Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in der Bundesrepublik Deutschland: Band 3 [8., völlig neu bearb. Aufl. Reprint 2020] 9783112327982, 9783112327975


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German Pages 974 [989] Year 1976

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Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in der Bundesrepublik Deutschland: Band 3 [8., völlig neu bearb. Aufl. Reprint 2020]
 9783112327982, 9783112327975

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Steiner-Riedel Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung Band III

Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in der Bundesrepublik Deutschland

Kommentar zum Zwangsversteigerungsgesetz unter Berücksichtigung des Rechtes aller Länder der Bundesrepublik Deutschland begründet und bis zur 5. Auflage fortgeführt von

Anton Steiner f früher Senatspräsident am OLG Nürnberg 8., völlig neu bearbeitete Auflage von

Dr. Hermann Biedel Landgerichtsrat a. D. in München

Band IQ

1976

^P

J. Schweitzer Verlag Berlin

CIP-Kurztitelaufnahme

der Deutschen

Bibliothek

Stelner, Anton Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in der Bundesrepublik Deutschland : Kommentar z. Zwangsversteigerungsgesetz unter Berücks. d. Rechtes aller Länder d. Bundesrepublik Deutschland / begr. u. bis z. 5. Aufl. fortgf. von Anton Steiner. Neu bearb. Aufl. von Hermann Riedel. N E : Riedel, Hermann [Bearb.] Bd. 3. —1976. ISBN 3—8059—0422—3

Alle Rechte, insbesondere das Recht der Vervielfältigung und Verbreitung sowie der Übersetzung, vorbehalten. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (Druck, Photokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden. Satz, Druck und Bindearbeiten: Sellier GmbH Freising. Printed in Germany © 1976 b y J . Schweitzer Verlag.

Inhaltsverzeichnis zu Band III VIII. Verteilung des Erlöses (§§ 105 bis 145) Vorbemerkungen (V lff.) § 105 Bestimmung des Verteilungstermins § 1 0 6 Vorbereitung des Verteilungsverfahrens § 107 Feststellung der Teilungsmasse, Zahlung durch Ersteher § 108 Verwertung hinterlegter Wertpapiere § 109 Verteilung der Masse § 110 Rangverlust verspäteter Anmeldungen § 1 1 1 Behandlung betagter Ansprüche § 112 Verteilung eines Gesamterlöses § 113 Aufstellung des Teilungsplans § 114 In den Teilungsplan aufzunehmende Ansprüche § 114a Materiell-rechtliche Wirkung der Befriedigung § 115 Verhandlung über den Teilungsplan, Widerspruch § 116 Aussetzung der Planausführung § 117 Ausführung des Teilungsplans durch Zahlung oder Hinterlegung . . . § 1 1 8 Ausführung des Teilungsplans durch Forderungsübertragung §§ 119, 120 Planaufstellung und -ausführung bei bedingten Ansprüchen . . . § 121 Planaufstellung und -ausführung bei Rentenansprüchen § 122 Verteilung bei Gesamtbelastung § 123 Bedingte Verteilung bei Gesamtansprüchen § 124 Bedingte Verteilung bei Widerspruch gegen den Teilungsplan . . . . § 1 2 5 Bedingte Verteilung bei Erhöhung des Bargebots § 126 Verteilung und Planausführung bei Ungewißheit über die Person eines Berechtigten § 1 2 7 Behandlung vorgelegter Urkunden § 128 Sicherungshypothek für die Forderung gegen den Ersteher § 1 2 9 Sicherungshypothek für bevorrechtigte und Nebenansprüche § 130 Grundbuchberichtigung § 131 Grundbuchberichtigung bei Briefgrundpfandrechten § 1 3 2 Zwangsvollstreckung gegen den Ersteher § 1 3 3 Zwangsvollstreckung in das versteigerte Grundstück § 1 3 4 Wiederversteigerung — Forderung gegen den zahlungspflichtigen Dritten und Bürgen § 1 3 5 Vertreter eines unbekannten Berechtigten § 1 3 6 Kraftloserklärung eines Grundpfandrechtsbriefes § 137 Planausführung im Falle der Ermittlung des Berechtigten § 138 Ermächtigung zum Aufgebot eines unbekannten Berechtigten . . . . § 139 Weitere Planausführung bei Ermittlung des Berechtigten nach erteilter Ermächtigung § 140 Aufgebotsverfahren § 141 Planausführung nach Ausschlußurteil

1657 1666 1673 1676 1682 1687 1691 1695 1699 1708 1715 1735 1739 1760 1763 1776 1788 1795 1798 1806 1809 1812 1816 1820 1826 1834 1839 1854 1855 1861 1868 1873 1877 1878 1883 1888 1890 1897 V

Inhaltsverzeichnis § § § §

142 143 144 145

Erlöschen der Rechte auf hinterlegte Beträge Außergerichtliche Einigung über die Verteilung Außergerichtliche Befriedigung Verfahren bei §§ 143, 144

1901 1902 1909 1921

3. Titel. Zwangsverwaltung (§§ 146 bis 161) Vorbemerkungen (V lff.) § 1 4 6 Anordnung der Zwangsverwaltung § 147 Zwangsverwaltung gegen den Eigenbesitzer § 148 Umfang und Wirkung der Beschlagnahme bei Zwangsverwaltung . . . § 149 Wohnrecht und Unterhalt des VollstrSchuldners § 150 Aufstellung des Zwangsverwalters § 150a Institutsverwalter §§ 150b, c, d, e SchuldnerVerwalter bei landwirtschaftlichen Grundstücken . . § 151 Wirksamkeit der Beschlagnahme § 152 Rechte und Pflichten des Verwalters § 153 Stellung des Verwalters gegenüber dem VollstrGericht § 153 a Besonderheiten bei landwirtschaftlichen Grundstücken § 154 Verantwortlichkeit und Rechnungslegung des Verwalters § 155 Verteilung der Nutzungen § 156 Verteilungsverfahren § 157 Zahlung der laufenden Beträge wiederkehrender Leistungen § 158 Zahlungen auf eingetragene Kapitalansprüche § 159 Änderung des Teilungsplans § 160 Außergerichtliche Verteilung 'der Erträgnisse § 161 Aufhebung und Einstellung der Zwangsverwaltung

1922 1930 1933 1936 1944 1951 1957 1963 1973 1975 1996 2010 2012 2016 2025 2034 2040 2045 2048 2050

2. Abschnitt Zwangsversteigerung in Schiffen, Schiffsbauwerken und Luftfahrzeugen i m Wege der Zwangsvollstreckung Vorbemerkungen {V 1,2)

2067

1. Titel. Zwangsversteigerung von Schiffen und Schiffsbauwerken Vorbemerkungen (V 3, 4) § 162 Gegenstand der Zwangsversteigerung und anzuwendende Vorschriften . § 163 Zuständigkeit, Schiffsregister, Beteiligte § 164 Voraussetzung der Anordnung, Antrag § 165 Sicherungsmaßregeln, Wirksamkeit der Beschlagnahme, einstweilige Einstellung § 166 Beschlagnahme gegen Schiffer § 167 Terminsbestimmung § 168 Bekanntmachung der Terminsbestimmung § 168 a Versteigerungsfrist (aufgehoben) § 168 b Anmeldung von Rechten von Schiffsgläubigern VI

2068 2069 2076 2085 2091 2104 2108 2110 2112 2113

Inhaltsverzeichnis § 168 c Schiffshypothek in ausländischer Währung § 169 Miete und Pacht, geringstes Gebot, Eintragung einer Schiffshypothek für Forderung gegen den Ersteher § 169a Ausschluß des Mindestgebots § 170 Sicherungsmaßregeln gegen den Ersteher § 170a Versteigerung eines Schiffsbauwerks § 171 Versteigerung eines ausländischen Schiffs

2114 2116 2119 2120 2122 2125

2. Titel. Zwangsversteigerung von Luftfahrzeugen Vorbemerkungen (VI, 2) § 171 a Gegenstand der Zwangsversteigerung und anzuwendende Vorschriften § 171b Gerichtliche Zuständigkeit, Pfandrechtsregister § 171c Voraussetzungen der Anordnung, Antrag, Sicherungsmaßregeln . . . § 171 d Bestimmung und Bekanntmachung des Versteigerungstermins . . . . § 171 e Registerpfandrecht in ausländischer Währung § 171 f Miete und Pacht, geringstes Gebot, Eintragung eines Registerpfandrechts gegen den Ersteher § 171g Sicherungsmaßregeln gegen den Ersteher § 171h Ausländische Luftfahrzeuge § 171 i Rangordnung § 171k Verfügung über ein beschlagnahmtes ausländisches Luftfahrzeug . § 1711 Besondere Benachrichtigung und Zustellungen, Terminsbestimmung § 171m Beschwerde gegen den Zuschlag § 171 n Ersatz des verdinglichen Mietrechts

2133 2134 2136 2137 2140 2140 2141 2142 2143 2144 2145 2146 2148 2149

3. Abschnitt Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung in besonderen Fällen Vorbemerkungen (V lff.) § 172 Konkursversteigerung und -Zwangsverwaltung — anzuwendende Vorschriften §173 Beschlagnahme §174 Geringstes Gebot § 175 Nachlaßversteigerung — Zulässigkeit § 176 Anzuwendende Vorschriften §177 Antragsbegründung §178 Einfluß des Nachlaßkonkurses § 179 Beschränkung der Befriedigung der Nachlaßgläubiger § 1 8 0 Teilungsversteigerung — Zulässigkeit und Verfahren §181 Voraussetzungen §182 Geringstes Gebot, Mindestgebot §183 Miete und Pacht §184 Sicherheitsleistung des Miteigentümers §185 Zuweisungsverfahren bez eines landwirtschaftlichen Betriebs . . .

2150 2153 2163 2167 2171 2174 2178 2180 2183 2185 2214 2234 2244 2245 2247 VII

Inhaltsverzeichnis Einführungsgesetz zu dem Gesetz über die Zwangsversteigerung und die Zwangsverwaltung Vorbemerkungen ( F i , 2) § 1 Inkrafttreten des ZVG, Verhältnis zu anderen gesetzlichen Vorschriften . § 2 Allgemeine Vorbehalte für die Landesgesetzgebung § 3 Besondere Vorbehalte für Landwirtschaft § 4 Vorrang bei öffentlichen Lasten § 5 Steuerbuchauszug § 6 Inhalt der Terminsbestimmung § 7 Weitere Veröffentlichung der Terminsbestimmung § 8 Anmeldezwang für Hypotheken § 9 Bestehenbleiben und Erlöschen von Dienstbarkeiten, Reallasten, Altenteil ua § 1 0 Sicherheitsleistung § 1 1 Feststellung des Grundstückswertes § 1 2 Aufgebotsverfahren §13 Übertragung von Amtshandlungen des VollstrGer auf andere Behörden . § 14 Geschäftsführung und Vergütung des Zwangsverwalters § 1 5 Übergangsvorschrift

2251 2252 2253 2256 2257 2258 2259 2260 2261 2262 2272 2273 2275 2275 2278 2279

Anhang zu Band III Beispiele z u m Verfahren der Zwangsversteigerung und Zwangsverwaltung — Muster — Inhaltsverzeichnis

2281

Vorbemerkung (Anh MV)

2283

I. II. III. IV. V. VI.

2283 2293 2295 2299 2301 2346

Anordnungs- und Beitrittsbeschluß (Anh M l f f . ) Sicherungsmaßnahmen (Anh M 6, 7) Einstellung des Verfahrens (Anh M 8) Aufhebung des Verfahrens (Anh M 9) Zwangsversteigerungsverfahren (Anh M lOff.) Zwangsverwaltung (Anh M 20ff.) Register

Ergänzungen und Berichtigungen (ErgVerz)

2353

Sachregister

2451

§ 105

Verteilung des Erlöses

v 1

VIII. Verteilung des Erlöses Vorbemerkungen

Übersicht: 1. Fortgang des Verfahrens (V 1) 2. Gesetzliche Regelung der Erlösverteilung ( V 2 )

3. Ergänzendes Recht (V 3) 4. Besondere Verteilungsverfahren (V 4) 5. Neue Kostenvorschriften 1975 (V 5)

1. Fortgang des Verfahrens

V 1

(1) Z u m V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n k o m m t es bei einem Z w V e r s t V e r f a h r e n n u r , w e n n Zuschlagserteilung n a c h §§ 79ff. erfolgt ist; d a n n s e t z t sich der V e r f a h r e n s a b s c h n i t t bez V e r s t e i g e r u n g n a c h §§ 66 ff. fort, i n d e m n u n m e h r die E r l ö s v e r t e i l u n g n a c h §§ 105 ff. einschl der V e r f a h r e n s a b w i c k l u n g folgt, § 66 V 1 (1). E s k o m m t hier der Umwandlungsgrundsatz, der das Verfahren beherrscht, am klarsten zum Ausdruck, E 10. Die R e c h t e a m G r u n d s t ü c k usw setzen sich a m V e r s t E r l ö s f o r t . D a s Verteilungsv e r f a h r e n des ZVG ist besonders g e s t a l t e t , d a h e r h a t a u c h der T e i l u n g s p l a n eine besondere rechtliche N a t u r ; dazu § 113 Bern 1 (2). (2) Die a l l g e m e i n e n V o r s c h r i f t e n der §§ l f f . sind a u c h in diesem S t a d i u m des V e r f a h r e n s a n w e n d b a r . B e z B e i t r i t t z u m V e r f a h r e n n a c h § 27 gilt die B e s o n d e r h e i t , d a ß B e i t r i t t n u r zulässig u n d möglich ist, w e n n der Zuschlagsbeschluß i m R e c h t s m i t t e l w e g a u f g e h o b e n wird u n d d a s V e r s t e i g e r u n g s v e r f a h r e n n a c h § 66 seinen F o r t g a n g n i m m t ; d a z u § 27 Bern 4 (2), 10 (3). (3) W e n n a u c h i m V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n der Zuschlagsbeschluß zur D u r c h f ü h r u n g k o m m t , so sind doch a u c h j e t z t noch viele Streitigkeiten möglich, w e n n ü b e r d e n Teil u n g s p l a n n a c h § 115 v e r h a n d e l t wird. D a h e r wird d a s VollstrGer versuchen, a u c h n a c h der Zuschlagserteilung eine w i r t s c h a f t l i c h e L ö s u n g a n z u s t r e b e n , wo sich S t r e i t p u n k t e ergeben, § 66 V 1 (2); d a z u Bern 2 (2b). I m V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n wird sich der Ausgleich d u r c h gütliche E i n i g u n g v o r allem auf Streitigkeiten beziehen, die u U bei N i c h t e i n i g u n g i m Prozeßwege a u s g e t r a g e n w e r d e n ; dazu §106 Bern 1 (2), § 112 Bern 1 (3), 113 Bern 3 (4), § 115 Bern 1 (2). A u c h auf die Möglichkeit a u ß e r g e r i c h t l i c h e r V e r t e i l u n g ist u U hinzuweisen, w e n n die V o r a u s s e t z u n g e n der §§ 143 ff. vorliegen oder erfüllt w e r d e n k ö n n e n , weil dieser W e g zu K o s t e n e i n s p a r u n g e n f ü h r e n k a n n ; d a z u Bern 1 (6), § 143 Bern 1 (1), § 144 Bern 6 (1). (4) Die Z u z i e h u n g e i n e s R e c h n u n g s b e a m t e n i m V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n ist bei schwierigeren F ä l l e n z w e c k m ä ß i g ; dazu § 44 V 2, § 106 Bern 1 {3), § 113 Bern 3 (5). Auch w e n n im bisherigen V e r f a h r e n eine Z u z i e h u n g n i c h t erfolgte, k a n n sie in diesem S t a d i u m vorgenommen werden. (5) Soweit R e c h t s m i t t e l in F r a g e k o m m e n , sind es solche gegen E n t s c h e i d u n g e n n a c h d e m Zuschlag, so d a ß f ü r d e n Regelfall die sofortige Beschwerde n a c h § 793 Z P O (GT 7) in B e t r a c h t k o m m t . D a beim VollstrGer der R P f l e g e r z u s t ä n d i g ist, der R i c h t e r n u r ausnahmsweise, §§1/2 Bern 16, wird die R P f l e g e r - E r i n n e r u n g n a c h § 11 R p f l G (MIR G B O A n h 137 m i t ErgVerz) jeweils n i c h t besonders e r ö r t e r t , s o n d e r n verwiesen auf §§ 1/2 Bern 16ba (10), § 15 Bern 9a sowie Eickmann-Riedel R p f l G § 11 Bern 2ff. (auch in EHR R p f l G aaO). 105

Steiner-Riedel, ZVG Bd 3

1657

§ 105 V 2, 3

Zwangsversteigerung

V 2

2. Gesetzliche Regelung der Erlösvertellung Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 105 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Vorbem, KorintenbergWenz ZVG § 105 Vorbem, Zeller ZVG § 105 Bern 1, Mohrbutter-Mohrbutter Handbuch des gesamten Vollstreckungs- und Insolvenzrechts (LitVerz I) 2. Aufl. 1974 §§ 45ff. S 532if. (Verteilung des Erlöses), Stöber-Zeller, Handbuch zum ZVG (ZwV in das unbewegliche Vermögen) 3. Auf! 1974 Bern 403 ff. (1) Die Verteilung des Erlöses im ZwVerstVerfahren ist wesentlich komplizierter als bei der ZwV beweglicher Sachen nach §§ 872ff. ZPO (GT 7); dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Vorbem. Deshalb wurde im ZVG eine besondere gesetzliche Ausgestaltung vorgenommen, wenn auch das Verteilungsverfahren der ZPO ergänzend zur Anwendung kommt, V 4(1). Es ist zu unterscheiden zwischen g e r i c h t l i c h e r V e r t e i l u n g nach §§ 105ff. und der a u ß e r g e r i c h t l i c h e n V e r t e i l u n g nach §§ 143ff. Auf das Verfahren der außergerichtlichen Verteilung finden die §§ 105 ff. teilweise Anwendung. Das gerichtliche Verteilungsverfahren spielt sich in der Form ab, daß in einem V e r t e i l u n g s t e r m i n , § 105, ev nach einem vorbereiteten Vortermin, § 106, die Teilungsmasse festgestellt wird, §107. Es wird sodann ein T e i l u n g s p l a n aufgestellt, §§ 113, 114, 114a, über den sofort zu verhandeln ist, § 115. Werden Widersprüche erhoben, so erfolgt insoweit Hinterlegung, § 124. Um zu verhindern, daß schon vor Rechtskraft des Zuschlags eine Erlösverteilung stattfindet, kann Aussetzung der Ausführung des Teilungsplans beantragt werden, § 116; dazu § 116 Bern 2, 3. Das G B E r s u c h e n nach § 130 setzt Rechtskraft des Zuschlagsbeschlusses voraus, es wird nach Beendigung der Verteilung gestellt, um das GBuch zu berichtigen und mit der neuen Rechtslage in Einklang zu bringen. ZwV aus dem Zuschlagsbeschluß kann nach § 132 erfolgen; unter den Voraussetzungen des § 133 ist Wiederversteigerung zulässig. Das a u ß e r g e r i c h t l i c h e V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n ist in §§ 143ff. geregelt. Wenn ein Z w V e r w V e r f a h r e n neben einer ZwVerst nebenher läuft, so sind beide Verfahren zwar selbständig und unabhängig nebeneinander, § 9 Bern 13b (4), § 146 V 5 (4); es ist jedoch möglich die Termine in den beiden Verteilungsverfahren zu verbinden, § 156 Bern 7 (8). (2) Der Anwendungsbereich der §§ 105 ff. gilt für das normale ZwVerstVerfahren und die b e s o n d e r e n V e r f a h r e n s a r t e n nach §§ 172ff. sowie die l a n d e s r e c h t l i c h e n V e r f a h r e n der ZwVerst und besonderen Verfahren, soweit nach Landesrecht auf Grund gesetzlicher Vorbehalte nicht Ausnahmen bestehen, wie es zB auf Grund des § 2 EGZVG möglich ist; dazu §35 V 4. Bei ZwVerw sind §§ 105ff. nur insoweit anwendbar, als ausdrückliche Verweisung erfolgt, und zwar nach Maßgabe der §§ 156 ff. E r g ä n z e n d e s L a n d e s r e c h t ist nach §§ 11, 12 EGZVG zulässig, V 3. B e s o n d e r e V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n sind in zahlreichen Gesetzen vorgesehen; hier wird die Durchführung der Erlösverteilung nach Maßgabe der §§ 105 ff. durchgeführt, weil sich diese gesetzliche Regelung als zweckmäßig durch lange Zeit bewährt hat, V 4. Bei freiwilliger Versteigerung, §§ 1/2 Bern 26, § 16 Bern 17ff., gibt es keine Erlösverteilung iSd §§ 105 ff. Die Ansprüche der Berechtigten ergeben sich aus dem Zuschlagsbeschluß iVm, den VerstBedingungen und der sich hieran anschließenden notariellen Beurkundung; dazu § 66 Bern 6, § 79 V 3.

V B

3. Ergänzendes Recht

(1) Ergänzendes Landesrecht kommt im Rahmen der §§ 11, 12 EGZVG in Betracht, V 2 (2). Soweit es darüber hinaus Anordnungen trifft, handelt es sich für das 1658

§ 105 V4

Verteilung des Erlöses

bundesrechtliche Verfahren nur um Empfehlungen, die im Rahmen des ZVG beachtet werden können. Etwaige Abweichungen von §§ 105 ff. sind nur zu berücksichtigen in landesrechtlichen Verfahren bei gesetzlichem Vorbehalt, wie zB nach § 2 EGZVG. (2) Es ist insbes hinzuweisen auf B a d e n - W ü r t t e m b e r g , Landesteil B a d e n §§ 8, 9 AGZVGuZPO (GT 90), §§ 21 bis 23 Z w W (GT 91), Landesteil W ü r t t e m b e r g Art 295 A G B G B (GT 95), §§ 33, 35 bis 42 Z w W f g (GT 96), wobei darauf hinzuweisen ist, daß lediglich das VollstrGer zuständig ist, nicht mehr ein VerstBeamter, §§ 1/2 Bern 17, B a y e r n Art 33 AGGBOuZVG (GT 120), §§ 205 bis 210 GeschStAnw (GT 127), B e r l i n Art 8, 10, 11 AGZVG (GT 150), B r a u n s c h w e i g § 5 AGZVG (GT 158), für Niedersachsen aufgehoben (GT 210a), H e s s e n Art 7 bis 9 AGZPOuZVG (GT* 185), L i p p e §§ 8, 9 AGZVG (GT 206), Nordrhein-Westfalen (GT 240a), S c h a u m b u r g - L i p p e §§ 4 bis 6 AGZVG (GT 208), L ü b e c k §§ 7 bis 9 AGZVG (GT 209), Schleswig-Holstein (GT 320e), N i e d e r s a c h s e n § 6 AGZVG (GT 210B), O l d e n b u r g §§ 21, 22 AGZPOuZVG (GT 258), Niedersachsen (GT 210d), P r e u ß e n Art 10, 11 AGVG (GT 260) bzw Nachfolgeländer § 66 V 3 (3), R h e i n l a n d - P f a l z § 8 AGZPO-ZVG (ErgVerz GT 275), S c h l e s w i g - H o l s t e i n Art 10, 13, 14, AGZVG (GT 320a) im Landesteil mit pr Recht. Zu Nordrhein-Westfalen ist auf die DurchführungsVorschrift zum d e u t s c h - n i e d e r l ä n d i s c h e n A u s g l e i c h s v e r t r a g GT 252 hinzuweisen. Nach § 41 aaO wird der bar zu zahlende Teil des geringsten Gebots in DM festgestellt, da die Gebote in DM abzugeben sind. Der Teilungsplan wird in DM aufgestellt, § 42 aaO. Wird ein Gläubiger, dessen Recht sich nach niederländischen Gesetzen bestimmt, nicht vollständig befriedigt, so ist § 43 aaO zu beachten. Bez ausländischer Währung trifft § 44 aaO eine ergänzende Regelung. 4. Besondere Verteilungsverfahren

V 4

(1) Das Verfahren zur Verteilung von Erlös nach der ZPO, nämlich nach §§ 872ff. ZPO (GT 7) bezieht sich auf die ZwV in b e w e g l i c h e S a c h e n . Sie finden jedoch auch sinngemäße Anwendung nach ZVG, bei ZwVerst nach § 115 Abs 1, § 125 Abs 2, und zwar ab § 876 bzw § 878 aaO, bei ZwVerw nach § 156 Abs 2 S 4 nach Maßgabe des § 115. Im übrigen unterscheidet sich das Verteilungsverfahren nach den ZVG wesentlich, und zwar trotz dieser teilweise mitanzuwendenden Vorschriften der ZPO, Stein-Jonas ZPO § 872 Bern I I I , auch V 2(1). Das ZPO-Verteilungsverfahren findet auf Verteilungsverfahren nach anderen Gesetzen entsprechende Anwendung; dazu Eickmann-Riedel RpflG § 3 Bern 15 (auch in EHR RpflG aaO). Dies gilt insbes nach § 360 AO und § 35 B L G . Von besonderer Bedeutung ist das seerechtliche Verteilungsverfahren nach dem Ges über das Verfahren bei der Einzahlung und Verteilung der Haftungssumme zur Beschränkung der Reederhaftung — seerechtliche Verteilungsordnung vom 21. Juni 1972 B G B l I 953 = SaBl 1013, auf das nach § 3 Abs 1 aaO die Vorschriften der ZPO ergänzend anzuwenden sind; dazu Drischler Das seerechtliche Verteilungsverfahren — konkursrechtliche Grundsätze K T S 1974, 71, § 164 Bern 8. (2) Daneben steht das Verteilungsverfahren nach d e m ZVG, nämlich nach §§ 105 ff. Dies gilt für den Bereich des Bundesrecht nach Maßgabe besonderer Gesetze sowie nach Landesrecht im Bereich von Vorbehalten, insbes nach Art 52, 53, 53 a, 67 Abs 2 E G B G B (GT 9) bez E n t e i g n u n g ua. Bei dem Verteilungsverfahren außerhalb der ZPO 105'

