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German Pages 41 [44] Year 1915
STUDIEN ZUR K R I T I K UND EXEGESE DES QORANS VON
f J. BARTH
MIT EINEM NACHRUF VON C. H. BECKER
STRASSBURG 1915 V E R L A G V O N K A R L J. T R Ü B N E R
Die folgenden Studien haben es in der H a u p t s a c h e nicht mit der E r m i t t l u n g der chronologischen Reihenfolge der einzelnen Suren und der Gelegenheiten ihrer E n t s t e h u n g zu tun, die den Gegenstand der Untersuchungen Qoräns
von
SPRENGER,
MUIR,
NÖLDEKE'S
Geschichte
des
(S. 1 5 — 1 8 8 , in z w e i t e r AuflageNöLDEKE-ScHWALLY S. 5 8 — 2 3 4 )
WEIL'S Historisch-kritischer GRIMME'S Muhammed,
Einleitung
in
den Koran
2
S.
51—97,
II, S. 1 8 — 2 9 u. a. bilden. Sie wollen vielmehr
die inneren Zusammenhänge der Suren und deren etwaige
Störung
prüfen, Einschübe in die ursprünglichen Zusammenhänge nachweisen und andere kritische, auch textkritische Beiträge geben. W o Störungen der Z u s a m m e n h ä n g e vorliegen, werden sie schon bei der
Sammlung
und Redigierung des Qoräns unter A b u B e k r oder der unter ' O t m ä n zustande gekommen sein; denn es ist nicht anzunehmen, daß nach denselben und nach der V e r s e n d u n g der offiziellen R e d a k t i o n e n in die vier Provinzen unter ' O t m ä n noch eine Verschiebung v o n T e x t s t ü c k e n im Qorän eingetreten sei.
Dagegen bei der ersten S a m m l u n g
der einzelnen Teile des Qoräns, die ursprünglich auf Pergament, P a l m blättern, Schulterknochen, breiten Steinen und anderen rohen Schreibmaterialien aufgezeichnet waren*), sowie bei der weiteren unter ' O t m ä n wurden offenbar, wie z u m Teil schon die Muslimen erkannt haben, größere und kleinere S t ü c k e an Stellen eingefügt, mit denen sie ursprünglich nicht zusammenhingen, der früheren Gedankenreihen.
und stören nunmehr das Gefüge
Dadurch, daß ' O t m ä n den B e f e h l er-
teilte, alle früheren A b s c h r i f t e n zu verbrennen, so daß nur die v o n ihm ausgegangenen Versionen auf die N a c h w e l t kamen, sind wir nur auf innere Gründe f ü r solche Untersuchungen angewiesen.
Solche
sind daher in den bisherigen Forschungen über den Qorän ebenfalls angestellt, bei denen aber auf die chronologische Einreihung der Suren ' ) S u j ü t i Itqän bei
NÖLDEKE
S. 191;
WEIL
55 ff.;
CAETANI
II 1 S. 211.
4 (IM) im ganzen das hauptsächliche Absehen gerichtet war. Weitere Beiträge hierzu möchten die hier folgenden Untersuchungen geben. U m nicht mit den späteren, den medinensischen Suren, beginnen zu müssen, ist im folgenden die Reihenfolge eingehalten, die in N Ö L D E K E ' S Geschichte des Qoräns aufgestellt ist, nur daß für unseren jetzigen Z w e c k die Teilung der mekkanischen Suren in die drei Stufen nicht nötig w a r . Eine Exegese des Qoräns ist ohne gleichzeitige K r i t i k der Überlieferung nicht möglich. Zuweilen finden sich innerhalb desselben Verses Einschübe, die dessen K o n s t r u k t i o n unterbrechen, bald wird derselbe Gedanke zweimal hintereinander ausgesprochen dergestalt, d a ß beim zweiten Mal dessen frühere E r w ä h n u n g nicht vorausgesetzt wird, bald sind bei längeren anaphorisch gebauten Perioden zwischen die gleichen Versanfänge hinein fremde Verse eingeschoben, bald werden dieselben Verse in mehreren Suren, zuweilen sogar in derselben Sure wiederholt, während sie nur an der e i n e n Stelle passen, in der anderen außer Zusammenhang dastehen (vgl. z. B . unten zu Sure 28 und 40) u. dgl. m. Öfter liegen aber auch in e i n z e l n e n W o r t e n Korruptelen v o r . Manchmal sind sie derart, daß sie statt des zu erwartenden Sinns geradezu dessen Gegenteil ergeben. Die Muslimen selbst haben in solchen Fällen zum Teil in ihrer A r t bescheidene K r i t i k geübt, ohne es sich zu gestehen (vgl. z. B . unten zu 13, 30; 3, 147; 57, 29). Eine Hauptursache solcher Trübungen ist zum Teil die Tatsache, daß die diakritischen Punkte, durch welche mehrere sonst in der Schrift gleiche Buchstaben unterschieden werden, in der alten Schrift des Qoräns fehlten und erst etwa gegen E n d e des ersten Jahrhunderts hinzugefügt wurden D a nicht viele Muslimen den T e x t auswendig w u ß t e n und auf deren Gedächtniszuverlässigkeit im einzelnen nicht allzu sehr v e r t r a u t werden konnte 2) (dies beweisen schon die vielen unter den Arabern kursierenden Varianten), so m u ß t e n hieraus eine Reihe v o n Uberlieferungsfehlern resultieren. D a z u kommt, daß auch die schriftliche Wiedergabe der Längevokale ä, i, ü in einer A n z a h l v o n Formen unterblieb 3). In manchen Fällen läßt uns hier der uns bekannte Sprachgebrauch des Arabischen, speziell der des Qoräns, das v o m Zusammenhang Geforderte mit größerer oder geringerer Wahrscheinlichkeit wiederherstellen, in vielen anderen ist die usrprüngliche Überlieferung durch die ') NÖLDEKE, 3)
des
Dies
a. a. 0 .
309.
w a r j a die ausgesprochene V e r a n l a s s u n g f ü r die S a m m l u n g und F i x i e r u n g
Qoräns. 3) V g l .
das
Nähere
bei
NÖLDEKE
248
ff.
5 (H5) Unsicherheit der Schrift verloren gegangen. Es liegt keine Ursache vor, der muslimischen R e d a k t i o n des T e x t e s und der frühesten mündlichen Tradition bis zur endgültigen Fixierung der Schrift ein weit größeres Vertrauen zu schenken, als wir anderen alten T e x t z e u g e n in gleicher L a g e gewähren, den T e x t nach A r t der Muslimen als kanonisch unverrückbar hinzunehmen, wie es zumeist geschieht, und ihm gegenüber auf unsere K r i t i k zu verzichten. Freilich setzt der sprungh a f t e Stil des Qoräns, die Tatsache, daß in verhältnismäßig wenigen Fällen ein Gedanke nur an einer einzelnen Stelle im Qorän zur Sprache k o m m t , manches auch nicht vollständig vorliegen mag, unserem K ö n n e n seine Grenze. W e n n wir uns auch dieser Schranken b e w u ß t bleiben müssen, so sind wir doch nicht berechtigt, Brüche der Zusammenhänge, Einschübe in die geschlossenen Gedankenreihen zu übersehen und offenbare Verderbnisse des T e x t e s ohne kritische Gegenwehr hinzunehmen. Für solche Tätigkeit versagt naturgemäß die Hilfe der a r a b i s c h e n K o m m e n t a t o r e n , für welche der kanonische T e x t des Qoräns unantastbar und geheiligt ist. W o ich der Vollständigkeit wegen die traditionelle E r k l ä r u n g der A r a b e r anführe, w a r es ausgeschlossen, alle oder die Mehrheit der existierenden K o m m e n t a r e für jede Stelle zu berücksichtigen. Das v e r b o t neben der Raumüberfüllung schon die bedauerliche Unübersichtlichkeit dieser Ausgaben, welche die A u f findbarkeit der einzelnen Stellen o f t zu einer unerträglichen L a s t macht. Ich habe mich daher für meinen Zweck, der v o n der Wiederg a b e der Ansichten der A r a b e r fast stets ablag, auf drei hervorragende K o m m e n t a r e beschränkt, den des B a g a w i (Bag., st. 516), des B a i d ä w ! (Baid., st. 685) und den Tajsir a l - G a l ä l a i n (Gal., dessen zwei V e r fasser i. J. 864 bzw. 911 starben) in denen zusammen m a n das, was die A r a b e r zur Erklärung kritischer Stellen bieten, finden dürfte. Namentlich B a g a w i sammelt umsichtig und gewissenhaft die vor ihm v o n den arabischen Gelehrten gegebenen Erklärungen.
I. Mekkanische Suren. S u r e 96. Diese sehr alte, von den Arabern für die älteste erklärte
Sure
besteht bekanntlich aus zwei Teilen, die ursprünglich nicht zusammengehört haben m ü s s e n 2 ) : V s . 1 — 8 und 9 — 1 9 . ») D a s einzige E x e m p l a r des Kasiäf
des Z a m a h s a r i , das die hiesige K g l . Bibliothek
besitzt, war leider nicht verleihbar, weil es im Lesesaal steht. Tor Andraein
Le monde oriental
15 n i m m t an, daß die Sure aus einem G u ß ist.
6 (116) «O
Im ersten Teil ist Vs. i ¿Joj ^»LJ
O
Lsl, das
verschiedenartig
gedeutet wird, m. E . zu übersetzen: L i e s im N a m e n D e i n e s G o t t e s (den Qorän, der Dir hiermit offenbart wird) J ). Als Parallele - O ,
hierzu ist S. 87, 6 zu vergleichen ^ X i
3
Ü J .
^Ls ¿LLäiw »wir geben Dir
den Qorän zu J Dlesen, Du . wirst es nicht vergessen«, und S. 98, 2 5- - - > = J Y , . »-^Ixe
»ein Gesandter, der reine Blätter liest«. —
Daher in Vs. 3 f . »Dein Herr ist der erhabene, der g e l e h r t h a t (den Qorän) v e r m i t t e l s t des S c h r e i b r o h r s « . Daß das so zu verstehen, beweist Sure 53, 4 f. »Er ist nur eine Offenbarung, die offenbart wird« ^gjüJi j u j ^ i
»welche der an Kräften Gewaltige
gelehrt hat«, und zwar JIbei einer sichtbaren Offenbarung, als er dem .0* Muhammed
^^ic^t
(das. Vs. 7)
erschien.
