Vom St. Galler Abrogans zum Erfurter Judeneid: Frühe deutsche Prosa von ca. 800 bis ca. 1200. Texte, Übersetzungen, Einführungen und Erläuterungen 9783110739411, 9783110176100

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German Pages 1461 [1452] Year 2022

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Table of contents :
Vorwort
Inhaltsverzeichnis
Einleitung
Band 1: Literarisierung der Volkssprache Die Anfänge und Fortschritte theoretischen und pragmatischen Wissens
Inschriften
Spracharbeit
„Vatersprache“ Latein
Textglossen – Schullektüre
Deutsch als Fremdsprache
Bibelarbeit
Psalmen und Cantica Vergleichspsalmen (Übersicht)
Hohes Lied
Evangelium
Theologie (s. auch Katechese)
St. Galler Wissenschaft: Notker der Deutsche und Ekkehart IV. von St. Gallen
Kosmologie / Geographie
Naturkunde / Medizin
Moral-Lehre
Recht
Eide
Verwaltung und Wirtschaft
Band 2: Geistliche Gebrauchstexte
Mission, Bekehrung
Katechese (s. auch Theologie)
Liturgie
Beichten
Gebete und Andachtstexte
Predigt
Verzeichnisse
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Vom St. Galler Abrogans zum Erfurter Judeneid: Frühe deutsche Prosa von ca. 800 bis ca. 1200. Texte, Übersetzungen, Einführungen und Erläuterungen
 9783110739411, 9783110176100

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Vom St. Galler Abrogans zum Erfurter Judeneid: Frühe deutsche Prosa von ca. 800 bis ca. 1200 Band 1: Literarisierung der Volkssprache: Die Anfänge und Fortschritte theoretischen und pragmatischen Wissens

Vom St. Galler Abrogans zum Erfurter Judeneid: Frühe deutsche Prosa von ca. 800 bis ca. 1200 Texte, Übersetzungen, Einführungen und Erläuterungen Band 1: Literarisierung der Volkssprache: Die Anfänge und Fortschritte theoretischen und pragmatischen Wissens Herausgegeben von Ernst Hellgardt

ISBN 978-3-11-017610-0 e-ISBN (PDF) 978-3-11-073941-1 Library of Congress Control Number: 2021941997 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Einbandabbildung: Translatio barbarica psalterii Notkeri tertii (Althochdeutscher Psalter Notkers des Deutschen), Stiftsbibliothek St. Gallen, Cod. Sang. 21, p. 485. Satz: Dörlemann Satz, Lemförde Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com

Vorwort Die Vorbereitungen zu diesem Werk, das mir immer unter dem Arbeitstitel „Lesebuch“ vorschwebte und zunächst nur althochdeutsche und altsächsische Texte erfassen sollte, reichen mit ihren Anfängen noch in die 90er Jahren des 20. Jahrhunderts zurück. Meist waren damals für dieses Lieblingsvorhaben die frühmorgendlichen Nebenstunden vor Wahrnehmung meiner dienstlichen Alltagsverpflichtungen reserviert. Als ich etwa bald nach dem Jahr 2000 glaubte, mich dem Abschluss zu nähern, nahm ich mit dem Verlag De Gruyter Kontakt auf. Herr Heiko Hartmann, damals für solche Anfragen zuständig, bekundete sofort lebhaftes Interesse und großes Entgegenkommen. In der Folgezeit war ich jedoch weit mehr als erwartet durch Verbindlichkeiten gegenüber Drittmittelförderungen, gegenüber Kollegen, Mitarbeitern und nicht zuletzt Studierenden so sehr in Anspruch genommen, dass nebenher nur noch an kleinere Arbeiten zu denken war. Deren lagen etliche weit gediehen und mit der Aussicht auf baldige Fertigstellung in der Schublade. Das größere Vorhaben des „Lesebuchs“ geriet in den Hintergrund der Planung. Denn hier war doch ein größerer Zeitaufwand erforderlich, zumal sich im Laufe der nie ganz aufgegebenen Arbeit am „Lesebuch“ dafür nach und nach ein erheblich erweitertes Konzept entwickelt hatte. Immer deutlicher war und ist mir geworden: Das volle Spektrum der frühen deutschen Prosa entfaltet sich erst einigermaßen, wenn man es in seiner ganzen Vielfalt in den Blick nimmt, über seine Anfänge, seine Kontinuitätsabbrüche wie auch über seine Kontinuitätsbildungen, über sein allmähliches Besetzen neuer Topoi theoretischen und pragmatischen Wissens in der Volkssprache und auch teilweise deren Aufgeben bis in die Zeit um 1200. Wenn der Umfang des Werkes nun auf zwei Bände gewachsen ist, so ist doch zu bemerken, dass damit bei weitem nicht alles, sondern nur exemplarisch erfasst ist, was zu erfassen wäre, und ganze Wissensbereiche bleiben immer noch unberücksichtigt, z.  B. jener der magischen Sprüche und Segen. Im Herbst 2019, gerade zu der Zeit, als der Druck hindernder Verpflichtungen wich, sprach mich bei guter Gelegenheit, aber für mich völlig überraschend Herr Robert Forke auf das „Lesebuch“ an – im Auftrag von Herrn Jacob Klingner, der inzwischen (und damals noch) Lektor für Mediävistik und Frühneuzeitstudien beim Verlag war. Zu meiner Freude hatte Herr Klingner mich und mein Vorhaben trotz der langen Jahre des Wartens nicht vergessen! Von nun an galt denn tatsächlich dem alten Vorhaben mein ganzes Bemühen. Es ist mir schmerzlich gegenwärtig, dass Herr Klingner den Abschluss dieser Arbeiten und meine Danksagung an ihn jetzt nicht mehr erleben kann. Entstanden sind die Bände nach Konzept und fachlicher Ausführung so gut wie ganz im Alleingang. Wissenschaftliche Hilfskräfte, wie sie für derlei im günstigen Fall wohl manchem verfügbar sind, standen mir so gut wie gar nicht zu Gebote. Dafür hat aber besonders in den letzten zwei Jahren mein Freundeskreis am Fortgang des Unterneh-

VI 

 Vorwort

mens mit ständigen Nachfragen, Ermunterungen und Ermutigungen lebhaften und immer wieder motivierenden Anteil genommen. Stellvertretend für wohl ein Dutzend weiterer nenne ich hier in Liebe und großer Dankbarkeit aus der jüngeren Generation Ellen Bosnjak, Ulla Bucarey, Alexandra Dunkel, Stephan Cramer, Markus Kitzberger und unter den älteren Kollegen besonders Hans Unterreitmeier. Dem Verlag sehe ich mich dafür zu großem Dank verpflichtet, dass er sich des Werkes in diesen doch beträchtlichen Dimensionen in großzügiger Gestaltung angenommen hat. Für alle kundige, geduldige Beratung und Begleitung bei der Herstellung der Bände danke ich herzlich den Mitarbeiterinnen des Verlages, anfangs namentlich Frau Laura Burlon und im weiteren Fortgang Frau Kathleen Prüfer sowie Frau Eva Locher. Die vielfach ungewöhnliche Satzgestaltung der Texte stellte die Setzerei vor außergewöhnliche Herausforderungen. Hier bin ich der Professionalität, Erfahrung und Geduld von Herrn Marc Telthörster als Setzer und einer ungenannten Setzerin Dank und große Anerkennung schuldig. München, im Mai 2022 Ernst Hellgardt

Inhaltsverzeichnis Vorwort 

 V

Einleitung 

 XIII

Band 1: Literarisierung der Volkssprache Die Anfänge und Fortschritte theoretischen und pragmatischen Wissens Inschriften   3 1 ‚Kölner Inschrift‘   3 2 ‚Binger Inschrift‘   5 3 ‚Altsächsische Münzumschrift aus Gittelde‘   7 4 ‚Zürcher Hausbesegnung‘ – ‚Ad signandum domum contra diabolum‘  Spracharbeit 

 9

 11

 11 „Vatersprache“ Latein  5 Das älteste deutsche Wörterbuch – Aus dem ‚deutschen Abrogans‘ 

 11

 22 Textglossen – Schullektüre  6 Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet ‚Sancte sator‘ (sog. ‚Carmen ad deum‘)    22 7 Aus den ahd. Glossen zur ‚Psychomachie‘ des Prudentius   29 8 Tegernseer Glossen zu Vergils ‚Aeneis‘ oder Wie man im deutschen Frühmittelalter Vergils Aeneis las   42 9 Glossen zur Enzyklopädie des ‚Summarium Heinrici‘   56  69 Deutsch als Fremdsprache  10 Vocabularius Sancti Galli (‚Deutsche Hermeneumata‘)   69 11 ‚Kasseler Glossen und Gespräche‘   92 12 Pariser und Vatikanische Bruchstücke eines Körperteil-Glossars und eines Gesprächsbüchleins   97

VIII 

 Inhaltsverzeichnis

Bibelarbeit Psalmen und Cantica Vergleichspsalmen (Übersicht)   120 13 ‚Altalemannische Interlinearversion des Psalters‘ (Bruchstücke)   121 14 ‚Altsächsische Übersetzung und Auslegung der Psalmen‘ aus Gernrode/Dessau   138 15 Aus der ‚Altniederfränkischen / Altmittel­fränkischen Interlinearversion der Psalmen (und Cantica)‘ (Bruchstücke) sog. ‚Wachtendonckscher Psalter‘   154 16 ‚Rheinfränkische Interlinearversion des Psalters: Cantica-Fragmente‘   162 17 ‚Altostfriesische Intralinearversion des Psalters‘ (Bruchstücke)   167 18 Die altsächsischen Psalmenfragmente aus Lublin/Warschau und Wittenberg   175 19 ‚Paderborner Psalter‘ (Bruchstück)   200 20 Sieben Stücke ­aus dem Psalter Notkers des Deutschen   202 21 Vier Stücke aus der ‚Millstätter Interlinearversion des Psalters‘   252 22 Vier Stücke aus dem ‚Windberger Psalter‘   263 23 Windberger Unterricht zum Psalter   278  294 Hohes Lied  24 Williram von Ebersberg: Aus der Bearbeitung des ‚Hohen Liedes‘   294 25 Fünf Stücke aus dem ‚St. Trudperter Hohen Lied‘ „Eine Lehre der minnenden Gotteserkenntnis“   322  350 Evangelium  26 St. Galler Interlinearversion zu Joh. 19,38 (Bruchstück)   350 27 Aus den St. Pauler Bruchstücken einer Interlinearversion des Lukasevangeliums   353 28 Bruchstücke einer Übersetzung des Matthäus-Evangeliums aus Mondsee (Auswahl)   363 29 Aus dem althochdeutschen Tatian   387 30 Glossen zum Matthäusevangelium (Auswahl)   402 31 Aus den Evangelienfragmenten München/Oxford/Wien   413  424 Theologie (s. auch Katechese)  32 Aus der Übersetzung von Isidors Traktat ‚De fide catholica contra Iudeos‘   424 33 Das Glaubensbekenntnis des Ps.-Athanasius ‚Quicumque vult salvus esse […]‘ (sog. ‚Fides Sancti Athanasiani Episcopi‘) in der Bearbeitung Notkers des Deutschen   441 34 Fides Athanasii. Windberger Fassung   457

Inhaltsverzeichnis 

 IX

St. Galler Wissenschaft: Notker der Deutsche und Ekkehart IV. von St. Gallen   467 35 Notkers des Deutschen Brief an Bischof Hugo von Sitten   467 36 Ekkeharts IV. von St. Gallen. Memoriale auf Notker den Deutschen   473 37 Ekkehart IV. von St. Gallen. Widmungsgedicht zu Notkers ‚Hiob‘   480 38 Ekkehart IV. von St. Gallen. Notkers Sterbegebet und Ekkeharts Fürbittgebet   482 39 Ekkehart IV. von St. Gallen. Distichon zu Notkers Psalterbearbeitung   484 40 Aus Notkers Bearbeitung der ‚Consolatio Philosophiae‘ des Boethius: Buch III, metrum 9   485 41 Drei Stücke aus Notkers Bearbeitung der ‚Nuptiae Philologiae et Mercurii‘ des Martianus Capella   497 42 Drei Stücke aus Notkers Bearbeitung der Schrift ‚Peri hermeneias‘/ ,De interpretatione‘ des Aristoteles / Boethius   525  538 Kosmologie / Geographie  43 Notker der Deutsche. Geographisch-kosmologischer Exkurs zu Boethius, De consolatione Philosophiae Buch II, cap. 45   538 44 Aus den ältesten Fragmenten des deutschen ‚Lucidarius‘ (Buch I)   546  595 Naturkunde / Medizin  45 Drei Basler Rezepte   595 46 Prüller Steinbuch   603 47 Innsbrucker (Prüller) Kräuterbuch ‚YSOPO ist gt chrut‘   609 48 Innsbrucker Arzneibuch ‚Ad dolorem capitis‘   615 49 Frauengeheimnisse   627 50 Rezept gegen Stein. Aus dem Codex Falkensteinensis   630 51 Aus dem althochdeutschen Physiologus (auch ‚Älterer Physiologus‘ genannt)   633  644 Moral-Lehre  52 Aus Alkuins Traktat ‚De virtutibus et vitiis‘ 

 644

 673 Recht  53 Aus der ahd. Interlinearversion der ­Benediktinerregel mit Anhang aus der Zwiefaltener ­Benediktinerregel   673 54 Althochdeutsches Bruchstück der Lex Salica und Malbergische Glossen   693 55 Bruchstück eines Kapitulars Ludwigs des Frommen vom Jahr 818/819 (‚Trierer Capitulare‘)   752 56 Codex Falkensteinensis. Verzeichnis von Wertgegenständen des Grafen Siboto   759

X 

 Inhaltsverzeichnis

57 58 59

Codex Falkensteinensis. Weistum über die Abgaben des Pfarrers von Obingen   764 Traditio Kuonradi   767 Die älteste deutsche Siegellegende   770

Eide  60 61 62 63 64

 771 Straßburger Eide   771 Althochdeutscher Klerikereid   780 Verfahren beim Gottesurteil (Bruchstück)  Schwäbische Trauformel   791 Erfurter Judeneid   796

 783

 801 Verwaltung und Wirtschaft  65 Die Hammelburger Markbeschreibung   801 66 Die beiden Würzburger Markbeschreibungen   806 67 Das ‚Essener Heberegister‘ (Die sog. Essener Heberolle)   820 68 Aus dem Werdener Urbar (sog. ‚Werdener Heberegister‘)   825 69 Aus dem ‚Freckenhorster Heberegister‘   828 70 ‚Füssener Sprachproben‘. Des Küsters Siboto von St. Mang nachgelassene Bemerkungen zur Landwirtschaft   855

Band 2: Geistliche Gebrauchstexte Mission, Bekehrung   865 71 Indiculus superstitionum et paganiarum   865 72 Drei Abschwörungsformeln (sog. Taufgelöbnisse) mit Glaubensbekenntnissen   875  887 Katechese (s. auch Theologie)  73 Sankt Galler Paternoster und Credo   887 74 Altbayerisches Paternoster mit Auslegung   893 75 ‚Weißenburger Katechismus‘   905 76 Vaterunser aus dem althochdeutschen Tatian   933 77 Notker: Paternoster und Apostolisches Glaubensbekenntnis   936 78 Windberger Paternoster und Apostolisches Glaubensbekenntnis   944  948 Liturgie  79 Merseburger Gebetsbruchstück zur Elevation des Messkelches  80 Drei Stücke aus den ‚Murbacher Hymnen‘   950 81 Vier Stücke aus den ‚Millstätter Hymnen‘   961

 948

Inhaltsverzeichnis 

82

83 84

 XI

Acht Stücke aus den Millstätter Jesaias-Lektionen der ‚Millstätter Interlinearversion zum Psalter und zu den Hymnen des Römischen Breviers‘   969 Murbacher ‚Te decet laus‘ und ‚Te deum‘   993 Windberger ‚Te deum‘ und ‚Te decet laus‘   999

 1006 Beichten  85 ‚Altbayerische Beichte und Oberaltaicher/Altbairisches (Beicht)gebet‘   1006 86–88 Lorscher Beichte / Vorauer Beichte (Bruchstück) / Sächsische Beichte   1017 89 Mainzer Beichte   1047 90 Pfälzer Beichte (Bruchstück)   1053 91 Würzburger Beichte   1057 92 ‚Bamberger Glauben und Beichte‘ und ‚Erster Wessobrunner Glauben und Beichte‘   1065  1116 Gebete und Andachtstexte  93 Wessobrunner Schöpfungshymnus (Bruchstück) und Gebetsprosa   1116 94 Fränkisches Gebet   1119 95 ‚Geistliche Ratschläge‘ und ‚Dona spiritus sancti‘ (aus der Wessobrunner Handschrift des ‚Wiener Notker‘)   1121 96 Gebet Otlohs von St. Emmeram   1129 97 Klosterneuburger Gebetsbruchstück   1136 98 Drei Andachtstexte aus Benediktbeuern   1138 99 Aus dem Gebetbuch von Muri (Sarnen) mit ­parallelen Überlieferungen aus Hannover, Engelberg und Wien/Uppsala und einem Zusatz aus Zürich/ St. Gallen   1147 100 Aus den Rheinauer Frauengebeten   1195 101 Seckauer (St. Lambrechter) Gebet zur Eucharistie (nach Anselm von Canterbury)   1203 102 Gebet an Maria und Anfang eines Gebetes an Gott. Codex rotundus   1211  1219 Predigt  103 Aus den ‚Mondseer Fragmenten‘. Die sog. ‚Homilia de vocatione gentium‘   1219 104 Aus den ‚Mondseer Fragmenten‘. Augustins Sermo LXXVI  105 ‚Exhortatio ad plebem christianam‘   1270 106 Altsächsische Allerheiligenpredigt   1276 107 Aus den Wessobrunner Predigten (Ahd. Predigtsammlungen A, B, und C)   1282 108 ‚Himmel und Hölle‘   1298

 1252

XII 

109 110 111

 Inhaltsverzeichnis

St. Galler Beichtpredigt   1314 Predigt von Christi Geburt   1323 Zwei Bußpredigten nach Geoffroi Babion 

 1329

 1353 Verzeichnisse  Verzeichnis der Texte   1353 Verzeichnis der Handschriften und anderen Textträger  Verzeichnis der Schreibsprachen   1368 Abkürzungs- und Literaturverzeichnis   1378

 1358

Einleitung uuanan bistu? unde es tu? Unde uenis? uuanna quimis? Guane guest tu? – id est: unde tu uenis? Guare gan cher heutho? id est: ubi pergitis hodie? Kasseler Gespräche – Pariser / Vatikanische Gespräche

Mehrere, einander mehr oder weniger überblendende Aspekte sind hier zu behandeln: Der literaturgeschichtliche Ausschnitt (Ende des 8. bis Anfang des 13. Jahrhunderts), oder die Anfangsschwierigkeiten bei der Verschriftlichung des Deutschen und die Fortentwicklung deutschen Schrifttums. Zu reden wird sein von dem formalen Aspekt, d.  h. davon, was hier als Prosa verstanden ist, und von dem inhaltlichen (Auswahl und Anordnung der Texte). Hinzukommen Bemerkungen zur leserorientierten Präsentation der Texte und schließlich Überlegungen zu der Art, wie hier versucht wird, durch den übersetzerischen Gebrauch des Gegenwartsdeutschen eine Verständnisannäherung an die alten, zum Teil sehr alten Texte zu ermöglichen. * Diese Bände bieten eine Auswahl von deutschen Prosatexten aus den vier Jahrhunderten von ca. 800 bis ca. 1200. Der zeitliche Rahmen ergibt sich daraus, dass diese Jahrhunderte die erste Großepoche der schriftdeutschen Literatur bilden. Davor gab es die Volksprachen ausschließlich oder doch fast ausschließlich mündlich, als gesprochene Sprache. Schriftlich gab es nur Literatur in den klassischen Sprachen der Antike, für die hier gegebene Sachlage heißt das: auf Latein. Das ist eine Tatsache, deren fundamentale Bedeutung man sich kaum gründlich genug bewusst machen kann. Und was man sprach, diese Volkssprachen der werdenden Literatur, werden erst viel später, etwa ab dem elften Jahrhundert mit der Sammelbezeichnung „deutsch“ benannt. Um sich das Problem der Verschriftlichung des Deutschen in seinen Anfängen bewusst zu machen, stelle man sich versuchsweise die Aufgabe, ein Gespräch, das man von Mund zu Ohr mit einem Mundartsprecher hatte, oder auch nur ein Wort, eine Wortgruppe aus diesem Gespräch schriftlich in einem unvertrauten Alphabet, z.  B. dem griechischen oder dem kyrillischen, aufzuzeichnen. Das ist in etwa die Situation, in der man sich zu Beginn der Verschriftlichung des Deutschen und damit auch der deutschen Literaturgeschichte befand. Es galt, in der eigenen, bisher nur mündlich bestehenden Sprache etwas aufzuschreiben. Und vom handwerklich Technischen, vom Schreiben selbst im Umgang mit den Schreibutensilien, Feder, Tinte und Pergament, ist mit diesem Experiment noch gar nicht die Rede. Entsprechende Schwierigkeiten kann man sich ausmalen, wenn es darum ginge, Geschriebenes, das so entstanden ist, zu lesen und zu sprechen: einen deutschen Mundarttext, geschrieben in kyrillischem Alphabet.

XIV 

 Einleitung

Seit dem Ende des achten Jahrhunderts also gibt es überhaupt und allererst eine „deutsche“ Schriftüberlieferung. Im Zusammenhang mit den allgemeinen Entwicklungen der Geistes-, der politischen und der Kirchengeschichte entfaltet sich von da an bis zum Beginn des dreizehnten Jahrhunderts in großen Schüben unterschiedlich starker Dynamik allererst eine volkssprachlich deutsche Schriftkultur aus zunächst noch tastenden Anfängen, bis um 1200 ein Status erreicht ist, mit dem fast alle Bereiche des geistigen Lebens zum Teil bereits in hoher Vollkommenheit, zu großen Teilen aber mindestens ansatzweise in deutscher Sprache durch die Schrift erfasst sind. Die Prosa der Epoche zwischen diesen Eckdaten spiegelt vielseitig und doch nur fragmentarisch, was sich in der Zwischenzeit seit den allerersten Anfängen und bis zum Erreichen einer relativen Autonomie der volkssprachigen Schriftkultur getan hat. Kontinuität im Sinne von Ausbreitung, Vermehrung und Entwicklung, besteht in den verschiedenen Bereichen in mehr oder weniger großem Umfang. Zeitweise kommt es fast zum Stillstand. Aber auf dem technisch elementaren Gebiet des Schreibens,1 der schriftlichen Verwendung der Volkssprache, reißt die Kontinuität nie ganz ab, bis am Ende um 1200 ein weit entwickelter, aber doch noch nicht vollkommener Zustand erreicht ist. Die Obergrenze um 800 ist natürlich, denn erst ab dem Ende des achten Jahrhunderts sind Schriftzeugnisse in deutscher Sprache überliefert oder bezeugt. Soweit es sich um Prosa handelt, überall in der Orientierung am lateinischen Schrifttum der Vergangenheit und der Gegenwart. Hier fängt der Betrachter kurz nach Null an. Älteres in der Volkssprache ist aus früherer Aufzeichnung nicht erhalten und auch kaum in größerem Umfang als verloren vorauszusetzen. Die untere Grenze um 1200 ist fließend. Man könnte auch sagen, dass sich von der Mitte des zwölften bis in die Mitte des dreizehnten Jahrhunderts eine neue Epoche bildet. Sie wird in der Literaturgeschichtsschreibung gewöhnlich Hochmittelalter genannt, und auf sie folgt von der Mitte des dreizehnten Jahrhunderts an das Spätmittelalter. In den hochmittelalterlichen Jahrzehnten werden die älteren, überwiegend geistlichen Typen der volksprachigen Dichtung des zwölften Jahrhunderts „verbraucht“. Sie werden nicht mehr oder nur ausnahmsweise abgeschrieben und weiter tradiert, höchstens umgearbeitet, und wirken auch nicht mehr impulsgebend weiter, anders als die „klassische“ Dichtung des Hochmittelalters es tat. Mit und gleichzeitig mit ihr hat sich in den neuen, lyrischen und epischen Textgattungen der europäisch internationalen Hochkultur des Rittertums eine neue laikale, im engeren Sinne literarische und literarästhetische Kultur herausgebildet. Aber auch in der klerikalen und laikalen Prosa der volkssprachigen Sachliteratur kann man jetzt eine allmählich und immer schneller fortschreitende Emanzipation vom Latein im Übergang zu Institutionalisierung und literari-

1 Das überbrückt die viel diskutierte „Lücke“ der deutschen Literaturgeschichte zwischen der überlieferungsarmen Schriftüberlieferung vom Anfang des zehnten bis in die zweite Hälfte des elften Jahrhunderts. Dazu beispielweise Bergmann, Emanzipation. – Fromm, Lücke.

Einleitung 

 XV

scher Professionalität beobachten. Die Arten der Prosaliteratur, in der Vielseitigkeit ihrer Funktions- und Sachtypen der Dichtung überlegen, entwickeln sich jetzt weit mächtiger fort, als die seltenere, und „verbrauchte“ Dichtung der Frühzeit. Sie wird überholt durch die bald hochentwickelte Dichtung der höfischen Laien-Dichtung, deren Weiterentwicklung hier nicht mehr ins Auge gefasst werden muss. Zurück zu den Anfängen. Die frühen Autoren und Schreiber des Deutschen standen vor der Aufgabe, in ihrer bisher nur und ausschließlich mündlich existierenden Sprache in Dichtung und Prosa noch einen anderen Transfer zu leisten, den man sich, ebenso wie den Übergang zur Schriftlichkeit, kaum schwierig genug vorstellen kann. Gemeint ist damit der geforderte Anschluss an eine vorausliegende fremde, weiter- und übermächtig fortbestehende, fremdsprachig lateinische Tradition sozialer, politischer, profaner und religiöser Schrift-, Gesellschafts- und Bildungskultur der griechisch-römischen, jüdischen und christlichen Antike und Spätantike. Dabei ist es für das Deutsche und die Deutschen von größter Bedeutung, dass Annäherung, Angleichung und Aneignung sich nicht Zeit lassen konnten. Sie konnten nicht wie in den romanischen Ländern und ihren Volkssprachen gleitend erfolgen, weder sprachlich und erst recht noch nicht schriftlich. In der Romania setzt der Übergang zur Schriftlichkeit später ein und entwickelt sich über viel längere Zeiträume als bei den Deutschen kontinuierlich gleitend und grundsätzlich bruchlos als Prozess einer allmählichen Umbildung von Bestehendem. Entsprechendes war der entstehenden deutschen Schriftkultur von Natur aus verweigert. Sie hatte sofort und in einem Sprung mündlich und schriftlich eine Kluft zu überwinden: die Kluft zwischen der eigenen, nur mündlich existierenden Sprache und den mündlich wie schriftlich bruchlos überlieferten Sprachen der alten Kulturen. Für das Deutsche gab es da nichts, das man weiterentwickeln und woran man sich hätte anpassen können, es gab dagegen in der eigenen mündlich-kulturellen Tradition Vieles, wovon man sich verabschieden musste. Und das Neue, zu Sagendes und zu Schreibendes, war dem Inhalt nach in den meisten Fällen etwas, das auch mündlich in der eigenen Sprache noch kein Dasein, geschweige denn eine Geschichte hatte. Von Grund auf musste es geistig erst angeeignet werden und aus einer fremden Sprache in die eigene überführt werden, aus einer kulturellen Tradition, die für das Denken auf Deutsch und gar das Schreiben auf Deutsch weitgehend neu und fremd war. Die frühesten Fälle deutscher Schriftlichkeit sind zunächst alle an mindestens elementare Kenntnisse des Lateins als Fremdsprache und an Einübung in die durch sie tradierte und in ihr präsente, fremde Kultur gebunden. Was hier in der Überlieferung erscheint, besteht daher in den allermeisten Fällen in Gestalt von Übersetzungstexten aus dem Lateinischen. Und diese erscheinen in verschiedenen Überlieferungsformen, die den übersetzten Text zunächst und lange noch nur zweisprachig lateinisch-deutsch aufzeichnen, in der Form von Glossen und Bilinguen, genauer, in deutschen Einwort-Glossen zu lateinischen Texten, in horizontal-interlinearen Bilinguen oder in vertikal-synoptischen. Näher dazu unten. Denkbar ist der Vermittlungsvorgang nur aufgrund von Lateinkenntnissen, die nur durch den mündlichen und schriftlichen Unterricht zweisprachiger und schrift-

XVI 

 Einleitung

kundiger Leute erworben werden konnten, sei es durch zweisprachige und schriftkundige Muttersprachler und Kulturangehörige aus den romanisch-germanischen Grenzgebieten und ihren Sprachen und Kulturen, sei es durch Menschen, welche die fremde Sprache und Kultur bereits durch Zweisprachler sekundär, also als Fremd- oder Zweitsprache schriftlich und mündlich erlernt hatten, oder durch jene, die von solchen Sekundärsprachlern als Lehrern die Kenntnis der fremden Sprache sozusagen tertiär erworben hatten, usw. Bei alledem muss ein empfindlicher Druck der fremden Kultur, Sprache, Schrift und Schriftkultur angenommen werden, sei es als willig aufgenommene Anziehungskraft oder auch als harte Nötigung durch die Vorbildkultur. Ältere, autochthone Phänomene der eigenen sprachlichen Kultur existierten zugleich und existierten fort, blieben aber weitgehend schriftlos „unterliterarisch“ und bildeten nun durch ihren Kontrast zur Schriftkultur ein eigenes Kulturphänomen, das nur in nie ganz verschwindenden Reflexen fassbar ist, die es doch in der neuen Schriftliteratur auslöste. So konnte sich ein höher entwickeltes Selbstverständnis und Selbstbewusstsein der eigenen, schriftlich gewordenen Kultur und Sprache als Schrift- und Kultursprache erst in langwierigen Entwicklungen herausbilden. Ein solcher Bewusstseinsstand ist für das Deutsche, für die deutsche Literatur und Kultur, um 1200 oder bis zum Ende des ersten Drittels des dreizehnten Jahrhunderts, manchmal auch bis zu dessen Mitte, mit der klassischen laikalen mittelhochdeutschen Literatur erreicht, besonders mit der höfischen Dichtung, aber nicht nur mit ihr. Auch die ehemals nur mündlich existierenden und mündlich weiterbestehenden Gattungen, z.  B. die der Heldendichtung, drängen nun danach, schriftlich und, wo möglich, höfisch-literarisch zu werden. Nach ersten Ansätzen, die schon am Ende des elften Jahrhunderts deutlich werden,2 beginnt sich die deutsche Literatur selbst zu verstehen als fortschreitend in einer sprachlich, literarisch und literaturgeschichtlich eigenständigen Entwicklung oder teilnehmend an ihr. Nun erst entsteht deutsche Literaturgeschichte als geschichtliches Phänomen. Merklich wird das zunächst daran, dass die Texte und Autoren sich gegenseitig kennen, sich aus- und abschreiben, sich verweishaft zitieren und aufeinander Bezug nehmen, sich miteinander auseinandersetzen. Bloße Abschriften, Übernahmen und Bearbeitungen von Texten oder Textteilen in andere Kontexte lassen sich auch früher schon beobachten, aber dann handelt es sich eher um Übernahmen, die sich als brauchbar anboten, noch kaum um die Aufnahme und Weiterentwicklung vorausliegender Impulse in einem entwicklungsgeschichtlichen Sinne. Mit einiger Übertreibung, aber doch nicht ganz mit Unrecht kann man sagen, dass bis um 1200 die deutsche Literatur weitgehend Sachliteratur war. Mit dem Status, den die höfische Dichtung erreichte, wird für das Deutsche die Unterscheidung eines

2 Ezzos Gesang und die zugehörigen zeitgeschichtlichen Überlieferungen; dazu Kuhn, Gestalten und Lebenskräfte.

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engeren und eines weiteren Literaturbegriffs sinnvoll und nötig. Ansetzbar ist sie bei den Trägern deutscher Schriftliteratur überhaupt, bei Autoren, Rezipienten und Distribuenten und im Blick auf neue Gestaltungen der Schriftkultur, technisch (paläographisch und kodikologisch) und sprachlich (stilistisch und ästhetisch). Die primär an ethisch-ästhetischen Werten orientierte volkssprachliche Literatur der internationalen höfischen Adelskultur differenziert sich aus gegenüber einer primär sachorientierten, die sich volkssprachlich nun auch in den verschiedenen Sachbereichen profiliert, als eigenständig versteht und weiterentwickelt, so z.  B. in Natur- Medizin- und Rechtskunde. Besonders die deutsche Rechtsliteratur wird aufsteigen aus mündlicher Tradition zu neuer, funktionaler und repräsentativ herausragender Buch- und Schriftgestaltung der eigenen, volkssprachig-mündlichen Rechtstradition. Enorme Wandlungen haben sich seit den Anfängen deutscher Schriftlichkeit in religiöser, gesellschaftlicher, politischer, kirchenpolitischer, bildungsgeschichtlicher und überhaupt kultureller, eben auch schrift- und literarisch-kultureller Hinsicht vollzogen. Sie sind zu einem Etappenabschluss und zum Übergang auf neue Inhalte und Formen einer neuen Epoche gekommen. Hier muss es genügen, damit den Einschnitt zu begründen, den diese Textsammlung inhaltlich mit ihren jüngsten Stücken macht, die teilweise nach Überlieferungsund Entstehungsalter noch bis ins dreizehnte Jahrhundert reichen. Ihrem Charakter nach dokumentieren sie aber merklich das Auslaufen der alten Traditionen, wenn sie sich nicht doch schon keimhaft dem Beginn neuer Entwicklungen zuordnen lassen. * Anfängliches Motiv für die Zusammenstellung dieser Sammlung von Texten früher deutscher Prosa war der Eindruck, dass die poetischen Texte des deutschen Frühmittelalters – ‚Wessobrunner Schöpfungshymnus‘, ‚Hildebrandslied‘, ‚Muspilli‘, ‚Ludwigslied‘ und später ‚Ezzos Gesang‘, ‚Annolied‘, die Mariensequenzen aus Muri und Seckau/St. Lambrecht – um nur ein paar Beispiele zu nennen, fast immer größeres Interesse erweckt und größere Wertschätzung erfahren haben als die prosaischen Texte. Das entspricht eher einem literarästhetischen Interesse aus neuzeitlicher Sicht, aber nicht dem geschichtlichen Überlieferungsbefund und damit gewiss nicht dem Interesse und der Wertschätzung, die den Prosa-Texten der gleichen Zeit einst entgegengebracht wurden. Eine geschichtsbewusste Sicht muss dem auch heute wieder Rechnung tragen. Steinmeyers ‚Kleinere ahd. Sprachdenkmäler‘,3 erfassen in Vers und Prosa nur die Texte der althochdeutschen Zeit, vom Ende des achten bis zu dem des zehnten Jahrhunderts und klammern unter ihnen die umfänglicheren Texte dieser Zeit aus. Mit den

3 Die kleineren althochdeutschen Sprachdenkmaler. Hg. von Elias von Steinmeyer. 2. Aufl. Berlin/ Zürich 1963 (Nachdruck der Ausgabe Berlin 1916).

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kleineren präsentieren sie unter ihren 88 Stücken nur 25 Verstexte; der Unterschied Vers/Prosa ist hier kein Ordnungsgesichtspunkt. Nur die Verstexte sind rein deutschsprachig, in die Prosatexte sind bedeutende, lateinische Bestandteile integriert. Müllenhoff/Scherers Textsammlung4 umfasst erstmals die ganze Zeitspanne sowohl für Dichtung als auch für Prosa, wie bei Steinmeyer mit Ausschluss der umfangreichen Texte. Unter der Prosa ist als einziges Stück des Glossenschrifttums nur das ‚Carmen ad deum‘ aufgenommen (Nr.  6). Die beiden Abteilungen Poesie und Prosa zählen gleich viele Stücke, beide fünfzig. Allerdings sind nur die Prosastücke eindeutig keine Verstexte; freilich enthalten sie auch viel Lateinisches. In der Abteilung „Poesie“ bestehen nicht wenige Texte nicht aus Versen. Hier liegt ein schwierig zu bestimmender Begriff von Poesie zugrunde. Man könnte diese Texte hilfsweise als spielerisch, als empfindsam oder gemüthaft-emotional, rhythmisch, aber nicht versmäßig zugespitzt, manche auch als magisch-numinos kennzeichnen, aber Verse im Sinne einer Versmetrik überliefern sie nicht. Sind sie damit wirklich der Dichtung und nicht doch der Prosa zuzurechnen? Andere der Poesie zugewiesene Stücke dieser Art sind nicht deutsch, sondern lateinisch und wiederum manchmal keine Vers- sondern Prosatexte. Für die Aufnahme dieser Stücke war nicht ihre Sprache, sondern ihre Herkunft aus Deutschland maßgeblich, dann durften sie auch lateinisch sein, in Prosa wie in Versen. Einen ganz besonderen Fall bildet das ‚Galluslied‘ Ratperts von St. Gallen vom Ende des neunten Jahrhunderts. Dessen althochdeutsches Original ist verloren und nur in der lateinischen Übersetzung Ekkeharts IV. von St. Gallen aus dem elften Jahrhundert erhalten.5 Es war damals schon fast vergessen, und Ekkehart ging es auch mehr um die Bewahrung seiner schönen Melodie als um die seines Textes. Wie auch immer man all dies im Hinblick auf die Frage Prosa oder Poesie, deutsch oder lateinisch beurteilt, deutlich wird: das scheinbare Gleichgewicht von fünfzig poetischen und fünfzig prosaischen Stücken muss man nicht fraglos hinnehmen, und auch wie weit Lateinisches zu berücksichtigen ist, wäre zu entscheiden. Eindeutiger sind die Verhältnisse nur in Wilhelms ‚Denkmälern‘,6 die wiederum die althochdeutsche Zeit ausklammern. Hier gibt es, beschränkt auf das elfte und zwölfte Jahrhundert, tatsächlich nur Prosa- und keine Verstexte, es gibt auch nicht wie bei Müllenhoff/Scherer rein lateinische Texte, aber etliche der Prosatexte enthalten doch nicht unbeträchtliche lateinische Bestandteile. Ganz ausgeklammert sind die Glossendenkmäler aller Art, die in der hier vorliegenden Sammlung beträchtlichen Raum einnehmen. Haug/ Vollmanns Sammlung ‚Frühe deutsche Literatur‘7 umfasst seit Müllenhoff/Scherers

4 Denkmäler deutscher Poesie und Prosa. Hg. von Karl Müllenhoff und Wilhelm Scherer. Vierte Ausgabe von Elias von Steinmeyer. Berlin/Zürich 1964 (Nachdruck der 3. Aufl. Berlin 1892). 5 Osterwalder, Das althochdeutsche Galluslied. 6 Denkmäler deutscher Prosa des 11. und 12. Jahrhunderts. Hg. von Friedrich Wilhelm. München 1960 (Nachdruck der Ausgabe München 1914). 7 Frühe deutsche Literatur und lateinische Literatur in Deutschland 800–1150. Hg. von Walter Haug und Benedikt Konrad Vollmann. Frankfurt a. M. 1991.

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‚Denkmälern‘ wieder den ganzen Zeitraum von den Anfängen bis um 1200. Die größeren Texte bietet sie auszugsweise (‚Altsächsische Genesis‘, ‚Heliand‘, ‚Otfrid‘, ‚Wiener Genesis‘). Der Schwerpunkt liegt auf der Dichtung, hier immer in Versen. Prosa ist etwa ab ca. 1100 nicht mehr erfasst, dafür große Stücke aus lateinischer Dichtung, wenn sie aus Deutschland stammt (‚Waltharius‘, ‚Ecbasis captivi‘, ‚Ruodlieb‘), Glossenschrifttum bleibt ausgeschlossen. Was sollte also in eine Sammlung deutscher Texte von den Anfängen bis um 1200 aufgenommen werden, wenn es um deutsche Prosa gehen soll? Nur deutsche Texte und keine lateinischen, nur Prosa- und keine Verstexte? Wenn bei Müllenhoff/Scherer so viele Stücke zur Poesie gerechnet werden, die keine Verstexte sind, während unter der Prosa tatsächlich keine Verstexte stehen aber viel Lateinisches, so ergibt sich die Nötigung, über den Poesie-Prosa-Begriff und über die Zugehörigkeit von Lateinischem Klarheit zu gewinnen. Und wenn bei Müllenhoff/Scherer unter den poetischen Stücken so viele lateinische stehen, während unter den Prosastücken Lateinisches fast gar nicht vorkommt, und wenn auch die Prosa bei Wilhelm an einigen Stellen beträchtliche lateinische Passagen enthält, dann stellt sich noch einmal die Frage, wie das Verhältnis Deutsch-Latein gewichtet werden sollte. * Gehören lateinische Texte in eine Sammlung deutscher Prosa? Hier ist sogleich klar: ohne Latein geht es nicht, am wenigsten bei der Prosa. Das Latein ist immer präsent. Nur ganz wenige Texte erscheinen seit den Anfängen und bis um 1200 in ihren Aufzeichnungen ohne jeden lateinischen Quelltext. Dies erklärt sich bei einigen aus der Gebrauchsbestimmung, für die sie verfasst sind. Es sind performative Sprechtexte, Ich-Reden, für lateinunkundige Sprecher, Texte, die von ihren Sprechern unbedingt verstanden werden und deshalb volkssprachig sein mussten, und bei jenen, denen sie zugesprochen wurden, musste die Gewissheit bestehen, dass ihre Sprecher und Hörer sie verstanden. Schriftlich brauchten sie für die Sprecher keinen lateinischen Begleittext. Dennoch erscheinen sie in der Mehrzahl zusammen mit den durch sie übersetzten lateinischen Texten. Es sind vor allem sakramentale Texte. Nur die sog. Taufgelöbnisse (Nr. 72) und die Beichten (Nr. 85–92) sind ohne lateinische Begleitung aufgezeichnet, obwohl doch oft lateinische Formeln hinter ihnen stehen. Unter den katechetischen Texten ist das ‚St. Galler Pater noster und Credo‘ (Nr. 73) als einziges ohne die zugrundeliegende lateinische Formel aufgezeichnet. Bei allen anderen werden die lateinischen Formeln mitgeführt (Nr. 74–78). Als Sprechtexte zum Vor- und Nachsprechen in der Form von Ich-Reden nenne ich im säkularen Bereich ‚Verfahren beim Gottesurteil‘ (Nr.  62, aber nur teilweise), die ‚Schwäbische Trauformel‘ (Nr. 63), unter den Eiden den ‚Klerikereid‘ (Nr. 61) und den ‚Erfurter Judeneid‘ (Nr. 64). Sie sind ohne lateinische Entsprechungstexte aufgezeichnet. Die berühmten zweisprachigen, romanisch-deutschen ‚Straßburger Eide‘ (Nr. 60) sind im Ursprung natürlich auch solche Sprechtexte, aber sie sind in der Überliefe-

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rung ins Latein eingebunden: als Zitate in den Erzählkontext der vier lateinischen Bücher „Geschichten“ des Geschichtsschreibers Nithart. Wirklich ohne lateinische Umgebung begegnen nur ganz wenige, nicht performative Stücke. Zunächst die Inschriften (Nr.  1–4). Im Unterschied zu den anderen lateinisch quellenlosen Texten sind sie keine Sprechtexte wie die sog. Taufgelöbnisse und die Eide. Das liegt an ihrer Medialität als Inschriften, die den Leser informieren (Nr. 3) oder ansprechen (Nr. 1). Sie setzen voraus, dass ihre Leser in der Volkssprache lesefähig waren. Bei analphabetischen Betrachtern konnten sie nur durch Vorlesen zur Sprache kommen. Im Fall der Hausinschrift (Nr. 4) ist ein „Wicht“, angesprochen, nämlich der Teufel. Bei ihm glaubt man also, dass er lesen kann und deutsch versteht. Nur selten darf man mit gänzlicher Unabhängigkeit von lateinischen Quellen rechnen. So vielleicht bei ‚Himmel und Hölle‘ (Nr. 108). Doch ist hier das Thema eines der lateinischen, also letztlich schriftlichen Welt der kirchlichen Lehre. Alle deutschen Prosatexte des achten bis zwölften Jahrhunderts sind also ohne das Latein undenkbar, auch wenn sie schriftlich nicht zusammen mit lateinischen Entsprechungstexten überliefert sind. Fast immer handelt es sich in verschiedener Gestalt um Übersetzungstexte, die in der Überlieferung zweisprachig, d.  h. in unmittelbarer Verbindung mit ihren lateinischen Übersetzungsvorlagen erscheinen. So ist es selbstverständlich bei den Texten des Glossenschrifttums (fast alles unter „Spracharbeit“, s. auch Nr. 71, den ‚Indiculus superstitionum‘ mit seinen altsächsischen Einsprengseln) und so ist es bei allen Interlinearversionen und Bilinguen der Frühzeit (Nr. 28, Nr. 32, Nr. 103–105). Aber auch Stücke, in denen der lateinische Quelltext und der deutsche zwar nicht synoptisch aufgezeichnet sind, die lateinische Quelle dem deutschen Text jedoch unmittelbar folgt (Nr.  52 ‚Alkuins Traktat‘), zeigen die enge Bindung von Latein und Deutsch. Und wo die Forschung sie ermittelt hat, sind hier auch solche lateinischen Quellen mitgegeben, die nicht in der gleichen Handschrift, sondern an anderen Fundorten stehen als ihre deutsche Übersetzung (Nr. 14 ‚Gernroder Psalmen‘, Nr. 44 Lucidarius, Nr. 51 ‚Physiologus‘, Nr. 106, ‚Allerheiligen-Predigt‘). Meist trifft man in diesen Fällen also Latein und Deutsch zusammen an, sei es als andernorts nachgewiesene Quelle oder sei es am selben Ort handschriftlich hintereinander, neben- oder übereinander, nicht aber ineinander. Doch auch das gibt es, und darauf wird noch näher einzugehen sein. Hier nur soviel: Noch enger miteinander verbunden, unauflöslich miteinander legiert wie zwei Metalle sind in Texten der sog. deutsch-lateinischen Mischprosa die beiden Sprachen vereint, als zweisprachiger Text- und Redefluss aus lateinisch-deutsch gemischten, syntaktisch konsistenten Satzteilen und Sätzen bei Notker, Williram und noch einmal im ‚Innsbrucker Arzneibuch‘ Nr.  48); man hat hier vom Klostersoziolekt deutscher Mönche gesprochen (Notker, die Kommentarteile der dritten Schicht seines Schichtenmodells: Nr. 20, Nr. 40–43; Williram, die Kommentarteile der rechten Spalte: Nr. 24). Im Ergebnis zeigt sich also: Es gibt in dieser Zeit fast keine rein deutsche Prosa, sondern nur in unterschiedlicher Weise verbundene zweisprachige deutsch-lateinische Prosa. Es gibt aber auch keine rein lateinischen Texte, die hier zur „deutschen“

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Literatur gerechnet werden müssen, weil sie von deutschen Verfassern stammen. Als lateinische Texte mögen sie auf deutsche, lateinkundige Leser zählen (‚Galluslied‘, ‚Waltharius‘, ‚Ruodlieb‘), aber ihrer literarischen Kultur nach, nicht nur sprachlich, sind sie durch und durch lateinisch. Ausgenommen sind in der vorliegenden Sammlung nur die rein lateinischen Stücke, die dem Komplex ‚St. Galler Wissenschaft‘ vorangestellt sind: zuerst ‚Notkers Brief‘, in dem Notker sein Lebenswerk aus zahlreichen deutsch-lateinischen und lateinischen Schriften und seine Arbeitsmethode vorstellt (Nr.  35); und dann die Texte Ekkeharts IV. (Nr. 36–39), Gedenktexte, in denen Ekkehart als Zeitzeuge über seinen Lehrer und dessen Wirken und Sterben spricht. Es sind Texte, die den bildungs­ geschichtlichen Hintergrund zu Notkers Schriften beleuchten, aus Ekkeharts Sicht vor allem zum Psalter (Nr. 20) und zu Notkers verlorener Hiob-Bearbeitung. Zugleich wird man bei ihnen aber auch an Notkers Artes-Schriften denken (Nr. 40–42), zu denen auch sein geographisch-astronomischer Exkurs (Nr. 43) zu zählen wäre. Dasselbe wie für Notkers Brief gilt für die ‚Praefatio‘ Willirams zu seiner Hohelied-Bearbeitung und für die Widmungszuschrift seines Werks an König Heinrich III. (unter Nr. 24). * Zur Frage Prosa/Poesie: Die deutsche Versgeschichte, für die hier eine grobe Beschreibung nach ihren wichtigsten Merkmalen ausreichen möge – genetische Fragen bleiben unberührt – kennt in der ältesten deutschen Textüberlieferung zunächst noch gar keine Verse. Von den Stabreimversen ist dabei abzusehen. Die große Stabreimdichtung des ‚Heliand‘ aus der Mitte des neunten Jahrhunderts und einige kleine Stabreimgedichte bilden keine weiter reichende Tradition mehr aus. Erst ab dem letzten Drittel des Jahrhunderts sind mit Otfrids Evangelienbuch und einigen kleineren Gedichten deutsche Verstexte erhalten. Sie bestehen aus Langversen mit Zäsurreim unterschiedlich vollständigen Gleichklangs, jeder Halbvers zu vier ziemlich regelmäßig verteilten Hebungen; Strophenbildung ist nicht eindeutig nachweisbar, gesanglicher Vortrag wohl in allen Fällen annehmbar, wenn auch nur in Spuren bezeugt und konkret kaum rekonstruierbar. Dieser Vers taucht, von ganz vereinzelten kleinen Stücken abgesehen, nach langer Pause erst wieder ab der Mitte des elften Jahrhunderts in gewandelter Form auf, vielleicht unter Einfluss der altfranzösischen Laissen-Epik (strophenartige Reimtiraden, Chanson de geste). Der Reim ist geblieben, die Versmetrik hat sich verändert: Kurzverse, in ihrem Inneren mit weniger regelmäßiger Abfolge und Zahl der Hebungen und Silben. Von gesanglichem Vortrag epischer Verse dieser Art sind keine konkreten Spuren mehr erkennbar. Die weitere Entwicklung wird zu den epischen Versen der klassischen mittelhochdeutschen Dichtung führen. Das Ausscheidungsprinzip für die hier aufgenommenen Texte ist also einfach. Grundsätzlich alle Texte, die in diesen frühen Versformen gestaltet sind, scheiden aus, und was an deutschhaltigen Texten bleibt, gilt als Prosa. Allerdings nur prinzipiell. Ausnahmen wurden zugelassen, wenn besondere Gründe hinzukamen. So

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sind z.  B. die bereits erwähnten Inschriften, ‚Kölner Inschrift‘ (Nr. 1) und die ‚Zürcher Hausbesegnung‘ (Nr. 4) aufgenommen. Auf beide Texte sollte wegen ihrer medialen Besonderheit als Inschriften nicht verzichtet werden – trotz ihrer (wahrscheinlichen) Form als Verstexte. Deutschsprachige Inschriften sind sonst nur noch mit der ‚Altsächsischen Münzumschrift‘ auf dem Gittelder Pfennig (Nr. 3), der ‚Binger‘ Inschrift (Nr. 2) auf einem Binger Grab- oder Memorienstein erhalten und später dann als älteste deutsche Siegellegende zu einer lateinischen Urkunde (Nr. 59, hier den Rechtstexten zugeordnet, weil sie zur Diplomatik gehört). – Ganz anders ist eine andere Ausnahme begründet. Mit der ‚Wessobrunner Gebetsprosa‘ (Nr. 93) sind die stabreimenden Verse des ‚Wessobrunner Schöpfungshymnus‘ so eng verbunden, dass sie nicht von der Prosa abgetrennt werden durften (dazu näher unten). Also: Zur Prosa rechne ich alles deutsch Geschriebene in seiner mehr oder weniger engen Verbindung mit dem Lateinischen, wenn es nicht in Versen verfasst ist, auch wenn es, was häufig geschieht, glossierend lateinische Versdichtung begleitet (Nr. 6–8, teilweise auch die Versvorlagen in Nr. 40 [Boethius] und Nr. 41 [Martianus Capella], Nr. 80–81 [Hymnen]) oder die Psaltertexte (Nr. 13–23), denn auch die sind ja Dichtung. Bei alledem entstehen aber natürlich nicht deutsche Verse. Insbesondere in einer Sache unterscheidet sich die vorliegende Sammlung von allen anderen: Ich habe in beträchtlichem Umfang auch Glossenschrifttum berücksichtigt. * Es wird somit für das Übersetzungsschrifttum der frühen deutschen Literatur ein erweiterter Prosa-Begriff zugrunde gelegt. Dafür, wie er zu fassen ist, skizziere ich eine Typologie. Zunächst eine für das Glossenschrifttum mit Hinweisen auf die Texte der vorliegenden Sammlung. Weitere Typen lassen sich dann aus ihrer typologischen Nähe oder Ferne zum Glossenschrifttum verstehen, nicht entwicklungstypologisch (genetisch) als aufbauend auf dem Glossenschrifttum, sondern phänotypisch als unterschiedliche Realisierungs- und Funktionstypen von Übersetzungsprosa. Das Glossenschrifttum bildet gleichsam ein Leitgestirn, von dem aus sich ein Blick über das Panorama der frühen deutschen Prosa auftut. Drei Funktionstypen lassen sich unterscheiden: das lateinisch-deutsche Wörterbuch (Glossar/Vokabular), die Textglosse und die Interlinearversion. Die Wörterbücher oder Glossarien/Vokabularien sind hier durch den gern als „ältestes deutsches Buch“ bezeichneten ‚Deutschen Abrogans‘ (Nr. 5) vertreten und durch den ‚Vocabularius St.i Galli‘ (Nr.  10). Auch die Glossar-Teile der ‚Kasseler Glossen‘ und der sog. ‚Altdeutschen Gespräche‘ gehören hierher (Nr. 11 und Nr. 12). Es sind Sammlungen von einzelnen Wörtern, angelegt nach unterschiedlichen, mehr oder weniger streng durchgeführten Ordnungsgesichtspunkten 1. der Wortfolge im Ganzen, etwa alphabetisch oder nach Sachgruppen, 2. beim einzelnen Wort (Artikel, Lemma) in bestimmter Strukturierung seines Eintrages in das Vokabular, 3. beim einzelnen Artikel des Wörterbuches durch die Bindung des Lemmas an seine semanti-

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sche Erklärung, das Interpretament, dem es jeweils schriftlich zugeordnet ist, und zwar in diesen Wörterbüchern in der Folge Latein-Deutsch, nicht umgekehrt, wie sich das jemand, der sich damals als volkssprachiger Sprecher mit Hilfe des ihm fremden Lateins verständigen wollte, vielleicht gewünscht hätte. Die Folge Deutsch-Latein alphabetisch einzurichten wäre allein deswegen kaum möglich gewesen, weil es noch keine alphabetisierbare Normschreibung für deutsche Wörter gab. Auch gab es noch kein geschriebenes Korpus deutscher Texte, das man hätte exzerpieren und alphabetisch sortieren können. Der historische Grund für die Folge Latein-Deutsch ist aber noch ein anderer. Die lateinisch-althochdeutschen Wörterbücher sind letztlich Bearbeitungen von einsprachigen lateinisch-lateinischen Wörterbüchern des spätantiken Schulbetriebs, sie sind also übersetzte Wörterbücher. So ist gleich der ‚Deutsche Abrogans‘ (Nr. 5) eine Bearbeitung des alphabetisch angelegten ‚Lateinischen Abrogans‘. Im ‚Deutschen Abrogans‘ werden nicht nur die lateinischen Lemmata des ‚Lateinischen Abrogans‘, sondern auch noch seine lateinischen Interpretamente althochdeutsch erklärt. Das bringt natürlich bei einer Anordnung des Materials als Fließtext das Alphabet durcheinander, so in der ältesten Handschrift, dem St. Galler Kodex 911. Dennoch muss man den ‚Deutschen Abrogans‘ als ein Hilfsmittel für deutsche Lateinlerner betrachten. Umgekehrt haben wir dagegen mit dem ‚Vocabularius St.i Galli‘ (Nr. 10) und den ‚Kasseler Glossen‘ (Nr. 11) Hilfsmittel für Deutschlerner, bei den ‚Kasseler Glossen‘ für italoromanische, beim ‚Vocabularius St.i Galli‘ für angelsächsische, in beiden Fällen also für nicht lateinische Muttersprachler, sondern für solche, die das Latein selbst erst erlernt hatten und denen es als eine Art lingua franca verfügbar war. Hier erwies sich die Folge Latein-Deutsch, die eigentlich aus der einsprachig lateinischen Lexikographie der Antike stammte, im Sekundäreffekt als praktisch. Andersherum haben wir in den ‚Altdeutschen Gesprächen‘ (Nr. 12) die Folge Volkssprache-Latein dann doch. Mit den „deutschen“ Sätzchen dieses kleinen Sprachführers für „französische“ (galloromanische) Sprecher sind aber auch hier natürlich die lateinischen Übersetzungen als Interpretamente an zweiter Stelle verbunden. Der nächste Funktionstyp des Glossenschrifttums ist die Textglosse aus Einzelwörtern oder kleinen, syntaktisch verbundenen Einzelwörtern (Syntagmen) zu Einzelwörtern eines glossierten lateinischen Textes. Die Textglosse als Kommentartyp hat sich die lateinische Schul- und Gelehrtenpraxis der Antike und Spätantike zum Vorbild genommen. Dort ist sie einsprachig lateinisch-lateinisch, lateinische Texte werden durch lateinische Glossen erläutert. Jetzt aber verfährt man zweisprachig: lateinische Texte werden deutsch erläutert. In den Handschriften stehen außer den deutschen Glossen oft lateinische, meist älterer Schultradition; ein schönes Beispiel dafür ist die Tegernseer Vergilglossierung (Nr. 8). Textglossen sind für die frühe deutsche Literatur ebenso bedeutend wie die Vokabularien. Zwar handelt es sich auch hier wie bei den Wörterbüchern/Glossaren um deutsche Einzelwörter. Die Wortfolge der Textglossen bindet sich jetzt aber an die Folge der Wörter des glossierten lateinischen Textes, dessen Sinn sie erläutern will: 1. mit der schriftlich-räumlichen Zuord-

