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German Pages 325 [344] Year 1806
V e r g l
e i c h e n d e
Anatomie und Physiologie cl o r
Verdauungswerkzeuge der Saugethiere und Vögel.
Durchaus
nach
eigener
lind
Beobachtung
Zergliederung
dargestellt von J e n s
W.
ISTeergaard
Doctor derMedicin, I.ector dtiThierarzneykunde und Mitglirrf der Königl. Dänischen Remonte-Coramission.
Nebst
einer
Vorrede
von Dr. königl,
Joh.
Fr.
B l u m e n b a c h
Groübritannischen
Hofrath
und
Prof,
med.
ord. etc.
Mit
sechs
K u p f ertaf ein.
Berlin, in
der
1806.
R i a l s c t u l b u c h h a n d l u n j , .
Meinem verstorbenen Sigvart
Thomas
V a t er Neergaard
als D e n k m a l kindlicher Liebe und Dankbarkeit g e w id m
t !
V o i r e d e.
D i e vergleichende Anatomie hat ihren hohen Werth und vielseitiges Interesse von Aristoteles
an bis heute,
selbst
schon durch das wohlthätige Licht, das sie über so viele andre F ä c h e r menschlicher Kenntnisse verbreitet, so entschiedne, geknein
auf
eine
einleuchtende und all-
anerkannte
Weise
bewährt,
dais es auf den ersten Blick wohl sehr
YI
Vorrede.
überflüssig fcheinen m ö c h t e , ihre W i c h tigkeit u n d N u t z b a r k e i t n o c h erst gleichsam ex professo demonstriren u n d ause i n a n d e r setzen zu wollen. Und d o c h ,
so wie schwerlich eine
der n o c h so allgemeinnützigen, f r u c h t barsten Wissenschaften' genannt werden kann ,
deren
Fruchtbarkeit Schriften,
und
Gemeinnützigkeit nicht
belehrende
erwiesen
so hoiftfi auch i c h , vergebens u n d
in
eignen
zwar gar oft auf eine
sehr zweckmäfsige ausgeführt u n d
auch
und
seyn
Weise, sollte;
dafs m a n es nicht
unnütz
finden
werde,
wenn" ich mich der passenden Gelegenheit, thet,
welche mir diese V o r r e d e anbiedazu b e d i e n e ,
ü b e r den
ein p a a r
Worte
ausnehmend reichen Frinflufs
zu sagen, den die vergleichende Anatom i e schon allein auf drey der wichtigsten
Felder
äufsert:
der
Naturwissenschaft
V o r x' e d e.
VJI
auf das philosophische Studium deF N a t U r g e s c h i c h t e überhaupt; und dann auf das der
Physiolo-
g i e des menschlichen Körpers, und auf die T h i e r a r z n e y k u n d e insbesondre. W a s das ersterebetrifft, so brauchtman sich blofs zweyer der allgemein interessantesten Gegenstände für d i e P h i l o s o p h i e der
Naturgeschichte
zu erinnern,
die schon auf so endlos vielseitige Weise sowohl verfochten, als bestritten worden, und die am Ende doch immer das meiste von dem, was man ihnen an Realität Und Haltung zugestehen mufs,
der
Anatome comparata zu verdanken haben.
Ich meyne
die
Stufenfolge
i n d e r N a t u r , und die E n d ab s i c h ten des S c h ö p f e r s , les.
die causas fina-
Lieber beide habe ich mich vor--
längst rm andern Orten erklärt.
Hier
nur soviel, dafs, vüe gesagt, die statt-
wir
Vorrede.
haftesten, unwiderleglichsten Beweise für beide aus der Zootomie geführt werden müssen. Gar lebhaft entsinne ich mich noch der Bewunderung und des unbedingten Beyfalls, womit auch ich weiland in den Jahren des Tirociniums meiner naturhistorischen Laufbahn den bildlichen Ansichten der Natur von Kette und Leiter in der Folge ihrer Geschöpfe n a c h d e r ä u f s e r n F o r m d e r s e l b e n , beygepflichtet bin. So wie mich aber nähere Bekanntschaft, die ich mir mit der Natur selbst zu erwerben gesucht, und reiferes präjudizloseres Nachdenken allgemach von jenem vormaligen Glauben an solch eine vermeinte Stufenfolge der Geschöpfe nach ihrer äufsern Bildung zurückgebracht, so bin ich hingegen durch meine zootomischen Studien immer mehr überzeugt worden, dafs die Kenntnifs des innern Baues, worauf sich dia Physiologie der Functionen gründet,
Vorrede.
IX
allerdings die evidentesten Uebergänge und Stufenfolgen der Organismen der
davon
abhängenden
und
Oeconomie
zeigt, und sonach solche Classen oder Geschlechter des Thierreichs, die, wie a. B. die Vögel oder die Schildkröten u. s. w., ihrer äufsern Form nach
wie
isolirt stehen, und sich nicht ohne sichtlichen Zwang in einer Stufenfolge nach der gewöhnlichen Vorstellungsart
wol-
len unterbringen lassen, dann aufs einfachste
und
ungezwungenste
sich
an
andre,
in der äufsern Bildung noch so
sehr von ihnen verschieden scheinende, anschliefsen, und gleichsam ihre innere Verwandschaft mit denselben bewähren. D a ich vermuthen darf, dafs einem guten
Theil
der Leser
dieser Vorrede
auch mein Handbuch der vergleichenden Anatomie nicht unbekannt geblieben, so kann ich mich nur gerade auf das beziehen, was ich dort an mehrern Orten, z. B. gleich zu Anfang des Ab-
Vorrede.
X
schnittes
vom
Gehirne und dem Ner-
vensystem ü b e r h a u p t , Labe.
darüber
Auch das gehört dahin,
eben
dem
Buche
Erweis des
gesagt was in
hin und t wieder als
mechanischen
Princips
im Bildungstriebe erwähnt worden, dafs nemlich
bey
der
Bildung
verwandter
und analoger G e s c h ö p f e [ein gewisser, i m Ganzen zweckmäßiger Normaltypus unverkennbar scheine, der sich endlich auch selbst d a ,
wo die ursprüngliche
Zweckmäßigkeit
und ¡'der ihr entspre-
chende Bau nun nicht weiter erforderlich
war,
doch
Rudiment
von
noch letztern
Plinius
die
nennt),
ausdrückt.
die rippe
im
clavicularia
Thiere ,
Ürachus a. m -.
blofsen Fleische
heym
das
dieser
Art
geben
dem
Ge-
steckenden
mancher Rudiment
ungebornem
ein
(wie schon
Beyspiele
äufser Verbindung mit
ossicula den
Organismen
durch
reifseneines
Kinde
u>
Vorrede.
xt
Nun und so ergiebt sich aus dem so eben Gesagten von selbst, dafs, und in wie fern die von manchen Sophisten so unbestimmter Weise angefochtenen causae finales aufs bündigste und einleuchtendste durch die vergleichende Anatomie vindicirt werden. Zwar kann man nichts frostigeres und mageres sehen, als den größten Theil unsrer freylich herzlich wohlgemeinten Pbysicotheologieen, deren Verfasser so oft Endabsichten des Schöpfers aus vermeinten Einrichtungen in der Haushaltung derThiere erzwingen wollen, wozu, beym Lichte besehen, die Data selbst gar nicht in der Natur existiren; aber das hindert nicht, dafs nicht die philosophische Thiergeschichte, wenn sie mit der Zootomie Hand in Hand geht, tausend und aber tausend von bewundernswürdigen Eigenheiten mancher Geschöpfe in der Lebensweise zeigt, die in einer eben so bewundernswürdigen, zweckmäfsigen, —- das t e l e ö
XU
Vorrede.
l o g i s c h e Princip im Bildungstriebe unwiderleglich aussprechenden — Organisation begründet, und der innigste Bezug zwischen beiden so evident ist, dafs man entweder mit Worten spielen oder einen seltfamen Hyperscepticismus affectiren miifste , wenn man in dieser Uebereinstimmung die Endabsichten einer höhern M\ eltursache verkennen •wollte. Ich darf, um wieder bloi's ein Paar Beispiele von den bekanntesten zu nennen, nur an die Luftbehälter der Vögel, an die ganze Organisation des Seehundes, und an das Gerippe und den Muskelbau des Maulwurfs erinnern. Für die P h y s i o l o g i e des menschlichen Körpers wird die vergleichende Anatomie aus einem dreifachen Grunde eine der bey weitem wichtigsten, ergiebigsten Quellen und Hülfswissen' Schäften.
Vorrede. Erstens
schon,
Xtll
weil überhaupt in
den frühesten Zeiten alle Physiologie ursprünglich
von Zootomie
gen
welche von den Aerzton
*),
als
ausgegan-
und Naturforschern weit früher als Menschenanatomie, ja wohl achtzehn Jahrhunderte hindurch ausscliliefslich ohne diese, betrieben werden konnte. es
ist
meines Wissens
wohl
Denn keinem
weitern Zweifel unterworfen, dafs Mon-
dinis kleine anatomia partium corporis humani, die ihr dadurch immortali-
* ) „ Q u i s ttesciat originem suam,
et invento-
rum famam sectionibus brutorum anatomiam d e b e r e ? Q u i q u e inter anatomicos immortale nomen
sunt consecuti,
in
perlustran-
do« visceribus animalium maximam operam extitisse? curiosius, tionis,
eorum
Adeo nihil boc tempore
nihil TJ tili us eo genere exercita-
quod c o m p a r a t a m a n a t o m e n
vecant, plane videtur.
Fantoni,
XIV
Vorrede.
sirter Verfasser ohngefii.hr im zweyteu Jahrzehend des XIVten See. geschrieben, das allererste anatomische Compendium ist, das wirklich nach menschlichen Leichen abgefafst worden; da Galen nicht einmal nur seine Osteologie nach dem menschlichen Knochenbau verfertigt hat; und eben von dieser so spät erst den Aerzten gewordenen Gelegenheit, menschliche Körper zu zergliedern, noch bis auf den heutigen Tag so manche Theile in der Anatomie ihre auf den menschlichen Bau gar nicht passende Nahmen führen, wie z. B. die rechten und linken Herzhöhlen, das Schafhäutchen und Schafwasser in der •chwangern Gebärmutter u. dergl. m. Zweitens sind aber auch noch selbst in den letztern Jahrhunderten, nachdem •chon die Anatomie des menschlichen Körpers erst durch Berengar von Carpi scientifisch ausgebildet und nachher
Vorrede.
xv
durch den grofsen Triumvirat von P'esaL Fallopia und Eustach so schnell und so aum Wunder vervollkommnet wordeil, doch immer noch die wichtigsten anatomischen Entdeckungen, die nemlich von der gröfsten Bedeutung für die Physiologie als Grundfeste der Arzneywissenschaft sind, an Thieren gemacht. Daher denn auch kein andres Jahrhundert so reich an solchen Entdeckungen, und deshalb in der Litteratur der Physiologie so epochemachend gewesen, als das vorletzt© *), wo die vergleichen-
*) Das ist der Grund von dem, was Hallet' sagt: „Ein unbegreifliches Glück hat dem «XVIIten Jahrhundert alle diejenigen anatomischen Entdeckungen in die Hände ge« „spielt, die einen sonderlichen. Ein Hufs ist „die Arzneykunst haben. Die heutige» „Lehrer finden, bey ungleich bessern Anstalten und häufigem Leichnamen, keine so „sehr bedeutend« Neuigkeiten."
XVI
Vorrede.
de Anatomie mit so allgemeinem Eifer betrieben ward, dafs darüber die de« menschlichen Körpers selbst -wieder merklich vernachlässigt wurde. Am allerwichtigsten und reichlichsten verinteressirt sich aber die vergleichende Anatomie zum Behuf der Physiologie dadurch, dafs sie den bepr weitem sichersten und untrüglichsten Probstein abgiebt, um in zweifelhaften Fällen den N u t z e n d e r T h e i l e mit Gewifsheit zu bestimmen, was selbst gleichsam die Seele dieser medicinischen Fundamentalwissenschaft ausmacht , daher auch schon der grofse Galen davon den Ti» tel zu seinem classischen Meisterwerke über dieselbe entlehnte; und Haller von dem Verlüiltnifs der menschlichen und vergleichenden Anatomie zur Physiologie sagte: „Situm, figuram, magni„tudinem partium ex homine disci utilitates et motus partium ( ,praestat;
Vorrede.
xvn
„animalibus fere debemus."
Auch ha-
be ich selbst auf diesem W e g e manche kleine
physiologische Probleme ,
wie
z. B. über die wahre Bestimmung der Stirnhöhlen, über die sogenannten mutationes oculi internas, über den Nutzen des so höchst merkwürdigen ringschen
Soemmer-
foraminis centralis retinae etc.
zu lösen versucht. W a s endlich Einflufs auf
großen
directen
der vergleichenden
die
langt,
den
Anatomie
Thierarzneykunde
anbe-
so bedarf es wohl kaum eines
weitern Wortes, als der trocknen Erinnerung, dafs sich jene zu dieser durchaus und vollkommen eben so wie die Anatomie menschlichen sogenannten
verhält,
und Physiologie des
Körpers
zur
eigentlich
Arzneywissenschaft;
dafs
der eigenthümliche Organismus und die davon
abhängigen
Functionen
bey
den **
Eigenheiten
der
einzelnen
Ge-
V orrede.
XYIU
schlechtem und Gattungen von
Thie-
ren auch seinen eignen Störungen und Krankheiten unterworfen sey; jund dafs folglich die rationelle der Thierkrarikheiten
Behandlungsart durchaus
solide
Kenntnifs jener generischen oder specifischen Eigentümlichkeiten Baues
voraussetze.
So
des innern
dafs es wohl
sehr überflüssig seyn würde, das Digestionsgeschäfte - der Thiere
oder
wiederkäuenden
andre Beyspiele
der Art
erst noch zum Erweis solcher so gut wie mathematisch demonstrablen Wahr» heiten aufstellen zu wollen. Uebrigens
konnte
dieses Wenige,
was hier doch gleichsam nur als Fingerzeig
zur
Würdigung
Werths
der vergleichenden
für Naturgeschichte ,
des
hohen
Anatomie
Physiologie und
Thierarzneykunde gesagt worden, schwerlich eine angemefsnere, passendere Stelle finden, als in der Vorrede zu einem aootomischen W e r k e ,
dessen vielseitig
Vorrede.
XIX
interessanter Gegenstand sowohl, als die musterhafte, fruchtbare Weise, .womit er behandelt worden, gerade selbst den sprechendsten Beweis für die Wahrheit alles hier Gesagten abgiebt; — zu einem Werke, das, wie Leser, die mit der Natur vertraut sind, auf jeder Seite desselben fühlen müssen, ganz und aufs getreuste aus ihr selbst geschöpft worden; — und dessen Verfasser, ein würdiger und geliebter Schüler seines und meines unvergefslichen Freundes, unsers thearexiAbildgaard's, sich durch dasselbe an die berühmten Nahmen seiner trefflichen Landsleute und classischen Vorgänger im zweckmäfsigen ergiebigen Studium der Zootomie anschliefst, von wrelchen ich nur allein aus dem obgedachten güldnen Zeitalter dieser fruchtbaren Wissenschaft, hier Ole Borch, die Namen Nie, Stenson> Thomas Bartholin und Ole Worin zu nennen brauche , vier Männer , deren Schriften iah vorlängst mit eben der
XX
Vorrede.
vielfachen grofsen Belehrung Studierl habe, mit welcher ich jetzt das reichhaltige W e r k , dem diese Blätter vorgesetzt lind, benutze.
Joh. Fr. BlumenbacL Göttingen, den 5tenOct. igofi.
Vorbericht.
So
geneigt auch verschiedene
Sach-
kundige meine kleine Abhandlung über die Verdauungswerkzeuge einiger Saugethiere *)
aufgenommen
haben,
so
* ) Commentatio anatomico-pbysiologicasistens disquisitionem, an verum organorum digesrioni inservlentium discrimen inter animalia herbívora,
carnívora et omnívora
periatur. Gottingao 1804. 4.
re-
xxir
Vorbe rieht.
•wurde ich doch bei dem fortgesetzten Studium der vergleichenden Anatomie mehrere Mängel und Unvollkommenheiten darin gewahr, und entschlofs mich daher, neuen
den ganzen Gegenstand Untersuchung
zu
einer
unterwerfen,
und die nicht unbedeutende Ausbeute derselben
dem gelehrten Publicum in
der nachstehenden
Schrift
zu überge-
ben. >— Dafs diese durchaus nicht als Uebersetzung
jener früheren
lung anzusehen sey,
Abhand-
davon wird,
wie
ich ohne die mindeste Anmafsung zu behaupten wage,
schon ein flüchtiger
Ueberblick den Leser überzeugen.
Die
anatomische Beschreibung- des Pferdes und Hundes,
ist bei weitem genauer
und ausführlicher angegeben, verschiedenen mehr
Stellen
berichtigt.
Die
auch an
verändert
und
Entwicklung
der VerdauungsWerkzeuge bei den Vö-
Vorbericht.
xxnr
geln ist ganz neu hinzugefügt, auch einige Entdeckungen,
so wie
die ich an
den Gallenwegen des W a s c h b ä r s gemacht habe;
und der physiologische
Theil hat gleichfalls Veränderungen erlitten und beträchtliche Zusätze erhalten. — Die
anatomischen
Beschreibungen
und Abbildungen habe ich durchaus nach eigenen Zergliederungen verfertiget.
Die Beschreibung des Pferdes,
des Hundes und der Vögel , so wie sämtliche
Abbildungen,
züglich auf Originalität,
dürfen
vor-
im strengsten
Verstände des Wortes, Anspruch machen.— Auch wage ich gleichfalls zu behaupten, dafs der physiologische Theil dieses Werkes darbietet, siologen
ganz
neue Ansichten
die dem forschenden Phynicht ganz gleichgültig
6eya
Y o r b e rieht.
XXIV
werden,
weil sie vorzüglich
Natur geschöpft sind ,
aus dep
und keine me-
taphysische Behauptungen und transcendentale Hypothesen enthalten, die hiet* nichts erklären, wohl aber alle weitere Untersuchung ersticken können. — Es ist indessen keinesweges meine Absicht, andern Schriftstellern, die diese Gegenstände zumTheil bearbeitet haben, ihre Verdienste abzusprechen. Sie leisteten vielleicht alles, was ihr Zeitalter ihnen erlaubte.
Allein das Fortschreiten der
vergleichenden Anatomie hat die Ansicht der Dinge gar sehr verändert, und darin allein liegt der Grund, warum meine Darstellungen, von denen anderer Schriftsteller an vielen Stellen beträchtlich abweichen*), und warum manches bis jetzt
'*) Meine anatomische Darstellung des Ma* gens beim Pferde und die der Gallenwege
Vorbericht.
XXY
Unbemerkte von mir hinzugefügt werden konnte. Die
anatomischen
Beschreibungen
des Schweines und des Rindviehes sind weniger ausführlich gerathen.
In Be-
treff des erstem hatte ich keine Gelegenheit an den eines natürlichen Todes gestorbeneu
Thieren
Untersuchungen
anzustellen, und an gemästeten war es mir theils nicht erlaubt, mit Mufse die Gegenstände zu prüfen,
theils verhin-
derte das viele Fett, ' womit die Theile umwickelt waren, eine deutliche Ansicht derselben. —
In Ansehung des Rind-
viehes habe ich mich deswegen kürzer gefafst, weil schon frühere Schriftsteller die
bei den Vögeln, mögen hier vorzüglich als Bfyspiele dienen. —
xxvx
Vorbericht.
Verdauungswerkzetige dieser Klasse VOM Thieren vortrefflich geschildert haben, und
ich
Wiederholungen
vermeiden
wollte. Nichts desto weniger gestehe ich, dals, trotz aller meiner Anstrengungen, diese Arbeit blofs als ein Beitrag -zur "Untersuchung der Verdauungswerkzeuge der Säugethiere und Vögel angesehen werden darf, und dafs niemand es lebhafter als ich selbst fühlen könne, wie viel noch zu leisten übrig sey.
Wer
in der Behandlung dieser Gegenstände das noch so entfernte Ziel der Vollendung zu erreichen wünscht,
dem mufs
eine grofse Mannichfaltigkeit von Beobachtungen, eine beträchtliche Menge der verschiedenen Thiere und freie Mufse zu Gebote stehen.
Allen diesen Anforde-
rungen aber zu entsprechen, war mir im
Vorbericht.
xxvu
meiner L a g e nicht m ö g l i c h .
Ich w ü r d e
daher vielleicht n o c h nicht gewagt h a ben liier öffentlich aufzutreten, nicht
der Herr
wenn
Blumenbach,
Hofrath
dieser mit R e c h t so berühmte u n d
ge-
achtete Gelehrte,1 mich dazu a u f oc e m u n müntert hätte. lichen
D u r c h seinen vortreff-
Unterricht
erhielt
vergleichenden A n a t o m i e
ich
in
einen
der philo-
sophischen U e b erblick, und durch mündl i c h e Unterredungen sowohl, die
mir vergönnte
mit s o
als d u r c h
Benutzung
seines,
vieler S o r g f a l t und S a c h k e n n t -
nifs angelegten, K a b i n e t s w u r d e ich in den S t a n d
gesetzt,
meine
Kenntnisse
auf mannichfaltige W e i s e zu berichtigen und zu erweitern. nicht u m h i n , Lehrer
diesem mir
für die * Beweise
öffentlich meinen zollen.