Hier
bedeutet
also gleichfalls das Offenbaren des Qoräns •>_C seitens Gottes. — J ES,« J £ ** + Zur Erklärung der ersten Worte dient auch das ¿ ü J j »Li!j . ü l i S. 75, 18. — Gott oder Gabriel liest dem Muhammed die Offenbarung aus dem göttlichen Buch vor; er soll dann darin »nachfolgen«, daß er es ebenfalls liest, wie auch Baid. umschreibt ¿U&i j
L
I
m
0M
^ JCi5
-
zweiten Teil, Vs. 9—10, wird ^ ¿ j
Ü
„
j^'L» ^Jdt
^ L o Iii (Vs.9—10) vonNöLDEKE darauf bezogen, daß ein S k l a v e von einem Mächtigen am Beten verhindert wurde. Hiernach würde sich aber Vs. 19, da der Prophet mit diesem Vorgang nichts zu tun hätte, nicht in den Zusammenhang fügen; denn in Vs. 19 wird er selbst ermahnt »Folge ihm [dem Bedränger] nicht! Beuge Dich und nähere Dich [Gott]«! Daher ist unter Sjs^t in Vs. 10 mit den arabischen Kommentatoren (Baid., Bag., Gal.) Muhammed selbst zu verstehen; - öS o„ „ cp «• 5 Vgl.
lo s j ^ c
L< j!
*JUt jLfcC S. 72, 19 2 ).
in S. 53, 10; ferner S. 17, 1 ; rü> L J Ein unbekannter mächtiger Gegner
hatte dem Propheten das Beten und die Predigt (Vs. 12) verwehrt; dieser Gegner hatte einen größeren Anhang ¿uOLi (Vs. 17) hinter sich. Muhammed aber wird aufgefordert (Vs. 19), »folge ihm nicht, ' ) Ich stimme darin unabhängig mit WELLHAUSEN, Reste 241, n. 3 überein. J ) Von einem Sklaven würde nicht gesagt sein, daß er »Gottesfurcht b e f i e h l t « , Vs. 1 2 .
7
(H7)
beuge Dich und nähere Dich« ! — In Vs. I i ist das
fehlerhafter
Zusatz, aus Vers 9 oder 13 hierher verschlagen; denn Vers I i ist Fortsetzung von 9 f. »wann er betet«, (11) »wann er 1 ) auf dem rechten Weg ist oder Gottesfurcht befiehlt« (d. h. »predigt«), — Vs. 13 spricht dann wieder von Muhammeds Gegner: »Sag einmal, wenn er (den Verkündigenden) für lügenhaft erklärt [oder »feige ist« (vgl. Agh. V 148, 22, X V 7 7 ult.)], weiß er nicht, daß Gott es sieht?« — Es kann demnach der zweite Teil sehr wohl aus ganz alter Zeit stammen, weil von einem gläubigen S k l a v e n nicht die Rede ist. S u r e 74. Vs. 11 ff. wird von einem vornehmen, wohlsituierten Mekkaner 5
-
gesprochen. In der Einleitung dazu liX^s-j
i
O -
~
O
O -
s
^¡¿S ist
unpassend; denn weder »daß Gott allein ihn geschaffen« (Baid.), noch »daß Gott ihn als Einzigen geschaffen« (»der keine Kinder und Vermögen hat«, Baid.) gibt einen Sinn. Letzterem widerspricht direkt der Vs. 12. — habenden
Zu lesen ist wohl ljco>-j »den ich als einen w o h l -
(Mann) geschaffen (12) und dem ich ausgedehntes Ver-
mögen (13) und Kinder gegeben«. Vgl. 6M a * n 1,39 und
S c ,
Qor. 65, 6, IHiS. 631 M., O
»Reichtum« y a m . 521, 4, j^s-!., »reich« y a m .
698, 2, Kml. 199, II u. a. m. — Bei der alten Qoränschrift ist dies nicht einmal als eine Änderung zu bezeichnen. Auch die Form Jw-^j kann
im Hinblick auf
^Jä (vgl. auch Ttt'J?» ijj? jA^)
befremden.
Sure
nicht
in.
Daß diese gegen Abü Lahab, den Oheim des Propheten, gerichtete Sure zu den ältesten gehöre, ist mir unwahrscheinlich. Wohl kann das Perfekt
öS,
« o£
in Vs. 1 ein Wunsch oder Fluch sein; aber ^ ¿ S La
¿JL« ¿Uc in Vs. 2 weist nach dem ausnahmslosen Sprachgebrauch des Qoräns auf etwas bereits Geschehenes hin (vgl. Sure 7, 46; 15, 84; 26, 207 u. a.), während bei zukünftigen Ereignissen immer das Imperfekt .
o>
-öS
^ o b angewendet wird; bei einem Fluchperfekt würde ^ ¿ . 1 ^ gesagt *) Vielleicht ist durch Vs.
131
statt
13 hereingekommen
"
sein.
~ '
zu lesen, wie in ^ J l o
0
!3! Vs. 10.
Das
kann
8 (t i 8 )
worden sein. Die Sure enthält also einen Triumph über den bereits erfolgten Tod Abü Lahab's, welcher nach Ibn H i s c h ä m etwa 7 Tage nach der Schlacht bei Badr erfolgt sein soll'). — Auch einzelne islamische Schriftsteller verlegen die Sure in spätere Zeit, zum Teil sogar in das 8. Jahr der Higra (in dem aber A. L. längst tot war), zum Teil in andere Jahre; vgl. NÖLDEKE-SCHWALLY, Gesch. d. Qoräns 90 Anm. 3 und meinen eben genannten Artikel). S u r e 90. Diese Sure hat mehrfache Störungen erlitten.
Der Vs. 2 cioij
f.
JÜLJI I1X4J
bezieht sich m. E. auf die Einnahme Mekkas und
entschuldigt diese 2 ), ist also eine medinensische Interpolation aus einer Zeit nach dem Jahr 8 d. H. Formell erhellt dies auch daraus, daß unmittelbar hintereinander in Vs. 1 und 2 dasselbe jJLS! als Reimwort verwandt ist 3). — Ob die Verse 5—7 ursprünglich an diese Stelle gehörten, ist fraglich; denn die Fortsetzung zu Vs. 4 »Wir haben den Menschen in Beschwerlichkeit geschaffen« bilden die Verse 8—10 (und weiter 11—16) 4): »Gaben wir ihm nicht zwei Augen und eine Zunge und zwei Lippen usw. ?« o
In Vs. 17 ist der Anfang
„
i )
^Li ^
eine spätere Klammer, um
den Vers mit dem Vorhergehenden zu verbinden, zu dem er aber nicht gehört; auch folgt das Prädikat von Vers 17 deutlich erst in Vs. 18 nach. Vers 17 f. und 19 f. sind vielmehr ein selbständiges zweiteiliges Stückchen, parallel und konform zueinander gebaut. Das Ur>
öS
,
1
i
o,
sprüngliche ist: Vs. 17. 18: oL^uai «jUJ.i ¿JU-ai; hierzu als Gegensatz Vs. 19. 20: o ^ o J ') Vgl. meinen Artikel »Abu Lahab« in der Enzyklopädie s
,
>.—. .
^Ihs
JuUU
^ j j J S.
des Islams
I 103 f.
) So schon Bag., Gal.; bei Baid. als eine von verschiedenen Erklärungen.
Anrede Muhammeds am Tage nach der Eroberung O
üc^Ji
slXP
^J
JJLs\j
^-LJi Q L /
s-
Vgl. die
JS
£
J .
^Juu
(IHis. 823 ult. f. u. a.).
3) Anders bei der Zauberformel 114, 1. 2. 3, wo die Wiederholung eine beabsichtigte Emphase ist. — Doch folgt der gleiche Reim zweimal auch in S. 98, 5. 6. - -. - 4) Falls die Überlieferung in Vs. 11 richtig ist, so liegt in dem x«ji*Jt
0.0
^Ls
eine vom sonstigen Gebrauch abweichende Verwendung von ^S beim aoristischen Perfekt statt La vor.
9 (i i9) & o ,
¿ J ! X-.LÜ!. Dieses Stückchen ist v o n dem sonstigen Inhalt der Sure verschieden und kann ursprünglich selbständig gewesen sein. S u r e 97. Vs. I. Das O b j e k t v o n
Li! geht nicht auf den Qorän (so die
allgemeine Annahme), so daß dieses V e r b u m hier zum erstenmal v o m Offenbaren
des Qoräns
gesagt
wäre
(NÖLDEKE), sondern auf
den
E n g e l Gabriel als Überbringer der Offenbarung; denn das
wird
•zur E r k l ä r u n g unseres Verses sogleich wiederholt in ^ ¡ J l . SüCSblii jjJu -
L^s in Vs. 4. —
1
Die Fortsetzung dieser Worte in Vs. 4 ^>1 J^i ^ 0$ ) ist nicht konstruierbar; sie können weder bedeuten ^ | (Bag.),. noch »wegen jeder Sache« (Baid, Gal.,), denn dies würde nicht durch ^ a bezeichnet.
Sie gehören nicht hierher.
Alles erklärt sich aber
befriedigend, wenn die letzten W o r t e v o n Vers 4 und 5 ihre Stellen ver•tauscht haben, so daß zu lesen: V s . 4 ;*JlLw ^JkiH; —
Vs. 5:
j^f ^a ^
> L ^ j ^ S J \ : üXj^U! jjXi
»sie ist u n a n g e f o c h t e n 1 )
von
jeder (bösen) Sache«. S u r e 91. o >
>
~
Vers 15 LiLjie JL>"ü ^S. h a t mit seinem S u b j e k t »er« keine Verbindung mit dem vorhergehenden Vs. 14 »Gott vernichtete sie (eos) "wegen ihrer Sünde«.
Vielmehr schließt er an Vs. 12 a n : »als sich ihr
{der Tamuditen) Unglückseliger erhob, (15) und nicht die Folge davon fürchtete«. S u r e 80. Muhammed wird getadelt, daß er sich finster v o n einem armen Blinden abgewandt, gesucht habe.
der bei ihm
Belehrung über die Offenbarung
»Wenn (Vs. 5) einer reich ist, (6) so wendest du dich
ihm zu«; darauf fährt Vs. 7 f o r t : ^ j j
Sl tiVjie uoj. E s widerstrebt
d e m Gedankengange, daß hier gesagt sein soll »und es liegt dir doch l)
Vgl. den ganz entsprechenden Ausdruck " H ^ D • • " P P S Hiob 21,9.
9 bei den arab. Lexikographen wird als Infinitiv zu yOäil aufgeführt; s. LANE I 1412.
.
Auch
. . qA
, 0 . 5 ^ 1 q^o
10 (120) gar nicht ob, es schadet dir nichts, wenn er (der Reiche) nicht fromm wird«
(^¿ö
b!
