Vom Haselnussroi’: e Zopfete Bloeme-n ond Nüss [Reprint 2021 ed.]
 9783112428320, 9783112428313

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Dom Haselnußroi'. e Jopfete Vtoeme-n onö Nuß von

Cäsar Flaischlen.

Stuttgart. G. J. Göschen'sche Verlagshandlung. 1892.

Hofbuchdruckerei Greiner & Pfeiffer, Stuttgart.

Cnhalt. z Weihnächte.................................................................... 7 Meim Schatz.................................................................. 15 Trutzköpf....................................................................... 16 Am Bughofzau'............................................................. 17 I grneß de, Len'l........................................................ 18 D Hauptfach.................................................................. 19 e Rösle............................................................................ 20 D Lore............................................................................ 21 Blos ois!....................................................................... 22 Ond wann i di —........................................................ 23 „D Leut!"....................................................................... 24 Ond no emül: „d Leut!"............................................. 25 wie s als goht!............................................................. 27 Ond s würd doch wieder............................................. 28 Nebenomg'hofft.............................. 29 Lach du no!.................................................................. 30 No jo!............................................................................ 31 3ö: wenn!....................................................................... 32 woißt no?....................................................................... 33 Aitt!................................................................................. 34 wie 5 als au goht!....................................................... 35

IV. G'fonde............................................................................ 36 S Nägele....................................................................... 37 Uf ’m Bah’hof.............................................................38 IHot’ft net?l..................................................................39 was ganz anders!....................................................... 40 Den weg be-n i gange.................................................. 41 Wie einer gscheidt gworde...............................................42 D’s Johr drauf!............................................................. 44 Noi, not! 45 Falleds Laub..................................................................46 Ond schmeißt er om —............................................. 48 Gwohn'et....................................................................... 49 D r Ljoge!....................................................................... 50 Jom — merke!............................................................. 51 Gigesenn . ....................................................................... 52 Don onderwegs, 1—7...................................................53 L Weile nöchher............................................................. 57 No Pot Angst!.................................................................. 58 L klois bisle Sonn ........................................................ 60 D’r Emmy....................................................................... 61 Mimol Sonn.................................................................. 62 3 müeßt koi Schwob sei!............................................. 63

z (Weihnächte. D^eihnachte — — jo! . . .

ond ist ma no so weit en d'r Fremde drusse-n, ond ist mam- alleweil lustig gwä, ond Hot blos selte-n emol zruckdenkt an sei L^oimet, an sei alts Müeterle mit graue tzoor ond zittrige Ljänd, ond Hot ma nie Hoimweh ghett — do us oimol kommts; ond s leibt oin nemme, ond loßt oim koi Rueh meh, ond ma will hoim . . . hoim!

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ond zruck . . . zruck:

en sei formet zu feiere Mueter ... en sei Iuged, . . . zruck: en sei Rendheit . . . Ma möcht en Christbaum Han ond net bei Fremde . . . Noi, derhoim:

en dem enge kloine Stüble mit dene alte Möbel aus Großvatters Zeite, dene fleckige Napoleo'sbilder an de wand, ond dene altmodische Photographier . . . mit dere Schwarzwälders em Lck, die d Muster zur Hochzig kriegt Hot —

Ma möcht hoim! worom?! ist ois! Ma möcht ebbe hoim! blos hoim! . . .

ond möcht wieder kloi sei ond lache, wie ma-n als Bue glacht Hot, ond mit 5 Nachbers Gretle Dogge spiele, ond seine Meisoldate-n ufstelle, ond sein kloine Muck lese, ond 5 stoinerig Herz,

ond seine Lndeanergschichte;

ond em Frühjohr

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mit feiere Schleuder

noch de Spatze schieße, ond d Schuel schwänze,

ond uf de Felder Feuerte mache, ond em gerbst Äpfel ond Zwetschge stehle —

— jo! ma-n ist en arger Lausbue gwä! en arger Lausbue! . . . aber nett isch doch gwä trotz dene verrissene Hose, mit dene ma-n äll Obed hoimkomme-n ist ond trotz dene Datze-n ond Hieb,

die 5 äll Dag fast gä Hot!