1659

§ 105 V4

Zwangsversteigerung

handelt es sich um ZPO-Verfahren, zu denen j a auch das ZVG gehört, das die ZPO ergänzt, wie § 869 ZPO (GT 7) zeigt, es sind dies also keine FGG-Verfahren, wie das Verteilungsverfahren bei Dispache nach §§ 149 ff. FGG. Daß sich die Kosten bei Gericht nach der KostO richten (2e), ist hierauf ohne Einfluß, da früher die Kosten des ZVG auch in der KostO geregelt waren. Im Z w V e r s t V e r f a h r e n wird die Entschädigungssumme von der Beschlagnahme mitergriffen und — von besonderen VerstBedingungen abgesehen — mitversteigert, §§ 20/21 Bern 19, § 107 Bern 2 (2e). Ist das Grundstück vor dem Zuschlag enteignet worden, so ist der Zuschlag zu versagen, § 56 Bern 5 (2). Ist vor dem VerstTermin das Grundstück enteignet worden, so ist die Fortsetzung des VerstVerfahrens unzulässig und das Verfahren nach § 28 einzustellen, § 28 Bern 4 c (5); es ist dann nur ein Verteilungsverfahren bez der Entschädigungssumme entsprechend den Enteignungsgesetzen durchzuführen. (2a) Im einzelnen ist auf folgende Verfahren hinzuweisen: Bei Bauforderungen nach dem BaufSG {MIR GBO Anh 111), das zZ ohne Anwendungsbereich ist, § 9 Bern 9 c (12), ist bei Sicherheitsleistung nach §§12, 13 aaO auf Antrag ein Verteilungsverfahren nach §§ 41 ff. aaO zulässig; dazu J aeckel-Güthe ZVG § 105 Vorbem. Die besonderen Verteilungsverfahren beziehen sich im wesentlichen auf Erlösverteilung bei Enteignung; über Enteignung Eickmann-Riedel RpflG § 3 Bern 16, 17 (auch in EHR RpflG aaO), /aeckel-Güthe ZVG §105 Vorbem, AG Art 35 Bern 1, KorintenbergWenz ZVG AG Art 35ff. Bern 1 ff., MIR GBO § 117 Bern 74ff., Zeller ZVG § 1 Bern 43 (a). Erlösverteilung im Anschluß an §§ 105 ff. findet in zahlreichen Enteignungsverfahren statt, soweit nicht abweichende Regelungen bestehen; dazu E 13 (3), §§ 20/21 Bern 3 (3), Bayern B a y E G ( E r g V e r s GT 136), Hessen H E G (ErgVerz GT 196). Es bestehen geringe Abweichungen gegenüber dem Verfahren nach §§ 105 ff. mit Rücksicht auf die Besonderheit, da es sich um keine ZwVerst handelt. Das Verfahren kann aber auch im einzelnen ausgestaltet sein, wie bei dem Verteilungsverfahren nach Art 35 ff. AGZVG (GT 260) für Preußen bzw Nachfolgeländer, so daß dann die besonderen Vorschriften neben einer entsprechenden Anwendung der §§ 105 ff. in Frage kommen, wie sichaus Art 41 aaO ergibt; dazu Jaeckel-Güthe ZVG AG Art 41 B e m l , Korintenberg-Wenz ZVG AG Art 35 ff. Bern 1, 7, Rheinland-Pfalz LEnteigG (ErgVerz GT 289) (2 b) Nach den einschlägigen Vorschriften wird ein gerichtliches Verteilungsverfahren nur auf A n t r a g eines am Erlös Berechtigten eingeleitet. Wenn der Betrag strittig ist oder die Person des Berechtigten unklar ist oder andere Fragen zweifelhaft sind, so daß von vornherein eine Klärung im Verteilungsverfahren nicht zum Ziele führen würde oder es über § 115 auf Widerspruch doch zu einem Prozeß käme, kann anstelle eines Antrags auf Verteilungsverfahren Geltendmachung vor den ordentlichen Gerichten erfolgen. Da eine Frist für die Antragstellung nicht besteht, kann, wenn es nötig ist, nach dem Prozeß noch der Antrag auf ein gerichtliches Verteilungsverfahren gestellt werden. Antragsberechtigt ist jeder Beteiligte, der ein Recht an der hinterlegten Summe gegen einen Mitbeteiligten hat. Für Preußen enthalten die Art 35 ff. AGZVG (GT 260) nähere Einzelheiten bez der Voraussetzungen des Verfahrens, auch im Verhältnis zu einem beantragten Vermittlungsverfahren; dazu Jaeckel-Güthe ZVG Bern zu Art 35ff., Korintenberg-Wenz ZVG AG Art 35ff. Bern l f f . Die Antragsberechtigung ist in Art 35 Abs 2 aaO normiert. Eine Z u r ü c k n a h m e des Antrags ist unbestritten bis zur Eröffnung des Verteilungsverfahrens ohne Bedenken zulässig, Jaeckel-Güthe ZVG AG Art 39 Bern. Man wird die Antragszurücknahme auch nach diesem Zeitpunkt zulassen, a A (zu Unrecht) Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Für eine Einschränkung des Antragsrechts fehlen ausreichende Gründe. Es kann sich j a das Verfahren auch durch Vergleich erledigen, das Verfahren für Preußen nach Art 39 AGZVG (GT 260) auch durch 1660

Verteilung des Erlöses

§ 105 V 4

Einleitung eines Vermittlungsverfahrens. Daher müßte man eine Antragszurücknahme in solchem Zusammenhange zulassen; man wird sie aber darüber hinaus unbeschränkt zulassen. Bei Anlaß kann ja der Antrag wiederholt oder von anderer Seite gestellt werden. Es kann also kein Nachteil entstehen. Auch ist bemerkenswert, daß § 125 Abs 2 KostO (2e) für den Fall der Antragszurücknahme vor Eröffnung des Verfahrens eine besondere Bemessung der Gebühr vorsieht. Als V e r t e i l u n g s g e r i c h t ist das Amtsgericht zuständig, in dessen Bezirk das betroffene Grundstück liegt. In Zweifelsfällen findet § 2 sinngemäße Anwendung, auch wenn es im einschlägigen Gesetz nicht ausdrücklich bestimmt wird. § 1 ist nicht anwendbar, außer die Anwendung erfolgt im Bereich eines landesrechtlichen Vorbehalts; dies ist der Fall für Preußen bei Art 41 AGZVG (GT 260), wie auf Grund der Gesetzesentstehung anerkannt ist, Jaeckel-Güthe ZVG AG Art 35 Bern 11, KorintenbergWenz ZVG AG Art 35 ff. Bern 7. Abgesehen von dieser Ausnahme kann beim VollstrGer beim Amtsgericht auch ein anderes Referat als dasjenige, daß die ZwVerst- und ZwVerwSachen durchführt, bei der Geschäftsverteilung mit den besonderen Verteilungsverfahren betraut werden. Die richterlichen Aufgaben werden vom RPfleger wahrgenommen, § 3 Z 1(1, m) RpflG (MIR GBO Anh 137 mit ErgVerz); dazu EickmannRiedel RpflG § 3 Bern 16, 17 (auch in EHR RpflG aaO). Das Verteilungsverfahren wird durch B e s c h l u ß eröffnet. Sind die Voraussetzungen nicht gegeben, so ist der Antrag zurückzuweisen, Jaeckel-Güthe ZVG AG Art 35 Bern 11, Korintenberg-Wenz ZVG AG Art 35ff. Bern 7. Bei einem landesrechtlichen Verfahren für Preußen ist nach Art 37 AGZVG (GT 260) der Antrag abzulehnen, wenn bei der Auseinandersetzungsbehörde ein Vermittlungsverfahren anhängig ist, da das Vermittlungsverfahren den Vorrang hat. Wenn ein GrstTeil enteignet wird, so kann neben der Enteignung ein ZwVerstVerfahren nebenherlaufen. In diesem Falle kann ein Erlösverteilungsverfahren mit dem nach dem ZVG laufenden Verteilungsverfahren v e r b u n d e n werden, wie für Preußen Art 41 Abs 2 AGZVG (GT 260) ausdrücklich ausspricht. Ob die Verbindung zweckmäßig ist, ist in einem solchen Falle zu prüfen, da bei Unzweckmäßigkeit oder besonderer Komplizierung von Amts wegen eine getrennte Durchführung vorzuziehen ist, Jaeckel-Güthe ZVG AG Art 41 Bern 9, Korintenberg-Wenz ZVG AG Art 35 ff. Bern 8; dazu § 172 Bern 9. Bei Anlaß ist die Verbindung wieder aufzuheben. Eine derartige Verbindung auch bei anderen Verfahren zulässig, auch wenn eine solche Vorschrift, wie sie das prAGZVG hat, fehlt. Z u s t e l l u n g des Beschlusses hat bei Eröffnung zu erfolgen an den Antragsteller, die Hinterlegungsstelle und die aus dem Grundbuch und dem Enteignungsbeschluß bzw Entschädigungsbeschluß ersichtlichen Berechtigten, bei Zurückweisung oder Ablehnung an den Antragsteller; dazu JaeckelGüthe ZVG AG Art 35 Bern 11. Die Rechtsmitteleinlegung richtet sich nach § 95, Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Die Zustellung des Eröffnungsbeschlusses an den Antragsteller hat eine B e s c h l a g n a h m e w i r k u n g wie § 13, obwohl es keiner Beschlagnahme der hinterlegten Summe bedarf; dazu Jaeckel-Güthe ZVG AG Art 41 Bern 1, 7, auch § 13 Bern 2(4). Besteht bereits eine Beschlagnahme auf Grund von ZwVerst, so hat es dabei sein Bewenden. Das GBAmt ist nach § 19 Abs 2 von Amts wegen um die Mitteilungen aus dem G r u n d b u c h zu ersuchen, und zwar mit dem Stand zZ der Zustellung des Enteignungsbeschlusses einschl späterer Veränderungen und Löschungen; dazu JaeckelGüthe ZVG AG Art 41 Bern 6, Korintenberg-Wenz ZVG aaO Bern 7. Man wird auch § 19 Abs 3 entsprechend anwenden. Auch kann das Gericht, wenn Anlaß besteht, das GBAmt um weitere Auskünfte ersuchen, die gegeben werden müssen, da Rechts- und Amtshilfe besteht, § 19 Bern 8 (2, 3), 10(1). Eine Eintragung eines besonderen Vermerks über das Verteilungsverfahren findet nicht statt, § 19 Bern 2(1), 8(1). Es kann uU ein klarstellender Hinweis im GBuch ratsam sein, da diese Verteilungsverfahren zu den 1661

§ 105 V4

Zwangsversteigerung

besonderen Verfahren gehören, § 172 V 2 (1). Am besten ist es, wenn man die besonderen Verteilungsverfahren, wie es der Sachlage am meisten entspricht, als besondere Verfahren behandelt, die keine echte ZwVerst sind und, wenn eine echte ZwVerst nebenher läuft, eine Verbindung von Verfahren vornimmt, §172 Bern 9 (3), und einen Klarstellungsvermerk im GBuch einträgt,172 BemS (6), § 173Bem4 (1). Ist bereits ein ZwVerst- oder ZwVerwVermerk wegen einer echten ZwVerst oder ZwVerw eingetragen, so wird ein weiterer GBVermerk wegen des besonderen Verteilungsverfahrens nach Sachlage meist entbehrlich sein; es muß jedoch auch da beachtet werden, daß Schwierigkeiten entstehen können, wenn die ZwVerst oder ZwVerw aufgehoben wird und das besondere Verteilungsverfahren noch weiterläuft. Man sollte daher, um eine Amtshaftung zu vermeiden, stets eine GBEintragung veranlassen, auch wo sie nicht vorgeschrieben ist. Wer als B e t e i l i g t e r anzusehen ist, wird für Preußen in Art 41 Abs 1 Z 1 AGZVG (GT 260) festgelegt, aber nur für die Bereiche dieses landesrechtlichen Verfahrens; dazu Jaeckel-Güthe ZVG AG Art 41 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG AG Art 35ff. Bern 7. In anderen Verfahren wird dieser Begriff nicht näher bestimmt, weil man es nicht für erforderlich hielt. Man wird jedoch im Anschluß an § 9 unter Berücksichtigung des Art 41 Abs 1 Z 1 aaO diese Begriffsabgrenzung vornehmen. Bei Enteignungsverfahren kommt als Beteiligter der Eigentümer in Betracht, der im Enteignungsverfahren als solcher behandelt wurde, so daß uU der wahre Eigentümer nicht als Beteiligter zu behandeln ist, Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Dann kommen als Beteiligte in Betracht die im GBuch eingetragenen dinglich Berechtigten und diejenigen, die ein solches Recht geltend und ev glaubhaft machen, Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Für die e i n s t w e i l i g e E i n s t e l l u n g des Verfahrens und die Aufhebung desselben vor der Durchführung sind für Preußen in Art 38, 39 AGZVG (GT 260) mit Rücksicht auf ein Vermittlungsverfahren besondere Regelungen getroffen. Im übrigen ist bei diesen Verfahren § 28 analog anzuwenden, während für VollstrSchutz nach §§ 30äff. ZGG oder § 765a ZPO (GT 7) kein Raum ist. Ergibt sich, daß die Verfahrensvoraussetzungen fehlen und daß dies bei der Eröffnung nicht beachtet wurde, so ist das Verfahren einstweilen einzustellen, wenn es sich um ein behebbares Hindernis handelt, sonst aufzuheben. Bei der R a n g o r d n u n g nach §§ lOff. sind die in den Verfahren Entschädigungsberechtigungen zu berücksichtigen, wegen der Ansprüche auf wiederkehrende Nebenleistungen jedoch nur bis zur Hinterlegung, wie die verschiedenen einschlägigen Gesetze bestimmen. Soweit daher anderweitig keine Regelung getroffen ist, wie für Preußen nach Art 35ff. AGZVG (GT 260), wird dies sinngemäß gelten. (2c) Ergänzend kommen die §§ 105ff. zur sinngemäßen Anwendung, soweit sie geeignet sind, Jaeckel-Güthe ZVG AG Art 41 Bern 1 ff., Korintenberg-Wenz ZVG AG Art 35ff. Bern lff. Es sind ja nicht alle Vorschriften der §§ 105ff. in gleicher Weise geeignet, da keine ZwV vorliegt. Der b i s h e r i g e E i g e n t ü m e r entspricht dem VollstrSchuldner, der neue E i g e n t ü m e r dem Ersteher, während ein Mithaftender fehlt, Jaeckel-Güthe ZVG aaO Bern 1. Ungeeignet sind Vorschriften, die ein g e r i n g s t e s G e b o t voraussetzen oder die sich auf die N i c h t e r f ü l l u n g der Zahlungspflicht des Erstehers beziehen, da von der hinterlegten, zu verteilenden Summe auszugehen ist, Jaeckel-Güthe ZVG aaO Bern 1. Es haben sich bereits früher unter dem Landesrecht Grundsätze herausgebildet, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, die allgemein gelten und die man daher anwenden kann, da sie bisher in Literatur und Praxis auf keine Widersprüche gestoßen sind. Hiernach sind für reine Verteilungsverfahren nicht anwendbar § 105 Abs 4, § 107 Abs 1 S 1, §§ 108, 110, 112, 113 Abs 2, §§ 116, 118, 120 Abs 1 S 2, § 122 Abs 2, §§ 123, 125, 126 Abs 2 S 2, §§ 129, 130 Abs 1 S 2, Abs 2, 3, §§ 132, 133, 134, 143ff; so Jaeckel-Güthe ZVG aaO Bern 1, 4, 8. Im übrigen 1662

§ 105

Verteilung des Erlöses

V 5, 5 a

besteht Geeignetheit für die Anwendung. Für die G B E i n t r a g u n g läßt sich § 130 Abs Abs 1 S 1 sinngemäß anwenden; dazu Jaeckel-Güthe ZVG aaO Bern 8, Korintenberg-Wenz ZVG aaO Bern 7. Es geht daher im Verteilungsverfahren um die Löschung befriedigter oder ausgefallener Rechte. Für die Eintragung des neuen Eigentümers und die Löschung des Enteignungsvermerks hat die Enteignungsbehörde zu sorgen; dazu auch MIR GBO § 88 Bern 76ff., 100. Eine Eintragung von Sicherungshypotheken findet nicht statt, weil die ganze Entschädigungsssumme, die verteilt wird, hinterlegt ist, Jaeckel-Güthe ZVG aaO Bern 5, 8. In diesem Zusammenhang ist § 131 anwendbar. §§ 185 bis 142 gehören zu den entsprechend anzuwendenden Vorschriften, Jaeckel-Güthe ZGG aaO Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG aaO Bern 7, insbes also auch die Regelung bez A u f g e b o t s verfahren. Da nur ein g e r i c h t l i c h e s V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n vorgesehen ist, findet eine außergerichtliche Verteilung nach §§ 143ff. nicht statt. T e r m i n s b e s t i m m u n g erfolgt nach § 105 Abs 1, Korintenberg-Wenz ZVG aaO Bern 7. § 105 Abs 2, 3 sind anwendbar; jedoch ist zu berücksichtigen, daß es keinen Meistbietenden oder zahlungspflichtig erklärten Dritten gibt, Jaeckel-Güthe ZVG aaO Bern 3. Für die Kosten ist § 1 0 9 Abs 1 wegen der K o s t e n anwendbar, Korintenberg-Wenz ZVG aaO Bern 7. Bei einer Entschädigung für m e h r e r e G r u n d s t ü c k e ist § 112 nicht anzuwenden, wohl aber § 122 Abs 1, Jaeckel-Güthe ZVG aaO Bern 1, 4. Der T e i l u n g s p l a n wird nach § 114 aufgestellt, Jaeckel-Güthe ZVG aaO Bern 5. Widersprüche sind nach § 115 möglich, Korintenberg-Wenz ZVG aaO Bern 7. Die Ausführung des Teilungsplans ist insbes nach §§ 117,119, 120 Abs 1 S 1, Abs 2, §§ 124, 126 Abs 2 S 1 vorzunehmen, Korintenberg-Wenz ZVG aaO Bern 7. (2d) Auch bei solchen Verteilungsverfahren kann ein R e c h n u n g s b e a m t e r zugezogen werden, VI (4). (2e) Für die Kosten bei G e r i c h t ist bez der Gebühren § 125 KostO einschlägig; dazu Lauterbach Kostengesetze KostO § 125 Bern 1, Rohs-Wedewer KostO § 125 Bern I I auch (2 a). Landesrechtliche Gebührenbefreiungsvorschriften wie für Preußen nach Art 40 AGZVG (GT 260) haben noch Gültigkeit; dazu Jaeckel-Güthe ZVG AG Art 40 Bern, Korintenberg-Wenz ZVG AG Art 35ff. Bern 9, Rohs-Wedewer KostO aaO. Für R e c h t s a n w ä l t e ist § 71 BRAGebO (GT 29) einschlägig. Für Verteilungsverfahren nach der ZPO ist § 9 G K G (ErgVerz GT 28) mit Anl 1 unter A V Z 1103 einschlägig. 5. Neue Kostenvor Schriften 1975 a ) Allgemein

V5 V 5a

(1) Das Kostenrecht wurde im Jahre 1975 durch das Ges zur Änderung des GKG, des Ges über Kosten der Gerichtsvollzieher, der BRAGebO und anderer Vorschriften vom 20. August 1975 B G B l I 2189 = SaBl 1639 g e ä n d e r t ; dazu B T D r S 7/3803 und B R D r S 380/75. (2) E s wurde hierbei insbes auch das G K G (GT 28 mit ErgVerz) betroffen. Für dieses ist nach Art 5 § 4 aaO vorgesehen, daß der B M J eine Neufassung veröffentlicht, uU mit neuer Paragraphenfolge und unter Beseitigung von Unstimmigkeiten des Wortlauts. (8) Das Recht der Z w V e r s t und Z w V e r w wurde hierbei auch berüht. Es wurden aber keine wesentlichen sachlichen Änderungen, so daß die einschlägigen Grundsätze weiterhin anwendbar erscheinen. (4) S c h l u ß - und Ü b e r g a n g s b e s t i m m u n g e n enthält Art 5 §§ 1 ff. aaO. Das Inkrafttreten erfolgte am 15. September 1975. 1663

§ 105 V 5b

Zwangsversteigerung

(5) Ein wesentlicher Gesichtspunkt der Kostenreform ist die E r h ö h u n g der Gebühren und Auslagen in Anpassung an die gegenwärtigen Preisverhältnisse. Dies gilt natürlich auch für ZwVerst und ZwVerw. V 5b

b) Gerichtskosten

(1) Das GKG (GT 28 mit ErgVerz) wurde geändert. Hierbei wurden die maßgeblichen §§ 60 bis 66 (GT 28) ersetzt durch §§ 31 a bis e (ErgVerz GT 28); zur Reform GT 28 Fußn l f f . S 404ff. Dies erfolgte in der Weise, daß alte Fassung

neue Fassung

§ 60 § 31a §§61,62 § 31 b §63 § 31c §65 § 31d §66 § 31e entsprechen. Es sind daher die neuen Vorschriften mit Änderungen anzuwenden. (2) Nicht übernommen wurde §64 a F (GT 28), der sich auf das B e s c h w e r d e v e r f a h r e n bezieht. Damit ist die besondere ausführliche Regelung, die bisher gegolten hat, § 95 Bern 9 (2), aufgehoben. Es gilt damit bei Beschwerde gegenüber dem allgemeinen Recht an Besonderheiten die Regelung in § 9 GKG mit Anl 1 E Z 1540, 1541 (ErgVerz GT 28). (3) Bei der Anwendung des § 31a GKG (ErgVerz GT 28) ist Anl 1 aaO heranzuziehen, da nur so der Text vervollständigt wird. (4) Bei der Anordnung des Verfahrens ist zu § 15 Bern 10 mit ErgVerz hervorzuheben, daß die Gebührenermäßigung bei A n t r a g s z u r ü c k n a h m e nach § 60 Abs 4 GKG (GT 28 mit ErgVerz) in Wegfall kam, während die Zurücknahme der Beschwerde gebührenrechtliche Bedeutung hat (2), die W e r t b e r e c h n u n g nach dem Betrag der vollstreckbaren Forderung nicht immer wie bisher erfolgt; denn die Streichung der Worte einschl der mit einzuziehenden Zinsen und Kosten kann sich uU nachteilig auswirken, weil es nunmehr nicht allein darauf ankommt, wegen welcher Ansprüche zwangsvollstreckt wird, bei ZwV wegen eines T e i l s der Forderung Rangklasse 3 nicht mehr vorgesehen ist, sich vielmehr auf Rangklasse 5 beschränkt. bez F ä l l i g k e i t anstelle des § 107 a F (GT 28) nunmehr die Vorschrift in neuer Fassung (ErgVerz GT 28) maßgebend ist. (5) Im weiteren Verfahren bei ZwVerst ist zu beachten, daß bei der Verfahrensgebühr, § 61 GKG Abs 1 Z 1 a F (GT 28) bei der Neufassung in § 31b (ErgVerz GT 28 mit Anl 1) gesetzestechnisch eine Trennung vorgenommen wurde, nämlich eine T e i l u n g . Es wird das Verfahren nach Verfahrensanordnung bis zur Bestimmung des 1. VerstTermins und das Verfahren ab Bestimmung des 1. VerstTermins unterschieden, wobei in den beiden Stadien 1/10 und 2/10Gebühr anfallen; dazu § 35 Bern 4b mit ErgVerz. Weiter kommen an Gebühren in Betracht die T e r m i n s g e b ü h r , § 66 Bern 8 (2 mit ErgVerz), die Zuschlagsgebühr, £ 66 Bern 8 (3 mit ErgVerz), und im Verteilungsverfahren die Gebühr für das Verteilungsverfahren, § 105 Bern 6. (6) Bei der ZwVerw kommt für die Durchführung des Verfahrens die Verfahrensgebühr nach § 63 GKG a F (GT 28), nunmehr § 31c n F (ErgVerz GT 28) in Betracht. Diese Gebühr berechnet sich nach dem Gesamtbetrag der E i n 1664

§ 105

V 5c, d

Verteilung des Erlöses

k ü n f t e , § 155 Bern 3 (3b). Ergänzend ist Anl 1 zum GKG unter E I I einschlägig. Die abgekürzte Fassung gegenüber der Neutextierung ist sachlich unerheblich. (7) Die allgemeinen Vorschriften des GKG finden Anwendung, §§ 11 ff. GKG a F (GT 28), nunmehr §§ 1 ff. n F (ErgVerz GT 28); dazu § 15 Bern lObe, bm mit ErgVerz. Diese Bestimmungen beziehen sich auf den Geltungsbereich § 1, die Kostenfreiheit § 2, die Sicherstellung und Vorauszahlung § 3, den Kostenansatz § 3 a, Erinnerung und Beschwerde §§ 4, 5, Nachforderung § 6, Nichterhebung von Kosten wegen unrichtiger Sachbehandlung 7, Verweisung § 7a, Verjährung § 8, Höhe der Kosten § 9; dazu ErgVerz GT 28. (8) Die Auslagen, die früher in §§ 91 ff. GKG a F (GT 28) geregelt waren, sind im wesentlichen gleichgestaltet, jedoch nach § 9 GKG n F mit Anl 1 unter H (ErgVerz GT 28).

c) Anwaltschaftliche Vertretungskosten

V 5c

(1) Die B R A G e b O (GT 29 mit ErgVerz) wurde geändert. Hier wurden die allgemeinen und die besonderen Vorschriften geändert, jedoch ohne daß das Kostenrecht bez ZwVerst und ZwVerw maßgeblich beeinflußt würde, ErgVerz GT 29. (2) Bei der ZwVerst ist bez der sachlichen Voraussetzungen der Gebühren keine Änderung eingetreten, § 15 Bern 10c, § 35 Bern 4c, § 66 Bern 9, jeweils mit ErgVerz, § 105 Bern 3 (3). An Ä n d e r u n g e n sind zu erwähnen, daß die Anordnungsgebühr 3/10 anstatt bisher 2/10 beträgt und daß bei dem Gegenstandswert bei einer Teilforderung nur die Rangklasse 5, nicht mehr auch die Rangklasse 3 von Bedeutung ist. (3) Bei der ZwVerw wurde die Vertretungsgebühr nach § 69 Abs 1 Z 2 BRAGebO a F und n F (GT 29 mit ErgVerz) von 25 DM auf 50 DM erhöht, § 146 Bern 3 (3).

d) Sonstige Änderungen von Kostenvorschriften

V 5d

Das Gesetz über Änderung von Kostenrecht, V 5 a (1) berührt noch zahlreiche andere Kostenvorschriften außer GKG (GT 28 mit ErgVerz) und BRAGebO (GT 29 mit ErgVerz), nämlich Arbeitsgerichtsgesetz Art 4 § 3, Binnenschiffahrt VollstrSchutz (GT 18) Art 4 § 25, Bundesrechtsanwaltsordnung Art 4 § 19, Bundessozialhilfegesetz Art 4 § 21, Bundesversorgungsgesetz Art 4 § 14, Entschädigung für ehrenamtliche Richter Art 4 § 5, von Zeugen und Sachverständigen Art 4 § 6, Finanzgerichtsordnung Art 4 § 2, Flurbereinigungsgesetz Art 4 § 18, gerichtliche Schreibgebühren Art 4 § 22, Gerichtsverfassungsgesetz Art 4 § 7, Gerichtsvollzieher Art 2, Art 4 § 26 Z 3, Hinterlegung Art 4 § 23, Jugend Wohlfahrt Art 4 § 13, Justizbeitreibung (GT 33), Art 4 § 24, Justizverwaltung Art 4 § 11, Kostenordnung Art 4 § 4, wobei § 53 KostO bez freiwilliger Versteigerung unberührt gelassen wurde, kostenrechtliche Vorschriften von 1957 Art 4 §§ 9, 10, Luftfahrzeug LuftRG ( GT 23) Art 4 § 15, Aufhebung des § 110 aaO, Ordnungswidrigkeiten OWiG Art 4 § 17, Patentanwaltsordnung Art 4 § 20, Patentgesetz Art 4 § 8, Strafprozeßordnung StPO Art 4 § 16, Verwaltungsgerichtsordnung VwGO Art 4 §§ 1, 26 Z 1, 2. 1665

§105 l

Zwangsversteigerung

§105 (Bestimmung des Verteilungstermins) (1) Nach der Erteilung des Zuschlags hat das Gericht einen Termin zur Verteilung des Versteigerungserlöses zu bestimmen. (2) Die Terminsbestimmung ist den Beteiligten und dem Ersteher sowie im Falle des § 61 dem für zahlungspflichtig erklärten Dritten und in den Fällen des § 81 Abs 2,3 dem Meistbietenden zuzustellen. Als Beteiligte gelten auch diejenigen, welche das angemeldete Recht noch glaubhaft zu machen haben. (3) Die Terminsbestimmung soll an die Gerichtstafel angeheftet werden. (4) Ist die Terminsbestimmung dem Ersteher und im Falle des § 61 auch dem für zahlungspflichtig erklärten Dritten sowie in den Fällen des § 81 Abs 2 , 3 auch dem Meistbietenden nicht 2 Wochen vor dem Termin zugestellt, so ist der Termin aufzuheben und von neuem zu bestimmen, sofern nicht das Verfahren genehmigt wird. Übersicht: I. II. III. IV.

