Steinverehrung bei den Israeliten: Ein Beitrag zur semitischen und allgemeinen Religionsgeschichte [Reprint 2022 ed.] 9783112693780, 9783112693773


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Steinverehrung bei den Israeliten: Ein Beitrag zur semitischen und allgemeinen Religionsgeschichte [Reprint 2022 ed.]
 9783112693780, 9783112693773

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Schriften der Straßbnrger Wissenschaftlichen Gesellschaft in Heidelberg Neue Folge 4. Heft

Steinverehrung bei den Israeliten. Ein Beitrag zur semitischen und allgemeinen Religionsgeschiclite von

Georg Beer

BERLIN UND LEIPZIG 1921 VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER W A L T E R DE GRUYTER & CO. VORMALS

G. J . G Ö S C H E N ' S C H L V E R L A G S H A N D L U N G

BUCHHANDLUNG



Gi:ORG

REIMER



KARL

J.



J. GUTTENTAG,

TRÜBNER



VEIT

VERLAGSfc

COMP.

Die am 6. Juli 1906 gegründete S t r a ß b u r g e r

Wissenschaft-

l i c h e G e s e l l s c h a f t , die 1919 ihren Sitz nach Heidelberg verlegt hat und Vertreter aller Zweige der Wissenschaft umfaßt, veröffentlicht wissenschaftliche Arbeiten verschiedenen Inhalts und Umfangs, die in zwangloser Folge erscheinen und einzeln käuflich sind. Bänden ist nicht beabsichtigt.

Eine Zusammenfassung in

Yon der ersten Reihe dieser Schriften sind

37 Hefte erschienen; im Jahre 1920 ist eine neue Folge begonnen worden.

Schriften der Straßhurger Wissenschaftlichen (Jesellschaft in Heidelberg Neue Folge 4. Heft

Steinverehrung bei den Israeliten. Ein Beitrag zur semitischen und allgemeinen Religionsgeschichte

von

Georg Beer

BERLIN UND LEIPZIG 1921 VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO. VOHMALS G. J . GÖSCIIEN'SCHE VERLAGSHANDLUNG BUCHHANDLUNG



GEORG REIMER





J . Gl'TTENTAG,

KARL J . TRÜBNER

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VERLAGS-

VEIT & COM!'.

Steinverehruiig bei den Israeliten. Ein Beitrag zur semitischen und allgemeinen Religionsgesckiclite

von

Georg Beer

BERLIN UND LEIPZIG 19u21 VEREINIGUNG WISSENSCHAFTLICHER VERLEGER WALTER DE GRUYTER & CO. V O R M A L S G. J. GÖSCHEN'SCIIE VERLAGSHANDLUNG BUCHHANDLUNG



GEORG

REIMER





J. GUTTEN'TAG,

K A R L J. TRÜBNER



VERLAGS-

VEIT &

COMP.

Alle Rechte vorbehalten.

Druck : Hermann Bühlaus Nachfolger, Hof-Bucbdruckerel in Weimar.

Inhaltsangabe. Seite

Einleitung:

F o r s c h u n g s m e t h o d e . Quellen

1—2

I. Die biblischen Berichte II. Verbreitung der Steindenkmäler.

2—4 Einteilung nach Beschaffen-

heit und V e r w e n d u n g III. Das religionsgeschichtliche P r o b l e m .

4— 7 Die W u r z e l n des Stein-

kultus IV. Geschichte der Steinverehrung in Israel

8 — 12 12 — 1 5

Schluß:- Zur Nachgeschichte der Steinverehrung bei den Israeliten

15 — 1 6

Anmerkungen

17 — 2 1

Literatur

22

Einleitung. Das Thema „Steinverehrung bei den Israeliten" bildet' zwar nur einen kleinen Ausschnitt ans der Kulturgeschichte Israels, eignet sich aber ganz hervorragend dazu, um daran in aller Kürze Anfang, Verlauf und Ende der alttestamentlichen Religion und so zugleich ihr Wesen vorzuführen. Steinkult, wo immer er sich findet, reicht mit seinen Ursprüngen in die Steinzeit zurück. Zu zeigen, wie bereits in der Religion des Primitiven unser eigenes religiöses Empfinden zu pulsieren beginnt, ist das Ideal, dem, wie in vorbildlicher Weise der 1902 verstorbene geistvolle Holländer Theologe und Religionsforscher C. P. T i e l e 1 ) gezeigt hat, die Religionswissenschaft nachzustreben hat. Denn auch auf religiösem Gebiet besteht ein Zusammenhang zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Unter diesen Gesichtspunkt wollen die folgenden Ausführungen gestellt sein. Hauptquelle für unseren Gegenstand ist natürlich das Alte Testament selbst. Dabei ist aber im Auge zu behalten, daß die älteste israelitische Literatur nicht über das 8. und 9. Jahrhundert v. Chr. zurückreicht und aus der Zeit stammt, da bereits der durch Mose erneuerte Kult des uralten Stammgottes .Jahwe, oder vielleicht besser Jahu 2 ), sich als Hauptbekenntnis des von Saul, David und Salomo geschaffenen Volkes Israel durchgesetzt hatte. Eine ältere, vormosaische Religionsepoche, in der die Steinverehrung Israels ihre Wurzeln hat, läßt sieh jedoch durch Rückschlüsse aus der durch den fortschreitenden Jahweglauben umgebildete« Form des Steinkultes und aus einzelnen Überlebsein der früheren Zeit gewinnen. Deshalb sind uns als Nebenquelle willkommen die Ergebnisse der während der letzten «Jahrzehnte von Engländern, Deutschen, Franzosen und Amerikanern eifrig betriebenen und durch den Weltkrieg hoffentlich nur unterbrochenen archaeologischen Palästinaerforschung. 3 ) Grade den Ausgrabungen, die an Funden von historischen Inschriften bisher ziemlich ergebnislos verliefen, verdanken wir die Kenntnis zahlreicher kultischer Steindenkmäler, namentlich im Ostjordanland, aber auch im Westland. Dadurch ist uns gutes monumentales Anschauungsmaterial zu den Berichten des A. T. geliefert. Von nicht geringerem Wert ist als andere Nebenquelle die Beobachtung des religiösen Lebens der heutigen Palästinabewohner. 4 ) Unter der Oberfläche der drei wichtigsten Religionen: Judentum, Christentum und Islam lebt in Schriften der Straßburger Wissenschaftlichen Oesellschaft N. F . IV.

1

naiven Volkskreisen ein Stück echtesten Ursemitismus weiter und bricht sich immer wieder durch. Zu den unausrottbaren Überresten aus dem höchsten Altertum gehört der mit der Verehrung der Lokalheiligen verknüpfte Steindienst der heutigen Palästinenser. I. Es sei zunächst mit einigen Erläuterungen an die wichtigsten Tatsachen der Steinverehrung Israels auf Grund der biblischen Berichte erinnert. Wem der K u l t gilt, bleibt vorab unberücksichtigt. Als Jakob, erzählt die Legende, in Bethel auf dem Stein geruht, der ihm durch Inkubation den wunderbaren Traum von der Himmelsleiter eingegeben hat, ruft er beim Erwachen aus: Wie schaurig ist diese Stätte! Hier muß ein B e t - E l o h i m , ein Gotteshaus sein. 5 ) Alsdann nimmt Jakob den Stein, den er als Kopfkissen benützt hat, stellt ihn als Malstein auf und gießt Ol auf seine Spitze. 6 ) Die Geschichte, die gleichzeitig den iegög Xoyog für die Entstehung des berühmten Heiligtums Bethel darstellt, ist ein typisches Beispiel für den Ursprung des israelitischen Steinkultus. In dem Stein, dessen Zauberkraft Jakob soeben durch sinnlichen K o n t a k t erfahren hat, haust ein geheimnisvolles Etwas. Ja, der Stein ist geradezu mit dem örtlichen Machtwesen identisch. Wird er doch von Jakob mit Öl Übergossen und hernach zum Zeugen und Mitwisser eines laut ausgesprochenen Gelübdes gemacht. Wie in dieser Geschichte ist auch sonst in der israelitischen Vätersage hauptsächlich Jakob mit Steinkult in Verbindung gebracht. So errichtet er auf dem Grabe Deboras, der Amme Rebekkas, einen Stein und huldigt ihm durch ein Trankopfer. 7 ) Kultisches Ansehen besaßen auch gewisse Steinhaufen, g a l genannt. Über einem solchen g a l halten Laban und Jakob ein Opfermahl ab. 8 ) Der heilige Stein konnte teils im Naturboden festliegen oder aus ihm herauswachsen, teils konnte er eigens von Menschenhand aufgerichtet werden. Terminus technicus für den in die Höhe gerichteten Stein ist m a s s e b a (aus m a n s e b a ) ; ihm entspricht arabisch m a n s a b ; ähnlich'das Phönizische. 9 ) Zu der ersten A r t von Steinen oder den eigentlichen Naturmalen zählt der Fels (sela', sür) von Ofra, auf dem Gideon opferte, bevor er in den Kampf gegen die Midianiter zog 1 0 ); ferner der Fels von Sor'a, bekannt durch das Opfer Manoahs, des Vaters Simsons und noch jetzt vorhanden. 1 1 ) Ein solcher Naturstein ist auch der in der Nähe der Walkerquelle, dem heutigen sogenannten Hiobsbrunnen im Kidrontal bei Jerusalem gelegene e b e n h a z z o h e l e t d . i. der Schlangenstein. 12 ) Hier wurde von Adonia und seiner Partei bei einem Opferschmause die Frage der Nachfolge Davids beraten. Gleicher Art scheint der große Stein von Bet-Schemesch, wo vor der heiligen Lade, dem Kriegsidol Altisraels, als sie aus der Gefangenschaft im Philisterland heimkehrte und haltmachte, Brandopfer dargebracht wurden. 13 ) Auch

o der große Stein, oder der Fels von Gibeon, auf dem in Vollzug der Blutrache sieben Söhne Sauls gehenkt wurden, wird als heiliger Stein zu deuten sein. 14 ) Er entsprieht der stattlichen Felsplatte des heutigen El-Dschib nördlich von Jerusalem. Noch jetzt führt die dortige Kultstätte den für einen heiligen l>]atz charakteristischen Namen m a k ä m . 1 5 ) Hier soll Salomo nach seinem Regierungsantritt und ehe er den Tempel erbaute, ganze Hekatomben geopfert und ein Inkubationsorakel empfangen haben. 16 ) Das bekannteste in situ verehrte Naturmal ist aber der heilige Fels von Jerusalem, die s a h r a , die das sanctissimum des Felsendoms bildet, jenes wundervollen von dem Kalifen Abd el-Melik (685—705) mit Hülfe griechischer Künstler erbauten zweitwichtigsten Zentralheiligtums des Islam. Der Fels selbst ist eine Kalksteinplatte, bis P/ 4 m über den Fußboden der Moschee sich erhebend und an der breitesten Stelle von Nord nach Süd fast 18 m und von Ost nach West zirka 13,2 m messend. 17 ) Er stellt wohl eins der ältesten kultischen Steindenkmäler des südlichen Palästina dar und hat seine Heiligkeit trotz der wechselnden Besitzer und der sich ablösenden Religionen bis zur Gegenwart bewahrt. Das Heilige ist neutral gegen den jeweiligen Inhaber. Einst den Jebusitern gehörend, erwarb David käuflich das Heiligtum und baute darauf einen Sühnaltar zum Dank für das plötzliche Aufhören einer Pest, die das ganze Land schwer heimsuchte. 18 ) Hier stand hernach Salomos eherner Brandopferaltar 1 9 ) und westlich davon der Tempel, an dessen Stelle der Tempel Serubabels und Herodes' und schließlich der Jupitertempel Hadrians trat. Durch den Pilger von Bordeaux 333 n. Chr. erfahren wir, daß die Juden damals den heiligen Fels salbten. Aber erst die Omajjaden machten ihn zum Mittelpunkt einer Reliquienkapelle, d. i. eben des Felsendoms, dem auch die Kreuzfahrer, als 1099 Jerusalem in christliche Hände kam, ihre Verehrung unter dem Namen templum domini bezeugten. »Jedoch bedeckten sie den Fels mit Marmorplatten und stellten einen Baldachin darauf. Durch Saladin 1187 wieder im Besitz der Moslemen, ist seit 1917 das Heiligtum in christlicher Obhut — was wird sein weiteres Schicksal sein ? Wenn wir heute noch von dem heiligen Land und der heiligen Stadt reden, so sind alle diese Namen verankert in der Heiligkeit, die dem Fels schon in vorisraelitischer Zeit eignete und die unter der Herrschaft von Stern, Kreuz und Halbmond nur noch zugenommen hat. Fürwahr ein Heiligtum, mit dessen geschichtlicher Bedeutung kein anderes Heiligtum der Welt zu wetteifern vermag! Zu der zweiten Art heiliger Steine, den aufgerichteten Steinen, oder den Masseben gehören der schon erwähnte Bethelstein 20 ) und die Leichensteine auf den Gräbern Raheis und Deboras 21 ); ferner der Stein von Sichern 22 ), der „wie der heilige Stein zu Pompeji oder Delphi" als t a b b u r h a ' a r e s , als ofupaloQ „oder Nabel der Erde" galt. 23 ) Im Königstal bei Jerusalem befand sich die Massebe Absaloms, nach dem überlieferten Text 2 4 ) von Absalom selbst schon bei Lebzeiten gesetzt, um sich, da er kinderlos war, einen Denkstein für Toten1*



