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Spätmittelalter, Humanismus, Reformation Studies in the Late Middle Ages, Humanism and the Reformation herausgegeben von Volker Leppin (Tübingen) in Verbindung mit Amy Nelson Burnett (Lincoln, NE), Berndt Hamm (Erlangen) Johannes Helmrath (Berlin), Matthias Pohlig (Münster) Eva Schlotheuber (Düsseldorf)
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Monika Costard
Spätmittelalterliche Frauenfrömmigkeit am Niederrhein Geschichte, Spiritualität und Handschriften der Schwesternhäuser in Geldern und Sonsbeck
Mohr Siebeck
Monika Costard, geboren 1964; Studium der Germanistik und Geschichte in Hannover und Berlin; 1990–2001 wissenschaftliche Mitarbeiterin des DFG-Projekts „Repertorium der ungedruckten deutschsprachigen Predigten des Mittelalters“ an der Freien Universität Berlin, 2005–2009 Mitarbeit beim „Wörterbuch der mittelhochdeutschen Urkundensprache“; 2006 Promotion.
ISBN 978-3-16-150200-2 / eISBN 978-3-16-158600-2 unveränderte eBook-Ausgabe 2019 ISSN 1865-2840 (Spätmittelalter, Humanismus, Reformation) Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http:// dnb.d-nb.de abrufbar. © 2011 Mohr Siebeck Tübingen. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Das Buch wurde von Gulde-Druck in Tübingen auf alterungsbeständiges Werkdruckpapier gedruckt und von der Großbuchbinderei Spinner in Ottersweier gebunden.
Vorwort Die vorliegende Arbeit wurde im Wintersemester 2005/06 vom Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin als Dissertation angenommen. Sie wurde für den Druck überarbeitet und um Register ergänzt. Neuere Literatur konnte nur noch in Auswahl berücksichtigt werden. Angeregt und betreut wurde das Promotionsvorhaben von Prof. Dr. Kaspar Elm, dem ich für prägende wissenschaftliche Impulse, beständige Ermutigung und langjährigen Austausch sehr herzlich danke. Für die Gutachten und den konstruktiven Abschluss des Verfahrens danke ich Prof. Dr. Volker Mertens und Prof. Dr. Marie-Luise Favreau-Lilie. Mein Dank für die Kommissionsarbeit gilt darüber hinaus Prof. Dr. Matthias Thumser, Prof. Dr. Ursula Schulze, PD Dr. Michael Mecklenburg und PD Dr. Thomas Frank. Den Zugang zu überlieferungsgeschichtlichen Fragestellungen eröffnete mir ein Handschriftenseminar von Prof. Dr. Volker Mertens und Prof. Dr. Hans-Jochen Schiewer. Als Mitarbeiterin des von beiden geleiteten DFGProjekts „Repertorium der ungedruckten deutschsprachigen Predigten des Mittelalters“ am Fachbereich Germanistik der Freien Universität Berlin habe ich wertvolle Forschungserfahrung auf dem Gebiet der geistlichen Prosa gewonnen. Dafür möchte ich beiden sehr herzlich danken. Prof. Dr. Volker Mertens danke ich darüber hinaus für die langjährige Möglichkeit, Ergebnisse in dem von ihm geleiteten Forschungskolloquium vorzustellen. Für die gemeinsamen Gespräche in den Anfangsjahren danke ich von historischer Seite Carmen von Samson-Himmelstjerna, Nikolas Jaspert, Johannes Pahlitzsch, Dorothea Weltecke und Michael De Nève. Mein interdisziplinär angelegtes Arbeitsvorhaben hat von Rat und Unterstützung verschiedener Fachvertreter profitiert. An erster Stelle möchte ich Prof. Dr. Thom Mertens (Universiteit Antwerpen) für den langjährigen Austausch zu Fragen der geistlichen Literatur der Niederlande danken. Dr. Jan Deschamps war so freundlich, mir Informationen aus seiner Sammlung von Auktionskatalogen zur Verfügung zu stellen. Die Bereitschaft von Stephan Rathert, mir ein Exemplar seiner Staatsexamensarbeit zum Sonsbecker Andreas-Konvent zu überlassen, hat mir den Überblick über die Konventsgeschichte wesentlich erleichtert. Dr. Regina Cer-
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Vorwort
mann verdanke ich Materialien und wichtige Hinweise von kunstgeschichtlicher Seite zu den Sonsbecker Handschriften. Darüber hinaus danke ich ihr für den Austausch in der Schlussphase des Promotionsvorhabens. In die Druckfassung konnten noch weiterführende Hinweise von Dr. Hans Kienhorst und Dr. Jürgen Geiß aufgenommen werden. Schließlich gilt mein Dank den Bibliotheken und Archiven, deren Bestände ich benutzt habe, namentlich der Handschriftenabteilung der Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz in Berlin und der Handschriftenabteilung der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt. In längeren Forschungsaufenthalten habe ich dort hervorragende Arbeitsbedingungen vorgefunden und fachkundige Informationen erhalten. Der Staatsbibliothek Berlin, der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg und der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt danke ich zudem für die Erlaubnis zur Publikation der Abbildungen. Eine Reihe von Menschen waren mir während der Entstehungszeit für kürzere oder längere Zeit wichtige Begleiter. Aus der Familie möchte ich namentlich meinen Eltern danken sowie Ingeborg Heining und Christel Keller. Ein herzlicher Dank gilt auch Christian Costard und seiner Familie. Für Hinweise zur Vorbereitung der Druckfassung danke ich Anne-Beate Riecke; für die Durchsicht des endgültigen Manuskripts Christoph Marx (Darstellungsteil) und anderen für die Lektüre größerer Abschnitte. Prof. Dr. Berndt Hamm schließlich danke ich für die Aufnahme in die Reihe "Spätmittelalter, Humanismus, Reformation". Mein Dank gilt darüber hinaus dem Verlag Mohr Siebeck für seine Beteiligung an der Realisierung des vorliegenden Werks. Die Publikation wurde finanziell gefördert von der Heresbach-Stiftung Kalkar und vom Landschaftsverband Rheinland, denen ich für ihre Beihilfen sehr herzlich danke. Berlin, im August 2011
Monika Costard
Inhaltsverzeichnis Vorwort ................................................................................................. V Abkürzungen .........................................................................................XII
I. Einleitung ........................................................................................... 1 A. Die niederrheinischen Schwesternhäuser im Gefüge der devotio moderna ............................................................................................... 1 B. Geistliche Literatur und Handschriften in der Frauenfrömmigkeit der devotio moderna ................................................................................. 10 C. Forschungsstand und Ziele ................................................................. 21
II. Nazareth in Geldern ...................................................................... 26 A. Überblick ........................................................................................... 26 B. Quellen............................................................................................... 27 C. Konventsgeschichte............................................................................ 30 1. Grundzüge der Konventsentwicklung ............................................. 30 1.1. Die äußeren Daten................................................................... 30 1.2. Aspekte der Besitz- und Wirtschaftsgeschichte ....................... 38 1.3. Außenkontakte und Außenwirkung ......................................... 44 2. Die Beichtväter .............................................................................. 49 3. Die Konventualinnen...................................................................... 59 D. Die Handschriften .............................................................................. 63 1. Der Bestand ................................................................................... 63 1.1. Sammler des 19. Jahrhunderts als Zwischenbesitzer ................ 64 1.2. Wiederkehrende kodikologische Merkmale ............................. 71 2. Das Spektrum der erhaltenen Texte ................................................ 76 2.1. Der Inhalt: praktisch-seelsorgerliche, modellhaft-meditative und scholastisch-spekulative geistliche Prosa .......................... 77 2.2. Alter und Herkunft der Texte: Hauptströmungen spätmittelalterlichen geistlichen Literaturengagements in der Volkssprache.................................................................................... 92
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Inhaltsverzeichnis
2.3. Randgebiete: kontrovers beurteilte Theologie und alternative Lebensentwürfe .............................................................. 102 3. Der Bestand im Kontext der Überlieferung................................... 106 3.1. Beobachtungen zur Schreibsprache ....................................... 109 3.2. Überlieferungsbezüge zu limburgischen Referenzbibliotheken ................................................................................... 111 3.3. Bezüge zu zisterziensischer Literaturproduktion und -vermittlung .......................................................................... 117 3.4. Spuren des Literaturbetriebs der Kartäuser ............................ 118 4. Anlage und Gebrauch der Handschriften ...................................... 122 4.1. Eckdaten der Bestandsentstehung: innerer Klosterausbau in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts............................. 125 4.2. Codex und Text: chronologisch-kodikologische Grundlinien. 127 4.3. Entstehung und Gebrauch: Handschriften als Ausstattungsgegenstand, Kondensationsraum des geistlichen Klimas und Ertrag asketischer Handarbeit................................................ 136
III. St. Andreas in Sonsbeck ........................................................... 144 A. Überblick ......................................................................................... 144 B. Quellen............................................................................................. 146 1. Das Kopiar ................................................................................... 147 2. Das Memorienbuch ...................................................................... 155 C. Konventsgeschichte .......................................................................... 166 1. Grundzüge der Konventsentwicklung ........................................... 166 1.2. Aspekte der Besitz- und Wirtschaftsgeschichte...................... 175 1.3. Außenwirkung und Außenkontakte........................................ 180 2. Die Beichtväter ............................................................................ 184 3. Regionale und soziale Herkunft der Schwestern ........................... 193 D. Die Handschriften ............................................................................ 210 1. Der Bestand.................................................................................. 210 1.1. Baron Hüpsch (1730–1805) als Zwischenbesitzer.................. 212 1.2. Provenienzkennzeichen Sonsbecker Handschriften aus der Sammlung Hüpsch ................................................................ 217 1.3. Probleme der Lokalisierung................................................... 222 1.4. Zusammenfassung: Tabellarische Übersicht .......................... 232 2. Anlage und Gebrauch der Handschriften ...................................... 238 2.1. Entstehungszeit und Funktion: Unterstützung der Privatandacht im sich ausbildenden Klosterleben in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ................................................... 238 2.2. Illustrationen und Buchschmuck............................................ 241 2.3. Andachten und Gebete mit ausführlichen Rubriken ............... 250
Inhaltsverzeichnis
IX
2.4. Das Psalterium der Elisabeth van Willack ............................. 257 3. Das Spektrum der erhaltenen Texte .............................................. 260 3.1. Alter und Herkunft der Texte: kirchliche Tradition und Literaturproduktion der devotio moderna..................................... 264 3.2. Ein Codex mit Texten zum geistlichen Leben in der Region.. 268 3.3. Gebete zur Begleitung von Messe und Eucharistie ................ 271 3.4. Kommuniongebete ................................................................ 276 3.5. Gebete zur Verehrung Mariens und anderer Heiliger ............. 288 3.6. Gebete zu Christus ................................................................ 295
IV. Resümee ...................................................................................... 302 A. Buch- und Schriftkultur im Kontext des geistlichen Lebens ............. 302 B. Handschriften mit geistlicher Literatur als Reformbeitrag................. 306 C. Handschriften als Spiegel des Literaturengagements der devotio moderna ........................................................................................... 310 D. Frauenfrömmigkeit am Niederrhein an der Schwelle zur Neuzeit ..... 312
V. Dokumentation ............................................................................ 319 Richtlinien ............................................................................................ 319 A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien.................................. 321 1. Gründungsurkunde (Geldern, StA, Urk. 31).................................. 321 2. Fragment der Chronik ................................................................... 323 3. Beschreibung der Handschriften ................................................... 325 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026 ............................................ 325 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027 ............................................ 346 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169 ............................................ 353 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171 ............................................ 358 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1172 ............................................ 360 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1173 ............................................ 361 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078 ............................................ 363 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 ............................................ 364 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080 ............................................ 372 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081 ............................................ 375 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082 ............................................ 377 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083 ............................................ 380 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084 ............................................ 384 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089 ............................................ 396 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1090 ............................................ 405 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091 ............................................ 406 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092 ............................................ 409
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1093 ............................................ 411 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095 ............................................ 412 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096 ............................................ 419 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097 ............................................ 422 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1098 ............................................ 425 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1099 ............................................ 427 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100 ............................................ 428 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337 ............................................ 432 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1571 ............................................ 437 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351.............................................. 440 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352.............................................. 442 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353.............................................. 446 Bonn, UB, S 2052 ......................................................................... 450 Bonn, UB, S 2053 ......................................................................... 459 Bonn, UB, S 2054 ......................................................................... 463 Bonn, UB, S 2055 ......................................................................... 468 Bonn, UB, S 2056 ......................................................................... 469 Bonn, UB, S 2059 ......................................................................... 470 Gaesdonck, Collegium Augustinianum, Ms. 17 ............................. 475 Hamburg, SUB, Theol. 1004 ......................................................... 477 Hamburg, SUB, Theol. 1549 ......................................................... 479 Hamburg, SUB, Theol. 1935 ......................................................... 480 Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085 ........................................ 481 Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086 ........................................ 486 Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087 ........................................ 492 Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088 ........................................ 499 Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1094 ........................................ 502 Mülheim, StA, Hs. 1091/5............................................................. 504 Olim Münster, Paul. Bibl., Hs 698................................................. 509 4. Heiligenfeste in Kalendarien......................................................... 511 B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien............................ 520 1. Memorienbuch.............................................................................. 520 2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden ..................... 548
Abbildungen ...................................................................................... 595 Quellen- und Literaturverzeichnis ................................................. 603 1. Abkürzungen ................................................................................ 603 2. Ungedruckte Quellen; Handschriften ............................................ 604 3. Textausgaben und gedruckte Quellen............................................ 606 4. Nachschlagewerke und Literatur ................................................... 610
Inhaltsverzeichnis
XI
Register .............................................................................................. 660 Personen........................................................................................... 660 Initien............................................................................................... 701 Handschriften ................................................................................... 728 Verfasser und Werke ........................................................................ 738 Orte und Sachen ............................................................................... 749
Abkürzungen Bl. fol. geschr. v. got. H. Hd. Hg., Hgg. Hs., Hss. Jh. lat. Lit. mfr. mnd. mnl. nd. ndl. nfr. nordnl. östl. Pap. Perg. rheinfr. rip. Sp. Teilübers. Überl. Übers.
Blatt folium (Blatt) geschrieben von gotisch Hälfte Hand Herausgeber Handschrift, Handschriften Jahrhundert lateinisch Literatur (Forschungsliteratur) mittelfränkisch mittelniederdeutsch mittelniederländisch niederdeutsch niederländisch niederfränkisch nordniederländisch östlich Papier Pergament rheinfränkisch ripuarisch Spalte Teilübersetzung Überlieferung (Parallelüberlieferung) Überschrift
und weitere gängige, im Duden verzeichnete Abkürzungen. Abkürzungen in den Angaben der Verwahrorte von Handschriften und Archivalien werden im Handschriftenregister aufgelöst.
I. Einleitung Im 15. Jahrhundert entstand am Niederrhein eine große Zahl von Konventen der Schwestern vom gemeinsamen Leben.1 Am Beispiel von zwei Häusern mit reich erhaltenem Handschriftenbesitz sollen Grundzüge der Konventsentwicklung und die an ihren Handschriften ablesbare Spiritualität beschrieben werden. Auf diese Weise werden Gestaltungskräfte und Erwartungen, aber auch Denkformen, Wahrnehmungsmuster und Vorstellungswelten im Zeitalter der Reformen in einer bisher wenig beachteten Region sichtbar. Der Ansatz bei zwei Konventen lässt exemplarisch verschiedene Erscheinungsformen der weiblichen devotio moderna erkennen und leistet damit einen Beitrag zu einem vertieften Verständnis der Reformkraft und ihrer Differenziertheit nach Raum, Zeit und Geschlecht.2
A. Die niederrheinischen Schwesternhäuser im Gefüge der devotio moderna Charakteristisch für das Niederrheingebiet sind eine Vielzahl verschiedener, historisch wechselnder Grenzverläufe mit unterschiedlicher Relevanz für Lebensbedingungen, Kultur und Kirchengeschichte vor Ort. Die Stadt Köln als wirtschaftlicher Umschlagplatz und die etwas weiter nördlich verlaufende sog. Benrather Linie, die die Grenze zwischen Mittelhochdeutsch im Süden und Mittelniederdeutsch und Mittelniederländisch im Nordwesten kennzeichnet, gehören zu den markanten Grenzpunkten im Südosten. Beides bestimmte die Lebensbedingungen in grundsätzlichem, doch unspezifischem Ausmaß.3 1 Vgl. die Karten bei REHM , Diss., S. 98 u. ebd., S. 61 sowie bei HANTSCHE, S. 63 (Beginen am Niederrhein); REHM , Schwestern vom gemeinsamen Leben am Niederrhein; ders., Beginen, bes. S. 74ff. u. J ANSSEN, Kirche am Niederrhein, S. 113f.; J ANSSEN/GROTE, S. 196-198. 2 Der letzte Versuch einer monographischen Gesamtschau liegt mit der Darstellung von P OST aus dem Jahr 1968 bereits mehrere Jahrzehnte zurück. Einen Überblick geben der Ausstellungskatalog Moderne devotie und der Auswahlband von VAN ENGEN, Basic writings. 3 Zum Problem des historischen Raumbegriffs vgl. SCHELER , „Die niederen Lande“
2
I. Einleitung
Bedeutsam für die Entstehung und Entwicklung der Schwesternhäuser sind Voraussetzungen, die sich aus der Territorialgeschichte ergeben. Nordwestlich von Köln lagen die Ausläufer von Kurköln, die Herzogtümer Geldern, Kleve-Mark und Jülich-Berg sowie die Grafschaft Moers, deren Grenzen sich im Zuge verschiedener Auseinandersetzungen mehrfach verschoben.4 Im 14. Jahrhundert lief der hochmittelalterliche Landesausbau aus, zu dem auch eine systematische Städtepolitik gehörte. Später als in den südlichen Niederlanden und am Mittel- und Oberrhein erreichte die Städtelandschaft hier ihre Dichte und rechtliche Absicherung.5 Die hohe Anzahl von Schwesternhäusern korrespondierte mit der großen Zahl der im Zuge des Ausbaus kleiner Territorien geförderten Städte; ihre Gründung und Blüte im 15. Jahrhundert fiel in die Zeit des sich vollendenden Stadtausbaus, für den zahlreiche Rathaus- und Kirchenbauten stehen.6 Der Einfluss Burgunds und eine reiche Stadtkultur machten das 15. und 16. Jahrhundert zum ‘goldenen Zeitalter’.7 Landesausbau und Wirtschaftskraft bildeten mithin Voraussetzungen, die das Bedürfnis nach weiterer Ausgestaltung der inneren Lebensverhältnisse und Lebensformen nach sich zogen, für die die Schwesternhäuser standen. Mit der Einrichtung von Schwesternhäusern wird am Niederrhein eine zeitgenössisch aktuelle geistliche Lebensform aufgegriffen, die sich ausgehend von der Reformtätigkeit des Deventer Patriziersohns Geert Grote (1340–1384) entwickelte, der sein Elternhaus einer Gruppe frommer Frauen übertragen und durch seine Stiftung das Mutterhaus der weiblichen devotio moderna geschaffen hatte.8 Zunächst für ein weitgehend
und allg. auch TERVOOREN, Niederrhein. Karte mit dem Verlauf der sog. ‘Benrather Linie’ bei P AUL/W IEHL/GROSSE, S. 7. 4 Karte der Territorien im Erzbistum Köln um 1480 s. Geschichte des Erzbistums Köln II.1, Beilage am Schluss; zu Grenzverläufen der Territorien HANTSCHE, S. 36-41; zur Städtelandschaft die Karte bei J ANSSEN/GROTE, S. 128. 5 E NNEN, S. 56-59. Zu einzelnen Städten und Regionen vgl. auch FLINK und FLINK/T HISSEN, zur Territorialentwicklung insgesamt J ANSSEN, Die niederrheinischen Territorien und ders., Niederrheinische Territorialbildung, sowie den Ausstellungskatalog: Land im Mittelpunkt der Mächte; GLEZERMANN/HARSGOR . 6 E NNEN, S. 80 nennt den Rathausbau in Emmerich 1417, Rathausneubauten in Kalkar 1443 und in Wesel 1455. 7 Vgl. den Ausstellungskatalog: Das Goldene Zeitalter des Herzogtums Geldern. 8 Monasticon Batavum II, S. 51-52. Über das Leben in diesem Konvent berichtet das von DE MAN herausgegebene Schwesternbuch (DE MAN, Stichtige punten); vgl. außerdem P OST, The Modern Devotion, S. 259-266, EPINEY-BURGARD, Gérard Grote, S. 146-158; VAN Z IJL, S. 149-151 und REHM , Diss., S. 59-61. Der prägende Beichtvater des Hauses 2 war Johannes Brinckerinck, vgl. zu diesem VL 1, Sp. 1037-1038; KÜHLER und MERTENS, Postuum auteurschap; zu den erhaltenen Handschriften STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 350-352.
A. Die niederrheinischen Schwesternhäuser
3
individualisiertes Leben weiblicher Laien konzipiert,9 führte das Haus unter dem dritten Rektor Johannes Brinckerinck (1392–1412) mit persönlicher Armut, gemeinschaftlichem Leben und textilgewerblicher Handarbeit zum Erwerb des Lebensunterhalts Elemente ein, die späterhin als konstitutiv für Häuser der Schwestern vom gemeinsamen Leben gelten.10 Parallel dazu entstand um Florens Radewijns im Deventer Vikariatshaus von St. Lebuin das erste Fraterhaus, dessen Mitglieder mit einem gemeinschaftlichen Leben ohne Ordensregel gleichfalls die Rechtsform des status medius ausgestalteten, in der sich, wie KASPAR ELM hervorgehoben hat, „die ursprünglichen Intentionen und eigentlichen Ziele der vom Ijsseltal ausgehenden religiösen Bewegungen am klarsten darstellen.“11 Diese Formulierung deutet bereits die Vielfalt der Erscheinungsformen und Entwicklungsschritte an, die die im Nordwesten dominierende und bis in den Süden des Reichs ausstrahlende Reformkraft kennzeichnet und deren angemessenes Verständnis sowie das Gesamturteil über den historischen Ertrag ihres Wirkens erschwert. Im Jahr 1387, drei Jahre nach dem Tod Grotes, wurde mit dem Kloster in Windesheim das erste Kloster des kanonikalen Zweigs der Bewegung gegründet. In der Windesheimer Kongregation, bestehend seit 1395, waren 86 Männer- und 16 Frauenklöster zusammengeschlossen.12 Im Verlauf des 15. Jahrhunderts gaben die meisten Frauenkonvente das nicht regulierte Leben auf und entwickelten sich zu Tertiarinnenkonventen mit klösterlichem Leben sowie zu Augustinerinnenklöstern, mitunter in mehreren Schritten.13 Auch Fraterhäuser, Augustinerinnenklöster und Tertiarinnenkonvente schlossen sich zu Verbänden zusammen. Im Jahr 1399 entstand mit dem Utrechter Kapitel eine Tertiarenkongregation, die sich komplett aus Konventen der devotio mo9 In mancher Hinsicht ist Grotes Gründung den Beginenkonventen vergleichbar, vgl. dazu KOORN, Women without vows, bes. S. 140. Allerdings versuchte Grote, die Merkmale auszuschließen, die zu Verwechselungen mit den Beginen führen und die an ihnen geübte Kritik auf seine Gründung lenken könnten, dazu dies., Beguinages, S. 53f.; WEILER, Geert Grote en begijnen, bes. S. 122-125. 10 REHM, Diss., S. 34-37. 11 E LM , Bruderschaft vom gemeinsamen Leben, S. 474. Zu den Fraterhäusern allg. s. P OST, The Modern Devotion, S. 197-258; Monasticon Fratrum Vitae Communis sowie WEILER (S. 4-25 zum Heer-Florenshuis). 12 ACQUOY I, bes. S. 49; P OST, The Modern Devotion, S. 293-304 u. 502-520; Monasticon Windeshemense. Zur Haltung Grotes zum monastischen Leben vgl. auch VAN Z IJL, S. 206-218. 13 Zu Grundlinien der Entwicklung der Frauenkonvente s. REHM , Diss., S. 37-39; ein Entwicklungsmodell der devotio moderna allgemein jetzt bei VAN DIJK, Diepenveen, S. 19. KOEN GOUDRIAAN hat kürzlich in seinem Beitrag Observantie der conversinnen darauf verwiesen, dass auch ein Augustinerinnen-Konvent komplett aus Laienschwestern bestehen konnte. Konsequenzen seiner Beobachtungen bleiben für die folgende Darstellung außer Betracht.
4
I. Einleitung
derna rekrutierte und ca. 160 Häuser umfasste, die meisten davon Frauenkonvente.14 Weitere Zusammenschlüsse bestanden mit den Kapiteln von Zwolle (vor 1420), Sion (1418ff.), Neuss (vor 1430), Venlo (1455) und Marienthal (1469ff.), unter den Fraterhäusern mit dem Colloquium von Münster (1431ff.) und unter den Tertiaren mit den Kapiteln von Köln (1427ff.) und Zepperen.15 Am Niederrhein, wo man sich im Spätmittelalter kulturell nach Westen orientierte und aufgrund der räumlichen Nähe noch leicht Kontakte ins Ursprungsgebiet der Reformbewegung knüpfen konnte, lässt sich die historische Vielfalt der Erscheinungsformen und Entwicklungsmöglichkeiten in unmittelbarer Nachbarschaft beobachten. Die Nähe zum Ursprungsland und die hohe Konventsdichte lassen erwarten, dass in dieser Region das historische Interesse an Schwesternhausgründungen, ihr spezifisches Profil und die Gründe für unterschiedliche Entwicklungsverläufe besonders klar zutage treten. Trotz der Schwierigkeit einer historisch signifikanten Grenzziehung ermöglicht die Konzentration auf einen bestimmten Raum, einige Rahmenbedingungen aus regionalen Gegebenheiten zu erklären und auf diese Weise die Schnittfläche zwischen der Gestaltungskraft der devotio moderna und lokalen Präferenzen genauer zu bestimmen. Neben Städtepolitik und Stadtentwicklung, stadtgeschichtlicher Voraussetzung für die hohe Dichte niederrheinischer Schwesternhäuser, betrifft dies auch die Frage, warum im 15. Jahrhundert gerade Schwesternhäuser als scheinbar unverzichtbare Bestandteile niederrheinischer Städte und in weit größerer Zahl als aus der devotio moderna hervorgegangene Männerkonvente anzutreffen sind und neben die bestehenden Beginenkonvente als Angebote geistlichen Lebens treten. Als Gründe dafür hat REHM bereits die Vorteile der nichtklösterlichen Lebensform für die Interessen und Mitwirkungsmöglichkeiten des städtischen Magistrats, den geringen Kapitalbedarf für die Gründung eines Schwesternhauses und die Offenheit für alle sozialen Schichten genannt.16 Von großer Bedeutung ist zudem die religiöse Motivation, die zeitgleich auf andere Weise in zahlreichen Altarstiftungen und geistlicher 14 GOUDRIAAN, De derde orde. Ten geleide, S. 5-8; ders., De derde orde als onderdeel van de Moderne Devotie, ders., De derde orde van Sint Franciscus in het bisdom Utrecht (S. 241–244 Konventsliste). Zu Korrekturen an der Konventsliste vgl. VAN LUIJK, Tweede religieuze vrouwenbeweging S. 50, Anm. 1; KOORN, Kapittel van Utrecht; DE KOK, Klarissen en Tertiarissen; B ARNOUW. 15 VAN DIJK, Diepenveen, S. 19; ders., Constituties, S. 539–648. Nicht für jedes Kapitel liegen zusammenfassende Einzelstudien vor, zum münsterschen Colloquium vgl. zuletzt ELM , Heinrich von Ahaus, bes. S. 22–24 (mit älterer Lit.) und HINZ; DE KOK, Klarissen en Tertiarissen; ders., De keulse Tertiarissenkongregatie (ergänzend: ALLMANG, S. 19f., 31–45); VAN HEEL, Kapittel van Zepperen; YPMA; VAN D IJK, Kapittel van Sion und FAIX zum Kapitel von Marienthal. 16 REHM, Schwestern vom gemeinsamen Leben am Niederrhein, S. 133–136.
A. Die niederrheinischen Schwesternhäuser
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Kunst zum Ausdruck kommt.17 Über religiöse Motive, die zum Konventseintritt führen konnten, gibt das ‘Emmericher Schwesternbuch’ Auskunft, dessen Viten gattungsgemäß die fromme Absicht des Konventseintritts beschreiben. Es zeigt sich jedoch, dass die Entscheidung zu einem geistlichen Leben in der im Schwesternhaus angebotenen Form nur für einen Teil der Konventualinnen, vor allem aus der Generation der Gründungsschwestern, die sich mit bescheidenen Lebensverhältnissen begnügte, als Eintrittsgrund genannt wurde.18 Weit häufiger wurde der Eintritt auf den Willen der Eltern oder anderer naher Angehöriger zurückgeführt, die ein Kind im christlichen Glauben erzogen hatten und vor den Gefährdungen eines Weltlebens bewahren wollten. Gelegentlich verfolgten die Eltern auch eigene Pläne, wie eine zweite Ehe, den Aufbruch zur Pilgerfahrt oder den Klostereintritt, wodurch sich die Frage nach dem Verbleib der Kinder stellte. Einige Konventualinnen wurden aufgenommen, um kinderreiche Familien zu entlasten.19 Die Versorgungsabsicht 17 Die erhaltenen Kunstwerke verzeichnet CLEMEN; zu Einzelaspekten s. LÜTHGEN; OEDIGER , Pfarrkirchen I, S. 13; KRUTISCH; HANSMANN/HOFFMANN, Spätgotik am Niederrhein; PRIEUR/KARRENBROCK/KEMPKENS; ROMMÉ; J ANSSEN, Kirche am Niederrhein, S. 108 und der Ausstellungskatalog Das Goldene Zeitalter des Herzogtums Geldern, S. 114ff. 18 B OLLMANN/STAUBACH, S. 121, 129, 136, 169 (die Konventualin bittet ihre Eltern, sie in ein Kloster zu bringen), S. 180, 189, 207 (Angehörige verhelfen der Konventualin auf ihren Wunsch zu einem Platz im Konvent), S. 213, 248 (die Konventualin wird als Kind ins Kloster gebracht; als sie erwachsen ist, stellt ihr Vater sie vor die Wahl zwischen geistlichem Leben und Heirat), S. 297 (die Konventualin war vor den Konventseintritt Wirtschafterin bei einer vornehmen Familie; Konventseintritt auf eigenen Wunsch). Nicht berücksichtigt werden toposhafte Angaben wie die Liebe zu Gott oder der Wille, ihm zu dienen, das Wirken des Heiligen Geistes etc. Mit Blick auf die didaktische Funktion der Viten ist zu berücksichtigen, dass lediglich der Stellenwert deutlich werden kann, den die Verfasserin der Viten der eigenen Entscheidung zumisst. Dieser gehört zu den Anhaltspunkten für den denkbaren Entscheidungsspielraum, darf aber nicht mit diesem gleichgesetzt werden. 19 B OLLMANN/STAUBACH, S. 82 (Aufbruch der Mutter nach Rom anlässlich des Jubeljahrs), S. 103 (Konventseintritt auf Wunsch des Vaters), 109, 140, 157, 167 (die Mutter schließt eine zweite Ehe), S. 172 (die im Konvent lebende Schwester rät von einer reichen Heirat ab), S. 176 (der Onkel, Pfarrer an der Aldegundiskirche in Emmerich, bringt die Neunjährige in den Konvent), S. 184 (Angehörige vermitteln den Platz im Konvent), S. 192, 196 (die Mutter will, dass ihre Kinder Gott dienen), S. 200 (der Vater will seine Lebensverhältnisse verändern), S. 203 (Wille der Eltern), S. 210 (Rat der Schwester, die im Konvent lebt), S. 217, 228, 232, 237 (Konventseintritt auf Betreiben der Tante, die Mater des Hauses ist), S. 240 (die Mutter will eine zweite Ehe schließen), S. 272, 276 (der verwitwete Vater will eine zweite Ehe eingehen), 290 (Eintritt der Mutter ins Ursula-Kloster in Nieder-Elten), S. 301, 304. Auch für einen Teil der Windesheimer Chorfrauen wird berichtet, dass sie auf Wunsch der Eltern eintraten oder weil Verwandte ihnen einen Platz besorgt hatten, vgl. P ERSOONS, S. 82. Die Konventsaufnahme zu Entlastung kinderreicher Familien wird erwähnt bei B OLLMANN/STAUBACH, S. 149 u. 268.
I. Einleitung
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muss dabei einer religiösen Motivation nicht widersprechen, da die Eltern auf die Fürbitte ihrer Töchter setzten oder Förderer darauf hofften, der guten Werke der Konventualin teilhaftig zu werden.20 Der Blick auf die regionale Umgebung der untersuchten Konvente zeigt, dass die Möglichkeiten klösterlichen Lebens, das diesen Bedürfnissen Rechnung getragen hätte, für Bürgertöchter in der unmittelbaren Umgebung begrenzt waren. In den im Zuge eines früheren Landesausbaus gegründeten Zisterzienserinnenklöstern, die um 1300 noch Bürgerliche und Freigelassene aufnahmen, setzte sich immer stärker eine ständische Beschränkung auf den Adel und das gehobene Bürgertum durch. Zudem zeigte das Klosterleben Verfallserscheinungen, denen Erzbischof und Landesherr Mitte des 15. Jahrhunderts mit Reformen zu begegnen suchten.21 Somit kamen die Schwesternhausgründungen vor allem einem bürgerlichen Bedürfnis und dem Wunsch nach einem wohlgeordneten geistlichen Leben entgegen. Die Gegenprobe ermöglicht das Stifterverhalten der niederrheinischen Dynastien, die unter dem Einfluss Burgunds standen, sich am Brüsseler Hof orientierten und durchweg auf strengere Formen des Ordenslebens setzten. Für die Einrichtung des Kartäuserklosters auf der Rheininsel Grave durch Herzog Adolf I. von Kleve im Jahr 1417 dürfte auch das Vorbild seines Schwiegervaters, des Herzogs von Burgund, von Bedeutung gewesen sein, der in Dijon ein Kartäuserkloster als Grablege besaß.22 Die klevische Herzoginwitwe Maria von Burgund berief im Jahr 1455 Mönche aus Rotterdam zur Gründung eines observanten Dominikanerklosters in Kalkar23 und orientierte sich bei der Stiftung des BirgittenDoppelklosters Marienbaum am Vorbild Coudewater bei ’s-Hertogenbosch.24 Adlige Gründungen zeigen sich demnach durch einen überregionalen Blick und familiäre Präferenzen bestimmt.25 Neben der Stadtentwicklung bilden somit das geistliche Anliegen, das im Zusammenspiel sozialer Kleingruppen seine Ausdrucksform fand, und der Mangel an 20
BOLLMANN/STAUBACH, S. 155 u. 297. Geschichte des Erzbistums Köln II.1, S. 512. Zu den Verhältnissen im Benediktinerinnenkloster Hagenbusch und den Zisterzienserinnenklöstern Fürstenberg und Gräfenthal vgl. exemplarisch J ANSSEN/GROTE, S. 169–174. 22 HÖVELMANN, Kirchengeschichte, S. 65. Zur Weseler Kartause vgl. auch Geschichte des Erzbistums Köln II.1, S. 543; JANSSEN, Kirche am Niederrhein, S. 114f.; J ANSSEN/GROTE, S. 185–188. 23 SCHELER, „Die niederen Lande“, S. 104; vgl. auch NEIDIGER , S. 70; Geschichte des Erzbistums Köln II.1, S. 560; J ANSSEN, Kirche am Niederrhein, S. 115 und J ANSSEN/GROTE, S. 181. 24 HÖVELMANN, Kirchengeschichte, S. 64; J ANSSEN, Kirche am Niederrhein, S. 114; J ANSSEN/GROTE, S. 181–184. 25 Zur je nach sozialer Zugehörigkeit verschiedenen Bedeutung regionaler Verbundenheit vgl. SCHELER, „Die niederen Lande“, bes. S. 101. Auf einige wenige adlige Gründer von Schwesternhäusern am Niederrhein verweist REHM , Diss., S. 107. 21
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Klosterplätzen für Bürgertöchter einen wichtigen Hintergrund für die große Schwesternhausdichte in der Region. Für weitergehende Fragen – etwa zum Frauenanteil der Gesamtbevölkerung – fehlen verlässliche Zahlen. Immerhin können Einzeluntersuchungen wie die zu den hier vorgestellten Konventen die spezifischen Lebensbedingungen und Aktionsräume von Frauen näher beleuchten. Unterschiedliche Ausprägungen der religiösen Motivation können verschiedene Lebenswege von Geschwistern erklären, die angesichts des reichen prosopografischen Materials gelegentlich sichtbar werden. Die bisher bekannten Beispiele legen nahe, dass die Söhne geistlich engagierter Familien als Weltkleriker amtierten oder in entfernter gelegene Klöster eintraten und aus diesem Grund nicht in der Klosterstatistik erscheinen.26 Nicht das geistliche Anliegen, sondern der Aktionsradius von Frauen und die fehlende Möglichkeit zum Klerikerstand sagten danach etwas über die Schwesternhausdichte aus. Gefragt werden kann auch nach dem eingebrachten Besitz und damit nach der wirtschaftlichen Bedeutung von Heirat oder Konventseintritt für die Finanzpolitik von Familien, die ESTHER KOCH als wichtige Faktoren bei der Entscheidung über die Zukunft der Töchter hervorgehoben hat.27 Nach den bisherigen Beobachtungen kann von einer „zweiten religiösen Frauenbewegung“, die die niederländische Forschung unter Anspielung auf das epochemachende Interpretament HERBERT GRUNDMANNS gelegentlich als Movens der Konventsentstehung geltend macht,28 am Niederrhein nicht die Rede sein, da die Entscheidung zum Konventseintritt nicht allein auf die Absicht der späteren Konventualin zurückgeführt werden kann. Konzentrierten die niederrheinischen Fürstenfamilien ihre geistlichen Gründungsinitiativen auch nicht auf die devotio moderna, war die Entwicklung der Schwesternhäuser doch vom territorialen Gestaltungswillen mitbestimmt. Schon im 14. Jahrhundert gab es im Herzogtum Kleve Be26 Angaben im ‘Emmericher Schwesternbuch’ deuten den größeren räumlichen Aktionsradius der Söhne an. Lediglich der Bruder der Ijde van Huntten aus Emmerich ist Kanoniker am Ort (BOLLMANN/STAUBACH, S. 281, Kommentar); der Bruder der Griete Bagemakers aus Deventer ist Prior des Klosters Thabor bei Sneek in Friesland (BOLLMANN/STAUBACH, S. 196), der Bruder der Geertruijt Kosters wird als Zisterzienser bezeichnet (BOLLMANN/STAUBACH, S. 237), der Bruder der Geertruijt Hoppen ist vermutlich Augustiner in Möllenbeck und Geertruit betrauert seine weite Entfernung (BOLLMANN/STAUBACH, S. 303). Zwei Brüder der Geertruijt van Willen aus Wesel werden als Priester bezeichnet (BOLLMANN/STAUBACH, S. 176). 27 KOCH, Kloosterintrede; dies., Kloosterpoort als sluitpost? 28 SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 14–17; VAN LUIJK, Tweede religieuze vrouwenbeweging und Diss. Beide beziehen sich auf GRUNDMANN, Religiöse Bewegungen. Das Interpretament der „religiösen Frauenbewegung“ wurde inzwischen in Frage gestellt bei WEHRLI-J OHNS, Beginentum. Kritisch äußerte sich bereits DEGLERSPENGLER .
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I. Einleitung
strebungen zur Ausbildung eines landesherrlichen Kirchenregiments. Im 15. Jahrhundert versuchte Herzog Adolf I. von Kleve, ein eigenes Landesbistum zu bekommen, und wurde darin von den Herzögen von Burgund unterstützt.29 Fürstliches Machtstreben, das die Verantwortung für ein einwandfreies kirchliches Leben im Herrschaftsgebiet einschloss, führte in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts wiederholt zu Initiativen für Klosterreformen.30 Die sog. klevische Ordonantie von 1463 begrenzte das wirtschaftliche Wachstum der Schwesternhäuser durch Bestimmungen zum Erbrecht und die Einführung einer herzoglichen Zustimmungspflicht für Besitzerwerbungen oberhalb eines festgelegten Schlüssels. Konvente, die nach einer Ordensregel lebten und die Klausur einführten, wurden dabei begünstigt.31 Mehrere niederrheinische Konvente führten auf herzoglichen Wunsch das Leben nach einer Ordensregel ein.32 Dennoch sind die Initiativen nicht derart spezifisch, dass sich die Entwicklung der Schwesternkonvente im Herzogtum Kleve von der in benachbarten Territorien abgrenzen ließe. Vergleichbares gilt für die Haltung zur Reformation. Hier schlug das Herzogtum Kleve einen konfessionellen Mittelweg ein,33 in dessen Zusammenhang die Klöster erhalten blieben. Über die Kirchenpolitik der Herzöge von Geldern ist weit weniger bekannt. Diese sahen sich der katholischen Lehre verpflichtet.34 Auf diese Weise entstanden Rahmenbedingungen, die den Fortbestand der Klöster bis zur Säkularisation im Jahr 1802 begünstigten, wenngleich nach dem Frieden von Venlo im Jahr 1543 die politische Zugehörigkeit, konfessionelle Schwerpunkte und kulturelle Einflüsse mehrfach wechselten und die gleichzeitige protestantische Präsenz in der Region die Entwicklungschancen der Klöster begrenzte. Neben der Lage in verschiedenen niederrheinischen Herzogtümern gehört die Zugehörigkeit zum Erzbistum Köln zu den Grundgegebenheiten, die auf das Konventsleben und die Konventsentwicklung am Niederrhein Einfluss hatten. Das Erzbistum Köln reichte im späten Mittelalter über die heutige Staatsgrenze hinaus nach Westen bis zur Waal.35 Im Jahr 1421 hatte der Kölner Erzbischof eine Untersuchung aller kleinen, ohne bestimmte Ordensregel lebenden Konvente angeordnet,36 doch betrachtete er 29 HÖVELMANN, Kirchengeschichte, S. 55; SCHELER, „Die niederen Lande“, S. 100. Zu diesem Fragenkomplex s. auch SCHOLTEN, Papst Eugen IV.; zu Detailfragen BRANDT, zur Kirchenpolitik allg. J ANSSEN, Landesherrschaft und Kirche. 30 Geschichte des Erzbistums Köln II.1, S. 512, 530, 536. 31 REHM, Diss., S. 58, Anm. 159 u. S. 244; SCOTTI, S. 7–10 (mit Lücken, vgl. REHM). 32 REHM, Diss., S. 176–177. 33 REDLICH; COENEN; STÖVE ; SMOLINSKY, Kirche in Jülich-Kleve-Berg; ders., JülichKleve-Berg; SCHULTE; J ANSSEN, „Gute Ordnung“; F INGER . 34 FRIJHOFF; bes. S. 324f. 35 Geschichte des Erzbistums Köln II.1, Beilage am Schluss. 36 LACOMBLET IV, S. 154, Nr. 132.
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die Zusammenschlüsse als kirchenrechtlich legitim und in geistlicher Hinsicht als förderlich,37 so dass es nicht zu übergreifenden Konsequenzen kam. Die Anordnung könnte einen ersten Anstoß zur Entstehung des Kölner Tertiarenkapitels gegeben haben, als dessen Gründungsdatum die Privilegierung durch Erzbischof Dietrich von Moers im Jahr 1427 gilt.38 Die Geschichte dieses Tertiarenverbunds ist bisher kaum erforscht, so dass Entwicklungen, die sich aus dessen Wirken ergeben, für das 15. Jahrhundert kaum abzuschätzen sind.39 Vergleichbares gilt für das Neusser Kapitel, zu dem sich zwischen ca. 1412 und 1430 einige später der Windesheimer Kongregation zugehörige Klöster zusammenschlossen.40 Für das Alltagsleben brachte die Lage im Erzbistum Köln die Verwendung des Kölner Festkalenders41 mit sich, während sich die Mutterkonvente der devotio moderna nach dem Utrechter Kalendar richteten. Die jeweils gefeierten Feste waren jedoch auch von örtlichen Gegebenheiten und der Ordenszugehörigkeit abhängig, so dass dieser Aspekt für Fragen der historischen Situierung nur in sehr spezieller Hinsicht ins Gewicht fällt. Verschiedene Grenzziehungen im Verlauf der Jahrhunderte und die jeweilige Randlage des Gebiets haben die Erforschung der niederrheinischen Geschichte nicht eben begünstigt. Geldern lag im Spätmittelalter im Erzbistum Köln, gehörte seit 1559 zum Bistum Roermond und seit 1822 zum Bistum Münster; Sonsbeck, zunächst gleichfalls im Erzbistum Köln gelegen, gehörte 1801–1823 zum Bistum Aachen und erst seit 1823/27 zum Bistum Münster.42 Vergleichbare Wechsel der politischen Zugehörigkeit43 und die heutige Staatsgrenze, die ein ehemals historisch und sprachlich zusammenhängendes Gebiet durchtrennt und oft auch eine Forschungsgrenze bildet, erschweren den Fokus auf historische Räume, prägende Kräfte und das vorhandene Material. Hinzu kommen die Vielgestaltigkeit und der Reichtum an Zusammenschlüssen innerhalb der devotio moderna. Aus diesem Grund konzentriert sich die vorliegende Arbeit auf zwei Konvente, an deren Beispiel unterschiedliche Entwicklungsformen von Schwesternhäusern, ihr ‘Innenleben’ und die historische Bedingtheit exemplarisch gezeigt werden.
37 Geschichte des Erzbistums Köln II.1, S. 596. 38 REHM, Annenkloster, S. 73. 39 DE KOK, De keulse Tertiarissenkongregatie;
ergänzend ALLMANG und BECKERS, Regel. 40 ACQUOY II, S. 20–32; SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 17–18; P OST, The Modern Devotion, S. 505–506. 41 GROTEFEND, Zeitrechnung II, S. 82–86; Z ILLIKEN. 42 KEYSER, S. 184; WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 11. 43 Vgl. die Karten bei HANTSCHE , S. 90–91, 96–97, 100–103 u. 108ff.
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I. Einleitung
B. Geistliche Literatur und Handschriften in der Frauenfrömmigkeit der devotio moderna Die aus dem Kloster Nazareth in Geldern und aus dem Sonsbecker Andreaskonvent erhaltenen Handschriften erlauben es, neben den äußeren Rahmenbedingungen auch die Spiritualität, die Werte und das Bildungsideal zu erfassen, die die Attraktivität der Konvente mitbestimmten. Die Handschriften entstanden mehrheitlich in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts und enthalten geistliche Literatur in der Volkssprache. Sie bilden einen Teilbereich der Buchkultur der devotio moderna, den Forschungen der letzten Jahre unberücksichtigt ließen, die in der Buch- und Schriftkultur den genuinen Reformbeitrag der Devoten sahen, ihre Beobachtungen jedoch weitgehend auf Männerkonvente stützten. Den dort beobachteten Schrifteinsatz verstanden NIKOLAUS STAUBACH und Historiker in seinem Umkreis als bedeutendste Wirkkraft und Organisationstechnik der Reformbewegung, die alle, auch traditionell mündliche oder gedankliche Lebensbereiche erfasste und mit dem geistlichen Vorhaben verband. Neuartigkeit, Zielbewusstsein, methodischer Zugriff, Praxisorientierung, Intensität und Konsequenz der Devoten manifestierten sich in einer „pragmatischen Schriftlichkeit“, die einen Grundzug der Bewegung darstellte und auch zu ihrem breiten Erfolg führte.44 Durch den Ansatz bei Buch und Schrift wird speziell die Frömmigkeit der Devoten erforschbar hinsichtlich der persönlichen inneren Haltung, wie sie geistliche Literatur formen sollte, und hinsichtlich ihres äußeren Ausdrucks, den sie in den erhaltenen Codices und Texten fand. Die aus Geldern und Sonsbeck erhaltenen Handschriften zeigen exemplarisch das Zusammenspiel von geistlichem Anliegen und seinem Niederschlag in volkssprachigen Büchern und sind repräsentativ für eine bestimmte Zeit. Seit ihren Anfängen haben Bücher in der Volkssprache auch die Frauenkonvente der devotio moderna begleitet. Bereits im ersten, von Geert Grote (1340–1384) in seinem Deventer Elternhaus gestifteten Mutterhaus der weiblichen devotio moderna lässt geistliche Literatur ihre Funktion als Ausdrucksform des geistlichen Lebens und als Indikator für die kirchliche Stellung erkennen. In der Langfassung der Statuten aus dem Jahr 1479 wird der Besitz geistlicher Literatur im Zusammenhang mit den Aufenthaltsbedingungen erwähnt. Ausgeschlossen werden soll, wer sich
44 STAUBACH, Pragmatische Schriftlichkeit, bes. S. 431 u. 455–458; zu Ansatz und Arbeit der Forschergruppe vgl. die Berichte über den Münsterer Sonderforschungsbereich 231 ‘Träger, Felder, Formen pragmatischer Schriftlichkeit im Mittelalter’, Frühmittelalterliche Studien 25 (1991) 462–466 und in den folgenden Jahrgängen.
B. Geistliche Literatur und Handschriften
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Vergehen zuschulden kommen lässt, die die Kirche bei den Beginen verurteilt, wer kirchlich verurteilte Positionen Meister Eckharts vertritt oder bei wem Bücher gefunden werden, in denen (inkriminierte) Sätze (articulen) stehen oder andere Irrlehre (onghelove); insbesondere, wenn etwas gefunden wird, was man oft in Duesche land antrifft.45 Während der Konvent durch diese Bestimmungen vor Angriffen bewahrt werden sollte, die den orthodoxen Charakter in Frage stellen, entzündete sich einige Jahre später die Kritik an Büchern, die der klösterlichen Bildungssphäre entstammen. So sollen die Deventer Schwestern vom örtlichen Klerus angegriffen worden sein, weil sie Übersetzungen des ‘Profectus religiosorum’ und des ‘Speculum monachorum’ des Franziskaners David von Augsburg sowie der Ps.-Bernhardischen ‘Meditationes’ läsen,46 die zu den klassischen Einführungstexten ins geistliche Leben gehören. Auch hinter dem Vorwurf des volkssprachigen Gebets und der Tischlesung47 dürfte die Ansicht gestanden haben, dass sich die Schwestern auf diese Weise Inhalte und Praktiken des geistlichen Standes aneigneten, zu denen sie aufgrund des Verbots neuer Ordensgründungen kein Recht hätten. NIKOLAUS STAUBACH vermutet, dass Johannes Brinckerinck zur Vorbereitung einer öffentlichen Predigt, in der er den Lesestoff der von ihm betreuten Konventualinnen verteidigte, aus der Bibliothek des Deventer Fraterhauses nur ein Buch mit dem Traktat ‘De libris teutonicalibus’ des Gerard Zerbolt van Zutphen ausgeliehen haben könne,48 jener Verteidigungsschrift für die Lektüre volkssprachiger Bücher, die den Ruf der devotio moderna als Anwältin lesender Laien mitbegründet.49 Die Auseinandersetzung um geistliche Lektüre spiegelt somit die Stellung des Hauses im Spannungsfeld einer neuen Form geistlichen Lebens und eines Reformwillens wider, der sich im Rückgriff auf probate Einführungstexte und Formen des Lektüreeinsatzes ausdrückt. 45 POST, Statuten, S. 10 (… of ienich van den achtentwintich articulen Eckards, die de heilighe kerke wederseghet hevet ende verdoempt, of bi wen boeken ghevonden worden, daer ienich van desen articulen in stonde of ienich ander onghelove, ende zonderlinghe of ienich ghevonden worde, die men dickewile in Duesche land vindet); DE HULLU, S. 69; zur verschiedenen Datierungsmöglichkeiten, die vom Jahr 1374 bis zu einem Zeitpunkt zehn Jahre später reichen, vgl. STAUBACH, Laienlektüre, S. 256, Anm. 86. sowie KLAUSMANN, Die ältesten Satzungen. Beide halten die Entstehung zu Lebzeiten Eckharts für möglich bzw. wahrscheinlich (gegen POST). Zum Verhältnis Grotes zu Eckhart allg. s. LÜCKER, S. 79–85, 89–103; UBBINK, Diss., S. 234f.; DE BEER , S. 280f.; EPINEYBURGARD, Gérard Grote, S. 94–103 und zuletzt SCHEEPSMA, Meister Eckhart, S. 40f. 46 STAUBACH, Laienlektüre, S. 261. 47 A.a.O., S. 262. 48 A.a.O., S. 261; vgl. außerdem 2 VL 10, Sp. 1537–1541 und HONEMANN, Textvarianz. 49 Zur oft überschätzten Bedeutung der devotio moderna für die Literaturvermittlung an in der Welt lebende Laien vgl. KOCK, Laienlektüre.
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I. Einleitung
Die Buchkultur, die sich in Frauenkonventen entwickelte, belegen zunächst die Handschriftenbestände, über die aus zahlreichen Konventen Zeugnisse erhalten sind.50 Herausragende Beispiele sind 81 Handschriften aus dem Maaseiker Agnes-Konvent. Ein Bücherverzeichnis vom ausgehenden 18. Jahrhundert umfasst 116 Positionen, unter denen in einigen Fällen Handschriftengruppen verzeichnet werden, so dass der historische Bestand etwas größer gewesen sein dürfte.51 Von großem historischen Interesse ist auch das 109 Positionen umfassende Bücherverzeichnis aus dem zum Utrechter Tertiarenkapitel gehörenden Barbara-Kloster in Delft.52 Aus Diepenveen sind noch ca. 25 Handschriften und Frühdrucke erhalten.53 Zahlreiche volkssprachige Handschriften und ein Verzeichnis der Bücher des Beichtvaters sind zudem aus dem Lübecker Michaelis-Konvent bekannt.54 Aus dem Kempener Annen-Konvent, Mitglied des Kölner Tertiarenkapitels, sind eine Reihe lateinischer Handschriften erhalten.55 Neben diese treten als umfangreichste volkssprachige Bestände aus dem heutigen deutschen Sprachraum die Codices aus Geldern und Sonsbeck. Demgegenüber ist der Emmericher Agnes-Konvent, dessen Schwesternbuch eine ganze Reihe von Handschriften bezeugt, repräsentativ für die hohen Verluste, die inzwischen bei einem Großteil der Klosterbibliotheken eintraten. Das Verzeichnis bei KRÄMER nennt lediglich zwei erhaltene Codices.56 Einzelbeispiele für Auftragsarbeiten aus Frauenkonventen für auswärtige Besteller bezeugen eine Außenwirkung der in den Schwesternhäusern gepflegten Buchkultur. Vom Windesheimer Kloster Diepenveen ist bekannt, dass Handschriften zeitweilig auch für den Verkauf hergestellt wurden. Im Genter Agnes-Kloster wurde ein Missale im Auftrag der Benediktinerabtei St. Bavo geschrieben. Für das Arnhemer Kloster Bethanië ist ein Brief mit einer Handschriftenbestellung erhalten. Schließlich hatte das Dordrechter Agnes-Kloster nicht unbeträchtliche Einkünfte aus der Kopiertätigkeit.57 50 Grundlegend: KRÄMER ; STOOKER /VERBEIJ . Zu Handschriften aus dem Essener Schwesternhaus vgl. zudem die Hinweise bei COSTARD, ‘Orationes et meditationes’, S. 38, Anm. 23. 51 STOOKER /VERBEIJ II Nr. 789–865 u. Bd. I, S. 30, 42, 76f. u. bes. 296–303; DE SCHAMPS, Handschriften uit het Sint-Agnesklooster, S. 189–190 nennt außerdem fünf lateinische Handschriften; zur Bücherliste der Priorin Bollen s. S. 191f. 52 MOLL. Den erhaltenen Bestand verzeichnen STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 287–293. 53 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 374–392; W IERDA/KOK (mit einigen Frühdrucken). 54 KRÄMER, S. 503; Beschreibungen: HAGEN; DERENDORF/SCHULTE . 55 REHM, Annenkloster, S. 81–84. 56 KRÄMER, S. 206; zu bezeugten Handschriften geistlichen Inhalts s.u. 57 L INGIER , Boekengebruik, S. 290–291; SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 64f. Die Arbeit auf Bestellung erwähnt P ERSOONS, S. 96f. auch für das Delfter Agnes-Kloster.
B. Geistliche Literatur und Handschriften
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Im Zusammenhang der Buchkultur steht auch die literarische Tätigkeit einiger Windesheimer Chorfrauen, der WYBREN SCHEEPSMA eine umfangreiche Studie gewidmet hat. Die allesamt volkssprachigen Schriften der Frauen waren auf die Gemeinschaft bezogen, in der sie lebten, und sollten deren geistlichen Fortschritt fördern. Die ‘Formula vivendi’ der Diepenveener Priorin Salome Sticken behandelt Grundfragen der geistlichen Praxis. Von der Genter Priorin Alijt Bake sind mystische Traktate erhalten. Darüber hinaus zeugen die Jenseitsvision der Jacomine Costers, Traktate und Lieder der Suster Bertken, einige Briefe sowie die anonym erhaltene Chronik des Klosters Bethanien und das Diepenveener Schwesternbuch von literarischer Tätigkeit.58 An Alijt Bake zeigen sich jedoch auch die Grenzen der schriftstellerischen Möglichkeiten. Im Jahr 1455 verhängte das Windesheimer Kapitel ein Schreibverbot für Frauen, was als Reaktion auf die mystischen Werke der Genter Priorin verstanden wird und die inhaltlichen Grenzen der Äußerungsmöglichkeiten verdeutlicht.59 Die vorgestellten Beispiele zeigen die bedeutende Rolle von geistlicher Literatur und Handschriften in Frauenkonventen der devotio moderna und auch das damit verbundene Konfliktpotenzial. Insgesamt kann die literarische Hinterlassenschaft der Reformbewegung, zu der die Überlieferung aus Frauenkonventen in hohem Maße beiträgt, als paradigmatisch für die spätmittelalterliche geistliche Literatur der Niederlande betrachtet werden. Sie füllt über 80% der überlieferten Handschriften.60 Der reiche Ertrag ist eine Folge des qualifizierten und breiten Einsatzes der Schreibtätigkeit in den Konventen, die den eigenen Bibliotheksaufbau, die Produktion von Texten für die Gemeinschaft und die Tätigkeit für Außenstehende, aber auch die persönliche Aneignung geistlicher Inhalte und Vorhaben betraf.61 Den Angelpunkt einer derart wirkmächtigen und breit gefächerten Schriftkultur hat NIKOLAUS STAUBACH im theologischen Ansatz der devotio moderna gesehen, den er auch als Theorie einer „pragmatischen Schriftlichkeit“ verstanden wissen will. Ansatzpunkt ist der Primat des Willens, dem die geistigen Potenzen des Denkens und des Gedächtnisses untergeordnet werden, in dessen Folge nicht die intellektuell-kontemplative, sondern die affektive Gottesvereinigung den Vorrang hat.62 Entsprechend distanziert war das Verhältnis der Devoten zu theologischer SpekuDer Brief mit einer Handschriftenbestellung wird abgebildet bei BUDDE/KRISCHEL, Genie ohne Namen, S. 263. 58 SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, Überblick S. 29–34. 59 SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 30, 175–201 u. 251–264 (mit älterer Lit.). 60 MERTENS, Lezen met de pen; ders., The Modern Devotion and innovation; vgl. allg. HOGENELST/VAN OOSTROM, S. 157–173. 61 KOCK, Buchkultur, bes. S. 18–21. 62 STAUBACH, Pragmatische Schriftlichkeit, S. 430 u. 458.
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I. Einleitung
lation; Maßstab für geistliche Literatur war ihr Nutzen für den geistlichen Fortschritt im Sinne eines Bewusstseins- und Tugendideals.63 Verweisen die Beobachtungen STAUBACHS zunächst auf ein auf die Einzelperson bezogenes Frömmigkeitsideal, das am Inhalt der Handschriften zu überprüfen wäre, betrifft seine Theorie vom Primat des Willens auch Form und Funktion der Texte und nicht zuletzt die Handschriften selbst. Denn im Schreibvollzug sieht er den Übergang von Meditation und Gebet, Selbstprüfung und Vorsatz in Handlung und Objektivierung zum Willensakt.64 Handschriften und Texte lassen sich somit in der Rezeption als Übermittler geistlicher Inhalte verstehen und in der Herstellung als ein aus dem Primat des Willens gespeister Lebensvollzug des geistlichen Ideals. Unter der Prämisse vom Primat des Willens sinkt die Bedeutung des Anteils an der Latinität, einer klassischen Differenz im Bildungsgang spätmittelalterlicher Männer und Frauen, Kleriker und Laien. Da Buchbesitz aus Bürgerhäusern nur in Einzelfällen bekannt ist, müsste die schriftgestützte Frömmigkeitskultur der Devoten zunächst vergleichbar in Frauenkonventen gefunden werden,65 in denen einem Leben nach den geistlichen Zielen der devotio moderna besonderer Raum geschaffen wurde und Handschriftenbestände in der Volkssprache anzutreffen waren. Möglicherweise hat der Fokus auf in der Welt lebende Laien66 als Adressaten der Reformbemühungen die Überlegung in den Hintergrund treten lassen, dass eine Schriftkultur, die das Konzept der „pragmatischen Schriftlichkeit“ ausfüllen und Reformimpulse an Laien im kirchenrechtlichen und bildungsgeschichtlichen Sinn vermitteln könnte,67 zunächst in Frauenkonventen zu suchen und in seiner spezifischen Form zu beschreiben wäre.68 Gleichwohl liegen Unterschiede zwischen Männer- und Frauenkonventen auf der Hand. Der Schrifteinsatz zur Persönlichkeitsbildung, der zu den wesentlichen Innovationsleistungen der Devoten im Sinne einer „pragmatischen Schriftlichkeit“ gehört, prägt in Männerkonventen einen Teil der 63 Zu Konsequenzen für Lektürepläne und Bibliotheksbestände vgl. KOCK, Buchkultur, S. 111ff. 64 STAUBACH, Pragmatische Schriftlichkeit, bes. S. 431 u. 433. 65 Zum geistlichen Buchbesitz der saeculares im Verbreitungsgebiet der devotio moderna vgl. COSTARD, ‘Imitatio Christi’. Zu Frauenkonventen als Entstehungsräumen geistlicher Literatur vgl. bereits grundlegend GRUNDMANN, Frauen und Literatur im Mittelalter. 66 KOCK, Laienlektüre; KOCK, Buchkultur, S. 11f.; STAUBACH, Laienlektüre. 67 Zu dem für das Spätmittelalter äußerst vielschichtig gebrauchten Laienbegriff und zu Bemühungen, das kirchen- und bildungsgeschichtliche Spannungsverhältnis zwischen Klerikern und Laien zu überwinden s. CONGAR , Art. ‘Laïc et Laïcat’ in: Dic.Spir. IX, Sp. 79–108, hier 83–93; STEER, Laie; ders., Zum Begriff ‘Laie’; BURGER . 68 Allerdings weist bereits STAUBACH, Codex als Ware, S. 159 auf die Leistung beim Aufbau von Konventsbibliotheken hin.
B. Geistliche Literatur und Handschriften
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Textproduktion. In Frauenkonventen hingegen lässt sich die Entstehung neuer Texte als Ertrag schreibender Aneignung kaum an erhaltenen Textzeugnissen nachweisen, sondern wird in Berichten der Schwesternbücher angesprochen.69 Ihr Nachweis steht somit zusätzlich vor einem quellenkritischen Problem. Forschungen der vergangenen Jahre haben die hagiografischen Anleihen und die didaktische Funktion der Schwesternbücher hervorgehoben und deutlich gemacht, dass die Viten ein erwünschtes Verhalten beschreiben, das nicht mit der tatsächlichen und verbreiteten Alltagswirklichkeit gleichgesetzt werden darf.70 Ein „Lesen mit der Feder“ (MERTENS), das in Männerkonventen zu den charakteristischen Rapiarien führte,71 erwähnen Schwesternbücher nur am Rande und sind darin repräsentativ für den weiblichen Zweig.72 Im Kloster Jerusalem in Venray war es den Schwestern verboten, eigenständig (sonder ordinacie) Rapiarien oder Exzerpte anzulegen. Diese durften nur dem persönlichen Gebrauch dienen; für eigene Abschriften oder Kopieraufträge an andere musste die Erlaubnis des Paters eingeholt werden.73 Schreiben als Aneignungshilfe bezieht sich vornehmlich auf die allen bekannte mündliche Seelsorge im Konvent und deutet insofern auf geringere Möglichkeiten geistiger Eigenständigkeit, für die auch das Beispiel der Alijt Bake steht. In Frauenkonventen verlagert sich demgegenüber das Schwergewicht auf die Kopiertätigkeit für die Gemeinschaft. Damit wird das Lesen im Dienst eines geistlichen Persönlichkeitsideals zum Haupteinsatzgebiet der Buchbestände. Im Vergleich zu den Männerkonventen hatte das Lesen im Alltag der Schwesternhäuser jedoch einen geringeren Stellenwert. CARINE LINGIER ist der Frage nachgegangen, wann, wie und was in Frauenkonventen der devotio moderna gelesen wurde. Danach kam der gesamte Konvent regelmäßig über die Lesungen in der Messe mit lateinischen geistlichen Texten in Berührung; der monastische Zweig auch mit Lesungen zur Prim. In allen Konventen wurde die Tischlesung in der Volkssprache praktiziert, die in enger inhaltlicher Verbindung zum liturgischen Jahr und zu den gefeierten Heiligenfesten stand, sich zum Teil aber auch mit Texten zur Privatlektüre überschnitt.74 Für einige Schwesternhäuser im heutigen 69 JONGEN/SCHEEPSMA; SCHEEPSMA, Books of sisters; ders., Levensbeschrijvingen; ders., Zusterboeken; RUH, Schwesternbücher; BOLLMANN/STAUBACH; BOLLMANN, Weibliche Diskurse; dies., Weibliches Frömmigkeitsleben. 70 Grundlegend: RINGLER , S. 13f. 71 Zu dieser Gattung zuletzt: T H. MERTENS, Art. ‘Rapiarium’, Dic.Spir. XIII, Sp. 114–119; KOCK, Buchkultur, S. 18f.; STAUBACH, Diversa raptim undique collecta. 72 Vgl. SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 80–86. 73 VERSCHUEREN, Handschriften afkomstig …, S. 697. 74 L INGIER , Reading, S. 141 zur Überschneidung mit Privatlektüre (genannt werden der ‘Profectus religiosorum’ des Franziskaners David von Augsburg, das ‘Soliloquium’ Bonaventuras, ein Evangelienexzerpt zur Einsetzung des Abendmahls in der Übersetzung
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deutschen Sprachraum ist zudem eine abendliche Lesung bezeugt oder war nach der Matutin vorgesehen.75 Der Privatlektüre sollten in Frauenklöstern der Windesheimer Kongregation und im Kapitel von Sion bestimmte Zeiten an Sonn- und Feiertagen gewidmet werden. An Werktagen standen zwei- bis dreimal täglich eine halbe Stunde Vorbereitungszeit für bestimmte Horen zur Verfügung. Für Tertiarinnenkonvente sind keine festen Lektürezeiten bekannt.76 Die eng begrenzte Lektürezeit und die abschnittsweise Lesung zu den Mahlzeiten hat es wohl nur im Ausnahmefall erlaubt, ein umfangreicheres Werk im Zusammenhang zu rezipieren.77 Zudem sieht LINGIER in den Statuten der Windesheimer Frauenklöster, die die Möglichkeit vorsehen, die Bibliothekarin nach der Prim um „ein Buch“ zu bitten, ein Indiz dafür, dass die Entscheidung über die Lektüre nicht allein der Leserin überlassen war, und führt Beispiele für Einschränkungen an.78 Auch SCHEEPSMA hat gesehen, dass die Windesheimer Chorfrauen in geringerem Maß zur Lektüre verpflichtet waren als der männliche Zweig,79 dass Schreiben zur Unterstützung der Meditation weniger verbreitet war und dass weniger Gelegenheit zur Verschriftlichung eigener Erfahrung bestand.80 Schließlich führten unterschiedliche bildungsgeschichtliche Voraussetzungen zu unterschiedlichen Ausprägungen des Konventslebens, indem der Anteil an der Latinität dem männlichen Zweig die Herstellung lateinischer Handschriften für Pfarrkirchen und Kleriker ermöglichte, die in der Gründungsphase die Finanzierung des Konventslebens unterstütze,81 während in Frauenkonventen vorwiegend das Spinnen und Weben als klösterliche Handarbeit und Wirtschaftstätigkeit praktiziert wurde.82 Selbst das ‘Emmericher Schwesternbuch’ kennt illiterate Konventualinnen83 und des Johannes Scutken, eine gekürzte Fassung der ‘Meditationes de passione Christi’ des Jordanus von Quedlinburg u.a.). 75 A.a.O., S. 128f. 76 A.a.O., S. 124f.; SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 76f. 77 L INGIER , Reading, S. 144. 78 L INGIER , Boekengebruik, S. 287; die entsprechende Passage der Statuten bei VAN D IJK, Constituties, S. 773f. Das Münstersche Kolloquium warnte vor Büchern mit zweifelhaftem oder zu anspruchsvollem Inhalt für Frauen (REHM, Diss., S. 136). 79 SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 76f. verweist für die Windesheimer Frauenklöster auf eine halbe Stunde Vorbereitungszeit für Terz, Sext und Vesper, deren Nutzung unklar bleibt, und auf verpflichtende Lesezeiten an Sonn- und Festtagen. 80 SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 77 u. 206. 81 STAUBACH, Codex als Ware, bes. S. 155–158; KOCK, Laienlektüre, bes. S. 204– 213; ders., Buchkultur, S. 17–54. 82 PERSOONS, S. 97f.; REHM, Wirtschaftstätigkeit; ders., Diss., S. 230–245. Auf die unterschiedlichen Lebenszusammenhänge der Schriftkultur in Männer- und Frauenkonventen verweist auch BOLLMANN, Weibliche Diskurse, S. 245. 83 Si en konde niet leesen, mer si hadde daer alsoe groete mynne ende liefde toe, dat sijt noch wael lerden. Ende si leerden oec wat schrieuens (BOLLMANN/STAUBACH,
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macht damit deutlich, dass die Lese- und Schreibfähigkeit keineswegs zu den selbstverständlichen Voraussetzungen gehörte84 und der Buch- und Schriftgebrauch ein Hilfsmittel des geistlichen Lebens und Ausdrucksform unter anderen blieb. Zu Beginn des 16. Jahrhunderts stellen die Viten des ‘Emmericher Schwesternbuchs’ noch einmal den Einsatz von Buch und Schrift im Zusammenhang des geistlichen Lebens dar. Das Werk zeigt damit die Bedeutung des Lesens und Schreibens als eigener Elemente der Frömmigkeit. In feinen Nuancen werden die speziellen Voraussetzungen in den Frauenkonventen gezeigt. Ein zur Persönlichkeitsbildung eingesetztes Schreiben wird oft im Zusammenhang mit Tugenden und Lastern beschrieben und damit auf einer Ebene, die im Hinblick auf den Primat des Willens eine Zwischenstufe formuliert. Lesen und Schreiben dienen als Hilfsmittel zur beständigen Betrachtung und zur Vermeidung von Müßiggang und Trägheit oder als Kampfmittel gegen das Schlechte.85 Geistliche Texte sollen die Liebe zu Gott entfachen.86 Durch Schreiben wird das Positive festgehalten, aber auch der Abweg markiert. Als Hilfsmittel zur Beichte S. 297); mer onse lieue Here halp hoer / noch, dattet mijt der tijt beter wart, want doe sie die heilige schrieft leesen konde, doe begaen si wat kennisse ende liefden tot God toe crigen (a.a.O., S. 240). 84 Beispiele für den unterschiedlichen Bildungsstand und für die Ausbildungswege in den Konventen – das Chorgebet in Windesheimer Frauenklöstern setzte die Lesefähigkeit lateinischer Texte voraus – bei LINGIER , Boekengebruik, S. 282–286. Vgl. auch PERSOONS, S. 80 u. 82. 85 Si plach geern toe leesen ende toe beden ende hoer mijt wat guedes toe becummer, ap dat si hoeren tijt niet onnuttelick auer en bracht (BOLLMANN/STAUBACH, S. 200); ähnlich: alte groete gracie hadde si, dat si die heilige schrieft gern studierden ende las, ende oec ondertijden plach si wat to schrieuen, wanner si moede gelesen of gebedet was des heiligen dages, / op dat si ummer niet ledich wesen en wolde in den huijse des Heren, daer men altoes behoert te doen die dingen die den Here behagelicken sijn (a.a.O., S. 88) und: altoes was si mijt wat guedes becummert, entter si beden of si las. Wanneer si doer die were gynck, soe had si altoes hoer Pater noster in die hant, op dat si hoer gebedeken dede waer dat si was. Ghern was si mijt een boecken in een hucken ende had hoer deuocie heijmelick bi hoer seluer. Wt hoeren boecken mocht men sien ende mercken die ynnicheit hoers herten. Want suuerlicke deuoete dyngen plach si toe schrieuen in hoeren boecken (a.a.O., S. 253); nummermeer en sach men se trach noch slaperich in der kerken, noch ondert woert Gads, mer die wile datmen predicten soe plach si wael een guet punt toe schrieuen in hoer taffel, op dat sijt toe bet onthielt (a.a.O., S. 268); ende als sij enich suuerlick puntken las of hoerden, dat schref si op, dat sijt toe bet onthielt. Sie dede als een edel bijken ende sock dat guede ende vloe van den quaden (a.a. O., S. 271). 86 Dese heilige ziel hadde vol ynniger deuoeter boeckens ende die plach si te heiten hoer blasbalgen. Want si seide: „Hier moet ic myn herte mede opblasen ende onfuncken dattet heit ende vuerich worde in der mynnen myns Gades“ (BOLLMANN/STAUBACH, S. 229).
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I. Einleitung
wird eine Tafel erwähnt, auf der Vergehen schriftlich festgehalten werden.87 Um das Tugendziel der Demut noch sicherer zu erreichen (und auszudrücken), bittet ein Konventsmitglied zur Unterstützung der schriftgestützten Selbstprüfung den Beichtvater um Hilfe. Dieser soll einige Punkte auf eine Schriftrolle notieren, die als Hilfsmittel im Kampf gegen Schwächen täglich mitgeführt wird.88 Lebensorientierung wird nicht durch eigens verfasste proposita gewonnen, mit deren Hilfe etwa Geert Grote seine Ziele nach vollzogener conversio niederlegte, sondern aus der Verinnerlichung von Texten, mithin einem Ertrag des Lesens. In diesem Zusammenhang sind auch Berichte über Lieblingslektüren von Bedeutung, die implizit als Lektüresteuerung verstanden werden können. Toposhaft werden Heilige Schrift und Legenden erwähnt, insbesondere das Leben und die Passion Christi, aber auch die Predigten Bernhards von Clairvaux.89 Als beispielhaft wird angeführt, dass eine Konventualin den Bericht über die Einsetzung des Abendmahls aus dem Johannesevangelium derart verinnerlichte, dass sie ihn auswendig konnte wie das ‘Ave-Maria’.90 Ihre Mitschwester möchte in der Todesstunde ein Kapitel der ps.87 Als si hoer in enigen dingen ontgaen had, soe schref si dat rechte voert in hoer tafelken, op dat si et woste als sij bichten solde (BOLLMANN/STAUBACH, S. 271). Vergleichsbeispiele aus Männerkonventen bei STAUBACH, Pragmatische Schriftlichkeit, S. 433f.; aus dem Windesheimer Kloster Sion in Kortrijk bei PERSOONS, S. 82, wo eine „Beichtrolle“ erwähnt wird. 88 Si was alsoe oetmoedich dat si van onsen pater her Peter / begeerden dat hi oer sommyge puntten wolde schrieuen in een roelken dat si bi oer mocht dragen dagelixs ende daer wt mocht leeren hoeren gebreken verwynnen ende oer onvolcomenheit bekennen. Dit heuet onse pater gedaen, om oer loen toe vermeeren ende hoer glorie toe vermennichuoldichgen. Want et waren puntten, daer si hoer merclick wt veroetmoedichden ende vercleijnden (BOLLMANN/STAUBACH, S. 262). 89 Vgl. allg. BOLLMANN/STAUBACH, S. 214, 273, 302 sowie: Als si sat ende span, soe hadde si een boeck bij hoer, daer dat leuen ons lieuen Heren in stont (a.a.O., S. 89); si had oec groete mynne ende liefde tot der heiliger schrief ende daer plach si alte gern af toe kallen. Sunderlinge wanneer et was wt sancte Bernardus sermonenen, soe liet si of hoer hert op gelaeken hadde (a.a.O., S. 238); doe Geertruijt soe vere quam, dat si die heilige schrieft konde leesen, doe krech si daer alsoe groete myn ende liefde toe, dat si altoes in der kerken plach toe beden of toe leesen, mer sunderlinge had sij genocht in den heiligen ewangelien. Ende daer om mocht si wael seggen mit der heiliger jonfer sancte Cecilien: „Ic drage die ewagelie Christi beslaten in myn borst“, want si woste altoes wat ewangeli dat men halden sold ... (a.a.O., S. 177); ende alle dage plach si die passie ons lieuen Heren deuoetelick auer te dencken ... Al hoer oeffenige ende bedinge stont op dat lijden ons lieuen Heren (a.a.O., S. 243); dat leuen ende lijden ons lieuen Heren plach si auer toe dencken ende oer daer dagelixs mede toe becummeren. Dat wort Gades hoerden si geern mit groeter begeerten. Si plach soe geern toe leesen ende die heilige schrieft toe stutdieren, dat si bij nae der heiligher leuen ende legende butten woste, ia si woste wael soe vroe als iemant een woert toe onrecht las, soe wael was die heilige schrieft in hoere memorien geuest (a.a.O., S. 260). 90 Ende dat heilige auentmael, dat sancte Johannes beschrief, dat was den gront
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augustinischen ‘Soliloquia animae ad Deum’ hören, das mit Ps 41,2 beginnt.91 Während das Schreiben zur Aneignung geistlicher Inhalte streng in die Konventsstruktur eingebunden war und dadurch reglementiert erscheint, werden an anderer Stelle die handwerkliche Fähigkeit und die Sorge für Handschriften als Leistungen für die Gemeinschaft hervorgehoben. Für die Mitschwestern zu schreiben und Handschriften zu illuminieren, ist ein Akt der Nächstenliebe, der alle Konventualinnen erreicht.92 Buchherstellung und -beschaffung bieten Anlass zu gegenseitiger Hilfe und Trost.93 Neuen Büchern gilt Aufmerksamkeit und Anteilnahme der Konventualinnen bis in die Sterbestunde.94 Schließlich wird die vorbildliche Ausführung des Amts ende dat fondement hoers herten, daer si op dacht dages ende nachtes ende altoes mede becommert was, ende si conde dat alsoe wael butten leesen als hoer Aue Maria (BOLLMANN/STAUBACH, S. 88). 91 Si seide dat si alte geern hadde, dat men hoer wolde leesen, wanneer si storue, dat XXXVIII capittel wt sancte Augustiynnus eenlicke sprekijnge ende begijnt aldus: „Alsoe dat hert begeert totten fonteynen der wateren, alsoe begert mijn ziele tot di God.“ (BOLLMANN/STAUBACH, S. 206). Der mittelalterliche Werktitel wird bei BOLLMANN/STAUBACH, S. 206, Anm. 23 aufgelöst, die darauf hinweisen, dass es sich bei Ps 41,2 um den Anfang von Kapitel 35 der ps.-augustinischen ‘Soliloquia animae ad Deum’ handelt. 92 Si konde wael schrieuen ende lumenieren, ende hier dede si alsoe groete carita mede onder di susteren, ia alre mallick ende nijemant wt gescheiden, wie dat hoer badt, soe dat hier nauwe iemant was, si en hadden hoer hantwerck in hoeren boecken. Ende dit en dede si niet wt gonsten noch om gauen, mer van / rechter susterlicker mynnen (BOLLMANN/STAUBACH, S. 192); mennich dochtelick mynnen werck dede si onder die susteren, want si konde wael schrieuen, ende wie dat hoer daer om badt, den was si daer behulpelick in van godtelicker mynnen (BOLLMANN/STAUBACH, S. 226); si had groete genocht ende liefde tot der heiliger schrieft. Ende die plach si soe gern toe studdieren ende oec toe schrieuen. Sij schrief soe vol gueder deuoeter boecken ende mennich schrieuen heuet se van mynnen den susteren geschreuen, ia si plach toe schrieuen tot hoere grauer oeltheit toe (BOLLMANN/STAUBACH, S. 233). Ähnliches hat SCHEEPSMA auch für die Verfasserinnen in Windesheimer Frauenklöster beobachtet (Deemoed en devotie, S. 207). 93 Op een tijt woerden hoer gegeuen vijf gulden, om dat si hoer seluer daer wat guedes mede solde doen ende dat si onder tijden oec eens wijn daer om drienken solde. Doe gijnck si hen ende verwerf oerlof van onser moeder dat si daer om mochte laeten schrieuen dat leuen ons lieuen Heren in behoerf der gemeynre susteren ende oec Barlaem ende Iosaphet (BOLLMANN/STAUBACH, S. 250f.). 94 Corts eer si sterf soe quam een suster tot hoer ende liet hoer sien enen Dauids salter, den si had laten schrieuen ende seide: „Geertruijt, nv behoefden ic uwer hulpen wael.“ Doe antwoerden si: „Och, mocht ic op comen, soe wolde ic v wael helpen ende dat toe recht schicken ende ordenieren“ (BOLLMANN/STAUBACH, S. 179); die wile dat si dus lach, soe en had si geen sprack, mer et schen dat si onder tijden guet verstant had, want tot hoer quam een suster die dat Boeck der Wijsheit had beslaen te scrieuen, dat in die gemeyn liberie solde wesen. Ende se bracht suster Griet wat van den schrieft ende littet hoer sien. Doe nam si dat in hoer hant ende telden di regel mijt hoeren vijn-
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der Bibliothekarin erwähnt. Sie lehrt die jungen Konventualinnen auch die Tischlesung.95 Die vorgestellten Beispiele zeigen, inwieweit in einem Frauenkonvent das gesamte Spektrum des Schrifteinsatzes der devotio moderna formuliert und in Zusammenhang mit geistlichen Zielen gebracht werden konnte. Auf diese Weise bestätigt sich die vermutete Folge des theologischen Ansatzes in Form einer äquivalenten Schriftkultur unabhängig vom Anteil an der Latinität, die die in Schwesternhäusern ausgeprägte Buchkultur und „pragmatische Schriftlichkeit“ als eigenen Beitrag zu Reformbestrebungen und Kulturtechniken der devotio moderna ausweist. Eine Beschreibung zweier Handschriftenbestände aus Frauenkonventen der devotio moderna dient dazu, die Frage nach der Verortung der Schriftkultur im Kontext des geistlichen Lebens an konkrete Codices zu richten und den Eigenwert der Buchkultur der Schwestern vom gemeinsamen Leben genauer zu erfassen. Wie stellt sich die produktive Seite der Schriftkultur dar? Ist es möglich, an den erhaltenen Handschriften Formen der Aneignung und des Einsatzes von Schriftlichkeit für das geistliche Ziel zu beschreiben oder bestätigt sich ihre Funktion eines aus dem Tugendideal entstandenen Lektürereservoirs, das zur Unterstützung der geistlichen Ziele durch Lesen diente? Wie verhält sich der Produktionsaspekt zur Textentstehung allgemein? Machen Texte und Handschriften eigene Aneignungsangebote, die einer Ausrichtung auf das Lesen Rechnung tragen? Kunsthistorische Forschungen von URSULA WEEKES zum Werk des ‘Meisters der Berliner Passion’, die auch Sonsbecker Handschriften berücksichtigen, haben kürzlich gezeigt, dass im Rhein-Maas-Gebiet Kupferstiche auffällig häufig in Gebet- und Andachtsbüchern weiblicher Religioser anzutreffen sind, die in Verbindung mit der devotio moderna stehen. In deren Betonung von Privatfrömmigkeit und persönlicher Andacht, aber auch im Zusammenspiel von Frauenfrömmigkeit und ausgebildeter Seelsorge im Sinne GRUNDMANNS sieht sie Ursachen für die besondere Ausprägung einer Buchkultur, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts mit neu entstehenden ausgedehnten Gebetszyklen in Kombinationsformen von innovativer Drucktechnik und traditioneller Handschriftenherstellung experimentiert.96 Die aus Sonsbeck erhaltenen Handschriften gehören zu dieser neuen, speziell in Frauenklösger. Ende si nam der suster hant ende kusten die mit groeter dancbaerheit, mer si en conde niet gespreken (a.a.O., S. 267). 95 Si plach onse liberie toe verwaren ende die / bocken ten reuenter toe brengen, daer men ter maeltijt wt las. Si leerden ende wes die ionge susteren, woe si leesen solden ten reuenter. Si was oec guetelick ende dochtelick, wie hoer badt die bocken toe doen. Mer si hadde geern dat me se wael verwaerden ende dat plach se toe beuelen. Want si hadde die bocken in groeter eeren ende weerdicheit. BOLLMANN/STAUBACH, S. 260–261. Die Tischlesung wird zudem S. 89, 115 u. 243 erwähnt. 96 WEEKES I, S. 22, 52 u. 79.
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tern entwickelten Buchkultur. Demgegenüber sind die Gelderner Handschriften buchtechnisch einfacher angelegt, doch wäre auch hier nach dem Eigenwert in Bezug auf das geistliche Ideal zu fragen. Auf diese Weise werden die Differenziertheit der devotio moderna je nach Bildungssphäre, Lebensraum und Zeit – der Großteil der Handschriften in Frauenklöstern entstand ein Jahrhundert nach dem Wirken Grotes – und die unterschiedlichen Ausprägungen ihres Reformbeitrags deutlich.
C. Forschungsstand und Ziele Angesichts der großen Zahl von Frauenkonventen, ihrer unterschiedlichen Entwicklung, der verschiedenen Zusammenschlüsse, der integralen Bedeutung der Buchkultur, ihrer unterschiedlichen Ausprägung in Männerund Frauenkonventen und oft fehlender Quellen zu Buchbesitz und Bildungsstand ist ein Erkenntnisfortschritt nur von Einzelstudien zu erwarten.97 Mit dem Gelderner Schwesternhaus und späteren Kloster Nazareth und dem Sonsbecker Andreaskonvent wurden zwei Gründungen ausgewählt, die im Einflussbereich maßgeblicher Devotenhäuser lagen und unterschiedliche Entwicklungstypen repräsentieren. Aus beiden Konventen sind umfangreiche Handschriftenbestände erhalten, die Grundlinien der im Konvent gepflegten Spiritualität und Buchkultur erkennen lassen. Im Fall des Andreaskonvents sind mit Kopiar und Memorienbuch zudem Codices erhalten, die das Spektrum des Schrifteinsatzes über Handschriften mit geistlicher Literatur hinaus zeigen. Gefragt werden soll nach der Stellung der Handschriften im Konventsleben, nach Anhaltspunkten für ihre Entstehung sowie nach Inhalt, Form, Funktion und Präsentation der Texte. Über die Handschriftenbestände wird ein spätmittelalterlicher Literaturraum erschlossen, der aufgrund seiner Lage zwischen verschiedenen Kulturzentren besonderes Interesse verdient.98 Während die Höfe als literarische Kristallisationspunkte bereits mehrfach in Einzelstudien Beachtung fanden,99 wurden die Konvente, in denen immerhin ein nennenswerter Prozentsatz der städtischen Bevölkerung lebte, erst neuerdings als Gebrauchs- und Vermittlungsräume geistlicher Literatur gesehen.100 Auch im jüngsten Beitrag über private Andachtsbücher im Herzogtum Geldern blieb dieser As97 Auf die Untersuchung der Konvente in zwei Orten beschränkt sich die Dissertation von VAN LUIJK; vgl. außerdem VAN DER P OL/SMIT; SCHEEPSMA, Diepenveen. 98 T ERVOOREN u.a., Van der Masen tot op den Rijn; ders., Literatur im maasländischniederrheinischen Raum; BECKERS, Literatur am Niederrhein; GEURTS. 99 SCHNÜTGEN; N IJSTEN, Hof van Gelre; ders., Hof und Kultur; B ECKERS, Literatur am klevischen Hof; TERVOOREN, Literatur am Gelderner Hof. 100 T ERVOOREN, Was liest man; COSTARD, Lektüre in Frauenkonventen.
I. Einleitung
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pekt unberücksichtigt.101 Neben verschiedenen Studien zu einzelnen geistlichen Texten102 ist der Ansatz bei klösterlichen Handschriftenbeständen eine neue Form, den Niederrhein als bisher wenig bekannte Literaturlandschaft zu erschließen. Die zweifache Funktion des Handschriftenbestands, in der Anlage ein Beitrag zur guten Konventsausstattung zu sein und über den Inhalt geistliche Werte zu spiegeln, prädestiniert seine Beschreibung zugleich als Beitrag zur theologiehistorischen Forschung, insbesondere, wenn sie mit BERNDT HAMM und dem von ihm entwickelten Begriff der „Frömmigkeitstheologie“ in der Formgebung des christlichen Lebens das zentrale Anliegen der Theologie des 14. bis 16. Jahrhunderts sieht.103 Vergleichbares gilt für die Geschichte der Häuser. Eine wissenschaftliche Darstellung der Geschichte des Klosters Nazareth fehlt, da die ‘Beiträge zur inneren Geschichte der Stadt Geldern’ des Pfarrers LEOPOLD HENRICHS vom Jahr 1893, die einen Abschnitt zum Schwesternhaus Nazareth enthalten, nur ausnahmsweise konkret auf verwendete Quellen verweisen. Diese lassen sich oftmals ermitteln, doch ist ein Teil davon inzwischen verloren, so dass das Werk weiterhin unverzichtbar bleibt. Spätere Darstellungen, wie die bei REAL, LINGEN oder GROSSE OSTERHOLT, sind populär gehalten und greifen weitgehend auf HENRICHS zurück. Wohl aufgrund der mangelhaften Forschungslage wird das Schwesternhaus Nazareth in der grundlegenden Arbeit von GERHARD REHM nur an drei Stellen erwähnt,104 so dass seine Geschichte – und der Handschriftenbestand – in der historischen Forschung weitgehend unbekannt blieb. Mit der vorliegenden Arbeit werden die Grundzüge der Konventsgeschichte erstmals wissenschaftlich beschrieben, wenngleich dabei der Mangel einer modernen Stadtgeschichte spürbar bleibt. Die Geschichte des Sonsbecker Andreaskonvents hat STEFAN RATHERT in einer Staatsexamensarbeit vom Jahr 1996 aufgearbeitet, auf der sein 101
DÜCKERS. Aufgrund differierender Verständnisse des Niederrhein-Begriffs ist es außerordentlich schwierig, auf geistliche Literatur aus oder in der unmittelbaren Umgebung der Konvente zu verweisen. Vgl. dazu v.a. TERVOOREN u.a., Van der Masen tot op den Rijn; ergänzend LIEVENS, Hendrik Herps Eden, S. 5 mit der Vermutung, Herps Werk sei in den östlichen Niederlanden übersetzt; STUTVOET-J OANKNECHT, S. 33 Hinweis auf eine ostniederländische und eine geldrisch-limburgische Übersetzung; Lieder der Devotio 2 moderna; FRITSCH-STAAR ; TERVOOREN/KLUG; die Artikel Arnt Buschmann VL 1, 2 Sp. 1142–1145‚ Johannes Brugman VL 1, Sp. 1048–1052‚ ‘Niederrheinisches Augusti2 2 nusbuch’ VL 11, Sp. 1049–1052, ‘Goldene Muskate’ VL 3, Sp. 89–91, ‘Seelentrost’ 2 VL 8, Sp. 1030–1040; vgl. außerdem zum Klever Totentanz CLAASSENS/STERNBERG und FREYTAG. 103 HAMM , Frömmigkeit, bes. S. 477ff. u. 491; ders., Was ist Frömmigkeitstheologie?, bes. S. 18. 104 REHM, Diss., S. 363 (Register). 102
C. Forschungsstand und Ziele
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Beitrag für die von MARGRET WENSKY herausgegebene Ortsgeschichte von Sonsbeck beruht. Durch diese Arbeit wurde eine erste fundierte Grundlage für die Geschichte des Hauses geschaffen. Die Staatsexamensarbeit bleibt für Fragen der Wirtschaftsgeschichte und der nachmittelalterlichen Konventsentwicklung unverzichtbar, während dem Schwerpunkt der vorliegenden Arbeit gemäß das Kopiar und das Memorienbuch auch in ihrer historischen Gebrauchsfunktion ausführlicher vorgestellt und ausgewertet werden. Daneben ist eine populär gehaltene Darstellung von BERNHARD ROSSHOFF zu nennen.105 Auch REHM und WÜSTEN bezogen den Andreaskonvent in ihre Forschungen mit ein.106 Für beide Schwesternhäuser wird die Konventsentwicklung, die Einbettung der Häuser in die städtische Umgebung, die Herkunft der Konventualinnen und die Tätigkeit der geistlichen Betreuer beschrieben, die als paradigmatisch für die Entwicklung von Frauenkonventen der devotio moderna und für den Lebensraum Frauenkloster in der Region gelten können. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der Entstehungs- und Blütezeit im 15. Jahrhundert, aus der auch die erhaltenen Handschriften stammen. Handschriften aus Geldern wurden bereits in den Jahren 1883–1885 über die Beschreibung der Handschriftensammlung des Freiherrn August von Arnswaldt durch ALEXANDER REIFFERSCHEID vorgestellt, wobei ihre Provenienz jedoch weitgehend unbeachtet blieb. Sie kamen später in die preußische Staatsbibliothek zu Berlin und wurden im ‘Kurzen Verzeichnis der germanischen Handschriften’ durch HERMANN DEGERING beschrieben. Vor allem in der Niederlandistik fanden sie wiederholt Aufmerksamkeit.107 Die Angaben bei REIFFERSCHEID und DEGERING genügen modernen Ansprüchen weder hinsichtlich der Bestimmung der Texte noch mit Blick auf die kodikologischen Angaben, was zu qualifizierten Aussagen über die Buchkultur eine Neubeschreibung des ermittelten volkssprachigen Bestands notwendig machte.108 In den Beschreibungen im Dokumentationsteil sind abweichend vom Standard moderner Handschriftenkataloge auch Stichworte zum Inhalt nicht näher identifizierter Texte und Angaben zur Parallelüberlieferung unter Angabe der Provenienz enthalten. Handschriften des Sonsbecker Andreaskonvents wurden in dem im Jahr 105
ROSSHOFF, Andreas-Kloster. REHM, Diss., S. 368 (Register). Die Lokalgeschichte von WÜSTEN kommt ohne Anmerkungen und Register aus; gleichwohl wurden ihre Erträge berücksichtigt, und, soweit möglich, verifiziert. 107 L IEVENS, Hendrik Herps Eden, S. 5 u. S. 11; LÜDERS III.1*, S. 128–140; Jan van Ruusbroec 1293–1381. Tentoonstellingscatalogus, S. 174, 235f., 279; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 193–197. 108 Neueres Material zu den Berliner Handschriften wird in der Datenbank ‘Manuscripta mediaevalia’ zusammengestellt: http://www.manuscripta-mediaevalia.de [7.11.2010]. 106
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I. Einleitung
1959 erschienenen Katalogband ‘Deutsche und Niederländische Gebetbuchhandschriften der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt’ von GERARD ACHTEN und HERMANN KNAUS beschrieben, dessen Inhalt über die Angaben bei DEGERING weit hinausgeht. Beschreibungen dieser Handschriften in der Datenbank der ‘Bibliotheca Neerlandica manuscripta’, betreut durch die Universitätsbibliothek Leiden, bringen für den Inhalt in vielen Fällen weiterführende Informationen. Auf die Neubeschreibung konnte deshalb verzichtet werden; ein Nachtrag der bei ACHTEN/KNAUS fast immer unvollständig angegebenen Rubriken wird in den Darstellungsteil integriert. Zu beiden Handschriftenbeständen habe ich bereits Einzelaspekte in kürzeren Artikeln vorgestellt, wobei der Beitrag zum Gelderner Bestand auf meiner Magisterarbeit beruht.109 Die Handschriften wurden zudem im nicht immer zuverlässigen Nachschlagewerk ‘Handschriftenerbe des deutschen Mittelalters’ durch SIGRID KRÄMER erfasst.110 Der Sonsbecker Bestand fand auch in der lokalhistorischen Forschung Aufmerksamkeit.111 Die Auswertung der erhaltenen Handschriftenbestände mit Blick auf die Spiritualität der Konventualinnen setzt beim Handschrifteninhalt an, da diesem aufgrund des rezeptiven Handschriftengebrauchs und des Lesens als Hilfsmittel zu Lebensorientierung und geistlicher Bewusstseinsbildung besondere Bedeutung zukommt. Über die Bestimmung des Handschrifteninhalts ist es zudem möglich, die Verankerung der Devoten in mittelalterlicher Frömmigkeit zu beschreiben und eine erste Folie für das Verhältnis der Schwestern zu Tradition und Innovation zu gewinnen. Abgesehen von der Schwierigkeit einer angemessenen Gliederung und Schwerpunktbildung, die jeweils im Zusammenhang der Darstellung reflektiert wird, stellen Texte in beiden Beständen die beschreibende Vermittlung vor besondere Herausforderungen. Im Handschriftenbestand des Klosters Nazareth in Geldern sind dies die anspruchsvolleren Texte, allen voran die reiche Sammlung von Predigten Meister Eckharts, die an dieser Stelle in ihrem inhaltlichen Potenzial nicht ausgewertet werden können. Aus Sonsbeck sperren sich Übernahmen aus Messe und Stundengebet gegen eine zusammenfassende Darstellung, da die Dichte und Überzeitlichkeit der Liturgie einer inhaltlichen Reduktion entgegenstehen, sowie Gebetsanweisungen, die für ein bestimmtes Anliegen feststehende Texte kombinieren und damit keinen eigenen Gebetstext im modernen Sinn aufweisen. Daher mussten bei der inhaltlichen Beschreibung ausgehend vom jeweiligen Handschriftenbestand eigene Wege gefunden und Einzelfragen beiseite gelassen wer109 COSTARD, Devote Frauenfrömmigkeit am Niederrhein; COSTARD, Predigthandschriften, (darauf aufbauend: KELLER); COSTARD, Handschriften Sonsbeck. 110 KRÄMER, S. 290–291 u. 731–732. 111 ROSSHOFF, Handschriften.
C. Forschungsstand und Ziele
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den, was zu Differenzen in Gliederung und Reihenfolge der Darstellung führt. In einem zweiten Schritt wird gefragt, in welchem Maß die Bestände Gemeingut enthalten und welche Texte auf eigene literarische Interessen schließen lassen. An der Parallelüberlieferung lassen sich überdies auch Grundlinien von Literaturproduktion und -vermittlung in der Region in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ablesen. Sie bilden eine wichtige Folie für die Beschreibung des Eigenanteils der Konvente und die Stellung des Bestands im Kontext der ihn umgebenden Literaturlandschaft. Zu fragen ist schließlich, inwiefern Ausstattung und Anlage der Handschriften als Indikatoren für die historische Wertschätzung und den Gebrauch der Texte im Konvent herangezogen werden können, welche Anhaltspunkte es für den Einsatz der Handschriften im Kontext des geistlichen Lebens gibt und welche Aspekte des kodikologischen und inhaltlichen Profils aussagekräftig für die Gestaltungsmöglichkeiten der Konventualinnen sind. Gibt es Texte, die im Konvent selbst entstanden sind? Gibt es Anhaltspunkte dafür, dass die Textauswahl oder das Arrangement von Texten als Beiträge einzelner Konventsmitglieder aufzufassen sein könnten? Welche Anhaltspunkte bieten der kodikologische Befund und Einträge der Schreibhände für die Bedeutung des Schreibens? Für welche Form der Rezeption sind die Handschriften eingerichtet und welche Rezeptionsspuren haben sich erhalten? Auf diese Weise soll dem noch für REHM spürbaren Mangel an Informationen über die inneren Verhältnisse in den Schwesternhäusern und die in ihnen praktizierte Frömmigkeit abgeholfen werden,112 zu deren Erforschung inzwischen auch LINGIER, SCHEEPSMA und BOLLMANN/ STAUBACH wesentlich beigetragen haben. Gleichzeitig entsteht ein Beitrag zum Schwerpunktthema Frauenklöster der historischen Forschung der letzten Jahre, in dessen Zusammenhang nun Lebensverhältnisse, Spiritualität und Buchkultur der weiblichen devotio moderna klarer hervortreten.113
112 113
REHM, Diss., S. 19 u. 21. Vgl. v.a. B OLLMANN, Frauenleben. Aus der inzwischen fast unübersehbaren Literatur zu mittelalterlichen Frauenklöstern greife ich die Arbeiten heraus, die Stellenwert und Bedeutung von geistlicher Literatur in spätmittelalterlichen Konventen einen eigenen Schwerpunkt widmen: RÜTHING; SCHROMM ; CARPENTER ERLER ; MARTI; T HALI. Daneben entstanden als wichtige Materialsammlungen: Handschriften des Klosters Ebstorf, beschrieben von GIERMANN/HÄRTEL; FECHTER.
II. Nazareth in Geldern A. Überblick Das Schwesternhaus Nazareth in Geldern entwickelte sich bald nach der Gründung im Jahr 1418 zum Augustinerinnenkloster und ging damit früher als die meisten übrigen Schwesternhäuser zum monastischen Leben über. Die geistliche Betreuung übernahmen Augustiner aus Gaesdonck, die als Mitglieder der Windesheimer Kongregation und durch die in ihrem Hause gepflegte Buchkultur ein Bindeglied zu repräsentativen Teilen der devotio moderna darstellen. Auffällig ist die etwa zeitgleiche Blütezeit beider Häuser, die im Fall des Gelderner Konvents mit tatkräftigen Inhaberinnen der Klosterämter und im Fall des Gaesdoncker Hauses mit der Tätigkeit des Priors Helmich von Joekeren (1438–1475) verbunden ist. Dieser hatte auch gute Kontakte zu den Landesfürsten. Das Gelderner Kloster bestand bis zur Säkularisation im Jahr 1802. Für die Stadt Geldern bedeutete das Schwesternhaus und seine frühe Entwicklung zum Kloster eine Erweiterung des Spektrums geistlicher Lebensmöglichkeiten, da bereits ein aus mehreren Häusern hervorgegangener Beginenkonvent bestand. Hinzu kam seit 1432 der Tertiarinnenkonvent ‘Ingen Hüls’. Die Gründung des Schwesternhauses Nazareth, die ein Gelderner Schöffe und seine Frau durch eine Stiftung unterstützten, fällt in die Spätphase des Stadtausbaus; wenige Jahre später lassen sich aus der Rückschau erste Anzeichen für den kommenden Niedergang der Stadt erkennen. Dennoch gelang es dem Konvent, beachtliches Kapital anzusammeln, das es ihm im 16. Jahrhundert mehrfach erlaubte, Stadt und Kirche Geld auszuleihen. Die Ausstrahlung blieb, soweit dies die wenigen erhaltenen Quellen erkennen lassen, auf den näheren Umkreis Gelderns beschränkt. In sozialer Hinsicht zeigen einzelne Beispiele, dass die Konventualinnen sowohl aus den Kreisen des Stifterpaares als später auch aus dem Adel stammten. Prominentestes Beispiel ist Katharina von Geldern, illegitime Tochter Herzog Adolfs von Geldern, die im Jahr 1537 als Priorin des Hauses gestorben sein soll. Einige Jahre nach Beginn des Klosterbaus und zeitgleich mit einem breiten Überlieferungsschub volkssprachiger geistlicher Literatur setzte den erhaltenen Handschriften zufolge in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts die Schreibtätigkeit im Konvent ein, die sich bis zur Jahrhundertwende verfolgen lässt und ohne erkennbaren äußeren Anlass endet.
B. Quellen
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Etliche Einträge, vor allem die wiederholt auftretenden Nachträge mit der Bitte um ein ‘Ave Maria’ für die Schreiberin, die LEFÈVRE Katharina von Geldern zuschreibt, weisen die Handschriften als Nonnenarbeiten aus. Daneben gibt es auch Einträge männlicher Schreiber. Besitzereinträge, gemeinsame kodikologische Merkmale, die ostmittelniederländische Schreibsprache und die Herkunft aus den Sammlungen des Hannoverschen Legationsrats August von Arnswaldt (1798–1855) und des Hamburger Pfarrers Johannes Geffcken (1803–1864) ermöglichen die Rekonstruktion eines der umfangreichsten aus Frauenkonventen der devotio moderna bekannten Handschriftenbestände. Er gibt wichtige Aufschlüsse über das geistliche Klima und die im Haus gepflegte Schriftkultur. Im offensichtlichen Bestreben, die neuen Klostergebäude mit einer anspruchsvollen Innenausstattung zu versehen, entstand eine Sammlung mit Texten aus allen wichtigen Entstehungsräumen geistlicher Literatur in der Volkssprache und Werken sowohl deutscher als auch niederländischer Provenienz. Überlieferungsbezüge legen nahe, dass der Konvent Zugang zur Literaturlandschaft Limburg, zum Literaturaustausch innerhalb der Windesheimer Kongregation und zur Textproduktion der Kartäuser hatte. Einige singulär überlieferte Texte, die nicht in Geldern entstanden sein können, haben ihren Wert als Überreste der sie ehemals umgebenden literarischen Landschaft und Zeugnisse für ihre spezifischen Züge. Das Gros der enthaltenen Texte zeigt die bekannten inhaltlichen Schwerpunkte der devotio moderna und ist damit ein Beispiel für die konkrete Ausprägung des geistlichen Ideals durch die Sammlung von Literatur. Auffällig ist die durchgehende Offenheit für anspruchsvolle, mitunter auch kontrovers diskutierte Theologie, die im Gesamtbestand einen kleinen Teil ausmacht. Bemerkenswert ist auch das Vorhandensein einiger Werke, die eine andere als die klösterliche Lebensform für den Weg zur Vollkommenheit gelten lassen. Möglicherweise schuf die frühe Umwandlung in ein Augustinerinnenkloster und die gefestigte Lebensform den Freiraum zur Rezeption von Alternativen; eine Differenz zwischen praktizierter und vorstellbarer Lebensform war offensichtlich kein Rezeptionshindernis. In dieser Hinsicht zeigt die Konvents- bzw. Bibliotheksgeschichte auch eine mögliche Ausformung des historischen Grenzverlaufs bei Grundfragen des Epochenwechsels.
B. Quellen Neben der Gründungsurkunde im Stadtarchiv Geldern sind für die Zeit des Konventsaufbaus im 15. Jahrhundert nur wenige Quellen erhalten. Die ins-
II. Nazareth in Geldern
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gesamt 113 Urkunden im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf,1 von denen 63 aus dem 15. Jahrhundert stammen, dokumentieren Besitzzuwächse, deren Anteil am gesamten Klostergut unbekannt bleibt. Sie können lediglich Tendenzen der wirtschaftlichen Entwicklung und der räumlichen Ausstrahlung des Konvents anzeigen. Die älteste Urkunde über einen Grundstückskauf stammt aus dem Jahr 1435. Für die frühere Zeit ist von Urkundenverlusten auszugehen.2 Die „zu Anfang des 15. Jahrhunderts geschriebene Klosterchronik“, die J. P. LENTZEN aus Fischeln Ende des 19. Jahrhunderts zusammen mit zwei Rentbüchern in Schmalfolio auf dem Hof Susters in Vorst bei Kempen gefunden haben soll, gehört inzwischen zu den Verlusten des Zweiten Weltkriegs. Diese Codices soll die letzte Priorin Catharina Susters auf den elterlichen Hof mitgenommen haben, auf den sie nach der Säkularisation des Klosters im Jahr 1802 zurückkehrte. LENTZEN übergab sie im Jahr 1886 dem Bergischen Geschichtsverein.3 Dieser führt ein „Liber domus nazareth regularissarum in Gelria. Alte Handschrift auf unpaginierten Pergamentblättern in Schwarz und Rot. Klein Folio“ unter der Signatur F 57, eine „Rekeninge deses Convents Nazareth. Begonnen 1621. Folio“ mit der Signatur F 93 und eine „Chronik des Nonnenklosters Nazareth von 1616 bis 1789. Schmal-Folio“ unter der Signatur F 96.4 Lediglich das Rechnungsbuch ab 1621 wird nach der kriegsbedingten Auslagerung heute in der Stadtbibliothek Wuppertal aufbewahrt. Diesem Codex (Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93) sind zwei heute teils beschädigte Blätter aus dem 17. Jahrhundert vorgebunden, die ein Stück aus der Chronik zur Konventsgeschichte im 15. Jahrhundert enthalten und den Verlust zum Teil ausgleichen können. Demgegenüber ist die frühneuzeitliche Wirtschaftsgeschichte des Konvents besser dokumentiert, die jedoch an dieser Stelle weitgehend außer Betracht bleibt. Angelegt wie das Rechnungsbuch Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93 ab 1621 sind die Verzeichnisse Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 4 (Ausgaben 1790–1800) und Akten 5 (Einnahmen aus der Zeit von 1761 und von 1781 bis 1801). Daneben sind Pachtbriefe
1
OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 159. Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 3 vom 22. Juni 1433: Der Karmeliterprior bezeugt eine Rentenstiftung aus dem Jahr 1428. 3 GROSSE OSTERHOLT, S. 123. Die Quelle der dort zitierten Auskünfte Lentzens ließ sich bisher nicht ermitteln. Offensichtlich sind diese Codices bei CLEMEN, Kunstdenkmäler I.2, S. 158 mit aufgeführt. Die Angabe CLEMENS, die Quellen seien früher im Besitz von Nettesheim gewesen, ließ sich nicht verifizieren, da die Zugangsbücher der Bibliothek des Bergischen Geschichtsvereins nicht erhalten sind (nach freundlicher Auskunft von Dr. UWE ECKARDT). 4 Nach freundlicher brieflicher Auskunft von Dr. UWE E CKARDT vom 15.1.1997. 2
B. Quellen
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und -register des 16. bis 18. Jahrhunderts5 und Akten zu einzelnen Gütern erhalten.6 Über Aspekte des neuzeitlichen Konventslebens gibt auch ein Vertrag zur Aufnahme einer Konventualin aus der Familie Rarix in Straelen im Jahr 1749 Auskunft, dem eine wohl zu einem späteren Zeitpunkt erstellte Inventarliste über die Mitgift beiliegt, die zahlreiche Gebrauchsgegenstände enthält.7 Als Überrest ist ein Marienbild erhalten, das als Stifterin Katharina von Geldern zeigt, illegitime Tochter Herzog Adolfs von Geldern, die Anfang des 16. Jahrhunderts als Priorin des Nazareth-Klosters amtierte.8 Das Bild hängt heute im katholischen Pfarrhaus in Geldern. Auch CLEMEN verzeichnet dieses Bild, identifiziert die Stifterin jedoch im Unterschied zur lokalgeschichtlichen Forschung mit der gleichnamigen Schwester Herzog Adolfs, die in den Jahren 1477–1481 die Herrschaft übernahm und im Jahr 1497 starb.9 Neben der Inschrift Soror Catharina de Geldria Priorissa Huius Domus, Filia Ducis Geldriae auf dem hölzernen Rahmen stützte er seine Annahme auf die Kleidung (weißer Mantel und schwarzer Schleier).10 Angaben zur Kleidung der Schwestern vom gemeinsamen Leben sind nicht hinreichend klar,11 um eine eindeutige Unterscheidung zu ermöglichen. Anhaltspunkte bieten daher vor allem die bekannten biografischen Daten, nach denen die Schwester des Herzogs bislang nicht als Karmelitin hervortrat, die illegitime Tochter hingegen als Nonne des NazarethKlosters bekannt ist.12 Zudem ist hinter der Stifterin Augustinus dargestellt, was sich gut zur Lebensform des Augustinerinnenklosters fügt. Auf der rechten Seite findet sich Maria Magdalena als Patronin der Stadtkirche. Den Angaben bei HENRICHS zufolge schenkte Pfarrer Schroers aus Straelen das Gemälde im Jahr 1881 dem Gelderner Pfarrhaus,13 so dass offensichtlich auch keine Verbindung zu den Karmelitern bestand, die jahrhundertelang die Gelderner Pfarrkirche betreuten. Als weitere Überreste sind
5 6
Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 1–3 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 7 zum Kybbengut, Akten 8 zum Gut Tenberge. 7 Straelen, Stadtarchiv, A XI, 4e nach BRIMMERS , S. 176f. 8 Abbildungen: Das Goldene Zeitalter des Herzogtums Geldern, S. 121; HENRICHS, Das alte Geldern, Abb. 36 nach S. 128; CLEMEN, Kunstdenkmäler I.2, Tafel 1 nach S. 158. 9 CLEMEN, a.a.O. 10 2 Zur Kleidung der Karmelitinnen vgl. HEIMBUCHER II, S. 64 u. 85 und LThK 5, Sp. 1370. 11 REHM, Diss., S. 208–210. 12 J AHN, S. 38–39; WESSEL, S. 27 u. 30–32, vgl. auch den Abschnitt zur Herkunft der Konventualinnen. 13 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 126.
II. Nazareth in Geldern
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das ehemalige Refektorium und die in dieser Arbeit zusammengestellten Handschriften erhalten.
C. Konventsgeschichte 1. Grundzüge der Konventsentwicklung 1.1. Die äußeren Daten Die Gründung des Schwesternhauses Nazareth in Geldern geht auf eine Stiftung des Gelderner Schöffen Johan Worchem und seiner Frau Margaretha zurück, die am 29.3.1418 den Geschwistern Nesa und Nuela ter Bruggen,14 Stijna oppen Eigen und Bela ter Buycken ein Grundstück übertrugen, das ihnen ermöglichen sollte, Gott zu dienen.15 Die Gründungsurkunde, deren Inhalt Richter, Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Geldern zustimmen, enthält auch die Hausordnung, die bereits HENRICHS wiedergegeben hat.16 Hinsichtlich der Struktur des Hauses und Regelungen der Außenkontakte überschneiden sich die Bestimmungen ansatzweise mit den Statuten des Meister Geerts-Hauses in Deventer, so dass vermutet werden darf, dass die Stifter über Kontakte zu Devotenkreisen verfügten. Festgelegt wird, dass das Haus von einer Vorsteherin oder von zwei Vorsteherinnen geleitet wird, die die Konventualinnen aus ihrem Kreis wählen und denen sie Gehorsam schulden. Ausführliche Bestimmungen regeln die Außenkontakte und fordern die Erlaubnis der Vorsteherin für das Verlassen des Hauses und der Stadt; letzteres wird nur mit einer geeigneten weiblichen Begleitperson gestattet. Auch der Zutritt von Männern, tagsüber zulässig, bedarf der Erlaubnis der Vorsteherin. Wie im Deventer Schwesternhaus werden der Unterricht von Kindern und die Pflege von Wöchnerinnen ausgeschlossen.17 Die Mitglieder sollen beim Konventseintritt der 14
Der Name der Nuela wird bei REHM , Diss., S. 63 irrtümlich mit Mielen angegeben. Das Grundstück („Boddenerbe“) lag an der Stadtmauer zwischen dem Issumer und dem Gelderner Tor und bildete für Jahrhunderte das Klosterareal, vgl. HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 122 und die Karten zur mittelalterlichen Topographie Gelderns bei KUPPERS, S. 35 u. FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 67. 16 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 122f., vgl. auch GROSSE OSTER HOLT, S. 23ff. und hier S. 321. 17 POST, Statuten, S. 18 (Ausschluss der Pflege von Wöchnerinnen) u. S. 20 (Ausschluss des Kinderunterrichts, nur in der Langfassung). Es geht an dieser Stelle also weniger um die Haltung des Rates als um die Abgrenzung des Konvents gegenüber weitgehenden Ansprüchen der städtischen Umgebung, die der für ein geistliches Leben notwendigen Abgeschiedenheit abträglich sein könnten. Ohne Berücksichtigung dieses Zusammenhangs wird das Verbot des Kinderunterrichts gelegentlich fehlinterpretiert, zuletzt bei WENSKY, Mädchen- und Frauenbildung, S. 28: „Wenig aufgeschlossen für Mädchenbildung zeigte sich dagegen 1418 der Rat der Stadt Geldern, als er aus Furcht vor Kon15
C. Konventsgeschichte
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Hausordnung zustimmen. Der eingebrachte Hausrat bleibt im Besitz des Hauses. Verschiedene Gründe können zum Ausschluss führen, bei dem die Stadt die Vorsteherin im Konfliktfall unterstützt. Erkrankt ein Mitglied, wird es im Konvent gepflegt. Darüber hinaus schreibt die Urkunde die Befreiung des Konvents von städtischen Lasten fest und sieht die Erlaubnis zur Erweiterung des Areals auf das Doppelte der bisherigen Größe vor. Scheitert die Gründung, fällt ihr Besitz an das Gelderner Hospital. Mit dem gemeinschaftlichen geistlichen Leben ohne Ordensregel und der Übergabe des eingebrachten Hausrats an die Gemeinschaft ist das erste von mehreren Kriterien erfüllt, die GERHARD REHM zur Identifizierung der Schwestern vom gemeinsamen Leben entwickelt hat.18 Die erneute Durchsicht der Literatur und die Berücksichtigung der wieder aufgefundenen Reste der Chronik zeigen jedoch, dass die in der Gründungsurkunde vorgesehene Lebensform nur kurze Zeit praktiziert wurde und der Konvent schon bald zum monastischen Leben überging. Während HENRICHS bereits zum Zeitpunkt der Übernahme der Betreuung durch die Gaesdoncker Augustiner im Jahr 1419 die Umwandlung in ein Augustinerinnenkloster voraussetzt,19 legen die Angaben der Chronik das Jahr 1425 nahe, wenn sie berichten, der Konvent habe in den ersten sechs Jahren nach Einführung von Klausur und Nonnenweihe nur von Zeit zu Zeit einen geistlichen Betreuer aus Gaesdonck geschickt bekommen, bis ab dem Jahr 1431 ein Beichtvater dauerhaft in Geldern verblieb.20 Mit der Annahme der Augustinerregel antizipiert der Konvent einen Schritt, der in Schwesternhäusern allgemein erst ab etwa 1450 unternommen wird.21 Er ist darin dem bisher als Sonderfall betrachteten Kölner Schelenkonvent vergleichbar, der bereits im Jahr 1426 nach dem Vorbild des Klosters Diepenveen die Augustinerregel eingeführt hatte.22 Damit ist der Konvent hinsichtlich der praktizierten Lebensform nicht mehr als Schwesternhaus im strengen Sinne zu kurrenz für die Stadtschule vier frommen Frauen, die sich zu einem Konvent zusammenschließen wollten, verbot, in ihrem Konvent Kinder – womit wohl Mädchen gemeint sind – zu unterrichten.“ Für einen wichtigen Hinweis in dieser Sache danke ich Stefan Frankewitz. 18 REHM, Diss., S. 53. 19 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 123 unter Berufung auf FRITZEN, Gaesdoncker Schulprogramm 1872, S. 6. Ohne Begründung wird 1419 als Jahr der Regelannahme auch bei REAL, Kloster Nazareth, S. 19 genannt. 20 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, Verso des ersten Blattes (vgl. S. 323). Abweichend wird der Konvent im Transsumpt eines verlorenen Pachtbriefs vom 26.4.1428 in Kleve, Kreisarchiv, Hist. Verein, Urk. 19 vom 12.1.1496 als Drittordenskonvent bezeichnet (Diese Angabe wurde vom Kreisarchiv Kleve bisher nicht bestätigt). Die genauen Umstände bleiben unklar. 21 Tabellarische Übersicht bei REHM , Diss., S. 169–172 (ohne das Gelderner Schwesternhaus). 22 REHM, Diss., S. 167 u. 169.
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II. Nazareth in Geldern
bezeichnen, wenngleich mit der Zugehörigkeit zum Kapitel von Zwolle ein weiteres der von REHM entwickelten Kriterien für Schwesternhäuser erfüllt ist.23 Dem beschädigten Anfang der Chronik ist noch zu entnehmen, dass die Einrichtung des Hauses der ersten Priorin zugeschrieben wird, deren Name wohl als Katharina van Zwolle zu rekonstruieren ist.24 Da die Gründungsurkunde ihren Namen nicht nennt, wäre zu vermuten, dass sie von auswärts kam und der Konvent über sie in ein unter Devotenhäusern bestehendes Netzwerk eingebunden war.25 Hinsichtlich der Lebensform und der bestehenden Kontakte gehört der Konvent somit in die Grauzone der Konvente extra gremium capituli der Windesheimer Kongregation.26 Seine äußere Entwicklung ist weniger von den Idealen der Anfangszeit der devotio moderna als vielmehr von der später dominierenden Tendenz zum klösterlichen Leben geprägt. Der erste erhaltene Abschnitt der Chronik ist den Klostergebäuden gewidmet. Demnach wurde im Jahr 1429 der Chor der späteren Kapelle gebaut, während die Klostergebäude und der hintere Teil der Kirche in den Jahren 1440 bis 1457 folgten. Nacheinander entstanden vier gegen die Himmelsrichtungen ausgerichtete Bauten, die über einen Kreuzgang miteinander verbunden waren (vyr huysen engen). Den neuen Gebäuden musste dat ierste holthuys weichen, das sich hinter der Kapelle befunden hatte. An seiner Stelle entstand an der Nordseite das aus Stein gebaute Spinnhaus.27 Über die Zweckbestimmung der Gebäude wird an dieser Stelle nicht weiter berichtet. Die Angabe bei GROSSE OSTERHOLT, die Klosteranlage habe Kapelle, Beichthaus, „Kantoor“, Saal, Herrensaal, Küche, Speisezimmer, Scheunen, Stallungen, Brauhaus, Schlachthaus, Backhaus, Siechenhaus, Hechelkammer, Spinnhaus, Webhaus, Bleichhaus und Bleiche hinter dem Haus mit einer Brücke am Wasser umfasst, beruht vermutlich auf einem inzwischen verlorenen Abschnitt
23 REHM, Diss., S. 53f. Liste der Kriterien; zum Zwoller Kapitel vgl. a.a.O., S. 124, Anm. 6 u. S. 129, Anm. 31, wonach von den niederrheinischen Konventen gleichfalls St. Agnes in Emmerich, Elten, der große und kleine Konvent in Kalkar, Kleve, Grieth, Griethausen und Nieukerk zum genannten Verband gehören. 24 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, erstes, ungezähltes Blatt, recto (vgl. S. 323), vgl. auch GROSSE OSTERHOLT, S. 126. Urkundlich erwähnt Kleve, Kreisarchiv, Hist. Verein, Urk. 19 vom 12.1.1496 im Transsumpt eines verlorenen Pachtbriefs vom 26.4.1428 (Diese Angabe wurde vom Kreisarchiv Kleve bisher nicht bestätigt). 25 Eine Einführung ins monastische Leben wäre zu dieser Zeit vor allem von einer Nonne aus Diepenveen zu erwarten, doch geben die erhaltenen Quellen keine hinreichenden Anhaltspunkte, vgl. z.B. VAN SLEE, Necrologium, S. 323–337, bes. S. 336. 26 Zum Problem der Frauenklöster im Umkreis der Windesheimer Kongregation vgl. allg. REHM , Diss., S. 45–52. 27 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, recto-Seite des ersten ungezählten Blattes (vgl. S. 323).
C. Konventsgeschichte
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der Chronik aus dem 17. Jahrhundert.28 Die baulichen Überreste wurden mit Ausnahme des Refektoriums beim Brand am 15. Februar 1945 vernichtet,29 so dass heute nur einige wenig aussagekräftige ältere Fotos einen Eindruck vom baulichen Zustand in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts vermitteln.30 Als HENRICHS im Jahr 1893 seine „Beiträge zur inneren Geschichte der Stadt Geldern“ veröffentlichte, fand er der Erwähnung wert, dass sich die damals noch erhaltene Kapelle im Besitz eines Hermann van der Moolen befand.31 Bereits im Jahr 1436 hatte der Konvent mit dem Karmeliterkloster, das die Gelderner Pfarrkirche betreute, einen Vertrag geschlossen und gegen eine jährliche Rente von zweieinhalb Maltern Roggen die Erlaubnis erhalten, ohne weitere Abgaben in der eigenen Kapelle die kirchlichen Handlungen zu vollziehen sowie die Konventualinnen und fremde Pilger, die im Konvent starben, zu beerdigen.32 Wie der erhaltene Handschriftenbestand zeigen wird, muss kurz nach Beginn des Klosterbaus auch die Ausstattung des Hauses mit Büchern in Angriff genommen worden sein. Beides deutet darauf hin, dass sich zu dieser Zeit auch die inneren Lebensverhältnisse weiterentwickelten. Neben der Erlaubnis zur Beerdigung fremder Pilger deuten Nachrichten über einige Sterbefälle darauf hin, dass man im Nazareth-Kloster für karitative Tätigkeiten eingerichtet war. Mag man es noch als Zufall betrachten, dass der Gaesdoncker Konverse Philipp Stephani im Jahr 1447 auf einer Reise nach Köln im Kloster Nazareth verstarb,33 verdichten sich im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts die Hinweise auf eine Pflegetätigkeit, wenn SCHOLTEN mitteilt, der im Jahr 1473 verstorbene Gerardus ter Hoe habe sich während einer Ruhr-Epedemie in den Konvent begeben und sei dort kaum einen Monat später verstorben. SCHOLTEN nennt zudem für den 1494 verstorbenen Gaesdoncker Chorherren Anton Averschalt den Gelderner Konvent als Sterbeort.34 Sicher ging der Konventsausbau auch mit einer inneren Ausdifferenzierung einher. HENRICHS deutet nach einer nicht mehr zu ermittelnden Quelle ein breites Spektrum von Klosterämtern an, das von der Mater oder Priorin über Subpriorin und Prokuratorin bis hin zur Leiterin von Keller, Küche, Refektorium, Krankenstube und Kleiderkammer reicht und auch Laienschwestern („Tertiarinnen“) zur Verrichtung der praktischen Arbeit 28 29 30
GROSSE OSTERHOLT, S. 126–127. GROSSE OSTERHOLT, S. 132; KEYSER, S. 182. HENRICHS, Das alte Geldern, Abb. 37 (Refektorium), Abb. 38 (Außenansicht der Kapelle) u. Abb. 40 (Außenansicht einiger Klostergebäude); FRANKEWITZ, Denkmäler der Stadt Geldern, S. 120–122. 31 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 133. 32 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 125; HOLTHAUSEN, S. 12. 33 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 117. 34 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 29 u. 120.
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II. Nazareth in Geldern
erwähnt.35 Bemerkenswert ist, dass die Priorin den Angaben zufolge über die in der Gründungsurkunde genannten Aufgaben hinaus die Einteilung des Tages vornahm und so auch die Gebetszeiten festlegte. Für den Kauf oder Verkauf von Grundstücken und Renten benötigte sie die Zustimmung des Rektors. Als Inhaberinnen dieses Klosteramts sind nach Katharina von Zwolle (1428, 1429)36 Beel ter Buychen,37 Ermgart Lieven (1496),38 Catharina von Geldern (1506, 1527),39 Maryken van Vrymersschen (1553),40 Hildegard Oveljonks (1591),41 Maria Loeppers (1597/98),42 Griet van der Off (vor 1621),43 Catharina Seiderberch (1616–1623),44 Maria Vogels (ab 1623),45 Ursula van Oij (gewählt am 18.12.1635),46 Mechthilde van Zouteland (1652–1687),47 ein Mitglied der Familie Teuwes (1749)48 und Katharina Susters (1778–1802)49 bekannt. Als Subpriorinnen amtierten 35 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 124–125. Aus späterer Zeit wird a.a.O. S. 154f. im Zusammenhang mit der Hexenverfolgung das Geständnis der P. Hoermans im Jahr 1595 erwähnt mit dem Hinweis, sie habe als Magd im Kloster Nazareth gewohnt. 36 Als erste Priorin erwähnt in den chronikalischen Notizen Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, erstes, ungezähltes Blatt, recto (vgl. S. 323). Nach HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 126 im Jahr 1429 Priorin; urkundlich wird sie im Transsumpt eines verlorenen Pachtbriefs Kleve, Kreisarchiv, Hist. Verein, Urk. 19 vom 26.4.1428 erwähnt (Diese Angabe wurde vom Kreisarchiv Kleve nicht bestätigt). Vgl. auch GROSSE OSTERHOLT, S. 126 (ohne Jahreszahl). 37 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, erstes Blatt recto, verso Herkunftsangabe: op dat goet ter buycken geboeren, in dat honschap genumpt harteuelt inder vaechdyen, s.a. REHM, Diss., S. 63. 38 Kleve, Kreisarchiv, Hist. Verein, Urk. 19 vom 12.1.1496. 39 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 65 vom 16.10.1506 und Urk. 67 vom 13.8.1527. 40 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 73 v. 23.5.1553. 41 Nach HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 127, erwähnt beim Verkauf einer Rente von elf Maltern Roggen aus Repkens Hof in Nieder-Eyll 1591. Nach SCHOLTEN, Grafenthal, S. 160, bereits im Jahr 1542 für den Konvent behandigt an Gütern in Veert. 42 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 127. 43 War vor 1621 für den Konvent mit steenarts kaet in Veert behandigt, vgl. die r Angaben zu Griet steeners bzw. Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 510 . 44 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 128 unter Berufung auf die Klosterchronik. 45 Nach HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 128–129 gest. 18.10.1635. 46 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 129. 47 Ebd. 48 BRIMMERS, S. 176. 49 Profess 1778, als Priorin nachgewiesen 1802 (Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazav reth, Akten 5, 168 ). Nach Düsseldorf, HStA, Geldern, Administrationskolleg, Nr. 100, v v r–v 12 , 18 u. 45 ist Catharina Schusters ist im Jahr 1782 28 Jahre alt und lebt seit vier Jahren im Kloster.
C. Konventsgeschichte
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Beel van Barle (Mitte 15. Jh.),50 Anna Weers (1553),51 Elisabeth van Aefferden (1591),52 Ida Leydeckers (1616),53 ein Mitglied der Familie de Flores (1749),54 als Prokuratorinnen Hadwig ter Bruggen (1439, 1449),55 Metgen Kerskens (Karkens) (1515, 1527),56 Elisabeth von Galen (1553),57 Aleidis Feldmans (1591),58 Aleid ten Dair (1597),59 Trin Stichmans (vor 1621),60 Maria Vogels (1621–23),61 Maria Doermans (1624–25),62 Christina Bogels (1626–1632),63 Christina Kemerlingh (1632–1635),64 Maria Dame(n) (1635–1642, 1655–1656),65 Monica Steckinckhoff (1643–1654)66 und Anna Tonger van Tongeren (1657–1664).67 Von den 50
Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, erstes Blatt verso. Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 73 v. 23.5.1553. Nach HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 127, erwähnt beim Verkauf einer Rente von elf Maltern Roggen aus Repkens Hof in Nieder-Eyll 1591. Elisabeth ist bereits im Jahr 1569 Nonne in Geldern und wird in diesem Jahr für den Gaesdoncker Konvent an einem Grundstück behandigt, vgl. VAN DER LOO, S. 35. 53 Erwähnt bei HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 128 unter Berufung auf die Klosterchronik. 54 BRIMMERS, S. 176. 55 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 9 v. 1439 Okt. 18 und Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, erstes Blatt, verso. Sie kauft als Konventsschwester am 9.8.1449 eine Rente für den Konvent (Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 21). Wahrscheinlich ist sie gemeint in Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 37 v. 1456 Jul. 31 (nur der Vorname genannt). Vgl. auch Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten VIII.2, S. 135 Hadewigis ter Bruggen und ihre Schwester Nesa zahlen Abgaben für den Konvent aus einem Grundstück in Winternam in der Parochie Nieukerk. 56 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 65 v. 16.10.1515 u. Urk. 67 v. 13.8.1527. 57 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 73 v. 23.5.1553. 58 Nach HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 127, erwähnt beim Verkauf einer Rente von elf Maltern Roggen aus Repkens Hof in Nieder-Eyll 1591. 59 Als Prokuratorin erwähnt bei HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 127 beim Verkauf einer Wiese und einer Landwehr im Jahr 1597. 60 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93 zum Jahr 1621. 61 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, vgl. HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 128–129 (Todesjahr). 62 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93. Andere Angabe bei HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 129: Maria Doemanns, 1624–1626. 63 Sie wurde am 2.5.1621 für den Konvent mit steenarts kaet in Veert behandigt (erneut 1652), vgl. die Angaben zu Griet steeners bzw. Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazar reth, Akten 2, 510 . Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93 zuerst 1621 erwähnt (Einkleidung?), 1626–1632 Prokuratorin. HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 129. 64 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93. HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 129. 65 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93. 66 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 537 r Behandigung mit einem Grundstück bei Issum am 12.11.1648. 67 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93. 51 52
II. Nazareth in Geldern
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Novizenmeisterinnen ist lediglich ein Mitglied der Familie van den Broeck (1749) nachzuweisen.68 Als Laienschwestern sind für das Jahr 1782 namentlich bekannt: Anna Becks aus Lobberich, Anna Maria Bongert (Bongers), Christina und Joanna Heyster aus Lobberich, Elisabeth Heyster aus Gräffrath, Mechtildis Knechten aus Klein Kevelaer, Petronella Niersmans aus Pont, Cornelia Wolters aus Muhlbracht69 sowie Henrica Spaens und Margareta Ropertz aus Bockum (1782/83); aus späterer Zeit Maria Elisabeth Hennen aus Sittard (ab 1791).70 Den Angaben der älteren Forschung zufolge trat zum Jahr 1473 eine Lücke in der Berichterstattung der Chronik ein. Die erhaltenen Reste zeigen diese Lücke nicht, sondern führen die Reihe der Beichtväter weiter bis Gosen Gent, gestorben im Jahr 1495. Als Gründe für eine Lücke wären der Beginn des burgundischen Krieges, der Tod des Beichtvaters Gaedert van Hese oder auch die Ruhr-Epedemie im Jahr 1473 zu vermuten.71 Die wenigen erhaltenen Urkunden geben keinen Anhaltspunkt für eine wirtschaftliche Zäsur; auch lässt die Einkleidung der Katharina von Geldern im selben Jahr nicht auf einen Abwärtstrend in der Konventsentwicklung schließen.72 Eine Zäsur sieht LINGEN sicher zu Recht erst während der Herrschaft der Generalstaaten in den Jahren 1578 bis 1587. Zu dieser Zeit verließen die Schwestern den Konvent und kehrten erst zurück, nachdem der Bischof ihnen mit der Exkommunikation gedroht hatte. In der Zwischenzeit waren die Gebäude von Soldaten bewohnt;73 in den folgenden Jahren deuten Renten- und Grundstücksverkäufe auf wirtschaftliche Schwierigkeiten hin, von denen sich der Konvent jedoch im 17. Jahrhundert erholte. Damit steht eine Konventsgeschichte, die den Charakter des Hauses und den äußeren 68 69
BRIMMERS, S. 176. v v r–v Düsseldorf, HStA, Geldern, Administrationskolleg, Nr. 100, 12 , 18 u. 45 . Danach ist Anna Becks aus Lobberich 44 Jahre alt und lebt seit 25 Jahren im Kloster, Anna Maria Bongert ist 82 Jahre alt und lebt seit 52 Jahren im Kloster. Der Geburtsort wird v v Bl. 12 mit Hinsbeck, 18 mit Hensbach angegeben. Christina Heyster aus Lobberich ist 43 Jahre alt und lebt seit 21 Jahren im Kloster. Joanna Heyster, gleichfalls aus Lobberich, ist 30 Jahre alt und lebt seit 22 Jahren im Kloster. Elisabeth Heyster aus Gräffrath ist 72 Jahre alt und lebt seit 5 Jahren im Kloster. Mechtildis Knechten aus Klein Kevelaer ist 30 Jahre alt und lebt seit 2 Jahren im Kloster, Petronella Niersmans aus Pont ist 54 Jahre alt und lebt seit 33 Jahren im Kloster, Cornelia Wolters aus Muhlbracht ist 30 Jahre r v alt und lebt seit 3 Jahren im Kloster. Zum Jahr 1782/83 vgl. außerdem 88 und 90 für Henrica Spaens und Margareta Ropertz aus Bockum. 70 Düsseldorf, HStA, Geldern, Administrationskolleg, Nr. 100, 105 r. Geburtsdatum: 20.3.1772. 71 GROSSE OSTERHOLT, S. 127; NETTESHEIM , Geldern, S. 87; Todesjahr des Beichtvaters und Hinweis auf die Ruhrepedemie bei SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 29 u. 120. 72 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 126. 73 Zu Vorfällen im besetzten Kloster s. HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 126–127; GROSSE OSTERHOLT, S. 127–128; LINGEN, S. 35–36.
C. Konventsgeschichte
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Rahmen des über den Handschriftenbesitz zu erschließenden geistlichen Klimas untersucht, vor dem Problem einer geeigneten Zäsur. Eine breite Handschriftenproduktion im Konvent endete im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts; die jüngste, nicht im Haus selbst entstandene Handschrift stammt aus dem Jahr 1519. Diese Daten deuten eine Entwicklung an, die in keinem offensichtlichen Zusammenhang mit äußeren Erschütterungen steht. Allerdings nimmt die Urkundenfrequenz im 16. Jahrhundert stark ab, so dass bis zur Herrschaft der Generalstaaten nur noch wenige Besitzübertragungen zu nennen sind, vor allem Renten.74 Von der neuzeitlichen Entwicklung werden an dieser Stelle nur noch ausgewählte Aspekte genannt.75 Da in der Liste bei REHM Angaben zur Mitgliederzahl des Gelderner Konvents fehlen,76 können einige Zahlen aus dem 17. Jahrhundert als Orientierung dienen. Für das Jahr 1616, das verschiedentlich als Beginn einer Aufwärtsentwicklung nach der Rückkehr der Konventualinnen gesehen wird,77 werden von HENRICHS vier Profess- und acht Laienschwestern genannt;78 GROSSE OSTERHOLT erwähnt etwa für denselben Zeitraum eine Anzahl von 13 Schwestern und zwei Novizinnen, die bald auf 24 gestiegen sei.79 Für das Jahr 1671 wird eine Konventsstärke von 22 Professschwestern und elf Laienschwestern mitgeteilt. Diese Zahl liegt in der Nähe der für die übrigen Frauenklöster Gelderns bekannten Zahlen.80 Im Jahr 1782 schließlich bewohnten den Konvent 15 Nonnen und acht Konventualinnen ohne Profess.81 74 Düsseldorf, HStA, Urk. 65 vom 16. Oktober 1515: Übertragung einer Rente; Urk. 66 vom 10. Dezember 1520: Übertragung einer Rente; Urk. 68 vom 15. November 1533: Übertragung einer Rente, alle in Geldern; Urk. 73 vom 23. Mai 1553: Kauf des Knaepen- oder Gyeskensgut in Kapellen. 75 Ausführliche Angaben zu wirtschaftlichen Aspekten und zur Instandhaltung des Hauses bei HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 126–133; zu Einzelaspekten vgl. inzwischen außerdem VENNER , S. 218 (1606 Entschädigung des Klosters Nazareth zu Geldern wegen des Verlustes der Äcker, die in die Festungswerke einbezogen worden waren); FLOKSTRA, S. 82 (Belehnung des Konvents mit dem großen und keinen Zehnt in Alt Wette 1694ff.); J OESTER , S. 83 Hinweis auf Lande zwischen Maas und Rhein, Nr. 1722, Diebstahl in der Klosterkirche St. Nazareth zu Geldern 1797. 76 REHM, Diss., S. 214–216. 77 GROSSE OSTERHOLT, S. 128. 78 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 128. 79 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 128; GROSSE OSTERHOLT, S. 128. 80 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 130. 81 Düsseldorf, HStA, Geldern, Administrationskolleg, Nr. 100, Bl. 12 v, 18 v u. 45 r–v. Die Namen dürften weitgehend identisch sein mit Düsseldorf, HStA, Lande zwischen Maas und Rhein, Nr. 1710: Verbot an die Klostergeistlichkeit, in deutsche Klöster überzusiedeln (mit Vermerken der Kenntnisnahme durch die Mitglieder des Konvents) u. Roerdepartement, Büro Geldern: Nr. 3512, 3517 u.a. Übersicht über die Benefizien, Kapitel und religiösen Gemeinschaften im Bezirk des Büros 1798, darunter auch Personallisten des Gelderner Konvents von 1800 und 1801 (Hinweise bei J OESTER , S. 83 u. 354).
II. Nazareth in Geldern
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Ende des 18. Jahrhunderts versuchte der Konvent seine wirtschaftliche Lage durch die Aufnahme von Pensionärinnen zu verbessern. Namentlich bekannt sind Adrienne Drissen und Angeline Haerten für das Jahr 1782.82 Im selben Jahr regte der Gelderner Justizrat Coninx die Einrichtung einer Schule an. Sie hatte zwölf Schülerinnen.83 Das Kloster Nazareth wurde im Jahr 1802 als letztes der Gelderner Klöster aufgehoben,84 der Besitz wurde in den Jahren 1806 bis 1812 verkauft.85 Für die Klostergebäude – genannt werden ein Kloster, ein Hof, eine Scheune, Schuppen und Garten – wurde ein Schätzpreis von 4200 Franc angesetzt. Sie wurden beim ersten Termin nicht verkauft und am 28.7.1807 erneut zum Kauf angeboten, als sich offensichtlich mehrere Interessenten fanden, so dass der Kaufpreis schließlich 12000 Franc betrug.86 LINGEN weiß zu berichten, dass die Räume später als Kasernen dienten und das vom Issumer Tor bis zum Ende der Kapuzinerstraße reichende Klosterareal unter anderem einer Spritfabrik und einem Baustofflager diente, bevor im Zweiten Weltkrieg die verbliebenen Gebäude weitgehend zerstört wurden.87 1.2. Aspekte der Besitz- und Wirtschaftsgeschichte Für die Besitz- und Wirtschaftsgeschichte sind Quellen für den Gesamthaushalt erst aus der frühen Neuzeit erhalten, die dem Schwerpunkt dieser Arbeit gemäß nicht eingehend berücksichtigt werden können. Für die Urkunden des 15. Jahrhunderts bleibt offen, welchen Anteil die dokumentierten Ankäufe an der gesamten Besitzgeschichte hatten. Die erhaltenen Teile der Chronik sind nicht explizit wirtschaftsgeschichtlichen Fragen gewidmet, doch legt die Bezeichnung eines der Klostergebäude als Spinnhaus nahe,88 dass das Spinnen als traditionelle Form weiblicher (Er-
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REAL, Familiennamen, S. 8 u. S. 11. HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 131; NETTESHEIM , Schulen, S. 628. Als Schülerinnen sind bekannt Elisabeth Beurskens, Alegonde Esser, Albertine van Lom (Mitglieder der Familie waren 1762, 1763, 1772–1773 u. 1786 Bürgermeister von Geldern) und Josephine Rasoir, REAL, Familiennamen, S. 5, 9, 16 u. 17. 84 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 133; GROSSE OSTERHOLT, S. 131. 85 SCHIEDER V.2, Nr. 20125, 20133, 20140, 20141, 20143, 20145, 20149, 20150, 20152, 20153, 20156, 20157, 20159, 20163, 20166, 20168, 20198, 20199, 20200, 20201, 20212, 20213, 20217 u. 20226. Offensichtlich war zu dieser Zeit auch eine Verwendung der Gebäude für allgemeine Zwecke im Gespräch, vgl. den Hinweis bei JOESTER, S. 254 auf neuzeitliche Düsseldorfer Archivalien, dem ich nicht weiter nachgegangen bin. 86 SCHIEDER V.2, Nr. 20125 u. 20133. Als Käufer wird zum zweiten Eintrag ein Arnold Koenen aus Kleve genannt. 87 L INGEN, S. 37. 88 Wuppertal, StB, BGV F 93, recto-Seite des ersten ungezählten Blattes (vgl. S. 323). 83
C. Konventsgeschichte
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werbs-)Arbeit auch in Geldern praktiziert wurde.89 Den erhaltenen Rechnungsbüchern lässt sich entnehmen, dass die Kleiderkammer (vesterie) Anfang des 17. Jahrhunderts unter den höheren Ausgabenposten rangierte. Die Abrechnung des Jahres 1621 beginnt mit Ausgaben für die Küche (419 Gulden, 15 Stüber, 3 Ort), denen die Aufwendungen für die vesterie unmittelbar folgen (228 Gulden, 5 Stüber, 1 Ort).90 Im Jahr 1628 liegen die Ausgaben für die Küche deutlich höher (1088 Gulden, 2 Stüber), gefolgt von Ausgaben für die Kirchenfabrik (137 Gulden, 1 Stüber, 1 Ort) und für die vesterie (126 Gulden, 15 Stüber, 3 Ort). Daraus lässt sich schließen, dass Textilien auch in den vorangegangenen Jahrhunderten einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor im Konventsleben gebildet haben müssen. Die seit dem Jahr 1435 erhaltenen Urkunden zur Wirtschafts- und Besitzgeschichte betreffen überwiegend Immobilienkäufe; für Rentenkäufe sind nur wenige Belege vorhanden. Hinzu kommen einige wenige Stiftungen. Die Zahl der Urkunden zeigt, dass parallel zum Klosterbau auch der Grundbesitz beträchtlich erweitert wurde. In der Zeit von 1435 bis 1440 wurden zwei Grundstücke, ein Hof und ein Haus gekauft. Außerdem wurden dem Konvent eine Rente und ein Garten übertragen. Einen Hof erhielt der Konvent im Zuge einer Mitgift.91 Ähnlich hoch liegt die Kauffrequenz 89 Wenn KUPPERS, S. 87 unter Hinweis auf den fehlenden Nachweis formuliert: „Nach Große Osterholt verarbeitete man im Kloster Nazareth zu Geldern große Mengen Flachs. Verschiedene Räume des im Jahre 1418 gebauten Konvents waren hierfür eingerichtet“ bezieht er offensichtlich Angaben der Chronik zu den Gebäuden im 17. Jahrhundert (vgl. HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 129f.) auf den Neubau im 15. Jahrhundert, schließt auf die darin ausgeübte Tätigkeit und setzt irrtümlich die Entstehung der Konventsgebäude mit dem Gründungsjahr gleich. 90 Wuppertal, StB, BGV F 93, nicht foliiert, doch lassen sich die Angaben leicht auffinden, da die Jahreszahlen jeweils oben rechts auf den Recto-Blättern nachgetragen wurden. Für die Ausgaben wurden am Rand drei Spalten für die verschiedenen Münzarten angelegt; die entsprechenden Angaben sind im Folgenden hinzugefügt. Für 1621 gliedern sich die Ausgaben wie folgt: Voer de vesterie. Voer vlas, spinnen, weuen, lorkus end sibingen: 167 , 3 , 2 ; vor wullen doock, cleermaker end vdruwen: 13 , 11 , 2 ; Int wefhois, voor kemme, Dook te bleicken, voor manden: 7 , 6 , 3 ; voer seex, traen, sackbant end kremp: 8 , 18 ; Lat: 228 , 5 , 1 . 91 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 4 vom 27. Juni 1435: Kauf von 2½ Morgen Ackerland bei Nieukerk; Urk. 5 vom 27. Juni 1435: Übertragung von Ländereien, die zum Kegkenshof in der Hontschaft Eil gehören; Urk. 6 vom 28. März 1437: Kauf eines Grundstücks in der alde stat (im 15. Jahrhundert nicht mehr besiedeltes Areal nördlich der Burg außerhalb der Stadtmauer, daher hier nicht als ‘Altstadt’ bezeichnet, vgl. die Karte bei FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 67); Urk. 7 vom 5. Mai 1438: Übergabe eines kleinen Hofs inger Merendonck in Nieukerk als Mitgift von Neesken, Tochter des Steuen van Berenbroick und der Kathrijn van Assel; Urk. 8 vom 23. September 1438: Übertragung eines Kohlgartens in der alde stat an den Konvent;
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II. Nazareth in Geldern
in den beiden folgenden Jahrzehnten. Zwischen 1440 und 1450 wurden acht Immobilien und zwei Renten erworben.92 Aus anderen Quellen ist bekannt, dass sich der Konvent im gleichen Zeitraum außerdem mit mehreren Gütern in Vernum in der Vogtei Geldern belehnen ließ.93 Zwischen 1450 und 1460 werden noch fünf Immobilien- und zwei Rentenkäufe beurkundet,94 während die Zahlen für die folgenden Jahrzehnte weiter sinUrk. 9 vom 18. Oktober 1439: Kauf eines Hauses vor dem Issumer Tor. – Grundsätzlich sollte eine Konventsaufnahme nicht an eine Mitgift gebunden sein, vgl. REHM, Diss., S. 219. Die Frage, welche Bedeutung die Mitgift für die Konventsaufnahme hatte, bleibt an dieser Stelle außer Betracht. Zur Frage der Mitgift allgemein s. KOCH, Kloosterintrede, S. 243–245. 92 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 10 vom 4. Dezember 1441: Kauf eines Hauses an der Steckenstege in der Stadt Geldern (Straße nicht bei FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 66); Urk. 11 vom 30. Mai 1445: Übertragung eines Kohlgartens in der alde stat; Urk. 12 vom 25. September 1446: Kauf eines Grundstücks beim Hof zu Daert im Gerichtsbezirk Pont (auf der Rückseite: van ij mg‘ lants To pont gelegen vut suster Griet van stralen); Urk. 13 vom 3. Februar 1447: Kauf des sog. Hammansguts in Nieukerk (vgl. auch Urk. 22 vom 23. Februar 1450); Urk. 14 vom 20. Februar 1447: Kauf einer Rente von einem Malter Roggen und ein Paar Hühnern aus Haymans Gut; Urk. 15 vom 3. März 1447: Kauf eines Grundstücks im Gerichtsbezirk Pont, gelegen neben dem Boyen- und Hueffman-Land; Urk. 16 vom 26. Juni 1447: Kauf der Buckstege (Bockstege) im Gerichtsbezirk Pont (zu diesem Ankauf, in dessen Zusammenhang etliche Urkunden ausgestellt wurden, vgl. auch Urk. 37 v. 31. Juli 1456, Urk. 38 vom 9. August 1456, Urk. 42 vom 11. Juni 1459, Urk. 43 vom 11. Juni 1459 u. Urk. 44 vom 28. Januar 1460, außerdem Urk. 51 vom 27. August 1471 u. Urk. 52 vom 10. Februar 1473). 93 KEUSSEN, Urkundenbuch Krefeld/Moers II, S. 66, Nr. 2196 vom 28. Mai 1443 (Gut zu Virnem in Vogtei Geldern: „Hartmanns Gütchen 7½ Morgen Artland und 2 Morgen Vlochland, Poetman Gütchen, 12 Morgen Artland, Zittermanns Gütchen, 15 Morgen Artland, Gütchen zor Stegen, 3¾ Morgen Artland, 3½ Morgen Vlochland, 1½ Morgen Vlochland und ¾ Morgen Vlochland, ein schwerpfündiges Lehen, 15 Gulden zu Hergeweide“); S. 72, Nr. 2235 vom 19. Mai 1444 (Belehnt wurde Tilman von Niephausen für das Kloster, Zeugen sind Sander von Eyll, Godards Sohn, und Johan von Kaldenhoven). – FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, verzeichnet S. 114–115 auf der Karte der Vogtei Gelderland nach dem Weistum von 1566 einen Ort Vernum 3 km südöstlich von Geldern. 94 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 22 vom 23. Februar 1450: Kauf der zweiten Hälfte des sog. Hammans Gut gelegen in der honschap van vernhem in den gerichte van der nyerkeirken (vgl. Urk. 13 vom 3. Februar 1447); Urk. 25 vom 30. Oktober 1453: betr. das Gut zu Repelshorst im Gerichtsbezirk Kapellen, unklar; Urk. 29 vom 22. September 1455 und Urk. 30 vom 23. September 1455: Ankauf des Kibbenhofs in Nieukerk in der Herrschaft Sevelen; Urk. 32 vom 11. November 1455: Ankauf einer Rente; Urk. 33 vom 11. November 1455: Übertragung einer Getreiderente; Urk. 34 vom 15. April 1456 u. Urk. 35 vom 15. April 1456: Ankauf des Hofs Geysberg in Vernum im Gerichtsbezirk Kapellen (dazu auch Urk. 39 vom 14.10.1456); Urk. 36 vom 31. Mai 1456: Kauf des Hevelmanns Gut in der Vogtei Gelderland im Kirchspiel Nieukerk in der Honschaft Winternam; Urk. 37 vom 31. Juli 1456: Ankauf eines weiteren Teils des Hofes Bockstege (vgl. Urk. 16 vom 26. Juni 1447; dazu auch Urk. 38 vom 9. August 1456,
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ken.95 Als Vertreterin des Konvents wird wiederholt die Prokuratorin Hadewich ter Bruggen genannt;96 in den meisten Fällen jedoch der Beichtvater Johan van Honzeler,97 der in besonders enger Verbindung zum Nazareth-Kloster stand und offensichtlich über außergewöhnliche Fähigkeiten zum Konventsaufbau verfügte. Der Zuwachs an Grundbesitz und Renten, den die erhaltenen Urkunden dokumentieren, stand im Zusammenhang mit der Tätigkeit der Inhaber der wichtigsten Klosterämter. Die erhaltenen Reste der Chronik schreiben den Bau der Klostergebäude nicht nur dem Beichtvater und seinem Mitarbeiter Johan Raet, sondern auch der Priorin Beel ter Buycken, der Subpriorin Beel van Barle, der Prokuratorin Hadewich ter Bruggen und der Gründungsschwester Nesa ter Bruggen zu.98 Unbekannt bleibt die genaue Herkunft des Kapitals. Neben Stiftungen kommt auch die von den Konventualinnen eingebrachte Mitgift in BeUrk. 42 vom 11. Juni 1459, Urk. 43 vom 11. Juni 1459, Urk. 44 vom 28.1.1460; Urk. 51 vom 27. August 1471 und Urk. 52 vom 10. Februar 1473); Urk. 41 vom 17. Dezember 1456: Übertragung des Huekenfeldes im Gerichtsbezirk Pont. 95 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 45 vom 28. Sept. 1463: Ankauf eines Grundstücks (kamp) in der alde stat; Urk. 46 vom 21. August 1464: Ankauf eines Drittels des Vryesenguts im Gerichtsbezirk Veert; Urk. 47 u. 48 vom 9. November 1469 Ankauf des Hofs ingen Steuen im Stadtfeld bei Geldern (das Stadtfeld liegt westlich der Stadt, eingezeichnet bei FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 67); Urk. 49 vom 9. November 1469 u. Urk. 50 vom 10. November 1469: Ankauf des Raedtschen Lehens im Stadtfeld (dazu HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 25; danach handelt es sich um ein Unterlehen des Hofes Raede zu Wetten, daher die Bezeichnung); Urk. 54 vom 6. Januar 1476: Übertragung einer Geldrente; Urk. 57 vom 14. Juni 1477: Übertragung eines Gartens an der Steckenstege in Geldern; Urk. 58 vom 15. Juni 1477: Übertragung von Gärten in Stadt und alde stat von Geldern; Urk. 59 vom 1. Juni 1477: Übertragung einer Rente von acht Maltern Roggen und 1½ Gulden aus Häusern in Geldern und von Grundstücken in der alde stat; Urk. 60 vom 14. Februar 1478: Ankauf des Spykerschen Lands im Kirchspiel und Gerichtsbezirk Veert von Vertretern der Kirche zu Wetten; Urk. 61 vom 1. Oktober 1484: Kauf eines Gartens vor dem Harttor; Urk. 62 vom 23. Oktober 1488: Ankauf von sechs Scheffeln Roggen; Urk. 63 vom 20. Dezember 1490: Übertragung eines Grundstücks neben dem Gelderner Stadtteich. 96 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 9 vom 18. Oktober 1439; Urk. 21 vom 9. August 1449; Urk. 37 vom 31. Juli 1456 sowie Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten VIII.2, S. 135 unter den Einnahmen des Thesaurars zu Winternam, Ksp. Nieukerk. 97 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 11 vom 30. Mai 1445; Urk. 13 vom 3. Februar 1447; Urk. 14 vom 20. Februar 1447; Urk. 15 vom 3. März 1447; Urk. 17 vom 28. Mai 1448; Urk. 18 vom 7. Januar 1449; Urk. 19 vom 25. Januar 1449; Urk. 20 vom 24. Juni 1449; Urk. 22 vom 23. Februar 1450; Urk. 23 vom 6. Juni 1452; Urk. 26 vom 28. Dezember 1453; Urk. 30 vom 23. September 1455; Urk. 33 vom 11. November 1455; Urk. 34 und 35 vom 15. April 1456; Urk. 36 vom 31. Mai 1456; Urk. 37 vom 31. Juli 1456; Urk. 39 vom 14. Oktober 1456; Urk. 40 vom 14. Dezember 1456 und Urk. 41 vom 17. Dezember 1456. 98 Wuppertal, StB, BGV F 93, Recto des ersten Blattes (vgl. S. 323).
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tracht, die in späterer Zeit eine bedeutende Einnahmequelle bildete, im 15. Jahrhundert jedoch nur vereinzelt belegt ist.99 Im 15. Jahrhundert erwarb der Konvent eine lokal herausragende Finanzkraft, die ihm im 16. Jahrhundert verschiedentlich ermöglichte, Renten zu kaufen, was einer Darlehensvergabe gleichkam. Im Jahr 1505 verkaufte die Stadt Geldern eine jährliche Rente über fünf Gulden, die mit 100 Goldgulden ablösbar war.100 Für dieselbe Summe verkaufte Herzog Karl von Geldern im folgenden Jahr dem Konvent eine jährliche Rente von sechs Gulden. Auch die Gelderner Kirchmeister griffen auf diese Möglichkeit der Geldbeschaffung zurück, als im Jahr 1527 50 Goldgulden für Glockenspeise und im Jahr 1534 20 Gulden für eine neue Orgel benötigt wurden.101 Da unbekannt bleibt, welchen Anteil am Gesamtbesitz die erhaltenen Urkunden dokumentieren, ist es schwierig, die Wirtschaftskraft und die lokale Präsenz des Konvents einzuschätzen, wie sie sich an wirtschaftlichen Gegebenheiten festmachen ließe.102 GROSSE OSTERHOLT hat nach den 99 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 7 vom 5. Mai 1438: Übergabe eines kleinen Hofs inger Merendonck in Nieukerk als Mitgift von Neesken, Tochter des Steuen van Berenbroick und der Kathrijn van Assel. GROSSE OSTERHOLT, S. 131 Angaben zur Mitgift nach dem heute in der Wuppertaler Stadtbibliothek befindlichen Rechungsbuch ab 1621, wo für das fragliche Jahr Einkünfte in Höhe von 530 Gulden genannt werden, die jedoch auch die doppelte Höhe erreichen konnten. Zur Mitgift Mitte des 18. Jahrhunderts vgl. auch BRIMMERS, S. 176. Neben Inventar und Wein zu Feiern anlässlich Einkleidung und Profess wird dort ein Betrag von 1500 Gulden als Mitgift genannt. 100 GROSSE OSTERHOLT, S. 127. Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 64 vom 30.6.1505. 101 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 64a vom 22.6.1506: Herzog Karl von Geldern verschreibt dem Konvent eine Rente von sechs Gulden, die mit 100 Gulden ablösbar ist. Aus einer Notiz auf der Rückseite geht hervor, dass die Rente am 16.10.1721 abgelöst wurde. Urk. 67 vom 13.8.1527: Die Kirchmeister der Gelderner Pfarrkirche erhalten 50 Gulden für eine Glocke, für die sie dem Konvent eine Rente von 2 ½ Gulden verschreiben; Urk. 69 vom 25.8.1534: Die Kirchmeister der Gelderner Pfarrkirche erhalten 20 Gulden für die Orgel, sie übertragen dafür dem Konvent eine Rente von einem Gulden. 102 Nur in Ausnahmefällen ist es möglich, Informationen aus mehreren Quellen zu einem bestimmten Grundstück oder Hof zusammenzustellen, um so Anhaltspunkte für dessen Größe und Wert zu gewinnen, vgl. vor allem die Ausführungen bei HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 132–133 zum Hof „Bockstege“, der aus zwei Teilen bestand, die im Jahr 1798 eine Größe von 66 bzw. 125 kleinen Morgen hatten. Von den urkundlich dokumentierten Grundstücksankäufen wird das 1469 erworbene „Raedsche Lehen“ (Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 49) auch in Düsseldorf, HStA, Gelv dern, Nazareth, Akten 2, 3 erwähnt; auf den lt. Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 30 vom 23. September 1455 vom Konvent gekauften Kibbenhof dürfte sich Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 7 zum Kybbengut 1750–92 beziehen. Gelegentlich verweist eine Notiz auf der Rückseite der Urkunden auf Eintragungen in Geldern, Nazareth, Akten 2, wie zu ebd., Geldern, Nazareth, Urk. 12 vom 25.9.1446 in ons gewins
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Rechnungsbüchern ab 1621 Einkünfte und Ausgaben zusammengestellt. Danach überstiegen die Einkünfte an Getreide bei Weitem den Eigenbedarf; der Gesamthaushalt betrug durchschnittlich 2500 Gulden, lag aber, wie eine erneute Überprüfung ergab, gelegentlich bedeutend höher.103 Der Grundbesitz lag, soweit bekannt, in der Stadt selbst oder in ihrer unmittelbaren Umgebung in nicht mehr als etwa 10 km Entfernung in den Gerichtsbezirken Pont (Hof zu Daert, Bockstege, Huekenfeld), Veert (Vrysengut, Spyckers Land), Kapellen (Gut zu Repelshorst) und in der Vogtei Geldern (Güter in Vernum; in Nieukerk der kleine Hof inger Merendonck, das Hammansgut, der Kibbenhof, Hevelmanns Gut; südlich davon der Kegkenshof in der Hontschaft Eil).104 Zur Zeit der Säkularisation lag der Besitz überwiegend in Geldern, aber auch in den in der ehemaligen Vogtei Geldern gelegenen Orten Sevelen und Vernum, außerdem im südwestlich von Geldern gelegenen Walbeck.105 Die aus späterer Zeit erhaltenen Pachtregister und Erwähnungen von Pächtern in einigen Urkunden des 15. Jahrhunderts legen nahe, dass der Konvent seinen Besitz nicht selbst bewirtschaftete.106 Anhand der Daten bei SCHIEDER lässt sich der Umfang des bei der Säkularisation vorhandenen Grundbesitzes mit 10 Hektar, 42 Ar angeben.107 boeck foli 114. 103 GROSSE OSTERHOLT, S. 130–131 erwähnt als Besitz den großen und kleinen Meykeshof in Pont, Herringshof in Veert, Gieskenshof, Huvelmannsgute, den Steenart und das Land bei der Stadt. Einkünfte: „18 Malter Weizen, 182 Malter Hafer, 40 Malter Buchweizen, 96 Malter Gerste, 36 Malter Malz, zusammen 547 Malter Korn. Von diesem Korn gebrauchte das Kloster für den eigenen Bedarf 46 Malter Roggen und 7 Malter Weizen für Brot, 3 Malter Buchweizen; für Grütze 2 Malter Hafer und 46 Malter Malz zum Bierbrauen. Man konnte noch 100 Malter verkaufen. Wie groß die Speicher waren, ersieht man daraus, dass man nicht bloß das eigene Korn bergen konnte, sondern auch aus der Miete für verpachteten Speicher 256 Gulden bezog. ... Einnahmen und Ausgaben deckten sich gewöhnlich mit 2500 Gulden.“ Zugrunde liegt offensichtlich Wuppertal, StB, BGV F 93. 104 Die Ortsangaben wurden bereits in den Anmerkungen zur zeitlichen Verteilung der Urkunden genannt (s.o.). Zur Umgebung Gelderns vgl. die Karten bei FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, zur Vogtei Gelderland (S. 114–115) und zu den Gerichtsbezirken (S. 146–147). — Zur Behandigung von Nonnen mit Grundstücken in Veert in den Jahren 1542, 1543 u. 1545 vgl. auch SCHOLTEN, Grafenthal, S. 159–160. 105 SCHIEDER V.2, S. 790–795 Besitz in Geldern, S. 799 in Sevelen (Vogtei Gelderland), S. 800 in Vernum und S. 801–802 in Walbeck. 106 Beispiele in Vernum bei KEUSSEN, Urkundenbuch Krefeld/Moers II, S. 72 u. S. 126; Düsseldorf, HStA, Urk. 30 vom 23. September 1455 und Urk. 36 vom 31. Mai 1456. 107 SCHIEDER V.2, Nr. 20140: 0.32 Acker (auch Nr. 20156); Nr. 20141: 0.62 Acker (auch Nr. 20159); Nr. 20143: 0.32 Acker (auch Nr. 20158); Nr. 20145: zwei Äcker, 0.64 (auch Nr. 20163); Nr. 20149: 0.32 Acker (auch Nr. 20166); Nr. 20150: 0.32 Acker; Nr. 20152: 0.24 Acker (auch Nr. 20157); Nr. 20153: zwei Äcker, 0.64 (auch Nr. 20168);
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1.3. Außenkontakte und Außenwirkung Das spätmittelalterliche Geldern gilt unter den geldrischen Städten als „kleinere Mittelstadt“.108 Gründung und Blütezeit des Nazarethkonvents fallen in die Spätphase des Stadtausbaus. Bis 1343 Hauptstadt der gleichnamigen Grafschaft,109 hatte Geldern seine größte räumliche Ausdehnung Mitte des 14. Jahrhunderts erreicht; der Marktverkehr war von überregionaler Bedeutung.110 Gegen Ende des Jahrhunderts lassen sich in der Stadt das Rathaus, eine städtische Schule, die Wollenweber- und Metzgergilde sowie die Bruderschaft ‘Unserer Lieben Frau’ nachweisen, der vor allem Adlige und vermögende Bürger angehörten.111 Mit Gruitrecht und Wollenamt hatte der Herzog der Stadt im Jahr 1390 wichtige Privilegien verliehen.112 Ein bedeutender Impuls für die Bevölkerungsentwicklung war zudem die Freilassung aller in Geldern lebenden Hörigen im Jahr 1401, in deren Zusammenhang wohl die Verleihung des Bürgerrechts an 86 Erwachsene und eine Anzahl Kinder im selben Jahr stand.113 Die Atmosphäre der Verdichtung des seit langem betriebenen Stadtausbaus, die als Hintergrund für die Gründung des Schwesternhauses vermutet werden darf, lässt sich am deutlichsten an der Bautätigkeit festmachen: Unter dem Karmeliterprior Heinrich von Ahrweiler (1418–1423) wurde der Bau der Stadtkir-
Nr. 20198: 0.64 Acker in Sevelen; Nr. 20199: 0.64 Acker in Sevelen (auch Nr. 20200 und Nr. 20201); Nr. 20212: 0.55 Acker in Vernum; Nr. 20213: 0.32 Acker in Vernum; Nr. 20217: 0.30 Wiese und 2.45 Acker in Walbeck und Nr. 20226: 1.96 Acker und 0.14 Wiese in Walbeck. 108 FLINK/T HISSEN, S. 212. In monographischer Form liegt eine Geschichte der Stadt Geldern lediglich mit den wissenschaftlichen Ansprüchen kaum genügenden und veralteten Werken von NETTESHEIM , Geldern, und HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, vor. Übersichten zur Stadtgeschichte finden sich bei KEYSER, S. 181–184 und KUPPERS, S. 29–36. Für Einzelaspekte der spätmittelalterlichen Geschichte kann inzwischen die ausführliche Einleitung bei KUPPERS zu Einnahmen und Ausgaben der Stadt herangezogen werden, die einen ersten Zugriff auf die Wirtschaftsgeschichte bietet; zu Fragen der Verwaltung und zur städtischen Führungsschicht bietet FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, das notwendige Material. 109 KEYSER, S. 183. 110 KUPPERS, S. 33 u. 36. 111 Ein Rathaus ist im Jahr 1390 belegt, vgl. FLINK/T HISSEN, S. 211; NETTESHEIM, Schulen, S. 608; KUPPERS, S. 50 u. 88f. zur Wollenweber- und Metzgergilde; Mitgliederliste 1379–1415 der Bruderschaft ‘Unserer Lieben Frau’ bei FLINK, Quellenanhang 2, S. 122–125. 112 NETTESHEIM , Geldern, S. 48–49 (S. 338, Nr. 5 Abdruck der Urkunde); KUPPERS, S. 36; S. 77–80 Abschnitt zur Gruit. 113 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 29; NETTESHEIM , Geldern, S. 50 (S. 339–340, Nr. 7 Abdruck der Urkunde); KEYSER , S. 183; KUPPERS, S. 96; FLINK, S. 101f.
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che vollendet (Turmbau 1416).114 Im Jahr 1425 wurde der Bau der zweiten Befestigungsanlage der Stadt abgeschlossen.115 Zu Beginn des 15. Jahrhunderts amtierten verschiedentlich Stadtschreiber, die auch die Stadtrechnungen anfertigten.116 Kurz vor der Entstehung des Schwesternhauses wurde um das Jahr 1415 das Heilig Geist-Hospital gegründet, als dessen Hauptwohltäterin Herzogin Maria von Harcourt gilt. Der Rat hatte das Wahlrecht für den Geistlichen und finanzierte seine Pfründe.117 Zwar gibt es auch noch in späterer Zeit herausragende Beispiele für den Stadtausbau – in den Jahren 1477 bis 1517 wurde das Rathaus neu gebaut,118 ab 1506 begann eine dritte Bauperiode der Befestigungsanlagen,119 – doch lassen sich bereits im ersten Viertel des 15. Jahrhunderts auch Vorboten des späteren Niedergangs beobachten. Zwischen 1410 und 1422 verzeichnete die Stadt Geldern mehrfach bedeutende Einkünfte aus Renten, deren Geldgeber aus Weeze, Goch, Neuss und Wesel kamen. KUPPERS wertet dies als Zeichen für die Kreditwürdigkeit, aber auch als Indiz für finanzielle Schwierigkeiten der Stadt.120 In der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ging es aufgrund von Konkurrenz und veränderter Mode mit der Gelderner Tuchindustrie bergab.121 Schließlich trugen Kriegsschäden und der Stadtbrand im Jahr 1475 zum Niedergang der Stadt Geldern bei.122 Gründung und Blütezeit des Schwesternhauses fallen somit in eine Phase der Stadtgeschichte, in der Momente der Weiterentwicklung und der Bestandswahrung dicht nebeneinander lagen. Als erstes Kloster der Stadt war im Jahr 1306 das Karmeliterkloster gegründet worden, das auch das Patronatsrecht über die Kirche besaß.123 In seinen Räumen wurden die Gelderner Bürgermeister gewählt und die städtischen Rechnungen verlesen.124 Um 1300 sind außerdem drei Beginen114 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 76–77; KEYSER , S. 182. Zur Stadtkirche allg. vgl. auch THISSEN III, S. 542f. 115 KEYSER, S. 182; vgl. NETTESHEIM , Geldern, S. 59; Neubau des Issumer Tors um 1420 auch bei KUPPERS, S. 100 erwähnt. 116 KUPPERS, S. 52; nach NETTESHEIM , Schulen, S. 614 erhielt der städtische Lehrer im Jahr 1437 zwei Schillinge, um im Auftrag der Stadt die lexen van der duister mette zu schreiben. 117 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 109–120. 118 NETTESHEIM , Geldern, S. 95–96. 119 KEYSER, S. 182. 120 KUPPERS, S. 104–105. 121 KUPPERS, S. 87. 122 KEYSER, S. 182; KUPPERS, S. 36. 123 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 74, 95–98 u. 138–147; HOLTHAUSEN; KEYSER , S. 182; OEDIGER, HStA Düsseldorf 4, S. 158–159 mit älterer Lit.; zur Baugeschichte vgl. jetzt auch FRANKEWITZ, Karmeliterkloster. 124 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 40 (Bürgermeisterwahl); KUPPERS, S. 124 (städtische Rechnungen).
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häuser nachweisbar, die ein Jahrhundert später zum Konvent ‘Ten Elsen’ vereinigt wurden, der sich im Jahr 1452 als erstes Karmelitinnenkloster in den im selben Jahr gegründeten zweiten Orden der Karmeliter aufnehmen ließ.125 Die rasche Umwandlung des Schwesternhauses Nazareth in ein Kloster könnte sich also aus einer optimistischen Erwartung der Stadtentwicklung erklären lassen. Sie lässt das Bedürfnis vermuten, nach dem Ausbau der Stadtanlage innerhalb der Mauern mehr Raum für verschiedene Lebenssituationen und Lebensformen zu schaffen, ein Bedürfnis, das sich vergleichbar in der kurz zuvor erfolgten Gründung des Hospitals zeigt. Die Entwicklung lässt sich zudem als Alternative zum Angebot des weniger regulierten Lebens im Konvent ‘Ten Elsen’ und zu der offensichtlich starken Präsenz der Karmeliter erklären. Dass es in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts ein großes Interesse an verschiedenen Möglichkeiten konventualen Lebens für Frauen am Ort gab, verdeutlicht die Stiftung des Tertiarinnenkonvents ‘Ingen Hüls’ im Jahr 1432. Das Haus war im Jahr 1496 auf dem Kölner Tertiarenkapitel vertreten. Die spätmittelalterliche Geschichte des Hauses ist nahezu unbekannt.126 Im 17. Jahrhundert kam zu den bestehenden geistlichen Einrichtungen das Kapuzinerkloster hinzu.127 GERHARD REHM hat die Initiative zur Konventsgründung den Gelderner Gründungsschwestern zugeschrieben. Die Gründungsurkunde als älteste Quelle schreibt Anteil und Aufgaben der beteiligten Parteien fest, erlaubt jedoch keinen Aufschluss über die treibenden Kräfte im Vorfeld. Deutlich wird die enge Verbindung zur Stadt dadurch, dass ein Schöffe zusammen mit seiner Frau als Stifter und rechtlicher Vertreter des Konvents auftritt,128 die Stadt die Konventsdisziplin unterstützt und der Besitz im Falle des Scheiterns dem Hospital als einer von der Stadt mitgetragenen Einrichtung zugute kommen soll. Stadt und Kirche von Geldern nutzen den Konvent Anfang des 16. Jahrhunderts als Kreditgeber. Anfang des 17. Jahrhunderts erhielt der Konvent von der Stadt anlässlich der Profess
125
HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 121f.; CLEMEN, Kunstdenkmäler I.2, S. 160; OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 157f.; HEIMBUCHER II, S. 85. 126 ALLMANG, S. 42; CLEMEN, Kunstdenkmäler I.2, S. 159; OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 157f. 127 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 133–138; C LEMEN, Kunstdenkmäler I.2, S. 159–160. Eine Übersicht über die Anzahl der Kirchen, Klöster und Hospitäler der Städte des Herzogtums findet sich bei FLINK/T HISSEN, S. 231. 128 Nach FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 93 amtierte Johan Worchem in den Jahren 1407–1411, 1416, 1419, 1420 und 1427 als Schöffe; 1423 und 1428 ist er zudem als Richter (a.a.O., S. 85) und 1423 und 1425 als Werkmeister genannt (a.a.O., S. 100).
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von Bürgertöchtern ein Lamm und bei der Einweihung einer neuen Glocke im Jahr 1602 vier Quart Wein.129 Daneben gibt es einige Indizien für gute Beziehungen des Konvents zu den geldrischen Herzögen. Der Beichtvater Johann van Honzeler, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts maßgeblich am Konventsaufbau beteiligt war, könnte einer Bastardlinie des geldrischen Grafenhauses entstammen. Durch den Eintritt Katharinas von Geldern, der illegitimen Tochter Herzog Adolfs von Geldern, zeigte die herzogliche Familie Anerkennung für den Konvent und versicherte sich seiner Unterstützung. Während ihres Priorats griff Herzog Karl von Geldern auf die Finanzkraft des Konvents zurück130 und wählte im Jahr 1520 das Nazareth-Kloster als Treffpunkt mit Reiner von Geldern, der ebenfalls zu den illegitimen Nachkommen Herzog Adolfs gehörte.131 An diesem Beispiel zeigt sich die Brückenfunktion, die die geldrischen Herzöge auch für politische Zwecke nutzten. Elisabeth Schenk von Nideggen132 und Margaretha Turck, die verwandtschaftliche Beziehungen zu niederrheinischen Fürstenhäusern hatten, sind in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts weitere Beispiele für die Kontakte des Hauses zur niederrheinischen Oberschicht. Da nur wenige Urkunden über Stiftungen erhalten sind, lassen sich für Förderer des Hauses nur einzelne Beispiele anführen. Gerit van Puelick als ältester bekannter Stifter einer Rente über einen Gulden aus einem Haus in Geldern im Jahr 1428133 hat sich bisher nicht anderweitig nachweisen lassen. Mitunter bleibt offen, ob es sich bei Besitzübertragungen um Stiftungen handelte oder um Transaktionen, die dem Konvent aufgrund des Erbrechts oder anderer, nicht eigens ausgeführter Rechtsansprüche zukamen.134 Spätere Wohltäter entstammen der städtischen Führungsschicht, zu 129 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 128 unter Berufung auf die Stadtrechnungen. Die Nonnen stammten aus der Familie Deckers: (zwei Mitglieder) und aus der Familie Kock. 130 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 64a. Kauf einer Rente von fünf Gulden. 131 FRANKEWITZ, Geldern – Arcen – Venlo, S. 301. 132 SCHOLTEN, Grafenthal, S. 267. 133 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 3. 134 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 8 vom 23. September 1438 (Lueff von Hesick überträgt dem Konvent einen Kohlgarten in der alde stadt); Urk. 11 vom 30. Mai 1445 (Tilman van Nyephusen und seine Frau Catharina übertragen dem Konvent einen Kohlgarten in der Alderstadt); Urk. 26 vom 28. Dezember 1453 (Ludolf und Margaretha uppen Graeue übertragen dem Konvent eine Getreiderente); Urk. 57 vom 14. Juni 1477 (der Schöffe Jan Wederick und seine Frau Druyda übertragen dem Konvent einen Garten); Urk. 58 vom 15. Juni 1477 (Arnt die Rijdt genannt Arnt Smyt überträgt dem Konvent zwei Gärten in Geldern); Urk. 59 vom 1. Juni 1477 (Claes van der Heese überträgt dem Konvent zwei Renten); Urk. 63 vom 20. Dezember 1490 (das Ehepaar Jacob und Beel inger Nyelen überträgt dem Konvent ein Grundstück).
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der auch der Stifter des ersten Grundstücks gehörte. Der als zweiter Bürgermeister und Werkmeister bekannte Derick van Eil und seine Frau Stina übertrugen dem Konvent im Jahr 1448 offensichtlich in fortgeschrittenem Alter ein Grundstück in der alde stat,135 Loeff van Issum, 1451 zweiter Werkmeister von Geldern, fundierte zusammen mit seiner Frau Mechtelt van Diepeltern ein Jahrgedächtnis mit der Stiftung eines Grundstücks.136 Eine weitere Seelgerätstiftung im Jahr 1452 stammt offensichtlich aus dem familiären Umkreis des Beichtvaters Johan van Honzeler.137 Als Vormund der Witwe Bela Honnen, die dem Konvent am 6.1.1476 eine Rente über 4 Gulden aus einem Haus in Geldern übertrug, amtierte ihr Neffe Jacob Rogman, bei dem es sich wahrscheinlich um einen Gelderner Schöffen oder Richter handelte.138 Im Jahr 1504 bedachte der Bartscherer Jan Heinrichssohn aus der Familie Meister aus Goch den Konvent in seinem Testament mit einem Gulden. Der Stifter zählte zu den besonderen Wohltätern des Gaesdoncker Konvents. Die Stiftung an das Gelderner Haus stand offensichtlich damit in Zusammenhang und machte nur einen unbedeutenden Teil des gesamten Vermächtnisses aus.139 In Ausnahmefällen agierten im Zusammenhang mit Immobilienkäufen auch weltliche Personen als Vertreter des Konvents. Zu nennen wären die nicht weiter bekannten Jan Groetlers und Hannes Veldman, die in einer Urkunde vom 20. Februar 1447 als Laten des Konvents erscheinen,140 und
135 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 17 vom 28. Mai 1448 (Übertragung eines Grundstücks in der alde stadt ... in die eer gaeds voir oer zielen ende zielen oerre alderen tot eenre ewiger memorien als der zielen voirs toe gedyncken ende voir toe bidden in den seluen Conuent voirs also lange als dat Conuent wesen sal); FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 99–101 nennt einen Derick van Eyll ist in den Jahren 1415, 1417, 1421, 1425 u. 1432 als zweiten Bürgermeister von Geldern und in den Jahren 1419–1421, 1425, 1434, 1435 als zweiten Werkmeister, 1436, 1448 u. 1449 als Werkmeister. 136 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 24 vom 19. Juli 1453; FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 101. 137 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 23 vom 6. Juni 1452 (Stiftung eines Grundstücks durch Wilhelm van Honseler, Wilhelms Sohn, und seine Frau Alet. Anhaltspunkt zum Wert: Ind weer saick dat sy off oir eruen des nyet en deden / of nyet gedoen en konden noch en wolden Ende den vurg Conuent schuldich sijn heuen ende wail betaelen vijfftich oeurelensche rijnssche gulden tot gesynnen hern Johanes vurs offt sijnre naekomelinge ...). 138 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 54 vom 6.1.1476, Jacob Rogman wird als Schöffe erwähnt in ebd., Urk. 45 vom 28.9.1463, Urk. 52 vom 10.2.1472, Urk. 53 vom 14.11.1473 sowie als Richter in Urk. 63 vom 20.12.1490. FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, nennt S. 495 (Register) zwei Personen namens Jakob Rogman, nachgewiesen 1435–1474 und 1479–1504. 139 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 70–71. 140 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 14.
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Aernt te Rijt als Bevollmächtigter des Klosters am 15. April 1456.141 Als Geschäftspartner, die dem Konvent auch weitere Kontakte und Informationen vermittelt haben könnten, sind das Kölner Makkabäerkloster142 und Vertreter der Kirche in Wetten zu nennen.143 2. Die Beichtväter Kurz nach seiner Gründung hatte das Gelderner Schwesternhaus Kontakte zu den Augustinern in Gaesdonck geknüpft, die den Konvent bis in die erste Hälfte des 18. Jahrhunderts betreuten. Bis Ende des 16. Jahrhunderts lassen sich auch die Mitarbeiter des Beichtvaters als Gaesdoncker Konventualen nachweisen. Bereits im 15. Jahrhundert gab es jedoch Ausnahmen, wie den von 1440 bis 1457 amtierenden Beichtvater Johan van Honzeler. Auch während des Exils des Gaesdoncker Konvents in Goch in den Jahren 1580 bis 1610 scheint es nicht möglich gewesen zu sein, den Gelderner Schwestern einen Beichtvater zu stellen; noch für die 1660er-Jahre fehlen entsprechende Nachweise. Von der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts an stammten die Betreuer aus anderen Windesheimer Klöstern; der letzte Beichtvater könnte ein Jesuit gewesen sein. Der Konvent der Gaesdoncker Augustiner hatte sich aus einer kurz vor 1365 in Goch gegründeten Klerikergemeinschaft entwickelt, die im Jahr 1400 unter Beteiligung von Mitgliedern des späteren Windesheimer Klosters Frenswegen in ein Augustiner-Chorherrenstift umgewandelt worden war. Im Jahr 1404 erlaubte der Herzog die Übersiedlung nach Gaesdonck, wo im Jahr 1406 die Klostergebäude eingeweiht wurden. Die ersten Kontakte zur Windesheimer Kongregation lassen sich nicht mehr in wünschenswerter Genauigkeit rekonstruieren. Nach einer ersten Zugehörigkeit im Jahr 1412 gehörte der Konvent im Jahr 1423 zum Kapitel von Neuss, das im Jahr 1430 in die Windesheimer Kongregation aufgenommen wurde.144 Unter dem ab 1438 tätigen Prior Helmich van Joekeren aus Wesel, der bis zum Jahr 1475 amtierte, erlebte Gaesdonck eine Blütezeit. Joekeren war Hofkaplan bei Herzog Adolf von Kleve, mit dem er auch nach seinem Eintritt in Gaesdonck in Verbindung blieb, und war zusammen mit dem Roermonder Kartäuser Dionysius Rickel an der Versöhnung zwischen Arnold und Adolf von Geldern beteiligt.145 Als Zäsur in der Konventsge141 142
Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 35. Vorbesitzer der Bockstege, vgl. Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 37 vom 31. Juli 1456 und die damit in Zusammenhang stehenden Urkunden. 143 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 60 vom 11. Februar 1478; GROSSE OSTERHOLT, S. 127. 144 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 1f., 5, 10, 15–20; Monasticon Windeshemense II, S. 162. 145 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 110–111, Monasticon Windeshemense II, S. 163.
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schichte gilt die Verbannung nach Goch während des Achtzigjährigen Krieges 1580 bis 1610.146 Der älteste Hinweis auf die in Gaesdonck gepflegte Buch- und Schriftkultur lässt sich aus einer Ausgabe von 10 rheinischen Gulden ableiten, die die Stiftskirche in Kleve im Jahr 1425 einem Gaesdoncker Bruder für Einbände verschiedener Liturgica zahlte.147 Auch in späteren Jahren ist die Herstellung von Liturgica bezeugt, wie im Jahr 1450 die eines Messbuchs für die Kirche in Gennep im Auftrag des dortigen Rates oder die von Missalen für die Kirche in Weeze im Jahr 1478. Noch im Jahr 1513 belegt ein Kolophon die Schreibtätigkeit. Für einige Handschriften lassen sich Gaesdoncker Konventualen als Kopisten namhaft machen. Nach Auskunft des Kalendars erwarb sich Johannes Feuken aus Emmerich (1452–1483) zusammen mit seinem Mitbruder Riquinus Alardi aus Schoonhoven besondere Verdienste als Sammler, Buchbinder, Korrektor und Kopist.148 PIETER OBBEMA vermutet, Feuken müsse auch der Verfasser eines Werkverzeichnisses mit Standortnachweisen in geldrischen Bibliotheken gewesen sein, das als eine von mehreren Quellen für das ab 1532 entstandene RooklosterRegister verwendet wurde. Dieses Werk verzeichnet geistliche Werke im Verbreitungsgebiet der devotio moderna und stellt somit ein unschätzbares Hilfsmittel zur Rekonstruktion historischer Buchbestände dar.149 Falls ein derartiges Verzeichnis tatsächlich in Gaesdonck erstellt wurde, bezeugte dies das literarische Interesse und den besonderen Kenntnisreichtum vor Ort. Als unmittelbare Zeugnisse der Buchkultur sind eine Reihe von Handschriften erhalten, die größtenteils im Gaesdoncker Konvent selbst aufbewahrt werden. Nicht immer ist jedoch leicht einzuschätzen, seit wann sich die Codices in Gaesdonck befinden.150 Im 15. Jahrhundert sind Gaesdoncker Chorherren etwa zeitgleich zur Tätigkeit im Schwesternhauses Nazareth auch im Kloster Op die Thyrs in Neerbosch bei Nimwegen tätig. Über die Aufgaben, die mit der Rektorentätigkeit verbunden waren, hat REHM bereits ausführlich gehandelt.151 Allgemein oblag ihnen die Feier der Konventsmesse, das Hören der 146 147
Monasticon Windeshemense II, S. 163. SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 54. Zur Buch- und Schriftkultur Gaesdoncks allgemein vgl. auch die Materialsammlung bei KOCK, Buchkultur, S. 283. 148 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 54f.; HÖVELMANN, Handschriften, S. 69–72. 149 OBBEMA, S. 348–350; zum Rookloster-Register allg. vgl. auch KOCK, Buchkultur, S. 231ff. Das Register befindet sich unter der Signatur Ser. n. 12694 in der Österreichischen Nationalbibliothek Wien. 150 HÖVELMANN, Handschriften; GATTERMANN, Handschriftencensus, S. 533–545; KRÄMER, S. 284f., zu einzelnen Handschriften: Lieder der Devotio moderna; TER VOOREN/KLUG. 151 REHM, Diss., S. 190–203; Viten der Beichtväter auch bei B OLLMANN/STAUBACH, S. 39–63; zu den Schriften des Haarlemer Chorherren Frederik van Heilo zur Tätigkeit
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Beichte, die Verantwortung für das geistliche Leben allgemein, also auch für den Inhalt der im Konvent vorhandenen Handschriften,152 und die Vertretung des Konvents in wirtschaftlichen Angelegenheiten, wie dem Ankauf von Grundbesitz und Renten. Der Neerboscher Konvent, der der heiligen Agnes geweiht war, wurde um 1400 als Schwesternhaus gegründet und ging um das Jahr 1434 zum klösterlichen Leben über.153 Helmich van Joekeren machte ihn am 7.1.1458 der guten Werke Gaesdoncks teilhaftig.154 Als Mitarbeiter des Rektors amtiert Ende des 15. Jahrhunderts Adam Daems aus Gaesdonck, Bruder des Neerboscher Rektors Johannes van Have. Von der Hand Adam Daems ist die im Jahr 1491 im Auftrag der Subpriorin Maralde van Zallant entstandene Handschrift Utrecht, UB, 1016 erhalten.155 Wohl danach war Adam Daems auch in Geldern tätig. Weder die für den Neerboscher Konvent entstandene Handschrift noch die übrigen erhaltenen Codices156 lassen vermuten, dass es ein eigenes literarisches Programm gegeben haben könnte, das Gaesdonck an die von ihm betreuten Frauenklöster vermittelte.157 Gaesdoncker Chorherren sind auch im Xantener Schwesternhaus St. Agnes nachweisbar, das zunächst als Tertiarinnenkonvent bestand, später jedoch unter dem Einfluss Gaesdoncks die Klausur einführte und die Statuten der Windesheimer Frauenklöster übernahm.158 Um 1440 amtierten Rektoren aus Gaesdonck für kurze Zeit im Windesheimer Frauenkloster in Renkum und im Jahr 1517 in St. Caecilia in der Beichtväter jetzt auch SCHLOTHEUBER . 152 VERSCHUEREN, Handschriften afkomstig uit het Klooster Jerusalem, S. 697. Die Schreibtätigkeit des Beichtvaters ist erwähnt bei BOLLMANN/STAUBACH, S. 52. Texte, die aus der Betreuungstätigkeit erwuchsen, sind erhalten von Johannes Brinckerinck (dazu 2 zuletzt: MERTENS, Postuum auteurschap); Johannes Veghe ( VL 10, Sp. 190–199), Claus van Euskerken, Jasper van Marburch und Bernaert van Dyncxlaken, s. MERTENS, Collatio und Codex, S. 163–182. 153 STOOKER /VERBEIJ II, S. 314. 154 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61. 155 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 942; Abbildung: HÖVELMANN, Handschriften, S. 74 (ohne Parallele in Gelderner Handschriften). 156 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 937–942. 157 Lediglich die in einer Gelderner Handschrift überlieferten ‘Betrachtungen und Gebete für den Tageslauf und für Anlässe des Konventslebens’ (Berlin, SBB-PK, Ms. r r germ. qu. 1095, 1 –87 ) könnten auf einen punktuellen Austausch über den Gaesdoncker Konvent hindeuten. Einige Indizien sprechen dafür, dass dieser Text auf das Windesheimer Agnes-Kloster in Dordrecht bezogen sein könnte, wo um 1440 ein Gaesdoncker Kanoniker als Rektor amtierte. Monasticon Windeshemense II, S. 165; SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 108. Indizien für die Herkunft des Texts s. Handschriftenbeschreibung. 158 Monasticon Windeshemense II, S. 166. REHM , Diss., S. 48 mit Hinweis auf die Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1940 mit einer wörtlichen Übersetzung der Statuten der Windesheimer Chorfrauen (REHM , Diss., S. 188). Neben den Chorherren aus Gaesdonck lassen sich auch Weseler Fraterherren als Beichtväter nachweisen (REHM, Diss., S. 115).
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Tiel.159 Dass im Jahr 1506 auch der Gaesdoncker Prior vom Windesheimer Generalkapitel zur Revision der Schwesternstatuten gerufen wurde,160 mochte eine Folge dieses Engagements sein. Die Mehrzahl der Nachweise für die Betreuung von insgesamt zwölf Frauenklöstern stammt jedoch erst aus der Zeit nach dem Gocher Exil.161 Unter den heute in Gaesdonck befindlichen Handschriften stammen einige aus den betreuten Frauenkonventen. Dazu gehört auch die Handschrift Ms. 17, wahrscheinlich aus Geldern. Da die meisten Belege für die Betreuung von Frauenklöstern jedoch erst aus dem 17. und 18. Jahrhundert stammen, muss in jedem Einzelfall erwogen werden, inwiefern ein Codex für die spätmittelalterlichen Verhältnisse aufschlussreich sein kann. Dies gilt zunächst für die Inkunabel Gaesdonck, CA, A 6 mit Augustinerregel und Statuten für die Schwesternhäuser in St. Ursula und St. Caecilia in Kalkar, das Schwesternhaus in Griet und den Konvent Berg Sion in Kleve,162 die erst nachmittelalterlich von Gaesdonck betreut wurden. Von besonderer Bedeutung ist die Frage nach der spätmittelalterlichen Herkunft für die im Zweiten Weltkrieg zerstörte Handschrift 16 mit den sog. ‘Gaesdonckschen Traktaten’, die Gedankengut Eckharts aufnehmen und als „kühnes Zeugnis mittelniederländischen mystischen Sprachdenkens“ gelten.163 Die Handschrift stammt wie die ehemals in Gaesdonck befindlichen Handschriften Leiden, UB, BPL 2895 und Nimwegen, UB, 188 aus dem Agnes-Kloster in Arnhem,164 das, soweit bekannt, nicht von Gaesdonck aus betreut wurde. Der Codex entstand um 1510, der Text gilt als ca. 150 Jahre älter. Beide Aspekte fügen sich nicht zur Eckhart-Rezeption in Geldern in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, so dass zwischen beiden Überlieferungszeugen wohl keine Verbindung anzunehmen ist. 159 Monasticon Windeshemense II, S. 165, vgl. SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61, 108, 118f. u. 122. 160 Monasticon Windeshemense II, S. 166. 161 Zwölf betreute Konvente nennt SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61 ohne zeitliche Differenzierung. Bezeugt sind Rektoren in Kranenburg, St. Katharina (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61, 115, 127–130); Kalkar, St. Ursula (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61 u. 113); Goch (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 116); Kalkar, St. Caecilia (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 124); Venray (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61 u. 114); Souterbeek bei Deurssen (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61, S. 130f.) und Oostrum (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 115). Für einige Schwesternhäusern werden nur Tod und Begräbnis von Gaesdoncker Chorherren erwähnt, wie Grieth (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61, 124, 125), Uedem (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61, 128) und Dinslaken (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 125). Unbekannt blieben Gaesdoncker Beichtväter in Redichem und Kleve (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 61 ohne Nachweis). 162 REHM, Diss., S. 275f. 163 2VL 2, Sp. 1099–1101, hier Sp. 1099. 164 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 145, 147 u. 150, vgl. HÖVELMANN, Handschriften, S. 53, 56 u. 62.
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Über die Tätigkeit der Gaesdoncker Augustiner im Gelderner Konvent geben für das 15. Jahrhundert vor allem die erhaltenen Reste der Chronik Auskunft. Danach schickte der Prior dem Haus in den ersten sechs Jahren nach der Umwandlung in ein Augustinerinnenkloster verschiedene Geistliche, bis Johannes Zilvolten aus Deventer vom Jahr 1431 bis zu seinem Tod im Jahr 1435 als erster Geistlicher dauerhaft die Seelsorge übernahm.165 HENRICHS will wissen, dass Zilvolten zu den Ersten gehörte, die in Gaesdonck Profess ablegten,166– im Jahr 1418 soll er als Priester erwähnt sein167 – doch lassen sich urkundliche Belege erst aus den Jahren 1419 und 1422 finden, in denen ein Johan van Deventer bzw. de Daventria zu den Vertretern Gaesdoncks in wirtschaftlichen Angelegenheiten gehörte.168 In jedem Fall dürfte er fortgeschrittenen Alters gewesen sein, als er die Tätigkeit als Konfessor übernahm. Für den Gelderner Konvent wird er in zwei Urkunden aus dem Jahr 1435 erwähnt.169 Mit Johannes Scheere van Gulich folgte auf Johannes Zilvolten von 1435 bis 1440 ein Beichtvater, der, wie auch die Chronik berichtet, in Gaesdonck das Amt des Subpriors bekleidet und damit bereits Erfahrung in der Ausübung von Ordensämtern gewonnen hatte.170 Im Jahr 1408 hatte er für kurze Zeit auch das Gaesdoncker Priorat übernommen.171 Damit erfuhr der Gelderner Konvent die in Devotenhäusern häufiger zu beobachtende Praxis, den Schwesternkonventen Beichtväter zu stellen, die sich in ihren Heimatkonventen in Führungsämtern bewährt hatten.172 Johannes Scheere stammte Gaesdoncker Quellen zufolge aus Goch und wurde am 21.12.1394 in Frenswegen eingekleidet. Im selben Jahr war er mit anderen aus Almelo zur Gründung des Konvents nach Frenswegen geschickt worden.173 Er befürwortete den Anschluss Frenswegens an die Windesheimer Kongregation, konnte sich damit jedoch nicht durchsetzen und wurde im Jahr 1400 zur Umwandlung des späteren Gaesdoncker Konvents in seine Heimatstadt
165 Wuppertal, StB, BGV F 93, zweite, ungezählte Seite, recto, vgl. auch GROSSE OSTERHOLT, S. 126 166 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 124. 167 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 117 ohne Nachweis, HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 269 nach SCHOLTEN, Gaesdonck. 168 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 80 u. 81. 169 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 4 vom 27. Juni 1435 und Urk. 5 vom 27. Juni 1435. 170 Wuppertal, StB, BGV F 93, zweite, ungezählte Seite, recto, SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 116; HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 124. Aus seiner administrativen Tätigkeit ist lediglich die Behandigung mit den Berkschen Gut im Jahr 1404 bekannt (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 78); vgl. auch VAN DER LOO, S. 32f. 171 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 108. 172 REHM, Diss., S. 195f. 173 KOHL, Bistum Münster II, S. 117 (Personalliste Frenswegen).
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entsandt.174 Vor seiner Gelderner Tätigkeit hatte er damit vielfältige Erfahrung im Klosteraufbau gewonnen und dürfte auch durch die innere Nähe zu Windesheim dem monastisch lebenden Gelderner Konvent entsprochen haben. Die erhaltenen Teile der Chronik wissen noch zu berichten, dass Scheere, der am 20.12.1452 starb, nach seiner Tätigkeit in Geldern nach Gaesdonck zurückkehrte. Johan van Honzeler, in den Jahren 1440 bis 1457 als Beichtvater tätig, tritt in Gaesdoncker Quellen nicht in Erscheinung. Der erhaltene Abschnitt der Chronik berichtet, er habe seine Profess auf das Gelderner Schwesternhaus abgelegt, nach seiner Tätigkeit den dortigen Platz aufgegeben (... end had overgeuen sijn staet die hy had in dit Conuent ...) und sei Beichtvater des Schwesternhauses in Rheinberg geworden, was die Prioren von Gaesdonck und Neuss befürworteten. Da der Abschnitt eine frühere Tätigkeit in Geldern andeutet,175 ist zu vermuten, dass die besondere Verbindung zum Gelderner Konvent bereits in früheren Jahren entstand. Trotz seiner Sonderstellung fügte sich Johan van Honzeler offensichtlich den bestehenden Strukturen der Devotenhäuser ein und arbeitete mit den Gaesdoncker Kanonikern zusammen. Für den Ausbau des Gelderner Konvents muss Johan van Honzeler außergewöhnliche Fähigkeiten gehabt haben, denn die erhaltenen Abschnitte der Chronik schreiben ihm und den übrigen Inhabern der wichtigsten Klosterämter den Bau der Klostergebäude zu.176 Aus seiner Amtszeit sind außergewöhnlich zahlreiche Immobilien- und Rentenzuwächse bekannt;177 auch der Beginn der Handschriftenproduktion fällt in diese Zeit. Urkundlich tritt er zumeist unter dem Namen Johan van Honzeler in Erscheinung, während chronikalisch auch die Namensform Johan vanden Berich bezeugt ist,178 die sich vermutlich von seinem Geburtsort ’sHeerenberg nördlich von Emmerich ableitet. Er stammt also wohl nicht aus der Familie van den Bergh, die im 15. und 16. Jahrhundert zur Xantener 174 175
SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 5f. u. S. 116. Daer nae wart weder gestalt tot Confessor broeder Johan vanden Berich ..., Wuppertal, StB, BGV F 93, zweites, ungezähltes Blatt, recto (vgl. S. 323). 176 Wuppertal, StB, BGV F 93, erstes, ungezähltes Blatt, verso (vgl. S. 323). 177 Als Vertreter des Konvents genannt in Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 11 vom 30. Mai 1445; Urk. 13 vom 3. Februar 1447; Urk. 14 vom 20. Februar 1447; Urk. 15 vom 3. März 1447; Urk. 17 vom 28. Mai 1448 (Namensform: Johann van den Berge, Kauf der Bockstege vom Kölner Kloster St. Mavieren); Urk. 18 vom 7. Januar 1449; Urk. 19 vom 25. Januar 1449; Urk. 20 vom 24. Juni 1449; Urk. 22 vom 23. Februar 1450; Urk. 23 vom 6. Juni 1452; Urk. 26 vom 28. Dezember 1453; Urk. 30 vom 23. September 1455; Urk. 33 vom 11. November 1455; Urk. 34 und 35 vom 15. April 1456; Urk. 36 vom 31. Mai 1456; Urk. 37 vom 31. Juli 1456; Urk. 39 vom 14. Oktober 1456; Urk. 40 vom 14. Dezember 1456 und Urk. 41 vom 17. Dezember 1456. 178 Wuppertal, StB, BGV F 93, zweites, ungezähltes Blatt, recto.
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Führungsschicht gehörte.179 Auch die genaue Zugehörigkeit zur weit verbreiteten Familie van Honzeler – ein Johan Honselaer, genannt van dem Velde, entstammte einer Bastardlinie des geldrischen Grafenhauses und war 1385 bis 1390 Drost von Geldern180 – ist nicht zu verifizieren. Die erhaltenen Urkunden zeigen allerdings, dass Johan das Vertrauen seiner Familie genoss. Zahlreiche Träger des Namens van Honzeler traten als Geschäftspartner des Schwesternhauses auf; ein Mitglied der Familie stiftete ein Jahrgedächtnis.181 Vermutlich hat diese Konstellation zum äußeren Erfolg des Hauses beigetragen. Auf Johann van Honzeler folgten wiederum verdiente Gaesdoncker Kanoniker als Beichtväter. Johannes Strick, geboren in Kalkar, hatte das Amt lediglich ein dreiviertel Jahr vor seinem Tod am 11.9.1458 inne. Vor seiner Tätigkeit in Geldern war er Subprior in Gaesdonck182 und gehörte zu den Konventualen, denen Nikolaus von Kues im Jahr 1452 den Auftrag zur Gründung des Konvents in Uedem (Gnadenthal bei Kleve) erteilte, der im Jahr 1456 in die Windesheimer Kongregation aufgenommen wurde. Johannes Strick war dessen erster Rektor.183 In Geldern folgte ihm in den Jahren 1458 bis 1473 Gadert van Hese als Beichtvater, geboren in Sevenum, der vorher Sakristan in Gaesdonck gewesen war und urkundlich erst zwischen 1463 und 1473 als Gelderner Beichtvater genannt wird.184 Wenig bekannt ist über Goswin Gent aus Geldern, der als Beichtvater des Schwesternhauses in den Jahren 1476 bis 1478 urkundlich erwähnt wird.
179
Vgl. WEINFORTH, S. 89f. FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 185–189. Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 9 vom 18. Oktober 1439: Wilhelm van Honzeler, Wilhelms Sohn, und seine Frau Aleit, verkaufen dem Konvent ein Haus vor dem Issumer Tor; Urk. 23 vom 6. Juni 1452: Stiftung eines Jahrgedächtnisses durch Wilhelm van Honseler, Wilhelms Sohn, und seine Frau Alet; Urk. 29 vom 22. September 1455: Heinrich van Hoenslair verkauft dem Konvent den Kibbenhof in Nieukerk; Urk. 34 und 35 vom 15. April 1456 sowie Urk. 40 vom 14. Dezember 1456: Heinrich van Wyenhorst und seine Frau Johanna van Honselaer verkaufen dem Konvent den Hof Geisberg in Vernum; Urk. 47 u. 48 vom 9. November 1469: Arndt van Haenslair, Sohn des Goessen, und Elisabeth v. Juekrame verkaufen dem Konvent den Hof ingen Steuen im Stadtfeld von Geldern; Urk. 49 u. 50 vom 9. November 1469: Dieselben verkaufen dem Konvent das Raedtsche Lehen im Stadtfeld von Geldern. 182 Wuppertal, StB, BGV F 93, zweite, ungezählte Seite, recto; SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 118. 183 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 59; HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 269; Monasticon Windeshemense II, S. 429–434 (Art. Domus Uedem). 184 Wuppertal, StB, BGV F 93, zweite, ungezählte Seite, recto; HStA Düsseldorf, Geldern, Nazareth, Urk. 45–48 u. 52; SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 120; HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 270. 180 181
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Er trat bereits im Jahr 1452 in Gaesdonck in Erscheinung und starb dort am 24.8.1495.185 Goswin Gent ist der letzte Beichtvater, der in den erhaltenen Resten der Chronik erwähnt wird. Von seinen Nachfolgern ist daher häufig nicht viel mehr als der Name bekannt. Zwischen den Belegen für die Tätigkeit bestehen größere Lücken. Gerardus Boe(n)hoff, geboren in Sonsbeck und im Jahr 1473 als Prokurator Gaesdoncks bezeugt,186 hatte das Amt des Gelderner Beichtvaters 35 Jahre lang inne. Er starb am 23.2.1518.187 Von 1531 bis 1540 war Henricus Martinus aus Goch Beichtvater, um 1500 in Gaesdonck nachweisbar, gestorben am 17.9.1540.188 Nach ihm ist Theodorus Goelman aus Kleve, gestorben am 29.8.1552, als Gelderner Beichtvater tätig,189 gefolgt von Derick van der Borcht, nachgewiesen in den Jahren 1555 und 1556.190 Dieser amtierte im Jahr 1551 als Subprior des Gaesdoncker Konvents. Ob er die Jahre bis zu seinem Tod am 22.4.1570 in Geldern verbrachte, ist nicht bekannt. Möglicherweise stammt ein Gelderner Pachtregister von seiner Hand, denn einige Behandigungen werden in der IchForm formuliert.191 Vom nach ihm amtierenden Johannes van den Bart ist nur noch die Herkunft aus Tiel und das Todesdatum am 24.2.1580 bekannt.192 Zwischen 1580 und 1630 mussten die Gaesdoncker Chorherren kriegsbedingt ihr Kloster verlassen.193 Offensichtlich war es in dieser Zeit nicht möglich, den Gelderner Nonnen einen Beichtvater zu stellen, denn der in den Jahren 1591 und 1594 dort nachgewiesene Johannes Grouwelius wird in den Mitgliederverzeichnissen Gaesdoncks nicht erwähnt und hatte später das Pfarramt in Aldekerk inne.194 Den Angaben HENRICHS zufolge
185 Wuppertal, StB, BGV F 93, zweites Blatt verso; Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 54, 56–60; SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 119; nach HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 124 soll Goswin bereits im Jahr 1473 für den Gelderner Konvent tätig gewesen sein. 186 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 94. 187 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 120; HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 270. 188 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 122, HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 271; VAN DER LOO, S. 34. 189 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 123; HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 271. 190 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 10 r, 43 r; SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 123; HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 271; VAN DER LOO, S. 33. 191 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 10 r zu Kepkens Hoeue: In den ijrsten heb ick pater Derick vander borcht behant Jan eggers ... 192 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 124; HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 272. 193 HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 266–267; Monasticon Windeshemense II, S. 163. 194 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 124, ebd. S. 127 erwähnt beim Verkauf einer Rente von elf Maltern Roggen aus Repkens Hof in Nieder-Eyll 1591; Düsv seldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 545 .
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war der für 1621 genannte Linart van Schendel Weltgeistlicher,195 doch ist mit Johannes Schendell aus ’s-Hertogenbosch im Jahr 1661 möglicherweise ein Verwandter in Gaesdonck nachweisbar,196 was vermuten lässt, dass auch in diesem Fall die schon früher beobachtete Nähe zum Gaesdoncker Konvent weiterbestand, auch wenn die Gelderner Beichtväter nicht zu den dortigen Kanonikern gehörten. Dasselbe könnte auch für Heinrich Vossius aus Nieukerk gelten, der nach den Angaben bei GROSSE OSTERHOLT im Jahr 1616 das Amt des Rektors übernahm,197 denn ein Theodorus Voss ist im Jahr 1664 als Gaesdoncker Kanoniker bezeugt.198 Für die Jahre 1659 und 1660 ist Andreas Kerremans als Rektor des Gelderner Konvents nachweisbar.199 Ob der am 28.11.1750 im Schwesternhaus verstorbene Jacobus Steintgens aus Geldern, der im Jahr 1707 in Gaesdonck Profess abgelegt hatte, auch als Beichtvater der Nonnen amtierte, muss offen bleiben.200 Sein vermutlich nur wenige Jahre jüngerer Ordensbruder Johannes Franciscus, für dessen Profess das Jahr 1709 genannt wird, war neun Jahre lang Beichtvater in Geldern und ist in dieser Funktion im Jahr 1721 bezeugt. Von 1751 bis zwei Jahre vor seinem Tod im Jahr 1762 amtierte er als Prior in Gaesdonck.201 Offensichtlich war Johannes Franciscus der letzte Beichtvater aus Gaesdonck, denn Hubertus Jacobi, der als Rektor des Klosters Nazareth starb, stammte aus dem Windesheimer Kloster St. Elisabethsdal in Nunhem bei Roermond. Er war im Jahr 1753 Prior im Kloster Zand bei Straelen, das gleichfalls zur Windesheimer Kongregation gehörte, und dürfte von dort aus in Kontakt mit den Gelderner Augustinerinnen getreten sein.202 Bereits im Jahr 1749 wird er anlässlich der Aufnahme einer Konventualin erwähnt,203 so dass bereits früher Kontakte zum Kloster Nazareth bestanden haben müssen. D. Vlatten, wie er in Gelderner Quellen erwähnt wird, 195 196
HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 124. HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 273. 197 GROSSE OSTERHOLT, S. 128; HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 124 bezeichnet ihn als Landdechant und Pfarrer. 198 HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 273. 199 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 23r, 35 r, 171 r (1659), 26 r, 52 r, r 171 (1660). 200 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 129 (ebd. Hinweis auf eine Erwähnung 1708); HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 274 (Profess 1707). 201 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 115; HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 274 (Profess 1709). ‘Gaesdoncks Chronixken’ enthält S. 106 Nachweis des Rektorats (nach freundlicher Auskunft von P. Franz Hermes, Gaesdonck; zur Quelle vgl. HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 268). 202 Monasticon Windeshemense II, S. 465 u. 3, S. 369 (Hinweis auf die Tätigkeit in Geldern). 203 BRIMMERS, S. 176.
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dürfte identisch sein mit dem am 30.5.1724 geborenen Dominicus Vlatten aus Köln aus dem dortigen Kloster Herrenleichnam, der ab dem 20.9.1754 die niederen Weihen erhalten hatte und am 18.6.1758 für sieben Jahre zur Hilfsseelsorge approbiert wurde.204 Bei Matthias Pesch, als Geistlicher des Klosters nachgewiesen in den Jahren 1784, 1786 und 1802, handelt es sich möglicherweise um den gleichnamigen Jesuiten, geboren am 15.8.1730 in Ersdorf, der um 1803 in Viersen und im folgenden Jahr in der Pfarrei Geldern wohnte und am 23.1.1804 in Geldern starb.205 Für das 15. und 16. Jahrhundert sind auch die Mitarbeiter der Beichtväter bekannt, in der Chronik als medepristeren end gesellen, sonst auch als Socii bezeichnet. Die Chronik kennt für das 15. Jahrhundert den Priester Johan Raet aus Goch, tätig während des Klosteraufbaus.206 In Gaesdoncker Quellen wird Matthias Stalbergen genannt, geboren 1388 in Venlo, eingekleidet im Jahr 1419 in Gaesdonck, gestorben am 4.11.1468 in Geldern, der ab 1419 in Geldern tätig gewesen sein soll.207 Bald nach 1422 wird Stalbergen als Gaesdoncker Konventuale genannt, im Jahr 1432 wird er für den Gaesdoncker Konvent mit einem Leibgewinnsgut behandigt,208 so dass er vermutlich in seinen letzten Lebensjahren für den Gelderner Konvent tätig war. Von seinen Nachfolgern ist häufig nicht mehr als das Sterbedatum bekannt. Zu nennen sind Arnoldus Loesen aus Dinslaken,209 gestorben am 17.9.1500, und Adam Daems aus Goch, gestorben am 5.9.1519. Weitere Mitarbeiter waren Arnoldus Küsters aus Issum, gestorben am 23.10.1529, Johannes Poeyn aus Sambeeck, gestorben am 29.7.1531, und Cornelius ab Amersford, gestorben am 1.5.1580.210 Möglicherweise hat das Exil des Gaesdoncker Konvents auch hinsichtlich der Entsendung von Mitarbeitern Veränderungen mit sich gebracht. Über die genaue Tätigkeit der im 16. Jahrhundert in Geldern anwesenden Kleriker liegen keine Informationen vor.
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204 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 55 ; T ORSY, U 300; Monasticon Windeshemense II, S. 261–267. 205 KAMPS, S. 9; Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 71v, 77 v, 100 v; v Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 5, 168 . TORSY II, L 624. 206 Wuppertal, StB, BGV F 93, erstes Blatt verso und zweites Blatt recto. HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 124, gibt den Namen aus unbekannter Quelle für das Jahr 1441 mit Johannes Rant an. 207 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 118; HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 124. 208 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 17 u. 87–88. 209 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 121; HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 270. ten Loesen heißt vor 1496 ein Hof zu Dinslaken (Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IV.3, Sp. 362–363). 210 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 121–124; HÖVELMANN, Einzugsbereich, S. 270–272.
C. Konventsgeschichte
59
3. Die Konventualinnen Zu Herkunft und Lebensgeschichte der Gelderner Konventualinnen ist wenig bekannt. Für die Gründungszeit lassen sich den Resten der Chronik einige biografische Grunddaten der besonders verdienstvollen Mitglieder entnehmen. In späteren Jahren werden Namen einzelner Nonnen ohne besondere Funktion im Kontext der Besitzgeschichte überliefert.211 Lediglich für die Jahre 1782 und 1802 ist es möglich, eine ganze Reihe von Namen zu ermitteln.212 Als Besonderheit der neuzeitlichen Konventsgeschichte ist 211 Tryne Tenre und Mariken van den Vorst werden am 21.8.1464 für das Kloster mit je einem Drittel des Vryesenguts in Veert behandigt (HStA Düsseldorf, Geldern, Nazareth, Urk. 46). Güter in Veert erhalten im Jahr 1542 Grietken Meykens und Johanna von Geldern, Tochter von Arssen (SCHOLTEN, Grafenthal, S. 160). Johanna von Geldern findet sich allerdings auch in der Personalliste von Gräfenthal, a.a.O., S. 262 für 1528. Im Jahr 1543 werden Griet von Boitbergen und Joest Weffert vermutlich für das Kloster Nazareth am Eertkamp in Veert behandigt, zwei Jahre später wird Katharina von Milendorn für das Gelderner Kloster erwähnt (a.a.O., S. 159 u. 160). Im Jahr 1569 wird die Gelderner Nonne Johanna Holl aus Arnhem für den Gaesdoncker Konvent an einem Grundstück behandigt, vgl. VAN DER LOO, S. 35. Margarita Huberts (Hobberth) erhielt für das Kloster Nazareth am 2.5.1621 steenarts kaet in Veert (Düsseldorf, HStA, Gelr dern, Nazareth, Akten 2, 510 ; Wuppertal, StB, BGV F 93 zu 1621). Mit Grundstücken in Issum werden für das Kloster Nazareth behandigt am 12.11.1648 Agnes Loyen, im Jahr 1677 Joanna Elisabet Lubbers alias Cocks, im Jahr 1679 Mechtelde Gruytere, am 6.5.1686 Christina van den Bous und Elizabeth Jansen sowie im Jahr 1736 Isabella van r r der Linden (Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 537 , 540 ). Im Zuge von Angaben zum Besitz wird der Name der Griet Steeners überliefert: Item binnen het kerspel Veert hebben wij bekoemen eenen kaet genoemt steenarts kaet van suster Griet Steeners Elderen saligher welicken tot Nieuwe Closeter te gewien gaet ende staet in haer r boeck voer Ses morgen landts (Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 2, 510 ). Schließlich vermeldet Wuppertal, StB, BGV F 93 unter Einnahmen von 1621: van suster Lisbeth Staels voor een eleemisse 33 gl. 212 Für das Jahr 1782 werden genannt: Francisca Baumans aus Kempen, 23 Jahre alt, seit fünf Jahren im Kloster, Wilhelmina Boecht (Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, r Akten 5, 45 : Boeckx) aus Kessel, 30 Jahre alt, seit vier Jahren im Kloster, Elisabeth van den Booeck aus Kevelaer, 68 Jahre alt, seit 52 Jahren im Kloster, Aleyda Brey aus Xanten, 37 Jahre alt, seit 19 Jahren im Kloster, Elisabeth van Dooren aus Eyndhoven, 55 Jahre alt, seit 30 Jahren im Kloster, Theresia Duckers aus Wachtendonck, 53 Jahre alt, seit 33 Jahren im Kloster, Cornelia Engels aus Geldern, 21 Jahre alt, seit vier Jahren im Kloster, Maria van Heel aus Geldern, 68 Jahre alt, seit 42 Jahren im Kloster, Henrica van Hertefeld aus Nimwegen, 66 Jahre alt, seit 42 Jahren im Kloster, Maria van der Linden aus Ravenstein, 66 Jahre alt, seit 49 Jahren im Kloster, Ursula Mylius aus Krefeld, 39 Jahre alt, seit 21 Jahren im Kloster, Gudula Raaf aus Kempen, 30 Jahre alt, seit 11 Jahren im Kloster, Sebilla Rarix, 51 Jahre alt, seit 32 Jahren im Kloster, Alegonda Tilman aus Schaephuysen, im Jahr 1782 41 Jahre alt, seit 21 Jahren im Kloster (Düsseldorf, HStA, v v r–v Geldern, Administrationskolleg, Nr. 100, 12 , 18 u. 45 , Düsseldorf, HStA, Geldern, v Nazareth, Akten 5, 168 ). Im Jahr 1782 werden als auswärtige Nonnen aufgenommen Maria Elisabeth Loosen und Margaritte Grisel (Düsseldorf, HStA, Geldern, Administra-
II. Nazareth in Geldern
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ein Vertrag über die Aufnahme der Nonne Sebilla Rarix aus Straelen vom Jahr 1749 erhalten, der Auskunft über die eingebrachten Gegenstände gibt.213 Die ersten Konventualinnen, unter deren Beteiligung das Haus die Gestalt gewann, in der es in seiner Umgebung akzeptiert und gefördert wurde, stammten aus Geldern selbst oder aus der unmittelbaren Umgebung. Für die Gründungsschwestern Nese und Nuele ter Bruggen hat bereits REHM die Herkunft aus Geldern vermutet, wo einige Handwerker namens ter Bruggen nachweisbar sind.214 Aufgrund des verbreiteten Namens215 lässt sich nicht ermessen, ob familiäre Beziehungen nach Zutphen bestanden, wo ein Frederik ter Bruggen ein Haus besaß, aus dem das Kloster Diepenveen eine Rente bezog.216 Eine solche Verbindung könnte die Idee zur Umwandlung des Schwesternhauses in ein Augustinerinnenkloster erklären. Neben den Gründungsschwestern ist mit der Prokuratorin Hadwig ter Bruggen ein weiteres Familienmitglied nachweisbar. Auch Styne oppen Eigen könnte in Geldern beheimatet gewesen sein,217 während die Chronik für Beel ter Buychen, die zweite Priorin wurde, als Herkunftsort einen Hof im etwa drei Kilometer südöstlich von Geldern gelegenen Hartefelt in der Vogtei Geldern nennt.218 Über die erhaltenen Reste der Chronik lässt sich für die Schwesterngeneration der Aufbauphase noch das nahe gelegene r
tionskolleg, Nr. 100, 84 ) sowie Maria Elisabetha Severijns und die Novizin Helena Teyder aus Roermond, 21 Jahre alt, geboren im Herzogtum Jülich (Düsseldorf, HStA, r r Geldern, Administrationskolleg, Nr. 100, Bl. 80 , 82 ). Für 1802 sind M.E. Heynen, C. Lohen, nochmals Maria Elisabetha Severijns, J. Stoffens und G. Trische namentlich v bekannt (Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Akten 5, 168 ). 213 BRIMMERS, S. 176f. Ihr Vater war Bauer und Schöffe in Straelen. Vgl. auch v r Düsseldorf, HStA, Geldern, Administrationskolleg, Nr. 100, 101 , 99 Liste der von Jacoba Caecilia Frische ab 1790 eingebrachten Meubles. 214 REHM, Diss., S. 63, Anm. 9; vgl. jetzt auch KUPPERS, S. 406 (Register). 215 Düsseldorf, HStA, Kempen, St. Anna, Akten 14 (Anniversar), 11v zum 29.3.: Memorie suster Lijsbet ter Bruggen (Stammhand). W EISE, S. 103: Bele ther Bruggen uxoris Ottonis Hugen, ebd., S. 260 ein Gerard ter Bruggen als Hausbesitzer in platea Maris erwähnt. Das Xantener Kapitel adressiert 1511 einen Brief an Jan ter Bruggen, sluyter und Gertrud ter Bruggen, Witwe des Johannes Winter, der Anlass bleibt offen (Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IV.3, Sp. 360); Die Familie van der (ter) Bruggen gehörte zwischen 1540 und 1572 zur jüngeren Führungsschicht in Wesel, WEINFORTH, S. 160, und war Ende des 16. Jhs. reformiert (ebd., S. 164). Unter dem Namen ther Bruggen werden auch klevische Lehensnehmer in Kalkar genannt (ebd., S. 283). HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 52 erwähnt Heynen wyf ter Bruggen (in der Vogtei Geldern), über die wegen Ausbleibens bei einem Gerichtstermin im Jahr 1404 eine Geldstrafe verhängt wird. 216 VAN SLEE , Necrologium, S. 477–478. 217 KUPPERS, S. 407 (Register). 218 Wuppertal, StB, BGV F 93, erstes Blatt verso; vgl. die Karte bei FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 147.
C. Konventsgeschichte
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Kapellen als Herkunftsort der Beel van Barle ermitteln, die Mitte des 15. Jahrhunderts als Subpriorin amtierte. Damit deckt sich der bekannte regionale Einzugsbereich der Konventualinnen mit der Verbreitung des Besitzes, der sich, soweit nachweisbar, in der näheren Umgebung Gelderns befand. In sozialer Hinsicht geben die Quellen bevorzugt über die Herkunft aus führenden Familien Auskunft. Da im Jahr 1429 ein Willem van Bairle als zweiter Bürgermeister Gelderns nachweisbar ist,219 liegen verwandtschaftliche Beziehungen der Subpriorin Beel van Barle zu einem Personenkreis nahe, aus dem auch der Stifter stammte. Prominentestes Mitglied war Katharina von Geldern, Tochter Herzog Adolfs von Geldern. Während JAHN Katharina unter den illegitimen Nachkommen des Herzogs führt, handelt es sich nach WESSELS um eine jüngere Schwester der Philippa von Geldern.220 Da Philippa später Klarissin wurde und nicht in Geldern verblieb,221 könnte bereits die Aufnahme Katharinas in den von Bürgerlichen gegründeten Konvent als Hinweis darauf verstanden werden, dass die illegitime Abkunft zutrifft. HENRICHS und LINGEN zufolge wurde Katharina im Jahr 1473 eingekleidet und mit 36 Jahren zur Priorin erwählt.222 GROSSE OSTERHOLT will zudem wissen, dass sie als Kind von acht Jahren ins Kloster aufgenommen worden ist.223 Die neueste Arbeit von JAHN nennt sie für das Jahr 1526 als Nonne in Geldern, wiederum ohne Beleg.224 Urkundlich ist Katharina in den Jahren 1515 und 1527 als Priorin nachzuweisen.225 Dass Katharina im Jahr 1537 hochbetagt als Priorin des Konvents starb und in der Gelderner Pfarrkirche begraben wurde, lässt sich den Angaben bei KNIPPENBERGH in seiner „Historia ecclesiastica ducatus Geldriae“ vom Jahr 1719 entnehmen.226 LEFÈVRE schreibt ihrer Hand die Nachträge mit der Bitte um ein ‘Ave-Maria’ für die Schreiberin zu,227 was sich gut zur Darstellung Katharinas als Stifterin eines Marienbildes fügt. 219
FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter, S. 100. 220 J AHN, S. 39 Angabe, Katharina sei im Jahr
1526 Nonne im Kloster Nazareth gewesen (ohne Beleg); WESSEL, S. 27 u. 30. 221 WESSEL, S. 30 und LINGEN, S. 35 geben an, auch Philippa von Geldern habe einige Zeit im Kloster Nazareth verbracht. 222 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 126; LINGEN, S. 35; W ESSEL, S. 30; J AHN, S. 38. REAL, Chronik, S. 16 gibt an, Katharina sei im Jahr 1537 im Alter von 36 Jahren gestorben, was sicher nicht zutrifft, da Herzog Adolf von Geldern bereits im Jahr 1477 starb. 223 GROSSE OSTERHOLT, S. 127. 224 J AHN, S. 39. 225 Düsseldorf, HStA, Geldern, Nazareth, Urk. 65 vom 16.10.1506 und Urk. 67 vom 13.8.1527. 226 WESSEL, S. 27. 227 LEFÈVRE, S. 10.
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II. Nazareth in Geldern
Etwa zur gleichen Zeit sind weitere adlige Nonnen im Kloster Nazareth anzutreffen. Die Familie der Elisabeth Schenk von Nideggen gehörte auch zu den Wohltätern Gaesdoncks, ein Verwandter wurde ins Gaesdoncker Kalendar aufgenommen. Die fünf jüngsten Kinder traten in den geistlichen Stand; Elisabeth hatte somit zwei ältere Schwestern in Graefenthal, ihre Brüder Otto und Thomas waren Mönche in Siegburg und Kornelimünster. Die Personalliste Gräfenthals enthält noch zwei weitere Mitglieder der Familie.228 Eine ihrer Nichten heiratete einen Bastardsohn des Herzogs Adolf von Geldern.229 Weniger ist über Margaretha Turck bekannt, im Jahr 1523 Nonne in Geldern, deren Familie mit den Herzögen von Kleve und anderen Fürsten verwandt war.230 Aus demselben sozialen Umfeld stammte auch Griet van Boitbergen, 1543 erwähnt, die Verwandte in Gräfenthal hatte. Ihre Zugehörigkeit zum Gelderner Konvent ist jedoch nicht ganz sicher.231 Vermutlich hat bereits im Spätmittelalter auch die Anziehungskraft Gaesdoncks auf den Gelderner Konvent ausgestrahlt, so dass Förderer Gaesdoncks den Gelderner Konvent gleichfalls bedachten, wie die Familie Meister aus Goch, oder ihre Töchter dort eintreten ließen, wie die Familie Schenk van Nideggen. Im 17. Jahrhundert war Agnes Loyen Nonne in Geldern; ein möglicher Verwandter amtierte in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts als Prokurator in Gaesdonck.232 Im Jahr 1695 holte die Gelderner Witwe Maria Palmers für eine Messstiftung die Zustimmung ihres Bruders Heinrich, Pater in Gaesdonck, und ihrer Schwester Hubertina ein, Nonne im Kloster Nazareth, und ließ auf diese Weise Familienstrukturen deutlich werden.233
228 KOCH, Kloosterpoort als sluitpost?, S. 248; SCHOLTEN, Grafenthal, S. 267 mit Angabe der Eltern: Diedrich Schenk van Nydeggen, Herr von Afferden und Walbeck und Alheit von Büren zu Arssen; vgl. auch SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 83 zur einer Stiftung Derick Schenks van Nyedeghen 1443 in Baerl; S. 57 zu einer Stiftung von 70 Gulden für die Armen durch Elisabeth Schenk von Nydeggen; S. 133 zu Einträgen ins Kalendar. 229 Vgl. J AHN, S. 39. 230 SCHROEDER , Chronik des Johannes Turck, S. 23f. u. 33. 231 SCHOLTEN, Grafenthal, S. 159 u. 260. Angaben zu den Einkünften Gräfenthaler Nonnen dieser Familie bei KOCH, Kloosterpoort als sluitpost?, S. 276 können erste Anhaltspunkte zur Finanzkraft der Familien geben. So erhielt Margaretha van Boedberg 1544 in Gräfenthal eine jährliche Rente von 21 Philippsgulden (Ablösesumme: 350 Gulden) als elterliches Erbe; Anna van Boedberg in Roermond erhielt im Jahr 1543 eine Jahrrente von 10 Gulden. 232 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 116. 233 HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 117; SCHOLTEN führt S. 127 Henricus Palmer aus Arnhem, Konverse, 1665 erwähnt, gest. am 4.5.1697.