0I
j
¿LJLÄ
L r
J ')» Baid.). — Vers 7 schließt
dagegen gut hinter 10 an: (8) »Wer zu dir kommt, (9) indem er (Gott) fürchtet, (10) um den kümmerst du dich nicht; (7) und es liegt dir nichts daran, daß er nicht fromm wird«. S u r e 73. Die Sure kann nicht zu den älteren unter den mekkanischen gehören; denn das Gebot, nachts aufzustehen und den Qorän zu rezitieren (Vs. 4), setzt schon das Bestehen einer Anzahl von aufgeschriebenen Suren voraus. — Damit stimmt überein, daß Vs. 15 den Muhammed bereits als »Gesandten« an sein Volk, wie .Moses an die Ä g y p t e r bezeichnet, was in den ältesten Suren sonst nicht der Fall ist. (Dies alles abgesehen von Vs. 20, der als medinisch anerkannt ist.) S u r e 82. Vs. 19. Die vorangehenden Verse 9 — 1 8 reinem alle auf in. E s ist nicht anzunehmen, daß in dem emphatischen Schlußvers allein der Reijn unterblieben sei. Q-iutll
E s ist in Vs. 19 hinter *JJ ausgefallen
t-jj z ), das z. B . in Sure 81, 29; 83, 6 sich
findet.
S u r e 101. Die Annahme A. F I S C H E R ' S 3), daß die Verse 7 — 8 eine Interpolation seien, ist nicht haltbar. Denn sie hat zur Voraussetzung, daß die echte Androhung am Schlüsse der Sure besagte: Vs. 6 »wessen Wagschale aber leicht ist, dessen Mutter wird kinderlos« oder »er kommt um«. Das ist aber ein im Qorän unerhörter Gedanke, abgesehen davon, daß er, weil er auf das Jüngste Gericht geht, sinnlos wäre. Die Strafe für die Frevler ist im Qorän ganz gewöhnlich die des H ö l l e n f e u e r s ; 24 mal ist allein dafür die Verbindung (yu», ¿S-
angewandt.
G „ „
yjJI
^Lo
Niemals wird etwas angedroht, was dem
^
xxt Ojj? in dem bei den Dichtern vorkommenden allgemeinen, unbestimmten Gebrauch entspräche. Sure
JJ> echt ist.
Daraus folgt, daß der Schluß der
Das vorhergehende ao ,ls> ¿wLj geht von der
' ) Ebenso B a g . »Dir liegt Nichts ob als das Überbringen (der Offenbarung)«. — Gal. gibt keine Erklärung. J)
Ebenso in Sure 53, Vs. 62; vgl. den Reim in Vs. 59—61.
3) Orient.
Studien
(NÖLDEKE-Festschrift) I 33—55.
II (121) althergebrachten Formel: ÖJJ 1 ) aus und bedeutet »dem ergeht es schlecht«. Diese allgemeine Drohung wird dann durch Vs. 6. 7 genauer als das Braten im Höllenfeuer expliziert. Dieses beweist auch das a»^ u , während sonst hinter U ¿^ot Loj ein zu erklärendes Einzelnomen (xcjläJI in unserer Sure Vs. 2, ¿ J o l l 104, 5, xilJl 69, 3) steht. €•ii Es soll eben hier nicht ein Nomen, sondern die Phrase JUS! erklärt werden, und zwar nicht indem allgemeinen, unbestimmten Sinn, sondern dem des Brennens in der Höllenglut. S u r e 81. Vs. 6. Unter den Erscheinungen des Jüngsten Gerichts, in welchen alles jetzt Bestehende in sein Gegenteil verändert werden soll, so daß die Sterne verdunkelt werden, die Berge wandern sollen (Vs. 2. 3) usw., O -
».
3
3
wird hier genannt
O -
J^-J-I!
(auch
3
welches als »ent-
zündet werden« l ) erklärt wirdO - (Baid., Gal.). Da aber in Sure 82, 3 w i t in gleichem Zusammenhang jLs^JI I3L erscheint »wenn die Meere durchbrochen und ineinander laufend gemacht werden«, welches eine natürlichere Hyperbel gibt, so wird in 81, 6 dieselbe Lesart als die ursprüngliche herzustellen sein. Das ist wahrscheinlicher, als daß für j dasselbe ^L^uJI tötj, zwei ganz verschiedene hyperbolische Aussagen mit zwei in den letzten Radikalen identischen Lauten gemacht wären. Der Anlaß des Korrupteis läßt sich hier noch nachweisen. In Sure 52, 6 wird Gott
O-
o
i ,
.
__s=uJ! UJ, genannt, »der Herr des voll angefüllten
Meeres«, d. h. des j e t z t in seiner natürlichen Fülle bestehenden Meeres. Von hier aus wird das
verkehrterweise auf 81, 6 übertragen
worden sein, wo doch von der dereinstigen gänzlichen Veränderung des Wesens des Meeres die Rede ist. Die Stelle 52, 6 ist ein Zeugnis o ,
>
dafür, daß in 81, 6 o ^ s u , falsch ist; denn wenn dieses Verbum an der ersteren Stelle den jetzigen natürlichen Zustand des Meeres bezeichnet, so kann es nicht in 81, 6 dessen völlige Umkehrung ausdrücken. S u r e 84. Hinter Vs. 5 ist wahrscheinlich der Nachsatz zu den verschiedenen J)
Belege für sie vgl. bei
a)
Vgl. zu dieser Bedeutung I H i s ä m
FISCHER,
a. a. 0 . 521, 7.
12
(122)
bf verloren gegangen, der in den entsprechenden Stellen 8l, 14; 82, 5 b e i d e M a l e m i t j j ^ ä i o ^ J l c . b e g i n n t ; daß er m i t ^ u w j ^ l
gegeben sei, wäre ganz ungewöhnlich. «
Ujt
LJ V S . 2
Mit diesem Satz beginnt ein
>c -
neuer Gedanke. — In Vers 13 ist anstößig; denn es kann nicht als ein früheres Verschulden von dem Frevler gesagt werden, daß er »unter seinen Leuten freudig gewesen«, während in Vers 9 das Gleiche den Frommen als ein zukünftiges Glück in Vs. 6 in Aussicht gestellt s
O ..
wird. Vermutlich ist das
Vs. 9 ein Fehler statt eines Partizips
von übler Bedeutung, etwa
oder dergleichen.
S u r e 88. c , - > y y y Vs. 8. Statt sjs*.», welches im Gegensatz zu in Vs. 2 steht, o > >. lies wie Sure 75, 24; 80, 40. S u r e 83. Vers 7—9; 18—21. Hier wird »das Buch«, in welchem je die Taten der Gottlosen (7—9), und dasjenige, in welchem die Taten der Frommen (18—21) verzeichnet sind, in Gegensatz zueinander genannt. Das *
y
-
o
..
letztere ist nach Vs. 20. 21 ^jjyiil »^H^H O JO. 5 nach Vs. 9 nur als ^s^o oUi" bezeichnet. noch ein Zusatz
,
;
J|
y „
0
>0,
C*
oütf", das erstere ist
In Vers 9 fehlt offenbar
G ^
»
j „ o ..
der Gegensatz zu ¡sJ^i-j, der etwa lautete »bei welchem sich die niedrigen oder bösen Engel befinden«; sonst würde der charakteristische, notwendige Gegensatz zu Vs. 21 nicht gerade ausgedrückt sein. Die Vs. 18, bei welchen sich das Buch der Frommen befinden soll, müssen lebend gedachte Wesen sein; das beweist der äußere Plural. Es sind dieselben wie
Vs. 21.
Daraus folgt, daß das
Gegensatz zu ji Hllijjina,
J, Vs. 7, welches
Vs. 19 ist I ), ursprünglich gleichfalls ein
äußerer Plural gewesen ist.
Als solcher läßt sich etwa ein ^ ^ « C i
' ) Die arab. Erklärer wissen mit diesem Singular ebensowenig etwas anzufangen wie wir. Sie deuten ihn als »das Buch, das die Taten der Satane und Ungläubigen enthält« «der »die siebente, tiefste Erde« oder »der Ort der Heere des Satans« oder »ein Felsen unter der tiefsten Erde« oder aber = j ^ L i o .
vgl. Gal., Bäg. (Baid. gibt nur das erste).
Das ist offenbar nur nach dem Zusammenhang
geraten.
13 (123) erschließen; dessen ursprüngliche Schreibung ohne diakritische P u n k t e konnte leicht zu einem K o r r u p t e l ^ c s u * f ü h r e n 1 ) .
Im Qorän
selbst werden in einer der ältesten Suren (74, V s . 30 f.) als B e wacher der Hölle und der B e s t r a f u n g der Sünder 19 Engel bezeichnet, die also ebenfalls niedrigere Engel sind. Ferner wird nach Sure 43, 35 jedem Sünder ein Saitän beigesellt, der mit ihm verbunden (qarin) ist. — Der Gegensatz zwischen den guten und bösen Engeln erscheint schon in der späteren jüdischen und in der christlichen religiösen L i t e r a t u r ; z. B . T o b i t 12, 1 5 : »Ich bin R a p h a e l , einer von den 7 heiligen Engeln, welche die Gebete der Heiligen hinauftragen« (weiterer Belege bedarf es nicht), andererseits T o b i t 3, 8 der böse Engel A s m ä d ä j , die Strafengel in der Offenb. Johannis 15, I, die bösen Geister im Brief des Jacobus 2, 19 u. a. m. S u r e 56. „
D a Vers 66 die W o r t e der Bereuenden
i „ o » -
w
. »^JuJ Li! enthält,
so liegt in dem vorhergehenden ^ j ^ j ü v o n Vs. 65, welches diese W o r t e einleitet, sehr wahrscheinlich ein alter Fehler v o r ; denn dieses bedeutet »sich an etwas erlaben, erfrischen«. arab.
Erklärer hineinlegen
Die Bedeutung, welche
»Ihr werdet E u c h wundern (^^¡^puUj),
~o„
oder »bereuen« ( . ^ j u u )
3
oder »Euch gegenseitig tadeln« (.
oder »betrübt sein« funden.
oder »Euch untereinander besprechen
2 ) sind offenbar erst für das Bedürfnis dieser Stelle er* i 5*D e m Zusammenhang entspräche ein W o r t wie . J^ÄJLJ »Ihr
w ü r d e t Schmerz darüber empfinden«.
In den Versen 82 ff., 85 ff. sind
zwei einander entsprechende Perioden: . . . tö! ^Jls und . . . parallel;
>
die letztere hat ihren N a c h s a t z in
3
°'
0
r *
V s . 86.