1

kult zu sichern, nach dem berichtigten Text von David für seinen in der Schlacht bei Machanajim im Ostjordanland gefallenen Lieblingssohn errichtet. Als Masseben werden auch anzusehen sein Samuels E b e n h a ' e z e r „der Stein der Hilfe" 2 5 ) und der von den Kriegern Sauls nach dem Sieg über die Philister bei Michmas herbeigewälzte Opferstein.26) Während der mittleren Königszeit befand sich eine Massebe im Vorhof des Jerusalemer Tempels. 27 ) Zwölf Massebell sind erwähnt bei dem Bundesschluß Mosis am Sinai. 28 ) Eine Parallele dazu bilden die bei den Grabungen in Gezer, im südlichen Palästina gefundenen 11 bzw. 12 Masseben, welche die Richtung von Nord nach Süd innehalten. Es sind roh zugehauene Monolithe, der größte 3,28, der kleinste 1,65 m hoch. 29 ) Ähnlich ist die in ' E n s c h e m s aufgedeckte Masseben-Anlage. Wie schon gesagt, beschränkt sich die Heiligkeit nicht auf den Einzelstein, sondern das A. T. kennt auch den g a l , den heiligen Steinhaufen, und den G i l g a l oder den heiligen Steinkreis. Außer dem bereits aus der JakobLabangeschichte als Opferstätte erwähnten g a l begegnet 30 ) der Steinhaufe als Grabmal über den Leichen hingerichteter Verbrecher: Achans, der sich an der Kriegsbeute bei der Eroberung Jerichos vergriff 31 ), des gepfählten Königs von Ha-Ai 32 ), und Absaloms, des Empörers gegen den eigenen Vater. 33 ) Der Name Gilgal findet sich mehrfach als Ortsname. Im Josuabuch wird von der Entstehung eines heiligen Steinkreises bei Jericho erzählt. 34 )

II. Die gleichen kultischen Steindenkmäler nun wie in Palästina finden sich, wenn wir uns auf die vorderasiatisch-afrikanisch-europäische Kulturwelt beschränken, auch in den übrigen vom Mittelmeer bespülten Küstenländern und auf den von ihm umfaßten Inseln, auch in Oberägypten und Abessinien und auf Madagaskar, ferner in den Grenzgebieten von Nord- und Ostsee.35) Es sind Zeugen der Steinzeit, ob schon der älteren oder erst der jüngeren, läßt sich zur Zeit nicht sagen. Daß sie auf ein einziges Volk zurückgehen und einzelne sich davon zu anderen Völkern verbreitet hätten, wie verschiedentlich angenommen worden ist 36 ), erscheint mir durchaus unglaubhaft, wenn auch im einzelnen mit Entlehnungen zu rechnen sein wird. Man müßte sonst auch behaupten wollen, daß ebenso der Kult andrer Naturmale, z. B. der Berge, Höhlen, Gewässer, Bäume usw. von e i n e m Volk herrühre, eine These, die bisher niemand im Ernst vertreten hat. Die Steinverehrung ist also vielmehr eine allgemeine antike Kultsitte, wie es scheint, ist sie aber besonders bei den Semiten heimisch. Von den Arabern sagt Clemens von Alexandria, •{• 220, geradezu: Sie verehren den Stein. 37 ) Ihrer Beschaffenheit nach lassen sich wie die übrigen Steindenkmäler so auch die der Bibel in vier Hauptgruppen zusammenfassen: M e n h i r e , Dolm e n , K r o m l e c h e und S t e i n h a u f e n . 3 8 ) Dem Menhir oder dem Monolith

entspricht im A . T . der festaufliegende und der aufgerichtete Stein oder die Massebe, die in Griechenland an der Herme, in Ä g y p t e n und Abessinien an dem Obelisk ihre Parallele hat.

Mit dem Dolmen oder der in verschiedenen

Formen als Grabanlage dienenden Steinstube läßt sich vielleicht das Basalt bett des sagenhaften Riesen Og von Basan in R a b b a t A m m o n , dem heutigen ' A m m a n vergleichen. 3 9 )

Der Gilgal deckt sich mit dem Kromlech, dem Stein-

ring oder Steinkreis, der Gräber und K u l t s t ä t t e n umfriedigt.

Noch heute

umgeben die Beduinen ihre Gräber mit solchen rohen Steinkreisen. 40 ) Der Steinhaufe, gal im A . T., ist über die ganze Erde verbreitet, besonders als Grabhügel. 4 1 )

Auf griechischem Boden h a t er einen Doppelgänger

A0950?42)

oder dem eQjuaiov43), der Steinpyramide an Wegen,

an dem egfiatog

namentlich Kreuzwegen, und auf Bergen.

W e n n die Araber zum Heiligtum

pilgern, pflegen sie sogenannte m e s c h h e d s , „Zeugnishaufen", zu errichten 4 4 ), ein Name, der an den j e g a r Labangeschichte

s a h a d u t a , „den Zeugnishügel" in der Jakob-

erinnert. 4 5 )

Eine

Art

„Riesengal",

einen

„künstlichen

Steinberg" bedeuten vielleicht die Mastabas und die Pyramiden in Ä g y p t e n , jene größten Totenhäuser der W e l t , welche sich über der unterirdischen, im ausgehöhlten Felsen befindlichen Totenkammer — einem Ersatz für die einfachere Totengrube im Wüstensand —

in F o r m eines massiven

Steinbaues

erheben. 46 ) Nach ihrer Bedeutung und Verwendung lassen sich die alttestamentlichen Steinmale näher so einteilen: 1. E i g e n t l i c h e K u l t s t e i n e .

Kultsteine sind alle heiligen Steine.

Hier

handelt es sich um solche Steine, die im regelmäßigen häuslichen und öffentlichen K u l t eine Rolle spielten.

W i e der Grieche seine Hermen verehrte und

schmückte, salbte und küßte, ihnen opferte und räucherte, sie als Nothelfer aufsuchte und bei ihnen Verträge abschloß 4 7 ), so verfuhr auch der Israelit und der Araber mit seinen heiligen Steinen. stein, näher ein U&05 hnagög, der Bethelstein. 4 8 )

E r vertritt den A l t a r .

der Schlacht- und Opferaltar. e i n s gewesen.

E i n solcher öffentlicher K u l t -

ein mit Ölspenden verehrter Stein war z. B . Insbesondere ist der heilige Stein

Schlachten und opfern ist für das antike Israel

D e m häuslichen K u l t gehört die Eingangsstele an. Denn auch

für die Israeliten war der Türpfosten heilig; wurde er doch in der Osternacht mit B l u t bestrichen. 4 9 ) des Sklaven

statt 5 0 )

A m heiligen Türpfosten fand die Ohrdurchbohrung

und hier hängt die M c z ü z a ,

röllchen des frommen Juden.

das rituelle Türpfosten-

Eine besondere A b a r t des Opfersteins bilden

die Schalensteine, die uns durch die Palästinaforschung seit längerem bekannt sind. 51 )

Das sind Steine mit runden oder eckigen Vertiefungen; wo mehrere

solcher Löcher vorhanden sind, können sie durch Rinnen miteinander verbunden sein.

Soweit die Schalensteine für Opferzwecke verwendet wurden,

dienten die Vertiefungen, mögen sie nun natürliche oder künstliche sein, zur Aufnahme von Trankspenden.

A n einen Stein dieser A r t wird zu denken

sein, wenn im Richterbuche erzählt wird 52 ), wie Gideon die zum Opfer gehörende Fleischbrühe auf den Stein, d. i. wrohl eben in eine schüsselartige Vertiefung desselben gießt. Auch der große Stein im Jerusalemer Felsendom weist solche Napflöcher auf. Meist finden sich die Vertiefungen in wagrechter Lage; wo sie, wie z. B. verschiedentlich bei den Stein malen in Petra, der alten Hauptstadt der Edomiter, in senkrechter Richtung sich zeigen, waren sie auch Vorrichtungen für Trankopfer. 53 ) Denn es genügte, die Flüssigkeit, Blut oder Öl, an den Stein zu streichen. Andernfalls mag bei den seitlichen Näpfen mit bloßen Votivschalen, Scheinspendelöchern zu rechnen sein. Den alttestamentlichen Schriftstellern gelten die Kultsteine ihres Volkes als bloße Denk- und Erinnerungsmale. In die Bethelgeschichte spielt der Gedanke des Votiv,steine« mit herein. 54 ) Auch bei griechischen Intellektuellen begegnen Äußerungen, wonach die Steinmale bloße Denk- und Erinnerungszeichen sein sollen.55) 2. E c k - u n d F u n d a m e n t s t e i n e . Auch bei ihnen wurde geopfert. Daß als Bauopfer auch Menschen verwendet wurden, lehren die palästinischen Ausgrabungen. So ist z. B. in der wieder aufgedeckten Nordburg von Megiddo quer über dem Fundamentstein das Skelett eines etwa 15jährigen Mädchens gefunden worden. 56 ) Und daß die Israeliten die gleiche Sitte übten, zeigt die Geschichte von dem Wiederaufbau der Stadt Jericho durch Chiel. „Um den Preis seines Erstgeborenen legte er ihren Grund." 5 7 ) 3. T o r s t e i n e . Solche sind z. B. die beiden freilich bronzenen Säulen rechts und links beim Eingang des salomonischen Tempels. 58 ) Bei den Ausgrabungen von Ta'annek, dem biblischen Ta'anak im Stammgebiet von Manasse, sollen mehrere kultische Eingangssteine gefunden worden sein. 59 ) 4. G r e n z s t e i n e , entsprechend den babylonischen Kudurrus und den griechischen Hermen. Steinhaufen bildeten in Israel allenthalben die Grenzen zwischen den Feldern. 60 ) Bei einem Grenzstein, einem Monolith, nach anderem Bericht einem Steinhaufen, beschworen Jakob und Laban den Grenzvertrag. 61 ) Wie in dieser Erzählung wird auch vom israelitischen Gesetz, entsprechend den Vorschriften bei anderen Völkern, z. B. bei Griechen und Römern, die Heiligkeit des Grenzsteins durch besondere Strafen gesichert, die den Grenzverrücker treffen sollen.62) Gleichzeitig diente, wie die Herme,.der Grenzstein als Wegweiser. Ein solcher Wegweiser ist der B ö h a n , d. i. der Daumenstein auf der Grenze zwischen Juda und Benjamin 6 3 ) oder der Nabelstein bei Sichern.64) 5. G r a b s t e i n e . Besonders in Phönizien wurden mit Masseben die Gräber geschmückt. Daß der Grabstein von den Israeliten verehrt wurde, bezeugt das schon erwähnte Trankopfer, das Jakob über dem Leichenstein der Debora ausgießt. 65 ) Ein prunkvolles Pyramiden- und Säulendenkmal wurde von dem Makkabäer Simon auf den Gräbern seiner Eltern und der im Freiheitskampf gegen die Griechen gefallenen Brüder in Modeln, der Heimat der Makkabäer

