffA 57,214, OLG Königsberg OLG 11,325 (326), OLG Marienwerder OLG 9, 121 = SeuffA 59, 339, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Reinhard-Müller Bem. III. Beispiele: Nichtbeachtung der Rangordnung des $ 10, unrichtige Behandlung eines Anspruchs nach $ 14, Nichtaufnahme einer richtig angemeldeten und glaubhaft gemachten Kostenforderung (OLG Dresden SeuffA 66, 124 (126),F 109 Bem. lb), Nichtberücksichtigung einer Vereinbarung nach $ 91II (KG OLG 20,384) eines Widerspruchs gegen eine vereinbarungsgemäß bestehen blei­ benden Hypothek (KG OLG 6,98), Zugrundelegmm eures unrichtigen Meistgebots (OLG Braunschweig OLG 20,391), unrichtige Behandlung der ÄcherungShypothek (OLG Kassel OLG 9,381), Unterlassung der bedingten Zuteilung bei Widerspruch (OLG Marienwerder OLG 9, 121, F 124 Bem. 2), Nichtberücksichtigung einer BerfügungSbeschränkung (OLG Dresden SeuffA 67, 388), unrichtige Anwendung der $ 50 II Z. 2, $ 125 auf ein Nicht-Gesamtrecht (OLG BreSlau OLG 25, 254). Bezüglich Wertseststellung F 112 Bem. 4. Die Anst zur Einlegung der sofortigen Beschwerde, bzw. deS Rechtsbehelfs nach $ 13 II EG ZBG tost von der Aufstellung bzw. Verkündung des Teilungsplans im Termin (Bem. 2) an, ÖLG Braunschweig OLG 20, 391, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Kretschmar SeusfBl 72, 43 (49),

2. Titel. Zwangsversteigerung — VIII. Berteilung des Erlöses

§113

aA. KG OLG 20, 384, das ab Zustellung rechnet. Zustellung kommt aber nur bei der RechtsMittelinstanz in Frage, auch bei dem BollstreckungSgericht, wenn es nach § 13II EG ZBG entschewet (§ 95 Bem. 3). Die Beschwerdefrist beträgt 2 Wochen, § 577 ZPO. Aufschiebende Wtrknng tritt

nicht ein; es kann jedoch Aussetzung erfolgen oder einstweilige Anordnung vorgenommen werden, § 572 II, III ZPO. Rechtsmitteleinlegung ist auch nach PlauanSführnug noch zulässig, OLG Dresden ZBlFG 10, 40. Erst die AuSzahlnng, nicht die Forderungsübertragung, macht sie gegen­ standslos, § 118 Bem. 3i, OLG Bamberg LZ 1914, 972, OLG Dresden SeuffA 83, 159, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Reinhard-Müller Bem. III 1. Die Forderungsübertragung, wie er­ wähnt, und sogar die Grnndbuchberichtignna schließen eine Änderung des Tellungsplans nicht aus,F 118 Bem. 3i,$ 130 Bem. 5. Reinharo-Müller $ 130 Bem. III 7 gegen; 124 Bem. III1.

Vefchwerdeberechtigt ist ein Betelligter, der durch die unrichtige Planaufstellung beschwert ist, Jaeckel-Güthe Bem. 5. Dies kann auch der Ersteher sein, wenn der Plan seine Verbindlichkeit nicht richtig regelt, Kretschmar SeuffBl 72, 43 (49). Änderungen des Plans, an denen die Gesamtheit der Gläubiger gleichmäßig betelligt ist, kann der einzelne Gläubiger nur durch Beschwerde, bzw. Erinnerungen nach § 13 II EG ZBG herbeiführen, OLG Frankfurt a. M. OLG 39, 81. Die Erhebung eines Widerspruchs gegen den Plan nach § 115 besteht neben dem Beschwerde­ recht, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Reinhard-Müller Bem. III 2, Wilhelmi Bem. 4, wenn fachliche und formelle Unrichtigkeit des Plans behauptet wird. Ob die RechtSnrUteltnstanz sachlich entscheidet oderzurückverweist (§ 575 ZPO), richtet sich nach dem Einzelfall. Bei Abänderungen des Plans ist eine Zurückverweisung im allgemeinen nicht veranlaßt. Erweist sich aber die Neuaufstellung eines Plans erforderlich, so ist Zurückverweisung zweckmäßig, insbesondere wenn neue Widersprüche gegen den aufzustellenden Plan möglich sind, die nur im neuen Termin erhoben werden können, deChesne Widerspruch und sofortige Beschwerde gegen den Teilungsplan SächsA 3 (1908), 215.

bb) Widerspruch nach § 115 Die sachliche Unrichtigkeit des Teilungsplans ans Gründ bessere« Rechts kann nur im Wege des Widerspruchs und der damit zusammenhängenden Widerspruchsllage angefochten werden. Die Beschwerde (Bem. aa) ist hierzu nicht das geeignete Rechtsmittel, kann insbesondere den Widerjpruch nicht ersetzen oder eine Frist wahren. Dazu § 115 mit BemOLG Breslau OLG 25, 254, OLG Dresden SeuffA 83, 159, OLG Königsberg OLG 11, 325 (326), OLG Marienwerder SeuffA 60, 381, Jaeckel-Güthe Bem. 5 § 115 Vordem., Korintenberg-Wenz Bem. 1, Rein­ hard-Müller Bem. III. Eine sachliche Unrichtigkeit des Plans liegt vor, wenn z. B. dem § 1163 I 2 BGB zuwider der Erwerb der Hypothek durch den Eigentümer nicht im Plan berücksichtigt wurde. Da Beschwerde und Widerspruch verschiedene Zwecke verfolgen, stehen beide Rechtsmittel selbständig nebeneinander (Bem. aa). Über Klage neben Widerspruch oder ohne Widerspruch Bem. cc.

cc) Klageerhebung

Abgesehen von der in Zusammenhang mit dem Widerspruch (§ 115) stehenden Widerspruchsklage (Bem. bb) ist aus sachlichen Gründen der Klageweg möglich, wenn jemand sein besseres Recht geltend machen will. Die Unterlassung des Widerspruchs hindert nicht, das Recht außerhalb des Verteilungsverfahrens durchzusetzen, § 107 Bem. le, 8, RGZ 58, 156/64, 194/72, 344 (346), Recht 1905, 138 Nr. 639, Jaeckel-Güthe Bem. 1. War jedoch das angebliche bessere Recht von der rechtzeitigen Anmeldung, bzw. Glaubhaftmachung abhängig, dann ist durch §37, Z. 4, § 110 auch ein Bereicherungsanspruch ausgeschlossen, §§ 37, 38 Bem. 6c. Über Verbindung des Pro­ zesses mit der Widerspruchsllage § 115 Bem. 7a.

4. Ausführung des TeilungSplans Die Ausführung des Teilungsplans besteht

entweder in der Auszahlung, bzw. Hinterlegung, Feststellung der Vereinbarung nach § 91 n,m, oder Übertragung der Forderungen gegen den Ersteher (und zwar geschieht dies, soweit keine Berichtigung des Bargebots erfolgt, $ 118). Bei der Ausführung des Plans ist auch eine etwaige BeschrSnknng des Berechttgte« in der Verfügung über den ihm zugeteilten Bettag zu berücksichtigen, insbesondere durch Pfandrechte, vgl. § 114 Bem. 2, § 115 Bem. 3a, § 117 Bem. 2b) cc, § 118 Bem. 3c, § 128 Bem. 4.

