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German Pages 462 [471] Year 1995
HEGEL • GESAMMELTE WERKE 18
GEORG WILHELM FRIEDRICH HEGEL
GESAMMELTE W ERKE
IN VERBINDUNG MIT DER
D E U T S C H E N F O R SC H U N G SG E M EIN SC H A F T HERAUSGEGEBEN VON DER
N O R D R H E I N -W E S T F Ä L I S C H E N AKADEMIE DER W ISSENSCHA FTEN BAND 18
FELIX MEINER VERLAG H AM BURG
GEORG W ILHELM FRIEDRICH HEGEL VORLESUNGSM ANUSKRIPTE II (1816-1831)
HERAUSGEGEBEN VON
WALTER JAESCHKE
FE LIX M EIN ER VERLAG H A M B U R G
In Verbindung mit der Hegel-Kommission der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und dem Hegel-Archiv der Ruhr-Universität Bochum
Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: Gesammelte Werke / Georg Wilhelm Friedrich Hegel. In Verbindung mit d. Dt. Forschungsgemeinschaft hrsg. von der Nordrhein-Westfäl. Akad. d. Wiss. [In Verbindung mit d. Hegel-Komm. d. Nordrhein-Westfäl. Akad. d. Wiss. u. d. Hegel-Archiv d. Ruhr-Univ. Bochum]. - Hamburg : Meiner NE: Hegel, Georg Wilhelm Friedrich: [Sammlung] Bd. 18. Vorlesungsmanuskripte: (1816-1831). - 2. Hrsg. von Walter Jaeschke. - 1995. ISBN 3-7873-0910-1 NE: Jaeschke, Walter [Hrsg.]
ISBN eBook: 978-3-7873-3400-1
© Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Düsseldorf 1995 Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nachdrucks, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, Vorbehalten. Dies betrifft auch die Vervielfältigung und Übertragung einzelner Textabschnitte durch alle Verfahren wie Speicherung und Übertragung auf Papier, Transparente, Filme, Bänder, Platten und andere Medien, soweit es nicht §§ 53 und 54 URG ausdrücklich gestatten. Schrift: Bembo. Satz: Rheingold-Satz Hildegard Smets, Flörsheim-Dalsheim. Druck: Strauß, Mörlenbach. Einband: Lüderitz & Bauer, Berlin. Printed in Germany.
IN H A L T SV E R Z E IC H N IS
REDE ZUM A N TR ITT DES PHILOSOPHISCHEN LEHRAMTES AN DER UNIVERSITÄT H E ID E L B E R G .................................................... Indem ich die Geschichte der Philosophie..............................................................
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REDE ZUM A N TRITT DES PHILOSOPHISCHEN LEHRAMTES AN DER UNIVERSITÄT B E R L IN ................................................................. Indem ich h eute...........................................................................................................
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ZUR GESCHICHTE DER PH ILO SO PH IE.................................................... 33 Geschichte der Philosophie Berlin angefangen 24 October 1820 ......................................................................... 35 Fragment einer Einleitung (1823) Bey der Geschichte der Philosophie......................................................................... 95 Blätter zur Geschichte der P hilosophie................................................................. 107 im Allgemeinen Bestimmung des Gegenstandes............................................ 107 a) So Geschichte der Philosophie....................................................................... 108 In R eligion............................................................................................................110 ZUR Ä S T H E T IK ................................................................................................... 113 Blätter zur Ä sth e tik ................................................................................................... 115 Die wahrhafte Objectivität des Kunstwerks.................................................... 115 B. Phantastische Symbolik................................................................................... 117 ZUR PHILOSOPHIE DER W E L T G E S C H IC H T E ................................... Philosophie der Weltgeschichte. Einleitung 1822-1828................................................................................................... Philosophie der Weltgeschichte. Einleitung 1830/31 ................. ......................................................................................
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INHALT
Blätter zur Philosophie der W eltgeschichte........................................................ 208 auch Schauspiele der unendlichen V erw ik lu n gen .......................................208 C. G a n g ................................................................................................................211 ZU DEN BEWEISEN VOM DASEYN G O T T E S .......................................215 Der Zusammenhang dieser Gedankenbestimmungen...............................................217 SEKUNDÄRE Ü B E R L IE F E R U N G .................................................................219 Zur Geschichte des Orients ..............................................................................221 Vorlesungen über die Beweise vom Daseyn G o tte s ........................................... 228 Zum kosmologischen Gottesbeweis .....................................................................318 N A C H R ICH TEN ÜBER V E R S C H O L L E N E S........................................... 337 Zur Geschichte der Philosophie..............................................................................339 Zur Ä sth etik ................................................................................................................342 Zur Philosophie der W eltgeschichte.....................................................................344 Zu den Beweisen vom Daseyn G ottes.....................................................................345 A N H A N G ................................................................................................................347 Zeichen, Siglen, Abkürzungen, S y m b o le .............................................................349 Editorischer B e ric h t...................................................................................................355 A n m erk u n g en ........................................................................................................... 408 Personenverzeichnis...................................................................................................461
REDE ZUM ANTRITT DES PHILOSOPHISCHEN LEHRAMTES AN DER UNIVERSITÄT HEIDELBERG
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HEIDELBERGER ANTRITTSREDE
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INDEM ICH DIE GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE ... Meine hochverehrten H errn! Indem ich die Geschichte der Philosophie zum Gegenstände dieser Vorlesungen mache, und heute zum erstenmal auf hiesiger Universität auftrete, so erlauben Sie mir nur diß V o rw o rt hierüber voraus zu schicken, daß es mir nemlich beson ders erfreulich [und] vergnüglich, gerade in diesem Zeitpunkte, meine philosophi sche Lauffbahn auf einer A kadem ie wieder aufzunehmen; denn der Zeitpunkt scheint eingetreten zu seyn, wo die Philosophie sich wieder Aufmerksamkeit und Liebe versprechen darf, diese beynahe verstummte WissenschafFt ihre Stimme wieder erheben mag, und hoffen darf, daß die für sie taubgewordene W elt ihr wieder ein Ohr leihen wird. Die Noth der Zeit hat den kleinen Interessen, der Gemeinheit des alltäglichen Lebens eine so grosse Wichtigkeit gegeben, die hohen Interessen der Wirklichkeit und die Kämpfe um dieselben haben alle Vermögen und alle Kraft des Geistes, so wie die aüsserlichen Mittel sosehr in Anspruch ge nommen, daß für das höhere innere Leben, die reinere Geistigkeit, der Sinn sich nicht frey erhalten konnte, und die bessern Naturen davon befangen und zum Theil darin aufgeopfert worden sind. Weil der Weltgeist in der Wirklichkeit so sehr beschäftigt war, daß er sich nicht nach innen kehren und sich in [sich] selbst
1—2 Indem ... Philosophie ... Überschrift des Herausgebers 3 Meine hochverehrten Herrn!] M. h. (aus H.) H. 5 hiesiger Universität] hies. Univers. 6 nur diß über gestr. ein ig es schicken, daß es] (l) schicken. Es ist (2) Text: schicken, (Komma aus Punkt) (daß es über der Zeile) nemlich über der Zeile mit Einfügungszeichen 7 erfreulich über der Zeile 7—8 philosophische] davor gestr: akademische Lauffb 8 A k ad em ie über gestr. Universität 11 hoffen darf, daß am Rande mit Verweiszeichen taubgewordene] davor gestr: fast 12 Zeit hat den] (l) Zeit, die (2) Text: Zeit (Ms: Zeit J hat (auf dem Rande angeschlossen) den (aus die) 12—13 Interessen, der Gemeinheit] (l) Interessen (2) Text: Interessent] (der Gemeinheit über der Zeile mit Einfügungszeichen) 13 alltäglichen] (l) täglichen (2) (über der Zeile: alltäglichen (j) Text (über der Zeile nochmals: alltäglichen eine] folgt gestr: Wich 14 Wirklichkeit] davor gestr: (l) W mit Ansatz zu i (2) in sich 14—15 alle Vermögen ... des Geistes,] (l) den Geist, und (2) alle Vermögen des Geistes und (3) Text (und alle Kraft auf dem Rande angeschlossen) 16 höhere mit Einfügungszeichen über gestr. hi reinere] folgt gestr: höhere 18 Weil] davor gestr: D so] folgt gestr: so
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sammeln konnte. Nun da dieser Strom der W irk lic h k e it gebrochen ist, da die deutsche N ation sich aus dem G röbsten herau sgeh au en, da sie ihre N a tio n a litä t, den Grund alles leb en dig en Lebens g e re tte t h at, so dürfFen wir hoffen,1 daß neben dem Staate, der alles Interesse in sich verschlun gen, auch die K irche | sich emporhebe, daß neben dem R eich der W elt, worauf bisher die Gedanken und Anstrengungen gegangen, auch wieder an das R eich G ottes gedacht werde, mit ändern W orten, daß neben dem p o liti schen und sonstigen an die gemeine W irk lic h k e it gebundenen Interesse auch die reine W issenschafft, die freye v e rn ü n ftig e W elt des G eistes w ied er e m p o rb lü h e .2 W ir werden in der G eschichte der P h ilosop h ie se h en, daß in den ändern europäischen L ändern, worin die Wissenschaften und die Bildung des Verstandes mit Eiffer und Ansehen getrieben, die Philoso phie, den Nahmen ausgenommen selbst bis auf die E rin n eru n g und A hn dung versch w unden und untergegangen ist, daß sie in der deutschen N atio n als eine E ig en th ü m lich k eit sich e rh alten h at. W ir haben den h ö h e rn B eru ff von der N atu r erhalten, die Bewahrer dieses heiligen Feuers zu seyn;3 wie die Eumolpidische Familie zu Athen die Bewahrung der eleusinischen Mysterien, die Inselbewohner von Samothrake die Erhaltung und Pflegung eines höhern Gottesdienstes, wie früher der Weltgeist die jüdische Nation [für] 1 Daneben am Rande: grösser E rnst 2 Daneben am Rande: in ändern eu ro p ä isch en Ländern 3 Eine Zeile tiefer am Rande: überhaupt so weit daß nur Ideen galten, Vernunft gerecht fertigt. Preussen auf Intelligenz gebaut - grössere Ernst und höheres Bedürfniß - diesem Ernste zuwider das schaale Gespenst -
2 N a tio n ] folgt gestr: aus 3 leb en d ig en ] davor gestr: eigent 4 daß] folgt gestr: Ansatz zu S 6 die über gestr. alle und Anstrengungen am Rande mit Verweiszeichen 8 und] folgt gestr: dem so n sti gen] folgt gestr: Inte gemeine] davor gestr: Wi 9 reine über der Zeile mit Einfügungszeichen die frey e v er n ü n ftig e W elt] (l) das freye Reich (2) die (über der Zeile) freye W e lt (3) Text (ver n ü n ftig e auf dem Rande angeschlossen) 11 daß] davor gestr: w ie 12 diet über der Zeile mit Einfügungs zeichen 14 in der] (l) unter den (2) Text: (über der Zeile: in) der (aus den) 15 Wir] folgt gestr: dürfFen uns als die Bewahrer 16 von der N atur über der Zeile mit Einfügungszeichen 17 seyn; wie] (l) seyn. Ansatz zu W (2) Text (Semikolon aus Punkt) 17—5,1 die Eumolpidische ... aufgespart hatte,] (l) der Eumolpidischen .. . den Inselbewohnern ... der jüdischen Nation das hohe Loos zu Theil (2) Text: die (aus dev) Eumolpidische (Ms: Eumolpidischen) ... (die Inselbewohner Ms: den Inselbewohnern,) .. . wie früher (der Weltgeist am Rande) die (aus dev) jüdische (aus jüdischen,) Nation [für] (das höchste Bewußtseyn seiner selber am Rande) sich aufgespart hatte, 19 eines] davor gestr: der 21 eu rop ä i sch en ] eu ro p ä isch en 23 Intelligenz] Intellig, grössere] davor gestr: Ern höheres] höh.
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das höchste Bewußtseyn seiner selber sich aufgespart hatte, daß er aus ihr als ein neuer Geist hervorginge. Aber die1 Noth der Zeit, die ich bereits erwähnt, das In teresse der grossen Weltbegebenheiten hat auch unter uns eine gründliche und ernste BeschäfFtigung mit der Philosophie zurükgedrängt, und eine allgemeinere Aufmerksamkeit von ihr weggescheucht; es ist dadurch geschehen, daß indem ge diegene Naturen sich zum Praktischen gewandt, F lach h eit und S eich tig k eit sich des grossen W orts in der P hilosophie b em äch tig t, und sich breit ge m acht haben. Man kann wohl sagen, daß seit in Deutschland die Philosophie | sich hervorzuthun angefangen hat, es niemals so schlecht um diese WissenschafFt ausgesehen hat, als gerade zu jetziger Zeit, niemals die L eerh eit und der D ü n kel so auf der O b erfläch e geschw om m en und mit solcher A nm aßung gemeynt und gethan hat, als ob er die Herrschaft in der WissenschafFt in Händen hätte. Dieser S eich tig k eit entgegen zu arbeiten, mitzuarbeiten im deutschen E rnst, R ed lich k eit, G ed ieg en h eit2 und die Philosophie aus der Einsamkeit, in welche sie sich geflüchtet, hervorzuziehen, dazu dürfFen wir dafür halten, daß wir von dem tiefern Geiste der Zeit aufgefordert werden. Lassen Sie uns gem ein sch afftlich die M o rgen röthe einer sch ö n em Z eit begrü ssen, worin der bisher nach aussen gerissene Geist in sich zurükkehren und zu sich selbst zu kommen vermag, und für sein eigenthümliches Reich Raum und Boden gewinnen kann, wo die Gemüther über die Interessen des Tages sich erheben und 1 Eine Zeile tiefer am Rande: A u ch hier Noth der Zeit, der Leere der Weltbegebenheiten 2 Daneben am Rande, noch weiter hinausgerückt: R aum .