errichtet. 66 ) Den Sinn eines F l u c h - öder S c h a n d m a l e s — auch der Grieche kennt solche Fluchmale 67 ) — hat der große Steinhaufe, der von den Israeliten über den Leichen von Verbrechern zusammengetragen zu werden pflegte. 68 ) 6. P h a l l u s s t e i n e . Da die Israeliten Phalluskult kannten, wie sich aus der Sitte der Beschneidung und aus dem auch bei den Arabern und vielleicht auch bei den Babyloniern üblichen Schwur beim membrum virile ergibt 69 ), so ist möglich, daß sie auch Abzeichen der männlichen Fruchtbarkeit verehrten. Von einem priapischen Hausgott ist wahrscheinlich in einem freilich erst nachexilischen Text die Rede. 70 ) Auch der Prophet Hesekiel nennt Mannsbilder aus Gold und Silber, mit denen Israel buhlte. 71 ) Als rohes Darstellungsmittel des Phallus eigneten sich auch die Masseben, von denen, wie die palästinischen Funde zeigen, einzelne phallisches Aussehen haben. 72 ) Auch gibt es jüdische Zeugnisse, wonach manche Steinidole an Phallen erinnerten. 73 ) Der griechische Fruchtbarkeitsgott Hermes war den Juden als Markulis, d. i. Mercurius bekannt. 74 ) In diesem Zusammenhang verdient das Steinewerfen erörtert zu werden, das im Predigerbuch neben dem „Umarmen" genannt wird und dort in das Kapitel der sexuellen Symbolik gehört und soviel wie Kinder erzeugen bedeutet. 75 ) Verkehrt würde es nun aber sein, den ganzen israelitischen Massebenkult, wie schon wiederholt geschehen, vom Phalluskult abzuleiten oder besonders alle Grabmasseben als Phallussteine anzusehen. Denn speziell die Massebe steht auch auf israelitischen Frauengräbern. 76 ) Vielleicht hat man aber gelegentlich den Grabmasseben Phallusform gegeben, um das Geschlecht des Bestatteten anzudeuten, wie die Moslems durch steinernen Turbanaufsatz das Grab als das eines Mannes markieren. 77 ) Keinenfalls hat auf altisraelitischem Boden der Kult der Phallussteine auch nur im entferntesten die Ausdehnung des Hermen-Phallusdienstes bei den Griechen erlangt. 7. S i e g e s s t e i n e . So außer dem „Stein der Hilfe", den Samuel errichtete ), das Denkmal (jad), das Saul sich nach der Unterwerfung der Amalekiter in Karmel in Juda setzte. 79 ) Erwähnt sei auch das Denkmal des Königs Mesa von Moab, des Zeitgenossen Ahabs von Israel ca. 860, das seinen Sieg über Israel verherrlicht 80 ) und die Stele Assarhaddons von Assur (681—668) in Sendschirli im Amanosgebirge zur Feier des Sieges über die Ägypter im Jahre 670.81) Ein Sieges- oder Herrschaftszeichen ist auch der sogenannte Hiobstein bei Schech Sa'd im Ostjordanland, der in Wirklichkeit ein ägyptisches Denkmal mit dem Bild Ramses I I . (1292—1225), des Bedrückers Israels, darstellt. 82 ) Daß die Siegessteine adoriert wurden, lehrt die Inschrift auf der genannten Assarhaddonstele, die den Stein mit Öl zu salben und vor ihm zu opfern befiehlt. 78

III. Ich wende mich nun dem religionsgeschichtlichen Problem zu. Welches sind die Wurzeln des Steinkultus ? Denn auch für den Religionsforscher gilt das: r e r u m c o g n o s c e r e c a u s a s ! Für die ältesten biblischen Erzähler sind die Steinmale ihres Volkes verwoben mit wunderbaren Erfahrungen göttlichen Lebens. "Das trifft, richtig verstanden, den Kern alles Steinkultus. Man muß nur die Erlebnisse des Antiken vom Zentrum seiner Weltanschauung aus sich begreifbar zu machen suchen! Alles, was den Primitiven in seiner Umgebung mit Schauer, Staunen und Scheu erfüllt, ihn von sich abdrängt, aber auch unwiderstehlich anzieht und zur Verehrung treibt, das ist für ihn ein Mysterium, etwas Göttliches. Der Hebräer hat für dieses unfaßbare, unheimliche und doch faszinierende Etwas das Wort k a d ö s c h : heilig 83 ), ein Begriff, der ursprünglich keine ausgesprochen sittliche Kategorie bedeutet. In der Empfindung des „Heiligen" verwirklicht sich innerhalb des hebräischen und wohl auch des übrigen semitischen Volkstums die allgemeine Veranlagung des Menschen zur Religion. Was den Antiken oder den Naturmenschen zur Verehrung der Steine veranlaßte, sind die wundersamen und für ihn nicht weiter deutbaren Eigenschaften, die er an den Steinen entdeckte. Vor allem ihre festbegrenzte, sich immer gleichbleibende Gestalt, ihre Härte und Schwere. 84 ) Der mächtige Felsblock spottet aller Mühen, ihn von der Stelle zu rücken. Deshalb ist der Stein ein passendes Sinnbild für die Unverbrüchlichkeit des Schwures oder für die Unveränderlichkeit der Gottheit. Ein in die Höhe geschleuderter Feldstein kehrt wie durch ein Wunder zur Erde zurück. Allenthalben reizen unbegründet mitten im bunten Wiesenteppich, im Wald, oder in weiter Sandfläche liegende riesige Steine die Phantasie, die Herkunft solcher Findlingssteine zu enträtseln. Nur Zauberhand scheint sie an ihre Stelle versetzt zu haben! Ein ganzer Fabelkranz hat sich bei Juden und Moslems über den geheimnisvollen Ursprung der großen Felsenplatte von Jerusalem gebildet. 85 ) Zur Erde fallende Meteorsteine erzeugen eine furchtbare Panik. Ein solcher Meteorstein ist der schwarze Stein der Ka'ba in Mekka. Auch vermutet man vielfach, daß die gegen Ende der Königszeit auftauchende Legende, wonach die heilige Lade Israels die beiden Gesetzestaieln mit dem Dekalog enthielt, dadurch entstanden sei, daß einst zwei als Orakelsteine gebrauchte Meteorsteine darin lagen. 86 ) Der Stein gewährt Sicherheit und Schutz. Aus Steinen erstellte man früh die menschliche Wohnung. Ein Steinhag schützte Herden und Felder. Daher die Heiligkeit der Grenzsteine. Auch diente der Stein als ältestes Werkzeug. Steinmesser wurden von den Israeliten einst bei der Beschneidung benützt. 8 7 ) Für den Kampf war der Stein, mit der Faust oder mit der Schleuder geworfen, die gegebene Waffe. 88 ) Mit Steinen vollzog man wie u. a. in Persien und Griechenland ehedem auch in Israel die



9



Todesstrafe an gewissen schweren Verbrechern. 89 ) Durch Steine wurden im Krieg die Äcker des Feindes 90 ) gebannt, d. h. verwüstet. Daher auch die apotropäische Kraft des Steinmales über den Leichen Verunglückter, Ermordeter oder hingerichteter Bösewichter. 91 ) Nach antikem und modernem Volksglauben lechzen die Seelen aller solcher um ihr Leben verkürzter Personen nach Rache. Sie müssen daher, durch Steine beschwert, an ihr Grab gebannt und so unschädlich gemacht werden. Schließlich gilt aber auch jede andere Totenseele als gefährlich. Aus dieser Vorstellung erklärt sich die jüdische Sitte, dem Toten, wenn er aus dem Hause getragen wird, Steine nachzuwerfen, ihm ins Grab mitzugeben oder darauf zu legen. 92 ) Wie der Steinwurf auf den Toten eine Art Steinigung ist, so hat auch der gleiche Brauch beim antiken Kult den nämlichen Ursprung. Von den heidnischen Arabern ist bekannt, daß sie bei einzelnen Heiligtümern während des festlichen Umlaufs Steine warfen. 93 ) Ähnlich warfen die Griechen Steine gegen die Hermen. Da wie dort hat das Stein werfen den Sinn eines apotropäischen Steinopfers. Wie gegen einen menschlichen Feind schützt man sich durch geworfene Steine auch gegen die bösen Geister. Schließlich wird aber der nicht mehr verstandene, jedoch beibehaltene Ritus unter dem Einfluß eines freundlicheren Verhältnisses zu den Geistern zu einem Verehrungs- und Huldigungsakt gegen sie. Ja, der Steinhaufen wird geradezu zum Götzen selber. So verehren die Lappen Götzen, welche aus Steinhaufen bestehen 94 ), wie auch der Gal oder Gilgal bei den Hebräern die gleiche Bedeutung haben wild. 95 ) Dieselbe Wandlung hat auch die Sitte der drei Handvoll Erde durchgemacht, die dem Toten ins Grab nachgeworfen werden. Aus einem Abwehrakt ist sie zu einer Pietätshandlung für die Toten geworden. Steine bildeten das älteste Gewicht — „ähnlich unser Stein im Geschäftsleben" — ; auch verwendete man Steine als Münzen — „ähnlich unserem Pfund". 9 6 ) Der Name s é l a ' = „Stein" hat sich im Neuhebräischen als Name einer Münze erhalten. An einem auffallenden Fels oder Stein orientierte man sich in unwegsamer Gegend. Daher die Heiligkeit des steinernen Wegweisers. Oft glich ein Stein einer menschlichen Gestalt. Das wohl in der ganzen Welt verbreitete Sagenmotiv der Verwandlung von Menschen und auch Tieren in Steine und umgekehrt, ist auch dem A. T. bekannt. Zur Strafe für ihre Neugier wurde Lots Frau in eine Salzsäule verwandelt. 97 ) Von dem Schlangenstein bei Jerusalem mochte man sich etwa erzählen, daß eine Schlange hier verhext sei. Andere Steinsagen melden, wie Menschen aus Steinen entstanden. So sagen die Landsleute des Jeremía von dem Stein: „du hast uns geboren". 98 ) Ähnlich wird Abraham der Fels genannt, aus dem die Israeliten gehauen sind. 99 ) So können auch im Evangelium durch ein Machtwort des Schöpfers dem Abraham aus unfruchtbaren Wüstensteinen Kinder entstehen. 100 ) Von den Essenern berichtet Flavius Josephus, daß sie an die Heilkraft der Steine glaubten. 101 ) Auch die Griechen schrieben gewissen Steinen, z. B. dem weißen



10



Stein des Herakles gesundmachende K r a f t zu. 1 0 2 )

Ebenso dient in der heu-

tigen arabischen Volksmedizin der Stein als medizinisches Zaubermittel.

Mit

Leiden und Gebresten Behaftete reiben R ü c k e n oder K o p f an heiligen. Steinen.10^) Nach antiker Anschauung können die Steine auch hören und sprechen. Schlägt man mit einem harten Gegenstand auf den Stein, so entsteht ein Geräusch: der Stein — denkt dann der Naturmensch — schreit a u f ! Steinhöhle hallen Worte und Tritte wider. einen Zuruf!

In der

I m E c h o erwidert die Steinwand

Nach einer jüdischen Legende zankten die Steine in Bethel

miteinander, welcher unter Jakobs K o p f liegen sollte. 104 ) Die Steine galten also als belebt: es sind Mdoi f'fiytvyoi105) Elohim106), tischem

d. i. Behausung eines Geistwesens.

Gesetz ein Altar nur aus ' a b a n i m

d. i. unbehauenen Steinen" errichtet

Steinen agyoi Mdoi107), werden. 1 0 8 )

ein b e t

Daher darf nach altisraeli-

sch°lemot,

nicht



„unversehrten",

aus g a z i t ,

„behauenen

W ü r d e doch durch Bearbeitung mit dem he-

r e b , „ d e m E i s e n " , der Stein profaniert werden, seine Zauberkraft verlieren und das Numen aus ihm entfliehen — das ist die bekannte Dämonenfurcht vor dem Eisen! Darum b a u t Elia auf dem K a r m e l einen A l t a r aus zwöli Feldsteinen 1 0 9 ) und wird noch an den Makkabäern gerühmt 1 1 0 ), daß sie den von den Griechen entweihten Brandopferaltar in .Jerusalem, entsprechend dem Gesetz, aus M&oi 6Mxb]Qoi, „unbehauenen Steinen" wiederherstellten.

Wie

derb sinnlich die Gegenwart des Machtwesens in dem Stein empfunden, ja geradezu Stein und Numen gleichgesetzt wurde, zeigt das Verbot, mit unverhüllter Scham den Altar zu besteigen.

