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German Pages 216 Year 1803
William Sidnei König der Karaiben.
Eine
romantische Skizze
von
Theodor Schultz»
Berlin, 1802. frei Qehmigke dem Jüngern.
Erster
Abschnitt,
^Denige Jahre waren erst verflossen,
seitdem
der abendliche Melttheil von
dem Unternehmungögeiste der Europäer entdeckt war, als an einer von seinen
kleinern Inseln ein halb zerscheitertes Schiff landete.
Wenige entkräftete und
abgefallene Britten, an denen ein lange erduldeter Hunger sehr sichtbare Spuren hinterließ, stiegen langsam heraus, und
vermochten kaum noch auf einem leichten
Boote dem einladenden Gestade zuzueilen.
-- Einige Monate irrten sie schon auf dem
8 grenzenlosen Ocean umher, und unaufhöp,
liche widnge Winde mit wechselnden Or-
kauen hatten sie immer weiter von ihrer Bahn entfernt.
Die Unglücklichen, die
auf so dauernde Zeit sich nicht mit Lebens/
Mitteln versehen hatten, wurden nach und. nach von Hunger und Elend aufgerieben, und nur wenige waren noch übrig, als der Wind günstiger ward, und sie zu die,-
sem lächelnden Eilande führte.
Wer nie
das Elend empfand, das so oft Verun glückte auf dem Schrecklichsten der
mente trifft,
Ele
der vermag sich auch nicht
Pas entzückende Gefühl vorzustellen, das
die Verschmachteten empfanden, als auf einmal diese Insel sie dem brennendsten
Hunger und dem nahen Tode entriß, -r-
9 Eine paradiesische Gegend, die sich auf einmal vor ihnen aufthat, e"quickende Früchte, die sich ihnen von allen Seiten
darboten, und ein ambrosischer Duft, der
von wohlriechenden Stauden und gewürz reichen Blüthen emporstieg, waren freilich
keine geringe Quellen zum Vergnügen für diese Entkräfteten, die den schrecklichsten Lod schon so nahe vor Augen sahen.
Sie
vergaßen auch schnell des erduldeten Elends,
und irrten nun auf diesem anmuthigen Ei lande, ganz der wiederkehrenden geöffnet, umher. —
Freude
Nur der einzige Be
sitzer des Schiffes blieb traurend und ge
dankenvoll, unfern des Ufers, unter einem dickbelaubten Baume; und allerdings hät
ten die Lasten, die auf ihm lagen, wohl
IO
den Standhaftesten niederbeugen können! Doch zuerst einige Züge seines Karakterö.
Jung und rüstig;
ungleich mehr mit
den Tugenden seiner Nation begabt, als
mit ihren doch
das
strenge und
gütig,
mehr gegen sich
selbst;
Fehlern; erste
wohlwollend und offen gegen jedermann;
beharrlich
und
unaufhaltbar in
einmal
gefaßten Entschlüssen; männlich schön — sy war unser Dritte einst an Körper und Gerst; aber jetzt düster und in sich selbst
verschlossen, Mange,
mit
verfallener,
bleicher
mit tiefem Gram, der deutlich
von Stirn und Auge sprach.
Und warlich
hatte wohl selten ein Erdensyhn der Grün de mehr zum Gram.
Wenige
Monate
noch vorher war er der Begütertsten einer-
11 seiner Vaterstadt, besaß
ein Weib, das
an Edelmuth ihm wenigstens gleich kam, an Schöne des Körpers ihn weit übertraf,
hatte Kinder,
worin Vater und Mutter
sich vereint wiederfanden, wurde von ei nem Bruder mit der innigsten Bruderliebe
geliebt, und vergalt diese Liebe zwiefach,
war mit Freunden umgeben, die alle den biedern, edlen Mann schätzten; und nun verlassen und hofnungslos an einem einsa
men Eilande, seiner Güter beraubt, von einer liebenswürdigen Familie der einzige
übrig Gebliebene: und dann,
der Arhe
ber aller dieser Unfälle zu seyn. — — Doch ich vergaß, daß ich nicht vyn der Quelle
auüging, aus der sich alle diese Schicksa le über den. edlen Unglücklichen, ergossen.
IL Sibnei war der zweite Sohn eines Edelmanns,
dessen
Vermögensumstande
zwischen reich und mittelmäßig
in
der
Mitte standen, und mehr noch zu dem letzfeit sich neigten.
Nach der Sitte seines
Vaterlandes also, das nur gegen den Erstgebohrnen eine gütige Mutter ist, mußte
dieser Jüngere auf irgend eine anständige
Art sich das zu verschaffen suchen, was seinem Bruder durch Erbtheil zufiel.
Und
er wählte die Handlung, die gewöhnli,
che Zuflucht dieser Erblosen.
Zweimaht
kehrte er aus dem Morgenkande beglückt und mit reicher Beute zurück,
und wog
nun zwiefach seinen Bruder auf.
Nach
der zweiten Rückkehr fesselte ihn ein Mäd chen, mit Gold und
prächtigen Gewän-
13 Hern nicht ausgestattet, nein, mit edkern Schätzen:
mit Tugend
und
Schönheit.
Sechs Jahre lebte er in einer Ehe so uw unterbrochen glücklich, wie Sterbliche 66
zu seyn vermögen.
der.
Dann starb sein Bru-
Zu groß, sich mit dem Hinterbliebe
nen Erbe zuibrüsten, ergoß er seinen Gram
am Busen seiner Gattin;
und
welchen
Schmerz hätte diese nicht lindern können?
Aber ihn ganz zu verscheuchen, ihn so zu verscheuchen, daß er nicht in den Stunden
und Augenblicken der bittern Erinnerung
zurückkehrte, das vermochte sie mit jedem
aufgebotenen Scherze, mit jedem liebkosen den Lächeln der Gattenliebe nicht. — Oft, wenn
er
den angenehmen
Gesellschafter
hei ihren vertraulichen Mahlen vermißte,
J4 wenn er bei wichtigen
Angelegenheiten
den einsichtsvollen rathenden Freund nicht mehr fand, bei herzlichen Gesprächen von Erziehung
und haußlicher Glückseligkeit
nicht mehr den
warmen
Theilnehmer,
dann kehrten diese mismülhigen, diese be# wölkten Augenblicke zurück.
Einst, da er trüber und launiger als
je war; einst, da der Geist seiner Nation zwiefach über ihn kam, und er so der be
glückten Zeit gedachte, die er als Jüng ling in einem fernen Lande verlebte, kam plötzlich ein Entschluß in ihm zur Reife, der warlich wohl Tage des Nachdenkens
erfordert hatte. — Dort, dachte er, wird keine Spur dich an den Entrissenen erin,
nern, wird dein Glück unbefangener und
16 wolkenloser als je seyn;
denn allerdings
mußten ihm jene Jahre, in Jugend und
Heiterkeit vollbracht,
Lichte
erscheinen.
Und
im rosenfarbenen
sein Entschluß:
die künftige Hälfte seiner Jahre in jenem
Lande zuzubringen, wuchs zur unerschütter
lichen Festigkeit, ehe noch Gattin und Freun de den Gedanken davon ahndeten.