0'
^Jls T\
Der
N a c h s a t z zu Vs. 82 dagegen ist verloren gegangen und V s . 84 an seine Stelle getreten. S u r e 37. Die Sure ist gleichmäßig aus ganz kurzen Sätzen mit gleichem J)
Die E n d u n g
wurde in der alten Qoränschrift nur mit
vgl. Itqän II 167, 12 (Cairo), NÖLDEKE,
bezeichnet;
Gesch. des Qoräns 250. — Natürlich könnte auch
ein anderer äußerer synonymer Plural mit entsprechenden Schriftzeichen dagestanden haben. J)
So verschiedene Erklärer bei B a g . , vgl. auch Baid.
14 (124)
Reim aufgebaut. — Vs. 30 unterbricht die Antwort der Verleiter an die Verleiteten, die in Vers 29. 31 enthalten ist; er gehört hinter 31. — Die einstigen Verleiter sprechen: (29) »Ihr (selbst) wäret nicht gläubig; wir hatten keinen Beweis (um Euch zu verleiten) Euch gegenüber, Ihr (selbst) wäret frevelhaft; (31) so haben wir Euch in Irrtum geführt; denn wir (selbst) waren irrende«. — Erst danach paßt (30) »So trifft uns denn das Wort unseres Herrn, daß wir (die Strafe) kosten werden« [bezieht sich auf Vers 37: »Siehe, Ihr werdet die schmerzliche Strafe kosten«]. Vers 56.
w-
Das
o,
)
o ^
•^
sinnwidrig.
(Vs. 54) muß im Gegenteil sprechen J s ß ]
Der Gläubige
&
¿s^i
»wir sterben nur ein Sterben (d. h. nur in dieser Welt) und werden nicht (wie Ihr) bestraft«. So heißt es auch wirklich Sure 44, 56 von „ £
+ + ,
der Bedeutungen des Worts Sjdi
^
jo 0*0 ¡ O U L ö i . : a l - R ä g i b a. a. 0 . gibt als eine
O>
J^rr^ri
T
^
^ ^
J)
^Jr^S
^
>1.-v
—^r*-1'-
i 6 (126) »Gott
kennt
das
Geheimnis
und 9„
das Verborgene,
nach den Lexikographen =
^¿r-
ist
— Eine Parallele hierzu ist
jJbtj ¡ül Sure 87, 7, welche zugleich für unsere T e x t -
Lo», ^ i i
änderung Zeugnis
ablegt.
S u r e 15. Vers 12 gehört offenbar nicht hinter 11; denn sowohl das ¿ L i j ü ' 3 y 3 u *
als das Suffix v o n ¿oCl*o haben keine Beziehung zu Vers 11. Dagegen schließt Vs. 12 trefflich an 9 an: (9) »Siehe, wir schicken die Mahnung und schützen sie; (12) in dieser Weise lassen wir sie in das Herz der Übeltäter eingehen«. «
„
o
Vs. 47 b. Lil^s»! usw. schließt unmittelbar an ^AÄ^ai in Vs. 46 an; **
- °—
das dazwischenstehende
Ue^
.
bis
^
ist
ein
störender
Ein-
dringling. Vs. 56.
^Ls ist zu streichen; der Vers setzt noch die R e d e der
Engel f o r t ; erst in Vs. 57 redet Abraham. Vs. 72. Das . . . ¿L+xJ in der direkten Anrede Lüt's an die Sodomiter mit dem
Singular-Suffix ka
und der 3. Pers. Plur. hum,
das auf die Sodomiter geht, paßt nicht in diesen Zusammenhang; es schließt aber gut hinter Vs. 66 an: (66) » W i r ( G o t t ) teilten ihm jenen Beschluß mit, daß der Rücken dieser (Leute) am Morgen abgeschnitten würde (d. h. daß sie ausgerottet würden); (72) (sagend) bei deinem Leben, sie sind in ihrer Trunkenheit perplex«. Sure
19. ,
o
Der Sohn des Z a k a r i j j ä ' wird in Vers 7 und 13 ^^^ mit der Bemerkung namigen
gegeben
(Vs. 8) (entstehen
*
genannt
»wir haben vorher keinen ihm Gleichlassen)«.
Da
der
Täufer
Johannes
gemeint ist, so ist m. E . Jahjä eine falsche Lesung aus ursprünglichem das damals als N a m e den Arabern unbekannt war J ).
Beim
Fehlen der diakritischen Punkte in der ältesten Qoränschrift ist die falsche Lesung eines fremden Namens wohl verständlich. J)
Das un-
GRIMME, II 96, A n m . 4, b e m e r k t zu dem N a m e n : »Wahrscheinlich aus Jochäi,
der aramäischen D i m i n u t i v f o r m v o n Johannes entstanden.«
E s m ü ß t e aber erst nach-
gewiesen werden, d a ß Jochäi wirklich zu J o c h a n a n als D i m i n u t i v gehörte, und ferner, d a ß jener sehr
seltene N a m e
in A r a b i e n oder irgendwo anderwärts für den T ä u f e r v o r k a m .
17 *
(127)
„
mittelbar folgende Vs. 14 ist vermutlich eine Ausdeutung des Namens Johanna 1 ). — Vor Vers 13 ist wohl etwas ausgefallen, was die Geburt und ersten Jahre des Johannes enthielt; vgl. bei Jesus die Verse 22 ff. S u r e 38. In der Erzählung über Hiob Vs. 4 0 — 4 4 ist eine Verschiebung eingetreten. Mit der Aufforderung Gottes, daß Hiob zur Linderung des Schmerzes mit dem Fuße auf den Boden stoßen solle, Vs. 41, gehört unmittelbar Vs. 43 zusammen: »und fasse ein Bündel mit deiner Hand und schlage damit« (nämlich deinen Körper 2 )) und sündige Oo nicht [vgl. »Sünde« Sure 56, 45]. Wir fanden ihn (auch wirklich) geduldig ausharrend. — Erst hinter dieses paßt (als Belohnung): Vs. 42 »Wir schenkten ihm seine Familie und noch einmal so viel als o - o sie (gewesen waren) mit ihnen«. •— Dadurch, daß das ^ Vs. 43 von den Arabern nach dem sonstigen (aber nicht qoränischen) Sprachgebrauch als »brich nicht deinen Eid !« mißverstanden wurde, entstand die alberne Legende, Hiob habe geschworen gehabt, seine Frau wegen verspäteten Ausbleibens zu züchtigen, deren Ungereimtheit schon aus der Fortsetzung des Verses »wir fanden ihn standhaft« [etwa im Schlagen seiner Frau?] erhellt. Von dem Schlußstück Vs. 6 7 ff. vermutete N Ö L D E K E , daß es mit den früheren Teilen nicht zusammenhänge; zumal es auch einen anderen Reim hat. Doch ist dieser Teil selbst nicht einheitlich. Die Verse 86—88 schließen mit ihrem
o£
^
O~^
.e o 5
¡JLc jjCILJ La direkt
an Vs. 67. 68 an »Er (der Qorän) ist eine große Verkündigung; ihr aber wendet Euch von ihm ab«. Darauf dann (86) »Ich verlange für ihn keinen Lohn von Euch« usw. In dem vor Vs. 86 vorausgehenden Teil hätte das »JLc von Vs. 86 kein Beziehungswort und der ganze Vers keine Erklärung. Die Verse 6 9 — 8 5 sind ein eingesprengtes Stück, welches in sich selbst abgeschlossen ist. S u r e 36. Hinter Vers I gehört Vs.
4
(wo
JJ^AJ
zu vokalisieren ist); denn
Vs. 4 kann sich nicht auf »Dich«, den Propheten, beziehen. — Dann folgt 2. 3, an die Vs. 5 anschließt (»Du bist gesandt, damit Du war' ) V g l . auch SPRENGER, I I 184, ANM. 3. ' ) U m deinen Schmerz zu erleichtern, v g l . Hiob 2 , 8 »Er n a h m sich einen Scherben, um sich d a m i t zu kratzen«. 2
i8 (128) nest«), — Ebenso ist Vs. 46 vor 45 zu stellen; denn er schließt die drei Serien, welche mit (»JC XJI» beginnen (Vs. 33. 37. 41), mit den Worten a b : »Aber keines von diesen Zeichen (ibl) gelangt an sie, ohne daß sie sich von ihm abwenden«. —• Dann erst folgen zwei neue Parallelglieder, O )*
die beide mit ^
~
-
,
J ^ ä 161, beginnen, Vers 45 und 47. Von diesen hat
Vs. 47 a seinen Nachsatz in 47 b; der Nachsatz von 45 ist dagegen verloren gegangen. Die Verse 69. 70 (daß Muhammed kein Dichter, der Qorän eine himmlische Warnung sei) sind dem Zusammenhang dieser Stelle fremd. Vers 71 setzt wieder die himmlischen o ü l von Vs. 33. 3 7 . 4 1 fort. Dagegen könnten die Verse 69. 70 vor den Vers 76 gehören, der sonst ganz ohne Zusammenhang dasteht; der Gedankengang wäre: (69) »Muhammed ist kein Dichter; der Qorän ist vielmehr eine Mahnung (70) und Warnung f ü r die Ungläubigen. (76) Möge dich ihr Gerede (daß du ein Dichter seiest) nicht betrüben« usw. S u r e 43. Die Verse 15 und 18 sind Dubletten; Vs. 18 kann darum ursprünglich nicht so bald hinter 15 gefolgt sein; er wird aber unmittelbar fortgesetzt durch Vers 20. E s gehört das Fragepaar zusammen 9
C •>
O
Op
Vs. 18 und uJtf" a^w-Lö'I p! Vs. 20; zwischen beiden ist der Vs. 19 eine Unterbrechung der Konstruktion. >
22 b; denn das folgende l^jui» und
Vers 23. (J 30
o> , Statt J j j lies jl'i, wie in
o + +0*0
o^jUils in 24 a zeigen, daß hier
der Einwand der früheren Geschlechter erwähnt wird, an die einst ein Warner, Vs. 22, gesandt wurde. Die Verse 25—27 gehören nicht hierher. Vorher in Vs. 22—24 war von früheren ungläubigen Geschlechtern gesprochen, an denen sich Gott gerächt habe; in Vs. 28 wird begründet, warum Allah die jetzigen Ungläubigen und ihre »Väter«, d. h. jene früheren, am Leben erhalten habe. Beides gehört zusammen. Die Erinnerung an Abraham aber in 25—27 sprengt diesen Zusammenhang. Vs. 37 schließt mit seinem Singular UsLs. (öl direkt an 35 und }„
dessen singularisches
o
. .
eine Mehrheit bezeichnen
«.
"
an. kann,
Wenn auch begrifflich das
O ^
^a
so ist es formal doch schwer er-
träglich, daß zwischen hinein in ^ . j ^ i J
sowohl das Subjekt
19 (129) als das Objekt pluralisch sind und darauf in Vs. 37 wieder der Singular erscheint. Vs. 36 ist vielleicht ein früher Einschub zur Begründung von Vs. 37. es
Vers 51.
.