Würde doch der Anblick der mensch-

lichen Blöße die im Stein anwesende Gottheit beleidigen. 1 1 1 )

U n d daß auch

nach altisraelitischem Glauben die Steine hören, bestätigen die Worte., die Josua bei der Bundschließung zu Sichern in den Mund gelegt sind: der Stein, den er damals aufrichtete, soll Zeuge sein 1 1 2 ), denn er h a t alle W o r t e gehört! Wie lebende Wesen bewachen die Eingangsmasseben den Zutritt zum Haus oder Heiligtum: sie sind eine A r t Schutzgarde gegen die Dämonen, die auch nach israelitischem Glauben an und in der Türschwelle hausen. 1 1 3 )

In dem Grabstein

wohnt die Seele des Toten oder besser n o c h : es ist die zu Stein gewordene Person des Verstorbenen:

denn dies bedeutet unter Umständen das W o r t

n e p h e s c h , eine auf semitischem Boden häufige Bezeichnung der Grabstele. 1 1 4 ) Ursprünglich wird freilich der Grabstein ein Seelenbannmittel gewesen sein. Auf ältester, präanimistischer Religionsstufe sind, gleich den Amuletten und Talismanen, die Steinmale Idole und Fetische, sinnenfällige einer Summe inhärenter Zauberkräfte. vereinleit.

Behälter

Stoffliches und Geistiges sind noch

W i e der ungläubige Thomas

Primitive den sichtbaren G o t t in der Nähe.

im E v a n g e l i u m 1 1 5 )

verlangt der

Idole und Fetische waren auch

die Steinmale der den Israeliten stamm- und religionsverwandten alten Araber. 1 1 6 )

Die altsemitischen K u l t s t ä t t e n sind im allgemeinen Wunschplätze

und umgeben ein sichtbares Idol.



11



Cranz deutlich tritt die fetischistische Grundlage des ¡Steinkultes noch in dem alttestamentlichen Verbot hervor, den heiligen Stein zu behauen. Das Heilige ist wie ein Fluidum über den ganzen Stein verbreitet. Deshalb rechneten auch die Moslems den Kreuzfahrern es als groben Religionsfrevel an, daß sie Stücke von dem heiligen Felsen in Jerusalem (für Reliquienzwecke) abschlugen. 117 ) Der ganze Stein ist heilig und empfängt die Ol- und Blutspenden. Der kultische Steinhaufe, der allmählich aus einzelnen Steinen erwächst, ist eine Massenaufspeicherung magischer Stoffe. Ins Groteske gesteigert ist das gleiche Motiv bei den Pyramiden zu erkennen, die zugleich eine Riesenreklame für die Macht des Pharao sind. Ähnlich setzt sich das Idol des goldenen Kalbes, das Ahron verfertigte, aus den einzelnen, zuvor als Amulette dienenden goldenen Ringen der israelitischen Frauen zusammen. 1 1 8 ) Als der Mensch in sich die Seele entdeckte, hat er die Steinidole, ebenso wie er mit anderen heiligen Naturmalen verfuhr, mit einer Seele ausgestattet und in ihnen Behausungen eines Einzelwesens gesehen. D a das Heilige, das in dem Stein verkörpert ist, das Wesen aller Dämonen, Geister und Götter bildet, kann schließlich der Stein Symbol und Abbild jeder Gottheit sein, so wie der Grabstein das Duplikat der einzelnen Totenseelen ist. Mit dem Kultstein deckt sich auf arabisch-israelitischem Gebiet die älteste Gestalt des Altars. Dann ist aber auch der altisraelitische Altar ursprünglich ein Idol oder Fetisch: das Ebenbild der präsenten Gottheit. 1 1 9 ) Erst in einem weiteren Entwickelungsstadium ist der israelitische Altar Gabctisch, Feuerherd und Räucherstätte geworden. N u n meint man meist, auf kultur- und religionsgeschichtliche Erwägungen gestützt, hinsichtlich der Israeliten' verneinen zu müssen, daß ihre Steinmale je Idole und Fetische gewesen seien. Steinkult setze Ansässigkeit voraus. Erst seit der Niederlassung in Kanaan habe Israel die Steinmale der Vorsassen übernommen und sie zu Jahwe in Beziehung gesetzt. Die Steinmale Israels seien nichts anderes als Denk- und Erinnerungszeichen für erfahrene Hilfe Jahwes und nur in Kreisen des niederen Volkes als Verkörperungen Jahwes gedeutet worden, so wie in katholischen Ländern ein zur Verrichtung der Andacht erstellter Bildstock, ein Crucifixus, ein Muttergottes- oder Heiligenbild bei. der Masse des Volkes leicht zum Idol werden könne. 1 2 0 . U m den kulturgeschichtlichen Einwand kurz zu erledigen, so erfolgte die jüngste und allerdings entscheidende kriegerische Besetzung des palästinischen Kulturlandes durch israelitische Stämme — das sind besonders die Scharen Mosis — bis ca. 1200, fällt also in die Periode des Übergangs von der Bronze- zur Eisenzeit. 121 ) Dieser jüngsten Invasion ging eine ältere verwandte Völkerwelle a m Ende des 15. Jahrhunderts voraus, die wir jetzt gewöhnlich als den Einfall der Chabiri bezeichnen, ein Name, der die Nomaden zu bedeuten scheint, und schließlich an dem historischen Volk der Hebräer haften



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geblieben ist. Andere rassegleiche Volksschichten mögen schon geraume Zeit vor 1400 in Palästina eingedrungen sein.122) So gewiß nun auch die Israeliten tatsächlich bei ihrem etappeweisen Seßhaftwerden und durch die Verschmelzung mit den bisherigen Landeskindern deren Steindenkmale übernahmen, so war ihnen zuvor der Steinkult als solcher nichts Unbekanntes. Denn auch bei den nomadischen Arabern, deren Lebensgewohnheiten denen des ältesten Israel am meisten gleichen, findet sich die Steinverehrung. 123 ) Dementsprechend befolgt Jakob, den die Legende zum Initiator des israelitischen Steinkultus macht, augenscheinlich einen längst von den Vorfahren des geschichtlichen Israel geübten Brauch, als er den Stein in Bethel aufrichtet, ebenso wie Mose, als er am Wüstenberg zwölf Masseben weiht. Und die Religion Altisraels, um auch den andern Einwand zu widerlegen, hindert nicht, seine ältesten Steinmale für Idole zu erklären, was wahrscheinlich alle Steinmale mehr oder minder in der Anschauung des Volkes geblieben sind, wie oben bereits mehrfach angedeutet wurde. Denn die Religion des ältesten Israel war noch nicht jener abgeklärte supranaturale Monotheismus, zu dem sich der nachexilische Verfasser des ersten Schöpfungsberichts auf dem ersten Blatt der Bibel bekennt. Die religiösen Anschauungen von Gen. 1 aber zum Ausgangspunkt der Religion Israels machen, hieße die Philosophie eines Plato und Aristoteles in die Zeit des trojanischen Krieges ansetzen wollen! Wie bei den anderen Semiten war auch Israels Religion einstmals Verehrung von Naturmächten. Zu ihnen gehört Jahwe kraft seiner uralten Beziehungen zur Natur. Die ethische und soziale Seite seines Wesens ist erst sekundär. Die meisten semitischen Stammgötter — auch Jahwe ist einer von ihnen — sind erst aus Naturgöttern herausgewachsen. 124 )

IV. Und doch führte der Kult Jahwes, der sozusagen den Generalnenner für die ehemals aus Polydämonismus und Polytheismus gemischte Urreligion Israels bildete, zu einer Umdeutung und schließlich zur völligen Verwerfung der Stein Verehrung Israels. Den Anstoß dazu gab Mose und der durch ihn und seine geistigen Nachfolger vertiefte Heiligkeitsbegriff. Ein geschichtliches Ereignis, die dem Herrn Jahwe zugute geschriebene Rettung Israels aus Ägypten, wurde die Grundlage der neuen von Mose gestifteten Religion, die als solche, d. h. als gestiftete Religion, erstmalig aus der Reihe der semitischen und der übrigen antiken Naturreligionen heraustrat. 125 ) Israel hat nach seiner definitiven Niederlassung in Kanaan die dortige Steinverehrung übernommen und mit dem Jahwedienst verschmolzen, dem sie schon zuvor nicht fremd zu sein brauchte. Der ungebrochene Steinkult hat in Israel etwa bis zur Mitte der Königszeit ca. 750 gewährt. Von da ab macht sich eine zunehmende Reaktion gel-



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tend, die im J a h r e 620 zur gesetzlichen Aufhebung des Steinkultus sich verdichtete. J e mehr der Jahwekult sich in Israel verbreitete, zumal er seit David zur offiziellen Reichsreligion erhoben worden war, und je tiefer das von Mose geweckte Bewußtsein Wurzeln schlug, d a ß J a h w e ein sittliches Wesen sei, das ethische Gesinnung vom Menschen als H a u p t s a c h e fordere, desto unerträglicher wurde die Verehrung Jahwes in der F o r m der Steinidole empfunden. Nichts ist zäher als der religiöse Brauch. U m die religiösen Gefühle seiner Landsleute zu schonen, übernahm Mohammed den schwarzen Stein der K a ' b a in die neue Religion. Auch gestattete er das Steinwerfen beim K u l t , erklärte es aber als nur zur Erinnerung an Gott verordnet. 1 2 6 ) Den gebildeten Griechen sanken die alten Steinmale ihrer Volksgenossen zu bloßen Denkzeichen herab. Ähnlieh unternahmen die beiden dem 9. und 7. J a h r h u n d e r t angehörenden Erzähler der Geschichte Israels, der J a h w i s t und der Elohist, deren Werke die älteste Grundlage der Bücher Genesis bis 2. Könige bilden 1 2 7 ), ein Kompromiß zwischen dem religiösen Fortschritt und der Volksfrömmigkeit anzubahnen, lind die Steinmale in bloße Denk- und Erinnerungszeichen umzudeuten. Zum Glück befriedigte auf die Dauer dieser Verschleierungsversuch nicht — ein Beweis für das sich verfeinernde religiöse Gefühl und Urteil! 1 2 8 ) Die Lösung des Widerspruchs brachten die Geistesverwandten der Philosophen Griechenlands, die Propheten Israels, die Reformer, in Wahrheit die Revolutionäre auf religiösem Gebiet, jene ersten und größten ethischen Gestalten der Antike, die kühnen Gestalter neuer religiöser und sittlicher Erkenntnisse. 1 2 9 ) Ein Sokrates bezeichnete den Steinkult seines Volkes als Götzendienst 1 3 0 ) — 350 J a h r e vor Sokrates ergreift den im Nordreich, Israel, wirkenden Propheten Hosea ein tiefer Ekel, wenn er zuschauen muß, wie seine Landsleute die goldenen Stierbilder von Dan und Bethel küssen 1 3 1 ) und Steine verehren, und er wünscht die Zertrümmerung aller solcher Idole 1 3 2 ) — er würde sich auch entsetzen, wenn er sähe moderne Christen Bibeln, Kruzifixe, Madonnen- und Heiligenbilder verehren und küssen! Die feindselige H a l t u n g der Propheten gegenüber dem Steinkult ihres Volkes erklärt sich aus einer erneuten Vertiefung des Heiligkeitsbegriffs. Unter dem Einfluß der seit Mitte des 8. J a h r h u n d e r t s auf kriegerischem Wege energisch nach dem Westen vordringenden mesopotamischen Großkultur und in der Auseinandersetzung mit ihr wurde von den Propheten des Nordund Südreiches der Volksgott J a h w e zum Weltregenten erhoben. 1 3 3 ) Mit dem universalen Gottesbegriff verband sich eine internationale Moral. Wie J a h w e von seinem eignen Volk D e m u t und Bruderliebe fordert 1 3 4 ), so will er als Völkerkönig, d a ß Sittlichkeit und Gerechtigkeit in der ganzen Welt herrschen. 135 ) F ü r J e s a j a deckt sich Jahwes Heiligkeit, d. h. seine Allmacht mit sittlicher Vollkommenheit. 1 3 6 ) Das einzige würdige Heiligtum dieses aller Sinnlichkeit entrückten höchsten sittlichen Maehtwesens ist das reine Herz 1 3 7 )