Verge
bens vereinigten stch die Bitten der unschul digen Kinder mit den süßen Ueberredungskün-
sten der Gattin; vergebens versuchten dies weißereFreunde; durch nichts konnte der un erschütterliche Sidnei in seinemVorsatzeirre
gemacht werden.
Wenige Tage verflossen
nur noch, und er schien mehr Fremdling
als Eingebohrner in seinem Daterlande Zu seyn. —
Ein anderer war der Besitzer
16 seines bequemen Wohnhauses, seiner Land/
guter, seiner Garten;
verkauft war alles
entbehrliche Gerath,
war
Kostbarkeit,
und
'angekauft
dies ein Schiff, und mit jeder
Art,
so
jede einzelne
viel
es
für
alles
Waaren
irgend
von
in
sich
fassen konnte, angefüllt, um sie, samt dem
Schiff, in jenem Lande mit Wucher um/
susetzen» Kaum blies ein günstiger Wind,
war unser Dritte mit seiner ganzen benöwürdigen Familie eingeschift»
so
lie-
Wenü
ge auserlesene Reisende, und nur eben so wenige Mannschaft, als
zur Lenkung des
Schiffes nöthig war, waren ihre Beglesi rer.
Drei Tage' blieb der Wind günstig,
und keine Fahrt mag je heitrer und froher
r?
gewesen seyn.
Verschwunden
war nun
schon die letzte Wolke von dem Daterlam
de, und sie segelten ruhig auf dem uner
meßlichen Ocean einher, als sich plötzlich der sanfte Nordwestwind in ungestümen
Süd verwandelte, und mit ihm das ganze
Glück der Reisenden. -- Die beschwerlich?
ftcti Seekrankheiten zeigten sich jetzt, und gossen
vor allen ihr
verderbliches Gift
/über die zarte Gattin und die unmündigen
Kinder Sidneis aus. — Kaum entrannen sie dem Tode,
und entrannen ihm
nur
deshalb, um einen zehnfach schrecklichern
zu sterben-
Wochenlang blieb der Wind
so, wechselte dann wieder, legte sich ganz Md stürmte dann wieder mit verdoppelter
Wuth.
Das Schiff ward Leck, und Sid?
B
iS
neiö Waaren, worin fast sein ganzer Reich-thum bestand, wurden über Bord gewor-
fett, um das Edlere, ihr Leben zu retten. Endlich war auch der Speisevorrath der
Unglücklichen aufgezehrt, und der Nestih, res Wassers faul.
Sie schmachteten und
sahen keine Rettung; denn der Sturm watf
die Ohnmächtigen auf Gewässern umher,
die sie nicht kannten.
Wer vermag das
Elend zu schildern, das nur diese einzige schuldlose Familie traf? —
Sidnei, er, der wenige Wochen vor her im Schooße des Ueberflußes saß, dem
jede kitzelnde Speise, brachte sie auch der fernste Boden hervor, zu Gebote stand — schmachtete jetzt nach einer harten Rinde
Brod, und, was noch zehnfach größeres
rs Leiden war, sah die schmachten, die er
mehr als
sich
selbst liebte, für die er
tausendmal sein Leben hingegeben hatte, sah seine Kinder kniend zu ihm um Brod flehen, zu ihm, der Schöpfer seines Elendes
war, und litt unaussprechlich- — Doch dafür
hat die Sprache keine Worte; namenlos ist diese Stufe des Elends, und der Fühlende vermag sie sich nur mit innigst erschütterter
Seele zu denken. — Zuerst starb die Toch ter des Unglücklichen, dann in einer Slmrde auch ihre Brüder.
Wie ein unterir
disches Feuer, das die Wurzeln des Bau mes und feine zarten Sprößlinge versengt
und ihnen den Lebenssaft entzieht, so zehr te der langsam tödtende Hunger an dieser
aufkeimenden Familie.
Einen Tag langer
L0 noch litt seine Gattin; dann sah er auch diese
mit thränenlosem Auge in das weite Grab versenken. — Wenige Stunden nachher
ward die See ruhig, atü hatte sie nun
der Opfer genug, und
ein
erquickender
Morgenwind führte sie zu dem elistschen
Eilande. —>
Die Unglücklichen
labten
sich
nun
wieder an dem rieselnden Quell und an den balsamischen Früchten, und
ließen unbe-
sorgt den verlassenen Sidnei einsam un
ter einem schattigten Baume ruhen.
Sie
selbst, meistens abgehärtete Matrosen, denn
die Schwachem hatte die Noth aufgerie ben, zerstreuten sich, und, der Ruhe nicht
minder benöthigt, wählte jeder einen Ort,
der ihm der luftigste und bequemste schien,
21
tim
den ersten
sorgenfreien
wieder zu genießen.
Schlummer
Sie entschlummerten
auch alle bald sanft und ruhig, fest über/
zeugt,
daß sie die einzigen
vernunftbe*
gabten Geschöpfe auf dieser Insel waren.
Nur der einzige Sidnei wachte noch, von allen abgesondert, und vor ihm gingen
alle seine belastenden Schicksale wie ein ängstlicher Traum vorüber.
Er fühlte nur
halb sein Dasein noch, und in eben dem
Augenblick hatte er Kron und Scepter mit
eben dem gleichgültigen Auge angesehen, mit dem er die duftende Blume, die neben ihm stand,
ansah. — Endlich vermochte
doch der vom Hunger und Elend Ermat/ tete nicht langer dem Schlaf zu wider/
stehen;
sein Haupt
sank
in
schweren
22 Schlummer
hin,
und
die
wohlthätige
Vergessenheit breitete sich über ihn aus.
Nun schummerten sie alte weit um* her verstreut; am rieselnden Bach, am
Hange eines blumigten Hügels, in schatt tigten Gehölzen, oder in natürlichen Grott ten, und ahndeten nicht das neue Unge-
Witter, das sich, wo möglich noch schwar zer, noch grausenvoller thürmte, als was
sie schon traf; denn diese Insel war von jenen
Erdensöhnen bewohnt,
die
ihren
Leib zum Grabmal ihrer Brüder machen. —
Einige karaibische Familien, die noch vor kur
zem größere Inseln des neugefundenen Welt' theils bewohnten, hatten sich, um der Wuch
der golddurstenden Europäer zu entgehen, auf dies entferntere Eiland gerettet, und tru-
23 gen nun einen unauslZschbaren Haß gegen diese weiße Manner im Busen.
Fest war
der grausame Entschluß gefaßt/ jeden von
diesen herrschsüchtigen Erdensöhnen/ den ih nen
das
Ungefähr zuführen würde/ zu
todten/ uni) zu ihren Mahlen zu bereiten.'— Sie wohnten an der andern Seite der In
sel/ die noch unmuthiger/ noch bezaubern der war; und nur dann, wenn
sie dem
Wilde nachjagten./ kamen sie in diese Ge gend, wo die unbesorgten Britten schliefen-
Zwei von ihnen, die eben heute in dieser Absicht mit Vogen und geschärften Pfeilen an der Küste herauf kamen, flie
ßen plözlich auf den schlafenden SidneiEin reizender Fund! und in weniger als drei Minuten war der Schlafende fest an
-4 Händen und Füßen gebunden, und fühlte fich nun durch ein unsanftes Rütteln auf
geweckt.