D. Die Handschriften
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D. Die Handschriften 1. Der Bestand Über den Handschriftenbestand im Kloster Nazareth in Geldern sind nur spärliche historische Nachrichten erhalten. Bezeugt ist der Besitz des ‘Opus imperfectum’ des Ps.-Chrysostomus durch den Beichtvater van de reguliere kanunikessen te Geldern im heute verschollenen Bücherverzeichnis des Gerard Roelants (1487), aus dem Petrus Wastelius berichtet.234 Da ein historisches Bücherverzeichnis aus dem Haus selbst fehlt, müssen die zahlreichen Handschriften mit geistlicher Literatur in der Volkssprache ausgehend vom Handschriftenbesitz neuzeitlicher Sammler und anhand von Besitzereinträgen und kodikologischen Merkmalen zusammengestellt werden. Eine entsprechende Liste, die die Zuweisungen argumentativ begründet und erste Veränderungen gegenüber dem Verzeichnis bei KRÄMER235 brachte, habe ich bereits erstellt.236 Gegenüber dieser Liste sind inzwischen nochmals kleinere Verschiebungen zu verzeichnen. Zu tilgen ist die Handschrift Utrecht, Catherijneconvent, BMH h 99, in deren Besitzereintrag der Ortsname fehlt. WÜSTEFELD hat die erste Seite dieser Handschrift abgebildet, aus der ersichtlich ist, dass es sich bei der Schreibsprache nicht um östliches Niederländisch handelt, so dass die Handschrift schon aus diesem Grund nicht in Geldern entstanden sein wird.237 Da der Codex die Provenienzgeschichte nicht mit den übrigen Gelderner Handschriften teilt, dürfte die Handschrift – wie bei STOOKER/VERBEIJ angeführt238 – aus dem Nazareth-Konvent in Rijswijck stammen. Zu ergänzen sind hingegen die Handschriften Hamburg, SUB, Theol. 1549 und 1935 aus dem Nachlass Geffcken, die sich über ein kodikologisches Merkmal bzw. einen Besitzereintrag dem Gelderner Konvent zuweisen lassen und im dritten Band des Hamburger Katalogs der theologischen Handschriften beschrieben sind,239 der nach meiner Liste publiziert wurde. Über den ‘Rheinischen Handschriftencensus’, der gleichfalls nach meiner Liste erschien, wurde die Handschrift im Stadtarchiv
234 VAN B ANNING, S. 286. 235 KRÄMER, S. 290–291. 236 COSTARD, Predigthandschriften, S. 204–205. 237 W ÜSTEFELD, Boeken van Het Catharijneconvent,
S. 112, Nr. 74; vgl. auch KRUITWAGEN, Catalogus, S. 83–85. Danach lautet der Besitzereintrag: suster anna ians dochter tot nazareth binnen ... (Rest abgeschabt). Die Zuweisung an den Gelderner Kon2 vent geht auf eine Angabe von RUH, VL 4, Sp. 286, zurück. 238 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1107. 239 KRÜGER, Handschriften Hamburg II.3, S. 82 u. 86f. Theol. 1549 befindet sich, anders als S. 86 angegeben, inzwischen wiederum in Hamburg.
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II. Nazareth in Geldern
Mülheim bekannt, die einen Besitzereintrag des Konvents trägt.240 Inzwischen machte mich Hans Kienhorst auf die lateinische Handschrift Leuven, KU, Maurits Sabbebibliotheek van de Faculteit Godgeleerdheid, Berchmanianum Hs. 5000 C 25 aus Geldern aufmerksam, die lateinische Predigten des Bernhard von Clairvaux enthält.241 Bei der Bescheibung der Bonner Codices bestimmte Jürgen Geiß die Wasserzeichen neu, so dass die Handschriften S 2053 und S 2059 jetzt in die Mitte des 17. Jahrhunderts datiert werden.242 Diese Handschriften werden unter den Beschreibungen dieser Arbeit mit erfasst, bleiben jedoch bei der Darstellung außer Betracht. Die Handschriftenbeschreibungen im Anhang erfassen die Codices aus dem Konvent, soweit sie mir bekannt geworden sind, so dass sie die Funktion einer neuen Liste übernehmen können. Für jede Handschrift werden jeweils die Kriterien erläutert, die für eine Herkunft aus dem Kloster Nazareth in Geldern sprechen, wobei letzte Zweifelsfälle bestehen bleiben.243 Da neben den Besitzereinträgen die historische Besitzgeschichte und wiederkehrende kodikologische Merkmale wichtige Anhaltspunkte für die Zuweisung bieten, werden beide Aspekte sowie die Zweifelsfälle an dieser Stelle zusammenfassend erläutert. 1.1. Sammler des 19. Jahrhunderts als Zwischenbesitzer Einige Spuren deuten darauf hin, dass sich ein Großteil der Handschriften Mitte der 1840er-Jahre in Köln befand. Den ältesten Hinweis könnte die Handschrift Hamburg, SUB, Theol. 1935 aus dem Nachlass des Hamburger Theologen Johannes Geffcken (1803–1864)244 enthalten, auf deren vorderem Innenspiegel eine Hand des 19. Jahrhunderts vermerkte: 15sgr Cöln 46. Der Eintrag kann so verstanden werden, dass die Handschrift im Jahr 1846 für 15 Silbergroschen in Köln gekauft wurde.245 Dieser Eintrag ist auch ein Anhaltspunkt für die Bedeutung etlicher weiterer Zahlen, die 240 Mülheim, Stadtarchiv, Hs. 1091/5, vgl. GATTERMANN, Handschriftencensus, S. 837–838. 241 Der Fund gelang im Rahmen des Projekts „Handschriften aus Frauenklöstern der Devotio moderna in den südöstlichen Niederlanden und dem angrenzenden deutschen Gebiet vor 1600“ an der Radboud Universität Nijmegen. Ich danke HANS K IENHORST für den Hinweis auf die Handschrift. 242 Die Katalogisate werden in der Datenbank ‘Manuscripta mediaevalia’ veröffentlicht. Ich danke Jürgen Geiß für die Möglichkeit, die Beschreibungen vorab zu benutzen. 243 Das gilt insbesondere für die verbrannte Münstersche Handschrift 698, für die K IENHORST, S. 209 vermutet, sie sei im Arnhemer Agnes-Kloster entstanden. Die Handschrift trug einen Besitzereintrag des Gelderner Konvents. 244 Zur Person s. B ERTHEAU ADB 8, S. 494–495; Lexikon der hamburgischen Schriftsteller II (im Deutschen Biographischen Index, zweite, kumulierte und erweiterte Ausgabe, München 1998, Fiche I, 374, S. 163–167, vgl. auch Bd. 3, S. 1047). 245 Zur Auflösung der Abkürzung sgr s. DÜLFER /KORN, S. 84.
D. Die Handschriften
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mit Bleistift in die Innenspiegel weiterer Gelderner Handschriften eingetragen wurden. Es könnte sich dabei um Preisangaben handeln.246 Handschriften aus dem Besitz von Johannes Geffcken wurden in die Hamburger Bibliothekssystematik eingeordnet und sind daher nicht mehr in ihrem historischen Umfang fassbar. Da die Katalogisierung der theologischen Handschriften abgeschlossen ist,247 dürften jedoch inzwischen auch alle ehemals Gelderner Codices beschrieben sein.248 Die Erwerbsquellen Geff246 Bleistifteinträge mit Ziffern in vergleichbarer Höhe enthalten die Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078 (--14), Ms. germ. qu. 1079 (--12), Ms. germ. qu. 1080 (--14), Ms. germ. qu. 1081 (--20), Ms. germ. qu. 1084 (--16), Ms. germ. qu. 1089 (--20), Ms. germ. qu. 1091 (--12), Ms. germ. qu. 1092 (1--), Ms. germ. qu. 1093 (--16), Ms. germ. qu. 1095 (--12), Ms. germ. qu. 1100 (--14), Ms. germ. oct. 351 (--10), Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085 (--10), Ms. germ. qu. 1086 (--16); Ms. germ. qu. 1087 (--20). 247 KRÜGER, Handschriften Hamburg II.4, S. VII. 248 Anhand der bisher publizierten Kataloge ließen sich folgende GeffckenHandschriften in Hamburg ermitteln: Theol. 1004 (aus Geldern), Theol. 1022 (lat., Deutschland?), Theol. 1055 (Johannes Cassianus, Collationes patrum 1–24, mnd., aus Dülmen, Agnetenberg, 1478), Theol. 1056 (Otto von Passau, Die 24 Alten, mnl., Niederlande 1448, wahrscheinlich aus einem Frauenkloster, vielleicht aus Geldern, jetzt wieder in Hamburg), Theol. 1057 (lat. Sammelhs., Hamburg 1439–1441), Theol. 1058 (Süddeutschland 1451), Theol. 1059 (Bok der theyn gebade gades, Mitte 19. Jh., Abschrift des Lübecker Druckes), Theol. 1060 (Quaestiones de praeceptis domini, Exempla, Deutschland, Wende 14./15. Jh.), Theol. 1060b (Druck, verschollen), Theol. 1099 (Ferialpredigten für die Fastenzeit, mnl., 15. Jh., kein östl. mnl.), Theol. 1100 (Lektionar u.a., nördl. Deutschland, 1457 u. 1458, lat.), Theol. 1101 (lat.), Theol. 1219 (Hussitische und antihussitische Schriften, 18. Jh.), Theol. 1430 (Vorlesungsnachschrift), Theol. 1432 (betr. Vorlesung um 1779), Theol. 1434 (ähnl.), Theol. 1436 (ähnl.), Theol. 1437 (ähnl.), Theol. 1438 (Vorlesungen), Theol. 1478 (Sammelband vorwiegend zur Kirchengeschichte, Deutschland, Niederlande, Oxford, 16./18. Jh.), Theol. 1479 (Bonaventura-ludolphianisches Leben Jesu, Niederrhein 1490, verschollen, vorher im Besitz von Clemens von Brentano und Vincenz Hasak, sprachlich nicht den Gelderner Hss. vergleichbar), Theol. 1515 (Vorlesungsnachschrift), Theol. 1545 (Frgm. v. 1702), Theol. 1546 (aus der Erfurter Kartause), Theol. 1547 (‘Speghel des Sunders’, Kap. 11 aus ‘Vanden XII dogheden’, mnd. mit ndl. Einschlag, wiederum in Hamburg), Theol. 1548 (aus Erfurt, St. Peter), Theol. 1549 (Johannes Cassianus, mndl. nördl. Prägung, aus Geldern, Nazareth, wiederum in Hamburg), Theol. 1550 (Eyn Speyghel des Cristen Ghelouen, Norddeutschland 1472), Theol. 1551 (Mitte 15. Jh., später im Besitz der Benediktinerabtei in Huysborch bei Magdeburg), Theol. 1552 (lat., 2./3. Viertel 15. Jh., Erfurt), Theol. 1553 (Besitzereintrag der Augustinerchorherren in Albergen bei Almelo), Theol. 1554 (aus dem Kölner Franziskanerkloster), Theol. 1555 (mitteldt., Mitte 15. Jh.), Theol. 1570 (1771, Barthold Nikolaus Krohn: Praktische Anweisung zum würdigen Genuss des Hl. Abendmahls), Theol. 1571 (Diurnale Cisterciense, Zisterzienserinnen der Diözese Köln, um 1500), Theol. 1572 (Nocturnale et diurnale Cisterciense, lat., Zisterzienserinnen, Diözese Köln, 2. H. 15. Jh. u. Anf. 16. Jh.), Theol. 1573 (De vita et officio clerici, 15. Jh., verschollen), Theol. 1574 (Autograph des Johannes Grübener, Abt der Zisterzienserabtei Georgenthal, 1424, verschollen), Theol. 1586 (Joachim Slüters Gesangbuch,
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II. Nazareth in Geldern
ckens sind nur in Ausnahmefällen bekannt. Der vermutete Handschriftenerwerb fällt in das Vorfeld der Publikation des „Bildercatechismus des 15. Jahrhunderts“ im Jahr 1855, zu deren Vorbereitung zahlreiche Handschriften dienten.249 Neben den Handschriften mit Besitzereintrag lässt sich von den Codices, die aus sprachlichen Gründen für eine Herkunft aus Geldern in Frage kommen, die Handschrift Theol. 1549 über einen charakteristischen Eintrag Bl. 155r dem Gelderner Bestand zuweisen. Für die Handschrift Theol. 1056 sind die Anhaltspunkte insgesamt zu wenig eindeutig, um den Codex als Gelderner Handschrift zu erkennen.250 Die Zuweisung wäre jedoch von großem Interesse, da mit den ‘VierundzwanMitte 19. Jh.), Theol. 1615 (Druck des ‘Bildercatechismus’, verschollen), Theol. 1616 (Kollektaneen des Johannes Geffcken), Theol. 1655 (15. Jh., lat., Geschichtliches zum NT, Sermones de tempore et de sanctis, verschollen), Theol. 1713 (Christian Friedrich Illgen, Kirchengeschichte), Theol. 1714 (dasselbe), Theol. 1807 (Vorlesungsnachschrift), Theol. 1808 – (Vorlesungsnachschrift, verschollen), Theol. 1809 (Druck, verschollen), Theol. 1810 (Druck, verschollen), Theol. 1932 (lat. Sammelhs., 15. Jh., kein Ort), Theol. 1933 (Sammelhs., Süddtl., letztes Viertel 15. Jh.), Theol. 1934 (Theologisch-aszetische Sammelhs., Niederrhein um 1492, nicht aus Geldern, aus dem Besitz von Vincent Hasak), Theol. 1935 (Spiegel der Jungfrauen, aus Geldern, Nazareth), Theol. 2003 (Vorlesungen, verschollen), Theol. 2052 (Niederdeutsches Gebetbuch, 1. Drittel 16. Jh., Nordwestdeutschland), Theol. 2053 (Gebet- und Andachtsbuch, Anf. 16. Jh., Villingen, Clarissen), Theol. 2054 (Gebet- und Andachtsbuch, Rituale, nach 1519, Villingen, Clarissen), Theol. 2055 (Drucke, verschollen), Theol. 2056 (Druck, verschollen), Theol. 2084 (Gebet- und Andachtsbuch, alemannisch, Anf. 16. Jh.), Theol. 2086 (Geistliche Lieder und Gebete, evangelisch), Theol. 2087 (Moralisch-aszetische Traktate, obd., Mitte 17. Jh.), Theol. 2088 (Gebet- und Andachtsbuch, oberdeutsch, Mitte bis 2. H. 16. Jh.), Theol. 2095 (Druck, verschollen), Theol. 2096 (Druck, verschollen), Theol. 2097 (Druck, verschollen), Theol. 2105 (Johann Geiler von Kaysersberg, Augsburg 1491), Theol. 2106 (Heinrich Stolysen, Predigten über das Vaterunser, 1536, Villingen, Clarissen), Theol. 2135 (Druckabschrift), Theol. 2179 (Gebetbuch, kölnisch, 1. H. 16. Jh., wohl aus einem Frauenkloster, vorher im Besitz von Carl Freiherr von Haxthausen), Theol. 2180 (Tagzeiten und Gebete, geldrisch/niederdeutsch, um 1500, verschollen, vor Geffcken im Besitz von Vinzenz Hasak), Theol. 2181 (Officium defunctorum, Psalmi poenitentiales et litaniae, 1. H. 15. Jh., Augsburg, Dominikanerinnen), Theol. 2182 (Johann Michael Dilherr: Handbüchl, um 1654), Theol. 2202 (lat.: Speculum novitiorum – David de Augusta, Ende 14. Jh., Belehrungen und Anweisungen für Novizen eines Frauenkonvents), Theol. 2219 (lat. Sammelhs., um 1520), AC VII 205 (Druck: Breviarium fratrum praedicatorum u.a., 16. Jh., Dominikanerkloster Frankfurt a.M.), V hist. 30a (Des Portraits de tout (!) la cour du Roy Auguste le Grand, verschollen), VII scrin. 95b (mnd. Plenar aus der Diözese Halberstadt oder Magdeburg, 1390, durch Geffcken an die Bibl. vermittelt). 249 KRÜGER, Handschriften Hamburg II.2, S. VII–VIII. 250 Beschreibung: KRÜGER, Handschriften Hamburg II.4, S. 13. Neben der allgemeinen Anlage und der Schreibsprache passt der Eintrag zum Inhalt Bl. *2r und das auf dem Vorsatzblatt nachgezeichnete Wasserzeichen (Ochsenkopf PICCARD, Ochsenkopf, Gruppe IX, ähnl. Nr. 79/80, vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 1084) zum ra Gelderner Bestand. Der Initialschmuck Bl. 1 ist hingegen untypisch.
D. Die Handschriften
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zig Alten’ Ottos von Passau ein erst im 15. Jahrhundert im oberdeutschen Sprachraum entstandenes Werk enthalten ist. Die im Jahr 1448 entstandene Handschrift beruht auf einer hochdeutschen Vorlage und könnte somit wichtige Anhaltspunkte für die Verbreitungswege weiterer ursprünglich oberdeutscher Vorlagen bieten.251 Im Jahr 1847 wurde eine größere Anzahl Gelderner Handschriften auf einer Auktion des Kölner Antiquariats Heberle verkauft. Bedauerlicherweise ist es noch immer nicht gelungen, den fraglichen Auktionskatalog aufzufinden, der wichtige Anhaltspunkte über den zu diesem Zeitpunkt erhaltenen Bestand und seine Geschichte seit der Säkularisation bieten dürfte.252 Auf die Auktion verweisen zunächst Einträge des Stockholmer Sammlers George Stephens in den Berliner Handschriften Ms. germ. fol. 1169: Bought in Cologne, 1847, at the auction of H. Heberle. ... George Stephens253 und Ms. germ. fol. 1171: Bought in Cologne, anno 1847 at the Book-Auction of J. M. Heberle by George Stephens – Stockholm 1848. Wahrscheinlich gehörte August von Arnswaldt254 zu den Besuchern derselben Auktion. Aus seinem Besitz stammt die größte Gruppe Gelderner Handschriften, die er vom Antiquariat Heberle erwarb. Der 1798 geborene Hannoversche Legationsrat hatte während seines Jurastudiums in Göttingen auch Vorlesungen von Georg Friedrich Benecke gehört und sich für die altdeutsche Literatur begeistert, die Benecke erstmals zum Gegenstand akademischer Vorlesungen machte.255 In einem Göttinger Studentenkreis, der sich der Pflege der „wirklichen Werte“ des Altdeutschen verschrieben hatte,256 lernte Arnswaldt unter anderem Wilhelm Grimm kennen. Mit den Grimms verband ihn eine lange Freundschaft, die dazu führte, dass Wilhelm Grimm die Ruusbroec-Ausgabe Korrektur las.257 Arnswaldts Heirat mit Anna von Haxthausen verband ihn auch familiär mit dem ‘Haxthausenschen Kreis’, zu dem u.a. Annette von Droste-Hülshoff und Heinrich
251 252
SCHMIDT, Die 24 Alten, Nr. 96. Die Suche in zahlreichen Bibliothekskatalogen blieb erfolglos. Auch über die Firma Lempertz, Nachfolgerin des Antiquariats Heberle, ließ sich der fragliche Katalog nicht auffinden (nach freundlicher brieflicher Auskunft von Heike Brandt vom 24.3.1997). 253 Eintrag auf der Rückseite eines vorn eingefügten Blattes, s. Beschreibung. 254 Zu August von Arnswaldt s. BRÄUMER u. G. W AITZ, Art. August von Arnswaldt, ADB I, Leipzig 1875, S. 598. 255 BRÄUMER, a.a.O., S. 13 und S. 25. 256 Der Name dieses Kreises lautete ‘Poetische Schusterinnung an der Leine’, der Name der Zeitschrift, die auf Initiative dieses Kreises entstand und zu deren Mitherausgebern Arnswaldt zählte, war ‘Wünschelruthe’, BRÄUMER , S. 28 u. 30–31. 257 BRÄUMER, S. 31.
II. Nazareth in Geldern
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Straube gehörten.258 Zu seinem Interesse für altdeutsche Literatur und Sprache, das schon während des Studiums die altdeutsche Mystik mit einschloss,259 kamen kirchliche und theologische Anliegen, denen er sich besonders ab 1834 widmen konnte, als er krankheitshalber aus seinem Beruf ausschied.260 Die Werke Ruusbroecs dürften ihn somit in doppelter Hinsicht interessiert haben; bestimmend scheint jedoch das sprachliche Interesse gewesen zu sein, das Interesse an der ursprünglichen Gestalt der Texte der deutschen Mystiker.261 Im Rahmen seiner Vorbereitungen der Ausgabe von Ruusbroecs Werk ‘Die chierheit van der gheestelijker brulocht’ nach einer in seinem Besitz befindlichen, jedoch nicht aus Geldern stammenden Handschrift262 wandte er sich an Carl Schmidt, dem er wahrscheinlich im Frühjahr 1847 schrieb: Ich bin in dem Vortgange meiner Arbeit durch eine erfreuliche Veranlassung aufgehalten worden. Durch ein eigenthümliches Zusammentreffen habe ich nämlich gerade während dieser Beschäftigung Gelegenheit gehabt, eine ganze Anzahl niederländischer M[anu]s[krip]te welche von größtem Einfluß darauf seyn müßte, zu acquirieren. Es wäre möglich, das auch Ihnen der Catalog No XXX des Antiq[uariats] Heberle in Cöln, von dem ich sie kaufte, zu Gesicht gekommen wäre, worin die Inhaltsangaben übrigens im höchsten Grade mangelhaft sind. Die Handschriften stammen sämmtlich aus dem Nonnenkloster Nazareth bei Geldern her, und sind nach deutlichen Anzeichen im 15. J[ahr]h[undert] von den dortigen Nonnen selbst, jedoch mit vieler Sorgfalt u[nd] gro263 ßentheils schön geschrieben ...
Allerdings vermerkt Arnswaldt nirgendwo den Umfang des von ihm erworbenen Bestands und macht nur ausnahmsweise konkrete Angaben darüber, welche Handschriften seiner Kenntnis nach aus Geldern stammen.264 Auch ALEXANDER REIFFERSCHEID, der in den Jahren 1883 bis 1885 Beschreibungen der Handschriften aus dem Nachlass Arnswaldts veröffentlichte, vernachlässigte die Provenienz und die äußeren Merkmale. Dies ist 258 259
BRÄUMER, S. 41ff., zu Anna von Haxthausen S. 49–52. BRÄUMER, S. 66. 260 BRÄUMER, S. 104. 261 Vergl. ARNSWALDT, Vier Schriften, S. XI–XII u. BRÄUMER, S. 110–111. 262 Heute: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1028. 263 Der Briefentwurf wird in der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Nachlass Arnswaldt, Kasten 3, Nr. 88, Blatt 9 aufbewahrt. Er ist weder datiert noch adressiert; dass er sich an Schmidt richtet, ergibt sich daraus, dass im Folgenden dessen Tauler-Ausgabe erwähnt wird. Über Arnswaldts Kontakt zu Schmidt siehe ARNSWALDT, Vier Schriften, S. XIV und XX. Die genannte Katalognummer könnte darauf hindeuten, dass es sich um die Auktion am 11. Januar 1847 gehandelt hat, vgl. COSTARD, Predigthandschriften, S. 200, Anm. 32. 264 Lediglich für Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082 vermerkt ARNSWALDT in seiner Ruusbroec-Ausgabe die Zugehörigkeit zu dem von ihm erworbenen Gelderner Bestand und ermöglicht dadurch die Zuweisung einer kodikologisch abweichenden Handschrift (vgl. Beschreibung).
D. Die Handschriften
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umso bedauerlicher, als REIFFERSCHEID, der im Zuge seiner Forschungen zum ‘Seelentrost’ auf den Nachlass aufmerksam geworden war, Kontakt zur Familie aufgenommen hatte, in deren Besitz die Handschriften seit dem Tod August von Arnswaldts im Jahr 1855 geblieben waren.265 Unter seiner Vermittlung wurden die Handschriften im Jahr 1887 an die Preußische Staatsbibliothek verkauft.266 Sicher ist, dass Arnswaldt Handschriften besessen hat, die nicht den Gelderner Nonnen gehörten. Deshalb darf nicht der gesamte ehemalige Handschriftenbesitz für Geldern in Anspruch genommen werden.267 Nicht aus Geldern stammt die bereits erwähnte ripuarische Ruusbroec-Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1028, die sich bereits vor dem Handschriftenkauf in Arnswaldts Besitz befand, sowie die Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1101 mit einem Besitzervermerk des Schwesternhauses Marienbrink in Coesfeld (201va).268 Arnswaldt selbst grenzt die heutige Berliner Handschrift Ms. germ. qu. 1077 von seinen Gelderner Handschriften ab.269 Andere Handschriften kommen aus sprachlichen Gründen nicht für eine Herkunft aus Geldern in Frage und bieten auch keine entsprechenden kodikologischen Anhaltspunkte.270 Bei den übrigen Handschriften ohne Besitzereintrag erlauben häufig kodikologische Beobachtungen die Zuweisung. Die Analyse des gesamten bekannten Bestands zeigt, dass Arnswaldt das Interesse an den Werken Ruusbroecs zu Handschriften führte, die tendenziell einfach ausgestattet sind und im Zuge des Bestandsaufbaus von einer Vielzahl von Händen hergestellt wurden. Aus diesem Grund fehlen oft signifikante Merkmale, die die Zuweisung erleichtern. Andererseits erlaubt die nicht geringe Zahl einfach ausgestatteter Handschriften die genauere Profilierung des Gelderner Bestands. Die breite Masse zeitgenössisch verfügbarer geistlicher Literatur in Handschriften aus dem Nachlass von Arnswaldt lässt sich daher umso deutlicher von aufwendiger ausgestatteten Texten in großformatigen Handschriften abgrenzen, die andere Sammler erwarben. Da Arnswaldt, 265 266 267
REIFFERSCHEID, Erzählungen, S. 429f. DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 196. So offenbar bei Jan van Ruusbroec 1293–1381. Tentoonstellingscatalogus, S. 236, wo eine Anzahl von 47 Handschriften als ehemaliger Gelderner Besitz angegeben wird. 268 REIFFERSCHEID, Beschreibung der Handschriftensammlung III, S. 100. Zu Coesfeld, Marienbrink, vergl. REHM, Diss., S. 75. 269 ARNSWALDT, Vier Schriften, S. XXXV. 270 Aus sprachlichen Gründen werden die Berliner Handschrift Ms. germ. fol. 129 (obd.), Ms. germ. qu. 1102 (alem.), Ms. germ. oct. 355 (lat. u. nd.), Ms. germ. oct. 356 („dt.“), Ms. germ. oct. 357 (nd.), Ms. theol. lat. oct. 126–129 und Ms. lat. oct. 130 ausgeschieden sowie die jüngeren Handschriften Ms. germ. oct. 346–350 und Ms. germ. oct. 354. Vgl. zu diesen Handschriften neben den Beschreibungen bei DEGERING REIFFERSCHEID I, S. 132–135 und 141–142 und III, S. 109–110.
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II. Nazareth in Geldern
geleitet durch sein Interesse an Werken Ruusbroecs, vor allem Quarthandschriften kaufte, ist mit Blick auf den erhaltenen Bestand zu vermuten, dass sowohl großformatige, illuminierte Handschriften als auch Gebetbücher ohne Besitzereintrag am ehesten in andere Hände übergingen und bisher übersehen worden sind, wenn es darum ging, Gelderner Handschriften zu identifizieren. Ein Beispiel wäre die Berliner Handschrift Ms. germ. oct. 29, deren Initialschmuck dem der Gelderner Handschriften entspricht. Ihre Besitzerin suster Magdalena Gebalen (Eintrag Bl. 1r) konnte jedoch bislang jedoch nicht als Gelderner Nonne identifiziert werden, so dass die Handschrift unberücksichtigt bleiben muss.271 Neben Johannes Geffcken und August von Arnswaldt lässt sich über einen Eintrag in die Bonner Handschrift S 2056 auch der niederrheinische Geometer, Altertumsfreund und Sammler Michael Buyx (1795–1882) als Vorbesitzer von Gelderner Handschriften nachweisen. In einem Sammelband, den der Historische Verein für Geldern und Umgegend Buyx als „Vater der niederrheinischen Heimatkunde“ widmete,272 bleibt sein schwer zu rekonstruierender Buchbesitz allerdings weitgehend unberücksichtigt.273 Einige Handschriften wurden im Jahr 1883 bei der Versteigerung des Nachlasses Nettesheim in Köln verkauft.274 Buyx’ Sammeltätigkeit setzte im Jahr 1817 erst einige Zeit nach Auflösung des Gelderner Konvents ein275 und es bleibt unklar, woher er die Handschrift bezog. Sicher ist, dass sein Sammlungsschwerpunkt nicht bei mittelalterlichen Handschriften lag, so dass lokalgeschichtliches Interesse oder die günstige Gelegenheit maßgeblich für den Erwerb gewesen sein wird. Da die Bonner Handschriften S 2052–2054, S 2056–2057 und S 2059 im Jahr 1933 aus Privathand in Nieukerk erworben wurden,276 wo die Familie Buyx bis 1963 lebte,277 ist anzunehmen, dass alle genannten Handschriften gemeinsam den Besitzer wechselten und aus diesem Grund sämtlich aus dem Kloster Nazareth in Geldern stammen. Zusammen mit diesen Handschriften wurde auch der Codex S 2055 erworben, der vorher im Besitz von Wilhelm Pütz war, jedoch aufgrund der zeitgleichen Erwerbung ebenfalls als Gelderner Handschrift gilt.278 Die Mittel stammten aus der Stiftung Emil von Rath, so dass die Handschriften zunächst entsprechende Signaturen bekamen. Das Gebetbuch mit der Signatur S 2057 zählt zu den Kriegsverlusten der Bonner 271 DEGERING III, S. 10–12, ACHTEN, S. 145, Nr. 94 (mit jeweils abweichender Lesung des Familiennamens der Vorbesitzerin, DEGERING: Gebelen, ACHTEN: Geselen). 272 DASSEL/KWIATKOWSKI, S. 50. 273 Einige Titel bei KLÜMPEN-HEGMANS, S. 301; vgl. auch S. 302. 274 P LÖTZ, S. 303. 275 A.a.O. 276 OTTO, S. 13f. 277 P IJPER /RATH, S. 383. 278 OTTO, S. 13f.
D. Die Handschriften
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Bibliothek.279 Neben Michael Buyx ist auch der Gründer und erste Direktor des Mülheimer Museums, Robert Rheinen, als rheinischer Heimatforscher zu nennen,280 in dessen Besitz sich eine ehemals Gelderner Handschrift befand, die jetzt im Stadtarchiv Mülheim unter Signatur Hs. 1091/5 aufbewahrt wird. Neben den Handschriften, die über Sammlernachlässe des 19. Jahrhunderts an ihren jetzigen Verwahrort gelangten, sind vereinzelt Handschriften mit einem Besitzereintrag des Konvents bekannt geworden, deren genaue Besitzgeschichte unbekannt bleibt. Zu nennen sind die Berliner Handschriften Ms. germ. qu. 1337 und 1571,281 die verlorene Münstersche Handschrift (olim Münster, Paulinische Bibl., Hs. Nr. 698) und der Codex in Gaesdonck (CA, Ms. 17), der über die geistlichen Betreuer an seinen derzeitigen Verwahrort gelangt sein dürfte. Das Vorhandensein von Handschriften, deren Provenienzgeschichte nicht zu rekonstruieren ist, lässt vermuten, dass noch weitere Handschriften aus dem Konvent erhalten geblieben sein könnten, die jedoch unbekannt geblieben sind. 1.2. Wiederkehrende kodikologische Merkmale Ausgehend von Codices mit Besitzereinträgen lassen sich innerhalb der genannten Sammlernachlässe Handschriften anhand gemeinsamer kodikologischer Merkmale dem Gelderner Bestand zuweisen. Die Merkmale reichen von einem wiederkehrenden Eintrag mit der Bitte um ein ‘Ave Maria’ für die Schreiberin über Initialschmuck und Einbandstempel bis hin zu vergleichbaren Einträgen zum Inhalt auf dem ersten Blatt und erneuerten Buchrücken.282 Jeweils dieselbe Hand trug am Ende eines Textes oder auf dem letzten Blatt einer Reihe von Gelderner Codices die Worte Een ave maria vor die 279 B URR, Teil 2, S. 54. Es handelt sich dabei nach einem alten, in der UB Bonn vorhandenen Handschriftenverzeichnis um eine Papierhandschrift des 15. Jahrhunderts mit 318 Blättern, 12,4 × 9 cm, die einen Ledereinband mit verblassten Rollenstempeln (! M.C.) trug und mit zwei großen Initialen auf Bl. 1 und Bl. 166 und weiteren kleinen roten Initialen verziert war. Der Inhalt wird als „Gebetbuch in niederdeutscher Mundart“ r charakterisiert, als Teilüberschrift ist für Bl. 1 Hier begynt eyn merverliche oefeninge r r van den XXXV vallen angegeben (vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351, 1 –48 ), r v Bl. 166 –195 befanden sich „Erzählungen aus den Evangelien“. 280 KLEWER . Die Handschrift enthält ein Exlibris Rheinens. 281 Nach einem vorn eingeklebten Zettel war das Antiquariat Hiersemann in Leipzig Vorbesitzer der Hs. Ms. germ. qu. 1337; Ms. germ. qu. 1571 trägt die ältere Signatur: Fal. 40912b im vorderen Innenspiegel. 282 Mit hellbraunem Leder erneuerte Rücken tragen Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078, 1081, 1089, 1092, 1095 und 1098 sowie Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085 und 1088. Zu den wichtigsten Merkmalen bereits COSTARD, Predigthandschriften, S. 201–203.
II. Nazareth in Geldern
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schriuersche o.ä. ein und schuf damit ein signifikantes Bindeglied einer ganzen Reihe von Handschriften. Sie wird von mir als ‘Ave-Maria’-Hand bezeichnet (Abb. 4). JACQUES LEFÈVRE bezieht den Eintrag manu propria scriptum a filia quondam ducis Geldriae einer Humanistenhand auf Blatt 1r der Bonner Handschrift S 2054 auf einen entsprechenden Eintrag Bl. 220v und vermutet, dass der Eintrag demnach von Katharina von Geldern stammen müsse, Tochter des Herzogs Adolf von Geldern, die im Jahr 1537 als Priorin des Klosters Nazareth starb.283 Auch falls diese Vermutung nicht zutreffen sollte, sind die wiederkehrenden Einträge – neben der Zugehörigkeit zu einem einschlägigen Sammlernachlass und einer passenden Schreibsprache – ein wichtiges Indiz für die Zuweisung einer Handschrift an den Gelderner Konvent.284 Ein weiteres kodikologisches Bindeglied einer Reihe von Handschriften ist der charakteristische Initialschmuck (Abb. 1 u. 2). Anders als früher angegeben, findet er sich nicht in der Handschrift Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086.285 In einigen Handschriften ist die Zuschreibung wegen der Schlichtheit des Schmucks und möglicher Übergangsformen unsicher.286 Es gibt jedoch nur wenige Handschriften, bei denen sich die Provenienzangaben neben der Zugehörigkeit zu einem bekannten Sammlernachlass lediglich auf den Initialschmuck stützen.287 Weitaus leichter eindeutig zu erfassen, dafür jedoch dem Gelderner Konvent nicht mit letzter Sicherheit zuweisbar, sind die Einbandstempel, die verschiedene Codices miteinander verbinden. Im Kommentarband zu SCHUNKES Ausgabe der Schwenke-Sammlung gotischer Stempel- und Einbanddurchreibungen werden die Stempel Adler 289, Hase 2, Ranke 223a und die Rosetten 20, 381 und 701 derselben Werkstatt zugewiesen, die für den Konvent gearbeitet haben soll und der die Einbände der Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 1089, 1091, 1337 und jetzt Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085 zugewiesen werden.288 Die Handschrift 283
LEFÈVRE, S. 10 zum Eintrag, zu Katharina von Geldern a.a.O., S. 15. Entsprechende Einträge finden sich in den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. ra va r germ. fol. 1169, 189 ; Ms. germ. fol. 1171, 179 ; Ms. germ. qu. 1078, 79 ; Ms. germ. r v v r r qu. 1079, 167 , 197 ; Ms. germ. qu. 1083, 153 , 187 ; Ms. germ. qu. 1084, 122 ; Ms. v v v v r germ. qu. 1091, 252 , 302 , Ms. germ. oct. 353, 137 , Bonn, UB S 2052, 109 , 195 , r v va r 203 ; S 2054, 220 und Hamburg, SUB, Theol. 1004, 139 und Theol. 1549, 155 . 285 COSTARD, Predigthandschriften, S. 202 u. 205. 286 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169 (3. Viertel 15. Jh.?) u. Ms. germ. fol. 1173 (1450). Beide Handschriften lassen sich aufgrund anderer Indizien dem Bestand zuweisen (vgl. Beschreibung). 287 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081, 1096 u. 1099. Die Provenzienbestimmung der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096 stützt sich auf die Übereinstimmung der Initialverzierung mit einem Vergleichsbeispiel in der Handschrift Berlin, SBBPK, Ms. germ. fol. 1171. 288 SCHUNKE II, S. 99. 284
D. Die Handschriften
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082 wird separat geführt, was nicht nur der abweichende Einband, sondern auch weitere abweichende Merkmale rechtfertigen, so dass nur eine Bemerkung Arnswaldts erlaubt, den Codex als Bestandteil des 1847 erworbenen Gelderner Handschriftenbestands zu bestimmen.289 Separat geführt wird auch die Berliner Handschrift Ms. germ. fol. 1026, deren Einbandstempel in die Umgebung der Augustinerchorherren in Gaesdonck verwiesen werden, die die Konventualinnen geistlich betreuten.290 Tatsächlich spricht die geringe Zahl von Einbänden, die mit Einbandstempeln versehen sind, dafür, die Werkstatt nicht im Kloster selbst zu suchen. Der Blick auf den aus verschiedenen Gründen dem Gelderner Konvent zuweisbaren Bestand zeigt jedoch, dass sich die Einbände nicht so klar trennen und verschiedenen Werkstätten zuordnen lassen. Die folgende Tabelle verdeutlicht die Zusammenhänge. Zunächst seien die Handschriften und einige wichtige kodikologische Aspekte genannt: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026: 1. Viertel 15. Jh., Einbandstempel verweisen in die Umgebung von Gaesdonck (SCHUNKE). Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027: 1436/37, Schreibereintrag, vermutlich später in Geldern, Anlage der Streicheisenlinien wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1098 (um 1500, Provenienz unsicher) und Bonn, UB, S 2056 (2. H. 15. Jh., Eintrag einer Schreiberin, Besitzereintrag des Konvents). Nicht bei SCHUNKE. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080: um 1489, enge Verwandtschaft mit Ms. germ. qu. 1337 (1489, derselbe Schreiber, Besitzereintrag aus Geldern). Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089: 1446, Initiale, Eintrag zum Inhalt auf dem ersten, ungezählten Blatt. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091: Ende 15. Jh., als Makulatur verwendete Urkundenstreifen nennen das Schwesternhaus, enge Verwandtschaft mit Ms. germ. oct. 351 (dasselbe Papier, dieselbe Hand wie ebd. Hand 1), Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337: r 1489, Besitzereintrag, charakteristischer Eintrag zum Inhalt 1 , derselbe Schreiber wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080 (vgl. auch Initialschmuck und Wasserzeichen). Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351: um 1500, Besitzereintrag zweier Konventualinnen des ausgehenden 16. Jahrhunderts, Eintrag einer Schreiberin, enge Verwandtschaft mit Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091 (s.d.), nicht bei SCHUNKE.
289 290
Vgl. Beschreibung und SCHUNKE II, S. 99. SCHUNKE II, S. 98.
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II. Nazareth in Geldern
Gaesdonck, Collegium Augustinianum, Ms. 17 um 1520, Besitzereintrag geschwärzt (Schwesternname).
+
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+
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Mgq.1085
+
Ms. 17
Mgq. 1337
+
Mgo. 351
Mgq. 1091
Mgq. 1080
+
Mgq. 1089
Adler SCHUNKE I 289 Bordüre Hase SCHUNKE I 2 Lamm mit Labarum, rund, umrandet, nach links blickend Lilie SCHUNKE I 37 Lilie, rhombisch, nicht umrandet, Punkte Lilie, rhombisch oder rechteckig, umrandet Lilienhälfte, dreieckig Löwe (?), rechteckig, nicht umrandet Madonna, stehend, mit Kind Pegasus Ranke SCHUNKE I 223 Ranke mit Blättern SCHUNKE I 223a Ranke mit Blättern und Frucht Rosette SCHUNKE I 20 Rosette SCHUNKE I 381 Rosette SCHUNKE I 701 Stern Typ SCHUNKE I 25c Stern SCHUNKE I 39291
Mgf. 1027
Handschrift Stempel
Mgf. 1026
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085: nach 1480, Besitzereintrag einer Gelderner Konventualin, charakteristischer Eintrag r zum Inhalt 1 , Einband angelegt wie bei Ms. germ. qu. 1080.
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Es zeigt sich, dass Einbände mit Einbandstempeln tendenziell bei Codices vorkommen, die sich über die enthaltenen Einträge oder anhand kodikologischer Merkmale in die Zeit bis zum Beginn oder nach Abschluss der breiteren Schreibtätigkeit im Konvent datieren lassen. Neben der geringen Zahl gestempelter Einbände wäre dies ein weiterer Grund dafür, die Werkstatt außerhalb des Konvents zu suchen. Im Anschluss an SCHUNKE könnten die Gaesdoncker Betreuer vermutet werden, es kämen aber auch die nahe gelegenen Kartausen in Betracht. Da die Handschrift Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 1097 Blätter aus einem Pachtregister enthält, das aus zeitlichen Gründen nicht im Gelderner Konvent entstanden sein kann, 291 Anders als SCHUNKE II, S. 98 angegeben, handelt es sich auch auf dem Einband der Handschrift Ms. germ. fol. 1026 um den Stempel Stern 39.
D. Die Handschriften
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könnten auch die übrigen Handschriften außerhalb des Hauses, jedoch in unmittelbarer Nähe gebunden worden sein. Ihre unspezifische Anlage erlaubt jedoch keine genauere Bestimmung. Die insgesamt 44 Handschriften, die sich über Besitzereinträge, die gemeinsame Provenienzgeschichte und wiederkehrende kodikologische Merkmale dem Gelderner Konvent zuweisen lassen, bilden mit den zwei verschollenen Codices einen der umfangreichsten Handschriftenbestände, die aus einem Frauenkonvent der devotio moderna erhalten sind. Er umfasst acht Folio-Handschriften,292 29 Quarthandschriften und sechs Oktavhandschriften. Unter den kleinformatigen Handschriften können Gaesdonck, Coll. August., Ms. 17 und Mülheim, StA, Hs. 1091/5 als Gebetund Andachtsbücher bezeichnet werden. Bei den übrigen Handschriften handelt es sich vorwiegend um Traktatsammlungen. Die Grundprobleme bei der Provenienzbestimmung lassen das Profil des Bestands bereits in Umrissen erkennen. Die kodikologische Analyse hat gezeigt, dass die meisten Handschriften aus den genannten Sammlernachlässen, deren Schreibsprache sich als östliches Mittelniederländisch klassifizieren lässt, kodikologische Bezüge zu benachbarten, gleichfalls für den Gelderner Konvent in Frage kommenden Handschriften aufweisen. Nur für die Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092 und Bonn, UB, S 2055 stützt allein die Sprache die Annahme einer Herkunft aus dem Gelderner Konvent. Damit steht ein Großteil der Handschriften in entstehungsgeschichtlichem Zusammenhang und ist vermutlich am selben Ort entstanden. Zur Gegenfrage, welche Handschriften mit abweichenden kodikologischen Merkmalen oder abweichender Schreibsprache zum historischen Bestand gehört haben, sind nur weniger eindeutige Antworten möglich. Kein Codex, bei dem sprachliche oder kodikologische Gründe gegen eine Entstehung in Geldern sprechen, ist durch einen Besitzereintrag als Gelderner Bestand ausgewiesen. Der Anteil an Handschriftengeschenken, die dem Bestand inhaltliche Akzente verliehen haben könnten, die nicht der Linie des Hauses entsprochen hätten, ist vermutlich äußerst gering. Es gibt jedoch Handschriftengruppen mit abweichenden Provenienzkennzeichen, unter denen sich Indizienketten bilden lassen. Diese Codices könnten sich dem Austausch innerhalb eines eng umgrenzten und mit dem Gelderner Haus verwandten Umfelds verdanken. Ein Beispiel ist die sprachlich abweichende Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026, die über einige Einbandstempel mit dem übrigen Bestand verbunden ist und in den Anfangsjahren des Konvents über die Gaesdoncker Betreuer an den Konvent vermittelt worden sein könnte. Keine kodikologischen Anhaltspunkte 292 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026, 1027, 1169, 1171–1173, Ms. germ. qu. 1571, Hamburg, SB u. UB, Theol. 1004.
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II. Nazareth in Geldern
für eine Gelderner Herkunft gibt es für die Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1093. Sie trägt vom übrigen Bestand abweichende Stempel, die sich jedoch auch auf den heute stark abgeschabten Deckeln der Handschrift Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086 vermuten lassen. Korrekturen einer Hand des 17. oder 18. Jahrhunderts legen nahe, dass Ms. germ. qu. 1093 zusammen mit Ms. germ. qu. 1082 aufbewahrt wurde, eine Handschrift, deren Schreibsprache ebenfalls abweicht, die ARNSWALDT jedoch als Bestandteil seines aus Geldern erworbenen Handschriftenbesitzes erwähnt.293 Schließlich lässt sich über die Anlage der Streicheisenlinien eine Verbindung herstellen zwischen den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027 (mit Einbandstempeln, abweichende Schrift und Schreibsprache), Ms. germ. qu. 1098 (abweichende Schreibsprache, charakteristischer Eintrag zum Inhalt) und Bonn, UB, S 2056 (mit Besitzereintrag). Ms. germ. fol. 1027 vom Jahr 1436/37 stimmt inhaltlich weitgehend mit der Handschrift Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weeshuizen, Cod. 953 aus dem Nimwegener Tertiarinnenkonvent Hessenberg oder dem dortigen Schwesternhaus Bethlehem294 überein und bildet damit ein Beispiel für überindividuelle Initiativen für volkssprachliche geistliche Literatur, zu denen der Konvent Kontakt hatte, deren konkreter Rahmen heute jedoch nicht mehr ersichtlich wird. Die Zugehörigkeit der heute in Krakau befindlichen Handschriften Ms. germ. qu. 1086, 1088 und 1094 aus dem Nachlass Arnswaldt zum Gelderner Bestand bleibt offen. Die Codices werden dennoch bei den folgenden Überlegungen berücksichtigt. 2. Das Spektrum der erhaltenen Texte Den ersten Ansatzpunkt einer Beschreibung des aus Geldern erhaltenen Handschriftenbestands im Hinblick auf seine Aussagemöglichkeiten über das geistliche Leben soll der Handschrifteninhalt bilden. Die Neubeschreibung ergab, dass sich ein Großteil der Werke bekannten spätmittelalterlichen Verfassern zuweisen lässt oder sich über Parallelüberlieferung als Gemeingut erweist. Insofern zeigt der Handschrifteninhalt die Verankerung des Konvents in der Tradition und seine Teilhabe an der über volkssprachige Literatur vermittelten geistlichen Bildung des Mittelalters. Eine Beschreibung ermöglicht den Überblick über Schwerpunkte und Präferenzen, aber auch über eigene Beiträge. Dabei führt die inhaltliche Gliederung der überlieferten Texte zu den Hauptthemen und Ansatzpunkten der im Konvent vorgesehenen Spiritualität und zur Grundfrage des pragmatischen 293 ARNSWALDT, Vier Schriften, S. XXVI. Zu den Korrekturen in Ms. germ. qu. 1093 vgl. die Angaben in der Handschriftenbeschreibung. 294 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 959, 965.
D. Die Handschriften
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Bezugs auf das geistliche Leben. In zeitlicher Hinsicht ist zu fragen, welche älteren Texte über die Rezeption in den Handschriften Aktualität gewinnen und welche sich neueren Ansätzen verdanken. Auf diese Weise werden die Haltung zur Tradition und aktuelle, über die ältere geistliche Literatur nicht abgedeckte Aneignungsangebote deutlich, die sich auch über den Weg der Rezeption als Reformbeitrag des Konvents verstehen lassen. 2.1. Der Inhalt: praktisch-seelsorgerliche, modellhaft-meditative und scholastisch-spekulative geistliche Prosa Die volksprachigen Texte in Gelderner Handschriften haben fast durchgehend Prosaform und sind durch eine vorwiegend praktisch-seelsorgerliche Ausrichtung geprägt. Damit entsprechen sie dem in Lektüreempfehlungen aus dem Bereich der devotio moderna geforderten Profil; aber auch, was entscheidender ist, der traditionellen Ausrichtung volkssprachigen Lesestoffs in Frauenklöstern.295 Für die inhaltliche Gliederung umfangreicher Bestände an geistlicher Prosa stehen bislang keine zufriedenstellenden Ordnungsmodelle bereit. In den meisten Codices werden Texte unterschiedlicher Gattungen und Provenienzen gemischt, so dass sich aus der historischen Zusammenstellung kaum geeignete Anhaltspunkte ergeben.296 In den Darstellungen geistlicher Literatur in der Volkssprache hat man daher die Beschreibung durch an theologischen Disziplinen orientierte Gebrauchstypen wie Bibelübersetzung, dogmatisch-moraltheologisches, kanonistisches, liturgisches, enzyklopädisches, scholastisch-spekulatives und erbauliches Schrifttum gegliedert.297 Alternative Gliederungsansätze sind literarische Formen – allen
295 Zu Lektüreempfehlungen der Devoten s. KOCK, Buchkultur, S. 112–147, bes. S. 117, 119, 126 u. 147. Zu erschlossenen bzw. nachweisbaren Bibliotheksbeständen aus Frauenklöstern s. allg. STOOKER /VERBEIJ; KRÄMER ; BUZÁS, S. 85–94 (z.T. veraltet); zusammenfassend zu den Frauenklöstern der Windesheimer Kongregation s. PERSOONS, S. 93–94; SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 75–80. 296 Zur Gliederung historischer Bibliotheksanweisungen, die häufig theoretisch bleiben, und mittelalterlichen Bücherlisten vgl. CHRIST, Mittelalterliche Bibliotheksordnungen für Frauenklöster und allg. BUZÁS, S. 144. 297 RUH, Geistliche Prosa, S. 569. Das genannte Spektrum stimmt weder ganz mit den ebd., S. 570 genannten theologischen Disziplinen noch mit der Gliederung der späteren Ausführungen überein.
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II. Nazareth in Geldern
voran Legende und Predigt298 –, die Provenienz der Schriften und neuerdings auch die Gebrauchsform und der funktionale Bezug.299 Dabei wird das Problem der Multifunktionalität und Gattungsüberschneidung notwendigerweise vernachlässigt. Es sei zunächst an den in Geldern vorhandenen biblischen Texten illustriert, deren Eigenart typisch ist für die mittelalterliche Bibelrezeption in der Volkssprache.300 Bibeltexte in Übersetzung waren als Epistolar (Hamburg, SUB, Theol. 1004), als Evangelien mit der Glosse (v.a. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089, 1ra–152vb) sowie als Psalter mit der Glosse (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171–73) vorhanden, wobei mit den Psalmen zugleich ein wesentlicher Bestandteil des Stundengebets erschlossen wurde. Darüber hinaus waren die Apokalypse in der Johan Scutken zugeschriebenen Übersetzung (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 150r–196v) und die Prophetenbücher Isaias und Ieremias vorhanden (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1090, 1r–131v). Der Inhalt der ersten Bücher der Bibel ist als Zusammenfassung im ‘Auszug der Kinder Israel’ des Marquard von Lindau enthalten (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 1r–170v); die Inhalte der Evangelien werden in verschiedenen ‘Leben Jesu’ aufgegriffen. Mehrere Hoheliedauslegungen (Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 1092, 1r–141r Ps.-Richard von St. Viktor, Hoheliedauslegung, mnl.; Berlin SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082, 1ra–72vb u. Ms. germ. qu. 1093, 1ra–152va ‘Hoheliedauslegung Sunte Johannes sach in Apocalipsi’ / ‘Bedudinghe op Cantica Canticorum’, Teil I u. II), die vor allem Modelle für das Selbstverständnis der Frauen als „Braut Christi“ formulieren, legen den biblischen Text versweise aus. Diese Beispiele zeigen, dass aus der Bibel vorwiegend Texte vorhanden 298 STEER, Geistliche Prosa, S. 306 zum begrifflichen Anspruch: „‘Geistliche Prosa’ ist eine literaturwissenschaftliche Bezeichnung für ein Schrifttum, das alle jene religiösen Texte umschließt, die nicht der Deutschen Mystik oder der Geistlichen Dichtung zuzuzählen sind.“ Die beiden ersten Abschnitte betreffen Heiligenlegende und Predigt, der dritte Abschnitt (S. 339ff.) die ‘Deutsche Scholastik’. Von den in diesem Abschnitt genannten Werken ist nur ein Text – der ‘Traktat von der Seligkeit’ (... von der wirkenden und möglichen Vernunft) – auch in Gelderner Handschriften zu finden (S. 386 bzw. Berr r lin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 1 –5 ). 299 Auf die Bedeutung der unterschiedlichen Rezeptionsformen wie Lesen, Hören, Beten, Singen, Rezitieren und Überdenken verweist MERTENS, Boeken voor de eeuwigheid. Ter inleiding, S. 16. STOOKER /VERBEIJ I beginnen ihre Übersicht über den Inhalt der Handschriften ausgehend vom zahlreichen Vorkommen bei Gebet- und Stundenbüchern (S. 189ff., hier S. 192f.). Die Gruppe „Kloostertexten“ (S. 218ff.) ist durch den Bezug der Texte auf das monastische Leben bestimmt. 300 Zur Bibelübersetzung allg. vgl. den von REINITZER herausgegebenen Sammelband Deutsche Bibelübersetzungen des Mittelalters; MERTENS, Middelnederlandse bijbelvertaling,; ältere Lit. bei STAUBACH, Laienlektüre, S. 221, Anm. 1 u. BENTZINGER, hier 38– 41.
D. Die Handschriften
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waren, die sich auf den Klosteralltag und Schwerpunktthemen der Meditation beziehen lassen. Das gleiche gilt für den Bereich der Liturgie. In den volkssprachigen Handschriften gibt es einige Texte, die Liturgie und Gebet erschließen, in inhaltlichem Zusammenhang mit der gefeierten Liturgie stehen und der Ausgestaltung des Konventslebens dienen. Zu nennen wären vor allem Übernahmen aus dem Stundengebet in mittelniederländischer Übersetzung301 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, Mülheim, StA, Hs. 1091/5) und der volkssprachige Text der Totenvigil mit Anweisungen zur Ausführung (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, 192r–201r). Die Litanei vom Leiden Christi der Magdalena von Freiburg ist in Form eines liturgischen Textes verfasst (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, 205r– 209v). Unter den Kurztexten sind darüber hinaus die auf Messe und Vaterunser bezogenen Texte aus dem ‘Spiegel des Christenglaubens’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 160ra–189ra) und eine Auslegung des Taufritus zu nennen (Berlin SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 186r–187r). Daneben sind zwei meditative Betrachtungen zum Vaterunser (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 123r–128v, Ms. germ. qu. 1095, 125r–130v) 302 und eine Bearbeitung des Martyrologs erhalten. Martyrologien wurden in der klösterlichen Liturgie zur Prim gelesen.303 Die Bearbeitung wurde als Hilfsmittel für die tägliche Heiligenverehrung durch Laien eingerichtet (Bonn, UB, S 2055, 129r–206v). Andere Textgattungen stehen mit der Liturgie in engem Zusammenhang. Dazu gehören die zahlreichen Predigten,304 v.a. die ‘Mittelniederländischen Evangelien mit der Glosse’ der Textgruppen Berlin und Kopenhagen (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026; SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089), und Legenden, überwiegend erhalten in einem für die Region typischen Sonderband mit Viten der Heiligen aus der Umgebung305 (Bonn, UB, S 2052), den ‘Vitaspatrum’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1571, 1ra–163ra) sowie Johannes Cassianus ‘Collationes patrum’ (Hamburg, SUB, Theol. 1549), die traditionellen Stoff für die Tischlesung dar-
301 Gerard Zerbolt van Zutphen hat in einem Anhang zu seinem Traktat ‘De libris teutonicalibus’ den Wert der Stundenbücher betont, die Teilhabe an der Liturgie ermöglichen, vgl. HYMA, S. 66–70 u. STAUBACH, Laienlektüre, S. 252–253 u. 265–266. 302 Zur Wertschätzung von Vaterunser-Betrachtungen dieser Art vgl. SCHMITT, Seelentrost, S. 156, Kap. IV.36. 303 ANGENENDT, S. 190. 304 Zur den in Gelderner Handschriften überlieferten Predigten s. COSTARD, Predigthandschriften. 305 Zu diesem besonderen Legendartyp s. W ILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 30f. u. 53.
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stellen, der ggf. unter inhaltlichem Bezug auf die Tagesliturgie eingesetzt werden kann.306 Während bei der Bibelüberlieferung und bei Texten, die im Zusammenhang mit der Liturgie stehen, die funktionale Bestimmung eine Gattungszugehörigkeit im modernen Sinn überlagert und die Klassifizierung erschwert, sind Schriften, die als ‘scholastisch-spekulativ’ bezeichnet werden könnten, durch eine charakteristische inhaltliche Ausrichtung bestimmt. Von Thomas von Aquin, dessen Name sich mit ‘Scholastik’ verbindet, sind keine echten Schriften vorhanden, sondern Werke, die zwar vermutlich von einem thomistisch geschulten Dominikaner stammen, aber weniger theologischen als vielmehr seelsorgerlichen Zielen dienen.307 Inhaltlich sind sie auf die Gottesbegegnung ausgerichtet. Der Traktat ‘De beatitudine’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337, 1r– v 60 ) beschreibt den Bau des Hauses Gottes als Wohnung der Seligen. In der Mitte des Traktats wird die unio behandelt. Gezeigt wird der Weg zur Vollkommenheit, der „über den vergleichsweise unzulänglichen Zustand der mystischen Union hinaus zur unmittelbaren Vereinigung der Seele mit Gott in der ewigen Seligkeit“ führt.308 Auch der Traktat ‘De divinis moribus’, dessen Übersetzung sich anschließt (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337, 60v–84r), ist inhaltlich ganz auf den Weg zur Seligkeit hin ausgerichtet.309 Damit ist bereits das Generalthema der überlieferten Werke angedeutet und mit der unio mystica ein wesentlicher Kristallisationspunkt der Schriften genannt. Nicht nur dieses Werk, sondern auch theoretischspekulative Schriften aus Dominikanerkreisen des 13. und 14. Jahrhunderts, die Möglichkeiten und Bedingungen der unio mystica beschreiben und daher traditionell unter ‘Mystik’ verbucht werden, haben die Form und das theoretische Niveau scholastischer Texte, so dass die
306 Zum traditionellen Tischlesungsstoff s. z. B. P ALMER , Zisterzienser und ihre Bücher, S. 158, 163 u. 166–170; HAUKE; SCHINDELE; zur Tischlesung in Konventen der weiblichen devotio moderna LINGIER , Reading, S. 141. 307 BRECHT, S. 2–3; vgl. auch 2VL 1, Sp. 648–650 u. R. LIEVENS, TNTL 90 (1975) 379–385. 308 BRECHT, S. 212–218; Zitat S. 218. 309 A.a.O., S. 210–211. Als besonders prägnant gilt danach für die Richtung des Traktats folgendes Zitat: Die gelouige ziel sal hoer seluen mit alre vliticheit medeformich maken den voersegenden godliken manieren na hoerre macht, want woe dat si hoeren schepper in desen dingen in deser werlt gelyker is, woe dat si hem medeformiger wesen sal indie toecomende werlt; ende woe dat si hem gelyker is, woe dat si seliger is ende woe dat si gade laueliker is ende orberliker alle der gemeynheit. Hier om sal die gelouige ziel verblyden, want sy die voerseechde manieren gads hebben sal inden ewigen leuen, als wi hem gelyc sullen wesen ende schouwen als hy is (S. 61).
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Begriffe ‘Mystik’ und ‘Scholastik’ in diesem Bereich schon lange nicht mehr als Gegensatzpaar verstanden werden.310 Die Frage der Gottesbegegnung bestimmt auch den Inhalt des Traktats ‘De quatuor instinctibus’ des Erfurter Augustinertheologen Heinrich von Friemar, der bereits von WOLFGANG STAMMLER im Zusammenhang der ‘Deutschen Scholastik’ behandelt wurde.311 Der Traktat war in Geldern in mittelniederländischer Übersetzung vorhanden (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 183r–210v). Ziel des Textes ist es, Kriterien darzustellen, nach denen innere Eingebungen und Anregungen (instinctus et motiones) beurteilt werden können. Als Urheber der Eingebungen werden dabei Gott, die Engel, der Teufel und die Natur genannt.312 Es liegt nahe, dass dieses Thema in an ‘Mystik’ im weitesten Sinne interessierten Kreisen von hoher Bedeutung war, so dass hier auf den scholastischen Autor zurückgegriffen wurde. Außergewöhnlich zahlreich sind in Gelderner Handschriften Predigten von Meister Eckhart vorhanden. Die Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084 gilt als reichste mittelniederländische Eckhart-Handschrift.313 Als echt erwiesene Predigten sind zudem in den Handschriften Bonn, S 2052 und Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 enthalten. Einige Predigten lassen sich auf das Frühwerk Eckharts beziehen, indem sie inhaltliche Bezüge zu den ‘Reden der Unterweisung’ und zu den Pariser Quästionen aufweisen.314 Weitere Predigten werden auf Eckharts letzte Lebenszeit in Köln datiert.315 Eine ganze Reihe von Predigten, die in Gelderner Handschriften überliefert sind oder aus denen sich Exzerpte finden lassen, wurden auch in die Sammlung ‘Paradisus anime intelligentis’
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Erste Beispiele bereits bei STAMMLER ; vgl. auch HASEBRINK, Grenzverschiebung. STAMMLER, S. 11. WARNOCK/ZUMKELLER , S. 29–30. UBBINK, Diss., S. 120. Bereits DOLCH, S. 40, § 58 bemerkte, die Handschriften Ms. germ. qu. 1079 und 1084 enthielten „die Hauptmasse der niederländisch erhaltenen Eckhartwerke.“ Vgl. jetzt SCHEEPSMA, Meister Eckhart, bes. S. 13. 314 Einen aktuellen Überblick bietet der Stellenkommentar von L ARGIER . Demnach r r zeigt QUINT, DW I, Nr. 4 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 5 –6 ) inhaltliche Übereinstimmungen mit den ‘Reden der Unterweisung’, QUINT, DW I, Nr. 9 (Berlin, v v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 25 –29 ) und QUINT, DW II, Nr. 45 (Berlin, SBB-PK, Ms. r r germ. qu. 1084, 45 –46 ) verweisen auf das erste Pariser Magisterium. Zum Frühwerk vgl. auch STEER, Meister Eckharts reden und predigten, mit der Datierung der Predigt r v STEER, DW IV, Nr. 90 (Berlin, SBB-PK; Ms. germ. qu. 1079, 196 –197 ) auf 1294. 315 Der Stellenkommentar bei LARGIER datiert QUINT, DW I, Nr. 1 (Bonn, UB, v v S 2052, 15 –17 ) auf den 11. Februar 1326 und verweist QUINT, DW II, Nr. 52 (Berlin, v v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 7 –11 ) in die letzte Lebenszeit, vielleicht Frühling 1327. v r Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 44 –45 enthält ein Exzerpt aus QUINT, DW II, Nr. 36b , einer Predigt, die gleichfalls in Eckharts Kölner Zeit weist (LARGIER I, S. 987).
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II. Nazareth in Geldern
(Par. an.) aufgenommen.316 Diese Sammlung stammt aus der Mitte des 14. Jahrhunderts und gilt als Versuch von Erfurter oder Kölner Dominikanern, die Predigt Meister Eckharts und seines Umfelds darzustellen und zu rehabilitieren.317 Falls es sich um das Werk der Erfurter Dominikaner handelte, wäre zu folgern, dass vor allem Predigten in das Gelderner Kloster gelangten, die sich mit Eckharts früher Tätigkeit als Prior in Erfurt und als Magister der Universität Paris verbinden lassen.318 Sowohl die Predigt316 Im ‘Paradisus’ enthalten sind die Predigten QUINT, DW I, Nr. 9 (Par. an. 33, Berv v lin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 25 –29 ), QUINT, DW I, Nr. 20b (Par. an. 24, Berlin, v v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 47 –50 ), QUINT, DW III, Nr. 60 (Par. an. 36, Berlin, v r SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 55 –58 ), QUINT, DW III, Nr. 80 (Par. an. 59, Berlin, v r SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 177 –179 ), QUINT, DW III, Nr. 84 (Par. an. 57, Berlin, v r SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 171 –173 ), STEER, DW IV, Nr. 90b (Par. an. 15, Berlin, r v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 196 –197 ), STEER, DW IV, Nr. 93 (Par. an. 37, Berlin, v v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 63 –66 ). In der Exzerptsammlung Berlin, SBB-PK, Ms. r v germ. qu. 1084, 52 –55 sind einzelne Sätze aus STEER, DW IV, Nr. 95b und 96 enthalten (Par. an. 46 und 47). 317 RUH, Mystik III, S. 273ff., dagegen zieht STEER , Geistliche Prosa, S. 329–332 und ders., Meister Eckharts deutsche reden und predigten, bes. S. 52f. auch eine Kölner Herkunft in Betracht. Als Kölner Sammlung wird der ‘Paradisus’ geführt bei STURLESE, S. 208. Auf diese Position wird sich SCHEEPSMA, Meister Eckhart, S. 13 beziehen, wenn er als Herkunftsort der Quellen für die Gelderner Eckhart-Überlieferung Köln wahrscheinlich macht. 318 Dazu würde stimmen, dass in Gelderner Handschriften v.a. Eckhart-Predigten in belehrend-unterweisendem Gestus enthalten sind bzw. in der Überlieferung eine entsprechende Textgestalt erhielten. Als Beispiel dafür, dass daran offenbar Interesse bestand und als Beispiel für Vereinfachungen durch Konzentration auf Sachinhalte zitiere ich den Schluss der Predigt QUINT, DW III, Nr. 84 und den abweichenden Schluss in der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, die den schlechtesten Text im Sinne der kritischen Ausgabe bietet: sprichet sant Johannes in Apocalypsi: ‘der dâ saz ûf dem trône, der sprach: ‘ich will alliu dinc niuwe machen’. Alliu dinc sint niuwe mit dem sune, wan er wirt hiute geborn von dem vater, als ob er nie enwaere geborn, hier folgt im kritischen Text: und als got in die sêle vliuzet, alsô vliuzet si wider in got. Und alsô, als man sterben mac vor dem slage von vorhte, alô mac man ouch sterben von vröuden. Und alsô stirbet diu sêle ouch ir selber, ê si in got schrîtet. Diu sêle schrîtet in got mit vier schriten. Der êrste ist, daz diu vorhte und diu hoffenunge und diu begerunge in ir wahset. Ze dem andern mâle sô schrîtet si vort; sô wirt diu vorhte und hoffenunge und begerunge alzemâle abegebrochen. Ze dem dritten mâle kunet si in einen vergezzenheit aller zîtlîchen sachen. Ze dem vierden mâle schrîtet si in got, dâ si êwiclîche blîben sol, regnierende mit gote in der êwicheit; und danne engedenket si niemermê nâch zîtlîchen dingen noch ûf sich selber, mêr: si ist vervlozzen in gote und got in ir. Und waz si danne tuot, daz tuot si in gote. Daz wir hie schrîten und sterben müezen, daz wir sîn gebrûchen mügen in der êwicheit, des helfe uns got. Âmen (QUINT, DW III, S. 463–464). Demger genüber schließt der Gelderner Text 173 : Ende alsoe als die sone geestelick word gebaren vanden vader alsoe comet god geestelick in die siel. Ende alsoe comet die siel geestelick in gade ende word een mit gade. Die ziel moet vmmer oer seluer steruen, sal si in god comen Ende moet vir dingen hebben dat is anft (=anxt) ende hape ende beghe-
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sammlung ‘Paradisus anime intelligentis’ als auch die Pariser Quästionen vertreten die dominikanische Auffassung vom Intellekt als Forum der Gottesbegegnung und sind darin historisch der franziskanischen Position entgegengesetzt, die vom Primat des Willens ausging. Sicher ist, dass in Gelderner Handschriften vor allem Predigten enthalten sind, auf die auch die Dominikaner selbst zurückgriffen, wenn sie zum Werk ihres Ordensoberen stehen wollten. Es wäre verlockend, unter dieser Perspektive die zahlreichen Werke aus dem ‘Eckhart-Umkreis’ zu durchmustern. Der Berliner Handschrift Ms. germ. qu. 1084 steht mit dem ‘Traktat von der Seligkeit’ in guter Textqualität319 ein intellekttheoretisches Werk voran, das den Fragehorizont der Pariser Quästionen und des ‘Paradisus anime intelligentis’ berührt. Während die Predigten Eckharts in Gelderner Handschriften anonym erscheinen, wird in diesem Werk auch sein Name genannt (Bl. 2r, 2v u.ö.). Aus dem ‘Eckhart-Umkreis’ sind im Gesamtbestand neben weiteren Predigten unbekannter Provenienz Exzerpte aus folgenden Traktaten überliefert: ‘Von der übervart der gotheit’ (PFEIFFER II, Nr. XI, Teil 1, Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, 143v–151r) und ‘Sant Johannes sprichet: ‘ich sach das wort in gote’ und ‘Die drîe persône geschuofen die crêatûre von nihte’ (PFEIFFER II, Traktat XIV und XV, Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 33r–36v). Außerdem ist der Anfang des Traktats ‘Diu zeichen eines wârhaften grundes’320 enthalten (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1094, 56ra–57rb, PFEIFFER II, Traktat VII). Mit dem Traktat ‘Von zweierlei Wegen’ des Dominikaners Johannes Franke von Köln (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 191v–195r) ist schließlich ein Werk überliefert, das sich einem dominikanischen Verfasser des 14. Jahrhunderts zuweisen lässt. Der Schwerpunkt von Texten dominikanischer Provenienz repräsentiert zugleich einen Schwerpunkt von Texten mit theologisch hohem Anspruch und Abstraktionsgrad. Wohl nicht zufällig sind der Prolog ringe ende versaeghinge. Ten irsten als sich die ziel gade geneket Soe comet si in enen anxt van sijnre (!) tegenwordicheit. Daer na verget oer die anxt ende ontfaet een hape. Want oer die edelheit gades geneket Soe ouergheet si dan die hape ende ontfaet dan een begheringhe vander toe vlietinge der sueticheit gads. Ten virden mael ouer gheet si die begeringe ende ontfaet een versaghinge. Vander onbegripeliker cracht daer si in begrepen word Soe ouergheet si die versaghingen ende comet in een vergetenheit Alsoe dat sij oers yngaens nymmer en gedencket. Mit den dat sy alsoe begrepen wort Soe comet si in een stede aen schoweynge des eweliken gads daer si alle dinc in siet een ygelick nae sijnen wesen. Dat wi in die gotlicke sueticheit alsoe begrepen moeten warden dat wi der ewelicken moeten gebrucken mit gade des helpe ons god Amen. Zu Predigt 90B (Ms. r v germ. qu. 1079, 196 –197 ) bemerkt STEER, DW IV,1, S. 50: „Am freiesten geht der B10-Schreiber mit dem Y2-Text um. Er vereinfacht die Sätze, verdeutlicht die Aussagen im theologisch unverfänglichen Sinn und kürzt nach Gutdünken. Auf den Schluss der Predigt ... verzichtet er ganz.“ 319 2VL 9, Sp. 998–1002, hier Sp. 998. 320 2VL 10, Sp. 1522–1525.
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und ein Abschnitt zur via purgativa aus der ‘Theologia mystica’ des Kartäusers Hugo von Balma in einer singulären Übersetzung der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 154r–161r in die Nähe dominikanischer Theologie geraten. Das Werk hatte gleichfalls das Potenzial, im Bereich der Theologie als eigenständiger Beitrag rezipiert zu werden. In bayerischen Klöstern schwelte seit 1453 eine Kontroverse um die mystischen Schriften Gersons und um das Werk ‘De docta ignorantia’ des Nikolaus von Kues, in der das Werk eine bedeutende Rolle spielte.321 Da häufig Bonaventura als Verfasser genannt wird, wäre aber auch dessen Wertschätzung ein möglicher Grund für die Übersetzung. Es würde den Rahmen der Darstellung sprengen, sollten alle Stufenmodelle, Wegeschemata und Bildvorstellungen genannt werden, die in zahlreichen Werken der Darstellung der Beschaffenheit der Seele und ihres Weges zu Gott dienten, wie auch immer sie genau zur unio mystica stehen. Es ist bezeichnend für den Inhalt des Textbestands, dass fast alle umfangreicheren Werke in RUHs ‘Geschichte der abendländischen Mystik’ behandelt werden.322 Aus dem Werk Ruusbroecs, dem die Devoten besonders verbunden waren, sind die beiden mystisch-spekulativen Schriften ‘Die chierheit van der gheestelijker brulocht’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, 110r–166v Buch I; Ms. germ. oct. 353, 110r–166v ausgewählte Kapitel aus Buch II) und ‘Van den blinkenden steen’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 63r–95v) vorhanden. Wie wichtig die Frage nach der Gottesbegegnung war, wird auch daran deutlich, dass mit dem ps.-augustinischen ‘Soliloquia animae ad deum’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 1r–75v) und dem ‘Manuale’ (Gaesdonck, Ms. 17, 234r–383r) nicht nur darstellende Traktate, sondern auch Texte in Ich- und Gebetform vorhanden waren, die das Gott-Mensch-Verhältnis und die Gottessehnsucht der Seele behandeln und durch ihre Form unmittelbare Aneignungsmodelle bieten. Beide Texte werden explizit dem Ordensgründer zugeschrieben. Die Übersetzung des ‘Manuale’ hat einen ersten Überlieferungsschwerpunkt um 1430. Kurz bevor die Gelderner Konventualinnen ihren Bestand aufbauten, war dieser Text besonders aktuell.323 Einen weiteren inhaltlichen Schwerpunkt bilden Texte, die Grundhaltungen in der Lebensgestaltung behandeln – ein Aspekt, der bei den großen Gesamtdarstellungen auch eine Rolle spielt, aber dort weniger in den Vordergrund tritt. Dieses Thema bestimmt in Gelderner Handschriften weite 321 2VL 4, Sp. 226; HÖVER , S. 265. 322 Zu deren Mystikbegriff vgl. die
Einführung in Bd. I, bes. S. 13–15 und die Rez. v. STEER, ZfdA 122 (1993) 208–226, IMBACH PBB 115 (1993) 297–301 und MC GINN OGE 74 (2000) 273–276, hier 275f. 323 LUB , S. 10.
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Teile des erbaulichen Schrifttums. Der anweisend-normative Textanspruch wird in ‘Der Minnen Regel’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 76r– 136v; Bonn, UB, S 2052, 57r–59r Exzerpte) bereits in dem auch handschriftlich verbürgten Titel erkennbar. Der Traktat rät in sieben Schritten zur Liebe Gottes, zum Vorrang göttlicher Ehre, zu freiwilliger Armut (besonders ausführlich), Reinheit, Gehorsam, der Trennung von den Eltern, zum alleinigen Lebensbezug auf Gott und der Ausrichtung aller Wünsche auf ihn. Auf „Tugenden“ hin orientiert ist der Traktat ‘Vanden XII dogheden’ des Godevert van Wevele (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 171r–225v; Ms. germ. qu. 1094, 1r–55vb), der Demut, Gehorsam, Verzicht auf den Eigenwillen, Geduld, Abgeschiedenheit, gute Werke, den Nutzen unwillentlicher Neigung zum Laster, die Allmacht des guten Willens, das Verhalten nach einer Sünde, sichtbare bzw. vor Gott empfundene Reue, die Buße und Kleinmut angesichts der eigenen Schwäche behandelt und, explizit in den ersten Kapiteln, als Stufenmodell angelegt ist. Anweisungen zu Armut, Gehorsam, Demut, Geduld und Liebe werden auch in einem klösterlicher Novizenausbildung und collatio entstammenden Traktat als Tugendkanon zusammengefasst und beschrieben (Krakau, Bibl. Jag., Ms. germ. qu. 1086, 126va–168ra). Bemerkenswert ist, dass der Text in der Aufteilung und Präsentation des Stoffs – Einleitung, Darstellung der fünf Haltungen, Beschreibung, wie sie erlangt werden, Zusammenfassung, Schluss – eine auch neuzeitlich gültige Vermittlungsform besitzt, während in den übrigen, in besonderer Weise leserfreundlich oder einprägsam gestalteten Texten die Formen des Dialogs und der Allegorie vorherrschen.324
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Dialogform haben Bonaventuras ‘Soliloquium’, der Traktat ‘Schwester Katrei’ r r (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 135 –157 ), das ‘Neunfelsenbuch’ (Berlin, r v SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, 1 –93 ), Seuses ‘Horologium Sapientiae’ (Berlin, SBB-PK, r v Ms. germ. qu. 1098, 107 –109 Exzerpte), der ‘Auszug der Kinder Israel’ und die ‘Dekalogerklärung’ des Marquard von Lindau OFM (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. r v r v qu. 1085, 1 –170 ; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 165 –177 Exzerpte) ‘Preventa v v und Adoptata’ (Bonn, UB, S 2052, 91 –109 ) sowie ‘Speculum virginum’ (Hamburg, r v SUB, Theol. qu. 1935; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, 170 –189 Exzerpt); Allegorien bilden die Traktate ‘Der geistliche Baum mit drei Zweigen’ (Krakau, Bibl., Jagl., r va Ms. germ. qu. 1086, 1 –80 ); ‘Die geistliche Klause’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r r qu. 1100, 210 –212 ); das dt. ‘Herzkloster’, kürzere Version (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. vb ra va–b qu. 1082, 243 –244 ; Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 94 ), die Herzklosterallegorie: ‘Ein predig: der kunck hat mich gefurt in seinen wein keler’ (Krakau, Bibl. va rb Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 122 –126 ); der auf das Werk Bonaventuras zurückgehende r v Traktat ‘Dat boeck der lelien’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, 151 –191 ; Ms. v v germ. qu. 1097, 153 –192 ). Weitere Vermittlungsformen sind Legende und Exempel (zum ‘Seelentrost’ s.u.). GUNHILD ROTH hat für die Übersetzung des ps.-augustinischen ‘Speculum peccatoris’ eine kreisförmige Gedankenbewegung beschrieben, die eine meditative Aneignung bezweckt (S. 122), die sicher auch die Dingallegorien anstreben.
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Zum tugendhaften Leben rät das sog. ‘Vijfde boek van De imitatione Christi’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 156vb–159vb), das dem engeren Umkreis der devotio moderna zuzurechnen ist und die hohe Bedeutung der genannten Tugenden zeigt. Bemerkenswert ist, dass sich die vorgestellten Beispiele nicht an den auf antiken Wurzeln beruhenden Kardinaltugenden von Klugheit, Gerechtigkeit, Tapferkeit, Zucht und Maß oder an den theologischen Tugenden von Glaube, Hoffnung und Liebe orientieren, sondern an einer Vermeidungsethik, die die schärfsten Klippen, wie sie etwa im Kanon der Todsünden zusammengefasst werden, zu umschiffen versucht.325 Bezeichnenderweise gibt es mit Ruusbroecs ‘Van den vier becoringhen’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 175r–183r) und Wilhelm Jordaens Traktat ‘Van den sevenvoldigen vallen ende van den opstaen des rechtverdighen menschen’, in Gelderner Handschriften zweimal überliefert (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 1r–34r; Ms. germ. qu. 1084, 130r–153v), zwei Texte, die sich ausschließlich der Gefahr durch Anfechtung und Fall widmen. Die hohe Bedeutung von Werken, die die Frage, wie gelebt und was getan werden soll, durch „Tugenden“ beantworten, wird auch daran deutlich, dass sich eine ganze Reihe ähnlich gerichteter Werke finden lassen. Traktate, die im umfassenden Sinn das menschliche Handeln betreffen und dabei Grundregeln religiös-sittlichen Lebens vermitteln, wie die Zehn Gebote oder die evangelischen Räte, liegen in Anlage und Form weiter auseinander. Marquard von Lindau ist einer der Ersten gewesen, der einem volkssprachigen Traktat mit den Zehn Geboten einen grundlegenden normativen Kanon zugrundelegte. In der Gelderner Überlieferung (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 1r–170v ‘Auszug der Kinder Israel’ und ‘Dekalogerklärung’, Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 165r–177v Exzerpte aus der ‘Dekalogerklärung’) wird die ‘Dekalogerklärung’, wie in zahlreichen weiteren Handschriften,326 in den Traktat ‘Auszug der Kinder Das oben beschriebene Darstellungsmuster wirkt zwar predigthaft, ist aber nicht typisch für die Predigt der Devoten, vgl. MERTENS, Collatio und Codex. 325 Vgl. aber in Gelderner Hss. den Abschnitt Berlin SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, r–v 102 in einem vermutlich dem Umkreis der brabantischen Mystik entstammenden Mosaiktraktat, der über zwei Seiten in Stichworten die Tugenden und Früchte von Monialen umfassend zusammenstellt. Wilhelm Jordaens ‘De semplici lapsu’ erwähnt zwar die Gerechtigkeit als Kardinaltugend, setzt aber seinen dem Traktat zugrundeliegenden Gerechr r tigkeitsbegriff davon ab (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 1 –34 ; Ms. germ. r v qu. 1084, 130 –153 , jeweils zweiter Abschnitt). Eine ‘Spiritualität des Vermeidens’, auf die auch ‘De semplici lapsu’ abzielt, wird v.a. Gerard Zerbolt van Zutphen zugeschrie2 ben, vgl. VL 10, Sp. 1540. Auffälligerweise wird bei NEWHAUSER, der eher die klassische Tugendlehre in systematisch angelegten theologischen Abhandlungen behandelt, kein volkssprachiges Werk aus den Niederlanden erwähnt. 326 P ALMER , Sprachproblem, S. 74f.
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Israel’ integriert (19r–138v) und auf diese Weise in die Gesamtkonzeption eingebunden. Das Werk beschreibt durch eine allegorische Auslegung der Wüstenwanderung den Weg des Menschen zur Seligkeit. Zu jedem der Zehn Gebote wird nach einer allgemeinen Erläuterung die vorbildhafte Gebotserfüllung durch Maria dargestellt, was jeweils etwa die Hälfte der Ausführungen ausmacht und den Anwendungsbezug für ein weltabgewandtes, wenn nicht geistliches Leben schafft. Mehr der Vermittlung des Inhalts dient eine Reimfassung der Zehn Gebote im ‘Spiegel der Menschen’ III (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027, 108va–109rb), die im Rahmen einer Zusammenstellung von Texten mit katechetischem Grundwissen überliefert wird. Grundlegende Inhalte und notwendiges Heilswissen vermittelt auch der ‘Große Seelentrost’, der die Zehn Gebote durch jeweils zugeordnete Exempla erläutert (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027, 1ra– 107vb). Daneben ist noch eine weitere Auslegung überliefert, die gemäß der Angaben im Prolog zu jedem Gebot Kommentare wichtiger Kirchenlehrer zusammenstellt. Die angesprochenen Fälle betreffen laikales Leben in der Welt, erscheinen aber mehr aus grundsätzlichen Erwägungen heraus als nach praktischen Gegebenheiten zusammengestellt. Zur Begründung werden die Allgemeinverbindlichkeit und die Funktion der Gebote als unterster Weg zur Seligkeit gemäß des Rates Jesu (Mt 19,17) genannt (Bonn, UB, S 2052, 182r–195r). Daneben sind ‘Die zwölf Räte Jesu Christi’, die in derselben Handschrift überliefert werden (75v–82r), ebenfalls katechetisch orientiert. Dezidiert anweisenden Charakter und einen auf den unmittelbaren Lebenszusammenhang gerichteten Inhalt haben Betrachtungsanweisungen für den Tageslauf und für Anlässe des Konventslebens (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 1r–87r). Sie erfassen zahlreiche Lebensbereiche, verknüpfen diese mit Meditationsinhalten und stellen darin ein typisches Erzeugnis der devotio moderna dar.327 In der Behandlung des Tageslaufs mit seinen geistlichen Verpflichtungen überschneiden sie sich mit Anweisungen zur liturgiebegleitenden Privatandacht. Im letzten Teil folgen Hinweise und Betrachtungspunkte zu Anlässen des Klosteralltags wie der Begegnung mit der Konventsleitung oder mit der Mitschwester. Für Gebet und Betrachtung beim Öffnen und Schließen eines Buches oder Fensters sowie zum Essen bzw. Trinken während der Fastenzeit oder zum Wechsel der Kleider sind einzelne Abschnitte enthalten.328 Hier wird versucht, in Anweisungs327 W ÜSTENHOFF, S. 95–103; STAUBACH, Text als Prozeß, S. 263f. erwähnt vergleichbare lateinische, aber wohl kürzere Texte aus dem Bereich der devotio moderna. Vergleichbar sind auf die Wochentage und verschiedene Tageszeiten bezogene Meditationsschemata. Dazu jetzt KOCK, Lektüre und Meditation der Laienbrüder. 328 Hoe ghi v hebben sult als ghi tegen v ouerste sprect· Dat lxxv (78 r), Van werdir cheit ende gehorsamheit der ouersten· Dat lxxvi (79 ), Hoe ghi v hebben sult als ghi eni-
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form ein Modell für die beständige Betrachtung und Formung des Inneren zu liefern, die z.T. mit reinen Verhaltensmaßregeln gemischt werden. Die größere Heterogenität der Texte macht deutlich, dass in Geldern die Bibliothek nur einer von mehreren Orten zur Vergewisserung über grundlegende Normen und das richtige Handeln war.329 Diese Fragen hatten ihren Ort auch in der Beichte, im wöchentlichen Schuldkapitel und in der gegenseitigen Ermahnung. Einige wiederkehrende Themen bilden Kristallisationspunkte für „Erbauung“ und das Sich-Einleben in geistliche Inhalte, indem sie bestimmte Stoffe modellhaft-meditativ entfalten. Einen inhaltlichen Schwerpunkt bilden verschiedene Darstellungen des Lebens Jesu. Auffällig viele Texte bereiten den Stoff zur Meditation auf oder bieten mit der Ich-Form ein Aneignungsmodell und eine vorformulierte Perspektive. Vorhanden ist die Evangelienharmonie ‘Das (ndl.-dt.) Leben Jesu’, auch im Exzerpt (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091, 1r–120r; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 1r–32v Auszüge). Daneben findet sich das sog. ‘BonaventuraLudolphiaanse Leven van Jezus’, benannt nach Bonaventura und Ludolf von Sachsen als Verfassern der wesentlichen Vorlagen, das im Gefolge von Bonaventura auf die meditative Vergegenwärtigung abzielt330 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091, 121r–271v). Johannes Brugmans ‘Leven van Jesus’, das vor allem Mitgefühl zu erwecken versucht, ist in zwei Exemplaren vorhanden (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 11r–110r; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097, 35r–147r).331 Die ‘Orationes et meditationes de vita Christi’ des Thomas von Kempen, gleichfalls in zwei Codices erhalten (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1099, 1r–160v; Ms. germ. qu. 1337, 100r–258v), stehen in der Ich-Form und stellen das Leben Jesu unter der Perspektive von Lob und Dank für die Erlösung dar, wobei die an den Festen des Kirchenjahres gefeierten Ereignisse sowie das Leiden und der Verzicht Christi auf seine göttliche Vollmacht und Würde die r
ger suster te gemoet comt· Dat lxxvij ca° (80 ), Hoe ghi v hebben sult als ghi tegen v v susteren sprect· Dat lxxviij capit (80 ), Watmen [de] inden spreken scouwen sal· v Dat lxxix cappitel (80 ), Wat ghi beden sult als gi enich boeck ontdoet ende weder slutet· r Dat lxxx ca° (81 ), Wat gi beden of dencken sult wanneer ghi enighe doer of vensteren op r ende toe doet Dat lxxxi cappitel (81 ), Watmen dencken ende beden sal als men eniger v suster hoer werlike cleder vit doet ende geestelic habijt weder an doet lxxxiij ca° (81 ), r Wat ghi beden ende dencken sult als ghi etet van gracien· Dat lxxxiij ca° (82 ), Wat ghi v beden ende dencken sult als ghi op vasteldagen drinct dat lxxxiiij ca° (82 ) usw. 329 Diese Funktion können jedoch Statuten und Consuetudines erfüllen; z.T. wird dieser Bereich auch durch die im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts entstehenden Schwesternbücher abgedeckt, die das vorbildliche Verhalten der Schwestern beschreiben. 330 2VL 5, Sp. 974–977, hier 975; DE B RUIN, Tleven ons heren, S. 129–146. 331 2VL 1, Sp. 1048–1052.
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inhaltlichen Schwerpunkte bilden.332 ‘Der Rosengarten Jesu und Marias’, eine mittelniederländische Bearbeitung des ‘Arbor vitae crucifixae Jesu’ des Hubertinus von Casale, verteilt schließlich den Vorlagenstoff der fünf Bücher zum Leben Jesu auf sieben Wochentage und schafft auf diese Weise einen Anwendungsbezug (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351, 78r– 313v).333 Einen anderen Weg beschreiten Imaginationsübungen zum Leben Jesu und Mariens, die auf den Trierer Kartäuser Dominikus von Preußen zurückgehen. Durch eine eigens abgestimmte Formel im Rosenkranzgebet, durch das Gebet von liturgischen Texten und durch verschiedenen Autoritäten zugeschriebene Gebetstexte werden das Leben Mariens seit ihrer Darbringung im Tempel, ihre Kleider, das Leben Jesu, das Leben Mariens nach der Himmelfahrt und die Gegenwart Christi im Konventsleben imaginiert. Dabei soll der Termin der Geburt Christi mit dem der Profess zusammenfallen, so dass die Imagination des Lebens Jesu – seiner Lebenszeit entsprechend – das Konventsleben 33 Jahre lang begleitet (Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 1080, 236r–253r). Im Gegensatz zur Passion Christi stehen Geburt und Kindheit Jesu nur in wenigen, oft schmal überlieferten Texten im Mittelpunkt. Zu nennen ist eine sonst unbekannte ‘Geistliche Pilgerfahrt nach Bethlehem’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, 95r–137v). Aus der Handschrift mit den Epistel- und Evangelienpredigten der Textgruppe Kopenhagen wird eine nicht zur Sammlung gehörende Weihnachtspredigt auch separat überliefert (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, 171r–177r), ein Zeichen dafür, dass man bei diesem Thema weniger auf bestehende Traditionen und Überlieferungsstränge zurückgreifen konnte. Hingegen ist zur Passion als wichtige Betrachtungsanleitung in der devotio moderna der volkssprachige Text der ‘Epistola de vita et passione domini nostri Ihesu Christi et aliis devotis exerciciis’ (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 168ra–182ra) zu nennen. Der Text enthält Meditationsanweisungen, in denen die Passion Christi eine Vorrangstellung hat. Ausformuliert sind Betrachtungen und Gebete in den ‘Meditationes de passione Christi’ des Jordan von Quedlinburg (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1098, 1r–101v), die in 65 Abschnitten Betrachtungstexte, Lehren und Gebete zur Passion zusammenstellen.334 Um die Passion Christi kreisen auch kürzere Texte wie eine Übersetzung des Passionsoffiziums Innozenz V (Gaesdonck, CA, Ms. 17, 283v–286v), die Litanei vom Leiden Christi der Magdalena von Freiburg (Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 1100, 205r–209v) und Betrachtungen zu den ‘35 Stür332 COSTARD, ‘Orationes et meditationes’, S. 41f. 333 2VL 4, Sp. 211–219, hier 215; DESCHAMPS, Rosarium,
S. 105–127 (Übersicht über den Inhalt). 334 2VL 4, Sp. 858; W ILLEUMIER -SCHALIJ , De LXV artikelen, S. 15ff. zum Aufbau; LIEVENS, Jordanus van Quedlinburg, S. 13ff.
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zen Christi’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351, 1r–48r). Auf die sieben Tagzeiten bezieht sich ein in nur wenigen Handschriften überlieferter und nicht genauer bestimmter Passionstraktat (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027, 156rb–165vb).335 Weitere kurze Passionstraktate sind ‘Van ceders tabernakel’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, 212r–216v) und ein bisher nicht näher bestimmter Text (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 210v–212v). Daneben sind thematisch Texte zur Eucharistie abgrenzbar. Mehrfach enthalten ist in Gelderner Handschriften Ruusbroecs Traktat ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’, der eine Eucharistie-Erläuterung enthält336 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082, 199ra–242vb; Ms. germ. qu. 1083, 1r–62r mit Ergänzungen aus weiteren Werken Ruusbroecs; Ms. germ. qu. 1088, 124va–125ra Kapitel 2, Exzerpte). Charakteristisch ist die Zusammenstellung mehrerer kurzer Texte oder Gebete zu einer auf die Eucharistie bezogenen Textgruppe. Katechetisches Wissen vermitteln die Abschnitte im ‘Spiegel des Christenglaubens’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 176va–186ra), die das Wesen der Eucharistie, ihre Wirkung, ihre Früchte und den würdigen Empfang erläutern. Kap. 31 aus Gerard Zerbolt van Zutphens Traktat ‘De spiritualibus ascensionibus’ wird unter Kommuniongebeten überliefert (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 154r–159r). Thematisch zusammengestellt wurden auch Eucharistie-Predigten Johannes Taulers (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 151v–167r VETTER, Nr. 32 u. 33) sowie ein Traktat auf die Vorbereitung zur Kommunion und Kommuniongebete, die sich häufig nicht näher bestimmen lassen (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027, 165vb–168vb).337 Schließlich ist ein Schwerpunkt bei Texten zu Tod und Jenseits zu beobachten. Dass es sich hierbei um ein wichtiges Thema im Konventsleben handelt, zeigen bereits die familiären Memorialeinträge in der Mülheimer Handschrift und die Nachträge mit der Bitte um ein ‘Ave-Maria’ für die Schreiberin, die die Schreibleistung in den Kontext klösterlicher Fürbitte stellen, sowie die Anweisungen zur Totenvigil (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, 192r–201r). Mit der ‘Kunst to stervende’ des Dietrich Engelhus ist ein Text vorhanden, der die Vorbereitung auf die eigene Todesstunde ermöglichen soll (Bonn, UB, S 2052, 61r–75r). Einige Legenden enthalten Visionen, in denen Verstorbene erscheinen und die Hinterbliebe335
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Überl.: Utrecht, UB, 2 D 23, 143 –171 (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 196); Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weeshuizen, Cod. 953 (olim 61) (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 196). 336 Ausg.: ARNSWALDT, S. 229–314 nach Ms. germ. qu. 1082; RUH, Mystik IV, S. 56–57. 337 Weitere unbekannte Texte zur Eucharistie: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, r r v v 159 –162 , Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097, 149 –152 ; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. v v oct. 353, 163 –168 .
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nen zum gottgefälligen Leben mahnen. Weit verbreitet war die Legende ‘Die drei Lebenden und die drei Toten’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027, 154vb–156vb), in der drei Verstorbene den Lebenden mit den Worten „Was wir sind, das werdet ihr“ die eigene Vergänglichkeit vor Augen halten.338 Von der Ermahnung durch einen Verstorbenen berichtet auch ‘Guido von Alet’, eine Bearbeitung der von dem französischen Dominikaner Johannes Gobius verfassten ‘Historia Guidonis’339 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081, 157v–174r). Im Dialog ‘Preventa und Adoptata’340 erscheint die verstorbene Preventa ihrer Freundin Adoptata, warnt diese vor dem Fegefeuer und weist sie auf den Wert der Jungfräulichkeit hin (Bonn, UB, S 2052, 91v–109v). Dem Appell zu einem gottgefälligen und bußfertigen Leben dienen auch die ‘Visio Tnugdali’ des Bruder Marcus und das ‘Fegfeuer des hl. Patricius’, die Beschreibungen des Fegefeuers, der Hölle und des Paradieses enthalten341 (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 92r–132va), sowie die Ausführungen in der ersten Hälfte des Traktats ‘Von Gottesfurcht und Gottesliebe’, die Furcht vor der Verdammnis wecken (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 161r–174v). Ohne didaktische Einbindung bleibt eine Beschreibung des irdischen Paradieses im Traktat ‘Vanden eertschen paradijs’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 1r–8r), während der Traktat ‘Sipuclo’ die Freuden des Himmels beschreibt (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 129r–130r). Das Interesse an den letzten Dingen, aber auch die Sorge um die Kirche werden die Überlieferung des biblischen Buches der Apokalypse mitbestimmt haben (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 150r–196v).342 Damit werden über die The338 2VL 2, Sp. 226–228, hier 227. 339 2 VL 3, Sp. 299–201; BRANDES. 340 2 VL 7, Sp. 826–827. 341 2
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VL 5, Sp. 1231–1233 ‘Visio Tnugdali’; VL 2, Sp. 715–717 ‘Fegfeuer des hl. Patricius’. 342 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 150 r–v: Dit boeck apocalipsis is onder die ander boeke des nyen testaments een prophecie gheheiten. Ende alsoe als dat ewangelium bouen gaet die settinghe der ewen Alsoe gaet dese bauen die alde prophecien Die die dingen van verre sagen toecomende. Ende dese prophecie bewijset voel dingen die van Christo Ende vander heiliger kerken geschiet sijn Ende oec die noch geschien sullen In voel persecucien ende vervolgingen die op dese tegenwordige kerke vallen sal in antkerst tijden Ende oec daer te voeren Als hi bewijset in mennigerhande gelickenis Om al menschen te troesten dat si hem bereiden die crone te ontfangen Die van elcker vervolginge antwort Die men voerden naem ons heren Ihesu Christi lijdet. Ende daer om werden wi sunderlingen totten lijden vermaent Want alsoe alst geloue alre doechden fondav ment (150 ) is Alsoe werden al doechden gevoedet inden lijden ende wassen daer in op inder hoechster volcomenheit. Die menschen die geleert sijn sullen dit boec lesen ende verstaen. Die ongeleerden sullent hoeren. Ende al menschen sulent doen Dat is si sullen hem pijnen daer nae te leuen. Die sake waer om dattet Sunte Iohan bescrijft was dese: Doe hi vanden keyser Domiciaen in ellenden versant was Doe stonden voel ongeloeuen
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men geistlicher Literatur die Furcht um das Seelenheil und die Angst vor Hölle und Fegefeuer als bedeutsame Fragen erkennbar. 2.2. Alter und Herkunft der Texte: Hauptströmungen spätmittelalterlichen geistlichen Literaturengagements in der Volkssprache In zeitlicher Hinsicht fällt auf, dass in Gelderner Handschriften nur wenige wirklich alte Texte vermittelt werden. Dazu zählen die bereits erwähnten biblischen Bücher, die vor allem im Zusammenhang mit ihrem liturgischen Gebrauch eine Rolle spielten.343 Zu den ältesten Texten, die Grundhaltungen des geistlichen Lebens formulieren, gehören die sog. ‘Vitaspatrum’, die in Übersetzung vorhanden waren,344 die ab dem 4. Jahrhundert entstanden und in der Hauptsache Viten frühchristlicher Mönche und Eremiten enthalten (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 178r–187v EuphrosinaVita vermutl. aus der südmnl. ‘Vitaspatrum’-Übersetzung; Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 1571, 1ra–134rb ‘Nordmittelniederländische Vitaspatrum’, Buch I u. IV). Im 4. Jahrhundert lebte auch Johannes Cassianus, dessen ‘Collationes patrum’ in der nordniederländischen Übersetzung vorhanden sind (Hamburg, SB u. UB, Theol. 1549). Die Übersetzung entstand vermutlich Anfang des 15. Jahrhunderts und bildet ein nördliches Gegenstück zu der im Jahr 1382 entstandenen Übersetzung des Bijbelvertalers van 1360. Im Gegensatz zu dieser erreichte sie weite Verbreitung in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts.345 Beide Texte sind Beispiele für den zeitgenössischen Rückgriff auf Identifikationstexte des geistlichen Lebens aus der Frühzeit der Kirche, die nun auch in der Volkssprache vermittelt wurden. Weitere nachweisbare lateinische Vorlagen stammen erst wieder aus dem 12. Jahrhundert. Dazu gehören ein Gedicht Hildeberts von Lavardin, das einer Maria-Aegyptiaca-Legende zugrundeliegt346 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027, 171va–174vb), die ‘Visio Tnugdali’ des Bruder Marcus, um 1149 in Regensburg verfasst347 (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. ende vervolginge op in dien kerken daer hi gepredict had. Om dat te verhueden ende te wederstaen Soe wart hi vanden engel gads daer toe vermaent ende toe getroest want hi sonder alre menschen troest in ellenden was. Hi scriuet der heiliger kerken: Staet Somtijt nae dien dat hi gewest heuet Somtijt nae dien dat hi nv is Ende somtijt nae dien dat hi noch wesen sal. Es folgt der Prolog des Hieronymus. 343 Zur Perspektivierung und Wertschätzung biblischer Texte nach ihrem Liturgiebezug vgl. KOCK, Buchkultur, S. 118. 344 2VL 10, Sp. 449–466; Dic. Spir. 16, Sp. 1029–1035. 345 2VL 4, Sp. 567–570. 346 KUNZE, Studien, S. 59 u. 69. Entstehungsort, -zeit und Verfasser des niederländischen Textes sind unbekannt (a.a.O., S. 103). 347 P ALMER , ‘Visio Tnugdali’, S. 1.
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qu. 1087, 92r–117rb), das ‘Speculum virginum’, entstanden um 1140,348 und die Vorlagen der ‘Herzklosterallegorien’.349 Damit lässt sich der Inhalt der vorfindlichen Texte fast durchgehend dem Spätmittelalter zuordnen. Enthalten sind mehrheitlich Texte, die als repräsentative Spiegel literarischen Engagements in der Volkssprache im Rahmen spätmittelalterlicher cura gelten können. Zahlreiche Vorlagen stammen aus den Kreisen der Bettelorden. Vorhanden sind Werke deutscher und niederländischer Provenienz – eines Einzugsgebietes, das bis ins 15. Jahrhundert hinein fortbestand. Zu den ältesten in der Volkssprache verfassten Texten, die in Geldern zur Verfügung standen, gehören die ‘St. Georgener Predigten’ und die ‘Limburgse Sermoenen’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 137r–151v; Ms. germ. qu. 1084, 36v–44v; Bonn, UB, S 2052, 37r–49v; Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 1r–82r). Predigten aus der St. Georgener Sammlung wurden bereits im letzten Viertel des 13. Jahrhunderts möglicherweise in St. Truiden mit den sog. ‘Limburgse Sermoenen’ zusammengestellt, mit denen sie eine eigene mittelniederländische Redaktion bilden.350 Die Entstehung der ‘St. Georgener Predigten’ wird einem Milieu zugeschrieben, das HERBERT GRUNDMANN unter den Oberbegriff „Religiöse Bewegungen im Mittelalter“ gefasst hat. Dort war auch ein Engagement für anspruchsvolle geistliche Literatur in der Volkssprache anzutreffen, das aus dem Zusammenspiel von gebildeten, jedoch lateinunkundigen weiblichen Religiosen und ihren geistlichen Betreuern entstand.351 Zeitlich gesehen, dürften die beiden ‘Kölner Klosterpredigten’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 168r–171v) die frühesten in Gelderner Handschriften überlieferten volkssprachigen Texte aus dem Bereich dominikanischer Seelsorge darstellen. Da die Handschrift mit der kompletten Sammlung, die vermutlich auf Predigten im Kölner Dominikanerinnenkloster St. Gertrud zurückgeht, heute verschollen ist, bekommen die wenigen Handschriften mit Streuüberlieferung besonderes Gewicht. Bei den 348 BERKENBUSCH, S. 11. Vgl. auch S. 93 zum geistesgeschichtlichen Standort des lat. Textes, der anthropologische Vorstellungen zugrunde legt, die vor allem augustinischneuplatonisches und frühscholastisches Denken beinhalten, u. S. 102 u. 105 zu Bestrebungen, den lat. Text in der Übersetzung so zu vereinfachen, dass er auch für Laien geeignet erscheint. 349 2VL 3, Sp. 1152–1156, bes. 1156; B AUER , Claustrum anime I, S. 283 u. 299 zur Vorlage. 350 SEIDEL, Habil., S. 172ff. zur Entstehung der mnl. Redaktion (y2). 351 Besonders aufschlussreich für das geistige Klima ist die Predigt RIEDER , Nr. 57, in der der programmatische Satz fällt: Du solt dich selben leren und predigen, der den Rezipientinnen ein hohes Maß an Eigenverantwortung zugesteht (S. 241, Z. 21). Zur Frage des Entstehungsraumes, für den lange Zeit Zisterzienserkreise im Gespräch waren, vgl. SEIDEL, Habil., S. 209ff.
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‘Kölner Klosterpredigten’ handelt es sich um die einzige dominikanische Sammlung aus dem 13. Jahrhundert, die keine inhaltliche Berührung mit der Mystik aufweist.352 Sie geht zeitlich den zahlreichen Traktaten und Predigten Meister Eckharts und seines Umkreises voraus, die einen Großteil des scholastisch-spekulativen Schrifttums bilden. Aus dem Eckhart-Umkreis haben ‘Langenbergs Predigten aus dem Eckhart-Umkreis’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 6r–7v, 11v–25v, Predigt I-III) eine eigene Bezeichnung erhalten.353 Den Traktat ‘Schwester Katrei’, von PFEIFFER in den zweiten Band seiner ‘Deutschen Mystiker des 14. Jahrunderts’ aufgenommen und damit zunächst in das Umfeld Eckharts gerückt (PFEIFFER II, Traktat VI), hat FRANZ JOSEF SCHWEITZER inzwischen in „begardischen Kreisen“ verortet, wahrscheinlich sogar unter jene, die sich in Straßburg und Umgebung den „freien Geistern“ bzw. den „freiwilligen Armen“ angeschlossen hatten.354 Aus der nächsten Dominikanergeneration sind die verbreitete Predigt des Heinrich Seuse zu Cn 1,15 Lectulus noster floridus (Krakau, Bibl. Jag., Ms. germ. qu. 1094, 102rb–110ra, Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088, 118va–123rb Exzerpt) und Exzerpte seines ‘Horologium sapientiae’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1098, 107r–109v, Exzerpte aus Kap. 14 und 15) überliefert. Daneben sind etliche Predigten von Johannes Tauler enthalten.355 Unter den ursprünglich in lateinischer Sprache entstandenen Texten, die Vorlagen für volkssprachige Werke bilden, entstammt die ‘Historia Guidonis’ des Johannes Gobius (Grabius)356 dominikanischer Provenienz. Texte von Dominikanern des 15. Jahrhunderts sind nicht nachweisbar.357 352 2VL
5, Sp. 49–54. Nach LÖSER , S. 235, ist die Predigt Nr. 38 auch in der Eckhartva va Handschrift Lo4, 144 –146 überliefert. 353 Beim Erscheinen der Predigtbibliographie von MORVAY/GRUBE war lediglich QUINT, DW I–II fertiggestellt. Zu T 75 werden nicht nur die bis dahin durch QUINT ermittelten echten Eckhart-Predigten, sondern alle bis dahin für Eckhart oder seinen Umkreis in Anspruch genommenen Predigten zusammengestellt. Genannt werden neben den Predigten bei QUINT und P FEIFFER II Ausgaben von Texten oder von Parallelüberliefer v rung zu Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 173 –175 ; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r v r–v v v v v qu. 1084, 6 –7 ; 58 ; 58 –59 u. 60 –63 . Zu ‘Langenbergs Predigten aus dem EckhartUmkreis’ (T 85) s. P AHNCKE, Eckehartstudien, S. 9. 354 SCHWEITZER , S. 181–182, 192. Vgl. zum Gesamtzusammenhang W EHRLI-J OHNS, Mystik und Inquisition. 355 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 151 v–167 r VETTER , Nr. 32 u. 3300; Bonn, r r v v r r UB, S 2052, 1 –5 HELANDER, S. 346–351; 13 –15 VETTER, Nr. 22; 20 –36 VETTER, Nr. 8, 49 u. Nr. 9. 356 2VL 3, Sp. 299–201. 357 Ein Kurztraktat ‘Über das geistliche Leben’ wird in der Forschung einem ‘Broeder Nikolaas’ zugeschrieben nach der ersten Publikation dieses Abschnitts bei HOOGLAND, S. 109–111. Nikolaas legte für die Nonnen des 1398 gegründeten Dominikanerinnenklosters Wijk bei Duurstede die Handschrift Utrecht, MCC, BMH 120 v.J. 1422 an und
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Demgegenüber zeigen die Entstehungszeit und Ausrichtung von Texten franziskanischer Provenienz ihre größere Aktualität für die Spiritualität. Erhalten sind Werke, die auf den Ordensgründer Franziskus und seine Gefährten verweisen. Vermutlich erst um 1400 wurde die Sammlung der ‘Franziskanischen Traktate’ zusammengestellt, die in zahlreichen Tertiarinnenkonventen und Schwesternhäusern verbreitet war358 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 1ra–155rb; Ms. germ. qu. 1078, 1r–79r; Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, ‘Dicta beati Aegidii Assisiensis’, mnl.). Der frühen Seelsorgetätigkeit der Franziskaner an den eigenen Mitgliedern entstammt der Traktat ‘De exterioris et interioris hominis compositione’ des David von Augsburg. Die zweite Übersetzung von Buch II und III ist zweifach vorhanden (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 35r– 235v; Bonn, S 2056, 1r–181r). David, Franziskaner der zweiten Generation, war als Novizenmeister in Regensburg tätig. Sein Werk wurde in der devotio moderna stark rezipiert.359 Franziskanischer cura des 14. Jahrhunderts verdankt sich die ‘Dekalogerklärung’ und der ‘Auszug der Kinder Israel’ des Marquard von Lindau (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 1r–170v; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 165r–177v Exzerpte aus der ‘Dekalogerklärung’). Unter den lateinischen Vorlagen sind Bonaventuras Traktat ‘Vitis mystica’ als Vorlage für ‘Dat boeck der lelien’360 und die Vorlage der ‘Hoheliedauslegung Sunte Johannes sach in Apocalipsi’ aus franziskanischen Kreisen zu nennen.361 Von Franziskanern des 15. Jahrhunderts, die im Fall des Johannes Brugman und der Magdalena von Freiburg auch namentlich genannt werden, sind Brugmans ‘Leven van Jesus’ in zwei Exemplaren (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 11r– 110r; Ms. germ. qu. 1097, 35r–147r) sowie einige Predigten vorhanden (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, 138r–142r; Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 246r–248r). Der Klarissin Magdalena von Freiburg wird eine in den Niederlanden weit verbreitete Litanei vom Leiden Christi zuge-
gilt seither auch als Verfasser der Texte. Die Überlieferung reicht jedoch in die Zeit vor der Gründung Wijks zurück, so dass Nikolaas wohl nicht der Verfasser gewesen sein r r kann (vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 90 –92 ). 358 2VL 2, Sp. 845–847, hier 846. 359 2VL 2, Sp. 47–48; STOOKER /VERBEIJ , ‘Uut profectus’. Zudem bilden in Geldern Davids ‘Septem gradus orationis’ die Teilvorlage der Allegorie ‘Der geistliche Baum mit r va drei Zweigen’ (Krakau, Bibl., Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 1 –80 ), s. MERTENS, Redactie van Septem gradus orationis. 360 2VL 1, Sp. 941; RUH, Bonaventura deutsch, S. 185f., Handschriften: Berlin, SBBr v v v PK, Ms. germ. qu. 1092, 151 –191 , Ms. germ. qu. 1097, 153 –192 . 361 2VL 4, Sp. 90–91; RUH, Mystik IV, S. 195–205, hier S. 195f. unter Berufung auf eine unpublizierte Arbeit von SCHEPERS. Handschriften: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. ra vb ra va qu. 1082, 1 –72 Teil I; Ms. germ. qu. 1093, 1 –152 , Teil II.
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schrieben362 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, 205r–209v). Von Hendrik Herp, 1445 Rektor des Fraterhauses St. Hieronymusdal in Delft, der im Jahr 1450 bei einer Romreise zu den Franziskaner-Observanten übertrat und leitende Ämter in der Kölner Observantenprovinz innehatte,363 stammt der ‘Spieghel der Volcomenheit’ (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088, 3ra–117vb) und der Traktat ‘Scala amoris novem distincta scalaribus’, der in Übersetzung vorhanden war364 (olim Münster, Paul. Bibl., Hs. Nr. 698). Schließlich sind ein Predigtexzerpt, das auf den Umkreis Dietrich Koldes verweist (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1094, 110ra–112ra),365 und ein Exzerpt aus Predigt 2 der ‘Jhesus collacien’ (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 245r–v) zu nennen. Diese Sammlung entstand vermutlich in dem seit 1450 belegten Tertiarinnenkonvent St. Maria in Weesp und bietet einen Anhaltspunkt für die Datierung v.a. dadurch, dass die drei monastischen Gelübde angesprochen werden, die Tertiarinnen erst nach einem Beschluss des Generalkapitels im Jahr 1487 ablegten.366 Sofern hier nicht ein älterer Abschnitt überliefert wird, den Predigt 2 aufnimmt, ist dieser Text auch ein Beleg für gute Kontakte zum zeitgenössischen Literaturtransfer. Die parallele Entstehung und Entwicklung von Schwesternhäusern und Tertiarinnenkonventen sowie die Affinitäten von Devoten zu franziskanischen Kreisen, wie sie die Biografien von Johannes Brugman und Hendrik Herp zeigen, finden somit ihre Entsprechung in einer fortdauernden Lesegemeinschaft; ein Befund, der auch dadurch gestützt wird, dass Texte von Augustinereremiten als Angehörigen des dritten Bettelordens, vergleichbar den Texten dominikanischer Provenienz, nur aus dem 14. Jahrhundert und als Übersetzungen lateinischer Texte in den Bestand eingehen.367 Wie sich auch an den ausführlichen Verfasserangaben zeigt, gehört der niederländische Mystiker Jan van Ruusbroec zu den wichtigsten Autoren
362 Der Forschungsstand zu diesem Text lässt zu wünschen übrig. Der Text ist weder VL 5, Sp. 1117–1121 erwähnt noch bei SCHLEUSSNER . Zur Überl. vgl. STOOKER /VERBEIJ II, S. 569 (Register). 363 2VL 3, Sp. 1127–1135, hier Sp. 1127. 364 JOSTES, Beiträge zur Kenntnis der niederdeutschen Mystik. 365 Das Stück entspricht dem ersten Teil der Predigt über Mt 15,22 bei GOYENS, S. 75–77, Z. 11ff., der zwei Predigten vorangehen, die explizit Kolde zugewiesen wer2 den. Daher ist die Zuweisung unsicher, vgl. VL 5, Sp. 23. 366 B AAIJ , Jhesus collacien, S. 4 u. 114 zur Datierung. 367 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 183r–210 v enthält eine niederländische Fassung von Heinrich von Friemar, ‘De quatuor instinctibus’; in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r v qu. 1098, 1 –101 ist eine Übersetzung der ‘Meditationes de passione Christi’ des Jordanus von Quedlinburg enthalten. 2
D. Die Handschriften
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von Texten in Gelderner Handschriften.368 Schon seit längerer Zeit ist der Konvent als Ort reichster Ruusbroec-Überlieferung bekannt;369 ein Befund, den neuerdings GEERT WARNAR durch den Aufweis des Traktats ‘Van den twelf beghinen’ in einer Gelderner Handschrift gestützt hat (Bonn, UB, S 2055, 1r–127r).370 Die außergewöhnlich ausführlichen Verfasserangaben und der Neufund außerhalb des Arnswaldtschen Nachlasses deuten darauf hin, dass die hohe Wertschätzung Ruusbroecs nicht nur dem neuzeitlichen Sammlerinteresse entspricht, sondern dass sie auch für den historischen Bestand zutrifft. Der Schwerpunkt der Ruusbroec-Rezeption liegt auf seinen seelsorgerlich-erbaulichen Schriften, von denen insgesamt fünf Werke in z.T. mehrfacher Überlieferung vorhanden waren.371 Von den 368 Als Verfasser erwähnt werden in Gelderner Handschriften bedeutende Kirchenlehr rer und Theologen wie Augustinus (Berlin, Ms. germ. qu. 1079, 1 zu Ps.-Augustinus, r ‘Liber soliloquiorum’, mnl.; Gaesdonck, Ms. 17, 234 zu Ps.-Augustinus, Manuale, mnl.), r Ambrosius (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1099, 161 zu Ps.-Ambrosius, Passio sancti r v agnetis), Thomas von Aquin (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337, 1 u. 60 zu Ps.-Thomas von Aquin, ‘De beatitudine’ u. ‘De divinis moribus’, mnl.), Innozenz III (Berlin, rb SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 173 zur Vaterunserauslegung im ‘Spiegel des Christenr glaubens’), Richard von St. Viktor (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, 1 zu Ps.-Richard von St. Viktor, ‘Expositio in Cantico canticorum’, mnl.) und Bonaventura (Berlin, ra SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 1 zur ‘Legenda maior’, mnl.). Genannt wird Mechthild von Hackeborn und ihr Werk ‘Liber specialis gratie’ mnl. (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. ra qu. 1081, 1 ). Die Bedeutung Ruusbroecs zeigt sich demgegenüber an der Ausführlichr-v keit der Angaben. So heißt es Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 62 am Schluss des Traktats ‘Een spieghel der eewigher salicheit’: Int iaer ons heren M ccc lix wart dit ghedicht van her Iohan Rusebroec prior vander reguleer to groenen dale in Brabent by Bruv sel ende sendent enre (62 ) nonnen van sunt Claren die hem langhe daer om ghebeden r hadde (vgl. auch Papierschild auf dem Deckel u. 63 ; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r r qu. 1086, 199 u. Ms. germ. oct. 352, 110 ). Als Verfasser des 15. Jahrhunderts sind der Franziskaner Johannes Brugman (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, Deckelaufschrift r r r u. 110 ; Ms. germ. qu. 1097, I , 147 ) und die Freiburger Klarissin Magdalena von Freir burg (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, 205 ) bekannt. Einige Namen deuten in den Umkreis des Trierer Kartäusers Dominikus von Preußen (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r qu. 1080, 263 Initium: EEn geistelick deuoet man her Lambert vander carthuser oerden bi Couelens Broder Dominicus vander seluen orden en officio wonende bi Trier Heyl voer gruet). Weitere Autoritäten werden zu Exzerpten und Dicta genannt, ohne dass sich in jedem Fall die genaue Quelle ermitteln ließe. Verfasser der devotio moderna bleiben unerwähnt. 369 Jan van Ruusbroec 1293–1381. Tentoonstellingscatalogus, S. 126–127. 370 Ruusbroec, Op.omn. VII, S. 123. 371 Im Gelderner Bestand nicht nachweisbar sind die seelsorgerlich-erbaulichen Traktate ‘Vanden kerstenen ghelove’ und ‘Van den VII trappen in den graed der gheesteleker minnen’; Klassifizierung der Texte nach RUH, Mystik IV, S. 36f. Die stärkere Rezeption der einfacheren, mehr seelsorgerlich orientierten Texte in Frauenklöstern ist typisch für die Ruusbroec-Überlieferung, s. WILLEUMIER-SCHALIJ, Ruusbroecs werk, S. 382–385 und bes. 389; tabellarische Übersicht der Ruusbroec-Überlieferung nach Provenienz bei STOOKER /VERBEIJ I, S. 238–239.
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II. Nazareth in Geldern
mystisch-spekulativen Schriften ist lediglich die Hälfte der Werke überliefert, im Falle der ‘Brulocht’ nur in Auswahl (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, 110r–166v Buch I; Ms. germ. oct. 353, 110r–166v ausgewählte Kapitel aus Buch II). Noch unbeeinflusst von der devotio moderna sind weitere, spätestens im 14. Jahrhundert entstandene Teile eines Mosaiktraktats, die LIEVENS sicher zu Recht der mystischen Literatur des 14. Jahrhunderts in Brabant zuordnet (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 90r–119v, bes. ab 92r).372 Ruusbroec gehört zu den Autoren, die starken Einfluss auf die devotio moderna ausübten. Geert Grote übersetzte die Traktate ‘Die chierheit van der gheestelijker brulocht’, ‘Van den seven trappen in den graed der gheesteleker minnen’ und ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’ ins Lateinische und empfahl brieflich die Lektüre des Traktats ‘Van den kerstenen ghelove.’373 Aus dem Augustinerkloster Groenendaal, in das sich Ruusbroec nach 1343 zurückgezogen hatte, stammen weitere von Ruusbroec beeinflusste und für die devotio moderna bedeutsame Verfasser. Der Groenendaaler Godevert van Wevele war ab 1381 Novizenmeister in Eemstein, einem Augustinerkloster, in dem die ersten Windesheimer ihre Ausbildung erhielten. Sein Traktat ‘Vanden XII dogheden’, der im Zuge der Novizenausbildung entstand und in Geldern zweimal vorhanden war (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 171r–225v; Ms. germ. qu. 1094, 1r–55vb), folgt in den ersten vier Kapiteln Ruusbroecs Traktat ‘Die chierheit van der gheestelijker brulocht’ und nimmt in den folgenden Kapiteln zentrale Abschnitte aus Eckharts ‘Reden der Unterweisung’ auf. Seine Hauptbedeutung liegt in der Verknüpfung des Ruusbroecschen Werks mit der in Groenendaal verpönten Mystik Meister Eckharts.374 Als weitere Werke Groenendaaler Provenienz im Gelderner Bestand sind die Traktate Wilhelm Jordaens zu nennen. Eine Übersetzung des Traktats ‘De septemplici lapsu’ war zweimal vorhanden (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 1r–34r; Ms. germ. qu. 1084, 130r–153v). Der Traktat ‘Van enen stervenden leven’ wird nur in der Gelderner Handschrift überliefert375 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, 1r–109v). Gleichfalls bislang nur aus 372 L IEVENS, Ruusbroec in een rapiarium, S. 370 zu Brüssel, KB, II 1039 (Cat. 2413), um 1400, aus dem Brüsseler Beginenkonvent Molenbeek. 373 Zur Übersetzung: 2 VL 3, Sp. 263–272, hier 267–269 (nur die ‘Brulocht’-Übers. erwähnt); LÜCKER, S. 88; EPINEY-BURGARD, Gérard Grote, S. 103–141; zur ‘VII trappen’-Übers. s. AMPE, Reypens’ vondst; DE BAERE, Ruusbroecs ‘Spieghel’; Überlieferung der Übers. v. ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’ s. Ruusbroec, Op. omn. VIII, S. 141f.; Jan van Ruusbroec 1293–1381. Tentoonstellingscatalogus, S. 130 (Angabe aller drei Übersetzungen); zur Lektüreempfehlung RUH, Mystik IV, S. 53; vgl. allg. auch DE BEER, S. 251, 253–267, 270–280 u. VAN ZIJL, S. 122–127. 374 2VL 3, Sp. 74–75. 375 2VL 4, Sp. 842.
D. Die Handschriften
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Geldern bekannt ist das ‘Opusculum de ornamentu virginum’ des Johannes Stevens, das ARNSWALDT identifizierte376 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 131r–167r). Verbindungen Groenendaals zur devotio moderna zeigen sich formal in der Aufnahme des Hauses in die Windesheimer Kongregation im Jahr 1412. Im Gegensatz zu den Werken Ruusbroecs ist Literatur aus Stammhäusern der devotio moderna nicht nur in Geldern, sondern generell schwierig namentlich zu fassen und bestimmten Autoren zuzuweisen. Im Falle des Windesheimer Visionärs Hendrik Mande, aus dessen Traktat ‘Een devoet boecskijn vanden binnensten ons liefs heren Jhesu Christi’ Exzerpte aus Geldern erhalten sind (Gaesdonck, CA, Ms. 17, 209r–233v), ist kein einziger Traktat mit einer Verfasserangabe versehen, so dass das gesamte Werk ausgehend von einer Titelliste bei Johannes Busch rekonstruiert werden muss.377 Dem Windesheimer Johan Scutken wird eine sehr erfolgreiche Übersetzung des Neuen Testaments und der alttestamentarischen Perikopen zugeschrieben, von der in einer Gelderner Handschrift die neutestamentlichen Briefe und alttestamentliche Perikopen überliefert sind (Hamburg, SB und UB, Theol. 1004). Die Handschrift ist als Epistolar eingerichtet, indem die Abschnitte für die Lesungen im Fließtext markiert sind. Daneben ist auch die Übersetzung der Apokalypse vorhanden378 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 150r–196v). Von Gerard Zerbolt van Zutphen, einem der maßgeblichen Theologen der Devoten, der in dem von Florens Radewijns gegründeten Deventer Fraterhaus lebte, besaß der Konvent einen Codex mit der mittelniederländischen Übertragung seines Hauptwerks ‘De spiritualibus ascensionibus’379 und Kapitel 31 als Exzerpt (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082, 74ra–198va; Ms. germ. qu. 1083, 154r–159r Kapitel 31; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1086, 195rb–196ra Exzerpte aus Kap. 31). Übersetzungen waren auch von einigen Werken des Zwoller Kanonikers Thomas Hemerken von Kempen vorhanden, darunter zwei Codices mit Büchern der ‘Imitatio Christi’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 99r–153v Buch II, Ms. germ. qu. 1086, 104r–122va Buch I) und den ‘Orationes et meditationes de vita Christi’, (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1099, 1r–160v; Ms. germ. qu. 1337, 100r–258v) sowie eine Übersetzung des Traktats ‘De mortificata vita pro Christo’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 155va–156vb). Unmittelbar anschließend findet sich 376 377
ARNSWALDT, S. XXXIV. MERTENS, Diss., S. 25 u. 28ff. Das Gleiche gilt für den Groenendaaler Willem Jordaens, dessen Werke ebenfalls durchweg ohne Verfasserangabe überliefert werden 2 ( VL 4, Sp. 840). 378 2VL 2, Sp. 659; DE BRUIN, Vertalingen, S. 532–533. 379 RUH, Mystik IV, S. 165–173.
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II. Nazareth in Geldern
eine bisher nur volkssprachig bekannte ‘Ermahnung zum tugendhaften Leben’, die auch als das ‘Vijfde boek van De imitatione Christi’ bezeichnet wird und immer im Zusammenhang mit dem Werk des Thomas überliefert ist (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 156vb–159vb).380 Das Beispiel der ‘Ermahnung’ ist charakteristisch für die Schweigsamkeit der Devoten über Werke aus den eigenen Reihen, was mit sich bringt, dass die Herkunft von Texten oft nicht genau zu klären ist und Hilfstitel vergeben werden müssen. Sicher der Spiritualität der devotio moderna zuzuordnen ist die ‘Epistola de vita et passione domini nostri Ihesu Christi et aliis devotis exerciciis’ eines anonymen Verfassers, die nach Auskunft von Johannes Busch in ihrer volkssprachigen Originalfassung bereits vom ersten Windesheimer Prior Johannes Vos van Heusden als Meditationsvorlage benutzt wurde381 und auch in Geldern vorhanden war (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 168ra–182ra). Aufgrund der Überlieferung wird die Urheberschaft der Devoten für die Mischredaktion der Psalmen mit der Glosse angenommen (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171–1173), genauer die der Brüder vom gemeinsamen Leben.382 Die ‘Nordmittelniederländische Vitaspatrum’-Version, an deren Übersetzung möglicherweise Wermbold Buscop, Gründungsmitglied des Utrechter Tertiarenkapitels, beteiligt war, wird als „Standardversion der Devotio moderna“ bezeichnet.383 Von deren zweiter Übersetzung waren Buch I und IV in Geldern vorhanden (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1571, 1ra–134vb). Weitere Texte, bei denen eine Entstehung des volkssprachigen Textes bzw. der Übersetzung in Devotenkreisen vermutet wird, sind das ‘BonaventuraLudolphiaanse Leven van Jezus’384 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091, 21r–271v), die Übersetzung des ‘Speculum virginum’385 (Hamburg, SUB, theol. qu. 1935; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, 170r–189v Exzerpt) und des ps.-augustinischen ‘Speculum peccatoris’386 (Bonn, UB, S 2052, 195v–203r). Für den Traktat ‘Der geistliche Baum mit drei Zweigen’ (Krakau, Bibl., Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 1r–80va) ist der assoziative Gedankengang als typisch für die devotio moderna bezeichnet worden.387 Von den bisher nicht näher bestimmten Texten verweist ein Fünf-TugendenTraktat (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1086, 126va–168ra) durch den Epi380 DE
BRUIN, De imitatione Christi, S. 11; VREGT, S. 329–332; WOLFSGRUBER, S. XI–XIV u. S. 313–328; STOOKER /VERBEIJ II, S. 587 (Register). 381 2VL 10, Sp. 538–542, hier Sp. 540–542. 382 VOLLMER , S. 7; SCHÖNDORF, Psalmenübersetzung, S. 107f.; EBBINGE W UBBEN, S. 181–186. 383 2VL 10, Sp. 459–461, hier Sp. 60; W ILLIAMS, S. 8*. 384 DE BRUIN, Tleven ons heren, S. XVII. 385 BERKENBUSCH, S. 101–102. 386 ROTH, Sündenspiegel, S. 132. 387 MERTENS, Redactie van Septem gradus orationis, S. 33.
D. Die Handschriften
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log, den Stoff und den Ansatz bei einem vermutlich bekannten Abschnitt auf die unter den Devoten gepflegte Praxis der Collatio, besonders mit Novizen oder Schülern.388 Die hohe Anzahl der aufgrund innerer Merkmale oder überlieferungsgeschichtlicher Indizien den Devoten zugewiesenen Texte verdeutlicht die Notwendigkeit systematischer literaturwissenschaftlicher und überlieferungsgeschichtlicher Forschungen. Speziell aus dem 15. Jahrhundert, der Entstehungszeit der Handschriften, sind neben Texten aus Devotenkreisen auch Texte anderer Provenienz bekannt, die wichtigen Aufschluss über die Kontakte des Hauses und die zeitgenössische Literaturlandschaft geben. Aus dem Franziskanerorden war mit der Litanei vom Leiden Christi der Magdalena von Freiburg ein Text aus Süddeutschland vorhanden. Bemerkenswert ist, dass es Kontakte zur Kartause Trier gegeben haben muss, die auch über mehrere Stationen vermittelt worden sein könnten (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 236r–253r). Mit der ‘Kunst to stervende’ des Dietrich Engelhus ist ein Werk eines norddeutschen Reformtheologen vorhanden. Diesem liegt mit der Nikolaus von Dinkelsbühl zugeschriebenen ‘Speculum artis bene moriendi’ ein Text aus dem Umkreis der Wiener Schule zugrunde389 (Bonn, UB, S 2052, 61r–75r), so dass der Gelderner Konvent über diesen Umweg auch das Werk führender Reformkräfte des 15. Jahrhunderts rezipierte. Demgegenüber ist als Verfasser aus Devotenkreisen des 15. Jahrhunderts eigentlich nur Thomas von Kempen zu nennen, von dem mehrere Werke z.T. mehrfach vorhanden waren. Angesichts dieses beobachtbaren Profils sind die relativ wenigen unikal überlieferten und nicht weiter bestimmbaren Texte von besonderem Interesse. Zu den nur in Geldern überlieferten Werken gehört nach gegenwärtigem Kenntnisstand zunächst die mittelniederländische Übersetzung von Teilen der Ausführungen zur via purgativa aus der noch dem 13. Jahrhundert entstammenden ‘Theologia mystica’ des Karthäusers Hugo von Balma390 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 154r–161r). Daneben ist der Traktat ‘Van enen stervenden leven’ des Groenendaalers Wilhelm Jordaens singulär überliefert (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, 1r– 109v) sowie der Traktat ‘Der geistliche Baum mit drei Zweigen’, der im ersten Teil eine Übersetzung der ‘Septem gradus orationis’ des David von Augsburg enthält, die sonst nicht in niederländischer Übersetzung erhalten sind391 (Krakau, Bibl., Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 1r–80va). Hinzu kommen 388 389
MERTENS, Collatio und Codex, S. 166. 2 Der Text ist identifiziert bei ROTH, Sündenspiegel, S. 67f., vgl. auch VL 2, 2 Sp. 559 u. VL 6, Sp. 1056. 390 2VL 4, Sp. 226. 391 MERTENS, Redactie van Septem gradus orationis.
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II. Nazareth in Geldern
Exzerpte aus Ruusbroecs Traktat ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’, ergänzt durch Exzerpte aus weiteren Werken Ruusbroecs, die in dieser Zusammenstellung nur die Gelderner Handschrift überliefert (Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 1083, 1r–62r).392 Ebenfalls nur aus Geldern bekannt sind bisher eine Legende der Klara von Assisi393 (Bonn, UB, S 2052, 14r–19v) und die Übersetzungen der Prophetenbücher Isaia und Jeremia394 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1090, 1r–131v). Stärker auf die Praxis des Konventslebens orientiert sind Tagzeitenexzerpte für verschiedene Fest- und Heiligentage (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, 1r–205r; Mülheim, StA, Hs. 1091/5) und die unikal überlieferte Fassung der ‘Vitaspatrum’ für beginnende menschen395 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1571, 135ra– 163ra). Einige Texte stammen sicher nicht aus dem Konvent selbst, wie der bereits genannte Fünf-Tugenden-Traktat, der vermutlich in einem Augustinerkloster entstand (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1086, 126va–168ra). Die ‘Geistliche Pilgerfahrt nach Bethlehem’ wird einem Zisterzienser zugeschrieben396 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, 95r–137v). In der geistlichen Übung für den Tageslauf und für Anlässe des Konventslebens sprechen die erwähnten Patrone gegen eine Herkunft aus Geldern (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 1r–87r). Unikal überliefert sind einige Wochenpläne zur Meditation (Gaesdonck, CA, Ms. 17, 2r–207v; Berlin, SBBPK, Ms. germ. oct. 351, 62v–77v) sowie Vaterunser-Betrachtungen (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 123r–128v, Ms. germ. qu. 1095, 125r–130v), um nur die umfangreicheren Texte zu nennen. Unbekannter Herkunft ist auch die Martyrolog-Bearbeitung, die für die Heiligenverehrung durch Laien eingerichtet wurde (Bonn, UB, S 2055, 129r–206v). Kein Text ist explizit für die Gelderner Konventualinnen bestimmt oder als Ertrag der Seelsorge im Haus ausgewiesen. 2.3. Randgebiete: kontrovers beurteilte Theologie und alternative Lebensentwürfe Die Überlieferung einiger Texte ist bemerkenswert vor dem Hintergrund des neuzeitlichen Wissens um ihre Rezeptions- und Wirkungsgeschichte 392
Vgl. Ruusbroec, Op. omn. VIII, S. 139–141. Mosaikcharakter hat nur der Mittelteil, die äußeren Lagen von anderer Hand überliefern bruchlosen Text, vgl. Hss.beschreibung. 393 W ILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 427, Nr. 8. 394 Vgl. B IEMANS, S. 60. 395 2VL 10, Sp. 462f. 396 Von dem Zisterzienser Guillaume de Digulleville (1295 bis nach 1358) stammt die 2 ‘Pèlerinage de la vie humaine’, s. VL 7, Sp. 683–687; dazu DEMUYNCK. Da der Pilger auch im Text immer wieder als Zisterziensermönch beschrieben wird, ist eine Verwechslung unwahrscheinlich, eine Anspielung hingegen denkbar.
D. Die Handschriften
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und um die Entstehungsgeschichte der Konvente. Bekanntlich ist die Rezeption der Predigten Eckharts nicht ohne die kirchliche Verurteilung seiner Lehren zu denken. Geert Grote schloss die Lektüre seiner inkriminierten Werke für das von ihm gestiftete Schwesternhaus aus. Führende Devoten und Ruusbroec standen seinem Werk äußerst kritisch gegenüber.397 Dennoch wurden die Predigten Eckharts im Verbreitungsgebiet der Verurteilungsbulle tradiert, vor allem auch in Klöstern der Windesheimer Kongregation.398 Bereits KOCH hat bemerkt, Theologen könnten die Verurteilungsbulle auf die Verteidigung der verurteilten Artikel bezogen haben; für diese Gruppe gelte kein Lektüreverbot.399 Dennoch verweist die Überlieferung über gelehrte Kreise hinaus. SCHEEPSMA hat den Handschriftenbesitz innerhalb der devotio moderna kürzlich mit einer veränderten Perspektive auf Meister Eckhart erklärt, wonach man ihn „mehr als eine historische Figur“ betrachtet habe, „die einen wesentlichen Beitrag zur geistlichen Literatur geliefert hatte.“400 Da im ‘Traktat von der Seligkeit’ mehrfach Positionen Eckharts unter Angabe seines Namens zitiert werden und in der Gelderner Handschrift Eckhart-Predigten folgen, ist anzunehmen, dass auch ohne Verfasserangabe kein Zweifel darüber bestanden haben kann, woher die Predigten stammten.401 Möglicherweise hat der vergleichsweise hohe Bildungsstand der Nonnen, die gefestigte monastische Lebensform und der reglementierte Zugang zu geistlicher Literatur den Freiraum für den Besitz kontrovers diskutierter Texte geschaffen. Die Handschriften zeigen einen differenzierten Umgang mit dem umstrittenen Werk und deuten auf Selbstbewusstsein, Verantwortung und eine besondere Kompetenz bei der Bereitstellung geistlicher Literatur hin. Zwei der drei Hand397
Zusammenfassend SCHEEPSMA, Meister Eckhart, S. 40–42. Im Traktat ‘De libris teutonicalibus’ des Gerard Zerbolt van Zutphen werden die Werke Eckharts ausdrücklich als Beispiel für Schriften genannt, die für Laien ungeeignet sind, vgl. HYMA, S. 62; LÜCKER, S. 56–58; HONEMANN, Der Laie als Leser, S. 246; KOCK, Buchkultur, S. 186; STAUBACH, Laienlektüre, S. 231 u. 241 zur Kritik des von HYMA edierten Textes. Zur Eckhart-Kritik durch Ruusbroec vgl. auch LÜCKER, S. 51–53; UBBINK, Meister Eckhart; EPINEY-BURGARD, La critique d’Eckhart. Zur Eckhart-Rezeption durch Godevert van Wevele s.u. 398 Niederländische Eckhart-Handschriften besaßen das Rookloster, die Franziskanertertiaren in Aachen, Nazareth in Geldern, die Begarden in Maastricht, Galiläa in Gent, Arnhem, St. Agnes und die Augustinerinnen in Oostmalle, betreut durch das Windesheimer Kloster Korsendonck, UBBINK, Diss., S. 160 u. S. 242 allgemein zur Rezeption in devotio moderna-Kreisen sowie SCHEEPSMA, Meister Eckhart, S. 34–36. 399 KOCH, Meister Eckharts Weiterwirken, S. 138. STURLESE , S. 208f. hat speziell auf innerdominikanische Aktivitäten verwiesen, die auch nach der Publikation der Verurteilungsbulle fortbestanden. 400 SCHEEPSMA, Meister Eckhart, S. 41. 401 UBBINK, Diss., S. 161 verweist darauf, dass sich die Praxis der Verfasserangabe nicht von der in Handschriften oberdeutscher Provenienz unterscheidet.
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II. Nazareth in Geldern
schriften mit Predigten Meister Eckharts enthalten Texte, die im Inquisitionsprozess keine Rolle spielten. Die Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 enthält die Predigten QUINT, DW III, Nr. 80 und 84 sowie STEER, DW IV, Nr. 90b, die nicht in der ‘Rechtfertigungsschrift’ erwähnt werden. Von der Predigt QUINT, DW I, Nr. 1 ist in der Bonner Handschrift S 2052 nur der erste Teil überliefert – der inkriminierte Satz hingegen fällt erst am Schluss des zweiten Teils.402 Nur die Berliner Handschrift Ms. germ. qu. 1084 enthält Predigten mit verurteilten Sätzen. Sie wurde erst einige Zeit nach der Entstehung des Abschnitts mit Predigten Eckharts gebunden und war damit in der Verwendung zurückgestellt. Die Werke Eckharts sind nicht die einzigen Texte, die entgegen der Vorbehalte der ersten Devotengeneration gegenüber bestimmten Texten als Laienlektüre in Geldern vorhanden waren. Gerard Zerbolt van Zutphen betrachtete auch die biblischen Bücher der Apokalypse und die Prophetenbücher Isaias und Jeremias als ungeeignet,403 die in Gelderner Handschriften überliefert sind (Apokalypse Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 150r–196v; Prophetenbücher Isaias und Jeremias Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 1090, 1r–131v). Eine Passage im Prolog der Apokalypse-Übersetzung zeigt jedoch, dass es auch andere Positionen gab.404 Alle genannten Beispiele verdeutlichen, dass der Buchbestand auch für anspruchsvolle und kontrovers beurteilte Texte offen war, die inhaltlich ein Bindeglied zur Kleriker-Lektüre bildeten, wenngleich sie im Gesamtbestand nur einen kleinen Bereich ausmachten. Auf den ersten Blick scheint bemerkenswert, dass im Handschriftenbestand des Nonnenklosters auch eine Reihe von Texten enthalten sind, die für laikale Auftraggeber und für ein in der Welt lebendes Publikum entstanden. Nur das inhaltliche Profil der Berliner Handschrift Ms. germ. fol. 1027 legt nahe, dass der gesamte Codex für ein laikales Publikum
402 Beobachtungen zur Textgestalt und zum Werkausschnitt lassen vermuten, dass es noch weitere Integrationsstrategien für das anspruchsvolle Werk gegeben haben könnte. Nicht enthalten sind beispielsweise Predigten, die auf Eckharts Auseinandersetzung mit der Frauenmystik in oberdeutschen Klöstern oder mit den häretischen Strömungen in Straßburg verweisen. Nicht enthalten sind zudem Predigten, deren Sprachgestalt dem Inhalt der mystischen Predigt in besonderer Weise Rechnung trägt und als Verbalisierungshilfe fungieren könnte. Eckharts Straßburger Werk ist schwer fassbar, vgl. dazu zuletzt den von QUERO-SÁNCHES und STEER herausgegebenen Sammelband. 403 KOCK, Buchkultur, S. 186; STAUBACH, Laienlektüre, S. 246–247 zur Akzentuierung der Passage in der volksspachigen Übersetzung. 404 Die menschen die geleert sijn sullen dit boec lesen ende verstaen. Die ongeleerden sullent hoeren. Ende al menschen sulent doen Dat is si sullen hem pijnen daer nae te v leuen (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 150 , Teil des Prologs)
D. Die Handschriften
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konzipiert worden sein könnte.405 Jedoch hat sich eine Schwesterhandschrift aus einem Nimwegener Schwesternkonvent erhalten, die zeigt, dass die Texte nicht individuell auf einen bestimmten laikalen Benutzer zugeschnitten waren und leicht in Konventsbesitz geraten konnten. Die Überlieferung von für Laien konzipierten Texten in Frauenkonventen stellt den Normalfall dar,406 da sich die Bildungssphären überschneiden. Auf andere Weise als bei den theologisch anspruchsvollen Texten wird an diesen Werken die Aufnahmefähigkeit und inhaltliche Bandbreite der Handschriftenbestände in Frauenklöstern deutlich. Ein Musterbeispiel für den Versuch, einem laikalen Publikum katechetisches Grundwissen nahezubringen, sind der sog. ‘Große’ und ‘Kleine Seelentrost’. Es handelt sich dabei um Exemplasammlungen mit dem Ziel, die Zehn Gebote und die kirchlichen Sakramente zu erläutern (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027, 1ra–107vb u. 111r–148v). Bei den ‘Mittelniederländischen Evangelien mit der Glosse’ der Textgruppe Kopenhagen (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1085, 1ra–152vb), die auf den sermones des Jacobus a Voragine beruhen, hat ZIELEMAN zufolge ein Kompilator versucht, im Rahmen der Predigt das zusammenzustellen, was ein in der Welt lebender Laie wissen musste.407 Die wichtigsten Bestandteile des christlichen Glaubens und christlicher Lebenspraxis stellt der ‘Spiegel des Christenglaubens’ zusammen (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 160ra–189ra), dessen Entstehung im Kontext der v.a. im 15. Jahrhundert stark anwachsenden „katechetischen Spiegelliteratur“ zu denken ist.408 Für Laien verfasst ist das sog. ‘Bonaventura-Ludolphiaanse Leven van Jezus’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091, 121r–271v), dessen lat. Vorlage um 1400 entstand, so dass die Übersetzung ebenfalls ins 15. Jahrhundert zu datieren ist.409 An Laien richtet sich auch die Martyrolog-Bearbeitung (Bonn, UB, S 2055, 129r–206v). Für eine Wohltäterin und Witwe entstand schließlich Henrik Herps ‘Spieghel der Volcomenheit’ (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088, 3ra–117vb). In diesem Werk wird im ersten Kapitel darauf verwiesen, dass auch ohne Klostergelübde ein vollkommenes Leben möglich sei.410 Bemerkenswert mit Blick auf die Konventsgeschichte ist nicht das Vorkommen dieser Texte – im Gegenzug konnten auch für ein geistliches Publikum entstandene Werke in Laienkreisen gelesen werden –, sondern 405
TERVOOREN, Was liest man, S. 287 vermutet, dass der Codex in Laienkreisen entstand. Allerdings muss die Konzeption für Laien nicht mit der Produktion durch Laien zusammenfallen, wogegen auch die Nimwegener Schwesterhandschrift spricht. 406 MERTENS, Boeken voor de eeuwigheid. Ter inleiding, S. 15; W ARNAR , S. 44. 407 Z IELEMAN, S. 64 zur Vorlage, S. 65 zu den intendierten Adressaten. 408 2VL 9, Sp. 100–104. 409 2VL 5, Sp. 974–977, hier Sp. 975. 410 VERSCHUEREN, Herp I, S. 129.
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II. Nazareth in Geldern
das Vorhandensein von Texten, die eine andere als die klösterliche Lebensform für den Weg zur Vollkommenheit gelten lassen. Dazu gehört sicherlich Herps ‘Spiegel’, aber auch der Traktat ‘Schwester Katrei’, dessen Protagonistin nach SCHWEITZER „für eine häretisch gefärbte Emanzipation der Laien- und speziell der Frauenfrömmigkeit von den vorgegebenen kirchlichen Religionsformen“ steht,411 wenn sie ihren Beichtvater drängt, ihr den direkten Weg zur Vollkommenheit zu zeigen, sich in die Einöde begibt und schließlich ihren Beichtvater belehrt. Diese Texte stehen neben ausgesprochenen Propaganda-Texten für das Klosterleben wie dem Dialog ‘Preventa und Adoptata’ (Bonn, UB, S 2052, 91v–109v) oder der Legende der Euphrosine aus dem ersten Buch der ‘Vitaspatrum’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 178r–187v) – ein Zeichen dafür, dass die Lebensform derart gefestigt war, dass Texte mit abweichenden Positionen durchaus in das Lektürereservoir aufgenommen werden konnten. Das Gleiche gilt übrigens auch für den Bereich des Jenseits und der letzten Dinge. Enthalten sind Jenseits-Visionen wie Bruder Marcus’ ‘Visio Tnugdali’ und das ‘Fegfeuer des hl. Patricius’ (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 92r– 132va). Hingegen distanziert sich der ‘Traktat von der Seligkeit’ ausdrücklich von einer konkreten Vorstellung der Hölle und verweist stattdessen auf die Sünde als Grund der Gottesferne.412 Zusammenfassend lassen sich die Texte in Gelderner Handschriften als Summe spätmittelalterlicher geistlicher Literatur in der Volkssprache beschreiben. Einen hohen Anteil haben Texte von Verfassern der devotio moderna und ihres Umkreises. An zeitgenössischer geistlicher Literatur wurden Werke franziskanischer Provenienz, aus Kartäuserkreisen, aber auch Werke des Weltgeistlichen Dietrich Engelhus aufgenommen. Gemeinsam ist den Texten der pragmatische Bezug zum geistlichen Leben, der in der Verbindung zur Liturgie, Darstellungsmodellen der Gottesbegegnung, Grundhaltungen in der Lebensgestaltung und der Behandlung zentraler Themen (das Leben Jesu, die Eucharistie, Tod und Jenseits) besteht. Das Spektrum der erhaltenen Texte spricht dafür, dass bei den Gelderner Handschriften an eine solide Konventsausstattung im Sinne eines vorbildlichen Klosterlebens gedacht war. 3. Der Bestand im Kontext der Überlieferung Zu den Handschriftenbeschreibungen im Anhang wird zu den einzelnen 411 412
SCHWEITZER, S. 180. Vraget men nv wat pijn ende wat helle si Soe sprict men gemeynlic dat vuer si inder hellen. Dat en is niet waer mer men moet seggen grauen luden die niet bet en verstaen Mer sal ic spreken wat helle si soe spreke ic dat een yegelicke doetlike sunde is een ewich myddel dat my berouet des gesichtes gads daer ic af salich solde sijn (Berlin, r SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 4 ).
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D. Die Handschriften
Texten jeweils die Parallelüberlieferung genannt und einzeln aufgeführt, sofern nicht mehr als zehn Handschriftenzeugen zu nennen waren. An den Ergebnissen zeigt sich, dass der Gelderner Konvent nicht nur mehrheitlich Texte besaß, die sich mit modernen Verfasser- und Werktiteln versehen und den wichtigsten Entstehungsräumen von geistlicher Literatur in der Volkssprache zuordnen lassen, sondern dass auch von der Rezeptionsseite her ein deutlicher Anteil an Gemeingut in spätmittelalterlichen Frauenkonventen und volkssprachigen Bibliotheken vorhanden war. Insofern weisen die Ergebnisse zum Gelderner Bestand über das Haus hinaus. Einige singulär überlieferte Texte, wie die ‘Geistliche Pilgerfahrt nach Bethlehem’ eines Zisterziensers (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, 95r–137v), der ‘Fünf-Tugenden-Traktat’, der auf die Ausbildungssituation in einem Männerkloster Bezug nimmt (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 126va– 168ra), oder die Sammlung von Betrachtungen und Gebeten für den Tageslauf und zu Anlässen des Konventslebens (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 1r–87r), die aufgrund der erwähnten Patrone wohl nicht aus Geldern stammen kann, lassen zudem vermuten, dass der Konvent Literaturbeziehungen hatte, über die sonst wenig bekannt ist. Literaturbeziehungen oder ‘Lesegemeinschaften’ gehören zu den Faktoren, die das inhaltliche Profil eines Handschriftenbestands mitbestimmen. Um zu beschreiben, inwiefern ein spezifisches literarisches Interesse und Auswahlprinzip, die Teilhabe an Literaturkreisen mit allgemeinem Textaustausch oder individuelle Möglichkeiten der Vorlagenbeschaffung für das inhaltliche Profil des aus Geldern erhaltenen Handschriftenbestands bestimmend gewesen sind, werden in diesem Abschnitt die Angaben zur Überlieferung ausgewertet. Dieses Verfahren unterliegt jedoch methodischen Einschränkungen. Zahllose spätmittelalterliche Handschriften sind inzwischen verloren. Die erhaltenen Codices tragen oft keine Besitzereinträge und können somit nichts über zu ihren Besitzern bestehende Literaturbeziehungen aussagen. Zudem findet sich Parallelüberlieferung schmal überlieferter Texte häufig in großen Handschriftenbeständen, ohne dass zwischen den besitzenden Konventen unmittelbare Literaturbeziehungen bestanden haben müssen. Ein gutes Vergleichsbeispiel für den Gelderner Konvent ist das Nürnberger Katharinenkloster, in dessen Handschriftenbesitz sich einige Texte aus dem Eckhart-Umkreis befanden, die auch in Geldern gelesen wurden. Die Parallelen beschränken sich auf einzelne Handschriften und dürften vor allen darauf verweisen, dass beide Konvente vergleichbare Zugriffsmöglichkeiten auf Texte des 14. Jahrhunderts mit hohem spekulativen Niveau hatten und diesen Raum boten.413 Um demgegenüber Einzelbeispiele als 413
r–v
Nürnberg, StB, Cent. VI, 59, vor Mitte 15. Jh., 150 Predigt mit Bezügen zu Meister Eckhart QUINT, DW I, Nr. 15 (nur Teil 2, gekürzt) (Berlin, SBB-PK, Ms. germ.
II. Nazareth in Geldern
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Resultate konkreter Beziehungen zu erkennen, sind historische Zusatzinformationen notwendig. Eine weitere sachliche Einschränkung ergibt sich aus dem geringen Erhaltungsgrad von Handschriftenbeständen bedeutender Schwesternhäuser. Aus dem von Geert Grote gegründeten Deventer Stammhaus der devotio moderna sind bei STOOKER/VERBEIJ drei Handschriften verzeichnet, aus Diepenveen 19 und aus weiteren Deventer Schwesternhäusern bis zu 16 Codices.414 Schon diese geringe Anzahl mindert die Vergleichsmöglichkeiten und Möglichkeiten zur Entdeckung signifikanter Überlieferungsbezüge, so dass mutmaßliche Lesegemeinschaften nicht mehr deutlich werden können. Auch zwischen den im Gebiet des heutigen Deutschland liegenden Schwesternhäusern haben vermutlich Netzwerke bestanden, die der Vermittlung von Texten dienten, die sich jedoch nur noch an einzelnen Beispielen zeigen lassen.415 Literaturbeziehungen lassen sich auch r
v
qu. 1084, 6 –7 ); Nürnberg, StB, Cent. IV, 40, Mitte 15. Jh., nordbair. mit ostfr. va ra Einschlägen, 2 –5 ‘Von der übervart der gotheit’, P FEIFFER II, Traktat Nr. XI, J OSTES, v r vb vb Nr. 2, nur Teil 1 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, 143 –151 ), 16 –21 Exzerpte aus P FEIFFER II, Traktat XIV und XV ‘Sant Johannes sprichet: ‘ich sach das wort in gote’ und ‘Die drîe persône geschuofen die crêatûre von nihte’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r v r r qu. 1084, 33 –36 ), 34 –36 ‘Traktat von der Seligkeit’ (‘Traktat von der wirkenden und r r der möglichen Vernunft’), I. Fassung (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 1 –5 ), vb vb v r 42 –43 Predigt P FEIFFER II, Nr. XXVI (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 50 –52 , rb ra Teil 1 mit Plustext am Schluss), 72 –73 Meister Eckhart, Predigt STEER, DW IV, v v r v Nr. 107 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 59 –60 ), 91 –91 Predigt über Sap 7,7f. v v MORVAY/GRUBE T 75, 224 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 60 –63 ), Nürnberg, h r v StB, Cent. VI, 46 , 91 –93 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW III, Nr. 60 (Berlin, v r v v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 55 –58 ), 157 –162 ‘Traktat von der Seligkeit’, r r I. Fassung (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 1 –5 ), beide Handschriften enthalten h r v zudem Teile aus QUINT, DW III, Nr. 81 (Cent. VI, 46 , 113 –116 , Ms. germ. qu. 1084, v v 53 –55 in einem Mosaiktraktat). 414 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 318–333 aus Deventer, Brandeshuis, Nr. 334–336 aus Deventer, Buyskenshuis, Nr. 337–345 aus dem Deventer Kerstekenshuis (z.T. mit Verweisen auf das Brandeshuis, mit dem der Konvent ca. 1470 vereinigt wurde, der vereinigte Konvent hieß dann St. Ursula, vgl. Nr. 353–373), Nr. 346–349 aus Deventer, Lamme van Diesenhuis, Nr. 350–352 aus dem Meister Geerts-Haus und Nr. 374–392 aus Diepenveen. 415 Parallelen in Handschriften aus Coesfeld, Marienbrink: Düsseldorf, LB, Mscr. v r B 30b (1426, aus dem seit 1427 bestehenden Schwesternhaus), 115 –117 Auslegung von Cn 5,1 als Wort Christi, im Anschluss an Ps.-Richard von St. Viktor, ‘Expositio in Canr v tico canticorum’, mnl. (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, 141 –142 ); Berlin, SBBrb rb PK, Ms. germ. qu. 1101, 106 –107 Exempel von der Übergabe der Herzreliquie des hl. Augustinus (ARNSWALDT-Hs., leicht abweichende Redaktion gegenüber Berlin, SBBv r PK, Ms. germ. qu. 1095, 87 –88 ); Parallelen in Handschriften aus dem Essener Schwesternhaus im Kettwig: Düsseldorf, UB (Leihgabe der LB), cod. C 20, 1459, nfr. mit rip. rb va Formen, angefertigt von einem schriuer, 245 –247 Legende: Wenzel (Bonn, UB, r v r v S 2054, 213 –217 ), Essen, Domschatzkammer, Hs. 28, 140 –223 Johannes Brugman
D. Die Handschriften
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textbezogen vermuten, wenn das Gelderner Haus die Legendenüberlieferung auffällig deutlich mit einigen Kölner Konventen teilt416 oder bestimmte Predigten Taulers vor allem in Handschriften aus Devotenhäusern anzutreffen sind.417 Aus den genannten Gründen sollen an dieser Stelle lediglich einige besonders auffällige Beobachtungen genannt werden, die einige Züge des Bestands aus der Überlieferungslage heraus erklären. 3.1. Beobachtungen zur Schreibsprache Eine grundsätzliche Orientierung über den Entstehungsort der überlieferten Texte bzw. ihrer unmittelbaren Vorlagen bietet die Schreibsprache. Ihrer Analyse, die sich auf Stichproben beschränken musste, wurden Kriterien zugrundegelegt, die ARMAND BERTELOOT für Handschriften der ‘Legenda aurea’ aus den östlichen Niederlanden zusammengestellt hat.418 Die Kennzeichen der Schreibsprache, die dort für eine östliche Herkunft genannt werden, treffen auf Handschriften, die sich aufgrund verschiedener Indizien mit dem Gelderner Konvent verbinden lassen, weitgehend zu. Verkürzt gesagt, erweisen sich die Texte durch die Konjunktion ende und die Senkung des ‘u’ zu ‘o’ vor gedecktem Nasal (mont, sonde) als niederländisch und durch das Fehlen der ‘l’-Vokalisierung nach ‘a’ und ‘o’ vor Dental als östlich (olt, holt). Häufig ist auch die Schreibung ‘a’ für gedehntes kurzes ‘o’ in offener Silbe zu beobachten (gade, apenbaer). Von den insgesamt 15 von BERTELOOT angeführten Kriterien entspricht ledigOFM, ‘Leven van Jesus’ (‘Devote Oefeninge’) (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, r r 11 –110 ). 416 Die Parallelüberlieferung kann an dieser Stelle nicht nach einzelnen Legenden pro Handschrift aufgeschlüsselt werden, vgl. dazu die Angaben zu Bonn, UB, S 2054. Handschriften mit mindestens drei Legenden in Parallelüberlieferung: Darmstadt, ULB, Hs 2196, 2. H. 15. Jh., vermutl. aus einem Kölner Kloster mit Augustinerregel (KRÄMER, S. 456: Köln, Weißfrauen); Darmstadt, ULB, Hs 814, um 1471, vielleicht aus demselben Kloster (KRÄMER, S. 455); Köln, Hist. Archiv, cod. W. fol. 165, rip., wahrscheinlich aus Köln, 2. H. 15. Jh., Darmstadt, ULB, Hs 144, rip., 1471, wahrscheinlich aus der Schreibstube der Kölner Fraterherren (KRÄMER , S. 423: Köln, SS. Johannes et Cordula?); Köln, Hist. Arch., cod. W. fol. 169, rip., 2. H. 15. Jh., vermutlich aus der Schreibstube der Kölner Fraterherren; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1687, rip., aus dem Kölner Schelenkonvent, 1463. 417 Die Überlieferung von VETTER Nr. 32 u. 33 wird zu Berlin, SBB-PK, Ms. germ. v r r r qu. 1079, 151 –167 zusammengestellt, zu Nr. 8 und 9 zu Bonn, UB, S 2052, 20 –36 ; hervorzuheben sind die dort genannten Handschriften Deventer, Athenaeum-Bibl., No. 101 D 12 (Cat. 66), v.J. 1517, aus Diepenveen oder Sunte vrsulen huys in Deventer; Hildesheim, Beverinsche Bibl., Nr. 724b, nd., aus dem Lüchtenhof und Gent, UB, Nr. 966, ca. 1500, geschrieben durch suster heilken iacops in Oostmalle, das seit 1593 zum Windesheimer Kapitel gehörte (STOOKER /VERBEIJ II, S. 239). 418 Für das angrenzende Gebiet vgl. auch DE SMET und für den nordwestdeutschen Raum P ETERS.
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II. Nazareth in Geldern
lich der Gebrauch der Pronomen nicht völlig der gegebenen Beschreibung. Als maskuline und feminine Pronomen sind die niederländischen Normalformen hem(e) und haer(e) anzutreffen, sehr häufig aber auch die Formen oem und oer sowie der Akkusativ oen. Diese Formen sind urkundlich für Geldern belegt.419 Daneben kommen maskulin auch die Formen om und on vor, für die sich im urkundlichen Material einige wenige Belege fanden.420 Als Reflexivpronomen der dritten Person sind verschiedene Formen anzutreffen, darunter die von BERTELOOT als südöstlich bezeichnete Form sich, die sich seit 1400 in Gelderner Urkunden durchsetzt. Sie könnte in den durchweg später entstandenen Handschriften sowohl auf einen deutschen Import oder eine südöstliche Herkunft älterer Texte hindeuten oder einen Reflex des zeitgenössischen geldrischen Idioms darstellen.421 Das sporadische Vorkommen könnte ein Hinweis auf eine konservative sprachliche Anlage vieler Kopien mit anderen Formen sein, in denen der aktuelle, in der Urkundensprache gepflegte Sprachgebrauch zurücktritt gegenüber dem Usus der westlichen Nachbarn, denen die Gelderner wesentliche geistliche Impulse verdankten.422 Beobachtungen zu verschiedenen Sprachschichten einzelner Texte gelangen im Rahmen der unternommenen Stichproben nur am Rande. Die Berliner Handschrift Ms. germ. qu. 1079 weist Korrekturen auf, die auf die Entstehung der Texte südlich der Benrather Linie hindeuten. Bemerkenswert ist, dass auf Bl. 169r in einer der ‘Kölner Klosterpredigten’ und auf Bl. 182r in einem unbekannten Text zunächst [of] in op korrigiert wird (übergenau nach op in der Vorlage?), während sich Bl. 181v u. 187v mit [ap] af und 187r mit [op] of die zu erwartenden Korrekturen finden. Bemerkenswert ist zudem Bl. 176r die Schreibung die voerte der hellen – insgesamt aber nur spärliche Beispiele für oberdeutsche Merkmale in Texten, bei denen zumindest für die ‘Kölner Klosterpredigten’ der Ursprung im deutschen Sprachraum südlich der Benrather Linie sicher ist.423 Ein Einzel419
BERTELOOT, S. 13f.; T ILLE, S. 191–194. r Ebd., S. 194, vgl. z.B. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, ab 137 , Ms. germ. r r r v v v qu. 1095, 2 , 3 , Ms. germ. qu. 1097, 1 , Ms. germ. oct. 353, 93 , 143 , 160 . 421 BERTELOOT, S. 14, T ILLE , S. 195–198. Beispiele für den Gebrauch des r Reflexivpronomens sich: Ms. germ. qu. 1079 ab 137 , Ms. germ. qu. 1080 ab Kap. 3 der Imaginationsübung nach Dominikus von Preußen, Ms. germ. qu. 1084, Ms. germ. r v r v v qu. 1091, 2 , Ms. germ. qu. 1092, 142 –143 , Ms. germ. qu. 1095, 120 –130 , Ms. germ. r r v v v r r qu. 1096, 1 –8 , 111 , Ms. germ. qu. 1097, 149 –152 , Ms. germ. oct. 353, 130 , 139 , v 160 . 422 Zum Phänomen kontextbezogener Sprachverwendung am Niederrhein, die zum zeitlichen Nebeneinander verschiedener Sprachen in unterschiedlichen Lebensbereichen führen kann, vgl. DE SMET, S. 24f.; TERVOOREN, Sprachliche Situation; ders., Sprache und Sprachen, bes. S. 32. 423 Vgl. zu dieser Hs. auch die Beobachtung bei LÜDERS III.1, S. 149 zu Ps.-Augustinus: ‘Liber soliloquiorum animae ad deum’, mnl.: „Das hier in ynniger verenigen offen420
D. Die Handschriften
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beispiel bleibt auch das niederdeutsche Pronomen em Ms. germ. qu. 1092, 141v in einem Text, für den bisher nur westdeutsche Parallelen, darunter eine Handschrift aus dem Coesfelder Schwesternhaus Marienbrink, bekannt sind.424 Damit deutet sich zwar ein gewisses dialektales Spektrum der Vorlagen an, jedoch bleibt der Anteil der beobachteten Bezüge ins deutsche Sprachgebiet weit hinter dem aufgrund der entstehungsgeschichtlich feststellbaren Herkunft der Texte zu erwartenden Anteil zurück. Mit EVA LÜDERS ist nicht nur für die ‘St. Georgener Predigten’ anzunehmen, dass die unmittelbaren Vorlagen nicht allzuweit entfernt entstanden sind und nur geringfügig modifiziert wurden.425 Die Beobachtungen fügen sich in diesem Punkt tendenziell zu den Ergebnissen von STOOKER/VERBEIJ, die allgemein die Bezugsquellen geistlicher Literatur in Frauenklöstern der südlichen Niederlande in nahegelegenen Männerkonventen ansiedeln.426 Insgesamt zeigt die Analyse der Schreibsprache, dass ein Großteil der Vorlagen in Geldern selbst oder in unmittelbarer Nähe entstanden sein wird und Handschriftengeschenke oder -erwerbungen aus weiter entfernten Orten keinen bedeutenden Anteil bildeten. Codices mit Faszikeln in deutlich unterscheidbarer Schreibsprache gibt es nicht. Daher bilden Überlieferungsbezüge die Hauptmöglichkeit, etwas über die Herkunft der Vorlagen und über die Eingebundenheit des Konvents in eine literarische Landschaft zu erfahren. 3.2. Überlieferungsbezüge zu limburgischen Referenzbibliotheken Zahlreiche Überlieferungsbezüge lassen sich zu zwei großen volkssprachigen limburgischen Bibliotheken feststellen. Sie treten häufig in zeitnah entstandenen Handschriften auf. Die auffälligsten Parallelen bestehen zu Handschriften aus dem Maaseiker Kloster St. Agnes, aus dem mit 81 Handschriften der umfangreichste Handschriftenbestand eines Frauenklosters aus dem niederländisch-belgischen Raum erhalten ist.427 Zudem gibt eine Liste mit 116 Positionen, die die Priorin Bollen im Jahr 1795 im Auftrag der Franzosen anfertigte, Anhaltspunkte für den historischen Besitz.428 Einige Positionen enthalten Handschriftengruppen, in anderen Fällen lassen sich dem Konvent Handschriften zuweisen, die nicht auf der bar vorliegende Missverständnis des mnl. Titels ‘enighe sprake ende vereneghinge’ scheint darauf hinzudeuten, dass der Text in B2 eine nicht-niederländische, sehr möglicherweise ripuarische Zwischenredaktion passiert hat.“ 424 Vgl. BERTELOOT, S. 13. 425 LÜDERS III.1, S. 147. 426 STOOKER /VERBEIJ I, S. 104. 427 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 789–865; DESCHAMPS, Handschriften uit het SintAgnesklooster, S. 189–190 nennt außerdem fünf lateinische Handschriften. 428 DESCHAMPS, Handschriften uit het Sint-Agnesklooster, S. 191.
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II. Nazareth in Geldern
Liste enthalten sind, so dass mit einigen Ungenauigkeiten gerechnet werden muss. DESCHAMPS, der den Bestand im Jahr 1967 vorstellte und noch von einer Zahl von 68 erhaltenen Handschriften ausging, schätzte, dass etwa ein Drittel des historischen Bestands erhalten sei.429 Bereits STOOKER/VERBEIJ haben die aus Maaseik erhaltenen Handschriften als Bezugsgröße genutzt, um den Textbestand eines Frauenklosters modellhaft zu beschreiben.430 Für den Vergleich mit dem Gelderner Bestand geben speziell einige Texte Anlass, die bisher nur in Handschriften aus beiden Konventen anzutreffen waren. Es handelt sich dabei um kurze Traktate, die in der Forschung bisher kaum eine Rolle spielten. Von diesen geht auf Werke bekannter Verfasser lediglich das sog. ‘HaagGaesdoncker Exzerpt’ aus Hendrik Mandes ‘Een devoet boecskijn vanden binnensten ons liefs heren Jhesu Christi’ zurück, das sich in den Handschriften ’s-Gravenhage, KB, 73 F 27 aus Maaseik und Gaesdonck, CA, Ms. 17 aus Geldern findet431 sowie die Predigt ‘Dit is enen geystelicken wagen’, als deren Verfasser Johannes Brugman gilt (Gent, UB, Hs. 1301, 1476, 132r–134v, Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 246r– 248r). Für einige weitere Texte mussten Notnamen wie ‘Onse here seyt: Dat rike gades is in v (Lc 17,21). Wat sal ic dan sueken buten mi ...’ (’sGravenhage, KB, 73 F 23, 135r–136r, Ms. germ. qu. 1095, 90r–v) und ‘Von Gottesfurcht und Gottesliebe’ (’s-Gravenhage, KB, 73 H 21, 1r–44r, Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084 , 161r–174v) vergeben werden, wenn sie nicht selbst schon so rätselhafte Titel wie Sibkeloe trugen (’s-Gravenhage, KB, 73 F 27, 59v–68r bzw. 68r–71v, Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 129r–130r, s.u.). Dass die genannten Texte in Geldern wichtig waren, belegen die Einträge zum Inhalt in der Berliner Handschrift Ms. germ. qu. 1084, die die zuletzt genannten Texte anführen. In der folgenden Liste sind, um die Vergleichbarkeit beider Bestände hervorzuheben, auch die Texte mit mehr als zehn Überlieferungszeugen enthalten. Sie sind mit * markiert. Für Nachweise über den jeweiligen Fundort wird auf die Beschreibungen der Gelderner Handschriften im Anhang verwiesen. Nicht aufgenommen wurden Parallelen in Handschriften, die aus sprachlichen Gründen nicht in Geldern entstanden sein können, sowie Exzerpte. *Antwerpen, Ruusbroec-Genootschap, Misc. 26, ca. 1500 v r 121 –127 Magdalena von Freiburg, Litanei vom Leiden Christi – Berlin, SBB-PK, r v Ms. germ. qu. 1100, ca. 1460–1480, 205 –209
429 430 431
DESCHAMPS, a.a.O., S. 167. STOOKER /VERBEIJ I, S. 30, 42, 76f. u. bes. 296–301. MERTENS, Hendrik Mande en De septem itineribus, S. 10.
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Brüssel, KB, cod. 4302-05, aus Maaseik, St. Agnes, 1469 r v r v 89 –107 Legende: Servatius – Bonn, UB, S 2054, 1460/70, 23 –37 v r v v 107 –118 Legende: Hubert von Tongeren – Bonn, UB, S 2054, 99 –112 v
v
*Brüssel, KB, II 1332, ca. 1510, 222 –228 *Brüssel, KB, IV 317, ca. 1510, 1–6 v v Frankfurt/Main, Stadt- und UB , Ms. praed. 12, ca. 1510, *61 –68 Magdalena von Freiburg, Litanei vom Leiden Christi – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r v qu. 1100, ca. 1460–1480, 205 –209 Gent, UB, Hs. 1301, 1476 r v 132 –134 Johannes Brugmann OFM, Predigt Dit is enen geystelicken wagen – Krar r kau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, nach 1480, 246 –248 *’s-Gravenhage, KB, 70 E 12, 1450 Lektionar mit den Epistel- und Evangelienperikopen zum Kirchen- und Heiligenjahr nach der Übersetzung von Johan Scutkens – Hamburg, SUB, Theol. 1004, um 1460, Epistolar, Text nach der Johan Scutkens zugeschriebenen Übersetzung ’s-Gravenhage, KB, 73 F 23 (Cat. Nr. 662), ca. 1470 r r 135 –136 Onse here seyt: Dat rike gades is in v (Lc 17,21). Wat sal ic dan sueken r–v buten mi ... – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 2.–3. Viertel 15. Jh., 90 ’s-Gravenhage, KB, 73 F 27, ca. 1470–1500 v r r v 59 –68 (initiengleich) bzw. 68 –71 (titelgleich) – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r r qu. 1084 , Ende 2.–3. Viertel 15. Jh., 129 –130 ‘Sipuclo’ v r 71 –165 Wilhelm Jordaens, ‘Van den sevenvoldigen vallen ende van den opstaen des r r rechtverdighen menschen’ – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, um 1489, 1 –34 ; r v r r Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 130 –153 165 –200 Hendrik Mande, Een devoet boecskijn vanden binnensten ons liefs heren Jhesu Christi, Exzerpte aus Kap. 6– r v 14 – Gaesdonck, CA, Ms. 17, um 1520, 209 –233 *’s-Gravenhage, KB, 73 F 28, ca. 1550 r r 5 –12 Jan van Ruusbroec, ‘Van den vier becoringhen’ – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r r qu. 1084, Ende 2.–3. Viertel 15. Jh., 175 –183 ’s-Gravenhage, KB, 73 H 8, ca. 1460 r v 1 –190 ‘Passionstraktat O Ghi al die daer gaet den wege ...’ – Bonn, UB, S 2052, r v 1454, 112 –181 ’s-Gravenhage, KB, 73 H 9, 1473 r r 1 –181 Evangelienharmonie: Das ‘(ndl.-dt.) Leben Jesu’ – Berlin, SBB-PK, Ms. r v germ. qu. 1091, Ende 15. Jh., 1 –120 ’s-Gravenhage, KB, 73 H 14, ca. 1450–1500 r r *1 –28 Bruder Marcus, ‘Visio Tnugdali’ – Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, r rb um 1450–60, 92 –117 (andere Übersetzung) r r 29 –47 ‘Fegfeuer des hl. Patricius’, mnl. Übers. v. 1387 – Krakau, Bibl. Jagl., Ms. rb va germ. qu. 1087, 117 –132 r v v r *48 –71 ‘Guido von Alet’ – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081, 1446, 157 –174 (andere Übersetzung) ’s-Gravenhage, KB, 73 H 16, 1471 v v r r 121 –142 ‘Zehn Gebote’-Erklärung, mnl. – Bonn, UB, S 2052, 1454, 182 –195
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*142 –157 Jan van Ruusbroec, ‘Van den vier becoringhen’ – Berlin, SBB-PK, Ms. r r germ. qu. 1084, Ende 2.–3. Viertel 15. Jh., 175 –183 ’s-Gravenhage, KB, 73 H 20, 1445 r r 1 –138 Hubertinus von Casale ‘Arbor vitae crucifixae Jesu’, mnl. Bearb.: ‘Der Ror sengarten Jesu und Marias’ – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351, um 1500, 78 – v 313 ’s-Gravenhage, KB, 73 H 21, 1545–1547 r r 1 –44 Von Gottesfurcht und Gottesliebe / Van den anxt ende van der mynnen gods – r v Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, Ende 2. bis 3. Viertel 15. Jh., 161 –174 ’s-Gravenhage, KB, 73 H 26, ca. 1510 Psalter mit Glosse, Mischredaktion – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171–1173, 1450, 1464 u. 3. Viertel 15. Jh. ’s-Gravenhage, KB, 73 H 32, ca. 1451 r v 1 –36 Von Gottesfurcht und Gottesliebe / Van den anxt ende van der mynnen gods – r v Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, Ende 2. bis 3. Viertel 15. Jh., 161 –174 Leiden, UB, BPL 2145, ca. 1500, aus Venray, Jerusalem oder Maaseik, St. Agnes b b b a 189 –190 u. 190 –191 Gebete und Betrachtungstexte zu dem Weihnachtsmessen – r v v v v v Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337, 1489, 85 –88 , darin 86 –87 u. 87 –88 olim Leuven, UB, G 70, ca. 1470 (andere Angabe: um 1500) v r 29 –30 Lauet den here alle negen choren der engelen ... – Berlin, SBB-PK, Ms. r–v germ. qu. 1337, 1489, 93 r v *140 –145 , Magdalena von Freiburg, Litanei vom Leiden Christi – Berlin, SBB-PK, r v Ms. germ. qu. 1100, ca. 1460–1480, 205 –209 *Nijmegen, UB, 322, ca. 1470 r r 1 –79 Godevert van Wevele, ‘Vanden XII dogheden’ – Krakau, Bibl. Jagl., Ms. r v germ. qu. 1085, nach 1480, 171 –225 Utrecht, Museum Catharijneconvent, BMH 101, 15. Jh. ‘Passionstraktat O Ghi al die daer gaet den wege ...’ – Bonn, UB, S 2052, 1454, r v 112 –181 *Utrecht, UB, 1011 (8 L 8), ca. 1500 Lektionar mit den Epistel- und Evangelienperikopen zum Kirchen- und Heiligenjahr nach der Johan Scutkens zugeschriebenen Übersetzung – Hamburg, SUB, Theol. 1004, um 1460, Epistolar, Text nach der Johan Scutkens zugeschriebenen Übersetzung
In der Liste, die die Priorin Bollen im Jahr 1795 aufstellte, werden folgende Werke genannt,432 die auch in Gelderner Handschriften vorhanden sind: Nr. 13: Ps.-Richard von St. Viktor, ‘Expositio in Canticum Canticorum’, mnl. – Berlin, r r SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, 2.–3. Viertel 15. Jh., 1 –141 432 DESCHAMPS, Handschriften uit het Sint-Agnesklooster, S. 191. Die folgende Liste nennt die dort vergebenen Nummern.
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D. Die Handschriften
Nr. 41: ‘Franziskanische Traktate’ – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 3. Viertel ra rb r r 15. Jh., 1 –155 , Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078, 2.–3. Viertel 15. Jh., 1 –79 r
v
Nr. 45: Der Minnen Regel – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, ca. 1460, 76 –136 , r r Bonn, UB, S 2052, 1454, 57 –59 (Exzerpte) Nr. 63 (1437): Ps.-Augustinus: ‘Liber soliloquiorum animae ad deum’, mnl. – Berlin, r v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, ca. 1460, 1 –75 r
v
Nr. 65: Neunfelsenbuch – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, 2. H. 15. Jh., 1 –93 (kürzere Fassung)
Wenngleich eine hohe Zahl von Texten für beide Häuser etwa zur gleichen Zeit entstand und einige Texte nach bisheriger Kenntnis nur dort überliefert sind, ist ein direkter Austausch zwischen den Konventen unwahrscheinlich. STOOKER/VERBEIJ, die anhand ihres umfangreichen Materials auch der Frage nach den Vermittlungswegen nachgingen, haben beobachtet, dass ein Austausch häufig zwischen benachbarten Konventen stattfand und die Zugehörigkeit zum selben Klosterverband (Kapitel) die Entstehung von Handschriftenbeständen begünstigte.433 Dies lässt sich ansatzweise auch für Maaseiker Handschriften feststellen, wenn zwei Codices von einem Lütticher Kartäuser gebunden wurden und ein weiterer im Maastrichter Tertiarinnenkonvent Maagdendries entstand.434 Demgegenüber ist die räumliche Entfernung zwischen Geldern und Maaseik beträchtlich größer. Darüber hinaus gehörte St. Agnes dem Kapitel von Venlo an,435 während der Gelderner Konvent dem Kapitel von Zwolle angehört haben soll, so dass auch der zweite, einen direkten Austausch begünstigende Faktor fehlt. Die Existenz von Texten, die scheinbar nur aus den genannten Konventen erhalten sind, und die zahlreichen Parallelen verstehe ich als Indikatoren dafür, dass der Gelderner Bestand großzügig angelegt wurde und einen Großteil der im Umlauf befindlichen Texte aufnahm. Es spricht einiges dafür, dass es einen limburgisch-geldrischen Literaturzirkel gab, in den beide Konvente eingebunden waren.436 Vermittelt wurden, soweit sich die 433 434
STOOKER/VERBEIJ I, S. 52 u. 104. STOOKER/VERBEIJ I, S. 4 und Bd. II, Nr. 831 u. 832, gebunden von brueder Jacobus van Gruytroey, arm carthuser by Luyck, sowie STOOKER /VERBEIJ I, S. 166 u. Bd. II, Nr. 804, geschrieben in Maagdendriesch. 435 DESCHAMPS, Handschriften uit het Sint-Agnesklooster, S. 169; Monasticon Belge VI, S. 283–291. 436 Auf diese übergreifende limburgisch-deutsche Lesegemeinschaft verweisen auch STOOKER /VERBEIJ I, S. 105, Anm. 188 und nennen als Beispiel die Überlieferung von ‘Van den XII dogheden’ aus Maaseik, dem Bartholomäus-Konvent in Maastricht, aus St. Nikolaus in Aachen, Hasselt und in einigen Amsterdamer Konventen. Vom Gelderner Konvent her betrachtet, könnte sich diesem Kreis die Überlieferung von Langenbergs zweiter Predigt aus dem Eckhart-Umkreis verdanken (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. v r v v qu. 1084, 20 –23 und London, British Museum, cod. Egerton 2188, 191 –193 aus dem
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II. Nazareth in Geldern
Beispiele generalisieren lassen, Windesheimer Autoren (Mande, Jordaens), der aktuelle Franziskaner Brugman und Texte, die auf Grundthemen und anliegen verweisen. Für Texte mit pragmatischem Lebensbezug zum Klosteralltag und zur Förderung der inneren Haltung, wie sie ‘Vanden XII dogheden’, ‘Der Minnen Regel’, das Pseudo-Augustinische ‘Liber soliloquiorum animae ad deum’ oder das ‘Neunfelsenbuch’ repräsentieren, brauchte der Konvent keine speziellen Interessen zu entwickeln, sondern konnte die Vorlagen über bestehende Kreise beziehen. Ein weiteres limburgisches Beispiel zeigt, dass durchaus auch Texte deutscher Dominikaner eingeschlossen gewesen sein könnten, die aus Maaseik nicht erhalten sind. Der gleichfalls aufgrund spezifischer neuzeitlicher Gegebenheiten in größerem Umfang aus dem Maastrichter Beghardenkonvent St. Bartholomäus erhaltene Bestand437 zeigt im Bereich der schmal überlieferten Texte folgende Parallelüberlieferung: Brüssel, KB, II 112 (Cat. 2381), ca. 1460 r r 115 –121 Der Minnen Regel (Exzerpt) – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, ca. r v 1460, 76 –136 v r 60 –61 Über das geistliche Leben (früher ‘Broeder Nikolaas’ zugeschrieben) – Berr r lin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 2.–3. Viertel 15. Jh., 90 –92 vb
Brüssel, KB, cod. IV 138, ca. 1490, 193 –195 r 213 Legende: Afra
vb
v
– Bonn, UB, S 2054, 1460/70, 206 –
’s-Gravenhage, KB, 73 H 15, ca. 1460 r r Johannes Tauler OP, Predigt HELANDER, S. 346–351 – Bonn, UB, S 2052, 1454, 1 –5 Johannes Tauler OP, Predigt VETTER, Nr. 32 – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, v v ca. 1460, 151 –160 Johannes Tauler OP, Predigt VETTER, Nr. 33 – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, v r ca. 1460, 160 –167 v v 89 –97 ‘Die zwölf Räte Jesu Christi’ mit Erklärung – Bonn, UB, S 2052, 1454, 75 – r 82 Maastricht, Gemeentlijke Archiefdienst, ms. 479, um 1470 r r 46 –56 Johannes Tauler OP, Predigt VETTER, Nr. 33 – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. v r qu. 1079, ca. 1460, 160 –167 r r 62 –70 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW I, Nr. 2 – Berlin, SBB-PK, Ms. v r germ. qu. 1084, Ende 2. bis 3. Viertel 15. Jh., 66 –70 r ? 130 –139 Johannes Tauler OP, Predigt VETTER, Nr. 9 (frgm.) – Bonn, UB, S 2052, r r 1454, 30 –36 v r 267 –268 Dialog zwischen Christus und Johannes – Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. v qu. 1085, nach 1480, 244 v v 274 –277 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW III, Nr. 84 – Berlin, SBB-PK, v r Ms. germ. qu. 1079, ca. 1460, 171 –173 Aachener Tertiarenkonvent, jedoch weiter westl. entstanden). Vgl. aber die Angaben zur Überl. der ‘Nordmittelniederländischen Vitaspatrum’, gleichfalls mit einer Aachener Hs. 437 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 866–888; zur neuzeitlichen Besitzgeschichte s. Bd. I, S. 38f., zum Konvent allg. VAN HEEL, Kapittel van Zepperen, Teil XIII, S. 97–103.
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D. Die Handschriften r
r
Utrecht, BRU, 2 D 23, 13 –43 , ca. 1470, Evangelienharmonie: Das ‘(ndl.-dt.) Leben r v Jesu’ (unvollst.) – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091, Ende 15. Jh., 1 –120 Vaalbeek, Bibl. der Franciskanen, A 21 (heute St. Truiden, IFG, a 21?), ca. 1470 u. ca. 1500, Teil I geschr. v. Jan de Test van Emmerik rb va r v 66 –103 Legende: Servatius – Bonn, UB, S 2054, 1460/70, 23 –37 ra vb v v 225 –244 Legende: Pantaleon, Mirakel – Bonn, UB, S 2054, 1460/70, 58 –99 v
r
Weert, Minderbroeders, 9, 218–226 , 1459, 1466, 218 –226 v r Christi’ – Bonn, UB, S 2052, 1454, 75 –82
v
‘Die zwölf Räte Jesu
Weert, Minderbroeders, 10, 1466, geschr. v. Jan van Emmerik presbiter in Maastricht v 140 Sechs Klagen Christi über seine Freunde – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, r–v um 1489, 34 v 166 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 40 – Krakau, Bibl. Jagl., Ms. r v germ. qu. 1087, um 1450–60, 39 –43
An diesem Beispiel wird nochmals die Lesegemeinschaft mit Limburger Konventualen deutlich, die sich, teils bedingt durch den geringen Erhaltungsgrad der Handschriften, in vergleichbarem Umfang nicht für andere Konvente nachweisen ließ. 3.3. Bezüge zu zisterziensischer Literaturproduktion und -vermittlung Hinter dem zunächst rätselhaften Eintrag Sipuclo auf dem ersten Blatt der Berliner Handschrift Ms. germ. qu. 1084 und der Textüberschrift Hier beghint Sibkeloe zu Parallelüberlieferung in ’s-Gravenhage, KB, 73 F 27, 68r–71v aus Maaseik könnte sich der Ortsname Sibculo verbergen. Sibculo liegt nördlich von Almelo und war Sitz des Zisterzienserklosters Galilea Maior, das zu den wichtigsten Konventen der zisterziensischen Reformkongregation Colligatio Galilaeensis gehörte. Das Haus war jedoch aus einer Gründung von Fraterherren hervorgegangen, die sich im Jahr 1405 zunächst, veranlasst durch den Prior der Augustinerchorherren in Bethlehem bei Zwolle, der Windesheimer Kongregation anschlossen. Im Jahr 1412 wurde das Haus in den Zisterzienserorden aufgenommen und erhielt Weisungen durch den Abt von Kamp. Das Kloster betreute die Frauenkonvente in Marienhorst bei Ter Hunnepe und Assen in Drenthe.438 Die Handschrift Cuyck, Sint-Agatha, C 9, die in den Jahren 1438–1457 in Sibculo entstand, befand sich später im Schwesternhaus in Schüttorf und danach in Frenswegen,439 was zeigt, dass sich der Konvent an der Vermittlung volkssprachiger Literatur beteiligte. Die Bezeichnung Sipuclo oder Sibkeloe, mit der man wahrscheinlich weder in Maaseik noch in Geldern wirklich etwas verband, auf das Kloster 438 E LM /FEIGE , S. 244–246; WEILER , Volgens de norm van de vroege kerk? S. 82–83 (mit weiterer Literatur). 439 STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 561.
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II. Nazareth in Geldern
Galilea zu beziehen, eröffnet für die Frage nach möglichen Literaturbeziehungen einige Perspektiven. Neben der Parallelität der Ortsangabe könnte die Überlieferung des Passionstraktats ‘O Ghi al die daer gaet den wege ...’, die Handschriften aus Sibculo (später in Schüttorf und Frenswegen), Geldern und Maaseik einschließt,440 ein Indiz dafür sein, dass Texte, die sich ursprünglich nördlichen Kontakten und Initiativen verdankten, in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im limburgisch-geldrischen Gebiet kursierten. Signale für ihre Herkunft wurden jedoch nicht mehr verstanden. Auf diesem Weg könnte auch die ‘Geistliche Pilgerfahrt’ eines Zisterziensers nach Geldern gelangt sein (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, 95r– 137v). Das Werk, das sich durch seine Weltoffenheit von den zeitgenössischen Texten der Devoten unterscheidet und in der Anlage an die zwischen 1330 und 1332 entstandene ‘Pilgerfahrt des träumenden Mönchs’ des Zisterziensers Guillaume de Digulleville erinnert,441 könnte man sich gut als eine an der Schnittfläche zisterziensisch-windesheimischen Austauschs entstandene Übersetzung eines älteren Textes vorstellen. In diesen Zusammenhang könnte auch die Übersetzung des ‘Speculum virginum’ gehören (Hamburg, SUB, Theol. 1935).442 Für die Entstehung des Gelderner Handschriftenbestands lässt sich folgern, dass die Texte zisterziensischer Provenienz vermutlich über die Windesheimer Kongregation vermittelt wurden. Diese Texte verdanken sich demnach weniger individuellen Kontakten des Konvents als dem Literaturtransfer über die Windesheimer Kongregation, zu dem die Gaesdoncker Betreuer Zugang hatten. Aus dieser Quelle scheint in Geldern ein deutlicher Anteil von Texten nördlicher Herkunft erhalten zu sein. 3.4. Spuren des Literaturbetriebs der Kartäuser Einige Anzeichen deuten darauf hin, dass der Gelderner Konvent – oder die betreuenden Gaesdoncker Beichtväter – einen besonderen Zugang zur volksprachigen Überlieferung hatte, die in Kartäuserkreisen kursierte.443 Dafür sprechen zunächst die Imaginationsübungen zum Leben Jesu und Mariens, die sich dem Trierer Kartäuser Dominikus von Preußen oder seinem direkten Umfeld verdanken und somit zu der vergleichsweise aktuel440 Vgl. die Angaben zur Überlieferung zu Bonn, UB, S 2052, 112 r–181 v. 441 2VL 7, Sp. 683–687, auch unter dem Titel ‘Pèlerinage de la vie humaine’. 442 Die genauen Entstehungsumstände des lateinisches Textes sind unbekannt,
doch wäre ein zisterziensischer Ursprung möglich, da der Überlieferungsschwerpunkt in Zisterzienserkreisen liegt, vgl. BERKENBUSCH, S. 78. 443 Zur literarischen Tätigkeit der Kartäuser allgemein s. GRUIJS u.a., Kartuizen in de Nederlanden. Forschungen der letzten Jahre machen wahrscheinlich, dass es sich beim 2 Bijbelvertaler van 1360 um einen Kartäuser in Herne handelt, vgl. VL 11, Sp. 249–256, hier 250; KWAKKEL, Die dietsche boeke. Zu Kartausen am Niederrhein vgl. GODER I.
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D. Die Handschriften
len Literatur in Geldern gehörten. Aus Geldern ist vermutlich der älteste volkssprachige Überlieferungszeuge erhalten (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, um 1489, 236r–253r). Falls sich zudem die heute in Krakau befindliche Handschrift Ms. germ. qu. 1088 in Geldern befunden haben sollte, wäre auch sie ein Bindeglied zum Literaturbetrieb der Kartäuser. Sie ist nahezu vollständig inhaltsgleich mit der in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstandenen Handschrift Würzburg, UB, M. ch. o. 32 und beruht vermutlich auf derselben Vorlage.444 Diese Handschrift trägt einen Besitzereintrag der Kartause bei Amsterdam und wurde von dort an die Kartause von Tückelhausen bei Würzburg verschenkt. Schließlich ist das Vorhandensein einer Teilübersetzung der ‘Theologia mystica’ des Kartäusers Hugo von Balma, die bisher nur aus der Gelderner Handschrift bekannt ist (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 154r–161r), ein Hinweis darauf, dass besondere Kontakte zu Kartäuserkreisen bestanden haben müssen. Die Auswertung des Überlieferungsbefunds schmal überlieferter Texte zeigt zudem, dass ein gewisser Teil der Predigten aus dem Eckhart-Umkreis, die sonst nicht mittelniederländisch erhalten sind, vermutlich aus Kartäuserkreisen an den Gelderner Konvent vermittelt wurden. Es zeigt sich nämlich, dass mehrere Texte auch in Handschriften aus der Kartause Buxheim und aus der Kölner Kartause vorkommen. In den Buxheimer Handschriften kommt die Predigt Meister Eckharts STEER, DW IV, Nr. 109 zwei Mal vor, die sich auch in der Gelderner Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, Bl. 18v–20v findet (ohne den Schluss): (olim) Braunau, Langersche Bibl., cod. 4° 466, 1435, Pap. (heute Reading, University r v Library, Cod. 137), 154 –155 vb
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 986, 209 , 1448, (B38, KRÄMER , S. 132)
Parallelüberlieferung findet sich in folgenden Handschriften aus der Kölner Kartause: Brüssel, KB, II 2318, 15. Jh., 1551 im Laienbrüderrefektorium der Kölner Kartause r r St. Barbara, 49 –85 Bruder Marcus, ‘Visio Tnugdali’, Übersetzung E – Krakau, Bibl. r rb Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 92 –117 va
vb
Köln, Historisches Archiv der Stadt, G.B. f° 129, 93 –97 , dieser Teil Anf. 16. Jh., aus dem Kölner Kartäuserkloster, Dominikus von Preußen OCarth. (?), Imaginationsr übungen zum Leben Jesu und Mariens – Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 236 – r 253 (initiengleich) London, Univ. Coll., Ms. germ. 11 (olim Phillipps Ms 643) ra ra 95 –96 Predigt zu Is 11,1 mit Parallelstellen zu PFEIFFER II, Traktat III – Berlin, v v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 58 –59 rb–va 188 Predigt P FEIFFER II, Nr. XXVI, Teil 1, Plusstück: Daer die ziele ... – Berlin, 444
VERSCHUEREN, Herp I, S. 41–43 u. 130f.; STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 57.
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II. Nazareth in Geldern v
r
SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 50 –52 ra ra 208 –209 Meister Eckhart, Predigt STEER, DW IV, Nr. 107 – Berlin, SBB-PK, Ms. v v germ. qu. 1084, 59 –60
Auch für diese Beispiele sei betont, dass nicht von einem direkten Austausch zwischen der im Unterallgäu südwestlich von Augsburg gelegenen Kartause Buxheim oder der Kölner Kartause, die ihre Bibliothek nach dem Brand im November 1451 neu aufbauen musste,445 und dem Gelderner Konvent ausgegangen wird, ebensowenig von einem Austausch mit der Kartause in Amsterdam. Im Fall der Parallelüberlieferung der Handschrift Ms. germ. qu. 1084 wäre zudem die enge Verwandtschaft mit der rheinfränkischen Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4 zu berücksichtigen, deren Herkunft unbekannt ist.446 Dennoch ist die textgeschichtliche Nähe unübersehbar: Nach Forschungen von FLASCH und STEER ist für die Überlieferung der Eckhart-Predigt QUINT, DW II, Nr. 52 in der Handschrift (olim) Braunau, Langersche Bibl., 467 aus Buxheim und der Gelderner Handschrift (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 7v–11v) nur ein Zwischenglied anzunehmen.447 Das Plusstück Daer die ziele ... zur Predigt PFEIFFER II, Nr. XXVI teilt die Gelderner Handschrift (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 50v–52r) nach den Erkenntnissen von EVA LÜDERS nur mit dem Codex aus der Kölner Kartause (London, Univ. Coll., Ms. germ. 11, 188rb–va).448 Die genannten Beobachtungen legen den Schluss nahe, dass für die Sammlung von Eckhart-Predigten und Predigten aus deren Umkreis in Ms. germ. qu. 1084 zumindest teilweise Vorlagen verwen445 MARKS, S. 8ff.; W AGNER , S. 37ff. Der Beitrag von GRAMS-T HIEME verdeutlicht die Vielfalt der Beziehungen, die es wenig aussichtsreich erscheinen lässt, konkrete Austauschpartner für die Bibliothek zu ermitteln. Aufschlussreich ist immerhin, dass zur Rheinprovinz des Kartäuserordens Häuser in Köln, Koblenz, Trier, Mainz, Freiburg, Straßburg, Amsterdam, Utrecht, Monnikhuizen und Roermond gehörten (a.a.O., S. 360). Dies könnte erklären, warum es keine schmal überlieferten Eckhart-Texte in Gelderner Handschriften gibt, die sowohl in Kölner als auch in Buxheimer Handschriften vorkommen. 446 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4, Perg., Ende 14. Jh., rheinfr. r r r v 164 –169 – Ms. germ. qu. 1084, 46 –47 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, Nr. 31 r v v v 169 –176 – Ms. germ. qu. 1084, 47 –50 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, Nr. 20b v r v r 176 –180 – Ms. germ. qu. 1084, 50 –52 Predigt P FEIFFER II, Nr. XXVI, Teil 1 (mit Plustext am Schluss) r v r v 180 –186 – Ms. germ. qu. 1084, 52 –55 Mosaiktraktat, erster Abschnitt v r v v 196 –199 – Ms. germ. qu. 1084, 59 –60 Meister Eckhart, Predigt STEER, DW IV, Nr. 107 r r v v 199 –204 – Ms. germ. qu. 1084, 60 –63 Pr. über Sap 7,7f. (MORVAY/GRUBE T 75, 224) v v r–v 228 –229 (Exzerpt) – Ms. germ. qu. 1084, 58 Abschnitt zur Gottesgeburt in der Seele r v v r 248 –253 – Ms. germ. qu. 1084, 55 –58 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, Nr. 60. 447 FLASCH, Predigt 52, S. 164–167. 448 LÜDERS III.1, S. 181.
D. Die Handschriften
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det wurden, wie sie in Kartäuserkreisen kursierten. Wie bereits das Handschriftengeschenk aus Amsterdam für die Würzburger Kartause zeigte, dürfte der Austausch zwischen den Kartausen äußerst rege gewesen sein, so dass sich Vermutungen über konkrete und dauerhafte Beziehungen erübrigen.449 Kontakte zu Kartäuserkreisen könnten über die Aktivitäten des ab 1438 in Gaesdonck als Prior tätigen Helmicus Joekeren zustande gekommen sein, der neben dem Prior der Kartause Roermond an der Versöhnung zwischen Arnold und Adolf von Geldern beteiligt war. Die Stadtrechnungen von Geldern verzeichnen im Jahr 1459 Ausgaben für Wein für beide Prioren, deren Zusammentreffen in der Stadt zur Zeit des Bestandsaufbaus somit belegt ist. Roermond liegt knapp 20 km nordöstlich von Maaseik und kommt daher auch als Bindeglied zwischen limburgischen Referenzbibliotheken in Frage.450 Helmicus Joekeren begleitete zusammen mit dem Prior der Weseler Kartause den Fürsten Adolf von Kleve auf dem Sterbebett und hat somit noch weitere Kontakte zu Kartäuserkreisen gehabt.451 Zu denken wäre auch an einen Austausch mit der Kartause Monnikhuizen, deren Prior Heinrich Egher von Kalkar, geistlicher Mentor Geert Grotes, Eckharts Werke kannte.452 Unabhängig von der konkreten Herkunft der Vorlagen bleibt festzuhalten, dass der Konvent entweder selbst oder vermittelt über Dritte für anspruchsvollere theologische Texte offenbar Kontakte zu den Kartäusern hatte und diese auch nutzte, um entsprechende Texte in den Handschriftenbestand des Frauenkonvents aufzunehmen. Die Beobachtungen zur Parallelüberlieferung insgesamt lassen sich idahingehend zusammenfassen, dass das Gelderner Haus einen Großteil der Texte, die dem Frömmigkeitsideal der devotio moderna entsprachen, vermutlich über einen limburgisch-geldrischen Literaturzirkel bezog. Dafür spricht ein hoher Anteil an Parallelüberlieferung in Handschriften aus dem Maaseiker Agnes-Konvent. Einige eigene Akzente könnten die Gaesdoncker Betreuer vermittelt haben. Sie hatten vermutlich Zugang zu geistlicher Literatur, die im Umkreis des Zisterzienserklosters Galilea 449 Ein Trierer Kartäuser schrieb beispielsweise während seines Noviziats in den Jahren 1423–25 eine lateinische Handschrift für die Kartause Utrecht, s. LIEVENS, Jordanus von Quedlinburg, S. 28. 450 SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 110. Vgl. auch HÖVELMANN, Gaesdonck, MS 5, S. 54f. HÖVELMANN stützt seine Vermutung von Kontakten zwischen der Kartause Roermond und dem Gaesdoncker Konvent durch das Vorhandensein von Werken des Dionysius Rickel in Gaesdonck und den Hinweis auf das im Jahr 1438 gestiftete Augustinerchorherrenkloster St. Hieronymus in Roermond, in dem im Jahr 1457 ein Johannes Haes Prior wurde, der bis dahin Prokurator in Gaesdonck war; vgl. auch SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 119. 451 SCHOLTEN, a.a.O. 452 LÜCKER , S. 83. Zur Kartause Monnikhuizen allg. s. DE BACKER .
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II. Nazareth in Geldern
Maior in Sibculo entstand, das aus einem Fraterhaus hervorgegangen war und von 1405 bis 1412 zur Windesheimer Kongregation gehört hatte. Auch Texte, die in Kartäuserkreisen kursierten, dürften die Gaesdoncker Betreuer an das Gelderner Haus vermittelt haben, da die guten Beziehungen des Gaesdoncker Priors zu niederrheinischen Fürstenhäusern Begegnungen mit Kartäusern mit sich brachten. Da bisher keine Überlieferungsgemeinschaft unter den von Gaesdonck betreuten Frauenklöstern festzustellen war, verdankt sich das eigene Profil des Gelderner Bestands in seiner Offenheit für theologisch anspruchsvolle Texte dem lokalen Engagement. Hier wäre besonders auf die Tätigkeit des Beichtvaters Johan van Honzeler (1440 bis 1457) zu verweisen, der gute Kontakte zu Windesheimer Klöstern in der Umgebung hatte, in Gaesdoncker Quellen jedoch nicht nachzuweisen ist. 4. Anlage und Gebrauch der Handschriften Die Anlage der Handschriften und die Signale für ihren Gebrauch zeigen die historische Bedeutung der Texte in größtmöglicher Unmittelbarkeit. An der Ausstattung, Zusammenstellung, Zweckbestimmung und Entstehungszeit der Codices lässt sich ablesen, wie der Konvent seinen Zugang zu den wichtigsten Erträgen geistlicher Literatur in der Volkssprache, zu großen Überlieferungsströmen und zu den vermuteten speziellen Quellen für den Gebrauch im Hause nutzte. Eine erste grundlegende Orientierung über den genauen Benutzerkreis und den intendierten Gebrauch der Handschriften versprechen Besitzereinträge und Hilfsmittel zur Erschließung des Inhalts. An der zeitlichen Verteilung werden der grundsätzliche Stellenwert von Literatur im Konventsleben und die mögliche Verschiebung literarischer Interessen deutlich. Aber auch die Gesamtanlage der Codices lässt sich auf ihre Bedeutung im Kontext des geistlichen Lebens befragen. Was lässt sich ihnen über die Bedeutung des Schreibens entnehmen, welche Form des Lesens wird durch die Präsentation der Texte nahegelegt? Gibt es Handschriften, die zur alltäglichen Begleitung der einzelnen Nonne und zur Förderung ihrer beständigen Betrachtung angelegt waren? Welche Texte und Handschriften sind auf die Gemeinschaft bezogen und können daher als Anhaltspunkte für das gemeinsame geistliche Ideal und Grundwissen dienen? Lässt sich anhand der Anlage der Handschriften die literarische Aktivität der Konventualinnen beschreiben? Da die Herkunft der Texte und ihre Verbreitung die Verankerung des Bestands in der spätmittelalterlichen Literaturlandschaft zeigten, wäre schließlich die Anlage der Handschriften auf innovative Ansätze und auf Ausdrucksformen der im Konvent gepflegten Spiritualität zu befragen. An diesem Punkt verspricht die Buch-
D. Die Handschriften
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kultur des Frauenklosters Auskunft über den konkreten Anteil am Reformbeitrag der devotio moderna. Explizite Angaben über die Gebrauchsfunktion der Handschriften und der enthaltenen Texte gibt es nicht, ebenso wenig wie Formen der Bestandsgliederung durch Signaturen oder Standortangaben.453 Unterscheiden lassen sich einige Besitzereinträge, die den Konvent nennen454 und mitunter Handschriften explizit als Gemeinbesitz ausweisen.455 Nur wenige Handschriften sind als Besitz einzelner Konventualinnen gekennzeichnet, wobei die Einträge der Besitzerinnen zumeist deutlich später entstanden als die Handschrift.456 In einem Fall könnte ein Besitzereintrag den Gedanken an eine Ausleihe nahelegen,457 die generell – neben der Befolgung von Bibliotheksanweisungen – zu den möglichen Gründen für Besitzereinträge gehört. Ein Gebetbuch wird nacheinander als Privat- und Gemeinbesitz gekennzeichnet.458 Dass sich dabei vorrangig die kleinformatigen Hand453 Zu erwarten wären eine separate Sammlung von Chorbüchern und Liturgica, eine Sammlung für die Tischlesung, die gemeinsame Klosterbibliothek, Handschriften zum persönlichen Gebrauch in der Zelle, Handschriften in der Krankenstube und eine separate Sammlung des Rektors. Beispiele für dieses Spektrum bei PERSOONS, S. 93–94; ähnlich auch bei VERSCHUEREN, Handschriften afkomstig …, S. 697; vgl. allg. auch STOOKER /VERBEIJ I, S. 124–147. 454 Dit bock hoirt toe Nazareth bynnen Gelren u.ä. in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 3. Viertel 15. Jh., auf einem heute verlorenen Pergamentblatt; Ms. germ. fol. 1171 v. J. 1464, vorderer Innenspiegel; Ms. germ. qu. 1100, ca. 1460–1480, erstes r Blatt; Bonn, UB, S 2052, 1454, 1 , Dit boec hoert tot Gelre in dat beslaten nonnen cloester geheiten Nazareth (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 4. Viertel 15. Jh., erstes, ungezähltes Blatt), ähnl.: Dit boeck hoert den beslaten regularissen te Nazareth bynr nen gelre (Ms. germ. qu. 1571, 2. H. 15. Jh., 1 , ähnl. Hamburg, SUB, Theol. 1004, um *r 1460, 1 , Theol. 1935, 3. Viertel 15. Jh., vorderer Innenspiegel); Dit boeck hoert te Nazaret binen Gelre inde cloester (vorderer Innenspiegel) Liber domus Nazareth regularissarum in Gelria (hinterer Innenspiegel), Bonn, UB, S 2056). 455 Dijt boeck hoert te Nazareth bynnen Gelre den susteren int gemeyn, Berlin, SBBr PK, Ms. germ. qu. 1337, 1489, 1 ; Ms. germ. oct. 352, ca. 1460–1490, erstes Bl., Ms. germ. oct. 353, 2. H. 15. Jh., erstes Bl. 456 Dijt bock hoert toe suster yeirken dael ende suster maerij loeppers byet om gaed wil voer on byeden nv ende als si doet syn, Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351, erstes Bl. (Ende 16. Jh.). Getilgter Besitzereintrag des 18. Jhs. Ms. germ. oct. 352, verso des zweiten Blattes; Item dyt boick hoe[rt] ... / Nazareth bynnen gelre / Suster wilborch h ... v ende / ... (Gaesdonck, Coll. Augst., Ms. 17, um 1520, 288 Eintrag getilgt). 457 Dit boec hoert toe gelre in dat kloester toe nasareth suster leeu schoen toe daer r wilt dat weder bestellen om Gaeds wijll etc. (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 1 , jünger als die Texthand). 458 Mülheim, StA, Hs. 1091/5, Verso des vorderen Vorsatzblattes: Sûßter Merij van baerll hoer.. (unleserlich) dit boeck thoe (Ende 16. Jh.); auf dem vorletzten Blatt am unteren Blattrand auf dem Kopf: iste liber pertinet yde de ymp...; Recto des letzen Blattes gestrichen: Dyt boeck hoert toe nazareth bynnen gelre den susteren int gemey.., und Beginn eines Eintrags: Dýt bock ho ... (Hand der Merij van baerll); auf der recto-Seite des
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II. Nazareth in Geldern
schriften und ein Gebetbuch in Privatbesitz befanden, verwundert nicht. Gegenbeispiele, wie die eben genannte Quarthandschrift mit persönlichem Besitzereintrag und zwei als Gemeinbesitz ausgewiesene Oktav-Handschriften, zeigen jedoch, dass es in dieser Hinsicht offensichtlich keine Regel gab. Erschlossen wird der Inhalt einiger Codices durch aufgeklebte Deckelschildchen oder durch Deckelaufschriften.459 Eine ganze Reihe von Handschriften trägt Angaben zum Inhalt auf dem ersten Blatt, die wichtige Hinweise auf die historische Bedeutung einzelner Autoren und heute vergessener Texte geben können.460 Sie sind jeweils etwas jünger als der gelegentlich auf derselben Seite erhaltene Besitzereintrag und stammen daher eher vom Ende des 15. Jahrhunderts. Eine bestimmte inhaltliche Tendenz oder eine mögliche Auswahl mit Blick auf die Gebrauchsfunktion (z. B. Tischlesung) ist nicht zu erkennen. Die Codices mit kirchenjahrsbegleitenden Predigten und Perikopen enthalten jeweils Kalendare und Perikopenverzeichnisse, die ihren Gebrauch erleichtern (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026, Hamburg, SUB, Theol. 1004). Bei den übrigen Handschriften scheinen sich texterschließende Register eher der Überlieferungstradition bestimmter Werke zu verdanken als einer spezifischen, wiederkehrenden Erschließungstechnik des Hauses.461 Tendenziell sind die vermutlich nicht in Geldern hergestellten Handschriften mit Inhaltsverzeichnissen versehen.462 Die Erschließungsformen der Codices weisen somit nur selten über die Texte hinaus und bieten damit wenig Ansatzmöglichkeiten für die Rekonstruktion des Gebrauchs. Immerhin zeigen die Ansätze zur Bestandspflege einen Blick für den Eigenwert bestimmter Texte. Die seltenen und unsystematischen Besitzereinträge legen nahe, die Handschriften als Gemeingut zu betrachten, das unter der Oberaufsicht des Rektors von dazu beauftragten Konventsschwestern betreut wurde.
hinteren Pergamentblatts: Dit boeck hoert te nazareth bynnen gelre S ympel (Texthand, wohl die Erstbesitzerin). 459 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 1083, 1096. 460 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 1084, 1090 (3 r), 1096, 1097, 1098, 1337, Bonn, UB, S 2052, 2054, Hamburg, SUB, Theol. 1004, 1549 u. 1935 sowie Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085 und 1087. Zu vergleichen wäre auch der Eintrag Hamburg, r SUB, Theol. 1056, 2 (nicht von der Texthand), eine Handschrift, für die die Anhaltspunkte für eine Zuweisung an den Gelderner Bestand nicht ausreichen. 461 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082, 74 ra –77 ra Register zu Gerard Zerbolt van r r Zutphen, ‘De spiritualibus ascensionibus’; Ms. germ. qu. 1092, 1 –2 Register zu Ps.Richard von St. Viktor, ‘Expositio in Canticum canticorum’, mnl.; Ms. germ. qu. 1337, r r 84 –85 Register zu den Werken des Ps.-Thomas von Aquin. 462 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026 und 1027, Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088.
D. Die Handschriften
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4.1. Eckdaten der Bestandsentstehung: innerer Klosterausbau in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Neben der Sprache deuten eine Reihe kodikologischer Indizien darauf hin, dass das Gros der Handschriften seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts im Konvent selbst entstand. Dort setzte offensichtlich ein breiterer Schreibbetrieb ein, nachdem im Jahr 1440 mit dem Bau der Klostergebäude begonnen worden war. In zeitlicher Hinsicht steht dieser Termin zudem im Zusammenhang mit dem Beginn einer ‘Literaturoffensive’, die zeitgleich in zahlreichen Schwesternhäusern den Übergang zum Klosterleben begleitete.463 Die genauesten Auskünfte über die Entstehung sind von Einträgen der Schreibhände zu erwarten, die sich jedoch nur in wenigen Handschriften finden lassen. Nur in einer der jüngsten Handschriften, deren Besitzereintrag nicht mehr vollständig lesbar ist, nennt sich eine Schreiberin mit Namen.464 Rätselhaft bleibt der Eintrag Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 167r am Schluss des ‘Opusculum de ornamentu virginum’ mnl., wo der Name Johannes fällt,465 – möglicherweise auch ein rudimentärer Hinweis auf den vermuteten Verfasser Johannes Stevens. Damit sind alle Hinweise auf namentlich fassbare Schreiber und Schreiberinnen genannt. Mehrere Einträge stecken hinsichtlich der Entstehungszeit der Handschriften und der Beteiligung männlicher und weiblicher Schreibhände den Rahmen ab. Die ältesten Einträge in zwei mutmaßlich Gelderner Handschriften stammen aus dem Jahr 1446.466 In der ersten Handschrift lassen sich drei und in der zweiten zwei Schreibhände unterscheiden. Das Vorkommen mehrerer ähnlicher Hände und die nur gelegentlich angebrachten Vermerke sind typisch für das Erscheinungsbild der Mehrzahl der Gelderner Handschriften. Sie legen nahe, dass auch die Herstellung der Handschriften im Zusammenhang des Gemeinschaftslebens stand. Das Vorkommen von Einträgen in der genannten Art erstreckt sich bis 463 464
MERTENS, Mystieke cultuur, S. 129f. r Gaesdonck, Collegium Augustinianum, Ms 17, Eintrag 288 : Orate pro me scryptore Aue maria ... Amen. Soror ... Iohanna de schild 465 Nach dem Vermerk Een Aue Maria voer die schrijuersche om gades wille folgt mit anderer Tinte und Feder der Eintrag: Dijt werck heuet [een eynde des urouwen in (?) sijch mijn hende Ende oec mijn herteken] Johannes. 466 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081, Bl. 156 rb : Jnt Jaer ons M CCCC ende xlvj Des [an] irsten dages na S Lauerens Doe was dit boec geeyndet (11.8.1446). Bidt voer der die dit heeft gescreuen dat si mit gade ewelic moet leuen (littera textualis, andere Tinte). Aus dem selben Jahr, aber von anderer Hand, stammt ein ähnlicher Eintrag in Ms. ra germ. qu. 1089, Bl. 177 am Schluss des Textes: Doe men screef ons heren Jaer M CCCC ende xlvi Des naesten dages na S Symon ende Juda Doe was dit geeyndet of volscreuen. Deo gracias. Bidt om gades wil voer der scriuers dat sych god oere ontferm (29.10.1446).
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II. Nazareth in Geldern
zum Ende des 15. Jahrhunderts.467 Kodikologische Kriterien sprechen dafür, dass die jüngsten Handschriften um 1500 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091, Ms. germ. oct. 351, olim Münster, Paul. Bibl., Hs. 698), vielleicht auch erst um 1520 entstanden (Gaesdonck, Ms. 17). Aus dem Jahr 1519 stammt Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082 aus dem Nachlass Arnswaldt, eine Handschrift, die aus sprachlichen Gründen nicht im Gelderner Konvent entstanden sein kann. Wahrscheinlich also ist der Hinweis der ‘Ave-Maria’-Hand zutreffend, dass der Großteil der Texte von Schreiberinnen kopiert wurde. Insgesamt dürfte mit der Zeit von ca. 1440 bis ca. 1520 der für die Gelderner Bibliotheksgeschichte relevante Zeitraum umrissen sein. Nur drei Handschriften tragen Vermerke männlicher Schreiber. Zwei Handschriften sind kodikologisch verwandt und entstanden um das Jahr 1489.468 Es wurde bereits vermutet, dass der Burgundische Krieg seit 1473 va
467 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1173, 215 Eintrag der Schreibhand: Om godes wil een aue maria mit aendacht voer die scriuers. Int iaer ons heren· M· cccc· l· op den dach der verheffinge sunte Benedictus wart dit boeck geeyndet (11.7.1450); Bonn, UB, v S 2052 (1454), 181 Eintrag der Texthand: Hier eyndet die passie ons heren Ihesu Christi geendet int iaer ons heren dusent vierhondert ende liiij op sunte Katharina dach der reynre ioncfrouwen. Een aue maria voer der schriuers, Berlin, SBB-PK, Ms. germ. ra qu. 1571, 2. H. 15. Jh., 163 am Schluss von der Texthand: Een aue Maria voer die scriva uersche; 196 von der Texthand: Bidt voer der geenre die dit heuet gescreuen dat si mit gade ewilic moet leuen Een aue Maria; Bonn, UB, S 2056, 2. H. 15. Jh., Eintrag der r Texthand Bl. 181 : Een aue Maria voer die scriuersche om gad; Ms. germ. qu. 1085, v nach 1480, Eintrag 170 : Bidt voer der geenre die dijt heeft gescreven dat si mit gade ewelick moet leuen ende sprect om gads wille een Ave Maria; Ms. germ. qu. 1091, Ende v v 15. Jh., 208 Eintrag der Rubrikationshand: Aue Maria voer die scriuerse, 271 Eintrag v der Texthand: Een Aue Maria voer die scriuerse, außerdem 252 Eintrag der ‘Ave Maria’-Hand: Om gaeds wil een Aue Maria voer die schriuersche dat si mit gade ewelicken v moet leven, danach ein Blatt herausgetrennt; Ms. germ. oct. 351, um 1500, Eintrag 77 (Texthand:) Een Aue Maria voer die schriuersche. In Berlin, SBB-PK, Ms. germ. vb–va fol. 1171 v. J. 1464 fügt die Texthand nach dem Explicit mit Datierung Bl. 179 lediglich die Aufforderung Ora an und zitiert den Anfang des ‘Ave Maria’. Der Eintrag beginnt in roter Tinte: Hier eyndet dit irste quinquageen des helen salters. God si gelaeft. (braun:) Int Jaer ons heren dusent vierhondert en lx des anderen dages na sunte va Gregorius des heiligen (179 ) pauwes ende leerres dach wart dit boeck geyndet (14.3.1464) Ora. Nachtrag der ‘Ave Maria’-Hand: Eeen Aue Maria voor die schriuersche. (Texthand:) Ave Maria gracia plena· dominus tecum – benedicta tu in mulieribus – et benedictus fructus ventris tui ihesus christus Amen Got si gelauet; Ms. germ. qu. 1337 v Schreibereinträge 99 : Een ynnige Aue Maria voer den scriuer propter deum. (vgl. Ms. r v germ. qu. 1080, 236 ff.) u. 258 : Int iar ons heren M cccc en lxxxix wart geeynt dit boec op S Valentijns dach. Een Aue Maria vm god. Für Mülheim, StA, Hs 1091/5 ist aufgrund äußerer Kriterien eine Entstehung im Jahr 1490 wahrscheinlich. 468 Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, um 1450–60, 134 ra Eintrag: Een Aue Maria voer den scriuer soe wie hier in leset; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, um 1489, r v 253 am Rand: Een Ave Maria voerden scriuer; Ms. germ. qu. 1337, 1489, 99 : Een yn-
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D. Die Handschriften
Folgen für die Handschriftenproduktion hatte und dass zu dieser Zeit Handschriften aus einem männlich besetzten Skriptorium kamen.469 Daneben kommen jedoch auch die männlichen Konventsmitglieder als Schreiber in Betracht, wie Beispiele und Zeugnisse aus anderen Häusern zeigen.470 In der Handschrift Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, kodikologisch mit den beiden um 1489 entstandenen Handschriften verwandt, findet sich der Eintrag einer Schreiberin. Die Kopiertätigkeit der Frauen begleitete somit den gesamten Untersuchungszeitraum. 4.2. Codex und Text: chronologisch-kodikologische Grundlinien Der Blick auf die Gesamtheit der Codices zeigt ein gewisses Spektrum an Anlage- und Ausstattungsmöglichkeiten und lässt dadurch die Grundlinien von literarischem Interesse wie Engagement sowie die Wertschätzung verschiedener Texte erkennen. Für die Datierung der Handschriften – eine wichtige Voraussetzung für die Beschreibung von Entwicklungslinien – bieten neben den genannten Einträgen in vielen Fällen die Wasserzeichen der verwendeten Papiere Anhaltspunkte. Die Voraussetzungen für die Bestimmung sind nicht immer günstig, da in den zahlreichen Handschriften im Quartformat das Wasserzeichen in der Mitte des Doppelblattes liegt und durch den Falz nicht in seiner vollen Größe zu ermessen ist. Zudem liegen so die äußeren Enden oft in beidseitig beschriebenem Papier, so dass sich Details nicht immer sicher erkennen lassen. In Oktav-Handschriften, in denen normalerweise ein Teil des Wasserzeichens am oberen Rand liegt, ist oft genug auch der Abstand der Binddrähte nicht mehr zu ermitteln, wenn einer sich auf der anderen Seite des Falzes befindet. Naturgemäß unterliegt ein handwerklich r
nige Aue Maria voer den scriuer propter deum. (vgl. Ms. germ. qu. 1080, 236 ff.) u. v 258 : Int iar ons heren M cccc en lxxxix wart geeynt dit boec op S Valentijns dach. Een Aue Maria vm god. Die Handschrift trägt einen Besitzereintrag des Konvents. Daneben legen die Einträge in die Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027 einen männlichen Schreiber nahe, was an dieser Stelle unberücksichtigt bleiben kann, da Schrift und Buchschmuck gegen eine Entstehung im Gelderner Konvent sprechen. 469 COSTARD, Predigthandschriften, S. 206. Ein weiterer möglicher Grund wäre der Tod des Beichtvaters Gadert van Hese am 30.11.1473 (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 120). Nachrichten über den Tod des Gerardus ter Hoe deuten auf eine Ruhrepedemie im selben Jahr hin, die zu krankheitsbedingten Ausfällen geführt haben könnte (SCHOLTEN, Gaesdonck, S. 120). Im Jahr 1473 wurde den Angaben bei HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 126 zufolge auch Katharina von Geldern, Tochter Herzog Adolfs von Geldern, im Konvent eingekleidet. 470 Der Beichtvater Peter von Gendt schrieb für die Schwestern in Emmerich ein Lektionar und zeigt somit seine Beteiligung an der Schriftkultur des Hauses, vgl. BOLLMANN/STAUBACH, S. 52 u. REHM, Diss., S. 199. Vgl. auch die Überlegungen zur Entstehung des Kopiars im Sonsbecker Konvent.
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II. Nazareth in Geldern
hergestelltes Produkt zudem technischen Schwankungen, die in einem gewissen Spannungsverhältnis zur Forderung der Wasserzeichenforschung stehen, Ergebnisse nur auf siebidentische Papiere zu stützen – bereits die Einschätzung möglicher Verschiebungen nach einer gründlichen Reinigung verlangt also ein gewisses Maß an Erfahrung. Auch weitere, vom selben Hersteller verwendete Formen lassen sich heute oft nicht mehr zuweisen. Auf Grund der genannten Unsicherheiten wird im Beschreibungsteil nur selten auf identische Wasserzeichen in verschiedenen Handschriften und auf konkrete Nummern in den einschlägigen Nachschlagewerken verwiesen. Dennoch hat die Überprüfung der Wasserzeichen in vielen Fällen dazu beigetragen, den Entstehungszeitraum näher einzugrenzen. Besonders leicht fiel dies bei einigen selten und in zeitlicher Nähe vorkommenden Wasserzeichen wie dem Buchstaben got. P mit quadratisch auslaufendem Schaft und sternförmigem Kreuz.471 Als wichtiger Anhaltspunkt hat sich zudem der Abstand der Binddrähte erwiesen. Das zeigen bereits die Forschungen von GERHARD PICCARD, der große Motivkomplexe auch nach dem Abstand der Binddrähte gliederte. Beispielsweise ist das gotische P mit gespaltenem Schaft ohne Beizeichen mit einem Abstand der Binddrähte von 30–45 mm ab 1446 nachgewiesen (Gr. III), während die Form mit Kreuz und gespaltenem Schaft und einem Abstand der Binddrähte zwischen 17 und 30 mm erst ab ca. 1480 nachzuweisen ist (Gr. VII). Bei der Masse der in Gelderner Handschriften verwendeten Papiere liegt der Abstand der Binddrähte etwa zwischen 38 und 42 mm, was einen ersten Hinweis darauf darstellt, dass ein Großteil der Handschriften innerhalb von ca. 20–30 Jahren entstand, in denen Papiere mit dem genannten Abstand der Binddrähte sehr häufig vorkamen. Handschriften mit deutlich abweichendem Abstand der Binddrähte lassen sich häufig auch anhand weiterer Gesichtspunkte als deutlich jünger (oder älter) erweisen. Die Analyse der Wasserzeichen hat zudem gezeigt, dass mit Ausnahme von zwei jüngeren Faszikeln in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084 im Wesentlichen zeitlich homogene Teile zu Codices zusammengefasst wurden. Die Einbände sind also vermutlich in lockerer Folge im Anschluss an die Lagen entstanden. In Einzelfällen waren konkrete Übereinstimmungen bei den Wasserzeichen und bei der Anlage der Einbände zu beobachten.472 471 P ICCARD, Buchstabe P, Gr. V ab Nr. 351, nachgewiesen 1450–55, vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1173 u. Ms. germ. qu. 1079. 472 Vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091 u. Ms. germ. oct. 351; Übereinstimmungen bei Schreibhänden und Einband zeigen Ms. germ. qu. 1080 und 1085. Weiteres Indiz für eine Zusammengehörigkeit ist die Verwendung von Fälzen mit lat. Text, die in Handschriften zwischen 1454 und 1464 vorkommen: Bonn, UB, S 2052 v. 1454 (Fälze heute unter den Signaturen Sf 5510 u. Sf 557–559 aufbewahrt), Berlin, SBB-PK, Ms. germ.
D. Die Handschriften
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Unter chronologisch-kodikologischen Gesichtspunkten lassen sich die mutmaßlich in Geldern entstandenen Handschriften mit den enthaltenen Texten in etwa wie folgt zusammenstellen (Zusammenfall von Text-, Hand- und Lagenwechsel senkrecht markiert): 1446
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081, Pap. u. Perg. (Lagenmitte), zwei Initialen, drei Hände Inhalt: Mechthild von Hackeborn, ‘Liber specialis gratie’, mnl. (erste Redaktion) – ‘Guido von Alet’ Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089, Pap. u. Perg. (Lagenmitte), eine Initale, zwei Hände Inhalt: Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse, Textgruppe Kopenhagen, Winterteil – ‘Passionstraktat In der minnen boeck steet gescreuen …’
2.–3. V. 15. Jh.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078, Pap. u. Perg. (Lagenmitte), eine Hand Inhalt: ‘Franziskanische Traktate’ Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, Pap. u. Perg. (Lagenmitte), zwei Hände, wechselnder Duktus Inhalt: Register zur Hoheliedauslegung – Ps.-Richard von St. Viktor, ‘Expositio in Canticum Canticorum’, mnl. – Auslegung von Cn 5,1 als Wort Christi – ‘Schwester Katrei’, Plusstück P FEIFFER II, S. 462,19–37 – ‘Von der übervart der gotheit’ (bricht ab) | ‘Dat boeck der lelien’
Ende 2. bis 3. V. 15. Jh. / 4. V. 15. Jh.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, Pap. u. Perg. (1 Bl.), ca. sieben Hde. Inhalt: ‘Traktat von der Seligkeit’ (‘Traktat von der wirkenden und der möglichen Vernunft’) – Predigten Meister Eckharts OP und aus dem Eckhart-Umkreis, eingeschoben: St. Georgener Predigten, Predigt RIEDER, Nr. 39 – ‘Rede von den 15 Graden’ | Pater noster-Betrachtung – ‘Sipuclo’ – Wilhelm Jordaens, ‘Van den sevenvoldigen vallen ende van den opstaen des rechtverdighen menschen’ – Jan van Ruusbroec, Vierter Brief (Anfang) – Hugo von Balma OCarth., ‘Theologia mystica’, mnl. Teilübers. – Van den anxt ende van der mynnen gods | Jan van Ruusbroec, ‘Van den vier becoringhen’ – Heinrich von Friemar OESA, ‘De quatuor instinctibus’, mnl. Fassung – Mahnung an das Leiden Christi und an die Eucharistie als Zeichen der Liebe Christi
Mitte 15. Jh.
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, Pap. u. Perg. (4 Bll., erste Lage), mind. sieben Hde., Eintrag: Schreiber) Inhalt: ‘St. Georgener Predigten’ und ‘Limburger Sermoene’ – Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse, Textgruppe Berlin (Adventspredigten) – Bruder Marcus, ‘Visio Tnugdali’ und ‘Fegfeuer des hl. Patricius’ – ‘Schwester Katrei’ – Jan van Ruusbroec, ‘Van den gheestelijken tabernakel’
1450
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1173, Papier, Initialen jeweils zu Psalmbeginn, eine Hand
qu. 1079 (ca. 1460) u. 1083 (ca. 1460); Ms. germ. fol. 1171 v. J. 1464 und Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087.
130
II. Nazareth in Geldern Inhalt: Psalter mit Glosse, Mischredaktion, Psalm 101–150 – Biblische Cantica für die Wochentage, lat./mnl.
1454
Bonn, UB, S 2052 (Quartformat), Papier (Vorsatzbl. Perg.), sieben Hände Inhalt: Johannes Tauler OP, Predigt HELANDER, S. 346–351 – Predigt über Jo 6,44 – Johannes Tauler OP, Predigt VETTER, Nr. 22 – Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW I, Nr. 1, Teil 1 – Ermahnungen – Johannes Tauler OP, Predigten VETTER, Nr. 8, 49 u. Nr. 9 u.a. – Dictum, Anselm von Canterbury zugeschrieben – ‘St. Georgener Predigten’ und ‘Limburger Sermone’ i.e.S. – Thomas Hemerken von Kempen, ‘De imitatione Christi’, Buch III, Kap. 49, mnl. – Fünf Fragen Bernhards an Christus – Ermahnung an Ordensbrüder – ‘Der Minnen Regel’, Exzerpte – Exzerpte | Dietrich Engelhus, ‘Kunst to stervende’ – ‘Die zwölf Räte Jesu Christi’ – Exempel aus Caesarius von Heisterbach, Dialogus miraculorum – Ermahnung, ein monastisches Leben anzunehmen – Passionstraktat (zu Jo 6,9 u. 13) | ‘Preventa und Adoptata’ | ‘Passionstraktat O Ghi al die daer gaet den wege ...’ – ‘Zehn Gebote’-Erklärung, mnl. – Ps.-Augustinus, ‘Speculum peccatoris’, mnl.
um 1460
Hamburg, SUB, Theol. 1004, Pap. u. Perg. (Lagenmitte), sieben Initialen, fünf Hände Inhalt: Epistolar, alttestamentliche Perikopen in der Johan Scutkens zugeschriebenen Übersetzung Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, Papier, acht Hände Inhalt: Ps.-Augustinus, ‘Soliloquia animae ad deum’, mnl. | ‘Der Minnen Regel’ | ‘St. Georgener Predigten’, Marienpredigten – Johannes Tauler OP, Eucharistiepredigten | Kölner Klosterpredigten, zwei Predigten Meister Gerards – Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW III, Nr. 84 – Eckhart-Umkreis, Predigt zu Mt 25,23 – ‘Passionstraktat GJ sult ghevoelen in v ...’ – Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW III, Nr. 80 – zwei Predigten – Der erste Himmel: die menschliche Seele – Auslegung des Taufritus – Tränen als geistliche Taufe – Über drei Engelchöre – Eckhart-Umkreis, Predigtexzept (aus P FEIFFER II, Nr. CIII) – Johannes Franke OP, Traktat von den zwei Wegen – Traktat, beginnend mit dem Anfang des Traktats ‘Von armuot des geistes’ – Eckhart-Bearbeiter, Predigt STEER, DW IV, Nr. 90, Fassung B, ohne den Schluss Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, Papier, eine Initiale, mind. sieben Hände Inhalt: Jan van Ruusbroec, ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’, Exzerpte mit Ergänzungen aus weiteren Werken Ruusbroecs – Jan van Ruusbroec, ‘Van den blinkenden steen’ – ‘Sendbrief Jhesus Christus een brudegom alre oetmodiger ioncfrouwen’ – Thomas Hemerken von Kempen, ‘De imitatione Christi’, Buch II, mnl. (2. Textgruppe) | Eucharistietraktate, Kommuniongebete – Marquard von Lindau OFM, ‘Dekalogerklärung’, Exzerpte | ‘Vitaspatrum’, 1. Buch, Vita sanctae Euphrosinae, mnl. 473
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095 Papier, 14 ähnl. Hände Inhalt: ‘Betrachtungen und Gebete für den Tageslauf und für Anlässe des Konventslebens’ – Exempel von der Übergabe der Herzreliquie des hl. 473 Dieselben Wasserzeichen in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 1083, 1090 u. ähnl. Ms. germ. qu. 1089.