1—2 er ... hervorginge.] (l) aus ihr ein (aus einerJ neuer Geist hervorgehen wollte - so (2) Text: (über der Zeile mit Einfügungszeichen: er) aus ihr als (über der Zeile) ein neuer Geist hervorginge (aus hervorgehenJ[.] 2 erwähnt,] erwähnt / 3 grossen über der Zeile mit Einfügungszeichen eine gründliche aus ein gründliches 4 Philosophie] folgt gestr: und eine allgemeinere] (l) das allgemeine Publi (2) Text: (über der Zeile: eine,) allgemeinere (aus allgemeine,) 5 es] davor gestr: (l) so daß es (2) es (3) man kann wohl 5—6 daß indem ... gewandt,] (l) daß (2) daß (Verweiszeichen; am Rande mit Verweiszeichen: philosophische) (3) Text: «daß» (am Rande mit Verweiszeichen: daß indem ... gewandt[,] über bzw. unter philosophische,) 6 S eic h tig k e it] folgt gestr: Verweiszeichen (entsprechend Stufe (2) der vorhergehenden A p paratnotiz) 8 haben. Man] (l) haben; man (2) Text: haben. (Ms: haben J Man (aus man,) seit] folgt ge str: mehr als einem Jahrhundert die unter der Zeile Philosophie] Philoso-| 9 hervorzuthun aus hervorgethan es] davor gestr: die schlecht] folgt gestr: in Deut 12 gemeynt] davor gestr: geth ob er] davor gestr: ober in der Wissenschaft] am Rande: (l) der Ansatz zu B (2) Text (im Bogen darüber geschrie ben) 13—14 mitzuarbeiten ... G ed ieg en h eit am Rande 13 mitzuarbeiten] Mitzuarten deutschen über der Zeile 14 E rnst,] E rnst / 15 dazu über gestr. diß 16 von] folgt gestr: dem wahrhafF tiefern über der Zeile 17 b egrü ssen ] davor gestr: gemessen 19 zu über der Zeile kommen] folgt ge str: Raum Boden] davor gestr: Ansatz zu R 20 über ... und am Rande mit Verweiszeichen 21 der Leere der über der Zeile
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für das Wahre, Ewige und Göttliche empfänglich sind, empfänglich das Höchste zu betrachten und zu erfassen. W ir ä lte rn , die w ir in den S türm en der Z eit zu M än n ern gereifft sind, können Sie glüklich preisen, deren Jugend in diese Tage fällt, wo Sie sie der Wahrheit und der Wissenschaft unverkümmerter widmen können. Ich habe mein L eben, der W issen sch afft gew eyht, und es ist mir erfreulich nunmehr auf einem Standorte mich zu befinden, wo ich in hö herem Maaße und in einem ausgedehntem Wirkungskreise zur Verbreitung und Belebung des höhern wissenschafFtlichen Interesses mitwirken, und zunächst zu Ihrer Einleitung in dasselbe beytragen kann. Ich hoffe es wird mir gelingen, Ihr V e rtrau en zu verdienen und zu gew innen; | zu näch st aber darf ich n ich ts in A nspruch nehm en, als daß Sie vor allem n u r V ertrau en zu der W issen sch aft, und V ertrauen zu sich selbst m itb rin g en . D er M u th der W a h rh e it; - der G laube an die M acht des G eistes ist die erste B edingung der P h ilosop h ie; der Mensch, da er Geist ist, darf und soll sich selbst des H öchsten w ürdig ach ten , von der Grösse und Macht sei nes Geistes kann er nicht groß genug denken; und mit diesem Glauben wird nichts so spröde und hart seyn, das sich ihm nicht eröfFnete; das zuerst verbor gene und verschlossene Wesen des Universums hat keine KrafFt, die dem Muthe des Erkennens Widerstand leisten könnte; es muß sich vor ihm aufthun, und sei nen Reichthum und seine TiefFen ihm vor Augen legen und zum Genüsse geben.1 1 Z w ei Zeilen höher am Rande: Gallerie von Beyspielen; erhabensten Geistern nicht vorher wissen in ihren Anfängen; fortschreitend; nichts zufälliges
1 Wahre] davor gestr: Ewige, das empfänglich sind, empfänglich] (l) empfänglich, dem (2) Text: emp fänglich (Ms: empfänglichJ (sind, empfänglich über der Zeile mit Einfügungszeichen) 2 zu ... zu über der Zeile 3 Sie aus sie 4—5 Sie sie ... unverkümmerter widmen] (l) sie ... unverkümmert sich widmen (2) Text: (auf dem Rande angeschlossen: Sie) sie ... unverkümmerter (aus unverkümmert^) widmen 8 mitwirken,] zuerst: mitwirken kann, 10—11 zu n ä ch st ... vor allem ] (1) vor allem aber | bringen Sie (2) Text: «vor allem aber)) | (zunächst ... a llem am Rande) «Sie)) 12 W issen sch a ft] davor gestr: Ver zu] davor gestr: sie si 12—14 D er M uth ... P h ilo so p h ie ; durch eine mit Bleistift gezo gene Linie eingefaßt 13 W ahrheit;] zuerst: W a h rh eit ist die erste Bedingung der Philosophie, G lau be aus G lau ben 14 P h ilo so p h ie ;] folgt gestr: unt 16 er] folgt gestr: sich diesem aus die sen 17 eröfFnete;] (l) eröfFnete; die Schätze des Uni (2) das (aus die) (3) Text 17—20 das zuerst ... geben, durch eine mit Tinte gezogene Linie eingefaßt 17—19 das zuerst ... leisten könnte; durch eine mit Rötel gezogene Linie eingefaßt 17—18 verborgene] folgt gestr: Wesen 19 Widerstand aus w vor aus ? 20 ihm] folgt gestr: zu geben.] zuerst: geben, - ein Genuß, der das Höchste
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*Die G eschichte der P h ilosop h ie stellt uns die G allerie der edeln G ei ster dar, welche durch die K ü h n h eit ih rer V e rn u n ft, in die Natur der D inge, des M enschen und in die N atu r G ottes g ed ru n g en , uns ihre T ieffe e n th ü llt, und uns den Schatz der h öch sten Erkenntniß erarbeitet haben. Dieser Schatz, dessen wir selbst theilhafftig werden wollen, macht die Phi losophie im Allgemeinen aus; die E ntsteh u n g desselben ist es, was wir in diesen Vorlesungen kennen und begreiffen lernen. W ir treten nun diesem Gegenstände selbst näher. Kurz zum voraus erinnern 1) kein Compendium zu Grunde legen, die wir haben zu dürftig, zu oberflächliche Begriffe von der [Geschichte der Philosophie]; zum p riv a tim N ach lesen , A n leitu n g der B ücher und besondre Stellen der Alten insbesondere.2 Was blosse Nahmen betrifft ferner auch berühmte Lehrer, die übrigens nicht zum Fortschreiten der Wissenschaft beygetragen, grossen Massen; - Angabe der Jahrzahlen - Nahmen; Zeiten in denen die Männer gelebt. 1 Daneben am Rande: Reich der reinen W a h rh eit - nicht die Thaten der aü ssern
W ir k lic h k e it, sondern des innern bey sich selbst bleibenden Geistes Einleitung in die Philosophie Verhältniß der G e sc h ic h te der P h ilo so p h ie zur neusten Philosophie a.) W ie kommt, daß die Philosophie eine Geschichte hat b.) V e r s c h ie d e n h e it der Philosophien c.) Verhältniß der Philosophie selbst zu ihrer Geschichte D. zur Geschichte anderer Wissenschaften und politischen Umstände. 2 Am Absatzende zwischen den Zeilen: Allgemeine Übersichten; Bestimmten D a ta . S tu n d e. Vorlaüffige Einleitung, p u b licu m .
1—2 die G a llerie ... dar,] (1) ein e G allerie von B ey sp ielen dar, die Reihe der ed eln G eister, (2) Text: (über der Zeile: die) G ail erie der ed eln G eister dar (über der Zeile), 2 K ü h n h eit stark verwischt 3 D in g e,] folgt gestr: un mit Ansatz zu d 4 und] folgt gestr: ganz bewiesen haben h ö c h ste n unter der Zeile mit Einfügungszeichen Erkenntniß] folgt gestr: des H (unterstrichen) 5—6 Schatz, dessen ... Allgemeinen aus;] (l) Schatz macht die Philosophie aus, (2) Text: Schatz^, dessen ... wollen, (Ms: wollen J am Rande mit Verweiszeichen, vers. hinter aus (sechs Wörter später) verwiesen) macht die Philosophie (im Allgemeinen unter der Zeile) aus; (Ms: aus J 7 und begreiffen über der Zeile lernen.] (l) lernen, durch das Studium der (über der Zeile) Geschichte der Philosophie. (2) Text (Punkt aus Komma) 8—14 Kurz ... gelebt, am Rande mit Verweiszeichen 8 Kurz] darüber gestr: D 9 zu3] folgt gestr: wenig oberflächliche] oberflächlicher 10 zum über der Zeile 12 betrifft] betr. 14 die] d. aus s. 15 reinen] r 15—16 nicht die ... Geistes] (l) Thaten der aüssern W ir k lic h k e it (2) Text: (über der Zeile: nicht die,) Thaten ... W ir k lic h k e it, (sondern ... Geistes zwischen der urspr. Randbemerkung und dem Grundtext) 18 Verhältniß ... Philosophie nachtr. zwischen den Zeilen 19 Philosophie eine Geschichte] Geschichte eine Philosophie 20 Philosophien] Philien 22 zur] davor gestr: zu 23—24 Allgemeine. ... p u b l i c u m [.] nachtr. zwischen den Zeilen und neben der Randbemerkung 23 Bestimmten über der Zeile
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Zuerst Z w ek und N oth w en digk eit G e sich tsp u n k t, aus welchem die Ge schichte der Philosophie überhaupt zu betrachten ist; Verhältniß zur Philosophie selbst. Folgende Gesichtspunkte a.) W ie kommt es daß die Philosophie eine Geschichte hat. - Nothwendigkeit, und Nutzen; man werde aufmerksam und dergleichen lerne die Meynungen an derer kennen. b.) F orm . Die Geschichte nicht eine Sammlung zufälliger Meynungen Nachen, LinienschifF - sondern nothwendiger Zusammenhang; in ihren ersten A nfängen bis zu ihrer reichen Ausbildung a.) verschiedene StufFen ß) die ganze Weltanschauung auf dieser StufFe aus gebildet; aber diß Detail von keinem Interesse c.) hieraus das Verhältniß zur P h ilosop h ie selbst | 1 Zuerst] davor gestr: Zu (ohne Absatz an näher, anschließend) N o th w e n d ig k e it] zuerst: N o th w e n d ig k e it, 2 Philosophie^ Ph. 4-13 Folgende ... P h ilo so p h ie selb st | in kleinerer Schrift am un teren Rande 4 Gesichtspunkte] davor gestr: Fragen 5 Wie aus Waru 8 b.) F orm . Die] (l) b.) die (2) Text: (am Rande: b.) Form .) (vers. nicht gestr: b.)J Die (Ms: die) 8—9 [-] Nachen, Linienschiff [-] auf dem Rande angeschlossen 9 Zusammenhang;] Zusammenhang / 11 verschiedene] versch. 13 c.) hieraus ... selb st am Rande hieraus das über der Zeile mit Einfügungszeichen
REDE ZUM ANTRITT DES PHILOSOPHISCHEN LEHRAMTES AN DER UNIVERSITÄT BERLIN
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INDEM ICH HEUTE ... Meine H errn!1 Indem ich heute zum ersten m ah le auf hiesiger Universität in dem A m te eines L ehrers der P hilosop h ie auftrete, zu dem mich die Gnade Seiner Ma jestät des Königs beruffen hat, erlauben Sie mir diß Vorwort darüber vorauszu schicken, daß ich es mir nem lich für besonders wünschenswerth und erfreulich hielt, sowohl gerade in diesem Z eitp u n k te, als auf hiesigem S tan d p u n k te in ausgebreitetere akadem ische W irksam keit zu treten. Was den Z e itp u n k t betrifft, so scheinen diejenigen Umstände eingetreten zu seyn, unter denen sich die P h ilo so p h ie wieder A ufm erk sam k eit und L iebe versprechen darf - wo diese beynahe verstummte Wissenschaft ihre Stimme wieder erheben mag. Denn vor kurzem war es einestheils die N o th der Z eit, welche den k lein en Interes sen des täglichen Lebens eine so grosse Wichtigkeit gegeben, andererseits waren es die h o h en Interessen der Wirklichkeit, das Interesse und die K äm pfe, nur 1 Daneben am Rande: Berlin 22 October 1818
1 Indem ich heute ... Überschrift des Herausgebers 2 Meine Herrn!] M. H. 3 auf] davor gestr: als hiesiger Universität] hies. Univ. 3—4 in dem ... Lehrers] (l) als L ehrer (2) Text: (am Rande: in dem Am te,) eines (über der Zeile) L ehrers (aus L eh rer ) 4—5 Seiner Majestät] Sr Maj. 5 diß] (l) nun diß (2) ein p er sö n lic h e s (mit Einfügungszeichen über der Zeile und auf den Rand hinausgeschrieben (3) Text (gestr. und vers. nicht wieder gültig gemacht) darüber aus hierüber? 5—6 vorauszuschicken aus vorauss 6 ich es ... besonders] (l) mir n em lich besonders erfreulich erh (2) n em lich (ich es mir für über der Zeile mit Einfügungszeichen) besonders (3) Text: (ich es mir mit neuem Einfügungszeichen an diese Stelle gezogen; altes Einfügungszeichen vers. nicht gestr.) für (über der Zeile) besonders 7 sowohl gerade] (l) gerade sow (2) Text: sowohl (über der Zeile) gerade h iesig em ] (l) diesem h ie sig e n (2) Text (aus hiesigen,) 8 ausgebreitetere über der Zeile mit Einfügungszeichen a k a d em isch e] akad. Z e it punkt] Z eitp . 9 scheinen aus scheint diejenigen] diej. Umstände über gestr. Bedingungen ein getreten aus eig unter über gestr. von 11 mag] davor gestr: Ansatz zu K 12 vor kurzem war es ei nesteils] (l) einestheils war es (2) Text: (am Rande mit Einfügungs- und Verweiszeichen: vor kurzem war es) einestheils 13—14 waren es die] (l) die (2) waren über der Zeile mit Einfügungszeichen (3) hatten über der Zeile und auf dem Rande, Einfügungszeichen verlängert (4) Text: waren es die am Rande, Einfügungszei chen nochmals verlängert 14 und die K äm pfe, mit Einfügungszeichen über der Zeile und auf den Rand hin ausgeschrieben nur aus nun? 15 October] Oct.