,£
Das ^t ist in Lei zu ändern (auch ^ soll nach Mugtii
bei LANE I 93 vorkommen, so daß nur das Fath hinzuzusetzen wäre): »Bin ich nicht besser als dieser?«; es ist Fortsetzung des ^ u^JLit in Vs. 50. — V e r s 79. 80. Sehr fraglich, ob die beiden Fragen mit be£
gannen oder vielmehr Vs. 79 bloß mit i, wie es die Regel ist (z. B. S. 67,16.17). Nach Abü ' O b e i d a (s. LANE) soll freilich auch bei der einfachen Frage yam vorkommen; aber jedenfalls nur sehr ausnahmsweise. — Vs. 88. NÖLDEKE bemerkt, daß vor 88 einige Worte ausgefallen sein müssen, weil ¿dui» sich nicht mit Vs. 87 befriedigend verbinden lasse. Aber Vs. 89 schließt über den Vs. 88 hinweg gut an 87 an. Der ganze Vs. 88 gehört vermutlich an eine andere Stelle. S u r e 72. Der Vers 24 setzt unmittelbar den Vs. 21 fort; nämlich: (21) »Sprich, ich vermag weder Schaden noch richtige Führung für Euch (zu bewirken), (24) sondern nur Uberbringung (der Offenbarung) von Gott«. Das Sl
von Vs. 24 schließt direkt an das negative
I von
Vs. 21 an. -— Also gehören die Verse 22. 23 nicht an diese Stelle, an • O> welche sie nur durch das gleichmäßige ^ j i J.S in Vs. 21 und 22 hin" o 0> geraten sind. — Auch Vs. 26 beginnt mit ^t Jjj, so daß die Verse 21. 22 zu unserer Sure, aber an eine andere Stelle derselben gehören werden. S u r e 67. Die Verse 16. 17. 20. 21. 22 gehören durch ihre gleichen Fragens £ figuren . . . i unmittelbar nacheinander. Zwischen Vs. 17 und 20 haben Vs. 18.19 keinen Platz. Der Gedankengang ist vielmehr: (16) »Seid Ihr sicher vor Dem, der im Himmel ist, daß E r mit Euch die Erde untergehen läßt? (17) O d e r seid Ihr sicher vor ihm, daß E r Kieseln über Euch regnen läßt? (20) Kann dieses J ), das euer Heer ist, Euch vor dem Allbarmherzigen helfen? (21) O d e r (vielmehr) der, der Euch ' ) Lies wohl ^ y c l als ersten Frageteil, zu dem
in Vs. 21 der zweite wäre.
2*
20 (130) ernährt (d. h. G o t t gegen dieses Heer) ?
Ebenso die weitere Doppel-
frage Vs. 22 a und b mit ^ . . . sl. D a ß die Verse 18. 19 hier an falscher Stelle sind, erhellt auch daraus,
daß
hier
zu
den Ungläubigen
in der ^ritten Person,
da-
gegen sowohl vorher als nachher (Vs. 17. 18—20. 21) in zweiter Person gesprochen wird. S u r e 23. In Vers 54 ist mit den K u f i e r n zung v o n
(s. Baid.) zu lesen als F o r t s e t -
V . 53 b. — Vs. 69 ist nicht konstruierbar; ¡o hat kein
Regens und der y ä l Uol« keinen Singular als ^ l i l
E s wird
(sc.
Statt
68) und mit der V a r i a n t e zu lesen sein. — Vs. 70. o£ # o o£ ,.1 lies ^ s l s » 31. Das j.1 ist fehlerhaft aus 71 a vorausge-
nommen.
Die weiteren Fragesätze nach
^JLJLJ
VS.
O
72 a, während hier der G r u n d »bedenken« m ü ß t e n .
folgen erst in Vs. 71 a ;
beigebracht wird, wegen dessen sie
Der Sinn ist: (70) »Bedenken sie denn nicht
das W o r t (Gottes), d a
d o c h an sie gekommen ist, w a s nicht an ihre
früheren V ä t e r gelangt w a r ; (71) Oder k a n n t e n sie den an sie geschickten (Propheten) n i c h t ? « usw. — In den Versen 89. 91 ist s t a t t *JJ die V a r i 3
ante mancher Qoränleser ¡JJS einzusetzen als A n t w o r t auf z. St.
Das lillähi
s. B a i d .
ist fehlerhafte Wiederholung aus Vs. 87.
Vs. 101 hat mit seinem |jt
keinen A n s c h l u ß an 100;
es
m u ß vorher v o m bösen Handeln oder Sprechen der Ungläubigen die R e d e gewesen sein. Vor
Vers 118
und
dessen
jo^
muß
unmittelbar
eine andere
direkte Anrede an den Propheten vorangegangen sein, an welche das }
anknüpfte, wie Vers 95 oder 99. 100. S u r e 21. V e r s 42 ist hier isoliert; er gehört hinter Vs. 37: (37) »Wenn Dich
die Ungläubigen sehen, so verspotten sie Dich; (42) es sind aber auch die Gesandten v o r Dir verspottet worden; dann umfing die Spötter die Strafe für ihren Spott.« — Hinter Vs. 42 an dieser Stelle p a ß t nun g u t V s . 43. 44.
D a in Vs. 37 b gesagt war, daß sie »die E r w ä h n u n g
des R a h m ä n leugnen«, frägt Vs. 44: »Sprich, wer schützt E u c h und nachts v o r dem R a h m ä n ? «
tags
(44) H a b e n sie Götter, die sie v o r
uns schützen k ö n n e n ? « — Andererseits schließt, nachdem Vs. 43. 44
21 (131) von ihrer Stelle hinaufgerückt sind, der Vs. 45 passend an 38—41 a n : sie h a t t e n 38—41 gefragt, warum die angedrohte Strafe nicht komme und die Antwort erhalten (41), sie werde plötzlich und unabwendbar sie überfallen. (45) »Aber [sie fragen nur darum spöttisch], weil wir ihnen und ihren Vätern Lebensgenuß gegeben haben, so daß ihnen das Leben lang wurde.« Zu den Versen 49. 50 (Erinnerung an Müsä usw.) gehört als direkte Fortsetzung Vs. 52. —• Vs. 51 stört den Zusammenhang. S u r e 17. In Vs. 106 gehören die Worte j y
^¿üu^
s'aiyt ^ s J L i . bis
Schluß keinesfalls in diesen Vers. Das Suffix in »wir haben i h n herabgesandt« geht auf den Qorän; dieser wird aber erst in Vs. 107 erwähnt; erst nach 107 a können jene Worte irgendwo gestanden haben. Der Reim ist hier kein Führer, weil er in diesen Versen nicht mehr durchg e f ü h r t erscheint. S u r e 27. Daß vor Vs. 42 LÄAJJ. eine Lücke anzunehmen ist (weil diese Worte nicht der Königin von Saba angehören können), h a t schon NÖLDEKE
S. 106 bemerkt. — In Vs. 68 ist das erste J j fehlerhaft aus «»-» )
¿,0! J ^
{oder ¿jtjl) »wissen sie etwa, was in der Nachwelt vorgeht ?« z) S u r e 25. Muhammed setzt sich hier zunächst mit den Einwänden gegen sein P r o p h e t e n t u m und mit dessen Anzweiflung von seiten seiner Gegner auseinander. — Diese Einwände erwähnen die Verse 5. 8. 9. 23 a. 34 a ; auch Vs. 43 gehört dem Inhalt nach dazu. Sie werden stereotyp eingeleitet mit »Und es sprechen die Ungläubigen« u. dgl. {5- 2 3- 34); »Und sieo sprechen« (8). — Die Antwort darauf folgt f ü r j Vs. 5 im Vs. 7 mit Jjj; das Suffix in ¿J^jl, auf den Qorän bezüglich, i
&
g e h t auf Vs. 5 (»wJLc, sL^sl) zurück. —• Der Vs. 6 gehörte schwerlich zwischen 5 und 7; denn hier werden die ^ J j ^ l
3
£
neu eingeführt
u n d feminine Pronomina f ü r sie v e r w a n d t ; er gehört aber als Argument der Ungläubigen in den ganzen Zusammenhang; Fortsetzung zu ihm o, o„ 0 Gal. gibt als Erklärung (1) ^ J U J Jo.
22 (132) dürfte
8 b
sein
(der an seiner j e t z i g e n
Stelle den
Zusammenhang
stört), nämlich (6) »Sie sagen, das sind n u r alte Geschichten, die i h m morgens und a b e n d s [von Menschen] diktiert werden«; (8 b) »warum w i r d nicht ein E n g e l zu ihm h e r u n t e r g e s c h i c k t usw. ?«
Die A n t w o r t
hierauf ist anscheinend verloren g e g a n g e n . V s . 8. A u f den E i n w u r f : »Warum ißt dieser G e s a n d t e Speise u n d wandelt
auf den M ä r k t e n u m h e r ?
(9) Oder w a r u m wird ihm nicht
ein S c h a t z z u g e w o r f e n oder h a t er einen Garten, aus d e m er essen k a n n ? « usw.
A n t w o r t hierauf ist außer V s .
»Wir h a b e n v o r Dir
keine G e s a n d t e n
I I a u c h noch V s . 22:
geschickt,
die
nicht
gegessen und auf den M ä r k t e n u m h e r g e g a n g e n wären.« rakteristische
Wiederholung
zeigt,
daß
er zu
der
Speise
Diese
cha-
Frage
in V s .
j l ^ u ü
zu
8
zu ziehen ist. In V s . 19 ist m i t a l t e n Qoränlesern (s. Baid.)
lesen,
dann aber das ^ya zu streichen, welches aus einer irrigen A u f f a s s u n g -
3
y
^"
des Verses e n t s t a n d e n ist. Die Sprechenden sind die G ö t z e n ( ^ J y j u u» V s . 18), n i c h t deren A n b e t e r ; v o n den letzteren wird j a in b in d r i t t e r Person (hum, s o
,
gesprochen. — = J
nasu)
R e i m s f ü r L*aj z u v e r m u t e n
V s . 20 ist w e g e n des sonstigen ') (Infinitiv).
N a c h den geschichtlichen E r i n n e r u n g e n V s . 3 7 — 4 1 und P o l e m i k gegen die G e g n e r 4 3 — 4 6 w e r d e n Beweise f ü r den w a h r e n G o t t e s g l a u b e n g e b r a c h t in V s . 4 7 — 5 1 . 55. 56. 63.
Die V e r s e 49. 50 f. 55. 56. 63
weisen sich durch die A n a p h o r a v o n ^ j J I ¿s*} als z u s a m m e n g e h ö r i g aus.