Ich k a n n daher auch so
theuren
seiner
-wärmsten D a n k
Güte zu
xxviii
Vbrbericht.
Sollte indessen dieses W e r k bei meinen Herren Beurtheilern
einigermaßen
Beifall finden, so würde ich darin nicht nur den angenehmsten Lohn für meine Bemühungen finden, sondern mir auch zur Pflicht
machen,
mich in diesem
Studium immer mehr zu vervollkommnen,
und mehrere Theile der verglei-
chenden Anatomie und Physiologie auf ähnliche Weise zu bearbeiten. Die
Bitte
um
nachsichtig e Beur-
theilung der Sprache und des Ausdrucks in diesem kleinen Buche, wird, wie ich hoffe,
der geneigte Leser dem Auslän-
der um so leichter gewähren, richtiger dieser bekennt,
je
auf-
wie sehr er
dieser Nachsicht bedarf. •—
Jens W . NeergaardL Berlin, kii October
1803.
I
n
Ii
«t
I
t.
Einleitung
Seite m x
Erste
Abtheilung.
A n a t o m i s c h e Beschreibung der V e r d a u u n g s w e r k z e u g e der S ä u g e t h i e r e und Vögel. Erster Di«
Abschnitt.
Verd;auungs Werkzeuge'
des
Pferdes. $, I. Allgemeine Eintheilung der Verdauungswerkzeuge des Pferdes in zwei Klassen
Seite 1 - 2 2.
Das Bauchfell im Allgemeineft
§• 3.
Die Struktur des Bauchfelles
2-3 3-4
f. 4. Der Schlund und dessen Häute
5.6
Inhalt.
XXX
§' 5' D i e L a g e der Speisesöhre, deren Häute und Geiaise, —
L ä n g e und Diame-
ter derselben im
aufgeblasenen
Zu-
stande
Seite 6 - 9
§. 6. L a g e , Gestalt u n d Ausmessung des M a gens im leeren und aufgeblasenen Z u stande, flebst seinen zwei O e f f n u n g e n
9-IJ
$. 7D i e erste und äufsere Haut des Magen», eine Fortsetzung des Bauchfelles
12-13
§. 8Die
zweite oder Muskelbaut
des
Ma-
gens , nebst ihren drei verschiedenen I aserlagen und den zwei Ringmuskeln desselben
Die
13-15
9- 9dritte oder Zellhaut des Mageris
15 - 1 6
§. 10. D i e vierte oder Gefäfshaut des Magens, •welche in zwei T l i c i l e zerfällt §.
D i e fünfte und
IÖ-20
II.
innerste Haut
des M a -
gens oder die Epidermis, welche ebenfalls in zwei T h e i l e zerfällt
21-25
Iah all.
VJ
.§• I 2 . Die G e f ä ß e und N e r v e n des Magens. Seite 25 - 27 §. T3-
Eintheilung
des
Darml
ilande z e h n Z o l l ; ben Zoll.
die kleine zwei u n d einen h a l -
Das Maafs von einer C u r v a t u r zur an-
dern d r e i Z o l l , die Breite zwei Zoll und zwei L i nien.
D e r Wagen
enthielt
eine gelblich - weifse
Feuchtigkeit, ungefähr ein halbes Nösel,
u n d seine
innere H a u t w a r übrigens mit einem klaren, ungef ä r b t e n Schleime ü b e r z o g e n .
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 11 nach oben und rechts. Die eine Fläche tritt in Berührung mit dem linken Lappen der L e ber, und einem kleinen Th eile des Zwerchfells, die andere ist gegen den dünnen Darm gekehrt. Indessen hängt überhaupt die Lage des Magens im Allgemeinen davon ab, in wie fern er mehr oder weniger angefüllt ist. S o fand ich im lee-. ren Zustande die vordere Fläche beinahe nach oben liegen, die hintere hingegen mehr nach unten; der blinde Sack rückte gegen die rechte Seite, und lag mit. dem Pförtner in Berührung, die Cardia endlich' ruhte auf dem Pförtner. Ist der Magen l e e r , so wird man von aufsen einen Einschnitt ' ) besonders sehr deutlich bemerken, der von der kleinen Krümmung nach der grofsen herabläuft, und den blinden Sack, nebst einem kleinen Theile des mittlem Stückes vom Magen Von dem übrigen Theil .desselben so absondert, dafs man fast verleitet werden sollte, einen doppelten, Magen anzunehmen. Der Magen besitzt zwei O e ff n u n g e n , eine vordere und eine hintere. Die vordere,..,C a r d i a genannt, steht mit der Speiseröhre in Verbind u n g , bildet mit letzterer den schon oben an7 ) Bei Füllen ist er gar nicht sichtbar, und erscheint frst mit zunehmenden Jahren.
Erster Abschnitt.
12
gegebenen Winkel, und liegt höher, als die hintere OefFnung. Diese letztere, der P f ö r t n e r ") genannt, ist von der eritern nur fünf bis sechs Zoll entfernt, und geht in den dünnen Darm über. Hier bemerkt man einen leichten Einschnitt, der daher entstehet, dafs die muskulösen Zirkelfasern daselbst am Umfange en-, ger sind, und gleichsam tiefer einschneiden, die longitudinellen hingegen itraff vom Magen zum dünnen Darm übergehen. Diese Beschaffenheit der Muskelfasern zwingt die darunter liegende Zellbaut oder Gefälshaut, in die Höhle des Pförtners einzutreten, und eine Art Falte zu bilden, deren Hervorragung aber gering ist, und die nur uneigentlich den Namen einer Klappe des Pförtners führen kann §. Dio Substanz fest, dicht, setzt.
7des
Magens
ist dick,
und aus fünf Häuten zusammenge-
D i e i r s t e u n d ä u f s e r e ist eine Fort-
setzung des Bauchfelles,
das von der Leber,
8) T a b . 11. Fig. i . ( B ; . 9 ) An dem Pförtner des Magens eines Esels fand ich eine konische Erhabenheit, die wahrscheinlich den K u t z e n hat, die OeiTuung des Pförtners genauer zu verschliefen, weil dtr Sphinkter hier von geringerer Stärkf
und Dicke war.
Bei dem Eselfüllen
hingegen sah ich diese Erhabenheit nicht.
Die Verdauungswerkzeug« des Pferde«. 13 Milz und dem Zwerchfelle,
gegen den Magen
geht. Die äufsere Fläche derselben ist glatt und feucht, die innere hingegen geht in ein Zellge-i webe über, das zwischen die Fasern der darunter liegenden Muskelhau!- eindringt, und beide, obgleich nur locker, verbindet.
In der kleinen
Krümmung erzeugt sie zwei B ä n d e r *"),
die
von einer Oeffnung zur andern laufen, und zu bewirken scheinen,
dafs die Mündungen sich
weniger von einander entfernen,
welches ge-
schieht, sobald man jene zerschneidet und den Magen aufbläst.
An
der grofsen
Krümmung
sind diese nicht vorhanden, dahei auch letztere dem Futter leichter nachgeben kann. also der Magen ausgedehnt, Pförtner etwas, gerdarme
Wird
so hebt sich der
und bildet mit dem Zwölffin-
einen mehr
oder
weniger
spitzen
[Winkel,
§. 8. Wird die erste Haut weggenommen,
so
erscheint die zweite, die eine wahre M u s k e l haut ")
darstellt.
D i e dichten und starken
10) B e r t i n 1. c. s. unten. 11) Eine sehr ausführliche Beschreibung des L a u f e s dieser Fasern hat Bertin in den Mem. de la
Soc.
r o y . de Sc. Anno 1746 übers, in F r o r i e p ' s B i b l i o t h e k f ü r die vergleichende Anatomie T . I. St. 2, p . 42g. vorgelegt.
Deswegen habe ich sie nur i m
Allgemeinen b e s c h r i e b e n , vollständigere Darstellung.
und verweise
auf seine
14
Erster Abschnitt.
Muskelfasern bilden mehrere Lagen,
und jene
sind an verschiedenen Stellen mehr oder weniger
angehäuft.
Besonders
blindem Sack sehr stark, härter erscheint,
umgeben sie
den
daher er dicker und
nnd sein Ansehen Von dem
des übrigen Theiles. merklich abweicht.
Die
e r s t e L a g e der Muskelfasern, welche gleich in das Auge fällt, besteht aus den longitudinellen Fasern der Speiseröhre.
Sobald sie zu dem
Magen gelangen, laufen sie strahlenförmig aus einander; einige gehen in die kleine Krümmung zu dem Pförtner,
andere verbreiten sich über
die Magenflächen, andere, und zwar die zahlreichsten und stärksten, bedecken den blinden Sack. Eine z w e i t e L a g e läuft transversell um 'den Magen,
und
bildet
vollständige
Kreise.
Diese Fasern entstehen zuerst am Magengrunde, und sind daselbst sehr stark.
Sie wenden sich
nun in grösseren Kreisen gegen die Mitte des Magens,
wo sie schwächer erscheinen.
End-
lich nähern sie sich dem Pförtner, und werden ¡wieder stärker.
In der kleinen Krümmung lie-
f e n sie überhaupt mehr angehäuft.
Sie werden
,von der d r i t t e n L a g e , die eine schräge Richtung hat,
durchschnitten.
Diese schrägen Fa-
sern sind wahre Fortsetzungen der schraubenförmigen Fibern der Speiseröhren, und allenthalben mit der zweiten Lage verbunden.
Die
kreisförmigen und schrägen häufen sich sowohl
Die Verdauungawerkzeuge des Pferdes.15 um die Cardia,
als den Pförtner a n , und bil-
den starke R i n g m u s k e l n ,
welche die OeiF-
nungen genau verschließen, §•
9-
Unter der Muskelhaut liegt eine Lage dichten Zellgewebes, der ich schon oben den Namen. Zellhaut " )
beigelegt h a b e ,
und
die nach
der Ordnung die dritte Membran darstellt. ist gleichfalls,
Sie
wie am Schlünde und der Spei-
seröhre, gegen die Muskelhaut lockerer, gegen die folgende Membran dichter und fester.
Ob
ich gleich diese Anhäufung des Schleimgewebes hier um der Deutlichkeit willen,
so wie auch
an der Speiseröhre und dem Schlünde, als eine Haut anführe, so verdienet sie bei dem Pferde diesen Namen doch nicht eigentlich, indem die Einwässerung lehrt, dafs sie sehr leicht in Zellgewebe aufgelockert werden könne. merkte
ich
am Magen
Auch be-
des Pferde»
mehrere
Male Luft in ihren Zellen, wodurch die lockere Beschaffenheit hier noch deutlicher ins Auge
fiel.
Indessen trägt sie doch gewifs vieles
12) Der Grund, wähle,
•warum ich diesen Namen
liegt darin,
gerade
dafs ich mehr auf die zellige
Beschaffenheit, als auf die Gefäfse Rücksicht nahm, und ich finde den Ausdruck Gefäfshaut, folgende Membran schicklicher, gröfseren Summe ,von scheint.
für die
da sie 1 aus einer
Gefäfien zusammengesetzt
16
Erster Abschnitt.
dazu b e i , dem Magen theils seine Form 2u geben, theils seine Haltbarkeit und Festigkeit zu unterstützen. Mit der Muskelhaut vereinigt sie sich nicht allenthalben gleich genau. Ge,gen das blinde Ende des Sackes ist die Verbindung zwischen beiden so innig, dafs man sie kaum trennen k a n n ; hingegen nach dem andern Ende des Magens hin geht die Trennung sehr leicht von Statten. In dieser Zellhaut zerästeln sich die Gefäße des Magens, und an ihrer innern Oberfläche liegen die Schleimdrüsen ausgebreitet, die ihre Feuchtigkeit in die Höhle des Magens ergiefsen. §• 10. Auf die Zellhaut folgt nach innen die Gefäfshaut/ als die vierte Membran. Sie zeigt in Betracht ihrer äufsern Ansicht eine doppelte Beschaffenheit, daher kann ich sie mit Recht in zwei Theile absondern, deren Lauf und Gränzen durch die folgende Beschreibung genauer festgesetzt werden. D e r e r s t e T h e i l überzieht die Cardia, den Magengrund, und etwas von dem mittleren Theile des Magens , und wird allein .von der verdeckten Epidermis umhüllt. In Ansehung ihres Baues scheint sie sehr compact und fest zu seyn, ob sie gleich n u r eine sehr geringe Dicke besitzt, und um
desto
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes, x 7 desto dünner w i r d ,
je mehr sie sich dem an-
dern Theile nähert, wo sie im frischen Zustand e gar nicht in die Augen fällt. D e n n bei der Absonderung der verdickten Epidermis wird sie gleichfalls mit w e g g e n o m m e n , weil sie mit ersterer auf das
genaueste vereinigt ist.
Legt
m a n aber ein solches Stück von diesem Theile des Magens in kochendes W a s s e r ,
imd
kühlt
es dann schnell in kaltem a b , so erblickt m a n sie deutlich, indem die verdickte Epidermis die weifse Farbe behält, die Gefäfshaut aber bräunlich erscheint.
W e g e n dieser dünnen Beschaf-
fenheit und der genauen Verbindung mit der darunter liegenden H a u t ,
reifst sie leicht von
dem andern Theile ab.
Besonders
geschieht
dieses, wenn man die Häute einwässert, und in Fäulnifs übergehen läfst.
__ M a n kann
leicht getäuscht werden,
wie ich es selbst bei
meiner
ersten
Untersuchung
alsdann
erfahren
habe.
Dieser Theil der Gefäfshaut besitzt irn frischen Zustande eine weifsliche, fallende Farbe. der Zellhaut,
etwas ins rütiiliche
Sie erhält viele Elntgefäfse aus die nach weggenommener
dermis sehr deutlich erscheinen, gen den andern Theil h i n , und
flockiges
Gewebe " )
Epi-
besonders ge-
wo sie ein starkes bilden,
das
wahr-
1 3 ) Sehr deutlich sah ich dasselbe, w e n n ich die K a u t auf die oben angegebene W e i s e mit k o c h e n d i m W a s s e r behandelte ;
die G e f ä f s h a u t s c h r u m p f t dann stark
B
18
Erster Abschnitt.
scheinlich vorzüglich ans den Endigungen der aushauchenden und einsaugenden Gefäfse bestehet. Indern die Gelii "i-Iindtn in die Epidermis durch kleine röhrenförmige Oeflnungen eindringen, so wird dadurch zwischen beiden eine innige Verbindung bewerkstelliget. Dieser Theil der Gefäishaut hat einen gröfseren Umfang, als die darüber liegende Muskelhaut, daher bildet sie mit der Epidermis, und der darüber liegenden Zellliaut viele Runzeln, die in mancherlei Richtungen liegen, ausgenommen an der Cardia, wo sie nach der Länge laufen, u n d die üeiFnung beinahe ganz verschliefsen. — Der andere Theil der Gefäfshaut ¡iberzieht den Rest des Magens, erzeugt wenigere, u n d zugleich unbestimmt laufende R u n zeln, und geht in den Zwölffingerdarm über. Er ist in Ansehung seines Baues nicht so dicht, hat ein weiches, schwammiges Ansehen, und besitzt eine stärkere rothe Eaibe I + ), w e i l die zusammen,
und lafst sie ii von
leiclit ablösen,
worauf
lvtfiii.il in cHe A u r e n
das
feilt,
der fünften Haut
flockige l.ben
Gavebe diesen
vor-
Zustand
der H.'.nte h a b e ich auch mehrmals durch die Maceli.Lou berneckt. 14) Beim r i i . l u ! ( h c n m kochendes Wasser,
nahmen
beide 'fheile eine beinahe gleich brauncothe Farbe
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes, i g Blutgefäfse wahrscheinlich wegen der lockeren Struktur der Haut liier mehr Blut aufnehmen. Da letzterer Theil viel dicker ist so bildet er an seinem Anfange einen beträchtlichen Wulst, der sichtbar wird, v\enn die fünfte Haut von dem ersten Theile der Gefäfshaut abgenommen wird, die mit ihrem nachher anzuführenden zackigen Heinde denselben bedeckt. Die innere Fläche dieses Theils ist voll kleiner, runder F.ihabenheiten, die dem aufsern Ansehen nach mit den Zotten im dünnen Darme nicht übereinstimmend sind. Sie werden mit einer feinern Fortsetzung der Epidermis überzogen. Untersucht man beide Theile der Haut, sowohl im frischen Znstaride, als vorzüglich, nachdem sie in kochendes W a s ser eingetaucht sind, so bemerkt man, dafs sie aus einer feinen Membran bestehen, die gegen die Zellhaut gekehrt ist. Von der innern Oberfläche derselben treten die verm u t l i c h e n Gefäß-Enden in dichten Lagen n e b e n einander einige Linien hervor, und bilden an dem letzten Theile, der gegen den Zwölffingerdarm gekehrt ist, eine Menge hervorraB 2 an,
woraus
ich
deutlich
sah,
dafs b e i d e n u r eine
einzige H a u t a u s m a c h e n . 1 5 ) Indessen ist
diese D i c k e
verschieden.
G e g e n die
j/rolse C u r v a l u r erscheint sie a m d i c k s t e n .
Erster Abschnitt.
20 gender
cylindrischer R ö h r e n ,
die
lich d u r c h ein feines Z e l l g e w e b e v e r b u n d e n , sind.
Z e r r i f s ich
wahrschein-
unter einander
diesen T h e i l ,
f a n d i c h auf d e m R i s s e e i n s t r a h l i g e s
das mit d e m Z i i n d e r s c h w a m m e , o d e r d e n len
der pinna,
oder
lichkeit hatte. m i t der
dicker
Zellhaut
sah
ich
Scha-
Epidermis
Die Verbindung auf
der
so
Ansehen, Aehn-
Gefäfshaut
folgende
Weise»
Es treten n ä m l i c h aus l e t z t e r e r v i e l e G e f ä f s e i n die e r s t e r e , Ansehen
so
hat,
dafs als
es a n
würden
e i n i g e n S t e l l e n das beide
Häute
blofs
durch Hülfe dieser
Gefäfse vereiniget,
welche
Verbindungsart
dem
beson-
ders deutlich
an
ist " ) .
letzten
Theile
W e n i g s t e n s m u f s das d a -
z w i s c h e n l i e g e n d e Z e l l g e w e b e liier sehr f e i n s e y n . Gegen
den
ersten
Theile
zackigen des
Rand
hm,
und
an dem
Magens
fand
ich
indessen
aufser d e n G e f ä f s e n a u c h einiges Z e l l g e w e b e , das m a n mit unbewaffnetem A u g e b e m e r k e n und
hier
stärker. Rücksicht Art, dea
zeigte
sich
auch
die
Beide Häute verhalten ihrer
Verbindung,
wie am A u g e
sich
fast
die sclerotica
kann,
Verbindung daher,
in
auf
gleiche
zur
choroi-
")•
16) Tab. IV- Fig- 4- (a. d.) 1 U m
die Gefafshaut von der Zellhai'.t zu ireni.en,
mufs man auf fo.'genden Handgriff Rücksicht nehmen.
Man durchschneidet die Gelafiliaut Iis auf
«Jen Punkt,
v.p die Zellhaut erschein!, und liebt
Die V erdauuiigswerkzeuge des Pferdes. 21 §• 11. D i e l e t z t e u n d i n n e r s t e H a u t ist die Epidermis , s ) , eine Fortsetzung der innern Membran der Speiseröhre. Sie erscheint in Betracht ihres äufseren Ansehens, und der inneren Beschaffenheit auf eine doppelte Weise, und steht, wenn ich sie mit der GefnPsliaut, in Rücksicht ihrer verschiedenen Stärke, vergleiche, mit letzterer im umgekehrten Verhältnisse, so dafs die Epidermis an der ersten Hälfte des Magens dicker, an der letzten dünner sich darstellt, da hingegen die Gefäfshaut an der ersten dünner, an letzterer dicker war; daher tlieile ich sie auch in zwei Theile ab. D e r e r s t e T h e i l " ) breitet sich über den Magengrund aus, und rückt bis zu dem Wulste vor, den die Gefäfshaut, wie schon alsdann den durchschnittenen Hand behutsam
auf,
w o r a u f sich beide Häute dhne Hülfe eines Messers leicht trennen tiefer
in
lassen.
Schneidet man aber etwas
die Zellhaut ein,
so ist
die
Trennung
schwierig. 1 $ ) Ganz deutlich fand ich sie als Epidermis, an dem ersten T h e i l des Magens bei dem Esel, durch vorangegangene Krankheit liegenden Gefäfshaut
sich
losgetrennt
leicht abgesondert werden konnte. 1 9 ) T a b . I I . Fig. 2. (A )
indem sie
von der
darüber
halte,
und
Erster Abschnitt.
22
o b e n a n g e g e b e n ist, b i l d e t . er v o n
der
Speiseröhre
Er nimmt,
herabsteigt,
so w i e
an
Dicke
u n d H ä r t e z u , u n d e n d i g e t sich zuletzt in e i n e n zackigen,
etwas erhabenen R a n d
d e n W u l s t der G e f ä f s h a u t
der
hervorragt,
über
und
aus
besteht
2r),
einer Verdoppelung
der E p i d e r m i s
hier
einigen Stellen ungefähr \
betrügt
sie
an
Z o l l an D i c k e " ) .