Allgemeines (7) Terminbestimmung — § 105 Abs 1, 4 (2) Zustellungen — § 105 Abs 2 (3) Bekanntmachung des Termins — § 105 Abs 3 (4) V. Kosten (.5ff.) 1. Allgemeines (5) 2. Gerichtskosten (6) 3. Anwaltschaftliche Vertretungskosten (?)

1

I. Allgemeines

Dazu E I § 147, Begr 273, 276 ff., D 57, Daßler-Schiffhauer ZVG § 105 Bern 1, Drischler ZVG § 105 Bern lff., Immobiliar-Vollstreckungsrecht V 4 (Verteilung des VerstErlöses), Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 1, KorintenbergWenz ZVG § 105 Bern 1, Mohrbutler-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A XHIff., 117ff., Stober-Zeller Handbuch zum ZVG Bern 40311., Zeller ZVG § 105 Bern 1 ff.

(1) Zuständig zur Durchführung des Verteilungsverfahrens ist das VollstrGer; dazu §§ 1/2 Bern 15ff. Auch im Verteilungsverfahren kann sich für den RPfleger die Möglichkeit oder Notwendigkeit ergeben, eine Sache dem Richter vorzulegen, §§ 1/2 Bern IGba {4ff.). (2) Im ZwVerstVerfahren ist der Amtsbetrieb maßgebend, soweit nicht Antragstellungen vorgesehen sind, E 7. Dies gilt auch für das Verteilungsverfahren, JaeckelGüthe ZVG § 35 Bern. Bei der Terminsbestimmung hat das VollstrGer die Frist das § 105 Abs 4 zu beachten und darüber hinaus uU Erklärungsfristen von Beteiligten, ebenso die Fristen nach § 106; dazu Bern 2 (2, 3), 3 (2), § 106 Bern 2 (1), 3 (3). (3) Zwecks V o r b e r e i t u n g der Durchführung des Verteilungsverfahrens kann nach § 106 ein Vortermin, ev eine Mehrheit von solchen anberaumt werden; dazu § 106 Bern 1 (2). (4) Über den Verlauf eines Termins im Verteilungsverfahren ist ein Protokoll aufzunehmen, das alles Wesentliche enthalten muß, §§ 159ff. ZPO. Es wird in § 127 Abs 3 nur zu einem einzelnen Punkt darauf hingewiesen, während sonst nähere Vorschriften fehlen; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 9, auch § 78 Bern 1, 2, 3 (1, 2), § 106 Bern 1 (2), § 107 Bern 1 (1), § 113 Bern 3 (7), § 117 Bern 1 (1), § 118 Bern 4 (1), 9 (3e), § 125 Bern 2 (1), § 127 Bern 8 (2). § 80 gilt hier nicht, § 80 Bern 1 (3) 1666

Bestimmung des Verteilungstermins

§105

2

sowie Muster Arth M 14 (Bestimmung des Verteilungstermins), KorintenbergWenz ZVG Musterbeispiele I J S 801, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis A X I V 128 ff. Bez L a n d e s r e c h t ist hinzuweisen für Baden-Württemberg, Landesteil W ü r t t e m b e r g auf § 37 Abs 2, 3 54 ZwVVfg (GT96), wobei jedoch lediglich das VollstrGer, nicht mehr ein VerstBeamter zuständig ist, §§ 1/2 Bern 17, und für B a y e r n auf § 204 GAnwZ (GT 127). (5) Keine Anwendung findet § 105 Abs 2 bis 4 im Falle der Terminbestimmung nach dem A u s s c h l u ß u r t e i l im Aufgebotsverfahren, da die Sonderregelung des § 141 maßgebend ist, § 141 Bern 2 (2, 3). (6) Die außergerichtliche Verteilung nach §§ 143 ff. kann bis zum Schluß des Verteilungstermins beantragt werden, § 143 Bem5(2). Bei einem M a n g e l bez des Nachweises iSd § 143 ist das normale Verteilungsverfahren durchzuführen, uU ist Fristsetzung zur Behebung des Mangels angezeigt, § 143 Bern 5 (2). Bei Anberaumung eines Verteilungstermins ist es uU zweckmäßig, den Beteiligten und dem Ersteher usw Gelegenheit zu geben, Anträge oder Anregungen nach §§ 143, 144 zu stellen bzw Nachweis wegen außergerichtlicher Erledigung vorzulegen; dazu V 1(3), § 143 Bern 1 (1), § 144 Bern 6 (1). II. Terminsbestimmung — § 105 Abs 1, 4

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Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 105 Bern 1, 2, 5, Drischler ZVG § 105 Bern 1, 2, JaeckelGüthe ZVG § 105 Bern 1, 2, 5, Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 1, 4, 5, Zeller ZVG § 105 Bern 2A, 8, 9. (1) Das VollstrGer hat den Verteilungstermin nach Erteilung des Zuschlags zu bestimmen, § 105 Abs 1, bei Anlaß zuerst einen Vortermin, wenn die Vorbereitung nach § 106 nicht ausreicht; dazu § 106 Bern 1 (2). Der vom VollstrGer erlassene Zuschlagsbeschluß wird mit der Verkündung wirksam, § 89, also ohne Rücksicht auf die Zustellungen, während der in einer Beschwerdeinstanz erlassener Zuschlagsbeschluß erst mit der Zustellung an den Ersteher wirksam wird, § 104. Es braucht die Rechtskraft des Zuschlags nicht abgewartet zu werden, wenn nicht nach § 116 zu verfahren ist; dazu §116 Bern 1(1). In der Regel erfolgt daher nach Erlaß des Zuschlagsbeschlusses Anberaumung des Verteilungstermins und bei Rechtsmitteleinlegung ist Terminabsetzung zu erwägen und nur, wenn es sich um ein ersichtlich aussichtloses Rechtsmittel handelt, der Termin wieder anzusetzen; dazu für Baden-Württemberg, Landesteil W ü r t t e m b e r g die Empfehlung in § 35 Abs 1 ZwVVfg (GT 96). Ob sofortige Terminsanberaumung erfolgt bzw Bestimmung eines Vortermins nach §106, hängt vom Einzelfall ab. Die Entschließung darüber ist nicht immer einfach, weil sowohl eine ungerechtfertigte Verzögerung, etwa aus zu großer Ängstlichkeit, also auch eine übereilte Terminsanberaumung zu Amtshaftung bei Schaden führen kann, § 102 Bern 1(2), 2 (2 a). Bei DaßlerSchiffhauer ZVG §102 Bern 1 wird darauf hingewiesen, daß ein gewissenhafter RPfleger bei zu erwartender Beschwerde gegen den Zuschlagsbeschluß keine Verteilung durchführen wird. Andererseits ist man sich in der Praxis einig darüber, daß ohne besonderen Anlaß nicht einfach mit der Terminsanberaumung zugewartet werden kann; es muß ein besonderer Grund vorliegen. Es darf nicht schematisch davon abgesehen werden, einen Termin anzuberaumen, Zeller ZVG § 105 Bern 9. Eine späte Terminsanberaumung (2) kann dazu führen, daß Beteiligten Schaden entsteht, wenn nämlich Zinsen und andere wiederkehrende Leistungen zwischenzeitlich sehr anwachsen. Die Frage kann wegen der Gefahr einer Amtshaftung, §§ 1/2 V 8, vom RPfleger dem Richter vorgelegt werden, wenn es sich um eine schwierige Angelegenheit handelt, §§ 1/2 Bern 16ba (4ff.). Wird ein Rechtsmittel gegen den Zuschlagsbeschluß eingelegt, so kann nach § 572 Abs 2, 1667

§ 105 2

Zwangsversteigerung

3 ZPO (GT 7) verfahren werden; dazu Schiffhauer ZVG § 105 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 1, Zeller ZVG § 105 Bern 9, auch § 95 Bern 8 (lh). Auch wird eine Belehrung bez § 116 uU zweckmäßig sein, da eine Aussetzung hiernach nur auf Antrag erfolgen kann; dazu § 116 Bern 2 (3). Die G B B e r i c h t i g u n g nach § 130 darf erst nach Rechtskraft des Zuschlagsbeschlusses erfolgen, § 130 Bern 2 (3); über Schwierigkeiten, die sich bei Aufhebung des Zuschlagsbeschlusses ergeben können, wenn der VerstErlös schon verteilt ist, § 102 Bern 3. Der Zeitpunkt des Termins hat die Mindestfrist des § 105 Abs 4 zu beachten (2). Der Ort, an dem der Termin abgehalten wird, wird vom VollstrGer bestimmt. Es kommt hier insbes entweder der Ort der Versteigerung, also wo sich die Grundstücke usw befinden, in Betracht, oder der Ort des VollstrGer, wie für Baden-Württemberg, Landesteil W ü r t t e m b e r g , § 37 Abs 1 ZwVVfg (GT 96) angeordnet wird, aber allgemein gilt. Es kann jedoch ein anderer Ort gewählt werden, etwa eine Stadt, in der die meisten am Verteilungsverfahren Berechtigten wohnen. (2) T e r m i n s f r i s t Bei der Terminbestimmung ist die T e r m i n s f r i s t des § 105 Abs 4 einzuhalten; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 105 Bern 2, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 1, 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 1, 5, 6, Zeller ZVG § 105 Bern 8, 9. Auf Z a h l u n g s f r i s t e n nach §§ 60, 61 braucht nicht Rücksicht genommen zu werden, da diese im Rahmen des § 118 behandelt werden, §§ 60/61 Bern 5 (4), § 118 Bern 2 (2b). (2a) Das Ende der Frist ist zeitlich nicht begrenzt; es fehlt also eine gesetzliche Höchstfristdauer, diese steht im Ermessen des VollstrGer. Die Erwägung der richtigen Fristdauer ist oft nicht einfach (1). Diese Entschließung liegt im E r m e s s e n des Gerichts. Es kann hierbei die Umstände des Einzelfalls berücksichtigen, ohne daß eine erhebliche Verzögerung eintreten darf. Die Beteiligten können sich ev durch einen Antrag nach §§ 94, 170 sichern, § 94 Bern (1), ev auch durch einen Antrag nach § 116 (1). Bei V e r z ö g e r u n g e n kann, wenn nicht ein Fall von § 116 ZVG oder § 572 Abs 2, 3 ZPO (GT7) vorliegt (1), Dienstaufsichtsbeschwerde erhoben werden. Das VollstrGer kann den bereits anberaumten Termin von Amts wegen oder auf Antrag vorverlegen. Wird ein Antrag auf V o r v e r l e g u n g des Termins zurückgewiesen, so muß § 225 Abs 2 ZPO beachtet werden, nämlich Anhörung des Gegners bzw der Gegner erfolgen, Stein-Jonas ZPO § 227 Bern I I 5, bez Gegner § 99 Bern 2 (2). Eine Anhörung erscheint nur entbehrlich, wenn der Antrag als unzulässig zurückgewiesen wird, § 99 Bern 2 (1). Es kann auch in Eilfällen von einer Anhörung abgesehen werden, im übrigen ist das rechtliche Gehör zu wahren, § 99 Bern 2 (1), a A (zu Unrecht) Stein-Jonas ZPO § 225 Bern I I , wonach ein Verstoß stets für unschädlich gehalten wird. Gegen die zurückweisende Entscheidung findet nach § 567 ZPO (GT 7) einfache Beschwerde statt, R G RGZ 55, 99 (100); dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 105 Bern 2, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 1, SteinJonas ZPO § 227 Bern I I 5. S p ä t e r v e r l e g u n g des Termins bedeutet Verlegung bzw Vertagung iSd § 227 ZPO und ist daher nur aus wichtigem Grunde zulässig, JaeckelGüthe ZVG aaO, Zeller ZVG § 105 Bern 9; dazu § 43 Bern 5, § 113 Bern 3 (4). (2b) Eine gesetzliche Mindestfrist ergibt sich aus § 105 Abs 4. Es besteht eine F r i s t von mindestens 2 Wochen ab Zustellung an die im Gesetz bezeichneten Zustellungsempfänger, die einzuhalten ist. Es soll den in Frage kommenden Zahlungspflichtigen Gelegenheit zur Bereitstellung von Zahlungsmitteln gegeben werden, während die Beteiligten nicht hierher gehören, wie ein Vergleich mit § 105 Abs 2 ergibt Bern 3 (2). Es handelt sich nach Abs 4 aaO um den E r s t e h e r , bei § 61 auch um für zahlungspflichtig erklärte D r i t t e und in den Fällen des § 81 Abs 2, 3 auch um den M e i s t b i e t e n d e n , auch wenn unrichtigerweise die Mithaftungserklärung nach § 82 1668

Bestimmung des Verteilungstermins

§ 105 2

unterblieben ist, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 5. Dem Dritten nach § 61 steht der für mithaftend erklärte B ü r g e gleich; dazu § 69 Bern 6, § 97 Bern 2 (3), § 98 Bern 2 (3), § 103 Bern 23). Diese Personen müssen die Zustellung der Terminsbestimmung mindestens 2 Wochen vor dem Termin erhalten haben — Ordnungsmäßigkeit der Zustellung vorausgesetzt, Bern 3. Ist die F r i s t nicht eingehalten, so ist der T e r m i n von Amts wegen aufzuheben und ein neuer T e r m i n zu bestimmen, wie § 105 Abs 4 ausdrücklich bestimmt. Es kann sich um Terminsverlegung oder-Vertagung handeln, je nachdem, ob die Anordnung des neuen Termins vor oder im Termin erfolgt. Ein Antrag ist als Anregung aufzufassen. Die Vorschrift bezieht sich auf den Yerteilungstermin, §§ 106ff., nicht auf einen Vortermin; dazu § 106 Bern 1 (2). Der Mangel ist heilbar, und zwar durch Genehmigung, § 105 Abs 4, wobei derjenige zu genehmigen hat, dem gegenüber die Frist nicht eingehalten wurde. Es müssen also nicht alle in § 105 Abs 4 genannten Personen genehmigen, sondern nur der Zustellungsempfänger, den es angeht, eine Form ist für die Genehmigung nicht vorgeschrieben, Daßler-Schiffhauer ZVG § 105 Bern 2, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern Bern 5, Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 4, Zeller ZVG § 105 Bern 9. Die Genehmigung kann daher ausdrücklich oder stillschweigend, insbes durch schlüssige Handlung, erklärt werden etwa durch Erscheinen und Verhandeln im Termin. Wenn bei Anwesenheit im Termin der Übertragung der Forderung auf den Berechtigten bei Nichtzahlung des Bargebots nicht widersprochen wird, so kann darin uU eine Genehmigung liegen, wenn auch das sonstige Verhalten des Betreffenden im Termin auf einen Genehmigungswillen schließen läßt, Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 4. Ein V e r z i c h t im voraus seitens eines der Zahlungspflichtigen iSd § 105 Abs 4 ist zulässig, Reinhard-Müller ZVG § 105 Bern I I 2 (a, d). Dagegen wird man einen W i d e r r u f der Genehmigung nicht zulassen, und zwar wegen der Interessen der übrigen Beteiligten. Mit Z u s t i m m u n g aller durch den Zuschlagsbeschluß betroffenen kann auch im Verteilungstermin eine Verteilung vorgenommen werden, Schlomka-Käbrisius ZB1FG 20, 333; auch kann wirtschaftliche vergleichsweise Lösung angestrebt werden, V 1 (3). Eine Verletzung des § 105 Abs 4, also Verstoß gegen die Frist ohne Genehmigung seitens des oder der Betroffenen, berechtigt, wenn das VollstrGer nicht nach § 105 Abs 4 verfährt und neuen Termin bestimmt,, zur Anfechtung, und zwar zur s o f o r t i g e n B e s c h w e r d e nach § 793 ZPO (GT 7); dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 5, Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 5. Ist inzwischen noch keine Verteilung erfolgt, so ist von der Beschwerdeinstanz die Terminsanberaumung aufzuheben und dem VollstrGer die neue Terminsbestimmung zu überlassen, Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Ist jedoch schon eine Verteilung des Erlöses durch Zahlung oder Uberweisung erfolgt, so muß nach der zweckmäßigsten Art das Verfahren weiterbetrieben werden. Nach Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 4, 5 soll durch die Beschwerdeinstanz die erfolgte Verteilung aufgehoben werden, so daß der Teilungsplan erneut auszuführen ist, und zwar von dem VollstrGer, also nicht durch die Beschwerdeinstanz. Nach Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 5 kann im Beschwerdeweg die Ansetzung eines neuen Termins erreicht werden, in dem dann durch das VollstrGer die geschehenen Übertragungen rückgängig gemacht werden bzw, wenn er nicht zahlt, aufrechterhalten werden; dazu Niedner ZVG § 105 Bern 4(b), von der Pfordten ZVG § 105 Bern 4, Reinhard-Müller ZVG § 105 Bern I I I . Was zweckmäßiger ist, richtet sich nach dem jeweiligen Einzelfall. (2 c) Für die neue Terminsanberaumung (2 b) ist die Frist des § 105 Abs 4 wieder einzuhalten, also nicht ab der 1. unrichtigen Zustellung. Dies ist im Interesse der Klarheit und Rechtssicherheit notwendig. Diese Auffassung hat sich durchgesetzt und ist nunmehr wohl unwidersprochen; dazu Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 4 mwN, aA (überholt) Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 5. 1669

§ 105 3

Zwangsversteigerung

(3) Inhalt der Terminsbestimmung Der Inhalt der Terminsbestimmung ist gesetzlich nicht normiert; er muß den Z w e c k der Terminsbestimmung ersichtlich machen, also insbes, ob es sich nur um einen Vortermin iSd § 106 oder um einen Verteilungstermin nach §§ 107ff. handelt; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 105 Bern 8, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 2, KorintenbergWenz ZVG § 105 Bern 1, Zeller ZVG § 105 Bern 9. Es muß also mindestens darauf hingewiesen werden, daß der Termin zur Verteilung des VerstErlöses bestimmt ist, wie § 105 Abs 1 ergibt. Es werden aber zweckmäßigerweise auch Hinweise auf andere notwendige Gesichtspunkte gebracht, wie die Aufforderung zur Vorlage von Hypothekenbriefen usw, Berechnung von Ansprüchen ua, wie sich aus § 106 ergibt; dazu § 106 Bern 2. Ein Hinweis auf die Folgen bei Nichtanmeldung kann vorgenommen werden, vorgeschrieben ist es nicht, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 2. Auch liegt keine Ladung im prozeßrechtlichem Sinne vor, Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Auch der Ort, an dem der Termin abgehalten wird, ist anzugeben; es ist dies regelmäßig der Ort des VollstrGer. M u s t e r Anh M 14 (Bestimmung des Verteilungstermins), Korintenberg-Wenz ZVG Musterbeispiele I S 801, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A X I I I 177, 118. Die Terminsbestimmung ergeht in Form einer Verfügung; eine Beschlußform wäre aber auch möglich, ist jedoch nicht üblich. Wenn einzelne Anordnungen nur für einen einzelnen Zustellungsempfänger oder für einige von ihnen bedeutsam sind, so kann die besondere Mitteilung an sie gesondert verfügt werden, und zwar neben der eigentlichen Terminsbestimmung, die an alle geht. 3

I I I . Zustellungen — § 105 Abs 2

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 105, Bern 3, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 3, KorintenbergWenz ZVG § 105 Bern 2, Zeller ZVG § 105 Bern 12 (1) Zustellung der Terminsbestimmung, Bem2, hat nach § 105 Abs 2 zu erfolgen an (2) alle Beteiligten iSd § 9 einschl gesetzlich Beteiligter nach sonstigen Vorschriften; dazu § 9 Bern 2 f f . Als Beteiligte sind nach § 105 Abs 2 S 2 auch diejenigen anzusehen, die das angemeldete Recht noch glaubhaft zu machen haben, es also nicht glaubhaft gemacht ist; diese Regelung entspricht dem § 41 Abs 3. Es kann sich um aus dem Grundbuch usw ersichtliche oder um angemeldete Beteiligte handeln, wobei auf die dem VollstrGer bekannten Beteiligten im Zeitpunkt der Zustellung abzustellen ist; dazu § 41 Bern 2. Die Zustellung hat nämlich auch zu erfolgen, wenn die A n m e l d u n g erst nach der Terminsbestimmung erfolgt; es sind darüber hinaus Beteiligte zu berücksichtigen, die bis zum Verteilungstermin Ansprüche anmelden, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 105 Bern I I 4. Unerheblich ist, ob Beteiligte bei der Verteilung leer ausgehen, auch wenn dies schon im voraus klar ist. Eine Z u s t e l l u n g s f r i s t ist für die Beteiligten nicht vorgeschrieben, Bern 2 (2b), jedoch muß die Zustellung vor dem Termin mit angemessener Frist von etwa einigen Tagen erfolgen, Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 6. Zeller ZVG §105 Bern 12 hält zwar die Zustellung am Tag vor dem Termin noch für zulässig, aber für unzweckmäßig, wobei er auf die Möglichkeit des Schadenersatzes hinweist. Kann die Zustellung an einen oder mehrere Beteiligte nicht oder nicht rechtzeitig erfolgen, oder ist sie mangelhaft erfolgt, so ist der Termin aufzuheben und zu verlegen, und zwar wegen Verletzung des § 105 Abs 2 wie im Falle des Abs 4 aaO, ev auf Anfechtung, Bern 2 (2b), außer es handelt sich um Beteiligte, die kein Interesse an der Erlösverteilung haben, wie Mieter oder Pächter, Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Wird eine Frist nach § 106 S 1 gesetzt, so ist sie zu beachten, § 106 Bern 2 (1), 1670

§ 105

Bestimmung des Verteilungstermins

4,5

(3) die Zahlungspflichtigen, denen gegenüber die Frist des § 105 Abs 4 zu wahren ist, Bern 2 (2b), nämlich an den Ersteher, § 81 Abs 1; dazu § 9 Bern 5 (1), § 81 Bern 2ff., den bzw die für zahlungspflichtig erklärten Dritten im Falle des § 61, und zwar einschl des mithaftenden B ü r g e n , Bern 2 (2b), §§ 60/61 Bern 8, 9, § 69 Bern 6, § 97 Bern 2, den oder die Meistbietenden nach § 81 Abs 2, 8; dazu § 81 Bern 6, 7. Dies gilt auch, wenn die nach § 82 erforderliche Mithaftungserklärung fehlt, § 82 Bern 7; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 105 Bern 2. Wenn Beteiligte (2) zugleich zu den Zahlungspflichtigen zu rechnen sind, so ist für sie die Frist nach § 105 Abs 4 einzuhalten, zB der VollstrSchuldner als Ersteher des Grundstücks. (4) Für die Ausführung der Zustellung sind die §§ 3ff. maßgebend; zur Zustellung einer Terminsbestimmung durch Niederlegung bei der Polizei L G H a m b u r g J W 1935, 73 (Armstroff). V e r z i c h t auf Zustellung ist zulässig; dazu Reinhard-Müller ZVG § 105 Bern I I 4, auch § 3 Bern 20(7). Die Wirkungen fehlerhafter oder mangelnder Zustellung ergeben sich aus § 105 Abs 4 für die Zahlungspflichtigen, Bern 2 (2b); dazu bez Beteiligter (2, 3). An der Einhaltung der Vorschrift ist sehr viel gelegen, damit kein Schaden eintritt; zu Amtshaftung §§ 1/2 V 8. IV. Bekanntmachung des T e r m i n s — § 105 Abs 3