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nung einer Glosse als Interpretament zu einem Textwort als Lemma und 2. mit der Bedeutungsangabe durch die Glosse als Interpretament, bei Nomina und Verba in der Flexionsform dieses Lemmas (dazu gleich noch). Vokabularien und Textglossen sind ineinander übergängliche Typen. Eine Textglosse kann in ein Wörterbuch aufgenommen werden und umgekehrt kann man aus einem Wörterbuch eine Textglosse gewinnen. Denn auch die Textglossen funktionieren ja als Übersetzungen (Interpretamente) der glossierten Textwörter (Lemmata). Man findet sie nicht planmäßig, sondern nach Bedarf oder Können hier oder da nachträglich eingetragen. Erhalten sind sie meist abschriftlich, seltener original (spontan). Sie stehen entweder interlinear, d.  h. über den Textwörtern – das ist der häufigste Fall – oder marginal am Rand des Schriftspiegels der Textseite, dann vielleicht auch mit Verweiszeichen vom Textwort auf die zu ihm gehörende Glosse am Seitenrand. Für den mittelalterlichen Leser und auch für den heutigen können diese Glossen, wenn er sie im Zusammenhang der glossierten Texte und Textstellen betrachtet, als Zeugnisse für das Verständnis der glossierten Texte in größerem Zusammenhang verstanden werden. Dann hat man die Glossen geradezu als eine eigene Art Texte gelesen. Bei den Glossaren, deren Lemmata ja in keinem Textzusammenhang aufscheinen, ist das nicht möglich. Auch damit lässt sich die Aufnahme von Textglossen in eine Sammlung früher deutscher Prosa begründen. Die Textglossen, sowohl die lateinischen als auch die deutschen, sind in der Regel formkongruent, d.  h. das Interpretament gibt bei Nomina und Verba nicht eine „lemmatisierte“ Normalform des Wortes an, etwa den Infinitiv beim Verbum. Es gibt stattdessen genau die Form des Lemmas wieder, wie es im glossierten Text steht, bei lateinischen Glossen auf Lateinisch, bei deutschen auf Deutsch: Kasus, Numerus, Genus, Tempus, Modus usw. Das diente also für den deutschen Benutzer nicht nur der Bedeutungserläuterung, sondern auch seiner Einübung in das lateinische Flexionssystem. Seltener ist eine Form der Textglossierung, bei der die Glossen innerhalb der Zeile hinter dem glossierten Wort stehen. Die lateinische Wortfolge des glossierten Textes in der Zeile ist dann unterbrochen. Das Interpretament steht hinter dem Lemma innerhalb (intra) der Textzeile, nicht über ihr zwischen (inter) den Textzeilen. Die intra­ lineare Glosse ist also ein planmäßiger, nicht nachträglicher und nicht spontaner Eintrag, sondern abschriftlich nach einer Vorlage, in der er nachträglich zwischen die Zeilen geschrieben war (Nr. 6, Nr. 17, auch Nr. 9 kann man hierher stellen). Die Entstehung solcher intralinearen Textglossen wird man sich normalerweise als Umarbeitungsergebnis einer Vorlage mit interlinearen Textglossen vorstellen. Eine eigene, von den Glossen zu unterscheidende Art von Einwortüberlieferung bilden die Einsprengsel in lateinische Texte, obwohl sie ähnlich aussehen wie die Intralinearglossen, denn sie erscheinen wie diese innerhalb der Textzeile in der Umgebung lateinischer Wörter. Aber es sind keine Interpretamente zu lateinischen Lemmata, also keine Übersetzungswörter. Sie finden sich dann zwischen die Wörter der lateinischen Texte eingefügt, wenn es für diese keine passenden lateinischen Wörter gab. So sind die ‚Malbergischen Glossen‘ der ‚Lex Salica‘ (Nr. 54) intralinear erscheinende Rechtswörter der merowingischen Rechtssprache, für die es keine Äqui-

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valente im Lateinischen gab; ursprünglich werden sie wohl aus dem Zeileninneren wiederholt am Textrand (marginal) gestanden haben und dort zusätzlich die Funktion eines Registers zur schnelleren Auffindung bei der Rechtsprechung jeweils benötigter Texte. Einige der ‚Malbergischen Glossen‘ sind hier in die Behandlung der ‚Althochdeutschen Lex Salica‘ einbezogen, weil sie der ältesten, noch auf den Anfang des sechsten Jahrhunderts zurückweisenden Schicht deutscher Sprachüberlieferung angehören. Auch die bloß vier altsächsischen Wörter aus dem Gebiet des Aberglaubens in der sonst rein lateinischen Prosa des ‚Indiculus superstitionum‘ (Nr. 71) sind Einsprengsel. Auf dieses ansonsten rein lateinische Prosastück sollte nicht verzichtet werden, weil es durch seine Einsprengsel für die Arbeit der Missionare bei den Sachsen des achten Jahrhunderts von beträchtlichem Interesse ist, darüber hinaus für abergläubiges Brauchtum, das zum Teil bis heute anzutreffen ist. In welchen Anwendungsbereichen begegnen inter- oder intralineare Textglossen? Sie erscheinen z.  B. in der Bibelarbeit. Dafür steht die hier gebotene Auswahl aus Glossen zum Matthäusevangelium (Nr. 30). Auch die sprachliche und sachliche Erschließung der nichtbiblischen Literatur aus der klassischen antiken und der christlichen lateinischen Dichtung der Spätantike, die man in der Kloster- oder Domschule fleißig las,8 geschieht mithilfe von Textglossen. Ein Beispiel bieten die schon genannten Vergilglossen der schon erwähnten großen, reich glossierten Tegernseer Vergilhandschrift des elften Jahrhunderts, die das ganze Korpus der Dichtungen Vergils enthält. Daraus wird hier nur eine einzige, die linke Spalte einer Seite mit Glossen zum Text der ‚Aeneis‘ geboten (Nr. 8). Da lässt sich schön studieren, wie die deutschen Glossen verschiedener Herkunft und Funktion dichtgedrängt und in dichter Verbindung mit lateinischen Glossen erscheinen. – Für die christliche Dichtung der Spätantike steht hier das spätantike Hexameterepos vom Kampf der Tugenden und Laster, die ‚Psychomachie‘ des Prudentius (Nr. 7), dessen Dichtungen die am reichsten deutsch glossierten Werke unter der in den Schulen gelesenen christlich-lateinischen Dichtung waren. – Das weit verbreitete, aber nur einmal mit intralinearen deutschen Glossen versehene, in seinem Latein sprachlich schwierige Reimgedicht ‚Carmen ad deum‘ (‚Sancte sator‘ Nr. 6), stehe für die Nachwirkung der angelsächsischen Mission des siebenten noch in der ersten Hälfte des neunten Jahrhunderts. Erst vor kurzem konnte man Theodor von Canterbury als Autor höchst wahrscheinlich machen. – Umfassendes Wissen bietet viel später das vom elften bis ins 15. Jahrhundert in zahlreichen Handschriften überlieferte ‚Summarium Heinrici‘ (Nr. 9). Ziemlich dicht ist es intralinear, aber nicht Wort für Wort glossiert. Grundlage waren die ‚Etymologien‘ Isidors, das bekannteste Kompendium enzyklopädischen Wissens aus der christlichen Spätantike. In Verbindung mit seinem großen Wissensreichtum war das ‚Summarium‘ das vielleicht wichtigste Lehrbuch der Klosterschulen im lateinischen Wortschatz-Unterricht. Mit der Wissensvermittlung in enzyklopädischer Sachordnung verbindet sich hier im Sachzusammenhang

8 Glauche, Schullektüre.

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der Enzyklopädie weit hinaus über die knappen, frühen Sachglossare der ‚Kasseler Glossen‘ (Nr. 11) und der ‚Altdeutschen Gespräche‘ (Nr. 12) sehr praktisch die Einprägung reichen lateinischen Wortguts. Oder umgekehrt: Lateinisch-deutsche Wortschatzübungen im Schulunterricht vermitteln zugleich vielfältiges Sachwissen. Auf einer sprachlich, literarisch und buchtechnisch ganz anderen und sehr anspruchsvollen Stufe der Textglossierung spricht man von Interlinearversionen.9 Hier ist der glossierte Text im Prinzip lückenlos von Wort zu Wort deutsch glossiert, manchmal nur für eine begrenzte Strecke des glossierten Textes (Nr. 26), im Idealfall aber und tendenziell für den ganzen Text (so bei Nr. 27, Nr. 53 und besonders in den vielen, oft schön gestalteten Handschriften mit Interlinearversionen des Psalters (Nr. 13, Nr. 15 bis Nr. 19, Nr. 21–22). Der Eintrag wurde in der Regel, anders als es bei den Textglossen geschah, planmäßig vorgenommen, wie man in den Handschriften auch an vormarkierten Linien nicht nur für die Text-, sondern auch für die Glossenzeile erkennt. In der klassischen und in der spätantiken Diskussion über das rechte Übersetzen würde die Technik der Interlinearversion etwa als ein Übersetzen verbum pro verbo („Wort durch Wort“) bezeichnet, im Unterschied zu einer freieren Art sensus pro sensu („Sinneinheit gemäß Sinneinheit“).10 Auch die Interlinearversionen glossieren formkongruent. Die so entstandenen Wortfolgen in der Glossenzeile ergeben aber nacheinander von links nach rechts gelesen gerade deshalb meist keine syntaktisch korrekten deutschen Sätze, weil sie sich an die Wortfolge und Wortstellung des lateinischen Textes binden und nicht den deutschen Wortstellungsregeln entsprechen. Auch entsprechen die lateinischen Verbvalenzen den deutschen oft nicht: lateinisch adiuvare „helfen“ führt den Akkusativ bei sich adiuvo te, deutsch „helfen“ geht mit Dativ „ich helfe dir“, die formkongruente Glossierung würde lauten „ich helfe dich“, wäre also von links nach rechts gelesen ein Fehler. Aber vertikal entspricht dem lateinischen te im Deutschen ganz korrekt ein „dich“. Bei einer zweckwidrigen horizontalen Lektüre von links nach rechts erscheinen die Interlinearversionen als unbeholfene und sklavisch am lateinischen Text klebende Übersetzungen. Das ist ein Missverständnis, dem man in der älteren Forschung wirklich öfters begegnet. Diese Glossen wollen nicht horizontal von links nach rechts im Zeilenverlauf gelesen werden, sondern vertikal von unten nach oben oder umgekehrt, jeweils im Blick auf das Text-Lemma bzw. das Glossen-Interpretament. Die Absicht zielt wie bei den Einzelglossen des Typs Kontextglosse grundsätzlich zunächst darauf, zu einem Lemma des glossierten Textes morphologisch genau dessen Form und semantisch seine Bedeutung zu erläutern, um auf den Ebenen der Form- und der Bedeutungslehre ein genaues Verständnis des lateinischen Lemmas zu erzeugen. Und zugleich soll natürlich auch auf der syntaktischen Ebene klar werden, in welchem Bezug das glossierte Wort im lateinischen Satz zu verstehen ist. Aber das leistet die Interlinearversion nicht mehr selbst, sie gibt nur die Hilfestellung dazu. Für

9 Voetz, Durchgehende Textglossierung. 10 Hellgardt, Hieronymus und die Folgen.

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die Interlinearversion kommt eine Umstellung der Wortfolge des glossierten Textes nicht in Frage, etwa im Sinne eines ordo naturalis der Satzteile wie bei Notker (dazu s. unten). Man darf annehmen, dass für die syntaktische Erläuterung des lateinischen Textes bei Bedarf der mündliche Unterricht nachhalf. Dass mit den Glossen der Interlinearversion wie mit den Textglossen auch die Bedeutung der Wörter erklärt wird, läuft übrigens als – selbstverständlich erwünschte und beabsichtigte – semantische Information sozusagen nur automatisch zugleich mit der Formerläuterung mit. Aber manchmal kommt es auf die semantische Erläuterung sogar gar nicht an, z.  B. wenn es sich um ein lateinisches Wort handelt, dessen Bedeutung als bekannt vorausgesetzt werden kann, dessen Form aber vielleicht als erklärenswert oder -bedürftig erscheint, und sei es nur als grammatische Übung im Unterricht. Es gibt sogar Fälle, in denen die Glossen in verkürzter Form erscheinen. Mit dem schriftlich auf wenige Buchstaben abgekürzten Interpretament wird dann primär gar nicht die Bedeutung, sondern nur die Form bestimmt, die das Übersetzungswort haben müsste, wenn man es vollständig schriebe (so z.  B. in Nr. 27 und Nr. 80). Mindestens bei solchen Glossen muss man mündliche Erklärungen annehmen, die der Lehrer den Klosterschülern zur Technik ihrer Verkürzung gegeben hat.11 Es ist also klar, dass die Interlinearversionen nicht Übersetzungen im Sinne grammatisch konsistenter Satzfolgen liefern wollen, die den lateinischen Text durch einen deutschen ersetzen könnten. Sie bezwecken nichts Anderes als aus dem Lateinischen selbst heraus das morphologisch, semantisch und syntaktisch genaue Verständnis des glossierten Textes als Sinnzusammenhang. Zielsprache im übersetzungstheoretischen Sinne ist genau genommen nicht das Deutsch der Interlinearversion, sondern das Latein des glossierten Textes. Das, was geleistet wird, ist gar nicht, wie eine Übersetzung, als Ersatz des Originals aufzufassen, und es gilt nur im sachlichen und schriftlichen Zusammenhang mit ihm. Man wird einer Interlinearversion erst dann gerecht, wenn man sie nach ihrer (didaktischen) Leistung für das Verständnis des glossierten Textes aus sich selbst heraus beurteilt. Ein frühes und berühmtes Beispiel für die Anwendung der Interlinearversion ist die St. Galler althochdeutsche Interlinearversion der Benediktinerregel (Nr. 53). Erst viel später haben wir dann wieder interlinear glossierte Benediktinerregeln, z.  B. aus dem ersten Viertel des 13. Jahrhunderts eine aus dem Kloster Zwiefalten (Anhang zu Nr. 53). Der hauptsächliche Anwendungsbereich für die Interlinearversion war zunächst aber der lateinische Psalter, das Grundbuch der mittelalterlichen Frömmigkeit. Nach der Benediktinerregel wurden im Verlauf einer Woche alle 150 Psalmen im täglichen Stundengebet, dem Offizium der Mönche, gesungen. Dabei fiel den im Knabenalter stehenden, vielleicht sogar noch analphabetischen Klosterschülern eine gesanglich liturgische Aufgabe zu, für die sie im Singe-Unterricht Tag für Tag eingeübt wurden. Sie werden die Texte des Psalters bald auswendig gekonnt haben. Aber haben sie das Psal-

11 Henkel, gekürzte Glossen.

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terlatein auch verstanden? Dabei können im Unterricht die Interlinearversionen geholfen haben. Der Psalter gilt vielleicht sogar mit Recht als das wichtigste Buch, anhand dessen der lateinische Spracherwerb deutscher Klosterschüler stattfand. Deutsche Interlinearversionen des Psalters sind durch den ganzen Zeitraum der frühen deutschen Prosa hindurch in vielen Fassungen und oft schön gestalteten Handschriften aus dem ganzen deutschen Sprachbereich überliefert, von denen hier mit den Nummern 13–22 längst nicht alle aufscheinen. Dass sie tatsächlich im Schulunterricht verwendet wurden, zeigen z.  B. sehr schön die gelegentlichen kleinen deutschen Randkommentare des ‚Windberger Psalters‘ (Nr. 22), die man als Scholien bezeichnen sollte, nicht als Glossen, denn sie bestehen nicht von Einzelwort zu Einzelwort aus Spracherläuterungen, sondern aus frei formulierten, syntaktisch verbundenen Prosa-Sätzen zur Sacherläuterung einer Stelle des Psalmtextes (Nr. 23). Dasselbe wie für den Psalter gilt für die Hymnen des klösterlichen Stundengebets. Deren Murbach/Reichenauer Interlinearversion des frühen neunten Jahrhunderts (Nr. 80) steht in einer Handschrift, die nach ihren Mitüberlieferungen eindeutig für die Schule bestimmt war. Typisch ist für die Hymnen aber auch ihre Überlieferung als Teil von Interlinearversionen des Psalters. In Deutschland sind Interlinearversionen des Hymnars erst wieder am Ende des zwölften Jahrhunderts durch die ‚Millstätter Hymnen‘ im ‚Millstätter Psalter‘ belegt (Nr. 81). Auffällig ist, dass die Technik der Interlinearversionen in anderen Bereichen als in denen der Benediktinerregel, des Psalters und des Hymnars nur gelegentlich, dafür aber schon ganz früh begegnet. Hierher zählen die beiden fragmentarisch erhaltenen Interlinearversionen des Lukas- und von Stellen des Johannesevangeliums aus dem deutschen Südwesten (Nr. 26, Nr. 27). Diese Interlinearversionen sind beide auf der Basis altlateinischer Evangelienübersetzungen in uralte Evangelienhandschriften gegen Ende des achten Jahrhunderts nachträglich eingetragen. Sie korrigieren stellenweise sogar den alten Evangelientext nach der nun maßgeblichen Fassung der Vulgata. Dass dabei das Deutsche verwendet wird, ist erstaunlich. Man darf diese Arbeiten als Fälle früher Bibelphilologie betrachten. Dem schulischen Elementarunterricht sind sie wohl kaum zuzuordnen. Von Einzelfällen geringen Textumfangs abgesehen gibt es sonst kaum bedeutendere Interlinearversionen in der frühen deutschen Prosa. Vielleicht kann man es für den Rechtstext des Kapitulars Ludwigs des Frommen annehmen (Nr. 55), aber das ist aufgrund der späten Sekundärüberlieferung im Druck nicht ganz sicher. Soweit zu den verschiedenen Typen des Glossenschrifttums. Nun ist auf eine Übersetzungsprosa einzugehen, die man phänotypisch als Zwischenstufe zwischen Interlinearversion und deutscher Prosa ohne unmittelbare Bindung an einen übersetzten Text verstehen kann. Das sind die großartigen Arbeiten Notkers des Deutschen von St. Gallen (ca. 950–1022). Für seine zweisprachigen, lateinisch-deutschen Bearbeitungen lateinischer Texte zum Gebrauch der St. Galler Schule12 hat er ein Schichtenmodell

12 Hierzu s. Notkers Brief (Nr. 36), wo Notker selbst Umfang und Methode seiner Arbeiten darstellt.

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entwickelt, das er konsequent anwendet und das in den Handschriften, besonders in der einzig vollständig erhaltenen seines Psalters (Nr. 20), durch schriftliche Auszeichnungen auch sehr genau markiert ist. Es stellt ein herausragendes, freilich einmalig bleibendes Modell deutscher Prosa im Lateinkontext des frühen Mittelalters dar und sei hier in groben Zügen beschrieben (Nr. 20, Nr. 40–42). Zunächst wird das ganze Korpus eines bearbeiteten Textes in überschaubare Kapitel gegliedert, denen selbständig formulierte, lateinische Titel gegeben werden. An erster Stelle steht dann satzweise das Zitat des behandelten lateinischen Textes (Psalter, Boethius, Martianus Capella, Boethius/Aristoteles). Es ist aber bereits umgearbeitet, indem seine oft komplizierte lateinische Wortfolge Wort für Wort nach dem sog. ordo naturalis, der „natürlichen“ Ordnung der Satzteile umgestellt ist; „natürlich“ meint hier die syntaktisch funktionale Rangfolge der Satzteile: Subjekt, Prädikat, Objekt usw. Dabei ist ohne Ausnahme jedes Wort des Originaltextes beibehalten, aber umgestellt in eine neue „natürliche“ Folge der Wörter. Wenn es schon um eine Übersetzung ginge, dann entspräche das übersetzungstheoretisch dem Prinzip verbum pro verbo. Ein Schüler, besonders ein deutscher, der beim Lesen des Originaltextes mit dessen Wortfolge Verständnisschwierigkeiten hatte, konnte sich schon auf dieser vorübersetzerischen Stufe Hilfe holen. Denn es ergibt sich dabei meist, dass der umgeordnete lateinische Text nun eher den deutschen Wortstellungsregeln entspricht. Darauf kommt es aber eigentlich gar nicht an, sondern vor allem darauf, dass mit der Umordnung der Wortfolge das Latein des Originals syntaktisch durchsichtig wird und damit zugleich leichter durchsichtig auch auf das Deutsche hin. Auf der zweiten Schicht der Bearbeitung folgt jetzt die völlig frei formulierte deutsche Übersetzung des zitierten Textsegments. Sie scheint oft davon auszugehen, dass der nach dem ordo naturalis umgeordnete lateinische Text bereits verstanden war und nun eine freie Sinnparaphrase sensus pro sensu möglich ist, die sinnvoller ist als eine eng am Text bleibende, sklavische Übersetzung. – Als dritte Schicht wird dieser Sinnparaphrase nun noch ein knapper Kommentar angeschlossen, mit dem Notker Zweckdienliches aus Quellen der lateinischen Kommentatorik oder eigenem Wissen schöpft. Diese dritte Schicht ist in der sog. notkerschen Mischsprache formuliert; der Ausdruck meint nur die Sprache dieser dritten Schicht, nicht das Nebeneinander von Deutsch und Latein in den beiden anderen Schichten. Die lateinischen Bestandteile dieser Mischsprache sind hier, anders als dort, in den syntaktischen Rahmen deutscher Sätze morphologisch integriert; man hat von einer Art Klostersoziolekt gesprochen. Ob das wirklich für eine etwa im Kloster gesprochene Sprache zutrifft, kann man fragen. In einigen großen Exkursen zu Themen der bearbeiteten Texte verselbständigt sich diese Kommentarschicht zum Umfang ganzer Kapitel (Nr. 33, ‚Fides Athanasii‘, Nr. 43 kosmologischer Exkurs), die dann auch wie die Textkapitel eigene, lateinische Titel tragen können. Auf allen drei Schichten kann Notkers Textbearbeitung mit kleinen glossenartigen und verständnisfördernden Ergänzungen in Latein aufgelockert und angereichert sein. Sie werden entweder eingeleitet mit id est: … („das heißt …“) oder mit subauditur: … („hier ist … zu ergänzen“). Die id est-Glossen tun in der Regel dasselbe wie Textglossen als

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Erklärungen zu Wörtern des bearbeiteten Textes, die subauditur-Glossen füllen in ihm elliptisch Ausgespartes verdeutlichend auf. In seinen Aristoteles-Bearbeitungen (z.  B. Nr. 42) und in denen des Psalters hat Notker dieses Schichtenmodell teilweise sachangemessen modifiziert, vereinfacht und auch verfeinert13 (Nr. 20, s. auch Nr. 33, Nr. 43). Alle bis hierher beschriebenen Texttypen sind auf unterschiedliche Art zweisprachig, bilingual. Im engeren Sinn nennt man aber solche Stücke Bilinguen, in denen der althochdeutsche Übersetzungstext in vertikaler Synopse dem übersetzten lateinischen Text gegenübergestellt ist. Links steht das Latein, rechts das Althochdeutsche, entweder spaltig auf derselben Seite (Nr.  29 ‚Tatian‘; Nr.  32 Isidors Traktat; Nr.  105 ‚Exhortatio A‘) oder auf den gegenüberliegenden Rück- und Vorderseiten der aufgeschlagenen Handschrift (Nr. 28 Mondseer Matthäusevangelium; Nr. 103 Predigt ‚De vocatione gentium‘: Nr. 104 Predigt Augustins; Nr. 105 ‚Exhortatio B‘). So traut man sich an die wichtigsten und teilweise intellektuell schwierigsten Texte des kirchlichen Schrifttums heran. Diese Übersetzungen verstehen sich bereits als gleichwertig mit der Vorlage, auf die dennoch nicht verzichtet werden darf. Durch die Synopse mit den Vorlagen demonstrieren sie diesen Ersatzanspruch als Übersetzungen und bieten die Kontrolle dafür an, nicht aus Ängstlichkeit, sondern um zu zeigen, zu welchen Leistungen man fähig und willig ist. Die je besondere kodikologische Gestaltung der Synopsen bei den Texten der sog. Isidorgruppe einerseits – (Nr.  28 Mondseer Matthäus­evan­ge­lium; Nr. 32, Isidor, Traktat; Nr. 103 Predigt ‚De vocatione‘; Nr. 104 Sermo Augustins) – und im ‚Tatian‘ andrerseits (Nr.  29) geschieht unmittelbar im Zusammenhang mit den unterschiedlichen Übersetzungskonzepten dieser Arbeiten. Sie führt bei der Isidorgruppe und beim ‚Tatian‘ zu kodikologisch unterschiedlichen Lösungen, aus denen wiederum die unterschiedlichen Übersetzungskonzepte deutlich werden, wie sie sich bei der Isidor-Gruppe einerseits, dem des ‚Tatian‘ andrerseits bei voller Kompetenz in beiden Sprachen an die Vorlage binden, sei es übersetzerisch souveräner oder doch enger. Auf den ganz außerordentlichen Fall von Willirams Hoheliedbearbeitung (Nr. 24) sei nur noch kurz hingewiesen. Die ältesten, das Original vertretenden Handschriften bieten eine dreispaltige, vertikale Synopse. Auf jeder Seite der Handschrift steht in der mittleren Spalte der Text des biblischen Hohen Liedes, links und rechts davon stehen Stücke, in denen der Hoheliedtext paraphrasiert und kommentiert wird, links eine lateinische Textparaphrase und eine Textauslegung, beides metrisch in gereimten Hexametern. Rechts steht in Prosa die Übersetzung des Hoheliedtextes, rein deutsch, und noch einmal eine Textauslegung in Prosa, und zwar hier in deutsch-lateinischer Mischsprache (vergleichbar der notkerschen Mischsprache). Alle Teile sind durch schriftliche Markierungen genau voneinander abgesetzt. Beide Rahmenteile stehen sowohl zum Text des Hohen Liedes als auch untereinander im Verhältnis von Übersetzung/Paraphrase einerseits, Auslegung andrerseits. Es handelt sich um eine gelehrte

13 Tax, Psalter

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Arbeit hohen ästhetisch-intellektuellen Anspruchs, sowohl literarisch (gereimte lateinische Hexameter) als auch kodikologisch durch die Markierung der verschiedenen Funktionsteile auf den äußeren Spalten und nicht zuletzt auch durch aufwendige Gestaltung in Prachthandschriften. Das Werk war eine Art Qualifikationsarbeit, mit der sich Williram in der Hoffnung auf eine angesehene Stelle im Reich dem König, Heinrich III., zu empfehlen gedachte. Dass ein deutscher Prosatext ganz ungeschützt ohne seine lateinische Vorlage geschrieben ist, kommt nur sehr selten vor und dann in ganz kurzen Stücken, auf die schon hingewiesen wurde, in den Inschriften (Nr.  1–4), den sog. Taufgelöbnissen (Nr. 72), im ‚St. Galler Pater noster und Credo‘ (Nr. 73) und in den Eiden (Nr. 60, Nr. 61, Nr. 64). Im Extremfall begegnet sogar zu ganz kurzen Stücken die nachträgliche Rückversicherung am Latein, wo dieses in der Vorlage fehlte, so beim ‚Fränkischen Gebet‘ (Nr. 94). Hier hat der Schreiber seiner Aufzeichnung des deutschen Gebettextes den Text von dessen weit verbreiteter lateinischer Fassung, den er auswendig kannte, beigefügt, ausdrücklich um ihn mit dieser Rückbindung an das lateinische Original sozusagen zu autorisieren. Entsprechendes passiert im Falle der ‚St. Galler Beichtpredigt‘ (Nr. 109). Da wurde nachträglich und vermutlich abschriftlich zwischen die Zeilen der lateinischen Predigt deren lateinischem Text eine deutsche Fassung beigefügt, und zwar in syntaktisch konsistenten deutschen Sätzen, nicht etwa in der Art der Interlinearversionen und sicherlich nicht als schulische Übung. Auch hier wird es um die wechselseitige Absicherung inhaltlicher und sprachlicher Korrektheit der Predigt gegangen sein. Oder wir können das Stück als Vorbereitungsarbeit eines Predigers verstehen, der sich aus lateinischer Quelle einen zuverlässigen deutschen Text zurechtmachte, den er für eine Predigt verwenden konnte. Das sind zwar besondere Fälle von Bilinguen. Sie sind aber insofern aufschlussreich, als dass sie die zuerst selbständig sich hervortrauende Übersetzung nachträglich wieder an das lateinische Original zurückbinden oder umgekehrt eine deutsche Übersetzung nachträglich an der lateinischen Vorlage kontrollieren. Im Regelfall haben wir in den meisten Fällen zweisprachige Texte in der Art, dass von vornherein satz- oder abschnittsweise dem Zitat des lateinischen Textes die Übersetzung folgt, gegebenenfalls angereichert mit Kommentarelementen. So machen es z.  B. gewöhnlich die katechetischen Stücke (Nr. 74, mehrere in Nr. 75, Nr. 78). Freilich stehen auch solche Prosatexte, die sich in den Handschriften nicht unmittelbar als Übersetzungen an lateinische Vorlagen binden, meist immer noch nicht ganz unabhängig vom Latein. Sie sind in der Regel mitüberliefert im Verbund von verschiedenen lateinischen Texten, gelegentlich sogar zusammen mit ihrem Vorlagetext, aber nicht synoptisch zu ihm (Nr. 52 Alkuins Traktat). Die Mitüberlieferungen wären in jedem Fall besonderer Aufmerksamkeit wert. Bei Steinmeyer sind sie immer ausführlich und mit großer Sorgfalt dokumentiert. Da die Texte meist kurz sind und sich schon wegen ihrer sehr unterschiedlichen Art nicht gut in inhaltlich homogenen Sammelhandschriften bündeln ließen, ist es ganz verständlich und kein Zeichen für Geringschätzung, dass man dafür freigebliebenen oder absichtlich ausgesparten

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Schreibraum in lateinischen Handschriften nutzte oder vorsah, möglichst in solchen, die für den Bedarfsfall leichte Auffindbarkeit der deutschen Inserate gewährten. Ein typischer Mitüberlieferungsort ist z.  B. das Reisehandbuch des Bischofs, in dem ihm Texte, auch volkssprachige zur Verfügung gestellt wurden, die er bei der Visitationsreise durch die Kirchen seines Sprengels benötigte. Das konnten oder mussten gelegentlich auch deutsche Texte sein (Nr. 61 ‚Klerikereid‘, Hs. A), wenn sie von den für sie bestimmten und dem Bischof anvertrauten Gläubigen verstanden werden sollten. Für die deutschen Beichten sind Sakramentare als Aufzeichnungsort typisch und häufig (Nr. 86–88), denn die Beichttexte brauchte man bei Messfeiern bestimmter Art, und im Sakramentar wurden Texte für solche Messfeiern zusammengestellt. Besonders die Beichten sollten natürlich von den illiteraten Pönitenten verstanden werden, wenn sie ihnen zum Nachsprechen, zur Bestätigung oder Verneinung vom beichthörenden Priester vorgesprochen wurden. Die Annahme, dass ein Aufzeichnungsort zufällig auf zufällig freigebliebenem Schreibraum gewählt wurde, ist methodisch unzulässig. Es ist immer zuerst nach einem pragmatischen oder systematischen Motiv für die Wahl des Aufzeichnungsortes zu fragen.14 * Überblickt man das Inhaltsverzeichnis beider Bände dieser Textsammlung, so wird auf jeden Fall eine erstaunliche Vielseitigkeit der Gegenstände und Themen deutlich. Das ist es vor allem, was wahrgenommen werden sollte. Es liegt aber eine große Schwierigkeit darin. Um das Ganze in eine schlüssige Ordnung zu bringen, wurde für die Folge der Texte eine Systematik versucht, die auf den ersten Blick als sachangemessen erscheinen möge, und die hoffentlich einen gewissen pragmatischen Wert für die Auffindung gesuchter Texte hat. Band 1: Vom Elementaren zum Komplexen, vom Profanen zum Religiösen, vom Pragmatischen zum Theoretischen, von der Bibelarbeit zur Theologie, von der Kosmologie im Großen zur Naturkunde im Kleinen, von der Moral zu Recht und Verwaltung. Band 2: Von den elementaren Gebrauchstexten für Laien in Mission, Bekehrung und Katechese, zur Liturgie für Kleriker und Mönche, und von da wieder zu Texten sowohl des Bedarfs der Kleriker als auch der Laien. Die Untergruppen sind wieder nach Möglichkeit systematisch und innerhalb ihrer Systemposition chronologisch geordnet. Aber dieses schöne Bild trügt an vielen Stellen und damit auch im Ganzen. Es hat immer wieder Kompromisse erzwungen. Einige besonders auffällige Beispiele dafür: Unter „Theologie“ steht nur Isidors Trinitätstraktat (Nr. 32) mit ganzem Recht. Die beiden Bearbeitungen der ‚Fides Athanasii‘ (Nr. 33, Nr. 34) gehören eigentlich in den Kontext der Psalterbearbeitungen – oder besser noch in den Sachzusammenhang der Katechetik? Auch die ‚Fides Athanasii‘ des ‚Weißenburger Katechismus‘ (in Nr. 75)

14 Zu diesen Fragen Hellgardt, Pragmatik und Hellgardt, Althochdeutsche Texte.

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sollte von Rechts wegen bei der Katechetik aufscheinen. Dort stehen aber überwiegend Texte für die Laienkatechese, und die ‚Fides Athanasii‘ dürfte kaum für den elementaren katechetischen Laienunterricht gedient haben. Eher ist sie zur Unterweisung von Klerikern gedacht, sozusagen als Bestandteil eines „Großen Katechismus“. Diese sehr frühe ‚Fides‘ findet sich nun aber weder bei der Theologie noch überhaupt an sichtbarer Stelle in der Systematik, sondern nur „versteckt“ im ‚Weißenburger Katechismus‘ (Nr. 75). Die Psalterbearbeitungen bilden nur als Interlinearversionen eine homogene Gruppe. Nun stehen hier auch die ganz andersartigen Stücke der ‚Gernroder Psalmen‘ (Nr. 14) und die Proben aus Notkers Psalter (Nr. 20); zu den Interlinearversionen des Psalters passen sie dort gemäß ihrer chronologischen Position als Arbeiten zum Psalter. Aber stünden sie nicht besser in der notkerschen Abteilung „St. Galler Wissenschaft“ als Arbeiten zu den ecclesiastici libri, in denen Notker selbst seine eigentliche, gelehrte Aufgabe sah? Ist doch sein Psalter als einziges Werk zusammen mit seiner verlorenen Hiob-Bearbeitung von Ekkehart IV. erwähnt und gerühmt (Nr. 37)? Und wenn man die Stücke aus Notkers Psalter schon unter die Interlinearversionen mengt, wäre es nicht sinnvoller, sie hier von diesen abzusondern und neben die einzigen Stücke zu stellen, die keine Interlinearversionen sind und an Gehalt und Methode Notkers Psalter vergleichbar sind, also neben die ‚Gernroder Psalmenfragmente‘ (Nr. 14), und dann beide zusammen unter einem Titel „Bibelexegese“? Ziemlich verirrt erscheint unter „Kosmologie“ Notkers Exkurs zu diesem Thema aus seiner Bearbeitung der ‚Consolatio‘ des Boethius (Nr. 43); sollte auch er nicht mit viel größerem Recht zur Abteilung „St. Galler Wissenschaft“ gehören? Sollte nicht die Gruppe „Gebete“ von deren ehrwürdigstem, dem ‚Vaterunser‘, angeführt werden? Nun steht es entfernt davon unter den Stücken der eher nüchternen Rubrik Katechese zusammen mit seinen verschiedenen Übersetzungsversionen (Nr. 73–78) und fehlt als der wichtigste Text der Frömmigkeitspraxis unter „Gebete und Andachtstexte“. Das ‚Apostolische Glaubensbekenntnis‘ in seinen verschiedenen Versionen (Nr. 73, Nr. 78 und versteckt unter Nr. 75 im ‚Weißenburger Katechismus‘) teilt das gleiche Los mit ihm. Warum steht das ‚Merseburger Gebetsbruchstück zur Elevation des Messkelches‘ (Nr. 79) nicht bei den Gebeten? Es nimmt als sakraler, nur für den Priester bei der Messfeier und nicht für die Laien bestimmter Text unter den Gebeten eine so außerordentliche Stellung ein, dass es besser schien, es unter den Komplex „Liturgie“ zu stellen. Hätte nicht um der Systematik willen der ‚Weißenburger Katechismus‘ in seine Teile aufgelöst werden sollen, damit sie zu den entsprechenden Stücken der Systematik hätten gestellt werden konnten (Gebet, Liturgie usw.)? Wer weiter und genauer zusieht, könnte noch eine ganze Weile so fortfahren. Ich breche hier ab und verzichte darauf, die Gründe der gewählten Zuordnungen aufzudecken, die sich hoffentlich meist unschwer erkennen und billigen oder auch verwerfen lassen. Für den vergeblich und vielleicht kopfschüttelnd Suchenden sei resigniert auf das Verzeichnis der in den beiden Bänden erfassten Texte dieser Sammlung als freilich unvollkommenes Hilfsmittel verwiesen. *

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Ich komme noch einmal auf die Vielfalt, mit der sich die frühe deutsche Prosa dem Betrachter des Gesamtbildes darstellt. Zu vielen Texten ist ja in dem bisher Ausgeführten einiges angedeutet. Es kann hier nun, von Ausnahmen abgesehen, nicht darum gehen für jede Textgruppe und jeden einzelnen Text ausführliche Beschreibungen und Würdigungen zu geben. Dazu muss auf die Einführungen zu den einzelnen Stücken verwiesen werden, so knapp sie auch meist gehalten sind. Eigentlich wichtig ist aber im Blick auf das Ganze nicht der einzelne Text dieses vielfältigen Schrifttums, sondern die Tatsache, dass sich mit jedem seiner Stücke bereits ein deutscher Vorläufer späterer deutscher Prosa findet. Das kann hier nicht weiter ausgeführt werden. Aber soviel sei gesagt: Diese frühen Texte haben insgesamt ihre Bedeutung als Ansätze zu einem später mehr und mehr Wirklichkeit werdenden deutschen Prosaschrifttum, nach und nach in allen zuvor nur lateinisch bearbeiteten Wissensbereichen. Die hier gesammelten frühen Texte dokumentieren noch keine systematische Grundlegung deutscher Prosa, enthalten aber die Keime dessen, was später Wirklichkeit wird und sich sprachlich wie systematisch ausentwickeln und ausdifferenzieren wird. * Maßgeblich für die Sammlung waren Steinmeyers ‚Sprachdenkmäler‘ für das Althochdeutsche, für das Altsächsische Wadsteins ‚Kleinere altsächsische Sprachdenkmäler‘, und für die jüngeren Texte waren es Wilhelms ‚Denkmäler‘; für den ganzen Zeitraum schließlich auch Müllenhoff/Scheres ‚Denkmäler‘. Außer diesen Sammelausgaben benutzte Werke, besonders neuere, sind jeweils angegeben. Nicht alles, was sich in diesen Sammeleditionen findet, ist berücksichtigt worden, manches auch darüber hinaus, vor allem bei den umfangreichen Texten, aus denen nur Auswahlstücke geboten werden konnten. Bei den Beichten ist der jüngere Typ ‚Glauben und Beichte‘ in der vorliegenden Sammlung unterrepräsentiert. Die liturgienahen Stücke dieses Typs, Steinmeyer Nr. 52–54, 56–61, sind ausgelassen. Sie sind sämtlich jüngeren Datums (Ende elftes bis Anfang 13. Jahrhundert). Allenfalls ist der Typ doch durch die teilparallelen Stücke ‚Bamberger Glauben und Beichte und Erster Wessobrunner Glauben und Beichte‘ (Nr. 92) hier vertreten. Doch ist dessen Bamberger Stück für die Gruppe ‚Glauben und Beichte‘ eigentlich untypisch. Wenn es hier doch aufgenommen wurde, so wegen seines eigenartigen „literarischen“ und durchaus unliturgischen Charakters. Die übrigen hierher gehörigen Texte gehören sämtlich in den Zusammenhang der Beichtpredigtliturgie. Ihre Beichten sind nicht mehr wie die früheren als Einzelbeichten eines Pönitenten vor dem Priester gedacht, sie vertreten vielmehr die Form der sog. „offenen Schuld“, d.  h. der gemeinsamen Gemeindebeichte im Predigtgottesdienst. Um seines Predigt-, nicht um seines Beichtteils willen ist allein Steinmeyers Nr. 55 ‚Sangaller Glauben und Beichte II‘ hier unter den Predigten und nicht unter den Beichten als Nr. 109 aufgenommen, zumal der Beicht-Teil dieser Predigt ohnehin nicht recht zum Typ ‚Glauben und Beichte‘ passt.15  –

15 Zur Beichtpredigt-Liturgie anhand eines Neufunds ausführlich Honemann, ‚Beichte‘ und ‚Glauben‘.

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Ferner weggelassen sind hier als ganze Gruppe die Zaubersprüche/Segen.16 Alle Stücke dieser Art, die Müllenhoff/Scherer aufgenommen haben, stehen dort unter „Poesie“ (MSD Nr. 4.1–8). Bei Steinmeyer ist die Gruppe erheblich vermehrt (dort Nr. 62–78) und ob es sich für ihn um Poesie oder Prosa handelt, bleibt offen, diese Unterscheidung bildet ja in seiner Sammlung kein Ordnungsmerkmal. Auch ich möchte die Frage hier nicht besprechen. Sie war für mich aber nicht letztlich entscheidend. Wenn ich schematisch danach gegangen wäre, dass keiner dieser Texte versmetrisch im Sinne der oben gekennzeichneten Art verfasst ist, hätten sie unter einem erweiterten Prosabegriff alle dazu gehört. Ich meine aber, dass diese inhaltlich und formal vielgestaltige Textgruppe einer eigenen Sammlung vorbehalten bleiben sollte. Viele der magischen Sprüche und Segen, wenn nicht die meisten, gehören zum Sachbereich Medizin, bilden dort aber einen differenten Texttyp zu den Stücken, die ich unter „Naturkunde/ Medizin“ aufgenommen habe; entschieden „magische“ sind unter diesen nicht. Manche als magische Sprüche angesehene Stücke lassen sich als dem Typus Gebet benachbart verstehen; von diesen habe ich aus den Gebetbüchern der Sammlung Wilhelms etliche Stücke aufgenommen, Stücke, die zwar kaum verkennbar magischen Charakter haben und doch alles andere als Zaubersprüche sind.17 Hier ist nun als ganz besonderer Fall auf die Prosa des ‚Wessobrunner Gebets‘ (Nr. 93) doch noch kurz einzugehen. Diese Prosa folgt in der Handschrift ohne Eingangsmarkierung auf die Verse des ‚Wessobrunner Schöpfungshymnus‘ (Nr. 93). Als Prosa-Gebet hat der Text kaum Beachtung gefunden, anders aber im Zusammenhang mit den stabreimenden Versen des Hymnus. Ute Schwab hat beide Stücke als zusammengehörig im Sinne eines gebetsmagischen Textes gedeutet.18 Dann stünden die der Gebetsprosa vorangehenden Stabreimverse mit ihrer feierlichen Vergegenwärtigung der Schöpfung Gottes, des allmächtigen, des Gebers größter Geschenke (manno miltisto), typgemäß für die Vorbildhandlung (historiola) einer zweiteiligen Beschwörung, auf die sich die Prosa des Gebets als Vorbildhandlung bezöge.19 Im klassischen Zauberspruch soll aber im zweiten Teil imperativisch, in Befehlsform, die Wiederherstellung eines durch Unheil verlorenen Heilszustands erzwungen werden. Die Prosa lässt sich zwar als wörtlich bezogen auf den Hymnus verstehen, der die Schöpfung als Gnadengabe des allmächtigen Gottes preist, des Gottes, der die Welt aus dem Nichts erschuf. Was die Prosa aber erbittet, nicht befiehlt, obwohl grammatisch in der Form des Imperativs, richtet sich auf alle frommen Tugenden, die einen künftigen Heilsstand nicht durch magischen Zwang, sondern durch eigenen Einsatz ermöglichen sollen. Entscheidend ist letztlich ein wenig beachteter Umstand. Hymnus und Gebet können beide für sich genommen als selbständige Texte gelesen werden, die nicht aufeinander angewiesen sind. Erst in der Zusammenstellung erscheinen sie als Einheit arrangiert und zwar für den Gebrauchszusammenhang von Beichte und Buße. Nach der Beichte, wenn dem Pönitenten eine Bußleistung auferlegt worden ist, kann er Vershymnus und Prosa-Gebet in ihrer Bezogenheit aufeinander als Bittgebet an den Schöpfer richten, als Gebet, mit dem er von Gott alle Fähigkeiten erbittet, die für eine gültige Bußleistung nötig sind. Wenig beachtet ist die frühe Gebets- und Andachtsprosa, der hier doch einige eigene Bemerkungen gewidmet seien. Nach den beiden frühen und sehr unterschiedlichen Stücken dieses Texttyps (Nr.  79, Nr.  93) entwickelt sich erst ab der zweiten Hälfte des elften Jahrhunderts eine immer

16 Alles hierher Gehörige hat in den letzten 30 Jahren sehr viel neue Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Ich verweise beispielsweise auf Monika Schulz, Magie. – Dieselbe, Beschwörungen. – Kiening, Performativität. – Holzmann, „Ich beswer dich“. – Haeseli, Magische Performativität. – Auch auf meine Arbeit zur Pragmatik und Überlieferung der Zaubersprüche sei hingewiesen, Hellgardt, Pragmatik. 17 Unter Nr. 99 die Waffen- und Ausfahrtssegen des Gebetbuches von Muri und des Uppsala-Wiener Gebetbuches. 18 Schwab, ‚Wessobrunner Gebet‘, S. 352–353. 19 Schwab, ‚Wessobrunner Gebet‘.

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reichere Gebets- und Andachtsliteratur,20 zum Teil noch in Einzelstücken (Nr.  95–97). Sie nehmen ihre Quellen aus prominenten lateinischen Vorlagen, traditionell etwa den Ezechiel-Homilien Gregors des Großen (Nr. 95 ‚Geistliche Ratschläge‘), modern dem großartigen Eucharistiegebet Anselms von Canterbury (Nr. 101). Ein Einzelfall ist das sogar autograph und als Autortext erhaltene Gebet Otlohs (Nr. 96) aus entschieden mönchischem Milieu. Bald aber erscheinen deutsche Textsammlungen eines neuen Typs (Frauen-)Gebetbuch, dem eine lange Weiterentwicklung beschieden sein sollte. Typisch sind die winzigen Formate dieser Gebetbüchlein (Engelberg, Muri, Uppsala-Wien), man kann sie sich als persönliche Devotionalien der Besitzerinnen vorstellen. Als Sonderformat findet sich einmal auch ein kleiner Codex rotundus (Nr. 102). Die neuen Gebetbücher sind besonders in klösterlichen Frauenkonventen entstanden, die oft an Männerklöster verschiedener Observanz angebunden waren (Engelberg, Muri, Rheinau, Seckau). Viele Stücke dieser Sammlungen sind nun nicht mehr nur als unikale Texte, sondern mehrfach in Parallelüberlieferung aus verschiedenen Handschriften und Sammlungen erhalten. Das belegt Austausch und damit eine eigene Art lebendigen literarischen Lebens. Die Texte sind oft ausdrücklich, aber nicht nur von oder für Frauen formuliert (Nr. 100–102), wie das auch bei Beichten vorkommen kann (Nr. 92 Bamberg/Wessobrunn), und geben intensive Einblicke in die private Frömmigkeitspraxis besonders der Frauen in ihren Kommunitäten. Stellt man sie sich im Gebrauch von Männern vor, so ist dabei an klösterliche Konversen zu denken, nicht an Mönche. In Gestalt von Segen oder Benediktionen lassen die Texte oft volks- und brauchtümliches, magienahes Frömmigkeitsbrauchtum aufscheinen (Morgen-, Reise-, Ausfahrts- und Waffensegen; Fürbittgebete für Menschen, die der Beterin/dem Beter persönlich nahestanden). Oft haben sie die Form der beispielhaften Bezugnahme auf einen reichen Schatz biblischer Frömmigkeitsvorbilder, nur ganz gelegentlich nehmen sie das Vorbild auch einmal aus Naturbeobachtung. So in den ‚Rheinauer Gebeten‘ mit dem rührenden Bild des hilflos, nackt und blind in seinem Nest liegenden Vögleins, das der Nahrung entgegen ginet (giert), die es von seinem getruwen erwartet wie die Beterin den rettenden Trost des Herrn.21

* Am Ende des einleitenden Vorspanns zu jedem Text ist angegeben, nach welcher Ausgabe er geboten wird. Auch bei den Auszügen aus größeren Texten sind die jeweils verwendeten und heute maßgeblichen Ausgaben angegeben. Diese Hinweise beziehen sich prinzipiell nur auf die Mikroebene der Textgestaltung nach diesen Ausgaben, auf ihre historische Schreibung/Orthographie, Interpunktion, auf die Setzung von diakritischen und Sonderzeichen, auf Schriftarten, auf die Markierung von Texteinheiten und Ähnliches. Vieles davon musste natürlich bleiben, bewusst habe ich diese Dinge aber nicht in allen Einzelheiten übernommen. Deshalb kann der Hinweis auch lauten: „Text nach …“ oder „Text auf der Grundlage von …“. Über die verwendeten Ausgaben hinaus wurde gern auch das im Entstehen begriffene „Referenzkorpus Mittelhochdeutsch“ der Korpuslinguisten herangezogen. Wichtig war es mir, regelmäßig auch auf die vielen, heute über das Internet zugänglichen Digitalisate der Handschriften aufmerksam zu machen; ich habe sie immer wieder wenigstens stichprobenartig bei der Texterstellung eingesehen. Der Hinweis auf sie soll nicht zuletzt auch dazu verlocken, diese heute so schön und vielfach gegebene Möglichkeit wahrzunehmen, 20 Ausführlich dargestellt von Palmer, Prayers. 21 Hierfür habe ich kein biblisches Vorbild finden können, obwohl es das vielleicht doch gibt.

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den großen Abstand gedruckter Texte, auch der hier vorgelegten, von den Handschriften zu erkennen, und der Aura der Originalhandschriften ein Stück weit näher zu kommen. Und nicht zuletzt die schuldige Hochachtung vor den älteren Herausgebern kann man sich recht gut auf diesem Wege aneignen. Auf der Makroebene löst sich meine Einrichtung der Texte aber oft bedeutend vom Vorbild der älteren Editionen. Dort wird Prosa gewöhnlich im engen Anschluss an die Handschriften als Fließtext mit wenigen Unterbrechungen und Markierungen gedruckt. Die einfache oder auch komplexe Geformtheit Texte erschließt sich dem Leser dann nicht leicht. Die Lektüre wird bei längeren Stücken ermüdend. Ich verweise auf z.  B. die ‚Basler Rezepte‘ (Nr. 45), obwohl die noch kurze Texte sind, und besonders auf die langen Beichten Nr. 85–92), auch auf die Texte der Bereiche Recht (Nr. 58, 59) und Verwaltung/Wirtschaft (Nr. 65–70). Die hier in den herkömmlichen Ausgaben vorherrschende Eintönigkeit der Fließtexte sollte fernbleiben. Deshalb habe ich in vielen Stücken auch anderer Bereiche eine wenig übliche Verfahrensweise eingeführt, besonders bei den ‚Gebeten und Andachtstexten‘ (Nr. 93–102). Die Texte werden auch dort optisch gegliedert durch Zeilenumbrüche, Zeileneinzüge und Absatzsetzungen, Einfügung von Leerzeilen, unter Umständen auch mit neuer Interpunktion usw. Dem liegt immer eine einfache Textanalyse zugrunde. Maßgeblich ist die Wahrnehmung gedanklicher Komplexe der Texte und ihre sprachlich-stilistische Gestaltung. Die Gedankenfolgen im Großen, im Kleinen die Glieder langer Ketten von Parallelismen, Anaphern, Asyndeta, Polysyndeta usw. sollen im Schriftbild der Textseite anschaulich werden und in ihren Feinheiten vielleicht überhaupt erst deutlich, eben sichtbar. Dahinter steht auch eine Vorstellung davon, wie man diese Texte sprechen müsste, und wie sie wahrscheinlich auch gesprochen wurden. All das bedeutet aber auf keinen Fall, dass ich diese Prosa als „Kunstprosa“ betrachte und ihr in jedem Fall mehr oder weniger hohe literarästhetische Qualität beimesse. Die Texte sollen nur und zunächst einmal leichter lesbar werden. Das ästhetische Qualitätsurteil müsste einzeln für jedes Stück gesprochen werden. Es kann sehr unterschiedlich ausfallen, sehr bescheiden für bloß oder überwiegend aufzählende Texte (z.  B. die Beichten und die Texte des Bereichs „Verwaltung“, sehr hoch für die ganz besonderen Fälle ‚Himmel und Hölle‘ (Nr. 108) und ‚St. Trudperter Hohes Lied‘ (Nr. 25); für diesen Fall hat ja Ohly in seiner Ausgabe bereits einen ähnlichen wie den hier gewählten Weg beschritten und ausführlich begründet. * Die Texte sind neu, oft zum ersten Mal übersetzt, besonders die lateinischen. Die Aufgabe war hier eine doppelte, sowohl dem alten Deutsch als auch dem Latein, das von ihnen übersetzt wird, gerecht zu werden und dazu noch dem Verhältnis, in dem beide zueinander stehen. Die Rede muss hier nicht nur von meinen Übersetzungen sein, sondern zugleich von denen der mittelalterlichen Übersetzer.

