Verfolgung und Gedächtnis in Albanien : eine Analyse postsozialistischer Erinnerungsstrategien 9783447055444, 3447055448


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Table of contents :
Einleitung........................................................................................................ 13
Methodik.................................................................................................... 20
Erste Ergebnisse und Darstellung des Buches.............................................. 21
Erster Teil Grundlagen..................................................................................... 25
1.1 Bemerkungen zur Erinnerung im postautoritären
gesellschaftlichen Kontext ................................ .................................... 25
1.2 Allgemeine methodologische Aspekte der Gedächtnisforschung............ 29
Narrativität, historische Quelle und soziales Phänomen ......................... 29
Gedächtnis und die Konstruktivität von Vergangenheit.......................... 31
1.3 Politische Verfolgung als Form staatlicher Gewaltanwendung und
Erinnerungsfaktor................................................................................. 32
Gewalt erleben, Gewalt beobachten............................................................ 32
Gruppenbildung durch Verfolgung.............................................................. 34
1.4 Von Gestern auf Heute: der lokale Kontext............................................ 36
1.4.1 Räumliche und politische Ordnungen ................................................. 36
1.4.2 Sozialwirtschaftliche Aspekte der postsozialistischen Ära................... 39
Migration und Demographie ....................................................................... 39
Privatisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
1.4.3 Lokale Transformationsprozesse und die Wahrnehmung
der Vergangenheit.............................................................................. 42
Zweiter Teil: Gesellschaftspolitische Aspekte des sozialistischen und
postsozialistischen Albaniens ........................................................................... 45
2 Grenze: sozialräumliche Einblicke................................................................. 45
2.1 Grenzübergreifende Konflikte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs..... 45
Besatzung und Vertreibung......................................................................... 4 7
Widerstand................................................................................................. 47
2.2 Der Beginn des Kalten Krieges 1md die internationale Grenzbeobachtung.49
2.3 Entwicklungen auf nationaler Ebene...................................................... 52
Das administrativ-militärische Regime der Grenzzone................................. 52
Keime sozialer und politischer Konflikte .................................................... 55
2.4 Gesellschaftshistorischer Rahmen der 'Kulaken' -Verfolgung................ 58
2.5 Historische und aktuelle Aspekte der Säuberungswelle
'Teme Sejko' (l960er Jahre)................................................................. 62
Aktuelle Repräsentationen.......................................................................... 62
Die Affäre.................................................................................................. 63
Lokale Ebene ............................................................................................. 67
2.6 Das 'kloni' nach 1990........................................................................... 67
2.7 Zusammenfassung ................................................................................ 68
3 Gedächtnis: Klassenkampf und Gedächtnispolitik ......................................... 69
3 .1 Der Diskurs über Klassen und Klassenkampf........................................ 70
Zeit und Raum im ideologischen Kodex . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
Positionierung im internationalen Diskurs................................................... 72
Klassenstrukturen und Partisanenkrieger..................................................... 73
Integrationsangebot versus gewaltsamer Ausschluss . .. .. . . . . . . . . . .. . . . . . .. . . . . . . .. .. .. 76
3.2 Konstruktionswege legitimer Gedächtnisversionen................................ 77
3.2.1 Neuschreibung der Geschichte ........................................................... 78
Institutionen............................................................................................... 78
3.2.2 'Kulturrevolution': Die Bewegung gegen die Religion und
die rückständigen Sitten .................................................................... 84
Namenspolitik............................................................................................ 85
Klassenkampf als Postulat der 'Kulturrevolution' . .. . ... . . . . . . . . . . . . .. . . ... . .. . . . . . . .. .. 88
3.2.3 Andenken undEhrungen .................................................................... 91
Nationale Zeit und sozialistische Folklore................................................... 91
Exkurs: Die 'Ökonomie' der Feste.............................................................. 95
Zum sozialen Mehrwert von Märtyrern und Helden . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96
Exkurs: Die Rolle der Frauen in der Gedenkkultur ...................................... 99
3.2.4 Kult der bewaffneten Gewalt... ........................................................... 103
Sigurimi ..................................................................................................... 105
Grenzkräfte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .. . . . . . . . . . . . .. . . . .. .. . . . . . . . . . . . l 07
