Wirtschaftsjapanisch: Fachtextebuch Japanisch-Deutsch [Reprint 2018 ed.] 9783486786408, 9783486229509

Zeitungsartikel der Rubriken Interview, Bericht, Essay, Leitartikel, Porträt, Kommentar, Rezension, Wochenchronik und Re

166 81 15MB

German Pages 228 [232] Year 1996

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Inhalt
Vorwort
Konventionen
Texte
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Wirtschaftsjapanisch: Fachtextebuch Japanisch-Deutsch [Reprint 2018 ed.]
 9783486786408, 9783486229509

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Wirtschaftsjapanisch Fachtextebuch Japanisch-Deutsch

Von

Bernd Engel und

Detlef Foljanty

R. Oldenbourg Verlag München Wien

Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Wirtschaftsjapanisch : Fachtextebuchjapanisch-deutsch/von Bernd Engel und Detlef Foljanty. - München ; Wien : Oldenbourg, 1997 ISBN 3-486-22950-8 NE: Engel, Bernd; Foljanty, Detlef

© 1997 R. Oldenbourg Verlag Rosenheimer Straße 145, D-81671 München Telefon: (089) 45051-0, Internet: http://www.oldenbourg.de Das Werk einschließlich aller Abbildungen ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Bearbeitung in elektronischen Systemen. Gedruckt auf säure- und chlorfreiem Papier Gesamtherstellung: Grafik + Druck, München ISBN 3-486-22950-8

Inhalt

V

Inhalt Vorwort

VII

Konventionen

IX

Text 1, Morita Akio (Interview/)

2

Text 2, Jürgen Weber (Interview)

10

Text 3, Wirtschaftsraum Pazifik (Bericht)

16

Text 4, MakroÖkonomik (Essay)

24

Text 5, Landwirtschaft (Leitartikel)

48

Text 6, Toyoda Shöichirö (Porträt)

58

Text 7, Beschäftigung (Bericht)

62

Text 8,1. Mai (Kommentar)

86

Text 9, Rente (Bericht)

92

Text 10, Alfred Marshall (Essa}/)

98

Text 11, Wirtschaftsnachrichten (Wochenchronik)

108

Text 12, Börse (Bericht)

112

Text 13, Problemkredite (Essay)

132

Text 14, Wirtschaftsbücher (Rezensionen)

150

Text 15, Windenergie (Reportage)

156

Text 16, Solarenergie (Reportage)

162

Text 17, DRAM (Bericht)

168

Text 18, Keywords

172

Glossar

176

Vorwort

VII

Vorwort: Im Verlauf des Forschungsprojektes "Wirtschaftsjapanisch" (Freie Universität Berlin, Oktober 1992 bis Oktober 1994), dessen Ziel die Erstellung eines Fachwörterbuches darstellte, entstand die Idee, sich gleichzeitig um ein mehr sprachdidaktisch orientiertes Nebenprodukt zu bemühen, das Zeitungsartikel aus der japanischen Wirtschaftspresse exemplarisch übersetzt und erläutert. Als Vorbilder dienten ähnlich angelegte Fachtextebücher, die in den siebziger und achtziger Jahren von Professor em. Dr. Bruno Lewin (Ruhr-Universität Bochum) und anderen zu linguistischen, literarischen und kulturhistorischen Themen 1 ' herausgegeben wurden, sowie das Jiji Doitsugo - Einführung in das zeitgenössische

Wirtschaftsdeutsch,

keizai Tokyo:

Daisan shobö, 1977 von Kiyohiko Nagai, das den umgekehrten Weg beschritt und deutsche Wirtschaftstexte für Japaner zugänglich machte. Die nun vorliegende Fachtextesammlung wendet sich an Japanologen mit Interesse an wirtschaftlichen Fragestellungen sowie Ökonomen mit japanischen Sprachkenntnissen gleichermaßen. Ausgewählt wurden Artikel aus Tages-, Wochen- und Monatszeitungen, wobei unterschiedliche journalistische Genres (Leitartikel, Interviews, Essays usw.) Berücksichtigung fanden. Bei der Themenwahl entschieden sich die Autoren zum einen für beispielhafte, periodisch wiederkehrende Texte wie Börsenberichte oder Wochenchroniken, zum anderen für Artikel zu aktuellen Fragen der Ökonomie, die wohl noch einige Zeit Japan, respektive Japans Wirtschaft, beschäftigen werden (z.B. Problemkredite, neue Energien). Die Originaltexte (jeweils linke Seite) wurden ergänzt um Lesehilfen (furigana), da die mitunter recht mühsame Arbeit mit Zeichenlexika hier nicht 1)

Reihe Japanische

Fachtexte:

Japanische Sprachwissenschaft, Bearbeitung Fischer, Claus; Kishitani, Shoko; Lewin, Bruno. Tokyo: Sansyusya, 1974. Japanische Literaturwissenschaft, Herausgeber Lewin, Bruno; Bearbeitung Fischer, Claus; Hijiya-Kirschnereit, Irmela. Wiesbaden: Harrassowitz, 1981. Japanische Geistesgeschichte, Herausgeber Lewin, Bruno; Bearbeitung Kracht, Klaus in Zusammenarbeit mit Leinss, Gerhard. Wiesbaden: Harrassowitz, 1988.