Er sah
beiden
plötzlich die
rüstigen, bewaffneten Jäger mit drohenden Mienen und pantomimischer Freude vor sich
stehen, suhlte die schmerzenden Fesseln und
das
Unvermögen
sich
im
geringsten
den beiden Milden zu widersetzen.
Sie
standen mit funkelnden Augen und sprechender Erwartung, was der weiße Mann
bei seinem Erwachen beginnen würde, und ergötzten sich schon zum Voraus an
seinen flehenden
chem Gewimmer.
Mienen
und
ängstli
Aber mit eben dem
gleichgültigen Auge, mit dem der Leidende vorher die paradiesische Gegend und die
spiegelnde Flache des Meeres betrachtete.
2Z sah er auch diesen schwarzen Menschen ins
Gesicht, und kein verzogener Blick, kein flehender Seufzer bat um Mitleiden. — So Wie der fliehende Feldherr, der in ei
nem Augenblick Unsterblichkeit, Ehre, Sieg und Gunst seines
Fürsten vertohr, nun
des verfolgenden Geschützes und ihres Don ners nicht mehr achtet, so war unser Dritte, zu sehr schon gegen das Elend ab
gehärtet, als sich durch diese Unfälle noch
tiefer beugen zu (assen, — Die Karaiben wunderten sich
über
diese seltene Gelassenheit, und betrachteten
lange schweigend den Europäer; aber er lag mit geschlossenen Augen, und erwar
tete, wo nicht mit Seelenruhe, doch ohne Verzweiflung, sein Schicksal. — Doch,
26 als die Grausamen ihn bei den verwunden den Fesseln in die Höhe rissen, als sie ihn auf
recht an den Baum setzten, an dem er eben so ruhig schlummerte, und
mit P'eilen
von spitzigen Steinen nach ihm zielten,
da erwachte plötzlich die Menschheit wieder in ihm! — Er schrie laut um Hülfe! Allein zu fern waren seine Gefährten, zu tief
im Schlummer begraben, und er blieb ver lassen und einsam in der Gewalt der Schwar
zen. Sie zeigten ihm dann pantomimisch» mit chren Waffen noch einigemal, welchen Tod er sterben wurde, und verließen ihn nun, um ihre Weiber und Freunde zu dem mordenden
Schauspiele und köstlichen Mahle zu holen«
Wer vermöchte ganz, das Schreckliche in der Lage des niedergeworfenen und bn
27 täubten Sidnei zu schildern? — Wer ver,
möchte ganz in diesen Abgrund der Angst und Verzweiflung hinabzuschauen? — Ein,
sam und
verlassen, in der Gewalt un,
menschlicher Völker, deren Absicht er nur zu gut errieth, den schrecklichsten Tod in jedem kommenden Augenblick erwartend,
ihn unbeweint, unbetrauert von Freunden, von Mitbrüdern zu
sterben, mit jedem
Augenblick immer starker erwachendes Ge fühl zum Leben im
Busen, das freilich
bei dem Todenahen nur zu stark wieder
kehrt, wenn er ihn gleich vorher ersehnte; kämpfend mit immer wachsender Todes
angst und wechselnder Hofnung, daß die erwachten Gefährten
endlich
zur Hülse
herbeieilten; ringend mit wehrloser Wuth
23
und siegender Verzweiflung! — Doch, welcher Körperbau vermöchte lange die
sen innern Kampf zu ertragen? Er sank nach wenigen Minuten in eine wohlthäti
ge Betäubung hin, Allein jetzt hatte die Vorsehung noch
nicht beschlossen, ihn aus dem Buche der Lebenden zu tilgen. Einer seiner übrig ge bliebenen Bedienten erwachte von den
Schlafenden zuerst/ und suchte natürlich
seinen Herrn, der immer noch ohne Be wußtsein an der Wurzel des Baumes lag.
Ich halte mich nicht auf, sein Erstaunen, als er ihn fand, zu beschreiben, nicht das
Erstaunen seiner Gefährten, die sogleich
sein lautes Geschrei herzurief; der Erschrokkene, dem eine Verrätherei ahndete, wag-
29
te es nicht allein ihn zu entfesseln.
Aber
ihr Staunen wuchs zu Entsetzen, als sie
von dem Entfesselten und wieder ins Leben Zurückgebrachten vernahmen, von welchen
Ungeheuern dies Eiland bewohnt fei. kaum
hatten
weckende
sie noch
diese
Und
schauderer,
Nachricht vernommen, als sie
sich wirklich schon von diesen Grausamen
umringt und wüthend angefallen sahen. —
Verzweiflung und unvermeidbarer Tod ver mochte den Britten zwar den Muth eines
Löwen, aber nicht seine Stärcke zu geben; wie war es auch möglich, daß diese Ent,
frosteten
eine
zwiefach größere Anzahl
zum Streit gerüsteter Feinde besiegen konn
ten, die, an die Waffen der Europäer schon gewohnt, selbst
den Donner ihrer GK
30 schätze nicht mehr achteten? — Nach we
nigen
Minuten des
Kampfs waren
sie
überwältigt und mußten gefesselt den Sw
raiben folgen. Ein sonderbares Schauspiel!
Einige
zwanzig Europäer, mit Seilen von Baum/ rinde gefesselt, ihre Waffen selbst tragend
(denn die Wriden waren noch zu furcht
sam, sie selbst zu berühren), aber unvermö gend sie zu gebrauchen, mir Angst, Ver zweiflung und verbissener Wuth im Ge
sicht; um sie herum eine Schaar halb nack ter Barbaren, die vor Freude jauchzten,
und die ermatteten Gefangenen immer zu größerer Eile antrieben! —
Nach einer, in schauervoller Erwar
tung verflossenen
Stunde, kamen sie end/
3$ lich bei den Wohnungen der Wilden an,
und wurden nun unter allgemeinem Freu.' dengeschrei zu ihrem Oberhaupte geführt. —
Der Kazike saß auf einem großen hölzer nen Stuhle, der in Gestalt eines Thieres
ausgehauen war, und lehnte sich an den
ausstehenden Schwanz desselben.
Er em
pfing die edlen Engländer mit einer krie
gerisch /majestätischen Miene, durchschaute
sie von oben bis unten, und befahl end lich, sie zu entkleiden. —
Alles rüstete
sich nun zu einem allgemeinen Mahl; aber
der Kazike fand sehr weislich, daß die wei ten Männer zu mager, zu abgefallen wä ren, und beschloß, sie erst verpflegen und
Dazu vorbereiten zu lassen.
Die Unglück
lichen wurden daher, wie eßbares Schlacht-
32
vieh, in ein geräumiges Haus geführt, und ihnen so viele Nahrungsmittel gebracht, daß sie Monatelang davon hätten zehren
können; auch wurde zu gleicher Zeit ein großer Klumpen Gold ihnen an einem m
habenen Ort hingesetzt, denn die Wilden glaubten, daß die Europäer dies Metall
anbeteten, und wollten nun sehen ob sie sich von ihrem Gott würden Rettung er bitten können.