§ 114

I. Abschnitt. ZwDerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

(In den reilimgsplan a«fjunehmende Ansprüche)

§ 114

(1) In den Teilungsplan*) sind Ansprüche')')'), soweit ihr Betrag oder ihr Höchst­ betrag zur Zeit der Eintragung des Bersteigerungsvermerks aus dem Grundbuch ersichtlich war, nach dem Inhalte des Buches'), im übrigen nur dann aufzunehmen, wenn sie spätestens in dem Termin angemeldet sind. Die Ansprüche des Gläubigers gelten als angemeldet, soweit sie sich aus dem Bersteigerungsantrag ergeben'). (2) Laufende Beträge wiederlehrender Leistungen, die nach dem Inhalte des Grundbud^ zu entrichten sind, brauchen nicht angemeldet zu werden'). E I f 15«, Btgt 287,288

Übersicht: 1) Schuldenmasse 2. Person des Berechtigten 3. Bon Amts wegen aufzunehmende Ansprüche 4. Aus Grund Anmeldung aufzunehmende Ansprüche 5. Rangordnung

1. Schuldemnasse Der Teilung-Plan besteht aus Aktiv- oder Teilungsmasse (§107) und Passiv- oder Schuldenmasse (§§ 109, 114) und der Zuteilung der Masse an die Berechtigten, § 107 Bem. la, § 113 Bem. 1.

Die P«ssiv- oder Schuldenmasse sind die au- dem Grundstück nebst mithaftenden Gegen­ ständen, bzw. dem BersteigermrgSerlöS zu befriedigenden Ansprüche (§§ 10ff., 37 Z.4, § 110) und ihre Rangordnung (§§ 10 bis 13, 110, dazu Bem. 5). Ansprüche, die nicht hierzu gehören, sind in den Plan nicht aufzunehmen, auch wenn Anmeldung erfolgt. Es sind dies persönliche Ansprüche, wie Miet- und Pachttechte, vgl. Bem. 3b) aa. Auch der ZwBerst. entgegenstehende Rechte, §37 Z. 5 (dazu 8 55 Bem. 4d, § 107 Bem. le) gehören nicht zu der Schuldenmasse, da sie keinen Anspruch auf Befriedigung aus der Teilungsmasse begründen, Korintenberg-Wenz Bem. 1, Reinhard-Müller Bem. II, Wilhelmi Bem. 3, aA. Jaeckel-Güthe, die den Wertersatzanspruch hierher rechnen. Ob ein zur Aufnahme in den Teilungsplan geeigneter Anspruch vorliegt oder nicht und bejahendenfalls welcher Rang ihm zukommt, hat das BollstrGer, bzw. der BerstBeamte, bei dem das Verfahren durchgeführt wird (§§ 1, 2 Bem. la), vo«Amts wegen zu prüfen «nd zu entscheiden (§ 113 Bem. 3a), OLG Dresden ZBlFG 11, 443, OLG Rostock SeuffA 66, 62 (63). Die Einstellung eines Anspruchs in den Teilungsplan erfolgt entweder auf Grund der Eintragungen im Grundbuch (Bem. 3) oder nach Anmeldung (Bem. 4). Dem für das Teilungsverfahren geltenden § 114 entspricht für das geringste Gebot, §45. Die Person deS Berechtigten ist mit Rücksicht auf die Auszahlung von Wichtigkeit. Wegen der Erlösverteilung hat der Teilungsplan auch hierüber sich zu erklären, soweit dies möglich ist, Bem. 2. Ein Teilungsplan ist nicht nur bei GrnndftückSversteigernng aufzustellen, sondern auch bei versteigern«- von Schiffen nsw. (Einl. in 1 bis 6, vor § 105 Bem. 2.). An die Stelle des Grundbuchs ist dann das Schiffsregister, das Kabelbuch usw. maßgebend.

2. Person bei Berechtigten Die Person deS Berechtigten wird zwar in der Regel gleichfalls im Teilungsplan bestimmt; doch erfolgt ihre endgültige Feststellung erst bei Ausführung des Plans (§§ 117ff.). Insbesondere ist es für die (Anstellung emes Anspruchs in den Plan und die ZuteÜung eines Betrags auf den An­ spruch (§ 113 Bem. lc) ohne Belang, ob er auf den Eigentümer oder einen sonstigen Dritten (Bürgen, Ablüsungs- oder Ersatzberechtigten) übergegangen ist, OLG Königsberg SeuffA 61, 254 ---- Recht 1906, 1146 Nr. 2726, § 50 Bem. 3c, d, e. Auch Verfügung-beschränkungen, insbesondere Pfandrechte sind erst bei der Ausführung des Teilungsplans zu berücksichtigen; die Zuteilung eines Massebetrags auf den in der Verfügung Beschränkten hindert sie nicht, RG SeuffA 73, 26 (27), OLG Dresden SeuffA 63, 484. Dazu Werneburg Die privatschristlich verpfändete Hypothek in der ZwBerst., JheringsJ 30, 58, über die Beachtung des Ranges der Belastungen §11 Bem. 2a, über Rangstreit der Pfandgläubiger § 115 Bem. 3a, im übrigen § 109 Bem. 2, § 113 Bem. lc, 4, § 117 Bem. 2, b) cc, § 118 Bem. 3c, § 128 Bem. 4.

Dagegen ist im Falle eines nachgewiesene« Übergangs eines Anspruch- der darauf entfallende Bettag dem neuen GlLubiger zuzuteilen. In Bettacht kommen insbesondere Abttetnng und Pfän­ dung (Überweisung zur Einziehung oder an Zahlungs Statt, § 835 ZPO). Ist eine Hypothek durch

2. Titel. Zwangsversteigerung — VIII. Verteilung des Erlöses

§114

den Zuschlag erloschen, so kann das an die Stelle getretene Recht auf einen Teil des Versteigerung^ erlöses (§ 91 Bem. 1, § 50 Bem. 6d) formlos übertragen werden, RGZ 125, 362 (367) --- HRR 1930 Nr. 222, HRR 1933 Nr. 306. Über Ablösung § 12 Bem. lb, § 27 Bem. le) bb. Da der Pfändungsgläubiger im Falle der Überweisung zur Einziehung nicht Inhaber der gepfändeten Forderung wird (RG RPfliB 1930, 319, OLG Dresden SeuffA 63, 484, Kretschmar SeusfBl 73,27, Stein-Jonas ZPO § 835 Bem. IV, V 2), kann ihm zwar der auf die gepfändete Forderung treffende Erlösteil aus Grund der Zuteilung ausbezahlt werden, § 117 Bem. 2b) cc, im Falle der Nichtzahlung aber muß die Übertragung der Forderung gegen den Ersteher auf den Namen des Psändungsschuldners als dem Inhaber der Forderung erfolgen, § 118 Bem. 3c. Eine unwirksame (z. B. einttaaungsbedürftige, aber nicht eingettagene) Abtretung oder Pfändung ist unberück­ sichtigt zu lassen, selbst wenn der eingettagene Berechtigte schuldrechtlich zur Abttetung verpflichtet ist, RG RPfliB 1930,190. Dasselbe gilt von einer Pfändung nach wirksam erfolgter Abttetung, Reinhard-Müller Bem. V 16. Im übrigen ist im Falle eines Stteites nach §§ 115, 124 zu verfahren, § 115 Bem. 3a. 31 jede« Falle muß der TeilmtgSpla« ersehen lassen, welche Persoi rmnLchst alS berechtigt erscheint und wer auf den Widerspruch bzw. dieHilssverteilung (§§ 115,119ff.) verwiesen wird, § 115 Bem. 6. Reinhard-Müller Bem. III 2. Erstberechtigter ist bei Buchrechten der eingettagene Inhaber, bei Briefrechten der durch Brief und Urkunden nach §§ 1155ff. BGB ausge­ wiesene Inhaber (§ 117 Bem. 2a). Wer dessen Recht bestreitet,ist als bedingt Berechtigter zu behandeln. Über die Vermutung des §891 BGB und ihre Widerlegung bei Buchrechten RGZ 49, 6/57, 320 (321J/60, 247, RPfliB 1921, 18, sowie Kommentierungen ru der genannten Vorschrift. Über Bollstreckungsschuldner, der die Entstehung einer Eigentümergrunoschuld behauptet, RGZ 88,300, über Pfändung einer Eigentümerhypothek § 50 Bem. 6. Bei unbekanntem Berech­ tigten ist nach § 126, §§ 135ff. zu verfahren, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Korintenberg-Wenz Bem. 2.