Vorwort

im Vordergrund stehen sollte. Überdies findet der Leser neben dem Haupttext Anmerkungen zu semantischen und grammatischen Besonderheiten.

Furigana wie auch Anmerkungen sind als Hilfen speziell für die Leser gedacht, die sich den Texten autodidaktisch nähern möchten. Auf den rechten Buchseiten befinden sich dann die Ü b e r s e t z u n g s angebote der Autoren, die sicherlich einen Kompromiß darstellen. So sollte einerseits die Nachvollziehbarkeit des Übersetzungsvorganges gewahrt bleiben; andererseits mußte es das Ziel der Autoren sein, in der Zielsprache zu einem terminologisch-exakten, flüssigen Sprachstil zu kommen, was sich aufgrund der unterschiedlichen Syntax beider Sprachen nicht immer einfach gestaltete. Das Ergebnis dürfte eine Gratwanderung sein, bei der der einzelne Leser möglicherweise mal den einen, mal den anderen Aspekt als überbetont empfinden wird. Dennoch glauben die Autoren, daß in den Übersetzungen ein ausreichendes Maß an Konsequenz und Stringenz gemäß der genannten Intentionen erkennbar wird. Komplettiert wird die Textsammlung durch ein Glossar, in dessen Mittelpunkt die in den Zeitungsartikeln ermittelten Fachtermini stehen, das aber auch um wichtige Schlüsselwörter der japanischen Wirtschaft, die in den Texten nicht vorkamen, ergänzt wurde. Zu Dank verpflichtet sind die Autoren Herrn Shingo Matsumoto, Düsseldorf, der die japanischen Texte gegengelesen hat und zur Klärung problematischer Wortlesungen beitrug, sowie Frau Professor Dr. Wiltrud Terlau (FH Trier), die bei volkswirtschaftlichen Sachfragen Hilfestellung leistete.

Bernd Engel, Detlef Foljanty

Konventionen

IX

Konventionen: Die Transkription der japanischen Wörter wurde nach dem Hepburn-System und in kursiver Schreibweise vorgenommen. Überdies erfolgte bei den zum Teil recht langen Kanji-Reihenkomposita eine paarige Unterteilung der transkribierten Wörter in Form eines Leerfeldes. Der Silbenschlußnasal "n" wurde vor Labialen durch ein "m" (z.B. "shimbun" statt "shinbun") ersetzt und vor Vokalen und den Zeichen der y-Reihe durch Apostroph abgetrennt (z.B. "shin'yö" statt "shinyö"). Da die Zeilen der japanischen Texte horizontal angeordnet wurden, erfolgte auch die Schreibung der Zahlen gemäß dem japanischen Usus in solchen Fällen (zumeist Wechsel zu arabischen Zahlen). Aufgrund technischer Einschränkungen des gewählten Computer-Layoutprogrammes war es allerdings nicht möglich, auch diese mit furigana zu versehen. Da die Lesung japanischer Zahlen jedoch in vielen einführenden Lehrbüchern abgehandelt wird, erschien den Autoren dieses Manko relativ unbedeutend. Die Namen japanischer Unternehmungen wurden in den Übersetzungstexten entsprechend den internationalen Gepflogenheiten ohne Langvokalzeichen und ohne Apostroph geschrieben (also "Sanyo" statt "San'yö"). Schließlich bleibt anzumerken, daß eine kontinuierliche Übernahme der japanischen Anführungszeichen in die deutsche Übersetzung nicht immer sinnvoll erschien. Die Übersetzer haben hiervon Fall zu Fall entschieden. Die Textsammlung folgt im Rahmen der Übersetzungen und Anmerkungen nachstehenden Zeichenkonventionen: ( ) Runde Klammern verweisen auf redundante Wörter oder auf enge, wortwörtliche Übersetzungen, auf die im Deutschen aus stilistischen, sprachrhythmischen Gründen verzichtet wurde. [ ] Eckige Klammern beinhalten relativ freie Übersetzungen oder aber Ergänzungen, zu denen ein Äquivalent im japanischen Originaltext nicht unmittelbar eruierbar ist. /

Schrägstriche in den Anmerkungen verweisen auf parallele Wort-

stellungen bzw. Übersetzungsalternativen.

Texte

2

T e x t 1: M o r i t a A k i o ( I n t e r v i e w )

1) rikutsu:

(hier:) "[übertriebene]

Rationalität"

b *) fr f , & & L

2)

AvSJ-}

(modale Frageform) "wie?";

(bei Verben des Sagens, Denkens, Meinens in E r g ä n z u n g s f r a g e n : ) "was?"