Allein, welcher Schwachköpfige würde
sich wohl überreden wollen, daß der Kazike seinen Zweck erreichte? zumal da die Wil
den thöricht genug waren, den Gefangenen
merken zu taffen: ihr Leben werde deshalb nur gefristet, um ihr Fleisch wohlschmek/
kender und ihren Körper feister zu machen.
33
—- Eine schreckliche Frist! Auch ward mit jedem Lage die Wange der Unglücklichen
bleicher und ihr Körper abgezehrter.
Um
ter allen blieb Sidnei- er, der schon am
meisten litt, der Gefaßteste, der am wenige ften Klagende.
sal als Mann.
Er erwartete sein Schick Freilich ist der Seefah
rende, der schon tausend Stürme ertrug, minder bei ihrem Wüten bewegt, als der
ber zum erstenmale die Woge sich thürmen
sieht. — Wenn die übrigen in laute Ver wünschungen gegen die menschenfressenden
Schwarzen ausbrachen, und mit verzwei
felnder Wuth in ihrem Kerker tobten, so saß er mit stummer Gelassenheit in dem
dunkelsten Winkel seines Gefängnisses, ver mochte
sogar noch oft seine Brüder zu
C
54 triften, und den verlöschenden Funken der Hoffnung, daß Rettung nicht
unmöglich
sey, in ihnen anzufachen. Acht Tage mochten sie ungefähr im
Schooße des Ueberfluffes gedarbt haben,
als an
einem Morgen plötzlich der Ka,
zike befahl,
zu
die weißen Manner zu ihm
bringen. — Sie
gingen schweigend,
mit gesenktem Haupte, aus ihrem Gefäng nisse hervor, von nichts sicherer überzeugt,
als daß dies ihr letzter Gang, und nun
der Augenblick des so langst gefürchteten Todes da sei.
Aber sanfter war diesmal
das Antlitz des Kaziken, minder jauchz
ten ihre Führer, und, was noch zehnfach mehr Balsam des Trostes in die ÄZunde
der Hoffnungslosen goß:
Eine Europas-
55 rin mit freundlicher Miene saß neben dem
Herrscher der Wilden, und
blickte mit
mitleidigen Augen auf sie herab. — Der-
traulich und liebkosend sprach der Kazike mit ihr in einer Sprache, die die Britt
ten nicht verstanden; sie neigte sich dann zu den Erwartungsvollen, nnd fragte mit
himmlischer Güte in ihrer eigenen Munde art: wes Landes Eingebohrene sie waren? Und als sie das Vaterland dieser Unglück
lichen
vernahm, schien ein Strahl der
Freude in ihr Antlitz, das vorher
Kummer
bewölkt
mit
war, wiederzukehren.
Sie kündigte ihnen hierauf mit zunehmen der Heiterkeit an, daß sie, aus ihrem Ker/
ker entlassen, nun auf dem Erlande um/
herirren und des Lebens sich wieder freuen
C2
36 könnten»
Ihr Blick hing, indem sie die
ses sprach, mit sichtbarem Wohlgefallen
an dem duldenden Sidnei; denn obgleich seine Lippe und Wange verbleicht, obgleich sein Auge verfallen
und trübe war, so
hatte doch kein Elend, kein Schmerz, jene Züge des Edelmuths und des Geistes verwischen können- —
Wie tief im Walde,
unter allen Büschen und Gesträuchen, ein einzelner' Fruchtbaum
dastehr,
die duf
tenden Blüthen zwischen dem Laube her vorschimmern, und von dem edlen Lebens
säfte, der in den Adern des Baumes fließt, zeugen; so stand der leidende Sidnei un ter seinen Gefährten, und
gab mehr
Große noch
das Unglück
seinen Mienen,
mehr Erhabenheit seinem Blick- — Die
57 schöne Unbekannte sprach noch einige cje? heimnißvolle Worte von Rettung, von ei gener Sklaverei und von noch nicht ganz gehobener Gefahr; dann befahl der Kazike
die Britten zu entfesseln, und überließ es ihnen, flch nach Gutdünken den. Ort ih/ res Aufenthalts zu wählen.
Süß ist die Freiheit jedem Geschöpf, aber zehnfach süßer dem, der dieses Gut
eine Zeitlang schon vermißte.
Zügellos,
schweiften daher mit trunkener Freude uns re Britten in den Gefilden und Waldern
umher, und erquickten sich nun, das erste mal wieder, furchtlos und fröhlichen Mm
rhes an den schmackhaften Früchten.
—
Sidnei hatte kein Mensch sein muf
fen, wenn auch er nicht bei diesem Wech,
38 set seine Brust ber wiederkehrenden Freu
de geöffnet hätte;
citier, ber die tiefste
Stufe des Elends mit Gleichmuth ertrug, mußte fretlt*dp auch das Lächeln des Glü
ckes mit mehrerer Kälte wieder beginnen
sehen-
Er rief seine Gefährten, nach ih,
reu ersten Uetierwallungen ber Freude, zu, sammen, und eilte mit ihnen nach dem Schiffe-
Natürlich mußten dem menschen,
freundlichen Manne bie darin Zurückgeblietienen,
bie ber Nahrungsmittel nur
noch so wenige hatten, sehr am Herzen
liegen; natürlich mußte ihnen allen das
einzige Mittel, wodurch sie den Karaitien wieder entgehen konnten, sehr theuer sein; otier wie vermag ich ihr Entsetzen zu tie-
schreitien, und bie wiederkehrende Angst,
39 als sie cm dem Gestade einen Haufen auft gethürmter Asche fanden, selben
herum
hat die Natur
Gebeine ihrer
die
der?---------Einen
und um dem Vrür
scheußlichern Anblick
nicht aufzustellen! Abge-
nagte Hirnschadel, kennbare Knochen mit Blut besudelt, zerrissene, halb
geröstete
Stücken Fleisch —-------- Doch, wozu die
weitere Entwicklung einer Scene, die oh/
nehm schaudervoll genug ist? —
Wuth
und unbesiegbarer Abscheu gegen die men;
schenfressenden
Barbaren,
war die erste
Empfindung der Britten, die nicht ohne
Grund ein
konnten,
gleiches Schicksal befürchten
und
ihr
Anführer
vermochte
kaum die Tobenden abzuhalten, daß sie
nicht sogleich zuruckkehrten, um mit wehr;
4o loser
Hand die Unmenschen anzugreifen.
Ihre Klagen, die eine kurze Zeit vekstummt waren, brachen mit zwiefachem Ungestüm
wieder
hervor, wie gewöhnlich nach ei
ner Windstille der Sturm mit doppelter Wuth zu toben pflegt.
Nur dann erst ver
mochte der einzige Unerschütterliche
die
Lobenden zu besänftigen, nachdem er ih nen gezeigt hatte, wie leicht sie auf je
nem Schiffe entfliehen, wie leicht sie mit verstärkter Mannschaft zurückkehren,
und.
dann ganz ohne Gefahr die Süßigkeit der Rache schmecken könnten.
Sie eilten nun
in dem Boote, welches sie noch fanden, dem Schiffe zu, um zu es
noch
untersuchen, ob
tauglich zu ihrer
Flucht
sei,
und ob die zurückgebliebenen Geräthe um
4i versehrt wären; aber, was die Thörichten
Leicht hätten argwöhnen können: ausgeleert war das
Schiff v.om Verdeck bis zum
Raum, selbst bis zur unerheblichsten Klei nigkeit.
