Sportbauten: Freizeit und Bewegung im urbanen Raum 9783955534851, 9783955534844

Construction and Objectives The book presents current sports buildings, which are characterized by the quality of thei

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German Pages 208 Year 2019

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Table of contents :
Inhalt
Sportkultur im Alltag
Tendenzen beim Bau von Sporthallen
Die aktive Stadt
MISCHNUTZUNG
OUTDOOR
LICHT
KONSTRUKTION
APPENDIX
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Sportbauten: Freizeit und Bewegung im urbanen Raum
 9783955534851, 9783955534844

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SPORTBAUTEN Freizeit und Bewegung im urbanen Raum

Edition ∂

Sandra Hofmeister (Hg.)

4 Sportkultur im Alltag Sandra Hofmeister 12 Tendenzen beim Bau von Sporthallen Roland Pawlitschko 20 Die aktive Stadt Jakob Schoof

MISCHNUTZUNG 28 Sporthalle mit Wohnungen in Kopenhagen, DK Dorte Mandrup 40 Sozialwohnungen mit Sporthalle in Paris, FR AAVP Architecture 50 Mensa mit Fitnessräumen in Gif-sur-Yvette, FR Studio Muoto OUTDOOR 60 Spiel- und Sportplatz in Kopenhagen, DK JAJA Architects 68 Mehrzweckgebäude der Escola Gavina in Valencia, ES Carmel Gradoli, Arturo Sanz, Carmen Martinez Arquitectos LICHT 80 Sporthalle in Es Puig d’en Valls, ES MCEA Arquitectura 94 Campuserweiterung in Madrid, ES Estudio Arquitectura Campo Baeza

106 Turnhalle in Chelles, FR LAN Architecture 116 Sporthalle in Villach, AT Dietger Wissounig Architekten 128 Sporthalle in Bietigheim-Bissingen, DE Auer Weber KONSTRUKTION 140 Schulsporthalle in Zürich, CH Christian Kerez 150 Sportzentrum in Sargans, CH Hildebrand & Ruprecht Architekten 162 Sportausbildungszentrum Mülimatt in Brugg / Windisch, CH Studio Vacchini Architetti 176 Energetische Sanierung einer Turnhalle in Berlin, DE ludloff + ludloff Architekten 190 Sporthalle in Calais, FR Bureau faceB

APPENDIX 202 Autoren Bildnachweis 203 Projektbeteiligte 208 Impressum

Sportkultur im Alltag

Wohnen, Arbeiten, Erholung und Verkehr: Die Charta von Athen (1933) gliederte die Stadt in separate funktionale Einheiten. Einzelne Stadtviertel sollten diesen Funktionen Rechnung tragen und durch Verkehrsachsen miteinander verbunden werden. Als Manifest für den Städtebau der Moderne, maßgeblich von Le Corbusier formuliert, wurden mit der Charta von Athen Leit­ linien aufgestellt, die nach dem Zweiten Weltkrieg vielerorts Beachtung fanden. Auch heute noch prägt die Planung der Nachkriegsmoderne mit funktional getrennten Quartieren viele Städte, wobei die negativen Folgen offensichtlich sind. Reine Schlaf- und Büroviertel, die tagsüber oder abends verlassen sind, zählen ebenso zu den Konsequenzen des funktionalen Stadtkonzepts wie die lauten Verkehrsschneisen der autogerechten Stadt. Da auch Freizeit und Sport als separate urbane Funktionseinheiten galten, wurden große Sportanlagen oder Freizeitparks oft abseits von Wohnund Bürovierteln in separaten Arealen angesiedelt. 4

Sandra Hofmeister

WORK-LIFE-BALANCE Zwar bieten diese großen Sportpaläste oder Freizeitkomplexe aus den 1960erund 1970er-Jahren meistens ein vielfältiges Angebot. Doch aus heutiger Sicht ist dies nur schwer in den Alltag in der Stadt integrierbar, da die Wege zu den entsprechenden Sportstätten weit sind. Trotzdem hat der Sport im 21. Jahrhundert einen zunehmenden Stellenwert in der Gesellschaft. Dazu trägt nicht nur die Medialisierung von Großereignissen wie den Olympischen Spielen oder der Fußballweltmeisterschaft bei, sondern auch und vor allem das gewachsene

Gesundheitsbewusstsein im Sinne einer Work-Life-Balance. Sport ist allgegenwärtig, er durchdringt den Alltag der Menschen in der Stadt. Dies gilt für alle Altersklassen und gesellschaftlichen Schichten. Die Vereinbarkeit mit dem meist streng regulierten Tagesablauf spielt dabei allerdings eine entscheidende Rolle: Sicher ist es von Vorteil, wenn das Yogastudio um die Ecke vom Büro in der Mittagspause aufgesucht werden kann, der Park zum Nordic Walken nach Feierabend direkt vor der Wohnungstür liegt und auch lokale Sportvereine die Turnhallen der Quartiersschulen in der unmittelbaren Nachbarschaft nutzen dürfen. Statt räumlich und funktional separierter Zonen für den Sport ist heute seine räumliche Anbindung und Integration in den Alltag der Menschen wichtig. Fitnessstudios, Rückentraining oder Tanzkurse werden umso eher angenommen, je näher sie am Wohn- oder

Kultur- und Sportzentrum Wangari Maathai in Paris: Nach dem Konzept von Bruther sind die Nutzungen des Neubaus vertikal übereinander gestapelt. Trotz der urbanen Dichte im Saint-Blaise-Viertel bleibt so noch Raum für Sportplätze im Freien.

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SPORTKULTUR IM ALLTAG

Arbeitsort stattfinden. Für die Architektur und Stadtplanung bedeutet dies, dass kleinere Sportbauten über das gesamte Stadtgebiet verstreut sein sollten. Besonders in dicht bebauten Großstädten ist dies jedoch eine planerische Herausforderung: Im Zuge der Nachverdichtung müssen auch Flächen für den Sport ausfindig gemacht und entsprechende Räume realisiert werden. Gewerbeflächen können für sportliche Aktivitäten umgenutzt oder bereits vorhandene Hallen von städtischen Einrichtungen umgebaut werden, sodass sie verschiedene Träger für verschiedene Sportarten nutzen können. Ebenso vielfältig wie die Räume für den Sport sind jedoch auch die architektonischen und planerischen Anforderungen, die je nach Sportart und Standort variieren. Architekten und Architektinnen, die diese Bauten konzipieren und umsetzen, müssen sich deshalb mit den jeweils spezifischen Erfordernissen und Bedürfnissen befassen. Letztlich geht es darum, die neuen Sportbauten in den Kontext zu integrieren und mit Qualitäten wie etwa Tageslicht und Raumatmosphäre auszustatten sowie akustisch wirksame Maßnahmen zu treffen. Denn auch Sportler genießen ihre Freizeit umso mehr, je angenehmer die Atmosphäre der Räume ist, in denen sie sich für den Sport aufhalten. MISCHNUTZUNG Sporthallen und Bibliotheksräume, Tanz­ säle und ein Schwimmbad unter freiem Himmel auf dem Dach: Das neue Sesc 24 de Maio in São Paulo wurde 2017 fertiggestellt und stapelt sein reichhaltiges Angebot an Kultur, Sport und medizinischen Einrichtungen auf insgesamt 14 Geschossen. Das Gebäude nach dem Entwurf des brasilianischen Pritzkerpreisträgers Paolo Mendes da Rocha und MMBB Arqui­ tetos steht im dichten und lebendigen Geschäfts­viertel des historischen Zentrums der Millionenmetropole. Bis zu 5000 Besucher kommen täglich in die Non-Profit-Einrichtung des Serviço 6

Social do Comércio (Sesc), die sich mit ihrem Angebot an sozial benachteiligte Familien richtet. Junge und alte Menschen lesen Zeitung und Bücher in der Bibliothek, sie trainieren in den zahlreichen Sportkursen im achten oder neunten Obergeschoss oder besuchen abends die Theater­vorstellung. Für die gelungene Mischnutzung stand Lina Bo Bardis Umbau der ehemaligen Fassfabrik Sesc Pompéia (1986) Pate. Eine rückwärtige Rampe erschließt alle Stockwerke des Gebäudes, die mit den einzelnen Funktionen belegt sind. Statt eines reinen Sporttempels entstand hier ein lebendiges und vielschichtiges Sport- und Kulturzentrum, das auf die konkreten Bedürfnisse der Menschen ausgerichtet ist – bis hin zum kostenlosen Zahnarztbesuch. Mischnutzungskonzepte wie diese werden angenommen, weil sie den Sport und die Freizeit im unmittelbaren Lebensumfeld und im Alltag der Nutzer integrieren. Aktuelle Gebäude mit ähnlich komplexen Nutzungskonzepten, die derzeit vielerorts entstehen, sind Modellbauten einer neuen Typologie mit Zukunftspotenzial. In Kopenhagen errichtete die dänische Architektin Dorte Mandrup mit ihrem Entwurf für Sundbyøster Hall einen Hybrid aus Supermarkt, Sportflächen und Wohnungen. Die drei unterschiedlichen Nutzungen des Neubaus sind an der differenzierten Fassadengestaltung ablesbar (S. 28ff.). Dieses Beispiel macht deutlich, dass der Sport im urbanen Umfeld neben Einzelhandel, Wohnungen oder auch Büros zu einer gleichberechtigten Nutzungsform wird. OUTDOOR-RÄUME Sport im Freien ist auch in der Stadt möglich. In vielen Metropolen sind die Voraussetzungen dazu seit Langem etabliert. Beachvolleyballer prägen das Bild des breiten Sandstrands der Copacabana in Rio de Janeiro. Und an der berühmten Strandpromenade, der Roberto Burle Marx mit Bodenmustern aus ornamentalen Wellen ein unverwech-

selbares Gesicht gegeben hat, sind in regelmäßigen Abständen Reckstangen und andere Fitnessgeräte installiert. Wer hier seine Bizeps bei Klimmzügen zur Schau stellt, hat jedoch meistens schon vorab intensiv trainiert. In vielen Städten werden Wiesen oder andere Freiräume wie sandige Häuserlücken ad hoc von Freizeitkickern genutzt – als temporäre Bolzplätze für die Dauer eines Fußballspiels. Junge Sportarten wie Parkour oder Skateboarden vereinnahmen ebenfalls die Freiräume und vorhandene Architektur, um waghalsige Kunststücke auf Plätzen, Rampen oder Treppenanlagen zu testen, manchmal sehr zum Ärger der Eigentümer. Als Reaktion auf diese Trendsportarten werden in vielen Städten spezielle Räume für den Sport im Freien geplant. Die Dächer von Gebäuden bieten oft Raum für Skateparks mit sogenannten Ramps, Halfpipes oder Grinds. Volleyballfelder und Basketballkörbe lassen sich ähnlich wie früher Spielplätze in urbane Grünanlagen integrieren. Und selbst ein glitzerndes Bürogebäude wie das vollverglaste Salewa-Hauptquartier in Bozen nach dem Entwurf der Mailänder Architekten Park Associati wartet mit einer öffentlichen Kletterwand an der Fassade auf. Hier können sich Hobbykletterer und Profis in 8 Spitlinien und 22 Routen üben. KONSTRUKTIONSARTEN Trotz der neuen Trendsportarten decken die klassischen Sporthallen immer noch einen Großteil des Sportangebots ab. Oft sind sie als eigene Anbauten an vorhandene historische Schulgebäude oder als separate Sportzentren im Stadtbild sichtbar, viele davon sind jedoch bereits in die Jahre gekommen. Andere dieser Gebäude wurden als architektonisch bescheidene Kisten konzipiert, auch mit Blick auf das Raumerlebnis, das sie im Inneren bieten. Neue Konstruktionsarten hingegen setzen anspruchsvolle Architektur für den Sport um, die sich auch mit ­ Bedacht auf die Kosten und die

Der Skate Park in Mérida wird auch nachts genutzt. José Selgas und Lucía Cano konzipierten das Jugendzentrum Factoriá Joven als Ensemble aus Pavillons und Freiflächen.

Die Vertical Gym von Urban-Think Tank stapelt verschiedene Nutzungen für Sport und Kultur auf vier Geschossen. Das ­Gebäude wurde kostengünstig aus vorgefertigten Elementen gebaut und steht in einem dicht besiedelten Armenviertel von Caracas.

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SPORTKULTUR IM ALLTAG

Das Sesc 24 de Maio ist eine soziale Einrichtung, die ­medi­zinische Versorgung, Kultur und Sportaktivitäten bietet. Mit im Programm ist auch eine Bibliothek und ein Pool auf dem Dach.

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Das Gebäude liegt im historischen Zentrum der Megacity São Paulo. Nach dem Konzept von Paulo Mendes da Rocha und MMBB Arquitetos sind die Nutzungen auf 15 Etagen übereinandergeschichtet.

Schwimmbad Schwimmbad-Bereich

Umkleiden Garten

Tanz Sportbereich Sport Zahnklinik Büros Kultureller Bereich

Ausstellung Bibliothek Aufenthaltsräume Restaurant Verwaltung Platz Theater

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SPORTKULTUR IM ALLTAG

­verwendeten ­Baumaterialien ­umsetzen lassen. Leichtbauweisen aus  Holz ermöglichen große Spann­ weiten – und schaffen im Innenraum eine besondere Atmosphäre wie im großzügigen Sportzentrum in Sargans von ­Hildebrand & Ruprecht Architekten (S.  150ff.). Faltwerkkonstruktionen aus Betonfertigteilen können eine skulpturale Wirkung entfalten, die dem Sportausbildungszentrum Mülimatt in der Schweiz von Studio ­ Vacchini Architetti ein eigenständiges charakteristisches Erscheinungsbild gibt. Auch Sonderfälle wie die der Panayaden International School in Thailand sind paradigmatisch: Die 782 m2 große Halle ist als windoptimierte Struktur aus Bambus konstruiert – einem lokalen Material, das vielfältige Möglichkeiten bietet. Ihr vorgefertigter Dachstuhl spannt über 17 m und wurde mit einem Kran auf der Baustelle ­montiert. LICHT Je wichtiger die Sportkultur in gesellschaftlicher Hinsicht wird, desto eher steigen auch die Ansprüche an die Architektur von Sportbauten. Die räumlichen Aufenthaltsqualitäten stehen deshalb auf dem Prüfstand – und eine besondere Rolle spielt dabei das Licht. Ist Tageslicht in vielen dunklen Bestandshallen eine Seltenheit, so gilt es heute als wesentlicher Faktor, um die räumliche Attraktivität zu steigern. Für Alberto Campo ­Baeza war das natürliche Licht entscheidend für die Wahl der Materialien der pavillonartigen Sporthalle auf dem Campus der Francisco-de-­Vitoria-Universität in Madrid. Der spanische Architekt konzipierte die Sporthalle als zweigeschossigen „Leuchtkasten“. Vollverglaste Fassaden und transparente Fensterbänder, die um die Gebäudeecken geführt sind, streuen Tageslicht in die beiden weiß gehaltenen Mehrzweckhallen und schaffen zudem den E ­ indruck eines schwebenden Baukörpers. Ein filigranes Tragwerk aus lackierten Stahlträgern gibt dem lichtdurch­ fluteten Interieur zusätzlich Leichtigkeit (S. 94ff.). 10

ARCHITEKTONISCHE QUALITÄTEN Licht und Konstruktionsarten, Mischnutzungskonzepte und Outdooroptionen sind wichtige Stichpunkte, die in Entwürfen für aktuelle Sportbauten berücksichtigt werden müssen. In diesem Buch sind insgesamt 15 herausragende Sportbauten der letzten Jahre zusammengestellt, die als Vorbilder für diese Herausforderungen gelten können. Im Fokus sehen dabei jedoch keine großen Sportanlagen, etwa für die Olympischen Spiele oder die Fußballarenen, sondern kleinere Sportbauten, die sich in ihren Kontext einfügen – sei es im urbanen Raum oder in der Peripherie. Mit bedachten Konzepten sowie bewusst gewählten Materialien und Konstruktionsmethoden nähern sich ihre Architekten jeweils der konkreten Bauaufgabe an. Dabei verlieren sie die architektonische Qualität der Gebäude nicht aus dem Blick – sie ist entscheidend nicht nur für den Stadtraum, sondern auch für die Innenraumatmosphäre. Die einzelnen Projektbeispiele aus verschiedenen Ländern Europas sind mit Texten, Fotos und Plänen sowie Konstruktionsdetails im Maßstab 1:20 dokumentiert. Ist die allgemeine Begeisterung für den Sport in den letzten Jahren deutlich gestiegen, so zeigen unsere Beispiele, dass sich für diese anspruchsvolle Bauaufgabe überzeugende Antworten finden lassen. Der Sport ist im Zentrum der Stadt angekommen, die entsprechenden Sportbauten sind es ebenfalls – und brauchen deshalb entsprechende Konzepte.

Die Sporthalle der Grundschule Untersdorf / Höchst in Vorarlberg von Dietrich I Untertrifaller Architekten ist als ­reiner Holzbau ausgeführt.

Chiangmai Life Architects planten die Sporthalle aus Bambus für die Panyaden International School in Namprae, Thailand. Das Dachtragwerk spannt über 17 Meter.

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SPORTKULTUR IM ALLTAG

Tendenzen beim Bau von Sporthallen

Vorbei sind die Zeiten, in denen man beim Wort Sporthalle unwillkürlich eine Dreifach-Schulturnhalle mit immergleichen Spielfeldern, Sportböden und Sprossenwänden vor Augen hatte. Wie Industriehallen frei stehend in  der Landschaft oder – etwas eleganter – halb in die Erde eingegraben, haben diese Gebäude lange Zeit unser Bild von Sportstätten geprägt. Egal, ob beim Schulsport, beim Gymnastikkurs nach Schulschluss oder beim Fußballturnier des Sportvereins am Wochenende – die Nutzerbedürfnisse waren in diesen Hallen ebenso klar wie die Bauten typologisch gleich. Regelkonforme Sportanlagen im Schul- und Freizeitsport werden auch in Zukunft von Bedeutung sein. Insofern spielen (zumindest für deutsche Projekte) die einschlägigen Regeln der DIN 18032 „Sporthallen – Hallen und Räume für Sport und Mehrzwecknutzung“, des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) oder des Bundesinstituts für Sportwissen12

Roland Pawlitschko

schaft (BISp) nach wie vor eine wichtige Rolle. Ergänzend entstehen jedoch immer mehr regeloffene Sportanlagen, bei denen Aspekte wie etwa die soziale Inklusion stärker in den Vordergrund treten. Die Gründe, warum sich Menschen sportlich betätigen, sind heute so unterschiedlich wie die Sport- und Bewegungsformen. Hinzu kommt, dass die Ansprüche im Zeitalter der Freizeitökonomie gestiegen und die Bauflächen in den Städten knapper geworden sind, sodass verschiedenartige bauliche Konzepte beim Bau neuer Hallen nichts Ungewöhnliches mehr darstellen. FREILUFTANLAGEN UND OFFENE HALLEN Da ein großer Teil der sportlichen Aktivitäten im Freien stattfindet, nimmt hier auch die Zahl der entsprechenden Angebote zu. Eine ebene Rasenfläche, z.B. in einem Park, ist für viele Sportarten oft schon ausreichend, damit Menschen aktiv sein können. Viel-

fältiger und somit dauerhafter nutzbar sind freilich öffentliche Sportflächen, die über standardisierte Bodenmarkierungen und/oder spezielle Bodenbeläge für gefragte Sportarten verfügen. Nicht weniger wichtig in diesem Zusammenhang sind aber auch Beleuchtungsanlagen, die eine abendliche Nutzung ermöglichen, oder Bereiche mit Umkleiden, Schließfächern und Toiletten. Die Spielflächen für die Freizeitsportler vergrößern sich weiter, wenn es überdachte Bereiche oder offene Hallen gibt, die im Sommer vor Sonne und Regen und im Winter vor Schnee schützen. Ein Beispiel für solche Sportflächen im Freien ist der von den Landschaftsarchitekten Michael Van Valkenburgh Associates geplante Brooklyn Bridge Park in New York, der 2016 im letzten

Der Brooklyn Bridge Park in New York ist ein stillgelegtes Frachthafenareal mit sechs Piers auf einer Gesamtfläche von 34 ha und 2 km Länge.

Brooklyn Bridge Park, New York: Die Stahldächer über den Sportflächen stammen von den ehemaligen Lagerhäusern.