D. Die Handschriften
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Augustinus | Mosaiktraktat | Anweisungen zum Besuch der Messe – Zwölf Messfrüchte (bricht ab) – Über die Messe, Gregor dem Großen zugeschrieben – Vaterunser-Betrachtung | Johannes Stevens, ‘Opusculum de ornamentu virginum’, mnl. Hamburg, SUB, Theol. 1549 (Quartformat), Papier, mehrere Hände Inhalt: Johannes Cassianus, ‘Collationes patrum’ 13–24, nordnl. Übers. 1464
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171, Papier, Initialen, eine Hand Inhalt: Psalter mit Glosse, Mischredaktion, Psalm 1–50
3. V. 15. Jh.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1172, Papier, Initialen, drei Hände Inhalt: Psalter mit Glosse, Mischredaktion, Psalm 51–97,6 (bricht ab) Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, Pap. u. Perg. (Lagenmitte), Initialen, vier Hände Inhalt: ‘Franziskanische Traktate’ – Thomas Hemerken von Kempen, ‘De mortificata vita pro Christo’, mnl., Dat vijfde boek van De imitatione Christi (andere Hd.) – ‘Spiegel des Christenglaubens’ / ‘Een fundament van der kerstene ghelove’, Exzerpte
1460/70
Bonn, UB, S 2054 (Quartformat), Pap. u. Perg. (Lagenmitte), eine Initiale, zwei ähnl. Hände Inhalt: Predigt über Ap 12,1 – Legenden (Sommerteil)
ca. 1460 bis 1480
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, Pap. u. Perg. (Lagenmitte), fünf Initialen, eine Hand Inhalt: Tagzeiten verschiedener Feste und Heiligentage (Auswahl, Auszüge) – Magdalena von Freiburg, Litanei vom Leiden Christi – Gebet zur Kollekte – ‘Die geistliche Klause’ – ’Van ceders tabernakel’ Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097, Papier, vermutl. eine Hand Inhalt: Evangelienharmonie: Das ‘(ndl.-dt.) Leben Jesu’, S-Redaktion (Auszüge) | Johannes Brugman OFM, ‘Leven van Jesus’/‘Devote Oefeninge’ – ‘Sendbrief Jhesus Cristus een brudegom alre oetmodiger ioncfrouwen’ – Exzerpte, v.a. zur Eucharistie | ‘Dat boeck der lelien’ – Eintrag auf dem Rest der Spalte (Die erste werdicheit ...) Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, Pap. u. Perg. (Lagenmitte), drei Initialen, eine Hand Inhalt: Wilhelm Jordaens, ‘Van enen stervenden leven’ – Jan van Ruusbroec, ‘Die chierheit van der gheestelijker brulocht’, 2. Redaktion, Buch I – Sequenz ‘Lauda Sion salvatorem’, mnl. – ‘Speculum virginum’, mnl., Exzerpte aus Buch 4, 6, 8 u. 9 – Vision (der Elisabeth von Schönau?, Marienerscheinung) – Texte zur Totenvigil, mnl. – Anweisungen zum Beten von Psalmen – Symbolum Quicumque, mnl. Hamburg, SUB, Theol. 1935 (Quartformat), Papier, Initialen, eine Hand Inhalt: ‘Speculum virginum’, mnl., Einleitungsbrief bis Buch VI, Exzerpte aus Buch IX
2. H. 15. Jh.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1090, Papier, Initialen unfertig? eine Hand (wechselnder Duktus) Inhalt: Der Prophet Isaia mit Vorrede des Hieronymus, mnl. – Der Prophet
132
II. Nazareth in Geldern Jeremia mit Vorrede des Hieronymus, mnl. – Bonaventura, Soliloquium, mnl. Bearb. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1571, Papier, zahlreiche Initialen, zwei Hände Inhalt: ‘Nordmittelniederländische Vitaspatrum’, Buch I (zweite mnl. Übers., vielleicht unter Mitarbeit von Wermbold Buscop) – Register zu ‘Vitaspatrum’, Buch IV – ‘Nordmittelniederländische Vitaspatrum’, Buch IV – ‘Vitaspatrum’-Version für beginnende menschen – ‘Vitaspatrum’, Vita beati Antonii abbatis, mnl. – Legende: Antonius der Große, mnl. – Translatio et inventio sancti Antonii, mnl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, Papier, neun Hände Inhalt: Neunfelsenbuch, kürzere Fassung | Unbekannter Zisterzienser, Geistliche Pilgerfahrt nach Bethlehem – Johannes Brugman OFM, Predigt zu Is 9,6 – Jan van Ruusbroec, ‘Die chierheit van der gheestelijker brulocht’, Exzerpte aus Buch II – Exempel unter Berufung auf Johannes Klimakos, ‘Scala paradisi’ – Exzerpt – Sieben Punkte zum Manna – Sieben Punkte zur Eucharistie, sieben Berge unter Berufung auf Bernhard von Clairvaux – Drei Freuden des dreifaltigen Gottes und der Engel über den Sünder, Dicta | Weihnachtspredigt – Ambrosius, ‘Precatio in praeparatione ad missam’, mnl. Bonn, UB, S 2055 (Quartformat), Pap. u. Perg. (Lagenmitte), elf ähnl. Hände Inhalt: Jan van Ruusbroec, ‘Van den twelf beghinen’, Teil 3 und Teil 4 | Martyrolog-Bearbeitung Bonn, UB, S 2056 (Quartformat), Pap. u. Perg. (Lagenmitte), zwei Hände Inhalt: David von Augsburg, ‘De exterioris et interioris hominis compositione’, Buch II und Buch III, 2. mnl. Übers.
1470er bis 1480er Jahre
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, Pap. u. Perg. (teilw. in der Lagenmitte), acht Initialen, vermutl. eine Hand Inhalt: Beschreibung des irdischen Paradieses | Johannes Brugman OFM, ‘Leven van Jesus’ (‘Devote Oefeninge’) | ‘Revelatio nova itineris et passionis undecim milium virginum’ (BHL 8433), Cordula-Legende (BHL 8430), mnl. | Apokalypse, mnl., in der Johan Scutkens zugeschriebenen Übersetzung
4. V. 15. Jh.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1099, Pap. u. Perg. (1 Bl.), Initialen, zwei Hände Inhalt: Thomas Hemerken von Kempen, ‘Orationes et meditationes de vita Christi’, mnl. | Ps.-Ambrosius, Passio sancti agnetis, Epistola I, 3 (PL 17, 813–819) , mnl.
1489
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337, Pap. u. Perg. (1 Bl.), Initialen (wie Ms. germ. qu. 1080), eine Hand Inhalt: Ps.-Thomas von Aquin OP, ‘De beatitudine’, mnl. – David von Augsburg OFM, ‘De exterioris et interioris hominis compositione’, Buch III, 4. Processus, 3. Kap., mnl. – Ps.-Thomas von Aquin OP, ‘De divinis moribus’, mnl. – Ermahnung, sich um Unvergängliches zu bemühen – Register zu den voranstehenden Werken – Gebete und Betrachtungstexte zu dem Weihnachtsmessen – Gebet zu Christus (‘Jesu Hütchen’?) – ‘Onser lieuer vrouwen kraem’ – Gebete – Thomas Hemerken von Kempen, ‘Orationes et meditationes de vita Christi’, mnl.
D. Die Handschriften
um 1489
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, Pap. u. Perg. (2 Bll.), Initialen (wie Ms. germ. qu. 1337), zwei Hände Inhalt: Wilhelm Jordaens, ‘Van den sevenvoldigen vallen ende van den opstaen des rechtverdighen menschen’ – ‘Sechs Klagen Christi über seine Freunde’ – ‘Lehre einer Jungfrau’ – David von Augsburg OFM, ‘De exterioris et interioris hominis compositione’, Buch II und Buch III, 2. mnl. Übers. – Dominikus von Preußen OCarth. (?), Imaginationsübungen zum Leben Jesu und Mariens – Dictum, Johannes Chrysostomus zugeschrieben Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, Papier, zwei aufwendige Initialen (u.a.), vermutl. eine Hand Inhalt: Marquard von Lindau OFM, ‘Auszug der Kinder Israel’ und ‘Dekalogerklärung’ – Godevert van Wevele, ‘Vanden XII dogheden’ – Dictum, Anselm von Canterbury zugeschrieben – ‘Gartenallegorie Dit is een geistelick bongart’ – Mariengruß – Dialog zwischen Christus und Johannes – ‘Jhesus collacien’, Predigt 2, Schluss – Exzerpte, Dicta – Johannes Brugmann OFM, Predigt ‘Dit is enen geystelicken wagen’ – Collatio zum Lob Christi – Exzerpte, Dicta – ‘Franziskanische Traktate’: ‘Dicta beati Aegidii Assisiensis’, mnl. Mülheim, StA, Hs. 1091/5, Pap. u. Perg. (Vorsatzbll.), Initialen (wie Ms. germ. qu. 1080, 1337), eine Hand Inhalt: Gebetbuch
Ende 15. Jh.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091, Papier, fünf Initialen, eine Hand Inhalt: Evangelienharmonie: ‘Das (ndl.-dt.) Leben Jesu’ – Ludolf von Sachsen, ‘Bonaventura-Ludolphiaanse Leven van Jezus’ olim Münster, Paul. Bibl., Hs. Nr. 698 Inhalt: Hendrik Herp OFM, ‘Scala amoris novem distincta scalaribus’, mnl.
um 1500
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351, Papier, fünf Initialen, drei Hände Inhalt: 35 Stürze Christi – ‘Neun Quellen der Gnade’ – Wochencursus von Gebeten während der Messe | Hubertinus von Casale, ‘Arbor vitae crucifixae Jesu’, mnl. Bearb.: ‘Der Rosengarten Jesu und Marias’
um 1520
Gaesdonck, CA, Ms. 17, Pap. u. Perg., Initialen, eine Hand Inhalt: Gebetszyklus für eine Woche – Hendrik Mande, ‘Een devoet boecskijn vanden binnensten ons liefs heren Jhesu Christi’, Exzerpte aus Kap. 6–14 – Ps.-Augustinus, Manuale, mnl. , Fassung A – Innozenz V zugeschrieben, Passionsoffizium, mnl. – Dicta
um 1650
Bonn, UB, S 2053, Papier, eine Hand Inhalt: Gebetbuch Bonn, UB, S 2059, Papier, eine Hand Inhalt: Antiphonale
An dieser Zusammenstellung zeigt sich zunächst, dass über den gesamten Untersuchungszeitraum Handschriften entstehen, die von wenigen geübten Händen herrühren und mit floralem Initialschmuck versehen sind (Abb. 1 u. 2). Während der Zeit des Bestandsaufbaus entstehen daneben zahlreiche vielfältig zusammengestellte Sammelhandschriften etwa bis in die 70er
II. Nazareth in Geldern
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Jahre des 15. Jahrhunderts. Danach reduziert sich die Anzahl der Schreibhände auf maximal 3–4 pro Codex, was darauf schließen lässt, dass die kontinuierliche Pflege des Bestands nur noch von wenigen Schreibhänden übernommen wurde. Besonders während der ersten 30 bis 40 Jahre bietet also die Anlage der Handschriften gute Anhaltspunkte für den Rückschluss auf die Bedeutung der Texte, da es offensichtlich ein gewisses Gefälle bei den einsatzfähigen Schreibhänden gab und absehbar gewesen sein muss, in welcher Qualität eine Abschrift entstehen würde. In inhaltlicher Hinsicht fällt auf, dass die Offenheit für anspruchsvolle, ggf. auch kontrovers diskutierte Theologie zu den Prinzipien gehörte, die über mehrere Generationen weitergegeben wurden. Parallel dazu sind durchgängig Texte anzutreffen, die das Anliegen der Gottesbegegnung bis hin zur unio mystica in verschiedenen Herangehensweisen und unterschiedlichem Anspruch thematisieren. In anderer Hinsicht zeichnen sich Veränderungen ab: Texte der deutschen Dominikaner-Schule wie auch die Werke Ruusbroecs, die aus heutiger Sicht in bemerkenswertem Umfang überliefert wurden, finden sich nur in den ersten Jahrzehnten des Bestandsaufbaus in vielfältig zusammengestellten, weniger anspruchsvollen Sammelhandschriften, in die man offensichtlich aufnahm, was auf dem Vorlagenmarkt zu haben war. Ab den 60er- oder 70er-Jahren des 15. Jahrhunderts wurden zeitgleich Texte franziskanischer Autoren, v.a. die des Johannes Brugman, kopiert; diese jedoch nie zusammen mit älteren Erzeugnissen dominikanischer Provenienz. Die Liturgie als Quelle geistlicher Texte, die Zusammenstellung von Gebetbüchern und die Überlieferung von Texten zu Leben und Passion Christi scheinen ebenfalls spätere Erscheinungen zu sein, was auf ein stärkeres Bedürfnis nach Praxisbezug schließen lässt. Eine besondere Ausstattung erhielt unter den Gelderner Handschriften ein dreibändiger Psalter mit Glosse (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171– 73). Das Folio-Format und der Initialschmuck heben den Psalter als Grundtext des geistlichen Lebens hervor. In großem Format wurden zudem die ‘Franziskanischen Traktate’ angelegt (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169), die als häufig zur Tischlesung verwendetes Werk gelten.474 Sie waren außerdem in einer mittelformatigen, von einer Hand sorgfältig angelegten, aber vielleicht nicht ganz fertig gestellten Handschrift vorhanden (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078). Auch das Format der ‘Vitas patrum’-Handschrift und des Epistolars reicht an die Größe von FolioHandschriften heran (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1571, Hamburg,
474 2VL
2, Sp. 847.
D. Die Handschriften
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SUB, Theol. 1004).475 Es gibt keine Hinweise darauf, dass diese Handschriften tatsächlich zur Tischlesung verwendet worden sind. Die sorgfältige Ausstattung ist bei Gelderner Handschriften eher als Hinweis auf Grundlegendes und auf Verständigungstexte zu betrachten und betrifft somit Texte, die in den Klöstern allgemein auch zur Tischlesung verwendet wurden. Zwar hat THOMAS KOCK beobachtet, dass in den von ihm untersuchten Beständen zur Tischlesung vornehmlich Folio-Handschriften vorhanden waren,476 doch ist der einzige Anhaltspunkt für eine Verwendung zum Vorlesen im Gelderner Bestand in einer Quarthandschrift zu finden. In der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089 finden sich mit den Randbemerkungen Bl. 34r zwischen den Spalten ohne Tinte: leest dijt niet und Bl. 34va: lest vort die einzigen Hinweise darauf, dass die Predigthandschrift zum Vorlesen und damit auch der Grundlagenvermittlung gedient haben könnte; bei den übrigen Handschriften bleibt der tatsächliche Gebrauch offen. Damit bleibt die Ausstattung vor allem ein Indiz für die Wertschätzung der Texte. Auch unter den Quarthandschriften sind einige Erträge sorgfältig arbeitender Hände hervorzuheben. Sorgfältig angelegt sind die Kopien des ‘Liber specialis gratie’ der Mechthild von Hackeborn (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081), der Mittelniederländischen Evangelien mit der Glosse der Textgruppe Kopenhagen (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089), des Legendars (Bonn, UB, S 2054), des Traktats ‘De exterioris et interioris hominis compositione’ des David von Augsburg (Bonn, UB, S 2056), der Übernahmen aus dem Stundengebet (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100) und des ‘Speculum virginum’ (Hamburg, SUB, Theol. 1935). Diese Handschriften stützen weitgehend die These von der sorgfältigen Ausstattung von Texten, die für das Klosterleben und für das geistliche Persönlichkeitsideal als grundlegend angesehen wurden. Erwähnenswert ist, dass es daneben den später dominierenden Typ der von einer Hand angelegten Traktatsammlung mit diversen Texten während des gesamten Beobachtungszeitraums gibt (z.B. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096 und 1097, Ms. germ. oct. 352 und jüngeres, s.o.). Insgesamt stellt sich der Handschriftenbestand als vielfältiges Gebilde dar, das das Interesse an anspruchsvoller Theologie wie die Wertschätzung grundlegender Verständigungstexte zeigt, und in dem im Laufe der Zeit Texte mit individuellem Anwendungsbezug (Gebet, Imagination) ein stärkeres Gewicht bekamen. „Ausstattungsstücke“ stehen neben weniger sorgfältig angelegten Abschriften einer Vielzahl von Händen. Die Verwendung der 475 Die recht hohe Anzahl von fünf Händen ergibt sich aus der Beteiligung mehrerer Hände an den Verzeichnissen als Hilfsmittel der Erschließung. Der Hauptteil des Textes vb vb Bl. 19 –139 stammt von einer Hand. 476 KOCK, Buchkultur, S. 181.
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II. Nazareth in Geldern
Handschriften muss im Ermessen der jeweils Verantwortlichen gelegen haben; explizite Verwendungshinweise gibt es nicht. Da das Gros der erhaltenen Handschriften – vielleicht überlieferungsbedingt – im Groß- und Mittelformat angelegt ist, waren die Codices wohl nicht zur fortwährenden Alltagsbegleitung bestimmt; eine sukzessive Lektüre zu festgesetzten Lesezeiten wäre hingegen gut vorstellbar. 4.3. Entstehung und Gebrauch: Handschriften als Ausstattungsgegenstand, Kondensationsraum des geistlichen Klimas und Ertrag asketischer Handarbeit Da explizite Signale für den Einsatz der Handschriften im Konventsleben selten sind und die Ausstattung zwar etwas über die Wertschätzung, nicht aber über den konkreten Gebrauch der Texte aussagt, bleibt für die Frage nach dem lebenspraktischen Bezug vor allem der Blick auf die vielfältig zusammengestellten Sammelhandschriften mit erbaulichen Texten. Falls sich herausstellen sollte, dass dieser Handschriftentyp Erträge individueller Aneignung vereinigt und auf diese Weise Produktion und Rezeption zusammenführt, wäre ein Kondensationsraum des geistlichen Klimas gefunden, der sich auf eigene Weise mit einer „pragmatischen Schriftlichkeit“ verbinden ließe, die NIKOLAUS STAUBACH und seine Schüler als Charakteristikum der Buchkultur und als Reformbeitrag der devotio moderna beschrieben. Könnte es sich bei diesen Zusammenstellungen um Zeugnisse einer „emotionalen Performanz“ handeln, die individuelle geistliche Aneignungsprozesse für die Gemeinschaft öffnen?477 Kann man noch einen Schritt weiter gehen und fragen, ob sich Handschriftenteile mit kürzeren heterogenen Abschnitten, in denen sich oftmals Exzerpte aus umfangreicheren Werken nachweisen ließen, in ihren Bestandteilen wechselseitig erhellen und sich somit als neue, sonst nicht verfügbare Einheiten verstehen lassen? Für die Dominikanerinnenklöster des 14. Jahrhunderts hat HANS-JOCHEN SCHIEWER die Technik des Exzerpierens und Kompilierens als Produktionsform vorgestellt, „die eine lange Tradition unter klausurierten Laien beiderlei Geschlechts gehabt haben könnte“ und damit Überlegungen HASEBRINKS aufgegriffen, die auf den Eigenwert von Exzerptsammlungen in Form von Mosaiktraktaten abheben478 und eine bejahende Antwort nahelegen. Um diesen Fragen nachzugehen, sollen die erhaltenen Handschriften auf auf die konkrete Art der Schreibleistung hin befragt werden. Ansatzpunkte sind das Erscheinungsbild und die Verteilung der Schreibhände, sodann die Fragen, ob sich abgrenzbare Textensembles bestimmten, wiederkeh477 478
STAUBACH, Text als Prozeß, S. 274 u. 258. SCHIEWER, S. 595; HASEBRINK, Zersetzung?
D. Die Handschriften
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renden Händen zuweisen lassen und auf diese Weise ein individuelles Profil spiegeln, und schließlich, ob bereits die Textgeschichte einzelner Werke Anhaltspunkte für die Qualität der Abschrift oder für bestimmte Bearbeitungstendenzen ergeben hat. Die skizzierten Fragen lassen sich jedoch nur an wenige Handschriften richten. Bisher ist es nur in Ansätzen gelungen, verschiedene Schreibhände über einige jüngere Codices hinweg zu verfolgen.479 In den älteren Handschriften dominiert eine Vielzahl von Schreibhänden, die sich nur schwer unterscheiden lassen und deren Wechsel oft unmotiviert erfolgt. Ein weiteres Hindernis ist die Verwendung verschiedener Schriftarten.480 Häufig wird die littera textualis auf der ersten Seite oder nur für wenige Seiten verwendet.481 Dass gelegentlich nur für den Anfang die littera textualis verwendet wurde, könnte damit erklärt werden, dass diese Schrift als höherwertig galt, jedoch unbequem zu schreiben oder weniger geläufig war, und deshalb nach wenigen Seiten zugunsten der littera hybrida aufgegeben wurde. Möglicherweise zeigt sich im unmotivierten Wechsel zahlreicher Hände ein Reflex des Verständnisses der Schreibtätigkeit als asketischer Handarbeit, die sich die Schwestern, wie auch das Spinnen, gegenseitig abzunehmen versuchten.482 Das wechselhafte Schriftbild in einigen Handschriften legt nahe, dass es offensichtlich in einigen Fällen nicht möglich 479 Dieselben, jeweils verschiedenen Hände kommen vor in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096 u. 1097, in Ms. germ. qu. 1080 (Hd. 2) und 1337 sowie Ms. germ. qu. 1080 (Hd. 2) und Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085. 480 Insgesamt herrscht die littera hybrida vor (in der deutschen Forschung gewöhnlich mit Bastarda bezeichnet, jedoch schlaufenlos). Littera textualis verwenden Berlin, SBBPK, Ms. germ. fol. 1169 (3. Viertel 15. Jh.); Hd. 1 u. 3, Ms. germ. qu. 1078 (2.–3. Viertel v 15. Jh.) bis 77 , Ms. germ. qu. 1083 (ca. 1460), Hd. 1, Ms. germ. qu. 1089 (1446), Hd. 1, Ms. germ. qu. 1095 (50er Jahre des 15. Jhs?), Hd. 8 und Bonn, UB, S 2052 (?), Hd. 2. Diese Schriftart wird auch für den zu kommentierenden Text in Ms. germ. fol. 1171– 1173 und bei Hand 3 in Ms. germ. qu. 1081 für die Überschriften sowie anfangs für die Überschriften in Ms. germ. qu. 1096 verwendet. 481 Passagen in littera textualis zeigen Ms. germ. qu. 1079 (ca. 1460), erste Seite von v Hd. 1 und wenige Seiten bei Hd. 2; Ms. germ. qu. 1083 (ca. 1460), bei Hd. 2 nur 12 , bei r Hd. 5 Neueinsatz 99 , wenige Seiten bei Hd. 6; Ms. germ. qu. 1084 (Ende 2. bis v 3. Viertel 15. Jh.), Hd. 1 (wenige Seiten), Hd. 2 (Neueinsatz 88 ), Hd. 5 (Merkmale gemischt) und Hd. 6 (nur am Anfang); Ms. germ. qu. 1092 (2.–3. Viertel 15. Jh.), wenige Seiten; Ms. germ. qu. 1095 (2.–3. Viertel 15. Jh.), erste Seite bei Hd. 5, bei Hd. 6 nehmen die textualis-Elemente zu; Bonn, UB, S 2054, die ersten Zeilen, lat. Zitate sowie der Name Maria, Ms. germ. qu. 1097 (60er–80er Jahre des 15. Jhs.), Bonn, UB, S 2052 v (1454), Hd. 1 insgesamt in Mischform, Hamburg, SUB, Theol. 1549 (um 1460), 139 , r–v 149 , Überschriften in littera textualis und Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087 (?), v Hd. 7 ab Bl. 177 . 482 Vgl. z.B. B OLLMANN/STAUBACH, S. 193 mit Anm. 6 zu Beispielen in anderen Vitensammlungen; BOLLMANN, Arbeit, S. 106f. u. 118.
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II. Nazareth in Geldern
war, einen bestimmten Duktus längere Zeit durchzuhalten – oder es fehlte der Anreiz dazu, bestimmten formalen Ansprüchen zu genügen. Für den häufigen Wechsel lassen sich verschiedene Gründe nennen. Am Beispiel der Überlieferung der ‘St. Georgener Predigten’ in der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 hat EVA LÜDERS beobachtet, dass offensichtlich die für die Kopie ratsamen Lateinkenntnisse fehlten und der Text daher aus Unvermögen entlatinisiert und an den unerlässlichen Stellen von einer weiteren Hand ergänzt wurde.483 Das Erscheinungsbild dieser Handschrift kann aber auch als Hinweis darauf verstanden werden, dass weiten Kreisen unter den Konventualinnen das Schreiben zugetraut oder zugemutet wurde oder dass diese es selbst als anspruchsvolle Aufgabe übernahmen, auch ohne ein sehr hohes Niveau erreichen zu können. Die Hilfe bei Transkriptionsschwierigkeiten ist jedoch nur in dem genannten Fall als Grund für die Zusammenarbeit auszumachen. Gelegentlich, wenn auch nicht durchgehend, ist ein offensichtlich arbeitsökonomisch begründeter Wechsel der Schreibhände zu erkennen. Besonders die Überlieferung der Martyrolog-Bearbeitung in der Handschrift Bonn, UB, S 2055, 129r–206v zeigt, dass die Technik der lagenweisen Herstellung durch verschiedene Hände bekannt war. Offensichtlich war es selbst bei dem kleinteilig strukturierten Text nicht in jedem Fall möglich, den Zusammenfall von Abschnitts- und Lagenende vorauszuberechnen, so dass Bl. 141v und Bl. 165v der Rest der Seite frei blieb, bevor auf dem nächsten Blatt eine andere Hand den Text auf einer neuen Lage fortsetzte. Ein Handwechsel zu Lagenbeginn lässt sich darüber hinaus bei Bl. 154r, 178r und 191r feststellen. Diese Technik der Zusammenarbeit kommt sonst in nur wenigen Fällen zur Anwendung.484 Bemerkenswert ist die Kopie von Ruusbroecs Traktat ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’ in der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083 (ca. 1460), Bl. 1r–62r, wo Hd. 1 mit Bl. 1r–10r und 51r–62v die äußeren Lagen kopiert, während für die dazwischenliegenden Blätter offensichtlich eine andere Vorlage benutzt wurde, in der der Text Exzerpte aus weiteren Werken Ruusbroecs enthielt. Das vermeintliche Vorhandensein mehrerer Vorlagen desselben Textes mag eine seltene Voraussetzung für zeitgleiche Produktion gewesen sein, die sonst nur bei einer ungebundenen Vorlage denkbar ist. Ein weiteres bemerkenswertes Beispiel ist der Textanfang des Traktats ‘Guido von Alet’ in der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081 (v.J. 1446). Hand 2 bricht den Textanfang Bl. 157v auf dem letzten Blatt einer Lage ab. 483 484
LÜDERS III.1, S. 143–147. v r Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 (ca. 1460), 93 /94 , Ms. germ. qu. 1083 (ca. v r v r v r 1460), 10 /11 , Ms. germ. qu. 1095 (2.–3. Viertel 15. Jh.), 10 /11 , 20 /21 ; Ms. germ. v r oct. 353, 76 /77 .
D. Die Handschriften
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Auf der nächsten Seite beginnt der Text neu von anderer Hand, was mit Missverständnissen bei der Planung oder als Assoziation des Buchbinders zu erklären wäre. Insgesamt zeigt eine Analyse des Verhältnisses von Schreibhänden, Lagenformel und Text, dass versucht wurde, das Lagenende dem Textende anzupassen.485 Mitunter wurden – auch von fast zeitgleich arbeitenden Nachtragshänden – freibleibende Seiten mit Kurztexten oder Exzerpten gefüllt. Einige nur von einer Hand angelegte Sammelhandschriften legen nahe, dass es sich bei der Annäherung von Text- und Lagenende bzw. beim Auffüllen der verbliebenen Seiten mit Kurztexten um ein verbreitetes Verfahren handelte,486 das gelegentlich schon als äußerer Anlass zur Kopie von Texten ins Gewicht gefallen sein dürfte. Auch ein genauerer Blick auf die Exzerpte zeigt, dass sie nur unter Vorbehalt als individuelle Werkauswahl betrachtet werden dürfen und mitunter mechanisch übernommen wurden. Ein signifikantes Beispiel sind die Auszüge aus dem ‘Speculum virginum’, die wichtige Anhaltspunkte für das Selbstverständnis der Frauen und den historischen Blick auf den Text versprechen und in zwei Handschriften überliefert werden. Die Zusammenstellung aus Buch 8 und Buch 9 ist in den Handschriften Berlin, SBBPK, Ms. germ. oct. 352, 170r–189r und Hamburg, SUB, Theol. 1935 (Hamburg, SUB, Theol. 1935, 157v–168v weitgehend identisch. In der Hamburger Handschrift folgt sie auf die ersten sechs Bücher. Zitate aus den Büchern 4 und 6, die in der Berliner Handschrift den Schlussteil bilden, könnten in der Hamburger Handschrift fehlen, weil ihr Text bereits im voranstehenden Werk enthalten war. Somit lassen die Exzerpte zwar eine sorgfältige Anlage der Handschriften erkennen, zeigen aber auch, dass der Hamburger Codex vermutlich nicht durch eigenständige Exzerpte der Schreibenden abgeschlossen wurde, sondern dass ein vorfindlicher Auszug Verwendung fand. Neben den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027 und Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088, die nicht in Geldern entstanden und für die jeweils inhaltsgleiche Schwesterhandschriften aus anderen Konventen erhalten sind, zeigt die Aufeinanderfolge derselben Texte in verschiedenen Handschriften, dass gelegentlich auch die Zusam-
485 So definierte Abschnittsgrenzen finden sich Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 v v r v v (ca. 1460), 75 , 136 u. 167 ; Ms. germ. qu. 1083 (ca. 1460), 153 u. 177 ; Ms. germ. r v qu. 1084 (Ende 2.–3. Viertel 15. Jh.), 122 u. 174 , Ms. germ. qu. 1095 (Ende 2.–3. Vierv v v tel 15. Jh.), 130 ; Ms. germ. oct. 351, 77 ; Bonn, UB, S 2052, 91 . 486 Vgl. z. B. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169 bis 159 vb; Ms. germ. qu. 1096 v v (1460er–70er Jahre), bis 110 u. Ms. germ. oct. 352 (ca. 1460–1490), bis 169 .
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II. Nazareth in Geldern
menstellung aus der Vorlage übernommen wurde,487 was den individuellen Charakter wenigstens partiell in Frage stellt. Schließlich zeigt der Blick auf die alphabetische Lagenzählung, dass der Inhalt der Codices nicht immer streng durchkomponiert wurde. Gelegentlich wurden mehrere voneinander unabhängige Teile wohl erst beim Einbinden zusammengesetzt.488 Die Lagenzählung findet sich unten rechts auf der ersten Hälfte der Doppelblätter und kombiniert einen Kleinbuchstaben mit römischer oder arabischer Ziffer (aj, aij, aiij bzw. a1, a2, a3 usw.). In etlichen Bänden läuft die Lagenzählung durch, oder Reste davon lassen auf ein durchlaufendes Alphabet schließen.489 In weiteren Handschriften könnten die Angaben beschnitten sein oder aus anderen Gründen fehlen.490 Gelegentlich drängt sich der Eindruck auf, dass ein bestimmter Text aufgrund seiner sorgfältig angelegten Kopie an den Anfang gestellt wurde, während sich im hinteren Teil die weniger gelungenen Arbeiten finden. Mehrere Einheiten von Haupttext mit Ergänzungen oder die auf das Textende zugeschnittenen Lagen sowie die Brüche bei der alphabetischen Lagenbezeichnung relativieren ein Verständnis des Codex als konzeptioneller Einheit und begründen den methodischen Ansatz bei Handschriftenensembles. Die bisherigen Beobachtungen zeigen, dass die Schreibtätigkeit von zahlreichen äußeren Gesichtspunkten bestimmt gewesen sein dürfte und wohl auch in Angriff genommen worden sein wird, um eine anspruchsvolle Konventsausstattung zu schaffen. Bezeichnenderweise zielen die wenn auch formelhaften Einträge der Schreiberinnen nicht auf Aneignung und 487 Es seien nur einige Einzelbeispiele genannt: Die Auslegung von Cn 5,1 als Wort r v Christi, Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, 141 –142 folgt auch in zwei weiteren Handschriften auf Ps.-Richard von St. Viktor, ‘Expositio in Cantico canticorum’, mnl. (s. Beschreibung), Gebete und Betrachtungstexte zu dem Weihnachtsmessen Berlin, r v r–v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337, 85 –88 u. 93 auch in Leiden, UB, BPL 2145, ca. 1500, aus Venray, Jerusalem oder Maaseik, St. Agnes, Parallelen bestehen bei den Texten der r v r v Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, 205 –209 u. 210 –216 zur kodikolor r gisch vermutlich verwandten Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 29 58 –67 u. r v 117 –121 . Wiederkehrende Überlieferungsgemeinschaften gibt es auch im Bereich der Legenden, der Predigten Taulers, beim Werk des Ps.-Thomas und bei Übersetzungen der ‘Visio Tnugdali’ des Bruder Marcus und des ‘Fegfeuer des hl. Patricius’ Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087 (s.d.). 488 Vgl. den Neubeginn Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, Bl. 151 r, Ms. germ. qu. 1095 Bl. 120–130 eingeschobene Lage s zwischen o und p, Ms. germ. qu. 1097, Neubeginn Bl. 33 u. 153, Ms. germ. qu. 1099 wäre bei der vorletzten Lagen u erreicht, es folgt z (neuer Text, andere Hd.), Ms. germ. qu. 1337, Neubeginn Bl. 100, Ms. germ. oct. 351, Neubeginn ab Bl. 78 u. 245. 489 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169 u. 1171, Ms. germ. qu. 1079, 1081, 1083, 1089, 1091, 1571 u. Ms. germ. oct. 353; Bonn, UB, S 2052. 490 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 1096, 1100 u. Ms. germ. oct. 352.
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Vermittlung ab, sondern funktionalisieren mit der Bitte um Fürbitte bzw. um die Barmherzigkeit Gottes die Arbeit als geistliches Werk und Fundierung einer Gebetsleistung. Der Kontext des geistlichen Lebens, in dem die Handschriften entstanden, könnte sich also auch auf einer deutlich anderen Ebene bewegen, als der Handschrifteninhalt nahelegt, und den Stellenwert asketischer Handarbeit verdeutlichen. Gegenüber diesem mehr das Mechanische der Buchherstellung hervorhebenden Befund sind für einige Handschriftenteile oder ihre Vorlagen eine gewisse Eigenständigkeit und Programmatik vermutet worden. Für den Codex Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, der als reichste mittelniederländische Eckhart-Handschrift gilt,491 vermutete DOLCH seinerzeit, dass der Schreiber, „wohl ein Windesheimer, in der zweiten Hälfte des XV. Jahrhunderts den Versuch machte, Werke aus dem Kreise Eckharts textkritisch, wenn auch unbeholfen, zusammenzustellen.“492 Etliche Texte lassen sich in entsprechender Kombination bereits in einer rheinfränkischen Handschrift vom Ende des 14. Jahrhunderts nachweisen, so dass der Eigenanteil für die Zusammenstellung weniger groß sein dürfte, als DOLCH vermutete. Den Forschungen UBBINKs zufolge überliefern die Gelderner Handschriften den Predigtinhalt im Vergleich zum Text der kritischen Ausgabe teils werkgetreu, teils mit Abweichungen, die bisher jedoch nur in Ansätzen als eigene Redaktionstendenz anerkannt wurden.493 491 UBBINK, Diss., S. 120. Bereits DOLCH, S. 40, § 58 bemerkte, die Handschriften Ms. germ. qu. 1079 und 1084 enthielten „die Hauptmasse der niederländisch erhaltenen Eckhartwerke.“ 492 DOLCH, S. 42. 493 Sinngemäß bis gut wiedergegeben werden danach der Text von QUINT, DW III, v r Nr. 60 (Ms. germ. qu. 1084, 55 –58 , UBBINK, Diss., S. 128), ein Exzerpt aus QUINT, v v DW III, Nr. 81 (ebd. 53 –55 , UBBINK, Diss., S. 127) und QUINT, DW III, Nr. 84 (Berv r lin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 171 –173 , UBBINK, Diss., S. 111–112, vgl. aber QUINT, DW III, S. 450: „Die überlieferten Texte weisen alle relativ viele Sondervarianten auf, insbesondere der im ganzen schlechteste B10-Text“). Bei allen anderen Predigten werden entweder gravierende Differenzen zum kritisch edierten Text festgestellt oder die Beobachtungen UBBINKs stehen im Kontrast zu den Angaben zur Textqualität in der kritischen Ausgabe bei QUINT. Da die Forschung nicht systematisch zwischen Bearbeitungstendenz und fehlerhafter Überlieferung bzw. Vorlage unterscheidet, seien nur einige prägnante Beobachtungen genannt, wie UBBINK, Diss., S. 121 zur Tendenz von QUINT, DW I, Nr. 4 in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084: „Zo kan man vaststellen, dat het fol. r r 5 –6 gebodene meer van ascetische dan van speculatieve aard is“; Eine eigene Bearbeitungstendenz sieht STEER, DW IV,1, S. 115 auch für Predigt 93 (‘Paradisus anime intelliv v gentis’, Nr. 37, Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 63 –66 , punktuelle Redaktion, Wortersetzungen). Die ältere Forschung hat den Wert der Gelderner Eckhart-Überlieferung kontrovers beurteilt, vgl. P AHNCKE, Predigt über die Armut des Geistes, S. 69 posir v tiv zu QUINT, DW II, Nr. 52 (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 7 –11 ), ebenso ders., Eckehartstudien, S. 8 zur Handschrift insgesamt; LANGENBERG, Quellen und Forschungen, S. 184 zu den Gelderner Hss.: „Die Uebertragung der Predigten und Traktate
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Schon das Spektrum der enthaltenen Texte zeigt im Vergleich zu den übrigen Handschriften mit Predigten Eckharts, dass es in dieser Sammlung nicht darum ging, theologisch umstrittene Inhalte oder Texte mit höherem Schwierigkeitsgrad auszugrenzen. Zusammengestellt wurde ein Abschnitt mit Texten, die auch heute noch als weitgehend zusammengehörig betrachtet werden. Der Faszikel wurde erst einige Zeit nach seiner Entstehung gebunden. Auch diese Beobachtungen sprechen gegen einen großen Eigenanteil des Gelderner Konvents. Zur Entstehungszeit des Faszikels muss Johan van Honzeler Beichtvater in Geldern gewesen sein, über dessen Herkunft und Ausbildung nichts weiter bekannt ist, was eine besondere Affinität zum Werk Eckharts erklären könnte. Die Frage nach einer speziellen Sammlungsabsicht legen auch Beobachtungen zu den ‘St. Georgener Predigten’ nahe, wenn die Analyse der verwendeten Vorlagen ergab, dass sowohl die niederländische Sammlung als auch eine davon unabhängige Vorlage benutzt wurden.494 Für diese Predigten wurde gelegentlich eine Vereinfachung des Inhalts beobachtet.495 Systematische inhaltliche Forschungen, die den möglichen Eigenwert von Vereinfachungsbemühungen qualifizieren könnten, konnten im Rahmen dieser Arbeit nicht unternommen werden, zumal die Urheberschaft auch hier außerhalb des Konvents zu suchen sein könnte. Sie könnten sich als eigenständiger Zug der literarischen Landschaft erweisen, in die der Konvent eingebettet war. Um Textensembles als individuelle Aussagen und Ergebnisse literarischer Aktivität zu begreifen, ist ein wie auch immer gearteter Rahmen unerlässlich, den in den vorgestellten Fällen die Sammlungsabsicht darstellt. Der Mosaiktraktat Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 90r–119v, dessen Entstehung vor die Zeit der devotio moderna datiert, ist durch die Überschrift Hier beghijnt een boeck van geesteliker leeringe als Werkganzes gekennzeichnet und wurde nach dem Zeugnis der Parallelüberlieferung im 15. Jahrhundert weitgehend als Einheit wahrgenommen. Für die in Gelderner Handschriften zusammengestellten Textgruppen fehlen solche expliziten Hinweise, so dass nur die Suche nach inhaltlicher Kohärenz und der Blick auf den kodikologischen Befund interpretatorische Ansatzmöglichin das geldrische Idiom schliesst sich Wort für Wort dem oberdeutschen Texte an. Die niederdeutschen Termini entsprechen genau den oberdeutschen; ein bewußtes Abweichen findet sich nirgends, wohl aber kommen zahlreiche Missverständnisse und Abkürzungen vor; die letzteren haben aber keineswegs den Zweck, verfängliche und leicht misszuverstehende Aeusserungen Eckharts zu unterdrücken“; dagegen LOTZE, S. 1 zu Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084: „die nd. Übersetzung ist sehr wenig sorgfältig ausgeführt“. 494 SEIDEL, Habil., S. 25 zur Vorlagenfrage der Gelderner Überlieferung sowie LÜDERS III.1, S. 127, Anm. 2. 495 LÜDERS III.1, S. 143, 145–146, die allerdings die Verflachung des Inhalts nicht den Gelderner Konventualinnen, sondern bereits ihrer Vorlage zuschrieb.
D. Die Handschriften
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keiten bietet. Kompilationen, die eigenständig Theologie in der Volkssprache vermitteln und als inhaltliche Stellungnahme verstanden werden könnten, vermute ich in einigen umfangreicheren Abschnitten einzelner Hände, wie der Arbeit von Hand 8 der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 (168r–197v). Hier sind Texte aus dem Eckhart-Umkreis mit einigen bisher unbekannt gebliebenen Abschnitten zusammengestellt, die sich zum Teil thematisch miteinander verknüpfen lassen (z.B. 182r–186r, 188v– 190v), und durch Abschnitte zur Taufe und zu den Engelchören mit einfachen Grundthemen verbunden werden. Ein weiteres Beispiel ist die Arbeit von Hand 1 in der Handschrift Bonn, UB, S 2052, 1r–60v, in der zahlreiche Predigten und Exzerpte zusammengestellt wurden. Nachträglich wurden zu einigen Predigten Überschriften mit Angaben zum Kirchenjahrsbezug hinzugefügt, wodurch ein lockeres Netz des Praxisbezugs entsteht. Zu fragen wäre, ob die dazwischen erkennbaren Abschnitte nicht doch als Kommentare oder inhaltliche Ergänzungen der Predigten aufgefasst worden sind. Durch die Aufnahme eines Kapitels der ‘Imitatio Christi’ (49v–52r, Buch III, Kap. 49) wird klar, dass die Zusammenstellung, die auch Predigten Taulers, den Teil einer Eckhart-Predigt und Exzerpte aus ‘Der Minnen Regel’ enthält, nicht vor dem zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts entstanden sein dürfte. Insgesamt zeigt der Blick auf den aus Geldern erhaltenen Handschriftenbestand, dass das Interpretament der „pragmatischen Schriftlichkeit“ seine Aussagekraft in Lebenszusammenhängen verliert, die Texte weder mit Personen (Verfassern, Autoritäten, Schreibenden), Werken, Orten oder einer bestimmten Intention verknüpfbar machen und sie damit an konkrete historische Zusammenhänge binden. Auch ein Verständnis des Exzerpierens und Kompilierens als Form mittelalterlicher Autorschaft findet die Grenze neuzeitlicher Wertschätzungsmöglichkeit an diesem Punkt. Verloren werden beide Konzepte an einen Lebensraum, der die einzelne Person, ihre Absicht und den Wert inhaltlicher Stringenz wenig hervortreten lässt, und der, wie die unzähligen Sammelhandschriften aus geistlichen Konventen des 15. Jahrhunderts zeigen, weit über die devotio moderna hinaus verbreitet ist. Der Sinn der so entstanden Überlieferung hat vielleicht vielfach schon in der individuell ausgeübten Tätigkeit des Schreibens sowie in der Kürze und Vielfalt der Texte gelegen und auf diese Weise einen Kontrast zum streng durchstrukturierten, gemeinschaftlich gelebten Klosteralltag gebildet. Daneben gibt es anspruchsvollere Formen der Aneignung und Weitergabe, die in Gelderner Handschriften wie selbstverständlich neben einfachen Kopierarbeiten stehen. Unterschiedliche Schwerpunkte und Herangehensweisen lassen sich daher nicht am Stellenwert der Schreibtätigkeit, sondern eher an der Rezeption bestimmter Texttypen und thematischer Schwerpunkte feststellen.
III. St. Andreas in Sonsbeck A. Überblick Der Sonsbecker Andreaskonvent entwickelte sich im 15. Jahrhundert in einem mehrschrittigen Prozess vom Beginenhaus zum Tertiarinnenkonvent mit klösterlichem Leben. Wichtige Stationen waren der Beitritt zum dritten Orden im Jahr 1427 und die Einführung der Klausur für sieben Konventualinnen im Jahr 1457. Im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts endete die Blütezeit des 1802 aufgelösten Konvents. Seine Entwicklung war eingebettet in den Stadtausbau und begleitete die spätmittelalterliche Blütezeit Sonsbecks, dessen einzige geistliche Einrichtung der Andreaskonvent bis ins 19. Jahrhundert blieb. Im Spätmittelalter wurde er getragen vom aufstrebenden Bürgertum. Um die Wende zum 16. Jahrhundert sprach der Konvent auch adlige Familien an, deren Töchter in die Prämonstratenserinnen- und Zisterzienserinnenklöster der Region eintraten. Unterstützung fand St. Andreas auch durch den niederen Klerus, die schwerpunktmäßig in etlichen Stiftungen im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts zum Ausdruck kam, als der Konvent weitgehend klösterlich lebte. Die Zugehörigkeit zur devotio moderna, die spezifische Züge des Hauses und den Rahmen seiner inhaltlichen Entwicklungsmöglichkeiten prägte, zeigt sich zunächst in der Beteiligung einer Konventualin aus dem Deventer Meister Geerts-Haus an der Einrichtung. Die Tätigkeit in Sonsbeck bezeugt auch das dortige Schwesternbuch. Mit der Umwandlung in einen Tertiarinnenkonvent beschritt das Haus einen Weg, der inzwischen als eine von mehreren Entwicklungsformen von Devotenhäusern gilt. Darin unterscheidet er sich vom Schwesternhaus Nazareth in Geldern, das bereits früh in ein Augustinerinnenkloster umgewandelt wurde. Die fortdauernde Anbindung Sonsbecks an den Tertiarenzweig der devotio moderna wird ersichtlich an der Bezeichnung des zwischen 1472 und 1487 nachweisbaren Beichtvaters Rutger van Dinslaken als generael mynister im Memorienbuch. Sein Nachfolger Johan van Campen stammte aus St. Janscamp, das zu den bedeutendsten Häusern des Utrechter Tertiarenkapitels gehörte. Beides lässt vermuten, dass die Entwicklung des Hauses und das geistliche Leben – der Hauptteil der erhaltenen Gebetbücher entstand vermutlich während der Amtszeit Johans van Campen – ein durch die Tertiarenkongregation allgemein intendiertes Profil zeigt. Es ist repräsentativ für die Zeit Ende des 15. Jahrhunderts und lässt sich am ausge-
A. Überblick
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wählten Beispiel gut untersuchen. Die Anbindung an die devotio moderna zeigt sich zudem an Standard- und Identifikationstexten aus der Aufbauphase, wie Teilen der ‘Imitatio Christi’ sowie Abschnitten aus der Johan Scutken zugeschriebenen Evangelienharmonie und aus dem Traktat ‘De spiritualibus ascensionibus’ von Gerard Zerbolt van Zutphen. Anhand der Handschriften, die aus verschiedenen Lebensbereichen stammen, lassen sich exemplarisch Anhaltspunkte für das geistige Klima des Hauses und die dortige Schriftkultur gewinnen. Wie in Geldern ist der Erhalt eines Großteils der Handschriften einem neuzeitlichen Sammler zu verdanken, dem selbsternannten Kölner Baron Hüpsch, der sich Ende des 18. Jahrhunderts v.a. für Gebetbücher in der Volkssprache interessierte. Offen bleibt, welcher Ausschnitt des historischen Bestands erhalten ist. Nicht genau zu klären sind auch die Entstehung der Handschriften und damit der Anteil von männlichen und weiblichen Schreibhänden. Auffällig sind die wenigen Handwechsel innerhalb der Gebetbücher. Die Codices erscheinen somit als zum Lesen bestimmte Kompendien und nicht als Zeugnisse eines breiten Produktions- und Aneignungsprozesses durch Schreiben, wie er an einigen Gelderner Handschriften zu beobachten ist. Hinsichtlich der Gebetsformen reicht das Spektrum von Gebeten, deren Anliegen in den Rubriken formuliert wird, bis hin zu Modellen für die meditative Durchdringung zentraler Inhalte als Anwendungsbeispiele für den von der devotio moderna gepflegten weitreichenden Einsatz von Schriftlichkeit. Insgesamt deuten sowohl die geistlichen Handschriften als auch Memorienbuch und Kopiar an, dass Schriftlichkeit nicht alle Bereiche des Konventslebens gleichermaßen erfasste und nur in bestimmten Phasen der Konventsgeschichte eingesetzt wurde. Die Codices zeigen auf diese Weise Lösungswege einer Übergangszeit, wie sie an einem wenig prominenten Ort von nicht allzu gut ausgebildeten Schreibhänden für überschaubare Lebenszusammenhänge gefunden wurden. Auf diese Weise geben die Codices über verbreitete Denk- und Organisationsstrukturen Auskunft. Wenngleich nicht mit letzter Sicherheit zu klären ist, wo die Gebetbücher entstanden, bilden sie doch wichtige Anhaltspunkte für die im Konvent vorgesehene Spiritualität. Die Gebete verwenden durchweg die Volkssprache und erweisen dadurch ihre Zweckbestimmung zur Privatandacht. Entstanden zwischen 1456 und 1509/10, begleiten sie die am klösterlichen Leben orientierte Blütezeit des Konvents und bilden dadurch einen charakteristischen Beitrag zum Überlieferungsschwerpunkt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Nachträge zeigen den Gebrauch der Handschriften bis in die Neuzeit. In den Gebetbüchern lassen sich thematische Schwerpunkte ausmachen, die von der Marienverehrung über die Begleitung der Kommunion bis hin zur Betrachtung des Lebens und Leidens Christi reichen. Einige Handschriften sind zur Begleitung des Kirchenjahrs
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III. St. Andreas in Sonsbeck
angelegt und exzerpieren dazu die Liturgie. Individuell zusammengestellte Gebetbücher finden ihren thematischen Rahmen weitgehend in Inhalten der Messe (Passionsfrömmigkeit, Sündenbekenntnis, Fürbitte etc.). Die zahlreichen Kommuniongebete formulieren das Anliegen der Gottesbegegnung aus und finden auf diese Weise für ein zentrales Anliegen eine andere Lösung als die Gelderner Handschriften. Insgesamt stehen die Gebetbücher exemplarisch für die Kirchlichkeit der devotio moderna und des ausgehenden 15. Jahrhunderts.
B. Quellen Die wichtigsten Quellen für die spätmittelalterliche Geschichte des Andreaskonvents sind das seit der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts geführte Kopiar (Düsseldorf, HStA, Kloster Sonsbeck, Akten 1) und das wohl erst Anfang des 16. Jahrhunderts angelegte Memorienbuch (Düsseldorf, HStA, Kloster Sonsbeck, Akten 2). Da beide Quellen zugleich auch Zeugnisse für den Einsatz von Schriftlichkeit und für die Organisation komplexer und zu erinnernder Lebenszusammenhänge darstellen, wird ihnen jeweils ein eigener Abschnitt gewidmet. Der Text des Memorienbuchs wird im Dokumentationsteil abgedruckt, die Urkunden des Kopiars werden tabellarisch erfasst (im Text zitiert mit Kop. + Nr.). Im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf werden darüber hinaus 16 Originalurkunden des 15. und 16. Jahrhunderts aufbewahrt. Von vier Urkunden ist eine Abschrift im Kopiar enthalten.1 Von den neuzeitlichen Quellen, die für die Fragestellung der vorliegenden Arbeit nicht relevant sind, sollen an dieser Stelle die wichtigsten erwähnt werden.2 Erhalten sind Berichte über Visitationen im Jahr 1624,3 16664 und 1722,5 ein Bericht der Mater vom 16.5.1633,6 ein weiterer Bericht aus dem 17. Jahrhundert von Beichtvater, Mater und Prokuratorin7 sowie ein Bericht des Rektors aus dem Jahr 1722 zur Finanzlage.8 Vom Ende des 18. Jahrhunderts sind im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf einige
1 Original Nr. 2 entspricht Kop. 28, Nr. 3 Kop. 13, Nr. 6 Kop. 26 und Nr. 11 Kop. 124. 2 Übersicht auch bei OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 304. Zu neuzeitlichen Quellen vgl. JOESTER , S. 692 (Register). 3 Münster, Bistumsarchiv, GV Sonsbeck A 2, vgl. RATHERT, Hausarbeit, S. 46–47. 4 Düsseldorf, HStA, Kleve-Mark XVI A ad 53 II. 5 Düsseldorf, HStA, Kleve-Mark XVI A ad 73. 6 Düsseldorf, HStA, Kleve-Mark, Akten 1139, 159 r, vgl. RATHERT, Hausarbeit, S. 33, Anm. 155. 7 Münster, Bistumsarchiv, Hs. 218a, 342 v–344 v. 8 Düsseldorf, HStA, Kleve-Mark, Akten 1238, 78 r, nach RATHERT, Hausarbeit, S. 34.
B. Quellen
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Schriftzeugnisse aus Verwaltung und Geschäftsleben erhalten.9 Den General-Etat, der im Jahr 1802 auf Konsularbeschluss der französischen Besatzer hin aufgestellt wurde und alle Immobilien wie mobilen Güter und Verbindlichkeiten des Konvents zusammenfasst, hat RATHERT abgedruckt.10 1. Das Kopiar Kopiare und Cartularien sind aus zahlreichen Tertiarinnenhäusern und Frauenkonventen der devotio moderna erhalten.11 Bereits im Jahr 1971 hat A. G. WEILER einige der aus Devotenhäusern erhaltenen Codices vorgestellt, um auf die reiche Überlieferung aufmerksam zu machen und weitere Forschungen anzuregen.12 Lediglich für die Codices aus Diepenveen, Dinslaken und aus St. Anna in Kempen ist sicher, dass wesentliche Teile vor
9 Düsseldorf, 10 RATHERT, r v
HStA, Akten 3–5. Hausarbeit, S. 48–50 nach Düsseldorf, HStA, Roerdepartement 422 II fol. 10 –16 . Weitere Inventarlisten anlässlich der Säkularisation nennt RATHERT, Hausr–v arbeit, S. 53, Anm. 35: Düsseldorf, HStA, Roerdepartement 3133, 23 , Xanten, Stiftsarchiv, A 83 (identische Liste), beide angelegt am 31.3.1804, Düsseldorf, HStA, Roerdev r partement 3960, 113 –114 . 11 Die Begriffe ‘Kopiar’ und ‘Cartular’ werden aus der jeweiligen Forschung übernommen. Das LexMa setzt den Begriff ‘Kartular’ als Lemma an (Bd. V, Sp. 1026f., Art. v. A. GAWLIK) und nennt die Begriffe Chartular, Kopialbuch und Kopiar als Synonyme. 12 WEILER , Cartularia, S. 45–66. Erhalten sind Kopiare der Windesheimer Frauenklöster Amsterdam, Mariënveld (Monasticon Windeshemense III, S. 555), Bonn, Engeltal (Monasticon Windeshemense II, S. 473, OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 62), Gent, Galiläa (Monasticon Windeshemense I, S. 239 ohne Angabe einer Signatur), Heiningen (Monasticon Windeshemense II, S. 492), Mechelen, Bethanië (Monasticon Windeshemense I, S. 213), Nimwegen, Mariënburg (Monasticon Windeshemense III, S. 623, WEILER, Cartularia, S. 54), Oostmalle (Monasticon Windeshemense I, S. 268), Renkum (Monasticon Windeshemense III, S. 633 WEILER, Cartularia, S. 65), Zwolle, Bethlehem (Monasticon Windeshemense III, S. 634); bei WEILER, Cartularia, S. 63 wird zudem auf das Kopiar des Agnes-Konvents in Doetichem verwiesen. Kopiare aus niederrheinischen Schwesternhäusern stammen aus Dinslaken (OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 236), Elten (OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 403, Fotokopien im HStA Düsseldorf), Rees (OEDIGER, HStA Düsseldorf 4, S. 275) und Rheinberg (OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 280). Aus Tertiarinnenkonventen, die 1496 auf dem Kölner Tertiarenkapitel vertreten waren, sind Kopiare erhalten aus Hüls, Caecilia (OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 191), Krefeld, St. Johannes (OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 225), Marienfeld bei Rumeln (OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 231), Neuss, St. Michael (OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 259, vgl. dazu auch ALLMANG, S. 41, Anm. 3); das bei ALLMANG, S. 42, Anm. 3 genannte Kopiar aus Mariaweiler, Kloster Nazareth (ehemals Mirweiler bei Düren) nicht bei OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 229–230. Für die niederländischen Tertiarinnenkonvente gibt es im Moment noch kein Hilfsmittel, das erlaubt, entsprechende Codices zusammenzustellen. Zur Überlieferungssituation des Utrechter Kapitels allgemein vgl. VAN ENGEN, Archief van het Kapittel van Utrecht.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
1500 entstanden;13 für die übrigen Codices ist das Alter der erhaltenen Abschriften häufig nicht genau bekannt. Historisch gesehen, sind sie von größtem Wert, da häufig nur wenige Originalurkunden erhalten sind. Das Kopiar des Sonsbecker Andreaskonvents wird unter der Bezeichnung „Kloster Sonsbeck, Akten 1“ im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf aufbewahrt. Es enthält keinen Besitzervermerk, doch ist am Pronomen „uns“ in Überschriften wie van onsen erff ersichtlich, dass die Urkundenabschriften aus dem Konvent selbst stammen. Die Handschrift trägt einen neuzeitlichen Pappeinband. Das Kompendium umfasst 332 durch modernen Stempelaufdruck gezählte Blätter. Außerdem gibt es ein Ordnungssystem aus römischen Ziffern, das wahrscheinlich zusammen mit den Inhaltsverzeichnissen angelegt wurde und aus dem ersten Viertel des 16. Jahrhunderts stammt. Diese Ziffern, gewöhnlich auf der recto-Seite am oberen Rand in der Mitte eingetragen, bilden bis Bl. 176 eine Foliierung. Danach werden nur noch die Vorgänge gezählt. Gelegentliche Ergänzungen von moderner Hand ab Bl. 177r auf nicht foliierten Seiten führen also in die Irre, da sie das Prinzip der Vorgangszählung nicht berücksichtigen. Gemäß der römischen Foliierung fehlt zwischen Bl. 103 (xcv) und 104 (xcvii) moderner Zählung ein Blatt. In der römischen Zählung ist c.lxvii ausgelassen (vgl. Bl. 173r c.lxvi und 174r c.lxviii). An Textlücken zeigt sich, dass auch vor Bl. 268 mindestens ein Blatt und nach Bl. 275 mehrere Blätter fehlen (222–224 römischer Zählung). Bl. 269–274 sind verbunden; die richtige Abfolge lautet 269–273–271–272–270–274. An der Abfassung waren mindestens neun spätmittelalterliche Hände beteiligt, die überwiegend nacheinander arbeiteten; dazu kamen mindestens sechs neuzeitliche Nachtragshände, die Urkunden auf freigelassene Seiten eintrugen. Aufgenommen wurden ausschließlich Urkunden, die die Besitzgeschichte des Konvents betreffen. Urkunden über kirchliche Privilegien, wie sie beispielsweise das Kopiar aus St. Anna in Kempen und das Cartular aus Diepenveen verzeichnen, sind nicht enthalten.14 In allen Urkunden und Hinweisen wird die Volkssprache verwendet. Die ältesten für den Konvent relevanten Urkunden stammen aus dem Jahr 1422 (Kop. 8, Kop. 9), der jüngste Eintrag betrifft das Jahr 1695 (Kop. 341). Damit enthält das Kopiar weder Urkunden aus der ältesten 13
REHM, Annenkloster, S. 77–78; VAN S LEE, Necrologium, vermutet S. 317 den Pater Johan Ludinchues, gest. 1458, als Schreiber. 14 REHM, a.a.O., S. 72–73; VAN S LEE , Necrologium, S. 340–341 u. 354–369. Das Utrechter Tertiarenkapitel beschließt im Jahr 1443: Item singuli conventus habeant regulam et statuta in latino et illa secum apportent in proximo capitulo generali aut sufficiens testimonium sub poena floreni rhenensis. Item in singulis civitatibus aut villis, ubi aliquis con-(123)-ventus fuerit, sint copiae privilegiorum nostrorum et puncta ordinata in capitulis generalibus sub eadem poena (DE KOK, Klarissen en Tertiarissen, S. 122–123).
B. Quellen
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Zeit, noch aus den letzten Jahren des 1802 aufgelösten Klosters. Da das Fehlen von Hinweisen auf die Ursprünge in der eigenen Überlieferung typisch für Beginenkonvente ist,15 könnte das Kopiar in seiner Anlage so indirekt noch Spuren der Entwicklung des Konvents aus einem Beginenhaus aufweisen. Durch die wahrscheinlich kurz nach 1511 oder 1515 angelegten Inhaltsverzeichnisse wird der Hauptteil der Urkunden erfasst. Aus dem Jahr 1511 sind drei Urkunden enthalten (Kop. 303 und Kop. 331–333). Zwischen 1512 und 1520 betreffen lediglich drei Urkunden den Konvent (Kop. 337, Kop. 338 und Kop. 342), während die Zahlen in den Jahren davor deutlich höher liegen.16 Die Gründe für dieses Zahlenverhältnis könnten zunächst im möglichen Urkundenverlust durch den Stadtbrand im Jahr 1517 zu suchen sein,17 in späteren Jahren aber auch in der Konventsentwicklung und in einer veränderten Verwaltungspraxis. Ein Eintrag zu einem Grundstückstausch vom Jahr 1557 weist darauf hin, dass ein Eintrag im Grundbuch (leger buech) der Stadt die zu erwartende Urkunde ersetzt.18 Bereits diese Beobachtungen deuten an, dass sich die Geschichte des Konvents und seiner Umgebung in der Anlage einzelner Abschnitte des Kopiars spiegelt. Da das Kopiar nicht systematisch angelegt ist, sondern die Urkunden überwiegend chronologisch verzeichnet, bilden die spätmittelalterlichen Schreibhände, die mit Ausnahme von Hand IX nicht wesentlich jünger als das Inhaltsverzeichnis sein dürften, den Ausgangspunkt für die Beschreibung einzelner Abschnitte. Außer für Hand IV haben sich keine Korrespondenzen zur Lebenszeit von Konventsmitgliedern finden lassen, die als Anhaltspunkte für die Personen dienen könnten, die das Kopiar jeweils führten. Der Eintrag am unteren Rand von Bl. 136v, beginnend mit Item ic Rutgherus van Dynslaken ..., verweist auf die Hand eines Beichtvaters. Außerdem könnte bei Urkunden, zu denen Beglaubigungsvermerke von der Texthand erhalten sind, auch der Text selbst vom Beglaubigenden eingetragen sein, was bedeuten würde, hinter der Nachtragshand III den Pater Peter Clochtmanns (vgl. 310r) und hinter der Nachtragshand VI den Notar Johannes de Platea zu vermuten. Damit sind alle konkreten Anhaltspunkte für Personen genannt, die das Kopiar führten.
15 16
RUHRBERG, S. 128. 1510 keine, 1509 (Kop. 314–315, 317–318, 321, 333), 1508 keine, 1507 (Kop. 311, 313), 1506 (Kop. 293, 320) usw. 17 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 3. Für Urkundenverlust spricht auch Kop. 322 v. 1530, wo ein Vorgang aus dem Jahr 1518 dokumentiert wird. 18 Dyt lant is datmael auch yn der stadt leger buech vmgesat / also dat vnß die schepen bericht hubben dat vns geyner brieff notich sie (Düsseldorf, HStA, Kloster Sonsbeck, r Akten 1, 6 ).
III. St. Andreas in Sonsbeck
150 Hand VII: Hand ?: Hand I:
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v
1 –7 Inhaltsverzeichnisse (s. zu Hd. VII) r 8 (stark ausgewaschen, unleserlich) r v 9 –86 (Urkunden 1422–1454)
Die erste Hand oder mehrere sehr ähnlich arbeitende Hände verzeichnen bis Bl. 86v in sauberer gotischer Buchschrift Urkunden bis zum Jahr 1454. Da beim Quartformat die Wasserzeichen in der Buchmitte erscheinen, der Band bei der Neubindung recht eng gebunden wurde und zudem mit einem besternten Ochsenkopf ein äußerst verbreitetes Wasserzeichen verwendet wurde, ist über das Papier keine genauere Datierung möglich. Die Verwendungsdaten entsprechender Papiere widersprechen jedoch nicht der Annahme, dass dieser Teil zeitgleich oder kurz nach der jüngsten enthaltenen Urkunde entstanden ist. Auffällig ist der repräsentativ breite Rand, der an die Anlage von Gebetbüchern erinnert. Bl. 16r, 32r, 40r, 48r usw. beginnen jeweils mit neuem Text, was zeigt, dass der Codex lagenweise aus Quaternionen hergestellt wurde. Anders als das ebenmäßige äußere Erscheinungsbild vermuten lässt, ist weder ein zeitliches noch ein inhaltliches Gliederungsprinzip wirklich durchgehalten. Bl. 9r (j) setzt mit Abschriften von Urkunden ein, die wahrscheinlich im Zuge einer Mitgift in den Konvent gelangt sind und Besitzverhältnisse von Grundstücken zu einem Zeitpunkt betreffen, als sie noch nicht dem Konvent gehörten. Bl. 12r folgen Urkunden zu der Befreiung des Konvents von städtischen Lasten, zu den Grundstücken mit Konventsgebäuden und zu der Entstehung des Konvents selbst (32rff.). Eingeschoben sind Urkunden zur Mitgift von Schwestern und zu Rechtsangelegenheiten des Konvents, wobei keine chronologische Ordnung zu beobachten ist. Wahrscheinlich geht dieser Teil nicht auf die Urkunden selbst, sondern auf eine Vorlage zurück, deren Aufbauprinzip dem hinteren Teil des Kopiars entsprach: einem Textstamm mit Lücken für Nachträge, die nach und nach ohne eigenes Prinzip die Blätter füllen. Ein Anlass für die Reinschrift oder für ihre Funktion lässt sich daher nicht aus einem Redaktionsprinzip erschließen. Indizien liefert eher die Konventsentwicklung. Aus dem Jahr 1454, in dem die jüngste enthaltene Urkunde ausgestellt wurde, stammt der erste urkundliche Beleg für die Sonsbecker Tätigkeit des Beichtvaters Wichmann van Zwolle, eines Weltklerikers mit Kontakten zu wichtigen Frauenkonventen der devotio moderna. Das älteste erhaltene Gebetbuch aus St. Andreas stammt aus dem Jahr 145619 und belegt entweder die Schreibtätigkeit im Konvent selbst oder die günstigen Bedingungen zu dieser Zeit, es schreiben zu lassen.
19
Darmstadt, ULB, Hs 1876 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12).
B. Quellen
151
Dieser Zusammenhang könnte die repräsentative, doch unpraktische Anlage der Abschrift erklären.20 Hand II:
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88 –95 (Urkunden 1459)
Enthalten sind lediglich Urkunden, die am 27.11.1459 Erbschaftsangelegenheiten zweier Schwestern regeln.21 Der Grund für die Überlieferung außerhalb der Chronologie bleibt unklar. Hand III:
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96 –119 (Urkunden 1455–1466)
Der von Hand III geschriebene Abschnitt verzeichnet Urkunden aus den Jahren 1455 (Kop. 66) bis 1466 (Kop. 88) bis auf eine Ausnahme in chronologischer Reihenfolge. Die Schrift ähnelt in ihrem Duktus den ersten beiden Händen, jedoch bleibt, wie bereits bei Hand II, an den Seiten ein schmalerer Rand. Es fällt auf, dass der Anteil von Rechtsangelegenheiten, die das ‘Tagesgeschäft’ betreffen, deutlich höher ist als im ersten Abschnitt. Betrafen bis 1454 neben den Urkunden zur Konventsentstehung und den elf Urkunden zu Mitgift oder Erbteilung nur zehn Urkunden den Erwerb von Grundstücken und Jahrrenten bzw. Pacht oder Verpachtung, betreffen in diesem Fall von 15 Rechtsangelegenheiten nur drei eine Mitgift. Die veränderte Anlage und das abweichende inhaltliche Profil dokumentieren nicht nur unterschiedliche Schwerpunkte in der Konventsentwicklung, sondern auch eine veränderte Zielsetzung der Urkundenabschrift: Während der erste Teil darauf angelegt ist, Konventsbesitz und -geschichte zu dokumentieren, kann ab Herbst 1455 mit einer vollständigeren Buchführung gerechnet werden, die anfallende Rechtsgeschäfte chronologisch verzeichnet. Hand IV:
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119 –176 (Urkunden 1468–1483, Wilhelm ten Raede?)
Anders als in den übrigen Abschnitten wird von Hand IV eine Urkundenschrift verwendet.22 Überliefert sind Urkunden aus den Jahren 1468 bis 1483 in grob chronologischer Abfolge, wobei vereinzelt auch ältere Ur-
20 REHM, Annenkloster, S. 77–78, erklärt die Entstehung des Kopiars von St. Anna ebenfalls durch die Initiativen des prägenden Beichtvaters. 21 Das Papier trägt als Wasserzeichen ein gotisches P mit geteiltem, durchstrichenem v Schaft und mit Kreuz (ähnl. 114 ). 22 V, w, l, d und gelegentlich auch h und k mit Schleifen, Abkürzung von geg und voirg durch eine am rechten oberen Ende des g angesetzte Schleife, R-Kürzel nach d z. B. bei vand, jnd, sond durch Verlängerung der Linksschleife am Schaft des d über die Buchstabenmitte nach rechts zu einem kleinen Bogen rechts unten, kann auch vand abkürzen, allgemein geringere Buchstabenhöhe. – Verwendet werden verschiedene Papiere mit einem gotischen P mit geteiltem Schaft und Kreuz als Wasserzeichen, die etwas feiner sind, als das in den vorigen Abschnitten verwendete Papier.
III. St. Andreas in Sonsbeck
152
kunden aufgenommen wurden.23 Einen Hinweis auf den Schreiber gibt der Eintrag einer Nachtragshand Bl. 280r durch den Rückverweis auf eine hier enthaltene Urkunde, wobei der Name mit Wilhelm angegeben wird.24 Da Wilhelm van Buessel bereits 1462 starb, dürfte sich der Eintrag auf den im Jahr 1484 verstorbenen Priester Wilhelm ten Raede aus Bocholt beziehen, der seit dem Jahr 1470 Kontakt zum Andreaskonvent hatte25 und im Memorienbuch der einzige für den fraglichen Zeitraum genannte Träger dieses Namens ist. Er tritt auch als Schreiber lateinischer Handschriften in Erscheinung.26 In diesen Handschriften wird jedoch eine Buchschrift verwendet, was den Schriftvergleich erschwert. Auffällig ist, dass sich der Ausstellungstermin des Hauptteils der Urkunden mit dem Zeitraum deckt, in dem der Kontakt des Priesters zum Andreaskonvent belegt ist. Er könnte also an der Konventsverwaltung beteiligt gewesen sein und die entsprechenden Urkunden in der erhaltenen Form niedergelegt haben. Das Schriftbild wirkt jedoch so gleichmäßig und einheitlich, dass eine sukzessive Anlage dieses Abschnitts unwahrscheinlich ist. Dagegen sprechen auch die gelegentlichen Abweichungen in der Chronologie. Denkbar wäre, dass aus Anlass einer Amtsübergabe eine Reinschrift aller aus dem fraglichen Zeitraum relevant gebliebenen Urkunden angefertigt wurde, möglicherweise auch von einem ausgebildeten Schreiber. Falls sich das Erlernen einer Urkundenschrift eher dem Ausbildungsgang von Männern zuordnen ließe, wäre durch die verwendete Schriftart zudem ein Anhaltspunkt für die Verantwortlichkeit für das Verwaltungsschrifttum gegeben. Die Beteiligung männlicher Konventsmitglieder am administrativen Schrifttum wäre dann nicht zuletzt an der verwendeten Schriftart abzulesen. Entsprechend könnten die übrigen Teile des Kopiars auch von der Hand der Konventualinnen stammen. Hand V: Hand VI: Hand VII:
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r
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v
177 –180 (Urkunden 1483/84), 183 –204 (Urkunden 1483–1486), r r 215 –241 (Urkunden 1450, 1487–1495) r v r r 180 –182 (Urkunden 1480), 205 –215 (Urkunden 1485) Inhaltsverzeichnis I und II v r r v 241 –255 (Urkunden 1486–1501), 268 –275 (Urkunden v r r r 1505/1506), 293 –295 (Urkunden 1509), 313 –319 (Urkunden r r r r 1509–1516), 321 –323 (Urkunden 1520) (?), 324 –330 (Urkunden 1521) (?).
23 Außerhalb der Chronologie stehen Kop. 114 v. 1461 mit Randnotiz aus dem Jahr 1472, Kop. 135 aus dem Jahr 1464 und Kop. 141–142 aus dem Jahr 1458. Vermutlich sind bei den letzten Urkunden Zusätze aus dem Jahr 1472 nicht überliefert. 24 Item int blat c. ende vijrenvijrtich steet dese brijef aec in here Wilhems schrift (=Kop. 140). 25 Kop. 104 v. J. 1470. 26 Darmstadt, ULB, Hs 81, Berlin, SBB-PK, Ms. lat. theol. qu. 76.
153
B. Quellen Hand VIII: Hand IX:
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256 –263 (Urkunden 1502/1503), r r 284 –293 (Urkunden 1457–1507) r v 296 –303 (Urkunden 1506–1537)
r
276 –281
v
(Urkunden
1455),
Charakteristisch für den hinteren Teil des Kopiars ist der Wechsel verschiedener Hände, wobei sich bis Bl. 241r Hand V und VI abwechseln,27 die eine Buchschrift in ähnlichem Duktus verwenden und die Abschriften ähnlich anlegen. Auch Hand VIII verweist im Schriftduktus mehr auf das 15. als auf das 16. Jahrhundert. Sie hat große Ähnlichkeit mit der Schreibhand der Hs 1936 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27), die sich in einem Eintrag Bl. 300r als die einer Schreiberin zu erkennen gibt. Hand V und VI schreiben vor allem Urkunden aus dem letzten Viertel des 15. Jahrhunderts, lassen sich dadurch aber nicht von den folgenden Händen abgrenzen. In der gesamten zweiten Hälfte dieses Abschnitts kommen zahlreiche Wiederholungen vor, was nicht für große Sorgfalt bei der Verteilung der Arbeit spricht. Besondere Aufmerksamkeit verdient Hand VII, die sich durch den Schriftduktus (längere Ober- und Unterlängen und geringere Höhe der Buchstabenkörper), geringere Zeilendichte, verzierte Anfangsbuchstaben über mehrere Zeilen und die Gestaltung der Überschriften in Form von Spruchbändern von den übrigen Händen unterscheidet und jünger als die Hände V, VI und VIII erscheint. Von ihr wurden die Inhaltsverzeichnisse angelegt, die für den Zeitpunkt und die Umstände der Anlage aufschlussreich sind: Im ersten Inhaltsverzeichnis (1r–6r) werden ohne Gesamtüberschrift zu den einzelnen Urkunden gemäß ihrer Reihenfolge im Kopiar ein Stichwort zum Inhalt, meist übereinstimmend mit den Angaben der jeweiligen Überschriften, und die entsprechende Blattzahl bzw. Vorgangsnummer angegeben. Eine Binnengliederung gibt es nicht. Unberücksichtigt bleibt, dass einige Urkunden zweimal enthalten sind oder dass sich Urkunden zum selben Vorgang an verschiedenen Stellen finden. Verweise dieser Art werden erst von Nachtragshänden, z.T. schon aus dem 15. Jahrhundert, bei den entsprechenden Urkundenabschriften angebracht. Ohne dass dies im ersten Inhaltsverzeichnis angemerkt würde, wird zu Bl. 119v–176v (Hand IV, Wilhelm ten Raede?) zwischen relevanten und nicht mehr relevanten Urkunden unterschieden. Erstere stehen weiterhin im Inhaltsverzeichnis I, während die übrigen im Inhaltsverzeichnis II zu finden sind, dessen Überschrift vermerkt, dass es sich um abgeschlossene Vorgänge handelt.28 Inhaltsverzeichnis II oder seine Vorlage muss also zu einer Zeit entstanden sein, als der Inhalt von zahlreichen Urkunden des betreffenden r
27 Ab Bl. 226 könnte auch eine dritte, sehr ähnliche Hand arbeiten. Neben dem aufrechten Schriftduktus spricht dafür der kleine Schrägstich links am Schaft des langen S. r Bis Bl. 226 wurden Urkunden bis 1490 transkribiert. 28 Item dit is die tafel vanden brijeuen dair crucen bi staen die nyet en duyden r (Düsseldorf, HStA, Kloster Sonsbeck, Akten 1, Bl. 7 ).
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Teils erledigt war und keine Relevanz mehr für den Konvent hatte.29 Die Einträge zu Bl. 176vff. sind wiederum vollständig und enthalten keine Angaben mehr zur Relevanz, so dass man davon ausgehen kann, dass diese Urkunden im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts einen höheren Aktualitätsgrad hatten. Genaueren Aufschluss über den Zeitpunkt der Anlage gibt auf Bl. 5v der letzte Eintrag in der Reihenfolge der Handschrift, der sich auf Kop. 334 vom 12. August 1509 bezieht. Davor ist in dem Eintrag zu Kop. 333 vom 24.6.1511 der Terminus post quem für die Anlage des ersten Inhaltsverzeichnisses ersichtlich. Ohne Zählung im Inhaltsverzeichnis erscheint nach Nachträgen als letzter Eintrag von Hd. VII der Hinweis auf Kop. 337 vom 25.5.1515. Da die jüngsten von Hand VII eingetragenen Urkunden aus den Jahren 1520/21 stammen, sind durch die Nachträge derselben Hand im Inhaltsverzeichnis erstmals Indizien dafür sichtbar, dass die Urkundenabschriften sukzessive im Konvent selbst entstanden. Für das Jahr 1511, als der Stammteil der Inhaltsverzeichnisse angelegt wurde, werden sowohl Adam van Ree als auch Johan van Stralen als Beichtväter erwähnt. Das lässt vermuten, dass wiederum ein Wechsel der Beichtväter den Anlass für die arbeitsteilige Anlage des letzten Teils geboten hat. Die unsystematische Anlage der Abschriften und die lediglich zusammenfassende Anlage des ersten Inhaltsverzeichnisses, das den Inhalt weniger erschließt als präsentiert, passen gut zu einem äußeren Schreibanlass. Die jüngsten Urkunden für die Jahre 1506 bis 1537 wurden von der jüngsten Hand eingetragen, die denen des 15. Jahrhunderts ähnelt. Da es sich um acht Blätter handelt, wird es sich um eine separate Lage gehandelt haben, die erst im neuzeitlichen Einband an die entsprechende Stelle geriet. Offensichtlich rechnete man im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts nicht mit einer wesentlichen Vermehrung des Urkundenbestands. Zwar sind vor allem ab Bl. 264r immer wieder einige Blätter für Nachträge freigelassen, doch wurde für diese offensichtlich keine Notwendigkeit einer systematischen Erschließung gesehen. Die römische Zählung lässt keine Lücken bei freigelassenen Seiten im Text. Späterhin wird nicht der freigelassene Raum, sondern das Inhaltsverzeichnis für Urkundennachträge genutzt.30 29 Nur hier wird Papier mit einem Einhorn als Wasserzeichen verwendet (P ICCARD, Fabeltiere, Nr. 1817ff., ohne Mähne und Bart). Im hinteren Teil dominieren ansonsten PWasserzeichen; bemerkenswert ist auch eine Lilie ähnl. PICCARD, Lilie, Gruppe I, ähnl. 127–144 Bl. 235. Die Motive Einhorn und Lilie legen nahe, dass das Papier bei der Beschriftung schon etwas älter gewesen sein könnte. Die P-Wasserzeichen wurden, da sie im Falz liegen und der Neuband der Handschrift keine endgültigen Aussagen über die Zusammengehörigkeit der Blätter erlaubt, nicht näher bestimmt. 30 Im Anschluss an die Einträge im ersten Inhaltsverzeichnis findet sich zunächst eine v r Vereinbarung über einen Grundstückstausch aus den Jahr 1557 (5 –6 ); es folgen drei Einträge zum Inhalt durch Nachtragshand III. Davon lässt sich nur der Verweis auf Bl. r cc xv verifizieren (Bl. 268 , Urkunde von 28.1.1505); die beiden anderen mit höheren
B. Quellen
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Die bisherigen Beobachtungen zum Kopiar haben vor allem die Impulse und den Beitrag von Männern für das Verwaltungsschrifttum hervortreten lassen: Zweimal, in den Jahren 1454 und 1511, scheint der Dienstantritt eines neuen Beichtvaters der Schreibanlass für die erhaltenen Abschriften gewesen zu sein, was die hohe Bedeutung des Beichtvaters für die Schriftkultur im Konvent nahelegt. In einem Fall gab es Anhaltspunkte zur Beteiligung eines schreibkundigen Priesters, der im Konvent lebte; die Beteiligung einer Konventualin, die die Ähnlichkeit der Schrift von Hand VIII zu der in der Darmstädter Hs 1936 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) verwendeten Schrift nahelegt, bleibt vage. Daneben wurde deutlich, dass die Anfertigung von Urkundenabschriften weniger der zeitgenössischen Verwaltungspraxis als vielmehr Dokumentationszwecken diente. Die Konventsverwaltung scheint soweit überschaubar gewesen zu sein, dass der Einsatz von Schriftlichkeit für das Alltagsgeschäft und die Ausbildung einer stringenten Organisation keinen Vorteil versprachen. 2. Das Memorienbuch Totenbücher gehören zu den zahlreich erhaltenen Quellen aus dem niederrheinisch-niederländischen Raum.31 Der Handschriftencensus Rheinland enthält insgesamt 66 Codices mit der Bezeichnung ‘Liber memorialis’, davon fünf in der Volkssprache und zwei lateinisch-(nieder-)deutsch. Das Repertorium von STOOKER/VERBEIJ verzeichnet zehn mittelniederländische Handschriften mit Memorialüberlieferung. Die Totenbücher aus der Stadt Köln hat ANNA-DOROTHEE VON DEN BRINCKEN in einem umfangreichen Verzeichnis zusammengestellt.32 Auch aus zahlreichen Schwesternhäusern,33 Tertiarinnenkonventen34 und Windesheimer FrauenBlattangaben bleiben unklar. 31 Zum Quellencharakter vgl. HUYGHEBAERT, S. 54. 32 VON DEN BRINCKEN; GATTERMANN, Handschriftencensus, S. 1508; STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 22, 67, 68, 375, 399, 542, 566, 641, 1190, 1285. 33 Anniversarienkalender bilden nicht immer die Hauptbestandteile von Handschriften und sind sowohl in archivalischen wie bibliothekarischen Zusammenhängen erhalten. Deshalb kann für die folgenden Angaben keine Vollständigkeit gewährleistet werden. Aus Schwesternhäusern sind Memorienbücher erhalten oder bekannt aus Ahlen (Münster, Staatsarchiv, Dep. Altertumsverein, Msc. 170, in den 20er–30er Jahren des 16. Jahrhunderts angelegt, nd., vgl. VON KLOCKE), Geldern, Nazareth (verschollen, vgl. OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 159–160), Griethausen (1697 angelegt, mnl., vgl. SCHÜTT, als Besitzer wird der Kaufmann August Derksen genannt), Kalkar, St. Caecilia (Münster, Bistumsarchiv, Pfarrarchiv St. Nicolai [Dep.], Kasten 96, C 3, vgl. REHM, Diss., S. 62, Anm. 3), Lübeck (Lübeck, Stadtarchiv, Michaeliskonvent, Handschrift A und B, 1463 und 1498, nd., FEISMANN), Münster, Niesing (Münster, StA, Msc I Nr. 85, s. KOHL, Bistum Münster I, S. 161), Rheinberg, Barbaragarten (London, Victoria and Albert Museum, Department of Metalwork, 8880–1863, 15. Jh., lat., REHM, Diss., S. 66,
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III. St. Andreas in Sonsbeck
klöstern sind Totenbücher erhalten.35 Einige Codices entstanden bereits im 15. Jahrhundert und wurden bis zur Auflösung des Konvents weitergeführt, Anm. 26; KER I, S. 385), Wesel, Mariengarten (Wesel, Katholische Pfarrei St. Martini, A 13, nd., Ende 15.–16. Jh., vgl. GATTERMANN, Handschriftencensus, Nr. 1438), Zutphen, Adamanshuis (Archief der Gemeente Zutphen, o. S., LELOUX, Memorieboek, r r S. 237–243 Abdruck des Wohltäterverzeichnisses 3 –6 ). 34 Aus Tertiarinnenkonventen des Utrechter Kapitels sind Memorienbücher erhalten oder bekannt aus Amersfoort, St. Agnes (’s-Gravenhage, KB, 75 H 18, mnl., ca. 1400– 1602, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 22), Amsterdam, St. Lucia (Manchester, John Rylands University Library, Dutch 10, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 111), Doesburg, Grote Konvent (Hs. vermisst, s. J ANSE, S. 89ff.), Haarlem, St. Margaretha (KIST), Haarlem, St. Catharina (WÜSTEFELD, Memorieboek, S. 320 Hinweis auf den Verlust der Handschrift aus St. Margaretha, die KIST edierte), Hasselt, St. Catharinadal (Brüssel, Bollandisten, 548, mnl., 1475–1800, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 566), Weesp, Oude Hof St. Johannes (’sGravenhage, KB, 73 G 1, mnl., 1413–1606, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1285), außerdem aus dem Tertiarinnenkonvent St. Agnes in Amsterdam (Amsterdam, UB, bruikleen Begijnhof, ohne Signatur, mnl., 16. Jh., STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 67). Uden, Museum voor Religieuze Kunst, BM AX (ca. 1400–1600) stammt aus dem aus einem Schwesternhaus hervorgegangenen Tertiarinnenkonvent Marienburg in ’s-Hertogenbosch, der zum Kapitel von Zepperen gehörte (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 641). Memorienbücher u. ä. aus Teilnehmerkonventen des Kölner Tertiarenkapitels 1496 sind erhalten oder bekannt aus Geldern, ingen Hüls (Düsseldorf, HStA, Geldern, ingen Hüls, Akten 4, mnl., 1741), Hüls, St. Caecilia (Düsseldorf, HStA, Hüls, Caecilien, Akten 17, mnd., 1546, GATTERMANN, Handschriftencensus, Nr. 393), Kempen, St. Anna (Düsseldorf, HStA, Kempen, St. Anna, Akten 14, mnd., 15. Jh., GATTERMANN, Handschriftencensus, Nr. 396; das Memorien-Buch 1761, nach OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 207 im Katholischen Pfarramt Kempen, ist bei GATTERMANN, Handschriftencensus, nicht verzeichnet), Krefeld, St. Johannes (Düsseldorf, HStA, Krefeld, St. Johannes, Akten 1, Memorienregister c. 1700, ca. 1444–1802, OEDIGER, HStA Düsseldorf 4, S. 225), Neuss, St. Michael (nach OEDIGER, HStA Düsseldorf 4, S. 259 Memorienbücher des 17. Jh. und von 1766 im Depositum der Stadt Köln), Rath (nach OEDIGER, HStA Düsseldorf 4, S. 271 Memorienbücher des 15. Jh. und von 1742 im Katholischen Pfarramt St. Maria unter dem Kreuz zu Düsseldorf-Unterrath, weder Pfarramt noch Handschrift bei GATTERMANN, Handschriftencensus), Rheindahlen, St. Katharina (nach OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 281 Seelenbuch der abgestorbenen Süsteren 1448–1787 in einer Abschrift von 1791 in Mönchengladbach, Stadtarchiv, BA Dahlen II, Nr. 44; Stadtarchiv Mönchengladbach nicht bei GATTERMANN, Handschriftencensus), außerdem aus dem Tertiarinnenkonvent in Myhl (Düsseldorf, HStA, Myhl, Catharinenthal, Akten 9, mnl., 1471). 35 Aus Windesheimer Frauenklöstern sind Codices zu nennen aus Diepenveen (Deventer, SAB, I, 23 [101 D 11], mnl., 1401–1472, 1393–1517, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 375; VAN SLEE, Necrologium), Dorstadt (Katholisches Pfarrarchiv Dorstadt, Liber anniversariorum, ohne Signatur, 1637ff., Abschrift: Stadtarchiv Wolfenbüttel, VII C Hs 18, Monasticon Windeshemense II, S. 479 u. 481), Heiningen (Stadtarchiv Wolfenbüttel, VII C Hs. 26, Anniversarium, Monasticon Windeshemense II, S. 491), Oostmalle (gestiftet 1491, 1623 Aufnahme in die Windesheimer Kongregation, Jahrgedächtnisbuch: Archiv des Bistums Antwerpen, K 100, Monasticon Windeshemense I, S. 268 u. 270–272).
B. Quellen
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andere entstammen erst späterer Zeit und übernehmen Angaben älterer Quellen. Während zur früh- und hochmittelalterlichen Memoria eingehende Forschungen vorliegen, fehlen für das Spätmittelalter zusammenfassende Arbeiten sowohl bezüglich der sozialgeschichtlichen Aspekte wie auch bezüglich der Gebrauchsfunktion.36 Aus Konventen der weiblichen devotio moderna sind Aufzeichnungen zum Totengedenken entweder ohne weitere Mitüberlieferung erhalten, wie es anscheinend für die Handschriften aus Ahlen, Weesp und Wesel gilt, oder aber zusammen mit verschiedensten Ergänzungen, die an unterschiedliche Aspekte des Gebrauchs anknüpfen. Ihr Spektrum entspricht dem älterer Quellen. Am häufigsten überliefert sind Anniversarienkalender mit chronikalischen Notizen am Schluss, repräsentiert durch die Sonsbecker Handschrift und die Codices aus Amsterdam, Kempen, Münster, Myhl und Wesel.37 In dieser Zusammenstellung treten der administrative Aspekt und der Aspekt des Gedenkens besonders hervor. Urkunden zu Seelgerätstiftungen, die in der Handschrift aus Rheinberg enthalten sind,38 betonen die geistliche Verpflichtung. Im Memorienbuch aus Kempen schaffen auf die Liturgie bezogene Texte und geistliche Lieder in der Volkssprache die Verbindung zur liturgischen Praxis. Im Memorienbuch des Agnes-Konvents in Amersfoort unterstreicht eine Ars moriendi die Auseinandersetzung mit dem Tod. Mehrere der genannten Aspekte zeigt das Memorienbuch des Schwesternhauses Maria Rosa in Ahlen, in dem auch wirtschaftliche Bemerkungen und gottesdienstliche Bestimmungen sowie chronologische Tabellen zu finden sind.39 Aufzeichnungen zum Totengedenken können mit weiteren regelmäßig zu lesenden Texten verbunden sein, wie die Anniversarienkalender der Tertiarinnenkonvente St. Catharina in Haarlem oder St. Lucia in Amsterdam, die zusammen mit einer volkssprachigen Fassung des ‘Martyrologiums’ des Usuard überliefert sind. Der Anniversarienkalender des Tertiarenkonvents St. Janscamp bei Vollenhove war mit einem Heiligenleben verbunden.40 Der aus Rheinberg erhaltene Codex enthält ein Martyrologium, eine Regelauslegung, eine Perikopenliste, eine Chronik sowie das Totenbuch.41 Neben dem 36 Überblick bei OEXLE , Memoria in der Gesellschaft; vgl. außerdem die Sammelbände: SCHMIDT/WOLLASCH; GEUENICH/OEXLE; OEXLE, Memoria als Kultur. 37 Zur Weseler Hs. vgl. REHM, Diss., S. 68, Anm. 38; zur Verbindung von Totengedächtnis und Chronik bzw. der Notiz historischer Ereignisse s. Artikel ‘Necrolog’ von WOLLASCH, LexMa 6, Sp. 1078–1079; FREISE. 38 REHM, Diss., S. 66, Anm. 26. 39 VON KLOCKE , S. 67–68; wirtschaftliche und chronikalische Notizen enthält auch das Memorienbuch aus Hüls. 40 W ÜSTEFELD, Memorieboek, S. 298–300; STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 111; VAN SLEE, Mededeelingen, S. 71. 41 KER I, S. 385.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Anniversarienkalender gibt es auch Überlieferung in Form von Namenslisten der Konventsmitglieder und Wohltäter. Beispiele dafür sind das Memorienbuch des Tertiarinnenkonvents St. Agnes in Amersfoort und das des Adamans-Konvents in Zutphen, das Obituarium des Tertiarinnenkonvents Marienbosch in ’s-Hertogenbosch, die Memorienbücher des Lübecker Michaeliskonvents und der Nekrolog aus Diepenveen, der zusammen mit dem Cartular des Konvents überliefert ist. Eine Summe der als Mitüberlieferung möglichen Texte enthält das jüngere Memorienbuch des Lübecker Michaeliskonvents.42 Besonders bemerkenswert ist das beigebundene Bücherverzeichnis.43 Die Vielfalt der Zusammenstellungen macht es nicht leicht, die Handschriften für einen Vergleich mit dem Sonsbecker Codex zu typisieren und einen geeigneten Sammelbegriff zu finden. Die Codices aus Zutphen (2. H. 16. Jh.) und aus Griethausen vom Jahr 1697 tragen die Aufschrift memorieboeck bzw. Memorie=Boek und verwenden damit einen Begriff, der sich in der Forschung für die spätmittelalterlichen Totenbücher durchgesetzt hat – auch in der lateinischen Form ‘Liber memorialis’.44 Für die Listenform der Aufzeichnung wird gelegentlich mit gewissem Recht der nachmittelalterliche Begriff Necrolog verwendet, der jedoch, streng genommen, nur liturgische Handschriften bezeichnet.45 Da die Handschriften fast durchweg in der Volkssprache gehalten sind, ist davon auszugehen, dass sie für den außerliturgischen Gebrauch bestimmt waren.46 Die Verwendung der Volkssprache ermöglicht den Nachvollzug und den Gebrauch durch lese-, jedoch nicht lateinkundige Konventsmitglieder. Weitere Gemeinsamkeiten bestehen in der Häufigkeit des Quartformats47 und der Verwendung von Papier.48 42 43
Inhaltsübersicht FEISMANN, S. 18 u. 24. DERENDORF/SCHULTE, S. 985–1010. Auch dem Memorienbuch des Adamans-Konvents in Zutphen ist eine Bücherliste beigegeben, vgl. STOOKER /VERBEIJ II, S. 443 sowie dem Memorienbuch des Grote Convent in Doesburg. Die Handschrift, die heute als vermisst gilt, enthielt außerdem eine Ordinancie onses Huses und eine Ordinancie van de bueke (s. J ANSE, S. 89). 44 So etwa GATTERMANN, Handschriftencensus. 45 Vgl. HUYGHEBAERT, S. 33–35 und Bemerkungen des Herausgebers S. 11. Die liturgische Perspektive prägt ausgehend von der behandelten Zeit die Artikel ‘Necrolog’ von 2 WOLLASCH, LexMa 6, Sp. 1078–1079; ‘Nekrolog’ von W. GREBE, LGB 5, S. 330, aber auch den Artikel ‘Obituaire’ von H. LECLERCQ, Dictionnaire d’Archéologie chrétienne XII, Sp. 1834–1857. 46 Vgl. HUYGHEBAERT, S. 42; nur der Codex aus Rheinberg scheint lateinisch zu sein, vgl. KER I, S. 385. 47 Größer sind lediglich das Memorienbuch aus Rheinberg, 15. Jh., dessen Schriftraum KER mit 200 × 140 mm angibt; aus Griethausen, angelegt 1697, vgl. SCHÜTT, S. 6, und aus Ahlen , angelegt in der 1520er–30er Jahren, vgl. VON KLOCKE, S. 67. 48 Aus Pergament sind die Handschrift aus Ahlen, Handschrift B aus Lübeck, die
B. Quellen
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Wie ausgeprägte Benutzerspuren und Einträge bis ins 18. Jahrhundert zeigen, ist das Memorienbuch der meistbenutzte Codex aus dem Sonsbecker Andreaskonvent. Ein Besitzervermerk ist nicht enthalten, doch lässt sich die Handschrift aufgrund von Übereinstimmungen mit dem Kopiar eindeutig dem Sonsbecker Konvent zuweisen.49 Da Einträge der ersten Hand bis ins dritte Viertel des 16. Jahrhunderts reichen, dürfte die 52 Blatt umfassende Quarthandschrift frühestens Ende des 15. Jahrhunderts angelegt worden sein. Das glatte Papier, das keine Wasserzeichenbestimmung erlaubt, verweist eher auf einen etwas späteren Zeitpunkt. Angelegt ist das Memorienbuch als Kalendar, in das im 17. Jahrhundert auf leeren Seiten am Schluss chronikalische Notizen eingetragen wurden.50 Jede Seite war für vier Tage eingerichtet. Neben den Sonntagsbuchstaben sind für jeden Tag, wie im Utrechter Kalender,51 Heilige und Märtyrer eingetragen, wodurch sich das Kalendar dem Martyrologium annähert. Die Angabe des Status und die Schreibung der Heiligennamen sind nicht immer fehlerfrei. So kann vermutet werden, dass sich hinter Madardus (11.5.) Mamertus, hinter Amandus (4.11.) Amantius, hinter Victor bisscop (9.11.) Vitonus, hinter Humbertus confessor (12.11.) Cunibertus usw. verbergen. Die korrekten Angaben lassen sich leicht nach der Arbeit von OVERGAAUW zur Usuard-Überlieferung ermitteln, die in der überwiegenden Zahl der Fälle zum entsprechenden Tag die überlieferten Namen enthält, so dass die Abweichungen an dieser Stelle nicht einzeln erwähnt werden müssen. Deutlich wird jedenfalls, dass die Schreibhand, die das Kalendarium anlegte, keine zuverlässige Kenntnis des Heiligenkalenders besaß oder eine Vorlage in schlechter Qualität benutzte. Die Heiligenfeste im Kalendar, die durch rote Tinte hervorgehoben sind, entsprechen zumeist den festa fori des Erzbistums Köln; genannt seien Fabian und Sebastian (20.1.), Georg (23.4.), Panthaleon (28.7.), Victor (10.10.), elftausend Jungfrauen (21.10.), Severin (23.10.), Praesentatio Mariae (21.11.) und Caecilia (22.11.). Gregor (12.3.), Litania maior (25.4.) und Gereon (10.10.), die der von GROTEFEND gedruckte Kölner Kalender außerdem hervorhebt,52 sind nicht enthalten; Marcus Ev. (25.4.) Reste aus St. Janscamp, die Handschrift aus Zutphen und die Handschriften aus beiden Haarlemer Konventen; außerdem die verschollene Handschrift aus Geldern, Nazareth. 49 Auch in den beiden Handschriften aus Haarlem und im Memorienbuch aus Ahlen ist kein Besitzervermerk enthalten, s. KIST, S. 140, WÜSTEFELD, Memorieboek, S. 294 u. 307 sowie VON KLOCKE, S. 68. 50 50 v–52 r. Bereits abgedruckt in: Sonsbeck 1320–1970, S. 13 und bei RATHERT, Hausarbeit, S. 67. 51 GROTEFEND, Zeitrechnung II, S. 192–197. Vergleichbar angelegt sind die Kalendare in den Memorienbüchern von Sint Janscamp und des Schwesternhauses St. Johannes in Griethausen. 52 GROTEFEND, Zeitrechnung II, S. 82–86.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
und Translatio trium regum (23.7.) werden in brauner Tinte verzeichnet. Nur wenige typisch franziskanische Heilige sind anzutreffen. In roter Tinte findet sich lediglich Franziskus (4.10.); selbst Clara ist zum 12.8. mit brauner Tinte vermerkt.53 Auffällig ist hingegen der Gebrauch roter Tinte für Agatha (5.2.), Urban (25.5.), Albinus (22.6.),54 Helena (18.8.)55 und Humbertus (12.11.), wofür sich in den verglichenen Kalendaren bisher kaum Parallelen finden ließen. Andreas (30.11.), der Patron des Hauses, wird nicht besonders hervorgehoben.56 Die zu den übrigen Tagen mit brauner Tinte verzeichneten Heiligen, die nicht im Kölner Kalender vorkommen, sind in der überwiegenden Mehrzahl im ‘Martyrologium’ des Usuard enthalten, das häufig zur Ergänzung von Kalendarien zum Privatgebrauch herangezogen wurde.57 Weitere Hauptquelle ist der Utrechter Kalender, dessen Einträge häufig gleichfalls auf dem ‘Martyrologium’ des Usuard beruhen.58 Große Übereinstimmungen gibt es zwischen den Kalendarien in den Memorienbüchern von Sonsbeck, St. Janscamp und St. Johannes in Griethausen, was deutlich den westlichen Einfluss zeigt. Wahrscheinlich dienten jeweils Kalendare als Vorlagen, die beide Einflüsse integrierten. Der Windesheimer Kalender oder das Kalendar des ‘Getijdenboek’ des Geert Grote, deren Einfluss man vermuten könnte, zeigen hingegen keine signifikanten Korrespondenzen.59 Eine Reihe von Heiligen und Märtyrern, die weder in den regionalen Kalendern noch bei Usuard an entsprechender Stelle vorkommen, stammt aus dem Martyrologium des Hieronymus, auf das sich auch Usuard53 Weitere franziskanisch geprägte Einträge: Antonius (13.6.) und die Oktav zu Franziskus (11.10.). 54 Zum 22.6. seit dem 12. Jh. in fast allen Kalendaren bei Z ILLIKEN. Der Leib des Märtyrers Albinus wurde zwischen 983 und 991 von der Kaiserin Theophanu dem Kölner Kloster St. Pantaleon geschenkt; s. ebd. zum 16.4. Der Termin wird im Kölner Kalendar bei GROTEFEND, Zeitrechnung II, nicht hervorgehoben. 55 In der Sonsbecker Kirche St. Maria Magdalena befindet sich eine Statue der heiligen Helena (CLEMEN, Kunstdenkmäler I.3, S. 65); die Hervorhebung steht im Zusammenhang mit ihrer besonderen Verehrung am Ort und im nahegelegenen Xanten. 56 Ähnliche Beobachtung bei W ÜSTEFELD, Memorieboek, S. 325. 57 OVERGAAUW, Saints in medieval calendars, S. 83. Neben der älteren Ausgabe von DUBOIS ist der Text in seiner Überlieferung jetzt auch bei OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, gedruckt. 58 GROTEFEND, Zeitrechnung II, S. 192–197; vgl. auch OVERGAAUW, Saints in medieval calendars, S. 94, Anm. 6 und 8. Korrespondenzen des Kalendariums im Memorienbuch mit dem Utrechter Kalender, die nicht auf Usuard zurückgehen: Isidor (7.1.), Simplicius (2.3.), Paulus ep. (22.3.), Egesippus (7.4.), Maria Aegyptiaca (9.4.), Petrus m. (29.4.), Wiro (8.5.), Johannes ep. (18.5.), Lebuin (25.6.), Gregor ep. (25.8.), Marcellinus, Maximinus (12.9.), Columban (18.9.), Translatio Augustini (11.10.), Cyprian, Felix (12.10.), Quirin (20.10.), Modestus (4.11.), Secundus (15.11.), Maximus (20.11.), Jacobus m. (27.11.) und Longinus (2.12.). 59 VAN DER W OUDE ; VAN W IJK, S. 25–35.
B. Quellen
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Überlieferung stützt,60 andere sind in der mittelniederländischen UsuardÜberlieferung enthalten.61 Für etliche einzelne Heilige gibt es zum jeweiligen Termin an verschiedenen Stellen Belege, die sich bisher jedoch nicht systematisieren und als Einfluss auf das Kalendar des Memorienbuchs deuten lassen: Corona ioncfrou (20.2.),62 Gereen martyr (23.2.),63 Walburgis ioncfrou (25.2.),64 Lucien martyr (3.3.),65 Leo paues (14.3.),66 Cirimus Bisscop (4.6.),67 Martha Lazarus suster (27.7.),68 ons heren doeren croen (11.8.),69 Maternus bisscop (16.8.),70 Juliaen martyr (25.8.),71 Eustachius bisscop (19.9.) und Meynulf confessor (5.10.),72 Innocencius Sabyna martyr (27.10.),73 Eusebius martyr (5.11.)74 und Graciaen bisscop (18.12.).75 60
Sydrac (24.4.), Sicus (In Antiochia, natale sanctorum Sici et Palatini ..., 30.5.), Quadratus (21.8.), Rusticus (24.9.), Balbina (6.10.) sowie Felix und Perpetuus (30.12.); Nachweis zum jeweiligen Termin bei OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits. 61 Gudila (8.1.), Gilbertus (4.2.), Heracles (11.3.), Maurinus (10.6.); Nachweis zum jeweiligen Termin bei OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits. 62 Zum 20.2. bei ZILLIKEN nur für Köln, St. Aposteln (Ka) genannt. Die Siglen, die ZILLIKEN in der tabellarischen Übersicht für die zugrundegelegten Handschriften verwendet, werden im Folgenden zur besseren Übersicht mit angegeben. Abkürzungen zum Status, wichtig zur Unterscheidung bei Namensgleichheit, werden gleichfalls in der Form übernommen, wie sie in den Arbeiten von ZILLIKEN und OVERGAAUW angegeben sind. 63 Z ILLIKEN nennt Gereni mon. m. zum 23.2. für Gerresheim (G). 64 Deutsche Herkunft, zum 25.2. aber auch als Usuard-Ergänzung in Utrecht, vgl. OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, S. 636. 65 Lucianus zum 3.3. bei Z ILLIKEN in einem Psalterium aus der Abtei Werden um die Wende des 10. Jahrhunderts (W1). 66 Bei ZILLIKEN im 14. Jh. für das Memorienbuch von Köln, Gross-St.-Martin (Km), das Kalendarium des Stifts Gerresheim (G) und im Memorien- und Distributionsbuch von Köln, St. Kunibert (Kk2) sowie in einigen älteren Kalendaren. 67 Cyrinus zum 4.6. auch als Usuard-Ergänzung in Utrecht, vgl. OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, S. 763. 68 Bei OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, zum 27.7. als birgittinische Ergänzung bei Usuard genannt. 69 Auch als Usuard-Ergänzung, vgl. OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, S. 882. 70 Materni primi Colon. archiep. zum 16.8. bei ZILLIKEN für den Memorienkalender des Stiftes Xanten aus dem 2. Viertel des 13. Jhs. (S). 71 Zum 25.8. als Utrechter Ergänzung auch in Usuard-Handschriften und im Windesheimer Kalendar, s. OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, S. 904. 72 Eustochius zum 19.9. und Meynulphus zum 5.10 als Ergänzungen unbekannter Herkunft in Usuard-Handschriften, s. OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, S. 948 und 975. 73 Vincentii, Sabinae m. nennt Z ILLIKEN zum 27.10. für das Kalendarium des Stiftes Gerresheim. 74 Bei Z ILLIKEN seit dem 14. Jh. nur noch für Abschrift eines Essener Nekrologs aus dem ausgehenden 13. Jh. (E5) und Nekrologium von St. Pantaleon in Köln (Abschrift Anf. 14. Jh.) (Kp2). 75 Bei Z ILLIKEN seit dem 14. Jh. Graciani ep. zum 18.12. für das im 14. Jh. angelegte Necrologium von St. Pantaleon in Köln (Kp2), im Memorienbuch von Gross-St. Martin
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Schließlich bleibt noch eine Reihe von Einträgen, für die sich bisher zum entsprechenden Termin keine Parallelen fanden: Balmon martyr (7.2.),76 Victorijn mit synne gesellen (29.3.), Maria Magdalena bekierijnge (1.4.),77 Wilrijck Abt (2.4.), Celestinus paus (6.4., wohl verwechselt mit Caelestina), Valerius bisscop (18.4.),78 Juliaen (7.5.),79 Madardus bisscop ende martyr (11.5., verwechselt mit Mamertus ep.?), Demetria ioncfrou (20.6.),80 Vincencius Abt (14.7.), M ix C Ende LXXvi martyres (13.10.), Natalia Adriaen wijf (2.12.),81 Claudius martyr (10.12.),82 Anna Maria Mysael (16.12.) und Anathalia (23.12.).83 Vor allem diese Einträge machen den individuellen Anteil aus, der für Kalendarien in nicht-liturgischen Handschriften typisch ist. Da die Handschriften nicht für den liturgischen Gebrauch bestimmt sind, erlauben die Heiligentage keinen unmittelbaren Aufschluss über die im Sonsbecker Konvent tatsächlich gefeierten Heiligenfeste. In das Kalendar sind nach dem Muster: „Jahrgedächtnis unserer Schwester Trinken ter Herenhave 1567“ oder: „Jahrgedächtnis Henrick Hollants, Vater unserer Schwester Beelken Hollants 1497“84 für jeden Tag die zu feiernden Jahrgedächtnisse eingetragen, so dass der Codex genau auch als Anniversarienkalender bezeichnet werden kann.85 Bei einigen Einträgen der Haupthand fehlt die Angabe des Todesjahres, bei anderen sind Jahreszahlen angegeben, die indie Zeit von der Stiftung des Hauses bis zur eigentlichen Konventsgründung zurückreichen.86 Daher können für die vorliegende Fassung verschiedene nekrologische Quellen angenommen werden, die sich jedoch zeitlich nicht voneinander unterscheiden lassen. (Km), im Toten- und Distributionsbuch von Köln, St. Aposteln (Ka) und im Kalendarium und Liber memoriarum des Stiftes Düsseldorf [D]. 76 Darmstadt, ULB, Hs 1909 und Hs 1936 aus Sonsbeck haben an dieser Stelle Salmon mr. 77 Auch in den Kalendarien von Darmstadt, ULB, Hs 988, 1834, 1894 u. 1936. 78 Auch in Darmstadt, ULB, Hs 1894. 79 Verwechselt mit Iuvenalis m.? Auch in Darmstadt, ULB, Hs 1894. 80 Auch in Darmstadt, ULB, Hs 1909. 81 Auch in Darmstadt, ULB, Hs 988, 1834, 1876, 1894, 1909. 82 Auch in Darmstadt, ULB, Hs 1894, 1909. 83 Auch in Darmstadt, ULB, Hs 1894, 1909. 84 Jairgetyde onser suster Trynken ter Heren Haue M v c en lvij zum 21.1. (Agnes), und Jairgetyde Henrick Hollant onser suster Beelken Hollants vader M cccc xcvij zum 6.1. (Epiphanias). 85 So OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 304. 86 Griet van Duenen (J.: 13.2.1413, vgl. REHM , Diss., S. 64), Mechtelt ter Becken (J.: 16.3.1413), Beel Haec (am selben Tag), Hylicken van Riswick (J.: 12.4.1414, viell. korrigiert/verschrieben für 1495), Aleit Barendonck (J.: 18.8.1427), Fenne ter Veene (J.: 18.8.1427), Mater Sonsbeck, St. Andreas (s. REHM, Diss., S. 65), Aleit Lemmen (J.: 28.8.1427), Lysbeth Rwkens (2.9.1427), Jutken Ruwekens (3.9.1427).
B. Quellen
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Enthalten sind vor allem Jahrgedächtnisse der Konventsmitglieder und ihrer Eltern, für die der Konvent ein individuelles Totengedenken vorsehen wollte. Im Gegensatz zu einigen Memorienbüchern aus Tertiarinnenkonventen enthält das Sonsbecker Memorienbuch kein allgemeines Jahrgedächtnis für diese Personengruppe,87 so dass die Fürbitte für die Konventsmitglieder und ihre Eltern vermutlich, wie in den Fraterhäusern,88 zu den allgemeinen geistlichen Leistungen des Konvents gehörte. Hingegen war ein Gedächtnis aller Mitglieder des Franziskanerordens an den Sonntagen nach der Oktav von Epiphanias und nach Fronleichnam vorgesehen.89 Zudem waren Jahrgedächtnisse einiger Wohltäter eingetragen. Wie die zitierten Eintragsbeispiele andeuten, beschränken sich die Angaben zumeist auf Namen, Beziehung zum Konvent und Todesjahr. Zu Konventsmitgliedern, die Ämter bekleidet haben, wird außerdem Funktion und Amtszeit angegeben. Angaben zum Stiftungsgut, die in den publizierten Memorialquellen aus dem Bereich der devotio moderna mit Ausnahme des Diepenveener Nekrologs enthalten sind, finden sich im Sonsbecker 87 SCHÜTT, S. 6 zum 7.1.: Memorie der Alders en der Vrienden onser gemeinen Susteren, S. 7 zum 4.3.: Mem.: der Alders en Vrienden onser Susteren. Düsseldorf, HStA, r Kempen, St. Anna, Akten 14, 16 , zum 2.4. (Stammhand ohne Absatz:) Item men sal lesen eijn vigilie van ix lexen des sonnendachs na sancte walburchen dach voer die broder end sustern die in desen godz huse gestoruen sijnt sal men den confessore des conuents des dages toe voeren te weten doen des manendachs daer nae volgende zieler misse toe sijnghen., ebd. 41 zum 11.11.: Item men sal eijn vigilie lesen van ix lexen voer der sustern vrint end voer alle die gene die oer gonst end mijnne bewijst haen an dem goetzhuijse des sondachs nae sancte mertins dach Jnd des mannendachs dair nae ziel misse. Die Memoria aller Ordensmitglieder wird seit Entstehung der Mönchsorden gefeiert, vgl. J OACHIM WOLLASCH, Die mittelalterliche Lebensform der Verbrüderung, in: SCHMIDT/WOLLASCH, S. 215–232, hier S. 229. 88 POST, The Modern Devotion, S. 238. 89 Des sonendages nader octava van dertiendach Salmen halden memorien ende vigilie vor Brueder ende susteren onser orden, eingetragen zum 16.1., Des sonnendages nader octaven des heiligen sacraments (Neueinsatz?) Salmen halden Memorie ende vigilie Voer brueder ende Susteren onser orden, eingetragen zum 9.6. Diese Termine werden auch bei VAN HEEL, Tertiarissen, S. 28 aus Ergänzungen der Statuten für das Utrechter Kapitel genannt. Ergänzungen zur Tertiarenregel in einer Handschrift aus dem Tertiarinnenkonvent Teterchen nennen den jeweils folgenden Montag als Termin (ALLMANG, S. 37), der auch in den Statuten des Utrechter Kapitels genannt wird (DE KOK, Klarissen en Tertiarissen, S. 104). Abweichende Bestimmungen enthält das Memorienbuch von St. Anna in Kempen zum 10.11. (Stammhand ohne Absatz): Memorie al onser broder end sustern die gestoruen sijn van onser oerden daer wij van ordens wegen toe verbonden sijn toe lesen Jaerlics hondertwerf daz pater noster mit requiem Soe sal men dese vorsz pater noster mit Requiem lesen half op sancte Mertijns dach ind half op sancte Cunibertus dach datz op eyn iechlicken dach der tweer bijscoppen .l. pater noster mijt Requiem end des dages dair nae eyn syngende siele mysse end vigilie (Düsseldorf, HStA, r r Kempen, St. Anna, Akten 14, 41 , vgl. Notiz 48 , 2. H. 16. Jh.).
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Memorienbuch nicht. Ebensowenig wird die Memorialleistung spezifiziert. Die konsequente Beschränkung der Einträge auf die genannten Angaben und die fast durchgehend separate Verzeichnung der Konventsmitglieder und ihrer Elternteile haben unter den verglichenen Memorienbüchern keine Parallelen. Insofern zeigt das Sonsbecker Memorienbuch ein eigenes Konzept, das sich jedoch nicht aus sich selbst heraus erschließt und neben dem Kopiar ein weiteres Beispiel dafür bietet, dass nur bestimmte Aspekte des jeweiligen Lebenszusammenhangs schriftlich fixiert wurden. Im Fall der Stiftung eines Jahrgedächtnisses für die Familie ingen Laet lassen sich die Angaben im Memorienbuch besonders gut mit urkundlichen Bestimmungen vergleichen.90 Zum geforderten Termin, zwei Tage nach St. Gertrud (19.3., Kop. 130 vom 8.9.1472), ist niemand aus der Familie in das Memorienbuch eingetragen.91 Auch die geistliche Leistung, das Gedenken mit Seelmessen, Vigilien und Kollekten, die in einer zeitgleich ausgestellten Urkunde festgelegt wurde (Kop. 129), ist aus dem Anniversarienkalender nicht ersichtlich. Es wäre daher denkbar, dass dem erhaltenen Memorienbuch Redaktionsprinzipien zugrundeliegen, die das vorhandene Material vereinheitlichen und vereinfachen. Möglicherweise hat sich der Pater die im eigentlichen Sinne liturgischen Verpflichtungen an anderer Stelle notiert. Zu welcher Form des Totengedenkens fordern die Angaben im Memorienbuch auf, an wen waren sie gerichtet und wer sorgte für die Durchführung? Im Fall des Tertiarinnenkonvents in Doesburg beschreibt JANSE, man sei dem verbreiteten monastischen Brauch gefolgt und habe nach Mette und Prim einen Abschnitt aus dem ‘Martyrologium’ des Usuard gelesen und danach für die Verstorbenen gebetet, wobei das Memorienbuch gelegentlich die genauen Gebetsverpflichtungen nannte.92 Mitunter sind Hinweise zum Gebrauch in den Memorienbüchern selbst enthalten, die als Anhaltspunkte für die Praxis in Sonsbeck gelten können. Das Memorienbuch des Tertiarinnenkonvents St. Catharinadal in Hasselt wurde von der custersse aufbewahrt, die den Pater an seine Pflichten erinnern sollte. Jeden Montag sollte sie den Codex an den Beichtvater weitergeben, damit ein Requiem gelesen oder ein Gedenken begangen werden könnte, falls ein entsprechender Gedenktag sei.93 Dies erinnert an 90 Ein anderes Beispiel ist das Testament der Hill Hacken, die dem Konvent zwei Gulden vermacht, wobei nicht ganz klar wird, ob ihr Jahrgedächtnis nur von den Bruderschaften begangen werden soll, denen sie angehört, oder allen von ihr bedachten Einrichtungen, und damit auch dem Andreaskonvent, s. OEDIGER , Liber quondam notarii, Nr. 183 vom 16. Juni 1439. Das Sonsbecker Memorienbuch führt sie nicht. 91 Ein Bezug könnte allerdings zum Eintrag Jairgetyde Kathrijn ingen Laet onser suster Ijdken ingen Laets moeder zum 18.3. vermutet werden. 92 J ANSE , S. 92. 93 Die Angaben sind im Besitzereintrag enthalten: Jaerghetije boexken van Sinte
B. Quellen
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die Praxis in Klöstern und Stiften mit allgemeiner Verpflichtung zu liturgischer Memoria, in denen der custos, der das Stiftungsvermögen verwaltete und Präsenzgelder oder Armenspenden auszahlte, die Bücher führen konnte.94 Im Tertiarinnenkonvent Marienburg war die Mater für die Verlesung verantwortlich. Am Abend des Gedenktags sollte sie die Konventualinnen dazu ermahnen, montags in der Messe für den Verstorbenen zu beten. Außerdem sollte eine Vigil mit neun Lektionen nach der Konventsmesse gelesen werden.95 Dass auch in Sonsbeck die Verantwortlichkeit für das Totengedächtnis in den Aufgabenbereich der Mater fallen konnte, legt eine Notiz im Kopiar nahe, wonach der Beichtvater Rutger van Dinslaken im Jahr 1472 die Memorialpflichten für Johan ingen Laet und seine Familie änderte. Demnach sollte die Mater die Konventualinnen einmal in der Woche zur Fürbitte auffordern.96 Es gibt jedoch keine konkreten Anzeichen dafür, dass die vorliegende Handschrift zu diesem Zweck benutzt wurde. Schließlich zeigen Einträge in den Vergleichshandschriften, dass Gebrauch und Verantwortlichkeit durch die Schwestern selbst möglich waren. Das Memorienbuch von St. Caecilia in Hüls wurde durch eine Schreiberin angelegt.97 Eine Schreiberin wird auch für das Memorienbuch von Griethausen vermutet.98 Die Mehrzahl der Schreibereinträge oder erschließbaren Hände stammt jedoch vom Beichtvater oder seinem Gehilfen. Der Beichtvater gilt auch allgemein als verantwortlich für die Anlage von Memorienbüchern.99 Das jüngere Memorienbuch des Katharinenklosters in Catharynendael binnen der stadt Hasselt, dat di custersse alle weeken smaendaechs doorgeven sal den confessoer om dan Requiem te lesen oft commemoratie halden, indien dat iemants feest is, zitiert nach STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 566. 94 HUYGHEBAERT, S. 50. 95 Ende dese na gescreven doyen sal ons moeder laten lesen in Jaarsdach des avonts na den eten off nae der collacien, ende vermanen die susteren dat sij daer troulicken voir bidden des maanendachts in der missen, ende daer toe een vigilie van IX lectien te lesen des morgens nae der missen. Ende een yegelick hem dair by schick te wesen ander becommerinngh so lage te laten soe ver alst mogelick is. Zitiert nach STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 641 (Memorienbuch). 96 Ende voert soe sal die matersche den sustern ter weken eens een vermanung te v doen dat sy daer voer bidden, Düsseldorf, HStA, Sonsbeck, Akten 1, Bl. 136 (zu Kop. 114). 97 Heir enget det seilen boeck op sant francisccus dacht ons heiligen vaders Anno 1666. Dyt boeck heft geschreuen suster hylken sassen ... (Tilgung) bedt voer ons armen selien eyn Aue mere om gotz wyllen Düsseldorf, HStA, Hüls, Caecilien, Tertiarinnen, v Akten 18, 70 . Bei GATTERMANN, Handschriftencensus, Nr. 393 wird Christianus Gontzschinck als Schreiber genannt, Hinweis auf weitere Hände. 98 SCHÜTT, S. 6. 99 HUYGHEBAERT, S. 51. Zu nennen wären Pater Johann Ludinchues für die Aufzeichnungen aus Diepenveen, s. VAN S LEE, Mededeelingen, S. 317, Pater Anthonius Schovinck für Ahlen, VON KLOCKE, S. 68–69, der Priester Bernd Vale aus dem Münsterschen
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Haarlem könnte sogar als Auftragsarbeit außerhalb des Konvents angelegt worden sein.100 Wie die zitierten Anweisungen für den Gebrauch zeigen, steht dem Spektrum an möglichen Verfassern und Verantwortlichen auch ein gewisses Spektrum an Möglichkeiten gegenüber, was mit dem Begriff Jairgetyde gemeint sein kann.101 Dies scheint sich nach den jeweils für den Konvent geltenden Bestimmungen und gebräuchlichen liturgischen Formen zu richten, die, wie bei den Memorialstiftungen der Familie ingen Laet und dem Beispiel aus Hasselt, auch liturgische Verpflichtungen des Paters einschließen können. Der genaue Inhalt des Begriffs lässt sich aus dem Sonsbecker Memorienbuch oder seinem erschließbaren Gebrauch nicht ableiten.
C. Konventsgeschichte 1. Grundzüge der Konventsentwicklung 1.1. Stationen der Institutionalisierung Die wichtigsten Schritte in der Konventsentwicklung, wie sie im Haus selbst gesehen wurden, sind in den chronikalischen Notizen aus dem 18. Jahrhundert am Schluss des Memorienbuchs niedergelegt.102 Demnach geht der Konvent auf eine Stiftung der Witwe Heilwich Harst im Jahr 1410 zurück.103 Einige Indizien sprechen dafür, dass die Stiftung zunächst für ein Beginenhaus gedacht war oder ein älteres Beginenhaus besser ausstatten sollte. Die Urkunde über den Besitzverzicht der Stifterin zugunsten des Konvents aus dem Jahr 1428 (Kop. 18) sichert dieser im Falle eines Streits die Austrittsmöglichkeit und eine Leibzucht zu.104 Offensichtlich konnte Fraterhaus, Gehilfe des Beichtvaters in Lübeck, s. FEISMANN, S. 18 u. 22 zu Handschrift B, der Socius des Beichtvaters der Gelderner Tertiarinnen ingen Hüls, vgl. r Düsseldorf, HStA, Geldern, ingen Hüls, Akten 4, 1 : In Nomine Domini. Den Memorie:Boek van de Over:lede Susteren ende Weldoenders Deser Plaets. Vernieuwt door F. Ant. Judith Minder (?) Recollect socius Alhier 1741, sowie Adolph Cremer in Myhl, s. v Düsseldorf, HStA, Myhl, Catharinenthal, Akten 9, 48 Explicit: Sic feliciter finit hunc librum F. Adolphs Cremerius orate pro eo 1647. 100 W ÜSTEFELD, Memorieboek, S. 314. 101 H. FRANK, Art. Anniversarium, 2LThK 1, Sp. 577–579; HANS-J OACHIM I GNATZI, Art. Jahrgedächtnis, 3LThK 5, S. 711–712. 102 Düsseldorf, HStA, Sonsbeck, Akten 2, Bl. 50 v–62 r, abgedruckt Sonsbeck 1320– 1970, S. 13, RATHERT, Hausarbeit, S. 67 und hier S. 546. 103 A.a.O. CLEMEN, Kunstdenkmäler I.3, S. 67, zitiert eine Nachricht des Xantener Kanonikers Pels vom Anfang des 18. Jahrhunderts, die das Gründungsjahr mit 1420 angibt. 104 Düsseldorf, HStA, Kloster Sonsbeck, Akten 1, Bl. 33r–v: Voertmer heeft die voerg
C. Konventsgeschichte
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die Stifterin Bedingungen aushandeln, die dem Usus eines Beginenkonvents näher standen als dem eines Schwesternhauses, wo der eingebrachte Besitz in jedem Fall an das Haus überging.105 Die Todesjahre der ersten Konventualinnen sprechen dafür, dass die Stiftung auf eine ältere Gründung aufbaute, deren Anfänge sich jedoch nicht ermitteln lassen.106 Im oft ungenauen Sprachgebrauch der Urkunden wird das Haus bis ins 16. Jahrhundert wiederholt als Beginenkonvent bezeichnet, obwohl es längst in einen Tertiarinnenkonvent umgewandelt worden war und die Klausur eingeführt hatte.107 Es gibt also etliche Anhaltspunkte dafür, dass helwige myt vrien willen vercaren ende auergegeuen offt sake weer dat sie gesont oers lijfs ende synnes wonderlick eenwillich haertsynnych kyuelachtich ende ongehoersom der meistersche des voerg huess ende Conuents wesen wolde ... Ende oer nyemandes onderscheiden onderwisen noch affbringen en konde Sie en wolde blyuen ende verhaerden in oeren boesen opsattigen synne Ende dat te besien ende te ondervynden van twen goeden mannen vanden seluen oerden Soe sal die voers helwige van heiten doen der voers twier mannen ende Meistersche des voers huess ende Conuents willichlick ende sonder lange beiden vyte den voerg huese erue ende Conuente gaen ende daer buten blyuen alle oer leuedage lanck ... Ende als dan voert aen soelen die voerg Susteren des huess ende Conuents voers verbonden ende schudich wesen der voerg Helwigen alle Jaer oers leuens tot eenre rechter lijfftochte vri ende komerlos te geuen ende wael te betalen op sunte Martijns dage inden winder vit den voerg huese erue ende Conuente Seuen aernemsche guldten als hertoige arnolt van gelren op datum dis briefs heefft oen slaen of ander payment dat daer goet voer is in tijt der betalinge. 105 Zur Unterscheidung zwischen Beginen und Schwestern vom gemeinsamen Leben hinsichtlich der Besitzverhältnisse vgl. REHM , Diss., S. 41; vgl. auch S. 35. Auch ROSSHOFF, Andreas-Kloster, S. 48, deutet die Bestimmung über die Austrittsmöglichkeit als Reflex der Lebensform der Beginen. 106 W ÜSTEN, S. 65, verweist auf eine Urkunde vom 28.7.1400 über die Übertragung eines Grundstücks an Gerit Abelen und seine Frau Tryne, das über die Lageangaben – neben dem Erbe des Jacob Duelen sowie dem Grundstück der Beginen – auf das Vorhandensein eines Beginenkonvents schließen lässt. Auch bei REHM , Diss., S. 64. RATHERT, Andreaskloster, S. 137 hat zu Recht eingewandt, dass sich die Erwähnung von Beginen nicht auf den Sonsbecker Konvent beziehen muss, vgl. auch RATHERT, Hausarbeit, S. 8. 107 Kop. 9 v. 4.4.1422: ... In behoefft eens beghynnen Conuentz ende der begeuenren susteren die noch naemaels daer in komen te woenen ...; Kop. 8 v. 25.4.1422: ... des conuents ende der begeuenre susteren die noch namaes daer ynnen komen ... der voirs begijnen ... in behoef der susteren ende des begynnen conuents ...; Kop. 18 v. 1.12.1428: ... Jn ewich behoef der begenenre zusteren ende Jonferen die nv ter tyt datum dis briefs oer professie gedaen hebben ... der meistersche des voerg hues ende Conuents; Kop. 11 v. 17.1.1430: ... begeuen susteren ende Jonferen des huys geheiten sunte Andries hues gelegen bynnen ons voirg stat ... voirs huese ende Conuente; Kop. 37 v. 1.7.1438: ... geistlicke Suster ynden begyn hues bynnen Sonsbeke ...; Kop. 96 v. 26.5.1469: Matersche Jnd Susteren des bagijnen Conuents to Zonsbeke; Kop. 173 v. 5.3.1479: beghynen Conuent bynnen onser Stad Sonsbeke gelegen; Kop. 332 v. 30.3.1511: ... twe begenen susteren inden conuent voirs nementliken Suster Alijt van wijlaeck ende Kathrijn ingen laet ...; vgl. auch die Erwähnung einer Baghynen strate, WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 4 und die Formulierung ... den begynen to Sonsbeke ... bzw. ...
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die Stiftung zunächst als Beginenhaus angelegt war und in der Umgebung auch als solches wahrgenommen wurde. Das Memorienbuch bezeichnet nicht die Stifterin Heilwich Harst, sondern Fye van Rede als Gründungsschwester.108 Durch diese Angabe wird die Gründung mit der Tätigkeit einer Konventualin aus dem Deventer Stammhaus der devotio moderna verknüpft, die an der Einrichtung zahlreicher niederrheinischer Konvente beteiligt war.109 Das Deventer Schwesternbuch weiß um die Betreuung des Sonsbecker Konvents, schreibt sie jedoch der Deventer Gründungsschwester Fenne ten Veene zu, die im Jahr 1428 in Sonsbeck gestorben sein soll.110 Mit der Beteiligung einer Konventualin aus dem Meister Geerts-Haus ist eines der Kriterien erfüllt, das GERHARD REHM bei der Identifizierung der Schwestern vom gemeinsamen Leben angelegt hat.111 Den Verzicht auf Privatbesitz, einen weiteren für Schwesternhäuser charakteristischen Schritt, vollzog zuerst die Stifterin Heilwich Harst zusammen mit Griete van Deventer im Zusammenhang mit der Profess einiger Mitschwestern (Kop. 18 v. 12.1.1428). Zwei Jahre später verzichteten weitere dreizehn namentlich genannte Konventualinnen (Kop. 19 v. 13.9.1430) und, wohl als Einzelperson, Jutte Thonijs (Kop. 52 v. 17.6.1432). Die Überschrift, die im Kopiar die entsprechenden Urkundenabschriften ankündigt, markiert den Besitzverzicht als wichtigen Schritt im Konventsaufbau. Mit kurzem zeitlichem Vorsprung wurden zwischen 1422 und 1432 Grundstücke für die Klostergebäude erworben. Da der Abschnitt des Kopiars mit den Urkunden über die Erwerbungen erst später entstand,112 ist Vorsicht geboten, die Besitzarrondierung 1432 als abgeschlossen zu betrachten.113 Spätere Beispiele für item to Sonsbeke in den begynhuys ... im Testament der Hill Hacken vom 16.6.1439 und im Testamentsentwurf ihres Mannes, OEDIGER , Liber quondam notarii, Nr. 183 u. 183/2. Zur unscharfen Bezeichnung vgl. REHM, Diss., S. 33 und Geschichte des Erzbistums Köln II.1, S. 588. 108 beghynster ons hus, Jahrgedächtnis am 28.1. 109 REHM, Diss., S. 65, Anm. 22 und die Angaben im Namensverzeichnis sowie DE MAN, Stichtige punten, S. 95–101. Grundsätzlich könnte die Angabe auch damit zu erklären sein, dass in das Sonsbecker Memorienbuch nekrologische Notizen aus Nachbarkonventen integriert wurden, was auch die hohe Zahl der Einträge erklären könnte. Bisher ließ sich allerdings nur Guedel Baeteberch, im 17. Jahrhundert als Mater des Andreaskonvents zum 2.10. eingetragen, auch im Memorienbuch des Kempener AnnaKonvents auffinden, vgl. Düsseldorf, HStA, Kempen, St. Anna, Akten 14 (Anniversar), r 35 zum 2.10. Sr Gudela batenburch 1680. 110 DE MAN, Stichtige punten, S. 87–91, hier S. 90. 111 REHM, Diss., S. 53. 112 Kop. 6–17, häufig auch mit dem Hinweis: Van onsen aerff von jüngerer Hand. Zur Lage der Gebäude an der Klosterstraße in der Nähe der Stadtmauer vgl. WENSKY, Sonsbeck. Geschichte, S. 41 u. 47. 113 So WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 11 u. RATHERT,
C. Konventsgeschichte
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den Rentenbesitz von Konventualinnen und für Grundstücksankäufe in unmittelbarer Konventsnähe lassen erkennen, dass noch über lange Zeit Elemente der älteren Lebensform Bestand hatten bzw. in der Umgebung des Konvents anerkannt waren. Noch in den Jahren 1455 und 1478 wurden Grundstücke gekauft, die neben dem bisherigen Konventsbesitz lagen (Kop. 17, Kop. 172). Erst im Jahr 1455 erhielt der Konvent einen Grundstücksanteil zum Bau von Kirche und Friedhof (Kop. 68). Für das Jahr 1428 vermelden die chronikalischen Notizen die Umwandlung des Hauses in einen Tertiarinnenkonvent.114 Dieser Schritt gilt inzwischen als eine von mehreren möglichen Entwicklungsoptionen im Rahmen der devotio moderna. Die Zugehörigkeit zu einem Tertiarenkapitel kann also nicht mehr als Ausschlusskriterium für Schwesternhäuser betrachtet werden.115 An eine Annäherung an den bestehenden Franziskanerorden war dabei nicht gedacht; vielmehr rekrutierten sich die in den Niederlanden entstehenden Tertiarenkapitel ausschließlich aus Gründungen der devotio moderna. Am Niederrhein ist der Zusammenhang weniger eindeutig. Neuere Forschungen zum Kölner Tertiarenkapitel fehlen.116 Die Tertiarenregel, die eigentlich für ein Leben in der Welt gedacht war, brachte nur wenige geistliche Pflichten mit sich. Sie bestanden in Fasten und Gebet, einfacher Kleidung, guten Werken und Zurückhaltung bei weltlichen Vergnügungen. Die Regel wurde bereits im 13. Jahrhundert auch von geistlichen Gemeinschaften genutzt, bei denen im 15. Jahrhundert monastische Elemente hinzukamen.117 Die päpstlichen Privilegien für das Utrechter Tertiarenkapitel aus den Jahren 1399 und 1401 sowie die Privilegien, die Erzbischof Dietrich II. von Moers im Jahr 1427 dem Kölner Tertiarenkapitel erteilte, zeigen deutlich, dass sich die Zusammenschlüsse eine Lebensform gestatten ließen, die praktisch ein klösterliches Leben ermöglichte.118 So erlaubte der Kölner Erzbischof die Andreaskloster, S. 139. 114 Sonsbeck 1320–1970, S. 13, RATHERT, Hausarbeit, S. 67 und hier S. 546; mit 1427 und 1432 fehlerhafte Angaben bei WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 11 und REHM , Diss., S. 33. 115 So noch REHM , Diss., S. 54, Punkt 5, vgl. jetzt G OUDRIAAN, De derde orde als onderdeel van de Moderne Devotie. 116 GOUDRIAAN, De derde Orde van Sint Franciscus in het bisdom Utrecht, S. 207; ders., De derde orde. Ten geleide, S. 5; ders., De derde orde als onderdeel van de Moderne Devotie, S. 9–32. Zu den jeweiligen Kapiteln s. DE KOK, Klarissen en Tertiarissen; BARNOUW; DE KOK, De keulse Tertiarissenkongregatie; KOORN, Kapittel van Utrecht. Zu den Mitgliedern des Kölner Kapitels vgl. auch Geschichte des Erzbistums Köln II.1, S. 604f. und die Angaben im Nordrheinischen Klosterbuch. 117 HEIMBUCHER II, S. 9–48, hier S. 11 u. 13ff. 118 Bullen Ad ea quae divini cultus vom 26. September 1399, His que divini cultus vom 18.1.1401 und Apostolice sedis equitas vom 23.9.1402, s. GOUDRIAAN, De derde orde. Ten geleide, S. 5–6. Von den Privilegien des Kölner Tertiarenkapitels ist eine
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Ablegung des Keuschheitsgelübdes, die Spendung des eucharistischen Sakraments in Konventen mit mindestens zwölf Bewohnern (außer zu Ostern und in der Todesstunde) und, wiederum mit Einschränkungen, die Feier einer Konventsmesse. Die Urkunde enthält zudem Bestimmungen über das Recht zur Wahl des Oberen, des Visitators und des Beichtvaters. Schließlich wird bestimmt, dass Konventuale, die eine Frist für die Rückkehr in den Konvent versäumen, behandelt werden wie entlaufene Mönche und Nonnen. Besuchern wird ein Ablass von 40 Tagen gewährt.119 Andere Elemente monastischen Lebens, wie der Besitzverzicht, der inhaltlich dem Armutsgelübde nahekommt, oder die Einführung der Klausur, fanden im Sonsbecker Konvent unabhängig voneinander und zu verschiedenen Terminen statt. Für diese Praxis ließen sich zahlreiche ähnlich gelagerte Beispiele finden. In der Zusammenschau erweisen sich die eingeleiteten Schritte vor Ort und die Privilegien für die Kapitel als Baukastensystem, das einen flexiblen und tragfähigen Klosteraufbau je nach Gegebenheiten und Akzeptanz vor Ort ermöglichte. Die kirchliche Jurisdiktion schloss sich dieser Entwicklung an, indem Papst Sixtus im Jahr 1480 die Gelübde der unter einem Minister oder einer Ministra zusammenlebenden Tertiaren als feierliche erklärte.120 Der Zeitpunkt des Übergangs zum dritten franziskanischen Orden lässt sich wahrscheinlich am Datum der Urkunde festmachen, die die Besitzübergabe der Stifterin dokumentiert und die Profess von vier namentlich genannten Konventualinnen erwähnt (Kop. 18). In zeitlicher Nähe liegt die Gründung des Kölner Tertiarenkapitels, an dessen Anfängen die bereits erwähnte erzbischöfliche Privilegierung im Jahr 1427 stand. Aus dem Jahr 1427 stammt die älteste Überlieferung zum Generalkapitel der Utrechter Tertiarenkongregation,121 was zeigt, dass die Strukturen dieses Verbunds inzwischen gefestigt waren. Der Beitritt könnte also mit den zeitgenössischen und inzwischen in der gesamten Region verbreiteten Möglichkeiten der Tertiarenverbände – Gebrauch der verliehenen Privilegien und Ablässe sowie Gebetsgemeinschaft122 – zusammenhängen. In zeitlicher Nähe liegt auch der Tod der Deventer Konventualin Fenne ten Veene in Sonsbeck volkssprachige Übersetzung publiziert bei BECKERS, Regel, S. 128–129. Zusammenfassend auch DE KOK, Klarissen en Tertiarissen, S. 154 und ALLMANG, S. 19. 119 BECKERS, a.a.O. 120 REHM, Annenkloster, S. 74, Anm. 25, nach Kassel, Hessische Landesbibliothek, v r 4° Ms. hist. 55, 40 –41 . Da der Annakonvent gleichfalls zur Kölner Tertiarenkongregation gehörte, ist zu vermuten, dass für ihn vergleichbare Bestimmungen galten. Weitere Beispiele für die Erklärung der Gelübde für feierliche seit 1413 nennt HEIMBUCHER II, S. 13. 121 DE KOK, Klarissen en Tertiarissen, S. 91. 122 GOUDRIAAN, De derde Orde van Sint Franciscus in het bisdom Utrecht, S. 224 vermutet diese Gründe für den Zusammenschluss.
C. Konventsgeschichte
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(wenn die Angabe im Deventer Schwesternbuch zutrifft), der den Konvent veranlasst haben könnte, neue Kontakte zu suchen. Beziehungen in die Niederlande haben jedoch bis zum Ende des 15. Jahrhunderts fortbestanden, denn der zwischen 1488 und 1503 nachweisbare Beichtvater Johan van Campen stammte aus St. Janscamp bei Vollenhove und damit aus einem der bedeutendsten Konvente des Utrechter Kapitels. Im Jahr 1496 war Sonsbeck auf dem Kapitel der niederrheinischen Tertiarier vertreten,123 hatte damit also gleichzeitig Kontakte in die unmittelbare Umgebung. Diese bestanden auch später weiter, wie sich an der Herkunft der Beichtväter zeigen lässt. Ab 1432 wird der Konvent auch in den Urkunden als Tertiarinnenkonvent bezeichnet.124 Im Jahr 1430 wird erstmals das Andreas-Patrozinium erwähnt.125 Bezüglich des geistlichen Lebens ist vor allem die Einführung der Klausur für sieben Konventualinnen im Jahr 1457 von Bedeutung, die die chronikalischen Notizen anführen.126 Bezeichnungen des Konvents in Urkunden ab 1471 zeigen, dass dieser Schritt im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts auch für die Umgebung des Klosters wichtig war.127 Für die Wertschätzung und besondere Ausgestaltung des monastischen Lebens
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ALLMANG, S. 41. Beispiele: Kop. 6 v. 4.5.1432: ... den geystlicken Susteren ende oren nakomelingen sunte Franciscus oerden van penitencien Jn sunte Andries huess bijnnen zonsbeeck gelegen ...; Kop. 7 v. 15.6.1434: ... des Conuents van sunte Franciscus oerden bynnen onser voirg stat gelegen; Kop. 4 v. 14.10.1438: ... der geisteliker Sustern des Conuents sunte Franciscus oerden van penitencien bynnen onser voerg stat gelegen ...; Kop. 299 v. 27.11.1455: ... die geestelicken susteren des huys end Conuents sunte Franciscus vander darder Regulen bynnen Sonsbeeck ...; Kop. 283 v. 25.3.1503: ... pater des susteren hues ende Conuents vander darder Regulen santi Francisci bynnen Sonsbeeck gelegen ... usw. Außergewöhnlich ist die Verwendung franziskanischer Amtsbezeichnungen, s. Kop. 15. 125 ... begeuen susteren ende Jonferen des huys geheiten sunte Andries hues gelegen bynnen ons voirg stat ... (Kop. 11 v. 17.1.1430). Die Gründe für die Wahl dieses nicht sehr verbreiteten Patroziniums sind unbekannt; sie könnten in Aspekten der Legende liegen, wie der Passionsfrömmigkeit und dem Martyrium, aber auch Reflexe einer zeitgenössischen regionalen Verehrung darstellen. Das Haupt des Apostels Andreas war im Jahr 1421 aus Marienweerd bei Culemburg in die Utrechter Martinskirche übertragen worden, was sicher in die Umgebung ausgestrahlt haben wird, s. OVERGAAUW, Saints in medieval calendars, S. 85. Andreas wird besonders vom Hause Burgund verehrt, vgl. GORISSEN, Ritterorden, S. 34 unter Hinweis auf die Gründung des Ordens vom goldenen Vlies im Jahr 1430. 126 Sonsbeck 1320–1970, S. 13, RATHERT, Hausarbeit, S. 67 und hier S. 546. 127 Kop. 107 v. 5.7.1471: ... den eirbern geestliken Jonferen Jnd susteren des beslaten cloesters ende Conuents sunte Andries bynnen Zonsbeeck gelegen ...; Kop. 183 v. 24.2.1484: ... Jnne behoeff des beslatenen Susteren cloesters ind Conunets bynnen der stat Sonsbeeck gelegen ..., ähnl. auch Kop. 282 v. 14.12.1503 und Kop. 293 v. 28.12.1506.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts spricht auch die Nonnenweihe, die die chronikalischen Notizen für das Jahr 1477 erwähnen.128 Die Einrichtung als Tertiarinnenkonvent und die Besitzarrondierung festigten das Haus; die Befreiung von städtischen Lasten und herzoglichen Steuern folgte. Mehrere Verträge mit der Stadt Sonsbeck sind erhalten, die zeigen, dass es wiederholt Auseinandersetzungen um die Rechte und Pflichten gab.129 Nach einer Urkunde aus dem Jahr 1438 zahlte der Konvent für die Befreiung von städtischen Lasten die Summe von 100 rheinischen Gulden; gleichzeitig wurde die Wollweberei auf den Eigenbedarf beschränkt (Kop. 4). Im Jahr 1499 wurden erneut Rechte und Pflichten fixiert und die Befreiungen wie eine Rente mit der neuerlichen Zahlung von 100 Gulden verrechnet (Kop. 265). Ein letzter Vertrag vergleichbaren Inhalts datiert auf den 18.2.1521 (Kop. 345). Erneut zahlte der Konvent 150 rheinische Gulden, wobei durchscheint, dass ein finanzieller Engpass der Stadt vorlag. Anders als in den vorangegangenen Urkunden wurde eine Laufzeit von 30 Jahren vereinbart. Möglicherweise bestanden seitens der Stadt im Jahr 1695 Bestrebungen, den Vertrag zu kündigen.130 Im 18. Jahrhundert zahlte der Konvent Abgaben an die Stadt.131 An den genannten Beispielen zeigt sich, dass das Schwesternhaus versuchte, seinen Status als geistliche Einrichtung zu nutzen, die Verbindlichkeiten übersichtlich zu halten und seine Finanzkraft zur Stärkung der Unabhängigkeit einzusetzen. Diese Tendenz unterstützte der Herzog, der das Konventsgrundstück im Jahr 1438, aus dem auch die erste Urkunde über die Befreiung von städtischen Lasten stammt, von der Hopfen- und Bierakzise (gruytte) ausnahm (Kop. 5). Am 5.2.1479 gestattete er den Bau einer Pferdemühle auf dem Konventsgrundstück, mit der Getreide für den Eigenbedarf gemahlen werden durfte (Kop. 173 v. 5.3.1479). Schließlich wurde im Jahr 1483 Konventsbesitz gegen eine Zahlung von 125 Gulden von allen Verpflichtungen gegenüber dem Herzog befreit (Kop. 174). Im 128 Sonsbeck 1320–1970, S. 13, RATHERT, Hausarbeit, S. 67 und hier S. 546 nach r Düsseldorf, HStA, Sonsbeck, Akten 2, Bl. 52 : ... Ende Daer nae Jn den Jair ons heren M.c.c.c.c. Ende lxxvij worden zu Dissen Closter gewijlt (von lat. velare, ‘verschleiern’) xxij susteren. Op des heilighen Abt Egidius dach Des Mans September. Zur liturgischen Handlung der Jungfrauenweihe vgl. Handbuch der Liturgiewissenschaft VIII.2, S. 182– 184. 129 Dazu ausführlicher RATHERT, Andreaskloster, S. 135f. u. RATHERT, Hausarbeit, S. 36–38. Die älteste Urkunde betrifft die Beilegung des Streits um eine Scheune, … op wulke sie (der Konvent) ons (der Stadt) antworden des voirs dienstes nyet schuldich te wesen als sie haepten myt recht dat bi te brengen (Kop. 4); die Regulierung ergab sich somit aus einem Alltagskonflikt. 130 RATHERT, Andreaskloster, S. 135 u. RATHERT, Hausarbeit, S. 38, u.a. unter Beruv fung auf Düsseldorf, HStA, Sonsbeck, Akten 1, 320 . Der letzte Eintrag ist m. E. jedoch nicht mit hinreichender Sicherheit als Aufkündigung des Vertrages zu verstehen. 131 RATHERT, Andreaskloster, S. 135.
C. Konventsgeschichte
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Gegenzug stützte sich der Herzog später auf die Finanzkraft des Konvents, wenn er ihm im Jahr 1505 quittierte, während der geldrischen Fehde 151 Gulden erhalten zu haben, die er mit einer jährlichen Rente über 11 Malter und einen Scheffel Roggen vergalt (Kop. 289). Wie die Urkunden zu Grundstückskäufen und zur Besitzübergabe erkennen lassen (Kop. 10, Kop. 19), bestand der Konvent im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts aus etwa 13 Personen und hatte damit eine Größe erreicht, die der Anzahl der Apostel und Paulus entspricht und für Schwesternhausgründungen und Beginenkonvente häufiger genannt wird.132 Im Jahr 1477 müssen mindestens 22 Konventualinnen in St. Andreas gelebt haben, denn diese Zahl von Empfängerinnen der Nonnenweihe nennen die chronikalischen Notizen.133 Auch aus dem 17. und 18. Jahrhundert gibt es Belege für die Anzahl von 22 Nonnen; für das Jahr 1787 werden 24 Schwestern, ein Geistlicher und 15 weibliche Dienstboten bzw. Kostgänger genannt.134 Zwischenzeitlich muss die Zahl jedoch bedeutend höher gewesen sein, denn im Jahr 1463 wurde in der herzoglichen Ordonantie ein Limit von 60 Nonnen festgesetzt, das für alle größeren niederrheinischen Konvente als Höchstgrenze galt.135 Bereits im Jahr 1450 müssen Tochtergründungen abzusehen gewesen sein, denn eine Urkunde aus diesem Jahr bestimmt, dass eine Konventualin die ihr zugedachte Rente mitnehmen darf, wenn sie in einen anderen Konvent ausgesandt wird (Kop. 242). Tatsächlich wurden im Jahr 1452 Sonsbecker Schwestern nach Frauweiler (Bedburg/Erft) zur Errichtung eines Frauenkonvents berufen.136 REHM vermutet zudem, dass es sich bei dem Tertiarinnenkloster Marienfeld bei Ru132 REHM, Diss., S. 214–216 nennt eine Konventsstärke von 12 Konventualinnen laut Gründungsurkunde für die Schwesternhäuser in Dülmen, Mommersloch in Köln, Lemgo, Rosenthal in Münster, Recklinghausen und Wiedenbrück; ähnlich ist die Auslegung für 13 Konventualinnen in Plön und für 14 in Bielefeld. Die Zwölf- und Dreizehnzahl kommt auch bei Beginenkonventen häufiger vor, vgl. NÜBEL, S. 209. 133 Düsseldorf, HStD, Sonsbeck, Akten 2, 52 r, vgl. Sonsbeck 1320–1970, S. 13, RATHERT, Hausarbeit, S. 67 und hier S. 546. 134 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 11–12; RATHERT, Andreaskloster, S. 146. Vergleichbare Zahlen ergeben sich auch aus der Aufnahme der Konventualinnen in die Marianische Kongregation, vgl. WÜSTEN, S. 115. 135 REHM, Diss., S. 214–216; W ENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 11. Anders RATHERT, Andreaskloster, S. 146, der die Anzahl von 60 Schwestern als nie erreicht betrachtet. 136 REHM, Diss., S. 56; MÜLLER ; RATHERT, Andreaskloster, S. 139, weitere s. OEDIGER , HStA Düsseldorf 4, S. 153. Aus Frauweiler stammt die Handschrift Darmstadt, LUB, Hs 540, die in zeitlichem Zusammenhang mit der Annahme der Augustinerregel im Jahr 1476 steht; vgl. dazu OBHOF, S. 70–74; außerdem olim Donaueschingen, FFH, Cod. B. VI. 2 (jetzt Karlsruhe, Bad. LB, Don. B. VI. 2), geschrieben durch Guetgen Klechens van Wynckelhym. Diese schrieb auch die Handschrift Köln, Historisches Archiv, G.B. f° 88 (=GB 2° 88) (Hinweis bei SCHMIDTKE, S. 47 u. 55).
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meln um eine Tochtergründung des Andreaskonvents handelt, weil dort im Jahr 1494 Gertrud Naben als Mater amtierte, deren Name sich im Memorienbuch zum 26.5. findet.137 In der Mitte des Jahrhunderts muss die Anzahl der Konventualinnen also stark angestiegen sein; genaue Zahlen gibt es nicht. Der Konventsausbau fand seinen Ausdruck in der Bautätigkeit, über die die chronikalischen Notizen Auskunft geben. Zu Beginn stand im Jahr 1447 der Bau des Spinnhauses, es folgte im Jahr 1462 der Bau der Kirche, 1478 wurde eine neue Priesterwohnung (ons heren huis) gebaut. Mit dem Bau von Küche und Refektorium im Jahr 1487 ist die Baugeschichte abgeschlossen.138 Die Klostergebäude wurden im 19. Jahrhundert abgebrochen. Einen zeitgenössischen Eindruck vermittelt ein um 1650 entstandener Kupferstich nach einer Zeichnung von Hendrik Feltman. Er gibt eine Ansicht der Stadt Sonsbeck. Auf dem Kupferstich ist die Kapelle des Klosters gut zu erkennen.139 Im 16. Jahrhundert war der Niedergang des Hauses unübersehbar. MARGRET WENSKY vermutet als Ursache den Stadtbrand im Jahr 1517 und kriegerische Ereignisse,140 doch scheinen sich Veränderungen bereits früher angedeutet zu haben. Mit dem Beichtvater Johan van Campen (1488– 1503) endeten die Kontakte in die Niederlande. Unter seinem Nachfolger Adam von Ree (1505–1511) waren erstmals auch Prokuratorinnen für den Konvent tätig, was vermuten lässt, dass man auf diese Weise wirtschaftlichen Problemen zu begegnen suchte. Den Einsatz von Prokuratoren hatte es vereinzelt bereits in den 1470er-Jahren gegeben, doch lassen sich diese zu Beginn des 16. Jahrhunderts verstärkt nachweisen.141 Die Anlage des Kopiars fand 1511 oder 1515 ihren vorläufigen Abschluss. Den größeren Geldbedarf, der nach dem Kloster- und Stadtbrand entstanden sein dürfte, deckte der Konvent durch den Verkauf einer Rente über 12 Gulden an den 137 138
REHM, Diss., S. 56. Sonsbeck 1320–1970, S. 13, RATHERT, Hausarbeit, S. 67 und hier S. 546. 139 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), Tafel 4, Abb. 1 (Verwahrort: Kleve, Städt. Museum Haus Koekoek, Sammlung Angerhausen, K 690, ebd.), abgebildet auch bei ROSSHOFF, Andreas-Kloster, S. 49. Zum Umfang der Klostergebäude zum Zeitpunkt des Verkaufs vgl. auch SCHIEDER V.2, Nr. 22215. Genannt wird dort das Kloster mit acht Gebäuden, einer Kirche, drei Höfen, 2 Waschhäusern, Holzschuppen, Speicher, einer Scheune, Garten und Baumgarten sowie einem weiteren Garten. 140 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 11. 141 Prokuratorinnen von Sonsbeck, St. Andreas: Suster Jutken (Kop. 310 v. 24.3.1505); Johanna van Villenhoegen (Kop. 342 v. 12.10.1520); Wijsken van Groen (Kop. 327 v. 31.3.1575); Grietken Mot (Kop. 322 v. 15.3.1530, Kop. 323 v. 15.12.1537 und Kop. 339 v. 8.8.1554) und Christina Sellis (Münster, Bistumsarchiv, Hs. 218a, 340v am 3. Juli 1688). – Prokuratoren: Derick vander waeld (Kop. 121 vom 22.11.1470 und Kop. 122 vom 23.2.1471); Henrick ther Eyck (Kop. 311 vom 4.8.1507) sowie Gerit Praest (Kop. 317, Kop. 318 und Kop. 321 vom 20.2.1509).
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Kölner Schelenkonvent. Als Sicherheit diente der gesamte Konventsbesitz (Kop. 342 v. 12.10.1520). Sicher ist, dass nicht die Reformation den Niedergang verursachte, da erst ab 1536 reformatorisches Wirken in Sonsbeck feststellbar ist.142 Die neuzeitliche Konventsgeschichte soll an dieser Stelle nicht ausführlich dargestellt werden, da sie für die Fragestellung der Arbeit nicht von Bedeutung ist und sie bereits RATHERT ausführlich dargestellt hat.143 Seine spätmittelalterliche Ausstrahlung und Tatkraft hat St. Andreas nicht wieder erreicht, Ruhmvolles wird nicht berichtet. Im 18. Jahrhundert befand sich im Andreaskonvent ein Pflegeheim für Alte und Kranke.144 Aus der Zeit der Säkularisation sind verschiedene Besitzverzeichnisse erhalten, die zeigen, dass der Konvent nicht zu den großen kirchlichen Grundbesitzern gehörte und keinen bedeutenden Besitz an Kunstschätzen und Einrichtungsgegenständen besaß.145 Offizieller Auflösungstermin war der 3. September 1802.146 1.2. Aspekte der Besitz- und Wirtschaftsgeschichte Die Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Konvents verdeutlicht die materielle Grundlage des geistlichen Lebens und bestimmt seine Möglichkeiten. Sie spiegelt die Verortung und Akzeptanz in der lokalen Umgebung sowie den Verlauf der Konventsentwicklung. Schließlich gehört das Wirtschaftsleben zu den Prüfsteinen geistlicher Ziele, weil es unausweichlich Kontakt mit der umgebenden laikalen Welt mit sich bringt.147 Deshalb soll auch für den Andreaskonvent nach Anhaltspunkten dafür gefragt werden, wie das Schwesternhaus gewirtschaftet hat, welchen Wirtschaftsfaktor es in seiner Umgebung darstellte und inwiefern die Wirtschaftsform mit den geistlichen Zielen in Verbindung stand. Nicht zuletzt gibt das überwiegend zur spätmittelalterlichen Blütezeit des Konvents entstandene Kopiar Anlass, Fragen zur Wirtschaftsgeschichte zu stellen. STEFAN RATHERT ist der Besitz- und Wirtschaftsgeschichte des Hauses 142 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 13; dies., Sonsbeck. Geschichte, S. 119. 143 RATHERT, Andreaskloster, S. 145–148; RATHERT, Hausarbeit, S. 48–55 zur Auflösung des Klosters. 144 FROHBERG, S. 2 und RATHERT, Hausarbeit, S. 31. 145 Immobilienverzeichnis v. 1802 nach Düsseldorf, HStA, Roerdepartement 422 II, r v 10 –16 abgedruckt bei RATHERT, Hausarbeit, S. 48–50; zu Inventarlisten s. ebd., S. 53– 54. Zur Säkularisation des Konvents vgl. auch RATHERT, Andreaskloster, S. 147f. 146 RATHERT, Hausarbeit, S. 55, vgl. auch W ENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 12. 147 Vgl. allg. E LM , Erwerbspolitik und Wirtschaftsweise, darin bes. REHM, Wirtschaftstätigkeit.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
in besonderer Weise nachgegangen. Auf seine Beobachtungen greift die folgende Skizze zurück.148 Für das Spätmittelalter stand RATHERT – und vor ihm schon REHM – vor dem Problem, dass das Kopiar als Hauptquelle nicht dazu angelegt war, Einkünfte einzelner Wirtschaftsjahre oder die Lage und Größe der Immobilien zu ermitteln, sondern sich in weiten Teilen darauf beschränkte, die Urkundenüberlieferung mehr oder weniger chronologisch niederzulegen. In einigen Fällen ist es RATHERT gelungen, die Lage anhand der Erläuterungen OEDIGERS zum Heberegister der Grafen von Kleve von 1319 zu bestimmen.149 Für die Frage nach dem Umfang des Grundbesitzes sowie seiner Lage und Bewirtschaftung bieten bei den übrigen Erwerbungen einige Lageangaben und der Ausstellungsort der Urkunden Anhaltpunkte. Danach liegen die durch Kauf oder Behandigung vom Konvent erworbenen Ländereien überwiegend in Sonsbeckerbruch, in Sonsbeck selbst, in Veen, im benachbarten Uedemerfeld und Winnekendonck150 und damit in nicht allzu großer Entfernung zum Konvent. Grundstücke, die St. Andreas durch Stiftungen oder über Mitgiften erhielt, verbreitern die geografische Streuung nicht, was zeigt, dass der Konvent über seine Präsenz als Grundbesitzer oder Pächter keine allzu große regionale Ausstrahlung hatte. Die Kaufdaten zeigen jedoch, dass ab 1430 bis zum Ende des 15. Jahrhunderts recht kontinuierlich Immobilien und Behandigungen erworben wurden und der Konvent so seine lokale Präsenz steigern konnte. Über die faktische Größe des Grundbesitzes erlauben erst die Angaben in den neuzeitlichen Quellen eine verlässlichere Einschätzung. In der Aufstellung des Klosteretats vom 3.7.1688 fehlt nur ein Grundstück, so dass die aufgeführte Größe der 148
RATHERT, Andreaskloster, bes. S. 140–144; RATHERT, Hausarbeit, S. 14–35; vgl. auch REHM, Diss., S. 243. 149 RATHERT, Hausarbeit, S. 19 bzw. O EDIGER , Quellen, 249/32 mit Kommentar zu Kop. 73, 216/27 bzw. S. 96 des Erläuterungsteils zu Kop. 172 und 92 u. im Erläuterungsband S. 76, Anm. 3 zu Kop. 266. 150 RATHERT, Andreaskloster, S. 141 u. RATHERT, Hausarbeit, S. 18. Grundstücke in Sonsbeckerbruch: Kop. 32 v. 25.5.1430, Kop. 29 v. 28.3.1441, Kop. 43 v. 3.4.1441, Kop. 44 v. 14.2.1446, Kop. 31 v. 26.8.1446, Kop. 33 v. 19.7.1453 (Hegstuck, Lage unsicher), Kop. 113 v. 19.6.1470, Kop. 119 v. 2.1.1471 (Kauf eines Weges) und Kop. 237 v. 8.5.1487; für Grundstücke in Sonsbeck: Kop. 30 v. 2.10.1436, Kop. 184 v. 21.3.1484 (Gut Breemhorst) und Kop. 237 v. 8.5.1487, Grundstücke in Uedemerfeld: Kop. 76 bzw. Kop. 81 v. 28.9.1457, Kop. 82 u. 84 v. 5.2.1461, Kop. 92 v. 4.4.1468 (Lage fraglich), Grundstücke in Winnekendonck: Kop. 267 v. 17.5.1501 und in Veen Kop. 281 v. 14.12.1503. Nicht erfasst sind dabei Erwerbungen, die ein „Haus und Erbe“ in Sonsbeck betreffen, wie Kop. 8–11 u. 13 (die bis 1432 erworbenen Konventsgebäude oder Grundstücke in der unmittelbaren Umgebung), Kop. 234 v. 6.5.1488, Kop. 235 v. 1.10.1488, Kop. 272 v. 10.8.1503 und Kop. 278 v. 10.8.1503 sowie das Grundstück in der Eversdonck Kop. 73 v. 12.7.1457, die Berchsche hueve Kop. 174 v. 27.10.1483 und das Grundstück vor der neuen Pforte Kop. 126 v. 11.1.1473.
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Grundstücke mit 35½ Morgen nicht wesentlich überschritten worden sein dürfte. Allerdings wurden einige Grundstücke als wertlos betrachtet. Als der Geometer Theodor Bucker im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts den Grundbesitz des Amtes Sonsbeck aufnahm, entfielen bei einer Gesamtfläche von 5178 Morgen 517 Ruten 103 Morgen 203 Ruten auf den Konvent.151 Zumindest in späteren Jahren war also kein ausgedehnter Grundbesitz vorhanden. Hinsichtlich der Bewirtschaftung ist für die spätmittelalterliche Blütezeit erkennbar, dass der Grundbesitz teils verpachtet, teils auch vom Konvent selbst genutzt wurde.152 Die Urkunde über die Aufnahme des Derick ten Daer in den Konvent bietet ein konkretes Beispiel dafür, dass für landwirtschaftliche Arbeiten, die die Eigenbewirtschaftung mit sich brachte, Konverse eingesetzt wurden. Am 9. Oktober 1431 beurkundeten die Schöffen von Sonsbeck die Übergabe des Besitzes (Kop. 53). Derick wurde lebenslang in den Konvent aufgenommen und mit allem Notwendigen versorgt, wie es in Klöstern üblich war und wie es der Lebensform, die er angenommen hatte, entsprach.153 Im Gegenzug verpflichtete sich Derick, den Schwestern bei allem zu helfen, was innerhalb und außerhalb des Konvents zu tun war. Besonders harte Arbeiten wurden ausgenommen.154 Derick sollte seinen Platz und sein eingebrachtes Gut verlieren, falls ihm ein unkeusches Leben nachgewiesen werden könnte oder falls er nach dreifacher Ermahnung noch Würfelspielen, trinken oder fechten wollen oder sich in unpassende Gesellschaft begeben würde. Bei Konflikten mit der Konventsleitung sollte der Prior von Gaesdonck oder der Rektor des Schwesternhauses Kalkar vermitteln.155 Denkbar ist, dass es sich bei den 151 152
RATHERT, Andreaskloster, S. 142 u. ders., Hausarbeit, S. 20–21. RATHERT, Andreaskloster, S. 140–141 u. ders., Hausarbeit, S. 19–20 unter Hinweis auf Kop. 325 v. 3.8.1582 mit einer Bestimmung über den Unterhalt von zwei Gräben, was auf Eigennutzung hinweist, auf W ILKES, Nr. 1448 mit Hinweis auf die Behandigung einer Konventualin aus dem Jahr 1440 und auf den Erwerb eines Nutzungsrechts an einem Weg Kop. 119 v. 2.1.1471, der ebenfalls für Eigennutzung spricht. Als Beispiel für die Bewirtschaftung durch andere gilt Kop. 26 v. 15.12.1450 (Grundstück finis camp als Mitgift, dessen Nutzungsrecht erst nach dem Tod der behandigten an den Konvent übergeht) und Kop. 239 v. 10.6.1488 (Verpachtung des Grundstücks). 153 … in alre noetdorffte syns lieffs Ende in allen des hie bedarff off te doen kriegen mach redelicken als men des in cloesteren ende Conuenten plege als oen toebehoert nae manyeren syns leuen als hie nv aengenomen heeft te besorgen (Düsseldorf, HStA, Sonsr beck, Akten 1, 181 ). 154 … den susteren ende gemeynen Conuente voirs behulpelicke te wesen tot der eren gads In allen werken ende saken des sie van bynnen off buten Conuents te doen hebben woner sie des gesynnen vitgeseegt torff steken heyde te mayen Rosse hacken op hauen buten der stat te dersschen eynge lange tijt alleen te grauen of ontijtlicke des nachts te r–v waken. (a.a.O., 81 ). 155 Derick wird ausgeschlossen, falls er … dobbelen droncken dryncken off vechten
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Männern, die im Memorienbuch des Konvents als Mitbrüder bezeichnet werden, die aber nicht eigens als Kleriker oder Priester ausgewiesen sind, um weitere Konversen handelt, die Wirtschaftstätigkeiten übernahmen. Den Todesdaten zufolge müsste Derick der erste Konverse gewesen sein, denn das Memorienbuch datiert sein Jahrgedächtnis auf den 9.6.1451. Weitere männliche Mitglieder starben erst einige Zeit später; die jüngsten Angaben stammen aus der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts.156 An dieser Stelle macht die Wirtschafts- und Besitzgeschichte deutlich, dass es im Sonsbecker Schwesternhaus hinsichtlich des Status und der Aufgabenverteilung ein gewisses Spektrum von Lebensformen gab, was mit einem vielfältigen Angebot an die Umgebung gleichbedeutend war.157 Mit Blick auf die Schwestern stellt sich die Frage, welchen Anteil und welche Bedeutung das Spinnen und Weben hatte, das zu den Erwerbsquellen der Schwesternhäuser gehörte, vergleichbar der Schreibtätigkeit bei den Brüdern. Die Frage stellt sich auch deshalb, weil das Textilgewerbe im Zusammenhang mit der Grundkonzeption des geistlichen Lebens und seinem Verhältnis zu Arbeit und Erwerb stand. Arbeit bildete für Geert Grote als Initiator der devotio moderna einen integralen Bestandteil des Lebens. Für ihre Wertschätzung verwies er auf 1 Tim 5,13 und lässt so erkennen, dass es ihm um die Vermeidung der schädlichen Folgen des Müßiggangs, aber auch um die Wertschätzung der Handarbeit als Mittel zur Sicherung des Lebensunterhalts zu tun war. Darüber hinaus berief er sich auf die Haltung bedeutender Kirchenväter und -lehrer.158 In Deventer, dem Stammhaus der weiblichen devotio moderna, hatte der zweite Rektor Johannes Brinckerinck diesen Aspekt des Alltagslebens systematisch ausgebaut, indem er die der Textilarbeit kundige Beerte Swijnkens zur Anleitung der Konventualinnen ins Haus holte, was auch zur wirtschaftlichen Stabilisierung führte.159 In den Viten wird die Arbeit als selbstverständlicher Bestandteil des Lebens erwähnt; am Beispiel ihrer Ausführung wird die Tugendhaftigkeit und die beständige Ausrichtung der inneren Haltung auf die Ideale der Devoten beschrieben. Auch für den umgekehrten Fall, dass aus der manuellen Tätigkeit geistliche Anregung bewolde off enyger hande hantspelen die synen staede niet en beteemden off oick onbehoede geselschap nachts off daegs daer syn geruchte mede gemynret wort hantieren ende v r drieuen wolde (a.a.O. 81 –82 ). 156 Zu nennen wären Johan van Berenbrock (J.: 12.8.1484); Hermen Meylert (J.: 13.4. ohne Jahr); Jan van Eyl (J.: 25.2.1560); Arnt Hinssen gnant Thysz (J.: 8.3.1565); Derck Roebeck (J.: 5.11. ohne Jahr), Henrick Helman (J.: 21.4.1571) und Henrick Tacken (20.5.1574). 157 Zur Vielfalt der möglichen Rechtsformen hinsichtlich des Status, wie sie in Windesheimer Klöstern vorkamen, vgl. KOHL, Konversen, bes. ab S. 70. 158 REHM, Diss., S. 231; vgl. auch ders., Wirtschaftstätigkeit, S. 249f. 159 DE MAN, Stichtige punten, S. XXXII u. 196–198.
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zogen wurde, gibt es Beispiele.160 Aus anderen Frauenkonventen sind Texte erhalten, die die Tätigkeit des Spinnens und Webens als Ausgangspunkt und Gliederungsmodell benutzen und so Lebenswelt und geistliche Betrachtung miteinander verknüpfen.161 Die früheste Erwähnung erfahren texilgewerbliche Tätigkeiten in der ältesten Urkunde über die Befreiung von städtischen Lasten aus dem Jahr 1438 (Kop. 4). Dort wurde bestimmt, dass im Konvent ein Webstuhl zum Weben von Wolle aufgestellt werden durfte, der nur dem Eigenbedarf dienen sollte.162 Während diese Bestimmung das tatsächliche Ausmaß der textilgewerblichen Tätigkeit offen lässt, gibt die Baugeschichte dafür deutlichere Anhaltspunkte. Im Jahr 1447 entstand als erstes neues Konventsgebäude das Spinnhaus. Vier Jahre später wurde ein Grundstück zur Leinenbleiche gepachtet.163 Spinnen und Weben müssen also in einem bestimmten Zeitraum im Alltagsleben einen wichtigen Platz eingenommen haben. Diese Annahme korrespondiert mit Bestrebungen des Konvents nach wirtschaftlicher Unabhängigkeit und Eigenständigkeit, die sich auch in der herzoglichen Erlaubnis zur Einrichtung einer Pferdemühle im Jahr 1479 (Kop. 173) und in der Sicherung des Grutrechts, das auf dem Konventsgrundstück lag, zeigten (Kop. 5 v. 5.2.1438).164 In späterer Zeit lassen sich der Grund- und Rentenbesitz als das wesentliche wirtschaftliche Fundament ausmachen. Seine genaue Bedeutung ist schwierig zu ermitteln. Im Kopiar sind insgesamt 105 Rentenbriefe enthalten, die mehrheitlich über Stiftungen an den Konvent gelangten, wobei die Anzahl der Geldrenten die Anzahl der Naturalrenten übersteigt. Besonders viele Renten wurden zwischen 1470 und 1480 sowie zwischen 1500 und 1510 gekauft, wobei zwischen 1470 und 1480 auch durch 160 Dazu grundlegend B OLLMANN, Arbeit; vgl. auch R EHM , Wirtschaftstätigkeit, S. 251 mit weiteren Beispielen. 161 Mehrere Texte werden genannt 2VL 2, Sp. 1174–1176 im Art. ‘Der geistliche Spinnrocken’, vgl. außerdem Johannes Veghe, zwei Predigten zum ‘Geistlichen Hochzeitskleid’ (ca. 1492 gehalten im Münsterschen Schwesternhaus Niesing), herausgegeben von J OSTES, Veghe, S. 222–268; RÖCKE. 162 Die Konventualinnen genießen das Recht Sonsbecker Bürger ... vitgeseegt des wullen Ampts des sie oen nyet vorder aen nemen en soilen Jn oeren huese ende Conuente dan sie moegen daer ynnen een wullen getourre ende nyet meer setten daer sie oersselffs wullen gaern mede weuen mogen ende nyemant anders van buten ... (Düsseldorf, HStA, r Sonsbeck, Akten 1, 13 ). 163 Zum Bau des Spinnhauses vgl. die chronikalischen Notizen Düsseldorf, HStA, v r Sonsbeck, Akten 2, Bl. 50 –62 , abgedruckt Sonsbeck 1320–1970, S. 13, RATHERT, Hausarbeit, S. 67 und hier S. 546; zum Grundstück zur Leinenbleiche s. Kop. 21 v. 15.4.1451. Zu Belegen der Spinn- und Webtätigkeit in späterer Zeit vgl. auch RATHERT, Hausarbeit, S. 30. 164 Zur ländlichen Hauswirtschaft des Konvents allg. vgl. auch RATHERT, Andreaskloster, S. 144–145.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Schenkung und Mitgift zahlreiche Renten an den Konvent fielen.165 Renten wurden in verschiedenen Währungen bezogen, deren Wert wiederum zusätzlich auch vom materiellen Wert der Münzen bestimmt war.166 Markierungen im Kopiar lassen erkennen, welche Urkunden ihre Gültigkeit verloren. Jedoch ist nicht mehr ersichtlich, zu welchem Zeitpunkt das zurückfließende Kapital wiederum zur Verfügung stand. Additionen der verschiedenen Natural- und Geldrenten, wie sie RATHERT und REHM vornehmen, haben somit höchst vorläufigen Charakter. Die Getreiderenten bieten eine gewisse Orientierung, bei denen RATHERT und REHM allerdings zu unterschiedlichen Zahlen gelangen. RATHERT ermittelte für das Jahr 1463 Getreiderenten in Höhe von 37 Maltern und 6 Scheffeln, die – auf Grundlage eines Getreidebedarfs von zwei Maltern pro Person und Jahr – für 15–20 Personen ausgereicht hätten. Er beobachtete zudem, dass die Anzahl von Personen, die über die erworbenen Getreiderenten ernährt werden könnten, bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts ansteigt.167 Mit Blick auf die Anzahl der Bewohnerinnen lässt sich ermessen, dass Grundund Rentenbesitz das wesentliche wirtschaftliche Fundament bildeten. Dieser Besitz erlaubte es, die Klausur einzuführen, die den Aktionsradius mindestens eines Teils der Konventualinnen begrenzte. Er schuf zudem die Möglichkeit zu der in den Gebet- und Andachtsbüchern vorgesehene Kontemplation und für den Handschriftenbesitz selbst. Damit fügen sich die Beobachtungen zur Wirtschaftsgeschichte des Sonsbecker Konvents zum Profil der devotio moderna allgemein, wonach die Arbeit der eigenen Hände einen bedeutenden Faktor innerhalb des Konventslebens darstellte und besonders in der Gründungsphase von Bedeutung war, die wirtschaftliche Stabilität jedoch über Grund- und Rentenbesitz erreicht wurde.168 Das Wirtschaftsleben war Schnittstelle zur Umgebung, schien aber in Sonsbeck keinen Grundsatzentscheidungen unterworfen gewesen zu sein, die etwa zu einer konsequenten Beschränkung der Außenkontakte oder einer deutlich erkennbaren bewußten Ausgestaltung geführt hätten. Das Wirtschaftsleben verdeutlicht die Vielfalt der Lebensbereiche und Lebensformen, die auch innerhalb des nicht allzu großen Konvents bestanden haben müssen, und zeigt, auf welche Weise der Freiraum für die Entwicklung des geistlichen Lebens entstand. 1.3. Außenwirkung und Außenkontakte Der Andreaskonvent war bis zu seiner Aufhebung die einzige geistliche 165 166 167 168
RATHERT, Andreaskloster, S. 142–143; ders., Hausarbeit, S. 22–23. METZ, S. 208–209. RATHERT, Andreaskloster, S. 143; ders., Hausarbeit, S. 25. KOCK, Buchkultur, S. 79–110, bes. S. 103f. u. 109.
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Einrichtung in Sonsbeck. Im Jahr 1852, und damit erst etliche Zeit nach der Auflösung des Andreaskonvents, erhielt der Ort mit dem Franziskanerinnenkloster St. Bernardin in Sonsbeck-Hamb erneut ein Kloster, das nicht nur die geistliche Lebensform anbot, sondern auch karitativ tätig war.169 Somit erweiterte das Schwesternhaus seit dem Spätmittelalter und noch über die frühe Neuzeit hinaus das Spektrum der Lebensmöglichkeiten in der Stadt. Es holte mit den Beichtvätern erfahrene Geistliche in den Ort, trug über das Angebot der Fürbitte und die Möglichkeit zur Versorgung und später auch über die Krankenpflege Bedürfnissen Rechnung, die nicht über den Bürgerhaushalt abzudecken waren. Schließlich bildete es über die Klostergebäude und die erhaltenen Handschriften einen Kulturfaktor. Der Konventsaufbau im Spätmittelalter fiel mit der Blütezeit der Stadt Sonsbeck zusammen.170 Gegründet 1320, gehörte Sonsbeck zu den kleineren und jüngeren klevischen Städten.171 Im 15. Jahrhundert entstanden wichtige Einrichtungen und Gebäude, die die Stadt als Gemeinwesen ausgestalteten. Die Gründungsphase mit der Stiftung durch Heilwich Harst im Jahr 1410 und die Umwandlung in einen Tertiarinnenkonvent 1428 liegt in zeitlicher Nähe des Neubaus der Burg durch Herzog Adolf I. von Kleve im Jahr 1417,172 die den Auftakt zu einer ganzen Reihe von Maßnahmen des Stadtausbaus bildete und zugleich auch dem Landesausbau diente. Im selben Jahr wurde unter herzoglicher Beteiligung die Jacobus-Vikarie gestiftet.173 Weitere Schritte waren die Verleihung eines Wochenmarktes durch den Herzog im Jahr 1431 und die Übertragung des Taufsteins in die Stadtkirche St. Maria Magdalena im Jahr 1431/32.174 Im Jahr 1478 wurde die Katharinenkirche vor den Toren der Stadt neu erbaut, also zeitnah zur Nonnenweihe und im Jahrzehnt, in dem für St. Andreas die größten Rentenzuwächse sowohl durch Kauf, Stiftung und Mitgift zu verzeichnen waren.175 Zu Recht sieht daher WENSKY die Gründung des Andreaskonvents im Zusammenhang mit dem Aufbau der Stadt in der ersten Hälfte des 169 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 12; RÖNZ, Kirchen, Klöster, Konfessionen, in: WENSKY, Sonsbeck. Geschichte, S. 277–278. 170 Zur Geschichte der Gemeinde Sonsbeck s. W ENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), und dies., Sonsbeck. Geschichte. Daneben liegt eine ältere Darstellung von WÜSTEN vor, die für wissenschaftliche Zwecke nur eingeschränkt brauchbar ist. 171 E NNEN, S. 58; W ENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 2, WENSKY, Sonsbeck. Geschichte, S. 22–23. 172 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 2; dies., Sonsbeck. Geschichte, S. 24 u. 37. 173 W ÜSTEN, S. 78; WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 10; dies., Sonsbeck. Geschichte, S. 118. 174 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 5, 7 u. 10, vgl. auch THISSEN III, S. 674f. u. WENSKY, Sonsbeck. Geschichte, S. 58, 97f. u. 109; S. 114ff. zur Baugeschichte der Kirche. 175 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 10.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
15. Jahrhunderts;176 dabei scheint die Entwicklung von St. Andreas dem Kirchenausbau vorausgegangen zu sein und das Vertrauen der Stadtbewohner zuerst auf sich gezogen zu haben. Konkrete Träger und Förderer aus dem lokalen Umfeld lassen sich ausgehend von Schenkungen und Stiftungen ermitteln. Im Kopiar sind Stiftungsurkunden vor allem aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts niedergelegt; ein Vermächtnis von zwei Gulden aus dem Jahr 1439 wird nicht erwähnt,177 so dass für die frühere Zeit Lücken vermutet werden müssen. Allerdings gibt es eine Reihe von Urkunden, in denen der genaue Zweck der Übergabe von Besitz(anteilen) und Renten nicht angegeben wird. Folgende Tabelle vermittelt eine Übersicht der Besitzübertragungen in zeitlicher Reihenfolge und über die Geber, bei denen es sich eindeutig um eine Stiftung handelt:178 3.1.1461 9.7.1461 15.8.1469 22.11.1470 3.5.1471 8.9.1472 8.9.1472 19.4.1474 15.10.1483 26.11.1483 30.11.1484 30.11.1484 14.4.1494 14.4.1494 3.5.1547
jährl. Rente von 3 Gulden für eine Seelmesse 20 Gulden für ein Jahrgedächtnis stehen aus jährl. Rente von 9 alde vleems Testament zugunsten des Konvents erwähnt jährliche Rente von 5 Pfund Öl jährl. Rente v. 2 Gulden (Seelgerätstiftung) jährl. Rente v. 1 Gulden (Seelgerätstiftung) jährl. Rente v. 3 Maltern Roggen (Seelgerätstiftung) Anrechte an einem Hof (Stiftung erwähnt) jährl. Rente v. 1 Arnh Gulden Grundstück jährl. Rente von 6 Gulden jährl. Rente von 1 Gulden (Seelgerätstiftung) jährl. Rente v. 1½ Malter Roggen (Seelgerätstiftung) jährl. Rente v. 4 Jochem dalers (Seelgerätstiftung)
Johan ingen Laet d. Ä. Willem Dijckmann, Priester Herman und Beel Maes Roeleff Bloem, Priester Lijesken Taiken, Witwe Johan ingen Laet d. Ä. Johan ingen Laet d. Ä. Johan ingen Laet d. Ä. Herman und Mechtelt van Vuerd Henrick Zonnyken, Priester Johan Berenbroick, Priester Johan Berenbroick, Priester Thijes v. Wiesbeke, Priester Thijes v. Wiesbeke, Priester Pater Johan Powels
Es fällt auf, dass im letzten Drittel des 15. Jahrhunderts zahlreiche Priester als Wohltäter auftreten. Darunter finden sich Sonsbecker Geistliche wie Wilhelm Dijckmann, der im Jahr 1455/56 am Ort nachweisbar ist.179 Bür176 177
A.a.O., S. 3. OEDIGER , Liber quondam notarii, Nr. 183 Testament der jonffrou Hill Hacken vom 16. Juni 1439 (Seelgerätstiftung), vgl. auch RATHERT, Hausarbeit, S. 28. 178 Urkunde bzw Urkunden vom 3.1.1461 (Kop. 114), vom 9.7.1461 (Kop. 86), vom 15.8.1469 (Kop. 98), vom 22.11.1470 (Kop. 123), vom 3.5.1471 (Kop. 124), vom 8.9.1472 (Kop. 129 u. Kop. 130), vom 19.4.1474 (Kop. 149), vom 15.10.1483 (Kop. 212), vom 26.11.1483 (Kop. 178), vom 30.11.1484 (Kop. 201 u. Kop. 205), vom 14.4.1494 (Kop. 250 u. Kop. 252) und vom 3.5.1547 (Kop. 328). 179 Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IX, Sp. 547.
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germeister, Schöffen und Rat der Stadt Sonsbeck hatten den Priester Henrick Zonnyken im Jahr 1472 dem Herzog von Kleve für den Heiligkreuzaltar in Sonsbeck präsentiert.180 Auch Geistliche aus der Umgebung haben dem Konvent Renten und Grundbesitz übergeben, der sich nicht eindeutig als Stiftung identifizieren lässt. Herman Moer, der dem Konvent im Jahr 1469 Jahrrenten übergab, war Vikar der Kirche in Rees (Kop. 94, Kop. 96);181 ein Johan Dickmann war Vikar in Uedem (Kop. 239). Vermutlich kam er aus Sonsbeck und war der Bruder der Konventualin Haedwich Dickmann (vgl. Kop. 26), so dass an diesem Beispiel zusätzlich familiäre Bindungen ersichtlich werden. Schließlich wird es sich bei Roeloff Bloem, der testamentarische Verfügungen zugunsten der Schwesternhäuser in Sonsbeck und Xanten traf (Kop. 123 v. J. 1470), gleichfalls um einen niederrheinischen Geistlichen handeln, da Bürgermeister, Schöffen, Rat und Kirchmeister von Griethausen die Ausfuhr der Güter aus Griethausen erlaubten. Über die Herkunft der übrigen geistlichen Stifter ist nichts bekannt; die Ausstellungsorte der Urkunden zeigen lediglich, dass das Kapital aus Sonsbeck oder der unmittelbaren Umgebung stammte. Schließlich ist ein Handschriftenlegat eines Xantener Kanonikers Philippus Schoen aus dem Jahr 1480 zu nennen, das Memorialzwecken diente. Die zahlreichen geistlichen Stifter sind ein Zeichen dafür, dass der Konvent in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als das klösterliche Leben eingeführt war und intensiviert wurde, große Akzeptanz in Kreisen des örtlichen Klerus fand. Die übrigen Namen der Stifter lassen sich den Familien und dem sozialen Umfeld zuordnen, aus dem die Konventualinnen stammten. Besonders zahlreiche Urkunden sind aus der Familie ingen Laet erhalten, die mit fünf Mitgliedern im Memorienbuch zu den häufig vertretenen Familien im Konvent gehörte. Sie zählte seit 1456 zur Xantener Führungsschicht und verdankte ihren Aufstieg den Reformen des Herzogs von Kleve.182 Einträge des Memorienbuchs nennen auch Personen oder Ehepaare ohne weitere Angaben, bei denen es sich um Wohltäter handeln wird, deren Stiftungen das Kopiar nicht dokumentiert: Willem van Bemel183 (J.: 16.9.), Arnt 180 SCHELER, Landgeistlichkeit, S. 239, Anm. 11. Heinrich Sonneken wird auch als Zeuge in einer die Sonsbecker Armen betreffenden Angelegenheit genannt, s. Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten VIII.2, S. 218. 181 Anhand von Legaten an das Xantener Viktorstift lässt sich erschließen, dass der Priester in den Jahren 1484/85 verstorben sein muss, vgl. Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IV.2, S. 12* u. Sp. 228 v. 1484/85. Mitglieder der Familie Moer finden sich auch unter den Stiftsgeistlichen, vgl. a.a.O., S. 12* und Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten VIII.2, Register. 182 WEINFORTH, S. 90. 183 Der Name Wilhelm van Bemel taucht in verschiedenen Zusammenhängen auf, 1371 und 1379 als Bürgermeister und 1388 als Richter von Xanten (WEINFORTH, S. 85); 1365–1402 als Schöffe in Xanten, er ist Schwiegersohn des Arnold Heimerick, s.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
und Nenneken angen Eynde (J.: 14.5.), Hermen und Lugert van G(h)ent (J.: 19.5.1487), Derck und Beelken van Hage184 (J.: 4.7.1494), Jan und Beel Heydken (J.: 24.8.), Hermen Heilwigen (J.: 18.2.1522), Kathryn Heilwigen (J.: 25.4.), Meyster Peter ingen Laet (J.: 4.5.1472), Derck Nyenhuys185 (J.: 30.9.1438), Sweer van Rijngenberch und seine Frau (J.: 9.11.1516) sowie Gherit Tacke (J.: 4.7.). Im Fall des Meyster Henrick Ysbolt (J.: 21.8.1493) werden später zum selben Termin seine Frau Jut und die Kinder nachgetragen. Schließlich waren noch einige wenige Geschäftspartner potenzielle Bindeglieder zu geistlichen Einrichtungen der Umgebung. In geschäftlichen Zusammenhängen hatte der Konvent Kontakte zum Schwesternhaus Xanten (Kop. 236), zum Zisterzienserkloster Kamp (Kop. 255) und nach Marienvrede (Kop. 334). Bedeutsamer für das Profil und das geistliche Leben war jedoch die Herkunft der Beichtväter und der Konventualinnen. 2. Die Beichtväter Herkunft und Tätigkeit der Beichtväter markieren die Kontakte, das regionale Einzugsgebiet und die Ausstrahlung des Andreaskonvents in ihrer größten Ausdehnung. Die Herkunft der Beichtväter galt bisher als unbekannt,186 lässt sich in einigen Fällen jedoch nach einer erneuten Durchsicht der Quellen ermitteln.187 An ihr wird exemplarisch deutlich, wie sich der Konvent zunehmend von Westen zur unmittelbaren Umgebung im Erzbistum Köln orientierte und welche Schwierigkeiten besonders im 15. Jahrhundert bestanden haben müssen, einen Beichtvater zu bekommen. GORISSEN, Führungsschichten, S. 134, Anm. 97. Vgl. außerdem Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IX, Sp. 21, 54, 68, 141, 151, 171, 194, 210, 227, 306, 412, 412 mit Belegen zwischen 1404/05 und 1440/41. Ein W(ilhelm?) van Bemel wird nochmals für 1450–1457 als Schöffe und für 1449 als Bürgermeister von Xanten genannt (WEINFORTH, S. 85). Ein Wilhelm van Bemmel ist 1497 Grundbesitzer in der Iselhorst (BRANDTS, Nr. 38). 184 Ein Derick van Hage wird im Jahr 1465 als Schöffe in Emmerich genannt, s. BRANDTS, Nr. 19; WEINFORTH, S. 113 nennt ihn auch für die Jahre 1480–1490 (Derick van Haege). 185 Die Familie Nyenhuys gehörte zur jüngeren Führungsschicht in Kleve (1495– 1596), ihre Mitglieder sind häufig im Dienste des Landesherren; sie gehörte der Ministerialität des Klever Marienstiftes an, vgl. WEINFORTH, S. 34 u. 39f. 186 Die Namen der Beichtväter sind in den Fraterhäusern nicht nachweisbar, vgl. REHM, Diss., S. 116 und RATHERT, Hausarbeit, S. 41. Sie fehlen gleichfalls bei DOMSTA I–IV, EUBEL und SCHLAGER . 187 Von Bedeutung dabei sind Korrekturen einiger Namensformen. Von den bei REHM, Diss., S. 116, Anm. 24 genannten Namen sind die Namensformen Rutgerus van Dinslaken zu Rutger Heilwigen, Johan Powels zu Johan Alerts und Herman van Crevelt zu Herman Sweerden zu präzisieren. Zur Begründung s. die folgenden Angaben zum jeweiligen Beichtvater.
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Einige Ordensangehörige lassen sich in anderen Klöstern nachweisen; zunächst in St. Janscamp bei Vollenhove, später in St. Nikolaus in Bedburdyck und in Marienwater. Da die meisten Informationen in Kopiar und Memorienbuch überliefert sind, ist die administrative Tätigkeit am besten dokumentiert. Für die seelsorgerliche Tätigkeit gibt es demgegenüber kaum Zeugnisse.188 Ein Vertrag zwischen dem Tertiarinnenkonvent in Mariaweiler und dem NikolausKloster in Bedburdyck aus dem Jahr 1490, dem ein allgemein verwendetes Formular zugrunde liegt, verpflichtete den Beichtvater zur Spendung der Sakramente, zur Unterweisung der Schwestern und zu einem guten Vorbild. Im Gegenzug musste der Konvent für den Unterhalt aufkommen, auch wenn der Beichtvater aus Krankheitsgründen in seinen Heimatkonvent zurückkehrte. Sollte ihm ein höheres Amt übertragen werden, mussten die Schwestern auf seine Tätigkeit verzichten. Falls sein Lebenswandel zu beanstanden war, bestimmten der Generalminister und drei Patres auf Antrag des Visitators über die Versetzung.189 Verträge aus Schwesternhäusern enthalten z.T. weit detailliertere Bestimmungen, die an dieser Stelle ebenso wenig wie die Bestimmungen der Statuten generell auf den Sonsbecker Konvent übertragen werden sollen.190 An den Sonsbecker Urkunden zeigt sich, dass zumindest die Unterhaltspflicht des Konvents in einigen Fällen durch Erbschaftsregelungen und Stiftungen des Beichtvaters abgemildert wurde.191 Sicher ist, dass der Beichtvater nicht allein arbeitete, sondern dass ihm, wie in vielen Schwesternhäusern üblich,192 ein weiterer Priester zur Seite stand, der im Fall von Johann ten Daer als ons bichtvaders mede geselle bezeichnet wurde.193 Da im Memorienbuch zwischen dem siebten und zwölften Beichtvater mehr als vier Männer als patres bezeichnet werden, könnte es sich bei ihnen auch um die Helfer der Beichtväter handeln. Ihre genaue Funktion bleibt unklar. Für einige Beichtväter werden im Memorienbuch die franziskanischen Amtsbezeichnungen angegeben.194 Zumeist werden die Beichtväter jedoch 188 Vgl. dazu v.a. die Viten der Patres bei B OLLMANN/STAUBACH und SCHLOTHEUBER. 189 ALLMANG, S. 180–181. 190 Vgl. REHM, Diss., S. 193–194. 191 Kop. 99 (1461), Kop. 328 (1547). 192 Vgl. REHM, Diss., S. 192 mit Bestimmungen des Münsterschen Colloquiums. VAN HEEL, De Tertiarissen, nennt ‘Mitpriester’ lediglich für die Utrechter Konvente St. Cecilia (S. 207), St. Nicolaas (S. 210). 193 Düsseldorf, HStA, Sonsbeck, Akten 2 (Memorienbuch), Bl. 8 v zum 14.2. 194 Vgl. Einträge im Memorienbuch zum 25.10.: ... her Rutgher Heilwygen generael mynister ... , zum 14.12.: ... H.p. Willhelmus Geretz ord 3 a Reg. Definitor 1646 ... und zum 4.9. ... pater reecter Peter Henadus (=Leonards) ... 1753 alt 63 33 jaer rectoer 7
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mit Pater, später auch mit Rektor bezeichnet, wie es in den Urkunden üblich ist, wo auch die Bezeichnungen priester ende verwaerre, pater ende verwaerre, bijchter jnd verwarre usw. vorkommen. Als erster Beichtvater wird in den chronikalischen Notizen Wilhelm Buesel genannt.195 Für seine Tätigkeit gibt es spärliche urkundliche Zeugnisse. Der älteste Beleg seiner Tätigkeit für den Konvent ist eine Urkunde von 15.6.1434, in der sich Buesel, als priester ende verwaerre inder tijt des Conunets van sunte franciscus oerden bezeichnet, für den Konvent mit einem Nachbarn hinsichtlich der Abwasserführung einigt (Kop. 7). Weitere urkundliche Erwähnungen stammen aus den Jahren 1437 (Kop. 36) und 1438 (Kop. 4), wo Buesel als priester ende Rectoer in der tijd bezeichnet wird, sowie aus den Jahren 1440 bis 1447. Die Chronik bezeichnet ihn als Erbauer des Spinnhauses im Jahr 1447.196 Im Memorienbuch ist er am 14.2. mit Angabe des Todesjahres 1462 eingetragen,197 auch seine Eltern Johann (J.: 25.11.1407) und Alyt Buesel (14.9.) werden genannt. Wenn die Angabe des Todesjahrs im Memorienbuch zutrifft, hat Buesel noch etliche Jahre nach seiner letzten nachweislichen Tätigkeit für den Sonsbecker Konvent gelebt und könnte in dieser Zeit noch andere Ämter innegehabt haben. Den Namen des zweiten Beichtvaters geben die chronikalischen Notizen mit Wichman van Zwolle an und schreiben ihm den Bau der am 8. September 1462 geweihten Kirche zu.198 Die Kirchweihe folgte einer ersten Blütezeit des Konvents, in der dieser auch auswärtige Frauen anzog. Das Memorienbuch enthält keine Angaben. Eine am 12.11.1461 ausgestellte Urkunde gibt den Namen mit Wijchman Keteler van Zwolle an. Beurkundet wird der Kauf einer jährlichen Rente von sechs Gulden von der Stadt Venlo, für die Keteler, der zu diesem Zeitpunkt im Andreaskonvent lebte, 100 Gulden bezahlte. Die Rente wurde vom Rat der Stadt Venlo an den Hochaltar der Hauptkirche St. Martin geliefert. Sollte Keteler nicht mehr im Andreaskonvent leben, liefert der Rat die Rente an das Meister Geerts-Haus in Deventer oder, falls dies einer Fehde wegen nicht möglich wäre, an den Isendoorn-Konvent in Zutphen.199 Die Beteiligung des Stammhauses des jaer definitor. 195 Sonsbeck 1320–1970, S. 13, RATHERT, Hausarbeit, S. 67, vgl. auch S. 546. 196 Ebd. 197 REHM, Diss., gibt S. 116, Anm. 24 neben den Amtsjahren von 1434?–1447 das Todesjahr 1452 an. 198 Sonsbeck 1320–1970, RATHERT, Hausarbeit, S. 67, S. 13, vgl. auch S. 546. 199 Kop. 99. Die Urkunde enthält die Bestimmung, dass die Rente in den Konventsbesitz übergeht, wenn Keteler binnen drei Jahren nach Vertragsabschluss stirbt. Dieser Fall ist nicht eingetreten, da Wichmann noch 1469 nachweisbar ist. Dennoch scheint die Rente in den Besitz des Konvents übergegangen zu sein. Später wurde sie abgelöst, wie v eine Notiz Bl. 124 angibt: Item dese vi rijnsgulden sijn afgecocht van hern Gerijt Dumer
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weiblichen Zweigs der devotio moderna und eines weiteren Schwesternhauses, das bereits seit vor 1413 nach der Drittordensregel lebte,200 zeigt die Möglichkeiten an, sich auch jenseits der institutionalisierten Wege zu unterstützen. Gleichzeitig wird die Verbindung von Konvent und Priester zur devotio moderna deutlich. Als bijchter jnd verwarre deir deuoter Sustern des beslaten Cloesters sunte eindries bynnen zonsbeke o.ä. trat Keteler nur in den Jahren 1454, 1461 und 1469 in Erscheinung. Der urkundlich nachweisbare Zeitraum der Tätigkeit Ketelers in Sonsbeck gibt darüber hinaus Anlass, mit seiner Amtszeit die Einführung der Klausur sowie die Entstehung des ältesten Gebetbuchs und des ältesten Teils des Kopiars in Verbindung zu bringen. Dass Keteler den Konvent in die aktuelle Buchkultur der devotio moderna einband, lässt zudem der Venloer Rentenkauf vermuten, der ihn auch in die Nähe des dortigen Tertiarinnenkonvents Mariendaal geführt haben könnte, aus dem möglicherweise die mit den Sonsbecker Handschriften in mehrfacher Hinsicht verwandte Handschrift Paris, BN, Cabinet des estampes, Rés Ea 6 erhalten ist. Während die ersten beiden Beichtväter Weltkleriker waren, war mit dem dritten Beichtvater Rutger van Dinslaken erstmals ein Tertiar tätig. Sein Name wird auch im Zusammenhang mit der Stiftung einer Vikarie genannt, deren genaue Umstände unklar bleiben. Am 15. Oktober 1483 übertrugen die Kirchmeister der Kirche von Uedem ihre Behandigung (hant recht Ind toeseggen) am Hof Ten Kaet in der Nähe von Uedem an den Konvent. Erwähnt wurde dabei auch eine Vikarie, die Hermen van Vuerd und seine Frau Mechtelt für Rutger und seine Nachfolger zugunsten des Antonius-Altars gestiftet hätten. Die Urkunde über die Stiftung, die in diesem Zusammenhang erwähnt wird, ist allerdings im Kopiar nicht enthalten, so dass offen bleiben muss, ob Rutger vor oder neben seiner Tätigkeit in St. Andreas bzw. der Profess als Tertiar Vikar in Uedem war und die ihm gestifteten Einkünfte mitnahm.201 Im Memorienbuch ist Rutger zum 25.10. eingetragen. Der Eintrag enthält den Hinweis, dass Rutger als Generalminister das höchste Amt innerin hern Adams ons paters tijden anno vlii (zw. 1502–1511). Kop. 100 vom 9.1.1467 zur Erhöhung der Ablösesumme. 200 Monasticon Batavum I, S. 207 u. II, S. 219, vgl. außerdem VAN HEEL, De Tertiarissen, S. 222–223 und GOUDRIAAN, De derde orde van Sint Franciscus in het bisdom Utrecht, S. 244, Nr. 164. 201 Düsseldorf, HStA, Sonsbeck, Akten 1, 200r–v: Ind dit heben die geswaeren consentiert beliefft ind auergegeuen van wegen der kerken vurs Ind der vycaryen die Hermen van Vuerd Ind Mechtelt sijn huysfrouwe heben gesticht den voirg heren Rutgher Ind allen sijnen naeuolgeren den vurs hoff alsoe alsoe (!) aen te nemen op alle pene Jnd vurwerden Ind in alre maeten Jnd maenieren als nae inhalt eens Schepen brieffz die dair op gemaeckt Jnd besegelt is den die kerkmeisters dair van heben tot behoeff Sunte Antonys Altaer (Kop. 212).
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halb seines Tertiarenkapitels innehatte.202 Seine Tätigkeit fügt sich insofern in den Rahmen der devotio moderna ein, als dort häufig verdiente Mitglieder Beichtväter der Schwestern wurden.203 Mit der vollen Namensnennung werden an dieser Stelle die Grundlagen für weitere Forschungen zu seiner Person geschaffen. Auch die Eltern, Stin Heilwygen (28.10) und Henrick Heilwygen (27.10.), werden genannt. Dennoch hat sich bisher nicht ermitteln lassen, für welches Kapitel Rutger tätig war.204 Mit seiner Amtszeit wird vor allem der Ausbau der Wirtschafts- und Bautätigkeit verbunden. Die chronikalischen Notizen berichten vom Bau des Priesterhauses (heren huis, 1478) und des Konventsgebäudes (ons huis), der Küche und des Refektoriums (1487).205 Nach den Urkunden des Kopiars trat er in den Jahren 1472 bis 1487 häufig für den Konvent auf, zumeist als Käufer, aber auch als Empfänger von Grundstücken und Renten, die zur Mitgift von Schwestern gehörten, und der Stiftung einer jährlichen Rente.206 Gleich zu Beginn seiner Amtszeit änderte er die Verpflichtung zu einer Seelmesse, die Johann ingen Laet dem Konvent am 3.1.1461 für sich und seine Frau gestiftet hatte. Dabei bewies er nicht nur sein Verhandlungsgeschick, sondern zeigte auch verschiedene Möglichkeiten des Konvents für das Totengedächtnis. In der Urkunde war bestimmt, dass der Pater gegen eine jährliche Rente von drei Gulden wöchentlich eine Seelmesse lesen sollte und dabei Johanns, seiner Frau und ihrer Eltern gedenken und die Schwestern zur Fürbitte ermahnen sollte. Unten am Rand ist im Kopiar ein Vermerk über Änderungen im Jahr 1472 notiert. Da die Belastung zu hoch sei, habe der Stifter dem Pater zugestanden, dass eine beliebige Messe gelesen werden könnte, und, wenn es möglich wäre, wöchentlich ein ‘Requiem’ und das Gedächtnis in der Messe. Die Vorsteherin sollte die Konventualinnen einmal in der Woche zur Fürbitte anhalten und der Pater sollte das Gedächtnis nicht in der Messe erwähnen.207 202 Jairg ons selige pater her Rutgher Heilwygen generael mynister Die derde bichtvader ons huys M cccc en lxxxvij. 203 REHM, Diss., S. 195. 204 Er wird weder bei VAN HEEL, De Tertiarissen, S. 313–314 in der Liste der Generalminister des Utrechter Kapitels noch bei ALLMANG, S. 147–148 für das Kölner Kapitel genannt. Beide Listen sind nicht ganz vollständig. Wahrscheinlicher ist das Utrechter Kapitel, da sein Nachfolger in Sonsbeck aus St. Janscamp bei Vollenhove stammte (s.d.). Der Name fehlt gleichfalls bei BARNOUW; GOUDRIAAN, De derde orde van Sint Franciscus in het bisdom Utrecht; VAN HEEL, Kapittel van Zepperen; DE KOK, Klarissen en Tertiarissen; ders., De keulse Tertiarissenkongregatie. 205 Sonsbeck 1320–1970, S. 13, RATHERT, Hausarbeit, S. 67, vgl. auch S. 546. 206 Vgl. die Hinweise auf Urkunden des Kopiars im Personenregister. 207 Kop. 114, Düsseldorf, HStA, Sonsbeck, Akten 1, hier Bl. 136 v. Nachtrag: Item ic Rutgerus van dynslaken pater toe der tijt heb hier op ghestoent (?) teghen Johan in gen laet ende wolde den last niet aennemen. Soe heuet her Johan voirs consentiert dat men lesen mach wat missen dat men wil· mer aff men sonder enighen last kan soe sal men
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Für die folgenden Beichtväter enthalten die chronikalischen Notizen keine Informationen mehr zur jeweiligen Tätigkeit. Das Memorienbuch bezeichnet Johann van Campen in einem Eintrag zum 15.2. als vierten Beichtvater und nennt das Jahr 1505 als Todesjahr. Die Eltern, Ryckland und Menes van Campe, sind am 6.4. und 22.12. eingetragen. Johann van Campen stammte aus dem noch nördlich von Zwolle gelegenen Tertiarenkonvent St. Janscamp bei Vollenhove, dem Haupthaus der Utrechter Tertiarenkongregation, in dessen nur unvollständig erhaltenes Memorienbuch er ebenfalls zum 15.2. eingetragen war. Dabei wurde seine Tätigkeit in Sonsbeck erwähnt.208 Im Zusammenhang mit dem Sonsbecker Konvent wird er in Urkunden aus den Jahren 1488 bis 1503 genannt. Zumeist handelt es sich dabei um Ankäufe, aber auch eine Verpachtung und allgemeine Angelegenheiten, wie die erneute Befreiung von städtischen Lasten am 6.8.1499 (Kop. 265). In seine Amtszeit fiel die Teilnahme des Sonsbecker Konvents am Generalkapitel der niederrheinischen Tertiaren im Jahr 1496.209 Sie zeigte das Bestreben, Anschluss an die Konvente in unmittelbarer Nähe zu finden. Während seiner Amtszeit dürfte der Großteil der erhaltenen Gebetbücher entstanden sein. Über den fünften Beichtvater gibt lediglich die Konventsüberlieferung Auskunft. Das Memorienbuch enthält sein Jahrgedächtnis zum 3.8. mit dem Todesjahr 1510. Allerdings ist Adam van Ree noch im Jahr 1511 urkundlich nachweisbar. Er wird in etlichen Urkunden aus den Jahren 1505 bis 1511 als Vertreter des Konvents genannt. In vier Fällen handelten Prokuratoren in seinem Auftrag, wofür es lediglich aus der Amtszeit des Rutger Heilwigen zwei weitere Beispiele gibt.210 Die Prokuratoren forderten dabei jeweils Pfänder für Renten ein, was ein erster Hinweis auf die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage sein könnte.211 In einer von den Schöffen von Deventer ausgestellten Urkunde aus dem Jahr 1507 wird der Name des Paters mit Adam van Wesell angegeben, der wahrscheinlich mit requiem halden ter weken eens ende men sal sunderlinghe memorie halden in der missen. Ende voert soe sal die matersche den sustern ter weken eens een vermanung te doen dat sy daer voer bidden ende die pater en sal niet kundighen in der missen. Item dit is ghededinct a° m cccc lxxij. Da der Nachtrag nicht von der Texthand stammt, könnte es sich um einen eigenhändigen Eintrag des Beichtvaters handeln. 208 VAN SLEE, Mededeelingen, S. 80: Heer Johan van Campen, een profest preester, bychtvader der susteren toe Zonsbeech, MDV. Zu dem aus einem Fraterhaus hervorgegangenen Konvent in Vollenhove allg. vgl. auch WEILER, Volgens de norm van de vroege kerk, S. 69–70. 209 ALLMANG, S. 41. 210 Kop. 121 vom 22.11.1470 und Kop. 122 vom 23.2.1471. Prokurator ist jeweils Derick vander Waeld. 211 Kop. 311 vom 4.8.1507 (Prokurator: Henrick ther Eyck), Kop. 317, Kop. 318 und Kop. 321 vom 20.2.1509 (Prokurator: Gerit Praest).
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Adam van Ree gleichzusetzen ist und den bisher einzigen Hinweis auf den Herkunftsort des Paters darstellt.212 Die Namen der Eltern werden im Memorienbuch zum 23.4. mit Ydken und zum 15.3. mit Johann van Ree angegeben. In die Amtszeit des sechsten Beichtvaters Johann van Stralen fallen tiefgreifende Veränderungen. Als Beichtvater ist er in den Jahren 1511 bis 1537 nachweisbar, doch sind aus seiner Amtszeit weniger Urkunden als aus den vorigen Jahren erhalten.213 Bemerkenswert ist der erneute Vertrag mit der Stadt Sonsbeck vom 18.2.1521 über die umfassendere Befreiung von städtischen Lasten mit einer Laufzeit von 30 Jahren, für den der Konvent 150 Gulden zahlte (Kop. 345). Wahrscheinlich sind Urkunden aus dieser Zeit verloren gegangen, denn im Jahr 1530 wurde eine Urkunde für einen Vorgang aus dem Jahr 1518 nachträglich ausgestellt.214 Vom Jahr 1523 bis zu Johanns Tod ist lediglich eine Urkunde aus dem Jahr 1537 erhalten (Kop. 323). Das Memorienbuch nennt sein Jahrgedächtnis zum 25.10.1551. Eine Randnotiz im Kopiar über die Ablösung einer Getreiderente im Jahr 1511, das als erstes Amtsjahr des Paters Jan Alerts bezeichnet wird,215 lässt vermuten, dass Johann van Stralen mit dem Pater identisch war, der auch unter dem Namen Johann Powels erscheint (Kop. 328). Im Memorienbuch findet sich kein Eintrag, doch werden die Eltern Mechtelt Alerts zum 6.6. und Pouwel Alerts zum 27.6. genannt. Wahrscheinlich wurde Johann auch mit dem Vornamen des Vaters benannt und ist identisch mit here Johan Powels Pater deß Conunetz bynnen Sonsbeeck van Sanct Franciscus orden, der am 3.3.1547 seiner Nichte Mechthild Schroers, die im Memorienbuch als Mater des Andreaskonvents bezeichnet wird, eine jährliche Rente von vier Joachimsthaler Guldengroschen für den Konvent übertrug. Eineinhalb Taler sollten für ein Jahrgedächtnis verwendet werden und vier brabantische Stüber sollten der Pater und sein Gehilfe für eine Messe erhalten. Anderenfalls sollte die Seelgerätstiftung zu einer Mahlzeit für die Konventualinnen verwendet werden.216 Diese Bestim212 Kop. 313 vom 15.11.1507 Kauf einer jährlichen Rente. In Wesel gibt es bisher nur wenige Nachweise für den Familiennamen. ROELEN nennt S. 435 lediglich die Eheleute Henrich und Hylken van Ree, die im Jahr 1489 eine Leibzucht aus ihrem Haus in der Nederstraten verkaufen. 213 Erwähnt wird der Beichtvater auch in Düsseldorf, HStA, Urk. 4 des Augustinerchorherrenstifts St. Spiritus in Uedem (Gnadenthal bei Kleve) vom Jahr 1527, wo er Konventsangehörige in einer Erbschaftsangelegenheit vertritt. 214 Kop. 322 (s.a. Abschnitt zum Kopiar). 215 Bl. 209 r zu Kop. 223: Item dit malder roggen is afgeloest int iaer van xi inder duystermaent (Monat Dezember) in ons paterz her Ian Alerts yerste iaer. 216 Düsseldorf, HStA, Sonsbeck, Akten 1, 310 v ... dair voir sullen beyde myß haldenende lesn vnd wanneir sie die myß niet en halden noch lesen en súllen sy geen gelt
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mung zeigt nochmals Möglichkeiten der Memorialkultur. Weitere urkundliche Zeugnisse fehlen. Anhaltspunkte für die Biografie des siebenten Beichtvaters geben wiederum verschiedene Einträge zum Totengedenken. Das Sonsbecker Memorienbuch nennt Hermann Sweerden zum 17.3. mit der Jahresangabe 1561, seine Mutter Kathrin zum 29.8. und seinen Vater Henrick Sweerden zum 22.1.1559. Auf diesen Beichtvater bezieht sich ein Eintrag auf dem ersten Vorsatzblatt der Darmstädter Handschrift 1834. In der Notiz heißt es, im Jahr 1556 (!) sei der Verwandte Hermmen van Krijffelt, Pater in Sonsbeck, am Fest der hl. Gertrud an einem Montag verstorben.217 Auch Hermann hatte also Verwandte im Sonsbecker Konvent. Unter dem Herkunftsnamen Hermann von Krefeld findet man ihn zum 16.3. auch im Memorienbuch von St. Nikolaus in Bedburdyck. Dort wird zudem angegeben, er sei nach 1556 zum Minister gewählt worden, die Sonsbecker Schwestern hätten ihn jedoch nicht ziehen lassen wollen, so dass man neu wählen musste.218 Der Eintrag belegt, dass es sich bei Hermann Sweerden und dem Minister von St. Nikolaus um dieselbe Person handelt und zeigt zudem, dass der Konvent im 16. Jahrhundert in das Kölner Tertiarenkapitel integriert war. Im Zusammenhang mit dem Sonsbecker Konvent wird Hermann lediglich in zwei Urkunden aus den Jahren 1554 und 1561 bezeugt, die damit die nachweisliche Zeitspanne seiner Tätigkeit markieren (Kop. 339 u. 286). Nach Hermann Sweerden werden die Patres in den Memorienbucheinträgen bis zum zwölften Beichtvater nicht gezählt, so dass nicht immer ganz deutlich wird, wer jeweils als Vorsteher des Hauses zu betrachten ist. Neben den Namen sind nur noch wenige urkundliche Belege vorhanden. Zum 9.6. verzeichnet das Memorienbuch das Jahrgedächtnis des Paters Peter Clochtmans aus Hüls, der dem Haus 33 Jahre vorstand und im Jahr 1592 starb. Demnach war Peter Clochtmans bereits seit 1559 Pater des Sonsbecker Konvents. Er ist wohl identisch mit dem Pater Peter Steuens, dessen Eltern Kathryn und Gaert Steuens zum 3.9. und 19.5. eingetragen sind. In den Jahren 1575 und 1582 ist Peter Clochtmans auch urkundlich belegt (Kop. 327 u. 326). Er beglaubigt das Testament seines Vorgängers Johann Alerts.219 Von seinen Nachfolgern sind häufig nur die Namen und wenige weitere Details bekannt. Das Memorienbuch nennt zum 22.9. Pater Johann vntfangen, mer die Susteren súllen dan dat gelt halden totter maltyt, vnd dat is myn leeste meynninghe vnd begertte. (Kop. 328). 217 Item in jaer ons here m v c ende en (!) lvi doe sterf mijn lief seilijgen nijf her Hermmen van Krijffelt pater te Sonsbeec op san Ghertrvvt dach op eenen manendach god troest sijn lief sijel. 218 ALLMANG, S. 58 u. 148. 219 Vgl. Kop. 328. Beglaubigungsnotiz und Testament sind von derselben Hand geschrieben.
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Helmont mit der Jahresangabe 1613, zum 6.9. Pater Laurentius Schoncks mit der Jahresangabe 1647 und zum 14.12. Wilhelmus Geretz mit der Angabe, er sei Definitor des dritten Ordens, seit 26 Jahren Rektor und im Jahr 1646 52 Jahre alt gewesen.220 Aus anderen Quellen sind die Beichtväter Christian Buicken für das Jahr 1654 und Hilarion Doegenwert bzw. Doegenhart für das Jahr 1675 bekannt.221 Heinrich (Henricus) Heuser, im Jahr 1689 in die Marianische Kongregation aufgenommen und von 1688 bis 1689 als Pater des Andreaskonvents genannt,222 war von 1693 bis 1696 (?) Minister des Nikolaus-Klosters in Bedburdyck. Er war Sohn des Neusser Ratsherrn Matthias Heuser und seiner Frau Odilie Schiffbauer, trat am 2. Januar 1670 in St. Nikolaus ein und brachte umfangreiche Güter mit. Er hatte fünf Jahre lang die Pfarrstelle in Rheindahlen inne und war Rektor der dortigen Schwestern. Sein Todesdatum wird mit dem 19.11.1702 angegeben.223 Sebastian Kreyer, zu dessen Zeiten die Verhältnisse im Sonsbecker Konvent Anlass zur Kritik gaben, wurde namentlich für den 29.9.1701 und den 7.2.1702 als Pater genannt. Er stammte aus dem Franziskanerkloster Neuss.224 Sein Nachfolger war Christian Greuter aus St. Nikolaus; belegt sind lediglich die Amtsjahre 1710/18.225 Johannes Mundelaers, für 1719 genannt, könnte mit dem Studenten aus Antwerpen identisch sein, der sich im Jahr 1701 an der Universität Köln immatrikulierte.226 Mit Petrus Leonards, dessen Namen das Memorienbuch zum 4.9.1701 mit Peter henadus entstellt wiedergibt, wird die Zählung der Beichtväter wieder aufgenommen. Leonards wird als zwölfter Beichtvater bezeichnet. Er war Profess des Klosters Marienwater bei Goch und zunächst Hilfsseelsorger in der Diözese Lüttich und im Erzbistum Köln. Er wurde im Jahr 1722 zuerst für den Sonsbecker Konvent erwähnt.227 Ab dem Jahr 1736 legte er eine Rezeptsammlung an, an der noch vier weitere Verfasser beteiligt wa-
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Vgl. auch WÜSTEN, S. 129 mit einem Beleg für das Jahr 1629. WÜSTEN, S. 129. Hilarion Doegenhardt wurde im November 1675 in die Rosenkranzbruderschaft aufgenommen (a.a.O., S. 114). 222 W ÜSTEN, S. 115 u. 129. Münster, Bistumsarchiv, Hs. 218a, 340 v Pater rector Henricus Húiser vom 3. Juli 1688. 223 ALLMANG, S. 72 u. 149; vgl. T ORSY II, I 119. 224 T ORSY II, I 156. 225 W ÜSTEN, S. 129. Vgl. T ORSY II, I 106. 226 W ÜSTEN, S. 129. KEUSSEN, Matrikel Köln V, Nr. 780, 104: Joh. Mundelaers, Antw., ex florentissimo Laurentianorum Gymnasio 22 Pauperes 27. 227 Nach RATHERT, Hausarbeit, S. 34 in einem Finanzbericht Düsseldorf, HStA, r Kleve-Mark, Akten 1238, 78 , vgl. auch S. 41–42 mit einem weiteren Beleg für 1746. TORSY II, I 180.
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ren.228 In Sonsbeck war er in der Krankenbetreuung tätig und wurde im Jahr 1738 in die Marianische Kongregation aufgenommen. Sein Vater und sein Bruder starben im gasthuis des Andreaskonvents.229 Sein Nachfolger war Johannes Gellert, im Memorienbuch in einem Eintrag zum 3.1. als 13. Beichtvater bezeichnet. Er sei im Jahr 1765 58 Jahre alt gewesen und habe das Rektorenamt zehn Jahre innegehabt. Er ist für das Jahr 1754 als Pater des Konvents bezeugt.230 Als vorletzter Rektor amtierte Engelbert Bruyns, geboren am 11.3.1726, ebenfalls aus Marienwater,231 der zum 27.2.1791 im Memorienbuch erwähnt wird.232 Die Anzahl der Amtsjahre ist wahrscheinlich falsch, würde mit 19 Jahren aber mit dem bei TORSY genannten Dienstantritt im Jahr 1775 übereinstimmen.233 Leonhard Arnold Kerpp schließlich,234 geboren am 30.4.1761 in Stralen, am 21.7.1780 als Leon. Kerpp, Stralensis unter der Rubrik divites ex gymnasio Montano an der Universität Köln immatrikuliert,235 durchlief die ersten Stationen seines Ordenslebens im Jahr 1784 in Marienwater und trat am 19. September 1791 die Stelle als Konrektor in Sonsbeck an. Im Jahr 1800 übernahm er die Sonsbecker Pfarrstelle.236 Der letzte Hausgeistliche dürfte der im Jahr 1775 an der Universität Köln immatrikulierte Paul Pinders gewesen sein, der den Angaben WENSKYS zufolge die Säkularisation des Konvents erlebte und anschließend in Sonsbeck wohnen blieb.237 3. Regionale und soziale Herkunft der Schwestern Hauptquelle für die Namen der Sonsbecker Schwestern und ihrer Eltern sowie für die allgemeine Entwicklung der Mitgliederzahlen ist das Memorienbuch, wenngleich an anderen Quellen deutlich wird, dass in späterer Zeit nicht mehr alle Schwesternnamen eingetragen wurden.238 Auf der 228 229 230
Beschrieben und veröffentlicht bei FROHBERG. WÜSTEN, S. 115, FROHBERG, S. 2. WÜSTEN, S. 129. Vielleicht identisch mit Joannes Gellen, TORSY II, I 92, Profess des Klosters Marienwater, niedere Weihen am 20.2.1728, am 19.9.1737 Beichtvater in Rumeln. 231 RATHERT, Hausarbeit, S. 42; T ORSY II, I 40. 232 Jaerghetyde van onse Eerwaerdige pater rector Brayns defenitor 29 jaer rector 1791. 233 RATHERT, Hausarbeit, S. 42. 234 A.a.O.; TORSY II, I 146. 235 KEUSSEN, Matrikel Köln V, Nr. 803,66. 236 RATHERT, Hausarbeit, S. 42, W ÜSTEN, S. 129 u. 137. 237 WENSKY, Sonsbeck. Geschichte, S. 174. 238 Nicht im Memorienbuch finden sich viele Namen der Schwestern, die im August 1671 in die Rosenkranzbruderschaft und am 13.4.1690 in die marianische Kongregation aufgenommen wurden. Es handelt sich dabei um Elis. Boom, Maria Boom, Christina Sellis, Helena Jansen, Gertrudis Breyen, Agnes Huets, Ursula Robben, Kath. Huttunghs,
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Grundlage des Memorienbuchs lassen sich für viele Schwestern das Todesdatum239 und -jahr, die Namen der Eltern sowie deren Todesdatum und -jahr zusammenstellen. Damit sind wichtige Voraussetzungen für die Ermittlung der regionalen und sozialen Herkunft gegeben. Doch lassen sich darüber hinaus auch einige Anhaltspunkte für die Lebensbedingungen im Konvent gewinnen. Joh. Peters, Sophia Jonckers, Wilhelma van Gröninge, Maria Grövers, Kath. Groevers und Kath. Janhsen (1671, WÜSTEN, S. 114) sowie um Helena Melchers, Oberin, Mar. Groevers, Agatha Praest, Sophia Tunckers, El. Breyen, Dionysia Hogen, Christ. Sellers, Anna Baaren, Christ. Bertrams, Gerdruit Jansen, Gertruidis Breyen, Agnes Heuts, Ursula Robben, Joh. Peters, Magd. Pieners, Petron. Huttinghs, Helena ter Stappen, Mecht. Daems, Mar. von den Kolck, Marg. Groevers, Maria van den Sande (1690, WÜSTEN, S. 115). Im Jahr 1738 werden wiederum 21 Nonnen in die Marianische Kongregation aufgenommen: Mar. Getr. Vogelsang, Oberin, Barbara Hulsen, An. Mar. Verbeck, Mar. Clara Verbeck, Kath. ingen Winnekendonck, Aldeg. Dickmans, Mar. Magd. van Bernumb, Franc. van Bebber, Rosa Speckmans, An. Gertr. Sandforth, Petr. Schommers, Franc. Rogmans, Barbara Ryßbroick sowie An. Helena, Mar. Christina, Mar. Margaretha, Maria Agnes, Mar. Elisabeth, Ludovica, Coleta und Angela (a.a.O.). Nicht enthalten ist r Delphina Köpp, deren Besitzereintrag des 18. Jahrhunderts Bl. 1 in die Hs. Arnhem, Bibl., Ms. 287 (Stundenbuch, mnl., 1469, geschrieben von Margariet Block im Konvent Bethanien in Arnhem) eingetragen ist, s. VAN BEMMEL, S. 194. RATHERT, Hausarbeit, S. 128–129 nennt einige zusätzliche Namen nach den vollständigen Personallisten vom Ende des 18. Jhs. (unter Berufung auf Düsseldorf, HStA, Regierung Kleve 411 Fasz. v r XXVII fol. 3 –4 v. 1802): Gertrud Dekaath aus Uedem, 63 Jahre alt, seit 5. September 1762 im Kloster, Maria Anna Lorper aus Kempen, ist 61 Jahre alt, seit 14. August 1760 im Kloster, Maria Reimier aus Kalkar, 66 Jahre alt, seit 14. Juli 1760 im Kloster, Anna Gertrud Kopper aus Winnekendonk, 65 Jahre alt, seit 14. August 1760 im Kloster, Anna Elisabeth Therharen aus Wetten, 65 Jahre alt, seit 4.2.1766 im Kloster, Johanna Gertrud Muter aus Rindern, 59 Jahre alt, seit 3.11.1768 im Kloster, Margarete Terlinden aus Sonsbeck, 61 Jahre alt, seit 4. August 1767 im Kloster, Johanna Katharina Hartmann stammt aus Sonsbeck, ist 55 Jahre alt und seit 6. August 1722 im Kloster, Margarete Schoelen aus Neukirchen, 53 Jahre alt, seit 6. August 1772 im Kloster, Elisabeth Binten aus Sonsbeck, 46 Jahre alt, seit 6. August 1772 im Kloster, Helene Wilmsen aus Kapellen, 49 Jahre alt, seit 9. August 1779 im Kloster, Gertrud Elisabeth Hutten aus Orsoy, 49 Jahre alt, seit 9. Juli 1779 im Kloster, Albertine Vischer aus Rosendahl, 52 Jahre alt, seit 9. Juli 1779 im Kloster, Margarete van den Bosch aus Valbour, 39 Jahre alt, seit 15. August 1782 im Kloster, Anna Margarete Huger aus Staelen, 43 Jahre alt, seit 15. August 1782 im Kloster, Maria Gertud Soester aus Sevelen, 40 Jahre alt, seit 23. August 1784 im Kloster, Sophie Koepp aus Uedem, 36 Jahre alt, seit 23. August 1784 im Kloster, Helena Grutter, aus Hamb, 37 Jahre alt, seit 10. Mai 1786 im Kloster, Katharina Prast aus Sonsbeck, 35 Jahre alt, seit 4. Mai 1790 im Kloster, Johanna Staut aus Goch, 31 Jahre alt, seit dem 8. August 1791 im Kloster, Andrea Angenendt aus Wetten, 31 Jahre alt, seit 12. Mai 1793 im Kloster und Gerhaide Kuster aus Uedem, 69 Jahre alt, seit dem 25. April 1751 im Kloster. 239 Der Termin des Jahrgedächtnisses fällt häufig mit dem Todestag zusammen oder liegt in seiner Nähe, vgl. ANGENENDT, S. 185–188; zur spätmittelalterlichen Eintragspraxis am Niederrhein vgl. WEISE, S. XLIV–XL.