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— es bedarf keines Konkurrenten in Bildern, in Stein malen und Tempeln — ja sie sind eine Entweihung des Heiligen! Im Jahr 620 erfüllten sich die Wünsche der idolfeindlichen Propheten. Zwar der Tempel von Jerusalem blieb bestehen. Aber bei Gelegenheit der großen Kirchen Verbesserung, die auf Grund der in jenen Zeiten entstandenen und auf den Namen Mosis geprägten Gesetzgebung (des Kernes des jetzigen Deuteronomiums) vorgenommen wurde, verfielen damals unter dem Schutz des reformfreundlichen Königs Josia neben vielen anderen heidnischen Bestandteilen des Kultus auch die Steinidole der Vernichtung. 138 ) Nun werden freilich in der deuteronomischen und verwandten Gesetzgebung die Steinmale als Abzeichen kananitischen Götzendienstes verpönt. 1 3 9 ) Wahrscheinlich hat wirklich zu dem Verbot die immer künstlichere, tatsächlich den Kananitern, besonders wohl den Phöniziern entlehnte Form der Idole beigetragen. 140 ) Rügt doch schon Hosea 141 ) die beständig schöner und kostbarer gewordenen. Masseben und redet das jüngere Gesetz 142 ) von e b e n m a s k i t , Steinen mit Eingravierungen, wobei an richtige Götterbilder, wie sie die Nachbarn Israels hatten, zu denken sein wird. 143 ) Auch werden die Masseben in späteren Texten 144 ) h a m m a n i m , Sonnensäulen, Obelisken genannt und damit als Symbole des aus der Fremde importierten Sonnenkultes gebrandmarkt. Aus dieser Form der Polemik ist aber für den fremden Ursprung der Steindenkmäler Israels überhaupt nichts zu entnehmen. Was einer fortgeschrittenen Religion innerlich fremd geworden war: die Versinnbildlichung des Überirdischen im Stein — wurde unter dem Einfluß einer tatsächlichen teilweisen äußeren Einwirkung der Kananiter auf die weitere Ausgestaltung des ursprünglichen israelitischen Steindienstes als ein völlig fremdes Eindringsei in den Jahwedienst angesehen und verfehmt. Ähnliche übertreibende Urteile begegnen auch über die fremde Herkunft des Opferwesens Israels im A. T.145) Hinter der prophetischen und gesetzlichen Polemik steht aber abgesehen von dem Hauptmotiv, der Unvereinbarkeit der Steinidole mit dem versittlichten Heiligkeitsbegriff, die Angst vor dem Bild als dem Doppelgänger des Abgebildeten. Es ist die anfängliche, wenn auch nicht völlige Bildlosigkeit, so doch die Bilderarmut des Primitiven, die nur von der Natur selbst dargebotene, aber nicht von Menschenhand hergestellte Götterbilder duldet und sich allmählich angesichts einer bilderfrohen und bilderreichen Umgebung zum völligen Bilderhaß ausgereift hat. Daher auch schon das antike Verbot, die heiligen Steine zu behauen: der Mensch soll sich nicht selbst seine Götter schaffen — schon der aufgerichtete Stein, die Massebe, ist ein solcher von Menschenhand gemachter Gott! Es bahnt sich in urwüchsiger Form etwas von der Erkenntnis an: wahre Religion beruht auf göttlicher Selbstoffenbarung ! Das gesetzlich fixierte Verbot der Steinidole wurde entscheidend für die



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Stellung der Bibel zur bildenden Kunst. Gleich den beiden anderen gestifteten Religionen, der Religion des Zoroaster und des Mohammed verwirft die Religion Moses jeglichen Bilderdienst. Darum hat auch das strenggläubige Judentum, soviel mir bekannt, keine Vertreter religiöser Malerei und Bildhauerkunst hervorgebracht. 146 ) Man kann bedauern, daß durch das biblische Bilderverbot eine scharfe Linie zwischen Kunst und Religion gezogen wurde. Die Bilderstürmereien in der christlichen Kirche haben ihr Vorspiel an der Vernichtung der Steinmale im Zeitalter Josias. Für die Zukunft der Religion der Bibel war aber Größtes erreicht. Wesentlich durch seinen Bilderhaß und Bilderspott 147 ) hat Israel sich im Kampf gegen die Kultur Babels und der griechisch-römischen Welt behauptet und so die Selbständigkeit der Religion gerettet. Das rein Geistige oder das schlechthin Heilige, dessen Verehrung das höchste Ziel der Religion bleibt, wird nur zu leicht verfälscht, wenn es durch die Kunst, welcherart sie auch sein mag, auch den Sinnen faßbar zu machen gesucht wird. Auch die edelste Kunst führt nur in die Nähe des Heiligen, bietet keinen Ersatz für die Religion. Der bildlose Kult ist das Kleinod der jüdischen und christlichen Religion, das am treuesten von der Reformierten Kirche bewahrt worden ist. So bedeutet das J a h r 620, das als das Jahr, in dem durch die Einführung des Deuteronomiums der Grund zur Bibel und damit zur Entstehung von Synagoge, Kirche und Moschee gelegt wurde, das wichtigste Jahr der vorchristlichen Universalgeschichte ist 148 ), zugleich auch hinsichtlich des Bilderverbots einen Markstein in d«r Religionsgeschichte.

Schluß. Ich eile zum Schluß, einer skizzenhaften Nachgeschichte der Steinverehrung bei den Israeliten. Unter dem Einfluß des gesetzlichen Verbots der Steinmale vermeidet P, der jüngste pentateuchische Schriftsteller, alle Erzählungen, die auf ehemaligen Steinkult der Vorfahren Israels schließen lassen könnten. In der gegen Ende der Königszeit aus einer .jüdischen Militärkolonie entstandenen jüdischen Zivilgemeinde in Elephantine in Ägypten, die von der großen Kirchenreform im Mutterlande Palästina unberührt geblieben war 149 ), scheinen sich die Masseben auch in der persischen Ära erhalten zu haben. Der in einem nachexilischen Prophetentext 1 5 0 ) erwähnte Malstein in Ägypten gehört vielleicht zu dem durch die aramäischen Papyrusurkunden uns bekannten Jahweheiligtum in Elephantine. Vom Zutritt zu dem heiligen Fels in Jerusalem ausgeschlossen, verrichten die altgläubigen Juden, um sich der heiligen Stätte möglichst nahezubringen, jeden Freitag nachmittag ihre Gebete an der sogenannten Klagemauer, an der Westwand des Heiligtums, schreiben ihre Namen auf die großen Quadern der Mauer und klemmen Wunschzettel in ihre Ritze. 151 ) Das ist

1G ein S t ü c k alter S t e i n v e r e h r u n g

in d e m

— modernen Judentum,

wie j a a u c h

d a s einstmalige K ü s s e n der Idole bei d e m heutigen H e i l i g e n g r ä b e r k u l t

der

J u d e n P a l ä s t i n a s z u b e o b a c h t e n ist. I n v e r g e i s t i g t e r F o r m lebt der a l t e S t e i n k l ü t in der religiösen s p r a c h e d e s A . u n d N . T . weiter.

Bilder-

E i n solcher archaischer R e s t ist die d i r e k t

vielleicht a n einen w i r k l i c h e n a l t e n G o t t e s n a m e n sich a n l e h n e n d e B e z e i c h n u n g G o t t e s als sûr, F e l s , in der j ü n g e r e n religiösen D i c h t u n g des A . T. 1 5 2 ) N a m e ist hier n u r n o c h B i l d f ü r Zuverlässigkeit und Ewigkeit. f ü h r t e n d e n N a m e n J¡ichin heiligen

G r u n d s t e i n eines

G o t t e s U n Veränderlichkeit,

Der

Stärke,

seine

D i e beiden Masseben b e i m J e r u s a l e m e r T e m p e l und Bo'as.153)

Ä h n l i c h scheint m a n einst d e n

Hauses m i t W e i h i n s c h r i f t e n versehen

zu

haben.

A n diese S i t t e m ö c h t e d a n n J e s a j a anspielen, w e n n er d e m den B a u des neuen geistigen Zion g e h e i m n i s v o l l t r a g e n d e n E c k s t e i n die A u f s c h r i f t g i b t : d a g l a u b t , wird n i c h t

zuschanden."154)

C h r i s t u s 1 5 5 ) u n d e i n m a l v e r e n g e r n d auf P e t r u s g e d e u t e t . 1 5 6 ) u n d tiefsinniger ist die M e t a p h e r im dann

auch

auf

die

Noch

schöner

1. Petrusbrief v o n d e m Xiâoç £(~>v, d e m

lebendigen Stein, der Christus ist, ein B i l d , d a s im gleichen sozialisierend

,,Wer

I m N . T . ist dieser E c k p f e i l e r auf

einzelnen

Christen

Zusammenhang

angewendet

Christus b i l d e t m i t d e n Seinen ein lebendiges festes G a n z e s !

wird.157)

Die einzelnen

('bristen sollen selbst lebendige B a u s t e i n e sein, die z u d e m lebendigen

Grund-

stein h i n z u k o m m e n , u m als ein selbständiger M i k r o k o s m u s sieh hineinfügen z u lassen in d e n M a k r o k o s m u s der H u m a n i t ä t , g e t r a g e n v o n d e m

Eckpfeiler

( 'hristus ! D e m A n t i k e n ging an den

Steinmalen

N a t u r g e g e n s t ä n d e n erstmals ein B e w u ß t s e i n

wie a n • anderen

imponierenden

v o n d e m Heiligen a u f .

Noch

vereinerleite er aber in kindlicher W e i s e den sinnlichen T r ä g e r des Heiligen m i t d e m Heiligen selbst, so wie er a u c h sonst d a s O r g a n m i t seiner F u n k t i o n g l e i c h s e t z t e , M u n d f ü r S p r a c h e , H e r z für V e r s t a n d u n d Gewissen s a g t e . M i t d e m A n t i k e n f ü h l e n wir in d e m E i n e n g l e i c h : a u c h uns wird die N a t u r ein F ü h r e r z u m Ü b e r w e l t l i c h e n . 1 5 8 ) noch ein G l e i c h n i s !

A l l e s Irdische ist uns aber n u r

W i e wir die W e g w e i s e r z u m Heiligen, sei es w e l c h e sie

wollen, n i c h t m i t d e m Heiligen selbst m e h r gleichsetzen, so ist a u c h f ü r uns d a s Heilige als solches n i c h t mehr m i t d e m U n r e i n e n u n d S c h r e c k h a f t e n behaftet,

w a s sich f ü r d e n P r i m i t i v e n d a m i t v e r m i s c h t e , w e n n a u c h f ü r alle

Z e i t e n m i t der K o n z e p t i o n j e d e r bleiben m u ß .

Gottesvorstellung

Irrationales

verbunden

D i e R e i n i g u n g des H e i l i g k e i t s b e g r i f f e s , die schließlich zur A b -

s t o ß u n g jeglicher N a t u r v e r g ö t t e r u n g f ü h r t e , erfolgte durch die P r o p h e t e n Israels, die W e g e b e r e i t e r der koyixy XaÛQEÎa, d e s v e r n ü n f t i g e n G o t t e s d i e n s t e s 1 5 9 ) , die A n b a h n e r der R e l i g i o n in G e i s t , W a h r h e i t 1 6 0 ) u n d F r e i h e i t .