Denn die Wilden,
Geräts) tausendfach mehr,
die
dieses
als ihr Gold
achteten, waren klug genug gewesen, eö
wie einen erbeuteten Schatz herauszulwten,
und hatten es
längst zu ihrer Veguem-
lichkeit unter ihre Familien vertheilt; aber, wogegen alles dieses Kleinigkeit war, un
beweglich stand das Schiff auf einer Sand bank, und menschliche Kräfte schienen un
endlich viel zu schwach, den ungeheuern Körper empor zu heben. —
Nun war der letzte Strahl van Hofnung dahin, und die armen Verlassenen
42
sahen sich wie Felsen starr an.. Alles schiensich zu vereinen, sie mit jedem Augenblick
tiefer in das schreckliche Labirinth hinein zu führen. Selbst der, den noch nichts
ganz darnieder zu schlagen vermochte, stand jetzt schweigend, mit niederqesenktem Blick, und vermochte seinen Mienen selbst
rijcht den geringsten Schein von Stand
haftigkeit und. Gleichmuts) zu geben. —
Cern hätte, er seine Brüder getröstet:
daß sie vielleicht mit allen aufgebotenen Kräften das Schiff wieder zu heben ver
möchten,
daß. vielleicht ein glückliches
Ohngefahr ein andres Europäisches Schiff an dies Eiland senden würde;
allein
er fühlte zu sehr, wie schwach,, wie
unwahrscheinlich diese Trostgründe wären.
43 und schwieg — Verstummt stieg die ver/ lassene Mannschaft wieder in das Boot,
und eilte- dem Eilande, wie den Gefilden ihres Todes,, zu.
Jetzt erp, als sie zum
zweitenmale die- Gebeine
ihrer Brüder
sahen, fiel ihnen ein, welcher freundliche Genius sie wohl von eben diesem Schick
sale gerettet hatte?
Und natürlich wurde
nun die schöne Unbekannte, die neben dem
Kaziken saß, in ihr Gedächtniß zurückge
rufen-
Aber- wie diese auf dies Eiland
kam, wie sie, selbst eine Europäerin, Em-
fluß auf dies wilde Volk haben könnte, und weshalb sie endlich an der Seite des Kaziken saß und seine Sprache verstand,
dies alles blieben ihnen unerklärbare GeHeimnisse.
Zwar drängten
sich ihnen
44 ser Vermuthungen
viele auf;
aber bei
allen blieben Widersprüche, blieben Zwei
fel, oder wenigstens Ungewißheiten übrig.
Sie setzten
indeß
nicht wenig Hofnung
auf diese reizende Unbekannte., die ihre
Fürsprecherin zu seyn schien, zumal, da Sidnei sich erinnerte, daß sie bei ihrer
Entlassung einige Worte von Rettung, von eigner Sctaverei und von Abwendung der
Gefahr sprach-
Doch alles dies verbrei
tete nur noch mehr Dunkel um sie herum, und nach stundenlanger Berathschlagung
und ängstlichem hin und her Sinnen, wa ren sie noch kein Haar breit tiefer in das
Geheimniß eingedrungen. — Endlich wur
den sie einig, diese einsame
Seite zum
Aufenthalt zu wählen, und zwei aus ih-
45 rer Mitte zu senden, die, rvo mvgrich,
nähere Kundschaft
von
der Europäerin
und ihrem künftigen Schicksal einzögen. — Aber unkundig alles dieses, und des gor/
schens müde, kehrten die Ausgesandten zu/ rück, und erzählten nur, daß der Karaü ben wenige wären, daß ihre Hütten weit
umher zerstreut lögen, daß nahe am Mee/ re ein zierlich gebautes Haus mit einem geschmackvollen Garten sich befinde, daß
viele Karäiben sich nach Sitte der Euro/
paer trügen; doch von der Unbekannten sei keine Spur vorhanden, und jeder Wilde, dem man sich habe nähern wollen, um
Kundschaft von ihm einzuziehen, sei mit
einer Art von Furcht und Feindseligkeit in seine
Hütte geflohen.
Zuletzt habe
46 man in das Haus am Meere eindringen
wollen, aber es fei fest verschlossen gewe
sen, und ein Karaibe habe sie, bei ihrem Klopfen,
mit
drohenden
Geberden zur
rückgewiefen- — Wunderbar war dies al
les freilich genug;
auch wuchs die Neu
gierde der Engländer dadurch zu
einem
merklich höher« Grade, aber da doch kei ner dieselbe stillen konnte, so entschlossen sie sich endlich, wiewohl ungern, sich so
lange in Geduld zu fassen, bis die Zeit
mehr Licht über dies Geheimniß verbreite.
Cie baueren sich
nun, um vor den
Unbequemlichkeiten der freien Lust sich zu
schützen, Hütten, und zwar an dem Ge stade des Meeres, damit sie um so eher
ein
etwa vorbeisegelndes
Schiss
wahr-
47 nähmen, errichteten auf einem erhabenen
Baum eine weiße Flagge, zum Zeichen
ihrer Noth, und lebten nun so sorgen/ los und ruhig, wie es bei der Ungewißheit
ihrer Lage möglich war. Fischfang und
Nachstellung der schmackhaften Vögel die/ serJnsel, warihr einziges Geschäft; undvermißten fle ja einige vaterländische Bequem
lichkeiten, so machte ihnen der Himmels strich und die wenige Ermüdung diesen
Mangel sehr erträglich. — Nur Sidnei, dessen
Geist unmöglich
lange in dieser
Unthätigkeit, dieser quälenden Ungewiß
heit, welch ein Schicksal ihnen künftig bevorstände, leben konnte, beschloß bald,
sich
diesem pflanzenähnlichen Leben zu
entreißen, und> wäre kein andrer Aufschluß
48 möglich- selbst mit Gefahr seiues Lebens
-en Knoten zu zerhauen.
Sechs Tage verlebte er nun schon mit seinen Gefährten in dieser geschaftS, losen Einsamkeit, und der siebente
fote
te — dies war sein unerschütterlicher Entt
schlug — entscheiden, ob sie Tod oder
Leben zu erwarten hatten. Doch verschloß
er seinen Vorsatz fest in seiner Brust, dar mit die übrigen Sorgenlosen nicht etwa versuchten, ihn wankend zu machen, und einsam >saß er am Abend vor dem entscheidenden Tage unter eben dem Baume-
an dem ihn zuerst die Wilden im süßen Schlummer fanden, und überdachte, wie er es am besten begönne, sich endlich von
dieser furchtbaren Ungewißheit zu entlasten»
49 Bald
reifte
fein
dahin:
Einschluß
einzig am folgenden Morgen zu der 6ff/ lichen, bewohnteren Seite der Insel hin aller aufgebotenen Freund
zueilen, mit
lichkeit sich den
Wilden zu nahen, und
von ihnen zu erforschen, wo die Behau sung der Europäerin sei? und, trügen sie
noch ein zu
feindseliges Herz,
um sich
mit ihm einzulassen, selbst zum Kaziken zu
gehn, mit bittendem Lächeln und freund
lichem Ernst es dahin zu bringen, daß er Ihm durch die schluß
ihres
Ware dies
reizende
Unbekannte Auf
künftigen Schicksals
auch
gäbe-
ein feindseliger Mann,
und merkte er, daß ihnen
Todesgefahr drohe,
immer
noch
heim zu seinen Brü
dern zu kehren, und sie zu jeder Art von D
$o
Vertheidigung anzufeuern, daß wenigstens ihre Körper nur todt in die Hande der Karaiben kämen.