T 1 L. T i ltl/>Al/>

3) Betonamu

sensö

to onaji:

(To

bildet hier eine adverbiale Bestimmung des Vergleichs.) "gleiche Sache wie der V i e t n a m k r i e g " > "Pendant zum Vietnamkrieg" 4) to ieru no de wa nai deshö ka:

to ieru: "man kann sagen" node wa nai... fca: (No + Kopula =

( ¡ M B )

Assertiv (Versicherung, Feststellung), hier als Negation auftretend,

9

sollte in V e r b i n d u n g mit ka a l s

. 3K

(gffl)

rhetorische Frage aufgefaßt wer-

' l i l l ü i : ^

den.) "ist es nicht so, daß ..."

deshö: (Dubitativ der Kopula: sub«Uli

i

jektive Gewißheit über einen Sachverhalt a u ß e r h a l b d e s e i g e n e n

-t

Lotiv»

U

Itvxv»

ofc

*.*>

Wissens) "sicherlich", "wohl" > "ist es nicht wohl so, daß man sagen kann" > "vielleicht kann man

5

7 5

sagen"

),

5) Kokubö

chökan:

"[US-]Secre-

tary of Defense", "[US-]Verteidi-

.6),

g f ^ i ^ oti

t i i;

M I L itv»*v>

gungsminister" 6) Makunamara:

"[Robert Strange]

Mac Namara" (Mac Namara war von 1955 bis 1961 als Direktor/ Präsident bei der Ford Motor Co. tätig. Anschließend wechselte er : < ¿A.S'A-5

tä A>V»

tob

t

ins US-Verteidigungsministerium

(i u '

J

(1961-68); von 1968-1981 fungierte er als Weltbankpräsident.)

ta/wL-c-

7) Attributivsatz zu tenki (= "Wenil'U

depunkt")

10)

ÄSj-ciiJ&i'S-e-rÄ t •> X. m>*v> 1 1 . s k ^ - e s « - r

8) Kürzung von to iwarete < < i &

fc

i Ii A.

\

fcifc-e-rj:.

de wa nai desu ka:

(Nominaladjektiv)

"An-

fang", "Auftakt"

de wa nai...ka: (rhetorische Frage)

1 3 . ^ , ^ , 1 m i t . -C V>i

10) saisho saisho:

12.MBA

i : »

imasuga

9) gyaku nr. (Adverb) "hingegen"

T .

1 4 . fr - t i : fr ¿ b

desu: (Kopula) 1 2 }

' J .X ^

ft/Jh

lz

> "war (ist) es nicht der Auftakt ..." > "setzte damit nicht... ein?" 11) to: (konjunktionale Postposition) "wenn..., [dann]..." > "nur..." 12) nazenara:

"denn"

Text 1: Morita Akio (Interview)

3

Asahi shimbun, 01.03.93 1. Morita Akio, Chairman des Board of Directors der Sony Corp.

2. Zahlenorientiertes Management ist der Grund für die Niederlage 3. [Übertriebene] Rationalität verkennt das Wesen von Führung Asahi: 4. Was halten Sie von den Ursachen, die zum Niedergang der industriellen Wettbewerbsfähigkeit der USA geführt haben?

Morita: 5. Vielleicht kann man sagen, daß auch im Industriebereich ein Pendant zum Vietnam-Krieg stattgefunden hat. 6. In Vietnam entwickelten die USA ihre Militäroperationen ausschließlich auf der Basis theoretischer Berechnungen und unterlagen. Auch in der Industrie erfolgte eine Verselbständigung des Zahlenmanagements. 7. Mac Ñamara, zur Zeit des Vietnam-Krieges US-Verteidigungsminister, reformierte die Unternehmensführung grundlegend, als er bei der Ford Motor Co. einstieg. 8. Er betrieb auf Zahlenanalyse beruhendes, rationales Management. 9. Zwar wird von einem Wendepunkt, [gekennzeichnet] durch eine hohe Akzeptanz dieser Vorgehensweise in den USA, gesprochen; ich hingegen überlege, ob es nicht der Beginn des Zusammenbruchs der U S Industrie war. 10. Setzte damit nicht eine Fehleinschätzung der Wesensmerkmale des produzierenden Gewerbes ein?

11. Nur mit Zahlen ein Unternehmen zu führen ist gefährlich. 12. Auch unter MBAs (Masters of Business Administration) wird die Führung eines Unternehmens [übertrieben] rational betrachtet. 13. Ein (gewisser) Professor vertritt die These, daß Export das Musterbeispiel für ungeschicktes Management sei. 14. Denn erstrebenswertes Management sei gleichzusetzen mit der Minimierung von Risiken, während der Export mit seinen Wechselkursund Länderrisiken [eben] unerfreulich sei.

4

Text 1: Morita Akio (Interview/) 13) no ga: (No nominalisiert risuku o ... suru; mit ga wird es zum Subjekt.) "Minimierung von Risiken" 14) to iu n desu: (Kurzform von to M B A

\!*>*>K

iu no desu; entspricht hier der indi-

COiSW-e«,

rekten Rede, kann in der Überset-

r ^ i) TS

16.®

zung vernachlässigt werden.) 15) te shimair. (terminative Aktionsart, verdeutlicht Abschluß/ Endgültigkeit eines Vorganges) 16)... to ka... to ka: (Aufzählung von Gegenständen/Sachverhalten

18)

1T . x - y y - r

U > v w & t i

b t i f z

t

als Beispiele unter vielen) "[so etwas] wie ..., oderwie ..." 17) nl totte: (Prädikatsbezogene

( M B )

Postposition, die hier in Verbin-

18

dung mit na steht.) "für" 18) (Satz 16 bezieht sich inhaltlich auf Satz 15. D.h., die genannten

( ^ e a )

1

9

.