Dieser
erhabene
lland
ist
k r e i s f ö r m i g , steht n a c h i n n e n h e r v o r , u n d l i e g t bestimmt schon bar
an d e r
Stelle,
angegebene
war,
sondern
und
wo
Einschnitt
von
Aufsen
der
Km M a g e n
sicht-
letzteren in zwei T h e i l e
abzu-
schien.
20) T a b . I I . Fig. 2. C C . ) 2 1 ) liinen
ähnlichen
den H ü h n e r n (Bulbus
Band
habe
ich
g e l u n g e n , da w o
glandulosus)
in
den
mehrmals
der
bei
Vormagen
eigentlichen
Magen
übergeht. S ä ) D i e s e s gilt aber nur von dem Magen alter P f e r d e . j u n g e n h i n g e g e n , bis zum 3ten u n d sie viel
dünner,
ichimrnem,
u n d hifst
daher
sie
a n z u n e h m e n scheint. D i c k e mit
dem
Aller
die
In
4ten J a h r e , ist
Gefafshaut
seihst eine
rothliche
durchFarbe
E i n e gleiche E i g e n s c h a f t , zuzunehmen,
h a t ja
an
auch,
w i e b e k a n n t ist, die Epidermis in d e m e i g e n t l i c h e n M a g e n der k o r n f r t s s e n d e n V o g e l . stimmung
in
den
beiden
Diese
Ueberein-
T h i e r l d a s s t n veranlafste
m i c h besonders, den M a g e n des l ' f e r d e s einer n e u e n U n t e r s u c h u n g zu u n t e r w e r f e n , h i e r geliefert h a b e .
deren R e s u l t a t e
ich
Die Verdaoungswerkzeuge de« Pferd ss. 43 Die Epidermis besteht hier, wie an der Speiseröhre , aus mehreren über einander liegenden Blättern " ) , welche nach innen sich leicht von einander trennen lassen, nach aufsea aber gegen die Gefäfshaut unter sich genaue» zusammenhängen *). Auch bildet sie in der Höhle des Magens dieselben Runzeln, wie -di« Gefäfshaut, mit der sie sich genau vereiniget. An ihrer äufseren Oberfläche erblickt man deutlich mit .blofsen Augen eine grofse Menge röhrenförmiger Oeffnungen, die das netzförmige Gewebe der Gefäfshaut aufnehmen, welches erscheint, sobald man beide Membranen trennt» Durch .dasselbe wird zwischen beiden Häute« eine genaue Verbindung erzeugt, die gegeit den erhabenen und zackigen Rand zunimmt, Ihre innere Fläche schien mir durch Hülfe ei» ner Lupe, mit vielen kleinen Punkten übersäet zu seyn, die wahrscheinlich blofs Oeffnungen aushauchender Gefäfse sind, — Dieser Theil der Epidermis scheint die thierische Empfindlich'* Reit der darüber liegenden Gefäfshaut sehr zu verringern, denn man findet au derselben oft a j ) Die äufsere Lage der Blätter verleitete mich bei meiner ersten Urtferiuchung, tie alt Epidermis anzusehen, welche die darüberliegende, YOD mir damals angenommene weitse Haut bedecke. *) Dieie blättrigen Lagen tiad bei jungen Pferden weniger siektbar.
»4
Erster
Abschnitt.
eine grofse Menge Larven des oestri e q a i , die sich hier anhängen " ) ,
und so lief einsaugen,
d a f s , wenn man sie w e g n i m m t , zurück bleiben,
runde Löcher
durch die man nicht allein die
Gefäfshaut erblickt, sondern auch oft bemerkt, daf« letztere selbst von ihnen angegriffen ist. — Sobald
die
verdickte
Epidermis den
zackigen
R a n d gebildet hat, hört sie wahrscheinlich nicht auf, sondern verliert sich nun in Den
zweiten
Th.eil,
Dieser ist aber
viel dünner, als der erstere, und fiberdeckt den Rest der Gef'äfsliaut gegen den Pförtner hin, als eine feine durchsichtige M e m b r a n ,
die ich b e i
mehreren gelungenen Präparaten vollkommen abgelöst und einzeln dargestellt habe.
Diese plötz-
liche Veränderung der Beschaffenheit der Epidermis, kann nicht so sehr auffallend s e y n , da bei den körnerfressenden und mehreren andern Arten von Vögeln die Epidermis im eigentlichen Magen, bei dem Uebergange in den Darm sich wahrscheinlich auf ähnliche W e i s e umändert,
Oder
kann m a n die Sache bei dem Pferde sich vielleicht auf diese Art denken, dafs die verdickte Epidermis von der Speiseröhre herabsteigt, die feiner« hingegen vom Zwölffingerdarme in den zweiten 34) Tab. II. Fig. 9. (D.) as) Tab. II. Fig. t. (B.)
DieVerdauungswerkzeuge des Pferdes. 25 Theil des Magens sich ausbreitet, u n d beide sich an dem zackigen Rande vereinigen? Die ganze innere Fläche der Epidermis ist mit Schleim bedeckt, der aber an beiden Theilen eine verschiedene Eigenschaft zeigt. An d e m ersten ist er weniger dick und klebrig, an dem andern Theile erscheint er dicker, u n d in grösferer Menge. Wahrscheinlich nützt er hier nicht blofs dazuj u m die Oberfläche des Magens schlüpfrig zu m a c h e n , und den Fortgang des Sp'eisebreies nach dem Darme zu erleichtem, sondern seine Bestimmung scheint vorzüglich zu s e y n , die Gefäfshaut gegen den Eindruck der aufgenommenen Nahrungsmittel zu schützen» weil hier die Epidermis sehr dünn ist,
12. D e r Magen erhält viele A r t e r i e n , deren Lauf mit denen bei dem Menschen sehr übereinstimmt. Es tritt nämlich in die kleine Magenkrümmung ein Ast von der arteria coeliaca, die coronari«, hinein, die sich zuerst gegen die cardia lenkt, und sich in zwei Aeste spaltet, welche in dieser Krümmung gegen den Pförtner laufen, sich unter einander verbinden, und ihre Zweige über die Magenfläche ausbreiten. V o n der arteria hepatica kommt auch ein Ast zu dieser Erüm-. xnung, u n d vereiniget sich mit den vorigen,
Erster
Abschnitt.
Die grofse Magonkriimmung erhält eine zweifache Arterie; die eine kommt von der rechten Seite, wird arteria gastioepiploica dextra genannt, und entspringt aus der hepatica; die andere von der linken Seite, arteria gastroepiploica siniitra, tritt aus der arteria lienealis hervor. Beide Zweige umfassen die grofse Magenkrümiriung, und verbreiten ihre zahlreichen Aeste theils in die MagenfiUchen, theils in das Netz. Der blind© Sack erhält endlich die sogenannten arteriaebreves, die aus der linealis hervorkommen. Alle diese Blutgefäße zerästeln sich in die Substanz des Magens. Der gröfste Theil der Zweige geht in die Zellhaut über, und bildet durch unzählige Anastomosen ein Gefäfsnetz. In der Gefäfshaut zerästeln sie sich in die kleinster. Zweige, Ein anderer und geringerer Theil dient zur Ernährung der Muskelfasern, und der kleinste Theil verliert sich in die äufsere Haut. D i e V e n e n verfolgen den gleichen Lauf, erhalten die gleichen Namen, und ergieisen sich alle in die Pfortader. D i e l y m p h a t i s c h e n G e f ä f s e sind in grofser Anzahl vorhanden; sie sind aber dünner und zarter, als am Darmkanale; ihre Drüsen liegen besonders an der kleinen Krümmung des Magens. Sie endigen sich alle in den duetuj thoraeicus.
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 2 7 Die N e r v e n nervu^ vagus , gen verliert,
entspringen
theils ans dem
der sich vorzüglich in den M a theils
aus dem plexus coeliacus,
aus dem viele Aeste hervortreten,
welche die
plexus gastricae bilden. $•
13-
Der D a r m k a n a l des Pferdes zerfällt, wie der des Menschen, in den d ü n n e n und d i c k e n Darm;
indessen
weicht
er in Rücksicht
der
Lage, des Laufes und des Baues, von letzterem beträchllich ab. D e r d ü n n e D a r m entspringt vom Pförtner, Seine ganze L v .n-
und endiget sich am dicken.
ge betrug an dem, von mir zu diesem Behufe untersuchten, Pferde 72 Fufs
,0
).
DieCapacität
dieses Theils ist verschieden;
bald findet man
ihn erweitert, bald verengert.
Diese verschie-
dene Weite hängt von der mehr oder weniger starken Zusammenziehungskraft der Muskelhaut ab *').
Im Allgemeinen ist er aber weiter, als
56) Bei andern fand ich 70 Fufs bis 74. rechnet lg Pariser Ellen.
Bourgtlat
Bei dem Essl hielt
die Ausmessung nur 31 Fufs, und bei dem Eselfüllen 1 1 Fufs. — »7) Auf gleiche Weise
reigte sich mir
diuuie Darm bei dem Estl.
auch der
Hier war dis Ver-
Erster Abschnitt.
28
bei dem Menschen , u n d die weitesten Stellen hielten im mäfsig aufgeblasenen Zustande 2 Zoll Z Linien. E r wird von dem dicken so bedeckt, dals er den unteren Raum des Hinterleibes geaen die Bauchmuskeln hin nicht einnimmt. Seine Windungen laufen ohne bestimmte Ordnung zwischen dem Magen, dem dicken Darm uncl Becken; daher wird er von mir nicht anfs n e u e abgetheilt, und ich betrachte ihn als ein Ganzes, nur nehme ich denjenigen Theil aus, den man den Zwölffingerdarm nennt. Dieser hat eine bestimmte L a g e , u n d verdient eine eigene Beschreibung. §•
14-
D e r Z w ö l f f i n g e r d a r m " ) zerfällt in dreiTheile, nämlich in einen vorderen u n d hinteren Queerast, und in einen longitudinellen engerung an einigen Slellen so s t a r k ,
dafs der
Diameter nur ~ Z o l l betrug, obgleich der übrige D a r m den gleichen Durchmesser hielt, w i e beim Pferd«. lät
i Zoll. Sg)
B e i dem Eselfüllen fand ich die Capaci-
im
Nur
Ganzen
gleichmafsig ,
und
sie
betrug
wenig befriedigend ist
B u i n i anatemia del Cavallo.
die Abbildung Venet. i 6 i g ,
in Fol.
L i b . III. T a b . 3 und 5, w o die L a g e dieses D a r m »tückes vorgestellt w i r d .
Ich habe
mich daher
bemüht, eine genauere Ansicht von der L a g e dieses T h e i l s
zu geben, in T a b . ' I I .
Fig. 1 .
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 29 Ast, welche zusammen eine Länge von /[. Fufs ausmachten.
Im aufgeblasenen Zustande geht
der vordere Queerast gegen die Leber.
a9
) von dem Magen rechjs
Kaum hat er sich von dem
Pförtner entfernt, fo macht er eine Krümmung deren Convexität nach hinten sieht,
30
),
und eine
Art Beutel bildet, der denjenigen Raum ausfüllt, den
das
Zusammentreten
des
longitudinellen
und des Queerastes der Bauchspeicheldrüfe hervorbringt.
Im ausgedehnten Zustande hielt die-
fer Beutel 3 ' Zoll im Diameter.
Hierauf läuft
der vordere Queerast nach aufsen und nach vorne, steht nach hinten mitj der Bauchspeicheldrüse'in Verbindung, mit der er durch Zellgewebe vereiniget ist, und berührt endlich
die hintere Fläche
der Leber, macht dann eine Beugung, und geht in die longitudinellen Länge betrug 7 Zoll,
3I
) über.
Seine ganze
Dieser zweite Ast läuft
unter der Leber in einer eigenen, für ihn bestimmten Rinne,
und gelangt dann unter der
rechten Niere gegen das Hüftbein.
Nach der
linken Seite hin gränzt er an die Bauchspeicheldrüse,
mit der er nicht unmittelbar,
fondern
durch Hülfe einer Verdoppelung des Baucbfel-
s?) Tab. II. Fig. 1. (C) (D). 30) Tab. II. Fig. 1. (D). 31) Tab, II. Fig. i. (F.)
go
Erster Abschnitt.
les, die ihn auch zugleich an die Leber anheftet, verbunden wird. Sobnld er zum hinteren Theile der rechten M e i e gelangt ist, erzengt er eine Beugung , und g^lit in den hinteren Queerast 3 a ) über. Dieser wendet sich nach der linken Seits, und etwas nach vorne, nähert iich dein M n g e n , und verliert sich endlich i n den übrigen dünnen Darm. Sieht man überhaupt auf die Lage des Magens, und den Lauf des Zwölffingerdarmes, so wird man b e m e r k e n , dafs beide einen Iisum e i n s c h l i e ß e n " ) , der den gröfsten Tht il der Bauchspeicheldrüse aufnimmt. Bisweilen indessen ist dieser l l a u m von den angegebenen T h e i l e n nicht völlig umschlossen. Auf der innern Fläche des vordem Queerastes öffnen sich "der Leberkanal und die p a n krentischen Gänge auf folgende W e i s e .
Näm-
lich ungefähr fünf Zoll von dein Pförtner entf e r n t , sieht man einen ringförmigen W u l s t welcher ungefähr die Weite
eines Zolles hat,
u n d von der Verdoppelung der innern Haut
3 1 ) Tab. II.
Fig. 1 .
(F).
3 3 ) T a l . II. Fig. 1 . ( K ) . 3.-)) Bei dem Esel
sali ich an diesem W u l s t e
zwei
kleine konische Erhabenheiten, die einander gerade gegenüber standen.
Die Verdauungs werkzeuge des Pferdes. 3 1 und
Zellhaut
entstehet.
A;if
demselben
er-
scheint eine doppelte O e f f n u n g , die n u r durch eine dünne Scheidewand getrennt ist.
D i e ei-
ne macht das E n d e des gröfsern pankreatischen Kanals aus , in die andere öffnet sich der L e bergang.
G e h t m a n noch einen bis zwei Z o l l
abwärts, so findet m a n einen andern, aber klei-«. nern, der
und den
nimmt.
auf
gleiche Art gebildeten
kleinern
pankreatischen
Wulst,
Gang
auf-
Endlich erscheinen auf d s r innern Flü-
che des v o r d e m Queerastes, vorzüglich in dessen beuteiförmiger K r ü m m u n g , viele Falten, die aber n i c h t ,
wie
in dem übrigen T h e i l e
dünnen D a r m e s , nach der L ä n g e g e h e n , dern
schlangenförmige W i n d u n g e n die Schleimdrüsen
angehäuft liegen
3C
son-
erzeugen,
die denen am G e h i r n ähnlich s i n d " ) , welcher
des
in g r o f s e r
zwischen Menge
), §•
i.V
D e r d i c k e D a r m wird in drei T h e i l e , i n d e n B l i n d d a r m , den G r i m m d a r m und ¡VI a s td a r m abgetheilt. D i e ganze L ä n g e aller T h e i l e f a n d ich 27 Fufs 6 Z o l l ,
w e n n die H ä u t e des D a r -
mos unverletzt b l i e b e n , nämlich f ü r den B l i n d 55
) T a b . I I . Fig. 2. ( E ;
3 6 ) T a b . II. Fig. q. ( F )
B e i dem F i e l fand i c h die-
se Drüsen 111 geringerer Menge, und nicht so deutlich ins Auge fallend.
ga
Erster Abschnitt.
darm " ) 3 Fufs 6 Zoll, für den Grimmdarm 12 Fnfs, und für den Mastdarm auch 12 l - u f s " ) . den aber die Ligamente zerschnitten,
Wur-
die d e n
ganzen K a n a l verkürzen, so veränderte 'sich die Lange,
und es enthielt der Blinddarm 6 Fufs,
der Grimmdarm i g Fufs, und der Mastdarm 23* F. D m Umfang dieses Kanals ist sehr g r o f s ,
und
übertrifft b e i weitem den Umfang desselben beim Menschen. §. Der
Blinddarm
16.
bildet
kegelförmigen Schlauch , B a u c h e fast in schein k o m m t
einen langen
und
der nach geöffnetem
der Milte desselben zum !~Vor59 ).
Er wird zu beiden Seiten
v o n einigen Lfigen des Griinmdarms 4 0 ) u m f a ß t , die
v o n hinten nach vorne g e g e n das Zwerch-
fell einen spitzen W i n k e l last dreieckigen yin aufnimmt.
Piaura
machen,
und einen
einschliefsen,
welcher
Sein breitestes E n d e , ' das nach hinten
Bei
dem
ausgewachsenen Esel w a r
Fufs 9 Z o l l ;
die L ä n g e a
bei dem E s e l f ü l l e n 7 Z o l l .
38) B e i dem E s e l zeigte s i c h die L ä n g e des darmes j Zoll.
8 Fuls 3 Z o l l ; Die
Lange
b e i dem
Grimm-
Eselfüllen
des Mastdarms
bei
3 Fufs
ersterem
h i e l t 5 F u f s 3 Z o l l , b e i d e m letztern 1 F u f s 6 Z o l l . 39) T a b . I. ( A ) 40; T a b
I. ( B D ;
'
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes, 3 3 hinten gekehrt ist, verläuft sich rechts in einen bogenförmigen blinden Sack, der auf dem rechten Hüftbeine ruht, bedeckt vom Grimmdarm, mit dein er hier durch Zellgewebe
vereiniget
ist. — In dem vordem und ausgehöhlten Rande dieses Sackes tritt zuerst der dünne Darm in den blinden über, dreieckiges
Band
und hängt hier durch ein mit
Blinddarmes zusammen.
der
obern Wand des
Das Ende des dünnen
Darmes wird aber so in die Höhle des blinden hinein getrieben, dafs seine innereHäute in der Höhle der ersten hervorragen;
allein es
wird keine wahre Grimmdarmsklappe gebildet, wie bei dem Menschen, sondern die rundliche Oeffnung des dünnen Darmes bleibt,
und
die
hervorragende Haut erzeugt viele longitudinelle Falten,die die Stelle einerKlappe zu vertreten seh ei" nen. Neben diesem Eintritt des dünnen Darmes, ungefähr zwei Zoll etwas rechts und nach hinten, kommt der Uebergang des Blinddarmes in den Grimmdarm zum Vorschein. V o n dem rechten Hüftbeine der Blinddarm
an geht nun
zwischen der ersten und zwei-
ten Lage des Grimmdarmes 4 *) nach der Länge der untern Bauchgegend
schief geneigt nach
der linken Seite, und gegen den schwertförmigen Fortsatz des Brustbeines, und endiget sich, 41; Tab. I. (BD) C
34
Erster Abschnitt.
ungefähr sechs Zoll von ihm entfernt, mit einer stumpfen Spitze, die aber mit keinem wurmformigen Anhang versehen ist Das vordere Ende des Blinddarmes ist ungefähr in der Länge von zwölf Zoll f r e y ; der übrige Theil aber wird mit dem Grimmdarm durch ein dreieckiges Band befestiget, dessen freier Hand nach vorne hinsieht.
Auf den Blinddarm folgt der G r i m m d a r m . Sein Anfangstheil ist, wie schon angeführt w u r d e , durch Zellgewebe mit dem bogenförmigen Sack des Blinddarmes verbunden. Nimmt man daiselbe w e g , so trifft man zwischen ihnen e i n e n k l e i n e n D a r m a n , der beide vereiniget, und durch die Muskelhaut so verengt w i r d , dafs nach innen einige Falten entstehen, welche Aehnlichkeit mit einer Klappe haben. Dieser kleine Darm entspringt aus der schon erwähnten Stelle des Blinddarmes, geht zuerst in einer Länge von ungefähr drei Zoll nach i n n e n , bildet dann plötzlich einen mehr oder 4 2 ) Bei
dem E s e l f ü l l e n
gengssetzte
Lage
des
bemerkte
ich
Blinddarmes.
eine
entge-
Der
blindt
S a c k lag n a c h v o r n e , u n d berührte die L e b e r u n d die Bauchspeicheldrüse.
Das
spitzige
n a c h hinten, gegen das r e c h t e H ü f t b e i n .
Endo
lag
Die Verdauurigswerkzeuge des Pferdes. 35 weniger
starken W i n k e l ,
und
wendet
sich
rechts und nach aufsen mit einem andern längern, ungefähr sechs Zoll langen Schenkel, welcher sich konisch erweitert,
und als der An-
f a n g des Grimmdarmes anzusehen ist 4 '). V o n hier an bildet der Grimmdarm in seinem Laufe vier L a g e n ,
die sich auf folgende
Weise verhalten. D i e e r s t e 4 4 ) liegt rechts gegen den Blinddarm hin, und berührt nach innen diesen Theil;
nach oben und aufsen liegt
sie in Berührung mit der vierten L a g e 4 1 ) , nach unten mit den Bauchmuskeln.
Sie läuft von
hinten nach vorne und innen gegen die Mittellinie des Körpers, und gegen das Zwerehfell, macht hier d i e e r s t e B e u g u n g , und geht in die z w e i t e L a g e vom Zwerchfelle
40
) über.
gegen
das
Diese lenkt sich linke
Hüftbein,
gränzt nach unten an die Bauchmuskeln,
nach
C 2 43) Indessen ist der angeführte Lauf dieses kleinen Darmes nicht beständig auf die beschriebene W e i le anzutreffen.