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TENDENZEN BEIM BAU VON SPORTHALLEN

­ auabschnitt eröffnet wurde. Das GeB lände am East River, ein stillgelegtes Frachthafenareal, erstreckt sich über 34,4 ha und umfasst sechs Piers sowie einige Speicherbauten. Mit der Transformation in eine öffentliche Parklandschaft wurden Außenflächen für eine Vielzahl von Aktivitäten geschaffen, und zugleich entstand auch eine neue vitale Beziehung von Stadt und Fluss. Pier 2 bietet ein niedrigschwelliges Angebot an klar definierten, teils überdachten Flächen, die völlig zwanglos und kostenfrei zugänglich sind. Hier treffen Menschen aller Generationen und sozialer Schichten aufeinander, um mit spektakulärem Blick auf die Skyline von Manhattan zusammen Basketball, Handball oder Boccia zu spielen, die Rollschuhbahn zu nutzen oder in einem Bereich mit Kunstrasen, Schaukeln und Picknicktischen auszuspannen. Die dicht aneinander gereihten Stahldächer, die die Sportflächen überdecken, sind nicht neu, sondern stammen von den ehemaligen Lagerhäusern. Das Gelände am Pier 5 mit 2 ha Größe ist mit Kunstrasen belegt und kann von 6 bis 23 Uhr für unterschiedliche Sportarten wie etwa Fußball, ­Lacrosse, Rugby, Cricket oder Frisbee genutzt werden. Die Sportfelder sind von einem unauffälligen Netz umgeben, das fehlgeleitete Bälle auffängt, eine Beleuchtungs­ anlage ermöglicht die Nutzung bei Dunkelheit. SPEZIFISCHE NUTZUNGEN Je spezieller die sportlichen Aktivitäten, umso spezieller sind auch die Gebäude. Und so kann in manchen Fällen dann auch weniger die Umsetzung regelkonformer Anlagen im Mittelpunkt stehen als vielmehr eine bestimmte Atmosphäre. Bei der Bogenschießhalle in Tokio galt es, einen Raum für Kyudo, die traditionelle japanische Bogenschießkunst zu schaffen. In funktionaler Hinsicht bietet der 7,20 x 10,80 m große stützenfreie Raum einen Witterungs- und Blendschutz für 14

die Sportler, die von hier aus auf eine exakt 28 m entfernte Zielscheibe schießen. Für den Bauwerksentwurf wesentlicher waren allerdings die zeremoniellen Bewegungsabläufe und die hohe Handwerkskunst sowohl des Bambusbogens als auch der Bambuspfeile. Für das Dach entwickelte das Büro FT Architects gemeinsam mit den Ingenieuren von Shuji Tada daher ein filigranes Stabwerk aus japanischen Zypressenhölzern. Innerhalb eines Rasters von 60 x 60 x 60 cm kamen vier vertikal gebündelte Hölzer mit einem Querschnitt von 36 x 36 mm zum Einsatz, die über schmale Bretter beidseitig mit den aus jeweils zwei schmalen Brettern zusammengesetzten Sparren verbunden sind. Auf diese Weise entstehen im Querschnitt stabil verschraubte Dreiecksrahmen, die hintereinander aufgestellt und in Gebäudelängsrichtung mit dünnen Stäben verbunden sind. Ergebnis ist ein räumliches Tragwerk, das in seiner strengen Leichtigkeit ebenso elegant wirkt wie die meist in festliche Gewänder gehüllten Bogenschützen. STADTRÄUMLICH RELEVANTE FASSADEN Halb ins Erdreich eingegrabene Dreifach-Schulsporthallen mit nebeneinanderliegenden Einfeldhallen sind als raumbildende Baukörper im urbanen Kontext allein wegen der geringen Gebäudehöhe nur bedingt geeignet. Nachdem Sporthallen aber immer häufiger in dicht bebauten innerstädtischen Umgebungen und auf räumlich beengten Grundstücken entstehen, ist es unerlässlich, dass sie sich dort als Bauten präsentieren, die selbstverständlich ins Stadtgefüge passen. Hierfür bedarf es alternativer Gebäudekonzepte mit neuen Raumkonfigurationen, vor allem aber selbstbewusst gestalteter Fassaden, die eine starke stadträumliche Präsenz erzeugen. Als 18 m hoher, weithin sichtbarer ­Solitär zeigt sich die vom Büro h4a ­Gessert + Randecker Architekten geplante regel-

konforme Dreifach-­Schulsporthalle des Kepler- und Humboldt-Gymnasi­ums in Ulm. Das typologisch ungewöhnliche Gebäude entstand auf Grundlage einer Wettbewerbsvorgabe, bei der die Sportflächen – nebst identischer Umkleiden und Nebenräume – wegen beengter Platzverhältnisse übereinanderliegen sollten. Zudem beruht diese Vorgabe auf der Nähe zum Altbau des Landgerichts Ulm, was eine angemessen repräsentative Fassadenlösung erforderlich machte; beide Gebäude gelten als Bausteine für das Stadtentwicklungsprojekt „Zukunftskonzept Innenstadt 2020“, das sukzessive neue Wohnquartiere, Kultur- und Bildungsbauten in die Innenstadt integriert. Die Architekten entwarfen den Sportbau mit einer Hülle aus weißen, um 30, 60 und 90 Grad verdreht ­montierten Aluminiumlamellen über einer Wär­ medämmverbundsystem-Fassade mit Dreifachverglasung. Je nach Standpunkt geben die Lamellen mal klar und mal schemenhaft den Blick auf den dahinterliegenden Massivbau bzw. die Fensterbänder frei und lassen eine homogene, mystisch flirrende Außenwirkung entstehen. Die Funktion des Gebäudes ist von außen nicht unmittelbar ablesbar. Umgekehrt dienen die Lamellen der gezielten Lichtlenkung in das Rauminnere und dem Sonnenschutz der Sportflächen. Nur der Eingangsbereich ist von der Lamellenhülle ausgespart. TREND ZUM TRAGWERKSMATERIAL HOLZ Wie in fast allen anderen Gebäudetypologien, den Hochhausbau eingeschlossen, nimmt die Bedeutung des Baumaterials Holz auch bei Sporthallen zu. Es ist ein leichter, nachhaltiger Baustoff mit positiver Ökobilanz, der sich leicht bearbeiten sowie kostengünstig vorfertigen lässt und sich außerdem positiv auf die Akustik und das Raumklima auswirkt. Aus diesem Grund wird Holz

Unterschiedlich geneigte Pyramiden in den Feldern des Dachtragwerks belichten die Sporthalle in Klaus von Dietrich I ­Untertrifaller Architekten.

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TENDENZEN BEIM BAU VON SPORTHALLEN

Das River Building im Park des Grace-Farms-Stiftungszentrums von Sanaa in New Canaan, Connecticut, erscheint als entmaterialisierte Architektur mit fließenden Übergängen zur Landschaft.

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Grundriss River Building

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Die Sporthalle bildet den Endpunkt des River Building, dessen Dach offene Bereiche und verglaste Fassaden verbindet.

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TENDENZEN BEIM BAU VON SPORTHALLEN

bei Sporthallen sowohl für den Innenausbau als auch für die Tragkonstruk­ tion immer häufiger eingesetzt. Die von Dietrich | Untertrifaller Architek­ ten in der Vorarlberger Gemeinde Klaus realisierte 28 x 30 m große Doppelturnhalle mit Niedrigenergiestandard ist als Teil einer zehn Jahre zuvor ebenfalls von den Architekten in Holzbauweise gebauten Mittelschule konzipiert. Die Außenwände sind als Holzrahmen­ bau konstruiert, die Innenwände der Sport­ halle sind mit Birkensperrholz verkleidet. Charakteristisches ­Element der Halle sind die 56 unterschiedlich geneigten Lichtpyramiden in den 4 x 4 m großen Feldern des Dachtragwerks. Auch die Lichtpyramiden sind mit Sperrholz verkleidet, das aus akustischen Gründen teilweise gelocht ist. Die asymmetrischen Oberlichter b ­ ilden eine lebendige Hallendecke und bewirken eine ausgeglichene sowie blendfreie Belichtung des Sportraums – zugleich kaschieren sie den Trägerrost aus hohen Brettschichtholzträgern. Gut zu erkennen ist dieser Rost, das eigentliche Dachtragwerk, vor allem nach Einbruch der Dunkelheit, wenn die ballwurfsicheren, bündig in seine Unterseiten eingelassenen Leuchten den Raum erhellen. Zwischen den Brettschichtholzträgern ist in Gebäudemitte eine mobile Trennwand untergebracht. Den Eindruck von Leichtigkeit zu erzeugen, gelingt angesichts der gerade bei Sporthallen naturgemäß großen Spannweiten nicht immer so einfach wie bei der Turnhalle in Klaus. Werden beispielsweise unverkleidete Einfeldträger eingesetzt, so können diese aufgrund der großen, statisch notwendigen Aufbauhöhe schnell ziemlich wuchtig wirken. Beim Dach des River Building im Park des Grace-Farms-Stiftungszentrums in New Canaan, Connecticut, entwickelte SANAA ein überaus leicht wirkendes Hybridtragwerk aus Holz und Stahl. Konstruktiv besteht dieses Dach aus filigranen, längs verlaufenden Stahlstützen und -balken, auf denen 18

in Querrichtung schmale, bis zu 30 m lange Brettschichtholzträger a ­ ufliegen. Um damit die große Spannweite in der als Mehrzweckraum genutzten Einfeld-Sporthalle bewältigen zu können, verfügen die Träger über eine Unterspannung aus Stahl. Die Decke nicht auf, sondern im unteren Bereich zwischen den Trägern zu platzieren, verstärkt den Eindruck von Leichtigkeit und einer entmaterialisierten Architektur, die hier fließende Übergänge zur sanfthügeligen Landschaft schafft. NEUE TYPOLOGIEN, NEUE PROZESSE Sportbauten sind in den letzten Jahren immer komplexer, vielfältiger und hybrider geworden. Und so werden sie nicht mehr nur von auf solche Gebäude spezialisierten Architekten realisiert, sondern zunehmend auch von Generalisten, die die Regeln des Sportstättenbaus mit gesellschaftlichen Tendenzen kombinieren können. Die Kombination von Flächen für Sport und Kultur ist vor allem in Form von Mehrzweckhallen bereits seit Langem weit verbreitet. Aufgrund knapper werdender innerstädtischer Bauflächen und der Überlagerung unterschiedlicher Interessen entstehen Sportstätten sowie ungewöhnliche Betreibermodelle inzwischen auch in weiteren Varianten. Ein Beispiel hierfür ist das Bürogebäude Archimède des Architekturbüros Brenac & Gonzalez im Pariser Stadtteil Bercy: Im Untergeschoss des nordöstlichen Gebäudeteils befindet sich die zweigeschossig hohe, durch große Fenster zur Straße belichtete ­Althea-Gibson-Sporthalle. Konzipiert als integraler architektonischer Teil des 14500 m² großen Neubaus, ist sie in Bezug auf Erschließung, Versorgung und Betrieb dennoch völlig eigenständig. Eigentümer der Sporthalle ist die Stadt, die dem Investor der Büroflächen im Architektenwettbewerb auferlegt hatte, hier eine Sporthalle für die benachbar-

te Schule mit zu errichten. Nutzer der 20 x 30 m großen und 7 m hohen Sporthalle sind neben den Schülern auch einige Sportvereine. Sie ermöglichen es Breitensportlern, stundenweise gegen Gebühr z. B. Badminton, Basketoder Handball zu spielen. Mitarbeiter der d ­ irekt darüberliegenden und durch eine akustisch hochwirksame Isolierschicht vor Lärm geschützten Büros werden bei der Vergabe der Spielfelder nicht bevorzugt. Dieses ungewöhnliche Modell erlaubt mit der Stadt als öffentlichem Betreiber die nichtkommerzielle Vernetzung eines ansonsten eher anonymen Bürogebäudes mit den Menschen im Quartier. NACHHALTIGE NUTZUNG Unabhängig von Konstruktion, Lichtführung oder Materialwahl und ganz gleich, ob sie sich innerhalb oder außerhalb von Gebäuden, in der Natur oder in der Stadt befinden – je attraktiver Sportflächen sind, desto intensiver und langfristiger und damit auch nachhaltiger werden sie genutzt. Neben dem auch bei allen anderen Bauaufgaben notwendigen Einsatz zur Senkung des Ressourcenverbrauchs und der Betriebskosten, geht es bei heutigen Sportstätten generell immer weniger um das regelkonforme Planen. Im Mittelpunkt stehen vielmehr gesellschaftlich-soziale Aspekte, die Entwicklung von projekt- und nutzerspezifischen Lösungen, das Beherrschen neuer ­ Planungsverfahren sowie völlig neue Formen der Zusammenarbeit und Partnerschaft.

FT Architects planten den Raum für traditionelle Bogenschießkunst in Tokio mit einem feingliedrigen räumlichen Stabwerk aus ­japanischen Zypressenhölzern.

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TENDENZEN BEIM BAU VON SPORTHALLEN

Jakob Schoof

Die aktive Stadt

Der Kopenhagener Hafen hat eine u ­ n­­gewöhnliche neue Sport-Attraktion: Auf dem Dach der Müllverbrennungsanlage Amager Ressource Centre hat Bjarke Ingels’ Architekturbüro BIG gemeinsam mit dem US-amerika­nischen Skigebietsplaner In­ternational Alpine Design eine der ersten Freiluft-Skipisten im urbanen Raum angelegt. Dank grüner Kunstschneematten soll sie auch im Sommer nutzbar sein. Am höchsten Punkt des Gebäudes führt überdies eine 80 m hohe Kletterwand auf das Dach empor. Geschickt haben die Architekten mit ihrem Entwurf eine Tendenz aufgegriffen, die sich in Europa schon länger abzeichnet. Sport und Bewegungsspiele finden längst nicht mehr nur in Hallen oder auf eingezäunten Sportanlagen statt, sondern erobern zunehmend den städtischen Raum. Teils erleben dabei 20

t­raditionelle Nutzungstypologien eine Renaissance wie die Flussbäder. Teils ziehen Trendsport-Events die Massen an wie jene des Getränkelabels Red Bull, das in den Innenstädten und Großstadtparks der Welt Mountainbike-Hindernisrennen, Streetbasketball-Turniere und Seifenkistenrennen veranstaltet. Der niederländische Stadtforscher und Publizist Vincent Kompier und der portugiesische Stadtplaner Daniel Casas Valle befassen sich seit Jahren eingehend mit dem Bedeutungswandel des Sports in der Stadt. Sie beobachten vor allem drei Dimensionen der Entwicklung: die Individualisierung, das gestiegene Gesundheitsbewusstsein und die Integration in den Alltag. Traditionelle Sportvereine ziehen immer weniger Menschen an; stattdessen organisieren die Stadtbewohner ihre sportlichen Aktivitäten zunehmend selbst. Dazu wiederum benötigen sie keine Großanlagen am Stadtrand, sondern wünschen sich leicht ­zugängliche Angebote in Wohnortnähe. Bei einer Umfrage in Hamburg 2010 etwa waren „Natur“ (31,7 % aller sportlichen Aktivitäten) und „Straße“ (12,9 %) die am häufigsten genannten Orte für sportliche Betätigung.

Nur 10 % entfielen auf Sporthallen und 8,5 % auf Hallen- und Freibäder. Die zunehmende ­ Gesundheits- und Fitnessorientierung der Gesellschaft zeigt sich auch in deren bevorzugten Sport­arten. Allen Trendsportarten zum Trotz dominieren Laufen, Radfahren, Schwimmen und Fitnesstraining eindeutig die Liste der Präferenzen. Mit Fußball folgte der erste Mannschaftssport in der Hamburger Umfrage erst an sechster Stelle. Gut drei Viertel (77 %) der Befragten gaben an, dass für sie das Fitness- und Gesundheitsmotiv ausschlaggebend für die sportliche Betätigung ist. Nur für 28 % spielte auch der Wunsch, mit anderen zusammen zu sein, eine Rolle. Viele Städte fördern den Fitnesstrend mittlerweile nach Kräften, weil sie den finanziellen Nutzen durch eingesparte Gesundheitskosten erkennen. Die Stadtverwaltung von New York etwa verabschiedete 2010 ihre „Active Design Guidelines“, eine Handreichung für die gesundheitsfördernde Gestaltung öffentlicher Räume und Gebäude. In

Auf dem Israels Plads in Kopenhagen holten Cobe und S ­ weco Architects den Sport ins Stadtzentrum. Ein umzäuntes Doppel-Basketballfeld und eine kleine Skatebowl bilden das Herz der Anlage. An den Platzecken befinden sich zwei tribünen­artige Treppenkaskaden und die Abgänge zur Tiefgarage.

Der „calcio ­fiorentino“, eine Vorform des modernen Fußballs, hat seine Wurzeln im Florenz des 15. Jahrhunderts. Bis heute wird vor der Kirche Santa Croce ­jedes Jahr am 24. Juni eine Partie ausgetragen. Dabei treten 27 Spieler pro Mannschaft auf ­einem temporär umzäunten Spielfeld gegeneinander an.

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DIE AKTIVE STADT

Das Jugendzentrum von Merida von selgascano bietet unter seinem roten Kunststoffdach Raum für wechselnde Indoorund Outdoor-Aktivitäten. Fester Bestandteil des Programms sind eine Skatebowl und eine Kletterwand.

Der Street Dome im dänischen Haderslev ist Teil eines 4500 m2 großen Skateparks. Den Entwurf dazu lieferten das Architekturbüro Cebra und die Landschaftsarchitekten Glifberg + Lykke, deren Gründungspartner Rune Glifberg ein e ­ hemaliger Weltklasse­skater ist. In der Halle befinden sich eine weitere Skatebowl, eine Kletterwand und ein Basketballfeld.

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der Zusammenfassung vergleichen die Autoren die heutige Herausforderung mit jener am Ende des 19. Jahrhunderts: Damals sollten Licht und Luft in den Städten Epidemien wie der Tuberkulose vorbeugen; heute sollen Fahrradwege und Walkingstrecken Ähnliches gegen Adipositas und Herz-Kreislauf-Erkrankungen bewirken. Alles schon mal dagewesen? Schon die antiken Gesellschaften verfügten über ein ausdifferenziertes Repertoire an Sportarten und -stätten. Sport war Bestandteil kultischer Riten wie etwa das Ballspiel, für das die mexikanischen Maya in ihren Urwaldstädten aufwendige Anlagen schufen. Er diente der Einübung kriegerischer Auseinandersetzungen (z. B. beim Reiten, Schießen und Fechten) oder dem puren Zeitvertreib. Selbst eine zivile Fitnesskultur war in der klassischen griechischen ­Philosophie verankert. Das Erziehungsideal der Kalo­ ka­­ gathie (deutsch etwa „sittliche Güte“) strebte nach einem tugendhaften Menschen in einem gesunden, wohlgeformten Körper und nahm so bereits die lateinische Redewendung „mens sana in corpore sano“ vorweg. Die Griechen kannten vier Arten von Sportanlagen für Wettkämpfe und körperliche Ertüchtigung: das Gymnasion als Traininings- und Wettkampfplatz für Gymnastik, die Palästra für Kampfsportarten, das Stadion für Laufwettbewerbe und das Hippodrom für Pferde- und Wagenrennen. Auch temporäre Sportanlagen in der Stadt haben eine lange Tradition. Ab 1530 ist aus Florenz eine Vorform des Fußballs überliefert, der auf einem temporären Spielfeld vor der Kirche Santa Croce ausgetragen wurde. Dieses hatte mit 50 × 100 m beinahe schon heutiges Normalmaß, die Mannschaften waren mit je 27 Spielern (darunter allein 17 Stürmer) jedoch deutlich größer. Der relativ große Ball durfte nicht nur mit den Füßen, sondern auch mit der Hand gespielt werden. Der körperfeindliche Barock markierte eine Zäsur in der Entwicklung des europäischen Sports und der Sportanlagen. 23

Seit dem ausgehenden 18. Jahrhundert wurde körperliche Betätigung dagegen wieder gefördert – und zwar sowohl als sozialer Kitt in der Gesellschaft als auch als Mittel der öffentlichen Gesundheitsvorsorge. 1811 eröffnete Friedrich L ­ udwig Jahn in Berlin den ersten Turnplatz, auf dem allerdings nicht nur im heutigen Sinn geturnt wurde, sondern auch Kletterübungen, Hindernisläufe sowie Sprung- und Wurfsportarten praktiziert wurden. In Großbritannien hingegen dominierte beim Sport stärker der Wettkampfgedanke. Cricket, Rugby und der moderne Fußball entstanden im 19. Jahrhundert auf den britischen Inseln und die ersten Ruderregatten fanden statt. All dies bedeutet freilich nicht, dass Sport einfach im öffentlichen Raum praktiziert wurde. Er blieb zumeist an bestimmte Orte oder besondere Anlässe geknüpft. Das verstärkte sich im 20. Jahrhundert unter dem Eindruck der Charta von Athen noch. Nach dem Zweiten Weltkrieg verlagerten sich die Sportanlagen zunehmend an die Stadtränder. Meist waren die Fußballfelder und Sporthallen nur wenige Stunden täglich in Gebrauch – und sind es bis heute noch. Bestehende Sportanlagen neuen Nutzergruppen zu öffnen, ist daher eine der großen Herausforderungen für die Planung. Zudem müssen auch in innerstädtischen Gebieten neue, oft sehr kleinteilige Flächen für Sport und Spiel geschaffen werden. Drittens gilt es, für neue Stadterweiterungen zeitgemäße Sportanlagen zu entwickeln. Diese Konzepte werden anders aussehen müssen als die Fußball-/Leichtathletik-/Mehrzweckhallen-Kombination früherer Tage. Beachvolleyball, Klettern, Skateboard, Parkour – so lauten einige der Sport­arten, die heute die Menschen anziehen. WIll man dafür jedoch dauerhafte Anlagen schaffen, droht ein inhärenter Zielkonflikt: Niemand weiß wirklich, welche Sporttrends von Dauer sein werden. Ein Beispiel: Zogen die Skate-Nights in Europas Städten vor zehn Jahren noch die Massen an, so

wurden viele von ihnen mangels Sponsoren und Publikumsinteresse inzwischen wieder eingestellt. EIN DAUERTREND UND EINE RENAISSANCE Die Schlussfolgerung sollte jedoch nicht lauten, Sporttrends ließen sich mit kurzlebigen, behelfsmäßigen Installationen befriedigen. Das zeigt die Geschichte der Skateparks: Die ersten kommerziell betriebenen Anlagen entstanden Mitte der 1960er-Jahre in den USA. 20 Jahre später eroberten die Skater dann zunehmend den öffentlichen Raum, und immer mehr Kommunen begannen, öffentliche Skateparks zu errichten. Die Konstruktionen aus Sperrholz und HPL-Platten erwiesen sich jedoch als wenig dauerhaft und begannen sich bald aufzulösen. Erfolgreiche Skateparks bestehen heute in aller Regel aus Beton und werden als Unikate von Spezialisten geplant. Zwei Typologien sind dabei zu unterscheiden: Beim Street Skateboarding nutzen die Skater Treppenstufen, Geländer und Kanten im Gelände für ihre Tricks. Auch in Skateparks werden solche Strukturen mittlerweile nachgebaut; der Platzbedarf dafür ist vergleichsweise überschaubar. Das Transition Skateboarding findet hingegen in Skatebowls, ­Quarter- und Halfpipes statt. Das Planungsziel bei solchen Anlagen ist ein möglichst flüssiger und abwechslungsreicher Parcours. Platzbedarf und ­Kosten sind deutlich höher als beim Street Style. Während sich beim Skateboarden eine einstige Trendsportart verstetigt hat, erlebt mit Europas Fluss- und Hafenbädern eine jahrhundertealte Typologie eine Renaissance. 1760 nahm in Paris das erste Badeschiff auf der Seine seinen Betrieb auf. In den darauffolgenden 20 Jahren entstanden auch in Deutschlands Städten Badeanstalten auf den Flüssen und an ihren Ufern. DIE AKTIVE STADT

I­hren Höhepunkt erlebten die Flussbäder Anfang des 20. Jahrhunderts. Doch schon bald darauf machte die Wasserverschmutzung das Baden in den Flüssen unattraktiv, wenn nicht gar gesundheitsgefährdend. 1923 wurde in Paris das Baden in der Seine verboten. Ein wichtiges Zentrum der aktuellen Flussbade-Renaissance ist ausgerechnet Basel – dieselbe Stadt, von der noch 1986 die bislang größte Umweltkata­ strophe im Rhein ausgegangen war. Beim Brand einer Lagerhalle auf dem Sandoz-Firmengelände waren damals 30 t Chemikalien mit dem Löschwasser in den Rhein gelangt. Die gestiegene Wasserqualität hat das Flussbaden seit den 1990er-Jahren j­ edoch wieder populär gemacht. Die letzten zwei Rheinbäder, St. Johann und ­Breite, die – wenngleich leer stehend – das 20. Jahrhundert überlebt haben, wurden saniert und unter der Ägide privater Fördervereine wieder in Betrieb genommen. Trotz verbesserter Wasserqualität ist das Flussbaden heute noch nicht überall möglich. Probleme bereiten vor allem Mischkanalisationen wie etwa in Berlin. Dort existiert für Haushaltsabwasser und Regenwasser nur ein einziges Kanalsystem. Dieses kann bei Starkregen überlaufen, und Hunderte Kubikmeter Abwässer ergießen sich ungeklärt in die Flüsse. Dennoch soll zwischen Berliner Dom und Museumsinsel ein Flussbad errichtet werden, das schon in der Konzeptphase für viel mediale Aufmerksamkeit sorgte. Auf etwa 300 m Kanallänge soll zunächst ein bepflanzter Kiesfilter das verschmutzte Wasser reinigen. Anschließend gelangt das Wasser in das eigentliche, etwa 750 m lange Schwimmbecken. Auch das Flussbad-Projekt wurde von einem Verein initiiert und wird seit 2014 von Bund und Land mit insgesamt vier Millionen Euro gefördert. Die Initiatoren hoffen, dass es bis 2025 fertiggestellt ist.