A

t

L

-5

^ K L - C ^ - o

"Elemente" aus Satz 15 "finden keine Berücksichtigung" in MBA-

2 0 )

,

t

f

IC 13 A.

^

^

2

a

L*

1

' . 20. 1961 > W < X tc. < LiVtA. 22)

' h, A'*.1

* —

L S

H

Kreisen (Satz 16).) 19) tokoro: (hier: Formalnomen mit temporaler Bedeutung)

t->*,


fr

21) to iubeki deshö:

Lfz.

to iubeki: "man muß/sollte sagen" deshö: (Dubitativ der Kopula)

24) £ fr K t L fr tf A. r2 2 . ß g M i S ' Ä M i a S ^ f f i ä

> "man muß wohl festhalten" 22) Beikoku

yotaku

shöken:

"American Depository Receipt

t

(ADR)" (Von den wichtigen US-

- » — h v ^ S Ä ^ n i c M S A

^ « a n ,

S i l

Banken ausgegebene, übertragbare Zertifikate über ausländische Aktien, die bei ihnen hinterlegt worden sind.)

< * n ¡9

-c,

i:

2 7 )

-tr^r

i ' J f ^ - T t ' J X M ^ 23) Bei chöken torihiki iin kai: "US-Securities and Exchange Co-

s ^ i z n & m ^ & m < k - e

s e c

mission (SEC)", "US-Börsenaufsicht" (Sitz in Washington; Aufgaben: Neuzulassung von Wertpapieren, Überwachung des Börsenhandels.)

B i f f l K f t *

fcV'i?*-}

25."C,

L # A-

^r

.30) Ort \

^ ^ « r t t l c S Ä f E

fr

*

fr

bh. Z. *>

24) te kuru: (direktionale Aktionsart, Aktion bewegt sich räumlich/ zeitlich auf den Sprecher zu) "hat sich bis jetzt [entwickelt]"

< t'Ti

fzh. i T i

Text 1: Morita Akio (Interview)

5

15. In Kreisen der MBAs, die lediglich Zahlen analysieren, entsteht eine derart krude Argumentation durch vordergründige Rationalität. 16. Für ein Unternehmen unverzichtbare Elemente wie die Moral der Beschäftigten oder die Zukunftsvisionen für die Forscher finden [dagegen] keine Berücksichtigung. 17. Ich denke, daß der Niedergang der USA in der Zeit einsetzte, als die Ingenieurwissenschaften (das Engineering) vernachlässigt wurden. Asahi: 18. Gab es ein Klima, in dem dieses zahlengläubige Management gedeihen konnte? Morita: 19. Man muß wohl festhalten, daß das System von selbst zunehmend degenerierte. 20. Im Jahre 1961, als wir als erstes japanisches Unternehmen ADRs (American Depository Receipts) emittierten, trugen wir uns bei der amerikanischen Börsenaufsicht (SEC) ein und lernten schmerzhaft die mentalen Unterschiede zwischen Wallstreet und Japan kennen.

21. Seit jener Zeit hat sich das Investitionsverständnis der institutionellen Anleger in den USA noch bemerkenswerter entwickelt. 22. Greifen die institutionellen Anleger ins Geschehen ein, so treten [mit ihnen] Anlageexperten, Fondsmanager genannt, auf, die die Aktienkurse beobachten und [entsprechend] die Investitionsobjekte auswählen (ändern). 23. Es entstand [der Beruf] des Wertpapieranalysten, der sich um genaue Kenntnis der [jeweiligen] Untemehmenssituation bemüht. Überdies hat sich auch die SEC im Sinne des Investorenschutzes weiterentwickelt. 24. [So] kam zur gleichen Zeit die Forderung auf, die Finanzberichte der Unternehmen im Quartalsrhythmus offenzulegen, und auch deren Inhalte wurden [zunehmend] detaillierter. 25. Da nun die Investoren auf Basis dieser Informationen beträchtliche Geldmittel in Bewegung setzten, gerieten die Aktienkurse in gewaltige Turbulenzen. 26. Unter diesen Umständen entwickelte sich immer schneller eine gerade mal kurzfristig orientierte Sicht [der Dinge], 27. Verständlicher-

6

Text 1: Morita Akio {Interview/)

A A' ti

V ft•o

. -

3 1

f a i t i

- c f f •o

Äd-f;

25) föshi o semmon ni miru hittr.

-ä-W'^O

2 7 . w i r a ^ j s s - r L l o / i .

)

t

£4:

"Person, die speziell Investitionen >5» betrachtet" > "Anlagenexperte"

"CT

26) te wa: (konjunktionale Postposition, konditional; wird hier nicht exponiert übersetzt) "wenn"

32) (SWB)

2 8 . ^ 9

27) shiritai to:

PS ¡9

shiritar. (Optativ) "wissen wollen" to: (Zitats-to, Abk. von z.B. to iu) 28) yd ni narw. (Satzschlußmodifikation) "es kommt dazu, daß ..."

ei

U ^ A.

i-jv 33)

29) yori shösai ni narw. 31.-?-

yori: (den Ausgangspunkt angebende Postposition) "von", "her" shösai ni naru: (wird zum indirekten

'J

y f f t m k

Vergleich) "detaillierter werden" > "[auch vom Inhalt] her werden sie detaillierter'' 30) to iu guai nr. (Bezug auf Satz 25:) "unter diesen Umständen" 31) to iu koto desu yo: (Satzschlußmodifikation mit Sprecher-

tot 34-fzf£, U -a T A.

