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German Pages [127] Year 2019
Lysann Zander / Laura Trölenberg / Jannika Haase / Madeleine Kreutzmann / Martina Oldani / Bettina Hannover
Integration von Schulkindern mit Zuwanderungs- und Fluchthintergrund Ein Praxishandbuch für Lehrpersonen und pädagogisches Fachpersonal
Lysann Zander/Laura Trölenberg/Jannika Haase/ Madeleine Kreutzmann/Martina Oldani/Bettina Hannover
WIRwerden: Integration von Schulkindern mit Zuwanderungs- und Fluchthintergrund Ein Praxishandbuch für Lehrpersonen und pädagogisches Fachpersonal
Mit 51 Abbildungen
Vandenhoeck & Ruprecht
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.de abrufbar. © 2020, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Theaterstraße 13, D-37073 Göttingen Alle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages. Illustrationen: Dorina Tessmann Umschlagsabbildung: Lydia Ramakers, Laura Buchinger und Lysann Zander Satz: SchwabScantechnik, Göttingen Vandenhoeck & Ruprecht Verlage | www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com ISBN 978-3-666-70285-3
Inhalt
Vorwort A – Hintergrund
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1.1 Informationen zum Projekt »WIRwerden« . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 1.2 Evaluation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13 1.3 Anmerkungen zur Durchführung in der Praxis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14 1.4 Grundverständnis der Interventionsdurchführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19 1.5 Wiederkehrende Interventionselemente . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 1.6 Coachingleitfaden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
B – Sitzungskapitel
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2.1 Sitzung 1 – Willkommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24 2.2 Sitzung 2 – Was mir wichtig ist . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29 2.3 Sitzung 3 – Ankommen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33 2.4 Sitzung 4 – Gemeinsam verschieden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39 2.5 Sitzung 5 – Ich mach’ mich stark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45 2.6 Sitzung 6 – Ich versteh’ dich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 50 2.7 Sitzung 7 – Was ist schon normal? Veränderung! . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54 2.8 Sitzung 8 – Wo geh’n wir hin? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 61 2.9 Sitzung 9 – Was war und wie es weitergeht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
C – Anhang
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3.1 Praktische Hinweise zur Vor- und Nachbereitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71 3.2 Materiallisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 73 3.3 Varianten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 78 3.4 Kopiervorlagen-Vorschau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 79 3.5 Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105
Literatur
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Quellen
125
Code für Download-Material
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Vorwort »Da müssen wir doch was tun!« war ein Gedanke, der im Winter 2015 viele Menschen, nicht nur unseren Arbeitsbereich, beschäftigte. Die Integration neu zugewanderter Kinder und Jugendlicher ist gerade in Berlin ein dauerhaft aktuelles Thema. Dennoch berichteten viele Schulen, dass sie insbesondere der Aufgabe der sozialen Integration der neuen Schülerinnen und Schüler kaum gewachsen waren. Trotz zunehmender Anzahl der eingerichteten Willkommensklassen, in denen neu zugewanderte Kinder für in der Regel bis zu ein Jahr auf die Anforderungen des Unterrichts in regulären Schulklassen vor bereitet werden, fehlten an vielen Stellen nicht nur personelle Ressourcen, sondern auch Konzepte, durch die die neu zugewanderten Kinder auch bei ihrer sozialen Integration in Regelschulklassen unterstützt werden können. Basierend auf aktuellen Erkenntnissen psychologischer Forschung haben die Autorinnen – finanziert von der Robert Bosch Stiftung – am Arbeitsbereich Schul- und Unterrichtsforschung der Freien Universität Berlin ein Programm entwickelt, das Lehrpersonen dabei unterstützen soll, soziale Integration und somit die Begegnung von neu zugewanderten Kindern mit in Deutschland sozialisierten Kindern zu fördern. Selbstverständlich ist das Manual auch geeignet für andere Personen, die mit Kindern professionell in der Schule arbeiten, beispielsweise Schulpsychologinnen und -psychologen oder Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter. Das Ergebnis, unser Projekt WIRwerden, wurde in insgesamt zehn Gruppen an neun Berliner Schulen im Zeitraum von November 2016 bis Januar 2018 durchgeführt und evaluiert. Die Herausforderungen, die uns bei der Durchführung des Projekts an Schulen begegnet sind, entsprachen dabei jenen, die Kindern, Jugendlichen, Lehrpersonen und Schulleitungen jeden Tag begegnen. Nichtsdestotrotz ist es geglückt, einen Lösungsansatz nicht nur auf Ergebnissen vorliegender Forschungsarbeiten zu entwickeln, sondern diesen auch in seiner Wirkung zu evaluieren. Als Ergebnis dieser Bemühungen entstand letztlich auch dieses Handbuch. Dass wir dies erreichen konnten, haben wir einer Vielzahl von Unterstützern und Unterstützerinnen zu verdanken! Gedankt sei den Schulen, Lehrpersonen, Kindern, die unser Projekt von der ersten Stunde an unterstützt und großes Engagement gezeigt haben. Dies gilt insbesondere auch den vielen Schulen, die die Evaluation des Programms durch die Teilnahme an mehreren Befragungen ermöglicht haben. Wir wissen diesen Einsatz sehr zu schätzen und hoffen, dass ihnen allen in der Form dieses Manuals nun ein Mehrwert daraus entsteht. Unser Dank ist ebenfalls gerichtet an das Team des Arbeitsbereichs Schul- und Unterrichtsforschung sowie an das Projektteam, welches das Interventionsprogramm WIRwerden entstehen ließ. Insbesondere Lisa Grützmacher engagierte sich unermüdlich für das Gelingen des Projektes. Wir bedanken uns auch bei den 35 Studierenden, die sich in unterschied licher Form hilfreich eingebracht haben: Als Coaches, geschulte Beobachterinnen und Beobachter der durchgeführten Sitzungen, als fleißige Hände in der Erstellung und Vor bereitung der Interventionsmaterialien. Danke an Derya Akyol, Caroline Assad, Lara
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Bektas, Luise Berkholz, Berenike Blaser, Marc Czakanski, Linda Dickhof, Sophie Fingerle, Kathleen Frank, Michael Friedrich, Stefan Gaedke, John Gubernath, Hanna Hansen, Sophie Harms, Lisa Henkel, Cornelia Herde, Kristin Hinz, Elisabeth Höhne, Rusanthja Kathirgamalingam, Jackleen Khazal, Verena Ködel, Kalina Kondova, Mathilda Kropinski, Jehan Marbin, Celina Müller, Lilly Oesterreich, Mahima Rai, Faezeh Rastegar, Sophus Riexinger, Victoria Schabert, Philine Schall, Christoph Seidel, Bahar Tastan, Eda Topac, Siri Weischies, Lars Wissenbach sowie Nadine Witt. Namentlich seien hier weiterhin insbesondere Claudia Schewe und Alexander Niemann genannt. Ein weiterer besonderer Dank geht an Sascha Dibow, der Sitzungen 5, 6 und 7 im Rahmen seiner Masterarbeit in enger Zusammenarbeit mit unserem Projektteam entwickelt, niedergeschrieben und überarbeitet hat. Schließlich danken wir Laura Buchinger und Lydia Ramakers für die Entwicklung des Projektlogos. Als Team hoffen wir, dass Ihnen dieses Handbuch ein nützliches Werkzeug in Ihrer Arbeit mit neu zugewanderten Kindern sein kann und sind Ihnen dankbar für Anregungen. Zum Einsatz des Manuals wird es Schulungen geben; wir freuen uns, wenn Sie unser Programm an interessierte Kolleginnen und Kollegen weiterempfehlen.
Lysann Zander, Laura Trölenberg, Jannika Haase, Madeleine Kreutzmann, Martina Oldani & Bettina Hannover Berlin, im Juli 2019
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Vorwort
A – Hintergrund In diesem Handbuch zum Projekt »WIRwerden« ist in kondensierter Form enthalten, was Sie über das Projekt, dessen Hintergründe und vor allem die Durchführung wissen müssen. In diesem Einführungskapitel werden allgemeine, relevante Informationen über das Projekt, die Sitzungen und deren Durchführung dargestellt. Daran anschließend finden Sie die Kapitel der insgesamt neun Sitzungen. Im Anhang sind schließlich alle praktischen Hinweise enthalten, die wir aus unseren eigenen Erfahrungen gewonnen haben und die Ihnen bei der Durchführung des Programms nützlich sein können.
Informationen zum Projekt »WIRwerden«
1.1
Interventionsziele. Ziel der Interventionen im Programm »WIRwerden« ist es vor allem, neu zugewanderte Kinder und Jugendliche beim Übergang von den sog. Willkommensklassen (oft auch Sprachförderklassen o. Ä. genannt) in die Regelklassen1 zu unterstützen, indem die Begegnung mit Schülerinnen und Schülern, die bereits länger an der Schule sind, systematisch gefördert wird (Zander, Trölenberg, Kreutzmann, Dibow & Hannover, 2018). Weiterhin sollen neu zugewanderte Kinder und Jugendliche in der Entwicklung einer positiven Identität als Mitglied der Aufnahmekultur gefördert werden. Schließlich geht es darum, verschiedene Vorstellungen über Geschlecht, die ggf. mit Herkunfts- und Aufnahmekultur verbunden sind, in eine nicht konflikthafte Identität zu integrieren. Zur Erreichung dieser Ziele sollen in Schulen (oder erweiternd auch in anderen Bildungseinrichtungen) dyadische Peerbeziehungen (sog. Tandems) etabliert werden. Jedes neu zugewanderte Kind wird mit einem in Deutschland sozialisierten Peer aus einer zugeordneten2 Regelklasse verbunden und von einem (bestenfalls) in der Durchführung des Programms geschulten3 Team, im Manual Coaches genannt, bei der Etablierung einer Beziehung »auf Augenhöhe« begleitet. Interventionskonzept. Die Inhalte der neun Sitzungen wurden teilweise in unserem Projektteam selbst entwickelt, teilweise wurden bereits erprobte Interventionen für die besondere Zielgruppe adaptiert. Die Interventionssitzungen wirken auf mehreren Ebenen, wie in Abbildung 1 dargestellt.
1 Das Programm richtet sich auch an Schulen, die ein abweichendes Integrationskonzept verfolgen. 2 Bestenfalls ist bereits bekannt, in welche Klasse die neu zugewanderten Schüler und Schülerinnen kommen. So kann direkt ein Tandem mit einem Kind aus dieser Klasse gebildet werden. 3 Wenden Sie sich an den Arbeitsbereich Schul- und Unterrichtsforschung an der Freien Universität Berlin oder an den Arbeitsbereich Empirische Bildungsforschung an der Leibniz Universität Hannover, um zu erfahren, ob derzeit Schulungen durchgeführt werden.
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Abbildung 1: Darstellung inhaltlicher Schwerpunkte der Interventionssitzung (aus Zander et al., 2018)
Eine über die im Folgenden aufgeführte Kurzbeschreibung hinausgehende Gesamtdarstellung mit exemplarischem Verlauf sowie dem zugrundeliegenden theoretischen Konzept lässt sich in dem Überblicksartikel von Zander und Kolleginnen und Kollegen (2018) nachlesen. 1. WILLKOMMEN. Ziel der Sitzung ist es, dass die Teilnehmenden sich mit dem Projekt und untereinander vertraut machen. Nach einer Vorstellungsrunde und Tandemzuweisung werden jene Elemente eingeführt, die in allen Sitzungen wiederkehren. Dies sind zum Beispiel die Bereitstellung eines Begleithefts, in dem die Kinder den gemeinsamen Weg durch die Projektsitzungen zum »WIRwerden« mit Bildern und Notizen dokumentieren oder das Erlernen eines Wortes, das für die jeweilige Sitzung zentral ist – jeweils in den beiden Erstsprachen der Kinder eines Tandems. 2. WAS MIR WICHTIG IST. In der zweiten Sitzung werden Aspekte thematisiert, die jedem Kind besonders wichtig sind. Dem Konzept liegen Untersuchungen von Sherman und Kolleginnen und Kollegen zugrunde (2013). Die Teilnehmenden bringen Materialien mit, die besonders gut die eigene Person oder Werte repräsentieren und stellen diese in einer Art Basar in der Gruppe vor. Kinder erfahren Gemeinsamkeiten und Besonderheiten aller Teilnehmenden. 3. ANKOMMEN. Das gemeinsame Bewältigen schwieriger Neuanfänge ist der zentrale Aspekt dieser auf der Intervention von Gregory M. Walton und Geoffrey L. Cohen (2011) basierenden Sitzung. Die Teilnehmenden hören (von uns zuvor aufgezeichnete) Erzählungen des Neuanfangs gleichaltriger Kinder in verschiedenen Sprachen und werden anschließend gebeten, ihre eigene Geschichte aufzunehmen und Tipps für den Neuanfang zu formulieren, die wiederum in Zukunft ankommenden Kindern in ähnlichen Situationen vorgespielt werden sollen. Die Teilnehmenden erfahren, dass sie mit ihren Zweifeln nicht allein sind und mobilisieren gleichzeitig eigene Ressourcen und Strategien zur Überwindung ebendieser negativen Gefühle und Gedanken.
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A – Hintergrund
4. GEMEINSAM VERSCHIEDEN. In dieser Sitzung zu Freundschaften zwischen Kindern und Jugendlichen, die verschiedenen Gruppen angehören (zum Beispiel unterschiedliche Herkunftsländer, Religionen oder auch Geschlechter) reflektieren die Teilnehmenden die Bedeutung von Freundschaft, basierend auf der Definition von Willard W. Hartup (1993) und die Rolle von Ähnlichkeit und Verschiedenheit. Es wird erarbeitet, dass besonders in der Verschiedenheit großes Potenzial liegt: Stärke durch Diversität! 5. ICH MACH’ MICH STARK. Durch Ausprobieren verschiedener körperlicher sog. »Power-Posen« erleben die Teilnehmenden gemeinsam, wie sich körperliches Auftreten und aufrechte oder gebeugte Haltungen auf die eigene Wahrnehmung und die Wahrnehmung anderer Personen auswirken können. Die Wirkung der verschiedenen Körperhaltungen wird allein, gemeinsam und im Tandem ausprobiert. Diese Sitzung orientiert sich an Untersuchungen von Amy Cuddy und Kolleginnen und Kollegen (2015, für einen Überblick s. auch Carney, Cuddy & Yap, 2015). 6. ICH VERSTEH’ DICH! Das Erkennen von Emotionen und die Unterstützung anderer beim Erleben belastender Emotionen wie Wut und Trauer sind Kernaspekte der sechsten Sitzung, die in Anlehnung an Trainingseinheiten des sozio-emotionalen Lern programms »Slowly but Steadily« (Raimundo, Marques-Pinto & Lima, 2012) entwickelt wurden. Teilnehmende erarbeiten gemeinsam, an welchen Merkmalen man Emotionen anderer – auch ohne Worte – erkennen kann. Anschließend werden Handlungsoptionen entwickelt, die hilfreich für den eigenen Umgang mit Gefühlen wie Wut und Trauer sind, aber auch für die Reaktion auf Gefühle anderer. 7. WAS IST SCHON NORMAL? VERÄNDERUNG! Auf eine wahre Geschichte der ersten weiblichen Pilotin, die die Welt umflog, zurückgreifend, wird erarbeitet, dass sich mit der Zeit verändert, was in Gesellschaften als normal gilt. Traditionelle und moderne Geschlechtervorstellungen (zum Beispiel die Vereinbarkeit von Familie und Beruf) nehmen in dieser Sitzung einen besonderen Raum ein. Die Teilnehmenden bringen dabei ihre eigenen Vorstellungen von Beruf und Familie ein und diskutieren diese. 8. WO GEH’N WIR HIN? Ziel der achten Sitzung ist es, die Teilnehmenden bei der Entwicklung von Strategien zur Umsetzung von Fantasien, Zielen und Visionen zu unterstützen. In dieser kurzen Adaption des umfangreichen Programms von Daphna Oyserman (2015) geht es weiterhin um die Identifikation möglicher Barrieren auf diesem Weg. Schließlich werden gemeinsam Ideen generiert, wie diese überwunden werden können. 9. WIRwerden – WAS WAR UND WIE ES WEITERGEHT. In einer finalen Sitzung werden die behandelten Themen zusammengetragen. Die Teilnehmenden benennen Inhalte, die sie besonders beschäftigt haben. Erworbene Kenntnisse und Kompetenzen werden in die Rückschau integriert und ein kleines Fest wird gefeiert.
Evaluation
1.2
Ein Kernelement des Projekts, in dessen Rahmen das WIRwerden-Programm entstand, ist dessen Evaluation, die an den insgesamt zehn Schulen (davon drei in einer Kontrollwartegruppe) durchgeführt wurde. Wir wollen Ihnen hier einen kurzen Überblick der wichtigsten Ergebnisse geben.4 Diese basieren einerseits auf der Befragung der insgesamt
4 Für eine genauere Beschreibung von Stichprobe und Ergebnissen beachten Sie bitte aktuelle Publikationen aus unserem Arbeitsbereich oder wenden Sie sich an einen unserer Arbeitsbereiche.
Evaluation
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68 Kinder5 (davon 30 neu zugewanderte Kinder), die am WIRwerden-Programm regelmäßig teilnahmen, sowie der 12 (neu zugewanderte) Kinder der Kontrollwartegruppen – die sog. formative Evaluation. Außerdem wurden alle Kinder aller Klassen, aus denen die oben erwähnten Kinder stammen, im Rahmen der summativen Evaluation sowohl vor Beginn als auch am Ende des Programms befragt. Insgesamt nahmen 131 Kinder aus den Schulen, an denen die Intervention stattfand, an diesen Klassenbefragungen teil, sowie weitere 107 Kinder aus Kontrollwarteschulen. Formative Evaluation. Der Fokus der regelmäßigen Befragung lag auf der allgemeinen Bewertung der Qualität des Programms durch die Kinder. Insgesamt bewerteten die Kinder die Teilnahme am Programm positiv, hatten Spaß an den Tätigkeiten und empfanden die Aktivitäten als interessant. Summative Evaluation. Ziel der Klassenbefragungen war es, das Erreichen der Projektziele zu überprüfen. Tatsächlich zeigte sich, dass alle teilnehmenden Kinder – unabhängig davon, ob sie in Deutschland sozialisiert wurden oder neu zugewandert sind – von der Teilnahme in Bezug auf die Entwicklung ihrer Selbstwirksamkeit und ihres Selbstwerts profitierten. Auch das schulische Selbstkonzept wurde positiv beeinflusst.
1.3
Anmerkungen zur Durchführung in der Praxis Allgemeines Auftreten gegenüber den Schülerinnen und Schülern. Sie als Begleiterinnen und Begleiter oder zukünftige Coaches des Projektes werden in diesem Programm mit einer in vielerlei Hinsicht heterogenen Gruppe zusammenarbeiten. Angesichts dieser Herausforderung möchten wir Sie besonders ermutigen, den Kindern stets mit Neugier, Respekt, Freundlichkeit und Verständnis zu begegnen. Die Teilnehmenden sollen sich außerdem frei fühlen, Fehler zu machen. Als Coach haben Sie eine Modellfunktion, denn Sie stehen meist im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit der Kinder. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie in Ihrer Funktion als Coach nicht dieselben Aufgaben übernehmen wie eine Lehrperson im Unterricht. Klären Sie mit den Kindern entsprechend, dass keine Benotungen stattfinden. Falls Sie die Kinder bereits kennen, versuchen Sie sich von Ihren Erfahrungen aus dem Unterricht zu lösen, denn Sie begegnen den Kindern hier in einem anderen Kontext. Ziel ist es, eine vertrauensvolle Atmosphäre zu schaffen, in der sich die Kinder frei fühlen, ihre Einstellungen ohne Angst vor Bewertungen oder Urteilen auszutauschen. Beachten Sie bitte bei den folgenden Ausführungen, dass sich das Manual nicht nur an Lehrpersonen, sondern auch an weniger erfahrene Personen, beispielsweise auch Lehramtsstudierende sowie Referendare und Referendarinnen richtet. Einige Hinweise werden Ihnen als erfahrene Lehrperson trivial vorkommen, möglicherweise haben Sie sich im Laufe ihrer Berufserfahrung eigene Strategien erarbeitet. Selbstverständlich können Sie diesen Strategien dann den Vorzug geben.
5 Die Angaben beziehen sich auf Kinder, die an mindestens fünf Terminen der WIRwerden-AG teilnahmen.
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A – Hintergrund
Kooperatives Coaching. Dabei unterstützen kann die Hinzunahme einer weiteren Person, mit der sie typischerweise nicht zusammenarbeiten. Wir möchten Sie ausdrücklich ermuntern, die Sitzungen ebenfalls in Tandems durchzuführen, da dies sich unserer Erfahrung nach als sehr hilfreich für die reibungslose Umsetzung der Sitzungen und die reflektierte Auseinandersetzung mit Erlebtem in den Sitzungen erwiesen hat. Gemeinsam können Sie sich beispielsweise über die Wahrnehmung und Unterstützungsmöglichkeiten für einzelne Kinder austauschen, Kinder mit sprachlichen Schwierigkeiten besonders fördern bzw. kritische Situationen unterstützend besprechen. Kooperatives Coaching ist ebenfalls hilfreich, weil Sie einzelne Übungen für die Tandems zu zweit vorführen können. Umgang mit Herausforderungen. Eine einfühlsame Betreuung mit Rücksicht auf Alter, kulturelle Besonderheiten und Unterschiede im Sprachniveau müssen Beachtung finden. Vermeiden sollten sie jedoch, Kinder auf diese Aspekte zu reduzieren oder wiederholt als »Repräsentantinnen und Repräsentanten« bestimmter Gruppen anzusprechen. Während sowohl den Coaches als auch den Schülerinnen und Schülern klar sein bzw. klar werden sollte, dass Unterschiede gut und normal sind, ist es hilfreich, auf einige Besonderheiten achtzugeben und somit potenzielle Missverständnisse und Konflikte zu vermeiden. Beispielsweise können Teilnehmende aus Gebieten kommen, in denen Krieg und/oder große Armut herrschen, in denen andere kulturelle Besonderheiten üblich sind und in denen eine andere als die deutsche Sprache gesprochen wird. Wir haben einige Beispiele für Herausforderungen in der Durchführung zusammengetragen, gefolgt von Hinweisen, wie Sie in bestimmten Situationen handeln können. Es handelt sich hierbei um Anregungen und Umgangsweisen, die vor allem auf unseren Erfahrungen in der Durchführung der Projekte basieren und sich als nützlich erwiesen haben. Motivation. Als Lehrperson wissen Sie am besten, dass sowohl Kinder als auch Erwachsene besonders engagiert teilnehmen, wenn sie motiviert sind, also den Wert einer Tätigkeit klar erkennen und sich zutrauen, eine Aufgabe auch bewältigen zu können. Forschung hat gezeigt, dass Kinder und Jugendliche besonders motiviert sind, wenn ihre Beschäftigung ihnen die Möglichkeit gibt, sich als kompetent zu erleben (auch durch das Meistern schwieriger Aufgaben), wenn sie dabei in ihrer Eigenständigkeit gefördert werden und sich verbunden mit anderen Personen in ihrem Umfeld fühlen. Da es sich bei dem hier vorgestellten Programm um eine Intervention handelt, die außerhalb des regulären unterrichtlichen Rahmens durchgeführt wird, ist ebenfalls zu bedenken, dass Kinder vor allem auch Freude an den Tätigkeiten haben, die in den Sitzungen durchgeführt werden. Auch, wenn viele Sitzungen einen ernsten Charakter haben, sollte an geeigneter Stelle (zum Beispiel zu Beginn und Ende der Sitzungen) der Spaß nicht zu kurz kommen. Das gelingt eventuell nicht immer. Arbeiten Sie an den oben genannten Aspekten oder fragen Sie kurz nach den Ursachen.6 Beispiel: Treten Äußerungen auf, wie »Ich habe keine Lust, das ist doof«, so sollte das Kind darin ernst genommen werden. Fragen, wie »Warum findest du das denn doof?« und Anregungen, wie »Probiere es doch einmal aus, vielleicht macht es ja doch Spaß. Das weiß man vorher nie!« können helfen. Äußert ein Kind den Wunsch, am Projekt nicht mehr teilnehmen zu wollen, sollte es gebeten werden, erst einmal bis zum Ende der Sitzung mitzumachen. Ohne anwesende andere Kinder oder im vertraulichen Gespräch (Coaches und Kind) können sie mit dem Kind 6 Ergänzend können Sie auch Literatur zur Selbstbestimmungstheorie der Motivation von Deci und Ryan zu Rate ziehen (s. bspw. Rohlfs, 2011).
Anmerkungen zur Durchführung in der Praxis
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über die Gründe sprechen. Hieraus können sich wertvolle Impulse für die Gruppenarbeit ergeben. Letztendlich sollte die Teilnahme am Programm jedoch für alle Schülerinnen und Schüler freiwillig sein. Wiederholtes Stören. Es kommt vor, dass Kinder wiederholt die Gruppe stören. Darauf sollte prinzipiell sofort eingegangen werden. Letztlich sind Sie womöglich Expertin bzw. Experte und haben bereits eigene Strategien entwickelt. Falls nicht, so suchen Sie sich bei erfahrenen Personen Unterstützung. Wir empfehlen, basierend auf Erkenntnissen der Unterrichtsforschung, zunächst die Nähe des Kindes zu suchen, dabei aber nach einer kurzen, leisen Zurechtweisung unmittelbar mit Ihren Ausführungen fortzufahren. Hierbei ist Fingerspitzengefühl gefragt, denn dieses Kind soll sich vor der Gruppe nicht bloßgestellt fühlen. Sollte dies keine Erfolge bringen, arrangieren Sie mit dem Kind ein vertrauliches Gespräch zu zweit.7 Beispiel: Ein Kind ruft wiederholt dazwischen und scheint zu provozieren. Die Gruppe gerät in Unruhe und lässt sich zum Stören anstiften. Nachdem eine direkte leise Zurechtweisung (»Maxi, du störst gerade die anderen Kinder«) nichts bewirkt hat, warten Sie, bis sich eine günstige Situation für ein Gespräch unter vier Augen ergibt. Bitten Sie beispielsweise das Kind am Ende der Sitzung, kurz zu warten. Eine mögliche Frage wäre: »Mir ist aufgefallen, dass du oft etwas sagst/tust, was die anderen oder mich stört. Ich wollte dich mal fragen, warum du diese Sachen machst?«. Versuchen Sie, die Frage nicht vorwurfsvoll zu formulieren, sondern sich aufrichtig für die Antwort zu interessieren. Nehmen Sie das Kind ernst und vertrauen Sie darauf, dass es Ihnen eine ehrliche Auskunft gibt. Lassen Sie es ausreden. Sie können ebenfalls interessierte Nachfragen stellen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, das Kind in die Organisation der nächsten Sitzung miteinzubeziehen, ihm also eine kleine Aufgabe oder einen Verantwortungsbereich zu übertragen. Verluste. In den Interventionen kommen auch Familie und Freundschaften zur Sprache. Dies kann für einige Kinder ein sensibles Thema sein, da sie ggf. Verluste bspw. durch Krieg erleben mussten. Wenn hier ein Kind emotional reagiert oder von solchen Verlusten erzählt, reagieren Sie empathisch und nehmen Sie sich nach der Sitzung Zeit für eine Nachbesprechung. Der Kontext der AG ist jedoch nicht geeignet, dieses Thema zu vertiefen und so sollte – mit Takt – ein Übergang zur normalen Instruktion gefunden werden. Kennen Sie die Kinder nicht, sollten Sie sich vor Beginn der AG oder der Projekttage bei der Schule über die Schicksale und ggf. auch Auffälligkeiten der Kinder informieren. Letztlich gilt dies auch für Kinder, die in Deutschland aufgewachsen sind. Ziehen Sie schnellstmöglich erfahrenere Personen zu Rate und holen Sie sich schulpsychologische Beratung. Geschlecht. Es kommt vor, dass Jungen und Mädchen nicht miteinander arbeiten wollen. Das kann verschiedene Ursachen haben: Es kann mit der Entwicklungsphase der Jungen bzw. Mädchen sowie mit ihren persönlichen Erfahrungen zusammenhängen. Auch kann es sein, dass in manchen Ländern Kinder getrennt nach Geschlecht beschult werden, oder von den Eltern ermutigt werden, den Kontakt zwischen Mädchen und Jungen (bspw. aus kulturellen und/oder religiösen Gründen) zu meiden. Eine Erklärung kann auch sein, dass sich diese zwei Kinder nicht mögen, ohne, dass das Geschlecht dabei eine Rolle spielt. Generell sei gesagt, dass im Projekt grundsätzlich die Zusammenarbeit zwischen Mädchen und Jungen vorgesehen ist und sogar gefördert werden soll.
7 Für weitere Hinweise empfehlen wir Literatur zum Klassenmanagement, zum Beispiel von Felicitas Thiel (2016, siehe auch Ophardt & Thiel, 2013).
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A – Hintergrund
Falls es dabei zu Problemen zwischen Jungen und Mädchen kommt, sollte zunächst mit den Kindern dessen Ursache geklärt werden, um danach eine Lösung einzuleiten. Unserer Erfahrung nach funktioniert die Zusammenarbeit zwischen Jungen und Mädchen nach kurzem, anfänglichem Prozess bei geteilter Aufgaben- und Zielstellung in der Regel nicht mehr oder weniger reibungslos als die Kooperation zwischen Kindern der gleichen Geschlechtsgruppe. Beispiel: Ein Junge lehnt es ab, mit einem Mädchen über seine Familie zu sprechen. Hier können Sie sagen: »Probiere es doch einmal aus. Jeder oder jede ist verschieden, ob dick oder dünn, ob schlau oder klug, ob Mädchen oder Junge. Deswegen kann man trotzdem sehr gut miteinander auskommen, oder es zumindest versuchen«. Als Notlösung – denn so ein Konflikt sollte die Sitzung nach Möglichkeit nicht allzu sehr verzögern – werden die Kinder neu zugeteilt. Versuchen Sie aber in einer der kommenden Sitzung erneut, die beiden Kinder zur Zusammenarbeit zu ermutigen. Herkunft. Es kann vorkommen, dass Abneigungen und somit auch Konflikte aufgrund unterschiedlicher Herkunft entstehen. Grundsätzlich sind die Haltung und somit auch das Vorgehen hier vergleichbar mit dem unter dem Punkt »Geschlecht« Geschilderten: Beispiel: Ein Kind lehnt es ab, mit einem Kind anderer Herkunft zusammenzuarbeiten. Er benutzt auch ein Schimpfwort. Hier können Sie sagen: »Beleidigungen sind hier nicht erlaubt! Jeder oder jede ist verschieden, ob dick oder dünn, ob schlau oder klug, ob Mädchen oder Junge. Deswegen kann man trotzdem sehr gut miteinander auskommen, oder es zumindest versuchen«. Es kann sehr hilfreich sein, die Kinder umgehend anderen Teilnehmenden zuzuordnen. Somit kann eine unnötige Verzögerung der Sitzung vermieden werden. Bei verbaler oder körperlicher Gewalt sollte die Sitzung unterbrochen und das Thema »gewaltfreier Umgang« besprochen werden. Nach der Sitzung sollte mit den Kindern und bspw. einer weiteren Lehrperson über den Konflikt gesprochen werden. Sprache. Viele Kinder, die an der Intervention teilnehmen, könnten sehr große Probleme im Gebrauch der deutschen Sprache haben. Das ist in Ordnung; deshalb sollte den Kindern Ruhe und Geduld entgegengebracht werden. Besonders in Bezug auf Sprache sollte eine positive Fehlerlernkultur in der Gruppe herrschen. Dazu gehört, dass Fehler erlaubt und völlig in Ordnung sind. Es wird also auch niemand ausgelacht. Machen Sie allen klar, dass alle ihr Bestes geben.8 Beispiel: Falls über ein Kind gelacht wird, das ein Wort falsch ausspricht, kann wie folgt reagiert werden: »Hier wird niemand ausgelacht, wenn man nicht weiß, wie ein Wort heißt. Es ist nicht leicht, eine neue Sprache zu lernen. Fehler machen gehört dazu. Ihr kennt das bestimmt vom Englischunterricht. Kaydin, sag du doch mal Toni wie das Wort in deiner Sprache ausgesprochen wird. Toni, nun versuch du es mal, nachzusprechen.« Humor kann dennoch auch hilfreich sein. Wenn sich Worte in einer anderen Sprache für einige komisch anhören und deshalb gelacht wird, kann man nach Worten in der deutschen Sprache suchen, die Kinder zum Lachen bringen. Hier können alle gefragt werden: »Kennt ihr auch deutsche Wörter, die sich lustig anhören?«. Tipps, wie ganz konkret Verständigungsproblemen vorgebeugt werden kann, sind hier noch einmal aufgelistet: 8 Zur Vertiefung empfehlen wir Ihnen Literatur zur Fehlerkultur von Oser und Spychiger (2005).