XXXVIII 

 Einleitung

Erst einmal sollte man meine Übersetzungen gar nicht lesen und erst dann, wenn man glaubt, die Texte, lateinisch oder deutsch, selbst verstanden zu haben, möge man prüfen, ob meine Übersetzungen davor Bestand haben. Nur wenn man gar nicht weiterweiß, kann man versuchen, sie als Verständnisangebot zu nutzen. Ich habe oft sehr „wörtlich“ übersetzt, das Deutsche wie das Lateinische. Und das hätte ich wohl noch öfter tun sollen. Ich habe aber grundsätzlich keine Kompromisse von der Art „möglichst wörtlich, aber gut lesbar“ zugelassen, eher sollte die gute Lesbarkeit der Wörtlichkeit geopfert werden. Hinsichtlich der klassischen Alternative verbum pro verbo und sensus pro sensu neige ich hier also, d.  h. zu dem hier gegebenen Zweck, dem Prinzip verbum pro verbo zu. Diese Alternative versteht sich ursprünglich ja im Blick auf Ziel und Zweck des Übersetzens aus einer fremden Sprache. Nun ist aber das Deutsche des achten bis zwölften Jahrhunderts welcher Zeit und Region auch immer für den Deutschen in Wirklichkeit keine Fremdsprache. Das heutige Deutsch bietet viele Möglichkeiten, ohne den Umweg über elegante und wortreiche oder umständlich bemühte Umschreibungen die alten deutschen Texte direkt aus sich selbst heraus zu verstehen. Man erinnere sich der Wörter und Wendungen, wie sie vielfach bis heute bestehen, oft ohne dass man sich dessen gleich bewusst ist. Oder man schaue auf die lateinischen Begleittexte, und man wird ihre alten deutschen Entsprechungen verstehen, auch wenn man sie im heutigen Deutsch nicht mehr findet. Gehobene Lateinkenntnisse sind dafür meistens nicht nötig, aber freilich, ganz ohne Latein versagt diese Hilfestellung. Und was im alten Deutsch an der Oberfläche anders aussieht oder klingt als heute, haftet der Sprache doch nur äußerlich an, ist oft leicht zu durchschauen und meist mithilfe weniger, einfacher Regeln verständlich, so dass Übersetzungen eigentlich überflüssig wären. Bedeutungsverschiebungen gibt es natürlich. Aber auch sie sind meist leicht durchschaubar, und wenn man sie durchschaut, gewinnt man nicht wenig für die eigene Sprachkompetenz. Manchmal allerdings ist für sehr bemüht-angestrengt scheinende Wörter und Formulierungen der alten deutschen Texte das Latein der Vorlagen die Ursache, wenn Übersetzungen für Inhalte und Aussagen gefordert waren, mit denen auf Deutsch bisher nie Gesagtes und nie Gedachtes wenigstens versuchsweise ausgedrückt werden musste; vielleicht auch Inhalte, die heute inzwischen wieder unvertraut geworden sind. Es lohnt sich immer, über die Lösungen nachzudenken, welche die alten Texte gefunden haben. Zum Anlass dafür konnten besonders die drei deutschen Versionen der theologisch schwierigen ‚Fides Athanasii‘ werden (Nr. 33, Nr. 34 und in Nr. 75 die älteste Übersetzung dieses Textes im ‚Weißenburger Katechismus‘). Die Sprachgeschichte ist für solchen Krampf kaum dankbar gewesen. Was er erzeugt hat, wurde vergessen. Aber auch, wenn man das erkennt, hat man einen Gewinn für das eigene Sprachbewusstsein und vielleicht sogar für das bessere Verständnis dieser Texte selbst. Anderswo wiederum darf man in derlei nicht bloß die Not und Mühe erkennen, kaum verstandene oder sagbare Dinge auszudrücken, sondern auch wohl den Ehrgeiz des alten Übersetzers bemerken, sich als Stilist mit gesuchter Künstlichkeit in unerhörten Kreationen neuer Wörter hervorzutun; dafür können ‚Bamberger Glauben und Beichte‘

Einleitung 

 XXXIX

stehen (Nr. 92). Und doch wieder: gerade in der Prosa ‚Himmel und Hölle‘ (Nr. 108), die vielleicht sogar vom selben Autor stammt wie ‚Bamberger Glauben und Beichte‘, ist solches Bemühen offenbar geglückt. Ich möchte mit meinen kompromisslosen Übersetzungen die Bereitschaft des Lesers aufrufen, kritisch reflektiert die eigene Sprachkompetenz zu prüfen, in die Tiefen der eigenen Sprachkompetenz hinab zu steigen, hinunter, hinauf und umher zu horchen. Man wird dabei vielfach eine wertvolle und schöne Erfahrung machen: die alten Sprachstände des Deutschen vom achten bis zwölften Jahrhundert sind selbst in ihren verschiedenen Regionalsprachen noch bis heute nichts anderes als Sprachstände eben des Deutschen, der Sprache, die durch Zeiten und Wandlungen hindurch ununterbrochen gesprochen wurde, noch heute gesprochen wird und weiter lebt, sich weiter entwickelt, im Guten wie im Schlechten.22 Die Wandlungsvorgänge der Sprachgeschichte lassen sich öfter als man meint durch bewusste und kritische Spurensuche in der eigenen Sprachkompetenz zurück verfolgen. Dazu sollen meine Übersetzungen anregen. Ich möchte sie als Rohmaterial auf einer Vorstufe des Textverständnisses verstanden wissen. Der Benutzer soll Anregung bekommen, selbst zu verstehen, oder besser noch, sich seines immer schon irgendwie vorhandenen Verständnisses inne zu werden, es zu kontrollieren, es möglichst zu verfeinern und das ihm aus ihm selbst sich Bietende zu berichtigen, wo er es als nötig erkennt. Im Übrigen ist mit den harschen Ergebnissen, die diese Auffassungen in meinen Übersetzungen zeitigen, gar nicht gemeint, dass es nicht auch einen Weg gebe, es anders und viel besser zu machen: im mündlichen Gespräch, spontan und auch in wortreichen Umschreibungen experimentierend mit umgangssprachlichen, mundartlichen, provokativ „unfeinen“ Ausdrücken und versuchsweisen Lösungen jeder Art. Die Beweglichkeit des mündlichen Gesprächs beim Bemühen um das Verstehen aus der eigenen Sprachkompetenz, bei dem in jedem Augenblick Richtigstellungen falscher oder schiefer Lösungen, Rücknahmen von Fehlversuchen und neue Ansätze möglich sind, und bei dem in der Summe ein unübertreffliches, schriftlich nicht fixierbares Ergebnis herauskommen kann: das dürfte im Verlauf mündlicher Verständigung der beste und schönste Weg zum Verständnis der Texte sein. Ich war so glücklich, etwas davon als Student wie auch als akademischer Lehrer zu erfahren.

22 Vgl. die langen Listen noch heute vorhandener Wörter aus dem Wortschatz des achten und neunten Jahrhunderts bei Seebold, ChWdW8 und Seebold, ChWdW9.

Band 1: Literarisierung der Volkssprache Die Anfänge und Fortschritte theoretischen und pragmatischen Wissens

Inschriften 1 ‚Kölner Inschrift‘ Bergmann VL ahd. und as Lit. VL: 11 (2002), Sp. 864–865 (John M. Jeep). – VL ahd. und as Lit. (2013), S. 231–232 (Rolf Bergmann). Ü.: Köln, Historisches Archiv der Stadt, Arnold Mercator, Stadtplan von Köln vom Jahre 1571, Plankammer 2/5/1, Kupferstich von Arnold Mercator, großflächige Stadtansicht von Köln gefertigt durch Arnold Mercator im Jahr 1571. – Weitere erhaltene Exemplar in Weimar, Anna Amalia Bibliothek, in der Königlichen Bibliothek Stockholm und bei der Kreissparkasse Köln. – Vgl. auch unten unter Abb. Das (verlorene?) Kölner Exemplar hatte die Maße 103x171 cm und den Titel COLONIA AGRIPPINA ANNO DOMINI M. D. L XXI. EXACTISSIME DESCRIPTA „Köln im Jahre des Herrn 1571 aufs Genaueste beschrieben.“ Als Maße des Stockholmer Exemplar sind 122x185 cm angegeben. Der außerordentlich genaue und detailreiche Kupferstich enthält u.  a. eine Wiedergabe der unten folgenden ahd. Inschrift. Die Inschrift selbst ist nur durch dieses Zeugnis erhalten. – Vgl. auch unten unter Abb. Abb.: Kruse, Abb. 6, S. 386 (Ausschnitt). – Bergmann, Ahd. Inschrift aus Köln, S. 67 (Ausschnitt). – Drei erhaltene Exemplare sind bekannt: Köln, Kreissparkasse. – Stockholm, Königliche Bibliothek. – Weimar, Anna Amalia Bibliothek. – Vollständige Wiedergabe des Planes im Internet über: https://altes-koeln.de/images/9/9a/Köln-Mercator.png (15.06.2021). Dat. des Originals der Inschrift zwischen 850 und 858 (?) Spr.: mfr. Ed.: Frenken, Kölnische Funde. – Braune/Ebbinghaus, Ahd. Lesebuch 17. Aufl. Nr. 4.1, S. 8 (Text). – Jeep, Alliterating Word-pairs. – Bergmann, Inschrift aus Köln. – Müller S. 13 (Text). – Lit.: Frenken, Kölnische Funde. – Braune/Ebbinghaus, S. 148 (Kommentar). – Kruse, Die Kölner volks­ spra­chige Überlieferung. – Bergmann, Ahd. Inschrift aus Köln. – Müller, S. 13–15 (Text und Kommentar). – https://de.wikipedia.org/wiki/Kölner_Stadtansicht_von_1570#Mercators_Zeichnung_und_ Kupferstich. (18.04.2021) Kössinger, Diesseits des Codex. 2

Drei inschriftliche Zeilen. Die aus ihnen rekonstruierten beiden binnengereimten, aber auch den Schmuck der Alliteration nicht verschmähenden Langverse sollen inschriftlich am Gebäude der Kölner Domschule oder Dombibliothek angebracht gewesen sein, das Bischof Gunthar zwischen 850 und 858 errichten ließ; so vermerkt es der Kupferstich von Arnold Mercator 1571: Inscriptio hęc forte Wandalica extat prope summum templum in aede prępositi. „Diese vielleicht wandalische Inschrift ist erhalten nahe dem Dom am Haus des Propstes.“ Wenn sie richtig datiert und lokalisiert ist, wäre die Inschrift ein frühes Zeugnis ahd. Endreimdichtung, noch vor Otfrid. Ich übernehme im übrigen hier den kaum zu übertreffenden Artikel Bergmanns in VL ahd. und as Lit.:1 „Die ahd. Inschrift muss als inhaltlich wie formal außergewöhnliches und singuläres Denkmal bezeichnet werden. Mit deutlicher lokaler Deixis spricht eine Bildungsinstitution den Leser an […]. In einer Zeit, in der alles Lernen lat. geprägt war, ist schon die Verwendung der Volkssprache […] für eine solche Inschrift sensationell. Zu ergänzen ist nach Kruse (S. 165) am wahrscheinlichsten siginuft, sowie rvom „Ruhm“ als Reimwort zu wisdvom. Die Inschrift bestand also wohl aus zwei Verspaaren mit Endreim und Alliteration welog / wi[s]dvom, vielleicht auch zwischen sigi und dem fehlenden nächsten Wort, wo N. Kruse saligdvom erwägt. Für die Rekonstruktion -nuft inde rvom spricht allerdings, dass dann auch die dritte Zeile2 wie 1 Vgl. aber auch den feinen Aufsatz von Norbert Kössinger. 2 die dritte Zeile: die dritte Zeile der Inschrift, nicht der dritte Halbvers ihrer Rekonstruktion.

4 

 Inschriften

die beiden erhaltenen exakt 20 Buchstaben enthielte. Die zu erwerbenden Schätze sind im biblischen Sinne und im Horizont karolingischer Bibelauslegung übertragen zu verstehen (N. Kruse, S. 172–175).“ Text nach Bergmann, Ahd. Inschrift aus Köln.

Text HIR MAHT THVLER NANGVL BEWER VAN WELOG IN DE WI DVOM SIGI

Rekonstruktion HIR MAHT THV LERNAN WELOG INDE WI[S]DVOM

GULBEWERVAN SIGI[NVFT INDE RVOM]3

Übersetzung Hier4 kannst Du lernen Reichtum und Weisheit

Gold zu erwerben, Siegnahme5 und Ruhm.

Abb. 1: Ausschnitt des Mercator-Stadtplanes Köln. Detailzeichnungen, von Mercator als „antiquitates Coloniae“ bezeichnet, umranden den Kölner Stadtplan, 1571, Arnold Mercator, Public domain, via Wikimedia Commons.

3 Zu den Ergänzungen Bergmann, Ahd. Inschrift aus Köln. 4 „Hier“ verweist auf das Gebäude, an dem die Inschrift angebracht war. Als Sprecher-Ich ist das Gebäude gedacht, das ein Du des Lesers der Inschrift anspricht. 5 SchWb schlägt „Sieg(espalme?) vor. Ähnlich Splett, AhdWb. I,2, S. 812: „Triumph, Sieg(espalme), Siegeszeichen“; vgl. ebda. S. 662.

2 ‚Binger Inschrift‘ (‚Rheinfränkische Grabinschrift‘) Steinmeyer Nr. 85 2 VL: kein Eintrag. – VL ahd. und as Lit. (2013), S. 55–56 (Heinrich Tiefenbach). Ü.: Landesmuseum Mainz, Grab- oder Memorienstein eines Dietrich S. 3089. Abb.: Tiefenbach, Binger Inschrift. – Das erste Jahrtausend, Tafelband Nr. 448. Dat.: um 1000. Spr.: rheinfr. Ed.: Steinmeyer, Nr. 85, S. 403 (Text). – Braune/Helm, Ahd. Lesebuch Nr. 4.2, S. 12 (Text). – Tiefenbach, Binger Inschrift (Text). Lit.: Braune/Helm, Ahd. Lesebuch Nr. 4.2, S. 148 (Kommentar). – Ehrismann LG I, S. 363 (mit Text). – Haubrichs, Die Anfänge, S. 38. – Mainzer Urkundenbuch I (1932), Nr. 242. – Como, Der Dietrichstein. – Tiefenbach, Binger Inschrift (Kommentar). – Das erste Jahrtausend (1962), Tafelband Nr. 448. – Krois, Inschrift. – Zu Erzbischof Willigis LexMa 9 (1998), Sp. 214–216 (Alois Gerlich).

Mit der ‚Binger Inschrift‘ liegt das einzige epigraphische Denkmal des Althochdeutschen vor, das im Original (fragmentarisch) in Gestalt eines Grab- oder Memoriensteines erhalten ist, während das andere Denkmal dieser Art, die ‚Kölner Hausinschrift‘, nur durch eine frühneuzeitliche Abbildung bezeugt ist. Der heute im Mainzer Landesmuseum aufbewahrte Stein wurde 1900 in Bingen beim Abbruch der Domkellerei unmittelbar neben der Kirche St. Martin und ihrem Friedhof gefunden. Zur Beschreibung des Denkmals Ehrismann, LG I, S. 363: Darstellungen auf fünf Feldern des Steines. „Erhalten ist da mittlere von fünf Feldern, worauf eine männliche Figur über deren Kopf der Name Diederih […] steht. Von dem ersten Felde links ist nur noch der untere Teil einer Frauenfigur vorhanden. Unter den Figuren steht die verstümmelte Inschrift. […] die Frau auf dem ersten Felde links war wohl die Mutter, auf dem fünften Felde rechts wird der Vater abgebildet gewesen sein.“ Nach Como handelt es sich bei dem Dietrich der Inschrift vielleicht um den Grundherrn Thidrich, der im Jahre 1006 als Stifter der Pfarrkirche Mörschbach im Hunsrück durch Erzbischof Willigis zusammen mit dem Ortsnamen Kozzolfes urkundlich genannt ist. Text nach Tiefenbach.

6 

 Inschriften

Text Vorderseite des Steins: GEHVGI DIEDERIHES. GO[ZZOLFES]1 INDE DRVLINDA . SON[ES]2

Rückseite des Steins: Erkennbar sind hier noch die Oberlängen der Buchstaben LF (?) G(?)OT Vielleicht sind dies Steimetzproben zu dem für die Vorderseite des Steines vorgesehenen Text. Sie lassen sich vielleicht ergänzen zu (HI3)LF GOT

Übersetzung Vorderseite: Gedenke des Dietrich, des Sohnes von Go[zzolf] und Drulinda!

Rückseite: Helf (?) Gott!

1 Zur der Ergänzung vgl. Tiefenbach im Anschluss an J. Como. 2 Nach dem N vermutlich Rest eines E. 3 Sollte es sich um den Segenswunsch „Gott helfe“ handeln, wäre als Ergänzung eigentlich (HE)LF GOT zu erwarten.

3 ‚Altsächsische Münzumschrift aus Gittelde‘ Holthausen VL: kein Eintrag. – VL ahd. und as Lit. (2013): kein Eintrag. Ü.: sehr zahlreiche, in der Münzstätte Gittelde am Harz (Kreis Gandersheim) geprägte Exemplare; es handelt sich hier also um den zugleich kleinsten und am weitesten verbreiteten as. Text. – Karte zum europaweiten Verbreitungsgebiet der Fundstätten in Gittelde geprägten Münzen: Kipp, S. 52. Abb.: Alle Varianten der verschiedenen Prägezeiten fotographisch und mit Umrisszeichnungen bei Kipp, S. 47 und S. 53–58. Dat.: erste Prägungen nach 965, dann 1056–1062; weitere Prägungen bis um 1080. Spr.: altsächsisch. Ed.: Edward Schröder, Münzinschrift. – Holthausen, Elementarbuch, S. 14. – Kipp, Gittelder Pfennige. Lit.: Die ältere Literatur bei Tiefenbach, AsHwb, S. XXXIV. – Kipp, Gittelder Pfennige. Durch Otto den Großen ging Gittelde als Schenkung an das Mauritius-Kloster in Magdeburg. Im Jahr 965 erteilte Otto dem Ort Gittelde das Münz- und Zollrecht. Die alte Form des Ortsnamens Gittelde lautet Jelithis. Die heutige Schreibung ist seit dem 14. Jh. üblich. Der Ortsname Jelithis erscheint auf den älteren Münzen dieser Prägungsstätte noch nicht. Nach dem Tode Kaiser Heinrichs III. (05.10.1056) traten die Gittelder Münzen erstmalig aus der Anonymität heraus und wiesen sich direkt als Prägungen aus Gittelde aus. Die Umschriften sind sowohl in der Sprachform als auch in ihrem Wortlaut einzigartig dadurch, dass sie erstmals im Münzwesen statt des Lateinischen die (nieder)deutsche Sprachform verwenden. Die Münzen zeigen außer den Schriftprägungen je nach Prägungszeit unterschiedliche figurale Darstellungen, Einzelbuchstaben (als Namensinitien oder -bestandteile) und Portrait-Repräsentationen der je nach Prägungszeit aktuellen Bischöfe und ihrer Münzvögte. Text nach Holthausen, Elementarbuch. Die Inschriften sind auf allen bekannten Exemplaren „fragmentiert“, d.  h. nie sind die Buchstaben, aus denen die Rekonstruktion der Umschrift besteht, auf den erhaltenen Exemplaren alle lesbar. Das T in „te biscop“ ist nur auf der Abbildung eines Exemplars bei Kipp, Gittelder Pfennige, S. 58 lesbar. Dieses anderwärts ergänzte T ist wohl als gekürztes TH zu verstehen. Sonst müsste TE mit „zu“ übersetzt werden, was hier keinen Sinn ergibt.

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 Inschriften

Text Münzumschrift, Vorderseite: *HIRSTEIDTEBISCOP hir steid te biscop.

Münzumschrift, Rückseite: *JELITHISPENING Jelithis pening

Übersetzung Münzumschrift, Vorderseite: Hier steht der Bischof.1

Münzumschrift, Rückseite: Pfennig von Gittelde

1 D, h. „hier ist der Bischof dargestellt“, nämlich der Erzbischof von Magdeburg als Münzherr und Garant für die Gültigkeit der Münze.

4 ‚Zürcher Hausbesegnung‘ ‚Ad signandum domum contra diabolum‘ Steinmeyer Nr. 75 VL: 10 (1999), Sp. 1603–1604 (Hans-Hugo Steinhoff). – VL ahd. und as Lit. (2013), S. 534–541 (Andreas Nievergelt). Ü.: Zürich, ZB, Ms. Car. C 176, fol. 154r, Z. 3–5; aus St. Gallen. Abb.: Digitalisat der Seite im Internet: http://www.marburger-repertorien.de/abbildungen/pr/ Zuerich_ZB_Cod_Car_C176_Bl154r.jpg. Dat.: 11. Jh., früh. Spr.: spätalemannisch. Ed.: 4MSD II, S. 305 unter Nr. 47,4 (Text und Kommentar). – Steinmeyer, Nr. 75. – Haug/Vollmann, S. 154 (Text). – Müller, S. 282 (Text). Lit.: Ehrismann, LG I, S. 116. – Haug/Vollmann, S. 1154–1156 (Kommentar). – Müller, S. 402 (Kommentar).

2

Das Stück, dessen Zweckbestimmung der lateinischen Überschrift zufolge eindeutig als Inschrift zur Besegnung eines Hauses feststeht, wurde mit Blick auf den medialen Typ „Inschrift“ bisher so gut nicht behandelt. Freilich ist es nur handschriftlich, nicht inschriftlich überliefert, und es ist unbekannt, ob es tatsächlich je als Inschrift verwendet wurde, doch die Zweckbestimmung ist ausdrücklich formuliert und mit der Möglichkeit ist auf alle Fälle zu rechnen. Für das Verständnis des Textes ist dessen letztes, sonst nirgendwo belegtes Wort chnospinci entscheidend. Doch dessen Bedeutung ist, vielen Deutungsversuchen zum Trotz, nach wie vor unbekannt.1 Ich lasse es unübersetzt. Jede Deutung sollte aber mit der Zweckbestimmung des Stückes als Hausinschrift vereinbar sein. Text nach Steinmeyer und dem Digitalisat, aber mit eigener Zeichensetzung und Zeilenabsetzung. Das begreift freilich eine Deutung des Spruches in sich, die ich hier nicht thematisieren möchte.

1 zu den vielen Deutungsversuchen s. Nievergelt, im VL ahd. und as Lit., S. 538–539.

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 Inschriften

Ad signandum domum contra diabolum Uuola uuiht, taz tu uueist, taz tu uuiht heizist, Taz tu neuueist noch nechanst cheden: chnospinci. Zur Besegnung des/eines Hauses gegen den Teufel Gut Wicht, dass du weißt dass du Wicht heißt, dass du weder verstehst noch sagen kannst: chnospinci.

Spracharbeit „Vatersprache“ Latein 5 Das älteste deutsche Wörterbuch Aus dem ‚deutschen Abrogans‘ StSG Nr. 1 VL 1 (1978), Sp. 12–15 (Jochen Splett); 2VL 11 (2004) Sp. 9. – VL ahd. und as Lit. (2013), S. S. 3–8 (Jochen Splett). – BStK: s. zu den einzelnen Hss. Ü.: Pa: Paris, NB ms. lat. 7640, 124r-132v; 9. Jh., nach der 1. Hälfte, wohl aus Regensburg; Sprache bair. mit alem. Einflüssen. – BStK Nr. 747. Sg: St. Gallen, Stiftsbibl. cod. 911, pag. 4–289; 8. Jh., Ende; Schrift südwestdt., nicht St. Gallen; Sprache alem. – BStK Nr. 253. Ra: Karlsruhe, BLB, cod. Aug. CXI, fol. 76r-90r; Schrift 9. Jh., wohl 1. Viertel, Südwestdeutschland, vielleicht Reichenau; Sprache alem. mit bair. Spuren. – BStK 298, I+II. Ad: Admont, Stiftsbibliothek, Fragm. D 1: Schrift südwestdt. Minuskel; Sprache alem. Pr: Prag, NB Cod. XXIII.E.54, fol. 22r-47v, Palimpsest, Erstschrift 9. Jh., südwestdt. Skriptorium, reskribiert mit dem ‚Summarium Heinrici‘ 13. Jh., Anfang. – BStK Nr. 786. Abb.: PA: vollständiges Digitalisat der Hs. in s/w: https://gallica.bnf.fr/ark:/12148/btv1b9077678f. – Baesecke, Lichtdrucke S. 1–20. (s/w Vollfacsimilie). Sg: vollständiges Digitalisat der Hs. in Farbe: https://www.e-codices.unifr.ch/de/list/one/ csg/0911. – Abrogans, Faksimile. – Fischer, Schrifttafeln, Taf. 1a (pag. 4 und 5). Ra: vollständiges Digitalisat der Hs. in Farbe: https://digital.blb-karlsruhe.de/urn/ urn:nbn:de:bsz:31-18963. – Baesecke, Lichtdrucke, S. 24–25 (fol. 76r und 90r). Pr: vollständiges Digitalisat der Hs. in Farbe: http://www.manuscriptorium.com/apps/ index.php?direct=record&pid=AIPDIG-NKCR__XXIII_E_54__1JSBOO9-cs#search. Dat.: Werk 8. Jh., etwa Mitte, zu den Hss. s.  o. Spr.: s. zu den Hss. Ed.: StSG I, 1–270; dazu Berichtigungen StSG V, 87–89. – Baesecke, Abrogans (Teilausgabe). – Schlosser, S. 308–309 (Textprobe). – Müller, S. 220–223 (Textprobe). Lit.: Kelle, LG 1, S. 45 und S. 306. – Kögel, LG I,2, S. 426 – S. 437. – Ehrismann, 2LG 1, S. 255–256. – Haubrichs, Die Anfänge, S. 192–195. – Müller, S. 370–372 (Kommentar). – Splett, Abrogansstudien – Ders., Einsetzen althochdeutscher Schriftlichkeit. – Ders., Arbeo von Freising. – Riecke, Frühgeschichte. – Im übrigen s. die reiche Bibliographie im VL ahd. und as. Lit. (Jochen Splett) und die einschlägigen Nummern in BStK; ferner Jochen Splett, Das Abrogans-Glossar. In: BStH Bd. 1, S. 725–741. – Haubrichs/ Müller, Admonter Abrogans. 2

Text nach StSG I, vgl. aber auch unten, Fußnote 1. 1: Proben der Textanordnung. 2: Abrogans: Lemma-Auswahl.

12 

 Spracharbeit

Proben der Textanordnung nach den handschriftlichen Aufzeichnungen Sankt Galler Handschrift (Sg)

Abrogans · dheomodi · humi

lis : samftmoati · abba · fa terlih : pater · fater : · abnuere · ferlaucnen · renuere · pauhnen · recusare · faruuazzan : refutare : fartriban · […] […]

abstru hum · uncafori · clandestinum · uuidarzoami · latens · ca porgan · occultum · tunclo · remotum · caroarit […]

Pariser Handschrift (Pa)                     aot

A brogans

mot ·

humiles ·

faterlih · fater ·

A bba pater ·                            pauhan ·

A bnuere faruuazzan ·

pauhan ·

enuere · fartripan ·

recusare reputare · […]

ungafori ·

A bstrusum gaborgan ·

uuidarzoomi ·

clandestinum · tuncli ·

latentes occultum ·



Das älteste deutsche Wörterbuch 

                        cahrorit ·

remotum · […]            artopit ·

aralt& ·

A nus u&tula ·          follun ·

sprehan ·

A ffare

alloqui ·

         follun ·

sprehanti ·

A ffatus

locutus ·

Reichenauer Handschrift (Ra) A nus · artop& · u&ula · arhalt& · ; A bba · faterlih · pater · fater · ; A brogans · theomoti · humilis · samftmoti · ; […] uuideron

A bnuere · farlaugnen · renuere · laugnen recusare · faruuazan · refutare · fartriban · ; A lternatim · einstritan · uicarie · untar zueim · id est · daz ist · ad inuicem · untar mittem · re ciproca · kiskeit · ;

 13

14 

 Spracharbeit

Abrogans: Lemma-Auswahl1 2,1 es beginnen die Glossen aus dem Neuen und Alten Testament INCIPIUNT GLOSAE EX NOUO ET UETERIS TESTAMENTI2 demütig sanftmütig

2,12

aotmot Pa / dheomodi Sg samftmoati

Abrogans: humilis

2,32

unedel / demütig

ungebührlich

widerspenstig

verborgen dunkel

bewegt

uncafori

uuidarzoami,

caporgan, tunchlo,

caroarit



geheim

verborgen

entlegen

Abstrusum:3 clandestinum, latens,

occultum, remotum

geheim

(durch Alter?) verdummte gealterte

4,31

artopet

araltet



alte Frau

Anus:4 uetula

reichlich sprechen

6,18

follun5

sprehan Pa



ansprechen

Affare: alloqui

1 Die drei Haupthandschriften sind die St. Galler, Sg (auch K ist als Sigle üblich, Ende 8. Jh.), die Pariser, Pa (1. H. 9. Jh.) und die Karlsruher von der Reichenau, Ra (frühes 9. Jh.). – Text nach Sg, auf der Grundlage von Steinmeyers Edition (StSG I, 1–270). Kleine Besserungen nach Pa und Ra sind durch Schrägschrift angezeigt. Bei größeren Varianten sind die Siglen der Handschriften angegeben. Die lateinischen Lemmata und ihre lateinischen Interpretamente sind mit Angabe der Fundstelle bei Steinmeyer auf eine Zeile gesetzt, die ahd. Interpretamente stehen über ihren lateinischen Bezugwörtern; zuoberst steht die Übersetzung der ahd. Wörter, zuunterst die der lateinischen. Ständig herangezogen wurde Jochen Splett, Abrogans-Studien. 2 Der Titel wurde nach Pa gewählt. INCIPIUNT CLOSAS EX UTEREÆ TESTAMENTO Sg INCIPIUNT GLOSÆ NOUI ET UETERIS Ra. Zur Berechtigung des Titels s. Splett, Einsetzen und ders., Arbeo. 3 Statt abstrusus, „verborgen“, ist absurdus, „unpassend“ übersetzt; danach zu clandestinum, „geheim“, die Übersetzung uuidarzomi, „widerspenstig“. 4 Das Lemma Anus, -us f., bedeutet als Substantiv „Greisin“; uetula, Subst., ist synonym dazu, wird aber vom Übersetzer als Adjektiv „alte (Frau)“ aufgefasst; von daher ist auch das Lemma adjektivisch verstanden und übersetzt. Über diese Interpretation des Interpretaments uetula kommt schließlich die Übersetzung des Lemmas anus durch das Part. Prät. von artoben, „den Verstand verlieren“, zustande; tatsächlich kommentiert der lat. Abrogans das spätere Lemma anilia, „Altweiberhaftigkeit“ durch amentia, „Unverständigkeit“, vgl. u. 50,11. 5 affare, „anreden“, als Adv. aufgefasst und ist verwechselt mit affatim „zur Genüge reichlich“.



Das älteste deutsche Wörterbuch 

 15

Nagel Natter

12,36

ung nagal Sg / Ra nagal Pa natra

Anguis:6 serpens

16,22

Schlange

Fangender

Fangender oder Jagender die Vögel

pifahandi

habendi edho iacondi focala



Fänger oder Jäger der Vögel

Aucupator: captator uel uenator auium

herrlich / geheim

26,16

30,24

zugetan

weggenommen geheim

fraonisc Pa / caholan Sg zoacatan farnoman

verhohlen / abgesondert

ainrati, caholan / farbannan

Archana Pa:

adita, albdita

secreta, occulta



Heiligtum Verborgenes

Geheimes Verborgenes

Mohren

Geschlecht gegen Sonnenuntergang

mori

chunni incagan sunnun sedhale



Volk hinter dem Sonnenuntergang

Aethiops:7 gens sub occasu

„Eineswisser“ Vielheit und „Vielwisser“

36,35

ainlisteo

filu endi filulisteo



Seher der auch Wahrsager

Ariolus:

Vogelart

48,25

48,34

uatis qui et fariolus

Adler

focalkhunni aro

Aethon: aquila Adler Glaube

Waffe himmlische

kilaupo

uuaffan himilischu

Ancilia:8 arma caelestia

Waffen himmlische

6 anguis, „Schlange“, ist mit unguis, „Nagel“ (an Hand und Fuß) verwechselt. ung bei der LemmaÜbersetzung in Sg und Ra könnte darauf deuten, dass der Fehler bemerkt oder vermutet wurde. 7 Die Lemma-Übersetzung bietet die Entsprechung zu dem Appellativ aethiops, -opis, „Mohr“, die Übersetzung des Interpretaments ist als Erläuterung des Völkernamens Aethiobs, „Äthiopier“ gefasst. 8 ancilia eigentlich der heilige Schild des römischen Königs Numa. Hier christlich umgedeutet; vgl. Epheserbrief 6,16 scutum fidei, „Schild des Glaubens“.

16 

 Spracharbeit

zeichenhafte Geschichte das eine sagt es, das andere meint es und bezeichnet es

48,37

spelpauhan Pa

andher quidit, andher rechit endi zaihinit

Allegoriam:

aliut pro aliud significans



eines durch ein anderes bezeichnend

Lieblichkeit Minnesamkeit

50,11

liuplihhi

minneontlihi

Anilia:9 amentia

Unverständigkeit Einrichtung(?)10 Ort, wo Plato forschte 52,6

kimahchot

stat, thar Plato trahtota



Ort, wo Platon forschte

Achademia: locus, ubi Plato tractabat

Gewässerart See

52,17

uuazzarchunni seuui

Anfreti:11 mare

56,21

See

die alten

die alten

furnike

andiske



des alten

Bacchi:12 antiqui

Schlange Name einer Schlange 56,27

uurm

namo natrun



Name einer Schlange

Batis:

nomen serpentis

9 Das Interpretament amentia „Unverständigkeit“ ist als amantia, „Lieblichkeit“, missverstanden; von daher auch das Lemma anilia, „Altweiberhaftigkeit“, als „Lieblichkeit“. Vgl. o. zu 4,31. 10 kimahchot als Übersetzung des Lemmas Achademia ist unklar; vielleicht ist es auf stat, die Übersetzung des Interpretaments locus zu beziehen und mit „eingerichtete“ wiederzugeben. 11 Anfreti aus ursprünglich Amfitrite (Amphitrite), Gemahlin des Neptun = „Meer, Ozean“. 12 Die Glosse ist verderbt; sie hat ursprünglich gelautet: Bacchi (als Ausdruck für „Wein“) ueteris: uini antiqui. Die ahd. Glosse leitet die Bedeutung des unverstandenen Lemmas Bacchi aus antiqui, dem Rest des ehemaligen Interpretaments ab, das als Nom. Plur. verstanden wird.



Das älteste deutsche Wörterbuch 

 17

Schlangenart -schleiche?

56,30

uurmchunni einslihhin

Batus:13 anfora

Amphore

Einfalt und Eintracht

60,15

Kind einer Taube

einfalti enti eintrafti khind tupun

Bariona:

filius columbe



Sohn einer Taube

ich bedenke ich wähne

62,13

ich bin im Glauben, ich falle

huckiu

uuaniu,

ana uuan pim,



ich schätze ich urteile

Conitio: estimo arbitror,

hriusu14

reor,

fruchttragend inperandi15

opinor

ich glaube ich meine

sprudelnde Quelle Sumpf oder Wasser

68,3

74,2

prunchulle̦

musse edho uuazzar



Nymphe oder Wasser

Carene:16

nimpha uel aqua

oben schwimmende ist antreibende ist plötzlich schwimmende ist opa suuepenti ist

spanantio ist

Cohorta est:17

farunka suuimmandi ist

 subito nata est

plötzlich entstanden ist Schlangenart

88,12

Nattern, gehörnte

uurmkhunni natarun hornohteo

Cerastes: serpens cornuta

Schlange, gehörnte

13 batus, „Gefäß“, wird wie das unmittelbar voranstehende batis, als „Schlange“ verstanden. Das Synonym anforta zu batis wird auf undurchsichtige Weise übersetzt. Vielleicht liegt eine Bildung wie in „Blind-schleiche“ vor. 14 reor ist als Form von von ruere „fallen, stürzen“ aufgefasst. 15 opinor wurde als opimor (von opimare „fruchtbar, ertragreich machen“) verlesen. 16 Carene eigentlich Cyrene, Name einer bei Vergil erwähnten Nymphe, der poetisch anstelle von „Wasser“ gebraucht werden konnte. Der Zusammenhang ist hier nicht erkannt, und eine Deutung wird ausgehend von den Interpretamenten aqua und nimpha versucht. 17 Das Interpretament nata ist irrig von natare „schwimmen“ abgeleitet statt von nasci „entstehen“. Entsprechend ist in Pa auch das Lemma cohorta erklärt, das richtig von co-oriri „entstehen“ abzuleiten wäre. Die Lemma-Glossierung spananti ist in Sg versucht eine Ableitung des cohorta von cohortari „antreiben“.

18 

94,32

 Spracharbeit

Krug

ist im Griechischen der gleiche Ausdruck; er hat drei Hörner

cadus

in crekiskhun kilihchida18 ist;

habet horn triu.



heißt griechisch ‚amphora‘,

fasst drei Urnen.

Cadus: gregum anfora est,

habet cornas19 tres:

Künstler

kluger, geistreicher oder höchster Künstler

smaidar P

spahi, firuuizlihher edho zimbarari herosto



geistreicher, vielseitiger oder größter Künstler

100,12 Dedalus20 Pa: ingeniosus, uarius uel artifex summus

114,31

Tremisia21

macht eineinhalb Denar

trimisa

ist ander halp scaz



macht drei Skrupel

Dragma: est scripulas tres

sprechen sprechen munthilen sprehan Pa

120,16 Effare: loquere

sprechen

Mangel

Hunger, Ruhm

unrad

huncar, maritha



(den) Ruhm

128,35 Eologium:22 famam

den kostbaren den beinernen diurlihhem23

peineom



den knöchernen

134,24 Eburneis: osseis

18 kilihchida „das Gleiche“; mit dieser Wendung wird auf eine Übersetzung verzichtet. 19 cornas (als horn verstanden) durch Verschreibung aus ursprünglich urnas „Urne“ (Hohlmaß). 20 Das Adjektiv daedalus, „kunstreich“, ist in der Lemma-Übersetzung smaidar, „Künstler“ als der appellativisch gebrauchte Name Daedalus aufgefasst. Die Übersetzung der Interpretamente zum Adjektiv daedalus ist dagegen als Erläuterung zur Person des Daedalus gefasst. 21 Münzeinheit: Drittel einer As. 22 Das Interpretament fama „Ruhm“ wurde mit fames „Hunger“ verwechselt; daher die Übersetzung des Lemmas eulogium durch unrat. 23 erläuternde Übersetzung anstelle von wörtlich „den elfenbeinernen“.



Das älteste deutsche Wörterbuch 

das Gleiche24 den Herzen

Nachkommen oder Kindern

kilihhitha

hercin Pa,

aftara edho khindum



den Saiten

(der) Kithara, oder den Fäden

 19

154,26 Fidibus25 cordibus Pa, citera(e), uel fili(i)s

Philipp

Mund der Lichtfässer

philippus

munt leohtfazzo



Mund der Lampen

158,24 Philippus: os lampadarum

Schnurrbart oder Stelle über dem Mund

164,2

crana edho

stat upar mund



Stelle über der Backe

Gene:26 locus super buccam

Zeugeglieder oder schamhafte Stelle, zur Scham

164,5

166,11

kiziuki edho

stat scamalih, ze sk[amu]

Genitalia:

loca uerecundiosa



schamhafte Stellen

Gamaliel

Lohn Gottes

gamaliel

lon kotes



Lohn Gottes

Gamaliel27 retributio dei

(es) endet Ende

166,13 ·::·Finit: endi

24 soll heißen: „das Gleiche wie cordibus“. 25 Die Glosse muss ursprünglich gelautet haben: Fidibus: chordis citharae uel filis, „fidibus: den Seiten der Kithara oder den Fäden“. Aus chordis wurde c(h)ordibus („den Herzen“) mit der Endung -ibus in Angleichung an fidibus; fili wurde zu filiis, „den Söhnen / Töchtern“; in Angleichung daran wurde cytera als cetera („das Übrige“), „die Nachkommen“, verstanden. 26 bucca bedeutetete im ursprünglichen Glossenzusammenhang „Backe“; hier ist es nach mittellateinischem Gebrauch mit mund übersetzt. Von daher versteht der Übersetzer dann das ihm unverständliche genae, „Wangen“, als grana, „Schnurrbart“. 27 Der Name Gamaliel ist der letzte Eintrag zum Buchstaben G. : Finit endi (166,13) ist das in Sg mit roter Schrift übernommene, als Lemma missverstandene und übersetzte Explizit der dem deutschen Abrogans vorausliegenden lateinisch-lateinischen Version des Abrogans in seiner ursprünglichen Fassung, die später auf das ganze Alphabet ergänzt wurde.

20 

 Spracharbeit

Opfer

oder was Gott willkommen ist und ein Gebot Gottes

cepar

edho daz kote antfenki ist endi kotes pipot



Opfer

170,29 Hostia: uictima

Jerusalem

Schau der Versöhnung

hierusalem

kisiht kisonitha



Schau des Friedens

172,26 Hierusalem: uisio pacis

Joseph Ansehen

200,3

200,7

ioseph

ortfruma28



vermehrter

Ioseph: auctus

Johannes

gebende Gunst und Huld Gottes

iohannes

kepanti anst anti huldi kotes



Gnade Gottes

Iohannes: gratia [dei]

heiliger Hain selbst aufstehend oder sich erhebend haruga

Lucas29

205,33

selpo irstantenti edho irhefendi

ipse consurgens siue eleuans selbst aufstehend oder sich erhebend

Manna, was ist das?

das ist Speise himmlische

manna, huuaz ist daz?

daz ist moas himillih

Manna, quod hoc? [id est caelestis cibus] 206,37 das ist die himmlische Speise Erzählung Erdichtungen oder übermäßige Sachen

215,11

racha

spel edho sahha upar kimez



Fabeleien oder überflüssige Dinge

Nenias: fabulas uel res superuacuas

28 auctus von augere, „vermehren“ wurde als Substantiv auf -us aufgefasst und im Sinne von auctoritas, „Ansehen“ missverstanden. 29 Der Name Lucas ist mit lucus, „heiliger Hain“ verwechselt und wird mit dem entsprechenden ahd. Wort harug erklärt.



Das älteste deutsche Wörterbuch 

 21

Nachtigall Nachtvogel [einige …,] dass es der Uhu wäre, einige, dass es wäre ein Vogel im Osten, den sie ‚Nachtvogel‘ nennen. nahtekela nahtfokal; [sume …,] daz iz uuig[gi]la uuari, [sume …,] daz iz uuari focal in ostanond, den se ‚nahtfocal‘ heizzant.

217,28

247,13

Nocticorax: noctua; multi bubonem esse contendunt ; alii in auem oriente, quem ‚nocturnus coruus‘ appellant.

Nachteule; viele behaupten, es sei der Uhu; andere, dass er



ein Vogel im Orient sei, welchen sie ‚Nachtrabe‘ nennen.

unablässig

in gleicher Weise,30 oft oder besorgt

simplum

kilihho,

Sedulus: assiduus,

frequens uel [sollicitus]



ununterbrochen

häufig oder beunruhigt

ofto edho unpihucdic31

Stecken, Spieß,

Stab (?) scharfer

stakulle

rap32 uuas

249,16 Sutis:

fustis acuti

des spitzen Stockes

30 assiduus ist „in gleicher Weise“ zu verstehen wie sedulus, also als simplun, „unablässig“. 31 unpihuctig nicht als un-bihuctig „uneingedenk“ zu verstehen, sondern als umbi-huctig, „besorgt“ 32 Das Verständnis des Wortes macht Schwierigkeiten. Die Deutung „Stab“ setzt eine Verschreibung stap > rap voraus; denkbar ist aber z.  B. auch, dass fustis als furtum, „Diebstahl“, missverstanden wurde und mit raup [verschrieben zu rap], „Raub“, übersetzt wurde.

Textglossen – Schullektüre 6 Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet ‚Sancte sator‘ (sog. ‚Carmen ad deum‘) Theodor von Tarsus/Canterbury zugeschrieben Steinmeyer Nr. 37 VL 1 (1978), Sp. 1174–1177 (Fidel Rädle). – VL ahd. und as Lit. (2013), S. 67–70 (Ernst Hellgardt). Ü.: München, BSB, clm 19410, pag. 39–41; aus Passau (später Ilmmünster, Tegernsee). Diese Hs. (Sigle  E) enthält als einzige die deutschen Teile des Textes. Der lat. Text allein ist darüber hinaus in sieben Hss. überliefert, von denen je eine aus dem 11. bzw. aus dem 16. Jahrhundert stammt, die übrigen aus dem 9. Jh.; dazu im einzelnen Kurzbeschreibungen bei Gretsch/Gneuss; Beschreibung des clm 19410 ferner bei Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen, hier Bd. I, S. 163 f. Abb: vollständiges Digitalisat der Hs. in Farbe: https://daten.digitale-sammlungen.de/0006/ bsb00061517/images/index.html?id=00061517&groesser=&fip=193.174.98.30&no=&seite=43. Dat.: Hs.: clm 19410 Schrift zwischen 840 und 866 (Bischoff, Paläographische Fragen, S. 125). – Text: vor der Mitte des 9. Jh.s. Spr.: bair. Ed.: 4MSD I, Nr.  61, S.  221–222 (lat./ahd. Text). – Steinmeyer, Nr.  37, S.  290–292 (Text). – Lat. Text: Schönbach, S. 113–114 (mit Übersetzung S. 114). – Blume, AH 51 (1908), Nr. 229. (Verbesserungen dazu: W. Bulst, ZfdA 80 [1944], S. 157 ff). – Baesecke, Carmen ad deum, S. 21–22 (mit Übersetzung S. 23–24). – Lapidge, S. 241–244 (mit englischer Übersetzung). – Gneuss bei Gretsch/Gneuss, S. 11–12 (Text mit der Übersetzung von Lapidge) nach der einzigen insularen Hs.: Cambridge Cod. Ll I 10, dem berühmten ‚Book of Cerne‘, Sigle A. – Schlosser, S. 234. – Müller, S. 212–215. Lit.: Kelle, LG 1, S. 99–100 und S. 340. – Kögel, LG I,2, S. 471–472. – Ehrismann, LG I, S. 269–270. – Haubrichs, Die Anfänge, S. 220. – 4MSD II, Nr. 61, S. 353–356 (Kommentar). – Schönbach, Carmen ad Deum. – Baesecke, Carmen ad Deum. – Brown, Book of Cerne. – Lapidge, Theodore and Anglo-Latin Octosyllabic Verse. – Gretsch/Gneuss, Anglo-Saxon Glosses? – Hellgardt, ‚Sancte sator‘. – Müller, S. 367–369 (Kommentar). 2

Die lat.-ahd. Bilingue des ‚Sancte sator‘ ist als Intralinearversion geschrieben: auf die je übersetzten lateinischen Wörter folgt je deren ahd. Übersetzung in der Zeile (wie im Folgenden unter 1). Text nach Steinmeyer, Hellgardt, ‚Sancte sator‘ und dem Digitalisat.



Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet ‚Sancte sator‘ 

 23

1 Zeilengleiche Transkription des handschriftlichen Textes im clm 19410 mit Beibehaltung seiner Interpunktion (clm 19410 pag. 39) Sancte sator·uuiho fater· suffragator·helfari·legum lator·eono sprehho·largus dator·milter kepo·Iure pollens·pi rehte uuasanti·es qui potens· 5 du pist der mahtigo·nunc in ethra firma petra·nu in himile fester stein·A quo creta cuncta freta·fana demo kamahhot sint alle uuagi·quae aplaustra uerrunt flostra· de fana skeffe forrent plomun·quando ce 10 lox currit uelox·denne cheol laufit sni umo·cuius numen creuit lumen·des maht ka scof leot·simul solum supra celum·saman erda opa himile prece posco prout nosco p&tono pittiu                                                                                                                                          soso ich chan· (pag. 40) Caeliarche Christe parce·himiles nolle 15 Ch[r]ist porge frido ł spare·et piacla dira iacla·enti meintati ungahiure scozila· Trude tetra tua cetra·skurgi de suuarzun mit dinu skiltu·quae capesso et facesso· dei fornimu·enti gatom·in hoc sexu car 20 nis nexu·in desemo heite fleisc kapuntan· Christi umbo meo lumbo·krists rantbouc· minera lancha·sit ut atro cedat latro· si daz der suarzo kilide murdreo· pater parma procul arma·fater skilt rumo 25 uuaffan·arce hostis uti collis·nolle fian tes·pruuhhan rippeo·Immo corde sine sorde·noh mer hercin·ano unsupari· Tunc deinceps·denne frammort·Trux et anceps·catapulta cedat multa·ungahi 30 uri·enti zuifoli·allaz sper snidit managiu· Alma tutrix atque nutrix·uuihu skirmari· enti fotareidi·fulci manus me ut sanus· stiuri hant daz mih heilan·corde reo prout queo·sculdigemo herzin soso ich mac·

24 

 Spracharbeit

(pag. 41) 35 Christo theo qui est leo·Krist (dem) cote der ist leo·Dicam deo·grates geo·ih quidu· cote dancha·toon·Sicque ab eo·me ab eo·so fana imo·mih fana imo·

2 Lateinischer Text mit moderner Interpunktion und Lesarten am Rand, mit althochdeutscher Interlinearversion und mit Übersetzungen

heiliger Vater

Helfer



1

uuiho fater·

Sancte sator·, suffragator,·

helfari·



Heiliger Schöpfer („Säer“),

Fürsprecher,



der Gesetze Sprecher

großzügiger Geber



eono sprehho·

milter kepo·

2

legum lator,·

largus dator!·



der Gesetze Bringer,

reicher Schenker!



durch Recht wachsender

du bist der mächtige



3

pi rehte uuasanti·

Iure pollens·

du pist der mahtigo·

es, qui potens·

Aufgrund von Recht gewaltig bist du, der mächtig

nun im Himmel



nu in himile

fester Stein fester stein·

4

nunc in ethra

firma petra;·



nun im Himmel

ein fester Fels (ist);



von dem gemacht sind

alle Wogen



fana demo kamahhot sint

alle uuagi·

5

a quo creta

cuncta freta,·



von dem geschaffen sind

alle Meere,



die vom Schiffe

führen Blumen



de fana skeffe

forrent plomun·

6

quae aplaustra

uerrunt, flostra,·



welche die Schiffe

durchstreichen, die ruhigen Fluten,

aplustra …. ferunt flustra



Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet ‚Sancte sator‘ 



dann wenn Kiel



denne cheol

läuft schleunig· laufit sniumo·

7

quando celox

currit uelox;·



wenn die Yacht

läuft schnell;



dessen Macht

erschuf Licht



des maht

kascof leoht·

8

cuius numen

creuit lumen,·



dessen Walten

erschuf das Licht



zugleich Erde

über dem Himmel



saman erda

opa himile

9

simul solum

supra celum.· polum



zugleich den Erdengrund,

darüber den Himmel.



(der) Bitten ich bitte

so wie ich kann



petono pittiu

10 Prece posco

prout nosco:



Mit (meiner) Bitte,

so wie ich es verstehe:



 25

soso ich chan·

verlange ich,



Himmels (dem) Gipfel

Krist



himiles nolle

Christ porge

gewähre Frieden ł (oder) verschone frido

11 Caeliarche,

Christe, parce!·

Himmelsherrscher,

o Christus, schone (mich)!



und böse Taten

ungeheuerliche Geschosse



12 Et piacla

enti meintati

dira iacla·



Und (meine) Sünden,

die grausen Geschosse,



stoße die schwarzen

mit deinem Schild



skurgi de suuarzun

13 trude tetra

tua cetra!·



stoße weg, die häßlichen,

mit deinem Schild!



die (ich) vernehme

und tue



dei fornimu·

14 Quae capesso

et facesso·



Was ich angreife

und ausrichte

ungahiure scozila·

mit dinu skiltu·

enti gatom·

ł

spare·

caeli arce

26 

 Spracharbeit



in dieser Geschlechtlichkeit



in desemo heite

Fleisch gebunden

15 in hoc sexu,

carnis nexu:·



in dieser Geschlechtlichkeit,

in des Fleisches Fessel:



Krists Schildbuckel

meiner Lende („Flanke“)



Christes rantbouc·

16 – Christi umbo

minera lancha·

meo lumbo·



– Christi Schildbuckel

(vor) meiner Lende



sei, dass der schwarze

weggehe Mörder



17 sit, ut atro

si daz der suarzo

cedat latro·



sei, auf dass mit dem

weiche der Räuber

fleisc kapuntan·

sarci nexu

kilide murdreo·

unheilvollen .................

...............

[18 mox sugmento

fraudulento!]



dem betrügerischen!

[sogleich, mit dem



Wuchern,]



Vater Schild

fern Waffen



fater skilt

19 Pater, parma,

rumo uuaffan·

procul arma· parmę



Vater, mit dem Schild

weit die Waffen



(dem) Gipfel Feindes

gebrauchen (der) Rippen



20 arce hostis,

nolle fiantes·

uti collis· costis



wehre ab des Feindes,

wie



noch mehr (von dem)

ohne Unsauberkeit.



Herzen



21 Immo corde

noh mer hercin·

sine sorde!·

imo corde



mehr noch vom Herzen

ohne Beschmutzung!

vom innersten Herzen



dann weiterhin

ungeheuerlich und zweifelhaft



denne frammort·

22 Tunc deinceps·

ungahiuri· enti zuifoli·

trux et anceps·



Dann sogleich

das schreckliche und trügerische

o Schild!

pruuhhan rippeo

ano unsupari·

von den Rippen

tum



Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet ‚Sancte sator‘ 



alles Sper



allaz sper

23 catapulta

cedat multa!· cadat



Geschoß

weiche, das viele!



heilige Schirmerin

und Nährmutter



uuihu skirmari·

24 Alma, tutrix

enti fotareidi·

atque nutrix,·



Du Gütige, Schützerin

und Amme,



Beisteuer leiste

dass mich geheilten



schneidet vieles snidit managiu·

(den) Händen



stiuri hant

25 fulci, manus,

me ut sanus,

daz mih heilan·



stütze, o Hand,

mich, damit ich heil,



(vom) schuldigen Herzen

so wie ich kann



sculdigemo herzin

26 corde reo,

prout queo,·



bei schuldigem Herzen,

wie ich nur kann,



Krist (dem) Gott

der ist Löwe



Christe cote

27 Christo theo,

der ist leo·

qui est leo,·



Christus, dem Theos,

welcher der Löwe ist,



ich sage (dem) Gott

Danksagungen tue



28 dicam: „Deo:·

ih quidu·cote

grates geo,·“



sagen könne: „Gott

„gebe ich Dank .“



so von ihm

mich von ihm



so fana imo·

29 sicque ab eo·

me ab eo.·

sicque beo



und so von ihm

mich von ihm

Und so erfreue

fulce

soso ich mac·

dancha·toon·

mih fana imo·

 27

28 

 Spracharbeit

3 Zusammenhängende Übersetzung des lateinischen Textes

Heiliger Schöpfer, der Gesetze Bringer,

Aufgrund von Recht gewaltig nun im Himmel 5 Von dem geschaffen sind welche die Schiffe wenn die Yacht dessen Walten zugleich den Erdengrund, 10 Mit (meiner) Bitte verlange ich, Himmelsherrscher, Und (meine) Sünden, stoße weg, die hässlichen, Was ich angreife 15 in dieser Geschlechtlichkeit, Christi Schildbuckel auf dass mit seinem unheilvollen Wuchern sogleich, mit seinem betrügerischen! Vater, o Schild, 20 ab des Feindes, (mehr noch vom Herzen) 21 vom innersten Herzen Dann sogleich Geschoß Du Gütige, Schützerin 25 stütze, o Hand, bei schuldigem Herzen, Christus, dem Theos, sagen könne: „Gott und so von ihm 30 (und so von ihm

Fürsprecher, reicher Schenker! bist du, der mächtig ein fester Fels (ist); alle Meere, durchstreichen, die ruhigen Fluten, schnell dahinläuft; das Licht erschuf, darüber den Himmel. so wie ich es verstehe: o Christus, schone (mich)! die grausen Geschosse, mit deinem Schild! und ausrichte in des Fleisches Fessel, – sei (vor) meiner Lende, zurückweiche der Räuber (Vater, mit dem Schild) weit wehre die Waffen wie von den Rippen ohne Beschmutzung! das schreckliche und trügerische weiche, das vielfältige! und Amme, mich, damit ich heil, wie ich nur kann, welcher der Löwe ist, gebe ich Dank,“ mich erfreue. mich von ihm)

7 Aus den ahd. Glossen zur ‚Psychomachie‘ des Prudentius Zweikampf der Patientia mit der Ira (Vers 109–177) 2 VL 11 (2004), Sp. 1270–1279 (Stefanie Stricker), hier besonders Überblick zur mal. dt. PrudentiusRezeption und zu den ahd. und as. Glossen Sp. 1272–1277. – VL ahd. und as Lit. (2013), PrudentiusGlossierung S. 376–384 (Stefanie Stricker). Ü.: reiche Überlieferung in Handschriften des 9. –13. Jahrhunderts; s. BStK, Online unter Prudentius, Psychomachie. – Prudentius ist mit Abstand der am häufigsten glossierte Autor der christlichen Antike. Abb.: können hier nicht verzeichnet werden; verwiesen sei auf Stricker 2VL 11 und die dort gegebenen Hinweise sowie auf BStK, Online. Dat.: zahlreiche Hss. des 9. –13. Jahrhunderts. Spr.: die Überlieferung erstreckt sich – auch sprachlich – über weite Bereiche des hoch- und niederdt. Raumes; Schwerpunkte lagen in St. Gallen, auf der Reichenau und in Frauenstift Werden. Ed.: StSG Bd. II, S. 382–596, hier 545, 46 – 592,44. – Text der Psychomachie: Prudentius, Psychomachie ed. Cunningham. – Prudentius, Psychomachie ed. Frisch, 86–89 (Text mit Übersetzung). Lit.: Ehrismann, LG I, S. 261–263. – Haubrichs, Die Anfänge, S. 189. – Prudentius, Psychomachie ed. Frisch, S. 233–248 (Kommentar). – BStK. – BStK, Online. – BStH. – Tiefenbach, as. Glossen zur Psychomachie.

1. Vers 109–177 der Psychomachie des Prudentius mit möglichst wörtlicher Übersetzung und Unterstreichung der glossierten Stellen. 2. Die Glossen zu Vers 109–177 nach der Ausgabe von Steinmeyer/Sievers (StSG Bd. 2, S. 382–596) mit Übersetzung der Glossenwörter.