*

M'V

bezug) "ich verstehe, daß ..." > 3 5 . j g m "verständlicherweise"

t S ^ J t o t/vljiv *>r>

32) kagiri: (hier:) "solange" 33) nai

# M

¿ t ) .

#

36. t r ? ^ *

i

¿TOSE*

i

t

t

to ...

narenai:

(Die

doppelte Verneinung führt zu einer

s t

Affirmation (Bekräftigung).) "wenn

V f c ^ A ^ » «

nicht, ... kann nicht werden" > "nur [ein Land]... kann [stark] werden." 34) tsutsu: (konjunktionale Post-

C o to-} i

V * -3» C *

position, verdeutlicht Stetigkeit/ Kontinuität eines Vorgangs)

IL

35) no de wa nai desu ka:

" 40) 3 8 . S t ^ C \ * *> r ••> x ?

fc & k &

no: (Postposition, die hier den Teilsatz jissai...

iö/nominalisiert.)

de wa nai ... ka: (rhetorische Frage) "ist es nicht so, daß ..."

- C V ^ ö D t T .

desu: (Kopula mit Bezug auf den mit no normalisierten Teilsatz)

t+AfcA, TS

A<
"ist es nicht so, daß [es ein weiter &

tiÜti-CliBf^Sfiv».

« r ^ S i t L T A Ä S ^ t ^ I X l f M i i :

j&». 41.if-o^

Weg ist...]" > "es dürfte [ein weiter Weg] sein" 36) denshr. (hier:) "Elektronik" 37) hattatsu shite kite iru: te kurir. (direktionale Aktionsart) te iru: (durative Aktionsart, bezeichnet Fortdauer eines bereits eingetretenen Zustands)

H A-

£ A. £

toto

> "hat sich [bis jetzt, und es hält noch an] entwickelt"

Text 1 : Morita Akio ( I n t e r v i e w )

7

weise etablierte sich [schließlich] ein System, in dem [nur noch] kurzfristige Perspektiven zum Zuge kommen.

Asahi: 28. Solange dieses System bestehenbleibt, sieht die Zukunft düster aus[?!] Morita: 29. Nur Länder, in denen Ingenieure eine hohe Wertschätzung erfahren, können [wirtschaftlich] stark werden. 30. Dies ist meine feste Überzeugung. 31. Daß es nur so geht, bestätigen heute alleine Japan und Deutschland. 32. Auch an den Universitäten der USA werden in jüngster Zeit die Ingenieurwissenschaften wieder wichtiger genommen. 33. Obwohl es sehr erfreulich ist, daß man dort aufgewacht ist, dürfte es noch ein weiter Weg sein, bis sich tatsächlich Erfolge einstellen.

34. Allerdings gibt es Chancen, wie ich meine. 35. Verfolgt man die industrielle Entwicklung, so hat sich die Mechanik in Richtung Elektronik verlagert, woraus sich dann die Mechatronik entwickelt hat, die beide Seiten umfaßt. 36. Nicht nur in der Heimelektronik, z.B. bei Videogeräten, sondern auch bei der Verbrennungskontrolle von Maschinen, heute sogar beim Auto, wird elektronische Technik eingesetzt. 37. Auch dieses läßt sich als eine Variante der Mechatronik bezeichnen. 38. Kurzum, die Ingenieurwissenschaften wandeln sich zu Universal[wissenschaften], die viele Teilgebiete umfassen.

39. Die USA sind zwar in der Massenproduktion zurückgefallen, aber sie sind außerordentlich präsent im [Bereich] "Kreativität", was bedeutet, daß sie sich intensiv um die Avantgardewissenschaften bemühen und sie für uns nutzbar machen. 40. Soll man nun zukunftsträchtige Technologie in marktfähige Güter umsetzen und sein Geld mit Massenproduktion verdienen, oder soll man Technologie als Technologie verkaufen und davon leben. 41. [In jedem Fall] ist es besser, sich auf eins von beiden zu spezialisieren. 42. Aus geistigem Eigentum herrührende Einnahmen fallen enorm aus, und sie werden künftig noch

8

T e x t 1: Morita Akio (Interview/)

38) kaden: "Heimelektronik" (Es gibt zu kaden kein 100%iges Äquivalent in der deutschen Sprache. Neben den Geräten der Unterhaltungselektronik zählen auch Haushaltsgeräte wie Kaffeemaschinen, Mikrowellengeräte u.ä. zu kaden.) 39) de atte ima: "heute sogar «t.

4 5 . ä - e

4

5

)

[beim Auto]"

,

40) yd suru ni: "kurzum" 41) yö ni suru: "es so machen, daß ..." > "für [uns anwendbar] i

>

J

j

tz t S o T S A / C t .

4 7 . W ; ® machen" 42) ... no ka ... no ka: (No ka ist hier eine Abk. von no de aru ka.)