L. Bon Amts wegen anfzunehmende Ansprüche — § 114 11, II a) Allgemeines Von Amts wegen sind in den Teilungsplan aufzunehmen die vorweg zu nehmenden Kosten des Verfahrens, § 109 und die in 8 114 11, II bezeichneten Ansprüche der Berechtigten, Die Fiktion in § 114 I 2 bezüglich der Ansprüche des betteibenden Gläubigers, wonach diese als anaemeldet zu bettachten und daher in den Teilungsplan einzustellen sind, kommt einer Aufnahme in den Plan von Amts wegen gleich; tatsächlich handelt es sich um angemeldete An­ sprüche (Bem. 4). Auch die Ansprüche landschaftlicher (ritterschaftlicher) Kreditanstalten in den ehemals prentzischen Gebieten gemäß § 2 dieses Ges. (vgl. EM. Il 4f) sind nach § 8 aaO. ohne Anmeldung und ohne Glaubhaftmachung in den Teilungsplan aufzunehmen, § 45 Bem. 2. Bei den im Grundbuch, bzw. Schiffsregister u. a. (Bem. 1) eingetragenen Ansprüchen sind die Hauptforderung (Bem. a) und die Nebenforderungen (Bem. b) zu berücksichtigen und in den Plan aufzunehmen. Ein Gewinn deS Gläubiger-ErsteherS anS dem Weiterverkauf hindert nicht die Einstellung seiner Hypothekenforderung in den Teilungsplan, $ 127 Bem. 2. Der Zuschlag bildet für den Er­ werb des Erstehers einen selbständigen Rechtsgrund, so daß er hierdurch nicht grundlos bereichert wird, RGZ 69, 277 (279), OLG Königsberg DRiZ 1933 Nr. 6, Jaeckel-Güthe §90 Bem. 2, § 113 Bem. 1, Reinhard.Müller § 91 Bem. I 4, RGR BGB vor § 249 Bem. 5, vgl. auch § 90 Bem. 1 Dem Hypothekengläubiaer, der den in der ZwBerst. ausgefallenen, nicht durch 7/io deS Grundstückswerts (§ 114 a) gedeckten Teil seiner Forderung betreibt — als Rückgriff gegen den persönlichen Schuldner aus Berttag —, kann nicht entgegengehalten werden, daß er daS Grundstück unter seinem Wert erstanden oder beim Weiterverkauf Gewinn erzielt habe. Dazu RGZ 65,57/73,333 (340)/80,153, IW 1907,133/1913,19/1916,400 (FuchS)/1919,571 (Oberneck)/ 1921, 268, LZ 1919, 435; vgl. auch RGZ 74, 224/89, 77/100, 87 (88)/101, 90/103, 406 (408), SeuffA 67, 51/69, 2, GruchBeitt 55, 664 (669)/56, 902/57, 150/63, 479, OLG München SeuffA 63, 339, Jaeckel-Güthe § 113 Bem. 1, Wilhelmi § 113 Bem. 1. Ob dagegen eine Vorteilsausgleichung gegenüber einer Schadensersatzforderung verlangt werden kann, hängt davon ab, ob Vorteil und Nachteil durch ein und dassewe Ereignis (RGZ 103, 406) herbeigeführt wurden (RGZ 80, 155) Klage gegen einen Beauftragten, RGZ 84, 386 Klage gegen Rechtsanwalt und Notar, RG IW 1916, 1016 (Fuchs) Klage gegen Verwalter, RG GruchBeitt 57, 150 Klage gegen den früheren Eigentümer, RGZ 69, 277, Klage wegen Arglist, RGZ 100,87 (88), SeuffA 68,49, OLG Köln IW 1928,2478 (Stoll) Klage wegen Nichterfüllung einer Ausbietungsgarantie (§ 71 Bem. 5b), RGZ 133, 221 = IW 1931, 2720

§114

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwVerw. v. Grundstücken

Erwerb zu Schleuderpreisen (dazu $$ 74 a, b, 114 a), RG IW 1921, 268 (Partsch) Ge­ winn infolge allgemeiner Preissteigerung. Über Berechnung des Vorteils RGZ 80, 155, OLG Hamburg OLG 32, 389, OLG Rostock OLG 34, 77. Über die Einrede der Borteilsausgleichung vgl. auch Reinhard Recht 1921, 57 (58). Über Schadensersatzpflicht wegen Verhinderung eines früheren Verkaufs RG IW 1931, 3545. Die Geltendmachung der Ausfallforderung ist jetzt der Höhe nach durch § 114 a beschränkt. Der Gläubiger-Ersteher, d. h. der zur Befriedigung aus dem Grundstück berechttgte Ersteher gilt auch insoweit als auS dem Grundstück befriedigt, aß sein Anspruch bei einem Gebot in Höhe von 7/io des Grundstückswertes gedeckt sein würde. Im Bertellungsverfahren, insbesondere bei Behand­ lung des BollstreckungStitels, § 127II, bleibt § 114a außer Bettacht. Der Schuldner hat das Erlö­ schen nötigenfalls dmch BolPreckungSgegenklaae ($ 767 ZPO) geltend zu machen. Über Binnen­ schiffahrt Ges. ü. d. Bollstreckungsschutz für die Binnenschiffahrt $ 74a Bem. 1. § 114a, Bem. 1.

b) Hanptansprnch In den TellungSplan sind Ansprüche (Bem. aa) aufzunehmen, soweit ihr Bettag oder ihr Höchstbettag (Bem. dd) zur Zeit der Eintragung des BersteigerungSvermerks (Bem. cc) auS dem Grundbuch (Bem. bb; über Schiffsregister u. a. Bem. a) ersichtlich war.

aa) Dingliche «echte ES muß sich um dingliche Rechte handelns 10 Bem. 9a) aa). Auch dmch Vormerkung oder Widerspruch gesicherte Beträge sind, aufzunehmen, §§ 119,120,125, vgl. auch § 14, ferner JaeckelGüthe Bem. 4, sowie RG WamEraBv 29, 272 ----- JDR 28, 1008 (Berücksichttgung einer Auflassungsvormerkung, eines BerkaufSrechtS, eines WiederkaufSrechtS im Berteüunasplan ttotz Nuhtanmeldung). Über die Behandlung der Löschungsvormerkung § 50 Bem. 4, c, 7, ferner RGZ 84,78/127, 282, dazu Brachvogel Die — ttotz LöfchunaSvormerkung aus §1179 BGB—nicht ge­ löschte Eigentümergrundschuld im Berteilungsverfahren oer ZwBerst. DNotZ 1932, 429, Höfler Aus dem Recht der Löschungsvormerkung § 1179 BGB, DNotZ 1932,441 (Recht 1932,135*), auch Guckenheimer DNotZ 1931,693. Über Rangordnung Bem. 5. Persönliche, nicht unter $ 10, bzw. $37 §.5 fallerwe Ansprüche, für die kein Recht auf Be­ friedigung aus dem BersteigerungSerlös besteht (Bem. 1), wie z. B.Miet- und Pachtzinsansprüche, Kosten der Einttagung einer Hypothek (OLG Dresden SeuffA 66, 124, § 10 Bem. 14c) aa) eignen sich niemals zur Aufnahme in den TellungSplan und begründen nicht die Zulassung zum Verfahren, § 9, dazu Brand-Bam 326, Jaeckel-Güthe Bem. 1, Reinhard-Müller Bem. I vgl. auch § 55 Bem. 4d, § 115 Bem. 1, 2.