Der siebente Morgen stieg jetzt am
östlichen Himmel in junger Heiterkeit her auf, und glühte noch in den Wipfeln des
verwachsenen Hains, der, wie ein dunk les Gewölk, mitten auf dem Eilande lag,
und die Morgen- und Abendseite von eüv ander sonderte; kristallener Thau floß von den duftenden Morgenblumen, die röthlich auf den Hügeln schimmerten, wie Regem
bogen herunter; da erwachte mit verkom menden Sonne der leicht
schlummernde
Dritte, und verließ schnell seine einsame
Ruhestätte, eingedenk des großen Entschlusses, zu dem ihn der heutige Tag rief-
5t In kühlem,
luftigem Schlummer tagen
noch die Gefährten alte auf ihrem moo/ sigen Lager/ da durchwandette er schon
die einsamen Gefilde, die von dem wer/ deuden Tage bethrant, um ihn herumta/
gen, und mit tausendfarbigem Schimmer
seine frühen Strahlen Zurückgabenbeflügeltem Schritte
eilte er
nun
Mik dem
Walde zu, der ihm den Anblick der feind/ lichen Hütten raubte,
bald
und
lagen
die jenseitigen Gefltde, wie ein heiterer
Frühlingetag, vor ihm da. — Jetzt betrat er die Gegenden, wo um/
her
zerstreut
die
Hütten
der Karaiben
Lagen; aber feine öde Stille, als hatten nie
Menschen
hier
gewohnt,
herrschte
überall. — Sein Klopfen, sein Rufen, das
52
er an jeder Hülle wiederyohlte, ward mit keinem Laut der Antwort erwiedert; selbst/
als er in eine derselben eindrang/ war
keine Spur von einem lebendigen Geschö
pfe vorhanden/ und in tiefer Einsamkeit
Lag/ so weit sein Auge nur blickte/ die ganze
Gegend.
Wunderbar
schien ihm
dies allerdings zu fein / und er wußte nicht/ yb er sich dieser Veränderung freuen/ oder
sie als eine ungünstige Vorbedeutung an sehen sollte- — Vielleicht, dachte er, be-
reueten die Schwarzen unsre Entlassung, Vielleicht zogen sie eben heute auf einem
andern Wege gegen uns aus, um uns in ihre
Sklaverei
zurückzuführen?
Aber,
daß selbst weder ihre Weiber noch Kin der anwesend waren,
dies machte ihn
55 in diesen Vermuthungen wieder irre. — Unter mancherlei Gedanken dieser Are kam er dem Gestade des Meeres naher, und auf einmal lag der Garten, des sen die beiden Ausgesandten schon erwähn-
ren, nach europäischer Sitte, mit einem Zierlichen Gebäude, vor ihm da- Aber auch hier herrschte einsame, ununterbro chene Stille; doch waren Spuren vor handen, daß noch vor kurzem Menschen
hier gegangen seyn müßten. Er wandte sich jetzt in den Krümmungen eines ge bahnten Weges gegen die Morgenseite Des Gebäudes, als er plötzlich, was er
lange schon so sehnlich suchte, was der höchste Zweck seiner einsamen Wanderung war, nahe vor sich erblickte. — Die Eu-
54 ropäerjn, seine unbekannte Schutzgöttin, saß,
gewandt gegen das
Meer, auf ev
«em Nasenhügel, mit gesenktem Haupte,
und schien in
tiefe Gedanken verlohren.
Unordentlich floß ihr sejdnes blondes Haar den Nacken herab, und ihr Gewand war
nach englischer Sitte geformt. —- Sie be merkte den
Kommenden nicht;
sein Fuß nun
und als
näher hinzutrqt, als nun
des Gehenden Geräusch ihr Ohr erreichte,
und sie auf einmal den edlen Britten vor sich sah, da entfuhr ihr ein lauter Schrei
des Staunens und des freudigen Schreckens. Mit stummen, gedrängtem Gefühl stan den jetzt die liebenswürdigen Unbekann
ten
gegen
einander, und
konnten keine
Morte, finden, ihr erstes freudiges Stau-
55 flcn, über die lang ersehnte Vereinigung, zu bezeichnen. — Wenn
Freunde, deren
Seelen bei ihrem ersten
Begegnen har-
monisch
sich
fanden,
vereint
jahrelang
lebten, dann aufs Geheiß der Pflicht sich
trennen, und
nach langsam verflossenen
Jahren unvermuthet zu
ununterbrochener
Vereinigung sich wiederfinden: wer ver, möchte dann ganz die ersten Empfindun
gen ihres Wiedersehns zu schildern? Und es ganz, das
wie vermag ich
Gefühl,
das diese Freudigerschrockenen durchdrang,
zu beschreiben,
als sie ungesehen in der
stillen Einsamkeit dieses Eilandes sich fanden, und mehr als Freundschaft,
als
Ceremonie
Denn schön war
ihre
Seele
mehr
vereinte?
die Unbekannte, blen
56
denh
schön
wie die Heiterkeit eines be
ginnenden Frühlingstages; eine Blume, die
eben sich
öffnet,
Duft verhaucht; gleich
und ihren
ersten
der Sonne, die
nun ganz über den Horizont herausstergt und alle festlichen Schönheiten des Ta
ges entfaltet, — In ihrem Anblick veri senkt, stand
gegen sie der Dritte, groß
und bieder, mit Mienen vyll Geist "»d
Empfindung,
und erregte nicht weniger
Bewunderung in der Brust der Unbekann ten.
Beide fanden in sich einen
gesandt zur
Linderung
Engel,
ihres feindlichen
Schicksals; er eine SchutzgHttin, eine Be-
freierm
vom
schmählichsten Tode;
sie
einen Rerrer, einen lang ersehnten Theilnehmer,
einen
Racher
der >erduldeten
57 Schmach.
Doch beider Schicksal hüllte
jetzt noch ein dichter Schleier, den keiner zu durchsehn vermochte, in ein. -- Zuerst brach
tiefe Nacht
die Unbekannte die
staunende Stille, und begann mit süßer,
melodischer Stimme; „Sei mir gegrüßt, edler Fremdling!
Ein gütiger, leitender Engel führt Dich heute zu mir, da eben Deine Feinde an
einem fernen Theile der Insel sich ver sammelten; lange schon sehnte ich mich.
Dich und Deine Brüder zu sehen, denn jahrelang sah ich schon keinen Menschen mehr aus jenem
gesitteteren Theile dep
Welr, aus meinem Vaterländer"
„Warlich ein gütiger Engel war eo, der Dich zu mir führte; ich komme, Dir
58
zu danken, daß Du mir und meinen Ge fährten Leben und Freiheit wieder schenk
test, Du, wie soll ich Dich nennen? unbe kannte Schutzgöttin! Beherrscherin viel
leicht dieses wilden Volkes!" „Ach, wollte Gott, ich wäre dies!