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zunächst das p o litisch e Ganze des V olkslebens und des Staats wieder herzustellen und zu retten, welche alle Vermögen des Geistes, die Kräffte aller Stände, sowie die aüsserlichen Mittel so sehr in Anspruch genommen, daß das in n ere Leben des G eistes nicht R uhe und Muße gewinnen konnte, der W eltg eist in der Wirklichkeit so sehr beschäftigt, nach A ussen gerissen, war abgehalten sich nach Innen und auf sich selbst zu kehren und in seiner eigenthümlichen Heymath sich zu ergehen und zu genießen. Nun nachdem dieser S trom der Wirklichkeit gebrochen, und die deutsch e N a tio n überhaupt, ihre N a tio n a litä t, den G rund alles lebendigen L ebens, gerettet hat, so ist dann die | Zeit eingetreten, daß in dem Staate, neben dem Regiment der w irk lich en W elt, auch das freye R eich des G edankens selbstständig em porblühe. Und überhaupt hat sich die M acht des G eistes so weit in der Zeit geltend gemacht, daß es nur die Ideen sind, und was Ideen gemäß ist, was sich itzt erhalten kann, daß was gelten soll, vor der E in sich t und dem G edanken sich re c h tfe rtig e n muß. Und es ist insbesondere dieser S taat, der mich nun in sich aufgenommen hat, welcher durch das geistige Übergewicht sich zu seinem G ew icht in der W irk lich k e it und im P o litisch en emporgehoben, sich an M acht und S elbstständ ig k eit solchen Staaten gleichgestellt hat, welche ihm an aüssern M itte ln überlegen gewesen wären. Hier ist die Bildung und die
1 wieder] davor gestr: zu 2 welche mit Einfügungszeichen über gestr. hatten 3 Stände] folgt gestr: in Anspr mit Ansatz zu u das aus dan? 4 Leben des aus L eb en , G eistes nicht] (l) G e iste s, seine stille Sammlung, nicht P latz haben und (2) Text (nicht über der Zeile mit Einfügungszeichen aus Komma) und Muße über der Zeile mit Einfügungszeichen, verwischt 4—7 der W e ltg e ist ... genie ßen.] (l) um in seiner Heymath, in seinen ätherischen Regionen sich zu ergehen und sich zu gemessen, weil der W e ltg e ist in der Wirklichkeit so sehr beschäftigt war, nach A ussen g e r is sen , war (aus wur) abgehalten sich nach Innen zu k eh ren und sich selbst zu sammeln. (2) Text: der W e ltg e ist in der Wirklichkeit so sehr beschäftigt, nach A u ssen g erissen , war abgehalten sich nach Innen und (am Rande) auf (über der Zeile) sich selbst zu kehren (über der Zeile) (und ... genießen[.] am Rande mit Verweiszeichen) 7 Nun nachdem] (l) Nachdem (2) Text: Nun (über der Zeile mit Einfügungszeichen) nachdem aus Nachdem 8 Strom aus Strom (verdeutlicht) 10 in] davor gestr: n e ben und S ta a te,] folgt gestr: der alles Interesse in sich verschlungen hatte, (auch die K irche empor hebt) Regiment mit Einfügungszeichen über gestr. Reiche 11 w ir k lic h e n ] (l) Welt (^ w ir k lic h e n zeitlich (3) Text frey e R eich] (l) Reich gei (2) Reich frey (3) Text (aus frey j 12 überhaupt] folgt gestr: ist die Zeit 13—14 Ideen sind, und ... kann,] (l) Idee und was der Idee gemäß ist, erhält, (2) Text: Ideen (aus Idee,) sind, (am Rande) und was Ideen (aus Idee,) gemäß ist, (was sich itzt über der Zeile mit Einfügungszeichen) erhalten (aus erhält,) kann, (über der Zeile mit Einfügungszeichen) 15 Und] davor gestr: Un der mich nun] (l) dem ich nun angeh (2) Text: der (aus dem,) mich (aus ich) nun 16 welcher] davor gestr: und dieser Ansatz zu d zu seinem] (l) auch das Ge (2) auch sein (3) Text: zu (über der Zeile) seinem (aus sein,) 17 emporgehoben,] zuerst: emporgehoben hat, und 18 M acht] davor gestr: b solchen] folgt gestr: gl 18 gewesen über der Zeile mit Einfügungszeichen
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Blüthe der W issen sch aften eines der wesentlichsten M o m en te, selbst - im S taatsleben; auf hiesiger Universität, der Universität des Mittelpunktes, muß auch der M itte lp u n k t aller Geistesbildung und aller Wissenschaft und W ahr heit, die P h ilo so p h ie, ihre Stelle und vorzügliche Pflege finden. Nicht nur ist es aber das geistige Leben überhaupt, welches ein G ru n d m o m ent in der Existenz dieses Staates ausmacht; sondern näher hat jener große Kampf des Volks in Verein mit seinem Fürsten um Selbstständigkeit, um Ver nichtung fremder gemüthloser Tiranney, und um Freyheit im G em üthe seinen höhern Anfang genommen; es ist die sittlich e M acht des G eistes, welche sich in ihrer E nergie g efü h lt, ih r Panier aufgestekt, und diß ih r G efühl als Gewalt und | M acht der W irk lich k eit geltend gemacht hat. W ir müßen es für schätzbar achten, daß unsere Generation in diesem G efühle g eleb t, g eh an d elt und g ew irk t hat, einem G efühle, worin sich A lles R e c h tlich e, M o ra li sche und R eligiöse concentrirte. - In solchem tiefen und allumfassenden W irk en erhebt sich der Geist in sich zu seiner Würde, und die Flachheit des Le bens, und die S chaalheit der Interessen geht zu Grunde, und Oberflächlichkeit der E in sich t und der M eynungen steht in ihrer Blösse da und verfliegt. Die ser tiefere E rn st, der in das G em üth überhaupt gekommen ist, ist denn 1 eines der] (l) ein Mom (2) ein w (3) Text: eines (aus ein) der (aus w ) selbst - über der Zeile mit Einfü gungszeichen 2 der Universität] (l) dem Mittel (2) Text: der (aus dem,) Univ. 3 aller ... aller] (l) der (2) der Geistesbildung und aller am Rande mit Einfügungs- und Verweiszeichen (3) Text (aller über gestr. der,) 3—4 Wissenschaft und Wahrheit,] (l) Wissenschaften (2) Text: Wissenschaft (aus Wissenschaften,) (und Wahrheit über der Zeile mit Einfügungszeichen), 4 Stelle] unter der Zeile, ausgewischt: hab 5 das geistige Leben überhaupt, welches] (l) die Intelligenz, welche (2) Text: das (aus die,) (geistige Leben über haupt, über der Zeile mit Einfügungszeichen) welches (aus welcheJ 6—8 näher hat ... um Freyheit] (l) je ner große Kampf des Volks um Selbstständigkeit, Vernichtung fremder ge müthloser Tirraney, und um Freyheit hat (2) Text: (näher hat über der Zeile mit Einfügungszeichen) jener große Kampf des Volks (ausgewischt: um) (am Rande mit Verweiszeichen: in Verein mit seinem Fürsten um,) Selbstständigkeit, um (über der Zeile mit Einfügungszeichen) Vernichtung .. . um Freyheit 8 G e m ü th e] folgt gestr: des V olk s seinen] folgt gestr: Beginn 10 g e fü h lt, ... und] (l) g e fü h lt und (2) Text: g e fü h lt, (ihr P anier aufgestekt, am Rande mit Einfügungs- und Verweiszeichen) und 11—12 Wir müßen ... achten,] (l) Es ist unschätzbar, (2) Text: (Wir müßen es für über der Zeile und auf den Rand hinausgeschrieben) unschätzbar (achten, über der Zeile mit Einfügungszeichen aus Komma) 12 G e fü h le] zuerst: G e fü h le , nicht nur 13 hat über der Zeile 13—14 A lles R e c h tlic h e , M o ra lisch e und R e lig iö se aus A lle r e c h tlic h e n , m o ra lisch en und r e lig iö se n 15 sichj folgt gestr: eben so 15—17 und die ... Blösse da] (i) als die Eitelkeit des Lebens, die Oberflächlich keit der Interessen, E in sich t und die Schaalheit der (aus das?,) M eyn u n g en in ihrer Blösse dasteht (2) Text: und (über der Zeile) die Flachheit (unter der Zeile mit Einfügungszeichen) des Le bens, (unter der Zeile angeschlossen und mit Einfügungszeichen auf dem Rande fortgesetzt: und die S ch a a l h eit der Interessen (a) zu Grunde geht ebenso stellt sich (b) geht (über der Zeile) zu Grunde,) und (über der Zeile) Oberflächlichkeit der Einsicht und der Meynungen steht (am Rande, aus stellt; über der Zeile nochmals, gestr: steht,) in ihrer Blösse da (auf dem Rande angeschlossen) 18 ist2] folgt gestr: der
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auch der w ah rh affte B oden der P h ilo so p h ie. Was der Philosophie entge gensteht, ist einerseits das V ersenktseyn des G eistes in die Interesse der Noth und des Tages; andererseits aber die E ite lk e it der M eynungen; das Gemüth von ihr eingenommen, läßt der Vernunft, als welche nicht das Eigene sucht* keinen Raum in sich. Die Eitelkeit muß sich in ihrem Nichts verflüchti gen, wenn es dem Menschen zur Nothwendigkeit geworden, sich um su b stan tie lle n G eh alt zu bemühen, wenn es so weit gediehen, daß nur ein solcher sich geltend machen kann. In solchem su b stan tiellen G ehalt aber haben wir die Zeit gesehen, haben wieder den K ern sich bilden sehen, dessen weitere Entwiklung nach allen Seiten, d. i. der politischen sittlichen, religiösen, wissenschaftli chen Seite, unserer Zeit anvertraut ist. | Unser BerufF und Geschäft ist die Pflegung der p h ilo so p h isch en E n tw ik lu n g , der su b stan tiellen G rundlage, die sich nun v erjü n g t und be k r ä f tig t hat. Ihre Verjüngung die ihre nächste Wirkung und Aüsserung in der 2 V ersen k tsey n ] Versenkt-/senktseyn folgt gestr: s (unterstrichen) des G eistes] (l) der G eister (2) des G eistes, aus der G eister (3) Text die] (l) die k ü m m erlich en (2) Text (über der Zeile) 3 des Tages;] (l) der Zeitlichkeit; aber selbst gegen die (2) der Zeitlichkeit; und es wird nie an Umständen fehlen, daß nicht edle Gemüther in der Noth der Zeit (unter der Zeile mit Einfügungszeichen: leiden und,) untergehen «und leiden»; aber -/n iß 9 denjenigen] denjen. 10 diß aus dis Bedürfniß] Bedürfn. meine Herrn,] m H. | , 10—11 die .. . Beschäftigungen] (l) die sich (2) Text: die (einen Theil ihrer Beschäftigungen über der Zeile) 11 Studium] Stud. 13 andrer,] andrer / 14 aber] davor gestr: ß) 15 Bedürfniß] Bedürfn. 17—18 legt sich ... dar,] (l) liegt offen vor ihm, (2) Text: legt (aus liegtj sich ( unter der Zeile) offen vor ihm dar (unter der Zeile, aus Komma) [,] 19 die] davor gestr: ebenso 20 Unrecht] folgt gestr: u. s. 20—21 ihn. Dieser ... dast] (l) ihn - Aber die erwachende Reflexion der (2) ihn[.] (Verweiszeichen aus Gedankenstrich) (Dieser Standpunkt befriedigt ihn nicht[;] am Rande mit Verweiszeichen) das (aus der,) 22 ist,] folgt gestr: geht zu einem 22—23 und zum Ursprüngli chen am Rande 24 Gesetzen,] Gesetzen 24—25 nach dem ... Unstäten - am Rande mit Verweiszei chen; folgt gestr: d 26 eines] einen (als Kürzel)