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Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 105 Bern 3, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 4, KorintenbergWenz ZVG § 105 Bern 3, Zeller ZVG § 105 Bern 3 Als Bekanntmachung kommt nur die Anheftung der Terminsbestimmung an der Gerichtstafel in Betracht, § 105 Abs 3. Wenn Grundstücke in verschiedenen AGBezirken liegen und gemeinsam versteigert werden, also § 2 Abs 2 einschlägig ist, §§ 1/2 Bern 22 b, so hat die Bekanntmachung in allen AGRichten zu erfolgen, Jaeckel-Güthe ZVG § 105 Bern 4; dazu § 40 Bern 2 (3). Dies gilt auch bei nach § 18 verbundenen Verfahren. Dagegen kommen weitere Veröffentlichungen nicht in Betracht; sie sind auch zu unterlassen, weil etwa entstehende Kosten als ungesetzlich nicht zu den Verfahrenskosten gehören, Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Es kann also nicht wie bei § 40 Abs 2 verfahren werden, insbes sind Veröffentlichungen in einer Zeitung usw unzulässig. Für Baden-Württemberg, Landesteil W ü r t t e m b e r g ist § 35 Abs 2 ZwVVfg (GT 96) für das VollstrGer anwendbar, §§ 1/2 Bern 17. Der I n h a l t der Terminsbekanntmachung ist derselbe wie bei der Zustellung, Bern 2 (3). Die Bekanntmachung hat in diesem Verfahrensstadium nicht die Bedeutung wie im VerstVerfahren selbst; daher ist für eine Veröffentlichung in weiterem Umfange kein Raum. Die Beteiligten und Zahlungspflichtigen werden durch die Zustellung der Terminsbestimmung in Kenntnis gesetzt, JaeckelGüthe ZVG aaO. Es handelt sich in eine O r d n u n g s v o r s c h r i f t , so daß die Verletzung des § 105 Abs 3 auf die Wirksamkeit des Verfahrens keinen Einfluß hat, KorintenbergWenz ZVG § 105 Bern 3. Trotzdem hat das VollstrGer die Bekanntmachung als Amtspflicht auszuführen bzw zu veranlassen und, wenn bei Verletzung derselben Schaden entsteht, kann Amtshaftung in Betracht kommen, §§ 1/2 V 8; dazu auch § 40 Bern 2 (1, 2). V. Kosten

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1. Allgemeines (1) Zu den K o s t e n bei Gericht und Rechtsanwalt ist in Ergänzung zu § 35 Bern 4 mit ErgVerz darauf hinzuweisen, wie sich die Kosten im Stadium des Verteilungs1671

§ 105 6,7

Zwangsversteigerung

Verfahrens gestalten; dazu Bern 8, 9, § 109 Bern l f f . , zum neuen Kostenrecht vom 20. August 1975 V 5. (2) Wenn ein V o r t e r m i n abgehalten wird, § 106 Bern 1 (2), so gehören diese Kosten, soweit sonst Terminskosten verrechnet werden können, die sich auf den Verteilungstermin beziehen, auch zum Verfahren. 6

2. Gerichtskosten

Dazu Drischler Immobilar-Vollstreckungsrecht K 4 (Kosten), Lauterbach Kostengesetze GKG § 61 Bern B, Mohrbutter-Drischier ZwVerstuZwVerwPraxis Anh D, Rohs-Wedewer KostO GKG § 61 Bern V

(1) Neben den sonst nach §§ 31 a, b GKG n F (Erg Verz GT 28), die an die Stelle der §§ 60, 61 GKG a F (GT 28) traten, anfallenden Gebühren, der Anordnungsverfahrensgebühr, Verfahrensgebühren, Terminsgebühr und der Zuschlagsgebühr § 15 Bern 10 b mit Erg Verz, § 35 Bern 4b mit Erg Verz, § 66 Bern 8 mit Erg Verz, § 105 V 5, steht die Verteilungsgebühr nach § 31b GKG n F mit Anl 1 unter E I (ErgVerz GT 28) anstelle der früheren Regelung in § 61 Abs 1 Z 4 GKG a F (GT 28), und zwar für das gerichtliche Verteilungsverfahren nach §§ 105 ff. wie für das außergerichtliche Verteilungsverfahren nach §§ 143 ff. (2) Diese Gebühr gilt für das g e s a m t e Verteilungsverfahren; dazu Lauterbach Kostengesetze GKG § 61 Bern 1, Rohs-Wedewer KostO GKG § 61 Bern V (a, b) mwN. Abgegolten werden durch die Gebühr ua die Forderungsübertragung nach § 118 usw, § 118 Bern 4 (3), auch etwaige nachträgliche Verteilungen, die Bestellung eines Vertreters nach §§ 126, 135, die Planausführung nach § 137, die Erteilung der Ermächtigung zur Einleitung des Aufgebotsverfahrens nach § 138, die Verteilung nach Erlaß des Ausschlußurteils nach § 141 usw. Nicht erfaßt wird dagegen das Aufgebotsverfahren nach § 140, das nach §§ 946 ff. ZPO durchgeführt wird (§ 140 Bern 2ff.); es ist gegenüber dem ZwVerstVerfahren selbständig, auch gebührenrechtlich; hier ist eine selbständige Gebühr nach § 9 GKG n F (ErgVerz GT 28) mit Anl 1 unter A V Z 1104 anstelle des früheren § 40 Abs 1 Z 6 GKG aF, Korintenberg-Wenz ZVG § 61 Bern V (b). (3) Die Höhe der Gebühr beträgt 6/10 der Gebühr beim gerichtlichen Verteilungsverfahren, 3/10 der Gebühr beim außergerichtlichen Verteilungsverfahren Anl 1 zum GKG n F (ErgVerz GT 28) anstelle des früheren § 61 Abs 1 Z 4 GKG a F (GT 28); zur Frage der Gebührenhöhe bei gesamtschuldnerischer Haftung, wenn einer der Kostenschuldner G e b ü h r e n f r e i h e i t genießt, § 109 Bern 2 (2a). 7

3. Anwaltschaftliche Vertretungskosten

(1) Außer der Verfahrensgebühr und der T e r m i n s g e b ü h r nach § 68 Abs 1 Z 1, 2 BRAGebO n F (GT 29 mit ErgVerz), die ihrerseits einen selbständigen Anwendungsbereich haben, § 15 Bern 10c mit ErgVerz, § 35 Bern 4c mit ErgVerz, § 66 Bern 9 mit ErgVerz, steht dem Rechtsanwalt nach Z 3 aaO auch die Verteilungsgebühr zu, wenn er in diesem Verfahrensstadium tätig wird; dazu auch § 141 Bern 5 (3) sowie SchumannGeißinger BRGebO § 68 Bern 24. (2) Die Verteilungsgebühr bezieht sich auf das g e s a m t e Verteilungsverfahren wie bei der Gerichtsgebühr, Bern 6 (2), also insbes auch auf die Forderungsübertragung nach § 118 ua, § 118 Bern 4 (3); dazu Lauterbach Kostengesetze BRAGebO § 68 Bern 2D. Auch bei außergerichtlicher Verteilung kommt diese Gebühr in Betracht. (3) Die Höhe der Gebühr beträgt 3/10 der Gebühr. Beim G e g e n s t a n d s w e r t ist nach § 68 Abs 3 Z 1, 2 BRAGebO n F (GT 29 mit ErgVerz) beim Verteilungsverfahren vom VerstErlös auszugehen, im Falle der Z 1 aaO jedoch nur, wenn er geringer ist als der geltend gemachte Anspruch; dazu § 16 Bern lOce (6). 1672

§ 106

Vorbereitung des Verteilungsverfahrens

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§ 106 (Vorbereitung des Verteilungsverfahrens) Zur V o r b e r e i t u n g d e s V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n s k a n n d a s Gericht i n der T e r m i n s b e s t i m m u n g die B e t e i l i g t e n auffordern, b i n n e n 2 W o c h e n eine B e r e c h n u n g i h r e r A n s p r ü c h e einzureichen. In d i e s e m Falle hat d a s Gericht n a c h d e m Ablaufe d e r F r i s t den T e i l u n g s p l a n a n z u f e r t i g e n u n d i h n s p ä t e s t e n s 3 T a g e v o r d e m T e r m i n auf der G e s c h ä f t s s t e l l e z u r E i n s i c h t der B e t e i l i g t e n n i e d e r z u legen. Übersicht: I. Allgemeines (J) II. Aufforderung an die Beteiligten zur Berechnung der Ansprüche — § 106 S 1 (2) III. Anfertigung des Teilungsplans — § 106 S 2 (3)

I. A l l g e m e i n e s

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Dazu Begr 288, 290, D 58, KBer 42, Daßler-Schiffhauer ZVG § 106 Bern 1, Drischler ZVG § 106 Bern, Immobiliar-Vollstreckungsrecht V 4 (Verteilung des VerstErlöses), Jaechel-Güthe ZVG § 106 Bern 1, 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 106 Bern 1, 2, 4, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A XIIIff. 117ff., Stöber-Zeller Handbuch zum ZVG Bern 406, 407, Zeller ZVG § 106 Bern 1 (1) § 106 h a t die §§ 873, 874 ZPO (GT 7) zum V o r b i l d ; dazu ZVG § 106 Bern 1, Korintenberg-W enz ZVG § 106 Bern 2.

Daßler-Schiffhauer

(2) Die H a n d h a b u n g nach § 106 bildet die R e g e l im Verfahren, Drischler ZVG § 106 Bern. Uberholt ist die Auffassung von Korintenberg-W enz ZVG § 106 Bern 4, wonach die Maßnahmen des § 106 f ü r unzweckmäßig gehalten werden, da sie aus einer Zeit s t a m m t , in der die wirtschaftlichen Verhältnisse noch nicht so verwickelt waren, wie sie jetzt sind. Nur in ganz einfach gelagerten Fällen wird das VollstrGer von derartigen vorbereitenden Maßnahmen absehen. In besonders komplizierten Fällen reicht eine Vorbereitung nach Art des § 106 nicht aus, sondern das VollstrGer wird nach dem Vorbild des § 62 im Rahmen des Verteilungsverfahrens einen V o r t e r m i n anberaumen, Korintenberg-Wenz ZVG § 106 Bern 1. Dies k o m m t auch in Betracht, wenn nach Ausschluß eines unbekannten Berechtigten nach Erlaß eines Ausschlußurteils das Verfahren seinen Fortgang nimmt, §141 Bem3(l). Auf einen solchen Vortermin ist § 105 nicht anwendbar, insbes auch nicht die Frist nach § 105 Abs 4; dazu § 105 Bern 2 (1, 2b). Die Vorbereitung eines solchen Termins obliegt dem VollstrGer, auch welche Beteiligten usw es verständigt und ev ersucht, im Termin zu erscheinen. Als Inhalt einer solchen Terminsbestimmung f ü r einen Vortermin wird angeben, was besprochen wird, insbes wenn ein vorläufiger Teilungsplan erst im Termin entworfen werden soll, § 113 Bern 1 (1), 3 (7). Ein solcher Termin kann auch dazu dienen, eine wirtschaftliche Lösung, mindestens bez strittiger Forderungen, zu versuchen, § 105 VI (3). Die Kosten, die durch einen solchen Termin bei Gericht entstehen, gehören zu den Gerichtskosten, Kosten der Beteiligten können wie sonstige Kosten im Verfahren verrechnet werden, insbes bei anwaltschaftlicher Vertretung; dazu § 105 Bern 5 (2). Es können auch mehrere Vortermine, wenn es nötig ist, abgehalten werden. I m übrigen gilt sinngemäß das in § 62 Bern 1, 2 Ausgeführte, bezogen auf das Verteilungsverfahren und die sich aus §§ 106 ff. ergebenden Fragen; bez Protokoll § 105 Bern 1 (3). 106

Steiner-Riedel, ZVG Bd 3

1673

§ 106 2

Zwangsversteigerung

(3) Die Verantwortung für die Vorbereitung hat der R P f l e g e r , da dem VollstrGer, §§ 1/2 Bern 15ff., diese Aufgabe obliegt. Er kann einen Rechnungsbeamten in diesem Stadium zuziehen, § 105 V1 (4). Es kann auch Anlaß bestehen, die Sache dem R i c h t e r vorzulegen, uU nur vorübergehend zur Klärung einzelner Fragen, § 105 Bern 1 (1). (4) Die Maßnahmen nach § 106, ebenso wie die Anhaltung eines Vortermins, stehen im E r m e s s e n des VollstrGer, Jaeckel-Güthe ZVG § 106 Bern 1. Es muß jedoch darauf geachtet werden, daß durch unvorbereitete Abhaltung eines Verteilungstermins erhebliche Verzögerungen der Sachbehandlung eintreten können, die zu Schaden führen und dann Amtshaftung zur Folge haben, § 1/2 V 8; bez Schaden durch verzögerte Sachbehandlung § 105 Bern 2 (1). Für die Beteiligten oder Betroffenen entstehen keine nachteiligen gesetzlichen Folgen, wenn sie die vorbereitenden Anfragen usw des VollstrGer nicht beantworten usw, soweit es sich nicht um etwa noch notwendige und zulässige Anmeldungen handelt und die Folgen aus § 114 eintreten können; dazu Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG § 106 Bern 2, auch § 105 Bern 2 (3). Die Frage der Vorbereitung iSd § 106 ist nach Lage des Einzelfalls zu prüfen. Auch wenn sich im weiteren Verfahren beim Teilungsplan noch Änderungen ergeben, ist eine eingehende und gründliche Vorbereitung sinnvoll; denn sie gibt dem VollstrGer größere Sicherheit und erleichtert im Verteilungstermin die Überprüfung neuen Vorbringens. Bez M u s t e r wird auf § 105 Bern 1 {3), 2 (3) verwiesen. Für Baden-Württemberg, Landesteil W ü r t t e m b e r g , enthält § 36 ZwVVfg (GT 96) eine Empfehlung an das VollstrGer (§§ 1/2 Bern 17). 2

II- Aufforderung an die Beteiligten zur Berechnung der Ansprüche — § 106 S 1

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 106 Bern 1, 2, Jaeckel-Güthe ZVG § 106 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 106 Bern 1, 2, Zeller ZVG § 106 Bern 2 (1) Die Aufforderung nach § 106 S 1 ist, wenn sie erfolgt, in der Regel in die T e r m i n s b e k a n n t m a c h u n g nach § 105 aufzunehmen, § 105 Bern 1 (2), 2 (3); dazu M u s t e r Anh M 14 mit aaO Bern 2, 3. Es ist jedoch auch zulässig, derartige Aufforderungen gesondert vorzunehmen. Die Aufforderung bezieht sich darauf, daß die Beteiligten, § 105 Bern 3(2), zu ihren Ansprüchen iSd §§ lOff. binnen 2 Wochen eine Berechnung einreichen. Ein Hinweis, daß die Verrechnung nach Kapital, Zinsen, Kosten und anderen Nebenleistungen erfolgen solle, entsprechend § 873 ZPO (GT 7), ist zweckmäßig. Die F r i s t ist bei der Terminsbestimmung nach § 105 zu beachten, § 105 Bern 3 (2). Bei Anlaß kann die Frist auch anders bestimmt werden, kürzer oder länger, da es sich um keine bindende gesetzliche Frist handelt. Die Aufforderung darf keine A n d r o h u n g von Rechtsnachteilen enthalten, ein Hinweis auf § 114 ist jedoch nicht ausgeschlossen, Bern 1 (4). Enthält die Aufforderung zur Anmeldung keine Fristbestimmung, so liegt ein Fall des § 106 nicht vor. (2) Es besteht keine Pflicht zur Einreichung der Berechnung. Erfolgt sie, so hat sie die Bedeutung eines W i d e r s p r u c h s gegen den Teilungsplan, wenn der Anspruch nicht, wie angemeldet in diesen eingesetzt ist, § 115 Abs 2. Es können auch Anmeldung ohne ergangene Aufforderung vorgenommen werden, Jaeckel-Güthe ZVG § 106 Bern 1. Die in § 37 Z 4 eingetretenen R e c h t s n a c h t e i l e können durch eine Anmeldung nach § 106 nicht nachträglich beseitigt werden, Korintenberg-Wenz ZVG § 106 Bern 4; dazu §§ 37/38 Bern 13 (4). Wohl aber kann eine Anmeldung des Wertes eines erlöschenden Rechts durch die Einreichung der Berechnung nachgeholt werden, §§ 92, 114; dazu § 92 Bern 6 (1), § 114 Bern 2 (2b). Eine Erhöhung des angemeldeten Wertbetrags im Falle des § 46 führt zum Rangverlust nach § 110; dazu § 46 Bern 4 (4), 1674

Vorbereitung des Verteilungsverfahrens

§ 106 3

§ 110 Bern 1 (2c). Wenn die Unterlassung der Aufforderung nach § 106 S 1 oder die unrichtige Aufforderung zur Einreichung einer Berechnung der Ansprüche ohne Einfluß auf das Verfahren ist, Bern 1 (4), ist auch die Nichteinreichung einer Berechnung seitens eines Beteiligten ohne Rechtsfolgen; dies gilt auch von einer irrigen Auffassung über die Rechtswirkung des § 37 Z 4. Die vom VollstrGer gesetzte Frist zur Einreichung von Erklärungen schließt nicht aus, daß ein Beteiligter später noch sich äußert, da es sich um keine Ausschlußfrist handelt. Auch können etwaige unrichtige Angaben, zB bez Rangverhältnisse, im Verteilungstermin noch richtig gestellt werden, Stein-Jonas ZPO § 873 Bern I I . III. Anfertigung des Teilungsplans — § 106 S 2

3

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 106 Bern 3, J aeckel-Güthe ZVG § 106 Bern 2, KorintenbergWenz ZVG § 106 Bern 3, Zeller ZVG § 106 Bern 2

(1) Die Anfertigung des Teilungsplans ist nur möglich, wenn die eingereichten Berechnungen geeignet sind, darnach einen Plan aufzustellen. Sind sie unzureichend, so wird von der Plananfertigung abgesehen werden müssen oder es wird nur eine teilweise Fertigung desselben möglich sein. Der Plan, der nach § 106 aufgestellt wird, hat nur die Bedeutung eines Entwurfs des Teilungsplans, Jaeckel-Güthe ZVG § 106 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 106 Bern 3, Reinhard-Müller ZVG § 106 Bern I I I . Deshalb ist es auch zulässig, wenn die eingereichten Unterlagen unvollständig sind, nur einen Teilentwurf zu machen. Als Entwurf ist der gefertigte Plan jederzeit, zuletzt im Verteilungstermin selbst, noch abänderbar. Erst wenn der Plan die Bedeutung des Teilungsplans iSd § 113 erlangt, ist er eigentliche Verfahrensgrundlage mit den sich hieraus ergebenden Rechtsfolgen. Der Entwurf kann ohne, wohl auch mit Änderungen, wenn diese klar und deutlich sind, zum Bestandteil des Protokolls des Verteilungstermins gemacht werden. Dies gilt auch, wenn ein Planentwurf ohne vorausgegangene Aufforderung nach § 106 S 1 angefertigt wurde. Infolge der Androhung der Nachteile des § 37 Z 4 werden Anmeldungen schon zum VerstTermin zahlreich einlaufen, so daß der Plan oft, auch ohne daß von § 106 S 1 Gebrauch gemacht wird, in einfach gelagerten Fällen vor dem Verteilungstermin entworfen werden kann. (2) Wird der Teilungsplan entworfen, so ist er spätestens 3 Tage vor dem Verteilungstermin auf der G e s c h ä f t s s t e l l e des VollstrGer zur Einsicht der Beteiligten und der nach § 105 verständigten Zahlungspflichtigen, § 105 Bern 3, niederzulegen, auch wenn in § 106 S 2 nur die Beteiligten aufgeführt sind. Denn auch die Zahlungspflichtigen haben ein Interesse an der Einsicht. Von den zur Einsicht Berechtigten können Abschriften des Plans nach § 299 Abs 1 ZPO verlangt werden, Jaeckel-Güthe ZVG § 106 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 106 Bern 3. Auf die im vorläufigen Plan enthaltenen Berechnungen des VollstrGer können sich die Einsichtsberechtigten nicht verlassen, da der Plan abänderbar ist; dazu § 113 Bern 3 (7). Eine nur gerichtsinterne Planaufstellung unterliegt dieser Einsicht nicht, § 299 Abs 3 ZPO. (3) Bei der Terminsbestimmung nach § 105 wird das VollstrGer auch diese Frist beachten, § 105 Bern 1 (2). Es kann auch eine Frist bestimmt werden, die von der in § 106 S 2 angegebenen abweicht, also kürzer oder länger ist. Auch kann der Auslegeort anderswo sein, ev zusätzlich, etwa im Rathaus der Gemeinde, in der das Grundstück liegt und die betroffenen Berechtigten usw überwiegend wohnen. Rechtsnachteile können aus der Verletzung des § 106 S 2 in der Regel nicht hergeleitet werden, JaeckelGüthe ZVG aaO. Wohl aber kann in Zusammenhang mit dem weiteren Verfahren das Verhalten des VollstrGer zu Schaden von Berechtigten führen, wenn etwa eine unklare Rechtslage durch unrichtige vorläufige Planaufstellung sich ergibt und dieser Mangel nicht rechtzeitig und erkennbar richtig gestellt wird; zu Amtshaftung §§ 1/2 V 8. 106»

1675

§ 107 1,2

Zwangsversteigerung

§ 107 (Feststellung der Teilungsmasse, Zahlung durch Ersteher) (1) In d e m Verteilungstermin ist festzustellen, wieviel die zu verteilende M a s s e beträgt. Zu der Masse gehört auch der Erlös aus denjenigen Gegenständen, welche i m Falle des § 65 besonders versteigert oder anderweit verwertet sind. (2) Die von d e m Ersteher i m T e r m i n e zu leistende Zahlung erfolgt an das Gericht. (3) Ein Geldbetrag, der zur Sicherheit für das Gebot des Erstehers hinterlegt ist, gilt als gezahlt. Übersicht: I. Allgemeines (1) II. Feststellung der Teilungsmasse — § 107 Abs 1 (2) III. Zahlung durch Ersteher — § 107 Abs 2 (3) IV. Bietungssicherheit in Geld — § 107 Abs 3

(*) 1

I. A l l g e m e i n e s

Dazu E I §§ 148, 188, Begr 278, 279, 321, D 58, Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 1,9, Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 1, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwerwPraxis Muster A XIII 117ff„ StöberZeller Handbuch zum ZVG Bern 415 ff., Zeller ZVG § 107 Bern 1, 3, 9

(1) Im Verteilungsverfahren steht der Verteilungstermin im Mittelpunkt, da in ihm der T e i l u n g s p l a n aufgestellt wird; die Regelung ist in §§ 107 bis 127 enthalten. Der Vorbereitung dienen die Maßnahmen nach § 106, ev ein Vortermin, § 106 Bern l f f . Der Termin ist n i c h t ö f f e n t l i c h , § 169 GVG; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 1. Die sich auf das Verteilungsverfahren beziehenden Handlungen und Erklärungen der Beteiligten und Zahlungspflichtigen, § 105 Bern 3 (2, 3), können bis zum Schluß des Termins ergänzt bzw nachgeholt werden. Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 9. Über den Verlauf des Termins hat ein Protokoll Aufschluß zu geben, Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Zeller, ZVG § 107 Bern 3; dazu auch § 105 Bern 1 (4). (2) ZwVerst und ZwVerw sind grundsätzlich unabhängig voneinander, ££ 1/2 V 4, §10 Bern 4; dazu Zeller ZVG § 107 Bern 9. Wenn es zum V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n bei der ZwVerst kommt, ist es zweckmäßig die ZwVerw abzuwickeln, bevor das Verteilungsverfahren zum Abschluß gelangt; dazu Bern 2 (3c). (3) Durch VerstBedingungen nach § 59 können auch die §§ 107 bis 109 inhaltlich beeinflußt werden; dazu § 59 Bern 3 (1), auch Bern 2b. (4) Wenn das VollstrGer eine Zahlung e n t g e g e n n i m m t , § 107 Abs 2, so handelt es in amtlicher Eigenschaft und hat keinerlei Parteirolle, ist also weder als Schuldner nicht als Gläubiger oder Drittschuldner anzusehen, Zeller ZVG § 107 Bern 7; dazu Bern 3 (1), zur P f ä n d u n g Bern 2 (4).

2

II. Feststellung der T e i l u n g s m a s s e — § 107 Abs 1

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 13, 4, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 1 ff., Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 1, 2, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A XIII 117ff., Zeller ZVG § 107 Bern 2, 4ff.