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WIE INTEGRATION GELINGT In den wachsenden Städten steigt der Nutzungsdruck auf öffentliche Freiräume. Sport und andere Funktionen müssen daher geschickt miteinander kombiniert werden, um die Flächen während möglichst vieler Stunden am Tag für einen breiten Nutzerkreis attraktiv zu machen. Neben funktional optimierten Bereichen für Spiel und Sport braucht es dabei immer auch Freiräume für die ungeplante Aneignung durch die Stadtbewohner. Der Kieler Sportwissenschafter Robin ­Kähler konstatiert dazu: „Es gibt eine Planung ‚von oben‘ und eine Planung ‚von u ­ nten‘.“ Wer beide in Einklang bringen will, kann z. B. die elf Planungskriterien des US-amerikanischen, gemeinnützigen Project for Public Spaces als Orientierungshilfe nutzen. Sie setzen darauf, die Expertise der Anwohner in die Planung einzubeziehen und sich Vereine, Schulen, Museen und andere Institutionen als Partner ins Boot zu holen. Die Verbindung zwischen öffentlichen Räumen und angrenzenden öffentlichen Gebäuden (Sporthalle oder Gemeindezentrum) kann Nutzungs­ synergien schaffen. Und gerade in räumlich beengten Situationen gilt: Keine Angst vor Mehrfachnutzungen! Auch sehr unterschiedliche Sportarten wie etwa Basketball und Skateboarden können sich durchaus ein und dieselbe Fläche teilen, wenn diese adäquat gestaltet und ausreichend bemessen ist. Nochmals komplexer werden die Heraus­ forderungen dort, wo neben dem organisierten und unorganisierten Alltagssport auch größere Sportevents ihren Platz finden s­ollen. Die Stadt ­München etwa hat ihren Olympiapark von 1972 ­ unter die Verwaltung eines Tochter­unternehmens gestellt, das vor allem durch Sportveranstaltungen Einnahmen er­ zie­­ len soll. In den letzten Jahren fanden dort Cross-, Hindernisund Firmenläufe, 24-Stunden-Mountainbike-Rennen, die inoffiziellen Weltspiele der Extremsportarten „X Games“

und ein jährlicher Stadttriathlon statt. Zweifelhafte Höhepunkte markierten ein DTM-Autorennen im Innenraum des Olympiastadions und ein FIS-Weltcupskirennen auf einer nur 200 m langen Piste im Park, das aufgrund von Schneemangel binnen fünf Jahren dreimal abgesagt werden musste. Mit solchen Zuschauerevents will die Stadt neue, vor allem jüngere Zielgruppen für den Park interessieren. Wenn man es übertreibt, drohen indes Konflikte mit denjenigen Bürgern, die die Grünanlagen für die Erholung und eigene sportliche Betätigung nutzen. Letztlich gilt in München wie überall sonst: Gelegentliches Spektakel kann den öffentlichen Raum beleben und ihm neue Wertschätzung ver­ leihen. Auf Dauer bemisst sich der Erfolg von Spiel- und Sportanlagen jedoch daran, ob sie möglichst breiten Nutzerschichten vielfältige Angebote machen zur freien sportlichen Aneignung. Und weil sich ­ künftige Bewegungsformen und Trendsportarten kaum vorhersehen lassen, muss bei der Planung stets ein Grundsatz gelten, den auch das Project for Public Spaces in seinen elf Kriterien festhält: Ein öffentlicher Raum ist nie wirklich „fertig“; er wird sich über die Jahre immer wieder verändern müssen.

Auch in Zürich erlebt das Flussbaden derzeit eine Renaissance. 2012 sanierten die ­Architekten Gut & Schoep das Flussbad Oberer Letten, eine Anlage aus dem Jahr 1952. Dabei wurden die Betonplattformen weitgehend wieder in ihren Ursprungszustand zurückversetzt und spätere An- und Aufbauten entfernt.

Ein temporäres Freizeitvergnügen bot der Canal Swimmer’s Club von Atelier Bow-Wow und Architectuuratelier Dertien 12 in Brügge. Die Badeplattform in einem innerstädtischen Kanal war ein Beitrag zur Triennale für zeitgenössische Kunst 2015.

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DIE AKTIVE STADT

MISCHNUTZUNG

Sporthalle mit Wohnungen in Kopenhagen

Wohnen, einkaufen und Sport treiben unter einem Dach – die Sundbyøster Hall 2 im Stadtviertel Amager kombiniert diese drei Funktionen auf unkonventionelle Art und Weise. Supermarkt, Sporthalle und Penthouse-Wohnungen sind übereinandergestapelt und zu einem großen, differenziert gestalteten Hybrid gefügt. Die unterschiedlichen Nutzungen bleiben dabei klar ablesbar: der Supermarkt im aufgeglasten Erdgeschoss, darüber die Sporthalle, deren rote Fassadenelemente die Farbe der benachbarten Ziegelbauten aufnehmen, und zuoberst die zwölf aluminiumverkleideten Penthouses, die über die gesamte Gebäudebreite spannen. Die Sporthalle ist das Herzstück der Anlage und erweitert das Sport- und Freizeitangebot für die Kinder der benachbarten Sundbyøster-Schule sowie nachmittags und abends für Vereine. Halle und Wohnungen verfügen über einen gemeinsamen, an der Ostseite platzierten Eingangsbereich. Treppen und Sitzstufen führen durch den lichtdurchfluteten Raum nach oben zu Umkleiden, Halle und Tribüne. Letztere liegt an der Stirnseite, da das Spielfeld fast die gesamte Grundstücksbreite einnimmt. Über den Umkleiden befindet sich der zweiseitig raumhoch verglaste Gymnastiksaal, zu dem man über die Tribüne gelangt. Die Sporthalle ist mit ihren Maßen von 20 x 40 x 7,50 m ein lichterfüllter Raum, der über eine große Eckverglasung zudem visuell mit dem Straßenleben verbunden wird. Damit das Tageslicht möglichst blendfrei einfallen kann, sind die Fassadenelemente abgeschrägt: An ihren Innenseiten reflektieren 28

Dorte Mandrup

und streuen sie das Licht durch die raumhohen Glasschlitze zwischen den Elementen in die Halle. Sporthalle und Supermarkt waren im Raumprogramm vorgegeben, weitere Funktionen optional, allerdings durch das knappe Grundstück und die maximale Gebäudehöhe begrenzt. Die Kopenhagener Architektin Dorte Mandrup, die für das Public-Private-Partnership-Projekt diese Nutzungskombination in Zusammenarbeit mit einem Investor entwickelte, konnte das Wohngeschoss nur realisieren, indem sie die Hallenträger in die Penthouse-Ebene integrierte. So bilden die 2,80 m hohen und 20 cm starken Ortbetonträger mit ihrer Spannweite von 24 m Schotten und Wohnungstrennwände zugleich. Die dabei entstehenden 24 m langen und nur 5 m breiten Wohnungen werden von einem Laubengang entlang der Südfassade erschlossen. Kleine holzverschalte Kuben bilden hier semiprivate Eingangsbereiche. Die mittig in die Penthouses eingeschnittenen Innenhöfe holen Tageslicht in den tiefen, schmalen Grundriss. Der zweigeschossige Ess- und Wohnbereich wird zusätzlich durch hochliegende raumbreite Fensterbänder belichtet. Galerie und südorientierte Dachterrasse erweitern die Wohnfläche zudem um eine zweite Ebene. Um die hohen Schallschutzwerte des Wohnungsbaus einzuhalten, musste die Sporthalle akustisch entkoppelt werden. Entstanden ist auf diese Weise ein vielfältiger, belebter Stadtbaustein, der Synergien fördert, ohne dass sich die Nutzungen gegenseitig stören. MISCHNUTZUNG

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SPORTHALLE MIT WOHNUNGEN IN KOPENHAGEN, DK

Standort Kopenhagen, DK Fertigstellung 2015 Bauzeit 18 Monate

Raumprogramm / Funktionen EG: Läden / Supermarkt 1. OG: Sporthalle, Gymnastiksaal 2. OG: Wohnungen

Maße der Sporthalle (L × B × H) 62 × 27 × 8,3 m

Konstruktion Die 2800 mm hohen und 200 mm breiten Ortbetonträger sind monolithisch mit einer 180 mm starken Ortbetondecke über der Sporthalle verbunden und dienen zugleich als Wohnungstrennwände. Um Übertragung von Schall und Geräuschen zu reduzieren, wurden der Boden der Wohnungen als schwimmender Estrich auf einer Dämmschicht von 25 mm ausgeführt und durch Dämmstreifen von den Wänden entkoppelt.

Nutzung der Sporthalle Die Sporthalle erstreckt sich über zwei Geschosse und kann für Veranstaltungen unterschiedlicher Größenordnung und Sportarten wie etwa Badminton, Tennis, Basketball, Football oder Fußball genutzt werden. Zuschauertribüne mit ca. 100 Sitzen

Belichtungskonzept Natürlicher Lichteinfall und Kunstlicht für den Sportbereich Belüftungssystem Zentrales Lüftungssystem für den Ladenbereich und die Sporthalle; dezentrales System für jede Wohneinheit; Wärmerückgewinnung für alle Einheiten

Lageplan Maßstab 1:6000 1 Sundbyøster Hall 2 2 Sundbyøster-Schule 3 Sporthalle Bestand 4 Sundbyøster-Platz 1

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3 4

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MISCHNUTZUNG

Schnitte Grundrisse F Maßstab 1:750 1 Supermarkt 2 Stellplätze Bewohner 3 Zugang Sporthalle und Wohnungen 4 Sporthalle 5 Technik 6 Sitzstufen 7 Lager 8 Umkleide 9 Luftraum 10 Gymnastiksaal 11 Laubengang 12 Schlafzimmer 13 Koch-/Essbereich 14 Innenhof 15 Wohnbereich 16 Galerie

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SPORTHALLE MIT WOHNUNGEN IN KOPENHAGEN, DK

Dachgeschoss: Wohnungen

Obergeschoss: Sporthalle

Erdgeschoss: Supermarkt

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MISCHNUTZUNG

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SPORTHALLE MIT WOHNUNGEN IN KOPENHAGEN, DK

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Vertikalschnitt Sporthalle – Supermarkt Horizontalschnitte Maßstab 1:20 1 Nut-/Federschalung Kiefer rot lasiert brandschutzimprägniert 22 mm Lattung 20/40 mm 2 vorgefertigtes Element: Faserzementplatte 8 mm Holzständer dazwischen Wärmedämmung Sperrholzplatte 10 mm, Dampfsperre Gipsfaserplatte 15 mm 3 Profilbauglas 262/60/7 mm innenseitig sandgestrahlt, Luftschicht Mineralwollplatte gepresst 9 mm Unterkonstruktion Stahlblech 145 mm Wärmedämmung Mineralwolle 4 Bodenaufbau Wohnungen: Fertigparkett Einzelstab Eiche geölt 25 mm Heizestrich 100 mm Dämmung XPS 100 + 150 mm Stahlbetondecke nachgespannt 180 mm Akustikdämmung Mineralwolle 100 mm 5 abgehängte Akustikdecke: Stahltrapezblech mit 33 % Lochanteil 20 mm Schalldämmung Mineralwolle 40 mm Installationshohlraum 80 mm Gipskartonplatte 2× 12,5 mm 6 Bodenaufbau Sporthalle: Vinylbelag 2 mm Sperrholzplatte 2× 9 mm Folie, stoßabsorbierende Matte 15 mm Estrich 50 mm Dampfsperre Stahlbetondecke nachgespannt 200 mm 7 Aluminiumblech eloxiert 1,5 mm 8 Dreifachverglasung in Aluminiumrahmen 9 Stahlbetonstütze nachgespannt 500/400 mm

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MISCHNUTZUNG

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SPORTHALLE MIT WOHNUNGEN IN KOPENHAGEN, DK

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MISCHNUTZUNG

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SPORTHALLE MIT WOHNUNGEN IN KOPENHAGEN, DK

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MISCHNUTZUNG

Vertikalschnitte Wohnung Horizontalschnitt Maßstab 1:20 2

1 Dreifachverglasung ESG 8 + SZR 14 + ESG 8 + SZR 14 + VSG 9,5 mm in Aluminiumrahmen 2 Klappe 2. Fluchtweg: Aluminiumblech 1,5 mm Wärmedämmung 50 mm Aluminiumblech 1,5 mm in Aluminiumrahmen 3 Träger Sporthalle bzw. Wohnungstrennwand Stahlbeton nachgespannt 200/2800/24200 mm 4 Fertigparkett Einzelstab Eiche geölt 25 mm Heizestrich 100 mm Dämmung XPS 250 mm Stahlbetondecke nachgespannt 180 mm 5 Aluminiumblech eloxiert 1,5 mm Lattung 25 mm Mineralwolle 300 mm Stahlbetonwand 100 mm 6 Dachdichtung Bitumenbahn Wärmedämmung PIR 250 – 290 mm Folie Stahlbetondecke 180 mm 7 Schalung Sipo Mahagoni unbehandelt 115/22 mm Lattung 6/8 mm Konterlattung 25 mm, Mineralwolle 300 mm Stahlbeton 100 mm 8 Hebe-/Schiebetür Dreifachverglasung in Holz Aluminiumrahmen

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C

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SPORTHALLE MIT WOHNUNGEN IN KOPENHAGEN, DK

Sozialwohnungen mit Sporthalle in Paris

Das Pariser Mixed-Use-Projekt kombiniert 69 Sozialwohnungen und zwei öffentliche Sporthallen. So ungewöhnlich wie die Nutzungsmischung von Wohnen und Freizeitsport ist auch seine plastisch gestaltete Fassade: Große holzbekleidete Loggien, die wie übereinandergestapelte Boxen erscheinen, setzen einen Akzent im heterogenen Quartier zwischen Gare de l’Est und Canal Saint-Martin. Der L-förmige, sechsgeschossige Baukörper nimmt die Ecke einer Blockrandbebauung ein. Unter dem längeren Riegel liegen, großteils ins Erdreich eingelassen, eine Sporthalle und ein Tanzstudio. Von außen ist diese Nutzung nicht sofort sichtbar, da den Fassaden im Erdgeschoss weiße Metallgitter vorgeblendet sind. Die wie ein feines Gewebe wirkende Hülle dient als Sonnenschutz für die großflächigen Verglasungen der Hallen. Zugleich schirmt sie die Sportler vor allzu neugierigen Blicken ab. In den fili­granen Screen ist der Zugang zu den Wohnungen an der Gebäudeecke ebenso integriert wie die Tiefgaragenzufahrt im nördlichen und der Eingang zum Sportbereich im östlichen Gebäudeteil. Dieser weitet sich zum verglasten Foyer, von dem aus beide Hallen unmittelbar einsehbar sind. In Raummitte führt hier eine großzügige einläufige Treppe nach unten zu den Umkleiden und Hallenzugängen im Souterrain. Durchlaufende Fensterbänder in beiden Fassaden lassen Tageslicht in die Hallen strömen und bieten auch den Sichtkontakt zu 40

AAVP Architecture

Straßenebene und Innenhof. In der 590 m2 großen Sporthalle nimmt die abgehängte Decke das Motiv der Metallfassade wieder auf und verleiht dem Raum Eleganz und Leichtigkeit. Als feines Streifenmuster überziehen weiße Holzlamellen die Wände. Die Nischen zwischen den Stahlbetonpfeilern sind ebenfalls mit Holz ausgekleidet und integrieren eine Sitzbank. Auch der 182 m2 große Tanz- und Gymnastiksaal mit Parkettboden und Spiegelwand wird von einer Wandverkleidung aus Holzlamellen eingefasst – kraftvoll kontrastiert von der leuchtend rot lackierten Deckenuntersicht. Stahlbetonrahmen überspannen die 17 m breiten Hallen und tragen auch die darüberliegenden sechs Wohngeschosse. Die Wohnungen sind durchgesteckt, jede Einheit verfügt straßenseitig über eine bis zu 1,50 m tiefe Loggia, die – für Paris ungewöhnlich – mit Lärchenholz verkleidet ist. Die Wohnungen im ersten Obergeschoss über der Halle nutzen deren Decke hofseitig für eine große Terrasse. Als kommunikatives Zentrum und Herzstück des Projekts ist der Innenhof mit den außergewöhnlich großzügigen Wohnungszugängen gestaltet. Außen liegende Treppenhäuser, Stege und Laubengänge erschließen nicht nur individuell die einzelnen Einheiten. In ihrer Abfolge von halböffentlichen zu halbprivaten Bereichen bieten sie auch vielfältige Blickbeziehungen und Möglichkeiten für Begegnungen der Bewohner. MISCHNUTZUNG

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SOZIALWOHNUNGEN MIT SPORTHALLE IN PARIS, FR

Standort Paris, FR Fertigstellung 2016 Bauzeit 28 Monate

Raumprogramm / Funktionen Sporthalle und Tanzsaal 69 Sozialwohnungen

Maße der Sporthallen (L × B × H) Sporthalle: 31 × 17 m Tanzsaal: 17 × 9,30 m

Konstruktion Stahlbetontragwerk; Stahlbetonrahmen über den Sporthallen als Tragwerk für die darüberliegenden Wohngeschosse; Wärmedämmverbundsystem; Laubengang-Erschließung aus Stahl

Nutzung der Sporthalle Sporthalle: Basketball, Badminton, Handball, Volleyball Tanzsaal: alle Arten von Tanz Zuschauertribüne mit 50 Sitzen

Belichtungskonzept Tageslicht und Kunstlicht Belüftungssystem Doppelflusssystem

Lageplan Maßstab 1:2500

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MISCHNUTZUNG

Schnitte Maßstab 1:500 Grundrisse Maßstab 1:750 1 Eingang Wohnungen 2 Eingang Sporthalle 3 Zugang Tiefgarage 4 Fahrräder / Kinderwägen 5 Teeküche 6 Besprechungsraum 7 Büro 8 Luftraum Sporthalle 9 Luftraum Tanzsaal 10 4-Zimmer-Wohnung 11 3-Zimmer-Wohnung 12 2-Zimmer-Wohnung 13 1-Zimmer-Wohnung 14 5-Zimmer-Maisonette-Wohnung 15 3-Zimmer-Maisonette-Wohnung 16 4-Zimmer-Maisonette-Wohnung

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SOZIALWOHNUNGEN MIT SPORTHALLE IN PARIS, FR

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MISCHNUTZUNG

Axonometrie 1 Hauptzugang Wohnen 2 Erschließung Wohnen 3 3-Zimmer-Wohnung 4 2-Zimmer-Wohnung 5 5-Zimmer-Maisonette-Wohnung 6 3-Zimmer-Maisonette-Wohnung 7 Loggia 8 Zufahrt Tiefgarage 9 Sporthalle 10 Tiefgarage

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SOZIALWOHNUNGEN MIT SPORTHALLE IN PARIS, FR

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SOZIALWOHNUNGEN MIT SPORTHALLE IN PARIS, FR

Mensa mit Fitnessräumen in Gif-sur-Yvette

Unterschiedliche Funktionen, in einem Gebäude verdichtet und übereinandergeschichtet: Als „Public Condenser“ bezeichnen die Architekten des Pariser Büros Muoto ihren markanten Hybridbau, der als Freizeitsportstätte und Gemeinschaftseinrichtung für die neue Universität Paris-Saclay dient. Noch ist der Campus im Bau, doch zahlreiche Institute und Hightech-Firmen sind bereits seit Jahren im Forschungscluster im Südwesten der Metropole ansässig. Am südlichen Rand des Areals, zwischen Fakultätsgebäuden und Studentenwohnheim, zeigt der transparent gestaltete Baukörper seine nicht alltägliche Funktionsmischung schon auf den ersten Blick. Auf insgesamt 4000 m2 Geschossfläche vereint er In- und Outdoor-Räume für sportliche Aktivitäten sowie gastronomische Angebote. Die Nutzungen sind übereinandergestapelt und fügen sich zu einem offenen, einladenden Haus. Im quaderförmigen Volumen befinden sich Cafeteria und Mensa, die Studenten und Wissenschaftlern, aber auch den Mitarbeitern der umliegenden Firmen offenstehen, im Erdgeschoss und im zweiten Obergeschoss; auch die Großküche ist in der zweiten Etage angeordnet. Die dazwischenliegende Ebene nimmt Technikbereiche sowie eine große überdachte Plattform als Freiraum auf, der als öffentlicher Platz fungiert. Hier trifft man sich und kann – geschützt vor Regen und Sonne – beispielsweise auch Tisch­kicker spielen. Die beiden Fitnessstudios mit Umkleiden liegen im dritten Obergeschoss und bieten Möglichkeiten zum Sport bei jedem Wetter. Das Flachdach darüber schließlich ist als Spielfeld unter freiem Himmel gestaltet; hier sind die beiden insgesamt 480 m2 gro50