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Zeitliche - eines Unendlichen und Unbeschränkten gegen das Endliche und Be schränkte dar oder macht ihn empfänglich solche Gedanken von einer allgemei nen Weltordnung, von einem ersten Grund und Wesen aller Dinge aufzunehmen und sie in sich zu nähren - Hier ist denn schon ein Beginn von Philosophie - in der Idee selbstständiger allgemeiner Gesetze, eines Bestehenden, eines absoluten Wesens - Aber diß ist etwa zunächst nur der Standpunkt der Reflexion - des Verstandes - oder des Glaubens und Gefühls - Noch steht das Unendliche dem Endlichen gegenüber, das Ewige macht noch den Gegensatz zum Zeitlichen - die Welt ist in 2 getrennte Theile zerrissen, - ein Reich der Gegenwart und ein Reich des Jen seits; - an jenes bindet mich die Wirklichkeit - mein Bewußtseyn - zu diesem reist mich der Geist fort, - in keinem kann ich ganz seyn, - und in kei nem kann ich bleibend verweilen; keines ist für mich befriedigend - jedes hat ab solute Ansprüche an mich, und diese Ansprüche sind im W id ersp ru c h - und den Widerspruch kann ich nicht lösen, indem ich eines aufgebe sondern beyde behaupten ihr Recht. Dieser Widerspruch ist es, der das nähere Bedürfniß der Philosophie enthält; - dessen Auflösung sie zum Ziele hat; der in sich entzweyte Geist - sucht in ihr, d. h. in sich selbst, seine Versöhnung - Der Widerspruch kann näher in 3fache Form gefaßt werden a.) überhaupt der Objectivität gegen die Freyheit - die aüssere Welt gegen mich; ich bin abhängig von NaturNothwendigkeit und fühle mich frey; eins so stark als das andere - Zwecke mei ner Vernunft sind das Gute, das Recht, das Wahre - die aüssere W elt ist ihnen angemessen oder auch nicht, fodern die Realisirung derselben schlechthin in der Welt, und diese selbstständig, ändern Gesetzen zu folgen - | ß) der objectiven aüssern W elt - in sich selbst - ein buntes Reich von Zufälligem - und Nothwendigkeit - bald scheint diß, - das Leben Zweck zu seyn, bald ebenso vergänglich das Allgemeine, Gesetze, in ihr selbst ein Mannichfaltiges - eine Sammlung - in welcher noch keine Harmonie ist, diejenige Zusammenstimmung und Einheit welche zugleich von der Vernunft - als G rund gefordert wird - und diese 1 Endliche aus U 2 dar oder] (l) dar, - (2) Text (oder über der Zeile) 3 von einem] (l) von Gott, vom aller (2) Text (von (Ms: vom )) aller aus ? 4 sie] folgt gestr: s 5 selbstständiger allgemeiner] selbstst. allgr eines Bestehenden[,] auf dem Rande angeschlossen und unter der Zeile 6 etwa unter der Zeile 1 Glaubens und] (l) Glaubens, (2) Text (und aus Komma) 8 Endlichen] Endflich als Kürzel)e 9 ge trennte] davor gestr: Th 10 die aus der 11 - und] (l) - und (2) Text (und über der Zeile) 12 verwei len;] (l) verweilen. (2) Text (folgt Verweiszeichen aus Punkt) 12—15 keines .. . Recht[.] am Rande mit Verweiszeichen 15 Bedürfniß] Bed. 16 zum] folgt gestr: Theil 18 kann] davor gestr: ist 19 gegen] davor gestr: gegen abhängig] abh. 19—20 NaturNothwendigkeit] Nat.Nothw. 22 nicht,] nicht / derselben unter der Zeile 23 Gesetzen zu folgen - unter der Zeile ß)] ß 27 welcher] welchen noch unter der Zeile ist, diejenige Zusammenstimmung] (l) ist. (Absatz) y.) (2) Text: ist, (Komma aus Punkt) diejenige] (aus kJ Zusammenstimmung
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E in h eit - durch A b straction bey ihr stehen - W esen - so ist sie leer - befaßt nicht jene Mannichfaltigkeit in sich y) Aber Ich, die Freyheit in sich selbst - das Mannichfaltigste Widersprechend ste - Triebe, welche die Natur in mich gepflanzt - [auf] m ein Interesse und Ge nuß gehen - und deren Befriedigung mich zugleich zum Untergang führt, - und V e rn u n ft welche deren Aufopferung, Abbruch Thun fordert, - und welche doch die Bedingungen meines Selbstbewußtseyns sind Diese Widersprüche machen das Räthsel aus, als welches die aüssere Natur, und mein Inneres mir erscheint - Sie sind es, deren Auflösung die Philosophie zu ihrem Ziele hat - sie sind es die sich mehr oder weniger in jedem Menschen, in dem das Denken, Selbstbewußtseyn erwacht ist - hervorthun - die ihn treiben W a h rh e it in diesem Allgemeinen Gewirre zu suchen. Jeder hat dieses Bedürfniß - für jeden ist die Auflösung in der R eligion vor handen - im Glauben - in der Lehre - Gefühl - Vorstellung - dem Unendlichen näher gebracht - Lehren ganz in abstracter Allgemeinheit gehalten - Formen der sinnlichen Vorstellung - Glauben an die Harmonie, a) Denselben Zweck, densel ben Inhalt - W a h rh e it nicht in G estalt der W a h rh e it - sondern G efühl G egebenen, - Geglaubten Geahndeten - Unmittelbarkeit - Vorstellen - bey der Religion nicht stehen bleiben - nicht b egriffen - Vorstellung es is t s o ; - u n m itte lb a r Angenommen nicht als eine ewige Wahrheit, sondern in der Weise zeitlicher Geschichten und historischer Wahrheiten. Das Fremdartige - bloß all gemein V ersich erte abthuna) R eligion ist die Weise, in welcher den Menschen überhaupt das B ew ußtseyn ih res W esens aufgegangen ist; das Wesen der N a tu r und ihres G ei stes, ist in ih r ih n en gegenständlich - die W a h rh e it ist ihnen darin geo ffe n b a h rt - in ihr geht der Mensch über seine blosse S u b jectiv ität, E in-
1 durch aus ? A b stra ction ] A bstr. 2 Mannichfaltigkeit] Mannichf. 4 Triebe,] folgt gestr: und Vern[unft] - die welche] über der Zeile: ich von gepflanzt -] folgt gestr: (l) Ansatz zu A (2 )V 7 sind -] folgt vers. nicht gestr: um 8 Widersprüche] Widerspr. die aus das 9 deren Auflösung über vers. nicht gestr. welche 10 ihrem Ziele] (l) ihrer A (2) Text: ihrem (Ms: ihrerj Ziele Menschen] davor gestr: denkenden 11 hervorthun -] folgt gestr: Wodurch «-» treiben] treibt 12 in diesem All[gemeinjen Gewirre auf dem Rande angeschlossen 13 Bedürfniß] Bed. 14 Vorstellung] Vorst Unendli chen] Un. 15 Lehren ... gehalten [-] über der Zeile 15—16 Formen der sinnlichen Vorstellung [-] am Rande 16 a)] a 17 Inhalt -] Inhalt / 18 Unmittelbarkeit] Unmittelb. [-] Vorstellen über dem vorhergehenden Wort 19 nicht2 über der Zeile 19-21 Vorstellung ... Wahrheiten, am Rande 21 hi storischer aus Ansatz zu W Das] das bloß über der Zeile 24 ih r e s2 unter gestr. des 25 W ah r h e it ist] (l) W a h rh eit, (2) Text (ist aus Komma) 26 S u b jectiv itä t] Sbtät folgt gestr: und 26— 2 3 ,lE in z e ln h e it] folgt gestr: hinaus
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z eln h eit B ed ü rftig k eit, Schranke hinaus, und der G eist in ihm erfa ß t sich selbst - der w esentlich e G eist wird dem w esen tlich en G eiste darin gegenwärtig, - in ihr thut der Mensch von sich seine b esch rän k ten zeitlichen Zwecke, der Noth und der Lust der Gegenwart ab, und das Wesen ist frey bey sich - der in n re G o tt identisch m it dem aüssern. Die Religion soll deswe gen nicht das subjective seyn, - n ich t dem Subject als solchem angehörig sondern seiner B eso n d erh eit abgethan - als rein d enkendes, als ein reines allgem eines W issen. - Wenn man in neuern Zeiten die Religion zu einem bloß m einem | subjektivem G efühle gemacht hat, zu einer Angelegenheit, die nur m ich betreffe in m ir vorgehe, was jeder mit sich nach seiner b eso n dern Weise abzumachen habe, seiner besondern Anschauung, der Weise seines Seyns - so hat man darin das Moment der W ah rh eit übersehen - Religion ist m eine Angelegenheit, ich bin persönlich als dieser darin, aber ich soll darin seyn - eben nach m einem W esen, nicht meine Particularität darin geltend machen, sondern vielmehr mich über sie stellen, über sie hinausseyn - abstrahiren - ich soll als o bjectiv mich darin verhalten - es ist gerade mein o b j e k t i v e s Seyn. - W enn ich esse trinke, überhaupt auf Zwecke meiner Besonderheit gerichtet bin, dann b in , existire, lebe, fühle [ich], bin meiner bewußt nur als ein besonderes - das religiöse Gefühl und Leben ist eben das h ö h ere L eben Im Cultus wird das Göttliche zum Selbstbew ußt seyn - a.) ich besonderer er hebe mich zum Unendlichen - ß) umgekehrt das n u r Inn re Unendliche das nicht selbstbewußte wird als ein Selbstbewußtseyn - es ist der selb stb ew u ß te G ott - wovon nur die Form, nemlich das Selbstbewußtseyn mir als Subject zu kommt, aber worin ich meine Besonderheit vernichte, und eben darum und darin allein, die Form ebenso zum Inhalte erhebe - und das Göttliche als Selbstbewußt seyn wird. Diese O b je c tiv itä t - die ebenso sehr Subjectivität - macht allein die Religion aus - Aber diß g ö ttlic h e Selbstbew ußtseyn hat als R eligion noch eine
3—4 von ... Zwecke] (l) von sjeinen] b e sc h r ä n k te n ] zeitlichen Zwecken (2) Text: von sich (über der Zeile) s[eine] b e s c h r ä n k te n ] zeitlichen Zwecke (Ms: Zwecken,) 6 nicht das su b je ctiv e] (l) nichts subj[ective]s (2) Text: (über der Zeile: nicht das,) su b j[ectiv e] (Ms: subj [ectivejs,) S u b ject] Sbt 10 vorgehe,] folgt gestr: die ein d was aus war 11—12 seiner .. . Seyns am Rande 13 Angelegenheit] Angelheit d ieser] folgt gestr: b eson d ere 15—16 abstrahiren] abstr. 16 verhalten -] verh. 17 Seyn. - Wenn] (l) Seyn;- wenn (2) Text: Seyn. (Ms: Seyn;) - Wenn (aus wenn,) auf aus ? 18 nur un ter der Zeile 19 ein unter der Zeile dasj] davor gestr: Da 20 Im über der Zeile Cultus] zuerst: Cul tus, wir 21 Unendlichen] Un. Unendliche] Un. 23 nur] nur nur die aus das nemlich über der Zeile 25 allein,] folgt gestr: was das Göttliche ist - welches ebenso über der Zeile 27 [-] die ebenso sehr Subjectivität [-] unter der Zeile 28 diß über vers. nicht gestr. das hat auf Gedankenstrich
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G estalt, die ihrem Inhalte, der W a h rh e it, nicht angem essen ist. In der R eligion bleibt das G efühl eine H au p tfo rm , aber weiter die Wahrheit, die Art und Weise wie das Wesen bewußt wird - ist die V o rstellu n g - das Verhältniß des E rkennens ist G lauben - auch nur untermischt mit G edan ken. - V o rstellu n g - So is t Gott - das ew ige göttliche Seyn und Leben wird v o rg e stellt - in Formen der Aüsserlichkeit gefaßt für die Phantasie. Gott h at die W elt erschaffen; - daß die Vernunft diß ist, und als ein Handeln nach Aussen, als ein G eschehen, nach der Weise und in Verhältniß der Endlichkeiten sich selbst anzuschauen - sich gegenüber zu treten, fü r sich selbst zu wer den - E rzeugung eines Sohnes - die ewige Einheit dieses göttlichen Gegenstands - wird zwar als G eist ausgesprochen - aber als ein d ritte s, das aus gehe von Vater und Sohn - nicht als das, worin allein jene beyden ersten Mo mente ih r reelles Seyn haben - So Mensch Selbstbewußtseyn zur E rk en n tniß des G uten und Bösen - als eine zufällig e G eschich te, weitere aüssere - Essen, Baum der Erkenntniß des Guten und Bösen - V erfü h ru n g - etwas U nrechtes, ebenso V ersöhnung des Geistes mit sich selbst - Identität der g ö ttlic h e n und m enschlichen N atu r, als ein nur aüsseres G eschehen, zeitliches G eschehen - Anschauung in einem Ä ndern als an einem besonde ren Ind iv id u um - nicht als an und für sich selbst in der Vernunft. In Allem dieser Weise der Vorstellung ist eine F rem d artig k eit, A üsserlic h k e it - in Z eit und Raum - andere Z e it, an derer R aum - andre W irk lic h k e ite n - der Kern darin ist das Meine - denn es ist Vernunft. Aber diese Gestalt ist mir eine andre - deßwegen nicht d u rch d ru n g en , nicht b e g riffen . Deßwegen kann der Geist n ich t bey der G estalt der R eligion stehen b leib en , ohnehin nicht als einer subjectiven E m pfindung denn diß ist die th ierisch e Form des vernünftigen Selbstbewußtseyns - aber -
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1 Inhalte aus G 1—2 In der R elig io n ] (l) d. Religion (2) Text: In (am Rande nochmals, gestr: Inj der (aus d.) R elig io n 2 H aup tform ] (l) H a u p tb estim m u n g (2) Text: H a u p tfform über gestr. b estim m u n g,) 4 ist ? nachtr. nur über der Zeile 4—5 G edanken] davor gestr: Ref 5 V o r ste l lu n g] V orst das] davor gestr: (l) s. Ha (2) s. 5—6 Leben wird] (l) Leben, (2) Text (wird aus Komma) 6 in Formen .. . gefaßt auf dem Rande angeschlossen Phantasie.] Phant. 7 ersch a ffen ; -] folgt gestr: die An 8 derj aus ? in über der Zeile Endlichkeiten] danach ein Abstand von etwa zwei Wortlängen nicht beschrieben 11 zwar unter der Zeile ein nachtr. (als Kürzel) 11—12 ausgeh e] davor gestr: nur 12 Vater] V. 13—14 E rk enn tn iß] Erk. 14 z u fä llig e ] z u f . 14—15 weitere ... Bö sen [-] am Rande 15 V erführung aus v 16 Identität] Ident. 17 nur am Rande 18 Anschauung ... Ä ndern] (l) als ein ( 2 ) Text (unter der Zeile) 18—19 b eso n d eren In d ivid u u m ] b eson d . (aus d) Induum 20 In Allem dieser] (l) Allem diesen (2) Text: In (am ursprünglichen Absatzanfang ange schlossen) Allem dieser (aus diesen,) 21 R au m J R. (unterstrichen) R au m 2] R. (unterstrichen) 23—24 b eg riffe n .] b egr. 25 E m pfindung] E m pf. 26 denn] folgt gestr: die Vernunft vernünftigen] Vern.