Anmerkungen zur Durchführung in der Praxis
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–– Sprechen Sie stets laut, deutlich und langsam. –– Unterstützen Sie die Kommunikation mit Gestik und Mimik. –– Benutzen Sie einfaches Vokabular, orientieren Sie sich an den erprobten Formulierungen des Manuals. –– Stellen Sie Rückfragen: »Habt ihr das verstanden?« und geben Sie wirklich Gelegenheit und den Raum für Nachfragen. Für einige Kinder ist es unangenehm, mehrmals Nachfragen zu stellen. Machen Sie deutlich, dass auch das völlig in Ordnung ist. –– Arbeiten Sie mit Instruktionsschildern (s. Material), statten Sie sich evtl. mit Wörterbüchern aus. Gelegentlich haben die Kinder selbst eine Sprach- oder Übersetzungsapp installiert. Erlauben Sie die gelegentliche Nutzung. –– Nutzen Sie die Sprachkompetenzen der anderen Kinder: Vielleicht kann ein Kind übersetzen? Ermutigen Sie neuzugewanderte Kinder ausdrücklich, zu sprechen, auch wenn Ihnen vielleicht nicht alle Worte einfallen oder auch Fehler gemacht werden. Verwenden Sie korrektives Feedback: Hierbei wiederholen Sie fehlerhafte Worte und Sätze korrekt, ohne jedoch gezielt auf den Fehler hinzuweisen. Wenn beispielsweise eine Schülerin sagt: »Ich habe 11 Jahr.« können Sie wie folgt antworten: »Aha, du bist 11 Jahre alt.« Fehlen. (Hinweis für externe Coaches): Generell sollte ein Fehlen vorher von Eltern entschuldigt oder der Lehrkraft angekündigt werden. Falls ein Kind doch unangekündigt fehlt, bilden Sie eine Dreiergruppe. Achten Sie darauf, dass das Ziel der Sitzung durch die veränderte Konstellation noch immer erreicht werden kann. Versuchen Sie im Anschluss an die Sitzung herauszufinden, warum und ob das Kind länger fehlt. Das Kind sollte bei der folgenden Sitzung gebeten werden, beim nächsten Mal vorher Bescheid zu sagen. Sobald feststeht, dass ein Kind ab einem bestimmten Zeitpunkt auf Dauer fehlen wird, sollte ein neues Kind zur Teilnahme ermutigt werden. Durchführung im Hinblick auf die jeweilige Bildungseinrichtung. Das Manual wurde in einer Pilot- sowie einer Hauptprojektphase an Berliner Grundschulen umgesetzt und im Rahmen nachmittäglicher Arbeitsgemeinschaften durchgeführt. Bei der Umsetzung des Formates, wie es hier vorgestellt wird, ergaben sich in Abhängigkeit von Charakteristika und Besonderheiten der Schulen Aspekte, die mehr oder weniger förderlich für einen guten und reibungslosen Ablauf und die damit verbundene Organisation der Sitzungen sein könnten. Damit es beispielsweise zu möglichst wenig zeitlichen Überschneidungen mit anderen Programmen kommt, sei darauf hingewiesen, dass an Schulen, an denen eine Vielzahl von nachmittäglichen Arbeitsgemeinschaften und Freizeitprogrammen angeboten wird, die Durchführung der Intervention im Rahmen von Projektwochen oder- tagen eine Alternative zu allen neun Sitzungen sein könnte. Hier kann es sich aus unserer Sicht als sinnvoll erweisen, das Programm thematisch in den Ethik-, Sozial- oder Lebenskundeunterricht einzubetten. Auch konnten wir feststellen, dass sich das Format einer nachmittäglichen AG weniger gut für die Sommermonate eignete, insbesondere dann, wenn es eine Vielzahl konkurrierender Freizeitprogramme im Freien gab. Wenn Sie die teilnehmenden Kinder der Schule schon kennen, beachten Sie in diesem Zusammenhang daher auch Fragen wie: –– Wie setzt sich der Stundenplan der Kinder zusammen? –– Haben die Kinder möglicherweise vor Beginn der AG schon eine andere AG besucht? –– Erscheinen die Kinder aus dem Hort oder von zu Hause zur AG? Auf diese Weise können Sie Verspätungen oder anderen Schwierigkeiten entgegenwirken.
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A – Hintergrund
Grundverständnis der Interventionsdurchführung
1.4
Wir haben an dieser Stelle ein paar grundlegende Hinweise zusammengetragen, welche aus unserer Sicht die Basis für ein gelingendes WIRwerden-Programm bilden. Wir empfehlen insbesondere Personen, die noch wenig Erfahrung in der pädagogischen Arbeit mit Kindern haben, diesen Abschnitt aufmerksam durchzulesen. Heterogenität. Eine große Herausforderung in der Durchführung liegt in der Heterogenität der Gruppe. Achten Sie demzufolge auf die Aktivierung aller Teilnehmenden, egal ob still und schweigsam, laut und störend, mit oder ohne Sprachprobleme. Entsprechend sollten jeder und jede Teilnehmende pro Sitzung mindestens einmal zu Wort kommen. Beziehen Sie bei jeder Aufforderung stets alle Teilnehmenden ein und fokussieren Sie nicht einseitig auf neu zugewanderte oder Regelklassenkinder. Vergewissern Sie sich regelmäßig, dass alle wissen und verstehen, worum es geht. Beobachten Sie die aktive Beteiligung und lassen Sie Raum für Nachfragen. Augenhöhe. Es ist möglich, dass im Gruppengefüge von Kindern soziale Hierarchien entstehen, beispielsweise durch Unterschiede in Wissen über die Aufnahmekultur, insbesondere bezüglich der Sprache. Es ist ein zentraler Aspekt des WIRwerden-Programms, damit einhergehende Statusunterschiede aktiv in Frage zu stellen und auszugleichen, in dem die unterschiedlichen Kompetenzen aller Teilnehmenden, unabhängig von ihrer Herkunft, hervorgehoben werden. Alle Teilnehmenden sollten, unabhängig von ihren Sprachkenntnissen, zu Wort kommen. Es ist wichtig, dass auch Sie die Haltung allgemeiner Wertschätzung gegenüber allen Teilnehmenden zeigen. Tandeminteraktion. Tandemaufgaben sollen, so lässt der Begriff bereits vermuten, im Tandem durchgeführt werden. Diese Interaktion sollte von den Coaches unterstützt, ermutigt und gefördert werden. Nicht immer lässt sich dies wie im Skript des Handbuchs vorgegeben durchführen. Hier sind Ihre spontanen kreativen Lösungen gefragt, die dennoch im Tandem funktionieren sollen. Aktives Zuhören. Geben Sie den Teilnehmenden Zeit, nachzudenken. Seien Sie geduldig und unterstützen Sie so den Austausch unter den Teilnehmenden. Nehmen Sie die Antworten der Teilnehmenden nicht nur entgegen, sondern zeigen Sie mit Worten und Ihrer Körpersprache eine aufmerksame und wertschätzende Haltung (Blickkontakt, bestätigendes Nicken, …). Beziehen Sie die Lebenswelt des Kindes in die Intervention mit ein (bspw. durch Nachfragen »Wie macht ihr das zu Hause?«). So sind die Übungen nicht nur greifbarer, auch das Kind fühlt sich stärker eingebunden. Bei Fehlern und Missverständnissen empfiehlt es sich, freundlich zu reagieren, nachzufragen, zu unterstützen und ggf. aufzuklären. Geschlechtergerechtigkeit. Alle Kinder, sowohl Mädchen als auch Jungen, sollen sich in allen Sitzungen angesprochen fühlen. Das Interventionsprogramm verfolgt das Ziel, Mädchen und Jungen zu vermitteln, dass Sie gleichen Anspruch auf Bildung und gesellschaftliche Teilhabe haben. Dies ist Kernbestandteil der siebten Sitzung, in der es um Veränderung von Geschlechtsrollen und -normen geht. Wir empfehlen genderneutrale Begriffe (Lehrpersonen) oder sowohl männliche als auch weibliche Formen (beispiels-
Grundverständnis der Interventionsdurchführung
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weise Schülerinnen und Schüler) zu verwenden, auch wenn das für Sie ungewohnt ist. Verschiedene empirische Forschungsarbeiten haben gezeigt, dass dies positive Effekte für das Einbeziehen insbesondere von Mädchen und Frauen hat, ohne, dass Jungen und Männern Nachteile entstehen (Vervecken, Hannover & Wolter, 2013). Die Verwendung geschlechtergerechter Sprache erfordert zunächst etwas Übung, mit etwas Geduld können Sie jedoch sehr schnell Fortschritte erzielen. Achten Sie zusätzlich darauf, vorhandene Stereotype nicht zu reproduzieren. An besonders relevanten Stellen haben wir im Praxisteil auch darauf verwiesen. Gruppenklima. Manche Sitzungen sind lockerer, in anderen ist ein ruhiges, respektvolles und ernstes Klima hingegen besonders wichtig. Dies kann besonders herausfordernd sein für Coaches, die bisher wenig Erfahrung im Umgang mit Kindern haben. Sprechen Sie sich gut mit Ihrem oder Ihrer Co-Coach ab und erkundigen Sie sich ggf. bei erfahrenen Personen, wie Sie die entsprechende Atmosphäre erzeugen können. An vielen Schulen wird auch mit Hilfsmitteln, wie Klangschalen oder Symbolen (zum Beispiel dem »Schweigefuchs«) gearbeitet; nutzen Sie diese und unterstützen Sie diese Normen. Versuchen Sie nicht, die Gruppe zu übertönen, denn oft wird so auch die Gruppe lauter. Haben die Sitzungen einen ernsthaften Charakter, sollte dies auch über das Verhalten der Coaches vermittelt werden. Auf eventuelle Albernheiten seitens der Teilnehmenden sollte hier nicht eingegangen werden. In der Regel sind Kinder dankbar, wenn Sie Ihnen überzeugend vermitteln, dass Sie sie für kompetent halten, auch ernsthafte Themen zu besprechen. Haben Sie den Eindruck, dass die Kinder sich kurz austoben oder bewegen müssen, räumen Sie dafür 5 Minuten ein und vereinbaren Sie, dass danach konzentriert weitergearbeitet wird. Regeln. Legen Sie Umgangsregeln fest: Überlegen Sie zunächst mit der Gruppe und legen Sie dann gemeinsame Regeln fest. Sie können sich jedoch auch an bereits vorhandenen Schul- oder Klassenregeln orientieren. Wichtig ist, dass hier alle wissen, woran sie sich halten sollen. Es folgen einige Anregungen für Regeln: –– Wir respektieren einander! –– Wir lassen einander ausreden! –– Wir lachen keinen aus! –– Wir grenzen niemanden aus! –– Wir beleidigen niemanden! –– Wir behandeln alle gleich!
1.5
Wiederkehrende Interventionselemente WIRwerden-Koffer. Jedes Kind erhält ein kleines Heft, welches es zur eigenen Dokumentation des WIRwerden-Programms nutzen kann. Die während der Sitzungen entstehenden Fotos und anderen Materialien werden in diesem Heft gesammelt und eingeklebt. Gelerntes und Erlebtes wird somit verbildlicht oder verschriftlicht und immer in der jeweils folgenden Sitzung, i. d. R. gleich zu Beginn, von jedem Kind selbst in sein oder ihr eigenes Heft geklebt. Die Hefte können Sie entweder immer einsammeln, oder den Kindern mitgeben, sodass sie es zu Hause zeigen können. Wir haben während der Programmevaluation mit Postern gearbeitet, halten Hefte jedoch für geeigneter, da am Ende jedes Kind das Heft mit nach Hause nehmen kann. Wenn Sie möchten, können Sie selbstverständlich auch
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A – Hintergrund
Poster verwenden, die vielleicht auch im Raum hängen bleiben können und somit das Interesse anderer Kinder wecken. Informationen dazu, was bei dieser Variante beachtet werden sollte, finden Sie unter »Varianten« im Abschnitt 3.3. Fotos. Am Ende der Sitzungen können Sie Fotos von den Kindern machen, von den Tandempaaren oder von der ganzen Gruppe. Wir haben hierfür im Manual einige Vorschläge gemacht. Diese Fotos können auch nachgeholt werden. Versuchen Sie jedoch, diese während der Sitzung zum vorgesehenen Zeitpunkt zu machen. Klären Sie vorab unbedingt mit der Schule und den Eltern, ob eine Einverständniserklärung für das Anfertigen von Fotos vorliegt. Entsprechend können Sie dann auch entscheiden, ob die Kinder Fotos mit nach Hause nehmen können. Beachten Sie, dass für alle Kinder, die auf dem Foto sichtbar sind, Einverständnisse vorliegen müssen. Neues Wort. In jeder Sitzung wird ein zu deren Inhalt passender Begriff (bzw. eine Wortgruppe oder ein Satz) auf ein Klebeetikett geschrieben. Der Begriff wird auf Deutsch vorgegeben und soll von den Kindern selbst in die Erstsprache des Tandems übersetzt werden. Ziel ist es, dass die Kinder sich hier gegenseitig den Begriff beibringen und entsprechend die Aussprache üben. Sie sollen angeregt werden, sich ihre Sprache näherzubringen und zu erkennen, dass es nicht leicht ist, eine neue Sprache kennenzulernen. Auch sollen das Kompetenzerleben und die Herkunftsidentität der Kinder, deren Erstsprache nicht Deutsch ist, gestärkt werden, indem sie selbst anderen Kindern Hilfestellungen geben und ihr Wissen teilen können. Im Fokus dieser Übung steht das Tandem. Typischerweise entwickeln die Kinder große Freude an dieser Interaktion.
Coachingleitfaden
1.6
Grundsätzliches. Wie eingangs erwähnt, empfehlen wir die Durchführung im Zweierteam. Entsprechend sind die folgenden Hinweise an ein Coachingteam von zwei Personen gerichtet. Wenn Sie im Team arbeiten, können Sie sich jeweils als Ressource nutzen – sei es als Entlastung während der Durchführung oder im Anschluss bei der Reflexion. Letztlich können Sie, u. a. in Abhängigkeit von der Gruppengröße und insbesondere vor dem Hintergrund Ihrer Erfahrung im Klassenmanagement, die Interventionen auch allein durchführen. Als Coachingteam sprechen Sie sich ab, geben sich ehrliches und individuelles Feedback und stehen sich zuverlässig zur Seite. Lernen Sie sich zunächst kennen und versuchen Sie, ihre jeweiligen persönlichkeitsgebundenen Ressourcen einzusetzen und aufeinander abzustimmen. Es kann sehr hilfreich sein, begleitend ein Heft zu führen und so die eigene Fähigkeit zur Reflexion zu schärfen. Die Mitschriften können auch helfen, weitere Sitzungen vorzubereiten. Zu Beginn jeder Sitzung sollten Sie sich im Team überlegen, wer welchen Teil der Intervention anleitet. Unserer Erfahrung nach bietet es sich an, abwechselnd zu moderieren. Eine Person leitet dem Skript entsprechend den jeweiligen Teil der Intervention an, während der zweite Coach ein besonderes Auge auf die Teilnehmenden hat und für eine störungsfreie Durchführung sorgt. Er hält entsprechend Materialien parat und ist zur Stelle, wenn bei einzelnen Kindern Schwierigkeiten auftauchen. Vorbereitung. Sprechen Sie mit Ihrem Coachingpartner bzw. Ihrer Coachingpartnerin das Interventionsskript gemeinsam durch und legen Sie Ihre jeweiligen Rollen fest. Bei
Coachingleitfaden
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der Anwendung sollten Sie das Skript auswendig beherrschen. Die Wahl der richtigen Worte ist entscheidend für den Erfolg der Intervention. Natürlich werden Sie sich in der Durchführung nicht an jedes Wort erinnern können. Auch wird es passieren, dass Kinder sich anders verhalten als geplant. Dennoch: Je gefestigter Sie im Skript sind, desto besser können Sie auf Störungen regieren. Achten Sie beim Lesen des Skripts auf schwierige, störanfällige Stellen und überlegen Sie sich bereits entsprechende Handlungsstrategien. Das Verinnerlichen der jeweiligen Kernbotschaften und Ziele jeder Sitzung hilft Ihnen, zusätzlich flexibel auf Störungen zu reagieren ohne den Inhalt der Sitzung aus den Augen zu verlieren. Bei der Durchführung jeder Sitzung sollten Sie im Hinterkopf haben, was Sie den Kindern letztlich mit auf den Weg geben wollen. Machen Sie sich auch selbst klar, was Sie mit den Kernbotschaften verbinden. Für weitere Hinweise zur praktischen Vorbereitung schauen Sie in den Abschnitt 3.1. im Kapitel C. Nachbereitung. Wie bereits erwähnt, sind leichte Abweichungen vom Skript wahrscheinlich. Das kann ganz verschiedene Gründe haben; über diese, wie über aufgetretene Herausforderungen und Störungen können Sie sich mit Ihrem Coachingpartner bzw. Ihrer Coachingpartnerin austauschen. Geben Sie sich auch gegenseitig konstruktives Feedback: Was hat der oder die andere besonders gut gemacht, was könnte beim nächsten Mal besser laufen? Welche Elemente der Sitzung kamen besonders positiv bei den Kindern an? Wie waren die Zusammenarbeit und die Stimmung in der Gruppe, in den einzelnen Tandems? Nach manchen Sitzungen kann es außerdem notwendig werden, dass Sie Absprachen mit den Klassenlehrpersonen treffen, beispielsweise Erinnerungen an Hausaufgaben, die bis zur nächsten Sitzung bearbeitet werden sollen. Entsprechende Hinweise finden Sie auch in den jeweiligen Sitzungskapiteln.
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A – Hintergrund
B – Sitzungskapitel Der Kern des Handbuchs, der Abschnitt »B – Sitzungskapitel« ist in neun Abschnitte untergliedert. Jeder Abschnitt entspricht einer Sitzung und enthält neben einem Überblick über die jeweilige Sitzung, die entsprechenden Kernbotschaften, sowie die sitzungsspezifischen Hinweise zu Vorbereitung und Material vor allem das Skript zur Durchführung der Intervention. Nach jeder Einheit finden Sie Platz für Ihre Anmerkungen und Reflexionen, die die individuelle Handhabung in der Praxis erleichtern sollen. Nachfolgend erhalten Sie eine kurze Einführung dazu, wie Sie das Handbuch im Detail nutzen können. Überblick. Hier werden die einzelnen Teile der Sitzung mit jeweiligen Zeitangaben und wesentlichen Hintergrundinformationen zusammengefasst, sodass Sie eine Vorstellung von dem Sitzungskonzept und dem Ablauf gewinnen können. Die tatsächlich benötigte Zeit kann je nach Gruppengröße variieren: Die hier vorgegebenen Zeitangaben entsprechen einer Gruppengröße von 12 Kindern (maximale Anzahl) und können demnach bei kleineren Gruppen geringer ausfallen. Sollten Sie mit größeren Gruppen arbeiten, kann es sich anbieten, die Sitzung in zwei Einheiten zu unterteilen und sie beispielsweise an zwei Tagen verteilt durchzuführen. Kernbotschaften. Diese zentralen Punkte, welche die Teilnehmenden aus dieser Sitzung mitnehmen sollten, bezeichnen wir als Kernbotschaften. Diese sollten besonders von Ihnen als Coach verinnerlicht, im Verlauf der Sitzung aufgegriffen und in kindgerechter Sprache wiederholt vermittelt werden. Vorbereitung. Hier sind Informationen zu den wichtigsten Vorbereitungen speziell für die Sitzung zusammengefasst. Insbesondere erfahren Sie so, was Sie beim Raumaufbau beachten sollten. Skript. Ein detaillierter Leitfaden, der sich aus Instruktionen für die Durchführenden ([kursiv]) und Instruktionen an die Teilnehmenden (in »…«) zusammensetzt, bildet das Herzstück des Handbuchs. In umrahmten Textfeldern neben den Instruktionen sind Anmerkungen zur Durchführung oder zur Kernaussage der Sitzung vermerkt. Das Gelingen der Interventionen ist zu einem erheblichen Teil von der Durchführungs- und Manualtreue abhängig: Reihenfolgen, Instruktionen, Zeitangaben sollten stets beachtet werden. Für eine erfolgreiche Sitzung sollte daher jede Sitzung im Vorhinein aufmerksam durchgelesen und idealerweise (zu zweit) geprobt werden. Zwar ist es zentral, sich eng an die im Manual vorgegebenen Worte und Instruktionen zu halten, dennoch ist es von Vorteil, bei nicht vorhersehbaren Situationen kreativ, jedoch stets im Sinne der Kernaussage der Intervention zu reagieren. Eine Auseinandersetzung mit der zugrundeliegenden Literatur wird daher ebenso empfohlen wie die Teilnahme an einer Schulung zur Intervention. Insgesamt empfehlen wir Ihnen, zu zweit zu arbeiten, weshalb Sie in den Instruktionen auch Hinweise zu Sprechanteilen der jeweiligen Coaches finden. Jedoch sind diese lediglich Anregungen, wie eine sinnvolle Zweiteilung umgesetzt werden kann. Nachbereitung. Nach manchen Sitzungen raten wir Ihnen, einige besondere Aspekte bei der Nachbereitung zu beachten.
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2.1
Sitzung 1 – Willkommen
Überblick 5 min
15 min
15 min
5 min
10 min
10 min
60 min
1. Programmvorstellung In der ersten Sitzung wird das Programm WIRwerden vorgestellt. Die Coaches erläutern den zeitlichen Rahmen und umreißen den Inhalt der bevorstehenden Sitzungen. Es geht in dieser Sitzung vor allem darum, die Kinder für das Projekt zu begeistern. 2. Kennenlernen und AG-Regeln Alle Kinder und alle Coaches spielen zusammen ein kurzes Kennenlernspiel zum Namenlernen. Ziel ist, dass sich die Kinder möglichst alle Namen der anderen Teilnehmenden merken (entfällt, wenn sich Kinder untereinander kennen). Es werden außerdem Regeln für den gemeinsamen Umgang während des Projekts erarbeitet. 3. Tandembildung Nun werden die Tandems gebildet. Anschließend können die Tandems als Paar fotografiert werden.9 Dies kann das erste Wir-Gefühl erwecken. Das Foto erhalten die Kinder in der folgenden Sitzung. 4. WIRwerden-Koffer Den Kindern wird das AG-Begleitheft, der »WIRwerden-Koffer«, vorgestellt und ausgeteilt. Dieses Heft kommt über die ganze AG hinweg zum Einsatz. Die Kinder können auf verschiedene Weise ihre Erfahrungen im Projekt in diesem Heft dokumentieren. 5. Neues Wort Nun schreiben die Kinder den Namen ihres Tandems in der eigenen Sprache und der des Tandems jeweils in ihren WIRwerden-Koffer. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass es spannend, aber auch nicht so leicht ist, eine neue Sprache zu lernen. 6. Hausaufgabe Die Kinder bekommen abschließend die Aufgabe, einen für sie selbst emotional bedeutsamen Gegenstand (z. B. Foto, Objekt, Bild, Lied) zur nächsten Sitzung mitzubringen. Dann wird noch ein Gruppenfoto gemacht. Gesamtzeit: 60 min
Kernbotschaften –– WIRwerden … über die Zeit zusammenwachsen. –– WIRwerden … ist ein gemeinsamer Prozess, der Zeit braucht.
9 Sie können selbst entscheiden, ob sie Fotos anfertigen möchten oder nicht. Auch hängt dies, wie zuvor dargestellt, von den Einverständniserklärungen der Erziehungsberechtigten der Kinder ab. Im folgenden Teil des Manuals sind die Instruktionen für die Durchführung mit Fotos niedergeschrieben. Sollten Sie sich gegen die Anfertigung von Fotos entscheiden, ignorieren Sie diese Hinweise.
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B – Sitzungskapitel
Vorbereitung –– Bereiten Sie den Raum vor (s. Skizze im Anhang S. 81): Stellen Sie einen Stuhlkreis auf, sodass die Coaches von allen Kindern gesehen werden können. Die Tische müssen schnell zu erreichen sein, sodass daran gemalt und geschrieben werden kann. –– Falls die Kinder Sie noch nicht kennen, bereiten Sie als Coaches Namensschilder vor und bringen Sie diese sichtbar an Ihrer Kleidung oder an der Tafel an. –– Schreiben Sie den Sitzungsablauf an die Tafel. –– Die Materialliste für diese Sitzung finden Sie auf S. 74.
Skript Teil 1: Programmvorstellung [Sie sind bereits im Raum. Ein Stuhlkreis ist vorbereitet. Die Rollen der Coaches sind geklärt, Sie haben auch abgesprochen, wer auf die Zeit achtet. Sie stellen sich den Kindern vor und erklären, warum Sie da sind. Sie können neben dem eigenen Namen bspw. auch sagen, woher Sie kommen, was Sie machen, wie alt Sie sind etc. Den Kindern soll gleich die Möglichkeit gegeben werden, Fragen zu stellen.] »Liebe Schülerinnen und Schüler. Schön, dass wir hier sein können! Ich bin [Coach 1]« – »Und ich bin [Coach 2] vom Projekt »WIRwerden« [Logo sichtbar anbringen] und wir begleiten euch [bis ›Monat/Jahr‹, xx Wochen] lang. [Weitere Vorstellung, Fragen beantworten, siehe oben.]«
5 min
Hinweis: Ermuntern Sie die Teilnehmenden bei Unklar heiten nachzufragen: »Wenn ihr Fragen habt oder etwas nicht versteht, dann ist das kein Problem. Ihr könnt euch immer melden und uns dann fragen.«
[Sprechen Sie langsam und deutlich, zeigen Sie viel mit Gestik und Mimik und benutzen Ihren eigenen Körper zur Verdeutlichung des Gesagten.] »Einmal pro Woche werden wir mit euch in dieser AG spannende Dinge machen, die Spaß machen, euch dabei helfen, euch besser kennenzulernen und vielleicht auch neue Freunde und Freundinnen zu finden.« »Neunmal [Zeigen Sie neun Finger] sind wir hier zusammen. Wir haben euch auch so einen Terminzettel mitgebracht, da könnt ihr dann zusammen mit euren Eltern die Termine in euren WIRwerden- Koffer eintragen. Hier in dem Heft könnt ihr das sehen [Zeigen Sie auf Seite 1 in einem WIRwerden-Koffer]. Jedes Feld ist ein anderer Nachmittag mit uns. Heute sind wir bei Feld 1 [Zeigen Hinweis: Gestalten Sie diesen Abschnitt entsprechend Sie auf das Feld]. Wenn ihr bis zum Schluss dabei seid, feiern der Programmvariante, die Sie zu Beginn gewählt haben wir zusammen eine Party. Da gibt es auch für jede und jeden (s. Abschnitt 3.3). eine Überraschung!« [Zeigen Sie auf den angeschriebenen Sitzungsablauf und erklären Sie:] »Heute werden wir uns zunächst einmal kennenlernen, damit wir uns alle beim Namen nennen können. Dann besprechen wir die AG-Regeln. Wir bilden dann Tandemgruppen. Ihr bekommt dann den WIRwerden-Koffer. Danach schauen wir mal, welche Sprachen wir alle hier sprechen.«
Sitzung 1 – Willkommen
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15 min
Teil 2: Kennenlernen und AG-Regeln [Halten Sie den Wurfgegenstand bereit, entfernen Sie Ihre eigenen Namensschilder.] »Zu Beginn wollen wir uns erst einmal kennenlernen. Dafür steht bitte einmal alle auf. [Sie stehen ebenfalls auf.] Wir sagen jetzt alle nacheinander unseren Namen und werfen uns den Ball zu. Ich fange mal an: Ich bin [Nennen Sie Ihren Vornamen], wer bist du?« [Werfen Sie Coach 2 den Ball zu, Sie, Coach 2, antworten:] »Hey [Coach 1], ich bin [Coach 2]«.
Hinweis: Kennen sich die Teilnehmenden schon, kann dieses Spiel abgewandelt werden. Erfragt werden können andere Eigenschaften, wie Lieblingsmusik oder ähnliche Dinge, die die Teilnehmenden noch nicht über sich wissen.
Hinweis: Dieses Spiel kennen Sie vielleicht schon. Es lässt sich auch in anderen Varianten spielen, z. B. können sich die Kinder nach Alter sortieren, oder nach Körpergröße, allerdings ohne zu sprechen. Beenden Sie die Aktivität jedoch mit der Aufstellung nach Dauer des Besuchs dieser Schule, damit Sie mit der Tan demzuweisung fortfahren können.
»Ok? Habt ihr das alle verstanden?« [Sie (Coach 2) werfen einem Kind den Ball zu:] »Ich bin [Coach 2], wer bist du?« [Nacheinander werfen sich die Kinder den Ball gegenseitig zu und stellen sich dabei vor. Wenn alle an der Reihe waren, wird der Ball zurückgegeben.] »Jetzt machen wir noch eine Runde, damit wir uns die Namen auch gut merken. Diesmal machen wir es anders. Ich zeige es euch: »Ich bin [Coach 1] und du bist [Coach 2]. Das ist richtig, ich darf mich jetzt hinsetzen. [Zeigen Sie kurz: Hinsetzen] Habt ihr das verstanden? Dann probieren wir das mal!« [Sie, Coach 2, haben den Ball und sagen nun erst Ihren eigenen Namen und dann den Namen eines Kindes.]
[Je nach Anzahl der Kinder könnte eine dritte Runde auch noch Spaß machen. Signalisieren Sie das Ende des Spiels.] »Sehr gut, jetzt kennen wir alle unsere Namen!« »So, hattet ihr alle Spaß? Setzt euch mal wieder auf die Stühle, wir machen jetzt weiter.« »Wie auch im Unterricht haben wir ein paar AG-Regeln. Könnt ihr mir die Regeln nennen, die ihr im Unterricht habt? [Kinder zählen Regeln auf.] Sind alle einverstanden, dass wir uns an dieselben Regeln auch in der AG halten? Fehlt noch eine Regel? [Beachten Sie hier besonders die Hinweise unter »Vorbereitung«] Aber es ist auch etwas anders als im Unterricht: In der WIRwerden-AG gibt es keine Noten!«
15 min
Teil 3: Tandembildung [Warten Sie, bis alle sitzen und zuhören.] »Bei WIRwerden machen wir viel zu zweit [Zeigen Sie auf das Logo]. Deshalb wollen wir jetzt Tandems bilden. Wisst ihr, was ein Tandem ist?« [Eventuell antworten Kinder mit »Fahrrad« oder Ähnlichem.] »Genau, ein Tandem ist ein Fahrrad, auf dem zwei Personen fahren können und sich gegenseitig beim Vorankommen helfen. Ein Tandem ist aber auch einfach ein Team aus zwei Personen, die sich helfen. Beide lernen voneinander. Bei WIRwerden besteht ein Tandem immer aus einem Kind, das schon länger hier an der Schule ist und aus einem Kind, das neu in die Klasse gekommen ist.«
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B – Sitzungskapitel
»Wir machen viele Dinge gemeinsam im Tandem. Wir mischen aber auch oft, sodass bestimmt jeder und jede einmal mit jeder und jedem zusammen etwas gemacht hat.« »So, nun fangen wir einmal an, wir wollen jetzt die Tandems bilden. Dafür sollt ihr euch nun alle in einer Reihe aufstellen. Dabei gibt es aber eine Regel: Hier bei mir stellt ihr euch hin, wenn ihr an dieser Schule eingeschult wurdet, wenn ihr also schon immer hier auf diese Schule gegangen seid. Wenn jemand zum Beispiel erst in der 2. Klasse hier an die Schule gekommen ist, stellt er sich etwas weiter weg. Auf der anderen Seite, bei [Coach 2], stellt ihr euch hin, wenn ihr erst ganz neu an dieser Schule seid. Zum Schluss sollen alle in einer der beiden Reihen stehen. Ihr könnt euch gegenseitig helfen herauszufinden, wie ihr stehen müsst.« [Die Kinder brauchen womöglich etwas Hilfe. Auch, weil es wohl viele Kinder geben wird, die schon seit der 1. Klasse an der Schule sind und sich daher alle an die erste Position stellen wollen. Diese Kinder könnten sich dann zusätzlich nach ihrem Anfangsbuchstaben oder Geburtstag sortiert aufstellen.] »Nun stellen wir die Tandems zusammen. Und zwar gehen immer die Kinder, die am Ende stehen, zusammen in ein Tandem, bis zum Schluss alle von euch einen Tandempartner oder eine Tandempartnerin gefunden haben.« [Kinder stellen sich als Tandems zusammen. Wenn sich auf eine Ausnahme eingelassen wird, folgen weitere, daher vermeiden! Bei wirklich triftigen Gründen, weil es bspw. zu verbaler oder körperlicher Gewalt kommt, kann getauscht werden.] »Sehr gut, das hat richtig gut geklappt!« »Wir machen nun ein Foto von euch im Tandem. Das werden wir dann ausdrucken, sodass jede Tandemgruppe eines hat. Nächstes Mal bekommt ihr dann eure Fotos und die klebt ihr dann in euren WIRwerden-Koffer. Was das ist, erklären wir euch gleich.« »Stellt euch nun zusammen im Tandem auf. Wir machen jetzt von euch Fotos, ok?« [Fotos werden gemacht.] »Wollen wir noch ein Gruppenfoto machen?« [Machen Sie bei Zustimmung ein Gruppenfoto, dabei sollte mindestens eines ohne Sie, die Coaches, sein; die Kinder können auch lustige Gesichter machen und dazu aufgefordert werden. Das Gruppenfoto können Sie in der letzten Sitzung austeilen. Es geht hier nur darum, das Wir-Gefühl zu stärken.]
Teil 4: WIRwerden-Koffer »Wir haben euch dazu heute noch etwas mitgebracht: Den WIRwerden-Koffer! Dieser begleitet euch die ganze AG lang. Er ist etwas ganz Besonderes und nur für die WIRwerden AG! Hier könnt ihr eure Ideen und Gedanken reinschreiben, Informationen über euer Tandemkind sammeln oder Bilder einkleben. Jedes Mal, wenn wir uns sehen, machen wir etwas Anderes mit dem WIRwerden-Koffer. Wir sammeln ihn jedes Mal wieder ein. Ganz zum Schluss jedoch könnt ihr ihn mit nach Hause nehmen und euren Freunden oder Freundinnen und eurer Familie zeigen, was ihr hier gemacht habt.« [Teilen Sie den WIRwerden-Koffer aus].
Sitzung 1 – Willkommen
5 min
27
10 min
Teil 5: Neues Wort »Wir haben heute schon viel gemacht. Doch eine tolle Sache kommt noch. In diesem Raum werden viele verschiedene Sprachen gesprochen. Welche Sprachen könnt ihr denn sprechen?«
Hinweis: Diese Übung funktioniert nur mit sprachhetero genen Tandems. Je nachdem, welche Sprachen in der Gruppe gesprochen oder auch nicht gesprochen werden, müssen Sie eventuell schon Material vorbereiten. Falls an der Schule erlaubt, können auch Smartphones der Kinder zurate gezogen werden, denn Kinder können nicht immer in ihrer Erstsprache schreiben.
[Warten Sie die Antworten ab, zählen Sie danach ggf. selbst auf: Deutsch, Arabisch, Englisch, …; bestärkende Worte: »Wie toll, dass ihr so viele Sprachen sprechen könnt!«]. »Wir wollen die Sprache unseres Tandempartners oder unserer Tandempartnerin besser kennenlernen. Dafür schreibt ihr euren eigenen Namen in der Sprache eures Tandemkindes auf. Das sieht dann so aus: [Schreiben Sie Ihren Namen in einer anderen Sprache auf ein Beispielblatt.].«
»Dafür geht ihr nun zu zweit im Tandem an denselben Tisch, ihr könnt die Stühle mitnehmen.« [Kinder gehen an Tische, helfen Sie eventuell, achten Sie darauf, dass nicht zu viel Unruhe entsteht.] »Ihr zeigt nun eurem Tandemkind, wie man euren Namen in eurer Sprache schreibt. Euer Tandemkind schreibt seinen oder ihren Namen auf einem Papier vor [Zeigen Sie ein Papier hoch] und ihr schreibt ihn auf eurer Sprache dazu. Dann schreibt euer Tandemkind ihn ab [Zeigen Sie ein Beispiel].« »Dann wechselt ihr. Ihr schreibt euren Namen auf ein Blatt Papier und euer Tandemkind schreibt euren Namen in seiner oder ihrer Sprache auf. Dann schreibt ihr den Namen ab. [Zeigen Sie ein Beispiel].« »Zum Schluss schreibt ihr eure Namen in euren WIRwerden-Koffer [Zeigen Sie ein Beispiel].« »Schaut her, jetzt haben wir beide unseren Namen auf unser Namensschild geschrieben. Aber in zwei Sprachen. Alle verstanden? Jetzt seid ihr dran!« [Verteilen Sie die Stifte an die Tandems. Diese schreiben ihre Namen in das Heft. Warten Sie, bis alle fertig sind. Zum Schluss sammeln Sie die Hefte wieder ein.] [Ggf. können die Namen auch noch einmal vor der Gruppe gesagt werden bzw. das Namenlernspiel noch einmal wiederholt werden.]