Studio Muoto

ßen Basketballplätze mit hohen Fangzäunen umgeben. Die frei zugänglichen Sportangebote sind Tag und Nacht nutzbar, während Mensa und Cafeteria nur zu bestimmten Zeiten geöffnet haben. Aus diesem Grund bietet das zentrale, offene Treppenhaus einen separaten Zugang zu den unterschiedlichen Bereichen und ermöglicht, dass die Aktivitäten unabhängig voneinander stattfinden können. Das Haupttragwerk besteht aus einem weitgespannten Stahlbetonskelett im Raster von 6,90 x 8,80 m, in das die unterschiedlichen Raumvolumen wie in ein Regalsystem eingeschoben sind: an der Ostseite das zweigeschossige, verglaste Volumen der Mensa, im Erdgeschoss die zurückversetzten Büro- und Technikräume sowie die Cafeteria, der eine überdachte Terrasse vorgelagert ist. Raumhohe Schiebeverglasungen verbinden hier innen und außen. Den Charakter der Innenräume prägt der Sichtbeton der Deckenplatten und der Skelettkonstruktion mit ihren schlanken Ortbetonstützen und vorgefertigten Unterzügen. Die Treppe ist als leichte Stahlkonstruktion mit Trittstufen aus Stahlbohlen ausgeführt, wie sie im Gerüstbau verwendet werden. Die einfache Konstruktion, die unprätentiösen, robusten Materialien und der bewusste Verzicht auf aufwendige Details und Verkleidungen sind einerseits bedingt durch das begrenzte Budget. Andererseits unterstreichen die Architekten damit auch ihren Ansatz, dass sich auch bei knappen finanziellen Mittel attraktive Räume für gemeinschaftliche Aktivitäten und eine große Nutzungsflexibilität realisieren lassen. MISCHNUTZUNG

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MENSA MIT FITNESSRÄUMEN IN GIF-SUR-YVETTE, FR

Standort Campus Paris-Saclay, Gif-sur-Yvette, FR Fertigstellung 2016 Bauzeit 15 Monate

Raumprogramm / Funktionen Universitätskantine, Cafeteria, Indoor- und Outdoor-­ Sportflächen Konstruktion Betontragwerk; vorgefertigte Träger und Stützen

Maße der Sporthalle ( L × B × H) Gesamte Dachfläche: 47 × 21 m Einzelne Sportfelder: 20 × 10 m Höhe der Netzstruktur: 7 m Nutzung der Sporthalle Basketball, Fitness, Tanz, Cardiotraining

Belichtungskonzept 24-Stunden-Nutzung: tagsüber Tageslicht; zusätzlich Kunstlicht für die Abend- und Nachtstunden Belüftungssystem Natürliche Belüftung und Doppelflusssystem

Lageplan Maßstab 1:2000

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MISCHNUTZUNG

11 Grundrisse Schnitte Maßstab 1:500 1 Verwaltung 2 Umkleiden 3 Anlieferung/Lager 4 offener Durchgang/ Fahrradstellplätze 5 Cafeteria 6 Küche 7 Essensausgabe 8 Loggia 9 Mensa 10 Basketballfeld 11 Heizung 12 Technikraum

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MENSA MIT FITNESSRÄUMEN IN GIF-SUR-YVETTE, FR

TeilnehmerInnen beim Berliner Flussbad-Pokal am Bode-Museum, einer jährlichen Veranstaltung von Flussbad Berlin im Kupfergraben

OUTDOOR

Spielund Sportplatz in Kopenhagen

Der ehemalige Nordhafen Kopenhagens wird seit 2012 zu einem neuen Stadtteil entwickelt, in dem künftig bis zu 80 000 Menschen wohnen und arbeiten werden. Das bereits fertiggestellte Århusgade-Quartier im stadtseitigen südlichen Areal ist mit einer Geschossflächenzahl von 1,8 relativ dicht bebaut. Um hier Raumangebote für Sport und Spiel zu schaffen, ist eine der ungewöhnlichsten Anlagen der ­dänischen Hauptstadt entstanden: ein frei zugänglicher, öffentlicher Freizeitplatz auf dem Dach eines achtgeschossigen Parkhauses. In 24 m Höhe, mit weitem Blick über Hafen und Öresund, können sich Bewohner und Besucher, Kinder wie Erwachsene auf der differenziert gestalteten Dachterrasse treffen; sie lädt zum sportlichen Workout unter freiem Himmel ebenso ein wie entspanntem Schaukeln oder munterem Trampolinspringen. Für das Kopen­hagener Büro JAJA Architects galt es zum einen, die Dachfläche als attraktiven Platz im Viertel zu etablieren und leicht zugänglich zu machen. Zum anderen legten sie besonderen Wert darauf, den großvolumigen Baukörper mit gegliederten und abwechslungsreich gestalteten Fassaden in die heterogene Nachbarschaft einzubinden. Eine leichte, durchlässige Hülle aus Streckmetall überzieht das Parkhaus und den im Erdgeschoss integrierten Supermarkt. Rhythmisiert wird sie durch versetzt angeordnete Betontröge, deren üppige Bepflanzung die großen Flächen belebt. Markante außen liegende Kaskadentreppen führen entlang der Nord- und Südfassade hinauf zu den Parkebenen und weiter auf das Flachdach. 60

JAJA Architects

Grafische Friese aus ausgestanztem Cortenstahlblech begleiten die Treppenläufe und erläutern die Entstehung des Quartiers. Bezug zum Kontext nimmt auch die Farbgebung des Gebäudes: Die rostrote Pigmentierung des Stahlbetontragwerks und der Pflanztröge verweisen ebenso wie das Rot der Stahlelemente auf die historischen Hafenbauten aus Ziegel. Auch auf der Dachfläche dominieren Rottöne in verschiedenen Nuancen, kontrastiert durch Pflanzinseln, die das 2400 m2 große Areal einfassen. Die Architekten planten die Outdooranlage in Zusammenarbeit mit dem dänischen Sportverband. Sie ist in unterschiedliche runde Bereiche mit Gummigranulatbelag aufgeteilt. Hier gibt es neben Kletterstangen und Recks für das Fitnesstraining auch eine 60-m-Laufbahn, die sich entlang der Südseite erstreckt. In der Mitte ist ein großes Klettergerüst installiert, daneben sind Trampoline in den Boden eingelassen, die Schaukeln aller Art umgeben. Bänke und Sitznischen laden zudem zum Verweilen ein. Nur die Kletterspirale wurde von einem Spielgerätehersteller angefertigt, alle anderen Elemente wurden individuell aus Stahlrohrprofilen geschweißt. Dabei gliedert diese raumgreifende rotlackierte Stahlkonstruktion, die sich in schwungvollen Kurven über die Dachfläche zieht, die einzelnen Bereiche und dient zugleich als Gerüst für Kletterstangen, Schaukeln und Rankseile. Das rundum verlaufende Geländer mit Absturzsicherung aus vertikalen Stahlstäben ist optisch so filigran, dass man schon von unten einen ersten Blick auf das Geschehen hat. OUTDOOR

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SPIEL- UND SPORTPLATZ IN KOPENHAGEN, DK

Standort Kopenhagen, DK Fertigstellung 2016 Bauzeit 15 Monate

Raumprogramm / Funktionen Erdgeschoss: Supermarkt und Recyclingstation Achtgeschossiges Parkhaus mit grüner Fassade Dachgeschoss: Activity-Bereich Konstruktion Gebäudefassade: Betonfertigteile mit Verkleidung aus vorbewittertem Streckmetall Sport- und Spielbereich: Gummigranulatbelag Fitnessgeräte: Stahlrohrprofile

Maße der Activity-Fläche (L × B × H) 62,10 m (Norden) / 72,88 m (Süden) × 34,80 m Gesamtfläche: 2349 m2. Nutzung der Sporthalle Crossfit-Anlage, 60 m Laufbahn, Klettergerüste, Ballspiel­platz, Schaukeln, Trampoline Bei der Planung der Anlage arbeiteten die Architekten eng mit Experten des dänischen Sportverbands DGI zusammen, der auch Anwohner zu Übungsleitern ausbildet.

Belichtungskonzept Die Activity-Bereich ist täglich rund um die Uhr geöffnet; Belichtung mit natürlichem Tageslicht sowie Kunstlicht für Abend- und Nachtstunden; Handlauf mit integrierter LED-Beleuchtung Belüftungssystem Natürliche Belüftung

Lageplan  Maßstab 1:8000

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Schnitt Grundrisse Maßstab 1:750

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Axonometrie der Längsfassade. Die beiden lang gestreckten Treppenläufe dienen als Fluchtweg für die Parkdecks und als Trainingsparcours für Läufer.

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Vertikalschnitte Horizontalschnitt Maßstab 1:20 1 Stahlrohr lackiert t 88,9 mm 2 Stahlrohr lackiert t 42,4 mm 3 Edelstahlseil t 4 mm 4 Fußplatte Flachstahl 10 mm 5 Gummigranulatbelag 12 mm Gummigranulat lose 60–90 mm Kiesschüttung 10–400 mm Asphaltbelag 10–15 mm Abdichtung Bitumenbahn Aufbeton 100 mm Decke S ­ tahlbeton-Fertigteil 60 mm Unterzug Stahlbeton-Fertigteil 170–210/450 mm 6 Asphaltbelag 30 mm Abdichtung Bitumenbahn 7 Flachstahl vorbewittert 8/250mm 8 Dachbegrünung extensiv: S ­ ubstrat 70–250 mm Filtervlies 6 mm Dränage- und Wasserspeicherschicht 40 mm Wurzelschutzmatte 6 mm Asphaltbelag 10–15 mm Abdichtung Bitumenbahn Aufbeton 100 mm Decke ­Stahlbeton-Fertigteil 60 mm Unterzug Stahlbeton-Fertigteil 170–210/450 mm 9 Handlauf Stahlrohr lackiert t 42,4 mm 10 Geländerstäbe Stahlrohr lackiert t 21,3 mm 11 Stahlprofil o 200/40/5 mm 12 Pflanzkübel Stahlbeton 40 mm 13 gezahnte Ankerschiene in ­Brüstung verschraubt 14 Stahlplatte 150/150/30 mm 15 Gewindestange t 24 mm 16 Konsole Stahlprofil L 200/100/20mm 17 Gewindestange t 20 mm 18 Stahlblech vorbewittert, ­perforiert 3 mm (Lochdurch­messer t 20 mm) Unterkonstruktion Stahl 70 mm Brüstung Stahlbeton-Fertigteil 200 mm 19 LED-Lichtleiste 20 Handlauf Vollholz t 50 mm 21 Verkleidung Stahlblech vor­bewittert 3 mm 22 Flachstahl vorbewittert 45−100/7 mm 23 Trittstufe Faserbeton 50 mm 24 Verkleidung Stahlblech vor­bewittert 3 mm Hutprofil Stahlblech 25 mm Stahlprofil o 150/47/1,5 mm 25 Stahlträger IPE 500 26 Streckmetall Stahl vorbewittert 50 mm Unterkonstruktion Stahl 50 mm Unterzug Stahlbeton-Fertigteil 350 mm

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SPIEL- UND SPORTPLATZ IN KOPENHAGEN, DK

Mehrzweckgebäude der Escola Gavina in Valencia

Ein neues Mehrzweckgebäude bietet den Schülern der Escola­ Gavina am südwestlichen Stadtrand von Valencia vielfältige Möglichkeiten. Neben der eigentlichen Nutzung als Sport­halle finden hier auch Konzerte, Theatervorstellungen, Versammlungen und Schulfeiern statt. Mit seiner klar geschnittenen Form bezieht sich der Neubau auf das benachbarte Schulgebäude aus den 1980er-Jahren, einen quaderförmigen Baukörper ähnlicher Größe. Das Raumprogramm ist zu einem kompakten Volumen zusammengefasst. Auf der Nordseite befindet sich der zweigeschossige Trakt mit einem Musikraum, Umkleiden und Nebenräumen im Erdgeschoss sowie den darüberliegenden Räumen für Psychomotorik, für Theater und die Tribüne. Im mittleren Bereich sind der Haupt­eingang, die beiden Treppen und der Lift angeordnet und räumlich ­direkt mit der Halle verbunden. Zwei unterschiedlich große Rücksprünge im Baukörper akzentuieren die Eingänge. Zudem kragt an der Südseite das Raumfachwerk des Hallendachs mehr als 3 m aus und überdeckt wie ein Baldachin einen Vorbereich, der sich über die gesamte­ Gebäudebreite erstreckt. Zu diesem geschützten Außenraum hin kann die Halle dank der Schiebewände – perforierte Keramik­elemente in Stahlrahmen – komplett geöffnet werden. So lässt sich die Hallenfläche nahtlos auf den Sportplatz im 68

Carmel Gradoli, Arturo Sanz, Carmen Martinez Arquitectos

Freien erweitern, was einen fließenden Übergang zwischen innen und außen schafft. Wie schwebend überspannt das filigrane Raumfachwerk aus schlanken, weiß lackierten Stahl­rohren das gesamte Gebäude. In die Dachfläche sind zahlreiche Oberlichter eingelassen. Sie versorgen die Halle gleichmäßig mit Tageslicht, das durch weiß beschichtete, senkrecht in das Fachwerk integrierte HPL-Platten gestreut und in den Raum gelenkt wird. Eine große Lichtfülle strömt auch durch die Glasbänder der Nord- und Südfassaden in den Raum. Als Sonnenund Blendschutz ist der südorientierten Verglasung ein markanter Screen aus grünschimmernden, horizontalen Lamellen aus recyceltem Kunststoff vorgesetzt. Diese sind an einem die Gebäudebreite überspannenden Fachwerkträger befestigt. Auch der untere Bereich der Südfassade ist lichtdurchlässig: Hier erzeugen die bunten Glasfüllungen der Keramikelemente ein reizvolles Spiel aus Licht und Farbe und verleihen der H ­ alle so eine heitere Atmosphäre. Trotz der großen Vielfalt an verwendeten Baustoffen – Stahl, Trapezblech, Glas, Ziegel, Holz und Sichtbeton – bilden die gleichmäßigen Strukturen von Tragwerk und Oberflächen und ihre aufeinander abgestimmten Raster eine harmonische Einheit. Darin können die Materialien ihre spezifischen haptischen Qualitäten entfalten und so das luftige Raumvolumen der Sporthalle beleben. OUTDOOR

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MEHRZWECKGEBÄUDE DER ESCOLA GAVINA IN VALENCIA, ES

Standort Picanya, Valencia, ES Fertigstellung 2014 Bauzeit 14 Monate

Raumprogramm / Funktionen Mehrzweck- und Sporthalle, Musikraum, Raum für ­Theater und Psychomotorik, Umkleiden, Lagerräume Konstruktion Stahlbetonwände; Dach: Raumfachwerk aus Stahlrohren Belichtungskonzept Natürliches Tageslicht in allen Räumen; zusätzlich Kunstlicht in der Mehrzweckhalle und der Sporthalle

Maße der Sporthalle (L × B × H) 28,80 × 14,75 × 6,95 m Nutzung der Sporthalle Innen: Basketball, Volleyball, Tennis; Sporthalle verwendbar als Mehrzweckhalle; Outdoor: Basketball, Handball Zuschauertribüne mit 104 Sitzen

Belüftungssystem Natürliche Querlüftung der Hauptflächen

Lageplan Maßstab 1:10 000

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Schnitte Grundrisse Maßstab 1:400 1 überdachter Vorplatz 2 Sporthalle 3 Lager 4 Umkleide 5 Musiksaal 6 Haupteingang 7 Luftraum 8 Psychomotorik 9 Zuschauergalerie

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Vertikalschnitt Horizontalschnitte Maßstab 1:20 1 Dichtungsbahn zweilagig Asphalt bewehrt Wärmedämmung Steinwolle 110 mm Geotextil Trapezblech Stahl lackiert, perforiert 67 mm Stahlprofil j 200 mm, Gefälle durch Auflager 2 Fachwerkträger Stahlrohre lackiert T 75 – 219 mm, Kugelknoten T 80 mm 3 Oberlicht VSG 2× 6 mm auf Rahmen Edelstahlblech, gekantet 1 mm 4 Sonnenreflektor HPL-Platte weiß 10 mm 5 Verstärkung Oberlicht Stahlrohr S 140/60 mm 6 Lüftungsgitter in Rahmen aus Stahlprofil l 50/50 mm und s 20/40 mm 7 Stahlprofil UPN 100/50 mm zur Aufhängung Zugstab 8 Zugstab Stahl T 20 mm mit Gewinde in Hülse 9 Stahlprofil i 200/40 mm mit VSG 2× 6 mm und Stahlrohr s 40/20 mm 10 Stahlprofil UPN 350 abgehängt an Zugstab 11 Schiebeelement: Stahlrohr s 60/20 mm als Führungsschiene Rahmen Stahlprofil l 60/60 mm Keramikelement 158/158/55 mm mit VSG 2× 3 mm 12 Pfosten Stahlrohr r 60/60 mm 13 horizontales Fachwerk aus Stahlprofil HEB 200 Stahlrohr s 150/100 mm 14 Kunststoff recycelt 125/35 mm Konsole Stahlprofil i 30/30 mm Stahlrohr s 120/40 mm 15 Fachwerk aus HEB 200, HEB 160 16 Langlochziegel (halbiert) 90/120 mm Auflager Stahlprofil l 100/100 mm Dämmung Steinwolle 55 mm Stahlbeton 350 mm

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Sporthalle in Es Puig d’en Valls

Für die bestehenden Basket- und Handballfelder am Ortsrand von Es Puig d’en Valls (Santa Eulalia del Río) auf Ibiza plante die Gemeinde zunächst nur eine Überdachung, um die Spieler vor Regen und zu starker Sonneneinstrahlung zu schützen. Mobile Trennwände hätten den Sportplatz zudem unterteilen und seitlich einfallendes Licht abhalten sollen. Doch im Verlauf der Bauarbeiten, als das Stahltragwerk des Dachs bereits realisiert war, entschied der Bauherr, anstelle der versetzbaren Elemente dauerhafte Gebäudewände zu errichten. Dafür erarbeit­eten MCEA Arquitectura eine einfache und kostengünstige Lösung: Eine teils geschlossene, teils durchlässige Hülle aus weißem Mauerwerk umgibt als Witterungsschutz nur die Spielfelder, denn Umkleiden, Sanitäranlagen und Neben­räume befinden sich im bestehenden Nachbargebäude. Um den früheren Outdoorcharakter der Anlage auch in der Halle erlebbar zu lassen, entwickelten die Archi­ tekten partiell wind- und lichtdurchlässige Fassaden, die innen und außen eng miteinander verknüpfen. Die perforierten Wandscheiben filtern das Sonnenlicht, lassen die Sportler aber noch an den Stimmungen und Geräuschen der ­Um­gebung teilhaben Der Öffnungsanteil von ca. 43 % sorgt für die natürliche ­Belichtung und Belüftung. In den perforierten Bereichen sind die Ziegel auf Lücke gesetzt. Durch die Zwischenräume sind die Konturen und Farben der Umgebung erkennbar. Auch das Tageslicht wird je nach Himmelsrichtung und Sonnenstand in unterschiedlichsten Nuancen – von einem warmen Ockerton bis zu strahlend weißem Licht – in die Halle geleitet. Gleichzeit verhindert die 24 cm 80

MCEA Arquitectura

starke Wand, dass Regen in die ­Halle dringt. Das Mauerwerk konnte so filigran ausgeführt werden, da es nur sein eigenes Gewicht trägt und nur punktuelle Befestigungen an die Stahlkonstruktion notwendig waren. Perforierte Flächen aus liegenden und hochkant gestellten Ziegellagen wechseln sich ab mit geschlossenem, zweischaligem Mauerwerk aus Betonstein und Ziegel – ihre Anordnung ­variiert auf den jeweiligen Gebäudeseiten. Die Südfassade mit den Eingangstüren vom neu gestalteten Vorplatz ist akzentuiert durch einen großformatigen Schriftzug. Lineare, durch­ brochene Bänder bestimmen den oberen Bereich der Nord- und Westseite, während das untere Wanddrittel als massiver Sockel ausgebildet ist. In der Ostfassade sind perforierte und geschlossene Flächen gegeneinander versetzt – eine Anspielung auf die Silhouette der umliegenden Hügellandschaft. Im Innenraum erzeugen die wie feine Gitter wirkenden Wandscheiben einen schwebenden, fast immateriellen Raumeindruck, der verstärkt wird durch den Kontrast von warmtonigem Sonnenlicht und dem kühlen intensiven Blauton des Hallenbodens. Die Dachkonstruktion aus Stahlfachwerkträgern spannt über die längere Seite der 47,50 x 44,40 m großen Halle. Nordseitig orientierte Lichtbänder im Sheddach sorgen für blendfreies Oberlicht, das von der Aluminiumdecke in den Raum reflektiert wird. Diese verkleidet die Unterseiten der Shed­ dächer, deren Form sowohl den Innenraum prägt als auch an der Fassade ablesbar ist: Hier zeichnen die Lochmuster die Rautenform der Dachschrägen nach und verleihen dem Baukörper eine dynamische Wirkung. LICHT

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SPORTHALLE IN PUIG D’EN VALLS, ES

Standort Es Puig d’en Valls, Santa Eulalia del Río, Ibiza, ES Fertigstellung 2018 Bauzeit 16 Monate (inklusive Unterbrechungen aufgrund von administrativen Verfahren)

Raumprogramm / Funktionen Multifunktionaler Sportbereich: 2 Mehrzweckplätze (Basketball oder Handball) oder 4 Plätze für Mini­basketball Angrenzender Bestandsbau: zusätzliche Nebenräume wie Umkleiden Konstruktion Stahltragwerk; selbsttragende Mauerwerkswände

Maße der Sporthalle (L × B × H) Handball: 20 × 40 × 7,5 m (2 ×) oder Basketball: 15 × 28 × 7,5 m (2 ×) oder Minibasketball: 20 × 11 × 7,5 m (4 ×) Nutzung der Sporthalle Handball, Basketball, Minibasketball; Mehrzweckhalle für Konzerte, Feste etc.

Belichtungskonzept Die natürliche Belichtung erfolgt ganztägig über Ober­ lichter mit Nordorientierung und weiteren Lichteinfall durch das gemauerte Gitterwerk der Umfassungswände. Zudem gibt es eine Kunstlichtanlage. Belüftungssystem Die durchlässigen Außenwände erlauben es, ganz­­­jährig vom milden mediterranen Klima zu profitieren und e ­ rmöglichen den natürlichen Luftaustausch ohne ­Energieverbrauch.