"ist es das ..., oder ist es das ..." > iScto-c-f. "soll man ..., oder soll man ..." UJA. L » ? £ < 43) dotchi ka: (Bezug auf Satz 40)

s ö i ^ S - r ' ^ ^ - ^ s « A, -.r < (SHH)

4 9 . 0 * ,

tKHI,

fc* ^ ^ c & Ö 5 - C L J: frfcf, (3 A.

7

"eine der beiden [Möglichkeiten]"

47)

44) ka mo shirenai: (Bezeichnung der Ungewißheit) "man kann nicht

tst

wissen, ob auch ..." > "vielleicht..." 45) aku made: "beharrlich", "un¡{a.

5

i

.

t

^

^

i

f

t

i

t

.

entwegt", "kontinuierlich" 4 6 ) . . . nai to ... ikenar. (Der negative Konditionalsatz und ikenai (= "es geht nicht") bilden eine doppelte Verneinung, die zum Necessativ

s z . ^ n k - ^ W L V ) t t f X b i

\

B ^ i f e m ^ führt.) "man muß ..." 47) no deshö: (Aufgrund des no

H;i/= 1 2 0 F K S -C -> 13 K

f . v ^ ' ^ ' i o t i / ^ bezieht sich die Dubitativform frA* x A. deshö auf die gesamte Frage.) 200 H t ^ 1 8 0 48) koscr. (elative (hervorhebende) U 13 At' < U Postposition) "gerade", "speziell"

frtnir, kK

49) nai to, ... koto wa dekinai: (zum Necessativ führende doppelte Negation) "[Japan] muß ..." 50) fe mo: (konzessive (einräumende) satzsyntaktische Postpo5 5 . 0 * ^ ( J y h O ü y y y . ' f U ^ k .

M M A ^ J i W i l W sition) "selbst/auch wenn" 51) kurar. (qualifizierende Postpo-

t? /v /c ^ >

(C {3 A,

sition, bezeichnet Annäherungsw> wert) 52) ka... ka: (koordinative Postpo-

¿ S V ^ T o

56.^9

1/^

| - e j k t z

sitionen, disjunktiv (einander ausschließend, aber zugleich eine Einheit bildend))"... oder..."

L *Ä«V> l v «»-rifrs M S -

i -e- fr-roz tiim-m

Text 1: Morita Akio (Interview)

9

zunehmen. Deshalb könnte es auch dem American Way of Life entsprechen, sich auf Gebiete abseits der eigenen Produktion zu konzentrieren. 43. Auch so etwas kann ich mir vorstellen. 44. Allerdings reicht es nicht, sich nur im Finanz- und Dienstleistungsgewerbe [zu engagieren], 45. Man muß [auch] kontinuierlich über Einnahmen aus den neuen Hardware-Technologien verfügen. 46. [So] glaube ich, daß gerade Herstellung eine [äußerst] kreative [Sache] ist. 47. Ob es nun Film ist oder auch Musik - es handelt sich um Herstellung. 48. Aufgabe des Finanzsektors [hingegen] sollte es sein, die herstellenden Gewerbezweige zu unterstützen. Asahi: 49. Wie wird die Zukunft der führenden kapitalistischen Länder Japan, USA und Europas wohl aussehen? Morita: 50. Ich glaube, daß gerade Japan ein Problem darstellt. 51. Auch wenn [häufig] von "borderless" (= "grenzenlos") gesprochen wird: Japan hat nach wie vor seine Grenzen. 52. Japans Wirtschaft muß sich in die Welt einfügen, wenn sie überleben [will]. 53. Selbst wenn man einmal die Wechselkurse nimmt: Verkauft Japan in Übersee, dann entsprechen einem Dollar ungefähr 120 Yen. Wird vom Preisniveau Japans ausgegangen, dürfte es sich dagegen um 180 oder gar 200 Yen handeln. 54. Japan hat eigentümliche Distributionssysteme; trotz des hohen Yen-Kurses werden Vorteile einfach nicht erkennbar (widergespiegelt).

55. Es geht nicht um die simple Kontroverse, ob bei diesem japanspezifischen System nun Regulierung oder Deregulierung [der richtige Weg] ist. Ich glaube vielmehr, daß Japan nur leben kann, wenn es alles - einschließlich des Finanzsektors - ohne Restriktionen (borderless) handhabt. 56. So gesehen ist Amerika eine auf ungewöhnliche Weise in die Weltwirtschaft integrierte Gesellschaft.

Gesprächspartner: Nishii Yasuyuki, Yamase Kazuhiko

10

T e x t 2: Jürgen W e b e r (Interview)

1) (Zum Zeitpunkt des Interviews besserten sich gerade die Betriebsergebnisse der Lufthansa. L » §'

Die deutsche Fluggesellschaft er-

itAsfzl/>

zielte bereits im dritten Quartal 1993 wieder einen Gewinn vor Steuern von 145 Millionen DM.)

7

2) binsü: (Bin fungiert hier als Numeralklassifikator/Zähleinheitsti

(¡ÉHB)

2.

'Xé

t

wort (ZEW) für "Flug" bzw. "Flug-

< *> it. -W«. '

m i m i ¿ t à m i i m t ^ m z t o * ) . 3hfrU 4\ IfAA'A.

verbindung".) "Zahl der Flüge/ ^A.

Verbindungen" 3) döshi: (hier in suffixähnlicher Funktion) "unter [Gleichen]"

Tri».