Anmerkungen. ') ('. P. T i e l e , Einleitung in die Religionswissenschaft. Gifford-Vorlesungen. Deutsche Ausgabe v. Ci. Gehrich, Gotha 1899 1901. I, 50. 227ff. 2 ) Ci. B e e r , Zeitschrift f. d. altteatam. Wissenschaft. X X X I V , 1914, 55f. R. K i t t e l , (ieschichte des Volkes Israel, Gotha, I 3 , 1916, 661. :1 ) A. H. V i n c e n t , Canaan d'après l'exploration récente, Paris 1907. - H. G r e ß m a n n , Pie. Ausgrabungen in Palästina, Tübingen 1908. - lt. K i t t e l , (¡('schichte, des Volkes Israel I 3 G. B e e r , Ausgrabungen und Funde in Palästina, Realenzyklopädie für prot. Kirche § 7. § 15. und Theol. X X I I I 3, 1913, 1 3 9 - 1 4 9 . 1'. K a r g e , Itephaim, Paderborn 1917. - A. B e r t h o l e t , Kulturgeschichte Israels, Göttingen 1919, 15 ff. *) S. J . C u r t i ß , Ursemitische, Religion im Volksleben des heutigen Orients, Leipzig 1903. 5 ) Genes. 28, 17 E. Nach anderer Version — 28, 16 J — spricht Jakob : Fürwahr Jahwe, ist gegenwärtig an dieser Stätte. 6 ) Genes. 28, 18. So salben auch heute noch die Araber heilige Steine mit Öl. — H. G r e ß m a n n , Die Lade Jahwes, 1920, 40. ') Genes. 35, 8 E, wozu 35, 14 gehört. 8 ) Genes. 31, 46 J . 9 ) Vokale unsicher. Über die Verbreitung des Wortes in noch anderen semitischen Sprachen s. G e s e n i u s - B u h l , Hebräisches Handwörterbuch 16, 1916, 451. 10 ) Rieht. 6, 20f. n ) Rieht. 13, 19. — R. K i t t e l , Studien zur hebräischen Archäologie, Leipzig 1908, 107f. — M. L o h r , Israels Kulturentwicklung, Straßburg 1911, 109. 12 ) l . K ö n . 1, 9. - K i t t e l , Studien usw. 171 ff. 13 ) 1. Sam. 6, 14. 14 ) 2. Sam. 20, 8. 21, 10. 15 ) K i t t e l , Studien usw. 139f. 16 ) 1. Kön. 3, 4 - 1 5 . " ) R. H a r t m a n n , Der Felsendoni in Jerusalem (Zur Kunstgeschichte des Auslandes, Heft 69), Ntraßburg 1909. - G . D a l m a n , Neue Petraforschungen (Palästinische Forschungen zu]1 Archäologie und Topographie II), Leipzig 1912, l l l f f . - - G. B e e r , „Jerusalem" in PaulyWissowa-Kroll, Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft I X 928—958. 18 ) 2. Sam. 24, 24f. 19 ) 2. Chron. 4, 1. 2Ü ) Genes. 28, 18. Vielleicht ist damit identisch der „Israelstein" Gen. 49, 24, vgl. Dillm a n n , Genes. ü, Leipzig 1892, 471. — E. M e y e r , Die Israeliten, Hallo 1906, 283f. — H. G u n k e l , Genes. 3 486. 21 ) Cienes. 35, 14. 20; vgl. auch Genes. 31, 45. 22 ) Jos. 24, 26 E. 23 ) Rieht. 9, 37; vgl. H. G r e ß m a n n in Die Schriften des Alten Testaments, Göttingen 1914, I 2, 216. 21 ) 2. Sam. 18, 18; vgl. K. B u d d e , Samuel, Tübingen 1902, 285f. Nach Josephus, Antiq. VII 10, 3 liegt das Königstal bei Jerusalem. 25 ) Zwischen Mispa und Jeschana (LXX) 1. Sam. 7, 12. 26 ) 1. Sam. 14, 33. 27 ) 2. Kön. 12, 10 L X X . 28 ) Exod. 24, 4 E. 29 ) H. V i n c e n t , Canaan 110ff. G r e ß m a n n , l ' n g n a d und R a n k e , . Altorientalische Texte und Bilder, Tübingen 1909, II 19f. — T h o m s e n a. a. O. 26f. D a l m a n , PalästinaJahrbuch 1920, 9f. Schritten der Straßburger Wissenschaitlichen Gesellschaft N. F. IV.

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) Genes. 31, 46 ff. ) Jos. 7, 26. 32 ) Jos. 8, 29. 33 ) 2. Sam. 18, 17. M ) Jos. 4, lff. Das eine Mal (Vers 4, 5) wird der Steinkreis durch das Volk westlich vom Jordan beim Überschreiten des Flusses aus 12 Steinen vom östlichen Ufer bzw. (v. 3. 8 und 10) aus Jordansteinen (!), nach anderem Bericht im Jordan durch Josua selbst errichtet. 35 ) R . K i t t e l , Geschichte des Volkes Israel I 3 46. :l6 ) K i t t e l a. a. O. 48 denkt für die megalithischen Denkmäler Palästinas — vielleicht mit Recht — an Indogermanen. Bedenken dagegen bei A. B e r t h o l e t , Israelitische Kulturgeschichte 26. Speziell der Brauch, Steinhaufen (gal) aufzutürmen, kommt außer bei den Semiten auch vor in Afrika, in der Mongolei und Tibet, ferner in Indien, Amerika und Europa; vgl. K. H a b e r l a n d , Die Sitte des Steinwerfens und der Bildung von Steinhaufen in der Zeitschrift für Völkerpsychologie, Berlin X I I , 1880, 289- 309. 3 ' ) Cohortat. 100, 4. 38 ) T h o m s e n a. a. (). 22ff.; wie es seheint rechnet aber Th. den g a l nicht als besondere Gruppe. 39 ) Deut. 3, 11. 40 ) Bedenken gegen die Deutung von g i l g a l als „Kreis" bei D a l m a n , Palästinajahrbuch 41 1920, 13. ) Vgl. H a b e r l a n d a . a . O . 291 ff. 42 ) Odyss. XVI 471. 43 ) E i t r e m , „Hermaion" in Pauly-Wissowa-Kroll, Realenzyklopädie der klassischen Altertumswissenschaft VIII, Stuttgart 1912, 709. 44 ) C u r t i s s a. a. O. 86. 45 ) Genes. 31, 47. 46 ) K. B ä d e k e r , Ägypten «, Leipzig 1906, CXXXVII. - J . H. B r e a s t e d - H . R a n k e , Geschichte Ägyptens 2, Berlin 1911, 66 ff. — In der ägyptischen Mastaba mit der Scheintür sieht man das Vorbild für die gewaltigen Gräber der Söhne Israels in el-Chizme bei Jerusalem; vgl. T h o m s e n a. a. O. 25 — B e r t h o l e t a. a. O. 50. Eine Parallele zu der Blendtür der ägyptischen Gräber gibt es bei den Beduinengräbern, die D a l m a n , Palästinajahrbuch 1920, 24f. beschreibt. — Die „Stufenpyramide" ist eine Übereinandertürmung einzelner Mastabas, erst später entsteht die Form der eigentlichen oder glatten Pyramide, B ä d e k e r , Ägypten 6 C X X X V I I f . E. M e y e r , Geschichte des Altertums I 3 , 1913, § 217, 230. Der Obelisk ist ein monolither Pfeiler, gekrönt von einem Pyramidion, dem Abzeichen des Sonnengottes, J . A. B r e a s t e d , Development of Religion and thought, X. York 1912, 70, worauf mich Herr Spiegelberg hinweist. 47 ) E i t r e m a. a. O. 703f., 725, 727. Das Salben der heiligen Steine ist vielleicht aus dem Orient entlehnt (S. 724). 48 ) Genes. 28, 18. Ohne Zweifel war die Ölspende in Bethel regelmäßige Sitte, G u n k e l , Genes. 3 320. Jakob gilt als Urheber des Brauchs. 40 ) Exod. 12, 22. 50 ) Exod. 21, 6. 51 ) G. D a l m a n , Palästinajahrbuch 1908, 23. T h o m s e n a. a. O. 28ff. -- K i t t e l . Geschichte des Volkes Israel 1 3 , 150 ff. 52 ) Rieht. 6, 20. 5; >) G. D a l m a n , Petra, Leipzig I 1908, 82. 54 ) Genes. 28, 22. 55 ) R e i s c h in Pauly-Wissowa-Kroll, Realenzykl. VIII 726. 56 ) G. S c h u m a c h e r , Teil el-Mutesellim, Halle I 1908, 54f. 57 ) 1. Kön. 16, 34. 58 ) 1. Kön. 7, 28. 59 ) E . S e l l i n , Tell-Ta'annck, Wien I 1904, 72. - G r e ß m a n n , Altoriental. Texte und Bilder I I , 1909, 21. 60 ) Hos. 12, 12. 91 ) Gen. 31, 52. 31

— 62

) ) 64 ) 65 )

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Deut. 19, 14 (vgl. A. B e r t h o l e t , Deuteronomium, Tübingen 1899, f>2), 27, 17. Jos. 15, 6. 18, 17. Rieht. 9, 37. Gen. 35, 8. 14. 1. Makkab. 13, 25ff. 67 ) E i t r e m in Pauly-Wissowa-Kroll, llealenzykl. VIII 697. Aber auch sonst sind vielfach solche zum .Schandgedächtnis aufgetürmte Steinhaufen bezeugt, z. B. bei den Arabern; vgl. H a b e r l a n d a. a. O. 291 f. 68 ) Jos. 7, 26. 8, 29. 2. Kam. 18, 17. 60 ) Genes. 24, 2. 47 , 29. Vgl. D i l l m a n n , Genesis 6 301. - G u n k o l , Genesis 3 250. Heer, Festschrift für Budde 1920, 23. -- C u r t i ß , Ursemitische Religion 118f. E. S e l l i n . Zu der ursprünglichen Bedeutung der Mazzeben, Orientalistische Literaturzeitung XV, 1912, 119-126. - K . B u d d e , ebenda, Zur Bedeutung der Mazzeben 2 4 8 - 2 5 2 . 70 ) Jes. 57, 8; vgl. B. D u h m , Jesaja 3 , Göttingen 1914, 399. 71 ) Hesek. 16, 17. 72 ) C u r t i ß a. a. O. 339ff. Vgl. auch das Heiligtum „Zibb ' a t ü f " bei Petra. - D a l m a n , Petra I 157ff. 183. - T h o m s e n a. a. O. 28. 73 ) D a l m a n , Neue Petraforschungen I I 49. 74 ) J . L e v y , Xeuhebräischcs und Chaldäisches Wörterbuch, Leipzig I I I 1883, 261. 75 ) Predig. 3, 5; vgl. L. L e v y , Das Buch Qoheleth, Leipzig 1912, 144ff. Vielleicht erklärt sich danach auch die Strafe der Steinigung bei Ehebruch Lev. 20, 10; Deut. 22, 21; Hesek. 16, 40; Joh. 8, 5 ( H a b e r l a n d a. a. (). 306) als Sinnbildstrafe ex delicto ( L e v y a . a . O . 151); ebenso wäre dann zu urteilen über Verbrennung bei Unzucht Genes. 38, 24; Lev. 21, 9. „Auch das Feuer ist bekanntlich Symbol der Zeugung" ( L e v y a. a. O. 152). - Über „Steine werfen" beim Kult vgl. S. 9. '«) Genes. 35, 14. 20. 77 ) T h o m s e n a. a. O. 28. 78 ) 1. Kam. 7, 12. 79 ) 1. Kam. 15, 12. 80 ) Mesa-Inschrift Z. 3 7, vgl. B. K t a d e , Geschichte des Volkes Israel, Berlin 1886, 534. 81 ) H. G u t h e , Kurzes Bibelwörterbuch, Tübingen 1903, 44. — G r e ß m a n n , Altor. Texte, und Bilder II 9. 82 ) G. S c h u m a c h e r , Der Hiobstein, Zeitschrift des Deutschen Palästina-Vereins XIV, 1891, 1 4 2 - 7 . 83 ) K m i t h - K t ü b e , Religion der Kemiten 102—162. — S m e n d . Alttestamentliche Theo2 logie 1 4 5 - 150. - K t a d e , Bibl. Theologie des A. T. § 34. 39. - R. O t t o , Das Heilige, Breslau 1917, 74 ff. 84 ) S m e n d a. a. O. 130. Über den wandernden wunderbaren Felsen 1. Kor. 10, 4 s. B o u s s e t , Die Schriften des N. T. 3 1917, 118f. 85 ) J . A. E i s e n i n e n g e r , Entdecktes Judentum 1711, I 158ff. — H a r t m a n n , Der Felsendom 7ff. — D a l m a n , Neue Petraforschungen 111 ff. 86 ) B e r t h o l e t , Kulturgeschichte Israels 99. 87 ) Exod. 4, 24. 88 ) 1. Kam. 17, 40. 89 ) S. Anm. 68. 9 °) 2. Kön. 3, 25. 91 ) Jos. 7, 26. 8 , 2 9 ; 2. Kam. 18, 17. H a b e r l a n d a. a. O. 291ff. An Stelle der Steine können auch Ktäbe oder Knüppel treten. Daher die Redensart „jemandem Knüppel in den Weg werfen". Zu Boden geflossenes Blut Ermordeter schreit um Kühne und kann auch durch Erde bedeckt und so ungefährlich gemacht werden, Gen. 4, 10; Jes. 26, 21; Hes. 24, 7; Hi. 16, 18. Vgl. auch H a b e r l a n d a. a. O. 308. 92 ) G. B o d e n s c h a t z , Aufrichtig deutsch redender Hebräer, F r a n k f u r t 1756, IV 173. Bekanntlich besteht noch heute in einzelnen jüdischen Gemeinden diese Sitte. Eine Umdeutung liegt vor, wenn gelegentlich betreffs der mitgegebenen Steine erklärt wird, sie sollen dazu dienen, 63