10 min
Teil 6: Hausaufgabe [Vorbereitung Sitzung 2 – Was mir wichtig ist]
Hinweis: Sollten Sie von der hier vorgeschlagenen Reihen folge abweichen, so vergewissern Sie sich, ob die Kinder für die nächste Sitzung etwas anderes vorbereiten oder mitbringen sollen.
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»Oh je, jetzt ist unsere Zeit schon fast wieder um! Doch eine wichtige Sache fehlt noch. Denn wir müssen uns alle für das nächste Mal vorbereiten. Damit ihr das nicht vergesst, holt euer Hausaufgabenheft hervor. Da hinein klebt ihr gleich einen Zettel mit der Aufgabe. [Warten Sie, bis alle das Hausaufgabenheft hervorgeholt haben].«
B – Sitzungskapitel
»Es gibt folgende Aufgabe: Bringt bitte etwas mit, das für euch ganz allein etwas ganz Besonderes, Wertvolles ist. Das kann ein Foto oder ein anderer Gegenstand sein. Für mich selbst ist es beispielsweise [Zeigen Sie den Gegenstand, zeigen und erklären Sie dessen Wert, zum Beispiel: ›Das ist mein Schlüsselanhänger. Er ist ein Glücksbringer. Ich habe ihn von meiner Mama geschenkt bekommen. Ich habe den Glücksbringer immer dabei. Ich wäre sehr traurig, wenn ich ihn verlieren würde.‹].« »Überlegt also für euch allein: Was ist für euch selbst besonders wichtig? Es ist nicht wichtig, ob es teuer war. Bringt etwas mit, das euch ganz viel bedeutet. Vielleicht ein Geschenk von eurem Opa oder ein Bild von eurem besten Freund oder ein Lied, das ihr mit eurer Familie gern singt. Bringt das zum nächsten Mal mit. Es wird toll, wenn wir beim nächsten Mal alle Dinge sehen und erfahren können, die euch selbst wichtig sind. Hier ist ein Zettel mit der Aufgabe, den ihr jetzt alle in euer Hausaufgabenheft klebt.« [Verteilen Sie Zettel und Kleber, bitten Sie evtl. die Lehrkraft, an Gegenstand ca. zwei Tage vorher zu erinnern.] »Lasst uns ein Gruppenfoto machen. Das bringen wir nächstes Mal mit.« »Leider ist die Zeit nun schon um. Es hat uns viel Spaß gemacht euch heute alle kennenzulernen. Wir freuen uns schon sehr auf das nächste Mal!«
Nachbereitung –– Lernen Sie, wenn Sie die Kinder nicht bereits kennen, deren Namen auswendig. –– Reflektieren Sie, was gut geklappt hat. Manche Spiele eignen sich auch für eine erneute Anwendung. Auch Rituale können in Anknüpfung an diese Sitzung entstehen. –– Sprechen Sie bei Bedarf Organisatorisches (Raum, Verbleib von Material, Materialvorbereitung für Folgesitzung) mit der zuständigen (Lehr-)Person ab. –– Falls Sie die Kinder selbst nicht unterrichten, bitten Sie die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer/die zuständige Person darum, die Kinder mehrmals vor dem nächsten Termin an ihre Hausaufgabe und an ihr Erscheinen zu erinnern.
Sitzung 2 – Was mir wichtig ist
2.2
Überblick 1. Wiederholung der vorherigen Sitzung In dieser Sitzung soll zunächst kurz an die vorherige Sitzung erinnert werden. Alle erhalten ein Foto der letzten Sitzung und können es in ihren WIRwerden-Koffer kleben. Ein Spiel zum Namenlernen kann hier erneut gespielt werden. 2. Austausch über eigene Werte Anschließend findet ein Austausch über eigene Werte statt. Die Kinder sollen sich hier ihrer eigenen Werte bewusst werden, indem sie diese mittels ihres mitgebrachten Gegenstands den anderen Kindern präsentieren.
Sitzung 2 – Was mir wichtig ist
10 min
35 min
29
5 min
10 min
60 min
Dafür ziehen die Kinder Lose und werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe stellt ihre Gegenstände, einem Basar ähnelnd, den Kindern der anderen Gruppe vor. Letztere Gruppe wird angehalten, Fragen zu den Gegenständen zu stellen. Nachdem die Gruppen einmal gewechselt haben, wird anschließend kurz gemeinsam ausgewertet. Dann werden Fotos von den Kindern mit den Gegenständen in ihren Tandems gemacht. 3. Neues Wort Als nächstes wird der Begriff »wichtig« in der eigenen und in der Sprache des jeweiligen Tandemkindes in den WIRwerden-Koffer geschrieben. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass es spannend, aber auch nicht so leicht ist, eine neue Sprache zu lernen. 4. Schlüsselanhänger Abschließend bekommt jedes Kind einen Schlüsselanhänger mit dem WIRwerden-Logo und einem freien Feld, auf welches die Kinder einen Begriff schreiben. Gesamtzeit: 60 min
Kernbotschaften –– Jeder Mensch hat Dinge, die ihm selbst besonders wichtig sind. Diese Dinge können sehr unterschiedlich sein. Das ist gut so und spannend.
Vorbereitung –– Bereiten Sie den Raum vor In der einen Hälfte des Raumes stehen die Stühle im Stuhlkreis, in der anderen Hälfte stehen die Tische ohne Stühle locker verteilt, sodass man um sie herumgehen kann. Auf den Tischen liegen Stifte und Papier. –– Prüfen Sie vorher, ob alle benötigten Geräte funktionieren. –– Schreiben Sie den Sitzungsablauf an die Tafel. Die Materialliste für diese Sitzung finden Sie auf S. 74.
Skript 10 min
Teil 1: Wiederholung der vorherigen Sitzung »Hallo ihr alle, schön, dass ihr wieder mit dabei seid! Erzählt kurz von der vergangenen Woche! (Alternativ: Wer hat etwas Besonderes erlebt?)« [Beginnen Sie mit etwas Smalltalk während die Kinder ankommen.] »Wisst ihr noch, wer euer Tandemkind ist? Setzt euch bitte gleich zusammen an einen Tisch.« [Warten Sie, bis sich alle gesetzt haben.] »Könnt ihr euch noch erinnern, was wir beim letzten Mal gemacht haben?« [Kinder können sich melden oder werden ermutigt, etwas zu sagen, max. zwei Minuten.] »Genau, wir haben besprochen, was wir in der AG machen und was »WIRwerden« bedeutet. [Kleben Sie das Logo an die Wand/Tafel o. Ä.]. Dann haben wir unsere Namen kennengelernt. Kennt ihr noch alle Namen? Wollen wir noch einmal das Spiel spielen? [Wiederholen Sie ggf. das Kennenlernspiel zum Namenlernen aus Sitzung 1.] Als nächstes haben
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B – Sitzungskapitel
wir Tandems gebildet und zum Schluss haben wir alle unsere Namen in der Sprache unseres Tandemkindes aufgeschrieben. Das war gar nicht so leicht, oder? Aber ihr habt es geschafft!« [Zeigen Sie auf angeschriebenen Sitzungsablauf und erklären Sie langsam und deutlich, verwenden Sie dafür viele Gesten und zeigen Sie auf Material und Geräte, damit sich die Kinder besser etwas darunter vorstellen können.] »Wir haben auch Fotos von euch gemacht. Die habe ich heute wieder mitgebracht. Jedes Tandem bekommt eines. Das Foto könnt ihr in euren WIRwerden-Koffer kleben. Ich teile euch den gleich aus.«
Hinweis: Damit es den Kindern leichter fällt, sich zu die sem vergleichsweise abstrakten Thema zu äußern, kann es helfen, verschiedene Fragen zu formulieren, wie z. B.: – »Warum ist dir der Gegenstand wichtig?« – »Was bedeutet dieser Gegenstand dir persönlich?« – »Was verbindest du selbst mit diesem Gegenstand?«
[Gehen Sie reihum, verteilen Sie Bilder und Klebestifte; warten Sie, bis alle Kinder Fotos aufgeklebt haben, bitten Sie die Kinder, die Koffer zur Seite zu legen.] »Jetzt wollt ihr bestimmt wissen, was wir heute machen.«
Teil 2: Austausch über eigene Werte »Letztes Mal gab es ja die Hausaufgabe, etwas mitzubringen, was euch selbst wichtig ist. Holt das bitte einmal hervor. Ihr könnt euch sicher sein, dass alle euren Gegenstand toll finden. Das ist etwas ganz Persönliches und wir sind alle sehr aufgeregt und gespannt. Wichtig ist aber, dass hier niemand ausgelacht wird.«
35 min
»Hoffentlich hat es niemand vergessen. Gibt es jemanden, der das vergessen hat?« [Falls nein:] »Super, toll, dass ihr alle dran gedacht habt! [ Falls ja:] »Nicht so schlimm. Kannst du es schnell aufmalen oder aufschreiben?« »Wir wollen heute über diese Gegenstände sprechen. Was bedeutet der Gegenstand für euch? Warum ist er für euch wertvoll? Ich habe euch bei unserem letzten Treffen schon etwas gezeigt: [Zeigen Sie nochmals den Gegenstand und erklären Sie dessen Wert, Formulierung aus der vergangenen Sitzung zur Erinnerung: »Das ist mein Schlüsselanhänger. Er ist ein Glücksbringer. Ich habe den von meiner Mama geschenkt bekommen. Ich habe ihn immer dabei. Ich wäre sehr traurig, wenn ich ihn verlieren würde.«]. »Bevor wir starten, bilden wir zwei große Gruppen. Dafür haben wir Lose vorbereitet. Jeder und jede zieht einmal.« [Eine oder einer von Ihnen geht herum und lässt Lose ziehen.] »Es gibt ein Team Gelb und ein Team Blau. Team Gelb, ihr verteilt euch bitte mit eurem Gegenstand an den Tischen, wie auf einem Markt. Legt euren Gegenstand bitte auf den Tisch [Warten Sie, bis alle an die Tische gegangen sind und ihren Gegenstand platziert haben]. Team Blau, ihr könnt nun herumgehen und euch die Sachen anschauen [Machen Sie das an einem Tisch vor].« »Stellt dem Team Gelb ruhig Fragen. Sie wollen euch bestimmt etwas über ihre Gegenstände erzählen. Wenn ihr Schwierigkeiten beim Erklären oder Verstehen habt, könnt
Sitzung 2 – Was mir wichtig ist
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ihr auch Papier und Stifte zu Hilfe nehmen [Zeigen Sie auf Material auf dem Tisch]. Ihr könnt immer weitergehen, wenn ihr Lust habt. Versucht, viele verschiedene Gegenstände kennenzulernen. Habt ihr alles verstanden? Kann jemand kurz in eigenen Worten sagen, was wir jetzt machen?«
Hinweis: Hierfür kann ein Handy oder eine Stoppuhr genutzt werden. Zwar geht es nicht um Schnelligkeit, aber ein »Wettkampfelement« kann dennoch den Austausch unter den Kindern anregen.
[Während die Kinder die Gegenstände besprechen, halten Sie als Coach etwas Abstand, um nicht zu stören, aber dennoch beobachten zu können, ob es bei allen funktioniert. Ermutigen und unterstützen sie ggf. den Austausch einzelner Gruppen; schauen Sie dabei auf die Uhr und unterbrechen Sie nach 5 Minuten kurz.]
»Läuft es bei allen gut? Ja? Dann machen wir jetzt wie eben weiter!« [Während die Kinder die Gegenstände besprechen, halten Sie als Coaches weiterhin etwas Abstand. Falls einige Kinder schweigsam sind, ermutigen und unterstützen sie diese, zum Beispiel durch eigene Fragen zu den Gegenständen. Beachten Sie die Zeit und rufen Sie nach 5 Minuten »Stopp«.]
Hinweis: In einer großen Gruppe kann es hier chaotisch werden. Sie können die Gruppen einzeln ihre Sachen holen/weglegen lassen.
»Stopp! Toll macht ihr das! Spannend, was ihr erzählt! Ihr wollt sicherlich einmal sagen, was ihr gehört und gesehen habt? [Fordern Sie ggf. einzelne Kinder auf, etwas zu sagen.]« »Jetzt wollen wir tauschen. Nun holt Team Blau seine Gegenstände an die Tische, Team Gelb, ihr packt eure Gegenstände wieder ein. Wir machen es genauso wie eben. Los geht’s!
[Kinder besprechen Gegenstände, halten Sie erneut etwas Abstand. Einzelne Gruppen können wieder unterstützt werden. Schauen Sie dabei auf die Uhr, rufen Sie nach zehn Minuten ›Stopp‹.] »Jetzt habt ihr erfahren, welche verschiedenen Dinge für verschiedene Menschen sehr wertvoll und wichtig sein können. Habt ihr auch Dinge entdeckt, die sich ähnlich waren?« [Reden Sie mit den Kindern kurz über ihre Erfahrungen, wiederholen Sie möglichst, welche Werte dabei angesprochen werden.] »Unterschiedlichen Menschen können unterschiedliche Dinge wichtig sein. Was wir gemeinsam haben, ist: Wir alle haben etwas, das für uns wichtig und wertvoll ist.«
5 min
Teil 3: Neues Wort [Bitten Sie die Kinder, die WIRwerden-Koffer hervorzuholen, die ggf. an der Seite liegen. Teilen Sie Stifte aus.] »Wir lernen heute ein neues Wort kennen. Das kennt ihr schon vom letzten Mal, aber da habt ihr euren Namen in einer anderen Sprache kennengelernt. Heute ist das Wort ›wichtig‹ dran. Hier steht der Begriff in den verschiedenen Sprachen [Zeigen Sie Schilder mit Begriffen hoch und kleben Sie sie dann an die Wand/Tafel o. Ä.]. Ihr schreibt das Wort in der Sprache eures Tandemkindes wieder in euren WIRwerden-Koffer [Zeigen Sie auf Hefte]. Das sieht dann so aus: [Zeigen Sie das Heft herum]. Fragt euer Tandemkind, welches das richtige Wort ist und wie man es ausspricht.«
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B – Sitzungskapitel
Teil 4: Schlüsselanhänger »Wer braucht noch etwas Zeit? Wenn ihr alle fertig seid, haben wir euch heute noch etwas Besonderes mitgebracht: Für jede und jeden von euch einen Schlüsselanhänger. Wir haben hier noch ein Papier, da steht schon auf der einen Seite unser WIRwerden-Logo [Zeigen Sie auf das Logo im Raum]. Auf der anderen Seite ist Platz für ein Wort. Ihr könnt darauf ein Wort passend zu eurem Gegenstand schreiben. Etwas, das euch wichtig ist und eine große Bedeutung hat. Es kann aber auch euer Name sein oder ein Symbol. Dann legt ihr das Papier in den Schlüsselanhänger und macht ihn zu.«
10 min
[Teilen Sie die Schlüsselanhänger aus, stellen Sie sicher, dass alle einen Stift haben. Helfen Sie beim Basteln.] »Dieser Schlüsselanhänger kann euch an das, was wir heute gemacht haben, erinnern. Wollt ihr ihn gleich an eurem Schlüssel oder an eurer Tasche befestigen?« [Helfen Sie dabei, den Schlüsselanhänger zu benutzen.] »Danke für die schöne Zeit heute, wir freuen uns auf das nächste Mal!«
Sitzung 3 – Ankommen
2.3
Überblick 1. Wiederholung der vorherigen Sitzung 5 min In dieser Sitzung soll zunächst kurz an die vorherige Sitzung erinnert werden. Jedes Kind erhält sein jeweiliges Foto von der letzten Sitzung und kann es in seinen oder ihren WIRwerden-Koffer kleben. 2. Soziale-Zugehörigkeits-Intervention 55 min Anschließend findet die Soziale-Zugehörigkeits-Intervention statt: Teil A: Zuhören 15 min Alle Kinder hören sich in der gesamten Gruppe und in kleinen Gruppen verschiedene Sprachbotschaften in zwei Sprachen an: Erst auf Deutsch, dann in einer Sprache ihrer Wahl. Durch die Sprachbotschaften erfahren die Teilnehmenden von Geschichten des Neuanfangs, in denen Personen erzählen, dass sie sich in manchen Situationen nicht zugehörig fühlten und wie sie dann damit umgegangen sind. Teil B: Es auszusprechen, heißt, daran zu glauben 40 min Nun gibt es die Instruktion an die Teilnehmenden, sich zu überlegen, wie man sich selbst in einer solchen Situation fühlt. Die Kinder werden gebeten, ihre Erfahrungen und Ratschläge mit einem Gerät aufzunehmen, damit dies später erneut Kindern vorgespielt werden kann, die sich in einer Situation des Neuanfangs befinden. Somit nehmen die Kinder eine helfende Rolle ein. Für eine Tonbandaufnahme gehen die Tandems mit einer Person des Coachingteams vor die Tür an einen ruhigen Ort, während der Rest der Gruppe die Hinweis: Falls Sie diese Sitzung isoliert von anderen Sit Begriffe »Freundinnen und Freunde« kennenlernt und in zungen durchführen, sollten Sie darauf achten, dass Sie ein den WIRwerden-Koffer schreibt. Wie bereits in den vorigutes, vertrauensvolles Verhältnis zu den Kindern haben. gen Sitzungen dient dies der Erfahrung, dass es spannend,
Sitzung 3 – Ankommen
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aber auch nicht so leicht ist, eine neue Sprache zu lernen. Falls Kinder früher fertig sind, können diese Rätselaufgaben oder andere Aufgaben bearbeiten. Falls in der zweiten Sitzung Fotos gemacht wurden, können diese hier ausgeteilt und ebenfalls in den WIRwerden-Koffer geklebt werden. 60 min
Gesamtzeit: 60 min
Kernbotschaften –– Neue Situationen sind für die meisten eine Herausforderung. Es ist also normal, wenn man Schwierigkeiten erlebt. –– Wenn etwas schwierig ist oder man sich nicht zugehörig fühlt, kann das viele Ursachen haben. Oft hat es jedoch nicht mit eigenen Unzulänglichkeiten zu tun, sondern damit, dass die Situation neu ist und erst Erfahrungen gesammelt werden müssen. –– Selbst wenn man sich einmal so fühlt, als würde man nicht richtig dazugehören (z. B. zur Schule, zur neuen Klasse, denken Sie auch an ihre ersten Tage am neuen Arbeitsplatz), ist man mit diesem Gefühl oft nicht allein. Andere machen möglicherweise ähnliche –– Erfahrungen und teilen die gleichen Unsicherheiten, trauen sich aber nicht, darüber zu sprechen, weil sie ebenfalls das Gefühl haben, allein damit zu sein. –– Akzeptiert man dieses Gefühl als Normalität eines Anpassungsprozesses, wird sich dieses Gefühl mit der Zeit »ausschleichen«. –– Es gibt jedoch verschiedene Dinge, die einem in neuen Situationen helfen können, diesem Gefühl des Nichtdazugehörens etwas entgegenzusetzen. Sie können den Kindern beispielsweise raten, mit einer anderen Person, die dem jeweiligen Kind sympathisch ist, darüber zu reden. Sie können ihm oder ihr vorschlagen, an einer Arbeitsgemeinschaft in der Schule (z. B. Musik, Sport) teilzunehmen etc. und über gemeinsame Tätigkeiten Nähe zu anderen zu schaffen. –– Sie können den Kindern raten, anderen Kindern dabei zu helfen, sich an dieser Schule wohl zu fühlen, indem sie diesen zum Beispiel erzählen, wie sie selbst mit solchen Gefühlen und Schwierigkeiten umgehen.
Vorbereitung –– Spielen Sie das Stimulusmaterial auf Ihre Geräte und prüfen Sie deren Funktionalität und ggf. Kompatibilität. –– Bereiten Sie den Raum vor: Die Tische stehen verteilt im Raum, sodass sich pro Tisch die Kinder einer Tandemgruppe gegenübersitzen können. Vor der Tür stehen ein Tisch und drei Stühle für die Tonbandaufnahmen. –– Die Materialliste für diese Sitzung finden Sie auf S. 74.
Skript 5 min
Teil 1: Wiederholung der vorherigen Sitzung »Hallo ihr alle, schön, dass ihr wieder mit dabei seid! Hattet ihr eine schöne Woche? [Smalltalk, z. B. »Habt ihr euren Eltern, Freunden oder Freundinnnen erzählt, was ihr gemacht habt?«, sprechen Sie die Kinder direkt an: z. B. »Solin, erzähl doch einmal kurz …«] »Die letzten Male haben wir uns alle ein bisschen näher kennenlernen können. Ihr habt euch über Dinge unterhalten, die euch wichtig sind. Woran könnt ihr euch noch besonders gut erinnern?
34
B – Sitzungskapitel
[Die Kinder können sich melden. Ermutigen Sie sie, etwas zu sagen, insgesamt jedoch nicht länger als etwa zwei Minuten.] »Genau [Geben Sie ggf. Details aus der letzten Sitzung wieder]. Dann haben wir auch noch ein neues Wort in verschiedenen Sprachen kennengelernt. Könnt ihr euch noch erinnern, welches das war? [Nennen Sie das Wort ggf. selbst und fragen Sie, wie es in den anderen Sprachen heißt] Ihr habt auch einen Schlüsselanhänger bekommen. Hat ihn jemand dabei?« [Kinder zeigen ggf. Schlüsselanhänger. Falls Kinder beim letzten Mal nicht dabei waren, können die Schlüsselanhänger hier nochmal ausgeteilt werden, aber es sollte unbedingt auf die Zeit geachtet werden!] »Wir haben auch wieder Fotos von euch gemacht. Die kleben wir später auf. Jetzt will ich euch sagen, was wir heute machen wollen.« »Wir haben letztes Mal gesehen: Jeder und jede von euch hat eine ganz besondere Geschichte und ist ein ganz eigener, besonderer Mensch. [Auf angeschriebenen Sitzungsablauf zeigen und langsam und deutlich erklären, dafür viele Gesten verwenden sowie auf Material und Geräte zeigen, damit sich Kinder besser etwas darunter vorstellen können:] »Ich erzähle euch kurz, was heute passiert: Wir hören uns heute Geschichten von anderen Kindern an. Danach wollen wir eure Geschichten hören und sie auch für andere Kinder aufnehmen. Was wir da genau machen, erkläre ich später genauer. Zum Schluss lernt ihr wieder ein neues Wort kennen und bekommt die Fotos vom letzten Mal. Die könnt ihr dann in eure WIRwerden-Koffer kleben.«
Teil 2 A: Soziale-Zugehörigkeits-Intervention – Zuhören [Halten Sie Tablet und Lautsprecherbox parat.]
15 min
»Heute sprechen wir über ›neue Situationen‹ oder das ›Neu-Ankommen‹. Wir sind alle immer wieder in einer Situation, in der alles neu ist. Das passiert z. B. wenn wir in eine neue Klasse kommen, in eine neue Schule kommen, in eine neue Stadt ziehen. Wenn man neu ist, dann kennt man viele Dinge noch nicht, man kennt sich noch nicht so gut aus, man weiß den Weg nicht, man kennt auch noch nicht so viele Menschen und man hat oft auch noch keine Freundinnen und Freunde. « »Wir hören heute Geschichten von Kindern, die solche neuen Situationen erlebt haben. Wir hören uns an, was die Kinder erlebt haben und wie es ihnen ging, als sie neu in einer Klasse, neu auf einer Schule, neu in einer Stadt waren. Als erstes hören wir die Geschichten auf Deutsch, dann auch in anderen Sprachen.« »Setzt euch bequem hin. Legt eure Arme so auf den Tisch und euren Kopf auch [Machen Sie vor: Arme verschränkt auf den Tisch legen, Kopf darauflegen]. Schließt am besten die Augen, versucht ruhig zu sein und gut zuzuhören. Dann geht’s jetzt los!« [Spielen Sie die Geschichten ab. Wenn die Kinder albern werden, erklären Sie, dass jetzt alle ruhig sind und später wieder gelacht werden kann; es kann helfen, dabei selbst ruhig und leiser zu sprechen.]
Sitzung 3 – Ankommen
35
»Nun könnt ihr dieselben Geschichten auch in anderen Sprachen hören. Ihr könnt euch aussuchen, welche Sprache ihr hören wollt. Es gibt dieselben Geschichten auf Arabisch, auf Persisch, also Farsi oder Dari, auf Englisch und hier auf Deutsch. Es sind alles dieselben Geschichten, nur in verschiedenen Sprachen.« »Dafür bilden wir noch einmal neue Gruppen. Alle, die die Geschichten auf [Sprache, z. B. Arabisch] hören wollen, gehen an diesen Tisch. Wer die Geschichten auf … [Führen Sie entsprechend die Aufteilung der Gruppe fort. Sollten sehr viele Kinder dieselbe Sprache hören wollen, können Sie die Gruppe auch noch einmal aufteilen].« [Verteilen Sie Abspielgeräte und Kopfhörer; in unserem Projekt haben sich Splitter bewährt, mit denen mehrere Kopfhörer an einer Station genutzt werden können. Achten Sie darauf, dass die Stimmung ruhig bleibt und die Geräte nicht in Mitleidenschaft gezogen werden.] »Wartet, bis wir zu eurem Tisch kommen, wir machen den Ton für euch an. Sucht euch nun eine Sprache aus und setzt euch an den Tisch. (Holt euch vielleicht noch einen Stuhl.)« [Achtung, ggf. müssen Sie hier den Raumaufbau entsprechend anpassen, also Stühle verrücken. Wenn sich die Kinder an die Tische gesetzt haben, bedienen Sie entsprechend die Geräte. Bitten Sie die Kinder, die Geräte nicht zu benutzen. Wichtig ist, dass Sie darauf achten, dass die Kinder sich nicht gedrängt fühlen sollen, eine bestimmte Sprache zu wählen. Es ist zwar wichtig, dass sie den Text richtig verstehen, aber letztlich können sie frei wählen.]
40 min
Teil 2 B: Soziale-Zugehörigkeits-Intervention – Es auszusprechen, heißt daran zu glauben [Sprechen Sie hier langsam, machen Sie Pausen, lassen und gewähren Sie so Zeit zum stillen Nachdenken.] »Ihr habt nun gerade gehört, wie es den anderen ging, als sie neu waren, also in einer neuen Situation waren. Erzählt kurz, wie es den Kindern ging, als sie neu waren. Wie ging es z. B. Rojeen [Nach weiteren Geschichten Fragen: Daniel, Julia, Omar. Hiermit kann überprüft werden, ob die Kinder die Sprachbotschaften im Kern erfasst haben.]
Hinweis: Sorgen Sie für ein gutes Verständnis der Auf gabenstellung und Kernbotschaften, damit auch wirklich alle wissen, was gemeint ist: – »Versuche dir zu überlegen, wie du mit einer neuen Situation umgehst.« – »Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die einem in neuen Situationen helfen können, z. B. mit anderen darüber reden, an einer Arbeitsgemeinschaft in der Schule (z. B. Musik, Sport) teilnehmen, etc.« – »Du kannst anderen Kindern dabei helfen sich an dieser Schule wohl zu fühlen, indem du ihnen zum Beispiel erzählst, wie du mit solchen Gefühlen und Schwierigkeiten umgehst.«
36
»Ihr habt auch gehört, wie sie es geschafft haben, die Situation zu ändern, dass es ihnen am Ende gut ging und sie sogar gut in der Schule waren oder Freunde und Freundinnen gefunden haben. Zählt einmal auf: Was hat den Kindern in der neuen Situation geholfen?« [Sprechen Sie ruhig und langsam, Satz für Satz, verteilen Sie dabei auf den Tischen Blöcke und Stifte.] »Wenn ihr mal an eine Situation denkt, als in eurem Leben etwas neu war: Was habt ihr gemacht, damit es euch gut ging? Was hat gut geklappt? Was könnt ihr anderen Kindern, die in einer neuen Situation sind, empfehlen? Überlegt euch zwei Tipps. Jeder und jede für sich. Ihr könnt das auch aufschreiben oder aufmalen.«
B – Sitzungskapitel
»Wir wollen eure Geschichten und Tipps aufnehmen und Kindern, die im nächsten Schuljahr neu sind – neu in der Klasse, neu in der Schule, neu bei WIRwerden – vorspielen. Es ist eine große Hilfe für diese Kinder, wenn sie das Gefühl haben, ihr sprecht direkt mit ihnen. Wie ihr bestimmt wisst, kann es sehr schwierig sein, in eine neue Situation zu kommen, in der man nicht weiß, was passiert. Ihr habt so etwas schon erlebt, ihr seid also Expertinnen und Experten und könnt diesen anderen Kindern mit euren Tipps helfen.« [Coach 1]: »Ich gehe nun nacheinander mit allen Tandemkindern vor die Tür. Alle dürfen ihre Tipps sagen. Wir nehmen sie auf. Ihr könnt in der Sprache sprechen, die euch am liebsten ist.« [Coach 2]: »Ich bleibe hier mit allen, die warten oder schon fertig sind. Wir lernen ein neues Wort und lösen Rätsel.« »Welche Gruppe möchte anfangen?« [Muntern Sie die Kinder ggf. auf: »Es ist gar nicht schwer, ihr könnt nichts falsch machen! Denkt daran, ihr könnt so anderen Kindern helfen.«] [Eine oder einer von Ihnen führt die erste Gruppe hinaus. Der bzw. die Coach mit dem Aufnahmegerät von Ihnen erklärt noch einmal:] »Wer von euch beiden fängt an? [Bestimmen Sie ggf. selbst] Du, [Name], ok?« [Spüren Sie bei den Kindern Hemmung, zu erzählen, können Sie das Kind beruhigen: »Ich bin auch immer aufgeregt, wenn etwas, was ich sage, aufgenommen wird. Aber weißt du, es gibt keine Schulnoten und die anderen Kinder hören gerade auch nicht, was du sagst. Probiere es einfach mal.«]
Hinweis: Wiederholen Sie ggf. die Aufgabenstellung und Kernbotschaften.
»Versuche, dich an deine eigenen Erfahrungen zu erinnern. Erzähle kurz von der neuen Situation, in der du warst. Erzähle dann, warum sie sich mit der Zeit verbessert hat. So, wie es die Kinder in den Geschichten berichtet haben, die ihr vorhin gehört habt. Die Kinder, die deine Geschichten und Tipps später hören, werden sich sicher über deine Mühe freuen.« »Sprich alles auf das Tablet. Wenn ich ›los‹ sage, erzähle kurz deine Geschichte und deine Tipps. Du hast drei Minuten Zeit. Alles verstanden? Dann geht es jetzt los!« [Drücken Sie den Startknopf zur Aufnahme und schieben Sie das Tablet zum Kind. Falls das Kind nichts sagt, ihm nichts einfällt, bieten Sie Unterstützung an:] »Es ist nicht schlimm, wenn dir nichts einfällt. Ich habe hier ein paar Ideen dazu, was in neuen Situationen helfen kann. Vielleicht findest du die auch gut? Dann kannst du einfach das sagen!« [Warten Sie die Reaktion des Kindes ab, wenn es nichts sagt, bieten Sie Lösungen an:] »Wenn man sich fühlt, als würde man nicht dazugehören, ist es ganz wichtig, zu wissen, dass es vielen anderen Kindern auch so geht. Man kann versuchen, einem anderen Kind davon zu erzählen und gemeinsam etwas Schönes zu machen [etc.]. Bist du bereit? Dann fangen wir jetzt an. Versuch es einfach, das ist kein Test, du kannst ganz entspannt sein.«
Sitzung 3 – Ankommen
37
[Ggf. müssen Sie hier ausführlicher erklären. Wenn das Kind verstanden hat, nehmen Sie auf und schauen Sie auf die Uhr. Ein Kind sollte nicht länger als drei Minuten reden. Anschließend wird gewechselt.] [Geben Sie passendes Feedback:] »Super, das war toll! Jetzt bist du dran!/Jetzt seid ihr fertig. Ihr könnt nun zurück in die Klasse gehen.« [Das erste Tandempaar geht wieder in den Raum hinein und das nächste geht nach draußen. Es ist hilfreich, wenn Sie eine Reihenfolge festlegen.] [Parallel Coach 2: Geben Sie im Raum folgende Anweisung:] »Ihr bekommt heute wieder ein neues Wort bzw. zwei Wörter [Zeigen Sie das Schild ›Neues Wort‹ hoch.] Die Wörter sind heute ›Freundinnen und Freunde‹. Hier stehen die Begriffe in den verschiedenen Sprachen. [Zeigen Sie die Schilder mit dem Begriff hoch und kleben Sie es an die Wand/Tafel o. Ä.]. Ihr schreibt das Wort in der Sprache eures Tandemkindes wieder in euren WIRwerden-Koffer. Das sieht dann so aus: [Zeigen Sie das Beispielschild]. Fragt euer Tandemkind, welches das richtige Wort ist und wie man es ausspricht.« [Falls Kinder andere Sprachen sprechen als die, die auf dem Schild stehen, kann an der Stelle gern diese Sprache verwendet werden. Hilfsmittel dürfen hier auf jeden Fall verwendet werden.] [Wenn die Gruppe, die draußen aufgenommen wurde, fertig ist, erklären Sie dieser Gruppe ebenfalls das Vorgehen.] [An alle:] »Wenn ihr fertig seid, könnt ihr das Wort wieder in euren WIRwerden-Koffer schreiben. Ich gebe euch auch die Fotos vom letzten Mal, die werden auch dort in den WIRwerden-Koffer geklebt. [Verteilen Sie sowohl Fotos von Tandems mit Gegenständen aus Sitzung 2 als auch ggf. restliche nachgeholte allgemeine Fotos aus Sitzung 1 auf einem Tisch teilen Sie sie an die Kinder aus.] »Danach könnt ihr noch in eurem WIRwerden-Koffer malen, wenn ihr möchtet.« [Wenn Begriffe eingeschrieben sind, können Kinder die Hefte gestalten. Wenn Kinder sich langweilen, können Sie Rätsel ausgeben.] »Schön, dass ihr schon fertig seid! Wir warten noch, bis alle Tandems fertig sind. In der Zeit könnt ihr das Rätsel bearbeiten. Arbeitet bitte leise, damit ihr die anderen nicht stört.«] »Nun machen wir noch ein Foto von euch in euren Tandems. Wenn ihr wollt, könnt ihr dabei euren WIRwerden-Koffer mit den neuen Wörtern ›Freundinnen und Freunde‹ zeigen. Ihr könnt aber auch etwas anderes machen.« »Es war toll, eure Geschichten kennenzulernen. Wir freuen uns sehr auf das nächste Mal mit euch.«
38
B – Sitzungskapitel
Sitzung 4 – Gemeinsam verschieden
2.4
Überblick 1. Wiederholung der vorherigen Sitzung In dieser Phase soll zunächst kurz an die vorherige Sitzung erinnert werden. Alle erhalten das Foto ihrer Tandems und können es in ihren WIRwerden-Koffer kleben. 2. Intergruppenfreundschaften Teil A: Erstes Bild – Freundschaften Anschließend findet die Sitzung zu Intergruppenfreundschaften statt. Die Kinder sollen darüber nachdenken, was Freundschaft ist und was sie ausmacht. Es wird anhand eines schematischen Bildes von Freundschaften in einer Klasse darüber reflektiert, dass man gern mit Menschen zusammen ist, die einem ähnlich sind. Teil B: Zweites Bild – Gemeinsam verschieden Anhand eines zweiten Bildes, das eine andere Klasse zeigt, wird anschließend erarbeitet, dass besonders in der Verschiedenheit großes Potenzial liegt, weil man ein besonders starkes Team wird. Vor allem sollen die Kinder verstehen, dass Ähnlichkeit nicht bedeutet, dass man aus dem gleichen Land kommt, sondern dass man vielleicht gemeinsame Interessen und Hobbies hat. Um dieses theoretische Wissen für die Kinder greifbarer zu machen, sammeln sie ihre eigenen Kompetenzen und besprechen diese mit ihrem Tandemkind, bevor alle Teilnehmenden dies auf einem Poster zusammentragen. 3. Neues Wort Als nächstes werden die zwei Begriffe »gemeinsam« und »verschieden« in der eigenen und in der Sprache des jeweiligen Tandemkindes aufgeschrieben und in den WIRwerden-Koffer geschrieben. Ebenfalls wird abgefragt, ob die Kinder sich schon bestimmte Wörter gemerkt haben.