Bisweilen fand ich beide Schenkel
in einer fast geraden Linie zulaufen, auffallenden Winkel zu erzeugen; bald kürzer, bald länger. 44) Tab. T. ( B ) 45) Tab. I. ( C J 46) Tab. I. f D )
lic
ohne einen erscheinen
36
Erster Abschnitt.
oben an die dritte L a g e , und nach innen an den Blinddarm. Sie erzeugt an dem Hüftbeine e i n e z w e i t e B e u g u n g , indem sie nach oben steigt, und in d i e d r i t t e L a g e überseht. Diese läuft von dem linken Hüftbeine c
gegen das Zwerchfell zurück,
und wird nach
unten bedeckt von dem B l i n d d a r m e , vorigen oder zweiten Lage.
und der
Indem sie an
Zwerchfell stöfst,
entstehet d i e d r i t t e
gung,
vierte
und
die
Lage
¿SLS
Beu-
folgt,
Sie
kehrt an der rechten Seite nach o b e n über der ersten
Lüge
zum
rccliten
Hüftbeine
zurück,
u n d berührt nach unten d i e B a u c h m u s k e l n und die erste Lage.
Endlich wird d i e v i e r t e und
letzte B e u g u n g erzeugt, oben gekehrt,
die von unten
nach
in der rechten Seite nicht weit
vom Becken entfernt l i e g t ,
und in den Mast-
darm ü b e r g e h t 4 ' ) .
•j) Bei dem E s e l f ü l l e n zeigten sich a u c h vier L a g e n , w i e bei dem P f e r d e ; Unterschied durch
wahr:
ein M e s o c o l o n
Jetzte T h e i l ,
d o c h n a h m ich sie
waren
zwar
befestiget,
folgenden unter
allein
nur
sich der
w e l c h e r transversel hinter d e m M a -
gen von der r e c h t e n N i e r e zur linken ging, w o er sich an dem M a s t d ä r m e v e r l o r ,
hatte aufser dem
M e s o c o l o n n o c h ein eigenes B a n d , d u r c h w e l c h e s er
allein
hing,
mit
d e m B ü c k g r a t mittelbar z u s a m m e n -
und w o d u r c h
die vier L a g e n eine gewisse
Festigkeit unter sich erhielten.
—
Ob
sich
die-
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 57 §.
18.
Der Umfang des Grirnmdarmes ist in seinem Laufe sehr verschieden. Die e r s t e und z w e i t e Lage hat eine beträchtliche Weite, aber bei der zweiten Beugung wird der Kanal so verengt, dafs die d r i t t e Lage den geringsten Umfang hat. An der dritten Beugung wird er aufs neue weiter, und die v i e r t e Lage ist am. .weitesten, besondersgegendasBeckenhin, wo sie einen grofsen Beutel bildet, der eine konische Gestalt mnimmt, indem er in den engern Mastdarm übergeht. An dem ganzen, von Koth mäfsig ausgedehnten dicken D a r m , fand ich folgende Weite: nämlich am blinden neun lind einen halben Zoll, an der ersten ünd zweiten Lage des Grimmdarmes neun Z o l l , an der dritten an einigen Stellen fünf Z o l l , an andern vier bis drei und einen halben Zoll, an der vierten Lage gegen den Mastdarm zehn Zoll 43_). scr U m s t a n d bei einem e r w a c h s e n e n E s e l auf gleiche
Art
zeige,
lasse ich u n e n t s c h i e d e n ,
nicht Gelegenheit h a t t e , ch« n T h i e r e s ,
da'ich
die E i n g e w e i d e eines sol-
so w i e sie sich in der Baucliiicihle
befände];, zu untersuchen. 4.8) Bei dem Eselfüllen hielt die Capacitüt cles B l i n d darmes im aufgeblasenen Zustande neun Linien, in der ersten und zweiten L a g e des G r i m m d a r m e s einen y.ull und sechs l.imen, in der dritten sechs L i n i e n , in der vierten d a ,
w o er a m weitesten i s t ,
Zoll uud neun I nnen.
einen
53
Erster Abschnitt. §.
19.
D e r M a s t d a r m nimmt unter den Lendenwirbeln seinen Anfang, erzengt viele schlangeriförmige Krümmungen, u n d endiget sich am A f t e r 4 9 ) . In Ansehung seines Umfanges ister viel kleiner, als der Grimmdarm, und der Diameter betrug nur drei u n d einen halben Zoll s °). Im leeren Zustande ist er sehr zusammengezogen, k a n n aber durch den Koth beträchtlich ausgedehnt werden» $.
20.
D e r B a u des Darmkanales stimmt überhaupt mit dem Baue der zweiten Hälfte des Magens, die nicht von der dicken Epidermis uberzogen w i r d , ziemlich überein. Indessen will ich die einzelnen Häute hier anführen, u n d die vorhandenen Abweichungen näher angeben. Ueberhaupt mufs ich hier anmerken, dafs die Stärke der W a n d des dicken D a r m e s , wie beim M e n fchen, die des dünnen merklich übertrifft. Dieses rührt d a h e r , dafs theils die verschiedenen
49) Bei dem Eselfüllen nahm er seinen Ursprung a a der linken N i e r e , und lief in einer schlangenförmigen Richtung gegen das rechte Hüftbein. ser Stelle »tieg er liinab ins B e c k e n , seiner Krümmung die Gestalt eines S fo')
Bei
V o n die-
indem er bei annahm,
dem Eselfüllen im aufgtbksenen Zustande
neun Linien.
Die VerdauungsWerkzeuge des Pferdes. 39 Lagen des Zellgewebes, wodurch die Häute verbunden Werden, dafs in
an Masse stärker sind,
dieses Zellgewebe
das
Fett
theils
abgesetzt
wird. §.
21.
D i e e r s t e u n d ä u f s e r e H a u t desDarmkanales ist eine Fortsetzung des Bauchfelles, das als Gekröfe zum Darin gellt, und diesen Kanal einhüllt. Sie wird gegen die Muskelhaut l o c k e r e r ,
und
verwandelt sich in ein dünnes Zellgewebe, das beide vereiniget.
Nur ein kleiner Theil
Mastdarmes gegen den After h i n ,
des
bleibt ohne
Ueberzug, und wird blofs vom Zellgewebe be« deckt.
§. 22. Unter demselben folgt d i e Muskelhaut, mengesetzt ist.
zweite
oder
Üie aus Muskelfasern zusamzwei L a g e n ;
die
erste und äufsere besteht aus länglichen,
Sie bilden
die
andere und innere aus kreisförmigen
Bündeln»
Sie verhalten sich aber am dünnen und dicken Darme auf eine verschiedene Weise. s i n d
Arn dünnen
beide Lagen gleichförmig ausgebreitet, umfas-
sen alle Punkte des Kanals, und nehmen gegen den, Blinddarm an Dicke zu.
An dem dicken Dar-
me hingegen zeichnen sich die länglichen F a sern,
welche man unaigentlicb Bänder nennt,
aaf eine eigentümliche Art aus.
Sie entsprin-
gen an dem zugespitzten. Ende | des Blinddarmes,
40
Erster Abschnitt.
und bilden drei Streifen oder Bänder, die in gleichen Zwischenräumen von einander entfernt, parallel neben einander laufen. Am Anfange des Grimmdarms findet man vier Bänder, die auf gleiche Weise, wi# die ersteren, fortgehen. Wo die dritte Lage des Grimmdarmes anfängt, hören plötzlich alle Bander auf, und man sieht von ihnen nicht die geringste Spur. Daher weicht das äufsere Ansehen der dritten Lage von dem der übrigen beträchtlich ab, indem diese letzteren, weil sie von den Bändern stärker zusammengezogen werden, ein beuteiförmiges Ansehen erlangen, welches der dritten fehlt» die im Gegentheil eine ebene Oberfläche darbietet. Hinter der dritten Beugung aber entstehen drei neue Bänder, die auf der vierten. Lage zum Mastdarme herabgehen, wo das eine aufhört; die übrigen beiden steigen unverändert an den Seiten des Mastdarmes hinab, bis sie gegen den After sich ausbreiten, den ganzen Darm umhüllen, und eine zusammenhängende Muskellage darstellen. Die kreisföimigen Muskelfasern sind an dem ganzen dicken Darm, wie am dünnen, regelmäfsig ausgebreitet. §• 23. Gleich unter der Muskelhaut erscheint d i e Z e l l h a u t , welche gegen erstere hin, wie am Magen, lockerer ist, gegen die Gefäfshaut aber etwas dichter wird. Doch ist überhaupt die
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 4i lockere
Beschaffenheit an dem
geringer, die
als an dem dicken,
Gefäfshaut v o n
ren leichter,
dünnen
Darm
daher läfst sich
der Muskelhaut des letzte-
als von den M u s k e l b ü n d e l n des
ersteren trennen.
In dieser Zellhaut verbreiten
sich nun vorzüglich die Gefäfse, w e l c h e für d e n D a r m bestimmt sind. selben,
Sie zerästeln sich in der-
anastomosiren unter
einander
auf un-
zählige Weise, u n d endigen sich auf der i n n e ren Fläche des Darmes mit aushauchenden M ü n dungen.
Zwischen
der Zellhaut u n d der G e -
fäfshaut sind die Schleimdrüsen überall v e r b r e i tet,
nur findet man sie an einzelnen ¡Stellen
zahlreicher.
So
bemerkt man sie am diinnen
D a r m e nicht so h ä u f i g ,
aufser an dem b e u t e i -
förmigen Sacke des Zwöffingerdarmes " ) ,
und
bei d e m U c b e r g a n g e des dünnen Darmes in d e n dicken " ) .
I n grofser A n z a h l findet
m a n sie
d a g e g e n im Blinddärme und Grimmdarm, w o sie «erstrent n e b e n einander liegen, u n d d u n g e n kleine Oberfläche
Erhabenheiten
an
des D a r m e s bilden,
ihreMun-
der
inijern
Sie verhalten
51) T a b . II. Fig. 3. (F). 52) Bei dem Eselfüllen lagen diese Drüsen an m e h r e ren Stellen zusammengeliäuft, der Hohle des Darmes zu, gungeri.
und bildeten,
nach
beträchtliche Hervorra-
T a b . I V . Fig. 6. ( a ) .
42
Erster Abschnitt.
sich hier in Ansehung ihrer Lage s o , dafs wenn man die Gefäfshaut von der Zellhaut trennt, sie [an der äufsern Fläche der erstem hängen b l e i b e n , u n d auf der innern Fläche der letztern Gruben zurücklassen. Am Mastdärme sind sie gleichfalls zahlreich, theils finden sie sich zerstreut, theils haben sie, besonders gegen den After, das Eigenthümliche, dafs sie mehr gehäuft neben einander liegen. Man sieht nämlich, dafs einige Zolle vor dem After die Falten der Haut verschwinden, und eine mehr ebene Fläche gebildet wird. D a , wo die Falten sich e n d i g e n , bemerkte ich kleine Beutel , die zusammengehäufte Schleimdrüsen aufnahmen, welche sich mit mehreren Mündungen Öffneten. §•
24.
Die vierte Membran ist d i e G e f ä f s h a u t . Sie erzeugt in Verbindung mit der darunter liegenden Zellhaut viele Falten. Im dünnen Darm laufen sie ohne eine bestimmte Ordnung mehr nach der Länge " ) , u n d ragen nicht Stark hervor. In einigen Lagen vom Grimmdarm, Bei dem Esel fand ich w a h r e connivirende pen,
ungefähr 111 dem
Darmes, wie
in dem
biim Pferde,
ersten Drittel
übrigen T h e i l e
Klap-
des dünnen
aber laufen tic,
m e h r nach der Länge.
Auch
f a n d ich sie 111 dem Eselfüllen nur weniger h e r v o r ragend.
T a b . I V . Fig. 6• (b)
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 43 und im Mastdärme, bilden s i e , in der Höhle derselben, zirkelfönnige Zellchen, die bei letzterem an Stärke zunehmen, und hier besondert beitragen, die Form des Kothes zu erzeugen. Gegen das Ende des Mastdarmes laufen sie wieder nach der L ä n g e , und hören endlich kurz vor seinem Ausgange auf. Dies« Membran zeigt auf der innern Oberfläche eine Menge kleiner Zotten 5 4 ) , von borstenförmigem Ansehen. Sie nehmen gegen den dicken Darm an Zahl und Größe ab, lind scheinen in letzterem nicht vorhanden zu seyn. Was die Dicke dieser Haut betrifft, so fand ich sie im# dünnen Darme dünner, als am Magen, aber dicker, als im dicken Darme. Sie war in letzterem nicht so fest, und zerrifsleichter, als der Theil|des dünnen Darmes. Die strahlenförmige Structur sah ich an der Gefäfshaut des dünnen Darmes weniger deutlich, als am M a g e n , und an dem dicken Darme bemerkte ich sie gar nicht. D i e f ü n f t e u n d l e t z t e H a u t (epidermis)
verhält sich /wie am letzten Theile de»
Magens,
£4.) Bei dem ausgewachsenen Esel bemerkte ich, dafs die Zotten überhaupt länger erschienen; dem Eselfüllen zeigten am längsten.
sie
und bei
sich verhältnifsmafsig
Tab. I V . Fig. 6. ( C ;
44
Erster Abschnitt.
§• 24. Der Mastdarm endigt sich zuletzt in d e n A f t e r . Er zeigt eine runde Oeflnung, welche an ihrem Umfange eine ringförmige Erhabenheit hat, und wird durch einige Bänder, welche von (den ersten Schweifbeinen hinabsteigen, in seiner Lage erhalten. Um ihn laufen Muskelbündel, welche sich nach oben und unten mit der Haut verbinden, die Oeffnung verschliefsen, und einen eigenen S p h i n c t e r erzeugen. Gleichfalls besitzt er zwei Paar Musk e l n , die sein Zurückziehen und Erheben bewirken. §• =5Die Verdoppelung des Bauchfelles, welche sich zu den Gedärmen begiebt, die Lage derselben sichert, und Gefäfse hinleitet, führt im Allgemeinen den Namen des G e k r ö s e s , das aber wieder verschiedene Benennungein erhält, in wiefern es zu diesem oder jenem Theile des Darmes hingeht. Am dünnen Darme wird es M e s e n t e r i u m , am dicken M e s o c o l o n , am Mastdarme M e s o r e c t u m genannt. Diese Verdoppelung nimmt ihren Ursprung von den Lendenwirbeln, und tritt mit zwei Lamellen gegen den Darmkanal. Beide Blätter werden durch Zellgewebe vereinigt, lassen die Gefäfse und Nerven zwischen sich, gehen gegen den Darm, entfernen sich daselbst von einander,
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 45 umfassen i h n , und bilden seine äufsere Haut, Man findet insgemein zwischen den Blättern einiges Fett. D i e P u l s a d e r n , welche in diese Verdoplung laufen, entspringen aus der Aorta. Man findet zwei derselben, die für den Darmkanal bestimmt sind. Die erste führt den Namen d i e v o r d e r e G e k r ö s p u l s a d e r (arteria mesenterica anterior). Sie entspringt aus dei; Aorta, nahe bei den Nierenschlagadern, und ist an ihrem Ursprünge beträchtlich weit. Sie schickt zuerst eine Menge dünner Zweige zürn dünnen Darme, die gröfsern und ansehnlichem aber gehen zum dicken. Alle diese Aeste laufen gerade zum Darm h i n , spalten sich, umschlingen i h n , und zerästeln sich in die Zellh a u t , von welcher sie in die Gefäfshaut übergehen. Nur ein Zweig anastomosirt mit dem ersten Aste aus der folgenden Arterie. Diese, d i e h i n t e r e G e k r ö s p u l s a d e r (arteria mesenterica posterior) genannt, entspringt aus der Aorta, kurz vorher, ehe sie sich in die Beckenpulsader theilt. Sie ist kleiner, als die vorige, und spaltet sich in mehrere Z w e i g e , die theils den dicken Darm mit Blut versorgen, theils den Mastdarm in seinem Laufe begleiten. D i e B l u t a d e r n liegen neben den Pulsadern, und haben dieselben Zerästelungen. Ih-
46
Erster Abschnitt.
r e Zweige treten, so wie sie sich vom Darme entfernen, aümälich zusammen, und bilden größere Stämme, die sich endlich in einen einzigen Stamm verlieren, der als der Anfang der Pfortader anzusehen ist, welche sich gegen die Leber begiebt. D i e N e r v e n entspringen vorzüglich von d e n v o r d e m u n d hintern Gekrosgeflechten, dem Magengeflechte, und von einem Geflechte im Becken. Sie begleiten die Blutgefäße, u n d endigen sich an demjenigen Theile des Darmes, wohin das Gefäfs läuft. D i e G e k r ö s d r ü s e n sind in dem Gekröse allenthalben verbreitet, und nicht, wie bei dem Hunde und mehreren a n d e r n T h i e r e n , auf einer Stelle angehäuft. Es stehen diese Theile in Ansehung ihrer Gröfse mit der G r ö fse des Pferdes in keinem Verhältnisse. Im mesenterio sind sie kleiner, im mesocolon gröfser, im mesorecto findet m a n sie gar nicht. Durch sie gehen die Milchgefäfse, die ihren Ursprung auf der innern Oberfläche der G e fäfshaut nehmen. Sie sind dünn und f e i n , geh e n durch die Drüsen h i n d u r c h , welche zunächst am Darmkanale liegen, werden alsdann dicker, und endigen sich in den Milchbrustgang (d actus thoracicus).
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 4? §.
26.
Eine gleiche Verdoppelung des Bauchfelles ist d a s N e t z . Die Lage desselben weicht von der bei dem Menschen und mehrern andern Thieren völlig ab. Es ist weder unter den Gedärmen ausgebreitet, noch kommt es bei der Eröffnung des Bauches gleich zum Vorschein. Vielmehr liegt es zwischen dem Mag e n , dem dünnen und dicken Darme verborgen, und erscheint wie zusammengewickelt. Es hängt von der grofsen Krümmung des Magens vom blinden Sacke desselben bis zum Pförtner fest, erstreckt sich rechts bis zum Zwölffingerdärme, ferner gegen die Bauchspeicheldrüse, und links zur Milz; geht zum Grimmdarm, und verbindet sich da mit ihm. Endlich hängt es mit dem Theile' der Hohlader zusammen, der längs der Leber läuft. Das Netz ist von dunner Beschaffenheit/ und enthält gemeiniglich Fett, obgleich weniger, als bei mehreren anderen Thieren. — Es besteht aus zwei Lamellen, die vom Magen kommen, und durch ein feines Zellgewebe vereiniget werden. Es erhält seine Gefäfse aus den arteriis und venis gastroepiploicis I J ) . 5 5 ; Bei
dem
Eselfüllen hatte
das
Netz
eine starke
lothe Farbe w e g e n der vielen Blutgefäfse, die v o m
48
Erster Abschnitt §• Die Leber
27.
liegt vorzüglich in dem rech-
ten Hypochondrium der streckt sich
bis in
Bauchhöhle,
die Herzgrube,
und er-
und
nach
dem linken Hypochondrium, das sie jedoch nicht völlig einnimmt. Zwerchfell,
Nach vorne granzt sie an das
nach
die G e d ä r m e ;
hinten an den Magen
und
an der rechten Seite erstreckt
siesichbis zur Niere hin. Nach oben berührt sie die Wirbelsäule, die großen Blntgtfäfse u n d die Speiseröhre, nach unten den Grimmdarm, Ihr Umfang betrug in diesem, von mir untersuchten, Pferde fünf FuTs, n e u n drei "Viertel P f u n d b e i einigen nur
5E
),
sieben bis
und das Gewicht obgleich ich sie acht Pfund schwer
gefunden habe. Sie zeigt eine schwarzbraune Farbe, die etwas ins B l a u e spielt,
wenn
sie noch mit d e m Bauch-
Blute 1 sehe stark ausgedehnt waren.
E s war ganz
fettlos, und hatte eine gleiche L a g e , wie bei dem Pferde. 56)
Bei dem Esel sieben und ein halb P f u n d ,
bei
dem Eselfüllen sechs und ein halb L o t h , indem das Gewicht des ganzen Füllens nur achtzehn Pfund betrug.
D i e V erdauungswerkzeuge des Pferdes. 4 9 Bauchfelle überzogen ist. Diese schwarzbraune Farbe, und auch ihr verhältnifsmäfsig schweres Gewicht rührt wahrscheinlich von der grofsen Menge venösen Blutes her, das in sie einströmt. Es verändert sich daher die schwarzbraune Farbe durch das öftere Ausspülen, und geht in eine graue über, so wie sie auch das Gewicht verliert,
§. 28. Iis hängt dieses Eingeweide durch drei eigene Bänder, nämlich z w e i S e i t e n b ä n d e r und e i n s i c h e l f ö r m i g e s B a n d , die nachher genau angeführt werden sollen, mit dem Zwerchfelle zusammen.
4.
29.
Die Leber zerfällt in d r e i L a p p e n , nämlich in einen r e c h t e n , l i n k e n und mitt« leren. D e r r e c h t e L a p p e n 5 ' ) ist der grölste, und hat beinahe eine dreieckige Gestalt. Sein innerer Rand geht fast in gerader Richtung
57; Tab. II. Fig. 3. (A).