Dann sollte dies
ein Tag des Festes,
ein Tag des Jubels und der zuerst wie derkehrenden Freude sein!
Dann solltest
Du mit Deinen Gefährten wie Brüder mir willkommen, die größten Schätze in meinem Reiche seyn! — Aber danke mir
nicht;
ich bin ein schwaches Mädchen,
selbst eine Gefangene, selbst eine Sklavin
dieses blinden Volkes!"
„Du eine Gefangene, die an der Seite des Kaziken saß, eine Sklavin, die
59 uns vom Kerker, vom Tode zn befreien vermochte? Ach, Du spottest meiner, wenn
anders dieser holde Mund eines Unglück lichen spotten kann." „Du krankst mich, Fremdling, durch diesen Wahn.
voll Thränen,
Lies
aus
diesem
Auge
aus diesen kummervollen
Zügen meines Gesichts, ob
mein Mund
Unwahrheit sprach, ob ich Deiner spottete,
und vernimm, unglücklicher Mann, was ich so gern dir verschwiege: einige Tage zwar sonnte ich euch Freiheit und Hoff/
nung
des
Lebens
wiedergeben,
aber
noch immer schwebt Todesgefahr über eu rem Haupte, noch
immer
dürstet
zürnende Vdlk nach eurem Blut.
dies Doch
vielleicht kann Dein männlicher Muth und
6o die
Tapferkeit Deiner
That abwendeu.
Gefährten
diese
Ja, Fremdling, waffne
Drch mit Muth! denn wisse: auch ich er,
warte in Dir einen schwebt mehr
Retter;
über mir
als Todesgefahr, ich bin
mehr als Sklavin!"
—
Erne schnelle Rothe stieg bei
diesen
und es
schien,
Worten in ihr Gesicht, als schlöffe
jungfräuliche Sittsamkeit ihr
den Mund, sich weiter einem Unbekannten anzuvertrauen; und so sehr auch Sidnei nach weiterer Enthüllung brannte, so hielt
ihn doch ein gewisses inneres Gefühl zu, rück, sie jetzt schon von ihr
erbitten,
da er überdies gar wohl fühlte, daß
ein früheres Recht hatte,
sie
die Erzählung
seiner Schicksale zu fordern.
Er begann
6i daher, obwohl nur in fluchtiger Eile, die Geschichte seiner Unglückssalle und seiner
Ankunft auf dieser Insel. — Aufmerksam
hörte die Unbekannte
zu,
und
manche
Jahre der Theilnahme floß ihr von den Wangen herab, wenn er von seinen Lek
den sprach.
„Du littest viel, unglücklicher Mann, hub sie jetzt an, als er endete; doch glau,
be ich,
wenn unsere Schicksale in eine
Wage gelegt werden könnten, so würde die meinige doch
finken. — Du staunst,
und ich vergebe Dir Dein Staunen gern; doch vernimm jetzt selbst die Schrecknisse,
die
über mich
zusammenschlugen,
und
entscheide dann:
Ich stamme aus eben dem Lande ab,
62 edler Mann! das Dich zeugte. Das unbe-
favgenste Gluck war von frühester'Jugend
an mein Loos:
Fülle des Reichthums/
jede Bequemlichkeit, die aus dieser Fülle
herfließt, ein zärtlicher Vater, der aus
Liebe zu mir selbst der ehelichen Freuden
entsagte, ich seine einzige Tochter.
Be
rechtigte mich dies alles nicht zu den rei zendsten Aussichten? — Aber die Vorse
hung beschloß für diese zu glücklichen Jahre, in denen ich nur die angenehme
Seite der menschlichen Schicksale kannte, zwiefache Leiden in den künftigen über mich auözugießen.
Und von allen diesen
Leiden war eine Tugend, höchstens eine zu weit getriebene »Lugend, die Quelle. — Mein Vater war
Kaufmann,
hatte
63 nie Theil an Staatsgeschaften genommen;
aber heißere Vaterlandsliebe konnte wohl Die schmerz
keinen Unterthan beseelen.
hafteste Kränkung, die er je hatte/ war: daß Kolumbus/ durch ein unglückliches
Ohngefähr verhindert, *) nicht von seinem Monarchen ausgesandt, diesen Welttheil
entdeckte.
*) Kolumbu s, der von Spanien und Portugal abgewiesen war,
schickte
seinen Druder nach
England ou Heinrich dem Siebenten-
Würde
Dieser
auch sein Gesuch unstreitig angenom
men haben, aber der Ansgesandte wurde unterWeges von Seeräubern
und kam,
ehe die batte
gefangen genommen,
Nachricht von Heinrich
sich
der König
von
zurklck-
Spanien
schon selbst entschlossen, dem Kolumbus Schiffe
-u seiner Entdeckung zu geben.
64 Als Cabot*) nachher von Heinrich Zu dieser kühnen Unternehmung abgeschickt ward, so nahm keiner ängstlichern Antheil an seiner Fahrt/ keiner freute sich des
glücklichen Erfolges mehr/ und keiner
krankte sich mehr als crz da er nun ver/ nahm/ daß kein Vortheil aus dieser Ent/
deckung für sein Vaterland herfloß. — Endlich/ als ganz Europa Theil an dieser
Weltentdeckung nahm/ als der Ruf von den unermeßlichen Schätzen/ die Spanien
fr) Seb aftia n Cabor, ein geborner Denetianer, wurde von Heinrich dem Siebenten zur Entdeckung neuer Länder «usgeiandt, und fallt) aucb wirklich 1497 dag feste Lar v vom nord, Sichen Amerika, noch frecher alS Kolumbus, «brr ohne Dflanzftädte anzulegen.
6$ zugeführt wurden, sich überall verbreitete, als auch fremde Mächte Nutzen von die
ser Entderung zu ziehen
begannen,
da
hielt er sich nicht langer mehr: ein Ent schluß, der über uns alle Verderben brach
te, wurzelte auf einmal in scmer Seele,
und
konnte
durch
verdrängt werden. deckungen
für
sein
nichts
wieder daraus
Er wollte selbst Ent Vaterland
machen,
und erhielt dazu die Erlaubniß leicht, weil er nur sein eigenes
Vermögen zu dieser
Unternehmung verwenden wollte.
Cabot
hatte ihm schon den Weg gezeigt, und
sein Entwurf war dieser: nur em
Land
zuerst zu entdecken, das reich und wichtig
genug sei, die Macht seines Vaterlandes zu vergrößern, dann zurück zu kehren, und
E
66 vom Monarchen sich Hülse zu erbitten, um
das entdeckte Land in Besitz zu nehmen. In kurzer Zeit war ein Schiff ausgerü stet, und einige erfahrne Seemänner bere det meinen Vater zu begleiten.
Nun war ich, ich Waise von mütter licher Seite schon,
seine zärtlichste Sor>
ge;
sich
er
entschloß
mancherlei Entwürfen,
sal, unter der Zeit
am
glücklichsten
endlich,
nach
wie mein Schick
seiner Abwesenheit, sein
bei einer Anverwandtin,
möchte,
die
mich
mich
als
Mutter liebte, zu lassen. — Mein, was vermag jugendliche
Unbesonnenheit
und
Liebe zur Neuheit, zu unbekannten, unge
wöhnlichen Gegenständen nicht? Der Ruf
schilderte mir diesen Welttheil so reizend.