5 min
Gesamtzeit: 70 min
70 min
60 min 25 min
35 min
5 min
Kernbotschaften –– Freundschaften bestehen meistens zwischen Menschen, die sich ähnlich zueinander fühlen. –– Meistens denken wir aber nur an oberflächliche Ähnlichkeiten wie das gleiche Alter, das gleiche Geschlecht, die gleiche Religion oder kulturelle Herkunft. –– Wenn wir aber genauer hinschauen, können wir viele Ähnlichkeiten erkennen, die wir zu Menschen haben, die vielleicht nach außen hin ganz anders scheinen als wir. –– Freundschaft zwischen zwei Menschen bedeutet auch, dass man sich gegenseitig hilft und unterstützt, wenn man allein nicht weiterweiß. –– Manchmal fällt uns dann auch auf, dass manche Menschen, die uns scheinbar gar nicht ähnlich sind, etwas besser können als wir. Andere Dinge können wir vielleicht besser. Wenn wir unsere unterschiedlichen Stärken zusammentun, können wir große Aufgaben bewältigen, die wir allein nicht hinbekommen. –– Je besser wir es schaffen, Freundschaften aufzubauen mit Menschen, die vielleicht erst einmal ganz anders zu sein scheinen als wir, umso besser sind wir vorbereitet auf große Aufgaben in der Zukunft, in der Menschen aus allen Ländern der Welt zusammenarbeiten werden.
Sitzung 4 – Gemeinsam verschieden
39
Vorbereitung: –– Bereiten Sie den Raum vor: Die Tische stehen im Raum in U-Form, sodass die Kinder sich gut gegenseitig, aber auch gut nach vorn zur Tafel sehen können. Innerhalb der U-Form stehen keine Stühle. –– Die Materialliste für diese Sitzung finden Sie auf S. 75.
Skript 5 min
Teil 1: Wiederholung der vorherigen Sitzung »Hallo ihr alle, setzt euch bitte alle in den Stuhlkreis (U-Form). Schön, dass ihr wieder mit dabei seid! Hattet ihr eine schöne Woche?« [Kurzer Smalltalk.] »Könnt ihr euch noch erinnern, was wir beim letzten Mal gemacht haben?« [Kinder können sich melden. Ermutigen Sie sie, etwas zu sagen, max. zwei Minuten.] »Sehr gut. Wir haben uns Geschichten von Kindern angehört, die von neuen Situationen erzählt haben. Im Anschluss habt ihr eure Geschichten und Tipps an die Kinder eingesprochen, die in Zukunft in solche Situationen kommen werden. Das habt ihr super gemacht, damit werdet ihr den Kindern bestimmt eine große Hilfe sein! Dann haben wir auch noch ein neues Wort in verschiedenen Sprachen kennengelernt. Könnt ihr euch noch erinnern, welches das war [Nennen Sie das Wort ggf. selbst, fragen Sie, wie es in den anderen Sprachen heißt]?« »Wir haben auch Fotos von euch gemacht. Die habe ich heute wieder mitgebracht. Ihr alle bekommt wieder eines. Das Foto könnt ihr in euren WIRwerden-Koffer kleben.« [Wenn Sie reihum gehen, verteilen Sie Bilder und Klebestifte. Warten Sie, bis alle Kinder Fotos angeklebt haben.] »Wir haben bisher schon viel über uns gelernt. Jeder oder jede von uns hat andere Dinge erlebt. Doch obwohl wir alle ganz unterschiedliche Geschichten haben, in anderen Familien aufgewachsen sind, suchen wir oft Personen, die so denken wie wir. Obwohl wir alle unterschiedliche Dinge erlebt haben, suchen wir andere die uns ähnlich sind, die uns verstehen.«
25 min
Teil 2 A: Intergruppenfreundschaften – Erstes Bild – Freundschaften »Heute wollen wir uns über Freundschaften unterhalten. Wir wollen darüber sprechen, was Freundschaften eigentlich sind, zwischen wem sie entstehen, und warum sie so wichtig sind.« »Was sind denn für euch echte Freundschaften? Was macht eine Freundschaft aus?« [Sammeln Sie die Antworten aus der Gruppe in Form von Schlagworten oder Stichpunkten auf Tafel oder Flipchart, gruppieren Sie dabei inhaltlich ähnliche Begriffe beim Aufschreiben. Jede und jeder kann zu Wort kommen. Lassen Sie den Kindern Zeit zum Antworten, beziehen Sie auch das Logo mit ein! Erst, wenn wirklich wenig Input von den Kindern kommt, können Sie Punkte aus dieser Freundschaftsdefinition einbringen.]
40
B – Sitzungskapitel
Definition von Freundschaft – Vertrauen – Gegenseitigkeit (helfen, unterstützen) – Gegenseitige Verpflichtung (sich verlassen können, dass der oder die andere keine Geheimnisse ausplappert) – Intimität (sich auch schwierige Dinge oder Probleme erzählen können) – Gleichheit (keiner oder keine ist mehr wert als der andere) – Sich gegenseitig gute Laune machen, wenn man traurig ist – Ähnlichkeit (wahrgenommene statt tatsächliche)
»Man kann also sagen: Freundschaften bestehen meistens zwischen Personen, die sich ähnlich zueinander fühlen oder gleich.« [Zeigen Sie Übersetzungen für die Freundschaftsdefinition.] »Wir haben euch ein paar Bilder mitgebracht. Damit ihr sie besser versteht, zeigen wir euch erst einmal, was die Zeichen bedeuten.« [Erfragen Sie die Legende Schritt für Schritt, erklären Sie ggf.; lassen Sie sich Zeit, bis alle Kinder diese abstrakte Darstellung verstanden haben; achten Sie besonders auf die nicht in Deutschland sozialisierten Kinder. Hier ist viel sprachliches und abstraktes Verständnis gefragt!] »Das hier sind Kinder [Zeigen Sie die Legende]. Wir haben diese Kinder gefragt, wer aus der Klasse ihre Freundinnen und Freunde sind.« »Die Pfeile bedeuten, dass ein Kind das andere Kind als Freund oder Freundin nennt. Zum Beispiel hier [Zeichnen Sie die Pfeile auf dem Bild der Klasse nach]: Dieses Kind hat gesagt ›Ich bin mit dem Kind befreundet‹.« »Dieses Bild [Zeigen Sie das Bild der 7a] zeigt eine Schulklasse, die wir besucht haben.« »Was könnt ihr auf dem Bild noch sehen?« [Sammeln Sie die Antworten aus der Gruppe, heben Sie zentrale Aspekte hervor oder ergänzen Sie:] »Genau, [wiederholen Sie die Aspekte], es gibt verschiedene Farben.« »Was denkt ihr, wofür stehen die Farben?« [Warten Sie die Antworten ab, geben Sie ggf. vor:] »Jede Farbe zeigt ein anderes Land, aus dem das Kind kommt.« [Sprache ist hier auch eine gültige Antwort. Wenn die Antwort »Junge/Mädchen« kommt, weisen Sie darauf hin, dass es noch mehr als zwei Farben gibt und Geschlecht daher nicht gesucht ist.] »Wenn ihr euch die Farben anschaut, fällt euch noch etwas auf? [Warten Sie die Antworten ab, geben Sie ggf. vor:] Genau, Kinder aus demselben Land sind oft miteinander befreundet und bilden eine Gruppe. Wir sehen hier zwei Gruppen [Zeigen Sie auf das Bild].« »Warum denkt ihr, ist das so? Warum ist man oft mit jemandem befreundet, der aus demselben Land kommt [bzw. dieselbe Sprache spricht] wie man selbst? [Warten Sie die Antworten ab, geben Sie ggf. vor:] Die verstehen einen gut, man spricht dieselbe Sprache, man hat die gleiche Kultur, isst dasselbe Essen, hört dieselbe Musik …«
Sitzung 4 – Gemeinsam verschieden
41
»Wir schauen uns noch einmal ein Kind genauer an [Zeigen Sie auf das Kind zwischen den Gruppen, s. eingekreiste Figur auf dem Hausaufgabenzettel]. Was denkt ihr, was könnt ihr über dieses Kind sagen?« [Warten Sie die Antworten ab, geben Sie ggf. vor:] »Genau, man sieht Pfeile zu beiden Gruppen. Was bedeutet das?« [Warten Sie die Antworten ab, geben Sie ggf. vor:] »Sehr gut. Vielleicht ist es ein Kind, das beide Kulturen kennt, beide Sprachen spricht. Vielleicht ist es auch ein Kind, dem die Kultur und die Sprache anderer Kinder ganz egal sind und es andere Kinder einfach so mag, wie sie sind, egal, woher sie kommen. Es kann auch ein Kind sein, das Kinder aus verschiedenen Ländern kennt, vielleicht ist es auch neugierig auf andere Kulturen. Man sieht viele Pfeile, viele Kinder mögen dieses Kind. Und es kann viele Kinder fragen, wenn es mal etwas wissen will.« »Kennt ihr so jemanden? Aus eurer Schulklasse, aus eurer Familie oder woanders? Ein Kind oder einen Erwachsenen?« »Denkt noch einmal zu Hause darüber nach und schreibt oder malt es für uns auf. Findet jemanden, der auch so ist wie das Kind hier auf dem Bild. Fragt es mal, wie es dazu kam, dass es so unterschiedliche Freunde und Freundinnen hat und wie das ist. Wir haben dafür auch wieder einen Zettel dabei, auf dem das auch geschrieben steht. Bringt eure Zettel das nächste Mal mit. Wir sind sehr gespannt auf eure Geschichten« [Teilen Sie die Hausaufgabenzettel aus.]
35 min
Teil 2 B: Intergruppenfreundschaften – Zweites Bild – Gemeinsam verschieden »Wir haben noch eine andere Klasse besucht. Wir haben sie auch gefragt, welche Kinder miteinander befreundet sind. Hier seht ihr das Bild [Holen Sie das Bild der 7b hervor]. Wenn ihr es mit dem anderen Bild vergleicht, was fällt euch hier auf? [Warten Sie die Antworten ab, geben Sie ggf. vor:] Genau, hier sieht man viel mehr Pfeile. Und es gibt gar keine Farbgruppen. Die Freundschaften sind ganz gemischt.« »Warum sind die Kinder befreundet, was denkt ihr? [Warten Sie die Antworten ab, stellen Sie ggf. weitere Fragen:] Die Kinder sind nicht befreundet, weil sie aus demselben Land kommen [dieselbe Sprache sprechen]. Richtig, es gibt viele andere Gründe, weshalb man mit jemandem befreundet ist. Welche Gründe können das sein? [Warten Sie die Antworten ab, geben Sie ggf. vor:] Genau, ganz oft hat man Freunde oder Freundinnen, die dieselben Hobbies haben, die dieselben Dinge mögen.« »Wir haben eben gesagt, dass es schön sein kann, wenn man mit Kindern aus dem gleichen Land befreundet ist. Wofür ist das gut, wenn man mit ganz verschiedenen Kindern befreundet ist?« [Warten Sie die Antworten ab, geben Sie ggf. vor:] »So ist es: man lernt ganz viele neue, ganz verschiedene Dinge kennen. Manchmal können andere Kinder, die eben gerade nicht wie wir sind, genau die Dinge, die wir nicht so gut können! Umso besser, wenn sie dann unsere Freunde und Freundinnen sind und uns helfen können! Es ist dabei egal, wo man herkommt.«
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B – Sitzungskapitel
»Wenn ihr wie diese Klasse [Zeigen Sie auf das Bild] ein Team aus ganz verschiedenen Personen seid, dann könnt ihr zusammen oft viel besser schwierige Aufgaben lösen. Jede und jeder hat andere Stärken. Wie ein Team aus Superhelden und Superheldinnen, die alle etwas anderes können.« »Schaut noch einmal auf die Schulklassen. Welches Bild passt am besten zu der Gruppe hier, zur WIRwerden-Gruppe?« »Wie kann man selbst so verschiedene Kinder kennenlernen? Was könnt ihr selbst dafür tun?« [Warten Sie die Antworten ab, geben Sie ggf. vor:] »Eine Möglichkeit ist es, Dinge gemeinsam zu machen, Dinge, die man gern mag. Zum Beispiel Sport oder Musik hören.« »Eine andere Möglichkeit ist es, Dinge zu machen, die man selbst gut kann oder andere besonders gut können. Bei WIRwerden machen wir das: Jede und jeder von euch kann eine bestimmte Sprache gut. Die anderen lernen die Sprache. Wenn man eine neue Sprache lernt, kann man auch neue Freundinnen und Freunde finden.« »Aber ihr könnt bestimmt noch mehr, als eure Sprache sprechen. Das wollen wir heute herausfinden!« »Wir machen dafür etwas, das sich in Deutschland ›Gelbe Seiten‹ nennt. Das ist ein dickes gelbes Buch, in dem steht, was jeder und jede kann. Da sind Ärztinnen und Ärzte drin, Leute, die gut Tische und Möbel bauen können, Leute, die gut Schlüssel anfertigen können und alles, was man so braucht. Und wir machen jetzt so etwas für unsere WIRwerden-Gruppe.«
Hinweis: Nicht immer sind den Kindern »Gelbe Seiten« oder das »Schwarze Brett« bekannte Begriffe. Alternativ können Sie hier daher einen Begriff wählen, der an Ihrer Schule gebräuchlich ist.
»Wir fangen mal an: Ihr setzt euch in eurem Tandem zusammen. [Erklären Sie kurz den Ablauf, die Kinder fangen noch nicht an.] Zuerst überlegt sich jeder und jede von euch, was er oder sie besonders gut kann. Fangt mit einer Sache an. Erzählt euch im Tandem, was ihr gut könnt. Wenn eurem Tandemkind noch etwas aufgefallen ist, was ihr gut könnt, dann kann er oder sie es auch sagen.« »Dann wird getauscht und euer Tandemkind erzählt euch, was er oder sie gut kann. Merkt euch, was euer Tandemkind gut kann und schreibt es auf den gelben Zettel. Und dann stellt sich jedes Tandem gegenseitig vor. Wir zeigen das mal: [Sie stellen sich als Coach- Tandem gegenseitig vor. Versuchen Sie, in Vorbereitung auf Sitzung 7 dabei auf Fähigkeiten zu verweisen, die idealerweise NICHT konform mit Geschlechterstereotypen sind und sowohl Schule als auch einen anderen Bereich abdecken! Z. B. wird über den männlichen Coach gesagt: »XXX backt richtig guten Kuchen!«. Über eine weibliche Coachingpartnerin sagen Sie beispielsweise »XXX hat mir gesagt, dass sie super gut in Mathe ist«. Es sollte möglichst ein authentisches Beispiel sein und gleichzeitig für die Kinder nachvollziehbar sein. Es empfiehlt sich, die Beispiele im Voraus mit dem oder der jeweiligen anderen Coach von Ihnen zu besprechen.] »Überlegt mal genau, was ihr gut könnt. Wir teilen in der Zeit die Zettel aus [Teilen Sie die Zettel an alle Kinder aus]. Und dann fängt einer an: Erzählt eurem Tandemkind, was ihr besonders gut könnt [Geben Sie den Kindern zwei Minuten Zeit].« »Seid ihr fertig? Dann erzählt mal, was euer Tandemkind gut kann.«
Sitzung 4 – Gemeinsam verschieden
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»Sehr gut. Schreibt das auf den Zettel. Die Zettel klebt ihr in eure WIRwerden-Koffer. Ihr könnt dort immer nachschauen, wenn ihr euch unsicher seid, was ihr richtig gut könnt.« [Geben Sie den Kindern kurz Zeit zum Schreiben und Kleben.] »Jetzt wollen wir schauen, was wir als Gruppe alles an unterschiedlichen Fähigkeiten haben. Dafür haben wir ein Plakat mitgebracht. Kommt bitte alle nach vorne und schreibt an einer freien Stelle euren Namen und darunter was ihr gut könnt. Es reicht auch eine Sache.« »Super! Dann wisst ihr auch, wann ihr anderen Hilfe anbieten könnt. Wir wissen ja jetzt, dass es ganz egal ist, aus welchem Land jemand kommt. Jeder und jede kann etwas anderes, jeder und jede ist etwas Besonderes. Das macht ein Super-Team aus. Ihr seid verschieden – aber gemeinsam ein Team.« [Achtung: Es ist für diese Sitzung kein Foto geplant.]
5 min
Teil 3: Neues Wort [WIRwerden-Koffer und Stifte werden hervorgeholt.] »Wir lernen heute sogar zwei neue Wörter kennen. Das kennt ihr schon von den letzten Malen. Wir haben schon ein paar Wörter kennengelernt. Heute sind die Wörter ›gemeinsam verschieden‹ dran. Hier steht der Begriff in den verschiedenen Sprachen [Zeigen Sie die Schilder mit den Begriffen hoch und kleben Sie sie an die Wand/Tafel o. Ä.]. Ihr schreibt das Wort in der Sprache eures Tandemkindes wieder in euren WIRwerden-Koffer. Das sieht dann so aus: [Zeigen Sie ein Beispiel herum]. Fragt euer Tandemkind, welches das richtige Wort ist und wie man es ausspricht.« »Denkt noch einmal an die Hausaufgabe von vorhin. Wir haben hier auch noch einmal einen Hausaufgabenzettel.« »Danke für die gute Zeit heute, wir freuen uns auf das nächste Mal [Nennen Sie den nächsten Termin]!«
Nachbereitung –– Falls Sie die Kinder selbst nicht unterrichten, bitten Sie die Klassenlehrerin, den Klassenlehrer oder die zuständige Person darum, die Kinder mehrmals vor dem nächsten Termin an ihre Hausaufgabe zu erinnern.
44
B – Sitzungskapitel
Sitzung 5 – Ich mach’ mich stark
2.5
Überblick 1. Wiederholung der vorherigen Sitzung In dieser Phase soll zunächst kurz an die vorherige Sitzung erinnert werden. 2. Rollenspiel Die Coaches zeigen ein Rollenspiel, welches die unterschiedliche Wirkung von Körpersprache und Körperhaltung demonstrieren soll. Das Rollenspiel zeigt zwei befreundete Personen, die kurz vor einem wichtigen Test, einer Klassenarbeit oder einer Prüfung darüber reden, wie es ihnen geht und wie sie sich vorbereiten. Es wird deutlich gemacht, dass beide ungefähr gleich gut in der Schule sind und einen ähnlichen Lernaufwand betreiben. Ihre Körperhaltung und Körpersprache unterscheiden sich jedoch deutlich. Eine der beiden Personen steht aufrecht, die Füße sind etwa schulterbreit, die Hände sind an die Hüfte gelegt, außerdem ist sie dem Freund oder der Freundin offen zugewandt und sucht Blickkontakt. Die andere Person hat eine unsichere Haltung, ihre Beine sind überkreuzt, die Arme sind um den Körper gelegt und der Blick ist eher abwärtsgerichtet. 3. Einführung Power-Posen Die Coaches sammeln die Eindrücke der Kinder vom Rollenspiel und visualisieren die Unterschiede anhand von Figuren auf Flipcharts. Die Kinder überlegen, wie die verschiedenen Körperhaltungen auf sie gewirkt haben. Sie stellen einen Zusammenhang zwischen Körperhaltung und Gefühlslage der dargestellten Kinder her und lernen das Konzept des Power Posing kennen. Weiterhin geben sie Vermutungen darüber ab, wie die dargestellten Kinder in dem Test abschneiden werden und warum sie diesen Eindruck haben. Sowohl das Power Posing im Speziellen als auch die aufrechte und offene Körperhaltung im Allgemeinen hat einen positiven Effekt auf die Selbstwahrnehmung. Es wird darauf hingewiesen, dass Power-Posen sowohl für Mädchen als auch für Jungen geeignet sind. Außerdem wird auf Stereotype zu Geschlecht und Körperhaltung eingegangen (Jungen und Männer nehmen von sich aus häufiger expansive Körperhaltungen ein als Mädchen). In diesem Zusammenhang wird verdeutlicht, dass Mädchen und Jungen gleichberechtigt sind und alle von einer offenen aufrechten Körperhaltung profitieren können. 4. Selbsterfahrung Im Tandem überlegen die Kinder sich bis zu drei Power-Posen, die sie allein machen können und eine Power-Pose, die sie zusammen machen können. Die Power-Posen sollen ausprobiert und jede Pose für fünf Sekunden gehalten werden. Die Power-Posen werden fotografiert. Gemeinsam wird überlegt und gesammelt, in welchen Situationen die Power-Posen helfen können und wo man sie machen kann. Dabei wird darauf hingewiesen, dass Power-Posen am besten vor schwierigen Situationen in einem geschützten Raum eingenommen werden können. Schließlich bilden alle Kinder zusammen eine große Power-Pose. 5. Neues Wort Der Satz »Ich bin stark« wird in der eigenen und in der Sprache des jeweiligen Tandemkindes in den WIRwerden-Koffer geschrieben.
5 min
Gesamtzeit: 60 min
60 min
Sitzung 5 – Ich mach’ mich stark
10 min
15 min
25 min
5 min
45
Kernbotschaften –– Nicht nur unsere Stimmung wirkt sich auf unsere Körperhaltung aus. Umgekehrt kann sich auch unsere Körperhaltung darauf auswirken, wie wir uns fühlen. –– Power-Posen können dabei helfen, dass wir uns unserer (tatsächlich vorhandenen) Fähigkeiten sicherer fühlen und eher wahrnehmen, dass wir Einfluss auf Situationen nehmen können. –– Power-Posen können dabei helfen, das, was in uns steckt, in schwierigen Situationen besser abrufen und zeigen zu können. –– Power-Posen können gute und fleißige Vorbereitung nicht ersetzen!
Vorbereitung –– Bereiten Sie den Raum vor: Es wird ein Stuhlkreis aufgestellt, sodass Sie von allen Kindern gesehen werden können. –– Die Materialliste für diese Sitzung finden Sie auf S. 75.
Skript 5 min
Teil 1: Wiederholung der vorherigen Sitzung [Die Kinder sitzen im Stuhlkreis, sodass sie Sie gut sehen können.] »Hallo ihr alle, wie schön euch wieder zu sehen. Beim letzten Mal haben wir uns mit dem Thema Freundschaft beschäftigt. Woran könnt Ihr Euch noch besonders gut erinnern?« [Kinder können sich melden oder werden von Ihnen ermutigt, etwas zu sagen, max. zwei Minuten.] »Ihr hattet auch eine Hausaufgabe, und zwar eine Person zu finden, die mit Menschen aus zwei Gruppen befreundet ist. Hier ist nochmal das Bild vom letzten Mal, auf dem ihr das sehen könnt [Zeigen Sie das Schulklassenbild (7a)]. Wer hat jemanden gefunden und kann ihn oder sie vorstellen?« [Sammeln Sie die Antworten.] »Freundschaften bestehen oft zwischen Menschen, die sich ähnlich sind, auch wenn das auf den ersten Blick gar nicht so aussieht. Außerdem helfen sich Freundinnen und Freunde gegenseitig. Wir haben aufgeschrieben, was jede und jeder von euch besonders gut kann. Die gelben Zettel kleben wir jetzt in eure WIRwerden-Koffer.« [Teilen Sie die Zettel und Klebestifte aus.] »Wenn ihr wisst, was die anderen in der Gruppe gut können [auf das Plakat von der vorherigen Sitzung zeigen], dann könnt ihr euch noch besser helfen. Das ist so wie bei Superhelden und Superheldinnen, wo auch jeder und jede etwas Besonderes kann, und zusammen ist man ein Super-Team.« »Heute geht es auch um so etwas wie Superkräfte.«
46
B – Sitzungskapitel
Teil 2: Rollenspiel »Genau, heute geht es um das sog. Power Posing. Auf Deutsch kann man auch sagen: Kraft-Haltungen. Was das ist, erklären wir euch gleich. Zuerst zeigen wir euch ein Rollenspiel. Außerdem probiert ihr heute verschiedene Krafthaltungen, die Power-Posen, aus.«
10 min
»Jetzt geht es um zwei Freundinnen und Freunde, die sich unterhalten. Beide haben gleich einen wichtigen Test in der Schule. Wir spielen das vor und ihr passt gut auf. Los geht’s.« [Sie nehmen Ihre Rollen ein. Coach 1 zeigt sich in einer »high power pose«, d. h. aufrecht, Brust geöffnet, Beine standfest, Hände an den Hüften, zugewandt, Blickkontakt suchend, Körpersprache ist aktiv. Coach 2 zeigt eine »low power pose«, d. h. Beine überkreuzt, Arme um den Körper gelegt, eher abgewandt, hält keinen Blickkontakt, Schultern hängen (so, wie auf den Bildern).] [Hinweis: Bei gemischtgeschlechtlichen Coaching-Teams übernimmt die weibliche Coach von Ihnen die high-power-Rolle und der männliche Coach die low-power-Rolle. Damit soll das Stereotyp, dass Frauen meist eine weniger kraftvolle und selbstsichere Haltung einnehmen, durchbrochen werden und eine erste Anregung für die Diskussion gegeben werden.] [Rollenspiel:] C1: »Hi, wie geht’s?« C2: »Hey, na! Ach, weißt du, ich muss an den Test denken, den wir gleich haben.« C1: »Ah ja, der Test. Das wird schon klappen. « C2: »Ja naja, ich hoffe. Gestern habe ich extra noch ’ne Stunde gelernt. Beim letzten Mal im Unterricht lief es noch nicht so gut.« C1: »Ich hab auch gestern noch gelernt. Ja, das war schwierig, als wir das zusammen geübt haben.« C2: »Es ist schon ganz schön schwierig. Beim letzten Test hatte ich ’ne Vier.« C1: »Ach, du auch? Ich hatte auch ’ne Vier. Egal, vielleicht schaffe ich diesmal eine Drei oder sogar eine Zwei!« C2: »Ja, vielleicht wird es wirklich besser diesmal.« »Okay, das war unser Rollenspiel.«
Teil 3: Einführung Power-Posen »Beschreibt einmal, was ihr gesehen habt. Was ist euch aufgefallen?«
15 min
[Sammeln Sie ein paar Antworten und stellen Sie sicher, dass das Rollenspiel verstanden wurde; bringen Sie das Plakat »Low und high pose« sichtbar an.] »Schaut mal auf unser Poster. Hier sind zwei Figuren, die ganz unterschiedlich stehen, so wie ihr das eben gesehen habt. Was fällt euch hier auf? Was ist der Unterschied?« [Poster mit den beiden Figuren: Wenn die Kinder die einzelnen Merkmale nachmachen oder nennen, kreist ein oder eine Coach an der Darstellung im Poster dieses Merkmal mit einem Marker ein: Beine zusammen/überkreuzt/breit, Arme überkreuzt/ hängen/in die Hüfte gestemmt/ausgebreitet, Körper abgewandt/ zugewandt, sich kleiner/größer machen, (kein) Blickkontakt.]
Sitzung 5 – Ich mach’ mich stark
Hinweis: Betonen Sie hier noch einmal die Kernbotschaft: »Unsere Stimmung wirkt oft auf unsere Körperhaltung und darauf, wie wir uns bewegen. Wer sich nicht so gut und sicher fühlt, macht sich oft kleiner (und andersherum).«
47
»Diese Figur hier [Zeigen Sie auf die Figur mit der Power-Pose] macht eine Power-Pose. Das ist wie bei einem Superhelden, wie z. B. bei Superman oder Wonder Woman. Ja genau, das ist für Jungen und für Mädchen. Bei einer Power-Pose steht man aufrecht und sicher. Man macht sich groß und stark. Und man ist ruhig und konzentriert.« [Zeigen Sie gemeinsam mit den Kindern die Kernaspekte zu Power Posing auf dem Poster »Power-Posen« Stück für Stück auf.] »Jetzt denkt noch einmal an das Rollenspiel von vorhin. Wem traut ihr denn bei dem Test mehr zu? Was denkt ihr, wer schreibt eine gute Note bei dem Test?« »Warum? Begründet eure Meinung.« [Sammeln Sie ein paar Antworten.] »Power-Posen helfen dabei, sich besser zu fühlen. Der Körper sagt dem Kopf: ›Du schaffst das!‹ Forscherinnen und Forscher haben herausgefunden, dass man das Wissen, was man im Kopf hat, besser herausholen kann, wenn man vorher eine Power-Pose macht. Das kann man vor einem Test oder einem wichtigen Gespräch machen.« »Manche Power-Posen sollte man am besten allein oder nur mit Freunden oder Freundinnen machen, vor dem Test, ohne dass es jemand anderes sieht. Könnt ihr euch vorstellen, warum?« [Mögliche Antworten: Weil man bei den anderen sonst weniger gut ankommt. Weil Fremde einen für komisch halten könnten. Weil es peinlich sein könnte. Manche Posen kann man »privat« machen vor einer schwierigen Situation (bspw. Augen schließen und aufrechte Position einnehmen).]
25 min
Teil 4: Selbsterfahrung »Jetzt probiert ihr das aus. Welche Power-Posen kennt ihr? Zuerst schieben wir die Stühle zur Seite. Dann sucht ihr euer Tandemkind und stellt euch zusammen hin.« [Warten Sie kurz, bis alle bereit sind] »Jetzt schütteln wir uns erst mal alle aus und machen uns locker [Ermuntern Sie die Kinder zum Mitmachen; Schütteln und lockern Sie sich gemeinsam]. Jetzt recken und strecken wir uns [Recken und strecken Sie sich gemeinsam, versuchen Sie, selbst locker zu sein und setzen Sie Ihren Körper ein, versuchen Sie, nicht zu ernst zu sein, damit eine gelöste Stimmung herrscht].«
Hinweis: Wiederholen Sie ggf.: »Power-Posen haben nichts mit Männlich- oder Weiblich-Sein zu tun. Sie zeigen Selbstsicherheit, innere Stärke. Das brauchen Jungen und Mädchen!«
»Sucht euch jetzt im Tandem einen angenehmen Ort in diesem Raum, an dem ihr genug Platz habt.
Jeder und jede von euch überlegt sich eine Power-Pose, die man gut alleine machen kann. Also für jede und jeden eine eigene Pose, aber ihr könnt euch gegenseitig dabei helfen. Denkt dabei zum Beispiel an Sportler und Sportlerinnen, die gewinnen, an Sieger und Siegerinnen. Wie machen die, wenn sie Erste werden? Findet die Posen, die sich am besten für euch anfühlen.«
48
B – Sitzungskapitel
»Wir gehen herum und helfen euch, wenn ihr Tipps braucht. Wir machen auch von jedem und jeder ein Foto in ihrer oder seiner Lieblingspose.« »Wenn ihr schon eine Power-Pose gefunden habt, die ihr alleine machen könnt, dann überlegt euch auch eine Power-Pose, die ihr zusammen mit eurem Tandemkind machen könnt. Lasst euch ruhig etwas Zeit und überlegt euch coole Power-Posen.« [Unterstützen Sie die Kinder und fotografieren jedes einzeln in einer Power-Pose und das Tandem zusammen in einer Power-Pose.] »Wunderbar, ihr habt tolle Power-Posen gefunden, das sah wirklich super aus. Wie fühlt ihr euch?« [Warten Sie die Antworten ab, sprechen Sie verschiedene Kinder direkt an.]
Hinweis: Betonen Sie, dass die Power-Posen vor allem gut passen, wenn man allein ist. Vor einer Gruppe funktio niert das oft nicht gut.
»Wann könnt ihr diese tollen Power-Posen das nächste Mal machen? Habt ihr bald einen Test oder einen Wettkampf? Wo könnt ihr sie machen, wenn ihr nicht allein seid?« [Warten Sie die Antworten ab, sprechen Sie verschiedene Kinder direkt an.] »Besprecht im Tandem, wann und wo ihr die Power-Posen in den nächsten Tagen gebrauchen könnt. Verabredet euch vor der Schule oder in einer Pause, um euch gegenseitig zu unterstützen und Power-Posen auszuprobieren. Probiert die Power-Posen in den nächsten Tagen aus! Die wichtigsten Infos gibt es hier auf diesem Merkblatt. Legt das gleich in euren WIRwerden-Koffer und klebt es dort ein. Nächste Woche könnt ihr hier von euren Erfahrungen berichten. Wir freuen uns darauf!« [Teilen Sie das Merkblatt »Power Posing« an alle Kinder aus, teilen Sie Kleber aus und lassen Sie das Merkblatt einkleben.] »Jetzt macht ihr alle zusammen mal eine große Power-Pose. Also kommt alle zusammen und überlegt gemeinsam. Probiert eine riesige, große Power-Pose zu bilden!« [Unterstützen Sie die Kinder und fotografieren Sie die Power-Pose, evtl. auch noch weitere Formen und Versuche.] »Wow, das sieht super aus! Die Fotos von den Power-Posen bringen wir beim nächsten Mal mit. Denkt bitte an eure Verabredung und berichtet uns nächste Woche davon! Jetzt setzt ihr euch bitte in den Tandems zusammen an die Tische.«
Teil 5: Neues Wort [WIRwerden-Koffer und Stifte werden hervorgeholt.]