1676

Feststellung der Teilungsmasse, Zahlung durch Ersteher

§ 107 2

(1) Teilungsplan (la) Der Teilungsplan wird im V e r t e i l u n g s t e r m i n aufgestellt, § 113, uU nachdem zuvor ein Entwurf gefertigt wurde, § 106 S 2, ev in einem Vortermin, § 106 Bern 1 (2), 3. (lb) Der Teilungsplan ordnet die E r l ö s V e r t e i l u n g an. Zu diesem Zweck werden festgestellt die A k t i v m a s s e dh die T e i l u n g s m a s s e nach § 107 und die P a s s i v m a s s e dh die Schuldenmasse nach § 114; dazu § 113 Bern 2. (2) T e i l u n g s m a s s e (2a) Die Teilungsmasse setzt sich zusammen aus dem Bargebot nebst Zinsen (2b), dem Erlös gesondert verwerteter Gegenstände nach § 65 (2 c). der Ersatzsumme nach §§ 50, 51 (2d) sowie Versicherungs- und Entschädigungsbeträge (2e). Es ist darauf hinzuweisen, daß auch aus besonderen gesetzlichen Vorschriften sich die Zugehörigkeit zur Verteilungsmasse ergeben kann, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 4 a, Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 1, zB bei Pfandbriefdarlehenshypotheken das Tilgungsguthaben; dazu R G RGZ 24, 317/27, 218, über Ausnahmen R G GruchBeitr 32, 402, Korintenberg-Wenz ZVG aaO. (2 b) Bargebot nebst Verzinsung. Es gehören hierher das Bargebot nach § 49 Abs 1 nebst 4 % Zinsen nach § 49 Abs 2, falls kein höherer Zinssatz auf Grund besonderer VerstBedingungen zu leisten ist; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 1 (a, b), Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 1 (a), Zeller ZVG § 107 Bern 6, auch § 49 Bern 2 f f . , 7, § 59 Bern 5, § 117 Bern 4 (6). Die Zinsen sind zu leisten vom Tag der Wirksamkeit des Zuschlags an, §§ 89, 101 Abs 2, § 104 — diesen Tag mitgerechnet -— bis zum Tage des Verteilungstermins — diesen Tag nicht mitgerechnet. Die Verpflichtung des Erstehers zur Zinszahlung hört mit der H i n t e r l e g u n g des Bargebots nach § 49 Abs 3 auf; von diesem Zeitpunkt an wachsen der Masse nur die Zinsen aus der Hinterlegung zu. Bei bargeldlosem Verkehr oder Scheckzahlung an die Hinterlegungsstelle rechnet die Hinterlegung ab Gutschrift bzw Einlösung des Schecks, § 49 Bern 8 (3). Der nach § 107 Abs 3 für ein Gebot hinterlegte Betrag gilt als im Verteilungstermin bezahlt, Bern 4 (2) ; daher besteht die Verzinsungspflicht bis zu diesem Zeitpunkt weiter. Will der Ersteher vermeiden, daß in Höhe des zur Sicherheit hinterlegten Betrags bis zum Zuschlag Zinsen ihm verrechnet werden, so braucht er nur zu erklären, daß der Betrag als nach § 49 Abs 3 hinterlegt gelten solle. Solange dies nicht geschehen ist, dient der Betrag bis zum Verteilungstermin nur als Sicherheit; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 3 mit Fußn 3 S 447, Zeller ZVG § 107 Bern 6. Bis zur Wirksamkeit des Zuschlags gebühren an sich die Zinsen des bezahlten Bargebots dem Ersteher; sie sind aber ihm nicht herauszugeben, sondern auch als Teil des bezahlten Bargebots zu behandeln, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 107 Bern II 2, X. Minderung des Bargebots tritt ein, wenn das B e s t e h e n b l e i b e n eines Rechts nach § 91 Abs 2, 3 zwischen dem Ersteher und dem Berechtigten vereinbart wurde, um dem auf letzteren treffenden Betrag; dazu Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 2, auch § 49 Bern 5 (1), § 91 Bern 9 (2). Im Falle des § 61 kann sich das Bargebot um den dem Dritten gestatteten Abzug mindern, Jaeckel-Güthe ZVG §§ 60/61 Bern 10, § 107 Bern 1; dazu § 49 Bern 5 (I), §§ 60/61 Bern 9 (3). Nichtzahlung des Bargebots durch den E r s t e h e r im Verteilungstermin bzw, wenn der Nachweis einer Zahlung oder Hinterlegung nicht geführt werden kann, und zwar entsprechend dem U m f a n g der vollen oder teilweisen Nichtzahlung, führt dazu daß insoweit Übertragung der Forderung des VollstrSchuldners gegen den Ersteher den 1677

§ 107 2

Zwangsversteigerung

Gegenstand der Verteilung bildet; dazu Bern 3 (2, £). Dem Ersteher stehen a n d e r e Z a h l u n g s p f l i c h z t i g e gleich, § 105 Bern 3 (3). (2 c) Erlös gesondert verwerteter Gegenstände. Nach § 107 Abs 1 S 2 gehört zur Teilungsmasse auch der Erlös aus den nach § 65 besonders versteigerte oder verwerteter Gegenstände; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 1 (c), J aeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 2, Korintenberg- Wenz ZVG § 1 0 7 B e m l ( b ) , Zeller ZVG § 107 Bern 6, auch §§65 Bern 10. Der Sondererlös muß, wenn nicht Ü b e r w e i s u n g einer Forderung an einen beteiligten Berechtigten mit dessen Zustimmung erfolgt, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, in b a r vorhanden sein. Eine zu verteilende Forderung gegen den Ersteher kann also regelmäßig nicht in Frage kommen. Bei SonderVerst nach dem Verteilungstermin hat erforderlichenfalls Nachtragsverteilung zu erfolgen, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Eine Nachtragsverteilung läßt sich dadurch vermeiden, daß in den Teilungsplan aufgenommen wird, was den einzelnen Berechtigten zugeteilt wird, etwa durch die Anordnung: bis zur Höhe von DM an " ; dazu Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 107 Bern I I 8. Eine Nachtragsverteilung läßt sich aber nur in ziemlich klaren Fällen vermeiden. (2d) E r s a t z s u m m e Die Ersatzsumme nach §§ 50, 51 gehört auch zur Teilungsmasse; dazu DaßlerSchiffhauer ZVG § 107 Bern ld), Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 5, Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 1 (c), Zeller ZVG § 107 Bern 6, auch § 50 Bern 2ff„ § 51 Bern 3 (1). Da diese Ersatzsumme aber in der Regel nicht im Verteilungstermin bezahlt wird, wie aus § 50 Abs 1 S 2 folgt, so ist insoweit nur die Forderung des VollstrSchuldners gegen den Ersteher zu verteilen bzw zu übertragen, § 125; dazu Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG aaO; dazu § 50 Bern 2 (5). (2e) Versicherungs- und Entschädigungsbeträge. Versicherungs- und Entschädigungsbeträge gehören nur dann zur Teilungsmasse, wenn sie nicht dem Ersteher zustehen; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 8, 4, 5a, auch §§ 20/21 Bern 17ff. Versicherungs- und Entschädigungsforderungen für ein Grundstück usw und Zubehör, die nach § 20 Abs 2, §§ 21, 55 mitversteigert und dem Ersteher zugeschlagen wurden, § 90 Bern 5 (5). Lediglich, soweit sie gesondert für die Masse verwertet wurden, fällt ihr Erlös in die Teilungsmasse, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 3, 4; zu Zwangsenteignung § 105 V 4 (2), zu ZwVerw § 152 Bern 4 (3). (3) Keine Teilungsmasse (3a) Nicht zur Teilungsmasse gehören bestehenbleibende Rechte (3b), Einkünfte aus der ZwVerw (3c) und Schadenersatzansprüche aus § 85 (3d). (3 b) Bestehenbleibende Rechte Bestehenbleibende Rechte, die nur mit Rücksicht auf die Möglichkeit eines Widerspruchs und der dadurch etwa notwendigen Mehrzahlung in den Teilungsplan aufgenommen werden müssen, § 113 Abs 2, rechnen nicht zur Teilungsmasse; dazu § 113 Bern 2 (2 b). (3 c) Einkünfte aus ZwVerw ZwVerst und ZwVerw stehen selbständig nebeneinander, wenn beide Verfahren betrieben werden, Bern 1 (2). Daher sind die Einkünfte der ZwVerw nicht zur Teilungsmasse des ZwVerstVerfahrens zu rechnen; dazu R G RGZ 59, 87 (90)/60, 359 (362)/64, 415 (418), GruchBeitr 57, 727, J W 1913, 55, Recht 1914 Nr 435, OLG H a m b u r g J W 1918, 520 (Oberneck) sowie Gerner ZB1FG 15, 172, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 5 a, Rodewald ZB1FG 14, 209, Zeller ZVG § 107 Bern 9. Ein etwaiger 1678

Feststellung der Teilungsmasse, Zahlung durch Ersteher

§ 107 2

Überschuß in der ZwVerw gehört dem VollstrSchuldner und ist nicht zur ZwVerstMasse zu rechnen; es bleibt jedoch der Weg der Abtretung, Pfändung ua. Wenn die ZwVerst neben einem Konkursverfahren durchgeführt wird, ist der Übererlös zur Konkursmasse zu zahlen, Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Nur eine etwaige Befriedigung von Berechtigten ist im Rahmen des ZwVerstVerfahrens zu berücksichtigen; dazu § 155 Bern 4, § 156 Bern 5f f . , § 161 Bern 7. Es erscheint zweckmäßig, das ZwVerwVerfahren zuerst zu beenden und die Masse zu verteilen, um im ZwVerstVerfahren eine Bevorzugung nachstehender Gläubiger zu vermeiden, da bei der ZwVerw vor allem die Verwaltungsausgaben und die laufenden wiederkehrenden Leistungen getilgt werden, § 153. Wurde der betreibende Gläubiger zuerst in der ZwVerst befriedigt anstatt aus dem ZwVerwVerfahren, so können die Hypothekengläubiger usw einen Ausfall erleiden, da sie, wenn sie nicht ebenfalls die ZwVerw betrieben haben, hier nur Anspruch auf Deckung ihrer laufenden Zinsen usw aus der ZwVerwMasse haben. Der Hypothekengläubiger usw, der die ZwVerw nicht mehr betreibt, kann in dieser nicht mehr wegen seines Hauptsacheanspruchs befriedigt werden, OLG H a m b u r g OLG 87, 220, Reinhard-Müller ZVG § 161 Bern V. Das ZVG hat das Verhältnis zwischen ZwVerst und ZwVerw der Praxis überlassen, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, mithin auch die Verantwortung für die Handhabung im Einzelfall. Wenn das VollstrGer diese Umstände nicht berücksichtigt und es tritt Schaden ein, weil das VollstrGer nicht zuerst das ZwVerwVerfahren beendet hat, so kann daraus eine Amtshaftung entstehen, §§1/2 V 8. (8d) Schadenersatzanspruch aus § 85 Der Schadenersatzanspruch aus § 85 und die etwaige Sicherheit für diesen, § 85 Bern 4, 5, können nicht zur Teilungsmasse gerechnet werden; dazu Jaeckel-Güthe ZVG aaO, von der Pfordten ZVG § 107 Bern I 5, Reinhard-Müller ZVG § 107 Bern I I I 2. (4) Pfändung von Ansprüchen der Teilungsmasse (4 a) Wird der Erlösüberschuß im ZwVerstVerfahren gepfändet, der einem Beteiligten, Berechtigten oder dem VollstrSchuldner zusteht, so ist Drittschuldner nicht das VollstrGer, sondern der bisherige Eigentümer, also der VollstrSchuldner, SteinJonas ZPO § 857 Bern I I 5 (c); dazu Bern 1 (4), 3 (2). Auch der Ersteher ist bis zur Verteilung nicht Drittschuldner. Dem VollstrSchuldner steht zwar ein Anspruch auf Zahlung des VerstErlöses gegen den Ersteher vom Zuschlag an zu ; der Ersteher ist aber verpflichtet, den Betrag nicht an den VollstrSchuldner abzuführen, sondern an das VollstrGer, und zwar zur Verteilung an die Berechtigten. Dem VollstrSchuldner gehört die Forderung auf Zahlung an sich selbst nur, soweit sich im Verteilungsverfahren ein Überschuß ergibt, der ihm zugewiesen wird; dazu § 117 Bern 7. Daher sind wie allgemein anerkannt ist, die Ansprüche des VollstrSchuldners nach § 857 ZPO (GT 7) zu pfänden; dazu R G RGZ 43, 427/64, 211 (216)/75, 313 (316), OLG Breslau J W 1930, 170 (Volkmar) unter Aufgabe der früher abweichenden Auffassung OLG 20, 355, sowie Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 3, 4, § 109 Bern 5, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 6, 7, Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 4, Kriener Verfügungen über den VerstErlös DNotZ BayBeil 1935, 205, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A X I I I 122, 123, Stein-Jonas ZPO aaO, Stöber Wie pfändet man im Falle einer GrstVersteigerung wirksam das Recht auf den Erlös DImmZ 1928, 58 ( J D R 27, 887), Zeller ZVG § 107 Bern 5, § 114 Bern 27. Überholt ist die abweichende Meinung von Reinhard-Müller ZVG §107 Bern I V 2, V I I 3, die schon früher abgelehnt wurde und die sich nicht durchsetzen konnte. (4b) Handelt es sich um eine Eigentümerhypothek oder -grundschuld, so gilt dasselbe; auch hier ist § 857 ZPO (GT 7) anzuwenden, Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 7, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis aaO, Stein-Jonas ZPO § 857 Bern I I 6 (e), im übrigen § 50 Bern 12. 1679

§ 107 3

Zwangsversteigerung

(4c) Vor d e m Zuschlag kann nicht der künftig aus einer Hypothek, Grundoder Rentenschuld sich ergebende Anspruch des VollstrSchuldners und bisherigen Eigentümers gegen den Ersteher auf Zahlung des Bargebots, sondern nur die Hypothek usw selbst, also unter Eintragung in das GBuch bzw Briefübergabe, gepfändet werden, RG RGZ 63, 214 (217)/70, 278 = J W 1909, 167, RGZ 72, 344 (345)/125, 362, Recht 1915 Nr 2408, J W 1933, 2764 {Legart). Eine nach d e m Zuschlag bewirkte Pfändung der Hypothek u s w statt des Anspruchs auf den Erlös ist aber nicht schlechthin unwirksam, sondern auch ohne Eintragung bzw Briefübergabe gültig, wenn nur dem bisherigen Eigentümer als Drittschuldner zugestellt wurde, RG RGZ 64, 211 (218)/70, 278 (279)/71, 179/75, 319/97, 233/120, 110, OLG Jena J W 1927, 2643, auch § 50 Bern 12 (5). (4d) Für die Pfändung der Ansprüche der übrigen Beteiligten auf die M a s s e gelten die §§ 829 ff. ZPO (GT 7); dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 6, 7, KorintenbergWenz ZVG § 92 Bern 6, § 107 Bern 4, Kretschmar SeuffBl 72, 43 (47), Reinhard-Müller ZVG § 107 Bern V, VI, Zeller ZVG § 107 Bern 5. (4e) Nach Hinterlegung des verteilten Betrags bei einer Hinterlegungsstelle ist der Pfändungsbeschluß der H i n t e r l e g u n g s s t e l l e als D r i t t s c h u l d n e r i n zuzustellen, OLG P o s e n OLG 4, 379; dazu Stöber Rpfleger 1958, 253 Fußn 27, FdgPfändung 600. Ist der auf eine nach § 91 erloschene Eigentümergrundschuld entfallende Erlösanteil wegen des Widerspruchs eines Beteiligten gegen den Teilungsplan nach §§ 120, 124 hinterlegt, so ist die Pfändung erst mit der Zustellung des Pfändungsbeschlusses an die Hinterlegungsstelle als bewirkt anzusehen, BGH BGHZ 58, 298 = N J W 1972, 1135 (Schriftll = MDR 1972, 601 = Rpfleger 1972, 218 = DB 1972, 1018 = KTS 1972 257 = WM 1972, 592 = JurBüro 1972, 874 = LM § 857 ZPO Nr 12 (Mormann) mwN. (5) Anfechtung der Feststellung der T e i l u n g s m a s s e (5 a) Die Feststellung der Teilungsmasse, wie sie für den Teilungsplan vorgenommen wird, kann nicht mit Widerspruch gegen den Teilungsplan bekämpft werden. Ist sie vorschriftswidrig erfolgt, so kommt als Rechtsmittel die s o f o r t i g e B e s c h w e r d e nach § 793 ZPO (GT 7) in Betracht; dazu SchlHOLG SchlHA 1961, 16 = DRspr IV (436) 31b bez Geltendmachung durch Ersteher, daß die Verzinsungspflicht nach § 49 Abs 2 erloschen oder der Zinsbetrag unrichtig berechnet sei, während ein Widerspruchsrecht für ihn auch dann nicht besteht, wenn er materiell-rechtliche Gesichtspunkte vorträgt, im übrigen Daßler-SchiffhauerZVG § 107 Bern 1 (b), Korintenberg-Wenz ZVG § 115 Bern 3, Zeller ZVG § 107 Bern 4, auch § 95 Bern 5 (2), § 113 Bern 4 (2). (5b) Ein W i d e r s p r u c h gegen den Teilungsplan, der sich gegen die Heranziehung eines nicht zur Masse gehörigen Gegenstandes richtet, ist nicht von der Geltendmachung im Verteilungstermin und der Einhaltung der Klagefrist des § 878 ZPO (GT 7), auf den in § 115 verwiesen wird, abhängig, sondern kann schon vorher nach § 771 ZPO (GT 7) gegen den betreibenden Gläubiger oder nachher auf dem Weg der Feststellungsklage bzw Leistungs- oder Bereicherungsklage gegen den zu Unrecht aus dem Gegenstand befriedigten Beteiligten verfolgt werden, RG RGZ 51, 318/76, 212/88, 351 (356), BayObLG 7, 86 (93); dazu § 55 Bern 8 (2), § 113 Bern 4 (3, 4), § 115 Bern 2 (2), 7 (4), § 156 Bern 4 f f . Über Widerspruch gegen ein bestehenbleibendes Recht § 115 Bern 2 f f . 3

I I I . Zahlung durch Ersteher — § 107 Abs 2 Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 2, 5, 6, Jaeckel-Güthe ZGG § 107 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 2, Zeller ZVG § 107 Bern 7 (1) Nach § 107 Abs 2 erfolgt die von d e m Ersteher zu leistende Zahlung an das VollstrGer. wobei § 107 Abs 3 ergänzend die Hinterlegung zur Sicherheitsleistung bei 1680

Feststellung der Teilungsmasse, Zahlung durch Ersteher

§ 107 3

Geboteabgabe betrifft, Bern 4. Für die sonstigen Zahlungspflichten, § 105 Bern 3 (3) gilt dasselbe, § 134 trifft für den nach § 61 Zahlungspflichtigen eine besondere Regelung, § 134 Bern 2 f f . Eine zu U n r e c h t vom VollstrGer z u r ü c k g e g e b e n e S i c h e r h e i t des Meistbietenden usw ist bei der Feststellung der Teilungsmasse zu berücksichtigen, und zwar iSd § 107 Abs 3, Bern 4, da sie auf das Gebot gezahlt wurde, L G Verden Rpfleger 1974, 31 (Schiffhauer abl) = DRspr IV (436) 57b; da in einem solchenFalle in der Regel ein Verschulden des VollstrGer vorliegen wird, tritt Amtshaftung ein, soweit die Voraussetzungenvorliegen, §§ 1/2 V 8. Es entsteht die Frage, wie das Verteilungsverfahren in einem solchen Falle durchzuführen ist; dies ist das Bedenken von Schiffhauer aaO. Wen» der Ersteher nachträglich wieder die Zahlung vornimmt, etwa auf Anforderung seitens des Gerichts, so kann die Verteilung ohne weiteres durchgeführt werden. Soweit dies ganz oder teilweise nicht geschieht dh soweit Zahlung nicht nachträglich erfolgt — ganz oder teilweise, ist nach §§ 118, 128 zu verfahren. Eine Klage gegen den Ersteher kann uU veranlaßt sein, weil ein Unterschied zwischen Barzahlung und Sicherungshypothek besteht. Wenn dies zu keinem oder nur zu einem teilweisen Erfolg führt, so kommt Amtshaftung, §§ 1/2 V 8, in Betracht, falls ein Verschulden des VollstrGer vorliegt. (2) Das VollstrGer, bei dem einbezahlt wird, ist nicht Gläubiger des Erstehers, der Ersteher wird auch nicht Schuldner des betreibenden Gläubigers, Bern 1 (4), 2 (4a), § 82 Bern 1, und sonstiger Berechtigter, solange nicht dem VollstrGläubiger und anderen Berechtigten die Forderung des VollstrSchuldners auf Berichtigung des Bargebots gegen den Ersteher nach §§ 118, 128 übertragen ist, R G RGZ 64, 308 (311)/84, 8 (12); dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 2, Jaeckel-Güthe ZVG §107 Bern 1. Der Anspruch auf Bezahlung des VerstErlöses gehört zum Vermögen des V o l l s t r S c h u l d n e r s , R G RGZ 64, 308 (311)/71, 404 (411)/72, 344. Dieser erlangt das mit dem VollstrPfandrecht der Beteiligte belastete, R G RGZ 74, 106 (108), Eigentum an dem bezahlten Geld bzw die belastete Forderung auf Zahlung der Geldsumme gegen die Hinterlegungsstelle, R G RGZ 40, 398/64, 308 (311); dazu Reinhard-Müller ZVG § 107 Bern IV 2, auch Bern 2 (4e). Auch steht das VollstrGer in keinem materiell-rechtlichen Verhältnis zu den Beteiligten; es besteht auch nicht bei der Verteilung eine Vertretung des VollstrSchuldners, BayObLG 14, 649. Nur soweit der Berechtigte aus dem Grst befriedigt wird, erlischt die Forderung gegen den VollstrSchuldner, § 53 Bern 5 (1). (3) Die Ausführung des Teilungsplans im ZwVerstVerfahren obliegt nach § 107 Abs 2, § 117 dem VollstrGer, insbes die Anordnung der Ausführung und die sachdienliche Überwachung, um Schaden zu verhindern und etwaige Amtshaftung, §§ 1/2 V 8, auszuschließen. Die AV prJM vom 20. Mai 1933 über Ausführung des Teilungsplans im ZwVerstVerfahren JMB1 167, Jaeckel-Güthe ZVG S 916, weist darauf hin, daß im Teilungsverfahren immer wieder Schwierigkeiten auftauchen, die vermieden werden müssen. Es wird hier empfohlen bez der Geldbeträge, die nicht sofort im VertTermin an die Berechtigten gezahlt werden können, so zu verfahren, daß das VollstrGer unmittelbar nach Beendigung des Verteilungstermins bei der Hinterlegungsstelle des Gerichts das Geld h i n t e r l e g t und die Bestätigung der Hinterlegung zu den Akten nimmt. Sodann wird geprüft, ob und wann die A u s z a h l u n g des Geldes an die Berechtigten erfolgen kann, bejahendenfalls wird die Auszahlung durchgeführt und zu diesem Zwecke das Geld aus der Hinterlegung herausgenommen und an die Berechtigten überwiesen, wobei die Belege zu den Akten zu nehmen sind. Diese AV prJM beinhaltet allgemeine Grundsätze, die auch jetzt noch anwendbar sind, zweckmäßigerweise in Zusammenhang mit der neueren Zeit angepaßten AVRJM vom 18. Oktober 1941 D J 1006 NR 372, § 117 Bern 4 (6bb). (4) Die Zahlung im Verteilungstermin in bar bzw unter Führung des Nachweises der Einzahlung durch Überweisung oder Hinterlegung, Bern 4, nach § 107 Abs 2 kann 1681

§ 107, § 108 4

Zwangsversteigerung

solange erfolgen, als nicht die Übertragung der betreffenden Forderung gegen den Ersteher stattgefunden hat, § 118; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 2, auch § 118 Bern 1. Teilzahlungen können nicht verweigert werden, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 1; sie werden zunächst auf die Verzugszinsen aus dem Bargebot verrechnet, § 367 Abs 1 B G B . Zahlung des Bargebots durch Pfandbriefe führt leicht zu Schwierigkeiten und sollte vermieden werden, § 114 Bern 5 (5 h). (5) Die Auszahlung des VerstErlöses an die Berechtigten nach § 117 erfolgt entweder im VertTermin oder durch Ausstellung einer Auszahlungsanweisung bei Hinterlegung; letzteres gilt auch bei der außergerichtlichen Verteilung, wenn kein Termin stattgefunden hat, § 143 Bern 6. (6) Zahlung und Auszahlung unterbleiben, soweit der E r s t e h e r s e l b s t mit einer Forderung zum Zuge gekommen ist und sich befriedigt erklärt oder sein Recht, wie Hypothek usw, nach § 91 Abs 2, 3 bestehen bleibt; im Falle der Belastung seines Rechts muß der Dritte hiermit einverstanden sein, Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 2, Reinhard-Müller ZVG §107 Bern V I I . Besonderheiten bestehen bei P f ä n d u n g , Bern 2 (4), und A u f r e c h n u n g ; § 117 Bern 7. 4

IV. Bietungssicherheit in Geld — § 107 Abs 3

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 7, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 8, KorintenbergWenz ZVG § 107 Bern 3 (1) Nach § 107 Abs 3 gilt ein Geldbetrag, der zur Sicherheit für ein Gebot des E r s t e h e r s nach §§ 67 ff. hinterlegt ist, als Zahlung nach Abs 2 aaO, Bern 3 (1, 4), während § 108 die Verwertung die Bietungssicherheit bez Wertpapiere behandelt, § 108 Bern 1 (1). Die Hinterlegung in Geld entspricht dem § 69 Abs 1, 2, Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 7, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 8. Die Hinterlegung nach § 49 Abs 3 oder § 94 bez des Meistgebots oder die Sicherheit nach § 85 gehört nicht hierher, Jaeckel-Güthe ZVG § 107 Bern 8, Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 3; im übrigen § 108 Bern 1 (2), 2 (1c). Die Bietungssicherheit in Geld gilt auch für Hinterlegung anderer Zahlungspflichtiger, § 105 Bern 3 (3); dazu Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Die Wirkung des § 107 Abs 3 tritt erst im Zeitpunkt des Verteilungstermins ein, wobei etwaige Zinsen, die aufgelaufen sind, dem Kapitalbetrag zuzurechnen sind, Daßler-Schiffhauer ZVG § 107 Bern 7, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Will der Ersteher das nach §§67ff. hinterlegte Geld nunmehr nach §49 Abs 3 hinterlegen, so kann eine solche Veränderung nur unter Mitwirkung des Gerichts erfolgen, weil dadurch eine Rücknahme der Bietungssicherheit erfolgt; dazu Korintenberg-Wenz ZVG § 107 Bern 3 mit Fußn 3 S 447. Eine zu Unrecht zurückgegebene Sicherheit gilt als nicht zurückgegeben, Bern 3 (1). (2) Ist der B a r b e t r a g im Verteilungstermin vom VollstrGer zur Stelle geschafft, so wird nach § 117 Abs 1 verfahren, während andernfalls eine Anweisung auf die hinterlegten Beträge erteilt wird, Jaeckel-Güthe ZVG 107 Bern 8; dazu Bern 2 (2b).