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C. Konventsgeschichte
Von den ca. 380 bekannten Konventualinnen sind nachweislich 194 vor dem Jahr 1600 gestorben. Tatsächlich liegt die Zahl deutlich höher, da bei etlichen Jahrgedächtnissen, die bei der Anlage der Handschrift im 16. Jahrhundert eingetragen wurden, kein Jahr genannt wird. Schwestern, deren Eintrittsdatum sich aus der Urkundenüberlieferung erschließen lässt, lebten zwischen sieben und 71 Jahren, durchschnittlich immerhin gut 44 Jahre lang im Konvent.240 Dabei übertrifft die Zahl der Schwestern, die
240
Die Angaben in beiden Quellen stimmen nicht immer zusammen (z.B. werden in Kop. 19 v. 1430 noch Mechtild ter Deel und Aleid Barendongs genannt, deren Todesjahre früher liegen sollen). Erwähnt ist für jede Konventualin nur das früheste Zeugnis. Hinzugefügt ist der Ausstellungsort bzw. der Aussteller der Urkunde. J.: = Termin zum Jahrgedächtnis im Memorienbuch. Griet van Deventer Aleydt Smachts Jutken Ruwekens Lijsbeth Ruwekens Metken ter Deel Alet Sonnekens Alet Lemmen Mechtelt Kremers Aleit Barendongs Styn Lodewichs Griet Moeren Hilgert Schollekens Beel Raemdoncks Hillen Raemsdoncks Neeze Raemsdoncks Mechtelt Smets Myntte Draiers Styn Komans Kathrine opter Bynthem Jut Thonys Alyt ingen Laet Gertruyt Bene Beel angen Eynde Griet angen Eynde Ydken ingen Laet Hadewich Dickmann
Grundstückskauf 1424 (Kop. 10, Sonsbeck) Grundstückskauf 1424 (Kop. 10, Sonsbeck) Grundstückskauf 1424 (Kop. 10, Sonsbeck) Grundstückskauf 1424 (Kop. 10, Sonsbeck) Grundstückskauf 1424 (Kop. 10, Sonsbeck) Grundstückskauf 1424 (Kop. 10, Sonsbeck) Grundstückskauf 1424 (Kop. 10, Sonsbeck) Grundstückskauf 1424 (Kop. 10, Sonsbeck) Grundstückskauf 1424 (Kop. 10, Sonsbeck) 1428 unter den ersten Professen (Kop. 18, Sonsbeck) 1428 unter den ersten Professen (Kop. 18, Sonsbeck) 1428 unter den ersten Professen (Kop. 18, Sonsbeck) Besitzverzicht 1430 (Kop. 19, Sonsbeck) Besitzverzicht 1430 (Kop. 19, Sonsbeck) Besitzverzicht 1430 (Kop. 19, Sonsbeck) Besitzverzicht 1430 (Kop. 19, Sonsbeck) Besitzverzicht 1430 (Kop. 19, Sonsbeck) Besitzverzicht 1430 (Kop. 19, Sonsbeck) Besitzverzicht 1430 (Kop. 19, Sonsbeck)
J.: 7.2.1476 J.: J.: 3.9.1427 J.: 2.9.1427 J.: 8.8.1428 J.: 7.9.1472 J.: 28.8.1427 J.: J.: 18.8.1427 J.: 7.12.1465
Besitzübergabe: Kop. 52 v. 17.6.1432 (Sonsbeck) Mitgift: Kop. 47 v. 8.1.1436 (Sonsbeck) Mitgift: Kop. 36 v. 17.2.1437 (Sonsbeck) Mitgift: Kop. 15 v. 28.12.1447 (Sonsbeck) Mitgift: Kop. 15 v. 28.12.1447 (Sonsbeck) lebt am 23.8.1450 im Konvent (Kop. 242, Sonsbeck) Mitgift: Kop. 26 v. 15.12.1450 (Sonsbeckerbruch)
J.: 1.10.1473
J.: 15.3.1492 J.: J.: 6.12.1446 J.: 3.7.1479 J.: 7.9.1484 J.: 30.5.1491 J.: 17.3.1499 J.: J.:17.10. o.J.
J.: 13.9.1453 J.: 21.9.1483 J.: 15.4.1492 J.: 21.8.1484 J.: 7.4.1509 J.: 23.8.1500
196
III. St. Andreas in Sonsbeck
überdurchschnittlich lange im Konvent lebten, die Zahl derjenigen, die nur wenige Jahre dort verbrachten: Etwa ein Drittel von ihnen lebte weniger als 40, zwischen 40 und 50 oder mehr als 50 Jahre in St. Andreas. Von den ersten Professen im Jahr 1428 starb Styn Lodewichs 1465, verbrachte also 37 Jahre im Konvent; Griet Moeren starb 1492 nach 64 und Alet Sonnekens 1472 nach 44 Konventsjahren. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Schwestern, die 1430 zugunsten des Konvents auf ihren Besitz verzichteten: Hillen Raemdoncks starb 1479 nach 49, Beel Raemdoncks 1446 nach 16 und Mechtelt Smets im Jahr 1491 nach 61 Konventsjahren. Jut Thonis, die im Jahr 1432 wahrscheinlich als Witwe des Gerit Thonis ihren Besitz dem Konvent übergab (Kop. 52), lebte dort noch 41 Jahre und überlebte ihre Tochter Beel, die bereits im Jahr 1468 verstarb. Der Tod einer Konventualin während des Noviziats, für den in den Urkunden gelegent-
Kathryn Drayer Beel Hacks Mechtelt Pauwen Wendel van Riswick Griet ingen Kamp Mechtelt ingen Kamp Grietken v. Berenbroeck Katryn Wolters Gertken Benen Styn Duelen Kathrin van Bemel Idken van Wel Jutken van Bemel Aelken van Bemel Maria Schelberchgen Henrick van Deventer Elysabeth van Wyllack Alyt ingen Laet Lysbeth Wynter
Mitgift: Kop. 49 v. 19.7.1453 (Sonsbeckerbruch) Mitgift: Kop. 50 v. 30.4.1454 (Sonsbeckerbruch u.a.) Mitgift: Kop. 70 u. 71 v. 1.7.1457 (Sonsbeck u.a.) Mitgift: Kop. 141–142 v. 5.6.1458 (Rees) Erbschaftsregelung: Kop. 85 v. 4.2.1461 (Uedem u.a.) Mitgift: Kop. 85 v. 4.2.1461 (Uedem u.a.) Mitgift: Kop. 101 v. 16.1.1469 (Sonsbeck)
J.: 24.9. o.J.
Mitgift: Kop. 120 u. Kop. 134 v. 24.2.1471 (Sonsbeck) Mitgift: Kop. 125 v. 3.5.1471 (Sonsbeck) Mitgift: Kop. 143 v. 26.5.1472 (Sonsbeck) Mitgift: Kop. 150 v. 21.11.1473 (Labbeckerbruch) Mitgift: Kop. 156 u. 160 v. 12.8.1476 (Sonsbeck u.a.) Mitgift: Kop. 161 v. 22.10.1476 (Xanten) Mitgift: Kop. 216 v. 4.7.1486 (Labbeckerbruch) Mitgift: Kop. 263 v. 16.4.1493 (Herzog von Kleve) am 17.11.1500 bereits im Konvent (Kop. 261, Deventer) Mitgift: Kop. 288 v. 28.1.1505 (Joh. u. Chr. v. Wylack) Mitgift: Kop. 293 v. 28.12.1506 (Hof zu Honseler) Mitgift: Kop. 331 v. 5.1.1511 (Sonsbeck)
J.: 19.9.1504
J.: 16.3.1493 J.: 8.6.1523 J.: 5.3.1503 J.: 19.8.1468 J.: 1.9.1503 J.: 17.8.1510
J.: 28.3.1533 J.: 17.5.1536 J.: 11.6.1537 J.: 4.3.1509 J.: 6.10.1547 J.: 24.2.1513 J.: 21.9.1536 J.: 9.12.1543 J.: 26.3.1575 J.: 17.3.1540? J.: 26.3.1536
C. Konventsgeschichte
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lich Regelungen vorgesehen waren,241 wird erst in einem Eintrag des 18. Jahrhunderts zum 27.8. vermerkt. Trotz Krankheiten, Brandkatastrophen und kriegerischer Auseinandersetzungen hat das Leben im Kloster die Lebenserwartung der Frauen den erhaltenen Angaben zufolge beträchtlich erhöht.242 Demgegenüber fällt auf, dass bei der Mehrheit der Konventualinnen, die in einem der ältesten Zeugnisse genannt werden (Kop. 10 v. 28.7.1424), das Todesjahr in die folgenden Jahre fällt. Bei den ersten Professen sowie den Schwestern, die im Jahr 1430 auf ihren Privatbesitz verzichteten, kehrt sich das Verhältnis um. In den bekannten Fällen lebten die Schwestern noch etliche Jahre im Konvent. Es müssen also vor allem junge Frauen von den Möglichkeiten des institutionalisierteren geistlichen Lebens Gebrauch gemacht haben. Die Umwandlung in einen Tertiarinnenkonvent lässt sich somit auch als Ergebnis eines Generationswechsels interpretieren und als Indiz dafür, dass dieser Schritt eine positive Resonanz in der Umgebung fand. Durch die hohe Lebenserwartung dürfte sich ein durch die Reformation verursachter Mitgliederschwund in größerem Ausmaß an den Todesjahren nicht vor der Mitte des 16. Jahrhunderts zeigen.243 Die jüngste erhaltene Urkunde über die Mitgift einer Konventsschwester stammt aus dem Jahr 1511.244 Reformatorische Einflüsse zeigten sich in den niederrheinischen Städten z.T. erst später. In Sonsbeck sind die ersten Spuren reformatorischen Wirkens im Jahr 1536 nachweisbar. In den Jahren 1564 bis 1568 wurde die Messe abgeschafft, der deutsche Gottesdienst eingeführt und das Abendmahl in beiderlei Gestalt ausgeteilt.245 Daher kann man davon ausgehen, dass im Andreaskonvent fast bis zum Ende des 16. Jahrhunderts Schwestern lebten, die unter „spätmittelalterlichen“ Bedingungen in den Konvent eingetreten waren. Die Namen der Konventualinnen zeigen in ihrer Gesamtheit, welche Familien mit dem Haus auf besondere Weise verbunden waren. Mit elf 241 242
Kop. 36 (1437) und Kop. 125 (1471). Die Schwestern des Emmericher Agnes-Konvents erlangten ein ähnlich hohes Alter, vgl. die Angaben in der jeweils ersten Fußnote zu den Viten bei BOLLMANN/STAUBACH. DISSELBECK-T EWES, S. 63 errechnet ein durchschnittliches Lebensalter der Äbtissinnen von gut 56 Jahren, das ebenfalls erheblich über der durchschnittlichen Lebenserwartung verheirateter Frauen liegt. 243 Zu den nach 1560 verzeichneten Schwestern s. RATHERT, Hausarbeit, S. 116ff. 244 Kop. 331 Lisbeth Winter, Jahrgedächtnis 26.3.1536. 245 WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 13, W ÜSTEN, S. 83. In Kleve stammt der erste Beleg für Reformierte aus dem Jahr 1576 (SCHOLTEN, Stadt Cleve, S. 263); in Wesel sind evangelische Anschauungen ab 1517 nachweisbar, die Stadt ist 1540 evangelisch (HÖVELMANN, Kirchengeschichte, S. 82–83). Sonsbeck erhält 1610 den ersten reformierten Pfarrer (WENSKY, a.a.O.).
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Schwestern und einem separaten Jahrgedächtnis wird der Name van Riswick im Memorienbuch am häufigsten genannt. Der Zusatz am 17.11. zum Namen des Vaters der Trinken van Riswick zeigt, dass bei der Niederschrift die klevische Beamtenfamilie im Blick war.246 Weitere mehrfach genannte Familiennamen der Konventualinnen sind van Ringenberg mit fünf Mitgliedern und einem separaten Jahrgedächtnis, ebenfalls eine führende Familie im klevischen Gebiet,247 fünf Mitglieder mit Namen ingen Laet, vier mit Namen van Bemel, Bene, Jansen, drei mit Namen Botterman, van Breyen, ter Deel, Dickmann, angen Eynde, Claes usw., aus deren Familien häufig über eine separate Jahrgedächtnisstiftung auch ein weiteres Mitglied mit dem Konvent verbunden war. Viele Konventualinnen dürften miteinander verwandt gewesen sein, wie die in den Urkunden erwähnten Namen zeigen. Als leibliche Schwestern werden im 15./16. Jahrhundert Kathrin und Jutken van Bemel,248 Grietken und Belie angen Eynde,249 Mechtelt und Griet ingen Kamp,250 Alijt und Idken ingen Laet,251 Hille und Neeze Ramdoncks252 sowie die beiden Gründungsschwestern Lisbeth und Jutken Ruwekens253 genannt. Einige Schwestern tragen dieselben Familiennamen wie die Beichtväter.254 Dass auch hier Verwandtschaftsverhältnisse bestanden, zeigt das Vermächtnis des Paters Johan Powels aus dem Jahr 1547 an seine Nichte Mechtelt Schroers, die im Memorienbuch als Mater bezeichnet wird (Kop. 328). 246 SCHOLTEN, Stadt Cleve, S. 281. Die Familie van Riswick bildet ein über einen großen Teil des Herzogtums Kleve verzweigtes Geschlecht; sie gehörte in etlichen klevischen Städten wie Kalkar (1513–1558, WEINFORTH, S. 68, 71–72, 275, 277), Emmerich (1432–1565, WEINFORTH, S. 114f.) und Rees (1429–1616, WEINFORTH, S. 130 u. 133f.) zur Führungsschicht, hat aber auch Mitglieder in der Unterschicht und Verbindungen zu dem in Arnheim ansässigen Ministerialengeschlecht (WEINFORTH). – Der Name Rijswick kommt gelegentlich in niederländischen Tertiarinnenkonventen vor. Ein Gerrit von Rijswijck war von 1453–1486 Pater des Utrechter Tertiarinnenkonvents S. Nicolas (VAN HEEL, De Tertiarissen, S. 209). Eine Haidewich van Rijswick stellte vermutlich das Haus für die Ansiedlung eines Schwesternhauses in Huissen zur Verfügung (1448), vgl. REHM, Diss., S. 70. 247 RATHERT, Andreaskloster, S. 147; RATHERT, Hausarbeit, S. 45; WEINFORTH, S. 144, 154 u. 283. 248 Die Namen der Eltern stimmen überein, vgl. Kop. 150 u. Kop. 161 (Mitgift); beide werden gemeinsam in den Überschriften von Kop. 305–306 genannt. 249 Gemeinsame Mitgift: Kop. 15 v. 28.12.1447. 250 Gemeinsame Mitgift: Kop. 85 v. 4.2.1461. 251 Endgültige Erbschaftsregelung für beide: Kop. 60, 62 u. 64 v. 27.11.1459. 252 Beide werden in Kop. 19 (Besitzverzicht von 13 Schwestern zugunsten des Konvents am 13.8.1430) als Geschwister bezeichnet. 253 Beide werden am 28.7.1424 im Rahmen eines Grundstückskaufs des Konvents als Geschwister bezeichnet (Kop. 10). 254 Vgl. im Personenregister die Einträge unter Heilwigen und van Camp, unter Keteler wird ein weiterer männlicher Name genannt.
C. Konventsgeschichte
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Dank der für ein Schwesternhaus recht reichhaltigen Urkundenüberlieferung fällt auf, dass zahlreiche Namen von Schwesternvätern mit denen übereinstimmen, die dort für Mitglieder der Sonsbecker Führungsschicht genannt werden. Als Sonsbecker Bürgermeister amtierten Zelijs Duelen, Derick Duelen, Thies Bennen und Derick Mot,255 als Richter Johan angen Eyndt und Johan van Aerl256 sowie als Kirchmeister der Sonsbecker Kirche Johan Benen, Engel Haick, Derick Krebber und Johan ingen Laet.257 Aus den genannten Namen lässt sich schließen, dass viele Schwestern zumindest Verwandte in der Sonsbecker Führungsschicht hatten. Ob es sich dabei auch um die Väter der Schwestern handelt, muss offen bleiben. Um die Ausstrahlung des Konvents einzuschätzen, muss man jedoch bedenken, dass die Quellenlage, vor allem die Überlieferung im Kopiar, von der Wirtschaftspolitik des Konvents abhängig war. Dieser versuchte seinen Besitz zu konsolidieren und verkaufte deshalb besonders in der ersten Zeit Grundbesitz und Renten aus dem Erbe auswärtiger Schwestern relativ schnell, ohne die entsprechenden Urkunden ins Kopiar aufzunehmen. Dies mag erklären, dass dort der Name angen Eynde relativ häufig, die Namen van Riswick oder Ringenberg jedoch fast nie erscheinen. Insgesamt sind gut doppelt so viele Mitgiftsurkunden aus Sonsbeck als Mitgiftsurkunden vor auswärtigen Schöffen erhalten. Da sich die Einträge im Memorienbuch auf Standardangaben beschränken, beanspruchen die wenigen Zusätze zu den Namen der Eltern besonderes Interesse. In einem Fall wird der Vater einer Konventualin als meyster bezeichnet, was sowohl auf eine akademische Ausbildung wie auf einen Handwerksmeister verweisen kann.258 Insgesamt acht Väter werden mit dem Titel her bezeichnet, der darauf hindeutet, dass es sich dabei um Kleriker oder Ritter handelt.259 Drei der mit her bezeichenten Personen lassen 255 Vgl. die Angaben im Personenregister und die Liste der Bürgermeister bei WENSKY, Sonsbeck. Geschichte, S. 365–368. 256 Zum Sonsbecker Gericht allg. vgl. I LGEN, Ämter und Gerichte I, S. 81*–84*, Einzelnachweise im Personenregister. 257 1413 Joh. Bennen (W ÜSTEN, S. 65); 1506 Der. Krebber (ebd., S. 70). 258 Meyster Derck van Toefen (J.: 16.9.1530), Vater der Schwester Beel van Toefen. 259 KURZE , S. 297, Anm. 80. Die Memorienbucheinträge verwenden folgende Standardformulierung: Jairgetyde her Dyman Brabant ... [onser suster] Fyken Brabants her die sterf M v c l ... (zum 1.1.); Einträge nach diesem Muster zu Conreet Smyt (17.2.), Willem Dickman (12.4.), Gerit van Berenbroeck (16.8.), Hermen Moer (26.8.), Henrick Moll (17.9.), Johan Moer (29.11.), Cele Flijnt(en?) (10.12.). Nur bei Steuen van Wijllack, der in einem Eintrag zum 1.2 mit dem Titel her bezeichnet wird, handelt es sich um einen Ritter. – Uneheliche Geburt war nicht grundsätzlich ein Hinderungsgrund für den Klostereintritt; es gab jedoch immer wieder Widerstände dagegen, vgl. SCHREINER, Defectus natalium, bes. S. 89–99; zu den Verhältnissen in einem anderen geographischen Raum s. SCHULER, S. 190 (kurze Bemerkung zur Unterbringung der Töchter in Klöstern).
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III. St. Andreas in Sonsbeck
sich auch in der urkundlichen Überlieferung als Priester bzw. Pfarrer nachweisen – der Sonsbecker Andreaskonvent beheimatete somit einige Priesterkinder. Die Familiennamen der Väter, die auch die Töchter führen, differieren in diesen Fällen fast immer260 von den Familiennamen der Mütter. Die Namensdifferenz ist zwar in der Urkundenüberlieferung der Zeit nichts Ungewöhnliches, doch werden in den Sonsbecker Memorienbucheinträgen für beide Elternteile zumeist dieselben Familiennamen genannt. Dabei zeigen die beiden ältesten Beispiele einen kleinen Ausschnitt aus dem Leben von ‘Priesterfamilien’:261 Am 15.12.1450 übertrug der Priester Wilhelm Dickmann, wahrscheinlich aus Sonsbeck,262 dem Pater des Konvents das Nutzungsrecht an einem Grundstück in Sonsbeckerbruch als Mitgift seiner Tochter Haedwich (Kop. 26). Dabei wird auch ihr Bruder Johann erwähnt, der ebenfalls Priester war. Falls dieser gleichfalls in ein Kloster eintreten wollte, sollte er als Mitgift die Hälfte des Grundstücks bekommen. Für einen Johan Dickmann, vermutlich also den Bruder Haedwichs, wurde im Sonsbecker Konvent ebenfalls ein Jahrgedächtnis gefeiert. Er könnte identisch sein mit dem 1488 nachweisbaren Vikar in Uedem, der dem Konvent eine beachtliche Rente übertrug, die er von der Stadt Sonsbeck gekauft hatte, als diese in Schwierigkeiten war.263 Auch im zweiten Beispiel aus dem Jahr 1469 traf der Vater, Priester Gerit van Berenbroeck, mit dem Pater des Konvents Regelungen über die Mitgift seiner Tochter Grietken, die mit je 50 Gulden im ersten und zweiten Jahr des Konventseintritts und 100 Gulden nach dem Tod des Vaters eine für den Sonsbecker Konvent recht hohe Geldsumme darstellte.264 Bereits fünf 260 Ausnahme: Alijt van Wyllack (J.: 12.11.1533), Vater: heer Gadert van Wijllack (J.: 7.10.1486), Mutter: Jut van Wyllaick (J.: 1.10.1493). 261 Zu Priesterfamilien, die einen erheblichen Teil des Pfarrernachwuchses stellten, s. KURZE, S. 289. 262 Dies legt die Abkürzung für dominus zum gleichen Namen in den Rechnungsbüchern des Xantener Kapitels nahe, die Ausgaben für Botengänge im Zusammenhang mit dem Nachlass des Otto Hughe(n) betreffen (Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IX, Sp. 547 u. Sp. 548). Für den Namen (nicht den Titel) ist dies jedoch nicht der einzige Beleg, vgl. ROELEN, S. 98. 263 Jahrgedächtnis: 17.3.1501. Kop. 239 (1488) erwähnt als Vikar in Uedem, Kop. 253 (1480) als Priester, Kauf einer Jahrrente von der Stadt Sonsbeck, zu liefern nach Uedem oder Kalkar, Kop. 254 (1495) Übergabe der Jahrrente an den Konvent. 264 Kop. 101. Zum Vergleich s. auch die Tabelle bei KOCH, Kloosterintrede, S. 255, die vor allem adlige Frauen berücksichtigt und für das 15. Jahrhundert noch ein Beispiel für eine Mitgift in Höhe von 100 rheinischen Gulden nennt; die übrigen Beträge sind höher. Mitgiften bei der Eheschließung sind tendenziell höher als Klostermitgiften (ebd., S. 250–254). – Mechthild van Lowenberg, die den zur gehobenen bäuerlichen Mittelschicht gehörenden Helmych van Louwenberg aus Kalkar heiratete, erhielt als Mitgift 100 (wohl rheinische) Gulden. Im Zusammenhang mit der Eheschließung ist ein Altenteilervertrag vom Jahr 1478 erhalten. SCHELER, Bürger und Bauern, S. 63–64.
C. Konventsgeschichte
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Jahre zuvor hatte die Tochter von Bürgermeister, Schöffen, Rat und Provisoren der Kirche von Sonsbeck eine jährliche Rente von drei Gulden erworben, um der Sonsbecker Kirche über einen finanziellen Engpass hinwegzuhelfen (Kop. 243). Die Erträge der Rente nutzte zunächst der Vater; nach seinem Tod sollten sie an die Tochter fallen.265 Man wird annehmen dürfen, dass diese Frauen auch ein gewisses Maß an Wirtschaftskenntnissen ins Kloster mitbrachten. Der dritte Vater in der Reihe der Kleriker, zu dem weitere Informationen vorliegen, ist Henrick Moll, Pfarrer in Menzelen.266 Das Stift Xanten feierte sein Jahrgedächtnis am selben Tag wie die Schwestern in Sonsbeck.267 Da auch Johan Moer, Vater der Griet Moeren, die 1428 als eine der ersten vier Professen bezeichnet wurde, im Memorienbuch mit dem Titel her geführt wird, sind Priestertöchter offenbar seit der Gründungszeit im Konvent vertreten.268 Diese Tatsache soll auch als sozialgeschichtlicher Hintergrund für das geistliche Leben des Hauses im Auge behalten werden. An einem letzten Beispiel werden jedoch die grundsätzlichen Probleme deutlich, die sehr schnell bei Identifizierungsversuchen auftreten, sobald der Zusammenhang mit der Konventsüberlieferung nicht mehr besteht. Zum 17.11. vermerkt das Memorienbuch das Gedächtnis Meister Dericks van Riswick mit der Jahresangabe 1493, wobei die Bezeichnung prast van Cleue nachträglich hinzugefügt wurde. Ein Propst Theodericus de Riswick wurde im Marienchörchen der Stifts- und Stadtkirche Kleve beigesetzt. Die Inschrift der Grabtafel gibt jedoch den 15. November 1495 als Todesdatum an. Der Grabinschrift nach müsste er identisch sein mit dem Propst von Wissel, als der 1471 Dietrich von Risswick genannt wurde und als juristischer Fachmann den Herzog von Kleve beriet.269 Zuvor besaß er ein 265 Kop. 101. Vgl. außerdem das Vermächtnis des Priesters Johannes van Berenbroeck, das 1484 Gelderner Bürger als seine Exekutoren an den Konvent übergeben (Kop. 201, Kop. 205). Er wird als Sohn von Gerit van Berenbroeck bezeichnet und könnte damit ein Bruder Grietkens sein. 266 Mitgift der Tochter: Kop. 139 v. 25.8.1472 vor den Schöffen von Labbeckerbruch. Der Vater wird hier als dye eirber her Henrick Moll priester Jnd pastoer to Mensell ter tijd bezeichnet, vgl. WÜSTEN, S. 68 mit einem Beleg für den 13.7.1487. 267 WEISE , S. 113 mit Angabe des Stiftungsguts, vgl. auch Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IV.2, Sp. 180 (1476/77) zu einem Bücherkauf zugunsten des Xantener Doms. 268 Jahrgedächtnis: 29.11., Erwähnung der ersten vier Professen Kop. 18. Bei Johan Moer könnte man an den gleichnamigen Xantener Kanoniker denken; sein Jahrgedächtnis wird dort jedoch nicht gefeiert, so dass zu wenig Anhaltspunkte für eine Identifizierung vorliegen. Zu Priestertöchtern in Schwesternhäusern vgl. auch REHM, Diss., S. 222. 269 Tafelinschrift bei SCHOLTEN, Stadt Cleve, S. 181 (Verzeichnis des Kanonikers Hermann Boegel v. 1670). Dietrich von Riswick ist 1471 Propst von Wissel und „legum doctor“, der Herzog von Kleve besteht auf seiner Residenzpflicht, da er einen auf eine gute Pfründe gewonnenen juristischen Fachmann in seiner Nähe haben will, vgl.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Kanonikat in Xanten. Das Xantener Memorienbuch gibt zum 13.11. das Todesjahr 1494 an.270 Darüber hinaus kämen mit gleichem Namen für die fragliche Zeit aber auch ein Rentmeister in Kalkar und – vielleicht als früher Beleg für einen der bereits genannten – ein Schreiber des Junkers Siegfried van Zulnhaert als Vater der Konventualin in Betracht.271 Über die Herkunft der ersten Schwestern weiß man nur wenig.272 Unter den zehn Konventualinnen, die für das Jahr 1424 im Rahmen eines Grundstückskaufs genannt werden, ist Griet van Deventer. Sie verzichtete im Jahr 1428 zusammen mit der Stifterin Heilwich Harst auf Ansprüche an einem Grundstück in Sonsbeck, so dass eine verwandtschaftliche Beziehung beider vermutet werden könnte. Unbekannt bleibt, ob der Herkunftsname nur für die Schwester gilt oder bereits seit längerem als Bezeichnung der Familie gebraucht wurde. In der Urkunde über den Besitzverzicht aus dem Jahr 1430 werden für Stine Loidwigs Arnhem und für Hilgardt Schollekens Wesel als Herkunftsorte angegeben. In der Aufbauphase als Tertiarinnenkonvent hat St. Andreas also auch Schwestern aus weiter entfernt liegenden Orten angezogen. Belege über die soziale Herkunft fehlen weitgehend. Unter den Urkunden, die ab 1430 Erbschaftsregelungen und Konventseintritte betreffen und sämtlich von Richter und Schöffen von Sonsbeck und eingemeindeten Gerichten ausgestellt wurden, ist die Urkunde über die Aufnahme von Alit ingen Laet aus dem Jahr 1436 bemerSCHELER, Landgeistlichkeit, S. 238 und CLASSEN, S. 319. – Praest ist nicht in jedem Fall gleichbedeutend mit Propst, sondern kann auch allgemeiner einen geistlichen oder weltlichen Amtsträger bezeichnen, vgl. BOLLMANN/STAUBACH, S. 175. 270 WEISE , S. 140, 1495 scheint jedoch zu stimmen, vgl. C LASSEN, S. 138 u. 319, wo als Todestag der 16.11.1495 genannt wird. 271 Ein Derick van Rijswick ist 1457 Schreiber des Junckers Sijfrijd van Zulnhaert (Kop. 72); gleichen Namens gibt es einen Rentmeister in Kalkar (Kop. 240 v. 1490); vgl. außerdem Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IV.2, Sp. 197 v. 1478/79 unter Recepta de accidentalibus: Item de man. filii Theoderici de Rijswick 21 den. 272 Für die Herkunft von Heilwich Harst aus Sonsbeck gibt die als Nr. 1 gezählte Originalurkunde im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf vom 10.8.1409 einen Anhaltspunkt Aus ihr geht hervor, dass Mathyas van Wysbeke d.J., Sohn des Mathias, als Mitgift seiner Frau Elysabethen, Tochter der Aleyd Harst, ein Haus und Erbe in Sonsbeck bekommen hat, woran jedoch Aleyd und ihrer Tochter Hellewich – vielleicht die Stifterin Heilwich Harst – die lebenslängliche Leibzucht verbleiben soll. Für den Namen Smacht, genannt in den ältesten Urkunden (Kop. 8–10) wären nur spätere Belege aus Sonsbeck und Xanten zu nennen (Der Laie Joh. Smacht ist Zeuge für die Verlegung des Taufbrunnens von der Sonsbecker Katharinen- zur Magdalenenkirche am 15.4.1431, WÜSTEN, S. 61; Grabmal eines Elbertus Smacht, Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IV.2 Sp. 1 u.ö.; Herman Smacht, Vikar zu Xanten 1454–81, Joh. Smacht ist Kanoniker zu Xanten 1439–56, s. ebd. Sp. 9 v. 1439/40 u.ö.).
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kenswert (Kop. 47). Der Priester Wilhem Buesel und Gertrude Garits, für die mit der Bezeichnung Moeder ende Mynistersse auch eine sonst eher selten genannte franziskanische Amtsbezeichnung gebraucht wurde, erklären darin, dass sie Aleyd, Tochter Johans ingen Laet, in den Konvent aufgenommen und folgende Güter erhalten hätten: 145 Arnheimsche Gulden, zwei jährliche Renten von sechs Scheffeln Roggen bzw. einem halben Gulden, mit 13 rheinischen Gulden ablösbar, eine kyste, ein Bett, zwei Paar Betttücher, eine zaertse (?), drei Kochtöpfe, ein Tischtuch, zwei kleinere Tücher, eine silberne budel spange, ein Ranss (wahrscheinlich Kopfbedeckung, Haarband oder Stoff dafür) und einen Rosenkranz. Damit wären ihre Erbansprüche abgegolten. Es folgt die ungewöhnliche Bestimmung, dass Aleid lebenslang versorgt und wieder aufgenommen wird, falls sie den Konvent verlassen sollte und ihre Angehörigen sie zurückbringen.273 Diese Liste ermöglicht mit ihren Angaben zum Hausrat einen seltenen Einblick in die spätmittelalterliche Sachkultur und bietet mit der Erwähnung des Rosenkranzes einen ersten Anhaltspunkt für das geistliche Leben und die geistliche Bildung der Eintretenden.274 Unklar bleibt die genaue Herkunft der Schwester, da unter dem Namen des Vaters, Johan ingen Laet, mehrere Personen bekannt sind.275 Selbst wenn es sich um den 1456 erwähnten Xantener Bürgermeister und nicht um den Sonsbecker Kirchmeister handelt, wie RATHERT meint,276 bleibt festzuhalten, dass sämtliche Urkunden von Sonsbecker Richtern und Schöffen ausgestellt und als Sicherheit für die Renten Immobilien in Sonsbeck genannt wurden. Dies gilt auch für Urkunden aus dem Jahr 1459, als nach dem Eintritt von Aleids Schwester Ydken erneut Erbschaftsfragen geregelt wurden (Kop. 59–64). Bereits im Jahr 1450 kaufte der Vater eine Rente zur Unterstützung der Sonsbecker Kirche, deren Ertrag der im Andreaskonvent lebenden Ydken zugute kommen sollte (Kop. 242). Die Familie ingen Laet musste also enge Verbindungen zu Sonsbeck gehabt haben; später sind ihre Mitglieder sicher unter den Xantener Schöffen nachweisbar.277 273 In den Beginenhöfen wurde das Ausbleiben über einen verabredeten Zeitraum hinaus mit dem Verlust des Platzes sanktioniert, vgl. NÜBEL, S. 181. SCHROEDER , Beginen in Goch, erwähnt S. 7 die Bestimmung, dass der Konvent nur aus triftigen Gründen für drei Monate verlassen werden durfte. In Tertiarinnenkonventen war das unerlaubte Fortbleiben ebenfalls ein Problem, das verschiedene Sanktionsversuche hervorrief, s. VAN HEEL, De Tertiarissen, S. 70–72. 274 Zur Gestaltung der Mitgift von Adligen und den entsprechenden Urkunden in diesem Raum vgl. KOCH, Huwelijkssluitung, S. 158ff. 275 Vgl. Personenregister 276 RATHERT, Hausarbeit, S. 44. Johann ingen Laet war von 1456–1471 Schöffe und 1456 Bürgermeister von Xanten. Sein Aufstieg folgt unmittelbar den Reformen des klevischen Herzogs, s. WEINFORTH, S. 93. 277 Goisen, Sohn des Johan ingen Laet, war von 1464–73 Schöffe in Xanten, Henrick
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Über die Mitgiftsurkunden lassen sich erst wieder in den 50er-Jahren des 15. Jahrhunderts auswärtige Schwestern nachweisen. Aus diesem Jahrzehnt sind neben den 70er-Jahren des 15. Jahrhunderts die meisten Urkunden zu Klostereintritt und Erbschaftsregelungen von Konventsschwestern erhalten. Arnt van Riswick, Vater der Wendelken van Riswick, wurde im Jahr 1458 als Mitschöffe in Rees bezeichnet.278 Im Jahr 1461 wurden für Mechtelt und Griet ingen Kamp Regelungen getroffen zur Mitgift aus ihrem elterlichen Erbe, einer Rente aus einem Hof in Uedemerbruch (Kop. 85). In den Jahren 1473 und 1476 erhielt der Konvent die Mitgift der Kathrin und Jutken van Bemel, deren Vater Gadert Richter in Xanten war.279 Aufgrund der ungewöhnlichen Namensdoppelform möchte ich außerdem den Vater der Katryn vanden Vrijthoff oder Schoelmesters mit dem Richter Arnt van den Vrijthoff in Altkalkar identifizieren.280 Da es nur wenige Beispiele dafür gibt, dass beide Namen eines Ehepaares mit den im Memorienbuch genannten Daten übereinstimmen, sei erwähnt, dass es sich bei Jutten van Etwich, Henricks Frau, die am 16.7.1470 5 garden vor Dinslaken vor der (Schroeder)poirten gel. als Leibzucht erhielt, um die Mutter der Baertruyt van Etwijck handeln könnte.281 Im Jahr 1500 regelten Lambert und Griete Toessleger vor den Schöffen von Deventer das Erbe ihrer Tochter Henrick, die im Kopiar unter dem Herkunftsnamen Henrick van Deventer geführt wird.282 Sicherlich bildet Deventer die äußerste Grenze des regionalen Einzugsgebiets des Konvents. Es dürfte insgesamt weniger groß gewesen sein als das des Agnes-Konvents in Emmerich,283 ingen Laet von 1508–1511, WEINFORTH, S. 93. 278 Kop. 141 u. 142 v. 5.6.1458 vor den Schöffen von Rees, wo Arnt als Mitschöffe bezeichnet wird. Einige Träger dieses Namens bei WEINFORTH, S. 134; zeitlich kommt hier am ehesten Arnt van Riswick, Schöffe in Rees 1431–1489 und Bürgermeister ebenda 1439/40, 1449/50 u. 1465, in Frage. 279 Kop. 150 u. 161. Zu Gadert van Bemel vgl. I LGEN, Ämter und Gerichte III, S. 60; WEINFORTH, S. 85 u. Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IV.2, S. 4*. 280 Vgl. den Brief des Xantener Kapitels v. 1.1.1471 unter Angabe beider Namensformen (Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IV.3, Sp. 85, s.a. Sp. 110 v. 1472, 142 u. 153 v. 1475 u. 241 v. 1481). Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IX, Sp. 541 (1455/56 ohne Namensdoppelform), Sp. 543 dass., Sp. 544 (in Kleve) und Sp. 549 (einfache Namensform) zu Arnoldus Schoelmeister. WEINFORTH, S. 223 nennt als Ehepaar Haedewich van Hoen und Arnt van den Vrythave, gen. Schoelmeister in Kalkar mit einem Beleg aus dem Jahr 1513. 281 DÖSSELER /OEDIGER , 141/2–4. Ihr Mann Henrick wird 1482 genannt, 1496 sein gleichnamiger Sohn, wobei der Vater als verstorben bezeichnet wird, vgl. das Jahrgedächtnis des Henrick van Etwick zum 6.3.1493 in Sonsbeck. 282 Kop. 261, vgl. auch Kop. 313. Mit Lambert Tousleger ist vermutlich noch eine Verwandte im Sonsbecker Konvent. 283 S. dazu die Grafik bei REHM, Diss., S. 223. Namen wie Alyt van Colonyen habe ich nicht berücksichtigt, bei von Munster oder von Monster kann es sich auch um einen Adelsnamen handeln.
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und beschränkte sich auf das Niederrheingebiet, wie noch einmal die Herkunftsangaben zu den Konventualinnen des Jahres 1802 zeigen.284 Die Quellenlage und das tendenziell größere Interesse der Forschung an höhergestellten Personen erlauben eher Querverweise auf herausragende Personen, so dass bisher vor allem Konventualinnen aus der lokalen Führungsschicht vorgestellt werden konnten. Angaben zu Handwerkern und Abhängigkeitsverhältnissen sind zudem nicht immer leicht einzuschätzen. Im Jahr 1471 wurde Margarete Leyten von der Kurmedalitätsverpflichtung gegenüber der Kirche St. Mariae in Ginderich befreit, solange sie im Kloster blieb.285 Zwei Jahre später befreite das Stift Xanten Beel Heydkens aus der Zerozensualität.286 Berühmtestes Beispiel dafür, dass ein Abhängigkeitsverhältnis noch nichts über die faktische gesellschaftliche Position aussagen musste, ist Henrick Nienhuis, ab 1441 erster Propst (und Kanzler) von Kleve und 1453 für Arnold Heimerik quasi secundus dominus territorii Clivensis. Er stammte aus einer unfreien Bauernfamilie und war schon mehrere Jahre herzoglicher Rentmeister, ehe er 1436 mit seinen Geschwistern aus der Hörigkeit entlassen wurde.287 Zum Familiennamen angen Eynde in Xanten hat WEINFORTH auf das Bestehen von Handwerkerund Ritterfamilien gleichen Namens hingewiesen.288 Große Vermögensunterschiede in den Familien van den Birgel und van Riswick in Kalkar deuten auf ein breites soziales Spektrum.289 Als einzige Handwerkerstochter ist im Sonsbecker Konvent lediglich Lisken Vuerdken nachzuweisen, deren Vater in der Urkunde über ihre Mitgift aus dem Jahr 1453 als Gerit Vuerdken die schoemeker bezeichnet wurde.290 Für die Jahre mit reicher Urkundenüberlieferung zu eintretenden Konventualinnen in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts lassen die urkundlich festgelegten Verfahrensweisen auch auf geringen Besitz der Angehörigen schließen: Wenn Renten übertragen wurden, ging deren Ertrag erst nach dem Tod des ursprünglichen Besitzers an den Konvent über, wie z.B. die Rente der Witwe Lijse Wolters als Mitgift für ihre Tochter Kathrin.291 284 RATHERT S. 128–129 (vgl. oben). Die meisten Schwestern stammen aus Sonsbeck und Uedem, zwei Koventualinnen kommen aus Wetten, die übrigen aus Kempen, Kalkar, Winnekendonk, Rindern, Neukirchen, Kapellen, Orsoy, Rosendahl, Valbour, Straelen, Sevelen, Hamb und Goch. 285 W ÜSTEN, S. 68. 286 Ebd. 287 GORISSEN, Führungsschichten, S. 139, Anm. 111, S. 141 zur Biographie. Zur Familie Nyenhuys vgl. auch WEINFORTH, S. 39. 288 WEINFORTH, S. 83 u. 91f. 289 A.a.O., S. 71f. 290 Kop. 14. 291 Kop. 120 vom 24.2.1471. Entfernt vergleichbar ist der Fall der Gertken Bennen, die nach dem Tod ihrer Mutter auf Lebenszeit eine Rente nutzt, s. Kop. 36 vom
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In einem anderen Fall kam der Ertrag einer Rente den zwei verwandten Schwestern Mente Drayer und Idken van Wel nacheinander zu.292 Gelegentlich wurde dem Konvent die Mitgift durch Verwandte übergeben, etwa durch Johan Brandt den Jüngeren für seine Nichte Kathrin Wolters – in diesem Fall nutzte der Konvent die Rente ebenfalls erst nach seinem Tod293 – oder durch Priester Mathias van Wijsbeck für seine Nichte Beelken Henssen.294 Die Mitgift der Geirtken Bennen, die 25 rheinische Gulden betrug, wurde erst nach dem Tod des Vaters an den Konvent gezahlt. Aus der Urkunde geht hervor, dass es sich bei Lijsken Taiken, die dem Konvent am selben Tag eine Ölrente stiftete,295 um Geirtkens Tante handelte, die durch ihre Stiftung den Konventseintritt indirekt ebenfalls unterstützte. Gegen Ende des Jahrhunderts und in den ersten Jahren des 16. Jahrhunderts erscheinen in den Urkunden neben der bürgerlichen Führungsschicht und Konventualinnen unfreier Herkunft verstärkt auch Töchter klevischer Bediensteter und des klevischen Adels. Im Jahr 1486 wurde auf Wunsch Herzog Adolfs Maria Schelberch, Tochter des klevischen Waldgrafen Johan van Schelberchgen,296 in den Konvent aufgenommen. Lisbeth Winter war wahrscheinlich eine Tochter von Johan Winter, der am 7.8.1506 als secretaris des Herzogs von Kleve bezeichnet und mit der zweiten Hälfte des Guts Ingenwinkel zu Rindern und Donsbrüggen belehnt wurde. Bei der Belehnung wurde Johan vander Bruggen als sein Schwager bezeichnet297, der als Rentmeister in Wunnendael im Jahr 1511 die Urkunde über Lisbeths Mitgift siegelte. Die Urkunde wurde ausgestellt, als der Vater bereits verstorben war (Kop. 331). Eines der prominentesten Mitglieder ist Elisabeth van Willack, Tochter des Ritters Steven van Willack, der als klevischer Amtmann auf der Burg in Kervenheim und kurzzeitig in Lobith nachzuweisen ist.298 Das Memorienbuch nennt sein Jahrgedächtnis zum 1.2.1505. Die Aufnahme Elisabeths steht wahrscheinlich im Zusammenhang mit seinem nahen Tod. Am 28. Januar 1505 erklärten Johan und Cristoffel van Willack, dass ihr Bruder und Neffe, der Ritter Steuen van Willack, den Pater des Konvents gebeten habe, seine Tocher Elisabeth, die auch als Kind bezeichnet wird, 17.2.1437 und der Haedwich Dickmann, Kop. 26 vom 15.12.1450. 292 Kop. 159 und Kop. 160. 293 Kop. 134 vom 24.2.1471. 294 Kop. 260 vom 27.2.1486. 295 Kop. 124 u. 125 vom 3.5.1471. 296 Kop. 263 als Waldgraf des Herzogs von Kleve bezeichnet. Bei Joh. et Marg. von Schelberg, die als Vorbesitzer einer mehrbändigen Bibelhandschrift aus dem Birgittenkloster Marienbaum in Kleve genannt werden, könnte es sich um die Eltern Marias handeln (Berlin, SBB-PK, Ms. theol. lat. 2° 60, 61, 166 u. 232, s. KRÄMER, S. 397). 297 DÖSSELER /OEDIGER 408b/12. 298 Vgl. I LGEN, Ämter und Gerichte I, S. 401, Ämter und Gerichte II, S. 103.
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in den Konvent aufzunehmen, was auch geschehen sei. Dabei habe er dem Konvent eine jährliche Rente von 16 Maltern Roggen vom Herzog von Kleve übergeben, die mit 200 Gulden ablösbar sei.299 Alle übrigen Aufwendungen bei Klostereintritt – genannt wurden Betttücher, Decken und sonstige Ausstattungsgegenstände sowie ein Essen als Einstand – trage der Konvent. An diesem Beispiel wird deutlich, dass der Konvent am Ende seiner Blütezeit auch zur Versorgungsanstalt der gehobeneren Schichten wurde. Die routinierte Unterbringung des Kindes durch Verwandte, bei der alle Aufwendungen mit Geld abgegolten wurden, steht im Kontrast zu den Urkunden über die Übergabe des Privatbesitzes vom Jahr 1428 (Kop. 18) und 1430 (Kop. 19), oder auch der Angabe des freiwilligen Eintritts in der Mitgiftsurkunde für Gertruyd Benen aus dem Jahr 1437, die Modalitäten für einen möglichen Austritt nach dem Probejahr vorsah. Einige allgemeine Beobachtungen ermöglichen es, die Herkunft der Konventualinnen zusammenfassend zu situieren. Die Verbindung zur lokalen Führungsschicht, die sich an etlichen Einzelbeispielen zeigen ließ, lässt sich durch Beobachtungen vertiefen, die WEINFORTH in seinen ‘Studien zu den politischen Führungsschichten in den klevischen Prinzipalstädten vom 14. bis 16. Jahrhundert’ anführt. In Kleve, Kalkar und Xanten sind es vor allem Familien der jüngeren Führungsschicht, deren Namen mit denen im Sonsbecker Memorienbuch korrespondieren: Becker, Nyenhuys, Pyse, van Til und Winter in Kleve, Gysen, van den Grave, van den Vrythave, inghen Haigh und van Riswick in Kalkar sowie angen Eynde, ther Herenhave und ingen Lait in Xanten.300 Für Wesel sind vor allem bei den Namen Bogel, van Ringenberg, van Wilaken, Bottermann, van Dunen, Haes und van Orssoy Übereinstimmungen mit den Namen der älteren Führungsschicht festzustellen.301 Andere Familien, deren Mitglieder im Konvent lebten, überdauerten politische Veränderungen, wie die Familien de Bemel und Ysbolt in Xanten,302 Vlint in Emmerich, van Riswick in Emmerich und Rees303 und de Colonia und Tack in Duisburg.304 Dabei kann der Beleg für den Familiennamen im Sonsbecker Konvent vor, nach oder zeitgleich zu der Präsenz von Trägern derselben Namen in den Magistraten der klevischen Städte vorkommen. Trotz der schon erwähnten Unschärfe führen die genannten Namen nochmals vor Augen, in welchem Maß der Sonsbecker Konvent zu seiner Blütezeit das aufstrebende niederrheinische Bürgertum 299 300 301 302 303 304
Vgl. dazu auch Kop. 284 und Kop. 287. WEINFORTH, S. 34f., 68 u. 90. A.a.O., S. 143–145. A.a.O., S. 80. A.a.O., S. 104, 115 u. 133f. A.a.O., S. 173f.
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angesprochen haben muss. Einen eigenen Akzent setzen die klevischen Beamtenfamilien, was sicherlich im Zusammenhang mit der Haltung des Herzogs gegenüber den Schwesternhäusern zu sehen ist.305 Zwei Beobachtungen zum Vorkommen von Familiennamen in anderen Konventen und Klöstern können zudem dazu beitragen, das Schwesternhaus in der Klosterlandschaft der Umgebung zu verorten. Es fällt auf, dass insgesamt sieben Familiennamen auch bei Konventualinnen des Schwesternhauses in Deventer auftreten, von dem aus die Gründung des Sonsbecker Konvents unterstützt wurde. Neben wenig aussagekräftige Namen wie van Doesborch, Cremers, Smedes und Schoemakers treten die Namen van den Damme, Hughen, und Coemans.306 Dieses Beispiel, das durch zahlreiche Einzelbeispiele für Patrizierinnen und Bürgertöchter in anderen Konventen ergänzt werden könnte, zeigt, dass sich die Angaben zu den Sonsbecker Schwestern in das bisher bekannte soziale Profil der devotio moderna einfügen.307 Aufschlussreich ist auch der Blick auf Männerkonvente: J. Heidekin aus Sonsbeck war in den Jahren 1447 bis 1482 Prior in den Windesheimer Klöstern in Höningen und Kirschgarten.308 Das Sonsbecker Memorienbuch verzeichnet eine im Jahr 1517 verstorbene Konventualin und ein Ehepaar dieses Familiennamens. Ein Johannes Dreyer aus Sonsbeck – die im Jahr 1499 verstorbene Mente Drayer gehörte bereits 1430 zum Andreaskonvent – amtierte in den Jahren 1452 bis 1488 und damit zeitgleich als Prior in den Windesheimer
305 Im nicht vollständig edierten Mitgliederverzeichnis der Klever Antonius-Gilde, die im Jahr 1461 auf Betreiben des Herzogs eingerichtet worden war und in die die angesehensten Bürger der Stadt eintraten, finden sich einige Namen, die auch als Familiennamen von Sonsbecker Schwestern genannt werden. Als Mitglieder mit Kovel werden z.B. genannt: Adolph v. Wylack waltgreve Joh. v. Meverden, Derick van Baer borchgref, Lyffart v. Wylack, Henr. v. Ryngelberch, Thyss v. Eyll (Mitglieder mit Kovel), als Kanoniker Meister Derich v. Ringenberg, Joncker Arnt van Benthem, heer tho steeuorden, und ohne Kovel Juffer Evert v. Tyll (ebd., S. 417–418 u. 421ff.). Anzunehmen ist, dass mit dem Übertritt des Fürsten zum Protestantismus die Töchter dieser Schicht nicht mehr in die Schwesternhäuser eintreten, was den seit dem 17. Jh. deutlich feststellbaren Mitgliederschwund erklären könnte. In Kleve waren 1617 sämtliche Beamtenfamilien reformiert (ebd., S. 281), ergänzend könnte auch auf die Familien Bottermann, Haes und van Orsoey in Wesel verwiesen werden, die 1547 reformiert waren (WEINFORTH, S. 164). 306 DE MAN, Stichtige punten, S. 34 (Lyzebeth vanden Damme,, gest. 1421), S. 162 (Mynte van Doesborch, gest. 1444), S. 14 (Katheryna Hughen, gest. 1411), S. 79 (Gertrut Coemans), S. 105 (Alijt Cremers, gest. 1429), S. 85 (Gertrud Smedes) und S. 255 (Griete Schoemakers). Lyzebeth van den Damme und Katharyna Hughen starben, bevor der Sonsbecker Konvent Kontakte zur devotio moderna hatte. S. 85 wird zuster Hille van Sonsbeke erwähnt, die zusammen mit einer Mitschwester ins Schwesternhaus in Emmerich gesandt wird, über die aber sonst nichts bekannt ist. 307 Vgl. dazu v.a. REHM, Diss., S. 219–224; zu Wesel: PRIEUR -POHL, S. 99. 308 Monasticon Windeshemense II, S. 239, 243, 256, 259, 419.
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Klöstern Dalheim und Birklingen.309 Schließlich war ein Gerardus de Sonsbeck im Jahr 1477 Rektor im Windesheimer Frauenkloster Bethanien in Arnheim.310 Diese Beispiele lassen einzelne familiäre Zusammenhänge und damit auch Ausschntte aus der in den Herkunftsfamilien verbreiteten Vorstellungswelt vom geistlichen Leben deutlich werden, die eng mit der Reformbewegung verbunden sind.311 Den Ansatzpunkt für die zweite Beobachtung bildet die Dissertation von ESTHER KOCH,312 die auf der Suche nach Gründen für den Eintritt adliger Frauen in Prämonstratenser- und Zisterzienserinnenklöster zwischen Maas und Rhein bei den wirtschaftlichen Konsequenzen für die Herkunftsfamilien ansetzt und dazu die Höhe der jeweiligen Mitgift untersucht. In der umfangreichen Namensliste ihrer Arbeit finden sich insgesamt zwölf Familiennamen, die auch im Sonsbecker Memorienbuch auftreten. Der Name van Berenbroek, der bereits für eine der Priestertöchter genannt wurde, ist zu Beginn des 15. Jahrhunderts für zwei Graefenthaler Nonnen belegt. Nonnen aus der Familie van Boetberch, für die KOCH sieben Beispiele nennt, lebten im 16. Jahrhundert nahezu zeitgleich zur Sonsbecker Schwester Mericken van Boetberch vor allem in Gräfenthal.313 Nonnen aus der Familie van Ghent, die in Sonsbeck mit einer Schwester unbekannter Lebenszeit und einer Memorienstiftung durch ein Ehepaar vertreten war, lebten vor allem in Bedburg und Nimwegen.314 Aus der Familie van Willack (auch: Wylich u.ä.), aus der neben der schon genannten Elijsabet auch Alijt van Willack in Sonsbeck nachzuweisen ist,315 lebten Nonnen in Fürs309 Monasticon Windeshemense II, S. 48, 101, 103, 443. Vgl. die Originalurkunde Düsseldorf, HStA, Sonsbeck, Nr. 9 vom 13.5.1460, in der Thyes Drayers, Johans Sohn, anerkennt, als jährliche Leibrente 2 Malter Roggen dem Herrn Johann Drayer, Regulier, und Schwester Mente Drayers auf Lebenszeit zu schulden, und Kop. 159 v.J. 1460. 310 Monasticon Windeshemense III, S. 579. 311 Ein Lambert van Orsoy, Händler in Wesel, zahlt zwei Goldgulden für eine nicht spezifizierte Leistung an das Skriptorium des Weseler Fraterhauses, s. KOCK, Laienlektüre, S. 209; er könnte der Vater der Sonsbecker Konventualin Jutken van Orsoy sein. Alijt Boemer ist Schwester des Wisseler Kanonikers Henrick Scalippe, wohl ebenso verwandt mit dem Dekan Petrus Scalippe, wohnt 1440 im Andreaskonvent und gibt im Jahr 1440 ihre Hand an dem Leibgewinnsgut zu Persell ab (W ÜSTEN, S. 61, RATHERT, Hausarbeit, S. 20). 312 KOCH, Kloosterpoort als sluitpost? 313 DIESSELBECK-T EWES, S. 54 mit der Namensform von Budberg (Ministerialengeschlecht). Das Todesjahr der Sonsbecker Schwester fehlt; für ihre Eltern wird das Jahr 1577 angegeben. Ida von Budberg, gest. 1590, war bis zur Zerstörung des Klosters durch die Spanier Äbtissin des Klosters Fürstenberg (DIESSELBECK-T EWES, S. 52). 314 Zum Jahrgedächtnis für Hermen und Lutgart van Ghent wird der 19.5.1487 angegeben. Gerarda van Gent war 1478 und 1498 Priorin und 1519 erste Dekanin des Prämonstratenserklosters Bedburg, in dem im 15. und 16. Jahrhundert insgesamt vier Nonnen dieses Namens lebten, vgl. SLOET, S. clvi–clvii. 315 Zum Jahrgedächtnis wird der 12.11.1533 genannt.
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tenberg (14. Jh.), Gräfenthal (16. Jh.), Schledenhorst (16. Jh.) und Bedburg (17. Jh.).316 Aus der Familie van Egeren nennt KOCH vier Nonnen.317 Diese Beobachtungen unterstreichen nochmals das Renommee des Konvents am Ende des 15. Jahrhunderts. Sie zeigen, dass das Haus in einer schmalen Schicht auch als Alternative zu den nahegelegenen Zisterzienser- und Prämonstratenserinnenklöster betrachtet wurde.
D. Die Handschriften 1. Der Bestand Unter den 968 Handschriften und 4000 Drucken,318 die in den Jahren 1803 und 1805 aus dem Besitz des bibliophilen Barons Hüpsch in die jetzige Hessische Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt gelangten, lassen sich nach kritischer Prüfung der Provenienzangaben im Handschriftenkatalog von ACHTEN/KNAUS insgesamt 14 Handschriften dem Sonsbecker Andreaskonvent zuweisen.319 Es handelt sich dabei um eine lateinische Sammelhandschrift, zwei volkssprachige Traktatsammlungen und elf volkssprachige Gebet- und Andachtsbücher. Sie entstanden in der zweiten Hälfte des 15. und im ersten Jahrzehnt des 16. Jahrhunderts und bilden die Basis für die Beschreibung von Handschriftenprofil und geistlicher Literatur im Konvent. Neben den bisher genannten Darmstädter Handschriften aus dem Nachlass Hüpsch gibt es einige weitere Codices, die mit dem Sonsbecker Konvent in Verbindung zu bringen sind. Von Wilhelm ten Raede (auch: Wilhelm van Bocholt), dem Schreiber der Darmstädter Hs 81, stammen auch große Teile der Handschrift Berlin, SBB-PK, Theol. lat. qu. 76, die auf Bl. 198r einen Schreibereintrag aus dem Jahr 1469 enthält und deren Einband einen Adler-Stempel trägt, der sich auch auf dem Einband der Hs 81
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DIESELBECK-TEWES, S. 53–59, SLOET, S. cxcii–cxciii. In Sonsbeck wird zum Jahrgedächtnis von Agnes van Egeren der 15.3.1560 genannt. – Die bei KOCH jeweils nur einmal genannten Namen lauten van Batenburg, van Deventer, van Eijk, van Holthusen, van Meverden und van Munster. 318 HERMANN KNAUS, Art. Hüpsch (eigentl. Honvlez), Adolf, NDB 9, S. 743. 319 Zum aus Sonsbeck erhaltenen Handschriftenbestand vgl. auch RATHERT, Hausarbeit, S. 6f.; KRÄMER, Teil 2, S. 731–732 und ROSSHOFF, Handschriften, S. 36–39. Da sich die Darmstädter Handschriften durch die Anlage ihrer Signatur (Hs + Ziffer) eindeutig von den übrigen genannten Handschriften unterscheiden lassen, wird im Folgenden der Bibliotheksort nicht mehr erwähnt. Beschreibungen auch in der BNM und bei WEEKES II, S. 29–31 (Hs 1866, ACHTEN/KNAUS, Nr. 19), S. 32–36 (Hs 1894, ACHTEN/KNAUS, Nr. 18), S. 37–41 (Hs 992, ACHTEN/KNAUS, Nr. 20).
D. Die Handschriften
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mit einem Besitzervermerk des Sonsbecker Konvents findet.320 Zu den lateinischen Handschriften, die vielleicht zeitweise im Andreaskonvent waren, gehört die astronomische Handschrift New Haven, CT, Yale University Library, Marston MS 209 aus dem Jahr 1480, in der ein Eintrag auf den Sonsbecker Konvent verweist.321 Spätere Besitzer waren Reichsgraf Ferdinand Plettenberg-Nordkirchen (1690–1737), Nicolas Rauch (1958) und L.C. Witten (1958).322 Zeitweilig befand sich auch das Stundenbuch Arnhem, Openbare Bibliotheek, MS 287 im Sonsbecker Konvent. Die Handschrift wurde im Jahr 1469 von Margriet Block im Kloster Bethanië in Arnhem geschrieben323 und gelangte später in den Besitz der Familien Hopp und Emstermans, deren Mitglieder im 17. und. 18. Jahrhundert im Sonsbecker Konvent belegt sind.324 Aus dem 18. Jahrhundert stammt der Besitzereintrag Bl. 1r: Delphina Köpp, woonende in het Clooster tot Sonsbeeck.325 Die Handschrift gehörte später Fritz Kreisler, wurde 1949 aus seinem Besitz verkauft und am 10. Juli 1967 aus der Sammlung Joel und Maxine Spitz in Glencoe, Illionis, auf einer Auktion des Hauses Sotheby von der Arnhemer Bibliothek erworben.326 Ein Hinweis auf eine weitere, angeblich im Jahr 1973 im Auktionshaus Sotheby’s nachweisbare Handschrift führt in die Irre.327 Schließlich ist aus dem Bereich der geistlichen Betreuer noch eine neuzeitliche Handschrift bekannt. Es handelt sich um eine medizinische Sam320 KRÄMER, a.a.O. Beschreibung: ROSE II, S. 253, Nr. 415. Nicht vom Sonsbecker Wilhelm van Bocholt stammt die Handschrift Amsterdam, UB, I D 70, wie bei L IEFTINCK, Manuscrits datés I, Abb. 347 angegeben. Vgl. dazu die Rezension von HERMANN KNAUS in: Erasmus 17 (1965) Sp. 4–12, hier 9–10. 321 Libri magistri et domini Philippi Schoen Doctoris In medicinis et Canonici ecclesiae sancti Victoris Xanctem. quem legauit Conventui sororum in sousbeeck ut oretur pro eo cum astrolabio, KRÄMER a.a.O.; FAYE/BOND, S. 88; Beschreibung: SHAILOR III, S. 391–393. Zum Vorbesitzer vgl. CLASSEN, S. 135. Philipp Schoen stammte aus Geldern, ist 1454/5–1492 nachweisbar (gest. am 1.12.1492), war dem Grabstein nach Doktor der Medizin. 322 SHAILOR III, S. 392–392. Neuzeitliche Signaturen: MSS No 37, CB 2849 und B,4 (ebd. ohne Zuordnung zu den Vorbesitzern). 323 Das Kloster gehörte seit 1430 zur Windesheimer Kongregation und wurde 1591 aufgelöst (Monasticon Windeshemense III, S. 576 u. 578). Beschreibungen der Handschrift: VAN BEMMEL, S. 191–195; WEEKES II, S. 3–6. 324 Sophie Koepp, Sr. Sonsbeck, St. Andreas seit dem 23. August 1784 nach RATHERT, Hausarbeit, S. 129 nach der vollständigen Personalliste in Düsseldorf, HStA, v r Regierung Kleve 411 Fasz. XXVII, 3 –4 (1802). 325 Zitiert nach VAN B EMMEL, S. 194f. 326 Ebd. 327 KRÄMER, S. 731, vgl. aber Sotheby & Co., Catalogue of egyptian, western asiatic, greek, etruscian and roman Antiquities. The Property of Mrs. Charles Carr, H.J.P. Bromford Esq., the late John F. Keane, Esq. and others, Day of Sale: Monday, 9th July, at 2.30 p.m. ... 1973. Bei Nr. 52 handelt sich um eine ägyptische Antiquität, vgl. ebd., Abb. XIII.
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melhandschrift mit lateinischen, hochdeutschen, niederländischen und niederrheinischen humanmedizinischen und veterinärmedizinischen Rezepten, die ab dem Jahr 1736 von Pater Petrus Leonards angelegt wurde und an der insgesamt mindestens vier Verfasser beteiligt waren. Der letzte nachweisbare Besitzer war Prof. K. Kaemmerer aus Hannover, dessen Schüler Walter Frohberg die Handschrift beschrieb und die Rezepte untersuchte und interpretierte.328 Er kam zu dem Ergebnis, dass die humanmedizinischen Rezepte ein höheres wissenschaftliches Niveau aufweisen als die veterinärmedizinischen, die etwa dem Stand der älteren Aufklärung entsprechen; als herausragend gilt ein Therapievorschlag zur Rinderpest.329 Damit sind insgesamt 18 Handschriften erhalten, von denen wahrscheinlich ist, dass sie sich wenigstens zeitweise im Andreaskonvent befanden. Bemerkenswert ist, dass sich für den Andreaskonvent ein Bestand rekonstruieren lässt, der nicht nur spätmittelalterliche Handschriften enthält, sondern deren Gebrauch dank der Fortexistenz des Konvents und der jüngeren Einträge in den Handschriften bis in die Neuzeit nachzuweisen ist. Lateinische Handschriften zeigen die Verbundenheit der geistlichen Betreuer mit der devotio moderna und ihre geistlichen Anliegen.330 1.1. Baron Hüpsch (1730–1805) als Zwischenbesitzer Da die meisten aus dem Sonsbecker Andreaskonvent bekannten Handschriften aus einem Sammler-Nachlass stammen, erklärt sich die Struktur des Bestands in hohem Maß aus den Sammelinteressen dieses Vorbesitzers. Die Sammlungsgeschichte lässt zugleich Rückschlüsse auf die Vollständigkeit der Sonsbecker Handschriften in Darmstadt zu und gibt Anlass zur Frage nach dem Verbleib möglicher weiterer Handschriften. Johann Wilhelm Carl Adolph Freiherr von Hüpsch, wie er sich, eigentlich bürgerlicher Herkunft, selbst nannte und von seinen Zeitgenossen genannt wurde,331 besaß in seinem Haus in Köln ein Antiquitäten- und 328 329 330
FROHBERG, S. 3–4 Handschriftenbeschreibung, S. 11–92 Transkription. A.a.O., S. 190. Die bisher identifizierten Inhalte bewegen sich auf der Linie der Traktate, die in Gelderner Handschriften in der Volkssprache enthalten sind. Die Berliner Handschrift Theol. qu. 76 enthält das ‘Bonum universale de apibus’ des Thomas von Cantimpré; in der Darmstädter Hs 81 wurden bisher Jakob von Paradies, ‘Aureum speculum peccatricis r v r v animae’ (1 –45 ); Johannes Gobius, ‘Historia Guidonis’ (49 –66 ); Thomas von Kempen, r v ‘De imitatione Christi’, Buch I und II (69 –112 ) und Jacobus de Benevento, Viridiarium r r consolationis (117 –139 ) identifiziert, vgl. AXTERS, Handschrifteninventaris, S. 46; MEIER, Die Werke des Erfurter Kartäusers Jacob von Jüterbog, S. 65; KAEPPELI II, S. 444 und IV, S. 353. Für diese Angaben wurden Hinweise in Materialien der Landesund Hochschulbibliothek Darmstadt benutzt. 331 Eig. Jean Guillaume Fiacre Honvlez, geb. am 31.8.1730 zu Vielsam südlich von Lüttich, s. SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 17f.; MERLO, Art. Hüpsch, Joh.
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Naturalienkabinett, das seit den 70er-Jahren des 18. Jahrhunderts in zahlreichen Reisebeschreibungen gerühmt wird und auch viele hochgestellte Besucher anzog, wie das erhaltene Fremdenbuch zeigt.332 Hüpsch gilt zusammen mit dem Sammler Hardy als einer der Repräsentanten der Aufklärung im seinerzeit geistig eher reproduktiven Köln, in seinem Fall verbunden mit einer tiefen, durchaus kirchlichen Frömmigkeit und einem das Mittelalter einschließenden Interessenhorizont.333 Neben seiner Sammeltätigkeit entfaltete er eine vielfältige publizistische Tätigkeit auf geistes- und naturwissenschaftlichen Feldern sowie ein pädagogisches und philantropisches Engagement, indem er sich für das Schulwesen einsetzte, Traktate zur Behebung verschiedenster Probleme der Menschheit verfasste, Heilmittel weitergab und den zahlreichen Besuchern sein Kabinett erklärte.334 Seine Interessen waren umfassend und nicht nur auf einzelne, isolierte Objekte gerichtet. Von seinen Büchern sind fast sämtliche historischen Einbände erhalten,335 die es heute begünstigen, den historischen Zusammenhang zu rekonstruieren. Der persönlich bedürfnislos lebende Hüpsch finanzierte die Sammlung aus Erbschaften, Mitteln zu seinem Lebensunterhalt und aus Verkauf und Tausch von Bestandteilen der Sammlung selbst.336 Es wäre also möglich, dass auch Sonsbecker Handschriften zu den Tauschgegenständen für Hüpschs zahlreiche Geschäftspartner in ganz Europa bis nach Asien und Amerika gehörten. Als sich im Alter die finanziellen Schwierigkeiten mehrten, verkaufte Hüpsch umfangreichere Teile seiner Sammlung Johan Wolfgang Cserey van Nagy-Aita, Erbherr auf Kraszna, dem Herzog Ernst II. von Gotha337 und schließlich seinem späteren Erben, dem Landgrafen Ludewig X. von Darmstadt.338 Umfangreichere Verkäufe an Lord Spencer, König Friedrich Wilhelm III., den G.G. Marquis du
Wilh. Adolph v.H., ADB 13, A. 427–428 (unkritisch), K NAUS, Art. Hüpsch (eig. Honvlez), Adolf, NDB 9, S. 743–744; HANSEN I, S. 6, Anm. 2; FÖRSTER , S. 66–79. 332 SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 3–14. 333 FÖRSTER , S. 71 u. 78–79, HANSEN I, a.a.O. 334 SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 30–50, Verzeichnis der Publikationen Hüpschs ebd. S. 189–213. 335 Vgl. FÖRSTER , S. 72–73 und die tabellarische Übersicht S. 232ff. 336 SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 51–53. 337 A.a.O., S. 106; E HWALD, S. 451 u. 463. 338 Verzeichnis der 100 Handschriften, die Hüpsch im Jahr 1803 an den Landgrafen verkaufte: Darmstadt, ULB, Hs 3516 in 4°. Hüpsch hatte Ludewig im Jahr zuvor zunächst eine ansehnliche Mineraliensammlung angeboten, vgl. SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 108.
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Chasteler et du St. Empire und Herzog Karl von Württemberg339 waren projektiert, scheiterten jedoch größtenteils.340 Die am besten, wenn auch nicht vollständig bezeugten Bucherwerbungen, die Hüpsch tätigte, stammen aus dem Lütticher Kloster St. Jacob und gehören heute zu den kostbaren und seltenen Darmstädter Handschriften. Wie es scheint, hat Hüpsch quer durch alle Abteilungen vor allem die billigeren Handschriften, aber auch etliche Drucke gekauft.341 Welche Art von Handschriften ihn besonders interessierte, geht aus einem Verzeichnis hervor, das er seinen im Jahr 1797 veröffentlichten „Synoptischen und systematischen Tabellen“ angehängt hat. Er bezieht sich dabei auf ein schon längere Zeit geplantes, jedoch nie zur Ausführung gelangtes enzyklopädisches Werk, das sich zum Teil der Liturgie der katholischen Kirche, zum Teil mit der Literatur des Mittelalters und den älteren und neueren Zeiten widmen sollte.342 Gesucht wurden dafür besonders: 1) Alte auf Pergament geschriebene Evangelien und andere Kirchen-Bücher, auf deren Deckel metallene mit Schmelzmalerey oder helfenbeinernen Tafeln mit erhaben geschnittenen Figuren aus der Kirchengeschichte. 2) Alte Manuskripte über verschiedene Gegenstände, welche zwischen dem VI. und XII. Jahrhundert geschrieben sind. Die alten Manuskripte können in lateinischer, griechischer, altdeutscher, sowie arabischer und andern orientalischen Sprachen geschrieben seyn. 3) Kleine Kästchen (Arae viatoriae) von Holz, auf welche kupferne Tafeln mit Schmelzmalerey oder helfenbeinerne Tafeln mit erhaben geschnittenen Figuren angebracht sind. 4) Große helfenbeinerne Tafeln (Dypticha) mit erhaben geschnittenen Vorstellungen aus der Kirchengeschichte. 5) Tafeln von Marmor, worauf erhabene Figuren der Mythologie. 6) Alte eingeschnittene oder erhaben geschnittene Steine von ansehnlicher Größe, welche entweder Köpfe oder mythologische Gegenstände vorstellen. 7) Kleine alte römische in Stein gehauene Inschriften. 8) Alte römische Hausgötter (Penates) von Stein und Kupfer, römische Werkzeuge, Geschirre, Lampen von Kupfer etc. 9) Gefäße in alter Email- oder Schmelzmalerey.343
Tatsächlich hat Hüpsch Handschriften sowie Einbände in der gewünschten Qualität besessen,344 jedoch auch viele einfachere Stücke. Das Einzugsge339 Verzeichnis der Herzog Karl im Jahr 1793 angebotenen Bücher: Darmstadt, ULB, Hs 3516, fol. 14 (Angabe bei VOLK, S. 214), vgl. auch SCHMIDT, Baron Hüpsch in Köln, S. 45ff. 340 SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 100–108. Weitere mögliche Kunden sind der Landgraf von Hessen-Kassel und Kurfürst Carl Theodor von der Pfalz, vgl. SCHMIDT, Baron Hüpsch in Köln, S. 47. 341 VOLK, S. 204–212 Verzeichnis der gekauften Handschriften nach dem Auktionskatalog mit Angabe von Preis und heutiger Signatur, S. 213 zum Preis von Drucken und Handschriften. Auch SCHMIDT, Baron Hüpsch in Köln, S. 58 geht davon aus, dass sich kein bestimmtes Sammelprinzip benennen lässt, sondern dass Hüpsch nahm, was er bekommen konnte. 342 SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 63 u. 46–48. 343 Zitiert nach SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 63–64. 344 Vgl. Die Sammlungen des Baron von Hüpsch, Abt. III Bilderhandschriften.
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biet seiner Sammeltätigkeit konzentrierte sich auf die stadtkölnischen Klöster und auf Konvente am Niederrhein, in Westfalen und in den Niederlanden, zu denen er auf seinen Reisen Kontakte geknüpft hatte oder deren Mitglieder sein Kabinett besuchten.345 Der Hauptteil seiner Sammlung entstand, bevor die Säkularisation umfangreiche Handschriftenbestände verfügbar machte. Gegen Ende seines Lebens ließ es das Verbot der Franzosen, Klostereigentum zu verkaufen, möglicherweise nicht ratsam erscheinen, Besitzeinträge zu zeigen, so dass die Vermerke in vielen Handschriften herausgeschnitten oder getilgt worden sind.346 Als Hüpsch am 1.1.1805 starb, vermachte er seine Sammlung dem Landgrafen Ludewig von Darmstadt, der ihm zuvor schon Teile davon abgekauft hatte und sie in Darmstadt im neuentstehenden Museum und in der Hofbibliothek angemessen präsentieren konnte. Nur für die Handschriften und Drucke existieren Verzeichnisse;347 die übrigen Bestandteile des Kabinetts wurden ohne Inventarisierung in den Museumsbestand eingegliedert. Damit ist ein Überblick über die von Hüpsch vererbten Handschriften und die Stellung der Sonsbecker Codices darin möglich.348 Aufschuss über Wertschätzung und Verkaufsstrategie geben darüber hinaus die Bücher und Handschriften, die Hüpsch bereits im Jahr 1803 dem Landgrafen verkauft hat. Von den 968 Handschriften, die aus dem Besitz Hüpschs in die Hessische Landes- und Hochschulbibliothek gelangten, sind ca. 20% (180) Codices mit volkssprachigen Texten aus dem schon genannten Einzugsgebiet seiner Sammlung. Das Sprachverhältnis ist umgekehrt proportional zum Bestand aus Sonsbeck, was sich auch dadurch erklären lässt, dass Hüpsch weit wertvollere, seinen oben genannten Vorstellungen besser entsprechende lateinische Handschriften bekommen konnte, als sie in einem erst im 15. Jahrhundert gewachsenen Bestand zu erwarten gewesen wären. Es scheint, als ob Hüpsch zunächst nicht seine wertvollsten Stücke verkauft hat, sondern vielmehr präsentable, aber nicht zu kostbare Stücke für den Verkauf auswählte. Unter den volkssprachigen Handschriften wurden ten-
345
SCHMIDT, Baron Hüpsch in Köln, S. 60. Vgl. SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 65ff. u. 95; KNAUS, Maugérard, S. 1229. 347 Die Verzeichnisse wurden vom Nachlassverwalter Koester angelegt. Titelaufnahme: Darmstadt, ULB, Hs 3512 in 2°, systematischer Katalog: ebd. Hs 2257 in GroßFolio. 348 Zu möglichen Verlusten nach dem Tode Hüpschs s. SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett, S. 142–147; ebd. S. 261–265 Verzeichnis der von Wallraf, der in den Auseinandersetzungen um das Erbe die Interessen der Stadt Köln vertreten hatte, erbetenen Bücher und Handschriften (zumeist Dubletten). 346
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denziell mehr größere Formate und nur wenige Gebetbücher verkauft.349 Mit Blick auf die Sammlungsstruktur und Verkaufsstrategie ist es am wahrscheinlichsten, dass Hüpsch lateinische Handschriften aus Sonsbeck abgegeben oder bereits wohlmöglich zu Verkaufszwecken erworben hat. Die volkssprachigen Handschriften aus Sonsbeck fügen sich gut in das Profil der erhaltenen deutschen und mittelniederländischen Handschriften aus dem Nachlass Hüpsch ein. Sie stammen bis auf wenige Ausnahmen aus dem 15. und 16. Jahrhundert350 und enthalten der Provenienz gemäß fast ausschließlich geistliche Texte. Den 118 ehemals Hüpsch gehörenden Gebet- und Andachtsbüchern, die ACHTEN/KNAUS im Jahr 1959 in einem ersten Darmstädter Katalogband beschrieben, stehen 58 Handschriften gegenüber, die keine Gebet- oder Andachtsbücher sind. Tendenziell sind die Gebetbücher aufwendiger ausgestattet; es finden sich auch häufiger Pergamenthandschriften oder Handschriften mit Pergament und Papier; zahlreiche Gebetbücher enthalten Vollbilder, Miniaturen oder Initialseiten oder zumindest doch bemerkenswerten Initial- oder Randschmuck. Die einzige volkssprachige Handschrift, die im Jahr 1964 bei einer Ausstellung der Sammlung Hüpsch im Kölner Schnügten-Museum gezeigt wurde, war das Lochner-Gebetbuch, eine im Jahr 1451 in einer Kölner Werkstatt entstandene Handschrift auf Jungfernpergament mit einem Vollbild und 57 Initialminiaturen,351 die auf herausgehobene Weise das Sammlungsinteresse bei den volkssprachigen Handschriften widerspiegelt. Die Gebetbücher scheinen den bibliophilen Interessen und möglicherweise auch dem Interesse Hüpschs an der Liturgiegeschichte entsprochen zu haben: Sie beziehen sich auf das Kirchenjahr und machen liturgische Texte für die private Erbauung nutzbar. Vielleicht waren dies auch die Handschriften, von denen sich Kölner und niederrheinische Klöster im 18. Jahrhundert relativ 349
Hs 144 (STAUB /SÄNGER , Nr. 6; 29,5 × 21 cm, Legenda aurea dt., geschrieben von den Kölner Fraterherren? Nr. 14 der verkauften Hss.), Hs 1001 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 67, 13 × 9,5 cm, Gebet und Andachten aus dem Kölner Augustinerinnenkloster Maria Magdalena, Nr. 52 der verkauften Hss.), Hs 814 (STAUB /SÄNGER , Nr. 35; 28 × 20,5 cm, Legenda aurea dt. aus demselben Kloster, Nr. 53 der verkauften Hss.), Hs 1880 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 11, 21,1 × 8,7 cm, Tagzeiten und Gebete aus der Gegend von Maastricht, Perg., Nr. 56 der verkauften Hss.), Hs 540 (STAUB /SÄNGER, Nr. 22; 28,5 × 20,4 cm, Vita S. Augustini usw. aus dem späteren Augustinerinnenkloster Frauweiler, einer Tochtergründung Sonsbecks, Nr. 59 der verkauften Hss.), Hs 106 (STAUB /SÄNGER , Nr. 4; 29,8 × 21,3 cm; Konrad von Eberbach, Herbertus, Johannes Gobii aus Köln, Fraterherreneinband, Nr. 60 der verkauften Hss.), Hs 449 (STAUB /SÄNGER, Nr. 71; 26,3 × 19,5 cm, Hermannus de Petra, Vaterunserpredigten [Bearb.], mnl., Nr. 71 der verkauften Hss.). 350 Ausnahmen: Hs 6 (STAUB /SÄNGER , Nr. 2, Ende 12. Jh.), Hs 486 (STAUB /SÄNGER, Nr. 21) und Hs 832 (STAUB /SÄNGER , Nr. 38), beide um 1300. 351 Die Sammlungen des Baron von Hüpsch, Bilderhandschriften Nr. 64 u. ebd. Abb. 105–107.
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leicht trennten. Hüpsch selbst nannte in seinem Catalogue raisonné für den Landgrafen sprachliche Gründe, die jedoch die spezifische Struktur des erhaltenen Bestands nicht hinreichend erklären können und vielleicht mehr ein Verkaufsargument waren: „In den alten Gebetbüchern findet der Sprachforscher einen Schatz von alten deutschen Wörtern und Redensarten, die ihm zu einem Glossario medii aevi und zur Kenntnis der alten Sprachen sehr schätzbar und unendbehrlich sind.“352 Mit dem skizzierten Sammlungsprofil unterschied sich Hüpsch von anderen Sammlern seiner Zeit. Bezüglich der Erforschung der aus Sonsbeck erhaltenen Handschriften bestätigt dies den schon durch die Überlieferung naheliegenden Befund, dass der erhaltene Bestand am ehesten bei den illuminierten Gebetbüchern dem historischen Besitz des Sonsbecker Konvents entsprechen dürfte. 1.2. Provenienzkennzeichen Sonsbecker Handschriften aus der Sammlung Hüpsch Da keine der volkssprachigen Handschriften einen Besitzereintrag des Konvents trägt, bildeten die Einbandstempel der lateinischen Hs 81 den kodikologischen Bezugspunkt der Provenienzbestimmung.353 Dieser Codex trägt auf Bl. 1v den Besitzeintrag: Pertinet Conventui Sancti Andree Sororum in Sonsbeeck und ist damit dem Konvent eindeutig zuweisbar. Die für den Innenspiegel verwendete, heute z.T. abgeschabte Urkunde zeigt darüber hinaus die Verbindung des Konvents mit dem Bindeort. Aus den noch lesbaren Teilen geht hervor, dass der Pater Rutger van Dinslaken vor den Schöffen von Sonsbeck in den Besitz eines Erbzinses gelangte.354 Außerdem sind die Namen Johan van Holthuesen (möglicherweise der erste Besitzer des Zinses) und Aernt vanden Kollik erkennbar; als Zeuge wird Johan Twinan genannt. Da Rutger van Dinslaken ab 1472 als Beichtvater des Konvents nachweisbar ist und Johan Twinnan zwischen 1457 und 1475 als Sonsbecker Schöffe in Erscheinung trat, wird die Urkunde aus der Mitte der 1470er-Jahre stammen. Das Kopiar enthält keine Abschrift. Für den Einband, der als Einbandstempel einen Adler in umrandeter Raute und 352
Zitat nach SCHMIDT, Baron Hüpsch in Köln, S. 58, der sich auf Hs 3516, Bl. 46
beruft. 353
Vgl. die Handschriftenbeschreibungen zu Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), Hs 1866 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 19), Hs 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17), Hs 1932 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). 354 Vierte Zeile und fünfte Zeile in beiden Innenspiegeln, Beginn im vorderen Innenspiegel: Rutgher van dynxlaken nv ter tijt pater ende ...waerre der geistlicker zwestern des huis ende ... Andryes ... bynnen zonsbeke gelegen. Die linke Hälfte der Urkunde wurde im hinteren Innenspiegel verwendet, die rechte vorn. Es entstand nur geringer Textverlust durch Beschneiden, das Blatt ist jedoch z.T. stark abgeschabt.
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einen vierstrahligen Stern trägt, bilden demnach die 70er-Jahre des 15. Jahrhunderts den Terminus post quem, der gleichzeitig eine Orientierung für die Datierung weiterer Einbände mit den genannten Stempeln bietet. Einzelne Teile der Handschrift sind älter, wie der Schreibereintrag Wilhelms ten Raede aus dem Jahr 1458 (Bl. 112r) bzw. Wilhelmum bochole aus dem Jahr 1459 (Bl. 227r) zeigt, und entstanden, bevor der Schreiber als Priester im Sonsbecker Konvent nachweisbar ist. Der Provenienzbestimmung der übrigen Darmstädter Codices mutmaßlich Sonsbecker Provenienz wurden Indizienketten zugrunde gelegt, die verschiedene Merkmale von Ausstattung, Anlage und Text berücksichtigten.355 Schon REHM hat die so gewonnenen Provenienzangaben durch den Hinweis bestätigt, dass sich etliche Namen auch im Sonsbecker Memorienbuch auffinden lassen.356 Bei Johann und Stijn aenghen eynde, als deren Sterbedaten der 20. und 24. März im Kalendar der Hs 1876 vom Jahr 1456 markiert sind (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12), handelt es sich um die Eltern der Schwestern Beel und Griet aengen Eynde. Die genannten Termine werden auch im Memorienbuch genannt – allerdings ohne Angabe der Sterbejahre.357 Der Besitzereintrag in der um 1470 entstandenen Hs 988 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 14), beginnend Bl. 1r mit den Worten: Dyt boeck hoer toe suster lysbeth van wyllich ..., dürfte sich auf Elisabeth van Willack beziehen, deren Mitgift am 28. Januar 1505 dem Konvent übergeben wird (Kop. 288) und deren Todesdatum das Memorienbuch mit dem 26. März 1575 angibt. Der Rest des Eintrags ist mit schwarzer Tinte in kräftigen Strichen getilgt; den Hinweis auf eine Jungfer von Erkelenz, die Elisabeth die Handschrift geschenkt haben soll, kann ich im Gegensatz zu ACHTEN/KNAUS den erkennbaren Resten nicht entnehmen.358 Die Sonsbecker Archivalien enthalten keinen Anhaltspunkt für eine in Frage kommende Person. Anders als bei ACHTEN/KNAUS angegeben, ist auch der Besitzereintrag im Vorderspiegel der Hs 1936 vom Jahr 1509/10 zu lesen: Dyt boeck hoert tho yde van bodberg.359 Eine Yde van bodberg findet sich nicht im Memorienbuch, doch hat es mit Mericken van Boetberch vermutlich eine Verwandte im Konvent gegeben, deren Eltern zum 1. und 28.8.1577 eingetragen wurden. Die Familie, deren Töchter auch in Roer355
Beschreibungen der bislang Sonsbeck zugewiesenen Handschriften: ACHÜbersicht S. 25, EIZENHÖFER /KNAUS, S. 227ff. (Hs 1913); STAUB /SÄNGER, S. 78–80 (Hs 1093, Nr. 48), S. 105 (Hs 1901, Nr. 64, vielleicht aus Sonsbeck). 356 REHM, Diss., S. 22, Anm. 56. 357 ACHTEN/KNAUS, S. 66 mit falscher Monatsangabe, die Namen stehen unten am Rand eines Blattes, auf dem der April beginnt. Die genauen Sterbedaten sind durch Kreuze markiert und stimmen mit den Angaben im Memorienbuch überein. 358 ACHTEN/KNAUS, S. 71. 359 Vgl. ACHTEN/KNAUS, S. 119, Nr. 27. Der Name wird dort mit yda (?) van Vodeberch angegeben. TEN/KNAUS,
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mond und vor allem in Gräfenthal eintraten,360 hatte also Beziehungen zum Sonsbecker Konvent. Zudem entspricht der Randschmuck der Handschrift dem charakteristischen, in zahlreichen Sonsbecker Handschriften vorkommenden Typ, wenngleich der Initialschmuck auf den Pergamentblättern anspruchsvoller erscheint (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). Eine enge Verbindung ist somit evident. Darüber hinaus enthalten zwei weitere Handschriften jüngere Einträge, die nach Sonsbeck verweisen. Auf dem ersten Vorsatzblatt der Hs 1834, entstanden um 1490 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), ist von jüngerer Hand ein Memorialvermerk für den Beichtvater Hermann Sweerden eingetragen, in Sonsbeck im Jahr 1554 und 1561 nachweisbar.361 Christina Barterums, die im 17. Jahrhundert Nachträge in die Hs 981 eintrug (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16, dort nicht erwähnt), wird identisch sein mit Christina Bertrams, einer Sonsbecker Konventualin, die am 13.4.1690 in die Marianische Kongregation aufgenommen wurde.362 Für die Identifizierung eines weiteren Namens müssten erhebliche Abweichungen in der Schreibung in Kauf genommen werden. Enken Berlera, die einen Besitzereintrag in die Hs 1093 eintrug (STAUB/SÄNGER, Nr. 48), könnte allenfalls mit Enneken byllers identifiziert werden, die im 17. Jahrhundert in das Memorienbuch eingetragen wurde.363 Nicht für den Sonsbecker Konvent nachzuweisen sind bisher Clara Margrieta flours (Hs 1930, ACHTEN/KNAUS, Nr. 25) sowie Maria van Haeften und Anna Catrina van Rossum (Hs 1901, STAUB/SÄNGER, Nr. 64). Die meisten Handschriften, deren Einträge für eine Sonsbecker Herkunft sprechen, zeigen signifikante kodikologische Übereinstimmungen. Verbindende Merkmale sind eine Miniatur, die in mehreren Handschriften immer mit demselben, niederrheinisch geprägten Latein im Spruchband auftritt,364 der charakteristische Rand- und Initialschmuck365 sowie weitere Einbände mit gleichen Stempeln.366 Hs 981 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16), 360 361
KOCH, Kloosterpoort als sluitpost?, S. 198. Der Eintrag lautet: Item in jaer ons here m v c ende en (!) lvi doe sterf mijn lief seilijgen nijf her hermmen van krijffelt pater te sonsbeec op san ghertrvvt dach op eenen manendach god troest sijn lief sijel. 362 Hs 981, Bl. 305 v–308 r, Name nicht bei ACHTEN/KNAUS angegeben, W ÜSTEN, S. 115. 363 STAUB /SÄNGER , S. 78, Memorienbucheintrag zum 28.7. 364 Hs 988 (Agnus dei qui tollus peccata mondi miserere nobis, vgl. ACHTEN/KNAUS, S. 71, Nr. 14), Hs 992. 365 Hs 1876 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12); Hs 1939 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 13); Hs 981 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16); Hs 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17); Hs 1894 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 18); Hs 1866 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 19); Hs 992 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20); Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1932 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26); Hs 1936 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) u. Hs 1093 (STAUB /SÄNGER , Nr. 48). 366 Einbandstempel mit dem Adler in umrandeter Raute und der vierstrahligen Stern auf dem Einband von Hs 81 und Berlin, SBB-PK, Theol. lat. qu. 76 (vgl. auch Hs 1834,
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Hs 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17) und Hs 1894 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 18) enthalten dieselben Texte zum Heiligenjahr. Somit ist ein entstehungsgeschichtlicher Zusammenhang einer ganzen Reihe von Handschriften gegeben. Ihr Entstehungsort hatte auf jeden Fall so enge Verbindungen zum Sonsbecker Konvent, dass die enthaltenen Texte dort auch rezipiert worden sein können. Aus diesem Grund werden alle über Miniaturen, den Randschmuck und über die Einbandstempel miteinander verbundenen Handschriften für den Sonsbecker Konvent berücksichtigt. In anderen Fällen halten die Provenienzangaben bei ACHTEN/KNAUS einer kritischen Überprüfung nicht stand. Betroffen ist zunächst die Gruppe aus Hs 193 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 22), Hs 1888 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 23) und Hs 1938 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 24), die über den von den übrigen Handschriften abweichenden Stil der Fleuronné-Verzierung miteinander verwandt ist. Als weiteres Argument führen ACHTEN/KNAUS die franziskanische Herkunft an – Franziskus wird in den enthaltenen Texten als „heiliger Vater“ bezeichnet – und verweisen auf die Herkunft aus der Diözese Köln sowie auf die Schreibsprache. Für Hs 1888, die sicher zutreffend in die Zeit um 1520 datiert wird, wird auf die Verwandtschaft des Initialstils mit Hs 1876 verwiesen, jener ältesten Sonsbeck zuweisbaren Handschrift vom Jahr 1456, die vor allem über den Eintrag der Sterbedaten von Johann und Stijn aenghen Eynde auf den Sonsbecker Konvent verweist. Ich möchte auf die vermeintliche Verwandtschaft zweier zeitlich so weit auseinanderliegender Handschriften keine Provenienzangabe stützen, zumal der genaue Entstehungsort der Handschriften unbekannt ist. Hinzu kommt, dass das Kalendar von Hs 1888 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 23) bedeutsame Abweichungen zeigt. Während die übrigen Handschriften Agatha (5.2.), Urban (25.5.), 10 000 Märtyrer (22.6.) und Helena (18.8.) in roter Tinte führen, wurde für die genannten Anlässe in dieser Handschrift braune Tinte verwendet, rote hingegen für Anna (26.7.) und den Empfang der Stigmen durch Franziskus (18.9.). Dieser Festtag findet sich nicht in den sicher in Sonsbeck verwendeten Handschriften. Das gleiche gilt für Hs 1913 (EIZENHÖFER/KNAUS, Nr. 88), ein lateinisches Psalterium und Diurnale, das zwei übereinstimmende Einbandstempel mit Hs 189 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 18) trägt, im Kalendar jedoch für die genannten, sonst in roter Tinte verzeichneten Anlässe gleichfalls braune Tinte verACHTEN/KNAUS, Nr. 21, Hs 1909, ACHTEN/KNAUS, Nr. 17, Hs 1932, ACHTEN/KNAUS, Nr. 26); gleiche Einbandstempel tragen darüber hinaus Hs 981 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16) und Hs 1901 (STAUB /SÄNGER, Nr. 64). Die Einbände von Hs 982 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15) und Hs 1093 (STAUB /SÄNGER, Nr. 48) sind vergleichbar angelegt. Bei den übrigen Handschriften mit Einbandstempeln handelt es sich um Einzelstücke (Hs 992, ACHTEN/KNAUS, Nr. 20, Hs 1876, ACHTEN/KNAUS, Nr. 12 und Hs 1894, ACHTEN/KNAUS, Nr. 18).
D. Die Handschriften
221
wendet. Wie bereits bei EIZENHÖFER/KNAUS vermerkt, ist zum 12.5. Pancratius als Patron eingetragen. Noch im 15. Jahrhundert wurden zum 9. und 13. März die Jahrgedächtnisse der Eltern des Benutzers vermerkt; eine Hand des 18. Jahrhunderts trug zum 24.2. professionis dies f y b 79 ein – allesamt Einträge, die keine Korrespondenzen zu aus Sonsbeck erhaltenem Material haben. In Hs 193 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 22) werden außergewöhnlich oft Gebete bestimmten Personen zugeschrieben, so dass sich die Handschrift zusätzlich durch diesen inhaltlichen Aspekt von den übrigen unterscheidet. Zu Hs 1930 schreiben ACHTEN/KNAUS: Die „Handschrift scheint bald nach Entstehung in Sonsbeck gewesen zu sein wo sie zu Leistungen wie ... angeregt hat“ (Nr. 25).367 Für den in dieser Handschrift enthaltenen Besitzereintrag der Clara Margrieta flours findet sich kein Beleg in den Sonsbecker Quellen. Als verbindendes Moment zu Codices mit gesicherter Provenienz wird ein kreuzförmiges Ornament angeführt, das in dieser und in der etwa 30 Jahre älteren Hs 1876 auftritt (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12). Als letzte problematische Zuweisung sind die Angaben zu Hs 189 zu nennen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 28). Hier bildet – neben dem franziskanischen Inhalt und der Sprache – ein Wasserzeichen den Bezugspunkt zu sicher zuweisbaren Handschriften. Da in der kleinformatigen Handschrift (13,4 × 9,7 cm) die Wasserzeichen nicht vollständig erhalten sind und oft im Falz liegen, ist eine zuverlässige Bestimmung nicht möglich. Provenienzbestimmungen auf der Grundlage einzelner Stempel, Wasserzeichen oder Ornamente sind im Fall der Sonsbecker Handschriften auch deshalb problematisch, weil Hüpsch eine ganze Anzahl von Gebetbüchern aus dem Gebiet nordwestlich von Köln besessen hat und es in diesem Raum etliche Tertiarinnenkonvente gab, unter denen auch ein Austausch denkbar wäre. Da die vorliegende Arbeit den Handschriftengebrauch in einem Konvent untersucht und nicht die möglichen motivischen Bezüge innerhalb einer Handschriftengruppe, stützt sich die Provenienzbestimmung auf Besitzereinträge und signifikante kodikologische Merkmale. Als solche sehe ich die charakteristische Randverzierung und die Art der Kolorierung der eingeklebten Kupferstiche, übereinstimmende Einbände und Textgleichheit, auch in den Kalendaren. Letzte Unsicherheiten lassen sich nicht ausräumen. Dies gilt besonders für Hs 982 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15), entstanden um 1480, mit dem Eintrag: Dit boec gehert int gemeen. Unter den übrigen Handschriften findet sich dafür keine Parallele. Der Initialschmuck des ersten Teils stammt sicherlich aus einer professionell arbeitenden Werkstatt.368 Enthalten sind Texte zu Ereignissen 367 368
ACHTEN/KNAUS, S. 111. Nach freundlicher Auskunft von Regina Cermann, Berlin/Wien. ACHTEN/KNAUS, Nr. 15.
III. St. Andreas in Sonsbeck
222
in den 1470er-Jahren, die für das geistliche Leben der Region von Bedeutung sind. Die Handschrift ist über den Einband dem Sonsbecker Bestand zuzuweisen (derselbe Einband wie Hs 1093, STAUB/SÄNGER, Nr. 48). Es könnte sich also um ein Geschenk oder eine in den Konvent eingebrachte Handschrift handeln – oder um einen Zufall, der zwei in derselben Werkstatt gebundene Codices heute wiederum in unmittelbare räumliche Nähe führte. 1.3. Probleme der Lokalisierung Als GERARD ACHTEN und HERMANN KNAUS die Gebetbücher der hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt beschrieben und etliche Codices dem Sonsbecker Konvent zuwiesen, gingen beide bei ihren Provenienzzuweisungen implizit davon aus, nicht nur den Ort des Gebrauchs, sondern auch den Ort der Entstehung der Handschriften gefunden zu haben. Es fällt jedoch auf, dass keines der für die volkssprachigen Handschriften genannten Provenienzkennzeichen zugleich auch ein eindeutiges Indiz für die Entstehung der Handschriften im Sonsbecker Konvent bildet. Es stellen sich daher die Fragen, wer den Inhalt der Handschriften unter welchen Bedingungen zusammenstellte, ob der als charakteristisch für Sonsbeck erachtete Buchschmuck am Ort entstand und ob die Codices somit auch Aufschluss über die Handschriftenproduktion und aktive Buchkultur im Konvent geben. Nur in einer Handschrift aus den Jahren 1509/10 verweist ein Eintrag auf eine weibliche Schreibhand, die im Sonsbecker Konvent, aber auch in einem benachbarten Frauenkonvent zu lokalisieren sein könnte.369 Sie hat große Ähnlichkeit mit Hand VIII des Kopiars. Namentliche Schreibereinträge gibt es nicht. Insgesamt fällt auf, dass nur zwei Handschriften überhaupt von mehreren Händen herrühren. Zwischen den Buchdeckeln sind im Höchstfall zwei Handwechsel anzutreffen.370 Die Handschriften sind also weder Resultate breiter oder kontinuierlicher Schreibtätigkeit noch Erträge eines schreibend-aktiven Aneignungsprozesses. Sie erweisen sich vielmehr als zum Lesen bestimmte Erzeugnisse weniger spezialisierter Hände. Da die Sterbedaten von Johan und Stijn anghen Eynde nur wenig später von der Texthand in die älteste Hs 1876 vom Jahr 1456 eingetragen wurden, ist diese Handschrift vermutlich im unmittelbaren Umfeld des Konvents entstanden. Der Entstehungsort der übrigen Handschriften bleibt r
369 Hs 1936, Bl. 300 : Deo gracias. Bidt voer die scriuers om gades wil een pater noster (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 370 Hs 1932, 121 r, 149 r, um 1490 (ACHTEN /KNAUS, Nr. 26). Zwei Hände sind anzutreffen in Hs 982, um 1490 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15), eine Handschrift mit abweichender Initialornamentik und dem Besitzereintrag: Dit boec gehert int gemeen.
D. Die Handschriften
223
unsicher, da Vergleichshandschriften wie die lateinische Hs 81 oder der möglicherweise Wilhelm ten Raede zuzuweisende Abschnitt im Kopiar aufgrund der anderen Sprache bzw. des anderen Schrifttyps keine ausreichenden Vergleichsmöglichkeiten bieten. In den Gebetbüchern wird eine Hybrida verwendet. Auch eine Auswertung des sprachlichen Befunds scheint mir für eine lokale Eingrenzung wenig aussichtsreich, da sich Urkunden- und Literatursprache am selben Ort durch unterschiedliche Traditionen in den verschiedenen Lebensbereichen unterscheiden können371 und die Konventsdichte am Niederrhein im 15. Jahrhundert recht hoch war. Merkmale der Schreibsprache entfernter Regionen sind mir nicht aufgefallen. In der Hs 988 findet sich ein zum Ausbessern verwendeter Zettel, auf dem die Worte [di]t sal hebben suster lesbet [va]n wilych stehen (nicht bei ACHTEN/KNAUS angegeben). Es folgen Abkürzungen, die eine Preisangabe bedeuten könnten. Entweder also wurde der Codex in Sonsbeck hergestellt (wobei die Datierung in die Zeit um 1470 nicht auf das Jahr genau stimmen muss), oder der Zettel bildet einen Hinweis darauf, dass mindestens ein Teil der Handschriften anderwärts eingekauft (oder eingebunden) wurde. Neben der geringen Anzahl der Schreibhände pro Handschrift fallen Niveauunterschiede innerhalb des Buchschmucks auf, oft auch innerhalb einzelner Handschriften. Bei den in den 1490er-Jahren des 15. Jahrhunderts angelegten stilistisch verwandten Handschriften mit Gebeten für das Kirchen- und Heiligenjahr ist die Initialornamentik jeweils anspruchsvoller als der Randschmuck.372 Auch Hs 1936 aus der Zeit um 1509/10 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) zeigt einerseits den für Sonsbeck charakteristischen Buchschmuck, enthält auf den Pergamentseiten jedoch eine anspruchsvollere, in den übrigen Handschriften nicht in dieser Art anzutreffende Initialornamentik in Deckfarben. Sie verweist stilistisch nach Köln373 und verweist damit auf die Umorientierung des Konvents nach Osten, die die Teilnahme Sonsbecks am Generalkapitel der niederrheinischen Tertiaren im Jahr 1496 belegt.374 Die unterschiedlich ausgestatteten Teile der Handschriften dürften also von verschiedenen, jeweils spezialisierten Händen herrühren. Sie können teils im Konvent selbst entstanden, aber auch von auswärtige Skriptorien hergestellt worden sein. Die Vielfalt bei den anzutreffenden Einbandstempeln lässt gleichfalls darauf schließen, 371
Vgl. die Beobachtungen zu den Gelderner Handschriften sowie zur frühen Neuzeit TERVOOREN, Sprachliche Situation, S. 27–42. 372 Hs 1909, um 1490 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17); Hs 1894 von 1493 (ACHTEN /KNAUS, Nr. 18); Hs 992 von 1496/97 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20). In den Beschreibungen für die genannten Handschriften wird jeweils explizit auf den Niveauunterschied hingewiesen, er gilt auch für Hs 1866, um 1490 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 19). 373 Nach freundlicher Auskunft von Regina Cermann, Berlin/Wien. 374 ALLMANG, S. 41.
224
III. St. Andreas in Sonsbeck
dass Aufträge an verschiedene Buchbinder oder Werkstätten vergeben wurden. Auch bei der Arnhemer Hs 287 mit dem Kolophon der Margriet Block aus dem Windesheimer Kloster Bethanië, später im Besitz einer Sonsbecker Konventualin und kürzlich als Schlüsselwerk der Arnhemer Buchproduktion bezeichnet, ist unsicher, ob Text und Buchschmuck am selben Ort entstanden.375 Im Schwesternbuch des benachbarten Emmerich wird davon berichtet, dass Konventualinnen für ihre Mitschwestern schrieben oder Handschriften für den Konvent in Auftrag gaben, was eine stilistische Durchmischung des Bestands zwangsläufig mit sich brachte.376 Weder der kodikologische Befund noch die Beobachtungen an Nachbarkonventen erlauben also eine letztgültige Entscheidung über die Frage, ob die Handschriften im Andreaskonvent selbst entstanden oder ob sie, wie etwa die von LYDIA WIERDA untersuchten ‘Sarijs’-Handschriften, zu einer kodikologisch verwandten Gruppe gehörten, die überkonventlich verbreitet war. Einige Bestandteile des Buchschmucks zeigen Verwandtschaft mit Handschriften, die bisher nicht genauer identifizierbaren Werkstätten in oder um Arnhem zugewiesen werden. So findet sich etwa eine verzierte Seite mit den Schriftzügen Jhesus und Maria auch im Stundenbuch der Margriet Uutenham, dort jedoch weitaus aufwendiger ausgestattet und ohne das in Sonsbecker Handschriften im Mittelfeld befindliche Lamm.377 Das Kreuzmuster als Randschmuck, das ACHTEN/KNAUS in der Darmstädter Hs 1876 beobachteten und in Hs 988 und 1939 sowie in der von mir nicht mehr für Sonsbeck in Anspruch genommenen Hs 1930 wiederfanden,378 findet sich auch im Stundenbuch der Sophia von Bylant.379 Beide Handschriften gehören in denselben Umkreis wie die Handschrift mit dem Kolophon der Margriet Block.380 Mutmaßungen, die später in Sonsbeck nachweisbare Arnhemer Handschrift könnte schon sehr früh dort vorhanden gewesen sein und auf die spätmittelalterlichen Kontakte des Konvents verweisen, steht entgegen, dass sich eine Eelisabeth van den stein, die die
375 376
BUDDE/KRISCHEL, Genie ohne Namen, S. 260–261. BOLLMANN/STAUBACH, S. 170, 179, 192, 206, 233 (Schreiben für die Mitschwestern), 250–251 (eine Konventsschwester lässt für ihr vermachte 5 Gulden ein ‘Leben Jesu’ und die Legende ‘Barlaam und Josaphat’ schreiben). 377 B UDDE/KRISCHEL, Stundenbuch, S. 210, Taf. III,1. Das Stundenbuch befindet sich in Privatbesitz in den USA. Eine Beschreibung enthält auch WEEKES II, S. 92–97, dazu ebd. Abb. 285; vgl. a.a.O. auch Abb. 291 (Hs. zuletzt in einem Londoner Auktionskatalog von 1981). 378 ACHTEN/KNAUS, S. 66 (Nr. 12), S. 70 (Nr. 13, Hs 1939), S. 71 (Nr. 14, Hs 988), S. 112 (Nr. 25, Hs 1930). 379 Vgl. B UDDE/KRISCHEL, Stundenbuch, S. 17. 380 B UDDE/KRISCHEL, Genie ohne Namen, S. 260–261.
D. Die Handschriften
225
Handschrift im 16. Jahrhundert besaß,381 in Sonsbeck nicht nachweisen lässt. Auch ist die aus dem Arnhemer Bethanië-Kloster erhaltene Handschriftenzahl so gering, dass sich die Hypothese einer Handschriftenproduktion für Sonsbeck in Arnhem kaum verifizieren lässt, wenngleich bekannt ist, dass der Arnhemer Konvent Schreibaufträge für auswärtige Besteller ausgeführt hat.382 Beziehungen des Sonsbecker Konvents in die Gegend von Arnhem könnten jedoch aus der Umwandlungsphase zum Schwesternhaus herrühren, da der Deventer Konvent in den Jahren 1426– 32 wegen des Interdikts nach Arnhem umzog und die Deventer Schwester Fie van Rede, gestorben im Jahr 1429 in Sonsbeck, zu dieser Zeit noch in verschiedenen niederrheinischen Konventen wirkte.383 Im Jahr 1477 wird ein Gerit van Sonsbeek als Rektor des Bethanië-Klosters genannt,384 was zeigt, dass Kontakte verschiedener Art bestanden. Neben den genannten Motivparallelen wäre auch auf eine Zierseite in der Handschrift Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum, Hs. 18432, 110v–111r hinzuweisen, die ein Lamm Gottes mit Kreuzesfahne, umschrieben mit den Worten: O sachtmodige lam godes Ontfarme di ouer mi sunder zeigt und damit in der Anlage der eingeklebten Pergamentscheibe in der Darmstädter Hs 1876, 2v ähnelt (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12). Die Nürnberger Handschrift entstand in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts in den nördlichen Niederlanden (Diözese Utrecht)385 und ist somit ein weiteres Beispiel für die Zugehörigkeit der Codices zu einer noch nicht vollends erforschten nordniederländischen Buchkultur.386 Während sich für den Buchschmuck einige konkrete Anhaltspunkte für die stilistische Zugehörigkeit benennen ließen, ist man für die Herkunft der Texte in noch höherem Maß auf Vermutungen angewiesen. Aufschluss über die Herkunft der Vorlagen, über die Lesegemeinschaften, in deren Kontext der Sonsbecker Konvent eingebunden war, oder auch über die Singularität der Zusammenstellung verspricht eine Analyse der Überlieferung gering verbreiteter Texte. Die Grundlagen für derartige Forschungen 381 VAN 382 Ein
BEMMEL, S. 194. Brief mit einer Handschriftenbestellung wird abgebildet bei BUDDE/KRISCHEL, Genie ohne Namen, S. 263; ebd. S. 262 Angabe der insgesamt fünf Handschriften, die heute aus Bethanië bekannt sind (vgl. auch STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 135–137). Zur Schreibtätigkeit in Arnhem vgl. auch SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 65 und 238. 383 DE MAN, Stichtige punten, S. LXI, LXIV–LXVIII, 67–87. 384 Monasticon Windeshemense III, S. 579. 385 Spiegel der Seligkeit, S. 125. 386 B YVANCK/HOOGEWERFF; FINKE ; HERMANS, Laatmiddeleeuwse boekdecoratie; ders., Middeleeuwse handschriften; KORTEWEG, Randjes, S. 237–246 u. 553–557 (Abb.); dies., Kriezels, aubergines en takkenbossen; HÜLSMANN; WIERDA (mit Forschungsbericht).
226
III. St. Andreas in Sonsbeck
r
‘Alle heilige gades ...’ ‘Als ic arme ... ’ ‘Du bust een Schyn des ewigen lichtes ...’
294
‘Dynre mogentheit ...’ ‘God alles trostes ...’ ‘Ich begere dy huyden te ontfanghen ...’
r 246 v
295
r*
109 v* v* 78 288 v* 102 r* 104 92
121 102 45
r
300
r
Hs 1939
Hs 1936
Hs 1932
Hs 1876
Hs 992
Text/Initium (nach ACHTEN/KNAUS, S. 337–394)
Hs 1834
werden durch die Angaben zur Überlieferung bei ACHTEN/KNAUS gelegt, die bereits wichtige Referenzwerke wie die Arbeiten von MEERTENS und BORCHLING oder den Kölner Handschriftenkatalog von MENNE berücksichtigen. Jedoch führen die Verweise innerhalb des Bandes und die Literaturhinweise zu einzelnen Texten nicht immer zu Gebeten mit gleichen Initien und müssen zudem kombinatorisch mit den oft abweichend vom Textanfang angesetzten Registereinträgen gelesen werden.387 Für meine Recherchen habe ich mich auf Texte mit gleichen Initien konzentriert. Dieses Verfahren ist bei der Gebetüberlieferung besonders unscharf, da sich die Textanfänge häufig ähneln. Zudem lässt es sich häufig nicht entscheiden, ob es sich bei der Übertragung eines lateinischen Gebets um dieselbe Übersetzung handelt. Dennoch lässt sich anhand der folgenden Tabelle die Eigenart der Gebetüberlieferung verdeutlichen, die sich von der Traktatüberlieferung hauptsächlich durch die Vielzahl der Parallelen unterscheidet. Außerordentlich zahlreiche Parallelen lassen sich dabei unter den Sonsbecker Handschriften selbst nachweisen, die nochmals die entstehungsgeschichtliche Verbindung der Handschriftengruppe unterstreichen und als Maßstab für die Nähe bzw. Distanz der Überlieferung in weiteren Codices gelten können. Weitgehende inhaltliche Übereinstimmungen gibt es bei den Handschriften mit Gebeten aus der Liturgie.388 Auch unter den Gebeten zur Eucharistie gibt es zahlreiche Parallelen. Über die Parallelüberlieferung einzelner Gebete innerhalb des Bestands gibt folgende Tabelle Auskunft, deren Lemmaansatz dem Register bei ACHTEN/KNAUS folgt (*, falls es sich um eine andere Übersetzung/Fassung handelt. Angegeben wird nur das erste Blatt).
r r
120
r
r
387 Zur Kritik am Register und am Katalog allgemein s. P AUL GERHARD VÖLKER, AfdA 74 (1963) 37–45; zurückhaltend äußerte sich bereits AMPE, OGE 34 (1960) 216f. 388 Auch Hs 992 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20) enthält Texte, die sich in Handschriften r r mit Liturgieexzerpten finden, es entspricht Hs 992, 140 ff. Hs 1866, 72 ff. (ACHr r TEN/KNAUS, Nr. 19) und Hs 992, 298 ff. Hs 1866, 258 ff.
227
‘Ich begere huiden dyn heilige licham ...’ ‘Ich beuele dir mi ...’ ‘Ich bidde dich dat tu mir geues ...’ ‘Ich bidde dich ende roep dy aen ...’ ‘Ich bidde dich voer al myn alders ...’ ‘Ich bidde dich wonde mijn ziele ...’ ‘Ich bin niet weerdich dattu in gaet ...’ ‘Ich bin niet waerdich dattu ingaeste ...’ ‘Ich danke dir dynre vaderlicker barmherticheit ...’ ‘Ich gae zo der alre soister tayffelen ...’ ‘Ich gruesse dich Ihu xpe Eyn edel ...’ 389 ‘Ich gruesse dich lichaem ons heren ...’390 ‘Ich hain huden ontfangen ...’ ‘Ich hain nu ontfangen ...’ ‘In den heiligen vijf wonden ...’ ‘Kom ende vande ons in dynen vrede ...’ ‘Laet my geuoelen die ontfanckenisse ...’ ‘Myn beslaten ende verharde Hertz ...’ ‘Myn selle ind licham mois dich entfangen ...’ ‘Nu gae voert edel siel ...’ ‘Ouerste Priester ende waerachtich bisscop ...’ ‘Sij mijn heer ende mijn vader ...’
96 v*
320 r 283 289
296
v
v
282
286
r*
v
v r
292 r 319
‘Want du drieuoldich ende eenuoldich bust ...’ ‘Wie bun ick dat ic di ontfangen wil ...’ 391
r
141
v*
120 r 73 r 167 v 85 r* 53 r* 98 r 104 v
78 r 132 v 93 r 130 r 118 v 119 v 90 r 129 r 107 r 81 r 108 115 165 r 95
Hs 1939
Hs 1936
r
292
r
r
91 v 236
53 94
279 294
Hs 1932
Hs 1876
Hs 992
Text/Initium (nach ACHTEN/KNAUS, S. 337–394)
Hs 1834
D. Die Handschriften
288
v
98
r r* v
140
v
v* r
v
301 r 311
161 v 99 r 143 r
307
v
140 v 87 v 141 v 94 v
95 r 81 r 138
r v
r
57 v 89
Nicht im Register: Marienpsalter ‘Salve, tremendum caput’, mnl. (BNM) ‘O suete here Ihesu Christi waer god ...’ ‘Sich eerlicke getrouwe vader ...’ r ‘Here Ihesu Christi ic biddi doer den afgront 291 dynre guedertierenheit…’
r
r
114 v 118 r 88
17 v* 313
r
v
1 v* 124
97 v 106
Da Hüpsch seine Sammlung zu einer Zeit zusammenstellte, als die Handschriftenbestände der Region noch an ihrem historischen Standort waren, 389 390 391
‘Dornenkrone Christi’, kurze Red. Exzerpte aus Seuses ‘Horologium’, vgl. KÜNZLE, S. 571–572, vgl. BNM. Den Angaben der BNM zufolge aus Heinrich von Langenstein, Das puch von gotz leichnam (nicht im VL).
III. St. Andreas in Sonsbeck
228
finden sich für viele Gebete Parallelüberlieferungen im Darmstädter Katalog. Als Beispiel für eine Handschrift mit zahlreichen Texten, die auch in Sonsbecker Handschriften vorkommen, sei Hs 193 genannt, die ACHTEN/KNAUS noch dem Andreaskonvent zuwiesen und in die Zeit um 1490 datierten (Nr. 22). Allerdings sind einige weit verbreitete Texte darunter (10+) und die Art der Parallelen ist so unspezifisch, dass ich sie nicht zum Anlass zu weitergehenden Vermutungen über einen gemeinsamen Entstehungsort nehmen möchte. Auffällig sind die zahlreichen Verfasserangaben,392 die in den mit größerer Sicherheit in Sonsbeck benutzten Handschriften weit weniger zahlreich vorkommen. Es entsprechen aus Hs 193 in Sonsbecker Handschriften: r
v
r
v
25 –48 – Hs 1876, 233 –265 Hier beghijnnen die hondert artijkelen vanden lijden ons heren die ijerste artikel. O here Ihesu Christe wijsheit gades op dat ic iets wat weder doe dijnre gebenedijder passien ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12)393 (10+) v r r v 48 –60 – Hs 1834, 132 –144 – ‘Dornenkrone Christi’, kurze Redaktion, Anfang fehlt r r (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1936, 161 –181 Hier beghint Een suuerlick croenken vanden lijden ons lieuen heren ende is gedeilt doer die weke. Des sonnendages. Weest gegruet here Ihesu Christi een edel connynck der hemelen ende der heiligen Ende een blenckende croen der ewiger glorien. Weest gegruet alre heilichste houet ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) r r v v 77 –86 – Hs 1936, 241 –259 Magdalena von Freiburg, Litanei vom Leiden Christi. Hier beghynnen die gulden letanyen die ons lieue here seluer geapenbaert heuet dat hem geen gebet genamer en is ende sunderlyn des vrydages. Here ontfarm dy onser Christe ontfarme dy onser here ontfarem dy onser ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) (10+) r r 87 – Hs 1834, 81 Voer der ontfenckenysse des heiligen sacrament. O Myn heil gijf my dat myn siel ende myn licham die moet ontfangen mit alre reuerencien ende schemelheit ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) v r 90 – Hs 992, 292 Jean de Fecamp, Summe sacerdos et vere pontifex, mnl., Overste r priester ende ghewaer bijsschop ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20); Hs 1936, 81 (mit Randverzierung) Hier beghint een suuerlick gebet vanden heiligen sacrament. Voer der ontfenckenysse. O overste priester ende gewaer bisscop ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20) v v 95 – Hs 1876, 298 Kommuniongebet nach Seuse, Büchlein der ewigen Weisheit (BIHLMEYER , S. 303). O Here Ihesu Christi leuende vrucht ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) r r–v 98 – Hs 992, 246 Zuverlicke oeffeninghe op die hoechtijt von pijnxtere. God alles troestes ende des heilighen geestes Een zuet gast mijnre zielen ... (ACHTEN/KNAUS, r Nr. 20); Hs 1834, 92 Voer der ontfencke. O Du god alles troestes heilige geest een suet gast mynre sielen ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) v r–v 100 – Hs 1936, 115 Mechthild von Hackeborn, ‘Liber specialis gratie’ I, 57, mnl. 392 v
r
r
r
Hieronymus 66 , Magdalena von Freiburg 77 , 158 , Mechthild von Hackeborn r v r 100 , König Karl 133 , Bernhard von Clairvaux 142 , 237 , broeder Jacob sancte franr v v v ciscus geselle 161 , Franziskus 165 , een cluseneer 177 , Papst Silvester 179 , Engel r Gabriel 203 . 393 Nach DESCHAMPS, ‘Hundert Betrachtungen’, S. 340 in Hs 1876 jedoch ohne Teil a.
D. Die Handschriften
229
(BNM). Hier beghinnen vyf Aue maria die salmen lesen in die weke eer men dat h sacrament ontfangt. O Suete Maria Ic vermaen v der ontfeckenisse Dat ghij ontfijnget in uwer mechdelicker reinicheit den soen gades ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) r r r 133 – Hs 1936, 49 –53 Dit gebet heeft gemackt connynck Kaerle. Ende men salt lesen onder myssen ende voer der ontfenckenisse mit enen myserere. God vader inder ewicheit den alle herten ende gedachten apenbaer sijn ende niet verborgen en is ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) r v v 135 – Hs 1876, 265 –279 Arnulf von Leuven: Salve meum salutare, mnl. (PL 184, 1319–1324, BNM). Ghegruet systu myn salicheit O lyeue here Ihesus Christus. West ghegruet ende wilt my bequaem maken ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12, Randschmuck) (10+) v v v 146 – Hs 1876, 279 –288 ‘Culsches /Kölner Pater noster’, Überschrift: s.o., Inc.: O vader alre ontfermherticheit Ick arme ongeracte sondige mynsche dancke dij ... v v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12); Hs 1939, 140 –154 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 13) (10+) r r v 195 – Hs 1834, 199 Rubrik, Inc. 199 : O Edel conyngynne der hemelen ende reyne maget Maria moder alre ontfarmherticheit ende der myldicheit ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21, andere Fassung?)
Die folgenden Texte sind in Hs 193, in Sonsbecker Handschriften ähnlich und in Gent, UB, N° 2364 enthalten (MEERTENS VI, 174, vgl. unten): r
r
245 – Hs 1932, 119 Hier begijnnen suuerlicken blytscappen opten heiligen kersdach van onser lieuer vrouwen Als vander kynsheit ons lieuen heren Jhesu Christi Ende men sal sij lesen op den heilighen kersdach Ende alle die octauye doir Mijt ynnicheit. Aue Maria gracia plena. Verblijt dy edel vruchtbaer wynstock Alre suetste ioncfrou Maria vander gheboerten dijns ghemynden soens ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) 251r – Hs 1932, 123v Dyt sijn blijtscappen van dertien dach. Verblijde di O salige maget Maria Gloriose ioncfrou O claer ende hoege stern op gegaen wt Iacob ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) v r r 253 – Hs 1876, 111 –115 Dit sijn xiiij mynnelicke blijtscappen van onser lieuer vrouwen. Verblijde di vrouwe der engelen ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) v v 256 – Hs 992, 194 Verblit u o gloriose konijnghijnne Maria wanttu du waerste die ierste die Christus dijns soens vrijssenisse saegeste ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20) r r 259 – Hs 992, 256 Verblijde O Maria alre heilichste maeget bruijt des heilighen gheestes ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20) r r 265 – Hs 1834, 238 Hier beghynnen suerlicke blijtscappen van onser lieuer vrouwen. Verblit v alre glorioeste maget Maria want du en bust bi auentueren nyet gewonden ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21)
Das Beispiel unterstreicht, was bereits die Parallelüberlieferung innerhalb des Sonsbecker Bestands zeigte: Ein hohes Maß an Überlieferungsbezügen geht nicht mit Parallelen in Abfolge und Aufbau einher. Aus diesem Grund erscheint jedes Gebetbuch individuell zusammengestellt, wenngleich etliche Texte im Rahmen des Gesamtbestands häufiger vorkommen. Tendenziell entspricht das Themenspektrum der Sonsbecker Handschriften dem der Codices aus der Umgebung, wie sie vor allem dem Katalog von ACHTEN/KNAUS beschreibt. Diese Beobachtung wird unterstrichen durch
III. St. Andreas in Sonsbeck
230
Beobachtungen an Handschriften aus der Region, die nicht in Darmstadt liegen. Erfasst wurden nur Texte mit weniger als zehn bekannten Überlieferungszeugen. Die meisten Texte, die auch in Sonsbecker Handschriften überliefert werden, enthält die Handschrift Gent, UB, N° 2364, die MARIA MEERTENS beschrieben hat. Sie stammt aus den östlichen Niederlanden, entstand im 15. Jahrhundert und trägt den Besitzereintrag einer Suster gertrüt hermenss oder Harmenss. 394 Es entsprechen einander: r
64–72 – Hs 1834, 190 Gegruet systu schoen hemelsche conyngyne Edel ioncfrouwe maria vol genaden een beslaten garden vol alre welden ... Ende duet ons allen geuoelen in onser bangicheit u troestelicke hulpe ... gebenedid sydt in ewicheit Amen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) r v r 102 –103 – Hs 1834, 237 Verblyt die maghet ende moder ons here ihu xpi Want ghy alleen verdient te wesen van soe groeter werdicheit (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) v r r 103 –105 – Hs 1834, 238 Verblit u alre glorioeste maget maria want du en bust bi auentueren nyet gewonden ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) v r–v 146 – Hs 1876, 322 , Gebet zur Schulterwunde: O lieue here Ihesus Christus sachtmoedige lam gads Ick arme sondersche gruet die heilige wonde ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) v v 148–149 – Hs 1932, 38 Van den inwendighen versuchten ons lieuen heren. O Here ihu xpi Ick dancke di des ellendigen versuchtens Due du wtter stat van iherusalem versmadelicke ... gynges ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) r 151–152 – Hs 1932, 40 Van den brekynge der ogen. Dit yerste pr. noster lese ic di lieue heer doer die brekinge dynre gebenedider ogen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26)
Vier Texte finden sich sowohl in der Handschrift Leiden, UB, Ltk 323, die in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstand und gleichfalls aus den östlichen Niederlanden stammt,395 als auch in Hs 1834 aus Sonsbeck (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21): r
81 – Hs 1834, 190 Gegruet systu schoen hemelsche conyngyne Edel ioncfrouwe Maria vol genaden een beslaten garden vol alre welden ... Ende duet ons allen geuoelen in onser bangicheit u troestelicke hulpe ... gebenedid sydt in ewicheit Amen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) r r 120 – Hs 1834, 211 –221 Een gruetynge tot alle den leeden der glorioser maget Maria. O werde moder gades des almechtigen conyncks gewerdige di toe ontfangen den dienst dynre ... diernen. Gegruet systu maria vol genaden Sekerlick wal vol enden gebenedyt ... van gracien In alle leeden bustu rickelicken veruult … ende lof inder ewicheit amen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) r 147 – Hs 1834, 238 Verblit u alre glorioeste maget Maria want du en bust bi auentueren nyet gewonden (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) v r v 199 – Hs 1834, 132 –144 ‘Dornenkrone Christi’, kurze Redaktion, Anfang fehlt ... die alre herdeste slage dyns gewonden hoefdes ... Ic laue ende eer di lieue here ihu xpi een heer ende een conynck der engelen … In die tabernakelen des hemelschen iherur r salems Amen. (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21, auch in Hs 1936, 161 –181 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 394 395
MEERTENS VI, S. 171–177. Beschreibung: LIEFTINCK, Codicum … I, S. 157–160.
D. Die Handschriften
231
Die letzte Handschrift mit Parallelüberlieferung schmal überlieferter Texte, die an dieser Stelle genannt werden soll, verweist auf den Niederrhein oder nach Köln. Den Angaben von MENNE zufolge ist die Handschrift W 8° 77 im Historischen Archiv der Stadt Köln noch in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden:396 v
97 wohl das Gebet: Salve, tremendum caput nostri salvatoris, Überschrift: So we dit v gebet alle dage leset deme werden dertich yare vegevuys affgenomen – Hs 1876, 313 v v Gebet von den Gliedern Christi (vgl. BNM u. Hs 1939, 124 –134 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 13) v r r 176 –179 – Hs 1834, 237 Verblyt die maghet ende moder ons here Jesu Christi Want ghy alleen verdient te wesen van soe groeter werdicheit (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) v v 224 – Hs 1932, 71 Die seuen pr nr op die seuen bloetstortynge. O Alre suetste here Jesu Christi Inder alre hoechster mynnen dat gij u teder ionge bloet so vroe wt storten in uwer heiliger besnydinge ... Schluss fehlt (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) v r 239 – Hs 992, 317 Ick bueghe die knyen mijns herten ende mijns lichams voer die tegenwoerdicheit ons lieven heren Jesu Christi ende voer sijn gottelicke moeghentheit ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20)
Da die Vergleichstexte auf verschiedene Handschriften des Sonsbecker Konvents verteilt sind, kann dieses Beispiel nur andeuten, dass Gebetüberlieferung, die zum Vergleich mit den Texten in Sonsbecker Handschriften herangezogen werden kann, aus einem Gebiet stammt, das sich von den östlichen Niederlanden bis nach Köln erstreckt. Mit den genannten Handschriften werden Texte und Überlieferungszeugen genannt, an denen sich die spätmittelalterliche literarische Landschaft der östlichen Niederlande und des heutigen Niederrheins konkretisiert.397 Auf die Spur historischer Austauschpartner führt sie jedoch nicht, nicht zuletzt, weil sich die Vergleichshandschriften nicht genau genug lokalisieren lassen. Obwohl die Anzahl der Gebete ohne bisher nachweisbare Parallelüberlieferung recht hoch ist, lässt sich nicht ermessen, ob die Texte individuell für den Sonsbecker Konvent entstanden oder mehrheitlich aus anderen Quellen dorthin gelangten, da mit einer hohen Verlustrate unter den Vergleichshandschriften zu rechnen ist.398 396 397
Beschreibung: MENNE II, S. 347–354. Von besonderem Interesse wären Bezüge zu den von WIERDA beschriebenen ‘Sarijs’-Handschriften. Ein Vergleich der für Leiden, UB, Ltk 322 im Register ohne Blattangabe angegebenen Initien ließ sich jedoch anhand der Beschreibung bei LIEFTINCK, Codicum … I, S. 153–157 nicht verifizieren. 398 Für einen Text zu Mariae Verkündigung Hs 992, 48 r–58 r (ACHTEN /KNAUS, Nr. 20), hat KLINKHAMMER, S. 133 als Vorlage das ‘Rosengärtlein’ des Trierer Kartäusers Adolf von Essen ermittelt und vermutet, der Text sei über die Weseler Kartause nach 2 Sonsbeck vermittelt worden, greift diesen Text in seinem Artikel VL 1, Sp. 66–68 jer doch nicht wieder auf. LÜDERS III.1*, S. 158 zufolge ist der in derselben Hs. 83 ff. zu va rb findende Abschnitt auch in London, University College, Ms. germ. 11, 84 –85 aus der Kölner Kartause überliefert (dort überschrieben: eyn sermoin van der aduent), so dass
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III. St. Andreas in Sonsbeck
1.4. Zusammenfassung: Tabellarische Übersicht A. Handschriften, die für den Andreaskonvent berücksichtigt werden Einband Buchschmuck Einträge Arnhem, Bibl., MS 287 Pergament, 14,2 × 10,4 cm, 1469, Schreiberin: Margriet Block, Kloster Bethanië in Arnhem r alt Initialen, 1 : Delphina Köpp, woonende in het Penwerk (menschl. Kopf, Clooster tot Sonsbeeck (18. Jh.) Akanthusblätter, Engel, Drolerien, drei Männer im Feuerofen) Berlin, SBB-PK, Theol. lat. qu. 76 r alt, Stempel: 198 Schreibereintrag: Explicit hic liber Doppeladler Apum completus per me Wilhelmum e Bochol Anno dni 1469 ipso die bti willibaldi epi et conf‘. Darmstadt, ULB, Hs 81 v alt, Stempel: 1 : Pertinet Conventui Sancti Andree Doppeladler (wie Sororum in Sonsbeeck Hs 1866, 1909, 1932), Stern mit Strahlen (wie Hs 1866), Urk. im Innenspiegel Hs 981, Kat. I/16, Hüpsch, Nr. 240, 285 Pap. u. Perg., 14,3 × 10,3 cm, um 1490 v v r alt, Stempel: 1 Miniatur: Lamm mit 305 –308 Nachträge der Christina Laubstab, Labarum, Barterums (17. Jh.) v Lilie rhomb., um- 20 Miniatur: ausgespartes randet, Lamm in weißem Kreis v zwei Rosetten, 32 Miniatur: zwei durchRose im Kreis, brochene Herzen, darin: Lamm rund, nach Jhesus, maria links, Madonna blau-rote Initialen unter got. Portal, Randschmuck (charakter. rechteckig Lilien- Blumen- und Vogelmuster) Hs 982, Kat. I/15, Hüpsch, Nr. 350, 274 Papier, 14,3 × 10,4 cm, um 1480 r alt, Initialen (ohne Vergleich 1 : Dit boec gehert int gemeen Stempel (vgl. in den übrigen Hss.)
Kontakte zum Literaturbetrieb der Kartäuser durchaus denkbar wären. – Singulär ist auch r die Zusammenstellung von Kap. 1–5, 10, 11, 13 u. 26 der ‘Expositio ...’ (Hs 1093, 99 – r 159 , STAUB /SÄNGER , Nr. 48), vgl. SCHELLEKENS, Richard van St.-Victors Auteurscap, S. 126–127.
D. Die Handschriften Einband Buchschmuck Hs 1093): Rosette, Kreuzblume, Schnörkel, Zweig, Girlande Hs 988, Kat. I/14, Hüpsch, Nr. 828, 110 Pap. u. Perg., 14,5 × 10,4 cm, um 1470 v alt, Stempel: kl. 30 Miniatur: Lamm mit Rosette Labarum, r r r 31 , 39 u. 189 Randschmuck, r r Initialen (31 , 39 mit Goldtupfen) Hs 992, Kat. I/20, Hüpsch, Nr. 385 Pap. u. Perg., 17,3 × 12 cm, 1496/97 v alt, Vorderdeckel 1 Miniatur:Herz Jesu und fehlt, Mariens v Stempel hinten: 20 Miniatur: Lamm mit Pelikan mit JunLabarum, v gen, rechteckig, 30 Miniatur: zwei Hermit Innenkreis, zen, eines vom Schwert Rosette, durchbohrt (Ihesus, MaLilie (zwei Typen), ria) , v Blüte rhomb., um- 261 eingekl. Kupferstich, randet koloriert: ‘Not Gottes’, Initialen, Randschmuck (Akelei, Distel, charakterist. Bumen- und Vogelmuster) Hs 1093, Kat. VI/48, Hüpsch, Nr. 232, 39 Pergament, 10,4 × 7 cm, Ende 15. Jh. alt, wie Hs 982 Initialen, Stempel: Randschmuck (charakteRosette, Stern, rist. Lilien- und BlumenSchnörkel, muster) Girlande, Lilie, rhomb., umrandet Hs 1834, Kat. I/21, Hüpsch, Nr. 308, 76 Pap. u. Perg., 10,5 × 14,3 cm, um 1490 alt, Stempel: Initialen, Doppeladler, Randschmuck (charakteKreuz mit Strahlen rist. Blumen- und Lilienmuster)
Hs 1866, Kat. I/19, Hüpsch, Nr. 234, 220 Pap. u. Perg., 13,6 × 10,3 cm, um 1490
233
Einträge
r
1 : … sal hebben suster lesbet van wilych … (Mitgift: 1505)
v
1 : Dyt boeck hoert toe enken Berler[a] (17. Jh.?)
Vorsatzblatt: Item in jaer ons here m v c ende en (!) lvi doe sterf mijn lief seilijgen nijf her hermmen van krijffelt pater te sonsbeec op san ghertrvvt dach op eenen manendach god troest sijn lief sijel. (16. Jh.)
234
III. St. Andreas in Sonsbeck
Einband alt, Stempel: Doppeladler (wie Hs 81, 1909, 1932), Stern mit Strahlen (wie Hs 81)
Buchschmuck v 10 Miniatur: Lamm mit Labarum, v 37 kolor. Kupferstich eingeklebt: Anbetung des Kindes, Initialen, Randschmuck (charakterist. Blumen- und Lilienmuster) Hs 1876, Kat. I/12, Hüpsch, Nr. 397, 165 Papier, 12,7 × 8,7 cm, 1456 v alt, Stempel: 2 Miniatur: PergamentLamm, rechteckig, scheibe eingeklebt, Lamm nach links mit Labarum, Greif, rechteckig, Initialen, nach links Randschmuck (Blumenr muster, 17 Kreuzmuster) Hs 1894, Kat. I/18, Hüpsch, Nr. 289, 227 Pap. u. Perg., 14,3 × 10 cm, 1493 v alt, Stempel: 1 kolor. Kupferstich einGirlande, geklebt: Christuskind mit Rosette, der Weltkugel u.a., Lilie, rhomb., um- Initialen, randet, Randschmuck (charakteSt. Barbara, rist. Blumen-, Rankenrhomb., umr., und Lilienmuster) Hahn, rund, umrandet, Pentagramm, Ornament mit Kreuzblumen Hs 1901, Kat. VI/64, Hüpsch, Nr. 40, 235 Pap. u. Perg., 10,2 × 7 cm, Ende 15. Jh. alt (wie Hs 981 aus Sonsbeck)
Hs 1909, Kat. I/17, Hüpsch, Nr. 302, 77 Pap. u. Perg., 14,2 × 10,1 cm, um 1490 alt, Stempel: 9v Miniatur: Lamm mit Stern mit Strahlen, Labarum (Abb. 5) Doppeladler (wie Initialen, Hs 81, 1866, 1932) Randschmuck (charakterist. Ranken-, Lilien- und Blumenmuster) Hs 1932, Kat. I/26, Hüpsch, Nr. 747, 64 Pap. u. Perg., 13,1 × 8,8 cm, um 1490
Einträge
Todesdaten von Iohan anghen Eynde und Stijn aenghen Eynd im Kalendar (Texthd., etw. jünger)
v
311 Besitzereintrag: Maria van Haeften hurt dit boch zoe. Anna Catrina van Rossum aen sen doet gedencken. (bisher nicht nachgewiesen, Provenienz der Handschrift daher fraglich)
235
D. Die Handschriften
Einband Buchschmuck Einträge alt, Stempel: Initialen, r Doppeladler (wie 80 Randschmuck (charakHs 81, 1834, 1866) terist. Blumenmuster) Hs 1936, Kat. I/27, Hüpsch, Nr. 422, 10 Pap. u. Perg., 11,8 × 7,9 cm, 1509/10 v alt, Stempel: 3 IHS-Monogramm in Innenspiegel: Dyt boeck hoert tho yde zwei Rosetten einer Sonne, van bodberg dije dat (?) feijnt en geijft v 68 kolorierter Kupferir … weder …(nicht von der Texthand) stich eingeklebt: ‘Not Gottes’, v 200 kolorierter Kupferstich eingeklebt: Kreuztragung, r Initialen (21 goldene r Füllung, 69 goldener r Buchstabenkörper, 161 , sonst einfacher), Randschmuck (charakterist. Blumen- und Lilienmuster) Hs 1939, Kat. I/13, Hüpsch, Nr. 828, 110 Papier, 10,5 × 7,3 cm, um 1460/70 alt, Copert Initialen v vgl. 138 mit Hs 1876 u. 988 New Haven CT, Yale University Library, Marston MS 209 1480 Libri magistri et domini Philippi Schoen Doctoris In medicinis et Canonici ecclesiae sancti Victoris Xanctem. quem legauit Conventui sororum in sousbeeck (!) ut oretur pro eo cum astrolabio
B. Handschriften, die nicht mehr berücksichtigt werden Einband
Buchschmuck, Einträge
Argumene für die Provenienz (lt. Handschriftenkatalog)
Amsterdam, UB, I D 70 Schreiber: Wil- Name des Schreibers auch helm von Boim Sonsbecker Konvent cholt belegt Darmstadt, LUB, Hs 189, Kat. I/28, Hüpsch, Nr. 478, 329 Papier, 13,4 × 9,7 cm, um 1500/1520 alt, Stempel: Initialen, franziskanischer Inhalt, v Kopfstempel, 18 Vollbild: geldrische Mundart,
Gegenargument
Personen sind nicht identisch, vgl. KNAUS
kleinformatige Hs., daher Übereinstim-
236 Einband
III. St. Andreas in Sonsbeck Buchschmuck, Einträge
Argumene für die Provenienz (lt. Handschriftenkatalog) Rankenstempel Maria mit Kind, Wasserzeichen ähnl. v (wie Hs 1913) 124 Vollbild: BRIQUET 8651wie Hs 81 Cruxifixus mit u. 1909 Maria und Johannes, r r 137 , 221 Randschmuck Hs 193, Kat. I/22, Hüpsch, Nr. 798 Pap. u. 2 Pergbll., 10,5 × 14,5 cm, um 1490 Copert verzierte InitiInitialornamentik „Nachalen klang der in Sonsbeck geübten“ (Hs 1938), übereinstimmende Mundart Hs 1887, Kat. I/115, Hüpsch, Nr. 789, 127 Papier, 10,3 × 7 cm, um 1530 r alt (VorderInitialen (13 u. Kalendar zeigt Herkunft r deckel fehlt), 277 mit Blatt- aus einem FranziskanerinStempel: Lilie gold) nenkloster der Kölner r in der Raute, Diözese, 13 H-Initiale Rosetten mit eingefügter Fleuronné-Stil identisch mit Hs 1938 und verwandt Miniatur (Mamit Hs 193 donna mit Kind), Blattwerk am Rand r 108 abweichender Initialstil (vgl. Hs 1930) Hs 1888, Kat. I/23, Hüpsch, Nr. 805, 27 Pap. u. Perg., 14 × 10 cm, um 1520 alt, Stempel: Tag des Franziskus mit Lilie, rhomb., Zusatz patris nostri im Zierstück, Kalendar, rhomb., Stern Heiligenkalender spricht mit Kugeln für ein Franziska(rund), ner(innen)kloster aus der Kopfstempel, Kölner Diözese, Rankenstempel dieselben Einbandstempel (wie Hs 189) wie Hs 189, Bezeichnung Sporckel für den Monat Februar Hs 1913, Kat. II/88, Hüpsch, Nr. 16 (später 58) Papier, 20,5 × 13,3 cm, vor 1480 alt, Stempel: Etliche Initial- für Sonsbeck ungewöhnliWappenschild seiten, che Qualität,
Gegenargument
mung bei den Wasserzeichen nicht stichhaltig
für Hs 1938 fehlen gleichfalls stichhaltige Argumente für eine Herkunft aus Sonsbeck
signifikante Abweichungen im Kalendar, für Hs 1938 u. 193 fehlen stichhaltige Provenienzargumente
Provenienz der Hs 189 unsicher, Kalender-Eintrag Pancracii mr patroni am 12.5. bleibt ohne Parallele in Sonsbecker Handschriften
Provenienz der Hs 1888 unsicher,
237
D. Die Handschriften Einband
mit drei Kugeln, Halbmond mit Stern in einem Kranz von Kringeln
Buchschmuck, Einträge
Argumene für die Provenienz (lt. Handschriftenkatalog) Lombarden, könnte zu Leistungen wie r Besitzereintrag Hs 1888, 108 angeregt im Vorderspie- haben, v gel: Clara Mar- 72 kreuzförmiges Ornagriete flours ment, das auch in Hs 1876 vorkommt
Hs 1930, Kat. I/25, Hüpsch, Nr. 429 Pergament, 10,4 × 8,1 cm, um 1485 alt, plumpe Initiafranziskanische Herkunft, undeutlicher len, Mundart und InitialornaRollenstempel Randverzierung mentik verwandt mit (rachenähnliche Hs 1876 und Hs 1888 Form), Lombarden
Gegenargument
Hs 1876 entstand 1456, sie kann daher nicht direkt verwandt sein mit dieser um 1485 entstandenen Handschrift, die kurz nach ihrer Entstehung in Sonsbeck gewesen sein soll, kreuzförmiges Ornament kein ausreichend signifikantes Merkmal
Provenienz der Hs 1888 unsicher, Hs 1876 ist ca. 60 Jahre jünger, Parallele in der Beschreibung dieser Hs nicht erwähnt (I/12, verwechselt mit I/22?)
238
III. St. Andreas in Sonsbeck
2. Anlage und Gebrauch der Handschriften 2.1. Entstehungszeit und Funktion: Unterstützung der Privatandacht im sich ausbildenden Klosterleben in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts Die Entstehungszeit der Handschriften lässt sich recht präzise eingrenzen, da in einigen Codices Tabellen zur Zeitrechnung enthalten sind, aus denen Anhaltspunkte zur Zeitbestimmung durch Weiterzählen von einem bestimmten Jahr ermittelt werden. Daher lässt sich das Jahr 1456 als Entstehungsjahr der ältesten Handschrift (Hs 1876, ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) bestimmen. Die Handschrift entstand somit zwei Jahre nach dem Beginn der Tätigkeit des Beichtvaters Wichman Keteler aus Zwolle, der gute Kontakte zu niederländischen Schwesternkonventen hatte, und im Vorfeld der Einführung der Klausur für einen Teil der Konventualinnen im Jahr 1457. Die zeitliche Nähe vom Übergang zum Klosterleben zum Einsetzen der Handschriftenüberlieferung ist charakteristisch für die weibliche devotio moderna und lässt sich generell ab ca. 1450 beobachten.399 Die Handschriften begleiten somit das sich institutionalisierende Klosterleben, das eine gewisse wirtschaftliche Stabilität voraussetzt und augenscheinlich verstärkt Raum schuf für kontemplative Betrachtung und Lektüre sowie die Bedingungen für ihre Überlieferung. Die jüngste zuweisbare spätmittelalterliche Handschrift vom Jahr 1509/10 markiert gleichfalls eine Zäsur in der Konventsgeschichte: In den letzten Amtsjahren des im Jahr 1510 verstorbenen Paters Adam van Ree gibt es bereits erste Hinweise auf die sich verschlechternde wirtschaftliche Lage. Im Kopiar markieren die wahrscheinlich kurz nach 1511 oder im Jahr 1515 angelegten Inhaltsverzeichnisse einen gewissen Abschluss der spätmittelalterlichen Besitzgeschichte und der Form ihrer Dokumentation. Der Entstehungszeitraum der Handschriften fällt somit zusammen mit der am klösterlichen Leben orientierten Blütezeit des Konvents in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Den Datierungsansätzen ‘um 1490’ bei ACHTEN/KNAUS zufolge dürfte die Mehrzahl der Handschriften während der Amtszeit des Beichtvaters Johan van Kampen entstanden sein (1488–1503 nachgewiesen), der aus St. Janscamp bei Vollenhove stammte.400 Die Anlage der Handschriften gibt einige Anhaltspunkte für ihren inten399 400
MERTENS, Mystieke cultuur, S. 129–130. Hs 981 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16); Hs 992, 1496/97 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20); Hs 1093, Ende 15. Jh. (STAUB /SÄNGER , Nr. 48); Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1866 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 19); Hs 1894 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 18); Hs 1901, Ende 15. Jh. (STAUB /SÄNGER , Nr. 64); Hs 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17); Hs 1932 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26).
D. Die Handschriften
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dierten Gebrauch. Abgesehen von den lateinischen Texten in den beiden mit Schreibereinträgen des Wilhelm ten Raede versehenen und sicher für seinen Eigenbedarf bestimmten Handschriften sind in den Traktatsammlungen und Gebetbüchern ausschließlich Werke in der Volkssprache enthalten. Der Inhalt ist damit für alle lesefähigen Konventsmitglieder zugänglich. Aufgrund der Sprache ist für die Gebetbücher die Bestimmung zur Privatandacht anzunehmen. Da die geistlichen Verpflichtungen in Schwesternhäusern und Tertiarinnenkonventen gelegentlich auch volkssprachige Gebete beinhalteten,401 wäre zumindest zu fragen, ob die enthaltenen Texte der Ableistung eines geistlichen Pflichtprogramms dienen sollten. Zwar stehen etliche Texte in verschiedenartiger Beziehung zur lateinischen Liturgie und korrespondieren so tendenziell mit dem Pflichtprogramm der Klöster, doch handelt es sich bei diesen Texten um Übernahmen in den Bereich der Privatfrömmigkeit, die nirgends explizit als Pflichtlektüren ausgewiesen sind. In einigen Kommuniongebeten werden Verpflichtungen zur Fürbitte erwähnt.402 Die Gebetbücher sind also dazu angelegt, die Erfüllung privater Gebetsverpflichtungen zu ermöglichen. Da aber die konkreten Verpflichtungen der Sonsbecker Konventualinnen unbekannt sind und die Handschriften nirgends explizit Pflichtlektüre ausweisen, ist zunächst von ihrer Bestimmung zur Privatandacht und von der Möglichkeit der individuellen Übernahme und Ausgestaltung von Gebetspflichten auszugehen. Für die Zweckbestimmung zur Privatandacht spricht auch das kleine Format der Codices, das in den meisten Fällen ca. 14 × 10 cm nicht überschreitet.403 Die beiden volkssprachigen Traktatsammlungen in den Darmstädter Handschriften Hs 1093 und Hs 1901 sind mit 10,4 bzw. 10,2 × 7 cm noch etwas kleiner. Die beiden lateinischen Handschriften haben Quartformat. Für den Gebrauch zur Privatandacht sprechen auch Einträge. Enthalten sind Besitzereinträge einzelner Konventualinnen.404 Nekrologi401 REHM, Diss., S. 210–211 zur Verpflichtung der Schwestern in Detmold, Lemgo, Herford und Mengeringhausen, den Cursus van der glorioser Joncfrouwen in der Volkssprache zu lesen bzw. eine Anzahl Paternoster und Ave-Maria als Ersatzgebete; J ANSE, S. 92 mit der Vermutung, die Verpflichtung zu onzer vrouwen metten myt die prieme werde durch das Gebet der marianischen Tagzeiten in der Übersetzung Geert Grotes erfüllt und danach sei ein Abschnitt aus dem Martyrologium des Usuard in Übersetzung gelesen worden. 402 ... Ic come totti myt alle der geheelre kerstenheit voer alle die ghoen daer ic schulr v dich byn voer toe bidden ..., Hs 1834, 89 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 21, vgl. auch ebd. 119 – r 120 . 403 Etwas größer ist mit 17,3 × 12 cm lediglich Hs 992 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20, s. ebd. S. 80). 404 Lediglich Hs 982 (ACHTEN /KNAUS, Nr. 15) enthält den Eintrag Dit boec gehert int gemeen, zum Provenienzproblem bei dieser Handschrift vgl. hier die Tabelle S. 232ff.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
sche Einträge wie die Sterbedaten der Eltern der Konventsschwester Beel anghen Eynde im Kalendar der Hs 1876 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) und des Beichtvaters Hermann Sweerden (Hermmen van krijffeld) auf dem Vorsatzblatt der Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) sowie Sterbefälle aus den Familien Hopp und Emstermans in die Arnhemer Hs 287405 zeigen, dass die Handschriften wichtige persönliche Daten aufnehmen konnten. Der Grund dafür lag sicher nicht zuletzt in den Gebeten zur Fürbitte, über die sich ein Teil des Inhalts wiederum auf die persönliche Umgebung zurückbeziehen ließ. Einige späte Namenseinträge und Nachträge geistlicher Texte von Händen des 17. und 18. Jahrhunderts zeigen, dass die Handschriften bis weit in die Neuzeit hinein in dieser Funktion benutzt wurden. Über die Schrift erweist sich das ‘Geistliche Haus von Bethlehem’ in Hs 982, 325r–328v als Nachtrag des 17. Jahrhunderts (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15, Nachtrag dort nicht vermerkt). Ebenfalls bei ACHTEN/KNAUS nicht vermerkt sind Nachträge Hs 981, Bl. 305v–308r mit dem Namenseintrag einer Christina barterums, wohl identisch mit Christina Bertrams, die am 13.4.1690 in die Marianische Kongregation aufgenommen wurde.406 Daneben ist in Hs 1936, Bl. 1r–2v gleichfalls von einer Hand des 17. Jahrhunderts ein beichtspiegelartiger Text eingetragen. Wenngleich die sporadischen Nachträge keine tragfähigen Aussagen über die Qualität und Intensität des frühneuzeitlichen Gebrauchs erlauben, so zeigen sie doch, dass die Überreste der spätmittelalterlichen Blütezeit des Konvents für die Konventualinnen bis weit in die Neuzeit hinein ihre Gültigkeit behielten. Die Frage nach der Anlage der Handschriften, ihrem intendierten und tatsächlichen Gebrauch und schließlich nach ihrem Inhalt zielt auf ihre Aussagemöglichkeiten über die im Konvent intendierte Spiritualität. Verschiedene Faktoren zeichnen sich ab: Ihre grobe Gliederung und Perspektivierung des Inhalts erfahren die Codices durch den Buchschmuck, der in einigen wenigen Fällen auch in konkreter Beziehung zum Inhalt steht. Enthalten sind sowohl Gebete und Andachten, die ihre Bestimmung vor allem durch Überschriften, Gebetsanweisungen oder die umrahmenden Gebete erhalten, wie der Marienpsalter oder der ‘Geistliche Besuch des Kalvarienbergs’. Daneben gibt es Gebete, die die Verbindung zur kirchlichen Tradi405
Vgl. VAN BEMMEL, S. 194. WÜSTEN, S. 115. Der Text beginnt: Salych syn die barmhertigen (Mt 5,7). Want der geen meere barmherticheyt en is dante bydden voor die gelouygen doden so sal een mensche dese broederschap alre ellendiger sielen gerne aennemen want syn loen sal also groet ende ontellyck syn als die sternen des hemels ende die gracie godts sal hem by r staen In syn lyden ende tentacien ende becoringen. (306 ) Item alle dage sult gy spreken eene pater noster ende aue marya in alle dat lyden dat onse lieue heere geleden heeft ende daer op: Heer gef oen die ewige rust ende dat ewyge lycht moet oen lichten ... (AveMaria und Paternoster zu Ehren verschiedener Glaubensinhalte, den Wochentagen zugeordnet). 406
D. Die Handschriften
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tion herstellen, Aneignungsmodelle bieten und indirekt ein gewisses Maß an Grundbildung zusammenstellen. Beispiele dafür sind die in den Handschriften zur Begleitung des Kirchenjahrs enthaltenen Gebete. Schließlich gibt es Gebete, besonders die Kommuniongebete und die Gebete zu Christus, bei denen inhaltliche Aneignung und meditative Durchdringung eine wichtige Rolle spielen. Dem äußeren Erscheinungsbild der Handschriften folgend werde ich zunächst den Buchschmuck vorstellen, sodann Einleitungen und Überschriften zusammenstellen, die bei ACHTEN/KNAUS häufig unvollständig angegeben sind, und schließlich mit dem Psalterium der Elisabeth van Willack ein Handschriftenbeispiel beschreiben, für das die Anwendung des Textes in verschiedenen Andachtsformen konstitutiv ist. 2.2. Illustrationen und Buchschmuck Da die volkssprachigen Handschriften keine Inhaltsverzeichnisse enthalten und nicht mit Blattzahlen versehen wurden, bilden die Anlage und vor allem der Buchschmuck eine wichtige Orientierungshilfe. Etliche Gebetbücher beginnen mit Kalendaren, die als Hilfsmittel für zeitbezogene Andachten eingesetzt werden können und damit auch der Erschließung des Handschrifteninhalts dienen. Eine grobe Orientierung erleichtern die am Rand angebrachten roten und blauen Blattweiser. Bei den Darmstädter Handschriften Hs 981, 992, 1866, 1894 und 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16–20, alle um 1490–1496/97) dürfte der durchgehend präsente Bezug zum Kirchen- bzw. Heiligenjahr eine ausreichende Orientierung über den Inhalt geboten haben; die Anlage zur Kirchenjahrsbegleitung liegt auf der Hand. Der Buchschmuck, der die Handschriften gliedert, besteht aus von verschiedenen Händen gefertigten Initialen, Randleisten und Miniaturen. Er dient dazu, Anfänge wichtiger Texte hervorzuheben und den Inhalt zu perspektivieren.407 Für die Miniaturen wurden Kupferstiche verwendet, die jeweils koloriert und mit einem Zierrahmen versehen sind. Sie gehören zum Werk des ‘Meisters der Berliner Passion’, des ‘Meisters des Dutuitschen Ölbergs’ und des ‘Meisters der Marter der Zehntausend’.408 In den Beständen des Hessischen Landesmuseums in Darmstadt werden zudem einige Einzelblätter mit aufgeklebten kolorierten Kupferstichen und dem
407 Auf Grundsatzfragen zum Verhältnis von Text und Bild und zum Einsatz von Bildern in Nonnenkonventen kann an dieser Stelle nicht näher eingegangen werden. Vgl. dazu HAMBURGER; MEIER /RUBERG. Grundlegende Materialsammlung: CERMANN, Gebetbücher, KdiH, Abschnitt 43. 408 SCHMITT, Hüpsch’sche Graphik, bes. S. 298–299. Zum ‘Meister der Berliner Passion’ vgl. auch MARROW, Book of Hours und jetzt WEEKES I–II, die Bd. II, S. 29–41 die Sonsbecker Handschriften beschreibt und die enthaltenen Kupferstiche auflistet.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
für Sonsbeck typischen Randschmuck aufbewahrt, die z.T. die bei ACHTEN/KNAUS vermerkten Lücken in Sonsbecker Handschriften füllen.409 In ihrer kürzlich abgeschlossenen Dissertation hat URSULA WEEKES dargestellt, dass in der Übergangszeit vom handgeschriebenen zum gedruckten Buch die Kupferstiche des ‘Meisters der Berliner Passion’ und seines Umkreises Erträge einer innovativen Technik für geistliche Handschriften in großem Umfang vorrangig an ein weibliches Publikum vermitteln. Dieses Verfahren ist im europäischen Vergleich ohne Beispiel. In Süddeutschland wurden mehr Holzschnitte verwendet.410 Der ‘Meister der Berliner Passion’, den WEEKES in der Nähe von Kleve vermutet, ist einer der ersten Kupferstecher in der Rhein-Maas-Gegend. Sein Werk ist etwa ab 1462/63 nachweisbar411 und findet sich in Sonsbecker Handschriften ab ca. 1490, die somit Anschluss an die aktuelle buchgeschichtliche Entwicklung halten. Nach WEEKES sind die Sonsbecker Handschriften verwandt mit der Handschrift Paris, Bibliothèque nationale, Cabinet des estampes, Rés Ea 6, die in den 1460er-Jahren entweder in den Tertiarinnenkonventen Catharinendal in Hasselt oder Mariendaal in Venlo entstand.412 Die Möglichkeit eines Austauschs zwischen Sonsbeck und Mariendaal ergab sich durch den Kauf einer Rente des Sonsbecker Beichtvaters Wichman van Zwolle von der Stadt Venlo im Jahr 1461 (Kop. 99), also etwa zur Entstehungszeit der Pariser Handschrift, die den Pater auch in die Nähe des dortigen Tertiarinnenkonvents geführt haben könnte. Der Stil des Randschmucks und das Motiv des Lammes mit Labarum wurden demnach am Entstehungsort der Handschriften entwickelt, bevor die Kupferstiche verfügbar waren. Später wurden offensichtlich nur einfachere Motive wie die Herzen Jesu und Mariens oder das IHS-Monogramm in der Sonne413 Bernhardins von Siena als Federzeichnungen ausgeführt. Für komplexere Bildthemen, die auch Personendarstellungen enthielten, griff man auf die Kupferstiche zurück. Daher stehen die vorhandenen Illustrationen auch in einem Wechselverhältnis zu der Verfügbarkeit der Vorlagen. Der Kupferstich einer ‘Not Gottes’ wird zu Gebeten am Trinitatisfest und zu Kommuniongebeten verwendet.414 Illustrationen 409 Für den Hinweis auf diese Blätter danke ich REGINA CERMANN, die mir zudem Abzüge ihrer Aufnahmen überließ, sowie KURT-HANS STAUB . Den Leerstellen in den Handschriften werden diese Blätter zugewiesen bei WEEKES a.a.O. 410 WEEKES I, v.a. S. 13 u. 22. Vgl. zu süddeutschen Beispielen auch SCHMIDT, Gedruckte Bilder. 411 WEEKES I, S. 15 u. 45 zur Herkunft, S. 35 zur Datierung der ältesten Stiche, S. 74 zur Bedeutung von Kupferstichen in der Rhein-Maas-Gegend. 412 WEEKES I, S. 96–114, bes. S. 110f. 413 ORIGO, S. 15, 30 u. 110–110. 414 LEHRS III, ‘Meister des Dutuitschen Ölbergs’, S. 342, Nr. 100, Hs 992, 261 v u. v Hs 1936, 68 .
D. Die Handschriften
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waren oder sind zu Gebeten an den Hauptfesten des Kirchenjahres, an den Marienfesten und an den Festen folgender Heiliger enthalten: Andreas (Hs 1894, vor Bl. 16, Hs 1909, 9v Lamm-Miniatur), Agnes (Hs 1894, vor Bl. 75), Petrus und Paulus (Hs 1894, vor Bl. 163), Maria Magdalena (Hs 1894, vor Bl. 180, Hs 1909, vor Bl. 184), Franziskus (Hs 1894, vor Bl. 249, Hs 1909, vor Bl. 241), Allerheiligen (Hs 1894, vor Bl. 265, Hs 1909, vor Bl. 263) und Katharina von Alexandrien (Hs 1894, vor Bl. 292, Hs 1909, vor Bl. 287).415 Die teils recht komplexe Struktur des jeweiligen Lagenaufbaus zeigt den Aufwand, der gelegentlich notwendig war, um Pergamentseiten als Träger von Kupferstichen, Randleisten und aufwendigem Initialschmuck an den passenden Stellen einzufügen. Gelegentlich ist zu vermuten, dass auf den vorangehenden Seiten Fülltexte eingetragen wurden (z.B. Hs 1894, 179r–v Sieben Freuden der Maria Magdalena). Die besondere Ausstattung der Handschriften bei Texten zu den Festen des Kirchen- und Heiligenjahres zeigt, dass sich in den meisten Fällen Bild und Text weder wechselseitig erhellen noch ein Ganzes mit eigenem Inhalt bilden. Lediglich in zwei Fällen ist eine funktionale Beziehung von Bild und Text zu erkennen. Zur Andacht ‘Geistlicher Besuch des Kalvarienbergs’ lässt sich vermuten, dass die im Text der Einleitung vorgeschlagene bildliche Vorstellung vom kreuztragenden Christus mit zur Erde gebeugtem Haupt416 durch den eingefügten Kupferstich konkretisiert wurde (Hs 1936, 200v). Dabei hebt der Text die gebeugte Haltung des Körpers stärker hervor als das Bild. Das zweite Beispiel ist das IHS-Monogramm in der Sonne (Hs 1936, 3v). Die Darstellung ermöglicht dem Betenden, mit Hilfe des Buches einen Ablass zu erwerben.417 Da Bl. 4r auf der gegenüberliegenden Seite das Kalendar beginnt, ist anzunehmen, dass dieser Möglichkeit hohe Bedeutung zugemessen wurde. Zu den Andachten hingegen, bei denen in den Rubriken das Gebet vor einem Andachtsbild vorgeschlagen wird, sind in den Handschriften keine Illustrationen enthalten. Offensichtlich war der Aufwand, entsprechende Abbildungen herzustellen oder zu besorgen, größer als die Wahrscheinlichkeit, dass in der Umgebung die genannten Darstellungen vorhanden waren. Außerdem ist
415 416
Genauere Angaben in der Liste am Ende dieses Abschnitts. ... Soe suldy v laeten duncken of ghij onsen lieuen heren voer v seget gaen dragende sijn cruce seer geneiget totter eerden mit sijnen heiligen houede Duckwil vallende v toe der eerden tegen die harde steen ... Hs 1936, 198 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 417 Beischrift: Die vierde paus Sixtus heuet delachtich gemackt dat aflaet van vierde half hondert missen Soe wije voer den sueten namen Ihesus inder sonnen een Pater noster spricket.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
von einer hohen Wertschätzung der Imagination auszugehen, die keiner äußeren Stütze bedurfte.418 Illustrationen perspektivieren also entweder den Inhalt der gesamten Handschrift, wenn sie dem Kalendar oder dem Hauptinhalt voranstehen, oder heben einzelne Inhalte hervor und dienen somit der Rezeptionssteuerung. Da eine weitergehende Interpretation der Kunstgeschichte überlassen bleiben muss,419 sollen an dieser Stelle lediglich die Fundstellen aufgelistet werden sowie die Motive, die verwendeten Kupferstiche und die folgenden Texte. Angaben zum Lagenaufbau, die das handwerkliche Vorgehen verdeutlichen, sind für einige sehr eng gebundene Handschriften nicht möglich. Für Hs 992, 1866 und 1894 greife ich dazu auf die Arbeit von URSULA WEEKES zurück.420 Hs 981 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16), um 1490 v 1 Miniatur: Lamm mit Labarum zwischen zwei Schriftzeilen: ihesus und maria r 2 Gebete aus der Liturgie zum Fest des Apostels Andreas (Doe Andrias quam v totter stede daer dat cruce bereit was ..., beide Seiten wie in Hs 1909, 9 u. r 10 ). vor 287 Spuren vom Randschmuck421 an einem herausgetrennten Pergamentblatt. Der Blattrest und das folgende Pergamentblatt befinden sich zwischen zwei Lagen. r 287 Gebete aus der Liturgie zum Osterfest (O heilige dach ende eerlicken weest gegruet ewelicken In welken dage god verwonnen heuet die helle ende is regnierende bauen die sternen. Here du salste op duen mijn lippen ...). Hs 988 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 14), um 1470 v Miniatur: Lamm mit Labarum zwischen zwei Schriftzeilen: ihesus und maria, 30 eingefasst von kleinen roten Schriftzeilen: Agnus dei qui tollus [!] peccata mondi [!] miserere nobis. O mater dei memento mei. moeder gades gedencck myns armen sunderschen. r 31 Einleitende Texte zum Psalterium. Hs 992 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20), 1496/97422 v 1 Pergamentblatt mit Miniatur: Herz Jesu und Mariens, der ersten Lage vorgebunden. r 2 Beginn des Kalendars. vor 11 Rest eines Pergamentblattes mit Randschmuck (Blumenmuster), der Rest bildete zusammen mit Bl. 11 ein Pergamentdoppelblatt. r 11 (Anfang beschnitten) ... Een zuuerlicke saemenspraeke ende een begherlick verlangen der patriarchen ende propheten vander ioncfrouwen Maria. Hoert die bruyt ... 418
MAK, S. 109, S. 130 Vermutung zum Zusammenhang von Gebetstexten und bildender Kunst; CARON, S. 464–465. 419 Neuere Ansätze, die visuelle Aspekte der Frömmigkeit der devotio moderna beleuchten, aber hier unberücksichtigt bleiben müssen, versammelt VEELENTURT. 420 WEEKES II, S. 29–41. 421 Viell. Lilienmuster wie zum Kupferstich ‘Sitzende Madonna unter dem Portal’, v vgl. Hs 1894, zu Bl. 43 . 422 Übersicht über die enthaltenen Illustrationen auch bei WEEKES II, S. 38.
D. Die Handschriften 20
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v
Miniatur: ausgespartes Lamm in weißem Kreis inmitten von zwei Schriftzügen mit den Namen ihesus und maria, Randschmuck. Bl. 20 bildet zusammen mit Bl. 21 ein Pergamentdoppelblatt. r 21 Gebete aus der Liturgie zum Fest Mariae Empfängnis (Hier beghynt dat hoechtijt van onser lieuer vrouwen ontfanckenijsse woe sy in oere moeder licham ontfangen wart. Laet ons Christum glorie sijngen mytten herten ...). v 30 Miniatur: Herz Christi und Mariens, Marterwerkzeuge, Schriftband: Wtuercaeren wt dusenden Ic bun (vgl. Cn 5,10), eingerahmt von zwei Schriftzeilen, obere Zeile: dit is my, untere Zeile: msticum. Randschmuck. Bl. 30 bildet zusammen mit Bl. 31 ein Pergamentdoppelblatt. r 31 Gebete aus der Liturgie zum Fest Mariae Geburt (Hier beghynt dat hoechtijt der Joncfrouwen der moeder ons lieuen heren Jhesu Cristy dat si ghebaeren waert. Hvden is gebaeren die zalighe maghet Maria ...). v 59 Papierblatt mit Rahmen, Mittelfeld mit Spuren von Kleber oder Grundierung. r 60 Gebete aus der Liturgie zum Fest Mariae Verkündigung (Hier beghint een gloriose Antijffij op onser lieuer vrouwen baetscap. Siet een Joncfrou sal ontfangen ende baeren enen soen ..., vgl. Is 7,14) (Pergamentblatt mit Randschmuck, nach dem vorangehenden Papierdoppelblatt eingefügt, vgl. den Pergamentrest zwischen Bl. 57 u. 58). nach 187 Rest eines Papierblattes mit Randschmuck (recto). v r Bl. 187 enthält eine Betrachtung auf Karsamstag (Beginn: 187 ). v 188 Papierblatt mit Rahmen (Blumenmuster), Mittelfeld mit Spuren von Kleber oder Grundierung. r 189 Gebete aus der Liturgie zum Osterfest (Een schoen suuerlick oeffeninghe vander glorioser hoechtijt van paessen. Die guedertierenheit ons lieuen heren Ihesus Christus die wort hier groetelic getoent ...). v 261 kolorierter Kupferstich: ‘Not Gottes’ (LEHRS: Die Heilige Dreifaltigkeit) (Papierblatt). Kupferstich: Kopie des ‘Meisters des Dutuitschen Ölbergs’ nach dem Monogrammisten E.S., etwa um 1470 (SCHMITT, Hüpsch’sche Graphik, S. 298), derv selbe wie Hs 1936, 68 . LEHRS III, S. 342, Nr. 100; Abb.: SCHMITT, Hüpsch’sche Graphik, S. 299, Abb. 1. r 262 Gebete aus der Liturgie zum Trinitatisfest (Op der glorioser heiligher drieuoldicheit dach die ierste Lex. Quia vo‘. Want voerwaer die vader alleen alsoe groet sy· of die soen alleen of die heilighe gheest alleen ...). Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), um 1490 vor 13 Pergamentrest ohne Spuren einer Verzierung, möglicherweise nur die linke Seite des separat eingefügten folgenden Pergamentblattes Bl. 13. r 13 Meßgebete (Here Ihesus Christus bruedegom mijnre zielen ...). vor 190 Rest eines Pergamentblattes mit Randschmuck (Lilienmuster), dieses und das folgende Pergamentblatt zwischen zwei Lagen eingefügt. 190r Mariengebet (Gegruet systu schoen hemelsche conygynne Edel ioncfrouwe ...). vor 259 Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung (vermutl. Blumenmuster), dieses und das folgende Pergamentblatt zwischen zwei Lagen eingefügt. Möglich wäre dort der kolorierte Kupferstich: ‘Das Jüngste Gericht’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Der Meister des Heiligen Erasmus’, LEHRS III, S. 267, Nr. 78. (Inv. nr. Gr. 411 nach WEEKES II, S. 33, die den Kupferstich in Hs 1894 vor Bl. 139 vermutet).
III. St. Andreas in Sonsbeck
246 r
259 Soe wie dijt gebet leest alle daghe neghen weken lanck die verloest een ziele wtten vegeuuer. Heilige ioncfrouwe Maria Ic biddi doer der groeter genaden will ... Hs 1866 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 19), um 1490423 v 10 Miniatur: Lamm mit Labarum zwischen zwei Schriftzeilen: ihesus und maria r 11 Gebete aus der Liturgie zum Advent (Op den iersten sonnendach inder aduenten ter ierster vesper ymnus. Heilige scepper der sternen ...). v kolorierter Kupferstich: ‘Anbetung des Kindes’. 37 Kupferstich: ‘Meister der Berliner Passion’, etwa 1450–1460 (SCHMITT, Hüpsch’sche Graphik, S. 299), LEHRS III, S. 27, Nr. 10; Abb.: SCHMITT, Hüpsch’sche Graphik, S. 299, Abb. 2. r 38 Gebete aus der Liturgie zum Weihnachtsfest (Opten heiligen kersdach ter metten Inuitatorium op die veniten Christus natus est nobis venite. Cristus is ons gebaeren Comt laet ons hem aen beden ...). v 71 Pergamentblatt mit Rahmen, Mittelfeld leer, Klebstoffspuren. r 72 Gebete aus der Liturgie zum Epiphaniasfest (Opten heiligen derthien dach totter ierster vesperen Capittelum. Sich dat volc dat in nyet bekent ...) . v 169 Pergamentblatt mit Rahmen, Mittelfeld leer, Klebstoffspuren. r 170 Gebete aus der Liturgie zum Osterfest (Op ten heiligen paeschdach op die psalmen Ant ego sum qui sum. Ic bun die ic bun ende mijn raet en is nyet mytten boesen ...) . Hs 1876 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12), 1456 v Pergamentscheibe eingeklebt, darauf Lamm mit Labarum, kreisförmige Um2 schrift: O Du alre sachtmodichste lammeken gades ihesu christe ontfarme di auer ons arme sunderen, Blumenmuster am Rand. r 3 Beginn des Kalendars. Hs 1894 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 18), 1493424 v 1 Pergamentblatt, der ersten Lage vorgebunden. kolorierter Kupferstich: Christuskind mit der Weltkugel. r 2 Beginn des Kalendars. vor 16 Rest eines Pergamentblattes mit Randschmuck, dieses und Bl. 16 (rechte Hälfte des Pergamentdoppelblattes) separat eingefügt. ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Apostel Andreas’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Meister des Dutuitschen Ölbergs’, LEHRS III, S. 321, Nr. 60 (WEEKES II, Abb. 231, Inv. nr. Gr. 365 nach WEEKES II, S. 33). r 16 Gebete aus der Liturgie zum Fest des Apostels Andreas (Doe Andrias quam totter stede daer dat cruce bereit was ...) v 43 Klebstoffspuren425
423 424
Übersicht über die enthaltenen Illustrationen auch bei WEEKES II, S. 29f. Übersicht über die enthaltenen Illustrationen auch bei WEEKES II, S. 33; ebd. auch Hinweis auf die im Hessischen Landesmuseum Darmstadt erhaltenen Kupferstiche. 425 Lage: Quinternio Bl. 37–45, zweite Hälfte: Bl. 42 (1), 43 (2), 44 (eingefügtes Pergamentblatt, die linke Seite des ehemaligen Doppelblattes fehlt), danach zwei Blätter herausgetrennt (3–4), Bl. 45 (5, mit Reklamante).
D. Die Handschriften
vor 75
vor 87
vor 116
vor 140
247
möglicherweise ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Sitzende Madonna unter dem Portal’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Meister des Dutuitschen Ölbergs’, LEHRS III, S. 315, Nr. 52 (Inv. nr. Gr. 361 nach WEEKES II, S. 33). r 44 Gebete aus der Liturgie zum Weihnachtsfest (erste Weihnachtsmesse) (Die here heuet ghesecht tot my: Du bust mijn soen ...). Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung.426 möglicherweise ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Agnes’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Meister der Marter der Zehntausend’, LEHRS III, S. 401, Nr. 79 (Inv. nr. Gr. 422 nach WEEKES II, S. 33). r 75 Gebete aus der Liturgie zum Fest der hl. Agnes (Ick mynne Christum in wes slaep camer ick in ghegaen bijn ...). Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung,427 dieses und Bl. 87 als v v Pergamentdoppelblatt separat eingeheftet (Reklamanten 86 u. 87 , kein Textverlust). möglicherweise ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Die Madonna auf der Mondsichel’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Der Meister der Marter der Zehntausend’, LEHRS III, S. 390, Nr. 61 (Inv. nr. Gr. 418 nach WEEKES II, S. 33). r 87 Gebete aus der Liturgie zum Fest Mariae Lichtmess (S Ick ick [!] seynde mijnen engel ...). Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung, dieses und Bl. 116 als Pergamentdoppelblatt in die Lage Bl. 108–118 eingeheftet.428 möglicherweise ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Die Auferstehung’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Der Meister der Marter der Zehntausend’, LEHRS III, S. 379, Nr. 47 (WEEKES II, Abb. 233, Inv. nr. Gr. 420 nach WEEKES II, S. 33). r 116 Gebete aus der Liturgie zum Osterfest (Ick bijn opghestaen ende noch bijn ic mytti ...). Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung.429
426 Offensichtlich wurde dieses Blatt und das folgende Pergamentblatt (Bl. 75) nach dem vorletzten Blatt der Lage Bl. 66–76 eingefügt, vgl. die Pergamentreste zwischen Bl. 66 u. 67 (Heftfaden zwischen Bl. 70 u. 71). 427 Der Hinweis ACHTEN/KNAUS, S. 78 auf ein fehlendes Blatt nach Bl. 80 ist zu korrigieren in Bl. 86. 428 Offensichtlich wurde ein Pergamentfalz zur Verstärkung verwendet, vgl. den leeren Pergamentstreifen zwischen Bl. 109 und 110. 429 Davor ist ein weiteres Pergamentblatt mit dem Beginn der Gebete zu Pfingsten v r eingebunden (Bl. 139, die Reklamante Bl. 139 stimmt zum Textbeginn 140 ), beide Blätter folgen auf die Lage Bl. 129–138. Vor Bl. 129 ist ein leerer Pergamentrest zu sehen, das Gegenstück zum zweiten Pergamentblatt vor Bl. 140 fehlt. Da die verso-Seite des Pergamentrests vor Bl. 140 Reste der Verzierung enthält, war wahrscheinlich nicht der kolorierte Kupferstich ‘Ausgießung des Heiligen Geistes’, Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Der Meister der Marter der Zehntausend’, LEHRS III, S. 382, Nr. 52 enthalten, der einmal als recto-Seite in eine Handschrift eingefügt war. WEEKES vermutet hier den Kupferstich ‘Das Jüngste Gericht’, Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Der Meister des Heiligen Erasmus’, LEHRS III, S. 267, Nr. 78. (Inv. nr. Gr. 411 nach WEEKES II, S. 33). Dieser passt jedoch besser zum Blattrest Hs 1834 vor Bl. 259.
III. St. Andreas in Sonsbeck
248 r
139 Gebete aus der Liturgie zum Pfingstfest (Die gheest des heren heuet veruult dat ronde begriep der eerden ... ). vor 163 Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung, linke Hälfte eines zwischen Bl. 162 und 164 in die Lage Bl. 160–170 eingefügten Pergamentdoppelblattes (Bl. 163 als rechte Hälfte erhalten). ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Apostel Petrus’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Meister des Dutuitschen Ölbergs’, LEHRS III, S. 319f., Nr. 58 (Inv. nr. Gr. 368 nach WEEKES II, S. 33). r 163 Gebete aus der Liturgie zum Fest der Apostel Petrus und Paulus (Die gloriose princen van eertrijck alsoe als si hem mynden in hoeren leuen ...). vor 180 Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung, dieses und das folgende Pergamentblatt nach der Lage Bl. 172–179 eingefügt, vgl. die Pergamentreste zwischen Bl. 171 u. 172.430 ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Maria Magdalena’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Meister des Dutuitschen Ölbergs’, LEHRS III, S. 323f., Nr. 64 (WEEKES II, Abb. 234). r 180 Gebete aus der Liturgie zum Fest der hl. Maria Magdalena (Heilige Maria Magdalena die mytter fonteynen der tranen quameste tot der ontfarmherticheit ...). v Bl. 209 Klebstoffspuren431 möglicherweise ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Die Madonna mit dem Rosenkranz auf der Mondsichel’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Der Meister mit den Bandrollen’, LEHRS IV, S. 69, Nr. 41 (WEEKES II, Abb. 235, Inv. nr. Gr. 430 nach WEEKES II, S. 33). r 210 Gebete aus der Liturgie zum Fest Mariae Himmelfahrt (Ghegruet sijstu Maria der schemelre kuysheit gymme ...). vor 249 Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung, linke Hälfte eines vor dem letzten Blatt des Quinternios Bl. 240–250 eingefügten Pergamentdoppelblattes (rechte Hälfte: Bl. 249). vor Bl. 241 ist ein leerer Pergamentrest zu sehen, der offensichtlich zur Verstärkung diente. möglicherweise ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Die Stigmatisierung des Heiligen Franziskus’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Der Meister der Marter der Zehntausend’, LEHRS III, S. 396, Nr. 70 (WEEKES II, Abb. 237, Inv. nr. Gr. 423 nach WEEKES II, S. 33). r 249 Gebete aus der Mette zum Fest des hl. Franziskus (O wonder ende blijtschap O mensche ...).
430 Bl. 171 wurde offensichtlich am Lagenanfang hinzugefügt (Lagenmitte zwischen Bl. 175 u. 176). 431 Das Quinternio ab Bl. 201 ist folgendermaßen aufgebaut: Nach Bl. 201 als erstem Blatt der Lage ist ein leerer Pergamentrest zu erkennen, es folgen vier Papierdoppelblätter (Bl. 202–209, Heftfaden zwischen Bl. 205 und 206), danach ist als Bl. 210 ein Pergamentblatt mit dem Beginn von Gebeten auf das Fest Mariae Himmelfahrt eingefügt (vgl. den Pergamentrest nach Bl. 201), es folgt ein separat eingefügtes Papierdoppelblatt (Bl. 211–212) und das letzte Blatt der Lage (Bl. 213 mit Reklamante). Das nächste Quaternio (214–221) ist unversehrt.
D. Die Handschriften vor 265
vor 292
249
Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung.432 möglicherweise ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Das Monogramm Jesu’ Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Der Meister der Marter der Zehntausend’, LEHRS III, S. 406, Nr. 87 (Inv. nr. Gr. 424 nach WEEKES II, S. 33). r 265 Gebete aus der Liturgie zum Allerheiligenfest (Ic sach eein groete schaer die nyemant tellen en mochte van allen heidenen ende gheslechten ..., vgl. Ap 7,9). Rest eines Pergamentblattes mit Randverzierung, dieses und das folgende Pergamentblatt separat zwischen zwei Lagen eingefügt (vgl. die leeren Pergamentreste vor Bl. 282). ehemals dort kolorierter Kupferstich: ‘Katharina und Barbara’. Darmstadt, Hess. Landesmuseum, ‘Der Meister der Marter der Zehntausend’, LEHRS III, S. 400f., Nr. 78 (Inv. Nr.?). r 292 Gebete aus der Liturgie zum Fest der hl. Katharina von Alexandrien (Onse mylde moeder die heilige kerke sal vrolick ontfanghen die weerde hochtijt ...).
Hs 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17), um 1490 v 9 Miniatur: Lamm mit Labarum zwischen zwei Schriftzeilen: Ihesus und Maria.433 Abb. 5 u. 6, weitere Abb.: COSTARD, Handschriften Sonsbeck, S. 152. r 10 Gebete aus der Liturgie zum Fest des Apostels Andreas (Doe Andrias quam v r totter stede ..., beide Seiten wie Hs 981, 1 u. 2 ). 434 vor 49 Rest eines Papierblattes mit Randverzierung. r 49 Gebete aus der Liturgie zum Fest Mariae Verkündigung (Siet een ionfer sal ontfangen ende baren enen sone ..., vgl. Is 7,14). vor 241 Rest eines Papierblattes mit Randverzierung.435 r 241 Gebete aus der Liturgie zum Fest des hl. Franziskus (O wonder ende blijtscap o mensche ordelre der gedachten ... , Pergamentblatt mit Randschmuck). vor 263 Rest eines Papierblattes, leer, das Blatt lag zwischen zwei Lagen (Bl. 251–262 u. 263–272). r 263 Gebete aus der Liturgie zum Allerheiligenfest (IC sach een grote schaer ..., vgl. Ap 7,9). vor 287 Rest eines Pergamentblattes mit Spuren von blauer Tinte (Abdruck der gegenüberliegenden Initialverzierung?).436 r 287 Gebete aus der Litrugie zum Fest der hl. Katharina von Alexandrien (Onse milde moeder die heilige kerke sal vrolick ontfangen ...). 432 Offensichtlich wurde dieses Blatt und das folgende Pergamentblatt (Bl. 265) nach dem vierten Blatt des Quinternios Bl. 261–271 eingefügt, vgl. die Pergamentreste nach Bl. 267 (Heftfaden zwischen Bl. 266 und 267). 433 Vgl. ACHTEN/KNAUS, S. 76. 434 Das heraus getrennte Blatt muss zusätzlich eingefügt (eingeklebt?) gewesen sein, denn die Lage besteht aus zwei Papierdoppelblättern (Bl. 47, 48, 55 u. 56), einem Pergamentdoppelblatt (Bl. 49 u. 54) und zwei Papierdoppelblättern in der Lagenmitte (Bl. 50– 53). 435 Das herausgetrennte Blatt wäre das letzte Blatt der Lage ab Bl. 231 gewesen (darin ein Bl. nach Bl. 231 herausgetrennt). 436 Lage: Bl. 283–291, der Blattrest bildet zusammen mit dem Pergamentblatt 287 die Lagenmitte.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Hs 1936 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27), 1509/10 v 3 Pergamentseite mit IHS-Monogramm in einer Sonne,437 dazu der Text: Die vierde paus Sixtus heuet delachtich gemackt dat aflaet van vierde half hondert missen Soe wije voer den sueten namen Ihesus inder sonnen een Pater noster spricket. r 4 Beginn des Kalendars. v 20 Pergamentblatt mit Rahmen, Mittelfeld leer, Klebstoffspuren (linke Hälfte eines Pergamentdoppelblattes in der Lagenmitte). r 21 Gebete aus der Liturgie zum Trinitatisfest (Here du salst op doen mijn lippen ...). v 68 kolorierter Kupferstich: ‘Not Gottes’438 Kupferstich: Kopie des ‘Meisters des Dutuitschen Ölbergs’ nach dem Monogrammisten E.S., etwa um 1470 (SCHMITT, Hüpsch’sche Graphik, S. 298), derv selbe wie Hs 992, 261 . LEHRS III, S. 342, Nr. 100 (Abb.: COSTARD, Handschriften Sonsbeck, S. 153). r 69 Messe zum heiligen Sakrament (Hi spijset se van vetticheit des caerns ..., Pergamentblatt, der folgenden Lage vorgebunden, vgl. Pergamentrest nach Bl. 79). 197 jüngerer Kupferstich eingeklebt (4 × 6,5 cm): Pietà, koloriert, Bildunterschrift: Languores nostros ipse tulit (Is 53,4). v 200 kolorierter Kupferstich eingeklebt: ‘Kreuztragung’ (Pergamentblatt, wie das folgende Pergamentblatt der voranstehenden Lage angeheftet, vgl. die Pergamentreste vor Bl. 193). Kupferstich: möglicherweise ‘Der Meister der Marter der Zehntausend’. LEHRS III, S. 374, Nr. 38 (ohne den Text: hic portat crucem am unteren Rand, abgeschnitten?) (Abb.: COSTARD, Handschriften Sonsbeck, S. 154). r 201 Beginn des Textes der Imaginationsübung ‘Geistlicher Besuch des Kalvarienbergs’ (Here Ihesu Christi ick danck di dattu toe sexten tijt voer dat gerichtste gebracht wordest ...). vor 260 Rest eines Pergamentblattes mit Randschmuck (Blumenmuster), wie das Pergamentblatt Bl. 260 der folgenden Lage vorgebunden (vgl. die Pergamentreste nach Bl. 270). r 260 Hier beghint een suuerlick gebet vanden lijden ons lieuen heren ende is voel sunderlijnger genaden toe. Here bauen allen heren ende god bauen allen gaeden ...
2.3. Andachten und Gebete mit ausführlichen Rubriken Rubriken mit Gebetsanweisungen können entscheidende Informationen zum Gebetsanliegen und zur Gebetshaltung enthalten und damit den Rahmen für den vorgesehenen Gebrauch der Handschriften konkretisieren. Ausführliche Gebetsanweisungen, die im Katalog von ACHTEN/KNAUS oft ohne nähere Kennzeichnung verkürzt wiedergegeben werden oder ganz 437 Nach dem zweiten Blatt in die erste Lage eingefügt, vgl. Pergamentrest nach Bl. 11; Lagenmitte zwischen Bl. 7 und 8. 438 Pergamentblatt, rechte Hälfte eines Pergamentdoppelblattes als äußerem Blatt der vorigen Lage, linke Hälfte: Bl. 57.
D. Die Handschriften
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fehlen, enthalten die Darmstädter Handschriften Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), Hs 1932 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) und Hs 1936 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). Ich liste diejenigen Überschriften auf, die Informationen zum Anliegen, zur Gebetshaltung und zum Ort der Gebete enthalten: Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) r 24 Hier beghynt dat gebet van daer af soe wie dattet leest vij dage die heuet een bede. Die in dieser Andacht zusammengestellten Gebete sollen teils stehend, teils kniend und teils liegend gelesen werden. v 156 ‘Pro custodia humilitate et cognitione humanae fragilitatis’, mnl. (BNM). Dit gebet dat hier nae uolget dat mackten Sunte Augustynus ende men secht soe wie dattet di xxx dage lanck leset deuoetelicken of hoert lesen Die en sal geenre quader doet steruen noch ongebicht ende lege hi in geuenckenysse Hi solde verloest warder [?] ende weer hi in wanhape of in bedroefnysse Hi solde vertroest warden. Mer weer dat sake dat hi haet of nyt had op yemant dat moest hi ierst vergeuen ende af leggen. Ende et is een noetbedyndege [?] tegens voel sunden ende orberlick den sielen inden vegeuuer syn ende men secht soe wie dat dit gebet xxx daghe leest die heuet een bede verdient. r–v 177 Dit gebet heuet gemackt die pauwes Johannes soe wie dat lest voer die fyguer des aensichts Christi Die verdient x dusent iaer aflaets.439 r–v 199 Die dit gebet leset voer onser lieuer vrouwen beelde op syn knyen xxx daghe lanck die sal verdienen v hondert iaer aflaets alsoe duck als hijt leset Ende daer toe mach hi onser lieuer vrouwen af bidden een moegelicke bede oec waer hi om bidden wil dat sal hem sonder twyuel geschieden wanneer die xxx daghe omgecomen syn. Ende wie dit gebet alle dage leest syn leuen Daer sal die gloriose moder gades die maget Maria hoeren lieuen eengebaren soen Jhesum Christum voer bidden Dat hi rechte bicht spreken sal myt waerachtiger berouwenysse voer synre doet ende dat hi butten doet sunden moege steruen Ende ten leesten eynde syns leuens sal hi myt synen vleischelicken ogen tot hem sien comen die reynen maget ende moder Jhesu Christi Maria myt voel scharen der engelen die syn siel mit groeter blitscap op sullen woeren in dat ewige leuen Als men inder heiliger scryft bescreuen wynt van eenre heiliger abdyssen die dit gebet alle dage plach te lesen. r–v 211 Hier beghijnt een seer deuoete oeffenynge ende dienst die onser lieuer vrouwen seer geneme is Dat is een gruetynge tot alle den leeden der glorioser maget Maria die in schoenheit ende in suerlicheit auer claer blenckende syn welke gebenedide leede syn elck byn sunderlynge dagelix toe lauen ende toe grueten myt gebuechden knyen Ende dat voer oer altaer of voer oer beelde inder wysen als hier bescreuen staet Als sy seggen diet besocht hebben ende tuegent dat ment van heiligen mannen heuet gehoert Dat men nauwe enyge manier vinden mach van enygen dienst die onser lieuer vrouwen soe genem is als dese Ende daer soe groete deuoecie wt vloiet soe sal dan een deuoet dinere gades totter moder Christi ynnichlicken seggen als hier gescreuen staet.
439 Vgl. Angaben in der Parallelüberlieferung: Antwerpen, SB, 141155, fol.?, Übers.: Dit gebet salmen nuchteren lesen voer den vronyken mit enen pater noster, Ave Maria v (BNM); olim Nijhoff (’s-Gravenhage), 3, ca. 1535, Niederlande, 136 Übers.: Dit gebet heft gemaect die paus Johannes so wie dit gebet leest over die figuer des aensichts Christi die verdient X dusent jaer aflaets (BNM) sowie MEERTENS II, S. 75f. u. P AULUS, Ablass am Ausgang des Mittelalters, S. 250.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
r
259 Soe wie dijt gebet leest alle daghe neghen weken lanck die verloest een ziele wtten vegeuuer (Seite mit Zierrahmen). v 284 Hier beghynt die lange Comendacie ende is seer guet gelesen voer die sielen. Hs 1932 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) r–v 31 Papst Clemens VI. zugeschrieben, ‘Mariä Tagzeiten’ Dyt sijn die regel getijde van den druck ende lijden onser lieuer vrouwen Di sunte Clemens die pauwes die vi gemaect heuet alden genen die sy myt ynnicheit lesen ende een ygelick getijde myt enen pater noster ende Aue Maria xviijM daghe aflaets van genade ende van dagelix sunde ende die si ander werf leest mytten pater noster ende Aue Maria den geft hi xviijM dage aflaets van doetlicker sunden Mer die sy driewerf trouwelicken leest Mytten pater noster den geft afsoe menyge karyne daer toe. v 71 Hier beghynen die pater noster op die seuen bloetstortyngen die men lesen sal voer die sielen.440 r 73 Hier beghynen drie pater noster voer die sielen inden veguuer. r 79 Collecten voer die sielen. r 119 Hier begijnnen suuerlicken blytscappen opten heiligen kersdach van onser lieuer vrouwen Als vander kynsheit ons lieuen heren Ihesu Christi Ende men sal sij lesen op den heilighen kersdach Ende alle die Octauye doir Mijt ynnycheit Aue Maria gracia plena. v 126 Hier begijnt een schoen gebet van onser lieuer vrouwen der vrouwen Daer groete deuocie in gelegen is Die myt ynnycheit des herten leest Aue maria gracia plena dominus tecum. Hs 1936 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) r Dit gebet salstu lesen in lijden ende druck dijnre vriende ende salt voerhert 46 warden. r 47 Soe wije dit naevolgende gebet sprickt myt berouwe sijns herten voer sijnre doet Den en laet god nvmmermer ongetroest Ende in wat noden der sielen ende des lichams du dit gebet spreckest du wardest van gade verhoert. v 48 Soe wije dit gebet leest mit drie pater noster die wort getroest in sijnen lijden. r–v 49 Dit gebet heeft gemackt connynck Kaerle Ende men salt lesen onder myssen ende voer der ontfenckenisse mit enen myserere. v 60 Dit gebet salmen des sonnendages lesen myt drie pater noster. r Een beuelynge. 63 v 63 Van sunte Iherasmus ende is guet gelesen des sonnendages. v 150 Een suuerlick gebet ende offerynge onder myssen ende nae der ontfenckenisse. r 152 Gebet, Augustinus zugeschrieben (PL 101, c 476–477) 0. Dit gebet heuet sancte Augustijns soe wie dat et alle daghe leest auer den mensche en heuet die duuel geen macht ende hij sal int paradijs gevoert warden sterft hi des dages. r 161 ‘Dornenkrone Christi’, kurze Fassung (BNM). Hier beghint Een suuerlick croenken vanden lijden ons lieuen heren. ende is gedeilt doer die weke. v 181 ‘Dornenkrone Christi’, lange Fassung (BNM) . Soe wie dese naescreuen bedynge alle sonnendage leest ter eren der dornenre croenen ons lieuen heren ende der pijne die hij in sijn gebenedijde houet geleeden heuet Die duet gade enen bequemen ende seer aengenemen dienst ende men vercriget daer mede voel 440
v
Vgl. Köln, StA, W 8° 77, 224 Dit synt de seuen gebede vp de seuen bloitsturtinge vns lieuen heren vnde synt sere goit gelesen vm de selen (MENNE II, S. 353).
D. Die Handschriften
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gracien. Tot elken vyf artikulen salmen lesen dit vers: Weest gegruet guedertieren here. Men sal dit knielende of nederligende lesen mer niet sittende die dat vermach voer dat belde ons here. v v 198 –199 ‘Geistlicher Besuch des Kalvarienbergs’ Als ghij den berch van Caluarien visentieren wilt Soe suldy v laeten duncken of ghij onsen lieuen heren voer v seget gaen dragende sijn cruce seer geneiget totter eerden mit sijnen heiligen houede Duckwil vallende toe der eerden tegen die harde steen. Verselle dy mytter bedroefder moder Maria Ende siet see duck aen woe hoer ioncferlicke aensicht verwandelt waert in bleecker verwen Oer luchtende ogen sijn veruult myt tranen. / Item als ghij desen wech bestaen wilt soe gaet ierst sitten in een heymelicke stede Ende slaet v ogen inden hemel ende bekent v voer god dat ghij een sunder sijt ende niet weerdich en sijnt dat ghij Christum naevolgen sult den ellendigen cruce ganck. Ende dan mackt een guet opsat in uwen herten dat ghij dat god ter eren doen wilt. Men salt voer groete saeken doen alsmen van herten bedrouet is gade ter eren Ende bidden om doer den ellendigen ganck den hij voer ons gijnck mit sijnen swaren cruce verlaeden Dat hij hem in deser saeken troest ende toe hulpen come oft sijn lief wille is Somtijt salment doen voer der vriende sielen die ghestoruen sijn dat om god doer sijn bloedige wonden ende voetstappen oer pijn verlichten wil Somtijt alsmen in sunden geuallen is dat om god genadich sy. Men sal lesen onder wegen xxxiij pater noster toe eren sijns heiligen lijdens dat hij mytten cruce xxxiij werf ter eerden stordten Ende auerdencken dat swaer lijden dat die soen gades hadde Doe he soe duck ter eerden viel myt sijnen gecroenden hoefde tegen die harde steen.441 v 230 Hoe datmen om enen saligen doet bidden sal een deuoet gebet. r 233 Bernhardin von Siena, ‘Vom süssen Namen Jesu’ Dit gebeth heuet sunte Bernardus gemackt ende tot elker naem Ihesus is drie hondert dage aflaetz. v 240 Soe wie dit gebet leest mit enen pater noster knylende voer onser lieuer vrouwen belde te vesper tijt die heuet xxx M iaer aflaet. v 241 Magdalena von Freiburg, Litanei vom Leiden Christi Hier beghynnen die gulde letanyen die ons lieue here seluer geapenbaert heuet dat hem geen gebet genamer en is ende sunderlyn des vrydages. v 259 Dit gebet plach sancte Bernardus te lesen om te verhaelen sijn verlaren tijt. r 260 Hier beghint een suuerlick gebet vanden lijden ons lieuen heren ende is voel r r sunderlijnger genaden toe – 299 –300 am Schluss Rubrik über die zwölf Vorteile des Gebets: Item dit sijn xij nutticheit die van desen gebe comen voerscreuen.¶ Dat ierste is weer die mensche xxx Jaer in doetsunden geweest wanner hij dit voergescreuen gebet sprict Soe wil hem god alle sijn sunden vergeuen.¶ Dat ander is dat hij en wille beschermen voer alle dat om scheiden mach van gade.¶ Dat derde is dat he om wil behalden alle wege in synen vyff synnen.¶ Dat vierde is dat hij en wil beschermen voer den geen doet.¶ Dat v ist sake dat hij in sunden velt god en wille hem nvmmermeer laeten steruen hij en stae weder op vanden sunden daer hij in geuallen is.¶ Dat seste is alsoe ducke als een mensche dit gebet sprickt soe wort hij beter.¶ Dat seuende is god wil om sijn leuen verlengen.¶ Dat achte is hij verloest daer mede een siel wtten vegeuuer daer hijt voer leest Al solde see daer yn barnen hondert Jaer.¶ Dat achte is hij verdelwet daer mede alle sijn sunden die hij vansijnen kyntschen dagen gedaen heuet.¶ Dat x is ende wat die mensche
441 Der Text ist eng verwandt mit der Einleitung einer Andacht, die FEUGEN, S. 326f. aus einem Druck bei Jan van Turnhout in ’s-Hertogenbosch o. J. (wohl nach 1540) abdruckt.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
bidt onsen lieuen heren ende onser lieuer vrouwen dat willen sy om geuen.¶ Dat xi is ende hijn en sal sonder ons heren licham niet steruen Noch versumt warden yn sijnen leesten eijnde.¶ Dat xij is die dit gebet sprickt den wil ons lieue here begauen off hij alle sijn lieuen den wil gades gedaen hedde.
Die Angaben in den Rubriken verbinden das eigentliche Gebetsanliegen mit einem Text, einer zugehörigen Zeit, einer besonderen Körperhaltung und dem passenden Ort. Die Angaben zu den Gebetszeiten sind wenig überraschend und fügen sich zum Gesamtinhalt der Handschriften, wenn Gebete für das Weihnachtsfest und die Weihnachtsoktav (Hs 1932, 119r), am Sonntag und während der Messe (Hs 1936, 49r–v, 60v, 63v, 150v, 181v), täglich (Hs 1936, 152r) oder als Wochenprogramm (Hs 1936, 161r), zur Vesperzeit (Hs 1936, 240v) oder am Freitag (Hs 1936, 241v) vorgesehen sind. Aufforderungen zum Stehen, Sitzen, Knien oder Liegen (Hs 1834, 199r–v, 211r–v, Hs 1936, 181v, 198v–199v, 240v) sind vergleichsweise moderat angesichts spätmittelalterlicher Bestrebungen, Andacht durch Gebärden zu erregen und zu steigern sowie an der äußeren Haltung den inneren Menschen sichtbar werden zu lassen.442 Der moderate Körpereinsatz fügt sich zu der zunehmend, insbesondere auch im Bereich der devotio moderna erkennbaren Schwerpunktverlagerung hin zum ‘inneren’ Menschen und seiner Schulung sowie dem zunehmenden Einsatz von Buch und Schrift im Bereich der Andachtspraxis, die eine Objektivierung der inneren Haltung durch den körperlichen Ausdruck obsolet werden lässt.443 Die zu einem Teil der Gebete enthaltenen Anweisungen zur Körperhaltung, die man am ehesten als Konzentrationshilfen und Ausdrucksformen von Grundhaltungen bezeichnen könnte, machen die Sonsbecker Handschriften zu typischen Erzeugnissen einer Übergangszeit, in der Körperausdruck und Innerlichkeit, die materielle Indienstnahme ‘Heiliger Texte’ für aktuelle Anliegen und die meditativ-verstehende Durchdringung nebeneinanderstehen. Die Handschriften folgen dabei mehr der für Gebetbücher üblichen Praxis444 als einer insbesondere unter den Gründungsvätern der devotio moderna ausgebildeten, auf Verinnerlichung und Aneignung ausgerichteten Buch- und Schriftkultur. Auch die Anweisungen zum Gebet vor einem Andachtsbild geben nur ausnahmsweise Anlass, eine tiefgreifende qualitative Verknüpfung von Gebet und Bild zu vermuten. Ein IHS-Monogramm in der Sonne ist in 442 LENTES, ‘Andacht’ und ‘Gebärde’, S. 57. Zu verschiedenen Gebetshaltungen vgl. auch SCHMITT, Logik der Gesten, S. 274–299; LEURQUIN-LABIE, ‘L’évolution des gestes de la prière’ und ‘La génuflexion: un geste qui dit tout’. 443 LENTES, ‘Andacht’ und ‘Gebärde’, S. 31 u. 63; SAENGER , S. 261ff. Die Ablesbarkeit der inneren Haltung an den Büchern beispielhaft in der Beschreibung der Mechtelt von Kalkar BOLLMANN/STAUBACH, S. 253. 444 Vgl. LENTES, ‘Andacht’ und ‘Gebärde’, S. 47.
D. Die Handschriften
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Hs 1936 enthalten. Für das Gebet vor dem Monogramm war ein Ablass verliehen.445 Auf diese Weise wird die Handschrift selbst in den Zusammenhang von Gebet und Bild einbezogen. In der Gebetsanweisung Hs 1834, 211r–v könnte ein Hinweis enthalten sein, dass ein Gebet einmal auf ein konkretes Gnadenbild bezogen war,446 zu dem jedoch keine weiteren Informationen gegeben werden. Eine Heilswirksamkeit des Bildes blieb somit unbeachtet. Wie einige Beispiele erkennen lassen, können die Gebete auch in der Parallelüberlieferung mit Anweisungen zum Gebet vor Bildern versehen sein, so dass eine besondere Berücksichtigung speziell Sonsbecker Verhältnisse unwahrscheinlich ist. Die Angaben verweisen jedoch darauf, dass das Gebet vor einem Marienbild (Hs 1834, 199r–v, 211r–v; Hs 1936, 240v) oder einer Darstellung Christi (Hs 1834, 177r–v; Hs 1936, 181v) zur üblichen Frömmigkeitspraxis und zum vorgesehenen Gebrauch der Gebetbücher gehörte, die möglicherweise auch für Gebete im unmittelbaren Überlieferungszusammenhang galten, für deren Gebetsorte eigene Angaben fehlen. Das Wissen um die Bestimmung, ein Gebet vor einem Andachtsbild zu sprechen, kann zu einer neuen Sicht auf den Gebetstext führen. Die lange Redaktion der ‘Dornenkrone Christi’ meditiert das Leiden Christi an Haupt, Ohren, Augen, Gesicht, Mund, Zähnen und am Kinn.447 Dass für den Inhalt nicht so sehr eine besondere Art ‘Leidensfantasie’ verantwortlich ist, legt die Anweisung zum Gebet vor einem Andachtsbild nahe. Die vorgeschlagenen Betrachtungspunkte führen den Blick entlang des Körpers und schaffen eine Korrespondenz zwischen der Gliederung des Gebets und dem, was gesehen werden kann. Ähnlich angelegt ist die Marienandacht Hs 1834, Bl. 211r–221v mit 24 Mariengrüßen, die vom Kopf abwärts über die Ohren, Augen, Wangen, Nase, Lippen, Zähne, Mund, Kehle, Hals, Schultern, Arme, Hände, Brüste dem Körper Mariens folgen. Zu fragen wäre, inwiefern neben der bildlichen Darstellung die Anzahl der Betrachtungspunkte durch Zahlensymbolik oder den lebenspraktischen Bezug – etwa ein Wochenprogramm – bedingt ist und erst dadurch die Wirkung ausgeprägter Detailfreude entsteht. Weitere Beispiele legen nahe, dass die Anweisung zum Gebet vor einem Andachtsbild seinen Inhalt und seine Wirksamkeit beglaubigt bzw. antizipiert.448 Zu vermuten ist, dass zahlrei445 Die vierde paus Sixtus heuet delachtich gemackt dat aflaet van vierde half hondert missen Soe wije voer den sueten namen Ihesus inder sonnen een Pater noster spricket v (Hs 1936, Bl. 3 ). 446 ... Als sy seggen diet besocht hebben ende tuegent dat ment van heiligen mannen heuet gehort ... 447 Hs 1936, 181 v–198 r; Hs 1834, 132 r–144 v ohne den Beginn, vgl. zu dieser Übung MEERTENS II, S. 69. 448 Das Mariengebet Hs 1936, 240 v–241 v enthält eine Bitte um Trost und stellt dabei die Beweinung Christi vor Augen, die mit einer bildlichen Darstellung korrespondieren
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III. St. Andreas in Sonsbeck
che Einzelgebete auf vorhandene oder erwartbar bekannte Andachtsbilder bezogen sind, die Aspekte des Leidens Christi oder der Verehrung Mariens darstellen.449 Besondere Aufmerksamkeit für die Frage nach der Frömmigkeit und Mentalität der Konventualinnen dürfen schließlich die Angaben zum Gebetsanliegen beanspruchen. Ist doch zu vermuten, dass die Rubriken besonders Naheliegendes nennen, was von den vorformulierten Texten nicht hinreichend abgedeckt wird. Mehrfach sind Gebete dem Heil der Seele gewidmet: erbeten werden die Bewahrung vor einem plötzlichen Tod ohne Gelegenheit zu vorheriger Beichte (Hs 1834, 156v, 199r–v, Hs 1936, 46r, 230v), die Bewahrung vor Verdammnis (Hs 1936, 152r, vgl. auch die ‘Acht Verse St. Bernhards’ im Psalterium der Elisabeth van Willack) und die Bitte um Sündenvergebung (Hs 1936, 198r–199v). In dieselbe Richtung gehen Ablassversprechen zu etlichen Gebeten (Hs 1834, 177r–v, 199r–v; Hs 1932, 31r–v; Hs 1936, 233r, 240v).450 Dass eine Einbindung in die Beichttheologie fehlt, mag sich durch die spezielle Situation im Frauenkonvent erklären, wo die genannten Ablassversprechen durch die Beichtpraxis und die mündlichen Angaben des Beichtvaters aufgefangen und einzuordnen gewesen sind. Gebete sind nicht nur für das eigene Seelenheil, sondern ebenso oft als Fürbitte für die Seele anderer vorgesehen und bilden in einigen Handschriften einen erkennbaren Schwerpunkt.451 Weitere vorgesehene Anliegen sind Andacht (Hs 1834, 211r–v; Hs 1932, 125v) und Gnaden (Hs 1936, 181v, 260r), Trost (Hs 1936, 46r, 47r, 48r, 198v–199v) und das Zurückholen der verlorenen Zeit (Hs 1936, 241v). Durch ein Gebet kann een bede erworben werden, vermutlich die Fürbitte eines Heiligen r
könnte. Im Mariengebet Hs 1834, 199 ff. wird die Bitte formuliert ... Dat ghi v barmherr r tige ogen kieren wilt tot my arme sundige mensche ... (200 , 201 ), deren Erfüllung ein Marienbild vorwegnehmen und so die Erhörung gewissermaßen greifbar werden lassen könnte. 449 W ÜSTEN, S. 79, vermutet, dass die kleinere Anna Selbdritt wie alle der kleinsten Figuren in der Sonsbecker Pfarrkirche aus dem Andreaskloster stammt, ähnlich auch ROSSHOFF, Andreas-Kloster, S. 55–56 mit der zusätzlichen Vermutung, eine FranziskusFigur, jetzt im Pfarrhaus, und eine Madonna in der Gerebernuskirche stammten aus dem Konvent. Nach RATHERT, Hausarbeit, S. 54, sind in den Inventarlisten zur Zeit der Säkularisation keine Skulpturen aufgeführt; WENSKY, Sonsbeck. Geschichte, S. 116 verweist auf die oft unbekannte Herkunft der in Sonsbecker Kirchen erhaltenen Skulpturen. Zur Vorstellung vom Körper Christi in Schwesternkonventen allgemein vgl. CARON und zum Gesamtzusammenhang MARROW, Passion Iconography. 450 Zu Ablassgebeten allg. vgl. ACHTEN, Gebetbuch, S. 56 u. 58; P AULUS, Ablass im Mittelalter II, S. 179f.; ders., Ablass am Ausgang des Mittelalters, S. 248–255. 451 Hs 982, 255 r–324 v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15); Hs 988, 16 r–17 v Gebetsanweisung r v zum Psalter (ACHTEN/KNAUS, Nr. 14); Hs 1834, 259 –305 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); r v v v Hs 1932, 45 –118 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26); Hs 1936, 198 –199 Bestimmung im ‘Geistlichen Besuch des Kalvarienbergs’ (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27).
D. Die Handschriften
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(Hs 1834, 24r, 156v). Die Einleitung zum ‘Geistlichen Besuch des Kalvarienbergs’ fasst summenartig mögliche Anliegen zusammen und nennt dabei Trost und Hilfe in konkreter Bedrängnis, die Fürbitte für die Seele Verstorbener und Gnade für den Sünder. An den Angaben in den Rubriken wird in inhaltlicher Hinsicht vor allem die Möglichkeit der Fürbitte deutlich, in der die Konventualinnen und ihre Umgebung einen wichtigen Ertrag des Klosterlebens gesehen haben dürften. Die Gebetbücher treffen sich an dieser Stelle mit dem Memorienbuch, das gleichfalls außergewöhnlich umfangreiche und systematisch angelegte Einträge enthält. Deutlich wird, dass die Gebetbücher für den Gebrauch in Lebenszusammenhängen angelegt waren, die dem Gebet vor Andachtsbildern, dem Einnehmen verschiedener, wechselnder Körperhaltungen und komplexen, sich auch über gewisse Zeiträume erstreckenden Andachtsübungen Raum gaben. 2.4. Das Psalterium der Elisabeth van Willack Der Buchschmuck und verschiedene Gebetsanweisungen bilden die prägenden Bestandteile des Psalteriums der Elisabeth van Willack (Hs 988, ACHTEN/KNAUS, Nr. 14), das als Anwendungsbeispiel für die Differenz von Gebetstext und Gebetsanliegen und den Einsatz von Buchschmuck stehen kann. Die Verwendung des Psalters zeigt exemplarisch die hohe Bedeutung feststehender Gebetstexte, die zu den Grundzügen katholischer Gebetspraxis gehört und tendenziell ein instrumentelles Verhältnis zum Text – und damit auch zum Inhalt – mit sich bringen kann.452 Über die Miniatur – ein Lamm inmitten zweier Schriftzeilen mit den Namen Jesu und Mariens (30v) – ist der Codex motivisch mit den übrigen Sonsbecker Handschriften verbunden. Die Darstellung des Lammes und der Namenszug rufen das Opfer Christi für die Sünde ins Gedächtnis, aber auch die Kommunion, da in der Messe das ‘Agnus dei’ gesungen wird. Das Leiden Christi, die Vergebung der Sünden, die Kommunion und die Verehrung Mariens sind Kernthemen der Gebetbücher, die in der Miniatur zusammenfasst werden; es wird sich zeigen, dass ihnen auch in der Handschrift eigene Andachten gewidmet sind. Die verwendete Psalterübersetzung – die als Standardversion der devotio moderna weit verbreitete Übersetzung von Geert Grote und Johannes Scutkens453 – war bereits in gewisser Weise für den Gebrauch eingerichtet. Bestandteil dieser Übersetzung sind eine Reihe von Einführungstexten, wie das Augustinus zugeschriebene Lob der Psalmen und der Psalterprolog des Hieronymus, sowie Zusammenstellungen von Psalmen zu bestimmten The452 Zur Bedeutung vorformulierter Gebetstextes s. SAENGER, bes. S. 242; zum Psalter: LENTES, Psalter; SCHREINER, Psalmen. 453 B IEMANS, S. 146–147 zur Hs. u. S. 100–103 zur Übersetzung.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
men (31r–38r).454 Der eigentliche Psaltertext (39r–254v) ist – dem monastischen Gebrauch entsprechend – Matutin und Vesper der Wochentage zugeordnet und dadurch als Gebetszyklus für eine sukzessive und kontinuierliche Lektüre vorbereitet.455 Voran stehen außerdem einige Gebetsanweisungen und Andachtsvorschläge für verschiedene Anliegen. Sie stellen das Psaltergebet in den Dienst der Hauptanliengen der Gebetbücher und fügen sich damit thematisch gut zu den Inhalten der übrigen Handschriften.456 Die erste Andacht (14v–15v) gilt der Marienverehrung. Am Fest Mariae Verkündigung soll ein Gebetszyklus begonnen werden, bei dem jeweils am Wochentag, auf den das Fest fiel, drei Psalmen gelesen werden. Der Zyklus läuft genau über ein Jahr.457 Die Andacht beginnt mit einem Eingangsgebet (14v–15r), danach werden stehend die drei Psalmen gebetet, die jeweils durch ein knieend gelesenes Gebet abgeschlossen werden (15r– v ). Die Collect am Schluss der Andacht nennt die Fürbitte Mariens als Anliegen.458 Eine ähnliche Andacht (16r–17v) stellt das Psalmgebet in den Dienst der Bitte für die Seele. Dabei soll in der Zeit zwischen Ostern und Himmelfahrt täglich ein Psalm gelesen werden.459 Wiederum wird jeder 454 B IEMANS, S. 101–103 mit Textbeispielen. Die Überschrift lautet hier: Dijt sijn die virtuten vanden salter ende psal[men] Daer men den salter of psalmen voer lesen mach die hier bescreuen. Es folgt das Initium: Die sanc der salmen heiligen dat lijcham ... 455 In der Hs. wird die Matutin nach dem liturgischen Ort der dort geübten Psalterrezitation als noctorne o.ä. bezeichnet. Die Aufteilung entspricht im Wesentlichen der des aus Geldern erhaltenen Psalteriums Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171–1173. Unterschiede gibt es lediglich bei den ergänzenden Texten, hier als Ps 151–183 gezählt. Zur Aufteilung allgemein vgl. GERHARDS, Die Psalmen in der römischen Liturgie, S. 362. 456 Zu Gebetsanweisungen für den Psalter allgemein s. ENGELHART sowie ders., Art. ‘Gebetsanweisungen in lateinischen Psalterhandschriften’, 2VL 2, Sp. 1129–1130. 457 Desen psalter suldi begijnnen op onser lieuer vrouwen inder vasten Ende lesen voert al dat iaer doer drie psalmen in elker weken op dien dach dat onser vrouwen dach v was. Ende als onser vrouwen dach dan weder coemt soe sal hi wt wesen (14 ) (vgl. GROTEFEND, Zeitrechnung I, S. 65). 458 God die woldes dat v sone auermits des engels baetscap vleische aen nemen solde vander heiliger ioncfrouwe Maria buck geuet uwen oetmoedigen dienres dat wi die si gelouen waerliken een moeder gades auermits hoeren gebede bi v gehulpen moeten werden Ouermits Jhesum Christum onsen here. Ende leest tween seuentich Aue Maria op v den seluen dach (15 ). 459 Desen salter suldi lesen voer die sielen ende den suldi begijnnen en paesche daghe ende alle dage suldi wat lesen hent hi wt is Ende ons heren hemeluaerts dach sal r hi wt wesen. Ende gi sult oen voer aen lesen hent hi wt is (16 ). Eine ähnliche Andacht r bei EBBINGE WUBBEN, S. 159–160; beide enthalten das Gebet, das Hs 988, 16 beginnt: Als Christus die coninc der glorie solde ingaen inder hellen ende solde striden ende dat engelsche choer voer sijn aensichte geboet op te doen die poerte der princen Dat volc der heiligen dat gevangen gehalden warden inder doet Doe riep mit screyelicker stemmen ... (andere Übersetzung, länger). EBBINGE WUBBEN druckt den Text nach ’s-Gravenhage, KB, 133 D 26 (aus Haarlem, Tertiarinnenkonvent St. Catharina, STOO-
D. Die Handschriften
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Psalm um ein Gebet ergänzt (16r–v); jeder zehnte Psalm wird zusätzlich mit einem Paternoster, ‘Ave-Maria’, Requiem und einem Schlussgebet (Collect) versehen (17r–v). Den beiden Andachten folgen die ‘Acht Verse St. Bernhards’. Es handelt sich dabei um ein Exempel zur bewahrenden Funktion des Psaltergebets, das in acht Psalmverse mündet, die, täglich gebetet, vor der Verdammnis schützen sollen, und durch drei Kollekten abgeschlossen werden (17v–19r).460 Psalmlisten zu verschiedenen Anlässen folgen: Zehn Psalmen Christi am Kreuz, zu lesen bei Versäumnissen (19r, Ps 21–30), Psalmen am Tag der Kommunion,461 dazu die Zehn Gebote und die zwölf Räte (19v–20r) sowie Listen von Psalmen in einzelnen Teilen des Stundengebets zu ausgewählten Anlässen des Kirchen- und Heiligenjahrs sowie des Commune sanctorum (21r–28r). Die abschließende Andacht sieht das Gebet der Psalmen, am Osterfest beginnend, an jedem Sonntag vor. Die Psalmen werden in zahlreiche Gebete eingebettet.462 Drei abschließende Kollekten fassen die Perspektiven der Andacht zusammen und erwähnen dabei die Auferstehung Christi und das Osterfest.463 Mit den Andachten und Psalmlisten zu verschiedenen Anlässen bietet der Codex ein reichhaltiges Beispiel für die Aneignungsmöglichkeiten des Psalters, der als ‘Heiliger Text’ im Verlauf der Jahrhunderte in vielfältiger Weise den sich wandelnden Erfordernissen angepasst und dadurch dem fortdauernden Gebrauch erhalten wurde. Mit minimalem Textaufwand wird ein Maximum an Gebetsmöglichkeiten geschaffen, das sich gut als KER /VERBEIJ II, Nr. 544) und verweist zusätzlich auf Gent, UB, 1736, ca. 1480 (aus Bergen op Zoom, Daal van Josaphat, ab 1470 Regularissen, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 164). 460 Zu Psalterexzerpten s. SALMON, zur reichen Überlieferung in den Niederlanden STOOKER /VERBEIJ II, S. 540 (Register). 461 19 r, Ps 102, 144, 148, Lauet den heren gi vanden ..., Min siel maect groet ... (wohl das Magnificat, Lc 1,46), Ps 112 [irrtümlich: Cij] u. 145. 462 Desen salter salmen en paeschdaghe Ende lesen voert alle sonnendaghe in deser manieren. Ende dit nae volghende gebet salmen altoes mede beghijnen: O Here r verblide mi dijnre onweerdigher dienresche ... (28 ). Ergänzende Gebete: Item den iersten psalm mit Glorie pa ende Requiem ende Aue Maria knielende. Ende dat gebet staende op elken salm: Christus is op verstaen vander doet ... Nv leest den anderen psalm knielende mit Glorie ende Requiem ende Aue Maria Ende Christus is op verstaen als voer steet. Ende nv lest in die langhe venien den Confitemini (Ps 117) die steet voer Beati inmaculati (Ps 118). Ende dese psalm sal altoes die vierde wesen. Nv lest dit gebet r–v knielende: Ic bid di here Ihesus Christus ... (28 ). 463 O almechtige ewighe god wi bidden di ghijf dat die gracie der verresenissen ons heren ons verlene auermits ghevijn des gheests verrijsen moeten vanden doede der sielen Auermits den seluen heren Ihesum Christum dijnen soen onsen here die mitti leuet ende r–v regniert eweliken. Amen (29 ), Verlene ons here dat wi die bedruct warden mitten borden onser sunden verloest moeten warden van allen quade dat aenstaende is Ouermits v deser paescheliker hoechtijt Ouermits etc. (29 ) und: Coninginne des hemels verblijt di alleluia etc. Die collect wt onser vrouwen priem (nicht in dieser Hs.). Hier eyndet die v verrisenisse salter (29 ).
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III. St. Andreas in Sonsbeck
‘eiserne Ration’ denken lässt, sei es für den laikalen Gebrauch und als ergänzende Option im Kloster. Der ins Leere gehende Rückbezug auf onser vrouwen priem in der letzten Andacht (29v) legt nahe, dass die Handschrift für sich nicht bis ins Letzte durchkonzipiert wurde, sondern dass man Vorhandenes zusammenstellte, ohne gravierende Texteingriffe vorzunehmen. 3. Das Spektrum der erhaltenen Texte Volkssprachige Gebetstexte haben seit den Anfängen der deutschen und niederländischen Philologie ihre Berücksichtigung als Sprachdenkmale gefunden.464 In modernen Literaturgeschichten erhalten sie jedoch keinen Raum, nicht zuletzt, weil sich die Forschung mit der Gattung Gebet schwertut. Gründe dafür sind die Kürze, Vielzahl und Ähnlichkeit der Texte. Der serielle Charakter, der sich aus den genannten Merkmalen ergibt, hindert an einer Gliederung des Überlieferten. Die wenigen, auf die Beglaubigung der Wirksamkeit abzielenden Verfasserangaben, die sich nur selten verifizieren lassen, und der Eindruck fehlender Eigenständigkeit stehen zudem der modernen Erwartung entgegen, in Gebetstexten einen Ausdruck individueller Frömmigkeit zu finden. Das Spätmittelalter jedoch kennt hier noch keine Individualisierung. Zudem kommt es häufig zu einer Differenz zwischen Gebetsanliegen und Gebetsinhalt, wenn für ein bestimmtes Anliegen eine Anzahl Paternoster oder der Psalter gebetet werden sollen. Schließlich besteht ein Spannungsverhältnis zwischen liturgischem und privatem Beten. Hier reichen die Möglichkeiten von partiellen Übernahmen in den Bereich der Privatfrömmigkeit, wie sie die Stundenbücher unternehmen, bis hin zur alternativen Begleitung liturgischer Feiern durch Ersatzgebete oder private Meditation. Die Erforschung der damit in Verbindung stehenden Texte wird nicht zuletzt dadurch erschwert, dass es sich bei der liturgischen Praxis und den Möglichkeiten des verstehenden Vollzugs jeweils um Themenfelder mit eigener Dynamik handelt. Daher war für die Herangehensweise bislang weniger eine an einzelnen Texten oder Untergattungen orientierte Systematik grundlegend. Vielmehr setzte man beim einzelnen Gebetbuch an, was auch Vertretern anderer Fachrichtungen aussichtsreiche Eingrenzungsmöglichkeiten versprach.465
464
Prominente Beispiele sind WACKERNAGEL, Altdt. Predigten und Gebete; WILDE BRUIN, Middelnederlands geestelijk Proza, S. 249–252; AXTERS, Mystiek Brevier I, S. 307ff. Gebete zur Kommunion. 465 Literatur zu einzelnen Gebetbüchern wird nur aufgeführt, sofern sie nicht in der 2 Bibliographie bei STORK erwähnt ist. TÜMPEL; LÖFSTEDT; HAIMERL; VL 2, Sp. 1112– 1128 (mehrere Artikel); ACHTEN, Gebetbuch; ders., Art. Gebetbücher II, Mittelalter, TRE 12 (1984) 105–109; OCHSENBEIN, Privatgebetbücher; ders., Art. Privatgebetbücher 2 (deutsche, vor 1400), VL 7, Sp. 850–852 (1989); PREDOTA/MOOIJAART/VAN HELM ;
D. Die Handschriften
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Ausnahmen bildeten der Psalter, der im Zusammenhang der Bibelübersetzung mitbehandelt wurde,466 sowie das Rosenkranzgebet.467 MARIA MEERTENS hat ihr in den Jahren 1930 bis 1934 erschienenes Werk ‘De Godsvrucht in de Nederlanden’ als systematische Darstellung der Frömmigkeit angelegt, so dass über diesen Umweg ein Zugriff auf die Gebetüberlieferung zu bestimmten Themen – zur Verehrung der Trinität, zur Passionsfrömmigkeit und zur Kommunion – möglich ist. In der Arbeit J.B. OOSTERMANS sind Äußerungsmöglichkeiten des Beters, wie das Bekennen, Bitten, Danken, Loben und das Erinnern Ansatzpunkte einer inhaltlichen Gliederung, ohne dass der Anspruch erhoben würde, auf diese Weise alle inhaltlichen Aspekte und Schichten zu erfassen.468 Dieser Ansatz fügt sich zu neueren Bestrebungen, Gebetstexte unter vielfältigen Aspekten zu betrachten und dabei auch den Betenden sowie äußere Gegebenheiten des Betens stärker zu berücksichtigen.469 Ein historischer Handschriftenbestand bietet dafür gute methodische Voraussetzungen. Mit der Beschreibung des Buchschmucks und der in den Rubriken genannten allgemeinen Gebetsanliegen wurde in den voranstehenden Kapiteln ein Weg beschritten, der beim historischen Gesamtbestand ansetzt, diesen auf verschiedene Aspekte hin befragt und Möglichkeiten auslotet, vom Profil der Handschriften auf ihre Aussagemöglichkeiten über das geistliche Leben im Konvent zu schließen. Dabei sind mit wiederkehrenden Anliegen und einer größeren Anzahl parallel überlieferter Texte auch inhaltliche Übereinstimmungen zutage getreten. Zudem zeigt eine kursorische Durchsicht der Gebetbücher, dass bestimmte thematisch gebundene Abschnitte vergleichbar in mehreren Handschriften vorkommen. Dabei scheinen die beiden ältesten Handschriften als inhaltlicher Querschnitt zu wichtigen, später wiederkehrenden Gebetsthemen angelegt: Hs 1876 vom Jahr 1456 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) enthält ein Kalendar, Gebete zur Marienverehrung (Marienpsalter, 17r–106r), Gebete aus Messe und Stundengebet für einen Teil des Kirchenjahres (120r–232v), Gebete zum Gedenken an die Passion Christi (die ‘Hundert Artikel vom Leiden Christi’, 233r–265v) und Kommuniongebete (288v–313v); ähnlich angelegt ist Hs 1939 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 13). Eine eigene Anlage kennzeichnet Hs 992 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20). Diese Handschrift ordnet kurze BetrachSTERKENBURG; MULDER ; CERMAN, Art. 43. Gebetbücher, KdiH 5, Lieferung 1/2, München 2002. 466 W ALTHER I, Sp. 119–126; E BBINGE W UBBEN, S. 159–209; VOLLMER ; SCHÖNDORF, Psalmenübersetzung; B IEMANS, S. 100–151; SCHÖNDORF, Art. Psalmenüberset2 zungen, VL 7, Sp. 883–898 (1989). 467 SCHÜTZ; KLINKHAMMER ; 500 Jahre Rosenkranz 1475; SCHERSCHEL; CARROLL; WINSTON; FREI/BÜHLER . 468 OOSTERMAN I, S. 22–38. 469 BÉRIOU/B ERLIOZ/LONGÈRE.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
tungstexte, der Liturgie entstammende Gebete, Imaginationsübungen und Mariengrüße Stationen im Leben Jesu und Mariens zu. Neben den Traktatsammlungen (Hs 1093, STAUB/SÄNGER, Nr. 48; Hs 1901, STAUB/SÄNGER, Nr. 64), dem Psalterium der Elisabeth van Willack (Hs 988, ACHTEN/KNAUS, Nr. 14), dem Sonderfall der Hs 982 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15, Besitzereintrag: Dit boec gehert int gemeen) und den kirchenjahrsbegleitenden Handschriften mit Texten aus der Liturgie, deren Aufbau offen liegt, bleiben noch sechs Codices, die eine Vielzahl verschiedener Gebete und Andachten zu den genannten Schwerpunkten versammeln.470 Die bisher beobachteten Übereinstimmungen lassen auch hinsichtlich des Inhalts eine systematische Behandlung einzelner Aspekte gerechtfertigt erscheinen. Es wird jedoch versucht, weiterhin auch die Position der Gebete in den Handschriften zu berücksichtigen und auf diese Weise dem individuellen Charakter der einzelnen Codices Rechnung zu tragen. Der folgende Abschnitt widmet sich dem Inhalt der (Gebets-)Texte als letzter Größe im komplexen Zusammenspiel von Text und Frömmigkeit, Handschrift und Gebrauch. Einige Aspekte können auch an dieser Stelle nicht eingehend berücksichtigt werden. Dazu gehört die Binnenstruktur einiger Textensembles zu einem bestimmten Thema oder Anliegen, die vorformulierte Gebete mit feststehenden Texten wie dem Paternoster, dem ‘Ave-Maria’ oder auch Psaltertexten zu kürzeren Andachten zusammenfügen. Diesen Andachten kann ein recht komplexer Aufbau aus verschiedenen Gebeten zugrundeliegen.471 Nicht eigens ausgewertet wird auch die Zuordnung von Texten oder Meditationsstoff zu den einzelnen Wochentagen. Diese Anordnung liegt dem Marienpsalter (Hs 1876, 17r–106r, ACHTEN/KNAUS, Nr. 12; Hs 1939, 1r–119v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 13), den ‘Hundert Artikeln vom Leiden Christi’ (Hs 1876, 233r–265v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) und der kurzen Redaktion der ‘Dornenkrone Christi’ zugrunde (Hs 1834, 132r–144v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 21).472 Gegen eine inhaltliche Auswertung sperren sich zudem alle der kirchlichen Tradition entnommenen oder quasi-materiell verwendeten Texte473 wie der Psalter, der im Marienpsalter und den Psalterexzerpten auf Katharina in den Dienst der Heiligenverehrung gestellt wird, ohne dass der Inhalt aus der auf die jeweilige Heilige bezogenen Verehrung entwickelt würde oder sich als 470 Hs 992, ACHTEN/KNAUS, Nr. 20; Hs 1834, ACHTEN/KNAUS, Nr. 21; Hs 1876, ACHTEN/KNAUS, Nr. 12; Hs 1932, ACHTEN/KNAUS, Nr. 26, Hs 1936, ACHTEN/KNAUS, Nr. 27; Hs 1939, ACHTEN/KNAUS, Nr. 13. 471 Hs 1834, 24 r–41 v Gebet ‘Daer af’ und 284 v–305 v Fürbittgebet für Verstorbene (... v v die lange Comendacie ...) (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1936, 198 –219 ‘Geistlicher Besuch des Kalvarienbergs’ (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) sowie alle der Liturgie entnommenen oder ihre Formen benutzenden Texte. 472 Zur inhaltlichen Ausgestaltung der Woche vgl. S CHREIBER . 473 Zur Frage der Materialität der Texte vgl. ZINK.