Die ‚Psychomachie‘ des Prudentius (*348, † nach 405) zählt zum Kanon der frühmittelalterlichen Schullektüre, (s. Glauche, Schullektüre, Register). Sie stellt eine Art christliches Heldenepos dar und tritt damit als christliches Gegenstück neben Vergils Aeneis (Nr. 8). Im ausgewählten Text der Psychomachie (Vers. 109–177) sind die Wörter unterstrichen, zu denen es Glossen gibt. Diese stehen auf der gegenüberliegenden Seite mit der Seitenangabe und fortlaufenden Nummerierung der Glosse pro Seite der Ausgabe (StSG Bd. 2, S. 382–596). Steinmeyer hat 25 Handschriften ausgewertet. Sie sind bei ihm im Kopftitel der Seiten mit römischen Ziffern gezählt. Immer wo die Auswertung einer Handschrift beginnt, ist diese nach Aufbewahrungsort und Signatur identifiziert. Mit diesen Identifizierungen gelangt man zu den modernen Beschreibungen in Bergmann/ Strickers Katalog (BStK bzw. BStK online).

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 Spracharbeit

109 graui: frambaremo 545, 46 – „dem hervorragenden“ 111 pilis: telis sive tartin 545,47 – „den Pfeilen“ pilis: fil 592,25 – „Pfeil“ (Nom.) pilum dicitur thuitizze tart 594,6 – „pilum heißt auf deutsch Pfeil“ 112 lenta: lindiu 545,48 – „die linde, milde“ (Nom.) 113 spumanti: seimantemo 531,7 mitseimantemo 592,26  – „dem schäumenden, mit dem schäumenden“

feruida: grimiv 522,16 – „die grimmige“ (Nom.) feruida: stredantiu 592,27 – „die zischende“ (Nom.)



rictu: rohozoda 592,28 – „der Rachen“

114 intorquens: xxfntkntp (= uuentinto) 524,42 – „dem wendenden“ 115 lacessit: kfgrxpztb (= kegruozta) 524,43 – „sie sprach an (‚grüßte‘)“ 116 morae: tualo 545,49 und 592,29 – „dem Verzug“ conto: stanga (st. Nom.) 386,44 und 398,10; 568,5 stango (sw. Dat.) 462,78; stanga und stbn gb (= stanga) 568,5 – – „die/der Stange“ contus: stanga, ruadar 498,16 – „die Stange, das Ruder“ conto: mit stanno uel cholbo 532,31 – „mit der Stange oder: der Kolben“ conto: stango, colbin 545,50 kolben – „der Stange, dem Kolben“ conto: colbo 592,30 – „der Kolben“ conto: kolben 522,17 „dem Kolben“

petit: anlôfit 522,19 – „sie rennt an, läuft an“

conto petit: mit stangun gisuohta sia und: id est mitstango gisuahta siâ 383,66 mit stangu gisuohta sia 530,23 mktstbngpgksxbhtbskb (= mit stango gisuohta sia) 524,44 – „mit einer Stange griff sie sie an, ‚suchte‘ sie sie“

increpat: schiltit 522,20 – „sie schilt“



Aus den ahd. Glossen zur ‚Psychomachie‘ des Prudentius 



Siehe, besonnen mit würdevoller1 Miene stand Patientia



unbewegt inmitten der Schlachtreihen und verschiedener Getümmel



und die Wunden und von harten Pfeilen offengelegten Eingeweide



betrachtete sie mit gesenkten Augen und gelassen blieb sie.



Ira greift sie vom weitem aufgebläht an, die wütende mit schäumendem Rachen

109 Ecce modesta graui stabat Patientia uultu

110 per medias inmota acies uariosque tumultos

111 uulneraque et rigidis uitalia peruia pilis

112 spectabat defixa oculos et lenta manebat.

113 hanc procul Ira tumens, spumanti feruida rictu,

114 die blutunterlaufenen, rollend und mit von Galle getränkten Augen, sanguinea intorquens subfuso lumina felle,

um die am Krieg nicht teilnehmende mit Geschoss und Ruf aufzureizen,



nicht ertragend Aufschub, mit dem Wurfspieß greift sie an, und schreit,

115 ut belli exsortem teloque et uoce lacessit,

116 inpatiensque morae conto petit, increpat ore,

1 Zu den unterstrichenen Wörtern gibt es ahd. Glossen.

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32 

 Spracharbeit

117 hirsutas: ruhon 532,35 – „die rauhen“ (Akk.) hirsutas: ruho 545,54 – „rauh“ (Nom.) hirsutas: dieruhan 592,31 – „die rauhen“ (Akk.) cristas: hursti 398,13 – „Gestrüppe“ (Akk.) hirsuta bis crista: burstahti kambo 498,19  – „der borstige Helmbusch (,Kamm‘?2)“ cristas: wîera 522,21 – „Kleinodien“ – hier des Waffenschmucks (Akk.) cristas: chbmbb (= chamba3) 524,48 – „Kämme“ (Akk.) cristas: champa 592,32 – s.  o. 121 stridens: ruzzanto 592,33 – „der zischende“

conuitia: scheltuuort 530,27 – „Scheltworte“ (Akk.)

121/122 pinus bis crispata: kiuueniter 545,56 – „geschleuderter“ 122 crispata: chlingesinta 398,14 – „die tönende“ (Nom.) crispata: suachazenti 463,3 und 530,28 – „die zitternde“ (Nom.) crispata: sxbchbzfntk (= suachazenti) 524,50 – s.  o. 123 defertur: braht 522,22 – „er wird gebracht“

illiditur: widir ::: braht 522,23 – „wieder: ‚er wird gebracht‘“4



ictu: slaga 592,34 – „der Schlag“

124 lorica: brunia 498,21 – „Brünne“ (Nom.) loricae: olbergo ([h]alsbergo) 484,3 – „der Brünne“ (Gen.) repulsu: widerstoz(z)e 522,24 und 545,57 – „dem Zurückstoß“ 125 prouida: gevvarnotiv 522,25 – „die ausgerüstete“ (Nom.) prouida: kiuuariu 545,58 – „die achtsame“ (Nom.)

conserto: kihaftimo 545,59 – „dem zusammengefügten“

126 thoracam: prunni 398,15 – „Brünne“ (Akk.) torax: brustroch, brustroc 498,22 – „der Brustpanzer“ (‚Brustrock‘) 2 Das Wort ist hier schwach flektiert und daher nicht ohne weiteres mit ‚Kamm‘ in Zusammenhang zu bringen. 3 Die Form lässt sich hier als stark flektiert verstehen, daher die Deutung als ‚Kamm‘ (des Helmbuschs). 4 Die Glosse verweist auf die vorangegangene zurück.



Aus den ahd. Glossen zur ‚Psychomachie‘ des Prudentius 

den struppigen Helmbusch schüttelnd auf dem behelmten Scheitel:

117 hyrsutas quatiens galeato in uertice cristas:

„Da, für dich von Mars“, sagt sie, „du, unsere müßige Zuschauerin;



nimm mit deiner sorglosen Brust das todbringende Eisen!



Jammere nicht, denn es wäre schimpflich für dich, den Schmerz beseufzet zu haben.“



So sagt sie, und zischend folgt den Beschimpfungen der Kiefernpfeil,

118 „en tibi, Martis“, ait, „spectacrix libera nostri;

119 excipe mortiferum securo pectore ferrum,

120 nec doleas, quia turpe tibi gemuisse dolorem.“

121 sic ait, et stridens sequitur conuicia pinus der gedrehte, durch die leichten Lüfte, und sicher

122 per teneros crispata notos, certa sub ipsum

trifft er direkt unter dem Magen auf, und mit geradem Wurf wird er aufgestoßen.



Aber er prallt zurück, abgeschüttelt von der Brünne hartem Rückschlag.



Denn die vorsorgliche Tugend hatte, dreifach zusammengefügt aus Stahldrähten,



angetan einen Brustpanzer den Schultern und hatte das Eisengewebe,

123 defertur stomachum rectoque inliditur ictu,

124 sed resilit duro loricae excussa repulsu;

125 prouida nam uirtus conserto adamante trilicem

126 induerat thoraca umeris spamosaque ferri

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 Spracharbeit

127 per intortos: gfxxntinfn (= geuuntinen) 568,8 – „die gewundenen“ (Akk.)

neruos: cnopf 463,5 – „der Knopf, Knoten, die Verknüpfung“ neruos: rkngb (= ringa) 524,52 – „Ringe, Verbindungen“ neruos: circulos uel: choffa 545,60 – „die Windungen“ (Akk.)

129 nimbos: anuthuti5 398,16 – „Anstürme“ (Akk.)

non penetrabile: undurhfaranlicho 592,35 – „undurchdringlich“ (Adv.)

130 monstri: unaholdun 545,62 – „des Ungeheuers“ (‚Unholds‘)

sine more: ân sitte 522,26 – „ohne Sitte“

133 barbara: missararta 545,63 – „die fremdsprachige, die unharmonische“ (Nom.)

impenderat: erpôt 545,64 – „sie hatte gezeigt“ (‚erboten‘)

134 nube: tichi 398,17 – „Schwarm“ (‚Dichte‘) (Nom.)

irrita: ergremitv 592,37 – „die erzürnte“ (‚ergrämte‘) (Nom.)

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capulum: helza (stF) 398,18, 498,24 und 545,65 – „den Schwertgriff“ capulum helza dicitur a capiendo 463,7 – s.  o.6 capulus: hel(z)za 532,59 – s.  o. capulum: heltes (stM/N) 557,36 – s.  o.7 capulum: hilzk (= hilzi) 568,9 – s.  o. ad capulum: hilte 579,33 – s.  o.

138 conisa: zilenti, cilenti 383,70 cklfntk (= cilenti) 524,53 – „die eilende“ (Nom.) 139 cerebrum: hirni 463,10 – „Hirn“ (Akk.) 140 cassis: helm 498,27 und 532,62 – „der Helm“

5 anuthuti < anatuhti. 6 „den capulus nennt man helza von capiendo („fassen, halten“); helza vielleicht volksetymologisch aus „halten“ abgeleitet. 7 heltes verschschrieben aus heltse?



Aus den ahd. Glossen zur ‚Psychomachie‘ des Prudentius 



das schuppige, verbunden überall durch eingedrehte Riemen.



Daher bleibt Patientia ruhig, stark gegenüber allen



Wolken von Geschossen und bleibt undurchdringlich hart.



Und unbewegt bleibt sie vom Wurf des Ungeheuers, das ohne Zögern rast.



zuwartend, dass Ira durch die eigenen Kräfte sich vernichten werde.



Freilich, nachdem ihre unbezähmbaren Arme voll Wut

127 texta per intortos conmiserat undique neruos.

128 inde quieta manet Patientia, fortis ad omnes

129 telorum nimbos et non penetrabile durans,

130 nec mota est iaculo monstri sine more furentis,

131 opperiens propriis perituram uiribus Iram.

132 scilicet indomitos postquam stomachando lacertos die rohe Kriegerin gemüht hatte, und sie die durch eine von Geschossen

133 barbara bellatrix inpenderat et iaculorum

wütende Wolke ermüdet hatte, die nutzlose Rechte,



weil wegen windigen, leichten Flugs die Geschosse niedergefallen waren,



und die sinnlos geworfenen Lanzen zerbrochen dalagen,



da wendet sie zum Schwertgriff die frevlerische Hand, und mit blitzendem Schwert



die zum Schlag aufgereckte Rechte über das Ohr



reißt sie herauf, und mitten schlägt sie die geschwungene aufs Hirn.



Der eherne Helm aber, geformt aus gekochtem Metall,

134 nube superuacuam lassauerat inrita dextram,

135 cum uentosa leui cecidissent tela uolatu

136 iactibus et uacuis hastilia fracta iacerent,

137 uertitur ad capulum manus inproba et ense corusco

138 conisa in plagam dextra sublimis ab aure

139 erigitur mediumque ferit librata cerebrum.

140 aera sed cocto cassis formata metallo

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 Spracharbeit

141 tinnitum: galum8 398,21 galm 463,11 und 545,68 – „den Krach“ (das ‚Gellen‘) tinnicum: scal 532,63 – „den Schall“

aciem: wassi 592,38 – „Schärfe“ (Akk.) (‚Wetze‘)

142 uena: ýda 398,23 – „Ader“ (Erzader) 143 calibs: stahal 498,28 – „den Stahl“ calibem: ecchôl 545,70; echol 592,39 – „den Stahl“

cedere: entwichen 522,27 – „entweichen“

144 adsultus: slege 410,70 – „Schläge“ (Akk.) assultus: dioslegi 592,40 – „die Schläge“ (Akk.) 146 partes bis minutas: cleniu 545,71 – „die kleinen“ (Akk. Plur. Neutr.)

crepuisse: prfstfn (= presten) – 524,54 „brechen“

148 inops: unguhap9 398,24 – „nicht habend“ (Nom.)

ebur: helza 410,71 – „den Schwertgriff“10 ebur: uaginam, id est: underhilze 532,64 – „die Schwertscheide“ (Akk.)11



pudendi decoris: sconi 498,29 – „der Schönheit“ (Gen.)

151 missile: a mittendo dicitur aliter (missile kommt von mittere, anders [nämlich auf deutsch]): spirilin 383,72 und 568,12 – „Geschoss“ (‚Speerlein‘) missile: gusoz12 398,25 – „Geschoss“ (Akk.) missile giscefti / giscesti iaculum quod mitti potest spirilin 463,13 – „den Wurfspieß“ (‚Speerlein‘) – „Geschoss“ (Akk.) missile: spkrklk (= spirili) 524,55; spirilin 530,13 – s.  o. missile: sperilin 532,65 – s.  o. missile: scoz 545,72 – „Geschoss“ (Akk.) 8 galum verschrieben aus galm. 9 unguhap Schreibung für ungahap; vgl. in der selben Handschrift zu Vers 151 gusoz für gascoz und Vers 153 guscabanu für gascabano; ferner anuthuti für anatuhti zu Vers 129 und purahtun für parahtum zu Vers 166. 10 ebur eigentlich „Elfenbein“, hier metonymisch für den Schwertgriff. 11 Die Glosse erklärt lateinisch den metonymischen Wortgebrauch als uagina („Schwertscheide“) für ebur; danach das deutsche, nur hier belegte Wort wohl ad hoc gebildet. 12 gusoz verschrieben aus gascoz; vgl. o., Anm. 9.



Aus den ahd. Glossen zur ‚Psychomachie‘ des Prudentius 

ein Klirren wirft er geschlagen zurück und macht stumpf die Schneide,

141 tinnitum percussa refert aciemque retundit

der harte, die zurückprallende, auch zerbricht das trotzige Erz



den aufschlagenden Stahl, indes die von Zurückweichen nichts Wissende die unnützen



Angriffe annimmt und der Dreinschlagenden sicher standhält.



Als Ira die Trümmer des zerbrochenen Schwertes sah,



und dass weithin in Teile das Schwert zerbrochen ist, in kleine Teile



als sie nur noch den Griff in der Hand behält ohne das Gewicht des Eisens, –



der Sinne nicht mächtig das Elfenbein, das unselige, ihres Ruhmes und ihrer Schmach



treulose Zeichen wirft sie weg, und diese traurigen Denkzeichen, gänzlich



verachtet sie sie, und ist wild entbrannt auf den eignen Tod.



Von den vielen Geschossen, die sie vergeblich verstreut hatte, eines



aus dem Staub des Feldes nimmt sie zu verkehrten Zwecken:

142 dura resultantem, frangit quoque uena rebellis

143 inlisum chalybem, dum cedere nescia cassos

144 excipit adsultus ferienti et tuta resistit.

145 Ira ubi trucati mucronis fragmina uidit,

146 et procul in partes ensem crepuisse minutas,

147 iam capulam retinente manu sine pondere ferri,

148 mentis inops ebur infelix decorisque pudendi

149 perfida signa abicit monumentaque tristia longe

150 spernit, et ad proprium succenditur effera letum.

151 missile de multis, quae frustra sparserat, unum

152 puluere de campi peruersos sumit in usus:

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38 

 Spracharbeit

153

rasile: guscabanu13 398,26 – „der geschabte“ (Nom.) rasile: giscoran 498,31 – „das geschorene“ (Akk.) rasile bis lignum: giscabanholz 530,32 – „geschabtes (= geglättetes) Holz“ rasile: scabilih 545,73 „geschabt“



cuspide: uuassun 410,72 „Schärfe“ – (Akk. von wassa) (‚Wetze‘)



cuspide: xxbssk (= uuassi) 524,57 – s.  o. (Akk. von wassi)

154 pulmonem: lungen 522,28 – „Lunge“ (Akk.) 156 exultans: daz chelzenta 398,27 – „das hüpfende“?14 162 secat: id est scied 410,73 kisciet 592,42 – „sie trennte, schied“

choortes: schare 522,29; scara 592,43 – „Scharen“ (Akk.)

165 seuerus: roer 398,28 – „roher“ seuerus: rkxbfr (= riuber) 524,58 und riuber 545,74 – ?15

funere: suhte 545,75 –“„der Krankheit“ (Dat.)

13 die Endung -anu aus -ano verschrieben. 14 Nicht eindeutig erklärtes Wort; s. Graff, Sprachschatz 4,384. 15 Nicht eindeutig erklärtes Wort; s. Graff, Sprachschatz 2,361.



Aus den ahd. Glossen zur ‚Psychomachie‘ des Prudentius 

das geglättete Holz heftet sie an die Erde und mit der hergewendeten Spitze

153 rasile figit humi lignum ac se cuspide uersa

durchbohrt sie sich und die Lunge durchschneidet sie mit heißer Wunde.



Patientia, die über ihr steht, sagt: „Wir haben gesiegt,



aufjubelnd das Laster,16 mit gewohnter Mannhaftigkeit



ohne eine Gefahr für Blut und Leben. Es gibt dieses Gesetz:



Das ist unsere Art des Krieges: die Furien und der Übel das ganze



Heer und die rasenden Kräfte durch Dulden auszulöschen.



Die Raserei ist Feind ihrer selbst, und sich selbst durch ihr Wüten,



tötet sie, und es stirbt durch die eignen Geschosse die brennende Ira.“



Dies sagte sie und durchschneidet mittendurch ohne Gefahr die Scharen



begleitet von einem vortrefflichen Mann; denn als Nächster hatte Hiob



angehangen in harten Kämpfen der unbesiegten Meisterin



seine Stirn ist noch finster, und vom vielen Töten atemlos ist er

154 perfodit et calido pulmonem uulnere transit.

155 quam superadsistens Patientia: „uicimus“, inquit,

156 „exultans uitium solita uirtute, sine ullo

157 sanguinis ac uitae discrimine; lex habet istud

158 nostra genus belli, furias omnemque malorum

159 militiam et rabidas tolerando extinguere uires.

160 ipsa sibi est hostis uaesania seque furendo

161 interimit moriturque suis Ira ignea telis.“

162 haec effata secat medias inpune cohortes

163 egregio comitata uiro; nam proximus Iob

164 haeserat inuictae dura inter bella magistrae,

165 fronte seuerus adhuc et multo funere anhelus,

16 das Laster: gemeint ist die Ira als das Laster, das hier besiegt wird.

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40 

 Spracharbeit

166 clausa: purahtun 398,29 – „die geschlossenen“ (Akk.)17 clausa bis ulcera: biraftata 545,76 – „die geschlossenen“ (Akk.)

truci: egislichemo 545,78 – „dem schrecklichen“

167 cicatrix: ulcer; animali / anamali 498,32 – „Narbe“ (‚Mal‘)

recensens: cfllkntp (= cellinto) 524,59 – „der zählende“

169 diua: guttin 532,67 – „Göttin“ (Nom.) 171 opibus: ehtin 545,79 – „den Reichtümern“ referre: pringin 545,80 – „bringen“ 176 luctamen: strit 592,44 – „Streit“ (Akk.)

17 Schreibung purahtun für pirahtun; vgl. auch das folgende biraftata.



Aus den ahd. Glossen zur ‚Psychomachie‘ des Prudentius 



doch bei schon geschlossenen Wunden lächelt er unter der finsteren Miene,



und mit der Narben Zahl die durchschwitzten überschlägt er



die Tausenden von Schlachten, – seine Belohnungen, die Schande des Feindes.

166 sed iam clausa truci subridens ulcera uultu

167 perque cicatricum numerum sudata recensens

168 milia pugnarum, sua praemia, dedecus hostis. Die Göttliche befiehlt ihm, endlich zu ruhen von allem

169 illum diua iubet tandem requiescere ab omni

Lärm der Waffen und alles Verlorene von den erbeuteten



Reichtümern zu vervielfältigen und, was nicht mehr verlierbar sein wird, zurückzuholen.



Sie selbst, die Haufen der Legionen und der Zusammenrennenden durchbricht sie



und durchschreitet die Heeresmassen unberührt durch den wundbringenden Hagel.



Allen Tugenden als einzige Begleiterin verbindet sie sich,



und ihre Hilfe, – die starke Patientia bringt sie ein.



keine Tugend, – in keinen bedenklichen Kampf begibt sie sich ohne jene



Tugend und verwitwet ist, die nicht Patientia stärkt.

170 armorum strepitu, captis et perdita quaeque

171 multiplicare opibus, nec iam peritura referre.

172 ipsa globos legionum et concurrentia rimpit

173 agmina uulniferos gradiens intacta per imbres.

174 omnibus una comes uirtutibus adsociatur,

175 auxiliumque suum fortis Patientia miscet.

176 nulla anceps luctamen init uirtute sine ista

177 uirtus, et uidua est, quam non Patientia firmat.

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8 Tegernseer Glossen zu Vergils ‚Aeneis‘ oder Wie man im deutschen Frühmittelalter Vergils Aeneis las Aeneis, Buch II, Vers 328–377 VL10 (1996) Sp. 247–284, besonders, besonders Sp. 265–266 (Franz Joseph Worstbrock). – VL ahd. und as Lit. (2013), S. 472–480 (Nikolaus Henkel). Ü.: München, BSB, clm 18 059, hier fol. 184va; aus Tegernsee . Abb.: vollständiges Digitalisat der Hs. in Farbe: https://daten.digitale-sammlungen.de/0003/ bsb00034661/images/index.html?id=00034661&groesser=&fip=fsdrxdsydxdsydeayafsdrxdsydenyzt seayaxssdas&no=&seite=1. Dat.: Vergiltext 11. Jh., zweites Viertel; Glossen von zwei Schreibern 11. Jh., Ende (um 1070) und 12. Jh., Anfang. Spr.: bair. Ed.: StSG II, S. 625–671. Lit.: BStK Nr. 634. – Velthuis, De Tegernseer Glossen – Hellgardt, Glossen des clm 18059 zu Vergils Aeneis (mit 3 Abb. und ausführlichem Kommentar). – Henkel, Text – Glosse – Kommentar, hier S. 242.

2

Dargeboten sind im Folgenden aus der großen Tegernseer Handschrift mit Vergils Werken nur der Ver­ giltext auf der linken Spalte des clm 18 059 fol. 184va und die dort teils am Rand, teils über den Zeilen stehenden 77 lateinischen und 14 althochdeutschen Glossen. Der Vergiltext wurde laufend mit Göttes Ausgabe verglichen. Abweichungen des clm 18059 von Göttes Text stehen als Varianten im zweiten Apparat (Sigle G). Zu den Glossen gebe ich laufend auch einen beschreibenden Apparat. Zur Unterscheidung der beiden Glossenschreiberhände wurden die Glossen der zweiten Hand (s. o.) unterstrichen, auch deren Korrekturen am Vergiltext (Vers 331, 352, 355). Die althochdeutschen Glos­ sen sind fett gedruckt. Abkürzungen wurden in Schrägschrift aufgelöst, eine moderne Interpunktion wurde eingeführt. Zum Erzählzusammenhang: Aeneas, auf der Flucht aus dem zerstörten Troja schiffbrüchig bei Dido aufgenommen, erzählt von der schrecklichen Einnahme Trojas durch die Griechen. Als Glossentypen lassen sich der Funktion nach unterscheiden (Funktionskombinationen sind nicht selten): Ergänzungsglossen: fiktiv mit der „Stimme“ Vergils gesprochen; die Glossen, auch die althochdeutschen, sind syntaktisch in den Vergiltext eingepasst, als spräche in ihnen Vergil selbst. Vers329–330: incendia miscet scilicet caedibus Vers 333: mucrone plechentemo (statt corusco) Ersatzglossen: Sie empfehlen den Ersatz eines Vergilwortes durch ein anderes, geläufigeres, lateinischen oder althochdeutsches, selten auch durch eine kleine, syntaktisch gebundene Wortgruppe; implizit ist mit diesen Glossen auch die morphologisch-syntaktische Funktion des kommentierten Wortes gegeben. Vers 333–334: acies bis nuda (statt stricta) 333–334: mucrone plechentemo (statt corusco)



Tegernseer Glossen zu Vergils ‚Aeneis‘ 

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Beifügungsglossen für Lateinlerner; einem Wort des Vergiltextes ist eine Präposition (cum, de, in […]) beigefügt zur Erklärung Deklinationsform / oder ein Personalpronomen (lat. ego, Vers 337, ahd. ir Vers 348) zur Erklärung einer Konjugationsform; für Nichtlateiner. Vers 353 una salus cum victis (statt una salus victis) Vers 331: de magnis Mycenis (statt magnis Mycenis) Vers 337: in arma ego feror Vers 348: o iuvines, (o) ir fortissima bis pectora Kommentarglossen: Vers 328–329: armatos bis fundit equos: Kommentrar: ab equo exeunt armati Vers 364–366: sternuntur bis corpora […] per […] relligiosa deorum limina: geminatur ‚l‘ popter metri necessitatem. Vers 369: plurima mortis imago: aut difinitio timoris est aut uarietas mortis ostenditur Quellen der Glossen: soweit sie aus dem spätantiken Kommentar des Servius zu den Dichtungen Vergils ermittelbar waren, ist das in den Anmerkungen mit S gekennzeichnet. Wo dieser Zusatz fehlt, sind die Quellen unbekannt. – Zu Servius: Diehl, Vergil. Zur Auswertung der Quellenbefunde ausführlich Hellgardt, Glossen des clm 18059 zu Vergils Aeneis. Text nach Hellgardt, Glossen des clm 18059 zu Vergils Aeneis (Autopsie der Handschrift, Digitalisat). Die Übersetzung wurde möglichst in wortwörtlicher Entsprechung zum Vergiltext neu formuliert.

44 

 Spracharbeit

ubi arx fuerat pro ‚stans‘ & est prothesis

(328) „Arduus armatos mediis in moenibusque asstans *propositi effector

*quia geminę sunt portae

ab equo exierunt armati

fallax

scilicet ‚cędibus‘

Fundit equus, *uictorque Sinon incendia miscet

ubi due portę simul diuidentur

(330) Insultans. portis alii *bipatentibus assunt, de

Milia quot magnis numquam venere Mycenis: cum uicos & est ut ‚strata uiarum‘

Obsedere alii telis angusta uiarum

plechentemo



Oppositi; stat ferri acies mucrone corusco

nuda

arzoganiu

ad mortem

Stricta parata neci; uix primi proelia temptant (335) Portarum uigiles, & cęco Marte resistent.“ *subaudis ‚tali‘ hoc est ‚mala inicienti desideria‘ nimphę manuum

Panthu

cum potestate deorum

Talibus Otryade dictis & numine

*diuum

328 Vergil zitiert ab hier die Rede des Panthus; 9 ü.d.Z. S zu mediis: „wo die Burg gewesen war“; ü.d.Z S zu asstans: „anstelle „von ‚stans‘ (stehend) und es ist eine Prothesis“ (d.  h. es steht anstelle von stans ad). 329 a.R. S zu uictorque: „(Sieger) als Bewirker des Vorsatzes.“– ü.d.Z.: ab equo exierunt armati: „aus dem Pferd (dem trojanischen) gingen Bewaffnete heraus“ – ü.d.Z. zu Sinon: fallax „der Betrüger“ (Sinon hatte die Trojaner über das Pferd getäuscht) – zu (incendia) miscet: scilicet cędibus: „er mischst die Brände: nämlich mit Gemetzeln.“ 330 a.R.: zu (portis […]) bipatentibus: „weil die Tore zweiflüglich sind.“ – Ü.d.Z.: S zu bipatentibus: ubi due portę simul diuidentur: „wo zwei (Tor)flügel zugleich sich teilen“ 331 ü.d.Z. zu magnis: de (magnis […] Mycenis). „aus (dem großen […] Mykene“). 332 ü.d.Z.: zu cum (telis): „mit (den Geschossen)“ – ü.d.Z S zu (obsedere […]) angusta: uicos & est ut ‚strata uiarum‘: „(besetzen […]) die Engen: die Gassen, und das heißt: die Pflaster der Wege.“ 333 ü.d.Z. zu (mucrone) corusco: ahd. plechentemo „der blitzenden (Schneide).“ 334 ü.d.Z. wahrscheinlich S zu (mucrone […]) stricta (parata neci): ahd. arzoganiu „die herausgezogene (Schneide, […] bereit zum Mord).“ ü.d.Z. S zu (mucrone […]) stricta: nuda „nackte (Schneide).“ ü.d.Z. zu neci: ad mortem:„zum Tod.“



Tegernseer Glossen zu Vergils ‚Aeneis‘ 

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Bericht des Panthus1 an Aeneas, wie die Katastrophe der Einnahme Trojas verläuft (328) „Steilauf Bewaffnete, mitten in den Mauern dastehend,

ergießt das Pferd. Sinon als Sieger die Brände mischt er

(330) hohnredend. Bei den zweiflügligen Toren die Anderen stehen

zu Tausenden, wieviele auch kamen von der großen Mykene.

Inne hielten sie mit Geschossen die Engpässe der Wege, die Anderen,

die entgegengerichteten. Es steht des Eisens Schärfe mit glänzender Schneide

gezogen bereit zum Mord. Kaum nehmen in Angriff Kämpfe die ersten, (335) die Wächter der Tore, und widerstehen dem blinden Mars.“ (Vergil erzählt weiter:) Durch solche, des Othryaden, Worte und den Willen der Götter 336 ab hier erzählt Aeneas weiter; a.R. S zu talibus ([…] dictis & numine diuum): subaudis ‚tali‘ hoc est ‚mala inicienti desideria‘: „durch einen solchen (Willen der Götter), d.  h. durch einen solchen Willen, ‚der ‚böse Wünsche einflößt‘.“ – a.R. zu numine diuum (?): nimphę manuum „die Nymphe(n) der Hände“.

Lesarten

Text 329 equos G 331 numquam < umquam (n über der Zeile) 333 oppositis G 335 resistunt G 336 divom G 1 Sohn des Othrys (s. Vers 336) und Priester des Apollon in Troja.

46 

 Spracharbeit

pagalin dara deus belli ,Inpatientia animi‘ ego hoc loco In flammas et in arma feror, quo tristis Erynis,

praht

& unde sublatus

Quo fremitus uocat & sublatus ad ethera clamor. mihi

in

Addunt se socios Ripheus & maximus armis

per lucem lunę

frater Hecubę

(340) Ipitus oblati per lunam Hypanisque Dimasque

pro ‚adglomerantur‘

de alia patria; uoluit

& lateri agglomerant nostro; iuuenisque Corebus

accipere filiam Pria                                                                                                    mi patronomicvm

Migdonides: qui illis ad Troiam forte diebus filiam Priami

Venerat insano Cassandrę incensus amore

nomen Troianis

Et gener auxilium Priamo Frigibusque ferebat proph&antis

(345) Infelix qui non sponsę precepta furentis

uaticinantis

Audierat. 337 a.R S zu Eryns (ohne Verweiszeichen): ‚Inpatientia animi‘ hoc loco: „(steht für) ‚die Ungeduld des Sinnes‘ an dieser Stelle.“ – ü.d.Z. zu feror: ego: „ich werde hinweggerafft“. – ü.d.Z. zu quo: ahd. dara: „dorthin, wo“. – ü.d.Z. zu Eryns: deus belli: „Gott des Krieges“ – ü.d.Z. zu Eryns: ahd. pasgalin: „Furie“ (von ahd. bâgan „streiten“). 338 ü.d.Z. zu fremitus: ahd. praht: „Geschrei“. – ü.d.Z. S zu & sublatus: & unde sublatus: „und von wo getragen.“ 339 ü.d.Z. zu (addunt) se: mihi: „(es schließen sich) mir (an Ipidus und […]).“ – ü.d.Z. zu maximus armis: in: „der Größte in den Waffen.“ 340 ü.d.Z. S auctus zu per lunam: per lucem lunę: „durch das Licht des Mondes.“ – ü.d.Z. zu Dimasque: frater Hecube: „der Bruder der Hecuba.“ 341 ü.d.Z. S zu agglomerant: pro ‚adglomerantur‘: „anstelle von ‚werden geheftet‘.“ – ü.und u. d.Z. de alia patria uoluit accipere filiam Priami: „aus anderer Heimat; er wollte (zur Frau) nehmen die Tochter des Priamus.“ 342 ü.d.Z. S zu Migdonides: patronomicvm: „Patronym.“



Tegernseer Glossen zu Vergils ‚Aeneis‘ 

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in Flammen und in Waffen werde ich fortgerissen, dorthin wo die traurige Erynis wohin das Geschrei ruft, und erhoben ist zum Himmel der Lärm. Es tun sich mir bei als Kameraden Riphaeus und der größte in Waffen (340) Ägyptus, herbeigetragen durch das Mondlicht, und Hypanis und Dymas, und der Seite anschließen sich fest, der unsrigen, der Jungmann Coroebus,

der Mygdonide: nach Troja in jenen Tagen durch das Schicksal war er gekommen, entbrannt in wahnsinniger Liebe zu Kassandra. Und als Schwiegersohn Hilfe brachte er dem Priamos und den Phrygern, (345) unseliger, da er nicht auf der Braut Gebote, der rasenden, gehört hatte. 343 ü.d.Z. zu Cassandrę: filiam Priami: „Tochter des Priamus.“ 344 ü.d.Z. zu Priamo: nomen: „(das ist ein) Name.“ – ü.d.Z. Troianis: „den Trojanern.“ 345 ü.d.Z S zu furentis: proph&antis: „der prophezeienden.“ – u.d.Z. zu furentis: uaticinantis: „der wahrsagenden,“

Lesarten

Text 339 ripheus < repheus 340 Ipitus] Aegyptus G (Verwechslung mit dem Trojaner Iphitus) 341 adglomerant G 342 qui fehlt G 346 audierit G

Glossen 345 uaticinantis < uaticinantes

48 

 Spracharbeit



collectos

Quos ubi confertos audere in proelia uidi, dictis o ir

His incipio super his quia Incipio super his: ‚iuuenes, fortissima frustra iam audiebant moriendi tun me *uel audentem

Pectora, si uobis *audendi extrema cupido

subaudimus ‚me‘

(350) Certa sequi quę sit rebus fortuna uidetis: *templis deorum

*subaudimus ‚auxiliantibus‘

quia runt

in husin

Excessere omnes *aditis arisque relictis pi den regnum

Di, *quibus imperium hoc steterat: succurritis urbi Incensę: moriamur & in media arma ruamus. diu cum timere

Vna salus uictis nullam sperare salutem.’

347 ü.d.Z. zu confertos: collectos: „zusammengedrängte.“ 348 (bis 354: Aeneas spricht zu den Trojanern) a.R (ohne Verweiszeichen) S zu dictis: His incipio super his quia iam audiebant dictis: „ich beginne über diese (Worte) hinaus.“ – ü.d.Z. S zu super his: dictis „über diese gesagten (Worte) hinaus.“ – ü.d.Z. zu iuvenes fortissima (frustra) pectora): o … ir: ahd. „o, … ihr“; Anzeigung des Vokativs „o, ihr Jungmannen, (umsonst eure) tapfersten Herzen.“ 349–350 Die Funktion der Glossen zu 349–350 ist kaum verständlich; s. dazu das Folgende und Hellgardt, Exemplarische Analyse, S. 429–431. 349 a.R. S zu audendi: me / uel audentem: „mir, oder: dem Wagenden.“ – ü.d.Z. zu audendi: moriendi: „zu sterben.“ – ü.d.Z. zu extrema: ahd. (aftros)tun: „das Letzte“ (gekürzte Glosse). 350 ü.d.Z. S zu sequi: subaudimus ‚me‘: „wir hören darunter ‚mir‘ (zu folgen).“ 351 a.R. zu aditis: templis deorum: „(nachdem) die Tempel der Götter (verlassen sind)“ – ü.d.Z. zu excessere: quia: „weil (sie wichen hinaus …).“ – ü.d.Z. zu excessere: -runt; die gekürzte Glosse zeigt an, dass excessere eine Alternativform zu excesse-runt ist, „sie wichen hinaus.“ – ü.d.Z. zu aditis (… relictis): ahd. in husin: „(nachdem die Altäre) in den Tempeln (verlassen sind)“. 352 a.R. zu quibus: subaudimus ‚auxiliantibus‘: „wir hören darunter: (‚die Götter,) durch deren Hilfe (dieses Reich Bestand hatte)‘. – ü.d.Z. zu *quibus: pi den: (die Götter,) durch die (dieses Reich Bestand hatte). 354 ü.d.Z. zu Vna: ahd. diu: dieses (ist das einzige Heil) – ü.d.Z. zu uictis: cum: bei (den Besiegten) – ü.d.Z. zu sperare: timere: „zu fürchten“, im Sinne von „sich fürchten Heil zu erhoffen“?



Tegernseer Glossen zu Vergils ‚Aeneis‘ 

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Als ich diese zusammengedrängt in die Schlachten sich wagen sah, beginne ich außer jenen (Worten) so: ‚Jungmannen, ihr tapfersten umsonst, ihr Herzen, wenn euch zum Wagen das äußerste Verlangen (350) sicher ist, ihr, die ihr, was das Schicksal sei in diesen Dingen, seht: hinweg sind gewichen alle, nachdem sie Tempel und Altäre zurückgelassen haben, die Götter, durch die dieses Reich Bestand hatte: zu Hilfe eilt ihr der Stadt, der angezündeten: lasst uns sterben und in die Mitte der Waffen uns stürzen! Ein einziges Heil gibt es für die Besiegte: kein Heil zu hoffen!’

Lesarten

Text 349 audentem Mynors 350 certast, qui, quae G 352 hoc: Korrekturnachtrag über der Zeile

50 

 Spracharbeit

parabola

(355) Sic animis iuuenum furor additus. inde lupi ceu Raptores atra in nebula, quos improba uentris ,compulit’ uel ‚exclusit de latebris‘

Exegit

cęcos rabies catulique relicti duruh



*hungragen

Faucibus expectant *siccis, per tela, per hostes Vadimus haud dubiam in mortem medieque tenemus cum

(360) Urbis iter; nox atra caua circumuolat umbra. etiiam Grecorum ut quis talia fando

loquendo

Quis cladem illius noctis, quis funera fando memoret

cum

Explicet aut possit lacrimis ęquare labores? Vrbs antiqua ruit multos ominate per annos; *sine praescientia

Plurima perque uias sternuntur *inertia passim

355 (Aeneas erzählt weiter) ü.d.Z. zu animis: parabola: „Gleichnis“, Stilerläuterung zum ganzen Vers. 357 ü.d.Z. S zu exegit: ‚compulit‘ uel ‚exclusit de latebris‘: „‚dahintreibt‘ oder ‚aus ihren Höhlen ausschließt‘.“ 358 a.R. ahd. *hungragen: „den Hungrigen“ – ü.d.Z. zu per: ahd. duruh: „durch (Geschosse).“ 360 ü.d.Z. zu caua: cum: „mit (hohlem Schatten).“ 361 ü.d.Z. S zu quis: etiiam Grecorum ut quis talia fando: „(Wer) selbst von den Griechen, wie „‚wer solches durch reden‘.“ – ü.d.Z. zu fando: loquendo: „durch reden.“ 362 ü.d.Z. zu explicet: memoret: „ruft in Erinnerung.“ ü.d.Z. zu lacrimis: cum: „mit (Tränen).“ 364 a.R. zu *inertia: *sine praescientia: „ohne Vorherwissen.“ (dies keine zum Kontext passende Glosse, s. zu ihr Hellgardt, Analyse, S. 439).

Lesarten

Text 355 additus < aditus zweites d über der Zeile 358 hostis G

Glossen 357 latebris: i < a korr. von zweiter Hand



Tegernseer Glossen zu Vergils ‚Aeneis‘ 

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(355) So den Herzen der Jungmannen Wut wird beigegeben. Daher, ganz wie Wölfe als Räuber in grässlichem Nebel, welche die unbillige, des Bauches hinaustreibt wie Blinde, die Raserei, während die Welpen, die verlassenen, mit trocken Schlünden zuwarten, so durch die Geschosse des Feindes gehen wir ohne Zögern in den Tod, und den mittleren (360) von den Wegen der Stadt halten wir inne. Grässliche Nacht umflattert die  [hohlen Schatten. Wer wird das Unheil jener Nacht, wer die Leichenbegängnisse durch Reden entfalten oder kann mit Tränen aufwiegen die Leiden? Die Stadt, die alte, stürzt ein, nachdem sie durch viele Jahre hindurch geherrscht hat. Die meisten durch die Straßen sind hingestreut kraftlos allenthalben

52 

 Spracharbeit

per gradatim ascendit *geminatur uel propter metri necessitatem

(365) Corpora perque domos & *relligiosa deorum cum Troiani

Limina. nec soli pęnas dant sanguine Teucri; uvanta ‚ofta‘ aut aliquando Troianis

Quondam etiam uictis redit in praecordia uirtus, Greci

Victoresque cadunt Danai. crudelis ubique *aut difinitio timoris est aut uarietas mortis ostenditur

Luctus, ubique pauor & plurima *mortis imago;

365 a.R. S zu *relligiosa: *geminatur uel propter metri necessitate: „verdoppelt wird das l (in relligiosa) wegen metrischer Notwendigkeit.“ Die Glosse hat für „l“ irrtümlich das Kürzel für ‚uel‘ (durgestrichenes kleines ‚l‘). – ü.d.Z S zu deorum: per gradatim ascendit: „stufenweise steigt er (sc. Vergil) auf.“ Das per ist der Glosse von anderer Hand hinzugefügt, im Sinne von per (gradus). – Das Ganze ist ein Hinweis auf die Stilfigur der „Gradatio“ (Klimax); gemeint ist die Steigerung uias, […] domos, […] deorum limina (Vers 364–365), „Wege, […] Häuser, […] und (sogar) die Schwellen der Götter (=Tempel).“ 366 ü.d.Z. zu sanguine: cum: „mit (Blut)“. – ü.d.Z. zu Teucri: Troiani: „die Trojaner.“ 367 ü.d.Z. zu Quondam: aut aliquando: „oder auch gelegentlich.“ – ü.d.Z. zu Quondam: ahd. uvanta ‚ofta‘: „nämlich ‚oft‘.“ – ü.d.Z. zu redit: Troianis: „(nämlich oft gibt zurück) den Trojanern (die Mannhaftigkeit).“ 368 ü.d.Z. zu Danai: Greci: „die Griechen“. 369 a.R. S zu *mortis (imago): aut difinitio timoris est aut uarietas mortis ostenditur: „(‚Bild des Todes‘) ist entweder ein Begriff für ‚Furcht‘ oder es wird die Verschiedenartigkeit der Todes(arten) angezeigt.“

Lesarten

Glossen 365 (Rand) statt l steht irrtümlich das Kürzel für uel (durchgestrichenes l)



Tegernseer Glossen zu Vergils ‚Aeneis‘ 

(365) als Leichen, durch die Häuser hin und in die heiligen der Götter, die Schwellen. Aber nicht einzig Strafen geben mit Blut die Teukrer:

manchmal sogar den Besiegten kehrt zurück in die Herzen der Mannesmut und – obwohl Sieger – fallen die Danaer. Blutiger überall Jammer, überall Furcht und das größte Schreckbild des Todes.

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54 

 Spracharbeit



sibi

(370) Primus se Danaum magna comitante caerua *putauit nos suos socios esse

Androgeus *offert nobis, socia agmina credens,

alloquitur nos

Inscius atque ultro uerbis conpellat amicis: *quę seros facit id est tardos ut ,mors pallida’

increpantis est uos

‚Festinate uiri, nam quę tam *sera moratur giroufi



segnities? alii rapiunt incensa feruntque troiana

pro ‚uenitis‘

(375) Pergama; uos celsis nunc primum a nauibus itis?‘ illi

Dixit, & ex timplo – neque enim responsa dabantur

manifestos

Fida satis – sensit medios delapsus in hostes.

370 ü.d.Z. zu ü.d.Z. zu comitante: sibi: „ihn (den Androgeus [Vers 371]) begleitend.“ 371 a.R. zu *offert (nobis): *putauit nos suos socios esse; „Er glaubte, dass wir seine Kameraden seien.“ 372 (Aeneas zitiert die Worte des Androgeus) zu compellat: alloquitur: „er redet an (mit freundlichen Worten).“ – ü. d. Z. zu amicis: nos: „uns (im Glauben, wir seien seine Kameraden)“ 373 a.R. S zu *sera (segnities [Vers 374]): *quę ‚seros‘ facit id est ‚tardos‘ ut mors pallida: „(,späte‘ Trägheit‘), (eine Trägheit), die ‚spät‘ macht, das heißt ‚säumig‘ wie (man auch sagt:) ‚der bleiche Tod‘.“ – ü.d.Z. S zu festinate (viri): increpantis est:“ ‚Männer‘ ist (die Anrede) des (Soldaten) Kommandierenden.“ – ü.d.Z. zu (quae […] segnities [Vers 374]) moratur: uos: „(welche Trägheit hält) euch auf?“ 374 ü.d.Z. zu feruntque (Pergama): ahd. giroufi: „Beute“ (ganz Pergamon als Beute). 375 ü.d.Z. zu Pergama: troiana: „das trojanische (Pergama).“ – ü.d.Z. S zu itis: pro ‚uenitis‘: „mit itis wird anstelle des Verbums ire [,gehen‘] das Verbum uenire [,kommen‘] gebraucht. 376 (Aeneas erzählt weiter) ü.d.Z. zu (neque responsa) dabant: illi: „(nicht gaben sie Antworten) ihm.“ 377 ü.d.Z. S zu medios: manifestos ([…] hostes): „die handgreiflichen ([…] Feinde).“

Lesarten

Text 371 Androgeos G 376 extemplo G 377 hostis G

Glossen 371 socios: vom anlautenden s nur der obere Bogen ausgeführt 373 Hs. es



Tegernseer Glossen zu Vergils ‚Aeneis‘ 

(370) Als erster, ihn der Danaer eine große Schar begleitend, Androgeos liefert sich uns aus sich, verbündete Scharen vermutend; ahnungslos und von sich aus mit Freundesworten treibt er an: ‚Eilt, Männer, denn welche hält auch auf, so späte Trägheit? Die Anderen rauben und tragen fort das brennende (375) Pergamus. Ihr geht jetzt zuerst her von den hohen Schiffen?‘ Sprach’s und sogleich – denn nicht Antworten wurden gegeben genügend getreue – bemerkte er, mitten in die Feinde gefallen zu sein.

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9 Glossen zur Enzyklopädie des ‚Summarium Heinrici‘ Hildebrandt/Ridder VL: 9 (1994), Sp. 510–519 (Reiner Hildebrandt) und 11 (2005) Sp. 1479. – VL ahd. und as Lit. (2013), S. 444–458 (Stefanie Stricker). – Killy-Lit.Lex. 11 (2011), S. 400–401 (Ernst Hellgardt). Ü.: 46 Handschriften des 11./12. bis 15. Jh., vollständig verzeichnet im VL ahd. und as Lit. (2013), S. 447–452, Stand 2013. Abb.: BStK Bd. 6, Nr. 4 (Admont), Nr. 34c (Basel), Nr. 34d (Basel), Nr. 53 (Berlin), Nr. 66 (Bern), Nr. 269 (Graz), Nr. 786 (Prag). Dat.: Hss.: s. bei Ü.; Werk: letztes Drittel des 11. Jh.?; um 1150? Spr.: mitteldt./oberdt. Sprachbereich. Ed.: Summarium Heinrici, ed. Hildebrandt/Ridder. – Wegstein, Studien. Lit.: Haubrichs, Die Anfänge, S.  195. – BStK. – BStH Bd. I, S.  665–682. Riecke, Frühgeschichte, S. 188–198. 2

Das planmäßig, aber nur z.  T. deutsch glossierte ‚Summarium Heinrici‘, vielleicht das wichtigste Lehrbuch der Klosterschulen für den Elementarunterricht im Lateinischen (Hildebrandt VL Sp. 511), war in zahlreichen Handschriften des 11./12. bis 15. Jh. weit über den mitteldt./oberdt. Sprachbereich verbreitet. Entstehungsort (kaum Worms, möglicherweise Lorsch oder Würzburg) u. -zeit (letztes Drittel des 11. Jh.?; um 1150?) sind strittig. Ausgeschlossen scheint, dass der Name Heinrich, der einem wohl nicht zum urspr. Textbestand gehörigen Widmungsgedicht als Akrostichon einbeschrieben ist, den Autor bezeichnet. Neue Handschriftenfunde und Editionen haben die Forschungsdiskussion belebt. Erhalten ist eine ursprüngliche Elf-Bücher- u. eine wenig jüngere Sechs-Bücher-Fassung. Die Langfassung stellt in ihren ersten zehn Büchern eine straffende Bearbeitung der Etymologiae Isidors von Sevilla dar. Den Kürzungen stehen Erweiterungen gegenüber, zur Grammatik nach Priscian, Cassiodor u. Beda, in anderen Bereichen nach anonymen Quellen. Dem systematischen Teil tritt in Buch 11 – als stoffliche Ergänzung – ein umfangreicher alphabetischer zur Seite. In drei Reihen werden unter jedem Buchstaben hebräische, griech. u. lat. Lemmata gebucht. Dieses wiederum in Lang- u. Kurzfassung erhaltene, z.  T. für sich überlieferte Buch fehlt der Sechs-Bücher-Fassung. Beide Fassungen bieten eine umfassende Aufzählung von Realien; die Begriffe werden allenfalls kurz definiert. Dabei geht es nur sekundär um Sprachkunde. Im Rahmen einer systematischen Grobsortierung durch die Buchgliederung zählt der Sachteil Begriffe und Dinge aus allen traditionellen Wissensgebieten auf und glossiert sie durch lat. Definitionen oder Synonyme und deutsche Interpretamente. Die deutsche Glossierung ist integraler Bestandteil des Werks, doch erfasst sie ganze Bücher nicht, andere in sehr unterschiedlicher Dichte. Die Sechs-Bücher-Fassung lässt in großem Umfang die Teile ohne deutsche Glossen fort; neue deutsche Glossen bringt sie kaum. Der alphabetische Teil bietet als hebräische Lemmata fast ausschließlich Namen des AT mit lat. Interpretamenten nach dem einschlägigen Traktat des Hieronymus. Deutsche Glossen finden sich erst zu den griech. u. lat. Lemmata neben den lat. Interpretamenten, gelegentlich sogar allein und ohne diese. Auch dies zeigt den primären Charakter des Werks als Realienkunde und die Möglichkeit der Verwendung deutscher Glossen in solchem Funktionszusammenhang an. Der hier nach Hildebrandt/Ridders Text (Bd. 1, S. 124–134) wiedergegebene Ausschnitt stellt einen klassischen Teil der Sachglossare dar, die Glossen zu den menschlichen Körperteilen nach dem Schema „von Kopf bis Fuß“ (a capite ad calcem); vgl. schon die ‚Kasseler Glossen‘ (Nr. 11). Das Stück



Glossen zur Enzyklopädie des ‚Summarium Heinrici‘ 

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kann wie eine Übung zur physischen Anthropologie gelesen werden. Deswegen ist es hier ausgewählt. Durch seine „Etymologien“ bietet es zugleich eine Sprach- und Sachkunde zum Thema „Mensch“.

III, 6 De membris hominis Über die Teile des Menschen -Caput houbit a capiendo quinque sensus, vel initium omnium nervorum. -Vertex sceitila quia cesaries vertitur in ea. -Calvaria gibilla / gebil a calvis ossibus et neutraliter pronuntiatur. -Calvitium caluwa. -Cerebrum hirni. Cerebella hirniscala. -Menica hirnivel. -Sinciput anterior pars capitis, sicut occiput posterior, quod sit contra capitium. -Extrex nac. -Caput: Haupt von ‚fassen‘ (a capiendo) der fünf Sinne, oder vom Anfang ‚nehmen‘ (a capiendo) aller Kräfte. -Vertex: Scheitel, weil das Haar sich an ihm ‚teilt‘ (vertitur). -Calvaria: Schädel (,Giebel‘) von den ‚kahlen‘ (a calvis) Knochen, wenn sie neutral bezeichnet werden. -Calvitium: Glatze (,Kahle‘). -Cerebrum: Hirn. Cerebella: Hirnschale. -Menica: Hirnhaut (,-fell‘). -Sinciput (Vorderkopf): vorderer Teil des Kopfes, so wie occiput der hintere Teil ist, weil er auf der anderen Seite (contra) des Kopfes ist. -Extrex: Nacken.

-Capilli lochi quasi capitis pili. -Pilos dictos a pelle, de qua prodeunt, sicut et pilum dicitur a pila, ubi pigmentum contunditur. -Cincinni vel cirri (cruseht vel crispe) lochi. -Capillicium vel capillatura dicuntur spissi capilli. -Cesaries est proprie virorum a cedendo. Crines mulierum a discriminando. -Come̦ utrorumque in tonse̦ . -Capilli: Locken, sozusagen des ‚Kopfes Pfeile‘ (capitis pili). -pili (Haare) werden sie genannt von der ‚Haut‘ (a pelle), aus der sie hervorgehen, wie auch der Wurfspieß (pilum) nach dem ‚Mörser‘ (a pila) benannt ist, in dem die ‚Farbe‘ (pigmentum) [seiner Bemalung] zerrieben wird. -Cincinni oder cirri: (gekräuselte oder krause) Locken. -capillitium oder capillatura werden dichte Haare genannt. -Caesaries, ist das besondere Wort (für Haar) bei Männern vom ‚Schneiden‘ (a caedendo), Crines bei Frauen zur ‚Unterscheidung‘ (a discriminando). -Comae (Haare) bei beiden, wenn sie nicht geschnitten (intonsę) sind.

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 Spracharbeit

-Timpora tunnewanga / tinnewangen dicta, quod moveantur mobilitate quasi tempora. -Facies antluzzi ab effigie, quod ibi tota figura est hominis. -Vultus (wille), quod per eum voluntas cordis ostenditur. -Frons tinna / stirna ab oculorum foraminibus. -Timpora: Schläfen (Stirn,wangen’) so genannt, weil sie in Bewegung sind, so wie die ‚Zeiten‘ (tempora). -Facies: Antlitz von ‚Bild‘ (effigies), weil dort das ganze ‚Bild‘ (figura) des Menschen ist. -Vultus: Wille, weil durch es [das Gesicht] der ‚Wille‘ (voluntas) des Herzens gezeigt wird. -Frons: Stirne von den ‚Öffnungen‘ (a foraminibus) für die Augen.

-Oculi ougun, quia eos ciliorum tegmina occulunt vel quod occultum lumen habent. -Ocellus ougilin. -Pupilla (ovpra vel) ougaphel, in qua quia parve̦ imagines videntur, -pupille̦ dicuntur; nam parvuli dicuntur pupilli. Phisici dicunt easdem pupillas, quas in oculis videmus, morituros ante triduum non habere, quibus non visis certa est desperatio. – Acies seha / gespicz. -Corona dicitur circulus, qui ambit pupillam. -Volvi dicuntur ipsi vertices oculorum. -Palpebra ougbrawa a palpitatione.1 -Lacrime̦ trahene / zäher a laceratione mentis. -Cilia dicuntur pelles, quibus teguntur oculi, et dicta sunt, quod celent oculos. ---Supercilia uberbrawa dicta, quia superposita sunt ciliis. -Intercilium (wetenbra)2 spacium, quod est inter cilia et supercilia.3 Oculi: Augen, weil die Bedeckungen der Augenbrauen sie ‚verbergen‘ (occultunt) oder weil sie ein ‚verborgenes‘ (occultum) Licht haben. -Ocellus: Äuglein. -Pupilla: (Augenbraue oder:) Augapfel, weil in ihm kleine Bilder erscheinen, werden sie pupillae genannt; denn kleine Kinder nennt man pupilli. Die Ärzte sagen, dass binnen dreier Tage Sterbende diese kleinen Bilder, die wir in den Augen sehen, nicht haben; wenn man sie nicht sieht, gibt es sicher keine Hoffnung. -Acies: (,Scharfblick’): Sehkraft / Spitze. -Corona wird der Kreis genannt, der die Pupille umgibt. -Volvi: (gerollte) werden die Wirbel (das Rollen?) der Augen genannt. -Palpebra: Augenbrauen (= -lider) vom ‚Zucken‘ (a palpitatione). -Lacrimae: Tränen, Zähren von der ‚Zerfleischung‘ (a laceratione) des Geistes.