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auch nicht bey jener Form der V orstellung - Form wegnehmen - Vernunft gedacht - dann Ich schaue m ich darin, weiß mich darin - begreife es als n othw end ig - als eigene Bestimmung der Vernunft - | Philosophie also d e n s e l b e n Z w e c k und G e h a l t mit Religion - nur nicht V o rstellu n g - Ihre Bewährung ist nicht A u to ritä t, - G lauben sondern D enken - Die Gestalt der Religion deswegen unbefriedigend für das höher ge b ild ete B ew ußtseyn - muß erkennen wollen, - über die Form der R eligion aufheben, - aber allein dann, um ih ren Inh alt zu re c h tfe rtig e n - Diß dann die wahrhafte Rechtfertigung nicht die geschichtliche, gelehrte, - aüsserliche das Ewige hat nicht im Zeitlichen seine Begründung - wie Facta u.s.f. - jenes ist das Z eugniß des Geistes Damit ist denn auch der S tand p u nk t der Philosophie festgestellt - E rk e n n tniß der W a h rh e it ist Zweck an und für sich selbst - hat nicht ihren Zweck ausser ih r in einem an dren . Ihre Grundbestimmung ist nicht n ü tz lic h zu seyn d. h. seinen Zweck nicht in sich selbst sondern in einem än d ern zu haben - Es läßt sich diß [nicht] besser sagen, als Aristoteles im ersten Buch seiner Meta physik; es ist die höchste Weise der Existenz und Thätigkeit des Geistes; sein Le ben in seiner Freyheit. Alle andren Weisen haben nicht diese Freyheit - Weise der Existenz - essen und Trinken, Schlaffen - Bequemlichkeit des Lebens Reichthum Genuß - G eistigere Arten - Recht vertheilen - Vaterland vertheidigen - Staatsleben - in diesem grossen Ganzen der W irk lic h k e it - d o rt be schränkte Zw ecke - hier allgem eine geistige - aber die Gegenstände der Rechtsverwaltung - sind selbst beschränkte Zwecke des Eigenthums - Staatsleben, treibt sich ebenso in zufälligen, gegebenen Einzelheiten - R elig io n w ie P h ilo sophie zum Gegenstände, den höchsten, unbeschränkten - ist ein Umgehen mit
1 jener] je wegnehmen -] wegnehmen / 2 schaue] schaufen als Kürzel) b eg re ife ] b egr. es als über der Zeile 4 Philosophie ... Religion über gestr. Vorstellung am oberen Rande begonnen und zur er sten Zeile hin absinkend 5 Ihre Bewährung ... G lauben über der Zeile angeschlossen und auf dem Rande fortgesetzt A u to ritä t aus Einzelnheiten? 6 Gestalt] Gest. unbefriedigend] unbefr. 6—7 das ... B ew u ß tseyn -] (l) den höher gebildeten Ver (2) Text: das (aus den) höher g e b ild e te (Ms: g e b ild e te n jB e w u ß tse y n (aus Ver) [-] 7 muß] davor gestr: aber über] davor gestr: sich 8 Diß] davor gestr: Eine 9 wahrhafte Rechtfertigung] wahrh. Rechtfert. 10 - wie auf dem Rande angeschlossen 10—11 jenes ist das über der Zeile 12 Standpunkt] Standp. 13 ihren aus einen 14 an d ren .] andre 14—17 Ihre Grundbestimmung ... Metap[hysik;] am Rande mit Verweiszeichen 14 Grundbe stimmung über gestr. a b so lu te «Be» 15 einem] davor gestr: E 16 Es] davor gestr: Ich kann Aristote les] Aristot. 17 Thätigkeit] Thät. 17—18 sein Leben in seiner Freyheit[.] auf dem Rande angeschlossen (sein aus S) 18 haben] folgt gestr: di Weise aus ? 19 Existenz -] Ex. 21 in über der Zeile d ort ] folgt gestr: Z 21—22 beschränkte] beschr. 22 die über gestr. ver 23 beschränkte] beschr. Zwecke aus ? Eigenthums] Eigenth. 24 treibt sich über der Zeile 25 unbeschränkten] unbeschr
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ihm - Wie die Religion als P flich t für sich selbst vorgestelllt - das Individuum im D ien ste G ottes - ein selbstständiges R eich und L eben - zu den das In d iv id u u m als einem H eiligen h in z u tritt, nicht um daraus f ü r s i c h etwas zu machen, was ihm b elieb t, und seinen Z w ecken dient, sondern in ihm seine eigenen Zwecke v ielm ehr a u fg ib t, - so ist die Philosophie viel mehr die R egion, in der der M ensch sein B elieben und seine besonde ren Z w ecke aufzugeben hat, nicht mehr sich, das Seine sucht, sondern sich d ad u rch e h rt, dessen th eilh aftig zu seyn, als eines von ihm S elbstbeste h en d en . Verkehr m it der P hilosophie ist als der Sonntag des Lebens an zu sehen; - es ist eine der grösten Institutionen daß im gewöhnlichen bürgerlichen Leben - die Zeit vertheilt zwischen Geschäften des Werktags, der Interessen der Noth, des aüsserlichen Lebens, Mensch versenkt in die endliche Wirklichkeit und einem Sonntag, wo der Mensch sich diese Geschäfte abthut, sein Auge von der Erde zum Himmel erhebt, seiner Göttlichkeit, Ewigkeit, seines Wesens sich bewußt wird - der Mensch arbeitet die Woche durch - um des Sonntags willen, hat nicht den Sonntag um der Wochenarbeit willen. - So ist die Philosophie Bewußtseyn, Zweck für sich selbst - StaatsVeranstaltung - und alles Zweck für sie Im wirklichen Leben widmen sich einige einzelne dem Stande der Religion um ihr Bewußtseyn in den ändern aufzuregen, zu erhalten, und ihnen behülflich darin zu seyn; vormals hat es auch einen Stand gegeben, der ohne Lehre für an dere, sich bloß dem Dienste des Ewigen weyhte, - Menschen, welche von der üb rigen Gesellschaft ausgeschlossen und aufgeopfert, damit das nuzlose Leben, der von ändern Sorgen und Beschäftigungen unverstrickte Dienst und Beschäftigung im Göttlichen existire - Dieser Stand ist mehr oder weniger verschwunden - aber die Wissenschaft, - ebenso dieses interesselose freye Geschäft hat zum Theil ange
1 als über gestr. sich n ic h t vorgestellt] vorgest. Individuum] Indiv. 2 G ottes] G’s (unterstri chen) selb ststä n d ig es] selb stst. 3 Ind ivid u u m ] Ind. 5 eig e n en ] eig en 5—6 vielmehr] folgt gestr: nicht ein 7 Z w ecke] folgt gestr: vielmehr 8—9 S elb stb esteh en d en ] davor gestr: Unab hängigen. 9—10 a n zu seh en ; -] folgt gestr: die grosse 10 Institutionen] Instit. 10—11 gewöhnli chen bürgerlichen Leben - mit Bleistift unterstrichen 11 Zeit] davor gestr: Tha 12 Lebens,] folgt gestr: bes. vers versenkt in die mit Bleistift unterstrichen 13 Sonntag mit Bleistift unterstrichen abthut,] folgt gestr: und in Betr 13—14 Auge von der Erde mit Bleistift unterstrichen 14 Himmel erhebt,] (l) Himmel und zum W (2) Text (erhebt, unter der Zeile) Göttlichkeit[,] unter der Zeile 15 Mensch aus ? arbei tet die Woche mit Bleistift unterstrichen um des mit Bleistift unterstrichen 16 hat nicht den mit Bleistift unterstrichen 16—17 Bewußtseyn] davor gestr: Zweck 17 StaatsVeranstaltung [-] unter der Zeile 18 Im] (l) Wie im Staa (2) Text (aus im.) 19 ändern] folgt gestr: zu 21 welche] davor gestr: die 22 das aus die 22—23 der von] (l) den mit (2) Text: der (aus denj von (über der Zeile) 24 aber] folgt gestr: Anf 25 Wissenschaft,] folgt gestr: ist dieses ... Geschäft] (l) diese ... Bes (2) Text: dieses (aus diese,) ... Geschäft hat] (l) ist z (2) Text (aus z) zum] zun aus nun
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fangen, an die Stelle zu treten, | und zur Vollendung dessen, was der Staat in der Wirklichkeit einzurichten hat gehört auch noch diß, daß für die Existenz der Wissenschaft und insbesondere der Philosophie ein eigner S tand, eine eigne Exi stenz gewidmet sey. Aber diese völlige Ausscheidung kann nur partiell seyn, - die Vernunft fodert zu ihrer Existenz eine ausgebreitetere, weiter sich verzweigende Wirklichkeit - Aber ebenso wesentlich ist, daß der Geist nicht in ihre Endlichkeit versenkt bleibe, und die Philosophie ist die Region, in welcher er sich als seinem höhern Leben einheimisch wissen und erhalten soll; - diß höhere Selbstbewußtseyn macht die Grundlage und Substanz des übrigen in die Endlichkeiten ausge henden Lebens aus - das seine Wurzel, Erleuchtung Bewährung, und Bekräfti gung, Heiligung darin hat Damit ist auch der N u tzen der Philosophie ausgesprochen, denn vom Nutzen einer Wissenschaft pflegt auch gesprochen zu werden - Die W ahrheit ist um ih rer selbst willen, und alle weitere Wirklichkeit ist eine Verkörperung, aüsserliche Existenz derselben; hier entstehen die ändern Zwecke, Einzelnheiten. Sie ist der Träger, die Substanz derselben - Alles hat nur ein Bleiben, vollführt sich, inso fern es seinem Begriffe gemäß, insofern es in der W ahrheit ist - Das Verhältniß zu andren Zwecken - Zwecken des Lebens oder der Wissenschaft. - Das Tieffe ist auch das Allgemeine - (hat seine Anwendung auf Alles - Aber nicht nur eine aüssere Anwendung) - Aber ferner wahrhaftes Erkennen - Das Substantielle macht den Grund und Träger von Allem aus - Alle ändern Zwecke sind unterge ordnet, können nur ihre Ausführung und Verwirklichung erlangen, dadurch daß sie der Substanz gem äß - sonst nichtig in sich selbst - So kann m an sagen G ott ist das N ü zlich ste - das absolut n ützlich e weil alle an d ren E xi
2 Existenz der unter der Zeile mit Einfügungszeichen 3 ein] einen (als Kürzel) 4 völlige unter der Zeile seyn, -] folgt gestr: die (unter der Zeile mit Einfügungszeichen: übrige) Wirklichkeit der 6 daß der mit Bleistift unterstrichen 6—7 in ihre Endlichkeit versenkt mit Bleistift unterstrichen 6 ihre Endlichkeit] (l) ihn (2) Text: ihre (aus ihnj Endlichkeit (unter der Zeile mit Einfügungszeichen) 1 die Region,] (l) das Licht, welches ers (2) Text (unter der Zeile; der anschließende Text wird unter der Zeile fortgesetzt) Region] davor gestr: höhere 8 einheimisch wissen mit Bleistift unterstrichen erhalten soll; mit Bleistift unterstri chen 8—9 Selbstbewußtseyn mit Bleistift unterstrichen 10 Erleuchtung] folgt gestr: und Bewährung,] zuerst: Bewährung hat - 12 N u tze n ] folgt gestr: ausge denn] den 13 Die aus Das., 15 derselben; hier ... Einzelnheiten.] (î) derselben - (2) Text: derselben[;] (Verweiszeichen aus Gedankenstrich; am Rande mit Verweiszeichen : hier entstehen die ändern Zwecke (, Einzelnheiten mit Bleistift)) [.] 16 Alles aus a vollführt sich mit Bleistift unterstrichen 17 seinem Begriffe mit Bleistift unterstrichen gemäß,] über der Zeile mit Bleistift: taugt er? 18 Wissenschaft.] Wissensch. 19 ist auch das Allgemeine mit Bleistift un terstrichen 20 Anwendung] An wahrhaftes] wahr. Erkennen] folgt gestr: Erkennen dessen was Substantielle mit Bleistift unterstrichen 21 Grund und Träger mit Bleistift unterstrichen Allem mit Bleistift unterstrichen 23 Substanz] S u b st. 24 absolu t aus A
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7b-8a