bb) Sirrtragirng im Grundbuch Maßgebend ist der Eintrag im Grundbuch, nicht die Abschrift deS Grundbuchblatts (§ 19II), doch darf sich daS BollstrGer, bzw. der BerstBeamte (j§ 1,2 Bem. 1 a) auf deren Richtigkeit verlassen. Bei Unrichtigkeit der Abschrift ist außer Schadensersatz- (§ 19 Bem. 3a) und Bereicherungs­ klage auch sofortige Beschwerde gegen den TellungSplan zulässig (F 113Bem. 3b)aa),\m Falle der be­ haupteten Unrichtigkeit des Grundbuchs selbst aber nur Widerspruch gegen den Teilungsplan (§ 113 Bem. 3b) bb), soweit die Unrichtigkeit nicht anerkannt oder urteilsmäßig festgestellt ist, Ja ecke lGüthe Bem. 2, Korintenberg-Wenz Bem. 2, Reinhard-Müller Bem. III 2, IV 3. Eine Be­ zugnahme auf die EinttagungSoewilligung, bzw. Satzung ist bei Grundpfandrechten nur in dem in § 1115 BGB bezeichneten Umfang zu berückslchttgen, vgl. auch $$ 874,877 BGB, $ 49 GBO.

cc) Zeitpunkt der Eintragung deS versteigermrgSvermerks Maßgebender Zeitpunkt ist die Zeit der Eintragung des Versteigerungsvermerks, §191 (dort Bem. 1,2). Spätere Eintragungen sollen vom Grundbuchamt mitgetellt werden, § 19III; geschieht dieS, so ersetzt es nicht die Notwendigkeit der Anmeldung (Bem. 4), § 19 Bem. 3a. Bei den Eintragungen, die im Zeitpuntt der Einttagung des BersteigerungSvermerks Vorlagen, sind da­ gegen Änderungen, die sich seitdem ergeben haben und zur Kenntnis des Gerichts, bzw. Berst Beamten gelangt sind (auch bei Mitteilung nach § 19III), im Plan zu berücksic^igen (über­ wiegende Auffassung), RG HRR 1929 Nr. 1067, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Reinhard-Müller Bem. IV 4, vgl. auch Bem. 5a. Daher sind nach Einttagung wieder gelöschte Rechte, die nicht durch einen Widerspruch oder neuerliche Anmeldung aufrecht erhalten sind, unberücksichtigt zu lassen, wenn die Löschung zur Kenntnis deS Gerichts, bzw. BerstBeamten gelangt ist, wobei es auf den LöschunaSgrund nicht ankommt. Dasselbe gilt beim Vorliegen der Löschungsvoraus­ setzungen auch ohne schon erfolgte Löschung im Grundbuch, wenn dem Gericht, bzw. Berst Beamten die zur Löschung erforderlichen Urkunden übergeben sind, vgl. $ 130 II ; eS muß sich hierbei, wie ausdrücklich zu betonen ist, um einen klaren Nachweis handeln, Jaeckel-Güthe Bem. 2, Korintenberg-Wenz Fußn. 1, Reinhard-Müller Bem. I V 4, Wolff Bem. la.

2. Titel. Zwangsversteigerung — VIII. Verteilung deS Erlöses

§ 114

dd) Betrag oder Höchstbetrag

Maßgebend ist der zur Zeit der Einttagung des Versteigerungsvermerks (über Berücksichtigung späterer Änderungen Bem. cc) im Grundbuch eingetragene (Bem. bb) Geldbetrag oder Höchstbetrag.

Der Geldbetrag ist entscheidend bei Hypotheken- und Grundschulden, auch wenn Gesamthashing vorliegt, oder es sich um eine Sicherungshypothek handelt; über Ausnahmen vgl. im folgenden. Der Höchstbetrag ist maßgebend bei Höchstbetrags, und Arresthypotheken und im Falle des § 882 BGB (Dienstbarkeiten, Nießbrauch, Reallast, Borkaussrecht für mehrere Fälle, Erbbaurecht), OLG Kassel OLG 9, 381 (382) = Recht 1905 ,112 Nr. 519, im Falle deS § 1199 BGB und bei Art. 115 EG BGB, soweit entsprechende Vorschriften bestehen, die Ablösungssumme der Rentenschuld oder Reallast (§ 92 Bem. la, 6), nicht der zum Zwecke der Feststellung ves geringsten Gebots ermittelte Wert (§ 51 II).

Tie Geldbeträge sind regelmäßig in der geltend« Währung in d« Teilungsplan enuustellen, Reinhard- Müller Bem. V 11; vgl. auch § 49 Bem. 1. Soweit Zahlung zu erfolgen hat, hat daher Umrechnung zu erfolgen. Da eine ausdrückliche gesetzliche Vorschrift nicht besteht, ist eine andere als inländische Währung nicht ausgeschlossen, wobei §244 BGB und daS Devisenrecht zu beachten sind. Die bestehenbleibenden Rechte sind nach dem Grundbuchinhalt in den Teilung-plan aufzu­ nehmen. über Devisenrecht Einl. I 5b, über wertbeständige Schuldtitel Einl. II le. Hierzu ist noch aus folgendes hinzuweisen:

Der Geldbetrag muß aus der Sintragnng im Grundbuch ersichtüch sein, §§ 1113,1115 (1192, 1199) BGB. Es muß sich um eine zahlemnäßig bestimmte Snmme handeln, RGZ 108, 148, KGJ 36 A 229, (231), Palandt BGB § 1115 Bem. 4,RGRBGB § 1115 Bem. 4, Staudinger BGB §1115 Bem. 15. Bei der Ges-mthypothek (§§1132, 1172 bis 1174, 1181, 1182 BGB; über GesamtschifssHypothek §§ 28, 68 bis 71 SchiffsRG) sind im Verteilungsverfahren §§ 122, 123 zu beachten. Über vormerknng und Widersprach (Bem. aa) §§ 119, 120 Bem. 2, über Löschungsvor­ merkung § 50 Bem. 4c, 7. Ist ein geringerer alS der eingetrag«e Betrag angemeldet, so ist die Anmeldung maßgebend, soweit nicht die Restforderung dem Eigentümer oder einem Ersatzberechtigten zusteht, §50 Bem. 3c, e, §51. Ein Verzicht auf die Hypothek im Sinne der §§ 1168,1192 BGB liegt in der Anmeldung eine­ niedrigeren Betrags jedoch in der Regel nicht. Durch eine irrtümlich niedrigere Anmeldung des Forderungsbettags geht der Gläubiger nicht seines Rechts gegenüber dem Schuldner (Eigentümer) und dessen Rechtsnachfolger (insbesondere Pfändung-gläubiger) verloren, RGZ 64,194, IW 1932, 1550 (1551), Reinhard-Müller Bem. V lf. Wird eine aus dem Versteigerung-erlös zu berichtigende Grnndschuld vom Gläubiger nicht voll in Anspruch genommen, so ist der mcht valutierte Bettag dem Grundschuldbesteller nicht zuzuteilen, da er nur einen schuldrechtlichen Anspruch auf Überlassung des Grundschuldteils hat, sondern zu hinterlegen; dazu RGZ 78,56 IW 1931,1550 (1551), Iaeckel-Güthe §92 Bem. 8, Wilhelmi Bem. 8, aA. Reinhard-Müller Bem. V 86, §92 Bem. III3, im Anschluß hieran Steiner 5. Ausl. Bem. I la, wonach nur im Stteitfalle nach §§ 115, 120, 124 zu verfahren ist, vgl. auch Kretzschmar ZBlFG 13, 1 (10) und § 50 Bem. 3e. In diesem Zusammenhang ist auf § 1164 BGB hinzuweisen, wonach eine Hypothek insoweit auf den per­ sönlichen Schuldner übergeht, als er den Gläubiger befriedigt, wenn er vom Eigentümer oder dessen Rechtsvorgänger Ersatz verlangen kann. Bei teilweisem Ersatzanspruch kann der Eigentümer die Hypothek, soweit sie auf ihn übergegangen ist, nicht zum Nachteil der Hypothek des Schuldners geltend machen, d.h. er hat ihr den Vorrang zu lassen. Das Verhältnis Gläubiger und persönlicher Schuldner, Befriedigung und Ersatzanspruch ergibt sich aus den gegenseitigen Rechtsbeziehungen, etwa aus Darlehensrückzahlungen; nähere Einzelheiten hierzu in Kommentierungen zu BGB. Auf die Grundschuld findet diese Vorschrift keine Anwendung. Ein verzicht auf die Hypothek (ganz oder teilweise), §§ 1165,1168,1176 BGB, ist dem Grundbuchamt oder dem Eigentümer gegenüber zu erklären und bedarf der Einttagung ins Grundbuch. Der Verzicht auf die Hypothek braucht nicht das Erlöschen der persönlichen Forderung zur Folge haben; beides ist getrennt zu beurteilen, RGR BGB § 1168 Bem.l a. Es muß also gegebenenfalls ein Erlaß oder eine sonstige Vereinbarung nebenhergehen. Auch der Grundschuldgläubiger kann auf die Grundschuld verzichten, ttberttannng der Hypothek vollzieht sich nach §1154 BGB. Danach ist schriftliche Forderung-abtretung und Übergabe des Hypothekenbriefs (bei teilweiser Abttetung Teilung des Hypothekenbriefs) erforderlich. Bei der Buchhypothek ist (entsprechend § 873 BGB) formlose Einigung und Einttagung im Grundbuch 39

Steiner-Medel, Zwangsversteigerung. 7. A.

609

§ 114

I. Abschnitt. ZwVerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

nötig (RGR BGB § 1154 Bem. 7). Auch diese Grundsätze gelten entsprechend für die Grundschuld. Es ist auch noch die Aufhebung durch Rechtsgeschäft nach §§ 875,1183 BGB zu erwähnen, die auch stuf Grundschulden anzuwenden ist.

Während bei der gewöhnliche« Sicheruu-Shhpothek (§ 1184 BGB, §§866, 867 ZPO) die Forderung des Gläubigers in der Regel nachgewiesen sein wird (durch Schuldurkunde, Boll­ streckungstitel u. a.), so daß die Anwendung des § 119 (§ 126), solange nicht Widerspruch nach §§ 115, 124 vorliegt, nicht erforderlich ist (OLG Kassel OLG 9, 381, Brand-Baur 343, Jaeckel-Güthe Bem. 5, Reinhard.Müller Bem. V 4, § 119 Bem. II lc, aA. OLG Dresden ZBlFG 10, 40, OLG Posen Recht 1906 Nr. 997 wB.), ist bei der HSchstbetrugShtzpothek des § 1190 BGB und ebenso bei der Arresthypothek nach $ 932 ZPO der dem Gläubiger zustehende Anspruch auf den nach § 114 in den Berteilungsplan aufgenommenen Höchstbettag durch die Feststellung seiner Forderung bedingt, § 50 Bem. 3d. Es ist also bei der Höchstbettagshypothek zur Ausnahme des Höchst­ bettags in den Teilungsplan ein besonderer Nachweis des Anspruchs nicht erforderlich, wohl aber (im Gegensatz zur gewöhnlichen Sicherungshypothek) zur Zuteilung, Überttagung und Auszahlung. Diese kann an den Gläubiger einer Höchstbettayshypothek nur erfolgen, wenn und soweit die For­ derung durch Urteil oder Einigung nachgewiesen rst oder der Schuldner (Besteller der Hypothek) sie anerkennt und sonst kein Widerspruch erfolgt, RGZ 51,115/55,217/56,322, IW 1908, 555 (556). An­ dernfalls ist der aus die Hypothek entfallende Bettag für Gläubiger und Schuldner, wenn sie wider­ sprechen, zu hinterlegen, §§ 115, 119, 120, 124. Der Gläubiger der Höchstoettagshhpothek hat das Vorhandensein seiner Forderung zu beweisen, RG IW 1908, 555 (o56), GruchBeitt 52, 1067/58, 829, Jaeckel-Güthe Bem. 6, Reinhard-Müller Bem. V e, Wilhelmi Bem. 7. Andererseits genügt im Falle der Nichtbelechung (Nichtvalutierung) der Höchstbettagshypothek zur Zuteilung auf den Eigentümer (Besteller) die Zustimmung des eingettagenen Hypothekengläubigers, KG HRR 1933 Nr. 199. Die Feststellung der Forderung (Nachweis durch rechtsttäftiges Urteil, Anerkenntnis des Bestellers der Hypothek (RGZ 55, 217/56, 322, KG OLG 15, 386/20, 415, OLG Colmar OLG 18, 182) kann schon im Berteilungstermin erfolgen. Auch in diesem Falle erübrigt sich — von einem Widerspruch abgesehen — die Anwendung des § 119, da der Betrag, soweit fest­ steht, dem Gläubiger, im übrigen dem Besteller der Hypothek (§ 1163 I BGB) unbedingt zugeteilt werden kann. Mangels Feststellung aber ist die Forderung gegen den Ersteher gemäß § 119 bedingt dem Gläubiger zuzuteilen, für den Fall, daß er die Feststellung seiner Forderung herbeiführt, wobei die Beweislast dem Gläubiger obliegt, und für den Fall, daß dies nicht erfolgt, ist die Forderung dem Besteller, bzw. Schuldner zuzuteilen, §§ 119, 120 Bem. 2. So ist insbesondere zu verfahren, wenn das Rechtsverhältnis, das der Hypothek zugrunde liegt, zur Zeit des Verteilungstermins noch nicht beendigt ist. Dazu OLG Posen OLG 31,194, Brand-Baur 328, Jaeckel-Güthe Bem. 6, Korintenberg-Wenz Bem. 3a, Reinhard-Müller § 119 Bem. II ld, Wilhelmi Bem. 7, aA. RGZ 51, 115 (119)/55, 222/125, 133 -- IW 1929, 3288 (Arnheim), RGR BGB §1190 Bem. 1, vgl. auch Staudinger BGB $ 1190 Bem. 7 Nr. 17, 11 Nr. 21. Hat ein Eigentumswechsel nach der Bestellung der Höchstbettagshypothek stattgesunden, so können als Zweitberechtiate auch die früheren Eigentümer in Frage kommen, soweit sie einen Anspruch auf die Hypothek auf Grund § 116312 BGB haben, der angemeldet und glaubhaft gemacht wurde, das Anerkenntnis des Boll­ streckungsschuldners allein wäre hier ungenügend. Hiernach erfolgt die Ausführung des Teilungs­ plans entweder durch unbedingte Überttagung und Auszahlung oder durch bedingte Überttagung und Hinterlegung für beide, § 120, Jaeckel-Güthe Bem. 5, 6, Korintenberg-Wenz Bem. 3a, Kretschmar SeuffBl 72, 43 (44), ZBlFG 15, 379, Reinhard- Recht 1918, 217, 357, vgl. auch RG Recht 1908,539 Nr. 3032.