D. Die Handschriften
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eigenes Zeitzeugnis interpretieren ließe. Ähnlich verhält es sich mit unter thematischen Gesichtspunkten zusammengestellten Psalmen, die sich in einigen Handschriften finden und den jeweiligen inhaltlichen Schwerpunkt unterstützen, ohne ihn durch einen eigenen Beitrag auszugestalten.474 Bezüglich des Gebetsinhalts und die Binnenstruktur betreffend, müssen zudem die aus der Liturgie schöpfenden Texte unberücksichtigt bleiben, an denen sich zeigt, dass der Gebrauchszusammenhang der Texte sowie ihre darauf verweisende Form einen Eigenwert darstellen können, der ihrem Inhalt Dignität verleiht. Gegen eine detaillierte Analyse und Interpretation von Handschriften und Handschriftenteilen, die dem Kirchen- und Heiligenjahr folgen und dazu liturgische Gebete exzerpieren (Hs 1876, 120r– 232v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 12; Hs 981, 1894, 1866, 1909, ACHTEN/KNAUS, Nr. 16–19), spricht zudem, dass die zugrundegelegte lateinische Liturgie sowie die Entstehungsumstände der volkssprachigen Sammlungen unbekannt sind.475 Dass das Profil der aus Sonsbeck erhaltenen Gebetbücher nicht spezifisch genug ist, um eine eigene Untersuchung formaler Aspekte zu rechtfertigen, mag zunächst der Blick auf die Herkunft und Überlieferungsbreite der Texte zeigen. Dabei zeigt sich auch, dass tendenziell zeitgenössisch aktuelle und weit verbreitete Gebete gelesen wurden, deren Inhalt sich gut zu den bisher nur aus Sonsbeck bekannten Texten fügt. Die Beschreibung des Gebetsinhalts wird sich aus diesem Grund also darauf beschränken, die wesentlichen inhaltlichen Züge zu skizzieren und bietet damit die Mög474
r–v
Hs 988, 19 Listen der Psalmen Christi am Kreuz und von Psalmen zur Kommur r nion, 21 –28 Psalmverzeichnis zu Anlässen des Kirchen- und Heiligenjahrs r r (ACHTEN/KNAUS, Nr. 14); Hs 1834, 126 –129 Ps 102 u. 144, nach der Kommunion zu v v sprechen; 284 –305 Fürbittgebet für Verstorbene: Hier beghynt die lange Comendacie r v ende is seer guet gelesen voer die sielen, darin werden Bl. 286 –287 Ps 119–126 anzir r tiert und jeweils mit einer Kollekte verbunden, 297 –299 Ps 138 ganz (ACHTEN/KNAUS, r r Nr. 21); Hs 1932, 45 –67 Sechs Psalmen Christi am Kreuz, jeweils mit Kollekten zur r Fürbitte für eine Seele im Fegefeuer versehen, der sechste Psalm (62 ff.) scheint unbiblisch: Soe wie behalden wil wesen den is noet voer al dync Dat hi halde kersten geloue Wilke een yegelick halden moet geheel ende onbeulect ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). Anr r ders als in den Überschriften angegeben, enthält Hs 1834, 53 –57 weder biblische Psalmen noch Cantica, die Texte beginnen: Hier beghynt die seuen psalm vanden heiligen sacrament. Here ic en byns niet werdich dattu ingaets onder myn dack ... (Lc 7,67 bzw. Mt 8,8 mit Fortsetzung: ic come totti O alre suetste ende guedertierenste Ihesu Ende bid v r v om die kynynge ...); 53 –54 : Here ic come totti arsedier Onreyn tot enen heiligen wasscher ...; Here dat slot mynre inwendicheit conciencien is gepynicht myt gebreck r noetdroeften ...; 55 : Ic biddi alre sachtmodicste god dat my die onsterflicke offerhande v voer my di genoch doe ...; 55 : Help my alre guedertierenste heer make gesont myn siel v die gemoeyt wort mt voel gedachten onrechten woerden ende werken ...; 56 : Ic gae O guede Ihesu totti op dat ic gesaedt warde van di wanttu een leuendige broet bust ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 475 Für die Windesheimer Liturgie s. P ERSOONS/LOURDAUX.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
lichkeit einer historischen Bezugsgröße. Eine theologiegeschichtliche Einordnung muss späterer Forschung überlassen bleiben. 3.1. Alter und Herkunft der Texte: kirchliche Tradition und Literaturproduktion der devotio moderna In den aus Sonsbeck erhaltenen Gebetbüchern begegneten den Konventualinnen vor allem Kirchenväter und -lehrer, Päpste und Ordensleute als Verfasser und Gewährsleute der vorfindlichen Texte.476 Eine Übersetzung des Gebets ‘Summe sacerdos’ wird dem Kirchenvater Ambrosius zugeschrieben (Hs 992, 292r ‘O ouerste priester ...’).477 Zu insgesamt vier Gebeten wird Augustinus als Verfasser genannt.478 Noch heute fällt es nicht leicht, das authentische Werk zu überblicken.479 Daher verwundert es nicht, dass die entsprechenden Gebete nicht auf historisch verbürgte Augustinus-Texte zurückgehen. Gleichfalls als unauthentisch gilt die Zuweisung eines Tagzeitengebets an Hieronymus, die sich jedoch auch in zahlreichen weiteren Handschriften findet.480 Am häufigsten wird der Name Bernhards von Clairvaux genannt, der auch in den Schwesternviten aus Emmerich erwähnt wird481 und den Konventualinnen als hohe Autorität gegolten haben wird. Ihm werden, wie in der Gebetüberlieferung allgemein, durchweg unauthentische Texte zugeschrieben.482 Mit ihren Verfasserangaben stehen 476
Zum Problem der Verfasserangaben vgl. auch MEERTENS III, S. 57–65. hier 327. custodientia humilitate et cognitione humanae fragilitatis’, v mnl. (BNM, mit Rubrik), 165 Dreifaltigkeitsgebet nach PL 40, 938–940 (in: Augustinus, Liber meditationum), zum Teil auch PL 101, 589–590 (unter liturgischen Texten Alcur v ins) (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1876, 115 –119 Dit prueuelegium van onser lieuer r vrouwen heuet sante Augustinus ghemaect (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12); Hs 1936, 152 – v 160 Gebet nach PL 101, 476–477 mit Rubrik (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 479 OVERGAAUW, Editionen, hier S. 205. Zur Augustinus-Rezeption in der Volkssprache vgl. KURT RUH, Art. Augustinus, 2VL 1, Sp. 531–543 und DE VREESE, Sint Augustinus in het Middelnederlandsch. 480 Hs 1834, 144 v–156 r Hier beghynt sunte Jheronymus bedynge Die hi sande synen neue Rustycyus Daer hi voel genaden ende gracien in scrieft wie sy een iaer lanck leest 2 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), vgl. VL 3, Sp. 1229. 481 B OLLMANN/STAUBACH, S. 238. 482 OCHSENBEIN, Bernhard von Clairvaux, S. 220. – LÜDERS III.1*, S. 156f. hat für einen Abschnitt zum Apostel Andreas, der in drei Sonsbecker Handschriften den Auftakt zu den liturgischen Gebeten zum Heiligenjahr bildet, als Vorlage Bernhard von Clairvaux, In festo S. Andreae apostoli, sermo II (PL 183, Sp. 510,6 cum pervenisset ... bis r Sp. 511,34 ... auxilium invocate) identifiziert: Hs 981, 2 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16); r r–v r Hs 1909, 10 (richtig ist 11 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 17) u. Hs 1894, 16 (ACHTEN/KNAUS, ra va Nr. 18). Nicht aus Sonsbeck werden London, Univ. Coll., Ms. germ. 11, 80 –81 (olim ra Philipps Nr. 643) aus der Kölner Kartause St. Barbara und Köln, StA, W 2° 257, 3 , rip. genannt. Mit dem Bernhard-Text stimmt in Sonsbecker Handschriften jedoch nur der 477 2VL 1, Sp. 327–329, 478 Hs 1834, 156 v ‘Pro
D. Die Handschriften
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die Handschriften in einer verbreiteten Tradition. Dies gilt besonders für den volkssprachig erst im 15. Jahrhundert verbreiteten Marienpsalter, als dessen Verfasser traditionell entweder Bernhard von Clairvaux oder Bonaventura betrachtet wurde.483 Die Zuweisung an Bernhard von Clairvaux galt lange Zeit auch für das Gebet ‘Salve meum salutare’ Arnulfs vonLöwen, auch als ‘Oratio rythmica ad membra Christi’ bezeichnet, das in volkssprachigen Übersetzungen weit verbreitet war. Dem eigentlichen Gebet geht eine ausführliche Einleitung voran. Sie nennt den Verfasser und berichtet von einer Umarmung Bernhards durch den Gekreuzigten, als jener das Gebet vor einem Kruzifix sprach (Amplexus Bernardi). Zudem wird auf einen zu diesem Gebet verliehenen Ablass verwiesen.484 Hier zeigt sich besonders deutlich, dass die Angaben nicht vorrangig auf den Verfasser als vielmehr auf die Wirksamkeit und Verdienstlichkeit der Gebete abheben. Weit verbreitet sind auch die ‘Acht Verse Bernhards’, ein Psalterexzerpt, das auf eine Offenbarung an Bernhard zurückgeführt wird und auf die Heilswirkung des Psalters verweist. Daneben werden zwei weitere, bisher nicht näher bestimmte Gebete und ein Dictum mit dem Namen Bernhards verknüpft.485 Anfang überein; vermutlich wurde er mit dem Responsorium CAO, Bd. 4, S. 95, Nr. 6376 verwechselt. 483 Hs 1876, 17 r–106 r Hier beghijnt onser lieuer vrouwen psalter dien die heilige lere sante Bernardus gemaect heefft und nochmals am Schluss: Hier eyndet onser lieuer vrouwen psalter dien die ynnige leere sante Bernardus gemaect heuet op die versen Dauids ende is guet gelesen voer die sielen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12), vgl. dazu den Art. 2 ‘Psalterium BMV’ MarLex 5, S. 357–362; KURT RUH, Art. Bonaventura, VL 1, Sp. 937–947, hier 944; KARL J OSEF KLINKHAMMER, Art. ‘Marienpsalter und Rosen2 kranz’, VL 6, Sp. 42–50, hier Sp. 44 mit Zitat aus dieser Hs., jedoch ohne nähere Einordnung. 484 Dit is sunte Bernardus gebet dat hi ghemaect heefft mede te beschreien die passien ons lieuen heren. Ende men leset woe s Bernart tot eenre tijt las ende et wart gesien dat sich dat crucefixe af loesten vanden cruce ende omhelseden sunte Bernardus. Ende oec is daer groet aflaet toe ghegeuen vanden stoel van Romen Twe dusent drie hondert ende tsentich (?) iaer ende lx dage alflaets alden ghenen die des weerdich sijn te v v v r r ontfangen (Hs 1876, 265 –279 , hier 265 –266 , 266 Randschmuck, ACHTEN/KNAUS, Nr. 12). PL 184, 1319–1324, vgl. MEERTENS II, S. 52–53. Als Verfasser wird heute Arnulf von Löwen betrachtet (ebd. und OCHSENBEIN, Bernhard von Clairvaux, S. 224–225). 485 Hs 992, 216 r–220 r: Een Zuuerlicke oeffenijnghe van den roeselicken brudegom Bernardus wt cantica. Inc.: Nv sijch aen den claeren Ihesum Ende en wildi nyet verwonderen dat he bleck ende brun is want die sonne der vueriger mynnen heuet hem verbrant Die borst des hemelschen vaeders wart ontslaeten ... Dan salstu mytten choren der engelen ende mitten schaeren der ioncfrouwen ende mitten schaeren ende geselschap alre heilighen den bliden connijnck alte blidelicste sijnghen den Zueten sanck van Syon r–v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20); Hs 1932, 44 : Svnte Bernardus seecht: O here suete woe mynden ghi ons die vanden bynnensten uwes herten wt liet trecken v bloet om ons te verv loesen van der ewiger doet (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26, dort nicht erwähnt); Hs 1936, 259
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Einige weitere Gebete gehen hingegen auf bekannte Verfasser zurück. Unter den Bernhard zugeschriebenen Texten lassen sich das verbreitete Gebet ‘Loquar ad cor tuum, o Maria’ des Ekbert von Schönau (Hs 1876, 106r–111r, ACHTEN/KNAUS, Nr. 12, BNM) und das Gebet ‘O bone Jesu’ ausmachen, als dessen Verfasser heute Bernhardin von Siena gilt (Hs 1936, 233r, ACHTEN/KNAUS, Nr. 27, BNM).486 Für zwei weitere Andachten werden Päpste namhaft gemacht. Papst Clemens VI. (geb. um 1291, gest. 1352) werden marianische Tagzeiten zugeschrieben, die vermutlich erst im 15. Jahrhundert am Niederrhein entstanden. Ihr Gebet wird in der Handschrift mit zahlreichen Ablässen verbunden.487 Ein weiteres Ablassgebet, zu lesen vor einem Bild des Antlitzes Christi, wird Papst Johannes zugewiesen – gemeint ist Johannes XXII. (Hs 1834, 177r–v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 21).488 Dass es bei den Verfasserangaben um die Wirksamkeit und den probaten Gebrauch des Gebets geht, zeigen schließlich Hinweise auf den Gebetsvollzug durch eine Äbtissin und die Berufung auf heilige[] mannen.489 Der Text ‘Sieben Freuden Mariens’ wird auf die Offenbarung einer Nonne zurückgeführt.490 Alle bisher genannten Autoritäten verbinden die Texte mit der kirchlichen Tradition; Zuweisungen an Semireligiose oder unbestimmte ‘Fromme’ sind nicht zu finden. „König Karl“ erscheint zunächst als prominenter laikaler Gewährsmann,491 doch verknüpft eine Kölner Handschrift das Gebet zusätzlich mit einer Offenbarung des Aegidius von Assisi und stellt es so in den Zusammenhang franziskanischer Überlieferung.492 Dit gebet plach sancte Bernardus te lesen om te verhaelen sijn verlaren tijt (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 486 Auch dieses Gebet verbindet die Überschrift mit einem Ablass: Dit gebeth heuet sunte Bernardus gemackt ende tot elker naem Ihesus is drie hondert dage aflaet r (Hs 1936, 233 , nicht erwähnt bei ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 487 PETER KESTING, Art. Papst Clemens VI., 2 VL 1, Sp. 1289f. Nach Trier, StB, cod. 832, Bl. 114–118 abgedruckt bei FRANZ HECKMANNS, Zeitschrift des Vereins für rheinische und westfälische Volkskunde XXIV (1927) 1–7, hier S. 3–4; zur reichen Überl. s. ACHTEN/KNAUS, S. 56f. 488 Vgl. P AULUS, Ablass am Ausgang des Mittelalters, S. 250. 489 Hs 1834, 199 r–v u. 211 r–v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 490 Hs 1834, 249 r Dit syn die seuen vrouden van onser lieuer vrouwen Die sy apenbaerden eenre nonnen Dat sy sy daer mede eren wolde ende se wolde oer te hulpen co2 men. Vervroudi Maria moder ende maget ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), vgl. VL 8, Sp. 1165, Art. ‘Sieben Freuden Mariens’, 3. Plenitudo-Fassung, Übertragung h. 491 Dit gebet heeft gemackt connynck Kaerle Ende men salt lesen onder myssen ende r–v voer der ontfenckenisse mit enen myserere (Hs 1936, 49 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 492 Dit gebet plach zo spreken Conynck. Karlus alle dage. Vnd wart dar omme behalden als der engel uffenbarde Egidio. Köln, StA, W 12° 49, 190v–192r, wohl aus einem Kölner Frauenkloster, 1482 (MENNE II, S. 290). Vgl. KURT RUH, Art. Aegidius von Assisi, 2VL 1, Sp. 76–78 (ohne Erwähnung des Gebets).
D. Die Handschriften
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Das Verfahren, Exzerpte aus größeren Werkzusammenhängen als Einzelgebete zu überliefern, erklärt die Herkunft einiger weiterer Gebete. Ausgehend von Hinweisen in der BNM lassen sich einige Gebete als Exzerpte aus den Werken Heinrich Seuses493 und aus dem ‘Liber specialis gratiae’ der Mechthild von Hackeborn494 bestimmen.495 Unter modernen Gesichtspunkten sind Alter und Herkunft der Texte in den beiden Traktatsammlungen am leichtesten zu bestimmen. Die Codices entstanden zeitgleich zum Hauptteil der Gebetbücher. Die Darmstädter Hs 1093 (STAUB/SÄNGER, Nr. 48) enthält fast ausschließlich Texte, die dem Umkreis der devotio moderna entstammen oder dort oft rezipiert worden sind. Es handelt sich dabei um Abschnitte zum letzten Abendmahl, zur Passion und zur Auferstehung Christi (Bl. 3r–98r), die der Johannes Scutken zugeschriebenen Evangelienharmonie entstammen. Diese Bibelübertragung erreichte weite Verbreitung.496 Mit Buch I und Buch II (ohne Kap. 23 u. 24) der ‘Imitatio Christi’ in der jeweils zweiten Übersetzung (Bl. 161r–273v) sind zudem Teile eines der Identifikationstexte der devotio moderna vorhanden, der auch in der lateinischen Handschrift Hs 81 aus der Hand Wilhelms ten Raede enthalten war und somit dem gesamten Konvent zur Verfügung stand und die durch die Sprache unterschiedenen
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Hs 1876, 298 O here Jesu Christi leuende vrucht ... aus dem ‘Büchlein der ewiv gen Weisheit’, vgl. BIHLMEYER , S. 303; 301 Naeder ontfanckenis. Got gruet u alre heilichste licham ... aus dem ‘Horologium’ II,4 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12); der letzte Abv schnitt ebenfalls in Hs 1834, 93 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Schon HOFFMANN, S. 219 u. 221–226, hat bemerkt, dass die Überlieferung in Exzerpten für das ‘Horologium’ zu den charakteristischen Rezeptionsformen gehört, ohne jedoch die Darmstädter Texte zu erwähnen. 494 Hs 1936, 115 r–v Hier beghinnen vijf Aue Maria die salmen lesen in die weke eer men dat h[eilige] sacrament ontfant. Aue [Maria]. O Suete Maria Ic vermaen u der ontfenckenisse Dat ghij ontfijnget in uwer mechdelicker reinicheit den soen gades ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27, BNM); entspricht Liber specialis gratiae, S. 127–128, Kap. 43 (ohne den ersten und letzten Absatz). MEERTENS III, S. 71f. 495 Das Kommuniongebet O lieue here wie bun ic dat ic dy ontfangen wil O onmetige v god woe bun ick soe seer onbereit ... Hs 1936, 89 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27), auch in r Hs 1834, 95 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), wird in den Beschreibungen der BNM als Exzerpt aus Heinrichs von Hessen (=von Langenstein) Werk ‘Das puch von gotz leich2 nam’ ausgewiesen. Im ‘Verfasserlexikon’ ( VL 3, Sp. 763–773) findet sich jedoch kein Hinweis auf das fragliche Werk, auch nicht zu Heinrich von Hessen d.J. (a.a.O., Sp. 756– 757), dessen Vita zwar an den Niederrhein führt (ab 1424 Prior der Kartause Monnikhuizen, vorher in Freiburg), für den der bairische Buchtitel auch unwahrscheinlich wäre. Zur Herkunft der Verfasserangabe vgl. MEERTENS III, S. 64, Anm. 88, die die Angaben gleichfalls nicht verifizieren konnte. 496 DESCHAMPS, Johan Scutkens vertaling (S. 171 u. 176 zu Hs 1093); DE BRUIN, Vertalingen, S. 370–513, 533–535; MERTENS, Middelnederlandse bijbelvertaling, S. 281.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Bildungssphären miteinander verband.497 Auszüge aus Ps.-Richard von St. Viktor, ‘Expositio in Canticum Canticorum’ (Bl. 99r–159r) stammen aus einem in Frauenkonventen weit verbreiteten Werk, das auch von den Gelderner Augustinerinnen gelesen wurde.498 Hs 1901 (STAUB/SÄNGER, Nr. 64) enthält die Abschnitte zum Leben Jesu aus dem Traktat ‘De spiritualibus ascensionibus’ des Gerard Zerbolt van Zutphen, der noch zur Gründergeneration der Devoten gehörte.499 Für keinen der in den Traktatsammlungen überlieferten Texte wird ein Verfasser genannt. Die Handschriften folgen damit der innerhalb der devotio moderna verbreiteten Praxis, die sich genauer noch an den Gelderner Handschriften beobachten lässt. Ein Sonderfall ist die Hs 1936, 241v–259v anonym überlieferte Litanei vom Leiden Christi (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27), die einige Handschriften der Freiburger Klarissin Magdalena von Freiburg zuschreiben, darunter Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, 205r–209v aus Geldern. Bemerkenswert ist die Überlieferung eines im 15. Jahrhundert in Süddeutschland entstandenen Textzeugen, für die sich bei den Sonsbecker Handschriften bisher keine erkennbare Parallele fand. Für die Mehrzahl der überlieferten Gebete ist es kaum möglich, das Alter des Textes und den Verfasser bzw. Übersetzer zu bestimmen. Tendenziell dürften die volkssprachigen Texte zumeist dem ausgehenden 14. und dem 15. Jahrhundert entstammen; die lateinischen Vorlagen sind gelegentlich älter. 3.2. Ein Codex mit Texten zum geistlichen Leben in der Region Von besonderer Bedeutung für die zeitgenössischen Kontakte und Interessen ist die Hs 982 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15). Der erste Teil enthält Texte, die sich auf Ereignisse in den 1470er-Jahren beziehen, die für das geistliche Leben der Region von Bedeutung waren. Die Handschrift ist allerdings nur über den Einband dem Sonsbecker Bestand zuzuweisen. Er entspricht dem der Hs 1093 (STAUB/SÄNGER, Nr. 48). Ein Eintrag weist den Codex als Gemeinbesitz aus (Dit boec gehert int gemeen), der unter den übrigen Handschriften ohne Parallele bleibt. Der erste Teil (1r–254v) beginnt mit dem ‘Quodlibetum’ des Dominikaners Michael van Risell (1r–71v) zur Ro-
497 AXTERS, Handschrifteninventaris, S. 46. Buch II ist in der zweiten Übersetzung r v auch aus Geldern in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 99 –153 enthalten, weitere Lit. s.d. 498 Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, 1 r–141r, Lit. s.d. 499 2VL 10, Sp. 1537–1541; der Text in der Darmstädter Hs. identifiziert bei RUH, Bonaventura deutsch, S. 150. Da der Text auch in Geldern vorhanden ist, vgl. weitere ra va Literatur zu Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082, 74 –198 .
D. Die Handschriften
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senkranzbruderschaft und zur Wirksamkeit des Rosenkranzgebets.500 Das ‘Quodlibetum de veritate fraternitatis SS. Rosarii Coloniæ anno 1476 pronunciatum’ wurde ab ca. 1479/80 lateinisch,501 im Jahr 1484 aber auch in Übersetzung bei Geraerd Leeu in Gouda gedruckt.502 Wahrscheinlich war ein Exemplar des Drucks die Vorlage für den Text der Handschrift, denn es stimmt nicht nur das Initium in Druck und Handschrift überein, sondern auch das Explicit der 20 bzw. 21 Exempla zum Rosenkranzgebet, die dem Text in der Sonsbecker Handschrift (73r–136v) und im Goudaer Druck folgen. Sie wurden früher Alanus de Rupe zugeschrieben.503 Den Texten zur Marienverehrung ist ein kurzer Traktat zum heiligen Joseph angefügt (137r–139v). Die Initialen sind jedoch nicht ausgeführt, so dass es sich auch um einen kurze Zeit später entstandenen Nachtrag handeln könnte. Der Traktat beginnt mit einem Abschnitt zum Tod des Heiligen. Als Hauptteil (ab 138r) folgt ein Bericht zur Einführung des Festtags auf Betreiben eines schwedischen Franziskaners namens Philippus, der, bestärkt durch eine fromme Frau, die Feier an der Oktav des EpiphaniasFestes gegen die Kanoniker der Kirche von Lyncempen (139r) durchsetzen konnte, die den 30. März favorisierten. Für den 4. Januar (139v), der irrtümlich für den geläufigeren Termin am 15. Januar genannt sein könnte, gibt es zeitgenössische Belege aus Köln, aber auch aus dem Birgittenorden, was weitere Anhaltspunkte für den ‘Sitz im Leben’ des Textes bietet.504 Ein weiterer Abschnitt des ersten Teils ist der Verehrung Katharinas 500 AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 71. Der genannte Herkunftsname leitet sich von der Stadt Lille (=Rijsel) ab, wo Michael in den Dominikanerorden eintrat. Moderne Nachschlagewerke führen ihn unter dem Namen Michel bzw. Michaël François (ANDRÉ DUVAL, Dic. Spir. 5, Sp. 1107–1115, AXTERS). 501 QUETIF/ECHARD II.1, handschriftliche Überlieferung bei AXTERS, a.a.O., S. 71– 74, Drucküberlieferung GW IX, Nr. 10259–10264, Ausg. s.d. 502 GW IX, Nr. 10264. 503 Vgl. den Schluss mit den o.a. angeführten Angaben GW IX: Item van der manieren om dit rozen krensken te lesen mitten articelen van den leuen ende passien ons heren Jesu Christi Alsmen in der hemel dat gesongen heeft gelijck voerscr is (in der voranstehenden Vision eines Trierer Kartäusers) soe is geprynt een boexken Ende tot elken artikel is geset een figuerken ende dat om meerre deuocie te verwecken in den genen diet lesen. Ende die niet lesen en kunnen die sullen tot elken figuerken een Aue Maria seggen ende also ouer dencken dat leuen ende die passie ons heren op dat hi ons na dat vergenclike leuen wil geuen sijn ewige leuen. Amen (136v). QUETIF/ECHARD II.1 führen die Exempla unter den Werken des Alanus de Rupe, Incipit: Quamvis pretiosa laus ... (S. 851, Nr. 5). Die literarische Hinterlassenschaft des Alanus ist jedoch nicht 2 gesichert; KLINKHAMMER erwähnt die Exempla VL 1, Sp. 105 nur am Rande. 20 Rosenkranz-Exempla, die sich von obiger Sammlung unterscheiden, verzeichnen HEINZ und K LINKHAMMER, S. 172–191. Der Hinweis bei ACHTEN/KNAUS, S. 73 auf MENNE II, S. 460 betrifft gleichfalls eine andere Sammlung. 504 Belege für den Termin bei OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, S. 577–578.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
von Alexandrien gewidmet. Er beginnt mit einem sonst bisher nicht nachweisbaren Katharinenpsalter (145r–200r), gefolgt vom ältesten bekannten Bericht über eine wundertätige Reliquie der Heiligen im Augustinerinnenkloster Gräfrath (201r–210r).505 Demnach zog ein Dominikaner im Jahr 1479 in Gräfrath Erkundigungen über die Reliquie ein, die sich seit dem Jahr 1303 dort befunden und in den ersten neun Jahren verschiedene Flüssigkeiten gespendet hätte. Getränkte Stoffe aus dieser Zeit hatte er für das Augustinerinnenkloster St. Elisabeth in Brüssel erhalten. Daneben ist von weiteren Gräfrather Reliquien und von der Stiftung eines silueren beelde (206v) und sieben silberner Lampen durch den Herzog von Jülich und Berg im Jahr 1479 die Rede. Der Abschnitt schließt mit einem Bericht über die Translatio der Heiligen und weiteren Mirakeln (210r–219r).506 Den Abschluss des ersten Teils bildet ein Verzeichnis von Ablässen und Andachten zu Stätten des Heiligen Landes (220r–248r), gefolgt von den ‘Stationes ecclesiarum urbis Romae’ (248r–249v) in einer seit dem 15. Jahrhundert weit verbreiteten Übersetzung.507 Demgegenüber ist der ‘Führer zu den Pilgerstätten des Heiligen Landes’ nur noch aus einer, wahrscheinlich etwas jüngeren Handschrift aus dem ’s-Gravenhagener Tertiarinnenkonvent St. Elisabeth bekannt.508 Aus dem zweiten Teil der Handschrift (255r–328v), der Gebete zum Totengedenken enthält,509 hat bisher nur eine Übersetzung der Sequenz ‘Veni sancte spiritus’ Aufmerksamkeit gefunden (302r–303r), von deren Überlieferung bislang keine Parallele bekannt ist.510 Der erste Teil der Hs 982, dessen professionell wirkender Buchschmuck sich von den übrigen Handschriften unterscheidet, versammelt somit Texte, die sich weniger durch eine bestimmte Ordensherkunft, als vielmehr durch ihren Bezug auf nur kurze Zeit zurückliegende, frömmigkeitsgeschichtlich bedeutsame Ereignisse in der Region auszeichnen. In der Exempla-Sammlung stehen im Dominikanerorden verortete Exempla ne505 SIMON, Monasterium S. Mariae in Greuerode, S. 88 erwähnt diesen Text nicht, sondern verweist auf eine Kölner Handschrift aus dem 17. Jahrhundert als ältesten Überlieferungszeugen. 506 Nach P ETER ASSION, Art. ‘Katharina von Alexandrien’, 2 VL 4, Sp. 1055–1073, hier 1072 gehören die Mirakel zu einem niederdeutsch-niederländischen Traditionsstrang. Zur selben Tradition gehört auch Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 261 aus der Kölner Kartause (ebd., KRÄMER ). 507 MIEDEMA, S. 144–157. 508 J ANSEN-SIEBEN, S. 284, Nr. D20, dort als Parallelüberlieferung genannt: ’sr v Gravenhage, GA, Hs. 36, 51 –78 , ca. 1500–1550 (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 493). 509 Bei dem ACHTEN/KNAUS, S. 74 für Bl. 325 r–328 v erwähnten ‘Geistlichen Haus von Bethlehem’ handelt es sich um einen Nachtrag des 17. Jahrhunderts, der daher an dieser Stelle unberücksichtigt bleiben kann. 510 FRANZ J OSEF W ORSTBROCK, Art. ‘Veni sancte spiritus’, 2 VL 10, Sp. 226–233, hier 232, Nr. 16.
D. Die Handschriften
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ben solchen aus der Trierer Kartause. In der Mirakelsammlung zu Katharina von Alexandrien werden die der Windesheimer Kongregation nahestehenden Augustinerinnenklöster Gräfrath und St. Elisabet (Sion)511 genannt, unter denen ein Dominikaner Reliquien transferiert. Schließlich könnten der Bericht über die Einführung des Fests des heiligen Joseph und die Parallelüberlieferung des Pilgerführers auf franziskanische Kreise verweisen. Offen bleibt, ob es sich um ein repräsentatives Geschenk handelt – die mit eingebundenen Texte zum Totengedenken hätten so ihren besonderen Sinn – oder ob es im Andreaskonvent oder in den Familien der eintretenden Schwestern Initiativen gab, ordensübergreifend Texte zum geistlichen Zeitgeschehen der Region zu sammeln. 3.3. Gebete zur Begleitung von Messe und Eucharistie Unter den eingangs genannten, durch kodikologische Bezüge verbundenen und über die Besitzereinträge dem Andreaskonvent zuweisbaren Handschriften lassen sich in fast allen Codices Gebete zu Messe und Kommunion finden, deren Spektrum von alternativer Begleitung bis hin zur inhaltlichen Erschließung reicht. Messe und Liturgie bilden den Ausgangspunkte einer Gebetskultur, die in den Handschriften zunehmend Raum erhält. Während in der ältesten Hs 1876 der Liturgie entnommene Texte auf das Heiligenjahr, auf die Hauptfeste des Kirchenjahres und auf das Commune sanctorum auf gut 110 Oktavblättern Platz finden, sind die jüngeren Handschriften (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16–19, jeweils um 1490) komplett entweder auf das Kirchen- oder das Heiligenjahr konzentriert und exzerpieren die Liturgie in größerem Umfang, ohne dass ein systematischer Ansatz bei bestimmten wiederkehrenden Formen erkennbar wäre. Daher ist es außerordentlich schwierig, Parallelüberlieferung zu ermitteln.512 Auch für die Pariser Handschrift Bibliothèque nationale, Cabinet des estampes, Rés Ea 6, die den Forschungen URSULA WEEKES zufolge stilistisch eng mit den Sonsbecker Handschriften verwandt ist und gleichfalls liturgische Gebete für das Heiligenjahr enthält, ließen sich weder die Herkunft der Texte ermitteln,513 noch die bei WEEKES abgebildeten Seite mit Sonsbecker
511 Monasticon Belge IV, S. 1289–1315, S. 1290 zu den Kontakten zu Windesheim, für Gräfrath vgl. SIMON, Monasterium S. Mariae in Greuerode, S. 49–52. 512 Der Handschriftentyp – Sammlung von Brevierexzerpten oder Gebeten zum liturgischen Jahr – ist weniger verbreitet, als man annehmen könnte. Vgl. etwa bei STOOKER /VERBEIJ II die Nummern 153 (Handschrift der Maria von Geldern Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 42 mit deutlich kürzeren Abschnitten pro Anlass, anderer Text), Nr. 295, 300, 1212 und S. 453 (ohne Nr.); MENNE II, Nr. 150 u. 153 und ACHTEN/KNAUS, Nr. 55–56, entstanden um 1520. 513 WEEKES I, S. 96–114, bes. S. 111–112.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Handschriften vergleichen.514 Hinzu kommt, dass vor dem Konzil von Trient (1545–1563) beträchtliche Unterschiede und eine große Vielfalt in der Liturgie bestanden, so dass es kaum möglich ist, geeignete liturgische Referenzwerke zu finden, um das Verhältnis der Sonsbecker Texte zu diesen zu bestimmen.515 Für viele, aber nicht alle Gebete in Hs 1876 finden sich Parallelen in den jüngeren Handschriften, so dass als Vorlage dieselbe, noch umfangreichere Sammlung vermutet werden kann. Hs 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17) beginnt mit Texten auf das Fest des Apostels Andreas, die zum großen Teil aus der Tagesmesse stammen und sich daher vergleichbar noch in älteren, als neuzeitliche Verstehenshilfen der lateinischen Messe gedachten Ausgaben des Messbuchs von ANSELM SCHOTT wiederfinden lassen.516 Der Beginn allerdings ist nicht näher gekennzeichnet und lässt sich erst durch die Überschrift in der Parallelüberlieferung als Bestandteil der Vesper des Vorabends einordnen.517 Nach verschiedenen Kollekten und Antiphonen beginnen mit dem Introitus Mihi autem (God seer sijn dijn vriende gheeert ... Ps 138,17, 12v) die eindeutig der Messe zuzuordnenden Teile. Dem Introitus folgen Kyrie, Gloria (Glorie si gade inden ouersten hoegen ende in eertrijcke sij vrede ..., ebd.), Kollekte (13r), das Graduale Constitues (13v Du salste sij setten princen auer al die werlt ..., Ps 44,17), ein Vers pro patribus, eine Sequenz (13v God in dijnre macht vervrouwet sich sunte Andrias ende is vrolick mit der seliger geselscap ...), Credo (14v Ic geloue in enen god vader almechtich scepper hemelrijkes ende eertrijckes ...), das 514 WEEKES II, S. 186, Abb. 192. Überschrift: Hier begint schoen boeck van allen gods lieuen heiligen Opten iaers auont ein capittel seer suuerlick. Inc.: Nae dat volheit der tijt quam sant god sijnen soen gewoerden van eens wijfs persoen Oder die gedaente der ee ... (Gal 4,4) (rot:) Antif (braun:) Dese die toecomende is niemant in weit sijnen naem dan hij allein Hij heit dat woert des heren hebbenden em over claer cleit ende allen choren der engelen volgende hem in witten cleideren ... Die Darmstädter Hs 1909, die das liturgische Jahr zugrunde legt, hat Bl. 114v lediglich ein Gebet an Silvester mit Kollekte: Guede Siluester heilige vader bidde voer ons den heren· op dat wi auermyts dijnre hoechtijt gereynicht warden van alle onsen sunden O heilige hierde ende alre wijste lere Siluester bidde voer ons Christum op dat hi auermyts dijnen heiligen gebede ons wil genadich wesen inder vren onser doet ... 515 Zum Gesamtproblem vgl. zuletzt RUDOLF SUNTRUP, Norm oder Modell? Zentralismus und einzelkirchliche Vielfalt in der römischen Messliturgie des Spätmittelalters und der frühen Neuzeit, in: ders./J AN R. VEENSTRA (Hgg.), Normative Zentrierung (Kultureller Wandel vom Mittelalter zur Frühen Neuzeit 2), Frankfurt a.M. usw. 2002, S. 125–146 (mit älterer Lit.). 516 SCHOTT, S. 658–661. 517 Doe Andrias quam totter stede daer dat cruce bereit was Daer hijt sach van verst wt riep hi mit luder stemmen ende sechden: Weest gegruet cruce die daer geheiliget buste r v inden lijcham Christi ... (11 ). Zuordnung zur Vesper Hs 1876, 203 (Opten auent ter vesper an). HESBERT führt den Text CAO, Bd. 4, S. 95, Nr. 6376 allerdings nicht unter den Antiphonen, sondern unter den Responsorien (als Varianz).
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D. Die Handschriften
Offertorium Mihi autem (Ps 138,17, 15v), Sanctus (16r), Agnus dei (ebd.) sowie mehrere Sequenzen und Hymnen.518 Der folgende Abschnitt mit Gebeten auf das Fest der hl. Barbara (23v–32r) enthält keine Texte aus der Messliturgie, sondern kündigt nach einigen Antiphonen und Kollekten Hymnen zu Mette, Terz, Non und Vesper an, denen eine weitere Sequenz und der Hymnus ‘Festum nunc’ (Het is bequem nv te verkundigen mit ynnigen herten ende mit milden werken in desen vierliken tijden ..., 30v)519 und ein Gebet folgen. An den ersten Abschnitten der Handschrift wird deutlich, dass offensichtlich nicht zuerst die Anteilnahme in Sinn eines Verstehens beabsichtigt war – dafür dürfte man einen Zugriff auf immer dieselben Offizien erwarten –, sondern dass es vielmehr darum ging, die Messliturgie und das Brevier systematisch als Quellen für die Möglichkeit zu einer Kirchenjahrsbegleitung und einer gewissen, mit der gottesdienstlichen Praxis verknüpfbaren Grundbildung zu nutzen. Die Sammlungen können als Fortsetzungen der Bemühungen Grotes gesehen werden, unter Rückgriff auf das kirchliche Stundengebet Texte für Laien zusammenzustellen und der oft beklagten Inhaltsleere der Stundenbücher durch substanzielle, nicht allzu umfangreiche Texte zu begegnen.520 Sie fügen sich auch zur Grundstruktur der Tertiarinnenkonvente, sukzessive Elemente des klösterlichen Lebens anzunehmen, ohne dazu verpflichtet zu sein. Der hohe Stellenwert der Messe und ihre Bedeutung als inhaltlicher Rahmen lässt sich in Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) nicht an den übernommenen Texten, sondern am Aufbau eines Handschriftenabschnitts ablesen. Auf das Kalendar folgt als erste Andacht eine Betrachtung, die während der Messe zu lesen ist (13r–23v, Textbeginn Bl. 13r durch Lilienmus518
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Die vroelicken werlt die lauet mede sunte Andrias ... 16 , Sequenz ‘Christo regi’: Laet ons geuen gade den conyncke loff ende laet ons sijngen sueten sanck in sunte v Andrias gedenckenisse ... (nach CHEVALIER , Nr. 3174 im Kölner Missale von 1514) 17 , Hymnus ‘Andrea pie sanctorum’: O Milde Andrias die alre heilichste die alre sachtmoer dichste ende die alre beste ... (CHEVALIER , Nr. 1035, weit verbreitet), 19 sowie einige r Gebete, denen zum Schluss (23 ) nochmals zwei mit ‘Antiphon’ und Collect bezeichnete Gebete folgen. Zum Vergleich: nur diese Texte der letzten Seite (Jhesus wanderden by der zee van Galilea ende sach Peter ende Andrias ..., Mr 1,16 par, Here wij bidden ynichlicken dijne moegentheit ... ) finden sich inhaltlich parallel (in anderer Übersetzung) r– im Gebetbuch der Herzogin Maria von Geldern Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 42, 146 v , hergestellt 1415 im Windesheimer Kloster Marienborn in Arnhem (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 153). Zu den liturgischen Texten s. CAO, Nr. 117 (keine signifikanten Übereinstimmungen). – Zusätzlich zu den der Liturgie entnommenen Gebeten sind in r Hs 992 in einigen Abschnitten auch die Tagesperikopen und Homilien enthalten (107 – v r r 127 zu Weihnachten, 140 –156 zu Epiphanias etc.). 519 Dieser Hymnus findet sich in mehreren niederrheinischen Quellen (aus Emmerich, St. Martini, Kalkar), vgl. AH, Bd. 12, Nr. 154 u. Bd. 23, Nr. 216. 520 Auch Gerard Zerbolt van Zutphen betont die Bedeutung von Stundenbüchern für die Laien, vgl. STAUBACH, Laienlektüre, S. 252f.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
ter als Randschmuck hervorgehoben). Das Eingangsgebet erbittet Liebe und Begehren zum eucharistischen Sakrament und erinnert dabei an den Wunsch der alttestamentlichen Väter zur Menschwerdung Christi. Es schließt mit einer Bitte um Reinigung von Sünde.521 Das neunfache Kyrie der Messe wird begleitet durch ein Lob Gottes zusammen mit den neun Engelchören (13r–14r). Gloria und Kollekte begleiten ein Lobpreis Gottes und ein Gedenken an das Opfer Christi, wenn es heißt: „Vater der Barmherzigkeit und Gott allen Trostes, O Quelle unendlicher Milde, ich komme zu dir und opfere dir deinen Sohn, unseren Bruder und Erlöser, in der Absicht des höchsten Lobes, vollkommener Dankbarkeit und des vollkommenen Gebets.“522 Gebete zu den Lesungen zeigen deutlich den begleitenden Charakter, wenn etwa zum Evangelium formuliert wird: „O auserwählter Bräutigam, ich wünsche aus dem Innersten meines Herzens und aus den innersten Kräften meiner Seele, dass du diese seligste Lehre und diese heiligsten Worte in mein Herz fließen lässt und darin hältst, so dass sie niemals entweichen.“523 Begleitend zur Feier der Eucharistie spielen die Gottesnähe sowie Mahnungen Gott-Vaters an das Leiden und Wirken Christi eine bedeutende Rolle. Die teils minutiöse Verknüpfung mit der Liturgie bringt ein genaueres Kennenlernen der Messe mit sich, ein paralleler Inhalt ist jedoch deutlich nur beim ‘Agnus dei’ vorgesehen: „O sanftmütigstes Lamm Gottes, eingebunden in den Liebeserweis, zu deinem Bild geschaffen zu sein, dem Bild dessen, der die Sünden der Welt trägt, möchte ich, dass du dich über uns erbarmst und dich Gott, dem Vater, mit aller Demut und Sanftmut opferst für unsere Sünde.“524 Die darauf folgende Kommunion begleitet ein Dialog der Seele mit ihrem Geliebten (bis 23r), bevor die Andacht mit einem Gebet zum ‘Ite missa est’ schließt (23v). Diese Andacht kann als programmatisch für weite Teile der Handschrift 521
Here Ihesus Christus bruedegom mijnre zielen Ick bid v wtten bijnnensten mijns herten Dattu my wilste geuen alsulken mijn ende begheerte tot dijnen heiligen Sacrament dijns werdighen lichams Als du ga (?) den heiligen vaders Inder tijt der heiliger toecomst dijnre heiliger menscheit Ende reynighe my in dijnre godlicker mijnnen van allen vlecken r der sunden (13 ). 522 Vader der ontfarmherticheit ende god alles troestes O fonteyn der oneyndelicker myldicheit Totty soe com ic offerende dy dynen enygen soen onsen brueder ende onsen verloeser In een begeert des ouersten laues ende der volcomenre dancbaerheit Ende in v een begeerte des volcomen gebets (14 ). 523 O vtuercaren bruedegom Ic begeer wtten ynnersten myns herten Ende wtten ynnersten crachten mynre sielen Dat ghi dese alre selicste leer ende alre heilicste woerde wilste laten vloien in mynen herten ende daer in veestigen Dat sy numermeer daer wt v geliden en moeten (15 ). 524 O alre sachtmodicste lam gades Ic begeer in enicheit deser seluer mynnen Dat ghi my tot uwen beelde ende tot uwer gelickenysse geschapen hebt ghi die draget die sunden der werlt Dat ghi onser ontfarmt ende offert v gade den vader myt al dynre oetmodicheit v ende lidsamheit voer al onse sunden (20 ).
D. Die Handschriften
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gelten, die ab Bl. 190 Mariengebete und Bl. 259r–305v Totengebete zur Fürbitte für Verstorbene enthält und erst damit den engeren Rahmen der Messe verlässt. Die Betrachtung zur Messe wird thematisch nur scheinbar abgelöst durch die Andacht ‘Daer af ...’ (24r–41v), die das Gebet Christi auf dem Ölberg (Lc 22,41ff.) und weitere Leidensstationen, gegliedert durch die Antiphon O Salige drieuoldicheit mackt ons gesont verloest ons rechtuerdicht ons,525 meditiert. Es folgen die Allerheiligenlitanei (41v–52v) sowie zahlreiche Gebete zur Kommunion (53r–131v). Im ersten Teil der Kommuniongebete wird jedes Gebet durch eine eigene Überschrift der Vorbereitung zugeordnet, chronologisch folgerichtig werden Bl. 115r Gebete zum Empfang und ab 116v Gebete nach der Kommunion angekündigt. Schon die Proportionen und die Struktur der einzelnen Texte machen deutlich, dass die Handschrift nicht zur zeitgleich-parallelen Begleitung der Messe oder der Kommunion angelegt sein kann, sondern dass diese lediglich das Strukturprinzip darstellt, nach dem etwa Gebete zum Messbeginn oder Einzelgebete vor und nach der Kommunion aufgefunden werden können. Erwähnenswert ist dabei, dass zur Betrachtung der Passion Christi während der Messe in Anweisungstexten wie der ‘Formula vivendi’ der Salome Sticken aus der Frühzeit der devotio moderna ausdrücklich geraten wird,526 so dass sich Texte zur Leidensbetrachtung problemlos zu Gebeten fügen, die im engeren Sinn auf die Messe ausgerichtet sind. Auch im nächsten Abschnitt (132r–189v, Anfang fehlt) scheint der Ablauf der Messe zumindest andeutungsweise strukturbildend zu sein. Zwei Andachten zur Passion Christi (132r–144r ‘Dornenkrone’ in der kurzen, auf die Wochentage verteilten Fassung, 144v–156r Tagzeitengebet des Ps.Hieronymus zur Passion Christi) folgen zwei Augustinus zugewiesene Gebete, von denen eines durch eine ausführliche Rubrik verschiedenen Anliegen zugeordnet wird (‘Pro custodia humilitate’ ... mnl., 156v–165v), darunter der Fürbitte für die Seelen im Fegefeuer. Das zweite Gebet richtet sich an die Trinität. Bei beiden könnte an die Opfervorbereitung gedacht sein.527 Entsprechend der Abfolge der Messe folgt ein Gebet zur Fürbitte für Angehörige (167r–168v, mit Rubrik), darauf einige Gebete auf Herz und Antlitz Christi sowie – dann wieder verknüpfbar mit dem Ablauf der Messe – eine Meditation des Paternoster (180r–184r),528 der wiederum ei525 526
Nicht CAO. KÜHLER, S. 360–380; Übersetzung ins Englische bei VAN ENGEN, Basic writings, S. 176–186; vgl. außerdem WÜSTENHOFF, S. 98–100; MAK, S. 116 sowie SCHUPPISSER, S. 170–172. 527 Zu den Gebeten zum Oblationskreis s. J UNGMANN, S. 122; SCHOTT, S. 397 ist ein Aufopferungsgebet zur Trinität enthalten; Hinweise auf das Alter des Textes und eine mögliche Tradition zur Anrufung der Trinität an dieser Stelle fehlen. 528 Zum Memento für Lebende vgl. J UNGMANN, a.a.O., S. 199ff., zum Paternoster S. 343ff.
III. St. Andreas in Sonsbeck
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nige Passionsgebete folgen. Wenngleich an dieser Stelle der Bezug zur Messe nur andeutungsweise aufzuzeigen ist, wird eine Wechselbeziehung zwischen Gebetsanliegen und Messinhalt doch den inhaltlichen Rahmen weiter Teile der Gebetbücher und damit auch der im Konvent vorgesehenen Spiritualität umreißen und kann damit als ein Beispiel für die Kirchlichkeit der devotio moderna dienen, die sich darin mit wesentlichen Strömungen des ausgehenden 15. Jahrhunderts trifft. 3.4. Kommuniongebete Zur Begleitung der Messe sind zahlreiche Kommuniongebete vorgesehen, die sich nahezu in allen individuell zusammengestellten Handschriften thematisch gegliedert finden.529 Auch im Psalterium der Elisabeth von Willack sind Psalmen zur Kommunion vorgesehen (Psalmliste Bl. 19r); Hs 992 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20) enthält unter den zahlreichen Gebeten zum Fronleichnamsfest etliche Kommuniongebete, die sich auch in anderen Handschriften finden (bes. 282v–297r, 319r–320v, vgl. Tabelle zur Parallelüberlieferung), und deckt auf diese Weise den Bereich eucharistischer Frömmigkeit ab. Lediglich in Hs 1932 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) ist kein expliziter Bezug auf die Messe zu erkennen. Wie die Tabelle zur Parallelüberlieferung zeigt, gibt es – vergleichbar der teilweise unorganisierten Urkundenüberlieferung im Kopiar – unter den parallel überlieferten Gebeten keine wiederkehrende Reihenfolge. Die thematischen Blöcke, gegliedert in Gebete vor und nach der Kommunion, differieren inhaltlich allenfalls durch die Blickrichtung (vorher mehr Bitten, nachfolgend Dank) und sind auch nicht nach den verschiedenen Handschriften zu unterscheiden. Deshalb bietet sich eine gemeinsame Behandlung nach Themenschwerpunkten an.530 Da es für die meisten Gebete kaum Forschungsliteratur gibt, die ihre Einordnung ermöglichte, ist die Darstellung stärker als beim Gelderner Bestand auf die Texte selbst konzentriert und referiert ihre Inhalte, ggf. unter ergänzendem Hinweis auf die in den Beschreibungen der BNM angegebenen lateinischen Vorlagen. Der Hauptteil der Kommuniongebete besteht aus Einzelgebeten, die einem bestimmten Anliegen gewidmet sind. Zusammengesetzte Formen, in 529
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Hs 1876, 288 –313 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12); Hs 1834, 53 –131 (ACHTEN / r v KNAUS, Nr. 21), Hs 1936, 81 –160 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). Zu spätmittelalterlichen Kommuniongebeten in der Volkssprache vgl. v. a. MEERTENS III; RUBIN, S. 155–163 und CASPERS, S. 187–192. 530 Zu Zitaten aus parallel überlieferten Gebeten werden lediglich die Anfangsworte nach dem Lemmaansatz des Registers der Verfasser und Werke genannt, deren Fundorte nach obiger Tabelle leicht aufzufinden sind. Nicht mehr berücksichtigt wird zudem Literatur zu einzelnen Gebeten und deren Überlieferung, soweit sie bereits bei ACHTEN/KNAUS genannt ist.
D. Die Handschriften
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deren Anlage ein inhaltlicher Eigenwert zu erkennen ist, bilden die Messe vom heiligen Sakrament Hs 1936, 69r–80v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27), eine Anweisung zum Empfang der Kommunion Bl. 131r–137v derselben Handschrift531 und die Litanei vom heiligen Sakrament Hs 1834, 63r–72v532. Sie fügen sich zu der bereits beschriebenen Tendenz, aus der Liturgie gewonnene Texte zur Betrachtung bereitzustellen oder einzelne liturgische v
531 Der Beginn der Messe wird 68 durch einen eingeklebten Kupferstich hervorgehor ben (Not Gottes), Überschrift 69 Hier beghint die mysse van den heiligen sacrament, Inc.: Hi spijset se van vetticheit des caerns Alleluia. Ende hee saedet se vanden steen myt honich Alleluia alleluia Alla. Vervrouwet v in gade vwen hulper in Iacobs gade. r Glorie ... (rot:) collect (braun:) God beschermer der (80 ) ghoenre die in dy haepen sonder wien niet crechtich en is noch heilich. Mackt mennichuoldich dijn ontfarmherticheit op ons op dat wi di hebben tot enen leider ende tot enen regiere moeten alsoe auer gaen dese tijtlicke dijngen dat wij niet verliesen en moeten dat ewige guet auermyts onsen here Ihesum Christum. Amen. (rot:) Salue regina mysseri. (braun:) Gegruet sijstu connyngijne der barmherticheit des leuens sueticheit. Leest wt. – Die Anr weisung beginnt Bl. 131 (Randschmuck), (rot:) Hier beghinnet een suuerlicke bereidinge Alsmen totten heiligen sacrament sal gaen. (braun:) Tegen die ontfenckenisse des heiligen sacraments Soe bereide dijn herte ten mynsten drie dage te voeren myt ynwendigen verlangen ende begeerten Ende hoede dy ommer voer taern. Want een leere seecht: Daer om ontfangen voel menschen soe cleijn gracie vander ontfenckenisse des heiligen v sacraments om dat see toe voeren niet en dencken wye dat hij is die tot hem comen (131 ) sal Ende nae der ontfenckenisse niet en dencken dat tot hem ingegaen is die heilige der heiligen (unterstrichen:) Alstu dan ten heiligen sacrament salst gaen soe salstu dijn sunv den belien ende beclaegen ende seggen aldus ... (133 , unterstrichen:) Item alst dan nae by der tijt is toe ontfangen dat werde heilige sacrament soe segge aldus: O Suete Ihesus die daer bust een afgrondige see vol alre genaden ende barmherticheit verbarmee dy r auer my arme crancke creatuer Ende vergeuet my ... (134 ) ... (rot:) Dese drie gebetken v leest die (134 ) priester eer hij dat heilige sacrament ontfanct (braun:) O here Ihesu Christi verloese my auermyts dit sacramente dins heiligen lichams ende dijns preciosen v bloetes van alle mynen vlecken ... (135 ) (unterstrichen:) Alstu dan voert venster off altaer comste soe dencke aldus: Dese ontfenckenysse moete wesen ter eren der heiliger r drieuoldicheit ende alle des hemelschen heers ... (136 ) ... Alstu dynen schepper yn dynen monde ontfangen hebste soe segge in dijnen gedachten: O du alre salichste salicheit ... v (136 ) (unterstrichen:) Dan salstu bidden voer dy seluen ende voer dijn vriende leuendir gen ende doden ende wattu wilst Du buste sijnre dan mechtiger dan (137 ) op een ander tijt want hij is gecomen in dijn huys ... Alstu dat heilige sacrament in wilst laten gaen soe dencke aldus: Gae in mijne siele ewich leuen ewige sueticheit ewige salicheit Gae yn my v O gebenedijde here ... (137 ) ... daer dijn gottelicke guetheit voer gebeden wil wesen. Amen. Sunte Augustynus seecht: Wosten die menschen wat salicheit om comt van den heiligen sacrament se en solden nauwe van blijtscappen connen gegaen totten altaer. 532 Hs 1834, 57r Suuerlicke lettenien vanden heiligen sacrament. God vader van den v hemel die auermyts dynen soen ons heuet (57 ) geschapen Gyf dat ic den seluen dynen soen myt behoerlicker ynnicheit in my ontfangen moet Ende auermyts di ewelick toe r gevoeget warde ... O goddienstige O suete moder Maria Bidt (63 ) voer ons onsen heren Ihesum Christum. Zum Gebetstyp der Litanei am besten BALTHASAR F ISCHER , Art. ‘Litanies’, Dic. Spir. 9, Paris 1976, Sp. 865–872.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Schritte meditativ zu begleiten. Aus diesem Grund können sie in der Darstellung vernachlässigt werden. Einen Sonderfall stellt auch die Allegorie ‘Goldenes Tabernakel des Herzens’ dar (Hs 992, 269v–282v ACHTEN/KNAUS, Nr. 20). Es handelt sich dabei um eine Gebetsammlung auf das Fronleichnamsfest, die die Gottesbegegnung in der Kommunion in Gebeten und Grüßen formuliert.533 Von der Anlage her sind Kommuniongebete dazu angelegt, alle Aspekte des Gott-Mensch-Verhältnisses zusammenzufassen oder zu entfalten. Etliche zusammenfassende Gebete formulieren einen ganzen Katalog von Einzelinhalten und können deshalb nicht als Grundlage für eine Beschreibung von Schwerpunkten herangezogen werden.534 Besonders zahlreich finden sich Gebete dieses Typs in der ältesten Handschrift Hs 1876, 288v–313v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12), während in den jüngeren Handschriften mit umfangreicheren thematischen Abschnitten mehr Einzelaspekte enthalten sind. Das inhaltliche Spektrum ist breit: angefangen von der Bitte um Heil an Leib und Seele, auch verbunden mit dem Gedanken an die Todesstunde
533 (rot:) Woe du dijnen ghemijnden lief maeken salste ende berejden dijne herte tot enen gulden ende ghestroeyden taebernaekel daer du dijnen alren gemijsten lief ontfanghen salste Op die hoechtijt des gloriosen werdighen heilighen sacraments ons lieuen r heren Ihesu Christi (270 , braun:) Wanttet nu tegenwoerdich is een ynnighe zuete genuchlicke hoechtijt Als die insettijnghe des gloriosen werdighen heilighen sacraments daer sich die gloriose conijnck ende die here der moegentheit alsoe seer in vernedert heuet ... Bereitet werden soll ein goldenes Gefäß (tabernakel), der Reinheit des Goldes entspricht die Beichte, dem fondament die Demut (dazu das Gebet: Afgront ewigher guetheit ...); verziert werden soll das Gefäß mit Edelsteinen, der Name Jesu soll eingeschrieben sein, es soll Blumen und Kräuter enthalten aus dem Rosengarten des Liebsten, darin soll ein kristallener Thron oder Sessel für den Liebsten stehen (reines Herz Gottes, Gebete: O du hoeghe heerschap, dat prologius utter wijsheit, Mijne ziele heuet dy begeert, Ouerste priester gewaer etc. und die twe psalmen van den heilighen sacrament), im tabernakel hängt ein gulden tappit doer gewracht mit suuerlicken roesen daer toe salstu lesen myt ynnigher auerdenckijnghe dat auentmael dat Christus dijne lieue brudegom myt sijnen iongeren gedaen heuet dat aldus beghynt: Toe waeren versament die v vorsten der priesteren ende die scriben ende alden des volcs (273 ) ... Es folgen Gebete zur Anweisung: Hier nae stant op ende ganck mydden doer dat choer der heiligher env v gelen ende spreck (274 ), zur Begleitung der Gegenwart Christi (275 ), um ihn in das r Innerste des Herzens zu geleiten (277 ), um ihm das Herz und sich selbst zu opfern und r–v ihn ins tabernakel des eigenen Herzens aufzunehmen (278 ), mit ihm zu sprechen r (279 ) und ihm eine Ruhestätte zu bereiten wie einem Myrrhenbüschel an der Brust v (279 ). Die Waffen des Geliebten sollen in die Kammer des Herzens gehängt werden; er soll bewirtet (mit dem Willen, der Liebe) und für die Seelen im Fegefeuer gebeten r–v werden (280 ), danach Schlusskonversation (Grüße). 534 ‘Als ic arme ...’ (aus Seuses ‘Horologium’ II,4); Hs 1876, 305 v ‘Gratias tibi ago’ mnl.; ‘Laet my geuoelen die ontfanckenisse ...’; ‘Du bust een Schyn des ewigen lichtes ...’; ‘God alles trostes ...’; ‘Ouerste Priester ende waerachtich bisscop ...’; Hs 1936, v r 120 zu den Chören der Engel und 146 (MEERTENS III, S. 81).
D. Die Handschriften
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und den Schutz vor Anfechtung,535 von der Bitte um Frieden,536 um göttliche Liebe,537 um Erleuchtung bzw. den Heiligen Geist,538 über Bitten, dem Willen Gottes gemäß zu leben,539 bis hin zur Teilhabe am Gnadenschatz,540 um den Ertrag der Kommunion für alle Gläubigen,541 um den
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Hs 992, 273 Ic biddy geuet my auermits dijnre gracien woe dat ic v werdelicken r ontfanghen mach ende my Zelicheit tot mijnre zielen ..., 297 Lieue Zuete mynnentlicke here Ihesus Christus Et is huyden een dach mijnre Zalicheit dat my ghegeuen sal warden r een gaue des heils ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20); Hs 1876, 294 ... tot salicheit beide aen v lieue ende aender sielen ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12), ähnl. Hs 1834, 108 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); ... my toe behoeden voer den ewigen doet ... (‘Ich begere dy huyden te ontfanghen ...’ ) ... Dattu mijn leste spyse syste ... (‘O suete here Ihesu Christi waer v god ...’ ); Hs 1936, 117 ... verweruen my gracie te wederstaen alle becarijnge ende tevolherden in enen gueden leuen Ende enen gueden doet ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27), v v vgl. auch Formulierungen von Heilssehnsucht 113 –114 : ... O lieue here wanneer sal ick eten vanden holte des leuens dat my nvmmermeer hongeren en sal daer nae? O lieue here wanneer sal ick drincken vander leuendiger fonteijnen daer my nvmmermeer nae dorsten en sal? O lief guedertieren vader woe lange sal ick beswaert warden mitten kerker des traegen lichams Dat my soe duck gehindert heuet ende een affkier geweest heuet aen uwer sueter tegenwoerdicheit? ... (ebd.). 536 Hs 1834, 90 v Come here Ihesu Christi come ende vande ons in dynen vrede ..., r r vgl. auch 112 , 113 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 537 Ich bidde dich wonde mijn ziele myt uwer mynnen ...; Hs 1876, 297 v ... ghijff my di toe ontfangen inder seluer mynnen daer du di in gauest inden altaer Ende ghijf my di te smaken als di sunte Johannes smaekeden doe he roesten op dine heilige borste ...; vgl. r r–v auch 310 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12); Hs 1834, 73 ... Ende mytten vuer dynre mynnen onse calde herte onfanct warden ... Ende verenicht ons alte samen myt dynre liefden ...; r v 88 ... Dat ic di moet ontfangen in volcomenre mynnen ...; 124 ... Ende ontfynge myn harde trage calde herte mytten vuer dynre gotlicker mynnen ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 538 Hs 1876, 309r ... dat ghi my seynden wilt den heiligen geest ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12). 539 Hs 1834, 123 v ... Ende dattu my dynen wille leres ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); r–v Hs 1936, 149 ... Dattu enen ygelicken van ons wilste gonnen ende geuen nae dijnen alre heilichsten wille te wanderen ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 540 Hs 1834, 73 r ... O here ontslut ons den schat dynre genaden ... ; 114 v ... Dat ic delachtich warde al des guets dat geschuit in alle der heiliger kerstenheit ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21, das letzte Zitat aus ‘O suete here Ihesu Christi waer god ...’ ). 541 Hs 992, 275 r ... Oec soe begeer ic toe ontfanghen dijnen lieuen soen op dat mijne crancheit daer af cracht ontfanghe Ende du eer ende glorie Die ioncfrouwe maria ende alle hemels heer vroude die Zielen inden vegevuer troest ende hulpe die sonderen bekierijnghe die rechtuerdighen gracie ende genaede ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20); Hs 1876, r 298 : ... Dat ic dien ontfangen moet in mynre sielen in ganser (298v) lutterheit ende in volcomenre mynnen ende in grondeloeser oetmoedicheit Alsoe dat ghi suete vader daer van gelaefft ende gheeert wert Ende al dat hemelsche her daer van verblijt heit gesterct ende getroest ende al geloeuige sielen verloest ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12).
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Schutzengel542 und den Rückgewinn der verlorenen Zeit.543 Erbeten wird die Gegenwart Christi544 und geistlicher Reichtum.545 Gerichtet sind die meisten Gebete an Gott Vater oder Christus, aber auch an Maria. Bezeichnend ist, dass am Ende der Messe zum heiligen Sakrament das Gebet des ‘Salve Regina’ steht (Hs 1936, 80v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 27), wodurch die Marienverehrung mit der Eucharistie verbunden wird.546 Maria gilt als Vorbild und wird um Fürbitte gebeten. Die Maria betreffenden Inhalte der Kommuniongebete enthalten die Hauptanliegen. Die Aufnahme Christi im Körper Mariens gilt als Vergleichspunkt für den geistlichen Empfang in der Seele.547 Die Mutterschaft Mariens wird hier verstanden als Inbegriff der Gottesnähe, die über die Kommunion angestrebt wird und zu den zentralen Anliegen der in den Gebetbüchern formulierten Frömmigkeit gehört. Häufig genanntes Ziel ist die würdige Kommunion: „Sei eingedenk, gütige Maria, des festen Glaubens, den du hattest, als du dein liebes Kind empfingst. Ich bitte dich durch deinen lieben Sohn Jesus Christus, dass du mir rechtschaffenen, unverbrüchlichen Glauben erwirkst …, vollkommene Lauterkeit, Reinheit und Demut, damit ich würdig werde, dein liebes Kind im heiligen Sakrament zu empfangen, jetzt und während meines gesamten Lebens. Bitte für uns, o Jungfrau Maria, dass wir des himmlischen Brotes würdig werden.“548 Oder: r
542 Hs 1876, 309 ... Ende seynt uwen heiligen engel al tijt my te beschermen vanden quaden geesten ende van hoere becaringen ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12). 543 Hs 1876, 300 r ... Oeck begeer ic toe ontfangen uwen heiligen geest tot eenen weder verhaelen al mynre verlaeren tijt ... (‘Ic begere dy huyden te ontfanghen ...’); ... O hemelsche vader ic heb huden ontfangen dinen eengebaeren soen tot enen weder verhalen al myns verlaeren tijts ... (‘Ich hain huden ontfangen ...’). Dieses Anliegen auch bei MEERTENS III, S. 67. 544 Hs 1834, 74 r ... weset hier tegenwoerdich ..., 78 r u.ö. (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 545 Hs 1834, 89 r ... dat ic werltlicke mensche geestelick warden moet ...; 95 v ... Ende dattu et wilste nemen wtten schat dyns herten daer du et mede betaelt al dat ic schuldich byn op die afgront dynre richeit vernyete alle myn armoede ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 546 Zur Bedeutung Mariens innerhalb der eucharistischen Frömmigkeit vgl. RUBIN, S. 142–147. 547 Ick begher huden toe ontfangen dijn heilige gebenedide licham ende bloet in gemeynscap alre heiligen also volcomelic als dijn gebenedide moeder Maria di ontfienck in oeren licham also volcomen begere ic di te ontfangen geestelick in mynre sielen ... r (Hs 1876, 300 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 12). 548 Ic vermaen di O suete Maria des stercken gelouen den du haddes doe du dyn lief kynt ontfyngest Ende biddi om dynen lieuen soen Ihesum Christum dattu my rechte volcomen geloue wilste verweruen ... volcomen lotterheit reinycheit ende oetmodicheit Op dat ic werdich warde dyn lief kynt toe ontfangen inden heiligen sacrament nv ende al die tyt myns leuens. Bidt voer ons O ioncfrouwe Maria dat wi des hemelschen broets werdich r–v v r warden. Amen (Hs 1834, 98 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Vgl. auch Hs 1834, 103 –104 : O lieue here gijf my dynen heiligen geest die my van allen sunden reynige Ende my myt synre genaden veruulle Ende my onwerdige mensche myt alle synen gauen tot dynen
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„Ich bitte dich, edle Königin Maria, um der Freuden willen, mit denen dein Herz erfüllt war, und das Wohlgefühl, das dein edles Herz durchströmte, als du den Sohn Gottes, des ewigen Vaters, empfingst, dass du mir armen Sünderin dazu verhilfst, dass ich die Frucht deines gepriesenen Leibes empfangen möge zum Heil von Leib und Seele, und dass ich so mit ihm vereint werde, dass mich nach diesem irdischen Leben von seiner göttlichen Klarheit nichts mehr scheidet.“549 Eine Option ist auch der Kommunionempfang zu Ehren Mariens. Neben Maria wird diese Form der Verehrung auch den himmlischen Hierarchien, Patriarchen und Propheten zuteil (‘Ich hain huden ontfangen ...’).550 heiligen licham bereide Als du dyn heilige moder Maria bereides Doe du di veruulden v v mytten heiligen geest; 109 –110 : O werde moder gades moder der barmherticheit O alre selicste stat der hoeger gotheit ... Ic come totti myt ganser sekerheit ende byddi ... Dattu totten conynck der eren nv spreken wilste myn woert want dyn bede syn gehoert voer alle engelen ende heiligen verweruet my stedicheit gueder gedachten Bescheidenheit der woerde oeffenynge gueder werken heilige begeert stercke geloue vasten hape volcomen myn waer oetmodicheit. Leide my mytter hant dynre moderlicker barmherticheit totten werscop der heiliger drieuoldicheit. Help my dat ic dat hemelsche broet nv ende in mynre lester stonden werdelic ontfangen moet tot salicheit myn liefs ende mynre sielen. r Amen; Hs 1936, 105 ... O lieue here hed ic soe pueren hert als v lief moder hadde daer r–v begeerden ic v oetmodelicken in te ontfangen; ebd., 120 : O weerde moder gads moder der barmherticheit O alre selichste stadt der hoeger godheit onder die bedroefde nodroeftigen ende armen die vynden troest hulpe Genade ende toeuerlaet tot allen tijden. Ick come totty myt ganser sekerheit ende biddy mylde moder der kerstenheit Dattu totten connynck der eren nv spreken wilste mijn woert want dijn bede sijn verhoert voer alle engelen ende heiligen. Verweruet my stedicheit gueder ghedachten Bescheidenheit der woerde oeffenynghe gueder wercken heilige begeerte stercke geloue vasten haepe volcomen mynne waer oetmoedicheit. Leide my mitter hant der moderlicker barmherticheit totten werscop der heiliger drieuoldicheit helpt my dat ick dat hemelsche broet nv ende in mijnre lester stonden weerdelicken ontfangen moet tot salicheit mijnre sielen ende mijns lichams. Amen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 549 Ick biddij edel konnyngijnne Maria doer die vrouden daer dijn herte mede veruult was doer die sueticheit daer dijn edel herte mede doergaeten was Doe du den soen gades des ewigen vaders ontfijngest Dattu my arme sundersche helpes dat ick die vruchte uwes gebenedijnden lichams ontfangen moet tot salicheit mijns lichams ende mijnre zielen Ende dat ick alsoe verenicht mit hem moet warden Dat ick nae desen ellendigen leuen van sijnre gottelicker claerheit nvmmerme gescheiden en moet warden. Amen (Hs 1936, r–v 119 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 550 Angerufen werden auch Engelchöre und die Heiligen. Hs 1936, 120 v (rot:) Hier r beghynnen suuerlicke gebetken (121 Randverzierung) Totten choren der engelen ende heiligen voer der ontfenckenis. (braun:) Alle heiligen gads ende sunderlijnge mijn lieue heilige engel myt allen engelen gades Ende mynen lieuen apostel mit allen apostelen Bidt voer my arme sunder dat hij my weerdich maeck des weerden heiligen sacraments. Amen. ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). Auch Abstrakta können Anknüpfungspunkte sein, wie die r–v Liebe des Heiligen Geistes Hs 1834, 125 O Suete mynne des heiligen geestes Ic roepe di huden aen ende ic biddy dattu myn herte ... verlichtes myt dynen gotlicken licht Ende my verswoenes tegen mynen here ende mynen god Ende my bernende makes mytter
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Das meistgenannte Anliegen der Kommuniongebete ist der würdige Empfang der Eucharistie. Häufiger Anknüpfungspunkt ist Lc 7,67 Non sum dignus, ein Vers, der auch in der Messliturgie eine bedeutende Rolle spielt.551 Thematisch verwandt, werden häufig ein Sündenbekenntnis und die Bitte um Sündenvergebung und Barmherzigkeit formuliert,552 was zeigt, dass hier die Möglichkeit zur Selbstwahrnehmung als Sünder vorgesehen ist. Aufschlussreich sind dabei die vorformulierten Sündenbekenntnisse. Angesetzt wird bei Herz und Körper,553 den Sinnen sowie den Tugenden und Lastern.554 Vorgesehen ist zudem das Bekenntnis von Versäumnissen im gottelicken dienst und von verlorener Zeit (Hs 1936, 109r–v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). Ein Sündenkatalog wird zudem in dem Gebet ‘Sich eerlicke getrouwe vader ...’ zur Sprache gebracht, in dem der Betende Christus Gott Vater als Sühner für seine (Tod-)Sünden darbringt und dabei auf die Passion Christi anspielt.555 Gesehen wird die Sündhaftigkeit waerre mynne des heiligen geestes. Amen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) oder die Wahrheit: Ic v aenbede die verborgen waerheit ... (Hs 1834, 89 , ‘Adoro te’ mnl., ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Im Gebet kann der Beter auch die eigene Position finden, wenn es heißt: Nu gae voert edel siel ... oder: Nu verhoege dy ende weest vervrouwet lijff ende ziele ... r (Hs 1936, 146 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 551 SCHOTT, S. 414–416; vgl. die Gebetsinitien ‘Ich bin niet weerdich …’ Zur Verbreitung der Bitte um die würdige Kommunion vgl. auch MEERTENS III, S. 40f. u. 53. 552 Hs 992, 297r Geuet my dat ick ontfanghen moet aflaet alle mijnre sonden die ic in den vegevuer lijden solde oft dijne alre liefste wil si ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20); r Hs 1936, 98 ... dattu my huden wilst vergeuen alle mijn sunden die ick mijn leuedage ye gedaen heb mit gedachten woerden ende wercken myt versumenisse doetlick ende dagelix v pijne ende scholt (‘O suete here Ihesu Christi waer god ...’); Hs 1834, 85 ... Ende v spreckt tot my: Stant op sunder di syn dyn sunden vergeuen ...; 90 ... maect my onreyn mensche van mynen sunden reyne myt dynen duerbaren bloede ... (in: ‘Adoro te’ mnl.); r 106 ... ic arme sunder com totti myt alle mynen gebreken ... 553 ... een herte myt voel vlecken besprenckt Een licham niet voersyendelick bewaert v r ende gedanckt een tonge niet puer gehalden ... (Hs 1834, 78 –79 , ‘Toe der tafelen v v ...’/Ad mensam dulcissimi ..., ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), vgl. auch Hs 1876, 313 –317 lt. BNM ‘Salve tremendum caput nostri salvatoris’ mnl., ein Sündenbekenntnis entlang des gemarterten Körpers Christi. 554 Ic belie di myt screienden suchten dat ic sunder schuldich byn in woel sunden Ende en byn niet werdich dattu in gaest onder myn daeck om vuilheit myns sundigen leuens in welken dat stynckt myn licham ende myn siel welke ic besmet heb in voel manyeren Mit sien ende myt hoeren myt smaken myt rucken myt tasten ende myt geuoelen In houerdicheit in afgunsticheit In tracheit In curioesheit In idelheit der begeerten mit quader lust mit gulsicheit ... Ende geuet my reynicheit des liefs ende der sielen waerachticheit oetmodicheit ende lidsamheit ende wisheit rechtuerdicheit maticheit Rechte geloue Stercken hape volcomen mynne ende volherdynge in gueden werken Altoes te dencken ende toe werken ende te spreken die dyngen die di behagelick syn ende vandi numeerr r meer verscheiden te warden (Hs 1834, 91 und 92 ). 555 O Here Ihesu die altoes geoffert wort voer onse schulden Die gebraken wordes ende niet gedeilt Ende gegeten wordes ende niet verteert wanttu my arme sunder Dyns
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auch auf der Ebene des Geschöpf-Seins, wenn das Bild Christi im Betenden befleckt erscheint.556 Neben dem Sündenbekenntnis und der Sorge um den würdigen Empfang gestalten die Kommuniongebete die Gottesbegegnung aus. Thematisiert wird die Erwartung: „O mein verschlossenes und hartes Herz, öffne dich für deinen Schöpfer. O meine Seele, freue dich auf die Ankunft deines lieben Herren …“557 Verglichen wird die Begegnung mit Christus mit der Begegnung mit einem Vater, Bruder, Freund und mit dem Bräutigam.558 Sie wird in verschiedenen Formen und Haltungen ausgedrückt, ist Anlass zu Grüßen wie: „O Herr Jesus Christus, ich grüße dein Fleisch, geheiligt in Ewigkeit“, „Gott grüße dich, heiligster Leib unseres Herren, inbegriffen in dem heiligen Sakrament“559 oder ist Ausdruck des Willkommens und der Einladung bis hin zur Umarmung: „Sei willkommen, mein Vater, sei willkommen, mein Bruder …“, „Ich bitte dich heute in meine Seele …“, „O mein Heil, verleihe mir, dass meine Seele und mein Leib dich empfangen mögen mit aller Ehrerbietung und Zurückhaltung. Wie die Seinen den wahren Gott und Mensch umarmten, den sie lange herbeigesehnt hatten, möge dich mein Herz umfangen, das krank und verwundet ist, weil ich alren heilicsten lichams ende bloets in gemenscap delachtich heuest laten worden Soe bid ic di om dyn barmherticheit Dattu my van allen sunden reynicht ende van allen lagen r–v des duuels my verloeses (Hs 1834, 123 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Passionsbetrachtung r–v wird auch formuliert in Hs 992, 316 (rot:) Als die mensche dat heilighen sacrament ontfanghen heeft soe sal hij aldus spreken (braun:) O Mijne Zuete god ende mijne lieve here Ihesus Christus. Wanttu heuest groetlicken doer my gheleden· woe is dijne lijden alsoe bitter· Ende alsoe langhe duerich ende versmaet gheweest Onverschuldich lijden O alre lotterste onwerdelicken versmaet gheworden ... Soe drucke ic my lieue here in dijnen bitteren lijden op dat mi dijne edel vrucht vander cracht des werdighen sacrements werde mede gedeilt· Ende in my vruchtbaerich come die genaede die du in deser werdigher spijsen heuest beslaeten (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20). 556 ... Ende bid v lieue here dat ghi my vergeuen wilt dat ick v suete belde soe duck in v r my beuelckt heb ende v soe duck verdreuen heb wt mynen herten ... (Hs 1936, 108 –109 , v ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). Vgl. inhaltlich Hs 1936, 149 : Ende oeck lieue here gedencke dijns beldes inden ellendighen sielen die du gescapen hebst ... 557 O Myn beslaten ende verharde herte open di tegen dynen schepper O myn siel verr–v urouwe die der toecomst dyns lieuen heren ... (Hs 1834, 107 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) und das Gebet ‘Nu gae voert edel siel …’ , das fortfährt: … Ende ontfange dynen schepper die dy seluen geschapen heuet .... 558 ‘Ic begere dy huyden te ontfanghen ...’, zweiter Teil; ‘Sij mijn heer ende mijn var r–v der ...’ ; Hs 992, 275 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20); Hs 1936, 96 ... Ick noede dy huden in mijn siel als mijne wtuercaren lief brudegom ende als mijn ewich alre liefste lief dattu alleen een here ende een weert salst sijn in mijnre sielen ewelicken ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 559 O Here Ihesu Christi Ick gruet dien vleische geheiliget in der ewicheit ... v (Hs 1876, 295 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 12), Got gruet v alre heilichste licham ons heren v onthalden in desen heiligen sacrament ... (a.a.O., 301 , aus Seuses ‘Horologium’ II,4).
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dich nicht bei mir habe.“560. Formuliert wird die Gottesbegegnung als (Zu)Flucht, Verwundung und Selbstübergabe;561 allgemeiner ist sie Anlass zu Lobpreis, Dank und Mahnung.562 Das Anliegen der Gottesbegegnung verdient besondere Beachtung, da sich die Kommuniongebete in diesem Punkt auch in ihrem Verhältnis zu den Begrenzungs- und Integrationsversuchen mystischer Bestrebungen im 15. Jahrhundert (‘Mystieke cultuur’, MERTENS) betrachten lassen.563 Sie bilden Angebote, das zentrale Anliegen der Gottesbegegnung in kirchlichapprobierten Bahnen zu gestalten. Zur eucharistischen Einheit wird die durch die Kommunion gegebene Zugehörigkeit zum mystischen Leib Christi erwähnt. Erbeten wird, „dass ich dich heute so würdig in meinem Körper empfange, dass ich deinem geistlichen Leib anverwandelt werde, 560 Sit willcomen vader myn Sit willecomen brueder myn ... (‘Sij mijn heer ende mijn vader ...’) bzw.: Weest willecom O suete heilige gheest· Eend glorioes connijnck der v hemelen weest wille com O alre suetste mynneclickste lief ... (Hs 992, 314 , ACHr TEN/KNAUS, Nr. 20) , ... Ic noede dy huden in mijn siel ... (Hs 1936, 96 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) und: O Myn heil gijf my dat myn siel ende myn licham di moet ontfangen mit alre reuerencien ende schemelheit Ende alsoe synre on omhelsden den gewaren god ende mensche den sy lange hadden begeert Alsoe moet di om helsen myn herte dat sieck ende v gewont is omdat ic di niet tegenwoerdich en heb ... (Hs 1834, 81 , ACHTEN/KNAUS, r–v Nr. 21) sowie Hs 992, 276 Ende als ghi om tegenwoerdich hebt soe ontfanct om tussen die armen uwes herten auermits die wtsluttijnghe alre eertscher mynnen sluttinghe uwes hemelschen brudegoms ... Dan salstu bueghen die knijen dijns herten ende om begeerlicken wille comen heiten Aldus seggende: Weest gegruet ende weest wille comen O du begeerlicke lief ..., (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20). 561 In: ‘Du bust een Schyn des ewigen lichtes ...’: O barmhertige heer Ic en can noch ic en mach norgent geulien dan totti ... Soe vlie ic gebenedide here Ihesu Christi als een arme mynsche myt alle mynen sunden ende gebreken in dynen heiligen doet ende in dyn r v heilige martelie ... (zitiert nach Hs 1834, 103 ); Hs 1936, 108 ... Daer om lief here genadige vader siet ic verloechgen mijns selues ende geue my op altemaele auer in uwen gev benedijden handen ..., 109 : O lieue here Ihesu Christi wonde mijn hert mit dijnen wonden ende mackt mynen geest droncken myt dynen bloede ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 562 ‘Du bust een Schyn des ewigen lichtes ...’; Hs 1876, 304 r: O Here Ihesu Christe r–v loff sy dynre onsprekeliker guedertierenheit ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12); Hs 992, 312 Nv mijne ziele danct ende lauet uwen schepper ende uwen god inder stemmen der blijtschappen· Dijnre herte moet Jubelieren in om Alle die eerde moet verheeffen in om inden r laue dijns scheppers ...., 313 Vervrouwet u ende verblit u myn lief Ziele. Jubiliert ende glorificiert alle mijnne bijnensten· want ghi hebt ontfanghen dijnen herten ende dijnen god ende dijnen schepper ende dijnen Zalichmaeker ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20); r Hs 1834, 100 : Ghebenedit moestu wesen Suete Ihesu Christi leuendyge broet ... v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1936, 107 : ... Ick begeer wtten gronde mijns herten v toe v laeuen des groeten guedes dat ghij v in my geweerdiget hebt te comen ..., vgl. auch 113 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 563 Zu diesem Problem allgemein und mit besonderem Blick auf süddeutsche Verhältnisse W ILLIAMS-KRAPP, Frauenmystik und Ordensreform; ders., Bewertung mystischer Erfahrung.
D. Die Handschriften
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dass ich nicht mehr einen fleischlichen Sinn habe (?, Lücke im Text), sondern deinen Geboten folge …“.564 Oft genug steht die Bitte um Einheit für sich, häufig wird auf die endgültige Vereinigung nach dem Tod verwiesen.565 Bemerkenswert ist die Erwähnung der Seelenkräfte als Orte der Gottesbegegnung.566 Auch die Begegnung von Geliebten wird in der Messandacht Hs 1834, 13r–23v als Modell für die Gottesbegegnung aufgenommen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Erkennbar wird, dass es nicht darum geht, ein Modell oder einen bestimmten Weg auszugestalten und zu durchdenken, sondern dass kurze Anleihen aus verschiedenen Bereichen dem Zweck der Beschreibung der Einheit und der angemessenen Begleitung dienen. Mit ihren Anliegen der würdigen Kommunion, dem Sündenbekenntnis und dem Vertrauen auf die Barmherzigkeit Gottes, dem Ziel der Gottesbegegnung und der Bitte um Beistand in der Todesstunde treffen sich die Gebete in Sonsbecker Gebetbüchern mit wesentlichen Strömungen der Zeit.567 Ein weiterer oft genannter Gedanke ist der des Opfers.568 Das Gebet: ‘Ouerste Priester ende warachtich bisscop ...’ setzt beim Selbstopfer Christi an. Gedacht wird an die durch die Kommunion gegebene Auf564 ... dat ic die huiden alsoe werdelicken ontfangen moet in mynen licham Dat ic in dynen geestelicken licham gewandelt moet warden Dat ic niet meer een vleischelick [Lücke?] hebben en moet Mer dat ic onder danich sy dynen gebaden ... Dat myn bloet ende dyn bloet een warde ende my van allen hynder behueden moet Ende my dyn wil te mael verenygen moet ... dat myn geest myt hertelicker begeerten op getagen warde ... dat myn wil ende dyn wil alsoe verenicht moet warden ... O mynlicke here gijf my dat ic di ontfangen moet in mynre sielen Dat myn siel myt dynre gotheit verenicht warde ... r–v (Hs 1834, 100 , vgl. auch: O Lief here ic biddi dattu myn siel verenygest myt dynre lutterre gotheit Ende myn siel dynre heiliger mensheit Alsoe dat ic di alleen leuendich warde ende al des toe steruen dattu niet en bust Ende ic biddi dattu my wassches in dynen heiligen bloede van alle mynen sunden Ende stercke my myt dynen heiligen licham ende gyf mi volcomenheit alre doechden ende die tegenwoerdicheit dynre sielen Ic biddi om dat ewige leuen dat ic huiden van di ontfangen heb dattu my geuest toe leuen nae dynen alren liefsten wille op dat ic nvmermeer van v gescheiden en moet warden. Amen v r v r (a.a.O., 125 –126 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Vgl. auch Hs 1936, 85 –86 : ... Dattu verdriuest van my alle saeken di my scheiden mogen van dy ende gijf my voert meer nae dijnen wille toe leuen ende nae dijnen gebade Dat dijn heilige licham my warden moet tot saelicheit beide aen siel ende aen licham ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 565 Zum Aspekt der Einheit mit Christus in der spätmittelalterlichen Eucharistiepredigt vgl. MASSA, S. 182f. (Bsp. aus einer Predigt des Franziskaners Hendrik Herp). 566 O moegentheit des vaders ganck in myne gehoechnisse O wijsheit des soens ganck in myn verstandenisse O guedertieren raet des heiligen geestes ganck in mynen wille Soe dat dese drie moegentlike crachten claerlicken moeten wercken in mynre syelen ende myt den drien crachten antwoerden moet dinre heiliger drieuoldicheit daer sy wt geulaeten is r–v ... (Hs 1876, 305 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 12). 567 CASPERS, S. 189; zum Anliegen der würdigen Kommunion auch ebd. S. 213. 568 Zu diesem Aspekt vgl. auch Beispiele bei MEERTENS III, S. 13–18.
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nahme des Leibes Christi; die Möglichkeit, den anverwandelten Sohn Gottes wiederum zurückzugeben als Sühne für die Sünde und als Bekräftigung der Fürbitte für andere.569 Zur Sprache gebracht wird die Selbstdarbringung des Menschen, der sich anlässlich der Kommunion Gott überantwortet und ihm Herz und Gedanken übergibt.570 In mehreren Facetten erscheint der Gedanke des Opfers im Gebetsteil des ‘Goldenen Tabernakel des Herzens’ (Hs 992, 269v–282v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 20). Im Zentrum der Allegorie, in der die Gegenwart Christi durch verschiedene Gebete ausgestaltet ist (274vff.), ist ein eigenes Gebet dem Anliegen gewidmet, Christus das Herz und sich selbst zu opfern und ihn ins tabernakel des eigenen Herzens aufzunehmen.571 Bereits im Vorfeld wird der Opfergedanke 569 ... O hemelsche vader want ic dien nv ontfangen heb die wtter dinen gottelicken herten geulaeten ende gebaren is Soe offer ic hem die weder op tot eenre volbrynynghe al mynre versumenisse Ende tot enen verwllen al myns gebrecks ende tot enen voerspreker al mynre saken Ende tot enen behueder al mynre lieuer vriende Ende tot enen voldoen al der sielen die in den pynen des vegeuers syn. Amen (‘Ich hain huden ontfangen ...’); Sich eerlicke getrouwe vader Ic offer di dynen alren oetmodicsten soen die di voer my gehelicken voldaen heuet ..., genannt werden die Todsünden (‘Sich eerlicke getrouwe vader r ...’) (Initium vgl. Tabelle); Hs 1834, 118 : ... here du wetes wael dat ic nyet werdich enbyn hem te halden Daer om offer ic hem v weder tot enen ewigen weder geelden aldes guedes dattu my ye gededes O here hemelsche vader ic offer di weder dynen een gebaren soen onsen here Ihesum Christum tot eenre beterynge al der sunden die ic ye gedede dat r hi die beter voer my ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1936, 106 : ... O lieue here alle gauen ende gracien die ghij my arme sunder gegeuen hebt Die offer ic v weder op in v r uwen vaderlicken herten daer my alle guet wt geulaten is ...; 148 –149 : Ick offer dy gebenedijde here almechtyge god huyden mit der alre heilichster offerhande die du selv uen bust Ende beuel in dijnen handen my arme sundersche ...; 150 (Überschrift:) Een suuerlick gebet ende offerynge onder myssen ende nae der ontfenckenisse. (Inc.:) O hemelsche vader Nv offer ick v uwen ewighen enigen soen in uwen mynnenden vaderlicken herten tot enen ewigen offer uwer groeter mynnen ... (als Fürbitte, ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 570 Hs 1834, 95 v–96 r: ... O alre edelste merch dyns vaderlicken herten ende suete wetentheit der quellender sielen Di offer ic dat merch myns herten ende alle mynre leede Dat vleis ende dat bloet al mynre aderen tot enen ewigen laue Ende myn siel sal syck neigen ende omgrypen mytten armen der begeerten den arme des cruces Op dat du werdigen wilste vruchtbaer ende nat toe maken dat onvruchtbaer ende doerre lant myns herten mytten rieuyeren dyns preciosen bloets Amen; 124r–v: ... alle die gedachten myns herten myn woerde ende myn werken Di moet syn een ontfenckelicke offerhande Ende dattu die ontfangen wilste niet nae mynre armoeden Mer nae dynre grondeloser richeit ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1936, 109r–v: O lief here nv begeer ick my oetmoedelicken te offeren ende te drucken enen armen stynckenden sundigen mensche myt alle mynen mennichuoldigen groeten sunden Ende mit alle mynen ontbliuen in doechden mit alle mijnen gebrecken mit alle mijnre verlaerenre tijt tusschen v bloete nackte armen in die wijde in die lengede in die breide in die diepte in die mennichuoldicheit in die bitterheit in die scarpheit alle uwer heiliger wonden ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 571 Woe du om dijn herte salste offeren. (Inc.:) Ick offer dy O enighe lief mynre zielen mijne herte tote enen genuchlicken weder loep Op dattu dat besijttest als een conijnck
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angeführt und die Selbstübergabe des Menschen an Christus formuliert: „Ich bringe dir wiederum das Mark meines Herzens dar und alle meine Glieder, das Fleisch und das Blut meiner Adern, dir zu ewigem Lob und Dank.“572 Weiterer Inhalt der Kommuniongebete ist die Fürbitte für andere. Die Messliturgie sieht in der Opfermesse die memoria für Verstorbene und Lebende vor und legt die Fürbitte insofern thematisch nahe. Meist wird nicht für einzelne Personen gebetet, sondern für Personengruppen. Diese können aus dem persönlichen Umfeld stammen, wie Eltern, Geschwister, Freunde und Wohltäter; es wird aber auch allgemein gegliedert nach dem Grad von Gottesnähe und -ferne bzw. Erlösungsbedürftigkeit. Gelegentlich wird dabei konkreten Gebetsverpflichtungen Raum gegeben.573 Dabei werden formelhaft Eltern, Angehörige, Wohltäter und allgemein jene erwähnt, für die gebetet werden soll.574 Bemerkenswert ist ein Gebetstext, der den Mitgliesijn eyghen reick ... ende aen alle mijnen vrijnden nummermeer verlaeren en bliue (Hs 992, 278v–279r). 572 Ick offer di weder op dat march mijns herten ende alle mijnre lede dat vleis ende v r bloet mijnre aderen dy tot enen ewighen loff ende dancberheit ... (Hs 992, 277 –278 , v r vgl. auch 273 , 275 ). 573 Hs 1834, 117 r–118 r: Ic biddi alre heilicste got voer alle die geen die my bedienstachtich syn dattu hem auermits cracht ende hulpe des heiligen sacraments helpes ende wyses in dat ewige leuen. Ic biddi alre werdicste here voer alle menschen ... voer alle sunders ... voer alle gelouyge sielen ... voer myn sundige vriende dattu die sunderlynge vandes Ende die gueden in gueden werken sterckes Ende die quaden van hoere quaetheit weder roepes Ende die in lijden syn verblijdes mit dy seluen. Amen, vgl. auch r–v v r v r 119 , 124 –125 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1936, 148 –149 : Ick offer dy gebenedijde here almechtyge god huyden mit der alre heilichster offerhande die du seluen bust Ende beuel in dijnen handen my arme sundersche ende alle mijn geestelicke ende vleischelicke alders broederen ende susteren vriende ende mage leuendigen ende doden ende r alle di goen daer ick dy voer plege te bidden ... (150 ) ... weest genadich den die in der pijnen des vegeuuers sijn ende sunderlynge die genen troest en hebben Dan dat gemeyn gebet. Wil om gonnen dat sij auermyts uwen bitteren doet verloest moeten warden (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). Diese Gebetsbeispiele gestalten den Aspekt der Communio 3 aus, vgl. LThK 2, Sp. 1280–1283 und P FNÜR . 574 Ick bid v lijeue heer doer v groete genadevoer alle die gene die in enen gueden leuen sijn dat ghi sie daer in behalden wilt. Die in sonden sijn ende van v gescheiden dat ghi die bekieren wilt bi uwer groeter ontfarmherticheit Oeck lieue heer die syn in affgescheidenheit ende in becaringen in lyden ende in verdriet dat ghi die troesten wilt Ende die ghecomen syn vanden leuen totter doet ende gescheiden van eertrijcken sonderlinge mynre alder ende vriende sielen Ende die in my betrouwen ende daer my guet af ghebleuen is of daer ic in enyger manieren voer bidde Dat ghi hoere wilt ontfermen r–v ende verloesen van oeren vegheuier ende van allen pynen. Amen (Hs 1876, 310 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 12). ... Ic come totti myt alle der geheelre kerstenheit voer alle die r ghoen daer ic schuldich byn voer toe bidden ... (Hs 1834, 89 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); ... beuel ic huiden ... alle myn alderen myn vriende ende myn mage ende myn waeldaders Ende al die goen daer ic sult toe ende schulich byn voer toe bidden ende daer ickes voer
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dern eines Frauenkonvents gewidmet ist: „O lieblichster Herr Jesus Christus, in die Wunde deines Herzens, die Longinus mit einem Speer öffnete, bringe ich dir meine Oberen dar und bitte, dass du ihnen Weisheit, Stärke und Umsicht verleihst. Ich bitte dich, dass du ihnen die Gnadengabe des Urteilsvermögens zuteil werden lässt, damit sie uns führen, wie es deiner Ehre und unserem Heil entspricht. O gütiger Vater, ich bringe dir auch unsere Mitschwestern dar und alle, die du zu deinem heiligen Dienst versammelt hast, und bitte dich besonders für jene, die angefochten sind oder betrübt oder ein angstvolles Herz haben.“575 Der hohe Stellenwert der Fürbitte, der sich in der hohen Anzahl der vorgesehenen Gebetsinhalte zeigt, wird auch durch die Aufnahme in die Allegorie vom goldenen Tabernakel deutlich.576 3.5. Gebete zur Verehrung Mariens und anderer Heiliger Neben den Kommuniongebeten haben Gebete zur Verehrung Mariens das größte Gewicht. In fast allen Handschriften577 bilden sie einen eigenen Schwerpunkt. Die beiden ältesten Handschriften enthalten Marienpsalter,578 in Hs 1876 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) ergänzt um einige weitere thematisch gebundene Mariengebete (Bl. 106r–119v), wie sie ähnlich auch in den jüngeren Handschriften vorkommen. Der Marienpsalter richtet den – gekürzten – Text des Psalters an Maria: „O Jungfrau Maria, selig ist der Mensch, der deinen heiligen Namen liebt. Deine Gnade stärke seine Seele so, wie ein Baum, gewässert von einer Quelle, reiche, rechtschaffene v
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begeer leuendigen ende doeden ... (a.a.O., 119 –120 , in: ‘In den heiligen vijf wonden ...’, v r vgl. auch 124 –125 ). Vgl. auch ‘Ich bidde dich wonde mijn ziele ... ’ (Schluss). 575 O Alre mynnelixste here Ihesu Christi Ick offer v in die wonde uwes mynnenden herten Die Longinus mit enen speer op loeck Ende bid v voer mijn oeuersten Dat ghij hem wilt geuen wijsheit stercheit en voersienicheit ende bid v dat ghij hem wilt geuen die gracie der onderscheidenheit Dat sij ons regieren moeten tot uwer eren ende onser salicheit O guedertieren vader ick begeer wtten bynnensten mijns herten Alsoe vriendelicken voer enen ygelicken te bidden als voer my. O guedertieren vader ic offer v oeck alle onse susteren ende alle die ghi vergadert hebt yn uwen heiligen dienst Ende bid v mit sunderheit voer alle die goene die in becaryngen sijn of in droefheit of in bangicheit oers v r herten ... (Hs 1936, 110 –111 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 576 Nach der Mahlzeit, bei der Christus mit der Liebe bewirtet wird, soll sich der Gastgeber für andere verwenden: Ende salste oeck bidden voer die arme Zielen inden vegevuer ende voer alle dijne vrijnde leuendighen ende doeden Ende daer du schuldich bust voer bidden dat dat ricke verdienste ons lieuen heren nummermeer aen om verlaeren en warde ... (Hs 992, 280v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 20) . 577 In Hs 1936 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) sind lediglich Bl. 236 v–241 v mit Mariengebeten gefüllt. Anders als die übrigen Handschriften enthält dieser Codex mit r r r v Bl. 21 –46 und Bl. 57 –59 außergewöhnlich viele Gebete zur Verehrung der Trinität. 578 Hs 1876 (ACHTEN /KNAUS, Nr. 12), 17 r–106r; Hs 1939 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 13), r v 1 –119 .
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Frucht bringt. Gepriesen bist du unter den Frauen für den Glauben …“579 Das Psalterium der Elisabeth van Willack enthält eine eigene Anweisung, die das Gebet einer Übersetzung des biblischen Psaltertextes in den Dienst der Marienverehrung stellt und dabei, über ein Jahr verteilt, das Gebet von drei Psalmen pro Woche vorsieht (Hs 988, ACHTEN/KNAUS, Nr. 14). Beide Gebetsformen zeigen durch die Verwendung des Psalters die elementare Bedeutung der Marienverehrung. Gleichzeitig bilden sie signifikante Beispiele für die bei den Mariengebeten häufiger anzutreffende Differenz von Gebetstext und Gebetsanliegen. Im Eingangsgebet des Marienpsalters wird Maria um Fürbitte gebeten; das Anliegen ist die Sündenvergebung, der das Psaltergebet unabhängig von dem ihm eigenen Inhalt gewidmet wird. In den abschließenden Kollektengebeten wird dieses Anliegen um die Bitte um Beistand in der Todesstunde ergänzt (Hs 1876, 103r– v ). In einem zweiten Gebet werden verschiedene Anliegen genannt, wie die Bitte um eine bestimmte innere Haltung und um Beistand und Fürbitte.580 Die Schlussschrift schließlich formuliert das Heil der Seele als Anliegen der Andacht.581 Ein weiteres, andersgeartetes Beispiel für den Einsatz feststehender Gebetstexte zur Marienverehrung sind Anweisungen zur Imagination von Stationen des Lebens Jesu und Mariens, die in Hs 992 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20) neben Betrachtungstexten, Grüßen und Abschnitten aus der Liturgie zu den jeweiligen Kirchenfesten enthalten sind. Dabei soll das Gebet 579 O Joncfrouwe Maria salich is die mynsche die lijeff heeft dynen heiligen namen ende dijn genade sal sterken sin siel Alsoe als een boeme die gheuochticht is mytter fonteynen der wateren / ende sal voertbringen rijppe vrucht der gerechticheit. Ghebenendijt r–v bustu onder den vrouwen om dat geloue dijns heiligen herten ... (Hs 1876, 19 , vgl. Ps 1). 580 ... O du guedertieren moeder ende van allen ghenaden alre volst Ic biddi doer den soen gades ende doer dyne geloriose ontfanckenisse ende gebuerte Dat dijn mynne altoes in mynen herten sy dijn lijcht in mynre borst Dijn sueticheit in mynen gedachten dijn ynnicheit in mynre sielen ende dijn lof in yubelacien in mynre tongen. Helpt my O vrouwe in mynen noeden maect my sterck in mynre crancheit ende weest my een soelaes in mynre bedroeffenisse ende stercheit inder becaringe sueticheit inder pynen een lanterne inden werken Ouermits di wardt bewaert myne conciencie van di moet werden gestuert myne leuen ende myn doet moet werden verlicht myt dinre glorioser tegenwoerdicheit. Beschermt myne wtgaende syele vanden handen mynre weder saken ende vander macht der hellen ende vander vlammen des helschen puts. Byd voer my voer den troene gades bewect ende sacht hem in synen troen Alsoe dat ic ouermits di moet werden verloest wt allen noeden Ende ouermits dinen verdienste weerdich sy versellet te werden r–v mytten engelschen coeren ende allen heiligen ... (Hs 1876, 105 ). Die beiden r v r v Schlusskollekten auch in Hs 1939, 114 –119 , der hier zitierte Text dort 118 –119 ; am Anfang der Hs. Blattverlust, dadurch fehlt der Beginn (ACHTEN/KNAUS, Nr. 13). 581 Hier eyndet onser lieuer vrouwen psalter dien die ynnige leere sante Bernardus r gemaect heuet op die versen Dauids ende is guet gelesen voer die sielen (Hs 1876, 106 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 12, dieser Satz nicht in Hs 1939, ACHTEN/KNAUS, Nr. 13).
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eines ‘Ave Maria’ jeden Tag im Leben Mariens darstellen. Mit Hilfe von feststehenden Texten wie Psalter und Marienpsalter, einer bestimmten Anzahl ‘Ave Maria’, Hymnen, der Liturgie entnommenen Texten und kurzen, eingefügten Gebeten wird Dienst an Maria geleistet. Sie soll gekleidet, geschmückt, gespeist und zur Ruhe gebettet werden.582 In ihrer Anlage ähneln die Anweisungen der Imaginationsübung zum Leben Jesu und Mariens denen aus dem Umkreis des Dominikus von Preußen (Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 1080, 236r–253r). Dieser Codex gehört zu denjenigen Handschriften, die Gebete auf das Kirchen- und Heiligenjahr überliefern und dabei auf die herausgehobene Stellung Mariens abheben. Thematisch an den Festen des Kirchen- und Heiligenjahres orientiert, werden sowohl liturgische Gebete wie auch Betrachtungen und Grüße zusammengestellt, die auf die Begleitung des Erdenlebens abzielen. Die Handschrift beginnt mit Texten auf Mariä Emp582 Da Anweisungen ähnlichen Typs die Handschrift durchziehen, seien an dieser v Stelle charakteristische Beispiele aus den ersten beiden Stationen genannt. (28 ) Item woe wy mit Maria der ioncfrouwen op wassen sullen ende alle ons tijt mit oer auerbrenghen Soe suldi v ten iersten mit werdigher reuerencien setten in dat middel tusschen Ihesus ende Maria Alle v wanderijnghe ende conuersacie mit om hebben etende drijckende slaepende ende waekende lesende sijnghende sprekende swijgende of inden arbeide. Inden gheselschap of alleen altoes suldy v laeten duncken of ghi in dat middel sijttet van beiden desen lieflicken patroenen. (einzeilige blaue Initiale) Item ten iersten suldi lesen alle daeghe een Aue maria in die eer des reynen onbeulecten leuens Maria oer biddende dat wil wesen een onderstant uwes crancken leuens ende een truwe hulpersche tot enen gueden eynde Aldus seggende Helpt my O connijcklicke ioncfrouwe ende regiert my soe dat ic in vuerigher deuocien mijn leuen tot enen salighen eynde volbrenghen moet. Aldus suldi alle daghe myt maria op wassen mit eenre aue marien Of wil di se aldaer hebben tot oeren derden iaer dat se in den tempel geoffert wart Of tot oeren viertienden iaer dat se den soen gaedes ontfijnck of tot oeren volkommenen iaeren toe soe moechdy alsoe voel aue Marien lesen voer een yghelick iaer als daer mennighen dach is inden iaer Als ghi dan mit Maria leuende ende aldus opwassende sijdt Soe moety die r (29 ) ioncfrouwen dienen ende cleden ende vercieren croenen ende spijsen ende lauen ende v verwanderen mit oer inden Zueten roesen garden der wonden Christi. Oeck moety die slaepcamer bereyden daer in rusten ... Ghij cledt se als ghi uwen psalter leest van drien roesen crensken mit enen hemden rock ende mantel Ghi verciert se mit enen heesel voer oer borst als ghi oer vermaent deser drier nae bescreuenre versken. Ick gruet dy wt v hertelicker mynnen dat alresuete herte Maria ... (37 ) (rot:) Een schoen oeffenijnghe woe dat Maria inden tempel geoffert wert (braun:) Op die hoechtijt der Joncfrouwen Maria daer se geoffert wart inden tempel van oeren alders doe se drie iaer alt was Soe salstu r tot oere eren maeken Een suuerlick (38 ) krensken van mennigherleye bloemkens inder eren dat se mit mennijchuoldicheit der doechden verciert was. Totten Krensken salstu lesen onser lieuer vrouwen vesperen onser lieuer vrouwen psalter ende die v gruetken: O Mariae een wtgespraeten lelie der reynicheit ende der kuysheit vijfwerf. Du salste oer oec maeken een gulden kettenken om oeren ioncferlicken hals mit enen Zuuverlichen hechsel Totter ketten salstu lesen drie hondert aue Marien inder eren dat se in den tempel ghebracht waert ... (Hs 992, ACHTEN/KNAUS, Nr. 20).
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fängnis, Geburt, Praesentatio, ihre Verlobung mit Joseph, Mariä Verkündigung und Heimsuchung. Die Inhalte folgen damit nicht den Marienfesten im Verlauf des Kirchenjahres, sondern der Biografie Mariens. Bl. 83r setzt mit Betrachtungen in der Advents- und Weihnachtszeit zusätzlich die Begleitung des Lebens Jesu ein, die nun inhaltlich der Feier des Kirchenjahrs entspricht. Texte auf Mariae Lichtmess, zur Versuchung Christi, zur Osterzeit, zum ‘Himmlischen Mai’ und auf die Feste Himmelfahrt und Pfingsten münden in eine Gruppe von Kommmuniongebeten zu Fronleichnam. Texte zu Mariä Himmelfahrt und Kirchweih runden die Handschrift inhaltlich ab. Die besondere Stellung Mariens wird hier vor allem durch die vorangestellten Texte, die ihr Leben bis zum Besuch bei Elisabeth begleiten, und durch die Aufnahme von Mariengebeten zu den großen Festen des Kirchenjahres deutlich. In Handschriften, die dem Kirchenjahr folgen, sind liturgische Gebete auf die Marienfeste Lichtmess (2.2.), Mariä Verkündigung (25.3.), Visitatio (2.7.), Mariä Himmelfahrt (15.8.), Mariä Geburt (8.9.), Praesentatio (21.11.) und Mariä Empfängnis (8.12.) enthalten. Sie werden entweder durch besonderen Randschmuck hervorgehoben (Hs 1894, ACHTEN/KNAUS, Nr. 18) oder eigens zu einer Gruppe zusammengestellt (Hs 1909, 35r–90r, ACHTEN/KNAUS, Nr. 17). Neben dem Einsatz des Psalters und der Anlage kirchenjahrsbegleitender Handschriften verdeutlichen schließlich jene Codices, bei denen verschiedene, jeweils individuell zusammengestellte Gebete einen thematischen Schwerpunkt bilden, Ziele und inhaltliche Züge der Marienverehrung und versprechen damit besonderen Aufschluss über das Marienbild (v.a. Hs 1834, 190r–258v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 21; Hs 1932, 1r–31r Texte zur Annenverehrung, 119r–148v Mariengebete, ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). Anliegen der Mariengebete allgemein sind Gruß und Dienst,583 die Fürbitte bei Christus,584 die Bitte um Heil und Seligkeit,585 auch für Verstorbene,586 583
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Hs 1834, 211 Hier beghijnt een seer deuoete oeffenynge ende dienst die onser lier–v uer vrouwen seer geneme is ...; 221 Dese [xx] naegescreuen xiiij Aue maria plach een iongelynck onse lieue vrouwe seer ynnichlicken mede te grueten om welken dienst si om v r seer suetelicken ... troestende was in syner noet; 225 –226 ... v toe lieue soe offer ic v wijf woerde der blytscappen Ende der vroelicheiden voer die wiff pryncypael wonden uwes lieuen soens ons here Ihesu Christi (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 584 Hs 1834, 199 r: ... Ende daer toe mach hi onser lieuer vrouwen af bidden een moer–v gelicke bede ...; 205 : ... Ende verweruet my van uwen lieuen soen genade ende barmherticheit Ende dat my geschie Dat dyncke daer ic nv ter tyt om bidde ... soe of dat syn wille sy ende mynre sielen salicheit. Amen. Nv spreckt Aue Maria Ende noemt nv dat r dynck dat ghi begeert ende spreckt dan aldus ...; 234 ... Soe wie sy leest xv daghe die v verdient een bede; 242 Bitte um Fürbitte unter weiteren Bitten (ACHTEN/KNAUS, r Nr. 21); Hs 1932, 136 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). 585 Hs 1876, 119 v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12): ... Nv bid ic di lieue moeder Maria dattu willes setten dyn mylde barmherticheit tusschen dat strenge gerichte dins lieuen kinds Ihesus Christus Ende my arme sondige mynsche verwerft genade ende aflaet van alle
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III. St. Andreas in Sonsbeck
um Hilfe und Beistand,587 mitunter mit einer Leerstelle für ein bestimmtes Anliegen versehen, und besonders auch die Bitte um Beistand in der Todesstunde.588 Für ein Gebet wird ein Ablass von 500 Jahren genannt (Hs 1834, 199r, ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Einige Gebete enthalten ganze Kataloge von Bitten, die modellhaft mögliche Anliegen zusammenstellen, aber auch den Beitrag einer dem christlichen Glauben gemäßen Lebensführung für das Gebetsanliegen präsent halten sollen.589 In einigen Handschriften fallen ganze Abschnitte mit Mariengrüßen auf (Hs 1834, 211r–258v, Hs 1932, 119r–126v) sowie ein Teilabschnitt, in dem nahezu jedes Gebet die Bitte um Beistand in der Todesstunde enthält (Hs 1932, 136r–145v). Zentraler Ansatzpunkt für das Marienlob und die Begründung der Bitte um Fürbitte und Beistand ist die größtmögliche Gottesnähe, die Maria als Mutter Christi erlangte. Dabei lassen sich zwei Tendenzen unterscheiden. Eine Reihe von Gebeten preist vor allem Würde und Vorrangstellung, wie die ‘Himmlischen Freuden’, die Mariens Vorrangstellung im Himmel ins Gedächtnis rufen. Nach HARDO HILG gehört einer der in Sonsbecker Handschriften überlieferten Texte zur ‘Plenitudo’-Fassung eines Thomas Becket zugewiesenen Visionsberichts (Hs 1834, 249r–v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); ein weiterer, vor allem im Kölner Raum verbreiteter Zyklus repräsentiert den sog. ‘Überführungstypus’ (Hs 1932, 125v–126v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 26).590 Zum Lobpreis der Vorrangstellung onsen sonden Ende verdrieft van my den boesen geest in al mynen leuen ende sonderlinge in der stonden myns doets Dat ic mitti werde vereniget mit dinen lieuen kinde ende mit dinem wtuerkaren vrienden. Amen; in die Bitte um Hilfe zur Seligkeit mündet r v auch der Gebetsschluss Hs 1834, 245 , der Text zum letzten ‘Ave Maria’ ebd., 257 , das v Schlussgebet 258 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 586 Hs 1834, 259 r (hervorgehoben durch Lilienmuster am Rand) Soe wie dijt gebet leest alle daghe neghen weken lanck die verloest een ziele wtten vegeuuer (ACHr–v TEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1932, 67 Kollektengebet: Helpt ons god onse heilge her ouermits bede der alre heilichster Marien een moeder gaeds Sette die sielen dins knechtes ende die sielen alre gelouiger in dat lijcht der selicheit ... Ende die siel dyns knechtes N ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). 587 Hs 1834, 257 v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Bemerkenswert ist in diesem Zusammenhang der Appell an die Mütterlichkeit Mariens gegenüber dem Beter Hs 1932, v r v 130 –131 ; weitere Bitten um Schutz zu Anfang des Gebets Bl. 133 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). 588 Hs 1834, 199 r–v; 245 r; Gebetsschluss 255 r (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); in den r v Gebeten Hs 1932, 136 –145 ist jeweils eine Bitte um Beistand in der Todesstunde entr v halten; 142 u. 145 auch die Bitte um Beistand vor dem göttlichen Richter (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). 589 Kataloge von Bitten enthalten das ‘Privileg Marias’ Hs 1876, 115r–119 r (ACHr v r v r TEN/KNAUS, Nr. 12), Augustinus zugeschrieben; Hs 1834, 199 –206 ab 206 ; 206 –211 v ab 209 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 590 2VL 8, Sp. 1158–1168, hier 1165 u. 1167; vgl. auch LELOUX, Maria’s Zeven Vreugden, bes. 166 u. 170f. – Weitere Texte, die v. a. an die Würde Mariens appellieren,
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zähle ich auch die Übersetzung des Gebets ‘Loquar ad cor tuum, O Maria’ des Ekbert von Schönau, das sich an das Herz Mariens richtet. Ihr Herz wird darin als Tempel Gottes und als Ort der Gottesbegegnung gepriesen, wobei das Lob vor allem verschiedene Aspekte der Empfängnis Christi betrifft. Ein zweiter Ansatzpunkt ist die Nähe Mariens zu Christus. Sie bildet den Anlass zum Lobpreis von Freude und Würde, aber auch zur Mahnung an das Leiden Mariens als Mutter, an das sich die Erwartung von Verständnis für alles menschliche Leid knüpft. Der Gebetstyp des Mariengrußes enthält jeweils einige kurze, durch einen inhaltlichen Rahmen verbundene Abschnitte als Anknüpfungspunkte zum Lobpreis oder Gruß. Die meisten Texte setzen dabei beim gemeinsamen Lebensweg oder bei der Vita Mariens an und verfolgen ihre Biografie anhand der wichtigsten Stationen.591 Es gibt aber auch Beispiele für den Bezug auf den Körper Mariens und seinem engen Kontakt zum Kind Jesus.592 In die Perspektive der Nähe Mariens zu Christus wird auch die einzige explizite Erwähnung der Vorbildfunktion Mariens eingebunden.593 Inhaltlich singulär bleibt die Bitte an Maria, stellvertretend bei Christus einzubringen, was dem Betenden fehlt, und den Menschen mit ihrer Liebe und ihrem Gehorsam zu entzünden (Hs 1932, 137r–v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). Damit sehen die Gebetbücher auffällig deutlich Texte für die Verehrung Mariens als Mutter Christi vor. Sowohl Gebetstyp des Mariengrußes wie der Ansatz bei Freude und sind die ’14 Freuden Marias’ (v.a. bei der Empfängnis Christi) und das ‘Privileg Marias’, r v Augustinus zugewiesen, Hs 1876, 115 –119 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) sowie ‘Sieben r r Freuden’ Hs 1834, 237 –238 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), die dem von HILG so genannten ‘Unmittelbarkeits-Typus’ der himmlischen Freuden entsprechen (a.a.O., Sp. 1166, dieser Text dort nicht erwähnt). 591 Hs 1834, 206 v–211r Themenspektrum ähnl. der 2 VL 8, Sp. 1158 genannten fünf r v Freuden, 221 –225 14 Grüße anhand des Lebens Mariens von der Verkündigung ihrer v r Geburt an ihre Eltern bis zum Besuch bei Elisabeth, 225 –234 Fünf Freuden entsprer v chend der Anzahl der Wunden Christi, 234 –236 15 Freuden von der Empfängnis Christi v r bis zur Aufnahme in den Himmel, 249 –255 22 Betrübnisse, beginnend in der Nacht vor r v der Kreuzigung Christi bis zur Grablegung und 255 –258 Fünf Betrübnisse, beginnend bei den Worten Simeons (Lc 2,35) bis zur Kreuzabnahme (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); r v Hs 1932, 119 –126 Freuden, bezogen auf Weihnachtszeit und Epiphanias (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). Vgl. auch die Anweisung zur Begleitung Mariens beim geistlichen v Besuch des Kalvarienbergs Hs 1936, 198 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). r r 592 Hs 1834, 211 –221 , 24 Benediktionen; 245 r–248 v 22 Grüße (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Der Bezug auf den Körper Mariens findet sich auch in Abschnitten umfangreiv cherer Gebete, vgl. z.B. Hs 1932, 128 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). 593 ... ic ... biddi ... dat ghi my alle die dage myns leuens wilt leiden in uwer heiliger r vergaderyngen Op dat ic in uwen leuen sien mach woe dat ic leuen sal ... (Hs 1834, 195 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 21).
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Leid haben eine Tradition, die bis ins Hochmittelalter zurückreicht.594 Auch das Zurücktreten der Vorbildfunktion gegenüber der Verehrung gehört zu den bekannten Charakteristika spätmittelalterlicher Frömmigkeit.595 Bemerkenswert ist also nicht der keineswegs innovative oder singuläre Inhalt der Gebete oder ihre Form, sondern vielmehr gerade ihre Zugehörigkeit zu zeitgenössisch aktuellen und propagierten Gebetstypen. Im Jahr 1475 hatte der Dominikaner Jakob Sprenger die Kölner Rosenkranzbruderschaft ins Leben gerufen und ihr mit dem Rosenkranz ein Gebet zur wöchentlichen Pflicht gemacht, das den Mariengruß mit der Betrachtung des Lebens Jesu und Mariens in kurzen Abschnitten verbindet. Über die Anzahl der 150 Betrachtungspunkte, die der Zahl der Psalmen entspricht, ist die Gebetsübung zudem auf das Psaltergebet bezogen. Bedeutsam erscheint, dass in der wahrscheinlich in Sonsbeck vorhandenen Hs 982, 1r– 71v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15) mit dem ‘Quodlibetum’ des Dominikaners Michael van Risell ein Text vorhanden war, der die Marienverehrung der Rosenkranzbruderschaft und ihre Gebetsform auf eine theologische Basis stellt, was für die übrigen Gebetstypen und Andachtsformen ohne Beispiel bleibt. Die Zugehörigkeit einiger Konventualinnen des 17. und 18. Jahrhunderts zur marianischen Kongregation596 zeigt zudem, dass die in den spätmittelalterlichen Gebetbüchern vorgesehene Marienverehrung auch in späteren Jahrhunderten einen wesentlichen Zug der Frömmigkeit darstellte. Schließlich ist im Zusammenhang mit der Verehrung Mariens auch ein Abschnitt mit Texten zur heiligen Anna zu nennen (Hs 1932, 1r–31r, ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). Das Spektrum der Texte ähnelt dem der Gebete an Maria: Enthalten sind Tagzeiten der Heiligen (1r–16v),597 24 Bitten – gegliedert durch den Ruf „O heilige Mutter“ – die sich nicht nur an Anna, sondern alle Mitglieder ihrer Familie richten und mit einer Bitte an den heiligen Servatius schließen (17r–22v).598 Es folgen fünf Freuden, geglie-
594 SCHREINER , Maria, S. 79–83 u. 95–98; F. J. HOLZNAGEL, Art. Grüße, MarLex 3, S. 36–37. 595 DE FIORES, S. 163. 596 W ÜSTEN, S. 114–115. 597 Parallelen zu Texten in den kirchenjahrsbegleitenden Handschriften ließen sich nur punktuell beobachten und verdanken sich vermutlich dem Zufall der gleichen Über2 setzung des lateinischen Textes. VL 11, Sp. 102 werden im Artikel ‘Anna’ ‘Die historie, die ghetiden ende di exempelen vander heiligher vrouwen sint Annen’ geführt. Die Hilfsmittel erlauben keinen Vergleich mit dem Text der Darmstädter Handschrift, da immer nur der Anfang der Vita und der Schluss der Exempla zitiert wird. 598 2VL 11, Sp. 105 nennt die fraglichen Blätter unter den Überlieferungszeugen des Mirakels ‘Der Jüngling vom Doch’; der Text ist jedoch in Sonsbecker Handschriften nicht enthalten.
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dert durch Vaterunser (23r–24r), ein Abschnitt mit Grüßen599 (24r–28r) und ein nicht weiter spezifiziertes Gebet (28r). Anliegen sind Trost und Beistand in einer bestimmten Angelegenheit (Leerstelle 22r, ähnl. 26r), der Beistand in der Todesstunde (22v, 24r, 28r), die Gnade des höchsten Richters (30v) und die Fürsprache bei Maria (26r, 30v). Mit ihrer Verlagerung der Inhalte des Marienlobs in die vorangehende Generation600 sind die Gebetsinhalte typisch für die Annenverehrung, ebenso in der Berücksichtigung der gesamten Familie Christi.601 Die Gebete zu Anna wie auch der von ähnlichem Interesse an der heiligen Familie getragene kurze Abschnitt zum heiligen Joseph (Hs 982, 137r–139v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 15) sind Zeugnisse für die Teilhabe an aktuellen Frömmigkeitstendenzen gegen Ende des 15. Jahrhunderts.602 Neben den systematisch angelegten Handschriften mit liturgiebegleitenden Gebeten für das Heiligenjahr und den Gebeten auf Maria und Anna sind nur ausnahmsweise Gebete zur Verehrung anderer Heiliger vorgesehen. Zu nennen wären der Katharinenpsalter in der ohnehin abweichenden Hs 982 (145r–200r, ACHTEN/KNAUS, Nr. 15), der im Zusammenhang mit dem folgenden Text zu einer wundertätigen Katharinen-Reliquie zu sehen ist. Daneben gibt es lediglich einige Gebete auf den heiligen Erasmus (Hs 1939, 135r–140r, ACHTEN/KNAUS, Nr. 13; Hs 1936, 63v–67r, ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 3.6. Gebete zu Christus Anders als die Kommuniongebete bilden die Gebete an Christus in den 599
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Vgl. Trier, UB, Hs. 824/1698 8°, 260 –264 , moselfr. Klarissenkloster, um 1500; r Frankfurt, Stadt- und Universitätsbibliothek, Ms. germ. oct. 3, 62 . 600 Bsp. Hs 1932, 24 r–25r: Dyt sijn suuerlick grueken van sunte Anna. Ghegruet sijstu heilige vrouwe sancta Anna Een ere alre vrouwen Een stam der blomen daer die heilige geest in gerust heuet Ende daer die vrucht der hogester salicheit is van wt gespraten Daer van hemel ende eerde is gesciert ende verurouwet. Gegruet sijstu een scrynen des heiligen scattes Daer god mede geriket heuet die armoede der mynschelicker natueren. Gegruet systu schynende lampe Du die van di geuest den schijn duncker verborgentheit der alder figuren. Gegruet sijstu moder der heiliger vrucht die god sich seluer hadde van ewigher voirsichticheit wtuercaren toe enen pueren reynen schrynen synre heiliger menscheit e heuestu gedragen bynnen den slaete dins heiligen lichams welcke ons heeft gevriet van allen vlecken der sunden ... 601 Zur Annenverehrung vgl. allg. ASHLEY/SHEINGORN, bes. die Einleitung S. 1–68; DÖRFLER -D IERKEN, bes. S. 13–16. 602 Ihre regionale Verankerung lässt sich auch am Vorhandensein von Reliquien in der Weseler Kartause und an Annen-Statuen ablesen, eine davon in der Sonsbecker Kirche, s. D’ETEL, S. 642 (zur Weseler Kartause) u. 644 (‘Anna Selbdritt’ in der Sonsbecker Kirche, die nach WÜSTEN, S. 79, aus dem Andreaskonvent stammen könnte).
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Handschriften keine thematischen Blöcke, sondern sie ergänzen die inhaltlichen Schwerpunkte der unmittelbaren Umgebung. Auf den Gesamtumfang der berücksichtigten Handschriften bezogen, bilden sie neben Kommunion- und Mariengebeten die größte Gruppe. Verehrt werden dabei die fünf Wunden und das Leiden Christi sowie Herz und Antlitz. Einzelgebete werden zu einer „Dornenkrone“ zusammengesetzt.603 Vor allem in den älteren Handschriften stützt der Ort ihres Vorkommens und die inhaltliche Ausrichtung die These, dass die Gebetbücher ihren thematischen Rahmen in Messe und Eucharistie finden. In der ältesten Handschrift Hs 1876 vom Jahr 1456 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) bilden eine Übersetzung des ‘Salve meum salutare’ (265v–279v, BNM) und das sog. ‘Kölner Pater noster’ (279v–288v) ein thematisches Bindeglied zwischen den ‘Hundert Artikeln’ und einer Gruppe von Kommuniongebeten.604 Beide Christus-Gebete verknüpfen die Passionsbetrachtung mit Inhalten der Kommuniongebete, wie dem Gruß Christi oder dem in der Liturgie zur Eucharistie enthaltenen Paternoster. Auch die drei Christus-Gebete, die zum Abschluss der Handschrift auf die Kommuniongebete folgen (313v–322v), sind als Grüße angelegt und nehmen mit dem Sündenbekenntnis (bes. die Übersetzung des ‘Salve, tremendum caput nostri salvatoris’605 313v–317v, BNM), dem Anliegen der compassio und der Bitte um verschiedene Tugenden bekannte Inhalte der Kommuniongebete auf. Dieselbe Tendenz lässt sich auch an der inhaltlich verwandten Hs 1939 ablesen (ACHTEN/KNAUS, Nr. 13), wenn auf den Marienpsalter 1r–119v eine Reihe von Gebeten folgt (120r–154v), von denen eine Übersetzung des ‘Salve tremendum caput nostri salvatoris’ (124v–134v, BNM, abweichend von der vorigen Hs.) hier durch die Überschrift explizit zur Messbegleitung ausgewiesen wird. Das ‘Kölner Pater noster’ schliesst die Handschrift ab. Das Gebet Bl. 121r–124v, durch die Überschrift dem Leiden Christi zugeordnet, nimmt den Gedanken des Opfers Christi durch den Betenden auf, das auch in den Kommuniongebeten eine Rolle spielte. Neben diesen Gebeten zu Christus sind im genannten Abschnitt lediglich ein v
603 Totten vijf wonden ons lieuen here gebet (Hs 1876, 317 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 12), Hier begijnt en suuerlick gebet totten lijden ons lieuen heren Ihesu Christi r–v (Hs 1939, 121 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 13), Totten herten ons lieuen here (Hs 1834, v r 168 , ACHTEN/KNAUS, Nr. 21, vgl. ebd. 172 ), Totten aensicht ons lieuen heren r (Hs 1834, 178 , ‘Salve sancta facies’ mnl.) oder Een suuerlick croenken vanden lijden r ons lieuen heren (Hs 1936, 161 , kurze Fassung der ‘Dornenkrone’, ACHTEN/KNAUS, Nr. 27). 604 Zum ‘Kölner Pater noster’ vgl. MEERTENS II, S. 11–13, dort als ‘Dat cuelsche Pater noster’. Ein Gebet gleichen Titels erwähnt der VL-Artikel zu Johannes Brugman 2 ( VL 1, Sp. 1048–1052, hier 1051), jedoch mit abweichendem Inhalt; die Verfasserschaft ist unsicher. 605 Zu diesem Gebet MEERTENS II, S. 54–56.
D. Die Handschriften
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Gebet an die Dreifaltigkeit (120r–121r) und Gebete auf den Heiligen Erasmus (135r–140r) enthalten, die sich wohl gleichfalls auf das Anliegen der Meßbegleitung beziehen lassen. Daneben gibt es zwei Handschriften, bei denen für die Gebete zu Christus ein abweichender Zusammenhang besteht. Gebete in Hs 1932 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) werden unmittelbar eingerahmt von zwei kurzen Abschnitten mit verschiedenen Dicta, deren erstes den Wert hervorhebt, Gott zu dienen.606 Wahrscheinlich steht also an dieser Stelle die Betrachtung der Passion als christliches Werk und als Ausgangspunkt für die Einübung verschiedener innerer Haltungen im Vordergrund und erhält damit einen größeren Eigenwert. Voran stehen Betrachtungen zum Gründonnerstag, den kanonischen Stunden zugeordnet (33vff.); es folgt ein Passionsgebet, das auf nur wenigen Blättern (38r–44v) dazu auffordert, das Gebet des Paternoster mit der Betrachtung verschiedener, dreifach untergliederter Aspekte des Leidens Christi zu verknüpfen.607 Schließlich folgen Psalmen, die Christus am Kreuz sprach (45r–67r). In der jüngsten Handschrift (Hs 1936 vom Jahr 1509/10, ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) finden sich etliche auf Christus bezogene Gebete im letzten Abschnitt. Voran stehen Kommuniongebete (bis 160v). Der Abschnitt ist nicht ausschließlich dem Gebet zu Christus gewidmet, sondern enthält auch Gebete zu Gott Vater (219v–225v) und zur Verehrung Mariens (236v–240v). Charakteristisch sind Angaben zum Anliegen, die zumeist in den Überschriften enthalten sind. Sie stehen mit dem eigentlichen Gebets606
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36 –37 Suuerlike punten. Sunte Augustinus seecht Die ghene is een waerachtich kersten die nacht ende dach gade dient die sonder aflaeten syn gebade auerdenckt die r ar(37 )me wort der werlt op dat hi gade rijcke werde De ander den menschen sonder glorie wort gerekent op dat hi glorieos schin voer gade ende den engelen die in synen v herten gheen geuenscheit en heuet Werke sympe ende onbeulect is ... 37 Sunte Bernardus seecht Alstu siest dattu veroetmoedighet werdeste soe hebbe dat voer een guet r teiken want et is een argument der toecomender gracien (38 , hier wohl neuer Text) licke r cledinge voer dinen hemelschen vader Amen pater noster. – 44 (nicht bei ACHTEN/KNAUS): Svnte Bernardus seecht: O here suete woe mynden ghi ons die vanden bynnesten uwens herten wt liet trecken v bloet om ons te verloesen van der ewiger doet v seecht Augustinus die heilige leere (44 ) dencket woe seer hi v mynden Ende wat hi om v ghedaen heuet ende ghewracht Ende alsoe sal din herte moegen vermorwen in syn werde hilge bloet Ende sueticheit maken in uwen herten loepet totten herten ons lieuen here ende totten wonden ons lieuen here Die ouerloepen ende ouervloien van geuaden ende van gracien waer ons alle dat guet van ghecomen is dat ons ye geschieden ende gheschien sal. 607 Möglicherweise fehlt der Anfang, denn vor Bl. 38 wurden mehrere Blätter herausgetrennt. Die Gebete wurden von ACHTEN/KNAUS als ‘Ablassgebete’ bezeichnet, die damit offensichtlich stillschweigend auf den Inhalt des verlorenen Texts schließen. Die r thematisch ähnlich angelegten Gebete Bl. 68 ff. sind der Fürbitte für Verstorbene gewidmet. Vgl. inhaltlich die drei Pater noster im ‘Geistlichen Besuch des Kalvarienv bergs’ Hs 1936, 212 ff.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
text mitunter nur in lockerem inhaltlichen Zusammenhang. Anders als in den bisher beschriebenen Handschriften sind auch einige aus mehreren Gebeten zusammengesetzte Andachten enthalten, wie die lange und die kurze Fassung der ‘Dornenkrone Christi’ (161r–198r) und der ‘Geistliche Besuch des Kalvarienbergs’ (198v–219v), dessen Gebet als Bitte um Beistand in einer besonderen Angelegenheit, als Fürbitte für die Seelen verstorbener Angehöriger und als Bitte um Sündenvergebung eingesetzt werden kann. Anliegen der an Christus gerichteten Gebete sind der Erwerb von Gnade (181v, lange Fassung der ‘Dornenkrone’, 260r Gebet vom Leiden Christi), ein seliges Ende (152r, 230v), verschiedene Ablässe (233r Bernhardin von Siena, ‘O bone Jesu’ mnl., vgl. auch 240v Mariengebet) und die Fürbitte (241v–259v ‘Litanei vom Leiden Christi’ mit Leerstelle für einen Namen 258r). Die in dieser Handschrift enthaltenen Gebete zu Christus sind somit durch ein höheres Maß an Funktionalisierung gegenüber den mehr kontemplativ ausgerichteten Gebeten zur Messbegleitung gekennzeichnet. Inhaltlich vorherrschend sind Mahngebete an das Leiden Christi, Grüße und Bittgebete, denen häufig eine charakteristische Binnenstruktur eigen ist. Dominant ist dabei die Gliederung entlang des Körpers Christi, wie sie besonders prägnant die Übersetzung von Arnulfs von Löwen ‘Salve meum salutare’ Hs 1876, 265v–279v (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12, BNM) in der Formulierung eines Sündenbekenntnisses mit Blick auf die Füße, Knie, Seite, Brust, Hände und das Gesicht Christi zeigt. Nicht immer wird die Körperorientierung streng durchgehalten. Beispielsweise werden in der Übersetzung des ‘Salve tremendum caput nostri salvatoris’ (Hs 1939, 124v–134v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 13, BNM)608 auch die Werke, Begierden und die Furcht Christi sowie der Speer und das Holz des Kreuzes erwähnt. Zahlreiche Gebete konzentrieren sich auf die Wunden,609 andere auf das Leiden im Gesicht,610 wiederum andere auf das Herz.611 ‘Vom süssen Nav
608 ACHTEN/KNAUS und die BNM verweisen von diesem Text auf Hs 1876, 313 – v 317 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12), dessen Anlage jedoch nur entfernt ähnlich ist. Es handelt sich dabei um ein Sündenbekenntnis entlang des gemarterten Körpers Christi; genannt werden Haupt, Augen, Ohren, Zunge, Gedanken, Gefühle, Knie, Arme und Hände, Füße, Rücken, Herz und wiederum das Haupt. 609 ‘Kölner Pater noster’: Hs 1834, 180 r–184 r (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1876, v v v v 279 –288 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) u. Hs 1939, 140 –154 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 13); v v weitere Gebete zu den fünf Wunden Hs 1876, 317 –322 , anschließend zur Schulterr r wunde (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12); Hs 1834, 188 –189 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). Zur Betrachtung der Wunden Christi im Zusammenhang eucharistischer Frömmigkeit vgl. RUBIN, S. 302–306. 610 ‘Dornenkrone’, kurze Fassung (Betrachtung des Leidens Christi an Haupt, Ohren, r v Augen, Gesicht, Mund, Zähnen, Kinn, verteilt auf die Wochentage): Hs 1834, 132 –144 r r r r (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21), Hs 1936, 161 –181 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27), 177 –178
D. Die Handschriften
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men Jesu’ des Bernhardin von Siena (Hs 1936, 233r–236v, ACHTEN/KNAUS, Nr. 27, BNM) erhält durch die häufige Erwähnung des Namens Struktur und Rhythmus. Andere Gebete gliedern anhand des Lebens Jesu, insbesondere der Stationen seines Leidens.612 In den meisten Fällen werden Gruß, Mahnung oder Dank anlässlich der Passion mit jeweils passenden Bitten verbunden; zumeist Bitten um Sündenvergebung, Heil und Gottesbegegnung, aber auch Bitten um die göttliche Liebe oder andere Tugenden. Mit ihrer Gliederung in einzelne Membra entsprechen die Gebete den Forderungen, die im männlichen Zweig der devotio moderna in den Anweisungen zur Meditation für den Einstieg gegeben werden, wonach ein einzelner Betrachtungspunkt den Ansatz bilden soll.613 Sie sind jedoch deshalb nicht durchweg als Ausdruck der neuen Frömmigkeit zu betrachten, da sich oft genug ältere lateinische Gebete als Vorlagen auffinden lassen.614 Sie zeigen eher das Resultat einer Durchmusterung der Tradition mit einem an den Vorstellungen der devotio moderna geschulten Blick. Zudem ist der mögliche Ort des Gebets vor einem Andachtsbild zu berücksichtigen, vor dessen Hintergrund der ausgeprägte Körperbezug als inhaltliche Referenz und mnemotechnisches Hilfsmittel erscheint. Vergleichbares lässt sich auch an umfangreicheren Werken zur Betrachtung des Lebens Jesu, wie den ‘Orationes et meditationes de vita Christi’ des Thomas von Kempen aufweisen.615 Bereits Geert Grote hatte als Hilfe für den Einstieg die Betrachtung bildlicher Darstellungen empfohlen.616 Von dieser Praxis wird auch aus verschiedenen Frauenkonventen berichtet, wenngleich die Betrachtung ohne konkrete bildliche Stütze den Vorrang erhielt.617 Der r
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Gebet, Papst Johannes zugeschrieben, 178 –180 Hymne ‘Salve sancta facies’ mnl. (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 611 Hs 1834, 168 v–177 r (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 612 Hs 1834, 186 r–188 r (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21); Hs 1936, 181 v–198 r ‘Dornenv v krone’, lange Fassung mit 18 Grüßen, sonntags zu lesen, 198 –219 ‘Geistlicher Besuch v v r r des Kalvarienbergs’, 241 –259 erster Teil der ‘Litanei vom Leiden Christi’, 260 –300 Gebet vom Leiden Christi (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27), Hs 1939, 121r–124v (ACHr r TEN/KNAUS, Nr. 13). Eine Mischform bilden die Gebete Hs 1932, 38 –44 , wo den inneren Seufzern, dem Brechen der Augen und verschiedenen Stationen der Passion jeweils drei Pater noster zugeordnet werden (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26). 613 SCHUPISSER, S. 175f. 614 Vgl. die Ausführungen zu den Gebeten zu Christus bei MEERTENS II, S. 1–69, deren Grobgliederung den hier genannten Hauptthemen entspricht. 615 COSTARD, ‘Orationes et meditationes’, S. 43–45 u. 52–53. 616 VAN E NGEN, Basic writings, S. 43 u. 102. 617 MAK, S. 109, S. 130 Vermutung zum Zusammenhang von Gebetstexten und bildender Kunst; CARON, S. 464–465. Zum Einsatz von Bildern in Klöstern im heutigen deutschen Sprachraum vgl. v.a. die Arbeiten von HAMBURGER , die jedoch die devotio moderna unberücksichtigt lassen.
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III. St. Andreas in Sonsbeck
Fokus auf die Wunden Christi, sein Herz oder sein Gesicht konkretisiert schließlich in verschiedenen Formen das Anliegen der Gottesbegegnung und die Wege zum Innersten Christi.618 Das Herz vertritt häufig den Antrieb Christi, die Liebe zu den Menschen, und ist gleichzeitig ein Bindeglied zur Gottesliebe des Beters und seiner inneren Haltung, die sich in Tugenden ausdrückt.619 Demgegenüber bündelt im Gegenzug das Gesicht als Teil des Äußeren alle Merkmale des Wesens und bildet das Körperteil, an dem sich Begegnung manifestiert. Mit ihrem mnemotechnisch begründeten Ansatz bei Körper, Herz und Gesicht Christi zeigen die Gebete aber auch ein hohes Maß an Bewußtsein für die Körperlichkeit und die Verfasstheit des Menschen. Die Texte in den Sonsbecker Gebetbüchern zeigen Möglichkeiten der Ausgestaltung der persönlichen Andacht in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als der Konvent sukzessive Elemente des klösterlichen Lebens übernahm. Anhand der Verfasserangaben, die die Gebete Kirchenvätern und -lehrern, Päpsten und Ordensleuten zuweisen, anhand des Rückgriffs auf Texte, die in Messe und Stundengebet verwendet werden, anhand des hohen Anteils an Kommuniongebeten und anhand der inhaltlichen Schwerpunkte – Gottesbegegnung, Bewahrung vor Verdammnis, Passionsbetrachtung, Sündenvergebung, Fürbitte –, die Inhalte der Messe als thematischen Rahmen erkennen lassen, wird die Verankerung der im Konvent vorgesehenen Spiritualität in der mittelalterlichen Kirche deutlich. In den Traktatsammlungen dominieren Texte von Verfassern der devotio moderna und Werke, die in den aus ihr hervorgegangenen Schwesternhäusern häufig gelesen wurden. Enthalten sind Gebete, die bestimmte Anliegen und Betrachtungspunkte formulieren, aber auch aus verschiedenen Gebeten 618 Vgl. z.B. die Grüße zu den Fünf Wunden, im Register bei STOOKER/VERBEIJ unter v Ps.-Franziskus geführt, hier Hs 1876, 317 f. (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12): Ic gruet di mytter engelscher weerdicheit O ouer suete wonde des sueten herten myns gecrusten Ihesus O woe sal ic di alre suetelixte genoemen edel roesvaer gaet Daer wt wloet dat bernende bloet wtten heiten troen des paradijs Doe geschoert wart die tridsoer der heiliger v r drieuoldicheit Mitten gewelc der mynnen ...; Hs 1834, 188 –189 : ... O here Ihesu Christi hemelsche gerdener Ic bid v doer die hemelsche poerte te uwes sueten herten Dat ic mach in gaen inden verweenden garden uwer sueter siden Ende alle uwer heiliger wonden Ende plucken enen roesen krans Op dat ic myt deser conyncklicker cierheit verwandelt warde in een hemelsche siel ... (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21). 619 Vgl. besonders die an das Herz Christi gerichteten Gebete Hs 1834, 168 v–177r; v bemerkenswerterweise beginnt das zweite Gebet 172 mit einem Verweis auf die zweite Taufe: O Alre liefste ic come totter fonteynen dyns godlicken herten Ende begeer inden water gewasschen ende gereynicht toe warden van alle mynen sunden in dynen sueten bloede Als in eenre andere doepen anderwerf weder wernyet ende gedoept toe warden O suete Ihesu ic come condelicke tot di totten casteel dyns gotlicken herten op betrouwen dynre guedertierenheit ... Zur Orientierung auf das Herz Christi vgl. auch das Beispiel bei MAK, S. 153.
D. Die Handschriften
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zusammengesetzte Andachten, die durch das Gebet vor einer Darstellung Christi oder Mariens und durch eine bestimmte Körperhaltung besonders ausgestaltet werden sollen, und schließlich feststehende Texte wie den Psalter, der durch Kollekten und die Einrichtung als Marienlob in den Dienst aktueller Anliegen gestellt wird. Die Gebetbücher selbst sind nicht dazu eingerichtet, das Gebet mit ihrer Hilfe vor einem geeigneten Bild zu praktizieren; ihre Illustrationen, die mit den enthaltenen Kupferstichen eine aktuelle buchgeschichtliche Entwicklung aufgreifen, scheinen sich auf die Hervorhebung bestimmter Anlässe zu konzentrieren und sind nicht auf die funktionale Unterstützung ausgerichtet. Mit diesem Profil erweisen sich die Gebetbücher als Produkte einer Übergangszeit, in der der Rückgriff auf probate Texte und der Anspruch verstehender Durchdringung nebeneinander stehen; Körperorientierung und Bildgebrauch finden sich neben Gebeten tiefster Innerlichkeit. Während die Gebete zur Begleitung des Kirchenjahrs und die Kommuniongebete die Spiritualität der Konventualinnen auf die kirchliche Tradition ausrichten, zeigen die Gebete zur Verehrung Christi und Mariens die zeitgenössische Herangehensweise über menschlich nachvollziehbare Ansätze, wie den bei der Vita, beim Körper und bei den Gefühlen. Dementsprechend erscheint Maria vor allem als Mutter Christi; gepriesen wird ihre Würde und Gottesnähe. Die Gebete an Christus knüpfen besonders an Wunden, Herz und Antlitz an und fokussieren dabei Orte der Begegnung. Herkunft und Ansatz der Gebete lassen sich nicht auf einen Ursprung innerhalb der devotio moderna zurückbeziehen. Sie zeigen vielmehr eine Durchmusterung von Tradition und aktuellen Entwicklungen mit einem an den Idealen der Bewegung geschulten Blick.
IV. Resümee A. Buch- und Schriftkultur im Kontext des geistlichen Lebens Die Untersuchung zweier aus der devotio moderna hervorgegangener Konvente mit reichem erhaltenem Handschriftenbesitz hat das breite Spektrum von Schwerpunkten und Entwicklungsmöglichkeiten vor Augen geführt, das in zwei Schwesternhäusern derselben Region ausgeprägt werden konnte. Während sich das Schwesternhaus Nazareth in Geldern schon bald zu einem Augustinerinnenkloster entwickelte und einen reichen Bestand an Traktatsammlungen hinterließ, in dem Werke aus allen wichtigen Entstehungsräumen geistlicher Literatur in der Volkssprache aufzufinden sind, stammen aus dem späteren Tertiarinnenkonvent St. Andreas in Sonsbeck vorwiegend Gebetbücher, die ein ausgeprägter inhaltlicher Zusammenhang mit der Liturgie kennzeichnet. Dennoch lassen sich einige Vergleichsmomente benennen und im Kontext der Buch- und Schriftkultur der devotio moderna allgemein, aber auch im Kontext spätmittelalterlicher Frauenklöster beschreiben. Die aus beiden Konventen erhaltenen Bestände entstanden in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts, als man in Geldern mit dem Klosterbau begonnen hatte und in Sonsbeck die Einführung der Klausur für die ersten Konventualinnen bevorstand. Auch die Urkundenüberlieferung aus beiden Konventen ist – abgesehen von der Gelderner Gründungsurkunde im Stadtarchiv – nicht aus der Anfangszeit, sondern erst ab dem zweiten und dritten Viertel des 15. Jahrhunderts erhalten. Gründe für das Abbrechen der Handschriftenproduktion lassen sich nur im Fall des Sonsbecker Andreaskonvents vermuten, wo Anfang des 16. Jahrhunderts verschiedene Indizien für einen Niedergang sprechen. Die Buch- und Schriftkultur begleitet in beiden Konventen eine geistliche und wirtschaftliche Blütezeit und gehört zu den Mitteln der klösterlich geprägten Ausgestaltung des Konventslebens. Das Auftreten in einem bestimmten Zeitabschnitt erweist die Schriftkultur als wichtigen Indikator für ein prosperierendes Konventsleben. Auffällig ist, dass sich, vielleicht durch Überlieferungszufälle bedingt, in beiden Konventen keine spätmittelalterlichen Belege für einen Austausch von Codices oder Texten zwischen dem Konvent und der städtischen Umgebung nachweisen ließen. Dafür könnte die allgemeine Haltung zu Buch und Lebenszusammenhang verantwortlich sein, aber auch eine tatsächliche Zurückhaltung und eine deutliche Trennung der klösterlichen
A. Buch- und Schriftkultur im Kontext des geistlichen Lebens
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Sphäre von der laikalen Umgebung. Schließlich wäre auch ein gering verbreiteter Buchbesitz im Umkreis der Konventualinnen, die wohl mehrheitlich aus der näheren Umgebung stammten, eine Erklärungsmöglichkeit für das beobachtete Profil. Handschriften mit geistlicher Literatur aus Geldern und Sonsbeck versammeln Texte, die als Allgemeingut für die persönliche Aneignung oder für das Vorlesen vor der Gemeinschaft bereitstanden und in einem jeweils neu zu entwickelnden Kontext eingesetzt wurden. Durch das Format und, im Fall der meisten Sonsbecker Handschriften, durch Umfang und Ausstattung sind die Codices nicht erkennbar zur einer ständigen und unmittelbaren Alltagsbegleitung angelegt. Eine abschnittsweise Lektüre zu festgesetzten Zeiten, die normative Quellen nahelegen, und, im Fall der Sonsbecker Handschriften, die Lektüre an bestimmten Orten scheinen hingegen gut vorstellbar. Auffällig ist das weitgehende Fehlen von Hinweisen und Einträgen zu Entstehung und Gebrauch der Handschriften. Einträge mit Sterbedaten von Angehörigen heben die Unterstützungsfunktion einiger Sonsbecker Handschriften bei der persönlichen Fürbitte hervor. Nur in einer Gelderner Handschrift finden sich mit spitzem Griffel ohne Tinte eingetragene Hinweise zum Vorlesen – leest dijt niet und lest vort (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089, 34r u. 34va) –, was nahelegt, dass konkrete Alltagsbezüge nicht in die Codices aufgenommen werden sollten. Weder aus Geldern noch aus Sonsbeck sind Texte erhalten, die sich als Ertrag der Seelsorge im Hause identifizieren ließen. Die Handschriften eignen sich somit nicht unmittelbar für Auskünfte über die Frömmigkeitspraxis vor Ort. Ihre Inhalte bilden vielmehr die Außenansicht des historischen Frömmigkeitsideals; Schwerpunkte markieren für wichtig Erachtetes in Aufbau und Praxis persönlicher Spiritualität. In einigen Fällen lässt sich zeigen, dass die enthaltenen Texte hinsichtlich der individuellen Frömmigkeitspraxis über die Konventsgrenzen hinaus die Berichte erzählender Quellen erhellen. So vermerkt das ‘Emmericher Schwesternbuch’ für eine Konventualin Andacht und innere Beteiligung bei der Betrachtung des siebenfachen Blutvergießens Christi und der sieben Betrübnisse Mariens während der Messe.1 Beschrieben werden damit Betrachtungsformen, für die sich leicht entsprechende Texte in den Gebetbüchern finden lassen. Für die Verehrung der Heiligen und die Kenntnis des Heiligenkalenders werden sowohl im ‘Emmericher Schwesternbuch’ wie auch in den Viten aus Deventer vorbildhafte Beispiele genannt. Die Emmericher Konventualin Griet van Gorchem stand an besonderen Heiligenfesten früher auf und verrichtete ihr Gebet in Verborgenheit. 1 Hoer oeffeninge onder mijssen was altoes die seuen bloetstorttinghe ons lieuen Here en die seuen droefheit onser lieuer Vrouwen ende hier hadde si alte groete deuoecie ende ynnicheit in, BOLLMANN/STAUBACH, S. 204.
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IV. Resümee
Sie weckte ihre Schwestern mit dem Hinweis auf den Festtag.2 Auch die Texte in den Handschriften machen Angebote zur Heiligenverehrung, die für den Einzelnen praktikabel waren. Bezeichnenderweise sind aus Sonsbeck Gebetszyklen zum Heiligenjahr in mehreren Handschriften erhalten und aus Geldern eine Martyrolog-Bearbeitung, für die sich bisher keine Parallelen finden ließen. Berichte und Texte verdeutlichen hier das Bemühen um neue Formen. Ähnliche Korrespondenzen sind in der Zusammenschau von Bemerkungen zu der Verehrung der fünf Wunden,3 dem Gebrauch des Psalters,4 imaginierten Besuchen des Ölbergs und anderer heiliger Stätten5 sowie dem Gebet von Mariengrüßen6 zu beobachten. Die 2
Ende wannert enige sunderlinghe hochtijden waeren of merckelicke heiligen, soe stont si altoes eer op dan die gemeyn susteren ende dede al heijmelick hoer gebet. Ende als si hoerden dat die clock vier sloch of dattet daer dichte bij was, soe plach si toe clappen ende seide: „Lieue susteren, stat doch wacker ende vuerichlicken op, et is huden dese werdige hochtijt of des heilige dach“, ende soe / noemden si den heilige, wes dach dattet dan was, op dat wij toe bet opstonden. BOLLMANN/STAUBACH, S. 116. Weitere Beispiele für Heiligenverehrung ebd., S. 170 (Schweigen am Heiligenfest) u. S. 196 (Heiligenverehrung durch hundert Pater noster). Vgl. auch einen Bericht im ‘Deventer Schwesternbuch’: Si hadde sonderlinge grote devocie totten hiligen, ende die plach si alle dage mit oere gebede te eeren. Ende alset dan enyge merclike hiligen weren, soe was si alsoe vuerich ende begeerlick, dat si enen anderen ondertijden mit oere devociën verwecte. Ende alsoe condich was si der hiligen, recht of si mit sancte Pauwel in den derden hemel gerucket hadde geweest, ende hadde si daer leeren kennen. Ende het en was nouwe een hilighe van gemyenen hiligen, si en wiste, wanneer dat oer dach of oer feeste was. Ende hieromme soe wie dat niet en wiste van alrehande hiligen, of welken tijt dat si quemen, die genck tot oer; want si wiste hem daer gemyenlick op te berichten. DE MAN, Stichtige punten, S. 233f. 3 DE MAN, Stichtige punten, S. 189: Gerbrich ten Voerde kann, da sie in der Küche arbeiten muss, ihre Tagzeiten nicht kniend lesen und klagt sich dafür an ... ende oeck dat si die hilige vijf wonden ons lieven Heren alsoe niet geëert en hadde, als si wal gedaen mochte hebben. 4 B OLLMANN/STAUBACH, S. 179 Erwähnung einer auswärts bestellten Psalterhandschrift, die für den Gebrauch eingerichtet werden soll. 5 B OLLMANN/STAUBACH, S. 246: Deser seluer suster heuet si (die Schwester Beel te Mushoel) mennich deuoet ynnich punt geleert, bijsonder soe leerden si hoer dat si altoes des auents solde gaen mit onsen lieuen Here aen den berch van Olijueten ende daer mit hem vernachten. Ende als si dan des mergen op stont, soe solde si die passie voert veruolligen ende hoer oeffeninge daer alden dach in hebben, BOLLMANN/STAUBACH, S. 262 Einleitung eines Visionsberichts: Ende eens gevielt op en Gueden vridach des mergens omtryent twee vuren, dat si quam wt der kerken ende wolde gaen daer buten in den hoef, om toe beden mijt onsen Here aen den berch van Olyueten ... soe suet si recht tegen hoer in den wech toe gemoet comen onse lieue here Ihesus Christus gaende gebueget ende dragende een cruce op sijn schoelder ... Vgl. dazu den ‘Geistlichen v v Besuch des Kalvarienbergs’ Darmstadt, ULB, Hs 1936, 198 –219 (ACHTEN/KNAUS, v v Nr. 27) und Bonn, UB, S 2053, 64 –68 . Zum Vorkommen dieser Übung in Maaseiker Handschriften s. RUDY. In der Sonsbecker Pfarrkirche St. Maria Magdalena steht heute ein im Jahr 1483 entstandener freiplastischer Kalvarienberg, der sich zunächst außerhalb
A. Buch- und Schriftkultur im Kontext des geistlichen Lebens
305
Praxis des Mariengrußes und die damit verbundene schrittweise Betrachtung des Lebens Jesu wird bereits recht ausführlich in der Predigt beschrieben, die einem „Pater von Windesheim“ zugeschrieben wird, der vermutlich mit dem Agnetenberger Prior Wilhem Vornken zu identifizieren ist, der in den Jahren 1425 bis 1454 der Windesheimer Kongregation vorstand. Er berichtet darin von einem Kloster, in dem es üblich war, Novizinnen täglich ein Mariengebet lesen zu lassen, dazu ein Buch mit Betrachtungspunkten zum Leben Jesu. Nach jedem Abschnitt wurde ein ‘Ave Maria’ gesprochen, um die Aspekte des Lebens und Leidens Christi einzuprägen. Der Prior berichtet zudem, mit welcher Härte man im Konvent die Verinnerlichung zu erreichen suchte.7 Gerade für Texte mit Praxisbezug bestätigen die genannten Beispiele, dass die Handschriften in ihrem Bestreben, Ausdrucksformen persönlicher, individuell zu praktizierender Frömmigkeit bereitzustellen, den geistlichen Zielen der Frauenkonvente entsprachen. In anderen Fällen lässt sich ein Spannungsverhältnis zwischen Überlieferungsbefund und historischer Praxis beobachten. So müssen die zahlreichen Kommuniongebete in Sonsbecker Handschriften und einige thematische Blöcke zur Eucharistie in Gelderner Handschriften in keinem Verhältnis zur Kommunionhäufigkeit in den Konventen stehen. Allgemein ist von mehrwöchigen Abständen auszugehen.8 CHARLES CASPERS hat darder Kirche auf dem Friedhof befand (WENSKY, Sonsbeck. Geschichte, S. 115f.). – BOLLMANN/STAUBACH, S. 262: Si plach oec die heilige steden daer God gewandert had toe versucken ende toe visentieren mijt hoeren gebede. Ende si had oec sommijghe pateronen ende heiligen, daer si toe wanderden geistelick mijt gebede tegen dat hoer r v dach quam. Vgl. Darmstadt, LUB, Hs 982, 220 –249 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15) . 6 B OLLMANN/STAUBACH, S. 170: Si hadde alte groete deuocie tot onser lieuer Vrouwen ende si schref oec sommijghe susteren onser lieuer Vrouwen kransken, opdat si den tot hoere eren solden leesen. 7 Ic weet oec noch een cloester daer die susteren oec devotelick leven, en sy hebben dese ghewoente als mi di mater self seide, ende is oec een goede ghewoente wanneer sy daar yement ontfanghen die geeft men daghelix een vrouwen-hoeken te lesen, en een boecxken daer die punten van den leven en liden ons liefs heren in staen; tusschen elc puntken lesen sy een ave maria, mar is alleen om dat ave maria niet ghedaen mar om die particulen van den heiligen leven ende liden ons heren datse die in haer harten souden printen. Ende die moeten sy leren ende seggen alle dage haer lesse op voer die suppriorinne; dit moeten sy doen het sy willens of onwillens, hier houden sy se toe diewijl dat sy jonc syn het si lief of leet; want als mi di mater seide, ende het is oec waer, al en smaecktet hen eerst niet maar als si out worden ende hen daer in oefenen ende wennen so wortet hen smakelick ende soet. BECKER , S. 375 zum möglichen Verfasser, Text: S. 380. 8 HAMBURGER nennt S. 89–100 eine Kommunionhäufigkeit von 15 Mal im Jahr bei mittelrheinischen Dominikanerinnen; Johannes Busch berichtet von der Anfrage der mater eines Tertiarinnenkonvents, die Beichte und Kommunion alle fünfzehn Tage einführen will, erwähnt bei SCHLOTHEUBER , S. 52; die Regel der Tertiaren von 1521 sah Beichte und Kommunion zu Weihnachten, Ostern und Pfingsten vor (ALLMANG, S. 33f.).
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IV. Resümee
auf hingewiesen, dass aus Sorge um eine würdige Kommunion im Spätmittelalter oft der geistlichen Kommunion der Vorrang gegeben wurde. Die Devoten hingegen befürworteten mehrheitlich die sakramentale Kommunion.9 Die zahlreichen Gebete, die die Frage nach dem würdigen Empfang aufgreifen, können so als Versuche verstanden werden, eine würdige Kommunion, die die Heilswirksamkeit des Sakraments gewährleistet, zu unterstützen. Die große Anzahl der Gebete zeigt den Eifer in diesem Punkt. Ein andersgeartetes Spannungsverhältnis lässt sich für die anspruchsvollen Texte im Gelderner Bestand vermuten, die sich durch ihren Gehalt oder ihre inhaltliche Aussage von der Masse des Überlieferten unterscheiden. Zahlreiche Texte thematisiern Wege zur unio und ihre Bedingungen. Mit dem Schreibverbot für Frauen, das die Windesheimer Kongregation anlässlich der Tätigkeit der Genter Mystikerin Alijt Bake aussprach, und dem Beschluss des Münsterschen Colloquiums, der den Gebrauch der Begriffe sponsus und sponsa verbot und damit auf die Brautmystik anspielte, gibt es aus dem Bereich der devotio moderna Initiativen zur Begrenzung mystischer Bestrebungen. Das Vorhandensein der Texte relativiert hier die Aussagen der oft restriktiven normativen Quellen und einschränkenden Äußerungen der geistlichen Betreuer. Auch in süddeutschen Dominikanerinnenklöstern steht die Textüberlieferung mitunter im Kontrast zu den Äußerungen der Beichtväter, die insbesondere mystische Erfahrungen scharf kritisierten.10 Übereinstimmung und Kontrast verdeutlichen, inwiefern die Buch- und Schriftkultur Auskunft über die Spiritualität verspricht: Während die Äußerungen der zeitgenössischen Beichtväter eher die Grenzen zutage treten lassen, bieten Handschriften und Texte Anhaltspunkte für gedankliche Spielräume und Ideale der geistlichen Mentalität.
B. Handschriften mit geistlicher Literatur als Reformbeitrag Die Entstehung umfangreicher Handschriftenbestände im Zuge der Intensivierung des geistlichen Lebens nach einer Klosterreform, oft gleichbedeutend mit der Wiedereinführung oder sorgfältigeren Beachtung der Klausur, ist allgemein kennzeichnend für volkssprachige Handschriftenbestände des 15. Jahrhunderts.11 Insofern bildet die Buchkultur der vorge-
9 CASPERS, S. 213–218. 10 REHM, Diss., S. 136
(Münstersches Colloquium). WILLIAMS-KRAPP, Bewertung mystischer Erfahrung. 11 MERTENS, Mystieke cultuur, S. 129–130; W ILLIAMS-KRAPP, Ordensreform und Literatur; ders., Observanzbewegungen. Als abweichendes Beispiel hat kürzlich T HALI
B. Handschriften mit geistlicher Literatur als Reformbeitrag
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stellten Frauenkonvente eine spezielle Ausprägung einer verbreiteten Reforminitiative. Auch in Männerkonventen mit lateinischer Bibliothek ist ein grundsätzlicher Zusammenhang zwischen Reform und Schriftkultur zu beobachten.12 Wie die süddeutschen Nonnen griffen die niederrheinischen Konventualinnen im Zuge des Bestandsaufbaus auf ältere geistliche Literatur in der Volkssprache zurück. WERNER WILLIAMS-KRAPP hat für Süddeutschland der ‘Überlieferungsexplosion’ im 15. Jahrhundert pointiert eine ‘Literaturexplosion’ im 14. Jahrhundert gegenübergestellt und mit diesen Schlagworten die literatur- und überlieferungsgeschichtliche Gesamtentwicklung beschrieben. Letztere ist maßgeblich auf die in Reformkonventen einsetzende Schreibtätigkeit zurückzuführen.13 Das Phänomen der Aufnahme älterer Werke im 15. Jahrhundert ist in der Gelderner Bibliothek gut an den Werken Ruusbroecs an Texten von Meister Eckhart und aus dem Umkreis Eckharts zu beobachten, deren Überlieferung nicht bis ans Ende des Untersuchungszeitraums reicht. Auch die wenigen Sonsbecker Handschriften mit Traktatsammlungen enthalten Bewährtes aus der Gründungszeit der devotio moderna und fügen sich in diesem Punkt zur literaturgeschichtlichen Gesamtentwicklung. Für die Frauenkonvente der devotio moderna markiert der Rückgriff auf vorhandene Literatur eine Epoche eigenen Rechts. Während die ältesten von Frauen verfassten Texte, wie die ‘Formula vivendi’ der Salome Sticken (gest. 1449) und die Werke der Genter Priorin Alijt Bake (gest. 1455) in der Zeitspanne vor dem intensiven Bestandsaufbau entstanden, setzte die literarische Tätigkeit der Windesheimer Chorfrauen erst wieder gegen Ende des 15. Jahrhunderts ein.14 Mit wenigen Ausnahmen entstanden Codices mit Vitenüberlieferung aus Frauenkonventen der devotio moderna nicht vor dem dritten Viertel des 15. Jahrhunderts.15 Zu dieser Zeit wurden in Geldern nur noch wenige Handschriften hergestellt. Im Sonsbecker Andreaskonvent konzentrierte man sich auf Handschriften mit Gebetüberlieferung. Insofern entspricht das Fehlen von Texten, die im Haus selbst entstanden, der historischen Gesamtentwicklung. Für die Frage nach der Ausprägung einer Schriftkultur im Sinne einer „pragmatischen Schriftlichkeit“ (STAUBACH) und damit für die Frage nach dem Reformbeitrag der devotio moderna wurde mit den Handschriftenbedie literarische Kultur im Kloster Engelthal vorgestellt, einem unreformierten Landkloster in der Nähe von Nürnberg. 12 SCHREINER , Verschriftlichung, S. 37–75; ROTH, Literatur und Klosterreform. 13 W ILLIAMS-KRAPP, Ordensreform und Literatur, S. 41. 14 MERTENS, Mystieke cultuur, S. 129; SCHEEPSMA, Deemoed en devotie, S. 29–34 (Überblick). 15 SCHEEPSMA, Levensbeschrijvingen, S. 233ff. Die Handschrift des ‘Emmericher Schwesternbuchs’ ist verloren, vgl. dazu COSTARD, Der Archivar 55 (2002), Heft 2, S. 166 (Rez. BOLLMANN/STAUBACH).
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IV. Resümee
ständen sowie dem Sonsbecker Kopiar und Memorienbuch umfangreiches Material untersucht. Es zeigte sich, dass das Leben in den Frauenkonventen weder in zeitlicher noch in funktionaler Hinsicht umfassend von Schriftlichkeit geprägt war. Hinsichtlich der Verschriftlichung von Erträgen des geistlichen Lebens im Haus und bei Vermerken über Entstehung und Gebrauch der Handschriften gibt es deutliche Leerstellen. Die Durchsicht der Gelderner und Sonsbecker Handschriften erbrachte, dass mit ‘Betrachtungen und Gebeten für den Tageslauf und für Anlässe des Konventslebens’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095, 1r–87r) ein auf die Verhältnisse in Frauenkonventen bezogener Text überliefert wurde, der außergewöhnlich detailliert das Alltagsleben als Ausdruck persönlicher Frömmigkeit vorstellt und damit den von STAUBACH beobachteten weitreichenden Verschriftlichungsgrad aufweist. Gebete, in denen kurze Betrachtungsabschnitte mit feststehenden Gebetstexten wie Paternoster und ‘Ave Maria’ abwechseln, stellen ebenfalls eine historisch gewachsene Verschriftlichung mündlicher Frömmigkeitsakte dar. Die überlieferten Gebetsformen sind älter, zahlreiche Exempla erwähnen sie ohne den Gebrauch von Büchern.16 Auch die klassische Ausprägung im Rosenkranz kommt ohne schriftliche Stütze aus. Allerdings sind die charakteristischen Gebetbuch-Inhalte nicht auf die devotio moderna beschränkt, wie exemplarisch die Handschriften aus dem Zisterzienserinnenkloster Wöltingerode zeigen.17 Die Zusammenschau der Handschriftenbestände ermöglicht es, die Sammlung geistlicher Literatur mit pragmatischem Lebensbezug als eigenen Reformbeitrag zu würdigen. Besonders der Gelderner Handschriftenbestand mit seinem Rückgriff auf Erträge geistlichen Literaturengagements in der Volkssprache umfasst ein breites Spektrum von Ansätzen, geistliche Inhalte pragmatisch mit Lebensbezügen zu verknüpfen. Dazu dienen Texte, die auf das gottesdienstliche Leben, aber auch auf das menschliche Handeln bezogen sind. Bei einigen Traktaten fällt auf, dass sie über ihre Form – Ich-Form, Wechsel zwischen darstellenden Abschnitten und zugehörigen Gebeten – Aneignungsmodelle bereitstellen. Als Königsweg des Anwendungsbezugs erscheint dabei das Gebet, da hier lesende Aneignung und gesprochene Ausführung zusammenfallen. Die häufig verwendeten Strukturmodelle der Vita, des Körpers oder des Passionsgeschehens zeigen ein Bewusstsein für Herangehensweisen, die den Zugang begünstigen. Besonders gegen Ende des 15. Jahrhunderts gewinnen pragmatische Lösungen in den Handschriften übergreifend an Gewicht. Es zeigt sich 16 T UBACH, Nr. 3611 (Gedanken an das Leiden Christi befreien eine Sterbende vom Schmerz), Nr. 3893 (Gebet befreit den Ehemann), Nr. 3913 (Kleider Mariens) und Nr. 5121 (Verehrung der Glieder Mariens). 17 RÜTHING, S. 205–208 u. 214.
B. Handschriften mit geistlicher Literatur als Reformbeitrag
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zudem, dass sich das unterschiedliche Profil der Handschriftenbestände durch das zeitliche Vorkommen der überlieferten Gattungen erklärt. Im letzten Viertel des 15. Jahrhunderts, als der Großteil der Sonsbecker Gebetbücher entstand, fällt in Gelderner Handschriften, deren Hauptteil etwas älter ist, die zunehmende Überlieferung von Gebeten in kleinformatigen Handschriften auf (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351; Gaesdonck, CA, Ms. 17; Mülheim, StA, Hs. 1091/5). Auch die Quarthandschriften enthalten vielfach Faszikel mit Gebeten oder mit zur Meditation anleitenden Texten (z.B. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337 mit den ‘Orationes et meditationes de vita Christi’ des Thomas von Kempen oder Ms. germ. qu. 1080 mit Imaginationsübungen zum Leben Jesu und Mariens). Offensichtlich fand man gegen Ende des Jahrhunderts mit Gebet und Imagination Formen, die das Bestreben, Texte mit möglichst großem Aneignungspotenzial bereit zu stellen, auf praktikable und nachvollziehbare Weise erfüllten. Auch wenn in den reformierten Nonnenklöstern der großen Orden im 15. Jahrhundert die Überlieferung von Gemeingut gleichfalls den Normalfall darstellt, zeichnet sich doch ganz allgemein ein Unterschied im Umgang mit Schreib- und Verschriftlichungsleistungen ab, der die Eigenart der niederrheinischen Handschriften hervortreten lässt. Aus dem ausgehenden 15. Jahrhundert sind Beispiele vor allem aus Süddeutschland erhalten, die die Seelsorge im Hause betreffen und die an Textherstellung und Überlieferung beteiligten Personen nennen. Der Weg persönlicher Beiträge in den Gemeinbesitz wird dabei offengelegt. Diese Herangehensweise zeigt sich beispielhaft an einer Predigthandschrift aus dem Nürnberger Claren-Kloster. Dem Besitzereintrag folgen Angaben zum Inhalt, die Auslegungen des Hausgeistlichen Stephan Fridolin ankündigen. Nachgetragen wird, dass die Predigten von der Priorin Caritas Pirckheimer verschriftlicht worden seien. Von diesen habe Schwester Margaretha Kreß die in der Handschrift enthaltene Abschrift angefertigt. Der Eintrag schliesst mit einem Segenswusch für die verstorbenen Verfasser.18 Eine 18 Das puch gehort zu sanct Clarn jn nurmberg. Ist vatter stephans selligen außlegung vber dy non vn(d) co(m)plet, zweite Hand: Aber diße Matery hat die Wirdig mutter Caritas pirckhameri(n) selige(n) an der predig auß des obgemelte(n) wirdige(n) vatters mu(n)dt von wort zu wort angeschriben(n) ... got geb jr den ewigen lon darvmb auch, das sie die ding gemerckt vnd geschribe(n) hat, het ir sunst nit; und swester margaretha kreßin hat diß puch von ir abgeschribe(n). Req(ui)esca(n)t [sic] in s(an)cta pace ... Zitiert nach SEEGETS, S. 59. Ähnliche Auskünfte werden über die Überlieferung der Predigten des Johannes Staupitz erteilt: Sölichs, als das in disem puchlein geschriben, ist nur von zuhörn des wort gots von frumen, gotliebhabunden kinder gots gemerkt und aufgeschriben warn, sovil möglich gewesen ist zu merken (S. 24, bezieht sich auf den gesamten Codex St. Peter b V 8, fol. 1r) Also enten sich die predig des wirdigen herren und vater Johanns Staubitz, die er gatan hat zu Salzpurg in der fasten. Wiewol si unvolkömenlich
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IV. Resümee
derartige Auskunftsfreude19 ist in Handschriften der devotio moderna undenkbar.
C. Handschriften als Spiegel des Literaturengagements der devotio moderna Die beiden vorgestellten Handschriftenbestände erlauben nicht nur Aufschluss über die Funktion geistlicher Literatur in Frauenkonventen der devotio moderna, sondern lassen sich auch als Spiegel des Literaturengagements der Devoten verstehen. Forschungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass die Vorstellung eines „Schriftapostolats“ der Devoten, eines Hineinwirkens in die laikale Umgebung durch Buch und Schrift, nur wenig Anhaltspunkte in den Quellen findet. Weder trug die Kopiertätigkeit für Ausgeschreiben sind aus krankhait der sinn und gedächtnüß, doch mag man wol etwas ainen gueten tail daraus nemen, versten und fruchtperlich prauchen. Auch pegert die schreiberin von allen den, die sölich predig lesen und dardurch in lieb, andacht, erkantnüß und dankperkait gegen got und dem leiden Christi erzünt werden, das si dem, der sölich predig getan hat und auch den, die si gemerkt und in geschrift gepracht haben, wellen wünschen und pegern genad und lan von got, darinn die schreiberin auch pegert tailzuhaben. SCHNEIDER-LASTIN, S. 125. Auch Predigten des Dominikaners Gerhard Comitis werden unter Beteiligung einer Nonne überliefert: In nomine domini nostri Jhesu Christi heben ich an dises puch mit dem wirdigen leiden vnsers lieben herren Jhesu Christi vnd synd hundert artikel seines wirdigen leidens. Die hot gepredigt der lesmeister pruder Gerhart, der gaistlich gotlich vatter des wirdigen ordens sancti Dominici, den swestern vnder linden in ir kirchen, die auch prediger ordens sind. Er hvb die artikel an zu predigen am montag noch des heiligen creuczes tag in dem herbst, do man zalt von gotes gepurt m cccc vnd in dem xxv jor, vnd also wurden sie geschriben mit der guten ler, die er dorzv det noch dem minsten von einer armen svnderin. Pitten got fvr disen lerrer, der si geprediget hot vnd fvr die armen swester, die sie hot an geschriben, vnd dorvmb das ir den artikel mit der ler kvnnent finden, so hon ich euchs avs gezeichent wo ir den artikel schollent suchen. Zitiert nach DE TRIBOLET-AESCHLIMANN, S. 346 nach Nürnberg, StB, r r r–v Cent. VI, 53, 72 -86 (Faszikel 5), 72 aus dem Nürnberger Katharinenkloster. Schließlich übernimmt eine Schreiberin Verantwortung für die Niederschrift der Predigten des Dominikaners Johannes Pauli: Item es ist ze wissen, ob an disen nachgeschriben predginen nit alle ding lieplich ufgeleit, maisterlich probiert und ordelich gezöigt sint, ist die schuld nit des wirdigen lesmaisters, sunder der armen schriberinen. Die flisklich begert, irs wellint verzichen und gott für sy bitten, zitiert nach: WARNOCK, S. 31. Demgegenüber lassen sich die Berichte über die Mitschrift von Predigten des Johannes Brinckerinck nicht konkret mit dem überlieferten Werk in Verbindung bringen, vgl. MERTENS, Postuum auteurschap., bes. S. 87f. Vgl. außerdem die Zusammenstellung zur Predigtüberlieferung in meinem Beitrag: Predigten in Frauenklöstern. 19 Der Kontrast wird besonders prägnant am Beispiel des Nürnberger Katharinenklosters deutlich, für das ausführliche Angaben zur Herkunft der Handschriften vorliegen, vgl. SCHNEIDER . Ausführliche Angaben zu Schreibereinträgen und Fremdbeständen auch bei SCHROMM , S. 34–50.
C. Handschriften als Spiegel des Literaturengagements der devotio moderna
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wärtige in nennenswerter Weise zur Finanzierung des Konventslebens bei noch war sie in der Grundtendenz missionarisch auf in der Welt lebende Laien ausgerichtet. Wichtige Initiativen stammen aus der Frühzeit, wie Geert Grotes ‘Getijdenboek’ und die programmatische Legitimation bestimmter Texte als Laienlektüre durch Gerard Zerbolt van Zutphen.20 Dennoch belegen nicht zuletzt die erhaltenen Handschriftenbestände das Literaturengagement der Devoten, das sich in den Konventen entfaltete. Auch die Handschriftenbestände bestätigen den Befund, dass die bekannten Verfasser aus Devotenkreisen, wie Gerard Zerbolt van Zutphen, Johan Scutken, Hendrik Mande u.a. der ersten Generation angehören. Übersetzungen der ‘Imitatio Christi’ und anderer Werke des Thomas von Kempen dürften zu den jüngsten Werken gehören, die übergreifend Verbreitung fanden.21 Die Texte entstanden zu einer Zeit, aus der insgesamt nur wenige Handschriften aus einer kleinen Zahl von Klöstern erhalten sind.22 An dieser Konstellation wird die Vorreiterrolle der Devoten und der ihnen nahestehenden Klöster bei der Verbreitung volkssprachiger geistlicher Literatur deutlich. Die zahlreichen Werke anonymer Verfasser und Übersetzer, die die Handschriftenbestände aus Geldern und Sonsbeck enthalten, könnten zwar gleichfalls dem Schriftengagement der Devoten zuzuschreiben sein, doch zeigt ihre Überlieferung aufschlussreiche Verschiebungen. Kaum eines dieser Werke erreicht eine Überlieferungsbreite, die an die Werke aus der Gründergeneration heranreicht. Offensichtlich bestand unter den Devoten in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts kein die gesamte Bewegung umspannender Literaturaustausch. STOOKER/VERBEIj haben beobachtet, dass Literatur allgemein vor allem unter benachbarten Klöstern ausgetauscht wurde23 – mit naheliegenden Konsequenzen für die Vielfalt der überlieferten Texte. Die Biografien von Verfassern volkssprachiger geistlicher Werke des 15. Jahrhunderts, deren Werke in die Bestände aufgenommen wurden, zeigen zudem ein Auseinandertreten von Frömmigkeitshaltung und Ordenszugehörigkeit. Der devotio moderna verbundene Autoren wie Johannes Brugman und Hendrik Herp traten zu den Franziskanerobservanten über; ebenso Dietrich Kolde. Dietrich Engelhus, der zusammen mit Johannes Busch als Visitator tätig war, blieb bis zum Jahr vor seinem Tod Weltgeistlicher und trat erst dann in das Windesheimische Augustinerchorherrenstift Wittenburg ein.24 Fraterhäuser und Windesheimer Chorherrenklöster übten offensichtlich in späteren Jahren keine spezielle Anziehungskraft auf potenzielle Verfasser 20 STAUBACH, Codex als Ware; ders., Laienlektüre; KOCK, 21 Dazu COSTARD, ‘Imitatio Christi’. 22 STOOKER /VERBEIJ I, S. 93. 23 STOOKER /VERBEIJ I, S. 119. 24 2VL 5, Sp. 20 zu Kolde, 2 VL 2, Sp. 557 zu Engelhus.
Laienlektüre.
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IV. Resümee
geistlicher Literatur in der Volkssprache aus. Demgegenüber ließen sich am Gelderner Bestand deutliche Hinweise auf die Kartäuser als Träger eines Literaturengagements im 15. Jahrhundert ablesen.25 Die nicht zu übersehenden Unterschiede zwischen den Beständen erklären sich demnach mit Grundtendenzen, die den Hauptbeitrag der devotio moderna, sofern er sich an bestimmte Verfasser binden lässt, auf die Frühzeit und die erste Hälfte des 15. Jahrhunderts datieren lassen. Sie erklären auch, warum in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts der Begriff devotio moderna seine Trennschärfe zur Charakterisierung volkssprachiger Handschrifteninhalte verliert.
D. Frauenfrömmigkeit am Niederrhein an der Schwelle zur Neuzeit Die niederrheinischen Schwesternhäuser gehören zur letzten Generation von Neugründungen im 15. Jahrhundert, die sich aus der Rückschau in die Erneuerungstendenzen des Ordenswesens im 14. und 15. Jahrhundert einordnen lassen.26 Vom Ergebnis her gesehen, war die Entwicklung zum Kloster ein Erfolgsfaktor für den Fortbestand, der im Fall der niederrheinischen Konvente durch die Kirchenpolitik der Landesherren begünstigt wurde, die am zeitgenössischen Wert eines geordneten Klosterlebens orientiert war. Von den niederrheinischen Beginenhäusern überdauerte kaum eines in seiner ursprünglichen Form, sondern wurde entweder in einen Tertiarinnenkonvent oder ein Schwesternhaus umgewandelt. Das Beispiel der vorgestellten Konvente legt nahe, dass die divergierende Entwicklung, eingebettet in den Stadtausbau, von einer Reihe lokaler Voraussetzungen 25
Für den Sonsbecker Bestand hat KLINKHAMMER, S. 133 auf wörtliche Übereinstimmungen eines Textes mit dem ‘Rosengärtlein’ des Adolf von Essen hingewiesen r r (Darmstadt, ULB, Hs 992, 48 –58 Een seer schoen zuverlicke oefeninghe vander baetscap der Joncfrouwen Maria der moeder ons heren. Doe got den menschen ontfarmden ende die schaeren der verlaerenre menschen riepen: O here waer sijn dijn alde barmherticheiden mer siet dit verstont die konnijnck daer hi rusten in sijns vaders schoet bekennende dijnen ende alre menschen ondanckberheit Ende sprack: My berouwet dat ic den menschen ghescapen heb ... daer ..er hij soe langhe is taernich geweest, 2 ACHTEN/KNAUS, Nr. 20). Da dieser Hinweis VL 1, Sp. 66–68 nicht wieder aufgegriffen wird, muss offen bleiben, ob tatsächlich Bezüge zum ‘Rosengärtlein’ bestehen. Allerdings ähneln die Imaginationsvorschläge in dieser Handschrift denen der Imaginationsübung zum Leben Jesu und Mariens aus dem Umkreis des Dominikus von Preußen (Berr r lin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 236 –253 ), so dass kartäusischer Einfluss durchaus auch Sonsbecker Handschriften prägen könnte, was sich jedoch nicht mit hinreichender Sicherheit nachweisen lässt. KLINKHAMMER verweist a.a.O. auch auf eine Handschrift mit einem ‘Leben Jesu’ Adolfs von Essen aus dem Essener Schwesternhaus im Kettwig. 26 E LM , Verfall und Erneuerung des Ordenswesens, hier S. 216.
D. Frauenfrömmigkeit am Niederrhein an der Schwelle zur Neuzeit
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abhing, wie der bestehenden Konventslandschaft, den Möglichkeiten geistlicher Betreuung und den Erwartungen vor Ort. Hier zeigen die vorgestellten Konvente exemplarisch verschiedene Wege, wie die schnelle Klostergründung in Geldern und die Ausgestaltung eines Beginenkonvents, an die die Stifterin des Andreaskonvents dachte. Die weit über das übliche hinausgehende Regelung der Wiederaufnahme einer Konventualin, die in einer Sonsbecker Urkunde über eine reiche Mitgift niedergelegt wurde (Kop. 47), spricht dafür, dass gelegentlich auch Erwartungen an die Reformkraft herangetragen wurden, die mit Blick auf das Kirchenrecht und Werte des Konventslebens kaum zu erfüllen gewesen sein dürften. Offensichtlich besaßen die Devoten hier ein gutes Maß an Flexibilität und Ernsthaftigkeit, um unter den lokal verschiedenen Bedingungen einen erfolgreichen Konventsaufbau zu betreiben. An der Herkunft der Konventualinnen lässt sich ablesen, dass die in den Schwesternhäusern angebotene Lebensform alle Schichten anzog. Ende des 15. Jahrhunderts sind in beiden Konventen Mitglieder der führenden Schichten nachweisbar. Prominentestes Beispiel ist die illegitime Herzogstochter Katharina von Geldern im Kloster Nazareth. SCHELER hat darauf aufmerksam gemacht, dass in der Region die Heirat unehelicher Adliger mit wichtigen Bürgerlichen der Bildung tragfähiger Loyalitätsstrukturen diente.27 Vergleichbares dürfte für die Herzogstochter im Gelderner Konvent gelten und die Akzeptanz des Hauses beim Gelderner Herzog zeigen. Für den Sonsbecker Andreaskonvent ließen sich neben Konventualinnen aus der lokalen Führungsschicht etliche Priestertöchter nachweisen, was die Verbundenheit des Hauses mit dem niederen Klerus zeigt. Über Folgen der jeweiligen sozialen Verankerung für das Konventsleben und die literarische Kultur können nur Vermutungen angestellt werden. So könnte der reiche, auch mit anspruchsvollen Texten ausgestattete Gelderner Handschriftenbestand auch als Reflex auf das intellektuelle (und kirchenpolitische?) Klima am Gelderner Hof zu verstehen sein. Unter Herzog Arnold von Egmont (1410–1473), der sich unter den Gelderner Herzögen am meisten um Gelehrsamkeit und Wissenschaft kümmerte, gedieh ein bescheidenes intellektuelles Klima.28 Möglicherweise bildeten diese Haltung des Fürsten und ein landesfürstliches geistliches Selbstbewusstsein zusammen mit den Möglichkeiten Gaesdoncks zur Textbeschaffung den Hintergrund für das Vorhandensein von Handschriften mit anspruchsvoller und kontrovers diskutierter Theologie im Gelderner Augustinerinnenklos-
27 28
SCHELER, „Die niederen Lande“, S. 106. NIJSTEN, Hof und Kultur, S. 375.
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IV. Resümee
ter.29 Für den Sonsbecker Andreaskonvent lässt sich eine inhaltliche Überschneidung der Gebetbücher, die aus aus Messe und Liturgie schöpfen, mit der geistlichen Lebenswelt des niederen Klerus beobachten, wodurch wechselseitige Verbundenheit und Verständnis gefördert worden sein dürften. Inwiefern die Frömmigkeit der Frauen eine Konventsentwicklung bestimmte, die am Ausgang des Mittelalters nochmals die prägende Kraft des Ordenslebens verdeutlichte und die Lebensform der Konvente für die kommenden Jahrhunderte bestimmte, muss offen bleiben. Mit dem liturgischen Akt der Nonnenweihe, den die Überlieferung aus beiden Konventen andeutet,30 der Einführung der Klausur, der Verehrung verschiedener Ordensheiliger und der Zugehörigkeit zu verschiedenen Verbänden sind Veränderungen zu beobachten, die zeigen, dass der Übergang zum Ordensleben mehr mit sich brachte als ein neues Etikett für die bisherige Lebensform. Nicht zuletzt die Handschriftenbestände zeugen davon, dass das stärker regulierte Leben auch geistliche Potenziale schuf, von denen die Konvente in den kommenden Jahrhunderten zehrten. Sicher ist, dass die allgemeine Verwendung der Volkssprache und das Interesse an Handschriften mit Unterstützungsangeboten zur persönlichen Frömmigkeit die Entstehung geistlicher Texte in dieser Sprache begünstigten. Die Frage nach der Verortung des geistlichen Lebens an der Epochenschwelle lässt sich nicht nur an die Lebensform richten. Während das Konventsleben im 15. Jahrhundert in unterschiedlichem Tempo in Formen des traditionellen Ordenslebens überging und damit die Affinität späterer Devotengenerationen zur spätmittelalterlichen Kirche deutlich macht (und deren Lebenskraft), verdeutlichen die Handschriften auf eigene Weise Grenzverläufe des Epochenwechsels. Einfache Beispiele bietet die Buchkultur, die durch inhaltsgleiche Handschriften,31 wiederkehrenden Buchschmuck und die Verwendung von Kupferstichen Erscheinungsformen 29 Zu dieser Überlegung stimmt die Ansicht SCHEEPSMAS, Meister Eckhart, S. 48, der als Eckhart-Leser „bestimmte religiös inspirierte höhere Kreise“ vermutet, „die sich der Kirche gegenüber einen gewissen Eigensinn erlauben konnten.“ 30 Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, Het is toe weeten dat die sustern deses Conventz inden iersten nae oere besluytingen ende wyllingen omtrent vj jaeren lanck niet enhebben gehadt enige blijuende Confessor by oen woenende ...; Düsseldorf, HStD, r Sonsbeck, Akten 2, 52 : Ende Daer nae Jn den Jair ons heren M.c.c.c.c. Ende lxxvij worden zu Dissen Closter gewijlt xxij susteren. Op des heilighen Abt Egidius dach Des Mans September. 31 Aus Geldern vgl. die weitgehend inhaltsgleichen Schwesterhandschriften außerhalb des Bestands für Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027 und Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088; aus Sonsbeck sind Darmstadt, ULB, Hs 981 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16), Hs 1894 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 18) und Hs 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17) weitgehend inhaltsgleich.
D. Frauenfrömmigkeit am Niederrhein an der Schwelle zur Neuzeit
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standardisierter Vervielfältigung zeigt, die den einsetzenden Buchdruck insgesamt kennzeichnet. Das Zurücktreten des Verfassers hinter das Werk, das die Textproduktion der Devoten bestimmt, wird auf die Handschriftenproduktion ausgedehnt, die nur als große Ausnahme Anhaltspunkte für die an der Herstellung beteiligten Personen enthält. Das Fehlen konkreter Lebensbezüge in den Handschriften – auffälliger Unterschied zu exponierten süddeutschen Beispielen – unterstreicht den instrumentellen Charakter und verweist darin voraus auf die größere Distanz zwischen Buch und Leser, wie sie das moderne Buchwesen kennzeichnet. Auch der Textbestand lässt sich als Parameter für die Standortbestimmung der Konvente an der Epochenschwelle verwenden. Dabei verweisen die unterschiedlichen Ansatzpunkte im Zugriff auf Texte und in der Einrichtung der Codices in Gelderner und Sonsbecker Handschriften auf verschiedene Facetten der Frömmigkeit innerhalb der devotio moderna mit unterschiedlichen Konsequenzen für Traditionsverankerung und Vorausverweis. Gelderner Handschriften zeigen durch ihren hohen Anteil an identifizierbaren Texten, dass die Devoten eine große Schnittfläche zwischen ihrem Frömmigkeitsideal und der spätmittelalterlichen geistlichen Literatur in der Volkssprache sahen, was im pragmatischen Bezug auf das geistliche Leben und seine zentralen Anliegen gelegen haben dürfte. In Deutschland bricht diese Literaturtradition mit der Reformation ab; nur wenige spätmittelalterliche Werke, z.B. die Predigten Taulers oder die vier Bücher der ‘Imitatio Christi’, haben eine ununterbrochene Überlieferungstradition bis in die Neuzeit.32 In den Niederlanden, wo die politische Entwicklung erst in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts den Klöstern und ihrer literarischen Kultur ein Ende setzte,33 gelangte eine weit höhere Anzahl geistlicher Werke zum Druck,34 die dadurch prinzipiell auch für Laienkreise verfügbar waren. In zeitlicher Hinsicht ist die Ausstrahlung der Traktatliteratur, wie sie der Gelderner Bestand enthält, somit auf das Mittelalter mit den regional verschiedenen Folgen der Reformation begrenzt. Der Konvent bewahrt ein Erbe, dessen Bedeutung außerhalb der Klostermauern schwindet. Im Bemühen um einen Anwendungsbezug der Texte ließen die Verantwortlichen für den Sonsbecker Bestand, soweit erkennbar, die bisherigen Lösungen volkssprachiger Literatur, wie sie der Gelderner Bestand zeigt, weitgehend beiseite und griffen auf Allgemeingut der Kirche zurück. Sie verbanden die Spiritualität mit der langdauernden Tradition der Liturgie, 2
32 Zur Tauler-Überlieferung allg. s. VL 9, Sp. 631–657; zur Verbreitung der ‘Imitatio Christi’: NEDDERMEYER, Radix Studii; bes. S. 466–474; ders., Verfasser, Verbreitung und Wirkung und COSTARD, ‘Imitatio Christi’. 33 LADEMACHER , S. 42–74. 34 NIJHOFF/KRONENBERG; VAN T HIENEN/GOLDFINCH.
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IV. Resümee
deren Wurzel bis in die Antike zurückreicht und die, wenn auch modifiziert, fortbesteht – mithin ein Phänomen der longue durée,35 das sich durch sein Hineinreichen in die Gegenwart mitunter gegen eine historische Betrachtung sperrt. Auch die Verfasserangaben für die Gebete, angelegt als Beglaubigungen der Wirksamkeit, schaffen Verbindungen innerhalb der Gemeinschaft der Kirche, die Lebenformen und Stände überspannen. Gebetsformen und Gebetsthemen, die offensichtlich gegen Ende des Jahrhunderts zunehmend als Möglichkeiten gefunden wurden, die Frömmigkeitspraxis des Einzelnen über Texte zu unterstützen, lassen sich bis weit in die Neuzeit in katholischen Gebetbüchern verfolgen.36 Der Ansatz bei der inneren Haltung, die Formulierung von Aneignungsmodellen und die Verschränkung von Imagination und Alltag prägen in den folgenden Jahrhunderten die Texte in Gebet- und Andachtsbüchern.37 Wenn man sich dazu vor Augen hält, dass, wie PAUL SAENGER verdeutlicht hat, ein Gebet zu sprechen, namentlich für katholische Christen, lange Zeit bedeutete, ein Gebet zu lesen,38 werden nochmals Tragweite und Bedeutung der in den Handschriften vorfindlichen Gebetskultur sichtbar. Insofern wird an den Handschriftenbeständen das breite Spektrum an Möglichkeiten innerhalb der devotio moderna deutlich, das es schwer macht, die Eigenart der Bewegung auf einen Begriff zu bringen und von anderen Strömungen abzusetzen. Hier konnten die vorgestellten Beobachtungen aufzeigen, dass der Rückgriff auf verschiedene literarische Traditionen, das Verschweigen historischer Lebensbezüge und das Abbrechen eines übergreifenden Literaturtransfers der klaren Begriffsbildung im Wege steht. Unübersehbar ist jedoch das Engagement für Individuallektüre, was in beiden Beständen zur Überlieferung einer Vielzahl von Texten führte. Diese zeigen ein breites Spektrum von Versuchen, geistliche Inhalte pragmatisch mit Lebensbezügen zu verknüpfen und auf das Ziel der Gottesbegegnung zu beziehen. Auf diese Weise veranschaulichen sie die historische Schwierigkeit einer Auseinandersetzung mit der Ansprechbarkeit und den geistlichen Ausdrucksmöglichkeiten von Menschen, die die volkssprachige geistliche Literatur des gesamten Spätmittelalters zu bewältigen sucht. Zugleich dokumentieren sie aber auch einen Wahrnehmungsprozess menschlicher Triebkräfte, Gefühls- und Vorstellungswelten, die besonders unter dem Wahrhaftigkeitsanspruch der devotio moderna zur
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BRAUDEL. Ein kurzes Themenspektrum bietet SCHENDA, S. 66. Auf die Popularität der Andacht zur Schulterwunde Christi während der Barockzeit verweist OCHSENBEIN, Bernhard von Clairvaux, S. 230f. 37 HOLZEM , bes. S. 234f. 38 SAENGER, S. 243f.
D. Frauenfrömmigkeit am Niederrhein an der Schwelle zur Neuzeit
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Entstehung und Sammlung zahlreicher Texte mit neuartiger, auf den einzelnen Menschen bezogener Lebensnähe führten.
V. Dokumentation Richtlinien Für den Dokumentationsteil gelten folgende Richtlinien: 1. Alle aus den Quellen übernommenen Teile stehen kursiv. Streichungen werden in eckigen, Ergänzungen in spitzen Klammern wiedergegeben. 2. Zusätze und Erläuterungen der Verfasserin sowie Werktitel stehen recte. Die Auflösung umfangreicherer Abkürzungen und Ergänzungen nicht ausgeführter Initialen stehen recte in spitzen Klammern. Zusatzinformationen zum Text oder zur Präsentation in der Handschrift (Blattangaben, Bibelstellen, Rubrizierung) werden recte in runden Klammern in Transkriptionsteile eingefügt. Für die Transkription des Memorienbuchs gelten besondere Regeln. 3. Die Transkription vereinheitlicht bei d, r und s, nicht jedoch bei i, j, ij, y, u, v und w. 4. Eingeführt werden eine satzschließende Interpunktion (bzw. Gedankenstrich in der Memorienbuchtranskription) und Doppelpunkte bei Zitaten, um die Lesbarkeit der edierten Texte zu erleichtern. Ist eine historische Interpunktion vorhanden, wird diese innerhalb des Satzes beibehalten. Satzanfänge, Orts- und Eigennamen sowie Bezeichnungen von Gebeten (z.B. Aue Maria) werden auch gegen die Handschrift groß geschrieben (Ausnahme: Eigennamen im Memorienbuch). End-Amen wird durch Punkt abgesetzt und auch gegen die Handschrift groß geschrieben. In den übrigen Fällen wird die Groß- und Klein-, Getrennt- und Zusammenschreibung der Handschrift übernommen. 5. Gängige Abkürzungen werden stillschweigend aufgelöst; außerdem mr zu martyr, martyres, Jairg’, Jairg, Jairge zu Jairgetyde (Memorienbuch), alle Abkürzungen für Jesus Christus zu Ihesus Christus und Abkürzungen von Jerusalem (zu Jerusalem). Nur umfangreichere Auflösungen stehen recte in spitzen Klammern. Nicht aufgelöst und nicht eigens gekennzeichnet werden Kurzformen wie voirg (für voirgenant) oder voirs, voirsc (für voirscreven) in den Urkunden. 6. In den Handschriftenbeschreibungen werden die Angaben zu den Wasserzeichen nach dem Usus bei PICCARD abgekürzt. Dabei steht || für den Abstand der Binddrähte und |||, falls das Wasserzeichen auf einem Binddraht liegt. Bei den Ochsenkopfwasserzeichen folgt auf h: die Höhe,
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V. Dokumentation
auf b: die Breite über den Ohrspitzen und auf c: der Abstand der Hornspitzen. Beschreibungen des Einbands richten sich nach EVA ZIESCHE/PETER JÖRG BECKER (Red.), Bezeichnungen von Einbandeinzelstempeln und Deckelmuster (15. und erstes Viertel des 16. Jahrhunderts), Berlin: Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz 1977 (Manuskript), Werktitel in den Inhaltsangaben werden nach dem Ansatz im ‘Verfasserlexikon’ angegeben und ggf. um gängige Bezeichnungen in der niederländischen Forschung ergänzt. Parallelüberlieferung innerhalb des Gelderner Bestands wird generell erwähnt. Weitere Überlieferungszeugen eines Textes oder einer Textgruppe werden nur dann aufgeführt, wenn nicht mehr als zehn Handschriften zu nennen sind, da vor allem schmale Überlieferungsgruppen Aufschluss über die Vermittelungswege von Texten versprechen. Inwiefern die Texte tatsächlich identisch sind, konnte aus arbeitsökonomischen Gründen nicht ermittelt werden; daher wird jeweils die Quelle angegeben, aus der auch die Angabe zum Verwahrort stammt. Ob sich die Handschriften heute noch am angegebenen Ort befinden und dieselbe Signatur tragen, wurde gleichfalls nicht systematisch überprüft. Wo lediglich der Verweis auf einen Handschriftenkatalog oder eine Beschreibung folgt, stützt sich die Annahme der Textgleichheit auf signifikante Übereinstimmungen in Initium und ggf. Explicit. Ausgaben der enthaltenen Texte werden nur dann genannt, wenn der behandelte Überlieferungszeuge berücksichtigt wurde.
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien 1. Gründungsurkunde (Geldern, StA, Urk. 31) Wij Evert die Man van Stralen richter / Burgermeistere ind Gemeyne Schepen ende Raet der Stat van Gelre doen kont ende kenlick allen luden mit desen apenen brieuen vnd bekennen gelijck Johannes Worchem onse medeschepen ende Griet sijn echte wijf vur oen ende oere eruen opgedragen ende auer gegeuen hebben / desen megheden hijr na beschreuen / als Nesen ind Nüelen ter bruggen gesusteren Stynen oppen eigen ende Belen ter Büycken / ende oeren nakomelyngen Gade dair van te dyenen / dat Erue dat bodden Erue plach te heiten / dat sij tegen Elbert Aldekirken ende Lijsbetken sijnen echten wyue gekocht hebben ander mueren / gelegen mit der eenre sijden streckende langst Gairte Johan lynckens / Ende mit der andere sijden streckende lancst die Stege / Ind schut vur anden wech van der Stat mueren Ind schut achter mit den enen aerde an gairde Johan mathijs ende mit den anderen aerde an gairde Koene berten / Soe als dat gelegen is mit alle sijnen toebehoer / vitgescheden dat stuck erfs dat Johannes Worchem ende Griet vurs dair af behalden hebben dair oere duyfhues op steet gelijck als dat af gedeilt / ende af gepeelt is mit sijnen vitgange der Stat mueren wter voert vier schillynge erftheens ende twe hoenre / die men yn dat Erue vurs jairlicx gelden sal / dat dair mede te vryen / des een besegelt brieff is ynnehaldende / van welken Eruen dat men den Eyrftheens ende hoenre alle yair geldende is / welck Erue Erftheens ende hoenre vurs dese meghede vurs vur oen ende vur oere nakomelynge ontfangen hebben / Een hues dair op te doin tymmeren / dat te bewoenen ind te gebrucken / Gade dair van te dyenen / Ende hebben ons gebenden / oen ende oeren nakoemelygen / alle alsulke vurwairden / Ordinancien / ende punten / als hijr na beschreuen staen te consentieren / te gonnen ende den geuelchlick te wesen / op dat die vast / stede ende ongebrekelick gehalden werden / Soe sijn wij Richter / Burgermeister Jnd gemeyne schepen ende Rait der Stat van Gelre / des semelick beraden ende eens geworden / ende hebben / oen ende oeren nakomelyngen / der seluer vur tiert ende gheuolcht / gonnen / consentieren / ende volgen / vast stede ende ongebrekelick te blijuen / op dat die dyenst gaids dair mede vermeret werde / Inden irsten is te weten / dat sij dat Erue vurs / moegen doen betymmeren / ende soelent seue bewoenen / gade dair van te dyenen / Ende sij soelen een / of twe / die wijste ende die rekelicste van geruchte / onder oen kyesen / die oer onderwynden sal den staet des hues de dingen ende te besorgen / Ende wes die een of die twe dairynne dede / des soelen die anderen volgen / voert en sol nymant van den megheden vit den hues vurs gaen den sij mit wille der ghoenre die dair toe gekaren were / ende sij soelen oer seggen / wair sij gaen wolden / Ende wert sake dat oeren ennyge / vit der Stat gaen wolde omme orbars wille of tot oeren vrienden / die en sal nyet alleen gaen / sy sal oere susteren een / mit oer nemen of enen anderen redelicken vrouwen persoen van goeden gerücht / die mit oer weder queen / voert soe en soelen sij gheen kyndere inden huse vurs leren / voert en sal gheen mans persoen / he weer geestelick / of wereltlick / yn dat hues vurs gaen / den weer mit wille der ghoenre / die dair toe gekaren weren / noch egheen mans persoen he weir geestelick /
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
of wereltlick / en sal ynden hüse vurs benachten / noch egheen van desen megheden vurs sal kraemen wachten / voer alle die ghoene die inden huse vurs woenen willen / gade te dyenen den salmen die goede gewoenten des hues vurs vur seggen / eer men sy ynne neempt / ende seggen sij dan ende meynen die te halden / Soe mach men mit den gemeynen Consente der meghede of van den meestendeel sy ontfangen ende ijn nemen / Ende wes sij mit oen brechten van huysgereke dat weren potken / ketelen / taeflaken / ende dwelen / of ander gereeck / dat to den huysraet behoerden dat sal opten Erue inden huys vurs blijuen In gemeynen orbair des hues vurs / ende der ghoenre die des dair ynne behoeuende weren / also verre als sij auerdragen weren mit mallick anderen by een te blyüen / voert wert sake dat enygh persoen des hues vurs ennyge saken of pünten an neem / die tegen die helige kirke weren / of tegen die goede gewoenten des vurs hues / of die witliken hilick dede of yn onsuuerheidt vyele / dat Got verbieden müete / ende sy yn enyge / deser saken vurs betught wurde / van den meestendeel der personen des vurs hues / of dat mit blikenden teyken beüonden wurde / Soe moeghen die ghoene / die dair toe gelaten weren sy vit den hues vurs doen vaeren als sijt oer achtdagen te voerens gesacht hedden / Ende of sy bynnen den achtdagen vurs / nyet vit varen en wolde Soe soelen die gekaren personen / die dair toe gekaren weren / den staet des huys vurs te dragen / ende te besorgen / ghaen / an den Richter / Burgermeistere Ind gemeyne Schepen / ende Rait / der Stat van Gelre / allewege ynder tijt / ende soelen oen dese saken Apenbaren ende seggen ende die soelen sij dan vit den hues vurs / doen vaeren / na oere bester macht / voert wert sake / dat ennych persoen des hues vurs ongevuechlich ende onverdrechlich were mit wairden / of mit werken teghen die andern / of die mit mans personen sunderlinge geseilschap hedde of hebben wolde / heymelick of apenbair / he weer geestelick / of wereltlick / ende als sy hijr ynnen vermaent of bestraeft wurde / en wolde sy des dan nyet laten / Soe moegen die gekaren personen oeck an den Richter / Burgermeister / Ind gemeyne Schepen / ende Rait vurs / gaen ende die soelen sij dan vit den huys vurs doen vaeren / na oere bester macht / voert wert sake dat ennych persoen dis vurs egheen gebreck laten hebben / ind sij soelent oer vur wynnen / ende wachten oere / ende dyenen oer getruweliken voert alle personen dis huys vurs / ende oere nakomelynge / die gade dair van dyenen / soelen vrye wesen van allen Stat dyenst / voert wert sake dat Got versege / dat dese meghede vurs / of oere nakomelynge / alsoe rijck wurden / dat sij gherne meir gherüems hedden / tot meer goeder kynder te ontfangen / Soe moegen sij / soe groet erfs dair toe koepen / also lanck / ende also breet als oere Erue vurs / dat sij ontfangen hebben / op datum dis briefs lanck ende breet is / of dair en bynnen / Ende dese meghede vurs hebben mit Johannes worchem vurs / oeren gesatten ende gekarene mombair yn desen saken / vur oen ende vur oere nakomelynge / bekant / belieft / ende aüer gegeuen als recht is / wert sake dat namaels op den Erue vurs / egheen meghede end woenden / die des gebrücken ende gade dair van dyenden / den sal dat hues ind erue vurs ende wes sij van Erue dair an gekocht of verkregen hedden / ende die theens ende hoenre vurs / Soe als dat gelegen wer / mit alle sijnen rechten ende toebehoer vererft ende veruallen sijn / den hospitail ende gasthues bynnen Gelre Jn behuef der Armen mynschen / vitgescheiden dat stuck erfs dat Johannes ende Griet vurs vit den Erue vurs mit sijnen vitgange gelijck vurs steit behalden hebben / voert ist vurwairde wert sake dat die prouisore ende gasthuysmeister dan inder tijt of namails / des hospitaels ende gasthuys vurs dat hues ende erue vurs / ende wes van erue dair an gekocht of verkregen were / ymant verhüerden / verkochten / of te erftheens vitgheuen / Soe sal dat hües ind erue / ende wes van erue dair an gekocht / of verkregen were / of die ghoen die dat krege / dienstbair wesen ende dienst doen / ghelick andere hüse ind eruen / ende burgeren bynnen Gelren / ende gheen vrycheit vorder hebben Sonder ymants tegenseggen ende sonder
2. Fragment der Chronik
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alle argelist / Beheltenys hijr en tenden / voert mallick sijns goeden rechten / Dis te Orkonde ende ghetugenys der wairheit ende omme beden wille der meghede vurs / Soe hebben wij / Euert die man van Stralen als een Richter vurs mijnen segel Jnd Burgermeister ende gemeyne Schepene ende Raet der Stat van Gelre vurs hebben vur ons ende vur onse nakomelynge / onser Stat segel an desen apenen brief gehangen / Gegeuen yn den yare ons heren dusent vierhondert ende Achthien / des dinxdages na dat hogetijt Paesschen.
2. Fragment der Chronik Dem Rechnungsbuch Wuppertal, Stadtbibliothek, BGV F 93, das Einkünfte und Ausgaben der Jahre 1621 bis 1664 verzeichnet, sind zwei Blätter vorgebunden, die den Anfang der Chronik von einer Hand des 17. Jahrhunderts enthalten. Die Blätter sind an den Rändern zum Teil beschädigt. In einigen Fällen lässt sich der Text nach Zitaten aus der verlorenen Oktav-Handschrift in älteren Publikationen ergänzen, die hier in spitzen Klammern eingefügt werden. inder stadt veir gelegen, gen ... rina van ..olle, die den vorß suste ... die manieren end wesen d..r vors orde ... was moeder end priorinne omtrent a... lanck, end daer ..ae wart gekoren tot e... rinne suster Beel ter Buycken vorß. Oe... toe weten . dat inden jaer daer nae doenmen schryf 1429 die vurß susteren, met meer susteren die sy aengenoemen hadden, timmerden dat vorst.. deel van Cappellen, voert daer nae inden jaer doenmen schref 1440 begonden die susteren die ...t tyt waren, te timmeren die vyr grote huysen, met oerer omgengen, end dat achterste deel van der Cappelen; het is toe weten dat inden iersten van dien vyren vurß huysen wart getimmert dat huys ten oesten wart gelegen, daer 1 dat huys int zuyden gelegen; end dit Conuent om moert ter steke stegen wart mitte int zuyden gelegen, daer nae dat achterde deel der Cappellen, end daer nae wart dat ierste holthuys, gelegen achter appelen, aen die nordt syden, dae voer ... schreuen staet, end inder seluer plaets wart een steenen huys, dies Conuents spyn2 ..... dae nae wart getimmert dat vyrde .... westen gelegen. End dese vyr huysen engen3 waren volbracht eermen at is myn als binnen de 17 jaers ...... kost end aerbeyt der suster. (Seitenwechsel) ... prysteren, want daer die he ... ollest toe gedaen, en ... noch ie ... ders dese timmere te volbrengen, end ... at groet gewest van goede luyden, dat en ..... groet gewest. In desen 17 jaeren heft ... er Johan van Hoenzeler, of genumpt van ..erich, geboeren van des heeren berich, by Emmerick gelegen, gewest Confessor der susteren deses Conuents, broeder Johan Raet pryster tot Goch geboren sijn mede geselle suster Beel ter Buycken priorinne op dat goet Ter Buycken geboeren, in dat honschap genumpt Harteuelt inder vaechdyen. Suster Beel van Barle subpriorissa, geboren ter Cappellen . end suster Ha.. wyck ter Brüggen procuratrix, end suster Nesa ter Bruggen die ierste beginsters dies Conuentz metter hulpe goetz een goede toe raetsters, met ... anderen 1 2
Ergänzung im Text. Ergänzt nach HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 125, dort folgt: daer nae dat vyrde ... 3 Ergänzt nach HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, S. 125.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
susteren, die der tyt seer vlytich end vrom waren malkanderen te helpen end aerbeyden, die handen aente slaen, end by te staen . dat dese vors timmeringe is geschiet, met wten ... end vorsichticheyt deser vurs prysteren ... deses Conuentz ter tijt, want die rhen ... Conuentz in dien jaeren vorß niet groet ... en. vort woe die weren end hofftstadt ... inder alder stadt gelegen, end die deses Conuentz allen tijden nae ... ... gen jaeren van stuck tot stuck sijn a ... aen kommen, dat bewijsen die erf ... af (Seitenwechsel, Reklamante end) end op gemackt sijn, in oeren tijden. Godt sij geloft inder euicheyt. Amen. Het4 is toe weeten dat die sustern deses Conventz inden iersten nae oere besluytingen ende wyllingen omtrent vj jaeren lanck niet enhebben gehadt enige blijuende Confessor by oen woenende, mer nu dien of dien, nae schickinge des priors end des Conuentz inder Gaesdonck, maer daer nae omtrent von jaeren ons heeren 1431 heft die prior der tyt, des Conuentz vurß desen Conuent gesadt den iersten blyuende Confessor, als broder Johan van Deuenter, die deser susteren Confessor was .iiij. jaeren lanck, ende staerf. Daer nae wart gesadt tot Confessor fr Johan van Guylick, die inder Gaesdonck subprior gewiest was, end was .v. jaeren heir, end gaf synen dienst wederom op end quamp weder te woenen inder Gaesdonck. Daer nae wart weder gestalt tot Confessor broeder Johan vanden Berich die sijn professie op desen Conuent had gedaen. en was hier gewest 17 iaeren, end war nae by raeth des priors inder Gaesdonck end des priors van Nuyss gesat tot eenen Confessor der susteren tot Berick5 end starf daer, end had overgeuen sijn staet die hy had in dit Conuent. Daer nae wart hier gesat tot Confessor, broeder Johan Srijck subprior inder Gaesdonck, end was niet langer dan dry verdel jaers, want hy starf binnen jaers synen ampts, end was geboeren tot Kalkaer. (Seitenwechsel) Daer nae wart tot Confessor gestalt, broeder Gadert van Hese, custer inder Gaesdonck, end was xv jaeren end een verdendeel jaers Confessor, geboeren tot Zeuenheym int landt van Kessel. Daer nae wart confessor broeder Goessen Gent, geboeren tot Gelre. Des vorß Confessoren, medepristeren, end gesellen heft gewiest Johan Raetz tot Goch geboren, als vurß steet (bricht hier ab, Rest der Seite leer).
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Der neue Absatz beginnt mit einem 11/2-zeiligen herausgestellten H in roter Tinte. HENRICHS, Beiträge zur inneren Geschichte, gibt S. 124 an, Johann sei nach seiner Tätigkeit in Geldern zu den Schwestern in Rheinberg versetzt worden und bietet damit einen Auflösungsvorschlag der Ortsangabe.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026
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3. Beschreibung der Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026 Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse, Textgruppe Berlin Arnswaldt 3114 – Papier – 110 Bl. – 21 × 29 cm – 1. Viertel 15. Jh. – mnl. – vermutlich später Geldern, Nazareth (Einbandstempel verweisen nach Gaesdonck) Moderne Bleistiftfoliierung, ab Bl. 19 hist. Foliierung in römischen Ziffern mit roter Tinte am rechten äußeren Rand in der Mitte eingetragen (!), die Zählung beginnt mit iij r r und springt von x auf xiij (Bl. 26 u. 27 , es fehlen die äußeren beiden Blätter der ersten 8 18 26 110 v Lage des Predigtteils); Bl. 1 nur mit Einträgen, LAGEN: IV + V + IV + 7 VI ; 74 v u. 110 Reklamanten; WASSERZEICHEN: zwei Ausführungen eines Ochsenkopfs, Typ P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. I, Nr. 104–180, Form 1: || 3,8 cm, b: 4,8 cm, c: 1,2 cm, Form 2: || 4,2 cm, b: 5,2 cm, c: 1,2 cm, beide Formen im Wechsel Bl. 5, 8, 12 u. 22ff.; zwei Ausführungen eines Ochsenkopfs mit Stange und Stern, Typ PICCARD, Ochsenkopf, Gr. VIII, Nr. 5–150, Form 1: || 4,2 cm, b: 3,4 cm (Bl. 7: 3,7 cm), c: 1,2 cm (Bl. 6, 7), Form 2: || 4,85 cm, b: 4 cm, c: 2,7 cm (Bl. 9 u. 14–17); SCHRIFTRAUM : 12,7–13,5 × 18,9– v r 20 cm, durch Tintenlinien begrenzt, 34–39 Zeilen, Bl. 8 u. Bl. 16 ff. zweispaltig, eine Hand, littera cursiva (u gekennzeichnet durch übergeschriebenes o, y mit Punkt), rubriziert, EINBAND: neu gebunden unter Verwendung der alten Deckel, Holzdeckel mit braunem Lederbezug (restauriert), verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3) und Einzelstempeln Stern, SCHUNKE I, S. 300, Nr. 39 (nicht 36a, wie Bd. II, S. 98 angegeben), Lilie, SCHUNKE I, S. 172, Nr. 37, Ranke SCHUNKE I, S. 230, Nr. 223, Lamm mit Labarum, rund, umrandet, nach links blickend, nicht bei SCHUNKE, Reste zweier Schließen. Die Handschrift wurde 1972 restauriert. Die Einbandstempel werden bei SCHUNKE II, S. 98 der Umgebung des Augustinerchorherrenstifts Gaesdonck zugewiesen. Der Stern entspricht jedoch nicht SCHUNKE I, Nr. 36a sondern Nr. 39, der in Gaesdonck verwendet wurde. Beobachtungen zu allen Handschriften mit Einbandstempeln lassen sowohl den Schluss zu, dass die Handschrift durch die Vermittlung Gaesdoncks nach Geldern kam, aber auch, dass das Schwesternhaus eine von einem unbekannten Ort nach Geldern gelangte Handschrift in Gaesdonck binden ließ. Die Wasserzeichen kommen bereits vor 1400 vor und sind am Niederrhein bis ins erste Viertel des 15. Jahrhunderts nachgewiesen. Die einheitliche Anlage, die anspruchsvollen Tabellen und die Übernahme der Ostertermine des 14. Jahrhunderts Bl. r 15 lassen eine Auftragsarbeit vermuten. – Sprachlich fällt auf, dass nach ‘a’ und ‘o’ und vor Dental das westliche ‘u’ folgt. Dennoch kommen auch einige östliche Merkmale vor, wie die Absenkung von kurzem, gedehntem ‘o’ zu ‘a’ (immer: apenbaer), vereinzelt das va ra nordöstliche Pronomen om (Die om mogende is ..., 48 ), die Formen houftsonden (91 ) va r v r und souen (92 ). – 49 , 91 u. 92 Verweis einer etwas jüngeren Hand auf Texte, die an anderer Stelle im Kirchenjahr vorkommen. – Auf der ersten Seite Beginn eines Kalenders und verschiedene Federproben, auf der verso-Seite neben der Arnswaldt-Nr. und Einträ–
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
gen zur Signatur und Akzessionsnr. Anfang eines mal. Besitzereintrags: Dyt boeck (bricht ab). Lit.: COSTARD, Predigthandschriften, S. 202, 204, 208f., 213; BNM; DEGERING I, S. 143; REIFFERSCHEID III, S. 100–101. Inhalt: r
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2 –7 Heiligenkalender, angelegt als Register für die Predigtsammlung Zu den jeweiligen Anlässen werden in brauner Tinte die Anfänge der Lesung und in roter Tinte entsprechende Blattangaben angegeben. Anhand der Blattangaben lässt sich der historische Umfang der Handschrift erschließen, die mit Bl. 96 der röm. Zählung abbricht. Mit Blattangaben über 96 werden folgende Textanfänge genannt: Ghi selt (sult) r v waken xcvij, Anlässe: Gregori papa (12.3., 3 ); Ambrosii episcopi (4.4., 3 ), Seruacii r r v r episcopi (13.5., 4 ), Vrbani pape (25.5., 4 ), Eusebii (14.8., 5 ), Egidii (1.9., 6 ), Franv v r v cisci (4.10., 6 ), Severini (23.10, 6 ), Willibrordi (7.11., 7 ) und Siluestri (31.12., 7 ); v Voirwaer sprac Ihesus xcvij, Anlass: Nicomedis (1.6., 4 ), Wanneer sprect Ihesus xcviij, v Anlass: Marcellini (2.6., 4 ), En is neman sprac Ihesus· xcix Anlass: Benedicti pape r v (21.3., 3 ), Jhesus sprac dese gelike: Een edel man xcix Anlass: Stephani pape (2.8., 5 ), Onse here sprac: Sint lumbi vestri C, Anlässe: Medardi (8.6., hier zum 9.6. eingetragen, v r 4 ), Translatio sancti Martini (4.7., festum fori in Utrecht, 5 ), Margarete virginis (20.7., r r v r 5 ), Lamberti (17.9., 6 ), Remigii (1.10., Translatio, 6 ), Martini episcopi (11.11., 7 ), r Onse here sprac: Hemelrijc is gelijc·C, Anlass: Prisce virginis (18.1., 2 ); Agnetis virgir v nis (21.1., 2 ), Aghate virginis (5.2., 2 ) mit lat. Titel Simile est regnum celorum C, Anr r r lass: Potenciane virginis (19.5., 4 ), Cecilie (22.11., 7 ), Katherine virginis (25.11., 7 ), v v Jhesus sprac sinen iongheren toe C, Anlässe: Eligii (1.12., 7 ) und Nicolay (6.12., 7 ). Anhand dieser Einträge wird das Verfahren deutlich, Heiligen, für die kein eigener Text enthalten ist, geeignete Texte aus dem Commune Sanctorum zuzuordnen. Entsprechend der Funktion ist kein Anlass in roter Tinte eingetragen. Auffällig ist der Eintrag zu Ignatius (3.2.) und Margaretha (20.7., festum fori des Franziskanerordens, aber auch in anderen Orden gefeiert, z.B. bei den Kartäusern). r v 8 –14 Kalendererklärung und astronomischer Kalender r
8 DIt is dus manen tafel· waer by datmen vindt alle dage in wat grade die mane sy alle dage deser manieren. Besie irstwerf op dat dage dat si ontfaet ende in wat grade ende hoe menighen dach die mane out sij in den kaendier ... ende op die wijle die gelijct der wilen daer die mane op ontfinc. r 8 Dit sijn die xij teken der sonnen ende ouch der manen: Aries· taurus· gemini· cancer· leo· virgo· libra· scorpio· Sagitarius· capricornus· aquarius· pisces. r 8 DIe sonne gaet elcs iaers· doer dese xij teken. Ende die mane gaet binnen elker maent doir dese xij teken ende blijft in elc teken ij daghe en vj grade ende also lopende coemt sij totten seluen teken ende totten seluen grade· daer die sonne in is ... Ende is dat sake dat dese vergaderinghe der sonnen ende der menen is voir den middach so heet dats der ierste dach der manen ende dan so heetse prime. v 8 DIe wil weten op wat wilen vanden daghe off vander nacht die mane ontfangen sal vander sonnen die moet weten dat vier tafelen sijnt telghen elc maent ... ende die mane gaeter elcs dags· bi nae xiij. Dese teken ende hore namen ende hoer graden heb ic ghemaect in die figuren naen den kalendier. Es folgt der Kalender. r 15 Tabelle zur Berechnung der Ostertermine von 1339–1377 Da die Tabelle für diese, wahrscheinlich kurz vor 1400 angelegte Hs. unsinnig ist, wird der Kalenderteil aus der Vorlage übernommen sein. Die älteste Handschrift des Mond-
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wahrsagetextes 16 –18 stammt aus dem Jahr 1339, so dass eine gemeinsame Vorlage mit diesem Text zu vermuten ist. v 15 Tabelle zur Berechnung des Mondstands mit Erklärung DIe wil weten in wat teken die mane sij die sal weten dattie mane is vanden vierden daghe opten dach datse priemt in den ouden kalendier ... dat bediet dat opten dach die mane is twe tekene int einde van enen teken ende int beghin vanden anderen teken. ra ra 16 –18 ‘Mondwahrsagetext Van der manen zeden’ Nvttelic is te weten in mynen wane· die conste te weten hoe die mane· die teken loept elc maenschijn dore· ende want die mane hadde den core· ons te lopen alrenaest horen loep mit groten haest ... Die tijt "
Sie ic staen in gods ghewoente gelijc den visch nat ende cout ... (bricht ab, Rest der Seite leer). r v Überl.: Groningen, UB, 405, 13 –14 v. J. 1339 (J ANSEN-S IEBEN, S. 236, B90; S. 338, G1350, Ausg. s.d.); Wolfenbüttel, HAB, 18.2. Aug. 4°, ca. 1450, Heilige verweisen in die Bistümer Doornik und Utrecht (J ANSEN-SIEBEN, S. 479, W 170, Ausg. s. d.). Von diesem Gedicht existiert noch eine zweite Fassung (ebd.). va–b 18 ‘Goldene Kette St. Bernhards’ Wie so ter rechter bescheidenheit comen wille die vlie der werlt wysheit / Also vele als an mi bescheidenheit is· also vele bin ic gode ghehoersam / Also vele als ic gode ghehoersam bin· also vreedsam is mijn herte ... Ende also vele als ic niet oeuer al en wil also willic dat god wil Ende god wille dat ic wille. Der Text beginnt und endet jeweils etwa in der Mitte der Spalte. 2
VL 3, Sp. 88f. (Ausg. s.d.); Überl.: VÖLKER , S. 39; TRAUNBAUER , S. 254f.; KORNHandschriften München 1, Wiesbaden 1968, S. 121; Berlin, SBB-PK, rb vb Ms. germ. qu. 1082, 243 –243 (Geldern, Nazareth). ra ra 19 –67 ‘Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse’, Textgruppe Berlin, Advent bis Gründonnerstag ra vb 19 –20 Exposicie Dese ewangelie leestmen in der heiliger kerken vander toecoemst ons heren Jesu Christi ten o #$ %& ' ... water sal sijn claer als een kerstall / die lucht scoen als die hemel· ende vier sal dan luchten als die sterren ende ander liecht des hemels. v r Anfang fehlt. Überl.: Krakau, Bibl. Jag., Ms. germ. qu. 1087, 85 –88 (aus Geldern, Nazareth). vb rb 20 –22 Des dorden sondaigs inder adventu secundum Matheum In illo tempore· Cum audisset Iohannes in vinculis opera Christi mittens duos de discipulis suis. Doe sente Iohann hoerde dar hi lach gebonden inden kerker ... (Mt 11,2–10, ra bis 21 ) (rot:) Exposicie (braun:) Om die ontbindinge derre ewangelien is te weten dat dit was sent Jan baptist ... Ende in der manieren mach elc mensche die gode boetscappt der goeder selen een engel heiten. r v Überl.: Krakau, Bibl. Jag., Ms. germ. qu. 1087, 88 –90 (aus Geldern, Nazareth). rb va 22 –26 Des woensdaigs in der quater / temper in der aduent / Luce In illo tempore· missus est angelus Gabriel a deo in ciuitatem Gallilee· cui nomine NazaRUMPF/VÖLKER ,
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reth. Die engel Grabriel (!) sprect sent Lucas ... (Lc 1,26–38, bis 22 ) (rot:) Exposicie (braun:) HEt was waill behoerlijc dat die engel Gabriel als dit ewangelium spreect gesendt wart een bode comende vanden lande des leuens int lant der doet te boetscappen dat ewige leuen ... Van desen sprect sent Jan in apoca ... (bricht ab, es fehlen zwei Blatt) v Überl.: Krakau, Bibl. Jag., Ms. germ. qu. 1087, 90 , bricht ab (aus Geldern, Nazareth). ra va 27 –31 Auslegung von Lc 1,28ff. (Anfang fehlt, vgl. Beschreibung) oetmoedicheit dese ydel hadde gemaket die gracie gods· tontfane ... dat is te spreken hemelsche wijsheit ende die dogelike macht sal mit sinen geborgen vaede die maniere dijns· ontfaens van die heilichlike. va va 31 –32 Des vridags op quater tempor in der aduentu· S Lucam In illo· Exurgens Maria abiit in montana. In desen tiden is Maria opgestaen ... (Lc 1,39– vb 47, bis 31 ) Dese exposicie der ewangelien is onse verloessene ende leert altoes dat beginsel der saliger remedien ende der toeuerlaet der oetmoedicheit na te volgen ... om va dat Elisabeth hoerde (32 ) Marien groete so verblide tkint in haren lichaem Ende Elisabeth is vervult vanden heiligen geest. va ra 32 –33 Des Saterdags Secundum Lucam Int xv. de iaer van den keysericke des keysers Tyberius alse Poncius Pylatus procurerde en bereert tlantscapp van Iudea ... (Lc 3,1–6) Gelijc men sprect in der ewangelien hier boiven dat wort ons heren is gemact inder woestenien op Ian Zachrias sone onder die vb (32 ) princen der papen ... so dat elc dal werde vervult ende· elc berch werde gedaelt ende geoetmoedicht. ra ra 33 –34 Dominica iiija in aduent· S· Iohanne rb (33 ) In illo Miserunt iudei ab Iherosolimis. In desen tiden seinden die ioeden van Ihersalem priesters ... (Jo 1,19–28) Lieue vrient die (rot:) Exposicie (braun:) vten worden derre ewangelien wert ons geprijst sent Jans oetmoedicheit / die was van so groter doechde gelijc dat hi kerst mocht werden gelouet ... Die oec roep in die woestenie: Bedi hi siet niewe ende gelatelike des verloesers· solaes ende troest ende dat boetscapte hi ende liet weten. ra–vb 34 En kersauont· S· Lucam IN ill· Cum esset desponsa mater Jesu. In dien tijden dar Maria Ihesus moeder was· berb loeft Ioseph dat hi wesen soude hoer man ... (Mt 1,18–21) (34 ) Dat Ioseph heit Marien man ende gevoeget met hoer dat was om dattet sacrament soude werden geholen voirden duuel ... Si is onbesmet van allen samen Ende is ene sonderlincge eens ende ene enige allene geenichs. vb va 34 –35 En kersnacht· s· Lucam In illo· Exijt edictum a cesare Augusto· ut describeretur vniversis orbis. In dien tiden ra ginc vt een gebot vander keider Augustus ... (Lc 2,1–14, bis 35 ) GOd geuet ende wilt dat wy mogen doen op desen dach drie missen / niet vele en is te spreken van der exposicien deser ewangelien mer die selue gebornisse die ons verloeste· bedwinct ons yet sprerb ken cortelijc (35 ) daer aff ... Ende sý dat sake dat tsaet van der vrucht vallende in die erde sy doet het blijft geheel. va ra 35 –36 In secunda missa· S· Lucam In illo· pastores loquebantur ad invicem. In dien tiden spraken die herden te gader sonderlincge ... (Lc 2,15–20) Doe onse here geboeren was onse behoudere· also ons orcond die heilige historie die engel ons heren apenbaerde mit groten lichte den herden ... Ja alse die herden waeren gesent in die werlt doe quam die ewelike herde. ra vb 36 –36 En kersdage secundum Iohannem rb In principio erat verbum. In aenbeginne was een word ... (Jo 1,1–14, bis 36 ) Al dore ende doer dese ewangelie wanneer datmen sprect inden beginne so meent men den vader inder gotheit Ende mitten worde versteet men den sone ... Jan leert int beginsel synre
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ewangelien vander godlicheiden des behouders· Ende dat geloeue der gelouiger wetelike en rechtelijc. vb va 36 –37 In die Stephani secundum Matheum IN ill· Dicebat Ihesus turbis iudeorum. In dien tiden sprac Ihesus den scharen vanden ra ioeden ... (Mt 23,34–39, bis 37 ) Dit (!) dat ic seide inder ewangelien: Siet ic sende tot v propheten ende scriben ende onder hem luden soeldi enen verlaen ... ende tusschen den tempel ende vtgancge vander porten di sy heten Siola· tonen sy daer rode stene die wanen sy dat besmet syn van Zacharias bloede. va rb 37 –38 Sent Johans dags· s· Iohannem In ill· Dixit Ihesus Petro sequerere me. In dien tiden sprach onse here ... (Jo 21,19–24) O & ' & verstantenisse by elken worden· want sy ouervloit alle gader mit groter soetheit der rb ### % & (38 ) heit dat sent Ian niet soude steruen mer dat hi sonder pine soude steruen. rb–vb 38 Der kinder dage· s· Matheum In ill· Angelus· domini apparuit in sompnis Ioseph dicens. In dien tiden dengel· goeds verscheen Ioseph in sinen slape ... (Mt 2,13–18) DIt ewangelium sprect dat Herodes gehoent was van den drien conincgen. Dats te verstaen aldus / Doe die conincge sochten onsen here ... want sy es niet en waren salmen verstaen dattie kinder niet en waren weder te comen to desen# vb rb 38 –39 Secundum Lucam des sonnendags nae kersdach In ill Erant Ioseph et Maria mater Ihesu mirantes. In dien tiden Ioseph ende Maria die moeder Ihesu waeren wonderen optie dinc die men seide van Ihesu ... (Lc 2,33–40, bis ra 39 ) Dit vallen daer dese ewanglie aff sprect is te verstaen dat die ioeden doe sy sagen die teken ... Ende Dionisius datter waert geseit sal doergaen dine sele daer aff werd verstaen tribulacie ende pine van herten die hi leit. rb rb 39 –40 En Jairs auont secundum Iohannem IN ill. facta est questio ex discipulis Iohanis. Ene questie vrageden sent Ians iongers va ende ander ioden sente Ian aldus ... (Jo 3,25–36, bis 39 ) Die iongeren sente Iohans· diene mynden ende hoerden loepen te kersts doepsel waerd ... om des brudegoms rb stemme / hi staet wael die blijft in (40 ) gerechten gelouen ende dar hi geloeft dat hi dat predike waerom staet hi dat hi oetmoedich is. rb ra 40 –41 En Jaersdaghe secundum Lucam IN ill. postquam consummati sunt dies octo. In dien tiden doe volcomen waeren acht dage op datmen besniden woude dat kint word sijn name geheten Ihesus (Lc 2,21) Om dattie ewangelie van gods besnidenis is so soelen wy seggen waer aff sy" +& ende wart nutscapp sy" hadde off in wat saken Ihesus Christus die zonder sonde was ... hi die niet en hadde gecomen tontbindene ende te breken die wil mer te vervllen. ra va 41 –41 En dertienauont secundum Matheum IN ill· defuncto Herode ecce angelus domini apparuit. In dien tiden doe doet was Herorb des do apenbaerde die engel gods Ioseph in sinen slape ... (Mt 2,19–23, bis 41 ) Dise Herodes die die kinder doden om onsen heren sijn lijff te nemen starff ene iamerlike doet alsoe dat wel steenene plagen groet ... ter heiliger kerken wart bekeren sal· biden prediken van Helyen ende Enoch gelouich soelen werden. va rb 41 –42 En xiij dage secundum Matheum vb (41 ) IN ill. Cum natus esset Ihesus in Bethleem. Doe geboeren wart Ihesus in die stat te ra Bethleem int lant van Iudee ... (Mt 2,1–12, bis 42 ) Hier syn te verstaen dri dincghe van den ghenen die hier geboeren word / dats die persone die hier geboeren werd / ende die stede der gebornissen / ende die tijt Ende anderwerff hi vant ons oest risende· vten hoghen want wy daer biden hogesten anbeden soelen.