3.2.5 Bemerkungen zum sozialistischen Erbe .............................................. 111
3.3 Zusammenfassung ................................................................................ 112
4 Gewalt: Die Umgestaltung der Gesellschaft in Feind und Freund ................... 115
4.1 Durchsetzung der neuen Macht: Akteure und Phasen (1944-1953) ........ 115
4.2 Kategorien ............................................................................................ 121
4.3 Strafmaßnahmen ................................................................................... 124
Zahlen, Formen .......................................................................................... 125
Ausschlussinstitutionen .............................................................................. 129
4.4 Die Familie als Zielscheibe der Verfolgung (1945-1985) ...................... 132
4.4. l Eine 'moderne' Form von Blutrache? ................................................. 133
4.4.2 'Politische Endogamie' ...................................................................... 138
Orte von Widerstand und Willfährigkeit: soziale Reproduktion und
Akteursstrategien ................................................................................ 138
Beispiele aus genealogischen Stammbäumen unter Berücksichtigung
politischer Verfolgungserfahrungen..................................................... 144
4.5 Rehabilitation ehemaliger politischer Verfolgter im Postsozialismus? .... 148
Die Engpässe einer (un)möglichen Entschädigung ....................................... 148
Wie kann erinnert werden: die Öffentlichkeit und die Nation ....................... 151
4.6 Zusammenfassung ................................................................................ 154
Dritter Teil: Gedächtnisproduktion in der post-sozialistischen Ära .................... 157
5 Über öffentliche Medien der Erinnerung ........................................................ 157
5.1 Wiederbelebung der 'c;amischen' Geschichte ......................................... 158
Das Dorf-Denkmal: Erneuerung oder Kreierung historischer Bilder? ........... 159
Die Rolle der Geschichte in der Wahlkampfrhetorik 200 l . . . . . . .. . .. . . . . . . . . . . . . . . . . 166
Graffiti: historisch ist politisch .................................................................... 172
5.2 Zusammenfassung ................................................................................ 176
6 Drei Fallbeispiele .......................................................................................... 179
6.1 Die Familie Nishani: ,,Aber wir hatten unseren Vater im Blut ... "
Ein ehemaliger politischer Gefangener und seine Kinder erinnern sich ... 179
6.1. l Primäre Gewalterfahrung: die Ausgangslage des Erzählers ................. 182
6.1.2 'Eigentum' und 'Rache': Metaphern und Forderungen ........................ 185
6.1.3 'Dorfgemeinde': Eine nachhaltige narrative Repräsentation ................ 188
6.1.4 'Arbeit': Erfahrung und Wert ............................................................. 192
6.1.5 Politisch dissident: Grenzen ziehen zwischen 'Wir' und 'die Anderen' 194
6.1.6 'Rückkehr': ersehnte Begegnungen und Spuren .................................. 197
6.1.7 Grenzleben und Ausgrenzung ............................................................. 203
6.1.8 Erzählen gewaltsamer Geschichten ..................................................... 204
6.1.9 Zusammenfassung .............................................................................. 209
6.2 Die Familie Fejzo: ,,Ich konnte diese Zeit aber nicht genießen ... "
Mutter und Sohn nach der Internierungserfahrung ................................. 213
6.2. l Räumliche und soziale Ausgrenzung .................................................. 215
6.2.2 Absurdität als transcript ..................................................................... 219
6.2.3 'Grenzgemeinde' als Ort lokaler Geschichte ....................................... 222
6.2.4 'Demaskierung': Ein widerspruchsvoller Prozess ................................ 226
6.2.5 Verleugnung des stigmatisierten Vaters .............................................. 227
6.2.6 Zusammenfassung .............................................................................. 230
6.3 Die Familie Tozaj: ,,Ich bin als Kind des Feindes geboren ... "
Verwandt mit zwei politischen Häftlingen:
Ausgrenzungserfahrung innerhalb der Gemeinde ................................... 233
6.3.1 'Demaskim': Wiederkehrender Erinnerungstopos ............................... 235
6.3.2 Intemalisierungsprozesse von Gewaltlogiken ...................................... 240
6.3.3 Verantwortungsdiskurs: ,,ashtu ish' koha" .......................................... 244
6.3.4 'Dissidenz' als historisches Erbe ........................................................ 251
6.3.5 Wahrnehmungsprozesse sozialer Andersartigkeit ............................... 255
6.3.6 Zusammenfassung ............................................................................. 256
Viert er Teil: Reflexionen ................................................................................. 261
7 Staatliche Gewalt und Macht in der Erinnerung von betroffenen und nicht
betroffenen Akteurim1en und Akteuren: ein Vergleich ................................... 261
8 Anhang......................................................................................................... 281
8.1 Aspekte der Konfliktgeschichte zwischen
Albanien und Griechenland................................................................... 281
a) Die Grenzziehung in den albanisch-griechischen Verträgen .................... 281
b) Die Vertreibung der
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Verfolgung und Gedächtnis in Albanien : eine Analyse postsozialistischer Erinnerungsstrategien
 9783447055444, 3447055448