sten zen , nur in ihm bestehen - So hat alle Bildung der besondren W is sen sch aften - in der Philosophie was in ihnen wahr ist ist das was In h alt der P h ilo so p h ie ist - in L eb ensverh ältn issen , S ta a tsin stitu tio n e n was der Idee gem äß ist - diß existirt nicht blind für sich, wie die aüssere Natur und ihre Erzeugnisse - sondern ist That des erkennenden Geistes - das Wahre und Rechte darin - das Philosophische - so im wirklichen Leben eines jedes E in zel n en , seiner Bestimmung - das Substantielle in ih r, ih r Z usam m enhang, Stelle im A llgem einen - fern er die A n sicht des E in zeln en die er vom Wesen der W e lt h at, welches V erh ältn iß er sich zu ihm gibt - das W ahre darin - ist Philosophie. Nutzen in Ansehung der formellen Bildung - durch die Philosophie ist das F o rm elle, d en k en ü berhaupt zu lern en , d.i. das A llgem eine und W e sen tlich e festzu h alten , und das Zufällige, hindernde fallen zu lassen, Abstrahiren lernen. Diß ist die erste Befähigung zu irgend einem Geschäfte des Lebens aus, in dem concreten das Allgemeine zu erkennen, den Punkt herauszuheben, auf den es ankommt. Ein ungebildeter Mensch | bleibt in einer Sache mit allen ihren zufälligen Umgebungen - in seinem Auffassen Erzählungen verwikelt er sich, wie im Handeln in die zufälligen Umstände, und kommt dadurch um die Sache - Der gebildete Mensch, so wie der Mensch von Charakter hält sich im Auffassen an das Wesentliche - nur an dieses, und vollführt diß - Und das Stu dium und Beschäftigung mit der Philosophie ist die fortdauernde Gewöhnung mit dem Wesentlichen - das Verschwindenlassen - des Zufälligen, Vergänglichen - so wie sie dem Inhalte [nach] eben diß ist, die absoluten Zwecke und das Wahrhafte Seyn kennen zu lernen Weil nun die Philosophie sich mit dem Wesentlichen beschäftigt, so gilt sie für eine schw ere Wissenschaft - und die Schwierigkeit wird darein gesetzt sie zu v ersteh en . Kurz uns noch darüber verständigen - a.) Philosophie allerdings eine
2 das] folgt gestr: Philo 3 S ta a tsin stitu tio n en ] S ta a tsin stitu t. 4 diß aus die existirt] exist. 5 ihre] ihr Erzeugnisse -] folgt gestr: so im Wirklichen Leben eines jeden - seiner Be das] da unter der Zeile 6 Philosophische] Philos. vielleicht zu lesen: Philosophie 7 Substantielle] Subst. 8 - fe r ner] davor gestr: f 11 Nutzen ... durch die] (l) F orm elle B ild u n g der (2) Text: (Nutzen in Anse hung der formellen am ursprünglichen Absatzanfang angeschlossen) «Form elle)) Bildung [-] (durch die un ter der Zeile) 13—14 Abstrahiren lernen[.] am Rande mit Verweiszeichen 15 aus,] zuerst: aus den be stimmten Zweckbest 16 ankommt. (Punkt aus Komma) 17 seinem] (l) seiner Erz (2) Text (Ms: sei ner) 18 zufälligen] zufäll. dadurch aus damit? 19 Sache -] folgt gestr: A b strah[iren ] lernen Mensch, so ... Charakter] (l) Mensch (2) Text: Mensch, (so .. . Charakter auf dem Rande angeschlossen) 20—21 Studium und Beschäftigung] Stud. und Beschäft. 23 Wahrhafte] Wahrh. aus ? 25 Philoso phie] folgt gestr: mit sich] folgt gestr: de Wesentlichen] Wes. so verwischt 27 Kurz] folgt gestr: Sie? uns] folgt gestr: d a.) am Rande allerdings] allerd.
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schwere Wissenschaft - als sie Wissenschaft des Denkens ist - denn das Leichteste ist a) Sehen, Hören, Schmeken - ß) sich V o rstellu n g en vom Sehen, Hören machen - deßwegen z.B. N atu rg esch ichte eine leich te W issen sch aft wo man sieht - die Farbe - Gestalten im Raume, fühlt, oder wenn nicht gegen wärtiges nur vorzustellen hat - Sichtbares - Hörbares - Fühlbares u.s.f. - Ferner den G edanken, B egriff Reflexionen die darin Vorkommen, zur O rd n u n g , S ystem atisirung - ein fach ste, und deswegen le ic h t - G rösse, - Im Philo sophien verläßt man allerdings den Boden des A nschauens - ihre W e lt ist im G ed an k en ; - es m uß einem H ören und Sehen vergangen seyn ß) Weitere Schwierigkeit. Aber noch m ehr n ic h t nur diese sin n lich en Form en fallen hinweg, sondern ü b erh au p t alle so n stigen S tü zp u n k te, an die sich das B ew ußtseyn gewöhnt - In unserem gewöhnlichen Vor stellen ha ben wir Grundlagen - Grundlagen, die ihm sonst bey allem bleiben - z. B. G o tt bleibt in der Vorstellung feste Grundlage - als ein Subject - und alles was von ihm gesagt wird, wird nur auf diesen G rund aufgetragen, als Eigenschaft; so mein Gefühl - und Vorstellungen von aüssern Körpern - mein Gefühl von Recht - Es werden die Grundsätze allgemeine Vorstellungen - z. B. von Ursache und Wirkung, Kraft, Gründen gebraucht, die man schon hat; - man läßt sie gelten, ein in der Vorstellung Allgemeines bleibt zu Grunde liegen, und es w erd en n u r einzelne B estim m u n g en h in zu g efü g t, anders g este llt, oder w egge nom m en. - D en ganzen U m fang dessen, was uns so in unserem Vorstellen gelaüffig ist, einestheils Allgemeine Sätze, der Inhalt - Thatsachen des Bewußtseyns - theils Formen - nennt man zusam m en den gem einen V erstan d , gesunden M en sch en verstand - die hergebrachten Grundsätze nach welchen
1 sie aus die 2 a) unter der Zeile S eh en ,] folgt gestr: und sich V o r ste llu n g e n ... Hören] (l) mit V o r stellu n g e n des Sehens Hörens (2) mit V o rstellu n g en (die vom über der Zeile) (Sehen Hören Ms: Sehens Hörensj (3) Text: (über der Zeile : sich,) V o rstellu n g en «die vom» (Sehen Hören Ms: Sehens Hörens,) 4 Farbe] davor gestr: Form fühlt, oder wenn] (l) oder w. (2) Text (unter der Zeile; der folgende Text ist hieran angeschlossen) 4—5 gegenwärtiges] gegenw. 6 Reflexionen über der Zeile 6—7 zur O rd n u n g, S ystem a tisiru n g unter der Zeile 7—8 Philosophiren] Philos. 10 ß.) Weitere Schwie rigkeit^] am ursprünglichen Absatzende angeschlossen und auf dem Rande fortgesetzt 11 F orm en ] Form 12—13 In unserem ... Grundlagen [-] am Rande 13 z. B.] folgt gestr: in de 14 feste aus ? 15 nur] davor gestr: s so] davor gestr: so 16 vonj] folgt gestr: das? von2] v. 17 allgemeine unter der Zeile 17—18 - z. B. ... Gründen auf dem Rande angeschlossen 17 Ursache] Urs. 18 Wirkung,] W irkung/ man schon] manschon gelten ,] folgt gestr: und er bl 19 Allgemeines] (l) bleibendes Allgemeines liegt (2) Noch (? unter der Zeile; H: vorhandenes,) Allgemeines liegt (3) Text (Noch ? vers. nicht gestr.) und] davor gestr: und 21 uns über der Zeile 22 einestheils] estheils Thatsachen] Thats. 24 herge brachten] hergebr. Grundsätze] Grdsätze
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8a-8b
der M ensch im gew öhnlichen sein Leben einrichtet über das Vorkommende u rth e ilt - Form, Art von V o ru rth eilen - und es ist ein grösser Vortheil eines Menschen, gesunden Menschenverstand zu haben - etwas zu beurtheilen, zu thun - was steht und geht, was sich anschließt - gemäß, dem Geltenden in der W irk lichkeit, und was daher ausführbar und thunlich ist. Aber der gesunde Menschen verstand hat seine G räntzen - das Gewohnte; - Früher, Vor Entdekung Ameri kas gegen den gesunden Menschenverstand daß die Erde run d sey, - daß die Sonne stille stehe, daß es schwarze Menschen gäbe; Reisende in orientalischen, Morgenländischen Staaten gegen den gesunden Verstand - Republiken geben - in der Philosophie reicht er nicht aus; die Philosophie gibt vielmehr alle diese Stütz punkte, diese Gewohnheiten auf - | die gewohnten Anschauungen der W elt, an was er sich im Leben und im Denken sonst hält - seinen Begriff vom Wahren, vom Recht, von Gott D er E n tsc h lu ß zu p h ilo so p h iren w irft sich rein in D enken - (Das Denken ist einsam bey sich selbst) - er wirft sich w ie in einen uferlo sen O c e a n ----alle die bunten Farben, alle Stützpunkte verschwunden; alle sonstigen freundlichen Lichter und rechte Polarstern sind ausgelöscht, nur der Eine Stern, der in n ere S tern des Geistes leuchtet - er ist aber der P o larstern - aber es ist natürlich daß den Geist in seinem Alleinseyn m it sich gleichsam ein G rauen b efä llt, m an w eiß noch n ich t, wo es h in ausw o lle wohin m an h in kom m e - Unter dem, was verschwunden ist, findet sich vieles, was man um al len Preis der W elt nicht aufgeben wollte, und in dieser Einsamkeit aber hat es sich noch nicht w ied erh erg estellt, und man ist ungewiß, - ob es sich wieder finde »w ieder gegeben werde 1 M en sch ] folgt gestr: s[ein] L[eben] 1—2 über das Vorkommen[de] u r th e ilt unter der Zeile 2 Form[,] über der Zeile Vortheil] davor gestr: Vorzug 5 gesunde] ges. 6—9 [-] das Gewohnte ... ge ben [-] am Rande mit Verweiszeichen 6 Früher[,] über der Zeile 6—7 Amerikas] Amer. 7 gesunden] ges. Erde unter vers. nicht gestr. Welt 8—9 Reisende ... Staaten] (l) daß im Mor[genland] (2) in (Ms: im ) Mor[genländischen] orientalischen] (unter der Zeile) Staaten (j) Text: (Reisende in unter ori entalischen],) «im» Mor[genländischen] orientalischen] Staaten 10 er über gestr. man d 11 gewohn ten über der Zeile mit Einfügungszeichen 12 vom] (l) von Recht (2) Text (Ms: von) 13 Gott] folgt gestr: e 14 D er] vor dem urspr. Absatzanfang angeschlossen und wieder gestr: Mit zu aus s p h ilo so p h i ren] p h ilo s. D en k en -] folgt gestr. und eingeklammert: Alle Lichter sind ausgelöscht - alle Farben alle die bunten Farben sind verschwunden 16 O cean -] folgt gestr: Es ist natürlich daß den Geist hier gleichsam ein Grauen vor sich selbst befällt, 16—17 - alle die ... ausgelöscht,] (l) - alle Lichter sind ausgelöscht, alle die bunten Farben, alle Stützpunkte verschwunden; - (2) Text: - alle die bunten Farben, alle Stützpunkte verschwunden; - (durch Einfügungszeichen umgestellt: alle (über der Zeile mit Einfügungszei chen: sonstigen freundlichen) Lichter (über der Zeile: und rechte Polarstern,) sind ausgelöschtJ 17 der Eine Stern[,] über der Zeile 18 er ist ... P olarstern über der Zeile - aber es] (1) Es (2) Text: [-] aber (vor dem Satzanfang und über der Zeile) es (Ms: Es,) 19 den aus der seinem aus seiner