5 min
»Wir lernen heute wieder ein neues Wort kennen. Eigentlich einen ganzen Satz: ›Ich bin stark‹. Hier steht der Satz in den verschiedenen Sprachen [Zeigen Sie die Schilder mit den Begriffen hoch und kleben Sie sie an die Tafel/Wand o. Ä.]. Ihr schreibt den Satz in der Sprache eures Tandemkindes wieder in euren WIRwerden-Koffer. Das sieht dann so aus: [Zeigen Sie ein Beispiel herum]. Fragt euer Tandemkind, welches der richtige Satz ist und wie man ihn ausspricht.«
Sitzung 5 – Ich mach’ mich stark
49
»Vielen Dank, dass ihr mitgemacht habt! Wir sehen uns wieder am [Nennen Sie den nächsten Termin].«
Nachbereitungen –– Falls Sie die Kinder selbst nicht unterrichten, bitten Sie die Klassenlehrerin/den Klassen lehrer/die zuständige Person darum, die Kinder mehrmals vor dem nächsten Termin an ihre Aufgabe zu erinnern. –– Bitten Sie bspw. die Klassenlehrerin/den Klassenlehrer, die Kinder an die Power-Pose zu erinnern, bspw. bevor ein Test geschrieben wird. So kann der Transfer in den Alltag besser gelingen.
2.6
Sitzung 6 – Ich versteh’ dich
Überblick 5 min
10 min
25 min
15 min
5 min
60 min
50
1. Wiederholung der vorherigen Sitzung In dieser Sitzung soll zunächst kurz an die vorherige Sitzung erinnert werden. Jedes Kind erhält sein oder ihr jeweiliges Foto von der letzten Sitzung sowie das Gruppenfoto und kann es in seinen oder ihren WIRwerden-Koffer kleben. 2. Emotionsspiel Nachdem die Coaches kurz vorgespielt haben, wie das Spiel funktioniert, ziehen die Tandems jeweils nacheinander eine Karte und stellen dem anderen die darauf lesbare Emotion dar. Das Tandemkind muss diese Emotion erraten. Die Kinder sollen sich hier mit den vier Basisemotionen Freude, Wut, Angst und Trauer vertraut machen. 3. Signale erkennen In der Gruppe werden anschließend die inneren und äußeren Signale erarbeitet, die man bei einzelnen Emotionen erlebt oder beobachten kann. Die Tandemgruppen gehen einzeln nach vorne und zeigen die Emotion. Nun erklärt erst die Gruppe, woran man die Emotion erkennt. Anschließend erklärt die Tandemgruppe, wie sich der eigene Körper anfühlt. Die Eindrücke werden gesammelt und zum Schluss zusammengefasst. 4. Richtig reagieren Schließlich werden gemeinsam Ideen darüber gesammelt, was einem helfen kann, wenn man sich nicht gut fühlt. Hier wird zunächst nicht gewertet. Es werden dann in den Tandems Ideen darüber gesammelt, wie die Kinder sich jeweils helfen können, wenn es einem von beiden nicht gut geht. Die Ideen werden auf Zettel geschrieben und dann eingesammelt. In der nächsten Sitzung werden die adaptiven Strategien zusammengefasst für alle ausgeteilt. 5. Neues Wort Nun schreiben die Kinder die Frage »Wie geht es dir?« in der eigenen Sprache und der des Tandemkindes auf ein Etikett. Anschließend kleben sie es in ihren WIRwerden- Koffer. Ziel ist es hier, wie immer in dieser Übung, zu verdeutlichen, dass es spannend, aber auch nicht so leicht ist, eine neue Sprache zu lernen. Gesamtzeit: 60 min
B – Sitzungskapitel
Kernbotschaften –– Es gibt bestimmte äußere Merkmale, die uns helfen, zu erkennen, wie es jemandem geht. –– Diese Merkmale können bei jeder Person ein bisschen anders aussehen, es gibt jedoch auch große Ähnlichkeiten. –– Manche Merkmale kann man bei anderen sehen, manches kann man aber auch nur selbst fühlen. –– Wenn es jemandem nicht gut geht, er oder sie Trauer, Wut oder Angst fühlt, dann können besonders Freunde und Freundinnen gut helfen. –– Es gibt verschiedene Möglichkeiten für jemanden da zu sein, wenn es ihm oder ihr nicht gut geht.
Vorbereitung –– Bereiten Sie den Raum vor: Die Teilnehmenden sitzen im Stuhlkreis, sodass sie Sie gut sehen können. Außerhalb des Stuhlkreises sollte auch genügend Platz sein, damit sich die Kinder im Laufe der Sitzung im Raum verteilen können. –– Die Materialliste für diese Sitzung finden Sie auf S. 76.
Skript Teil 1: Wiederholung der vorherigen Sitzung [Das Plakat vom Power Posing liegt parat, aber umgedreht.]
5 min
»Hallo ihr alle, es ist schön euch wieder zu sehen. Weiß jemand von euch, was wir letztes Mal gemacht haben?« [Kinder können sich melden oder werden von Ihnen ermutigt, etwas zu sagen, max. zwei Minuten.] »Richtig, wir haben Power Posing geübt, Kraft-Haltungen. Wozu braucht man das?« [Warten Sie die Antworten ab.] »Stimmt, wenn wir uns stark fühlen wollen, zum Beispiel vor einem Test oder [Nennen Sie ggf. erwähnte Beispiele der Kinder], dann können wir vorher eine Power-Pose machen. Wollt ihr eure Power-Pose noch einmal zeigen?« [Geben Sie den Kindern kurz die Gelegenheit, ihre Power-Pose zu zeigen.] »Super! Wir haben ja auch Fotos gemacht. Von euren Tandems und von der Gruppe. Ihr bekommt beide Fotos und könnt sie in euren WIRwerden-Koffer kleben [Teilen Sie die WIRwerden-Koffer und die Fotos aus].«
Teil 2: Emotionsspiel »Unser Thema ist heute: ›Ich versteh dich‹. Dafür wollen wir zuallererst ein Spiel spielen. [Coach 1:] Und ich erkläre euch, wie das geht.«
10 min
»Jedes Tandem bekommt einen Umschlag. Einer oder eine zieht daraus einen Zettel. Auf dem Zettel steht, wie man sich fühlt. Der oder die eine macht also dieses Gefühl vor, und
Sitzung 6 – Ich versteh’ dich
51
der oder die andere soll es erraten [Zeigen Sie beim Erklären auf jeweilige Materialien und Personen]. Wir zeigen euch das mal.« Hinweis: Seien Sie hier sehr ruhig und erklären Sie ernst und Schritt für Schritt die Instruktionen. Kinder sollen hier nicht albern sein.
[Coach 2:] »Ich ziehe jetzt mal einen Zettel.« [Ziehen Sie einen Zettel aus Beispielumschlag; auf dem Zettel steht »Traurig«. Coach 2 murmelt leise:] »Hmmm, wann habe ich mich das letzte Mal so gefühlt … Ah, ich weiß.«
[Coach 1:] »Bist du fertig? Dann: Los!« [Coach 2 von Ihnen stellt Trauer mimisch und gestisch dar. Coach 1 gibt die Antwort.] [Coach 1:] »Ich glaube, du bist traurig!« »Denkt ihr das auch?« [Kinder stimmen zu.] [Coach 2:] »Ja, richtig!« »Wie ihr gesehen habt, darf man nur Gesicht und Körper benutzen. Sprechen und Geräusche machen sind nicht erlaubt. Damit das gut klappt, soll man sich selber überlegen, wann man sich das letzte Mal so gefühlt hat.« »Jetzt geht ihr alle zu zweit in eure Tandems zusammen. Sucht euch eine Ecke im Raum, wo ihr etwas Platz habt. Ihr bekommt jetzt alle Umschläge. Überlegt, wer von euch anfängt. Denkt dran, ihr sagt nichts, es ist also ganz still.« »Wenn einer das Wort erraten hat, ist der andere dran. Ihr wechselt euch also einmal ab [Zeigen Sie jeweils auf beide Kinder nacheinander, verteilen Sie die Umschläge]. Wenn ihr etwas nicht versteht, dann fragt uns.« [Sie haben Symbolkarten mit Smileys zum Erklären, die Sie jedoch nur einsetzen sollten, wenn die Kinder die Sätze nicht verstehen]. [Kinder verteilen sich im Raum. Sprechen Sie mit ruhiger, fast flüsternder Stimme zu den Kindern, damit es allgemein still ist. Ermutigen Sie die Kinder jeder Gruppe auch, sich zu überlegen, in welcher Situation sie sich selbst so gefühlt haben.]
25 min
Teil 3: Signale erkennen »So, habt ihr alles erraten? Dann kommt wieder her, setzt euch in den Stuhlkreis. Jetzt machen wir in der Gruppe weiter. Wir haben jetzt verschiedene Gefühle kennengelernt. Könnt ihr sie noch einmal sagen?« [Warten Sie, bis die Kinder die Gefühle nennen, die sie erraten haben: Angst, Trauer, Freude, Wut.] »Alle diese Gefühle habt ihr erraten. Euer Tandemkind hat das nur mit Gesicht und Körper gezeigt. Wie genau konntet ihr erkennen, was gemeint war? Das wollen wir jetzt herausfinden.« »Ein Tandem kommt dafür mal ganz kurz mit mir vor die Tür. [Gehen Sie mit dem Tandem vor die Tür; eine oder einer von Ihnen bleibt zurück und bittet die Kinder, ganz leise zu sein und ruhig zu warten. So, als wären sie gerade im Kino oder im Theater.] [Vor der Tür:] »Es ist jetzt ganz wichtig, dass ihr das richtig gut macht. Wie im Theater oder im Film. Ihr zieht gleich wieder einen Zettel und überlegt dann, wann ihr euch das letzte Mal so gefühlt habt. Zeigt das dann beide den andern. Wieder nur mit Körper und Gesicht, ohne Sprechen und ohne Geräusche. Macht das mal ganz ernst. Schafft ihr das?«
52
B – Sitzungskapitel
[Gehen Sie mit Tandem wieder rein; das Kind stellt sich in den Stuhlkreis. Die Kinder müssen nicht nach vorn oder in die Mitte, sollen aber aufstehen.] »So, einer von euch zieht wieder aus einem Umschlag.« [Behalten Sie Im Verlauf diesen Umschlag, damit nicht dieselben Begriffe noch einmal gezogen werden.] »Nun zeigt das vor. [Kinder zeigen die Emotion. Befragen Sie die Gruppe:] Was sagen die anderen, wie geht es den beiden gerade? [Kinder nennen Emotion.] Danke, ihr könnt euch hinsetzen.« »Und woran sieht man das?« [Die Kinder nennen Eigenschaften. Falls sich nur auf das Gesicht bezogen wird, machen Sie die Kinder ggf. auch auf den Körper aufmerksam. Achten Sie darauf, dass alle Kinder einmal beim Erraten und einmal beim Erkennen drankommen.] »Es gibt auch unterschiedliche Arten, ein Gefühl mit dem Körper zu zeigen. Wir haben es bei euch gesehen [Zeigen Sie evtl. den Vergleich zwischen unterschiedlichen Arten, wie die Kinder es vorgespielt haben, auf.] Wir schauen uns jetzt noch einige Beispiele von körper lichen Signalen für Gefühle an.« [Zeichnen Sie auf einer Vorlage die relevanten Merkmale ein/Markieren Sie sie.] »Was kann man noch sehen?« [Gehen Sie gemeinsam mit den Kindern durch den Gefühlskatalog und besprechen Sie die Merkmale. Achten Sie darauf, dass sich die Kinder nicht zu sehr über die Bilder lustig machen.] »Jetzt haben wir gesammelt, was man von außen sehen kann. Überlegt euch noch einmal alle, wann ihr das letzte Mal [Fügen Sie das jeweilige Gefühl ein] gewesen seid. Was war da mit eurem Körper? Was habt ihr noch gespürt? Was habt ihr gedacht?« [Legen Sie dabei Ihre Hand auf den eigenen Körper und an den Kopf oder das Herz.] [Falls keine Antwort nach wiederholtem Nachfragen kommt, bringen Sie ein eigenes Beispiel.] »Wer kommt als nächstes nach vorn?« [Nicht alle Tandems müssen vor die Tür und schauspielen, es sollten jedoch alle vier Gefühle einmal vor allen gespielt werden.] »Sehr gut, jetzt haben wir uns die Gefühle Angst, Trauer, Freude und Wut ganz genau angeschaut. Und wir haben gesehen: Wenn wir uns so fühlen, dann sehen das oft auch andere Personen. Freunde und Freundinnen können das oft besonders gut.«
Teil 4: Richtig reagieren »Ihr alle kennt diese Gefühle, oder? Und nicht alle Gefühle sind schön. Wenn man traurig oder wütend ist, oder wenn man Angst hat, dann geht es einem nicht gut. Wenn wir das bei einer anderen Person sehen, z. B. bei unserem Tandemkind, dann können wir versuchen, zu helfen. Wir wollen jetzt gemeinsam überlegen, was man genau tun kann.« »Dafür bekommt ihr alle einen Zettel und einen Stift. Dann geht ihr wieder mit eurem Tandemkind zusammen in eine Ecke. Fragt euer Tandemkind, was man für ihn tun kann, wenn es ihm nicht so gut geht. Schreibt das dann auf eure Zettel.« [Geben Sie den Tandems fünf Minuten Zeit, helfen Sie bei Schwierigkeiten beim Aufschreiben.]
15 min
Hinweis: Achten Sie darauf, dass nicht alphabetisierte Kinder und Kinder mit Problemen beim Schreiben Unter stützung bekommen.
»Seid ihr alle fertig? Dann gebt uns bitte einmal die Zettel! Wir notieren die Tipps für alle und bringen sie nächstes Mal mit. Wenn ihr dann einmal merkt, dass es eurem Tan-
Sitzung 6 – Ich versteh’ dich
53
demkind nicht gut geht, könnt ihr die Ideen von dem Zettel ausprobieren. Das könnt ihr natürlich auch bei anderen Personen probieren.« [Achtung: Es ist für diese Sitzung kein Foto geplant.]
5 min
Teil 5: Neues Wort »Großartig, ihr habt heute toll mitgemacht! Eine Sache kommt noch: Letztes Mal haben wir einen neuen Satz kennengelernt. Wie ging der?« [Warten Sie die Antwort ab.] »Genau! ›Ich bin stark‹. Dieses Mal lernen wir eine Frage kennen: ›Wie geht es dir?‹ [Zeigen Sie das Schild.]« [WIRwerden-Koffer werden hervorgeholt, Stifte liegen bereits auf den Tischen.] »Denkt daran, dass ihr eurem Tandemkind erklärt, wie man das in eurer Sprache sagt. Sprecht euch die Frage gegenseitig vor. Vielleicht könnt ihr euch ja auch beibringen, was man antworten kann?« »Vielen Dank, dass ihr mitgemacht habt! Beim nächsten Mal geht es um eure Zukunft und eure Ziele. Wir sehen uns nächste Woche!«
Nachbereitung Wählen Sie aus den eingesammelten Zetteln mit den Tipps, wie man jemandem helfen kann, wenn es ihm oder ihr nicht so gut geht, die geeigneten aus. Wichtig ist es besonders, maladaptive Strategien auszusortieren. Verhaltensweisen, in denen offensichtlich nicht adäquat auf den Gefühlszustand der/des anderen eingegangen wird, sollen nicht in die Zusammenfassung kommen. Sie können auch geeignete Strategien ergänzen.
2.7
Sitzung 7 – Was ist schon normal? Veränderung! Überblick
5 min 15 min
54
1. Wiederholung der vorherigen Sitzung In dieser Sitzung soll zunächst kurz an die vorherige Sitzung erinnert werden. 2. Eigene Zukunftsvorstellungen Die Kinder werden zu Beginn zu ihren Zukunftsvorstellungen befragt. Sie sollen sich vorstellen, wie gern sie ihre Kraft und Zeit in die beiden Bereiche »Beruf« (im Sinne von Karriere) und »Familie« (im Sinne von Kinderbetreuung) stecken möchten, wenn sie ein Alter von 30 Jahren erreicht haben. Anhand der abgegebenen Einschätzungen stellen die Kinder sich im Raum in einem Koordinatensystem auf, um die Antworten sichtbar zu machen. Das Koordinatensystem wird dann auf einem Poster visualisiert. Die Antworten werden gemeinsam ausgewertet und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Jungen und den Mädchen besprochen.
B – Sitzungskapitel
3. Gesellschaftliche Normen im Wandel Anhand eines Schaubildes, das die Situation von vor etwa 100 Jahren darstellen soll, wird erläutert, wie sich die Vorstellungen von Normalität in Bezug auf Geschlechterrollen im Laufe der Zeit verändert haben. Dies wird mit dem von den Kindern erstellten Koordinatensystem verglichen. Anhand eines historischen Beispiels wird zunächst die Rolle von Pionieren und Pionierinnen in Bezug auf die Veränderbarkeit von Normen erklärt. Anschließend werden gegenwärtige Beispiele für Pioniere und Pionierinnen besprochen. Im Tandem soll herausgearbeitet werden, dass Mut und Unterstützung durch Freundinnen und Freunde und Familie wichtig sind, wenn man Dinge tut, die sonst niemand macht. 4. Stereotypes Verhalten in der Schule Die Kinder sehen auf einem Poster eine Auswahl an Bildern von Jungen und Mädchen aus ihrer Altersgruppe bei ihren geschlechtsuntypischen Hobbys. Ihre Aufgabe ist, drei Kinder auszuwählen, mit denen sie sprechen wollen oder die sie kennenlernen wollen würden. Die Abstimmungszettel werden zu den Bildern der Kinder gelegt, sodass das Ergebnis sichtbar wird. Das Ergebnis wird diskutiert. Die Kinder setzen sich mit ihren Vorstellungen von Normalität, ihren Stereotypen und den Konsequenzen atypischer Vorstellungen auseinander. Es wird ein Foto von den Kindern neben dem Abstimmungsposter gemacht. 5. Neues Wort Nun schreiben die Kinder das Wort »Veränderung« in der eigenen Sprache und der des Tandemskindes in ihren WIRwerden-Koffer. Ziel ist es hier, wie immer in dieser Übung, zu verdeutlichen, dass es spannend, aber auch nicht so leicht ist, eine neue Sprache zu lernen.
20 min
Gesamtzeit: 60 min
60 min
15 min
5 min
Kernbotschaften –– Das, was für Jungen und Mädchen und für Männer und Frauen als normal gilt, verändert sich im Laufe der Jahre. Was früher noch normal war, ist heute vielleicht ganz anders. –– Manche Menschen machen Dinge als Allererste anders. Diese Dinge können später normal sein. Sie bringen Veränderung. –– Mädchen und Jungen dürfen sich frei entscheiden, wie sie ihr Leben mit Beruf und Familie gestalten wollen. –– Es braucht Mut, um seinen Weg zu gehen und Normen zu verändern. Freundinnen und Freunde können einen dabei unterstützen. –– Egal ob Mann oder Frau, alle sollen die Chance bekommen, ihre Wünsche zu erfüllen.
Vorbereitung –– Bereiten Sie den Raum vor: Es werden so viele Tische zusammengeschoben, dass alle daran arbeiten können. Die Stühle stehen um den Tisch und die Coaches sitzen an einer Seite des Tisches, sodass die Kinder sie gut sehen können. Neben dem Tisch wird mit Kreppklebeband vor Beginn der Sitzung ein großes Koordinatensystem auf den Boden geklebt. Es muss so groß sein, dass alle Kinder sich darin aufstellen können. Auf den Achsen werden gut sichtbar sieben gleich große Abschnitte markiert und nummeriert, die einen Abstand von mindestens einer Fußlänge haben sollten. Die X-Achse wird mit »Beruf« beschriftet, die Y-Achse mit »Familie«. Für das Zeigen der Bilder von Kindern bei ihren Hobbys in Teil 4 kann ein Aufsteller oder die Tafel genutzt werden, an der das DIN A3-Plakat gut sichtbar angebracht wird. Die Arbeit mit den Postern (Koordinatensystemen) und dem Bildmaterial findet an den zusammengeschobenen Tischen statt. –– Die Materialliste für diese Sitzung finden Sie auf S. 76.
Sitzung 7 – Was ist schon normal? Veränderung!
55
Skript 5 min
Teil 1: Wiederholung der vorherigen Sitzung »Hallo ihr alle, es ist schön euch wiederzusehen. Wie geht es euch? Wir hoffen, ihr hattet eine gute Zeit. Ihr erinnert euch vielleicht, bei unserem letzten Treffen haben wir uns mit Fühlen und Mitfühlen beschäftigt. Erzählt doch einmal, was wir da gemacht haben.« [Warten Sie Rückmeldungen ab.] »Richtig, wir haben verschiedene Gefühle kennengelernt. Und wir haben auch darüber gesprochen, was man in sich spürt, wenn man z. B. traurig oder wütend ist. Wir haben uns auch Bilder angeschaut und gezeigt, woran man verschiedene Gefühle von außen erkennen kann. Zum Schluss haben wir Tipps gesammelt, wie man jemandem helfen kann, wenn es ihm oder ihr nicht so gut geht. Das haben wir heute auch wieder mitgebracht. Ihr könnt diese Zettel in euren WIRwerden-Koffer kleben.« [Gehen Sie reihum und verteilen Sie Zettel und Klebestifte auf den Tischen. Warten Sie, bis alle Kinder Zettel eingeklebt haben, sammeln Sie dann die WIRwerden-Koffer noch einmal ein.] »Dieses Mal geht es um das Thema ›Was ist schon normal? Veränderung!‹. Normal, das bedeutet: Was die meisten tun oder denken. Das Gegenteil von ›normal‹ ist ›anders‹.« »Manchmal ist das, was die einen normal finden, für andere nicht so normal. Denkt zum Beispiel daran, dass manche ganz selbstverständlich eine Sprache sprechen und andere nicht.« »Regeln können sich ändern und auch das, was normal ist, ändert sich. Wir reden heute darüber, was ihr selbst über normal und nicht normal sein denkt.« »Was ist für euch normal? Habt ihr ein paar Beispiele?« [Nennen Sie ggf. selbst Beispiele, wie »Normal ist, dass man Geburtstag feiert und dass es Geschenke zum Geburtstag gibt«, oder »Normal ist, dass man anderen Menschen hilft, wenn sie Hilfe brauchen.«]
15 min
Teil 2: Eigene Zukunftsvorstellungen »Jetzt machen wir eine kleine Zeitreise in die Zukunft. Wir drehen die Zeit 20 Jahre nach vorn. Es ist also 20XX [Fügen Sie hier die entsprechende Jahreszahl ein]. Du bist jetzt also ungefähr 30 Jahre alt. Du bist also richtig erwachsen. Du gehst nicht mehr zur Schule, du wohnst vielleicht in deinem eigenen Zuhause. Stell dir das einmal in Ruhe vor, ganz für dich allein.«
Hinweis: Jedes Kind beantwortet die Frage selbst. Es soll eine ruhige Atmosphäre im Raum sein.
»Wir haben jetzt zwei Fragen für euch alle. Diese Fragen stehen hier auf dem Zettel. Ihr beantwortet diese Fragen ganz geheim, jede und jeder für sich alleine! Wenn ihr die Fragen nicht versteht, dann meldet euch und wir kommen vorbei. Es gibt kein richtig oder falsch. Macht ein Kreuz bei einem der Kreise von Null bis Vier. Null heißt ›gar nicht‹, Vier heißt ›sehr gern‹.«
[Geben Sie den Kindern ein paar Minuten Zeit] »Denkt daran, es geht darum, was ihr denkt, wenn ihr 30 Jahre alt seid!«
56
B – Sitzungskapitel
»Ihr habt bestimmt schon diese Linien hier auf dem Boden gesehen. Die eine Linie zeigt, wie gern man sich um die Familie kümmern möchte, und die andere, wie gern man Zeit für den Beruf verwenden möchte. Hier ist die Null, hier ist die Vier. Die anderen Zahlen sind dazwischen.« »Ihr kommt jetzt mit eurem Zettel zu mir und wir schauen zusammen, wo ihr euch in diesem Feld hinstellt. Das Feld [links oben] ist für alle, die sich vor allem um die Erziehung ihrer Kinder kümmern wollen und dafür auch zu Hause bleiben wollen. Also Windeln wechseln, mit den Babys oder Kindern spielen und basteln, sich kümmern, wenn sie krank sind; Erfolgreich im Beruf zu sein, Geld zu verdienen ist eher nicht so wichtig.« »In diesem Feld [rechts unten] ist es anders herum: Hier stellen sich diejenigen von Euch hin, die vor allem einen guten Beruf haben wollen und darin erfolgreich sein wollen. Wenn ihr hier steht, ist euch, wenn ihr 30 Jahre alt seid, nicht so wichtig, euch den ganzen Tag um die Kinder zu kümmern. Wenn man in diesem Feld steht [rechts oben], dann heißt das, dass einem beide Sachen sehr wichtig sind.« »Und dieses Feld bedeutet, dass Euch vielleicht ganz andere Sachen wichtig sind und [Zeigen Sie auf das Feld links unten], dass es euch in eurer Zukunft nicht so wichtig ist, euch um eure Familie und eure Kinder zu kümmern, oder, dass ihr das nicht so gerne machen wollt. Erfolgreich im Beruf sein, ist euch auch nicht so wichtig.« »Ich lese nun euren Zettel und sage euch, wo ihr euch hinstellt«. [Sagen Sie die Zahlen laut an. Eine Person von Ihnen erarbeitet die Positionen im Koordinatensystem, eine zeichnet die Aufstellung auf dem laminierten Plakat am Tisch ein. Zeichnen Sie Dreiecke für Mädchen und Vierecke für Jungs, so wie in der Abbildung.] »Wir haben auch nochmal hier auf dem Bild eingezeichnet, wie ihr jetzt steht, kommt mal her!« [Kinder gehen zum Tisch mit dem DIN A3-Bild.] »Dieses Bild zeigt jetzt noch einmal, was ihr geantwortet habt. [Nehmen Sie sich Zeit, bis das Koordinatensystem verstanden wird] Beschreibt mal, was ihr seht. Was fällt euch auf?« [Lassen Sie die Kinder zunächst selbst beschreiben, was sie sehen.]
Hinweis: Sie können sich an folgenden Vorschlägen für die Auswertungen der Aufstellung orientieren: – »Wie ihr seht, sagen die Mädchen eher, dass sie sehr gern später Kraft und Zeit für die Erziehung und das Kümmern um ihre Kinder verwenden wollen, und dass sie weniger gern später im Beruf erfolgreich sein möchten.« – »Die Jungs sagen eher, dass sie sehr gern später im Beruf erfolgreich sein wollen und dass sie weniger gern Kraft und Zeit für die Erziehung und das Kümmern um die Kinder verwenden möchten.« – »Wie ihr seht, sagen die Jungen/die Mädchen/alle, dass sie sehr gern/mittelgern später Kraft und Zeit für die Erziehung und das Kümmern um ihre Kinder verwenden wollen und sehr gern/mittelgern/gleich gern im Beruf erfolgreich sein möchten.«
»Wo stehen die Jungs, wo stehen die Mädchen?«
Teil 3: Gesellschaftliche Normen im Wandel »Wir machen jetzt wieder eine kleine Zeitreise, diesmal nicht in eure Zukunft, sondern in die Vergangenheit. Wir haben Antworten zu den gleichen Fragen, die Frauen und Männer vor 100 Jahren gegeben haben. Zu der Zeit haben ungefähr eure Urgroßeltern gelebt. Also die Omas und Opas eurer Eltern.«
Sitzung 7 – Was ist schon normal? Veränderung!
20 min
57
[Legen Sie das Koordinatensystem, das die Verhältnisse von vor 100 Jahren zeigt, zum 1. DIN A3-Bild hinzu, nicht unter 3.4 Kopiervorlagen-Vorschau]
»Vor 100 Jahren haben Männer und Frauen hart gearbeitet. Die Frauen mussten eher im Haushalt arbeiten und sich um die Kinder kümmern. Viele Frauen durften nur mit der Erlaubnis ihrer Männer zu einer Arbeit gehen, die nicht zu Hause stattfand. Wenn sie einen Beruf hatten, dann meistens die nicht so guten. Sie haben auch nur weniger Geld bekommen als die Männer. Es war für Frauen sehr, sehr schwer, einen besseren Beruf zu haben.« »Die Männer konnten die besseren Berufe ausüben und z. B. auch mehr Geld verdienen. Sie haben sich nur eher wenig um Aufgaben im Haushalt wie ums Waschen oder Putzen gekümmert. Auch mit der Erziehung von Kindern hatten sie meist nicht viel zu tun. Manche Väter sahen ihre Kinder kaum. Und das war ganz normal so! Heute ist das oft anders. Und keiner weiß genau, wie es sein wird in 20 Jahren. Das werdet ihr mitentscheiden.« »Wir haben vorhin über das Wort ›normal‹ gesprochen. Es heißt, die meisten machen das. Manche machen es aber auch anders. Wenn ihr nochmal auf das Poster hier schaut [Zeigen Sie auf das DIN A3- Poster »Vor 100 Jahren«]: Könnt ihr mir zeigen, welches die Personen sind, die anders waren, die nicht so normal waren?« [Gemeint sind die Dreiecke und Vierecke, die etwas aus der Reihe fallen. Sie können ggf. beim Erkennen nachhelfen und dann mit Folienstift entsprechend einkreisen.] »Das sind Menschen, die schon Dinge tun, die sonst noch keiner gemacht hat. Man nennt die auch Pioniere. Ich will euch mal so jemanden vorstellen [Holen Sie das Bild von Elly Beinhorn hervor]. Das ist Elly Beinhorn. Sie hat vor ungefähr 100 Jahren gelebt und ist als erste Frau allein in einem Flugzeug um die ganze Welt geflogen.« [Legen Sie das Foto auf die beiden rechten Felder.] »Was meint ihr, was haben die anderen wohl über sie gesagt?« [Die Kinder sollen sich kurz austauschen.]
58
B – Sitzungskapitel
»Oft ist es gar nicht so leicht, ein Pionier oder eine Pionierin zu sein und etwas anders zu machen. Aber Elly hat es trotzdem gemacht.« »Setzt euch jetzt bitte in euren Tandems zusammen. Wir geben euch vier Bilder von Menschen von heute. Schaut sie euch gemeinsam an.« [Teilen Sie Bilder der Pioniere und Pionierinnen aus der Gegenwart aus.] »Was seht ihr?« [Lassen Sie die Bilder einer Polizistin, einer Frau in Führungsposition/Chefin, eines Erziehers und eines Hausmannes benennen.] »Hier seht ihr zum Beispiel eine Polizistin und eine Frau als Chefin in einem Unternehmen. In den Berufen war es bis vor ein paar Jahren normal, dass nur Männer sie machten. Hier ist ein Mann Erzieher in einer Kita. Das war bis vor ein paar Jahren nur für Frauen normal. Dieser Mann kümmert sich als Vater und Hausmann zu Hause um das Kind und die Wohnung.« »Was braucht man, wenn man etwas macht, was noch neu ist, also was andere nicht machen? Wie muss man sein?« [Geben Sie etwas Zeit und erklären Sie ggf. noch einmal.] »Jetzt sammeln wir mal, was euch eingefallen ist.« [Lassen Sie die Kinder zu Wort kommen und diskutieren.] [Zusammenfassend wird folgende Schlussfolgerung vorgeschlagen. Sprechen Sie langsam und deutlich:]
Hinweis: Wiederholen Sie gegebenenfalls diese wichtigen Punkte: – »Pioniere und Pionierinnen sind die Menschen, die als erste etwas Neues wagen.« – »Es braucht Mut etwas Neues zu probieren.« – »Mädchen und Jungen dürfen frei entscheiden, was sie tun wollen.« – »Freunde und Freundinnen unterstützen sich gegenseitig dabei, wenn sie neue und mutige Dinge ausprobieren.«
»Heute ist es in Deutschland normal, dass Mädchen und Jungen, Frauen und Männer machen können, was sie möchten. Dinge zu tun, die andere noch nicht tun, ist wichtig, damit sich etwas verändert.« »Dafür muss man oft mutig sein!« »Es braucht Mut, um als Mädchen etwas auszuprobieren, was noch nicht normal für Mädchen ist. Genauso für Jungs: Man muss mutig sein, wenn man etwas machen will, was sonst nur Mädchen machen. Egal, ob Junge oder Mädchen, ihr könnt alles machen! Am besten ist es dann, wenn Freunde und Freundinnen sich gegenseitig helfen und unterstützen.«
Teil 4: Stereotypes Verhalten in der Schule »Jetzt geht es noch einmal um euch! Wir zeigen euch Bilder von Kindern mit verschiedenen Hobbys. Wir wollen wissen, wen ihr kennenlernen möchtet, mit wem ihr befreundet sein möchtet. Dafür stimmt ihr auf kleinen Zetteln ab. Wieder ganz geheim und jede und jeder für sich und ganz leise!«
15 min
[Teilen Sie die Zettel aus: Dreiecke für Mädchen, Vierecke für Jungs. Legen Sie das Poster, auf denen verschiedene Kinder zu sehen sind, auf den Tisch oder hängen Sie es an einen Aufsteller oder an die Tafel, sodass alle es gut sehen können. Auf den Fotos sieht man Kinder, die Dinge
Sitzung 7 – Was ist schon normal? Veränderung!
59
tun, die jeweils typisch und untypisch für ihr eigenes Geschlecht sind. Beobachtet und diskutiert werden soll, ob Kinder überwiegend jene Kinder bevorzugen, die Aktivitäten zeigen, die typisch für ihre eigene Geschlechtsgruppe sind.]