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Balkanologische Veröffentlichungen · Band 44

Georgia Kretsi

Verfolgung und Gedächtnis in Albanien

Harrassowitz Verlag

Balkanologische Veröffentlichungen Osteuropa-Institut der Universität Berlin Herausgegeben von Norbert Reiter und Holm Sundhaussen

Georgia Kretsi

Verfolgung und Gedächtnis in Albanien Eine Analyse postsozialistischer Erinnerungsstrategien

Band44

2007

2007

Harrassowitz Verlag · Wiesbaden

Harrassowitz Verlag· Wiesbaden

Balkanologische Veröffentlichungen· Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin, Band l-29 und ab Band 39 Balkanologische Veröffentlichungen · Fachbereich Neuere Fremdsprachliche Philologien der Freien Universität Berlin, Band 30-34 Balkanologische Veröffentlichungen · Fachbereich Philosophie und Geisteswissenschaften der Freien Universität Berlin, Band 35-38 Anschrift des Herausgebers: Osteuropa-Institut der Freien Universität Berlin Garystr. 55 · 14195 Berlin, Deutschland

Inhalt

Verzeichnis der Abbildungen ...... . ... . . ........... . . . .. . .......... . .. . . . . . ..... . ......................

9

Abkürzungen und Erläuterungen zum Text.......................................................

9

Dank................................................................................................................ 11 Einleitung........................................................................................................ 13 Methodik.................................................................................................... 20 Erste Ergebnisse und Darstellung des Buches.............................................. 21

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Bibliographie information published by the Deutsche Nationalbibliothek The Deutsche Nationalbibliothek lists this publication in the Deutsche Nationalbibliografie; detailed bibliographic data are available in the interne! at http://dnb.d-nb.de

Informationen zum Verlagsprogramm finden Sie unter http://www.harrassowitz-verlag.de © Otto Harrassowitz GmbH & Co. KG, Wiesbaden 2007 Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen jeder Art, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung in elektronische Systeme. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. Druck und Verarbeitung: Memminger MedienCentrum AG Printed in Germany ISSN 0170-1533 ISBN 978-3-447-05544-4

Erster Teil Grundlagen..................................................................................... 1.1 Bemerkungen zur Erinnerung im postautoritären gesellschaftlichen Kontext ................................ .................................... 1.2 Allgemeine methodologische Aspekte der Gedächtnisforschung............ Narrativität, historische Quelle und soziales Phänomen ......................... Gedächtnis und die Konstruktivität von Vergangenheit.......................... 1.3 Politische Verfolgung als Form staatlicher Gewaltanwendung und Erinnerungsfaktor................................................................................. Gewalt erleben, Gewalt beobachten............................................................ Gruppenbildung durch Verfolgung.............................................................. 1.4 Von Gestern auf Heute: der lokale Kontext............................................ 1.4.1 Räumliche und politische Ordnungen ................................................. 1.4.2 Sozialwirtschaftliche Aspekte der postsozialistischen Ära................... Migration und Demographie ....................................................................... Privatisierung .... . ..... . ...... . ..... . ..................... . . . . .. . .. . ....................... . .... . . ... . .... 1.4.3 Lokale Transformationsprozesse und die Wahrnehmung der Vergangenheit..............................................................................