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um Christus fortzuscheuchen, wenn er, bei der Auferstehung jüdischen Toten begegnend, sie etwa ihrem Judentum abspenstig machen wollte. 93 ) H a b e r l a n d a. a. (). 295f. — J . W e l l h a u s e n , Reste arabischenHeidentums 2, Berlin 1897, l l l f . — C. G i e m e n , Der ursprüngliche Sinn des hagg in Der Islam X, 1920, 161 — 177 und die hier von C. C. zitierten Aufsätze und Werke von C h a u v i n , F r a z e r , H o u t s m a , S. H u r g r o n j e , K a h l e und B. S c h m i d t . - Der ursprüngliche Sinn der Lithobolie beim Kult kann nur der eines Abwehr-, Schutz- und Bannungsmittcls sein. Wenn gelegentlich von solchen Personen, die den Brauch ausüben, angegeben wird, daß man mit dem Stein, den man fortwirft, die Müdigkeit los werden will, z. B. vor dem Besteigen eines Berges oder dem Passieren eines Passes — was auch F r a z e r , The Golden Bough 3 VI 9f. allen Ernstes als Ursinn der Handlung hinstellt —, so wird eine der Wirkungen des Steinwerfens zum Hauptzweck des Ritus gemacht. Durch die Steinwürfe werden die bösen Geister verscheucht, die nach der Meinung der Primitiven an besonders gefahrvollen und unheimlichen Stellen, etwa bei Bergpässen, in schaurigen Schluchten u. dgl. hausen, und des beklemmenden Angstgefühles ledig zieht der Wanderer frisch gestärkt seines Weges weiter. Ähnliche Erfolge werden dem Pfeifen oder Singen an Stellen, wo es spukt, zugeschrieben. Sollten nicht auch die Steine, welche Jos. 4, 9 im Jordan errichtet werden, dem Zwecke dienen, dem Menschen feindliche Wasserunholde (Gen. 32, 25) zu bannen? Bei dem Steinaufhäufen mag früh auch der Gedanke mit hereinspielen, daß der etwa bei einem Grabe Vorübergehende durch seinen steinernen Beitrag sich ein gutes Gedächtnis bei dem Ortsgeist stiften, sich seiner Gunst und Hilfe vergewissem will ( D a l m a n , Palästinajahrbuch 1920, 23). Das entspricht ganz dem Sinn des Weihens und Bannens: man vertreibt oder beschwichtigt die bösen Geister und macht sie sich willfährig. 94

) H a b e r l a n d a. a. O. 306. ) Vielleicht läßt sich so auch die besonders durch Hesekiel eingebürgerte alttestamentliche Bezeichnung der Götzen als g i l l u l i m (entstellt aus g e l u l i m ? ) deuten: durch Steinwürfe verehrte und aus Steinhaufen bestehende Götzen. Ähnlich B a u d i s s i n , Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft LVI1I, 1904, 410ff. „ W ä l z e r s t e i n e " . 96 ) J . L e v y , Neuhebräisehes und Chaldäisches Wörterbuch 1883, I I I 535. 97 ) Genes. 19, 26; Weish. Sal. 10, 7; Flav. Josephus, Antiq. I 11, 4; vgl. D i l l m a n n , Genes. 274. - G u n k e l , Genes. 3 213. 98 ) Jerem. 2, 27. °9) Jes. 51, 1. 10 °) Matth. 3, 9. 101 ) Bell. jud. I I 8, 6. 102 ) ü . G r u p p e , ' G r i e c h i s c h e Mythologie und Religionsgeschichte (in J . v. Müller, Handbuch der Klassischen Altertumswissenschaft, München 1906, V) 787. 103 ) C u r t i ß , Ursemit. Religion 90. 104 ) E i s e n m e n g e r a. a. O. I 423. — Echo — b a t ljöl. Zum „Schreien der Steine" vgl. auch Hab. 2, 11; 4. Esra 3, 5. 105 ) Philo Byblios fr. 2, 19 (Müller, fragm. hist. graec. I I I 568). 106 ) Gen. 28, 17. Bekanntlich ist das Wort als ßahvÄos (lat. baetulus) zu den Griechen gewandert. Die Vermittler werden die Phönizier gewesen sein, die das gleiche WTort gehabt haben werden. " ' ) R e i s c h in Pauly-Wissowa-Kroll, Realenzykl. 1895, I I 7 2 3 - 8 . 108 ) Exod. 20, 25; Deut. 28, 5f.; Jos. 8, 31. 109 ) 1. Kön. 18, 31. uo ) 1. Makkab. 4, 47. m ) Exod. 20, 26. 112 ) Jos. 24, 27. 113 ) Exod. 12, 22. 28, 5 (1. Sani. 5, 5); Zepli. 1, 9. 114 ) B u d d e , Oriental. Literat.-Zeitung XV 250. 115 ) Joh. 20, 27. 116) W e l l h a u s e n , Reste arab. Heidentums - 102ff. 117 ) K i t t e l , Studien zur hebräischen Archäologie 27ff. 95

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) Exod. 32, 2t; vgl. auch Rieht. 8, 25ff. ) S t a d e BiblischeTheologiedesA.T. §57. Die älteste Bedeutung des Altars tritt nicht klar hervor bei G r e ß m a n n in dem Artikel „Altar" in Religion in Geschichte und Gegenwart T 371 3. 12 °) B a u d i s s i n , „Malsteine" a. a. (). 137. 12 >) Jos. 17, 16; Rieht. 1, 19. 4, 3. 122 ) H. G u t h e , Oesehiehte des Volkes Tsrael Tübingen 1914, § 4. — G. B e e r , .Inda und Israel in Pauly-Wissowa-Kroll, Realenzykl. I X 2399 ff. m ) W e l l h a u s e n , Reste arab. Heidentums 2 101 ff. 124 ) W. G r a f B a u d i s s i n , Adonis und Esmun, Leipzig 1911, 39ff. 125 ) K. B u d d e , Altisraelitisehe Religion Gießen 1912, 20. G. B e e r , Mose und sein Werk, (ließen 1912. — W. X o w a c k , Der erste Dekalog in der Baudissin-Festschrift 1918, 395ff. 126 ) H a b e r l a n d a. a. (). 295f. - G i e m e n a. a. O. 167. ,2: ) R. S m e n d , Die Erzählung des Hexateuehs, Berlin 1912, 342if. -- J . B e n z i n g e r , Jalnvist und Elohist in den Königsbüehern 1921. 128 ) S. S. 6. 12U ) G. H ö l s c h e r , Die Propheten, Leipzig 1914. -- B . D u h m , Israels Propheten 1916. l:l °) Xenophon, Memorab. I 14. E i t r e m in Pauly-Wissowa-Kroll, Realenzykl. II 726. 1:n ) Hos. 13, 2. n2 ) Hos. 8, 6. 10, 10. ul:) ) Am. 9, 7; Jes. 6, 3. W e l l h a u s e n , Israelitische und Jüdische Geschichte Berlin 1914, 104 ff. 134 ) Mi. 6, 6ff. 135 ) Am. 1, 3 ff. IM ) Jos. 6, 3 ff. I37 ) Jes. 29, 13. 31, 2. 1J8 ) 2. Kön. 23, 14. l: 9 ' ) Exod. 23, 24. 34, 13; Deut. 12, 3. 14n ) B a u d i s s i n , Malsteine a . a . O . 140f. 141 ) Hos. 10, 1. 142 ) Levit. 26, 1; Num. 33, 52. ,4:l ) Vgl. A. I ) i l l m a n n - V . R y s s e l , Exodus und Leviticus'', zu Levit. 26, 1. 144 ) Jos. 17, 8 (in interpoliertem Text); Lev. 26, 30; Hes. 6, 4. 6; Jos. 27, 9; 2. Chron. 14, 4. 34, 4. 7. 145 ) Am. 5, 25; Jerem. 7, 22ff. 146 ) Vgl. auch M . W e b e r , Gesammelte Aufsätze zur Religionssoziologie I I I . Das antike Judentum, Tübingen 1921, 168. 147 ) Ex. 20, 4f.; Jes. 40, 14f. 41, 7. 44, 9ff. 46, 6ff.; Jer. 10, l f f . ; Hab. 2, 18f.; Ps. 16, 4. 115, 4ff. 135, 15ff.; Brief Jerem. lOff.; Dan. 3, 2ff. 148 ) E. M e y e r , Geschichte des Altertums, Stuttgart I 1884, § 478. 149 ) E. S a c h a u , Aramäische Papyrus und Ostraka aus Elephantine, Leipzig 1911. 15 °) Jes. 19, 18. Vgl. H. G u t h e bei Kautzsch, Die Heilige Schrift des A. T. * 1909, 581. 151 ) G. D a l m a n , Palästinajahrbuch 1917, 36. 152) ygi B a u d i s s i n , Malsteine a. a. (). 138f. S u r , Fels — Gott ist besonders häufig in dem exilischen Lied Deut. 32 (vgl. K. B u d d e , Das Lied Moses, Tübingen 1920, 13) und im Psalter. Zu den mit s ü r zusammengesetzten Eigennamen bei P s. B a u d i s s i n a. a. O. 139. 163 ) 1. Kön. 7, 21. 154 ) Jes. 28, 16 L X X ; 1. Petr. 2, 6. 155 ) Mark. 12, 10 und Parall. 166 ) Matth. 16, 18. 15? ) 1. Petr. 2, 4—6; vgl. H. G u n k e l in Die Schriften des Neuen Testaments herausg. von Bousset und Heitmüller, Göttingen 1920, 265 ff. 16S ) Vgl. S. 1. 16i ) Rom. 12, 1. 19 °) Joh. 4, 24. 1,!l

Literatur. W. N o w a c k , Lehrbuch der hebräischen Archaeologie, Tübingen 1894, 1 90- 93; II 17 -21. R. S m e n d , Alttestamentliche Theologie -, Tübingen 1899, § 15. W. R. S m i t h - R . S t ü b e , Die Religion der Semiten, Tübingen 1899, 1 5 2 - 161. W h i t e h o u s e , „Pillar" in J . Hastings und J . A. Selbie, Dietionary of the Bible I I I . 1900. G. P. M o o r e , , Massebah" in T. K. Cheyne und J . Sutherland, Black Encyclopaedia Biblica I I I , 1902, 2974-2983. W. G r a f B a u d i s s i n , „Malsteine" in Realenzyklopädic für protestantische Kirche und Theologie X I I 3 , 1903, 1 3 0 - 146. K. M a r t i , Geschichte der israelitischen Religion 5 , 1907, § 9. B. S t a d e , Biblische Theologie des Alten Testaments, Tübingen 1905, § 55. Die heiligen Steine und Mazzeben. J . B e n z i n g e r , Hebräische Archaeologie 2, Tübingen 1907, 312- 329. H. V i n c e n t , Canaan d'après l'exploration récente, Paris 1907. H. G r e ß m a n n , Dolmen, Masseben und Napflöcher in Zeitschrift für die alttestamentliche Wissenschaft X X I X , 1909, 1 1 3 - 1 2 8 . H. G u n k e l , Genesis 3 , Göttingen 1910, 319f. E . K a u t z s c h , Biblische Theologie des Alten Testaments, Tübingen 1911, 13f. 27. H. G r e ß m a n n , „Malsteine" in F. M. Schiele und L. Zscharnack, Religion in Geschichte und Gegenwart, Tübingen IV, 1913, 111 - 1 2 . R. T h o m s e n , Kompendium der palästinischen Altertumskunde, Tübingen 1913, 22—31. E. K ö n i g , Geschichte der alttestamentllchen Religion, Gütersloh 2 1915, 108. 114f. P. Volz, Die biblischen Altertümer, Calw und Stuttgart 1914, 18ff. P. K a r g e , Ilephaim, die vorgeschichtliche Kultur Palästinas und Phöniziens, Paderborn 1917, 305 ff. G. D a l m a n . Der Gilgal der Bibel und die Steinkreise Palästinas, Palästinajahrbuch 1920, 5- 2fi

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WALTER DE GRUYTER & Co. BERLIN W 10 UND LEIPZIG.