Hinweis: Die Kinder sollen für sich arbeiten: »Ganz geheim!«
Hinweise: Orientieren Sie sich an folgenden Kernaussa gen für die Diskussion und das Fazit: – »Einige Mädchen und Jungen machen Dinge, die für die meisten vielleicht gar nicht so normal sind.« – »Diese Dinge können später mal normal sein. Sie bringen Veränderung.« – »Überlegt, was Ihr wirklich wollt und geht Euren Weg. Ihr könnt immer jemanden finden, der Euch unterstützt.« – »Egal, ob Junge oder Mädchen, Mann oder Frau, alle sollen die Chance bekommen, ihre Wünsche zu erfüllen.« – »Manche Kinder fühlen sich weder als Junge noch als Mädchen, manche Jungen möchten lieber Mädchen sein, manche Mädchen lieber Jungen. All das ist völlig in Ordnung.« – »Gute Freundinnen und Freunde mögen einen so, wie man ist. Sie unterstützen dich darin, deinen eigenen Weg zu finden.«
»Jeder und jede von euch hat drei Zettel. Stellt euch nun vor, ihr kommt in eine neue Klasse. Überlegt einmal: Mit welchen Kindern würdet ihr gern sprechen, wen möchtet ihr kennenlernen oder vielleicht als Freund haben? Wählt aus diesen Kindern drei aus [Zeigen Sie drei Finger]. Schreibt ihre Nummer auf die Rückseite eurer Zettel. Ich sammle die Zettel dann ein. « [Wenn die Kinder fertig sind, legen Sie das DIN A3-Poster in die Tischmitte. Darauf werden die Zettel in kleinen Häufchen auf die jeweiligen Fotos der Kinder gelegt; Durch die Dreiecke und Vierecke wird sichtbar, wie sich die Wahlen von Mädchen und Jungen verteilen.] »Das ist das Ergebnis eurer Abstimmung.« [Werten Sie gemeinsam mit den Kindern aus: Wer ist am beliebtes ten, am zweitbeliebtesten und wer sind die zwei unbeliebtesten?] »Was denkt ihr: Warum hat dieses Kind die meisten Punkte bekommen?« »Warum hat dieses Kind am wenigsten Punkte bekommen?«
»Wie haben die Mädchen im Vergleich zu den Jungs abgestimmt?« »Was denkt ihr über die Hobbys dieser Kinder?« [Ziehen Sie ein Fazit. Orientieren Sie sich an den Kernaussagen im Kasten. Sprechen Sie am besten abwechselnd]: »Wir machen jetzt noch ein Foto von euch neben dem Bild mit den Kindern. Setzt euch mal drum herum, sodass wir euch alle sehen können.« [Machen Sie ein Gruppenfoto von allen Kindern.]
5 min
Teil 5: Neues Wort »Wir haben heute schon viel gemacht. Doch eine tolle Sache kommt noch: Wir wollen wieder ein Wort lernen auf den verschiedenen Sprachen, die wir in der Gruppe sprechen. Heute ist das Wort ›Veränderung‹ dran. Hier steht der Begriff in den verschiedenen Sprachen.« [Zeigen Sie das Schilder mit dem Begriff hoch und kleben Sie sie es an.] »Ihr schreibt das Wort in der Sprache eures Tandemkindes wieder hier hinein [Zeigen Sie auf den WIRwerden-Koffer]. Fragt euer Tandemkind, welches das richtige Wort ist und wie man es ausspricht. Wenn ihr fertig seid, wechselt ihr euch ab und euer Tandemkind kann es in einer anderen Sprache aufschreiben.« »Jetzt sind wir schon wieder am Ende angekommen. Vielen Dank, dass ihr mitgemacht habt! Wir sehen uns wieder am [Nennen Sie den Termin].«
60
B – Sitzungskapitel
Sitzung 8 – Wo geh’n wir hin?
2.8
Überblick 1. Wiederholung der vorherigen Sitzung In dieser Sitzung soll zunächst kurz an die vorherige Sitzung erinnert werden. Alle erhalten das Gruppenfoto der letzten Sitzung und können es in ihren WIRwerden-Koffer kleben. 2. Zielentwicklung – Ich in Zukunft Jedes Kind erhält Bilder von Personen in dem Lebensbereich »Schule & Beruf«. Jedes Kind soll drei Bilder auswählen, die an den erwachsenen Menschen erinnern, der es gern werden will. Die Kinder sollen nun überlegen, was jedes der gewählten Bilder für sie bedeutet und wann in ihrem Leben das eintreten soll. In den jeweiligen Tandems soll nun ein Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie über eigene Zukunftsvorstellungen zustande kommen. Die Kinder wählen je einen Favoriten bzw. eine Favoritin unter ihren drei ausgewählten Bildern aus und stellen diesen, zusammen mit eigenen Zielvorstellungen, einzeln in der Gruppe vor. 3. Zeitstrahl: Ziele anvisieren und Hindernisse überwinden Ein auf den Boden geklebter Pfeil soll einen Zeitstrahl darstellen, der im »Jetzt« beginnt und in der »Zukunft« endet. Die Coaches wählen zwei Hindernisse passend zu den jeweiligen Zielen aus. Im Tandem erarbeiten die Kinder reihum Lösungen zur Überwindung solcher Hindernisse, wobei sie bei Bedarf vom Rest der Gruppe bzw. von den Coaches unterstützt werden. Hat das Tandem das Ziel erreicht, ist das nächste Tandem an der Reihe. Jedes Tandem durchläuft diesen Prozess einzeln. Am Ende klebt jedes Kind einzeln das jeweils ausgewählte Bild in seinen WIRwerden-Koffer. Außerdem erhält jedes Kind einen Zettel mit Hinweisen, was man bei Schwierigkeiten tun kann. Auch dieser wird in den WIRwerden-Koffer geklebt. Anschließend wird ein Gruppenfoto von allen Kindern gemacht, indem sich alle innerhalb des aufgeklebten Pfeiles platzieren. 4. Neues Wort Nun schreiben die Kinder das Wort »Zukunft« in der eigenen Sprache und der des Tandemkindes in ihren WIRwerden-Koffer.
5 min
Gesamtzeit: 60 min
60 min
25 min
25 min
5 min
Kernbotschaften –– Jede und jeder hat Bilder und Vorstellungen von sich in der näheren und entfernten Zukunft als Jugendlicher bzw. Jugendliche oder Erwachsener bzw. Erwachsene. –– Diese Bilder passen in verschiedene Lebensbereiche. Einer von diesen ist »Schule & Beruf«. –– Die Zukunft kann man sich wie einen Weg oder einen Pfad vorstellen, auf dem ab und an Hindernisse liegen. Diese Schwierigkeiten sind ganz normal. –– Auf einige Hindernisse kann man sich vorbereiten, aber auch bei unvorhergesehenen Hindernissen kann man sich in seinem sozialen Umfeld Unterstützung holen. –– Dinge, die wir heute tun, haben einen Einfluss auf die Zukunft: unsere eigene und die der anderen. –– Gute Freundschaften können dabei helfen, Hindernisse zu überwinden und Ziele zu erreichen.
Sitzung 8 – Wo geh’n wir hin?
61
–– Alle haben das gleiche Recht auf Unterstützung in der Schule, egal ob Junge, Mädchen, intersexuelle oder transsexuelle Kinder, egal, aus welchem Land man kommt oder welcher Religion man sich zugehörig fühlt.
Vorbereitung –– Bereiten Sie den Raum vor: Die Tische stehen halbkreisförmig verteilt im Raum. Pro Tisch gibt es zwei Stühle, sodass die Kinder in ihren Tandemgruppen zusammenarbeiten können. Auf den Boden werden, möglichst weit voneinander entfernt, mit Kreppklebeband zwei drei bis vier Meter lange und einen Meter breite Pfeile geklebt. –– Stapeln Sie für jedes Kind ein Set an Zukunftsbildern. –– Stapeln Sie nach Themen sortiert Zettel mit Hindernissen, damit diese von den Coaches spontan ausgewählt werden können. –– Die Materialliste für diese Sitzung finden Sie auf S. 77.
Skript 5 min
Teil 1: Wiederholung der vorherigen Sitzung »Hallo ihr alle, es ist schön euch wiederzusehen. Beim letzten Mal haben wir uns damit beschäftigt, was normal ist. Wir haben gesehen, dass sich das, was wir normal finden, immer wieder verändert. Woran erinnert ihr euch? Was ist heute normal, was in der Vergangenheit noch gar nicht normal war?« [Sammeln Sie die Antworten, sprechen Sie die Kinder direkt an, bestärken Sie und fragen Sie nach; fassen Sie am Ende zusammen.] »Was sind Beispiele dafür, was sich aktuell, also jetzt, bei Männern und Frauen verändert?« »Wie passiert denn eigentlich so eine Veränderung? Was machen Pioniere und Pionierinnen anders?« [Warten Sie die Antworten ab, sprechen Sie die Kinder direkt an und bestärken Sie sie. Fassen Sie wichtige Punkte zusammen.] »Das, was für Jungs und Mädchen und für Männer und Frauen als normal gilt, verändert sich im Laufe der Jahre. Was früher noch normal war, ist heute vielleicht ganz anders. Und auch in Zukunft wird es sich weiter verändern. Entscheidend ist, dass Frauen und Männer das gleiche Recht haben, zur Schule zu gehen und einen Beruf zu ergreifen, der sie glücklich macht; dass sie sich für oder gegen Kinder entscheiden können. Wie auch immer Sie sich entscheiden, alle haben das gleiche Recht auf Unterstützung, sich auf die Weise zu entfalten, die sie sich wünschen.« »Wir haben letztes Mal wieder Fotos von euch gemacht. Die haben wir heute wieder mitgebracht. Ihr alle bekommt wieder eines. Das Foto könnt ihr in euren WIRwerden-Koffer kleben.« [Gehen Sie reihum, verteilen Sie Bilder und Klebestifte und warten Sie, bis alle Kinder die Fotos eingeklebt haben.]
62
B – Sitzungskapitel
Teil 2: Zielentwicklung – Ich in Zukunft »Auf diesem Poster seht ihr, wie man sich das mit der Zeit vorstellen kann [Nutzen Sie bei der Erläuterung das Poster]. Das nennt man einen Zeitstrahl. Hier links ist die Vergangenheit, also zum Beispiel das, was vor 100 Jahren war. Darüber haben wir ja beim letzten Mal gesprochen. Hier in der Mitte ist die Gegenwart, das ist das ›Jetzt‹, das, was gerade ist. Hier ist die Zukunft. Das ist alles das, was noch kommt und was ihr werdet, in einem Monat, einem halben Jahr, zwei Jahren und noch mehr [Wandern Sie entsprechend mit dem Finger immer weiter zum jeweiligen Rand des Posters].«
25 min
»Der große Pfeil hier auf dem Boden zeigt von der Gegenwart in die Zukunft. Heute geht es um eure Zukunft, also das, was noch kommt, und um eure Ziele. Ziele sind Dinge, die ihr erreichen wollt. Ihr werdet zuerst über eure Zukunft nachdenken. Dann lernt ihr bei unserem Zukunftsspiel, was ihr tun könnt, wenn ihr einmal einem Hindernis begegnet. Wenn euch also etwas aufhält – eine Sache, die es euch schwerer macht, das Ziel zu erreichen.« »Ihr alle habt Ideen, Gedanken, Bilder von eurer Zukunft. Manche wollen schnell eine neue Sprache lernen, andere sehen sich als gute Schüler und Schülerinnen, berühmt auf einer Bühne oder als Fußballprofis. Hier ist ein Beispielbild. Das ist Tuğba Tekkal, die beim 1. FC Köln in der Bundesliga spielt. Wenn das auch euer Traum ist, dann würdet ihr gleich dieses Bild auswählen. Alle von euch bekommen gleich diese Zukunftsbilder [Halten Sie einen Stapel hoch, zeigen Sie darauf].« Hinweis: Diese Fragen können zusätzlich zur Instruktion hilfreich sein:
»Schaut euch bitte gleich die Bilder an, jeder und jede für sich – »Was zeigen die Bilder für euch?« allein [Teilen Sie die Bilder aus, legen Sie ggf. den Stapel mit der – »Warum wollt ihr so werden?« Vorderseite nach unten auf die Tische: ›Bitte dreht den Stapel – »Wie alt seid ihr, wenn ihr so wie auf den Bildern seid?« noch nicht um.‹]. Schaut gleich mal, ob euer Zukunftsbild da bei ist. Es ist nicht wichtig, dass ihr ganz genau wisst, was ihr später machen wollt. Wählt einfach drei Bilder aus, die euch für eure Zukunft am besten gefallen. Denkt daran: Welches Bild zeigt euer Ziel, wie wollt ihr gern werden? Wenn euer Zukunftsbild nicht dabei ist, gibt es auch noch zwei leere Zettel. Da könnt ihr eure eigenen Ideen draufschreiben oder draufmalen. Jetzt könnt ihr den Stapel umdrehen. Ihr habt nun fünf Minuten Zeit.« [Gehen Sie herum und unterstützen Sie die Kinder ggf. Nach Ablauf von fünf Minuten:] »Jetzt zeigt ihr eurem Tandemkind, welche Bilder ihr ausgewählt habt. Sagt auch, warum ihr so sein möchtet wie auf den Bildern. Wechselt euch dabei ab.« [Gehen Sie herum und unterstützen Sie ggf. Nach zwei Minuten:] »Jetzt soll jede und jeder ein Bild auswählen. Wählt euer Lieblingsbild. Wie wollt ihr am allermeisten werden? Schafft ihr das? Los geht’s.« »Seid ihr soweit? Jetzt zeigt ihr alle euer Bild nach oben. Wir gehen der Reihe nach durch. Welches hast du gewählt?« [Fragen Sie alle Kinder, drücken Sie dabei mit Worten, wie »Da hast du dir ein tolles Ziel ausgesucht.« individuelle Wertschätzung aus.] »Das habt ihr sehr gut gemacht.« [Wenn Zeit ist und bei Bedarf können Sie an dieser Stelle eine fünfminütige Pause einfügen.]
Sitzung 8 – Wo geh’n wir hin?
63
25 min
Teil 3: Zeitstrahl: Ziele anvisieren und Hindernisse überwinden »Okay, es geht weiter mit dem Zukunftsspiel. Jetzt sind wir an den großen Zukunftspfeilen hier auf dem Boden. Wir teilen die Gruppe auf, sodass eine Hälfte der Tandems zu diesem Pfeil, die andere Hälfte zu dem anderen Pfeil geht.« [Besteht die Gruppe aus vier oder mehr Tandempaaren, teilen Sie die Gruppe auf, sodass je eine oder einer von Ihnen mit einer Hälfte der Gruppe arbeitet. Bei einer kleineren Gruppe können Sie nur einen Pfeil nutzen. Bei zwei Teilgruppen wird der folgende Teil pro Gruppe erklärt und an einem jeweiligen Pfeil durchgeführt. Ab der Instruktion »Kommt jetzt alle zusammen« auf S. 65 kommen beide Gruppen wieder zusammen.]
Hinweis: Jedes Kind durchläuft einzeln den Pfeil, wird dabei aber vom Tandemkind begleitet.
»Welches Tandem möchte anfangen? Kommt nun nach vorn und legt euer Ziel an die Spitze des Pfeils, also in die Zukunft. Stellt euch an den Anfang, an das ›Jetzt‹, wo wir gerade sind.«
Jetzt
Zukunft
Hindernis
Hindernis
[Erstes Tandem nimmt seine Ziele, legt sie auf die Pfeilspitze zur »Zukunft«, nimmt die Ausgangsposition bei »Jetzt« ein.] [Sprechen Sie beide Kinder jeweils einzeln an.] Hinweis: Regen Sie bei Bedarf den Austausch an: – »Überlegt, was ihr selbst tun könnt, um das Hindernis zu überwinden. Wie könnt ihr es schaffen?« – »Was können eure Freunde und Freundinnen tun, um euch zu helfen?« – »Wie kann euch die Schule helfen, weiterzukommen?«
»Was ist dein Ziel? Wie weit ist der Weg bis dahin? Wie lange wird es dauern, bis du dort bist?« [Wiederholen Sie das Ziel, damit es für alle deutlich ist. Über legen Sie sich, welche Hindernisse aus dem Stapel zu dem jeweiligen Ziel passen können.]
»Auf dem Weg von hier zum Ziel gibt es Hindernisse. Hindernisse gibt es viele im Leben, sie sind ganz normal.« [Kennzeichnen Sie die Hindernisse am Boden mit Klebeband.] »Stellt euch jetzt vor, ihr seid auf dem Weg zu eurem Ziel. Ihr trefft auf das erste Hindernis.« [Wählen Sie jeweils ein möglichst passendes Hindernis für beide Kinder aus und legen Sie es auf den Pfeil. Wenn Ihnen die passenden Hindernisse ausgehen, ist es auch möglich, die Kinder zu fragen, welches Hindernis sie sich auf ihrem Weg vorstellen könnten und dann dieses zu verwenden.] [Sprechen Sie eines der Kinder an und lesen Sie das jeweilige Hindernis vor:] »Was kannst du nun tun? Was hilft dir, um am Hindernis vorbeizukommen, es zu überwinden? Fällt dir etwas ein?« [Notieren Sie sich jeweils die Antworten der Kinder, damit Sie sie später in Vorbereitung auf Sitzung 9 zusammenfassen können.]
64
B – Sitzungskapitel
[Bitten Sie ggf. die anderen Kinder um Unterstützung: »Haben die anderen einen Tipp?« Es geht darum, dass Vorschläge gemacht werden. Sie sollen als Coaches hier den Austausch etwas lenken, sodass die Bedeutung von selbstgewählten Freundschaften und Schule bei der Bewältigung des Hindernisses in den Vordergrund rücken. Weniger wichtig ist die logische Richtigkeit oder die Qualität der Vorschläge. Auch aufbauende Sprüche oder die Aussage »Egal, ich schaffe das!« können passen, wenn das zur Überwindung des Hindernisses ermutigen sollte. Besonders sinnvolle Vorschläge können Sie natürlich hervorheben.] [Sprechen Sie das zweite Kind an, lesen Sie das jeweilige Hindernis vor:] »Was kannst du jetzt tun? Was hilft dir, um dieses Hindernis zu überwinden? Fällt dir etwas ein? Ihr könnt Euch auch Hilfe von den anderen holen!« [Bitten Sie ggf., wie bereits oben, die anderen Kinder um Unterstützung.] »Super, das erste Hindernis habt ihr überwunden! Eines gibt es noch, dann habt ihr es geschafft.« [Legen Sie das zweite jeweilige Hindernis für die Kinder auf den Pfeil und lesen Sie es vor.] »Was tust du bei diesem Hindernis?« [Ablauf wie oben.] »Großartig, ihr habt euer Ziel erreicht! Bitte nehmt euer Ziel in die Hand und lasst uns ein Foto machen. Wie beim Sport, wenn man das Ziel erreicht hat.« [Hier wechseln Sie sich als Coaches mit der Kamera ab, um die Kinder beim »Zieleinlauf« zu fotografieren. Sie können ggf. zwei Kinder bitten, das rote Kreppband an der Ziellinie für die anderen zu halten.] »Okay, das nächste Tandem ist an der Reihe.« [Führen Sie die nächste Runde mit einem neuen Tandem nach dem gleichen Muster durch; Positionieren Sie das neue Ziel und stellen Sie es vor. Wählen Sie neue, passende Hindernisse aus und ermutigen Sie das Kind, sich von Tandem bzw. den umstehenden Kindern Vorschläge zur Überwindung der Hindernisse zu holen. Wünschenswert ist, dass das Spiel zunehmend flüssiger abläuft und die umstehenden Kinder mit Vorschlägen und Ermutigungen das Tandem auf dem Zeitstrahl bestärken. Das Spiel ist beendet, wenn alle Tandems an der Reihe waren.] »Prima, das habt ihr wunderbar gemacht. Kommt jetzt alle zusammen.« [Fassen Sie die Kernbotschaften zusammen, sodass alle sie hören:] »Ihr habt gut mitgemacht und tolle Lösungen für viele schwierige Hindernisse gefunden. Hindernisse sind ganz normal.« »Wichtig ist: Alle haben das gleiche Recht auf Unterstützung in der Schule, egal ob man ein Junge oder Mädchen oder ein Kind ist, dass sich weder als Junge noch als Mädchen fühlt. Dabei ist es auch egal aus welchem Land man kommt, egal welcher Religion man sich zugehörig fühlt.« »Wie ihr gesehen habt, sind es neben den Lehrern und Lehrerinnen vor allem auch eure Freunde und Freundinnen, die oft gute Ideen haben und euch bei Hindernissen unterstützen können. Sucht euch diese Hilfe, traut euch nach Unterstützung zu fragen. Und
Sitzung 8 – Wo geh’n wir hin?
65
versucht auch so gut ihr könnt, andere zu unterstützen – zusammen kann man auch große Herausforderungen meistern.« [Holen Sie Stifte und die WIRwerden-Koffer hervor, sodass die Kinder ihr jeweiliges Ziel aufschreiben können.] »Nun machen wir noch ein Foto von euch allen. Dafür legt oder setzt ihr euch bitte in den aufgeklebten Pfeil.« [Machen Sie ein Gruppenfoto von allen Kindern.]
5 min
Teil 4: Neues Wort »Heute lernen wir wieder ein neues Wort kennen. Das Wort ist ›Zukunft‹ [Zeigen Sie das Schild].«
Hinweis: Je nachdem, wie Sie den Abschluss begehen wollen, können Sie an dieser Stelle den Kindern auftragen, dass sie in der Sitzung etwas zu essen mitbringen sollen. Am besten ist es, gleich aufzuteilen, wer was mitbringt und dies mit den Kindern aufzuschreiben.
»Denkt daran, dass ihr eurem Tandemkind erklärt, wie man das in eurer Sprache sagt. Sprecht euch das Wort gegenseitig vor. Schreibt das Wort dann in eure WIRwerden-Koffer [Zeigen Sie das Beispiel vor].« »Vielen Dank, dass ihr mitgemacht habt! Unser letztes Treffen findet nächstes Mal [Nennen Sie den Termin] statt! Da feiern wir unsere Abschlussparty.«
Nachbereitung –– Sammeln Sie die Vorschläge »Was kann ich tun« und fassen Sie diese auf der Vorlage für die »Gelben Zettel« (s. 3.2 Materialliste Sitzung 9) zusammen.
2.9
Sitzung 9 – Was war und wie es weitergeht
Überblick 5 min
25 min
10 min
66
1. Wiederholung der vorherigen Sitzung In dieser Phase soll zunächst kurz an die vorherige Sitzung erinnert werden. Die Kinder bekommen Zettel mit Hinweisen zum Umgang mit Schwierigkeiten. Jedes Kind erhält sein jeweiliges Foto von der letzten Sitzung und kann es in seinen WIRwerden-Koffer kleben. 2. Rückblick Anschließend wird an die vergangenen Sitzungen erinnert. Dabei werden die Kinder nach ihren Meinungen und Präferenzen bezüglich einzelner Sitzungen gefragt. Ziel ist es, in Ruhe die vergangenen Inhalte zu rekapitulieren und Kernaussagen zu wiederholen. 3. Wie geht es weiter? Hier können alle Teilnehmenden Kontaktdaten austauschen. Für Tandems bzw. Gruppen, die die nächste Zeit zusammen verbringen werden, bietet es sich an, gemeinsam zu überlegen, wie sie das Gelernte in der Praxis anwenden können.
B – Sitzungskapitel
4. Urkundenvergabe Die Kinder erhalten als Dankeschön und Ehrung ihrer Teilnahme eine Urkunde. Dies setzt ein symbolisches Ende der AG. 5. Abschied Vor allem, wenn die Coaches und die Gruppe sich nach Ende der AG nicht mehr sehen werden, sollte Zeit für eine Abschiedsrunde eingeräumt werden.
10 min
Gesamtzeit: 60 min
60 min
5 min
Kernbotschaften –– Es war sicher herausfordernd, sich in der AG zu öffnen und Meinungen sowie persönliche Geschichten zu erzählen. Wenn die AG ein Erfolg war, so liegt das auch an jedem und jeder einzelnen der Teilnehmenden! –– Es wurde sich mit wichtigen Themen beschäftigt, über die auch Erwachsene nachdenken können und sollten. Man kann also auch mit seinen Eltern darüber sprechen. Bestimmt lernen sie auch noch etwas Neues! –– Die AG ist nun vorbei, jedoch kann man das, was alle gelernt haben, fast jeden Tag benutzen. Man kann mit Freunden oder Freundinnen und mit dem Tandemkind darüber sprechen, auch wenn die AG schon vorbei ist. Das kleine WIRwerden-Heft kann bei der Erinnerung helfen. –– Alle haben viele verschiedene Dinge gelernt und ausprobiert. Die Teilnehmenden sollten versuchen, sich die wichtigsten drei Dinge besonders gut zu merken!
Vorbereitung –– Bereiten Sie den Raum vor: Stuhlkreis, außerhalb des Kreises Tischinseln, an denen gemalt und geschrieben werden kann. Auf den Tischinseln stehen die Knabbereien. –– Die Materialliste für diese Sitzung finden Sie auf S. 77.
Skript Teil 1: Wiederholung der vorherigen Sitzung »Hallo, wie schön, dass ihr heute alle noch einmal gekommen seid! Heute sehen wir uns in dieser Gruppe vorerst das letzte Mal. Zu Beginn wollen wir noch einmal kurz fragen, was wir letzte Woche gemacht haben?« [Warten Sie die Antworten der Kinder ab.]
5 min
»Beim letzten Mal haben wir uns damit beschäftigt, was uns für die Zukunft wichtig ist. Wir haben gesehen, dass sich das auch sehr unterscheiden kann. Woran erinnert ihr euch? Was sind Schwierigkeiten, Hindernisse, die einen auf dem Weg zum Ziel begegnen können? Könnt ihr euch an eure erinnern?« [Sammeln Sie die Antworten, sprechen Sie die Kinder direkt an, bestärken Sie sie und fragen Sie nach; Fassen Sie am Ende zusammen.] »Welche Möglichkeiten hatten wir gehört, um die Schwierigkeiten zu überwinden?« [Sammeln Sie die Antworten, sprechen Sie die Kinder direkt an.] »Ihr bekommt jetzt euren WIRwerden-Koffer.« [Teilen Sie die Hefte aus.]
Sitzung 9 – Was war und wie es weitergeht
67
»Wir haben euch einen kleinen Zettel mitgebracht, auf dem darauf steht, was ihr bei Schwierigkeiten tun könnt. Den könnt ihr jetzt einkleben, gleich hinter euer Ziel.« »Wir haben gerade noch [Fassen Sie die neuen Antworten zusammen.] gesagt. Hat jemand noch eine andere Idee? Schreibt diese Ideen noch dazu.« [Warten Sie Antworten ab.] »Wir haben euch nochmal eure Fotos vom letzten Mal mitgebracht. Die könnt ihr jetzt in euren WIRwerden-Koffer kleben.« [Verteilen Sie Fotos, Hefte und Kleber; Die Kinder kleben die Fotos in ihren WIRwerden- Koffer.] »Sehr gut. Heute werden wir uns an alle Sitzungen erinnern und ihr könnt erzählen, welche eure Lieblingsmomente waren. Danach werden wir uns überlegen, wie wir in Kontakt bleiben können. Zum Abschluss werdet ihr dann eure Urkunden bekommen.«
25 min
Teil 2: Rückblick »Heute soll es ein bisschen wie eine Party sein. Wir haben [ggf. ›alle‹] ein paar Dinge zum Knabbern mitgebracht. Als erstes wollen wir mit euch den Raum dekorieren. Jede und jeder bekommt Luftschlangen und einen Luftballon. Wir machen in der Zeit ein bisschen Musik an.« [Geben Sie Zeit zum kreativen Gestalten.] »Das sieht toll aus! Nun setzt euch alle wieder in den Stuhlkreis.« »Wir haben nun schon so viel zusammen gemacht und erlebt. Heute ist die neunte und letzte Sitzung. Was fällt jeder und jedem von euch spontan ein, was hat euch am besten gefallen?« [Lassen Sie jedes Kind zu Wort kommen.] »Damit ihr nicht vergesst, was wir erlebt haben, haben wir hier extra einige Arbeitsblätter für euren WIRwerden- Koffer mitgebracht. In dem wollen wir heute ein letztes Mal ein paar Dinge sammeln [Zeigen Sie den Koffer].« »Ihr seht, wir haben verschiedene Arbeitsblätter mitgebracht. Wir erklären euch Schritt für Schritt, was in jedes Arbeitsblatt kommt. Wir fangen hiermit an [auf Seite zeigen]:« »Da steht die Frage: ›Was hat dir am besten gefallen?‹ und darunter steht ›Was hast du gelernt?‹« »Geht jetzt zusammen mit eurem Tandemkind an einen ruhigen Ort im Raum und blättert in eurem WIRwerden-Koffer. Versucht, euch daran zu erinnern, was ihr zu jeder Sitzung gemacht habt. [Regen Sie die Kinder ggf. zum Nachdenken an und fragen Sie gezielt nach.] Setzt euch danach zusammen an einen Tisch. Da könnt ihr dann auf eure Arbeitsblätter schreiben oder malen. Aber erst einmal nur diese zwei Fragen.« [Teilen Sie die WIRwerden-Koffer-Arbeitsblätter aus; Geben Sie Zeit zum Schreiben und Malen und sorgen Sie für eine lockere, ruhige Atmosphäre; Die Kinder können sich austau-
68
B – Sitzungskapitel
schen, sollen aber auf jeden Fall die Möglichkeit zur eigenen Reflexion bekommen. Falls ein Tandemkind fehlt, sollten Sie das übrige Kind einer anderen Gruppe zuweisen.] »Jetzt wollen wir uns mal austauschen, was ihr so aufgeschrieben habt. Wer fängt an?« [Bestimmen Sie ggf. jemanden. Achten Sie jedoch darauf, dass alle Kinder möglichst zu beiden Fragen etwas gesagt haben.] »Wow, ihr könnt euch noch an richtig viel erinnern! Ihr habt jetzt noch einmal Zeit, euren Koffer zu vervollständigen.« »Wir haben außerdem noch ein Blatt dabei, auf das ihr Dinge schreiben könnt, die wir besser machen können, die euch vielleicht nicht so gut gefallen haben. Die nehmen wir in unserem Koffer mit.« [Geben Sie den Kindern Zeit, ihr Feedback aufzuschreiben.] »Auf dieser Seite gibt es einen Bereich, wo ihr etwas über euer Tandemkind schreiben könnt. Was habt ihr über euer Tandemkind gelernt? Was möchtet ihr in Zukunft mit eurem Tandemkind zum Beispiel in der Pause oder nach der Schule unternehmen? Schreibt das auf oder malt es auf.«
Teil 3: Wie geht es weiter? »Ihr seht: Auf der anderen Seite könnt ihr die anderen aus der Gruppe eintragen. Ihr könnt hier z. B. auch eure Telefonnummern, Facebook- oder Instagram-Namen austauschen und aufschreiben. Diese Seite ist dafür da, dass ihr in Kontakt bleiben könnt.« [Wenn Sie möchten, können Sie auch ihre Kontaktdaten eintragen (Mail-Adresse o. Ä.).]«
10 min
»Und jetzt kommt noch etwas ganz Wichtiges: Jetzt bekommt ihr noch leere Post-Its [Die Anzahl entspricht der Anzahl von Kindern in der AG, idealerweise haben Sie je einen Namen pro Blatt schon vorbeschriftet.] Ihr bekommt auch alle einen Stift [Teilen Sie Stifte aus].« Nun bitten wir Euch, ganz in Ruhe und allein, euch für jedes Hinweis: Alternativ können Sie jedem Kind drei bis fünf Kind aus der Gruppe etwas zu überlegen, was ihr an ihm Kinder zuteilen: Entscheidend ist, dass jedes Kind gleich oder an ihr gut findet. Nur einen Satz, oder vielleicht ein viel Rückmeldung bekommt. Wort. Gebt euch große Mühe dabei. Es gibt an jedem Menschen eine gute Sache. Etwas, was euch an ihm oder ihr gefällt, was ihr toll findet oder gut. Ihr könnt uns auch fragen, wenn ihr nicht wisst, wie ihr es aufschreiben sollt. [Dies ist ein Moment großer Wertschätzung. Auch Sie können sehr gerne mitmachen und etwas für jedes Kind aufschreiben. Sie sollten auf jeden Fall darauf achten, dass nur positive Dinge, aber keine Plattitüden aufgeschrieben werden.]. Diese Aufgabe ist sehr wichtig, bitte gebt euch besondere Mühe.«
Teil 4: Urkundenvergabe »Ihr habt sehr gut mitgemacht. Klebt euch diese Zettel in euer Heftchen ein – sie können euch eine Hilfe sein, wenn es euch einmal nicht so gut geht oder ihr euch an einem Tag so fühlt als sei nicht so viel Gutes an euch.« [Holen Sie nun die vorbereiteten Urkunden und ggf. die Fotos oder kleine Überraschungen hervor. Die Kinder sollen sich vorne im Raum nebeneinander hinstellen.]
Sitzung 9 – Was war und wie es weitergeht
10 min
69
»Jetzt ist der Moment für die Urkunden gekommen. Wir werden euch nacheinander aufrufen. Dann kommt ihr nach vorne und die anderen klatschen. Seid ihr bereit? Super!« [Rufen Sie die Kinder nacheinander auf, evtl. können Sie die Tandems auch gemeinsam nach vorne bitten. Übergeben Sie die Urkunden feierlich.]
5 min
Teil 5: Abschied »Nun sind wir wirklich zum Ende unserer AG gekommen. Uns hat es viel Spaß gemacht mit euch und wir finden, dass ihr sehr spannende und kluge Dinge gesagt habt. Manchmal war es etwas ernster, weil es um ernste und manchmal auch schwierige Themen ging. Das war eine Herausforderung und ihr habt sie mutig und geduldig angenommen. Vielen Dank dafür.« »Wir wünschen euch weiterhin alles, alles Gute für eure Zukunft. Vielleicht können euch die Tipps, die wir gesammelt haben, weiterhelfen. Behaltet euren WIRwerden-Koffer und blättert ab und zu einmal hinein. Er kann in vielen Situationen für euch nützlich sein. Eure Eltern interessieren sich bestimmt auch sehr dafür. Ihr könnt ihnen gern zeigen und erzählen, was wir hier in der WIRwerden-AG alles gemacht haben.« »Aber jetzt müssen wir uns verabschieden: Macht’s gut!« [Nehmen Sie Abschied; Räumen Sie zum Schluss gemeinsam den Raum auf.]
Nachbereitung –– Besprechen Sie ggf. mit Lehrpersonen der Schule, wie Übungen und Inhalte des WIRwerden-Programms in den Unterricht integriert werden können. –– Organisieren Sie ggf. ein Nachtreffen mit allen Kindern und besprechen Sie die Kontaktpflege.