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Dieser Standpunkt, diese U n g ew iß heit, Unsicherheit - Wanken aller Dinge ist oft unter dem begriffen, was man n ich t V erstehen heißt. Es wird unter V ersteh en dann diß gemeynt, daß die philosophischen Ideen von dem a u s g e h e n und sich an das ank n ü p fen sollen, was man sonst im G em ü th , G ed an ken oder V o rstellu n g besitzt, was diesem - dem gemeinen Menschenverstände gemäß ist, sich a n p a s s e n d z e i g t , v e r s t e h t man am leichtesten. - W ie man überhaupt das am leichtesten versteht, was m a n s c h o n w e i s s , was im G ed äch tn iß zugleich am gelaüffigsten ist - So sind Prediger am leichtesten ver ständlich wenn sie gelaüffige Sprüche aus der Bibel anbringen, Dichter, wenn sie das Bekannte des gemeinen b ü rg erlich en und haüslichen Lebens darstellen; verständlichste - was sich unmittelbar an unsern gewohnten Lebens und Gedan kenkreis anpaßt Was den In h alt betrift, so ist jenes Verständlichseyn - zunächst im Anfang allerdings nicht vorhanden; das Gefühl, die Vorstellung hat ihre festen H a l tu n g sp u n k te u n m itte lb a r vor sich, läßt jene Fragen und ihre Antworten, Voraussetzungen ganz bey Seite liegen - Man bekommt nichts von den W o r t e n zu hören, die durchaus gelaüffig sind - hat sich seine Fragen schon beantwortet, und hat die bekannten Antworten; der Glauben, diese natürliche Gewisheit ist, mit dieser Unmittelbarkeit befriedigt - Aber das Denken, das von sich au s g eht, erkennt diese A n tw o rten nur in ihrer sich en tw ik eln d en N o th w e n d ig k eit, und es würde nur eine der Sache n ich t gem äße U n g ed u ld seyn, die ih re Frage gleich im A nfang b ean tw o rtet, gleich A nfangs zu H ause seyn wollte - Der Geist darf nicht fürchten, etwas zu v e rlie re n , was w a h r h a f t Interesse für ihn hat; es ist seine V ern u n ft auf welcher das beruht, was sich in der P h ilo so p h ie für ihn ergibt, sie wird ihm daher alles w ied e rg e ben, was Wahres in den Vorstellungen ist, welche der In stin k t der V ern u n ft zu erst h e rv o rb ra c h te . | 1 Unsicherheit ... Dinge über der Zeile 2 begriffen aus B V ersteh en aus v 3 daß] folgt gestr: sich philosophischen] philos. von aus V 4—5 G edanken aus V 5 gemeinen Menschenver stände] gem. MenschenVerst.de 6 sich] folgt gestr: ge man\] folgt gestr: dann 7 das] (l) dieß (2) Text (Ms: daß aus dießj 8 sind] (l) machen sich (2) Text: sind (über der Zeile) «sich» 9 sie aus die 10 ge meinen über der Zeile Lebens aus D 13 jen es über der Zeile 14 hat aus haben 15—18 läßt ... Antworten;] am Rande mit Verweiszeichen: (l) hat sich seine Fragen schon beantwortet, und hat die be kannten Antworten (2) Text (am Rande über Stufe (l): läßt jene Fragen (über der Zeile: und ihre Antwor ten, Voraussetzungen) ganz bey Seite liegen - Man bekommt nichts von den W o r t e n z u (liören, Ms: hören.,) die durchaus^?) gelaüffig sind [-] hat sich ... Antworten,) [;] 22 die] folgt gestr: alle 23 wollte] unter der Zeile gestr: Darf Der Geist] (l) Was dem Geiste wahrh (2) Text: Was für (unter der Zeile) den (aus demj Geist (aus Geiste,) darf] folgt gestr: sich 24 es] davor gestr: d das aus ? 27 h ervorb rach te.] h erv o rb ra ch te; aber sie wird eine etwaige Fortsetzung des Manuskripts ist verlorenge gangen
ZUR GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE
GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE
Berlin angefangen 24 October 1820
angefangen] angef. 5 October] Oct.
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GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE
10a-10b
Meine H errn! Diese Vorlesungen haben die G eschichte der P h ilo so p h ie zu ihrem Gegen stände. Was diese Geschichte uns darstellt, ist die R eihe der edeln G eister, die Gallerie der Heroen der denkenden Vernunft, welche in Kraft dieser V ern u n ft in das Wesen der Dinge, der Natur und des Geistes, - in das Wesen Gottes e in g ed ru n g en sind, und uns den höchsten Schatz, den Schatz der Vernunfterkenntniß, erarbeitet haben. Was w ir geschichtlich sind, der Besitz der uns, der itzigen W elt, angehört, ist nicht unmittelbar entstanden und nur aus dem Boden der G eg en w art gewachsen, sondern dieser Besitz ist die Erbschaft und das R e su ltat der A rb eit und zwar der Arbeit aller vorhergegangenen Generationen des Menschengeschlechts. Wie die Künste des aüsserlichen Lebens, die Masse von Mitteln und Geschiklichkeiten, die Einrichtungen und Gewohnheiten des geselli gen Zusammenseyns und des politischen Lebens, ein R esu ltat sind von dem Nachdenken, der Erfindung, dem Unglük, der Noth und dem Witze der unserer Gegenwart vorhergegangenen Geschichte, so ist das, was wir in der Wissenschaft und näher in der Philosophie sind, | der T ra d itio n zu verdanken, die durch alles hindurch was vergänglich ist, und was also vergangen ist, sich als eine heilige Kette schlingt das, was die Vorwelt vor sich gebracht, uns erhalten und überlieffert hat. Diese Tradition, ist aber nicht nur wie eine H a u sh älte rin , die nur Empfangenes tre u verwahrt, und es so den Nachkommen u n v erän d ert erhält 1 Meine Herrn!] M. H. 4 edeln] davor gestr: ed len 9 entstanden und nur] (l) entstanden, (2) ent standen und (aus Komma) wie aus (3) Text dem über der Zeile 10 Erbschaft] zuerst: Erbschaft, nicht nu 11 zwar] folgt gestr: aller vorher 13—14 Einrichtungen .. . Lebens,] (l) Gewohnh auf den Rand hinausgeschrieben (2) Einrichtungen des geselligen Lebens und der politischen Ver (3) Text: Einrichtungen (und Gewohnheiten am Rande mit Verweiszeichen) des geselligen Zusammenseyns und des politischen Le bens, 14 von] (l) von den Bähungen, Erfindungen, (2) Text (über der Zeile) 15 dem Unglük,] (l) dem Leiden auf dem Rande angeschlossen (2) Text: dem Unglük[,] auf dem Rande angeschlossen 16—17 ist ... verdanken, die] (l) verdanken wir wesentlich auch das, was (2) hat das, was wir in der Wissenschaft und näher in der Philosophie sind, | daß eine T ra d itio n , (3) (auf dem Rande angeschlossen: ist «es» ) das, was wir in der Wissenschaft und näher in der Philosophie sind, | (über der Zeile: dem zu verdanken) daß die (über der Zeile) T ra d itio n (4) Text: (auf dem Rande angeschlossen: ist «es») das, ... sind, der (aus dem) «die» T ra d ition « ,» (zu verdanken, die über der Zeile mit Einfügungszeichen) 17—18 alles hin durch ... sich] (l) alles was ... sich hindur (2) Text (hindurch über der Zeile mit Einfügungszeichen) 19 schlingt über gestr. das Wesentliche und Wahre gebracht] folgt gestr: hat, 20 aber über gestr. aber wie über der Zeile 21 verwahrt,] folgt gestr: wie
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EINLEITUNG l 8 2 0
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und überlieffert, wie Steinbilder - wie der Lauff der N a t u r in der unendlichen Veränderung, Regsamkeit ihrer Gestaltungen und Formen nur immer bey den ur sprünglichen Gesetzen stehen bleibt, und keinen Fortschritt macht, sondern - in der Sphäre des Geistes - die T rad itio n dessen, was die geistige W elt hervorge bracht hat, schwillt als ein m ächtiger Strom und v erg rö ssert sich, je weiter er von seinem U rsp ru n g aus vorgedrungen ist. Denn der Inhalt der Tradition ist geistiger N a tu r, und der allgem eine G eist b leib t n ic h t stillste h en . Bey einer einzelnen Nation mag es wohl der Fall seyn, daß ihre Bildung Kunst, Wissenschaft, - ihr geistiges Vermögen überhaupt statarisch wird, - wie diß etwa z. B. bey den Chinesen der Fall zu seyn scheint, die vor zweytausend Jahren so weit in Allem gewesen seyn mögen, als itzt. Aber der Geist der W elt versinkt nicht in diese gleichgültige R uhe - und diß darum - beruht auf seiner einfa chen Natur. Sein Leben ist T h at, und die That hat einen vorhandenen Stoff, auf welchen sie gerich|tet ist, den sie b earb eitet und umbildet. Was so jede Gene ration an Wissenschaft, an geistiger Production vor sich gebracht hat, diß erbt die folgende Generation, es macht deren Seele, geistige Substanz, als ein Angewöhn tes, deren Grundsätze, Vorurtheile und deren Reichthum aus, - aber zugleich ist es eine empfangene Verlassenschaft, ein vorliegender Stoff für sie. So weil sie selbst geistige Lebendigkeit und Thätigkeit ist, bearbeitet sie das n u r E m p fan gene, und der verarbeitete Stoff ist eben damit reicher geworden. So ist unsere Stellung ebenso, die Wissenschaft, die vorhanden ist, zuerst zu fassen und sie uns zu eigen zu machen, und dann sie zu bilden. Was wir produciren, setzt we sentlich ein V o rhan d enes voraus, was unsere Philosophie ist, existirt wesentlich nur in diesem Z usam m enhang und ist aus ihm mit Nothwendigkeit her 1 wie Steinbilder] Wie Steinbilder am Rande der L auff ...in ] (l) die N a t u r in ihrem tausendjähri gen (2) Text: der (aus die) (L auff der am Rande mit Verweiszeichen) N atu r in 1—2 der2 ... Gestal tungen] (l) der unendlichen Veränderung und Regsamkeit ihrer Gestaltungen u (2) den (aus dev) unend lichen Veränderungen (aus Veränderung,) und Regsamkeit ihrer (über der Zeile) Gestaltung (aus Gestaltun gen,) (3) Text: der (aus den) unendlichen Veränderung (aus Veränderungen), Regsamkeit ihrer Gestaltun gen (aus Gestaltung,) 3 stehen] davor gestr: bleib und] folgt gestr: nicht weiter kommt 3—4 [-] in der Sphäre des Geistes [-] am Rande 4 T ra d ition ] (l) T ra d ition (2 ) T r a d itio n , Verweiszeichen (3) Text 4—5 hervorgebracht] davor gestr: vor 5 Strom ] folgt gestr: immer 6 aus über gestr. aus ist.] zuerst: ist, m der2 über gestr. dieser 7 a llg em ein e am Rande mit Verweiszeichen b le ib t] davor ge str: steht 11 versinkt] davor gestr: sinkt nicht in 12—13 R uhe - und .. . Natur.] (l) R u h e. (2) Text: R uhe (Ms: Ruhe.,) [-] (und diß .. . Natur[.] am Rande) 14 Was aus Wa 16—17 geistige ... Angewöhntes[,] auf dem Rande angeschlossen 17 deren2] folgt gestr: Ei 23 V orh an d en es aus v voraus,] folgt gestr: und existirt über gestr. ist 24 in] (l) der? (2) aus (aus der?) (3) Text (über der Zeile) 24— 50,1 und ist ... es, die] (l) und die G esch ich te ist es, (2) (der (darüber gestr. die) VerlaufF auf dem Rande angeschlossen) der (aus die) G esch ich te ist es, der (3) Text: «und)) (unter der Zeile angeschlossen und auf dem Rande fortgesetzt: und ist aus ihm mit Nothwendigkeit hervorgegangen[;]) die (aus der) G esch ich te ist es, die (Ms: der)
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GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE
lla - llb
vorgegangen; die G eschichte ist es, die uns nicht W erden fremder Dinge, son dern welche diß u nser W erd en , das Werden unserer Wissenschaft darstellt. *Die nähere Erlaüterung des hiemit aufgestellten Satzes soll die E in leitu n g in die Geschichte der Philosophie ausmachen, - eine Erlaüterung, welche den B egriff der Geschichte der Philosophie, ihre B edeu tu n g und Interesse ent halten angeben soll. Bey dem Vortrage einer ändern, politischen Geschichte kann man es mehr entübrigt seyn, vor der Abhandlung der Geschichte selbst den B e g riff | zu erörtern; was in einer solchen Abhandlung geschieht, entspricht ongefähr dem, was man in der gewöhnlichen, schon allgemein vorhandenen Vorstel lung von G eschichte schon hat, und also vorausgesetzt werden kann. Aber Ge schichte und Philosophie erscheinen schon für sich nach der gewöhnlichen Vor stellung von Geschichte als sehr heterogene Bestimmungen; - die P hilosophie ist die Wissenschaft von den nothwendigen Gedanken, derem wesentlichen Zu sammenhang und System, die Erkenntniß dessen, was wahr, darum ewig und un vergänglich ist; - die G eschichte dagegen hat es nach der nächsten Vorstellung von ihr mit Geschehenem, somit Zufälligem, Vergänglichem und Vergangenem zu thun.2 Die Verknüpfung dieser beyden so heterogenen Dinge, - verbunden mit den ändern höchst oberflächlichen Vorstellungen von jedem für sich, ins be sondere von der Philosophie, - führen ohnehin so schieffe und falsche Vor stellungen mit sich, daß es nöthig ist, sie gleich von Vorneherein zu berichtigen, damit sie uns das Verständniß dessen, was abgehandelt werden soll, [nicht] er schweren ja unmöglich machen. 1 Neben dem Absatzanfang am Rande: Einleitung in die Philosophie selbst 2 Daneben am Rande: Wie es komme, daß die Philosophie eine Geschichte habe