Bei der TilglmgShhpothel darf der Nennbettag nicht neben den Tilgungsbettägen im Teilungs­ plan stehen. Die Tilgungsbettäge sind zwar Rückzahlung der Hauptforderung, aber sie werden als Nebenleistungen behandelt, sino daher vom Kapital abzuziehen, § 10 Bem. 9c, Jaeckel-Güthe Bem. 4, Korintenberg-Wenz Bem. 2a, Einführung Anh. zu Kap. 22. Bei Pfandbriesdarlehen ist der Nennbettag in den Plan einzusetzen. Auf den Kursunter, schied, der bei Rückzahlung in Pfandbriefen unter dem Nennbettag dem Schuldner zugute kommt, haben die ausfallenden Gläubiger auch dann keinen Anspruch, wenn die Hypothek nach §91 II bestehen bleibt, RG GruchBeitt 36,1094,1a e cke l - Güthe Bem. 4, Ko ri n ten b erg - Wenz Bem. 3a, Wilhelmi Bem. 5. Ob der nachfolgende Gläubiger die Ablösung der Pfandbriefe (§§268, 1130 BGB) auch mit Pfandbriefen vornehmen darf, ist nach dem Inhalt des Verttags zu beurteilen: bejahendenfalls erwirbt er die Hypothek, nach dem Zuschlag das Recht auf Befriedigung aus dem Erlös (F 91 Bem. 75) in Höhe des Nennbettags, ohne daß dem Schuldner ein Bereicherungsansprulb hinsichtlich des Kursunterschieds zusteht. Der Anspruch der Pfandbriefbank geht regelmäßig nicht auf Rückgabe von Pfandbriefen, sondern auf Zahlung einer Geldsumme, an deren Stelle der Schuld-

2. Titel. Zwangsversteigerung — VIII. Verteilung des Erlöses

§114

ner Pfandbriefe geben kann, RGZ 132,9. Eine nachträgliche Vereinbarung der Barzahlungsklausel bei Pfandbriefrechten bedarf zur Wirksamkeit gegen die im Range gleich- oder nachstehenden Be­ rechtigten deren Zustimmung, KG IW 1933, 2597.

c) Nebenansprüche Mit den Kapitalsbettägen und den nach §882 BGB eingetragenen Höchstbettagen (Sen», b) dd) sind auch die laufenden wiederkehrenden Leistungen (§ 13 mit Bem.), falls solche im Grundbuch tingetragen sind, von Amts wegen zu berücksichtigen, § 114 II. Sie bedürfen daher der Anmeldung nicht. Dies gilt auch von den Ansprüchen des § 46; jedoch ist die dort vorgenommene Festsetzung des Geldbettags für das Berteilungsverfahren nicht zugrundezulegen, der Geldbettag muß vielmehr angemeldet werden, Brand-Baur 330, Jaeckel-Güthe Bem. 7, $46 Bem. 4, «A. Korintenberg-Wenz Bem. 3, §46 Bem. 3, Reinhard-Müller Bem. V 8d, §46 Bem. III, im Anschluß hieran Steiner 5. Ausl. Bem. lb (während in früheren Auflagen der andere Standpunkt ein­ genommen wurde, der auch in dieser Auflage wieder vertteten wird).

Bei der HöchstbettagShhpothek können Zinsen neben dem Höchstbettag nicht verlangt werden, wohl aber Kosten der dinglichen Rechtsverfolgung, § 1190 II BGB, RGZ 90, 171 (172). Zinsen aus einer Eigentümerhhpothek des Vollstreckungsschuldners kommen bei der ZwVerst. nicht in Frage, § 1197 II BGB, RGZ 60,359.

Bei der TilgnngShypothek sind die Tilgungsbettäge Nebenleistungen, Bem. b) dd. Bon den bestehenbltibenden Rechte« sind Zinsen bis zum Zuschlag (F 56 Bem. 2), bei freiwilliger liegen gelassenen ($ 91 II) und erlöschenden Rechten bis zum Berteilungstermin (aus­ schließlich dieses Tages) zu berechnen, Reinhard-Müller Bem. V 8a.

Gesetzliche JinSsenknngsvorschriften (§ 10 Bem. 9c) sind zwar von Amts wegen zu berück­ sichtigen, bei Stteit aber sind die Beteüigten auf den Widerspruch gegen den Teilungsplan zu ver­ weisen, § 45 Bem. 2, Wilhelmi Bem. 4.

4. Auf Grund Anmeldung aufzunehmende Ansprüche a) Ansprüche Mit Rücksicht auf § 114 I 2 ist zu unterscheiden zwischen Ansprüchen betteibender Gläubiger (Bem. aa) und sonstigen Ansprüchen (Bem. bb).

aa) Ansprüche eines betreibende« Gläubigers Ansprüche eines betteibenden Gläubigers gelten als angemeldet, soweit sie sich aus dem Versteigerungs- oder Beitrittsanttag ergeben, § 144 I 2. Durch diese gesetzliche Fiktion erübrigt sich insoweit eine besondere Anmeldung. Solche Ansprüche stehen daher praktisch den von Amts wegen zu beachtenden gleich, Bem.'3a. Dies gilt aber nur,soweit, als die Ansprüche in dem Bersteigerungsanttag oder Anttag auf Beitritt zum Verfahren ersichtlich sind. Darüber hinausgehend ist auch bei diesen Ansprüchen Anmeldung erforderlich (Bem. bb); dies kommt vor allem für die Kosten des § 10 II in Frage, Jaeckel-Güthe Bem. 14, Korintenberg-Wenz Bem. 4.

bb) Sonstige Ansprüche Im übrigen (Bem.aa) werden in den Teilungsplan nur auf Grund Anmeldung folgende An­ sprüche eingestellt:

nicht im Grundbuch eingettagene Ansprüche, z. B. solche nach $ 101Z. 1 bis 3, nicht eingetra­ gene gesetzliche Zinsen oder Verzugszinsen (nicht eingettagene Verttagszinsen einer Hypothek oder Grundschuld kommt überhaupt kein Recht auf Befnedigung aus dem Grundstück zu, §§ 1115, 1118, 1146, 1191, 1192 BGB, RGZ 113, 223 (229), Kosten (F 10 Bem. 14), zur Zeit der Ltnttagnng des versttigerungsvermerks aus dem Grundbuch nicht ersichtliche Ansprüche (Bem. öö)cc), Jaeckel-Güthe Bem. 9, wobei eine nachträgliche Mitteilung des Grund­ buchamts die Anmeümng nicht ersetzt, ein nicht eingettagener und mcht aus der Einttagung von Einzelleistungen berechenbarer Geldbettag, insbesondere bei den nicht auf Geldleistung gerichteten, durch den Zuschlag erlöschenden Rechten, §§46, 92, 121 (vgl. Bem. 3c), dazu auch Schild Sind Naturalleistungen, die nicht in Geld bestehen, zum Berteüungstermin anzumelden JBerwBl 1934, 241 (JDR nF. II 174). 39*