Ond ma goht hoim,

ob s no so weit ist:

ond ma hilft de Baum helfe putze, ond zend't d Lichter a' ond setzt se behaglich en en Stuehl

ond fangt a' z verzählet:

wie guet ond wie schlecht s oim drusse gange-n ist . 5 ist no freile viel anderst, äls wie ma so denkt en d'r weite, ond äls ma moit, daß sei müeß! d Leut send ebbe-n au net jönger gworde-n ond manch ois scho elend wackelig uf de Füeß; ond do ist ebbes ond seit ist ebbes,

10 was anderst sei könnt ond anderst sei sott au! . . . 3ö! jö! wie 5 halt so kommt! . . . wann d Mueter nö emol naus lauft,

ebbes nochzgucke, goht ma-n 'r vielleicht noch: „ka-n e d'r was trage?!" . . .

aber s ist net des! . . . a'-a'! ma will blos de Kopf an ihr Brust loine, fangt aber uf oimol a z heule derbei,

wie-n e Kend, ond ohne daß ma-n oigetlich woißt worom?'

vielleicht ist s au des, was oin hoim triebe: sich wieder emöl ausheule 3 könne-n am Mueterherz — druffe ka ma s jö net!

do dätet se s e Schänd hoiße-n ond oin auslache ... ond ma braucht s doch halt au, so zwische-nei! — Also hoim, wer no e Hoimet Hot,

ond e Mueter 5 Haus

od'r en Vatter od'r en — Schatz irgedwo:

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om en Christbaum z Han, om wieder emol Kend z sei . . . hoim! om z lache-n ond z heule, ond nocher en der Fremde no wieder koi Rend meh z sei, sondern om so fester ond mit neue Kraft uf sein poste z stande-n als Kerle! ond als Ma'! ond als Schwob, ond „furchtlos ond treu"!

Vom tzaselnußrot'.

-'r Aene vsm Hurghsf.

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(Wleim Schah. Güht s au langsam,

goht 5 doch ane, goht s doch, Gott sei Dank! net zruck! ond duet s all Dag, wann au bschoide,

so en loise, kloine Ruck! Doch bis pfengste mueßt no warte;

no verlier m’r yet de Muet! warte müesse-n — i woiß selber

guet: wie warte müesse duet! Aber guck: e-n oigner Acker, wann ’r au am Lnd blos kloi, ist doch zeemol

gscheidter ond feiner, äls wie Rnecht bei Andre sei!

TruiMöpf. 5

mueß doch net glei wettre, Hot 5 wolke-n am Hemmel mueß doch net glei ei'schla',

wann 5 au emol blitzt;

s mueß doch net glei aus-sei

drom zwische-n ons boide, wam-ma-n e mol au

mitnander verspritzt! hältst du me meh gern ghett, hätt i d'r meh nochgä, ond s wär ii6 nie komme,

daß Händel m'r hent; doch s o isch s e G'hechel

äll Dag ond e G'ärger! ond blos: weil äll boide m'r trutzköpfig send!

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cHm Kurghofzau. 2TToi’ft: i stellt mi do em Rege stondelang en s nasse Gras, wann i di net gern hätt, Rlädle?

wann i net . . .? i woiß net was! 5 Hot manch eine scho m'r gwonke-n,

ob i net ihr Schatz woll sei; Han se ruhig losse wenken,

ond be' nuf zom Lsaselroi; Gnd Han gwartet seit ond gwartet, gwartet, guck! bis nemme schö; aber wer oft net emol komme:

des ist ebbe d Lene gwä! Derrst drom woll a bisle anderst

ond e bisle freundlich sei,

derrst m'r au en Ruß gä wieder . . . bild m'r drom no lang nex ei!

Flaisch len, Dom Haselnußroi'.

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I grüeß öe, Sen’!

(Dnb stoht se au en Wolke,

5 Hot doch e Sonn am Hemmet wo; ond hangt s au voller Sorge, wann i an mei liebs Schätzte denk, nö wurr i alleweil froh. ZH’r send zwor usenander: sie uf 'm Berg ond i em Grond; doch Hot s koi Wasser nirgeds, des d Lieb ons net vergönnt.

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D Hauptfach. ^o: wünsche, liebs chchätzle, onb was s NO au sei,

stoht, Gott sei Dank, omesonst oim no frei!

Doch wünscht ma drom ebbes, häb s ^and au ond Fueß, daß ma net glei wieder nochbettle mueß! 5 goht jo en oim he', will d's Glück entöl no,

ob s oim zeedauset git od'r e Millio! „36: ob i zeedauset sag od'r e Millio, i krieg doch mei Lebtig fohl Pfennig dervo!"

Net wohr isch ond noi! verdappst no die Stond, wo s grad guet ufglegt ond dir au was gönnt!

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e Vöske. Rösle, e geels, nemm s, Mädle, doch heel s! woißt, wann de s de teut zoigst, ist 5 rom mit d'r Freud: se schwätzet ond rätzet — bis daß d'r s ver-d-loidt.

3 sag des jö, los, d'r dei'twege blos! i frog noch de teut nex, was ma-n au wöll, dir aber machtet se d's tebe zur

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D Lore.

(5uet gmoi't wärle Han i s emmer, hältst du mi s no deichsle lau ond net denkt: rnüesä) s Gscheidtle spiele-n ond müesch mi zorn Narre hau.

woißt, e Kotift isch net gwä: z mache:

daß i net viel Acht ghett drorn; rvam-ma so verschösse, Mädle,

rvie-n i gwä, ist jeder domm!