25 25 29 29 31 32 32 34 36 36 39 39 40 42

Zweiter Teil: Gesellschaftspolitische Aspekte des sozialistischen und postsozialistischen Albaniens........................................................................... 45 2 Grenze: sozialräumliche Einblicke................................................................. 45 2.1 Grenzübergreifende Konflikte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs..... 45 Besatzung und Vertreibung......................................................................... 4 7 Widerstand................................................................................................. 47 2.2 Der Beginn des Kalten Krieges 1md die internationale Grenzbeobachtung.49 2.3 Entwicklungen auf nationaler Ebene...................................................... 52 Das administrativ-militärische Regime der Grenzzone................................. 52

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Inhalt

Inhalt

Keime sozialer und politischer Konflikte .................................................... 2.4 Gesellschaftshistorischer Rahmen der 'Kulaken' -Verfolgung................ 2.5 Historische und aktuelle Aspekte der Säuberungswelle 'Teme Sejko' (l960er Jahre)................................................................. Aktuelle Repräsentationen.......................................................................... Die Affäre.................................................................................................. LokaleEbene ............................................................................................. 2.6 Das 'kloni' nach 1990........................................................................... 2.7 Zusammenfassung ................................................................................

55 58

3 Gedächtnis: Klassenkampf und Gedächtnispolitik ......................................... 3.1 Der Diskurs über Klassen und Klassenkampf........................................ Zeit und Raum im ideologischen Kodex ......... . . ... ......................... . ............. Positionierung im internationalen Diskurs................................................... Klassenstrukturen und Partisanenkrieger..................................................... Integrationsangebot versus gewaltsamer Ausschluss ....................... . ....... .... 3.2 Konstruktionswege legitimer Gedächtnisversionen................................ 3.2.1 Neuschreibung der Geschichte ........................................................... Institutionen............................................................................................... 3.2.2 'Kulturrevolution': Die Bewegung gegen die Religion und die rückständigen Sitten .................................................................... Namenspolitik............................................................................................ Klassenkampf als Postulat der 'Kulturrevolution' ... ...... . ...................... . ...... 3.2.3 Andenken undEhrungen .................................................................... Nationale Zeit und sozialistische Folklore................................................... Exkurs: Die 'Ökonomie' der Feste.............................................................. Zum sozialen Mehrwert von Märtyrern und Helden .. . .. . ...... . ....................... Exkurs: Die Rolle der Frauen in der Gedenkkultur ...................................... 3.2.4 Kult der bewaffneten Gewalt.............................................................. Sigurimi ..................................................................................................... Grenzkräfte ................ . . . . ...................... . ............... . . . ..... . ....... ...................... 3.2.5 Bemerkungen zum sozialistischen Erbe .............................................. 3.3 Zusammenfassung ................................................................................

69 70 70 72 73 76 77 78 78 84 85 88 91 91 95 96 99 103 105 l 07 111 112

4 Gewalt: Die Umgestaltung der Gesellschaft in Feind und Freund ................... 4.1 Durchsetzung der neuen Macht: Akteure und Phasen (1944-1953) ........ 4.2 Kategorien............................................................................................ 4.3 Strafmaßnahmen................................................................................... Zahlen, Formen .......................................................................................... Ausschlussinstitutionen .............................................................................. 4.4 Die Familie als Zielscheibe der Verfolgung (1945-1985) ...................... 4.4. l Eine 'moderne' Form von Blutrache? ................................................. 4.4.2 'PolitischeEndogamie' ......................................................................

115 115 121 124 125 129 132 133 138

62 62 63 67 67 68

Orte von Widerstand und Willfährigkeit: soziale Reproduktion und Akteursstrategien ................................................................................ Beispiele aus genealogischen Stammbäumen unter Berücksichtigung politischer Verfolgungserfahrungen..................................................... 4.5 Rehabilitation ehemaliger politischer Verfolgter im Postsozialismus? .... Die Engpässe einer (un)möglichen Entschädigung....................................... Wie kann erinnert werden: die Öffentlichkeit und die Nation ....................... 4.6 Zusammenfassung ................................................................................