Lageplan Maßstab 1:10 000

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Schnitte Grundrisse Maßstab 1:750 1 Sporthalle 2 Umkleide/Lager (Bestand) 3 Gemeindezentrum (Bestand) 4 Parkplatz

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SPORTHALLE IN PUIG D’EN VALLS, ES

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Axonometrie Tragwerk 1

1 Obergurt Stahlprofil g 280/250 mm 2 Untergurt Stahlrohr R 250/150 mm 3 Abschluss Mauer UPN 240 4 Aussteifung Stahlrohr s 180/120 mm 5 Stütze Stahlprofil g 350/300 mm

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Vertikalschnitt Horizontalschnitte Maßstab 1:20 1 Stahlprofil UPN 240 2 Profilblech Stahl lackiert 0,6 mm Wärme-/Akustikdämmung Glaswolle 80 mm First Stahlprofil g 280/250 mm 3 Träger Stahlprofil IPE 140 4 Flachstahl 30/5 mm 5 Aluminiumblech, Miniwelle 0,3 mm, h = 15 mm Kantholz 40/40 mm Stahlprofil o 30/30 mm 6 Zementputz wasserabweisend mit ­Kunststoffanstrich 15 mm Hochlochziegel 240/120/80 mm Langlochziegel 240/120/90 mm Zementputz glatt mit Kunst stoffanstrich 15 mm 7 Langlochziegel 240/120/40 mm auf Stahlprofil L 50/55 mm 8 Gittermauerwerk Sichtziegel gelocht, weiß, wasserabweisend imprägniert 240/120/50 mm 9 Aussteifung Gittermauerwerk: Stahlrohr s 180/120 mm mit Bewehrungsmatte in Ziegelfuge 10 Stütze Stahlprofil g 350/300 mm 11 Rinne Aluminiumblech gekantet Entwässerungsrohr 12 Ringanker Stahlbeton 200/190 mm 13 Zementputz wasserabweisend mit Kunststoffanstrich 15 mm Mauerwerk Betonstein bewehrt 400/200/200 mm; Luftschicht Langlochziegel 240/120/80 mm Zementputz glatt mit Kunststoffanstrich 15 mm 14 Polyethylen-Folie; Mörtel 15 Asphaltimprägnierung Sockelabdichtung Bitumenbahn bewehrt mit Polyester 16 Vinyl-Sportbodenbelag verstärkt mit Glasfasernetz 7 mm Abdichtungsbahn Stahlbetonplatte 150 mm Drainage Noppenbahn PE 4 mm Asphalt (Bestand) 17 Fallrohr PVC 100 mm 18 Stahlprofil UPN 80 mm 19 Langlochziegel 60 mm 20 Verbindung Flachstahl 2× 105/80 mm 21 Verbindung Betonstein quer verlegt 400/200/200 mm

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Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Rinne Aluminiumblech gekantet, gedämmt 2 Stahlprofil UPN 240 3 Profilblech Stahl lackiert 0,6 mm Wärme-/Akustikdämmung Glaswolle 80 mm Träger Stahlprofil IPE 140 4 Flachstahl 30/5 mm 5 Aluminiumblech, Miniwelle 0,3 mm, h = 15 mm Kantholz 40/40 mm Stahlprofil o 30/30 mm 6 Profilplatte Polycarbonat 1 mm 7 Zementputz wasserabweisend mit Kunststoffanstrich 15 mm Hochlochziegel 240/120/80 mm Langlochziegel 240/120/90 mm Zementputz glatt mit Kunststoff anstrich 15 mm 8 Fachwerk: Obergurt Stahlprofil g 280/250 mm, Untergurt Stahlrohr s 250/150 mm, Pfosten Stahlrohr R 150/150 mm  9 Gittermauerwerk Sichtziegel gelocht, weiß, wasserabweisend imprägniert 240/120/50 mm 10 Aussteifung Gittermauerwerk: Stahlrohr s 180/120 mm mit Bewehrungsmatte in Ziegelfuge 11 Diagonalaussteifung Stahlprofil UPN 80 12 Stütze Stahlprofil g 350/300 mm 13 Zementputz wasserabweisend mit Kunststoffanstrich 15 mm Sockel Stahlbeton 200 mm Zementputz glatt mit Kunststoffanstrich 15 mm 14 Aluminiumblech gekantet 15 Vinyl-Sportbodenbelag verstärkt mit Glasfasernetz 7 mm Abdichtungsbahn Stahlbetonplatte 150 mm Drainage Noppenbahn PE 4 mm Asphalt (Bestand)

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SPORTHALLE IN PUIG D’EN VALLS, ES

Campuserweiterung in Madrid

Ein großer Komplex ergänzt die in den 1990er-Jahren gegründete Privatuniversität Francisco de Vitoria in Pozuelo de Alarcón am westlichen Stadtrand von Madrid. Das pure, weiß strahlende Gebäude, entworfen vom Madrider Architekten Alberto Campo Baeza, ist in zwei Baukörper gegliedert, die sowohl in ihrer Größe als auch in der Fassadengestaltung klar differenziert sind. So ist die Sporthalle ein lichterfülltes, sich mit großen Glasflächen nach außen öffnendes Volumen, der flankierende zweigeschossige Riegel mit Seminarräumen und Büros ein eher introvertierter Kubus mit Lochfassade. Beide Bauten sind über einen eingeschossigen Mitteltrakt verbunden, der Eingänge, Foyer und ein Café aufnimmt; sein Flachdach fungiert als Terrasse und ist von den Seminarräumen und der Zuschauertribüne aus zugänglich. Von außen nicht erkennbar, befinden sich im Untergeschoss Mehrzweckräume, Fitnessstudio, Umkleiden und zwei Schwimmbecken. Die Fassaden der 50 m langen, 38 m breiten und 12 m hohen Sporthalle sind so konzipiert, dass sie den Innenraum optimal mit Tageslicht versorgen, zugleich aber auch auf die klimatischen Verhältnisse Zentralspaniens reagieren. So bestehen die Nord- und Ostseiten zum größten Teil aus transluzenter Isolierverglasung, die blendfreies Streulicht in die Halle bringen. Die Südfassade ist dagegen vollständig mit weißen, nur 10 mm starken, glasfaserverstärkten Betontafeln verkleidet. Auch die zur Nachmittagssonne orientierte Westseite ist 94

Estudio Arquitectura Campo Baeza

überwiegend geschlossen. Im unteren Bereich bietet hier allerdings eine durchlaufende Verglasung, die sich über die Gebäudeecken erstreckt, den direkten Blickkontakt zwischen innen und außen, zwischen dem Geschehen in der Halle und auf dem zentralen Platz des Campus; auch drei große Eingangstüren sind in das Glasband integriert und direkt zum Platz orientiert. Damit korrespondiert an der gegenüberliegenden Fassade zur Dachterrasse eine gebäudelange Verglasung, sodass der visuelle Kontakt nach beiden Seiten möglich ist. Die Sporthalle ist in Stahlbauweise errichtet. 3,10 m hohe Stahlfachwerkträger überspannen die Hallenbreite von 37,80 m. Das Tragwerk und sämtliche Oberflächen des Innenraums sind in Weiß gehalten – die Akustikplatten an Wänden und Decke ebenso wie der Keramikbelag der Tribüne. Die monochromen hellen Flächen streuen einerseits das einfallende Licht, andererseits verleihen sie dem Raum eine überraschende Leichtigkeit. Die Beschränkung auf wenige ausgewählte Materialien und die farblich homogene Gestaltung unterstreichen seine fast abstrakte Wirkung. Am Abend strahlt der pavillonartige Bau von innen heraus wie ein Leuchtkörper, was den immateriellen, schwebenden Eindruck noch verstärkt. Über die reine Nutzung als Sporthalle hinaus bietet er zudem auch einen ansprechenden Rahmen für Konferenzen und universitäre Veranstaltungen. LICHT

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CAMPUSERWEITERUNG IN MADRID, ES

Standort Pozuelo de Alarcón, Madrid, ES Fertigstellung 2016 Bauzeit 13 Monate

Raumprogramm / Funktionen Sporthalle (3300 m2); Turnhalle (1300 m2); Schwimmbad (1100 m2) Schule mit Klassenzimmern (800 m2), Kantine, Physiotherapie Konstruktion Sportpavilion: Stahltragwerk Seminar- und Bürotrakt: Stahlbeton Belichtungskonzept Die Sporthalle wurde als Leuchtkasten konzipiert. Durch die großflächig verglaste Nord- und Ostfassade fällt Tageslicht in die Sporthalle. Die weißen Oberflächen im Inneren verstärken die Helligkeit des Raums.

Maße der Sporthalle (L × B × H) 60 × 50 × 12 m Nutzung der Sporthalle Sport wie etwa Basketball, Indoor-Football, etc.; Schwimmbad (25 m) Nutzung als Mehrzweckhalle oder Versammlungssaal für eine Bandbreite an Aktivitäten der Universität Zuschauertribüne mit 198 Sitzen

Belüftungssystem Differenzierte und unabhängige Behandlung der Sportbereiche mit Bezug auf ihre Belegung. Belegung Sporthalle: Anlage für Temperaturregelung, Heizung, Kühlung, Belüftung.

Lageplan  Maßstab 1:12 500

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Schnitte Grundrisse Maßstab 1:1000 1 Gewichtheben 2 Mehrzweckraum 3 Fitnesstudio 4 Warteraum 5 Schwimmbecken 6 Sporthalle 7 Haupteingang 8 Eingangshalle mit Café 9 Küche 10 Büro 11 Shop 12 Luftraum 13 Zuschauertribüne 14 Terrasse 15 Seminarraum

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Vertikalschnitte Maßstab 1:20

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1 1 Abdichtung Kunststoffbahn weiß Wärmedämmung PIR 40 mm Dampfsperre Trapezblech 90 mm Akustikplatte weiß 1200/600/40 mm 2 2 Stahlprofil HEB 300 3 Glasfaserbeton­platte weiß 10 mm Anker Ø 8 mm ­ Hinterlüftung Rahmen Stahlrohr 80/40/2 mm Dämmung Mineralwolle 40 mm Luftraum Rahmen aus C-Profilen 70 mm dazwischen Dämmung ­Mineralwolle Gipskartonplatte 15 mm Akustikplatte weiß 40 mm 4 Stahlwinkel ­geschweißt l 120/100/80/8 mm 5 Sonnenschutz Rollo weiß 6 Isolierverglasung VSG 2× 10 + SZR 16 + VSG 2× 10 mm 7 Betonplatte 600/600/50 mm 8 PU-Beschichtung weiß 9 Bodenaufbau Sporthalle: Parkett Eiche ­lackiert 22 mm Holzlatte 30/45 mm Unterseite mit Schaumschicht PE-Folie, Mörtel 20 mm Estrich bewehrt 80 mm Bodenplatte Stahlbeton 250 mm 10 Isolierverglasung transluzent VSG 2× 6 + SZR 16 + VSG 2× 6 mm 11 Bodenaufbau Zuschauertribüne: Keramikplatte weiß 2700/900/4 mm Mörtel 20 mm Estrich bewehrt 80 mm Bodenplatte Stahlbeton 300 mm

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CAMPUSERWEITERUNG IN MADRID, ES

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Turnhalle in Chelles

Im Zentrum der im östlichen Großraum von Paris gelegenen Stadt Chelles bot der Bau der Turnhalle für die Weczerka-Realschule die Möglichkeit, den öffentlichen Raum im bau­ lichen Kontext neu zu gestalten und aufzuwerten. Das einfache, ruhige Volumen der Sporthalle schließt das weitläufige Areal zwischen Rathaus, Gymnasium und einer zum Zentrum für zeitgenössische Kunst umgebauten ehemaligen Kirche ab. Es schafft einen großzügigen und zugleich geschützten Platz, der nun den Fußgängern vorbehalten ist. Der zweigeschossige Baukörper nimmt die Gebäudehöhen von Rathaus und Schule auf, ein kleinerer Annex mit Foyer und Umkleiden folgt an der Ostseite. Mit einer für funktionale Sportbauten ungewöhnlichen Fassadengestaltung verleiht LAN Architecture der Halle eine ihrem Standort angemessene Bedeutung. Die Fassade besteht aus zwei Schichten: Die erste, eine gebäudehohe Glashülle, reflektiert das Licht; die hinter ihr liegende zweite Schicht aus kupferverkleideten Holzpaneelen belebt die Ansichten durch ihre Färbung und spiegelt die Umgebung wider. Die Paneele sind auf der Innenseite der Gläser zwischen den Fassadenpfosten aus Stahl angebracht. Deren enge Reihung unterstreicht die Eleganz und Leichtigkeit des Gebäudes. Durch die facettenreichen Reflexionen werden die Bestandsbauten mit einbezogen und es entsteht gleichsam ein Kaleidoskop des Stadtbilds, das eine 106

LAN Architecture

neue Wahrnehmung des Umfelds ermöglicht. In der Halle dienen die innenseitig weiß lackierten Paneele als Sonnen-, Blend- und Prallschutz sowie der Schalldämpfung. Sie sind mit Scharnieren an den Fassadenpfosten befestigt und lassen sich zur Reinigung aufklappen. Trotz der – fast wie eine abstrahierte Silhouette einer Stadt wirkenden – opaken Fassadenelemente erscheint der Hallenraum transparent, offen und mit einem starken Bezug nach außen, ähnlich wie beim kleineren Sportraum im Obergeschoss des Anbaus: Hier geben raumhohe Verglasungen den Blick in die Sporthalle und auf den neu geschaffenen Platz frei. Neben dem Schulsport wird das Gebäude auch von Ballsportvereinen und für Tanzund Gymnastikkurse genutzt. Das Untergeschoss, das eine Tiefgarage aufnimmt, besteht aus Stahlbeton; die Außenwände sind als Sockel nach oben geführt und dienen mit einer stoßfesten Gipskartonverkleidung als Prallschutz. Die Halle ist 1,15 m in den Boden eingelassen, damit der Betonsockel von außen nicht in Erscheinung tritt und die Klarheit der Fassade nicht beeinträchtigt. Die Halle wurde in Stahlbauweise realisiert, doch sind nur die schlanken Fassadenpfosten und die Hauptstützen sichtbar, während die Dachträger, die über 26,80 m spannen und sich an der Traufe verjüngen, hinter der stoßsicheren Akustikdecke verborgen sind. LICHT

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TURNHALLE IN CHELLES, FR

Standort Chelles, FR Fertigstellung 2012 Bauzeit 20 Monate

Raumprogramm / Funktionen Sporthalle, Tanzsaal, Versammlungsraum, Büro, ­Nebenräume

Maße der Sporthallen (L × B × H)  Sporthalle: 27 × 45 m Tanzsaal: 18 × 17 m

Konstruktion Tragsystem mit Stahlstützen und -trägern; Stahlbeton für das Untergeschoss mit der Tiefgarage; dreiseitige Fassadenverglasung Belichtungskonzept Tagsüber: natürliches Licht Abends/nachts: Industrieleuchten mit Reflektor (integriert in die Abhangdecke) Belüftungssystem Lüftungssystem nachts über Skydomes in der Sporthalle; Strahlungsheizsystem in der Abhangdecke installiert

Lageplan Maßstab 1:4000 1 Rathaus 2 Zentrum für zeitgenössische Kunst 3 Gymnasium 4 Turnhalle

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Schnitte Grundrisse Maßstab 1:750 5 Eingangsfoyer 6 Büro 7 Umkleide 8 Lager/Technik 9 Sporthalle 10 kleine Sporthalle 11 Versammlungsraum

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Tragwerk Perspektive

Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Sandwichelement 6 mm: Aluminiumblech mit Polyethylenkern Stahlprofil HEA 100 mm Trennlage metallische Folie 2 Dichtungsbahn Bitumen zweilagig Wärmedämmung 180 mm Dampfbremse Trapezblech 50 mm 3 Stahlprofil HEA 320 mm 4 Haupträger Stahlprofil 2× J 950 –1250 mm mit Längsaussteifung Stahlprofil 280 mm 5 Isolierverglasung ESG 6 + SZR 12 + ESG 6 mm 6 Stütze Stahlprofil HEB 400 mm Ummantelung bis 2 m Höhe mit Polyethylen PVC-kaschiert 40 mm 7 Sonnen- und Blendschutz mit Scharnier an Stahlprofil befestigt: Sandwichpaneel aus Kupferblech 1 mm MDF-Platte 28 mm Laminat weiß 8 Gipskartonplatte stoßfest 12,5 mm Wärmedämmung 150 mm Stahlbetonsockel 200 mm 9 PVC-Belag, Estrich 30 mm Stahlbeton 230 mm Sandwichdämmpaneel 2× 100 mm: Deckschicht Holzwolle zementgebunden 15 mm Polystyrolkern 85 mm

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TURNHALLE IN CHELLES, FR

Sporthalle in Villach

Am Südufer der Drau, unweit des Zentrums von Villach, setzt ein kupferfarben schimmernder Monolith ein markantes Zeichen auf dem Schulgelände. Ein semitransparenter Screen aus gekantetem Kupferlochblech umhüllt die neue Mehrzwecksporthalle des Gymnasiums St. Martin und prägt das homogene, elegant-robuste Erscheinungsbild. Die Fassaden des quaderförmigen Baukörpers werden durch drei Kupferbahnen, die um jeweils eine Aufkantung gegeneinander versetzt sind, in Bänder gegliedert, in die sich die Glaselemente einfügen: an der Nordostseite die hochliegenden, durchlaufenden Fenster, die gemeinsam mit den großflächigen Dachverglasungen für einen gleichmäßigen und blendfreien Tageslichteinfall sorgen; die raumhohe Verglasung des Erdgeschosses an den beiden Stirnseiten ermöglicht vom Schulhof aus den Blick in die Halle. Zudem kragt die vorgesetzte Stahlkonstruktion auf der Eingangsseite im Nordwesten um 2 m aus und bildet so einen geschützten Vorbereich. Mit einer Fassadenlänge von 55,30 m erstreckt sich der Baukörper entlang der Straße und schirmt die rückwärtig liegenden Außensportanlagen ab. Die Absenkung des Gebäudes um 4 m unter Straßenniveau ermöglicht die direkte unterirdische Verbindung mit dem Schulgebäude, zudem wirkt die Kubatur der rund 12 m hohen Dreifachhalle städtebaulich so weniger dominant. Das Untergeschoss sowie die Längswände und die Nordwestseite mit den integrierten Glaselementen sind in Stahlbeton ausgeführt, während die Südostfassade in Holzriegelbau116

Dietger Wissounig Architekten

weise errichtet wurde. Das Dach besteht aus vorgefertigten, ­gedämmten Holzelementen, mit einem Tragwerk aus 2,20 m hohen Brettschichtholzträgern, die die Hallenbreite von rund 34 m überspannen. Die Dreifachhalle wird sowohl von den Schülern als auch von Sportvereinen genutzt und ist für internationale Ballsport-­ Turniere geeignet. Eine Tribüne mit 220 Plätzen wird ebenerdig vom großzügigen Foyer aus erschlossen, wo auch Vorrichtungen für ein Buffet bei Veranstaltungen zur Verfügung stehen. Ein Treppenabgang führt von hier in das Unter­geschoss, wo Umkleiden und Geräteräume direkt mit der Halle verbunden sind. Der Treppenaufgang erschließt den schuleigenen Konditions-, Fitness- und Krafttrainingsraum im Obergeschoss, der sich über dem Foyer erstreckt und – vollflächig aufgeglast – den Blick sowohl in die Turnhalle als auch ins Freie bietet. Vor Einblicken von außen sind die Schüler jedoch durch die ­Metallhülle als Filter geschützt. Eine Fülle von Tageslicht fließt über die Dachoberlichter in den Raum und weiter über die verglaste Treppenhauswand ins Foyer. Im Innenraum prägen helle Töne die freundliche Atmosphäre: Halle und Gymnastikraum verfügen über einen mit Eichenparkett ausgeführten Schwingboden, auch die Hallenwände wurden großteils mit Eiche bekleidet; alle weiteren Oberflächen sind in Cremeweiß gestrichen. Die gesamte Lüftungstechnik ist in die Hallenwände integriert; die Zuluft strömt durch Perforationen in der nordostseitigen Prallwand zug- und geräuschfrei in die Halle und wird durch in die Südwestwand eingelegte Kanäle wieder abgesaugt. LICHT

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SPORTHALLE IN VILLACH, AT

Standort Villach, Kärnten, AT Fertigstellung 2013 Bauzeit 18 Monate

Raumprogramm / Funktionen UG: Dreifachturnhalle; Umkleiden, Lehrerzimmer und Nebenräumen; unterirdische Anbindung an die Schule EG: Foyer, Sanitärräume, Hallenwartraum, Buffet, Tribünen für 220 Besucher 1. OG: Konditions-, Fitness- und Krafttrainingsraum für den Schulbetrieb Konstruktion Untergeschoss sowie drei Fassadenseiten des Gebäudes: Stahlbeton Südostwand: Holzriegelbauweise Dach: vorgefertigte, gedämmte Holzelemente

Maße der Sporthalle (L × B × H) Dreifachturnhalle gesamt: 27,6 × 46,2 × 9 m Schulischer Konditions-, Fitness- und Krafttrainingsraum: 17,2 × 6,1 × 2,5–3,1 m Nutzung der Sporthalle Verwendung durch die Schule, eine Höhere Schule (AHS) und diverse Sportvereine; Eignung für internationale Ballsport-Turniere wie ­Basketball, Faustball, Handball, Floorball, Volleyball oder Futsal sowie Turnen; Zusatznutzung für Schulveranstaltungen, Vereins­ veranstaltungen, Buffetbereich Zuschauertribüne für 220 Personen

Belichtungskonzept Gleichmäßiger und blendfreier Tageslichteinfall durch Oberlichter und die Verglasung an der Nordostseite auf Höhe des Obergeschosses Belüftungssystem Lüftungstechnik integriert in Hallenwände: Zuluft über die nordostseitige Sporthallenwand durch Perforationen in der Prallwand, Absaugung über Kanäle in der Südwestwand

Lageplan Maßstab 1:4000

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Schnitte Grundrisse Maßstab 1:750 1 Dreifachturnhalle 2 Technik 3 Geräteraum 4 Verbindungsgang Schule 5 Umkleideraum 6 Lehrerzimmer 7 Erste-Hilfe-Raum 8 Eingang 9 Hausmeister 10 Foyer 11 Tribüne für max. 220 Personen 12 Luftraum 13 Fahrräder 14 Außengeräte

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SPORTHALLE IN VILLACH, AT

Versetzte Fassadenbänder Horizontalschnitt M 1:20 Eckausbildungen Fassadenbänder im EG