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42 –43 Des sondags nae xiij dage secundum Lucam IN ill· cum factus esset Ihesus annorum duodecim. Doe Ihesus out was· xij iaer ginc hi va mit sinen vader ende mit sijnre moeder tot Iherusalem ... (Lc 2,42–52, bis 42 ) Die vb meister der kerliker institucien / ende die makers der hei(42 )liger scrifturen sente Lucas hebbende· die gedaen van enen calue onder die vier diere gelijc datmen heft in Ezechiele· ende in apocalipsi ... dat sine gracie ende wijsheit apenbaerde· wart voer menschen. rb–va 43 Andach xiij dage secundum Matheum IN ill. venit Ihesus a Galilea in Iordanem ad Iohannem. Ihesus ginc van Galileen tot va Iardanen te sent Ian baptisten om dathi wilde (43 ) gedoep sijn van hem ... Ende ene stemme quam vanden hemel ende sprac: Dit is mijn lieue son in welken mi wael heuet behaget (Mt 3,13–17, ohne Auslegung). va va 43 –44 Dominica prima post octavas epiphanie In illo· Nupcie facte sunt in Chana Galiee. Brulocht waeren gemaect in Chane· Galilee vb dats in enen dorpe des lants van Galilee ... (Jo 2,1–11, bis 43 ) Die miracule ons heren en sijn niet te wonderen mer te eren ende te loeuen dat onse here ginc te brulochten ende t & & cker ... Ende by architriclino den men irst drincken gaf waeren betekent die hoechste ende meeste in der tafel waren want daer waeren drie manieren van tafelen. va va 44 –45 Dominica secunda secundum Matheum IN ill· Cum descendit Ihesus de monte. Doe onse here af comen was van den berge volvb genden hem vele scaren van luden ... (Mt 8,1–13, bis 44 ) Dit ewangelium segt dathi aff"" ra (45 ) quam vanden berge / daer sijn hem geuolget vele scharen van luden / daer moge wy geestelijc by verstaen den berch daer onse here in sat dat hemelrijc es ... Centurio oec nae den latine is een here· die onder hem heft hondert ridder ende also hadde dese· Ende daerom swiget der ewangeliste der namen. va 45 Dominica tercia secundum Matheum IN ill. Ascendente Ihesu in nauiculam. Jhesus clam in een scip ende sine iongere volgende hem nae ... Mer den luden wonderden ende spraken: Hoe dane wijs is dese· want die wynt ende die see sijt hem onderdanich (Mt 8,23–27, ohne Auslegung). va ra 45 –46 Dominica iiij secundum Matheum IN ill· dixit Iesus discipulis suis· parabolam hanc: Simile est regnum celorum. Jhesus sprac synen iongeren toe gelikenisse: Hemelrike is gelijc enen man die goet saet heft vb gesait in sinen (45 ) acker ... (Mt 13,24f.) Alse die prelaten der heiliger kerken geboede verroekelosen ende an nemen den slaep der doet dats traecheit ten dienste ons heren so coemt die viant ende saet onder hem quaet saet ... Daer laet ons comen die vader die son die heilige geist. Amen. ra rb 46 –47 Dominica in lxxa· Matheum IN ill. dixit Ihesus discipulis suis parabolam hanc: Simile est regnum celorum homini patrifamilias qui exijt seminare. Jhesus seide sinen iongeren dese gelikenisse· hemelrijc is gelijc enen mensche die een gesinde heft te berichten die vt gaet smerghes vroech te va wynnen werck lude ... (Mt 20,1–16, bis 46 ) Dat rijke gods ende dat rijke vandem hemel en heft niet een ende di selue betekenisse. Mer somwijle betekent onse here Ihesus Christus somwijle die heilige scrifture somwijle dat hemelsche lantscapp ... God selue seggende / makewy" & er gelikenisse. rb ra 47 –48 Dominica in lxa secundum Lucam IN illis· Cum turba plurima conuenirent de ciuitatibus. Doe vele scaren van luden te samen ende van allen steden nakende Ihesum sprac Ihesus by enen gelikenisse ... va (Lc 8,4–15, bis 47 ) Doe got onse her alsus predicte· die ewangelie des hemelrijcs volgeden hem na grote scaren van luden Ende gelijc sy"& &
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waren sy misselijc van gedachten ... die horen predicatie hi pijnt te vergeues die tale seit van lerincgen. ra–vb a 48 Dominica in l secundum Lucam IN ill· Assumpsit Ihesus duodecim discipulos suos· et ait illis ecce ascendimus Iherosolimam. Jhesus nam sijnre ionger xij ende (!) hem toe aldus: Siet wy climmen op tot Iherurb salem ... (Lc 18,31–43, bis 48 ) God onse here sprect: Die om mogende is inder menscheit is mogende mit gode ende dien hie oec hadde beloeft dat ewelike len den voerseide hi die pine sijnre passien ... elc knye sal werden geboeget te mij" huer biechten tegen mi. vb ra 48 –49 En eschs dage· S·Matheum IN ill. dixit Ihesus discipuli suis Cum ieiuniatis nolite fieri sicut ypocrite tristes. Jhesus sprac te sinen iongeren: Als gy vast so en sijt niet droeue als die ypocriten ... Ende dijn vader diet siet in verborgenheiden salt di lonen (Mt 6,16–18, ohne Auslegung). ra–b 49 S· vrijdags· s· Matheum IN ill dixit Ihesus dixipulis suis Audistis quia dictum est antiquis. Jhesus seide te sinen iongeren: Gij" hebt gehoert dat gesciet @ & rb ... (Mt 5,43 bis 6,3, bis 49 ) Publicaen waren apenbaer sonder die doe in anderen wegen gelt vanden luden namen tonrechte. Sy en waeren niet heiden mer ongelouige lude / ende waren also geheten. Ende off dese mynden ende grueten hoer vriende so moet wy meer doen wil wy sijn die kinder godes· ende moeten mynnen onse viande ende die ons quaet doen. Dit spreect dese ewangelie. ra–va 49 S saterdags· s· Math IN ill· Cum sero esset. Doent comen was zo den auont ende spade worden was so was dat scep midden in die see ende Ihesus was alleen op dat lant ... Ende baden dat sy doch ene vase van sinen cleide tasten mochten / ende alle diet ruerden werden gesont (Mr 6,47–56, ohne Auslegung). va va 49 –50 Des irsten sondags inder vasten secundum Matheum IN ill· Ductus Ihesus in deserto· a spiritum. Jhesus wart geleit in die woestenie vanden vb geeste op dat hi worde becort vanden duuel ... (Mt 4,1–11, bis 49 ) In dese ewangelie is te verstaen vijfterhande nature van onsen here die ene is sine godlike nature dies hi gewerdicht te tonen ons want dat hem hongerde dat was nae die menschelicheide ... oec off die iij coringen op enen dach off op meer gedaen sijn en vint men niet. va ra 50 –51 Des manendaigs secundum Lucam IN ill. venerit filius homini in maiestate. Jhesus sprac te sinen iongeren: Wanneer des ra menschen son coemt in sinre macht ... (Mt 25,31–46, bis 51 ) Nu machmen vraegen off dat iongsten ordel mit geuoelliken worden gescien sal off niet des en weet niemen ... want daer hoerde vele tijts toe soudmen alle sonden mit worden verordelen. ra–b 51 Des dinxdags secundum Matheum In ill· Cum intrasset Ihesus Iherosolimam. Doe Ihesus comen was tot Iherusalem wart alle die stat bereort ... En Ihesus liet die ende ginc vter stat in Bethanie dats in dat lant ende daer leerde hi dat volc vanden rijke gods (Mt 21,10–17, ohne Auslegung). rb vb 51 –51 Des goedestags secundum Matheum IN ill. Accesserunt ad Ihesum scribe. Die scriben ende di pharisen quamen tot Ihesum vb ende spraken: Meister wi willen een teken vandi sien ... (Mt 12,38–50, bis 51 ) Scriuere waren ende heiten die bat waren geleert off consten die wit phariseen waren eenre hande lude die woilden sijn van sonderlincge leuen ... dat onse here sprac van broideren van susteren van modere is al te verstaen geistelike niet lijflike. vb rb 51 –52 Sdonredags· s·Iohannem ra IN ill· dicebat Ihesus etc. Jhesus sprac totten ioden die an hem geloifde (52 ): Blijff dy" in rb mynen sermone so suldi sijn myne gewaerige iongere ... (Jo 8,31–45, bis 62 ) Dat die
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
duuel manslechtich heit dat is te verstaen dat hi niet mit yser off mit wapen off mit anderen dingen yeman doet sloech mer mit sinen quaden rade heft hi ons allen geworpen in die erfsonden want in ons vader Adams so veil wi alle in den stric der doet. rb–vb 52 S vrijdages· s· Iohannem IN ill. Erat dies festus iudeorum. Het was feest dach der ioden ende Ihesus clam op te Iherusalem ... Dese mensche ginc ende seide den ioden dat Ihesus ware die hem gesont hadde gemaect (Jo 5,1–15, ohne Auslegung). vb ra 52 –53 S saterdages· s· Matheum In ill· Assumpsit Ihesus Petrum. Jhesus nam Peter Iacob ende Jan sinen broider ende leidse op enen hogen berch buten den anderen ende wart getransfigureert ... dat sijt nieman seggen en souden dit visioen voer den dat des menschen son ware opgestaen (Mt 17,1–9, ohne Auslegung). ra–vb 53 Des ij sondags in der vasten· S· Matheum IN ill. Egressus Ihesus. Jhesus ginc vt Galilee ende quam in een lant daer ij stede stonden die enen hiet Tyrus die rb ander Sijdon … (Mt 15,21–28). HIer voer vertelt die ewangelie dat onse her (53 ) hadde enen twist tegen die phariseen ende die scriben want sy" & sy" de Doe ginc Ihesus int lant van Tyri ende Sydonis ... ende men sal geuen eenen volke dloende die vr... (unleserl.) gods. vb ra 53 –54 Sdinxsdags · s· Iohannem IN ill. dixit Ihesus turbis iudeorum Ego vado. Jhesus sprac den scharen der ioden toe: Ic ra gae ende gij soelt my soeken ... (Jo 8,21–29, bis 54 ) Dat Ihesus sprect van sinen gaen daer die ioden niet comen en moghen was sine opua...te hemele daer en mogen die ioden niet comen want sy en geloefden an hem niet ... want doe hi hinc an dat cruce dat toende hi dat hi waerachtich god was. ra–va 54 sdinxdags· s· Math IN ill· Locutus est Ihesus ad turbas. Jhesus sprac totten scharen ende te sinen jongeren: rb Opten stoel Moyses hebben geseten scriben ende phariseen ... (Mt 23,1–12, bis 54 ) Dit onse here sprect te sinen iongeren dat sy" niet en sullen meister heiten of vader in ertrijcke is daer te verstaen dat nieman meister en is mit sijnre eygenre macht dan got ... so en mach nieman vader heiten / mer van vtersten toe· doen so ist georloft. va ra 54 –55 Swoensdags· s· Matheum IN illo tempore Ascendens Ihesus Iherosolimam. Jhesus clam op tote Iherusalem ende vb nam sine xij iongeren al hemelic ... (Mt 20,17–28, bis 54 ) Daer hi seget vander moeder Zebedeus. Kinder Zebedeus was een man ende hadde onser vrouwen suster te wijve die ra hiet oec Maria ... mer dient (55 ) bereit is van mynen vader dat sijn alle die diet mit gueden leuen verdienen. ra 55 Sdonredages IN ill. Dicebat Ihesus / Het was (Lc 16,19) Dese ewangelie suect opten iersten dach nae der trinitiet. ra–va 55 Svrijdags· s· Lucam IN ill. dixit Ihesus turbis iudeorum. Jhesus sprac den scharen vanden ioden toe: Het was rb een huysman die geplant hadde eynen wijngarde (Mt 21,33–46, bis 55 ) Doe Salomon tymmeren soude den tempel gods· doe was daer een steen die nierghen toe en poente ... va ende waer op tesen steen valt mit (55 ) sinen ordele· hi blijft verloiren. va ra 55 –56 Ssaterdags secundum Lucam In ill. dixit Ihesus turbas iudeorum homo quidam. Jhesus sprac den scharen vanden ioden toe: Eeen (!) man hadde ij sone ... dijn broider was doit ende is weder leuende worden hi was verloren ende is weder wonden worden (Lc 15,11–32, ohne Auslegung).
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56 Dominica iija secundum Matheum IN ill. Erat Ihesus eiciens demonium. Jhesus verdreeff enen duuel van enen mensche ende rb beide mensche ende duuel waren stom ... (Lc 11,14–28, bis 56 ) Jhesus verdreef enen duuel· Mer niet alleen nae· Matheuse was hi stom mer men seget oec dat hi blint was Ende daer hi geganst was wracht onse here drie wonder in hem ... gij wart somwijle in donckerheiden ende in twaren sij dy licht in onsen here. vb ra 56 –57 Smanendags· s· Lucam IN ill. dixerunt pharisei ad Ihesum. Die pharisei spraken tot Ihesum: Wy hebben gehoort ra van groten dincgen die du heues gedaen in Capharnaum dat was ene stat (57 ) nu doch si hier oec in den lande ... Mer hi leet en wech mids doir hen allen ende· ginc en wech (Lc 4,22–30, ohne Auslegung). ra–va 57 Sdinxsdags· s· Lucam IN ill. Respiciens Ihesus in discipulos suos. Jhesus sach op sine iongeren· ende sprac rb aldus tot Symon Petre: Js dat dijn broider tegen di misdoet ... (Mt 18,15–22, bis 57 ) Dese ewangilie sprect van broiderliker correctien daer man aldus mede doen sal· als· ons Ihesus leert. Ist dattu dinen broider sies sonden doen ... dat meent Ihesus daer hi spreect: So sy hi dy als een heiden off samaritaen off publicaen. va ra 57 –58 Swoensdags secundum Lucam In ill Accesserunt ad Ihesum. Van Iherusalem quamen tot Ihesum scriben ende phariseen ende spraken: Waerom breken dine iongere die gebode onser oudere ... (Mt 15,1–20, bis ra 58 ) Onse here geboet vader ende moider te eren niet alleen mit dienste ende mit worden mer mit geuen weder dat sijs bedorften. Nu hadden die phariseen ... datse hem sonder sake dienden meent hi des ewichs loens want sy" # ra–b 58 Sdonredags secundum Lucam IN ill. Surgens Ihesus de synagoga. Jhesus stoent op vander synagogen dats vanden tempel ende ginc in Symon Peters huys ... ende hildenen dat hi van hen niet en ginc / mer seide hen: Ic moet oec in anderen steden prediken dat rijke gods (Lc 4,38–43, ohne Auslegung). rb va 58 –59 Svrijdags· s· Lucam IN ill. venit Ihesum in ciuitate Samarie que dicitur Cychar. Jhesus ginc tot eenre stat des lands van Samarien die stat heit Cychar / Daer lach by" % rb gaff Ioseph ... (Jo 4,5–42, bis 59 ) Dat dat wijff wiste dat Ihesus een iode was quam daer aff want Ihesus was in der waerheit een iode. Nu was den ioden geboden dat sy" souden vier hoerneken van haren clede dragen ... ende sy" yegelijc sal hebben sijn loen. va ra 59 –60 Ssaterdags secundum Iohannem IN ill. perrexit Ihesus in montem. Jhesus ginc opten berch van oliueten ende des auonds quam hi in den tempel· ende alle di lude quamen te hem ende hi sat ende leerde ... ic en verdoem di oec niet ganc ende doch nemmer sonden / Wat onse here screeff in derde en weetmen niet voirwair doch moedmen dat hi daer screef die selue worde· die hi seide doe· hi hem oprichte Dat was: So wie onder v is· sonder sonde die werpe· den irsten ra steen op dit wijff. Ende willen seggen dat hi screeff"" (60 ) dat yegelijc bekende al dat hi ye gedede (Jo 8,1–11, nur mit den angefügten Worten am Schluss). ra–va Des iiij sondags secundum Iohanem 60 IN ill. Abijt Ihesus trans. Jhesus voer in die see die geheiten is Tyberiadis ende vele lude rb volgeden hem nae ... (Jo 6,1–14, bis 60 ) Irstwerff is dit t erstaen bider historien / bedi die see van Galileen wart in vele worden geseit ende onderscheiden om die misse
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like steden die omtrint liggen ... waer aff Dauid seget: Die quaede wandelen om den omrinc ende die goede en midden. va–b 60 Smaendags· s· Matheum IN· ill· Prope erat pascha. Der ioden paesschen was hier by ende ginc op te Iherusalem ende vant in den tempel· sulke die vercochten scape ... want hem oec niet node en was· dat yenen orconde van hem gaue· want hi wist wale wat in dem mensche was (Jo 2,13– 25, ohne Auslegung). vb va 60 –61 Sdinxsdags secundum Iohannem In ill. Jam die. In dat hogetide thans der ioden quam Ihesus in den tempel· ende leerde ende den ioden wonderets ende spraken: Hoe can dese scrifture ... (Jo 7,14–31) Dit ewangelium na der litteren volget des vrijdages ewangeli voer den andren sondach vander pissinen al ist dat mer nu aff leest. Ende daer om dat Ihesus hier sprect dat hi heft gedaen een werck ... dat ic dede was beter ende meerre dan gij doet ende is dat uwe goet warom berespti my. va va 61 –62 Swoensdags· s· Lucam IN ill. praeteriens Jhesus. Jhesus ginc voer daer by daer die ioden waren ende sach enen mensche die blint geboeren was van sijnre moeder licham ... Ende di gene· sprac here ic geloue ende viele neder en beden an (Jo 9,1–38, ohne Auslegung). va 62 Feria quinta· Lucam In ill. Ibat Ihesus in ciuitatem que dicitur Naym (Lc 7,11). va va 62 –63 Feria sexta secundum Matheum IN ill. Erat quidam languens Lazarus. Het was een mensche die geheiten was Lazarus geboeren van enen lande dat hiet Bethania van casteel ... vanden ioden die comen waren tot Marien ende sagen wat Ihesus dede geloueden an Ihesum (Jo 11,1–45, ohne Auslegung). va 63 Sabbato secundum Matheum IN ill· Dicebat Ihesus turbis iudeorum. Jhesus sprac totten scaren vanden ioden: Ic bin tlicht der werlt ... mer niemen en tasten an want sijn tijt en was noch niet comen (Jo 8,12–20, ohne Auslegung). va rb 63 –64 Dominica vur palmen· s· Matheum vb IN ill· dicebat Ihesus. Jhesus sprac den scaren vanden ioden toe en dien vorsten (63 ) vanden priesteren: Wie is onder v die mi van sonden mach berespen ... (Jo 8,46–59, bis ra 64 ) Jn die ewangelie nader historien hier bouen in den welken men seit vanden geslechte der edelheit ende seggen wij Abrahams saet ende wij" & ### & het is te verstaen dat Abraham mit geloue vorsach dat god mensche werden soude. rb–va 64 Smaenendaigs· s· Matheum IN ill· Miserunt principes. Die vorsten vanden ioden ende die pharissen senden boden vt dat sij Ihesum souden vaen. Jhesus seide aldus: Ic sal noch ene corte·tijt mit v sijn ... soelen vloyen leuende watre Mer dat sprac hi vanden geeste dien die ghene nemen souden die an hem geloven souden (Jo 7,32–39, ohne Auslegung). va–b 64 Sdinxsdags secundum Matheum IN ill· Ambulabat etc. Jhesus wandelde in Gallileen ende hi en woude neit wandelen int vb lant van Iudee want die ioden woudenen doden ... (Jo 7,1–13, bis 64 ). Cenophegia was ene hogetide dattie ioden begincgen in gedenckenisse datsi onse here voede mittien hemelschen broide in die woestenie ... dat was iij dage daer nae ende alsoe is Ihesu wort waer. vb rb 64 –65 Swoensdags secundum Iohannem In ill· facta sunt encenia. Het was hogetide des tempels in Iherusalem ende het was winra der ende Jhesus wandelde in die stat vanden tempel· daer (65 ) Salomon hem te beden
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plach ... op dat gij"
& r (Jo 10,22–38, ohne Auslegung). rb 65 Sdonresdags In ill· Rogabat quidam phariseus. Een phariseus bat Ihesum (Lc 7,36) / Dit soect in sent Marie Magdalenen dage. rb 65 Svrijdags secundum Matheum In ill· Collegerunt pontifices. Die bisscoppen vanden ioden ende di phariseen samenden enen raet ende seiden: Wat do wij want dese mensche doet vele tekene ... in eenre stat die geheiten was· Effraym ende daer bleeff hi mit sinen iongeren (Jo 11,47–54, ohne Auslegung). rb–va 65 En palmauont s Ioh va (65 ) IN ill· Subleuatus Ihesus oculis. Jhesus sloech op sijne ogen in den hemel ende sprac: Vader die tijt is coemen clarificere dats apenbaer di dinen sone ... (Jo 17,1–11) Dese ewangelie al doir en doir daer onse her sprect: Ic bid voir hem ende hem hebic dinen name geapenbaert daer meint hi die apostolen. va 65 In die palmarum IN ill· Cum appropinquaret Ihesus (Mt 21,1?). Dit ewangelium soect opten irsten dach vander aduent. va rb 65 –66 Smaenendags· s· Matheum vb IN ill· Ante sex dies. Sees dage (65 ) voir paischen quam Ihesus tot Bethanien dats in rb dat lant daer doet hadde gewest Lazarus ... die sijne (66 ) sele hat in deser werlt hi behoutse int ewige leuen. So wie dat mi dient die volget mi nae ende daer ic bin daer sullen mine dienre sijn. So wie mi dient hi sal eren mynen vader (Jo 12,1–26, ohne Auslegung). rb ra 66 –67 En witendonresdage secundum Lucam IN ill Ante diem festum. Voer dat hogetide vanden paischen wiste Ihesus wael dat sijne tijt comen was· dat hi varen soude uter werlt tot sinen vader ... (Jo 13,1–15) Daer hi spreket: Vor dat hogetide van paischen· pascha is een ebrensche wort ende bediet also vele als ouerlidenisse ... Jhesus antwerde: Dat ic doe du en wetes niet nu mer du sulles weten hier nae. r v Lit.: ZIELEMAN, S. 51–54; Überl. (ebd.): Amsterdam, UB, I G 41, 1 –205 v. J. 1348; r v Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1087, 83 –90 (zum ersten bis vierten Advent, aus Geldern, Nazareth, s.d.); Brüssel, KB, IV.469, 2 Bll., 15. Jh. (Auslegung der Evangelien zum Sonntag in der Weihnachtsoktav und zur Beschneidung Jesu sowie ein Teil der Ausler gung des Evangeliums zum ersten Sonntag nach Epiphanias); olim Löwen, UB 4, 5 – v 145 , 14. Jh., aus Rookloster (wahrscheinlich vollständig, beschrieben in der BNM, r v STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1020); Utrecht, BRU, 2 E 15, 2 –60 , 1445, aus Maaseik (Auslegungen der Evangelien vom ersten Advent bis einschließlich Beschneidung Jesu, ZIELEMAN, S. 53; enthält nach ebd. S. 54 auch den Heiligenteil, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 856). Eine Hs. befand sich um 1400 in Rookloster (die verbrannte Löwener Hs.?). Die Sammlung wird jetzt erschlossen durch das Repertorium Middelnederlandse preken IV, S. 183-236. ra ra 67 –73 Gereimte Passion aus der ‘Rijmbijbel’ des Jacob van Maerlant Passie Jhesus sprac nae dese tale· Te sinen iongers altemale· Weeti dat paeschen sal wesen· Ouer ij dage nae desen … Jn enen steen gehouwen daer aff·
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al daer nie man in en lach· daer lechden sij en in op ghenen dach. Entspricht DAVID, Rymbybel II, S. 627–669, V. 25813–26688, vgl. ZIELEMAN, S. 52, Anm. 9. Überl.: DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 87. ra rb 73 –95 ‘Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse’, Textgruppe Berlin, Ostervorabend bis Ende des Kirchenjahrs ra–va 73 Paeschauont· s· IN ill. Vespere autem sabbati. Des saterdaigs auont die schijnende was in den beginne rb des sonnendaigs quam Maria besien dat graf … (Mt 28,1–7, bis 73 ) Got di here die welde om onse sonden ende hi wilde verrisen om onse gerechtenisse· hi heft angedaen inder nacht die pijne vanden cruce ende hi verreis tidelike op den iersten dach … vort te sijn ende te heiten een sondach· mitt sijnre volmaecter verrisenisse verwandelde aldus ordine ende tijt in desen. va rb 73 –74 Paeschdage secundum Iohannem IN ill· Maria Magdalene et Maria· Iacobi. Maria Magdalene ende Maria Iacobi ende rb Maria Salome (73vb) cochten dure cruut … (Mr 16,1–7, bis 73 ) Vele exposicien van omelien doen ons verstaen bi geliken dingen mer sekerlic ic en sie mi seluen niet mogen genoeghen tot desen gewercke· Mer nochtan … dat hi soude bekennen vt sijnre sicheiden ende der ontfermich sijn. rb ra 74 –75 Smaenendags secundum Lucam IN ill. Duo ex discipuli. Des seluen dags als en paesch dage gincgen ij vanden iongeren vb Ihesu … (Lc 24,13–35, bis 74 ) Lieue broeder· mint gaste te herbergen ende mint sonderlinge gewercke· van caritaten. Hier aff spreket Paulus van broederscap moet wonen in v … mer dat hi v ontfae tot sinen rike· alse eyghens. ra vb 75 –75 Feria tercia· Luce IN ill. Stetit Ihesus in medio. Jhesus en midden sinen iongeren ende sprac hem toe: Vrede rb sij"& … (Lc 24,36–47, bis 75 ) Ghi sult hier verstaen· dat onse her ten ionxten dage nae sine doet ende nae alle sine pijne die coninc is alre blijtscapen … Ende hier om der vader der werlt wart genoemt vanden prophete gerechteliken die prince van pays. vb va 75 –76 Swoensdags Secundum Matheum IN ill· Manifestauit se. Jhesus vertoende hem ten anderen mail sinen iongeren bi der see rb die geheiten was Tyberias … (Jo 21,1–14, bis 76 ) Dese exposicie der heiliger ewangelien die hier geseit is ende gehoert O mijn lieue broeders si stoot mijnen moet op in vragen ende mit haren gotene· wiest sij mi cracht van ondersceidenisse te vragene waerom dat sent Peter die visscher was … vanden slucken gewercke· dat behoert den ongerechtigen luden. va–b 76 Sdonredaigs secundum Iohannem IN ill· Maria Magdalena stabat. Maria Magdalene stont buten tgraff ende weende sij neighende huer neder ende sach int graff … Ic hebbe gesien onsen here ende dese worde sprac hi my toe (Jo 20,11–18, ohne Auslegung). vb 76 Svrijdags· s· Math IN ill· vndecim discipuli. Die xi apostelen gincghen· tot Galilea opten berch daerse Ihesus hadde heiten gaen· ende doe Ihesus daer quam … alle wege tot in den eynde vander werlt (Mt 28,16–20, ohne Auslegung). vb ra 76 –77 Ssaterdages secundum Matheum IN ill· vna sabbatorum Maria. Eens saterdaegs Maria Magdalene· quam vroech doe id noch doncker was … die heilige scrifture die sprect dat Ihesus moet opverstaen vander doet (Jo 20,1–9, ohne Auslegung). ra–va 77 Ssondags nae paeschen· s· Ioh
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IN ill· Cum esset sero. Doe id comen was ten auonde op enen sondach ende die doren rb besloten waren … (Jo 20,19–31, bis 77 ) Die irste vragen van deser ewangelie mach sijn hoe die licham ons heren die warech was· nae die verisenisse dat hi mochte ingaen totten iongers … mer hi minde nochtan den son den hi seinde ter passien. va–b 77 Dominica ij nae paeschen· s·Iohannem vb IN ill· Ego sum pastor bonus. Ic ben een goet herde … (Jo 10,11–16, bis 77 ) Siet ic ben een goet herde· die goede herde set sijne sele voir sijne scape hi voldede dat hi maende … die doet der selen dese wolff rouet ende stoert die scape. vb rb 77 –78 Dominica iij· s· Iohannem In ill· dixit Ihesus discipuli suis Modicum. Jhesus seide tot sinen iongeren: Ene corte tijt ra … (Jo 16,16–22, bis 78 ) Dese worde sprac onse here en witten donresdage mer die apostolen en verstondens niet ende bider corter tijt … die tijt is stiere dat ic weder kere ten vader mit seghe der verrisenisse. ra–va 78 Dominica iiij· s· Iohannem IN ill· dixit Ihesus discipulis suis vado ad eum qui me misit. Ihesus sprac tot sinen iongeren: Ic gae totten genen die mi gesendt heuet … (Jo 16,5–14) Dat irste vander ewangelie is te verstaen vander opuart ons heren· want di was also apenbaere dat en ghene noet en was … doe wart die vorster dat is die duuel ouermits dat is recht vonnesse vter werlt geworpen. va–vb 78 Dominica quinta secundum Iohannem In ill· dixit Ihesus Amen dico vobis. Jhesus sprac tot sinen iongeren: Vorwair so seg ic v vb so wat dat gij bidt den vader in minem namen … (Jo 16,23–30, bis 78 ) In dese ewangelie sprect die sone: Wat gij bidt in minem namen hi salt v geuen. Nochtan sente Paulus die apostel· hi heuet gebeden dordewerff gode dattie quaede geest van wien hie wert gepijnt … bedie wij bidden tegen die hulpe van onser salicheden. vb rb 78 –79 Secundum Iohannem smaenendags ende dinxdags IN ill Quis vestrum habebit amicum. Jhesus sprac tot sinen iongeren: Wie is van v alleen ra die enen vrient heft … (Lc 11,5–13, bis 79 ) Bij den vrient die coemt te rb mid(79 )dernacht hier in werdt verstaen onse here god ende daer bij sijn wij schuldich te bidden in midden onsen vernoye … te soeken mit gerechten leuen te stoten mit gheduren in doechden. rb 79 In vigilia ascensionis In ill Subleuatis oculis (Jo 17,1) / Dese ewangelie soect en palmauont rb ra 79 –80 IN die secundum Marcum IN ill· Recumbentibus vndecim discipulis. Den xi iongheren off apostolen daer sij saten va ende aten apenbaerde hem Ihesus … (Mr 16,14–20, bis 79 ) Jhesus scout sine ionghers om hare ongeloue ende om hare hartheit want si ander dinc ghene en meinde hier mit dan dat wij werden versekert … Hier nae volget wie geloeft ende gedoept is sal behouden bliuen die niet en geloeuet sal werden verdoemt. ra–rb 80 Dominica die secundum Iohannem IN ill. Cum venerit paraclitus. Jheusus sprac tot sinen iongeren: So waneer dattie troister coemt … (Jo 15,26 bis 16,4) Hier is te verstaen daer die sone seit tot sinen iongeren: So wanneer dattie troester coemt dien ic v senden sal· vanden vader den geest der rb waerheit daer toent die sone den heiligen(80 )geest werden gesendt vten vader gelijc als vten hem seluen ende alse en ghene verstentenisse te wesen mer een werk ende sijn wille mit svaders wille boetscapte ende mit svaders wercke. rb–va 80 En pinxstauont· s· Iohannem IN ill· dixit Ihesus discipulis suis Si diligitis. Jhesus sprac tot sinen iongeren: Is dat gij mint so houdt myne gebode … (Jo 14,15–21) Got sprect: Hout myne gebode ic sal v sen
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den enen troister dats die heilige geest dat hi bliue mit v in ewicheiden. Mer lieue broiders … in onse herte· die welke verblide ons in die ewelicheide sijns vaders. va ra 80 –81 En pinxsdage· s· Iohannem IN ill. Dixit d s Si quis diligit me. Jhesus sprac tot sinen ionvb gheren: So wie mi minnet sal houden myne worde … (Jo 14,23–31, bis 80 , Auslegung nicht gekennzeichnet) Hoert hier lieue vriende· hoe groet is dese fest mit rechte int herte te hebben als des heilichs geest toecoemst Sekerlijc weert dat enich rijc off mogende vrient in v huus quame … sij" mynne. ra–va 81 Smaenendags· s· Iohannem IN ill. Sic deus dilexit mundum. Jhesus sprac tot sinen iongheren: God heft die welt dat rb sijn die lude van ertrijcke· so sere ghemynt … (Jo 3,16–21, bis 81 ) God heft die werlt also ghemint dat hi v woude gheuen sinen eneghen son· welc mach wesen meerre mynne· dan dat god wilde senden sinen eneghen son … hi werdt gevoecht ende werdt gescheden van den duuel. va rb 81 –82 Sdinxstags secundum Iohanem IN ill· Amen amen dico vobis· qui non intrat per ostium. Jhesus sprac tot sinen iongeren: vb Voerwaer seg ic v· die ter doren niet in en gheet … (Jo 10,1–10, bis 81 ) Die dore ende den herde sijn wij schuldich hier te verstaen Ihesum kerst ende den doren wechter hiet wij den heiligen gheest ende dat scapscot die heilighe kerke … also is onthoudenisse beginsel van doechden. rb–vb 82 Swoensdags· s· Matheum In ill. Nemo potest venire. God sprac tot sinen iongeren: Nieman en· mach comen tot mi va en sij datten mijn vader trect die mi gesendt heft … (Jo 6,44–52, bis 82 ) Die vader leert ons· hoer wij sijn wort so winne wij hem in dien dat wij houden dat hi leert niet dat wij mynnen die werlt … ende sijn bloet te nemen dats in kerste te wonen ende te hebben den wonenden in hem seluen. vb rb 82 –83 Sdonredags· s· Lucam IN ill. Conuocatis Ihesus duodecim. Jhesus riep te samen sine xij iongeren ende gaff hem moghentheit ende gewalt ouer alle duuele … (Lc 9,1–6) Dat onse here Ihesus Christus ra verboet den apostolen· staff ende sac ende broet ende ghelt te dragen (83 ) ende ij rocken te hebben is te verstaen dat men in ere manieren bij allen desen opnemen mach hulpe ende toeverlaet … ende niet nader letteren waren verboden den apostolen ende sijn verboden heiden· daechs· die dat wort gods sullen· prediken. ra–rb 83 Svrijdags· s· Lucam In ill· factum est. Het / gesciede op enen dach dat Ihesus sat ende leerde ende daer saeten phariseen· ende leerden· vander wet … ende spraken: Huden heb wij wonder gesien (Lc 5,17–26, ohne Auslegung). rb 83 Ssaterdags· s· Lucam IN ill· Surgens Ihesus de synagoga (Lc 4,38). Dese ewangelie salmen vinden des donredags nae dem dorden sonnendage in der vasten. rb ra 83 –84 Ssondags nae pinxsten IN ill. Erat homo phariseis Nychodemus nomine. Het was een man vander secten der va phariseen des name was Nichodemus ende (83 ) een vorste was hi der ioden … (Jo 3,1– vb 15, bis 83 ) Dese ewangelie ontbint men vanden doepsel· nae gheestelike ende daer om als onse here sprect vander ander gheboorten vten water ende vanden gheeste daer mede meint hi dat doepsel … dats waer want alle die daer sijn· sijn comen mitter gracien gods ende mit sijnre hulpen. ra–vb 84 S Lucam des irsten sondags nae der triniteit In ill· Dicebat Ihesus etc. homo quidam. Het was een rijc man die hem clede mit pellen
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ende mit baudekine ende dese man at alle daghe ouertellike … (Lc 16,19–31, bis 84 ) Het was een rijc man etc. Hier toent dewangelie den rijken houerdigen man verdoemt want die dure spise· behoren der ghulsicheit ende die dure cleedere ter edelre blijtscapen … ende die di heft georloghet ganc mit hem ende help hem. vb rb 84 –85 Des ij sondags· s· Matheum IN ill· Homo quidam fecit cenam magnam. Jhesus sprac sinen iongeren toe dese gelikera nisse: Een man maecte een groet auontmael … (Lc 14,16–24, bis 85 ) Dattie almachtige god· maecte int beginsel vander werlt in creaturen dats te weten· die in gelijcheiden ende in menschelicheide ende die god sijn schuldich te louen … dus sende· hi anderwerff te becondeghen· den· luden den smack der geestlicheiden. rb–vb 85 Des iij sondags secundum Lucam IN ill· Erant appropinquantes. Die publicaen ende di sondere naecten hem te Ihesum om va dat sij"& … (Lc 15,1–10, bis 85 ) Mit desen tween geliken parabolen off gelikenissen so wilt onse here weder staen verkeertheit" r phariseen in dien dat sij" verkeerden dathi hem den sonder ontfinc … bedie ic en quam niet om yeman te verliessen· mer alte behouden. vb rb 85 –86 Des iiij sondags secundum Lucam In ill· Estote misericordes. Jhesus sprac sinen iongeren toe: Sijt ontfermhertich … ra (Lc 6,36–42, bis 86 ) Dat onse here verbiet te ordelen dats te verstaen dattie dinc die van hem seluen goet sijn also datmense wale doen mach ende die qualike dat sal een mensche alweghe int beste keren … nae onser macht vter noet onsen euenkersten ende ander deser gelijke. rb–va 86 Des v. sondags secundum Lucam IN ill Cum turbe irruerent. Doe vele lude quamen tot Ihesum om te horen dword gods so va stont Ihesus bij een water … (Lc 5,1–10, bis 86 ) Bij der see betekent men die werlt bedie gelijc datti see altoes vloyt ende niet en mach staen gerust … datmen niet en mochte· segghen· sij doen anders dan sij leven. va ra 86 –87 Dominica vj secundum Lucam vb IN ill· Nisi habundauerit iusticia (86 ) Jhesus sprac tot sinen iongheren: En sij dat uwe gerechticheit meer ouervloedich sij dan der scriben … (Mt 5,20–24) Die gherechticheit der scriben was dat si niemen doet en souden slaen ende te minnen horen vrient ende haten horen viant ende niet te misdoen … ende onse wercke sullen wesen in der waerheit ongheueinst. ra–va 87 Dominica septima secundum Marcum IN ill· Cum turba multa esset. Tenen tiden doe vele lude waren mit Ihesu· doe riep Ihesus rb sijnen iongher te gader … (Mr 8,1–9, bis 87 ) Sij hebben gheuolghet iij daghe. Mitten iij daghen meent hi tghloue der drieuoldicheit dat ghedurende is in der biechten … ende dit heuet groet beduden in van gotlicheiden. va–vb a 87 Dominica viij · s· Matheum IN ill· Attendite a falsis prophetis. Jhesus sprac sinen iongeren toe: Siet voir v ende hoet v voir die valsche propheten … (Mt 7,15–21) Wacht v vanden valschen propheten. Hier mede doet hi verstaen die heidine die valsch sijn ende vele lieghen· van der gotlicheiden der mensche … Onse here· maent hier om dusgedane wolue te scuwen. va rb a 87 –88 Dominica ix · s· Lucam In ill· Homo quidam Erat diues. Jhesus sprac tot sinen iongheren dese ghelikenisse: Een ra rijc man was die eenen meyer hadde … (Lc 16,1–9, bis 88 ) Daer hi sprect: Een rijcanan etc. Ghestelijc te uerstaen· deses rijcman dats die almehtige god· O hoecheide vander rijcheide … daer wij alle reden moeten gheuen van alle onsen wercken. rb–va a 88 Dominica x secundum Lucam IN ill· Cum appropinquasset Ihesus etc. Doe Ihesus naekende Iherusalem ende hi di stat
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an sach wiende hie optie stat … (Lc 19,41–47) Hier aff vertel ons Iosephus in der hebrenscher historien / dat onse here weende om Iherusalem dat ghesciede nae Iacobs dode des gerechten … daer sij Vespasian ende Tytus in belach so dat nieman mocht ontghaen. va–vb a 88 Dominica xi secundum Lucam In ill· Duo homines ascenderunt. Jhesus sprac tot sulken luden dien in hem seluen ghevb loefden … (Lc 18,10–14, bis 88 ) Twe man etc. Hier ontbint ons die exposicie vander ewangelien dattie drintinghe vander houerden wert ghedeilt in vier manieren … laet achter mer die publicaen cloppede vor sijn herte. vb ra a 88 –89 Dominica xij secundum Lucam In ill· Exiens Ihesus de finibus. Doe Ihesus ginc vten ende vander stat van Tyri quam hi ra ouer enen stat die gheheiten was Sydon· totter see van Galilee … (Mr 7,31–37, bis 89 ) Doe Ihesus ginc vten einde vander stat etc. Sij brachten enen die douff was ende stom ende baden hem dat hi sine hant wille lecgen opten doeuen etc. Waerom seitmen dat sij hem baden sine hant an den ghenen te doen … die hant ons heren betekent niet in dese stede der teken der menschelicheiden. ra–vb a 89 Dominica xiij secundum Lucam rb (89 ) IN ill· Beati oculi. Jhesus sprac te sinen iongheren: Salich sijn die oghen die sien va dat gij siet … (Lc 10,23–37, bis 89 ) Salich sijn die oghen. Hij toent der gheenre oghen wesen salich die sien den mensche ende hem wesende god. Om vier punten die wij vinden an onsen here so sprect die ewangelium … ene groetheit off ene ouervloedicheit van gotliker mynnen. vb rb a 89 –90 Dominica xiiij secundum Lucam IN ill. Dum iret Ihesus Iherusalem. Doe Ihesus gaen soude tot Iherusalem leet hi midden ra doir Samarien ende Galileen ... (Lc 17,11–19, bis 90 ) Doe Ihesus gaen soude etc. Gheestelic te verstaen die casteel daer onse here in ghinc betekent die werlt bedie hi ginc rb als in enen casteel ... also is inder (90 ) heiden lerincghen vele misseliker dolinghen. rb–va a 90 Dominica xv secundum Lucam IN ill· Nemo potest duobus dominis servire. Jhesus seide tot sinen ionghere: Niemen en va mach ij heren dienen … (Mt 6,24–33, bis 90 ) Niemen mach tween heren dienen dats te verstaen gode ende den duuel· Gode betaemt wael here te heiten … een man die twe manierich is van moede hi is ongestadich in allen sinen wegen. va ra a 90 –91 Dominica xvj · Luce· IN ill· Ibat Ihesus in ciuitatem. Jhesus ginc ter stat wart die geheiten was Naym … (Lc 7,11–16) Jhesus gemoete dragende enen doden etc. Bij desen doden versteetmen den menschen die slaept in houftsonden want hi hiet doet· … om die maghet noch mit oghen sien altoes tonsen here. ra–va a 91 Dominica xvij · s· Lucam In ill· Cum intraret Ihesus in domum. Jhesus quam gegaen een sonnendaigs int huus eens rb vanden vorsten der phariseen daer broet teten … (Lc 14,1–11, bis 91 ) Jhesus quam va gegaen eens sonnendaigs etc. Daer hi seghet (91 ) broet teten / bij den brode betekent men alle dincghe die behoren ten voetsel gelijc dat inder scrifturen Ioseph van sinen broederen nae volghen in doechden·mer sij wilden hem begripen. va–b 91 Des woensdags op quatertemper· s· Marcum In ill. Respondes vnus de turba. Een vter scharen antwerde Ihesu ende sprac: Meister Jc hebbe bracht minen son totti die beseten is mitten stommen gheeste … en varen vt niemen en sij mit ghebede off mit vasten (Mr 9,16–28, ohne Auslegung). vb rb 91 –92 Ssaterdags· s· Lucam In ill. Dicebat Ihesus similitudinem. Jhesus sprac den scharen vanden luden toe dese gelikenisse· Een mensche hadde enen vigheboem gheplant in sinen wijngarde …
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(Lc 13,6–17, bis 92 ) Dat god hier dese Abrahams dochter ontbant en is niet te verstaen nae den vleesche mer gheestelijc mer alle die verkoren sijn te hemelrijc te comen die heiten Abrahams kinder want hem was gegheuen dat irste teken des gheloefs· daer wij alle mede behouden bliuen. rb–va 92 Dominca xviij· secundum Matheum In ill. Pharisei audientes. Doe die phariseen hoerden dat Ihesus mit sijnre antwerde hadde doen swighen die saduceen ende een meester vander wet … (Mt 22,34–46, bis va 92 ) Wat phariseen sijn· staet hier boven des sonnendaigs nae groet vastelauont mer die saduceen en gheloueden niet die verrisenisse noch inghele noch gheeste … dat onder enich volc souen broeders hadden ghehadt een wijff. va ra a 92 –93 Dominica xix · s· Matheum IN ill. Ascendens Ihesus in nauiculam. Jhesus ghinc in een schepken ende voer ouer van vb Ghenazareth ... (Mt 9,1–8, bis 92 ) Hier gheualt onder tiden· dat een dinc heft drierhande betekenisse· ghelijc datmen hier verstaen mach dit scepken daermen hier aff seghet betekent somwile des heilichs cruus ... comende om onse salichede ende dede alle dincghe die smenschen waren. ra–va a 93 Dominica xx secundum Matheum IN ill. Dixit Ihesus turbis similitudinem. Jhesus sprac den scharen dese ghelike toe: Hemelrijc is ghelijc ghemaect enen coninck / die brulocht heuet ghemaket sijne sone ... rb (Mt 22,1–14, bis 93 ) Al is dat· dat tricke des hemels werdt ghenoemdt aldus in der ewangelien en heft nochtan niet al een betekenisse / want het betekent somwijle Ihesum kerst … dats die almachtighe god ende die son dien die brulocht was gemact is die gods son. va ra 93 –94 Dominica xxj· secundum Iohannem IN ill. Erat quidam regulus. Het was een conincsken des son siec was in die stat te vb Capharnaum ... (Jo 4,46–53, bis 93 ) Dit coninxken daer dese ewangelie aff spreket wille die meester secgen dathi gheen coninc en was mer dathi die meeste ende die moghenste· nae den coninc was … ende en wercken niet nae die nature die in den mensche is. ra–va 94 Dominica xxij secundum Matheum In ill· Simile est regnum celorum homini. Jhesus sprac te sinen iongeren: Hemelric is rb gelijc enen mensche· enen coninc die rekenincghe doen woude … (Mt 18,23–33, bis 94 ) Jhesus sprac mit sinen iongeren in bispele om dat soude werden vervult der propheten word ende om dat hi hadde gegheuen tghebot te verlaten onsen broeders … Also alse va Dauid seit: Here·gif mi verstentenisse" (94 ) dijn knape. va–vb 94 Dominica xxiij· s· Matheum In ill· Abeuntes pharisei. Die phariseen gincghen en wech ende sochten raet hoe sij Ihesum mochten gheuaen in sinen worden … (Mt 22,15–21) In dien dat heerscap van alder werlt was geset enen minsche ende om pays ende omb vrientscapp te houden so was geset ende ghemaect onder tfolc dat elc soude gheuen tijns van sijnen hoefde … seiden sij: Meester wij weten wale dat du ghewarech bist. vb ra 94 –95 Domincia xxiiij· s· Matheum IN ill. Loquente Ihesu Doe Ihesus sprac den scharen vanden luden toe quam een vorste ra tot hem … (Mt 9,18–25) Die heiligen willen secghen dat (95 ) was Martha suster Marien Magdalenen dit vrouweken dat onsen here· roerde· ende gesont wart ende schriuen hier aff op dattie selue stat … ende der ioncfrouwen vader ende moeder. ra–b 95 En kermisdage· s· (Rasur) In ill Ingressus Ihesus perambulabat Iherico· Jesus quam wandelende in een lant daer
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ene stat in stont die geheten was Iherico … ende gesont maken dat verloren was (Lc 19,1–10, ohne Auslegung). darunter Notiz in roter Tinte: Hier gaen vt die ewangelie vanden sonendagen. Überl./Lit.: s.o. rb rb 95 –107 ‘Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse’, Textgruppe Berlin, Heiligenteil rb–vb 95 Hier nae comen die ewangelien vanden heiligen. Irst sent Andries auont Secundum Johannem. va (95 ) IN illis stabat Iohannes etc. Johannes baptista stont in die woestenie bi der iordanen daer hi plach te prediken .. bouen des menschen sone (Jo 1,35–51, ohne Auslegung). vb ra 95 –96 Sent Andries dage· s· Mathe In ill· Ambulans Ihesus. Doe Ihesus wandelde bi der see van Galieen … altehans lieten sij dnette ende den vader ende volgheden hem (Mt 4,18–22, ohne Auslegung). ra 96 Sente Nyclais sent Lucie sent Thomas sent Steuen sent Jan dese vijndi int gemeen sanctorum also als dmisse boec in heft also vindise hier in ende daernae soect se. ra 96 Felicis· s· Lucam IN ill· Qui vos audit. Jhesus sprac te sinen ioncgheren: Die v hoert … dat uwe namen gheschreuen sijn in hemelrijc (Lc 10,16–20, ohne Auslegung). ra–rb 96 Sent Pauwels· s· Matheum In ill· dixit Symon Petrus. Symon Petrus sprac tot Ihesum: Siet wij hebben· gelaten alle dinc … ende sal besitten dat ewelike leuen (Mt 19,27–29, ohne Auslegung). rb–va 96 Onser vrouwen lichtmisse· secundum Lucam In ill· Postquam impleti sunt dies. Doe volcomen waren die daghe der purgacie … off blijtscapp der kinder van Israel (Lc 2,22–32, ohne Auslegung). va–vb 96 Sent Valentijns· secundum Matheum IN ill· Nolite arbitrari quia veni. Jhesus sprac sinen iongheren toe: En waent niet dat ic vb comen ben vrede te senden … (Mt 10,34–42) Bij den vrede daer (96 ) onse here aff sprect in dit ewangelium is anders niet te verstaen dan vleschelike ghenoechte off ongheordineerde mynne … want ewelijc sal hi verdoemt sijn. vb ra 96 –97 Cathedra Petri· s· Matheum IN ill Venit Ihesus in partes Cesarie. Jhesus quam in een lant daer ene stat steet die geheiten was Cesarie. Die stat hadde ghetimmert Philippus coninc Herodes son … dat sal ontbonden sijn in hemelrijc (Mt 16,13–19, ohne Auslegung). ra–rb 97 Sent Mathijs· secundum Matheum IN ill· Respondens Ihesus dixit Jhesus antwerde den scharen ende seide: Vader here herb melrijcs ende ertrijcks … (Mt 11,25–30, bis 97 ) Dat onse here sprect datten niemen en kent dan die vader dat te verstaen dattet waer is van begrijpeliker kennissen want den son te bekennen … dan ouermits hem behouden ende comen te hemelrijc. rb–va 97 Tyburcij et Valerianj s· Matheum IN ill· Ecce ego mitto vos. Jhesus sprac sinen iongheren toe: Siet ic sende v alse scape en midden onder die volue … ende di sal behouden blijuen (Mt 10,16–22, ohne Auslegung). va–vb 97 In die Philippi et Jacobi· s Iohannem IN ill· Non turbatur cor vestrum. Jhesus seide te sinen ionghere: V herte en sal niet bedroeft sijn geloefdi in god so gheloeft in mi … so wat gij den vader bidt in minen name dat sall hi v doen (Jo 14,1–13, ohne Auslegung). vb 97 In die corone et lancee· s· Iohannem IN ill· Pylatus gegreep Ihesum an· ende deden geeselen ende die riddere vlochten ene dorren crone … ende hadde an een purpur cleet (Jo 19,1–5, ohne Auslegung).
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97 –98 In vigilia Iohanis baptiste· s· Lucam In diebus Herodis regis. In dien dagen des conincs Herodes was een priester mit namen geheiten Zacharias ende hilt die selue stat van dienen in den tempel … (Lc 1,5–17, bis rb 98 ) Ghij sult weten datmen sonderlincghe leest van drien die gheheiten waren Herodes· die ene hiet Herodes antipater … dat Zacharias in den seluen dienste was in den tempel· dat Abyas voir was. va ra 98 –99 Op sent Jans dach baptiste secundum Lucam IN ill· Cum impletum est tempus Elisabeth. Doe die tijt Elisabeth vervult wart dat sij een kint ter werlt brencghen soude … (Lc 1,57–68, bis 98vb) Bij desen kinde al dorentore· versteetmen sent Jan· vort is te verstaen dat Zacharias doe hem die engel boetschapte dat hi een kint wynnen soude … dat hi sinen vader sprake weder gaff doe hi geboren was. ra–va 99 Jn die Petri et Pauli secundum Iohannem IN ill· Dixit Ihesus Symoni Petro. Jhesus seide: Peter Symons Iohans son minstu mi … rb (Jo 21,15–19, bis 99 ) Symon Iohannis is also vele als Symon Jans son. Nu is te weten· dat sente Peter hadde drie namen … dat hijs noit heft ende die ghene vermach die bouen hem is. va ra 99 –100 Op andach Petri et Pauli· Math In ill· Jussit deus discipulos ascendere in naui. Jhesus heit sinen ionghere climmen in een vb scep ende hiet sij dat sij souden vort varen … (Mt 14,22–33, bis 99 ) Dit water daer dese ionghere ouervaren souden alse die glose sprect was die see van Tyberias off dwater van Genezareth· Ende waerom dese see heuet iiij namen vintmen in die ewangelie van halff vasten … du en sals niet weten· den tijt dat ic komen sal. ra ra 100 –101 Van sent Marien Magdalenen secundum Lucam In ill Rogabat Ihesus quidam phariseus. Een phariseus bat Ihesum dat hi des broets mit va hem eten wille … (Lc 7,36–50, bis 100 ) Die ewangelie na der litteren is plein ende apenbaer want bij deser vrouwen al doerentore versteetmen Marien Magdalene die haers leuens geil was ende daerom hiet sij ene apenbare sonderse … ende al dat si theghen gode gheorbart hadde dat wart gheuoecht in den dienst gods. ra–va 101 Van Appolinaris secundum Lucam IN ill facta est contentio inter discipulos. Onder die ionghere ons heren was ene· twist rb wie die meeste ware onder hem allen … (Lc 22,24–30, bis 101 ) Bet als die glose seghet dattie twist mochte sijn van oetmoedicheiden in dien dat deen den anderen vordel beiden woude Aldus mocht sijn sprect die glose … als die glose ontbint xij chore der goeder lude di sij bekeert hebben. va ra 101 –102 Dominici· secundum Lucam IN ill· Vos estis sal terre. Jhesus sprac te sinen iongheren: Ghij sijt soud der erden dats vb des erdrijcs … (Mt 5,13–19, bis 101 ) Dit ewangelium hoert sonderlingen toe prelaten die dword gods prediken. Jn desen sullen sijn iiij punten van exempele / diemen verstaet bij iiij gelikenissen … tsout huedet tvleesch dat niet en vervule. ra–b 102 In vigilia assumpcionis Marie· Lucam IN ill· Loquente Ihesu ad turbas. Onse here sprac den scharen toe vanden luden· doe hieff ene vrouwe vander scharen op ende sprac tot Ihesum: Salich is die licham … rb (Lc 11,27–28, bis 102 ) Dit vrouweken willen sulke seggen dat was ene die Marien Marthen te dienen plach Ende doe sij hoerde dattie ioden ende die phariseen versmalike op Ihesum spraken … ende die rike is worden in den licham arme. rb–va 102 In die assumpcionis Marie secundum Lucam IN ill· Intrauit Ihesus in quoddam castellum. Jhesus ginc in een casteel· ende ene vrouwe va die gheheiten was mit namen Martha ontfincghen … (Lc 10,38–42, bis 102 ) Dit ewangelium nader letteren bederff ghene ontbindinghe want het is orbaer ende nae der
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letteren horet toe Marien Magdalenen ende Marthen harre suster. Mer dat men nu leest … is sij nu geset ter rechter hoers lieuen soens. va ra 102 –103 Decollacionis sancti Iohanis baptiste Herodes sende boden vt ende dede vaen Iohannes· ende spienen in enen kerker om eenre vrouwen wille .. ende namen den licham van sente Janne (Mr 6,17–29, ohne Auslegung). ra vb 103 –104 In die natiuitatis Marie· secundum Matheum Liber generacionis. Dit is tboec der apenbaerincghen der geboerten Ihesu Christi nae rb der menscheit … (Mt 1,1–16, bis 103 ) Nader lettern is die ewangeli claer ende apenbaer / want also alst leghet is te verstaen Mer gheestelijc eest te weten dat in deser ewangeli sijn ghenoemt [i]iij werff xiiij personen … Mer daer en leghet niet an welc dat sij. vb ra 104 –105 Op andach onser vrouwen· Matheus IN ill· loquente Ihesu ad turbas. Doe onse here Ihesus Christus te eenre tijt sprac den scharen vanden luden toe hief een vrouweken hoer stemme … (Lc 11,27–28) Dit ewangeli leestmen opten saterdach van onser vrouwen ende daerom versteetmen bij den salighen licham ende borsten Marien ons heren moeder … Sij hadde in haer waerachtich god ende mensche. ra–rb 105 In die exaltacionis sancte crucis Iohannes IN ill· Dixit Ihesus turbis iudeorum Nunc iudicium. Jhesus sprac den scharen vanden rb ioden toe … (Jo 12,31–36, bis 105 ) Doe onse here sprac: Dat fonnisse off dat ordel der werlt is nu comen / het is te verstaen dat hi niet en meent vanden lesten ordel … Als ic verhoghet werde vander erden sal ic alle dinc trecken nae mi. rb–va 105 In vigilia Mathei· secundum Lucam IN ill· vidit Ihesus publicanum. Jhesus sach enen publicaen die mit namen hiet Leui sitva tende tol nemende … (Lc 5,27–32, bis 105 ) Het is te weten dat Matheus ij namen hadde van rechte hi hiet Matheus ende Leui ende dese ij namen hoorden toe sine persone / mer dathi publicaen gheheiten was dat behort te sinen leuen want hi was apenbaer sonder also dathi toll ende ghemene weghe glet plach te nemen datmen niet wael sonder sonde doen mach. va–b 105 In die Mathei· secundum Matheum IN ill· Cum transiret Ihesus· vidit hominem. Doe Ihesus tere tijt enen mensche die verghicht was gesont hadde ghemacht … (Mt 9,9–13) Wet dat Lucas· in sijn ewangeli daer sij scriuen van der materien om die ere der ewangelisten· ende apostelen Matheum niet en noemt … niet om die goede menschen mer om des sonders wille. vb rb 105 –106 In die Michaelis secundum Matheum IN ill· Accesserunt ad Ihesum discipuli dicentes. Die iongheren quamen tot Ihesum ende vragheden / van wien waenstu dathi die meeste sij in hemelrijc … (Mt 18,1–10) Jnden beghinne des ewangelium mochte twiuel sijn wat die sake was dattie apostolen onsen here vragheden wie meerre ware in hemelrijc. Beda sprect … want en kennet gheen quaet het haet lieff al dat siet. rb–vb 106 In die Lucie virginis· s· Matheum IN ill· designauit Ihesus et alios. Nae dien dat Ihesus Christus sine xij apostolen verkoeva ren hadde· die hi sende· te prediken sinen namen … (Lc 10,1–7, bis 106 ) Het is te weten dat onse her xij apostolen uercoes ende sende tgheloue der drieuoldicheit te beteken al ertrijcke dor om xij gheslechten· die comen waren vanden xij sonen Jacobs … want hi bidt dat mens hem bidde. vb rb 106 –107 In die Symonis et Jude· s· Iohannem IN ill· Hec mando vobis. Jc beuele v sprac Ihesus te sinen iongheren dat gij onderlincghe rb myne ende is dat v die werlt haet … (Jo 15,17–25, bis 107 ) Wet dat onse here· dese
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worde sprac en wittendonredage· vele dincghe hadde onse here geleert sinen iongheren eer hi dit sprac … so vallen sij hier mede in sonden alle die ongelouich sijn. rb 107 In die Theodori secundum Lucam IN ill· Nichil opertum quod non. En ghene dinck sprac onse here is so bedect ende sal werden ontdect noch ghene dinc so verborghen … des sal ich lyen daer voir minen vader die in hemelrijke is (Lc 12,2–8, ohne Auslegung). Überl./Lit.: s.o. rb vb 107 –110 ‘Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse’, Textgruppe Berlin, Commune sanctorum rb
Hier beghint vanden ghemenen sancten. Jnden irsten vanden apostolen secundum Iohanem va–vb 107 In ill Hoc est preceptum meum. Dats mijn gebot sprac Ihesus tot sinen iongheren dat gij onderlinge onder mynt … (Jo 15,12–16) Onder ander gheboede die onse here gheboet den mensche / so is dat sonderlinghe geboet der minnen daer dit ewangelium aff sprect / ende daerom heet dit ghebod gods· want alse sent Gregorius sprect / Wortel ende teinde alre dogheden dats minne … Ende daerom hiet hi tbeghin der scoenre minnen. vb rb 107 –108 Item de apostolis· s· Lucam IN ill· Ego sum vitis. Ic ben sprac Ihesus een waerachtich wijngarde … (Jo 15,1–7, bis ra 108 ) Onse here Ihesus Christus gelijct hem selue den wijngarde alse die ewangelist sprect ende wael mit rechte· want gelijkerwijs alse die wyngarde onder alle bome van buten merre geworpen schijnt … want in der gotliker naturen is die son den vader gelijc. ra–vb 108 De vno martire· s· Matheum IN ill· Si quis wlt post me venire. So wie sprac Ihesus nae mi comen wille di gae sijns va selues aff ende neme sijn cruce … (Mt 16,24–27, bis 108 ) In dese ewangeli daer onse here sprect· die na mi comen wille de gha sijns selfs aff ende volge mi nae / daer is te verstaen dat onse here ons vermaent te drien punten· dat irste is afgaen ons selues … wat die licham lidet op dat wij en onder houden moghen. vb ra 108 –109 De vno martire secundum Lucam In ill· Amen amen dico vobis. Vorwaer sprac Ihesus te sinen iongheren: En sij dat dweet coren in derde valt doet sij in hem seluen Het blijft allene· sonder vrocht … (Jo 12,24– 26) Dit ewangelium spreket vander salicheit die comen is vander doet Ihesu Christi. Hi mach hem geliken den weits corne ende wel mit rechte … in den bloede Christi die ons bracht heft een niwe leuende leuen. ra–va 109 Van vele merteleren· s· Lucam IN ill· Cum audieritis prelia. Wanneer sprect Ihesus te sinen iongheren dat gij hoert strirb dincghe off orlincge ende slachtinge … (Lc 21,9–19, bis 109 ) Dit ewangelium is vander antworden ons heren te sinen iongheren die hem hadden gheuraghet vanden einde der werlt. Nu antworden onse here ende troestese … Sent Jan· ewangeliste en werdt niet ghedoet. va ra 109 –110 Item de martiribus· s· Iohannem vb IN ill· Descendens Ihesus de monte. Jhesus clam neder van enen berghe (109 ) ende vb stont op een velt dat plein was … (Lc 6,17–23, bis 109 ) Dit ewangelium sprect van vele luden Ihesum nae volgeden Ende vander lerincghe die hi hem leerde· Hier is te weten dat om menicherhande wille manicherhande lude Ihesum nae volgeden … van Tyren quamen die hongheringhe van Sydon die nuwe dinc sochten. ra–va 110 Item de martiribus· s· Iohannem IN ill· Videns Ihesus turbas. Doe Ihesus sach die scharen vanden volke· clam hi opten ra berch Ende doe hi gheseten was quamen tot hem sine ionghere … (Mt 5,1–12, bis 110 ) 107
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Dese berch daer onse here op ghinc off clam was geheiten als Ieronimus seghet Thabor ende leget int lant van Galileen· op desen berghe woude onse here sinen iongeren prediken tenen teken … gaet tot hem dats tot Ihesum ende gij sult verlicht werden. va–b 110 Van vele merteleren IN ill· Attendite a fermento. Onse here seide tot sinen iongeren: Siet voirs· off huedet v van heffinghe der phariseen dats voir hore gheueinstheit … (Lc 12,1–9) Die sake waerom vb onse here sijne (110 ) iongheren warde was dese want die phariseen ende die scriben stonden daer nae dat sij" onse here selue mochten begrijpen in worden off in wercken onder den mantel der gherechticheiden … die den licham doden hier mede wille hi sijne ionghere … (bricht ab, Rekl.: troesten ter). Überl./Lit.: s.o.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027 Der große und der kleine ‘Seelentrost’, ‘Spiegel der Menschen’ III u.a. Arnswaldt 3109 – Papier und Pergament – 176 Bl. – 21,5 × 28,7 cm – 1436/37 – östl. mnl. – Entstehungsort unbekannt, später vermutlich Geldern, Nazareth Moderne Bleistiftfoliierung, zeitgenössische römische Foliierung in der Mitte des oberen Blattrands bis Bl. 168 (diese springt von 158 auf 161 und ist deshalb ab 159 der moderr nen Zählung um zwei Schritte voraus), Bl. 1, 7, 8 u. 14 Pergament, 111 verzierte Initiale, v 14 100 110 158 168 rote und blaue Lombarden, 168 leer, LAGEN: VII + 7 VI +V + 4 VI +V + 176 v v v v v V-2 , 38 , 62 , 74 , 88 u. 158 Reklamanten, beschriebene Fälze aus einer längs durchschnittenen lat. Handschrift zwischen Bl. 20/21, 32/33, 44/45, 56/57, 81/82, 152/153 u. 173/174 (littera cursiva, nicht älter als 14. Jh.); WASSERZEICHEN: nicht identifiziertes Motiv, || 3,95 cm (Bl. 3, 10, 19, 23, 28–32 u.ö., bis 77), Hand mit Schlüssel, Typ P ICCARD, Hand und Handschuh, Gr. II, Nr. 435–438, 441 (Arnhem, Lüdenscheid 1436, Utrecht 1434), || 3,7 cm (Bl. 9, 24, 122, 135–137, 140, 142, 143), Buchstabe T mit Kreuz, entfernt ähnl. BRIQUET, Nr. 9122, || ca. 3,9 cm (Bl. 15, 25, 79), Vierfüssler (Ochse und/oder Pferd, Kopf häufig nicht klar zu erkennen), || 7,8 cm (Bl. 51, 63, 73, 81, 88, 127, 132, 147, 154), Traube, Typ P ICCARD, Frucht, Gr. I, Nr. 282ff., || ca. 5,8 cm (Bl. 87); drei Ausführungen eines Ankers, Typ P ICCARD, Anker, Gr. II, ab Nr. 11, Form 1: || 4,1 cm, Gesamthöhe: 6,95 cm, Abstand der Ankerspitzen: 2,8 cm (Bl. 89, 149, auch 172?), Form 2: || 4 cm, Gesamthöhe: 6,4 cm, Abstand der Ankerspitzen: 2,5 cm (Bl. 91, 93, 101, 102, 107, 152, 155, 160, 161, 163, 169, 170?) und Form 3, || 4,1 cm, Gesamtlänge: 6,4 cm, Abstand der Ankerspitzen: 2,7 cm (Bl. 95, 97, 99, 154, 166, 168?, 176?, vgl. P ICCARD, Anker, Gr. II, Nr. 460 u. 461); Ochsenkopf mit Stange und Stern, Typ P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. VII, ab Nr. 111, jedoch mit nur vier Strahlen am Ende der Stange, || 3,75 cm, b: 4,1 cm, c: 3,2 cm (Bl. 115, 117, 123, 124) und Säule mit Krone, ähnl. P ICCARD, Turm, Gr. I, Nr. 251–261, ||| 5,55 cm, Gesamthöhe: 6 cm (Bl. 120, 126, 130); SCHRIFTRAUM : 21–22,8 × 15–15,5 cm, durch eingedrückte Linien begrenzt, zweira vb va va ra va spaltig, 38–47 Zeilen, zwei Hände, Hd 1: 1 –110 , 148 –176 , Hd. 2: 111 –148 , rubriziert, korrigiert von Hd. 1, littera cursiva. Das Papier ist häufig schadhaft und wurde v wahrscheinlich bereits im 15. Jahrhundert ausgebessert, 172 mit einem beschriebenen Stück Papier. Auffällig sind Hinweise für die Rubrikation am seitlichen Rand, die die übrigen hier beschriebenen Hss. entweder am unteren Rand oder längs im Falz tragen. EINBAND: Holzdeckel mit Lederbezug, verziert mit dreifachen Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, durch Diagonalen und horizontale Linie geteilt, horizontale Linie fünffach, vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1098 und Bonn, UB, S 2056) und
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Einzelstempeln Adler SCHUNKE I, S. 12, Nr. 289, Madonna, stehend mit Kind (nicht bei SCHUNKE), Ranke mit Blättern SCHUNKE I, S. 230, Nr. 223a, Pegasus (nicht bei SCHUNKE), Ranke mit Blättern und Frucht (nicht bei SCHUNKE). Federprobe im hinteren Innendeckel: dy(y mit Nasalstrich)s dedit deus abstulit; Schreiva bereinträge 107 : Explicit iste liber Anno domini Millesimo Quadragentesimo [triceva simo] sexto jn profesto katherine virginis, 148 : Anno domini Milesimo cccc° xxxvj° nec non in profesto beate marie magdalene Scriptor scripsisset bene melius si potuisset, va 176 : Scriptum et completum anno domini m° cccc° xxxvij jn festo domini Marci ewangeliste. Die Einbandstempel mit Adler und der Ranke mit Blättern finden sich auch auf dem Einband der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089, der mit weiteren Stempeln verziert ist, die sich auf Einbänden von Handschriften finden, die sicher aus Geldern stammen. Hingegen ist die Provenienz von Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1098 nicht ganz sicher (vergleichbare Anlage der Streicheisenlinien). Die Bezüge unter den Einbänden lassen erwarten, dass die Bibliotheksheimat dieses Codex ebenfalls der Gelderner Konvent war, wenngleich sich Schrift, Buchschmuck und Sprache (häufige Verwendung von i als Längenzeichen) von den übrigen Gelderner Handschriften unterscheiden. – Die Handschrift Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weeshuizen, Cod. 953 (olim 61) aus dem Nimwegener Tertiarinnenkonvent Hessenberg oder dem dortigen Schwesternhaus Bethlehem (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 959, 965) stimmt inhaltlich fast vollständig mit dieser Handschrift überein; beide Handschriften sind die einzigen nahezu vollständigen Überlieferungszeugen für den kleinen ‘Seelentrost’. Lit.: BESCH, S. 62f. (Sigle: A); BNM; BRUNNER/WACHINGER , Repertorium I, S. 81f.; COSTARD, Predigthandschriften, S. 203f., 206, 208; DEGERING I, S. 143; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 193–197, Nr. 68; DESCHAMPS, Handschriften van ‘Der sielen troest’ (S. 118–127 Handschriftenbeschreibung); J ANSEN-S IEBEN, S. 236, B100; REIFFERSCHEID III, S. 101–105; DE VOOYS, Geestelike gedichten, S. 71–73 (Anrb va fangs- und Schlussverse der Lieder 109 –110 ); Das Goldene Zeitalter des Herzogtums Geldern, S. 198–199. Inhalt: ra vb 1 –107
Der große ‘Seelentrost’, mnl. Bearb. Der sielen troist leget an heyliger leer van becoringen der heyliger scrift want lijker wijs als dat licham leuet van ertscher spysen soe leuet die siele van heyliger leren … dat wy dair comen moeten dair alle gades heilgen myt gade vervreuwen yn synem ewigen ryke. Des help ons allen die vader ende die soen ende die heilge geist. Amen. Darunter Datierung, s. zur Hs. 2
VL 8, Sp. 1030–1040; Ausg.: REIFFERSCHEID, Erzählungen, S. 430–442 Auszüge nach 2 dieser Hs.; SCHMITT, Seelentrost, S. 11*f.; Überl.: VL; DESCHAMPS, Handschriften van ‘Der sielen troest’, S. 111, nennt neben dieser Hs. (mit Teilüberl.): Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weeshuizen, Cod. 953 (olim 61), 1445 oder etwas später, wahrscheinlich aus dem Nimwegener Tertiarinnenkonvent Hessenberg oder dem Schwesternhaus Bethlehem ebd. (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 959, 965); Deventer, Athenäumsbibl., 101 D 1, ca. 1430–1440, aus dem Deventer Schwesternhaus Kerstekenshuis, später ebd. St. Ursula (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 343, 370); Düsseldorf, HStA, G V 1 (A 234); ’s-Gravenhage, KB, 70 H 48, ca. 1450, aus Enkhuizen, Tertiarinnenkonvent Zuiderklooster (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 438); Utrecht, Stedelijk Museum, cat. 1569;
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London, British Museum (jetzt: British Library), Add. 18.162; ’s-Gravenhage, Museum Meermanno-Westreenianum, 10 E 15, außerdem S. 112, Anm. 8 drei weitere bezeugte Handschriften aus dem Henrik Adamanshuis in Zutphen, dem Augustinerchorherrenstift Marienwolde in Frenswegen und 1897 im Gräflich Hoensbrochschen Archiv in Schloss Haag bei Geldern. Im 16. Jh. erschienen 18 Drucke (ebd.). Daneben gibt es ober- und mitteldeutsche sowie skandinavische Handschriften. va va 107 –110 ‘Spiegel der Menschen’ III va–b 107 Eyn spigel alre mynschen Ick rade v allen dat ghi v dair toe keert Ende ghi alle daghe steruen leert want got en heft ons nyet te weten gegeuen woe lange wy sullen leuen. Och woe wijs is hy die gadert ende spairt Tgegen die langen hynnevairt … Ende wes toe dem dienste gades snel Dyenestu der werlt du blyefs bedragen Als du mages syen mit oghen vb ra 107 –108 Zwölf Staffeln der Demut nach der Benedikt-Regel (Kapitel VII, stark gekürzt) Twellef sijn graden der oitmodicheit Mercke xij graden der oytmodicheit die sente Bendictus setten yn sijnre regulen. Die ierste graet is altoes oitmodicheit yn den herten ende yn den lijcham tot bewysen Ende ok neder te zyen an die erde … Die twelfte graet is dat eyn onderdanicheit bewyse synen ouersten. Lit.: RUH, Bonaventura deutsch, S. 256 mit Hinweis auf zwei weitere Handschriften mit 2 deutschen Fassungen dieses Textes; VL 1, Sp. 709 werden außerdem Heidelberg, Cpg 439; Nürnberg, StB, cod. Cent. IV 30, ebd. Cent. VI 54 genannt; weitere ndl. Hss. bei COUN, S. 20: Gent, Bibliotheek der Rijksuniversiteit 255, Bl. 94, 15. Jh., aus Gent, v Minderbrüderkonvent (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 457); Den Haag, KB, 75 H 42, 101 – v 102 , 1473, aus Antwerpen, Beginenkonvent Sion (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 122); Nimr–v wegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weeshuizen, Cod. 953 (olim 61), 160 , kurz nach 1445, aus Nimwegen, Tertiarenkonvent Hessenberg (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 959); Sint-Truiden, Minderbroedersklooster (heute: IFG), MF 45. Die Texte gehen auf eine Liste der zwölf Staffeln zurück, die in einigen lateinischen Handschriften dem Traktat ‘De gradibus humilitatis et superbiae’ des Bernhard von Clairvaux vorangeht (ebd.). Zu ähnl. (?) Texten vgl. außerdem Wien, ÖNB, Series Nova 12869, ca. 1450, aus v v Rookloster, 35 –37 (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 1033); Wrocaw, BU, IV D 5, 186 –187 aus Sint Truiden, Minderbroeders (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1143). ra–b 108 ‘Spruch mit Kritik am Schöffenurteil’ Dat ordel dat die scepen wysen des en kan ick nyet geprysen. Ok en kan ick des gelasterb ren nyet want id is duck wal eer geschiet … Men solde dat recht laten blijken (108 ) den armen als den rijken Nu ende toe allen stonden als dat hier voirmaels is gevonden. HOGENELST II, Nr. 9. Überl.: Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weesva ra huizen, Cod. 953 (olim 61), 160 –161 (ebd.). rb 108 ‘Van der boysheit des woekeners’ Een woekener is arger dan die boese geist vluyt den heiligen cruce ende den wywater Mer die woekener nyet. Item en woekener is arger dan die helle want die helle verslyndet alleen die quaden. Mer verslyndet beyde guden ende quaden … Item en woekener is arger dan die doyt want di doyt dodet alleen dat lijf Mer en woekener dodet beyde ziele ende lijf. rb–va 108 ‘Facies hippocratica’ Dit sijn teyken des aenstaenden dodes Dat ierste teyken is wanner eyn kranck mynsche voir synen houede royt wordet ende voir bleek was. Dat ander teyken wanner enen sijn voete ende been beneden kalt werden ende
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voir warm weren … Dat seste teyken wanner enen sijn ogen trenen des sy voir nyet en plagen te doen. (unbekanntes Zeichen, Abk. f. wersus?) Fons rubet in primo pedibus frigescit ab ymo Dentes nigrescunt nasus summotenus albet Mentem submittit leniter lacrimatur ocellus Hijs certis signis moriens cognoscitur omnis. v J ANSEN-SIEBEN, S. 236, A100, ebd. Überl.: Brüssel, KB, 15.624-41, 8 (v. J. 1351) (J ANSEN-SIEBEN, S. 256–260, B750 mit Hinweis auf zwei Ausgaben); Nimwegen, Ger–v meentearchief, Archief van beide Weeshuizen 953 (1445), 161 , wahrscheinlich aus dem Nimwegener Tertiarinnenkonvent Hessenberg oder dem Schwesternhaus Bethlehem (J ANSEN-SIEBEN, S. 420, N100, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 959, 965). va rb 108 –109 ‘Die tien gebade gaets te ryme’ Mynsche tien sijn der gebade die di gebaden sijn van gade. Dat ierst bedudet du salt mynnen Dynen got van allen synnen … Soe wie se haldet ontebraken Alsoe hier voir is gespraken Die sal dair myt gade leuen Dat moet got ons allen geuen. Amen. 2 VL 10, Sp. 1499; HOGENELST II, Nr. 10. Überl.: olim Calbe, Besitz des Superintendenv r ten Müller, Sammelband asketischer und erbaulicher Stücke, 83 –87 , schwach westl. mnd., Bl. 37–80 geschr. v. nycolaus emeda (BORCHLING IV, S. 31f. mit Hinweis auf die Nähe beider Hss., Hinweis auf weitere verwandte Gedichte ebd.); Nimwegen, Gemeenva ra tearchief, Archief van de beide Weeshuizen, Cod. 953 (olim 61), 160 –161 (HOGENELST). rb ra 109 –110 ‘Eyn gedicht van geistliker mynnen’ It is tijt dat wy beginnen Mit onsen wille schier Te clymmen in der mynnen Die tijt is nur al hier … Ende make ons des toeuals quijt Jn desen arme dale Ende hi na deser corter tijt Ons allen tot om hale. Amen. Ausg.: ARNSWALDT, Vier Schriften, S. XXXVII–XL nach dieser Hs., Überl.: Würzburg, UB, ch.q. 144, ca. 1479, Kartause Amsterdam (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 58, DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 195); Nimwegen, Rooms-Katholiek Weeshuis, 953 (61), s. zum ‘Seelentrost’ (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 195). Ausgabe nach der Würzburger Handschrift s. DESCHAMPS, Handschriften van ‘Der sielen troest’, S. 121. ra–b 110 ‘Der wachter an der zinnen’, geistl. Kontrafaktur Dit is en merclick liet Woe lude sanck die lerer op der tinnen Wie nv in swaren sunden leecht he mach sich wal besynnen Dat hi myt tyde dair aue laet … Soe saltu halden die x gebot zoe en wordstu nyet des duuels spot Dat hemelrijk dat wordt dijn eyghen. 2 VL 10, Sp. 563–564; Ausg.: REIFFERSCHEID, Mitteilungen aus Handschriften, S. 190– 191 (nach dieser Hs.); WACKERNAGEL, Kirchenlied III, Nr. 1455 (nach einer Abschrift Arnswaldts nach dieser Hs.); ndl. Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 185, S. 122– 126, 15. Jh., aus dem Deventer Lamme van Diesenhuis (VL, Ausg. s.d., STOOr v KER /VERBEIJ II, Nr. 346); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 190, 170 –171 , Utrecht, St. Barbara (VL, Ausg. s.d., STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1205); Wien, ÖNB, Ser.
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Nova 12875, 61 –63 , Ende 15. Jh., Brüssel, Sion (VL, Ausg. s.d., STOOKER/VERBEIJ II, v r Nr. 262); Brüssel, BR, cod. II 270, 145 –146 (VL, Ausg. s.d.); Amsterdam, UB, im r r Fragmentenkonvolut I A 24 (VL); Brüssel, BR, cod. II 144, 96 –98 (VL). rb–va 110 Peter von Arberg, Große Tagweise Dit is ok en schoen liet NV sterk ons got yn onser noit ick beuele my here yn dijn gebot laet ons den dach genedenclich aen schynen … Ende wasch af al mijn sunden "& ick here di. 2 VL 7, Sp. 426–429, hier 427; Ausg.: REIFFERSCHEID, Mitteilungen aus Handschriften, S. 187–188 (nach dieser Hs.); WACKERNAGEL, Kirchenlied III, Nr. 1454 (nach einer Abschrift Arnswaldts nach dieser Hs.); BRUNNER /WACHINGER , Repertorium IV, S. 481 (1PeterA/1/1q); STEER, Dat dagelyt von der heiligen Passien, S. 125–157; Überl.: BRUNNER/WACHINGER , Repertorium IV, S. 477–483. va va 2 Zur Textgruppe 107 –110 s. VL 9, Sp. 119–121. vb 110 Notiz zu den Tugenden Marias Maria was oitmodich voirhudich stedich vredich zedich voil swygende gade verkrigende reyn gern alleyn satich caritatich arm en verduldich sympel ende eynvoildich schemel en getruwe All dese doechden had ons lieue vrouwe Hed ick se mede dat were my guet Want ick ommer steruen moet. 2 VL 9, Sp. 120 wird dieser Text, wiewohl nicht mehr im Register aufgeführt, zur voranstehenden Textgruppe genannt. – Der Anfang Maria was … steht in der linken Hälfte der Spalte, während die Adjektive in der rechten Hälfte eine Spalte bilden. Sie sind durch rote Linien mit dem Beginn des Satzes verbunden. Ebenfalls in Nimwegen, GemeenteArchief, Weeshuis 953 (BNM). r v 111 –148 Der kleine ‘Seelentrost’, mnl. Teilüberl.
Der zielen troest leget an heiliger leren ende an betrachtingen der heiliger scrijft. Want geliker wijs dat die licham leuet vander eertscher spisen Also leuet die ziele van der heiliger scrijfture … kint lieue aldus quam die geestlike gewalt bouen die werltlike. Dit heeft god gedaen der paepscap to eren hir om sal men se eren. Kint lieue woltu wat weten van den geesteliken leuen soe lese dat cloester spigel ouer dair vindestu in dat gescreuen. Explicit deo gratia Amen gloria Amen. Anschließend Datierung (s. o. zur Hs.). VL s.o.; Überl.: 17 Hss. (VL), darunter Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weeshuizen, Cod. 953 (olim 61). Dort fehlt die erste Seite, vgl. DESCHAMPS, 2 Handschriften van ‘Der sielen troest’, S. 115 u. 116–117 sowie VL. va ra 148 –153 Dictasammlung ‘Voele lude weten voel …’ Dit sijn heilge leren Voele lude weten voel mer om seluen en weten sy nyet. Ende up dat wy ons seluen leren kynnen ende auermyds kynnisse ons selfs voirt leren kynnen onsen lieuen hern Ihesum Christum zo sulle wy aen zyen die leringen die ons heilge leerre heben bescreuen die hier nae staen. Int ierst seget sente Bernardus: Die dach sal noch commen dat beter wesen sullen reyn herten dan schalke woirde ende gude consciencien dan vol budel. Augustinus: Dat is ons seer schandelick … Thomas van Aquinen: Eyn mynsche vervult al die heilige scrift yn drie saken yn mynne der ewiger dyngen yn versmaenisse der tijtliker dyngen Ende yn verduldigen lyden wederstotes die om auer commet. Der Anfang entspricht dem ersten Satz von Ps.-Bernhard von Clairvaux, ‘Meditationes piissimae de cognitione humanae conditionis’ (‘De interiori homine’ PL 184, Sp. 485– 508). Es folgen weitere Zitate, die am Rand jeweils durch ein ¶ gekennzeichnet sind. Mit
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diesem Bernhard-Zitat beginnt auch das Collationale des Dirc van Herxen, das jedoch abweichend fortgesetzt wird, vgl. VAN BUUREN, S. 251f. ra
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153 –154 Augustijnken van Dordt, ‘De schepping’ Van der heiliger dryuoldicheit vader soen heilge geist eyn schoen gedichte O heilge geist vader ende sone Die eyn got is yn drie persone voir alle der werlt anbegyn Eyn ewich leuen dat tuget mijn syn … Geistlich yn synen lyden Jn lyden sult dy v verblyden Ende leuen yn verduldicheit Dit is dat slot der heilger dryuoldicheit. Ausg.: REIFFERSCHEID, Mitteilungen aus Handschriften, S. 192 Auszüge nach dieser Hs., weitere s. HOGENELST II, Nr. 11; Überl.: Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de r v beide Weeshuizen, Cod. 953 (olim 61), 275 –279 v. J. 1445 (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 195; J ANSEN-S IEBEN, S. 420, N100, Prov. s. zum ‘Seelentrost’); Brüssel, KB, 15.642-51, (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 195; v J ANSEN-SIEBEN, S. 260, B760, Ausg. s.d.); New York, Piemont Morgan Library, 385, 51 (HOGENELST II, S. 22). vb rb 154 –156 ‘Die drei Lebenden und die drei Toten’ Van drie doden konnyngen ende van drie leuendigen konnynghen IN eynre suter zomer tijt Doe men wunnencliken siet Loif gras bloymen menniger leye Als om die tijt van den meye So wart eyn grote iacht gestalt Van drien heren wal te maten alt … Wil wy gade sijn bereit Ende dyenen om up genade Vroe ende spade Dat wy sijn hulde verweruen Eer dan wy steruen Des gunne ons got van hemelrijck jn synen throne ewelick. Amen. 2
VL 2, Sp. 226–228, hier 227; HOGENELST II, Nr. 12; Ausg.: s. VL u. HOGENELST; 2 Überl.: Stuttgart, LB, cod. poet. et phil. 4°, Nr. 83, 131–136 ( VL 2, Sp. 226–228, hier 227); Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weeshuizen, Cod. 953 (olim vb va 61), 279 –283 (HOGENELST II, S. 24), die übrigen bei HOGENELST genannten Handschriften werden im VL anderen Redaktionen zugeordnet. rb vb 156 –165 Passionstraktat, bezogen auf die sieben Tagzeiten Prologus van passien ons heren Ihesu Christi Die gone die begert eyn warachtich medelyder te wesen des lydens ons heren Ihesu Christi also als id geschieden yn ilker vren des dages doe hi gecruyst wart Die moet om hoeden leckeren spysen ende van leckeren dranc ende beide soberliken te nemen … Dat moet die soen des ewigen vaders ons allen gunnen die alsoe gepassijt ende gepynicht is up den guden vrijdach an der galgen des cruces ende Maria sijn gebenedide moeder.
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Überl.: Utrecht, UB, 2 D 23, 143 –171 , ca. 1470, Maastricht, Begardenkonvent St. Bartholomäus (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 196, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 884); Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weeshuizen, Cod 953 (olim 61) (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 196). vb vb 165 –167 Eucharistietraktat zur Vorbereitung auf die Kommunion Woe sich eyn mynsche bereyden sal te ontfangen dat heilge sacrament ons hern Ihesu Christi Twe dingen sijn die den mynschen seer heblick maken ende eyn bereitscop te ontfangen dat heilge sacrament. Dat ierste is dat om die mynsche die ontfangen wil dat heilge sacrament sal om seluen vermeten ende te gronde sijns herten om pynegen te versmaen ende aensien syn snoetheit der naturen … doe ick verlaren was die myt dem vader ende myt dem heilgen geist dryuoldich yn personen een gewair got bist onverscheiden ende her gebenedijt altoes. Amen. vb ra 167 –168 Kommuniongebete Dese nabescreuen gebede sal men lesen als men dat heilge sacrament ontfangen sal Here ick ga tot dy als eyn kynt tot synen die id nyet laten en wil. Here ic ga tot dy als eyn vrint to synen vrint die myt om kortswyle hebn wil … here ick ga tot dy als eyn ellendich mynsche tot sijnre wonyngen. HERe bis my armen sonder genedich doir dijn heilge trane die du vytgotes toe Lazarus graue doe du om verweckedest van der doit soe verwecke my van alle mynen sonden. Amen. Here bis mý armen sonder genedich doir die heilge trane die Maria Magdalena streyden ra (168 ) yn Symons huys dair sy dyne voete mede dwoech also als du auer sy verbarmedes also moetstu dy auer my ende auer alle mijn vrint verbarmen sy sijn leuendich of doit ende al kerstenheit. Amen. Lieue here Ihesu Christe Ick mane dy myt der mynnen ende myt der myldicheit ende der barmherticheit die du haddes toe ons doe du ons dijn lijcham geefs … dattu my dijn heilge lijcham gefs alle we te ontfangen mt rechter mynnen myt rechter begeringe myt ganser gelouen ende myt gewaren rouwen alle mijnre sonden. Amen. Hvden wil ick here ontfangen dynen vronen lijcham toe troist ende toe heile mijnre sielen. Huden wil ick ontfangen here gemeynschap myt dy ende myt dijnre lieue moeder ende myt al dynen heilgen … Huden is hy comen yn mijn siele mijn got ende mijn here Des moet he mijn geuangen sijn huden ende ommermeer. Amen. ra–vb 168 Gebete nach der Kommunion Dese na bescreuen gebede salmen lesen als men ontfangen heft dat heilge sacrament Wale my dat ick ontfangen hebbe dat heil deser werlt ende dat woirt des vaders dem rb le(168 )uendigen offer ende die geware mynscheit ende die gantse gotheit … Ic bidde dy selige here mijn dattu mijn geleide wils sijn toe der hemelscher porten ende maken my aen voir te. Amen. Here hemelsche vader nv heb ick ontfangen dynen egebaren soen onsen hern Ihesum Christum die gebaren is vyt dynen gotliken herten … Dair om offer ick om dy weder tot enen ewigen wederkieren alle des guedes dat du my ye gededes an lijf ende an sielen. Amen. Here hemelsche vader ick offer dy weder dynen egebaren soen onsen hern Ihesum Christum tot eynre beteringen al mijnre sonden die ick ye gedede an gedincken an woirden an wercken dat he betere voir my ende tot ener volbringingen alle mijnre mysdaet Ende ok tot eynre verloessingen alle der die ynden vegevuer sijn. Amen.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169 ra
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Mirakelregister zum ‘Seelentrost’, Inhaltsverzeichnis zu den übrigen Werken In deser tafelen salmen vynden menich mirakel dat voir bescreuen steet yn desen boeke dat men heit der zielen troist ende is alte seer nut gelesen allen mynschen die gerne toe gade weren Dat waren visscher up den mere j … woe sich eyn bereiden sal te ontfangen dat heilge sacrament ende dair van gude gebede etc. va vb 171 –174 Legende der Maria Aegyptiaca. Mittelniederländische Prosaauflösung des Gedichts von Hildebert von Lavardin (PL 171, Sp. 1321–1340) Van Marien van Egipten woe sy bekeert wart van sonden ET was eyn monyck die hiet Zozymas die van kynde yn eyn cloester geweest hadde dair voel heiliger monyken waren Mer Zozymas die ginck bauen die anderen … also an ons te nemen dat wy om na volgen moeten Ende commen tot der blijtscappen dair dusent iaer is als eyn dach die geleden is. Amen. 2
VL 5, Sp. 1251–1255, hier 1254f.; Ausg.: KUNZE, Legende, S. 95–103 nach dieser Handschrift und Nimwegen, Gemeentearchief, Archief van de beide Weeshuizen, vb vb Cod. 953 (olim 61), 316 –323 (vgl. zum ‘Seelentrost’). Lit.: KUNZE, Studien, S. 103 2 u. 107; erwähnt auch im Art. ‘Seelentrost’ VL 8, Sp. 1034f. u. 1038. vb
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Legende der Zehntausend Märtyrer (Übersetzung der abbreviierten Version BHL 20) Van den tien dusent marteleren woe sy gepassiet worden om des kersten gelouen wille etc. ra (175 ) In den tyden doe Adrianus ende Anthonius waren keýsers van Romen Ende die van Romen by na alle die werlt hadden onder oeren dwanck So geuielt dat sommege lantscappen hertogen ende heren sich setten tegen dat roemsche ryke … Ihesus Christus die eyngebaren gades soen die leuet ende regniert myt dem vader ende myt dem heil geist een waer got den al engelen ende hemelsche her sonder uphoeren lauen ende bendien yn ewicheiden. Amen. Es folgt ein Schreibereintrag mit Datierung (s. o. zur Hs.). 2
VL 10, Sp. 1517–1520; hier 1519; Ausg. u. Lit.: ZATOCIL, S. 198f. u. 205–208. Überl.: ra Nimwegen, Gemeentearchief, Rooms Katholiek Weeshuis, Cod. 953 (olim 61), 290 – rb 294 (VL, vgl. zum ‘Seelentrost’). vb 176 Sündenbekenntnis (Nachtrag) Ick geloue inden naem des vaders des soens ende des heiligen geest. Ic geloue dat dese dri personen Een got is ende anders geen got ensij. Myt deser heiliger gelouen kome ic to bychten gade van hemelryck synre liuer moeder al gaets heiligen mynem priester in die stat gaets jnd geue mij schuldich in mijnen in sien, dat ic lieuer gesien heb die ydelheit der werlt dan den dijenst gaets, in horen dat ic lieuer ghoerdt heb (bricht ab).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169 ‘Franziskanische Traktate’, ‘Spiegel des Christenglaubens’ (Exzerpte) Papier und Pergament – 189 Bl. – 22,0 × 30,5 cm – vermutl. 3. Viertel 15. Jh. – östl. mnl. – lt. Angabe des Vorbesitzers George Stevens Besitzereintrag aus Geldern, Nazareth Moderne Bleistiftfoliierung, Bl. 5–6, 15–16, 45–46, 76 u. 106–107 Pergament (jeweils ra vb va ra rb Lagenmitte), mehrere verzierte Initialen (1 über sechs Zeilen, 7 , 42 , 46 , 53 , ra vb ra v 111 , 118 , 121 , drei- bis vierzeilig, Maiglöckchenfleuronné), 189 leer, LAGEN:
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7 V + VI-1 + 2 V + V-1 +4V + V-1 +2V + VI-2(?) , letzte Lage neu geheftet, unten rechts gelegentlich Spuren einer alphabetischen Lagen- und Blattr r r zählung innerhalb der Lagen (11 b1 usw., 21 c1 usw., bis 141 p1; 161–164 numerische v v v Zählung der Blätter der ersten Lagenhälfte, gelegentlich Reklamanten (50 , 60 , 81 , v v v 101 , 120 , 130 ), WASSERZEICHEN: got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft (P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte) || 3,9–4 cm, Gesamtlänge ca. 7,7 cm, Bl. 159 besonders gut zu erkennen, sonst mitunter unsicher, SCHRIFTRAUM : 14,4–15 × 21–22,3 cm, durch Tintenlinien begrenzt, zweispaltig, Bl. 1 28, später 31–38 Zeilen, Hd. 2: 40–42 ra rb ra vb va vb Zeilen, vier Hände, Hd. 1: 1 –155 , 160 –164 , littera textualis, Hd. 2: 155 –159 , Mischform zwischen Textualis und Cursiva (zweistöckiges a nur auf den ersten drei ra vb Spalten, einfaches g, sf mit Füßchen auf der Zeile), Hd. 3: 165 –188 , 30–35 Zeilen, vb ra Textualis (einfacher als Hd. 1), Hd. 4: 188 –189 , Cursiva (Mischform, sf mit Unterlängen, Langschäfte ohne Schleifen), rubriziert, Einband: neu (1938), im vorderen Innenspiegel Zettel mit Angaben zur Hs., vermutl. aus dem Auktionskatalog, Nr. 12, Schnitt ehemals gelb gefärbt. Auf einem vorn eingefügten Blatt trug der Vorbesitzer George Stephens ein: Dit bock hoirt toe Nazareth bynnen Gelren. The above was written on a Parchment leaf formerly paster on the first inner cover. G.S. Rückseite: Inhaltsverzeichnis und Notiz: ALL IN FLEMISH. I vol. folio on paper, from the middle of the 15th Century. – Bought in Cologne, 1847, at the auction of H. Heberle. Some leaves on vellum. George Stephens sowie vb ra die Akzessionsnr. 1896,155. 159 , 189 Einträge der ‘Ave-Maria’-Hand: Om gaeds wil ra een aue maria vor die schriuersche daz si m3 (189 mit) gade ewelicken moet leuen. Aue Maria. Lit.: BNM; CLASEN, Legenda antiqua, S. 54; COSTARD, Predigthandschriften, S. 204, 210–212, 215f.; DEGERING I, S. 161f.; RUH, Bonaventua deutsch, S. 219; KRÄMER, S. 290; CLASEN/VAN GURP, S. 438. Inhalt: ra rb 1 –155
‘Franziskanische Traktate’ ra ra 1 –69 Bonaventura, ‘Legenda maior’, mnl. (Kap. 1–15, Kap. 16 nur Mirakel) Hier begint sunte Franciscus leuen alsoe alset die eersamige vader Boneúentuera cardinael vergadert heuet woe dat hi lefde (Loch)e hi nochtant in sijnen werliken staet was. Dat ierste capittel. Het was een man in die stat van Assijs die ierste van sijnre moeder· Johannes ende daer na Franciscus van sijnen vader genoempt was· wes gehoegenisse inder benedinge is· Ouermits dat om got in die benedidinge der gotliker sueticheit ende goedertierenheit voer quam … Ende die beholder Ihesus Christus die gecrucet is ouermids verdienten sijns heiligen knechtes Franciscus tot loue ende tot glorien des enigen gads· Die leuet ende regniert van ewen tot ewen. Amen. Überl. u. Ausg. s. DESCHAMPS, Levens en legenden van de H. Franciscus, S. 61f.; VL. ra va 69 –72 Bonaventura, ‘Legenda minor’, mnl. (Kap. I, 1–9 und II, 1–6) Hier beginnen die lessen van s· Ff· leuen alsoe als men si plecht te halden Dje genade gads heuet oer in desen lesten dage apenbaert in sijnen knecht Franciscus Den die vader der ontfarmherticheit ende des lichtes in alsoe mylder benedixien der suerb ticheit voer quam· Alst in sijnen leuen (69 ) wael is bewijst … Ende dede daer alsulke myrakel dat daer apenbaerlic in te bekennen was dat Helyas dubbelde geest in alsulker
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vollicheit op rusten· Dat et allen menschen een seker dinck waer sijnre leeringhen ende sijn leuen na te volgen. Überl. u. Ausg. s. DESCHAMPS, Levens en legenden van de H. Franciscus, S. 63–64; VL. va ra 72 –74 ‘Testamentum S. Patris Francisci’ mnl. Dje here heuet my brueder Franciscus gegeuen aldus toe bekennen penetencie te doen. Doe ic in mijnen sunden was dochtet my seer swaer wesen melaetsche lude te sien. Mer die here selue leyden my daer onder· ende ic dienden hem mit ontfarmherticheiden … En ick brueder Franciscus v cleyne brueder ende knecht conformirden v dese heilige benedixie bynnen ende buten na alle mijnre macht. Amen. Hier eyndet sunte Franciscus testament. ra ra 74 –92 ‘Speculum perfectionis seu S. Francisci Assisiensis legenda antiquissima’, mnl. Teilübersetzung Hier begint een spiegel der volcomenheit daer der mýnre brueder staet in begonnen is DJt werck is vergadert vit somigen olden legenden die sunte Franciscus gesellen in alre hande steden screuen ende deden bescriuen. Sunte Franciscus macten drie regelen. Die ierste conformirden die pawes Innocentius sonder bullen … Doe reckede s· Ff· sijn hande daer hi lach mit groeter begeerten ende reuerencien totten here· Ende segede mit groeter vroelicheit: Wille comen. Moet die doet mijn suster wesen. Überl. u. Ausg. s. DESCHAMPS, Levens en legenden van de H. Franciscus, S. 69–70; VL. ra va 92 –110 ‘Actus beati Francisci et sociorum eius’, mnl. (zweite Teilübersetzung) Hier begynnen somighe wonderlike werken die s· Ff· en sijn ierste gesellen plagen te doen IN den iersten ist te weten dat· s· Ff· in allen sijnen werken onsen here Ihesum Christum seer gelijck en medeformich was· want alsoe als onse here Ihesus Christus in den begynne sijnre predikingen xij apostelen tot hem nam die alle dingen achter lieten … Salich is die knecht die heymelike dingen gads verberget in sijnre herten· Welcke verberginghe ons moet gunnen die vader ende die soen ende die heilighe geest. Amen. Hier eyndet sunte Franciscus leuen. Got heb lof nv ende altoes. Amen· Amen. (Rest der Seite leer) Ausg.: s. VL. Die zweite Teilübersetzung inseriert die ‘Dicta beati Aegidii Assisiensis’ rb rb (Kap. 1–6, 7–9 gekürzt, 10–12, 15–19, 20–23 gekürzt, hier 101 –108 ), Überl. der r r ‘Dicta beati Aegidii Assisiensis’: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078, 62 –75 (aus a b Geldern, Nazareth); Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 252 –263 (aus Geldern, Nazareth), weitere Überl. bei DESCHAMPS, Levens en legenden van de H. Franciscus, S. 66–67. ra rb 111 –155 ‘Actus beati Francisci et sociorum eius’ (Teil b bzw. erste Teilübersetzung) DJt sijn die namen van sunte Franciscus gesellen die ierste van hem geroepen waren totter orden Die ierste was Franciscus selue van gade geroepen· Die ander broeder Bernart van Assijs geboren Die derde broeder Siluester· Die vierde broeder Masseus … doer Anthonijs sijnen knecht· Des moet hi sijn gebenedijt die sijn creaturen aldus voer sien can in tijt ende in ewicheit. Amen. God si ghelauet. Hier eyndet sunte Franciscus leuen ende sijnre broederen· Got si gelaeft. Rest der Spalte leer. Überl. u. Ausg. s. DESCHAMPS, Levens en legenden van de H. Franciscus, S. 65–88; VL. 2 Zur Textgruppe s. VL 2, Sp. 845–847. va vb 155 –156 Thomas Hemerken von Kempen, ‘De mortificata vita pro Christo’, mnl.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Die gloriose apostel sunte Pawels leert nu een steruende leuen ende sprict: Holdet v voer doet der welt· mer leuet gade in heilicheiden (nicht nachgewiesen). Ende op een ander stede seecht hi: Ist dat wi mede steruen wi sullen mede leuen (2 Tm 2,11). Hier om is nu vb steruens noet … Mit enen eenuoldigen (156 ) oge ende reynen herten salmen al dingen ansien· Ende laten alle dingen an te mercken mit genoechten der sinnen soe bliuet men sonder hindern ende reyn van conciencien. Amen. Der folgende Text schließt unmittelbar an. Diesen Text identifizierte WERNER J. HOFFMANN, der die Veröffentlichung vorbereitet. Lateinischer Text bei POHL II, S. 385–392. vb vb 156 –159 ‘Ermahnung zu tugendhaftem Leben’/‘Dat vijfde boek van De imitatione Christi’ Hier staen in bescreuen sommige vermaninge tot enen doechteliken leuen· Vander waeldaet ons heren dat ierste capitel Aldus sprict die heilige geest doer den prophet Dauit inden salter: Wat sal ic den here weder geuen voer al dat hi mi gegeuen heft (Ps 115,12) Merct dese worde want si zeer begeerlic luden· Soe wie een dienre gads is ende ouerdenct want hem di lieue here goets gedaen heft … Ten is niet alleen voer v dat ghi wael ende doechtelic geleuet hebt Mer wi dat bi v is of wie van v hoert die sal des verbetert werden ende gade lauen· Die ons te gaeder moet brengen hier bouen. Rest der Seite leer. Geringe Abweichungen gegenüber WOLFSGRUBER, S. XI–XIV u. S. 313–328; Überl.: Brüssel, KB, 3041; Utrecht, MCC, BMH 99, 79–91, 15. Jh., viell. aus Rijswick, Nazareth (S. Maria, Regularissen), Besitzereintrag: zuster Anna Jansdr. (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 1107); Leiden, UB, Letterk. 339 (hg. v. WOLFSGRUBER); olim Utrecht, ABM, SintLebuinuskerk 1, ca. 1400–1450, vermutlich aus Deventer, Lamme van Diesenhuis (S. Cecilia) (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 349). Angaben z. Überl. nach DE BRUIN, De imitatione Christi, S. 11, Ausgaben s.d. Der Traktat wird in diesen Handschriften in Verbindung mit Teilübersetzungen von ‘De Imitatione Christi’ überliefert; eine lat. Vorlage ist nicht bekannt (ebd.). Lit.: VREGT, bes. 329–332. ra ra 160 –189 ‘Spiegel des Christenglaubens’/‘Fundament van der kirstenre gelouen’, Exzerpte ra ra 160 –168 Predigt über Ps 83,5 Vanden acht salicheiden een merkelick sermoen Beati qui habitant in domo tua Domine. Psalmus (Ps 83,5). Dese worde staen bescreuen indem salter Ende die heilige propheet Dauid haet si gesproeken· ende sijn aldus veel gesproeken in duytsche: Here got si sijn selich die wonen in dijnem huse. Dat is die daer wonen indem ewigen leuen Want dan die gene salich sijn die wonen mit gade in sijnen huyse Hier om is et noet toe weten wat salicheit is … Ende daer nae leuen ende dat wy oec om alsoe moeten mynnen ende dyenen ende also naden doechden der salicheit moeten leuen Dat wy die ewyge salicheit moeten crigen Ende numeermeer van om gescheyden en moeten werden. Amen. Middelnederlandse preken IV, S. 236 mit Verfasserangabe Robert van Sorbon. ra–b 168 Abschnitt aus dem Prolog (vgl. GEFFCKEN, Sp. 89) Wt den spiegel des ghelouen· Ihesus Proficit absque deo nullus in orbe labor. Als Boecius die lere seecht: Sunder hulpe en genade gads soe en mach men geen wercken die goet syn begynnen noch volbringen Oec Sunte Jacob in synre epistelen dat al doecht ende volmaectheit coempt van boeuen vanden vader … of leesen of hoeren lesen Want gracie is ende dat wy sonder die gracie niet en vermoegen.
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168 –170 Über die Gnade (D-Initiale) Want sy dan sunder huelpe ende gracie als ons geseecht is nyet godes en moegen doen ende wy oec der gracien gads behoeuen in allen dingen hier om wil ic dit boec vander gracien gads begynnen … en wort ende somyge dyngen sijn die dat gebet goet ende bequem maken Ende daer toe helpen dat hi gehoert wort. rb vb 170 –173 Van vier dinghen die enen mynschen letten ende hynderen dat sijn ghebet niet gehoert en wort Voel dyngen syn die eenen menschen hynderen in synen gebede dat sijn gebet niet en wort gehoert Onder wilcken dyngen dijn sunderlingen vier dyngen die eenen mensch nemen die vrucht sijn gebeets … vier punten die dat gebet volcomen ende gans maken· Nü willen wi vaert sien woe ende wat wy bydden sullen of wy willen dat got onse gebet hoer ende doe dat wy begeren. vb va 173 –176 Een bedudinghe getaghen van den pater noster getagen boeck des heiligen pauwes Innocencius Onder allen den gebeden die van den heiligen gemackt syn ende bescreuen Soe en is gade gheen gebet behechgelicker noch dem menschen saliger dan dat heilige pater noster dat die sone gads seluen heeft [gemackt] gedicht Ende ons heeft gelaeten tot eenen ewygen testament … Ende hi oec ons helpe En bescerme van der pynen Ende nae desen leuen toe om haele en bringe ons totten ewigen [ryck] leuen. 2 Die Quellenangabe VL 4, Sp. 394 ist inzwischen revidiert von DAGMAR GOTTSCHALL 2 VL 9, Sp. 103, wonach Innozenz III, ‘De sacra altaris mysterio libri sex’, lib. 5, c. 16– 28 (PL 217, Sp. 897–906) „Anregungen“ liefert. va ra 176 –178 Vanden sacrament des altaers Dat [sacramen] vierde sacrament der heiliger kirken Dat is die heilige lycham ons heeren Jhesu Christi Ende syn bloet dat die priester dagelix op den altaer in der kirken onder der myssen consacriet ende mact. Van desen saecrament vinden wy in den ewangelio Aldus bescreuen: Als dat onse heer Jesus Christus op den donre dach … Ende daer in halden tot der tijt toe dat hi sijch bekeer· Ende gaede ende der heiliger kirstenheit volgedaen hedde van der smaeheit die hi om gedaen [heuet] hedde. va rb 178 –180 Vanden myraculen die got wirket inden sacrament Vort soe is te weten Dat got van hemelrijck In desen sacrament des altaers mackt ende wirckt voel miraculen Ende voel dyngen die alsoe wunderlick syn Datmen se mit reden noch mit genen verstant begripen en mach noch verstaen daer wij niet an twyuelen en sullen … Aldus hebben die wonder Ende die myrakel die got mackt ende wirckt in den heiligen sacrament. Nu willen wy vort sien wat dat sacrament wirckt in eenen mensche als hi et ontfangen heeft. va va 180 –182 Van xij vruchten die die gene krigen die dat sacrament werdelicken ontfangen Manigerhande doechden ende voel gracien ende genaden ontfanget een mensche mit den heilighe sacrament Als hi et werdelick ontfanghet. Tot den iersten ontfanget hi daer mede vergiffenisse ende aflaet van dagelixschen sunden … Ende wij in om mit mynnen ende mit vb begerten· Ende op dat wij nae desen leuen coe(182 )men moeten tot den ewigen leuen· Ende nummermeer van om gescheyden en moeten werden. vb rb Woe dat sich een mynsche sal saten ende bereyden dat heilige sacra182 –183 ment te ontfanghen Ego sum panis viuus qui de caelo descendi Si quis manducauerit ex hoc pane viuet in aeternum et panis quem dabo caro mea est pro mundi vita (Jo 6,51–52). Dese worde heeft Sunte Johan ewangelista bescreuen wilke worde onse lieue heer Jhesus Christus sprack tot sijnen iongeren. Ende tot den gemeynen volcke vanden ioeden. Ende sijn alsoe voel te seggen in duytsche: Ic bijn dat leuendige broet … dat wy dat heilighe sacrament
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
niet onwerdelicken en ontfangen op dat wy den ewigen doet mogen ontgaen En wi dat ewege leuen vercrigen. Amen. rb va 183 –184 Van dat dat (!) sacrament wort in dren manyren ontfangen OM dese dyngen te bet te verstaen· Soe is te weten· Dat dat heilighe sacrament ontfangen mach werden in dryen manyren· Tewilen wort et alleen gestelick ontfanghen. Ende aldus va ontfanghent die ghene die (183 ) et niet in oeren mont onwyijselicken ende sienlicken ontfangen … Ende hier in der tijt verlucht moeten werden mit sijnre gotlicker gracien Ende na deser tyt moeten ontfangen die crone der glorien Ende nummermeer gescheiden van om en moeten werden. Amen. va va 184 –185 Woe men dat sacrament weerdelicken ontfangen mach Soe wilk mensche die dat heilige sacrament weerdelicken wil ontfanghen Dem is rb n(184 )oet dat hi sich daer tegen saete ende bereide recht of hi toe hants steruen solde. Ten iersten sal hi sijch daer tegen bereiden ghelicker wijs als men een vat bereit tegen gueden wijn ofte edel spijse … Als gescreuen staet in den boeck der gotlicker mynnen: Mijn ghenuchte sprijct onse heer is mitten kijnderen der menschen. va ra 185 –186 Van den genen die dat sacrament weerdelicken ontfangen Voert soe sal een mensche mit groeten vlyte sich hoeden dat hi dat heilige sacrament niet ra onwerdelicken en ontfange … Soe voert (186 ) soe wie dat sacrament onwerdelicken ontfanct die is also myldadich ende sculdich als die ioden waeren die onsen heer crusten. ra–va 186 Van menigherhande mynschen die onsen heren got doden. [Ant] Dat syn vierzehande luyde die onsen heer crùsen. Die ioden waeren die iersten. Dit sijn die geene die ondancsam sijn Ende onsen heer niet dancber en sijn van sijnen doede den hi heeft geleden. Die anderen sijn die sunder … Dat wi dat werdelicken moeten ontfangen [heilige licham] Ende dat wy niet van eertrijck en moeten verscheiden wij en moeten hem mit ons voeren ende hebben tot onsen gebieden. Amen. va ra 186 –189 Van hoechtijden ende van den aflaet des heiligen sacraments Vort soe is te weten dat die donredach nae der heiliger drieuoldicheit is geleget dach vb ende (186 ) hochtyt van den heiligen sacrament des altaers. Da[t] gads lycham ende bloet is Dat die priesters dagelix concesacreren (!) en maeken in der kircken op den ra heiligen altaer … Nae den dat men den steruelicken myn(189 )schen die ere doet· soe ist billic datmen die ere doet den heren die daer is een heer bouen allen heren. Amen. Anschließend Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand. 2
VL 9, Sp. 100; Inhaltsangabe nach der Hamburger Handschrift bei GEFFCKEN, Sp. 88– 98.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171 Psalter mit Glosse, Mischredaktion, Teil 1 Papier – 180 Bl. – 29 × 21 cm – 1464 – lat./östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag) Moderne Bleistiftfoliierung ab dem ersten beschriebenen Blatt, davor ein mal. Blatt und zwei von George Stephens eingefügte und mit Angaben zur Handschrift versehene Blätr v r ter, 1 , 74 u. 129 besonders aufwendig verzierte Initialen, verso-Seite des ersten, unge48 zählten Blattes leer, LAGEN: II-3 (ungezählt, erhalten ist nur das zweite Blatt) + 4 VI + 60 168 VI+1 (nach 56 eingefügtes halbes Blatt mit ausgelassenem Text, Texthand) + 9 VI + 179 r VI-1 + II-2 (herausgetrennte Lage aus zwei Blättern, vgl. Anfang), ab 25 Reste einer r Lagenzählung erkennbar (c1, 37 d1 usw.), einige Fälze aus einer längs zerschnittenen lat. Hs.; WASSERZEICHEN: Buchstabe y mit Kreuz, Typ BRIQUET, Nr. 9182 (Köln, Stadt-
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171
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rechnungen v. 1467), auf dem eingefügten Blatt Reste eines got. P mit Kreuz, SCHRIFTRAUM : 19,6–20,6 × 14–15 cm, durch Tintenlinien begrenzt, Zeilengröße wechselt bei Psalter und Glosse, zweispaltig, eine Hand, lat. Text littera textualis formata (zweizeilig), Übersetzung und Kommentar littera hybrida, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, weiterer Streifenrahmen im Mittelfeld, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3), Reste zweier Schließen. Auf dem Rücken aufgeklebtes Papierschild, beschrieben von einer Hand des 19. Jhs. (vgl. eingefügte Bll.). Im vorderen Innenspiegel ist offensichtlich der Abschnitt zu Ms. germ. fol. 1171–73 aus dem Auktionskatalog eingeklebt (Nr. 27). Besitzereintrag im vorderen Innenspiegel: Dit boec hoert te nazareth bynnen gelre. Eintrag auf der recto-Seite des ersten, ungezählten Blattes: Item dat ijrste stuck ono beatus vier (!); danach neuzeitlich eingeklebte Blätter, auf der ersten Seite folgende Angaben: Latin Psalter with Translation and Gloss in flemish – Bought in Cologne, anno 1847 at the Book-Auction of J. M. Heberle by George Stephens – Stockholm 1848 (In 3 vols folio, on paper. Vol. 2 written 1464; in Vol. 2 the last leaf, containing the date, is cut away; vb–va Vol. 3 finished in 1450); 179 Explicit mit Datierung (rot:) Hier eyndet dit irste quinquageen des helen salters. God si gelaeft. (braun:) Int Jaer ons heren dusent vierhondert va en lx des anderen dages na sunte Gregorius des heiligen (179 ) pauwes ende leerres dach wart dit boeck geyndet (14.3.1464) Ora. Nachtrag der ‘Ave-Maria’-Hand: Eeen Aue Maria voor die schriuersche. (Texthand:) Ave Maria gracia plena· dominus tecum – benedicta tu in mulieribus – et benedictus fructus ventris tui ihesus xps Amen Got si gelauet. Die Handschrift bildet den ersten Teil eines dreibändigen Psalteriums mit der Glosse (vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1172 u. 1173). Lit.: BIEMANS, S. 294, Nr. 281; BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 204, 216; CROUS/KIRCHNER, Die gotischen Schriftarten, Tafel 27, Abb. 49. Inhalt: ra rb 1 –179
Psalter mit Glosse, Mischredaktion, Psalm 1–50 Beatus vir qui non abijt inconcilio impiorum et in via peccatorum non stetit: et in cathedra pestilencie non sedit (Ps 1,1). Salich is die man die nye wech en ghienck inden raet der bosen ende en heuet nye gestanden indem wege der sunder noch nye en sat indem stoel des steruens. Glosa S a l i c h i s h i d i e n y e van gade ende van sijnen gebaden g h e g h i e n c k i n d e n r a e t d e r s u n d e r e n · Die raet der sundern is bose raet ende sint bose gedachten den volboert den vianden te geven· D i e w e c h d e r s u n rb d e r is de(1 )se ydel werlt oft suntelicke wandelinge ende boese werking Ende oec is hi salich dar om dat hi n i e t e n s i t o p d e n s t o e l e d e s s t e r u e n d e s · boser rade en bose lere toe lerene mer dat troestelick is te leeren Sed in lege domini voluntas eius … Ende dan soe sullen si setten· wie· die engelen· kalueren daz is die middelste heiligen· O p d i j n a l t a e r O du heilige du heilige driuoldicheit· vader soen· ende heilige geest. Danach Explicit mit Datierung etc., s. zur Hs. (Unterstreichung im Text mit roter Tinte). Die auch durch den Initialschmuck angezeigte Gliederung umfasst die Psalmen 1–25, 26– 37 (74v Überschrift: Hier begijnt die ander noctorne die lestmen des manendages psalr mus xxvi) und 38–50 (129 Überschrift: Hier begijnt die derde noctorne die lestmen des dinxdages psalmus xxx) Ausg.: s. BIEMANS, S. 291. Der Text ist sowohl von der Standardredaktion der devotio
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
moderna als auch von der Flämisch-Brabantischen Standardredaktion beeinflusst und wird daher als Mischredaktion bezeichnet (BIEMANS, S. 291). Überl.: Leiden, UB, BPL 46 B (olim XVIII 46 B), ca. 1420, Limburg, Eintrag des Vorbesitzers: Klaes iansen Portael (BIEMANS, S. 292), ’s-Gravenhage, KB, 73 H 26, ca. 1510, Limburg, aus Maaseik, St. Agnes, verschiedene Einträge der Agnes Mueleners (BIEMANS, S. 294, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 834). Lit.: EBBINGE W UBBEN, S. 181–186 (danach dürfte der Text der Berliner Hs. enger mit dem der Leidener Hs. zusammengehören als mit dem der Hs. aus Maaseik); DEGERING I, S. 162; VOLLMER , S. 7 (Hss.-Liste); SCHÖNDORF, Psalmenübersetzung, S. 108, Nr. 89 (Hs. nur erwähnt).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1172 Psalter mit Glosse, Mischredaktion, Teil 2 Papier – 202 Bl. – 29,5 × 21 cm – 3. Viertel 15. Jh. – östl. mnl. – wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171 u. 1173 aus Geldern, Nazareth r
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Moderne Bleistiftfoliierung ab dem zweiten Blatt, 1 , 2 , 55 , 129 , 191 u. 198 besonr–v ders aufwendig verzierte Initialen, verso-Seite des ersten, ungezählten Blattes und 128 110 118 128 leer, LAGEN: II-3 (ungezählt, nur das zweite Blatt ist erhalten) + 11 V + IV +V 138 188 + V+1 (halbes Blatt zwischen Bl. 130 u. 131 ergänzt, nicht gezählt) + 5 V + VI199 1 , nur noch vereinzelte Lagensignaturen. Am Schluss sind an den Rest des herausgetrennten Blattes zwei Blätter angefügt (wie am Schluss von Ms. germ. fol. 1173, Wasserzeichen: Bienenkorb, darunter die Initialen J E, von Ranken umgeben, Höhe: 15,4 cm, Breite: ca. 12,4 cm, 18. Jh.). Die Fälze stammen z.T. aus Urkunden, zwischen Bl. 35 u. 36 ist lesbar … bynnen die Stat van Gelre te lenen … und der Name Ewert van Eyl Ewerts soen. Auch auf dem Falz zwischen Bl. 133 u. 134 kommt der Ortsname Gelre vor, WASSERZEICHEN: mehrere Formen vom Typ got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft (P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte, || 4 cm, Gesamtlänge zwischen 7,7 und 8,5 cm), Schriftraum: 14,6 × 20,3–20,5 cm, durch Tintenlinien begrenzt, Zeilengröße ra va vb wechselt bei Psalter und Glosse, zweispaltig, drei Hände, Hd. 1: 1 –127 , Hd. 2: 100 – ra va rb rb ra vb 101 , 101 , 102 –103 wahrscheinlich nur Teile, Hd. 3: 129 –199 , lat. Text littera textualis formata (jedoch mit einfachem g, nahezu zweizeilig), Übersetzung und Kommentar littera hybrida (auffällig: unmotivierter Wechsel zwischen ein- und zweistöckigem a bei Hd. 1), rubriziert, korrigiert (Texthd.), EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 6:5), Reste zweier Schließen, auf dem Rücken Papierschild mit einer Aufschrift von George Stephens (vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171 u. 1173). ij
Eintrag im vorderen Innenspiegel: glosa den alden rock ; Eintrag auf dem ersten, ungev r zählten Blatt: Item dat ander stuck. Auf den Seiten 79 –81 ist mit rotem Buntstift oben in der Mitte die Zahl 72 eingetragen (Psalmnr., neuzeitl.). Die Handschrift bildet den zweiten Teil eines dreibändigen Psalteriums mit der Glosse (vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171 u. 1173). Der erste Band trägt einen Besitzereintrag, so dass angenommen werden kann, dass auch diese Handschrift im Besitz des Gelderner Konvents war. Lit.: s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171. Inhalt: ra v 1 –202
Psalter mit Glosse, Mischredaktion, Psalm 51–97,6 (bricht ab)
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1173 a
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us
Hier beghint die ander quingqugeen quid gloriaris etc Lj Qvid gloriaris in malicia qui potens es iniquitate. Wat gloreers du in quaetheit du die mechtich bist in boesheit (rot:) glosa (braun:) O du aes der wormen· meynt die prophete· a w a t is dat· dat du daer toe sterkes dattu [dattu] boese bist · Ende g o r i e e r s v a n d i j n r e b o e s h e i t dat een volcomenheit is alre sunden ende niet alleen dit Mer Tota die iniusticiam cogitauit lingua tua … Alsoe danen basune was J o b · E n d e s i n g e t d e m h e r e n i n d e r s t e m m e n d e r h o r n e n e b a s u n e n · dat is· die predickers sullen anderen luden alsoe predicken dat se (bricht ab, Unterstreichung des gesperrten Textes mit roter Tinte). Die auch durch den Initialschmuck angezeigte Gliederung umfasst die Psalmen 51, 52–67 va (2 Überschrift: Hier begint die iiij nocturne die lestmen des guedendages: Sequitur va va psalmus lij, 55 : Hier eyndet die vierde nocturne: Got si geloeft), Ps. 68–79 (55 Überschrift: Hier voert beghynt die vijfte nocturen die leest men des donre dages in der metra ten: Psalmus lxviij), Ps 80–96 (129 Überschrift: Hier beghint die seste nocturne Ende rb die leest men des vridages psalmus lxxx), Ps 97 (198 Überschrift: Hier beghint die seuende nocturne· ende die leestmen des saterdages psalmus xcvij).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1173 Psalter mit der Glosse, Mischredaktion, Teil 3, biblische Cantica Papier – 218 Bl. – 21,5 × 29,2 cm – 1450 – östl. mnl. – wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171 u. 1172 aus Geldern, Nazareth Moderne Bleistiftfoliierung ab dem zweiten Blatt, verzierte Initialen jeweils zu Psalmbeva ginn, ab 22 im für Geldern typischen Stil gefüllt, jedoch anders angelegt als in Ms. germ. fol. 1171–72 (keine Verzierung außerhalb des Buchstabenkörpers), einige abweichende, weniger professionell gefüllte Initialen, verso-Seite des ersten, ungezählten Blattes u. Bl. 216 leer, etliche Blattweiser aus hellem Leder, beschnitten, LAGEN: I210 1(ungezählt) + 21 V + ? (letzte Lage z.T. geklebt, daher nicht bestimmbar), bis Bl. 120 Reklamanten, danach nur noch gelegentlich, Lagensignaturen nur in den ersten Lagen, danach nur gelegentlich. Auf dem Falz zwischen Bl. 5 und 6 ist lesbar: … onse ingesele aen desen apene brieff gehanghen ende want wy Frederich van Breempt en Jonffer Mechtelt elude …, WASSERZEICHEN: got. P mit schlankem Kreuz (wie P ICCARD, Buchstabe P, Gr. V, Nr. 351, Kleve 1454; erstes, ungezähltes Bl.), besternter Ochsenkopf (allg. ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 1; Bl. 3ff.), Krone (wie P ICCARD, Krone, Gr. I, Nr. 316), besternter Tierkopf mit Hörnern (ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, zweiter Typ), || 3,7 cm, jeder dritte Bodendraht besonders kräftig (Bl. 108, 192ff.), Gesamthöhe: 6,5 cm, Breite: 2,9 cm; mind. ein got. P mit Kreuz (allg. ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweiter Typ, || 4 cm; Bl. 126ff., teilweise sehr schlecht zu erkennen), Anker (allg. ähnl. P ICCARD, Anker, Gr. I, ab Nr. 26), || 4,15 cm (Bl. 207, 213), am Schluss in den Innenspiegel eingeklebtes Blatt mit demselben Bienenkorb-Wasserzeichen wie Ms. germ. fol. 1172, Schriftraum: 14,3 × 20,8 cm, durch Tintenlinien begrenzt, Zeilengröße wechselt bei Psalter und Glosse, zweispaltig, eine Hand, lat. Text littera textualis formata (jedoch mit einfachem g, nahezu zweizeilig), Übersetzung und Kommentar littera hybrida, rubriziert, korrigiert (Texthd.), EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld durch Diagonalen und Kreuzlinien geteilt), Reste zweier Schließen, auf dem Rücken Reste eines Papierschilds mit einer Aufschrift von George Stephens (vgl. Berlin, SBB-PK, Ms.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
germ. fol. 1171 u. 1172). Blätter in den Innenspiegeln erneuert (18. Jh., vgl. Wasserzeichen u. Ms. germ. fol. 1172). va
Eintrag auf dem ersten, ungezählten Blatt: Item dat derde stuck glosa; 5 lat. Eintrag zu vb va va Ps 101,23 von anderer Hand, 28 , 30 u. 126 lat. Eintrag ähnl. der Texthd. zu va rb Ps 104,26 und 34 und Ps 118,147, 35 lat. Eintrag zur Glosse zu Ps 105,7, 39 va dt. Augustinuszitat zum Kommentar zu Ps 105,20 (Texthd.); 215 Eintrag der Schreibhand: Om godes wil een aue maria mit aendacht voer die scriuers. Int iaer ons heren· M· cccc· l· op den dach der verheffinge sunte Benedictus wart dit boeck geeyndet (11.7.1450). Die Handschrift bildet den dritten Teil eines dreibändigen Psalteriums mit der Glosse (vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171 u. 1172). Der erste Band trägt einen Besitzereintrag, so dass angenommen werden kann, dass auch diese Handschrift im Besitz des Gelderner Konvents war. Lit.: s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171. Inhalt: ra vb 1 –199
Psalter mit Glosse, Mischredaktion, Psalm 101–150 us Hier beghint die derde quinquageen. Sequitur psalmus Ci Domine exaudi oracionem meam: et clamor meus ad te veniat. Here verhoer mijn gebet· ende mijn ropen come toe di· Dese salme heit een gebet des armen· dat hi vit stortede mit aengesichte des heren· doe hi beanxtet [was]· of bedrucket waert in der iamericheit deses leuens. Dese arme is Christus … want die vleischlicheit· ende die werlike hoecheit· en giericheit· en moegen oen niet louen· want men moet oen alleen geistelike louen· Daer om soe loue alle geiste den heren die daer leuet ende regnieret in ewicheit der ewicheit Amen. (rot:) Hier eyndet die derde quinquageen des solters· Ende want die hele solter mer drie quinquagene heuet daer om soe eyndet hier oec die hele solter. va 67 Hinweis zwischen Ps 108 u. 109 (rot): Hier eyndet die seuende nocturne: Des sonus va nendaghes inder vesper Psalmus C ix . 132 zu Ps 119 (rot): Psalmus C xix· Dit noch des manendages Canticum gradum (!). vb va 199 –215 Biblische Cantica für die Wochentage, lat./mnl.
Hier volgen nv voert die cantica die men leset doer die weke in dem morgen loue· die sijn weder ende voert genomen wt der bibilen vb Die prophete Ysaias prophe(199 )tierde die toecomemste Christi· ende vertelden die werken Christi· ende die daden die gescien solden als Christus in die werlt gecomen weer. Ende daer nae makede hi desen sanc· Ende segende den volke dat si desen sanc den heren syngen solden. Canticum Ysais. Des manedaghes (braun:) Confitebor tibi domine quoniam iratus es michi: conuersus est furor tuus et conra solatus es me. Ic sal di belyen (200 ) here wantu nu tornich biste· dijne vwerwoetheit is bekiert· ende du hebste mi getroest … Et vindictam retribuet in hostes eorum: et prova pitius erit terre populi sui (215 ) Ende hi sal weder geuen wrake in hoeren vianden· ende hi sal genadich wesen den lande sijn volx. Gode si lof ende ere. Danach Eintrag der Schreiberin und Datierung (s. zur Hs.). vb va va Enthalten sind für Montag Is 12,1–6 (199 –200 ), für Dienstag Is 38,10–20 (200 – rb rb vb vb 202 ), für Mittwoch 1 Rg 2,1–10 (202 –203 ), für Donnerstag Ex 15,1–19 (203 – va va rb ra va 206 ), für Freitag Hab 3,2–19 (206 –209 ) und für Samstag Dt 32,1–43 (209 –215 ).
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078 2
Vgl. zu diesen Texten in Psalter-Handschriften L’HEREMITE-LECLERCQ, S. 32 und VL 7, Sp. 885.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078 ‘Franziskanische Traktate’ Arnswaldt 3135 – Papier und Pergament – 79 Bl. – 14,5 × 21,5 cm – 2.–3. Viertel 15. Jh. – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand) Moderne Bleistiftfoliierung ab dem ersten mal. Bl., Bl. 6–7, 18–19, 30–31, 41–42, 50– v 36 46 51, 60–61 u. 72–73 Pergament, einfache rote Initialen, 79 leer, Lagen: 3 VI + V + 54 66 79 v r IV + VI + VI+1 , 24 Reklamante, 55 Neubeginn der alphabetischen Lagenzählung mit a1; WASSERZEICHEN: Anker, allg. ähnl. P ICCARD, Anker, Gr. II, ab Nr. 111, || 3,8– 4,05 cm, Abstand der Ankerspitzen: ca. 3 cm, Bl. 27/34, 40/43 u. 56/65 || 3,95–4,14 cm, Abstand der Spitzen: 2,7 cm (Bl. 27/34), auf dem letzten, bei der Neubindung eingefügten Blatt an der unteren Ecke Reste eines Wasserzeichens mit den Buchstaben O I W (bricht ab), darunter versetzt: N 3; SCHRIFTRAUM : ca. 9,8 × 15,5 cm, durch eingedrückte r Linien begrenzt, 28–33 Zeilen, einspaltig, wahrscheinlich nur eine Hand, Neubeginn 55 , v littera textualis (mit einfachem g), ab 77 , zweite Seitenhälfte, ein- und zweistöckiges a (Abschrift offensichtlich nach einer Pause beendet), rubriziert, korrigiert (Texthand), EINBAND: neuzeitlicher Pappeinband, Papierbezug, Rücken in hellbraunem Leder (wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092). r
79 Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand: Om gaeds wil een Aue Maria voer die schriuersche. Im vorderen Innenspiegel Bleistifteinträge Arnswaldts zum Text und unten klein mit Bleistift –14 sowie Eintrag der modernen Signatur und der Akzessionsnummer (braune Tinte). Lit.: BORCHLING IV, S. 98 (Hinweis auf weitgehende Übereinstimmung dieser Hs. mit der Hs. Düsseldorf, LB, Mscr. C 22 aus Marienvrede); C LASEN, Legenda antiqua, S. 54; CLASEN/VAN GURP, S. 439; COSTARD, Predigthandschriften, S. 202, 204, 216; DEGERING II, S. 180; REIFFERSCHEID II, 6–7. Inhalt: r r 1 –79
‘Franziskanische Traktate’ r r 1 –62 ‘Actus beati Francisci et sociorum eius’, mnl. (Teil b, erste Teilübersetzung) Dit sijn die namen van sunte Franciscus gheselle / Die ierst van hem gheroepen waren totter orden / Die ierste was Franciscus selue van gade geroepen / Die ander broeder Beernart van Assijs gebaren / Die derde broeder Siluester / Die vierde brueder Masseus … doer Anthonijs sijnen knecht· Des moet hi sijn gebenedit die sijn creatueren aldus voersien can in tijt ende in ewicheit. Amen. God si ghelauet. ra rb Ausg. und Überlief. s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 111 –153 ; zu dieser Hs. nur Hinweis auf diesen Text bei DESCHAMPS, Levens en legenden van de H. Franciscus, v S. 65. – Die kodikologische Zäsur zwischen Bl. 54 und 55 – zwei Drittel von Bl. 54 leer, r Jhesus maria am Textende, 55 Neubeginn der Lagenzählung, veränderter Schriftduktus – ist nicht mit Textverlust verbunden (Vergleich mit Ms. germ. fol. 1169). r r 62 –79 ‘Dicta beati Aegidii Assisiensis’, mnl. (Kap. 1–6, 7–9 gekürzt, 10–12, 15–19, 20–23 gekürzt) Dje ghenade gades ende die duechden sijn recht als een leder ende een wech inden hemel
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
mede te clymmen· ende die quaetheit ende die sunden sijn recht / als een wech ende als een leder mede neder te clymmen totter helle … Salich is die knecht die die heymelicke dinghen gades verberghet in sijnre herten. Salich sijn die reyn sijn van herten. Die sijn waerlic reyn van herten die eertsche dinghen versmaden ende hemelsche dinghen begheren· Ende niet af en laten mit reynre herten den leuenden waerachtigen heren god altoes te anbeden ende te scouwen. Gade segghen wy danc. Amen. rb va Ausg. und Überl. s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 101 –110 .
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 Ps.-Augustinus, ‘Soliloquiorum animae ad deum’, mnl., ‘Der Minnen Regel’, Predigtsammlung Arnswaldt 3136 – Papier – 187 Bl. – 14,5 × 21,5 cm – ca. 1460 (BNM) oder etwas früher – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand) r
Moderne Bleistiftfoliierung, sie springt von 109 auf 120, nur die Initiale 1 mit Linienv 50 62 72 75 85 muster in roter Tinte verziert, 167 leer, LAGEN: 5 V + VI + V + III-3 + V + 93 103 122 132 136 156 167 197 IV + V + V-1 +V + III-2 +2V + V+1 + 3 V , zumeist alphabetische Lagen- und röm. Blattzählung auf den ersten Blättern jeder Lage (a-v), gelegentlich Fälze aus längs durchschnittenen lat. Hss. (56/57, 67/68, 98/99, 141ff., vermutl. 14. Jh., zwischen 88 und 90 beschrieben mit karolingischer Minuskel, vgl. die Einbandmakulatur zu Bonn, UB, S 2052 und Falz Hamburg, SUB, Theol. 1549 zwischen Bl. 65 u. 66), v v v v vereinzelt Reklamanten (85 , 103 , 146 , 156 ); WASSERZEICHEN: Ochsenkopf, ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 83–84, || 4,1 cm, c: 3,3 cm (Bl. 1/10); Ochsenkopf, ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 237, || 4,1 cm, b: 3,1 cm, c: 3,3 cm (Bl. 3/8); Ochsenkopf, Typ PICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 170–174 u. 181–217, || 4–4,1 cm, c: 3,3 cm, b: 3,4 cm (Bl. 5/6), c: 3 cm (Bl. 11/20, 14/17), b u. c: 2,8 cm (Bl. 12/19); Buchstabe P mit Kreuz und gespaltenem Schaft wie P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte, || 3,9–4,1 cm, Abstand der Schaftspitzen: 1,8–2,2 cm, verschiedene Formen (Bl. 21–132, 147–156, 190/195), Abstand der Schaftspitzen: 1,6 cm, schlanke Form (Bl. 45/46, 188/197), abgewinkelte Schaftspitzen (Bl. 78/83 wie Ms. germ. qu. 1083, Bl. 41/50, 43/48, Ms. germ. qu. 1090, Bl. 31/40, 72/79 u. Ms. germ. qu. 1095, Bl. 111/118, 112/117, 142/149); Abstand der Schaftspitzen: ca. 1 cm (Bl. 159/164, 160/163); Ochsenkopf, ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 72, || 4 cm, c: 3,3 cm; Buchstabe P, ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. III, Abstand der Schaftspitzen: 1,8 bzw. 2 cm (Bl. 140/143, 192/193); got. P mit schlankem Kreuz (wie P ICCARD, Buchstabe P, Gr. V, Nr. 351, Kleve 1454; 141/142, vgl. Ms. germ. fol. 1173, erstes, ungezähltes Bl., andere Ausführung); Ochsenkopf, ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. VII, ab Nr. 111, || 3,4 cm (Bl. 169/170) bzw. 3,7–3,8 cm (Bl. 170/175, 172/173), b: 2,9 cm, c: 3 cm (Bl. 170/175 c: 3,7 cm, selbes Motiv, Lage 168–177 feineres Papier); besternter Ochsenkopf, ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 161, 169, || 3,6–3,7 cm, c: 2,7 cm (Bl. 182/183, 178/187 unklar, in dieser Lage jeder dritte Bodendraht besonders kräftig); SCHRIFTRAUM : 8,7–9,8 × 14,5–15,6 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, gelegentlich Zeilenlinierung sichtbar, einspaltig, 24–30 Zeilen, mehrere ähnl. Hände, littera r r r v v hybrida, falls nicht anders angegeben, Hd. 1: 1 –22 (1 littera textualis), Hd. 2: 22 –75 r–v r r r r (23 , 39 –60 , 61 –62 littera textualis, ein- und zweistöckiges a in allen Abschnitten, v r r r v 60 –61 andere Hand?), Hd. 3: 76 –81 (einfaches a, sf auf der Linie, ab 79 \f bis unter r v r v r die Schreiblinie, etwas anderer Duktus), Hd. 4: 81 –93 , Hd. 5: 94 –136 (Zäsur 123 , r v r r r andere Feder oder sehr ähnliche Hand), Hd. 6: 137 –150 , Hd. 7: 151 –167 , Hd. 8: 168 –
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197 ; EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 2:3 und Kreuzlinien), Reste zweier Schließen; Rücken mit hellerem Leder erneuert, jetzt wiederum schadhaft; vorderes und hinteres Spiegelblatt nachmittelalterlich. Auf dem Codex hat vermutlich längere Zeit ein Oktav-Band gelegen, das Leder ist in der Mitte des vorderen Deckels heller geblieben. Auf dem vorderen Deckel Papierschild mit Inhaltsangaben von zwei Händen: Sermoe Sancta maria baetscap (waagerechte Linie) Sacrament Auent sermoen (Hd. 1), dazu notiert die zweite, jüngere Hand jeweils: licht B… (oben) und Transite ad me oec van … (z.T. abgeschabt und abgerissen, ähnliches Papierschild Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r v v qu. 1083). 167 , 197 Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand (197 : Een Aue maria voer die schriuersche). Neuzeitliche Einträge im vorderen Innenspiegel: A 3136; Acc. 1887.24, die heutige Signatur und unten klein mit Bleistift: --12. Neben dem Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand spricht für die Gelderner Herkunft eine Bemerkung bei ARNSWALDT, Vier Schriften, S. XXXV. Ein charakteristisches P-Wasserzeichen kommt auch in Ms. germ. qu. 1083, 1090 und 1095 vor; Bonn, UB, S 2052 (v. J. 1454) enthält Makulatur, die wahrscheinlich aus derselben Handschrift stammt. – Den genauesten Anhaltspunkt für die Datierung gibt das Wasserzeichen got. P mit schlankem Kreuz, dessen Typ bei P ICCARD, Buchstabe P, Gr. V, Nr. 351–377 nur zwischen 1450 und 1456 nachgewiesen ist (vgl. Ms. germ. fol. 1173 v. J. 1450, erstes, ungezähltes Bl., andere Ausführung). Die übrigen Wasserzeichen verweisen ins 2. u. 3. Viertel des 15. Jhs. – Als einzige Handschrift im Gelderner Bestand zeigt dieser Codex Korrekturen, r r die auf eine Herkunft der Vorlage südlich der Benrather Linie verweisen, 169 u. 182 v v r merkwürdigerweise [of] op (nach op in der Vorlage?), 181 u. 187 [ap] af u. 187 [op] of r sowie 176 die voerte der hellen. – Thematisch betreffen viele Texte die Liebe Gottes. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 196, 202, 204, 209–211, 213–215 u. 217; DEGERING II, S. 180f.; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, Nr. 93; DOLCH, S. 8, 29, 39, 40, 80 u. 81; LANGENBERG, Diss., S. 31; ders., Quellen und Forschungen, S. 184; LÜCKER, S. 160; LÜDERS III.1, S. 140–155 (Sigle: B2); REIFFERSCHEID II, S. 7– 10; Jan van Ruusbroec 1293–1381. Tentoonstellingscatalogus, Nr. 98, S. 235f.; SEIDEL, Abbildungen, S. III u. VIII–X (Inhalt, Sigle: s.o.); ders., Habil., S. 26–28 (Handschriftenbeschreibung); UBBINK, Diss., S. 129–132; Middelnederlandse preken IV, S. 253–261. Inhalt: r v 1 –75
Ps.-Augustinus, ‘Soliloquia animae ad deum’ (PL 40, Sp. 863–898), mnl. Hier begynt dat boeck der ynniger verenigen (!) mit gade des gloriosen heiligen vaders sunte Augustinus dat irste capitel Mijn god· mijn here mijn scepper die mi ende alle dinck bekent· in v· seluen· doet mir v bekennen· O cracht mijnre zielen· mijn solaes ende mijn enich troest· vertoent v mi … Onser vriheit behoert ende is moghelick den inspreken gades te concentyeren· God si gelaeft. 2
VL 1, Sp. 535; Ausg.: s.d.; Überl.: DE VREESE, Sint Augustinus in het Middelnederlands, S. 341–373, hier 363f. (15 Hss.), außerdem Köln, W 4° 115, 1–87 (LÜDERS III.1, v S. 149, andere Übersetzung). – Die Entsprechung zu PL 40, Sp. 898 endet 73 (… oer crancke oltheit Gebenedijt sijt inder ewicheit Amen), es folgt ein nicht überschriebener Abschnitt, der beginnt: O Mijn ziel wildi van gade gemijnt sijn vernyet in v seluen sijn
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
beelde ende alsoe sal hem uwes lusten. Mit rade der heiliger drivoldicheit heeft v u scepper gescapen tot sinen beelde … (Bestandteil der Übersetzung?). r v 76 –136 ‘Der Minnen Regel’ Hier begynt der mynnen regel Dit is der mynnen regel· Die mynne raedt horen sonderlingen vrijnden the holden dese regule. Alle die van den heiligen geest gedreuen werden tot enen ingekierden leuen die soelen dese regule holden … des sal si ewelick gebruken sonder eynde. Daer wi alle moeten komen des gunne ons die vader die soen ende die heilighe geest. Amen. Nicht im VL; Überl. nach Jan van Ruusbroec 1293–1381. Tentoonstellingscatalogus, r v S. 235: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1077, 193 –233 (a.a.O. S. 132 Hinweis auf die Zuschreibung an Ruusbroec); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1094 (aus Geldern, Nazareth); Brüssel, KB, 14716, aus Arnhem, St. Agnes (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 144) und Brüssel, KB, II 112, ca. 1460, aus Maastricht, St. Bartholomäus (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 867); außerdem Brüssel, KB, 2559-62 (Cat. 2380), 176–179 (ohne Anfang und Schluss), ca. 1500 (nur STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 662). Ein Exemplar besaß der Grote Convent in Doesburg (J ANSE, S. 98, Nr. 24). Eine Ausgabe wird von F.J. SCHWEITZER (Katholische Universität Eichstätt) vorbereitet. r v 137 –151 ‘St. Georgener Predigten’, Marienpredigten (RIEDER Nr. 64, 69, 48, 47 u. 55) r r 137 –139 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 64 Op onser vrouwen lichtmis sermoen Ego quasi vitis fructificaui etc. (Ecli 24,23). Onse vrouwe geliket sich an desen worden enen winreuen· Ende dat geschiet om dryerley reden saken. Die irste sake is dat soe wan die winreuen bloyet soe vlyet al dat quade … die derde is dat du tot enen ygheliken werke salt ghedencken ende waernemen woe du dat werck moghes doen datet got alre behagelixte sy ende dat hi daer af ghelauet werde. r v 139 –140 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 69 Oec van onser vrouwen Onse vrowe sprict voert van oer seluen aldes: Ic heb vruchber ghewest als een winreuen (Ecli 24,23). Dese edel winreuen heeft· vij [bablad] blader … Die wijn die van desen druuen quam dat was die gotheit ons heren. Dat is die suete wael smakende wijn den got inden hemelrijck seer ouervlodelike allen heiligen schenket. v v 140 –142 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 48 Van onser vrouwen Transite ad me omnes qui concupiscitis me (Ecli 24,26). Dese worde sprict onse lieue vrouwe: Coemt tot my ... dan wil hi ons doer vlieten ouervlodelick mit sijnre gotheit ende mit sijnre menscheit ende ons zuetelick vervullen mit ewigher salicheit. v v 142 –145 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 47 Een sermoen van der baetscop onser vrouwen Et in habitacione sancta coram ipso ministraui (Ecli 24,14). Dese woerde spreict die heilighe gheest van onser vrouwen sunte Maria recht of hi spreke … en werden na desen leuen Mer ewelick verullet ende beslaten werden in die groetheit sijnre ghenaden ende sijnre guede. Amen. v v 145 –151 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 55 Van onser vrouwen baetscap sermoen Aldus scrijft sunte Lucas inden ewanglio ende lauet onse vrouwe an seuen sunderlinge doechden … dat is gevlate ouer al die werlt. Dit wart al verwlt mitten worden doe si den
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079
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engel antworden: Mie geschie na dijnen worden. Doe wart verwlt alder propheten warden. r r Versehentlich wurde Bl. 148 , Z. 1–12 und Bl. 151 , Z. 1–13 dieselbe Passage von jeweils anderer Hand kopiert; nach LÜDERS III.1, S. 147 ein Beleg dafür, dass die Vorlage eine nahe verwandte Mundart hatte, die leicht in die Gelderner Schreibsprache überführt werden konnte. Für die ‘St. Georgener Predigten’ gelten einige überlieferungs- und forschungsgeschichtliche Besonderheiten. Der breiten Streuüberlieferung wegen erfasst die Forschung nur Handschriften mit mindestens fünf Texten der Sammlung (29 Hss. und 4 Fragmente [!] bei SEIDEL, Habil., S. 7–12). Eine Gruppierung der Handschriften ist weder aufgrund der Textfolge, der Zusatztexte noch der Textbindungen und –lösungen möglich. Der Text dieser Hs. gehört zum Überlieferungszweig y1, zu dem auch die meisten oberdeutschen Handschriften gehören (10 Hss. bzw. Teile der Slg., SEIDEL, Habil., S. 167–172). Er ist durch Entlatinisierung gekennzeichnet, für die v.a. LÜDERS das Unvermögen der Schreiberinnen verantwortlich macht. Redaktionelle Akzentuierungen des Textes (Verflachung) werden daher nicht dem Gelderner Konvent, sondern dem Entstehungsort der Vorlage zugeschrieben (LÜDERS III.1, S. 143–147). Lit.: SEIDEL, Mitüberlieferung, S. 19, 25f. u. 29 (B2); vgl. auch die Literatur zur Hs. v r 151 –167 Johannes Tauler OP, Eucharistiepredigten (VETTER, Nr. 32 u. 33) v
v
151 –160 Johannes Tauler OP, Predigt VETTER, Nr. 32 Op sacraments auont een sermoen r Aldus staet gescreuen inden ewangelio Sunte Johannes: Mijn vleische is waerlic (152 ) een spijse en mijn bloet is een waer dranck ende wie daer af eit sal ewigelic leuen (Jo 6,56). Woe die mensche meer gauen ontfenct … ende vrucht weer nv voert te spreken ende dit en is niet gesecht tegen dat et sijn solde. Doer om laet ons bidden onsen heer dat an ons gebricht· Dat hi dat vervult. Amen. v r 160 –167 Johannes Tauler OP, Predigt VETTER, Nr. 33 (am Rand:) Op sacraments dach sermoen Mijn vleische is waerlic een spise Ende mijn bloet is waerlic een dranck (Jo 6,56). Als ic ghisteren sprac dat ic noch een luttel wolde spreken … ende voer altehant in dat ewige leuen. Des gunne ons got allen. Amen. Aue Maria (die ‘Ave-Maria’-Hand ergänzt:) voer die schriuersche. 2
VL 9, Sp. 631–657. Von der Tauler-Überlieferung wurde bisher lediglich die sog. Vulgata-Fassung systematisch erschlossen (MAYER, S. 282 zur Überl. v. VETTER 32 u. 33). Zur mittelniederländischen Tauler-Überlieferung vgl. LIEFTINCK, Tauler-Handschriften; AXTERS, Tauler, S. 348–370 und ders., Bibliotheca Dominicana, S. 243–248 sowie a b HOENEN. Mnl. Überl.: Brüssel, KB, Nr. 2184 (Cat. III, 1991), 121 VETTER Nr. 32, 127 VETTER Nr. 33 (Br. 3) (LIEFTINCK, S. 41); Deventer, Athenaeum-Bibl., No. 101 D 12 (Cat. 66), v.J. 1517, aus Diepenveen, enthält VETTER Nr. 32 u. 33 (D.) (LIEFTINCK, S. 205, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 372); Gent, UB, Nr. 966, ca. 1500, geschrieben in a b Oostmalle durch suster heilken iacops, 124 VETTER, Nr. 33, 129 , VETTER, Nr. 32 (G. 1) (LIEFTINCK, S. 60ff., STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 986); Hildesheim, Beverinische Bibl., Nr. 724b, nd., aus dem Lüchtenhof, enthält VETTER Nr. 32 u. 33 (Hi) (LIEFTINCK, S. 150) und ’s-Gravenhage, KB, K 34, aus Maastricht, St. Bartholomeus (LIEFTINCK, S. 205; Ruusbroec-Hs. T, heute: 73 H 15, vgl. STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 873); Maastricht, Ger meentlijke Archiefdienst, ms. 479, 46 –56 VETTER, Nr. 33, um 1470, aus Maastricht, Begardenkonvent in der Witmakerstraat, Mitglied des (Tertiaren-)Kapitels von Zepperen (olim Hs. Dr. P. S. Everts, s. LIEVENS, Handschrift Dr. P. S. Everts, S. 1 u. 7f., r v STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 879); Heverlee, Br., Norbertijnenabdij Park, 8, f. 1 –169 , ent-
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
hält u.a. VETTER, Nr. 8, 9, 32 u. 33 (AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 248). – LIEFTINCK, Tauler-Handschriften, S. 144 ordnet diese Hs. seiner Gruppe II zu und weist dabei die Zuordnung bei DOLCH, § 141, S. 81 als für die Tauler-Überlieferung unbegründet zurück, geht dabei jedoch hinsichtlich der Provenienz von falschen Voraussetzungen aus, so dass seine Überlegungen in diesem Punkt als vorläufig zu betrachten sind. v 167 leer r
168 –171
v
‘Kölner Klosterpredigten’, zwei Predigten Meister Gerards (STRAUCH, Nr. 37 u. 22) r r ‘Kölner Klosterpredigten’, Predigt Meister Gerards (STRAUCH, Nr. 37) 168 –170 (Nachtragshand, braune Tinte:) Van sinte Maria Magdalena Oer sijn voel sunden vergeuen· want sy seer gemynt heeft (Lc 7,47). Sunte Augustijn sprict: Gotlike mijnne die en mach nummer soen cleyn gesijn in ons· Si en verdeuen al onse sunden … Ende waert alle dage seuen werf op gevurt in die lucht ende hoerde der engelen sanc· Dat onse herte· ende onse ziel alsoe verhauen moete warden bauen alle erdsche genvchte in die ewelike stedicheit der gotliker· aenschouwinge des mote ons got helpen. Amen. r v 170 –171 ‘Kölner Klosterpredigten’, Predigt Meister Gerards (STRAUCH, Nr. 22) Heer com eer mijn kijnt steerft van den naturliken doet (Jo 4,49). Heer com eer mijn ziel steerft dijnre genaden· Heer com eer mijn ziel steerft des eweliken dodes in den houet sunden … Also dat wijs nummer sat en mogen werden Dat wi synre alhier begeeren moeten Dat wi synre ewelic gebrucken moeten des help ons god. Amen. 2
VL 5, Sp. 49–54; Ausg. v. Nr. 22 s. VL; Überl.: olim Hamburg, SUB, cod. theol. 2205 (14. Jh.; im 15. Jh. in der Tertiarinnenklause Kamp bei Boppard, VL). v r 171 –173 Meister Eckhart, Predigt QUINT, DW III, Nr. 84 Sermoen Onse heer Jesus Christus sprack tot der ioncfrouwen: Stant op (Lc 8,54). Mit den enen woerde leert hi die ziel· dat si op sal staen von allen erdschen dingen … daer si alle dinc in siet een ygelick nae sijnen wesen. Dat wi in die gotlicke sueticheit alsoe begrepen moeten warden dat wi der ewelicken moeten gebrucken mit gade des helpe ons god. Amen. 2
VL 2, Sp. 327–348; Ausg. u. Lit.: QUINT, DW III, S. 450–465; UBBINK, Diss., S. 96– 109. Nach QUINT, a.a.O., S. 450 ist dieser Textzeuge verwandt mit Melk, StiB, va rb cod. 2° 371, 287 –288 (Me2). QUINT nicht bekannt war die mnl. Hs. Maastricht, Gev v meente-archief, ms. 479, 274 –277 , um 1470, aus Maastricht, Begardenkonvent in der Witmakerstraat, Mitglied des (Tertiaren-)Kapitels von Zepperen (UBBINK, Diss., S. 15, 133–135, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 879). Neuere Lit. s. LARGIER II, S. 734. r v 173 –175 Eckhart-Umkreis, Predigt zu Mt 25,23 Onse heer vermalediden die stat van Kananea Ende alle die lude die daer in waren· want si voel sijnre werken ende sijnre teyken gesien ende gehort hadden· ende si daer niet af beweget en worden Mer si bleuen in oerre hardicheit ende volgeden oeren eygenen wil. v Ysayas sprack tot onsen her … (175 , Z. 1) Als wi [die waerheit] bekennen als hi is· soe sijn wi als hi is· Der zielen reden· dat is oer dencken dar om moet si dencken· nae gade sal oer god smaken Ende wanneer ons god smaket· Soe sullen wi om ons op dragen … Alsoe wort die ziele vluedich mit der genaden als gades voerte in oer is. Dat wi god alsoe moeten onforten Dat wi nu gotlicke leuen moeten comen des helpe ons god. Amen. Es handelt sich um eine andere Fassung der Predigt bei STRAUCH, Zur Überlieferung Meister Eckharts I, S. 370–372, MORVAY/GRUBE T 75, 224; Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 v
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v
germ. oct. 4, 27 –34 , rheinfr. (ediert bei STRAUCH). Das Thema wird in der Parallelüberlieferung vor dem Initium dieser Hs. lat. zitiert; alle Bezüge darauf sind hier ausgelassen. Der Text dieser Hs. ist insgesamt kürzer, hat jedoch einen Zusatz am Schluss und ersetzt die Autoritätenangabe Gregorius durch Bernardus. Der Name steht in leicht veränderter Schrift (wie weitere Autoritätenangaben) und könnte daher auch nachträglich eingetragen worden sein. v v 175 –177 ‘Passionstraktat GJ sult ghevoelen in v …’ GJ sult ghevoelen in v der pinen ons heeren Iesu Christi (vgl. Ph 2,5). Onse here Ihesus Christus sprack: Ic sal alsoe lange in den herten des eertricks sijn Als Jonas die prophete inden vissche was (Mt 12,40). Dat waren drie dage als die scrijft sprict. Des irsten dages leet onse here pine … Soe wie gades hier niet en gewuelt die en gebruckes nvmmer dat wi v sijnre al hier (177 ) gewoelen moeten ende in den ewelicken leuen gebrucken moeten des help ons god. Amen. Aufgefordert wird zur Leidensbereitschaft und zur Weltverachtung. v r 177 –179 Meister Eckhart, Predigt QUINT, DW III, Nr. 80 ET was een rick mensche die was gecleet mit pellen ende mit samijt Ende at alle dage verwende spijse Ende en had engenen naem niet (Lc 16,19). Dit mach men twier cunne wijs verstaen … hier om begert sijnre alle dinck· want hi oer guet is· Dat ons dat guet moet werden dat god seluer is Ende dat wi sijnre ewelick gebrucken moeten des help ons god. Amen. Ausg. u. Lit.: QUINT, DW III, S. 371–388. Nach QUINT, a.a.O., S. 375 gehört diese Hs. zusammen mit Straßburg, Bibliothèque de la ville, cod. L. germ. 8° 2715 (618), 14. Jh., r v va rb Perg., 59 –61 (Str2); Erlangen, UB, 575 (719), 135 –136 , 14. Jh., Pap. u. Perg. (Er) r r und den Exzerpten in Salzburg, UB, M I 476 (olim V 3 H 148), 168 , 238 (S1) zu einem Überlieferungsstrang. Da die Volltexte Sondervarianten in großer Zahl aufweisen, ist nach QUINT eine genauere Gliederung innerhalb dieses Überlieferungszweigs kaum möglich. UBBINK, Diss., S. 130f. Neuere Lit. s. LARGIER II, S. 720. v
v
179 –181 Predigt Dit is een merkelick sermoen Dje mensche spricket: Die gebeelt is naden beelde der heiligher driewoldicheit Dat en gheen berrlicheit en come vyt den vader· Dat men spreken mach berurlicken want hi al sijn geuende gauen sijnen soen ghegeuen· Ende alle dinck comet doer den soen tot ons want hi heft ons gehoget inder ouerster hogede mit om seluer … Daer dat dael sonder gront [ap] af is in eenre eniger wijden Die nvmer ouer sien en wort van pueren creaturen. Dat wi opten berch der gotlicker rusten moeten comen des help ons god. r r 182 –185 Predigt Een mynlick Sermoen Nemet dit gescrifte in der mynnen Jhesu Christe Want si is van geystelicker sueticheit. Waerlike vonde ic die gewaer mynne daer solde ic my gerne in rusten· Mer ic en kanre nyet vynden· Want ic en smaker in my nyet … Dat ansichte ons heren· dat is alsoe suptijl· r ende alsoe claer dat wis (185 ) nyet en vermochten te sien also alst is Noch sijn wandelinge Noch sijn werken en mogen wi nyet gesien noch verstaen men en biedect si ons mit grauen dinghen. Erwähnt werden vier Arten von Liebe, die fleischliche Liebe, die irdische Liebe zu Freunden und Verwandten, die Nächstenliebe und die Liebe um Gottes willen. Die Frage v Woe sullen wi tot den derden hemel comen mogen? (183 ) leitet ein neues Thema ein. Drei Tagereisen führen in drei Himmel (die menschliche Seele, Gesellschaft der Engel,
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Gott selbst); sie werden mit drei Aufforderungen Gottes an Abraham zum Auszug und mit drei Paar Flügeln der Serafim verknüpft. Die folgenden Abschnitte könnten aus demselben Werk stammen, das in der Grundidee – Weg der Seele eines Monialen in den Himmel – an Marquards von Lindau ‘Auszug der Kinder Israel’ erinnert. r r 185 –186 Der erste Himmel: die menschliche Seele sermoen Nv gaen wi vort vyt tot den irsten hemel dat onse ziel is Ende sien of wi daer mede moeghen comen totten anderen tween. Nu besien wi in desen hemel· woe groete myn· ende woe grote barmherticheit god heeft gehadt tot ons … Aldus verloer die mensche sijn groete werdicht Ende wart gelick den dieren al desen iamer dede ons onse irste vader adam. Der Abschnitt schließt inhaltlich an den vorigen an und erwähnt im zweiten Teil den Sündenfall. r r 186 –187 Auslegung des Taufritus Her god onse ewelicke vader Doe gedacht sijnre groeter barmherticheit Doe quam hi hier neder ende nam die selue eerden forme an om Daer die edel ziele mede verlaren was Ende droch die selue krancke forme op eertricke in volcomenen leuen Ende gaf doe die edel volcomen forme te slaen … Dat moet een bisscop geuen die inder apostel stat is Dat geuet hi ons voer dat hoeft mit kreesdum. Mit desen sacrament wort ons gegeuen die heilige geest end werden daer mede geteykent onder die kijnder des leuens. r v 187 –188 Über Tränen als geistliche Taufe Een guet sermoen O got hemelsche vader woe selich weeren wy [op] of wyt wael hedden gehoet ende behalden die vriheit ende die groete hoecheit die du ons weder heft [gegeuen] gewonnen mit dijnem bloede. Mer wy arme katijue wy verliesen sy harde balde Ende vallen in sunden end verdusteren in ons dat gotlicke [licht] beelde Mer hier om en leet ons sijn barmherticheit nyet achter … Daer om heeft got gemaket een arsedie der zielen· die wy al wael moghen ontfaen· dat is sijn heilighe licham· dat he voer ons allen gaf an dat crus ende wye des begheert· die mach den seluen licham alle dage nemen ende arsedien sijn ziel daer mede· want et is dat gewaer vur der heilicheit dat inden put gelacht wart. v v 188 –190 Über drei Engelchöre Svnte Dyonisius sprict van drier cunne orden van engelen· ende van ygelicker orden was er drie dat waren te samen negen core. Die hoechsten van al desen dat sijn die seraphin· ende daer na die cherubin· ende daer na die tronen. Dese drie orden sijn bouen al die ander ende oec volcomenre in gade … die onder on sijn ende bliuen seluer alsoe vol als sijs begeerten mogen. Willen wy nv comen tot desen geselscap der engelen soe geboert ons dat dat wy onse leuen moeten voegen naden oeren alsoe verre als wy mogen mit onser crancheit. Des moet ons got helpen. Dieser Abschnitt steht möglicherweise im Zusammenhang mit Ausführungen zum zweir r ten Himmel, der 182 –185 erwähnt wird (s.d.). v r 190 –191 Eckhart-Umkreis, Predigtexzerpt (aus P FEIFFER II, Nr. CIII) Sermoen Dit woert dat ic gespraken heb to latijn dat moegen wy spreken in der persone des ewigen woerds dat daer spricket: Ic bijn vytgegaen vytten monde des ouersten (Ecli 24,5). Dit is die hoge sproeke den dat ewege woert gespraken heeft vytter den monde des vaders … want allet dat gotlicke natur begryppet dat wort den uut gotlicker naturen ende is
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079
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eenvolidch mit oer. Dat wy tot desen eenvoldigen wesen moeten comen des help ons got. Ausg., Lit. u. Überl. s. QUINT, Überlieferung, S. 896–905. Danach gehört der Text dieser r r Hs. zusammen mit München, BSB, cgm 133, 74 –77 , 14. Jh. (M1, liegt der Ausgabe P FEIFFERS zugrunde) zur Überlieferungsgruppe 2, die Texte sind jedoch nicht voneinander abhängig. v r 191 –195 Johannes Franke OP, ‘Von zweierlei Wegen’ Dit sprickt onse heer Ihesus Christus: Ic bijn die wech die waerheit ende dat leuen (Jo 14,6). Nv merket dese worde mit vlite. Tweerhande wege sullen wi [gaen] verstaen aen Cristo nader menscheyt en nader gotheit. Sijn menscheyt heeft ghewest een wech onser menscheyt … is die apenbaringhe der bloeter verborgenre warheit Dat ropen is die vervlaeten eininge Daer dat bekande ende die bekenner een sijn Want dat bekantenisse is menningen onbekant. 2
VL 2, Sp. 800–802, hier 801, weitere Überl. s. SPAMER, Diss., S. 30f., Anm. 2; QUINT, Fundbericht, S. 83; J OSTES, Meister Eckhart, S. 208, Nr. 19; LÜDERS III.1, S. 152 (VL). r
195 –196
r
Traktat, beginnend mit dem Anfang des Traktats ‘Von armuot des Geistes’ (P FEIFFER II, Traktat Nr. X)
Merket WI sullen alsoe arm sijn als wy waren· doe wy niet en waren· mer alsoe en sullen wy doch ewelick niet verwarden wy en bliuen om ende mit om des wy sijn. Wy sullen alle dinck tot ons nemen in der edelheit … Dyonisius sprict: God is niet ende god is doch alre engel ende alre heiligen begeringhe mer inder bekennenissen daer is hi om seluer in om seluer Ende allet datmen genoemen of gespreken mach dat en is god niet. Daer om sprict Dyonisius: got en is niet (vgl. P FEIFFER II, S. 493, Z. 26–29) Dauid sprict: Allen creatuev ren sijn oer sunderlinghe gauen (195 ) gegheuen· mer der zielen is die gotheit gegheuen of si oer daer toe kiert mit der tegenwordigher mynnen die si van gade ontfanghen heft … Ende also als hi (Gott) sich nergent hennen en neyget Also en neyget si (die Seele) sich niet ende alsoe als hi en gheen genvchte en heeft dan van om seluen alsoe en nemet si en gheen genvechde dan daer si een mede is. 2
VL 11, Sp. 133–134, Überl.: SPAMER, Zur Überlieferung, S. 384f. (ohne diese Hs.). Das Stück aus ‘Von armuot des Geistes’ entspricht P FEIFFER II, S. 493, Z. 14–29. r
196 –197
v
Eckhart-Bearbeiter, Predigt STEER, DW IV, Nr. 90, Fassung B, ohne den Schluss Een orberlic sermoen Cristus sat ende leerden (Lc 2,46). An desen worden sijn beduyt drie dinghen. Dat irste is hi sat [rust] dat beduyt rust want wye sit die is bereyder voert te brengen konst ende wijsheit … Nv merket wat hi ons leert mit der naturlicker konst die hi had mitten engelen die alre dinghen beelde in on hebben. Alsoe heeft die ziel een moeghelicheit in oer al dinck (bricht ab). Anschließend Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand (s. zur Hs.). Ausg.: STEER, DW IV,1, S. 43–71; Überl. s. STEER, a.a.O., S. 44f. Zur selben Textstufe r r gehört Bremen, StB, Cod. c. 18, 88 –91 (Bre 1, STEER, a.a.O., S. 45. Vgl. zu dieser Hs. BRETHAUER , Eckharttexte ZfdA 69, S. 251–276 und ders., Eckharttexte, ZfdA 70. Danach ist die Schreibsprache mitteldeutsch; die Vorlage war vermutl. westmd. bzw. ripuarisch).
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3137 – Papier und Pergament – 253 Bl. – 15 × 21,5 cm – um 1489 – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Einbandstempel) Moderne Bleistiftfoliierung (36–37 u. 158 ausgelassen), Pergament nur das erste und r r v r r letzte Blatt (verlängerte Innenspiegel); Bl. 1 , 35 (besonders prächtig), 97 , 117 , 129 , v v 186 Initialen, die verso-Seite des ersten, ungezählten Pergamentblattes, 253 und das 10 36 46 56 126 134 letzte Pergamentblatt leer, Lagen: V + 3 IV + V + VI-2 + 7 V + IV + 245 253 11 V + IV ; WASSERZEICHEN: Hand, ähnl. P ICCARD, Hand und Handschuh, Gr. III, Nr. 1048, 1108 (|| 2,7–2,8 cm, Bl. 12/17, 226/235), mehrere Ausführungen eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft, ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. VIII, Bl. 3/8, 21– 24?, 220/221, 229/232, 240/241, 249/250 || 2,1–2,4 cm, Abstand der Schaftspitzen: 0,8 cm, Bl. 13/16, 27/34, 208/213 u. 216/225 || ca. 1,9 (unten)–2,1 cm, Abstand der Schaftspitzen: 0,9 cm, Bl. 237/244 u. 238/243 || 2,4 cm, Abstand der Schaftspitzen: 0,7 cm und weitere, nur einmal vorkommende Ausführungen; Hund mit Kreuz, Typ P ICCARD, Wasserzeichen Vierfüßler, Gr. VII, Nr. 1460–1496, || ca. 2,3 cm, das Motiv füllt zwei Abschnitte (Bl. 40/43, 57/66, 170/171), vermutl. bekrönter Kelch (oder Schale mit Fuß), nicht bei BRIQUET, || 2,1–2,4 cm (Bl. 58/65, 61/62ff., 107/107, 117/126ff.), bekrönter Stern, ähnl. BRIQUET, Nr. 6110 u. 6112 (v. 1480 bzw. 1484), || ca. 2,2, 2,4 u. einmal 2,7 cm (149/150) Bl. 47, 97/196, 109/114, 129/132, 136–164, 178–205); SCHRIFTRAUM : 8,5–10 × 14,3–15,6 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, 25–31 r v r Zeilen, einspaltig, zwei Hände, Hd. 1: 1 –235 (35 Neueinsatz, ab Bl. 40 n3 für niet, r r Duktus ähnl. Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085), Hd. 2: 236 –253 (rundes z als Kürzel für –at, -et, -iet, -eit), rubriziert, korrigiert, EINBAND: neu gebunden unter Verwendung der alten Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3) und Einzelstempeln Hase, SCHUNKE I, S. 129, Nr. 2 und Rosetten SCHUNKE I, S. 251, Nr. 20 u. S. 264, Nr. 381, zwei (erneuerte) Schließen (dieselbe Anlage wie Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085). Im vorderen Innenspiegel mit Bleistift: --14; Eintrag auf der recto-Seite des ersten, ungezählten Blattes (Verlängerung des Innenspiegels): vanden vij voldingen vallen ende pror fectus (neue Zeile) ende woe Maria op (neue Zeile) voeden sal etc.; 253 Schreibereintrag am Rand: Een Ave Maria voerden scriuer. – Einband und Schriftduktus von Hd. 1 finden sich vergleichbar auch in Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085. Die Handschrift steht in engem kodikologischen Zusammenhang mit Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337. In beiden Handschriften kommt als Wasserzeichen der bekrönte Stern in denselben Abmessungen vor, wahrscheinlich auch das got. P vom Typ P ICCARD, v Gr. VIII. Der Initialschmuck ist verwandt, vgl. z.B. Ms. germ. qu. 1337, 100 mit r v v Bl. 129 u. 186 dieser Hs. Der Schreiber, der 253 einen Vermerk hinterlässt, dürfte auch für Ms. germ. qu. 1337 verantwortlich sein. Zudem stammt der Eintrag im vorderen Innenspiegel jeweils von derselben, etwas jüngeren Hand. Ms. germ. qu. 1337 trägt einen Besitzereintrag des Konvents und ist auf 1489 datiert. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 201, 204, 206 u. 216f.; DEGERING II, S. 181; REIFFERSCHEID II, S. 10–11; Jan van Ruusbroec 1293–1381. Tentoonstellingscar talogus, Brüssel 1981, S. 281, Abb. 52 (Bl. 1 ).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080
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Inhalt: r r 1 –34
Wilhelm Jordaens, ‘Van den sevenvoldigen vallen ende van den opstaen des rechtverdighen menschen’ Van den seuenvoldigen vallen ende van den opstaen des rechtuerdigen menschen Salomon secht dat die rechtuerdige mensche seuen werue valt inden dage ende weder op steet (Pro 24,16). Ende in desen woerden wil ons toenen die wijse man dat nyemant en levet … Mer hier toe moetti v ledigen van wtwendiger sorchuoldicheit ende keren v te mael in v seluen ende anroepen die hulpe ons heren Ihesu Christi Die gelauet moet sijn inder ewicheit. Amen. 2
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Lit.: VL 4, Sp. 839–849, bes. 841; Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084, 130 – v r r 153 (aus Geldern, Nazareth); Brüssel, BR, cod. 4287, 220 –223 , ca. 1480–1500, aus 2 Brüssel, Notre-Dame ter Rosen geplant in Jericho (nur c. 11, VL 4, Sp. 841, STOOv r KER /VERBEIJ II, Nr. 218); ’s-Gravenhage, KB, cod. 73 F 27, 71 –165 , ca. 1470–1500, 2 aus Maaseik, St. Agnes ( VL 4, Sp. 841; STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 814). Eine Genter Hs., verzeichnet in der Bücherliste der Begine Elyzabeth sGruters von 1468, ist verloren (ebd.). r–v 34 ‘Sechs Klagen Christi über seine Freunde’ Een merkelike leringhe Onse here beclaget sich sex punten van sijnen sunderlingen vrienden. Die irste is dat si oer liden den here niet alleen en clagen mer den menschen ende daer om en kan si die here niet getroesten … Dat vijfte is dat mi nyemant dienen en wil op sijnen eygenen cost ic moet al an on dienen Dat seste is ic stae voer allen herten Ende begeer daer in te comen als een arme bedeler ende mi en acht nyemant in te laten want si sueken dat mijne v ende nit mij. ¶ Een leerre secht wie een guet mensche (34 ) wil sijn die sal sijn leuen richten op drie punten ¶ Dat irste is wanneer een mensche vertornt wort van yemant dat hi hem dan dwinge dat hi noch guet noch quaet en spreke … Dat derde is wanneer hi in swaerheiden vallet dat hi dan genen troest en soeke dan an got allene. Ausg.: andere Redaktion der sechs Klagen bei VAN D IJK, Brugman, S. 143–144; Überl. nach AMPE, Institutiones Taulerianae, S. 194 unter Berufung auf ältere Lit.: Wroc r UB, IV D 5, 132 , 1486, aus St. Truiden, Minderbroeders (STOOKER /VERBEIJ II, v Nr. 1143); Weert, Minderbroeders, 10 (W 1?), 140 (W 1 v. 1466, geschr. v. Jan van Emmerik presbiter in Maastricht, Tertiarenkonvent St. Bartholomäus, STOOv KER /VERBEIJ II, Nr. 886); olim Leuven, UB, Hs. G 71, 151 –152; Nijmegen, UB, Hs. v v v v Mgr. van Gils, 12 u. 142 –143 ; ’s-Gravenhage, KB, Hs. 133 H 21, 167 ; Köln, Stadtarr v chiv, G.B. 8°71, 212 –214 , ca. 1470, aus Amsterdam, Ronde Begijnhof (STOOr r v KER /VERBEIJ II, Nr. 50); Köln, Stadtarchiv, G.B. 4°32, 10 –11 (rip., die Hs. enthält 18 – 20 Parallelüberl. zu einer Hs. aus dem Maastrichter Begardenkonvent St. Bartholomäus, rb–vc vgl. STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 879); Gent, UB, Hs. 1080, 213 , ca. 1480, möglicherweise in Groenendaal geschrieben, später möglicherweise im Laienbrüderrefektorium in Zevenborren (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 677, 1124). v 34 ‘Lehre einer Jungfrau’ Een merkelike leringe Een ioncfrouwe leerden enen mensche vier stucken an oeren doet ende sprack dat si gade daer alsoe heymelic weer worden dat si hem niet en gebat dat hi oer weygerde. Dat irste is soe wie mi yet quades dede dat ic den vmmer yet guets des dages weder dede … Dat vierde dat ic mi nye gewreken en wolde soe wat mi ye te lede geschieden. ¶ Een heidens meyster secht: Ic en wil niet voel weten op dat ic mijns selues niet en vergete. Ic en wil
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
den creaturen niet dienen op dat ic mijn vriheit niet en verliese. Ic en wil der tijt niet leuen op dat ic niet ewelick en sterue. Überl. anderer Fassungen nach AMPE, Institutiones Taulerianae, S. 196: Antwerpen, Minderbroedersklooster, 134 (heute: Sint-Truiden, Provinzialarchiv der Franziskaner), r r ra 22 –23 ; Gent, UB, Hs. 1080, 214 (s.o.). r v 35 –235 David von Augsburg OFM, ‘De exterioris et interioris hominis compositione’, Buch II und III, 2. mnl. Übers. Hier begynt dat irste boec van profectus reliosorum (!) Mijne collacien die ic by tiden plach te spreken tot onsen nyen broederen om hoer stichtinge ende tot anderen geesteliken menschen heb ic eens deels vergadert ende gelick eenre formen geestelixs voertganges geordeniert … of dat wi vercrigen moegen die gueden die wir begeren of als wi gade dancken voer die gauen die wi ontfangen hebben of die ons gelaeft syn Die moet ons allen onse here geuen. Amen. 2
VL 2, Sp. 47–58, hier 51; Überl.: RUH, David von Augsburg, S. 80f.; STOOKER/VERBEIJ, r r ‘Uut profectus’, S. 337–340, darunter Bonn, UB, S 2056, 1 –181 (aus Geldern, Nazareth). r r 236 –253 Dominikus von Preußen (?), Imaginationsübungen zum Leben Jesu und Mariens Hier begynt een epistel van eenre deuoter oeffeninge te hebben mitter gebenedider maget Marien Ende mit hoeren gebenediden kynt. / Woe datmen Maria sal brengen van hoeren alderen Dat irste capitel (rot:) Nota Een geistelick deuoet man her Lambert vander carthuser oerden bi Couelens Broder Dominicus vander seluer orden ende officio wonende bi Trier Heyl voer gruet. Alre liefste vader ende mede broder inden here. Ic begeer uwer liefden te weten dat ic van v wesende v niet scriuen en mochte alle die punten die daer toe behoeren totter deuoter oeffeninge … dat men nummermeer geheel en laetet varen die oeffenige vander kintheit Ihesu Opdattet niet en schijnt datmen se versmadet als cleyn of snoede te wesen meer na stede ende tijt soe salse din dienre Christi mede volherden woe seer dat hi oec op clymmet of toe nemet in deuocien. Deo gracias. Hier eyndet die oeffeninge mit Maria ende Jhesus. (rot:) Nota. Am Rand Schreibereintrag (s.o.). 2
r
r
VL 2, Sp. 190–192 (ohne dieses Werk); Überl.: Darmstadt, ULB, Hs 1884, 8 –23 (nur der Sendbrief, es folgt anderer Text aus der Kartause Trier, geschr. 1633 im Windesheimer Augustinerinnenkloster Engeltal bei Bonn, mit einem um 1525 im Kölner Augustinerinnenkloster St. Maria Magdalena entstandenen Faszikel zusammengebunden, Inc.: Hie begynt das exercicium der glorioser Junfferen Marien vnd des soesten kintgens Jhesu wie man sey andechtigchlichen auff trecken mach. Dem geistlichen vnd andechtigen herren Lamberto …); initiengleich ist Köln, Historisches Archiv der Stadt, G.B. f° 129, va vb 93 –97 , dieser Teil Anf. 16. Jh., aus der Kölner Kartause (MENNE II, S. 608–615, Nr. 273, mit Zuweisung des Textes an Dominikus). – Das Werk besteht aus zwei Teilen, einem Sendbrief (s.o.) und – vermutlich – Prologteilen des nicht erhaltenen ‘Sonus epulantis’ des Dominikus von Preußen. Der Übergang beider Werke legt nahe, dass der vorliegende Text ebenfalls von Dominikus stammt: … God si mit v altijt ende gebenedide maget Maria. ¶ Hier eyndet die epistel. ¶ Item wanneer Christus geistelic in deser oeffeninge gebaren is dan en salmen nochtant Maria niet laten varen. Jn desen nauolgenden prologo dat is in deser nauolgender voerspraken ende oec in desen anderen nauolgende punten die genamen sijn wtten boec dat sonus epulantis geheyten is dat is dat geluyt der werschappen In welken die manier ende formen der voerscreuenre oeffeninge gesat is heb ic wat volcomelicker gescreuen woe sich die geen sal hebben in enen yegelicken iaer
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081 r
v
r
mitter heiliger [maget] (246 ) gebenedider maget Marien ende mit Jhesu … (245 –246 ). v 241 f. wird vom Verfasser des ‘Sonus epulantis’ jedoch in der dritten Person gesprochen (… die geen die dese oeffenige irst by ons heuet gehad …), so dass die Verfasserfrage nicht lückenlos geklärt werden kann. Der Inhalt besteht in Anweisungen zu einer Imaginationsübung, die in der täglichen Begleitung Marias von der Darbringung als Dreijährige im Tempel (=Aufnahme in die eigene Klosterzelle), der Begleitung des Lebens Jesu und des Lebens Marias nach Christi Himmelfahrt reicht (Themen einzelner Lebensjahre r Christi 247 ff. in Kap. 2 der Prologexzerpte). Dabei kann die Betrachtung der Geburt Christi mit dem Professtermin zusammenfallen. Für den Fall, dass der zeitliche Rahmen v nicht eingehalten werden kann, sind Kürzungsvorschläge enthalten (bes. 143 ff. Kap. 5 des Briefs). Die Ausführung der Übung besteht darin, im Rosenkranzgebet folgende Formel zu benutzen: Gegruetsijstu Maria vol genaden die here is mit di. Gebenedijt sijstu bauen allen vrouwen ende gebenedijt is die vrucht dijns lichams Ihesus Christus In alle sijnre ende dijnre alre heilichster wanderinge in allen iaren ende maenden weken ende dagen vren ende ogenblicken dijns ende sijns alre heilichsten leuens Sunderlinge in desen dage des iaers dat is des irsten iaers of des andern iaers of des derden iaers in welr ken iaer hi dan gecomen is mitter gebenedider maget Marie (241 , Kap. 4 des Briefs). Für Christus wird ein eigenes ‘Ave-Maria’ eingefügt: Item na die ontfenckenisse xpi ende na sijnre geboerten doer al die tijt sijns leuens tot na sijnre hemeluaert salmen spreken een aue Maria in die stede des leuens Christi in den roesen krans Tot welker steden hi dan mit Christo gecomen is in deser oeffeninge … (ebd., weitere Ausführungen). Außerdem sollen Maria jede Woche sieben Kleider in sieben Farben gemacht werden, die den Gaben des Heiligen Geistes entsprechen. Die Ausführung besteht im Gebet von Antiphonen, Hymnen und Psalmen, in denen von Kleidern die Rede ist; durch ein ‘Ave Maria’ r entsteht der Schmuck (238 ff., Kap. 2 des Briefs). Außerdem werden für einzelne Stationen des Konventslebens Gebete an Christus vorgeschlagen, dessen Begleitung der Ber tende imaginiert (Gebetstexte unter Berufung auf Autoritäten, 248 ff. Kap. 3 der Exzerpte). Als Kap. 4 der Exzerpte ist zudem ein Gebet um die Gegenwart Christi enthalten. Imaginationsübungen waren weit verbreitet, vgl. z.B. LENTES, Gewänder der Heiligen. Zum Werk des Dominikus s. KLINKHAMMER , Adolf von Essen, S. 7–22. Etwas ausführlicher Scriptores sacri ordinis cartusiensis I, S. 135ff., das jedoch dieses Werk nicht verzeichnet. r 253 Dictum, Johannes Chrysostomus zugeschrieben S Iohan gulde mont seget Dat een heilich man sach dat die geen die mit eenre goder consciencien die (Zeilenwechsel) den licham ons heren (!) als si vander werlt scheyden Alsoe balde als die ziel gescheidens vanden licham so wort si vrolic opgeuoert Dat versta ic een reyn consciencie … Ende die toekier mocht also crachtich wesen alle pijn ende scholt gynge mede af. Swigen is mijn best mit swigen wyn ic meest etc. Vlie swych ende rust. Arsenij. Een Aue Maria om Ihesus.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081 Mechthild von Hackeborn, ‘Liber specialis gratie’ dt., ‘Guido von Alet’ Arnswaldt 3138 – Papier und Pergament – 176 Bl. – 14,5 × 21,5 cm – 1446 – östl. mnl. – vermutl. Geldern, Nazareth (Initialen) r
Moderne Bleistiftfoliierung auf den mal. Blättern, Bl. 5–6, 25–26, 35–36 Pergament, 1 , v r 72 Initialen (Buchstabenkörper vom selben Typ wie Ms. germ. qu. 1089, nur 1 auch v r Verzierungen außerhalb des Buchstabens), eingefügte Blätter hinten und vorn, 156 –157
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien v
150
157
167
174
u. 174 leer, LAGEN: 15 V + IV-1 + V + V-3 (Reste der abgetrennten Bll. durch den neuen Innenspiegel nicht mehr sichtbar), mal. Lesebändchen, heute zwischen v Bl. 75 u. 76, ebd. auch Wasserzeichen nachgezeichnet (Bleistift), bis 150 Reklamanten, r alphabetische Lagenzählung bis 151 (qI), röm. Blattzählung innerhalb der Lagen, WASSERZEICHEN: drei Formen eines besternten Ochsenkopfes, Typ 1 ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 236, 238 (|| 4,15 cm, c: 3,4 cm, b: 3,8 cm, Bl. 2/9, 4/7ff., 115ff.), Typ 2 dieselbe Form, nur breitere Hörner (c: ca. 3,7 cm, linke Seite tiefer, Bl. 155, 156, 170, 174), Typ 3 allg. ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 59–61 (|| 4,25 cm, b: 2,6 cm, c: 3,5 cm, Bl. 75/76 nachgezeichnet, 79ff.), Typ 1 und 3 auch in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089; Doppelkreis (Durchmesser: 7,1 cm), darin drei Kronen (nachmal.), in den Innenspiegeln; SCHRIFTRAUM : ca. 9,7 × 16 cm, Begrenzung kaum zu erkennen, v r r v r zweispaltig, ab 157 einspaltig; drei Hände, Hd. 1: 1 –156 , Hd. 2: 157 , Hd. 3: 158 – r 174 , littera hybrida, Überschriften littera textualis, 30 Zeilen (Hd. 1), 31–35 Zeilen (Hd. 2), rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit dreifachen Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster, auf dem vorderen Deckel 4:4, durch eine einfache Linie waagerecht geteilt, auf dem hinteren Deckel ‘liegendes’ Rautenmuster 2:6 aus einfachen Streicheisenlinien), Rücken mit hellbraunem Leder erneuert, heute wiederum schadhaft, Reste zweier Schließen; beide Innenspiegel erneuert. rb
156 Datierung und Eintrag für die Schreiberin (littera textualis, andere Tinte): Jnt Jaer ons M CCCC· ende xlvj· Des [an] irsten dages na S· Lauerens· Doe was dit boec geeyndet (11.8.1446) Bidt voer der die dit heeft gescreuen dat si mit gade ewelic moet leuen. Unten im vorderen Innenspiegel mit Bleistift – 20 (neuzeitlich, darüber Akzessionsnr., Signatur und alte Arnswaldt-Nr.). Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 198, 202, 204, u. 217; DEGERING II, S. 181; DOLCH, § 18, S. 20; REIFFERSCHEID II, S. 12–13; Beschreibung für die Preußische Akademie der Wissenschaften von Walter Dolch (1908/09). Inhalt: ra rb 1 –156
Mechthild von Hackeborn, ‘Liber specialis gratie’, mnl. (erste Redaktion) Hier begynt dat irste boeck Mechteldis van der geestelicker gracien gedeilt in vijf boeken Die guedertierenheit ende die mensheit ons beholders ende ons gads die oer also ontfermeliken geapenbaert heft dem menscheliken geslechte ouermids synre geborten van dagen te dagen meer ende meer verlichtende· Soe dat hi ghewerdicht oueruloedeliken hem te bewisen tot ons ende in ons … Mer nochtant die gene die onder dien volcomen sullen rb wesen die sullen bouen ons ende bouen onsen vaderen verstaen (156 ) ende beter wesen· Deo gracias. (rot:) Hier eyndet dat vijfte ende dat leste boec Mechteldis van der geesteliker gracien· Deo gracias. Anschließend Datierung und Eintrag für die Schreiberin (s. zur Hs.). 2
VL 6, Sp. 251–260; Ausg.: BROMBERG (nach ’s-Gravenhage, KB, 135 F 5 mit Lesarten anderer Hss.); Überl.: M. ZIEGER, Textgeschichtliche Untersuchungen zu deutschen und ndl. Hss. des ‘Liber specialis gratiae’; STOOKER /VERBEIJ II, S. 570 (Register, 32 Einträge). Angabe der Redaktion: BNM. v r 156 –157 leer v
r
157 –174 ‘Guido von Alet’ v (157 ) Svnte Augustinus seget in den boeke van den geloue· dat hi sande tot enen Petrus
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082
hiet Miraculis Soe wat ongewoenlic is bauen macht des menschen die dat verwondert ende et is tot sterckinge der gelouen· Ende aldus danige mirakel is tot gedechtenisse in onser verbeteringe in scriften te setten … ende wonderteyken geweerdiget te apenbaren (bricht ab, Rest der Seite leer) r (158 ) [Vnte Augustijnus secht inden boke] (danach vier Zeilen leer) Svnte Augustinus secht in den boeke van den geloue dat hi sande tot enen die Petrus hiet Mirakelis Soe wat hoghe of wat ongewoenlick bouen mogentheit des menschen is die dat voer vordert is tot sterckinghe des gelouen … ende doe en wart van hem niet meer gehoert Ende daer wt vermoede men dat hi die penetencie die om noch te doen stont inden ghemenen veghevuer verwlden· hi moet rusten in vreden. Amen. 2
VL 3, Sp. 299–201; Überl.: AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 172–174 (vgl. dazu P ALMER, ‘Visio Tnugdali’, S. 405); BORCHLING I, S. 246, 251, 261; BRANDES, S. 83–86; P ALMER, ‘Visio Tnugdali’, S. 404–406. – Den ersten Versuch einer Gliederung der Überlieferung unternahm BRANDES, S. 86. Danach gehört diese Hs. zusammen mit Kov v penhagen, Gr. Königl. Bibl. (GKS) f. 82, Mitte 15. Jh., mnd., aus Gottorp, 16 –26 (vgl. 2 VL 3, Sp. 300 u. P ALMER, ‘Visio Tnugdali’, S. 405) und der französischen Fassung zur dritten Redaktion. P ALMER unterscheidet a.a.O. ohne Berücksichtigung der Gliederung durch BRANDES sechs deutsche und niederländische Übersetzungen, wobei diese Hs. zur r v ersten Übersetzung genannt wird zusammen mit Brüssel, KB, 21940, 4 –40 , mnl., r r 15. Jh., Vorbesitzer: Tonisken Brouwers (16. Jh.); Darmstadt, ULB, 106, rip., 221 –232 2 a r (auch VL 3, Sp. 300, mfr.) und Leiden, UB, Lett. 351 (olim 11.631), 119 –139 (geschr. 1428 von Priester Johannes van Wederden, vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084 zu r v 161 –174 ). Auf große Übereinstimmungen vom Text dieser Hs. mit Koblenz, Landesva ra hauptarchiv, Best. 701, Nr. 147, rip., 189 –199 , gebunden im Kölner Chorherrenstift Herrenleichnam, das zur Windesheimer Kongregation gehörte, verweist MECKELNBORG, Handschriften Koblenz I, S. 257.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3139 – Papier – 244 Bl. – 14,5 × 21,5 cm – 1519 – mnl. – später Geldern, Nazareth (Provenienzangabe Arnswaldts) r–v
16
22
Moderne Bleistiftfoliierung, einfache rote Initialen, Bl. 73 leer, LAGEN: 2 IV + III 70 73 193 198 214 220 244 + 6 IV + II-1 + 15 IV + IV-3 + 2 IV + III + 3 IV , alphabetische Lagen- und röm. Blattzählung jeweils in der Mitte des unteren Blattrands auf den ersten r r r beiden Blättern jeder Lage, Beginn mit Ai 1 , 74 u. 199 ; WASSERZEICHEN: zwei Formen eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft (Typ P ICCARD, Buchstabe P, Gr. VII, || 2,2–2,3 cm, Abstand der Schaftspitzen: 0,6 bzw. ca. 0,75 cm, Bl. 1–73, 199–206), Wappenschild mit Kreuz, darin vermutlich drei Lilien, Schrägstrich (Typ PICCARD, Lilie, Gr. III, ab Nr. 1792, || 2,1–2,3 cm, Breite des Wappens: ca. 2,4 cm, Bl. 74–169), Seepferdchen oder Schlange, allg. ähnl. BRIQUET, Nr. 13785, 13787, 13795, || 3,0– 3,4 cm, Bl. 170–198, Bl. 197–198 mit Bleistift nachgezeichnet), Wappenschild mit Kreuz, darin Seepferdchen, Palme (?), außen zwei Lilien, Krone im oberen Teil, ||| 4,9– 5 cm (Bl. 207ff., Bl. 223 u. 238 besonders umfangreich, 241 Mitte gut zu erkennen); SCHRIFTRAUM : 9,1–9 × 13,1–14,4 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, zweispalr v tig, 30–33 Zeilen, 74 –198 26–29 Zeilen, im letzten Teil bis 36 Zeilen; die durch den Neubeginn der Lagenzählung unterschiedenen Teile vermutlich zu verschiedenen Zeiten von einer Hand oder von drei ähnlichen Händen, littera hybrida, rubriziert, korrigiert;
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
EINBAND: neu gebunden unter Verwendung der alten Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3) und Einzelstempeln Blüte Vierblatt SCHUNKE I, S. 76, Nr. 177, Feuerrad SCHUNKE I, S. 111, Nr. 3, Lilie SCHUNKE I, S. 173, Nr. 89, Ranke SCHUNKE I, S. 230, Nr. 220 u. Rosette S. 251, Nr. 20, zwei Schließen (verzierte Beschläge). Im vorderen Innenspiegel ist ein Ausschnitt aus dem älteren Innenspiegel aufgeklebt mit der Arnswaldt-Nr. (violetter Buntstift), der Akzessionsnummer und der Signatur (19. Jh., braune Tinte), Papier nachmittelalterlich, im hinteren Innenspiegel Pergamentbl. aus einer lat. Hs. mit kommentiertem Text (heute abgelöst). v
v
72 Datierung (rot:) Finitum anno 1519; 198 Schreibereintrag: Sic est finis deo laus et r gloria trinis. Completum anno· 1519· oretur pro scriptore propter deum. 199 Maniculum mit Hinweis NB (17. Jh.). Einen Hinweis zur Provenienz des Codex gibt ARNSWALDT, Vier Schriften, S. XXVI: „Er rührt übrigens nicht von den Nonnen des Klosters Nazareth selbst her, welche früher meist viel besser geschrieben hatten und sich damals vielleicht nicht mehr mit Abschreiben beschäftigten.“ Auch der Dialekt spricht gegen eine Entstehung in Geldern (Vokalisierung des l, kein a für kurzes, gedehntes o). Vermutlich entstand die Hs. in den nördlichen Niederlanden (BNM). SCHUNKE II, S. 99 verweist die Einbandstempel nach Niedersachsen. Da der ebd. mit dieser Handschrift zusammen behandelte Codex Berlin, SBBPK, Ms. germ. oct. 190 dem Barbara-Kloster in Utrecht zugewiesen wird (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1205), dürfte auch die Angabe zum Einband dieser Handschrift zu bezweifeln sein. SCHELLEKENS, Verkenningen, Bijlagen I und II vermutet zu dieser Hs., der zweite Teil der Hoheliedauslegung sei in der Hs. Darmstadt, ULB, Hs 2554 (um 1470) erhalten. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 198, 203f., 218; DEGERING II, S. 181; REIFFERSCHEID II, S. 13–14; Ruusbroec, Op. Omn. VIII, S. 143; DE VREESE, Ruusbroec3 Handschriften, S. 113–117 (M , Beschreibung). Inhalt: ra vb 1 –72
‘Hoheliedauslegung Sunte Johannes sach in Apocalipsi’/‘Bedudinghe op Cantica Canticorum’, Teil 1 Sinte Iohan sach in apocalipsi een boec in des gheens hant die opten throen sat dat beide bynnen ende buten ghescreuen was. Dit boec is die heijlighe scrifture die als sinte Gregorius seit Mitter historien van buten nader lettere die ionghe gheminde menschen eerst mitter melke op voedet ende nae mitten gheestelicken sinne … O hoe ghenoichlick ist mit alsulken gast in eenre herberghe te rusten O wat groter eeren ist eenen armen mensche een waerdinne van alsulken coninck te wesen. Amen. 2
ra
va
VL 4, Sp. 90–91; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1093, 1 –152 , vielleicht später in Geldern, Nazareth, enthält Teil 2; Überl. u. Lit. s. RUH, Mystik IV, S. 195–205 (mit weiterer Literatur). Nach C.A.M. SCHEPERS handelt es sich um Exzerpte aus der ersten Redaktion (Ruusbroec, Op. Omn. VIII, S. 143). r–v 73 leer ra va 74 –198 Gerard Zerbolt van Zutphen, ‘De spiritualibus ascensionibus’, mnl. ra
ra
74 –77 Inhaltsverzeichnis Hier beghint die tafele der capittelen in een deuoet boecskyn van gheesteliken opclymingen Van vijf punten die den ghenen die hier inne voertgaen wil noetdruftich syn ¶ Dat eerste
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082
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cap vander stede ende vanden state der eerster natuerlicker weerdicheit … ende om die zorchuoudicheijt der gheenre die hem beuolen syn. Hier eijndet die tafele der capittelen. ra va 77 –198 Hier beghint een deuoet boecskyn van gheesteliken op clymmen Dat eerste capittel is van vyf punten die den ghenen die daer in voert ghaen wil noettorftich syn Salich is die man wies hulpe van die herre is. Hi heuet die opclimminghe in synre herten rb ghescicket in dat dal der (77 ) tranen in die stede die hi ghezettet heuet (Ps 145,5). O mensche ic kenne wel … soe sullen sie totter heymelicheit des herten sonder oflaten weder pynen te comen. God si ghebenedyt. Amen. Anschließend Eintrag des Schreibers (s.o.) 2 VL 10, Sp. 1537–1541; Überl.: RUH, Bonaventura deutsch, S. 150. ra vb 199 –242 Jan van Ruusbroec, ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’ Die gloriose naem ons heren dien alle enghelen ende heylighen eren mit groter eerwaerdicheit die die doden leuendich maect die hi mit sijnre craft gherecht in ewigher salicheit mit wt gestorte salue der minnen / Die alle gheesten doet ontsinnen mit hore zoeticheit· die zij nv in deser tijt gheloeft gheeert ghebenedijt ende inder ewicheit … (abgesetzte Verse:) Mit rechte sullen wij minnen Dien wij alsoe bekennen Ende alsoe machtich in vb sijnem doen Hi is ewich loues weert Salich is hi die hem begheert (242 ) Vtinam adveniat. (Fließtext:) Dat wij hem alzoe sere minnen Dat wi onse onrecht bekenden Ende altoes in ghebruken vijnden Spreket Amen. Id est fiat. 2
VL 8, Sp. 436–458, hier Sp. 446; Ausg.: ARNSWALDT, Vier Schriften, S. 229–314 nach dieser Hs.; Ruusbroec, Op. Omn. VIII; Überl.: Ruusbroec, Op. Omn. VIII, S. 138–163. vb rb 242 –243 ‘Schwester Katrei’, Meisterexempel (P FEIFFER II, Traktat VI, vgl. S. 467,27 bis 468,23, anderer Schluss) Een leringhe Een gheleert man vraechde een ioncfrouwe mit wat leuen dat si tot sulken hoghen state ghecomen waer. Si antwoerde mit thien punten … Neen here ic moet volghen onsen exemplaer Iesum Christum in armoede ende ellende· in honger in dorste ende in versmaetheit· al totter doot toe. Das Exempel ist in einigen Handschriften im Traktat ‘Schwester Katrei’ enthalten, wird aber auch separat überliefert. Anfang und Schluss entsprechen der Fassung im TaulerDruck von 1543 (SIMON, „Schwester Katrei“, S. 18–20, nicht unter den Plusstücken 2 S. 81). Ausg., Überl. u. Lit. des Traktats ‘Schwester Katrei’ s. VL 8, Sp. 947–950; STOOKER /VERBEIJ II, S. 547 (Register); AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 145–152. rb–vb 243 ‘Goldene Kette St. Bernhards’ Wie soe ter rechter bescheijdenheit comen wille die vlie des werlts wijsheit. Also vele als va an mij bescheijdenheit is (243 ) Alsoe vele bin ic gode ghehoersaem / Alsoe vele als ick gode ghehoersaem bin Also vreedsaem is myn herte … Alsoe veel als ic arm bin van gheeste Alsoe veel niet ouer. / Alsoe veel als ic niet ouer al wil Alsoe wil ic dat god wil Ende god wil dat ic wil. va–b Lit. u. Überl. s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026, 18 . vb ra 243 –244 Das dt. ‘Herzkloster’, kürzere Version Een vreedsaem herte dat is een cloester Ende daer is god selue een abd inne. Bescheyheit is daer prior Oetmoedicheit camerier Gheduldicheit kelrenaer Gotlijck anxt poetier … Godlike soeticheit is die dranck Wijsheit dat slaephuijs Eevoudicheit die kelre Jnwendighe rust dat bedde Vreede is die bongaerde. Amen. (rot:) Finis.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
2
VL 3, Sp. 1161–1164; Überl.: Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 94 später in Geldern, Nazareth; andere Fassung), weitere s. VL.