1 Vgl. u. zu pulpa (Muskelfleisch) 2 zu -wete vgl. ahd. wetan „verbinden, verknüpfen, zugesellen.“ 3 Isidor: Intercilium vero est medium illud inter supercilia, quod sine pilis est. „Das intercilium ist die Mitte zwischen den Augenbrauen, die nicht behaart ist.“



Glossen zur Enzyklopädie des ‚Summarium Heinrici‘ 

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-Cilia: werden die Häute genannt, mit denen die Augen bedeckt werden, und so werden sie genannt, weil sie die Augen ‚verhüllen‘ (celent). -Supercilia: Brauen (,Überbrauen‘) sind so benannt, weil sie ‚über den Brauen‘ (= Lidern) liegen (superposita ciliis). -Intercilium: (Brauenverbindung) ist der Platz, der ‚zwischen‘ (inter) den ‚Lidern‘ (ciliis) und den Brauen ist.4

-Gene̦ hufeli, quod ibi barba gignitur;5 cuius diminitivum est geniculi. -Male̦ wange dicte̦ propter rotunditatem, vel quod sint prope maxillas.6 -Maxilla kinnibaccho per diminutionem a malis, sicut paxillus a palo, taxillus a talo. -Mandibula baccho / ein kew. -Barba bart. -Granones grani / granen. -Genae: Backen, weil dort der Bart ‚erzeugt wird‘ (gignitur); dessen Diminutiv ist geniculi. -Malae sind die Wangen genannt wegen der Rundheit7 oder weil sie neben den ‚Kinnbacken‘ (maxillas) sind. -Maxilla: Kinnbacke durch Diminutivbildung von mala (Kinnbacke) wie paxillus (Pflock) von palus (Pfahl), taxillus (Würfelchen) von talus (Würfel). -Mandibula: Backe / eine Kinnbacke (‚Kiefer‘) Barba: Bart. Granones: Barthaare.8 -Maxilla: Kinnbacke durch Diminutivbildung von mala (Kinnbacke) wie paxillus (Pflock) von palus (Pfahl), taxillus (Würfelchen) von talus (Würfel). -Mandibula: Backe / eine Kinnbacke (,Kiefer‘) -Barba: Bart. -Granones: Barthaare.9

-Auris ora a vocibus hauriendis. -Austiria orismero. -Pinnula summitas auris ab acumine. Pinnum enim antiqui acutum dicebant, unde et bipennis et pinna.

4 Vgl. o, Anm. 3 (zu intercilium). 5 Isidor: Nam Graece ‚geneion‘ barbae. Hinc et genae, quod inde incipiant gigni barbae. ‚Denn griechisch heißt ‚geneion‘ ‚Barthaare‘. Daher auch ‚genae‘ weil von da an die Barthaare anfangen zu ‚sprießen‘ (gigni).‘ 6 Isidor: Vocatae autem ‚malae‘, sive quod infra oculos prominent in rotunditatem, quam Graeci ‚mela‘ appellant. „Sie werden ‚malae‘ genannt, weil sie unter den Augen in einer Rundheit vorspringen, welche die Griechen ‚mela‘ (,Äpfel‘ = Metapher für ‚Backen‘) nennen.“ 7 Vgl. o., Anm. 6 (zu malae). 8 Es wird das st. F. gran und das sw. F. grana angeführt. 9 Es wird das st. F. gran und das sw. F. grana angeführt.

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 Spracharbeit

-Auris: Ohr vom ‚Schöpfen‘ (a hauriendo) der Laute. -Austiria: Ohrenschmalz. -Pinnula (Federchen) wird die oberste Stelle des Ohres genannt von ‚Spitze‘ (acumen). Pinnum nämlich nannten die Alten ‚das Gespitzte‘ (acutum), woher auch ‚zweischneidig‘ (bipennis) und ‚[gefiederter] Pfeil‘ (pinna).

-Nasus vel naris nasa dicta, quod aer vel odor vel spiritus manare10 non desinit, vel quia nos odore admonent, ut norimus aliquid; unde contra rudes ignari dicuntur. -Columna dicitur naris porrecta. -Sanna rugositas naris. -Pirula extremitas naris a formula pomi piri. -Pinnule̦ latera nasi, ab alarum similitudine. -Interfinium nasacrustala / nasecrosela.11 -Nasus oder naris: Nase, so genannt, weil die Luft oder der Geruch oder der Atem nicht aufhört zu ‚fließen‘ (manare)12 oder weil sie uns durch einen Geruch ‚gemahnen‘ (admonent), dass wir etwas ‚erkennen‘ (norimus); deshalb werden umgekehrt Ungebildete als ‚Unwissende‘ (ignari) bezeichnet. -Columna (Säule) wird die ausgestreckte Nase genannt.13 -Sanna (Grimasse) ist ein Rümpfen der Nase. -,Birnchen‘ (pirula) heißt das Ende der Nase von der Frucht des ‚Birnbaums‘ (pomus piri). -,Flügelchen‘ (pinnula) heißen die Seiten der Nase wegen der Ähnlichkeit mit Flügeln. -Interfinium Nasenknorpel (,-kruste‘).

-Os munt, quod sit ostium corporis vel bucca. -Labium a lambendo superius. -Labrum autem inferius lefse. -Lingua a lingendo vel quod verba liget zunga. -Os: Mund, weil er die ‚Tür‘ (ostium) des Körpers ist oder Maul. – Labium vom ‚Lecken‘ (a lambendo) der oberen (Lippe). -Labium superius (Oberlippe) -Labrum inferius aber: (vom ‚Lecken‘) der (Unter)lippe (,Lefze‘).14 -Lingua vom ‚Lecken‘ (a lingendo) oder weil die Zunge Worte ‚verbindet‘ (liget).

10 Isidor: nare ‚fließen‘. 11 Vgl. u. crostila / crosela ‚Knorpel des (Brustbeins)‘. 12 Vgl. o. Anm. 10 (zu nare). 13 Isidor: Narium recta pars, propter quod aequaliter sit in longitudine et rotunditate porrecta, columna vocatur. „Der gerade Teil der Nase, weil er in Länge und Rundung sich gleich erstreckt, wird ‚Säule‘ genannt.“ 14 Isidor: Quod auten superius est, labium dicimus; quod inferius, eo quod grossior sit, labrum. „Was aber darüber ist, nennen wir ‚labium‘; was darunter ‚labrum‘, weil es größer ist.“



Glossen zur Enzyklopädie des ‚Summarium Heinrici‘ 

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-Dentes ceni / czend, quod dividant cibum. -Precisores dicuntur anteriores vorderceni / vorderncende / varreceni a precidendo. -Canini (scharpceni), quod ad similitudinem caninorum existant.15 -Molares vel genuini bacchoceni / baccenzende / vahenczend a molendo cibum. -Gingive̦ pilorni / bolorni16 / zendfleisch a gignendis dentibus vel ingines dicitur caro, que circa dentes est. -Dentes: Zähne, weil sie die Speise ‚teilen‘ (dividant). -Praecisores (Zerschneider): werden die vorderen genannt: Vorderzähne vom ‚Zerschneiden‘ (a praecidendo). -Canini: Scharfzähne, weil sie Ähnlichkeit mit Hündchen (caninorum) haben.17 -Molares (Mahlzähne) oder genuini (Backenzähne): Backenzähne / Raffzähne (= Eckzähne, ‚Fänger‘-zähne) vom ‚Mahlen‘ (a molendo) der Speise. -Gingivae: Zahnfleisch vom ‚Erzeugen‘ (a gignendis) der Zähne oder ingines wird das Fleisch genannt, das um die Zähne ist.

-Fauces a fundendis vocibus guomun. -Palatus vel baratrum slunt a polo per derivationem. -Arterie̦ per quas sonus vocis egreditur, dicte̦ quod artis meatibus spiritum retineant. -Tole̦ sunt, que vulgo per diminutionem tusillas vocant, in faucibus turgescere solent. -Mentum kinni / kindpain dictum, quod mandibule̦ inde oriantur vel iungantur. -Fauces: von dem ‚Hervorbringen‘ (a fundendis) der Laute: Gaumen. -Palatus oder baratrum: Vordergaumen (,Schlund‘) von ‚Pol‘, ‚Himmel‘ (a polo) durch Derivation. -Arteriae (Luftröhren) heißen die, durch welche der Klang der Stimme hervordringt, weil sie den Atem durch Wege des ars (Kunst) regulieren. -Tolae (Mandeln) welche man gewöhnlich durch Diminution tusillae (Mandeln) nennt, pflegen im Rachen anzuschwellen. -Mentum: das Kinn, Kinnbein wird so genannt, weil die ‚Kiefer‘ (mandibulae) von dort ausgehen oder sich dort verbinden.

-Gurgulio a gutture nomen trahit, cuius meatus ad os et nares pertendit (gurgela). -Sublinguium racho quasi parva lingua, que̦ foramen lingue̦ recludit aperitque. -Submentum underkinne / ünderkinpain. -Rumen (?) a ruminando sluntbein. -Collum quod sit rigidum et rotundum ut columna (hals). -Cuius anterior pars gula, posterior cervix dicitur.

15 Isidor: Et dicti canini, quia ad similitudinem caninorum existunt, et canis ex ipsis ossa frangit, sicut et homo. „[…] der Hund zerbricht mit ihnen die Knochen, wie auch der Mensch.“ 16 StWG bilarn – gingiva ‚Zahnfleisch‘. 17 Vgl. o. Anm. 15 (zu caninorum).

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 Spracharbeit

-Cervix quasi cerebri via. (halsadara)18. -(Spondile halsbein.) -Gula vel guttur kela. -Vua blat. -Struma croph. -Frumen pars gule̦ que̦ prominet. -Gurgulio (Schlund) bezieht den Namen von guttur (Schlund), dessen Weg sich zu Mund und Nase erstreckt: Gurgel. -Sublinguium (Zäpfchen): Rachen, gleichsam eine kleine ‚Zunge‘ (lingua), die die Öffnung der Zunge verschließt und öffnet. -Submentum: Unterkinn / unter dem Kinnbein. -Rumen (?) vom ‚Wiederkäuen‘ (a ruminando) Schlund (,Schlundbein‘). -Collum, was ausgestreckt ist und rund wie eine ‚Säule‘ (columna): Hals. -Dessen vorderer Teil wird gula (Kehle) genannt, der hintere cervix (Nacken). -Cervix ist sozusagen der Weg des ‚Gehirns‘ (cerebri): Genicksnervenstrag (,Halsader‘).19 -Spondile: Halswirbel (,Halsbein‘). -Gula vel guttur: Kehle. -Uva („Traube“): Zäpfchen. -Struma: Kropf. -Frumen: der Teil der Kehle, der vorsteht.

-Humerus ahsela quasi armi, ad distinctionem hominis a pecudibus, ut hii humeros, illi armos habeant. -Ala summi humeri pars posterior. -Brachium arm a fortitudine, quia bari grece forte dicitur. -Tori musi, quod ibi viscera torta sint. Idem lacerti vel musculi. -Cubitus elin a cubando. -Alenus elinbogo. -Ulna utriusque manus extensio est. Item ulna est cubitus. -Ale̦ vel ascellle uochesun, quod brachia ex his cellantur, id est moveantur. -Idem subhirci dicuntur, quod in quibusdam hircorum fetorem dent. -Humerus: Schulter (,Achsel‘), sozusagen vom Bug (armus), zur Unterscheidung des ‚Menschen‘ (hominis) von den Tieren, dass diese Schultern (humeros) haben, jene Buge (armi). -Ala (,Achsel‘) ist der hintere Teil der obersten Schulter. -Brachium: Arm von der Stärke, weil bari griechisch ‚stark‘ heißt. -Tori: Oberarmmuskel, weil dort das Fleisch ‚gedreht‘ (torta) ist. Ebenso die Muskeln (lacerti) oder die Muskeln (musculi). -Cubitus: Elle von ‚sich krümmen‘ (cubare).

18 Isidor: Cervix autem vocata, quod per eam partem cerebrum ad medullam spinae dirigitur, quasi cerebri via. „Cervix (Nacken) wird sie genannt, weil durch diesen Teil das Hirn in den Kern des Rückgrats geleitet wird.“ 19 Zu dieser Deutung vgl. o. Anm. 18 (zu cervix).



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-Alenus Ellenbogen -Ulna (der Ellenbogen) hat die Ausdehnung beider Hände. Ulna ist dasselbe wie cubitus. -Alae oder ascellae: Achselhöhlen, weil die Arme aus ihnen ‚gerührt werden‘ (cellantur?), das heißt bewegt werden. -Ebenso werden sie subhirci (Unterböcke) genannt, weil sie bei manchen einen Bocksgestank abgeben.

-Manus hant, quod sit totius corporis munus. -Dextra zesuwa / zesuna a dando. -Sinistra winstera / ein tenkew hant a sinendo, et leva, quod aptior sit ad levandum. -Palma dicitur ab expansis palme̦ ramis. -Est autem manus expansis digitis, sicut pugnus contractis. -Pugnus a pugillo fust. -Vola bal. -Ir vel clessal est medietas palme̦ . -Digiti vingere, quod decem sint. -Pollex dumo, quod inter ceteros polleat. -Index vel salutaris demonstratorius id est zeigare / mvsvingir. -Impudicus vel medius lancmar, quod per eum probri insectatio exprimitur. -Anularis vel medicinalis, quod in ipso anulus geritur, vel quod ipso colliria a medicis colliguntur goltvinger. -Auricularis orvinger, quod eo aurem scalpimus. -Vngula nagel a greco, quod est onicen. -Articulus lidilin / klidlein. -Manus: Hand, weil sie ‚Dienst‘ (munus) für den ganzen Körper ist. -Dextra: die Rechte vom ‚Geben‘ (dando). -Sinistra: die Linke / eine linke Hand vom ‚Lassen‘ (a sinendo), auch laeva (die Linke), weil sie geeigneter ist ad levandum (zum Schwächen). -Palma (die Handfläche) wird so genannt von den ausgebreiteten Zweigen der Palme (palmae). -Es heißt manus (Hand) bei ausgebreiteten Fingern, pugnus (Faust) bei zusammengezogenen. -Pugnus von pugillus (Faustkämpfer): Faust. -Vola: Handballen. -Ir oder clessal (Innenhand, Handhöhle) ist die Mitte der Handfläche. -Digiti: die Finger, weil es ‚zehn‘ (decem) sind. -Pollex: Daumen, weil er unter den übrigen ‚stark ist‘ (polleat). -Index oder salutarius, der Zeigende, das ist der Zeigefinger / Breifinger. -Impudicus oder medius: Langmahr20, weil durch ihn Verhöhnung wegen ‚Unzucht‘ (probri) ausgedrückt wird. -Anularis oder medicinalis (Ringfinger), weil an ihm der Ring getragen wird oder weil durch die Ärzte von ihm Augensalben gewonnen werden: Goldfinger. -Auricularis: Ohrfinger, weil wir mit im das Ohr auskratzen. 20 Obszönes Wort: Mahr: Inkubus; „Langmahr“: Inkubus mit langem Penis. Das Herausstrecken des Mittelfingers gilt als obszöne Geste. Grimm, Fingernamen, hier S. 438–441.

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 Spracharbeit

-Ungula: Nagel vom Griechischen, wo es onicen21 heißt. -Articulus: Fingerglied (,Gliedlein‘).

-Truncus media pars corporis a collo usque ad inguinem. -Torax a Grecis dicitur anterior pars trunci, quam nos arcam ab arcendo dicimus. -Pectus brust, quod sit pexum.22 -Cartilago brustleffil vel crostila / crosela dicte̦ , quod leni attritu carent dolore dum flectuntur. -Vbera vel mamme̦ duttun (vel dezce). Inde mamille̦ (dvttelin), quia rotunde̦ quasi male̦ . -Papille̦ capita mamillarum, quod eas infantes quasi pappant. -Truncus (Rumpf) ist der mittlere Teil des Körper vom Hals bis zum Unterleib. -Torax (Brustkorb) wird von den Griechen der vordere Teil des Rumpfes genannt, den wir (Lateiner) arcam (Kasten) von arcendo (einschließen, bewahren) nennen. -Pectus: Brust, weil sie ‚gekämmt‘ (pexus) ist.23 -Cartilago: Brustbein (,Brustlöffel‘, Rippe) oder Knorpel (,Kruste‘), weil sie bei sanftem Reiben Schmerz ‚nicht haben‘ (carent), wenn sie gebogen werden. -Ubera oder mammae: Brustwarzen (,Zitzen‘); daher mamillae (Zitzlein), weil sie rund sind, sozusagen malae (,Äpfelinnen‘). -Papillae (Brustwarzenspitzen) sind die Köpfe der mamillae, weil die Säuglinge sie sozusagen ‚als Brei essen‘ (pappant).

-Cutis ab incisione hut.24 -Inde corium leder vel per derivationem a carne. -Pellis autem detracta iam corium dicitur.25 -(Sudor a sudando svveiz.) -Pori sweizlochir grece, latine spriramenta dicuntur, quod per eos vivificus spiritus exterius ministretur. -Cutis vom ‚Schneiden‘: Haut. -Davon corium: Leder oder durch Derivation von ‚Fleisch‘ (a carne).26

21 griech. onyx ‚Nagel‘. 22 Isidor: […] quod sit pexum inter eminentes mamillarum partes; unde et pectinem dici, quod nexos capillos faciat. „was gekämmt ist zwischen den hervorstehenden Teilen der Brustwarzen; daher wird ‚Kamm‘ genannt, was gekämmte Haare macht.“ 23 Vgl. o. Anm. 22 (zu pexum) 24 Isidor: Cutis est, quae in corpore prima est, appellata, quod ipsa corpori superposita incisionem prima patiatur: ‚kytis‘ enim Graece ‚incisio‘ dicitur. „Die Haut (cutis), die das Äußerste am Körper ist, wird so genannt, weil sie – als über den Körper gelegt – ein Schneiden als erste erleidet. ‚das Schneiden‘ heißt nämlich auf Griechisch kytis.“ 25 Isidor: Corium autem per derivationem caro appellavit, quod eo tegatur. „Corium hat durch Derivation von caro die Benennung, weil es dieses bedeckt.“ 26 Vgl. o. Anm. 25 (zu corium).



Glossen zur Enzyklopädie des ‚Summarium Heinrici‘ 

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-Die schon abgezogene pellis („Fell, Pelz“) aber heißt corium („Leder“). -(Sudor vom ‚Schwitzen‘ [a sudando]: Schweiß.)  -Griechisch pori: Poren (,Schweißlöcher‘) heißen lateinisch spiramenta, weil durch sie der lebendige Geist des Lebens (vivicus spiritus) versorgt wird.

-Arvina smero.27 -Pulpa (magerfleichs) caro sine pinguedine, dicta quod palpitet.28 -Membra lide / lider / glid, que corporis partes sunt. -Artus, quibus colliguntur membra, ab artando gileichi, quorum diminutivum est articuli. -Vene̦ adrun, quod vie̦ sanguinis sint. Et vene̦ minores.29 -Nervi maiores ab inherendo. -Compago capita ossium a conpingendo. -Vertibule̦ sunt summe̦ ossium partes, a vertendo nodis crassioribus conglobate̦ . -(Pili pubertatis vel famis hungerhar.) -Ossa bein ab usto, propter quod cremarentur ab antiquis, sive ab ore, quod ibi pateant. -Medulla marc, quod madefaciat ossa. -Costa ribbi a custodiendo interiora dicitur. -Latus sita, quod nobis iacentibus latet. -Arvina: Talg (,Schmiere’).30 -Pulpa Muskelfleisch: Fleisch ohne Fett so genannt, weil es ‚zuckt‘ (palpitet). -Membra: Glieder, die Teile des Körpers sind. -Die artus (Gelenke), durch die die Glieder verbunden werden, heißen so vom ‚Einengen‘ (ab artando) Gelenke, deren Diminutiv ist articuli (kleine Gelenke). -Venae: Adern, weil sie die ‚Wege‘ (viae) des Blutes sind. Auch kleinere Adern. -Nervi (die Sehnen), die größeren, heißen so vom Festhaften (ab inhaerendo). -Compago (Bindemittel), die Köpfe der Knochen, heißen so vom ‚Zusammenfügen‘ (a compingendo). -Vertibulae (Wirbel) heißen die obersten Teile der Knochen a vertendo (vom ‚Wenden‘); sie sind in dickeren Knoten zusammengeballt. -(Bartflaum der Jugend oder des Hungers: Milchbart [,Hungerhaar‘]). -Ossa: Knochen (,Gebeine‘) vom ‚Verbrannten‘ (ab usto), weil sie von den Alten verbrannt wurden, oder von ‚Mund‘ (ab ore), weil sie dort offenliegen.31 -Medulla: Mark, weil es die Knochen ‚befeuchtet‘ (madefaciat). -Costa: Rippe wird vom Schützen (a custodiendo) des Inneren benannt. -Latus: Seite, weil sie verborgen ist (latet), wenn wir liegen. 27 Isidor: Arvina est pinguedo cuti adhaerens. ‘Arvina ist Fettigkeit, die an der Haut haftet.’ 28 Vgl. o. zu palpebra (‚Augenlid‘). 29 Isidor: Venae dictae, eo quod viae sint natantis sanguinis, atque rivi per corpus omne divisi, quibus universa membra inrigantur. „Venen heißen sie, weil sie viae des fließenden Blutes sind und wie Bäche über den ganzen Körper verteilt, durch welche alle Glieder benetzt werden.“ 30 Vgl. o. Anm. 27 (zu arvina). 31 Gemeint sind die Zähne als „offenliegende“ Knochen.

66 

 Spracharbeit

-Dorsum, tergum ruggo dicitur, quod sit durum et ad perpetiendum et ad portandum; et terga, quia in ea supini iacemus in terra. -Scapula scultera. -Interscapilium spacium, quod inter scapulas est, unde et nominatum est. -Pale̦ sunt dorsi dextra le̦ vaque eminentia membra ruggebratun. -Spina ruggebein dicta, quod radiolos acutos habeat.32 -Sacra spina est ima spine̦ , quam gentiles diis suis primum offerebant, unde et sacra spina dicitur. -Dorsum, tergum: Rücken, so genannt, weil er hart (durum) ist, sowohl zum Ausdauern als auch zum Tragen; und ‚die Rücken‘, weil wir auf ihnen rücklings ruhend auf der ‚Erde‘ (terra) liegen. -Scapula: Schulter. -Interscapilium (,Zwischenschulter‘), der Raum, der zwischen den Schultern ist, woher er auch benannt ist. Palae (,Spaten‘) sind die rechts und links hervortretenden Teile des Rückens: Rückenfleisch. -Spina: Wirbel (die Rückenknochen), so genannt, weil sie spitze Stäbchen haben.33 -Heiliger Wirbel ist das Unterste des Wirbels, das die Heiden ihren Göttern zuerst opferten, woher es auch ‚heiliger Wirbel‘ heißt.

-Renes lenten / lendi, quod rivi ab his obsceni liquoris decurrant. -Ren vel rien lentibrato. -Lumbi lancha / lanchen / lumben ob libidinis lasciviam. -Renes: Nieren (,Lenden‘), weil von ihnen ‚Bäche‘ (rivi) unsauberer Flüssigkeit herablaufen. -Ren oder rien: Nierenfleisch. -Lumbi: Lenden wegen der Ausschweifung der ‚Lust‘ (libidinis).

Umbilicus nabulo, quod sit umbus iliorum vel ventriculus. Umbiculus: Nabel, weil er der ‚Schildbuckel‘ (umbus) der iliorum34 ist oder das Bäuchlein.

32 Isidor: Spina est iunctura dorsi, dicta eo quod habeat radiolos acutos; cuius iuncturae spondilia appellantur propter partem cerebri, quae fertur per eos longo tractu ad ceteras corporis partes. „Spina ist ein Bindeglied am Rücken, so genannt, weil es spitze Stäbchen hat, dessen Verbindungen spondilia heißen wegen eines Teils des Gehirns, das durch einen langen Verlauf zu den übrigen Teilen des Körpers gebracht wird.“ 33 Vgl. o. Anm. 32 (zu spina). 34 Im ‚Summarium‘ ist die Stelle nicht verstanden. Sie erklärt sich von Isidor her. Bei ihn heißt es: „[…] umbus iliorum, Vnde et umbo appellatur locus in medio clypei, a quo pendet. Ex eo enim infans in utero pendet, ex eo etiam et nutritur. Ilium Graeco sermone appellatum, quod ibi nos obvolvamus. Grece enim +ilios+ obvolvere dicitur. „[…] Schildbuckel der Ilier. Von daher wird auch die Stelle in der Mitte des Schilds umbo ‚Schildbuckel‘ genannt, an der er aufgehängt ist. An ihm nämlich (am umbus / umbiculus „Nabel‘) hängt das Kind in der Gebärmutter, und von ihm wird es auch ernährt. Ilium heißt er im Griechischen, weil wir uns dort einhüllen. Auf Griechisch hieß nämlich +ilios+ ‚einhüllen‘.“



Glossen zur Enzyklopädie des ‚Summarium Heinrici‘ 

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-Clunes goffun vocate̦ , quod sit iuxta culum. -Posteriora hinderteil. -Culus vel podex ars (vel after). -Podiscus arswisc. -Anus arsloch foramen culi. -Nates arsbelle, quod in ipsis innitimur, dum sedemus. Clunes: Hinterbacken genannt, weil sie beim ‚Hintern‘ (culum) sind. Posteriora: Hinterteile. -Culus oder podex: Arsch (oder After). -Podiscus: Arschwisch. -Anus: Arschloch, Öffnung des Arschs. -Nates: Arschbacken, weil wir uns auf sie ‚stützen‘ (innitimur), wenn wir sitzen.

-Virilia gimachti. He̦ c pudenda pro verecundia, vel a pube; -et genitalia a gignendo sobolem, et inhonesta ob turpitudinem dicuntur; -idem et veretrum (cunpo35). -Testiculi hoden diminutivum a testibus. -Viror id est humor fluens a natura viri. -Viscus pellis, in qua testiculi sunt. -Gurgulio crinis genitalium. -Languo stuphar / strupha / stroupha. -Meatus, quia per eum meant stercora. -Femura huffi, quod ea parte a femina sexus viri discrepet. Femina autem per derivationem femorum partes sunt.36 -Ingues heigdruose / hegedruose / hageldruose. -Glans vel tolis druos. Glandula vel tosilla druosilin. -Coxe̦ quasi coniuncte̦ axes vel gosse̦ diech. -Quarum concava vertebra dicuntur.37 -Suffragines, quibus franguntur subtus id est flectuntur (hamen). -Virilia: männliche Teile (,Gemächte’). Und wegen dieser muss man sich schämen aus Anständigkeit oder vor Scham, -auch heißen sie genitalia („Zeugeglieder“) von ‚Erzeugen‘ (a gignendo) der Nachkommenschaft und als schändlich werden sie erklärt wegen ihrer Hässlichkeit; 35 StWG s.  v. zumpfo „Penis“. – Isidor: veretrum quia viri est tantum, sive quod ex eo virus emittitur. Nam virus proprie dicitur humor fluens a natura viri. „Veretrum weil es nur der ‚Mann‘ (vir) hat oder weil aus ihm „Schleim“ (virus) entsandt wird. Denn „Schleim“ (virus) heißt eigentlich die Flüssigkeit, die von der Natur des ‚Mannes‘ (viri) ausfließt.“ 36 Isidor: […] femorum partes sunt, quibus in equitando tergis equorum adhaeremus. „[…] die Teile der Oberschenkel, mit denen wir beim Reiten am Rücken der Pferde haften.“ 37 Isidor: Quarum concava vertebra vocantur, quia in eis capita femorum vertuntur. „Deren Gelenkhöhlen werden vertebra genannt, weil in ihnen die Gelenkköpfe der Oberschenkel vertentur (sich drehen).“

68 

 Spracharbeit

-ebenso veretrum (Penis).38 -Testiculi: die Hoden; Diminutiv von testes („die Hoden“). -Viror39) ist die Flüssigkeit, die aus der Natur des Mannes (viri) fließt. -Fiscus (Korb) heißt die Haut, in der die Hoden sind. -Gurgulio (Schlund) heißt das Haar der Genitalien. -Languo: Bartstoppel (,Stupfhaar’). -Meatus (Gang), weil durch ihn die Exkremente ‚gehen‘ (meant). -Femora (die Oberschenkel): Hüften, weil in diesem Teil sich das Geschlecht des Mannes von dem der ‚Frau‘ (femina) unterscheidet. Femina aber sind durch Derivation die Teile des Oberschenkels (femorum).40 -Ingues: Geschlechtsdrüsen (,Hegedrüsen‘). -Glans („Eichel“, „Drüse“) oder tolis („Halsmandel“): Drüse. Glandula oder tosilla (Halsmandel) kleine Drüse. -Coxae („Haxe“, „Hüfte“) oder gossae, sozusagen ‚verbundene‘ (coniunctae) axes („Bohlen“) oder gosse̦ : Hüften. -Deren Gelenkhöhlen werden vertebra („Gelenk,“ „Wirbel“) genannt.41 -Suffragines heißen die, mit denen man unten (das Bein) bricht, das heißt biegt: (Kniekehlen).

-Genua knie, quod in utero genis sint opposita. -Pobles knierado. -Crura bein a currendo. -Tibie̦ scinkun quasi tube̦ . -Sure̦ wadun. -Talus enkil / enkilin a tolo id est rotunditate. -Locus corrigie riho. -Pedes fuozi a greco podas. -Planta sola a planitie. -Calx versina a calcando, unde calcaneus. -Solum inferior pars pedis. -Genua: Kniee, weil sie im Mutterleib den „Wangen’ (genis) gegenüberliegen. -Pobles: Kniekehle. -Crura: Unterschenkel vom ‚Laufen‘ (a currendo). -Tibiae: Schienenbeine: (Unter-,schenkel‘, –,schinken‘), sozusagen ‚Trompeten‘ (tube̦ ). -Surae: Waden. -Talus: Ferse (,Enkel‘) von ‚Kuppeldachtempel‘ (tholus), das heißt, von der Rundung. -Locus corrigiae (,Stelle des Riemens‘): Unterschenkel. -Pedes: Füße vom Griechischen ‚Füße‘ (podas). -Planta: Sohle von der ‚Ebene‘ (a planitie). -Calx: Ferse von ‚mit Fersen treten‘ (a calcando), daher auch calcaneus. -Solum (,Sohle‘): unterer Teil des Fußes.

38 Vgl. o. Anm. 37 (zu vertebra). 39 Isidor hat hier virus; vgl. o. Anm. 35. 40 Vgl. o. Anm. 36 (zu femora). 41 Vgl. o. Anm. 37 (zu vertebra).

Deutsch als Fremdsprache 10 Vocabularius Sancti Galli (‚Deutsche Hermeneumata‘) StSG III und IV 2 VL 10, Sp. 479–482. (Heinz Mettke). – VL ahd. und as Lit. (2013), S. 494–500 (Stefanie Stricker). – KillyLit.Lex. 12 (2011), S. 1 (Ernst Hellgardt). Ü.: St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 913, p. 181–206. Abb.: vollständiges Digitalisat der Hs. in Farbe: http://www.cesg.unifr.ch/virt_bib/handschriften.htm. – Fischer, Schrifttafeln, Taf. 1b (pag. 192 und 193). Dat.: Hs. (abschriftlich, in insularer [nicht irischer] Halbunziale), 8. Jh., 2. Hälfte, kontinental (Deutschland), an unbekanntem Ort. – Werkentstehung wohl nicht wesentlich früher. Spr.: teils obd., teils fränk. Ed.: StSG III, Nr. 931, S. 1–8. – Müller, S. 220–221 (Textprobe). Lit.: Kelle, LG 1, S. 45 und S. 306. – Kögel. LG I,2, S. 437 – S. 443. – Ehrismann, LG 1, S. 258–259. – Baesecke, LG 2,1, S. 147–149 und S. 155–166. – Baesecke, Der Vocabularius Sancti. – Haubrichs, Die Anfänge, S. 187–188. – BStK Nr. 254. – Stefanie Stricker, Der Vocabularius Sti. Galli. In: BStH Bd. 1 (2009), S. 749–759. – Glossen und Glossare. RGA 12 (1998), 218–226 (Jochen Splett) und S. 226–234 (Gert Kreuzer). – Baesecke, LG II, S. 147–149 und S. 155–166. – Georg Baesecke, Der Vocabularius Sancti Galli in der angelsächsischen Mission. 1933. – Rolf Bergmann, Die ahd. Glossen-Überlieferung des 8. Jh.s. Göttingen 1983 (Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen 1). – Thomas Klein, Zu Herkunft, Sprache und Übersetzter des Vocabularius Sti. Galli. ZfdPh 131 (2012), S. 3–32. – Müller, S. 370 (Kommentar zur Textprobe).

Wörterbuch eines ags. Missionars, geschrieben in insularer (nicht irischer) Halbunziale, 8. Jh., 2. Hälfte; zur Schriftheimat Bischoff, Paläographische Fragen, S. 118: „Repräsentant jenes englischen Einflusses, der für das deutsch-angelsächsische Gebiet am Main, in Hessen und im nördlichen Bayern die Grundlagen der lateinisch-kirchlichen Kultur schuf.“ Taschenkodex, Kleinstformat (8,5x8,5 cm), Baesecke, Der Vocabularius: „eine Art Diarium, in dem allerhand Lesefrüchte neben Schulaufzeichnungen gesammelt und auch leergebliebene Plätzchen liebevoll ausgestopft wurden.“ In St. Gallen später fälschlich dem Hl. Gallus zugeschrieben. Der Vocabularius steht am Schluss der Hs., p. 181–206 in 4 Teilen: 1. Sachglossar (1,1–7,10, Sprachstand teils obd., teils fränk.) nach den Gruppen (Daraus hier S. 70–77) Bäume, Pflanzen, Gewässer. – Der Mensch: Stand, Körperteile,1 Eigenschaften, Verwandtschaft, Krankheiten. – Tiere. – Die Erde: Ackerbau, Straßen, Häuser. – Der Himmel: Wettererscheinungen, Jahreszeiten. Grundlage: Hermeneumata des Ps.-Dositheus (3. Jh.), Hermeneumata Pseudodositheana Leidensia hg. von Guiseppe Flammini. München [u.a.], 2004. (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Roman-

1 Riecke, Frühgeschichte, S. 159, S. 161–164.

70 

 Spracharbeit

orum Teubneriana). Dieses Büchlein ist vermutlich mit den Griechen Theodor von Tarsus, Erzbischof von Canterbury, und Abt Hadrian um 670 nach England gekommen. Dort wurden die griechischen Lemmata weggelassen und die lateinischen Interpretamente ins Ae. übersetzt und diese später ins Deutsche übertragen; dabei scheinen die ae. Lautungen teilweise noch durch. Die Glossen sind nahe verwandt mit den Kasseler Glossen (s. diese). Sie sollten dem Verständnis des Deutschen, nicht des Latein dienen und setzen einen nichtdeutschen, lateinkundigen Benutzer voraus. 2. Gesprächsreste (?) (7,11–15, z.B. indiga zeigo, hier nicht erfasst). 3. Reste eines alphabetischen Glossars (7,16–8,1; N-O: 7,16–20; C-G: 7,21–43; L.  8,1, daraus hier S. 77–78). 4. Glossen zu Aldhelm (um 640–709), ‚Carmen de laudibus virginum‘ (8,2–24, hier nicht erfasst). 5. Zusatz: altenglische (ahd.) Scholien und Glossen der Vocabularius-Handschrift aus dem Kommentar Theodors und Hadrians zu Leviticus, cap. 11,5–34 (daraus hier S. 79–91). Der Vocabularius hier nach StSG III, Nr. 931, S. 1–8 und dem Digitalisat.

Aus dem Hauptteil: nach Sachen geordnete Glossen StSG III, S. 1, Z. 12–33 p. 181b Cod. SG 913

Materia zimpar – „(Bau)stoff“ („Zimmer“). Domus huus – „Haus“. Palatius phalanze – „Palast“ („Pfalz“). Templus – hus za petonne – „Haus zum Beten“. Columna sul – „Säule“. Parietas uuanti – „Wände“. Trapi gepretta – „Balken“. Culmes first – „First“. Laterculi scintilun – „Schindeln“. p. 182a Cod. SG 913

Tectus gadacha – „Dach“. Tegitur dachit – „(er) deckt“ („bedacht“). Cinulus dil – „Brett“ („Diele“). Cellarius puur – „Vorratshaus“ („Bau“). Stabulus – stal „Stall“. Cupiculus camara – „Schlafkammer“. Lectus petti – „Bett“. Throrus petti – „Bett“.



Vocabularius Sancti Galli 

Ostium turi – „Türe“. Poste turisuli – „Türpfosten („-säulen“). p. 182b Cod. SG 913

Sublimitare drisgufli – „Türschwelle“. Superlimitar ubarturi – „Türsturz“. Sepes zuun – „Zaun“. *

StSG III, S. 2, Z. 9–13 p. 183b Cod SG

Quadrus feorhahi – „Quaderstein“ („vier-“). Lapis stain – „Stein“. Petra stain – „Stein“. Saxus stain – „Stein“. Cimentus calc – „Kalk“.

StSG III, S. 2, Z. 14–25 p. 184b Cod. SG

Ortus garto – „Garten“. Clausura piunte – „eingezäuntes Grundstück“ („Be-einigte“?). Campus feld – „Feld“. Ager accar – „Acker“. Cultura azuuisc – „Anpflanzung“. Germinat archinit – „(er) erzeugt“. Nascit2 arrinnit – „(er) stammt ab“. Semen samo – „Same“. Pallea spriu – „Spreu“. Festuca halma – „Halme“.

2 nascit vermutlich anstelle von nascitur.

 71

72 

 Spracharbeit

Triticus corn – „Korn“ (Weizen). Spicas hahir – „Ähren“. *

StSG III, S. 2, Z. 38–59 p. 185a Cod. SG 913

Mare mari – „Meer“. Fluctus unde – „Welle“, „Flut“. Gurgus uuag – „Woge“. Profunditas diufi – „Tiefe“. Fundus grunt – „Grund“. Alto hoho – „hoher“. Riba stat – „Ufer“ (Ge“stade“). Alueus greoz – „Sand“ („Gries“). Arena sant – „Sand“. Lacus seo – „See“. Stagnus sae(d)o – „See“. Fons prunno – „Brunnen“, „Quelle“ („Born“). Surgit springit – „entspringt“. p. 185a Cod. SG 913

Fluet fliuzit – „fliesst“. Natat suuimmit – „schwimmt“. Riuos pache – „Bäche“. Flumen aha – „Wasser“, „Fluss“. Pontes prucge – „Brücken“. Naues scef – „Schiffe“. Peanius3 stec – „Steg“. Pisces fisca – „Fische“. p. 186a Cod. SG 913

locuste – crepazun – „Krebse“.

3 romanisiert aus pedaneus, „Fußsteig“?



Vocabularius Sancti Galli 

StSG III, S. 2, Z. 65–66 p. 186b Cod. SG 913

Homo man – „Mann“, „Mensch“. Himines (< homines) manniscunt (‚Paderborner Psalter‘ 19 > Rheinfränkische Interlinearversion: Canticum Annae 16 > Windberger Psalter 22 > Windberger Unterricht zum Psalter 23 Bibel Hohes Lied Williram von Ebersberg 24 aus dem ‚St. Trudperter Hohen Lied‘  25 Evangelien

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 Verzeichnisse

Matthäus, aus den Mondseer Fragmenten 28 Matthäus: aus den Fragmenten München/ Oxford/Wien 31 Matthäus: Glossen zum Matthäusevangelium 30 Lukas: aus der St. Pauler Interlinearversion 27 Johannes: St. Galler Interlinearversion zu Joh. 19,38 Nr. 26 Binger Inschrift 2 Bitten um Segnungen 99 (Muri/Sarnen) 5 Bußpredigten nach Geoffroi Babion 111

Carmen ad deum (Althochdeutsches Reimgebet ‚Sancte sator‘, Intralinearversion) 6 Codex Falkensteinensis – Verzeichnis von Wertgegenständen des Grafen Siboto 56 – Weistum über die Abgaben des Pfarrers von Obingen 57 criminalia peccata, lat.-ahd. Liste der schweren Sünden 75 (Weißenburger Katechismus 3) Distichon zu Notkers Psalterbearbeitung 39 ‚Geistliche Ratschläge‘ und ‚Dona spiritus sancti‘ 95 Eide Verfahren beim Gottesurteil 62 Erfurter Judeneid 64 Althochdeutscher Klerikereid 61 Schwäbische Trauformel 63 Straßburger Eide 60 Ekkehart IV. Distichon zu Notkers Psalterbearbeitung Nr. 39 Memoriale auf Notker den Deutschen Nr. 36 Notkers Sterbegebet Nr. 38 Widmungsverse zu Notkers ‚Hiob‘ Nr. 37 Engelberger Gebete 99 Erfurter Judeneid 64 Erster Wessobrunner Glauben und Beichte 92 Essener Heberegister (sog. Essener Heberolle)  67 Evangelienfragmente aus München/Oxford/ Wien 31 Exhortatio ad plebem christianam 105

Fides Athanasii (Ps. – Athanasianisches Glaubensbekenntnis) Weißenburger Katechismus 75 Windberger Fassung 34 Notker der Deutsche > Das Glaubensbekenntnis des Ps.-Athanasius 33 Fränkisches Gebet 94 Fränkisches Taufgelöbnis 72 Rheinauer Frauengebete 100 ‚Frauengeheimnisse‘ 49 Freckenhorster Heberegister 69 Füssener Sprachproben 70 St. Galler Beichtpredigt 109 St. Galler Paternoster und Credo Nr. 73 > Paternoster Gebete (> Paternoster) Althochdeutsches Reimgebet (‚Carmen ad deum‘) 6 Beichtgebet, Oberaltaicher/Altbayerisches 85 Benediktbeurer Ratschläge und Gebete 95 Bitten um Segnungen 99 (Muri/Sarnen 5) ‚Carmen ad deum‘ Althochdeutsches Reimgebet 6 Engelberger Gebete 99c Seckauer (St. Lambrechter) Gebet zur Eucharistie 101 Fränkisches Gebet 94 Rheinauer Frauengebete 100 ‚Geistliche Ratschläge‘ und ‚Dona spiritus sancti‘ 95 Klosterneuburger Gebetsbruchstück 97 Kölner Morgensegen 99 (in Muri/Sarnen und Hannover) Mariengebet des Codex rotundus 102 Merseburger Gebetsbruchstück zur Elevation des Messkelches 79 Gebetsanweisung zur Messe der hl. Trinität 99 (in Muri/Sarnen und Uppsala-Wien) Aus dem Gebetbuch von Muri/Sarnen mit parallelen Überlieferungen aus Hannover, Engelberg und Wien/Uppsala und mit einem Zusatz aus Zürich 99 Notkers Sterbegebet 38 Otlohs Gebet 96 Althochdeutsches Reimgebet (‚Carmen ad deum‘) 6



Rheinauer Frauengebete 100 Seckauer (St. Lambrechter) Gebet zur Eucharistie 101 Gebet und Opfer für die Seele eines verstorbenen Freundes 99 (Muri/Sarnen und Uppsala-Wien) Uppsala-Wiener Gebetbuch 99 Wessobrunner Gebetsprosa (und Schöpfungshymnus) 93 Zürcher Gebetsanweisung 99 Anhang Geographisch-kosmographischer Exkurs (Notker) 43 Altsächsische Übersetzung und Auslegung aus Gernrode 14 Glaubensbekenntnisse apostolisch  St. Galler Paternoster und Credo  73 Bearbeitung Notkers des Deutschen 77  Windberger Paternoster und Apostolisches Glaubensbekenntnis 78 ps. – athanasianisch, Fides Athanasii ‚Quicumque vult salvus esse …) Bearbeitung Notkers des Deutschen 33 Fassung des Weißenburger Katechismus 75 Windberger Fassung 34 Althochdeutsches Gloria 75 (Weißenburger Katechismus 8) Glossen Abrogans 5 Kasseler Glossen und Gespräche 11 Malbergische Glossen 54 Glossen zum Matthäusevangelium  30 Pariser und Vatikanische Bruchstücke (sog. ‚Altdeutsche Gespräche‘) 12 Psychomachie des Prudentius 7 Althochdeutsches Reimgebet ‚Sancte sator‘ (‚Carmen ad deum‘) 6 ‚Summarium Heinrici‘ 9 Vergils Aeneis 8 Vocabularius Sancti Galli (‚Deutsche Hermeneumata‘) 10 ‚Eine Lehre der minnenden Gotteserkenntnis‘ (‚St. Trudperter Hohes Lied‘) 25 Verfahren beim Gottesurteil 62

Verzeichnis der Texte 

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Hammelburger Markbeschreibung 65 ‚Essener Heberegister‘ (sog. ‚Essener Heberolle‘) 67 ‚Deutsche Hermeneumata‘ (Vocabularius Sancti Galli) 10 Himmel und Hölle 108 Hohes Lied 24 (St. Trudpert); 25 (Williram) Homilia de vocatione gentium 103 ‚Millstätter Hymnen‘ 81 ‚Murbacher Hymnen‘ 80 Indiculus superstitionum et paganiarum 71 Innsbrucker Arzneibuch 48 Innsbrucker (Prüller) Kräuterbuch 47 Inschriften (> Siegellegende) Altsächsische Münzumschrift Nr. 3 Binger Inschrift Nr. 2 Kölner Inschrift Nr. 1 Zürcher Hausbesegnung Nr. 4 Isidors Traktat ‚De fide catholica contra Iudeos‘ 32 Johannesevangelium: St. Galler Interlinearversion zu Joh. 19,38: 26 Erfurter Judeneid 64 Kapitular Ludwigs des Frommen (‚Trierer Capitulare‘) 55 Kasseler Glossen und Gespräche 11 Althochdeutscher Klerikereid 61 Klosterneuburger Gebetsbruchstück 97 Kölner Inschrift 1 Kölner Morgensegen 99 (in Muri/Sarnen) Kölner Taufgelöbnis 72 Innsbrucker (Prüller) Kräuterbuch 47 ‚Lex Salica‘ und Malbergische Glossen 54 lat.-ahd. Liste der schweren Sünden (criminalia peccata) 75 (Weißenburger Katechismus 3) Lorscher/Vorauer/Sächsische Beichte 86–88 Lorscher Beichte 86 Lucidarius 44 Lukasevangelium: Aus den St. Pauler Interlinear­version 27 Mainzer Beichte 89 ‚Lex Salica‘ und Malbergische Glossen 54 Mariengebet des Codex rotundus 102

1356 

 Verzeichnisse

Markbeschreibungen Hammelburger Markbeschreibung 65 Würzburger Markbeschreibungen 66 Matthäus: Evangelienfragmente aus München/ Oxford/Wien 31 Glossen zum Matthäus-Evangelium 30 Matthäusevangelium, Mondseer Fragmente 28 Memoriale auf Notker den Deutschen 36 Merseburger Gebetsbruchstück zur Elevation des Messkelches 79 Millstätter Hymnen 81 Millstätter Interlinearversion des Psalters 21 Millstätter Jesaias-Lektionen 82 Mondseer Fragmente Augustins Sermo LXXVI 104 Homilia de vocatione gentium 103 Fragmente einer Übersetzung des Matthäus­evangeliums 28 Kölner Morgensegen 99 (in Muri/Sarnen) Altsächsische Münzumschrift 3 Murbacher Hymnen 80 Murbacher ‚Te deum‘ und ‚Te decet laus‘ 83 Muri/Sarnen Gebete und Benediktionen von 99 Almosenspenden (Muri/Sarnen 3) Bitten um Segnungen (Muri/Sarnen 5) Gebet und Opfer für die Seele eines verstorbenen Freundes (Muri/Sarnen und Uppsala/Wien) Gebetsanweisung zur Messe der hl. Trinität (Muri/Sarnen und Uppsala/Wien) Kölner Morgensegen (Muri/Sarnen und Hannover) Petrusoffizium Muri/Sarnen 99a Waffen- bzw. Ausfahrtssegen (Muri/ Sarnen 99a) Notker der Deutsche Apostolisches Glaubensbekenntnis 77 Glaubensbekenntnis des Ps.-Athanasius ‚Quicumque vult salvus esse …‘ 33 Brief an Bischof Hugo von Sitten 35 Aus der Bearbeitung der ‚Consolatio Philosophiae‘ des Boethius: Cons. III, Metrum 9. – 40 Geographisch-kosmographischer Exkurs zu Boethius, De consolatione philosophiae Buch II, cap. 45. – 43 Aus der Bearbeitung der ‚Nuptiae Philologiae et Mercurii‘ des Martianus Capella 41



Aus der Bearbeitung der Schrift ‚Peri hermeneias‘/,De interpretatione‘ des Aristoteles / Boethius 42 Aus der Bearbeitung des Psalters 20 Notkers Sterbegebet und Ekkeharts Fürbittgebet 38 Bearbeitung des Vaterunsers 77 Oberaltaicher Beichtgebet 85 Otlohs Gebet 96 Paderborner Psalter 19 Pariser Gespräche (sog. ‚Altdeutsche Gespräche‘) 12 Paternoster Altbayerisches/Freisinger Paternoster mit Auslegung 74 Sankt Galler Paternoster und Credo 73 Pater noster Notker 77 Paternoster Tatian 76 Paternoster Weißenburger Katechismus 75 Windberger Paternoster 78 St. Pauler Bruchstücke einer Interlinearversion des Lukasevangeliums 27 Petrusoffizium  99 (in Muri/Sarnen 99a) Uppsala/Wiener Gebetbuch (in Muri/ Sarnen 99d) Pfälzer Beichte 90 Physiologus 51 Predigt Altsächsische Allerheiligenpredigt 106 Augustins Sermo LXXVI 104 Sankt Galler Beichtpredigt 109 Zwei Bußpredigten nach Geoffroy Babion 111 Von Christi Geburt 110 Exhortatio ad plebem christianam (Fassung A und B, Synopse) 105 Himmel und Hölle 108 Homilia de vocatione gentium 103 Zürcher (Klosterneuburger) Bußpredigt 111 Predigt von Christi Geburt 110 Wessobrunner Predigten: Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg 107 Zürcher (Klosterneuburger) Bußpredigt in Nr. 111 Prudentius, Psychomachie 7 Prüller Steinbuch 46 Prudentius, Psychomachie 7



‚Geistliche Ratschläge‘ und ‚Dona spiritus sancti‘ 95 Regula Benedicti 53 Rezept gegen Stein 50 Rezepte Drei Basler Rezepte Nr. 45 Rezept gegen Stein. Codex Falkensteinensis 50 Rheinauer Frauengebeten 100 Rheinfränkische Interlinearversion des Psalters: Canticum Annae 16 Sancte sator 6 > Althochdeutsches Reimgebet ‚Sancte sator‘ > Carmen ad deum Sächsische Beichte 88 Schwäbische Trauformel 63 Seckauer (St. Lambrechter) Gebet zur Eucharistie 101 Die älteste deutsche Siegellegende 59 Prüller Steinbuch  46 Straßburger Eide 60 Summarium Heinrici 9 Althochdeutscher Tatian 29 Taufgelöbnis und Glaubensbekenntnis Altfränkisches (aus Speyer) 72 Altsächsisches (aus Mainz) 72 Altwestfälisches (aus Köln, St. Cäcilien) 72 Te deum und te decet laus Murbacher 83 Windberger 84 Traditio Kuonradi 58 Trierer Capitulare (Kapitular Ludwigs des Frommen) 55 St. Trudperter Hohes Lied 25 Uppsala-Wiener Gebetbuch in 99 (Muri/ Sarnen) Vaterunser > Paternoster

Verzeichnis der Texte 

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Verfahren beim Gottesurteil 62 Verzeichnis von Wertgegenständen des Grafen Siboto (Codex Falkensteinensis) 56 Vocabularius Sancti Galli (‚Deutsche Hermeneumata‘) 10 Vorauer Beichte 87 Waffen- bzw. Ausfahrtssegen 99 (Muri/ Sarnen 99a und 99d) Weistum über die Abgaben des Pfarrers von Obingen (Codex Falkensteinensis) 57 Werdener Heberegister‘ 68 Weißenburger Katechismus 75 -- 1. Paternoster mit Auslegung -- 2. Paternoster ohne Auslegung -- 3. Liste der schweren Sünden (lat.-ahd.) -- 4. (lateinisch, hier nicht erfasst) -- 5. (lateinisch, hier nicht erfasst) -- 6. Apostolisches Glaubensbekenntnis -- 7. Ps. – Athanasianisches Glaubensbekenntnis -- 8. Althochdeutsches Gloria Werdener Urbar (sog. ‚Werdener Heberegister‘) 68 Wessobrunner Predigten: Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg 107 Wessobrunner Schöpfungshymnus und Gebetsprosa 93 Widmungsverse zu Notkers ‚Hiob‘ 37 Williram von Ebersberg, HoheliedBearbeitung 24 Windberger Paternoster 78 Windberger Psalter 22 Windberger ‚Te deum‘ und ‚Te decet laus‘ 84 Windberger Unterricht zum Psalter 23 Würzburger Beichte Würzburger Markbeschreibungen 66 Zürcher (Klosterneuburger) Bußpredigt 111 Zürcher Gebetsanweisung 99, Zusatz Zürcher Hausbesegnung 4 Zwiefaltener mhd. Interlinearversion der Benediktinerregel 53 Anhang

Verzeichnis der Handschriften und anderen Textträger Die Zahlen am Ende jedes Eintrags verweisen auf die laufenden Nummern des Inhaltsverzeichnisses.

Admont Admont, Stifsarchiv, Fragm.-Mappe, noch ohne Signatur – deutscher Abrogans (Fragment) – 5

Augsburg Augsburg, UB, Cod. I.3.2° 23, – Notker der Deutsche, Bearbeitung von Ps.-Athanasius, ‚Quicumque vult saluus esse …‘ (Fragment) – 33 Augsburg, UB, Cod. I.3.4° 15, – Notker der Deutsche, Bearbeitung von Ps.-Athanasius, ‚Quicumque vult saluus esse …‘ (Fragment) – 33

Basel Basel, UB, Hs. F. III. 15a, fol. 17r, linke Spalte und unterer Rand – Zwei Basler Rezepte – 45

Breslau Breslau, UB, cod. R 347, Kriegsverlust – Willirams Bearbeitung des Hohen Liedes – 24

Brüssel Brüssel, BR, Cod., 18723 (StSG IV, S. 397; BStK Nr. 84). – Glossen zum Mt.-Ev. – 30 Brüssel, BR, Cod. 10 615–729 fol. 58ra – Brief Notkers des Deutschen an Bischof Hugo von Sitten – 35

Dessau Dessau, Ehem. Herzogl. Residenzschloss, ohne Signatur, verschollen. Zwei stark zerstörte Blätter – Altsächsische Übersetzung und Auslegung der Psalmen. – 14

Anmerkung: Andere Textträger: Kupferstich (Nr. 1), Gedenkstein (Nr. 2), Münze (Nr. 3), Siegellegende (Nr. 59), Druck (Nr. 55).