70
B – Sitzungskapitel
C – Anhang In diesem Kapitel finden Sie folgende nützliche Hinweise und Materialien für die praktische Anwendung des WIRwerden-Programms: Praktische Hinweise zur Vor- und Nachbereitung. Insbesondere falls Sie für gewöhnlich nicht an der Schule, an der Sie das WIRwerden-Programm anwenden wollen, tätig sind, finden Sie in diesem Abschnitt einige Hinweise und Vorschläge dazu, was Sie vor Beginn des Programms, ggf. vor einzelnen Sitzungen und auch danach mit der Schule abklären sollten. Materiallisten. Hier finden Sie Listen über Materialien, die für die Durchführung des Programms benötigt werden. Einen Teil können wir Ihnen in Form von Kopiervorlagen bzw. digital zur Verfügung stellen. Varianten. Wir haben für Sie einige Abwandlungen, die wir bereits erprobt haben oder für sinnvoll halten, weil sie die intendierte Wirkung nicht beeinflussen sollten, zusammengetragen. Wir empfehlen Ihnen darüber hinaus keine Abänderungen des Verlaufs vorzunehmen. Sie können natürlich immer zusätzliche Pausen und passende Lockerungsübungen einbauen. Kopiervorlagen. Sie finden einen Teil des Materials in Form von Kopiervorlagen im Anhang. Weiteres Material, wie Audiodateien aber auch Farbversionen der Materialien, können Sie online über folgenden Link abrufen: www.vandenhoeck-ruprecht-verlage. com/wirwerden
Praktische Hinweise zur Vor- und Nachbereitung Absprachen mit der Schule Informationen über Teilnehmende. Falls Sie die Kinder nicht kennen, sprechen Sie sich mit einer Person an der Schule ab, die die Teilnehmenden gut einschätzen kann. Lassen Sie sich eine Liste mit den Namen der teilnehmenden Schülerinnen und Schülern zuschicken oder vorbereiten. Klären Sie mit der Schule, ob Sie eine Teilnahmeliste führen sollen. Für die Vorbereitung der Materialien sollten Sie auch wissen, welche Sprachen die Teilnehmenden sprechen. Besonders relevant sind Informationen über traumatische Vorerfahrungen oder psychische Auffälligkeiten. Diese AG ist explizit nicht für die Bearbeitung persönlicher Traumata der Kinder geeignet. Machen Sie dies im Vorfeld deutlich. Für Kinder mit psychischen Auffälligkeiten, intensiver traumatischer Vorerfahrung ebenso wie für Kinder mit besonderem Förderbedarf ist unbedingt entsprechend geschultes und ausgebildetes Personal hinzuzuziehen.
3.1
Fotos. Klären Sie mit der Schule, den Schülerinnen und Schülern und den jeweiligen Erziehungsberechtigten, ob Sie Fotos machen können. Aus unserer Sicht können sich Fotos gut als Erinnerungsstützen für die jeweiligen Schwerpunktthemen eignen und auflockern, sie sind jedoch keinesfalls zwingend notwendig. Ausstattung der Schule. Sollten Sie die Schule noch nicht kennen, klären Sie im Vorhinein ab, welcher Raum Ihnen zur Verfügung steht und wie dieser ausgestattet ist. Erkundigen Sie sich, ob eine Tafel, ein Whiteboard o. Ä. zur Verfügung steht. Einige Materialien können Sie ggf. digital verwenden, statt sie auszudrucken. Sprechen Sie auch den Raumaufbau ab. Möglicherweise muss dieser an die räumlichen Gegebenheiten angepasst werden.
Vorüberlegungen und Vorbereitung Format. Falls Sie von dem empfohlenen neunteiligen Programm abweichen, achten Sie darauf, Ihr Skript und Ihre Materialien entsprechend anzupassen. Räumen Sie ggf. eher mehr als weniger Zeit ein. Varianten. Entscheiden Sie sich vor Beginn der AG für mögliche Varianten, damit Sie ggf. rechtzeitig die notwendigen Materialien besorgen und Vorabsprachen tätigen können. Überlegen Sie sich vor Beginn der Sitzung, nach welchem Prinzip Sie die Tandems bilden wollen (s. nachfolgend Abschnitt »Varianten«). Bereiten Sie ggf. Briefumschläge mit Losen vor. Materialvorbereitung. Einige Materialien benötigen etwas Zeit in der Vorbereitung. Machen Sie sich rechtzeitig mit der Materialliste der kommenden Sitzung vertraut und planen Sie die benötigte Vorbereitungszeit ein. Vor jeder Sitzung. Machen Sie sich intensiv mit dem Skript vertraut. Suchen Sie passende Schilder aus den Materialien, die Ihnen bei den Instruktionen behilflich sein können. Prüfen Sie vor Beginn der Sitzung die Materialien auf Vollständigkeit und die Geräte auf Funktionalität.
72
Anhang
3.2
Materiallisten Die diesem Handbuch beiliegenden Materialien liegen in den Sprachen Deutsch, Englisch, Arabisch und Farsi/Dari vor. Achten Sie bei der Durchführung der Interventionen darauf, dass alle notwendigen Sprachversionen vorliegen. Die Druckvorlagen sind zusätzlich nummeriert und befinden sich im Kapitel 3.4 als Vorschau und als Download unter: www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/wirwerden.
Material für jede Sitzung Druckvorlage im Anhang
Eigene Anschaffung
Material
Anzahl
0.01 WIRwerden-Logo in DIN A4 oder größer (Farbdruck empfohlen)
1
0.02 Instruktionsschilder
Mehrere
0.03 Stationsposter (für Variante mit Poster)
1 pro Tandem
0.04 Raumskizzen (1 von insgesamt 9)
1
Kopie des Skripts (empfohlen)
1 pro Coach
AG-Heft (»WIRwerden-Koffer«), DIN A5-Format empfohlen
1 pro Kind
Namensschilder der Coaches
1 pro Coach
Buntstifte sowie Kugelschreiber oder Filzstifte mit dünner Spitze
Mind. 1 pro Kind
Kreppband
1
Klebeband
1
Schere
1
Klebestifte (ab Sitzung 2)
1 pro Tandem
Fotokamera
1
Wörterbuch (zur Übersetzung in die Sprachen der Teilnehmenden)
Nach Bedarf
Dose mit Keksen oder Bonbons (Hinweis: Achten Sie darauf,
Nach Bedarf
dass ALLE Kinder diese essen können/dürfen)
Materiallisten
Uhr
1 pro Coach
Klangschale (bei Bedarf, falls vorhanden)
1
Liste der Teilnehmenden (bei Bedarf)
1
Rätsel
Mind. 1 pro Kind
Blatt Schmierpapier
Mind. 1 pro Kind
73
Sitzung 1 – Willkommen Druckvorlage im Anhang
1.01 WIRwerden-Terminkalender
1 pro Kind
1.03 Hausaufgabe für Sitzung 2
1 pro Kind
Eigene Anschaffung
Wurfgegenstand (weiches Material empfohlen)
1 bis 2
Persönlicher Gegenstand (Beispiel für Sitzung 2)
1 pro Coach
Beispiel für Abschnitt »Neues Wort«: Den eigenen Namen in deutscher und in einer anderen Sprache gut lesbar auf ein Blatt in DIN A5 oder größer schreiben
1
Variante »Tandemzuweisung«: Lose
1 Paar pro Tandem
Variante »Tandemzuweisung«: Umschläge
2
Sitzung 2 – Was mir wichtig ist Druckvorlage im Anhang Eigene Anschaffung
2.01 Bildchen mit Logo für Schlüsselanhänger (Farbdruck empfohlen)
1 pro Kind
2.02 Beispiel für neues Wort »Wichtig«
1
Schlüsselanhänger zum selbst gestalten (Format: 35 × 50 mm)
1 pro Kind
Lose in zwei verschiedenen Farben (z. B. gelb/blau)
Je 1 pro Farbe pro Tandem
Umschlag oder Gefäß für Lose
1
Fotos der 1. Sitzung ausdrucken
1 pro Kind
Persönlicher Gegenstand
1 pro Coach
Sitzung 3 – Ankommen Druckvorlage im Anhang
Eigene Anschaffung
3.01 Stimulusmaterial (digital, in den Sprachen Arabisch, Deutsch, Englisch, Farsi/Dari)
Online unter www. vandenhoeck- ruprecht-verlage. com/wirwerden
3.02 Beispiel für neues Wort »Freundinnen und Freunde«
1
Fotos der 2. Sitzung
1 pro Kind
Kopfhörer und Kopfhörersplitter sowie Gerät(e) zum Abspielen des Stimulusmaterials*
Je nach technischer Ausstattung
* In dieser Sitzung sollen die Teilnehmenden in Ruhe den Sprachaufnahmen lauschen. Kopfhörer eignen sich gut dafür. Falls Sie nicht die entsprechende Technik zur Verfügung haben, können Sie hier auch Lautsprecher nutzen. Splitter sind Anschlüsse, die ermöglichen, dass mehrere Personen je mit einem Paar Kopfhörer den Ton desselben Geräts hören können. Wie auch für den vorherigen Punkt gilt hier, dass Sie, je nach technischer Ausstattung, diesen Teil umgestalten müssen.
74
Anhang
Sitzung 4 – Gemeinsam verschieden Druckvorlage im Anhang
Eigene Anschaffung
4.01 Bilder Klasse 7a, 7c und Legende (je DIN A3-Format, Farbdruck, Laminierung empfohlen*)
1
4.02 Beispiel für neues Wort »Gemeinsam« und »Verschieden«
1
4.03 Grüne Zettel »Das kann ich richtig gut«
1 pro Kind + 1 Beispiel **
4.04 Hausaufgabe für Sitzung 5
1 pro Kind
4.05 Plakat »Das können wir richtig gut« (DIN A3-Format, Farbdruck empfohlen)
1
Fotos der 3. Sitzung
1 pro Kind
Schwarzer (Flipchart-)Marker, je nachdem, ob Bilder (4.01) laminiert wurden
1
Tafel + Kreide oder Vergleichbares
1
* Ein laminiertes Bild ist stabiler und kann wiederbenutzt werden. * * Variante »Poster«: Drucken Sie die Zettel doppelt so oft aus, dabei einmal in klein und einmal in groß, sodass die kleinen in das AG-Heft, die großen jedoch auf das Poster geklebt werden können.
Sitzung 5 – Ich mach’ mich stark Druckvorlage im Anhang
4.01 Klassen 7a+7c (DIN A3-Format, farbig, ggf. laminiert, aus Sitzung 4)
1
5.01 Plakat Low und High Power-Pose (DIN A3-Format, Schwarz- Weiß-Druck, Laminierung empfohlen)
1
5.02 Plakat Merkblatt Power-Posen (DIN A3-Format, Farbdruck, Laminierung empfohlen)
1
5.03 Merkblatt Power-Posen
1 pro Kind
5.04 Beispiel für neues Wort »Ich bin stark«
1
Denken Sie daran, auch das in Sitzung 4 gestaltete Plakat zusammen mit den beschriebenen grünen Zetteln mitzubringen.
Materiallisten
75
Sitzung 6 – Ich versteh dich Druckvorlage im Anhang
5.02 Plakat Merkblatt Power-Posen (DIN A3-Format, Farbdruck, Laminierung empfohlen, aus Sitzung 5)
1
Zettel mit Emotionswortgruppen
1 pro Tandem + 1 für die Gruppe + 1 Beispiel
6.02 Gefühlskatalog (1 von insgesamt 17)
Eigene Anschaffung
6.03 Gefühlskatalog mit Lösungen (1 von insgesamt 17)
1
6.04 Grüne Zettel »Das hilft, wenn es mir nicht gut geht«
1 pro Kind
6.05 Beispiel für neues Wort »Wie geht es dir?«
1
Briefumschläge
1 pro Tandem + 1 für die Gruppe + Beispiel
Sitzung 7 – Was ist schon normal? Veränderung! Druckvorlage im Anhang
Eigene Anschaffung
7.01 Grüne Zettel – Tipps aus der Gruppe: »Das hilft, wenn es mir nicht gut geht« (Vorschläge der Kinder aus der vorherigen Sitzung aufgreifen und aufschreiben)*
1 pro Kind
7.02 Umfragezettel Familie & Beruf
1 pro Kind
7.03 Koordinatensystem: »So steht ihr« (DIN A3-Format, Farbdruck, Laminierung empfohlen)
1
7.04 Bild Frau und Mann im Jahre 1912
1
7.05 Bild Pionierin Elly Beinhorn
1
7.06 Bilder Pioniere und Pionierinnen heute
1
7.07 Plakat Freundschaften (DIN A3-Format, Farbdruck, Laminierung empfohlen)
1
7.08 Beispiel für neues Wort »Veränderung«
1 pro Kind
Dreiecke (für Mädchen) und Vierecke (für Jungen) aus buntem Papier (z. B. gelb und grün)
1 pro Kind
* Fassen Sie hierfür, wie in der Nachbereitung der Sitzung 6 erläutert, geeignete Tipps zusammen und schreiben Sie diese auf den Vordruck 7.01.
76
Anhang
Sitzung 8 – Wo geh’n wir hin? Druckvorlage im Anhang
Eigene Anschaffung
8.01 Bild Vergangenheit-Jetzt-Zukunft (DIN A4-Format, Farbdruck, Laminierung empfohlen)
1
8.02 Zukunftsbilder (1 von insgesamt 10) (DIN A6-Format, Farbdruck, Laminierung empfohlen)
1 Stapel pro Kind
8.03 Hindernisse (1 von insgesamt 8)
1
8.04 Beispiel für neues Wort »Zukunft«
1
Gruppenfotos der letzten Woche
1 pro Kind
Rotes Kreppband für die Ziellinie
1
Sie können das Koordinatensystem »So steht ihr« aus Sitzung 7 in kleinem Format ausdrucken und den Teilnehmenden als Erinnerung an die Sitzung mitgeben.
Sitzung 9 – Was war und wie es weitergeht Druckvorlage im Anhang
Eigene Anschaffung
9.01 Grüne Zettel »Das kann ich tun « (Vorschläge der Kinder aus der vorherigen Sitzung aufgreifen und aufschreiben)*
1 pro Kind
9.02 Koffer Arbeitsblätter (1 von insgesamt 5)
1 Paket pro Kind
9.03 Urkunde Projektteilnahme (DIN A4-Format, Farbdruck empfohlen)
1 pro Kind
Post-Its
pro Kind so viele, wie Teilnehmende in der Gruppe sind (bspw. bei 12 Teil nehmenden 12 Post-Its pro Kind)
Gruppenfotos der letzten Woche
1 pro Kind
Wenn eine Party stattfinden soll, besorgen Sie gern Dinge zum Knabbern, Luftschlangen, Luftballons, kleine Überraschungen, Musik und Musikabspielgerät (auch Handy), …
* Fassen Sie hierfür, wie in der Nachbereitung der Sitzung 8 erläutert, Strategien zur Überwindung von Hindernissen zusammen und schreiben Sie diese auf den Vordruck 9.01.
Materiallisten
77
3.3
Varianten Poster. Anstelle des zu Beginn vorgestellten Begleitheftes »WIRwerden-Koffer«, können auch Poster (Vorlage 0.03 im Anhang 3.4) eingesetzt und von den Kindern gestaltet werden. Fotos und Material werden statt in ein Heft auf ein Poster geklebt. Außerdem können die Kinder die Begriffe aus »Neues Wort« direkt auf das Poster schreiben. Anders als beim Heft hat hier jedes Tandem ein Poster, nicht jedes Kind. Das Poster wird also vom Tandem gestaltet, worin auch der Vorteil gegenüber dem Begleitheft besteht: Das Poster eignet sich für die Festigung der Tandeminteraktion und kann so das Wir-Gefühl stärken. Wenn Sie den WIRwerden-Koffer vollständig durch das Poster ersetzen möchten, müssen Sie in den folgenden Sitzungen darauf achten, die Instruktionen der Passagen zur Gestaltung der Poster entsprechend anzupassen. Achten Sie auch darauf, dass sich ggf. Materialangaben ändern. Es empfiehlt sich, begleitend zu einem Poster Papier für Zeichnungen und Mitschriften zur Verfügung zu stellen. Manche Zettel, die aufgeklebt werden sollen, müssen ggf. in abweichender Größe ausgedruckt werden. Auch sollte im Raum, in dem die Intervention stattfindet, Platz an den Wänden für die Poster sein. Format. WIRwerden wurde im Rahmen einer wöchentlich stattfindenden Arbeitsgemeinschaft evaluiert. Während zunächst nichts gegen eine Adaption spricht, sei dennoch gesagt, dass sich die Evaluationsergebnisse entsprechend auf diesen zeitlichen Verlauf beziehen und wir eine Übertragbarkeit der Ergebnisse auf andere Formate nicht beanspruchen. Denkbar wäre es dennoch, WIRwerden auch als Projektwoche durchzuführen oder die Sitzungen in den Unterricht zu integrieren. Bedenken Sie, dass dies mit mehr Zeit und höherem Materialaufwand einhergehen kann. Altersgruppe. Das Programm wurde an Kindern der 4. und 5. Klasse im Alter von 9 bis 13 Jahren evaluiert. Die Instruktionen wurden entsprechend ausgearbeitet und müssten für andere Altersgruppen angepasst werden. Während wir das Programm auch für ältere Schülerinnen und Schüler empfehlen, besonders für die 7. Klasse, sollte es nicht mit jüngeren Kindern durchgeführt werden. Reihenfolge der Sitzungen. Wir haben die Reihenfolge der Sitzungen sorgfältig überlegt und nach verschiedenen Kriterien geplant. Eine Veränderung der Reihenfolge empfehlen wir nicht. Sollten Sie dennoch Änderungen vornehmen wollen oder müssen, so achten Sie stets auf eine Mischung aus »leichteren« Sitzungen mit höherem Bewegungsanteil und Sitzungen, die viel Konzentration erfordern. Wichtig ist auch, dass beispielsweise für die Sitzung »Ankommen« zwischen Ihnen und den Kindern bereits eine Vertrauensbasis vorhanden ist. Tandemzuweisung. Statt der in Sitzung 1 (»Willkommen«) geschilderten Vorgehensweise zur Tandemzuweisung können Sie sich auch eine alternative Verfahrensweise überlegen. Wir haben uns bewusst dagegen entschieden, dass sich Kinder selbst ihre Tandempartnerinnen und -partner auswählen, da beispielsweise schüchterne Kinder hier möglicherweise Benachteiligungen erfahren. Die Kinder können auch zugelost werden. Auch hier sollten Sie auf eventuelle Änderungen im Materialbedarf achten. Unabhängig von der Art der Zuweisung ist es letztlich entscheidend, dass die Kinder über die Termine hinweg im selben Tandem bleiben. Es gibt auch Gelegenheit zum Austausch mit der gesamten Gruppe, jedoch soll besonders die Tandembeziehung gestärkt werden.
78
Anhang
Pausen. Natürlich können Sie, wenn es zeitlich möglich ist, Pausen einbauen. Dies sollten Sie bestenfalls zwischen zwei Abschnitten machen. Spielen Sie körperlich aktivierende, kurze Spiele mit den Kindern, die helfen, die Konzentrationsfähigkeit zurückzugewinnen. Die Pause sollte so gestaltet werden, dass die Kinder danach schnell wieder Ruhe gewinnen.
Kopiervorlagen-Vorschau
3.4
Hier aufgelistet finden Sie eine Vorschau der Materialien zu den jeweiligen Sitzungen. Die vollständigen Materialien als Kopiervorlagen finden sie online unter www.vandenhoeck- ruprecht-verlage.com/wirwerden.
0. Jede Sitzung Logo
Kopiervorlagen-Vorschau
0.01
79
80
0.02
Instruktionsschilder (1 von insgesamt 49)
0.03
Stationsposter (für Variante mit Poster)
Anhang
Raumskizzen (1 von insgesamt 9)
0.04
Sitzung 1: Willkommen Tages ablauf
Poster
Poster
....
rr
Coaches (Anz.2) �
Poster
Poster
Vorbereitungs-Tisch
�
- --
1
-....
Volunteers (Anz.2)
"-.)
1
Poster
1
Poster
;lUtJJ
1
Alle sitzen im Stuhlkreis (Projektvorstellung, Kennenlernen,Tandembildung)
1. Sitzung Terminkalender
1.01
Termine der WIRwerden-AG
Die AG findet bei dir in der Schule immer ____________von __:__-__:__ Uhr statt. Das sind die Termine: 1) 2) 3) 4) 5) 6) 7) 8) 9)
__.__.__ __.__.__ __.__.__ __.__.__ __.__.__ __.__.__ __.__.__ __.__.__ __.__.__
Wir freuen uns auf dich!
Termine der WIRwerden-AG Kopiervorlagen-Vorschau Die AG findet bei dir in der Schule immer ____________von __:__-__:__ Uhr statt. Das sind die Termine:
81
1.02
Hausaufgabenzettel
Hausaufgabe zu ___________________ , den ____.____._____ Bitte bringt etwas mit, das für euch ganz allein etwas Besonderes und Wertvolles ist. Das kann ein Foto oder ein anderer Gegenstand sein. Überlege ganz für dich allein: Was ist für DICH besonders wertvoll? Was hat für dich eine große Bedeutung? Bring einen Gegenstand zum nächsten Mal mit. Du kannst das auch aufmalen oder fotografieren, wenn du es nicht mitbringen kannst.
Hausaufgabe zu ___________________ , den ____.____._____
2. Sitzung
Bitte bringt etwas mit, das für euch ganz allein etwas Besonderes und Wertvolles ist. Das kann ein Foto oder ein anderer Gegenstand
2.01
Schlüsselanhänger
sein. Überlege ganz für dich allein: Was ist für DICH besonders
wertvoll? Was hat für dich eine große Bedeutung? Bring einen Gegenstand zum nächsten Mal mit. Du kannst das auch aufmalen oder fotografieren, wenn du es nicht mitbringen kannst.
Hausaufgabe zu ___________________ , den ____.____._____ Bitte bringt etwas mit, das für euch ganz allein etwas Besonderes und Wertvolles ist. Das kann ein Foto oder ein anderer Gegenstand sein. Überlege ganz für dich allein: Was ist für DICH besonders wertvoll? Was hat für dich eine große Bedeutung? Bring einen Gegenstand zum nächsten Mal mit. Du kannst das auch aufmalen oder fotografieren, wenn du es nicht mitbringen kannst.
82
Anhang
Neues Wort »wichtig«
2.02
WICHTIG
IMPORTANT
ﻣﮭم ﻣﮭم
Sitzung 2 : Neues Wort
3. Sitzung Stimulusmaterial (Arab/Deu/Eng/Farsi) online verfügbar unter www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/wirwerden
3.01
Neues Wort »Freundinnen und Freunde«
3.02
FREUNDINNEN UND FREUNDE
FRIENDS صديقات و أصدقاء دوستان Sitzung 3 : Neues Wort
Kopiervorlagen-Vorschau
83
4. Sitzung 4.01
84
Klassen 7a + 7c, Erläuterung der Symbole
Anhang
Kopiervorlagen-Vorschau
85
86
Anhang
Neues Wort »gemeinsam + verschieden«
4.02
GEMEINSAM
TOGETHER
مع بعض
مشترک
Sitzung 4 : Neues Wort
VERSCHIEDEN
DIFFERENT
مختلف متفاوت
Sitzung 4 : Neues Wort
Kopiervorlagen-Vorschau
87
4.03
Grüne Zettel: »Das kann ich richtig gut«
4.04
Hausaufgabe für Sitzung 5 Hausaufgabe
Hausaufgabe
Hausaufgabe
zu ___________, den ____.___.____
zu ___________, den ____.___.____
zu ___________, den ____.___.____
Die Person, auf die der große Pfeil zeigt, kennt viele ganz verschiedene Personen. Kennt ihr auch so eine Person wie auf dem Bild? Aus eurer Schulklasse, aus der Familie oder woanders? Findet jemanden, der auch so ist wie die Person hier auf dem Bild. Fragt die Person mal, wie es dazu kam, dass sie so unterschiedliche Freunde hat und wie das ist.
88
Die Person, auf die der große Pfeil zeigt, kennt viele ganz verschiedene Personen. Kennt ihr auch so eine Person wie auf dem Bild? Aus eurer Schulklasse, aus der Familie oder woanders? Findet jemanden, der auch so ist wie die Person hier auf dem Bild. Fragt die Person mal, wie es dazu kam, dass sie so unterschiedliche Freunde hat und wie das ist.
Die Person, auf die der große Pfeil zeigt, kennt viele ganz verschiedene Personen. Kennt ihr auch so eine Person wie auf dem Bild? Aus eurer Schulklasse, aus der Familie oder woanders? Findet jemanden, der auch so ist wie die Person hier auf dem Bild. Fragt die Person mal, wie es dazu kam, dass sie so unterschiedliche Freunde hat und wie das ist.
Anhang
Plakat »Das können wir richtig gut«
4.05
5. Sitzung Plakat low und high pose
Kopiervorlagen-Vorschau
5.01
89
5.02
Plakat Merkblatt Power-Posen
Power Posing Wie ein Superheld/ eine Superheldin
Aufrecht und sicher Ruhig und konzentriert Geht allein oder im Team
Gut vor Test oder Wettkampf 5.03
Merkblatt Power-Posen
Power Posing
Trefft euch mit eurem Tandem in den nächsten Tagen. Probiert die Power-Posen gemeinsam aus.
Power Posing
Wann und wo könnt ihr sie machen?
Aufrecht und Sicher
Ruhig und Konzentriert
Power Posing
Geht allein oder im Team
Gut vor Test oder Wettkampf
Trefft euch mit eurem Tandem in den nächsten Tagen. Probiert die Power-Posen gemeinsam aus. Wann und wo könnt ihr sie machen?
Trefft euch mit eurem Tandem in den nächsten Tagen. Probiert die Power-Posen gemeinsam aus. Wann und wo könnt ihr sie machen? Aufrecht und Sicher
Ruhig und Konzentriert
Geht allein oder im Team
Gut vor Test oder Wettkampf
Aufrecht und Sicher
Ruhig und Konzentriert
Geht allein oder im Team
Gut vor Test oder Wettkampf
90
Wann und wo könnt ihr sie machen?
Aufrecht und Sicher
Ruhig und Konzentriert
Geht allein oder im Team
Gut vor Test oder Wettkampf
Power Posing
Trefft euch mit eurem Tandem in den nächsten Tagen. Probiert die Power-Posen gemeinsam aus.
Anhang
Neues Wort »Ich bin stark«
5.04
Ich bin stark
I am strong
أنا قوي من قوی هستم. Sitzung 5 : Neues Wort
6. Sitzung Zettel mit Emotionswortgruppen
Ich bin wütend!
| ﻏﺎﺿب | ﺧﺷﻣﮕﯾنangry
Ich freue mich!
| ﯾﻔرح | ﺧوﺷﺣﺎل ﺷدنhappy
Ich habe Angst!
| ﺧوف | ﺗرسscared
Ich bin traurig!
| ﺣزﯾن | ﻏﻣﮕﯾنsad
Ich bin wütend!
| ﻏﺎﺿب | ﺧﺷﻣﮕﯾنangry
Ich freue mich!
| ﯾﻔرح | ﺧوﺷﺣﺎل ﺷدنhappy
Ich habe Angst!
| ﺧوف | ﺗرسscared
Ich bin traurig!
| ﺣزﯾن | ﻏﻣﮕﯾنsad
Kopiervorlagen-Vorschau
6.01
91
6.02
Gefühlskatalog (1 von insgesamt 17)
6.03
Gefühlskatalog Lösungen (1 von insgesamt 17)
Freude: Lachfalten um die Augen und Mund, offener Mund
92
Anhang
Grüne Zettel »Das hilft, wenn es mir nicht gut geht«
6.04
Neues Wort »Wie geht es dir?«
6.05
Wie geht es dir? How are you? كيفَ حالك؟ حالت چطوره؟
Sitzung 6 : Neues Wort
Kopiervorlagen-Vorschau
93
7. Sitzung 7.01
94
Grüne Zettel »Das hilft, wenn es mir nicht gut geht«
Anhang
Umfragezettel Familie und Beruf
7.02
Frage 1 - Familie Wie sehr möchtest du dich, wenn du 30 Jahre alt bist, um deine eigene Familie kümmern und Verantwortung für sie übernehmen? Das heißt, wie sehr möchtest du für deine Kinder sorgen, für sie kochen, sie wickeln, mit ihnen spielen, bei den Hausaufgaben helfen und sie erziehen?
1
0
4
3
2
Gar nicht
Sehr gern
Frage 2 - Beruf Wie sehr möchtest du, wenn du 30 Jahre alt bist, in einem Beruf hart arbeiten und viel Verantwortung übernehmen? Das heißt, wie sehr möchtest du in einem Beruf viel arbeiten, die/der Versorgerin/Versorger für dich und deine Familie sein, immer wieder neue Herausforderungen annehmen und dich für deinen Erfolg einsetzen und viel Geld verdienen?
0
1
Gar nicht
Kopiervorlagen-Vorschau
2
3
4
Sehr gern
95
Koordinatensystem »So steht ihr« (1 von 3)
4
7.03
sehr gern
KINDER und FAMILIE BETREUEN
Jungen
3
Mädchen
1
2
So steht ihr gar nicht
0
1
2
3
4
sehr gern ERFOLGREICH IM BERUF SEIN
7.04
96
Frau und Mann im Jahre 1912
Anhang
Pionierin Elly Beinhorn
7.05
Pioniere und Pionierinnen heute (1 von insgesamt 4)
7.06
Kopiervorlagen-Vorschau
97
7.07
Plakat Freundschaften
1
2
3
4
5
7.08
6
Neues Wort »Veränderung«
VERÄNDERUNG CHANGE تغيير تغيير
Sitzung 7 : Neues Wort
98
Anhang
8. Sitzung Bild Vergangenheit – Jetzt – Zukunft
Vergangenheit
8.01
Jetzt
Zukunftsbilder (1 von insgesamt 10)
Zukunft
8.02
Eine fleißige Schülerin/ein fleißiger Schüler
Kopiervorlagen-Vorschau
99
8.03
8.04
Hindernisse (1 von insgesamt 8)
Dein Sitznachbar lenkt dich ab und du kannst dich nicht konzentrieren.
Du hast einen Fehler gemacht.
Deine Freunde sagen, das ist nichts für dich.
Jemand sagt dir, weil du aus einem anderen Land kommst, kannst du kein(e) fleißige(r) Schüler(in) sein.
Neues Wort »Zukunft«
ZUKUNFT FUTURE
مستقبل آینده
Sitzung 8 : Neues Wort
100
Anhang
9. Sitzung Grüne Zettel »Das kann ich tun«
9.01
Koffer Arbeitsblätter (1 von insgesamt 5)
9.02
Kopiervorlagen-Vorschau
101
9.03
Urkunde Projektteilnahme
_________________________ hat erfolgreich an der WIRwerden-AG teilgenommen.
Tandempartner/in: _______________ Coaches: _______________ & _______________
________________________ ________________________ _______________________ Ort, Datum Coach Schulleitung
102
Anhang
3.5
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen10
Sitzung 1 – Willkommen Kernbotschaften: WIRwerden … über die Zeit zusammenwachsen. WIRwerden … ist ein gemeinsamer Prozess, der Zeit braucht. Zeit/Dauer
Inhalte
1) Programm vorstellung
5 min
In der ersten Sitzung wird das Programm WIRwerden vorgestellt. Die Coaches erläutern den zeitlichen Rahmen und umreißen den Inhalt der bevorstehenden Sitzungen. Es geht in dieser Sitzung vor allem darum, die Kinder für das Projekt zu begeistern.
2) Kennenlernen und AG-Regeln
15 min
Alle Kinder und alle Coaches spielen zusammen ein kurzes Kennenlernspiel zum Namenlernen. Ziel ist, dass sich die Kinder möglichst alle Namen der anderen Teilnehmenden merken (entfällt, wenn sich Kinder untereinander kennen). Es werden außerdem Regeln für den gemeinsamen Umgang während des Projekts erarbeitet.
3) Tandembildung
15 min
Nun werden die Tandems gebildet. Anschließend können die Tandems als Paar fotografiert werden. Dies kann das erste Wir-Gefühl erwecken. Das Foto erhalten die Kinder in der folgenden Sitzung.
4) WIRwerden- Koffer
5 min
Den Kindern wird das AG-Begleitheft, der »WIRwerden- Koffer«, vorgestellt und ausgeteilt. Dieses Heft kommt über die ganze AG hinweg zum Einsatz. Die Kinder können auf verschiedene Weise ihre Erfahrungen im Projekt in diesem dokumentieren.
5) Neues Wort
10 min
Nun schreiben die Kinder den Namen ihres Tandems in der eigenen Sprache und der des Tandems jeweils in ihren WIRwerden-Koffer. Ziel ist es, aufzuzeigen, dass es spannend, aber auch nicht so leicht ist, eine neue Sprache zu lernen.
6) Hausaufgabe
10 min
Die Kinder bekommen abschließend die Aufgabe, einen für sie selbst emotional bedeutsamen Gegenstand (z. B. Foto, Objekt, Bild, Lied) zur nächsten Sitzung mitzubringen. Abschließend wird noch ein Gruppenfoto gemacht.
7) optional: Gruppenfoto 10 Anmerkung: Bei wiederkehrenden Elementen werden Ziele, Inhalte und Methoden nur einmalig beschrieben.
104
Anhang
Ziele
Methoden
– Vorstellung des Projektes – Begeisterung wecken
Plenum, Einzelarbeit
– Kennenlernen – Namen lernen – Gemeinsame Vorstellung vom Projekt entwickeln, Gruppengefühl vermitteln – Tandembeziehung aktivieren
Plenum
– Festlegung der Gruppen
Tandemarbeit
– Mit den regelmäßig verwendeten Materialien vertraut machen
Plenum
– Vorstellung eines wiederkehrenden Elements aller Sitzungen – Kindern mit nichtdeutscher Erst- oder Zweitsprache Sicherheit und Expertiserolle zuschreiben – Kindern mit deutscher Erstsprache subtil die Heraus forderung verdeutlichen, die mit dem Erwerb einer neuen (Schrift-)Sprache verbunden ist – »Augenhöhe« herstellen
Tandemarbeit
– Vorbereitung der Folgesitzung
Plenum
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
105
Sitzung 2 – Was mir wichtig ist Kernbotschaften: Jeder Mensch hat Dinge, die ihm selbst besonders wichtig sind. Diese Dinge können sehr unterschiedlich sein. Das ist gut so und spannend. Zeit/Dauer
Inhalte
1) Wiederholung der vorherigen Sitzung
10 min
In dieser Sitzung soll zunächst kurz an die vorherige Sitzung erinnert werden. Alle erhalten ein Foto der letzten Sitzung und können es in ihren WIRwerden-Koffer kleben. Ein Spiel zum Namenlernen kann hier erneut gespielt werden.