Die V e r s e 5 2 — 5 4 fallen aus deren Z u s a m m e n h a n g heraus; d e r
V s . 54 m i t seinem j u s c h l ä g t u n m i t t e l b a r auf
in V s . 52 z u r ü c k ;
das S u f f i x g e h t auf den Qorän. V s . 53 k a n n ursprünglich zwischen b e i d e nicht gehören, weil sonst das
sich sinnwidrig b e z ö g e auf
LöJ.
V s . 61 g e h ö r t enger zu 57. — V s . 60 ist im T o n der sonstigen Schluß verse v o n Suren g e h a l t e n ; m i t
in a ist er w o h l ursprünglich z u
E n d e ; dieser R e i m p a ß t z u den u m g e b e n d e n . —
V s . 67 b .
Statt
y
^LJ'», das kein S u b j e k t hätte, lies l y l i ^ »und sie sind zwischen b e i d e m (dem zu v i e l und zu w e n i g Schenken) gerade, richtig in der M i t t e stehend«. JJ
') Vgl. TA u. d. W. i i j j t ä f bei Lisän V I I 66, 7
es Infinitiv ist.
'
'
i
'
t
s o
,
* *~
j a i und in dem Vers des (jiS^Xis-
' "tt " " 1 ggf: ¡ ^ J i j j i ¿UCCi; hier zeigt der Parallelismus, daß
23 (133) Vs. 64—76 ist eine zusammenhängende Schilderung des Wesens der Gläubigen. — V o r Vers 77 ist wohl etwas ausgefallen; denn er redet die Ungläubigen an, und zwar mit »ihr«, während vorher die Gläubigen und diese in der dritten Person behandelt waren. — Das ganz abrupte C ii
i
o,
j^LCO ^jJ zwischen »mein Herr wird sich nicht um euch kümmern« und dem »da ihr (meinen Gesandten) für einen Lügner erklärt habt« ist schwerlich richtig 1 ); vielleicht ^JCJL&AJ zu lesen: »Gottwird sich nicht um euch kümmern, noch um euer Rufen (in der Hölle), da ihr ja (den Propheten) für einen Lügner erklärt habt; sie (die Strafe) wird euch fest anhaften.« S u r e 32. y yo,
«j
In Vs. 4 scheint vor ¿ J ! «.Jl _ j u etwas zu fehlen: denn es kann nicht wohl auch hier »Gott« Subjekt sein, als ob er 1000 Jahre zum Hinaufsteigen zum Himmel bedürfte; wahrscheinlich stand vorher etwas von einem niedergesandten Engel 2 ). — In Vs. 23 sind die Worte »sei nicht im Zweifel ob der Begegnung mit ihm« schon von NÖLDEKE als fremdes Element erkannt worden. — Die Verse 2 3 — 2 4 sind aber wohl im ganzen fremde Einschläge; denn Vs. 25 setzt mit O «• .. O«. ) w^m seinem , g : •; in , g; .; Jw^äj die zwei Klassen der Gläubigen und Ungläubigen als unmittelbar vorangehend voraus, von denen in 18—22 gehandelt ist; auch die Verse 26—29 sprechen wieder von den Ungläubigen. Zwischen Vers 22 und 25 hat daher die Erinnerung an Moses und andere Imäme keinen Platz. S u r e 41. Vs. 7 gehört nicht hierher. Denn die Apostrophe an die MuSrikün (Vs. 5 Ende) in Vs. 6 wird in Vs. 8 fortgesetzt; zwischen beiden wäre die Verheißung des Lohns für die Gläubigen in Vs. 7 eine Unter*) Wie sehr die Araber selbst die Schwierigkeit fühlten, zeigen z. B. die vielen gequälten
Deutungen
bei
Bag.:
bS^J
.gJI
R^L.
J0J5
^ J
N
a^lcO ^ J >y
J!
J^Jsj
I) Vgl. Sure 70, 4, welche Stelle der unsrigen nahesteht: „ SJLw r
„
d
o t -j.» r w.,«r>
y yoL^j
„ j u
y
o SjliAiw
qLJ'
S'LJ!
(^JLCO)
J^S, J J C ü l ^ 3> yu „ ÜXJ^UJ!
ci*
o^
— Auch in Sure 57, 4 werden mit
^ La
die Engel bezeichnet. — Die Variante an unserer Stelle
&-JI
JIJ
( B a i d . ) stellt den Sinn richtig, ist aber wegen des Fehlens des aktiven Subjekts nicht ausreichend.
24 (134) *
brechung. — jji*
w
In Vs. II ist i
c
trümmerhaft; es fehlt das J j
das in S. 37, 7 folgt. —
S t a t t Luj» ist ^JJ» zu
(Übertragung aus S. 37, 7); vgl. ^ U a ä i Ende von !öls bis
y
in a . —
^ lesen
In Vs. 34 ist das
von andersher eingedrungen;
denn 1. das
Suffix von joLo» hat im Vorigen kein Beziehungswort; 2. das Suffix in LiJiLi Vs. 35 a geht über 34b hinweg auf das ^ Inhalt ist hier fremdartig.
3 4 a zurück; 3. der
Dagegen steht> der erste TeilZ, ganz passend ^ -w O £ 0 * 0
und vollständiger in Sure 23, 98
^
^ ¿ J o « o l und ist
wohl von dorther an unsere Stelle übertragen worden. —
In Vers 41
ist der Prädikatssatz zu verloren gegangen. S u r e 16. Vers 9. In a ist vielleicht statt des schwierigen ¿JUI ^ ^ y
o
JUOJ zu lesen ¿JUI
0
»zu Gott hin führt der gerade Weg«.
— Vers 35, dessen S u b j e k t »sie« unvermittelt auf die Ungläubigen geht, schließt nicht an 32—34 an, die v o n den Gläubigen handeln, sondern an Vs. 31 und sind mit diesem zu verbinden. — Die Verse 43. 44 sind schon v o n N Ö L D E K E als medinisch ausgeschieden. — Vs. 45 schließt unmittelbar an 40—41 an und widerlegt den Einwurf gegen Muhammeds Prophetentum, die dieser enthält: (40) »Sie schwören bei Gott, Gott sende keinen, der sterblich ist; o j a ! usw. (41) damit er ihnen das klar mache, worüber sie streiten usw. (45) Wir haben ja auch vor Dir n u r M ä n n e r gesandt, denen wir Offenbarung gaben« usw. — A u c h Vs. 42 ist diesem Zusammenhang fremd. — Vs. 49 b. Mindestens das .jlä ist fehlerhaft, falls nicht vorher etwas ausgefallen ist.
Wegen des Gegensatzes zu dem ersten Glied ist J^JCI oder etwas
Ähnliches zu erwarten. — Die Verse 59 und 64 sind dem Sinne nach Dubletten; denn in dem
u> von 64 a ist dasselbe wie o L J I
Vs. 59 mitenthalten (s. Baid., Gal.). Es ist unwahrscheinlich, daß kurz nacheinander
in
demselben Stück
zweimal
aufeinander gefolgt ist. — Vs. 103.
dieselbe Aussage
mit
Die Einschaltung von
•) Es würde bedeuten »Gott liegt als Pflicht der richtige Weg ob«, was Baid., Bag\, Öal. erklären »die Erklärung des richtigen Wegs«.
25
(135)
J«. »j •j^u
y £ y jJlc! aUÜt. zwischen dem Vorder- und Nachsatz v o n ist - oy " recht befremdlich; die Worte gehören hinter y&o. »Wenn wir einen
Vers s t a t t eines Verses einsetzen, sagen sie, du bist ein Lügner. G o t t weiß besser, was er offenbart; aber die meisten von ihnen wissen es nicht«.
und das ^ ^ U j ^
Das ^JLcl
sätze zusammen. — Vs. 1 0 8 . doppelten Subjekt ¡JJj
gehören als Gegen-
Die Uberladung des Verses mit einem ^
und
äÜ'-j ^ J i . ¿ a ^ J ü . weist
darauf hin, daß hier eine nachträgliche Korrektur eingefügt ist; das sind die Worte ' S J] ^
bis I ^ j l o , wodurch die von den Mekkanern
z u m Unglauben Gezwungenen v o m »Zorne Gottes« ausgenommen und dieser nur denen gedroht wird, die (ohne Zwang) »ihre Brust mit U n )
)J-
Oo
)
glauben erweitern«. — 117 a. In den Worten vjjoCil j^&^wJ! vJuaj' uJ, die keinen faßbaren Sinn geben, dürfte ein Korruptel stecken.
Das
überschüssige erste o j o ü t , auf welches asyndetisch ein zweites folgt, k a n n Antezipation des gleichen Worts sein, das noch zweimal in unserem Verse folgt. Sure 3 0 . o £Vers 2 9 . Die Anrede an Muhammed mit »Du« (^si-s) gehört näher >w o t o y Orc z u s a m m e n mit o L i
(37), ^ i i
( 4 2 ) , auch Jäj\±
( 4 9 ) , falls letzteres ur-
sprünglich ist; aber in Vs. 4 9 und 5 3 ist der Reim Ir, während er an den anderen Stellen und auch sonst durchweg ün, in ist, so daß diese beiden Verse vielleicht
erst sekundär
hierhergestellt sind. —
Vor
Vs. 3 0 >, wo die Plurale j nach dem > £ singularischen Imperativ n unvermittelt • ! u s w a n s e t z e n , muß mindestens ein Vers mit Imperativ im Plural ausgefallen sein, an welchen sich diese pluralischen Sätze anschlössen. — Die Verse 3 2 und 3 5 können ursprünglich nicht derselben Rede angehört haben, weil in beiden derselbe Doppelfall variiert wird: »Wenn die Menschen Gutes trifft, d a n n . . ., wenn sie aber Böses trifft, dann . . .«. — Vs. 4 5 .
Das ¿ülj!
gehört zu
der vierfachen Anaphora derselben Wörter in Vs. 2 1 — 2 4 ; aus seiner jetzigen Stellung kann der Vers ohne Störung gelöst, ja, er muß hier beseitigt werden, weil sogleich i n V s . 4 7 dieselbe Wohltat Gottes wiedero£ o holt ist. — Vs. 4 8 . Das J^ä 0 a und das gleich folgende *JLs .y,
26 (136) vertragen sich nicht in dem gleichen Verse; das letztere ist eine Variante des ersteren Satzes. Sure II. In dieser Sure, deren Kern die Erzählungen von älteren Propheten bilden, scheinen im Anfang zwischen Vers 6 und l 6 wegen des regellosen Reims Änderungen oder Einschübe vorgekommen zu sein. — Vs. 20 enthält ein Korruptel.
Zu der rhetorischen Frage . .