138 144 148 148 151 154

Dritter Teil: Gedächtnisproduktion in der post-sozialistischen Ära .................... 157 5 Über öffentliche Medien der Erinnerung ........................................................ 157 5.1 Wiederbelebung der 'c;amischen' Geschichte ......................................... 158 Das Dorf-Denkmal: Erneuerung oder Kreierung historischer Bilder? ........... 159 Die Rolle der Geschichte in der Wahlkampfrhetorik 200 l ......................... . . 166 Graffiti: historisch ist politisch .................................................................... 172 5.2 Zusammenfassung ................................................................................ 176 6 Drei Fallbeispiele .......................................................................................... 179 6.1 Die Familie Nishani: ,,Aber wir hatten unseren Vater im Blut ... " Ein ehemaliger politischer Gefangener und seine Kinder erinnern sich ... 179 6.1.l Primäre Gewalterfahrung: die Ausgangslage des Erzählers ................. 182 6.1.2 E ' igentum' und 'Rache': Metaphern und Forderungen........................ 185 6.1.3 'Dorfgemeinde': Eine nachhaltige narrative Repräsentation ................ 188 6.1.4 'Arbeit': Erfahrung und Wert ............................................................. 192 6.1.5 Politisch dissident: Grenzen ziehen zwischen 'Wir' und 'die Anderen' 194 6.1.6 'Rückkehr': ersehnte Begegnungen und Spuren .................................. 197 6.1.7 Grenzleben und Ausgrenzung ............................................................. 203 6.1.8Erzählen gewaltsamer Geschichten ..................................................... 204 6.1.9 Zusammenfassung.............................................................................. 209 6.2 Die Familie Fejzo: ,,Ich konnte diese Zeit aber nicht genießen ..." Mutter und Sohn nach der Internierungserfahrung ................................. 213 6.2. l Räumliche und soziale Ausgrenzung .................................................. 215 6.2.2 Absurdität als transcript ..................................................................... 219 6.2.3 'Grenzgemeinde' als Ort lokaler Geschichte ....................................... 222 6.2.4 'Demaskierung': Ein widerspruchsvoller Prozess ................................ 226 6.2.5 Verleugnung des stigmatisierten Vaters .............................................. 227 6.2.6 Zusammenfassung.............................................................................. 230 6.3 Die Familie Tozaj: ,,Ich bin als Kind des Feindes geboren ..." Verwandt mit zwei politischen Häftlingen: Ausgrenzungserfahrung innerhalb der Gemeinde ................................... 233 6.3.1 'Demaskim': Wiederkehrender Erinnerungstopos ............................... 235 6.3.2 Intemalisierungsprozesse von Gewaltlogiken ...................................... 240 6.3.3 Verantwortungsdiskurs: ,,ashtu ish' koha" .......................................... 244

Inhalt

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6.3.4 'Dissidenz' als historisches Erbe ........................................................ 251 6.3.5 Wahrnehmungsprozesse sozialer Andersartigkeit ............................... 255 6.3.6 Zusammenfassung ............................................................................. 256 Vierter Teil: Reflexionen ................................................................................. 261 7 Staatliche Gewalt und Macht in der Erinnerung von betroffenen und nicht betroffenen Akteurim1en und Akteuren: ein Vergleich ................................... 261 8 Anhang......................................................................................................... 8.1 Aspekte der Konfliktgeschichte zwischen Albanien und Griechenland................................................................... a) Die Grenzziehung in den albanisch-griechischen Verträgen .................... b) Die Vertreibung der

288 288 288

Abkürzungen und Erläuterungen zum Text

289 289 289



griechische .......................................................................... · · · · ·. ·. · · · · · · · · · · · · · · · 308 g) Internetquellen ...................................................................................... . 308 8.4 Zitierte Interviews in Originalsprache ................................................... 309

AQSH

Arkivi Qendror Shteteror (Zentrales Staatsarchiv), Tirana.