§ 108 (Verwertung hinterlegter Wertpapiere) (1) Soweit das Bargebot nicht berichtigt wird, hat das Gericht, wenn Wertpapiere zur Sicherheit für das Gebot des E r s t e h e r s hinterlegt sind, die Veräußerung der Papiere nach Maßgabe der Vorschriften über die Zwangsvollstreckung anzuordnen. Der Erlös ist nach Anordnung des Gerichts auszuzahlen oder zu hinterlegen. 1682

§ 108 1.2

Verwertung hinterlegter Wertpapiere

(2) Ist der Beschluß, durch welchen der Zuschlag erteilt wird, noch nicht rechtskräftig, so soll auf Antrag desjenigen, welcher die Sicherheit geleistet hat, die Veräußerung bis zur Rechtskraft ausgesetzt werden. Übersicht: I. Allgemeines (7) II. Voraussetzungen und Anordnungen der Veräußerung der Wertpapiere — § 108 Abs 1 S 1 HalbS 1 (2) III. Verwertung der Wertpapiere — § 108 Abs 1 HalbS 2, S 2 (3)

IV. Verwertung des Erlöses — § 108 Abs 1 S 3 (4) V. Aussetzung der Veräußerung bis Rechtskraft des Zuschlags — § 108 Abs 2 (5)

I. Allgemeines

1

Dazu E I § 149, Begr 279, 280, D 58, KBer 43, Daßler-Schiffhauer ZVG § 108 Bern 1, Drischler ZVG § 108 Bern lff., J aeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 1, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A X I I I 117fi„ Zeller ZVG § 108 Bern 1

(1) Die Vorschrift des § 108 bezieht sich ebenso wie § 107 Abs 3, der von der Hinterlegung von Bargeld handelt, §107 Bern 4, auf die Bietungssicherheit nach §§ 67ff., und zwar bez W e r t p a p i e r e . (2) Wenn der Ersteher oder ein anderer Zahlungspflichtiger, §105 Bern 3 (3), seiner Verpflichtung auf Zahlung nicht nachkommt, so kann nach Übertragung der Forderung gemäß §§ 118, 120 gegen sie vollstreckt werden, §§ 132ff.; dazu Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 1, Zeller ZVG § 108 Bern 1. Auch der Bürge, der gemäß Landesrecht Bürgschaft durch Hinterlegung von Wertpapieren leistet, gehört hierher; anders ist es bei vereinbarter Bürgschaft, die nicht auf Gesetz beruht, Bern 2 (lc). Bei h i n t e r l e g t e n W e r t p a p i e r e n trifft § 108 eine besondere Regelung, insbes bez Anordnung der Veräußerung derselben durch das VollstrGer. (3) VerstBedingungen können auch bei § 108 abändernd von Einfluß sein, §107 Bern 1 (3). II. Voraussetzungen und Anordnung der Veräußerung der Wertpapiere — § 108 Abs 1 S 1 HalbS 1

2

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 108 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 1, 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 2, 3, Zeller ZVG § 108 Bern 2

(1) Voraussetzungen der Veräußerung von Wertpapieren (la) Die V e r ä u ß e r u n g hinterlegter Wertpapiere ist nur zulässig, soweit das B a r g e b o t nicht berichtigt wird (lb) und wenn die H i n t e r l e g u n g zur Sicherheit für ein Gebot des Erstehers (lc). (lb) Keine oder teilweise Berichtigung des Bargebots Veräußerung der Wertpapiere ist nur zulässig, soweit das Bargebot nicht berichtigt ist, § 108 Abs 1 S 1 HalbS 1; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 108 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 2, Zeller ZVG § 108 Bern 2. Bargebot ist der im Verteilungsverfahren zu zahlende Teil des VerstErlöses, § 49 Abs 1; dazu § 49 Bern 2 f f . Sind Z a h l u n g s f r i s t e n bewilligt, so darf die Sicherheit nur zur Deckung des im Termin bar zu zahlenden, nicht des befristeten Teils des Meistgebots veräußert werden, wie aus § 60 S 1 sich ergibt, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 1, Korinteruberg-Wenz ZVG aaO. Bei dem Fall des § 61 ist der ganze vom den Dritten zu zahlende 1683

§ 108 2

Zwangsversteigerung

Betrag als Bargebot zu betrachten, Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Ist das Bargebot nicht berichtigt, und zwar ganz oder teilweise, so kann die Veräußerung von Wertpapieren angeordnet werden. Bei teilweiser Nichtberichtigung kommt dies nur insoweit in Frage, als es sich um den nicht berichtigten Teil des Bargebots handelt, und zwar im Anschluß an den Grundsatz des § 818 ZPO, auf den die Mot verweisen, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 2; dazu Bern 3 (2). Barsicherheit durch Hinterlegung iSd § 107 Abs 3 steht der Barzahlung gleich (lc), § 107 Bern 4. Die H ö h e der Sicherheit richtet sich nach § 68, wobei Abs 1 aaO den Regelfall enthält, während Abs 2, 3 aaO die Fälle erhöhter Sicherheit betreffen; dazu § 68 Bern 2f f . Wird nur die gesetzliche Sicherheit geleistet, so ist ein Mehrerlös dem Eigentümer der Wertpapiere auszuhändigen, Jaeckel-Güthe ZVG §108 Bern 2. Sinngemäß gilt dies, wenn die Sicherheit sich nur auf einen bestimmten Bruchteil des Bargebots bezieht. Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 2. Wird freiwillig eine höhere Sicherheit geleistet, ist auch hier bei dem Umfang davon auszugehen, in welcher Höhe Sicherheit geleistet werden wollte. Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Wertpapiere werden daher in dem Umfang veräußert, bis der Teil des Bargebots, für den Sicherheit geleistet werden wollte, gedeckt ist. Etwaige A u s t a u s c h m ö g l i c h k e i t bei der Sicherheit besteht nur bei Zustimmung aller Betroffenen, § 69 Bern 7 (1). Ist dies nicht der Fall, so kann nicht durch Zahlung eines Geldbetrags die Veräußerung der Wertpapiere verhindert werden, Jaeckel-Güthe ZVG aaO. (lc) Hinterlegung zur Sicherheit für das Gebot des Erstehers Es muß sich bei der Hinterlegung für ein Gebot des Erstehers um inländische Wertpapiere iSd § 69 Abs 1 handeln, § 69 Bern 5. Geldhinterlegung nach § 107 Abs 3 gehört nicht hierher (1b). Mit der Verwertung von Sicherheiten anderer Art ist das VollstrGer nicht befaßt; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 3. Sicherheit für andere Zwecke als nach §§ 67ff. gehören ebenfalls nicht hierher, § 107 Bern 4 (1). Die Sicherheitsleistung eines Dritten nach § 61 fällt unter § 108, da sie dazu bestimmt ist, die Zahlung durch den Dritten im Termin zu gewährleisten, wie dem § 134 zu entnehmen ist. Dagegen dient die Sicherheit nach § 85 nicht der Erfüllung des Bargebots und kann daher nicht hierher gerechnet werden, DaßlerSchiffhauer ZVG § 108 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 1, Reinhard-Müller ZVG § 108 Bern I I 4, Zeller ZVG § 108 Bern 2 (b), aA (überholt, da diese Auffassung keine Anhänger gefunden hat) Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 3. Anders ist es bei v e r e i n b a r t e n S i c h e r h e i t e n anderer Art, sei es bei einer anderen Art als Wertpapiere, zB bei Sicherheitsleistung durch Schmuck, Briefmarkensammlung ua, sei es bei Wertpapieren durch Sicherung in anderer Weise als Hinterlegung, zB bei Verpfändung. Hier ist § 108 nicht anwendbar. Vielmehr richtet sich die Verwertung nach den getroffenen Abmachungen, das VollstrGer ist damit nicht befaßt, § 69 Bern 7, 10, 13; eine solche Verwertung erfolgt außerhalb des Verteilungsverfahrens, etwa nach §§ 1228ff. BGB. Dasselbe gilt bei vereinbarter Bürgschaft, die sich nicht auf Landesrecht stützt, Bern 1 (2); dazu JaeckelGüthe ZVG §§ 67ff. Bern 15, § 109 Bern 1. Die Hinterlegung erfolgt auf K o s t e n des zum Empfang Berechtigten, wie für Baden-Württemberg-Landesteil W ü r t t e m b e r g , § 38 Abs 2 ZwVVfg (GT 96) klarstellend ausdrücklich anordnet. (2) Anordnung der Veräußerung von Wertpapieren (2 a) Sind die Voraussetzungen erfüllt (1), so ist die Verwertung der Wertpapiere vom VollstrGer von A m t s wegen anzuordnen, also ohne Antrag, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 4. Ein etwaiger Antrag wäre als Anregung aufzufassen. Ohne die Anordnung nach § 108 Abs 1 wäre das weitere Verfahren nicht durchführbar, daher kann das VollstrGer nicht von einer solchen Maßnahme absehen. Wenn es fehlerhaft entscheidet, also die Anordnung zuviel oder zu wenig Wert1684

Verwertung hinterlegter Wertpapiere

§ 108 3,4

papiere betrifft, wird man s o f o r t i g e B e s c h w e r d e nach § 793 ZPO (GT 7) zulassen müssen. Es handelt sich um Vollstr aus dem Zuschlag gegen den Ersteher, § 132, JaeckelGüthe ZVG aaO. Der I n h a l t der Entscheidung bezieht sich auf die Anordnung der Verwertung der Wertpapiere, Bern 3. (2b) Die Entscheidung über die Aussetzung der Entscheidung setzt nach § 108 Abs 2 einen Antrag voraus; dazu Bern 5 (2). (3) Die Entscheidungen nach § 108 ergehen im Verteilungstermin, nicht außerhalb, auch nicht in einem Vortermin, § 106 Bern 1 (2). § 108 ist in Zusammenhang mit § 107 zu betrachten, § 107 Bern 1 (1). Als Form ist in § 108 Abs 2 die Beschlußform vorgeschrieben, Bern 5 (1), bei Abs 1 aaO wird zweckmäßiger auch durch Beschluß entschieden. Ein Verstoß dagegen wäre unschädlich. III. Verwertung der Wertpapiere — § 108 Abs 1 S 1 HalbS 2, S 2

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Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 108 Bern 1, 2, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 4, KorintenbergWenz ZVG § 108 Bern 4, Zeller ZVG § 108 Bern 2 (1) Die Veräußerung der Wertpapiere erfolgt nach den Vorschriften über die ZwV, § 108 Abs 1 HalbS 2, also nach §§ 808ff. ZPO; dazu Jaeckel-Güthe ZVG §108 Bern 4, Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 4, Zeller ZVG § 108 Bern 2 (e). (2) Die Veräußerung der Wertpapiere darf nur bis zur Deckung des Teils des Bargebots durchgeführt werden, zu dessen Sicherung die Wertpapiere dienen, § 818 ZPO; dazu Bern 2 (lb). (3) Die Veräußerung durch den Gerichtsvollzieher wird nach § 821 ZPO vorgenommen, da es sich um Wertpapiere handelt, die Kurswert haben, § 69 Bern 5; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 4, Korintenberg-Wenz ZVG 4, Zeller ZVG § 108 Bern 2 (e). Der V e r k a u f erfolgt f r e i h ä n d i g . Eine andere Art der Verwertung ist unzulässig, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 108 Bern I I I , Wolff ZVG § 108 Bern 2, Zeller ZVG aaO. Bei Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 4 wird die Auffassung vertreten, daß auch ein anderer Beamter als der Gerichtsvollzieher mit dem Verkauf beauftragt werden könne, unter Hinweis auf das frühere preußische Recht; diese Meinung kann als überholt gelten. Wenn mit Zustimmung des Sicherheitsberechtigten Wertpapiere hinterlegt sind, die keinen Kurswert haben, so ergibt sich nach § 821 ZPO, daß nach §§ 808ff. ZPO zu verfahren ist, und zwar durch den Gerichtsvollzieher; dazu JaeckelGüthe ZVG § 108 Bern 4. (4) Mit der Empfangnahme des Erlöses durch den Gerichtsvollzieher wird der Ersteher in Höhe des Erlöses von seiner Verpflichtung befreit, § 819 ZPO. IV. Verwertung des Erlöses — § 108 Abs 1 S 3

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Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 108 Bern 2, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 4, KorintenbergWenz ZVG § 108 Bern 4, Zeller ZVG § 108 Bern 2 (1) Der Erlös ist nach Anordnung des Gerichts auszuzahlen oder zu hinterlegen, § 108 Abs 1 S 3. Der Gerichtsvollzieher hat den Erlös an das VollstrGer abzuführen, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 4, bzw er handelt nach Weisung des VollstrGer (3). (2) Zahlung mit dem Erlös der Sicherheit erfolgt — vorausgesetzt, daß der Ausführung des Teilungsplans nichts im Wege steht — im V e r t e i l u n g s t e r m i n , soweit des Geld zur Stelle geschafft ist, an die zunächst zum Zuge kommenden, durch den bar vorhandenen Versteigerungserlös nicht gedeckten Beteiligten, § 117 nach Abzug der Kosten des Verfahrens, § 109; dazu Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 4. 1685

§ 108 5

Zwangsversteigerung

(3) A n d e r n f a l l s wird der T e i l u n g s p l a n z u n ä c h s t n a c h § 118 d u r c h Ü b e r t r a g u n g bzw U b e r w e i s u n g der F o r d e r u n g des VollstrSchuldners gegen d e n E r s t e h e r auf die B e r e c h t i g t e n a u s g e f ü h r t u n d d e r E r l ö s n a c h t r ä g l i c h — o h n e n e u e n T e r m i n — , sobald er in die H ä n d e des VollstrGer gelangt, v e r t e i l t oder der Gerichtsvollzieher m i t der Auszahlung, b z w H i n t e r l e g u n g n a c h M a ß g a b e des Teilungsplans u n d der i h m zu erteil e n d e n A n w e i s u n g e n b e a u f t r a g t , Jaeckel-Güthe ZVG a a O ; d a z u (1). Gleichzeitig ist d a n n i m P l a n zu v e r m e r k e n , u m welchen B e t r a g die F o r d e r u n g sich d a d u r c h g e m i n d e r t h a t u n d die Ü b e r t r a g u n g hinfällig geworden i s t ; die G B B e r i c h t i g u n g n a c h § 130 darf a b e r erst h e r b e i g e f ü h r t werden, w e n n die Verteilung des Erlöses der Sicherheit erfolgt ist, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 108 Bern I V . W ü r d e o r d n u n g s w i r d i g der Erlös erst n a c h E i n t r a g u n g der S i c h e r u n g s h y p o t h e k f ü r die Ü b e r t r a g u n g der F o r d e r u n g n a c h §§ 128, 130 zur V e r t e i l u n g gelangen, e t w a w e n n die V e r ä u ß e r u n g i m W e g e der B e s c h w e r d e ausgesetzt w o r d e n wäre, so wird m a n eine B e r i c h t i g u n g v o n A m t s wegen f ü r zulässig h a l t e n , w e n n n i c h t in R e c h t e der Beteiligten eingegriffen wird oder dies u n g e w i ß ist. N u r in l e t z t e r e m Falle ist die H e r b e i f ü h r u n g der B e r i c h t i g u n g den Beteiligten selbst überlassen, d a eine a n d e r e S a c h b e h a n d l u n g n i c h t g e r e c h t f e r t i g t ist, § 102 Bern 3; bei Korintenberg-Wenz ZVG § 102 Bern 4 ebenso m i t ü b e r z e u g e n d e r B e g r ü n d u n g i m A n s c h l u ß a n die allgemeine Meinung, w ä h r e n d a a O § 108 Bern 4 ohne n ä h e r e A u s f ü h r u n g e n e i n s c h r ä n k e n d n u r b e f ü r w o r t e t wird, d a ß die Beteiligten die G B B e r i c h t i g u n g h e r b e i f ü h r e n — l e t z t e r e r S t a n d p u n k t ist j e d o c h als ü b e r h o l t a n z u s e h e n . (4) H i n t e r l e g u n g des auf einen A n s p r u c h e n t f a l l e n d e n B e t r a g des Erlöses erfolgt, w e n n der A u s z a h l u n g ein H i n d e r n i s i m W e g e s t e h t , z B W i d e r s p r u c h gegen die in F r a g e s t e h e n d e F o r d e r u n g oder §§ 116, 120, 124, 126. Die Ü b e r t r a g u n g der F o r d e r u n g gegen d e n E r s t e h e r u n t e r b l e i b t a b e r ; d e n n insoweit h i n t e r l e g t ist, ist d a s B a r g e b o t b e r i c h t i g t , §118.

5

V. Aussetzung der Veräußerung bis Rechtskraft des Zuschlags — § 108 Abs 2

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 108 Bern 3, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 5, KorintenbergWenz ZVG § 108 Bern 5, Zeller ZVG § 108 Bern 2 (1) Solange der Zuschlagsbeschluß n o c h n i c h t r e c h t s k r ä f t i g ist, k a n n die V e r ä u ß e r u n g der W e r t p a p i e r e n a c h § 108 Abs 2 ausgesetzt w e r d e n . I m Falle d e r a u ß e r o r d e n t lichen B e s c h w e r d e n a c h § 577 Abs 2 S 3 Z P O (GT 7), die sich gegen d e n r e c h t s k r ä f t i g e n Zuschlag r i c h t e t , § 96 Bern 3 (3), ist § 108 Abs 2 n i c h t a n w e n d b a r , Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 5. Die E n t s c h e i d u n g e r g e h t in B e s c h l u ß f o r m , Bern 2 (3). (2) W ä h r e n d die A n o r d n u n g der V e r ä u ß e r u n g der W e r t p a p i e r e ohne A n t r a g v o n A m t s wegen d u r c h d a s VollstrGer erfolgt, s e t z t die A u s s e t z u n g einen A n t r a g voraus, Bern 2 (2a, b). A n t r a g s b e r e c h t i g t ist n u r derjenige, der die Sicherheit geleistet h a t , Bern 2 (Je). E s k a n n die A n o r d n u n g der V e r ä u ß e r u n g , Bern 2 (2), oder n u r die V e r ä u ß e r u n g , Bern. 3, a u s g e s e t z t w e r d e n ; d a z u Daßler-Schiffhauer ZVG § 108 Bern 3, Jaeckel-Güthe Z V G § 108 Bern 5, Korintenberg-Wenz ZVG § 108 Bern 5. E s wird also e n t w e d e r die Ano r d n u n g der V e r ä u ß e r u n g ausgesetzt oder es wird die A n o r d n u n g erlassen u n d die D u r c h f ü h r u n g ausgesetzt. I s t schon v e r ä u ß e r t , a b e r der Erlös noch n i c h t verteilt, so ist § 108 Abs 2 n i c h t einschlägig; es k a n n a b e r n a c h § 572 A b s 2, 3 Z P O (GT 7) m i t R ü c k s i c h t auf die Z u s c h l a g s a n f e c h t u n g der Vollzug ausgesetzt werden, § 95 Bern 8 (lh), § 102 Bern 3, § 105 Bern 2 (1). W i r d entgegen § 108 Abs 2 n i c h t ausgesetzt, so b e s t e h t d a s R e c h t s m i t t e l der sofortigen B e s c h w e r d e n a c h § 793 Z P O (GT 7); dazu Jaeckel-Güthe ZVG a a O Korintenberg-Wenz ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 108 Bern V I , Zeller ZVG § 108 Bern 2 (f), a u c h § 95 Bern 6. 1686

§ 109 l

Verteilung der Masse

(3) § 108 Abs 2 ist eine O r d n u n g s v o r s c h r i f t . Verwertung der Wertpapiere und etwaige Verteilung des Erlöses sind daher rechtswirksam, auch wenn ein Verstoß gegen § 108 Abs 2 vorliegt, Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Da § 108 Abs 2 vom VollstrGer beachtet werden muß, bedeutet die Nichtbeachtung eine Amtspflichtverletzung, die bei Schadenersatz zu Amtshaftung führt, §§ 1/2 V 8. (4) Ist bereits allgemein das Verteilungsverfahren wegen Zuschlagsanfechtung ausgesetzt, sei es nach § 116 auf Antrag des Erstehers usw, § 116 Bern 1 (2), sei es wegen Anfechtung des Zuschlagsbeschlusses nach § 572 Abs 2, 3 ZPO (GT 7) auf besondere gerichtliche Anordnung (2), so bedarf es keiner zusätzlichen Entscheidung nach § 108 Abs 2 mehr, da eine Verwertung der Wertpapiere dann ohnedies nicht zulässig ist. (5) Nach Rechtskraft des Zuschlags ist eine Verwertung und auch eine nachträgliche Auszahlung möglich, Bern 4, die dann vor der GBBerichtigung vorgenommen wird, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 108 Bern VI. (6) Der Antragsteller hat die Voraussetzungen seines Antrags erforderlichenfalls glaubhaft zu machen, soweit diese nicht aus den Akten ersichtlich sind, Jaeckel-Güthe ZVG § 108 Bern 5. Dies gilt insbes von der Rechtsmitteleinlegung gegen den Zuschlag und der noch nicht eingetretenen Rechtskraft, kann sich aber auch darauf beziehen, daß nicht ein Rechtsmittelgericht eine allgemeine Aussetzung des Verfahrensfortgangs verfügt hat oder daß eine Verwertung der Wertpapiere inzwischen nicht durch den Gerichtsvollzieher erfolgt ist.

§ 109 (Verteilung der Masse) (1) Aus dem Versteigerungserlöse sind die Kosten des Verfahrens vorweg zu entnehmen, m i t Ausnahme der durch die Anordnung des Verfahrens oder den Beitritt eines Gläubigers, durch den Zuschlag oder durch nachträgliche Verteilungsverhandlungen entstehenden Kosten. (2) Der Überschuß wird auf die Rechte, welche durch Zahlung zu decken sind, verteilt. Übersicht: I. Allgemeines (1) I I . Kosten des Verfahrens — § 109 Abs 1 (2) I I I . Übrige Teilungsmasse — § 109 Abs 2 (3)

I. Allgemeines

1

Dazu E I § 151, Begr 282, 283, Daßler-Schiffhauer ZVG § 109 Bern 1, Drischler ZVG § 109 Bern I i i . , Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG ( 109 Bern 1, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A X I I I 117ff., Stöber-Zeller ZVG Handbuch zum ZVG Bern 424ff.. Zeller ZVG § 109 Bern 1

(1) Die Vorschrift befaßt sich mit der Frage, wie die Teilungsmasse zu verteilen ist. Es wird eine grundsätzliche Teilung in der Weise vorgenommen, daß vorweg die K o s t e n des Verfahrens zu befriedigen sind, wie § 109 Abs 1 bestimmt. Bern 2, und daß der Rest an die B e r e c h t i g t e n verteilt wird, wie § 109 Abs 2 festgelegt, Bern 3. (2) VerstBedingungen können auch bei § 109 abändernd von Einfluß sein, § 107 Bern 1 (3). (3) § 109 Abs 1 hat bei der ZwVerw in § 155 Abs 1 eine ihm teilweise entsprechende Regelung, § 155 Bern 3 (3). 1687

§ 109 2

2

Zwangsversteigerung

I I . Kosten des Verfahrens — § 109 Abs 1

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 109 Bern 1, 2, Drischler ZVG § 109 Bern 1 ff., ImmobiliarVollstreckungsrecht K 4 (Kosten des Verfahrens), Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 1, 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 1, Zeller ZVG § 109 Bern 2 Drischler und Stöber In welchem Umfange können im ImmobiliarVollstrVerfahren Kosten für förmliche Zustellungen aus dem Erlös entnommen werden Rpfleger 1969, 119, 122 = DRspr IV (436(49)ef), Nicken Die Vorwegnahme der Kosten des ZwVerstVerfahrens bei Gebührenfreiheit des betreibenden oder beitretenden Gläubigers SchlHA 1960, 213, Schneider Zur Kostenerstattung bei der TeilungsVerst nach §§ 180ff. ZVG JurBüro 1966, 730, Stöber Der Rang der Kostenansprüche der Gerichtskasse im ZwVerstVerfahren bei Gebührenfreiheit und Armenrecht des vollstreckenden Gläubigers JVB1 1961, 248

(1) Vorwegbefriedigung Die Verfahrenskosten einschl Auslagen sind aus der Teilungsmasse vorweg zu befriedigen, § 109 Bern 1 (3); dazu § 10 Bern 3 (1). (2) Verfahrenskosten (2 a) Grundsätzlich gehören die Gerichtskosten im Verfahren zu den Verfahrenskosten, soweit nicht Ausnahmen bestehen (26), § 109 Abs 1; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 109 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 1, Zeller ZVG § 109 Bern 2. Es handelt sich hiernach um folgende g e r i c h t l i c h e K o s t e n nach §§ 9, 31 a, b GKG n F mit Anl 1 (ErgVerz GT 28) anstelle der früheren §§ 61 ff., 91 ff. GKG a F (GT 28), nämlich, bei Gebühren um die V e r f a h r e n s g e b ü h r e n , die V e r s t T e r m i n s g e b ü h r und die V e r t e i l u n g s v e r f a h r e n s g e b ü h r , und um die damit in Zusammenhang stehenden Auslagen, insbes für Zustellungen, Bekanntmachungen, Schätzungen, Rechnungsgebühren, Gerichtsvollzieherkosten, Kosten für Hinterlegung des VerstErlöses usw; dazu § 15 Bern 10b mit ErgVerz, § 35 Bern 4b mit ErgVerz, § 49 Bern 8(4), § 88 Bern 3 (1), § 105 V 5b. Wenn bei mehreren Kostenschuldnern, die samtverbindlich haften, § 15 Bern lObi mit ErgVerz, einer K o s t e n b e f r e i u n g genießt, § 15 Bern lObl mit ErgVerz, dann wirkt sich dies auf die Höhe der Gebühr des Kostenschuldners aus, der keine Kostenbefreiung genießt; zur Gebührenhöhe § 15 Bern lObg mit ErgVerz. Vom nicht befreiten Kostenschuldner ist nicht der Gesamtbetrag der Kosten zu erheben, sondern der Gesamtbetrag ist um den Betrag zu kürzen, den der befreite Kostenschuldner dem nichtbefreiten nach § 426 B G B zu erstatten hätte, wobei ein etwa bereits zu viel erhobener Betrag zurückzuzahlen ist; dazu L G H a m b u r g JVB1 1961, 133, Rohs-Wedewer KostO GKG § 98 Bern I I A (c), Stöber JVB1 1960, 241, Zeller ZVG § 1 Bern 164, 168. (2 b) Ausnahmen bestehen in mehrfacher Hinsicht, wie auch aus § 109 Abs 1 ersichtlich ist. Insoweit gehören dann die Kosten nicht zu den vorweg zu befriedigenden Kosten. Nicht bevorrechtigte Kosten sind 1. die Kosten der A n o r d n u n g der ZwVerst und des B e i t r i t t s eines VollstrGläubigers, § 31a GKG n F (GT28 mit ErgVerz) einschl Auslagen, für die der Antragsteller als Kostenschuldner haftet, §98 Abs 1 aaO;dazu § 15Beml0bi. Er kann jedoch seinerseits diese Kosten mit seinem Anspruch geltend machen, § 10 Bs 2, § 12 Z 1; dazu § 10 Bern 14 mit ErgVerz, § 12 Bern 2, auch DaßlerSchiffhauer ZVG aaO, Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, Zeller ZVG aaO, auch § 10 Bern 14cb (3), 2. die Kosten des Z u s c h l a g s nach § 31b GKG n F mit Anl 1 (ErgVerz GT 28) anstelle des früheren § 61 Abs 1 Z 3 GKG a F (GT 28), die dem Ersteher zur Last fallen, § 58, der auch die Auslagen ohne Zustellungskosten sowie die Grunderwerbsteuer zu tragen hat; dazu § 58 Bern 2 f f . mit ErgVerz, § 81 Bern 9, auch 1688