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SPORTHALLE IN VILLACH, AT

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Vertikalschnitt Nordfassade Maßstab 1:20 1 Dachbahn Kunststoffabdichtung OSB-Platte 18 mm Holzträger 80/260 mm, dazwischen Dämmung Mineralwolle 260 mm Dampfsperre OSB-Platte 15 mm Dämmung Mineralwolle 75 mm PE-Folie Holzwolleplatte cremeweiß 25 mm 2 Dreifach-Isolierverglasung ESG 10 + SZR 12 + ESG 6 + SZR 12 + ESG 10 mm 3 Kupfer gekantet, gelocht 1 mm Stahlrohr R 50/50 mm, Unterkonstruktion Aluminium 50 mm Abdeckbahn diffusionsoffen Fassadendämmplatte Mineralwolle 160 mm Stahlbetonwand 350 mm Anstrich cremeweiß 4 Verbundestrich weiß 6 mm, Estrich 70 mm PE-Folie, Dämmung EPS 30 mm, PE-Folie Dämmung EPS zementgebunden 94 mm Stahlbetonplatte 250 mm 5 Schutzbahn 5 mm Dämmung XPS 120 mm Abdichtung 5 mm Voranstrich Stahlbetonwand 350 mm 6 Massivparkett Eiche 22 mm PAE-Folie Blindboden 18 mm Staffelhölzer 44 mm Distanzklotz 110 mm, dazwischen Wärmedämmung 70 mm, Abdichtung Stahlbetonplatte 400 mm, PE-Folie Dämmung XPS 100 mm Sauberkeitsschicht 60 mm

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SPORTHALLE IN VILLACH, AT

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Vertikalschnitt Westfassade Maßstab 1:20 1 Dachbahn Kunststoffabdichtung OSB-Platte 18 mm Holzträger 80/260 mm, dazwischen Dämmung Mineralwolle 260 mm Dampfsperre OSB-Platte 15 mm Unterkonstruktion 160/52 mm, dazwischen Dämmung Mineralwolle 75 mm PE-Folie, Holzwolleplatte cremeweiß 25 mm 2 Kupfer gekantet, gelocht 1 mm Stahlrohr R 50/50 mm Stahlrohr S 100/100/5 mm Abdeck- und Befestigungsplatte, Leimbinder 3 Verbundplatte Aluminium 4 mm Luftschicht 40 mm Windschutzbahn diffusionsoffen Fassadendämmplatte Mineralwolle 140 mm, Abdichtung Stahlbetonwand 300 mm Anstrich cremeweiß 4 Dreifach-Isolierverglasung ESG 6 + SZR 12 + ESG 4 + SZR 12 + ESG 6 mm 5 Zugstange Rundstahl pulverbeschichtet Ø 24 mm 6 Gitterrost 40 mm Stahlrohr S 160/80/8 mm Stahlrohr S 160/80/5 mm 7 Massivparkett Eiche 22 mm, PAE-Folie Blindboden 18 mm Schwingträger 42 mm Ausgleichsunterlage 4 mm Distanzklotz 120 mm, dazwischen Fußbodenheizung Wärmedämmung 70 mm Stahlbetonplatte 250 mm 8 Dreifach-Isolierverglasung ESG 10 + SZR 12 + ESG 6 + SZR 12 + ESG 10 mm 9 Verbundestrich weiß 6 mm Heizestrich 70 mm PE-Folie, Dämmung EPS 30 mm, PE-Folie Dämmung EPS zementgebunden 94 mm Stahlbetonplatte 250 mm

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SPORTHALLE IN VILLACH, AT

Sporthalle in Bietigheim-Bissingen

Die Sporthalle der Realschule ergänzt eine Anlage aus den 1950er-Jahren zu einem um den Innenhof angeordneten Gesamtkomplex. Als transparenter Baukörper schließt sie den Hof zur Straße zwar baulich, jedoch nicht visuell ab. Da ein Großteil des Gebäudevolumens in die Erde eingelassen ist und die Fassaden dreiseitig aufgeglast sind, bleibt die Blickbeziehung von der Straße in den Schulhof mit seinem alten Baumbestand erhalten. Über den Hof erfolgt auch die Erschließung der Halle: An der Westfassade ist ein kleinerer Glaspavillon angegliedert. Er nimmt den Haupteingang und das daran anschließende, großzügige Foyer mit Café auf, das räumlich offen mit der Zuschauertribüne verbunden ist. Direkt vom Windfang führt eine leicht wirkende Treppe hinab zur Halle sowie den Sanitärräumen, Gerätelagern und Umkleiden. Diese liegen unter dem Eingangspavillon, werden aber über breite Schächte natürlich belichtet. Das Innere der Halle wird durch eine große Lichtfülle charakterisiert, die über die Glasfassaden einströmt. Diese nehmen mehr als die halbe Gebäudehöhe ein und wirken, von schmalen Profilen gefasst, fast immateriell. Nur die südliche Stirnseite ist komplett geschlossen, hier befindet sich eine Kletterwand. Das Dach scheint über der 45 x 25,60 m großen Fläche zu schweben, da das Tragwerk nicht erkennbar ist. Stattdessen prägt eine glatte Deckenuntersicht aus Holzele128

Auer Weber

menten den Raum, gegliedert durch schmale, eingeschnittene Lichtstreifen. Tatsächlich sind hier Tragwerk und Oberlichter zu kubischen, sheddachähnlichen Bauteilen kombiniert, die 2,10 m über das Flachdach ragen. An den Schmalseiten und zur Nordseite sind diese Dachaufbauten komplett verglast und sorgen so für ein gleichmäßiges natürliches Oberlicht. Die Struktur besteht aus einer Stahl-Holz-Konstruktion: Fünf 1,85 m hohe Hauptträger aus Brettschichtholz überspannen die Halle in Querrichtung im Abstand von 7,50 m. Sie lagern in der Fassadenebene auf runden Stahlstützen auf, die zugleich die Entwässerung übernehmen. Zwischen den Brettschichtholzprofilen verlaufen in Längsrichtung Nebenträger aus verschweißten Stahlprofilen und bilden mit diesen einen kraftschlüssigen Verbund. Die Deckenplatten wurden als vorgefertigte Kastenelemente aus Holz zwischen den Trägern eingehängt. Sowohl ihre Untersichten – Dreischichtplatten, aus akustischen Gründen teilweise gelocht – als auch die in Sichtqualität gefertigten Hauptträger sind weiß lasiert und verschmelzen optisch miteinander, sodass die Träger als Teil der Deckenverkleidung erscheinen. Die ruhige Gliederung, die filigrane Glasfassade und die hellen Wand- und Boden­flächen bestimmen die Atmosphäre in diesem lichtdurchfluteten Sportgebäude, das sich zugleich auch durch die feine Detaillierung und die hohe Materialqualität auszeichnet. LICHT

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SPORTHALLE IN BIETIGHEIM-BISSINGEN, DE

Standort Bietigheim-Bissingen, DE Fertigstellung 2003 Bauzeit 14 Monate

Raumprogramm / Funktionen Schulsporthalle mit Nebenräumen, Cafébereich und ­Medienraum Konstruktion Dachtragwerk: Stahl-Holz-Konstruktion

Maße der Sporthalle ( L × B × H)  5 × 25,5 × 7,70 m (lichte Raumhöhe) 4 Nutzung der Sporthalle Schulsport, Handball, Basketball (FIBA), ­Volleyball Hauptspielfeld, Turngeräte, ­Kletterwand Zuschauertribüne mit 148 Plätzen

Belichtungskonzept Hallenbelichtung über Sheds und Fassade Belüftungssystem Mehrfachnutzung mit Nacherwärmung für Umkleiden, Sanitär

Lageplan Maßstab 1:3000

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Schnitt Grundrisse Maßstab 1:500 1 Eingangsbereich 2 Hausmeister 3 Lager Café 4 Abstellraum 5 Café 6 Tribüne 7 Luftraum Spielfeld 8 Mehrzweckraum 9 Geräteraum 10 Regieraum 11 Umkleide 12 Dusche 13 Lichthof 14 Lehrerumkleide 15 Technik

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SPORTHALLE IN BIETIGHEIM-BISSINGEN, DE

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SPORTHALLE IN BIETIGHEIM-BISSINGEN, DE

Vertikalschnitte Maßstab 1:20 1 Hauptträger Brettschichtholz 1850/200 mm, Innenseite in Sichtqualität weiß lasiert 2 Nebenträger: Z-Rahmen aus Stahlprofilen HEB 240 biegesteif verschweißt 3 Stütze mit innen liegender Entwässerung Stahlrohr Ø 168/6 mm 4 Winkel Dreischichtplatte 21 mm weiß lasiert 5 Befestigung Nebenträger an Hauptträger über Flachstahl S 1550/240/8 mm mit Schlüsselschrauben M 20 6 Edelstahlblech gekantet 0,3 mm Wärmedämmung Mineralwolle druckfest 120 mm Dampfsperre, Abdichtung 7 Holzkastenelement 346 mm, an Nebenträger geschraubt: Dreischichtplatte 21 mm weiß lasiert Holzrippen BSH 300/80 mm OSB-Platte 25 mm 8 Druckriegel zwischen Nebenträgern: Stahlprofil O 220 über Kopfplatten verschraubt 9 Paneel Edelstahlblech 2 mm gedämmt 10 Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Festverglasung 11 Auflager Fassade Stahlprofil O 240 12 Querriegel Stahlrohr Ø 76 mm mit Kopfplatte 120/120/10 mm an Nebenträger geschraubt 13 mineralische Akustikauflage 20 mm 14 Stahlprofil HEB 140 15 Stahlrohr S 50/30/5 mm auf HEB geschweißt zur Befestigung der Fassade mit 2x L-Stahlprofil 16 Fassadenpfosten Stahlprofil IPE 120, Pfosten-Riegel-Konstruktion mit Festverglasung Sonnenschutzstoren kunststoffbeschichtet silber, Licht durchlässig 17 Innenwandbekleidung Prallwand Dreischichtplatte 21 mm weiß lasiert

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SPORTHALLE IN BIETIGHEIM-BISSINGEN, DE

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SPORTHALLE IN BIETIGHEIM-BISSINGEN, DE

KONSTRUKTION

Schulsporthalle in Zürich

Ein gläserner Kubus mit sichtbarem Stahlfachwerk und innovativer Raumorganisation dient 400 Kindern und Jugendlichen in Zürich-Schwamendingen als Schulgebäude. Unterrichtsräume, Aula und Turnhalle sind hier in einem kompakten Baukörper auf einer Grundfläche von 30 x 45 m übereinandergestapelt, um die bebaute Fläche zugunsten einer großen Parkanlage zu minimieren. Gegliedert ist das 33 m hohe Gebäude durch die beiden umlaufenden, außen liegenden Fachwerkträger-Systeme und das dazwischenliegende v ­ ierte Obergeschoss, dessen Tragstruktur zurückversetzt ist. So lassen sich die Funktionen bereits von außen ablesen: Über dem Erdgeschoss mit Foyer, großer Cafeteria und offenen Arbeitsbereichen folgen drei Ebenen mit Unterrichtsräumen. Das vierte Obergeschoss nimmt Aula, Bibliothek und Lehrerzimmer auf. Und darüber bildet die 8 m hohe Turnhalle die transparente Krone des Bauwerks. Fließende Übergänge und spannungsvolle Raumfolgen charakterisieren das Innere der Schule. Der Züricher Architekt Christian Kerez entwickelte einen flurlosen Grundriss: Die Klassenzimmer ordnen sich zweiseitig um das zentrale Treppenhaus an, dessen gegenläufige Treppen zu großzügigen Gemeinschaftsbereichen führen. Diese dienen sowohl als Pausenraum als auch dem teamorientierten Unterricht. Elemente aus transluzentem Profilbauglas trennen die Klassenzimmer von der zentralen Zone und untereinander. Diese schimmernden, lichtdurchlässigen Wandscheiben schirmen die Räume akustisch ab, ermöglichen zugleich jedoch subtile optische Verbindungen: Tageslicht strömt bis tief ins Innere des Gebäudes, und auch die Bewegungen der Schüler zeichnen sich schemenhaft durch das Glas ab. Allseitig ­belichtet 140

Christian Kerez

und mit Raumhöhen von 3,60 m wirken Unterrichts- und Gemeinschaftsbereiche mehr wie Atelierräume denn wie Standardklassenzimmer. Die Materialien Sichtbeton und Glas verstärken diesen Eindruck. Zusätzliche Freiräume und Aufenthaltsbereiche für die Schüler schaffen auch die ringsum verlaufenden Fluchtbalkone. Die 22 m breite und 45 m lange Turnhalle überrascht durch ihre Raumfülle und den Panoramablick durch die raumhoch verglasten Fassaden. Nur die Nordseite ist abgeschirmt. Hier reihen sich Treppe, Aufzug, Umkleiden und Geräteräume in einem schmalen Band auf. Das komplexe statische System besteht aus teils aufeinandergestellten, teils abgehängten Fachwerkverbänden in drei unterschiedlichen Höhen. Die Lasten der Turnhalle werden von den innen liegenden Querträgern im vierten Obergeschoss über die seitlich der Mittelzone positionierten Fachwerkträger des Klassenzimmertrakts an die Stahlböcke im Erdgeschoss weitergeleitet. Von den Querträgern sind auch die außen liegenden dreigeschossigen Fachwerke des Klassenzimmertrakts abgehängt. Trotz seines großen Volumens scheint der Baukörper zu schweben, da die Fassade des Erdgeschosses weit zurückversetzt ist. Als tragende Elemente befinden sich hier lediglich sechs „dreibeinige“ Stahlstützen, auf denen die gesamte Gebäudelast ruht. Das Schulhaus Leutschenbach ist nicht nur hinsichtlich seiner innovativen Raumstruktur sowie der Einheit von Tragwerk und architektonischem Konzept beispielhaft. Als Leitprojekt für das umliegende neu entstandene Wohn- und Büroquartier setzt es auch ein Zeichen für die Bedeutung der Institution Schule in der städtischen Gemeinschaft. KONSTRUKTION

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SCHULSPORTHALLE IN ZÜRICH, CH

Standort Zürich, CH Fertigstellung 2009 Bauzeit 2005 – 2009

Raumprogramm / Funktionen Kindergarten, Primar- und Sekundarschule, ­Dreifachturnhalle Konstruktion Stahlskelettbau mit Betondeckenplatten

Maße der Sporthalle (L × B × H) Dreifachturnhalle 26 × 44 × 8 m Nutzung der Sporthalle Sportunterricht, Basketball, Unihockey etc.

Belichtungskonzept Tageslichteinfall durch raumhoch verglaste Fassaden Belüftungssystem Zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerück­gewinnung; mechanische Lüftung mit Wärmerückgewinnung

Lageplan Maßstab 1:4000

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KONSTRUKTION

Schnitte Grundrisse Maßstab 1:750 5

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SCHULSPORTHALLE IN ZÜRICH, CH

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KONSTRUKTION

Vertikalschnitt Maßstab 1:50 1 Dachaufbau: Dichtungsbahn zweilagig Dämmplatte Steinwolle 50 –240 mm im Rand­bereich keilförmig zugeschnitten Dampfsperre auf Stahlblech 1 mm Trapezblech 153/1 mm, gedämmt Träger Stahlrohr s 140/140/6,3 mm, im Fassadenbereich gedämmt mit PS-Hartschaum 60 mm 2 Stahlrohr s 200/100/6,3 mm 3 Ober- und Untergurte: Stahlrohr r 300/300 mm Wandstärke nach Position und statischer Erfor­dernis 4 Diagonalen: Stahlrohr Querschnitt nach Position und statischer Erfordernis 5 Stahlprofil HEB 160 mm 6 Stahlprofil geschweißt 100 mm 7 Stahlprofil o 300 mm

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SCHULSPORTHALLE IN ZÜRICH, CH

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SCHULSPORTHALLE IN ZÜRICH, CH

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Vertikalschnitte Maßstab 1:20 1 Plattenbelag Kunststein, 30–50 mm Aufständerung Abdichtung Flüssigspachtel Stahlbeton 220– 430 mm 2 Dämmplatte Steinwolle 80 mm 3 Stahlprofil HEB 160 mm 4 Betonestrich 100 mm, geschliffen Trittschalldämmung 50 mm Stahlbeton 280–480 mm 5 Stahlprofil O 300 mm mit Kopfbolzendübel 6 Dreifachverglasung 7 Akustikbeschichtung auf mineralischer Trägerplatte 48 mm 8 Lüftungsauslass 9 Sprinkler 10 Lautsprecher

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cc

SCHULSPORTHALLE IN ZÜRICH, CH

Sportzentrum in Sargans

Holzlamellen unterschiedlicher Breiten und Abstände umspielen die gestaffelten Volumina des Sportkomplexes für zwei Schulzentren im schweizerischen Sargans. Nicht nur die Gebäudehülle ist aus Holz, fast das gesamte Bauwerk wurde in Holzbauweise, großteils aus vorgefertigten Elementen, realisiert. Für das heimische Material sprachen die Nachhaltigkeit, regionale Wertschöpfung sowie geringe Unterhalts- und Entsorgungskosten ebenso wie eine kurze Bauzeit. Zudem ließen sich mit einer Leichtbauweise die vorhandenen Pfahlgründungen der Vorgängerhalle verwenden. Die Planungsgemeinschaft Hildebrand & Ruprecht Architekten entwickelte ein ausdrucksstarkes Gebäude mit ökonomisch-elegantem Holztragwerk und einer entsprechend den Raumnutzungen klar unterteilten Kubatur. Im 66 m langen und 56 m breiten Baukörper bildet die Vierfachsporthalle das Zentrum und überragt die zwei längsseitig verlaufenden, verschieden hohen Riegel. Nach Nordosten schließt ein schmaler, flacher Anbau mit den Geräteräumen an; darüber öffnet sich die Hallenwand mit durchlaufender Verglasung, sodass Tageslicht gleichmäßig über die gesamte Länge ins Innere fallen kann. Nach Südwesten ist ein zweigeschossiger Trakt mit Fitnessund Gymnastikräumen angegliedert, der auch die Umkleiden und den Haupteingang mit Foyer aufnimmt. Dieser orientiert sich zu den angrenzenden Außensportanlagen, die durch die Auskragung des oberen Gebäudeteils einen großzügigen, geschützten Vorbereich erhalten. Auch die Fassadenbekleidung differenziert subtil das große Volumen. Fichten- bzw. Tannenholz ist mit unterschiedlichen Querschnitten und Fugenbrei150

Hildebrand & Ruprecht Architekten

ten in fein abgestuften, horizontalen Fassadenbändern eingesetzt. Über die Jahre werden die sägerauen, unbehandelten Oberflächen je nach Bewitterung noch unterschiedlich nachdunkeln und durch ihre Patina das Erscheinungsbild zusätzlich beleben. Das Haupttragwerk ist in allen drei Gebäudeteilen sichtbar und prägt mit seinen filigranen, dicht gereihten Elementen den Charakter der Innenräume wesentlich. 40 Brettschichtholzrahmen sind jeweils im Abstand von nur 1,65 m gesetzt. Trotz der Spannweite von 28,80 m sind die 140 m hohen Rahmenriegel lediglich 14 cm stark; die knapp 10 m hohen Stiele sind mit Querschnitten von 14 × 80 cm ebenfalls sehr schlank dimensioniert. Für das Tragwerk strebten die Planer – auch aus Kostengründen – einen optimierten Materialverbrauch an. Das Brettschichtholz wurde deshalb entsprechend der statischen Erfordernisse in unterschiedlichen Festigkeitsklassen verwendet und in Teilbereichen durch tragfähigeres Eschenholz ergänzt. Eingeleimte Gewindestangen verbinden die Rahmenecken nahezu biegesteif. Das Gebäude wird durch OSB-Platten beplankte Holzrahmenbauwände ausgesteift, die Dachflächen durch Dreischichtplatten. Die Holz-­ BetonVerbunddecke im zweigeschossigen Bereich besteht aus Unterzügen aus Esche-Fichte-Brettschichtholz, teilvorgefertigten Gitterträgerplatten und vor Ort gegossenem Überbeton. Die Kombination der warm anmutenden unbehandelten Oberflächen des Naturmaterials mit dem Schwarz von Bodenbelägen, Treppen und Akustikplatten in den Innenräumen verleiht dem modernen Holzbau eine minimalistische Atmosphäre. KONSTRUKTION

151

SPORTZENTRUM IN SARGANS, CH

Standort Sargans, St. Gallen, CH Fertigstellung 2012 Bauzeit 13 Monate

Raumprogramm / Funktionen Regionale Sportanlage mit Vierfachsporthalle, Fitness- und Kraftraum, Gymnastikraum, Garderoben und Nebenräume, Foyer mit Theke Konstruktion Brettschichtholz-Rahmenkonstruktion; Holz-BetonVerbunddecke

Maße der Sporthalle (L × B × H) 67 × 53 × 10 m Nutzung der Sporthalle Regionales Sportzentrum für unterschiedliche Sportarten

Belüftungssystem Lüftung mit Kreislaufverbundsystem für Wärmerückgewinnung Belichtungskonzept Tageslichteinfall über hochliegende Verglasung der Nordostfassade

Schnitte Grundrisse Maßstab 1:750 1 Eingang 2 Cafeteria 3 Sporthalle 4 Haustechnik 5 Geräteraum 6 Lager-/Neben­räume 7 Duschen 8 Umkleideraum 9 Büro 10 Küche 11 Gymnastikraum 12 Fitnessraum 13 Theorieraum

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KONSTRUKTION

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Obergeschoss

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SPORTZENTRUM IN SARGANS, CH

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KONSTRUKTION

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SPORTZENTRUM IN SARGANS, CH

Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Dachaufbau: Abdichtung Bitumenbahn zweilagig Dämmung Steinwolle 200–260 mm Dampfsperre Dreischichtplatte Fichte/Tanne 68 mm 2 Akustikplatte Holzwolle 35 mm Dämmung Mineralfaser 40 mm Unterkonstruktion Kantholz 60/175 mm 3 Isolierverglasung 4 Träger BSH 140/1400 mm 5 Stütze BSH 140/800 mm 6 Attikaaufbau: Schalung Fichte/Tanne sägerau, sichtbar geschraubt 120/20 mm Lattung druckimprägniert 40 + 10 mm, dazwischen Hinterlüftung Fassadenbahn diffusionsoffen MDF-Platte 16 mm Ständer 60/200 mm, dazwischen Dämmung Steinwolle OSB-Platte 15 mm, Plattenstöße luftdicht verklebt Lattung 40/60 mm Schalung Fichte/Tanne gehobelt 20/120 mm 7 Brüstung Flachstahl pulver­beschichtet 10/20 mm 8 Träger BSH 140/640 mm 9 Deckenaufbau: Hartbetonüberzug 20 mm Zementheizestrich 70 mm PE-Folie Trittschalldämmung 20 mm Betonhalbfertigteildecke 70 + 50 mm im Verbund mit Träger BSH Fichte/Esche 140/500 mm Dämmung Mineralwolle 2  × 35 mm Gipsfaserplatte 2× 15 mm