D
50
Erster Abschnitt.
nach unten hinab, berührt den initiieren Lappen, und itwder längste. Der obere und äufsere Rand ericheint am kürzesten, geht schief nach aufsen und abwärts, wo er durch ein S e i t e n b a n d, das eine dreieckige Gestali ha t, und vom Batochfelle entsteht, mit dem Zwerchfelle vereiniget wird. Nach oben erzeugt er eine V e r t i e fung !*), die dazu bestimmt i s t , einen Theil der rechten Niere aufzunehmer. Der untere und äufsere Hand ist der schärfste, und läuft schief nach innen und unten. Der ganze Lappen bildet drei Winkel. An dem oberen tritt die Hohlader 5 9 ) in die Lebersubstanz, der untere ist mehr stumpf, und der äufsere, an den sich das angegebene Seitenband anlegt, spitz. Die Länge dieses Lappens betrug von» oberen bis zum unteren. Winkel einen Fufs und drei Zoll; die Breite vom inneren Rande bis zum äufseren Winkel zehn und einen halben Zoll; die gröfste Dicke drei Zoll. Seine vordere Fläche ist convex, und berührt das Zwerchfell; die hintere ist etwas ausgehöhlt,
58) Tab. II. Fig. 3. (B). Tab. II. Fig. 3. (C).
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 5 1 und, steht mit dem Grimmdarme und dem Z w ö l f fingerdärme An
letzterer Fläche erscheint ein
chen durch
in Berührung, Läpp-
das eine pyramidalische Gestalt hat, ein
Seitenligament
und dazu dient,
unterstützt
wird,
theils mit dem oberen
und
äufseren Rande die erwähnte Grube zur A u f nahme der rechten Niere zu bilden,
theils mit
dem rechten Lappen eine Rinne zusammen zu »etzen,
um den longitudinellen Ast des Z w ö l f -
fingerdarmes
aufzunehmen.
Die Länge des Läppchens betrug drei Zoll, und die gröfste Breite einen wnd einen halben Zoll. Der l i n k e L a p p e n halbmondförmige Gestalt.
ei
) hat eine beinahe
Sein convexer, ziem-
lich scharfer und längster Rand geht nach aufsen, und
wird mit dem Zwerchfelle durch ein glei-
ches S e i t e n b a n d , wie schon oben bemerkt ist, vereiniget. nen,
D e r ausgehöhlte Rand liegt nach in-
und gränzt
Seine vordere und
an
den
mittleren
convexe Fläche sieht nach
dem Zwerchfelle h i n ,
die hintere und ausge-
höhlte berührt den Magen,
60") Tab. II. Fig. 3. (D).
Ci) Tab. II, Fig.
Lappen.
fF).
D 2
5a
Erster Abschnitt, Seine Länge betrug
einen Fufs und vier
ZolJ, die Breite .neun Zoll, die gröfste, Dicke zwei Zoll. D e r m i t t l e r e L a p p e n " ) hat eine nnregelmiifsige Gestalt, ist der kleinste, und steigt nicht so weit hinab ° 5 ). Er zerfällt in mehrere kleine und ungleiche Tlieile, von denen ich an diesem Pferde f ü n f , bei andern aber nur d r e i bis v i e r fand. Seine vordere und erhabene Fläche wird durch ein *i ch e l f ü r m i g e s Band mit dem Zwerchfelle verbunden. Dieses entsteht von einer Falte des Bauchfelles, welche am Nabel ihren Ursprung nimmt, über die convexe Fläche des Lappens läuft, und am Zwerchfelle ]sich endiget. Die Länge des mittleren Lappens betrug acht Zoll, die Breite neun und einen halben Zoll, die Dicke einen und drei viertel Zoll.
T a b . II. Fig. 3.
6-)j
i3)
(G).
B e i dem Esel u n d Eselfüllen lag er dagegen nach
unten in gerader Linie mit den beiden übrigen L a p pen, und hatte last die gleiche Gröfse, als der linke.
B e i dem Esel w a r er in vier kleinere L a p p e n ;
und bei dem Eselfüllen in drei abgetheilet. —
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 55 §.
3o.
Nach oben Riefsen alle drei L a p p e n in e i n Stiiek hat,
'*) zusammen,
von
denen
andere nach
die
das eine
hinten liegt.
einen~ausgehöhlten
zwei
Flächen
nach
vorne,
Beide
sind
und s c h a r f e n
der g e g e n die Wirbelsäule gekehrt i s t , ander getrennt.
die durch
Rand, von ein-
In ihm sieht man eine R i n -
n e , die zur A u f n a h m e der Speiseröhre bestimmt ist. D i e v o r d e r e F l ä c h e dieses Stücks slöfst an das Z w e r c h f e l l , und auf ihr erblickt man eine längliche Erhabenheit, die daher entstellt, d a f s v o n dem oberen W i n k e l des rechten Lappens die Hohlader in die Lebersubstanz
eindringt,
dieser völlig
wird.
Vane
geht
umschlossen von
schief nach u n t e n ,
dem
und.von
Denn
angegebenen
diese Winkel
und nach der linken Seite
hinab, und tritt an dem oberen T h e i l e des mittleren Lappens aus der Substanz w i e d e r hervor. Hier
hängt
auch
die L e b e r einige Z o l l breit
g e n a u mit dem Z w e r c h f e l l zusammen, und zwar wird sie mit demselben nicht durch das B a u c h fell,
weil
dieses
hier
64) T.i!>, II. Fig. 3. (1-1).
fehlt,
sondern
durch
54
Erster Abschnitt»
eigene weifse Fäden vereiniget, die in ihre Substanz tief eindringen. Die h i n t e r e F l ä c h e desselben zeigt in der Mitte e i n e Q u e e r f u r c h e 0 1 ) , die als die Pforte anzusehen ist. In derselben erblickt man viele Oeffnungen, von denen mehrere die Aeste der Pfortader, andere die Aeste der Leberschlagader hindurchgehen lassen, so wie durch andere die Aeste des Leberganges hervortreten. Das ganze Bündel von Leber-Gefäfsen ist mit einem Zellgewebe umgeben, das den Namen: Glissons Kapsel führt,
§. 31. D i e ä u f s e r e H a u t der Leber ist eine Fortsetzung des Bauchfelles, das vom Zwerchfelle hinabsteigt, und die Substanz einhüllt. Nimmt man sie weg, so findet man eine dünne Lage von Zellgewebe, das nach äufsen sich mit der äufsern Haut der Leber vereinigt, nach innen aber in die Substanz seine Fortsätze sendet.
Tab. II. Fig. 3. (I)
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 55 Außerdem besteht die Lebersubstanz aus kleinen, drüsigen Körpern oder Knötchen{aciniMalpighi), die neben einander gelagert sind. Wahrscheinlich sind diese Theile aus feinen Gefäfsen, die durch ein zartes Zellgewebe unter sich verbunden werden, zusammengesetzt. Vorzüglich erscheint das körnige Ansehen, wenn man die Substanz zerreifst.
$. 32. Die Leber besitzt mancherlei Gefäfse, welche zu verschiedenen Verrichtungen bestimmt sind, daher man sie bequem i n v i e r R l a s s e n abtheilen kann. Die e r s t e begreift diejenigen in sich, die das Blut zur Leber führen, die z w e i t e diejenigen, welche die abgesonderte Galle aufnehmen, und sie dem Zwölffingerdarme überliefern, die d r i t t e führt das zurückgebliebene Blut in die Hohlader über, die v i e r t e endlich nimmt durch Absorbtion Feuchtigkeiten aus der Leber auf. « I. Zu der ersten Klasse gehören die P f o r t a d e r und die L e b e r s c h l a g a d e r . l)
Das
Pfortadersystem
entspringt
aus
den kleinen Haargefäfsen der Venen de« Ma-
56
Erster Abschnitt.
gens, der Gedärme, der Milz, der Bauchspeicheldrüse und des Netzes; kurz alle Venen, die aus den Organen hervorgehen, welche zur Verdauung gehören, gehen die ersten und feinsten Zweige in der gröfsten Anzahl. Diese treten allmählich in einander über, bilden grofsere und ansehnlichere Aeste, und an der Stelle, wo die Bauchspeicheldrüse sich dem Zwölffingerdärme nähert, vereinigen sich die Zweige in einen gemeinschaftlichen Stamm, der nun den Namen d e r P f o r t a d e r führt. Diese liegt auf der Bauchspeicheldrüse zwischen Leber, Magen und Zwölffingerdarm, läuft schief vorwärts nach der rechten Seite in einer Länge von vier bis fünf Zollen gegen die Leber, tritt hier durch die r'foite in die Lebersubstanz, und theili sich in zwei Hauptgefäfse, von denen das eine in den rechten Lappen übergeht, das andere durch die Pforte läuft, einige Aeste nach dem mittlem sendet, und sich in dem linken endi»et. Diese Aeste verbreiten ihre Zweige durch die ganze Masse der Leber, und endigen sich wahrscheinlich zuletzt in die angeführten körnigen Knoten, all Haargefafse. Das Pfortader-System ist von dem übrigen Blutader-System völlig unabhängig. Es hat
Die Verdauungs werkzeuge des Pferdes. 5 7 fast die gleiche Structur, wie die Venen, nur fehlen die Klappen,
die wegen seines kur-
zen Laufs wohl nicht nothwendig waren.
2)
D i e L e b e r s c h l a g ä d e r entspringt aus der Bauchpulsader, und geht schief nach der rechten Seite zur Leber. Nachdem »ie die arteria pylorica und gastroepiploica dextra abgegeben b a t , tritt sie neben der Pfortader in die Pforte, zerästelt sich in die Lebersubstanz, und ihre Zweige theilen sich immer mehr, je näher sie den Flächen der Leber kommen, und endigen sich daselbst mit vielen Haargefäßen. Wahrscheinlich senden sie auch in ihrem Laufe viele Zweige in die drüsigen Knötchen, die theils die Pfortader in der Absonderung der Galle unterstü zen (denn es ist wohl noch nicht ganz entschieden, dafs diese Feuchtigkeit von der Pfortader aliein abgesondert w e r d e ) , theils in die Venen übergehen.
D i e zweite Klasse umfaßt le n g e f ä f s e , und ausführen.
welche
die
Galle
die
Gal-
aufnehima
Sie entspringen in den kleinen
Knötchen wahrscheinlich aus den Haargefäfsen der Pfortader und der Leberschlagader, laufen veneaartig
zusammen,
und
bilden
groisere
58
Erster Abschnitt.
Z w e i g e , die dickere H ä u t e , als die sie begleitenden Schiflgaderäste besitzen. Endlich treten alle Zweige in einzelne Aeste zusammen, und vereinigen sich zuletzt in der Fi orte in zwei Kanäle, •welche den gemeinschaftlichen Gang bilden, der den Namen des Lebergarges (ductus hepaticus) führt. — Seine Weite betrug im ausgeleerten Zustande einen halben Zoll, im aufgeblasenen einen Zoll. Er tritt aus der Pforte unter der Pfortader her» vor, und nach einem Laufe von drei Zoll kommt er zum Zwölffingerdarm, dessen Häute er ungefähr fünf Zoll hinter dem Pförtner plötzlich durchbohrt, ohne, w i e bei dem Menschen und m e h r e m andern Thieren, zwischen den Häuten des Darmes schräg durchzugehen. Hier gränzt er an den grölsern Gang der Bauchspeicheldrüse, u n d öffnet sich auf der innern Oberfläche des Zwölffingerdarmes, auf die schon oben beschriebene Weise, Dieser Gang darf nicht, wie bei den Menschen, ductus Cholodochus genannt werden, denn er wird nicht au» dem Leber- und Gallenblasengange gemeinschaftlich gebildet, sondern ist, da bei dem Pferde die Gallenblase fehlt, einfach, und mufs blofs all ein Lebergallengang angesehen werden.
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes, III. D i e dritte Klasse von Gefäfsen fuhrt d e n R e s t des Blutes in die H o h l a d e r z u r ü c k . se sind die L e b e r v e n e n .
Die-
S i e n e h m e n auch
wahrscheinlich ihren U r s p r u n g aus den kleinen Knötchen mit den feinsten Z w e i g e n , pfangen Galle
daselbst
und
zur
das
u n d em-
zur A b s o n d e r u n g
E r n ä h r u n g der
nicht mehr taugliche Blut.
der
Lebersubstanz
S i e laufen in g r ö -
fsere Z w e i g e z u s a m m e n ,
die endlich vier bis
fünf starke A e s t e b i l d e n , welche sich da in die Hoblader endigen,
w o letztere
auf die
oben
beschriebene W e i s e in die L e b e r s u b s t a n z a u s geht. I V . D i e vierte u n d letzte Klasse umfafst d i e einsaugenden sehr deutlich,
G e f ä fse.
in der T i e f e der L e b e r ° ) . a
then,
erscheinen als
M a n mufs v e r m u -
dafs sie b e i d e r A b s o n d e r u n g d e r G a l l e
eine wichtige R o l l e
cagni
Sie
s o w o h l auf der O b e r f l ä c h e ,
u n d Cruikshank
spielen,
was
behaupten.
auch
Mas-
Vorzüglich
sammeln sie sich in der Pforte, u n d g e h e n z u m Milchbrustgang (ductus thoracicus).
65) Bei mehrern Hunden, legenheiten sonders deutlich.
lebendig
auf der
die ich bei andern Ge-
öffnete,
sah
ich
sie
hintem Fläche der Leber
besehl
6o
Erster Abschnitt. §•
33-
D i e N e r v e n , die für die Leber bestimmt sind, bilden, ein Geflecht, das von den Aesten des nervi vagi, und des plexus coeliaci entsteht. Sie treten in die Pforte, umgeben dort die Gefäfse, und verlieren sich in die Lebersubstanz. Sieht man auf den Umfang, die Gröfse und Schwere der Leber, so wird man finden, dafs dieses Eingeweide verhältnifsmäisig weniger Nerven erhalte, als andere, um vieles kleinere Organe.
§•
34.
D i e M i l z liegt in dem linken Hypochondrium. Ihre Sestalt ist fast sichelförmig. ¡Das breite Ende ist aufwärts nach hinten gekehrt, und befindet sich in der Nachbarschaft der Niere, das spitze Ende geht nach unten und vorne herab, und stöfst an den Magen; der concave R a n d liegt nach vorne und oben, der convexe nach hinten und unten. Die Lage der Milz richtet sich jedoch überhaupt nach der gröfsern oder geringem Anfüllung des Magens.
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 61 4-
35-
Die Milz hat z w e i F l ä c h e n . Die 5 u f s e r e' ist erhaben, glatt, und sieht nach den Rippen hin;
die i n n e r e und ausgeschweifte ist gegen
den Magen gekehrt,
unebener und bildet ge-
gen den obern Rand eine Vertiefung, vi,ele Löcher zeigt,
welche
durch welche die Gefäfse
in die Milz e i n - und ausdringen. Die Länge dieses Eingeweides ist sehr ver« schieden.
In
diesem von
mir
untersuchten
Pferde betrug sie einen Fufs und neun und einen halben Zoll,
die gröfste Breite neun Zoll,
die Dicke am mittleren viertel Zoll,
Theile
und das Gewicht
ein
und ein
zwei und drei
viertel Pfund " ' ) .
§• Die Milz
36-
erhält einen einfachen Ueberzug,
der von dem Bauchfelle entsteht,
welches das
Eingeweide einhüllt, zum Magen geht, und sich in das Netz verliert.
Unter dieser Umkleidung
liegt, wie bei der L e b e r , ein Zellgewebe,
C7)
Bei dem Esel
fünfzehn L o t h ,
vier und ein halb L o t h .
das
bei dem Fiiliei)
Erster Abschnitt,
6»
auf gleiche W e i s e in Uebrigens
hat
die
Substanz
eindringt.
die Milz eine zellartige Bildung,
u n d viel Uebereinslinimendes mit den fachigen Körpern einer
des
männlichen Gliedes.
beträchtlichen
Menge
Es ist mit
von
Blutgefäfsen
durch w e b t . W e g e n des B l u t e s , das in s o grofser Q u a n tität aus den arteriösen G e f ä ß e n in die venösen übergeführet w i r d , erhält das Pßrenchyma wahrscheinlich Farbe, Die
die
dunkle
Hnd
schwärzlichbraune
die vorzüglich in der Substanz auffällt.
äufsere
Fläche
der
Milz
hingegen
m e h r eine bläulich-graue F a r b e , Alter zunimmt
68) B e i
dem
dunkelbau, ne. im
zeigt
die mit dem
Unterwirft man die Milz
erwachsenen
E s e l w a r die F a r b e m e h r
bei d e m F ü l l e n iiei sie m e h r ins B r a u -
D a s P a r e n c h y m a zeigte s i c h b e i m E s e l , Pferde.
Bei
dem
wie
F ü l l e n h i n g e g e n bestand es
aufser den G e f ä f s e m m d dem Z e l l g e w e b e aus einer M e n ge w e i f s e r , k i i g t l f ö r m i g e r R l ä s c i i e n ( T a b . I V . F i g . 5 . ) , die
eine
klare,
weifsliche Feuchtigkeit
und
die
Gröfse
eines N a d e l k n o p f ' e s
liefsen
sich
leicht
von
dem
übrigen
enthielten,
hatten.
Sie
Parenchyma
lostrennen. E s fragt s i c h , o b diese B l ä s c h e n einer g e s u n d e n oder k r a n k e n M i l z a n g e h ö r e n ? L e t z t e r e s
scheint
m i r indessen n i c h t ganz e i n l e u c h t e n d zu s e y n ,
in-
d e m die Farbe dieses E i n g e w e i d e s n a t ü r l i c h e r s c h i e n , die
aufsere
Fläche
glatt u n d e b e n w a r ,
u n d die
Die Verdauungswerkzeuge des Pferdes. 65 der
Einwässerung,
Substanz
eine
so g e w i n n t ?uch
beinahe
ähnliche
die iunere
bläulich-grafie
Ansicht.
§• 37. Die Gröfse
Milzgefäfse aus.
zeichnen
Ihre
sich
Schlagader
durch
ihre
entspringt
unmittelbar v o n der grolsen Schlagader
(niieria
aorta). Die Milzblutader stanz dieses E i n g e w e i d e s ,
kommt von der Subund
e n d i g e t sich i n
die Pfortader.
Bläschen selbst gleichförmig d u r c h die gatize Masse ausgebreitet lagen, welches in einem kränklichen Zustande, z. B. bei den Hydatiden, w o h l nicht der Fall ist.
Auch
spricht gegen eine kränkliche Be-
schaffenheit das Alter,
indem
ich
erst neun Monate getracen
uniersuchte,
nur
das Füllen, welei es
war. I c h habe diese Erscheinung meinem v e r e h m n g f würdigen Lehrer, dem Herrn H q f r a f h gezeigt,
Ü'umcitbach,
dem sie gleichfalls fremde war.
Mehrmals habe ich am Netze kleine N e h r n m i U e gefunden, mir,
und noch jetzt habe ich eint Milz vor
zu der fünf kleine gehören,
einer Erbse, bis zu der einer Nuf»,
von
T a b , 111,
Dritter Abschnitt. §.
10.
D e r B a u d e s M a g e n s und d e s D a r m * k a n a l e s erscheint auf folgende Weise. Sie werden im Allgemeinen, wie beim Pferde, aus fünf Häuten zusammengesetzt. D i e ä u f s e r e H a u t ist eine Fortsetzung des Bauchfelles, und läfst besonders am Magen die darunter liegende M u s k e l h a u t durchscheinen. Diese verhält sich am Magen so, dafs sie an dem kugelförmigen Theile schwächer ist, an dem schmalen hingegen stärket Wird, weswegen auch letzterer einer stärkern Verengerung fähig ist. Vergleicht man ihre Dicke mit der Muskelhaut am Magen des Pferd e s , so wird man finden, dafs erstere der letzt e m bei weitem nachstehen müsse. Die Muskeifibern des Magens erscheinen theils als l ä n g l i c h e / welche Fortsetzungen der longitudinellen Fasern der Speiseröhre sind, theils als k r e i s f ö r m i g e und s c h r ä g e , di«j sich durchkreutzen. Die M u s k e l h a u t des D a r m k a n a l s ist dagegen beim Hunde überhaupt sehr stark, und verhältnifsmiifsig stärker, als beim Pferde* Die Zirkelfasern erscheinen am dünnen Darm am stärksten, am dicken hingegen die longitudinellen , die letztem gleichmäfsig umgeben,
Die Verdauitngswerkzeuge des Hundes q5 und keine Bänder bilden,
daher auch dieser
Darm nicht beutelförmig erscheint. Da, wo der dicke Darm entsteht, sind die longitudinellen mehr
sie
Muskelfasern
schwächer,
sich aber dém Mastdarme
je
nähern,
um desto stärker werden sie. Am Ende des letztem bilden sie einen eigenen Aufheber (levatoi), indem sie sieb gegen das heilige Bein ansaftimeln, Seiten ein Muskelbündel
und auf beiden
erzeugen,
das nicht
weit vom Ausgange des Mastdarmes Muskel
zusammenliefst ,
und
in einer
sich mit
dem
Sphincter des Afters vereiniget.
§. II. Unter der Muskelhaut liegt die Z e l l h a u t . Sie ist ebenfalls verhältnifsmäfsig stärker, beim Pferde,
als
Am Magen ist sie besonders mit
grofsen Blutgefäfsen durchilochten.
Am Darme
stellt sich eine weifsliche, etwas ins blaue spielende, deutlich gebildete Membran dar, die hier vorzüglich viel stärker, Auge fällt.
als beim Pferde,
ins
An ihrer änfsern Oberfläche zeigt
sich besonders am Darme wenigeres,
aber fe-
steres Zellgewebe, als beim Pferde, daher auch die Verbindung
zwischen Muskel- und Zell-
haut bei ersterem viel inniger erscheint.
g6
Dritter Abschnitt.