Verteilung der Masse

§ 109 2

Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 3, KorintenbergWenz ZVG aaO, Zeller ZVG aaO. Es ist besonders hervorzuheben, daß die Zustellungskosten des Zuschlagsbeschlusses allgemeine Verfahrenskosten sind, da sie nicht nur den Ersteher angehen; deshalb gehören sie nicht zu den Kosten, die der Ersteher zu tragen hat, § 58 Bern 2 (2 mit ErgVerz), 3. die Kosten einer n a c h t r ä g l i c h e n V e r t e i l u n g , Bern 3 (4), da diese dann aus der betreffenden Sondermasse vorweg zu entnehmen sind, §§ 139, 141; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 4, KorintenbergWenz ZVG aaO, Zeller ZVG aaO, 4. Kosten, die b e s t i m m t e n B e t e i l i g t e n zur Last fallen, wie Kosten für Erteilung von Abschriften aus den Akten; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 5, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, Zeller ZVG aaO. Hierher gehören auch Kosten, die durch Sicherheitsleistung entstehen, insbes nach §§ 67ff., die Kosten eines Zustellungsvertreters nach §§ 6, 7, da in § 7 Abs 2 eine Kostenregelung vorhanden ist, § 7 Bern 4, § 10 Bern 14 cb (4), Kosten von Sicherungsmaßnahmen, insbes nach §§ 25 und 9 4 — § 10 Bern 14cb (6), § 25 Bern 12 (3), § 94 Bern 3 (5 mit ErgVerz), 6 (4), auch ergebnislose ZwVollstreckungen, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, § 10 Bern 14cb (11, 14), Kosten der Beurkundung nach § 81 Abs 2, 3, § 91 Abs 2, Kosten einer Bietungsvollmacht und einer behördlichen Bietgenehmigung, § 10 Bern 14cb (17). Kosten der Beschwerdeverfahren, Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, § 95 Bern 9, usw. Weitere Fälle, die hierher gehören, ergeben sich aus § 10 Abs 2, § 12 Z 1 ZVG mit § 788 ZPO (GT 7); dazu § 10 Bern 14, § 12 Bern 2. Ob Kosten zu der ZwVKosten gehören, ist jeweils nach dem Einzelfall zu bestimmen, B e z G Leipzig D J 1953, 664 (Nathan). Eine Grunderwerbsteuer, die der VollstrGläubiger für den VollstrSchuldner gezahlt hat, gehört nicht zu den Kosten, sondern ist eine private Angelegenheit, L G Köln MDR 1953, 560 = DRspr I V (420) 77b; eine solche persönliche Forderung kann nur auf Grund eines VollstrTitel nach § 10 Abs 1 Z 5 geltend gemacht werden, § 10 Bern 9 (2). § 109 Abs 1 läßt die Vorschrift des § 788 ZPO (GT 7) unberührt, Hieber BayNotV 1933, 269, Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 1. (3) Behandlung i m Verfahren (3 a) Die nach § 44 Abs 1 in das geringste Gebot einzustellenden Kosten des Verfahrens beruhen auf einer nur v o r l ä u f i g e n B e r e c h n u n g , während die e n d g ü l t i g e B e r e c h n u n g im Teilungsplan erfolgt, § 44 Bern 4 (3); dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 109 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 1. Wird im Teilungsverfahren der Betrag des geringsten Gebots überschritten, so kann sich ein Ausfall ergeben, der uU zu Amtshaftung führen kann, § 1/2 V 8, worauf Daßler-Schiffhauer ZVG aaO hinweisen; über die Weiterbehandlung (36). Das VollstrGer wird bei der Aufstellung des geringsten Gebots vorsichtig verfahren. Nichtberücksichtigung von Kostenbeträgen berechtigt nicht zu einem Widerspruch gegen den Teilungsplan nach § 115, sondern zur Anfechtung desselben mit sofortiger Beschwerde nach § 793 ZPO (GT 7); dazu JaeckelGüthe ZVG § 109 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 1, auch § 113 Bern 4 (2). Wird nur der K o s t e n a n s a t z angegriffen, so stehen die Rechtsmittel des § 4 GKG (GT 28) mit ErgVerz zur Verfügung; dazu § 15 Bern lObm. (3 b) Reicht die T e i l u n g s m a s s e nicht aus, die Kosten des Verfahrens iSd § 109 Abs 1 zu decken (1, 2 a, 3 a), so ist bez des ungedeckten Betrags die Forderung der Gerichtskasse an 1. Stelle durch Übertragung und Eintragung einer Sicherungshypothek nach §§ 118, 128, 130 sicherzustellen, Fischer-Schäfer Die Gesetzgebung betr die ZwV in das unbewegliche Vermögen (LitVerz I) 364, Gutmann BayNotV 1926, 359 (363), Korin107

Steiner-Riedel, ZVG B d 3

1689

§ 109 3

Zwangsversteigerung

tenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 1, Reinhard-Müller ZVG § 109 Bern I I , und auf Grund des Zuschlagsbeschlusses nach § 132 beizutreiben. Soweit der Ersteher nicht bereits unmittelbar haftet, wie bei den Zuschlagskosten (2b), wird erst jetzt mit der Übertragung ein Anspruch bez der Kosten gegen ihn begründet. (3 c) Die Haftung für die Kosten ergibt sich aus dem GKG (GT 28). Wer als K o s t e n s c h u l d n e r anzusehen ist, ist in §§ 98ff. GKG (GT 28) normiert; dazu § 15 Bern lObi. F ä l l i g k e i t und V o r s c h u ß p f l i c h t sind in §§ 3, 107ff. aaO geregelt, die Beschwerde gegen Vorschußanordnung richtet sich nach § 5 aaO; dazu § 15 Bern lObd. Es kann auch A r m e n r e c h t bewilligt sein, § 15 Bern lOd, oder K o s t e n f r e i h e i t nach § 2 GKG (GT 28 mitErgVerz) bestehen, § 15 Bern lObi. Soweit es sich um Verfahrenskosten iSd § 109 Abs 1 handelt (2 a), sind diese in den Teilungsplan aufzunehmen, und zwar in der Höhe, wie sich die Kosten nach dem GKG (GT 28) berechnen, auch wenn ein V o r s c h u ß hierfür bezahlt ist oder persönliche bzw sachliche G e b ü h r e n f r e i h e i t besteht, KG J W 1935, 2160 = J D R n F II 669 wV, oder Armenrecht bewilligt ist, OLG K a r l s r u h e OLG 11, 325; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 1 0 9 Bern 2. Anders ist es bei Verfahrenskosten, die nicht bevorrechtigt sind (2 b), zB bei der Antragsgebühr, § 31a GKG n F (GT 28). Wenn hier ein Vorschuß bewilligt ist, persönliche oder sachliche Gebührenfreiheit besteht oder Armenrecht bewilligt ist, so ist § 1 0 9 Abs 1 nicht anwendbar. Dies bedeutet daß die Gerichtskasse, soweit sie solche Ansprüche geltend machen kann, weil die Gebühren zu zahlen sind, diese nur im Rang des Rechts nach § 12 Z 1 verfolgen kann, zu dem sie gehören, auch wenn es sich um einen VollstrGläubiger handelt; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 1, Zeller ZVG § 109 Bern 2, a A (allgemein abgelehnt) Nicken SchlHA 1960, 213. Erfolgt ein solcher Rechtsübergang bez eines Kostenanspruchs, so geht der Anspruch der Gerichtskasse dem Restanspruch des Inhabers des Rechts vor, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, entsprechend dem allgemeinen Grundsatz bei einem Teilübergang eines Anspruchs, § 10 Bern 7g (2), 8e (3). 3

III. Übrige T e i l u n g s m a s s e — § 109 Abs 2

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 109 Bern 3, 4, Jaeckel-Güthe ZVG § 109 Bern 6, Korintenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 2ff., Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A X I I I 117ff., Zeller ZVG § 109 Bern 3, Heinrichs Die Rechtslage beim Erlös aus der Versteigerung eines Grundstücks GrundE 1934, 639 (JDR n F I 911)

(1) Die übrige T e i l u n g s m a s s e ist die Teilungsmasse, § 107 Bern 2 (2) nach Befriedigung der Verfahrenskosten iSd § 109 Abs 1, Bern 2. Sie wird als Ü b e r s c h u ß bezeichnet. Dieser Überschuß dient der Befriedigung der Rechte, die durch Zahlung zu decken sind, also nicht bestehen bleiben; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 109 Bern 3, Jaeckel Güthe ZVG § 109 Bern 6, Korintenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 2, Zeller, ZVG § 109 Bern 3. Die Verteilung richtet sich nach §§ llOff., und zwar iVm der Rangordnung nach §§ 10ff., 37 Z 4, § 110. Ist der Ersteher der zuletzt zum Zuge kommende Berechtigte, etwa als Hypothekengläubiger, so gehen von seiner Forderung die Kosten ab, die nach § 109 Abs 1 aus der Teilungsmasse vorweg zu befriedigen sind, Bern 2; dazu B a y O b L G 32, 78, KG J W 1935, 2160 = J D R n F I I 669 wV. Welche R e c h t e b e s t e h e n b l e i b e n , ergibt sich aus §§ 52, 53, wobei ev abändernde VerstBedingungen nach § 59 zu berücksichtigen sind. (2) Ist ein B e r e c h t i g t e r durch Rechte Dritter, zB Nießbrauch, Pfandrecht, Pfändung usw, in der Verfügung über sein Recht beschränkt, § 9 Bern 6 (2, 4), 7 (6, 7), § 10 Bern 5g (2), 7g (2,3), 8e (2, 3), 9 (6), 10 (4), § 51 Bern 2, § 114 Bern 3(1), so erfolgt zwar die Zuteilung bzw Übertragung an ihm, die Auszahlung aber, da diese Rechte Dritter am Erlös fortdauern, R G RGZ 60, 221/75, 313 (316), an den berechtigten 1690

§ 110

1

Rangverlust verspäteter Anmeldungen

Dritten, der den Anspruch nunmehr geltend machen kann, und zwar unter Berücksichtigung der einschlägigen Vorschriften, §§ 1073ff., 1281ff. B G B ua; dazu DaßlerSchiffhauer ZVG § 109 Bern 4, 5, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 2, auch § 107 Bern 2 {4), § 115 Bern 7 (4), § 117 Bern 4, § 118 Bern 5, zur Eintragung der Rechte Dritter nach § 128 Abs 1 S 2 zusätzlich § 128 Bern 6. (3) Ein nicht von den Berechtigten beanspruchter Übererlös gebührt dem VoilstrSchuldner, § 129 Abs 2; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 109 Bern 5, JaeckelGüthe ZVG § 109 Bern 6, Korintenberg-Wenz ZVG § 109 Bern 3. Bei einem herrenlosen Grundstück nach § 928 B G B , §17 Bern 5 (4), gehört der Überschußbetrag dem nach Abs 2 aaO eingetragenen aneignungsberechtigten Fiskus, wie allgemein anerkannt ist, Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 109 Bern I I I 5. (4) Eine Besonderheit kann sich ergeben, und zwar eine mehrfache Erlösverteilung, nämlich wenn ein Berechtigter noch nicht endgültig feststeht, so daß eine b e d i n g t e V e r t e i l u n g erfolgt oder wenn aus anderen Gründen eine N a c h t r a g s v e r t e i l u n g erforderlich wird, wie sich aus §§ 115, 119, 120, 121 Abs 2. §§ 123, 124, 126 ergibt; dazu § 113 Bern 3 (8). § HO (Rangverlust verspäteter Anmeldungen) Rechte, die ungeachtet der i m § 37 Nr 4 bestimmten Aufforderung nicht rechtzeitig angemeldet oder glaubhaft gemacht worden sind, stehen bei der Verteilung den übrigen Rechten nach. Übersicht: I. Voraussetzungen des Rangverlustes (1) II. Wirkungen (2)

I. Voraussetzungen des Rangverlustes

1

Dazu E I § 152, Begr 283, 284, Daßler-Schiffhauer ZVG § 110 Bern 1 ff., Dnschler ZVG § 110 Bern lff., Immobilar-Vollstreckungsrecht R 3 (Rangverlust), Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern I S . , Korintenberg-Wenz ZVG § 110 Bern lff., Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A X I I I 120, Zeller ZVG § 110 Bern 1

(1) Maßgebend für den Rang sind die §§ 10ff., 37 Z 4 und § 110. Voraussetzungen für die Anwendung des § 110 sind ein Recht iSd § 37 Z 4 (2), eine Aufforderung zur Anmeldung (3) und Unterlassung der Anmeldung oder Glaubhaftmachung (4). Daß die Voraussetzungen des § 37 Z 4 erfüllt sein müssen, ergibt sich aus der Textierung ungeachtet der im § 37 Z 4 bestimmten Aufforderung; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 1. Selbstverständliche Voraussetzung ist, daß das Verfahren im G e l t u n g s b e r e i c h des GG abgewickelt wird, E 2 f f . Bei einem von einem ausländischen Gericht durchgeführten ZwVerstVerfahren bez eines d e u t s c h e n S c h i f f e s tritt ein Rangverlust wegen unterlassener Anmeldung nicht ein, wenn das ausländische Recht dies nicht vorsieht; dazu BGH N J W 1961, 1672 = WM 1961, 920 = VersR 1961, 747 = DRspr IV (436) 33c bez Schweden. Auf Z w V e r w findet § 110 keine Anwendung; dazu § 156 Bern 7 (1). (2) Recht iSd § 37 Z 4 (2 a) § 110 bezieht sich nur auf Rechte, die unter § 37 Z 4 fallen, also auf Rechte, die zZ der Eintragung des ZwVerstVermerks und dem Grundbuch nicht ersichtlich waren 107«

1691

§ 110 1

Zwangsversteigerung

bzw, soweit dies nicht der Fall ist; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 110 Bern 1, Drischler ZVG § 110 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 110 Bern 1, Zeller ZVG § 110 Bern 1, auch §§ 37/38 Bern 10ff., § 45 Bern 4 f f . Es handelt sich also um anmeldungsbedürftige Rechte, von deren Beteiligung § 9 Z 2 handelt, § 9 Bern 12ff. Das geringste Gebot berücksichtigt, soweit es sich auf anmeldungsbedürftige Rechte bezieht, nur die rechtzeitig angemeldeten, wie aus § 45 Abs 1 hervorgeht. § 37 Z 4 ist weiter als § 45; es rechnen dazu auch Rechte, die außerhalb des geringsten Gebots stehen, Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 2. (2 b) Es gehören dazu insbes im GBuch usw überhaupt n i c h t e i n g e t r a g e n e R e c h t e , soweit solche Rechte anmeldebedürftig sind, § 9 Bern 15 c; zur Eintragungsfähigkeit und Eintragungsbedürftigkeit im GBuch MIR GBO § 13 Vorbem 14ff., ein nicht eingetragener R a n g , R G RGZ 122, 61 (62) = J W 1929, 44 = RPfliB 1928, 355, WarnRspr 1935 Nr 85, R P f l i B 1929, 91 = J D R 28, 1008, s p ä t e r dh nach Eintragung des VerstVermerks e i n g e t r a g e n e R e c h t e , N e b e n a n s p r ü c h e , deren Höhe aus dem GBuch usw nicht ersichtlich ist, insbes Rückstände wiederkehrender Leistungen, wie Zinsen, § 13 Bern 3, 4, und Kosten, § 10 Bern 14. (2 c) Nicht unter § 110 fallen die im GBuch e i n g e t r a g e n e n R e c h t e , deren G e l d b e t r a g bzw Wertersatz zwar nicht eingetragen ist, zB bei Naturalleistungen, aber auch im Verteilungstermin angemeldet werden kann, Jaeckel-Güthe ZVG §110 Bern 2; dazu §92 Bern 4 f f . Eine Erhöhung des angemeldeten Wertbetrags bei § 46 führt bez des Mehrbetrags zu Rangverlust, § 46 Bern 4 (4), § 92 Bern 6 (1), 106 Bern 2 (2), die in § 37 Z 5 bezeichneten, der ZwVerst e n t g e g e n s t e h e n d e n R e c h t e , die ihrem Rang gemäß am Erlös auch bei Nichtanmeldung jederzeit geltend gemacht werden können, Daßler-Schiffhauer ZVG § 114 Bern I 2, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG § 110 Bern 4; dazu § 9 Bern 15b, § 10 Bern 8c, §§ 37/38 Bern 14ff., § 55 Bern 4 f f . Es handelt sich bei ihnen um einen Herausgabeanspruch, nicht um einen Anspruch auf Beteiligung am Verteilungsverfahren, wenn der Anspruch auch im Stadium des Verteilungsverfahrens geltend gemacht wird. Nach der Verteilung besteht ein Anspruch auf ungerechtfertigte Bereichnung gegenüber dem Berechtigten, der den entsprechenden Erlösanteil erhalten hat, Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 1, KorintenbergWenz ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 110 Bern V. Im übrigen kann der Dritte während des Verfahrens seine Rechte nach § 28 wahren; dazu § 28 Bern 2 f f . Den Belangen Dritter kann auch durch besondere VerstBedingung nach § 59 Rechnung getragen werden, indem der strittige Gegenstand aus der ZwVerst freigestellt wird, Jaeckel-Güthe ZVG §§ 37/38 Bern 14. Erfolgt keine Herausgabe, so kommt auch in Betracht, daß sich der Anspruch des Drittem an dem Erlös aus dem VerstGegenstand, den er beanspruchen kann, als Wertersatz fortsetzt, Jaeckel-Güthe ZVG §§ 37/38 Bern 15, 114 Bern 1; dazu § 114 Bern 2 (2), § 115 Bern 2 (3), die k r a f t G e s e t z e s und daher ohne Anmeldung zu b e r ü c k s i c h t i g e n d e n R e c h t e , wie Rechte nach § 9 EGZVG; dazu Korintenberg-Wenz ZVG § 110 Bern 1, auch Bern 2 (2), §§ 37/38 Bern 11 (3), § 45 Bern 2 {3), EG § 9 Bern 2 f f , die o r d n u n g s g e m ä ß a n g e m e l d e t e n und ev glaubhaft gemachten R e c h t e , die an der ihnen gebührenden Rangstelle in den Teilungsplan aufgenommen sind, auch wenn sie bei der Feststellung des geringsten Gebots nach § 45 unberücksichtigt geblieben sind, wobei es unerheblich ist, ob die Anmeldung nach § 37 Z 4 oder schon vorher erfolgt ist; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 3, angemeldete Rechte, die nach einer ordnungsgemäßen Terminsbekanntmachung, auch iSd § 37 Z 4, im Z u s c h l a g b e r ü c k s i c h t i g t sind, wenn der Zuschlag rechtskräftig 1692

Rangverlust verspäteter Anmeldungen

§ 110

1

geworden ist, auch wenn bei richtiger Sachbehandlung anders hätte verfahren werden müssen, da nach Rechtskraft des Zuschlags eine andere Behandlung im Teilungsverfahren nicht mehr möglich ist und nur Amtshaftung bei Schaden in Frage kommt, falls die Voraussetzungen hierzu vorliegen, §§ 1/2 V 8, und die Ansprüche nicht anderweitig unter den Betroffenen ausgeglichen werden können. Rechte, die nach dem unrichtigen Zuschlag — ob ein falscher Zuschlagsbeschluß unangefochten rechtskräftig oder in einer Beschwerdeinstanz ein unrichtiger Zuschlagsbeschluß erlassen worden ist — erloschen sind, §§ 52, 91, sind deshalb bar zu zahlen, uU aus dem bar zu zahlenden Teil des geringsten Gebots und vor den im geringsten Gebot bereits berücksichtigten, aber im Rang nachstehenden Ansprüchen, auch wenn sie bei richtiger Sachbehandlung bestehen geblieben wären, R G RGZ 59, 266 (269); dazu Daßler-Schiffhauer ZYG § 110 Bern 2, Jaeckel-Güthe ZVG 110 Bern 1, 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 110 Bern 1, Reinhard-Müller ZVG § 110 Bern I I I . Ist der wahre Rang eines Rechts rechtzeitig angemeldet, so ist dieser bei der Verteilung auch dann zu berücksichtigen, wenn er erst nach der Verst im Gbuch eingetragen wurde; nur am geringsten Gebot und den VerstBedingungen kann nichts mehr geändert werden, wenn der Zuschlag rechtskräftig ist, R G RPfliB 1929, 91 = J D R 28, 1008; dazu auch §§ 37/38 Bern 13. Die Bereicherungsklage steht dem Berechtigten uU offen, wenn die" Voraussetzungen vorliegen. Dagegen kann ein Versehen dieser Art nach Rechtskraft des Zuschlags nicht mehr im Verteilungsverfahren ausgeglichen werden durch Änderung des Inhalts des Zuschlagsbeschlusses; soweit von der Pfordten ZVG 321 eine andere Auffassung vertrat, steht sie mit der Rechtspraxis und der allgemeinen Meinung nicht in Einklang und ist als überholt anzusehen. Der RPfleger wird daher in solchen Fällen sehr vorsichtig sein und die Sache ev dem Richter wegen Schwierigkeit der Rechtslage vorlegen, §§ 1/2 Bern 16ba ( 4 f f . ) . (3) Aufforderung zur Anmeldung (3 a) Es muß eine Aufforderung zur Anmeldung nach § 37 Z 4 vorliegen, und zwar mit der gesetzlich vorgesehenen Androhung; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 110 Bern 3, Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 110 Bern 1, Zeller ZVG § 110 Bern 1, auch §§ 37/38 Bern 11, 12. (3 b) Die Vorschrift des § 37 legt den wesentlichen Inhalt der Terminsbestimmung fest. Der Mangel führt dazu, daß das VollstrGer den Termin aufzuheben hat und, soweit Zuschlagsentscheidung ergeht, hat Zuschlagsversagung zu erfolgen, § 43, § 83 Z 1,7, § 100 Abs 3; dazu §§ 37/38 Bern 13. Erfolgt zu Unrecht Zuschlagserteilung, so ist die Entscheidung nach §§ 96 ff. anfechtbar. Da § 110 eine ordnungsgemäße Terminsbekanntmachung bez § 37 Z 4 voraussetzt, so ist bei einem Verstoß hiergegen, auch wenn ein unrichtigerweise erteilter Zuschlag rechtskräftig wird — ob die Entscheidung in 1. Instanz oder in dem Beschwerdeverfahren ergeht —, § 110 nicht anwendbar, wie allgemein anerkannt ist; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 110 Bern 1, Reinhard-Müller ZVG § 110 Bern II. Es müssen daher in diesem besonderen Falle Anmeldungen noch im Verteilungsverfahren entgegengenommen werden, weil die Anmeldungen noch nachgeholt werden können. Auch müssen diese nachträglich noch wirksam angemeldeten Ansprüche gemäß ihrem Rang, also uU vor dem des VollstrGläubigers berücksichtigt werden. Die unrichtige Verfahrensweise des VollstrGer bzw einer Beschwerdeinstanz kann zu Schaden und damit zu Amtshaftung führen, §§1/2 V 8; dazu Jaeckel-Güthe ZVG aaO. Der RPfleger kann auch hier Anlaß haben, die Sache dem Richter wegen Schwierigkeit der Rechtslage vorzulegen (2c). (4) Unterlassung der Anmeldung oder Glaubhaftmachung (4a) Wenn die Terminsbekanntmachung ordnungsgemäß erfolgte, wie es nach § 37 Z 4 verlangt wird, und es u n t e r b l e i b t eine A n m e l d u n g eines Anspruchs oder es wird ein angemeldeter Anspruch n i c h t g l a u b h a f t g e m a c h t bis zur Aufforderung zur 1693

§ 110

Zwangsversteigerung

2

Abgabe von Geboten, §§ 37/38 Bern 12ff., dann treten die Wirkungen des § 110 ein, Bern 2. Einer unterlassenen Anmeldung steht eine zurückgenommene oder widerrufene gleich. (4b) B e s o n d e r h e i t e n gelten, wenn ein Anspruch ordnungsgemäß angemeldet und ev glaubhaft gemacht wurde (2 c) oder wenn die Terminsbekanntmachung bez § 37 Z4 fehlerhaft war (3 b). Wenn eine Anmeldung bzw eine Glaubhaftmachung wegen fehlerhafter Bekanntmachung zunächst unterblieb und erst später, ev nach durchgeführter Verteilung des VerstErlöses oder erst nach erfolgter GBBerichtung nach § 130 nachgereicht wird, so kann dies Anlaß zu einer Nachtragsverteilung sein, falls dies das Stadium der Anmeldung noch zuläßt; andernfalls kommt wegen einer Amtspflichtverletzung Amtshaftung in Frage, §§ 1/2 V 8. (4 c) Sind nicht angemeldete, aber anmeldepflichtige Ansprüche (2) trotz ordnungsgemäßer Handhabung des § 37 Z 4 vom Vollstr oder einer Beschwerdeinstanz irrtümlich im Zuschlagsbeschluß b e r ü c k s i c h t i g t , so liegt darin ein Verstoß gegen § 83 Z 1, 6, je nachdem der Anspruch in das geringste Gebot oder außerhalb derselben im Zuschlag berücksichtigt wurde, so daß also Anfechtbarkeit besteht. Auch wenn ein Zuschlag zu Unrecht rechtskräftig geworden ist, kann ein derartiger Anspruch im Verteilungsverfahren unberücksichtigt bleiben, weil der Inhaber eines solchen Anspruchs kein Recht auf Zuteilung aus dem VerstErlös hat und er sich auf die irrtümliche Berücksichtigung im Zuschlagsbeschluß nicht berufen kann. Es kann ihm also kein Rechtsnachteil entstehen, wenn so verfahren wird. Deshalb hat der Geschädigte gegenüber dem, der zu Unrecht einen Erlösanteil erhalten hat, einen Anspruch aus ungerechtfertigter Bereicherung. Umgekehrt wäre eine falsche Berücksichtigung bei der Erlösverteilung eine Amtspflichtverletzung, die zur Amtshaftung führen kann, §§1/2 V 8. Für den RPfleger kann Anlaß zur Vorlage an den Richter wegen schwieriger Sachbehandlung bestehen (2 c). 2

II. Wirkungen

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 110 Bern 4, Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 4, KorintenbergWenz ZVG § 110 Bern 3, Zeller ZVG § 110 Bern 2 (1) Der Rangverlust, der bei Bejahung der Voraussetzungen des § 110 eintritt, ist endgültig. Es besteht daher kein Ausgleich durch Bereicherung anderen Berechtigten gegenüber, der auch im Prozeßwege nicht durchgesetzt werden kann, R G RGZ 76, 379/122, 61 (63) wV Bern 1 (2b), B G H BGHZ 21, 30 = DRspr IV (420) 126a; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 110 Bern 4, Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 4, KorintenbergWenz ZVG § 110 Bern 3, Zeller ZVG § 110 Bern 2, auch §§ 37/38 Bern 13 (4), über die Fälle eines Verstoßes gegen § 37 Z 4 Bern 1 (2c, 3b, 4b). (2) Übrige Rechte iSd § 110 sind die rechtzeitig angemeldeten und ev glaubhaft gemachten Ansprüche bzw die nicht anmeldungsbedürftigen Rechte, Bern 1 (2b); dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 110 Bern 4, auch §§ 37/38 Bern 3, 11. (3) Wenn mehrere Rechte vorhanden sind, so sind 2 Gruppen zu unterscheiden, wie sich aus § 110 ergibt: Zuerst kommen die übrigen Rechte (2), dann kommen die Rechte mit Rangverlust (1). Unter mehreren Rechten jeder Gruppe entscheidet das R a n g v e r h ä l t n i s nach §§ 10ff., nicht die Zeit der Anmeldung, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG § 110 Bern 2, Reinhard-Müller ZVG § 110 Bern I, Zeller ZVG § 110 Bern 2; dazu §§ 37/38 Bern 13 (2). Die Feststellung des Zeitpunkts kann aber Bedeutung für die Frage der R e c h t z e i t i g k e i t der Anmeldung oder Glaubhaftmachung haben. 1694

§ 111 1

Behandlung betagter Ansprüche

§ 111 (Behandlung betagter Ansprüche) Ein b e t a g t e r A n s p r u c h gilt als fällig. Ist der Anspruch unverzinslich, so gebührt dem Berechtigten n u r die S u m m e , welche m i t Hinzurechnung der gesetzlichen Zinsen für die Zeit von der Zahlung bis zur Fälligkeit dem B e t r a g e des Anspruchs g l e i c h k o m m t ; solange die Zeit der Fälligkeit ungewiß ist, gilt der Anspruch als aufschiebend bedingt. Übersicht: I. II. III. IV.