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KONSTRUKTION

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SPORTZENTRUM IN SARGANS, CH

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KONSTRUKTION

Vertikalschnitt Maßstab 1:20 1 Dachaufbau s. S. 156 2 Schalung vertikal mit Fugen: Fichte/Tanne ­unbehandelt, sägerau, sichtbar geschraubt 80/100 mm Lattung 90 + 10 mm, dazwischen Hinterlüftung Fassadenbahn diffusionsoffen MDF-Platte 16 mm Ständer 60/200 mm, dazwischen Dämmung Mineralfaser OSB-Platte 15 mm Lattenrost 40/60 mm Verkleidung Fichte/Tanne unbehandelt, gehobelt 20/120 mm 3 Stütze BSH 140/320 mm 4 Bodenbelag PU 5 mm Zementheizestrich 70 mm PE-Folie Trittschalldämmung 20 mm Betonhalbfertigteildecke 70 + 50 mm, im Verbund mit Träger BSH Fichte/Esche 140/500mm 5 Schalung vertikal unbehandelt, sägerau 120/20 mm Lattung 40 + 10 mm, dazwischen Hinterlüftung Fassadenbahn diffusionsoffen MDF-Platte 16 mm Ständer 60/200 mm, dazwischen Dämmung Mineralfaser OSB-Platte 15 mm 6 Heizzementestrich versiegelt 90 mm Trennlage PE-Folie Dämmung Schaumglas 150 mm Sperrschicht Bitumen 2-lagig Bodenplatte Stahlbeton 280 mm Magerbeton 50 mm

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SPORTZENTRUM IN SARGANS, CH

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KONSTRUKTION

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SPORTZENTRUM IN SARGANS, CH

Sportausbildungs­­zentrum Mülimatt in Brugg / Windisch

Am Ortsrand von Windisch steht zwischen dem Ufer der Aare und einem Bahndamm das Sportausbildungszentrum als expressiver Solitär in der Flussaue. Da der Blick von der erhöhten Bahntrasse auf das Hallendach fällt, legten die Architekten besonderes Augenmerk auf dessen Gestaltung als fünfte Fassade. Ein feingliedriges Faltwerk aus Sichtbeton überspannt den gesamten Komplex und bildet mit den V-förmigen Stützen eine statisch und gestalterisch untrennbare Einheit. Hinter dem außen liegenden Tragwerk ist die durchlaufende Glashülle in einer Pfosten-Riegel-Fassade der eigentliche Raumabschluss; sie sorgt im Inneren der Halle für große Lichtfülle und Aussicht auf die Flusslandschaft, die von den skulptural wirkenden Stützen gerahmt und rhythmisiert wird. Um den Grundstücksverbrauch zu minimieren, wurde der 80 m lange und 55 m breite Komplex kompakt konzipiert und das umfassende Raumprogramm auf drei Ebenen verteilt. Das leicht abfallende Gelände nutzen die Architekten dabei für das transparente Sockelgeschoss als Zugangsebene an der Nordseite, mit dem großzügigen, über die gesamte Gebäudelänge zum Fluss hin orientierten Foyer. Direkt daran angegliedert sind die halbgeschossig abgesenkten Mehrzweck-, Schulungs- und Fitnessräume – optisch verbunden durch großflächige Verglasungen, die hier auch den Tageslichteinfall sowie den Sichtbezug nach außen erlauben. Im rückwärtigen Gebäudeteil befinden sich Umkleiden, Lager und Technikbereiche. Die in Gebäudemitte platzierten Treppen führen 162

Studio Vacchini Architetti

nach oben zu den Hallen und weiter ins galerieartige Obergeschoss zu Tribüne und Kraftraum. Rechts und links dieser Mittelzone, die neben der Erschließung auch die Geräteräume aufnimmt, liegen die beiden rund 9 m hohen Dreifachsporthallen auf Geländeniveau, sodass die Sportler an den Stirnseiten direkt ins Freie bzw. zum Außensportplatz gelangen können. Der Komplex steht der Fachhochschule Nordwestschweiz, den Berufsschulen sowie Vereinen zur Verfügung. Das Faltwerk erscheint auf den ersten Blick wie aus einem Guss in Sichtbeton erstellt. Tatsächlich ist es jedoch aus vorgefertigten Elementen zusammengesetzt und wurde anschließend an den Montagestößen sowie den Vorspannstellen durch selbstverdichtenden Beton zu einer monolithischen Einheit verbunden. Die innovative Spannbetonkonstruktion mit anspruchsvollen Detaillösungen besteht aus 27 Rahmeneinheiten. Diese werden jeweils von zwei Stiel- und drei Dachelementen gebildet und haben eine Querschnittshöhe von 2,59 m bei einer Spannweite von 52,60 m. Trotz der imposanten Trägerhöhen wirkt die Struktur durch die zickzackförmige Faltung einfach und leicht; dazu trägt auch die mit 24 cm geringe Wandstärke der Elemente bei, für die ein selbstverdichtender Feinbeton verwendet wurde. Im Gebäudeinneren prägt das Material Sichtbeton in hoher Oberflächen- und Detailqualität auch die massiven Wände, Brüstungen und Tribünen. Ihr heller Grauton setzt sich in den Böden und Metallflächen fort – die dezente Farbgestaltung vermittelt so im gesamten Gebäude eine ruhige Atmosphäre. KONSTRUKTION

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SPORTAUSBILDUNGSZENTRUM MÜLIMATT, CH

Standort Windisch, CH Fertigstellung 2010 Bauzeit 25 Monate

Raumprogramm / Funktionen 2 Dreifachsporthallen, Räume für Gymnastik und Fitness, Unterrichts- und Lehrräume, Garderoben und Nebenräume Konstruktion Das Sportzentrum ist als stützenfreier, weitgespannter Raum konzipiert und als Spannbetontragwerk mit vorgefertigter Faltwerkstruktur ausgebildet. Die Gebäudelänge besteht aus 27 Achsen bzw. Faltungen. Die Trennwände und die Fundamente wurde aus Ortbeton hergestellt, ebenso wie die Treppenläufe und Brüstungen. Hinter dem Faltwerk aus Sichtbeton an den Längsseiten bildet eine Glasfassade den Raumabschluss. Die flächig abschliessenden Querseiten sind ebenfalls vollständig verglast.

Maße der Sporthalle (L × B × H) 2 Dreifachsporthallen jeweils mit 48,60 × 28 × 9 m Nutzung der Sporthalle Gymnastik, Fitness, Basketball, Volleyball, Kampfsport etc.

Belichtungskonzept Die Ausleuchtung der Hallenspielfelder durch Tageslicht erfolgt jeweils von zwei gegenüberliegenden Seiten über die verglaste Ost- und Westfassade; zusätzlich kann Kunstlicht eingesetzt werden. Wenn die Trennwände hochgezogen sind, wird der Blick aus dem Hallenraum in die Umgebung in alle Richtungen frei. Belüftungssystem Warmluftheizsystem zur Heizung und Belüftung der Dreifachturnhallen, der Garderoben und der Duschen

Lageplan Maßstab 1:7500

164

KONSTRUKTION

Grundrisse Schnitte Maßstab 1:1000

11

1 Eingang 2 Foyer 3 Mehrzweckraum 4 Sitzung / Theorie 5 Gymnastikraum 6 Lehrer 7 Garderobe 8 Materiallager 9 Technikraum 10 Dreifeldsporthalle 11 Geräteraum 12 Kraftraum

11 11 12 12 12 11 11 11

Galeriegeschoss

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Untergeschoss

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SPORTAUSBILDUNGSZENTRUM MÜLIMATT, CH

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KONSTRUKTION

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SPORTAUSBILDUNGSZENTRUM MÜLIMATT, CH

Mehrzweckraum im Untergeschoss

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KONSTRUKTION

Zentrales Treppenhaus

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SPORTAUSBILDUNGSZENTRUM MÜLIMATT, CH

Vertikalschnitte Maßstab 1:50 1 Rahmenstiel Betonfertigteil, selbstverdichtender Beton, vorgespannt 160–380 mm  2 Abdichtung, Kunststoffbeschichtung 2 mm Betonfertigteil selbstverdichtender Beton vorgespannt 160–380 mm 3 Verbindungslasche Stahl, Aussparung vergossen 4 Abdichtung OSB-Platte 18 mm Kanthölzer 180/80 mm, dazwischen Wärme­dämmung Mineralfaser 180 mm OSB-Platte 22 mm Dampfsperre Akustikdecke Holzwolleplatte, ­zementgebunden 50 mm 5 Pfosten-/Riegel-Fassade Stahlprofilrohr | 70/70/4 mm Isolierverglasung ESG 6 + SZR 14 + Float 6 + SZR 14 + VSG 12 mm Glashalteprofile Aluminium 6 Beschichtung EPDM/PUR 5–8 mm Zementestrich bewehrt 95 mm PE-Folie 0,2 mm Trittschalldämmung 40 mm PE-Folie 0,2 mm Stahlbeton 300 mm

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KONSTRUKTION

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SPORTAUSBILDUNGSZENTRUM MÜLIMATT, CH

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KONSTRUKTION

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SPORTAUSBILDUNGSZENTRUM MÜLIMATT, CH

Faltwerkmodule Maßstab 1:500 a b c d

Rahmenstiel Standard Rahmenstiel Hallenende Mittelelement Rahmenbalken Verlauf Vorspannseile

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Vertikalschnitte Horizontalschnitte Stahlbetonfertigteile Maßstab 1:100

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KONSTRUKTION

Fassadenschnitt Maßstab 1:10

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1 1 Rahmenstiel Betonfertigteil 2 Gitterrost 3 Abdichtung OSB-Platte 18 mm Kanthölzer 180/80 mm. dazwischen Wärme­dämmung Mineralfaser 180 mm OSB-Platte 22 mm Dampfsperre Akustikdecke Holzwolleplatte, ­ zementgebunden 50 mm 4 Aluminiumblech 2,5 mm Luftzwischenraum 50 mm Folie wasserabweisend Paneel Aluminiumblech 2 mm Wärmedämmung EPS 50 mm 5 Fassadenriegel Stahlrohr 70/70/4 mm 6 Glashalteprofile Aluminium, Pressleiste innen 7 Isolierverglasung ESG 6 + SZR 14 + Float 6 + SZR 14 + VSG 12 mm 8 ESG 8 mm rückseitig emailliert 9 Fassadenpfosten Stahlblech 250/20 mm

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SPORTAUSBILDUNGSZENTRUM MÜLIMATT, CH

Energetische Sanierung einer Turnhalle in Berlin

Die Grundschule am Tempelhofer Feld, eine dreiflügelige Anlage aus den späten 1950er-Jahren, hatte durch heterogene Umbauten in den letzten Jahrzehnten viel von ihrer einstigen zeittypischen Leichtigkeit verloren. Zahlreiche bauliche Eingriffe hatten auch die auf der gegenüberliegenden Seite des Pausenhofs platzierte Turnhalle funktional beeinträchtigt und formal geschwächt. Im Rahmen der Sanierung war es das Ziel von Ludloff + Ludloff Architekten, die Halle energetisch zu optimieren und zugleich die ursprünglichen gestalterischen Qualitäten neu zu interpretieren. Eine konventionelle Abhangdecke konnte nicht eingebaut werden, da die notwendige Erhöhung der Stärke der Dachdämmung die Tragfähigkeit der Decke ausgeschöpft hatte. Deshalb wurde das Tragwerk der Halle freigelegt und eine leichtere Deckenkon­ struktion verwendet. Die über 13 m spannenden Träger bleiben auch hinter der neuen abgehängten Spanndecke – ein Glasgewebe in Metallrahmen – erkennbar. Als semitransparente, gewichtsoptimierte Konstruktion schützt sie Leuchten und Akustik­elemente vor Beschädigung durch Bälle. Die leichten Elemente verlaufen gebogen auch über den oberen Teil der Verglasungen der Längsseiten und schaffen so einen fließenden Übergang zur Wand. Sie dienen als Blendschutz, halten direkte Sonneneinstrahlung ab und verleihen der Halle eine luftige Atmosphäre. Um mehr Tageslicht ins Innere zu holen sowie innen und außen visuell zu verknüpfen, wurde die ursprünglich nur im oberen Bereich befensterte Nordwest176

ludloff + ludloff Architekten

fassade komplett geöffnet und vollflächig verglast. Die rotbraunen Sichtziegelwände der Stirnseiten bilden zum hellen Farbton der neuen Elemente und dem blauen Hallenboden einen reizvollen Kontrast: Das Zusammenspiel von Farbe und Material, von Alt und Neu prägt den heiteren Raumcharakter. Ebenfalls modernisiert und aufgewertet wurden die U-förmig die Turnhalle umgebenden Nebenräume. Deren kleinteilige Struktur aus Umkleiden und Nasszellen vereinfachten die Architekten und organisierten sie neu: So stehen den Kindern jetzt zwei großzügige Bereiche zur Verfügung, die von eleganten Raumobjekten mit Waschbecken sowie rot- und grüngefliesten Duschen bestimmt werden. Für gleichmäßiges und freundliches Licht sorgen Leuchten, die in Aussparungen in der Bestandsdecke integriert sind. Auch bei der Fassadengestaltung überlagern sich Alt und Neu: Eine Hülle aus vertikalen Zedernholzstäben umgibt die Halle und ihren überdachten Verbindungsgang zum Hauptflügel des Schulhauses. Die Holzlamellen sind dem vorhandenen Wärmedämmverbundsystem aus den 1980er-Jahren vorgesetzt, das nur partiell überarbeitet wurde und einen optisch egalisierenden Anstrich mit farbigen Linien erhielt. Dies war im Hinblick auf die gebundene graue Energie gesamtenergetisch sinnvoller als ein komplett neuer Fassadenaufbau. So verbindet die Turnhalle beispielhaft den behutsamen Rückbau und zeitgemäße Ergänzungen mit einem nachhaltigen Energiekonzept. KONSTRUKTION

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TURNHALLE IN BERLIN, DE

Standort Berlin, DE

Raumprogramm / Funktionen Turnhalle; Zusatznutzung für schulische ­Veranstaltungen

Maße der Sporthalle (L × B × H) 26 × 13 × 5,60 m

Fertigstellung 2011

Konstruktion Bestand: Mauerwerk mit Stahlbeton-Kassettendecke (StaKa) Neubau: Mauerwerk Laubengang: Stahlkonstruktion mit H ­ olzstäben

Nutzung der Sporthalle Grundschule: allgemeiner Schulsport; Vereinssport: Basketball, Volleyball, Badminton

Bauzeit 15 Monate

Belichtungskonzept Maximierung der Tageslichtnutzung unter ­Berück­sichtigung von Blendschutz-­Anforderungen; ­tageslichtabhängige ­Kunstlichtsteuerung Belüftungssystem Nutzungsabhängige kontrollierte Frischluftversorgung; Nutzung passiv vortemperierter Luft aus Räumen mit b 1 Nebennutzflächen b 3

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KONSTRUKTION

Grundriss Schnitte Maßstab 1:500 1 Laubengang 2 Foyer 3 Umkleide/Dusche 4 Geräteraum 5 Lager Außensportgeräte b

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TURNHALLE IN BERLIN, DE

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KONSTRUKTION

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TURNHALLE IN BERLIN, DE

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KONSTRUKTION

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TURNHALLE IN BERLIN, DE

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KONSTRUKTION

Fassadenschnitt Maßstab 1:20 Vertikale und horizontale Schnitte Maßstab 1:5 1 Abdichtung PU-Beschichtung Wärmedämmung Mineralfaser 120 mm Dampfsperre Stahlbetondecke ca. 150 mm (Bestand) 2 Wärmedämmverbundsystem: Putzschicht 10 mm Armierungsschicht 5 mm Mineralwolledämmung 60 mm 3 Pfosten-Riegel-Fassade: Isolierverglasung ESG 8 + SZR Argon 14 + VSG 8 mm d BSH 60/250 mm Pressleiste Aluminium 4 textiler Prallschutz: Glasfasergewebe in Aluminiumprofilrahmen Abhängung Gewindestange M10, drucksteif, schwarz lackiert 5 PU-Beschichtung 2 mm Elastikschicht 3 mm MDF-Platte 2× 8 mm Elastikschicht 15 mm Trennlage Stahlblech 2× 0,6 mm 4 d Systemplatte PUR mit Fußbodenheizung 25 mm Wärmedämmung 70 mm Ausgleichsschüttung 20 mm Abdichtung Bitumenbahn e e Stahlbetonplatte 180 mm (Bestand) d

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TURNHALLE IN BERLIN, DE

Grundriss Duschskulptur Maßstab 1:50 Schnitt Anbau Maßstab 1:20

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1 Abdichtung PU-Beschichtung Wärmedämmung Mineralfaser 120 mm Dampfsperre Beton-Kassettendecke ca. 200 mm (Bestand) Gipskartonplatte aufgeschraubt, v ­ erspachtelt 2× 6,5 mm 2 Leuchte 3 Holzlamelle 160/3550 mm Unterkonstruktion Edelstahl Rundprofil 4 Kalkzementputz 15 mm Wärmedämmung Mineralwolle 100 mm (Bestand) Ziegelmauerwerk 365 mm (Bestand) Gipsputz 15 mm 5 Holzbank Eiche verdeckt verleimt, geölt 40 mm Konsole Stahlprofil lackiert T 35/35 mm 6 PU-Beschichtung blau 2 mm Spachtelung 2,5 mm, Zementestrich 50 mm Wärmedämmung 40 + 45 mm Abdichtung bituminös Stahlbetonplatte ca. 160 mm (Bestand) Wärmedämmung HolzwolleLeichtbauplatte 2× 40 mm 7 PU-Beschichtung weiß 2 mm Spachtelung 2,5 mm System-Feuchtraumplatte zementgebunden 20 mm Zementestrich 45 mm Wärmedämmung 35 + 40 mm Abdichtung bituminös 8 Mosaikfliesen 5/25/25 mm geklebt Feuchtraumplatte zementgebunden 2× 12,5 mm Unterkonstruktion Stahlprofil verzinkt j 50/50 mm

KONSTRUKTION

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TURNHALLE IN BERLIN, DE

Gebäudezustand vor der Sanierung

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KONSTRUKTION

Energieschema 1 Verwendung nachwachsender Rohstoffe 2 tageslichtabhängige Kunstlichtsteuerung 3 Erhöhung des Dämmstandards um 20 % 4 Verbesserung des thermischen Komforts durch Nachtluftspülung der Halle im Sommer 5 Bauteiloptimierung nach solaren Gesichtspunkten 6 Nutzung von Sonnenkollektoren zur Warmwasseraufbereitung 7 Nutzung passiv vortemperierter Luft aus Räumen mit Nebennutzflächen 8 nutzungsabhängige kontrollierte Frischluft­ versorgung 9 optimaler Schutz gegen sommerliche Über­ wärmung durch passiven Sonnenschutz Maximierung der Tageslichtnutzung unter Berücksichtigung von Blendschutzanforderungen 10 Minimierung des Primärbedarfs 11 Nutzung passiv vortemperiert Luft aus Räumen mit Nebennutzflächen

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TURNHALLE IN BERLIN, DE

Sporthalle in Calais

Mit dem Bau der Sporthalle im ehemaligen I­ndustriehafen nahe dem Zentrum von Calais begann die Aufwertung der früheren Dockareale. Am Quai de la Moselle gelegen, ist die Halle mit 1500 Sitzplätzen als Veranstaltungsort für Profi-­ Basketballspiele konzipiert, wird aber auch von den Schulen der umliegenden Viertel genutzt. Der auf sechseckigem Grundriss angelegte Baukörper mit großflächigen Glasfassaden wird von einer weißen, segeltuchartigen Dachfläche überspannt. Das geschwungene Hängedach bestimmt das äußere Erscheinungsbild der Sporthalle und verleiht dem Innenraum Dynamik. Zusammen mit den steilen Rängen der Zuschauertribünen wird so eine für die Basketballspiele erwünschte „Hexenkessel“-Atmosphäre geschaffen. Auch konstruktiv bildet das leicht wirkende Stahltragwerk ein Gesamtsystem mit den beiden sich gegenüberliegenden Stahlbetontribünen. Ihre Anordnung beidseitig des Spielfelds und die Ausrichtung des Dachtragwerks entlang der Grundrissachsen ermöglichte die elegante und effiziente Tragstruktur. Das Hängedach ist zwischen den beiden 45 Grad geneigten Zuschauertribünen gespannt. Deren durchgehende schräge Stahlbetonplatten leiten die horizontalen Lasten aus dem Dachtragwerk nach unten. Das Dach ist als Sattelfläche mit zweifacher Krümmung in Form eines hyperbolischen Paraboloids ausgebildet. Die neun Hauptträger – Doppel-T-Pro190

Bureau faceB

file mit einer Höhe von 500 mm am Rand und 920 mm in der Mitte – entsprechen der Hängeform des Dachs und sind an den Tribünen mit Auflagern verankert. Ihre Spannweite beträgt zwischen 39 und 65 m, ihr Achsabstand 6,06 m. Zwischen diesen Hauptträgern verläuft ein diagonales Trägersystem, das die Dachstruktur in Querrichtung stabilisiert. Die Untersicht des weißen Stahltragwerks wurde nicht verkleidet, um die Konstruktion sichtbar zu lassen. Gemeinsam mit den Sichtbetonoberflächen der Tribünen verleihen sie dem Raum eine puristische und robuste Ausstrahlung. Als haptischen Kontrast dazu haben die Architekten die Betonstützen und -träger im Eingangsbereich gestaltet: Sie wurden nach dem Ausschalen sandgestrahlt und zeigen so die Zuschlagstoffe, deren Struktur und Farbe an die Strände bei Calais erinnern. Unter den Tribünen sind auf zwei Etagen die Eingänge und Erschließungsbereiche sowie die Umkleiden, Sanitärbereiche und Vereinsräume integriert. Die Zuschauer betreten die Halle an der Nordseite auf Straßenniveau, die Sportler über einen eigenen Zugang im Geschoss darunter, der direkt zu Umkleiden und Halle führt. Die untere Ebene nutzt so den Höhenunterschied von 2,50 m zum Hafenbecken. Sie wird von großzügigen Freitreppen erschlossen, die ebenso Bestandteil des Projekts sind wie die neue Promenade entlang der Kaimauer und der Parkplatz. KONSTRUKTION

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SPORTHALLE IN CALAIS, FR

Standort Calais, FR

Raumprogramm / Funktionen Sporthalle, Mehrzweckhalle und Vereinshaus

Fertigstellung 2018

Konstruktion Das Stahl-Hängedach und die beiden Tribünenanlagen aus Stahlbeton bilden eine konstruktive Einheit.