Es folgt u n t e r
der Zellhfiut die
Gefäfs-
h i u t. Sie bat, wie am Pferde, eine duarie Zell u l o s e M e m b r a n zur G r u n d l a g e , n e r n Fläche die
an d e r e n in-
vermutlichen
Geüifse
strah-
lenförmig n e b e n einander h e r v o r t r e t e n , u n d in die H ö h l e
des
Darmes
hervorragen.
Diesen
B a u sieht m a n deutlicher am Anfange des d ü n n e n Darmes. D i e V e r b i n d u n g der fsen mit der Zellhaut durch
Gefäfse,
verhal , c !ii,
die
Gefäfshaut n a c h
geschieht sich
nu-
gröfsteniheils
wie
beiire P f e r d e
der zwischenliegende Zellstoff aber
w i r d di in blofsen Auge k a u m sichtbar. g e n erblickt m a n auf
Hinge-
der iiul'sern Fläche die-
ser M e m b r a n sowohl am M a g e n ,
als d e m di-
c k e n Darm eine beträchtliche Lage Schleimdrüs e n " ) , durch welche die V e r b i n d u n g zwischen Zellhaut u n d Gefäfshaut unterstützt wird. Am Darmkanale u n d b e s o n d e r s am Anfange
des dünnen D a r m e s ,
hat
die Gefäfshaut
verliältnifsmäfsig eine weit beträchtlichere D i c k e , als beim Pferde.
Sie
ist
an
letzterer
Stelle
S2j Daher behauptet wahrscheinlich Blasius, 1. c. p. 196., die innere Haut bestehe aus angehäuften Drüsen.
Die Verdauungswerkzeuge des Hundes. 97 überhaupt am dicksten, dünner am Magen, am dünnsten am dicken Darine. Auf der innern Fläche der Gefäfshaut hangen die Z o t t e n länger herab, de,
geschwollen
fand.
nehmen
an Gröfse
sie
Gegen
den
dicken
Darme
fläche mit
Am
scheinen sie
nicht vorhanden zu seyn.
ich hier deutlich,
Darm
beträchtlich ab.
Magen und dem dicken gar
als ¡beim Pfer-
die ich auch einigemal strotzend und an-,
Dagegen
sah
dafs die ganze innere Ober-
unzähligen
kleinen
chen Erhabenheiten
und
rundli-
übersäet war.
Behandelt man die Gefäfshaut der Därme durch Einwässerung, oder taucht sie in kochendes Wasser, so nimmt sie sogleich eine w e i f s . e F a r b e an, schrumpft aber bei letzterer Behandlung nicht so stark zusammen, k e l - und Zellhaut. merkte ich,
wie die Mus-
Am Magen hingegen
be-
dafs die Gefäfshaut beim Eintau-
chen in kochendes Wasser, wie beim Pferde eine b.r ä n n l i o h e F a r b e
§• Die
innere
Fläche
annahm.
13. Gefäfshaut
ivird
endlich durch e i n e f e i n e E p i d e r m i s ,
der
wel»
che die fünfte und letzte Haut ausmacht,
be-
deckt.
G
q.8
Dritter Abschnitt, §.
14.
Die Muskelliaut treibt die darunter liegenden andern Häule tiefer in die Höhle des Darmes hinein, und erzeugt dadurch F a l t e n , die sich auf verschiedene Weise verhalten» Am Magen erscheinen sie gegen das blinde Ende des Sackes hin am s c h w ä c h s t e n , gegen die grofse Krümmung laufen sie mehr nach der L ä n g e ; übrigens bilden sie s c h l a n g e n f ö r m i g e W i n d u n g e n , die sich besonders in dem darmähnlichen Theile des Magens auszeichnen, beim Übergange in den Zwölffingerdarm aber aufhören. Im dünnen Darm entstehen z i r k e l f ö r m i g e r » 11 e n , die Ähnlichkeit mit connivirenden Klappen haben, welche den Vertiefungen entsprechen, die auf der äußern Oberfläche des Darmes in die Augen fallen, wodurch der ganze Darm «in Ansehen erhält, als wäre er aus Ringen zusammengesetzt. Diese Klappen verschwinden, so wie die Wärme entweicht 1 4 ). Am dicken Darm dagegen bilden die Häute nach innen stark hervorragende und g e s c h l i i a g e l t e Q u e e r f a l t e n , die sich gegen
24.) Deswegen laugnet wahrscheinlich Blasius p. 199. da» Dateyn d«r Falten.
L c
Die Verdauungswerkzeuge des Hundes. 99 den After hin in l o n g i t u d i n e l l e , starke verlaufen.
weniger
Wahrscheinlich wird durch
erstere beim Hunde
die Ausleerung
des
Ko-
tlies erschwert. §.
15.
Am After endlich findet man z w e i ne
ovale Taschen
95
),
klei-
ungefähr r von
der
Gröfse einer Haselnufs, deren Nutzen, so viel ich weifs, ist.
bis jetzt noch nicht völlig bekannt
Sie sondern im gesunden Zustande eine
widerlich riechende Feuchtigkeit ab,
§. 16. Die
Llber
liegt
gröfstentheils
zwischen Zwerchfell und Magen.
rechts
Letztern be-
deckt sie im leeren Zustande desselben bis auf einen kleinen Theil nach der linken Seite hin. Sie besitzt Band,
theils
ein
sichelförmiges
das indessen" nach unten nicht weit
herabläuft,
theils S e i t e n b U n d e r ,
die zwar
klein, aber doch sichtbar sind, obgleich einige Schriftsteller ihr Daseyn gelüugnet haben. Die vordere Fläche dieses Eingeweides ist G 3
2 $ ) Daubenion
T m . V . tb. 4 « . F i g . S. ( A B ) .
loo
Dritter Abschnitt.
überhaupt g e w ö l b t , die h i n t e r e a u s g e h ö h l t , u n d die Farbe braunroth Sie w o g in dem v o n mir zu diesem Behuf u n t e r s u c h t e n H u n d e z e h n u n d eine h a l b e U n z e . §•
17.
D i e L e b e r w i r d aus s i e b e n " ) v o n verschiedener Gestalt
Lappen
u n d Gröfse zusam-
mengesetzt. Der
erste
und
halbmondförmig.
l i n k e L a p p e n " ) ist
S e i n äufserer u n d e r h a b e n e r
R a n d ist gemeiniglich g e z a c k t , d e r i n n e r e ausgeschweift u n d mit e i n e m ziemlich tiefen E i n s c h n i t t versehen. inten, vordere
D i e Spitze neigt sich n a c h
u n d hat zwei bis drei Einschnitte. sehr
Die
e r h a b e n e Fläche gränzt an dos
Zwerchfell, und rechts an d e n zweiten L a p p e n , jNach oben und aufsen hat sie e i n dreieckiges Zoll lang ,
Seitenband, wodurch
26) B e i
jungen,
einen
der L a p p e n
Zwerchlelle v e r b u n d e n w i r d .
kleines, halben
mit
dem
D i e h i n t e r e I'lä-
n o c h saugenden. Hunden
bemerkte
ich, dafs, wenn sie in kaltem W a s s e r einige Stunden gelegen hatte,
sie dann eine wcifsliche Farbe
annahm. » 7 ) Bisweilen
aus «eelis.
p. 61.
S8) Tab. VI. Fig. 5. (E).
Peyer
observât,
anatom.
D i e Verdauungswerkzeuge d. Hundes. 1 0 1 cbe den vier nen
stöfst auf den M a g e n , und nach oben au Spigelischen Lappen, Seine Länge war Z o l l , die Breite drei Zoll, die Dicke eiZoll*
D e r z w e i t e L a p p e n " ) ist dreieckig mit nach unten gekelirLer Spitze. Die vordere Fläche sieht nach dem Zwerchfelle, und die Seitenflächen nach hinten, so .).
I zo
Fünfter Abs chnitt. Ungefähr einen halben Zoll vor dem Ein-
tritte in dieselbe erweitert sie sich beträchtlich, und bildet den K r o p f
(ingluvies).
Dieser
besteht aus einem länglich - runden Sacke, dessen Convexität mäfsig
nach vorne gekehrt ist.
aufgeblasenen
Zustande
betrug
Im seine
Länge drei Zoll drei Linien, und die Tiefe einen Zoll neun Linien " ) , Nun setit die wieder verschmälerte Speiseröhre ihren Lauf fort, durchbohrt die dünne, z e l l i g e M e m b r a n , welche den Eingang in die Brusthöhle verschliefst, kriecht hier über und zwischen den beiden Aesten der Luftröhre und den Lungen fort, und verfolgt ihren Lauf unter den Rückenwirbeln in einer horizontalen Richtung bis ungefähr zu dem dritten Wirbel, wo sie, etwas erweitert, in den V o r m a g e n " ) (bulbus glandulosus) übergeht.
10) Tat. IV. Fig. i, (b). 11) B e i m f a l c o l a g o p u s f a n d ich die T i e f e und W e i t e des
Kropfes
mehrere
zwei
Stücke
Zoll
vier L i n i e n .
v o n zerrissenen
F l e i s c h noch eine f r i s c h e ,
Er
Mausen,
enthielt deren
rothe F a r b e zeigte, »her
iiberall von den abgesonderten F e u c h t i g k e i t e n durchdrungen war. 15) T a b . I V . E i S , i .
(c).
Die Verdauungswerkz. des Habichts. 121 §•
3-
Auswärts ist die Speiseröhre mit einem feinen und lockern Zellgewebe überzogen, welches
sie
befestiget.
sich
an
durch
die benachbarten Theile
Nimmt man dasselbe weg, so kom-
men die eigentlichen H ä u t e zum Vorschein. Es lassen sich von diesen v i e r dem Auge deutlich darstellen, §• 4Die
erstere
und
äufsere
Haut
der
Speiseröhre ist eine sehr feine, durchsichtige, zellige Membran,
welche sich ziemlich genau
mit der darunter liegenden folgenden Haut verbindet. 5Diese zweite, eine wahre M u s k e l h a u t , ist dünn, nimmt aber gegen den Vormagen allmählich an Dicke etwas zu.
Sie besteht : aus z i r k e i -
f ö r m i g e n und 1 o n g i t u d i n e l l e n F a s e r n , v o n denen die erstem,
welche stärker sind,
nach
« u f s e n , die letzteren hingegen n a c h i n n e n zu liegen scheinen, und eine sehr dünne L'age erzeugen
Am K r ö p f e fand ich,
sen beiden L a g e n ,
hin und
auiser die-
wieder
feinere
13) Hier scheint also in Rücksicht der Lage der Fa»ern gerade das Gigentheil von dem, was man b«i d«n Saugcthieren bemerkt, statt zu findsn.
i aa
Fünfter Abschnitt.
schräg laufende Fasern, deren durchkreutzten.
welche die
Diese Muskelhaut besitzt besonders am Kröpfe eine starke Zusammenziehung-skraft, die man vorzüglich im leeren Zustande des letzteren deutlich bemerkt, indem alsdann seine Höhle beinahe ganz verschwunden ist.
§. 6. Die dritte, unter der Muskelhäut liegende, Membran ist d i e Z e i l h a u t . Sie hat in fliicksiclit ihrer Dicke und des übrigen Baues fast die gleiche Beschaffenheit, wie bei den von mir schon beschriebenen Säugethieren, und ist mit vielen Blutgefäßen durchwebt, die man vorzüglich deutlich am Magen antrifft. Unter dieser Haut liegen viele kleine, rundliche, von einander abgesonderte S c h l e i m d r ü s e n , die den Schlcim in die Hohle der Speisexöhre und des Kropfes absondern. An der Speiseröhre erzeugen sie mehrere, nach der Länge laufende Keihen, im Kröpfe hingegen sind sie unordentlich zerstreut, nur schienen sie mir daselbst nicht in giöfserer Menge vorhanden zu seya.
Die Verdauungswerkz. des Habichts. §.
123
7-
Die v i e r t e und l e t z t e sichtbare Haut ist stark und fest, etwas dicker, als das Batichfell in den großen Säugethieren.
Sie besitzt,
wenn sie vom Blute gereiniget ist, eine weifse, etwas ins Bläuliche übergehende Farbe, ist ziemlich durchsichtig, und läl'st die angeführten Drüsen,
die zwischen ihr und der Zellhaut liegen,
durchscheinen. Auf ihrer inneren Oberfläche erblickt man eine Menge kleiner O e f f n u n g e n die
,s
),
Mündungen der Schleimdrüsen
welche
darstellen,
durch welche eine beträchtliche Menge dünner, ungefärbter und klarer Schleim hervorquillt. Diese Membran bildet mit starke F a l t e n seröhre laufen,
der
Zellhaut
die nach der Länge der Speiim Kröpfe aber unordentlich
liegen,
1 4 ) D o c h ist e« wahrscheinlich, dafs sowohl hier, als an dem eigentlichen Magen und Gedärmen auch eine E p i dermis vorhanden sey; ob ich sie gleich nicht d t u t tich bemerken k o n n t e , 15) T a b . V . F i g . 1 . (•,). 16) T a b . V . F i g . 1. ( i > ) .
ia4
Fünfter Abschnitt. §• 8.
Die Speiseröhre besitzt viele und verhältnifsmäEsig starke B l u t g e f ä f s e , die sich besonders in der Zellhaut zerästeln,
durch ihre Gröfse sich
vorzüglich am Kröpfe auszeichnen, und in seine Höhle wahrscheinlich mehrere Feuchtigkeit
ab-
sondern. §.
9-
D e r V o r m a g e n " ) (bulbus glandulosus) liegt unter den Rückenwirbeln und den grofsen Blutgef afsen; nach unten wird er von dem Herzen u n d der Leber ganz bedeckt. Er hat ein beinahe trichterförmiges Ansehen. Sein schmales Ende ist nach vorne gekehrt, u n d verläuft sich in die Speiseröhre, nach hinten geht er mehr auf der linken Seite in d e n e i g e n t l i c h e n M a g e n ü b e r , und zwar an der Stelle, wo sich der letzte Rückenwirbel mit dem Hüftknochen vereiniget. D e r Uebergang ist unmerklich, und man sieht zwischen beiden T h e i l e n keine sichtbare G r ä n z e ; vielmehr bild e n sie eine gemeinschaftliche H ö h l e , welche die Nahrungsmittel aus der Speiseröhre aufnimmt.
17) Tab. TV. Fig. 1, (,-_••
Die Verdauungswerkz. des Habichts.
125
D i e L ä n g e des Vormagens betrug im leeren Zustande einen Zoll neun Linien, die B r e i t e an dem mittleren Theile einen Zoll.
Im aufgebla-
senen Zustande betrug l e t z t e r e einen Zoll vier Linien;
die T i e f e einen Zoll zwei Linien
IS
).
IO.
Es besteht der
Vormagen
aus
denselben
Häuten, welche die Speiseröhre zusammensetzen. Nur nimmt hier die Muskelhaut an Stärke etwas zu.
Ig)
Bei
Zwischen der Zellhaut und d£r vierten
dem
Vormagen,
zahmen der
von
Habicht
Fleisch
w a r , tmeri Zoll a i h t Linien l a n g , «ine und eine halbe Linie Beim
faJco
fand ich
ziemlich
u n d einen Z o l l
breit u n d tief.
lag o p u s ,
dessen
Vormagen
v o n zerrissenen Mäusen stark angefüllt w a r , sich die Breite
einen Z o l l
den
ausgedehnt
vier
zeigte
L i n i e n , die T i e f e
einen Zoll zwei und eine halbe L i n i e ,
Das Fleisch,
w a s er enthielt, fing schon an hin u n d w i e d e r a u f gelöst zu w e r d e n , hen ,
hatte ein g e l b l i c h - g r a u e s Anse-
und gab einen säuerlichen
An einer E u l e
G e r u c h v o n sich.
(strix a l u c o ) , die vier u n d z w a n -
zig L o t h w o g , eine L ä n g e von acht u n d einen h a l ben Z o l l ,
den
S c h w a n z nicht eingerechnet,
hatte,
und ziemlich fett w a r , hielt der beinahe leere V o r m a g e n acht und eine halbe L i n i e an L a n g e , drei L i n i e n an Breite,
und
126
Fünfter Abschnitt.
erscheint aber eine beträchtliche Lage S c h l e i m d r ü s e n " ) , die besonders dazu beitragen, dafs sich dieser Theil von der Speiseröhre und dem Magen durch sein Ansehen unterscheidet. Eine jede Drüse hat eine c y l i n d r i s c h e F i g u r ; ihr Durchmesser betrug ungefähr drei [Viertel Linien, und ihre Länge besonders in der Mitte des Vormagens, wo sie nemlich am längsten sind, zwei Linien, denn sie nehmen gegen beide Enden des Vormagens allmählich ab. Sie liegen parallel neben einander, sind durch ein feines Zellgewebe unter sich verbunden, und laufen queer zwischen der Zellhaut und der vierten Membran. Das eine Ende hängt mit der Zellhaut zusammen, das andere durchbohrt die vierte Haut, und öftnet sich in die Höhle des Vormagens mit einer einzelnen Mündung Hierdurch entstehet zwischen der letzten Haut und den Drüsen eine genaue Verbindung. Aufser diesen cylindrischen Drüsen sind noch viele, aber kleinere S c h l e i m b e h ä l t e r vorhanden, welche mit denen an der Speiseröhre eine gleiche Beschafienheit haben, nur dafs 19) Tab. V. Fig. j. (c), ao) Tab. V. F.g, 1. (d;.
Die Verdauungswerkz. des Habichts. sie kleiner sind.
127
Sie schulten gleichfalls ihren
Schleim in die Höhle des Vormagens sus,
so
dafs durch alle diese Drüsen die letzte Membran auf der iiinern Fläche mit einer beträchtlichen Menge eines w e i f s g e l b e n
Schleimes
überzogen ist. Wird der Sehl'.im weggenommen,
so be-
merkt man sehr deutlich mit bloisei: Augen eine Menge kleiner O e f f n u n g e n , lindrischen Drüsen fähren. als
kleine
die ZLI den cy-
Diese zeigen sich
schwärzliche
Punkte
g e l b l i c h e n R i n g e n umschlossen von
dem
von
welche
innern Ende der Drüsen hervorge-
bracht werden, indem letztere wegen derDurchsichtigkeit
der
letzten Membran
durchschim-
mern. Aufserdem erblickt man, durch Hülfe einer Lupe, zwischen diesen »Oefinungen viele andere, aber kleinere, die wahrscheinlich theils zu letzterer Art von Drüsen führen,
theils als Mündun-
gen der aushauchenden und einsaugenden Gefälle anzusehen sind.
31) Tab. V. Fig. 1. (e).
i ¿3
Fünfter Abschnitt.
Nimmt man die Haut von den Drusen ab, so sieht man an ersterer viele kleine Löcher, die da entstehen, wo die cylindrischen Drüsen dieie Membran durchbohren.
§.
II.
D e r e i g e n t l i c h e M a g e n " ) ist so gelegen, dafs der gröfste Theil der Gedärme auf ihm ruht. Nach unten fand ich ihn bei allen Raubvögeln mit oben erwähnte Fettlage bedeckt. Nach vorne steht er in Verbindung mit dem Vormagen, und berührt die L e b e r und M i l z ; seitwärts und nach hinten wird er unmittelbar vom Z w ö l f f i n g e r d a r m umgränzt. Denkt man sich ihn vom Vormagen getrennt, so erhält er im leeren Zustande eine beinahe' halbzirk eiförmige plattgedrückte Ansicht. Sein stark erhabener Rand ist nach hinten gekehrt, und stöfst unmittelbar auf den Zwölffingerdarm; der vordere und eingebildete E.and zwischen ihm und dem Vormagen würde nach einer geraden Richtung laufen. Die eine F l ä c h e sieht nach oben, und berührt die Gedärme,
»a) Tab. i y . Fig. i. ( d ) .
Fig. 3. ( c ) .
D i « Verdauiingswerkz. des Habichts. die
andere
mn^.'In,
nach
und ist
unten
mit
gegen
119
die Bauch-
der erwähnten Fettlage
genau verbunden. Seine
Länge
betrug
leeren
im
«inen Zoll zwei und eine halbe Linie, Breite einen
Zoll drei Linien,
senen aber betrug
Im
Zustand» und die aufgebla-
die Länge einen Zoll sieben
Linien, die Breite einen Zoll acht L i n i e n ,
die
Tiefe einen Zoll zwei Linien Der
Magen
ten gebildet,
wird aus
den gleichen H ä u -
aus denen die Speiseröhre und
der Vormagen bestehen;
nur zeichnen sich an
ihm die drei letzten durch ihre grössere Dicke aus.
2)) B e i dem
zahmen Habicht,
mit unverdautem
Fleisch
dessen M«peu
ziemlich
stark angefüllt
w a r , betrug die Länge einen Zoll vier Linien, und die Breite einen Zoll fünf L i n i e n ,
die T i e f e einen
Zoll «ine und eine halbe Linie. —
Beim
falc©
l a g o p u s , w o der Magen von zerrissertej» Stücken von Mäusen anpefiillt war, fand i c h die Breite und Länge zwei Z o l l , «ine
halbe
die T i e f e
Linie.
einen Zoll
dasselbe Ansehen und den gleichen ich im Vormagen
zwei und
Das vertrhluckte F U i l c h hatte bemerkte. —
Geruch,
Bei
der
de» Eule
war der Magen einen Zoll und eine und eine halb« L i n i e lang und breit.