Betagte Ansprüche (1) Fälligkeit — § 111 S 1 (2) Unverzinsliche Ansprüche — § 111 S 2 (3) Verzinsliche Ansprüche — § 111 S 1 (4)

I. B e t a g t e Ansprüche

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Dazu E I § 154, Begr 285, Daßler-Schiffhauer ZVG § 111 Bern 1, Drischler ZVG § 111 Bern l f l . , Immobilar-Vollstrekkungsrecht B 2 (Bedingte Ansprüche), B 12 (Betagte Ansprüche), J aeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 1, 3, 4, Zeller ZVG § 111 Bern 1

(1) B e t a g t e Ansprüche (la) § 111 bezieht sich nur auf b e t a g t e A n s p r ü c h e . (lb) Man unterscheidet zwischen betagten und bedingten Ansprüchen; dazu § 48 Bern 3, 4. Für Bedingung und Zeitbestimmung sind §§ 158 ff. B G B maßgebend. Bei den b e d i n g t e n A n s p r ü c h e n unterscheidet man zwischen aufschiebend und auflösend bedingten Ansprüchen. Im ZwVerstVerfahren regelt § 48 die bedingten Ansprüche im geringsten Gebot, im Verteilungsverfahren sind §§ 119, 120 einschlägig, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 1, Zeller ZVG § 111 Bern 1. Bei b e t a g t e n A n s p r ü c h e n unterscheidet man zwischen bekannter Fälligkeit — dies certus an, certus quando —, an einem bestimmten Kalendertag, wie 31. Dezember 1980, oder ungewissem Fälligkeitstag — dies certus an, incertus quando —, nämlich Fälligkeit an einem Tag, der sicher eintritt, aber ungewiß wann, wie zB Todestag. (2) B e t a g t e dingliche Ansprüche, gerichtet auf Kapitalzahlung m i t Befriedigung a u s d e m B a r g e b o t . (2a) Betagte Ansprüche (1) fallen unter § 111 jedoch nur, wenn weitere Voraussetzungen erfüllt sind. Es muß sich handeln um (2 b) dingliche Ansprüche, § 16 Bern 7, auf Befriedigung aus dem VerstErlös, während ein p e r s ö n l i c h e r A n s p r u c h nicht unter § 111 fällt, R G RGZ 39, 322; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 111 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 4. Kommt der dingliche Anspruch ganz oder teilweise n i c h t zum Zug, so ist insoweit auch die persönliche Forderung nicht fällig, Bern 2 (1); dazu Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Weitergehend tritt keine Fälligkeit ein, insbes nicht bez Bürgen oder anderer, nicht mitversteigerter Grundstücke usw, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, auch Bern 2 (1), (2 c) Befriedigung aus d e m B a r g e b o t , Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 1, während b e s t e h e n b l e i b e n d e R e c h t e iSd § 52 nicht hierher gehören, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 2, (2d), § 52 Bern 2ff., auch nicht ausgefallene (2b). Bei den nach § 91 Abs 2, 8 übernommenen Rechten, § 91 Bern 4 f f . , ist § 111 anwendbar, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 8. 1695

§ III 2,3

Zwangsversteigerung

(2d) Kapitalzahlung, Daßler-Schiffhauer ZVG § 111 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG 111 Bern 1 mit Fußn 1 S 453, ReinhardMüllerZVG § 111 Bern I 2, Zeller ZVG § 111 Bern 1. Nur Rechte, die auf Kapitalzahlung gerichtet sind, gehören hierher. Es sind dies H y p o t h e k e n , G r u n d - und R e n t e n s c h u l d e n , § 9 Bern 9c, § 10 Bern 8b. Die Rentenschuld ist nicht auszunehmen, da sie eine Abart der Grundschuld ist, Bern 3 (2) ; dies ist allgemein anerkannt, aA (überholt) Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Gleichzustellen sind auch die G e l d r e a l l a s t e n , da sie sachlich gleich behandelt werden, § 9 Bern 9e, § 10 Bern 8b; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 111 Bern 1. Dagegen sind Rechte, die nach § 92 sich in den Anspruch auf Zahlung des Wertes oder einer Geldrente verwandeln, § 92 Bern l f f . , nicht hierher zu rechnen. Der Anspruch auf Ersatz des Wertes eines erloschenen Rechts nach § 92 Abs 1, zB einer Grunddienstbarkeit oder Reallast, auch nach Landesrecht, oder eines Erbbaurechts ua, ist ohne weiteres fällig, während auf die in § 92 Abs 2 bezeichneten Rechte § 121 anzuwenden ist; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 1, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 1. 2

II. Fälligkeit — § 111 S 1

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 111 Bern 1, 3, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 2, KorintenbergWenz ZVG § 111 Bern 1, 2, Zeller ZVG § 111 Bern 1 (1) Ein betagter Anspruch, Bern 1, gilt als fällig, § 111 S 1. Die Fälligkeit gilt f i k t i v als eingetreten, soweit es sich um die Befriedigung aus dem VerstGegenstand handelt. Der Berechtigte erhält bei der Verteilung des VerstErlöses Befriedigung seines Anspruchs, auch wenn er eine solche außerhalb des Verfahrens wegen noch nicht eingetretener Fälligkeit zZ noch nicht verlangen könnte. Die p e r s ö n l i c h e H a f t u n g des Schuldners, die Mithaftung Dritter, wie Bürgen, oder anderer Grundstücke, sind bez der Fälligkeit im übrigen nach dem ursprünglichen Schuldverhältnis zu beurteilein, Bern 1 (2b); dazu R G RGZ 39, 322, OLG F r a n k f u r t a M Recht 1908 Nr 1205, O L G München RPfliB 1907, 438, O L G Stettin Recht 1907 Nr 1073, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 4, Reinhard-Müller ZVG § 111 Bern I I I . (2) Die Fälligkeit tritt mit dem T a g des Verteilungstermins ein, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 1, Reinhard-Müller ZVG § 111 Bern I. Die v e r t r a g s m ä ß i g e n Z i n s e n sind bis zu diesem Tag zu zahlen. Die Fälligkeit bezieht sich auf unverzinsliche wie verzinsliche Ansprüche, Bern 3, 4. (3) Ausnahmen sind möglich, indem durch V e r t r a g mit dem Ersteher § 111 ausgeschlossen wird, OLG Nürnberg Recht 1915 Nr 1434, insbes kann die Fälligkeit dem Ersteher gegenüber nicht geltend gemacht werden, wenn die Kündigung durch einen nach § 57 übernommenen Miet- oder Pachtvertrag ausgeschlossen ist, R G RGZ 71, 404 = J W 1909, 506, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 1, 2. 3

III. Unverzinsliche Ansprüche — § 111 S 2

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 111 Bern 2, Jaeckel-Güte ZVG § 111 Bern 3, KorintenbergWenz ZVG § 111 Bern 3, Zeller ZVG § 111 Bern 2 (1) Eine besondere Regelung besteht nach § 111 S 2 für unverzinsliche betagte Ansprüche, also nicht für bedingte Ansprüche und solche, die wie bedingte behandelt werden (4). (2) Es muß sich um gbmäßig unverzinsliche Ansprüche handeln; denn für nicht eingetragene Vertragszinsen besteht kein Recht auf Befriedigung aus dem Grundstück, wie aus §§ 1115, 1118, 1146 B G B bez Hypotheken, §§ 1192, 1200 B G B (GT 8) bez Grundund Rentenschulden ersichtlich ist. Die A b l ö s u n g s s u m m e bei einer Rentenschuld 1696

§ 111 3

Behandlung betagter Ansprüche

und bei einer Rentenreallast gehört zu den betagten Ansprüchen, Bern 1 (2d). Bei der Rentenschuld ist die Ablösungssumme von den laufenden Einzelleistungen, die nach § 1199 B G B wesentlich sind, zu unterscheiden; dazu Staudinger-Scherübl B G B § 1199 Vorbem 3, Bern lff. Die Rentenreallast hat zwar gewisse Besonderheiten, StaudingerDittmann B G B § 1105 Bern 19, ist aber für die hier in Betracht kommende Frage gleich zu behandeln. Die Einzelleistungen werden wie Hypothekenzinsen behandelt, §§ 1107, 1200 Abs 1 B G B ; dazu § 92 Bern 2f f . Die Ablösungssumme aber ist als unverzinslich anzusehen; sie ist dem Kapitel der Grundschuld nicht gleichzustellen, wobei auch Amorisation der Ablösungssumme vereinbart werden kann, Staudinger-Scherübl B G B § 1199 Bern 5 b, c. Man muß also die Ablösungssumme von den Einzelleistungen getrennt betrachten, wie es auch allgemeine Meinung ist, Bern 1 (2d), aA (überholt) KorintenbergWenz ZVG § 111 Bern 1 mit Fußn 1 S 453, wonach stets ein verzinslicher Anspruch angenommen wird. Man wird jedoch bei der Ablösungssumme unterscheiden müssen, ob sie mit Amortisation vereinbart ist und so als verzinslich angesehen werden kann oder nicht. In dem Fall o h n e A m o r t i s a t i o n liegt ein unverzinslicher Anspruch vor, der nach § 111 S 2 zu behandeln ist. Im Falle mit einer A m o r t i s a t i o n ist entsprechend einem verzinslichen Anspruch nach § 111 S 1 zu verfahren, Bern 4 (3), wie auch von Korintenberg-Wenz ZVG aaO anerkannt ist. Hiernach ist daher in den Teilungsplan die Ablösungssumme samt der Rente bzw Leistungen bis zum Verteilungstermin aufzunehmen, Bern 4; hierdurch erlangt der Berechtigte keinen Vorteil, der — wie bei einer vorzeitigen Zahlung unverzinslicher Ansprüche nach § 111 S 2 — ausgeglichen werden müßte, so daß also ein Abzug nach Art von Zwischenzinsen nicht veranlaßt ist. (3) Bei betagten unverzinslichen Ansprüchen sind Zwischenzinsen in Abzug zu bringen, und zwar nach der sog Hoff mann'sehen Berechnung, die als maßgebendste und bewährteste sich durchgesetzt hat; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 111 Bern 2, Drischler ZVG § 111 Bern 3, Immobiliar-Vollstreckungsrecht B 12 (Betagte Ansprüche), Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 2, Zeller ZVG § 111 Bern 2. Die Regelung in § 111 S 2 schließt sich an §§ 272, 1133, 1217 B G B und § 65 KO an. Wie § 111 S 2 HalbS 1 bestimmt, wird die Summe berechnet, die mit Hinzurechnung der gesetzlichen Zinsen für die Zeit von der Zahlung bis zur Fälligkeit dem Betrag des Anspruchs gleichkommt. Bei den Rechten nach § 91 Abs 2, 3, Bern 1 (2 c), ist, um den Betrag des § 92 Abs 3 S 1 zu finden, die Berechnung der Zwischenzinsen vorzunehmen, Jaeckel-Güthe § 111 Bern 3, Wolff ZVG § 111 Bern 2. Die H o f f m a n n ' s c h e F o r m e l lautet x

100 • k 100 + (p-z)

k = Kapital, p = Zinsfuß, z — Anzahl der Jahre vom Verteilungs- bis zum Fälligkeitstermin, x = gegenwärtiger Wert des Kapitals Beispiel: Verteilungstermin 1. Oktober 1975, unverzinsliches Kapital von 10000 DM am 1. Juli 1977 zahlbar, also nach 1 % Jahren, gesetzlicher Zinsfuß 4 % (§ 246 BGB), In den Teilungsplan einzusetzender Betrag 100 • 10000

= 9345,88 DM

1697

§ 111 4

Zwangsversteigerung

Für die Berechnung nach T a g e n kann im Anschluß an Reinhard-Müller Bern I V 1 nach folgender Formel verfahren werden: x

=

ZVG § 111

90 • k 90 +

100

n = Anzahl der Tage vom Verteilungs- bis zum Fälligkeitstermin Der Tag des Verteilungstermins wird nicht mitgerechnet, § 187 B G B . Das Jahr wird zu 360 Tage, das Monat zu 30 Tagen gerechnet. Diese Berechnungsart vereinfacht die Angelegenheit und kann als die überwiegende Berechnungsmethode angesehen werden; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG aaO, aA (das J a h r mit 365 Tagen annehmend) Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Diese Art der Berechnung nach § 111 S 2 HalbS 1 kommt in Betracht, wenn der Fälligkeitstag gewiß und bestimmt ist (dies certus an et quando), also kalendermäßig feststeht,Bern l{lb). Dies gilt auch von dem erst nach K ü n d i g u n g fällig werdenden unverzinslichen Anspruch. In diesem Falle sind die Zwischenzinsen für die Zeit vom Verteilungstermin bis zu dem Tag, für den der Gläubiger hätte kündigen können, zu berechnen; dazu Fischer-Schäfer Die Gesetzgebung betr der ZwV in das unbewegliche Vermögen (LitVerz I) 368, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 3, von der Pfordten ZVG 322. (£) Ein besonderer Fall ist in § 111 S 2 HalbS 2 geregelt: der Fälligkeitstag ist ungewiß (dies certus an, incertus quando), also kalendermäßig noch nicht feststehend, Bern 1 ( l b ) , zB bei Fälligkeit am Todestag; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 111 Bern 3, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 3, Zeller ZVG § 111 Bern 2. Gleichzusetzen ist der Fall, daß das zukünftige Ereignis noch ungewiß ist (dies incertus an), wie Erreichung eines bestimmten Lebensalters, zB 24 Jahre, oder Heirat, Korintenberg-Wenz ZVG aaO. Der zuerst erwähnte Fall ist der in § 111 S 2 HalbS 2 geregelte, wonach Behandlung als aufschiebend bedingt erfolgt, also nach § 120 mit § 119. Der weitere Fall ist eine echte Bedingung, so daß nach §§ 119, 120 zu verfahren ist. Es erfolgt Aufnahme in den Teilungsplan, jedoch erfolgt keine Auszahlung, sondern entweder Hinterlegung oder bedingte Übertragung. 4

IV. Verzinsliche Ansprüche — § 111 S 1

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 111 Bern 1, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 2, 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 1, Zelle* ZVG § 111 Bern 1 (1) B e t a g t e verzinsliche Ansprüche werden, auch wenn sie nicht fällig, zB noch nicht gekündigt sind, als mit dem Verteilungstermin fällig behandelt, Bern 2, aber mit ihrem vollen Betrag nach mit den vertragsmäßigen Zinsen bis zum Verteilungstermin in den T e i l u n g s p l a n eingesetzt und ausbezahlt bzw durch unbedingte Forderungsübertragungen gedeckt, § 111 S 1; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 2, 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 1. (2) Hieran ändert auch nichts die Unbestimmtheit des Zeitpunkts der Fälligkeit (dies certus an, incertus quando), zB Fälligkeit bei Tod, Bern 1 (lb), da § 111 S 2 HalbS 2 nur für unverzinsliche Ansprüche gilt, Bern 3 (4); dazu Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 1. (3) Anders ist es, wenn ungewiß ist, ob der Zeitpunkt der Fälligkeit überhaupt eintritt (dies incertus an), zB im Falle der Verehelichung. Hier handelt es sich wie bei dem unverzinslichen Anspruch, Bern 3 (4), auch bei verzinslichen um eine Bedingung, bei der nach §§ 119, 120 zu verfahren ist, so daß sie mit dem vollen Betrag in den 1698

§ 112

Verteilung eines Gesamterlöses

l

Teilungsplan eingesetzt wird, aber zunächst nicht zur Auszahlung gelangt, Jaeckel-Güthe ZVG § 111 Bern 1, 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 111 Bern 1, Reinhard-Müller ZVG § 111 Bern I I 2. Eine Besonderheit gilt bei der A b l ö s u n g s s u m m e bei einer Rentenschuld oder Geldreallast, Bern 3 (2). § 112 (Verteilung eines Gesamterlöses) (1) Ist bei der Versteigerung m e h r e r e r Grundstücke der Zuschlag auf Grund eines Gesamtausgebots erteilt und wird eine Verteilung des Erlöses auf die einzelnen Grundstücke notwendig, so wird aus dem Erlöse zunächst der Betrag entnommen, welcher zur Deckung der Kosten sowie zur Befriedigung derjenigen bei der Feststellung des geringsten Gebots berücksichtigten und durch Zahlung zu deckenden Rechte erforderlich ist, für welche die Grundstücke ungeteilt haften. (2) Der Überschuß wird auf die einzelnen Grundstücke nach dem Verhältnisse des Wertes der Grundstücke verteilt. Dem Überschusse wird der B e t r a g der Rechte, welche nach § 91 nicht erlöschen, hinzugerechnet. Auf den einem Grundstücke zufallenden Anteil a m Erlöse wird der Betrag der Rechte, welche an diesem Grundstücke bestehen bleiben, angerechnet. Besteht ein solches Recht an mehreren der versteigerten Grundstücke, so ist bei jedem von ihnen nur ein dem Verhältnisse des Wertes der Grundstücke entsprechender Teilbetrag in Anrechnung zu bringen. (3) Reicht der nach Abs 2 auf das einzelne Grundstück entfallende Anteil a m Erlöse nicht zur Befriedigung derjenigen Ansprüche aus, welche nach Maßgabe des geringsten Gebots durch Zahlung zu berichtigen sind oder welche durch das bei dem Einzelausgebote für das Grundstück erzielte Meistgebot gedeckt werden, so erhöht sich der Anteil u m den Fehlbetrag. Übersicht: I. Allgemeines (i) II. Voraussetzungen — § 112 Abs 1 HalbS 1 (2)

III. Befriedigung aus ungeteiltem Erlös — § 112 Abs 1 HalbS 2 (3) IV. Verteilung des Restes — § 112 Abs 2 (4) V. Ergänzung der Einzelmassen — § 112 Abs 3 (5) I. Allgemeines

1

Dazu E I § 150, Begr 280, 281, D 59, KBer 44, Daßler-Schiffhauer ZVG § 112 Bern lff., Drischler ZVG § 112 Bern lff., Immobiliar-Vollstreckungsrecht M I (Mehrheit von Grundstücken), Jaeckel-Güthe ZVG § 112 Bern 1, KorintenbergWenz ZVG § 112 Bern 1, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A XIV 131, Zeller ZVG § 112 Bern 1, 2 (1) § 112 trifft eine besondere Regelung der Verteilung des VerstErlöses der auf Grund eines Gesamtausgebots erzielt wurde, Bern 2. Um die Schwierigkeiten dieser Verteilung möglichst zu mindern, schreibt § 112 zunächst vor, daß gewisse Ansprüche aus dem u n g e t e i l t e n G e s a m t e r l ö s befriedigt werden sollen, Bern 3, daß also nicht der ganze Erlös auf die einzelnen Grundstücke zu verteilen ist, sondern nur der nach Abzug gewisser Ansprüche v e r b l e i b e n d e Ü b e r s c h u ß , Bent 4, 5. Sodann bestimmt § 112 1699

§ 112 2

Zwangsversteigerung

den M a ß s t a b für die Verteilung des Überschusses unter Berücksichtigung eines bestehen bleibenden Gesamtrechts und des Ergebnisses von Einzelausgeboten, Bern 4, 5. Hierzu regelt § 112 nur die Verteilung des Gesamterlöses auf die einzelnen Grundstücke. Die Verteilung der Einzelmassen auf die einzelnen Massen erfolgt nach §§ 113ff., die Verteilung auf ein Gesamtrecht nach §§ 122, 123. (2) E i n w e n d u n g e n gegen die Art der Verteilung sind im Wege des W i d e r s p r u c h s gegen den Teilungsplan nach § 115 geltend zu machen; dazu DaßlerSchiffhauer ZVG § 112 Bern 7, Zeller ZVG § 112 Bern 3, auch Bern 4 (3). (3) Gerade bei einem derartigen Verfahren, das so viele Streitpunkte in sich haben kann, wird man eine w i r t s c h a f t l i c h e L ö s u n g anstreben; dazu im allgemeinen § 105 VI (3). Mit Zustimmung aller Betroffenen einschl VollstrSchuldner und; Gläubiger sind V e r e i n b a r u n g e n , welche die Verteilung betreffen, zweckmäßig uU auch bez strittiger Einzelfragen, wie bei einer Bewertung der Grundstücke, Jaeckel-Güthe ZVG § 112 Bern 12; dazu Bern 4 (3), auch § 113 Bern 3 (4). 2

II. V o r a u s s e t z u n g e n — § 112 Abs 1 HalbS 1

Dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 112 Bern 4, Jaeckel-Güthe ZVG § 112 Bern 2 ff., KorintenbergWenz ZVG § 112 Bern 1, 2, 6, Zeller ZVG § 112 Bern 1, 2 (1) Die Verteilung des G e s a m t e r l ö s e s kommt nach § 112 Abs 1 HalbS 1 in Betracht bei Versteigerung mehrerer Grundstücke usw (2) in demselben Verfahren (3), wenn Zuschlag auf Grund eines Gesamtausgebots erteilt wird (4) und eine Verteilung des Erlöses auf die einzelnen Grundstücke usw notwendig ist (5). (2) E s muß sich um die V e r s t e i g e r u n g m e h r e r e r G r u n d s t ü c k e , GrstAnteile, grstgleicher Berechtigungen usw handeln, §§ 1/2 Bern 2ff.; dazu R G R G Z 101, 117, ZB1FG 6, 408, K G K G J 30 A, 258, Daßler-Schiffhauer ZVG § 112 Bern 2, Jaeckel-Güthe ZVG § 112 Bern 2, Korintenberg-Wenz ZVG § 112 Bern 1, 6, Mohrbutter-Drischler ZwVerstuZwVerwPraxis Muster A X I V 131 Vorbem, Zeller ZVG § 112 Bern 1, 2. (3) Weiter muß die ZwVerst in d e m s e l b e n V e r f a h r e n erfolgen, § 18; dazu Jaeckel-Güthe ZVG § 112 Bern 2. (4) Da die Z u s c h l a g s e r t e i l u n g auf G r u n d eines G e s a m t a u s g e b o t s vorgenommen werden muß, ist auf §§ 63, 64 zu verweisen. Beruht der Zuschlag auf einem Gesamtausgebot, so kommt § 112 zur Anwendung, ob daneben Einzel- und Gruppenausgebote vorgenommen werden oder nicht, R G R G Z 66, 391; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 112 Bern 1. Jaeckel-Güthe ZVG § 112 Bern 3, Korintenberg-Wenz ZVG § 112 Bern 1, Zeller ZVG § 112 Bern 1, 2. (5) E s muß ferner die Notwendigkeit d e r Verteilung des G e s a m t e r l ö s e s auf die einzelnen Grundstücke usw bestehen; dazu Daßler-Schiffhauer ZVG § 112 Bern 3, 4, Jaeckel-Güthe ZVG § 112 Bern 4, Korintenberg-Wenz ZVG § 112 Bern 1, Reinhard-Müller ZVG §112 Bern I 1, Zeller ZVG § 112 Bern 1, 2. Ob eine Verteilung des Gesamterlöses n o t w e n d i g iSd Gesetzes ist, muß also geprüft werden. Die Bildung von Einzelmassen im Falle des Gesamtausgebots ist insbes erforderlich, wenn G e s a m t b e l a s t u n g e n , die möglicherweise zum Zuge kommen, vorliegen und die Gesamtgläubiger ihr Recht nicht nach § 1132 Abs 1 S 2 B G B v e r t e i l t haben, Bern 3, wenn die Grundstücke v e r s c h i e d e n e n E i g e n t ü m e r n gehörten, auch bei gleichmäßiger Belastung, während eine Verteilung des Gesamterlöses in der Regel unnötig ist, wenn bei den Grundstücken desselben Eigentümers außer den dem betreibenden Teil vorgehenden Ansprüchen nur Gesamtrechte zum Zuge kommen, Korintenberg-Wenz ZVG § 112 Bern 1, 1700

Verteilung eines Gesamterlöses

§ 112 3

wenn die Grundstücke v e r s c h i e d e n b e l a s t e t sind, da bei gleichmäßiger Belastung die Befriedigung der Gesamtgläubiger gewöhnlich ohne weiteres aus dem Gesamterlös möglich sein wird, wobei es gleichgültig ist, ob es sich um verschiedene Eigentümer handelt oder nicht, Jaeckel-Güthe ZVG § 112 Bern4, Korintenberg-Wenz ZVG § 112 Bern 1, Lersch GruchBeitr 51, 449 (470), Reinhard-Müller ZB1FG 19, 41, Voß ZB1FG 9, 773, wenn der E r l ö s eines der mehreren Grundstücken von einem D r i t t e n in Anspruch genommen wird, weil die Geltendmachung nach § 37 Z 5 unterblieben ist, wenn der Ersteher das B a r g e b o t n u r t e i l w e i s e b e z a h l t hat. Eine vollständige Aufzählung der einschlägigen Fälle ist nicht möglich, weil die Verfahren im Einzelfall zu verschieden sind. Es gilt jedoch der Grundsatz, daß i m Zweifel § 112 anzuwenden ist, Korintenberg-Wenz ZVG § 112 Bern 1 mit Fußn 1 S 344. So ist dann, wenn der Gesamterlös zur Befriedigung aller Ansprüche des Bargebots ausreicht, normalerweise eine Verteilung nach § 112 nur nötig, wenn die Grundstücke verschiedenen Eigentümern gehören, Jaeckel-Güthe ZVG aaO, Korintenberg-Wenz ZVG aaO, Reinhard-Müller ZVG § 112 Bern I 1. Reicht der Gesamterlös zur Befriedigung aller Ansprüche nicht aus, so ist bei ungleicher Belastung im Regelfall eine Verteilung nach §112 erforderlich, bei gleichmäßiger Belastung bei fehlender Verteilung einer Gesamtbelastung nach § 1132 Abs 1 S 2 BGB, Bern 4 (