Bauzeit 23 Monate

Maße der Sporthalle (L × B × H) 65,40 × 48,9 m, (einschließlich der Betonstufen, die als Tribüne genutzt werden 45,00 × 32,00 m Sporthalle mit zusätzlicher Zuschauer-Falttribüne Niedrigster Punkt unter dem Träger der Sporthalle: 8,10 m Niedrigster Punkt unter der Decke der Sporthalle: 8,90 m Höchster Punkt unter dem Träger der Sporthalle: 10,05 m Höchster Punkt unter der Decke der Sporthalle: 10,50 m

Belichtungskonzept  Großflächige Glasfassaden auf allen Seiten; Leuchtstoffröhren zwischen den Deckenträgern der geneigten Decke; LED-Leisten an den Tragwerksstützen

Nutzung der Sporthalle Basketball, Badminton, Volleyball, Handball; geeignet für Basketball-Wettkämpfe Das Gebäude wird genutzt von einem Profiverein und benachbarten Schulen. Zuschauertribünen mit 1600 Sitzen

Belüftungssystem Dynamisches System

Schnitte Grundrisse Maßstab 1:1000 1 Eingangshalle 2 Bar 3 Tickets 4 Besprechungsraum 5 Spielfeld 6 Müllraum 7 Büro 8 Vereinsbereich

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a a Straßenebene 

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Aufsicht Innenraum  4 4

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KONSTRUKTION

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SPORTHALLE IN CALAIS, FR

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KONSTRUKTION

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SPORTHALLE IN CALAIS, FR

Tragwerkselemente Hauptträger in Hängeform (1), in Gegenrichtung gekrümmte Nebenträger (2) und Stahlbeton-Tribünen als Druckauflager für Hauptträger (3)

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Statisches System

Zug

Zug

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Zug

Druck

Druck

Zug

KONSTRUKTION

Detailschnitt Auflagerpunkt Dach­träger Tribüne Maßstab 1:20

c

c

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SPORTHALLE IN CALAIS, FR

Detailschnitt Stahlgelenk Dachträger Maßstab 1:10

Überhöhte Verformungs­figur des Dachs unter dem Lastfall halbseitiger Windsog

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KONSTRUKTION

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SPORTHALLE IN CALAIS, FR

APPENDIX

AUTOREN

BILDNACHWEISE

Sandra Hofmeister

Dorte Mandrup Cover Vorderseite Horizontalschnitt (Sporthalle mit Wohnungen in Kopenhagen) Javier Callejas Cover Rückseite (Campuserweiterung Madrid) Alexandra Timpau 5 Iwan Baan 7 unten, 16 Iwan Baan VG Bild-Kunst, Bonn 2019 7 oben, 22 oben Nelson Kon 8, 9 Bruno Klomfar 11 oben Alberto Cosi 11 unten Alex Maclean 13 oben Julienne Schaer 13 unten Velux / Patricia Weisskirchner 15 © A. Zahner Co. 17 Shigeo Ogawa 19 Rasmus Hjortshøj / Coast 21 oben, 61, 62, 64, 65, 66, 67 Public Domain 21 unten Mikkel Frost / Cebra 22 unten Walter Mair 25 oben, 146/147 Stef Declerc 25 unten Gibbon Slacklines (Bild wurde modifiziert) 26 Adam Mørk 29, 30, 32, 33, 35, 36/37, 38 Luc Boegly 41, 42, 44, 46, 47, 48 Pierre L’Excellent 49 Maxime Delvaux 51, 54, 191, 193, 194 / 195 Muoto 52 Myriam Tirler 55, 56, 57 Axel Schmidt / Flussbad Berlin e.V. (Bild wurde modifiziert) 58 Mariela Apollonio 69, 70, 72, 73, 75, 76, 77 Threthny/flickr (Bild wurde modifiziert) 78 David Frutos Fotografía de Arquitectura 81, 82, 84, 85, 86 / 87, 88, 89, 90, 92 / 93 Javier Callejas 9  5, 96, 98/99, 100, 101, 102, 104, 105 Julien Lanoo 107, 108, 110/111, 112, 114, 115 Paul Ott 117, 118, 121, 124 oben rechts und unten links, 126, 127 Jasmin Schuler 120, 122, 124 oben links Roland Halbe / artur 129, 132/133, 134 unten, 136, 137 Thomas Madlener 134 oben Chris Gloag (Bild wurde modifiziert) 138 Dario Pfamatter / Christian Kerez 141, 142, s148 Andreas Gabriel 144 Hannes Henz 149 Roman Keller 1 51, 154, 155, 156, 158, 159, 160/161 René Rötheli 1 63, 166/167, 168, 169, 171, 172/173 Jan Bitter 1 77, 179, 180, 181, 182/183, 184, 186 faceB 196, 197 unten Jonathan Alexandre 197 oben Delphine Lermite 199 Medios Publicos EP, CC BY-SA 4.0 (Bild wurde modifiziert) 200

ist Chefredakteurin von Detail. Nach dem Studium der Kunstgeschichte und Romanistik in Berlin und München promovierte sie an der Ludwig-Maximilians-Universität. Von 2012 bis 2015 war sie Chefredakteurin der deutschen Domus. Ihre Texte mit den Schwerpunkten Architektur und Design sind in internationalen Zeitungen, Zeitschriften und Büchern erschienen. Neben ihrer Tätigkeit als Redakteurin und Herausgeberin ist Sandra Hofmeister Lehrbeauftragte an der Architekturfakultät der Technischen Universität München. Roland Pawlitschko ist Architekt sowie freier Autor, Redakteur, Übersetzer und Architekturkritiker. Nach seinem Architekturstudium an der Technischen Hochschule Karlsruhe und an der Technischen Universität Wien war er in verschiedenen deutschen und österreichischen Architekturbüros tätig. Heute kuratiert er Ausstellungen rund um das Thema Architektur und Öffentlichkeit, organisiert Architekturexkursionen und veröffentlicht Artikel und Aufsätze in Büchern, Zeitschriften und Tageszeitungen. Seit 2007 arbeitet er mit der Detail-Redaktion zusammen. Dabei schreibt und gestaltet er Print- und Onlinebeiträge insbesondere für Detail structure. Jakob Schoof ist Redakteur von Detail und verantwortet dort insbesondere die Themenausgaben und -specials zu Energieeffizienz und Nachhaltigkeit. Nach dem Architekturstudium an der Universität Karlsruhe arbeitete er von 2000 bis 2009 bei der Architekturzeitschrift AIT, zunächst als Volontär und Redakteur und dann als Bereichsleiter Corporate Publishing. Neben der Redaktionstätigkeit hält er Vorträge und moderiert Veranstaltungen, vorzugsweise in den Bereichen nachhaltiges Bauen und Klimaschutz.

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Fotos, zu denen kein Fotograf genannt ist, sind Architektenaufnahmen, Werkfotos oder stammen aus dem Archiv ­DETAIL.

PROJEKTBETEILIGTE Seite 28 Sporthalle mit Wohnungen in ­Kopenhagen

Bauherr ICF La Sablière, Paris La Ville de Paris

Parmagade 4 2300 Kopenhagen (DK)

Architekten AAVP Architecture Paris www.aavp-architecture.com

Bauherr Municipality of Copenhagen, O. Adsbøll & Sønner, Kolding

Projektleitung Vincent Parreira, Marie Brodin, Nicolas Fontaine Descambres, Lara Ferrer

Architekten Dorte Mandrup Kopenhagen www.dortemandrup.dk

Tragwerksplanung EVP ingénierie Paris www.evp-ingenierie.com

Projektleitung Noel Wibrand

HLS Bureau dʼEtudes Louis Choulet Clermont-Ferrand

Mitarbeiter: Asbjørn Lütken, Nicolas Kampmann Petitmaire, John Pries Jensen, Pernille Svendsen Tragwerksplanung Klaus Nielsen Rådgivende Ingeniører Nivå www.knas.dk Akustikplanung Gade & Mortensen Akustik A/S Charlottenlund www.gade-mortensen.dk Bauleitung Ib Wulff Andersen, O. Adsbøll Generalunternehmer SH2 Kolding c/o O. Adsbøll & Sønner Kolding www.adsboell.dk

Seite 40 Sozialwohnungen mit Sporthalle in Paris 10 Passage Delessert 75010 Paris (FR) 203

Kostenplanung bmf Economie du Bâtiment Paris www.bmf-economie.fr Nachhaltigkeit Oasiis Aubagne www.oasiis.fr Landschaftsarchitekten Atelier Roberta Paris www.atelierroberta.com Akustikplanung Altia Paris www.altia-acoustique.com Generalunternehmer Eiffage Construction Vélizy-Villacoublay www.eiffageconstruction.com

Seite 50 Mensa mit Fitnessräumen in Gif-sur-Yvette

620 Rue Louis de Broglie 91190 Gif-sur-Yvette (FR) Bauherr Etablissement Public d’Aménagement Paris Saclay Architekten Muoto Architects Paris www.studiomuoto.com Projektleitung Gilles Delalex Mitarbeiter Paulo Neves, Anne Gerard, Andra Stanciu Tragwerksplanung Bollinger & Grohmann Paris www.bollinger-grohmann.com TGA- und Kostenplanung Igrec Ingénierie Paris www.y-ingenierie.com Akustik- und Lichtplanung Alternative Paris www.alternative-consulting.fr Küchenplanung Novorest Montreuil www.novorest.free.fr

Seite 60 Spiel- und Sportplatz in Kopenhagen Helsinkigade 30 2150 Nordhavn, Kopenhagen (DK) Bauherr By og Havn, Kopenhagen www.byoghavn.dk

Architekten JAJA Architects Kopenhagen www.ja-ja.dk Mitarbeiter Kathrin Susanna Gimmel, Jan ­Yoshiyuki Tanaka, Jakob Steen Christensen, Sam de Boever Tragwerksplaner (Entwurf) Søren Jensen Rådgivende Ingeniører Kopenhagen www.sj.dk Ausführungsplanung Årstiderne Arkitekter Kopenhagen www.aarstiderne.dk Ingeniør’ne AS Odense www.ingenior-ne.dk Grafik Rama Studio Kopenhagen www.ramastudio.dk Beratung Sportanlagenbau Lokale og Anlægsfonden Kopenhagen loa-fonden.dk DGI Kopenhagen www.dgi.dk Bauunternehmen 5e Byg Odense www.5e-byg.dk

Architekt Carmel Gradolí, Arturo Sanz, Carmen Martínez arquitectos Valencia www.gradolisanz.acontrapeu.com

Seite 94 Campuserweiterung in Madrid

Tragwerksplanung VALTER, Valenciana de Estructuras, S.L Valencia www.valter.es

Bauherr Francisco de Vitoria University, Madrid

Bauleitung und Kostenmanagement Francesc Vallet Planung Elektrik und Hydraulik Pablo Gómez Baumeister ENSECON, Obras y Servicios, S.L. Valencia www.ensecon-obras-y-servicios. pymes.com

Seite 80 Sporthalle in Puig d’en Valls Puig d’en Valls Santa Eulalia del Río, Ibiza, Islas Baleares (ES) Bauherr Magistrat von Magistrate of Santa Eulalia del Río, Islas Balears Architekten MCEA Arquitectura Murcia manuelcostoya.com Vermessung María José González Vincente

Seite 68 Mehrzweckgebäude der Escola Gavina in Valencia Partida La Martina 46210 Valencia (ES) Bauherr Escola Gavina Cooperativa

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Ausführungsplanung José María López Llaquet Tragwerksplanung QL Ingenieria, Murcia www.ql-ingenieria.es

Carretera Pozuelo a Majadahonda 28223 Pozuelo de Alarcón, Madrid (ES)

Architekten Alberto Campo Baeza Madrid www.campobaeza.com Projektleitung Francisco Navarro, María Lamela, Francisco Armesto Mitarbeiter Ignacio Aguirre López, Alejandro ­Cervilla García, María Pérez de Camino Díez, Tommaso Campiotti, Miguel ­Ciria Hernández, Elena Jiménez Sánchez, Imanol Iparraguirre, María Moura Tragwerksplanung Andrés Rubio Morán Haustechnik Úrculo Ingenieros Madrid urculoingenieros.com Bauleitung Clásica Urbana Valencia clasicaurbana.com Kostenplanung Francisco Melchor Gallego Fassadenberatung José Pablo Calvo Seite 106 Turnhalle in Chelles 1 Rue Louis Eterlet 77500 Chelles, FR Bauherr Stadtrat Chelles

Architekten LAN Architecture Paris www.lan-paris.com

Tragwerksplanung Lackner & Raml Tragwerksplanung Villach www.lackner-raml.at

Projektleitung Aure Delaroière

Elektroplanung Lechner & Partner ZT Gmbh Villach www.ztg-lechner.com

Mitarbeiter Christophe Leblond, Amandine Evrard, Philippe Pelletier Tragwerksplanung Betem, Toulouse www.betem.fr Generalunternehmer Eiffafe Seine et Marne Vélizy-Villacoublay www.eiffageconstruction.com Energieplanung Isabelle Hurpy Montreuil-sous-Bois www.eco-r.fr Mechanik, Elektroplanung Forclum Saint Denis www.eiffageenergie.com

Seite 116 Sporthalle in Villach St. Martiner Straße 11 9500 Villach (AT)

HLK Ingenieurbüro Lakata GmbH Villach www.lakata.at Bauphysik Pabinger & Partner ZT GmbH Krumpendorf www.pabinger.co.at Brandschutz Ingenieurbüro Anderwald Villach www.anderwald.at Baumeister Strabag Villach www.strabag.com HLKS Hechenleitner & Cie GmbH Villach www.hechenleitner.at

Seite 128 Sporthalle in Bietigheim-Bissingen

Bauherr Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur, Stadt Villach

Hans-Stangenberger-Straße 3 74321 Bietigheim-Bissingen (DE)

Architekten Dietger Wissounig Architekten Graz www.wissounig.at

Bauherr Stadt Bietigheim-Bissingen, Amt für Stadterneuerung und ­Hochbau

Projektleitung Dietger Wissounig

Architekten Auer Weber, Stuttgart www.auer-weber.de

Mitarbeiter Patrick Steiner, Thomas Wadl 205

Tragwerksplanung Mayr + Ludescher (Konzept) Stuttgart Arge Müller und Merkle Bietigheim-Bissingen Haustechnik Ingenieurbüro Simon Kirchentellinsfurt Elektroplanung Elektroplan GmbH Göppingen Bauleitung Jürgen Braunbeck Ludwigsburg

Seite 140 Schulsporthalle in Zürich Saatlenfussweg 3 8050 Zürich-Schwamendingen (CH) Bauherr Stadt Zürich, Immobilien­ bewirtschaftung, Schul- und Sportdepartement, ­vertreten durch das Amt für ­Hochbauten der Stadt Zürich Architekt Christian Kerez Zürich www.kerez.ch Projektleitung Christian Scheidegger Mitarbeiter Andrea Casiraghi, Lucas ­Camponovo, Ueli Degen, Michal Eidenbenz, ­Steffen Lemmerzahl, Andreas ­Skambas, ­Moritz Agné, Mathias Baer, Ute ­Burdelski, David Gianinazzi, R ­ omina Grillo, Christian Hahn, Eva ­Herren, Kaori Hirasawa, Louise L ­ emoine, Dirk Massute, Fabien Schwartz, Eva S ­ ommerin, Fumiko Takahama, ­Dominique Wehrli, Tetsuo Yamaji, Christoph Wiedemeyer

Team Wettbewerb Andreas Büchli, Silvio Ammann, ­Steffen Lemmerzahl, Florian Sauter, Selina Walder Tragwerksplanung Dr. Schwartz Consulting AG Zug mit dsp Zürich Walter Kaufmann, Mario Monotti Bauleitung BGS Rapperswil Landschaftsplanung 4d AG Bern Haustechnik Waldhauser Haustechnik AG Basel Fassadenplanung gkp Fassadentechnik AG Aadorf Lichtplanung Amstein & Walthert AG Zürich Akustikplanung Martin Lienhard Bauphysik Bakus GmbH Zürich

Seite 150 Sportzentrum in Sargans Pizolstraße 7320 Sargans (CH) Bauherr Hochbauamt Kanton St. Gallen www.hochbau.sg.ch

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Architekten Hildebrand & Ruprecht Architekten Zürich (früher Blue Architects + Ruprecht ­Architekten) www.hildebrand.ch www.ruprecht-architekten.ch/ Projektleitung Eva Herren Mitarbeiter Thomas Hildebrand, Rafael Ruprecht, Reto Giovanoli, Marcel Baumann, ­Massimo Della Corte, Katrin Pfäffli, ­Diana Zenklusen Tragwerksplanung Walt+Galmarini Zürich www.waltgalmarini.com Baumanagement Ghisleni Planen Bauen GmbH St Gallen www.ghisleni.ch Holzbau-Fassade, Ausbauplanung Pirmin Jung Ingenieure für Holzbau AG Rain www.pirminjung.ch Bauphysik Stadlin Bautechnologie Buchs Tel.: +49 81 75 660 35 HLKS-Konzeptplanung Waldhauser Haustechnik AG Münchenstein www.waldhauser-hermann.ch Elektroplanung Inelplan AG Walenstadt www.inelplan.ch Sanitärplanung Technoplan Sargans AG Sargans www.tps-sargans.ch

Heizungs- und Lüftungsplanung Kalberer + Partner AG Bad Ragaz www.kapa.ch Brandschutzkonzept Braun Brandsicherheit AG Winterthur www.braun-bs.ch Landschaftsarchitektur Engeler Freiraumplanung AG Wil www.engeler-planung.ch

Seite 162 Sportausbildungszentrum Mülimatt in Brugg / Windisch Gaswerkstraße 2 5210 Windisch (CH) Bauherr Kanton Aargau, Immobilien, Department Finanzen und Ressourcen und Stadt Brugg Architekten Studio Vacchini Architetti Locarno www.studiovacchini.ch Mitarbeiter Jerôme Wolfensberger, Luciana Bruno, Eloisa Vacchini, Mauro Vanetti Tragwerksplanung Fürst Laffranchi Bauingenieure GmbH Wolfwil www.fuerstlaffranchi.ch Generalunternehmer, Bauleitung Arigon Generalunternehmung AG Zürich www.arigon.ch Generalplanung Paul Zimmermann + Partner AG Vitznau www.pz-p.ch

Sanitärplanung PolyTeam AG Brugg www.polyteam.ch

Tragwerksplanung GSE Ingenieur-Gesellschaft mbH Berlin www.gse-berlin.de

Haustechnik Gähler und Partner AG Ennetbaden www.gpag.ch

Haustechnik Riethmüller Plan Gebäudetechnik Berlin Tel.: +49 30 30612700

Elektroplaner R+B Engineering AG Brugg www.rbeag.com

Bauphysik Müller-BBM GmbH Berlin www.muellerbbm.de

Fassadenplanung PPEngineering Riehen www.ppengineering.ch

Akustikplaner Akustik Ingenieurbüro Moll Berlin www.mollakustik.de

Bauphysik Ragonesi Strobel & Partner Luzern www.rsp-bauphysik.ch

Brandschutz hhpberlin – Ingenieure für Brandschutz GmbH Berlin www.hhpberlin.de

Landschaftsplaner Arch. Paolo Bürgi Camorino www.burgi.ch

Seite 176 Energetische Sanierung einer Turnhalle in Berlin Schulenburgring 7–11 12101 Berlin (DE) Bauherr Bezirksamt Tempelhof-Schöneberg, Berlin Architekten ludloff + ludloff Architekten Berlin Jens Ludloff, Laura Fogarasi-Ludloff www.ludloffludloff.de Mitarbeiter Dennis Hawner (Projektleitung), ­Andrea Böhm, Gabriella Looke

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Seite 190 Sporthalle in Calais Bauherr Ville de Calais (FR) Architekten Bureau faceB Lille www.bureaufaceb.com Mitarbeiter Camille Mourier (Associate), Germain Pluvinage (Associate), Eugénie Floret, Magali Dujardin Tragwerksplanung Bollinger + Grohmann Paris Mitarbeiter Gabriel Auger, David Chavez, François Lefeuvre, Jean ¬Remy Nguyen, Klaas De Rycke (Projektleitung)

IMPRESSUM Herausgeberin Sandra Hofmeister Autoren Claudia Fuchs (Projekttexte), Sandra Hofmeister, Roland Pawlitschko, Jakob Schoof Projektleitung Michaela Busenkell Mitarbeiter Michaela Linder, Maria Remper, Lena Stiller Lektorat Jana Rackwitz Schlusskorrektur Sandra Leitte Gestaltung Wiegand von Hartmann GbR Sophie von Hartmann, Moritz Wiegand Zeichnungen Detail Business Information GmbH, München Herstellung Roswitha Siegler Reproduktion ludwig:media, Zell am See Druck und Bindung Kösel GmbH & Co. KG, Altusried-Krugzell

Die für dieses Buch verwendeten FSC-zertifizierten Papiere werden aus Fasern hergestellt, die nachweislich aus umweltund sozialverträglicher Herkunft stammen. © 2019, erste Auflage Detail Business Information GmbH, München detail.de detail-online.com ISBN 978-3-95553-484-4 (Print) ISBN 978-3-95553-485-1 (E-Book) Dieses Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, des Vortrags, der Entnahme von Abbildungen und Zeichnungen, der Mikroverfilmung oder der Vervielfältigung dieses Werks oder von Teilen dieses Werks ist auch im Einzelfall nur in den Grenzen der gesetzlichen Bestimmungen des Urheberrechtsgesetzes in der jeweils geltenden Fassung zulässig. Sie ist grundsätzlich vergütungspflichtig. Zuwiderhandlungen unterliegen den Strafbestimmungen des Urheberrechts. Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über dnb.d-nb.de abrufbar.

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