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§ 114

I. Abschnitt. ZwBerst. u. ZwBerw. v. Grundstücken

Erfatzimsprüche ort?*? 3.5, Rückstände wiederkehrender Leistnnge« nach 5 13 (vgl. dazu dort Bem. 4), sei es eines eingetragenen Berechtigten, sei eS eines Dritten (bei letzterem auf Grund Abtretung oder Ab­ lösung), Bezüglich Abtretung vgl. § 101 Z.4 ZBG mit «398,1115,1150,1159 BGB. Die Abtretung rückständiger Hypothekenzinsen und ein Rangverhältnis derselben wird nicht eingetragen (F 10 Bem. 9d, Jaeckel-Güthe Bem. 9). Auch der Nießbraucher kann sich die Hypothekenzinsen­ forderung, die er gemäß § 1047 BGB zahlt, abtreten lassen, RG SeuffA 62,318 ----- RPfliB 1907, 212. Über Zinsen auS einer gelöschten Hypothek § 10 Bem. 9d. Über daS Ablösungsrecht der SiedlungSbehöwe § 3 Ges v. 4.1.1935 RGBl 11. b) Anmeldung «nd Glandhaftmachnng Die Anmeldung hat spätestens im BerteilnngSterrnin, vor Ausführung des Teilungsplans zu erfolgen. Eine frühere Anmeldung behält ihre Wirksamkeit und bedarf nicht der Wiederholung, Jaeckel-Güthe Bem. 10, jedoch können Änderungen, etwaige Erhöhungen nur berücksichtigt wer­ den, wenn rechtzeitige Anmeldung zwecks Ergänzung vorgenommen wird. Die erst nach dem in $37 8.4 bezeichneten Zeitpunkt angemeldeten Rechte erleiden einen Rangverlust, sie kommen an letzter Stelle zu stehen, RG IW 1931, 2121 (Bolkmar), unter sich in dem ihnen nach « lOff. ge­ bührenden Rang, $ 1110 (dazu dort Bem. 1 bis 3). Auf die Anmeldung der Person des Berech­ tigten bezieht sich $ 37 Z. 4 nicht, OLG Königsberg, OLG 14,204 (205), vgl. Bem. 2. Nach AnSführnng deS TeUnngSplnnS im Termin (vgl. $ 116) angemeldete Ansprüche können wie nicht an­ gemeldete, in der Regel auch nicht außerhalb des Verfahrens im Klagewege gegen den zuletzt zum Zuge kommenden Betelligten verfolgt werden, §§ 37, 38 Bem. 5b, c, § 113 Bem. 3b) bb.

Die Anmeldung kann schriftlich oder mündlich vorgenommen werden, Jaeckel-Güthe Bem. 12. Wird sie im Termin erkürt, so ist sie zu protokollieren. Da Schriftlichkeit nicht notwendig ist, genügt auch mündllcheS Ausrichten durch einen Dritten als Boten. Die Anmeldung muß sich auf Betrag, Grmrd und Rang des Anspruchs beziehen, § 9Bem. 5a, Jaeckel-Güthe Bem. 11.

Ob Glandhastmachnng auf Verlangen des Gerichts, bzw.BerstBeamten(FFi.2Bem. la) wie im Falle des $ 9 Z. 2 (F 9 Bem. 5 b) erforderlich ist, kann zweifelhaft sein. Die überwiegende Meinung bejaht mit Recht diese Frage, da sonst auch die eingetragenen Realberechtigten zu einem Widerspruch genötigt wären, wenn ein Anspruch aus $ 37 Z. 5, auf den $ 110 anzuwenden ist, im Range vor ihnen geltend gemacht würde, Fischer-Schäfer 378, Jaeckel-Güthe Bem. 11, Korintenberg-Wenz Bem. 6, Reinhard-Müller Bem.vi 2a. Unterbleibt die geforderte Glaubhaftmachung, so hat der Anmeldende insoweit nicht die Stellung eines Beteiligten, $ 9 Z. 2, und daher auch kein Widerspruchsrecht, § 115 Bem. 3a. Glaubhaftmachung ist auch erforderlich für geltend gemachte Kosten, nicht aber für Rückstände wiederkehrender Leistungen, § 45.

c) Aufnahme oder Richtanfnahme in den Teilrur-Stzlau Das Gericht, bzw. der BerstBeamte (§§ 1, 2 Bem. la) nimmt die Forderung entweder in den Teilungsplan auf oder nicht, Jaeckel-Güthe Bem. 13.

Bei Richtanfnahme eines angemeldeten Rechts in den Plan können sofortige Beschwerde, bzw. Erinnerungen nach $ 13 II EG ZBG erhoben werden, § 113 Bem. 3b) aa. Ist ein vor dem Termin angemeldeter Anspruch nicht nach dem Antrag in den Plan aufgenommen, so gilt die Anmeldung als Widerspruch gegen den Teilungsplan, $ 115 II, dazu §113 Bem. 3b) bb, § 115 Bem. 3a. Entspricht die Einstellung in den Plan dem Inhalt der Anmeldung, so liegt ein Verstoß gegen die für die Aufstellung des Teilungsplans bestehenden Vorschriften nicht vor uno rechtfertigt daher keine Rechtsmitteleinlegung, OLG Dresden SächsA 8 (1931), 292 = JDR 30,627; über Berücksichtigung der wahren Rechtslage vgl. auch Bem. 5a.

Eine Mitteilung der Anmeldungen an andere Beteiligte braucht vor dem Verteilungstermin nicht zu erfolgen, RG HRR 1931 Nr. 866. Über wertere Planausführung nach § 116 vgl. § 116 Bem. 4.

5. Rangordnung a) AHgerneineS Die Rangordnung der in den Tellungsplan aufzunehmenden Ansprüche bestimmt sich nach « 10ff., 109,110. Soweit sie von Amts wegen zu berücksichtigen sind, ist für die Reihenfolge zunächst der Inhalt des Grundbuchs maßgebend, « 44, 45. Die Geltendmachung eine- anderen als

2. Titel. Zwangsversteigerung — VIII. Verteilung des Erlöses

§ 114

eingetragenen Rangs hat mangels Nachweises durch rechtskräftiges Urteil oder Zustimmung deS im Range Borgehenden durch Widerspruch zu geschehen, z. B. wenn trotz eingetragener BorrechtSeinräumung der zurückgetretene Gläubiger Vorrang beansprucht, wie es insbesondere gegenüber der dem Eigentümer zustehenden, nicht erschöpften Baugeldsicherungshypothek möglich ist, RGZ 61,37/76,383/83, 125 (126)/86, 221 92, 212 (213)/93,114. Infolge Löschung der Vorhypothek vor dem Zuschlag rückt der Nachmann im Range vor, auch wenn er kein Recht auf Löschung hatte; es besteht kein Bereicherungsanspruch gegen den Nachmann, auch nicht bei irrtümlich bewilligter Löschung, RGZ 69, 245 = DIZ 1908, 1282, RGZ 73, 173 (174)/88, 278, vgl. auch §11 Bem. 2a. Über Anfechtbarkeit der Löschungserklärung RGZ 88, 278. Über die Frage, ob die auf Grund der Löschungsvormerkung eingettetene Rangänderung den Zwischenrechten zugute kommt, ob ins­ besondere bei der durch den Zuschlag erloschenen Hypothek ein Aufrücken der Zwischenrechte statt­ findet, § 50 Bem. 7 b. Kein Rangverhältnis besteht zwischen einem der Versteigerung entyegenstehenden Reckt (§ 37 Z. 5) und den übrigen am Erlös Berecktigten. ES schließt vielmehr die letzteren, soweit sie ihm gegenüber unwirksam sind (z. B. den persönlichen Beschlagnahmegläubiger) überhaupt aus, §§ 37, 38 Bem. 6c, § 55 Bem. 4d.