I
i5o
Fünfter Abschaitf»
12. Besonders gilt dies3s ven d e r M u s k e l h a u t , welche verhältnifsmäfsig stärker erscheint, als ich sie bei den von mir untersuchten Säugethieren gefunden habe. Ihre Fasern entspringen vorzüglich a n z w e i h e r z f ö r m i gen tendinösen Punkten die sich an der Mitte der MagenHäche befinden, und laufen strahlenförmig gegen den Umfang des Magen«. Am Pförtner erzeugen sie einen schwachen Ringmuskel. Unter diesen strahlenförmigen Fasern, die eigentlich die ganze Maut zusammensetzen, befindet sich noch eine dünne, tanvollkommene Lage l o n g i t u d i n e l l e r F a s e r n , welche eine Fortsetzung von dener des Vormagens sind. Diese breiten sich nicht über den ganzen Magen aus, sondern verlieren sich scho» allmählich am ersten Drittel desselben. §• 13. D i e Z j e l l h a u t zeichnet sich am Magea nicht nur 'durch die beträchtlichere Dicke aui, sondern vorzüglich durch die starken Blutgefäfse, welche von der Muskelhaut in sie übergehen, sich hier überall zerästeln, und beide Häute sehr genau mit einander verbinden. «4) Tab. IV. Fi S . I. (4*) Fig. 3, (.
Die Verdauungswerkz, des Habichts. §
Die vierte und stärker,
131
14.
H a u t ist auch etwas dicker
als im V o r m a g e n ,
übrigens von
derselben Durchsichtigkeit, i'estigkeit und Farbe.
Sie unterscheidet sich aifo auch hier durch
die angegebenen
Eigenschaften sehr
merklich
von der vierten Membran bei den Säugethieren, der
ich
den
Namen G e f ä f s h a u t
beigelegt
habe. Ihre innere Flüche w a r mit einer dicken Schleimlage überzogen, welche sich am M a g e n durch einen festeren Zusammenhang vorzüglich auszeichnet, übrigens dieselbe F a r b e , wie in dem Vormagen bt-,safs * ! ) Sie w a r so fest, dafs man sie beinahe als eine wahre Haut ansehen sollte, und liefs sich, chne ihre Form zu verlieren, von dem Magen leicht absondern. Dieser
Schleim
vielen kleinen
wird
wahrscheinlich
von
runden S c h l e i m d r ü s e n ,
die
zwischen der Zellhaut und Gefäfshaut
35) B e i ber
dem
falco lagopus,
gelagert
bei dem
Sper-
( f a l c o nistis) und d t t N a c h t e u l c , fand i c h
die Schleimlage besonders aulfallend dick, f m ,
und
v o n einer braungelben Farbe, * Sie h a t w a h r s c h e i n l i c h auch zugleich
den N u t z e n ,
den Magen gegen
die herabgeschluckten Knochensplitter zu schützen.
i52
Fünfter Abschnitt.
lind, abgesondert. Nimmt man ihn weg, so erblickt man auf der innern Fläche des Magens eine Menge kleiner E r h a b e n h e i t e n , die indessen nicht mit den Darmzolten verglichen werden können, ob sie gleich vermuthiicb aus den Endigungen der aushauchenden und einsaugenden Gefäfse und der Schleimdrüsen gebildet werden. Durch diese Gefälse wird vorzüglich eine genaue Verbindung zwischen der Zell- und Gefäfshaut hervorgebracht. Die beiden letzten Häute bilden mehrere unregelmäfsig laufende F a l t e n * 8 ) , die deutlich erscheinen, wenn der Magen leer und zusammengefallen ist. §• 15Dem Magen fehlt eigentlich eine genau zu unterscheidende C a r d i a , weil er mit dem Vormagen eine gemeinschaftliche Höhle bildet, und letzterer allmählig in die Speiseröhre übergeht. Dagegen verläuft sich seine Höhle konisch in den P f ö r t n e r 2 " ) , der nach der rechten Seite des Magens nahe bei dem Eingange zum Vormagen sich befindet. Der Pförtner wurde auf eine doppelte a6) Tab. V. Fig. 1. ( f ) .
37; Tab, V . Fig. 1. (g). Fig. 7. (a).
Die Verdauun gswerkz. des Habichts.
135
Art zugeschlossen. Ich bemerkte nämlich nach vorne v i e r l ä n g l i c h e , ziemlich starke F a l t e n " ' ) , die aus einer Verdoppelung der Z e l l - und Gefäfshaut bestanden, und in die Höhle des Zwölffingerdarmes übergingen. Den Falten gerade entgegengesetzt, lag am R a n d e des Pförtners eine k o n i s c h e K l a p p e deren L a g e sich mir auf folgende Art darstellte. W a r der Pförtner offen, so ragte ihre Spitze etwas nach hinten in die Höhe des M a gens hervor ' " ) ; w a r jener geschlossen, so erschien die Spitze in die Oefnung berabgesenkt " ) , und verstopfte letztere völlig J e ) . Ueberdies fand ich nach aufsen einen kleinen S p h i n k t e r , der das Seinige zum Verschließen des Pförtners beizutragen scheint. Er erzeugt an der Stelle, w o der Magen in den Zwölffingerdarm übergeht, einen kleinen Einschnitt.
16. D e r D a r m k a n a l fängt vom Pförtner an, a8) Tab. V. Fig. ». (h;. Fig. 7. (hj. a9) Tab. V. Fig. 1. f i ; 9®) Tab. V. Fig. 7.
(cj.
3 0 Tab. V. Fig. 1. (gj. 33) Sowohl die Falten, all die Klappe fand ich bei
234
Fünfter Abschnitt.
und endiget sich in die Cloaca. Er zerfällt in den d ü n n e n und d i c k e n D a r m ; letzterer ist kurz, und wird von ersterem völlig bedeckt. Die Länge des d ü n n e n D a r m e s " ) betrug dreiFufs vier Zoll. Der Durchmesser im aufgeblasenen Zustande drei und dreiviertel Linien, vorzüglich an seinem Anfangstheil, wo er die gröfste Weite zeigt, denn gegen den dicken Darm hin hielt er nur zwei Linien im Durchmesser. Die Länge des sogenannten d i c k e n D a r m e s war zwei und einen halben Zoll, der Durch» messer im leeren und zusammengezogenen Zustande zwei Linien, durch Luft aufgeblasen, acht Linien.
Ein ansehnlicher Theil des dünnen Darmes, den man gewissermafsen mit dem Z w ö l f f i n g e r d a r m der Säugethiere vergleichen könnte, allen von mir zergliederten F. a l k e n und H a b i c h t e n . Sie halten einen gleichen Bau und dieselbe Lage. Bei der E u l e hingegen sah ich blofs die länglichen Falten, und die Klappe fehlte, dafür zeigte sich ein verhältnifsmäfsig stärkerer Sphinkter. 3q) Beim falco lagopus w a r die Länge vier F u f s ; bei der E u l e nur ein Fufs fünf und einen halben Zoll.
Die Verdauungswerkz. des Habichts. 135 beobachtet einen regelmäßigen Lauf, zeugt mehrere Lagen,
und er-
die ich hier näher
an
geben will. D i e erste Lage hinter
dem
rechten
' 4 ) fängt am Pförtner
Lappen
der
Leber
an,
läuft nach hinten bogenförmig gegen die Cloaca, geht dann in der nemlichen Richtung an der linken Lappen
Seite
nach
der
Leber,
vorne gegen bildet,
von unten nach oben steigt, viertel Zoll ")
derselben
linken
er
hier
ungefähr einen eine
Biegung
und erzeugt nun eine z w e i t e
Lage'").
Diese
hinter
den
indem
nimmt denselben,
ten Gang
zurück,
parallel mit
einander
rechten Seite über
aber
entgegengesetz-
so dafs beide Lagen laufen,
fast
kriecht an der
den rechten
Lappen
der
Leber, nach vorne, und bringt ungefähr einen halben Zoll vom Anfange der ersten Lage, indem er sich von unten nach oben lenkt, eine z w e i t e B i e g u n g " ) hervor,
welche an die
Leber stöfst.
Er läuft dann gegen die Cloaca
zurück
der rechten Niere,
unter
34; Tab. IV- Fig. 3. (dj.
3i) Tab. IV. Fig. 5. CgJ. 3«; Tab. IV. Fig. 3. (e). 37; Tab. IV. Fig. 3. (h).
die er be-
ii 36
Fünfter Abschnitt.
rührt, und verliert sich in den übrigen dünnen Darm. Die zwei erwähnten Lagen sind durch ein G e k r ö s e mit einander verbunden; die letztere ruht auf der ersten, und beide beschreiben einen h a l b e n Z i r k e l um den Rand des Magens. Der letzte Theil de» dünnen Darmes erzeugt viele und nicht zu bestimmende Windungen, nimmt die obere Gegend der Bauchhöhle ein, und wird vom Magen und den beiden Lagen des Zwölffingerdarmes ganz bedeckt. Endlich tritt er zwischen dem vordem Ende beider Nieren, und an der Stelle, wo sich der Rückenknochen mit dem Hüftbeine vereiniget, in den dicken Darm über. §. 18Es hing der ganze dünne Darm durch ein f e i n e s G e k r ö s e unter sich, und nach oben mit den benachbarten Theilen zusammen; in dem vieles Fett angehäuft war, §- 19In dem ersten Theil des dünnen Darmes fand ich eiaep gelblich^weifsen flüliigea Speise-
Die Verdauungswerkz. des Habichts. 137 brei, der, nachdem er einen Weg von etwa drei Fufs zurückgelegt hatte, nun ein graues Ansehen bekam, und allmählich anfing sich in Excremente abzusetzen.
§. 20. In der zweiten Lage des Zwöllfingerdarmes zeigten sich mir in seiner Höhle f ü n f k l e i n e O e f n u n g e n . Nemlich gerade in der zweiten Bieguiig, wo die erste Lage in die zweite übergeiit, acht Zoll vom Pförtner entfernt^ erschien eine O e f n u n g 3 S ) zur Aufnahme d e s G a l l e n b l a s e n g a n g e s 3,>) (ductus cysticus). Einen halben Zoll weiter zurück, öfnete sich der L e b e r g a n g (ductus hepaticus) und gleich daneben war eine d r i t t e O e f n u n g 4 r ) zur Aufnahme e i n e s k l e i n e n G a n g e s der Bauchspeicheldrüse. Einen Zoll hinter der letzteren sah ich noch z w e i O e f n u n g e n 4i )>
Ii)
T a b . V I . F i g . 3. (t).
1?) T a b , V I . Fig. *. (k). 40; T » b . V I . F i g . s. (u), 41) T a b . V I . Fig. i . 43) T a b . V I . Fig.
a.
(v). fn).
138
Fünfter Abschnitt.
die z w e i a n d e r e k l e i n e G ä n g e der Bauchspeicheldrüse durchliefsen. §. 21. An dem Uebergange des dünnen Darmes in den dicken, befinden sich zwei kleine B l i n d d ä r m e 4 ' ) , die neben einander unter dem Eierstocke liegen, und auf dem letzten Ende des dünnen Darmes ruhen. Sie haben eine kegelförmige Gestalt, öfnen sich in den dicken Darm, und kehren das zugespitzte verschlossene Ende nach vorne. Die Länge eines jeden Blinddarmchens betrug drei Linien, der Durchmesser eine und dreiviertel Linien 4 4 ) . $' 22. D e r d i c k e D a r m selbst liegt unter dem Hüftknochen nach der
linken Seite hin zwi-
schen den beiden Nieren, und ist an diesen
4J
) Tab. V„ Fig. 6. (bb).
44) Bei allen von mit zergliederten H a b i c h t e n
und
F a l k e n fand ich sie; auch zeigten sie verhältnifsmäfsig dieselbe Gröfse, und enthielten eine schleimige F e u c htigkeit, aber nie wahren Koth. —
Bei
den E u l e n dagegen hielt ein jeder iilinddarm zwei Zoll Läng« •, und war mit K o t h angefüllt.
Die Verdauungswerkz. des Habichts.
139
Knochen durch ein ziemlich f e t t e s G e k r ö s e befestiget. Er läuft in einer S förmigen Richtung 4 ") nach hinten gegen die Cioaca, senkt sich hier von oben nach unten herab, und erzeugt einen kleinen Theil, den ich als einen M a s t d a r m ansehe 4C ), weil letzterer sich durch stärkere längliche Muskelfasern vorzüglich auszeichne'., und in die Cioaca sich öfnet. Ich bemerkte am dicken Darm keine Bänder, indessen zeigte er doch ein beutelförcnigcs Ansehen, indem er an einigen Stellen von Koth ausgedehnt, an andern aber leer und zusammengezogen war. Er enthielt schwärzlich-^rau«, beinahe flüssige Excremente. §• 23. A n d e m D a r m k a n a l konnte ich drei Häute nur deutlich bemerken. D i e ä u f s e r e ist eine, Fortsetzung des Bauchfelles und des Gekröses. Unter derselben erscheint die M u s k e l h a u t , und dann folgt eine i n n e r e oder Gefäfshaut. Die M u s k e l h a u t zeigte besonders am Anfange des dünnen Darmes starke Zirkelfasern, da45) Tab. V . Fig. 6. (c).
46) Tab. V. Fig. 6. (d?.
i4o
Fünfter Abschnitt.
her behielt der Darm beim Durchschneiden seine vollständige Höhle, wie es auch beim Hunde geschieht.
Am Mastciarme hingegen sind die
longitudinellen Fasern stärker.
Eine Z e l l l i a u t
konnte ich nicht deutlich entdecken.
Die i n -
n e r e H a u t war dagegen ziemlich derb,
und
besafs im dünnen Darme stark hervorragende Z o t t e n , die verhältnifsmäfsig noch stärker, als beim Hunde waren, aber gegen dea dicken hin allmählig abnahmen.
§. 24-
ca
Der Mastdarm verliert sich in die
Cloa-
4 '),
ovaler
ein schlauchförmiger, beinahe
Sack,
der vorzüglich unter dem Kukuksbeine
liegt.
In
diese öfnen sich noch
zugleich die H a r n l e i t e r , und die b u r s a
aufserdem
die G e n i t a l i e n die hinter der Clo-
Fabricii,
aca sich befinden. Es lassen sich an ihr drei Hinte deutlich darstellen: Eine äufsere und feine Z e l l h a u t , eine M u s k e l h a u t ,
die
HUS longitudinellen,
zirkeiförmigen und schräglaufenden Fasern zusammengesetzt ist,
und
mit
der
Muskelhaut
der Urinblase bei den Säugethieren Aehnlichkeit 47) Tab. V. Fig.
6.
(e>
Die Verdauungswerkz. des Habichts. 141 h a t ; und endlich eine mit vielen A d e r n durchwebte d r i t t e H a u t .
Letztere erzeugt auch an
der zusammengefallenen Cloaca viele R u n z e l n . Die einer
Häute
der
Cloaca
groisen Erweiterung
letztere,
die
im
sind fähig,
überhaupt daher
zusammengefallenen
liefs und
schlaffen Zustande nur einen halben Zoll u n d eine Linie lang, war,
sich durch
dehnen,
und
einen halben Zoll breit
ir.äfsiges
Aufblasen so
aus-
daf's ihr Durchmesser zwei Zoll und
eine Linie in der Breite,
und zwei Zoll
und
drei Linien in der Länge betrug. Nach hinten
besitzt
die Cloaca eine mit
einem Sphinkter umgebene beträchiliche g r e i s e Oefnung,
durch w e l c h e der Unrath
ausge-
worfen wird.
§. 25D i e L e b e r 4 ") besteht aus einer seht feinen körnigen Substanz, und hat eine dun* keibraune, ins gelbliche spielende Farbe. Ihr Gewicht betrug drei und vierzig Gran.
48) Tub. VI. Fig. 1. s
Quentchen fünf
i4»
Fünfter Abschnitt.
Sie kommt unmittelbar nach weggenommenem Brustknochen zum Vorschein, und hat ihre Lage zwischen dem Herzen und dem Magen 4 9 ), wenn man von vorne nach hinten überhaupt auf die L a g e aller Eingeweide sieht. Sie erstreckt sich von der rechten nach der linken Seite, u n d nimmt die beiden Hypochondrien und die Herzgrube vöilig ein. Vergleicht man die Lage dieses Eingeweides bei den Vögeln mit der bei den Sängeihieren, so wird man finden, dafs bei ersteren die Leber »ich mehr nach vorne erstreckt, und sogar einen Theil c'es IIa um es einnimmt, der bei letzteren für die Lungen bestimmt ist, w e i l diese Organe bei V ö g e l n sehr klein sind.
§. 26. D i e L e b e r hat, überhaupt betrachtet, eine irrc-gulaire Gestalt, und besteht aus z w e i pen.
Der r e c h t e
Lap-
und gröfsere hat einen
länglich-runden zugespitzten Umrifs, sein spitzes E n d e ist nach vorne und aufwärts gekehrt, das die Hohlader " ) i n die Leber tritt. 49)
Tab. IV. Fig. 3- ft>J.
50) Tab. VI. Fig. 1. (a). ). 9) Beim F a l c o l a g o p u s war die Tiefe und Weite zwei Zoll vier Linien.
174
Vergleicht«!g der Verdauungswerkz.
s c h e i n t e r b e i n a h e k u g e l f ö r m i g " ) , drei Zoll vier und eine halbe Linie lang, und zweiZoll neun Linien tief.
Auch schien mir bei l e t z t e -
r e m die M u s k e l h a u t stärker zu
an diesem
Theile
seyn.
Bei manchen von denjenigen Vögeln,
die
ihre Jungen aus dem Kröpfe futtern, wie z. B„ bei der T a u b e ,
besteht derselbe aus z w e i
ovalen Säcken
die aber in eine gemein-
schaftliche Hohle » ) übergehen, er bei diesen fang
einen
weit
auch'scheint
grofsern
Um-
zuhaben.
Die Speiseröhre d e s Raben
kömmt
der
d e r F l e i s c h f r e s s e n d e n V ö g e l am n ä c h sten; was theils
denn auch ist
oft
theils der
fehlt Fall
er im Verhältniis
10) Tab. IV. Fig. a. (b}t
W Tab. V, Fig. 2. (b. b.J. ta) Tab, V- Fig. 3. (b.b).
der bei der
Kropf,
letztem
ist,
körperlichen
der Säugethiere und Vögel, Gröfse des Raben zu der des Huhns als bei letzterem.
175 weiter,
II.
V e r g l e i c h u ng
des
Magens
im
Allgemeinen. Stellt man eine Vergleichung des M a r e n s der beschriebenen Thiere an, so wird man in Piücksicht der G r ö f s e , d e r ä u f s e r n G e s t a l t u n d d e s B a u e s , mehrere Verschiedenheiten bemerken. Die' G r ö f s e folgende Weise. I.
des
Magens
erschien
auf
B e i d e m P f e r d e war im aufgeblasen
nen Zustande: Die Länge der grofsen Krümmung 3 Fufs 9IZ0U —
—
der kleinen
—
7
—
Der Durchmesser von der kleinen zur grofsen Krümmung Der
Durchmesser
von
10 —
einer
Wand zur andern Der ganze Umfang des Magens 4* Fufs
Wolfe
ist die
t u n g des M a g e n s die hat
eine
Thieren,
und der K a t z e ,
auch b e i m M e n s c h e n , er
verwand-
mehr
so
wie
Einrich-
einfachste,
längliche
dem
und
G-estalt,
Man findet hier k e i n e Z u s a m m e n s e t z u n gen, k e i n e v e r ä n d e r t e i n n e r e
Oberflä-
c h e , und die E p i d e r m i s i s t d ü n n , f e i n , und unterdruckt nicht die Empfindlichkeit der
dar-
über liegenden Gefäfshaut, Aus diesen Umständen sollte man beinahe schliefsen, d a f s d e r M a g e n u m d e s t o
ein-
f a c h e r , u n d die i n n e r e O b e r f l ä c h e
um
desto weicher j«
mehr
die
und
feiner
Speisen
erscheine
schon N
zerkaut
194
Vergleichung der Verdauungswerkz.
u n d z u b e r e i t e t e i n g e f ü h r t w e r d e n , oder je auf l ö s l i c h e r l e t z t e r e sind, und d a i s im u m g e k e h r t e n F a l l d a s G e g e n theil statt finde. Doch wage ich es eben so wenig au» der G e s t a l t und dem B a u d e s M a g e n s , als aus der G r ö f s e d e s s e l b e n etwas bestimmtes festsetzen zu wollen.
c. Vergleichung
des Magens
der Vö-
gel mit dem der Saugethiere. Stellen wir eine Vergleichung zwischen dem M a g e n d e r V ö g e l u n d d e m der S ä u g e t h i e r « an, so bemerken wir zuerst: daß derselbe bei e r s t e m durch einen s t ä r k e r n B a u im Allgemeinen sich vorzüglich auszeichne, und diese solidere Beschaffenheit besonders von d e r S t ä r k e d e r ' M u s k e l h a u t h e r r ü h r e . Die Fasern derselben zeigen auch ein e a n d e r e R i c h t u n g . Sie nehmen nemlich bei vielen Vögeln, besonders bei den F l e i s c h und I n s e k t e n f r e s s e n d e n , was ich auch schon bei der anatomischen Beschreibung bemerkthabe, v o n z w e i t e n d i n ö s e n P u n k t e n , an der obern und u n t e r n F l ä c h e desMagens ihren Ursprung, l a u f e n strahlen-
der Säugethiere und Vögel, förmig
zum
und
bilden
dige
Lage;
thieren den
Umfange nlur e i n e dahingegen
mehrere
sind Ferner
desselben
einzige bei
195 aus,
vollstän-
den
Faserlagen
Säugevorhan-
3').
h a t d e r M a g e n bei d e n
testen V ö g e l n eine beinahe
zirkelrun-
de, und von oben nach u n t e n drückte Gestalt,
meh«
plattge-
die sich a u f f a l l e n d v o n d e r
bei. d e n Säugethieren u n t e r s c h e i d e t , indem, d i e selbe m e h r länglich
u n d g e w ö l b t ist
£¡7) Sollte deshalb nicht dem Magen der Vögel eine gröfsere Stärke und Dicke deiy l l u s t e l h a u t verliehen seyn, damit durch »ie der Abgang der media« nisch wirkenden Krsfte bei der Verdauung erletzt werde P Deftn bei den Vögeln sind die Bauchmuskeln bekanntlich sehr dünn tirid schwach, und ein wahres muskulöses Zwerchfell fehlt ihnen ganz; und beides w i r k t doch mechanisch auf den M a gen und befördert die Verdauung. Sollte bei den Fleischfressenden Vögeln nicht inich eine willkührliche Bewegung des MagenS' statt finden, um im Stande zu seyn, das Gewölle und die nicht zu verdauenden Knochenstürke auszuwerfen f 38) Zeigt diese runde Form nicht auch auf eine stärkere mechanische Verdauungskraft des Magens, indem die Muskelfasern hier von allen Punkten auf die in der Höhl« enthaltenen Nahruncsmiltel wirken können? N %
196
Vergleichung der Verdauungswerkz.