1 uns] folgt gestr: di ( 2 diß über der Zeile mit Einfügungszeichen W erd en , das ... Wissenschaft] (l) W e r -/d e n (2) Text: W e r (den, das ... Wissenschaft auf dem Rande angeschlossen) ((/den)) 3 Die nä here Erlaüterung] (l) Dieser Satz, (2) Die Erlaüterung (3) Text: Die ( nähere über der Zeile mit Ein fügungszeichen) Erlaüterung hiemit] davor gestr: so Satzes] zuerst: Satzes, d 3—4 die E in leitu n g .. . ausmachen,] (l) das machen, was ich als der E in le itu n g in die Geschichte der Philosophie weiter ausfü (2) Text (die auf dem Rande angeschlossen) 4 ausmachen,] folgt gestr: und dadurch näh welche] folgt gestr: ich 5 In teresse] In-/teresse 6 Bey ] folgt gestr: (l) de (2) s 7 man] folgt gestr: mehr der 7—8 den B eg riff] (l) von dem B eg riffe (2) (den B e g r iff aus dem B egriffe,) | der Geschichte (3) Text 11 der aus die 12 P h ilo so p h ie] P hilo-/sophie 13 den aus der nothwendigen] (l) nothwendigen (2) nothwendigen folgt Verweiszeichen; am Rande mit Verweiszeichen: und ewigen (3) Text (Verweiszeichen in der Grundtextspalte vers. nicht gestr.) 14 System,] folgt gestr: - die Geschichte wahr, darum] war darum über der Zeile 15—16 nach der ... von ihr am Rande mit Verweiszeichen 15 näch sten über der Zeile 17 Verknüpfung aus Verbindung 19 führen] folgt gestr: so sch ie ffe ] folgt gestr: Vo 20 daß] davor gestr: (l) daß (2) die dann nöthig] (l) nicht (2) nöthi aus nicht (3) Text 24 Philo sophie] davor gestr: Geschichte eine
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Ich werde eine Einleitung voranschiken, a.) über den B egriff und die B e stim m ung der G eschichte der P h ilosop h ie; - aus dieser Erörterung werden sich zugleich die Folgen für die Behandlungsweise derselben ergeben, b.) das zweyte wird seyn, daß ich den B egriff der P h ilosop h ie festsetze, um zu wis sen, was wir uns unter dem unendlich mannichfaltigen Stoffe und den vielerley Seiten und der geistigen Bildung der Völker auszuzeich | nen und herauszuneh men haben; die Religion ohnehin, und die G edanken über sie, über den Staat, die Pflichten und Gesetze, von allen diesen Gedanken kann man meynen, in der Geschichte der Philosophie auf sie Rüksicht nehmen zu müßen; - was hat man nicht alles Philosophie und Philosophiren genannt? W ir müssen uns unser Feld bestimmt abgrenzen und was nicht zur Philosophie gehört, davon ausschließen.1 Mit dieser Bestimmung dessen, was Philosophie ist, gewinnen wir auch nur den A n fang spu n kt ihrer Geschichte, c) Ferner wird sich dann die E in th e ilu n g der Perioden dieser Geschichte ergeben; - eine Eintheilung welche das Ganze als ei nen vernünftigen Fortgang, als ein organisch fortschreitendes Ganze zeigen muß. Die Philosophie ist Vernunfterkenntniß, die Geschichte ihrer Entwicklung muß selbst etwas Vernünftiges, die Geschichte der Philosophie muß selbst philoso phisch seyn. d) Zuletzt von den Q u ellen der Geschichte der Philosophie. I. Der Begriff (und Bestimmung) der Geschichte der Philosophie Es bieten sich hier gleich die gewöhnlichen oberflächlichen Vorstellungen über diese Geschichte dar, welche zu erwähnen und zu berichtigen sind. G eschichte schließt nemlich beym ersten Anschein sogleich diß ein, daß sie zufällig e E r1 Daneben am Rande: Einleitung in die Philosophie selbst Studium der Philosophie selbst 1 Ich] davor gestr: Das werde] folgt gestr: der Abhand a.) über der Zeile (vers. vor dem davorstehenden Komma) 2 dieser aus der 5 was] davor gestr: mit dem] den 6 Seiten] folgt gestr: zu beschäfti 7 Religion ohnehin] (l) Religion ? (unleserlich) (2 ) Text (ohnehin aus dem unleserlichen Wort) den aus dem 8 Pflichten] davor gestr: Sitten und von allen diesen Gedanken] (l) alle diese Gedanken haben (2) Text: von (über der Zeile) (allen diesen aus alle diesej Gedanken 12 wir über der Zeile mit Einfügungs zeichen 13 ihrer] davor gestr: (l) d (2) unserer c) über der Zeile 14 Perioden] davor gestr: Peri wel che] folgt gestr: sich 15 Fortgang, als ... Ganze] (l) Fortgang (2) Text: Fortgang[,] (als ... Ganze am Rande mit Verweiszeichen) 17 Vernünftiges,] folgt gestr: und 18 d.) Zuletzt ... Philosophie, am urspr. Absatzende angeschlossen und auf dem Rande fortgesetzt 19 Philosophie] Philo 20 Es bieten] (l) Die G esch ich te der Philosophie drückt dem ersten Ansehen (2) Es (über der Zeile) schließt (mit Einfügungs zeichen über gestr. drückt) (j) Text: Es bieten (Ms: bietet) 22 schließt] davor gestr: der z u fä llig e ] da vor gestr: zuf 23 Einleitung] Einl. selbst -] selbst / 24 Studium] Stud.
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GESCHICHTE DER PHILOSOPHIE
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eignisse der Zeiten, der Völker und Individuen zu erzählen, - zufällig, theils ih rer Zeitfolge nach, theils aber ihrem Inhalte nach. - Von der Zufälligkeit in An sehung der Zeitfolge ist nachher zu sprechen, - den | Begriff, mit dem wir es zuerst zu thun haben wollen, geht die Z u fällig k eit !des Inh alts an. Der In halt aber, den die Philosophie hat, sind nicht Handlungen und aüsserliche Bege benheiten der Leidenschaften und des Glüks - sondern es sind G edanken. Zu fällige Gedanken aber sind nichts anders als M eynungen, und philosophische M eynungen heißen Meynungen über den näher bestimmten Inhalt und die eigenthümlichern Gegenstände der Philosophie, - über Gott, die Natur, den Geist. Somit stossen wir denn sogleich auf die sehr gewöhnliche Ansicht von der Ge schichte der Philosophie daß sie nemlich den V o rrath von p hilo so ph ischen M eynungen herzuerzählen habe, wie sie sich in der Zeit ergeben und dargestellt haben. W enn glimpflich gesprochen wird, so heißt man diesen Stoff Meynungen; die es mit gründlicherem Urtheile ausdrücken zu können glauben, nennen diese Geschichte eine G allerie der Narrheiten sogar, oder wenigstens der V e rirru n gen des sich ins Denken und in die blossen Begriffe vertieffenden Menschen. Man kann solche Ansicht nicht nur von solchen hören, die ihre Unwissenheit in Philosophie bekennen, - sie bekennen sie, denn diese Unwissenheit soll nach der gemeinen Vorstellung nicht hinderlich seyn ein Urtheil darüber zu fällen, was an der Philosophie, im Gegentheil hält sich jeder für sicher, über ihren W erth und Wesen doch urtheilen zu können, ohne etwas von ihr zu verstehen - nicht nur von solchen, welche selbst Ge | schichte der Philosophie schreiben und geschrieben haben. Diese Geschichte, so als eine Hererzählung von vielerley Meynungen, wird auf diese Weise eine Sache einer müssigen Neugierde, - oder wenn man will ein Interesse der G eleh rsam k eit, denn die Gelehrsamkeit vornemlich darin, eine Menge u n n ü tz e r Sachen zu wissen, d. i. solcher die sonst keinen Gehalt und kein Interesse in ihnen selbst haben, als diß, die K en n tn iß derselben zu haben. 1 Daneben am Rande: Zufällige Handlungen 1 Zeiten,] folgt gestr: und 2 Von aus ? 4 zuerst] zuert Der] davor gestr: Zuf 5 den] (l) von dem (2) Text (aus dem,) 8 den aus die 11 stossen aus tr (davor gestr: treffen,) sehr] davor gestr: sehr 12 Philosophie] Phil nemlich] folgt gestr: die M 13 in der Zeit ergeben] (l) nach der Zeitfolge (2) in der Geschichte er (3) Text 14 so] folgt gestr: findet 15 es] folgt gestr: gr mit Ansatz zu u ausdrücken] (l) auszudrücken gl (2) Text (aus auszudrückenJ 17 Denken] folgt gestr: vertieffen vertieffenden] davor ge str: sich 19 bekennen, -] folgt gestr: denn be 19—20 soll ... Vorstellung] (l) hat? nach (2) führt (aus hat ?) nach der gemeinen Vorstellung keine Schande mit sich, sondern sie brüsten sich auch damit als mit etwas sehr Gescheutem (3 ) Text (soll über der Zeile) 28 kein Interesse] (l) I n -/te r e s s e (2 ) Text: (auf dem Rande angeschlossen: kein In-jteresse haben.] folgt gestr: Unnütz aber wäre es eine Menge blosser Meynungen kennen zu lernen.
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Man meynt freylich zugleich einen Nutzen davon zu haben, auch verschiedene Meynungen und Gedanken Anderer kennen zu lernen; - es bewege die Denk kraft, führe auch auf manchen guten Gedanken, d. i. es veranlaße etwa auch wie der eine Meynung1 zu haben, und die Wissenschaft bestehe darin, daß sich so Meynungen aus Meynungen fortspinnen. Nach einer ändern Seite hin hängt aber mit jener Vorstellung eine andere Folge zusammen, die man daraus sieht, die man wie man will, für einen Schaden oder einen Nutzen ansehen kann. - Nämlich beym Anblik von so m an n ich faltigen M eynungen, von so vielerley philosophischen Systemen geräth man in das Gedränge, zu welchem man sich halten solle; man sieht, über die grossen Materien, zu denen sich der Mensch hingezogen fühlt, und deren Erkenntniß die Philosophie gewähren wolle, haben sich die grösten Geister g e irrt, weil sie von ändern widerlegt worden sind. Da dieses so großen Geistern wiederfahren ist, wie [soll] ego hom uncio da entscheiden wollen. Diese Folge, die aus der Verschie den! heit der philosophischen Systeme gezogen wird, ist, wie man meynt, der Schaden in der Sache, zugleich ist sie aber auch ein su b jectiv er N u t zen, denn diese Verschiedenheit ist die gewöhnliche Ausrede für die, welche sich das Ansehen geben wollen, sie interessiren [sich] für die Philosophie, dafür daß sie bey diesem angeblichen guten Willen, ja bey zugegebener Nothwendigkeit, der Bemühung um diese Wissenschaft, doch in der That sie gänzlich vernachläßigen. Aber diese Verschiedenheit der philosophischen Systeme ist weit entfernt, sich für eine blosse Ausrede zu nehmen; sie gilt vielmehr für einen ernsthaften wahrhaf1 Daneben am Rande: Meynungen - zu sich herabgezogen 1 Man meynt ... einen Nutzen] (l) Jedoch gibt man auch einen Nutzen, den man von der (2) Jedoch meynt (über der Zeile) man zugleich (über der Zeile mit Einfügungszeichen) einen Nutzen (3) Text: ((Jedoch meynt man)) (Man meynt freylich über der Zeile, zwischen den beiden Ab sätzen) zugleich einen Nutzen auch] davor gestr: ande 2 Gedanken] davor gestr: andere 5 Meynun gen! aus Meynuugen 6—8 Nach einer ... ansehen kann.] (l) Eine andere wichtigere (über der Zeile) Consequenz, die man (über gestr. man J wie man will, für einen Schaden oder einen Nut zen «ansehen kann, -)) ansehen kann, hängt m it jen er A n sich t zusammen. (2) Text: «Eine ... Consequenz,)) (neben dem Absatzanfang auf dem Rande angeschlossen: Nach einer ... daraus sieht J die man ... ansehen kann. (Ms: kann, - ) «ansehen ... zusammen.)) 8 von] davor gestr: s 8—9 m ann ic h fa ltig e n ] davor gestr: vi 10—12 über die ... geirrt,] (l) die grösten Geister haben sich geirrt, weil (2 ) Text: über die grossen Materien,