va–b
(vielleicht
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3140 – Papier – 191 Bl. – 15 × 20,8 cm – ca. 1460 – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand) r
Moderne Bleistiftfoliierung ab dem dritten mal. Bl., 1 verzierte Initiale, weitere rote Initialen, verziert durch Aussparungen im Buchstabenkörper, die ersten beiden ungezählten Bll., abgesehen vom Eintrag auf der verso-Seite des zweiten Blattes, u. Bl. 188– 50 62 72 82 92 98 118 189 leer, LAGEN: zwei Blätter + 5 V + VI + V + VI-2 + V + III + 2 V + V127 147 153 173 177 189 r 1 + 2V + III + 2V + II + VI , 129 Lagen- und Blattbezeichnung o2, nächste Lage p, stimmt zur Anlage der Hs., zwischen 150/151 u. 158/159 Fälze aus einer lat. Hs.; WASSERZEICHEN: viell. Einhorn, nur hintere Hälfte erhalten, || 3,8 cm (erstes Bl., vgl. Ms. germ. qu. 1090 u. 1571), verschiedene Ausführungen eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft allg. ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte, Bl. I/III || 4,1 cm, Abstand der Schaftspitzen anfangs unklar, Bl. 14 1,4 cm (bis Bl. 20), 34ff. || 4 cm, Abstand der Schaftspitzen 1,6–1,7 cm, deutlicher abgrenzbar ist eine Form mit schmalen, rechts abgewinkelten Schaftspitzen und Knoten in der Mitte der Schäfte und an der Innenseite der rechten Schaftspitze, || 4 cm (Bl. 41/50, 43/48, wie Ms. germ. qu. 1079, Bl. 78/83, Ms. germ. qu. 1090, Bl. 31/40, 72/79 u. Ms. germ. qu. 1095, Bl. 111/118, 112/117, 142/149), im folgenden || ca. 3,9–4,1 cm, Abstand der Schaftspitzen 1,2–1,9 cm (verschiedene Formen, 51–127, 154–173, 178ff.), Buchstabenmitte und Kreuz nicht immer sicher zu erkennen; Anker, allg. ähnl. P ICCARD, Anker, Gr. II, ab Nr. 11, || 3,8–3,9 cm (Bl. 21–30, 73/82 u. 76, wie Ms. germ. qu. 1090, Bl. 162); Ochsenkopf, allg. ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. VII, ab Nr. 111, || 5 cm, Abstand der Hornspitzen: 3,1 u. 2,7 cm (Bl. 128–147 u. 175/176, wie Ms. germ. qu. 1090, Bl. 83–88); SCHRIFTRAUM : 9,3–9,7 × 15,2 cm, durch schwache Linien begrenzt, einspaltig; 30 Zeilen (Hd. 1), 8,5–10,2 × 14,5–15,5 cm, 23–31 Zeilen (Hd. 2 u. 3); 8,9–9,6 × 14,7–15,3 cm, 22–27 Zeilen (Hd. 4), Schriftraum und Anlage der Seiten bis zum Ende nicht wesentlich verändert, verschiedene Hände (vgl. DE VREESE, Ruusbroec-Handschriften, S. 121): r v r v r r Hd. 1: 1 –10 , 51 –62 , littera textualis (mit einfachem g), Hd. 2: 11 –14 , littera hybrida, v r v r darin 12 littera textualis, Hd. 3: 14 –50 (charakteristische g-Schreibung), Hd. 4: 63 – v r v r 95 , darin 77 –78 als Doppelblatt in der Lagenmitte von weiterer Hand, die auch 90 v v r eine Korrektur anbringt (r mit feinem Häkchen verziert), Hd. 5: 95 –153 (99 Neueinsatz in littera textualis, jedoch bereits die letzten Zeilen der Seite littera hybrida, nicht r v r r sicher, ob dieselbe Hand, charakteristische g-Form), Hd. 6: 154 –177 , darin 154 –158 r v littera textualis, danach möglicherweise andere Hand, Hd. 7: 178 –187 , littera hybrida, rubriziert, korrigiert, EINBAND: neu gebunden unter Verwendung der alten Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld vorn diagonal geteilt, Rechteckgitter 4:4, hinten Rautenmuster 4:4, dreifache Linien in der Diagonalen), abgeschabtes Papierschild (85 × 37 mm) auf dem vorderen Deckel mit der Aufschrift: Vanden aventmael ons heren (Zeilenwechsel) oec vanden heilighen sacrament (Zeilenwechsel) rusbruc ende enyghe conver(Zeilenwechsel)sierynghe oec Euffrosyn. Beschläge für zwei Schließen. Schnitt ehemals gelb gefärbt. Aufschrift oben auf dem vorderen Deckel: Sacrament / den blinckenden steen; darunter
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083
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das Papierschild, Eintrag auf der Verso-Seite des zweiten leeren Blattes: Rusbroeck ende v v die ynnge conuerscieringe; 153 , 187 Einträge der ‘Ave-Maria’-Hand: Om Gaeds wil een Ave Maria voer die schriuersche. Die Handschrift teilt drei Wasserzeichen mit Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1090. Hd. 3 (und Hd. 5) in dieser Hs. könnten mit der Schreibhand in Ms. germ. qu. 1090 identisch sein. Ein charakteristisches P-Wasserzeichen kommt außerdem in Ms. germ. qu. 1095, 1090 und 1079 vor. Ms. germ. qu. 1079 lässt sich aufgrund eines seltenen Wasserzeichens wahrscheinlich noch in die 1450er Jahre datieren, so dass die Datierung ‘um 1460’ der BNM realistisch erscheint. Ms. germ. qu. 1090 trägt einen vergleichbaren Eintrag zum Inhalt auf der verso-Seite des unbeschriebenen Blattes vor Beginn des ersten Textes. Lit.: ARNSWALDT, Vier Schriften. S. XXIII–XXVI, 167–204 u. 227–314; BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 202, 204, 216 u. 218; DEGERING II, S. 181; Jan van Ruusbroec 1293–1381. Tentoonstellingscatalogus, Nr. 64; REIFFERSCHEID II, S. 14–16; 4 DE VREESE, Ruusbroec-Handschriften, S. 117–123 (M , Beschreibung). Inhalt: r r 1 –62
Jan van Ruusbroec, ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’, Exzerpte mit Ergänzungen aus weiteren Werken Ruusbroecs Die gloriose name ons heren Dien alle engelen ende heiligen eren· Mit groter werdicheit Die doden leuendich maect Die hi mit sijnre cracht gheraect· Jn ewiger salicheit· Vytghestorte salue der mynnen die alle geesten doet ontsinnen Mit hoere zueticheit … Hi is ewichs laues wert Salich is hi die hem begeert vtinam adueniat dat wi hem alsoe seer mynnen dat wi onse ongerecht sat bekennen ende altos in gebruken vinden· Spreket Amen. Int iaer ons heren M ccc lix wart dit ghedicht van her Iohan Rusebroec prior vander v reguleer to groenen dale in Brabent by Brusel ende sendent enre (62 ) nonnen van sunt Claren die hem langhe daer om ghebeden hadde. Rest der Seite leer. 2
VL 8, Sp. 436–458, hier Sp. 446; genauer Inhalt: Ruusbroec, Op. Omn. VIII, S. 139 (enthält Exzerpte aus ‘Vanden gheestelijken tabernakel’, ‘Vanden seven sloten’, ‘Vanden blinkenden steen’ und dem vierten Brief), vgl. auch Ruusbroec, Op. Omn. X, S. 505 (zu r Brief IV); Ausg.: a.a.O. – Der Mosaik-Charakter betrifft nur den mittleren Teil Bl. 11 – v r v r r v 50 . Hd. 1 schreibt auf den äußeren Lagen 1 –10 u. 51 –62 bruchlose Passagen. Bl. 50 bleiben die letzten 2½ Zeilen leer (nach Exzerpten aus dem vierten Brief), das Exzerpt r aus der letzten Lage schließt, vom zugrundegelegten Traktat aus betrachtet, an Bl. 43 , Z. 17 an. r v 63 –95 Jan van Ruusbroec, ‘Vanden blinkenden steen’ Rusbroec vanden blickenden (!) steen Die mensche die wil leuen indem volcomensten staet der heiliger kerken hi moet sijn een eernstich goet mensch een ynnich geestelic mensche· een verhauen gotscouwenden mensche· ende een wtvloyende gemeyn mensche· Also dese vier dingen vergaderen in enen mensche dan is sijn staet volcomen … Ende dan sullen wi op gaen van doechden in v doechden· ende gade bescouwen ende sijns gebruken· ende in hem een werden (95 ) gelikerwijs dat ic v geseit hebbe· Dat ons allen dat gescheij· des help ons die vader· ende die soen ende die heilige geest. Amen. 2
VL 8, Sp. 436–458, hier Sp. 443–444; Ausg.: Ruusbroec, Op. Omn. X, S. 5–216; ARNSWALDT, Vier Schriften, S. 169ff. nach dieser Hs.; Überl.: Ruusbroec, Op. Omn. X,
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S. 75ff., Sigle dieser Hs.: M . Die Handschrift kam aufgrund der geringen Textqualität nicht als Grundlage für die kritische Ausgabe in Betracht (a.a.O., S. 93). v v 95 –98 ‘Sendbrief Jhesus Christus een brudegom alre oetmodiger ioncfrouwen’ Jhesus Christus een brudegom alre oetmoediger ioncfrouwen die gevoet wort onder die lelien dat is indem reynen herten die daer is een exempelaer alre heilicheit ende alre volcomenheit ende alre doechden· voergesat in der begerten hem na te volgen ende ouermits hem weder staen al sunden … Bistu geneycht tot mistroest ende wanhaep der genaden ende der gracien gades Sich aen dijnen brudegom die vol bermherticheit ende mildicheit is ende al menschen geern ende blidelic tot penetencien ontfanct Als hi den moerdener die ter rechter hant hinck ontfinck die late berouwenis had ende crech soe dat paradijs. Amen. Rest der Seite leer. r v Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097, 147 –149 (aus Geldern, Nazareth); iniv tiengleich ist Brüssel, KB, 22006, 166 ff. (LIEVENS, Jordanus van Quedlinburg, S. 196; Überschrift in der Brüsseler Hs.: Hoe wi dat exempel ons brudegoms nauolligen sellen Een goede leringhe); zur Gattung s. KORS, S. 139 Hinweis auf die Überlieferung in dieser Hs. r v 99 –153 Thomas Hemerken von Kempen, ‘De imitatione Christi’, Buch II, mnl. (zweite Textgruppe) Van der ynwendigher conversyeringhe Dat rijck gades is in v secht die heer (Lc 17,21). Keer di wt alre herten totten heer ende laet achter dese onzalige werlt ende soe sal dijn ziel rust vijnden … alsoe voel gady voert in doechteliken leuen als ghi v seluen gewalt doet. Een Aue Maria voer die scryuers dat sy ewelic mit gade moet regnyeren. Amen. Dyt boeck wart geeyndet op die octaue van paesschen. Anschließend Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand (s.o.). Rest der Seite leer. 2
VL 9, Sp. 852–882; bes. 868ff.; Ausg.: s. VL; Überl.: AXTERS, Handschrifteninventaris (S. 37 diese Hs.); Lit.: DE BRUIN, De imitatione Christi, S. 282 u. 284 (Hinweis auf die Zugehörigkeit der Übersetzungen zu Textgruppen). – Das vereinzelte Vorkommen von v vokalisiertem ‘l’ nach ‘a’ oder ‘o’ vor Dental spricht für eine westliche Vorlage (100 r meer soudi v verbliden, 101 so souden di …). r r 154 –165 Eucharistietraktate, Kommuniongebete r r 154 –159 Gerard Zerbolt van Zutphen, ‘De spiritualibus ascensionibus’, Kap. 31 (bricht ab) Vanden auentmael ons heren Ihesu Christi Doe die tijt sijns anstaende was hij die die sijne altoes gemynt hadde Mynden sy oec tot den eynde toe. Ende doe hi van deser werlt scheiden solde macten hi een groet auentmael· dat wonderlic was Ende vol swaerre verboergenre sacramenten … Ende is laeuelick na den dat stede ende stonde eyschet enen yegelicken als Sunte Augustinus seecht sijnre conciencien te beelen wat men daer in doen sal. ra va Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082, 74 –198 (aus Geldern, Nazareth, fast ausschließlich dialektal bedingte Abweichungen); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1086, rb ra 195 –196 Exzerpte aus Kap. 31 (viell. später in Geldern, Nazareth); Kap. 31 auch in a a Grubbenvorst, Ursulinen, o. S., 43 –51 , ca. 1450-1500, aus Venray, Jerusalem (VER SCHUEREN, Handschriften afkomstig …, S. 705, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1226). r r 159 –162 Vanden heiligen sacrament Alsoe duck als gij dit doet soe suldi et hem doen tot eenre ghehoechgenisse (Lc 22,19,
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083 v
1 Cor 11,23). Recht of hi hedde (159 ) gespraeken Ghi sult der mynnen ende der trouwen daer bij gedencken in der ic my voer v in den doet gegeuen heb … Dat hi daer was recht als een gloyende ouen die van vuer om ende om wtvlyetet Alsoe was oec sijn leere ende sijn leuen ende worde. Mer dese dyngen waeren hem bedect bis an den heiligen pinxt dach doe in quam die heilige geest. v 160 Zäsur durch vierzeilige Initiale, Textbeginn: Onse lieue heer en gaf sich niet alleen v v sijnen iongeren … Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097, 149 –152 (dort länger). r v 162 –163 Een betrachtinge als men dat heilige sacrament ontfangen sal Dese betrachtinge sal de mensche hebben als hi onsen heer ontfangen wil. Die mensche sal spreken aldus: Got vader van hemelrijc daer om wil ic dijnen eengebaeren soen huden ontfangen di tot eenen offer voer al mijn sunden … als die zelige ziel ons heeren Ihesu Christi. Mit deser betrachtinge soe ontfanck dijnen lieuen heern ende dijnen got. v r 163 –164 Soe wanneer du ontfangen heues onsen heer Soe saltu di ontrecken alre wtwendiger dynghen ende samenen in die seluen Ende salt dan hier vortrecken dijn groete armoede· ende dijn crancheit ende dijn snoedicheit ende dijn blijntheit Ende salt die dragen tot den spiegel sijns rijcdoms … Bidde als een blijnt mensche enen schijn gotlickes lijchtes Ende een arme dorstich mensche enen draepe gotlicker sueticheit ende gotlicker ynnicheit. r r 164 –165 Vanden heiligen sacrament. Gebet Als du onsen heer ontfangen heues soe spreke: Heilich heilich heilich heere got der heren vol sijn hemelen en eerden dynre glorien. Gebenedijt sij di die hier comt in den naem des heeren. Wy bidden dij salige ons in den ouersten … Doepe mij ende alle menschen in der cracht dijns tegenwoerdige sarten glorificierden bloets. Die folgenden Exzerpte schließen unmittelbar an. r v 165 –177 Marquard von Lindau OFM, ‘Dekalogerklärung’, Exzerpte r
v
165 –169 Exzerpt aus der Erklärung des dritten Gebots Vanden vierdach te halden ET sprijct een heilich ende heit sunte Tomas dat men niet en brijct den vierdach mit genen dyngen dat recht noet is tot den lieue of totter zielen ¶ Ende daer soe strafede ende scalt onse heer Christus die ioden om dat sy meynden et weer quaet gedaen· dat enen syeken menschen hed gesont gemaket op den vierdach … Doedet een mensche onversonnen Of tegen sijnen wil dat en is niet doet sunde. v v 169 –177 Erklärung des zweiten Gebots (Schluss fehlt) Der meyster· du salt weten dat ten anderen male die geweldige ewege got sprack also. Nota. A & & # Dat is: Du en salt den naem dijns gads niet ydelic nemen in dijnen mont Also sunte Augustinus sprict aldus is die al versweren ende r al(170 )le meyn ede verbaden … Dat de mensche sprijct alre scoenste van gade· die van rechten bekennen inwendichs rouwen van gade can swigen. / Amen. Rest der Seite leer. 2
r
v
VL 6, Sp. 81–126, hier 85–91. Entspricht Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 107, 61 –68 r r u. 46 –57 . Vergl. DOLCH, S. 88, § 153. r v 178 –187 ‘Vitaspatrum’, 1. Buch, Vita sanctae Euphrosinae, mnl. (PL 73, Sp. 643–652) Van Eufrosina een exempel ET was een guet man int lant van Allexandrien die hiet Pafnucius eerlick allen luden ende hielt die ghebade gads. Dese man nam een wyf syns gheslechtes Ende sy was vol van eersamheiden mer sy was onvruchber … lauen ende dancken gade den vader ende v synem soen Ihesum Christum mitten heiligen geest den eer is ende glorie (187 ) ewelick.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Amen. Bit voer ons ende voer alle onse lieue vrynt o heilighe ioncfrouwe o suete bruyt christi mit dynen heiligen vader Pafnucius. Anschließend Eintrag der Schreiberin. Vom Bestand her kommt nur die südmnl. ‘Vitaspatrum’-Übersetzung des Bijbelvertalers 2 van 1360 in Frage, vgl. VL 10, Sp. 449–466, Sp. 457–459 zu ‘Südmnl. Vitaspatrum’ u. 2 VL 11, Sp. 249–256 (Bijbelvertaler van 1360); Überl.: s. VL (insges. 44 Hss.).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084 Mystische Sammelhandschrift Arnswaldt 3141 – Papier u. 1 Bl. Pergament – 219 Bl. – 15,5 × 22 cm – Ende 2. bis 3. Viertel 15. Jh. – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag, Eintrag der ‘AveMaria’-Hand) Moderne Bleistiftfoliierung ab dem ersten beschriebenen Blatt, Bl. 62 ausgelassen, v v v Bl. 131 zweimal gezählt, Bl. 213 Pergament, einfache rote Initialen, Bl. 70 –71 u. 122 (ungez.) 101 122 141 153 163 174 204 leer, LAGEN: II-1 + 10 V + VI-1 +2V + VI +V + VI-1 +3V 213 216 v v v v v v v + IV+1 + II-1 , gelegentlich Reklamanten (Bl. 10 , 30 , 40 , 50 , 131a , 141 , 184 , v 204 ), gelegentlich unten rechts alphabetische Lagenbezeichnung und röm. Blattzählung r r r innerhalb der Lagen (bis Bl. 61, Bl. 82 il?, 86 unklar, 102 al?), zwischen 45 und 46 Falz aus einer liturg. Hs.; WASSERZEICHEN: mehrere Formen eines besternten Ochsenkopfes, || 4–4,2 cm, in Einzelfällen bis 4,3 cm (Bl. 2, 48, 58), Form 1 ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 236, 238, c: 3,4–3,6 cm, b: 3,8 cm (Bl. 42/49, 214/216, andere Ausführung auf dem zweiten ungezählten Bl.); Form 2 ähnl. Gr. IX, erster Abschnitt, Nr. 79/80 (1444–1448), b und c: 3,8 cm, zweite Ausführung: c: 3,5–3,6 cm (Bl. 23/28, 31/40, 51/60 u.ö., ähnl. Ms. germ. qu. 1095, Bl. 124/125), in weiteren Fällen berührt das linke Auge den äußeren Rand (Bl. 96/97, 154/163, 156/161, 175/184, 187/192 u. 207ff.), einige Ausführungen mit nur 3,3 cm für c (Bl. 124/131, 127/128, 132/141); deutlich abgrenzbar sind die Lagen Bl. 164–174 u. 195–204 mit feinerem Papier (unten etwas kürv r zer), in der ersten Lage ein unbestimmter Vierfüßler (vgl. die Nachzeichnung 168 –169 r u. Hälfte 173 ), ||| 7,6 cm; in der zweiten ein besternter Ochsenkopf mit großen Augen und großen, waagerecht zur Seite geneigten Ohren (ähnl. Schaf), P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. VII, ab Nr. 111, || 3,7–3,8 cm, Abstand der Horn- und Ohrspitzen: 2,9 cm; SCHRIFTRAUM : ca. 9–9,9 × 14,8–16,3 cm, durch sehr schwache Linien begrenzt, 29–33 Zeilen, einspaltig; verschiedene, mehrheitl. sehr ähnl. Hände (deutl. abgrenzbar sind r v v Hd. 3, 5 u. 7), littera hybrida, falls nicht anders angegeben: Hd. 1: 1 –74 (Zäsuren: 20 , r v v v r r 22 , 20 –42 charakteristische g-Form, 58 –61 littera textualis, 72 Neueinsatz), Hd. 2: v v v r 74 –117 (76 f. littera textualis, die Merkmale verlieren sich auf Bl. 77, 87 zweistöckiv v r r v ges a, 88 Neueinsatz, zunächst littera textualis), Hd. 3: 117 –122 , Hd. 4: 123 –154 , v v r v Hd. 5: 154 –174 (mit Elementen der littera textualis), Hd. 6: 175 –210 (anfangs mit v v Merkmalen der littera textualis), Hd. 7: 210 –212 ; rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld vorne durch Raute, Diagonalen und Kreuzlinien geteilt, hinten zusätzlich jeweils Diagonalen in der oberen und unteren, durch die horizontale Kreuzlinie entstandenen Hälfte), Reste zweier Schließen; Rücken schadhaft. Im Innenspiegel Blätter aus einer liturgischen Pergamenthandschrift. Besitzereintrag auf dem ersten, ungezählten Blatt (littera textualis, breite Feder): Dit boec hoert tot Gelre in dat beslaten nonnen cloester geheiten Nazareth; darunter zum
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Inhalt: Item somige sermonen (neue Zeile) Item die xv graden (neue Zeile) Item sipuclo (neue Zeile) Item vander mynnen ende vanden anxt (neue Zeile) Item die vier inspreken; r 122 Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand: Een Aue Maria voer die schriuersche. – Im vorderen Innenspiegel unten rechts und auf der verso-Seite des zweiten, leeren Blattes mit Bleistift: --16. Für die Datierung geben v.a. die Wasserzeichen Anhaltspunkte. Das hauptsächlich vorkommende Wasserzeichen Ochsenkopf kommt am Niederrhein mit 4–4,3 cm Abstand der Binddrähte im zweiten und dritten Viertel des 15. Jhs. vor. Wenn in der BNM die Hs. ins vierte Viertel datiert wird, können dem nur die Wasserzeichen in den etwas kürzeren Lagen Bl. 164–174 u. 195–204 zugrunde liegen. Der erste Teil der Hs. ist älter. Lit.: Beschreibung für die Preußische Akademie der Wissenschaften; BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 195, 201f., 204, 209–211 u. 213–217; DEGERING II, S. 182; DOLCH, S. 80f. ohne ersichtlichen Grund im Kap. XIV zur Tauler-Überlieferung; LANGENBERG, Diss., S. 32–35; ders., Quellen und Forschungen, S. 185–188; LÜCKER, S. 161; LÜDERS III.1, S. 128f., 133f., 139, 141, 147, 155, 159, 180–182 u.ö.; P AHNCKE, Eckehartstudien, S. 3–10; REIFFERSCHEID II, S. 16–20; UBBINK, Diss., S. 120–129; DE 5 VREESE, Ruusbroec-Handschriften, S. 123–130 (M , Beschreibung); WAR NOCK/ZUMKELLER , S. 59–61; ZUMKELLER , Nr. 307a; Middelnederlandse preken IV, S. 261–269. Inhalt: r r 1 –5
‘Traktat von der Seligkeit’/‘Traktat von der wirkenden und der möglichen Vernunft’ (erste Fassung) Beati oculi qui uident que uos uidetis (Lc 10,23). Onder den mesteren is een vrage hoe die mensche sal sijn. Somighe daer toe ende spreken dat selicheit soe groeten goet si dat et got niet en vermoeghe dat hi enighen creatur soe edel mochte ghescapen der hi selicheit geuen van natueren et en dat et werde gegeuen in enre ouernatuerliker cracht … Die nv heuet verstaen dese reden die hier gesproken is van der werkender vernuyft die mach bekennen in welker wisen dat die mensche salich si Ende dit is dat onse here sprict: Beati oculi qui vident que vos videtis. Der folgende Text schließt unmittelbar an. 2
VL 9, Sp. 998–1002, hier Sp. 998 (sehr zuverlässiger Text dieser Hs.); Überl.: Nürnr r h v v berg, StB, Cent. IV,40, 34 –36 (VL); Nürnberg, StB, Cent. VI, 46 , 157 –162 (VL); olim Straßburg, StB, cod. C 145 2° (verbrannt, VL, Ausg. s.d.). Eine Ausgabe wird von Norbert Winkler vorbereitet. r v 5 –36 Predigten Meister Eckharts OP und aus dem Eckhart-Umkreis r
r
5 –6 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW I, Nr. 4 mit Plustext zu Beginn Sunte Dionisius sprict: Lediget v dat ghi ledich sijt alles gemerkes want een enich ansien dar [got] bloeter gotheit die got is verenicht meer die ziele dan si geenicht mocht werden vanden werken die die heilige ker[ke] noch ye van buten gewracht … Die niet en meynen noch goet· noch eer gemaeck noch lust· noch ynnicheit· noch heilicheit· noch loen noch hemelrijc·En alle des sijns wtgegaen is die eren got ende der heuet got eer. Dem eigentlichen Predigttext gehen elf Zeilen voran, die LOTZE, S. 29 abdruckt. Sie entsprechen P FEIFFER, ZfdA 8, S. 243, Z. 4–12 (Kraft von Boyberg) und P FEIFFER II, S. 204, Z. 38–40. Ein Teil des Plusstücks auch bei QUINT, DW I, S. 107, Z. 12 bis 109, Z. 1 (vgl. Apparat und UBBINK, Diss., S. 120). Die folgende Predigt ist stark gekürzt und lässt keine Bindung zu einem anderen Überlieferungszeugen erkennen (alle Angaben nach QUINT, DW I, S. 58f., Überl. ebd.). Der Schlusssatz entspricht QUINT, DW I, S. 100,
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Z. 4–7 (Nr. 6, vgl. ebd. und UBBINK, a.a.O.). Ausg. u. Lit.: QUINT, DW I, S. 58–74; weitere Lit.: RUH, ‘Omne datum optimum’; LARGIER I, S. 777f. r v 6 –7 Predigt mit Bezügen zu Meister Eckhart, Predigt QUINT, DW I, Nr. 15 Dat die gracie gads in Poulo was des was noet want die gracie gads die wrachte in hem dat die toeualicheit dat vertrege dat dat wesen hadde. Doe die grace (!) eynde ende hoer werc volbracht do bleef Paulus dat hi was· Doe Christus veolbrengen wolde … Des sijt v seker die (7 ) mensche die ontfaet die vrucht des sacraments den is onmoegelic dat hi ommermeer geleue creatulic want hi is luter got. Ausg.: LANGENBERG, Quellen und Forschungen, S. 202–204 (ohne das eigentliche Initium und mit falscher Blattangabe: fol. 56); MORVAY/GRUBE, T 75, Nr. 210. Der Anfang entspricht P FEIFFER II, S. 283, Z. 31–34 (Nr. LXXXIV) (P AHNCKE, Eckehartstudien, r–v S. 4). Überl.: Nürnberg, StB, Cent. VI 59, 150 (N8, Teil 2, gekürzt, nach QUINT, DW I, S. 253–254); Lit.: SCHMIDTKE, Rezension zu Karin Morvay/Dagmar Grube, Bibliographie der deutschen Predigt des Mittelalters (MTU 47), München 1974, PBB 98 (1976) 141–146. v v 7 –11 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW II, Nr. 52 Die salicheit dede op den mont der wijsheit ende spraeck: Salich sijn die armen des geestes dat hemelrijc is hoer (Mt 5,3). Alle heiligen ende alle engelen ende alle dat ye gebaren wart dat moet swigen wanneer dat die wijsheit des vaders sprict … Ende al hier en vindet got geen stat inden menschen / Die nv dit wael versteet die versteet wael dat scoenste verstentenisse dat creatur mach verstaen inder tijt. Ausg.: QUINT, DW II, S. 478–524; P AHNCKE, Predigt über die Armut des Geistes, S. 70– 80; UBBINK, Diss., S. 64–94; F LASCH, Predigt 52, S. 163–200. Anders als QUINT, DW II, S. 479–482 erkennt FLASCH, gestützt durch STEER, drei Überlieferungsstränge, wobei diese Hs. zusammen mit Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 329, 15. Jh. (B14); (olim) Gaesdonck, CA, Ms. 16 (Ga), ca. 1510, aus Arnhem, St. Agnes (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 145) und (olim) Braunau, Langersche Bibl., 467, 15. Jh., aus der Kartause Buxheim (Bra3) dem Strang X zugeordnet wird; dabei ist zwischen Bra3 und dieser Hs. ein Zwischenglied anzunehmen (X1), während die beiden übrigen Hss. auf X2 zurückgehen (S. 164–167). Neuere Lit. s. auch LARGIER I, S. 1051. v v 11 –16 LANGENBERGS Predigt aus dem Eckhart-Umkreis I Sub umbra illius qui desideraui sedi et fructus eius dulcis· gucturi meo. Cant ij° (Cn 2,3). Die bruyt inder mynnen boeck die sprict: Ic heb geseten onder den scaduwe des den ic myn ende sijn vrucht heuet suet gewest mijnre kelen. Die bruyt wil spreken in desen worden dat allet dat goet dat die ziele mach ontfan van gade hier in der tijt dat dat si vngelijc den goede dat die heiligen ontfaen inden ewigen leuen … want gads scouwen is nader wisen gads die ouergeet alle wise die die creatueren verstaen. Ausg.: LANGENBERG, Quellen und Forschungen, S. 190–196. v v 16 –18 Exzerpt? Een meyster sprict: Men sal een scouwen in allen dingen. Dat alle menichuoldicheit inr den bekennen der zielen is (17 ) comt daer af dat der zielen oge niet luter en is wie dat een quade oge heuet hem ^ als sie niet een en scouwet in allen creatuenen soe en is hoer niet recht … Ende wy hebben gesien sijn glorie· glorie als een gebaren vanden vader volgenaden ende waerheiden. Das Stück gehört vermutlich in einen größeren Zusammenhang; das abschließende Zitat von Jo 1,14 wirkt wie die Wiederaufnahme eines Predigtthemas oder ein Liturgiebezug. Anhaltspunkte für die Themen des Textes bilden die Aufforderung: Nv merket hoe got inder zielen is ouerweselike! Dyonisius sprict: Got die si een ouerscijnende duysternisse r … (17 ) und: In desen boecke is wael bewijst hoe dat die ziele verlieset hoer gescapen
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wesen ende bliue ende si luter got. Dat en sal men niet also verstaen dat die ziele also te v niet werde als si was eer si gescapen wart … (17 ). v v 18 –20 Meister Eckhart OP, Predigt STEER, DW IV, Nr. 109 Nolite timere eos qui occidunt corpus (Mt 10,28). En vruchtet v niet voer die gene die v doeden moegen. Geest die en dodet niet geest mer geest geft geeste leuen. Die v doeden willen dat is bloet ende vleysch … Soe en vraget mi nyemant wan ic come of waer ic si v gewest (20 ) daer en myst mijns nyemant daer ontwerct got. Ausg.: STEER, DW IV,2, S. 761–774; Überl. nach STEER, DW IV,2, S. 748f.: Berlin, vb SBB-PK, Ms. germ. fol. 986, 209 , 1448, aus der Kartause Buxheim (B38, KRÄMER, r r S. 132), Basel, UB, A X 117, 232 -235 , (Ba3, zur Provenienz s. STRAUCH, Handschriftliches zur deutschen Mystik, S. 283, auch zur nächsten Hs.); (olim) Braunau, Langersche r v Bibl., cod. 4° 466, 154 –155 , 1435, Pap., aus der Karthause Buxheim (Bra2, KRÄMER, rb S. 137, heute Reading, University Library, Cod. 137); Basler Taulerdruck 1521, 301 – rb a a 302 (BT); Karlsruhe, Bad. LB, Cod. DON 144, S. 125 -126 (Do1); Einsiedeln, StiB, va vb cod. 4° 722, 205 –206 , 1344–45, Perg. (E1, leicht gekürzt); Augsburg, UB, Cod. r r Oettingen-Wallerstein III. 1. 4° 33, 1450, 117 -120 (Mai1) aus dem Zisterzienserinnenkloster Kirchheim (KRÄMER , S. 394); Salzburg, UB, Cod. M I 476 (olim V 3 H 148), v v r 221 (S1); Straßburg, Bibl. de la Ville, L. germ. 2795 (662), 127 –131 , 1440, Pap. (Str3) r r und Straßburg, Bibliothèque de la ville, Ms. 287, 23 –24 (Str9). Diese Handschrift geht mit Ba3, Bt E1 und S1 auf die Textvorstufe Y zurück. v r 20 –23 LANGENBERGS Predigt aus dem Eckhart-Umkreis II Vidit ihesus hominem seducem intheloneo etc. (Mt 9,9). Jesus die sach Matheus sitten in tol ende sprac om toe: Volge mi nae· vergete ende beghif al dinck. Doe stont hi op ende volgede om na. Nv nemen wi dat ierste wort: Ihesus sach. Van desen sien hebben wesen alle creatueren … Ende dit gesciet in desen als wi niet laten ons ontfremden van niet weten. Ausg.: LANGENBERG, Diss., S. 38–42; ders., Quellen und Forschungen, S. 196–199; v v Überl.: London, British Museum (heute: British Library), cod. Egerton 2188, 191 –193 , r 14. Jh. (191 : 2.12.1353), aus dem Aachener Tertiarenkonvent, jedoch mit mnl. Teilen (weiter westl. entstanden?) (UBBINK, Diss., S. 119f.); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 171, 15. Jh., aus Straßburg, Dominikanerinnenkloster St. Nikolaus in undis, 131–134 (SKUTELLA, S. 79), vgl. auch VÖLKER , S. 118–119; Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1486. r–v Ausg. s. MORVAY/GRUBE, T 85, 254 u. Angaben zu 23 . Lit.: SPAMER, Zur Überlieferung, S. 399f. zu Fundstellen einzelner Passagen unter den Sprüchen bei P FEIFFER II; ebenso P AHNCKE, Eckehartstudien, S. 32. UBBINK, Diss., S. 118f., 128f. r–v 23 Predigt über Mt 9,9, Schlussteil Dixit Symon Petrus ad Iesum: Ecce nos relinquimus omnia et secuti sumus te quid ergo erit nobis (Mt 19,27). Her wi hebben alle dinc gelaten ende sijn v naegeuolget wat sal ons daer af werden? Een goet bast sal om daer af werden. Hi waende wael spreken ende hi en dede des. Sijt gewijs hi en wiste niet wat hi sprac: Here sich wi hebben alle dinc gelaten en vragede doe wat hem werden solde dat solde hi oec gelaten hebben. Want ic spreke dat bider ewiger waerheit die gade dient om loen … ende ic heb niet gelaten soe est meer mijn indem enen wesen des soens den die vader gebeert ende daer mi die vader begeert sijnen soen. v v Entspricht London, British Museum, cod. Egerton 2188, 192 –193 , s. PRIEBSCH II, S. 85–86. Das hier selbständig erscheinende Stück bildet in der mnl. Londoner Hs. und in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 171 (aus Straßburg, Dominikanerinnenkloster St. Nikolaus in undis) den Schluss der voranstehenden Predigt (vgl. oben u. LOTZE, S. 5). v v 23 –25 LANGENBERGS Predigt aus dem Eckhart-Umkreis III Nemo pogest (!) venire ad patrem nisi per me (Jo 14,6). Dit sprict Christus: Nyemant en
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comen totten vader dan doer mi. Dit is die hoechste doot daer in gelegen is die hoecste selicheit· Dat die ziel daer in ersterue daer alle dinc in leuende syn· Dit sprict Johannes in apocalipsi: Selich sijn die doden … God is mensche geworden om dat die mensche god worde. Sunte Pauwels sprict: Geuoelt dat in Christo Ihesu. Dat is also veel gespraken niet Christo in wisen mer Christo bouen wisen. Ausg.: LANGENBERG, Quellen und Forschungen, S. 200–202. v v 25 –29 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW I, Nr. 9 Als een morgen sterre midden inden neuel Ende als een vol mane in horen dagen Ende als een wederschinende of een weder blinckende sonne heuet dese wtgescenen inden tempel gads (Ecli 50,6). Ic neme dit leste wort tempel gads. Wat is got ende wat is tempel gads? Xxiij meysteren quamen te gader ende wolden spreken … soe dieper sincket soe si vere voer oer heuet. Dat wi ewelic aldus moeten sijn bi desen wort een bi wort Des help ons die vader ende die soen die heilige geest. Ausg., Lit. und Überl.: QUINT, DW I, S. 138–158. Innerhalb der gesamten hsl. Überl. (10 Hss. und Überl. bei Nikolaus von Landau sowie Greits Traktat) erkannte QUINT keine eindeutigen verwandtschaftlichen Beziehungen; auffällig sei lediglich ein gemeinsames v v Plusstück dieser Hs. mit Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1486, 112 –113 (B8), dort am Schluss (vgl. LOTZE, S. 50). Abdruck nach dieser Hs. bei HEINRICH EMUDTS, Meister Eckharts Predigt „Vff Sant Dominicustag“. Versuch einer Textherstellung, Diss. [Masch.] Bonn 1924, S. 35–40. Lit.: UBBINK, Diss., S. 122f.; LARGIER I, S. 835. v r 29 –33 Predigt J UNDT, S. 270–274 (mit längerem Schluss) Maria stont op ende ginc sneliken in dat geberge (Lc 1,39). Die meystere der heiliger scrijften die seggen dat anden wtvlieten der creatueren wten iersten oerspronc dat got is· si een circel weder boegen des eynds op dat beginne· want also als dat wtvlieten der personen wt gade is een formelic belde des orsproncges der creatureren … Dit is gegaen in dat geberge daer die maiesta woent soe wie hier toe comen wil die moet iagen en yelen. / Dit sprict dat wort dat Maria ginc in dat geberge. Komes du tot desen soe vergeet dy anxt en sorge. Daer toe help ons got. Amen. Lit.: P AHNCKE, Kleine Beiträge, S. 20–22 (zu Plustext gemeinsam mit der Straßburger Hs. 810b, Abdruck des Schlusses); Überl.: St. Gallen, StiB, Cod. 972a, S. 201–206; r v v Straßburg, Bibl. Nat. et Univ., cod. L germ. 810b, 73 –77 ; (olim) Straßburg 662, 240 – v 246 , 1440 (heute: Straßburg, BN, germ. 2795, Str3) (alle bei SPAMER , Zur Überlieferung, S. 335); (olim) Maihingen, Fürstl. Oettingen-Wallerstein’sche Bibl., Hs. III 1 4° 33 r v (olim K 91, heute in der UB Augsburg), 169 –173 , 1450 (QUINT, Handschriftenfunde, 2 S. 93; Mai1, verwandt mit Str3, heute Augsburg, UB); Basel, UB, cod. B XI 10 ( VL 3, Sp. 718, Art. Heinrich von Ekkewint, dem die Pr. in der Basler Hs. zugeschrieben wird). r v Ein Exzerpt in Salzburg, Bibl. der Benediktiner-Erzabtei St. Peter, b VI 15, 353 –358 (S3, s. QUINT, Fundbericht, S. 59f.). J UNDT, S. 271,21 bis 22 auch in Karlsruhe, St. Peter 85, vgl. SPAMER , Diss., S. 74f. u. 291. r v 33 –36 Exzerpte aus P FEIFFER II, Traktat XIV und XV (‘Sant Johannes sprichet: ‘ich sach das wort in gote’ und ‘Die drîe persône geschuofen die crêatûre von nihte’) God is alle dinc. Hier op sprict Dyonysius dat got in hem seluen si alle dinc dat is dat hi alre dingen belde draget. Doe was got hemrijck ende helle ende alle dinc … want hem der zielen crachten niet begripen en moegen· Gelauet ende gebenedijt si den vader ende den soen ende den heiligen geest in enicheit gotliker naturen· Gelauet ende gebenedijt si Ihesus Christus des leuendigen gads soen an enen persone gotliker ende menscheliker natueren. Der folgende Text schließt unmittelbar an. 2 VL 8, Sp. 577–582 (ohne diese Hs.); genaue Inhaltsangabe bei SPAMER , Zur Überlieferung, S. 393. Überl. (Hss. mit beiden Traktaten nach VL): Straßburg, UB u. LB, v v cod. 2715 (olim L germ. 618), 65 –88 (Leiths. P FEIFFER s); Nürnberg, StB,
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cod. Cent IV 40, 16 –21 (Ausg. s. VL); Frankfurt, StB, Ms. Praed. 167, 54 –62 (nicht ganz vollst., umgekehrte Reihenfolge); Stücke aus P FEIFFER II, XIV/XV in Basel, v r r r UB, cod. B XI 10, 216 –219 u. 225 –227 (VL) und im ‘Lehrsystem der deutschen Mysva va/rb tik’; einzelne Textstücke in München, BSB, cgm 627, 246 , cgm 628, 88 u. Zürich, r Zentralbibl., cod. A 131, 53 (VL). Vgl. auch Brüssel, KB, cod. 1067-73 (Cat. 2362, r v KWAKKEL, Die dietsche boeke, S. 229), 2 –9 . v v 36 –44 St. Georgener Predigten, Predigt RIEDER, Nr. 39 Stephanus autem plenus gratia et fortitudine faciebat prodigia et signa magna in populo. Actuum (Ac 6,8). Dese worde sprict sunte Lucas inder epistelen ende sprict aldus: Stephanus was vol gracien ende stercheiden ende dede groete teyken inden wolke. Hier r an (37 ) sullen wy vier dinc merken· Stephanus sprict een regel … Den wil heft dan die mensche verweckt mit oefeninge goeder werken soe is dat dat teyken geschiet· Dat wi aldus dese teyken an ons begaen moeten des helpe ons got. Amen. r v Vgl. die Angaben zu Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 137 –151 . v
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44 –70 Predigten Meister Eckharts OP und aus dem Eckhart-Umkreis v r 44 –45 Meister Eckhart OP, Exzerpte aus den Predigten QUINT, DW II, Nr. 36b u. 54a ET is meer dan hier gesproken· Dat gads mynste des sijn alle creaturen vol· ende leuen ende groien daer in· Ende sijn meeste en is nergent … altemael in hoer ende wercket temael verborgentlike ende apenbaert grote wercke ende wort die ziele seer groet ende hoghe inder mynnen gads. UBBINK, Diss., S. 123 identifiziert die Exzerpte als Bestandteile der Eckhart-Predigten QUINT, DW II, Nr. 36b, S. 201, Z. 12–17 und S. 202, Z. 4–9 sowie QUINT, DW II, Nr. 54a, S. 551, Z. 2 bis S. 552, Z. 3. Der Text entspricht auch JOSTES, Meister Eckhart, S. 70,40 bis 71,6 (werk) ohne 71,3 nu bis stat, J OSTES, a.a.O., S. 71,10 bis 15 u. S. 10,3 (Die meister …) bis 9 (minne gotes) (vgl. LOTZE, S. 6), Inhaltsangaben mit Hinweisen zu weiteren älteren Abdrucken bei SPAMER , Diss., S. 38. r r 45 –46 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW II, Nr. 45 (Teilüberl.) Onse here sprict: Symon Peter salich bistu (Mt 16,17). Alle lude begeren salicheit· Nv sprict een meyster: Alle lude begeren gelauet te sijn. Nv sprict· S Augustinus: Een goet mensche en begeert en geens laues hi begeert wael laues werdich te sijn … daer sullen al sijn vriende hor wesen in nemen ende wt sceppen· Dat is die dische in gads rijcke· Dat wy tot desen dische comen des etc. Ausg., Lit. und Überl.: QUINT, DW II, S. 352–373. Der Text stimmt in der gesamten Überlieferung inhaltlich im Wesentlichen überein (19 Hss. und Fragmente, Aufnahme bei Nikolaus von Landau und in Greiths Traktat); der Text dieser Hs. steht zwischen zwei beobachtbaren Überlieferungsgruppen und enthält viele Lücken (a.a.O., S. 356f.). Neuere Lit. s. LARGIER I, S. 1027. r v 46 –47 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW II, Nr. 31 Siet ic seynde mijnen engel voer dijn aenschyn die bereyde dijn wege (Ml 3,1 u.ö.). Altehant wort hi geoffert in sijnen tempel wie weet den dach sijnre toecomst … Sy werct mit hem eenwoldelike ende wijselike· Dat wy mit gade wercken moeten des helpe ons got. Amen. Ausg., Lit. und Überl.: QUINT, DW II, S. 110–125. Danach ist der Text eng verwandt mit r r dem in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4, 164 –169 , 14. Jh., Perg. (B7, relativ bester r–v Text). Zur selben Überlieferungsgruppe gehören auch St. Gallen, StiB, 1033, 256 (G5, a– Fragment); (olim) Donaueschingen, FFH, 144 (olim L. 192, heute Karlsruhe, LB), 148 b v r , 1457–1460, Pap. (Do1, Fragment); Strasbourg, Bibl. de la ville, germ. 287, 38 –39
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien r
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(Str9, Fragment in „Spiegel der Seele“); Basel, UB, B XI 10, 301 –316 , 14. Jh., Perg. (Ba1, Fragmente in einem Mosaiktraktat) und die Textstücke in Greiths Traktat. UBBINK, Diss., S. 124f. Neuere Lit. s. LARGIER I, S. 971f. v v 47 –50 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW I, Nr. 20b Een mensche maecte een auent spise een ent worscop (Lc 14,16). Soe wie des margens wortscop maect die noedet alrehande lude· mer ter auent wortscop noet men grote lieue vriende … Daer om sprict sunte Lucas: Een mensche heft bereet een werscop die mensche is got ende en heft niet name. Dat wy te deser worscop comen moeten des help ons got. Amen. Ausg., Lit. und Überl.: QUINT, DW I, S. 340–352. Danach ist der Text eng verwandt mit r v dem in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4, 169 –176 , 14. Jh., Perg. (B7) sowie mit Erlanrb rb gen, UB, 575 (719), 136 –137 , Fragment (Er). Der Text dieser Hs. wurde auch in der Ausgabe bei LOTZE, S. 53–58 berücksichtigt. UBBINK, Diss., S. 125f. Neuere Lit. s. LARGIER I, S. 928f. v r 50 –52 Meister Eckhart OP, Predigt STEER, DW IV, Nr. 106 IN den name Jesu Christi. Men leset ander ioncfrouwen dage als si hoechtijt hebben dat sunte _s sprict: Ic heb v getrouwet ende gelauet enen man Christo· die daer is die cracht ende nye ende groenende (2 Cor 11,2). Die meysteren vragen of die soen gebaren si. Men sprict neen … Dese geburte moet geschien bouen hier ende nv hier dat is stat· dat is tijt sy moet geschien in ewicheit· Dat wy hier toe coemen moeten des help ons got. Amen. Ausg.: STEER, DW IV,2, S. 682–703, Überl.: STEER, DW IV,2, S. 655-658 (12 Hss.). v r Diese Handschrift gehört zusammen mit Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4, 176 –180 vb vb (B7); Nürnberg, StB, cent. IV 40, 42 –43 (N1) und Pfeiffers Abschrift der verbrannten Straßburger Handschrift Cod. A 98 zur Fassung A und geht zusammen mit der Berliner und Nürnberger Handschrift auf die Vorstufe X1 zurück (STEER, DW IV,2, S. 661f.). – r Das Plusstück (Daer die ziele …, 51 , Z. 7ff.) ist ediert bei LOTZE, S. 22f.; in rb– Paralleldruck zu London, University Coll., Ms. germ. 11 (olim Phillipps Ms 643), 188 va bei LÜDERS III.1, S. 180–181. Nach LÜDERS III.1, S. 181 könnte es sich um einen lokalen Sonderbeitrag eines Ruusbroec-Schülers handeln. r v 52 –55 Mosaiktraktat (Exzerpte aus Predigten Meister Eckharts OP) Onse here sprict: Ic ginck wten vader ende quam in dese werlt· Nv late ic dese werlt ende gae te mynem vader (Jo 16,28). Onse here sprict daer voer ende scriuet S’ Iohan: Amen amen dico vobis (Jo 14,14)… mer hi sal hem gemeyn maken ende wtvlietende mit al dien dat hi heft an licham ende an ziele also vele als hi ommer mach wat yemant van hem spreke In der Handschrift ist dieser Abschnitt nur durch ¶-Zeichen gegliedert. Identifiziert wurden Exzerpte aus Predigt P FEIFFER II, Nr. L (S. 164,10–16 u. 164,21–165,2, 165,5, v 166,10–18 nach P AHNCKE, Kleine Beiträge, S. 2). Der daran anschließende Text 52 ff. ist gedruckt bei LOTZE, Anhang 3, S. 65–68; Überl.: QUINT, Überlieferung, S. 483–491. Danach ist der Text des ersten Abschnitts eng verwandt mit dem in Berlin, SBB-PK, Ms. r v r r germ. oct. 4, 180 –186 , 14. Jh., Perg. (B7, vgl. 46 –51 ) sowie mit dem Text des Nikolaus von Landau. Lit.: LOTZE, S. 6, 39; SPAMER, Diss., S. 39 u. 52 (Aufweis von Parallelr stellen). In der neueren Forschung wurden folgende Passagen näher bestimmt: 53 Also lange wercket graci ander zielen dat si selue rumen moet want si een creatuer is dat daer niet en bliuet dan got ende ziele sonder onderscheit, ein Exzerpt aus Meister Eckhart OP, Predigt 96, Ausg.: STEER, DW IV, S. 202–219, Überl. s. STEER, a.a.O., S. 202. Vermutlich auf der Vorstufe Y1 beruht zusammen mit dieser Hs. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. v v oct. 4, 209 –213 (Paralleltext zu ‘Paradisus anime intelligentis’, Nr. 47, vgl. STRAUCH, Zur Überlieferung Meister Eckharts I, S. 362; B7); eine genaue Bestimmung ist wegen
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084 r–v
der Kürze des Exzerpts jedoch nicht möglich (STEER, a.a.O., S. 207); 53 Men mach mit mere ynnicheit misse horen dan misse spreken. Alle die konst die een mensche kan dat prouet men anden werken … dat si gerecht sijn vonden an allen doechden ende luchten hier inder nacht ende inden eweliken leuen ewelic, ein Exzerpt aus Meister Eckhart OP, Predigt 95, Fassung B, Ausg.: STEER, DW IV,1, S. 150–201, Überl. s. STEER, DW IV,1, S. 150–155. Vermutlich auf der Vorstufe Y1 beruhen zusammen mit dieser Hs. die Textrb vb zeugen im Basler Taulerdruck 1521, CCCXI –CCCXII (BT) und Karlsruhe, Bad. LB, St. Peter perg. 85, verschiedene Stellen (Ka1), vgl. STEER, a.a.O., S. 166, wobei jedoch für die zuletzt genannten Textzeugen noch eine Zwischenstufe anzunehmen ist (ebd., v v r S. 172); 53 –55 Et is sulke stonde meer gesproken een begynre die eens (54 ) goeden leuens begynnen sal … bis Schluss Exzerpte aus Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW III, Nr. 81, Ausg., Lit u. Überl.: QUINT, DW III, S. 389–416; weiterer Abdruck bei P AHNCKE, Eckehartstudien, S. 11–23 (parallel zu anderen Hss.). Nach QUINT, a.a.O. gehört der Text zur selben Überlieferungsgruppe wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4, v v r v 219 –228 , 14. Jh., Perg. (B7), Nürnberg, StB, cod. Cent. VI 46h, 113 –116 , 1466, Pap. r v (N2) und Wolfenbüttel, HAB, Cod. Helmst. 1066, 150 –160 (Wo1). UBBINK, Diss., S. 126f. Neuere Lit. s. LARGIER II, S. 723. Eine Würdigung der Kompilation fehlt. v r 55 –58 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW III, Nr. 60 IN omnibus requiem quesivi (Ecli 24,11). Dese worde staen ghescreuen inden boeck der wijsheit die willen wi tot desen mael beduyden als die ewige wijsheit sprict mitter zielen· Ende sprict ic heb rust gesocht … an allen creaturen geworpen heft. Dat wy dat gelijckenisse gotlicker [naturen] rusten aldus sueken ende vinden moeten· des help ons etc. (der folgende Text schließt unmittelbar an, nur durch rotes ¶ abgesetzt). Ausg., Lit. u. Überl.: QUINT, DW III, S. 3–29, weitere s.d. Danach gehört der Text dieser r v Hs. zur selben Überlieferungsgruppe wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4, 248 –253 , 14. Jh., Perg. (B7), Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1486 (olim Cheltenham, Phill. 21155), r r v r 104 –105 , 15. Jh., Pap. (B8); Berlin, SBB-PK; Ms. germ. qu. 1131, 62 –64 (B12); Hamv r r v burg, SUB, theol. 2057, 96 –100 (H2); Kassel, LB, cod. theol. 4° 95, 303 –304 , 15. Jh., v r Pap. (K2), München. BSB, cgm 133, 70 –74 , 14. Jh., Perg. (M1), Nürnberg, StB, cod. r v r v Cent. VI 46h, 91 –93 , 1466, Pap. (N2), Oxford, Bodleiana, Laud. Misc. 479, 66 –68 , v r 14. Jh., Perg. (O), Stuttgart, LB, cod. 4° HB I Ascet. 6, 43 –48 , 15. Jh., Pap. (St1a) und r r Brüssel, KB, cod. 3067-73 (Cat. 2362), 13 –14 , Fragment, 14. Jh., Perg. (Br1). Neuere Lit. s. LARGIER I, S. 1088. r–v 58 Abschnitt zur Gottesgeburt in der Seele En heilich sprict: Et is een groet wessel also veel als hoer die ziele gebiet gade also veel biet hem got weder· Dat mogen wy van den genen spreken die an menigen dingen hangen mit hore mynnen· Anderen sijn die anvechtinge liden doer die gerechticheit. Het gilt al een gelt dat die mensche quaet si … also veel als got daer an smaket of waellust geuet die mensche weets of en weets niet. Et is doch waerlicken waer· menich wonder is te Parys dat doch menich mensche nie en gesach ende is nochtant daer. Abdruck bei LOTZE, S. 36–37; MORVAY/GRUBE T 75, 214. Auch in Berlin, SBB-PK, Ms. v v germ. oct. 4, 228 –229 , 14. Jh., Perg. (B7, Exzerpt), vgl. STRAUCH, Zur Überlieferung Meister Eckharts I, S. 363 und ders., Zur Überlieferung Meister Eckharts II, S. 234 (Abdruck von B7 unter Berücksichtigung dieser Hs.). v v 58 –59 Predigt zu Is 11,1 mit Parallelstellen zu PFEIFFER II, Traktat III Vander wortelen Yesse sal opgaen een roede ende op die roede sal ontspringen een blome ende op die blome sal rusten die heilige geest (Is 11,1). In desen worden sullen wy proeven drie dinc· welc die wortel si … Des en weet di henne niet want si beworen is mit leggen ende mit ionghen· Dat god aldus in ons geapenbaert werde des help hi ons. Amen. Ausg.: P AHNCKE, Kleine Beiträge, S. 3–4 (Aufweis der Parallelstellen, beginnend mit
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
P FEIFFER II, S. 410, Z. 28); P AHNCKE, Eckhart-Studien ZfdPh 80, S. 37–39 (dazu QUINT, Zu Pahnckes Editionsversuchen, S. 276, Anm. 3 Zuweisung an Eckhart); MOR VAY/GRUBE, T 75, 216, 224 (S. 383–386, Nr. VII nach Ms. germ. oct. 4) u. 244; Überl.: ra ra London, Univ. Coll., Ms. Germ. 11 (olim Phillipps Ms 643), 95 –96 (Abdruck s. LÜDERS III.1, S. 164–165); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4 (inseriert in einen größeren va va Text, vgl. auch MORVAY/GRUBE T 75, 244); Erlangen, UB, Hs. 575, 129 –130 ; Lit.: STRAUCH, Zur Überlieferung Meister Eckharts I, S. 368. Zu P FEIFFER II, Traktat III vgl. jetzt LÖSER. v v Meister Eckhart OP, Predigt STEER, DW IV, Nr. 107 59 –60 Onse here sprict: Soe wie tot my comen wil die logen sijns selues ende neme op sijn cruce ende volge mi (Mt 16,24). Alle dingen willen te gade elck na sijnre wijs· dat vuer dat criget opwart … Een heilich sprict: Heft hoer die ziele op gepuyrt ende wil haer onsen here bieden soe wort si weder slagen ende valt op quade dinc· Als dat seer oge in die sonne wil sien soe wort et blijnder ende noch seerre. Ausg.: STEER, DW IV,2, S. 719–730; Überl.: Nach STEER, DW IV, S. 709 gehört der v r Text dieser Hs. zur selben Gruppe wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4, 196 –199 , ra 14. Jh., Perg. (B7), London, Univ. Coll., Ms. Germ. 11 (olim Phillipps Ms 643), 208 – ra rb ra 209 ; Nürnberg, StB, cent. IV 40, 72 –73 (N1) und der Text bei Nikolaus von Landau (NvL). v v 60 –63 Predigt über Sap 7,7f. Die wise man sprict inden boeck der wijsheit: Ic heb gewonschet ende begeert mi is die sin gegeuen· Ic heb gecaren· die geest der wijsheit in mi gecomen· ende ic hebbe geprouet ende gepriset voer alle conincrijcke (Sap 7,7f.). Also cleyn als een santkorne is also cleyn sijn alle vergenckelicke dingen … Een heilich sprict: Also veer als die ziele coemt ouer ghelickenisse ende ouer geordende mynne also vere werct sy gotlic. Ausg.: STRAUCH, Zur Überlieferung Meister Eckharts I, S. 386–388 (Nr. 8); MOR VAY/GRUBE T 75, 224; Überl. nach LÜDERS III.1, S. 159–160 (Ausgaben siehe jeweils r r ebd. zur Hs.): Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 4, 199 –204 , Ende 14. Jh., rheinfr. (B7); r v Nürnberg, StB, Cent. IV 40, 91 –91 , Mitte 15. Jh., nordbair. mit ostfr. Einschlägen; r v München, BSB, cgm 64, 27 –30 , 1. H. 15. Jh., südbair. (M5); Melk, StiB, Hs. 2° 371 ra (olim G 33), 298 –?, 15. Jh., südbair. (Me2); Wolfenbüttel, HAB, Cod. Helmst. 1066, r v 110 –115 , 14. Jh., ostmdt. (Wo). Die Predigt wurde darüber hinaus in das Werk des Nikolaus von Landau aufgenommen (LÜDERS III.1, S. 160). v v 63 –66 Meister Eckhart OP, Predigt STEER, DW IV, Nr. 93 Wye is dese die daer op clymt als een morghen roet schoen als die mane wtvercaren als die sonne (Cn 6,9). In desen worden sullen wy bekennen dri werdicheiden onser vrouwen· Die ierste is hoer geburte … want si ons heft bracht dat gewarige licht inder werlt· Dat ons dat licht verclare ende hem in ons apenbaer· des help ons got. Amen. Ausg.: STEER, DW IV,1, S. 106–137; Überl. s. STEER, a.a.O., S. 106f. Zur selben Textv r stufe gehört Wolfenbüttel, HAB, Cod. Helmst. 1066, 115 –125 (Wo1, STEER , a.a.O., S. 112). v r 66 –70 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW I, Nr. 2 Intrauit Ihesum in quoddam castellum etc. (Lc 10,38). Onse ginc op enen casteel· ende wart daer ontfangen van eenre ioncfrouwen die een wijf was· Nv merct my mit ernst dat moest van node sijn dat die mensche een ioncfrou weer … Mit dien dele is die ziele gade gelijck ende anders niet dan ic v hebbe geseecht. Dat ons dit moet geschien dat help ons got. Amen. Rest der Seite leer. Ausg., Überl. und Lit.: QUINT, DW I, S. 21–45; DE VOOYS, Meister Eckhart, S. 67–79; UBBINK, Diss., S. 18–60; RUH, Altdt. Mystik, S. 32–39 berücksichtigt diese Hs. im Lesartenapparat. Nach QUINT gehört diese Hs. zu einer „Gruppe lockeren Verbandes“, zu der
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084
außerdem noch Straßburg, Bibl. Nationale et Universitaire, germ. 2795 (olim v v L germ. 662), 14 –20 , 1440 (Str3); (olim) Maihingen, Fürstl. Oettingen-Wallerstein’sche r r Bibl., III 1 4° 33, 14 –19 (Mai1, heute Augsburg, UB) und Brüssel, KB, 3067-73 r v (Kat. 2362), 42 –45 , Perg., 1361, im 15. Jh. in Rookloster (Br 1, UBBINK, Diss., S. 117, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1009) gehören (QUINT, DW I, S. 22). QUINT nicht bekannt r r waren die mnl. Überlieferungszeugen Maastricht, Gemeente-archief, ms. 479, 62 –70 , um 1470, aus Maastricht, Begardenkonvent Sint Bartholomeus (olim Hs. Dr. P. S. Everts, heute: Maastricht, Gemeentlijke Archiefdienst, ms. 479; UBBINK, Diss., S. 15, 133–135, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 879) und Cambridge, Mass., Houghton Library, Harvard Univ r versity, ms. Riant 91, 67 –75 , zu Beginn der Hs. von anderer Hand: gescreuen door Catarina in Sveden den xxi in somer maen van den jare Mdxxii (UBBINK, Diss., S. 15, 142f.). Neuere Lit. s. LARGIER I, S. 749. v v 70 –71 leer r r 72 –122 ‘Rede von den fünfzehn Graden’ Jhesus suete aen mate· een lutter honich al aen rate· Minne Ihesum der minnen straete· Sette my also in di saete· dat ic di nummer en gelate … ende besculdigen my sonder hat mitter waerheit Ic kier my euer an di nv want mijn anbegijn weers du sich oec in my suete Jhesu. Amen. Anschließend Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand (s.o.). 2
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VL 7, Sp. 1061–1065; Ausg.: s.d. Überl.: Bonn, UB, cod. S 2060, 1 –23 (Teil II, mnd., r r VL); ’s-Gravenhage, KB, cod. 73 G 30, 1 –48 , erster Teil, klein 8°, 2. H. 14. Jh., mnl. m. mfr. Spuren, aus Weesp, St. Johannes Ev. (VL, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 1271, 1299); v r Gent, UB, cod. 966, 81 –83 , um 1500, aus Oostmalle, Onze lieve Vrouw Presentatie, ab 1593 in der Windesheimer Kongregation (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 986); Leiden, UB, r r cod. Letterk. 327, 32 –35 , um 1490, aus Brabant? (VL); Prag, Gedenkstätte des r v nationalen Schrifttums, Kloster Strahov, cod. D G IV 17, 1 –103 , klein 8°, frühes 14. Jh., aus Kamp, gegr. 1387 (VL). Ein Exemplar besaß der Grote Konvent in Doesburg (J ANSE, S. 98, Nr. 20). v 122 leer r v 123 –128 Vaterunser-Betrachtung Hier beghijnt een deuote oefeninge opt pater noster Pater noster qui es in celis (Mt 6,9). Vader onse die biste in den hemel· O onghemeten mynne· O onsprekelike werdicheit· O lancheit· bretheit· hoecheit· ende diepheit der gotliker mynnen· Dat alre vulste slic· onvledige etter· die alre boeste creatuer· heit sich een soen gades Ende die ouerste got die coninc der coninghen ende die here der heren secht sich mijn vader … ten waer dat ic di geheel hadde ende te mael in di worde gheuoert ende te mael in dat ewighe leuen· dat ons die ghene verlene die in ewicheiden is ghebenendijnt· Amen. Hier eyndet een deuote oefeninghe op dat pater noster. 2 Nicht VL 10, Sp. 170–182 (Vaterunserauslegungen in der Volkssprache); Lit.: D IBELIUS, S. 176. – Meditative Entfaltung des Inhalts der sieben Bitten in der Ich-Form. r r 129 –130 ‘Sipuclo’ Totter eren al der hemelscher borgheren soe wil ic al lispende wat spreken· want die stede is alre hoechste· alre blenkenste· alre breetste· ende alre vaste· die gheselscap is alre edelste· alre scoenste· ende alre mynlicste … Hier om mijn siel loue got. Ic sal mijnen got lauen in mijnen leuen· ende al creaturen moten mit mi louen. Amen. r v Initiengleich ist ’s-Gravenhage, KB, 73 F 27, 68 –71 , Überschrift: Hier beghint Sibkeloe, aus Maaseik, St. Agnes, ca. 1470–1500. In dieser Hs. folgt gleichfalls der Traktat
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Wilhelm Jordaens (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 814, BNM). Allerdings nennen STOOv r KER /VERBEIJ das obige Initium bereits für den Text Bl. 59 –68 , überschrieben: Een schoen collacie van den kint Jhesu (Verwechslung der Texte in Geldern?) – Sibculo ist ein Ort nördlich von Almelo und der Sitz des Zisterzienserklosters Galilaea Maior. – Der Abschnitt entfaltet die Freuden der Seligkeit. r v 130 –153 Wilhelm Jordaens, ‘Van den sevenvoldigen vallen ende van den opstaen des rechtverdighen menschen’ Van den seuenuoldigen vallen ende van den opstaen des rechtuerdigen menschen Salomon seget dat die gerechtuerdige menschen seuen werue valt in den dage· ende weder opsteet (Pro 24,16). Ende in desen worden wil ons toenen die wise man dat niemant leuet op ertrijck hi en valt dicwile … ende anroepen die hulpe ons heren Ihesu Christi die ghelaeft moet sijn in der ewicheit. Amen. r r Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 1 –34 (aus Geldern, Nazareth, weiteres s.d.) v 153 Jan van Ruusbroec, Vierter Brief (Anfang) Die ewighe wisheit gaedes moet v verlenen enen gueden wil· want die van gueden willen sijn· die sijn gade gehorsam ende der heliger kerken· ende sijn [gehorsam] heblic die gracie gaeds tonfane Mer die quaet wilighe en moghen die gracie gads niet ontfaen· noch die wijsheit die wt gade vloyet die al doecht ende waerheit leert Ende hier om wildi die wisheit gaeds ontfaen in v· so purgiert v van allen grauen sunden van uwer kintheit. Rest der Seite leer. 2
VL 8, Sp. 436–458, hier Sp. 448; Ausg: Ruusbroec, Op. Omn. X, S. 587ff.; Überl.: ebd., S. 504–506. r r 154 –161 Hugo von Balma OCarth., ‘Theologia mystica’, mnl. Teilübers. (Prolog zu ‘De via purgativa’ und ‘De via purgativa’, gekürzt) Ivsticia et [iusticia] iudicia preparacio sed[e]s tue (Ps 88,15). Dese woerde bescrift ons Dauid die prophete in den salter· ende beduyden in duytsche aldus voel: O heer gherechticheit ende ordel is een bereydinghe dijns stoels· Die suuer reyn mensche die om gades willen oem afkeert van eertschen verganckeliken ghenchten· ende mit herten ende myt synnen ghekeert steet tot onsen lieuen heer oen barnnentlicken te mynnen … Also dat r wi mit bevindinge in danc ende laue mit reinen (161 ) herten moegen totten here mitten propheet Dauid: O heer gerechticheit· ende ordel· is een bereidinge dijns stoels. 2
VL 4, Sp. 226 (dort nur diese Hs. genannt). r v 161 –174 ‘Von Gottesfurcht und Gottesliebe’/‘Van den anxt ende van der mynnen gods’ Die propheet Dauid seget inden psalme: Afneige van den quade· ende doe dat guede (Ps 33,15). In welken tween punten gelegen is alle vlijt enes guetwilligen menschen dat is den quade weder te staen· ende indem guede voert te gaen. Hier om want een mensche sijn vlijtticheit daer niet toe keeren en can· hi en hebbe den prickel des anxtes· ende dat trecken of bewegen der mynnen Soe wil ic van beiden een wenych rueren … Alsoe dat die mensche daer wt bereit wort te doen· ende te liden· al dat got gedaen ende gheleden wil hebben: Deo gracias. Amen. Rest der Seite leer. v v Überl.: Initiengleich sind Leiden, UB, Letterkunde 351, 161 –168 , 1428, Schreiber: Johannes von Wederden (Wierden in Twenthe), Überschrift: Hir beghint een seer nutte leeringhe vanden anxte godes te vercrigene sonder weliken niement die sunden scuwen r v en kan (ROTH, Sündenspiegel, S. 79) und Brüssel, KB, 21940, 130 –145 , Überschrift:
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1084
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Dit is van den anxt gads, mnl., 15. Jh., Vorbesitzer: Tonisken Brouwers (16. Jh.) (P ALMER , ‘Visio Tnugdali’, S. 327); nach P ALMER , ‘Visio Tnugdali’, S. 327 (zum falr r schen Text, vgl. Initium) ebenfalls in ’s-Gravenhage, KB, 73 H 21, 1 –44 , aus Maaseik, r v St. Agnes (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 830) und ’s-Gravenhage, KB, 73 H 32, 1 –36 , aus v r Maaseik, St. Agnes (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 839). – 169 –170 Zitate aus Seuses ‘Horologium sapientiae’. r r 175 –183 Jan van Ruusbroec, ‘Van den vier becoringhen’ Hier beginnen die vier inspreken (!) Die oren heeft te hoeren die hoer· wat die gheest gaeds der kerken sprict (Ap 2,7 u. 11) dats alder heiligher kerstenheit. Die verwynt sprict die gheest ons heren hi en sal niet ghequest werden … des help ons Jhesus Cristus· die omme onser alre wil bekoert wart van den viant· ende ducwil van der werlt· Ende die ons dat eerue ghecocht heeft mit sijnen durberen bloede. 2
VL 8, Sp. 436–458, hier Sp. 444; Ausg.: ARNSWALDT, Vier Schriften, S. 207ff. nach dieser Hs.; Ruusbroec, Op. Omn. X, S. 217–323, Überl. a.a.O., S. 235–242. Für die kritische Ausgabe kam diese Hs. als Grundlage aufgrund der geringen Textqualität nicht in Betracht (a.a.O., S. 251, ähnl. der Situation bei ‘Van den blinkenden steen’, vgl. Berlin, r v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 63 –95 ). r v 183 –210 Heinrich von Friemar der Ältere, ‘De quatuor instinctibus’, mnl. Saedt viel in die goede eerde (Mt 13,8). Dit waert sprict onse lieue here Jhesus Christus in eenre ghelikenis in den ewangelio· ende dit waert machmen verstaen vanden sade· der inwingher inspreckinge ende bewegynge. Ende inwegynghe inspreckinghe ende bewegynghen sijnt vierder hande … die lydene deser die om hier toecomen. Wellike croene ons Cristus ouermyds syn ghenade· gheue te verdienen hier in der tyt. Amen. 2
VL 3, Sp. 730–737, hier 734; Ausg: s. VL (WARNOCK/ZUMKELLER ); mnl. Überl.: Dev r venter, Stads- of Athenaeumbibl., cod. 101 D 2, 171 –192 , ca. 1440, aus Deventer, 2 Brandeshuis oder Kerstekenshuis ( VL 3, Sp. 734, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 332, 342); r v Weert, Minderbroeders 14, 16 –56 , 1482, aus Brügge, Bethanië (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 194); olim Leuven, UB, 26, 16. Jh., aus Leuven, Sint-Maartensdal (verbrannt 1914, va vb STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 773); ndt.: Lübeck, StB, Cod. theol. germ. 9, 81 –102 , aus 2 r v dem Michaeliskonvent ( VL 3, Sp. 734); (olim) Cod. theol. germ. 17, 25 –48 , 2 Besitzereintrag des Michaeliskonvents ( VL 3, Sp. 734, nicht zurückgekehrt); Cod. theol. r r 2 germ. 26, 128 –153 , aus dem Michaeliskonvent ( VL 3, Sp. 734); Cod. theol. germ. 60, r v 2 121 –122 , Besitzereintrag des Michaeliskonvents ( VL 3, Sp. 734); olim Münster, UB, r r 2 r r cod. 736, 58 –173 ( VL 3, Sp. 734); Wolfenbüttel, HAB, cod. 1215, Helmst. 99 –173 (WARNOCK/ZUMKELLER, S. 41); Kopenhagen, Det Arnamagnæanske Institut, cod. v v ra ra AM 786, 41 –75 (WARNOCK/ZUMKELLER , S. 41); Jena, UB, cod. App. 27, 11 –13 (WARNOCK/ZUMKELLER, S. 41), daneben etliche hochdeutsche Fassungen. v v 210 –212 Mahnung an das Leiden Christi und an die Eucharistie als Zeichen der Liebe Christi Och mijn lieue werde ziele merke neerstelic die goedertierenheit ende die mijnne ons heren die hi ons bewiset heeft want het en was hem niet genoch dat hi hem seluen solde vernien aen te neme eens knechtes forme oeck dat hi was die alre aermste ende versmaetste voer allen mannen (vgl. Ph 2,7). Meer op hi ons ouervlodelic solde bewisen sijn caritaet … dat sullen sy geworpen werden inder hellen mitten duuelen ende die doet sal sij knagende doden. Amen. Got sy gelauet.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089 Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse, Textgruppe Kopenhagen Arnswaldt 3146 – Papier und Pergament – 178 Bl. – 14 × 22 cm – 1446 – östl. mnl. – vermutlich Geldern, Nazareth (Initiale, Einbandstempel) ra
Moderne Bleistiftfoliierung, 1 verzierte Initiale (Anlage des Buchstabenkörpers wie in Ms. germ. fol. 1173, in der Mitte Maiglöckchenfleuronné, keine Verzierung außerhalb des Buchstabens), Bl. 1, 5–6, 10, 15–16 usw. Pergament (immer in der Lagenmitte, bis v 163, dort nur ein halbes Doppelbl.), verso-Seite des ersten, ungezählten Blattes u. 177 leer, LAGEN: erstes ungezähltes, wohl als verlängerter Innenspiegel angelegtes Blatt + 120 128 158 167 177 12 V + IV +3V + V-1 + V , zumeist Reklamanten, alphabetische Lagenzählung (a bis s) und röm. Blattzählung innerhalb der Lagen; WASSERZEICHEN: drei Formen eines besternten Ochsenkopfes, Typ 1 ähnl. PICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 236, 238 (|| 4,15 cm, Bl. 8, 166), Typ 2 dieselbe Form, nur schmalerer Kopf (Breite: 1,4 cm in der Mitte, Bl. 14, 2, 44), Typ 3 allg. ähnl. PICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 59–61 (|| 4,25 cm, c: 3,5 cm, Bl. 54, 172ff., 177 besonders gut zu erkennen, sehr ähnl. Ms. germ. qu. 1095, Bl. 124/125), Typ 1 und 3 auch in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1081; SCHRIFTRAUM : 9,7 × 15,5–16 cm, Begrenzung kaum erkennbar, 30 Zeilen, ra rb zweispaltig; vermutl. zwei Hde.: Hd. 1: 1 –160 , littera textualis (mit einfachem g), rb ra va Hd. 2: 160 –177 littera hybrida, dabei werden die Buchstaben ab 160 etwas schmaler, so dass der Duktus dem des ersten Teils ähnelt, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Streifenrahmen) und Einbandstempeln. Im Streifenrahmen Ranke SCHUNKE I, S. 230, Nr. 223a, im Mittelfeld Adler SCHUNKE I, S. 12, Nr. 289, Hase, SCHUNKE I, S. 129, Nr. 2 vorne entlang der Diagonalen und in den freibleibenden Feldern, hinten fünf Adler-Stempel in der Mitte, Hasen-Stempel entlang der freibleibenden Diagonalen und einer senkrechten Mittellinie, Rücken mit hellbraunem Leder erneuert, jetzt wiederum schadhaft, Blatt im hinteren Innenspiegel nachmittelalterlich. r
Eintrag auf dem ersten, ungezählten Blatt: Aduent ijrste boc; 34 zwischen den Spalten va va ohne Tinte: leest dijt niet, 34 : lest vort; 42 am Rand ohne Tinte: …den kersdach (Anva fang? Ähnlich einem liegenden g); 107 Kreuz am Rand (ohne Tinte, zu Gn 3,15); Einra trag 177 am Schluss des Textes: Doe men screef ons heren Jaer· M· CCCC ende xlvi· Des naesten dages na S Symon ende Juda Doe was dit geeyndet of volscreuen· Deo gracias. Bidt om gades wil voer der scriuers dat sych god oere ontferm (29.10.1446). Unten im vorderen Innenspiegel mit Bleistift – 20 (neuzeitlich, darüber Akzessionsnr., Signatur und alte Arnswaldt-Nr.) Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 203, 205 u. 208; DEGERING II, S. 183; REIFFERSCHEID II, S. 31; Middelnederlandse preken IV, S. 270–275. Inhalt: ra vb 1 –152
Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse, Textgruppe Kopenhagen, Winterteil ra ra Hier beginnen die ewangelien van den sonnendagen mit luttel 1 –5 verclaeringen vanden irsten sonnendage vander aduent tot tot (!) palmen toe· Doe Jhesus nakende was Iherusalem· Ende quam tot Bethfage totten berge van oliveten· Do sande hi (Mt 21,1) et rel (rot:) Die verclaeringe (braun:) Dit ewangelium leset men twewerwe int iaer· Irst op den palm dach ¶ anderwerf op den irsten sonnen-
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089
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dach inden adent. ¶ Op den palmdach ist beduyt na der litter ende na der historien … ende nummermeer en moten van om gescheiden· Dat moet ons gunen de vader die soen ende die heilige geest. Amen. ra rb 5 –10 Die ander sonnendach Lucas xxi Capittel Het sullen teyken wesen inder sonnen ende inder manen· Ende inden sternen … va (Lc 21,25–33, bis 5 ) (rot:) Die verclaeringe (braun:) Die heilige ewangeliste sunte Lucas heuet bescreuen dat Ewangelium van huden· Ende is aldus voel te seggen in duytschen / Dat onse heer Jesus Christus op een tijt sprac tot synen Jongeren … nummermeer van onsen heren ghescheiden en moten werden Dat gonne ons die vader die soen ende die heilige geest. Amen. rb rb 10 –13 Die verclaer Twierhande verueerlike dingen sullen wesen ende geschien voer der tijt dat onse here ten ordel sal comen. Dat een sijn ontsichlike teyken daer hier af voergescreuen is· Dat ander is behindige duuelike scalke bedrieginge ende wrede ongenadige quaetheit des boesen menschen … na der tyt tot dat onse here comen sal ten ordele dat en weet nyemant dan god alleen. rb vb 13 –17 Die iij· sonnend Lucas vij· Capittel Alse die coninc Herodes sunte Johan hadde gevangen … (Lc 7,18–27/Mt 11,2–10, bis vb ra 13 ) OM dit ewangelium te bet te verstaen solen wy weten dat inder tijt doe sunte (14 ) Johan baptiste begonste te prediken ende tvolc te doepen doe was een coninc … dattet rijke gades ons moet naken· ende dat wy na desen vergancliken leuen· mit sunte Johan baptista moeten comen int ewige leuen· Des etc. vb rb 17 –23 Die· iiij· sonnend Johannes· J· Capittel Die heilige ewangelist sunte Johannes bescrijft dit ewangelium van huden ende is aldus· rb Doe sunte Johan baptista begonste te prediken ende te doepen … (Jo 1,19–28, bis 18 ) OM dit ewangelium de bet te verstaen soe suldi weten dat driererhande opinien ende woerde weren [onder den volc] van sunte Johan baptista … ende anders nyemant en begeert te behagen· Hier toe moet ons helpen die vader ende die soen ende die heilige geest. Amen. rb va 23 –29 Op den kersauont Marcus· J· Capit Siet ic seynde mynen engel voer dijn ansichte die bereyden sal dinen wech … (Mr 1,2–3, va bis 23 ) Hier is te weten als wenneer wi eens eersams persoens sijn verwachtende· so plegen wy vier dingen te doen· Irst soe bereyden wy den wech ende richten den hi comen sal … ende nummer van gade en moten gescheiden· Dat moet ons gonnen die vader die zoen ende die heilige geest. Amen. va ra 29 –30 Op den kersauont Matheus J· Capit In der tijt doe Maria Jesus moeder getrouwet was Josep eer sy vergaderden so was sy gevonden hebbende inden licham vanden heiligen geest … en bekenden si niet totter tijt dat si baerden oeren irsten gebaren soen ende hiet sijnen namen Ihesum (Mt 1,18–25 mit Erläuterungen zu Vers 19). ra–vb 30 Opden kersdach Lucas ij· ca rb HET gheschieden dat inden dagen wt gynck een gebot vanden keyser Au(30 )gusto … Ende vrede inder eerden den menschen die van goeden wil sijn (Lc 2,1–14). vb ra Inder ander missen Lucas· ij· Ca 30 –31 Ende dat geschieden doe die engel van oem scheiden inden hemel dat die hirden te samen spraken … Ende die hirden kierden weder lauende ende danckende gade in allen dien dat ra si hoerden ende sagen also (31 ) als gesproken was tot hen (Lc 2,15–20). ra va 31 –35 Opden heiligen kersd Mateus· i· ca Cristus is ons gebaren. Comt laten ons anbeden ¶` & nacht in dat beghijn van der metten gesongen tot lof ende eren des heiligen kersts. Ende
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
men heeftet alle kerstenheit doer gelesen … ende mit allen lieuen heiligen moten verblijden Ende nummer van hem en moten gescheiden. Dat moet ons allen gonnen die vader die soen die heilige geest. Amen. va va 35 –42 Op den heiligen kersd Lucas· ij Ca Svnte Lucas die heilige Ewangelista bescrijft ons dit ewangelium ende seyt aldus: Die here heeft sijn volck gevisiteert ende gevant (Lc 1,68) Want dit is een teyken der gonsten ende der mynnen dat die een mensche totten anderen comt ende hem vandet … dat wy na va desen leuen by hem moeten comen ende sijn glorie ende sijn lief(42 )like ansichte moten bescouwen ende nummer van hem en moeten gescheiden· Dat gonne ons die vader die soen ende die etc. va rb 42 –45 Een sermone van der gebuert ons heren Ihesu Christi Een lichte quam in die werlt (Jo 3,19) O lieue her wilt my arme mensche helpen een wenich te spreken mit ynnicheit mijns herten vander edelre glorioser weerden hoechtijt deses tegenwoerdigen festes ons lieuen heren Ihesu Christi … Ende reyke my lieue here die hant dijnre genaden die niet gedragen en kan dijn gerechticheit. r r Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353, 171 –177 (aus Geldern, Nazareth). Gehört nach Middelnederlandse preken IV, S. 271 nicht zur Sammlung. rb rb 45 –46 Van onser vrouwen Ende mijn geest die heeft sich hoechlic verblijt in god mijnem heilgeuer (Lc 1,47). Verblijt v huden heilige Joncfer Maria· want gy hebt den een nye onsprekelike vroude gecregen … glorien te gebruken· Onse lieue heer moet ons gonnen hem also te dienen ende mynnen dat wy nummer van hem en moten gescheiden. Amen. rb rb 46 –61 Op den heiligen kersd Johannes irste Capittel vb Int begin was dat wort ende dat woert was by gade … (Jo 1,1–14, bis 46 ) Want onse moder die heilige kerke huden hoechlike viert ende begaet fest ende hoechtijt der gebuerten ons heren Ihesu Christi na sijnre menscheliker naturen also als hi van sijnre gebenedider moder der reynre onbevlecter Jonferen ende maget Maria wart geboren … mit hem besitten· Dat moet ons allen gonnen die vader ende die soen ende die heilige ge etc. rb rb 61 –65 Die besnijdingen ons heren Lucas· ij· Ca Ende na dien dat veruult waren achte dage· dat men dat kijnt besnijden solde is sijn nam geheiten Ihesus … (Lc 2,21). Dese hoechtijt heeft drie namen inden latijn· Jrst soe is dese va hoechtijt genoemt· Die octaue der gebuerten Christi (61 ) Ende dese hoechtijt is hier om also genoemt· want dan effen acht dage geleden sijn … dat wy om moten genaken ende in sijn rijke comen ende altoes by hem te bliuen· Des gonne ons god. Amen. rb va 65 –68 Die irste son na kersd Lucas ij Ca Ende sijn vader ende sijn moeder verwonderden hem van desen dingen die van om geseyt va waren· Ende Symeon benediden hem ende seyde … (Lc 2,33–40, bis 55 ). OM dit vb ewangelium te bet te verstaen so suldy weten dat Maria die Moeder ons heren (65 ) ende Joseph die ons heren vader hiet om dat hi Maria ons heren moder by geheit gades des hemelschen vaders hadde getrouwet … dat wy gade onsen here moeten dienen ende mynnen dat wy na desen leuen mit Marien ende Joseph ende mit allen lieuen heiligen moten comen int ewige leuen· Des gonne ons god. Amen. va vb 68 –72 Op den dertiendach Matheus ij Capittel DO Jhesus gebaren was in Betlehem Jude in coninck Herodes dagen· Siet die Coningen ra quamen wt oestlant … (Mt 2,1–12, bis 69 ) Dese hoechtijt is gheheiten die heilige dertiendach· Ende hi is hier om aldus genoemt· want op desen dach sijn effen dertien rb dage voer leden vanden heiligen kersdach ¶ Desen dertiendach (69 ) bewijset die heilige kerke eer ende vordel … levens te bescouwen· Des gonne ons die heilige drieuoldicheit die vader die zoen ende die heilige geest. Amen.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089 vb
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72 –76 Die [ander] sonnendach Lucas· ij· capittel Doe Jhesus alt was twelf Jaer ende si op clommen tot Iherusalem na der gewoenten des ra feestes ende doe die dage om comen waren … (Lc 2,41–52, bis 73 ) Om dit ewangelij te bet te verstaen Soe suldi weten geestelic tot eenre leer dat onse here Ihesus Christus drie dingen leert in dit voerspraken ewangelium· daer wy gade mede mogen behagen ende heilich ende selich mede werden … int ewige leuen· Des gonne ons die vader die soen vb ende die heilige (72 ) geest. Amen. ra va 76 –79 Die [derde] sonnendach Johannes· ij· Ca Des derden dages worden bruloften gemaket in Chana Galilee ende Ihesus was daer rb ende syn moeder ende sijn Jongeren … (Jo 2,1–11, bis 76 ) Hier is te weten dat geen ewangelist en scrijft wie dat die brudegom ende die bruyt was van deser bruloft Mer va som(76 )mige lerars seggen dat sunt Johan ewangelist die brudegom was· Ende Maria Magdalena die bruyt … moten werden in sijnre gracien ende na deser tijt mit hem verenicht moten werden inder glorien· Des gonne ons die vader die soen ende die heilige geest. Amen. va vb 79 –81 Die [vi] sonnendach Matheus viij Ca Jhesus clam neder vanden berge ende voel scharen volgeden oem· ende sich een melaetra sche mensche quam ende anbeden hem … (Mt 8,1–13, bis 80 ) Onse here Ihesus Christus was op een tijt mit sijnen Jongeren geclommen op enen berch Ende als hi sijnen Jongeren geleert hadde· soe clam hi neder mit sijnen Jongeren vanden berch … moten vb volherden· Dat wy nae desen leuen moten comen in dat ewige leuen· Des gonne (81 ) ons die vader die soen ende die heilige geest. Amen. vb rb 81 –83 Die vierde sonnendach Matheus xiii Capittel IN der tijt doe Ihesus inden scepe was mit sijnen Jongeren Doe wart een groet storm inden meer· Soe dat dat scip seer wart gestoten vanden vnden ende bedruct … (Mt 8,23– ra 27) Onse here Ihesus Christus clam (82 ) op een tyt in een scipken ende wolde varen int lant van Genezareth welc lant gelegen was ouer die zee tegen dat lant van Galileen … Onse here moet ons gonnen sulke penetencie te doen dat si hem ontfanclic sy soe dat wy hem moeten genaken ende dat ewige leuen vercrigen· Dat gonne ons die vader die soen ende die heilige geest. Amen. rb ra 83 –87 Op onser vrouwen lichtmissen dach· Lucas ij Capittel In der tijt nae dien dat veruullet waren die dage der suueringe Marien na Moyses ee· so brochten si Ihesum in Iherusalem dat si en den here solden offeren … (Lc 2,22–32, bis va 83 ) An deser hoechtijt steet gescreuen int ewangeli dat men op onser vrouwen dach vb inder missen pleget te lesen· welc ewan(83 )geli sunte Lucas bescreuen heeft als hier voersteet ende dese hoechtijt is genoemt onder den geleerden mannen in drien namen … Ende na desen leuen mit Marien ende Joseph Symon ende Anna moten comen in dat ewige leuen· Dat gonne ons allen die vader die soen ende die heilige geest. Amen. ra ra 87 –89 Die […?] sonnendach Matheus xx Capittel Onse here sprac tot sijnen Jongeren een gelijcnisse ende seyde: Dat rijke der hemelen is va gelijc enen menschen die goet saet seyet in sijnen acker … (Mt 13,24–30, bis 87 ) A geesteliker bedudinge ende na der bedudynge die onse here selue daer op geuet· Als sunte Matheus bescrijft· soe sullen wy int irste by den rijke der hemelen verstaen die heilige kerke … ons in die glorie des ewigen leuens te brengen· Dat gonne ons die vader die soen ende die heilige geest. Amen. ra vb 89 –92 Hier beghijnt die beslaten tijt die septuagesima heit. Matheus xx ca Onse here Jhesus Christus sprac op een tijt een gelijcnisse tot sijnnen Jongeren ende seyde aldus: ¶ Dat rijke der hemelen is gelijc enen huysman die vroe opstont … vb (Mt 20,1–16, bis 89 ) Nae geesteliker bedudinge ende tot eenre leer is te weten· Als
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S Gregorius seyt· dat wy bi den huysman daer dit ewangelium af sprect verstaen sullen den hemelschen vader … ende nummermeer van hem en moeten scheiden Dat gonne ons allen die vader ende die heilige geest. Amen. vb vb 92 –93 Een ander verclaeryn Voert soe is te wten (!) dat men huden alleluya leget ende niet meer en singet noch en ra leset in der heiliger (93 ) kerken· inder missen noch in den getijden tot paesauont toe ¶` Oec soe beghijnt huden een beslaten tijt die dueren sal lxx dage … nummer eynde en sal werden· Des gonne ons die vader ende die soen en die heilige geest. Amen. vb rb 93 –98 Jn sexagesima bescrijft Lucas dat ewangelium· viij Ca IN der tijt als voel scaren des volcs bi onsen here vergadert was· soe sprac hi een gelijcnisse tot sijnen Jongeren ende seyde: ¶ Et gynck een mensche wt om saet te seyen … rb (Lc 8,5–15, bis 94 ) OM dit ewangeli te bet te verstaen so suldi weten dat in dit ewangeli vierderhande menschen geruert sijn· Irst werden hier geruert al die gene die leuen in ongelouen· want dese sijn buten den wech der waerheit … mit allen gades heiligen moten besitten· Des gonne ons die vader die zoen ende die heilige geest. Amen. rb va 98 –101 Die sonnendach die quinquagesima heit Lucas xviij Ca OP een tijt doe onse here gynck mit sinen Jongeren ende mit voel volcs tot Jherusalem wert soe riep hi sijn xij apostelen al heimelic tot hem ende seyde: Siet wy gaen op tot rb Jherusalem … (Lc 18,31–43, bereits mit Erläuterungen zu Lc 18,34, bis 99 ) Cortelicke tot eenre geesteliker leringe suldy weten dat in dit ewangeli twe dingen geruert werden. Dat irste is die swaer pijn ende di groete smacheit ende den scameliken doet dien onse here Ihesus Christus om onsen wil heeft geleden. ¶ Ten anderen mael dat teyken dat teyken (!) ende dat mirakel dat onse here dede an den blynden … van hem en moten gescheiden· Dat gonne ons die vader etc. va–vb 101 Als men assche neemt Mat vj Ca Onse here Ihesus Christus sprac op een tijt tot sijnen Jongeren ende seyde: Soe wanneer gy vastet· so en wilt niet als die ypocriten drouich wesen … want waer dyn scat is daer is dijn herte. (Mt 6,16–21). vb ra 101 –102 Donred Mat viij Ca IN der tijt doe Jhesus in Capharnum gynck quam tot hem Centurio ende bad ende seyde: Here mijn kijnt leer verghichtet inden huse … Ende sijn kijnt wart gesont in der vren (Mt 8,5–13). ra–va 102 Vridach Mat ·v· Ca IN der tijt sprac onse here tot sijnen Jongeren ende seyde: Gy hebt gehoert dattet rb gese(102 )get is den alden· Minne dijnen naesten … Ende dijn vader diet siet salt di lonen (Mt 5,43–6,4). va ra 102 –103 Saterdach Marcus vi Ca Inder tijt doet auont was geworden doe waren die Jongeren ons heren gevaren inder zee· ende onse here was alleen op den lande bleuen ende sach se arbeiden ende royen … En soe wie dat hem ruerden di wert gesont (Mr 6,47–56). ra va 103 –110 Die sonnendach die quadragesima heit Mat iiij Ca Onse here Ihesus Christus wart geleit vanden geest in die woestine· op dat hi daer beva coert solde werden van duuel … (Mt 4,1–11, bis 103 ) Dit ewangelium wort ons huden voer ogen geleit inder heiliger missen· om dat daer in steet gescreuen dat onse here xl vb dage vasten ende vanden boesen geest becoert wert· op dat wy dese (103 ) xl· dage geern ende willichlic sullen vasten … ende hier nae mit sijnre ewiger glorien· Des gonne ons die vader die zoen ende die heilige geest. Amen. va rb 110 –111 Des manendages Matheus xxv Ca vb Onse here sprac tot sinen discipulen Ende seyde (110 ): Wanneer die zoen des men
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schen sal comen in sijnre mogentheit· ende al sijn engelen mit hem … in die ewige pyn· ende die anderen in dat ewige leuen (Mt 25,31–46). rb–va 111 Dinxdach Matheus xx Cap IN der tijt doe Jhesus in Jherusalem gync· so wart alle die stat beruert ende seyden· Wie is hier· Dat volc seyde· Hier is een propheet van Nazaret wt Galileen … Ende doe liet hi si ende gync en wech wter stat in Bethanien daer bleef hi ende leerden sy vanden rijke gades (Mt 21,10–17). va ra 111 –112 Goedesdach· Matheus xij Ca IN der tijt doe antworden hem sommich vanden scriben ende vanden pharizeen ende seyden: Meyster wy willen een teyken van dy sien … Soe wie doet den wil mijns vaders die inden hemel is· dat is mijn broeder mijn suster ende mijn moeder (Mt 12,38–50). ra–va rb 112 Donre(112 )dach Johannes viij Cap IN der tijt seyde Ihesus totten genen die in hem geloefden: Ist dat gi bliuet in mijnen sermoen· soe suldi werlic mijn Jonger wesen … Mer gy suect my te verstaen enen menschen die v· die waerheit segt die ic van gade gehoert hebbe (Jo 8,31–40). va ra 112 –113 Des vridages Johannes v Cap Hier nae wast der Joden [paeschen] Ende Ihesus clam op te Jherusalem· Ende tot Jherusalem was een fonteyn die hiet probatica piscina Ende in hebreuschen Bethsaida … Ende daer na vant en Ihesus in den tempel ende seyde hem: Sich du biste gesont geworden· nv en wilt niet meer sundigen op dat di niet argars en gheschie (Jo 5,1–14). ra–b 113 Saterdach Matheus xvij Ca Ende ses dage daer nae nam Jhesus tot hem Pretrum (!) Jacobum ende Johannem sijnen broeder· ende leyden si op wert in enen hogen berch ende wert voer om ouerformt … dat gy gesien hebt totter tijt toe dat des menschen soen opuerstaet vander doet (Mt 17,1–9). rb va 113 –116 Dander sonnendach Matheus xv· Ca va Onse here Ihesus Christus gync op een tyt mit sijnen (113 ) Jongeren wtten Joedschen lant ende quam int lant der heidenen in tween steden die genoemt waren Tyrus ende Syva don … (Mt 15,21–28 mit Erläuterungen, bis 114 ) Cortelic tot eenre geesteliker leren soe suldi weten dat onse here Ihesus Christus den heydenschen wiue toenden vierderhande hardicheit niet van onwerdicheit Mer oer te lauen ende ter eren· ende ons tot enen exempel ende tot eenre leer. ¶ Die irste hardicheit die hi oer toenden· dat was dat hi oer geen antwort en gaf … daer in sijn of comen mogen. Des gonne ons die vader ende die zoen ende die heilige geest. Amen. va–b 116 Des manendages Johannes viij Ca IN der tijt doe sprac Jhesus den Joeden anderwerf toe: Ic gae ende gy suct my … die is mit my· ende hi en laet my niet alleen· want ic doe altoes dat hem behagelic is (Jo 8,21– 29). vb rb 116 –117 Dinxdages Matheus xxiij Ca IN der tijt sprac Ihesus totten scaren ende tot sijnen Jongeren ende seyde: Op Moyses stoel saten die scriben ende die pharizeen … soe wie hem verheffet die sal vernedert werden ende wie hem vernedert die sal verhoeget werden (Mt 23,1–12). rb 117 Goensdach Mat xx Ca IN der tijt clam Jhesus op tot Jherusalem ende nam al heimelic bi sijn twelf apostelen ende seyde hem: Siet wy clymmen op tot Jherusalem ende des menschen soen sal ouergeleuert werden … ende des derden dages sal hi op verstaen vander doet (Mt 20,17–19). ra–va 117 Donnredach Johannes v Ca IN der tijt sprac Ihesus totten scharen ende seyde: Ic en mach van my seluen niet doen also als ic hoer ordel ic … Die werken die ic doe die geuen een getuych van my· dien die
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vader gesant heeft Ende die vader selue die my gesant heeft geuet getuych van my (Jo 5,30–37). va ra 117 –118 Vridach Matheus xxi Capittel IN der tijt seyde Jhesus tot dem volke: Het was een mensche een huysweert die planten vb enen wyngart (117 ) ende macten daer om enen tuyn … Ende sy hadden oem geern gevangen· mer sy ontsagen die scaren want sy hielden hem als enen prophete (Mt 21,33– 46). ra ra 118 –119 Saterdach Lucas xv Ca IN der tijt sprac Ihesus een gelijcnisse ende seyde totten Joeden ende sprac: Een mensche had twe kijnder ende die Jongeste seyde totten vader: Vader geue mi mijn doel … want dijn broder was doet· ende hi is leuende geworden· hi was verloren ende hi is gevonden (Lc 15,11–32). ra ra 119 –127 Des derdes sonnen Lucas vi Cap Onse here Ihesus Christus werp op een tijt enen bosen geest wt die stom was· soe sprac die mensche. ¶ Ende die scharen van den volke die bi waren ende dat sagen rb verwonderden hem … (Lc 14,1–28 mit Erläuterungen, bis 121 ) Ghi sult weten dat vb quade lude al(121 )toes goede lude haten ende benyden ende daer nae staen hoe sy den goeden menschen hoeren goeden name mogen benemen· ende oer goede werken verkeren· Aldus daen menschen waren die scriben ende di pharizeen ende daer om soe haten si onsen here … dat wy bi hem comen ende nummermeer van hem en gescheiden· Dat gonne ons die vader die zoen ende die heilige geest. Amen. ra–b 127 Manendach Lucas iiij Capit IN der tijt spraken die scriben ende die pharizeen tot onsen here ende seyden: Hoe voel dat wy gehoert hebben dattu gedaen heefs in Capharnaum· soe doe oec hier in dijn lant … Mer onse here gynck doer die middel van hem· allen ongelettet (Lc 4,23–30). rb–vb 127 Dinxdach Matheus xviij Cap IN der tijt sprac onse here tot sijnen Jongeren: Eest dat dijn broeder sundicht in dy ganck ende berispe om tusschen dy ende hem alleen … Ic en seg niet tot seuen weruen toe Mert tot seuen en tseuentich werue toe (Mt 18,15–22). rb rb 127 –128 Goedesd Matheus xv Capittel Doe quamen die scriben ende die pharizeen van Jherusalem tot onsen here ende seyden: War om ouertreden dijn Jongeren der alder insettingen· want si en wasschen oer hande niet als si oer broet eten … Mit ongewasschen handen te eten dat en beulect den menschen niet (Mt 15,1–20). rb–vb 128 Donredach Johannes vi Ca IN der tijt sprac Jhesus tot sijnen discipulen ende totten scharen der Joeden En werket die spise niet die vergaet· mer die duert in dat ewige leuen … ende die in my geloeft en sal niet dorsten inder ewicheit (Jo 6,27–35). vb ra 128 –130 Des vridages Johannes iiij Cap Op een tijt quam Jhesus bi een stat van Samarien bi den erue dat Jacob sijnen soen Joseph gegeuen hadde· Ende daer Jacobs fonteyn stont … Want wy hebben selue gehoert· ende weten dat dit waerlic is een beholder der werlt (Jo 4,5–42). ra–va 130 Des saterdagaes Johannes viij Capittel Jhesus ginck inden berch von olyueten ende als dat laet was soe quam hi weder inden tempel ende al dat volc quam tot hem ende hi sat ende leerden si. Do brachten die scriben ende die pharizeen hem een wijf die in ouer spoel begrepen was … ic en sal die oec va niet ver(130 )doemen gaet in vreden· ende wilt niet meer sundigen (Jo 8,1–11). va ra 130 –137 Die vrierde (!) so· Johannes vj Ca Jhesus Christus onse here voer op een tijt ouer dat meer van Galileen dattet meer van Tyberen genoemt is oem der stat wil die daer by leget ende die Jongeren ons heren gin-
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gen mit hem … (Jo 6,1–14, bis 131 ) IN dit ewangeli sijn reden van drierhande persoenen Als van Christus ende van sijnen Jongeren ende van den scharen des volcs dat onsen here volgede· An den persoen ons heren Ihesu Christi mogen wi drie dingen merken. Dat een is sijn goedertierenheit· die hi bewijsden mitten dat hi sijn ogen op sloech dat volc dat gebrec had van honger … ende daer gesadet werden mit sijynre glorien· Dat gonne ons die vader die zoen ende die heilige geest. Amen. ra–b 137 Manendach Johannes ij Ca Het was bi der Joden paeschen ende Ihesus clam op tot Jherusalem· Ende hi vant inden tempel die ossen ende di scape ende duuen vercoften … doe gedachten sijn Jongeren dat hi van dat den tempel sijns lichams gesproken hadde· Ende si geloefden der scrijften ende der leringen die hem Jhesus seyde (Jo 2,13–22). rb ra 137 –138 Dinxdach Johannes vij Capittel va Ende doe et was midden inden fest (137 ) dagen Clam Ihesus op in den tempel ende leerden Ende die Joeden verwonderden hem ende seyden· Hoe weet dese die scrijft … want sijn vre en was noch niet gecomen· Ende vander scharen geloefden der voel in hem (Jo 7,14–31). ra–va 138 Des goedesd Johannes· ix Capittel Doe Jhesus gynck soe sach hi enen menschen die blint geboren was· Ende sijn Jongeren die vrageden hem: Meyster weer heeft dese mensche gesundicht of sijn alderen … Ende sy seyden hem waer is hi· hi antworden ic en weets niet (Jo 9,1–13). va–b 138 Donredach Johannes ·v· Capit IN der tijt seyde Jhesus sijnren discipulen ende den scaren der Joden· Mijn vader werkt tot noch toe ende ic werke· Daer om wolden hem die Joeden des te meer doeden … die heeft ewich leuen Ende hi en comt inden ordel niet· Mer hi sal gaen vander doet totten leuen (Jo 5,17–24). vb rb 138 –140 Des vridages Johannes xi Ca ra Het was een sieck van Bethanien (139 ) die Lazarus hiet van Marien ende Marthen sijnre susteren casteel· Maria wasset die den here salueden mit saluen … Ende voel vanden Joeden die tot Marien comen waren ende sagen dat mirakel dat hi gedaen had geloefden in hem (Jo 11,1–45). rb–vb 140 Saterdach Johannes viij Cap Ende anderwerf sprack Jhesus den scaren toe ende seyde: Ic bin der werlt lichte die my va (140 ) volget en wandert niet in duysternise mer hi salt licht des leuens hebben … Ende nyemant en vienck hem want sijn vre en was noch niet gecomen (Jo 8,12–20). vb ra 140 –146 Vijften so Johannes viij Cap Inder tijt doe onse heer Lazarus op verwect had vander doet Ende die scriben ende die pharizeen sagen dat dat volc onsen heer gemeynlic nae volgeden· soe waren si in den wil vb dat si Lazarum gedoet wolden hebben … (Jo 8,46–59 mit anderer Einleitung, bis 141 ) OM dit ewangeli te bet te verstaen so suldi weten Dat di gene die dat woert gades willen prediken ende ander menschen leren die sullen die sunden scuwen ende soe gotliken leuen dat men se in geenre misdaet begripen en mach· Want et is enen meyster ende enen lerre alte groet scande ende oneer … ende nae desen leuen mogen besitten dat ewige leuen· Dat gonne ons die vader die zoen ende die heilige geest. Amen. ra–b 146 Mannend Johannes vij ca IN der tijt· Soe hoerden die pharizeen die scaren mormurieren op hem ende die princen ende die phariseen die sanden knechte om onsen heren te vangen· Doe seyde Ihesus: Noch bin ic een luttel tijts mit v … want noch en was hem die geest niet gegeuen· want Jhesus en was noch niet glorificiert (Jo 7,32–39). rb–vb 146 Dinxd Johannes vij Ca va Hier nae wanderden Ihesus in Gali(146 )leen· want hi en wolde nv voert an in Judeen
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niet meer gaen om dat die Joeden om sochten te doden· Der Joeden feeste dach die stenophago hiet die was nae by … Nochtant en sprac nyemant apenbaerlic van hem om anxt van den Joeden (Jo 7,1–13). vb rb 146 –147 Goedesd Johannes x Ca Het waren feestdage tot Jherusalem· van den tempel wyinge ende et was wynter Ende Jhesus quam inden tempel in Salomons halle Doe omringeden om die Joeden ende seyden: Hoe lange saltu onse ziel hangen … gelouet doch den werken op dat gy kennet ende gelouet dat die vader in my is ende ic in den vader (Jo 10,22–38). va–b 147 Donredach vij· Capittel Doe die Joeden Ihesus woerde hoerdet hadden· doe seyden sommich vanden volc: Dit is waerlic een prophete· Sommich ander seyden: Dit is Christus … want wt Galileen en is niet een propheet op· Ende een ygelic kierden weder in sijn huys (Jo 7,40–53). vb ra 147 –148 Vridages Johannes xi Ca Doe vergaderden die bisscoppen ende die pharizeen enen raet ende seyden· wat doen wy want dese mensche doet voel teyken· Ist dat wy en aldus laten· so sullen alle die scaren in hem gelouen … Mer hi gynck in een lant neuens der woestijnen in een stat die Efrem heit· ende daer bleef hi mit sijnen Jongeren (Jo 11,47–54). ra–b 148 Saterd Johannes vj Ca rb IN der tijt seyde hem Jhesus: Voerwaer voerwaer (148 ) seg ic v· het en si dat gy etet dat vleysche des menschen soens ende drinct sijn bloet gy en sult dat leuen in v niet hebben … dat hemelsche broet geten hebben ende sijn doet· Die dit broet ittet die sal leuen inder ewicheit (Jo 6,53–59). rb vb 148 –151 Palme dach Matheus xxj Capittel va (148 ) Doet nakede der tijt dat onse heer Jhesus Christus den doet om des menschen wil lyden wolde· soe was hi in een stedeken dat geheiten was Bethania· Ende op den sesten dach voer sijnre doet als huyden ghinc hy mit sijnen Jongeren … (Mt 21,1–9 mit Erläuterb rungen und anderem Anfang, bis 149 ) Ghi sult weten ende voer een geestelike leer holden· Dat dese hoechtijt die men huden begeet inder heiliger kerstentheit is gheheiten ende genoemt Palmdach. Ende dit is die reden waer om· want men huden alle die va kerstenheit doer op desen dach gemenylich te kerken comt mit groenen (149 ) telgeren van palmbomen of van anderen bomen ende laet die den priesteren wien ende segenen … ende nae desen leuen by hem moten comen in dat ewige leuen· Dat gonne ons die vader die zoen ende die heilige geest. Amen. vb rb 151 –152 Manendach Matheus xxvj Capittel Inder tyt ghinc Ihesus wt den tempel ende sijn Jongeren quamen tot hem ende sy toenden hem die tymmeringe des tempels … tot enen getge ende dan sal dat eynde comen· hier om waket want gy en weet niet in wat vren die here comen sal (Mt 24,1–14 u. 42). rb–vb 152 Dinxdages Johannes xij Capittel Voer den fest dage van paeschen want Ihesus wiste dat sijn vre quam dat hi gaen solde van deser werlt totten vader Doe hi die sijn gemynt had die inder werlt [totten vader] waren· so mijnden hi se int eynde· Doe dat auont mael gedaen was … Ic heb v een exempel gegeuen dat gy oec alsoe doet als ic v gedaen heb (Jo 13,1–14). Überl. u. Lit.: ZIELEMAN, S. 57–69 (22 Hss.), außerdem Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r r oct. 353, 171 –177 , Weihnachtspredigt über Jo 3,19, aus Geldern, Nazareth (s.d.) vb ra 152 –177 Passionstraktat Hier beghijnt die passie ons lieuen heren Jhesu Christi na der litteren als die iiij heilige Ewangelisten bescriuen mit luttel verclaeringen IN der mynen boeck steet gescreuen dattet boec der sange heit daer die deuote mynnende ziel deuotelic ende mynnentlic Jubeliert ende geestelic vrolic is mit oeren lieuen werden
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gloriosen brudegom ende danct hem der groter ende onsprekeliker gonsten ende liefden die hi oer bewiset en gedaen heeft onverdient van ewicheit in ewicheit ende seyt aldus. / Mijn lief heeft my gecusset mitten cusse sijns monts (Cn 1,2) … Daer om lieue mensche laet ons hem altoes bidden dat hi dit grote werck voer ons also gedaen moet hebben· dat ra wy daer af hulpe moeten gevoelen hier inder tijt mit gracien (177 ) Ende hier nae mit sijnre glorien· Dat gonne ons die vader ende die zoen ende die heilige geest. Amen. Anschließend Datierung und Eintrag der Schreiberin (s.o.).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1090 Der Prophet Isaia mnl., der Prophet Jeremia, mnl., Bonaventura, Soliloquium, mnl. Bearb. Arnswaldt 3154 – Papier – 194 Bl. – 14,4 × 21 cm – 2. H. 15. Jh. – östl. mnl. – Geldern, Nazareth? (Buchstabenkörper der Initialen, Wasserzeichen) r
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Moderne Bleistiftfoliierung ab dem vierten Bl., Bl. 1 , 1 , 67 3–5-zeilige rote Buchstabenkörper mit ausgesparten Verzierungen, Anlage wie Ms. germ. qu. 1571, Ms. germ. v qu. 1096 u.ö., die ersten drei unbeschriebenen Bll., 191 und ein folgendes Bl. leer, LAIII 120 131 191 v v v GEN: II-1 + 12 V + VI-1 + 6 V , gelegentlich Reklamanten (Bl. 30 , 40 , 50 , v v v r r r 90 , 120 , 171 ), gelegentlich alphabetische Lagenzählung (Bl. 33 d3, 122 n2, 144 e3, r r 153 f2, 162 g1), WASSERZEICHEN: verschiedene Ausführungen eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft allg. ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte, Bl. I/III || 4 cm, Abstand der Schaftspitzen: 0,8 cm, 11ff. || 4,15 cm, Abstand der Schaftspitzen: ca. 2 cm usw., deutlicher abgrenzbar ist eine Form mit schmalen, rechts abgewinkelten Schaftspitzen und Knoten in der Mitte der Schäfte und an der Innenseite der rechten Schaftspitze, || 4 cm (Bl. 31–40, 72–79, wie Ms. germ. qu. 1083, Bl. 41/50, 43/48); verschiedene Ausführungen eines Ankers, Bl. 1/10, 2/9 vermutl. allg. ähnl. PICCARD, Anker, Gr. I, ab Nr. 111, || 4,45 cm; Bl. 133/140 allg. ähnl. P ICCARD, Anker, Gr. II, ab Nr. 11, || 4,1–4,25 cm (wie Ms. germ. qu. 1083, Bl. 21–30, 73/82, 76), Bl. 162–167 || 3,8–4,0 cm; Einhorn, allg. ähnl. P ICCARD, Fabeltiere, Gr. III, Nr. 2071 (Bl. 112/119 bis 124/127), || 3,7–3,9 cm, vgl. Ms. germ. qu. 1571, Ochsenkopf, allg. ähnl. PICCARD, Ochsenkopf, Gr. VII, ab Nr. 111, || 5 cm, c: 3,1 cm (wie Ms. germ. qu. 1083, Bl. 128–147, 175/176); SCHRIFTRAUM : 8,8–10,1 × 15,4–16 cm, durch eingedrückte Linien begrenzt, einspaltig; r–v 21–31 Zeilen, anfangs stark schwankender Schriftduktus, die Zeilen 1 im Bereich der r r r Initialen vermutl. von anderer Hand, ab 10 einheitlicher, 132 –137 g-Form ähnl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, littera hybrida, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3), Rücken schadhaft, Reste zweier Schließen. Schnitt ehemals gelb gefärbt. Eintrag auf der verso-Seite des dritten, ungezählten Blattes: Jtem prophesien boeck. Ähnliche Ausstattung wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096 aus Geldern, Nazareth. Einige Wasserzeichen kommen auch in Ms. germ. qu. 1083 vor (ca. 1460). Da der Schriftduktus stark schwankt, kann nicht mit Sicherheit bestimmt werden, ob diese Hand mit Hd. 3 und/oder Hd. 5 in Ms. germ. qu. 1083 identisch ist. Beide Hss. entstanden in zeitlicher Nähe und tragen einen vergleichbaren Eintrag zum Inhalt auf der verso-Seite des unbeschriebenen Blattes vor Beginn des ersten Textes.
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Lit.: BIEMANS, S. 60; BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 203f., 216; DEGERING II, S. 183; REIFFERSCHEID II, S. 31–33; RUH, Bonaventura deutsch, S. 144. Inhalt: r
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1 –67 Der Prophet Isaia mit Vorrede des Hieronymus, mnl. Niemant en sal wenen die die propheten siet gescreuen mit versen Dat onder den hebreuchen dat ic vinde dat si iet gelikenisse heb den psalmen off Salomons werken Mer si hebbent gesat na den meysteren Tuléo ende Demostene die meyster waren ende screuen mer als een proese ende niet mit versen … Ende sullen si kundigen den volck Ende sullen te r samen brengen al oer broeders van al den volck (67 ) ende sullen komen op mijnen heiligen berich te Jherusalem spreket onse here Ende al menschelike kune sal komen ende beden my an spreket onse here. Hier is Jsayas ut onse here heb den loef. Amen. Lit.: EBBINGE WUBBEN, S. 226–242, hier S. 237–239 mit Hinweis auf die geringe Textqualität. Nach BIEMANS, S. 60 ist die Übersetzung wie auch die des folgenden Prophetenbuchs bisher nicht erforscht; Parallelüberlieferung ist daher nicht bekannt. r v 67 –131 Der Prophet Jeremia mit Vorrede des Hieronymus, mnl. Hier beghint die voer reden des goeden sunte Jeronimus in Jeromias prophete. Jeromias die prophete daer dit prolius (!) af woerde gescreuen dat dunket den ebreweeschen ende Ysayas ende Osee ende anderen propheten wesen gemynsam … Dye hoegede van enen hoefde de had vif vadem Ende die recte was besat myt hondert malagranten Ende hy vinc Sarayan den iersten prister Ende Sophamen den anderen prister ende drie hueder des tempels Ende seuen man die alle weghe voer den (bricht ab). Rest der Seite leer. v Lit.: s.o; Blatt- und Textverlust nach Bl. 120, vgl. Reklamante 120 . r
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132 –198 Bonaventura, Soliloquium, mnl. Bearb. Ic bijn comen een vuer te seynden inder eerden Ende wat wil ic anders dan dat et berne (Lc 12,49). Dat is dat vuer sijnre mynnen dat ic hape daer gi mede ontsteken sijt Want wat gi ons lieuen sceppers gebruket het dunct v al cleyn suchtende ende karmde al om meer [wye byn ic dat] Scriuet my eenwerf anderwerf ende bidt dat ic v wat van ynwendigen oefenyngen scriuen wolde. Wye bijn ic … dat ic noch den schijn den ic drage in werken vervullen moet ende mit v allen hier die glorie ons heren ende hier na ewege glorie moeten vercrigen. Des ons gunnen moet die vader und die sone ende die heilige geest drie paersoen een gewaer god. Amen. 2
VL 1, Sp. 937–947; Überl.: ebd., Sp. 939; DESCHAMPS, Handschriften van ‘Der sielen troest’, S. 166 (zusammen 9 Hss.); RUH, Bonaventura deutsch, S. 141–155 (20 Hss.); HOFFMANN, S. 246f. (9 Hss.). Nach HOFFMANN, S. 235–247 ist Seuses ‘Horologium sapientiae’ die Hauptquelle für die eingefügten Partien. Der Verfasser wird in den Kreisen der Windesheimer Augustinerchorherren vermutet, als Adressaten gelten Nonnen (ebd., S. 244f.).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091 Evangelienharmonie: ‘Das (ndl.-dt.) Leben Jesu’, ‘Bonaventura-Ludolphiaanse leven van Jezus’ Arnswaldt 3155 – Papier – 275 Bl. – 14,5 × 21,5 cm – Ende 15. Jh. – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Einbandstempel, Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand) r
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Moderne Bleistiftfoliierung auf den Blättern des Textteils, 1 , 85 , 103 , 114 , 121 ver-
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091
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zierte Initialen, Bl. 121 lederner Blattweiser, verso-Seite des ersten, ungezählten Blattes (ungez.) 240 255 und ein weiteres Blatt sowie das vorletzte Blatt leer, LAGEN: I + 24 V + IV-1 271 (ungez.) r + 2 IV +I , ab 31 alphab. Lagenzählung jeweils unten rechts auf dem ersten Bl. r r jeder Lage (31 di, zwei s-Formen, ohne w, ab 241 Doppelbuchstaben aa, bb usw.); WASSERZEICHEN: got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft, Typ PICCARD, Buchstabe P, Gr. VII, erste Hälfte (|| 2,3 cm, Bl. 2–9), Krug mit Krone und breitem Henkel, Typ BRIQUET, Nr. 12612–12617 (1495–1555), || 2,2–2,5 bzw. 2,6–2,7 cm (Bl. 12–119, 132/139, letztes Doppelbl., wahrscheinl. wie Ms. germ. oct. 351, 157–158, 229–270 usw.), bekrönter Krug mit Kreuz, Typ BRIQUET, Nr. 12618ff. (ab 1483), || 2,3 bzw. 2,1 cm (Bl. 122–129, 134–160, 164–180, 241–255), got. P mit Kreuz, gespaltenem und durchstrichenem Schaft, Typ P ICCARD, Buchstabe P, Gr. XII, Teil 1, || 2,7–2,8 cm (Bl. 161/170, 181–240, 256–271); SCHRIFTRAUM : 9,7–9,8 × 15–15,6 cm, durch Tintenlinien begrenzt, liniert, einspaltig, 27–29 Zeilen, eine Hand, littera hybrida, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 2:2) und Einbandstempeln Hase, SCHUNKE I, S. 129, Nr. 2, Stern SCHUNKE I, S. 300, Nr. 39 (aus Gaesdonck), Rosette SCHUNKE I, S. 277, Nr. 701 und Adler, umrandet, SCHUNKE I, S. 12, Nr. 289, Reste zweier Schließen, Rücken schadhaft. Im vorderen und hinteren Innenspiegel Blätter aus einem lat. Brevier (Pergament, Oktav-Format). Die beiden vor- und nachgebundenen Blätter sind in Urkundenstreifen eingelegt; Aussteller der Urkunde sind Gerit Wynter (vorne, Z. 1) und die Schöffen von Geldern (hinten, Z. 1); erwähnt werden der pater ind conuent nazareth (hinten, Z. 2). Genannt werden außerdem die Namen Johan van Rottem und … Daems ind Johans vurs … (vorn, Z. 6, hinten, Z. 9). Auf dem Vorsatzblatt ist ein geistlicher Text eingetragen (Hd. etwas später als die Haupthand der Hs.): Humiliauit semetipsum· factus obediens vsque ad mortem· mortem autem crucis Ad Philippenses quartus (Ph 2,8) Hi heft sich self veroetmodicht [en heft sich oetmo] is geworden gehorsam· hen ter doit· ter doit des cruces· Die [hei] moder· die heilige ker helt gehoechnissen ende jaer getijde vander passien ons heren die den bitteren doit om oeren wil heft geleden· Men leest van een coninginne di rijck van lande ende guet … Dat hi sijn coninclike cleder wt getagen heft sijn harses aen getagen ende heft sich gegeuen inden strijt ende heft desen hyran verwonnen (bricht ab). Auf der verso-Seite sind mit brauner Tinte die Akzessionsnr. und die Signatur sowie mit Bleistift –12 eingetragen. Eintrag einer weiteren spätmal. Hand auf dem letzten Blatt (littera cursiva), beginnend auf der verso-Seite (Text rechts am Rand beschnitten): Hodie est festum beate Mariae v annunciatio. Maria onder allen h helt si en sunderlige helicheit hoch … Missus est angelij (Lc 1,26). Het is nv een alre heilige tyt gi sult n nv vurichliken gend tot onser lieuen heer te ouerdencken sijn passie sijn lijen. Die heilige ker… holt iiij mergende· dees twe weken lanc· Niet alleen dees altijt sult di die wapen ons heren dragen in uwen herten alsmen lee van een rijcke coninginne dese hadde viant die oer oer guet oer lant ar nomen dat heft j ander groet coninc gesien ende hoert … (offensichtlich derselbe Inhalt wie auf dem ersten Blatt, hier folgt noch die Deutung v auf die Kirche und auf die Seele) … hebber der reynicheit. 251 ohne Tinte zum Abr schnitt zu Karsamstag (Kap. 36): paes auent …mor, 71 eingedrücktes Kreuz am Rand v v (zu Mt 7,7 ähnl.). 208 Eintrag der Rubrikationshand: Aue Maria voer die scriuerse, 252 Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand: Om gaeds wil een Aue Maria voer die schriuersche dat si v mit gade ewelicken moet leven (danach ein Blatt herausgetrennt); 271 Eintrag der Texthand: Een Aue Maria voer die scriuerse. Besondere Ähnlichkeit zeigt der Einband der Handschrift Ms. germ. oct. 351 (dieselbe
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Anlage, ähnliche Schließen). Diese Hs. enthält vermutl. dasselbe Papier mit einem bekrönten Kelch als Wasserzeichen. Hd. 1 in Ms. germ. oct. 351 könnte identisch sein mit der Schreibhand dieser Handschrift, so dass ein gemeinsamer Entstehungszusammenhang beider Handschriften anzunehmen ist. Die Stempel, die Urkundenstreifen und der Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand verweisen auf den Gelderner Konvent. Der Sonnen- bzw. Sternstempel verweist zusätzlich auf Gaesdonck als Heimatkloster der geistlichen Betreuer. Lit.: BIEMANS, S. 20, Nr. 5; BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 203f.; DEGERING II, S. 184; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, Nr. 46,53, S. 144–146; REIFFERSCHEID II, S. 33–34. Inhalt: r
v
1 –120 Evangelienharmonie: ‘Das (ndl.-dt.) Leben Jesu’ Hier begint dat leuen ende leer ende werck ons heren Ihesu Christi ende sijn lijden ende opuerstentenisse als dat bescreuen hebben die vier ewangelisten· Sunte Johannes ewangelium I IN den anbeginne was dat woert Ende dat woert was bi gade Ende god was dat woert Ende dat was inden begynne bi gade. Alle dinck sijn ouermids oen gemaket Ende sonder oen is niet gemaket (Jo 1,1f.) … Alsoe dat hi claerlick sach al dinck Ende hi sande oen in sijn huys ende sprack: Ganck in dijn huys En oftu in die strate gaetste· soe en segges nyemant. Deo gracias. Danach Eintrag der Schreiberin (s. zur Hs.). 2
VL 2, Sp. 646–649; Ausg. u. Lit. s.d., Überl.: Nach DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 146 steht der Text der S-Gruppe nahe, die sich enger an die Vulgata anschließt. Genannt werden ebd. für diese Gruppe die Handschriften Stuttgart, LB, cod. theol. 140, fläm., 1332, aus Comburg (S, auch im VL, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 547 mit anderen Angaben: ca. 1460, aus Haarlem, Tertiarissen St. Catharina); Haaren, Bibl. des ehem. Groote-Seminarie, o.S., um 1400 (Ha, VL, Bibliotheksort bei DESCHAMPS, S. 146: Bisschoppelijk Seminarie, 1) sowie ’s-Gravenhage, KB, cod. 73 H 9 (K 28), limburg., 1473, aus Maaseik, St. Agnes (H, auch im VL, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 821); London, r v British Museum (heute: British Library), Add. 26.663, 117 –186 , 1488, aus Weert, Regularissen Maria Wijngaard (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1261) und folgende Fragmente bzw. Exzerpte: Amsterdam, UB, I G 41; Gent, Bibl. der Rijksuniversiteit 1654; Frankr r furt/Main, Stadt- und UB, Ms. praed. 12, 28 –44 , ca. 1510, aus Maaseik, St. Agnes v v (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 806); Luik, UB, 2328, 82 –85 , 1504, aus Maaseik, St. Agnes r r (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 850) und Utrecht, BRU, 2 D 23, 13 –43 , ca. 1470, aus Maastricht, St. Bartholomeus (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 884); Leiden, UB, Ltk. 2013 (Fragment, s. A. DEN HOLLANDER, Leidse fragmenten van een Middelnederlands leven van Jezus, TNTL 115 [1999] 15–24). r v 121 –271 ‘Bonaventura-Ludolphiaanse leven van Jezus’ Hier begint dat prologus van den leven ons heren Ihesu Christi sijnre passien ende verrisenisse Een ande fundament en mach nyemant setten dan dat geset is Christus Ihesus (1 Cor 3,11) soe die apostel scryft Ende als Augustinus secht· want got bouen alle moegende is· ende die mensche al afnemende is ende gebrekende … daer du dijn werken ende dijn synnen in onthalden moegeste dat si niet en veruuylen Ende of si veruuylt syn daer du se mede genesen moegeste. Amen. Deo gracias. Danach Eintrag der Schreiberin (s. zur Hs.). 2
VL 5, Sp. 974–977; Ausg.: s.d.; Überl.: B IEMANS, S. 300; DESCHAMPS, Middelneder-
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092
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landse Handschriften, S. 162f. (mnl. u. nd. Hss.), hinzu kommt obd. Berlin, SBB-PK, Ms. r r germ. qu. 178, 3 –150 (aus Straßburg, Dominikanerinnenkloster St. Nikolaus in undis).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3156 – Papier und Pergament – 193 Bl. – 15 × 22,5 cm – 2.–3. Viertel 15. Jh. – östl. mnl. – vermutl. Geldern, Nazareth Moderne Bleistiftfoliierung auf den mal. Bll., Bl. 1, 5–6, 10, 15–16, 25–26 usw. bis 125 v in der Lagenmitte Pergament, 2 einfache rote Initiale über sechs Zeilen, Vorsatzblätter 50 59 119 130 180 leer (verlängerte Innenspiegel), LAGEN: 5 V + V-1 + 6 V + V+1 + 5V + 191 V+1 , zumeist Reklamanten, alphabetische Lagen- und röm. Blattzählung unten links r auf den ersten Blättern jeder Lage (151 Neubeginn mit aj); WASSERZEICHEN: zwei Formen eines besternten Ochsenkopfs Typ P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 1–108, Form I ähnl. Nr. 78, beide Formen ähnl. Nr. 79–80, || 3,9–4,1 cm, b: 3,6 cm (Form I), c: 3,0– 3,2 cm (Form I), 3,5–3,7 cm (Form II), Form I: Bl. 3/8 u.ö. (vgl. Ms. germ. fol. 1173, 3ff.), Form II: Bl. 22/29 u.ö.; SCHRIFTRAUM : ca. 9,0–9,7 × 14,5–15,3 cm, nur gelegentlich durch schwache Tintenlinien begrenzt, einspaltig, 28–33 Zeilen, mehrere Hde: Hd. 1: r v r v v 1 –142 , 151 –184 , danach Tinte leicht verlaufen, möglicherweise weitere Hd. bis 191 r–v v v (schmalere Zeilen, ähnl. Hd. 2), littera hybrida, 151 littera textualis, Hd. 2: 142 –150 mit veränderlichem Duktus (Hd. 1 zu einem anderen Zeitpunkt?), rubriziert, korrigiert, EINBAND: Pappeinband, mit gesprenkeltem Papier überzogen, Rücken aus hellbraunem Leder (wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078). Im vorderen Innenspiegel Arnswaldt-Nr., Signatur und unten mit Bleistift: 1--. In der Eckhart-Forschung trägt diese Hs. die Sigle B19. – Da die vermutlich etwas jüngere Hs. Ms. germ. qu. 1097 Bl. I zum Inhalt den Eintrag: Brucman mit der lelien ij boeck trägt und damit wahrscheinlich die Abschrift von ‘Dat boeck der lelien’ als zweites Exemplar innerhalb des Bestands kennzeichnet, könnte diese Hs. der erste Codex mit diesem Text gewesen sein. Weitere Anhaltspunkte für die Provenienz fehlen. Lit.: COSTARD, Predigthandschriften, S. 203f., DEGERING II, S. 184; LANGENBERG, Diss., S. 31f.; ders., Quellen und Forschungen, S. 185; LÜCKER, S. 162; LÜDERS III.1, S. 128; REIFFERSCHEID II, S. 34–35. Inhalt: r r 1 –2
Register zur Hoheliedauslegung Hier beghynt die tafele der capittelen meyster Richardus van sente Victoer op cantica canticorum WO God ghesocht wort in rusten ende van begheerten meerre gracie te cryghen (rot:) Dat irste ca … (braun:) Van Christo ende van sijnen verdiensten (rot:) Dat xl capittel Hier eyndet die tafele der capittele deses boekes Jn welker men vinden mach waer dit boeck af sprict. Hier beghijnt eyn Tractaet meyster Richardus van sente victoer op Cantica canticorum· Wo got gesocht wert in rusten· ende van begeerten meer gracien to vercrygen. Dat irste capittel. Abdruck bei MERTENS, Hendrik Mande en het hoogliedcommentar, S. 274–276.
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1 –141
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien r
Richard von St. Viktor zugeschrieben, ‘Expositio in Canticum Canticorum’, mnl. IN mynen beddekin hebbe ic ghesocht by nachte den mijn ziel mynt (Cn 3,1). Die zele de gade socht· ende di begheert te komen volcomeliker toe sijnre mynnen ende bekenen· die sal om soeken in den beddekine … Jhesus Christus die brudegom der heiliger kerken· die leuet ende regniert van ewen te ewen. Amen. (rot:) Hier eyndet eyn tractaet meyster Richardus van sunte Victoer op cantica canticorum. 2 VL 8, Sp. 44–54, hier 49f.; Überl.: MERTENS, Hendrik Mande en het hoogliedcommentaar, S. 280 (29 Hss.); SCHELLEKENS, Richard van St.-Victors Auteurscap, S. 126–127 (34 Hss.). r v 141 –142 Auslegung von Cn 5,1 als Wort Christi Com in mynen hoff mijn suster mijn bruet (Cn 5,1)`# O ziel du biste mijn hof geworden in den dattu my in dy bereet heueste menigerhande goeden roeken der doechden ende der goeder werken. Mer nv ist tijt dattu comeste in mynen hoff op dattu die genuchten mijns hoefs ontfaeste … ende die symppel menschen· wijn ende melke Tot welken werscap mijn suster mijn bruet com na den arbeyt der strijden. Amen Amen Amen. Dieses Stück folgt auch in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1028 (olim Arnswaldt 3112), r r v r 77 –78 u. Düsseldorf, LB, Mscr. B 30b, 115 –117 (1426, aus dem seit 1427 bestehenden Schwesternhaus Marienbrink in Coesfeld, BORCHLING IV, S. 85; GATTERMANN, Handschriftencensus, S. 317, Nr. 491; ders., Kostbarkeiten, S. 74f.) unmittelbar auf den voranstehenden Text. In gleicher Form werden auch noch die anderen Versteile von Cn 5,1 ausgelegt. Dabei werden Myrrhe und wohlriechende Kräuter auf Märtyrer und Bekenner gedeutet; der Honig entspricht dem verklärten Leib Christi. – Sprachlich auffällig ist die nd. Objektv form em Bl. 141 : … mer alle die verdienten horen em alle toe … in diesem sonst stark östlich geprägten Text. v v 142 –143 ‘Schwester Katrei’, Plusstück P FEIFFER II, S. 462,19–37 (Traktat Nr. VI) mit anderem Schluss Svnte Paulus sprict van den heiligen mertelaren ende van den vryenden ons heren: Sy sijn doet (?). Dit sullen wy also verstaen· dat wy moeten doet sijn· sal got in ons leuen. Ic spreke: Wie niet te gronde doet en is· die en mach die mynste heymelicheit gades niet r bekennen die god synen mynsten vrienden ye geapenbaerde … (143 ) … dan machmen spreken dattu te gronde doet biste· Selich sijn dan die doden die alsus inden here steruen· S Gregorius sprict: Onder den wysen so is die oetmoedichste die wyste· Hier om so waer oetmoedicheit is daer is wijsheit· Nv die wijsheit verwijnt die boesheit … Augustinus: O here Iesus Christus scrijf in mynen herten dine wonden mit dynen dueren bloede op dat ic in oem lese dinen wewen ende dine mynne dinen wewen te liden om dy al v wewen di(143 )ne mynne te versmaen om dy alle boese mynne (bricht ab). S IMON, „Schwester Katrei“, S. 81 u. 83. v r 143 –151 ‘Von der übervart der gotheit’ (bricht ab) (P FEIFFER II, Traktat Nr. XI) Men leset indem ewangelium· dat onse here voel volkes spisede mit vijf gersten broden ende mit tween visschen (vgl. Mr 6,38 par). Dat irste broet· dat wy bedencken sullen wat wy ewelic in gade hebben geweset ende wat wy nv in gade syn … Onder dat bekennisse· Ende dat bekennisse onder den wille· En den wille in die enicheit. Rest der Seite leer. 2
VL 9, Sp. 1205–1209; Ausg. s. VL; Überl.: Straßburg, BN, cod. 2715 (olim L. germ. 618; Stücke aus allen drei Abschnitten zusammen mit P FEIFFER II, Traktat XVI,
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1093
VL); Stuttgart, LB, cod. theol. et phil. 8°18 (Stücke aus allen drei Abschnitten sowie Passagen aus PFEIFFER II, Traktat XV u. XIV, VL); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 191, r 27 ff. (Teil 2 und P FEIFFER II, Nr. XVI, aus Straßburg, Dominikanerinnenkloster va ra St. Nikolaus in undis, VL); nur Teil 1 enthält Nürnberg, StB, Cent. IV, 40, 2 –5 (JOSTES, Meister Eckhart, Nr. 2; VL) und Stuttgart, LB, cod. theol. et phil. 2° 155, va vb 311 –315 (VL), vgl. auch AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 145. Daneben sind in etlichen Handschriften kleinere Abschnitte v.a. aus Teil 2, kombiniert mit weiteren Traktaten, überliefert (s. VL). – Der Text reicht bis PFEIFFER II, S. 514, Z. 19 und ist gegen Schluss hin durch zahlreiche kürzere Auslassungen gekennzeichnet. Auch die Reihenfolge weicht ab; in Teil 2 läuft der Text parallel zu P FEIFFER II, S. 502, Z. 11–15, Z. 22 bis S. 503, Z. 15, S. 504, Z. 6 bis S. 505, Z. 6, S. 509, Z. 20 bis S. 510, Z. 32, S. 507, Z. 16–18 (erweitert), S. 510, Z. 34ff. (mit Auslassungen). r v 151 –191 ‘Dat boeck der lelien’ (nach Bonaventura, ‘Vitis mystica’) Dit is dat boek der lelien ende is gedeilt in seven capittelen r–v (151 ) Dat irste capittel heeft in dat die doecht des magedoms is beteykent ende gelijket der mateerliker lelyen … Hier eyndet die tafel r (152 ) Hier beghint dat boeck van der lelye der reynicheit getagen wt sunte bernaerts boeck· gheheiten van den blomen gemaket op die waerde: Ego sum vitis vera (Jo 15,1). Dat capittel is van der sch …heit der lelien (Text am Rand beschnitten) Onder alle die dochden soe heeft reynicheit van een sunderlinge voerbaerheit verdient te heyten die bloem· die by der lelyen beteykent wort … Dattet ouermids alsulke swaerheit van den sympelen mageden niet begripen en can werden. Tot noch so synt die woerde des heilich leerras sunte Barnarts wt enen boecsken· dat genoemt is van den blomen· Op dat·ewangeli: Ego sum vitis vera· Ende wten latyijn ontworpen in duytschen. Amen 2
r
v
VL 1, Sp. 941; Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097, 153 –192 (aus Geldern, r v 2 Nazareth), 153 –192 ( VL 1, Sp. 941); Halle, UB u. LB, Yc 26 Q (=Yc 4° 26) (DEer SCHAMPS, Bibliothèque Royale Albert 1 , Acquisitions majeures. Exercice 1972, S. 20); ra ra 2 Köln, Hist. Arch., W 2° 266, 227 –252 (rip., VL 1, Sp. 941); ’s-Gravenhage, KB, cod. 2 72 J 26, 1–77 ( VL 1, Sp. 941); Lit.: RUH, Bonaventura deutsch, S. 185f.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1093 ‘Hoheliedauslegung Sunte Johannes sach in Apocalipsi’, Teil 2 Arnswaldt 3157 – Papier und ein Pergamentdoppelbl. – 155 Bl. – 15 × 21,5 cm – nicht vor 1470 (Wasserzeichen) – mnl. – später Geldern, Nazareth? r
Moderne Bleistiftfoliierung auf den beschriebenen Blättern, Bl. 1 u. 8 Pergament, 1 mit roter Tinte verzierte sechszeilige Initiale, erstes, ungezähltes und die letzten beiden Bll. 152 leer (Innenspiegel, jüngeres Papier), LAGEN: 19 IV , zumeist Reklamanten, alphabetische Lagenzählung und röm. Blattzählung unten rechts auf den ersten Blättern jeder Lage, WASSERZEICHEN: zwei Formen eines Krugs, oberer Abschluss nicht genau erkennbar, || 3,7–3,8 cm (vgl. BRIQUET, ab Nr. 12476, Bl. 2–23), zwei Formen eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft, Typ 1: || 3,5–3,6 cm (P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte, entfernt ähnl. Nr. 852 od. 866), Typ 2: || 3,7–3,8 cm, Abstand der Schaftspitzen: ca. 0,5 cm (P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte, ähnl. Nr. 773 od. 819–20 u.ö.), Bl. 25–142 im Wechsel, vermutl. Hund, || 3,8–4,0 cm, nicht erkennbar, ob mit Kreuz (vgl. P ICCARD, Vierfüßler, Gr. VII, ab Nr. 1271, nur Bl. 148/149), auf dem verlängerten Innenspiegel vorn (erstes, ungezähltes Bl.) nur schwach erkennbares Wasserzeichen, vermutl. Wappen mit Blumen, ||| 5 cm; SCHRIFTRAUM : 9,7–9 × 14,5–15 cm,
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien v
durch Tintenlinien begrenzt, zu Hd. 2 deutlichere Zeilenlinierung, zweispaltig, bis 18 ra vb vb va 40 Zeilen, danach 31–34 Zeilen, zwei Hände: Hd. 1: 1 –18 , Hd. 2: 18 –152 , littera hybrida (Hd. 2 ähnelt im Erscheinungsbild einer textualis, sf enden auf der Zeile), rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit dreifachen Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3) und Einzelstempeln Rosette (Durchmesser: 0,5 cm, jeweils in Rautenmitte) und längs geteiltes, mit Pünktchen umrandetes schmales Blatt (Länge: 0,5 cm, jeweils in den Ecken), zwei Schließen. Im vorderen Innenspiegel Arnswaldt-Nr., Signatur und unten klein mit Bleistift: --16. Aus den letzten beiden Blättern ist unten aus der äußeren Spalte jeweils ein Stück herva ausgetrennt, das 152 Angaben über den Entstehungsort der Handschrift enthalten haben könnte. Am Rand v.a. auf den ersten Blättern frühneuzeitl. Anstreichungen mit schwarzer Tinte (Zahlen). Sprachliche Gründe (Vokalisierung des l bis auf vereinzelte Ausnahmen ra wie gulden poerte 85 , kein a für kurzes, gedehntes o) sowie die sonst nicht vorkommenden, wenngleich wenig aussagekräftigen Einbandstempel sprechen gegen eine Entstehung der Hs. in Geldern. Korrekturen von deutlich späterer Hand in Überschrift und Schlussschrift könnten ein Hinweis darauf sein, dass diese Handschrift bereits im 17. oder 18. Jh. zusammen mit der Handschrift Ms. germ. qu. 1082 aufbewahrt wurde, die den ersten Teil der Hoheliedauslegung enthält. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 203f., DEGERING II, S. 184; REIFFER SCHEID II, S. 35. Inhalt: ra va 1 –152 ‘Hoheliedauslegung Sunte Johannes sach in Apocalipsi’/‘Bedudinghe op Cantica Canticorum’, Teil 2 Hier beghint d der bedudinghe tica Siet tsestich sterken vanden stercsten van Israel ommegaen Salomons beddekijn dye alle zwaerden hebben ende sijn die alre gheleertste ten striden. Eens yghelijcs zwaert is op sijn dye om der nacht vresen wille (Cn 3,7-8) ¶ Beda· Salomons beddekijn is der heiligen vredelike wanderinghe … Sijn goedertierenheit in die suete kele Aldus mach hi wel myt rechte altemale begeerlic heten. ¶ God si ghelouet nv ende ewelike ende altijt sy die heer ghebenedijt. Amen. (rot:) Hier eyndet dat vander bedudinghe op cantica canticorum Ende in beyden deelen te samen sijn begrepen ende verclaert vijf capittelen des textes van cantica (Danach ein Stück aus dem Blatt herausgetrennt, vgl. Handschriftenbeschr.). ra vb Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082, 1 –72 aus Geldern enthält Teil 1, weitere Überl. 2 u. Lit. s. d. u. VL 4, Sp. 90–91.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3159 – Papier – 171 Bl. – 15 × 21,5 cm – 2.–3. Viertel 15. Jh. (50er Jahre?) – östl. mnl. – vermutl. Geldern, Nazareth r
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Moderne Bleistiftfoliierung, dabei Bl. 60 zweimal gezählt, 1 , 90 mit roter Tinte verv v v zierte Initialen (Blüten bzw. Maiglöckchenfleuronnée im Innenraum), 88 –89 , 167 – v 119 130 170 v 170 leer, LAGEN: 12 V + V+1 + 4 V , bis 109 gelegentlich Reklamanten, alphabetische Lagenzählung, kombiniert mit arabischer Blattzählung innerhalb der Lagen auf zahlreichen Blättern, dabei steht Bl. 120–130 (\) zwischen Lagen mit der Bezeich-
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095
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r
nung o und p, 163 ebenfalls mit \ bezeichnet (k nicht vergeben), WASSERZEICHEN: mehrere Ausführungen eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft, allg. ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte, || 3,9–4,2 cm, Abstand der Schaftspitzen: 1,8–2,2 cm (1–99, 161–170), || 4,0–4,2 cm, Abstand der Schaftspitzen: 1,2 cm (114/115), charakteristische Form mit einer abgewinkelten Schaftspitze (Bl. 111/118, 112/117, 142/149, wie Ms. germ. qu. 1079, Bl. 78/83, Ms. germ. qu. 1083, Bl. 41/50, 43/48 u. Ms. germ. qu. 1090, Bl. 31/40, 72/79), ab 131 Abstand der Schaftspitzen zunächst unklar, bis 160 1,6–1,8 cm, || 4,0–4,1 cm; zwei Ausführungen eines Ochsenkopfs mit Stange und Stern, ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, erster Abschnitt, Nr. 79/80 (1444–1448), || 4,2 cm, b: 3,8 cm, c: 3,75 cm (124/125, sehr ähnl. Ms. germ. qu. 1089, Bl. 54, 172ff.; Bl. 120/129 r v dieser Hs. andere Form); SCHRIFTRAUM : 9,4–9,7 × 14,8–15,6 cm, 120 –130 9,7 × r r 16,1 cm, ab 131 9,7 × 14,7–15,6 cm, durch schwache Linien begrenzt, einspaltig, bis 30 r v r r r 23–26 Zeilen, danach bis 29 Zeilen, 90 –119 24–26 Zeilen, 120 –129 30 Zeilen, 131 ff. r r r r v r v 24–29 Zeilen; mehrere ähnl. Hände: Hd. 1: 1 –10 , 11 –15 , 22 –26 , Hd. 2: 10 , Hd. 3: v r v v r v r r 15 –16 , Hd. 4: 16 –20 , Hd. 5: 21 –22 , 32 –88 (auf der ersten Seite gelegentlich Elev r mente der littera textualis); Hd. 6: 26 –30 (zunehmend mehr Elemente der littera textuav v r v r v v lis), Hd. 7: 30 –31 , Hd. 8: 90 –119 (littera textualis), Hd. 9: 120 –129 , Hd. 10: 129 – v 130 (Abschluss der Kopie in dieser separaten Lage, weniger gelungen, nicht mehr rubrir–v v v v v r r ziert), Hd. 11: 131 , Hd. 12: 131 –141 , Hd. 13: 142 –143 , Hd. 14: 144 –167 , falls nicht anders angegeben, littera hybrida, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, im Mittelfeld Rautenmuster 4:4 und Rechteckgitter 4:4, hinteres Mittelfeld ohne die rechte und linke vertikale Linie), Reste zweier Schließen, Rücken mit hellbraunem Leder erneuert, vorderes und hinteres Spiegelblatt nachmittelalterlich. Auf dem vorderen Innenspiegel sind die Arnswaldt-Nr., die Signatur und unten klein mit v Bleistift –12 eingetragen. Bl. 169 waren einige Zeilen mit einem spitzen Gegenstand ohne Tinte eingedrückt; die Zeilen wurden danach geglättet, so dass nur noch Andeutungen von Buchstaben zu erkennen sind. Die Datierung kann sich nur auf die Wasserzeichen stützen. Unter den Handschriften aus Papier mit dem charakteristischen P mit abgewinkelter Schaftspitze ist Ms. germ. qu. 1083 am genauesten in die Zeit um 1460 zu datieren. Ein Ochsenkopf ist nahezu identisch mit einem Wasserzeichen in Ms. germ. qu. 1089 v. J. 1446. Damit entstand die Hs. wohl in den 50er Jahren des 15. Jhs. Die Wasserzeichen und der mit hellbraunem Leder erneuerte Rücken sind das einzige Bindeglied zu weiteren Gelderner Handschriften. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 202, 204, 217; DEGERING II, S. 184; REIFFERSCHEID II, S. 36–38. Inhalt: r r 1 –87
‘Betrachtungen und Gebete für den Tageslauf und für Anlässe des Konventslebens’ Hier beghijnt een deuote oeffeninghe daer hem een geestelick mynsche in oeffenen sal Ende ten irsten wat hi dincken sal ende beden sal des nachts als hi ontspringet dat irste capittel Als gi ontspringhet vitten slaepe· so suldi die ierste gedachten ende geneychtheiden uwer herten got den her offeren· mit bedinge off mit enigerhande guede begeerten· te hant van die werpende al ydel gedachten … Gheuet my onweerdighe deerne v gracie daer onder te leuen ende te steruen dat ic v behaghen mach in ewicheit. Amen.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
¶ Biddet voer die scrijfster om gads wil een Aue Maria. In insgesamt 89 Kapiteln werden Betrachtungsstoffe und Verhaltensregeln zu Anlässen v des Konventslebens zusammengestellt. Die erste Hälfte (bis Kap. 42, 42 ) folgt dem klösterlichen Tageslauf vom morgendlichen Aufstehen bis zur Nachtruhe (vgl. die Angar r ben zu Ms. germ. qu. 1337, 90 –93 ). Danach werden verschiedenste Anlässe vom Schlag einer Glocke oder Uhr (Kap. 43, 58), Anlässe des Jahreskreises, geistliche Pflichten (Beichte, Kommunion etc.) und der Konventsalltag behandelt (Collatio, Ermahnung, Begegnung mit der Mater oder einer Mitschwester, Arbeit, Krankheit etc., bis hin zum Öffnen eines Buches oder Fensters). Auch Anlässe außerhalb des Konvents, wie die Arbeit außer Haus und Botengänge, werden bedacht (Kap. 70, 88–89). Einen Anhaltspunkt für die Lokalisierung bietet das Kapitel über die Verehrung der Patrone, in dem zur Verehrung der Trinität und Mariens sowie der Heiligen Agnes, Johannes Evangelista, Papst r v Gregor und Hieronymus gemahnt wird (9 –13 ). Bemerkenswert ist zudem die Erwähnung eines Briefs aus dem Windesheimer Kloster Eemstein: … want in die epistel van emisteyn staet gescreuen· dat soe wie enen geesteliken staet an nemet ende sijn leuen niet en betert ende den genen van wies almussen si leuen· Niet vut verdiensten hoers leuens of vlieticheit hoers gebedes of mit ander geestelicker hulpen niet te hulpen en comen· Die sijn arger ende quader dan dieue ende mordenaers· want sy dat goet des heren in vreder v r geesteliker dieften nemen ende verteren (39 –40 ), der den Adressaten offensichtlich geläufig gewesen ist (Epistula prima in Eemsteyn des Jan van Schoonhoven?). Während des Utrechter Schismas war der Prior von Eemstein Sachwalter der Klöster der Windesheimer Kongregation in Holland und Geldern (Monasticon Windeshemense III, S. 200). Das einzige Windesheimer Agnes-Kloster lag in Dordrecht in unmittelbarer Nähe zu Eemstein. Dort amtierte um 1440 ein Gaesdoncker Kanoniker als Rektor. Einige Beispiele beim Pronomengebrauch sprechen für eine nördliche Herkunft des Textes: … ende r r bidden on, … ende begeren van on (2 ), … so bidt om (3 ) usw. v r 87 –88 Exempel von der Übergabe der Herzreliquie des hl. Augustinus Dit is een merkelick exempel vanden herten des heiligen vads Augustinus Men leest inden leuen sunte Sygusbeerty ertsbisschop Londinensis dat hi was hebbende sunte Augustijnus in alte groeter deuocien· Ende badt stadelic gade dat hi verdienen mocht te vercrigen een wenich vanden reliquien das alre heilichsten bisscops· Ende des edelen doctoers sunte Augustinus … Ende alle iaer inder hoechtijt der heiliger driuoldicheit· Als men die misse singet ende dat herte op dat altaer gesat wort tehans allen menschen ansiende· soe begint hem dat herte te roeren als die vissche inden water. Eine leicht abweichende Fassung überliefert der Exempla-Anhang der niederrheinischen Redaktion a des Augustinuslebens, der zum Augustinusleben gehört, aber bisher nicht rb rb näher untersucht wurde (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1101, 106 –107 aus Coesfeld, Schwesternhaus Marienbrink, vgl. REIFFERSCHEID III, S. 99, Arnswaldt-Hs.). Nach OB ra va HOF, S. 69 enthält die Handschrift Ms. germ. qu. 1101, 1 –112 das Augustinusleben, niederrhein. Redaktion a einschließlich Exempeln und Kurztexten; ebd. S. 67–69 zur Überl. (auch des Exempla-Anhangs), S. 97–100 zur Überl. Des ‘Niederländischen Augustinuslebens A’, auf das das ‘Niederrheinische Augustinusleben’ – neben der lat. Vorlage BHL 787 – zurückgeht. Dieses Exempel auch bei TUBACH, Nr. 415. v v 88 –89 leer r v 90 –119 Mosaiktraktat r–v 90 Hier beghijnt een boeck van geesteliker leeringe Onse here seyt: Dat rike gades is in v (Lc 17,21). Wat sal ic dan sueken buten mi Dat in
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095
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my is· ende dat ic buten my niet vynden en mach. Dat rike gade is te vynden inwendich in willighen armoede Dat is in vertijen alles des dat god niet en is· ende alles des dat niet noetdorftichen en is· ter lijfliker noet … Mer die hem seluen daer to keert te gade· den neemt got als enen vituercaren mensche Hier om pynt v in te gaen· in dat leuen vri ende ledich r r Überl.: ’s-Gravenhage, KB, 73 F 23 (Cat. Nr. 662), 135 –136 , ca. 1470, aus Maaseik, St. Agnes (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 811), abgedruckt bei BRETHAUER , Texte aus dem v Umkreis Meister Eckharts, S. 159f., möglicherweise auch Köln, StA, GB oct. 65, 45 – v 46 (aus dem Kölner Kreuzbrüderkloster, Ende 15. Jh., MENNE II, Nr. 230, hier S. 487). r r 91 –92 Über das geistliche Leben Het sijn vijf punten die seer scadelic sijn onder gheesteliken menschen Dat een is eygen mijnne eygen wil ende eygen behaghen … Hier tegen sijn v pnten van groter volcomenheit· daer den mensche voel guedes af comen solde die sy hielt mitten leuen ende met v oefeningen ¶ Dat ene is dat een (90 ) mensche gade alleen mynne in allen werken· ende syns selfs vertye in allen dingen ende hem seluen niet en sueke in en genen dingen … Also dat hi alle menschen voer gae ende voer lichte mit doechden ende mit heiligen leuen· ende alle menschen tot gade wyse mit woerden ende mit werken· mit wysen ende mit leuen. Als Verfasser des Textes wird zumeist ein ‘Bruder Nikolas’ genannt nach der ersten Publikation dieses Abschnitts bei HOOGLAND, S. 109–111 (Abdruck nach Utrecht, MCC, BMH 120 v. J. 1422, vgl. STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1322). Bruder Nikolas war der geistliche Betreuer des 1398 gegründeten Dominikanerinnenklosters Wijk, dessen erste Priorin Profess in Dominikanerinnenkloster Diessenhofen abgelegt hatte. Der obige Abschnitt findet sich in einer von Nikolas angelegten Handschrift, weshalb er als Verfasser gilt. Die Überlieferung reicht jedoch in die Zeit vor der Gründung Wijks zurück, so dass Nikolas wohl nicht der Verfasser gewesen sein kann. Überl.: Würzburg, UB, r r M. ch. q. 144, 134 –135 , 3. Viertel 15. Jh., Besitzereintrag der Kartause in Amsterdam (15. Jh.), dahinter: Tuckelhausen (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 58); Brüssel, KB, II 1039 (Cat. 2431), 14–15, um 1400, Brüssel, Beginenkonvent Molenbeek (STOOv KER /VERBEIJ II, Nr. 204); Deventer, SAB, I, 64 [10 V 1], ca. 1375–1425, 170–171 , aus Haarlem, Groot begijnhof (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 503), Düsseldorf, KM, Kunstgewerv v beabteilung 11285, 50 –51 , ca. 1500, aus dem Benediktinerinnenkloster Kortenberg v r (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 726); Brüssel, KB, II 112 (Cat. 2381), 60 –61 , ca. 1460, aus Maastricht, Begardenkonvent St. Bartholomäus (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 867); Brüssel, v r KB, 2905-09 (Cat 836), 176 –178 , ca. 1400, aus Rookloster (STOOKER /VERBEIJ II, v v Nr. 1006); Wien, ÖNB, Series Nova 12869, 39 –40 , ca. 1450, aus Rookloster (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1033); ’s-Gravenhage, KB, 73 G 33 (Cat. 377), 78–79, ca. 1500, aus Weesp, Tertiarinnenkonvent St. Johannes (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1302). r–v 92 Laet v seluen· ende al dat god niet en is· ende sijt gade al Sijt altoes een in v seluen ende ongedeilt· ende onvermyddelt· ende kiert v gheheelic tot gade … doet in allen dingen v beste· ende mynt gade in allen dingen· ende blijft altoes bi der waerheit v r 92 –94 Aldus sal die mensche hem seluen berispen ende ordelen ende sal sprer ken (93 ) tot hem seluen: Ay arme mensche woe bistu dus onbekent … ende claghe gade dijn gebrekelicheit· vlie al onlede ende menicheit versmade alle tijtlicheit· volghe der doecht ende der gerechticheit Ende verheffe dy op van tijt in ewicheit r r 94 –95 Soe wanneer dat got gheestelic in den mensche comt ende alse hem die v mensche tot gade keert innichlic ende luterlicke· soe werct got in hem edeliken (94 ) ende daer wort got inder zielen gebaren geestelic … ende leert hem wyselic wandelen· ende ordelic leuen· voer gade· ende voer allen menschen· ende alle dies hem noet is Dit werct got al daer hi inden mensche comt ende geestelic wort gebaren
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95 IN vier manieren weder steet die mensche den geest gades· ende die gracie des heiligen gheestes Mit onghehoersamheiden· Mit tracheiden ende mit onachsamheiden· mit ondancberheiden ende mit onbekentheiden. Oetmoedicheit gehoersamheit· kennisse· enicheit· ende ynnicheit luterheit ende ledicheit· willige armoede ende afgescheidenheit· dit is dat fundament alre heilicheit … Een reyn leuen sonder oetmoedicheit Ende voel beden sonder ynnicheit Dit is al verlaren arbeyt (Verse, nicht abgesetzt) v 95 Niet soe goet als een luter ledich gelaten gront· ende een gevrede consciencie Ende een got mynnende herte dat sijns selues is gestoruen ende alre vergenckliker dinck· die alles dinck ledich steet· ende alle dinck van gade ontfaet … In dien gebaert onse hemelsche vader sinen soen· vernuftelic· ende hi bekennet hem seluen luterlic· ende hi werct alle sijn werke ordenlic v r 95 –96 IN enen ongestoruen ende in een ongeoeffende natuer ende in enen ongelaten mensche· soe en can noch en wille got niet werken … Hier af comt wtwendichet· sinlicheit· sinlic leuen· mennichvoldicheit ende onghestadicheit van herten r–v 96 Sunte Ancelmus secht Soe wat mensche die in onbekentheit leeft ende trage is tot penetencien ende tot den dienst gades … Dit sijn teyken van enen werliken mensche ende dat hi buten der gracien gades is Ende dat hi leuet in doetsunden ende dat hi cume te gade behoert v r 96 –97 Dat is een gewarich oetmoedich mensche die hem seluen niet en suect in ghene dingen lijflic noch gheestelic noch die hem seluen niet en behaghet noch en verheffet … ende dat licht der ewiger waerheit die nyemant en hindert noch en quetset Mer alle dinck op hoer beste ende op oer edelste can nemen r 97 Dat is een houerdich mensch die hem seluen lichtelic verheft ende behaghet ende hem seluen meer suect dan gades ere … ende die hem lichtelic tornet ende belget ende licht gerenen wort op sinen euenkersten om cleyn ocsune ende die quellic genoecht datmen hem doet r r 97 –98 Alsoe lange als een mensche meer begheert dan rechte bescheiden noetdorfte ende hi genoecht ende onderstant neemt in tijtlicken dingen· ende hi gade niet r ghetrouwen daer ende alles dies hem noet is … Ende soe is noch helle (98 ) ende vegevuer in ons· ende des moeten wi al ghestoruen ende vertegen sijn inden liefsten wil gades r 98 Alsoe langhe als die mynschen genuecht ende troest suect in creatueren … Soe steet hem noch nauwe altoes op sijn hoede te staen· ende in vreden vresen te sijn· ende bouen al hem te hoeden van voel wandelingen· ende van allen ocsune der sunden ende van voel onderwyndens r–v 98 Voert meer alsoe lange als die mynsche verbeelt is of vermiddelt van enygen tijtliken dingen Ende hi noch wat gelickes heuet mit der werlt ende hi hem seluen niet te gronde gelaten en heuet … want gelicheit is een sake der mynnen ende der enyngen Ende alle gelijc mijnt sijn gelicke v r 98 –99 Ay et is harde langhe ende herde zuer ende daer hoert voel arbeits toe· eer die mensche te gronde gelutert ende geledicht wort· ende sijns selues gestoruen in gade … want en geen dinc en wil meer geoeffent sijn dan doechden ende heilich leuen r Ende geestic leuen heeft altoes een nv beghin· ende (99 ) moet altoes vernuwet sijn. r–v 99 Soe wie dat hem seluen onordelic mynnet ende meynt ende sijn genuecht ende sinen vrede suect in verganckeliken dingen· die heuet cleyn mynne tot gade ende tot hemelschen dingen … ende sinen besten ontbliuen Daer om sprack onse here: Niemant en mach dienen twen heren· dat is gade ende der natueren v r 99 –100 Soe wie dat voel vterlix ende sinlix gemercks heuet van binnen ende sijn sinne voel wtwert keert· op creatueren· ende op mennichuoldicheit dat is een teyken dat die mensche luttel in heeft ende dat die werlt noch in hem leuet … ende mynnen onsen
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1095
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viant Dese vier punten apenbaeren gotlike mynne· ende al geestelic leuen dat inden menschen verborgen is r 100 Onse here beclaget hem op sijn vreynde om drie saken Dat een is als sijn vrende vergaderen dat alle oer worde van hem alleen niet en sijn Dat ander is dat sy hem niet dienen en willen op hoers selues coste Dat derde is dat sy enygen troest of ghenuechte zueken dan in hem alleen r r 100 –101 Sunte Ambrosius seecht alsoe voel genuechten alse die mensche neemt in ertschen dingen … een claer bekennen· Ende een ghestadich bi bliuen by waerheit ende bi der doecht r r 101 –102 Dat is een geestelic mensche die doet is ende vontvremt sijn selues ende alre vergancliker dingen … Ende alle dingen sijn meeste bate· ende vol mijnnen is ende caritaten ende hem mit gade alleen can saten r–v 102 Van doechden Dit sijn die doechden ende die vruchten des geestliken menschen ende des gehestelix leuens Geloue hope mynne Die vrese gades· hoede van sunden· oeffeninghe der doechde· oetmoedicheit ghehoersamheit· gherechticheit … louen dancken bekennen ende mynnen ende scouwen ende ghebruken ende leuen na edelheit des gheestes v 102 Wat is [got Got] die ziel· die ziel is een geestelike natuer een hemels creatuer een spieghel gades· een beelde der heilger drievoldicheit … ende een woninghe des heilighen gheestes die sonder middel wt gade geulaten is· ende daer got sonder onderlate in wonen wilt ende die hi mit hem seluen verenigen wilt ende daer hi sinen enighen soen in ghebarende is v r 102 –104 Wat is got. Got is een eenvoldige substancie· een sympel wesen· een claer luter spiegel· onwandelbaerich ende onberuerlic in hem seluen … een vroude inder droefheit· een leuen inder doet· ende een seker touerlaet in al der noet r–v 104 Men sal got mynnen mit sinen vader om sijn gehoersamheit Mit sijnre moder om sijn oetmoedicheit Mit sinen engelen om sijn wisheit Mitten patriarchen ende mitten propheten om sijn gewaricheit Mitten apostelen om sijn herlighe leer … Mitten v goeden om sijn goetheit Ende mitten kijnder(104 )en om sin onnoselheit v r 104 –105 Onse here die sprect inden ewangelio So wie dat hem seluen vernedert· hi sal verheuen werden Ende die hem seluen verheffet die sal ghenedert werden Die mynen wille doet dat is myn suster ende myn broeder Die hem seluen versmaet ende mishaget hi behaget gade Die sunde laet … Ende die gade hem verenicht got is sijn eyghen· ende hi is gades eyghen want daer en is gheen middel r–v 105 Alle schade comt daer af dat die mensche onordelic wtkeert mit sinen sinnen· ende dat hi dien te voel volcht of dat hi te trage is ende te lauwe in sijnre oefenynghen ende in sinen gebede … Mer consten si hem mit oeffenynghen behelpen ende oers selues te gronde vertyen soe weer hem goet te helpen ende so mochten si staende bliuen daer si duc stieuen v r 105 –106 Sal die mensche waerheit verstaen· soe moet hi opclimmen mit oeffeninghen ende mit mijnnen ende mit verstentenisse … ende daer wort hem waerheit ghegeuen van gade ende alles des hem noet is· want daer schijnt dat ouernatuerlic licht der ewiger waerheit r v 106 –107 Soe wie dat een volcomen mensche werden wil· Die moet irste sijn fondament leggen ende beghinnen an dat nederste· ende clymmen van onder op waert … Dat seste is een ongherechte meyninghe dat is dat ons seluen meer meynen dan gade Dese vj puntten hinderen den menschen in enen werkenden leuen soe dat hi niet voert en gaet in doechen ende in goeden leuen· na die gebaden gades v r 107 –108 Gheestelic leuen dat is een inwendich leuen of een ynnich leuen Dat is dat een mensche leuet na den eysche ende na edelheit des gheestes … ende den euen-
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kersten gelijc ons seluen Mer den gheestliken leuen hoert toe datmen holde die gebade in eenre sunderlinger wys· ende daer toe die rade gades r r 108 –109 Dat scouwende leuen gaet bouen beelde ende formen ende bouen al datmen gewaerden can of begripen Want dat is een minlic ontsinken des gheestes in die diepe afgronde der gotheit … ende solden rikelic begauet werden ende solden sijn die edelste menschen die inder tijt sijn r 109 Ay niet beters dan van allen gescheiden te sijn· ende sonder middel een mit gade te sijn Niet orberliker· dan die doecht … een rechte wech tot gade· ende een pant des ewigen leuens r v 109 –110 Als die mensche wort becort ende an ghevoechten vanden viant· ende hi hem gevoelt gheneycht tot sunden ende tot gebreken Soe sal hi in hem seluen gaen ende v slaen op ogen sijns (109 ) verstentenisse ende sijnre reden van binnen … dat is die een goet leuen beghint· ende weder achter waert siet die en is niet hebbelic tot den ewighen leuen sprect onse here v v 110 –112 Twee dingen hinderen seer an ene goeden leuen. Dat een is dat wi alte qualic ordelen ende onredelic an sien van binnen … ende hem van binnen volgen ende mit minnen an hem cleuen· soe solden wi alle gebreken verwynnen v v 112 –119 Onse lieue here sprect: Leert van mi dat ic byn sachtmoedich ende oetmoedich van herten. Dit sijn twee punten die noet sijn enen yegeliken mensche die beholden wilt sijn· ende sijn fondament ende wortel van allen doechden … Dat is laet di seluen in allen dingen Ende volghe mi na in oetmoedicheit ende in gotliker mynnen. Amen. Deo gracias. r Soweit es sich anhand der Beschreibungen beurteilen lässt, läuft der Text von Bl. 92 an weitgehend parallel mit Mosaiktraktaten in Brüssel, KB, II 1039 (Cat. 2413), Bl. 43–58, um 1400, aus dem Brüsseler Beginenkonvent Molenbeek (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 204) v r und Köln, StA, GB oct. 65, 13 –58 , Ende 15. Jh., aus dem Kölner Kreuzbrüderkloster r (MENNE II, Nr. 230, S. 484ff.). Die Anlage in der Hs. und die Überschrift Bl. 90 lassen vermuten, dass der gesamte Abschnitt als zusammengehörig betrachtet worden ist, was für den überwiegenden Teil von einem gewissen Punkt der Überlieferungsgeschichte an sicher zutrifft. Der auch in der Brüsseler Hs. überlieferte Teil wird von LIEVENS der brabantischen Mystik zugeordnet, s. LIEVENS, Ruusbroec in een rapiarium, S. 370. r v 120 –123 Anweisungen zum Besuch der Messe Alle crijsten menschen als ghi toe der kerken gaet Ende die heilige misse hoeren wilt· soe suldi alle boese ende ydel werken· worde· ende gedancken onder wegen laten· Ende sult v begeerten ende werken in got setten ende in dat lijden Cristi … Ende ghi sult dat bloet sien onder den handen des presters want et heeft een bernende verwe die ons allen verwecken sal tot der ewiger mynnen. Amen. Der Text enthält im ersten Teil Anweisungen zu Betrachtung und Gestik während der v Messe, denen ab Bl. 121 Ausführungen über verschiedene Typen von Messbesuchern und eine Zitatsammlung zum Nutzen des Messbesuchs folgen. – Bl. 120–130 bilden eine separate Lage, die sich kodikologisch und sprachlich vom übrigen Teil unterscheidet (vgl. Handschriftenbeschr.). v r 123 –125 Zwölf Messfrüchte (bricht ab) Selich is die mensche die al hier misse hoert mit rechter aendacht· want den geeft got xij genaden. ¶ Die ierste genade is dattu alle di werlt mochtes om loepen in eenre missen lanc..(?) ende dedest dat allet om gades wil … Die negende is· dat got den menschen beschermt aen siel ende aen lijue / Die tiende is dat sich got verurouwet tegen den menschen· In gades namen. Amen.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096
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Zu den Messfrüchten allgemein s. FRANZ, S. 36–72. Dieser Text wird lediglich erwähnt bei BOEREN, S. 243, Anm. 3. r
125 Über die Messe, Gregor dem Großen zugeschrieben Sunte Gregorius sprijct· dat die bedudinge der heiliger missen soe goet en soe groet is· dat gheen meister en kan geduden die genade der heiliger missen … Ende noch doen sal in der werlt vanden aenbeghinne bis aen den ionxten dach. No“te v°a sig“te omnia misteria etc. Sunte Gregorius secht: Een bespotter ist· ende gheen bichter· die weder om in die sunden velt die hi eens gebijget heeft. r v 125 –130 Vaterunser-Betrachtung Doe onse here got sijnen iongeren leerden beden· doe sprack hi: Als ghi bedet soe en suldi niet vele clappen· ende aldus suldi beden: Vader onse die daer bist in den hemelen· geheilighet werde dijn name (Mt 6,9) … dat belaeft is den genen die vrede maken in oer consciencie· ende mit oeren euen mensche Als geschreuen staet: Salich sijn die vrede maken want si sullen gaeds kijnderen heiten. Amen. r Nach DIBELIUS, S. 176 ähneln Texte in den Handschriften Ms. germ. qu. 1095, Bl. 125 – v 130 und Ms. germ. qu. 1084 denen in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 47 aus dem Straßburger Dominikanerinnenkloster St. Nikolaus in undis; Hinweis auch bei ADAM , S. 232. – Die sieben Bitten des Vaterunsers werden jeweils mit Bitten um die Gaben des Heiligen Geistes, den kanonischen Stunden zugeordneten Stationen der Passion Christi und Bitten um sieben Seligkeiten verknüpft. r r 131 –167 Johannes Stevens, ‘Opusculum de ornamentu virginum’, mnl. (Nachtragshand:) xiij scierheiden der Joc Onse herten sullen wi bereyden nader manieren als een bruyt oer bereydende is oeren bruedegum te behagen. Hier aff sprict sunte Iohan: Die brulofften des lams sijn gecomen· ende sijn bruyt heuet oer bereyt (Ap 19,7). Wie dat die ziel wesen sal die Christo toegeuueget sal werden tot eenre bruyt … dat sij ander lude daer toe vermaenen dat sij dese dijnghen solden laeten. Deo gracias. Een Aue Maria voer die schrijuersche om gades wille. Danach Eintrag (Explicit?) mit anderer Tinte und Feder, andere Hd.?: Dijt werck heuet [een eynde des urouwen in (?) sijch mijn hende Ende oec mijn herteken] ·Johannes. Rest der Seite u. drei Bll. leer. Text identifiziert bei ARNSWALDT, Vier Schriften, S. XXXIV; kein Eintrag im VL. – Zunächst werden vier Stände der Frauen beschrieben, dann folgt eine Auslegung von Ez 16,9–13 (ähnl.) auf 13 Zierden der Seele. Im Verlauf des Textes werden zahlreiche Alltagsprobleme in Frauenklöstern angesprochen. – Die Lebensdaten des Johannes Stevens sind unbekannt (Monasticon Windeshemense I, S. 55), ebenso die Adressaten dieses an monastisch lebende Frauen gerichteten Traktats, der u.a. den Wert der Arbeit betont (vgl. Johannes Brinckerinck, Schwesternbücher). – Fehler bei der Anlage von Bl. 138– v r–v r–v r–v 140: auf Bl. 137 folgt 139 , 138 u. 140 . Die Rubrikationshand bringt entsprechende Verweise an und benutzt dazu die Zeichen Kreuz und Tau (T-Zeichen mit tau beschriftet).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096 Johannes Brugman, ‘Leven van Jesus’; ‘Revelatio nova’; Apokalypse mnl. Arnswaldt 3160 – Papier und Pergament – 199 Bl. – 14,5 × 21,9 cm – 70er–80er Jahre des 15. Jhs. (Wasserzeichen, Text) – östl. mnl. – Geldern, Nazareth? (Initialen)
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Moderne Bleistiftfoliierung ab dem vierten Bl., das erste Bl. zusätzlich mit I gezählt; r r Bl. 111, 115–116, 120, 125–126, 135–136, 144–145, 150, 151 u. 160 Pergament; 1 , 11 , v v r r r v v v v 15 , 101 , 111 , 150 , 151 u. 151 verzierte Initialen; die ersten drei Bll., 8 –10 , 149 nicht gez. 50 58 98 110 130 139 149 leer, LAGEN: II-1 + 5 V + IV + 4 V + VI +2V + V-1 +V + VI160 196 1 + 3 VI , WASSERZEICHEN: drei Ausführungen eines besternten Ochsenkopfs ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 184 (2. H. 15. Jh.; || 4,5 cm, c: 3,3 cm, Bl. 3/8; || 3,65– 3,75 cm, c: 2,5–2,7 cm, Bl. 11ff., Bl. 72ff., Bl. 111ff.; || 4,0–4,1 cm, c: 2,3 cm, Bl. 91– 94); drei Typen eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft, Typ 1 ähnl. PICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, Nr. 814 u.ö. (|| 3,5–3,6 cm, Abstand der Schaftspitzen: 0,7 cm, Bl. 51ff., 155/156ff., wie Ms. germ. qu. 1097, Bl. 5/6, 92/100, 83/90, 93/99; || 3,6 cm, Abstand der Schaftspitzen: 1,1 cm, Höhe des Kreuzes 2,4 cm, Bl. 60/67, 62/65, 69/78; || 3,9 cm, Abstand der Schaftspitzen: 1,3 cm, Höhe des Kreuzes: 2,4 cm, Bl. 61/66); zusätzlich mit durchstrichenem Schaft ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. XIII, Nr. 374 u. 380 (|| 4,05 cm, Abstand der Schaftspitzen: 0,9 cm, Bl. 114ff.); got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, erste Hälfte (|| 3,75 cm, Abstand der Schaftspitzen: ca. 0,8 cm, Bl. 152/159, 166/167); SCHRIFTRAUM : 9,5–9,7 × 14,8– r r 15 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, 25–28 Zeilen, 111 29 Zeilen, 150 22 Zeilen, einspaltig; vermutl. nur eine Hd. mit wechselnden Stilelementen, littera hybrida, r r Bl. 27 –28 enden sf auf der Zeile, ein- und zweistöckiges a, Überschriften anfangs littera textualis, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit zweifachen Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld durch Raute, Diagonalen und Kreuzlinien geteilt), Reste zweier Schließen, Rücken schadhaft. Deckelaufschrift mit roter Tinte: tusent Joffer (Zeilenwechsel) Johan apocalip., aufgeklebtes Papierschild mit der Aufschrift: van dat paradijs Brugman oec hier Johan App…clypsis; Eintrag auf dem ersten, römisch gezählten Bl.: Apocalipsis brucman die M hystorie van den xj meechden etc. Für die Datierung bieten zunächst die Wasserzeichen einige Anhaltspunkte. OchsenkopfWasserzeichen der Gruppe IX bei P ICCARD kommen am Niederrhein mit dem genannten Abstand der Binddrähte bis in die 80er Jahre des 15. Jahrhunderts vor. Ebenso gibt es bei P ICCARD, Buchstabe P, für die Gruppe IX nach 1490 bis auf eine Ausnahme (Nr. 1502, Köln 1496) nur noch räumlich weit vom Niederrhein entfernte Belege. Weiterer Anhaltspunkt wäre die Entstehungszeit von Brugmans ‘Leven van Jesus’, die DE TROEYER, S. 75 unter Berufung auf VAN DEN HOMBERGH zwischen 1464 und 1470 ansetzt. – BIEMANS, Nr. 9 vermutet, dass diese Hand auch die Handschrift Ms. germ. qu. 1097 schrieb, was für Teil 2 jener Handschrift möglich wäre. In beiden Handschriften kommt ein identisches Wasserzeichen vor (s.o.). Die charakteristische g-Form findet sich auch Berlin, r r SBB-PK, Ms. germ. qu. 1090, 132 –137 . Lit.: BIEMANS, Nr. 216; BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 202, 204f., 212, 216f., DEGERING II, S. 184; J ANSEN-S IEBEN, S. 237, B 160; REIFFERSCHEID II, S. 36–38. Inhalt: r r 1 –8 Beschreibung des irdischen Paradieses Dit is bescriue (!) vanden eertschen paradijs Dat eertsche paradijs daer Adam [ende] Eua sijnre huysvrouwen vyt verdreuen was Is gelegen tegen den oesten Ende heuet onder sich den hemel der lucht om sijn grote hoecheit· Dit paradijs is breder dan die ganse om ganck der eerden … Mer in den anderen ongescickten conplexien die onder sich strijden· sullen die verdoemden ewelick gepijnt werden Doer got ons voer behoden moet. Amen. Deo gracias.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096
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Ausg.: DE VOOYS, Het Aardse Paradijs, S. 105–111 (ohne die letzten Abschnitte, v.a. zum Jüngsten Gericht); Textprobe bei DE BRUIN, Middelnederlands geestelijk proza, Nr. 38, S. 124f., Nr. 51; Überl. (nach J ANSEN-SIEBEN, S. 237, B 160): Amsterdam, UB, r v I F 14, 212 –220 , aus Hoorn, Tertiarinnenkonvent St. Maria (ca. 1500, JANSEN-SIEBEN, S. 213, A170, Text ebenfalls bei DE VOOYS, Het Aardse Paradijs; STOOKER /VERBEIJ II, v v Nr. 704 mit Datierung auf ca. 1470); Amsterdam, UB, I G 25, 84 –97 (2. H. 15. Jh., J ANSEN-SIEBEN, S. 213, A 200). v v 8 –10 leer r r 11 –110 Johannes Brugman, ‘Leven van Jesus’/‘Devote Oefeninge’ Inden naem des vaders des soens ende des heiligen geestes. Hier begynnen punten wtten wilken wi gade sijn schuldich dancber te wesen behaluen ontellicke ander punten of gauen die den menschen van gade bewesen sijn of gegeuen int gemeyn ende oec enen ygelicken by sonder … die in sijnre gotheit mitten vader ende mitten heilighen geest leuet ende regniert in der ewicheit. Amen. Hier eyndet een deuote oeffeninge der kijnsheit des myddels ende des eyndes ons liefs heren Jhesu Christi nae in halt des ewangeliums vergadert van broder Johan Brugmans om beden wil eenre deuoter maget die sich daer stadelick in oeffent. In Christus wegen ende in sijn leuen Moegedi merken woe gi sult volghen onverbolghen in al uwen werken / Doer Christus wonden wort si vonden die edelheit Die alle weten doet vergeten in ewicheit. 2
VL 1, Sp. 1048–1052; Ausg.: s. VL. Überl. nach WILLEUMIER-SCHALIJ, Onbekende Handschriften: Deventer, Athenaeumbibl., ms. 101 E 12 (wohl Cat. I,27, olim 1733) r r (S. 37); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097, 33 –147 (aus Geldern, Nazareth, praktisch r v textgleich); Essen, Domschatzkammer, Hs. 28, 140 –223 , vermutlich aus dem Schwesternhaus Kettwig in Essen (S. 38 mit Signaturangabe Münsterarchiv, ms 3; S. 52f.); Amsterdam, UB, ms I G 35 (olim 529) (Hs. Moll 24), 86–94 (frgm., S. 38); Amsterdam, UB, 1 F 16, Exzerpte, eingeschoben in andere Texte zu Jesus und Maria (S. 39). Darüber hinaus nennt DE TROEYER, S. 76 Nijmegen, UB, Verzameling mgr. J. van Gils, Gebedenboec 279ff. (Auszüge). v 110 leer r
r
r
v
111 –149
‘Revelatio nova itineris et passionis undecim milium virginum’ (BHL 8433), Cordula-Legende (BHL 8430), mnl.
111 –147 Hier beghint een epistel tot allen Joncfrouwen Christi op een nye historie vanden xi dusent mechden die nyelinghen vanden hemel geapenbaert is. Dat irste capittel Allen ioncfrouwen Christi guedertieren dochteren der heiliger kerken Broeder· C· Salicheit ende een onyntlicke vrolicheit des ewigen leuens.¶ Inden iaer ons heren dusent ende hondert ende drientachtentich Als got apenbaerden Ende oec daer toe halpe sijn guedertieren wyndersche … Die is gebenedijt· een mit sijnre moeder der v gue(147 )dertierenre ende ewiger coninghynnen der heiliger ioncfrouwen in ewicheit. Amen. v r m Woe dat die Joncfrouwe Sunte Cordula inden anderen dage der xj 147 –149 Joncfrouwen gepassijt is. Dat xxvij capittel Een sunderlinge ioncfrouwe mit namen Cordula verueert van anxt berch sich een nacht int schepe· Mer inden anderen dage offerden si oer ende willichlic ontfinck si die crone der marteliscap … wilker geen getal en is Als sunte Gereoens mit sijnen gesellen ende op een ander stat die thebey ende noch huden te dage werden vonden heilige lichame inder stat (bricht ab).
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien 2
Zur ‘Revelatio’ s. VL 10, Sp. 133f.; das Verhältnis der Übersetzungen ist noch nicht bestimmt (a.a.O., Sp. 138), Überl.: KÖSTER, S. 301–302 (alem. Übersetzungszweig); 2 VL 10, Sp. 138 (ohne diese Hs.). Danach enthalten einen mnl. Text die Hss. ’s-Gravenr v 2 hage, cod. 71 H 6, um 1500, 1 –36 , aus Groenendaal ( VL 10, Sp. 138, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 678 mit Datierung auf ca. 1475); Brüssel, KB, cod. 3402/03 (Cat. ra ra 3427), 15. Jh., 118 –139 , aus Oegstgeest bei Leiden, Regularissen Marienpoel 2 ( VL 10, Sp. 138, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 976) u. Brüssel, KB, cod. 8027 vb rb (Cat. V 3429), 15. Jh., 290 –316 , aus Antwerpen, Klarissenkloster Arme Claren 2 ( VL 10, Sp. 138, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 125); vgl. auch Groningen, UB, PEIP 9, 133–167, ca. 1490, aus Hoorn, Tertiarinnenkonvent St. Clara (STOOKER/VERBEIJ II, r v Nr. 699) u. Leiden, UB, Ltk 272, 118 –209 , 1462, Zutphen, Isendoorn (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1341). Der Text wurde früher Hermann Josef von Steinfeld zugewiesen, vgl. dazu LEVINSON, S. 134–137. v 149 leer r v 150 –196 Apokalypse, mnl., in der Johan Scutkens zugeschriebenen Übersetzung Dit boeck apocalipsis is onder die ander boeke des nyen testaments een prophecie gheheiten Ende alsoe als dat ewangelium boven gaet die settinghe der ewen Alsoe gaet dese bauen die alde prophecien … Ende vanden dingen die in desen boec gescreuen sijn. Hi sprict: Dat diet getuge van desen dingen geuet (rot:) Glo (braun:) Dat is Christus. Ic sal waerlic hastelic mede comen. Amen. Heer Ihesu come. (rot:) Glo (braun:) Dat is dat begeren der kerken. Die gracie ons Ihesu Christi si mit ons allen. Amen. Überl.: DESCHAMPS, Johan Scutkens vertaling, S. 163f.; Lit.: DE BRUIN, Vertalingen, S. 370–513, 533–535.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097 Johannes Brugman, ‘Leven van Jesus’; ‘Dat boeck der lelien’ u.a. Arnswaldt 3161 – Papier – 199 Bl. – 14,5 × 21,3 cm – 60er–80er Jahre des 15. Jhs. (Wasserzeichen, Text) – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Wasserzeichen, Anlage der Initialen) Moderne Bleistiftfoliierung I–III und arabisch ab dem ersten Blatt mit Text, Bl. 95 r r zweimal gezählt; 33 , 71 einfache rote Initialen, ähnlich angelegt wie Ms. germ. III 20 32 41 140 152 192 r qu. 1096, 11 ; LAGEN: II-1 + 2 V + VI + V-1 + 10 V + VI + 4V , r r r r alphabetische Lagenbezeichnung: 22 c, Neubeginn ab Bl. 33 (35 a3, 36 a4 usw., 101 r r r v h1) u. ab Bl. 153 (a1, 187 d5), daher Untergliederung in drei Teile, Teil 1: 1 –32 , r v r v Teil 2: 33 –152 , Teil 3: 153 –192 ; WASSERZEICHEN: obere Hälfte eines besternten Ochsenkopfs (?), || 8,75 cm (Bl. III), Buchstabe P mit Kreuz und gespaltenem Schaft, ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. X, Nr. 320, jedoch mit schmaleren Schaftspitzen (ca. 1,3 cm, || 3,9 cm, Bl. 2/9), mehrere Exemplare eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft allg. ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte, || 3,55 cm, Abstand der Schaftspitzen: 0,8 cm (Bl. 5/6, 92/100, 83/90?, 93/99 wie Ms. germ. qu. 1096, 51ff., 155/156ff.), || 3,9 cm, Abstand der Schaftspitzen: ca. 1 cm (Bl. 11–18, viell. 43/50), || 3,65(oben)–3,75 cm, Abstand der Schaftspitzen: ca. 0,7 cm (Bl. 21/32, 42/51, 82/91, 84/89, 85/88, 103/108, 105/106, 111/120; Wasserzeichen der Gr. IX am Niederrhein bis 1490, vgl. Ms. germ. qu. 1096), verschiedene Ausführungen eines besternten Ochsenkopfs ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, Nr. 184 (2. H. 15. Jh., vgl. Ms. germ. qu. 1096), || ca. 4,15 u. ca. 3,7 cm (52–78, 102/109, vermutl. auch ab 153, 56/57 Ohren gut zu erkennen, Abstand der Spitzen: 3,5 cm), Buchstabe y mit Kreuz, Typ BRIQUET,
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1097
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Nr. 9182 (|| ca. 4 cm, Bl. 33/41, 36/38, 104/107, Bl. 36 identisch mit Ms. germ. oct. 352, Bl. 56), got. P mit Kreuz, gespaltenem und durchstrichenem Schaft, || ca. 4 cm (Bl. 113– 152), gelegentlich Abweichungen beim Abstand der Binddrähte (Bl. 124/127 4,25 cm, Bl. 146/147 4,15 cm); besternter Ochsenkopf, ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. VIII, Augen wie Nr. 5ff., Maul wie Nr. 187ff., || 4,15 cm, c: 2,2 cm (Bl. 194, 195, um 1400!); SCHRIFTRAUM : Teil 1: 9,4–10 × 15–15,5 cm, durch Tintenlinien begrenzt, einspaltig, 26– 29 Zeilen, eine Hand, littera hybrida, jedoch mit schmalen Buchstaben, so dass das Erscheinungsbild mitunter einer Textura ähnelt, rubriziert, wenige Korrekturen, Teil 2: 8,9– 9,9 × 14,6–15,4 cm, durch Tintenlinien begrenzt, einspaltig, 24–26 Zeilen, vermutlich r/v v r nur eine Hand in wechselndem Duktus, vielleicht 60 , 61 , 73 u.ö. abgelöst durch eine v r v zweite, 78 –80 ähnlich Teil 1, littera hybrida, rubriziert, wenige Korrekturen (149 einund zweistöckiges a), Teil 3: 9,8–10,4 × 15,3–16,2 cm, durch Tintenlinien begrenzt, zweispaltig, 30–35 Zeilen, eine Hand, Mischform zwischen littera textualis und hybrida (sf auf der Zeile, jedoch einstöckiges a und einfaches g, Buchstaben leicht nach links geneigt), rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld vorne durch Raute und Diagonalen geteilt, hinten: horizontal geteilt, Diagonalen in beiden Teilen des Mittelfeldes), Reste zweier Schließen. Bl. I Eintrag: Brucman mit der lelien ij boeck. Für die Vermutung B IEMANS, es finde sich hier dieselbe Hand wie in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, kommt am ehesten die Hand in Teil 2 in Betracht. Die charakteristiv sche g-Form aus Ms. germ. qu. 1096 findet sich auf jeden Fall in der Korrektur Bl. 39 unten am Rand. Darüber hinaus gibt es Übereinstimmungen bei einem Wasserzeichen (s.o.), so dass eine entstehungsgeschichtliche Nähe beider Handschriften angenommen werden kann, die auch die Datierung begründet (vgl. die Angaben zu Ms. germ. qu. 1096). Der erste Teil dieser Hs. könnte jedoch auch ein paar Jahre früher entstanden sein (Wasserzeichen). Die Formulierung … mit der lelien ij boeck im Eintrag Bl. I könnte darauf verweisen, dass es mit Ms. germ. qu. 1092 bereits einen Überlieferungszeugen für diesen Text gab. Zudem spricht die Identität der y-Wasserzeichen in dieser Hs. und in Ms. germ. oct. 352 mit Besitzereintrag für eine Entstehung dieser Hs. in Geldern. – Die genaue Herkunft des Pachtregisters ist unklar. Das Wasserzeichen der letzten Lage legt nahe, dass sich die Überschrift Ombetaelt van nyen pacht hoerende tot der stat van gelre ra anno quinto Bl. III bereits auf das 15. Jahrhundert bezieht und das Register daher nicht ra aus dem 1418 gegründeten Konvent stammt. Daneben werden die Orte Wetter (195 ), v v das Guede te dart (ebd.), Issum (195 ) und Sevelen (196 ) genannt. Lit.: BIEMANS, Nr. 9; BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 202, 204f., 212, 217, DEGERING II, S. 184f.; REIFFERSCHEID II, S. 39–41; RUH, Bonaventura deutsch, S. 185. Inhalt: r v I –III
Blätter aus einem Pachtregister (s. zur Hs.) Evangelienharmonie: ‘Das (ndl.-dt.) Leben Jesu’, S-Redaktion (Auszüge) Hyer begynt dat auentmale ons heren Ihesu Christi. Matheus Ende het geschieden doe Ihesus al dese woerde volbracht Doe sprack hi tot synen Joegeren (!): En wety niet dat nae dryen dagen paeschen sal syn Ende des menschen soen sal gegeuen werden den Joeden (Mt 26,1f.) … Ende geuet v heyldom niet den honden Noch r
1 –32
v
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
en werpet v margrieten niet voer die swyn dat sy se niet en vertreden ende v selver niet en toe rijten. 2
VL 2, Sp. 646–649; Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091 (aus Geldern Nazareth, weiteres s.d.). Die Auszüge stehen in anderer Reihenfolge, vgl. den Abdruck des S-Texr v tes auf der linken Seite bei BERGSMA. Enthalten sind Bl. 1 –27 S. 222, Z. 6 bis S. 274, v r letzte Zeile (Kap. 204–240), Bl. 27 –28 S. 4, Z. 16ff., (aus Kap. 1, Zitat aus dem Johanr–v v v nes-Prolog länger), Bl. 28 S. 6–8 (Kap. 3), Bl. 28 –30 S. 104, Z. 5ff. (Kap. 101–103), v r r–v v Bl. 30 –32 S. 190–194 (Kap. 179), Bl. 32 S. 40 (Kap. 37–38) sowie Bl. 32 S. 50 r (Kap. 48). – Das nordöstl. oen als Objektform der 3. Pers. Sg. Mask. Akk. Bl. 1 (dat hi v oen om mochte geuen …) verweist auf eine nördliche Vorlage (auch Pl., vgl. 1 u.ö.). r
r
35 –147 Johannes Brugman, ‘Leven van Jesus’/‘Devote Oefeninge’ Inden naem des vaders des soens ende des heiligen geestes. Hier begynnen punten wtten wilken wi gade sijn schuldich dancber te wesen behaluen ontellicke ander punten of gauen die den menschen van gade bewesen sijn … Hier eyndet een deuote oeffeninge der kijnsheit des middels ende des eyndes ons liefs heren Ihesu Christi na inhalt des ewangeliums vergadert van broder Johan Brugmans om beden wil eenre deuoter maget die sich daer stadelick in oeffent. r r Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096, 11 –110 (aus Geldern, Nazareth, weiteres s.d.) r v 147 –149 ‘Sendbrief Jhesus Cristus een brudegom alre oetmodiger ioncfrouwen’ Eyn deuoete epistel· Woe een bruyt Christi hoer pijnen sal hoerren brudegum gheestelicken te ghelijcken Jhesus Cristus een brudegum alre oetmodiger ioncfrouwen die gevoet wort onder die lelien· dat is den reyenen herten die daer is een exempelar alre heilicheit ende alre volcomenheit ende alre doecht· voer gesat inder begeerten hem na te volgen ouermids hem weder staen alle sunden. Ist dattu werdeste aengeuochten van houerdie· sich aen dijnen brudegum … Sich aen dinen brudegum die vol barmherticheit ende myldicheit is ende alle menschen geeren ende blijdelic ontfanget te penetencien Als hi den moerdenaer die ter rechterhant hinck die late berowenisse hadde ende kreech dat paradijs. Amen. v v Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 95 –98 (aus Geldern, Nazareth, weiteres s.d.) v v 149 –152 Exzerpte, v.a. zur Eucharistie Van den werden heiligen sacrament Merckt Alsoe duck als ghi dit doet soe suldi et hem doen tot eenre gehoechnisse (Lc 22,19, 1 Cor 11,23). Recht of hi had gespraken: Ghi sult der mynnen ende der trouwen daer by gedincken in der ic mi voer v inden doet ghegeuen heb. Daer na nam hi den kelick ende dancr ten … (152 ) … O siel des die engelen ende al dat hemelsche heer niet versadet en konnen werden te schouwen den ist een weeld dat hi mit v wonen ende cloppet ende biddet dat hi (Zeilenwechsel) ¶ ist dat die mensche sijnen vrede settet in vremden dingen Alsoe v weert da hi geen mysse en mocht hoeren des dages of in der cellen of alleen … (152 ) … Mer oec als hi is in mydden der mennihuoldicheit Ende mach hoeren den here spreken: Ic bin die heilich make mijn sanctuarie ¶ In druck in tribulacien en weset niet alte seer verworpen in der herten Mer dencket dat et te hant beter sal werden … Soe ontfinck hy voer sijn mijn weder van den menschen laster schande vermynringhe verwerpinghe Ende ten lesten den alre schentelicsten bittersten doet. Amen r r Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 159 –162 (aus Geldern, Nazareth; kürzer). Da die Parallelüberlieferung die letzten Abschnitte nicht mehr enthält, die thematisch
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1098
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inhomogen sind, handelt es sich vermutlich um Exzerpte aus einem umfangreicheren Werk. r v 153 –192 ‘Dat boeck der lelien’ (nach Bonaventura, ‘Vitis mystica’) Dit is dat boeck der lelien ende is gedeilt in vij capittelen. Dat irste capittel heeft in dat die doecht des magedoms is beteykent ende gelijket der v mateerliker lelyen … (153 ) … Al ist dat sake dat die heilige vader sunte Bernaert tot elc capittel meer woerde beseget ende heilige scrijft ende lerynge in brenget die op som steden doncker ende onbegripelic ruden menschen ende ongeleerden scinen ¶ Hyer eyndet die tafel. r Hier beghint dat boeck vander lelie der reynicheit getogen wt sunte bernarts (154 ) boeck geheiten van den blomen gemaket op die waerde: Ego sum vitis vera (Jo 15,1). Dat ierste cpittel is van der scoenheit der lelyen. Onder alle die doechden soe heeft reynicheit van een sunderlinge voerbaerheit verdient te heyten die bloem die by der lelyen beteykent wort … Dattet ouermids alsulke swaerheit van den sympelen magede niet begrepen en can werden. Tot noch soe synt die woerde des heilichs leerras sunte Bernarts wt enen boecsken dat genomet is van den bloemen Op dat ewangeli: Ego sum vitis vera. Ende wten latijn ontworpen in duytschen. Amen. r v Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1092, 151 –191 (aus Geldern, Nazareth, weiteres s.d.) vb 192 Eintrag auf dem Rest der Spalte Die ierste weerdicheit der Jonfferen is dat sy sijn brude des ewygen conyncs. Ambrosius: Wie mach enyge meere schoenheit vercieren dan des geens is. Die van den conync gemynt is Ende die geprijst wort van den richter Ende van gade ghehelicht is Altoes bruyt ende Altoes ongetrouwet. Ds goens bedinge die om veroetmoedigen die geuet gade sueten roec. r r 193 –195 Blätter aus einem Pachtregister
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1098 Jordanus von Quedlinburg, ‘Meditationes de passione Christi’, mnl. u.a. Arnswaldt 3162 – Papier und Pergament – 111 Bl. – 15 × 21,5 cm – Ende 2. Viertel 15. Jh. (Wasserzeichen) – östl. mnl. – vermutlich später Geldern, Nazareth Moderne Bleistiftfoliierung ab dem ersten beschriebenen Bl. (Bl. 58 zweimal gezählt), r r r v r die äußeren und inneren Blätter jeder Lage Pergament, Bl. 1 , 26 , 39 , 39 , 44 einfache r r rote Initialen (26 Eichel, Eichenblatt im Buchstabenkörper ausgespart, 44 Gesicht in der 40 99 Mitte), die ersten beiden ungezählten Bll. leer, LAGEN: I-1(ungez.) + 4 V + 4 VI + 109 V , möglicherweise auch hinten ein Doppelblatt herausgetrennt, alphabetische Lagenr r bezeichnung (2 a2, durchgehend bis k, ab e Bl. 41 auf jedem Blatt der Lage jeweils 3 v als Ziffer ergänzt), Reklamanten (außer 30 ); WASSERZEICHEN: Krone, Typ P ICCARD, Krone, Gr. I, Nr. 321–327, ||| 5,5–5,7 cm, Mitte nicht genau erkennbar (Bl. 2–38, 91/96), gekreuzte Schlüssel, Typ P ICCARD, Wasserzeichen Schlüssel, Gr. III, Nr. 171–310 (ca. 1417–1445), || 4 cm (Bl. 42–86), besternter Ochsenkopf, Typ P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. VII ab Nr. 111, || 3,7–3,9 cm, b: 2,9 cm (Bl. 89/98, 101–107); SCHRIFTRAUM : 9,6–9,7 × 14,6–15,3 cm, später bis ca. 16 cm, bis Bl. 40 durch Tintenlinien begrenzt, danach gelegentlich durch schwache, eingedrückte Linien, einspaltig, 26–37 Zeilen (größere Zeilendichte auf den hinteren Blättern), eine Hand, littera cursiva, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
mit Streifenrahmen, gesamter Buchdeckel durch dreifache Linien diagonal und durch fünffache Linien horizontal geteilt, vgl. Ms. germ. fol. 1027), Reste zweier Schließen. Wie Löcher auf dem vorderen Deckel zeigen, war die Hs. ursprünglich mit Langschließen versehen. v
Auf dem ersten ungezählten Blatt Eintrag: Inspice ij boeck; 38 unten am Rand: maria z z z; im hinteren Innenspiegel: gracia maria benedicte über verschmierter Tinte, darunter Buchstaben, nicht mehr sicher lesbar (Federproben?). Sprachlich verweist die durchgehende Verwendung von ‘l’ nach ‘a’ und ‘o’ vor Dental zwar in die östlichen Niederlande, doch bleibt das kurze gedehnte ‘o’ in offener Silbe überwiegend erhalten (im letzten Text häufiger ‘a’), so dass die Hs. wahrscheinlich nicht v v v in Geldern, sondern weiter nördlich entstanden ist (z. B. 2 , 7 , 103 on, one, oen für die Objektform der 3. Pers. Sg. Mask.). Mit einer littera cursiva ist auch der Schrifttyp sowie die Einbandverzierung untypisch für Gelderner Handschriften (vgl. aber Ms. germ. fol. 1027). Anhaltspunkte für die zeitweilige Zugehörigkeit zum Gelderner Bestand bietet die Notiz zum Inhalt auf dem ersten Blatt, wie sie sich auch in weiteren Gelderner Hss. findet und der mit hellbraunem Leder erneuerte Rücken (vgl. Ms. germ. qu. 1079, 1081, 1089, 1095). Jedoch ist bisher keine weitere Handschrift mit den ‘Meditationes de passione Christi’ bekannt, die die Formulierung ij boeck erklären könnte. – Inhaltlich ist die Hs. ganz auf die Passionsbetrachtung ausgerichtet. Einschlägige Exzerpte aus weiteren Werken runden die Hs. ab. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 203f.; DEGERING II, S. 185; REIFFER II, S. 41.
SCHEID
Inhalt: r v 1 –101
Jordan von Quedlinburg, ‘Meditationes de passione Christi’, mnl. Hier beghinnen die lxv articulen des lidens onses lieuen heren Ihesu Cristi Inspice et fac secundum exemplar quod tibi monstratum est in monte. Exodi xxv capitulo (Ex 25,40). Sich inwerts ende doe naden exemplar datti opten berch bewiset is. Cristus is inder heilger scrifturen een berch gheheiten … Ende inder ewicheit sonder ynde sijnre glorien te ghebruken. Dat moet ons verlenen die vader ende die soen ende die heilighe geest. Amen. { ' |
ende ouerdacht· want voel te lesen ende niet te verstaen ofte ouerdenken dat is te vergheten Ende en vordert niet seer. Got sy ghelaeft. B. 2
VL 4, Sp. 853–861, hier 857–858; Überl.: DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, Nr. 82; LIEVENS, Jordanus van Quedlinburg, S. 382; ZUMKELLER, Nr. 646c; WILLEUMIER-SCHALIJ, De LXV artikelen. RUH, Bonaventura deutsch, S. 150 nennt das Werk ‘Opusculum de passione domini’. r r 102 –107 ‘Bonaventura-Ludolphiaanse leven van Jezus’, Kap. XXVI–XXXIII
Onse here seide tot sinen iongeren: Staet op en laet ons gaen van hier tot mijnre passien· tot mynen anxt ende tot der scheidinghe van deser werlt. Ende soe wi na my comen wil die sal sijns selues lochenen· ende sijn cr &(!, vgl. Mt 16,24) Ende bid hem dat hi di van sijnre syden niet en laet scheiden ... Ende onse here en· niet sonder medeliden ende suchten. Vgl. DE BRUIN, Tleven ons heren, S. 151, Z. 25 bis S. 163. Zu Überl. u. Lit. vgl. Berlin, r v SBB-PK, Ms. germ. qu. 1091, 171 –271 (aus Geldern, Nazareth).
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Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1099 r
107 –109
v
Heinrich Seuse OP, ‘Horologium sapientiae’, mnl., Kap. 14 (gekürzt) und Abschnitt aus Kap. 15 Van den roesen gaen wi totten roesen· ende laten violetten om dat wy lelien plucken willen Als wi vanden bloyenden doechden der heilighen tot uwer [passien] bloyender passien O velt rose Rose sonder dorne ewighe wisheit anderwerf mit groter begheerten tot v die oghen ons herten kieren … & &· soe riep ic tot mynen vader ende seide: Mijn got mijn waer (!) & (vgl. Mt 27,46/Mr 15,16) nochtan waest die wil des soens (bricht ab). 2 VL 8, Sp. 1109–1129. Der Text entspricht VAN DE WIJNPERSSE, S. 112, Z. 28 bis S. 113, Z. 7, S. 114, Z. 18 bis S. 119, Z. 3 u. S. 123, Z. 26 bis S. 124, Z. 8 (vermutl. andere Übersetzung/Redaktion); Überl.: HOFFMANN (ohne diese Hs.).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1099 Thomas Hemerken von Kempen, ‘Orationes et meditationes de vita Christi’, mnl. Arnswaldt 3163 – Papier (Bl. 88 Pergament) – 173 Bl. – 14 × 20,7 cm – 4. Viertel 15. Jh. r – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Initialen, v.a. 161 ) r
r
Moderne Bleistiftfoliierung (Bl. 30 zweimal gezählt, Blatt nach 66 ausgelassen), 1 , 88 , r v 24 33 80 87 96 161 verzierte Initialen, 172 leer, LAGEN: 3 IV + V + 6 IV + IV-1 + IV+1 + 160 172 8 IV + VI , wenige Reste einer alphabetischen Lagenzählung (bei der vorletzten r Lage wäre u erreicht, 161 folgt z1), WASSERZEICHEN: mehrere Exemplare eines got. P mit Kreuz, gespaltenem und durchstrichenem Schaft (P ICCARD, Buchstabe P, Gr. XII, nicht vor 1470), || 2,4 cm (1ff.), 2,7 cm (Bl. 29), 2,2 cm (Bl. 50), 2,35 cm (Bl. 51, 55, 89, 96, 166/167); Wappen mit Kreuz, Diagonalen im Mittelfeld (Typ BRIQUET, Nr. 1038– 1041, jedoch mit den Binddrähten innerhalb des Motivs wie Nr. 1043, datiert zw. 1461 u. 1473), || 2,1 cm (Bl. 25ff., 137, 140/141, 144ff.); Hund mit Kreuz (wie P ICCARD, Wasserzeichen Vierfüßler, Gr. VII, Nr. 1460–1496, ab 1482, ähnl. Nr. 1487, || 2,2 cm; ein weiteres, nicht bestimmtes Motiv (Bl. 66/72, 68/69, 73, 80); SCHRIFTRAUM : zumeist 9,5 r × 15,9 cm, durch Tintenlinien begrenzt, 26–38 Zeilen, einspaltig, zwei Hände, Hd. 1: 1 – v r r 160 , Hd. 2: 161 –172 , littera hybrida (Abkürzung dat durch d3 und –heit durch –h3, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld durch Kreuzlinien, Raute und Diagonalen geteilt), Reste zweier Schließen. Bl. 153 mit beschriebenem Papier ausgebessert (beschriebene Seite aufgeklebt). Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 202, 205f., 218; DEGERING II, S. 185; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, Nr. 68; REIFFERSCHEID II, S. 42. Inhalt: r v 1 –160
Thomas Hemerken von Kempen, ‘Orationes et meditationes de vita Christi’, mnl. Een gebet om den menschen te verwecken gade te lauen om sijnre goetheit wil ende te dancken dat hi ons geschapen heuet Here mijn god Ic begeer v te dancken ende te lauen want om te lauen ende te dancken ic mi geschapen ende gemaect kenne. Doet op mijnen mont in uwen laue … God si alle wege gedanct ende gelauet. God si eer cracht ende macht in ewigen tyden der tyden.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Amen. (rot unterstrichen:) Als wi des heren wijnperse treden Soe laet ons swigen ende syn te vreden. Al ist mit liden ende tegenheit Ewich loen is ons bereyt. Een aue Maria. 2
r
VL 9, Sp. 862–882, hier 866; Überl.: B ODEMANN-KORNHAAS. Bl. 88 beginnt Buch II. v Bl. 87 schließt Buch I mit einem Zusatz: … Dat gi dan mit hem moget opuerstaen inder ewiger glorien Amen. Deo gracias. Den sijn sonden leet sijn ende rouwen Die com sekerlic onder dat heilige cruce tot onsen lieuen here den bermhertigen god ende bid aflaet r al sijnre sonden. God wilt hem al vergeuen al hed hi al (88 ) alder werlt sonden gedaen. God heb lofft. r r Ps.-Ambrosius, Passio sancti agnetis, Epistola I,3 (PL 17, 813–819), 161 –172 mnl. Van sunte Agneten der heiliger Joncferen Ambrosius een knecht Christi. Schrijue den heiligen ioncfrouwen den hoechtijdeliken dach der heilichster maget laet ons hoege begaen hier af moeten die salmen luden … v (169 ) dat lijcham Emerencianen der heiliger maget ende begrouent bij den acker der alre salichster ende heilichster ioncfrouwen Sunte Agneten r (170 ) Een exempel vanden clede dat oer gebracht wart Doe die heilige name Sunte Agnete vermeerret wart doer in voel stedelen der werlt· quam een eertsche bisscop die stichen ende tymmeren wolde een munster in der eeren der heiv liger ioncfrouwen Sunte Agneten … (170 ) … geheelicken van allen an slaen alre hande. (rot:) Een exempel van eenen geisteliken persoen. (braun:) Het geschieden van enen geesteliken persoen dei mit sunderlinger mynnen voer ander menschen vuerychlick lief r hadde Die heilige ioncfrouwe Agnete … (171 ) … doe sij dit geseecht hadde verscheen si van sijnen ogen. (rot:) Een exempel van eenen wreden borger. (braun:) Een borger was te roemen seer rijck ende mechtich ende nochtant miet af en liet te woeden als een wolf … v (171 ) … daelden hij oen weder neder ende in corter tijt daer na sterf hij ende gaf gade sijn siele (bricht ab). Lit.: DESCHAMPS, Handschriften van ‘Der sielen troest’, S. 165; Überl.: ’s-Gravenhage, va v Mus. Meermanno Westreenianum 10 E 15 (olim Nr. 56 [?], Inv. 142), 114 –120 ; Hoer v ven, Sem. Bovendonck, o.S., 287 –326 ; Wolfenbüttel, Herzog-August-Bibliothek, Helmst. 704, 121–129 (nach RUH, Bonaventura deutsch, S. 148. Einem Hinweis der BNM zufolge kommt diese Übersetzung nur in dieser Hs. vor).
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100 Tagzeiten, mnl. Arnswaldt 3164 – Papier und Pergament – 217 Bl. – 15 × 21 cm – ca. 1460–1480 (Wasserzeichen) – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag) Moderne Bleistiftfoliierung ab dem ersten beschriebenen Blatt, Pergament jeweils in der r r r Lagenmitte (gelegentlich nur ein Bl.), Bl. 1/12 u. 41/49 auch als äußeres Bl., 1 , 41 , 92 , v r 114 , 169 verzierte Initialen, Buchstabenkörper blau; Bl. 46 lederner Blattweiser; zweir–v r–v (ungezählt) 12 22 31 + VI + V + V-1 + tes, ungezähltes Blatt, 40 u. 217 leer, LAGEN: II-1 40 49 139 148 198 208 217 V-1 + V-1 + 9 V + V-1 + 5V + VI-2 + V-1 , WASSERZEICHEN: zwei Ausführungen eines got. P mit gespaltenem und durchstrichenem Schaft, Typ P ICCARD, Buchstabe P, Gr. XIII, erste Hälfte, Querstrich bei der zweiten Ausführung vorn im letzten halben cm etwas nach oben versetzt, || 3,75–3,8 cm, Abstand der Schaftspitzen ca. 0,9–1 cm, abweichende Ausführung Bl. 140/148 u. 203/205, || 3,85–4 cm, SCHRIFTRAUM : 9,1–10 × 14,5–15 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, gelegentlich auch Zeilenli-
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niierung sichtbar, einspaltig, 26–31 Zeilen, eine Hand, rubriziert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld diagonal geteilt, vorne Mittelfeld im oberen Streifen ebenfalls diagonal geteilt), Reste zweier Schließen. Eintrag auf der recto-Seite des ersten, ungezählten Blattes: Dit boeck hoert te Nazareth bynnen Gelre (darunter die Akzessionsnr. und die neuzeitl. Signatur, Arnswaldt-Nr. im vorderen Innenspiegel), auf der verso-Seite des ersten Blattes klein mit Bleistift: --14. v r v 15 oben am Rand eingedrückte Notiz, unleserlich, 37 an der Seite dinxdach, 38 unleserl. (vermutl. Wochentag). – Inhaltlich auffällig ist das Fehlen der Texte zu Marienfesten (ehemals in einer separaten Handschrift?). Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 201; DEGERING II, S. 185; REIFFERII, S. 42–43.
SCHEID
Inhalt: r r 1 –205
Tagzeiten verschiedener Feste und Heiligentage (Auswahl, Auszüge) r v 1 –3 Opten heiligen paesche auent Ter irster vesperen an Alleluya alleluya (rot:) p (braun:) Laudate dominum omnes gentes (Ps 116) (rot:) ad mgt (braun:) IN der vesperen des sabaoths die daer luchtet inden irsten dach der weken doe quam Maria Magdalena ende die andere Maria om te sien dat graf alla (rot:) col (braun:) Got die den weder gebaren wtten water ende den heiligen geest oplaket den inganck des hemelschen rijcks vermeerre allewege in dijnen dienre die genade die du gegeuen hebste Op dat die daer gereynicht sijn van allen sunden· niet berouet en moeten werden van enigen betrouwen Ouermits (rot:) Vidi aqua te duysche (braun:) IC sach een water wtgaende vanden tempel ter rechter sijden· alla (rot:) vers (braun:) Inden dage mijnre verrisenisse seecht die here alla sal ic v versamen die rijcken ende op v storten een reyn water alla (rot:) Inuitatorium (braun:) Alleluya alleluya alleluya venite (rot:) Anti (braun:) IC bin die ic bin ende mijn raet en is niet mitten boesen· mer in die ewe des heren is mijnen wil alla (rot:) psalmus (braun:) Beatus vir (Ps 1) (rot:) an (braun:) Ic heb v gebeden mijnen vader alla hi heeft mi die heidenen gegeuen in erffenisse (1 ) alla Quare fre (Ps 2) (rot:) an (braun:) Ic sliep ende ic kreech vake ende ic ontspranck ende die here heuet mi ontfangen alla (rot:) psalmus (braun:) Domine quid (Ps 3) versikel Die here is verresen alsa Als hi v voer seide alla (rot:) Marcus ewangelium (braun:) Inder tijt Maria Magdalena Marie Iacobe ende Salome die cochten waelruekede salue op dat si Jhesus solden saluen ende dat daer nae volcht (rot:) Gregorius Omelie (braun:) Alre liefste broeders gi hebt gehoert dat die heilige vrouwen die den here gevolget waren ten graue mit wael rukenden cruden gecomen sijn … dat daer geschiet is op dat wi dincken moegen den naevolgende wat ons noet is te doen (rot:) Respon (braun:) Die engel des heren daelden neder vanden hemel ende toetredende afweltenden hi den steen ende sat daer op Ende seide den vrouwen: En wilt niet ontsien want ic weet dat gi den gecruysten suect· tehant is hi verresen comt ende besiet die stede daer die here gelacht was alla (rot:) vers (braun:) Die engel des heren heuet gespraken den vrouwen seggende: Wien suecti· of gi Ihesum suect r Tehant (rot:) Ander lex (2 , braun:) Hier om wi di daer geloeuende sijn in hem die daer gestoruen is ist dat wi veruult werden mit roeke der doechden den here mit gerechen gueden werken sueken Soe comen wi voerwaer tot sijnen grauen mit waelrukenden cruden … wat bider luchter sijden· dan die tegenwordige leuen (rot:) R (braun:) Die engel des heren heuet den vrouwen toe gespraken seggende: Wien suecti of
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
gi Ihesum suect tehant is hi verresen Comt ende siet all alla Siet hi sal v voergaen in Galileen daer suldi oen sien soe als hi v gesacht heuet (rot:) Ander lex (braun:) Hier af is gescreuen: Sijn luchterhant is onder mijn hoeft ende sijn rechter hant sal mi omhelsen (Cn 2,6 od 8,3) Hier om want onse verloeser ouerleden was die gebrekelicheit des tegenwordigen leuens Soe sat mit recht die engel in der rechter sijde v … (2 ) … mer op wi waerachtelicken spreken soe seg ic oer feest ende der onser (rot:) R (braun:) Sve ouergeleden was die dach der hoechtijt soe hebben Maria Magdalena ende Maria Iacobe ende Salome duerbaer waelrukende saluen gecocht of dat si comende Ihesum solde saluen alla a (rot:) vers (braun:) Ende al vroech op een der dagen vander weken quamen si ten graue als die sonne opgegaen was Op dat (rot:) Tedeum (braun:) Dy got lauen wi etc (rot:) Versikel (braun:) Die here Ihesus verrese op vanden [doet] graue alla Die om ons hinge inden hot alla (rot:) Totter laudes Antif (braun:) Die engel des heren daelden neder van den hemel ende toetredende afwentelden hi den steen ende sat daer op alla alla (rot:) Antif (braun:) Ende siet grote eertbeuinge is daer geschiet want die engel des heren daelden neder vanden hemel alla (rot:) an (braun:) Mer sijn aensicht was als een blixem sijn cleder blijncten wit als die snee alla Mer van vresen des engels sijn die hoeders beanxt ende si sijn geworden als die doden alla (rot:) Antif r (braun:) Mer die engel (3 ) antworden ende seide den wijuen: Wilt niet ontsien want ic weet dat gi Ihesum suectet alla (rot:) Op b (braun:) Ende al vroech opten iersten dach der weken quamen si totten graue als die sonne recht opgegaen was alla (rot:) Col Got die in desen tegenwordigen dach ouermits dijnen eengebaren soen opgelaten heues den toeganck der ewiger ewicheit mit verwinninge des doets wil onse begeerten die du voercomende to geestes ons oec helpende vervolgen· ouermits (rot unterstrichen:) Item in allen getijden (ohne Unterstreichung:) Dit is die dach den die here gemaect heuet· laet ons daer in hoechlic vervrouwen ende verblijden alla (unterstrichen:) Coll priem tercie vers (ohne Unterstreichung:) Wy bidden di almechtige got gijf ons dat wi oeffenen die hoecheit der verrisenisse des heren ouerenige des geestes· opuerstaen moeten vander doet der zielen Ouermits (rot:) Col (braun:) Wy bidden di almechtige gijf ons dat wi die oeffenen die hoechtijt der verrisenisse des heren· wilt verenigen dat wi verdienen moeten ontfangen die blijtscap onser wtreckinge Ouermits den (rot:) Collecte (braun:) Wy bidden di almechtige got dat wi die bekant hebben die genade dijnre verrisenisse des heren op verstaen moeten ouermits mynne des geestes vander doet der zielen Ouermits den seluen (rot:) Ter ander vesperen (braun:) Alleluya alla alla Dit is die dach etc. (rot:) vers (braun:) v Be(3 )liet den here want hi guet is want inder ewicheit is sijn bermherticheit (rot:) vers (braun:) Onse paesschen Christus is geoffert· laet ons werscappen in ongegesten brode der suuerheit ende der waerheit (rot:) Tot Mt (braun:) Ende si seiden tot malcanderen: Wie sal ons den steen af doen vander doeren des graues a (rot:) Col (braun:) Here doe af die hantvestinge die bescreuen is inder ewen der sunden wilc du in ons ouermits gotlicke verborgenheit der hoechtijt van paesschen wtgedaen hebste ouermits verrisenisse dijns soens Die mitti leuet Complet a a a (rot:) Tot nunc (braun:) All die here is verresen alla Soe als hi v ghesacht heuet alla (rot:) Col (braun:) Wy bidden di almechtige got gijf dat wi inder verrisenissen ons heren Ihesu Christi waerachtelic deel ontfangen moeten per v v Es beginnen Texte auf folgende Anlässe: 3 Ostermontag – 8 erster Sonntag nach Ostern v v r – 10 zweiter Sonntag nach Ostern – 11 dritter Sonntag nach Ostern – 13 vierter Sonnr r v tag nach Ostern – 14 Ambrosius (4.4.) – 15 Maria Aegyptiaca (9.4.) – 15 Georg (23.4.) r r v – 16 Markus (25.4.) – 16 Philippus und Jacobus (1.5.) – 19 Kreuzauffindung (3.5.) –
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22 Johannes ante portam latinam (6.5.) – 24 fünfter Sonntag nach Ostern – 25 Himv r melfahrt (mit Vigil) – 31 sechster Sonntag nach Ostern – 32 ander sonnendach (?) – v v 32 –39 Pfingsten. Rest der Seite leer. Die Texte zu den einzelnen Anlässen sind unmittelbar hintereinander geschrieben. Da die einzelnen Bestandteile bisher nicht näher untersucht sind, wurde der Abschnitt zu Ostern fast vollständig wiedergegeben, um erste Anhaltspunkte für die Einordnung zu geben. Da die Initien nur wenig aussagekräftig sind, erübrigt sich die Angabe für jedes Fest. Der Umfang der jeweils angegebenen liturgischen Gebete ist unterschiedlich. r/v 40 leer r v r 41 Trinitatis – 45 Fronleichnam (mit Texten für die Tage bis zur Oktav) – 54 Johannes v r Baptista (24.6., mit Vigil) – 59 Petrus und Paulus (29.6., mit Vigil) – 69 Kirchweihe – r r r 75 Maria Magdalena (22.7., mit Vigil) – 81 Jacobus (25.7.) – 83 Petrus ad vincula r v r r (1.8.) – 85 Laurentius (10.8.) – 90 Bartholomäus (24.8.) – 92 Augustinus (28.8.) – 100 v Decollatio Johannes Bapt. (29.8.) – 104 Mariae Geburt (8.9., nur Lesungen in der Okv r r tav) – 108 Kreuzerhöhung (14.9.) – 109 Cornelius und Cyprian (14.9.) – 113 Mariae r v Geburt (Lektionen der Oktav) – 114 Lambert (17.9.) – 114 Matthäus (21.9., mit Vigil) r v v v – 17 Mauritius (22.9.) – 119 Michael (29.9.) – 125 Hieronymus (30.9.) – 127 Remir r r v gius – 132 Dionysius (9.10.) – 135 Victor (10.10.) – 139 Lukas (18.10.) – 140 11 000 r r Jungfrauen (21.10., mit Vigil) – 146 Severin (23.10.) – 147 Simon und Judas (28.10.) – v r v 148 Quintin (31.10.) – 149 Allerheiligen (1.11., mit Vigil) – 156 Martin (11.11., mit v v v Vigil) – 162 Elisabeth (19.11.) – 166 –168 Clemens (23.11.). Rest der Seite leer. r v 169 Hier begynt dat comunio vanden apostolen als ment heelt doert Jaer – 171 v v Gedenktag eines Märtyrers – 175 Gedenktag mehrerer Märtyrer – 184 Gedenktag einer r r Jungfrau – 185 Gedenktag aller Jungfrauen – 186 Gedenktag mehrerer Jungfrauen – v r v 190 Petrus (Stuhlfeier, 22.2.) – 193 Matthias (24.2., mit Vigil) – 193 Gregor der Große r v r v (12.3.) – 195 Gertrud (17.3.) – 195 Benedikt (21.3.) – 195 Gründonnerstag – 199 r Karfreitag – 202 Karsamstag. Der folgende Text schließt unmittelbar an. r v 205 –209 Magdalena von Freiburg, Litanei vom Leiden Christi Die voer reden (rot unterstrichen:) Dese naevolgende letanien heuet gemaect een deuoet heilich mensche van genaden ende ingeuinge des heiligen geestes genoemt Magdalene Ende tot meere waerheit die wonden ons lieuen heren aen oeren handen ende voeten ende inder sijden gelic als Sunte Franciscus Ende die wonde der sijden vloeden van blode al vridach· des noch een waerachtich teyken is in enen doec die bloedich is. Op een tijt quam die suete Ihesus tot oer deser ioncfrouwen ende apenbaerden oer ende sprack: Lese mi die v letanien van mijnen lijden soe (205 ) saluestu mi mijn wonden. Daer bi mach men merken woe geneem si onsen lieuen heer sijn. Men mach se spreken voer al saken ende droefnisse ende lijden Ende voer al menschen si sijn doet of leuende of voer ons seluen. Mer dat leste vers salmen verwandelen aldus: Here ontferme di ouer mi of ouer si of ouer hem waer voer dat men se lesen wil Ende wie se mit ynnicheit leset ist sijnre zielen heil hi wort verhoert ende verkriget groete genade daer van· want het is dat nutste gebet dat die mensche vanden lijden ons heren lesen mach. (rot:) Die letanien vanden lijden Christi (braun:) Here ontferme di onser Christe ontferme di onser Heer ontferme di onser ende verleen ons cracht onser zielen wtwendich nae dijnen alre liefsten wille. Amen. Got hemelsche vader … Doer dat gebet al dijnre wtuercarenre ende oer verdienst· ende die sijn ende vmmer sullen in hemel ende in eerden Ontferme Dattu ons geueste allet dat des ons noet is te siele ende te liue des bidden wi di heer. Amen.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
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VL 5, Sp. 1117–1121 (ohne Erwähnung der Litanei); Überl: STOOKER /VERBEIJ II (14 r Einträge zur Litanei im Register), außerdem Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 29, 117 – v r 121 (Bl. 1 Besitzereintrag … suster magdalena gebalen …, Initialschmuck ähnlich den Gelderner Hss.) v 209 Gebet zur Kollekte
Totter collect Wy bidden di here gijf den leuendigen dijn gotlicke genade Ende allen geloeingen zielen die ewige ruste Ende der heiliger kerstenheit dijn gotlicken vrede … Ontbermdi genadelic ouer ons ende vergijf ons al onse misdaet Ende gijf ons volherdinge in allen gueden werken Ouermits Christum onsen heer. Amen. v Dieses Gebet folgt auch Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 29, 121 auf die ‘Litanei vom Leiden Christi’ (Abschluss?). r r 210 –212 ‘Die geistliche Klause’ Dit is een van eenre geestelicker cluysen. Nota Een inwendich gotschouwende mensche die geern een enich leuen leiden wil die sal wonen indusdanigen cluse. Die steen vander clusen sal wesen dat wtwendige lijden ons heren Ihesu Christi ende sijn heilige passie … Ende als si benauwet wort inder clusen ende oer die cluse een verdriet is Soe sal si des sueten Jhesus gedincken ende der clusen des cruces Soe salt oer al suete werden ende comen tot enen gueden eynd. Amen. 2
VL 2, Sp. 1166–1167 (Unterschiede in der Ausdeutung gegenüber den übrigen behanr r delten Fassungen), Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 29, 65 –67 (s.o., VL). r
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212 –216 ‘Van ceders tabernakel’ Merkelicke leeringe vander passien Christi IC bin swart Mer seer schoen als die tabernacule van cedro (Cn 1,4). O dochter van Iherusalem· sich aen gemynde ziele mynne dijnen claren brudegom Jhesum Ende en wil di niet verwonderen dat hi nv bleec of bruyn is want die sonne der vueriger mynnen heuet hem verbarnt … Dan saltu mitten choren der engelen staen ende mitten scare der Joncfrouwen Ende mit dat geselscap alre heiligen den blijden coninck alre blijdelicste singen den sueten sanck van Syon: Dy got laue wi etc (Beginn der Litanei). r r Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 29, 58 –62 (s.o.); ’s-Gravenhage, KB, 133 F 17, r r 203 –207 , 1479, aus Amsterdam, St. Maria Magdalena (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 34); r r olim Gaesdonck, CA, 16, 165 –204 , ca. 1510, aus Arnhem, St. Agnes (STOOr r KER /VERBEIJ II, Nr. 145); St. Petersburg, BAN, XX.I.XLVIII, 182 –188 , ca. 1500–1550, aus ’s-Hertogenbosch, Regularissen St. Gertrudis (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 630). Die Bezeichnung des Textes habe ich aus der Beschreibung der BNM übernommen.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337 ‘De beatitudine’ u. ‘De divinis moribus’, mnl.; Thomas Hemerken von Kempen, ‘Orationes et meditationes de vita Christi’, mnl. Papier und Pergament – 262 Bl. – 14,5 × 21,3 cm – 1489 – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag) r
Mal. Foliierung in röm. Ziffern in der Mitte des oberen Randes bis 85 , moderne Bleistiftfoliierung (ein Bl. nach 117 ausgelassen); nur das erste, ungezählte Bl. Pergar v r r ment, Bl. 1 , 85 , 90 , 100 verzierte Initialen (vgl. Ms. germ. qu. 1080), Bl. 100, 155, 178, 206 u. 228 lederne Blattweiser, heute abgerissen (zu Beginn der ‘Orationes et me-
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337
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ditationes’, inmitten von I,2, 18 u. 26, zu Beginn von II,1,1 u. II,1,11); LAGEN: 8 V + 89 99 122 222 258 V-1 + V + 3 IV + 10 V + 3 VI , alphabetische Lagenzählung bis 99, Neubeginn ab Bl. 100, in beiden Fällen die ersten beiden Lagen als Groß- und Klein-a gezählt; WASSERZEICHEN: bekrönter Stern ähnl. BRIQUET, Nr. 6110 u. 6112 (v. 1480 bzw. 1484), || 2,2–2,3 cm (Bl. 4–115), in einigen Fällen 2,75–2,8 cm (Bl. 11/20, 14/17 u. 15/16, vgl. Ms. germ. qu. 1080), got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft, ähnl. PICCARD, Buchstabe P, Gr. VIII, || 2,2–2,4 cm, Abstand der Schaftspitzen: ca. 0,8–0,9 cm (Bl. 117–203), || ca. 1,95–2,1 cm, Abstand der Schaftspitzen: ca. 0,9 cm (205/209, 213/222, 228ff.), aber auch 0,6 cm (215/220, 225/232, 226/231); SCHRIFTRAUM : 8,8–9,2 × 14,5–15,2 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, gelegentlich auch die erste und letzte Zeile markiert, v einspaltig, bis 99 25–29 Zeilen, danach 31–34 Zeilen, eine Hand, rubriziert, EINBAND: Holzdeckel, nur der Rücken mit weißem Leder bezogen, darauf folgende Stempel in unsystematischer Anordnung: Adler, SCHUNKE I, S. 12, Nr. 289, Hase, SCHUNKE I, S. 129, Nr. 2 und Rosette, SCHUNKE I, S. 264, Nr. 381. Streicheisenlinien und Stempel auf dem Rücken legen nahe, dass das Einbandleder vorher anderweitig verwendet war. Innenspiegel Pergament; hinten sind noch zwei nachmal. Bll. eingebunden. Vorn sind verschiedene neuzeitliche Angaben zur Hs. eingeheftet, darunter die Beschreibung des Antiquariats. r
Einträge 1 : Dijt boeck hoert te Nazareth bynnen Gelre den susteren int gemeyn (einige Zeilen darunter:) voer aen Thomas van Aquinen boexken (neue Zeile): Een gebenedie ende danck boeck. Im vorderen Innenspiegel die Akzessionsnr. 1904/110. Für die auf den Zetteln aufgrund der Provenienz geäußerte Vermutung, die Hs. habe zum Arnswaldtschen Nachlass gehört (vgl. auch DEGERING), gibt es keinen weiteren Anhaltspunkt. v Schreibereinträge 99 : Een ynnige Aue Maria voer den scriuer propter deum. (vgl. Ms. v r germ. qu. 1080, 236 ff.) u. 258 : Int iar ons heren M cccc en lxxxix wart geeynt dit boec op S Valentijns dach. Een Aue Maria vm god. Die Handschrift steht in engem kodikologischen Zusammenhang mit der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080. In beiden Handschriften kommt als Wasserzeichen der bekrönte Stern in denselben Abmessungen vor, wahrscheinlich auch das got. P vom v Typ P ICCARD, Buchstabe P, Gr. VIII. Der Initialschmuck ist verwandt, vgl. z.B. 100 mit r v v Ms. germ. qu. 1080, Bl. 129 u. 186 . Der Schreiber, der Ms. germ. qu. 1080, 253 einen Vermerk hinterlässt, dürfte auch für diese verantwortlich sein. Zudem stammt der Eintrag im vorderen Innenspiegel jeweils von derselben, etwas jüngeren Hand. Lit.: BNM; BRECHT, S. 12–15 (Handschriftenbeschreibung); COSTARD, Predigthandschriften, S. 201, 205f. u. 218; DEGERING II, S. 230; Beschreibung von Kurt Vogtherr für die Akademie der Wissenschaften. Inhalt: r v 1 –56
Thomas von Aquin zugeschrieben, ‘De Beatitudine’, mnl. Hier begynt S Thomas van Aquinen boexken van gade kennisse mynne gebruken geeninge laue dancberheit ende mede vrolicheit der saliger zielen Salich sijn o here die in dinem huse wonen (Ps 83,5). Dat huys gads is die ewige salicheyt die elc mensce natuerlic begeert Als s Augustinus seget welcke salicheit gelegen is in die kennisse gads ende mynnen ende gebruken ende enigen ende lof … opdat die oueruloedicheit dijnre glorien geapenbaert moet werden van ewen tot ewen. Amen. 2
VL 1, Sp. 648–650; Ausg.: BRECHT, S. 63–147 (lat. und mnl. Text), weitere s. VL; ra vb Überl.: ’s-Gravenhage, KB, Cod. 76 J 11, 65 –108 , 2. H. 15. Jh., Amsterdam,
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Regularissen St. Maria Magdalena (BRECHT, S. 9, RUH, Bonaventura deutsch, S. 258f.; AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 265, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 32); Kopenhagen, r v KB, Th. 8° 31, 1 –107 (BRECHT, S. 9, BORCHLING II, S. 10f.; AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 256–257); R. LIEVENS, Rez. der Arb. v. Brecht, TNTL 90 (1974) 379– 385 nennt außerdem: Leiden, UB, Letterkunde 1031, fol. 1 (S. 380f.; AXTERS, Biblior v theca Dominicana, S. 269 mit Blattangabe 18 –60 ); Amsterdam, UB, V J 10, 125b, wahrscheinlich Holland, ca. 1430 (S. 381; AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 256); v r Exzerpte enthält London, British Museum, Add. 39643, 190 –196 , 15. Jh. (LIEVENS, a.a.O., S. 381, heute British Museum). Ein Exemplar befand sich früher im BarbaraKloster Delft (MOLL, S. 40; LIEVENS, S. 381); zwei weitere waren noch im Jahr 1850 in Frenswegen (MEINSMA, S. 256, Nr. 63 u. 67, LIEVENS, S. 381); obd. Überl. s. VL.; Lit.: AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 256–257 (zu dieser Hs.); RUH, Thomas von Aquin, S. 361f. v v 56 –60 David von Augsburg, ‘De exterioris et interioris hominis compositione’, Buch III, 4. Processus, 3. Kap., mnl. De vierde staet is die staet der tribulacien ende des strydes ende der tribulacien daer die mensche mede geproeft wort … Ende aldus wart den kinderen van Israel inder woestenien irste daz hemelsche broet gegeuen ende namaels worden si vermoyet in lange wege ende stryde. Lit.: RUH, David von Augsburg, S. 80f. v
v
60 –83 Thomas von Aquin zugeschrieben, ‘De divinis moribus’, mnl. Hir begijnt een ander boexken des seluen s Thomas worden godlike manyeren Weest volcomen als v hemelsche vader volcomen is (Mt 5,48). Inder heiliger scrifturen ende wort ons niet onmogelics geraden of gebaden. In desen woerden ons heren Ihesu en sijn ons die godlike wercke of die godlike gewoente geen gebade … hi alleen vergeuet die sonden hi alleen weet die tijt des wttersten ordels· hi alleen wetet getal der geenre die vercaren sijn. Gebenedijt si god altijt. Amen. 2
VL 2, Sp. 179–180; Ausg.: BRECHT, S. 17–62 (lat.-mnl. Synopse); Überl.: ’s-Gravenra va hage, KB, Cod. 76 J 11, 110 –127 , 2. H. 15. Jh., Amsterdam, Regularissen St. Maria Magdalena (BRECHT, a.a.O., S. 9, RUH, Bonaventura deutsch, S. 258f., v r STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 32); Kopenhagen, KB, Th. 8° 31, 107 –151 (BRECHT, a.a.O., S. 9, BORCHLING II, S. 10f., RUH, Bonaventura deutsch, S. 258f.; AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 268); R. LIEVENS, Rez. der Arb. v. Brecht, TNTL 90 (1975) 379–385 nennt außerdem: Leiden, UB, Letterkunde 1031, fol. 1 (S. 380f.; vgl. AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 269); Amsterdam, UB, V J 10, 125b, wahrscheinlich Holland, ca. 1430 (S. 381, vgl. AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 256); Frühdruck Utrecht 1535 (NIJHOFF/KRONENBERG Nr. 718, zweiter Teil, 18aff.) (S. 381). v r 83 –84 Ermahnung, sich um Unvergängliches zu bemühen Die ewige god heuet altoes wat ewichs in alle sijn wercken ende van sijnre ewiger puerre r guetheit soe heeft hi alleen den menschen onder alle creaturen· onder den he(84 )mel tot ewigen geschapen … Als dat die almechtige ewige got van allen goeden wercken van hem seluen· ende sonder eynde ende sonder beginne gelaeft moet werden. Amen. r r Register zu den voranstehenden Werken 84 –85 Hier begynt die tafel van s Thomas van Aquinen boexken Vander kennisse gads ouermids god dat irste capitel … woe dat wi gade in allen dingen
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1337
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niet volgen en mogen ¶ Explicit ¶ een aue [God besorget alle creaturen] God en is geen wtnemer der personen. Der folgende Text schließt unmittelbar an. r v 85 –88 Gebete und Betrachtungstexte zu dem Weihnachtsmessen r
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85 –86 Dit salmen lesen (185 ) en kersnacht ter irster missen Dt is die alre heilichste ende salichste vre In welken Christus is voert gecomen vanden ioncferlicken buyc Als een brudegom van sijnre slaepcamer … ende di alre glorioeste in der ander begoerten moet sekerliken ende …lichliken contemplieren. v v 86 –87 Ter ander missen God gruet v selige ioncfrou Maria die in deser nacht biste geworden een moder wynnende den soen ende den eengebaren gads soen wolde werden gebaren voer die selicheit der werlt … Ende na di die daer biste nym hape in deser armoeden ende ellendicheit. v v 87 –88 Ter hoemissen IC gruet di mynlike kijnt Ihesus huden gebaren vor ons screyende inder cribben in deser sterflicheit. O conync der glorien die daer biste neder geclomen in die alre meeste armode deser werlt … dat wi ouermids hulpe dijnre gracien moten werden geuonden in der formen die mitti is onse substancie Een herre Ihesus Christus. Amen. Zu den einzelnen Abschnitten gehören verschiedene Gebete, darunter auch Psalmen (nur angedeutet, Ps 102 u. 117 zum ersten Abschnitt, Ps 143 u. 145 zum zweiten Abschnitt, dabei ist die erste Angabe in Ps 22 korrigiert. Im dritten Abschnitt wird auf das canticum für Freitag verwiesen, vgl. Ms. germ. qu. 1173, und auf das Tedeum). Im ersten Text sind mit roter Tinte auch die lat. Textanfänge genannt (salve puer amabile, aue rex gloriae, v r v v b b 95 , 96 ). – Überl.: Initiengleich zu 86 –87 sind Leiden, UB, BPL 2145, 189 –190 , v v b a Übers.: Inder andere missen inder dageraet lux fulgebit u. zu 87 –88 ebd. Bl. 190 –191 Totter hoger missen Puer natus est (Inc.): Gegruet systu mynlike kyndeken ihesus huyden geboren voer ons scriende inder wiegen … (andere Übers.?) aus Venray, Jerusalem oder Maaseik, St. Agnes (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 844, 1232). Hinweis bei VERSCHUEREN, v r v v Handschriften afkomstig …, S. 715; Brüssel, KB, II 279, 26 –30 entspricht Bl. 86 –87 r v u. 34 –37 (Übers.: Dit is opten heiligen kersdach ter homissen een seer schoen suverlick v v gebet met aendacht) 87 –88 (dazwischen zwei thematisch ähnl. Gebete wie in dieser Hs.), ca. 1530, aus Hasselt, Tertiarinnen St. Catharinadal (MEERTENS VI, S. 153f., v r v STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 568); Leiden, UB, Ltk. 323, 167 (zu 85 –86 , LIEFTINCK, Codicum … I, S. 159); MEERTENS I, S. 99. v r 88 –90 Gebet zu Jesus (‘Jesu Hütchen’?) Vanden honichuloyende naem Ihesus Jhesus alre ontfermhertichste ontfermt v mijns armen sonders. Ihesus alre genadichste ontfanget mi als een vader sijn kijnt. Ihesus alre sachtmodichste ende versmade mi om mijn sonden niet … Ihesus alre vrolicste ruste voget onse herten na di Ende na dit ellende gewerdige mi in dinen schoet te voeden. Amen. Jede Bitte beginnt mit einer Anrufung Jesu; der Anfangsbuchstabe jeweils in roter Tinte. r Initiengleich ist Köln, Hist. Arch., G.B. 8°5, 2. H. 16. Jh., 21 ff. (Anfang: So wer dissen Namen vnsers selichmechers J. Chr. al dag leest … der hat dry tousent dag aifflaeß, de vns leue here mit synem eygen mondt gaff eynen mynschen, der ym sere andechtig was, dem he de wairheit der namen offenbarde, hie begynnen de namen Jhesus vnd it wird genoempt, Jesus hoetgyn. Jesus Jhesus aller barmhertzichster Jhesus erbarm dich ouer mich arm sundersche …, MENNE II, S. 399). r r 90 –93 ‘Onser lieuer vrouwen kraem’ Dit is ons ·l· vrouwen kraem woemen sy vanden sal inder geborten Christi Gegruetstu Maria edelsteen der cuyscheliker schemelheit waer van geluchtet is der werlt
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die sonne der gerechticheit. Gegruet systu goedertieren moder der kerstenheit Com te hulpen mi sondersche … gif dat wi se geuoelen moten voer ons te bidden ouermids welken wi verdient hebben te ontfangen den schepper des leuens i x on her. Amen. Der folgende Text schließt unmittelbar an. v Initiengleich ist Leiden, UB, Ltk. 323, 186 (LIEFTINCK, Codicum … I, S. 159). Fünf Mal werden zehn ‘Ave Maria’, einmal das ‘Magnificat’ (Lc 1,46ff.) und zum Schluss ein Kollektengebet eingefügt. Eine vergleichbare Übung wird auch im Rahmen der ‘Betrachtungen und Gebete für den Tageslauf und für Anlässe des Konventslebens’ in der v r Handschrift Ms. germ. qu. 1095, hier 33 –34 beschrieben, wo zwischen Vesper und Vigil zum Marienpreis aufgefordert wird: … Daer om sal een yegelic ynnich discipel hoer alle dage eren mit enen hoet die hi hoer maken sal van vijftich Aue Maria ende van vijf pater nosteren … Ende eer men desen hoet beghint soe sal men hoer lesen die ynmis vitter vesperen die aldus beghinnet: Gegruet sijstu sterre des meers etc. Ende voert soe machmen op dat ierste pater noster den magnificat lesen dat is mijn ziele maect groet den here etc. Ende op die ierste vijf aue maria dit respons: Heilige ende onbevlecte mar gedom· Of dit: O maria (34 ) edel steen der reynicheit etc. … Es folgen weitere Anweisungen, in denen auch weitere Responsorien erwähnt sind. r v 93 –99 Gebete (jeweils unmittelbar aneinander anschließend) r–v
93 Lauet den here alle negen choren der engelen ende scharen der saliger geesten· apenbarende in die geboerte Christi bi blijtscap die gi baetschapten· bi den vrede den gi predict bi der volharteliker blijtscap … Dat ic mit v moge singen ende lauen den sonen der ioncfrouwen mijnen heylgeuer. Initiengleich: Leiden, UB, BPL 2145, 191a–191b, ca. 1500, aus Maaseik, St. Agnes oder Venray, Jerusalem (VERSCHUEREN, Handschriften afkomstig …, S. 715; STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 844 u. 1232); Initium und Explicit stimmen überein mit (olim) Leuv r ven, UB, G 70, 29 –30 , um 1500, aus Maaseik, St. Agnes (unter Gebeten zur dritten Weihnachtsmesse, MEERTENS VI, S. 205, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 847 mit Datierung auf ca. 1470); initiengleich ist Leiden, UB, Ltk 323, 192 (LIEFTINCK, Codicum … I, S. 160). v 93 Glorie si gade inden ouersten ende vreden inder eerde den menschen des goeden willen (Lc 2,14). Wy lauen die omden engelschen lof daer si di mede lauen sonder eynde. Wi benedien di om die menichuoldige gracie des heiligen geestes … wi dancken di om die puerheit ende heilicheit alre engelscher geesten. Amen. v v 93 –95 Ihesus Christus onse verlosinge dijn heilige ende onbeulecte menschelicheit ynnichlike grueten wi Ende met al onsen gedancken om vangen wi v … dat hi mijnre ontferme ouermids di die sich der werlt geapenbaert heuet Die leuet ende regniert mitten vader ende den heiligen geest in ewicheit. Amen. v Initiengleich ist Leiden, UB, Ltk 323, 193 (LIEFTINCK, Codicum … I, S. 160). v r 95 –97 O heilich maker onser alder mit godliken dienst eren wi di heilicheit dijnre kintheit In wes geboert onse naturen weder gemaket werden ende alle die werlt weder gemaect … O alre blinckenste cribbe in welker niet alleen en lach dat hoye der dieren Mer daer is in geuonden die spijse der engelen. Amen. (rot:) Coll (braun:) Here Ihesu Christe die om ons waers een onsprekelic kindekijn screyende en suykende die wolste in doekeren gewonden werden ende in die cribbe geleget werden wie bidden geeft ons voer dijn kijntheit dat leuen der ewicheit voer dijn screyinge blijtschap der selicheit voer die melc ouerulodicheit der sueticeit voer dijn doekenren dat cleet der onsterflicheit voer dijn cribbe daer du gewerdiges in gelacht te werden dat paradijs der hoger verurouwingen die mitten vader ende mitten heiligen geest leefs ende regniers got ewelike sonder eynde. Amen.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1571
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Initiengleich ist Leiden, UB, Ltk 323, 196 (vgl. LIEFTINCK, Codicum … I, S. 160 O Heilige meker onser ierster alders ...). r 97 –99v Suuerlike gebetken vor die ziele pater noster IC vermane di lieue des lydens dattu ledes doe du bedens opten berch van olyueten Ende swetes water ende bloet Dattu lieue here mi ende alle geloeuige zielen helpes wt alre noot pater noster Amen … die vroude des paradijs Dattu dese ziele N vanden banden des viants verloestes Ende helpe si totter vrouden der ewiger opverstentenisse. Amen. Die Gebete werden durch Paternoster und ‘Miserere’ gegliedert. Enthalten sind Mahngebete an Christus, verknüpft mit Fürbitten für alle Seelen, für alle, deren Jahrgedächtnis begangen wird, für die, für die niemand bittet, für die Eltern, für die Seelen, die mit einem Paternoster oder ‘Ave Maria’ erlöst werden können und verschiedene Bitten für jemand bestimmtes (dese ziele N). Abschließend folgende rot unterstrichene Gebetsanweisungen: Hier na leest vijf pater noster ende Aue Maria. Een voer alle geloeuige zielen te troesten. Een voer alle sonderen ende sonderschen dat si onse here god bekier. Een voer alle goede rechtuerdige menschen dat si god gesterc in enen goeden leuen. Een voer die ganse kerstenheit. Ende ons lieuen heren martelie Ende alle hemelsce heer te laue ende toe eeren. Een ellendige ziel die bedroeft was ende sprac tot enen goeden mensch toe: Woltu mi helpen wtten banden der boser geesten ende vander bittere pijnen des vegeuuers Soe bid voer mi in deser manyeren: Des auents na Aue Maria clock soe geet malc in sijn gemaeck so hebn wi alre mynste troest van den menschen Soe suldi lesen vijf miserere. Totten iersten miserere leest dit voerscreuen gebet etc. Doe dit gebet was gedaen doe apenbaerden sich die ziel in groter claerheit ende dancten hem ende sprac: Du heues mi geholpen vanden banden der boser geesten ende voel pijnen Ende voel sielen sijn getroest mit deser bedinge. Daer om en saltu nummer comen inden banden der boser geesten. Soe welc mensche mit andacht dit gebet sprict die verloest mennige ziel (anschließend Eintrag des Schreibers, s. o.). r
100 –258
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Thomas Hemerken von Kempen, ‘Orationes et meditationes de vita Christi’, mnl. Een gebet om den menschen te verwecken gade te lauen om sijnre goetheit wil ende sijnre mogentheit Ende te dancken dat hi ons geschapen heuet Oracio Here mijn god Ic begeer v te dancken ende te lauen want om te lauen ende te dancken ic mi geschapen ende gemaect kenne. Doet op mijnen mont in uwen laue … God si alle wege gedanct ende gelaeft God si eer cracht ende macht in ewigen tyden der tijden. Amen. Ende allen zielen sy ewige vroude ende troest doer die verdienste Ihesu Christi ende sijnre lieuer moder Maria ende allen heiligen Amen. Anschließend Schreibervermerk (s.o.) r v Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1099, 1 –160 (aus Geldern, Nazareth), weiteres s.d.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1571 ‘Nordmittelniederländische Vitaspatrum’, Buch I u. IV, Antonius-Legenden Papier – 198 Bl. – 21,0 × 29,5 cm – 2. H. 15. Jh. – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag) v
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Moderne Bleistiftfoliierung; 1 , 44 , 163 –164 , 197 –198 leer, zahlreiche verzierte 21 33 133 144 + VI-1 + Initialen, LAGEN: II-31 (nur erstes Bl. erhalten) + 2 V + VI + 10 V
438 184
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien 196
198
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4V + VI + II-2 , 11 Reklamante, 175 , 176 Lagenzählung s1, s2 usw., WASSERZEICHEN: mehrere ähnl. Formen des got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft (P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, zweite Hälfte) || zw. 3,8 u. 4 cm, Gesamtlänge ca. 7,7 u. 8,1 cm; Einhorn (P ICCARD, Fabeltiere, Gr. III, allg. ähnl. Nr. 2073; nur Bl. 197), || 3,6 cm unten, 3,7 cm oben, Höhe: 5,9 cm, Gesamtbreite: 8,8 cm; SCHRIFTRAUM : 14,5–15,5 × r 20,6–21,5 cm, durch Tintenlinien begrenzt, zweispaltig, 31–35 Zeilen, 165 36 Zeilen, r v r v r danach weniger; zwei Hände, Hd. 1: 2 –134 , Hd. 2: 135 –196 (Bl. 165 Neubeginn), littera hybrida (auffällig: unmotivierter Wechsel zwischen ein- und zweistöckigem a bei Hd. 1), rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 6:6), Reste zweier Schließen. r
Ältere Signatur im vorderen Innenspiegel: Fal 40912b; Bl. 1 Besitzereintrag: Dit boeck ra hoert den beslaten regularissen te Nazareth bynnen gelre. 163 am Schluss von der va Texthand: Een aue Maria voer die scriuersche; 196 von der Texthand: Bidt voer der geenre die dit heuet gescreuen dat si mit gade ewilic moet leuen Een aue Maria. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 205, DEGERING II, S. 290; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, Nr. 59. Inhalt: ra ra 1 –43
‘Nordmittelniederländische Vitaspatrum’, Buch I (zweite mnl. Übers., vielleicht unter Mitarbeit von Wermbold Buscop) Hier beghint die voerreden sante Iheronims· Int irste bueck· vanden leuen der heiliger vaderen Ghebenedyt sy god die wil dat alle menschen zalich werden· ende tot kennisse der waerheit comen Die oec onsen wech geleyt heuet to Egipten Ende ons getoent heuet wonderlicke grote dingen … Ende die ons soe grote wonderlicke dinghen ghetoent hadde· hem sy glorie in ewicheit der ewichet. Amen. God sy gelaeft. 2
VL 10, Sp. 449–455, hier 459–461; Überl.: DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 173f., Nr. 57 u. S. 176, Nr. 59 sowie VL: Utrecht, UB, cod. 7 N 25 v. J. 1417, geschr. im Tertiarenkonvent Vredendaal bei Utrecht, Buch 1 u. 3 (VL, DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 173f., Nr. 57); Utrecht, Rijksmuseum Het Catharijneconvent, ABM h 51, ca. 1450, aus einem St. Agnes-Schwesternkonvent in Holland, Buch 4 (VL, DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 176, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 491 mit Signatur ABM 51, ca. 1460, vermutl. aus ’s-Gravenhage, Regularissen St. Agnes); Wien, ÖNB, cod. Ser. Nova 248, ca. 1470, aus dem Augustinerinnenkloster St. Agnes in ’s-Gravenhage, Buch 1–3 u. 5 (VL, DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 174, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 492); Aachen, StA, r v Hs. 2, 199 –203 , 2. H. 15. Jh., aus dem Aachener Tertiarenkonvent St. Servatius, Exzerpte aus Buch 4 (VL); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 523, ca. 1480, aus einem westfäl. Schwesternhaus, Buch 4 (VL, DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 176); Gießen, UB, Hs 642 a, ca. 1470–75, westfäl.; Exzerpte aus Buch 1 u. 4 (VL); Leiden, UB, cod. Lett. 355 (selbe Hand wie die Gießener Hs., Exzerpte aus Buch 4, VL); Bonn, UB, S 2561 (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 176); Brüssel, KB, 5236 (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 176); Deventer, Athenäumbibl., 101 F 12, ca. 1400–1470 aus Deventer, Kerstekenshuis, später St. Ursula (DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 176. STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 340, 362). Eine Arbeit zu den niederländischen ‘Vitaspatrum’ wird von W ERNER J. HOFFMANN vorbereitet. ra–va 44 Register zu ‘Vitaspatrum’, Buch IV
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1571
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Dat irste capittel is van des monickes voert ganck ende bewijst in v wat graden der doeckden hi bouen hem seluen clymmen mach … va vb 44 –134 ‘Nordmittelniederländische Vitaspatrum’, Buch IV Hier beghynt dat vierde boeck vander heiliger vader leuen vb (44 ) Een broder begeerden totten voertgaenden leuen te comen ende vragheden enen alden vader: Wat is des mynschen vortganck? Die alde antwoerden hem: Oetmodicheit … totten graue des hern neygeden ende schreiden· die here riep se· alsoe sal oec der zielen geschien. (3 Leerzeilen) Hyer eyndet dat vierde boeck vander heiliger vader leuen. Überl. u. Lit. s.o. ra ra 135 –163 ‘Vitaspatrum’-Version für beginnende menschen Wt der vaderleuen Cristus onse lieue here die leert ons inden pater noster bidden den vader dat syn wil geschie in ons die hier syn inder eerden· als inden ghenen die daer syn in den hemel ende hier in is gelegen des menschen salicheit … ic byn een corne Christi. Ic sal vanden tanden der beesten te wreuen werden dat ic een reyn broet vanden werde. Got sy gelauet. Danach Eintrag der Schreiberin (s.o.). 2 Nach HOFFMANN, VL 10, Sp. 462f. nur hier überliefert. v
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163 –164 leer ra ra 165 –182 ‘Vitaspatrum’, Vita beati Antonii abbatis (PL 73, 127–194), mnl. Hier begynt dat leuen sunte Anthonius Svnte Anthonius was ghebaren van edelen geestelicken olders wt Egipten Ende was mit sulker zorchuoldicheit van sinen alders opgeuoet dat hi anders niet dan gade ende sijne alders en bekende. Ende doe hie een kijnt was doe en leerden hi geen idelheit … Mer oec den genen loent die hem oeffenen ende trouwelic dienen· Die in hem geloenen Daer helpet ons toe die vader ende die soen ende die heilige geest. Amen. Der Viten-Teil ist in der ‘Nordmittelniederländischen Vitaspatrum’ nicht enthalten. Ob hier die Übersetzung aus der ‘Südmittelniederländischen Vitaspatrum’ des Bijbelvertalers van 1360 oder eine andere Übersetzung vorliegt, werden die Forschungen von W ERNER J. HOFFMANN zeigen. ra vb 182 –187 Legende: Antonius der Große, mnl. rb Antonius was gebaren wt Egijpten van geeste(182 )licken alders die rekelicken ende gotvruchtich waren in allen gebaden gads Die oec geboertich rijck ende vernoemt waren bouen hoeren nabern. Ende als Anthonius na beloep der tijt verstaen mochte· hielden si vb hem tot alre doecht … ende woe hi verheuen mit mennigen schonen mir(187 )akelen die got doer sijnen wil dede datmen altemael vijnden mach in synre translacien hier nae volgende. r v Überl.: Brüssel, KB, cod. IV 592, 7 –8 , geschr. v. P. Wilms, wahrscheinl. Mitglied einer rederijkerskamer in Flandern, auf der Grundlage von Drucken, 1593/94, ndl. (WILLIAMSra ra KRAPP, Legendare, S. 65f. u. 391, initiengleich); Leiden, UB, cod. B.P.L. 61, 44 –48 , 15. Jh. (WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 76 u. 391, initiengleich; DESCHAMPS); Gent, a b UB, cod. 123, 219 –238 , geschr. Jnden haghe Bi my J. debeaumez (S. 217), 1470, mnl. (WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 162 u. 391 mit missverständlicher Sigle, gemeint ist a a die ‘Nordniederl. Legenda aurea’, initiengleich), vgl. auch DESCHAMPS zu 225 –257 ; ra vb Bonn, UB, cod. S 2061, 143 –185 (WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 391, inir v tiengleich); Claremont, Francis Bacon Foundation, Ms. 20, 1 –66 (WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 391, initiengleich, Verwahrort nicht überprüft); Darmstadt, LUB,
440
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien ra
vb
cod. 2682, rip., 268 –281 (WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 391 initiengleich; r v r v DESCHAMPS); Giessen, UB, Nr. 642a, 1 –28 , 15. Jh., 1 –11 (BORCHLING IV, S. 134; WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 391 initiengleich; DESCHAMPS); ’s-Gravenhage, KB, ra vb 70 H 48, ca. 1450, 84 –96 , aus Enkhuizen, Tertiarinnenkonvent Zuiderklooster (DESCHAMPS, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 438); Leeuwarden, Provinciale Bibliotheek, 685, ra ra 160 –169 , 1. H. 15. Jh., aus Wijk bei Duurstede, St. Maria Magdalena (DESCHAMPS, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 1321) sowie die Drucke (WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 391; DESCHAMPS). Die Angabe DESCHAMPS bezieht sich auf DESCHAMPS, Handschriften van ‘Der sielen troest’, S. 149–150. vb va Translatio et inventio sancti Antonii, mnl. 187 –196 Inder tyt doe Constantinus keyser was leestmen dat hi geen kijnt en had dat sijn rijck ende sijn heerscap nae hem besitten mochte des hi hem seer bedroefden ende bad gade dach ende nachte dat hi hem verleenden een kijnt dat nae sijnen doet sijn rijck moecht besitten … dat hi voerwaer mach hapen aen gade· dat te vercrigen in wat noeden hi is. Des gunne ons die vader ende die soen ende die heilige geest ende die heilige vader Sute (!) Anthonius. Amen. Deo gracias. Danach Eintrag der Schreiberin (s. zur Hs.). Überl. s. DESCHAMPS, wie zum vorigen Text, S. 150; WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 391f., Nr. 1. r v 197 –198 leer
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351 Andachts- und Gebetbuch Arnswaldt 3144 – Papier – 317 Bl. – 10,5 × 15,5 cm – um 1500 – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag zweier Schwestern, Einbandstempel) r
r
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Moderne Bleistiftfoliierung ab dem zweiten Blatt (Bl. 68 doppelt gezählt), 1 , 49 , 89 , r v v 269 , 275 verzierte Initialen, 62 nur roter Buchstabenkörper, Verso des ersten, v r v 71 77 117 ungezählten Blattes, Bl. 48 u. 314 –316 leer, LAGEN: 9 IV + IV-2 + 5 IV + IV124 156 316 1 + 4 IV + 20 V , nur wenige Spuren einer alphabetischen Lagenzählung, die r r darauf hindeuten, dass ab Bl. 78 u. 245 neu gezählt wurde (vgl. I 1 141 , 248 a4), WASSERZEICHEN: got. P mit gespaltenem und durchstrichenem Schaft, Typ P ICCARD, Buchstabe P, Gr. XII (Bl. 50, 58, 65, 73, 167), obere Hälfte eines got. P mit Kreuz (Bl. 57, 66, 72), bekrönter Krug, || 2,5 cm (Bl. 78, 94–111, 307), Hand mit Kreuz, Typ P ICCARD, Hand und Handschuh, Gr. III (mit Fingergliedern, Bl. 86, 87), bekrönter Kelch (Bl. 157–158, 229–270, 293–294, 308?, wahrscheinlich auch in Ms. germ. qu. 1091, Bl. 12–119, 132/139), schlankes got. P mit Kreuz (Bl. 187) und weitere, nur teilweise sichtbare P-Wasserzeichen; SCHRIFTRAUM : 6,7–7,1 × 9,5–10,2 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, gelegentlich Zeilenlinierung sichtbar, einspaltig, 20–21 Zeilen, r v r r r v drei Hände, Hd. 1: 1 –77 , Hd. 2: 78 –245 , Hd. 3: 245 –313 , rubriziert, kaum Korrekturen, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederüberzug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck, geteilt durch Raute und Diagonalen) und Einzelstempeln Stern, SCHUNKE I, S. 300, Nr. 39 aus Gaesdonck; Stern, nicht umrandet, Typ SCHUNKE I, S. 299, Nr. 25c, Durchmesser: ca. 4 mm; Lilie rhombisch, nicht umrandet, Pünktchen an den Blattspitzen, über den seitlich geneigten Blättern und unten, Durchmesser quer: 0,9 cm (nicht bei SCHUNKE) und Rosette, gefiedert, SCHUNKE I, S. 277, Nr. 701. Eine Schließe. In den Innenspiegeln Pergamentbll. aus einem Brevier (15. Jh., älter als die
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 351
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Hs.). Die letzte Lage ist in einen Pergamentstreifen eingefasst, auf dessen längs durchschnittenen vier Zeilen u.a. … scriptoris de zonsbeck … zu lesen ist. Im vorderen Innenspiegel unten klein mit Bleistift: -10. Eintrag auf dem ersten, ungezählten Blatt: Dijt bock hoert toe suster yeirken dael ende suster maerij loeppers (r nicht sicher lesbar) byet om gaed wil voer on byeden nv ende als si doet syn. Eine Maria Loipers ist als Mater des Nazareth-Klosters in den Jahren 1597/98 belegt. Darunter Akzessiv onsnr. und heutige Signatur. Eintrag 77 (Texthand:) Een Aue Maria voer die schriuersche. Zwischen Bl. 305 und 306 ist ein schmaler Zettel eingelegt (Lesezeichen), beschrieben mit zwei Zeilen eines geistlichen Textes (um 1500). Besonders ähnlich ist der Einband von Ms. germ. qu. 1091 (dieselbe Anlage, ähnliche Schließen). Diese Hs. enthält vermutl. Papier mit einem bekrönten Kelch als Wasserzeichen, das auch hier vorkommt. Die Schreibhand dieser Hs. könnte identisch sein mit Hd. 1, so dass ein gemeinsamer Entstehungszusammenhang beider Handschriften anzunehmen ist. Die Namen der Besitzerinnen belegen, dass die Handschrift Ende des 16. Jhs. in Geldern war. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 203 u. 205; DEGERING III, S. 118; REIFFERSCHEID I, S. 135–136. Inhalt: r
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1 –48 ‘Fünfunddreißig Stürze Christi’ Dit is een suuerlike oeffeninge vanden xxxv· vallen Die onse leue here in sijnen heiligen lijden geuallen is Ende gi …oeget v oeffeninge daer in offeren mit een pater noster Ick danck dy lieue here Ihesus des mynliken neder vals den du dedes opten berch Oliveten Doe du dy scheidens van dijnen iongeren ende ginges alleen totten stride om te verwynnen onsen viant … ende daer du dijn durber bloet om gestort heues· ende den bitteren doet voer geleden heues. Amen. Deo gracias. Rest der Seite leer. r r Überl.: Darmstadt, ULB, Hs 234, 77 , Köln um 1540; ebd. Hs 1914, 1 , Köln im 17. u. v 18. Jh.; ebd. Hs 1840, 125 , Köln 1628 (ACHTEN/KNAUS, S. 305f., Nr. 79; S. 323, Nr. 110; S. 323f., Nr. 111 jeweils ohne Angabe des Initiums). r v 49 –62 ‘Neun Quellen der Gnade’ Hier begynnen negen fonteynen der genaden om te reynigen onse ziel. Die irste tot synen heiligen voeten O Alre barmhertichste Jhesu Ic vermaen v der groter pijnen die du geleden hebste voer ons armen sunderen In dijnen ouer heiligen voeten gaende altijt tot xxxiij iaren toe bervoets … Ende in der vren mijns doots wanner ic van crancheit niet meer gespreken en can soe verhoert mijn leste andacht ende begeert: O hemelsche vader in dijnen handen beuele ic mijnen geest. Amen. Gemahnt wird Christus an Ereignisse, bei denen er an den Füßen litt, an sein Leiden beim Gebet im Garten, beim Tragen des Kreuzes, an Hand- und Seitenwunde, beim Schlag ins Gesicht, beim Leiden durch die Dornenkrone, an alles Leid und an sein Leiden während der drei Stunden am Kreuz. Es folgt jeweils eine Bitte um Sündenvergebung. In einigen Abschnitten folgt auch ein Gebet an Maria. v v 62 –77 Wochencursus von Gebeten während der Messe Hier begint een devote oeffeninge al dage onder missen. Des manendages O Got her alles troestes ic ongevallicste alre menschen sueke hulpe ende genade. Waer r toe sal ic mi keren· Die gelaten heb die (63 ) ewige ewicheit ende heb mi gekeert tot de-
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien r
ser vergenclicheit· O sunde ende sundige lust Waer toe heb di mi verleit … (66 ) … O Dauids soen ontfermt v mijns ende ontfanct mi tot genaden (rot:) Dinxdages onder missen (braun:) Aldus is dat getrouwe laem vanden voluen inder nacht mit ongenadicheit r gebracht tot Cayphas … (67 ) … Die uwen gotlicken ogen bekant sijn te hoeren vanden menschen (rot:) Des goensdachs onder missen (braun:) O cierheit des hemels ende verwe v alre schoenre dingen woe waerdi naect ontcleet … (68 ) … keen ic mi der ewiger dootr schuldich te (68 ) sijn (rot:) Des donredages onder missen andenct (braun:) Och den v laster mijnre sunden hebdi op v genomen … (69 ) … en wilt mi niet verdoemenende en wilt mi in ewicheit niet van v scheyden (rot:) Vridach onder missen (braun:) O veruuerliv cke sternge rijcter voerwelcken ansicht die engel beuen … (73 ) … Ende en laet uwen heiligen doet aen ons nummermeer verlaren sijn (rot:) Des saterdages onder missen r (braun:) O ziel mijn aensiet den gemynden soen des hemelschen vaders … (76 ) … Toe geloefden si volcomelic dat gi glorioselic mit gotlicker gewalt die in v was verrisen soldet (rot:) Sonnendach onder missen (braun:) Ende Christus clymmet ter hellen ende verloest als een gewonnen roef die gevangen … daz ic behalden bliue. Amen. Ontfermer alre menschen comt mit uwem heiligen lyden ende doet te troest ende te hulpen den ellendigen sielen des vegevuers … op dat si onder den geselscap der engelen v ewelic moegen lauen. Amen. Anschließend Aufforderung zum ‘Ave Maria’ für die Schreiberin (Texthand, s.o.). r v 78 –313 Hubertinus von Casale ‘Arbor vitae crucifixae Jesu’, mnl. Bearb.: ‘Der Rosengarten Jesu und Marias’ Dat prologus eens deuoten boexkens geheiten den rosengarde ons heren Ihesu ende Maria Een bondeken van myrren is my mijn gemynde Tusschen mijnen borsten daer sal hi wonen (Cn 1,12). Seer gemynde in Christo des welcs name die noet my niet en dwinget te scriuen· Na den geuoelen des eerwerdigen mans· Vbertinus· van welken … ende behage nae die grote menichuoldicheit dinre ontfermenisse Ouermits onsen heer Ihesum Christum mijne behalder· die mitten vader in der enicheit leuet ende regniert god almechtich in ewicheit der ewicheiden. Amen. 2
VL 4, Sp. 211–219, hier 215; Überl.: ’s-Gravenhage, KB, 73 H 20, 1445, aus Maaseik, vb St. Agnes (VL, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 829); ’s-Gravenhage, KB, 133 F 17, 228 – rb v 231 (-242 ?), 1479, aus Amsterdam, St. Maria Magdalena in Bethanië (Exzerpte, VL, r v STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 34); Brüssel, KB, cod. 15067, 174 –177 (Exzerpt, VL); Katwijk, R.-C. Gymnasial-Bibl., cod. 6 (VL); weitere Hss. nach DESCHAMPS, Rosarium, S. 122–125: Nijmegen, Collegium Berchmanianum, Provinciebibl. van de Paters Jezur r r r ïeten in Nederland, 5000 A 25, 4 –183 ; Luik, Seminarie, 6 L 34, 7 –144 , ca. 1450–60, r 1 : … pertinet fratribus sancte crucis de claro loco prope et extra muros opidi huyensis leodiensis dyocesis (Zeit? Nicht bei STOOKER/VERBEIJ); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. v r r r r v oct. 819, 1 –153 , 165 –250 (Exzerpte); München, BSB, Cgm 180, 5 –228 ; Leningrad, r v StB, Gollandskaja O. v. I., nr. II, 1 –206 , ca. 1500 (nicht verifiziert); ein heute verlorenes Exemplar besaß St. Barbara in Delft (ebd.); Lit.: DESCHAMPS, Jacobus van Gruitrode.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3147 – Papier und Pergament – 206 Bl. – 10,5 × 14,5 cm – ca. 1460–1490 (Wasserzeichen) – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag) Moderne Bleistiftfoliierung ab dem ersten beschriebenen Bl., Bl. 1, 10, 46–47, 57–58, r r 67–68, 77–78, 87–88, 98–99, 110, 119, 124–125 u. 135–136 Pergament, Bl. 1 , 110 ,
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352
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170 verzierte Initialen, das erste Pergamentbl. nach dem Innenspiegel, die verso-Seite r–v v v 40 des ersten Papierblattes und ein weiteres Bl., Bl. 169 u. 202 –203 leer, LAGEN: 4 V 52 92 104 109 129 141 161 169 203 v + VI + 4 V + VI + III-1 + 2V + VI + 2V + IV + 2 VI , 179 Reklamante; WASSERZEICHEN: got. P mit durchstrichenem Schaft ähnl. P ICCARD, Buchstabe P, Gr. XIII, Nr. 374 u. 380 (|| 3,85–4 cm, Abstand der Schaftspitzen: ca. 0,9 cm, Höhe des Kreuzes: 2,3 cm, Bl. 3ff., vgl. Ms. germ. qu. 1096); got. P mit gespaltenem Schaft ohne Kreuz, || Bl. 174 4,25 cm, Bl. 176 4 cm, bis 191 unklar, Abstand der Schaftspitzen Bl. 190 ca. 1,4 cm (schräg), Bl. 186 ca. 1,2 cm; Buchstabe y mit Kreuz, Typ BRIQUET, Nr. 9182 (|| 4 cm, Bl. 56, 133, 152–168 und wahrscheinlich auch Bl. 192 u. 193, || ebd. 4,15 cm, Bl. 56 identisch mit Ms. germ. qu. 1097, Bl. 36); SCHRIFTRAUM : 6,5–7,7 × 10–10,4 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, 17–20 Zeilen, einspaltig, r eine Hand (Neueinsatz 170 ), rubriziert, kaum Korrekturen, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederüberzug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck, geteilt durch Rautenmuster 5:5), Rücken restauriert, Schließen erneuert (1980). In den Innenspiegeln Blätter aus einer lat. Hs. (Brevier) Eintrag auf der recto-Seite des ersten, ungezählten Papierblatts: Dijt boeck hoert toe Nazareth bijnnen Gelre den susteren int gemeyn. Neuzeitl. Eintrag auf der verso-Seite des zweiten Papierblattes (getilgt:) S maria de Re..u..re (18. Jh., gelesen unter der Quarzlampe). Die Handschrift ist kodikologisch verwandt mit den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096 und 1097. Lit.: ACHTEN, Nr. 28; BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 201–203, 205 u. 217; DEGERING III, S. 118–119; REIFFERSCHEID I, S. 136–139; DE VREESE, Ruusbroec-Handschriften, S. 105–109 (M1, Beschreibung). Inhalt: r v 1 –109
Wilhelm Jordaens, ‘Van enen stervenden leven’
Dijt is een noetdorftige ende ynnichlike reden in allen vernuftigen duytschen boeken Ende in allen subtilen sinnen tot enen leuendigen inwendigen afgescheiden geestliken leuen Inder ewiger wijsheit ons heren Ihesu Christi sulle wi weten al die dit boec lesen of hoeren lesen Woe dat dese naevolgende leer een luyter ganse eenvoldige waerheit si Soe is si doch sorchlicken voer al den genen die oers selfs niet willichlic te mael vergeten noch gelaten en hebben in tegenwordigen reden … Daer om laten wi ons onder dese drieheit ende onder al bekende waerheit Des helpe ons got ende Maria sijn moeder. Amen. Deo gracias. 2
VL 4, Sp. 839–849, hier Sp. 842 (nur diese Hs.!); Ausg. der Einleitung bei ARNSWALDT, Vier Schriften, S. 223–225 (nach dieser Hs.); Teilabdruck u. Lit.: AMPE, Willem Jordaens, S. 153–160. Der Text lehnt sich an Werke Ruusbroecs an; wohl deshalb wird er Ruusbroec, Op. Omn. X, S. 237–239 als stark gekürzte Fassung des Traktats ‘Van den vier becoringhen’ geführt. Zum Problem der Werkzuweisung bei Wilhelm Jordaens vgl. 2 VL 4, Sp. 841. r v 110 –166 Jan van Ruusbroec, ‘Die chierheit van der gheestelijker brulocht’, 2. Redaktion, Buch I Hier beghijnt die sierheit der geesteliker bruloft die her Johan Rusbroec macten te Brusel te Groenendael Ecce sponsus venit Exite obuiam ei etc. (Mt 25,6). Siet die brudegom coemt· gaet wt hem
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te gemoet. Dese woerde bescriuet ons Sunte Matheus die ewangeliste Ende Christus sprac se tot sijnen iongeren ende tot allen menschen Jn een parabel of gelickenisse die men leset vanden megeden. ¶ Dese brudegom is Christus … Ende soe hebdi beseten een werkende leuen Ende dit is die irste beduydinge ende ontbindinge die wi begeeren te doen op dese voerseechde woerde Christi ons brudegoms. Amen. 2
VL 8, Sp. 436–458, hier Sp. 443–444; Ausg.: Ruusbroec, Op. Omn. III, S. 99 zur Sigle (M1), S. 100 unter 3) zum Umfang, S. 103f. zur Hs., S. 125 zur Überlieferungsgruppe. Danach gehört der Text zur zweiten Redaktion, für die Geert Grote verantwortlich ist. Die Gruppe wird gebildet aus den Handschriften London, British Library, Add. 18.164, ca. 1460, aus Amsterdam, Tertiarinnenkonvent St. Clara (Ii, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 104); Gent, UB, 255, 15. Jh., Gent, Minderbroeders (R, STOOKER/VERBEIJ II, r Nr. 457), Utrecht, Rijksmuseum Het Catharijneconvent, Coll. Warmond, 92 A 10, 3 – v 188 , ca. 1475–1500, aus Amersfoort, Regularissen St. Agatha (β, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 14), Averbode Abbey, 101 F 3 (e), London, British Library, Add. 11.487 (Hh), (olim) r r Leiden, UB, Letterk. 343, 1 –67 , ca. 1463, bei STOOKER/VERBEIJ als Hss. aus dem (nicht nachweisbaren) Zwoller Klarissenkloster, weitere mögliche Vorbesitzer ebd. (L, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 51, 1344), Leiden, UB, Codex Vossianus var. Ling. Quart 12 (Q), olim Mechlin, Muyldermans (γ, nur Teil III) und Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1028 (M10, Arnswaldt-Hs., nur die ersten zwei Drittel des Textes). v v 166 –168 Sequenz ‘Lauda Sion salvatorem’, mnl. (CHEVALIER , Nr. 10222) Sequencie vanden sacrament Lauet Syon den behalder laue den beleider ende den heyrde in laue ende in sange Alsoe voel als du moeges. Wese koen hem te lauen want hi is meerre dan enich lof ende du en r moe(167 )ges hem niet genoech gelauen. Die materie des sunderlingen laefs is dat ons dat leuende broet wort voer geleecht … die ons sterflicke menschen hier voedes make ons taffelgenoten ende gesellen der heiliger borgers. Amen. r–v 169 leer r
v
170 –189 ‘Speculum virginum’, mnl., Exzerpte aus Buch 4, 6, 8 u. 9 Dit sijn leeringen die genomen sijn wten spigel der ioncfrouwen O Maget Christi haldet dattu hebste op dat een ander dijn croen niet en ontfange Ende dattet ouermits dijnen ontbliuen niet te vergeefs en si dattu lange wael gelopen hebste. Biede di seluen gade als een heilich ende leuende wael behagende offerhande Ende laet uwen dienste redelicken wesen … Syn siele en sal vander sentencie gades niet onnersienlic gelsagen werden die doer des hemels mitten wysen meechden. 2
VL 9, Sp. 67–76, hier 72–74 (Mittelniederländische Übertragung ‘Spieghel der maechv v den’ bzw. ‘Spieghel der joncfrouwen’); Überl.: Hamburg, SUB, Theol. 1935, 157 –168 aus Geldern, Nazareth (dieselben Exzerpte bis B ERKENBUSCH, S. 331, Z. 26), weitere Überl. u. Lit. s. BERKENBUSCH, S. 26f. Der Text entspricht a.a.O., S. 305, Z. 35 bis S. 307, Z. 5, S. 311, Z. 20 bis 312, Z. 11, S. 313, Z. 4–11, S. 316, Z. 11–27, S. 317, Z. 25–29, S. 318, Z. 1–22, S. 310, Z. 30 bis S. 311, Z. 12, S. 313, Z. 28 bis S. 314, Z. 23, S. 315, Z. 3 bis S. 316, Z. 11 (alles aus Buch 9), S. 295, Z. 23 bis S. 296, Z. 26 (Buch 8), S. 326, Z. 7–12 u. Z. 24–29, S. 329, Z. 1–6 u. 16–23, S. 329, Z. 30 bis S. 330, Z. 3, S. 331, Z. 27 bis S. 332, Z. 2, S. 330, Z. 31 bis S. 331, Z. 26 (alles aus Buch 9), S. 196, Z. 24 bis S. 197, Z. 11, S. 197, Z. 19 bis S. 198, Z. 4, S. 198, Z. 10–14 (alles aus Buch 4), S. 241, Z. 32 bis S. 242 u. Z. 26, S. 243, Z. 31 bis S. 244, Z. 9 und S. 241, Z. 21–26 (alles aus Buch 6). v v 189 –191 Visionsbericht (der Elisabeth von Schönau?)