67
seinen Himmelsstrich so milde/ seine Be wohner so sanft, so unschuldig/ so friedlich/ daß
auf einmal der Wunsch in mir er
wachte, dies herrliche Land zu sehen, und die sanften, unschuldigen Menschen jenseit des Weltmeeres
kennen zu lernen.
Ich
offenbarte diesen Wunsch mir jeder aufge
botenen Liebkosung, mit jeder Gewalt, die ich, der einzige, hlchfte Gegenstand sei ner
väterlichen
Liebe,
über sein Herz
hatte, meinem Vater, und er war endlich schwach genug, nachzugeben, nachdem alle
abschreckende Vorstellungen und Einwurfe nur noch mehr meine Sehnsucht entflammt hatten.
Ich
sah nur ein paradiesisches
Land, wo ein ewrger Frühling auf den
Gefilden rnhete, wo die Menschen wie in
68 der ersten Unschuld lebten; so wie
Vater
nur
nur
unermeßliche
und nur unerschöpfti-
che Handtungözweige sah. — Zwar waren
des
Reichthümer/
aufblühende Länder und Städte für
seinen Monarchen,
in
mein
meiner Brust, Tages, an
Wind
zur
für sein Vaterland
bange Ahndungen
als nun der Morgen dem uns
Abreise rief,
ein
günstiger
anbrach; zwar
zitterte mem Fuß, als ich nun das schwim mende
Gebäude, das mich
absehbare
Fluten
tragen
über sollte,
so
un
betrat;
aber dennoch erhielt der Gedanke an dir jenseitigen elistschen Gefilde, an die guten,
unschuldigen Menschen, an die ganze neue Welt, meinen Muth standhaft.
Und die
Vorsehung beschloß, daß auch Diese be
69
ginnende Fahrt noch selig für mich fern
sollte. — Ein junger Geistlicher"-------Hier schwieg auf einmal die Redende
still; eine sanfte Nöthe goß sich über ihr Gejlcht aus, und ennge Thränen flössen
die Wangen herab.
Es schien, als schlös
se jungfräuliche Schamhaftigkeit, und üe;
fee, innerer Gram ihren Mund; doch trokncte sie die
nach
Thränen
einigen
wieder, und war
Augenblicken
wieder
ge,
faßt. — ,/On erzähltest mir" sprach sie nun, „offenherzig Deine frohen und trü
ben
Schicksale;
dies
berechtiget Dich,
eine gleiche Offenherzigkeit von mir zu fordern, und ich gewähre sie Dir.
Aber
vergieb mir, daß meine Sprocke stockt, wenn
ich ein Geheimniß Dir enthüllen
70 muß, das noch kein Sterblicher aus mcu
riem Munde vernahm; daß die Thräne uiv aufgehalten fließt,
wenn ich die
noch
nicht geheilten Wunden durch Erzählung von neuem wieder aufreißen muß.
Zwar
empört sich meine Vrufi, Dir ein Geheim niß zu entdecken, das ich selbst meinem
Vater verschwieg; aber vielleicht entlastet mein Busen sich durch Ergießung, viel
leicht träufelt Deine theilnehmende Jahre Balsam in meine Wunde.
Vernimm also:
Ein junger Geistlicher, der
zur Be
förderung unserer Andacht uns begleitete,
war von dem ersten Augenblick der Reise mein
steter Glsellschafter.
Bei
seinem
ersten Anblick war es mir, als sähe ich einen Engel, der zu meinem Glück herab-
71 gestiegen war»
Er war ein
Britte von
edter Geburt, aber arm;, mehr Jüngling
als Many, aber der
lezte;
am Geiste schon lange
schön wie
Apoll,
und sein
Körper der Abdruck seiner Seele;
sein ganzes Wesen war
eine
Liebenswürdigkeit
über
eine Sanftheit,
ausgegossen,
die
unwiderstehlich für ihn einnahm. — Das war der Mann, der in den langen Stunden
der Seereise nie von meiner Seite wich» Erspare mir ein näheres Gcstandniß! — Ich fühlte dis Ungemächlichkeiten der Reise
nicht, und war unaussprechlich glücklich, wenn ich ihn nur sah, wenn ich nur ev nen Laut aus seinem Munde horte-
Alle
Süße der langen Fahrt flössen mir wie mt heiterer
Worgentraum vorüber, und
72
meine vorher verlebte Zeit schien mir, so
gegen diese be
glücklich sie auch war, wölkt und
trübe.
Ich erröthe, Fremd
ling! indem ich Dir dieses gestehe, aber ich fühle Linderung
des
langen Schmer
zes bei dem Geständnis in meiner Brust. Den
siebzigsten
Tag
nach
unserer
Abreise sahen wir mit laut ertönendem Jubelgeschrei den nun gefundenen Welt
theil;
aber
wie unendlich ward
Erwartung getäuscht,
als
ich
meine
statt des
Paradieses ein Land sah, das jedem an
dern Lande ähnlich war,
ein Land mit
dicken Gehölzen und unbebaueten Gegen den' Und wie weit höher noch stieg mein Erstaunen und meine Täuschung, als die Bewohner dieses Landes, die ich mir so
73
liebreich, so friedlich vorgestellt hatte, zu Tausenden
bewaffnet herzukamcn,
um
uns die Landung streitig zu machen. Alle
Versuche, die Feindseligen zu liebreichern Gesinnungen zu bewegen, alle Beweise
der Freundschaft, alle Zeichen des Frie dens blieben fruchtlos; der Ruf, daß die
weißen Manner nur deshalb jenseit des Meeres herkamen, um ihr Varerland in Besitz zu nehmen und sie zu Sklaven zu
machen, mußte schon zu ihnen erschollen sein. — Mein Vater, der seine erste Be tretung des neuen Weltthetts nicht mit
Blut beflecken wollte, befahl also, dres
feindliche Gestade zu verlassen, und die Bewohner desselben gaben ihre Freude dar
über durch ein lautes Frohlocken zu er-
74 kennen,
Aber wir waren durch die lange
Reise von
Lebensmitteln
mußten
diese
ersehen
suchen;
der Küste hin,
auf irgend
entblößt,
und
eine Art
zu
wir segelten also längs um in
einer Gegend zu
landen, wo die Einwohner minder feind/
selig und kriegerisch waren. Bald erblickten Landschaft mir
wir eine vortrefliche
abwechselnden
Gehölzen,
mit Hügeln und schönen Gcstlden; natür-
(ich riß uns dieser reizende Anblick hin, uns dem unmuthigen Gestade zu nähern.
Unsere tapfersten Banner unb Jünglinge stiegen zuerst ans Land, um.endlich wie
der wohlschmeckendere Spersen und frische
res Wasser für uns Darbende
aufzusu
chen. — Ach, warum warnte feine lreb-
75 reiche Gottheit die Unglücklichen vor bic; fern schrecklichen Gestade! —
Sie waren
kaum einige hundert Schritte in dre frucht-
als sie auf
baren Ebenen eingedrungen,
dem Felde einen Wilden fanden.
Der cr