Schriften der Straßburger Wissenschaftlichen Gesellschaft: Heft 1: Der i a p y r u s L i b b e y . Ein ägyptischer Heiratsvertrag. Von W. Spiegelberg. Mit drei Tafeln in Lichtdruck. 4°. IV, 12 S. 1907. Ji 4.— Heft 2: A r a b i s c h e B e d u i n e n e r z ä h l u n g e n : Arabischer Text. Von Enno Littmann. 4°. VII, 58 S. 1908. Ji 8.— Heft 3' A r a b i s c h e B e d u i n e n e r z ä h l u n g e n : Übersetzung. Von Enno Littmann. Mit 16 Abbildungen im Text. 4°. XI, 57 S. 1908. Ji 6.— Heft 4: Die g r i e c h i s c h e n M a r t y r i e n . Rede, gehalten bei der ersten Jahresversammlung der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Straßburg am 6. Juli 1907. Von Albert Ehrhara Mit Anhang: 1. Jahresbericht der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Straßburg, erstattet bei der ersten Jahresversammlung am 6. Juli 1907 von ADOLF MICHAELIS. Mit dem Verzeichnis der Mitglieder der Gesellschaft. 4 30 und 8 S. 1907. Ji 3.— Heft 5: S t u d i e n zu Q u i n t i l i a n s g r ö ß e r e n D e k l a m a t i o n e n , Von R. Reitzenstein. Ji 9 — 4 IV, 90 S. 1909. Heft 6: Über d i e p s e u d o a p o s t o l i s c h e n K i r c h e n o r d n u n g e n . Von E. Schwärt:. Mit Anhang: 2. Jahresbericht, erstattet am 4. Juli 1908 von ADOLF MICHAELIS. 3. Jahresbericht, erstattet am 3. Juli 1909 von THEOBALD ZIEGLER. Mit dem Verzeichnis der Mitglieder der Gesellschaft. 4°. IV, 40 und 15 S. 1910. Ji 4.— Heft 7: B u ß s t u f e n und K a t e c h u m e n a t s k l a s s e n . Von E. Schwärt:. Lex. 8°. IV, 61 S. 1911. Ji 3.50 Heft 8- G r i e c h i s c h e U r k u n d e n des Ä g y p t i s c h e n Museums zu Kairo. Von Friedrich Preisigke. Lex. 8°. VIII, 58 S. 1911. JS 3.20 Heft 9: V e n e z i a n i s c h - I s t r i s e h e S t u d i e n . Von Walter Lenel. Mit 3 Tafeln in Lichtdruck. Lex. 8°. XV, 197 S. 1911. „Ä 10.50 Heft 10: Zur n o r d a r i s c h e n S p r a c h e und L i t e r a t u r . Vorbemerkungen und vier Aufsätze mit Glossar. Von Ernst Leumann. Lex. 8°. VIII, 147 S. 1912. Ji 9.60 Heft 11: Die j u r i s t i s c h e P e r s ö n l i c h k e i t der s t a n d e s h e r r l i c h e n F a m i l i e . Von Hermann Rehm. Lex. 8 VI, 76 S. 1911. Ji 3.— Heft 12- Burzoes E i n l e i t u n g zu dem B u c h e K a l l l a w a D i m n a . Von Theodor Nöldeke. Lex. 8°. V, 27 S. 1912. _ ^1.50 Heft 13: E i n E r b s t r e i t a u s dem p t o l e m ä i s c h e n Ä g y p t e n . Von Otto Gradenwitz, Friedrich Preisigke, Wilhelm Spiegelberg. Mit vier Tafeln in Lichtdruck. * Lex. 8 VII, 62 S. 1912. Ji 6.— Heft 14: Das t a u s e n d j ä h r i g e J u b i l ä u m der d e u t s c h e n S e l b s t ä n d i g k e i t . Rede, gehalten in der Wissenschaftlichen Gesellschaft zu Straßburg, am 1. Juli 1911. Von Harry Bresslau. Mit Anhang: 4 . u. 5 . Jahresbericht, erstattet von THEOBALD ZIEGLER. Mit dem Verzeichnis der Mitglieder der Gesellschaft. Lex. 8°. III, 16 und 17 S. 1912. Jt 1.20 Heft 15: Der A l e x a n d e r s a r k o p h a g aus Sidon. Von Franz Winter. Format 57X50 cm 18 Seiten Text und 18 Tafeln in Faksimile-Farben-Lichtdruck. 1912. In Mappe Ji 120.— Heft 16: Die s t a n d e s h e r r l i c h e S c h i e d s g e r i c h t s b a r k e i t . I h r e Z ü l ä s s i g k e i t u n d i h r e G r e n z e n im h e u t i g e n R e c h t e . Denkschrift, im Auftrage des Vereins der deutschen Standesherren verfaßt von Hermann Rehm. Lex. 8 V, 57 S. 1912. Ji 2.40 Heft 17: C h e m i s c h e S t e u e r u n g s v o r g ä n g e im T i e r k ö r p e r . Rede, gehalten in der Wissenschaftlichen Gesellschaft zu Straßburg am 6. Juli 1912, von Franz Hofmeister. Mit Anhang: 6. Jahresbericht, erstattet von HARBY BRESSLAU. Mit den Berichten der Herren E. Scliwartz, F. Preisigke und O. Gradenwitz über die wissenschaftlichen Unternehmungen der Gesellschaft. Lex. 8 III, 15 und 20 S. 1912. Ji 1.20 Heft 18: Der P a p y r u s c o d e x saec. VI—VII der P h i l l i p p s b i b l i o t h e k in C h e l t e n h a m . Koptische theologische Schriften. Herausgegeben und übersetzt von W. E. Crirn. Mit einem Beitrag: Zur literarhistorischen und theologischen Würdigung der Texte von A. Ehrhard. Lex. 8°. XVIII, 171 S. und 2 Lichtdrucktafeln. 1915. Ji 15.— Heft 19: P r i n z - J o a c h i m - 0 s t r a k a . Griechische und demotische Beisetzungsurkunden für Ibis- und Falkenmumien aus Ombos. Herausgegeben von Friedrich Preisigke und Wilhelm Spiegelberg. Lex. 8°. VIII, 69 S. 1914. Mit 4 Tafeln in Lichtdruck. J( 6.40 Heft 20: K o n z i l s t u d i e n . I. Cassian und Nestorius. II. Über echte und unechte Schriften des Bischofs Proklos von Konstantinopel. Von Eduard Scliwartz. Lex. 8°. V, 70 S. 1914. Ji 3.60 Heft 21: Das D e u t s c h e O b s e r v a t o r i u m in S p i t z b e r g e n . Beobachtungen nnd Ergebnisse. I. Herausgegeben von H. Hergesell. Lex. 8°. V, 65 S. 1914. Mit 10 Abbild, im Text, 8 Tafeln und 1 Karte. Ji 6.—

VEREINIGUNG

WISSENSCHAFTLICHER

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Schriften der Straßburger Wissenschaftlichen Gesellschaft: Fortsetzung von Seite 3 des Umschlags.)

Heft 22: D i e B e v ö l k e r u n g M i t t e l a m e r i k a s . Vortrag, gehalten in der Wissenschaftlichen Gesellschaft zu Straßburg am 22. November 1913, nachträglich erweitert und mit Anmerkungen versehen. Von Karl Sapper. Mit A n h a n g : 7. J a h r e s b e r i c h t , erstattet von HARRY BRFSSLAU. Mit dem V e r z e i c h n i s der Mitglieder der Gesellschaft.

L e x . 8°. I I I , 32 u n d 10 S. 3 914.

./¿1.60

Heft 23: E l s ä s s i s c h e U r k u n d e n , vornehmlich des 13. Jahrhunderts, herausgegeben von Alfred Hessel. Mit einer Tafel in Lichtdruck. Lex. 8°. IV, 73 S. 1915. „/¿4.50 Heft 24: D i e A r t h r i t i s d e f o r m a n s a l s A l l g e m e i n e r k r a n k u n g . Von G. Ledderhose aus Straßburg. Lex. 8 40 S. 1915. J6 2.— Heft 26: Von Z a h l e n und Z a h l w o r t e n b e i d e n a l t e n Ä g y p t e r n u n d w a s f ü r a n d e r e V ö l k e r u n d S p r a c h e n d a r a u s zu l e r n e n ist. Ein Beitrag zur Geschichte von Rechenkunst und Sprache von Kurt Sethe. Mit drei Tafeln. Lex. 8°. VIII, 147 S. 1916. Jt 14.— Heft 26: S p ä t e V e r g e l t u n g . Aus der Geschichte der Theodicee. Vortrag, gehalten in der AVissenschaftliehen Gesellschaft in Straßburg ain 20. November 1915. Von Erich Klostermann. Mit Anhang : 8. und 9. Jahresbericht, erstattet von UAMY BRESSLAU. Mit dem Verzeichnis der Mitglieder der Gesellschaft. Lex. 8°. V, 45 und 16 S. 1916. Jt 2.40 Heft 27: K a t a l o g d e r g e s c h i c h t l i c h e n V u l k a n a u s b r ü c h e . Von Karl Sapper. Lex,8'°. X, 358 S. 1917. Jt 24.— Heft 28: Die E r g e b n i s s e der g e o l o g i s c h e n F o r s c h u n g e n in E l s a ß - L o t h r i n g e n u n d i h r e V e r w e n d u n g zu K r i e g s z w e c k e n . Vortrag in der Mitgliederversammlung der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Straßburg am 19. Februar 1916. Von Leopold van Werreke. Lex. 8 V, 73 S. 1916. Mit 16 Zeichnungen und 1 Tafel. Ji 4.— Heft 29: Die E b e n b ü r t i g k e i t s f r a g e im H a u s e C r o y . Von Hermann Rehm. Lei 8°. 30 S. 1916. J t 1.50 Heft 30: Die I n s c h r i f t von S k a p t o p a r e n e in i h r e r B e z i e h u n g zur K a i s e r l i c h e n K a n z l e i in Rom. Von Friedrich Preisigke. Mit einer Schrifttafel. 'Lex 8° V 79 S 191-7. ' ^ 5 _ Heft 31: D i e a l t g r i e c h i s c h e B ü h n e . Von August Frickenhaus. Mit einer Beilage von Eduard ,Schürdt:. Mit 29 Abbildungen und 3 Tafeln in Lichtdruck. Lex 8 ° VIII 129 S. 1917. ' ^ 16.— Heft 32: D e r A l m a n a c h p e r p e t u u m des A b n h a m Z a c u t o . Ein Beitrag zur Geschichte der Astronomie im Mittelalter von Berthold John. Lex. 8°. V, 48 S. 1918. Jt'.— Heft 33: Zur P a t h o l o g i e u n d P h y s i o l o g i e des D u r s t e s . Von Erich, Meyer. Mit Anhang: 10. und 11. Jahresbericht, erstattet von HARRY BRESSLAU. Mit dem Verzeichnis der Mitglieder der Gesellschaft. Lex. 8°. 23 und 24 S. 1918. Jt 1.60 Heft 34: Z u r E n t s t e h u n g d e r l l i a s . Von Eduard Schu-artz. Lex. 8°. V, 40 S. 1918. Jt 3.— Heft 35: D a s n e u e k i r c h l i c h e G e s e t z b u c h — Codex J u r i s C a n o n i c i — s e i n e G e s c h i c h t e u n d E i g e n a r t . Mit einem Anhang: Sammlung einschlägiger Aktenstücke. Von August Knecht. Lex. 8 IV, 71 S. 1918. JtZ.— Heft 36: Ü b e r d i e P h a r m a k a in d e r I l i a s u n d O d y s s e e . . Von Oswald Schmiedebera. Lex. 8°. 29 S. 1918. Jt2.~ Heft 37: P r o v e n z a l i s c h e S t u d i e n I. Von Oskar Schultz-Gora. Lex. 8°. VIII, 103 S 1919Jt 8 . Zu den oben angegebenen Preisen tritt ein Verleirerteueruns-szuschlag von 100 %, bei Heft 37 ein solcher von 50 V

Neue Folge Heft 1 D i e H a r m o n i e in d e r E n t w i c k l u n g der O r g a n i s m e n . Rede, gehalten in der zwölften Jahresversammlung der Wissenschaftlichen Gesellschaft in Straßburg. Samstag 13. Juli 1918. Von Franz Keibel. Mit 8 Abbildungen. Lex. 8°. IV, 18 S. 1920. J6Q.— Heft 2: P r o v e n z a l i s c h e S t u d i e n II. 7on Oskar Schultz-Gora. Lex. 8°. VI, S. 105—153 1921 -. Jt 16.— Heft 3: D i e E r k e n n t n i s l e h r e des J o h a n n e s E r i u g e n a im Rahmen ihrer metaphysischen und anthropologischen Voraussetzungen nach den Quellen dargestellt von Artur Schneider. Lex. 8°. VIII. 68 S. Jt\\.—