Verzeichnis der Handschriften und anderen Textträger  

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Dillingen Dillingen, Studienbibliothek, Sign. SDL XV Fragm. 3 (ein Doppelblatt) – Altalemannische Interlinearversion des Psalters – 13

Duisburg Duisburg, Landesarchiv, Abteilung Rheinland, Bestand AA 0546 Werden, Akten 9 a 1a – Werdener Urbar – 68

Düsseldorf Düsseldorf, ULB, Cod. B 80, fol. 152v, 153v – sog. Essener Heberolle – 67 Düsseldorf, ULB, Cod. B 80, fol. 153r-152v – Fragment einer altsächsischen Allerheiligenpredigt – 106 Düsseldorf, ULB, Cod. D 2, fol. 202(2)r-205(2)r – Sächsische Beichte – 88

Engelberg Engelberg, Stiftsbibliothek, Cod. 140, fol. 7v-10r – Gebet ‚De sancta Maria oratio‘ – 99

Erfurt Erfurt, Stadtarchiv, O-O/A XLVII Nr. 1 – Erfurter Judeneid – 64

Essen Essen, Münsterarchiv und Münsterschatzkammer, Hs. 1 – Glossen zum Matthäusevangelium – 30

St. Gallen St. Gallen. Kantonsbibliothek, VadSlg Ms. 70a – St. Galler Interlinearversion zu Joh. 19,38 – 26 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 21, aus Einsiedeln – Psalterbearbeitung Notkers des Deutschen – 20 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 21, aus Einsiedeln, pag. 563–564 – Notker, Vaterunser – 77,1 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 21, aus Einsiedeln, pag. 565–566 – Notker, Apostolisches Glaubensbekenntnis – 77,2 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 21, aus Einsiedeln, pag. 568–575 – Notker Ps.-Athanasius, ‚Quicumque vult salvus esse …‘ – 33 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 21 aus Einsiedeln, pag. 575 – Ekkehart IV., Fürbittgebet für Notker den Deutschen – 39

1360 

 Verzeichnisse

St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 56 aus Fulda – Ahd. Tatianbilingue – 29 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 56 aus Fulda – Ahd. Tatianbilingue, hier Paternoster – 76 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 393, pag. 155–156 – Ekkehart IV., Memoriale auf Notker den Deutschen – 36 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 393, pag. 246 – Sterbegebet Notkers des Deutschen und Fürbittgebet Ekkeharts IV – 38 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 393, pag. 575 – Ekkehart IV., Distichon zu Notkers Psalterbearbeitung – 39 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 818, p. 143–246 – Notkers des Deutschen Bearbeitung der Schrift ‚Peri hermeneias‘/‚De interpretatione‘ des Aristoteles – 42 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 825, pag. 4–271 – Notkers Bearbeitung der ‚Consolatio Philosophiae‘ des Boethius – 40 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 825, pag. 95–97 – Notker der Deutsche, Geographisch-kosmographischer Exkurs – 43 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 872 – Notkers des Deutschen Bearbeitung der ‚Nuptiae Philologiae et Mercurii‘ – 41 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 911 pag. 4–289 – deutscher Abrogans – 5 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 911, pag. 320 (319) – 322 (321) – St. Galler Paternoster und Credo – 73 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 913, p. 181–206 – Vocabularius Sancti Galli – 10 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 916 – Interlinearversion der Benediktinerregel – 53 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 1394, Fragmentensammlung, pag. 143 – St. Galler Beichtpredigt – 109 St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 1408, pag. 396–397 – Ekkehart IV., Ekkehart IV., Widmungsgedicht zu Notkers ‚Hiob‘ – 37

Gittelde zahlreiche, in der Münzstätte Gittelde Ortsteil Bad Grund, Landkreis Göttingen, Niedersachsen geprägte Münzen, s. Kipp, Gittelder Pfennige. Altsächsische Münzumschrift – 3

Göttingen Göttingen, S+UB, 2° Cod. Ms. theol. 101n Cim. – Das älteste Fragment des deutschen Lucidarius – 44

Graz Graz, UB, Ms. 1501, Teil II: fol. 105r-117v – Seckauer (St. Lambrechter) Gebet zur Eucharistie – 101



Verzeichnis der Handschriften und anderen Textträger  

 1361

Groningen Groningen, UB, Hs 404 – 17 – Bruchstücke einer altostfriesischen Interlinearversion des Psalters

Hannover Hannover, LB, Ms. I 20b (zwei Blätter), aus Mondsee – Fragment einer Übersetzung des MatthäusEvangeliums – 28 Hannover, LB, Ms. I 81 zweiter Teil, fol. 133r-134r – ‚Kölner Morgensegen‘ 99

Heiligenkreuz im Wienerwalde Heiligenkreuz im Wienerwalde, Stiftsarchiv, Urkunde Wien, 1197, 9. Dezember – Älteste deutsche Siegellegende – 59

Innsbruck Innsbruck, UB und LB, Hs. 88, fol. 58rv, wohl aus der Benediktinerabtei St. Mang, Vorbesitzer Stams, Zisterzienserkloster – Füssener Sprachproben – 70 Innsbruck, UB+LB, Hs. 652, fol. 76v (Z. 9 von unten) – 78v (letzte Zeile) – Innsbrucker Arzneibuch – 47 Innsbruck, UB+LB, Hs. 652, fol. 78v (Z.1) – 79r (Z. 6) – Innsbrucker (Prüler) Kräuterbuch – 47 Innsbruck, UB+LB, Hs. 652, fol. 79v – Frauengeheimnisse – 49

Karlsruhe Karlsruhe, BLB, Cod. Aug. CXI, fol. 76r-90r – deutscher Abrogans – 5 Karlsruhe, BLB, Cod. Aug. CLXXVIII – Glossen zum Matthäusevangelium – 30

Kassel Kassel, UB/LMB, Ms. 4° theol. 24, fol. 13v-15r, aus Fulda – Exhortatio ad plebem christianam Hs. B – 105 Kassel, UB/LMB, Ms. 4° theol. 24, fol. 15r-17v, aus Fulda – Kasseler Glossen und Gespräche – 11

Klosterneuburg Klosterneuburg, Stiftsbibl. Cod. 987, fol. 204r, Z. 8–17 – Klosterneuburger Gebetsbruchstück – 97 Klosterneuburg, Stiftsbibl. Cod. 1118, fol. 1r und 159v-160r – Zwei Bußpredigten nach Geoffroi Babion – 111

1362 

 Verzeichnisse

Köln Köln, Historisches Archiv der Stadt, Arnold Mercator, Stadtplan von Köln vom Jahre 1571, Plankammer 2/5/1_2 – Kölner Inschrift – 1 Köln, Kreissparkasse Köln – 11 Köln, Historisches Archiv der Stadt, Chroniken und Darstellungen Bd. 74, 314r-314v – Kölner Abschwörungsformel mit Glaubensbekenntnis 72,2 (Text a) Köln, Historisches Archiv der Stadt, Chroniken und Darstellungen Bd. 75, 312r-312v – Kölner Abschwörungsformel mit Glaubensbekenntnis 72,2 (Text b)

Leiden Leiden, UB, BPL 130 – Willirams Bearbeitung des Hohen Liedes – 24

London London, Univ. Coll., Ms. germ. 16, früher fol. 137v-141r, jetzt 36v-40r, (früher Cheltenham, Bibl. Pillippica Ms. 18090) – Predigt von Christi Geburt – 110

Lutherstadt Wittenberg Lutherstadt Wittenberg, Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars, ein Einzelblatt Signatur 2° H. Th. 677 – Altsächsische Psalmenfragmente. – 18

Mainz Mainz, Landesmuseum, Grab- oder Memorienstein eines Dietrich S. 3089 – Binger Inschrift – 2 Mainz, SB, Hs. I 371 (früher C 13) (StSG IV, S., 498, Nr. 282. – BStK Nr. 426). – Glossen zum Matthäus­evangelium – 30 Mainz, SB, Hs. II 3 (früher ohne Signatur) (StSG Nr. 283. – BStK Nr. 427). – Glossen zum Matthäusevangelium – 30

Merseburg Merseburg, Domstiftsbibl., Hs. 136, fol. 16r aus Fulda – Fränkische Abschwörungsformel mit Glaubensbekenntnis‘, aus Fulda / Speyer, Fassung A – 72,3 Merseburg, Domstiftsbibl., Hs. 136 fol. 53r, Nachtrag am oberen und rechten Rand aus Fulda – Gebet zur Elevation des Messkelchs – 79

1 Weitere erhaltene Exemplar in Weimar, Anna Amalia Bibliothek, in der Königlichen Bibliothek Stockholm und bei der Kreissparkasse Köln.



Verzeichnis der Handschriften und anderen Textträger  

 1363

München München, Hauptstaatsarchiv, Klosterliteralien Weyarn 1, fol. 13r, aus Stift Herrenchiemsee – Weistum über die Abgaben des Pfarrers von Obingen – 57 München, Hauptstaatsarchiv, Klosterliteralien Weyarn 1, fol. 38v, aus Herrenchiemsee, – Verzeichnis von Wertgegenständen des Grafen Siboto – 56 München, Hauptstaatsarchiv, Klosterliteralien Weyarn 1, fol. 40v, aus Herrenchiemsee – Rezept gegen Stein aus dem Codex Falkensteinensis – 50 München, BSB, cgm 10, fol. 9r-fol. 64v – Willirams Bearbeitung des Hohen Liedes – 24 München, BSB, cgm 17 – Windberger Psalter – 22 München, BSB, cgm 17, fol. 218 rv und fol. 218v-219r – Windberger Paternoster und Apostolisches Glaubensbekenntnis – 78 München, BSB, cgm 17, fol. 219r-222v – Fides Athanasii, Windberger Fassung – 34 München, BSB, cgm 17, fol. 219r-222v – Windberger Unterricht zum Psalter – 23 München, BSB, cgm 17, fol. 222r-223r – Windberger ‚Te deum‘ und ‚Te decet laus‘ – 84 München, BSB, cgm 5248/1 (zwei Einzelblätter) – Altalemannische Interlinearversion des Psalters – 13 München, BSB, cgm 5248/4 – Fragment aus der Wessobrunner Handschrift des ‚Wiener Notker‘ – Geistliche Ratschläge und Dona spiritus sancti – 95 München, BSB, cgm 5248/11 (Fragment) – Prüler Steinbuch – 46 München, BSB, cgm 5250/1 – Evangelienfragmente (München/Oxford/Wien) – 31 München, BSB, clm 2, fol. 38v – Schwäbische Trauformel – 63 München, BSB, clm 536, fol. 82v-83v – Prüler Steinbuch – 46 München, BSB, clm 3714, fol. 1r – Traditio Kuonradi – 58 München, BSB, clm 4460, fol. 103r-111v – Bamberger Glauben und Beichte und Erster Wessobrunner Glauben und Beichte – 92 München, BSB, clm 4460, fol. 111v-114r, unbekannter Herkunft – Himmel und Hölle – 108 München, BSB, clm 4616, fol. 52va-54ra, aus Benediktbeuern – Benediktbeurer Andachtstexte – 98 München, BSB, clm 6241 fol. 99rv, aus Freising, Domstift – Althochdeutscher Klerikereid – 61 München, BSB, clm 6244, fol. 144v-146r, aus Freising, jedoch aus einem anderen Skriptorium – Exhortatio ad plebem christianam Hs. B – 105 München, BSB, clm 6330, fol. 70v-71r, aus Freising, Dom – Altbayerisches Paternoster mit Auslegung A – 74 München, BSB, clm 7637, fol. 45rv, aus Indersdorf – Notker der Deutsche, Vaterunser und Apostolisches Glaubensbekenntnis – 77 München, BSB, clm 7637, fol. 46r-48r, aus Indersdorf – Alkuins Traktat – 52 München, BSB, clm 14 345, fol. 117r, aus Regensburg, St. Emmeram – Altbairisches (St. Emmeramer) Beichtgebet – 85 München, BSB, clm 14 468, fol. 110r, aus Regensburg, St. Emmeram, – Fränkisches Gebet – 94 München, BSB, clm 14 490, fol. 161v-163v aus Regensburg, St. Emmeram, – Gebet Otlohs von St. Emmeram – 96 München BSB, clm 14 510, fol. 78r-79r, aus Regensburg, St. Emmeram, – Altbayerisches Paternoster mit Auslegung B – 74 München, BSB, clm 18 059, fol. 184va, aus Tegernsee – Vergilglossen – 8 München, BSB, clm 19 410, pag. 39–41 – Sancte sator (sog. ‚Carmen ad deum) – 6 München, BSB, clm 22 053, fol. 65v-66r, aus Wessobrunn – Wessobrunner Schöpfungshymnus und Gebetsprosa – 93 München, BSB, clm 27 246. fol. 91v, aus Freising, Domstift – Althochdeutscher Klerikereid – 61 München, BSB, Germ. g. 37, S. 174, handschriftlicher Randeintrag – Fränkische Abschwörungsformel mit Glaubensbekenntnis‘, aus Fulda / Speyer – 72,3

1364 

 Verzeichnisse

Münster (Westf.) Münster, Staatsarchiv, Msc. vii, 131a fol. 1v-8r – Freckenhorster Heberegister – 69

Orléans Orléans, Bibl. Municipale, Hs. 184, S. 328 – Altbairische Beichte – 85

Oxford Oxford, Bodleian Libr., MS germ. 6. b., 3, fol. 15 – Evangelienfragment (München/Oxford/Wien) – 31 Oxford, Bodleian Libr., MS Jun. 25, fol. 116r-117v – Murbacher Hymnen, fol. 122v-129v – Reichenauer Hymnen – 80 Oxford, Bodleian Libr., MS Jun. 25, fol. 216r-217v – Murbacher ‚Te deum und ‚Te decet laus‘ – 83

Paris Paris, BN, Ms. lat. 2326, fol. 1r-22r – Althochdeutscher Isidor – 32 Paris, BN, Ms. lat. 7640, fol. 124r-132v – deutscher Abrogans – 5 Paris, BN, Ms. lat. 7641, Einträge auf die Ränder und Leerstellen der Blätter 1r, 2v, 3r und 4v-16r – Altdeutsche Gespräche – 12 Paris, BN, Ms. lat. 7641, fol. 4v-16r, Randeinträge – Exzerpte aus dem althochdeutschen Tatian – 29 Paris, BN, Ms. lat. 9768, fol. 12v, Sp. b – fol. 13, Sp. a – Straßburger Eide – 60 Paris, BN, Ms. lat. 10526, p. 236–241, Stundenbuch (Codex rotundus) – Mariengebet – 102 Paris, BN, Ms. Neérl. 107 – Rheinfränkische Psalmenübersetzung: Cantica-Fragmente – 16

Paderborn Erzbischöfliche Bibliothek, Fra 6, oberer Teil eines Blattes (verschollen), aus dem Benediktinerkloster Abdinghof – 19

St. Paul (Lavanttal) Stift St. Paul (Lavanttal), Cod. 1/8, möglicherweise von der Reichenau – Interlinearversion des Lukasevangeliums – 27

Prag Prag, NB, Cod. XXIII.E.54, fol. 22r-47v, Palimpsest – Erstschrift deutscher Abrogans – 5



Verzeichnis der Handschriften und anderen Textträger  

 1365

Rom, Vatikanstadt Rom, Bibl. Vat., Cod. Pal. lat. 73, fol. 1r-74r – Willirams Bearbeitung des Hohen Liedes – 24 Rom, Bibl. Vat., Cod. Pal. lat. 485, fol. 2v-3v aus Lorsch, – Lorscher Beichte – 86 Rom, Bibl. Vat., Cod. pal. lat. 555, fol. 40v = pag. 80 – Pfälzer Beichte – 90 Rom, Bibl. Vat., Cod. Pal. lat. 577, fol. 6v-7r, aus Mainz – Sächsische Abschwörungsformel mit Glaubensbekenntnis – 72,1 Rom, Bibl. Vat., Cod. Pal. lat. 577, fol. 7r – Indiculus superstitionum et paganiarum – 71 Rom, Cod. Vatic. Regin Lat. 566, fol. 50b Altdeutsche Gespräche – 12

Sarnen Sarnen, Bibl. des Benedktinerkollegiums Cod. membr. – Gebete und Benediktionen von Muri – 99a

Straßburg Straßburg, BN et Univ., cod. 2540 (olim L.germ. 414), fol. 1rb-vb – Vorauer Beichte – 87

Stockholm Stockholm, Königliche Bibliothek, http://arachne.uni-koeln.de/item/reproduktion/3301150. Mercator, Stadtplan von Köln vom Jahre 1571. Kölner Inschrift – 1

Stuttgart Stuttgart, LB, cod. theol. et phil. 4° 230, hier fol. 10v-11r, aus Zwiefalten, – Zwiefaltener Interlinearversion der Benediktinerregel – 53 Anhang

Tepl/Teplá ČR Tepl/Teplá ČR, Historische Bibliothek der Prämonstratenserabtei, Cod. b 9, pag. 182–186, aus St. Emmeram / Oberaltaich – Altbairisches (St. Emmeramer) Gebet – 85

Trier Trier, StB, Hs. 1362 /110 a 4°, fol. 33v-34r – Kapitular Ludwigs des Frommen Sigle A (‚Trierer Capitulare‘) – 55 Trier, StB, Hs. 1917/1514 (vormals 744) 8o, fol. 50v – Verfahren beim Gottesurteil – 62 Trier, StB, Ahd. und mhd. Fragmenten-Mappe X, Fragment 1 – Bruchstück der ‚Lex Salica‘ – 54

1366 

 Verzeichnisse

Uppsala Uppsala, UB Frag. germ. 1, fol. 1r-2v – ‚Petrusoffizium‘ aus dem Uppsala/Wiener Gebetbuch – 99d

Warschau Warschau, Biblioteka Narodowa Rps. Akc. 6748, zwei Doppelblätter aus dem Bernhardinerkloster Radecznica. – Altsächsische Psalmenfragmente aus Lublin – 18

Weimar Anna Amalia Bibliothek, http://arachne.uni-koeln.de/item/reproduktion/3301150. – Mercator, Stadtplan von Köln vom Jahre 1571. Kölner Inschrift – 11

Wien Wien, ÖNB, Cod. 223, fol. 31r-33r – Althochdeutscher Physiologus (Prosa) – 51 Wien, ÖNB, Cod. 1888 (Theol. 685), fol. 33r-34r, aus St. Alban, Mainz, – Mainzer Beichte – 89 Wien, ÖNB, Cod. 2681, fol. 103rb-107vb, aus Wessobrunn – Bamberger Glauben und Beichte, Erster Wessobrunner Glauben und Beichte – 92 Wien, ÖNB, Cod. 2681, fol. 229rb-232rb, aus Wessobrunn, Notker, Fides Athanasii. – 33 Wien, ÖNB, 2681, fol. 232rb-234va, aus Wessobrunn, – Wessobrunner Predigtsammlung B, Predigt 2: Das Gleichnis von den Arbeitern im Weinberg – 107 Wien, ÖNB, Cod. 2682, fol. 4v-123v; wohl aus dem Benediktiner Doppelkloster Admont (Steiermark) – Millstätter Interlinearversion zum Psalter – 21 Wien, ÖNB, Cod. 2682, fol. 135v-178v; wohl aus dem Benediktiner Doppelkloster Admont (Steiermark) – Millstätter Hymnen, Interlinearversion – 81 Wien, ÖNB, Cod. 2682, fol. 179r-187v; wohl aus dem Benediktiner Doppelkloster Admont (Steiermark) – Millstätter Jesaias-Lektionen – 82 Wien, ÖNB, Cod. 2719 – St. Trudperter Hohes Lied – 25 Wien, ÖNB, Cod. 2997, hinterer Innendeckel; aus Mondsee – Fragmente einer Übersetzung des Matthäusevangeliums – 28 Wien, ÖNB, Cod. 3093*; Fragmente; aus Mondsee – Fragmente einer Übersetzung des Matthäusevangeliums – 28 Wien, ÖNB, Cod. 3093*, Fragmente; aus Mondsee – Fragmente einer Übersetzung von Augustins Sermo LXXVI – 104 Wien, ÖNB, Cod. 3093*, Fragmente; aus Mondsee – Fragmente einer sog. Homilia de vocatione gentium – 103 Wien, ÖNB, cod. ser. nova 249, Reste von 29 Blättern + ungedruckte Fragmente – Evangelienfragmente (München/Oxford/Wien) – 31

Wolfenbüttel Wolfenbüttel, HAB Cod. 91 Weißenburg, fol. 149v-154r – Weißenburger Katechismus – 75



Verzeichnis der Handschriften und anderen Textträger  

 1367

Würzburg Würzburg, Staatsarchiv, Bestand Würzburger Urkunden Nr. 1201 – Hammelburger Markbeschreibung – 65 Würzburg, UB M. p. th. f. 24, fol. 1rv; aus Würzburg, Domstift – Würzburger Beichte – 91 Würzburg, UB M. p. th. f. 66, fol. 1rv, fol. 208v; aus Fulda – Die beiden Würzburger Markbeschreibungen – 66

Zürich Zürich, ZB Ms. C 58, fol. 218r-220v und fol. 220v-223r – zwei Bußpredigten nach Geoffroi Babion, Hs. A – 111 Zürich, ZB Ms. C 121, fol. 49v-51v – Exzerpt aus Notkers Bearbeitung der ‚Consolatio Philosophiae‘ des Boethius: Buch III, Metrum 9 – 40 Zürich, ZB Ms. C 171, fol. 106v – Zürcher Gebetsanweisung – 99 Zusatz Zürich, ZB Ms. Car. C 176 (aus St. Gallen), fol. 154r, Z. 3–5. Hausbesegnung – 4 Zürich, ZB Ms. Z XIV 11, Fragment, zwei Doppelblätter – Frauengebete – 100

Privatbesitz Privatbesitz Nikolaus Kindlinger, verschollen – Freckenhorster Heberolle – 69

Verzeichnis der Schreibsprachen Die Zahlen vor den Texttiteln verweisen auf die laufenden Nummern des Inhaltverzeichnisses.

altsächsisch 8. Jh., Ende/ 9. Jh., Anfang

9. Jh., Ende oder 10. Jh., Anfang

72 Sächsisches Taufgelöbnis,1 Abschwörungsformel (altwestfälisch) 71 Indiculus superstitionum 68 Werdener Urbar (sog. ‚Werdener Heberegister‘

erste Prägungen nach 965, dann 1056–1062; weitere Prägungen bis um 1080 Entstehung um 950, Hs. 11. Jh., früh fortgeschrittenes 10. Jh.

3 Altsächsische Münzumschrift aus Gittelde

10. Jh., späte 1. Hälfte,

106 Altsächsische Allerheiligenpredigt 67 Essener Heberegister2 88 Sächsische Beichte3

10. Jh., spät 10. Jh., spät

19 Paderborner Psalter 18 Altsächsische Psalmenfragmente

14 Altsächsische Übersetzung und Auslegung der Psalmen aus Gernrode

Rom, Bibl. Vat., Cod. Pal. Lat. 577

Duisburg, Landesarchiv, Abteilung Rheinland, Bestand AA 0546 Werden, Akten 9 a 1a aus dem Damenstift Essen; hier Lage 5 des Konvoluts, darin fol. 34v sehr zahlreiche, in der Münzstätte Gittelde am Harz (Kreis Gandersheim) geprägte Exemplare bei verschiedenen Besitzern Paderborn. Erzbischöfliche Bibliothek, Fra 6 (verschollen) a: Warschau, Biblioteka Narodowa Rps. Akc. 6748; aus dem Bernhardinerkloster Radecznica, südl. Lublin. b: Lutherstadt Wittenberg, Bibliothek des Evangelischen Predigerseminars, ein Einzelblatt als nicht aufgeklebtes Vorsatzblatt in einer Inkunabel mit Briefen des Hieronymus (Nicolaus Kesler, Basel 1492) unter der Signatur 2° H. Th. 677. Düsseldorf, LB Cod. B 80, fol. 153r-152v Düsseldorf, Stadt- und Landes­ bibliothek Hs. D 2 Dessau, ehem. Herzogl. Residenzschloss, ohne Signatur, verschollen; Bibliotheksheimat: vermutlich Damenstift Gernrode am Harz; Schriftheimat: Essen, Damenstift

1 Für das „Sächsische Taufgelöbnis“ wird auch angegeben „altwestfälisch“. 2 Für das Essener Heberegister wird auch angegeben: „altsächsisch mit altniederfränkischen Elementen.“ 3 Für die Sächsische Beichte wird auch angegeben „altwestfälisch“.



11. oder schon 10. Jh. (K) 11. Jh. gegen Ende (M) 17. Jh., Anfang

Verzeichnis der Schreibsprachen 

 1369

69 Freckenhorster Heberolle, Hs. K (Rolle) 69 Freckenhorster Heberegister, Hs. M 72,2 Kölner Taufgelöbnis (Abschwörungsformel) aus St. Cäcilien

ehemals Privatbesitz Kindlinger, verschollen Münster, Staatsarchiv, Msc. vii, 131a, fol. 1v-8r (M)4 a: Köln, Historisches Archiv, Chroniken und Darstellungen Bd. 74, 314r-314v. b: Köln, Historisches Archiv, Chroniken und Darstellungen Bd. 75, 312r-312v.

17 Bruchstücke einer altostfriesischen Interlinearversion der Psalmen

Groningen UB Hs 404

altostfriesisch Dat. der Hs. unklar, möglicherweise 12. Jh., 3. Viertel oder 13. Jh.

hochdeutsch und niederdeutsch (altsächsisch) Glossen wohl im 10. Jh. in Essen eingetragen

30 Glossen zum Matthäusevangelium

Essen Münsterschatzkammer Hs. 1

30 Glossen zum Matthäusevangelium

Mainz SB Hs. I 371 (früher C 13) aus dem Kartäuserkloster Mainz

9. Jh., wohl 1. Viertel

26 St. Galler Interlinearversion zu Joh. 19,38 5 Abrogans Ra5

Hs. letzte Jahre des 8. Jh.s

73 St. Galler Paternoster und Credo6

St. Gallen. Kantonsbibliothek VadSlg Ms. 70a, fol. 1r Karlsruhe, BLB, Cod. Aug. CXI, Südwestdeutschland, vielleicht Reichenau St. Gallen, Stiftsbibliothek Cod 911 pag. 320 (319) – 322 (321)

oberdeutsch Glossen wohl im 11. Jh. eingetragen

alemannisch 8. Jh., Ende

4 Für das Freckenhorster Heberegister wird auch angegeben „spätaltsächsisch mit Merkmalen des späteren Nord-Westfälischen“. 5 Für den Abrogans Ra wird auch angegeben „alemannisch mit bairischen Spuren“. 6 Sankt Galler Paternoster und Credo „jüngeres Frühalthochdeutsch mit alemannischer Prägung“.

1370 

 Verzeichnisse

8. Jh., 2. Hälfte 8. Jh., Ende

10 Vocabularius Sancti Galli7 5 Abrogans Sg

Wende von 8. zum 9. Jh.

27 St. Pauler Bruchstücken einer Interlinearversion des Lukasevangeliums 5 Abrogans (Palimpsest) 53 Interlinearversion der Benediktinerregel 5 Abrogans-Fragment

9. Jh. 9. Jh., früh 9. Jh., Früh (?) 9. Jh., Anfang und ca. 2. Viertel 9. Jh., 2. Drittel

11. Jh.

80 Murbacher Hymnen und 83 Murbacher ‚Te deum‘ und ‚Te decet laus‘ 13 Altalemannische Interlinearversion des Psalters

11./12. Jh.

42 Notker der Deutsche, De interpretatione 41 Notker der Deutsche, Martianus Capella 40 und 43 Notker der Deutsche, Boethius ‚De consolatione Philosophiae‘ 4 Zürcher Hausbesegnung – Ad signandum domum 51 Althochdeutscher Physiologus (Prosa)8 109 St Galler Beichtpredigt

12. Jh., 1. Hälfte

77 Notker: Paternoster

12. Jh., 1. Hälfte

52 Alkuins Traktat

zwischen 1125 und 1150

33 Notker, Fides Athan. ‚Quicumque vult salvus esse …‘ 77 Paternoster und Apostolisches Glaubensbekenntnis 100 Rheinauer Frauengebete

11. Jh. um 1025

11. Jh., früh vor 1091

Hs. zwischen 1150 und 1170. – Text 11. Jh. (?)

St. Gallen, Stiftsbibliothek Cod. 913 St. Gallen, Stiftsbibl. Cod. 911, südwestdt. Minuskel Stift St. Paul (Lavanttal), C1/8, möglicherweise von der Reichenau Prag NB Cod. XXIII.E.54, fol. 22r-47v St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 916 Admont, Stifsarchiv, Fragm.-Mappe, Fragm. D1 Oxford, Bodleian Libr., MS Jun. 25

a: Dillingen, Studienbibliothek Sign. SDL XV Fragm. 3. b: München BSB cgm 5248/1 Südwestdeutschland, alemannisches Sprachgebiet (Einsiedeln?) St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 818 St. Gallen, Stiftsbibliothek Cod. 872 St. Gallen, Stiftsbibliothek Cod. 825

Zürich, ZB, Ms. Car. C 176 (aus St. Gallen), fol. 154r, Z. 3–5 Wien, ÖNB, Cod. 223; wohl aus Hirsau St. Gallen, Stiftsbibliothek Cod. 1394 (Fragmentensammlung), hier pag. 143 München, BSB, clm 7637, fol. 45r/v, Exzerpt; (aus Indersdorf) München, BSB, clm 7637, fol. 46r-48r (aus Indersdorf) St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 21; aus Einsiedeln

Zürich, ZB, Ms. Z XIV 11, Fragment, zwei Doppelblätter

7 Für den Vocabularius Sancti Galli wird auch angegeben „teils oberdeutsch, teils fränkisch“. 8 Für den ahd. Physiologus wird auch angegeben „alemannisch, nahe der südrheinfränkischen Grenze“.



Verzeichnis der Schreibsprachen 

12. Jh., 3. Viertel

63 Schwäbische Trauformel

um 1175 12. Jh., Ende

99 Gebete und Benediktionen von Muri in 99 Engelberger Gebete

12. Jh. Ende

in 99 Zürcher Gebetsanweisung

12. Jh., Ende/um 1200 um 1200 1200

111 Zwei Bußpredigten Hs. A 58 Traditio Kuonradi 70 Füssener Sprachproben

13. Jh., 1. Viertel

53, Anhang Zwiefaltener Benediktinerregel 30 Glossen zum Matthäusevangelium9 25 St. Trudperter Hohes Lied10

Glossen vom 11. Jh. und z.  T. vom 13. Jh. 13. Jh. 1. Viertel, nicht vor dem ersten Jahrzehnt

 1371

München, BSB, clm 2, fol. 38v; aus Augsburg Sarnen, Bibl. des Benedktiner­ kollegiums, Cod. membr. 69 Engelberg, Stiftsbibliothek, Cod. 140, fol. 7v-10r Zürich, ZB, Ms. C 171, fol. 106v; aus St. Gallen Zürich, ZB, Ms. C 58, fol. 219b-220c München, BSB, clm 3714, fol. 1r Innsbruck, UB und LB, Cod. 88; wohl aus St. Mang, Vorbesitzer Stams, Zisterzienserkloster Stuttgart, LB, Cod. theol. et phil. 4° 230 Karlsruhe, BLB, Aug. CLXXVIII; wohl von der Reichenau Wien, ÖNB Cod. 2719

bairisch noch vor 800 9. Jh., 1. Jahrzehnt oder 1. Drittel

45 Basler Rezepte 28 Matthäusevangelium, Mondseer Fragmente11 103 ‚Homilia de vocatione gentium‘ 104 Mondseer Übersetzung einer Predigt des Augustinus

9. Jh., 1. Drittel

104 Augustins Sermo LXXVI (Fragment aus Mondsee) 105 ‚Exhortatio ad plebem christianam‘ Hs. B

9. Jh., Anfang (805 fertig gestellt) 9. Jh., früh 9. Jh., früh

74 Altbayerisches/Freisinger Paternoster mit Auslegung 74 Altbayerisches/Freisinger Paternoster mit Auslegung

Basel, UB, Hs. F. III. 15a; aus Fulda a: Wien, ÖNB, Cod. 3093*, Reste von mindestens 47 Blättern. b: Hannover, LB, Ms. I 20b, zwei Blätter. c: Wien, ÖNB, Cod 2997, hinterer Innendeckel; alle Fragmente aus Mondsee Wien, ÖNB, Cod. 3093*; aus Mondsee München, BSB, clm 6244, fol. 144v-146r; aus Freising; jedoch aus einem anderen bair. Skriptorium A: München, BSB, clm 6330, fol. 70v-71r; aus Freising, Domstift B: München, BSB, clm 14510, fol. 78r-79r; aus Regensburg, St. Emmeram

9 Für diese Glossen wird auch angegeben „alemannisch; oberdeutsch mit fränkischen Einschlägen“. 10 Für diese Handschrift des St. Tudperter Hohen Liedes wird auch angegeben „alemannisch nach bairischer Vorlage“. 11 Für die Mondseer Fragmente des Matthäusevangeliums wird auch angegeben „bajuwarisierende Abschrift eines Originals im Dialekt der Gegend von Metz“.

1372 

 Verzeichnisse

9. Jh., 1. Viertel

Hs. um 814

spätestens gegen 820

gegen 820 9. Jh, vor der Mitte

zwischen 840 und 866

9. Jh., nach der 1. Hälfte, wohl aus Regensburg 9. Jh., Ende 10. Jh., zweites oder letztes Drittel 10. Jh., spät

11 Kasseler Glossen und Gespräche 105 ‚Exhortatio ad plebem christianam‘ Hs. A 93 Wessobrunner Schöpfungshymnus und Gebetsprosa 85 Altbairische Beichte

85 Altbairisches (St. Emmeramer) Gebet Hs. B (Tepl) 85 Altbairisches (St. Emmeramer) Gebet Hs. A (München)

6 Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet ‚Sancte sator‘ (sog. ‚Carmen ad deum‘) 5 Abrogans Pa12

87 Vorauer Beichte 61 Ahd. Klerikereid Hs. A 61 Ahd. Klerikereid Hs. B

Haupttext 11. Jh., Anfang. Text des Gebetsbruchstückes wenig später Hs. und Text ca. 1070, nach 1067

97 Klosterneuburger Gebetsbruchstück

Glossen von zwei Schreibern 11. Jh., Ende (um 1070) und 12. Jh., Anfang um 1100

8 Tegernseer Vergil

96 Otlohs Gebet

92 Erster Wessobrunner Glauben und Beichte 107 Wessobrunner Predigtfragmente 77,2 Notker, Apostolisches Glaubensbekenntnis

Kassel, UB / LMB, 4° Ms. theol. 24, fol. 13v-15r; aus Fulda mit altbair. Ursprung München, BSB, clm 22053; aus Staffelsee? Orléans, Bibl. Municipale, Hs. 184; aus Mondsee? oder Kremsmünster? Tepl/Teplá, ČR (aus St. Emmeram / Oberaltaich) München, BSB, clm 14 345; aus St. Emmeram, ursprünglich jedoch nicht von dort, sondern vielleicht aus dem Regensburger Frauenkonvent Niedermünster München, BSB clm 19410, pag. 39–41; aus Passau, später in Ilmmünster, Tegernsee Paris, NB ms. lat. 7640, 124r-132v

Straßburg, BN et Univ., cod. 2540 München, BSB, clm 6241, fol. 99rv; aus Freising, Domstift München, BSB, clm 27246, fol. 91v; aus Freising, Domstift Klosterneuburg, Stiftsbibl., Cod. 987, Nachtrag fol. 204r, Z. 8–17

München, BSB, clm 14490, fol. 161v-163v; aus St. Emmeram, gilt als Autograph Otlohs München, BSB clm 18 059, aus Tegernsee

Wien, ÖNB, Cod. 2681; aus Wessobrunn

12 Für den Abrogans Pa wird auch angegeben „bairisch mit alemannischen Einflüssen“.



Verzeichnis der Schreibsprachen 

um 1100

95 ‚Geistliche Ratschläge‘ und ‚Dona spiritus sancti‘

zwischen 1145 und 1153

110 Predigt von Christi Geburt

12. Jh., 3. Viertel

12. Jh., 3. Viertel

aktuelle Einträge nachträglich Obing, ca. 1168-ca. 1175.

12. Jh., Anfang des 4. Viertels.

nicht vor 1190, wahrscheinlich noch 1. Viertel 13. Jh. 1197, 11. Dez. 12. Jh., Ende

47. 48 und 49 ‚Innsbrucker Arzneibuch‘ ‚Innsbrucker Kräuterbuch‘ ‚Frauengeheimnisse‘13 46 Prüller Steinbuch14

56 Verzeichnis von Wertgegenständen des Grafen Siboto, Cod. Falk. 57 Weistum über die Abgaben des Pfarrers von Obingen 22 Windberger Interlinearversion des Psalters15 34 ‚Fides Athanasii‘ 78 Windberger Paternoster und Apostolisches Glaubensbekenntnis und 84 Windberger ‚Te deum‘ und ‚Te decet laus‘16 111 Zwei Klosterneuburger Bußpredigten, Hs. B17 59 Die älteste deutsche Siegellegende 81 Millstätter Hymnen und 82 Millstätter Lektionen18

 1373

München, BSB, Fragment cgm 5248/4; Fragment aus der Wessobrunner Hs. des ‚Wiener Notker‘ London, Univ. Coll., Ms. germ. 16

Innsbruck, UB Hs. 652, fol. 76v-78v und 79v; aus dem Schottenkloster Regensburg a: München, BSB, clm 536, fol. 82v-83v; aus dem Prüller VeitsKloster, Regensburg b: München, BSB, cgm 5248/11 (Fragment). München, Hauptstaatsarchiv, Klosterliteralien Weyarn 1; aus dem Stift Herrenchiemsee

München, BSB, cgm 17; aus dem Prämostratenserkloster Windberg

Klosterneuburg, Stiftsbibliothek, Cod. 1118, fol. 159v-160r Stiftsarchiv Heiligenkreuz im Wienerwalde, Urkunde mit Siegel Wien, ÖNB, Cod. 2682

13 Für diese drei Texte der Innsbrucker Handschrift UB 652 wird auch angegeben „bairisch-österreichisch“. 14 Für das Prüller Steinbuch wird auch angegeben „bairisch-österreichisch“. 15 Für die Windberger Interlinearversion des Psalters wird auch angegeben „nördliches Westmittelbairisch“. 16 Für Windberger ‚Te deum‘ und ‚Te decet laus‘ wird auch angegeben „bairisch-österreichisch“. 17 Für die beiden Klosterneuburger Bußpredigten, Hs. B wird auch angegeben „bairisch-österreichisch“. 18 Für die Millstätter Hymnen und Lektionen wird auch angegeben „bairisch-österreichisch“.

1374 

 Verzeichnisse

12. Jh., Ende

50 Rezept gegen Stein19 (Codex Falkensteinensis)

Schrift nicht vor 1200

21 Millstätter Interlinearversion zum Psalter20

um 1200

31 Evangelienfragmente München/Oxford/Wien

um 1200/13. Jh., früh

102 Gebet an Maria und an Gott (Codex rotundus) 101 Seckauer (St. Lambrechter) Gebet zur Eucharistie21

13. Jh., Anfang

13. Jh., erstes Viertel, nicht vor 1200 13. Jh., erstes Viertel 13. Jh., 1. Viertel

98 Drei Andachtstexte aus der Handschrift BSB clm 4616, (Benediktbeuern)22 62 Verfahren beim Gottesurteil23

München, Hauptstaatsarchiv, Klosterliteralien Weyarn 1, fol. 40v; aus dem Stift Herrenchiemsee Wien, ÖNB, Cod. 2682; nach Peter Wind geschrieben für die Frauen des Doppelklosters Admont a: BSB, München, cgm 5250/1. b: Oxford, Bodleian Library, MS germ. 6. b., 3, fol. 15. c: Wien, ÖNB, Cod. ser. nova 249 Paris, BN, Ms. lat. 10526, p. 236–241 Graz, UB, Ms. 1501, Teil II: fol. 70–134, hier fol. 105r-117v; wohl aus dem Augustinerchorfrauenstift Seckau München, BSB, clm 4616; aus Benediktbeuern

in 99 Uppsala-Wiener Gebetbuch24

Trier, StB, Cod. 1917 / 1514 (vormals 744) 8o Uppsala, UB, Frag. germ. 1 und Wien, ÖNB, Cod. Ser. nova 4242 I

30 Glossen zum Matthäusevangelium

Mainz, SB, Hs. II 3; aus St. Mauritius, Mainz

fränkisch zu den Glossen keine Datierungsangaben

Sprache der Gegend von Metz (deutschsprachiges Lothringen) um 800

32 Ahd. Isidor

Paris, BN, Ms. lat. 2326, fol. 1r-22r

19 Für das Rezept gegen Stein wird auch angegeben „südbairisch“. 20 Für die Millstätter Interlinearversion zum Psalter wird auch angegeben „bairisch-österreichisch“. 21 Für das Seckauer (St. Lambrechter) Gebet zur Eucharistie wird auch angegeben „bairisch-österreichisch“. 22 Für die Andachtstexte aus der Handschrift BSB clm 4616, (Benediktbeuern) wird auch angegeben „bairisch-österreichisch“. 23 Für das Verfahren beim Gottesurteil wird auch angegeben „oberdeutsch/bairisch“. 24 Für das Uppsala-Wiener Gebetbuch wird auch angegeben „ostbairisch, donauländischer Raum“.



Verzeichnis der Schreibsprachen 

 1375

ostfränkisch 9. Jh., erste Hälfte

65 Hammelburger Markbeschreibung

9. Jh., 2. oder 3. Jahrzehnt 9. Jh., 2. Viertel 9. Jh., 2. Viertel

72 Fränkisches Taufgelöbnis (Abschwörungsformel) Hs. A 29 Tatian darin Paternoster 76 54 Ahd. Lex-Salica-Fragment25

9. Jh., Mitte

91 Würzburger Beichte

Der Eintrag des Gebetsbuchstückes: 9. Jh., bald nach der Mitte 9./10 Jh., Wende

79 Merseburger Gebetsbruchstück zur Elevation des Messkelches

um 1000

66 Zwei Würzburger Markbeschreibungen 24 Leidener Willeram26 24 Williram, Hohes Lied

um 1100 11. Jh., zweite Hälfte

29 Tatian-Exzerpte

11. Jh., Ende 11. Jh., Ende, nicht vor 1080 12. Jh.

24 Williram, Hohes Lied 24 Williram, Hohes Lied

12. Jahrhundert, nicht vor 1100 nach 1607

92 Bamberger Glauben und Beichte 72 Fränkisches Taufgelöbnis (Abschwörungsformel) Hs. B (Vorlage aus Speyer)

108 ‚Himmel und Hölle‘27

Würzburg, Staatsarchiv, Bestand Würzburger Urkunden 1201, Urkunde, ein Blatt, früher München, Hauptstaatsarchiv Urkunde 1201 Würzburg; aus Fulda Merseburg, Domstiftsbibliothek, Hs. 136; aus Fulda St. Gallen, Stiftsbibliothek, Cod. 56; aus Fulda Trier, StB, Ahd. und mhd. Fragmenten-Mappe X, Fragment 1 Würzburg, UB, M. p. th. f. 24, fol. 1rv; aus der Dombibliothek Würzburg Merseburg, Domstiftsbibl. Hs. I 136 fol. 53r; aus Fulda

Paris, NB, Ms. lat. 7641, fol. 4v-16r, Ränder; aus Nordfrankreich Würzburg, UB, M. p. th. f. 66, fol. 1rv, fol. 208v Leiden, UB, BPL 130 München, BSB, cgm 10, fol. 9r-fol. 64v; aus Ebersberg Breslau, UB, Cod. R 347, Kriegsverlust Rom (Vatikanstadt), Cod. Pal. lat. 73 München, BSB, clm 4460, fol. 111v-114r München, BSB, clm 4460 München, BSB, Germ. g. 37, S. 174

25 Für das Lex-Salica-Fragment wird auch angegeben „fränkisch-bairische Sprachmischung (oder rheinfränkisch?)“. 26 Für den Leidener Willeram wird auch angegeben „Mischsprache, teilweise aus dem Ostfränkischen umgesetzt ins Nordholländische“. 27 Für ‚Himmel und Hölle‘ wird auch angegeben „ostfränkisch? alemannisch? südwestdeutscher Raum?.“

1376 

 Verzeichnisse

mitteldt./oberdt. Sprachbereich 46 Handschriften des 11./12. bis 15. Jh.

9 Summarium Heinrici‘

zahlreiche Hss. aus dem mitteldt./ oberdt. Sprachbereich

Hs. 9. Jh., erste Hälfte, näherhin wohl um/ nach 800 821 auf Veranlassung des Regensburger Bischofs Baturich aufgezeichnet 9. Jh., letztes Viertel

75 Weißenburger Katechismus28

Wolfenbüttel, HAB, Cod. 91 Weißenburg, fol. 149v-154r; wahrscheinlich aus Worms München, BSB, clm 14468, fol. 110r; aus St. Emmeram, Regensburg

Nachtrag 10. Jh.

90 Pfälzer Beichte, Bruchstück31

vor 962

89 Mainzer Beichte Hs. a

Exzerpt, späteres 10. Jh. 10. Jh., Ende

89 Mainzer Beichte Hs. b

Wende 10./11. Jh. oder spätes 10. Jh. um 1000

16 Rheinfränkische Psalmenübersetzung: Cantica-Fragmente 2 Binger Inschrift

13. Jh., 2. Viertel/Mitte

44 ‚Lucidarius‘-Fragmente33

13. Jh., drittes Viertel

in 99 Kölner Morgensegen34

rheinfränkisch

94 Fränkisches Gebet29

86 Lorscher Beichte30

60 Straßburger Eide32

Bibliotheca Vaticana, Hs. Pal. lat. 485, fol. 2v-3v; aus Lorsch Rom, Bibl. Apostolica Vaticana, Cod. Pal. lat. 555, fol. 40v = pag. 80 Wien, ÖNB, Cod. 1888 (Theol. 685); aus Mainz, St. Alban oder aus Klingenmünster (Diözese Speyer) Rom, Bibl. Apostolica Vaticana, Cod. Pal. lat. 14, fol. 171v Paris, BN, Ms. lat. 9768, fol. 12v, Sp. b – fol. 13, Sp. a; aus St.-Riquier oder St. Médard-Soissons (?) Paris, NB, Ms. Neérl. 107 Mainz, Landesmuseum, Grabstein des Dietrich S. 3089 Göttingen, S+UB, 2° Cod. Ms. theol. 101n Cim. Hannover, LB, Ms. I 81 zweiter Teil, fol. 133r-134r

28 Für den Weißenburger Katechismus wird auch angegeben „westliches Südrheinfränkisch“. 29 Für das Fränkische Gebet wird auch angegeben „rheinfränkisch mit bairischen Lautungen“. 30 Für die Lorscher Beichte wird auch angegeben „südrheinfränkisch“. 31 Für das Bruchstück der Pfälzer Beichte wird auch angegeben „südrheinfränkisch“. 32 Für die Straßburger Eide wird auch angegeben „westliches Rheinfränkisch“. 33 Für die Lucidarius-Fragmente wird auch angegeben „westoberdeutsch mit mitteldeutschem Einschlag“. 34 Zum Kölner Morgensegen wird auch angegeben „mittelrheinisch/südlich von Köln“.



Verzeichnis der Schreibsprachen 

 1377

mittelfränkisch Dat. des Originals der Inschrift zwischen 850 und 858 (?)

1 Kölner Inschrift

Glossen wohl im 10. Jh. in Xanten eingetragen spätes 9. / frühes 10. Jh.

30 Glossen zum Matthäusevangelium

16. Jh./Ende, 17. Jh. Anfang, a Hs. und b Druck

Köln, Historisches Archiv der Stadt, Arnold Mercator, Stadtplan von Köln vom Jahre 1571, Plankammer 2/5/1, Kupferstich Brüssel, BR, 18723

12 Pariser und Vatikanische Bruchstücke eines Körperteil-Vokabulars und eines Gesprächsbüchleins (sog. ‚Altdeutsche Gespräche‘)35 55 Bruchstück eines Kapitulars Ludwigs des Frommen vom Jahr 818/819 ‚Trierer Capitulare‘36

a: Paris, BN lat. 7641 b: Rom Cod. Vatic. Regin Lat. 566, fol. 50b

64 Erfurter Judeneid

Erfurt, Stadtarchiv O-O/A XLVII 1

a: Trier, StB Hs. 1362 /110 a 4°, fol. 33v-34r. b: Druck: Christophorus Brower, Annalium Trevericorum proparasceue et metropoli libri XXIV. Tomus I, XII libris cum proparasceue explicatus. Coloniae 1626, S. 35, Sp. b – S. 36, Sp. a.

thüringisch um 1200

Altniederfränkisch/Altmittelfränkisch Frühe Neuzeit, Drucke und Handschriften, s. Quak, Zu den Handschriften, S. 177–181

15 Interlinearversion der Psalmen (und Cantica) sog. ‚Wachtendonckscher Psalter‘

s. Quak, Zu den Handschriften, S. 177–181

35 Zu den Pariser und Vatikanischen Bruchstücken eines Körperteil-Vokabulars und eines Gesprächsbüchleins (sog. ‚Altdeutsche Gespräche‘) wird auch angegeben „mittelfränkisch/ niederfränkisch/ westfränkisch“. 36 Für das Kapitular wird auch angegeben „südliches Mittelfränkisch (Trier?)“.

Abkürzungs- und Literaturverzeichnis AbäG – Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik. Abb. – Abbildung. Abrogans, Faksimile – Das älteste deutsche Buch. Die ‚Abrogans‘-Handschrift der Stiftsbibliothek St. Gallen. Im Facsimile hg. von Bernhard Bischoff, Johannes Duft, Stefan Sonderegger. Mit Transkription des Glossars und des ahd. Anhangs von Stefan Sonderegger. 2 Bde. St. Gallen 1977. Adam, Vaterunserauslegungen – Bernd Adam, Vaterunserauslegungen in der Volkssprache. .2VL 10 (1999), Sp. 170–182. AH – Analecta hymnica medii aevi. Hrsg. von Guido Maria Dreves und Clemens Blume. 55 Bde. Leipzig 1886 bis 1926. Ahd. Gr. I – Althochdeutsche Grammatik I: Laut- und Formenlehre. Von Wilhelm Braune. 15. Auflage bearbeitet von Ingo Reiffenstein. Tübingen 2004 (Sammlung kurzer Grammatiken Germanischer Dialekte. A. Hauptreihe Nr. 5/1). Ahlsson, As. Allerheiligenpredigt – Lars-Eric Ahlsson, Die altsächsische Bedahomilie. Niederdeutsche Mitteilungen 29 (1973), S. 30–41. Alemannia – Alemannia. Zeitschrift für alemannische und fränkische Geschichte, Volkskunde, Kunst und Sprache. Althochdeutsch I, Althochdeutsch II – Althochdeutsch. In Verbindung mit H. Kolb K. Matzel und K. Stackmann hg. von R. Bergmann, Tiefenbach und L. Voetz. I: Grammatik, Glossen und Texte, S. 872–888. – II: Wörter und Namen. Forschungsgeschichte. Heidelberg 1987. Angenendt, Liutger – Arnold Angenendt, Liudger. Missionar, Abt, Bischof im frühen Mittelalter. Münster 2005. Aristoteles, De interpretatione (Aristoteles latinus) – Aristoteles, De interpretatione vel Periermenias. Ed. Lorenzo Minio-Palluelo. Turnhout 1965. (Aristoteles Latinus. Bd. 2, 1/2). Aristoteles, Kategorien – Aristoteles, Die Kategorien. Griechisch/deutsch. Übersetzt und hg. von Ingo W. Rath. Stuttgart 1998 (RUB 9706). Aristoteles, Peri Hermeneias (Weidemann) – Aristoteles, Peri Hermeneias. Übersetzt und erläutert von Hermann Weidemann. Berlin 1994 (Aristoteles. Werke in deutscher Übersetzung. Bd. I, Teil II). Arndt/Tangl, Schrifttafeln – Schrifttafeln zur Erlernung der lateinischen Palaeographie. Hg. von Wilhelm Arndt. Ab 3. Aufl. besorgt von Michael Tangl. 3 Bde. Berlin 1887–1929. ATB – Altdeutsche Textbibliothek. Ursprünglich im Verlag Niemeyer, heute im Verlag de Gruyter, Berlin. Begründet von Hermann Paul, fortgeführt von Georg Baesecke, Hugo Kuhn, Burghart Wachinger, Christian Kiening. Über 120 Ausgaben deutscher Texte des Mittelalters. Bachmann, Frauengebet – Albert Bachmann, Bruchstücke eines Frauengebets. ZfdA 32 (1888), S. 50–57. Backes, Notkers Martian-Übersetzung – Herbert Backes, Die Hochzeit Merkurs und der Philologie. Studien zu Notkers Martian-Übersetzung. Sigmaringen 1982. Baesecke, Carmen ad Deum – Georg Baesecke, Das lateinisch-althochdeutsche Reimgebet (Carmen ad Deum) und das Rätsel vom Vogel federlos. Berlin 1948 (Probleme der Wissenschaft in Vergangenheit und Gegenwart 1). Baesecke, Abrogans – Der deutsche Abrogans. Text *ab1. Hg. von Georg Baesecke. Halle (Saale) 1931 (ATB 30). Baesecke, Lichtdrucke – Georg Baesecke, Lichtdrucke nach althochdeutschen Handschriften Codd. Par. Lat. 7640, S. Gall. 911, CXI, Jun. 25, Lobcow. 434. Halle 1926.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

 1379

Baesecke LG II,2 – Vor- und Frühgeschichte des deutschen Schrifttums von Georg Baesecke. Zweiter Bd.: Frühgeschichte. Halle 1950. 2. Lieferung. Hg. von Ingeborg Schröbler. Halle 1953. Baesecke, Vocabularius – Georg Baesecke, Der Vocabularius Sancti Galli in der angelsächsischen Mission. Halle 1933. Baesecke, Taufgelöbnisse – Georg Baesecke, Die althochdeutschen und altsächsischen Taufgelöbnisse. In: Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, phil.-hist. Klasse 3 (1944), S. 63–85. Wieder abgedruckt in: Georg Baesecke, Kleine Schriften zur althochdeutschen Sprache und Literatur. Hg. von Werner Schröder, S. 325–324. Bern. München 1966. Bartelmez, Williram – Erminnie H. Bartelmez, The ‚Expositio in Cantica canticorum‘ of Williram Abbot of Ebersberg 1048–1085. A critical edition. Philadelphia 1967 (Memoirs of the American Philosophical Society 69). Baßler/Hellgardt, Freckenhorster Heberolle – Ellen Baßler/Ernst Hellgardt, Die Freckenhorster Heberolle – eine Fälschung? AbäG 65 (2007), S. 251–266 (berichtige Fassung des Fehldrucks AbäG 63 [2007], S. 29–42) Bauer, Grenzbeschreibungen – Reinhard Bauer, Die ältesten Grenzbeschreibungen in Bayern und ihre Aussagen für Namenkunde und Geschichte. München 1988. Beck, Die Würzburger Markbeschreibungen – Wolfgang Beck, Die Würzburger Markbeschreibungen. Aspekte einer Neubewertung. Sprachwissenschaft 38 (2013), S. 211–225. Befund und Deutung – Zum Verhältnis von Empirie in Sprach- und Literaturwissenschaft. [FS Hans Fromm]. Hg. von Klaus Grubmüller, Ernst Hellgardt, Heinrich Jelissen und Marga Reis. Tübingen 1979. Bergmann, Ahd. Inschrift aus Köln – Rolf Bergmann, Zu der althochdeutschen Inschrift aus Köln. RhVB 30 (1965), S. 66–69. Bergmann, Emanzipation – Rolf Bergmann, Die Emanzipation der Volkssprache im Lichte der Überlieferungsgeschichte. Zur traditionellen Rede vom Neubeginn deutscher Schriftlichkeit im 11. Jahrhundert. In: Aufbruch ins zweite Jahrtausend. Innovation und Kontinuität in der Mitte des Mittelalters. Hg. von Achim Hubel und Bernd Schneidmüller. Ostfildern 2004, S. 227–257. Bergmann, Glossenüberlieferung – Rolf Bergmann, Die althochdeutsche Glossenüberlieferung des 8. Jh.s. Nachrichten der Akademie der Wissenschaften in Göttingen phil.-hist. Klasse 1. Göttingen 1983, S. 1–40. Bergmann, Mischtexte – Volkssprachig-lateinische Mischtexte und Textensembles in der althochdeutschen, altsächsischen und altenglischen Überlieferung. Mediävistisches Kolloquium des Zentrums für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg am 16. und 17. November 2001. Hg. von Rolf Bergmann. Heidelberg 2003 (Germanistische Bibliothek 17). Bergmann/Tax, Ekkehart IV. – Rolf Bergmann/Petrus W. Tax, Ekkehart IV. von St. Gallen als Glossator. In: BStH, Bd. II, S. 1620–1634. Bergmeier, Deutsche Übersetzung – Codex diplomaticus Falkensteinensis. Deutsche Übersetzung. In: Der Mangfallgau 11 (1966), S. 5–68. Bertelsmeier-Kierst, Kommunikation – Christa Bertelsmeier-Kierst, Kommunikation und Herrschaft. Zum volkssprachlichen Verschriftlichungsprozess des Rechts im 13. Jahrhundert. Stuttgart 2008 (ZfdA Beiheft 9). Betz, Ahd. kiscaft ‚creator‘ – Werner Betz, Ahd. giskaft ‚creator‘. Münchener Studien zur Sprachwissenschaft 18 (1965), S. 5–11. Betz, Lingua theodisca – Werner Betz, Karl der Große und die lingua theodisca. In: Karl der Große. Lebenswerk und Nachleben. Bd. II: Das geistige Leben. Hg. von Bernhard Bischoff, S. 300–306. Düsseldorf 1965. Betz, St. Galler Paternoster – Werner Betz, Zum St. Galler Paternoster. FS für Elisabeth Karg-Gasterstädt. PBB 82 (1961), S. 153–156.