4) kosuto warer. "Zerbrechen des Kosten[gefüges]" > "Kostenschieflage" 5) mottomo taisetsu na: (eigent-

C« ->5i 5

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lich:) "am wichtigsten sein"; (hier

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komparativisch zum

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"da ..., ist ... eine bittere Sache"

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nach der den deutschen Carriern weiterhin 25 Zielflughäfen und

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"V-Form" U -

(Wildgänse,

auch

"echte Gänse" genannt, sind gute

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Flieger, die aus Gründen der Öko-

4 . ü t # G N P < 7 )

nomie in V-Formation/Keilformation fliegen.) 3) Shinkö

kögyö

keizai

chiiki:

"Newly Industrializing Economies (NIEs)", "Schwellenländer 4) Tönan Ajia shokoku

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rengö:

"Association of South-East Asian Nations (ASEAN)" (Die ASEAN-

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Wirtschaftsgemeinschaft entstand 1967 auf der Basis einer von Indo-

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nesien, Thailand, Singapur, Malay-

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sia, Phillipinen und Brunei unterzeichneten Erklärung in Bangkok.) m

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"sich umdrehen", "sich

umwenden"

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te miru:

(tentative

Aktionsart,

betont versuchshaften Charakter einer Handlung) "mal schauen" yö: (Verbalsuffix, bei Bezug auf die erste Person (Singular und Plural)

1) *)-z>

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£v>*A.

intentionale Bedeutung)

JC «A.

> "... möchte ich einmal zurückblicken ..." 3) yaya: "ziemlich", "recht" 4) no wari nr. (hier:) "trotz"

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kakakir. "Preis" 5 A,? A.

--A,£ *)

> "Vermögenswert" (Anm.: "Vermögen" läßt sich als "Sachgüter

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l e . ä ^ ^ m u i r ^ ^

und

ökonomisch

bewertbare

Rechte im Eigentum von natürlichen bzw. juristischen Personen"

«> A.

Sprache ein Wort wie "Vermögenspreise" problematisch wäre, wurde hier als Übersetzungsäquivalent Loffx $ o

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"Vermögenswerte" gewählt. Anzumerken bleibt jedoch, daß mit

"Werten" hier ausschließlich die jeM M l i m z m i } weils aktuellen Tauschwerte, also

T Ä Ä i i m ^ r o ^ r i : ^ ! ^ ^ : . *>A. o x

die Preise der einzelnen, zum Vermögen zählenden Güter gemeint

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L * i < de wa nai darö ka: "ist das wohl P/r?# nicht [ungenügend]?" > "ist das etwa [hinreichend]?" 2 9 . i > "[reicht] es aus, nur..." 10) ika ni arubeki darö ka: ika nf. "wie" arubeki:

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"sollte/muß vorhanden

sein"

fc "wie müßte [die Entsprechung] wohl aussehen" > "wie sollte man [darauf reagieren]"

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V) 11) de attara: (Kopula + Konditionalform (hypothetisch)) "wenn es

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[strenger] wäre" > "würde es [strenger] gehandhabt" l a ^ T ¿ ¿ ¿ i z & n & U t b - r & t f t & b . ^ M f t & t

V l z b M m - C ^ Ü l z f t t ) .

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Text 4: MakroÖkonomik (Essay)

29

25. Schwankungen der Vermögenswerte und makroökonomische Politik 26. In der japanischen Wirtschaft hat das Bruttovermögen so zugenommen, daß von einer "Vermögensepoche" gesprochen wird. 27. Um so folgenschwerer fallen dann Schwankungen bei den Vermögenswerten aus. 28. Insbesondere die erheblichen Veränderungen der Vermögenswerte in der zweiten Hälfte der 80er Jahre ließen die Ressourcenallokation degenerieren, schufen Disparitäten bei der Einkommensverteilung und bewirkten zunehmend labiler werdende Konjunkturverläufe. 29. Muß in einem solchen Fall die Stabilität von Vermögenswerten nicht ohne Umschweife zu einem Ziel der makroökonomischen Politik erklärt werden? 30. Anders ausgedrückt: Reicht es aus, nur Preisstabilität als Ziel anzusehen?

31. Allerdings fallen Änderungen bei den Vermögenswerten immer [recht] deutlich aus. 32. Wird dann eine Politik betrieben, die - mit dem Ziel, die Vermögenswerte stabil [zu halten] - entsprechende Schwankungen kompensiert, so bleibt doch die Sorge, daß politische [Kursänderungen allzu häufig werden, was die Realwirtschaft [wohl] eher destabilisieren [würde]. 33. Wird zudem die Schwankungsbreite der Zinssätze, deren Einfluß auf die Vermögenswerte erheblich ausfällt, eingeschränkt, so ist es leicht möglich, daß [dieses] die Ressourcenallokation verzerrt, und [das Erreichen] volkswirtschaftlicher Stabilität erschwert. 34. Stabilität bei den Vermögenswerten kann [also] nicht ohne weiteres zu den [klassischen] politischen Zielen hinzugefügt werden. 35. Offenkundig ist aber ebenso, daß die beträchtlichen Veränderungen der Vermögenswerte die Volkswirtschaft negativ beeinflußt haben. 36. Wie sollte auf solche [Entwicklungen] reagiert werden? 37. Zum einen wäre es wohl angebracht, verfahrenstechnische Verbesserungen, z.B. beim Steuersystem oder den Marktmechanismen, in Erwägung zu ziehen. 38. Würde die Kapitalertragsbesteuerung von Grundbesitz und Aktien strenger als derzeit gehandhabt, wären Spekulationen seltener, als das heute der Fall ist. 39. Zum zweiten sollten Vor- und Nachteile einer selektiven Lenkung (selective control) geprüft werden. 40. Zwar wurde gegen Ende der 80er Jahre eine Plafondierung bei den Realkrediten verwirklicht, es bedarf jedoch hin-