\S
fehlt der notwendige Nachsatz, welchen Baid. und Gal. ergänzen wollen *). Dies ist aber nicht angängig, weil es nicht selbstverständlich ist. Es ist einfach * zu lesen, welches den Gegensatz zu j > c,, . . . .¿¿j q ^ j in b bildet: »Diejenigen, die einen klaren Beweis von ihrem Herrn haben und denen ein Zeuge von ihm (von Gott) folgt usw., diese glauben an ihn, diejenigen von den Scharen aber, die ihn leugnen, f ü r die ist das Fegefeuer der Versammlungsplatz.« — Vs. 37 gehört nicht an diese Stelle; denn in 36 und 38 ist von Nüh, dazwischen y o aber in 37 vom Qorän die Rede (»l-isl) was weder vor-, noch nachher Anschluß h a t . — V s . 90. Nach . .
^¿¿S ^ t fJüi^l muß nach
dem Gebrauch des Qoräns als Nachsatz eine rhetorische Frage 2) oder der Imperativ 3) folgen; hier aber fehlt der Nachsatz gänzlich. Doch liegt in Sure 46, 9 ein ähnlicher Fall vor, so daß ein Urteil darüber o >
schwierig ist.
öS
.
Das ^'«-jil
1
beweist durch sein
daß einst
ein
Aussagesatz vorangegangen ist, der jetzt fehlt. — Auch der Gedanke »ich will nicht im Gegensatz zu euch das (selbst) tun, wovon ich euch abzuhalten suche«, ist abstrus und unqoränisch.
Der Text ist an-
scheinend v e r d o r b e n . — Vs. 113. Das LJ (nach And. u J das = L» sein soll, nach And. L*j = I «.•.«•>) ist nicht konstruierbar und vermutlich zu streichen. — Daß Vs. 99 und 112 sich stoßen, weil beide von Mose handeln, h a t schon SCHWALL-Y mit Recht bemerkt; ebenso daß in 1 0 2 — i n schon der Rückblick enthalten sei. — Die Imperative *) B a i d . u n d B a g . :
»(Ist er so), wie der, der das diesseitige L e b e n erstrebt«;
»wie der, der nicht so ist«.
) J OjS
' ) So
Vs.
30
4 1 , 5 2 ; 67, 28. 30. 3
) ^ i j 35. 38; 46, 3-
Gal.:
~ Vs.
66
^j+i;
ebenso
in S u r e
27 ( 1 3 7 ) o - oo
o«.
jJiXwLs 1 1 4 ,
'yXSJi
öS
115,
o o -o
116,
1 1 7 gehörten wohl ursprüng-
o 3
lieh näher an 122, heran, während der Rückblick auf die E r zählungen über die zerstörten Städte (Vs. 1 1 8 . 1 1 9 . 1 2 1 ) mit Vs. 1 0 3 — 5 parallel geht und näher dazu gehört hat. Sure
12.
Mehreres in dieser J o s e p h s - S u r e ist so sprunghaft, daß man vermuten muß, es sei einiges verloren gegangen. Soll z. B . vor Vers IOO das Hinabziehen J a k o b s nach Ä g y p t e n gar nicht erwähnt gewesen sein? — Vs. 94. schlossenen
Zwischen
»da sprach
^jJai
ihr V a t e r :
L J S und dem daran ange-
'Ich empfinde den Geruch von
Joseph'« fehlt das Glied, daß sie m i t
dem
R o c k zu ihrem V a t e r
kamen, an dem er etwas von Joseph riecht; aber erst in Vs. 96 bringt »der VerkündigSr« dem Vater den Rock.
Hier scheint
irgendeine
Verschiebung vorzuliegen. — Übrigens ist der Zug, daß der Vater an dem R o c k eine Spur von dem Sohne riecht, eine Erinnerung aus der biblischen Isaqsgeschichte (Gen. 27, 27). — Vs. 9. F ü r das ^ ¿ J J ^ j ^
3
»das Gesicht eures Vaters wird f ü r euch f r e i , a l l e i n
s e i n 1 ) « vermute ich ^
J ^ S j »dann wird euch (wieder) hell,
z
ansehen ) das Angesicht eures Vaters«. 3 0
.
"
daß der Sinn ^
y o „ u^JLsvj
klar
Die Muslimen fühlten schon,
(Baid., Bag.) sein müßte, suchten
y o ..
£--
dies aber in J ^ s u hineinzulegen. — Vs. 62. lästig.
da
E s gibt keinen vernünftigen Sinn, daß sie v i e l l e i c h t
Geräte später wiedererkennen werden.
.
Das zweimalige ,gt.S ist ihre
Das erste , gl.S ist vielleicht
vorzeitig durch J>C dasE zweite gleiche Wort hineingekommen. — Vs. 64. » Das
vor ^ ¿ u l
Ui" ist zu streichen.
Ubersetze:
»soll ich euch
betreffs seiner Vertrauen schenken, wie ich euch betreffs seines Bruders vorher vertraut h a b e ? « — Vs. 68.
Vor
ist wahrscheinlich
etwas ausgefallen; vielleicht (.)'lS' L« »es (der R a t ) war nichts gewesen als ein Bedürfnis in der Seele J a k o b ' s , das er befriedigte«. — Vs. 75. >
J ü ,
• ) E s würde so dasselbe bedeuten wie ^»XI j ^ f t j ; als ob J a k o b bis dahin mit anderen. Dingen beschäftigt gewesen wäre und erst nachher wieder für sie frei würde. ,
2) V g l .
- ^
JüS
. . .
(J.LUI!
einer Tradition), im Qorän selbst
,
ib* JL>u
J O S
w — »
(TA
{Mifääh), Sure 92, 2.
nach
28 (138) i
.
u,
In der Wiederholung bei den Worten steckt ein Fehler; das zweite
>
*Jls»J j
. ^
i
,
s^ip»
ist irrtümliche Wiederholung des
ersten; der Nachsatz enthielt wohl ursprünglich etwas wieL ^J r* -> oder ^J J y ^ j ^ s »der sei mir ein Sklave« ( = G e n . 4 4 , 1 7 "CJJ ">7 ¡"IVV Nin). >— Vs.
83
J^JS. Jjab
ff. \p!
Die
mechanische fö
Wiederholung
derselben
J j ^ L Jo hier beim Verlust
Worte
Benjamins
wie oben Vs. 18 bei dem des Joseph erweckt den Verdacht, daß sie hier statt einer verloren gegangenen Antwort Jakobs wiederholt sind. C- •• 6o -Zu dem paßt auch nicht das sogleich folgende Weherufen und »Weißwerden« der Augen. Oben Vs. 18 fehlt dies alles, auch, daß er hier über J o s e p h weint (Vs. 84), während er doch jetzt den Benjamin betrauern müßte. Mindestens muß hier etwas von Benjamin gestanden haben, ehe er 84 von Joseph allein und Vs. 87 von beiden Söhnen spricht. S u r e 40. Die scheinbar allgemeine Sentenz in Vs. 37 a unterbricht die Unterredung Pharaos mit dem Gläubigen aus seinem Volke, die vorher von Vs. 29—36 und nachher von Vs. 38—48 sich erstreckt. Zu dem Subjekt ^ j J i
in a paßt außerdem
nicht; man erwartet \ S yS. OJS anstößige Halbsatz ^ L i !
im Prädikat
der Singular '^S
Nun wiederholt sich auffälligerweise dieser o) o „ _ 1 1 *. ^UaJL. aJUI o b ! j ^jÄJ! 9
*
*
'
'
wörtlich in Vers 58 a, wo das Prädikat auch gut paßt. E r ist wohl einst von dort auch nach Vers 37 verschleppt. Scheidet man ihn hier O ojOOJ o aus, so schließt Vers 37 vorzüglich an 36 an: (36) ¿2> ^ a ' «. O so, - J (37) äJ! jJU! mehr.
üJm
und bildet nun keine störende
Enklave
S u r e 28.
Vers 74 ist eine Wiederholung von Vs. 62, gehört also ursprünglich nicht hierher. Seine Fortsetzung kann auch nicht in den Worten s mi — ) o -«p I j y ^ i ; xvo! J J U s j j j bestanden haben, weil diese keine Beziehung zu dem dereinstigen Fragen nach den »Genossen« Gottes, den Götzen, haben. — Das Stück von Kärün Vs. 76—82 braucht, wie schon
29 (139) SCHWALLY b e m e r k t
hat,
ursprünglich
nicht zum übrigen Teil
der
Sure gehört zu haben. S u r e 39. Die Verse 11 a und 50 a stimmen im G e d a n k e n und A u s d r u c k , sogar dem seltenen
s
o
, ~
*
\Jj3- [sonst nur noch ähnlich 6, 94] so überein, d a ß
sie ursprünglich nicht einem S t ü c k angehört haben können.
Sowohl
11 als 50 können ohne Schaden j e t z t im Z u s a m m e n h a n g e fehlen.
—
Die Verse 12 m i t
^
a„?,
20 ^
^ f ,
23
' ' j , ^ ¿ T , 25
gehören durch die gleiche F r a g e f o r m einer zusammengehaltenen K o n struktion an, die ursprünglich nicht, wie jetzt, durch eine Reihe anderer Verse getrennt gewesen sein wird.
W e n n Vs. 12 v o n vornherein
das erste Glied dieser Reihe war, so ist wahrscheinlich s t a t t ^1 zu lesen
o
c
v n 11
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2 3 4 6 7 9 10 11 12 13 15 16
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Nachruf (aus »Der Islam« VI, 200ff.). Während des Satzes seines ersten Beitrages zu unserer Zeitschrift ist JACOB BARTH am 24. Oktober 1914 zu Berlin gestorben.
So ist das Erscheinen seiner Koranstudien in
diesem Hefte des Islam kein posthumes Arrangement, sondern es entspricht dem Willen des Lebenden, der damit ein vor Jahren gegebenes Versprechen der Mitarbeiterschaft erfüllte. Eine Korrektur hat er nicht mehr gelesen. Dem letzten Werke des unvergeßlichen Meisters sei ein Versuch einer Würdigung seines Wesens und Wirkens beigegeben, so wie sie sich einem dankbaren Schüler darstellen. BARTH war am 5. März 1851 zu Flehingen in Baden geboren, besuchte das Gymnasium in Karlsruhe und studierte in Berlin lind Leipzig, wo er im Jahre 1873 bei FLEISCHER promovierte.
Dann ging er zur Erweiterung seiner Kenntnisse zu NÖLDEKE nach Straßburg,
und von dort im Jahre 1874 nach Berlin, um eine Dozentur am Rabbinerseminar anzutreten.
Hier lehrte er Bibelexegese und Religionsphilosophie.
Im März 1876 habili-
tierte er sich an der Universität Berlin für semitische Philologie und wurde 1880 Professor. Im Jahre 1893 übernahm er noch eine Dozentenstelle an der Veitel Heineschen Stiftung. Nach dem Tode DIETERICI'S wurde er etatsmäßiger Extraordinarius.