A u c h die b e i d e n Mag Öffnungen l i e g e n i n s g e m e i n bei den V ö g e l n sehr n a h e n e b e n e i n a n d e r , eine Einrichtung, die nur bei sehr wenigen bekannten Säugethieren, z. B. beim F a u l t h i e r , statt findet. Dah e r f e h l t a u c h ain M a g e n d e r e r s t e m eine d e u t l i c h e k l e i n e M a g e n k r ü m m u n g . Aufserdem erscheint bei deil meisten V ö geln ein eigenes Organ, nemlich d e r V o r m a g e n 2 ' ) (bulbus glandulosus) , dessen Drüsen viel Schleim absetzen, der vielleicht die Verdauung und Animalisirung des Futters unterstützt. Denn fast scheint e s , dafs die Drüsen des eigentlichen Magens nicht hinreichten, die gehörige Menge Schleim, die zur Verdauung erforderlich ist, herzugeben, und dafs der geringere Umfang des Magens ein eigenes Organ erforderte, diesen Mangel zu ersetzen. Daher ist vielleicht insgemein dieser Theil den
29) Beim Eisvogel, den ich hier vor mir h a b e , und der Güte des Herrn Hofrath Blumenbaeh
verdan-
ke, fand ich nicht die geringste Spur eines Vormagens,
welches auih mein geschätzter Lehrer
in
dem Handbuch der vergleichenden Anatom, p, j ^ r . schon bemerkt
hat.
Dagegen findet man diesen
T h e i l auch bei einigen Säugethieren, Biber,
wo
» B . beim
er die Gröfse eines Gulden» besitzt.
M , g. desselben Handb. d. v. A.
p. 140.
der Säugethierc und Vögel.
197
öäugetbieren unnöthig, indem der Umfang ihres Magens eine reichliche Quelle dieser Feuchtigkeit darbietet.
D.
Vergleichung des Magens unter den Vögeln selbst. Stellt man eine Vergleichung des Magens tinter den Vögeln selbst an, so bemerkt man zwischen den F l e i s c h f r e s s e n d e n und P11 a n z e nf r e s s e n d e n einen wichtigen Unterschied. Bei den e r s t e r n i s t e r m e h r m e m b r a n ö s ; bei letztern viel dicker, .stärker, und mehr muskulös. Was für eine Derbheit zeigt sicfy am Magen des Huhns '"), die dem Magen des Habichts fehlt? Bei dem H u h n , und so verhält es sich auch bei den übrigen Pflanzenfressenden V ö geln, erblickt man statt einer b 1 o f s e i n f a c h e n F l e i s c h h a u t , zwei Paar starke Muskeln 5 die
30) Bei dem Goldwurm ist der Magen in Rücksicht der Derbheit des Gefiiges, dem der Körnerschluckenden Vögel beinahe gleich. Blumenback 1. c. P- 161.
31) Tat.. IV. Fig. s. (e).
198
Yergleichung der Vercfaliungswerkz.
sich d u r c h i h r e T e x t u r , F e s t i g k e i t u n d Farbe von den übrigen M u s k e l n des t Ii i e r i 3 c h e n K ö r p e r s a u f f a l l e n d a u s z e i c h n e n , Ihre Zusammenziehungskraft scheint sehr bedeutend zu seyn, u n d zeigt deutlich an, dafs sie das Zerreiben des Futters am Magen bewirk e n , u n d die Verdauung auf diese Art unterstützen , was auch Reaumur's zahlreiche Versuche genugsam bestätigen. Nicht weniger eigenthümlich ist die i n n e r e H a u t d e s M a g e n s b e i m H u h n und andern P f l a n z e n f r e s s e n d e n V ö g e l n . Sie stellt eine wahre v e r d i c k t e E p i d e r m i s dar, die eine g r o l ' s e F e s t i g k e i t besitzt, u n d erzeugt nach innen s t a r k e F u r c h e n u n d R u n z e l n , welche w e c h s e l s e i t i g i n e i n a n d e r g r e i f e n " ) . Dieser Bau scheint das Z e r r e i b e n d e r K ö r n e r au b e f ö r d e r n , und e r l a u b t i h n e n , S t e i n e zu v e r s c h l u c k e n , d i e z u r D i g e s t i o n e b e n f a l l s das. i h r i ge b e i t r a g e n ,J). Ferner sah ich d i e C a r d i a b e i den P f l a n z e n fr c s s c n d e n V ö g e l n m e h r ausgezeichnet, z. B. bei dem Hu ha
3») Tab. V- Fig. 5- ( 0 3,3) Blutnenbach?s Hautlb. d, v. A. p, 150.
der Säugethiere und Vögel.
199
und der T a u b e , und bemerkte e i n e d e u t l i c h e G r e n z e z w i s c h e n dem Vorm a g e n und dein e i g e n t l i c h e n M a g e n ; was nicht bei den F l e i s c h f r e s s e n d e n V ö g e l n der Fall ist. Bei j e n e n v e r l a u f t s i c h d er Pf ö r t n e r t r i c h t e r f ö r m i g in d e n Z w ö l f f i n g e r darm, u n d z e i g t im v e r s c h l o s s e n e n Z u s t a n d e g e g e n den M a g e n hin e i n e ungefähr einen halben Zoll lange 3 Spalte *); d a g e g e n e r b e i m H a b i c h t eine k o n i s c h e G e s t a l t b e s i t z t 3 5 ). D e r V o r m a g e n i s t b e i m H u h n e 3S ) k l e i n e r , als b e i m H a b i c h t 3-), a b e r die S c h l e i m d r ü s e n desselben, deren Z a h l f ü n f und f ü n f z i g bis seeliszig bei ersterra b e t r u g , sind hier g r ö f s c r , nicht cylindrisch, wie bei d e n b e s c h r i e b e n e n P t a u b v ö g e l n 3S ),
34) Tab. V . Kg. 5• fg,!. 35J Tab. V . Fig. 7. (a). 3«) Tab. IV. Fig. s. (d). 37") Tab. IV. I'ig. 1. (c). 3Si Tab. V. Fi?. 1. (c).
Vergleichüng der Verdauungswerkz.
aoo
aber mehr b e u t e i f ö r m i g "), gen sich mit
in d i e H ö b l e
konisch
len
4°),
sind
und
nach
Sie
hinten
scheinen
endi-
Vormagen«
hervorragenden
die
4 I ).
des
Papil-
gerichtet
auch wegen
ihrer
G r e i f s t ; mehr Schleim herzugeben, als bei den Fleischfressenden Vögeln. Uebrigens
hat
—
der
Magen
bei
den
P f l a n z e n f r e s s e n d e n V ö g e l n e i n e n e r ö sjern Umfang, senden,
als b e i d e n
der
Stärke
von
und
herrührt.
der
Dicke
Denn
seiner
seine
Vogels,
man
Wand
Höhle
scheint nicht geräumiger Vergleicht
Fleischfres-
beträchtlichen 4a)
selbst
zu seyn.
endlich den Magen eines
der als ein A l l e s f r e s s e n d e r
sehen wird, mit dem Magen
ange-
Fleischfressen-
d e r und P f l a n z e n f r e s s e n d e r V ö g e l , wird man finden, dafs d e r s e l b e d i e
so
gröfste
59) T a b . V . Fig. 5. ( r ) . 40)
Eci
der T a u b e
w a r e n sie b e i n a h e
10 vi:e beim H a b i c h t , h i m e n gerichtet. erhellen, dafs der M a g e n und D a r m k a n a 1 e i n e s j e d e n
Thie-
r e s (es gehöre in Ansehung der Nahrungsmittel zu welcher Klasse es wolle) d a s mit L e i c h t i g k e i t v e r d a u e ,
Fleisch
umgekehrt
a b e r d i e P f la n z e n n a h r un g , und namentlich
die
den
eignen
trocknen Bau
Hülsenfrüchte
auf
des M a g e n s u n d
der
G e d ü n n e e i rt g e s c h r ä n k t , u n d f ü r d es;sen sind.
individuelle
Kräfte
berechnet
E r k l ä r u n g der KupfertafeJLa,
T a b .
I.
D ie natürliche Lage des Blinddarmes und einiger l a g e n des Grimmdarmes im geöffneten Bauche des Pferdes.
A. Der B l i n d d a r m . B . Die e r s t e L a < ; c des Grimmdarmes. C. Etwas von der v i e r t e n L a g e desselben» D . Die z w e i t e L a g e R des Grimmdarmes. U
T a b .
II.
Big- i. Es ist der dicke und der gröfste Theil de® dünnen Darmes beim Pferde weggenommen, und man erblickt den Magen und dea Zwölfe
®54
Erklärung der Kupfertafeln«
fingerdarm im aufgeblasenen Zustande ; fern«* die Leber, Milz und Bauchspeicheldrüse in ijtrer Lage.
A. Der M a g e n . B. Der P f ö r t n e r . C. Der vordere Q u e r a s t mes.
des Zwölffingerdar-
D. Die S a c k f ö r m i g e E r w e i t e r u n g ben.
dessel-
E. D e r l o n g i t u d i n e l l e A s t des Zwölffingerdarmes. F. G. H. I.
der h i n t e r e Q u e r a s t desselben. Der Q u e r a s t der Bauchspeicheldrüse. Der l o n g i t u d i n e l l e A s t derselben, Die L e b e r in natürlicher Lage.
K. Der vom Magen und Zwölffingerdarm eingeschlossene R a u m , worin die Bauchspeicheldrüse sich befindet. K®. Die M i l z in der Lage, F i g . 2. Zeigt
die innere
Oberfläche des Magens
beim Pferde.
A. Die v e r d i c k t e E p i d e r m i s , Speiseröhre herab kommt.
die von der
Erklärung der Kupfertafeln. ij. Die v e r f e i n e r t e
255
Epidermis,
C. Der z a c k i g t e R a n d
der
verdickten Epi-
dermis, D. Eine Menge L a r v e n
die sich hier vorzüg-
lich angehäuft haberr. E . Die S c h l a n g e n f ö r m i g e n F a l t e n
indes
Sackförmigen Erweiterung des Zwölffingerdarmes. F.
Die a n g e h ä u f t e n
Schleimdrüsen
in
derselben. F * . Die i n n e r e F l ä c h e
der
Speiseröhre,
wo die länglichten Falten sichtbar sind, F i g - 3Stellt die Leber eines Pferdes von hinten zu vor. A. D e r r e c h t e L e b e r t a p p e n , B . Die V e r t i e f u n g desselben zur Aufnahme der rechten Niere. C. der o b e r e W i n k e l ,
wo die Hohlader in
die Leber tritt. D. Der kleine p y r a m i d a l i s c h e F. D e r l i n k e
Lappen.
Leberlappen.
G . Der m i t t l e r e
Leberlappen.
H. Das g e m e i n s c h a f t l i c h e
Leberstück,
wo alle drei Hauptlappen zusammenfliefsen, I . Die P f o r t e . k. Die P f o r t a d e r .
156
Erklärung der Kupfertafeln. T a b. Fig.
III. r.
Stellt vorzüglich die Lage des Magens, des Zwölffingerdarmes, des Blinddarmes, desGnmmdarmes, des Mastdarmes, des sogenannten pan-. creas Aseliii, die Leber aus einem Hunde vor.
A. Der M a g e n , B. Der v o r d e r e Q u e r a s t des Zwölffingerdarmes. C. Der l o n g i t u d i n e l l e A s t des Zwölffingerdarmes. D. Der h i n t e r e Q u e r a s t desselben. F.. Das l e t z t e E n d e d e s Z w ö l f f i n g e r d a r m e s , das in einer Biegung liegt, die von dem Anfangsthüile des Grimmdarmes gebildet wird. F. Das l e t z t e E n d e d e s d ü n n e n D a r m e s , wo er in den dicken übergeht. G. Der B l i n d d a r m in seiner gewöhnlichen Lage. H. Der A n f a n g d e s G r i m m d a r m e s , I. Das l e t z t e E n d e desselben, IC. Der M a s t d a r m . L. Das sogenannte p a n c r e a s A s e l I i i , M. Die M i l z Hiifser ihrer natürlichen Lage,. N, Die L e b e r in der Lage.
Erklärung der Kupfertafeln.
257
O. Der vom Magen und Zwölffingerdarm eingeschlossene R a u m , worin das letzte Ende de» dünnen Darmes, der Blinddarm und da» sogenannte pancreas Aseliii sich belinden. F i g . 2. Stellt die gleichen Theile wie die vorige Figur dar. Diese Abbildung ist aber von einem gröfsern Hunde hergenommen, in welchem die Gestalt und Lage derselben Theile mir etwas verschieden erschienen. A. Der M a g e n . B. Der l o n g i t u d i n e l l e A s t des Zwölffingerdarmes. C. Der h i n t e r e Q u e r a s t desselben, der unbedeckt nach vorne geht, und sieh in den übrigen dünnen Darm verliert. D. Der B l i n d d a r m von einer andern Gestalt und in einer andern Lage. E. Der L a u f des G r i m m d a r m e s , weichet von dem in der vorigen Figur gleichfalls abweicht. F. Das l e t z t e E n d e des dünnen Darmes. Fig- 3. Die äußere Gestalt des Magens von einem Hunde im aufgeblasenen Zustande. K
a58
Erklärung der Kupfertafeln.
A. Der k u g e l f ö r m i g e T h e i l I),
Der
verschmälerte
Tlieil desselben, darm
des M a g e n s .
d a r m ä h n l i c Ii e
welcher in tlen Zwölffinger-
übergeht.
T a b .
IV.
F i g . i. Ansicht einiger Verdauungswerkzeuge Habicht, in natürlicher L a g e .
vom
a. D e r A n f a n g der Speiseröhre. b . Der K r o p f , von vorne gesehen. c. Der V o r m a g e n . (Bulbus glandulosus.) d. D e r e i g e n t l i c h e M a g e n im leeren Znstande. d * . Der t e n d i n ö s e P u n k t e. Die C l o a c a . f. Die L u n g e n . g. 1, u f t r ö h r e.
desselben.
Ii. Der A n f a n g des Zwölffingerdarmes, i. Die G a l l e n b l ä s e . k . Dia M i l z ]. Die S c h l a g a d e r der Milz. xu. Die h i n t e r e O e f f n u n g der Cloaca, n. Ein Theil der W i r b e l s ä u l e am Halse.
Erklärung der Kupfertafeln.
159
Fig. 2. Ansicht einiger "Verdauungswerkzeuge v o m Huhn, in natürlicher Lage.
a. Die
Speiseröhre.
b. D e r K r o p f von der Seite angesehen, nebst seinen S c h l e i m d r ü s e n. c. Die L u f t r ö h r e . d. D e r V o r m a g e n mit seinen Schleimdrüsen, die auf der äufsern Flüche desselben sichtbar sind, e. Der e i g e n t l i c h e f. Die e r s t e
Magen.
oder u n t e r e
Lage
des Zwölf-
fingerdarmes. g. Die z w e i t e L a g e
desselben.
h. Die C1 o a c a. i. Die h i n t e r e O e f f n u n g derselben, k. Die
Gallenblase.
1. Die M i l z . m. Die n. Die
Bauchspeicheldrüse." Lungen. F i g . 3-
Ansicht der Lage der Eingeweide im Habicht nach weggenommenen Brustknochen und Brustmuskeln.
R 3
*6o
Erklärung der Kupfer tafeln.
a. D a s
Herz.
b.
Leber.
Die
c. D e r e i g e n t l i c h e
Magen
in etwas ange-
fülltem Zustande. c°. Der t e n d i n ö s e d. D i e e r s t e oder
Punkt untere
desselben. L a g e des Z w o i i -
fingerdnrmes. e. D i e z w e i t e
oder o b e r e L a g e
desselben.
f. D i e C1 o a c a. g
Die
erste
Biegung
des Zwölffingerdar-
mes. h. Die z w e i t e B i e g u n g
desselben.
i.
der
Der
obere
Lappen
Bauchspeiche
drüse. k. Der u n t e r e I . a p p e n 1, D i e O e i f n u n g
Fig. Stellt yor,
wo
ein Stück die
derselben.
der Cloaca.
4.
des Magens
vom
Pferde
Gefäfshau' v o n der Zellhaut ge-
trennt ist.
a. D i e ä u f s e r e F l ä c h e der abgetrennten Gefälshaut. b. D e r j e n i g e T h e i l
der G e f ä f s h a u t ,
welche
mit der verdickten Epidermis versehen ist. c. D e r a n d e r e T h e i l der Gefäfshaut. d. D i e i n n e r « F l ä c h e
der Zellhaut
Erklärung der Kupfertafeln,
261
(An beiden Häuten erblickt man abgerissene Gefäße, lind an dem Theil der Gefäfsbaut, welcher mit c. bezeichnet ist, aufserdem klein e L ö c h e r , durch welche dieseGefäfse gehen.)
F i g . 5. Stellt ein S t ü c k der d u r c h g e s c h n i t t e n e n M i l z des E s e l f ü l l e n s in natürlicher Gröfse vor, in deren Substanz ich eine Menge r u n d e r g l o b u l ö s e r B l ä s c h e n bemerkte.
F i g . 6. Ein Stück des geöffneten Zwölffingerdarme» beim Eselfüllen in n a t ü r l i c h e r G r ö f s e .
a.
Die
zusammengehäuften
Schleim-
drüsen. b. Die k o n n i v i r e n d e n
Klappen»
c. Die Z o t t e n .
Tab.
V.
(Alle Figuren dieser Tafel, die z w e i t e ausgenommen, sind in umgekehrter Lage dargestellt, weil ich beim Zeichnen f a n d ,
dafs diese An-
sicht am zweckmäfsigsten w a r ,
um das Ganze
262
Erklärung der Kupfertafeln.
xnit e i n e m
Blicke
besser
übersehen
zu
kön-
nen,) Fig. Die Kropfs,
innere des
r.
Fläche
der
Vormagens
Speiserühre ,
und
des
des
eigentlichen
M a g e n s b e i m H a b i c h t , i n n a - t ü r I i c h e r G r ö f s e.
a.
Die
Oeffnung
K r ö p f e und b.
Die selben
der
der
Schleimdrüsen
im
Speiserühre.
longitudineillen
Falten
in
dem-
TheJ.
c. D i e c y l i n d r i s c h e n
Schleimdrüsen
im
Vormagen. d. D i e O e f f n u n g e. D i e
Oeffnung,
w o man a b e r
zugleich d e n s c h w ä r z l i c h e n
P u 11 k t v o n ei-
nem
gleiche
derselben.
gelblichen
King
umschlossen
blickt. 1. Di.- F a l t e n des e i g e n t l i c h e n M a g e n s , g. D e r F l u i t n e r , Ii. D i e v i e r F a l t e n am P f ü r t n e r . i. D i e K l a p p e k. D e r A n f a n g
am P f o r t n e r . des
Zwöifhpgerdarme*.
er-
Erklärung der Kupfertafeln. Fig. Der
aufgeblasene
kleinert
a. D i e
b.
2.
K r o p f einer T a u b e ,
ver-
dargestellt.
Speiseröhre.
Der K r
O JI
f.
c. D i e a n g e s c h v v o l l e i u ' n , Drüsen d.
363
Die
v o n auTsen
sichtbaren.
desselben.
von
Blut
s'rozzenden
Gefäfse
des
Kropfes. e.
Die
Luftröhre« Fig.
3-
D i e innere Ansicht d^s M a g e n s , Kropfes
und
welche
Jun^o
nert
r'er S p e i s e r ö h r e v o n
der
b. D e r K r o p f c. D i e
verklei-
Die sen,
Speiseröhre.
geo'tnei.
g e s c h l ä i n ; e 11