1380 

 Verzeichnisse

Betz, Zum St. Galler Credo – Werner Betz, Zum St. Galler Credo. In: Taylor Starck. FS, S. 102–105. Hg. von Werner Betz u.  a. London/The Hague/Paris 1964. Beyer, Urkundenbuch Erfurt – Carl Beyer, Urkundenbuch der Stadt Erfurt. Bd. 1. Halle 1889. Bibliotheksforum Bayern – Bibliotheksforum Bayern. Hg. vom Bibliotheksverbund Bayern, Bayerische Staatsbibliothek. Birlinger, Altdeutsche Predigt – Anton Birlinger, Altdeutsche Predigt von Kristi Geburt XII–XIII. Jahrhundert. Alemannia 9 (1881), S. 259–260. Birt, Das antike Buchwesen – Theodor Birt, Das antike Buchwesen. Berlin 1882. ND Aalen 1974. Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen – Bernhard Bischoff, Die südostdeutschen Schreibschulen und Bibliotheken in der Karolingerzeit. Teil I: Die bayerischen Diözesen. 2. Aufl. Leipzig u.  a. 1960. Teil II: Die vorwiegend österreichischen Diözesen. Leipzig u.  a. 1980. Bischoff, Foreign Languages – Bernhard Bischoff, The Study of foreign languages in the Middle Ages. Speculum 36 (1961), S. 209–224. Bischoff, Katalog – Katalog der festländischen Handschriften des neunten Jahrhunderts [mit Ausnahme der wisigotischen]. Teil I: Aachen-Lambach Wiesbaden. Teil II: Laon – Paderborn. Teil III: Padua – Zwickau. Teil IV: Gesamtregister. Alle Teile aus dem Nachlass hg. von Birgit Ebersperger. Wiesbaden 1998, 2005, 2014, 2017. Bischoff, Paläographische Fragen – Bernhard Bischoff, Paläographische Fragen deutscher Denkmäler der Karolingerzeit, in: Frühmittelalterliche Studien 5 (1971), S. 101–134 (Wieder in: Bernhard Bischoff, Mittelalterliche Studien. Ausgewählte Aufsätze zur Schriftkunde und Literaturgeschichte. Bd. III, S. 73–111. Stuttgart 1981. Bischoff/Lapidge, Biblical Commentaries – Biblical Commentaries from the Canterbury School of Theodore and Hadrian. Ed. by Bernhard Bischoff (†) and Michael Lapidge. Cambridge 1994 (Cambridge Studies in Anglo-Saxon England 10). Bischoff, Lorsch – Bernhard Bischoff, Die Abtei Lorsch im Spiegel ihrer Handschriften, Zweite, erweiterte Aufl., Lorsch 1989 (Geschichtsblätter Kreis Bergstrasse. Sonderband 10). BMZ – Mittelhochdeutsches Wörterbuch. Mit Benutzung des Nachlasses von Georg Benecke ­ausgearbeitet von Wilhelm Müller und Friedrich Zarncke. 4 Teile Leipzig 1854–66. ND Stuttgart 1990. BZN – Beiträge zur Namenforschung. Boethius: Aristoteles De interpretatione. PL 64, 293–639 Boethius, Consolatio Philosophiae – Anicius Manlius Severinus Boethius, Philosophiae consolationis Libri V. Hg. von Karl Büchner. 2. erweiterte Auflage. Heidelberg 1960 (Editiones Heidelbergenses 11). Boethius, Trost der Philosophie, Übersetzung –Boethius. Trost der Philosophie. Deutsch von Karl Büchner. Mit Einführung von Friedrich Klingner. Leipzig, o.  J. (Sammlung Dieterich 55). Bohnert, Textkritik Williram – Niels Bohnert, Zur Textkritik von Willirams Kommentar des Hohen Liedes. Mit besonderer Berücksichtigung der Autorvarianten. Tübingen 2006 (TTG 56). Bonnassie, Freilassung – Pierre Bonnassie, Freilassung. LexMa 4 (1989), Sp. 901–902. Bordawé, Sanctimoniales – Katrinette Bordawé, Sanctimoniales litterae. Schriftlichkeit und Bildung in den ottonischen Frauenkommunitäten Essen und Quedlinburg. Münster 2004 (Quellen und Studien. Veröffentlichungen des Instituts für kirchengeschichtliche Forschung des Bistums Essen 10). Boudriot – Wilhelm Boudriot, Die altgermanische Religion in der amtlichen kirchlichen Literatur des Abendlandes vom 5. bis ins 11. Jahrhundert. Bonn 1928. (Untersuchungen zur allgemeinen Religionsgeschichte 2). ND Darmstadt 1964. Braune/Ebbinghaus, Ahd. Lesebuch – Althochdeutsches Lesebuch. Zusammengestellt und mit Wörterbuch versehen von Wilhelm Braune. 17. Aufl., bearbeitet von Ernst A. Ebbinghaus. Tübingen 1994.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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Braune/Helm, Ahd. Lesebuch – Althochdeutsches Lesebuch. Zusammengestellt und mit Wörterbuch versehen von Wilhelm Braune. 13. Aufl., bearbeitet von Karl Helm. Tübingen 1958. Braungart, Notkers Boethius – Georg Braungart, Notker der Deutsche als Bearbeiter eines lateinischen Schultextes: Boethius „De consolatione Philosophiae“. ZfdPh 106 (1987), S. 2–15. Broszinski, Kasseler Handschriftenschätze – Hartmut Broszinski, Kasseler Handschriftenschätze. Kassel 1985 (Kasseler Semesterbücher. Pretiosa Cassellana). Brower, Annalium Trevericorum, Tomus I – Christophorus Brower, Annalium Trevericorum proparasceue et metropoli libri XXIV. Tomus I. Coloniae 1626. Brown, Book of Cerne – Michelle P. Brown, The Book of Cerne: Prayer, Patronage and Power in Ninth Century England. London, British Library 1996 (The British Library studies in medieval culture). Bruchhold, Beichten – Ullrich Bruchhold, Deutschsprachige Beichten im 13. und 14. Jahrhundert. Editionen und Typologien zur Überlieferungs-, Text- und Gebrauchsgeschichte vor dem Hintergrund der älteren Tradition. Berlin/New York 2010 (MTU 138). Bruchhold, Zum Erfurter Judeneid – Ullrich Bruchhold, Vom rituellen Vollzug zum Verständnis. Überlegungen zum Erfurter Judeneid. S. 31–44 in: Literatur und Macht, S. 31–44. Bruckner, Scriptoria – Scriptoria medii aevi Helvetica. Denkmäler schweizerischer Schreibkunst des Mittelalters. Hg. und bearbeitet von Albert Bruckner. 14 Bde. Genf 1935–1978. Brunhölzl LG 1 – Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters. Von Franz Brunhölzl. Erster Band: Von Cassiodor bis zu Ausklang der karolingischen Erneuerung. München 1975. BStH – Die althochdeutsche und altsächsische Glossographie. Ein Handbuch. Hg. von Rolf Bergmann und Stefanie Stricker. 2 Bde. Berlin/New York 2009. BStK – Katalog der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften Bearbeitet von Rolf Bergmann und Stefanie Stricker. 6 Bde. Berlin/New York 2005. BStK Online – Datenbank der althochdeutschen und altsächsischen Glossenhandschriften: https:// glossen.germ-ling.uni-bamberg.de/texts/. Buber, Bücher der Kündung – Bücher der Kündung. Verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig. 7. Aufl. Heidelberg 1978 (Die Schrift. Verdeutscht von Martin Buber gemeinsam mit Franz Rosenzweig 3). Büchner, Trost der Philosophie → Boethius, Trost der Philosophie. Bulst, Hymni – Walther Bulst, Hymni antiquissimi LXXV. Psalmi III. Heidelberg 1956. Bumke, Höfische Kultur – Joachim Bumke, Höfische Kultur. Literatur und Gesellschaft im hohen Mittelalter. Bd. 2., 4. Auflage München 1987. Bumke, Lucidarius-Prolog – Joachim Bumke, Heinrich der Löwe und der Lucidarius-Prolog. Eberhard Nellmann zum 65. Geburtstag. DVJS 69 (1995), S. 603–633. Caspari, Homilia – Carl Paul Caspari, Eine Augustin fälschlich beigelegte Homilia de sacrilegiis. Aus einer Einsiedler Handschrift des achten Jahrhunderts hg. und mit kritischen und sachlichen Anmerkungen sowie einer Abhandlung begleitet von Carl Paul Caspari. Christiania 1886. CCSL – Corpus Christianorum. Series Latina LXX. Turnhout 1953  ff [Kritische Textausgaben lateinischer christlicher Schriftsteller der ersten acht Jahrhunderte] Chroust – Monumenta palaeographica: Denkmäler der Schreibkunst des Mittelalters. Schrifttafeln in lateinischer und deutscher Sprache […]. Hg. von Anton Chroust. 10 Bde. München 1902–1940. ChWdW8 – Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. [Erster Band]. Der Wortschatz des 8. Jahrhunderts (und früherer Quellen). Bearbeitet von Elmar Seebold unter Mitarbeit von Brigitte Bulitta, Elke Krotz Judith Stieglbauer-Schwarz und Christiane Wanzeck. Berlin/New York 2001. ChWdW9 – Chronologisches Wörterbuch des deutschen Wortschatzes. Zweiter Band. Der Wortschatz des 9. Jahrhunderts. Bearbeitet von Elmar Seebold unter Mitarbeit von Brigitte Bulitta, Elke Krotz und Elisabeth Leiss. Berlin/New York 2008.

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 Verzeichnisse

Classen, Die Verträge – Peter Classen, Die Verträge von Verdun und Coulaines 843 als politische Grundlagen des westfränkischen Reiches. Historische Zeitschrift (1963), S. 1–35. Clavis patrum Latinorum – Clavis patrum Latinorum qua in Corpus Christianorum […] a Tertulliano ad Bedam commode recludit Eligius Dekkers opera usus qua rem praeparavit et iuvit Aemilius Gaar. Ed. tertia, aucta et emendata. Steenbrugis 1995 (CC SL 0,]) di Clemente, Testi medico-farmaceutici – Valeria Di Clemente, Testi medico-farmaceutici tedeschi nell’ XI e XII secolo. Alessandria 2009 (Alemannica 3). Codices manuscripti – Codices manuscripti. Zeitschrift für Handschriftenkunde. Como, Der Dietrichstein – Jacob Como, Der Dietrichstein von Bingen und die Gründung der Pfarrei Mörschbach (Hunsrück). Mainzer Zeitschrift. Zeitschrift der Römisch-Germanischen Zentralmuseums des Vereins zur Erforschung der rheinischen Geschichte und Altertümer 37/38 (1942/43), S. 50–54. Coveney, Catalogue – Dorothy K. Coveney, A Descriptive Catalogue of Manuscripts in the Library of the University College London. London 1935. Cristante et alii, traduzione – Martiani Capellae De nuptiis Philologiae et Mercurii libri I–II. A cura di Lucio Cristante. Traduzione di Lucio Lenaz. Commento di Lucio Cristante, Ireneo Filip, Luciano Lenaz. Con un saggio inedito di Pietro Ferrarino. Hildesheim 2011. Cross, Legimus – J. E. Cross „Legimus in ecclesiasticis historibus.“ A sermon for All Saints, and its Use in Old English Prose. Traditio. Studies in Ancient and Medieval History, Thought, and Religion 33 (1977), S. 101–135. Curschmann, Das Buch – Michael Curschmann, Das Buch am Anfang und am Ende des Lebens. Wernhers Maria und Jeans de Joinville. Trier 2008 (Mitteilungen und Verzeichnisse aus der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars zu Trier 24). Dat.: – Datierung. Denzinger/Hünermann, Glaubensbekenntnisse – Heinrich Denzinger, Kompendium der Glaubensbekenntnisse und kirchlichen Lehrentscheidungen. Enchiridion symbolorum definitionum et declarationum de rebus fidei et morum. Verbessert, erweitert, ins Deutsche übertragen und hg. von Peter Hünermann, 37Freiburg im Breisgau u.  a. 1991. Dieffenbach, Glossarium – Lorenz Dieffenbach, Glossarium latino-germanicum mediae et infimae aetatis. Frankfurt a. M. 1857. Diehl, Servius, Vergil – Aeneis II mit dem Kommentar des Servius. Hg. von Ernst Diehl. Berlin 1967 (Kleine Texte für Vorlesungen und Übungen 80). Dierkens, Superstitions – Alain Dierkens, Superstitions, christianisme et paganisme à la fin de l’époque mérovingienne. A propos de l’Indiculus superstitionum et paganiarum. In: Magie, sorcellerie, parapsychologie. Hg. von Hervé Hasquin. Bruxelles 1984, S. 9–26 (Laicité. Série „Recherches“ 5). Dittrich, Lucidarius – Marlies Dittrich, Zur ältesten Überlieferung des deutschen Lucidarius. ZfdA 77 (1940), S. 218–255. van Doorn, The Malberg Glosses – Adriaan van Doorn, The Malberg Glosses – A Phonolgical Analysis of Frankish. Leiden University 2018. https://studenttheses.universiteitleiden. nl/handle/1887/65930?solr_nav[id]=a79fda62b134efad4de6&solr_nav[page]=0&solr_ nav[offset]=1. Ps.-Dositheus, Hermeneumata – Hermeneumata Pseudodositheana Leidensia. Hg. von Guiseppe Flammini. München [u.  a.], 2004 (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana). Drekoll, Symbolum Quicumque – Volker Drekoll, Das Symbolum Quicumque als Kompilation augustinischer Tradition. Zeitschrift für antikes Christentum 11 (2007), S. 30–56. Dümmler, Ekkehart – Ekkehart IV. von St. Gallen. ZfdA 14 (1869), S. 1–73. DVJS – Deutsche Vierteljahresschrift für Literaturwissenschaft und Geistesgeschichte.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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DWB – Jacob und Wilhelm Grimm, Deutsches Wörterbuch http://woerterbuchnetz.de/cgi-bin/ WBNetz/wbgui_py?sigle=DWB&mode=Vernetzung&lemid=GG00603#XGG00603 von Eckhart, Commentarii – Johann Georg von Eckhart, Commentarii De Rebus Franciae Orientalis et Episcopatus VVirceburgensis […] Vol. I. Würzburg 1729. Eckhardt I,1 – Pactus legis Salicae. Bd. I/1. Einführung und 80 Titel-Text. Hg. von Karl August Eckhardt. Göttingen 1954. Eckhart II,1 – Pactus Legis Salicae. II,1. 65 Titel-Text. Hg. von Karl August Eckhardt. Göttingen 1955 (Germanenrechte NF. Westgermanisches Recht). Eckhardt, MGH 4,1– Pactus legis Salicae. Hg. von Karl August Eckhardt. Hannover 1962 (MGH LL nat. Germ. 4,1). Eckhardt, MHG 4,2 – Lex Salica. Hg. von Karl August Eckhardt. Hannover 1969 (MGH LL nat. Germ. 4,2). Eckstein, Gebildbrot – Franz Eckstein, Gebildbrot, HDA 3 (1931), Sp. 373–405. Ed.: Edition, edidit. Eggers, Der ahd. Isidor – Der ahd. Isidor nach der Pariser Hs. und den Monseer Fragmenten neu hg. von Hans Eggers. Tübingen 1964 (ATB 63). Eggers, Deutsche Sprachgeschichte I – Hans Eggers, Deutsche Sprachgeschichte I. Das Althochdeutsche. Reinbek 1963. Egli, Ekkehart IV., Liber Benedictionum – Der Liber Benedictionum Ekkeharts IV. nebst den kleineren Dichtungen aus dem Codex Sangallensis 393. Zum ersten Mal vollständig hg. und erklärt von Johannes Egli. St. Gallen 1909 (Mitteilungen zur vaterländischen Geschichte 31=4. Folge, 1). Ehrismann LG 1– Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters von Gustav Ehrismann. Erster Teil. Die althochdeutsche Literatur. München 1932. ND München 1966. Ehrismann LG 2,1 – Geschichte der deutschen Literatur bis zum Ausgang des Mittelalters von Gustav Ehrismann. Zweiter Teil: Die mittelhochdeutsche Literatur. I: Frühmittelhochdeutsche Zeit. München 1922 ND München 1959. Eichler, Angeblich S. Lambrechter Handschriften – Ferdinand Eichler, über die Herkunft einiger angeblich St. Lambrechter Handschriften. Zentralblatt für Bibliothekswesen 35 (1918), S. 49–64. Einheitsübersetzung – Die Heilige Schrift. Einheitsübersetzung. Stuttgart 1980. Ekkehart IV., Liber Benedictionum → Egli, Johannes. Endermann, Der Erfurter Judeneid – Heinz Endermann, Der Erfurter Judeneid. In: Erfurter hebräische Handschriften. Hg. von der Landeshauptstadt Erfurt, Stadtverwaltung, S. 13–24. Erfurt 2010. Endermann, Tatian-Fragmente – Heinz Endermann, Zu den Tatian-Fragmenten in der Handschrift der Pariser Gespräche. Septuaginta quinque. FS Heinz Mettke. Hg. von Jens Haustein u.  a., S. 61–82 Heidelberg 2000. Endlicher/Hoffmann von Fallersleben, Fragmenta – Fragmenta Theotisca Versionis antiquissimae Evangelii S. Matthaei et aliquot homiliarum. Ed. Stephanus Endlicher et Hoffmann Fallerslebensis. Wien 1834. – In zweiter Auflage hg. von Hans Ferdinand Maßmann, Wien 1841 (mit zusätzlichen Facsimilia einiger Details). Entstehung des Deutschen – Entstehung des Deutschen. FS für Heinrich Tiefenbach. Hg. von Albrecht Greule, Eckhard Meinecke, Christiane Thim-Mabrey, S. 133–142. Heidelberg 2004. (Jenaer Germanistische Forschungen NF 17). Esders, Te usero herano misso – Stefan Esders, Te usero herano misso. Überlieferungs- und Gebrauchskontext des Essener altsächsischen Heberegisters aus dem 10. Jahrhundert. Frühmittelalterliche Studien 51 (2017), S. 57–68. Esders, Vernacular Writing – Stefan Esders, Vernacular Writing in Early Medieval Manorial Administration: Two Tenth-Century Documents from Werden and Essen. In: The Languages of

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 Verzeichnisse

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Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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FS – Festschrift. FSGA – Ausgewählte Quellen zur deutschen Geschichte des Mittealters. Freiherr vom Stein Gedächtnisausgabe. Begründet von Rudolf Buchner, fortgeführt von Franz-Josef Schmale und Hans-Werner Goetz. Wissenschaftliche Buchgesellschaft Darmstadt. Fuldaer Sakramentar – Sacramentarium Fuldense Saeculi X. Cod. Theol. 231 der k. Universitätsbibliothek zu Göttingen. Text und Bilderkreis (43 Tafeln). Hg. von Gregor Richter und Albert Schönfelder. Fulda 1912 (Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und der Diözese Fulda 9). GAG – Göppinger Arbeiten zur Germanistik. Gallée, Bruchstücke – Johan Hendrik Gallée, Bruchstücke einer altfriesischen Psalmenübersetzung. ZfdA 12 (1888), S. 417–422. Gallée, Facsimile-Sammlung – Altsächsische Sprachdenkmäler [II]. Hg. von Jan Hendrik Gallée. Facsimile-Sammlung. Leiden 1895. Gallée, Sprachdenkmäler – Altsächsische Sprachdenkmäler [I]. Hg. von Jan Hendrik Gallée. Leiden 1894. Gamper u.  a., Die Vetus Latina-Fragmente – Die Vetus Latina-Fragmente aus dem Kloster St. Gallen. Faksimile, Edition, Kommentar. Von Rudolf Gamper, Philipp Lenz, Andreas Nievergelt und Eva Schulz-Flügel. Dietikon – Zürich 2012. Ganshof, Was waren die Kapitularien – François Louis Ganshof, Was waren die Kapitularien (Wat waren de capitularia?), deutsch unter Mitwirkung von Birgit Franz mit Berücksichtigung der französischen Ausg. aus dem Niederländischen übersetzt von Wilhelm A. Eckhardt. Weimar 1961. Ganz, Gospel Fragments – Peter F. Ganz, Two New Middle High German Gospel Fragments. Life and Letters 16 (1962/63), S. 193–196. Ganz, Junius 13 – Peter F. Ganz, MS Junius 13 und die althochdeutsche Tatianübersetzung. PBB 91 (1969), S. 28–76. Ganz, Zeilenaufteilung – Peter F. Ganz, Die Zeilenaufteilung im Wessobrunner Gebet. PBB 95 (1973) [FS für Ingeborg Schröbler], S. 39–51. Gärtner, Der Hohelied-Kommentar Willirams – Der Hohelied-Kommentar Willirams von Ebersberg. In: Die Bibliothek der Abtei St. Matthias in Trier. Von der mittelalterlichen Schreibstube zum virtuellen Skriptorium: Mit einem Verzeichnis der Mattheiser Urkunden im Stadtarchiv Trier. Hg. von Claudine Moulin und Michael Embach. Trier 2013, S. 67–83 (Beiträge der Vortragsreihe der St.-Matthias-Stiftung und der Stadtbibliothek Trier im Herbst 2011). Gärtner, Variation im Mittelhochdeutschen – Variation im Mittelhochdeutschen am Beispiel der Handschriften des Hoheliedkommentars Willirams von Ebersberg († 1085). In: The Dawn of the Written Vernacular in Western Europe. Ed. by, Michèle Goyens. Leuven 2003 (Mediaevalia Lovaniensia 33), S. 415–426. Gärtner, Williram-Hss. – Kurt Gärtner, Zu den Handschriften mit dem deutschen Kommentarteil des Hoheliedkommentars Willirams von Ebersberg, in: Deutsche Handschriften 1100–1400. Oxforder Kolloquium 1985. Hg. von Volker Honemann und Nigel F. Palmer, S. 1–34. Tübingen 1988. Gärtner/Holtus, Die erste deutsch-französische ‚Parallelurkunde‘ – Kurt Gärtner/Günter Holtus, Die erste deutsch-französische ‚Parallelurkunde‘. Zur Überlieferung und Sprache der Straßburger Eide. In: Beiträge zum Sprachkontakt und zu den Urkundensprachen zwischen Maas und Rhein. Hg. von Kurt Gärtner und Günter Holtus, S. 97–127. Trier 1995 (Trierer Historische Forschungen 29). Geffcken, Lex Salica – Heinrich Geffcken, Lex Salica. Zum akademischen Gebrauche herausgegeben und erläutert von Heinrich Geffcken. Leipzig 1889.

1386 

 Verzeichnisse

Gerhards, Die Murbacher Hymnen – Stefanie Gerhards, Die Murbacher Hymnen. Edition nach der Handschrift Junius 25, Bodleian Library, Oxford. München 2018 (English and beyond 5). Germania – Germania. Vierteljahrsschrift für deutsche Alterthumskunde. Hg. von Franz Pfeiffer und Karl Bartsch. 37 Bde. Stuttgart [später Wien] 1856–1892 Gerchow, Liutger – Jan Gerchow, Liutger, Werden und die Angelsachsen. In: Das Jahrtausend der Mönche, S. 49–58. Gerlach, Grenzverlauf – Klaus Gerlach, Der Grenzverlauf der Hammelburger Markbeschreibung des Jahres 777. Würzburger Diözesangeschichtsblätter 58 (1996), S. 9–22. German Quarterly – The German Quarterly. A Journal of the American Association of Teachers of German. Glauch, Notker, Martianus Capella – Sonja Glauch, Die Martianus-Capella-Bearbeitung Notkers des Deutschen, Bd. I: Untersuchungen. Tübingen 2000 (MTU 116). Glauche, Katalog Freising – Günter Glauche, Katalog der lateinischen Handschriften der Bayerischen Staatsbibliothek München. Die Pergamenthandschriften aus dem Domkapitel Freising. Bd. 2: Clm 6317–6437. Wiesbaden 2011 (Catalogus codicum manu scriptorum Bibliothecae Monacensis III,2,2). Glauche, Schullektüre – Günter Glauche, Schullektüre im Mittelalter. Entstehung und Wandlung des Lektürekanons bis 1200 nach den Quellen dargestellt. München 1970 (Münchener Beiträge zur Mediävistik und Renaissance-Forschung 5). Glück, Deutsch als Fremdsprache – Helmut Glück, Deutsch als Fremdsprache in Europa vom Mittelalter bis zur Barockzeit. Berlin/New York 2002. Gneuss, Zur Geschichte des Hymnars – Helmut Gneuss, Zur Geschichte des Hymnars. Mittellateinisches Jahrbuch 35 (2000), S. 227–245. Gneuss, Hymnar – Helmut Gneuss, Hymnar und Hymnen im englischen Mittelalter: Studien zur Überlieferung, Glossierung und Übersetzung lateinischer Hymnen in England. Tübingen 1968 (Buchreihe der Anglia 12). Göbl, Katechese – Peter Göbl, Geschichte der Katechese vom Verfall des Katechumenats bis zum Ende des Mittelalters. Kempten 1880. Gold, Ein ahd. ‚Spruch vom Weltanfang‘ – Julia Gold u.  a., Ein althochdeutscher ‚Spruch vom Weltanfang‘. Anmerkungen zu Funktionsweise, Gattung und Überlieferungsverbund des sog. ‚Wessobrunner Gebets‘. PBB 149 (2018), S. 157–171. Goldmann, Beiträge – Emil Goldmann, Beiträge zur Geschichte des fränkischen Rechts 1. Wien 1924. Goldmann, Chrenecruda – Emil Goldmann, Chrenecruda. Studien zum Titel 58 der Lex Salica. Heidelberg 1931 (Deutschrechtliche Beiträge XIII,1). Götz, Lat.-ahd.-nhd. Wb – Heinrich Götz, Lateinisch-Althochdeutsch-Neuhochdeutsches Wörterbuch. Berlin 1999 (Althochdeutsches Wörterbuch. Im Auftrag der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig hg. von Rudolf Grosse. Beiband). Graff, Diutisca – Eberhard Gottlieb Graff, Diutiska. Denkmäler deutscher Sprache und Literatur. Aus alten Handschriften zum ersten Male herausgegeben. Stuttgart 1829 ND Berlin/New York 1970. Graff, Sprachschatz – Graff, Eberhard Gottlieb, Althochdeutscher Sprachschatz […] 6 Bände. Berlin 1834–1842. Band 7: Hans Ferdinand Maßmann, Vollständiger alphabetischer Index […} Berlin 1846. ND Hildesheim 1963. Green, Medieval German Manuscript Fragments – Jonathan Green, Medieval German Manuscript Fragments from the University of Illinois at Urbana-Champaign. ‚Althochdeutsche Predigtsammlung C‘. ZfdA 133 (2004), S. 356–358. Gregor, Der hl. Benedikt – Gregor der Große, Der hl. Benedikt. Buch II der Dialoge: ‚De vita et miraculis Benedicti abbatis. Lateinisch/deutsch. Hg. im Auftrag der Salzburger Äbtekonferenz. 2. Aufl. St. Ottilien 2008.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

 1387

Gregorius Magnus, Homiliae in euangelia – Gregorius Magnus, Homiliae in euangelia. Cura et studio Raymond Étaix. Turnhout 1999 (CCSL 141). Gretsch/Gneuss, Anglo-Saxon Glosses? – Mechthild Gretsch/Helmut Gneuss, Anglo-Saxon Glosses to a Theodorean Poem? In: Latin Learning and English Lore. Studies in Anglo-Saxon Literature for Michael Lapidge. Vol. I. Hg. von Katherine O’Brien O’Keeffe und Andy Orchard, S. 9–46. University of Toronto Press. Toronto/Buffalo/London 2005 (Toronto Old English series). Greule, Sprachkultur – Albrecht Greule, Die Anfänge deutscher Sprachkultur und Sprachkultivierung. – In: Entstehung des Deutschen, S. 133–142. Grimm > DWB. Grimm, Altdeutsche Gespräche – Wilhelm Grimm, Altdeutsche Gespräche. In: Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Phil.-hist. Klasse. Berlin 1849, S. 415–436. Grimm, Altdeutsche Gespräche, Nachtrag – Wilhelm Grimm, Altdeutsche Gespräche: Nachtrag. In: Abhandlungen der königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Phil.-hist. Klasse. Berlin 1851, S. 235–255. Wieder abgedruckt in: Kleinere Schriften von Wilhelm Grimm. Hg. von Gustav Hinrichs. Bd. 3, S. 472–494 und S. 495–515. Berlin 1883. Grimm, Exhortatio und Glossae Casselanae – Wilhelm Grimm, Exhortatio ad plebem christianam. Glossae Casselanae. [und:] Über die Bedeutung der deutschen Fingernamen. In: Abhandlungen der Königlichen Akademie der Wissenschaften zu Berlin. Phil.-hist. Klasse, S. 425–537. Berlin 1846. Wieder abgedruckt in: Kleinere Schriften von Wilhelm Grimm. Hg. von Gustav Hinrichs. Bd. 3, S. 425–450. Berlin 1883. Grimm, Mythologie III – Jakob Grimm, Deutsche Mythologie. 3. Bd. Einleitung Leopold Kretzenbacher. (Um eine Einleitung vermehrter ND der 4. Aufl. besorgt von Elard H. Meyer, Berlin 1875–78 ND Graz 1968. Grimm, Ein Segen – Wilhelm Grimm, Ein Segen aus dem 12. Jahrhundert. Altdeutsche Blätter 2 (1840), S. 1–2. ND Hildesheim/New York 1978. Grotans, Reading in Medieval St. Gall – Anna A. Grotans, Reading in Medieval St. Gall. Cambridge University Press 2006 (Cambridge Studies in Palaeography and Codicology 13). Gruber, Kommentar – Joachim Gruber, Kommentar zu Boethius De consolatione Philosophiae. Berlin/New York 1978 (Texte und Kommentare 9). Grubmüller, Physiologus – Klaus Grubmüller, Überlegungen zum Wahrheitsanspruch des ‚Physiologus‘ im Mittelalter. Frühmittelalterliche Studien 12 (1978), S. 160–177. Gusmani, Analisi linguistica – Roberto Gusmani, Altdeutsche Gespräche, Analisi linguistica. Incontri linguistici 23 (2000), S. 51–82. Gusmani, Testo e glossario – Roberto Gusmani, Altdeutsche Gespräche. Testo e Glossario. Incontri linguistici 22 (1999), S. 129–174. Gusmani, Teufelsbezeichnung – Roberto Gusmani, Zum Genus der Teufelsbezeichnung im ‚altsächsischen‘ Taufgelöbnis. In: Novalis Indogermanica. FS für Günter Neumann zum 80. Geburtstag. Hg. von Matthias Fritz und Susanne Zeilfelder, S. 195–200. Graz 2002 (Grazer vergleichende Arbeiten 17). Gysseling, Corpus – Corpus van middelnederlandse teksten (tot en met het jaar 1300). Uitgegeven door Maurits Gysseling. Reeks II: Literaire Handschriften. Deel 1: Fragmenten, Utrechtse doopbelofte (Bouwstoffen voor een woordarchief van de Nederlandse taal), s’Gravenhage 1980. Gysseling, Doopbelofte > Gysseling, Corpus, S. 22–26. Gysseling, De Germaanse woorden – Maurits Gysseling, De Germaanse woorden in de Lex Salica. Verslagen en mededelingen van de Koninklijke Academie voor Nederlandse Taal- en Letterkunde 1 (1976), S. 60–109. Gysseling, Groningse Psalmglossen > Gysseling, Corpus, S. 134–135. Gysseling, Wachtendoncksche Psalmen > Gysseling, Corpus, S. 43–111.

1388 

 Verzeichnisse

Haefele, FS Wehrli – Hans F. Haefele, Zum Aufbau der Casus Sancti Galli Ekkehards IV. In: Typologia litterarum. Hg. von Stefan Sonderegger u.  a. Zürich 1969, S. 155–166. Haeseli, Magische Performativität – Christa Haeseli, Magische Performativität. Althochdeutsche Zaubersprüche in ihrem Überlieferungskontext. Würzburg 2011 (Philologie der Kultur 4). Haid, Notfeuer – O. Haid, Notfeuer und Feuerverehrung. In RGA 21 (2002), S. 424–430. Hamilton, The Practice of Penance – Sarah Hamilton, The Practice of Penance. 900–1050. St Edmundsbury Press, Bury of St Edmunds, Suffolk 2001 (Royal Historical Society. New Series). Hamm, Lucidarius, Kommentar – Der deutsche ‚Lucidarius‘. Band 3: Marlies Hamm, Der deutsche ‚Lucidarius‘. Kommentar. Tübingen 2002 (TTG 37). Händl, Gueliche lande cum en ger? – Claudia Händl, Gueliche lande cum en ger? – Come un galloromano si fa capire nella Germania altomedievale, Du labyrinthe à la toile/Dal labirinto alla rete, Publifarum, n. 26 pubblicato il 2016 http://www.farum.it/publifarum/ezine_articles. php?art_id=342. Händl, Il tedesco come lingua straniera – Claudia Händl, Il tedesco come lingua straniera nell’alto medioevo? La funzione pragmatica delle Glosse e conversazioni di Kassel. In: La Letteratura di istruzione nel Medioevo Germanico. Studi in Onore di Fabrizio D. Raschellà. A cura di Marialuisa Caparrini, Maria Rita Digilio, Fulvio Ferrari. Barcelona/Roma 2017, S. 179–198. Handschriftencensus – Handschriftencensus. Eine Bestandaufnahme der handschriftlichen Überlieferung deutschsprachiger Texte des Mittelalters. http://www.handschriftencensus.de/. →PadRep. Hanslik, Regula Benedicti – Benedicti Regula. Editio altera emendata. Recensuit Rudolphus Hanslik. Wien 1977 (Corpus Scriptorum Ecclesiasticorum Latinorum 75). Harmening, Superstitio – Dieter Harmening, Superstitio. Überlieferungs- und theoriegeschichtliche Untersuchungen zur kirchlich-theologischen Aberglaubensliteratur des Mittelalters. Berlin 1979. Hartig, Freckenhorster Heberegister – Joachim Hartig, Fragen zum Verhältnis der beiden Handschriften des Freckenhorster Heberegisters. Niederdeutsche Mitteilungen 28 (1972), S. 97–108. Haubrichs, Die Anfänge – Geschichte der deutschen Literatur von den Anfängen bis zum Beginn der Neuzeit. Hg. von Joachim Heinzle. Bd. I: Von den Anfängen bis zum hohen Mittelalter. Teil I: Die Anfänge: Versuche volksprachiger Schriftlichkeit im frühen Mittelalter (ca. 700–1050/60). Von Wolfgang Haubrichs. 2., durchgesehene Auflage Tübingen 1995. Haubrichs, Die Angelsachsen – Wolfgang Haubrichs, Die Angelsachsen und die germanischen Stämme des Kontinents im frühen Mittelalter. Sprachliche und literarische Beziehungen. In: Irland und die Christenheit. Bibelstudium und Mission. Kolloquium Dublin 17.–31.8.1984. Hg. von Michael Richter, S. 400–412. Stuttgart 1987. Haubrichs, Zur Herkunft – Wolfgang Haubrichs, Zur Herkunft der ‚Altdeutschen (Pariser)Gespräche‘. ZfdA 101 (1972), S. 86–103. Haubrichs, Volkssprache – Wolfgang Haubrichs, Volkssprache und volkssprachige Literaturen im lotharingischen Zwischenreich (9.–11. Jahrhundert). In: Lotharingia. Eine europäische Kernlandschaft um das Jahr 1000. Hg. von Hans-Walter Herrmann, S. 181–244. Saarbrücken 1995. Haubrichs, Weißenburger Katechismus – Wolfgang Haubrichs, Das althochdeutsch-lateinische Textensemble des Cod. Weiss. 91 (‚Weißenburger Katechismus‘). In: Bergmann, Mischtexte, S. 131–137. Haubrichs/Müller, Admonter Abrogans – Wolfgang Haubrichs, Stephan Müller, Der Admonter Abrogans. Edition und Untersuchungen des Glossarfragments der Stiftsbibliothek Admont (Fragm. D1). Mit Beiträgen von Brigitte Bulitta, Martin Haltrich, Sarah Hutterer, Edith Kapeller, Daniela Mairhofer, Karin Schamberger. Berlin/Boston 2021 (Lingua Historica Germanica 24).



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

 1389

Haubrichs/Pfister, „In Francia fui“ –„In Francia fui.“ Studien zu den romanisch-germanischen Interferenzen und zur Grundsprache der althochdeutschen ‚Pariser (Altdeutschen) Gespräche‘ nebst einer Edition des Textes. Von Wolfgang Haubrichs und Max Pfister. Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Abhandlungen der Geistes- und sozialwissenschaftlichen Klasse. Jahrgang 1989. Nr. 6. Wiesbaden 1989. Haug, Literaturtheorie – Walter Haug, Literaturtheorie im deutschen Mittelalter. Von den Anfängen bis zum Ende der 13. Jahrhunderts. 2. Aufl. Darmstadt 1992. Haug/Vollmann – Frühe deutsche Literatur und lateinische Literatur in Deutschland 800–1150. Hg. von Walter Haug und Benedikt Konrad Vollmann. Frankfurt a. M. 1991 (Bibliothek des Mittelalters 1). Haupt, Bruchstücke – Joseph Haupt, Bruchstücke einer althochdeutschen Übersetzung der vier Evangelien. Vierteljahrsschrift für deutsche Alterthumskunde 14 (1869), S. 440–466. Hautkappe, Beichten – Franz Hautkappe, Über die altdeutschen Beichten und ihre Beziehung zu Cäsarius von Arles. Münster i. W. 1917 (Forschungen und Funde IV, 5). – Nur die ungekürzte Ausgabe benutzen! Sie enthält S. 107–133 den wichtigen Anhang „Über den Gebrauch der Beichten“. HDA – Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Hg. von Hanns Bächthold-Stäubli unter Mitwirkung von Eduard Hoffmann-Krayer. 10 Bde. Unveränderter photomechanischer Nachdruck der Ausgabe Berlin und Leipzig 1927–1942: Augsburg 2005. Heffner, The Third Basel Recipe – Roe-Merrill S. Heffner, The Third Basel Recipe. JEGP 46 (1947), S. 248–253. Heffner, Weißenburger Katechismus – Roe-Merrill S. Heffner, Zum Weißenburger Katechismus. JEGP 40 (1941), S. 545–554 und JEGP 41 (1942), S. 194–200. hg. – herausgegeben. Hehle, Boethius in St. Gallen – Christine Hehle, Boethius in St. Gallen. Die Bearbeitung der ‚Consolatio Philosophiae‘ durch Notker Teutonicus zwischen Tradition und Innovation. Tübingen 2002 (MTU 122). Heidlauf, Lucidarius – Lucidarius. Aus der Berliner Handschrift. Hg. von Felix Heidlauf. Berlin 1915 (DTM 28). ND Dublin/Zürich 1970. Heinzel/Scherer, Notkers Psalmen, Wiener Handschrift – Notkers Psalmen nach der Wiener Handschrift. Hg. von Richard Heinzel und Wilhelm Scherer. Straßburg 1876. Heinzer, Erstlesebuch – Felix Heinzer, Über das Wort hinaus lesen? Der Psalter als Erstlesebuch und die Folgen für das mittelalterliche Verhältnis zum Text. In: Text und Text in lateinischer und volksprachiger Überlieferung des Mittelalters. In Verbindung mit Wolfgang Haubrichs und Klaus Ridder hg. von Eckart Conrad Lutz, S. 147–168. Berlin 2006 (Wolfram-Studien XIX). Hellgardt, Althochdeutsche Texte – Ernst Hellgardt, Althochdeutsche Texte in liturgischen und kanonistischen Handschriften (8.–12. Jh.). In: Liturgie und Dichtung. Historische Fallstudien. Hg. von Cornelia Herberichs, Norbert Kössinger und Stephanie Seidl. Berlin/Boston 2015, S. 23–46 (Lingua Historica Germanica 10). Hellgardt, Bemerkungen – Ernst Hellgardt, Bemerkungen zu den lateinisch-deutschen Hymnaren des Cod. Ms. Junius (Bodleian Library, Oxford) und des Cod. Pal. 2682 (ÖNB Wien). In: Symposium zur Geschichte von Millstatt und Kärnten, S. 11–26. Millstatt 2006. Hellgardt, Ekkehart IV. und Notkers Psalter – Ernst Hellgardt, Ekkehart IV. und Notkers Psalter im Cod. Sang. 21. In: Ekkehart IV. von St. Gallen. Hg. von Norbert Kössinger, Elke Krotz, Stephan Müller, S. 33–57. Berlin / Boston 2015. (Lingua Historica Germanica 8). Hellgardt, Freckenhorster Heberegister – Ernst Hellgardt, Bemerkungen zum Text des Freckenhorster Heberegisters (Handschrift M). AbäG 52 (1999) [= Speculum Saxonicum. Studien zu den kleineren altsächsischen Sprachdenkmälern], S. 63–95.

1390 

 Verzeichnisse

Hellgardt, Geographie – Ernst Hellgardt, Geographie und Astronomie im Werk Notkers des Deutschen. In: Reisen und Welterfahrung in der deutschen Literatur des Mittelalters. Vorträge des XI. Anglo-deutschen Colloquiums 11.–15. September 1989. Universität Liverpool. Hg. von Dietrich Huschenbett und John Margetts, S. 54–68. Würzburg 1991 (Würzburger Beiträge zur Deutschen Philologie 7). Hellgardt, Glossen des clm 18059 zu Vergils Aeneis – Ernst Hellgardt, Exemplarische Analyse und Auswertung der lateinischen und althochdeutschen Glossen des Clm 18059 aus Tegernsee ([fol. 184v] Buch II, Vers 328–377). Oder wie man im deutschen Frühmittelalter Vergils Aeneis las. In: BStH Bd. 1 (2009), S. 398–467. Hellgardt, Hieronymus und die Folgen – Ernst Hellgardt, Hieronymus und die Folgen. Probleme des Übersetzens im Mittelalter. Hieronymus Brief 57. In: Dasselbe mit anderen Worten? Sprache, Übersetzung und Sprachwissenschaft. Akten des 2. Symposiums des Zentrums historische Sprachwissenschaften (ZhS). München, 11. und 12. April 2014. Hg. von Peter Schrijver und Peter-Arnold Mumm, S. 72–107. Bremen 2015 (Münchner Forschungen zur historischen Sprachwissenschaft 16). Hellgardt, Interlinearversionen – Ernst Hellgardt, Einige altenglische und althoch- und altniederdeutsche Interlinearversionen des Psalters im Vergleich. Mit 10 Abbildungen. In: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 261–296. Hellgardt, Killy-Lit.Lex. Himmel und Hölle – Ernst Hellgardt, Himmel und Hölle. Killy-Lit.Lex. Bd. 5 (2009), S. 442–443. Hellgardt, Killy-Lit.Lex. Isidor – Ernst Hellgardt, Isidor, Althochdeutscher, sogenannter. Killy-Lit.Lex. Bd. 6 (2009), S. 59–62. Hellgardt, Killy-Lit.-Lex. Notker – Ernst Hellgardt, Notker der Deutsche. Killy-Lit.Lex. Bd. 8 (2010), S. 638–640. Hellgardt, Killy-Lit.Lex., Summarium – Ernst Hellgardt, Summarium Heinrici. Killy-Lit.Lex. Bd. 11 (2011), S. 400–401. Hellgardt, Killy-Lit.Lex., Tatian – Ernst Hellgardt, Tatian. Killy-Lit.Lex. Bd. 11 (2011), S. 433–435. Hellgardt, Killy-Lit.Lex., Vocabularius – Ernst Hellgardt, Vocabularius Sancti Galli. Killy-Lit.Lex. Bd. 12 (2011), S. 1. Hellgardt, Killy-Lit.Lex., Wessobrunner Predigten – Ernst Hellgardt, Killy-Lit.Lex. Bd. 12 (2011), S. 344. Hellgardt, Mehrsprachigkeit – Ernst Hellgardt, Zur Mehrsprachigkeit im Karolingerreich. Bemerkungen aus Anlass von Rosamond McKittericks Buch ‚The Carolingians and the written word‘ (Cambridge University Press 1989). PBB 118 (1996), S. 1–48. Hellgardt, Mysteria regni celestis – Ernst Hellgardt, mysteria regni celestis […] quasi ruminando conferenda et exponenda. Die logisch-ästhetische Struktur der lateinisch-deutschen ‚Expositio in Cantica Canticorum‘ Willirams von Ebersberg. In: De consolatione Philologiae. Studies in Honour of Evelyn S. Firchow. 2 Bde, ed. by Anna Grotans, Heinrich Beck, Anton Schwob, hier Bd. 1, S. 149–160. Göppingen 2000 (GAG 682 I–II). Hellgardt, Notker magister – Ernst Hellgardt, Notker magister nostrȩ memoriȩ hominum doctissimus et benignissimus. Bemerkungen zu den ältesten Lebenszeugnissen über Notker den Deutschen. In: Salierzeit, S. 161–203. Hellgardt, Notkers Brief – Ernst Hellgardt, Notkers des Deutschen Brief an Bischof Hugo von Sitten. In: Befund und Deutung, S. 169–192. Hellgardt, Philologische Fingerübungen – Ernst Hellgardt, Philologische Fingerübungen. Bemerkungen zum Erscheinungsbild und zur Funktion der lateinischen und altsächsischen Glossen des Essener Evangeliars (Matthäus-Evangelium). In: Lingua Germanica. Studien zur deutschen Philologie. Jochen Splett zum 60. Geburtstag. Hg. von Eva Schmitsdorf, Nina Hartl und Barbara Meurer, S. 32–69. Münster/New York/München/Berlin 1998.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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Hellgardt, Pragmatik – Ernst Hellgardt, Zur Pragmatik und Überlieferungsgeschichte der altdeutschen Beichten (achtes bis zwölftes Jahrhundert). In: Bergmann, Mischtexte S. 61–95. Hellgardt, ‚Sancte sator‘ – Ernst Hellgardt, Das lat.-ahd. Reimgebet ‚Sancte sator‘ (sog. ‚Carmen ad Deum‘). Theodor von Tarsus/Canterbury zugeschrieben. ZfdA 137 (2008), S. 1–27. Hellgardt, ‚Singet dem Herrn ein neues Lied.‘ – Ernst Hellgardt, ‚Singet dem Herrn ein neues Lied.‘ Die Bearbeitung des 95. [96.] Psalms bei Notker dem Deutschen. In: helle döne schöne. Versammelte Arbeiten zur älteren und neueren deutschen Literatur. FS für Wolfgang Walliczek. Hg. von Horst Brunner, Claudia Händl, Ernst Hellgardt, Monika Schulz, S. 131–165. Göppingen 1999. Redaktion: Florian Eichberger, Armin Schulz. (GAG 668). Hellgardt, Seckauer Handschriften – Ernst Hellgardt, Seckauer Handschriften als Träger frühmittelhochdeutscher Texte. In: Die mittelalterliche Literatur in der Steiermark. Akten des Internationalen Symposions Schloss Seggau bei Leibnitz 1984. Hg. von Alfred Ebenbauer, Fritz Peter Knapp und Anton Schwob, S. 103–130. Bern/Frankfurt a. M./New York/Paris 1988 (Jahrbuch für Internationale Germanistik, Reihe A, Bd. 23). Hellgardt, Die Sprichwörter – Ernst Hellgardt, Die Sprichwörter, kleinen Gedichte und Sentenzen im Korpus der Schriften Notkers des Deutschen. Thematische und überlieferungsgeschichtliche Kontexte. Mit Überlegungen zu Möglichkeiten der editorischen Behandlung. In: WolframStudien XVI, S. 237–281. Berlin 2017. Hellgardt, ‚Wessobrunner Predigten‘ – Ernst Hellgardt, Die spätalthochdeutschen ‚Wessobrunner Predigten‘ im Überlieferungsverbund mit dem ‚Wiener Notker‘. Eine neue Ausgabe. Hg. von Ernst Hellgardt. Berlin 2014. Hellgardt, Wessobrunner Schöpfungshymnus – Ernst Hellgardt, Wessobrunner Schöpfungshymnus und Gebet. In: VL ahd. und as. Lit., S. 510–515. Hellgardt, Wiener Notker-Hs. – Ernst Hellgardt, Die ‚Wiener Notker‘-Handschrift. Überlegungen zum ursprünglichen Bestand und Gebrauch. In: Aspekte der Germanistik. FS für HansFriedrich Rosenfeld zum 90. Geburtstag. Hrsg. von Walter Tauber, S. 47–67. Göppingen 1989 (GAG 521). Hellgardt/Kössinger, Handschriften- und Sachregister – Notker der Deutsche. Handschriftenund Sachregister zur Bibliographie von Evelyn Scherabon-Firchow. ZfdA 133 (2004), S. 363–380. Hellgardt/Saller, Notker digitalis – Ernst Hellgardt / Harald Saller, Notker digitalis – Kommentierung eines Kommentars im Medium Hypertext. In: Schrift – Text – Edition. Hans Walter Gabler zum 65. Geburtstag. Hg. von Christiane Henkes, Walter Hettche, Gabriele Radecke und Elke Senne, S. 313–329. Tübingen 2003 (Beihefte zu editio 19). Helm, Altgermanische Religionsgeschichte – Karl Helm, Altgermanische Religionsgeschichte. Zweiter Band: Die nachrömische Zeit. Teil II: Die Westgermanen. Heidelberg 1953 (Germanische Bibliothek. 5. Reihe: Handbücher und Gesamtdarstellungen zur Literatur- und Kulturgeschichte). van Helten, Zu den malbergischen Glossen – Willem Lodewijk van Helten, Zu den malbergischen Glossen und den salfränkischen Formeln und Lehnwörtern in der Lex Salica. PBB 25 (1900), S. 225–524. Hench, Isidor – Der althochdeutsche Isidor. Facsimile-Ausgabe des Pariser Codex. Nebst critischem Texte der Pariser und Monseer Bruchstücke. Mit Einleitung, grammatischer Darstellung und einem ausführlichen Glossar. Hg. von George A. Hench. Straßburg 1893 (Quellen und Forschungen zur Sprach- und Culturgeschichte der germanischen Völker 72). Hench, The Monsee Fragments – The Monsee Fragments. Newly collated Text. Introduction, Notes, Grammatical Treatise and exhaustive Glossary. And a photo-lithographic Fac-Simile. Ed. by George Allison Hench. Straßburg 1890.

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 Verzeichnisse

Henkel, Gebetsbruchstück – Mathias Henkel, Das Merseburger Gebetsbruchstück im literatur- und liturgiegeschichtlichen Kontext. ZfdPh 130 (2011), S. 359–387. Henkel, Physiologus – Nikolaus Henkel, Studien zum Physiologus im Mittelalter. Tübingen 1976 (Hermaea N.F. 38). Henkel, Verkürzte Glossen – Nikolaus Henkel, Verkürzte Glossen. Technik und Funktion innerhalb der lateinischen und deutschsprachigen Glossierungspraxis des frühen und hohen Mittelalters. In: Mittelalterliche volkssprachige Glossen, S. 429–451. Henkel, Text – Glosse – Kommentar – Nikolaus Henkel, Text – Glosse – Kommentar. In: Lesevorgänge. Prozesse des Erkennens in mittelalterlichen Texten, Bildern und Handschriften. Hg. von Eckart Conrad Lutz, Martina Backes und Stefan Matter, S. 237–262. Zürich 2010. (Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen 11). Hermeneumata – Hermeneumata Pseudodositheana Leidensia hg. von Guiseppe Flammini. München [u.  a.], 2004. (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana). Herold, Basilius Ioannes – Basilii Ioan. Herold Originum ac Germanicarum antiquitatum libri […] Basileae 1557. Herweg, Die Würzburger Markbeschreibungen – Mathias Herweg, Die Würzburger Markbeschreibungen von 779. Geschichte, Recht und Sprache vor 1300 Jahren. In: Jahresbericht des Matthias-Grünewald-Gymnasiums. Würzburg 2002/2004, S. 211–215. Würzburg 2004. Hessels, The ten texts – Lex Salica. The ten Texts with the Glosses and the Lex emendata. Synoptically ed. by Jan Hendrik Hessels. With the Notes on the Frankish Words by Johan Hendrik Kern. London 1880. Hessmann, Asteronhus – Pierre Hessmann, „Asteronhus“ im Freckenhorster Heberegister. ABäG 52 (1999), S. 97–104. Heyne, Altndt. Denkm. – Kleinere altniederdeutsche Denkmäler. Mit ausführlichem Glossar hg. von Moritz Heyne. 2. Aufl. Paderborn 1877 (Bibliothek der ältesten deutschen LitteraturDenkmäler IV. Bd., Altniederdeutsche Denkmäler II. Theil). Hieronymus, Liber interpretationis – Hieronymus, Liber interpretationis Hebraicorum nominum. Hieronymi Presyteri Opera. Pars I. Turnhout. 1959 (CCSL 70). Hilker-Suckrau, Hausbau – Martina Hilker-Suckrau, Sachbezeichnungen aus dem Bereich des Hausbaus im Frühmittelalter. In: Wörter und Sachen im Lichte der Bezeichnungsforschung. Hg. von Ruth Schmidt-Wiegand, S. 58–73. Berlin/New York 1981 (Arbeiten zur Frühmittelalterforschung 1). Höfler, Krankheits-Namenbuch – Max Höfler, Deutsches Krankheits-Namenbuch. München 1899. ND Hildesheim 1970. Hoffmann, Essen – Hartmut Hoffmann, Das Skriptorium von Essen in ottonischer und frühsalischer Zeit. In: Kunst im Zeitalter der Kaiserin Theophanu. Hg. von Anton van Euw und Peter Schreiner, S. 113–153. Köln 1993. Hofstra, As. Allerheiligenpredigt – Tette Hofstra, Vui lesed: Zur volkssprachlichen Allerheiligenhomilie. AbäG 52 (1999) [= Speculum Saxonicum. Studien zu den kleineren altsächsischen Sprachdenkmälern], S. 105–115. Holthausen, Ae. et. Wb. – Altenglisches etymologisches Wörterbuch von Ferdinand Holthausen. 3. Auflage Heidelberg 1974 (Germanische Bibliothek. 2. Reihe. Wörterbücher). Holthausen, Altfriesisches Wb. – Ferdinand Holthausen. Altfriesisches Wörterbuch. Zweite, verbesserte Auflage von Dietrich Hofmann. Heidelberg 1985 Holthausen, Elementarbuch – Ferdinand Holthausen, Altsächsisches Elementarbuch. 2. Aufl. Heidelberg 1921 (Germanische Bibliothek. I. Reihe, Bd. 5). Holzmann, De nativitate domini – Isidori Hispalensis de nativitate Domini […] versio francica saeculi octavi […] edidit, annotationibus et glossario instruxit Adolfus Holzmann. Karlsruhe 1836.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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Holzmann, „Ich beswer dich“ – Verena Holzmann, „Ich beswer dich wurm und wurmin …“ Formen und Typen altdeutscher Zaubersprüche und Segen. Bern u.  a. 2001 (Wiener Arbeiten zur germanistischen Altertumskunde und Philologie 36). Homann, Diss. – Holger Homann, Der ‚Indiculus superstitionum et paganiarum‘ und verwandte Denkmäler. Diss. Göttingen 1965. Homann RGA – Holger Homann (mit Eckhard Meinecke und Ruth Schmid-Wiegand), Indiculus superstitionum et paganiarum. RGA 15 (2000), S. 369–384. Honemann, Beichte und Glauben – Volker Honemann, Kremsmünsterer ‚Beichte‘ und ‚Glauben‘. PBB 102 (1980), S. 339–356. Horat, Medieval Architecture – Heinz Horat, Medieval Architecture. In: The Culture of St. Gall. Ed. by James Cecil King and Werner Vogler, S. 185–196. Stuttgart, Zürich 1991. HRG 1. Aufl. – Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte [1. Auflage]. Unter Mitarbeit von Wolfgang Stammler hg. von Adalbert Erler, Ekkehard Kaufmann u.  a. 5 Bde. Berlin 1964–1998. HRG 2. Aufl. – Handwörterbuch zur deutschen Rechtsgeschichte. Hg. von Albrecht Cordes. 2., völlig überarbeitete und erweiterte Auflage. Bisher 4 Bde. Berlin 2008–2017. Huisman, Die Pariser Gespräche – Johannes A. Huisman, Die Pariser Gespräche. RhVJBll. 34 (1969), S. 272–296. Huisman, Wessobrunner Gebet – Johannes A. Huisman, Das Wessobrunner Gebet in seinem handschriftlichen Kontext. In: Althochdeutsch I, S. 625–636. Hurst, Bedae Opera – David Hurst, Bedae Venerabilis Opera, Pars 3, Turnhout 1955 (CCSL 122). Ilkow, Nominalkomposita – Peter Ilkow, Die Nominalkomposita der altsächsischen Bibeldichtung. Hg. von Wilhelm Wissmann und Hans-Friedrich Rosenfeld. Göttingen 1968 (Ergänzungshefte zur Zeitschrift für vergleichende Sprachforschung auf dem Gebiet der indogermanischen Sprachen 20). Incontri linguistici – Incontri linguistici. Università degli Studi di Trieste, Scuola Superiore di Lingue Moderne. Isidor, contra Iudaeos – Sancti Isidori Hispalensis episcopi de fide catholica ex veteri et novo testamento contra Judaeos. Ed. Faustino Arevalo. PL 83 (Rom 1802), Sp. 449–538. Jahn, Werdener Heberegister – Die ältesten Sprachdenkmäler aus Werden und Essen. In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 60 (1940), S. 72–73. Jahn, As. Allerheiligenpredigt – Robert Jahn, Die ältesten Sprachdenkmäler aus Werden und Essen. In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 60 (1940), S. 77–80. Jahn, Beichtspiegel – Robert Jahn, Die ältesten Sprachdenkmäler aus Werden und Essen. In: Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen 60 (1940), S. 80–94. Das erste Jahrtausend – Das erste Jahrtausend. Kultur und Kunst im werdenden Abendland an Rhein und Ruhr. Hg. im Auftrage des Arbeitsausschusses der Ausstellung „Werdendes Abendland an Rhein und Ruhr“. Bd. 2: Tafelband von Victor H. Elbern. 2. Aufl. Düsseldorf 1962. Das Jahrtausend der Mönche – Das Jahrtausend der Mönche. Kloster-Welt Werden 799–1803 [Ausstellungskatalog]. Hg. von Jan Gerchow/Reinhild Stephan-Maaser. Köln 1999. Janota, Studien – Johannes Janota, Studien zu Funktion und Typus des deutschen geistlichen Liedes im Mittelalter. München 1968 (MTU 23). Jeep, Alliterating Word-pairs – John M. Jeep, Alliterating Word-pairs in Old High German. Bochum 1995 (Studien zur Phraseologie und Parömiologie 3). JEGPh – Journal of English and Germanic Philology. Johannes Affligensis, De musica – Johannes Allfligensis, De musica cum tonario. Ed. Joseph Smits van Waesberghe, Rom 1950 (Corpus scriptorum de musica 1). Kelle LG 1 – Geschichte der deutschen Literatur von der ältesten Zeit bis zur Mitte des elften Jahrhunderts. [Erster Band] Berlin 1892.