Bam Kombetar

Ballisten

(albanische) nationale Front. Gegründet im Winter 1942 von nationalistischen (nicht kommunistischen) politischen Kräften. vermutlich im Jahr 1943 in der (griechischen) lVll!",v eines vrn.irncu•1;vu Mitglieds der Kooperative (per fryme) einen gleich großen AnteiL Darüber hinaus die Einheimischen jedoch noch ein weiteres Thema an. Sie beschlossen, dass '"'"'""'4"F,v Grundbesitzer an Stellen Land bekommen sollten, wo es bereits ihre Vorfahren besessen freilich ohne mehr Land als alle anderen zmQes:nn)ct1en zu bekommen. Auf diese Weise kam es zu einer Verständigung zwischen der Kommission und den ish-pronaret (den ehemaligen un,ctb,:s1tze1m um die Landflächen und die Festlegung ihrer Grenzen. Abgesehen davon, dass die Landwirtschaft erheblich an Produktivität eingebüßt hatte, da die nun privatisierten, Grundstücke ohne Verkehrsmittel nicht erreichbar und ohne Mechanisierung nicht zu bewirtschaften sind, haben einige ehemalige Großgrundbesitzer (wobei als 'Großgrundbesitz' schon der Besitz einer Fläche von 20 Hektar zählte) unmittelbar reagiert Die zentrale Organisation Organizata e te drejtave te pronesimit, in Tirana gegründet, um für das „Recht auf einzutreten, vmrde -"',,..~... von der pti!)lllrnrnsc:nen Partei unterstützt Sowohl in die Organisation als auch in die Partei sind auch aus Konispol Befürworter einer Rückgabe des Bodens an die Vorkriegseigentümer eingetreten. Einige von ihnen hatten nicht mehr als 30 Hektar Land, traten jedoch vehement für das der Restitution althergebrachter Rechte beziehungsweise des Prinzips des Familienerbes ein. Darin wurde einerseits einer der elementarsten Vorteile des Kapitalismus gegenüber dem Kommunismus gesehen, den die albanischen Bürger nach vielen Jahren abgeschüttelt hatten, andererseits als moralische nfo~".:1,'.:!',,_,.,,..., derjenigen, die Eigentümer in der sozialistischen verfolgt worden waren. Einige der ehemals als 'Kulaken' verfolgten Personen sich - obwohl ihnen zustehende Land testge.setit worden war -, ihre Landzertifikate (tapite) den Behörden anzunehmen und zu unterschreiben. Damit protestierten sie gegen Reform und forderten die Ländereien ihrer Eltern und Großeltern zurück Nach n der Informanten machten sie immerhin einen nicht unbedeutenden Anteil % der Landberechtigten aus. Kontext Dispute \vurde politische Diskriminierung und folglich in der sozialistischen Zeit erinnert und als eine soziale po:stsöhmn Auch die als auch LAUUUJLLUJ",'-'/ Welt strukturiert ihre ,uvuv,u""f''"' drehen sich um die oder Veränderung der Kategorien. denen die soziale Welt wahrgenommen wird. 184 In dieser Hinsicht das ausschließliche e,vnv,"v' über die Geschichtsversionen den Stellenwert eines umfassen"'"''""""'uu,u...,.rn„u Deutungsmonopols. Die Umschreibung der Geschichte und des kollektiven Gedächtnisses bedeuten somit einen Verlust beden ,villkürlichen Ersatz von Wissenskategorien. Geschichtskonstruktion kann ein Hebel der Macht der die '"=,s,'..:l'.,c',",Fruu,- der Gesellschaft steuert und damit die Gesellschaft selbst strnkturiert und beherrscht. Dabei erweist sich das Werben für Gewalt als ein zentrales .,,,,,,_""'""· Den Nährboden für die u.u,.-.1J,,,";,,0'',c,.,'-- Be,..,,..,""·,_,~.,.~..,., schrieb zumindest in das Gedächtnis der heranwachsenden Generationen eine neue Geschichte ein. Ziel war die der die L"'"""""" von nationaler und sozialer Hclm,ogi~nität. in vielen anderen staatlichen "'«~u"i'c,,'.:...~h ihre erschreckenhier mit dem Werben fiir Gewalt den ,..,,_,uuu..,, Teil einer aus dem de verlieren sollte. Im ~""""""'" entstandenen Das offizielle Gev,ar dächtnismuster von ein in sich und µv;e>U,Ov