2) Austausch über eigene Werte
35 min
Anschließend findet ein Austausch über eigene Werte statt. Die Kinder sollen sich hier ihrer eigenen Werte bewusstwerden, indem sie diese mittels ihres mitgebrachten Gegenstands den anderen Kindern präsentieren. Dafür ziehen die Kinder Lose und werden in zwei Gruppen eingeteilt. Die eine Gruppe stellt ihre Gegenstände, einem Basar ähnelnd, den Kindern der anderen Gruppe vor. Letztere Gruppe wird angehalten, Fragen zu den Gegenständen zu stellen. Nachdem die Gruppen einmal gewechselt haben, wird anschließend kurz gemeinsam ausgewertet. Dann werden Fotos von den Kindern mit den Gegenständen in ihren Tandems gemacht.
106
3) Neues Wort
5 min
4) Schlüsselanhänger
10 min
Abschließend bekommt jedes Kind einen Schlüsselanhänger mit dem WIRwerden-Logo und einem freien Feld, auf welches die Kinder einen Begriff schreiben.
Anhang
Ziele
Methoden
– In Sitzung 1 nicht zusammengeführte Tandems einander vorstellen und Tandembeziehung aktivieren – (erneutes) Kennenlernen
Plenum, Einzelarbeit
– Gegenseitige Kenntnisnahme von Werten aller Teilnehmenden – Konzentration auf eigene Werte – Möglichkeit der Wertschätzung geben
Plenum, Gruppenarbeit, Tandemarbeit
– Verbindlichkeit des Projektes verdeutlichen – »Begleitendes Element« an die Kinder überreichen, das sie zwischen den Sitzungen an Programm erinnert – Redeanlass im Schulalltag schaffen
Plenum, Einzelarbeit
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
107
Sitzung 3 – Ankommen Kernbotschaften: Neue Situationen sind für die meisten eine Herausforderung. Es ist also normal, wenn man Schwierigkeiten erlebt. Wenn etwas schwierig ist oder man sich nicht zugehörig fühlt, kann das viele Ursachen haben. Oft hat es jedoch nicht mit eigenen Unzulänglichkeiten zu tun, sondern damit, dass die Situation neu ist und erst Erfahrungen gesammelt werden müssen. Selbst wenn man sich einmal so fühlt, als würde man nicht richtig dazugehören (z. B. zur Schule, zur neuen Klasse, denken Sie auch an Ihre ersten Tage am neuen Arbeitsplatz), ist man mit diesem Zeit/Dauer
108
Inhalte
1) Wiederholung der vorherigen Sitzung
5 min
2) Soziale- ZugehörigkeitsIntervention
55 min
Teil A: Zuhören
15 min
Alle Kinder hören sich in der gesamten Gruppe und in kleinen Gruppen verschiedene Sprachbotschaften in zwei Sprachen an: Erst auf Deutsch, dann in einer Sprache ihrer Wahl. Durch die Sprachbotschaften erfahren die Teilnehmenden von Geschichten des Neuanfangs, in denen Personen erzählen, dass sie sich in manchen Situationen nicht zugehörig fühlten und wie sie dann damit umgegangen sind.
Teil B: Es auszu sprechen, heißt daran zu glauben
40 min
Nun gibt es die Instruktion an die Teilnehmenden, sich zu überlegen, wie man sich selbst in einer solchen Situation fühlt. Die Kinder werden gebeten, ihre Erfahrungen und Ratschläge mit einem Gerät aufzunehmen, damit dies später erneut Kindern vorgespielt werden kann, die sich in einer Situation des Neuanfangs befinden. Somit nehmen die Kinder eine helfende Rolle ein. Für eine Tonbandaufnahme gehen die Tandems mit einer Person des Coachingteams vor die Tür an einen ruhigen Ort, während der Rest der Gruppe den Begriff »Freundinnen und Freunde« kennenlernt und in den WIRwerden-Koffer schreibt. Wie bereits in den vorigen Sitzungen dient dies der Erfahrung, dass es spannend, aber auch nicht so leicht ist, eine neue Sprache zu lernen. Falls Kinder früher fertig sind, können diese Rätselaufgaben oder andere Aufgaben bearbeiten. Falls in der zweiten Sitzung Fotos gemacht wurden, können diese hier ausgeteilt und ebenfalls in den WIRwerden-Koffer geklebt werden.
Anhang
Gefühl oft nicht allein. Andere machen möglicherweise ähnliche Erfahrungen und teilen die gleichen Unsicherheiten, trauen sich aber nicht, darüber zu sprechen, weil sie ebenfalls das Gefühl haben, allein damit zu sein. Akzeptiert man dieses Gefühl als Normalität eines Anpassungsprozesses, wird sich dieses Gefühl mit der Zeit »ausschleichen«. Es gibt jedoch verschiedene Dinge, die einem in neuen Situationen helfen können, diesem Gefühl des Nichtdazugehörens etwas entgegenzusetzen. Ziele
Methoden
– Geschichten des Neuanfangs kennenlernen: Normalität, Veränderbarkeit von Schwierigkeiten erfahren
Plenum, Klein gruppen arbeit
– Kinder entwickeln Expertiserolle für Umgang mit neuen, teilweise schwierigen Situationen – Kurz- und mittelfristig: Bewusstheit für Ressourcen und Strategien im Umgang mit Situationen des Neuanfangs schaffen
Tandemarbeit, Einzelarbeit, ggf. Kleingruppenarbeit
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
109
Sitzung 4 – Gemeinsam verschieden Kernbotschaften: Freundschaften bestehen meistens zwischen Menschen, die sich ähnlich zueinander fühlen. Meistens denken wir aber nur an oberflächliche Ähnlichkeiten, wie das gleiche Alter, das gleiche Geschlecht, die gleiche Religion oder kulturelle Herkunft. Wenn wir aber genauer hinschauen, können wir viele Ähnlichkeiten erkennen, die wir zu Menschen haben, die vielleicht nach außen hin ganz anders scheinen als wir. Zeit/Dauer 1) Wiederholung der vorherigen Sitzung
5 min
2) Intergruppenfreundschaften
60 min
Teil A: Erstes Bild – 25 min Freundschaften
Die Kinder sollen darüber nachdenken, was Freundschaft ist und was sie ausmacht. Es wird anhand eines schematischen Bildes von Freundschaften in einer Klasse darüber reflektiert, dass man gern mit Menschen zusammen ist, die einem ähnlich sind.
Teil B: Zweites Bild – Gemeinsam verschieden
Anhand eines zweiten Bildes, das eine andere Klasse zeigt, wird anschließend erarbeitet, dass besonders in der Verschiedenheit großes Potenzial liegt, weil man ein besonders starkes Team wird. Vor allem sollen die Kinder verstehen, dass Ähnlichkeit nicht bedeutet, dass man aus dem gleichen Land kommt, sondern dass man vielleicht gemeinsame Interessen und Hobbies hat. Um dieses theoretische Wissen für die Kinder greifbarer zu machen, sammeln sie ihre eigenen Kompetenzen und besprechen diese mit ihrem Tandemkind, bevor alle Teilnehmenden dies auf einem Poster zusammentragen.
3) Neues Wort
110
Inhalte
35 min
5 min
Anhang
Freundschaft zwischen zwei Menschen bedeutet auch, dass man sich gegenseitig hilft und unterstützt, wenn man allein nicht weiterweiß. Manchmal fällt uns dann auch auf, dass manche Menschen, die uns scheinbar gar nicht ähnlich sind, etwas besser können als wir. Andere Dinge können wir vielleicht besser. Wenn wir unsere unterschiedlichen Stärken zusammentun, können wir große Aufgaben bewältigen, die wir allein nicht hinbekommen. Ziele
Methoden
– Erfahren, dass Ähnlichkeiten in Freundschaften wichtig sein können – Reflexion über Freundschaft
Plenum
– Bedeutung und Potenzial von Verschiedenheit in Freundschaften erfahren – Wissen über Gelingensbedingungen von Intergruppenfreundschaften entwickeln
Plenum, Tandemarbeit
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
111
Sitzung 5 – Ich mach’ mich stark Kernbotschaften: Nicht nur unsere Stimmung wirkt sich auf unsere Körperhaltung aus. Umgekehrt kann sich auch unsere Körperhaltung darauf auswirken, wie wir uns fühlen. Power-Posen können dabei helfen, dass wir uns unserer (tatsächlich vorhandenen) Fähigkeiten sicherer fühlen und eher wahrnehmen, dass wir Einfluss auf Situationen nehmen können. Zeit/Dauer
112
Inhalte
1) Wiederholung der vorherigen Sitzung
5 min
2) Rollenspiel
10 min
Die Coaches zeigen ein Rollenspiel, welches die unterschiedliche Wirkung von Körpersprache und Körperhaltung demonstrieren soll. Das Rollenspiel zeigt zwei befreundete Personen, die kurz vor einem wichtigen Test, einer Klassenarbeit oder einer Prüfung darüber reden, wie es ihnen geht und wie sie sich vorbereiten. Es wird deutlich gemacht, dass beide ungefähr gleich gut in der Schule sind und einen ähnlichen Lernaufwand betreiben. Ihre Körperhaltung und Körpersprache unterscheiden sich jedoch deutlich. Eine der beiden Personen steht aufrecht, die Füße sind etwa schulterbreit geöffnet, die Hände sind an die Hüfte gelegt, außerdem ist sie dem Freund oder der Freundin offen zugewandt und sucht Blickkontakt. Die andere Person hat eine unsichere Haltung, ihre Beine sind überkreuzt, die Arme sind um den Körper gelegt und der Blick ist eher abwärtsgerichtet.
3) Einführung Power-Posen
15 min
Die Coaches sammeln die Eindrücke der Kinder vom Rollenspiel und visualisieren die Unterschiede anhand von Figuren auf Flipcharts. Die Kinder überlegen, wie die verschiedenen Körperhaltungen auf sie gewirkt haben. Sie stellen einen Zusammenhang zwischen Körperhaltung und Gefühlslage der dargestellten Kinder her und lernen das Konzept des Power Posing kennen. Weiterhin geben sie Vermutungen darüber ab, wie die dargestellten Kinder in dem Test abschneiden werden und warum sie diesen Eindruck haben. Sowohl das Power Posing im Speziellen als auch die aufrechte und offene Körperhaltung im Allgemeinen hat einen positiven Effekt auf die Selbstwahrnehmung. Es wird darauf hingewiesen, dass Power-Posen sowohl für Mädchen als auch für Jungen geeignet sind. Außerdem wird auf Stereotype zu Geschlecht und Körperhaltung eingegangen (Jungen und Männer nehmen von sich aus häufiger expansive Körperhaltungen ein als Mädchen). In diesem Zusammenhang wird verdeutlicht, dass Mädchen und Jungen gleichberechtigt sind und alle von einer offenen aufrechten Körperhaltung profitieren können.
Anhang
Power-Posen können dabei helfen, das, was in uns steckt, in schwierigen Situationen besser abrufen und zeigen zu können. Power-Posen können gute und fleißige Vorbereitung nicht ersetzen!
Ziele
Methoden
– Wirkung von »offenen« und »geschlossenen« Körperhaltungen beobachten – ggf. Zusammenhang mit Gefühlen und Einstellungen feststellen
Plenum
– Über »offene« (Power-Posen) vs. »geschlossene« Körperhaltungen reflektieren – Zusammenhang mit subjektiven Empfindungen erfahren (auch in Situationen, in denen Leistung gezeigt werden soll) – Power-Posen als eine persönliche Ressource in heraus fordernden Situationen diskutieren, die nicht zur Demonstration von Macht oder Hierarchie zum Einsatz gebracht werden sollte
Plenum
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
113
Zeit/Dauer
Inhalte
4) Selbsterfahrung
25 min
Im Tandem überlegen die Kinder sich bis zu drei Power- Posen, die sie allein machen können und eine Power-Pose, die sie zusammen machen können. Die Power-Posen sollen ausprobiert und jede Pose für fünf Sekunden gehalten werden. Die Power-Posen werden fotografiert. Gemeinsam wird überlegt und gesammelt, in welchen Situationen die Power-Posen helfen können und wo man sie machen kann. Dabei wird darauf hingewiesen, dass Power-Posen am besten vor schwierigen Situationen in einem geschützten Raum eingenommen werden können. Schließlich bilden alle Kinder zusammen eine große Power-Pose.
5) Neues Wort
5 min
Sitzung 6: Ich versteh’ dich! Kernbotschaften: Es gibt bestimmte äußere Merkmale, die uns helfen, zu erkennen, wie es jemandem geht. Diese Merkmale können bei jeder Person ein bisschen anders aussehen, es gibt jedoch auch große Ähnlichkeiten. Zeit/Dauer
114
Inhalte
1) Wiederholung der vorherigen Sitzung
5 min
2) Emotionsspiel
10 min
Nachdem die Coaches kurz vorgespielt haben, wie das Spiel funktioniert, ziehen die Tandems jeweils nacheinander eine Karte und stellen dem anderen die darauf lesbare Emotion dar. Das Tandemkind muss diese Emotion erraten. Die Kinder sollen sich hier mit den vier Basisemotionen Freude, Wut, Angst und Trauer vertraut machen.
3) Signale erkennen
25 min
In der Gruppe werden anschließend die inneren und äußeren Signale erarbeitet, die man bei einzelnen Emotionen erlebt oder beobachten kann. Die Tandemgruppen gehen einzeln nach vorne und zeigen die Emotion. Nun erklärt erst die Gruppe, woran man die Emotion erkennt. Anschließend erklärt die Tandemgruppe, wie sich der eigene Körper anfühlt. Die Eindrücke werden gesammelt und zum Schluss zusammengefasst.
4) Richtig reagieren
15 min
Schließlich werden gemeinsam Ideen darüber gesammelt, was einem helfen kann, wenn man sich nicht gut fühlt. Hier wird zunächst nicht gewertet. Es werden dann in den Tandems Ideen darüber gesammelt, wie die Kinder sich jeweils helfen können, wenn es einem von beiden nicht gut geht. Die Ideen werden auf Zettel geschrieben und dann eingesammelt. In der nächsten Sitzung werden die adaptiven Strategien zusammengefasst für alle ausgeteilt.
5) Neues Wort
5 min
Anhang
Ziele
Methoden
– Kinder entwickeln individuelle offene körperliche Haltungen (Power-Posen), die sie in zukünftigen Situationen als kraftvoll, kompetent und selbstwirksam fühlen lassen – Power-Posen als Ressource für herausfordernde Situationen erleben
Tandemarbeit
Anmerkungen
Manche Merkmale kann man bei anderen sehen, manches kann man aber auch nur selbst fühlen. Wenn es jemandem nicht gut geht, er oder sie Trauer, Wut oder Angst fühlt, dann können besonders Freunde und Freundinnen gut helfen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, für jemanden da zu sein, wenn es ihm oder ihr nicht gut geht. Ziele
Methoden
– Basisemotionen kennenlernen, bei sich selbst und bei anderen erkennen und wahrnehmen können
Plenum, Tandemarbeit
– Basisemotionen als überkulturelle Gemeinsamkeit verstehen – teils individuelle Unterschiedlichkeit in körperlichen Signalen von Gefühlen kennenlernen
Plenum, Tandemarbeit
– Emotionale und soziale Kompetenzen beim Wahrnehmen von und dem Reagieren auf eigene Gefühle und Gefühle anderer entwickeln – Handlungsoptionen entwickeln, die eingesetzt werden können, um eigene Emotionen zu regulieren, sowie um andere Personen zu unterstützen
Plenum, Tandemarbeit
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
115
Sitzung 7 – Was ist schon normal? Veränderung! Kernbotschaften: Das, was für Jungen und Mädchen und für Männer und Frauen als normal gilt, verändert sich im Laufe der Jahre. Was früher noch normal war, ist heute vielleicht ganz anders. Manche Menschen machen Dinge als Allererste anders. Diese Dinge können später normal sein. Sie bringen Veränderung. Mädchen und Jungen dürfen sich frei entscheiden, wie sie ihr Leben mit Beruf und Familie gestalten wollen. Zeit/Dauer
116
Inhalte
1) Wiederholung der vorherigen Sitzung
5 min
2) Eigene Zukunftsvorstellungen
15 min
Die Kinder werden zu Beginn zu ihrer Zukunftsvorstellung befragt. Sie sollen sich vorstellen, wie gern sie ihre Kraft und Zeit in die beiden Bereiche »Beruf« (im Sinne von Karriere) und »Familie« (im Sinne von Kinderbetreuung) stecken möchten, wenn sie ein Alter von 30 Jahren erreicht haben. Anhand der abgegebenen Einschätzungen stellen die Kinder sich im Raum in einem Koordinatensystem auf, um die Antworten sichtbar zu machen. Das Koordinatensystem wird dann auf einem Poster visualisiert. Die Antworten werden gemeinsam ausgewertet und Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen den Jungen und den Mädchen besprochen.
3) Gesellschaftliche Normen im Wandel
20 min
Anhand eines Schaubildes, das die Situation von vor etwa 100 Jahren darstellen soll, wird erläutert, wie sich die Vorstellungen von Normalität in Bezug auf Geschlechter rollen im Laufe der Zeit verändert haben. Dies wird mit dem von den Kindern erstellten Koordinatensystem verglichen. Anhand eines historischen Beispiels wird zunächst die Rolle von Pionieren in Bezug auf die Veränderbarkeit von Normen erklärt. Anschließend werden gegenwärtige Beispiele für Pioniere besprochen. Im Tandem soll heraus gearbeitet werden, dass Mut und Unterstützung durch Freundinnen und Freunde und Familie wichtig sind, wenn man Dinge tut, die sonst niemand macht.
4) Stereotypes Verhalten in der Schule
15 min
Die Kinder sehen auf einem Poster eine Auswahl an Bildern von Jungen und Mädchen aus ihrer Altersgruppe bei ihren geschlechtsuntypischen Hobbys. Ihre Aufgabe ist, drei Kinder auszuwählen, mit denen sie sprechen wollen oder die sie kennenlernen wollen würden. Die Abstimmungszettel werden zu den Bildern der Kinder gelegt, sodass das Ergebnis sichtbar wird. Das Ergebnis wird diskutiert. Die Kinder setzen sich mit ihren Vorstellungen von Normalität, ihren Stereotypen und den Konsequenzen atypischer Vorstellungen auseinander. Es wird ein Foto von den Kindern neben dem Abstimmungsposter gemacht.
5) Neues Wort
5 min
Anhang
Es braucht Mut, um seinen Weg zu gehen und Normen zu verändern. Freundinnen und Freunde können einen dabei unterstützen. Egal ob Mann oder Frau, alle sollen die Chance bekommen, ihre Wünsche zu erfüllen. Anmerkung: Empfehlung der Autorinnen, Sitzung 7 in zwei Sitzungen aufzuteilen, ggf. zielgruppenorientiert Bilder der Kinder mit unterschiedlichen Hobbies anpassen bzw. verändern
Ziele
Methoden
– Reflexion über eigene Prioritäten von Beruf und/oder Familie in der Zukunft – Visualisierung von gemeinsamen und unterschiedlichen Zukunftsentwürfen in der Gruppe – möglicher Anlass zur Diskussion über ähnliche und unterschiedliche Vorstellungen zwischen Mädchen und Jungen in der Gruppe
Plenum, Einzelarbeit
– Veränderbarkeit von Geschlechterrollen und von Vorstellungen über unterschiedliche Geschlechter diskutieren – Pioniere und Pionierinnen kennenlernen: Veränderbarkeit von geltender Normalität in Gesellschaften – gegenwärtige Beispiele für Pioniere und Pionierinnen sammeln und besprechen – Mut und Unterstützung durch Freundinnen und Freunde als Ressourcen für Pionierarbeit kennenlernen
Plenum, Tandemarbeit
– Reflexion über eigene Vorstellungen von Normalität, über mögliche Stereotype und die Konsequenzen atypischer Vorstellungen – Reflexion über »typische«/«untypische« Hobbies
Plenum, Einzelarbeit
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
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Sitzung 8 – Wo geh’n wir hin? Kernbotschaften: Jede und jeder hat Bilder und Vorstellungen von sich in der näheren und entfernten Zukunft als Jugendlicher bzw. Jugendliche oder Erwachsener bzw. Erwachsene. Diese Bilder passen in verschiedene Lebensbereiche. Einer von diesen ist »Schule & Beruf«. Die Zukunft kann man sich wie einen Weg oder einen Pfad vorstellen, auf dem ab und an Hindernisse liegen. Diese Schwierigkeiten sind ganz normal. Auf einige Hindernisse kann man sich vorbereiten, aber auch bei unvorhergesehenen Hindernissen kann man sich in seinem sozialen Umfeld Unterstützung holen. Zeit/Dauer
118
Inhalte
1) Wiederholung der vorherigen Sitzung
5 min
2) Zielentwicklung – Ich in Zukunft
25 min
Jedes Kind erhält Bilder von Personen in dem Lebensbereich »Schule & Beruf«. Jedes Kind soll drei Bilder auswählen, die an den erwachsenen Menschen erinnern, der es gern werden will. Die Kinder sollen nun überlegen, was jedes der gewählten Bilder für sie bedeutet, und wann in ihrem Leben das eintreten soll. In den jeweiligen Tandems soll nun ein Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede sowie über eigene Zukunftsvorstellungen zustande kommen. Die Kinder wählen je einen Favoriten bzw. eine Favoritin unter ihren drei ausgewählten Bildern aus und stellen diesen, zusammen mit eigenen Zielvorstellungen, einzeln in der Gruppe vor.
3) Zeitstrahl: Ziele anvisieren und Hindernisse überwinden
25 min
Ein auf den Boden geklebter Pfeil soll einen Zeitstrahl darstellen, der im »Jetzt« beginnt und in der »Zukunft« endet. Die Coaches wählen zwei Hindernisse passend zu den jeweiligen Zielen aus. Im Tandem erarbeiten die Kinder reihum Lösungen zur Überwindung solcher Hindernisse, wobei sie bei Bedarf vom Rest der Gruppe bzw. von den Coaches unterstützt werden. Hat das Tandem das Ziel erreicht, ist das nächste Tandem an der Reihe. Jedes Tandem durchläuft diesen Prozess einzeln. Am Ende klebt jedes Kind einzeln das jeweils ausgewählte Bild in seinen WIRwerden-Koffer. Außerdem erhält jedes Kind einen Zettel mit Hinweisen, was man bei Schwierigkeiten tun kann. Auch dieser wird in den WIRwerden-Koffer geklebt. Anschließend wird ein Gruppenfoto von allen Kindern gemacht, indem sich alle innerhalb des aufgeklebten Pfeiles platzieren.
4) Neues Wort
5 min
Anhang
Dinge, die wir heute tun, haben einen Einfluss auf die Zukunft: unsere eigene und die der anderen. Gute Freundschaften können dabei helfen, Hindernisse zu überwinden und Ziele zu erreichen. Alle haben das gleiche Recht auf Unterstützung in der Schule, egal ob Junge, Mädchen, intersexuelle oder transsexuelle Kinder, egal, aus welchem Land man kommt oder welcher Religion man sich zugehörig fühlt.
Ziele
Methoden
– Entwicklung von eigenen (beruflichen und privaten) Vorstellungen in der Zukunft – zeitliche Dimensionen von Zukunftsvorstellungen einschätzen lernen – gemeinsamer Austausch über Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Ziele in den Tandems und in der Gruppe
Plenum, Einzelarbeit, Tandemarbeit
– Visualisierung von Zeit (Gegenwart und Zukunft) als Pfeil – Hindernisse beim Verfolgen von Zielen erkennen und überwinden lernen – Lösungen zur Überwindung solcher Hindernisse ent wickeln lernen – verschiedene Möglichkeiten zur Überwindung von Hindernissen wie Unterstützung durch Freundinnen und Freunde, Lehrkräfte, Berufsberatung kennenlernen
Plenum, Einzelarbeit,
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
Tandemarbeit
119
Sitzung 9 – Was war und wie es weitergeht Kernbotschaften: Es war sicher herausfordernd, sich in der AG zu öffnen und Meinungen sowie persönliche Geschichten zu erzählen. Wenn die AG ein Erfolg war, so liegt das auch an jedem und jeder einzelnen der Teilnehmenden! Es wurde sich mit wichtigen Themen beschäftigt, über die auch Erwachsene nachdenken können und sollten. Man kann also auch mit seinen Eltern darüber sprechen. Bestimmt lernen sie auch noch etwas Neues! Zeit/Dauer
120
Inhalte
1) Wiederholung der vorherigen Sitzung
5 min
2) Rückblick
25 min
Anschließend wird an die vergangenen Sitzungen erinnert. Dabei werden die Kinder nach ihren Meinungen und Präferenzen bezüglich einzelner Sitzungen gefragt. Ziel ist es, in Ruhe die vergangenen Inhalte zu rekapitulieren und Kernaussagen zu wiederholen.
3) Wie geht es weiter?
10 min
Hier können alle Teilnehmenden Kontaktdaten austauschen. Für Tandems bzw. Gruppen, die die nächste Zeit zusammen verbringen werden, bietet es sich an, gemeinsam zu überlegen, wie sie das Gelernte in der Praxis anwenden können.
4) Urkundenvergabe
10 min
Die Kinder erhalten als Dankeschön und Ehrung ihrer Teilnahme eine Urkunde. Dies setzt ein symbolisches Ende der AG.
5) Abschied
5 min
Vor allem, wenn die Coaches und die Gruppe sich nach Ende der AG nicht mehr sehen werden, sollte Zeit für eine Abschiedsrunde eingeräumt werden.
Anhang
Die AG ist nun vorbei, jedoch kann man das, was alle gelernt haben, fast jeden Tag benutzen. Man kann mit Freunden oder Freundinnen und mit dem Tandemkind darüber sprechen, auch wenn die AG schon vorbei ist. Das kleine WIRwerden-Heft kann bei der Erinnerung helfen. Alle haben viele verschiedene Dinge gelernt und ausprobiert. Die Teilnehmenden sollten versuchen, sich die wichtigsten drei Dinge besonders gut zu merken!
Ziele
Methoden
– Inhalte in Erinnerung rufen – Kernaussagen verinnerlichen – über eigene Meinungen und Präferenzen reflektieren
Tandemarbeit, Einzelarbeit, Plenum
– Sicherung des weiteren Kontaktes innerhalb der Tandems und der gesamten Gruppe – Gruppengefühl stärken – Transfer der Inhalte und des gemeinsam Erlebten in den weiteren Schulalltag
Plenum
– Wertschätzung aller Teilnehmenden
Plenum
– Zeit zum Verabschieden nehmen
Plenum
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
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Sitzung 9 – Was war und wie es weitergeht Kernbotschaften: Es war sicher herausfordernd, sich in der AG zu öffnen und Meinungen sowie persönliche Geschichten zu erzählen. Wenn die AG ein Erfolg war, so liegt das auch an jedem und jeder einzelnen der Teilnehmenden! Es wurde sich mit wichtigen Themen beschäftigt, über die auch Erwachsene nachdenken können und sollten. Man kann also auch mit seinen Eltern darüber sprechen. Bestimmt lernen sie auch noch etwas Neues! Zeit/Dauer
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Inhalte
1) Wiederholung der vorherigen Sitzung
5 min
2) Rückblick
25 min
Anschließend wird an die vergangenen Sitzungen erinnert. Dabei werden die Kinder nach ihren Meinungen und Präferenzen bezüglich einzelner Sitzungen gefragt. Ziel ist es, in Ruhe die vergangenen Inhalte zu rekapitulieren und Kernaussagen zu wiederholen.
3) Wie geht es weiter?
10 min
Hier können alle Teilnehmenden Kontaktdaten austauschen. Für Tandems bzw. Gruppen, die die nächste Zeit zusammen verbringen werden, bietet es sich an, gemeinsam zu überlegen, wie sie das Gelernte in der Praxis anwenden können.
4) Urkundenvergabe
10 min
Die Kinder erhalten als Dankeschön und Ehrung ihrer Teilnahme eine Urkunde. Dies setzt ein symbolisches Ende der AG.
5) Abschied
5 min
Vor allem, wenn die Coaches und die Gruppe sich nach Ende der AG nicht mehr sehen werden, sollte Zeit für eine Abschiedsrunde eingeräumt werden.
Anhang
Die AG ist nun vorbei, jedoch kann man das, was alle gelernt haben, fast jeden Tag benutzen. Man kann mit Freunden oder Freundinnen und mit dem Tandemkind darüber sprechen, auch wenn die AG schon vorbei ist. Das kleine WIRwerden-Heft kann bei der Erinnerung helfen. Alle haben viele verschiedene Dinge gelernt und ausprobiert. Die Teilnehmenden sollten versuchen, sich die wichtigsten drei Dinge besonders gut zu merken!
Ziele
Methoden
– Inhalte in Erinnerung rufen – Kernaussagen verinnerlichen – über eigene Meinungen und Präferenzen reflektieren
Tandemarbeit, Einzelarbeit, Plenum
– Sicherung des weiteren Kontaktes innerhalb der Tandems und der gesamten Gruppe – Gruppengefühl stärken – Transfer der Inhalte und des gemeinsam Erlebten in den weiteren Schulalltag
Plenum
– Wertschätzung aller Teilnehmenden
Plenum
– Zeit zum Verabschieden nehmen
Plenum
Übersicht: Ziele, Inhalte und Methoden der neun Sitzungen
Anmerkungen
123
Literatur
Carney, D. R., Cuddy, A. J. & Yap, A. J. (2015). Review and summary of research on the embodied effects of expansive (vs. contractive) nonverbal displays. Psychological Science, 26(5), 657–663. Cuddy, A. J. C., Wilmuth, C. A., Yap, A. J. & Carney, D. R. (2015). Preparatory power posing affects nonverbal presence and job interview performance. Journal of Applied Psychology, 100, 1286–1295. Hannover, B., Kreutzmann, M., Haase, J. & Zander, L. (2019). Growing Together – Effects of a SchoolBased Intervention Promoting Positive Self-Beliefs and Social Integration in Recently Immigrated Children (eingereicht). Hartup, W. W. (1993). Adolescents and their friends. New Directions for Child and Adolescent Development, 1993 (60), 3–22. Ophardt, D. & Thiel, F. (2013). Klassenmanagement. Ein Handbuch für Studium und Praxis. Stuttgart: Kohlhammer. Oser, F. & Spychiger, M. (2005). Lernen ist schmerzhaft: Zur Theorie des negativen Wissens und zur Praxis der Fehlerkultur. Weinheim: Beltz. Oyserman, D. (2015). Pathways to success through identity-based motivation. New York, NY, US: Oxford University Press. Raimundo, R., Marques-Pinto, A. & Lima, M. L. (2013). The effects of a social-emotional learning program on elementary school children: The role of pupils’ characteristics. Psychology of the Schools, 50, 165–180. Rohlfs, C. (2011). Autonomie, Kompetenz und soziale Eingebundenheit. Die Selbstbestimmungstheorie der Motivation von Deci und Ryan. In Bildungseinstellungen (pp. 93–102). VS Verlag für Sozial wissenschaften. Sherman, D. K., Hartson, K. A., Binning, K. R., Purdie-Vaughns, V., Garcia, J., Taborsky-Barba, S., … & Cohen, G. L. (2013). Deflecting the trajectory and changing the narrative: How self-affirmation affects academic performance and motivation under identity threat. Journal of Personality and Social Psychology, 104, 591–618. Thiel, F. (2016). Störungen des Unterrichts – Formen und Interventionen. Schulmanagement, 5, 29–32. Vervecken, D., Hannover, B. & Wolter, I. (2013). Changing (S) expectations: How gender fair job descriptions impact children’s perceptions and interest regarding traditionally male occupations. Journal of Vocational Behavior, 82(3), 208–220. Walton, G. M. & Cohen, G. L. (2011). A brief social-belonging intervention improves academic and health outcomes of minority students. Science, 331, 1447–1451. Zander, L., Trölenberg, L., Kreutzmann, M., Dibow, S. & Hannover (2018). WIRwerden. Ein wissen schaftlich begleitetes Projekt zur Förderung der sozialen und identifikatorischen Integration geflüchteter Kinder durch Peer–Tandems in der Grundschule. Empirische Pädagogik, 31(4), 351–373.
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Anhang
Quellen
Bilder S. 92: © Anissa Thompson – Freeimages: https://de.freeimages.com/photo/preschool-girlsoutside-60-1438674 S. 96: © Kenn Kiser – Freeimages: https://de.freeimages.com/photo/sepia-4-1496340; https://de.freeimages.com/photo/sepia-3-1496338 S. 97: Foto 1 © Volker von Bonin creator QS:P170,Q42303830 (https://commons.wikimedia.org/wiki/ File:Elly_Beinhorn_and_Piper_J-3C-65_Cub_1952.jpg), https://creativecommons.org/licenses/ by/4.0/legalcode S. 97: Foto 2 © John Roman Images – shutterstock: https://www.shutterstock.com/de/image-photo/ female-police-officer-posing-her-portrait-84538756 S. 98: Foto 1 © Axel Bueckert – shutterstock: https://www.shutterstock.com/de/image-photo/ two-antisocial-mobile-phone-addicted-male-1301399089 S. 98: Foto 2 © Med Photo Studio – shutterstock: https://www.shutterstock.com/de/image-photo/ close-photo-young-man-sewing-machine-1373665547 S. 98: Foto 3 © Rob Marmion – shutterstock: https://www.shutterstock.com/de/image-photo/ young-girl-playing-soccer-league-8343781 S. 98: Foto 4 © View Apart – shutterstock: https://www.shutterstock.com/de/image-photo/ young-beautiful-women-weekly-cloth-market-204877840 S. 98: Foto 5 © diignat – shutterstock: https://www.shutterstock.com/de/image-photo/beautiful- young-tattooed-woman-his-longboard-615445841 S. 98: Foto 6 © Artur Didyk – shutterstock: https://www.shutterstock.com/de/image-photo/figureskating-pair-ice-arena-1269275629 S. 99: Foto 1 © Song about summer – shutterstock: https://www.shutterstock.com/de/image-photo/ student-classroom-during-exam-328149227 S. 99: Foto 2 © dotshock – shutterstock: https://www.shutterstock.com/de/image-photo/studentpreparing-exam-learning-lessons-school-416902663
Quellen
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Download des Zusatzmaterials unter: www.vandenhoeck-ruprecht-verlage.com/ wirwerden Code: x9d6j32T