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 Verzeichnisse

Kelle LG 2 – Geschichte der deutschen Literatur von der ältesten Zeit bis zur Mitte des elften Jahrhunderts. Zweiter Band. Berlin 1896. Kern, Frankish words in the ‚Lex salica‘ – Hendrik Kern, Notes on the Frankish words in the ‚Lex salica‘. In: John Henry Hessels, Lex Salica: The ten texts with the glosses and the ‚Lex emendata‘. Synoptically edited. With notes on the Frankish words in the ‚Lex Salica‘ by Johan Hendrik Kern. London 1880. Kern, Glossen – Hendrik Kern, Die Glossen der ‚Lex Salica‘ und die Sprache der salischen Franken. Den Haag 1869. Kern, Notes on the Frankish Words → Hessels, The ten Texts. Kiening, Performativität – Christian Kiening, Gebete und Benediktionen von Muri (1150/1180). In: Cornelia Herberichs/Christian Kiening, Literarische Performativität. Lektüren vormoderner Texte, S. 101–120. Zürich 2008 (Medienwandel – Medienwechsel – Medienwissen 3). Kiesler, Einführung – Reinhard Kiesler, Einführung in die Problematik des Vulgärlateins. 2. Aufl. von Volker Noll. Berlin/Boston 2018. Killy-Lit.Lex. – Killy-Literaturlexikon. Autoren und Werke des deutschsprachigen Kulturraumes. 2., vollständig überarbeitete Auflage. 13 Bände. Berlin [u.  a.] 2008–2012. King, Notker, ‚Categoriae‘ – Notker der Deutsche, Boethius’ Bearbeitung der ‚Categoriae‘ des Aristoteles [dem Band beigelegt: Notker latinus zu den Kategorien. Zusammengestellt von James Cecil King]. Hg. von James Cecil King. Tübingen 1972. (Die Werke Notkers des Deutschen Bd. 5) (ATB 73). King, Notker, ‚De interpretatione‘ – Notker der Deutsche. Boethius’ Bearbeitung von Aristoteles’ Schrift ‚De interpretatione‘. Hg. von James Cecil King. Tübingen 1975 [dem Band beigelegt: Notker latinus zur Schrift ‚De interpretatione‘. Zusammengestellt von James Cecil King]. (Die Werke Notkers des Deutschen Bd. 6) (ATB 81). King, Notker latinus zum Martianus Capella – Notker der Deutsche. Notker latinus zum Martianus Capella. Hg. von James Cecil King. Tübingen 1986. (Die Werke Notkers des Deutschen Bd. 4A) (ATB 98). King, Notker, Martianus Capella – Notker der Deutsche. ‚De nuptiis Philologiae et Mercurii‘. Hg. von James Cecil King. Tübingen 1979 (Die Werke Notkers des Deutschen Bd. 4) (ATB 87). King/Tax, Notker, Die kleineren Schriften – Notker der Deutsche. Die kleineren Schriften. Hg. von James Cecil King und Petrus W. Tax. Tübingen 1996 (Die Werke Notkers des Deutschen. Bd. 7). (ATB 109). King/Tax, Notker latinus zu den kleineren Schriften – Notker latinus zu den kleineren Schriften. Hg. von James Cecil King und Petrus W. Tax. Tübingen 2003. (Die Werke Notkers des Deutschen Bd. 7A) (ATB 117). Kipp, Gittelder Pfennige – Uwe Kipp, Gittelder Pfennige. Die Geschichte der Münzstätte Gittelde und ihrer Prägungen. Im Eigenverlag durch den Heimat- und Geschichtsverein Gittelde. Gittelde 2016. Kirchert, Der Millstätter Psalter – Klaus Kirchert, Der Millstätter Psalter Cod. Pal. Vind. und die mittelalterlichen deutschen Bibelübersetzungen: In: Symposium zur Geschichte von Millstatt und Kärnten (1982), S. 257–268. Kirchert, Der Windberger Psalter – Klaus Kirchert, Der Windberger Psalter. Bd. I: Untersuchung. Bd. II: Textausgabe. Beide Bände München 1979 (MTU 59 und 69). Klaes, Trierer Überlieferung – Falco Klaes, Mittelalterliche Glossen und Texte zur volkssprachigen Trierer Überlieferung von den Anfängen bis zum Ende des 11. Jahrhunderts. Heidelberg 2017. Kleczkowski, Psalmenfragmente Teil I – Adam Kleczkowski, Neuentdeckte altsächsische Psalmenfragmente aus der Karolingerzeit. Teil 1: Polska Akademia Umieje̜ tności. Kraków 1923 (Prace Komisji Językowej 12,1).



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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Kleczkowski, Psalmenfragmente Teil 2: – Adam Kleczkowski, Neuentdeckte altsächsische Psalmenfragmente aus der Karolingerzeit. Teil 2: Polska Akademia Umieje̜ tności Kraków 1926 (Polska Akademia Umieje̜ tności 12,2). Kleiber, Pauline, Notker-Glossator – Pauline Kleiber. Lateinisch-Althochdeutsches Glossar zum Psalter Notkers III. Diss. Freiburg im Breisgau 1962. Klein, as. Psalmenkommentar – Thomas Klein, Zu Dialekt und Herkunft des as. Psalmenkommentars. Anhang in: Thomas Klein, Studien zur Wechselbeziehung zwischen as. und ahd. Schreibweisen und ihrer sprach- und kulturgeschichtlichen Bedeutung, S. 543–549. Göppingen 1977 (GAG 205). Klein, Zur Sprache der Pariser Gespräche – Thomas Klein, Zur Sprache der Pariser Gespräche. In: Theodisca. Beiträge zur althochdeutschen und altniederdeutschen Sprache und Literatur in der Kultur des frühen Mittelalters. Hg. von Wolfgang Haubrichs u.  a., S. 38–59. Berlin/New York 2000 (Ergänzungsbände zum RGA 22). Klein, Vocabularius – Thomas Klein, Zu Herkunft, Sprache und Übersetzter des Vocabularius Sti. Galli. ZfdPh 131 (2012), S. 3–32. Knaus, Urhandschrift – Hermann Knaus, Über die Urhandschrift von Browers Annales Trevirenses. RhVB 39 (1975), S. 272–310. Kögel, LG I,1 – Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters von Rudolf Kögel. Erster Bd.: Bis zur Mitte des elften Jahrhunderts. Erster Teil. Die stabreimende Dichtung und die gotische Prosa, Straßburg 1894. Kögel, LG I,2 – Geschichte der deutschen Litteratur bis zum Ausgange des Mittelalters von Rudolf Kögel. Erster Bd.: Bis zur Mitte des elften Jahrhunderts. Zweiter Teil. Die endreimende Dichtung und die Prosa der althochdeutschen Zeit. Straßburg 1897. Kohl, Das (freiweltliche) Damenstift Freckenhorst – Die Bistümer der Kirchenprovinz Köln. Das Bistum Münster 3: Das (freiweltliche) Damenstift Freckenhorst. Bearbeitet von Wilhelm Kohl. Berlin 1975 (Germania Sacra NF 10). Kohl, Geschichte des Klosters und Stifts Freckenhorst – Wilhelm Kohl, Geschichte des Klosters und Stifts Freckenhorst. In: Kirche und Stift Freckenhorst. Jubiläumsschrift zur 850. Wiederkehr des Weihetages der Stiftskirche in Freckenhorst am 4. Juni 1979, S. 25–56. Freckenhorst 1979. Kolmer, Promissorische Eide – Lothar Kolmer, Promissorische Eide im Mittelalter. Kallmünz 1989 (Regensburger Historische Forschungen 12). Kössinger, Diesseits des Codex – Norbert Kössinger. Diesseits des Codex. Eine Skizze zu deutschsprachigen Texten des Mittelalters auf alternativen Schriftträgern am Beispiels der Kölner Inschrift. In: Kulturen des Buches in Spätantike, Mittelalter und früher Neuzeit. Hg. von Michael Brauer unter Mitarbeit von Birgit Karl und Claudia Maria Kraml, S. 57–67. Heidelberg 2017 (Interdisziplinäre Beiträge zu Mittelalter und Früher Neuzeit 8). Kössinger, Schriftrollen – Norbert Kössinger. Schriftrollen. Untersuchungen zu deutschsprachigen und mittelniederländischen Rotuli. Wiesbaden 2020 (MTU 148). Kötzschke, Urbare Werden – Rudolf Kötzschke (Hg.), Die Urbare der Abtei Werden an der Ruhr. Einleitung und Register. Rheinische Urbare. Sammlung von Urbaren und anderen Quellen zur Rheinischen Wirtschaftsgeschichte. Bonn 1958 (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 20). ND 1978. Kragl, Neue Thesen – Florian Kragl, Deutsch/Romanisch – Lateinisch/Deutsch. Neue Thesen zu den Pariser Gesprächen und zu den Kasseler Glossen. Interfaces: A Journal of Medieval European Literatures 1 (2015), S. 291–317. https://doi.org/10.13130/interfaces-4917. Kretschmar, Taufgottesdienst – Georg Kretschmar, Die Geschichte des Taufgottesdienstes in der alten Kirche. Kassel 1966. Kriedte, Bibelfragmente – Deutsche Bibelfragmente in Prosa des XII. Jahrhunderts. Hg. von Horst Kriedte. Halle 1930.

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 Verzeichnisse

Krois, Inschrift – Daniel Krois, Die älteste datierte Inschrift in deutscher Sprache. ZfdA 146 (2017), S. 41–53. Krotz, Auf den Spuren – Elke Krotz, Auf den Spuren des althochdeutschen Isidor. Studien zur Pariser Handschrift, den Monseer Fragmenten und zum Codex Junius 25. Mit einer Neuedition des Glossars Jc. Heidelberg 2002 (Beiträge zur älteren Literaturgeschichte). Krotz, Hear saget fona godspelle – Elke Krotz, Hear saget fona gotspelle. Zur äußeren und inneren Kohärenz einer lateinisch-althochdeutschen Sammelhandschrift. In: Bergmann, Mischtexte, S. 175–186. Krotz/Kaska, ein neues Fragment – Elke Krotz, Katharina Kaska, ein neues Monseer Fragment. ZfdA 145 (2016), S. 82–88. Kruse, Die Kölner volksprachige Überlieferung – Norbert Kruse, Die Kölner volksprachige Überlieferung des 9. Jahrhunderts. Bonn 1976 (Rheinisches Archiv 95). Kudorfer, Freisinger Denkmäler – Dieter Kudorfer, Die historische und literarische Bedeutung der Handschrift mit den „Freisinger Denkmälern“. Bibliotheksforum Bayern 32 (2004), S. 233–253. Kuhn, Gestalten und Lebenskräfte – Hugo Kuhn, Gestalten und Lebenskräfte der frühmittelhochdeutschen Dichtung. Ezzos Lied, Genesis, Annolied, Memento mori. In: Hugo Kuhn, Dichtung und Welt im Mittelalter, S. 112–132. Stuttgart 1959. – Zuerst DVJS 27 (1953), S. 1–30. Küsters, Der verschlossene Garten – Urban Küsters, Der verschlossene Garten. Volkssprachliche Hohelied-Auslegung und monastische Lebensform im 12. Jahrhundert. Düsseldorf 1985 (Studia humaniora 2). Lähnemann, „Neniae meae“ – Henrike Lähnemann, „Neniae meae, quas in Cantica Canticorum lusi“: the poetic and aesthetic treatment of the Song of Songs by Williram of Ebersberg. In: Il Cantico dei Cantici nel Medioevo. Atti del convegno internazionale dell’Università degli Studi di Milano e della Società Internazionale per lo Studio del Medioevo Latino. Gargnano sul Garda, 22 – 24 maggio 2006. A cura di Rossana E. Guglielmetti, S. 255–275. Firenze 2008. Lähnemann, Reimprosa – Henrike Lähnemann, Reimprosa und Mischsprache bei Williram von Ebersberg. Mit einer kommentierten Ausgabe und Übersetzung seiner Aurelius-Vita. In: Salierzeit, S. 206–238. Lähnemann/Rupp, Leiblichkeit – Henrike Lähnemann/Michael Rupp, Von der Leiblichkeit eines ‚gegürteten Textkörpers‘. Die ‚Expositio Willirams von Ebersberg in ihrer Überlieferung. In: Wolfram-Studien XIX, S. 95–116. Berlin 2006. Lähnemann/Rupp, Williram – Williram von Ebersberg, Expositio in Cantica Canticorum und das ‚Commentarium in Cantica Canticorum‘ Haimos von Auxerre. Hg. und übersetzt von Henrike Lähnemann/Michael Rupp. Berlin/New York 2004. Langbroek, Altfriesische Psalmen – Erika Langbroek, Condensa atque tenebrosa. Die altfriesischen Psalmen: Neulesung und Rekonstruktion (UB Groningen Hs 404). AbäG 30–32 (1990) [Aspects of Old Frisian Philology], S. 255–284. Lange, Texte – Wolfgang Lange, Texte zur germanischen Bekehrungsgeschichte. Tübingen 1962. Lapidge, Theodore and Anglo-Latin Octosyllabic Verse – Michael Lapidge, Theodore and Anglo-Latin Octosyllabic Verse. In: Michael Lapidge, Anglo-Latin Literature 600–899. The Hambledon Press 1996, S. 225–245. Lasch, Die altsächsischen Psalmenfragmente – Agathe Lasch, Die altsächsischen Psalmenfragmente. In: Niederdeutsche Studien. FS für Conrad Borchling. Neumünster 1932, S. 229–272. Wiederabdruck in: A. L., Ausgewählte Schriften zur niederdeutschen Philologie. Hg. von Robert Peters und Timothy Sodmann. Neumünster 1979, S. 60–103.  – Lasch, Taufgelöbnis – Agathe Lasch, Das altsächsische Taufgelöbnis. Neuphilologische Mitteilungen 36 (1935), S. 92–113.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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Lauchert, Physiologus – Friedrich Lauchert, Geschichte des Physiologus. Straßburg 1889. ND Genf 1974. Laufner, Trierer Klosterbibliothek – Richard Laufner, Vom Bereich der Trierer Klosterbibliothek St. Maximin im Hochmittelalter. In: Armaria Trevirensia. Beiträge zur Trierer Bibliotheksgeschichte. Bibliotheca Trevirensis 1. Hg. von Gunther Franz. 2. Aufl. Wiesbaden 1985, S. 15–43. Lebendiges Büchererbe – Lebendiges Büchererbe, Säkularisation, Mediatisierung und die Bayerische Staatsbibliothek. Ausstellungskatalog. Hg. von Cornelia Jahn und Dieter Kudorfer. München 2003. (Bayerische Staatsbibliothek. Ausstellungskataloge Nr. 74). Legenda Aurea, Bentz – Die Legenda aurea aus dem Lateinischen übersetzt von Richard Bentz. Köln/ Olten 1969. Legenda Aurea, Graesse – Jacobi de Voragine Legenda Aurea. Hg. von Theodor Graesse. Dritte Auflage Breslau 1890. Leitzmann, Saxonica 1 – Albert Leitzmann, Saxonica 1. Das Taufgelöbnis und der Indiculus superstitionum. PBB 25 (1900), S. 567–591. Leuvense bijdragen – Leuvense Bijdragen. Tijdschrift voor germaanse filologie. LThK – Lexikon für Theologie und Kirche. In Verbindung mit Fachgelehrten und mit Konrad Hofmann als Schriftleiter hrsg. von Michael Buchberger. 2., neu bearbeitete Auflage. Lexer, HdWb. – Matthias Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch […] 3 Bände. Leipzig 1872.1876.1878. ND Stuttgart 1970. LexMa – Lexikon des Mittelalters. Neun Bde. und ein Registerband München/Zürich u.  a. 1980–1999. Lindgren, Gerbert – Uta Lindgren, Gerbert von Aurillac und das Quadrivium. Untersuchungen zur Bildung im Zeitalter der Ottonen. Wiesbaden 1976 (Sudhoffs Archiv Beihefte 18). Lippert, Isidorgruppe, Tatian – Jörg Lippert, Beiträge zur Technik und Syntax althochdeutscher Übersetzungen unter besonderer Berücksichtigung der Isidorgruppe und des althochdeutschen Tatian. München 1974. Lit.: – Literatur Literatur und Macht – Literatur und Macht im mittelalterlichen Thüringen. Hg. von Ernst Hellgardt, Stephan Müller und Peter Strohschneider. Köln, Weimar, Wien 2002. Love, Latin Commentaries on Boethius’s De consolatione – Love, Rosalind C. Love, The Latin Commentaries on Boethius’s ‚De consolatione philosophiae‘ from the 9th to the 11th Centuries. In: A Companion to Boethius in the Middle Ages. Ed. by Noel Harold Kaylor Jr. & Philip, Edward Phillips, S. 75–133. Leiden/Boston 2012 (Brill’s Companions to the Christian Tradition 30). Lucidarius, Der deutsche – Der deutsche ‚Lucidarius‘. Band 1: Kritischer Text nach den Handschriften. Hg. von Dagmar Gottschall und Georg Steer. Tübingen 1994 (TTG 35). – Band 3: Kommentar von Marlies Hamm. Tübingen 2002 (TTG 37). – Band 4: Der deutsche ‚Lucidarius‘: Die mittelalterliche Überlieferungsgeschichte. Von Helgard Ulmschneider. Berlin/New York 2011 (TTG 38). Maas, Freilassung – Ute Maas, Die Freilassung durch Schatzwurf in den Urkunden der karolingischen, sächsischen und salischen Kaiser und Könige. Studien zur Freilassungspraxis frühmittelalterlicher Herrscher. Diss. Bochum 2007. Machielsen, Angelsaksische herkomst – Dom Lambert Machielsen, De Angelsaksische herkomst van de zogenaamde Oudsaksische doopbelofte. Leuvense Bijdragen 50 (1961), S. 97–124. Machielsen, De Indiculus superstitionum – Dom Lambert Machielsen, De indiculus superstitionum et paganiarum (742–754). Een capitulare van Karloman of Pepijn de Korte. Leuvense Bijdragen 51 (1962), S. 129–149. Magin, Historischer Kontext – Christine Magin, So dir Gott helfe: Der Erfurter Judeneid im historischen Kontext. In: Die Erfurter jüdische Gemeinde im Spannungsfeld zwischen Stadt, Erzbischof und Kaiser. Jena/Quedlinburg 2016, S. 14–28.

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Mainzer Urkundenbuch – Mainzer Urkundenbuch 1: Die Urkunden bis zum Tode des Erzbischofs Adalbert I. (1137). Darmstadt 1932. Der Mangfallgau – Der Mangfallgau. Heimatkundliche Zeitschrift für Bad Aibling und Umgebung. Hg. vom Historischen Verein Bad Aibling. Manitius LG 2 – Max Manitius, Geschichte der lateinischen Literatur des Mittelalters. Zweiter Teil: Von der Mitte des zehnten Jahrhunderts bis zum Ausbruch des Kampfes zwischen Kirche und Staat. München 1923 (Handbuch der Altertumswissenschaft 9, 2. Abt.). Mann, Physiologus – Max Friedrich Mann, Die ahd. Bearbeitungen des ‚Physiologus‘. PBB 11 (1886), S. 310–329. Martianus Capella, Ed. Dick – Martianus Capella. Ed. Adolfus Dick. Leipzig 1925 (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana). ND mit Addenda et corrigenda von Jean Préaux. Stuttgart 1978 (Graecorvm et Romanorvm Tevbneriana). Martianus Capella, neue Ausgabe – Les noces de Philologie et de Mercure. Bd. 1: Livre 1. Hg. von Jean-Frédéric Chevalier. Paris 2014. – Bd. 4: La dialectique. Hg. von Michel Ferré. Paris 2004. – Bd. 6: La géometrie. Paris 2007. – Bd. 7: L’artithmétique. Hg. von Jean-Yves Guillaumin. Paris 2003. – Bd. 9: L’harmonie. Hg. von Jean-Baptiste Guillaumin. Paris 2011. (Collection des Universités de France. Série latine 372, 388, 389, 401, 407). Martianus Capella, Zekl, Übersetzung – Martianus Capella. Die Hochzeit der Philologia mit Merkur. Übersetzt, mit einer Einleitung, Inhaltsübersicht und Anmerkungen versehen von Hans Günter Zekl. Würzburg 2005. Martianus Capella → Stahl et al. März, Von der Interlinea zur Linea – Christoph März, Von der Interlinea zur Linea. Überlegungen zur Teleologie althochdeutschen Übersetzens. In: Wolfram-Studien XIV, S. 73–86. Berlin 1996. Masser, Benediktinerregel Cod. 916 – Die lateinisch-althochdeutsche Benediktinerregel Stiftsbibliothek St. Gallen Cod. 916. Hg. von Achim Masser. Göttingen 1997 (Studien zum Althochdeutschen 33). Masser, Kommentar St. Gallen Cod. 916 – Kommentar zur lateinisch-althochdeutschen Benediktinerregel des Cod. 916 der Stiftsbibliothek St. Gallen. Untersuchungen, philologische Anmerkungen, Stellennachweis, Register und Anhang. Göttingen 2002 (Studien zum Althochdeutschen 42). Masser, Regula Benedicti Cod. 915 – Achim Masser, Regula Benedicti des Cod. 915 der Stiftsbibliothek von St. Gallen. Die Korrekturvorlage der lateinisch-althochdeutschen Benediktinerregel. Göttingen 2000 (Studien zum Althochdeutschen 37). Masser, Tatianbilingue – Die lat.-ahd. Tatianbilingue Stiftsbibliothek St. Gallen Cod. 56. Hg. von Achim Masser. Göttingen 1994 (Studien zum Althochdeutschen 2). Masser, Vaterunser – Achim Masser, Die ahd. Übersetzungen des Vaterunsers. PBB 85 (1963), S. 35–45. Maßmann, Abschwörungsformeln – Die deutschen Abschwörungs-, Glaubens-, Beicht- und Betformeln vom achten bis zum zwölften Jahrhundert. Nebst Anhängen und Schriftnachbildungen hg. von Hans Ferdinand Maßmann. Quedlinburg/Leipzig 1839. (Bibliothek der gesammten deutschen National-Literatur 7). ND Hildesheim 1969. Maßmann, Deutsche Gedichte – Deutsche Gedichte des zwölften Jahrhunderts und der nächstverwandten Zeit. Erster Theil: Die Straßburg-Molsheimische Handschrift. Hg. von Hans Ferdinand Maßmann. Quedlinburg/Leipzig 1837. (Bibliothek der gesammten deutschen National-Literatur 3,1). ND Hildesheim/New York 1969. Matzel, Isidor-Sippe – Klaus Matzel, Untersuchungen zur Verfasserschaft, Sprache und Herkunft der althochdeutschen Übersetzungen der Isidor-Sippe. Bonn 1979 (Rheinisches Archiv 75). Matzel, Zum Windberger Psalter – Zum Windberger Psalter. Einige Bemerkungen anlässlich der Neuausgabe. PBB 105 (1983), S. 177–191.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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Maurer, Religiöse Dichtungen 3 – Die religiösen Dichtungen des 11. und 12. Jahrhunderts nach ihren Formen besprochen und hg. von Friedrich Maurer. Bd. 3. Tübingen 1970. McLintock ‚Himmel und Hölle‘, Wortschatz – David R. McLintok, ‚Himmel und Hölle‘. Bemerkungen zum Wortschatz. In: Studien zur frühmittelhochdeutschen Literatur. Cambridger Colloquium 1971. Hg. von L. P. Johnson H. H. Steinhoff und R. A. Wisbey, S. 83–102. Berlin 1974. Meinecke, Pariser Gespräche – Eckhard Meinecke, Althochdeutsche Prosasyntax und die ‚Pariser Gespräche’. In: Althochdeutsch. Syntax und Semantik. Akten des Lyonner Kolloquiums zur Syntax und Semantik des Althochdeutschen (1.–3. März 1990). Hg. Yvon Desportes. S. 324–57. Lyon Univ. Jean Moulin Lyon III. Lyon 1992. Menhardt, St. Trudperter HL – Das St. Trudperter Hohe Lied. Bd. 1: Einleitung. Bd. 2: Kritische Ausgabe. Text, Wörterverzeichnis und Anmerkungen von Hermann Menhardt. Halle 1934 (Rheinische Beiträge und Hülfsbücher zur germanischen Philologie und Volkskunde 21 und 22). Mettke, Zum Kasseler Codex – Heinz Mettke Zum Kasseler Codex theol. 4º 24 und zur Herleitung des Vocabularius Sti. Galli aus Fulda. In: Althochdeutsch I, S. 500–507. Metz, Güterverzeichnisse – Wolfgang Metz, Zur Geschichte und Kritik der frühmittelalterlichen Güterverzeichnisse Deutschlands. Archiv für Diplomatik, Schriftgeschichte, Siegel- und Wappenkunde 4 (1958), S. 183–206. MGH – Monumenta Germaniae Historica. → Walahfrid, Gallus-Vita .→ Wetti, Gallus-Leben .→ Eckhardt, MGH 4,1 .→ Eckhardt, MGH 4,2. Minis, Bibliographie – Cola Minis, Bibliographie zu den Altmittel- und Altniederfränkischen Psalmen. Amsterdam. 1971. Mittelalterliche volkssprachige Glossen – Mittelalterliche volkssprachige Glossen. Internationale Fachkonferenz des Zentrums für Mittelalterstudien der Otto-Friedrich-Universität Bamberg 1. bis 4. August 1999. Hg. von Rolf Bergmann, Elvira Glaser, Claudine Moulin-Frankhänel, S. 261–296. Heidelberg 2001 (Germanistische Bibliothek 13). Möller, Falkensteiner Codex – Kerstin Möller, Falkensteiner Codex. Neuburg-Falkenstein. In: Herzöge und Heilige. Das Geschlecht der Andechs-Meranier im europäischen Hochmittelalter [Ausstellungskatalog]. Hg. von Josef Kirmeier und Evamaria Brockhoff, S. 208 (Nr. 8) mit S. 30. Regensburg 1993. (Veröffentlichungen zur bayerischen Geschichte und Kultur 24). Lo Monaco, Francesco. I giuramenti di Strasburgo. – I giuramenti di Strasburgo. (Nidhard, Historiae III, 5). Riflessioni sui testi e la loro conversazione. A cura di Francesco Lo Monaco. Bergamo University Press 2002 (Edizioni Sestante). Lo Monaco/Villa, I giuramenti testi e tradizione – Francesco Lo Monaco/Claudia Villa, I giuramenti di Strasburgo: testi e tradizione. The Strasbourg oaths: texts and transmission. Firenze 2009. Montag, Neue Fragmente – Ulrich Montag, Neue Fragmente der Wessobrunner Predigten. In: Befund und Deutung, S. 228–239. Tübingen 1979. Morvay/Grube, Bibliographie – Karin Morvay und Dagmar Grube. Bibliographie der deutschen Predigt des Mittelalters. Veröffentlichte Predigten. München 1974 (MTU 47). 4 MSD I – Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem VIII–XII Jahrhundert. Hg. von Karl Müllenhoff und Wilhelm Scherer. 4. Ausgabe von Elias Steinmeyer. Berlin/Zürich 1964 (unveränd. ND der 3. Ausgabe Berlin 1892.).[Erster Bd.: Texte]. 4 MSD II – Denkmäler deutscher Poesie und Prosa aus dem VIII–XII Jahrhundert. Hg. von Karl Müllenhoff und Wilhelm Scherer. 4. Ausgabe von Elias Steinmeyer. Berlin/Zürich 1964 (unveränd. ND der 3. Ausgabe Berlin 1892). [Zweiter Bd.: Anmerkungen]. Müller – Althochdeutsche Literatur. Eine kommentierte Anthologie. Übersetzt, hg. und kommentiert von Stephan Müller. Stuttgart 2007 (RUB 18491). Müller, Die Schrift zwischen den Zeilen – Stephan Müller, Die Schrift zwischen den Zeilen. Philologischer Befund und theoretische Aspekte einer deutschen ‚Zwischen-Schrift‘ am Beispiel der

1400 

 Verzeichnisse

Windberger Interlinearversion zum Psalter. In: Bergmann, Mischtexte und Textensembles, S. 315–330. Müller, Klippdachs – Stephan Müller, Vom Klippdachs zum Murmeltier: Transformation und Akkulturation der Bibel im Mittelalter an einem Beispiel aus Notkers Psalter (Ps. 103,18). In: Inszenierungen der Heiligen Schrift: Jüdische und christliche Bibeltransformationen vom Mittelalter bis in die Moderne. Hg. von Marion Keuchen, Stephan Müller, Annegret Thiem, S. 31–39. München 2009. Müller, Deutsche Glossen – Stephan Müller, Deutsche Glossen und Notkers Psalter im Cod. Sang. 21. Oder: Was können wir über die Identität des Notker-Glossators sagen? In: Ekkehart IV. von St. Gallen. Hg. Von Norbert Kössinger, Elke Krotz, Stephan Müller. Berlin/Boston 2015, S. 59–68. Münchener Museum – Münchener Museum für Philologie des Mittelalters und der Renaissance. MTU – Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters. Hg. von der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. München u.  a. Muratori, Liturgia 1 – Liturgia Romana Vetus. Ed. Ludovico Antonio Muratori. Bd. 1. Venedig 1748. Must, St. Galler Paternoster – Gustav Must, Das St. Galler Paternoster. In: Akten des V. Internationalen Germanisten-Kongresses Cambridge 1975. 2. Heft. Hg. von Leonard Forster und Hans-Gert Roloff, S. 396–403. Bern u.  a. 1976. Must, Altalemannisch ‚kiscat‘ – Gustav Must, Das altalemannische Wort ‚kiscat‘. In: Akten des VI. Internationalen Germanisten-Kongresses Basel 1980 II. Hg. von Heinz Rupp, S. 399–403. Bern 1980. Must, St. Galler Credo – Gustav Must, Das St. Galler Credo. Frühmittelalterliche Studien 15 (1981), S. 371–386. Naaber, Die Quellen von Notkers Boethius – August Naaber, Die Quellen von Notkers: „Boethius de consolatione philosophiae“. Diss. Münster in Westfalen/Borna-Leipzig 1911. Naumann, Notkers Boethius – Hans Naumann, Notkers Boethius. Untersuchungen über Quellen und Stil. Straßburg 1913 (Quellen und Forschungen 121). ND – Neudruck, Nachdruck. Nedoma, Basler Rezept – Robert Nedoma, enti danne geoze zisamane. Die althochdeutsche Fassung des ersten Basler Rezepts (BR Ib). Die Sprache. Zeitschrift für Sprachwissenschaft 39 (1997), S. 168–200. Neuphilologische Mitteilungen – Neuphilologische Mitteilungen. Bulletin de la Société Néophilologique de Helsinki. Nidhard, Geschichten – Hg. und übersetzt von Reinhold Rau. In: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte I. Darmstadt 1965 (FSGA V). > Rau, Nithard Nithard, Histoire – Nithard. Histoire des fils de Louis le Pieux. Ed. et trad. par Philippe Lauer avec un facsimilé des ‚Serments de Strasbourg‘. Paris 1964. Niederdeutsche Mitteilungen – Niederdeutsche Mitteilungen. Hg. von der Niederdeutschen Arbeitsgemeinschaft (Sällskapet för lågtysk forskning) zu Lund. Noichl, Codex Falkensteiniensis – Elisabeth Noichl, Codex Falkensteiniensis. Die Rechtsaufzeichnungen der Grafen von Falkenstein. München 1978 (Quellen und Erörterungen zur bayerischen Geschichte N.F. 29). Notker der Deutsche → King .→ King/Tax .→ Tax. Notkers des Deutschen Werke, Sehrt/Starck – Notkers des Deutschen Werke. Nach den Handschriften neu hg. von Edward Henry Sehrt und Taylor Starck. Zweiter Bd.: Martianus Capella, De nuptiis Philologiae et Mercurii. Halle (Saale) 1935. (ATB 37). Unveränderter ND Halle (Saale) 1966. Notker-Glossar – Edward Henry Sehrt, Notker-Glossar. Ein ahd.-lat.-nhd. Wörterbuch zu Notkers des Deutschen Schriften. Tübingen 1962.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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1402 

 Verzeichnisse

Physiologus. Griechisch/Deutsch – Physiologus. Griechisch/Deutsch. Übersetzt und hg. von Otto Schönberger. Stuttgart 2001 (RUB 18124). Piper, Aus St. Galler Hss. – Paul Piper, Aus St. Galler Handschriften. ZfdPh 13 (1882), S. 445–479. Piper, Nachträge – Paul Piper, Nachträge zur älteren deutschen Literatur von Kürschners deutsche National-Litteratur Stuttgart o.  J. [1898] (Deutsche National-Litteratur 162). ND Tübingen/Tokyo 1974. PL – Patrologiae cursus completeus […] accurante Jacques-Paul Migne. Bd. 1–161. Paris 1857–1866. PN – Personenname Priebsch, Deutsche Handschriften in England – Deutsche Handschriften in England. Beschrieben von Robert Priebsch. Erlangen 1896. Prudentius, Psychomachie ed. Cunningham – Aurelii Prudentii Clementis Carmina. Hg. von Maurice P. Cunningham. Turnhout 1966 (CC SL 126). Prudentius, Psychomachie ed. Frisch – Psychomachia. Einleitung, Text, Übersetzung und Kommentar. Hg. von Magnus Frisch. Berlin/Boston 2020 (Texte und Kommentare 62). Ptolemäus, Handbuch – Des Claudius Ptolemäus Handbuch der Astronomie. Erster Band. Aus dem Griechischen übersetzt von Karl Manitius. Leipzig 1912. Quak, Die altmittel- und altniederfränkischen Psalmen – Arend Quak, Die altmittel- und altniederfränkischen Psalmen und Glossen. Nach den Handschriften und Erstdrucken neu hg. Amsterdam 1981 (Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur 47). Quak, Freilassungsformel 2008 – Arend Quak, Zur Freilassungsformel in den Malbergischen Glossen der ‚Lex Salica‘. In: Northern voices. Essays on Old Germanic and Related Topics. Offered to Prof. Tette Hofstra. Hg. von Kees Dekker u.  a. Leuven u.  a. 2008, S. 139–148. (Mediaevalia Groningana 11). Quak, Freilassungsformel 2016 – Arend Quak, Bemerkungen zur salfränkischen Freilassungsformel. AbäG 76 (2016), S. 455–463. Quak, Zu den Handschriften – Arend Quak, Zu den Handschriften der ‚Wachtendonckschen Psalmen.‘ In: Raum und Sprache. FS für Elvira Glaser zum 65. Geburtstag. Hg. von Andreas Nievergelt, Ludwig Rübekeil unter Mitarbeit von Andi Gredig, S. 175–194. Heidelberg 2019. Quak, Nachträge – Nachträge zum Paderborner Fragment einer altsächsischen interlinearen Psalmenübersetzung. Germanistische Schlaglichter 4 (1999), S. 213–220. Quak, Paderborner Fragment – Arend Quak, Zum Paderborner Fragment einer altsächsischen interlinearen Psalmenübersetzung. ABÄG 26 (1987), S. 1–10. Quak, Psalmenfragmente – Arend Quak, Zum lateinischen Text der altsächsischen Psalmenfragmente aus Lublin. AbäG 53 (1999), S. 197–206. Quak, Studien – Arend Quak, Studien zu den altmittel- und altniederfränkischen Psalmen. Amsterdam 1973 (Amsterdamer Publikationen zur Sprache u. Literatur. 12). Rahner, Mandragora – Hugo Rahner, Mandragora, die ewige Menschenwurzel. In: Hugo Rahner, Griechische Mythen in christlicher Deutung. 2. Auf. Basel 1984, S. 197–238. Rathofer, Diatessaronforschung – Johannes Rathofer, Die Einwirkung des Fuldischen Evangelientextes auf den althochdeutschen ‚Tatian‘. Abkehr von der Methode der Diatessaronforschung. In: Literatur und Sprache im europäischen Mittelalter. FS für Karl Langosch zum 70. Geburtstag. Hg. von Alf Önnerfors, Johannes Rathofer und Fritz Wagner. Darmstadt 1973, S. 256–380. Rau, Nithard – Nithard, Geschichten. In: Quellen zur karolingischen Reichsgeschichte. Erster Teil. Neu bearbeitet von Reinhold Rau. Darmstadt 1955 (FSGA V).→ Nidhard, Geschichten. Rau, Bonifatii Epistulae – Briefe des Bonifatius. Willibalds Leben des Bonifatius nebst einigen zeitgenössischen Dokumenten. Neu bearbeitet von Reinhold Rau. 3. Aufl. Darmstadt 1994 (FSGA IVb). RB – Regula Benedicti → Hanslik, Benedicti Regula.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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Referenzkorpus Mittelhochdeutsch (1050–1350). http://www.linguistics.rub.de/rem/. Reichert, Das HL – Das Hohelied Salomos. Zweisprachige Ausgabe. [Hebräisch-]Deutsch von Klaus Reichert. 3. Aufl. München 2010 (dtv 12545). Remigius, Commentum – Remigii Autissiodorensis Commentum in Martianum Capella. Libri I–II. Ed. with an Introduction by Cora Lutz. Leiden 1962. 1965. RGA – Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, begründet von Johannes Hoops, 2., völlig neu bearbeitete und stark erweiterte Auflage. 35 Bde. und 2 Registerbde. Berlin/New York. 1973–2008. RhVB – Rheinische Vierteljahrsblätter. 2 RL – Reallexikon der deutschen Literaturgeschichte. begründet von Paul Merker und Wolfgang Stammler. Hg. von Werner Kohlschmidt und Wolfgang Mohr. 2. Auflage. 5 Bde. Berlin [u.  a.] 1958–1988. Bd. 4–5 hrsg. von Klaus Kanzog und Achim Masser. Richter, Bausteine – Elise Richter, Bausteine zur romanischen Philologie. In: Festgabe für Adolfo Mussafia zum 15. Februar 1905, S. 9–26. Halle 1905. Riecke, Frühgeschichte – Jörg Riecke, Die Frühgeschichte der mittelalterlichen medizinischen Fachsprache im Deutschen. Zwei Bde. Berlin/New York 2004. Romanobarbarica – Romanobarbarica. Contributi allo studio dei rapporti culturali tra mondo latino e mondo barbarico. Rosenfeld, Handschuh – Hans-Friedrich Rosenfeld, Handschuh und Schleier. Zur Geschichte eines literarischen Symbols. Helsingfors 1957. (Commentationes humanarum litterarum 23,2). Wieder In: Hans-Friedrich Rosenfeld, Ausgewählte Schriften […] Zwei Bände, Göppingen 1974. (GAG 124,1 und 2), hier Bd. 1., S. 3–38. Rösener, Codex Falkensteinensis – Werner Rösener, Codex Falkensteinensis Zur Erinnerungskultur eines Adelsgeschlechts im Hochmittelalter. In: Werner Rösener: (Hg.): Adelige und bürgerliche Erinnerungskulturen des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit, S. 35–55. Göttingen 2000 (Formen der Erinnerung 8). Roth, Schenkung Baldshausen – Karl Roth, Schenkung Baldshausen. In: Karl Roth, Kleine Beiträge zur deutschen Sprach-, Geschichts- und Ortsforschung Heft 15, S. 201–216. München 1862. RUB – Reclams Universal-Bibliothek. Sacramentarium Gelasianum – Sacramentarium Gelasianum. In: Liturgia Romana Vetus, ed. Ludovico Antonio Muratori. Bd. 1, Sp. 695–764. Venedig 1748. Saenger, Space between words – Paul Henry Saenger, Space between words. The origin of silent reading. Stanford 1997 (Figurae: reading medieval culture). Salierzeit – Deutsche Texte der Salierzeit. Neuanfänge und Kontinuitäten im 11. Jahrhundert. Hg. von Stephan Müller und Jens Schneider. München 2010 (MittelalterStudien 20). Saller, De interpretatione – Harald Saller, Ein neues Editionskonzept für die Schriften Notkers des Deutschen anhand von De interpretatione. Frankfurt a.M. 2003 (Kultur, Wissenschaft, Literatur, Beiträge zur Mittelalterforschung 4). Sallust, Catilinae coniuratio – Sallusti Crispi Catilina, Iugurta, fragmenta amplior. 3. Ed.: Alfons Kurfess. Stuttgart 1991 (Bibliotheca scriptorum Graecorum et Romanorum Teubneriana). Santoro, As. Allerheiligenpredigt – Verio Santoro, La versione in sassone antico della prima ‚lectio‘ del sermone ‚In festiuitate omnium sanctorum‘. Romanobarbarica 12 (1992–1993), S. 223–249. Saupe, Indiculus – Heinrich Albin Saupe, Der Indiculus superstitionum et paginiarum, ein Verzeichnis abergläubischer und heidnischer Gebräuche und Meinungen aus der Zeit Karls des Großen. Aus zumeist gleichzeitigen Schriften erläutert. In: Programm des städtischen Realgymnasiums zu Leipzig für das Schuljahr von Ostern 1890 bis Ostern 1891, S. 3–34. Leipzig 1891. Scherer, Leben Willirams – Wilhelm Scherer, Leben Willirams von Ebersberg in Baiern: Beitrag zur Geschichte des 11. Jahrhundert. In: Sitzungsberichte. Akademie der Wissenschaften in Wien. Phil.-hist. Klasse. Bd. 53,2 (1866), S. 198–303.

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 Verzeichnisse

Scherer, Musterpredigt – Wilhelm Scherer, Eine lateinische Musterpredigt aus der Zeit Karls des Großen. ZfdA 12 (1865), S. 436–446. Schilter, Thesaurus – Joannis Schilteri […] Thesaurus Antiquitatum Tevtonicarum […] Bd. I. Ulm 1728. Schlosser – Althochdeutsche Literatur. Ausgewählte Texte mit Übertragungen, Hg., übersetzt mit Anmerkungen und einem Glossar von Horst Dieter Schlosser. Erweiterte Neuausgabe Frankfurt a. M. 1989. Schmeller, Deutsches des X–XII Jahrhunderts – Johann Andreas Schmeller, Deutsches des X–XII Jahrhunderts aus Münchener Handschriften. ZfdA 8 (1851), S. 106–155. Schmid, Predigten– Hans Ulrich Schmid: Althochdeutsche und frühmittelhochdeutsche Bearbeitungen lateinischer Predigten des ‚Bairischen Homiliars‘. 2 Bde. Frankfurt a.M. u.  a. 1986 (Regensburger Beiträge zur deutschen Sprach- und Literaturwissenschaft 29/1.2). Schmid, Tatian-Zitate – Hans Ulrich Schmid, Die Pariser Tatian-Zitate. Edition, Analysen, Überlegungen. In: Entstehung des Deutschen, S. 395–425. Schmid, Unum ex quattuor – Ulrich B. Schmid, Unum ex quattuor. Eine Geschichte der lateinischen Tatianüberlieferung. Freiburg u.  a. 2005 (Vetus Latina 37). Schmidt-Wiegand, Eid und Gelöbnis – Ruth Schmidt-Wiegand, Eid und Gelöbnis, Formel und Formular im mittelalterlichen Recht: In: Recht und Schrift im Mittelalter. Hg. von Peter Classen, S. 55–90. Sigmaringen 1977, (Vorträge u. Forschungen. Konstanzer Arbeitskreis f. Mittelalterliche Geschichte. 23.) Schmidt-Wiegand, Sermo rusticus – Ruth Schmidt-Wiegand, Der Sermo rusticus und die Lex Salica. In: Entstehung des Deutschen. S. 427–432. Schmidt-Wiegand, Stammesrecht – Ruth Schmidt-Wiegand, Stammesrecht und Volkssprache. ausgewählte Aufsätze zu den Leges barbarorum. Hg. von Dagmar Hüpper u.  a. Weinheim 1991. Von den Arbeiten aus diesem Sammelband sind hier benutzt: – Untersuchungen zur Entstehung der Lex Salica, S. 3–38 (1951/52). – Zur Geschichte der malbergischen Glosse, 39–50 (1957). – Die Malbergischen Glossen der Lex Salica als Denkmal des Westfränkischen, S. 51–77 (1969). – Die Malbergischen Glossen eine frühe Überlieferung germanischer Rechtssprache, S. 78–98 (1989). – Das fränkische Wortgut der Lex Salica als Gegenstand der Rechtssprachgeographie, S. 99–117 (1967). – Die volkssprachigen Wörter der Leges Barbarorum als Ausdruck sprachlicher Interferenz, S. 181–212 (1979). – Fränkische und frankolateinische Bezeichnungen für soziale Schichten und Gruppen in der Lex Salica, S. 355–391 (1972). – Der „Bauer“ in der Lex Salica, S. 404–428 (1975). – Chrenecruda. Rechtswort und Formalakt der Merowingerzeit, S. 481–500 (1980). Schneider, Karin, Gotische Schriften I – Karin Schneider, Gotische Schriften in deutscher Sprache. I. Vom späten 12. Jahrhundert bis um 1300. Textband. Tafelband. Wiesbaden 1987. Schneider, Neue Funde – Karin Schneider, Neue Funde frühmittelhochdeutscher Handschriftenfragmente. In: Philologische Untersuchungen. Elfriede Stutz zum 65. Geburtstag. Hg. von Alfred Ebenbauer, S. 392–397. Wien 1984 (Philologia Germanica 7). Schnell, Arzneibücher – Bernhard Schnell, Arzneibücher, Kräuterbücher, Wörterbücher. Kleine Schriften zur Text- und Überlieferungsgeschichte mittelalterlicher Gebrauchsliteratur. Hg. von Dorothea Klein. Würzburg 2019 (Publikationen aus dem Kolleg ‚Mittelalter und frühe Neuzeit 7). Schnell, ‚Prüller Kräuterbuch‘ – Bernhard Schnell, Das ‚Prüller Kräuterbuch‘. Zum ersten Herbar in deutscher Sprache. ZfdA 120 (1991) S. 184–202. Schnell, Religiöse Dichtung – Bernhard Schnell, Religiöse Dichtung und medizinisches Schrifttum im frühen Mittelalter. Das ‚Prüller Steinbuch‘ und der Hymnus Cives coelestis patriae. Text



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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und Untersuchung. In: Studien zur deutschen Sprache und Literatur. FS Konrad Kunze zum 65. Geburtstag. Hg. von Václav Bok, Ulla Williams und Werner Williams-Krapp, S. 1–19. Hamburg 2004 (Studien zur Germanistik 10). – Wieder in: Bernhard Schnell, Arzneibücher, S. 181–204. Schnell, Von der wurzen – Bernhard Schnell, Von der wurzen. Text- und überlieferungsgeschichtliche Studien zur pharmakographischen deutschen Literatur des Mittelalters. Habilschrift (masch.) Würzburg 1989. Schnell, Vorüberlegungen – Bernhard Schnell, Vorüberlegungen zu einer „Geschichte der deutschen Medizinliteratur des Mittelalters.“ am Beispiel des 12. Jahrhunderts. Sudhoffs Archiv 78 (1994), S. 90–97. Schnell, Zur Überlieferung – Bernhard Schnell, Das ‚Prüller Kräuterbuch‘. Zu Überlieferung und Rezeption des ältesten deutschen Kräuterbuchs, in: Mittelhochdeutsch. Beiträge zur Überlieferung, Sprache und Literatur. FS Kurt Gärtner zum 75. Geburtstag. Hg. von Ralf Plate und Martin Schubert in Zusammenarbeit mit Michael Embach, Martin Przybilski und Michael Trauth, S. 282–294. Berlin 2011. Schönbach, Carmen ad Deum – Anton E. Schönbach, Über das ‚Carmen ad Deum‘. ZfdA 42 (1898), S. 113–120. Schöndorf, Psalmenübersetzung – Kurt Erich Schöndorf, Die Tradition der deutschen Psalmenübersetzung. Untersuchungen zur Verwandtschaft und Übersetzungstradition der Psalmenverdeutschung zwischen Notker und Luther. Köln/Graz 1967 (Mitteldeutsche Forschungen 46). Schröbler, St. Galler Wissenschaft – Ingeborg Schröbler, Die St. Galler Wissenschaft und Gerbert von Reims. ZfdA 81 (1944), S. 32–43. Schröbler, Notkers Boethius – Ingeborg Schröbler, Notker III von St. Gallen als Übersetzer und Kommentator von Boethius’ De consolatione Philosophiae. Tübingen 1953 (Hermaea NF 2). Schröbler, Zu ‚Himmel und Hölle‘ – Ingeborg Schröbler, Zu ‚Himmel und Hölle‘. In: Altdeutsches Wort und Wortkunstwerk. Georg Baesecke zum 65. Geburtstage. Hg. von Ferdinand J. Schneider und Karl Wessel, S. 138–152. Halle/Saale 1941. Schröder, Edward, Münzinschrift – Edward Schröder, Eine altsächsische Münzinschrift. AfdA 29 (1902), S. 174. Schubert, 1200 Jahre Deutsch als Fremdsprache – Martin J. Schubert, 1200 Jahre Deutsch als Fremdsprache. Dumme Witze im Fremdsprachenunterricht seit den Kasseler Glossen. Poetica. Zeitschrift für Sprach- und Literaturwissenschaft 28 (1996), S. 48–65. Schulz, Beschwörungen – Monika Schulz, Beschwörungen im Mittelalter. Einführung und Überblick. Heidelberg 2003 (Beiträge zur älteren Literaturgeschichte). Schulz, Magie – Monika Schulz, Magie oder: die Wiederherstellung der Ordnung. Frankfurt a.M. 2000 (Beiträge zur europäischen Ethnologie. Reihe A: Texte und Untersuchungen 5). Schupp, Williram – Volker Schupp, Studien zu Williram von Ebersberg. Bern/München 1978 (Bibliotheca Germanica 21). Schützeichel/Meineke, Williram – Rudolf Schützeichel/Birgit Meineke, Die älteste Überlieferung von Willirams Kommentar des Hohen Liedes. Edition – Übersetzung – Glossar. Göttingen 2001 (Studien zum Althochdeutschen 39). Schwab, Sternrune – Ute Schwab, Die Sternrune im Wessobrunner Gebet. Beobachtungen zur Lokalisierung des clm 22053, zur Hs. BM Arundel 393 und zu Rune Poem V. 86–89. Amsterdam 1973 (Amsterdamer Publikationen zur Sprache und Literatur 1). Schwab, Wessobrunner Gebet – Ute Schwab, Zum ‚Wessobrunner Gebet‘: Eine Vorstellung und neue Lesungen. In: Ute Schwab, weniger wäre. Ausgewählte Kleine Schriften. Hg. von Astrid van Nahl und Inga Middel, S. 349–384. Wien 2003 (Studia Medievalia Septentrionalia 8).

1406 

 Verzeichnisse

SchWb – Rudolf Schützeichel. Althochdeutsches Wörterbuch. 5., überarbeitete und erweiterte Aufl. Tübingen 1995. Schwineköper, Handschuh – Berent Schwineköper, Der Handschuh im Recht, Ämterwesen, Brauch und Volksglauben. Berlin 1938 (Neue deutsche Forschungen 5). 2., unveränd. Aufl. Sigmaringen 1981. Elmar Seebold, (chronologisch) -- Die malbergischen Glossen, Einführung – Die malbergischen Glossen. Untersuchungen zu den malbergischen Glossen: Einführung. PBB 129 (2007), S. 1–7. -- leodardi – Malb. leodardi und die altfriesischen Gesetze. Untersuchungen zu den malbergischen Glossen I. PBB 129 (2007), S. 8–17. -- Entstehung – Zur Entstehung der ‚Lex Salica‘. PBB 129 (2007), S. 387–401. -- texaca – Der germanische Rechtsterminus texaca. PBB 130 (2008), S. 438–458. -- Frauenraub – Frauenraub, Unzucht und Heirat mit Unfreien in der ‚Lex Burgundionum‘ und der ‚Lex Salica‘. PBB 132 (2010), S. 366–377. -- Textstruktur – Die Textstruktur der ‚Lex Burgundionum‘ und der ‚Lex Salica‘. PBB 132 (2010), S. 18–25. -- Schutz – Der Schutz unmündiger Kinder in der ‚Lex Salica‘. PBB 133 (2011), S. 413–420. -- Schmähungen – Die Behandlung der Schmähungen und Verleumdungen in der ‚Lex Salica‘. PBB 134 (2012), S. 330–343. -- Titel I – Titel I der ‚Lex Salica‘ und seine Weiterungen. Untersuchungen zu den malbergischen Glossen VI. PBB 136 (2014), S. 66–75. -- Tierdiebstähle – Die Behandlung von Tierdiebstählen in der ‚Lex Salica‘. PBB 137 (2015), S. 42–62. -- Beraubung – Die Beraubung von Toten und die Acht in vor- und frühchristlicher Zeit. Lex Salica XIV, 9–10; LV,1 und 4; D XVIII/XIX,1. AbäG 78 (2018), S. 389–414. -- Migranten – Raub, Überfall und die Abwehr von Migranten in der Lex Salica. Untersuchungen zu den malbergischen Glossen XII. AbäG 78 (2018), S. 1–31. -- Sklaven – Der Diebstahl von Sklaven, von Sachen und von Frauen in der ‚Lex Salica‘. Sprachwissenschaft 43 (2018), S. 455–484. -- Brandstiftung – Brandstiftung und Mordversuch in den malbergischen Glossen (XVI, C XXf.) Sprachwissenschaft 88 (2019), S. 363–383. -- Grabfrevel – Grabfrevel und Wiedergänger in der Lex Salica. Lex Salica XIV,12; LV,5; D XIX,2. AbäG 79 (2019), S. 1–11. Seemüller, Füssener Sprachprobe – Joseph Seemüller, Füssener Sprachprobe vom Jahr 1200. Zeitschrift des Ferdinandeums für Tirol und Vorarlberg. 44 (1900), S. 177–185. Sehrt, Notker-Glossar → Notker-Glossar. Sehrt, Notker-Wortschatz → Notker-Wortschatz. Seidel, As. Allerheiligenpredigt – Kurt Otto Seidel, „Vui lesed …“ Geistiges Leben im Essener Damenstift im Spiegel einer Handschrift des 10. Jahrhunderts. Essener Unikate 26 (2005), S. 50–59. Selmer, Middle High German Translations – Middle High German Translations of the Regula Sancti Benedicti. The Eight Oldest Versions. Ed. by Carl Selmer. Cambridge. Mass. 1933 (The Medieval Academy of America Publication 7). Sievers, Die Murbacher Hymnen – Die Murbacher Hymnen. Nach der Handschrift hg. von Eduard Sievers. Mit zwei lithographischen Facsimiles. Halle 1874. ND mit einer Einführung von Evelyn Scherabon Firchow. Johnson Reprint Corporation New York/London 1972. Sievers, Tatian – Eduard Sievers. Tatian, lateinisch und altdeutsch mit ausführlichem Glossar. Hg. von Eduard Sievers. 2. neubearbeitete Aufl. Paderborn 1892. ND Paderborn 1960.



Abkürzungs- und Literaturverzeichnis 

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 Verzeichnisse

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