Wie bei der Feststellung des geringsten Gebots (§ 44 Bem. 6,7,8) sind auch bei der Aufstellung des Teilungsplans »«gtzerfchieomme« (Bem. b, c), die zur Kenntnis deS BollstrGer, bzw. BerstB eamten gelangen, zu beachten, RG HRR1929 Nr. 1067, WilhelmiBem. 10, v§/. auch Bem. 3 b)cc. Über Berücksichtigung der wahren Rechtslage vgl. auch RGSt 69,101 = IW 1935,1695. b) RangSndernug —§880BGB Die Rechte werden in der durch den Raogtousch sich ergebenden Reihenfolge befriedigt; dazu § 44 Bem. 7.

verspiele Bei einer Versteigerung betrügt der Barerlös 1100 DM. Es erhallen dann

bet Beispiel II iu § 44 Bem. 7 a bei Versteigerung für A A 300 DM

Schuldner 800 DM

bei Versteigerung für B B 600 DM

C 500 DM

bei Versteigerung für C L 300DM oder C 500 DM

B 600 DM B 600 DM

c 200DM

bet Beispiel Var« § 44 Bem. 7 4 bei Versteigerung fürA A 700 DM

B 400 DM

bet Versteigerung fürB B 600DM

A 300 DM

bei Versteigerung für C C 300 DM

A 700DM

Schuldner 200 DM

B 100 DM

Ist das infolge Rangänderung zurückttetende Recht nicht durch einen Kapitalbettag, sondern durch eine Rente zu decken (§ 92 Bem. 3, § 121 Bem. 1,2) und sind Zwischenrechte vorhanden, zu deren Befriedigung der Erlös nicht ausreicht, so ist wegen $880 V BGB auf das vorttetende Recht nicht das Deckungskapital des § 121 zuzuteilen, sondern nur die Rente, Korintenberg-Wenz Eins. Kap. 6 III, Reinhard-Müller Bem. VIII 1. Wird aber einer Hypothek der Borrang vor einem Wohnungsrecht eingeräumt, das bestehen bleibt, so kommt die Hypothek nicht an der Stelle deS Wohnungsrechts, sondern an der Stelle, wo sie eingettagen ist, zur Hebung, OLG Naumburg JDR 30,627 wB. verspiel

Es sind folgende Rechte in nachstehender Rangordnung eingetragen I II III IV

Hypothek zu 5000 DM für v Letbgedtng fürA Hypothek zu 2000 DM für 8 Hypothek zu 1000 DM für c

A hat dem C den Vorrang eingeräumt. Der voraehende Gläubiger D hat das Verfahren betrieben, ftüt A, B und C sind »och 4000 DM verfügbar. Als Jahreswert des Leibgedtngs sind 600 DM angemeldet und angemessen: ein Höchst­ betrag ist nicht eingetragen. Bet einer mutmaßlichen Lebensdauer des A von 5 Jahren errechnet sich ein Deckungskapital von 3000 DM.

§114

I. Abschnitt. ZwVerst. u. ZwVerw. v. Grundstücken

Dann erhalten B 4000 DM — 3000 DM -- 1000 DM C 1000 DM A 2000 DM

Für den Fall des Erlöschens des Leibgedings erfolgt hinsichtlich der 3000 TM eine Hilfszuteilung an B in Höbe von 1000 DM, wegen K 880IV BOB, an C in Höhe von 1000 DM, soweit er nickt bereit- durck die erfolgte Zuteilung befriedigt ist, an den Schuldner in Höhe des Restbetrags.

Im Gleichraug stehende Rechte teilen sich nach dem Verhältnis ihrer Beträge in den auf sie treffenden Erlös; dies gilt auch im Falle einer Rangänderung. Beispiele

a) Bei Beispiel V a xu § 44 Bem. 7 d

C betreibender Gläubiger, Erlös — von Soften usw. abgesehen — 9300 DM. ES erhallen

C B C A

3000 2800 2000 1500

DM vorweg DM DM DM

Rach Borwegnahme der 3000 DM verteilt sick der Rest von 6300 DM unter (2000 des C 3000 deS A =) 5000 unö 4000 des B, so daß auf B 7, = 2800 DM, auf C und A zusammen '/, = 3500 DM entfallen. Bon letzteren erhält C 2000 DM, A den Rest von 1500 DM. Da C schon 3000 DM hat, bekommt er insgesamt 5000 DM. Dazu Eckert RBfliB 1906,449.

B betreibender Gläubiger, 3000 TD! des C bleiben bestehen, Erlös 2700 DM.

ES erhallen hiervon B '/, = 1200 DM C 7, = 1500 DM im Borrang vor A A betreibenderGlänbiger, eS bleiben bestehen 3000 DM des C, 2000 DM des c, 1600 DM des B: Erlös 1800 DM also mit den aus dem Gleichrang bereits gedectten 3600 DM zusammen 5400 DM.

ES erhalten, da der Betrag im Berhällnis 4:5 zu teilen ist, B, auf den 7» = 2400 DM entfallen, 1600 DM bestehenbleibendes Recht, 800 DM bar, C 2000 DM bestehenbleibendes Recht A 1000 DM bar,

da auf A und C zusammen 7» = 3000 DM entfallen. b) Bei Beispiel Via tu § 44 Bem. 7d

C oder B betreibender Gläubiger, Erlös 6300 DM. ES entfallen

7» = 3500 DM auf A und c, hiervon 3000 DM im Borrang auf C, 7. = 2800 DM auf B. A betreibender Gläubiger, 3000 DM deS C und 2400 DM des B bleiben bestehen: Erlös 1 auS dem Sleichrang bereits gedeckten 5400 DM zusammen 7200 DM.

koo

DM also mit den

Rach Teilung im Berhällnis 4:5, entfallen 7» = 3200 DM auf B, und zwar 2400 DM bestehenbleibendes Recht, 800 DM bar, 7» = 4000 DM auf A und C, hiervon 3000 DM für C bestehenbletbend, 1000 DM für A bar.

Dagegen nimmt ein Recht, dem gegenüber eines unter mehreren, im Gleichrang stehenden Rechten nur relativ «uwirksam ist (F 44 Bem. 5b) bb) nicht im Gleichrang teil, sondern geht dem einen Recht nach, dem anderen vor; dazu OLG Zweibrücken IW 1933, 2020 lFraeb). Beispiel Ein Grundstück ist belastet

an I. Rangstelle, unter sich im Gleichrang, mit

a) 20000 DM Hypothek, b) 10000 DM Hypothek, an II. Rangstelle, jedoch im Borrang vor Ib, weil diese- Reckt ihm gegenüber unwirksam ist, mit 2500 DM. Erl-S 18000 DM von Kosten usw. abgesehen. Der Erlös ist im Verhältnis 2:1 zu verteilen, so daß auf

la 12000 DM Ib 6000 DM treffen, während

II ganz auSfälll, da ihm die ganzen 20000 DM vorgehen. Der Berechtigte zu II kann nickt etwa verlangen, daß ihm der auf Ib entfallende Betrag zugeteill wird, solange nicht der Erlös höher ist als 20000 DM. denn er rückt nickt in die Sleichrangstellung des Id ein.

2. Titel. Zwangsversteigerung — VIII. Verteilung des Erlöses

§114

c) Rangvorbehalt— 8881 BGB Beim Rangvorbehalt {§44 Bem.8) ist davon auszugehen, daß das Zwischenrecht (ö) vom Erlös (