30

T e x t 4: MakroÖkonomik ( E s s a y )

h § /-¿^ ^ . 40. S t£ V» C -> L

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til 12) nan to itte mo: "schließlich", "letztlich"

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13) katayorisugite ita tarne de wa

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katayorisugiru:

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tarne: (hier: kausal) "da" de wa nai ka: "ist es nicht so?"

ttA.it-? \i £ V

"übermäßig hin-

wenden", "zu weit gehen"

> "ist es nicht so, daß es zu sehr W-attV

auf ... beruhte?" > "beruhte es

HA,^'

nicht zu sehr auf ..." > "Anlaß ... (om-^ii^-yji/com^ war doch wohl eine zu weit 6

Internationalen Zahlungsausgleich L

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LXmnA(DWZß(Dziy

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(BIZ)". Die BIZ wurde 1930 mit Sitz in Basel gegründet. Geschäftsban-

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54.

ken, die im Auslandsgeschäft tätig sind, bekommen von ihr eine als notwendig erachtete Eigenkapital-

feix,

quote normativ vorgegeben, u m die tiV'i)i


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arir. dö shite mo: "um jeden Preis" hitsuyö de arir. "erforderlich sein"

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L»v>A.

> "unumgänglich" « u s

25) de wa nakarö:

(Rhetorisch

aufzufassende Frage, die sich auf beide Teilsätze (... -beki de [aru]) bezieht. Unter Berücksichtigung S

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i) ÄififfiiBI i:

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des Verbalsuffixes -beki:)

"dann

müßte doch ..." 26) ... kara da: (weist auf einen nachgestellten Kausalsatz hin) "denn"

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26)

Text 4: Makroókonomik (Essay)

35

häufung von zweifelhaftem Vermögen behindert. Notwendig erscheint eine Geldpolitik, die dieses berücksichtigt. 64. Hinsichtlich der Geldmenge gibt es einen Theorienstreit über die Effektivität der [Offenmarkt-JOperationen [der japanischen Zentralbank] und über bestehende Zögerlichkeiten bei der Kreditvergabe [der Geschäftsbanken]. 65. Meines Erachtens gerät diese Debatte ein wenig zu technisch. 66. Wichtig ist es, die Zunahme der Geldmenge in einem adäquaten [Rahmen] zu halten. Nachdem geklärt ist, daß die Verantwortung hierfür bei der Zentralbank liegt, müssen im Mittelpunkt der Diskussion [folgende Fragen] stehen: Ist die gegenwärtige (Situation der) Geldmenge angemessen? Wenn nicht, wie wird dies erreicht? 67. Beispielsweise muß bei der [derzeit] zögerlichen Kreditvergabe der Nachfragerückgang als Hauptursache angesehen werden, da die Zinsen mit dem Anstieg des Kreditvolumens gesunken sind. Seitens der Anbieter gibt es ebenfalls Kommentare, daß sie [dafür] nicht verantwortlich seien. 68. Abnehmende Kredit[vergabe] und Zinssenkung treten allerdings selbst da, wo Kreditrationierung betrieben und verschärft wird, parallel auf. 69. Sollte der Nachfrageschwund tatsächlich die Hauptursache sein, geht es nicht an, gerade deshalb den unerfreulichen Zustand der Geldmenge sich selbst zu überlassen.

70. Andererseits wird befürchtet, daß eine unmittelbar angestrebte Stützung der Aktienkurse und Bodenpreise die Bubble künstlich verlängert. [Von daher] wäre Zurückhaltung angebracht. 71. Wenn [allerdings] zur Aufrechterhaltung der Kreditordnung Manipulationen der Aktienkurse unumgänglich sind, dann müßte doch die Zentralbank in diesem Sinne Aktienkäufe, -Verkäufe und vieles andere mehr vornehmen beziehungsweise mit den ihr von der Bevölkerung anvertrauten Spargeldern Kurspflege betreiben?!

72. Die Schwankungen der Vermögenswerte werfen bei der Wahl der politischen Ziele/Instrumente in der oben [geschilderten] Weise Probleme auf. Ferner beeinflussen sie die Verhältnisse zwischen Instrumenten und Wirkungen. 73. Denn die Geldpolitik ermöglicht über die Schwankungen der Vermögenswerte hinaus eine Beeinflussung der Makroökonomie. 74. Dies

36

Text 4: MakroÖkonomik (Essay) 27) der. (Hier Halbschlußform der Kopula, d.h., der Teilsatz steht parallel zum nachfolgenden Satz (bis kakehanareta).) u i A, fr fr