Nachdem es einige
Zeit so scheinen konnte, als ob man an leitender Stelle BARTH'S wissenschaftliche Bedeutung nicht richtig zu würdigen wisse, hat es ihm in den letzten Lebensjahren auch an äußeren Anerkennungen nicht gefehlt. Im Kreise der Fachgenossen verehrte man BARTH längst als einen unserer hervorragendsten Arabisten.
Er war ein Schüler FLETSCHER'S und wohl der seiner Schüler, der
am konsequentesten im Geiste dieses Begründers der deutschen Arabistik weitergearbeitet hat.
Die BARRA'sche Lebensleistung zeigt nach Stofiwahl wie Methode alle Vorzüge, aber
auch die unleugbare Einseitigkeit der FLEiscHER'schen Schule. Ihn interessierte die Sprache um der Sprache willen, und bei dem Schriftsteller war ihm der Wortlaut, das grammatikalische Verständnis, nicht der Inhalt die Hauptsache.
In diesen Dingen aber lebte BARTH
wie kein anderer; denn sein ganzes Temperament, seine Liebe und seine Leidenschaft waren auf diese linguistischen Probleme eingestellt.
Er war bis in sein Alter hinein nicht
ein Mann, der mit den Problemen geistreich spielte, nein, die Probleme trieben ihn, ließen ihn nicht los; in dieser Hinsicht ist er stets jugendlich geblieben. Die natürliche Naivität des echten Gelehrten ließ ihn eben seine philologische Kleinarbeit, seine linguistischen Spekulationen, als Lebensprobleme ansehen, hinter denen im täglichen Leben alles andere zurückzutreten hatte, wobei gelehrter Idealismus und äußere Lebenspraxis wohl manchmal in Konflikt geraten sein mögen. andere hohe Anforderungen.
Streng und hart gegen sich selber, stellte er auch an
Mochte er daher wohl manchmal rein objektiv als hart er-
scheinen, so wußte doch jeder, der ihn kannte, daß der Grundton seines Wesens eine herzgewinnende,
eine geradezu väterliche Güte war.
Vor allem seine Schüler werden ihm für sein warmes Interesse und auch für seine gelegentliche Strenge dankbar sein. Und was war er für ein glänzender Lehrer!
Gerade diese
40 (201) u n v e r h ü l l t e N a i v i t ä t seiner wissenschaftlichen B e g e i s t e r u n g f ü r das I m - K l e i n e n - t r e u - s e i n w i r k t e z ü n d e n d auf alle, die w i r k l i c h lernen wollten.
E r p a c k t e die H ö r e r in der a u c h
f ü r d e n a k a d e m i s c h e n A n f ä n g e r u n t e r r i c h t einzig r i c h t i g e n W e i s e rein s c h u l m ä ß i g an.
In
d e n ersten S e m e s t e r n w u r d e n i c h t v i e l u m die D i n g e h e r u m g e r e d e t , keine s p r a c h g e s c h i c h t lichen E x k u r s e
einem
zur Aufnahme
doch
unfähigen
Publikum
vorgetragen,
gepaukt und gepaukt, grammatische Formen, syntaktische Regeln — wahre Freude. Methode
sondern
k u r z , es w a r eine
I n den f o r t g e s c h r i t t e n e n K u r s e n k o n n t e m a n d a n n w i r k l i c h t e x t k r i t i s c h e
lernen,
und
bei der I n t e r p r e t a t i o n b e s t a n d er u n e r b i t t l i c h auf der E r k l ä r u n g
jeder grammatikalischen
Schattierung.
» B i t t e , n i c h t d r u m h e r u m r e d e n , sondern
setzen!« w a r ein L i e b l i n g s w o r t v o n ihm.
über-
D a wurde niemand mitgeschleppt; wer nicht
m i t a r b e i t e t e , fiel ohne weiteres aus, u n d ' w e n n e i n m a l alle s c h l e c h t p r ä p a r i e r t w a r e n , d a n n k l a p p t e wohl BARTH sein B u c h z u s a m m e n u n d v e r l i e ß z o r n i g d a s A u d i t o r i u m .
A b e r das
wirkte.
W i r h a t t e n alle eine gewisse A n g s t v o r ihm, a b e r a u c h eine ebenso g r o ß e V e r -
ehrung.
H a t t e ihn einen A u g e n b l i c k l a n g sein sachlicher Ä r g e r hingerissen, so b r a c h d a n n
b a l d wieder seine persönliche G u t m ü t i g k e i t d u r c h die W o l k e n seines
Unmuts.
So ist BARTH eine Zierde des L e h r k ö r p e r s der Berliner U n i v e r s i t ä t g e w e s e n , u n d er h a t d o r t eine g r o ß e R e i h e begeisterter Schüler g e w o n n e n .
D a n k b a r m ö c h t e ich b e k e n n e n ,
d a ß mir a u c h h e u t e n o c h die BARTH'sche M e t h o d e des philologischen U n t e r r i c h t s I d e a l der orientalistischen A u s b i l d u n g
erscheint.
Auch
die
S p r a c h v e r g l e i c h u n g k a n n dieser G r u n d l a g e n i c h t e n t b e h r e n .
als
das
Realienforschung und
die
S o n s t f ü h r e n sie z u m D i -
lettantismus. BARTH'S literarische W i r k s a m k e i t g e h ö r t j a nur z u m T e i l in den R a h m e n des w e s h a l b hier nur auf die H a u p t s a c h e n hingewiesen sei.
Islam,
Seiner g a n z e n R i c h t u n g
nach
g l i e d e r t sich seine A r b e i t in s p r a c h g e s c h i c h t l i c h e U n t e r s u c h u n g e n u n d in kritische T e x t studien und Editionen.
A l s E r s t l i n g s a r b e i t h a t er T a ' l a b ' s Kitäb
al-Fasik
( L e i p z i g 1876)
ediert, wobei schon in der W a h l des A u t o r s , a b e r a u c h in d e n A n m e r k u n g e n , seine Interessen u n d die seiner S c h u l e d e u t l i c h z u m A u s d r u c k k o m m e n .
S p ä t e r h a t er d a n n zu DE GOE JE'S
m o n u m e n t a l e r f a b a r l - A u s g a b e die ersten i ' / 2 B ä n d e b e i g e s t e u e r t ( L u g d . B a t . 1 8 7 9 — 8 1 ) . Schließlich h a t er u n s m i t der schönen, in j a h r e l a n g e r A r b e i t v o r b e r e i t e t e n A u s g a b e des Diwan
des 'Umeir
ibn
Schujeim
Al-qulämT
( L e i d e n 1902) b e s c h e n k t .
D a z u k o m m e n seine z a h l r e i c h e n B e s p r e c h u n g e n neu erschienener, n a m e n t l i c h d i c h t e rischer T e x t e . des
Qoräns.
In diesen Z u s a m m e n h a n g gehören a u c h seine Studien
zur Kritik
und
Exegese
H i e r , wie überall, b e g e g n e n wir einer s o u v e r ä n e n K e n n t n i s des A r a b i s c h e n ,
a b e r a u c h einer gewissen G e w a l t t ä t i g k e i t d e m T e x t g e g e n ü b e r , die auf s t a r k e r Ü b e r z e u g u n g v o n d e m eigenen K ö n n e n b e r u h t e . In
A u c h im U n t e r r i c h t k a n n t e BARTH k e i n e n Z w e i f e l .
dieser herzerfrischenden S i c h e r h e i t
lag
BARTH'S S t ä r k e ,
aber
vielleicht
auch
seine
Schwäche. In j ü n g e r e n J a h r e n h a t BARTH a u c h auf dem G e b i e t e der B i b e l k r i t i k g e w i r k t u n d Beiträge zur Erklärung geschrieben.
des Buches
Hiob (1876) u n d Beiträge
Sein Maimonides'Commentar
zum Tractat
zur Erklärung Makkoth
R e i h e der M a i m o n i d e s e d i t i o n e n eröffnet u n d z u m e r s t e n m a l Maimonides
Afisc/macommentar
zur
Verbesserung
der
desjesaia
(1881) hat
das arabische Original den
Talmudansgaben
g e d r u c k t e n h e b r ä i s c h e n Ü b e r s e t z u n g s y s t e m a t i s c h erschlossen u n d v e r w e r t e t . die b e i d e n v o r g e n a n n t e n A r b e i t e n sind als P r o g r a m m e
des
(1885)
die
Berliner
lange von bei-
D i e s e wie
Rabbinerseminars
erschienen. BARTH'S H a u p t i n t e r e s s e n u n d H a u p t v e r d i e n s t e liegen a b e r auf d e m G e b i e t e der s e m i t i schen Sprachwissenschaft. ( L e i p z i g 1 8 9 1 ; 2. A u s g . Lexikon
(Leipzig
Seine B ü c h e r Die Nominalbildung 1894),
Wurzeluntersuchungen
1902), Sprachwissenschaftliche
in den semitischen
zum hebräischen
Untersuchungen
und
zum Semitischen
Sprachen aramäischen (Leipzig,
41
(202)
i . Teil, 1907; 2. Teil 1911), Die Pronominalbildung
in den semitischen
Sprachen
(Leipzig
1913), v o n zahlreichen A u f s ä t z e n und K r i t i k e n g a n z zu schweigen, zeigen ihn als einen unermüdlichen und geistreichen Durchforscher dieser in ihren inneren Z u s a m m e n h ä n g e n noch so dunklen Sprachwelt.
E i n Neuland erschloß zweifellos seine Nominalbildung,
ein
B u c h , das in der Geschichte unserer Disziplin stets einen E h r e n p l a t z behalten wird, o b w o h l der etwas scholastisch-dialektische A u f b a u seiner genetischen K o n s t r u k t i o n im R a h m e n der allgemeinen Sprachwissenschaft nicht h a l t b a r erscheint. aller Theorien, d a ß K r i t i k
E s liegt nun einmal im W e s e n
und E n t w i c k l u n g sie umgestalten, ein dauernder Besitz
der
Wissenschaft bleibt aber die feine, scharfsinnige E i n z e l b e o b a c h t u n g , und an denen ist das Lebenswerk BARTH'S SO unendlich reich, d a ß seine Arbeiten noch vielen Generationen als Steinbruch dienen werden, aus denen sie B a u m a t e r i a l zu neuen Theorien zusammentragen. D i e Wissenschaft schreitet fort, aber das B i l d des Mannes bleibt.
Seinen Schülern
wird er immer in erster Linie der gütige und strenge Lehrer bleiben, dessen Schulung m a n Ehre zu machen v e r s u c h t und dem man über das G r a b hinaus d a n k b a r bleibt. C. H.
4
Becker.