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352
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IN eenre tyt der op enen heiligen keersnacht doe lach Elysabet in oeren gebede Daer verscheen oer onse vrouwe en vrachden: Elysabeth ende sprac: Wie is die mensche die gade mynnet van al synen herte· bistu dat Elysabet? En si en dorfte niet ia noch neen v seggen … dan du mi vertorndes mit dynen sunden (191 ) Dese gracie moet ons allen gegeuen werden op dat wi got niet en verlieten in desen corten leuen. Des helpe ons got ende Maria die moeder ons heren. Amen. r r 192 –201 Texte aus der Totenvigil, mnl. r r 192 –196 Dit sijn die corte lexen vander vigelien EN gheue dyn eer niet den vremden ende dijn iaren den wreden Op dat bi auentueren die van buten niet verwlt en werden mit uwen crachten (Pro 5,9–11) … ouermits den vuer (rot:) Responsorium (braun:) Die dach is een dach des taerns een dach der pynlicheit ende der bermicheit Een groet dach ende een seer bitter dach· wanneer die hemelen sullen werden bewegen Alstu comes te ordelen al die werlt ouermtis den vuer Als Lektionen sind enthalten Pro 5,9–11, Ec 7,2–3, Ec 12,1 u. 7, Is 26,19 (Schluss?), Os 13,14–15, Dn 12,2–3, 1 Cor 15,22–23, 1 Cor 15,51–52, 1 Th 5,1–5. An den Responsorien ist erkennbar, dass es sich um die Lektionen des Windesheimer parvum officium handelt, vgl. GORISSEN, Stundenbuch, S. 75–76. Diese beginnen danach lat.: Credo quod, Qui Lazarum, Dne quando, Peccatem me, Ne recorderis, Requiem eternam, Heu michi, Ne tradas dne, Libera me dne. Wie GORISSEN, Stundenbuch, S. 101–102 ausführt, übernahm Grote seine Totenvigil aus dem Brevier von Utrecht. Das Parvum officium gab es dort nicht, und Grote stellte es für sein Stundenbuch eigens zusammen. Die Totenvigil im Brevier der Windesheimer Kongregation, dieselbe wie die von Utrecht, wurde von Grote ins Niederländische übersetzt und unterscheidet sich weitgehend von den hier enthaltenen Texten (vgl. VAN WIJK, S. 155–195). r r 196 –199 Totengebete (Fürbitten für Verstorbene) (rot:) Op die iaergetijde (rot am Rand:) Deus indulgenciarum Got heer der vergijffenissen· gijf der zielen dijns dienres of dienreschen wilkes iaergetijde wi begaen den stoel der vercoelingen· salichheit des rustes ende claerheit des lichtes Ouermits onsen heer Ihesum. Die lat. Textanfänge stehen auch im Folgenden jeweils mit roter Tinte längs am Rand. Enthalten sind Fürbitten für die Brüder und Schwestern v (O Got geuer [109 ] der genaden …), für Wohltäter (Deus cuius meisericordie [!] / Got wes ontfermherticheit geen getal en is …), für einen und mehrere Priester (Da nobis domine / Gijf ons heer dat die ziele … bzw. concede quesumus / Wy bidden di almechtige got …), für einen und mehrere Männer (Omnipotens / O almechtige ewige got wien men nummer en biddet … bzw. Inclina domine / Neyge heer dijn oren tot onsen gebede …), für eine und mehrere Frauen (Quesumus domine / Wy biden di heer doer dijn guedertierenheit … bzw. maiestatem / Dijn moegentheit here bidden wi oemoedelic …) und für die Feier des dreißigsten Tages (Quesumus domine ut fameli / Wy bidden die heer dattu dijnre dienre of dienresche N wies irste dach of· ij· iij· vij xxx dach sijn doets wi gedincken· wilste geuen geselscap dijnre heiligen …), für Vater und Mutter (Deus qui nos pa / Got die ons vader ende moeder gebaden hebste te eren …) und allgemeine Bitten (Animabus / Wy bidden di heer verleen ewige bermherticheit den zielen dijnre dinere ende dienreschen wilker gehoechnisse wi begaen ende wilker aelmissen wi ontfangen hebben ende al onser alders ende al der geenre die in Christo rusten …) und für alle Gläubigen: (rot:) gemeyn fidelium (braun:) Got schepper ende verloeser alre geloeuiger menschen gijf den zielen dijnre dienre ende dienreschen vergijffenisse alre sunden op dat si die veraltenisse die si altoes begeert hebben ouermits gotdienstigen bidden moegen verkrigen Die leues ende regniers mit gade den vader in euicheit des heiligen geestes een
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got etc. Zu Überschneidungen mit den Kollekten im Stundenbuch des Geert Grote vgl. VAN W IJK, S. 195. r–v 199 Anweisungen zur Ausführung der Totenvigil Wanneer datmen die vigelie int gemeyn leset Soe sal die irste collect wesen voer onse broederen ende susteren Die ander voer onse waeldaders Die derde die leste gemeyn v collect die begint: Got schepper. Mer ist dat ment bisonder ge(199 )hoechnisse inder vigelien yemants halden sal als van die versch gestoruen is of van iaergetijde of oec van yemants dertichste Daer sal af wesen die irste collect Die ander voer onse broedere ende susteren Die derde is die gemeyn collect Die leste is op een nae die begint: Wy bidden di Wytgenomen die gemeyn hoechlicke gehoechnissen in wilken die collect ende gehoechnisse des iaer getijts of dertichste wort gehalden voer die ander collect. Ende wanneer men twe sunderlinge collecten halden sal Soe salmen voer die leste halden Die alre leste gemeyn collect die begint: Got schepper. r r 200 –201 Anweisungen zum Beten von Psalmen Als men leest die xv graden psalmen Die irste vyf salmen lesen voer die doden Ende mit eynde vanden lesten vijften psalm: Eens heer gijf hem die ewige rust ende dat ewige licht moet hem luchten. Pater noster Et ne nos (rot:) vers·(braun:) Ontbindet heer die zielen dijnre dienre ende dijnre dienresche van allen banden der sunden Op dat si in die blijtscap der verrissenisse weder opuerwecket onder dijnen heiligen hem moeten rusten ouermits Christum Die ander vijf psalmen salmen lesen voer ons seluen een ygelic mit gloria patri Ende v inden eynde: Here ontferme dij onser Christi ontferm di (200 ) onser. Pater noster et ne nos (rot:) vers (braun:) West gedachtich heer dijnre vergaderinge die du beseten heues van begin Heer verhoer mijn gebet Ende mijn ro (zweizeiliger roter Anfangsbuchstabe) Here den properlicken toe behoert· omtfermen altoes ende te sparen Ontfanct onse bedingen Ende den genen die die ketten der sunden bedruct moet ontbinden die ontfermenisse dijnre guedertierenheit Ouermits Christum Die leste vijf psalmen salmen lesen voer heyl alre menschen Een ygelic mit gloria patri Ende inden eynde: Here ontferme di onser Christi ontferme di onser Christi ontferme di onser here ont. Pater noster Et ne nos (rot:) Versikel (braun nachgetragen:) Make gesont dijn knechten ende dijn dernen Myn got die in die hapen Here verhoer r (201 , rot:) Collecta (braun:) Vorreyke here dijnre dienren ende dienreschen die rechter hant des gotliken hulpes op dat si di mit gansen herten moeten ondersueken ende die dingen moeten vercrigen die si weerdelicken eyschen. Ouermits Christum onsen heer heer (!). Amen. Die Texte sind hintereinander geschrieben, zur besseren Übersicht wurden hier Absätze eingefügt. r r 201 –202 Symbolum Quicumque, mnl. IC geloeue in enen got vader almechtich schepper hemelrijcks en eertrijcks Ende alre sienlicker ende onsienlicker dingen … Ic belie een doep in aflaetinge alre sunden Ende ic wachte der opuerrisenisse der doden Ende dat leuen der tocomender werlt in ewicheit. Amen.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3148 – Papier – 182 Bl. – 10,5 × 14,4 cm – 2. H. 15. Jh. (BNM) – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag, Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand)
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353
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Moderne Bleistiftfoliierung ab dem ersten beschriebenen Blatt, verso-Seite des ersten, r–v v r–v ungezählt ungezählten Blattes, ein weiteres Bl., Bl. 94 , 142 u. 180 leer, LAGEN: I + 8 18 22 30 37 45 57 66 76 84 134 IV + V + II + IV + (IV-1) + IV + VI + (V-1) + V + IV + 5 V + 142 162 170 180 v r IV +2V + IV + V , Lagenbezeichnungen r1 (143 ) usw., \} (153 ) usw., gelegentlich Fälze mit volkssprachigen Urkundenfragmenten (zwischen Bl. 26/27 unleserl., 41/42 … her willem voirs in behoif …, 89/90, 109/110 längs durchschnitten, 119/120 van gelre en Greue van zutphen voir mij ende … los ledich quit …), WASSERZEICHEN: got. P r r r r r r r mit gespaltenem Schaft, Bl. 32 , 49 , 60 , 138 , 143 , 144 , 174 nachgezeichnet, SCHRIFTRAUM : ca. 6,5–7 × 10–10,5 cm, durch schwache Linien begrenzt (nur noch geler r r v r v gentlich sichtbar), einspaltig, neun Hände, Hd. 1: 1 –7 , Hd. 2: 7 –20 , Hd. 3: 21 –76 r v v v r v (schwankender Duktus), Hd. 4: 77 –90 , Hd. 5: 90 –93 , Hd. 6: 95 –137 (stark schwanr r r r v kender Duktus, 105 einige Zeilen von Hd. 1?), Hd. 7: 138 –142 , Hd. 8: 143 –170 , r v Hd. 9: 171 –179 , littera hybrida, 18–21 Zeilen, rubriziert (bis auf wenige Seiten im hinteren Teil), korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederüberzug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck, geteilt durch Rautenmuster 4:4), Reste einer Schließe. Eintrag auf der Recto-Seite des ersten, ungezählten Blattes: Dijt boeck hoert to Nazareth bynnen Gelre int gemeyn, außerdem neuzeitliche Einträge (Signatur etc.; die Jahreszahl 1452 beruht auf einem Missverständnis der Schlussschrift des ‘Neunfelsenbuchs’); Einv trag der ‘Ave-Maria’-Hand 137 : Om gaeds wil een Aue Maria voer die schriversche dat si mit gade ewilick moet leuen. Aufschrift auf dem vorderen Deckel: Van negen velzen (verblasst). Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 201–203, 205 u. 209–213; DEGERING III, S. 119; REIFFERSCHEID I, S. 139–141; DE TROEYER , S. 82; DE VREESE, Ruusbroec-Handschriften, S. 109–113 (M2, Beschreibung). Inhalt: r v 1 –93
‘Neunfelsenbuch’ (kürzere Fassung) Hier begynt dat boeck vanden oerspronge off vanden negen velzen hoe een mensche gedwongen was te scriuen Alle menschen nemen deser waernemender lere waer mit enen toegekierden groeten ganzen ernste· want wie dit boeck mit ernste leset off lesen hoert van voer an tot al wt die v moet hem beteren hi en wil dan willens in sunden steruen … Soe (93 ) sal got enen ewighen val op on laten vallen voer den val behuede ons die ewige waerheit. Amen. 2
VL 6, Sp. 420–442, hier Sp. 423 u. 427–429; Ausgg.: ebd.; Überl.: ebd., Sp. 427; STOOKER /VERBEIJ II, S. 579 (Register); STRAUCH, Neunfelsenbuch, S. 239; DOLCH, S. 84, § 145. Der Straßburger Patrizier Rulman Merswin benutzte für sein ‘Neunfelsenbuch’ eine Vorlage mit der hier überlieferten kürzeren Fassung, die auf das Jahr 1352 datiert wird. r–v 94 leer r
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95 –137 Unbekannter Zisterzienser, ‘Geistliche Pilgerfahrt nach Bethlehem’ Een suuerlic gedichtenisse eens monincs van S Bernardus orden· Daer af dat hi ghijnc te Bethleem te sien den gebaereren (!) heeren IC seecht die moenyck doe gelesen wart dat ewangelium· Die hierden spraken onderlingen: Laet ons gaen te Bethleem ende laet ons sien dat woert dat daer ghemact is· dat ons die heer ghetoent heft (Lc 2,15). Als benyden de desen herden bijn ic na gegaen wten huse myns vaders mit vuerigher begheerten volgende na als ic best mocht den haestende
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heerden … Ende mit alsoe ynweyndighen aenschouwen aenbeden ic mit alre ynnicheit mijns herten Ihesum dat suete kijndekijn. Dijt is gescreuen totter enicheit des sueten kijndekijns dat nv ghebaren is onse lieue here Ihesus Christus Ende te verwecken ende te ontfencken die myn der geenre die dijt lesen· ende hoeren lesen. Ghebenedijt si die scepper alre creaturen. Amen. Anschließend Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand (s.o.). Ein Zisterziensermönch macht sich im Geist auf, mit den Hirten das Jesuskind zu besuchen. Unterwegs kehrt er im Haus der Gottesfurcht, der Güte, der Weisheit, der Stärke, des Rates, des Verstandes und der Weisheit ein (vgl. Is 11,2, sieben Gaben des hl. Geistes). Er trifft auf die Liebe und die Weisheit, die ihn zur Krippe begleiten. Auf dem Weg erklärt ihm die Liebe ihre sechs Pfeile. In Bethlehem angekommen, erkennt der Mönch die Heilige Familie, nachdem ihm die Liebe mit Myrrhenöl aus dem Schaft des sechsten Pfeils die Augen gesalbt hat. Die schwungvoll erzählte Pilgerfahrt schließt mit einer Beschreibung der Edelsteine in der Wohnung der Heiligen Familie, der Dienerinnen (Tugenden) und Marias. Der Verfasser und die Umstände der Textentstehung sind unbekannt. Sicherlich konnte ein weibliches Publikum folgende Szene im Haus der Güte als captatio benevolentiae verstehen: Ende doe wy ghenacten desen huyse quam ons teghen lopen die alre suuerlixte ioffer ende sach mijnen geselle die myn aen als of si oen wale kende. Ende my sach sy aen als enen vremden pelgrym· oec quam ons tegen vyt die here des huses dat was die geeste der guedertierenheit. Ende hi sprac totter maget: Roep die susteren ende laet sy v comen op dat wy eersamlic onse gasten ontfanghen (104 ) ende laet ons mit hem eten. Doe antworden die ioncfrou: Ic meyne en heues v niet vergeten of gy des ghedenct dat al myn susteren sijn haestelic gelopen te Betheleem te sien dat suete Kijndekijn Ihesus dat r–v daer ghebaren is (104 ). Die Erwähnung gemeinsamer Mahlzeiten mit Gästen und Pilgerfahrten von susteren sind typisch für die Gesamttendenz des Textes, der bei aller Geistlichkeit des Mönchs nirgendwo Vorbehalte gegen das irdische, weltliche Leben erkennen lässt. – Nicht bei HENDRIX und BROUETTE/DIMIER /MANNING (soweit über die Register erfassbar). r r 138 –142 Johannes Brugman, Predigt zu Is 9,6 Inden name ons heren Ihesu Christi. Een kijnt is ons gheboren ende een soen is ons ghegheven (Is 9,6) voer een groete. Wetet lieue susteren in onse heren Ihesu Christo want wi nv alte samen in desen werdighen heilighen hoechtide hebben ontfanghen … Hier om wanneer dese iofferkens aldes hore ambochten verwllen vlitelic soe west dit kijnt Ihesus in altheit ende in wijsheit bi gade ende biden menschen. Amen. Rest der Seite leer. Ausg.: VAN DIJK, Brugman, S. 89–94. v
142 r r 143 –159
leer Jan van Ruusbroec, ‘Die chierheit van der gheestelijker brulocht’, Exzerpte aus Buch II Cristus die gloriose sonne ende die gotlike claerheit in sijnre inwendiger toecomst verlicht ende doerschijnt ende ontfunct in cracht sijns g…(Fleck oder Tilgung, wohl: gees) dat vri herte ende al die crachten der zielen … Ende dat solde on lichter sijn dan Een ander die van beneden opwart Geet want hi hedde meer lichtes dan die ander menschen. 2
VL 8, Sp. 436–458, hier Sp. 443–444; Ausg.: Ruusbroec, Op. Omn. III, S. 98–99 zur 2 Sigle: M , S. 100 zum Umfang (S. 309–323, Z. b240–b359, S. 363–399, Z. b668–b971). Bei der Gliederung der Überlieferung S. 121ff. wird diese Hs. nicht berücksichtigt.
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 353 r
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159 –160 Exempel (unter Berufung auf Johannes Klimakos, ‘Scala paradisi’) Een exempel In climaco staet een exempel van enen brueder die genoemt was Anthioechus. Dese woende mit enen heiligen vader die seer vredsam ende sachtmoedich was. Als Antioechus sach dat die guede man soe guetelic mit hem omginc doechte hem dattet hem bet dienen solde dat hi sterpeliker geoefent worde ende harderliker gehantiert … doe si hem te richt voer syn scoelt satten ende nv soe brachten si hem in scrijften geheel vriheit ende quit scheldinge van synre scholt. Antiochus wechselt das Kloster, weil er sich zu wohlwollend behandelt glaubt. In der ersten Nacht hat er eine Vision, in der er sich vor Gericht gestellt sieht und seine Schulden bezahlen muss. Er bleibt 100 Pfund Gold schuldig. Daraufhin lebt Antiochus in seinem neuen Konvent als Pilger und übernimmt die schwersten Arbeiten. Nach 13 Jahren hat er dieselbe Vision und erfährt, dass seine Schuld gesühnt ist. v v 160 –163 Zu Aspekten des Lebens Jesu Onse lieue here heuet sich vernedert ende is gehoersam geworden totter doet des cruces. Daer om heuet om got verhoecht ende heft om enen naem ghegeuen den so bogen alle knien der hemelscher der eertscher Ende der helscher geesten (Ph 2,8). Ende sonderlingen heft he om vernedert in tween punten ten iersten in der passien des vleys· ten anderen male inden graue … wij sullen onsen licham gade offeren williclic hellic Ende puer. Wij sullen onse lieuen here Mijnnen Suetlic wislic Ende crachtelic. v v Bl. 161 -162 zur Himmelfahrt Christi. v
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163 –164 ‘Sieben Punkte zum Manna’ Dit sijn seuen punten die dat hemelsche broet an hem hadde dat die kijnder van Israhel aten inder woestenien. Dat ierste is et quam oen inden donenn (!) Als saet … Dat seuende is dat sijs niet langer en hadden dan die wile dat sij inder woestenien waren want v doe sij quamen in dat gelaefde lant dat vloiden van Melk ende van (164 ) honich Doe en hadden sijs niette doen. v v 164 –168 ‘Sieben Punkte zur Eucharistie’, ‘Sieben Berge’ unter Berufung auf Bernhard von Clairvaux Dit sijn oeck seuen punten vanden heiligen sacrament. Dat ierste is onbegrijpelic dat die substancie des broers (!) ende des wijns wort verwandelt in vleische ende in bloet Ten anderen mael wonderlic Dat et te verwonderen is Dat die wijtheit rontheit Ende breetheit daer blijft … Die vifte is dat cruce. Laet ons clijmmen Aenden cruce der penetencien ende en laet ons niet aflaten Wi en werden verloest van hem ghelijcker wijs als hi niet af en gijnghe van den cruce he en waert gheloest. Der Anfang zeigt Anklänge an Ruusbroecs Traktat ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’, vgl. Ruusbroec, Opera omn. VIII, S. 301, Z. 1094ff. (nach frdl. Hinweis von THOM MERTENS). v v 168 –170 Drei Freuden des dreifaltigen Gottes und der Engel über den Sünder, Dicta Dit sijn drije punten waer af die Hemelsche vader verblijt Als die sonder bekeert. Eet is mer vrouden inden ewigen leuen als een sonder bekert dan van negen ende negentich gerechter (Lc 15,7). Hier af secht sunte Gregorius … Sunte Augustinus seecht: O myn du die altoes baernes ende nummermer verlest en werdes Laet heb dy wonden laet hab dy bekent. Onse lieue heer seecht: Leert van my want ic sachtmoedicht ende. Amen.
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171 –177 Weihnachtspredigt Een sermoen van der geborten Een lichte quam in die werlt (Jo 3,19). O lieue her wilt wenich te spreken mit ynnicheit mijns herten vander edelre glorioser weerden hoechtijt deses tegenwordigen feestes ons lieuen heren Ihesu Christi … Ende reyke my lieue here die hant dijnre genaden die niet gedragen en kan dijn gerechticheit. va rb Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1089, 42 –45 (aus Geldern, Nazareth, weiteres s.d.) r v Ambrosius, ‘Precatio in praeparatione ad missam’ (PL 17, 829), mnl. 177 –179 Dit salmen lesen eer ment sacrament ontt O ouerste priester ende ghewaerighe bisscop here Jhesu Christe die di seluen offersten gade den vader een reine ende een ombeulecte offerhande opden altaer des heilighen cruces om ons arme sondeiren. Ende du ons gheuest dijn vleisch te eten ende dijn ghebenedide bloet te drijncken … Ende et sal wesen een leuen der werlt Die my eten die sullen leuen ewelic want si woenen in my ende ic (bricht ab). Der Text umfasst etwa die Hälfte des Umfangs der lat. Vorlage. Achtzehn Überlieferungszeugen bei ACHTEN/KNAUS (auch aus Sonsbeck), vgl. S. 383 (Register), weitere bei MEERTENS III, S. 57, Anm. 57 u. MEERTENS VI, S. 9 zu Nr. 14a; Trier, Dombibl., Nr. 48, r v 68 –74 (Initium bei BORCHLING IV, S. 189, heute: Trier, Bistumsarchiv (mit Dombibl.), Depositum der Trierer Dombibliothek [Abt. 95]). Lit.: WILMART.
Bonn, UB, S 2052 Geistliche Sammelhandschrift olim 33 v. Rath 8 – Papier (Vorsatzbll. Perg.) – 204 Bl. – 17 × 21,5 cm – 1454 – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag, Einträge der ‘Ave-Maria’-Hand) Moderne Bleistiftfoliierung, beginnend mit dem ersten beschriebenen Blatt, erstes Bl. mit v r v v 10 80 91 191 II gezählt, Bl. II , 110 –111 , 203 leer, LAGEN: VI-1 + 7 V + V+1 + 10 V + 203 r r V+2 , unten rechts Reste einer alphabetischen Lagenzählung, zuletzt 172 , 176 (stimmt v zur Anlage der Handschrift), 121 Reklamante, die Fälze wurden bei der Restaurierung herausgelöst und werden unter den Signaturen SF 5510 und SF 557–559 aufbewahrt; WASSERZEICHEN: obere Hälfte eines Buchstabens P mit Kreuz, || 4,1 cm (Bl. II); Buchstabe P, obere Hälfte, || 4,1 cm (Bl. 5), Bl. 8 untere Hälfte mit geteiltem Schaft; Typ mit abgewinkelter rechter Schaftspitze (Bl. 203), SCHRIFTRAUM : ca. 9,3–10 × 15–16 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, einspaltig, verschiedenen Hände (falls nicht anr v ders angegeben, littera hybrida), Hd. 1: 1 –60 , Mischform zwischen littera textualis und v littera hybrida (zweistöckiges a nur in den ersten Zeilen und vermehrt ab 45 , \f weiterhin r r r auf der Zeile, Bl. 2 Abschnitt mit anderer Feder), Hd. 2: 61 –68 , littera textualis, Hd. 3: r r v v v r 68 –75 (\f auf den letzten Seiten auf der Linie), Hd. 4: 75 –83 , Hd. 5: 83 –91 (etwas r v jünger? \ unten nach links gebogen), Hd. 6: 92 –109 , Hd. 7 (oder Hd. 6 zu einem ander r ren Zeitpunkt): 112 –203 (schwankender Duktus), 25–31 Zeilen, rubriziert, korrigiert, EINBAND: neu gebunden unter Verwendung des alten Leders, Holzdeckel mit braunem Lederüberzug, verziert mit einfachen Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Streifenrahmen in der Mitte geteilt, im Mittelfeld Rautenmuster 4:4, vorne zusätzlich durch Kreuzlinien, hinten vertikal geteilt) einfache Streicheisenlinien (vgl. Berlin, SBBPK, Ms. germ. qu. 1081), zwei Schließen (erneuert); in den Innenspiegeln zwei Pergamentblätter aus einem Psalmenkommentar (heute abgelöst, karolingische Minuskel,
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vgl. die Fälze in den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 und Hamburg, SUB, Theol. 1549 zwischen Bl. 65 u. 66). r
Eintrag Bl. 1 : Dyt bock hoert to Nazareth bynnen Gelre (littera hybrida; jüngere Hand:) v preuent, unten auf der Seite Bleistifteintrag der v.-Rath-Signatur, 91 Eintrag: Preuenta. v 181 Eintrag der Texthand: Hier eyndet die passie ons heren Ihesu Christi geendet int iaer ons heren dusent vierhondert ende liiij op sunte Katharina dach der reynre v r r ioncfrouwen (25.11.1454). Een aue maria voer der schriuers, Bl. 109 , 195 u. 203 Einr träge der ‘Ave-Maria’-Hand, Bl. 203 danach von anderer Hand: dijn herten ap dattu den ewigen doet ontgan moegest ende myt Jhesum (bricht ab). Makulatur aus dieser Handschrift wird separat aufbewahrt. Als Fälze waren zwei Fragmente einer volkssprachigen zeitgenössischen Urkunde verwendet (ehemals nach Bl. 176 Name Claes van Cam..huysen lesbar, Signatur: Sf 5510). Unter der Signatur Sf 557 werden Fragmente einer quer durchschnittenen, jetzt wieder zusammengesetzten lat. Pergamentseite aufbewahrt (14. Jh., zweispaltig, Spaltenbreite: ca. 7,5–8 cm, helles Pergament, schwarze Tinte), unter der Signatur Sf 558 Fragmente einer längs durchschnittenen lat. Hs. (Pergament leicht gebräunt, braune Tinte, teilweise zusammensetzbar, mind. zweispaltig, Spaltenbreite: 5,7 cm, theologischer Text). Neben dieser Hs. sind in Gelderner Hss. lat. Fälze nur in den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171 v. J. 1464, Ms. germ. qu. 1079 (ca. 1460, vermutlich aus denselben Hss.) und Ms. germ. qu. 1083 (ca. 1460) enthalten. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 205, 209–211, 213–215; GATTERMANN, Handschriftencensus, S. 194f., Nr. 266; OTTO, S. 13f.; ROTH, Sündenspiegel, S. 67f. (Handschriftenbeschreibung); Middelnederlandse preken IV, S. 349-354. Benutzt habe ich außerdem eine Beschreibung von J ÜRGEN GEISS (demnächst publiziert in der Datenbank Manuscripta mediaevalia). Inhalt: r r 1 –5
Johannes Tauler OP, Predigt HELANDER , S. 346–351 v Sermoen vanden heiligen cruce (rot nachgetragen, vgl. 13 :) verheffinge Ego si exaltatus a terra omnia traham etc (Jo 12,32). Men begeet huden den dach des werden mynentlicken crucen soe alst verhauen wart Van welkes werdicheit nyemant vol spreken noch vol lauen en mach … Soe hi in der waerheit naere sprynckt ende sijn in ganck volkomenre wort ende grontlicker Dat wy al alsus ghetaghen werden van den heilighen cruce dat wy al onse cruce mit mynnen den vrouden draghen· Des helpe ons got. Amen. v
Zur Tauler-Überl. allg. vgl. die Angaben zu Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 151 – r 167 . Mnl. Überl. dieser Pr.: Brüssel, KB, No. 643-44 (Cat. III, 1992), 137c, Teil II v. 1446, aus Groenendaal, das Explicit von Teil 2 wurde vermutlich von einer Vorlage aus Galiläa, Gent, übernommen (Br 2, LIEFTINCK, Tauler-Handschriften, S. 18, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 659 mit Datierung auf ca. 1475); Brüssel, KB, Nr. 2184 (Cat. III, 1991), (Br. 3, LIEFTINCK, S. 207); Gent, UB, Nr. 966, ca. 1500, geschrieben in Oostmalle b (Regularissen Onze lieve vrouw presentatie) durch suster heilken iacops, 227 (G.1, LIEFTINCK, S. 61, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 986); ’s-Gravenhage, KB, K 34, aus Maastricht, St. Bartholomeus (LIEFTINCK, S. 205; Ruusbroec-Hs. T, heute: 73 H 15, vgl. STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 873); (’s-Gravenhage), Museum Meermanno Westreenianum, hs. 23.8° (Angabe nicht verifizierbar), Ende 15. Jh., Anhang (Me.) (LIEFTINCK, S. 144);
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Deventer, Athenaeum-Bibl., No. 1763 (101 D 12), v. 1517, aus Sunte vrsulen huys in Deventer, 1517, 263a Exzerpte (D., LIEFTINCK, S. 93, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 372). r v 5 –13 Predigt über Jo 6,44 (rot, Nachtragshand, nicht die vorige:) Guensdach inder quatertemperen nae pinxten. Nemo venit ad me etc. (Jo 6,44). Also sprack die lieue Ihesus: Nyemant en comet toe my ten sy dat hem die vader die my ghesant heuet trecke. Die bedruuende elleyndighe iongheren die mit oers selues banden als mit yseren kettenen gheuanghen waren ende nae oers selues setten in diepen durren oerre ghebreken gheuanghen laghen Do sy hem alre eygenre macht bloet bekenden Doe riepen si mit vlitighen ghebede tot dem ewyghen vader … Dat wy oeck daer in ghetaghen werden Ende in onser inwendicheit mitter seluer waerheit verlucht werden Des helpe ons die ewyghe waerheit die vader die soen die heilighe geest. Amen. v r, Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 242, 121 -124 1550, aus Arnhem, St. Agnes v v (Middelnederlandse preken IV, S. 350), Köln, StA, W* 329, 193 -197 (nach 1543, Abschrift vom Kölner Tauler-Druck). v v 13 –15 Johannes Tauler OP, Predigt VETTER, Nr. 22 r
(rot, Nachtragshand, wie 1 verheffinge?:) Op S Mathijs IN diebus illis etc. (Ac 1,12). Die iongheren ons heren die weder ginghen in den berch oliueten die daer was by Iherusalem· Ende ginghen in dat cenaculum Ende Petrus die stont op in mydden den iongheren ende sprack … den mochte ende moeste guede auentuer in desen leuen weder varen Dat wy aldus ontfanghen moeten· Des helpe ons got. Amen. v Zur Tauler-Überl. allg. vgl. die Angaben zu Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 151 – r 167 . LIEFTINCK, Tauler-Handschriften, ist kein mnl. Überlieferungszeuge der Predigt bekannt (vgl. S. 205). Das Repertorium Middelnederlandse preken IV verweist auf dieselben Handschriften wie zur voranstehenden Predigt. Zur oberdt. Überl. s. MAYER , S. 281. v v 15 –17 Meister Eckhart OP, Predigt QUINT, DW I, Nr. 1 (bis S. 13, Z. 1) (rot am Rand, Nachtragshand wie die vorige:) Een sermoen des manendachs nae letare op dat ewangeli Wi lesen in den heilighen ewangelio dat onse here ganck in den tempel Ende was vtwerpende die daer koften ende verkoften (Mt 21,12). Ende sprack toe den anderen die daer hadden duwen ende alsulke dinghen: Duet Dit van hyn· Duet dit en wech (Jo 2,16). Waer om dede hy dit? Hy meynde dat hy den tempel wolde ledich hebben … in der rechter waerheit. Jhesus was in ghegaen in den tempel ende begonde toe spreken. Siet dat weet v voerwaer wil nyemant anders spreken in den tempel der zielen dan (17 ) Jhesus alleen soe swyghet Ihesus als of hy der innen niet en weer Ende hi en is oec niet daer in· want sy heeft vreemde gheste Daer sy mit sprict. Mer solde Ihesus spreken in der zielen soe moeste sy alleen sijn ende moeste seluer swyghen solde sy oen hoeren spreken Eya soe gheet hi in ende beghinnet toe spreken etc. Der folgende Text ist nur durch Zeilenwechsel und eine zweizeilige Initiale abgetrennt. Ausg., Lit. u. Überl. s. QUINT, DW I, S. 3–20 (ohne diese Hs.). Neuere Lit. s. LARGIER I, S. 743; außerdem ALESSANDRA BECCARISI, in: Lectura Eckhardi II, S. 1–27. v v 17 –20 Ermahnung Seer is ons toe merken die ouerwonderlike trouwe gades ende die verborghen weghe woe got die menschen tot hem trect Ende in wonderliken wysen toe den hoechsten dinghen· want onse here laet duck den mensche op hem seluen staen in groten moerdighen beca-
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ringhen ende in grote noet komen … In Cristo Ihesu blijf ghesont· Sterck· stedich ende vrome Ende bid voer my vlijtlicken want ic en wale behoeu Ende die my leerden ende sterckeden. v r Der Text enthält ohne optische Zäsur mehrfach die Schlussmarkierung Amen (18 , 19 ) und könnte daher aus mehreren Einzelermahnungen zusammengesetzt sein. Bemerkensv wert ist die Erwähnung Taulers Bl. 19 : Doe den mont toe als die guede broeder iohan tauler sprack sijnre leren volghe nae. Bemerkenswert ist auch die Korrektur von zweiter Hand ebd.: Etestu drynckestu sleepstu wakestu [spynnestu] kortelick doe al dijne werken om sijnen wil. r r 20 –36 Johannes Tauler OP, Predigten VETTER , Nr. 8, 49 u. Nr. 9 u.a. r v 20 –25 VETTER, Nr. 8 (Nachtrag, vgl. oben:) Des vrijdachs nae invocauit opt ewangelij Een sermoen Erat dies festus iudeorum (Jo 5,1). Et was een hoechtijt der ioeden ende Jhesus ghinck op tot Iherusalem· Daer was een dijck of een water dat had vijff paerten … Ende is seer nutte ende oeck voel vruchtberre Dat ons dit allen gheschie des helpe ons got. Amen. Der folgende Text ist nur durch eine zweizeilige Initiale abgetrennt. v r 25 –26 Daer is tweer hande rouwe Die een is hynderlick ende synlick Die ander is gotlick ende ouermatuerlick. Die synlicke rouwe trect altijt nederwert in een meerre leet ende settet den menschen een ymer als of hi ter stont vergaen sal ende vertwieuelen … Mer got is een duyster wolke die ouer alle sinne ende vernunft is daer moyses van gade opten berghe in gheleyt wart. Desen weghe yaghen alle gades vriende nae Daer ick ende du ende alle die mynnen in ghedraghen werden. r r 26 –30 VETTER, Nr. 49 r (rot, Nachtragshand wie Bl. 5 ) Op onser vrouwen geboert sermoen Transite ad me omnes qui concupiscitis mer (!) (Ecli 24,26). Men begheet huden den minentliken dach dat die gotlike ioncfrouwe onse lieue vrouwe reyn ende luter ende heilige ghebaren wart … Dat si ons weder ghebeer in den oerspronck. Dat ons dat allen gheschie Des helpe ons got. Amen. r r 30 –36 VETTER, Nr. 9 (rot, Nachtragshand:) Op den sonedach reminissere sermoen (am Rand:) Opt ewangelij Egressus Ihesus secessit in perces (!) Tyri et Sydonis et ecce mulier chananea a fynibus illis egressa etc. (Mt 15,21). Jhesus gynck wt ende gynck in die eynden der lande Tyri ende Sydonis Ende wt den seluen eynden ghinck wt een heydensche wijf … dat wy ons alsoe versýnken moeten dat wy in hem vonden werden· Des help ons die soen ende vader ende die heilighe gheeste. Amen. v Zur Tauler-Überl. allg. vgl. die Angaben zu Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 151 – r b b 167 . Mnl. Überl.: Brüssel, KB, Nr. 2184 (Cat. III, 1991), 37 VETTER, Nr. 8, 42 VETTER Nr. 9 (Br. 3, LIEFTINCK, Tauler-Handschriften, S. 40); Gent, UB, Nr. 966, ca. 1500, geschrieben in Oostmalle (Regularissen Onze lieve vrouw presentatie) durch suster heila b ken iacops, 40 VETTER, Nr. 8, 45 VETTER, Nr. 9 (G. 1, LIEFTINCK, S. 59, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 986); Deventer, Athenaeum-Bibl., No. 1763 (101 D 12), aus Sunte ab vrsulen huys in Deventer, 1517, 39 VETTER, Nr. 8 (LIEFTINCK, S. 92, STOOab KER /VERBEIJ II, Nr. 372), 45 VETTER, Nr. 9 (D., LIEFTINCK, S. 93); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 823, v. J. 1458, aus Alkmaar, Tertiarinnenkonvent Jonge Hof (STOOc d KER /VERBEIJ II, Nr. 5), 7 VETTER, Nr. 9 (L IEFTINCK, S. 110), 61 VETTER , Nr. 8 (Be. 1, b a LIEFTINCK, S. 112); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 188, 213 u. 302 VETTER, Nr. 49 (Be. 2, LIEFTINCK, S. 119 u. 123, vgl. auch S. 126 den Hinweis auf eine ostmittelniederl. gefärbte Vorlage; Einband aus dem Fraterhaus ’s-Hertogenbosch, hingegen führen STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 985 diese Hs. zu Oostmalle, Regularissen Onze lieve Vrouw
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Presentatie mit der Vermutung, sie sei von Heilken Jacops geschrieben); Hildesheim, Beverinische Bibl., Nr. 724b, nd., aus dem Lüchtenhof, enthält VETTER Nr. 8 und 9 (Hi, LIEFTINCK, S. 150); Brüssel, KB, No. 422-26 (Cat. III, 2004), Folio, Perg., 15. Jh. (1460, b ca. 1460), aus Groenendaal oder Rookloster, 118 VETTER, Nr. 8 (Br. 6) (LIEFTINCK, S. 144, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 658, 994); Gent, UB, No. 1038, 15. Jh., aus Leuven, a Groot Begijnhof, 169 VETTER Nr. 8 (G. 3, LIEFTINCK, S. 144, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 758 mit Datierung auf ca. 1500–1550); Brüssel, KB, 3005-3008, 1552, geschr. v. r r Zuster Yda van Rillaer, 94 –108 VETTER, Nr. 9 (AXTERS, Bibliotheca Dominicana, v v S. 245); Gent, UB, 1324, ca. 1569–1600, aus Mechelen, Groot Begijnhof, 76 –84 VETTER, Nr. 9 (AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 246, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 909); r v Heverlee, Br., Norbertijnenabdij Park, 8 , f. 1 –169 , enthält u.a. VETTER, Nr. 8, 9, 32 u. 33 (AXTERS, Bibliotheca Dominicana, S. 248); Maastricht, Gemeentlijke Archiefdienst, r ms. 479, um 1470, 130 –139 VETTER, Nr. 9 frgm., aus Maastricht, Begardenkonvent St. Bartholomeus (olim Hs. Dr. P. S. Everts, s. LIEVENS, Handschrift Dr. P. S. Everts, S. 1, 13f., STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 879); Amsterdam, UB, I G 28, um 1500, gehörte Suster Aleit van Ballen ten Hoerne (Tertiarinnenkonvent S. Maria ten Hoorn bei Groningen), enthält ein Exzerpt aus VETTER, Nr. 8 (DE MAN, Vertaling van Taulers Preeken, S. 37, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 501). Auf den Überlieferungsverbund der Predigt VETTER, Nr. 8 mit Übersetzungen der Predigten des Jordanus von Quedlinburg verweist LIEVENS, Jordanus von Quedlinburg, S. 61. Zur obd. Überl. s. MAYER, S. 279 u. 22. r–v 36 Dictum, Anselm von Canterbury zugeschrieben Svnte Ancelmus leert hoe die mensche an sijnen dode sich toe gade vertichten sal. Soe wie sich naket den dode die sal ghedencken des guedes ende der genaden die om god ghedaen heuet … Dat is te duytsche: Here in dijnen handen beuele ick mijnen gheest· Du hebbes my verloest· ere god der waerheit Sunte bernaerdus seghet: Het is vol alre sueticheiden te schouwen enen mensche die scepper is der menschen. r v 37 –49 ‘St. Georgener Predigten’ und ‘Limburger Sermone’ i.e.S. r
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37 –41 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 40 Men leest in apocalipsis dat sunte Johan sach een vloet ende wt den ouere van den vloet spranck een holt des leuens· (vgl. Ap 22,1) Dat holt bracht xij vruchten … Ende dit gherichte gheestelic ontfaen· Alsoe dat hi ons hier voede mit sijnre sueter gracien· Ende in hemelrijc mit sijnre schoenre glorien Des gunne ons die heilighe drieuoldicheit vader soen ende heilighe gheest Amen. r v Überl.: Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 39 –43 (aus Geldern, Nazareth). v v 41 –44 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 33 Svnte Gregorius sprict dat got mensche wart dat en hadde ons niet gheholpen· had hy ons niet verloest mit sijnre ghebenedider martelien … ende sprack aldus: Got gruet dy cruce hgeheiliget (!) van den licham gades ende gheciert mit sijnen leden als van edelen margrieten Ende bidden gade dat hi ons helpe daer hy selue is. Amen. r r Überl.: Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 33 –36 (aus Geldern, Nazareth). v v 44 –49 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 37 (rot, Nachtragshand:) Op sunte Marcellus dach Sermoen Het vos similes hominibus et cetera (Lc 12,36) Dese waerde sprack onse here tot sijnen iungheren Ende tot enen yegheliken menschen ende sprict alsoe: Ghi sult gelijc sijn den menschen die daer beiden oers heren· die daer gevaren ist tot der bruloft … soe wolde hi leuen gade te dienste· wolde euer god dat hi storue soe wolde hi gerne steruen op dat hi tot der hemelscher vrouden queme. Amen. v v Überl.: Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 43 –46 (aus Geldern, Nazareth).
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Zu den ‘St. Georgener Predigten’ vgl. die Angaben zur Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. r v germ. qu. 1079, 137 –151 . Zu den wenigen erkennbaren Überlieferungsgruppen gehört der mnl. Überlieferungszweig y2, in den auch Predigten der Sammlung ‘Limburger Sermone’ i.e.S. aufgenommen wurden (Bezeichnung nach SEIDEL). Da diese Handschrift nur drei Predigten der Sammlung enthält, wird sie in der Forschung zu den ‘St. Georgener Predigten’ bzw. den ‘Limburger Sermonen’ i.e.S. bisher nicht berücksichtigt. Zum Überr lieferungskomplex vgl. auch die Angaben zu Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 1 – r 82 . v r 49 –52 Thomas Hemerken von Kempen, ‘De imitatione Christi’, Buch III, Kap. 49, mnl., Dicta-Sammlung Soen alstu gheuoeles dat die begheerte der ewygher salicheit van bouen in ghestort wort Ende dattu begeerste wt te gaen wt den tabernakel dijns lichaems Op dat du mijnne claerheit sonder scherm der wandelbaerheit mochste schouwen verbreide dijn herte … Mer du en salste di niet verblijden noch indesen noch inden dan alleen in versmadenisse. / Een heilich leere sprict dat een mensche moet ewighen schade lijden voer sijn degelixe ghebreck ende versumenisse· want dat gheschiet onderwilen dat een mensche voer een v degelixe sunde een dicht gheuen moet· ende moet den loens ewelic ontberen (51 ) dat om got voer die dochde wolde hebben ghegeuen … / Een heilich leere sprict dat een ziele worde ghevraghet die te hans mit onsen here in den ewighen leuen is· wat si nemen wolde ende ontberen des mynsten loens dat oer got gheeft … / Sunte Augustijnus secht gotdienstighe menschen sijn ghesaet van herten· behoet van woerden ghestadich in werken … / Plato die natuerlicke wise meyster wart ghevraget waer bi men solde proeuen ende kennen enen wisen· ende enen sterken· enen crancken ende enen rijcken ende enen bescheidenen eersamen sedelicken geesteliken man. Hi antwoerde ende sprack: Mit bescheidenheit … die alle onuolcomenheit ende ghebreckelicheit sinnichlick ghedragen can ende den sotten latet sijnen wil. Ende den wisen wetenden leert mit onderscheide ende mit sine. r r 52 –53 Fünf Fragen, Bernhard von Clairvaux zugeschrieben; Dictum, Johannes Chrysostomus zugeschrieben Op een tijt begheerden sunte Bernart van onsen here dat hi hem vijf vraghen wolde berichten. Doe apenbaerden hem onse here ende sprack tot hem: Vraghe my ende ic sal di berichten. Sunte Bernart seide: Wat wildy den ghenen gheuen die di lief heuet bouen alle v dinck … (52 ) … ende verwerpe hem in dat ewyghe vuer dat hem bereet is· Ende dat en is ommer mijn wil niet. Sunte Johan gulden mont secht: Ist dat wy cortelic steruen moeten van noede· waer om en solden wy dan niet gheern steruen voer den dijt om die mynne gades mit eren· Ende lijden willichliken … want dat gheschiet onder wilen dat een menr sche voer een degelixe sunde een doecht moet gheuen· Ende moet (53 ) des loens ewelic ontberen dat om got voer die doecht wolde hebben ghegeuen. Vergleichbare Dialoge sind überliefert in den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. v v v v r oct. 69, 179 –180 , 192 –193 , Karlsruhe, LB, L 103, 74 u. Stuttgart, LB, Cod. brev. 43, r 90 . r r 53 –57 Ermahnung an Ordensbrüder Guede leringe Mijn lieue broeders bewyset v voer gade lauelic ouermids puerheit des reynen herten Ende voer den menschen weset stichtich ouermids temelicheit der disciplinen. Ghy sult vlytelick onder sueken die dinghen die gade behegelic sijn ende die vuerichlic begeren ende mitten werken veruullen … Soe ontfinck hy voer sijn myn weder van den menschen
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laster schande verminringhe verwerpinghe Ende ten lesten den alre schentelicsten bittersten doet. Amen. r v 57 –58 ‘Der Minnen Regel’, Exzerpt (Beginn des dritten Punkts) Een mensche sal sijn willich arm van goede ende van moede· Ende niet begheren dan noet is te hebben. Ende dese armoede heuet onse here Ihesus Christus seluer ghehalden ter leer doe hi wandelden op eertrijck Ende heuet die armoede soe geeert ende gheciert mit sijns selues persoen … want ic heb v gheerft in mijn rijcke· Hyer om mynt my als uwen vader ende als een kijnt schuldich is te mynnen sijnen lieuen vader. Der folgende Text ist nur durch ein ¶-Zeichen vom Vorigen abgetrennt. v Entspricht Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 81 ff. (Nv volget hier na dat derde punkt van deser regulen. Dat is willige armoede. Arm te sijn van goede ende van moede …). v r 58 –59 ‘Der Minnen Regel’, Exzerpt aus dem siebten Abschnitt Die ander persoen in der gotheit sprict der zielen toe ende secht: Siet ick bin v broeder nae der menschelicker natueren. Ende daer om besiet my of siet my an want ick bin gesichtelic worden om uwen wil soe dat wi gheliick sijn … Dat nummer dach en weer hi en vonde om seluen also veer voert gegane in doechden dat hi kume in dat ander weder om ghesien konde. r Entspricht Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, 131 , Z. 9ff. r
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59 –60 Exzerpt-/Dictasammlung Den gheuangenen ist noet te vlien totter coningynnen der bermherticheit die een troestersche is alre bedroefder herten tot welker coninginnen wy hebben enen vrien toeganc· Als sunte Bernardus secht: Waer toe is die menschelike crancheit verueert tot Maria te gaen v … (59 ) … daer men af leset den sy gheholpen heuet die suete Maria (vier Punkte, kreuzförmig angeordnet, neue Zeile:) O Betlehem die ghene heuet die groet ghemaect die in di r cleyn is gheworden van enen groeten … (60 ) … totten eynde der werelt ¶ Sunte Bernardus secht: sijt dat ick gade yerstweruen kenden soe en docht my nye dat my die menschen te luttel deden … Sunte Bernaert secht: In geenre steden en neyghet onse lieue here sijn hoeft soe gherne als in den schoet der ioncferliker reynicheit. Sunte Augustijnus secht: het en is gheen degelixe sunde soe cleyn als men se mit ghenuechten oeffent het e wort v een doet sunde … (60 ) Isiderus sprict van ander lude ghebrecken en wilt dijnen mont niet besmetten … ¶ Beda secht: Die en darf niet hapen dat hi is in den staet daer hi in beholden mach werden die ydel ende lichtuerdich is … ¶ Een broeder vragede enen alden vader ende seide: Vader wat sal ich doen want ic en werck niet datten monicken toebehoert· want ic leue in versumelheiden etende ende drinckende ende voert in lelicken ghedachten … Ende ic betrouwe in gade soe wie in sijnen naem in der cellen sit ende behuet sijn conciencie dat hi oec in Anthonius stede sal ghevonden werden. Amen. r r 61 –75 Dietrich Engelhus, ‘Kunst to stervende’ Hier begijnt een boec van kunnen steruen Want die ouergange des doets van onsalicheit deser tegenwordiger ellendicheit niet alleen leken menschen mer oec begenen ende ynnigen menschen duck seer swaer ende schadelic· verueerlic ende seer eyselick duncket wesen· om dat dese niet steruen en kunnen … Waer omme men secht dat die religiosen ende die wyue om eersamheit hoers staets niet loepen en sullen dan totten steruenden menschen ende totten vuer. Es handelt sich um die ndl. Fassung des Speculum artis bene moriendi des Nikolaus von Dinkelsbühl (?) nach der nd. Übersetzung des Dietrich Engelhus (GEISS). Identifiziert bei 2 2 ROTH, Sündenspiegel, S. 68, vgl. VL 2, Sp. 559 u. VL 6, Sp. 1056, beide Texte nicht
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ediert, die greifbaren Initien stimmten nur in etwa zur Überlieferung in dieser Hs.; r r Überl.: Wien, ÖNB, CPV 3020 (=Cod. Pal. Vind.), 1 –22 , 15. Jh., nd. (RUDOLF, S. 80, 3 b v r Anm. 20, s. Lit.); Braunschweig, StB, I , 84 , 196 –199 (RUDOLF, S. 80, Anm. 20); r v Wolfenbüttel, HAB, Helmst. 422 (Kat. 457), 69 –105 , 1409, (BORCHLING III, S. 37, RUDOLF, S. 80); Wolfenbüttel, HAB, 1251 Helmst., 265a-286 (BORCHLING III, S. 37); v v Wolfenbüttel, HAB, 1289 Helmst. (Kat. 1397), 15 –55 (BORCHLING III, S. 37, RUDOLF, S. 80, Anm. 20); Wolfenbüttel, HAB, 1308 Helmst., 73b (BORCHLING III, S. 37); Wolfenbüttel, HAB, Aug. 30.8 in 4°, 227b (BORCHLING III, S. 37); Emden, Hs. des Josep b (BORCHLING III, S. 37); Hannover, K.B., No. 84a (heute: Ms. I 84a), 196 ff. (BORCHLING III, S. 37); Hamburg, Hs. aus dem Konvent XII, 134bff, Auszüge (B ORCHLING III, S. 37); Lit.: RUDOLF, S. 78ff. v r 75 –82 ‘Die zwölf Räte Jesu Christi’ Hier beghynnen die xij rade Dit sijn die xij rade der heiliger ewangelien die den menschen te hemelrijck brengen sonder middel ende sonder vegevuer. Die drie irste rade hebben in drie geloefte der professien van allen regulen of oerden. Die irste raet is willige armoede … Ende dat om got vremde wort ende si trecken tot doet suden dat is dat swaerste. Hier om en sal dise mensche niet onachsam sijnre cleynre ghebrecken. 2
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VL 10, Sp. 1643–1645 (allg.); Überl.: Grubbenvorst, Ursulinen, o. S., 189 –203 , ca. 1450–1500, aus Venray, Jerusalem (VERSCHUEREN, Handschriften afkomstig …, S. 707, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1226), weitere nach VERSCHUEREN a.a.O.: ’s-Gravenhage, KB, b a K 34, 89 –97 aus Maastricht, St. Bartholomeus (DE VREESE, Ruusbroec-Handschriften, S. 191, 203f. u. 208, Ruusbroec-Hs. T, heute: 73 H 15, vgl. STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 873); Paris, BN, Neérl. 32, ca. 1400, aus Groenendael (STOOKER /VERBEIJ II, v v Nr. 680); Würzburg, UB, ch. q. 144, 165 –166 , ca. 1479, aus der Kartause Amsterdam (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 58); Brüssel, KB, 10180-93. Nur bei STOOKER /VERBEIJ II werden genannt olim Leuven, UB 24, ca. 1550, aus Brüssel, Sion/St. Elisabeth (Nr. 255); v Weert, Minderbroeders, 21, 211 , ca. 1450, aus Delft, St. Barbara (Nr. 293); Brüssel, KB, v II 2946, 269–303 , 1550–1600, aus Diest, St.-Annadal/St. Anna (Nr. 408); Paris, BN, v Neérl. 40, 15 –17, ca. 1550, aus dem Klarissenkloster Leuven (Nr. 765) und Weert, Minv derbroeders 9, 218–226 , 1459, 1466 aus Maastricht, St. Bartholomeus und St. Michael r v (Nr. 885). Vielleicht verwandt mit München, UB, 4o Cod. Ms. 479, 66 –67 . r v 82 –83 Caesarius von Heisterbach, ‘Dialogus miraculorum’, 11,3, mnl. (gekürzt) – Exzerpt nach Dirc van Herxen, Collationale? Aecarius bescrift in enen closter van sante Bernarts orden geheiten Harmanrode waert op een tijt sieck een eersam priester Ysbrondus ghenoemt die daer coster was … die glov rie deser werlt. Doe hi deser ghelic (83 ) veel geseecht hadde Altehans riep on die heer ende soe wart die salighe ziele vanden licham ontbonden. Amen. Der Text entspricht STRANGE, Dialogus miraculorum, S. 269–271, Z. 16 ohne S. 270, Z. 27–36. Nach DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 250 u. BNM enthält diese Handschrift Exzerpte aus Dirc van Herxen, Tweede collatieboek, die nach gegenwärtigem Forschungsstand kaum zu identifizieren sind. Initiengleich ist Amsterdam, UB, v I G 47, 37 (BNM). Anhand der Beschreibungen in der BNM haben sich keine weiteren Parallelen zum Collationale des Dirc van Herxen finden lassen, es könnten aber noch weitere Texte dieser Hs. aus dieser Quelle stammen. Überl. für das zweite Buch des Collationale (nach DESCHAMPS, a.a.O.): Amsterdam, UB, I G 47, Brugge, Groot Seminarie, 197/122, Deventer, Athenaeumsbibl., 101 E 7 u. 101 F 11, Gent, kgl. Vlaamse Academie voor Taal- en Letterkunde 9, ’s-Gravenhage, KB, 71 H 24, 73 F 23 u. 75 E 13,
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(olim) Haarlem, BMH 77, Uppsala, UB, Inc. 35b: 437 (nicht verifiziert); Venray, Klooster Jerusalem, o.S.; Wien, ÖNB, 15416. v v 83 –87 Ermahnung, ein monastisches Leben anzunehmen EN onvrucht dy niet aen te nemen een geestelick leuen der penetencien want voer die hardicheit des leuens saltu myt Christo nae maels ontfanghen ewighe vrude (!) voer nauwicheit of engycheiet der stat den schonen hemel voer die armoede … Gheestu myt der werlt om bistu niet guet du waerdes quaet ende comste toe ghebreck der sunden. v r 87 –91 Auslegung der übriggebliebenen Brotstücke nach Jo 6,9 u. 13 (Passionsbetrachtung) Vijf ghersten broede die scherp te eten sijn moeghen beteykenen die vijf scherpe wonden ons heren daer onse zielen mede gheuoedet werden. Die xij korne moeghen beteynen (!) xij bestant der passien ons heren … Die manier sijnre passien heeft alre scandelicste gheweest teghen onse houerdie Alre armste teghen onse ghiricheit Alre scerpste teghen waelluste ende genoechte onses vleysches. Doe (!) gracias. Zur vergleichbaren Auslegung der Perikope in der Predigt vgl. den Leiden Christi-Zyklus des Peter von Breslau vor Nonnen des Straßburger Dominikanerinnenklosters St. Nikolaus in undis (VL). v 91 nur mit Eintrag: Preuenta (jüngere Hd.). r
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92 –109 ‘Preventa und Adoptata’ Eenre sielen vandinge Eenre hande siele quam tot oere vryendynnen die noch in die werlt leuede· Ende sprack hoer toe in stilheiden der nacht ende seyde: Adoptata vryendynne slaep die? Sy antwaerde: Wie is daer? O lieue suster hier bin ic Preuenta v vytvercaren gesellinne … Screeffe om stichtijnge alre menschen in een boecxen totten laue ende toter eren ons gebenediden heren Ihesu Christi Die mitten vader ende mitten hieligen geest leuet en regnyert een waer god ewelicken sonder eynde. Amen. Anschließend Eintrag der ‘AveMaria’-Hand. 2
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VL 7, Sp. 826–827; Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1240, 109 –124 (VL); Berr v r r lin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 407, 1 –34 (VL); Darmstadt, ULB, Hs 1433, 50 –79 , Mitte r v bis 2. H. 15. Jh., rip., Köln oder Niederrhein (VL); Köln, Hist. Arch., cod. W* 56, 1 –34 r v (VL); Trier, StB, 1189/2023, 36 –46 (andere Fassung) (VL); Lit.: P ALMER, ‘Preventa und Adoptata’; ders., ‘Visio Tnugdali’, S. 409–410. r v 112 –181 ‘Passionstraktat O Ghi al die daer gaet den wege …’ O Ghi al die daer gaet den wege· merct ende siet off enich liden droeffenisse ghelijct mijnre droefenisse (Lm 1,12). Dese worde sprijct Ihesus doer den mont des propheten Jeremias om te beclagen die bitterheit sijns iamerlicken lijdens dat hi gheleden heuet om die bitterheit sijns iamerlicken lijdens … een suete voersmake der vrouden des ewigen leuens. Tot wilken ons allen brengen moet Jhesus Christus die een waer got mit den vader ende mitten heiligen geeste die gebenedijt is in ewicheit. Amen. Een Aue Maria v (181 ) schreien e[aenden cruce Sijn heissche stemmen]. Danach Eintrag der Texthand (s. Handschriftenbeschreibung). Rest der Seite leer. Überl. (falls nicht anders angegeben, nach REYNAERT, Catalogus Gent I, S. 100 m. Anm. 175): Amsterdam, UB, I E 27, 1438–1457, aus Hardenberg, Sibculo OCist, danach im Schwesternhaus in Schüttorf und später in Frenswegen (STOOKER/VERBEIJ II, vb va Nr. 631); Gent, UB, Hs. 220, 9 –41 , 2. H. 15. Jh., aus dem Genter Dominikanerkloster a (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 455); olim Münster, Paulinische Bibl., Nr. 413 (764), 9 ff. ra (BORCHLING I, S. 279, kein Expl.); initiengleich ist auch Leiden, BRU, Ltk 318, 70 –
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161 v. J. 1476, aus Gouda, Birgittenkloster Mariensterre (ZIELEMAN, S. 114, Explicit ra vb differiert, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 476); Brüssel, KB, IV. 177, 42 –181 v. 1477, nördl. Niederl. (ebd.), ’s-Gravenhage, KB, 73 H 8, ca. 1460, aus Maaseik (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 820); Leiden, UB, BPL 61, Straßburg, Bibl. nat. et univ., 2932; Utrecht, Museum Het Catharijneconvent, BMH 101, 15. Jh., aus Maaseik, St. Agnes (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 855); vgl. München, BSB, clm 14702, 256ff. (Vorlage? ZIELEMAN, a.a.O.). Lit.: nach REYNAERT, a.a.O. und einer dort zitierten Auskunft von J. DESCHAMPS ist der Text verwandt mit dem Text bei A. HOLDER , Dat lyden ende die passie ons heren Jhesu Christi, Leiden. Zur lat. Vorlage (Extendit manum-Traktat, Meditationes vitae Christi) s. RUH, Bonaventura deutsch, S. 272. r r 182 –195 ‘Zehn Gebote’-Erklärung, mnl. Die x gebade Hier begynnen die tien gebode die Moyses ontfaen heuet van gade op den berch van Synay mit oeren verclaringen ende bedudingen· naden worden der heiliger leeres Augustinus Thomas van aquinen Ende Raymondus Innocentius en Hostiencis ende anders lerres der heiligher scrift ende des geesteliken rechtes … di serua mandata. Sunte Gregorius seecht: Wie sijn getiden sonder ynnicheit leest die slachtete den genen die baden sonder briue te haue sent. Anschließend Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand. 2
VL 10, Sp. 1491; Ausg.: LANGENBERG, Quellen und Forschungen, S. 162–176 (nach a Münster, UB, olim Paulinische Bibl., klein 8°, Handschrift 779, 228 ff., v. 1410, vgl. r r S. 136f., weitere Hss.: olim Würzburg, cod. Ruh, 132 –155 (VL); Amsterdam, UB, r v v v I G 18, 86 –115 v. 1488 (VL); ’s-Gravenhage, KB, 73 H 16, 121 –142 v. J. 1471, aus Maaseik, St. Agnes (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 826). v r 195 –203 Ps.-Augustinus, ‘Speculum peccatoris’, mnl. Dit is der sunder spigel O Alre lieffste broeders want wi sijn inden wege deser vliender werlt ende onse dage en wech gaen als die scheme der sonnen daer om is ons noet myt sorchuoldigen herten dat onse crancheit ons menich werf doet gades vergeten den almechtigen heer … op dattu den ewigen doet ontgaen moghen ende myt Jhesum Christum eweliken leuen mogest. Dat moet hi ons verlenen die inder ewicheit is. Amen. Anschließend Eintrag der ‘Ave-Maria’Hand (s.o.). 2
VL 1, Sp. 535–536; Lit: ROTH, Sündenspiegel (Ausg. s. S. 183–226, weitere s. S. 256f.); Überl.: ebd., S. 55–105.
Bonn, UB, S 2053 Gebetbuch olim 33 Ptz 11 – Papier – 89 Bl. – 10,7 × 16,1 cm – um 1650 – östl. mnl. – vermutlich Geldern, Nazareth Moderne Bleistiftfoliierung, das erste Bl. römisch, von dem ersten beschriebenen Blatt an r–v r–v arabisch gezählt, I , 88 leer, nur einfache rote Initialen mit ausgesparten Ornamenten v r r r r (29 , 37 , 43 , 44 , 69 usw.), LAGEN: nach der Neubindung nicht mehr zu erkennen, unten rechts vermutlich auf den jeweils ersten Blättern jeder Lage alphabetische Lagenr r r r zählung, aus der hervorgeht, dass Quaternionen enthalten waren (1 a, 9 b, 17 c 25 d, r r r 33 e, 41 f, 65 ?), bei der Neubindung wurden kleine Pergamentstücke und ein Papierblatt herausgetrennt, heute: Sf 605 u. Sf 5523, WASSERZEICHEN: s.u., SCHRIFTRAUM : ca. 7,5 × 11,5–13 cm, durch schwache Linien begrenzt, 12–16 Zeilen, einspaltig, eine Hand
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(dieselbe wie S 2059), littera textualis, rubriziert, EINBAND: moderner Pergamenteinband. r
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Βl. 34 Eintrag unten rechts von späterer Hand: Einde. Eintrag Bl. 45 von späterer Hand (Ende 16. Jh.): Altijt du get geld Jadr door sluijt indi het Cappijttel indt du (?). In der Mitte der Seite in der Zeile mit oremus Eintrag (18. Jh.): Domine exaudi ora. Als Verstärkung der Lagenmitte waren kleine Stücke aus einer lat. Pergament-Hs. verwendet (15. Jh., Sf 605). Unter der Signatur Sf 5523 wird ein Papierblatt mit einem span. Rezept oder einer Rechnung aufbewahrt (18. Jh.), das eingelegt war. Die Angabe der Entstehungszeit beruht auf einer Wasserzeichendatierung durch J ÜRGEN GEISS. Die Handschrift wurde 1933 aus Mitteln der Dr. Emil von Rath-Stiftung erworben. Da sie zusammen mit den übrigen Gelderner Handschriften in die Bonner Bibliothek kam, kann vermutet werden, dass die Codices seit der Auflösung des Konvents zusammen aufbewahrt wurden. Lit.: OTTO, S. 13f.; BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 205; GATTERMANN, Handschriftencensus, S. 196f., Nr. 267. Benutzt habe ich außerdem eine Beschreibung von JÜRGEN GEISS (demnächst publiziert in der Datenbank Manuscripta mediaevalia). Inhalt: r
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1 –7 Psalmen zur Fürbitte für Verstorbene Hier begint die vij psalmen voer de zielen In die eer en enicheit der vijf wonden vwes alderduerbaersten bloets dat ghi vtgestort hebt voor de verlossinge des menschlicken geslacht O heer Jesu Christi die daer niet en versmaet / die begeerten en gebeden der ootmoediger Ick offer v ijnnichlicken dese naer volgende seuen psalmen en gebeden / tot een cleijn offerhande … ende moeten verdienen geset te werden vorder sueticheijt dijns aensichts mit alle dijnen engelen ende heijligen Amen. v v 7 –25 Litanei Letanie r Here onfermt di haerder (8 ) Khriste ontfermt die harder Heer ontfermt di haerder Godt v vader vanden hemel … (8 ) … ewige geseltschap moeten verdienen Amen. Gebet. Godt soen verlosser alder werelt ontfermt di hae (Zeilenwechsel) Here Jesu Christe alder r begerlicksten soon des leuendigen (9 ) gades / leuen suetigheijt ende onse hape Gebieder des leuens … Die leeft en regneert met godt den vader in enicheit des heiligen geest een godt ewilick sonder eijnde. Amen. r r 26 –29 Passionsgebete Sinte Gregorius Gebeden O heere Jesu Christe wij aenbidden v hangende aenden Cruijce / ende een doornen Croone op u hooft dragende wij bidden u dat u Cruijs ons verlosse vanden slaenden Enghel. Amen. Pater noster. O heere Jesu Christe wij aenbidden u aenden Cruijce … verlosse van die helsche pijne ende leijt ons ziele int eewige leuen. Amen. v r 29 –34 Totengebet (Gebet für das Seelenheil) Het gulden gebedt voor de zielen Ontfruchtende en verschrickelicke Godt / die de Engelen ontfruchten / En de Archengelen aenbidden / O Godt want ghi wilde mensch worden om te verlossen het menschelicke geslacht … en glorificeren haren schepper den vader en den soon en den heijligen geest. Amen. Danach Eintrag: Einde (s.o.) Es sollen das ‘Miserere’ und das ‘De profundis’ eingefügt werden.
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34 –36 Passionsgebete O heijlige bloot O seerighe smaert O ouervlodige verdinsten der wonden Christi reijnigt r En beschermt en onbindt se van aller schult en pijnen …, O Godt dat bloot uwes (35 ) r lieuen soons / dat daer wtgestort is aenden galgen des Cruis … (36 ) O heere Jesu Christe wij bidden v door de smarten al uwer heiliger wonden / en door de vergietinge al uwes duerbaeren bloets … uwe alder heijligste ziel scheijden van vwe heijligh licham soo weest genaedich onser zielen en aller gelouiger zielen. Amen. v v Bl. 35 u. Bl. 36 sind jeweils Gebete gestrichen (Wij bidden u hemelsche vader voor onser alderen en vrienden zielen … tot eenre verlossinge wt allen noeden. Amen u. Ontfermt v barmhertige godt den zielen die bij die niet en hebben sonderlinge bidders … die van allen onlijdelicken pijnen En quellingen en leijtse totter geseltschap der hooger borgers). r r 37 –38 Totengebet (Gebet für das Seelenheil) Gebedt voor die ellendige zielen O heer onbijnt die zielen ons vaders en ons moeders Ende alle der geenre zielen die onse kercke mit haeren goede begaeft hebben Ende die geen die ons toe gevoeght sijn met maeghschappen … onder dijnen heijligen ende wt vercoren ouermits Christum onsen heer. Amen. v v 38 –40 Mariengebet um ein seliges Ende Ggebedt van onse lieue vrouw voor een salige doot O Alder heijlighste maget Maria bidt uwen lieuen soon voor haer dat hij haer kennisse ende berouw verleen van haere sonden voor haeren doot Amen. Aue Maria. O Alder suijuerste maget Maria bidt uwen lieuen soon voor haer … O coningine des hemels Maria Ick begeer v te dienen en te eeren om altijt door v gebedt mijn pielgrimagije wel te volenden. Amen. v r 40 –43 Totengebet (Gebet für das Seelenheil) Die sueuen sloetiens O Genaedige eewige Godt wij bevelen en besluiten nu en eewilick haer arme sondige r ziele in die cracht en bewaeringe van v eewige Godtheijt (41 ) en inde verdiensten van v heijlige mensheijt. Pater noster Aue. O Barmhertige Godt wij beuele ende besluijten nu r ende eewilick haer arme sondige ziele … ende alle heijligen en in die afla(43 )ten en genaden die ouer die heele werelt te verdienen sijn. Pater noster. Aue. r
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43 –61 Lesungen im Kapitel Door het geheel Jaer den lexe jnden Cappitel Djt sijn de dijnghen die wij gebieden te onderholden / ghij die inde Cloosteren sijt geset v sonderlinge salmen (43 ) onderhouden spreckt hij den bant der mijnnen op dat ghij eens wille sijt te gader wonende in den huijs ende dat v een herte sij ende een ziel jn Godt. Want ghij daerom vergadert sijt bij een. Tu autem domine miserere nobis. Commemoratio eorum et omnium fidelium defunctorum. De profundis … te semper incipiat te per te cetpa finiatur· per Christum dominum. r v 46 –49 Die lexe inden Cappitel op kers Auent Neu mught ghij sonderlinge voornemen die staet daer hij gebaeren was Betheelem genaemt Als Mijcheas den prophete seijt Och hoe wel moght dat kindeken seggen: Mijn rick en is van deser werelt niet want dat betoene ick liggende in dat gemeijn huisken Inden stal … De glorie der engelen is geworden schreijende / Daer hemel ende eerde aenstaet heeft hem laten bijnden en wijnden. r r 50 –51 Op onser lieuer vrouen Baetschap auent de lex inden Cap
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Nv soo mueght ghij ouerleggen hoe de gebendeijde Goeds soon vtten hemel comt in die gloriose ende suijuer maget Maria als een radie of strael der sonnen die schint door een glaes sonder queltsuere … En dese bruloft is geschiet inden weerdigen tempel in die r reijnste slaep(51 )camer der soeter maget Maria. r r 51 –53 Op den goeden vrijdach de Lex in Cappitel O mijn alderliefste Aensiet onsen lieuen heere Jesum Christum aende clomne mishandelt bouen maten seer gewont met dornen / hij wort geleijt wtter stadt van Jerusalem alle der werelt sonden op hem gelaeden / hij waert getoegen mit eene corde … daer nae dat hij den edick gesmaeckt had neijchden hij sijn hoeft ende hij ontsliep den slaep des doots. r r 53 –56 Op speer ende nagel dagh den lex inden Cappitel v Opten goeden vridach (53 ) worden wij alle genoedt te comen opten bergh van caluarien op dat wij daer sien moegen ende beschouwen den geschuerden olijef boem die daer opgerijcht is vande ongenaedige Joeden Dat is den alder soetsen Jesus aenden Cruis hangende met sijne telgen … Dat is onsen heer Jesus Christus / maer dat hij vast in onsen herten geplant moet blijuen met mijnelijcker begeerten in eewigheijt der eewigheijt Amen. ra–va Vgl. Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 198 . v v 56 –58 Op den pinxtauent de lex inden Cappitel Inden Apostelen die alder bequamste totten h. Geest bereijt waeren moegen wij merken seuen punten die een ijegelijcken mensche betaemt te hebben die hem totten h. Geest weerdelijck willen bereijden hem te ontfangen. / De eerste is ruijst des herten· Als dat wij r alle onnutte sorge vt onsen herten nae onse vermogen (57 ) sluiten sullen … doen den heijligen Geest tot haer quam. v v 58 –61 Vande hemeluaert onser lieuer Vrouw de lex inden Cappittel r Vander hemeluaert onser (59 ) lieuer vrouwe spreckt Bernardijs: Onse eerde heeft een costelijcke gaue gesant inden hemel want daer is opgeclommen die hooge vrucht der eerden … die heer voor die geen die hij verlost heeft. v r 61 –63 ‘Veni sancte spiritus’ mnl. (vgl. CHEVALIER Nr. 21239–21273) Den hijmnus vanden heijligen Geest Comt scepper geest vande dienre denere inwendicheijt vervulle met hemelscher gratien die herten … den soon sijn der de aenghenaeme gaue des heijligen geest Amen. r v 63 –64 Antiphon ‘Veni sancte spiritus’, mnl. Ant. Comt heijligen geest vervulle die herten der geener die in v troouwelijcken gelouen ende v r ontfijnck in hem (63 ) dat vuer uwer mijnnen … (64 ) Godt die de herten der gelouiger / met inlichten des heijligen geest hebt geleert / geeft ons inden seluen geest / gerechte dijngen te smaken / ende altoost van sijnen troost te verblijden. Bij ons sij de cracht des heijligen geest des bidden wij v heer die onse herten sterckelijck reijnige … een Godt eenwilijcken sonder eijnde Amen. Heer verhoort mijn roepen Benedijen den heer: Godt seggen Alle gelouiger zielen moeten. 2 VL 10, Sp. 226–233, hier 226–228 (ohne diese Hs.). v v 64 –68 ‘Geistlicher Besuch des Kalvarienbergs’ Memorial Den berch van Caluarien hoemen den mit deuotie sal gaen op den goeden r Donderdach Sauens Ten eersten leest den miserere sonder· Gloria· Op v knijen (65 ) Ten i leest 5 pater en Aue gaende Ter eeren dat onsen heer opstont van het Auentmael als den lofsangh geseijt was en is gegaen met sijn descipulen ouer de beeck cedroen … Ter eeren dat Christus Jesus van het Cruis gedaen waert en in het graef waert geleijt. (rot:) Ten lesten groedt de bedroefde moeder met Aue maria op v Rugen.
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68 –87 Rosenkranz-Andacht Hier begint een devote bidt vaert vande drofheijt onse lieue vrow. Den eersten roor sekrans (69 ) salmen lesen gaende inde eer dat ons lieuen heer sijn Cruis droegh· ende ter eeren Mariae. Nu leest .x. Aue Maria gaende. O Maria gedenckt der bedroeffenisse die v gebenedijde herte leet doen v lief kint gevangen was ende ghij inden geest bekende alde pijn die hij leedt tussen dach ende nacht … v (72 , rot:) Den tweeden Rosencrans salmen leesen staende ter eeren dat Maria in grooter r v (73 ) droeffenis stont onde den heijligen Cruisce .x. aue marie staende … (78 rot:) Den derden Roosenkrans salmen lesen knijende of sijttende die het knijen niet en vermach Jn die eer des grooten rouwen onser lieuer vrouw te vesper tijt doene haer lief kindt geleijdt v is in haeren schoot .x. aue maria knijende … (84 , rot:) Op onser lieuer vrouwen bedevaert Gebedt (braun:) O Maria want alle uwen grondt is vo ontfermhertigheijt ende goedertierentheijt Ende naest Godt sijdi onse sonderlinge toeverlaet soo bidden wij v gronr delijcken dat ghij ons wilt verhooren in onsen leijden … O Maria tot (87 ) dij roept dat suchten ende banigheijt ons herten want ghij sijt een Troostterser aller bedruckter herten. Amen.
Bonn, UB, S 2054 Legendar olim 93 v. Rath 10 – Papier und Pergament – 225 Bl. – 15,5 × 21,5 cm – 1460/70 – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand, Initiale) Moderne Bleistiftfoliierung, die ersten drei Blätter röm. I–III, ab Textbeginn arabisch 1ff. v v r v foliiert, Pergament jeweils in der Lagenmitte u. Bl. 23 u. 33, Bl. I –III u. 221 –222 r III 10 leer, Bl 1 Initiale (wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171), LAGEN: (II-2) + V + 22 42 54 64 75 95 104 134 145 165 VI + 2 V + VI + V +V+1 + 2 V + IV+1 + 3V + V+1 + 2V + 201 211 213 4 VI + V + V+1 , am Anfang und Ende erschlossen, unten rechts gelegentlich r Reste einer alphabetischen Lagenzählung (z.B. Bl. 70 g6, stimmt zur Anlage der Hs., r Bl. 109 i4) WASSERZEICHEN: s.u., SCHRIFTRAUM : ca. 8,6–9,4 × 14,2–15,3 cm, durch r schwache Tintenlinien begrenzt, einspaltig, 22–25 Zeilen, zwei ähnl. Hände, Hd. 1: 1 – v r v r r 3 , 14 –221 , Hd. 2: 4 –14 , littera hybrida, die wenigen lat. Zitate, der Name Maria und gelegentlich Textanfänge littera textualis, rubriziert (Teilüberschriften in roter Tinte), korrigiert, EINBAND: neu gebunden unter Verwendung der alten Deckel, Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, diagonal geteilt, die Eckfelder im Streifenrahmen durch einfache Streicheisenlinien diagonal geteilt), zwei Schließen (erneuert), im vorderen, jetzt neu mit Pergament beklebten Innenspiegel hist. Papierschild mit Inhaltsangabe (Heiligennamen), durch Wurmfraß soweit beschädigt, dass kaum ein Name vollständig lesbar ist (rekonstruierbar: Hubert, Panthaleon). r
Bl. 1 Eintrag (16. Jh.): manu propria scriptum a filia quondam ducis Gueldrie, von mittelalterlicher Hand: Legenden (Handwechsel?) van sunte Seruaes (Zeilenwechsel) Die legenden van s Panthalioen die l van sunte Hubert (Zeilenwechsel) Die legende van s Elzearus die legende van s Gregoerus spolicanum (Zeilenwechsel) die l van sunte Amphibalus die le van sunte Affren Die l van (Zeilenwechsel) Windely die le van sunte Lodeuich den heilige v biscop; Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand Bl. 220 : Om Ihesus wil een Ave Maria voer die schriuersche. – Die Handschrift wird aufgrund der Wasserzeichen von J ÜRGEN GEISS auf
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1460/1470 datiert. Seiner Beschreibung zufolge enthält die Handschrift Papier mit dem Wasserzeichen Buchstabe y mit Kreuz, Piccard online 30506, 30341 (vgl. Berlin, SBBPK, Ms. germ. fol. 1171) und got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft, P ICCARD, Buchstabe P, Gr. IX, Nr. 1035. Die Form des Schafts findet sich vergleichbar auch in den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1096 und Ms. germ. qu. 1097. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 202, 205, 210–212, 216; LEFÈVRE, S. 9– 16 (Handschriftenbeschreibung); OTTO, S. 13f.; WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 172, Anm. 24 (Hinweis auf enge Verwandtschaft mit Utrecht, UB, cod. 8 J 33 [Cat. 1690], nicht bei STOOKER /VERBEIJ II). Benutzt habe ich außerdem eine Beschreibung von J ÜRGEN GEISS (demnächst publiziert in der Datenbank Manuscripta mediaevalia). Inhalt: r
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1 –14 Predigt über Ap 12,1 Dit is een sermoen woe dat Sunte Johan ewangelist een wijf sach gecleet mitter sonnen ende had die maen onder oeren voeten ende een crone op oeren hoefde van xij sterren Signum magnum apparuit in celo mulier amicta sole et luna sub pedibus eius et corona stellarum duodecim in capite ejus (Ap 12,1). Dese woerde beschrijft Sunte Johan ewangelist in apocalipsi Dat is den boec der gotlicker verhalenheit in sijnen twelften capitel Ende beduyden aldus voel in duytsche ¶ Een groet teyken apenbaerden inden hemel Dat een wijf was gecleet mitter sonnen ende die maen onder oeren voeten ende een croen van xij sterren op oeren hoefde ¶ In desen woerden heuet die [gloriose] bewaerre der glorioser maget Dat was Sunte Johan ewangelist apenbaerlic genoech vertoent die gloriose opvart der heiliger maget ende moeder gaeds Marien … wt den maecten si oer een croen· waer om mit recht te seggen is van oere opuaert· Een groet teiken apenbaerden inden hemel· een wijf gecleet mitter sonnen· ende die maen onder oeren voten· ende een croen van .xij. sterren op oeren hoefde. r r Überl. (nach Middelnederlandse Preken IV, S. 355): Amsterdam, UB, I F 1, 19 –29 , v v 1500–1525, aus Heusden, St. Catharina; Brüssel, KB, cod. II 2454, 119 –127 sowie Leiv r den, UB, Letterkunde 1031, 95 –106 . r v 14 –220 Legenden r v 14 –19 Klara von Assisi Van Sunte Clara ioncfrou Svnte Clara ioncfrou is alsoe geheiten vander hemelscher claerheit. Sy was gebaren wtter stat van Assijs … Doe seide hem Sunte Clara: Stant op want du bist verloest. Ende hi stont op ende sach volcomelic. 2 WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 427, Nr. 8 (nur diese Hs.), vgl. allg. VL 4, Sp. 1172– 1183, hier 1176–1177. v v 19 –22 Goar Van Sunte Goarius den heiligen confessor Die heilige confessor gades Goarius maecten hem een celle inden voerborge van Trier biden ouer vanden rijn … Ende hi toege wtten broeschen licham Ende toege toe der bermherticheit gades. Amen. WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 416, Nr. 1; Überl. (nach W ILLIAMS-KRAPP, Siglen ra rb ebd.): Darmstadt, ULB, cod. 144, 41 –42 , 1471, rip., wahrscheinlich aus der Schreibva vb stube der Kölner Fraterherren (SLA Ds1); Darmstadt, ULB, cod. 814, 217 –220 , um 1471, vielleicht aus dem Augustinerinnenkloster Maria Magdalena in Köln (SLA Ds3); rb va Darmstadt, ULB, cod. 2196, 317 –318 , 2. H. 15. Jh., vermutl. aus einem Kölner Klosvb rb ter mit Augustinerregel (SLA Ds5); Köln, Hist. Archiv, G.B. 2° 88, 216 –219 , aus
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dem Augustinerinnenkloster Frauweiler bei Bedburg, geschrieben von Suster Guetgen ra vb Klechens, 1538/39 (SLA Kö1); Köln, Hist. Archiv, cod. W. fol. 165, 167 –168 , rip., va rb wahrscheinlich aus Köln, 2. H. 15. Jh. (SLA Kö3); Paris, BN, cod. all. 35, 116 –118 , moselfr., 1460, vermutl. aus einem franziskanischen Frauenkloster im Raum Trier (SLA vb ra Pa1); Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1687, 183 –185 , rip., aus dem Kölner ra va Schelenkonvent, 1463 (HL B16); Hamburg, SB u. UB, cod. theol. 1731, 123 –125 , mfr., 15. Jh. (HL Hm1). r r 23 –37 Jocundus, Vita sancti Servatii, mnl. (BNM) Van Sunte Seruaes den heiligen bisscop Het waren inden ioedschen lande twe gesusteren die een hiet Anna ende die ander hiet Esmeria … Daer hi verclaert is mit voel doechden ende miraculen tot eren ons heren Ihesu Christi die mit vader ende mitten heiligen geest leuet ende regniert got in ewicheit der ewicheit. Amen. r v 37 –58 Hier begynnen Sunte Seruaes miraculen des heiligen bisscops hertich Henricks bede van Seruaes v (37 ) Als wi nv onder anderen dingen bekant hebben die groete doechden des gloriosen Seruaes ende die edelheit sijnre alderen oec … dattet niet en si inden gerechten· wilke r wael daet (58 ) verleen ons die enen ygelicken weder geuet nae sijnen werken Ihesus Christus die daer leuet ende regniert inder ewicheit. Amen. 2 VL 8, Sp. 1108–1109; Ausg.: s.d.; Überl. dieser Fassung (WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 458, Nr. 1, Siglen s.o. zu Goar; DESCHAMPS, Prozalegenden van de H. Servatius): SLA ra va Ds5, 132 –144 (DESCHAMPS, a.a.O., S. 181–182; DESCHAMPS, Middelnederlandse ra va Handschriften, S. 202; WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 458); SLA Kö3, 385 –400 (DESCHAMPS, a.a.O., S. 181–182; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 202, WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 458); Köln, Hist. Arch., cod. W. fol. 169, vb ra 273 –286 , rip., 2. H. 15. Jh., vermutlich aus der Schreibstube der Kölner Fraterherren (DESCHAMPS, a.a.O., S. 181–182; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 202, WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 458, SLA Kö4); London, University College vb rb Library, Ms. Germ. 17, 141 –169 , rip., 1462 (DESCHAMPS, a.a.O., S. 181–182; vb rb WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 79 u. 458; SLA L4); SLA Pa1, 23 –39 (DESCHAMPS, ra rb a.a.O., S. 181–182; WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 458, Sigle s. o.); HL B16, 19 –31 (DESCHAMPS, a.a.O., S. 181–182; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 202, WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 458, Sigle s. o.); Brüssel, KB, cod. 4302-05, r v 89 –107 , aus Maaseik, St. Agnes, 1469 (DESCHAMPS, a.a.O., S. 181–182; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 202, WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 458, CARASSO-KOK, Repertorium, S. 100, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 793); Stockholm, KB, ra va Huseby 16, 25 –97 aus Tongeren, St. Agnetenberg, um 1470 (nach DESCHAMPS, a.a.O., S. 185 andere Fassung, vgl. aber DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 202, WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 458, CARASSO-KOK, Repertorium, S. 100; rb va STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1187); Vaalbeek, Bibl. der Franciskanen, A 21, 66 –103 , ca. 1470 u. ca. 1500, Teil I geschr. v. Jan de Test van Emmerik, aus dem Begardenkonvent rb va Maastricht, 66 –103 (DESCHAMPS, a.a.O., S. 181–182; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 202, WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 458, CARASSO-KOK, Repertorium, S. 100, vgl. STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 880, heute St. Truiden, IFG, a 21?); bei Brüssel, KB, 11967, erwähnt bei DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, S. 202, handelt es sich wahrscheinlich um eine andere Fassung (vgl. DESCHAMPS, Prozalegenden van de H. Servatius, S. 185; Hs. nicht bei WILLIAMS-KRAPP, Legendare, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 162, danach aus Bergen op Zoom, Regularissen Dal van Josaphat). Lit.: CARASSO-KOK, Repertorium, S. 100f., Nr. 83 (auch mit Hss. anderer Fassungen). v r 58 –79 Pantaleon
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Dit is die legende van sunte Panthalioen wtten latijn ouer gesat als men te Colen dat halt in sijnre kerken Ende van sijnen gloriosen mirakulen Inder tijt inder stat Nycomedia Ende onder den keyser Maximianus leden voel kersten menschen vervolginge om dat rijck gades … een kerke gemaect in die vijfte kalende Augusti Inden naem des vaders ende des soens ende des heiligen geestes in ewicheit der ewicheit. Amen. r v 79 –99 Hier volgen exempelen ende miraculen van den gloriosen mertelaer Sunte Panthalioen Cristus heuet voel getuege gehadt voer den gesette Abel den rechtuerdigen onnoselen mertelaer … Ende satten op dat si die vier sijns hoechtijts halden wolden gelic den heiligen sonnendach. 2 VL 7, Sp. 290; WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 447, Nr. 1, Ausg. s.d.; Überl. (nach va ra vb va WILLIAMS-KRAPP, S. 447, Siglen s.o.): SLA Ds1, 71 –77 ; SLA Ds3, 252 –266 ; vb rb ra ra rb rb SLA Ds5, 169 –183 ; SLA Kö3, 194 –209 ; SLA Pa1 154 –170 ; HL B16; Deventer, Athenaeumbibl., cod. 101 D 6, aus Deventer, St. Ursula (STOOKER/VERBEIJ II, ra vb Nr. 364); Utrecht, Bibliotheek der Rijksuniversiteit, cod. 8 J 33 (1690), 1 –28 ; Vaalra vb beek, Bibl. der Franciskanen, A 21, 225 –244 , ca. 1470 u. ca. 1500, Teil I geschr. v. Jan de Test van Emmerik, aus dem Begardenkonvent Maastricht (s.o.) v v 99 –112 Hubert von Tongeren Van Sunte Hubert den heiligen bisscop Svnte Hubert was gebaren van edelen alderen Hi was ouervloedich rijck in tijtlicken rijcdom ende in eren in steden ende in dorpen … Oec een ygelicke onsynnige rasende beeste als een peert of een verken of een koe wort si totter kerken Sunte Huberts gebracht si wort gesont. Ausg.: LEFÈVRE, S. 26–45 (wie zur Hs.); WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 420, Nr. 1; Überl. (ebd., Siglen s.o.): Brüssel, KB, cod. IV 174, 15. Jh., mnl., wahrscheinlich aus St. Luciendal in Sint-Truiden (SLA Br21, keine Blattangabe WILLIAMS-KRAPP, Legenva vb rb dare, S. 65, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1145); SLA Ds1, 232 –237 ; SLA Ds3, 356 – ra ra va ra vb 361 ; SLA L4, 196 –202 ; SLA Pa1, 317 –321 ; HL B16; Amsterdam, UB, cod. r r I G 12, 236 –243 , Ende 15. Jh./15. Jh., aus Maastricht, Tertiarinnenkonvent Magv r dendriesch (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 891); Brüssel, KB, cod. 4302-05, 107 –118 , aus Maaseik, St. Agnes, 1469 (vgl. o. zu Pantaleon). v v 112 –142 Severin von Köln Die historie van Sunte Seuerijn den bisscop die men heylt te Colen in sijnre kerken r (113 ) Die alre salichste Sunte Seuerijn naeden grader der irster weerdicheit ende werlicker salicheit is gebaren van hogen geslechten … Soe en hebdi doch niet verwandelt v uwen (142 ) wille altijt te werken mijnre zielen salicheit. ra WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 459, Nr. 1, Überl. (ebd., Siglen s.o.): SLA Ds1, 210 – vb vb v r va 217 ; SLA Ds3, 339 –349 ; Göttingen, SB u. UB, cod. Theol. 200, 286 –299 , rip. vb va vb rb (SLA Gö1); SLA Pa1, 286 –298 ; Trier, StB, cod. 1191/492, 181 –192 , moselfr., 1452, aus Besselich, schon im 15. Jh. in Eberhardsklausen (SLA Tr3); Stockholm, KB, vb vb ra ra Huseby 16, 156 –171 , 312 –316 aus Tongeren, St. Agnetenberg, um 1470 (s.o. zu ra rb Servatius); Utrecht, Bibliotheek der Rijksuniversiteit, cod. 8 J 33 (1690), 80 –96 . v v Elzear von Sabran 142 –193 Van Sunte Elzearius ende van sijnre saliger geboerten ende van sijnre laeflicker kijntheit Dat irste capittel Inden lesten tijden doe die duysternissen waren op desen eertrijck die dat leuen der sterflicker menschen mistalden mennichvoldelic Doe is een man van gade gesant wonderlic groet in doechden … dat daer was in enen groeten strijde verstoert dat dat solde weder te vreden gesat werden sonder bloet stortinge Alsoe als hi dat gelauet had. Amen.
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WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 406, Nr. 1; Überl. (ebd., Siglen s.o.): SLA Pa1, 213 – va vb vb 236 ; HL B16, 97 –116 ; Utrecht, Bibliotheek der Rijksuniversiteit, cod. 8 J 33 rb rb (1690), 96 –124 . r 193v–198 Gregorius von Spoleto Van Sunte Gregorius Spoletacium Inden tijden Deoclesiaen ende Maximiaen der twier keyser alsulke grymmicheit van sacrilegien opstont doer al Ytalien als het plach te sijn bi al der afgaden oeffeninge … ende gebenedijt die iaren der gerechten hem si eer ende glorie lof ende gebot in ewicheit der ewicheit. Amen. rb WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 417, Nr. 1; Überl. (ebd., Siglen s.o.): SLA Ds3, 55 – ra vb rb rb va rb rb ra 57 ; SLA Kö4, 53 –55 ; SLA L4, 180 –183 ; SLA Pa1, 39 –41 ; HL B16, 149 – vb va vb 150 ; Utrecht, Bibliotheek der Rijksuniversiteit, cod. 8 J 33 (1690), 67 –70 . r v 198 –206 Albanus von England Van sunte Amphibalus ende sunte Albanus Inden tijden ende iaeren naeder geboerten ons heren CC ende lxxxvij Doe Deoclesianus in orienten ende Maximianus in occidenten geboeden die heilige kerke te verstoeren … ende geapenbaert mit voel geloeflicken luden getuyge Ende der ganser stat van Colen ende der landen die daer omtrynt liggen. vb WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 387, Nr. 1; Überl. (ebd., Siglen s.o.): SLA Ds1, 14 – ra va vb va va vb vb 17 ; SLA Ds3, 192 –195 ; SLA Kö4, 312 –315 ; SLA L4, 134 –141 ; SLA Pa1, ra rb rb rb 108 –112 ; HL B16, 43 –46 ; Utrecht, Bibliotheek der Rijksuniversiteit, cod. 8 J 33 ra rb (1690), 71 –77 . v r 206 –213 Afra Hier begint die legende van Sunte Affren r (207 ) Doe die vervolginge der kersten menschen alsoe vreyschelic ende ongenadelic geschach onder den keyser Dyaclesiaen alsoe dat al kersten omden name Christi mit mennigerhande tormenten gepynicht ende gemerteliet worden … Tot wilken ons brengen moet ouermits bede ende verdienst Sunte Affra ende oerre heiliger susteren Die vader ende die soen ende die heilige geest. Amen. WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 386, Nr. 2; Überl. (ebd., Siglen s.o.): Brüssel, KB, vb vb cod. IV 138, 193 –195 , ca. 1490, mnl., Exlibris der Begarden St. Bartholomeus zu vb ra Maastricht (SLA Br20, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 868); SLA Ds1, 94 –97 ; Darmstadt, r r va vb ULB, cod. 1433, 94 –101 , rip., 15. Jh. (SLA, Ds4); Gent, UB, cod. 1080, 268 –269 , 2. H. 15. Jh. (ca. 1480), mnl., wahrscheinlich größtenteils geschrieben von Thomas Moonincxs, Prior von Groenendaal, später in Zevenborren (SLA Gt3, STOOKER/VERBEIJ II, rb rb ra va Nr. 677, 1124); SLA Pa1,170 –173 ; HL Hm1, 117 –122 . r v 213 –217 Wenzel Van sunte Wendelijn Svnte Wendelijn was gebaren van edelen geslecht der hertogen sijn moeder was een heyderinne Mer sijn vader was een seer guet kersten … Daer got voel miraculen in werket totter eren des gloriosen mertelaers Sunte Wendelijns. 2 VL 10, Sp. 855–862, hier 860; WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 470, Nr. 2; Überl. vb va (ebd., Siglen s.o.): SLA Ds1, 171 –174 ; Düsseldorf, UB (Leihgabe der LB), rb va cod. C 20, 245 –247 , 1459, nfr. mit rip. Formen, angefertigt von einem schriuer, aus dem Schwesternhaus im Kettwig in Essen (SLA Dü1; auch B ORCHLING IV, S. 96f.); SLA ra vb va va rb ra Pa1, 445 –446 ; HL B16, 172 –174 ; HL Hm1, 233 –237 . v v 217 –220 Ludwig von Toulouse Van sunte Lodewich den heiligen bisscop Lodewich was een irste gebaren soen koninc Karolus Ende Marien der connighynnen van Ungheren … Doe die broederen te mitten quamen soe vonden si hem ende laefden gade
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
in sijnen heiligen ende hielden die yseren bende tot eenre gedenckenisse des mirakels dat daer geschiet was aenden iongelinc. Anschließend Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand (s.o.). 2 VL 5, Sp. 1033–1035, hier 1135 (Fassung VII bezogen auf Übertragungen der lat. Vita des Johannes de Orta); WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 434, Nr. 2; Überl. (ebd., Siglen va vb s.o.): SLA Kö1, 214 –216 (auch bei SCHMIDTKE, S. 47).
Bonn, UB, S 2055 Jan van Ruusbroec, ‘Van den twelf beghinen’, Martyrolog-Bearbeitung, mnl. Olim 33 Ptz 13 – Papier und Pergament – 207 Bll. – 16 × 21,2 cm – ca. 1460–1480 (Wasserzeichen) – östl. mnl. – vermutlich Geldern, Nazareth (gemeinsame Provenienz der Bonner Hss.) Moderne Bleistiftfoliierung, Bl. 3/4, 15/16, 27/28, 39/40, 51/52, 62/64, 74/75, 86/87, r v 9 69 80 98/99, 122/123 Pergament, Bl. 127 –128 leer, LAGEN: VI-3 + 5 VI + VI-1 + 128 141 177 190 198 206 r r 4 VI + VII + 3 VI + VI+1 + IV + VI-4 , Bl. 93 J, 105 k als Reste einer alphabetischen Lagenzählung, WASSERZEICHEN: Buchstabe P mit Kreuz und geteiltem Schaft, || 3,8–4 cm (Bl. 2, Bl. 5), Buchstabe P mit geteiltem Schaft (Typ PICCARD, Buchstabe P, Gr. X, Nr. 241–432), Beizeichen unsicher, || 4,1 cm (Bl. 203, 200), SCHRIFTRAUM : bis Bl. 128 9,4–9,8 × 14,8–15,5 cm, danach 9,1–9,9 × 14,5–16 cm, durch schwar r r che Tintenlinien begrenzt, einspaltig, 11 ähnliche Hände, Hd. 1: 1 –127 , Hd. 2: 129 – v v v r r r r r r r 141 , 150 –153 , Hd. 3: 142 –150 , Hd. 4: 154 –158 , Hd. 5: 158 –162 , Hd. 6: 162 – v r v r v 165 , letzte Seite von anderer Hand beendet?, Hd. 7: 166 –177 , Hd. 8: 178 –184 , Hd. 9: v v r v v v 184 –190 , Hd. 10: 191 –197 , Hd. 11: 197 –206 , littera hybrida, 21–25 Zeilen, rubriziert, EINBAND: Neuband, zwei Schließen. Im zweiten Teil (129ff.) lässt sich deutlich eine arbeitsteilige Herstellung in verschiedev v nen Lagen beobachten. Bl. 141 und Bl. 165 , jeweils am Lagenende, bleibt ein Rest der Seite frei. Auf dem nächsten Blatt setzt eine andere Hand die Arbeit fort. Zudem lässt r r sich der Beginn einer neuen Hand auf dem ersten Blatt einer neuen Lage Bl. 154 , 178 r und 191 beobachten. Die Handschrift ist seit 1933 in der UB Bonn und war vorher im Besitz von Prof. Dr. Wilhelm Pütz. Da dieser Codex zusammen mit Handschriften in die Bonner Bibliothek kam, die einen Besitzereintrag tragen, kann die Herkunft aus Geldern angenommen werden. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 205; OTTO, S. 13f.; GATTERMANN, Handschriftencensus, S. 196f., Nr. 269. r r Jan van Ruusbroec, ‘Van den twelf beghinen’, Teil 3 u. 4, Anfang fehlt 1 –127 …neichtheit onser sielen die got ons allen gegeuen heuet ende die altoes van natueren goet begeert want si is die irste materie die got onser sielen gescapen heeft· ende die van eigenre natueren altoes guet begeert … in groeten vrede die Jhesus bereit heuet sijnen discipulen ende vrienden die sijn regule halden die hi leuede ende leerde ende daer in gestoruen ende opuerstaen is in die glorie sijns vaders. Amen. Ausg.: Ruusbroec, Op. Omn. VIIA, Überl. nach Ruusbroec, Op. Omn. VII, S. 124: Brüssel, KB, 1086-1115, ca. 1471–1476, aus Korsendonk (Pp, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 1040); Brüssel, KB, 1165-67, ca. 1510, Brüssel, Fraterhaus Nazareth, später Regularissen Sion (F, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 206, 246); Brüssel, KB, 2559–62, 15. Jh.,
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ca. 1500, wahrscheinlich aus Groenendaal, 1578 Geschenk an die Regularissen Sion in Gent (Qq, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 459, 662); Brüssel, KB, 3037, ca. 1468, aus Korsendonk, später in Bergen op Zoom, Regularissen Dal van Josaphat (Uu, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 158, 1043); Brüssel, KB, 3416-24, 1461, aus dem Kartäuserkloster Herne? (D, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 619); Cambridge (Mass.), Harvard University, Houghton Library, ms. Dutch 13; Kopenhagen, KB, Thott 8° 137 (Ko); Gent, UB, 693, 1480, aus Bergen op Zoom, Regularissen Dal van Josaphat (G, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 163); Paris, Bibliothèque de l’Arsenal 8217, 1. H. 15. Jh., Rookloster (c, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1024); Lit.: vgl. Ruusbroec, Op. Omn. VII. v v 127 –128 leer r
v
129 –206 Martyrolog-Bearbeitung, mnl. Hier beghynt dat prologus of voer reden op der merteler boec. Een boeck leestmen inder heiliger kyrken dat men in den latijne noemt martirologium Dat sprijct te duytsche: Die reden vanden martelaren of slechtelijc der martelaer boec. Daer om wanttet sonderlinge v sprijct van al den martelaren … (133 ) … Hvden ist een groete hochtijt inder heiliger kerken wanttet die achtende dach ist vander geburten ons heren Jhesu Christi … Serwulus was te Romen een edel Confessoer yae een salich mar … (bricht ab, 23.12.) Über die Entstehung gibt der Prolog folgende Auskunft: Nv is te weten dat ic voer menigen iaren een vytneemijnge gedaen heb van desen boec dat is dat ic gecort heb ende sulke vytnemende heiligen niet alle van elken daege gesat heb inden latijne Ende dit selue bijn ic nv gebeden in duytsche te seggen van lieuen vrynden Ende dat heb ic gedaen nae mijnre macht in der maniren dat ic in voel steden meer dan dat latijne halt daer toe gedaen heb als op anderen steden is bescreuen Om der groeter eeren der heiligen ende r oec om meerre deuocie der ongeleerder dit boexken besigen sullen (129 ). Es folgen Anweisungen zur Verehrung der Tagesheiligen.
Bonn, UB, S 2056 David von Augsburg, ‘De exterioris et interioris hominis compositione’, Buch II und III, 2. mnl. Übers. Olim 33 v. Rath 9 – Papier und Pergament – 183 Bl. – 16 × 23,2 cm – 2. H. 15. Jh. – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag) Moderne Bleistiftfoliierung, das erste, leere Blatt mit I, ab dem ersten beschriebenen r–v Blatt mit 1ff. gezählt, Lagenmitte jeweils aus Pergament (6/7, 19/20 usw.), Bl. I , v v 12 26 158 168 182 181 –182 leer, LAGEN: V + VII + 11VI + V + VI+2 , Unsicherheiten am Anfang und Schluss aufgrund des Neubands, WASSERZEICHEN: untere Hälfte eines Vierfüßlers (|||, Bl. I), untere Hälfte eines Tierkopfs (vermutlich Ochsenkopf), || 4,1 cm (Bl. 2), obere Hälfte eines besternten Ochsenkopfs, || 4,1 cm, c: 3,7 cm (versetzt, Bl. 181), SCHRIFTRAUM : 9,3–9,8 × 14,5–15,7 cm, durch eingedrückte Linien, gelegentr v v lich auch durch Tintenlinien begrenzt, einspaltig, zwei Hände, Hd. 1: 1 –29 , Hd. 2: 29 – r 181 , littera textualis, 30–32 (Hd. 1) bzw. 26–31 Zeilen (Hd. 2), rubriziert, korrigiert, EINBAND: neu gebunden unter Verwendung der alten Deckel, Schließen erneuert, verziert mit dreifachen Streicheisenlinien (Streifenrahmen, Mittelfeld diagonal geteilt, horizontal fünffache Streicheisenlinien, vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1027 und Ms. germ. qu. 1098), Blatt aus einem Missale in beiden Innenspiegeln, heute abgelöst. Eintrag im vorderen Innenspiegel: Dit boeck hoert te Nazaret binen Gelre inde cloester; r Bl. 1 Besitzereintrag (18. Jh.): Michael Buyx Nieukerk, Eintrag im hinteren Innenspiegel:
470
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien r
Liber domus Nazareth regularissarum in Gelria ; Eintrag der Texthand Bl. 181 : Een aue Maria voer die scriuersche om gad. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 205, 216; GATTERMANN, Handschriftencensus, Nr. 270; OTTO, S. 13f.; Beschreibung durch JÜRGEN GEISS (Manuscripta mediaevalia, darin Datierung auf die Zeit um 1440 aufgrund der Wasserzeichen) Inhalt: r
1 –181
r
David von Augsburg, ‘De exterioris et interioris hominis compositione’, Buch II und III, zweite mnl. Übers. Hier beghint dat ierste boek van profectus religiosorum. Mijne collacien die ic bytiden plach te spreken … of die ons gheloeft sijn, die moet ons allen onse heer gheuen. Amen. Anschließend Eintrag der Schreiberin (s.o.). r v Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080, 35 –235 (aus Geldern, Nazareth, weiteres s.d.)
Bonn, UB, S 2059 Antiphonarium officii olim 33 Ptz 12 – Papier – 159 Bl. – 28,2 × 22,5 cm – um 1650 – lat. – vermutl. Geldern, Nazareth (gemeinsame Provenienz der Bonner Hss.) Moderne Bleistiftfoliierung, Bl. 23, 29, 34, 49, 56, 87, 105, 109, 111, 113, 129 u. 144 v v r–v knotenförmige Blattweiser; Bl. 41 u. 107 abweichend in rotem Leder, Bl. 18 –22 , 59 v v leer, Bl. 119a und 124 Tinte durchgeschlagen, LAGEN: nicht bestimmt, WASSER ZEICHEN: s.u., SCHRIFTRAUM : 21,5 × 16 cm (Textseiten), 23 × 16 cm (Notenseiten), Hufnagelnotation auf 4-Linien-Schema, einspaltig, eine Hand (wie Bonn, UB, S 2053), littera textualis, 18–20 Zeilen, mit Noten 8–9 Zeilen, rubriziert, EINBAND: Holzdeckel mit Lederbezug, neu gebunden unter Verwendung der alten Deckel und der Beschläge an den vier Ecken und in der Mitte, zwei Schließen. Die Handschrift wurde im Juni 1986 durch die Firma Dormagen restauriert. Blatt 38 bei der Restaurierung neu eingebunden, ursprünglicher Ort unklar. Vorn ist ein neuzeitliches Notenblatt eingebunden (ehemals im Vorderdeckel?). v
Einträge: Bl. 46 zur Überschrift zum Fronleichnamsfest: A. S: pater Augustini. – Die Handschrift wird aufgrund der Wasserzeichen von Jürgen Geiß auf die Zeit um 1650 datiert. Die Datierung wird durch die Aufnahme etlicher erst spät kanonisierter Heiliger und Überlieferung zahlreicher junger liturgischer Gesänge gestützt. – Die Beschreibung wurde für den Druck überarbeitet. – Ich danke Frau Beate Braun-Niehr für Hinweise zum Handschriftentyp und zum Inhalt. Lit.: COSTARD, Predigthandschriften, S. 205; GATTERMANN, Handschriftencensus, Nr. 271; OTTO, S. 13f.; Beschreibung von J ÜRGEN GEISS (demnächst publiziert in der Datenbank Manuscripta mediaevalia). Inhalt: r
1 –14
r
‘Te deum’ (mit Noten), Ps 92, 99, 62, 66, 99, ‘Benedicite’ (Gesang der drei Männer im Feuerofen Dn 3,57-88, 99), Ps 148, 99, 149, 99 u. 150 und ‘Benedictus’ (Lobgesang des Zacharias Lc 1,68–79, acht Melodien)
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Bonn, UB, S 2059 r
Te deum laudamus ... in eternum ... (6 ) Benedictus dominus ... ad dirigendos pedes nostros in viam pacis (Lc 1,68-79). Gloria patri et filio et spiritui sancto. Sicut. 2 Das ‘Te deum’ bildet den Abschluss der Matutin ( LThK IX, 1336), die Psalmen, das ‘Benedicite’ und das ‘Benedictus’ gehören zu den Bestandteilen der Laudes am Sonntag. v r 14 –18 Hymnen und Antiphonen zu besonderen Heiligenfesten (mit Noten) In festo omnium sanctorum Canonicorum Regularium ad vers hijmnus Celitum princeps tua Christe laus est quod leues mundi fugitant ... (CHEVALIER 3538). v v 15 –16 Antiphonen und Hymnen zum Fest des hl. Joseph (19.3., ‘Te Joseph celebrent v r agmina’ CHEVALIER 20120), 16 –17 Elisabeth, Königin von Portugal (8.7., can. 1625), r–v v 17 Gedächtnis der Jungfrau Maria vom Berg Karmel (Skapulierfest, 16.7.), 17 Cajev r r tan von Tiene (7.8., b. 1629), 17 –18 Thomas von Villanova (can. 1658) und 18 Theresia von Avila (15.10., can. 1622, ‘Regis superni nuntia’ CHEVALIER 17234) ... sancta trinitas nunc et per omnem seculum. Amen. Enthalten sind CAO 3653, 1935, 4735, 4729, 3507, 1542, 4418, 3261, 1705, 4988, 4431, 2255 und weitere, nicht bestimmte Antiphonen. v v 18 –22 leer r
23 –25
r
Hymnen des Commune sanctorum (mit Notenlinien zu den ersten beiden Zeilen, Noten nicht ausgeführt) Apostelfeste in der Osterzeit (ohne Überschrift): Paschale mundo gaudium sol nuntiat r formosior ... (CHEVALIER 14596), 23 für einen Märtyrer (‘Invicte martir unicum’ v CHEVALIER 9079), 23 für mehrere Märtyrer (‘Rex gloriose martyrum’, AH 51, Nr. 112, 1–3), für Bekenner (‘Jesu redemptor omnium’ CHEVALIER 9628, ‘Jesu corona celsior’ v CHEVALIER 9492) und 24 für eine hl. Frau (‘Fortem virili pectore’ CHEVALIER 6470) ... nunc et per omne sæculum Amen. r r 25 –28 Kleine Horen r
25 Sequens psalmus dicitur tantum in Do r r Confitemini domino ... (Ps 117) und Symbolum sancti Athanasii, 26 –28 , abschließend Hymnus: Defensor noster aspice insidiantes reprime guberna tuos famulos quos sanguine mercatus (CHEVALIER 4318, mit Noten, bricht ab). Ps 117 und das ‘Quicumque’ gehören zu den Bestandteilen der Prim. v 28 (Prozessions-)Antiphon ‘Media vita in morte sumus’ (mit Noten, Nachtrag?) und zwei Kollekten Media vita in morte sumus … ne tradas nos: Collect om Regen te vercrijghen. Deus in quo viuimus ... (CC SL 159, Liber Sacramentorvm Gellonensis, Nr. 2662), Om schoen weder te vercrigen Collect. (Cursiva, Nachtrag?) Ad te nos domine clamantes exaudi ... clementia sentiamus: per Christum. (CC SL 160, Corpus orationvm I, Nr. 85). r r 29 –37 Fortsetzung der kleinen Horen r
(Prim:) Jam lucis orto sidere ... (CHEVALIER 9272, 29 mit zwei nicht ausgefüllten Notenv zeilen), Ps 53, Ps 118, Teil 1 und 2, CAO 6276, 30 Terz: ‘Nunc sancte nobis sprirtus’ v (AH 50, Nr. 18), Ps 118, Teil 3–5, Antiphonen Aevia (=Alleluia) ..., CAO 6946, 32 Sext: ‘Rector potens verax deus’ (AH 50, Nr. 19, bis ...pacem cordium presta pater piisv sime), Ps 118, Teil 6–8, CAO 6889, 34 (Non:) ‘Rerum deus tenax vigor’ (AH 50, Nr. 20), Ps 118, Teil 9–11, CAO 6293, kurze Responsionen und Antiphonen zur Passionszeit ... propter quod et deus exaltauit illum et dedit illi nomen quod est super omne nomen.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
v
37 Antiphonen zur Passion, Ostern und Weihnachten CAO 1951, 1957, 3119, 1940 (mit Noten) eingefügtes Blatt (s.o.): r–v 38 Hymnen ‘Nunc sancte nobis spiritus’ und ‘Rector potens verax deus’ (bricht ab). r v 39 –58 Hymnen der kleinen Horen (mit je nach Kirchenjahr verschiedenen Melodien) und Responsorien Dominica passionis ad tertiam R breve (Überschrift beschnitten) Erue a framea deus animam meam ... CAO 6670, 6394, 7206, Hymnus ad Compler tor ‘Te lucis ante terminum’ (AH 51, Nr. 44, 39 ), abschließend Responsorium In manus tuas domine ... Mit jeweils neuer Melodie sind zu besonderen Anlässen enthalten r r v v die Hymnen ‘Te lucis ante terminum’ (AH 51, Nr. 44, 44 , 48 , 50 , 53 ), ‘Nunc sancte r v v v nobis spiritus’ (AH 50, Nr. 18, 45 , 49 , 52 , 54 ), ‘Rector potens verax deus’ (AH 50,19, v v v r r v v v v 43 , 45 , 47 , 50 , 53 , 54 ), ‘Rerum deus tenax vigor’ (AH 50, Nr. 20, 40 , 43 , 45 , v r r r r v v r 47 , 50 , 53 , 55 ) und ‘Iam lucis orto sidere’ (AH 51, Nr. 41, 43 , 44 , 46 , 49 ), ggf. v r v verkürzt. Festzeiten: 39 Weißer Sonntag, 41 Mariae Verkündigung (25.3.), 41 Sieben r Schmerzen Mariens, Commune Apostolorum in der Osterzeit, 42 Kreuzauffindung v v r (3.5.), 42 Erscheinung des Erzengels Michael (8.5.), 42 Christi Himmelfahrt, 43 v v v am r Pfingsten, 44 Trinitatis, 46 Fronleichnam sowie 48 jn dedicatione ad 3 , 49 Verklär v rung Christi (6.8.), Mariae Himmelfahrt (15.8.), 51 Kreuzerhöhung (14.9.), 51 Speerr v feier, Erzengel Michael (29.9.), 52 Festum spineæ coronæ domini, 52 Adventssonntage, r v r 54 Weihnachten, 55 Epiphanias, 56 Namen Jesu (14.1.), Commune Apostolorum und v weitere Anlässe des Commune Sanctorum, 58 Fest des Namens Mariae ... Et ex tollamus nomen eius in eternum. Gloria Repleatur os meum. Laude Marie. Vt cantem. r–v 59 leer r
r
60 –68 Vesper-Psalmen mit Antiphonen für alle Tage der Woche Dixit dominus domino meo: sede a dextris meis ... (Ps 109). Enthalten sind Ps 109–113, Ps 115–116, Ps 119–131, Ps 137, Ps 138 und Ps 147. r v 68 –72 Komplet Jvbe domne benedicere. Noctem quietam et finem perfectum concedat nobis dominus omnipotens. R/ Amen. Confiteor deo omnipotenti beate Marie semper virgini, beato michaëli archangelo, beato Joanni baptiste, sanctis apostolis petro et paulo, beato patri r augustino omnibus sanctis et vobis fratres quia peccaui ... (68 ), Ps 4, Ps 70 (nur die ersten Verse, dann abweichend), Ps 90, Ps 133, Hymnus ‘Te lucis ante terminum’, ‘Nunc dimittis’ (Lobgesang des Simeon Lc 2,29–32), Antiphon Salua nos domine vigilantes ..., r v 71 –72 marianische Antiphonen für die einzelnen Kirchenjahreszeiten: ‘Salve regina’ (CHEVALIER 18148), ‘Alma redemptoris mater’ (CAO 1356), ‘Aue regina celorum’ (CAO 1542) und ‘Regina coeli’ (CAO 4597) jeweils mit Versikeln und Orationen. r r 73 –98 Hymnen und Responsorien de tempore et de sanctis, gemischt (mit Noten) (rot:) Dominica in Albis Hymnus ad vers. r v Ad regias agni dapes ... (CHEVALIER 244), Festzeiten: 73 Weißer Sonntag, 73 Christi v Himmelfahrt (‘Salutis humanae sator’ CHEVALIER 17797, ‘Iam lucis orto sidere’ 74 , r r ‘Nunc sancte nobis spiritus’ 75 , ‘Rector potens verax deus’ 75 , ‘Rerum deus tenax v r r vigor’ 75 , ‘Te lucis ante terminum’ 76 ), 76 Kreuzauffindung (3.5., ‘Vexilla regis r prodeunt’ AH 50, Nr. 67, 1,4,5,6, Strophe 2 und letzte Strophe abweichend), 77 Er-
Bonn, UB, S 2059
473 v
scheinung des Erzengels Michael (8.5., ‘Te splendor et virtus’ CHEVALIER 20236), 77 Pfingsten (‘Veni creator spiritus’ AH 50, Nr. 144, 1–6, ‘Jam Christus astra’ AH 51, v r r Nr. 92 78 , ‘Beata nobis gaudia’ AH 51, Nr. 91, 1–6 79 ), 80 Trinitatis (‘Jam sol recedit igneus’ CHEVALIER 9388, ‘Tu Trinitatis unitas’ AH 51, Nr. 29 in der Fassung von 1568, v v 80 ), 80 Fronleichnam (‘Pange lingua’ AH 50, Nr. 386, ‘Sacris solemniis’ AH 50, v v r Nr. 387 81 , ‘Verbum supernum’ AH 50, Nr. 388, 1, 3–4, 7–9 82 ), 83 Dominica Hymv nus (‘Lucis creator optime’ AH 51, Nr. 34), 83 Geburt Johannes des Täufers (24.6., ‘Ut queant laxis’ AH 50, Nr. 96, 1–4 und abweichende Schlußstrophe, ‘O nimis felix’ r v CHEVALIER 13311, 84 ), 84 Petrus und Paulus (29.6., ‘Decora lux æternitatis’ v CHEVALIER 4298, ‘Beate pastor petre’ CHEVALIER 2371 85 , ‘Egregie doctor paule’ v r CHEVALIER 5263 85 ), 86 Maria Magdalena (22.7., ‘Pater superni luminis’ CHEVAv r LIER 14685), 86 Anna (26.7., ‘Fortem virili pectore’ CHEVALIER 6472), 87 Petri Kettenv feier (1.8., ‘Miris modis’ AH 50, Nr. 103,4 bzw. CHEVALIER 11599), 87 Mariae Himmelfahrt (15.8., ‘Ave maris stella’ AH 51, Nr. 123, ‘Quem terra pontus’ AH 50, r v v Nr. 72 88 , ‘O gloriosa virginum’ CHEVALIER 13060 88 ), 88 Augustinus (28.8., ‘Magne v r pater augustine’ AH 52, Nr. 117, ‘Celi ciues applaudite’ AH 52, Nr. 118, 89 ), 90 Freuv den Mariens (23.8., ‘O quam glorifica’ AH 16, Nr. 412), 90 Michael (29.8., ‘Te splendor v et virtus’ CHEVALIER 20236), 91 Allerheiligen (1.11., ‘Placare Christe servulis’ r v CHEVALIER 14937, ‘Salutis æternæ dator’ CHEVALIER 17790 92 ), 92 Adventssonntag r (‘Creator alme siderum’ CHEVALIER 3953), 94 Weihnachten (‘Jesu redemptor omnium’ r v CHEVALIER 9632, ‘A solis ortus cardine’ AH 50, Nr. 53 94 ), 94 Stephanus (26.12., r v ‘Invicte martyr’ CHEVALIER 9079, ‘Deus tuorum militum’ AH 51, Nr. 114a, 95 ), 95 Evangelist Johannes (27.12., ‘Exultet orbis gaudiis’ CHEVALIER 5891, ‘Salvete flores r v Martyrum’ AH 50, Nr. 28 mit Abweichungen, 96 ), 96 Epiphanias (6.1., ‘Crudelis r v Herodes’ CHEVALIER 4003, ‘O sola magnarum urbium’ CHEVALIER 13745, 97 ), 97 Petri v Stuhlfeier (18.1., ‘Quodcumque in orbe’ CHEVALIER 16917) und 97 erster Fastensonntag (‘Audi benigne conditor’ AH 51, Nr. 54). v r 98 –104 Commune festorum B.M.V. und ‘Magnificat’ Marianische Antiphon Sub tuum presidium ... CAO 5041, Magnificat-Antiphon CAO 5086, Tempore paschali ana (mit Noten:) Alleluia alleluia alleluia Euouae r–v 99 oberes Drittel eines leeren Blattes r 99a kurze Responsorien zu Sext und Non setzt unvollständig ein: uabit eam Deus vultu suo Deus in medio eius non commouebitur (rot:) ad no (braun:) Elegit eam deus Et preelegit eam jn tabernaculo suo habitare facit eam r r 99a –104 ‘Magnificat’ (Lobgesang der Maria, Lc 1,46-55) (rot:) primi mgt, folgt: ‘Magnificat’ (in acht Melodien) v v 104 –143 Hymnen und Antiphonen des Commune Sanctorum und zu Heiligenfesten (in kleinerer Schrift, rote und braune Tinte:) Commune Apostolorum Ad vs Aa. Hoc est preceptum meum (CAO 3080) ... mit Noten: CAO 5164, 3685, r 5492, 1588, 3267, ‘Exultet orbis gaudiis’ CHEVALIER 5891 105 , CAO 5501, 3522, 2250, 2736, 1881, Magnificat-Antiphon CAO 2684, ‘Tristes erant apostoli’ CHEVALIER 20587 v v 106 , CAO 3653, 4736, 3211, 3306, 5000, 2908, 2877, 2729, Festzeiten: 108 für einen Märtyrer (‘Deus tuorum militum’ AH 51, Nr. 114a, CAO 3434, 4479, 4496, 4485, 4910, r 5491, 4488), 110 mehrere Märtyrer (‘Sanctorum meritis’ AH 50, Nr. 153, CAO 3451, 4132, 2021, 1935, 3717, 3720, 5272, 3444, 4733, Sanctorum velut aquile ..., 1212, 3211, r 2927), 113 für einen Bekenner und Bischof (‘Iste confessor’ AH 51, Nr. 118 ähnl., CAO r 4673, 4023, 2544, 3914, 3162, 4675, 4871, 2732), 115 für einen Bekenner, der nicht
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Bischof war (CAO 1360, 2451, Simulabo eum viro ..., 2370, 2868, 1634, 4871, 2732, v 3069), 116 für das Coe virginum (‘Jesu corona virginum’, AH 50, Nr. 21, v CAO 5328, 3006, 3007, 3001, 5323, 3416), 117 für eine Märtyrerin (CAO 4954, 2450, v 3261, 3470, 5323, 3415, Date ei de fructu ..., Manum suam aperuit ...), 118 Samstag als r Gedenktag Mariens (CAO 1570, Leua eius sub capite ..., 3870, 4988), 119 Maria v (CAO 4703, länger), 119 Gedenken der Apostel (CAO 4284), de S.P.N. Augustini (28.8., Presul sanctissime Augustine ..., CAO 2960, Canon vitae canonice ..., CAO 4404, r 2090), 120 Kirchweih (‘Caelestis urbs Jerusalem’ CHEVALIER 3461, CAO 4748, 2425, 2428, 2998, Benefundata est domus ..., 3578, ‘Alto ex Olympi vertice’ CHEVALIER 957, v 121v, CAO 5515, 4065), 122 Namen Mariae (15.9., CAO 4792 ähnl., A solis ortu ..., CAO 1042, Permaneat et magnificetur ..., CAO 3582 ähnl., Maria nomen cunctas ..., Myrablies elationes ..., Laudate in exultatione ..., Labia mea laudabunt te ..., CAO 5000, r Bene placitum ..., Maria virgo ...), 125 Schmerzen Mariae, CAO 3878, (‘Salve magnamini forma dolores’ CHEVALIER 18006, Ne vocetis me ..., Cum vidisset Jesus matrem ...), v r 126 Gerlach (5.1., gest. ca. 1170, ‘Gerlace qui domum tibi’ CHEVALIER 7250), 128 Wiro (8.5., ‘Wironis pietas’ CHEVALIER 22240, Isti sunt viri misericordie ..., CAO 3438 ähnl., Vidi conionctos viros ..., CAO 1696 ähnl., O confessorum fortitudo ..., O rex altisv sime ..., Confessores sancti wiro plechelme et otgere ...), 130 Verklärung Christi (6.8., Assumpsit Jesus ..., CAO 4628, Et ecce apparuerunt ..., Respondes autem petrus ..., Adhuc eo loquente ..., Quicumque christum queritis ..., Illustre quiddam cernimus ..., Hic ille rex ..., Hunc et prophetis ..., Jesu tibi sit gloria ..., Christus iesus splendor patris ..., v Et audientes discipuli ...), 132 Speerfeier (Ecce quomodo in honorem ..., Facies ostium ..., Unus militum ..., Hic est qui venit ..., Sitiente populo ..., ‘Arbor crucis vivifica’ r v CHEVALIER 1267 133 , Lancea militis ..., CAO 2453 bis ... salutis nostre), 135 Hymnis r S. Wironis Plechelmi et Otgeri (‘Wironis pietas’ CHEVALIER 22240 mit von Bl. 128 abv weichender Melodie), 136 Schutzengel (Angelis suis ..., CAO 3592, Angeli eorum semper vident ..., Benedictus deus qui misit ..., Laudate deum omnes angeli ..., ‘Custodes r hominum’, CHEVALIER 4163, Omnes sunt ..., Sancti angeli ...), 138 Spineæ Coronae domini (Ecce homo ..., Corona spine ..., Cocco et purpura ..., Arundinem in dextra ..., Jn hac arundine ..., ‘Christo regi fidelium’ CHEVALIER 3172, Egredimini filie ..., Ave rex r noster qui ...) und 141 Namen Jesu (Omnis qui inuoca ..., Ego autem in domino gaudebo ..., A solis ortu ..., Sacrificabo hostiam ..., CAO 2857 ähnl., ‘Jesu dulcis memoria’, CHEVALIER 9542, Iesus nazarenus ..., Qui sequuntur agnum ..., Stabunt in sublimitate ..., Magnum est nomen meum ..., Vincenti dabo ..., Dedit se ..., Nomen Jesus ...). v
v
Bl. 119a und 124 sind leer (Tintenspuren der recto-Seite). v v 143 –150 Messen an besonderen Festtagen Missa dolorum B.M. virginis Jntroitus. Pone me vt signaculum ... Enthalten sind Introitus, Graduale, Offertorium und Communio v zu den Gedenktagen der Schmerzen Mariens (143 , Introitus: Pone me vt signaculum ... ), r r 145 Verklärung Christi (6.8., Introitus: Illuxerunt coruscationes ...), der 146 Freuden r Mariens (Introitus: Gaudeamus omnes ...), 147 Speerfeier (Introitus: Foderunt manus r r meas ...), 148 Schutzengel (Introitus: Adorate dominum ...) und 149 Missa spineæ Coronæ (Introitus: Ecce vidimus ...) ... et coronam pulchritudienm posuit super caput eius. v rv Officium defunctorum 150 –157 Officium Defunctorum. Placebo domino in regione viuorum p (Ps 114,9) Dilexi. Hei (!) mihi domine quia incolatus meus prolongatus est ad deum (Ps 119,5) ... deducant eam. Susci.
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Gaesdonck, Collegium Augustinianum, Ms. 17
Enthalten sind CAO 4115 u.a., Ps 94 (mit Noten), CAO 2244, 1921, 3875, 6348, 7477, 6507, 7533, 3250, 2146, 1948, 7143, 6811, 7209, 1861, 4696, 4973, 7368, 6215, 7092, 7091 (V/ X.), 2810, 2767, 3725, 1191, 4154, Antiphon Ego sum resurrectio ..., R/ Svbuenite sancti dei ..., Die Responsorienreihe entspricht OTTOSEN 14, 72, 24 – 46, 32, 57 – 68, 28, 40. v 157 Antiphonen des Commune Apostolorum et Evangelistorum zum Magnificat: Tradent enim vos ... (CAO 5164) Ad laudes super hores antiphone. Hoc est praeceptum meum vt diligatis inuicem sicut dilexi vos Euouae. Maiorem caritatem nemo habet vt animam suam ponat quis pro amicis suis Euouae. Vos amici mei. (CAO 3080, 3685, 5492, bricht ab). nach Bl. 157 ist das obere Drittel eines leeren Blattes eingebunden (nicht gezählt). r–v 158 Notenblatt, wohl bei der Restaurierung eingebunden. r–v 159 Blatt des Antiphonale mit Hymnus ‘Te lucis ante terminum’. Ursprünglicher Bindeort unklar (auf der verso-Seite mit 67a gezählt).
Gaesdonck, Collegium Augustinianum, Ms. 17 Gebet- und Andachtsbuch Papier und Pergament – 289 Bl. – 14,5 × 10 cm – um 1520 – Geldern, Nazareth? (Besitzereintrag geschwärzt) r
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Bl. 2 , 55 , 74 , 92 , 110 , 154 u. 181 Initialen, LAGEN: V + 22 V + 2 V , danach Veränderungen der historischen Anordnung beim Neuband, weiterhin V, abschließend III, vor Bl. 234 ein Blatt herausgetrennt (blauer Streifen am Rand, Bestandteil einer Miniatur?), WASSERZEICHEN: nicht bestimmt, SCHRIFTRAUM: 6,7-7 × 9,9-10 cm (und mehr), durch blinde Linien begrenzt, EINBAND: neu gebunden unter Verwendung der alten Deckel, Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck, Mittelfeld mit Rautenmuster) und Einzelstempel Lilie, rhombisch oder rechteckig, umrandet, Lilienhälfte, dreieckig und Bordüre (nur schwach erkennbar), Reste zweier Schließen. r
Eintrag Bl. 288 : Orate pro me scryptore Aue maria … Amen. Soror … iohanna de schild v Orate pro eo, Bl. 288 Eintrag getilgt: Item dyt boick hoe[rt] … / Nazareth bynnen gelre / Suster wilborch h … ende / … (nach HÖVELMANN, Handschriften, heute nicht mehr lesbar). Auf der verso-Seite des ersten, leeren Blattes findet sich eine neuzeitliche Federzeichnung (Kreuzigung, vgl. die Abbildung bei KELLER). Lit.: BORCHLING IV, S. 131, hier als Nr. 7 bezeichnet; COSTARD, Predigthandschriften, S. 205, 216; beschrieben von Karl Christ für die Akademie der Wissenschaften; HÖVELMANN, Handschriften, S. 54; ders., Klosterbibliothek, Gaesdoncker Blätter 20–II (1967) 37–41; GATTERMANN, Handschriftencensus, S. 537. Abb. der ersten Doppelseite bei KELLER, S. 219 (verkleinert). Inhalt: r v 2 –207
Gebetszyklus für eine Woche r v 2 –12 Hier begynt een schoen oeffeninge vanden leuen ende passien Christi ende vrisenisse. Des manendachs O levende die leuende sal di lauen (vgl. Is 38,19). Den leuenden god sal syn creatuer lauen ende benedien. Willen wi den leuenden god leuendichlick lauen Soe moeten wi
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
roerlick wacker ernstich ende voerhuedich syn Ende onse mynne bewisen buten mit gueden werken· bynnen mit leuendiger oefeninge … Ende daer om heode ic my seluen ende ic ontsie oen als mynen vechter ende weger die myn gedachten· myn woerde· ende wercken voer gade apenbaert. v 12 O Gi negen choren der engelen wi arme eertsche wormen besmet mit mennigerley vlecken der sunde· bidden uwer hoecheit en puerheit … dat gy ons beschermen wilt indie vre onser doet voer die vreseliken scharen onser helscher vianden ende vuert ons in dat ewige leuen dat du gebrukes. Amen. v r 12 –13 Tot dynen engel O heilige engel gads borger des ouersten haefs Ic danck v vor die alre trouste bewaringe daer du dy mede hebste gewerdicheit te bewaren … ende ontfanget myn ziel ende presentiert sy gade den vader inden ewigen leuen. Amen. r r c 13 –22 Als een lange tyt omtrent v Jaer en twee honder dat menschelike v ge(13 )slecht onsalichlick neder lach· en niemant totter ewiger salicheit comen en mocht Die heilige engelen mededoegen den groeten val … en was ende bleef dat hi was· Hier om laet ons dancber wesen ende seggen: Glorie si di here. r r 23 –55 Des dinxdachs vander glorioser geboerten ons heren Ihesu Christe. O cleyn kyndeken Ihesus ionc van dagen alt van iaren onfermt onser ellendicheit Staet op al gelouige menschen ende gaet te gemoet der eerwerdiger hoechtiyt der geboerten ons heren. Die here is nv gecomen comt laet ons em anbeden … Dat si nv mit synre lieuer moeder aldus rust moeten sueken in allen dyngen op dat wi comen in dat erue des heren Des help ons die suete Ihesus Christus. r r 55 –74 Des goensdachs ouerdenct hertelicken. Notate Ic sal opstaen ende om gaen die stat ende sueken den genenden myn ziel mynt (Cn 3,2). Dese woerde mocht Maria wael spreken doe si oer lieue kynt verloeren had. Dencket in die seluen wat rust si inder nacht hebben moecht als sys niet en vant … ende dat die wonden gansen Dat bloet suuert die groete rouwe brinet ouer groete salicheit. Amen. v r 74 –92 Des donredachs vanden heiligen palmdach mercket wael an O Dochter van Syon dyn conick· dyn here dyn god· dyn beholder comt totti· sachtmoedelick· suetelick· doechtelick (Mt 21,5 ähnl.). Als die douwe des meys alsoe velt onse here … ende di troesten mit mi seluen· Com weder· com weder lieue ziel· op dat wi di moegen an sien ewelick mit glorien. Amen. r r 93 –100 Vander passien ons heren Ihesu Christe Toe der eren ons lieuen heren Ihesu Christe· en tot meere ynnicheit der menschen sal gesecht werden vander heiliger pynen en passien ons heren Ihesu Christe Welker passien een ygelick kersten mensche solde ten mynsten seuenwerf en den dage gedencken. Want sunte Bernart secht … Och en worde dese heilige passie nummermeer dorre in onsen herten Mer alle wege nye mit eenre leuendiger wt spruytynge. r r 110 –164 Des vridachs toe metten tyt vander passien ons heren Te metten tyt saltu wacker werden vol tranen om der dingen die geleden syn die du nae completen gedacht heues Ende dan saltu sien in dynen geest woe dyn here sittet onder syn vianden versmaet ende geoneert … op dat wi oec mitty begrauen moeten wesen r (164 ) ende moegen verdienen te comen mitty totter ewiger glorien der opuerstentenisse r v Vanden heiligen saterdach 164 –180 Opten saterdach des morgens stonden te samen in dat huys mit beslatenen doeren Maria onse vrouw ende die anderen oer gesellynen mit Iohannes seer bedroeft ende vol rouwes als doechteren die oers vaders beroeft syn … mit diepen wonden om daz gi in v sunden syt verhart· dat is my meere pyn dan alle myn smarte.
Hamburg, SUB, Theol. 1004 r
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v
181 –207 Des sonnendachs vander verisenisse ons heren Als sunte Iheronimus spreket: Mitter buruyt en mit oeren iongen mechden die na oer lope … Denct dattu nv doet byst· want du wetes wael dattu steruen salst. r v 209 –233 Hendrik Mande, ‘Een devoet boecskijn vanden binnensten ons liefs heren Jhesu Christi’, Haag-Gaesdoncker Exzerpt Dyt syn seuen wege Merct aen Nv sullen wi merken dat die gene die ingaen doer die doer in die bynenste ons lieuen heren· niet al gelick gesat ende ontfangen en werden· mer nae mere of mynre verdiensten der personen· en sunderlinge nae groetheit der mynnen want een yegelicke siel als sunte Bernart secht … Ende hierom secht sunte Augustijn: Die enen gueden wil heeft ende volcomen meyninge totter doecht die heeft al dat hem noetdoerftich is totten ewigen leuen. 2 Vgl. zur Vorlage auch VL 8, Sp. 312–321 (Rudolf von Biberach); Überl. n. MERTENS, r r Hendrik Mande en De septem itineribus, S. 10: ’s-Gravenhage, KB, 73 F 27, 165 –200 , ca. 1470–1500, aus Maaseik, St. Agnes (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 814). r r 234 –383 Ps.-Augustinus, ‘Manuale’, mnl., Fassung A Hier begint sunte Augustinus onses vaders hantboeck vol mercker leringen· Ende dat irste capittel vander beschwouwinge ons lieuen here Ihesum Christum Want wi int myddel der stricken gesat syn· soe vercalden wy lichtelick vander hemelscher begeerten· waer om wy stedelick bewaeranisse beheuen· op dat wi verwect moeten werden … tynt ic mach gaen in die vrouede myns heren. Amen. (rot:) Nota bene (schwarz:) Och of wi Ihesus sueticheit een muchten smaecken· al ander benucht en solde ons dan nit moegen vermaken Ende solde si oec seer blydelic versmaden· al weer sy oec toe gelaten ende niet verbaden. 2
VL 1, Sp. 531–543, hier 533–534; Ausg. s. VL, Überl. u. Lit.: LUB; RUH, Bonaventura deutsch, S. 26, 118, 160; DE VREESE, Sint Augustinus in het Middelnederlands, S. 341– 373, hier S. 352–354 (für diese Hs. irrtümlich Ms. 7 als Signatur angegeben). v v 283 –286 Innozenz V zugeschrieben, Passionsoffizium, mnl. Op die seuen getyden vander passien ons lieuen heren. Toe metten tyt O Du schoen got· licht alle onser duysternisse Suete here Ihesu Christe· weest ons een geleide in deser werlt En doer die eer dynre geboerten van eenre maget in mynscheliker formen … van synen geest gotfermelicken beeldes an gads gelycket werden. Amen. (rot unterstrichen:) Die paues Innocencius die vyfte dichte dese voerschreuen gebede op die v soeuen getyden der heiliger kerken ende gaf daer voel aflaets en indulgencien (286 ) al den genen die si dagelix halden Ende voel bueck ende cedelen halden daz een mynsche daer mede af lecht al syn gebraken penetencien. 2 Nicht VL 3. Andere Übersetzung bei ACHTEN/KNAUS, S. 163 (mit weiteren Hinweisen). v
r
286 –288 Dicta Nota bene Bernardus: O woe salich is die ziel die alsoe gevest is ant cruce dat si in wederstoet· noch tytlicken troest· noch om nyemans raet en styget van den cruce … Gregorius: Dat ons neit sekere en is dan altoes mitter hapen anxt te hebben. ¶ Abschließend Eintrag des Schreibers (s.o.)
Hamburg, SUB, Theol. 1004 Epistolar, mnl., nach der Johan Scutken zugeschriebenen Übersetzung
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Geffcken 86 – Papier u. Perg. – 191 Bl. – 29,5 × 21 cm – um 1460 – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag, Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand) Zeitgenössische römische Foliierung I–CLXXXI, Bl. 49–53 doppelt gezählt, die ersten fünf Blätter neuzeitlich *1, *2, II–IV gezählt; Bl. *2-IV (Register), Bl. 6, 17, 28, 38–39, 48–49, 54, 65, 75, 86, 96–97, 107, 117–118, 136, 145, 154, 164, 175–176 Pergament (durch Schimmelbefall z.T. zerstört), verzierte Initialen über sieben bis neun Zeilen an r r v v r den Buchanfängen in der für Gelderner Hss. typischen Art (Bl. 1 , 81 , 86 , 94 , 102 , r r v r–v leer, LAGEN: wechselnd, nach dem ersten Bl. einige Bll. her141 , 170 ), Bl. 1 , 140 v ausgetrennt, 11 Reklamante, WASSERZEICHEN: Einhorn (ähnl. BRIQUET, Nr. 10019, aber auch ähnl. den Einhorn-Wasserzeichen Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1090 u. 1571, vgl. ebd.; hier Bl. 9, 36, 40); SCHRIFTRAUM : 14 × 21 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, Bl. *2-IV einspaltig, sonst zweispaltig, 28–36 Zeilen, verschiedene Hände: Hd. 1: r r r v *2 -III (Perikopenverzeichnis de tempore), Hd. 2: III –IV (Perikopenverzeichnis de ra vb vb sanctis, jüngere Hand), beide littera hybrida; Hd. 3: 1 –19 littera cursiva, Hd. 4: 19 – vb 139 , danach vermutl. weitere, sehr ähnl. Hd., gleitender Übergang, littera hybrida, rubriziert (bei den Episteln Name des biblischen Buchs in roter Tinte am oberen Rand), korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck, Mittelfeld vorne durch Raute, Diagonalen und Kreuzlinien geteilt, hinten Rechteckgitter), Reste zweier Schließen; Rücken erneuert (Leder heute abgeschabt). Auf dem hinteren Deckel Papierschild des 19. Jhs., darauf mit blauer Tinte: 26115 + Häkchen (gestrichen), darunter mit Bleistift: 33245, darunter abgerissen. Im vorderen Innenspiegel Ex libris des Johannes Geffcken und Notiz mit schwarzer Tinte: Ex Bibl. Geffcken N. 86, außerdem Notizen zur Hs. (19. Jh., weitere Notizen r Bl. 1*r), Bl. 1* Besitzereintrag: Dit boeck hoert te nazareth bynnen gelre den beslaten Regularissen (littera textualis) darunter von etwas jüngerer Hand: Actus Apost’ j bock va etc. (littera hybrida). 139 setzt die ‘Ave-Maria’-Hand die Schlussschrift fort (s.d.) – Die Handschrift war im 19. Jh. im Besitz von Johannes Geffcken, aus dessen Nachlass sie, wie auch die Handschrift Hamburg, SUB, Theol. 1935 aus Geldern, in die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek gelangte. Lit.: Angaben zur Beschreibung wurden übernommen aus KRÜGER, Handschriften Hamburg II.4, S. 1–3 (mit weiterer Lit.) und ggf. ergänzt; vgl. auch BNM u. BIEMANS, S. 214–215, Nr. 200. Die Handschrift wurde im Jahr 1912 von Henrici für die Preußische Akademie der Wissenschaften beschrieben. Inhalt: r v *2 –IV
Register der Epistelperikopen ra vb 1 –139 Epistolae Pauli, epistolae canonicae, actus apostolorum, mnl. Paulus die apostel ons heren Jhesu Christi heuet gescreuen xiiij epistolen Die tyen scriuet hi tot kercken of to den helen gestichten der geenre die kersten geworden weren … Ende hi leerden die dingen die vande here Ihesu Christo te leren sijn mit alre trouwen sonder verbieden. God si gelaeft [Een maria] Een aue maria (ergänzt von der ‘Ave-Maria’-Hand:) voer die schriuersche. Rest der Spalte leer. Im vollständigen Bibeltext sind die Abschnitte der liturgischen Lesungen gekennzeichnet. vb 139 Verzeichnis der voranstehenden Briefe Paulus Die ierste epistel scriuet hi totten romeynen· om dat die ioden beter wolden wolden (!)
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Hamburg, SUB, Theol. 1549
wesen dan die heiden … Die xiiij totten hebreen (Zeilenwechsel) Jacobus (Zeilenwechsel) Dat werck der apostelen (Zeilenwechsel) Petrus Johannes S Judas. r–v 140 leer ra
rb
141 –181 Die alttestamentlichen Perikopen Des goedensdages na ij sonnendach inder aduent Malachias Dit sprijct die heer: Sich ic seinde mijnen enghel Ende hi sal dijnen wech bereiden voer dijn aensicht (Ml 3,1) … Ende si sal geslaten wesen tot des princen behoef· die prince selue sal daer in sitten op dat hi broet ete voerden heer· doer den wech van der garucameren sal hi ingaen· ende doer der porten wech sal hi wt gaen. Rest der Spalte leer.
Hamburg, SUB, Theol. 1549 Johannes Cassianus, ‘Collationes patrum’ 13–24, mnl. Geffcken 12 – Papier – 199 Bl. – 22 × 14,5 cm – 1450er–1460er Jahre – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand) v
r
v
Moderne Foliierung in brauner Tinte ab dem dritten Blatt, Bl. 77 –78 u. 155 leer, 70 78 148 155 195 197 v LAGEN: 7 V + IV + 7V + IV-1 +4V + II-2 , Bl. 138 Reklamante, zwischen Bl. 65 und 66 Falz vermutl. aus einer Hs. in karolingischer Minuskel (vgl. Makulatur der Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079 und Bonn, UB, S 2052), zwischen Bl. 83 u. 84 aus einer längs durchschnittenen lat. Hs. (14. Jh.?), zwischen Bl. 143 u. 144 und in den folgenden Lagen quer durchschnitten, alphabetische Lagen78 155 197 zählung häufig erhalten, Fehlbindung: a–h , [o]–x , j–[n] (KRÜGER, Handschriften Hamburg II.4), WASSERZEICHEN: Rest eines Einhorns auf dem ersten, ungezählten Blatt, verschiedene Formen eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft, || 3,8–4,1 cm, Abstand der Schaftspitzen: 1–2 cm (Bl. 1–78, 129–195, Beizeichen nicht immer sicher zu erkennen, Bl. 2/9 u. 160/161 schmale Form, rechte Schaftspitze abgewinkelt), besternter Ochsenkopf, vermutl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, erste Hälfte, || 3,8–4,1 cm, b: 3,8 cm (Bl. 82), c: 3,5 cm (Bl. 86, 89, 94, Ochsenkopf insgesamt Bl. 79–98), Bl. 99–118 feineres Papier, Wasserzeichen Bl. 99/108 nicht bestimmt (Vierfüßler?), || 3,8 cm, sonst besternter Ochsenkopf, b: 2,9 cm (Bl. 114 mit breiten Ohren, schafähnl.), SCHRIFTRAUM : ca. 15,5 × 9–10 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, einspaltig, 22–29, in Einzelr r r fällen bis zu 33 Zeilen (79 ), verschiedene Hände: Hd. 1: 1 –77 , schwankender Duktus, r–v r v littera hybrida, 30 littera textualis; Hd. 2: ab Bl. 79 , ab Bl. 109 zunehmend nachläsv v siger, ab Bl. 130 neue Feder? (bis 139 , letzte Abschnitte littera textualis), Hd. 2 verr r–v r r mutlich bis Bl. 155 (149 littera textualis), Hd. 3: 156 –197 littera hybrida, rubriziert r r v (Überschriften in littera textualis), korrigiert (bes. 57 , 140 , 146 , andere Hd.), EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3), Beschläge für zwei Schließen; Rücken erneuert (Leder heute wiederum schadhaft, Rücken fehlt, Reste von zwei Rückenschildern des 19. Jhs. werden separat aufbewahrt). Im vorderen Innenspiegel Ex libris des Johannes Geffcken und Notiz mit schwarzer Tinte: Ex Bibl. Geffcken N. 12, Eintrag einer Hand des 15. Jhs. auf dem zweiten, ungezählten Blatt: Dat ander stuck vaders collacie, auf der verso-Seite Notizen zum Inhalt der r Hs. (19. Jh.). – Bl. 129 Eintrag einer jüngeren Nachtragshand: Slaet ouer Abrahams des r vaders collacie Ende suect des vaders Pyamon collacie, wohl dieselbe Hand Bl. 197 unter dem Text: Hier salmen nv lesen Des heiligen vaders Abrahams collacie wat dat is r die leste ende die vierentwintichste collacie. – Bl. 155 (eigentlicher Schluss der Hand-
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
schrift) Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand: Om gaeds wil een Aue maria voer die schriuersche Aue Maria. – Die Handschrift war im 19. Jh. im Besitz von Johannes Geffcken, aus dessen Nachlass sie, wie auch Hamburg, SUB, Theol. 1935 und Theol. 1004 aus Geldern, in die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek gelangte. Für die Zuweisung an den Gelderner Konvent spricht neben der Herkunft aus dem Nachlass Geffcken, der Sprache r und der verwendeten Makulatur ein Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand Bl. 155 . – KRÜGER datiert die Handschrift Ende des 15. Jahrhunderts. Die Wasserzeichen und die verwendete Makulatur sprechen jedoch dafür, die Handschrift bereits in die Phase des Bestandsaufbaus im zweiten Viertel des 15. Jahrhunderts zu datieren. Lit.: Angaben zur Beschreibung wurden übernommen aus KRÜGER, Handschriften Hamburg II.4, S. 86–87 und ggf. ergänzt (dort weitere Lit.). Die Handschrift wurde im Jahr 1912 von Henrici für die Preußische Akademie der Wissenschaften beschrieben. Inhalt: r
r
1 –197 Johannes Cassianus, ‘Collationes patrum’ 13–24, nordmnl. Übers. Hier begint des abts Chermon iij collacie I. ca Doe wy weder nae luttelken slaepens te mitten desen olden vader gheuonden hadden Doe was Germanus van enen dinge noch meer te weten ende begangen Want hij in der leester disputacien van der volcomenre reynicheit die ons onbekent was gehoert hadden … r (155 , eigentlicher Schluss der verbundenen Handschrift:) … Nu en is anders niet ouer gebleuen dan dat my die in den anxtelicken storm ghewest hebbe die wijt uwes gebedes my tot der alre sekerster hauen der stilheit helpen Amen. Hier eyndet die xxiiij collacie ende di leste die die heilige vader Abraham vander ghestelicker steruinge leerden. (Es r folgt der Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand). (197 ) … Ende al wast dat hy wt vlietighen mynnen van on begheerden of wy in synre gheselscap wolde bliuen· Nochtant want ons na eenre ander woestinen verlangede· Ende hy ons niet holden en mocht· Do gaf hy ons orlof· Amen. 2
VL 4, Sp. 567–570, Überl.: DESCHAMPS, Middelnederlandse handschriften, Nr. 75, S. 211–213, hier S. 212.
Hamburg, SUB, Theol. 1935 ‘Speculum virginum’, mnl. Papier – 174 Bl. – 15 × 21 cm – ca. 3. Viertel 15. Jh – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag) Neuzeitliche Foliierung in brauner Tinte ab dem ersten beschriebenen Blatt, Bl. 51 dopr pelt gezählt, Bl. 4 achtzeilige verzierte Initiale, vier- bis fünfzeilige verzierte Initialen bei den Buchanfängen (in der für Geldern charakteristischen Art), die vier ersten, unger–v 119 129 159 169 zählten Bll. u. Bl. 169 leer, LAGEN: 12 V + VI-2 +3V + VI-2 lt. Katalogbeschreibung, der ersten Lage sind zwei nur mit den Einträgen versehene Doppelblätter vorgebunden (s.u.), Fälze aus einer mnl. Urkunde; W ASSERZEICHEN: im äußeren Blatt der ersten Lage u. Bl. 168 Buchstabe y mit Kreuz, || 4,05 cm, SCHRIFTRAUM : 9,5 × 15,5 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, einspaltig, 23–25 Zeilen, eine Hd., littera hybrida, rubriziert, Korrekturen nur von der Texthand, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3), Rücken ausgebessert (Leder heute abgeschabt), neuzeitlich mit Lederschildchen zum Inhalt beklebt, Reste zweier Schließen.
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085
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Im vorderen Innenspiegel Ex libris des Johannes Geffcken und oben links mit Tinte: 15sgr Cöln 46 (19. Jh.), Besitzereintrag auf der recto-Seite des ersten Blattes: Dit boec hoert te Nazareth bynnen Gelre den beslaten Regularissen (littera textualis), darunter von etwas jüngerer Hand: Dat ijrste boeck pelgrun of (Zeilenwechsel, nächste Zeile in anderer Tinte) der Joncfrouwen spiegel etc. (neue Zeile, wie die erste Zeile dieses Eintrags:) Theodora dat irste boeck (littera hybrida). Auf dem dritten Blatt mit Bleistift: spiegel (viell. noch mal.). Die Handschrift war im 19. Jh. im Besitz von Johannes Geffcken, aus dessen Nachlass sie, wie auch Hamburg, SUB, Theol. 1004 aus Geldern, in die Hamburger Staats- und Universitätsbibliothek gelangte. Lit.: Angaben zur Beschreibung wurden, falls nicht anders angegeben, übernommen aus KRÜGER , Handschriften Hamburg II.3, S. 82 (mit weiterer Lit.) und ggf. ergänzt; vgl. außerdem BERKENBUSCH, S. 22. Die Handschrift wurde im Jahr 1914 von Henrici für die Preußische Akademie der Wissenschaften beschrieben. Inhalt: r
v
1 –157 ‘Speculum virginum’, mnl., Einleitungsbrief bis Buch VI Dijt boeck is geheiten der Joncfrouwen spiegel Want illic mensche van sijnre natuerlicker ewen wegen ghetagen wort sijn irste begin weder te sueken … Ic nemet seer danckelic wat troest mi in deser pegrymaedsam vanden pelgrym geboeren mach. Die folgenden Exzerpte schließen mit einer einfachen roten vierzeiligen Initiale an. v v 157 –168 ‘Speculum virginum’, mnl., Exzerpte aus Buch 8 u. 9 Pelgrum O Maget Christi haldet dattu hebste op dat een ander dijn crone niet en ontfange Ende dattet ouermits dijnen otbliuen niet te vergeues en si dattu lange wael gelopen hebste … Aldes gelics nae dat die heilige begeert is soe wort Christus gesocht geoeffent ende gemynt. Amen. Rest der Seite leer. r v Überl. u. Lit.: s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. oct. 352, 170 –189 aus Geldern, Nazareth (dieselben Exzerpte bis BERKENBUSCH, S. 331, Z. 26, dort länger durch die anschließenden Exzerpte aus Buch 4 und 6). In der Handschrift Ms. germ. oct. 352 werden häufiger die Namen der Dialogpartner genannt. Der Text könnte auf diese Hs. zurückgehen oder, was wahrscheinlicher ist, auf dieselbe Vorlage. – BERKENBUSCH, S. 402–405 Abdruck des Anfangs von Buch V nach dieser Hs.
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3142 – Papier – 264 Bl. – 15 × 21 cm – um 1489 – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag) Moderne Bleistiftfoliierung ab dem ersten beschriebenen Blatt (Bl. 31 zweimal gezählt, r r Bl. 207 übersprungen), Βl. 1 , 171 verzierte Initialen über acht bzw. neun Zeilen, zahlreiche kleinere verzierte Initialen, Rückseite des ersten, ungezählten Blattes leer, 10 129 136 251 263 LAGEN: VI-1 + 12 V + VI-1 + 11 V + VI , WASSERZEICHEN: Bl. 1/10 unsicher, zwei Typen eines Hundes mit Kreuz, || 2,3 cm (Bl. 4/7, 5/6 u. 11/20, Bl. 13/18 mit Bleistift nachgezeichnet, Bl. 32–58), Blick nach hinten: Bl. 42/47, Blick nach vorn: Bl. 51/58, vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080; zwei Typen eines bekrönten Sterns, v r einer mit geflammten Strahlen, Bl. 12 /19 nachgezeichnet || 2,6 cm, mit geflammten und
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
nicht geflammten Strahlen Bl. 90–119 u. 130–200 || 2,3 cm (vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080 u. 1337); Hand mit Kreuz, Typ P ICCARD, Hand und Handschuh, Gr. III || r 3,5–3,6 cm (Bl. 22/29, 22 nachgezeichnet); bekrönter Krug mit Kreuz, Typ BRIQUET, v Nr. 12621–12631 (belegt ab 1485) || 2,2–2,3 cm (Bl. 60–89 u. 254–261, Bl. 62 nachgezeichnet), verschiedene Typen eines got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft || 2,1– v 2,5 cm (Bl. 202–241, 204 nachgezeichnet), z.T. mit durchstrichenem Schaft || 2,4 cm (Bl. 216/217, 246/247); das erneuerte Papier des vorderen Innenspiegels trägt ein Wasserzeichen wie die Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078, SCHRIFTRAUM : 9,1– 9,8 × 14,3–15 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, einspaltig, 26–29 Zeilen, ab r 252 32–34, zuletzt 38 Zeilen, vermutl. eine Hd. (ähnl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r qu. 1080, Hd. 1), ab Bl. 252 veränderter Duktus durch größere Zeilendichte, ab Bl. 255r v v hellere Tinte (vgl. 244 ), littera hybrida, rubriziert, korrigiert (Bl. 15 Korrektur von zweiter Hand), EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit doppelten Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3) und den Einzelstempeln Rosette SCHUNKE I, S. 251, Nr. 20 u. S. 264, Nr. 381 sowie Hase, SCHUNKE I, S. 129, Nr. 2, Reste zweier Schließen (dieselbe Anlage wie Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080). Am Rand sind einige schwache Stempelabdrucke zu erkennen, darunter möglicherweise auch der Adler SCHUNKE I, Nr. 289 und eine Ranke. Rücken mit hellbraunem Leder erneuert, Innenspiegel ebenfalls neu. Besitzereintrag auf dem ersten, ungezählten Blatt: Dit boec hoert toe gelre in dat kloester toe nasareth suster leeu (Zeilenwechsel) schoen toe daer wilt dat weder bestellen om Gaeds wijll etc. (jünger als die Texthand), darunter zum Inhalt von anderer Hand: een v boeck van xij doechden achter x gebade ij boeck; Eintrag 170 : Bidt voer der geenre die dijt heeft gescreuen dat (abgek. D + rundes z) si mit gade ewelick moet leuen ende sprect om gads wille een Ave Maria. – In der ‘Dekalogerklärung’ jeweils zu Beginn des auf r r b a Maria bezogenen Auslegungsteils Maria am Rand (Bl. 31 , 77 , 93 , 119 ). – Im vorderen Innenspiegel ist ein Katalogausschnitt mit der Nummer 12903 eingeklebt. Er bezieht sich nicht auf diese Handschrift, sondern auf eine andere, 228 Bll. umfassende zweispaltig angelegte Handschrift „in altdeutscher Sprache“ mit dem Werk Marquards von Lindau, die folgenden Besitzereintrag trug: „Dis buch ist swester Claren Brümsinen und wer daran liszt, der sol ir dur got gedenken.“ Voran sei ein Brief an diese Besitzerin eingeklebt, womit ihr einst jemand Käse schickte. Oben auf dem Katalogausschnitt notierte Arnswaldt: Frankfurt 30 dez 1850. Eingetragen sind außerdem die Akzessionsnummer, die Nummer der Sammlung Arnswaldt und am unteren Rand mit Bleistift: --10. Unter der Signatur Berlin, SBB-PK, Cod. simulat. 160 werden Fotografien der Handschrift aufbewahrt. – Auffällig ist ein deutlicher Anteil von Texten franziskanischer Provenienz (Marquard von Lindau, Exzerpt aus den ‘Jhesus collacien’, Predigt des Johannes Brugman u. ‘Dicta beati Aegidii Assisiensis’). – Einband, Schriftduktus und Wasserzeichen finden sich vergleichbar auch in der Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080 (Hd. 1). Aus der Verwandtschaft mit den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1080 und 1337 (Wasserzeichen) ergibt sich die Datierung. Ein zusätzlicher inhaltlicher Anhaltspunkt wäre die Überlieferung eines Stücks aus den ‘Jhesus collacien’, deren Entstehung um 1480 angenommen wird. Lit.: BAAIJ, Jhesus collacien, S. 7–9 (sehr allgemeine Handschriftenbeschreibung); BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 201, 205, 210, 212, 216f., 221; DEGERING II, S. 182; LÜCKER, S. 168; MILDE, S. 79; REIFFERSCHEID II, S. 21–23; DE VREESE, Ruusbroec6 Handschriften, S. 130–137 (M , Beschreibung).
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Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085 Inhalt: r v 1 –170
Marquard von Lindau OFM, ‘Auszug der Kinder Israel’ und ‘Dekalogerklärung’ Noli timere sed descende in Egiptum quia in gentem magnam te faciam Ibi ego descendam tecum illuc· et inde adducam te reuertentem. Genesis xlvi capittel (Gn 46,3–4, unterstrichen). Also staet gescreuen inden iersten boeck der alder ewe· dat is der alder wijt Dat god sprac tot den heiligen patriarchen Jacob: Du en salt dy vresen niet … Ende oec my blijnden menschen inden seluen getale vyndes. Dat ons dat ende allen kersten menschen weder vare Des verleen ons die vader die soen ende die h g. Es folgt der Eintrag der Schreiberin (s. zur Hs.) r Exzerpte der ‘Dekalogerklärung’ auch in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 165 – v 177 (aus Geldern, Nazareth), weiteres s.d. Diese Hs. erwähnt DOLCH, S. 88, § 153. r v 171 –225 Godevert van Wevele, ‘Vanden XII dogheden’ Hier beghint een buechsken van xij dochden Dijt boeck leert van xij doechden of xij graden der doechden ende woe die een doeget comt wt der anderen. Dat ierste capittel is vander [gehorsam] oetmoedicheit. Dat ander is van der gehoersamheit Dat derde is van vertijnge eygens wille … ende Christum bet nae volgen want nye yemant oetmoediger en was noch gehorsamer dan hi seluen. Die gelauet moet sijn ende gebenedijt ewilick. Amen. 2
r
vb
VL 3, Sp. 74–76; Ausg.: s.d.; Überl.: Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1094, 1 –55 (vielleicht später in Geldern, Nazareth); weitere s. LÜCKER , S. 166–169. v 225 Dictum, Anselm von Canterbury zugeschrieben Sunte Ancelmus seecht: Die mensche die der tijt onachsam is· ende doecht onvlietich ende die in sijnre traecheit blijft Die en mach niet staen sonder val doetliker sunden· nochtant dat god wonder mit hem doen wil· soe velt hi nochtant in vijfter ley gebreken. Dat ierste is hi en can niet ynnicliken beden … Dat vierde is die gotlike genade schijnt inden menschen als die sone inden duysteren. Dat vijfte is die mensche is onder der versameninge als die deystel onder den weyt. Nur durch einen Absatz vom Vorigen getrennt, Rest der Seite leer. r r 226 –244 ‘Gartenallegorie Dit is een geistelick bongart’
Dit is een geistelick bongart. Nota. (Überschrift von zweiter Hd.) God heuet geplant een paradijs van begijnne der werlt Ja enen bongaert der genoechten ende heuet daer in gesat enen mensche die hi sonderlinge gescapen heuet Dat is die suete moeder gades die desen bongart planten ende regieren sal· ende behoeden voer venynden dieren ende oncruyt· want die suete moeder gads is geheiten bongaert vol alre genoechten. Dijt paradijs sal bloeyende wesen ende mit lucht beuaen want die suete moeder gads is doerluchich van hemelscher claerheit Ende is doerschijnender mitte oerre genaden der werlt donckerheit … O Conningynne der hemelen een milde fonteyn der bermherticheit blenckende licht des hemels sueticheit des paradijs Ic bid v suete moeder gades beschermt my inder vren als mijn ziele vanden licham scheyden moet ende genomen sal werden vander eerden. Amen. SCHMIDTKE nennt S. 71 unter dem Titel ‘Een ghenoechliyc hoveken der devoter zielen’ r v mnl. Texte in Amsterdam, UB, Cod. I F 11, 129 –188 (Ende 15. Jh.; letzter Satz von Überschrift und Incipit deutet auf eine Ähnlichkeit der Texte hin); Brüssel, KB, r v Cod. II. 756, 1 –72 (LIEVENS, Jordanus van Quedlinburg, S. 195, Anm. 1 vermutet Para rb rallelüberlieferung zu dieser Hs.); Brüssel, KB, Cod. 22006, 1 –43 (1. H. 16. Jh.); r v Nimwegen, StA, Beide Weeshuizen, Cod. 955, 123 –153 , um 1500 (ca. 1475–1525), aus
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Nimwegen, Tertiarinnenkonvent Hessenberg oder Schwesternhaus Bethlehem (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 961, 967). r–v 244 Mariengruß Doe ons lieue vrouwe Elizabeth vanden doe songen die engelen dese grueten (Überschrift von zweiter Hd.) Dv cierheit alre ioncfrouwen weest gegruet moeder ons gesontmaeckers· een wtvercaren vat des sceppers ende een cierheit der hemelscher borger. Verblijt v gebenedide ioncfrouwe ouermids welken die vermaledide eerde verdient heuet arzedie der salicheit … Verblijt v een porte doer welke nyemant en mach gaen dan alleen die soen gads Jhesus Cristus onser alre here. Amen. Der folgende Text ist nur durch ein Alinea-Zeichen abgetrennt. v 244 Dialog zwischen Christus und Johannes Op een tijt vragede S. Johannes ewangelist onsen here dese vijf punten ende seide: Here wat suldi den genen geuen die sunde laten te doen om uwen wil … Johan seide ons here diet al laten ende mi navolgen ic sal se daer bouen croenen in mijn rijck ende dienen hem als een knecht sijnen here. Amen. Füllt den Rest der Seite; nur durch ein Alinea-Zeichen vom Vorigen getrennt. Nach v LIEVENS, Handschrift Dr. P.S. Everts, S. 31 mit falscher Blattangabe 245 ist hier der erste Teil eines Dialogs zwischen Jesus und Johannes überliefert, der auch in Gent, UB, v 1330, 95 –96, ca. 1420–1480, aus St. Truiden, Regularissen St. Luciendal (LIEFTINCK, Tauler-Handschriften, S. 78, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1149) und Brüssel, KB 30263030, 121 vorkommt, sowie in der von ihm beschriebene Hs. Maastricht, Gemeentlijke v r Archiefdienst, ms. 479 267 –268 , ca. 1470–1480, aus Maastricht, St. Bartholomeus (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 879). r–v 245 ‘Jhesus collacien’, Predigt 2, Schluss Oych kijnder men vijndet eenre hande dierken dat is seer snelle in sijnen voertganck Ende als men yet roeret soe isset ter stont doet. Aldus soldet wesen mit v allen weert sake dat gy snellicken ende vuerichlicken liepet den wech der doechden … welke saden den ogen des hemelschen fenix zeer genoechliken sijn. Der folgende Text ist nur durch einen roten Anfangsbuchstaben abgesetzt. 2
VL 10, Sp. 340; Überl.: BAAIJ, Jhesus collacien, S. 1–4. Danach ist die zweite Predigt enthalten in Brüssel, KB, ms. 2402 (E, enthält die gesamte Sammlung; S. 14 Angabe des Besitzereintrags fol. 185: Dit boec hoert toe den ioufrouwen Bockaeerts wonnende int cloerste (!) Voerst, nicht bei STOOKER /VERBEIJ II); Brüssel, KB, ms. 2438 (G, ohne Pr. 15–18); Leiden, Bibl. van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde (Ltk.), r v ms. 224, 83 –84 (M, enth. Pr. 1, 2 u. 5) und Leiden, Bibl. van de Maatschappij der Nederlandse Letterkunde (Ltk.), ms. 330, 2. H. 15. Jh. (O, liegt der Ausgabe von BAAIJ zugrunde, aus dem Tertiarinnenkonvent St. Maria in Weesp, STOOKER/VERBEIJ II, v v Nr. 1279). Ein Fragment aus Pr. 2 enthält Brüssel, KB, ms. 838, 176 –178 (C, Abschnitt vor dem Exzerpt dieser Hs.); außerdem nennt B AAIJ Streuüberl. v.a. von Pr. 5. Das vorliegende Exzerpt entspricht S. 134, Z. 55 bis S. 135, Z. 80 und enthält den Schluss der Predigt. v Exzerpte, Dicta 245 Die here sprack enen deuoete mensche toe ende seyt: Alsoe lange alst gy in v getijden leest soe sal ic bevangen sijn in uwen armen Ende als men leest gloria patri soe suldi v hoeft op my neygen Ende saluen mijn wonden mit elcker vers der psalmen mit ynnicheit des herten.
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Augustinus: O lieue here woe haestelicke is my suete geworden te deruen die sueticheit mijnre ydelheit Ende daer ic voer beanxt was te deruen dat wort mi nv vroude te deruen want du worpeste van my O waer ende [du] ouerste sueticheit du gingeste weder in my die bouen al [sueticheit] suete biste den geest Mer niet den vleysche noch dem bloede. Bysscop Albertus sprict: Alsoe ducke als een mensche sijn wille laet om gads wil oec woe cleyn dattet sy als een ogenblijc of een cleyn wordken Alsoe ducke ontfinckt hi god geestelick in sijn herte ende in sijnre zielen· alsoe waerlick als een die priester lijffelic ontfanct opten altaer. Das Albertus Magnus-Zitat erwähnt DOLCH, S. 18, § 13 (kein Zusammenhang mit den v ihm bislang bekannten Albertus-Zitaten). Initiengleich in Leiden, UB, Ltk 313, 207 (LIEFTINCK, Codicum … I, S. 133). r r 246 –248 Johannes Brugmann OFM, Predigt ‘Dit is enen geystelicken wagen’ Dit is enen geystelicken wagen (Überschrift von zweiter Hd.) Mijn kijndeken die wagen op welken ic al zielen begeer te brengen totten ewigen leuen· heuet vier rader ¶ Dat ierste is vrese dat ander gelatenheit … hier om alre liefsten laet ons alsoe leuen dat die alre meeste myn an ons niet verlaren en bliue. Dat verleen ons god. Amen. Ausg.: WÜSTENHOFF, S. 85–170; VAN DIJK, Brugman, S. 1–5; Überl.: Gent, UB, r v Hs. 1301, 132 –134 , 1476, aus Maaseik, St. Agnes (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 807); Lit.: DE T ROEYER, S. 65–102, bes. S. 80. r v 248 –251 Collatio zum Lob Christi Een schoen deuote collacie Mijn here mijn got is een lanterne der duysternisse Een troest den bedroefenisse Eyn meyster inder scholen Een suet woert in der zielen Een kympe in der becoringen … Hi is oec een gewisse toe verlaet in allen noeden want waerlick hi is daer men sekerlick in allen noeden to tijden mach ende sal van noeden recht ende mynen. Amen. Der folgende Text ist nur durch ein Alinea-Zeichen abgetrennt. Überl.: ’s-Gravenhage, KB, 73 G 29 (Cat. 589), 43–54, dieser Teil ca. um 1400, aus Weesp, Tertiarissen, Oude Hof (S. Johannes) (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1298); Text abgedruckt bei VAN ITERSON, S. 134–139 (einige lexikalische Varianten; Text an Stelle der beiden Gedankenstriche VAN ITERSON, S. 137: … ende merke of hi in enen gelijkenisse v van broede moege sijn gewaer (250 ) mensche ende gewaer got Ende proue dat hem dat alsoe moegelic is als hem was te comen in eenre reynre Joncfrouwen licham daer hi van gewaer god ende mensche gebaeren waert …; nach der Erwähnung der confessoren r S. 139 Bl. 251 Plustext: Mitten ioncfrouwen om sijn schoenheit). v 251 Exzerpte, Dicta Een guet mensche was in groeten lijden ende bedroefenissen doe verscheen hem onse lieue here ende sprack tot hem: Siet an die wonden mijnre handen ende mijnre voeten en sijn si niet wide genoech dattu dijn lijden ende druck daer in moeges verbergen? Doe verschricten die mensche ende ontfinc voert meer dat lijden verduldelic. Et is een groete scande als die knecht sijns heren wonden siet bloeden dat hi dan wten strijde vliet. Al onse leuen en is anders niet dan dat wi striden om die ewige ridderscap. Onse lieue seecht: Ic schiep eer lijden van niet eer ic mijn vriende sonder lijden liet. Onse lieue here secht: Van rechter liefden die ic totten menschen heb en mach ic hem niet meer op leggen dan hi dragen en mach. Nur durch ein Alinea-Zeichen vom Vorigen getrennt, füllt den Rest der Seite. r v 252 –263 ‘Franziskanische Traktate’: ‘Dicta beati Aegidii Assisiensis’, mnl.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Hier beginnen die gulden woerde broeder Egidius seggeden Die genade ende die doechden sijn recht als een leeder ende als een wech inden hemel mede te clymmen ende die quaetheiden ende die sunden sijn recht als een wech neder te clymmen … alsoe verlieset die sonne ende die maen oer licht tegens dat licht van eenre glorificierder zielen. Amen. r r Ausg., Überl. u. Lit. s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1078, 62 –75 .
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3143 – Papier – 219 Bl. – 14,5 × 21,3 cm – ca. 1460–1480 – mnl. – vielleicht später Geldern, Nazareth Moderne Bleistiftfoliierung (erstes Blatt römisch gezählt, Bl. 4, 130 u. 140 doppelt ger ra ra va va rb va zählt), Bl. 1 , 104 , 183 verzierte Initialen, Bl. 80 , 132 , 137 u. 157 einfache v 173 182 198 204 214 Initialen, Bl. 182 leer, LAGEN: 22 IV + V-1 + 2 IV + IV-2 + V , WASSERZEICHEN: zwei Ausführungen einer Meerjungfrau || 3,7–3,9 cm, Typ BRIQUET, r Nr. 13858–13859, ca. 1460–1480 (Bl. 2–48/55, Bl. 45 nachgezeichnet), bekrönte Initialen I h oder I b || 3,8 cm (Bl. 50/53–103, 112–127, nicht nachgewiesen), Einhorn ||| 7,3 cm, Typ P ICCARD, Fabeltiere, Gr. III, ab Nr. 2024, zahlreiche Belege zwischen ca. v r 1460 und 1480 (Bl. 104–111, 128–181, 194/195; 104 /111 nachgezeichnet), Wappen mit Kreuz || 3,6 cm, Typ BRIQUET, Nr. 1038–1041, zahlreiche Belege in den 1460er–80er r v Jahren (Bl. 184–189, 184 /189 nachgezeichnet), got. P mit Kreuz (?) und gespaltenem Schaft || 3,5 u. 3,8 cm (Bl. 201/204, 208–211), SCHRIFTRAUM : 8,7–9,4 × 13,5–14,5 cm, durch schwache Tintenlinien begrenzt, zweispaltig, 28–34 Zeilen; eine Hand, littera v hybrida (Abkürzung von –heit durch –h3 ), rubriziert bis 207 , korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederüberzug, verziert mit dreifachen Streicheisenlinien (Rechteck, Mittelfeld mit Rautenmuster 3:3), in der Mitte der Rauten kleine Rosetten und vielleicht Blattstempel an den Schnittstellen der Streicheisenlinien (vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1093), heute stark abgeschabt, zwei Schließen. Innenspiegel erneuert. vb
Bl. 198 Eintrag: bidt voer my om god (mit schmaler Feder, littera cursiva). Im vorderen Innenspiegel sind die Nummer der Sammlung Arnswaldt, die Akzessionsnummer und die Berliner Signatur eingetragen sowie am unteren Rand mit Bleistift: --16. Auf der Rückseite des ersten, römisch gezählten Blattes ist ein Blatt mit Inhaltsangaben von der Hand Arnswaldts eingeklebt. Zur Handschrift: Unter den Signaturen Berlin, SBB-PK, Cod. simulat. 188 und Cod. sir vb ra vb mulat. 189 werden Fotografien von Bl. 1 –103 bzw. Bl. 104 –198 der Handschrift aufbewahrt. Von Bl. 199–214 sind keine Fotografien vorhanden. Eine Abschrift von ra va Bl. 1 –80 befindet sich im Titus-Brandsma-Institut in der UB Nimwegen (afschrift Nr. 3). – Anders als COSTARD, Predigthandschriften, S. 205 angegeben, entspricht der Initialschmuck nicht dem der Gelderner Handschriften. Auch die Schreibsprache spricht gegen eine Entstehung in Geldern (Vokalisierung des ‘l’ nach ‘a’ oder ‘o’ und vor Denvb ra rb tal, Form och 128 , 194 , 195 ghenoechlich). Die Bezeichnung von Augustinus als vb ra vb onse heilighe vader Bl. 94 , 135 und 197 könnte auf die Entstehung in einem Windesheimer Kloster hindeuten. Ob die Handschrift später in Geldern aufbewahrt wurde, bleibt unklar. Lit.: COSTARD, Predigthandschriften, S. 202f., 205 u. 218; BNM; DEGERING II, S. 182f.;
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REIFFERSCHEID II, S. 23–26; DE VREESE, Ruusbroec-Handschriften, S. 137–141 (M , Beschreibung). Inhalt: ra va 1 –80
‘Der geistliche Baum mit drei Zweigen’ Hier beghint die gheestelike boem mit synen drien telghen Een yeghelic guet boem brenct guede vrucht (Mt 7,17). Soe wie dan wil sijn een goet gheestelic boem ende tot sijnre ewigher salicheit ouermits gheloue ende mynne wil comen tot enen ghewarighen heiligen leuen· hi moet mit groten eernste daer nae staen· dat hi ghecrighe drie telgher wassende wtten self blocke des ghewarighen gheloues … dat moet smaken der sueticheit die die puerheit is die god is To welker puerheit ons brenghen moet· die mynnre der puerheit Christus Ihesus. Amen. Textprobe bei DE BRUIN, Middelnederlands geestelijk proza, Nr. 38, S. 91–93 nach diev r v r ser Hs. (27 –29 u. 69 –70 ), vgl. a.a.O., S. 335. Nach MERTENS, Een middelnederlandse redactie van Septem gradus orationis, S. 31–40 geht der erste Teil auf die lateinischen ‘Septem gradus orationis’ des Franziskaners David von Augsburg zurück. Neben dieser niederländischen, teils erweiterten und um ‘Seufzer’ (O ende wie mochte bekennen ende gheweten die bernende affectie ende begheerte des derden graets …) ergänzten Fassung sind ausschließlich mittelhochdeutsche Übertragungen bekannt. Zu möglichen Quellen vgl. auch RUH, Bonaventura deutsch, S. 119, Anm. 1. va va 80 –94 Jan van Ruusbroec, ‘Vanden seven sloten’, Teilüberl. Hier beghynnen die seuen sloeten Inden eersten sloete wort dat lichaem besloeten ouermits die gracie gods ouermits vriheit des willen Dat is wanneer ghi van mynnen begrijpende gode belouet in dye stede te bliuen daer ghy ouer wandert indem dienste ons heren also lange als ghi leeft … Dat v god ontfaet mit sinen gsinde· Daer is bliscap sonder eynde Dat wy alle moeten bevijnden Dat uerleen ons god sonder miswenden. Amen. Deo gracias. 2
VL 8, Sp. 436–458, hier Sp. 445–445; Ausg.: Ruusbroec, Op. Omn. II, Z. 501–1115; Überl.: Ruusbroec, Op. Omn. II, S. 69–73. Derselbe Textausschnitt in Rostock, UB, theol. 39 (nd., viell. um 1475 bei den Brüdern vom gemeinsamen Leben in Rostock entstanden, vgl. HEYDECK, Handschriften Rostock I, S. 224). Beide Hss. gehören zur Gruppe *C, sind jedoch nicht voneinander abhängig. Weitere Hss. der Gruppe C: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083 (M4), Düsseldorf, Kunstmuseum, Kunstgewerbeabteilung, Inv. Nr. 11.285, ca. 1500, aus Kortenberg (Du, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 726) und Köln, StA, G.B. 8° 71, ca. 1470, zuerst Amsterdam, Ronde Begijnhof, später Köln, Franziskanerkloster (x, gehört zur selben Untergruppe wie die Gelderner Hss., STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 50) (vgl. Stemma, S. 85). va–b 94 Das dt. ‘Herzkloster’, kürzere Version Een vreedsam herte is een cloester daer in is gode selue abt. Bescheidenheit is daer portier. Oetmoedicheit is daer camerier … Godlike troest is die spise. Godlike wercheit is dye dranck· Rusticheit is dat slaephuus. Eenuoudicheit is die celre. Wilstu een goet mensche werden· so uaer in dit cloester uorscreuen. Die folgenden Dicta sind nur durch ein ¶-Zeichen abgetrennt. vb ra Lit. u. Überl. s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082, 243 –244 (andere Fassung). vb
94 Drei Wege zum Guten und Dictum, Augustinus zugeschrieben Drie dinghen maken een goet· Scamelheit van aensichte Swigen van tonghe Ende naersti
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cheit inden [aensicht] werken. ¶ Sinte Augustynus onse heilighe vader seyt: Versmaet v seluen als men v eer doet of biet. ra ra 95 –103 ‘Fünfzehn Vorzeichen des Jüngsten Gerichts’ (mit Auslegung) Die gloriose leerre sinte Iheronymus bescrijft ons dat hi wten ioedsche boeken vijftien teykenen ghenomen heuet die uor den doemsdaghe gheschien sullen eer god ten ordel comen sal Mer weder si gheschien sullen by een of datter daghen tusschen wesen sullen· dat en vijnden wi niet bescreuen … Ende mitten heilighen gheest allen menschen openbaert· dat wi tot deser waerheit ende tot deser claerheit alle comen moeten des help ons die vader die zoen ende die heilighe gheest. Das Folgende nur durch ¶ abgetrennt. Anders als bei P ALMER, ‘Visio Tnugdali’, S. 324 angegeben, handelt es sich nicht um die Predigt zum zweiten Advent der ‘Mittelniederländischen Evangelien mit der Glosse’ der Textgruppe Berlin (Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087, 85f.). Der Stoff der ‘Fünf2 zehn Vorzeichen des Jüngsten Gerichts’ ist weit verbreitet, s. VL 2, Sp. 1013–1020 (ohne diese Hs.). ra–va 103 Ermahnung, Selbstsucht zu meiden Soe wie een getrouwe knecht Christi is die en suect hem seluen noch sinen wil in genen dinghen also onse lieue here Ihesus Christus sijn nutte noch sinen wil niet en sochte dan alleen den wille sijns hemelschen vaders … Mer vrijlic hem laten inden ewighen wille va gods sonder behulp ende onderstant inwendich of wtwendich (103 ). Dit gheue v ende ons te veruolghen onse lieue heer so dat wi ons selfs quijt worden. Deo gracias. v Initiengleich ist Leiden, Ltk 348, 45 , 2. H. 15. Jh. (zu Beginn des 15. Jhs. im Besitz von hillegont vossendochter peins iacops dochter). va–b 103 Ermahnung zur Abgeschiedenheit (Brief?) IN Christo Ihesu ende sjinre oetmoediger mynnen der ingheborender genaden uwer zielen ende alle uwer crachten doer hem seluen ende in hem seluen so moeti ewelick ghegruet sijn. Mijn lieue vrienden … heymmelic dat is v seer nut vliet mit haer in Egipten in die gheestelike woestijn eens inwendiges of gescheidens leuens. Weest inich ende enich ende of gesceiden mit herte van allen vergancliken dingen die v hinderen mogen an uwer salicheit. ra va 104 –122 Thomas Hemerken von Kempen, ‘De imitatione Christi’, Buch I, mnl., (vierte Textgruppe) Dicta-Sammlung Hier beghint een deuoet boec dat hiet: Qui sequitur me. Soe wie my naeuolghet die en wandert niet in duusternisse (Jo 8,12). Dit sijn die woerden Christi in welken wi uermaent worden dat wi naeuolgen sullen sijn leuen ende sijn seden ist dat wi waerliken willen werden uerlicht ende van alre blintheit des herten verlost … dat rijke gods dattu seluen bist lijt ghewelt ende die hem seluen gewelt doen die besitten dat hier inder tijt ende na desen leuen sellen si besitten dat ewige leuen Tot welken wy alle moeten comen ende besitten dat ewige goet des gonne ons god doer sijn oetmoet. Die Überschrift des folgenden Textes schließt auf den letzten beiden Zeilen der Spalte unmittelbar an. r v Überl. u. Lit. s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 99 –153 . va rb 122 –126 Herzklosterallegorie: ‘Ein predig: der kunk hat mich gefurt in seinen wein keler’ Van een gheestelic cloester vb (122 ) OM dat een gheestelic cloester cleyn is daer dat lichaem besloeten is in een cloester bynnen mueren· het en si sake dattet herte inden cloester dat ghemuert is mit
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goeder hoeden besloten si Soe wil ic v nv scriuen een gheestelic cloester in welken dat een religiose siele is Het si inder oerden of der buten si is sculdich haer seluen te besluten. ¶ Die poerte van desen cloester is betamelic swigen. Die portier is dye anxt der waerheit … Mitten martelaren mitten confessoren ende mitten maechden ende gheselscap vanden heilighen enghelen· tot welker gheselscap ons moet brenghen die vader die zoen ende die heilighe gheest. Amen. 2
VL 3, Sp. 1152–1156, bes. 1156. Ausg.: B AUER , Claustrum anime I, S. 404–410 (Paralleldruck der beiden mnl. Hss.); es handelt sich um eine freie Bearbeitung des lat. Traktats ‘Introduxit me rex in cellam vinarium’ des Augustinerchorherren Johannes (um va 1200), die den Text aufschwellt (VL). Überl.: ’s-Gravenhage, KB, cod. 132 F 17, 175 – rb 179 , ca. 1450, wahrscheinlich ab 1452 in Delft, Tertiarinnenkonvent St. Ursula v r (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 297); oberdt. Fassung: Nürnberg, StB, Cent. VI 98, 1 –10 aus dem Nürnberger Dominikanerinnenkloster St. Katharina. va ra 126 –168 ‘Fünf-Tugenden-Traktat’ Hier beghynnen die vijf duechden Armoede ghehoersamheit oetmoedicheit verduldicheit ende mynne. Mer eerst van der armoede Men leest doe onse uerlosser Ihesus nader menscheit van deser werlt scheiden woude· dat hi in sinen testament dat also uorsach dat hi elken alsulke gauen besprac of naliet als nae rechte elken behoert· Int eerste soe besprac hi sijn lieue ziel den hemel sijn lieue vader in der godheit Sijn heilighe lichaem der eerden· den ioden den rechter· den scaker dat paradijs … Ende laet ons in desen edelen duechden voert an yn een alte samen loepen als dat wi hier ymmer altoes een sijn ende een te samen eweliken bliuen hier bouen bi onsen here Jhesus Cristus. Ende leest om gods willen doch nv een Aue Maria mit ynnicheit des herten· uoer den ghenen die tot deser collacien ghesproken ende ghearbeit ende uoert wt gescreuen heeft· of gehoert hebben. Als dat die weerdighe conyngynne Maria dese edel uoerseyde duechden also in ons allen planten ende uesten· als dat si dagelix in ons bloeyen ende wassen Ende als wi arme sonders van hene scheiden sullen dat dan die onbeulecte maget Maria dan ende nv ende altoes een trouwe uoer spraecster si uoer horen lieuen kijnde· als dat wi dan in vroechden in een te samen moeten werden uergadert hier bouen inder ewiger ra glorien (168 ) Daer wi Maria ende die heilighe drieuoudicheit in groter vroechden moeten eren ende ghebenedien mitten lieuen wtuercoren enghelen Ende mit alle den lieuen heiligen di sonder aflaten altoes Ihesum gebenedien ende roepen: Sanctus sanctus sanctus. Dat is: Heilich heilich heilich ende ymmermeer. Amen. Die Überschrift des folgenden Textes schließt unmittelbar an. Nicht bei MERTENS, Collatio und Codex; der von VOLKER MERTENS, HANS-JOCHEN SCHIEWER und WOLFRAM SCHNEIDER -LASTIN angekündigte Sammelband Predigt im Kontext, der Beiträge von KOCK und MERTENS zu Kollationen bzw. Kollationalia enthalten wird, ist noch nicht erschienen. – Der Text beginnt mit fünf Punkten als Testament v r Christi (initiengleich: München, BSB, cgm 480, 43 –44 aus der ‘Ebrach-Spruchsammlung’), stellt sodann die fünf angekündigten ‘Tugenden’ vor (Stufenmodell), erläutert in jeweils drei Schritten, wie man sie erlangt (aber: sechs Schritte zur Liebe), fasst abschließend den Inhalt nochmals zusammen und schließt mit einem Abschnitt zur Bestänva digkeit. Angesprochen wird ein männliches Publikum (133 : Alir liefste broeders …; ra 134 : Nu isser wel menich die denct of seyt: Och heer god of ic nv een arm gehoersaem ra oetmoedich mensche of broeder waer …, 137 … ende ist dat ghi uwen broederen leert); vb ra der Lebensraum ist durch das monastische Leben (129 –130 : … Want inder apostelen boeken ende in onsen reghel also ghescreuen staet …) und die Ausbildungssituation rb va geprägt (133 –133 : … Want gheliker wijs als die clercken van menigherhande landen
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uergaderen te Parijs of tot Praghe of in anderen scholen om grote clerken te werden ende wijsheit te leren Also sijn wi al hier vergadert van menigherhande landen om vb duechden te leren ende den naesten wech te vijnden die ten ewighen leuen gaet …, 133 : … ende anders sijn clercken in deser scolen wel sullen leren …). Vermutlich handelt es vb ra sich um ein Augustinerkloster (133 , 137 Augustinus als onse heilighe vader). Auffälvb lig ist die frühe Erwähnung von Franziskus (126 : Ende willen lichteliken segghen mitten begheerten des herten mitten heiligen vader sinte franciscus …) und Martin von rb–va Tours (130 ). ra ra 168 –182 ‘Epistola de vita et passione domini nostri Ihesu Christi et aliis devotis exerciciis’, mnl. Hier na uolcht een goede en seer nutte oefenynghe (danach drei Leerzeilen) Qui perseuerauerit usque in finem hic saluus erit (Mt 10,22 bzw. Mt 24,13). Wye uolherdet tot in dat eynde toe die sal behouden wesen. Lieue brueders ende ghemynde in dat herte ons lieues heren Ihesu Christi wilt dese uorscreuen woerden uoer oghen hebben ende uolharden tot in den eynde … Ende wes v in desen gebreect dat sal v die heilighe gheest uolcomelickener leren dan v yemant scriuen mochte· op dat ghi hem een onbecommert herte bereyt daer hi in werken mach. Des gonne v god. Amen. Fiat. Rest der Seite leer. 2
VL 10, Sp. 538–542, hier Sp. 540–542; Ausg.: DE BRUIN, Epistula, ab S. 8 (nach dieser r Hs., ab 171 ?), Textprobe bei DE BRUIN, Middelnederlands geestelijk proza, Nr. 93, S. 231–236, weitere Abdrucke s. VL. Überl. (nach DE BRUIN, Epistula und HEDBERG): v v Darmstadt, ULB, Ms. 1874, 274 –303 , 1490 (DE BRUIN, S. 4, Anm. 1; HEDBERG, S. 62); r v (olim) Dresden, LB, Ms. 293 (Mscr. M 293, verloren), 2 –36 , Ende 15. Jh. (DE BRUIN, v r S. 4, Anm. 1; HEDBERG, S. 62f.), Gent, UB, Ms. 1423, 75 –95 , 15. Jh. (DE BRUIN, S. 4, Anm. 1); Haarlem, Bissch. Mus., Ms. 105, 111–192, 1480, aus dem oude conuent in Weesp (St. Johannes) (DE BRUIN, S. 4, Anm. 1; HEDBERG, S. 63, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 1312, heute Utrecht, Museum Het Catharijneconvent); Lübeck, StB, r v Ms. theol. germ. 13 (olim 110), 1 –19 , 1456/58 (DE BRUIN, S. 4, Anm. 1; HEDBERG, ra vb S. 63f.); Hamburg, SUB, Hs. in scrinio 212, 3 –37 , 1444/45 (HEDBERG, S. 64); Soestr r Zuid (früher Joure), Privatbesitz Fm. Steenbeek-Kroes, 3 –67 , 1465 (lt. Handschriftenrer r gister des VL verschollen); Trier, Diözesanarchiv, Hs. 45, 15 –71 (HEDBERG, S. 65 u.ö., heute: Trier, Bistumsarchiv, Depositum der Trierer Dombibl. [Abt. 95]). Die bei DE BRUIN, a.a.O., S. 4, Anm. 1 mit dem Hinweis „Verbleib unbekannt“ genannte Hs. Rotterdam (thans Voorschoen) Cod. W. de Vreese enthält den Text nicht, vgl. HEDBERG, S. 61. Der Text wurde bereits vom ersten Windesheimer Prior Johannes Vos van Heusden als Meditationsvorlage benutzt. ra rb 183 –193 ‘Südmittelniederländische Legenda aurea’, Johannes ChrysostomusLegende Van sinte Iohannes gulde monts leuen Johannes guldemont was van Anthiochien secundus sone ende authuten die edel luden waren Ende sijn leuen ende sijn geslachte ende sijn wanderinghe ende sijn ueruolghinghe sijn ghescreuen in historia tripartita Ende doe hi al sijn eernsticheit gheleyt hadde in philosophien so liet hi dat ten lesten … Ende si hadde een dochter van hem die Eudoxia hiet die hi te wiue gaf Valenciaen dien hi keyser hadde ghemaect. Dit is al ghetoghen wtter historien tripertita Jnt iaer ons heren ccc· ende lxxx so starf hi. WILLIAMS-KRAPP, Legendare, S. 59 (B5); Überl.: a.a.O., S. 130–133 (Nr. 129). Vgl. allg. 2 VL 1, Sp. 1269–1271. rb ra 193 –195 Dictum zum Gehorsam
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Een leerre seit: Alsoe als die trappen niet vorderlic en sijn het en si dat si gheset werden inden gaten vanden houte also sijn oec dye goede werken die die gheestelike menschen doen gode niet behaeghelic· ten sy dat sy grote mynne hebben Christum nae te volghen Ende onderdanich sijn haren ouersten … vaert hi vluchts in den hemel ende sal mit Christo opuerrisen· dat bin ic also seker als dat ic die sonne ansie ende die morghen sterre. v Initiengleich ist Leiden, UB, Ltk 348, 116 , 2. H. 15. Jh., Anf. 16. Jh. im Besitz von hillegont vossendochter peins iacops dochter (LIEFTINCK, Codicum … I, S. 194). rb ra 195 –196 Gerard Zerbolt van Zutphen, ‘De spiritualibus ascensionibus’, mnl., Kap. 31, Exzerpte Bernaerdus: Dat lichaem Christi is den siecken een medicijn Den pylgrymmen inden weghe een spise· Het is den starcken ghenoechlich· Het gheneset dye qualen· Het onthout va die ghesontheit … (195 ) … pleghen te wesen nader scickinge der gheenre diese ontfanghen Dat si hem ynt goede of ynt quade pleghen mede te werken Hier nae bedencke ende besich di seluen wie du biste Wanttu biste een laeuwe mensche Een versumende mensche vol ghebreken Somtijt sal di die begheerte dijnre ghesontheit van bynnen daer vb toe trecken … (195 ) … Oec sal di daer toe trecken mynne ende mededoeghen dijnre ewen menschen op dattu mit deser offerhande den leuendighen ende den doden te hulpe ra comen moechste ende also (196 ) om veel redens di seluen daer toe te verwackeren des ghelijcs. va ra rb–va ra vb Entspricht Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1082, 123 –124 , 125 , 126 –126 . ra
196 Dictum zum Gehorsam Item het baet weinich ghehoersamich te wesen in dien dinghen die dem mensche behaghen te doen of ghenoechlick sijn. Mer dat is groet ghehoersamich te sijn in dien dinghen die den mensche contrarie sijn ende swaer ende dit is die ware ghehoersamicheit. ra–vb 196 ‘Verheißung Christi an seine Braut’ O Dochter des ewighen conyncs ende bruut des ewigen brudegoms· en laet die den arbeit der penitencien ende des geesteliken leuens niet verdrieten die du om mynen willen aenghenommen hebste noch en laet di die tribulacie niet alte cleynmoedich maken … Och of di dese dinghen ter herten ghinghen· hoe soutstu eens dorren claghen· die so groet goet nakende is. Tot welken ons wil brenghen die vader die zoen ende die heilige geest. a–b Überl.: (olim) Hs. Rijsenburg, Groot Seminarie, 105/54, 338 , ca. 1500, aus Alkmaar, Jonge Hof (Tertiarissen S. Maria in Nazareth bzw. St. Maria), dort überschrieben: Een troestelijc capittel dat die heilighe vader sinte baernaert ghemaect heeft (nach VERSCHUEREN, Herp, S. 69 mit gleichem Incipit und Explicit, STOOKER /VERBEIJ II, v Nr. 8); initiengleich ist Leiden, UB, Ltk 348, 112 , 2. H. 15. Jh., Anf. 16. Jh. im Besitz von hillegont vossendochter peins iacops dochter (LIEFTINCK, Codicum … I, S. 194). ra–vb 197 Exzerpte Een gheestelic mensce die sijn vleische ende sijn bloet ende alle lust der natueren wil steruen om gods willen ende ter eren gods ende buten doot sonden is· also dicke als hi een Aue Maria spreect of een ynnich ghedacht heuet of een ynnich versuchten· so clymmet hi een graet verre inden hemel … want in sulcken vaten is onse godlike voetsel gheleghen en oec mede een deel synre glorien. va Ab Bl. 197 werden Autoritätenzitate aneinandergereiht. 198
ra–va
‘Passionsbetrachtung Vanden ghescoerden olyuen boom’
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O alre liefste ic noede di te comen opten goeden vridach opten berch van oliueten Op dat ghi daer sien moecht den ghescoerden oliuen boem mit alle sinen telghen neder hangende Dat is totten ghecruusten Christo Des telghen seer wyde wtgherecket sijn ende hangen al vol droepelen der ghenaden … Ende dat ons nymmermeer also we[l] noch also wee en moet werden dat wi sijnre vergheten. Amen. Des gonne god ons allen. r r Überl.: Gent, UB, Hs. 205 III, Ende 15. Jh., Dendermonde, Birgittinessen, 48 –50 ; Amsterdam, UB, I G 31 (Cat. 524), Anf. 16. Jh., Bl. 51. – Vgl. auch Bonn, UB, S 2053, r r 53 –56 , um 1650, aus Geldern, Nazareth, wo der Text überschrieben ist: Op speer ende nagel dagh den lex inden Cappitel. va–b Dicta 198 Sinte Ieronymus seit dat beghin alre wijsheit is dattu dijn sonden tot allen tiden hebste vb voer oghen ende screit daer om bitterlike want dat gebet der tranen heuet gro(198 )ter cracht dan dat ghebet der woerden … Senica: Gheen viant en mach ons verwynnen sijn wi wel bewaert van bynnen· hi mach ons wel bedrouen mer neit verwynnen. ra vb 199 –214 Jan van Ruusbroec, ‘Van den gheestelijken Tabernakel’ (bricht ab) Hier beghint die exposici ouer Moyses tabernakel ende die dinghen die daer toebehoerden· dien heer Ian van Ruusbroec prior van Groenendael by Bruesel in Brabant Sich currite wt comprehendatus (1 Cor 9,24). Lopet also dat ghi begripen moghet. Dit sijn sinte Paulus woerden totten luden van Corinthien Ende oec tot ons allen … ende ontladen sijn van allen sonden (eine Zeile getilgt, nächster Anfangsbuchstabe in roter Tinte unklar) wil ic ons noch miter figueren vorder in waert leiden· ende daer nae die figuere ontbijnden Op dat derde punt vanden seuen principalen die ic inden gehinsel voerseyde Onse heer sprach tot Moyses: Ghi sult maken … (bricht ab). 2
VL 8, Sp. 436–458, hier Sp. 445; Ausg.: Ruusbroec, Op.omn. V-VI. Der Text dieser Handschrift gehört nach Ruusbroec, Op.omn. V, S. 170 und 235 zur selben Gruppe wie Oxford, Bodl. Lib., Marshall 25, Brüssel, KB, II 1186 und Den Haag, KB, 129 G 4. vb ra Übergang von Bl. 204 zu 205 (dazwischen zwei Bll. herausgetrennt): … ende der heilgher kerken mit onghedeilder herten· hi wort ghevriet (Blattwechsel) dat westerken dat die begheerte is int middel des outaers …
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1087 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3144 – Papier und Pergament – 200 Bl. – 15 × 22,5 cm – um 1450–1460 – östl. mnl. – vermutlich Geldern, Nazareth (Makulatur) Moderne Bleistiftfoliierung ab dem ersten beschriebenen Blatt, Bl. 1, 6, 7 und 12 Pergar–v ment, einfache Initialen, die ersten beiden ungezählten Bll. und Bl. 198 nur mit Einr v trägen (s.d.) bzw. dem Anfang einer begonnenen Folio-Hs. (198 , Ps 51,3, lat.), Bl. 82 , r–v v v r–v ungez. 12 82 91 121 91 , 117 , 134 u. 158 leer, LAGEN: II-1 + VI + 7 V + V-1 + 3 V + 134 145 155 158 188 197 198 VII-1 + VI-1 +V + II-1 +3V + V-1 + I-1 , unten rechts gelegentlich r r Reste einer alphabetischen Lagen- und internen Blattzählung (Bl. 44 2e, 45 e3 usw., r r r 161 a3, 169 s1, 170 s2 usw.), zwischen dem ersten und zweiten, nicht gezählten Blatt sowie zwischen Bl. 17/18, 37/38, 47/48, 67/68, 87/88 u.ö. Fälze aus einer längs durchschnittenen lat. Hs. (vgl. die Makulatur der Handschriften Bonn, UB, S 2052 u. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079), etliche Reklamanten, WASSERZEICHEN: verschiedene Ausführungen eines Ochsenkopfs mit Stange und Stern || meist 3,9–4 cm, ab Bl. 53 4,1– v 4,2 cm, b: 4,7 cm (5 ), c: 3–4 cm (!), Typ P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, erste Hälfte
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(Bl. 3–42, Bl. 5 /8 nachgezeichnet, 53–76/79, 93/100–102/111, 113–120, 122–133), v r r r v r Ochse ||| 7,7–7,8 cm (Bl. 44 /51 , 45 /50 u. 77 –78 nachgezeichnet), besternter Ochsenkopf || 4–4,1 cm, b: 3,7 cm, c: 3,2 od. 3,5 cm, Typ P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. IX, zweite v Hälfte (83 nachgezeichnet, 105–108, 134, 169–189), Ochsenkopf ||| 4,6–4,8 cm, c: 2,6 cm, untere Hälfte ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. I 761–762, jedoch mit anderer v r Form des Mauls (Bl. 86 /89 nachgezeichnet), got. P mit Kreuz und gespaltenem Schaft || v r 4 cm (Bl. 136–155, 138 /146 nachgezeichnet, 159/168), Ochsenkopf || 4,35 cm, c: v r 3,2 cm, Typ ähnl. P ICCARD, Ochsenkopf, Gr. I 761–762 (Bl. 163 –164 nachgezeichnet), SCHRIFTRAUM : ca. 9–10 × 15–16 cm, durch fast nicht mehr zu erkennende Linien ber v r v r v grenzt, Bl. 1 –109 u. 133 –203 einspaltig, 110 –132 zweispaltig; 28–30, ab Bl. 95 25– 29 Zeilen (Hd. 1–2), 32–33 Zeilen (Hd. 3), 29–30 Zeilen (Hd. 4), 28–43 Zeilen (Hd. 5– r r 6), 29–34 Zeilen (Hd. 7) u. 33 Zeilen (Hd. 8), verschiedene Hände: Hd. 1: 1 –103 , Hd. 2: v r r v v 103 –104 , Hd. 3: 104 –109 (zunächst geringere Buchstabenhöhe, ab ca. 106 Schrift v v r v größer und deutlich sicherer), Hd. 4: 109 –132 , ab 114 , 128 und auf der letzten Spalte ändert sich der Duktus, ohne dass ein Handwechsel sicher zu erkennen wäre, Hd. 5: r r r v r v 133 –135 , Hd. 6: 135 –155 , Schrift zunehmend kleiner, Hd. 7: 156 –Schluss, ab 177 littera textualis in veränderlichem Duktus, littera cursiva, falls nicht anders angegeben, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederüberzug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen aus drei einfachen Linien, Mittelfeld mit Rautenmuster 4:4), Beschläge für zwei Schließen. In den Innenspiegeln Pergamentblätter aus einem Psalmenkommentar (Schluss von Ps 18 und Beginn von Ps 19 im hinteren Innenspiegel, Text im vorderen Innenspiegel nicht bestimmt; zu vergleichen wäre die Makulatur in Bonn, UB, S 2052). Eintrag auf der verso-Seite des ersten, nicht gezählten Blattes: --20 (mit Bleistift). Eintrag auf der verso-Seite des zweiten, nicht gezählten Blattes: tondeloes (Inhaltsangabe zu r 92 ), außerdem Nummer der Sammlung Arnswaldt, Akzessionsnummer und die Berliner r Signatur. – Bl. 82 Vers am Ende des Textes: Die wael doen die sullen swigen gaen Ende ra berichten laten diet hebben ontfaen. – Bl. 134 Eintrag: Een Aue Maria voer den scriuer soe wie hier in leset. Anhaltspunkte für die Datierung bietet die in den Innenspiegeln verwendete Makulatur aus einem Psalmenkommentar, geschrieben in karolingischer Minuskel, die sich vergleichbar in der Bonner Hs S 2052 findet, die im Jahr 1454 geschrieben wurde. Fälze aus vermutlich derselben lat. Hs. finden sich auch in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171 v. J. 1464 und Ms. germ. qu. 1079 von ca. 1460, so dass sich die Einbände der Handschriften spätestens in die erste Hälfte der 1460er Jahre datieren lasr sen. Der Initialschmuck Bl. 85r u. 88 erinnert an den in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1173 v. J. 1450. Der Text ist vermutlich entsprechend älter. Unter der Signatur Berlin, SBB-PK, Cod. simulat. 150-I (Bl. 1–90) und –II (Bl. 91 bis Schluss) werden Fotografien der Handschrift aufbewahrt. Leere Blätter wurden nicht fotografiert. Eine Kopie befindet sich im Titus-Brandsma-Institut in der UB Nimwegen. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 196, 203, 205f., 209f. u. 212–214; DEGERING II, S. 183; LÜCKER , S. 161f.; LÜDERS III.1, S. 123ff., 128ff. u. 185ff.; P ALMER, ‘Visio Tnugdali’, S. 322–326; REIFFERSCHEID II, S. 26–29; SEIDEL, Abbildungen, S. III, V, VIII–XII (Sigle: B1); ders., Habil., S. 23-26 (Handschriftenbeschreibung); S IMON, „Schwester Katrei“, S. 13; DE VREESE, Ruusbroec-Handschriften, S. 144–151 (M8, Beschreibung, S. 149f. alternative Angaben zur Verteilung der Schreibhände). Inhalt: r r 1 –82
‘St. Georgener Predigten’ und ‘Limburger Sermoene’
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien r
1 –5 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 49 Dit is van onser vrouwen woe si got macten van anbeghin der werlt Plantauit autem deus paradisum (Gn 2,8). Dese waerde leest inden irsten boeke der heiliger scrijft· ende sprac her Moyses: God heeft geplant een paradijs van beghinne der werlt … Nv geue ons got dese iiij· saken mitten anderen alsoe te holden· dattet sijn eer ende onse salicheit si. Amen. r r 5 –12 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 56 Dit is een seer merkelic ende leerlic Sermoen van den graden op te clymmen Videntibus illis eleuatus (Ac 1,9). Dese waerde bescrijft sunte Lucas in actibus apostolorum· van ons heren opvart ende sprict also: Doe onse heer te hemel varen wolde … hi smaect hem hoe hi begheret· Nv help ons god dat wy ons alsoe volgen· ende hi ons alsoe smake· dat wy ewelic te samen blijven. Amen. r r 12 –17 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 37 Dit is van der pijnen ons heren die hi leet op den goeden vridach Hely hely (Mr 15,34 par). Dese waerde sprac onse here in goeden vridage ant cruce. Ghi sult weten dat et bouen al menschelike sinne es te begripen … dat hi op eertrijke leet dat hi ons gheue onse sunden te laten· ende onse doechden alsoe te eynden dattet sijn lof ende eer sy ende onse salicheit. Amen. r r 17 –18 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 35 (ab S. 508, Z. 1) Doe Ihesus ant cruce hinck· doe wart hi sijn moeder an siende· ende want hi soe nact hinc soe scamden hi hem alre meest voer oer … ende bid hem dat hi er ons deelachtich laet wesen· alsoe dat wi mit hem besitten tewelike rijke. Amen. r v 18 –28 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 34 Van vijf saken daer got om gepassit wart Nyemant en neemt van my mijn ziel· sonder ic neemse van my ende weder neemse (vgl. Jo 10,18). Dese woerde sprict onse here seluer· recht of hi spreke … die hi ons weder v (28 ) gecoft heeft mit sijnen dueren bloede· Ihesus Christus die daer leeft ende regniert mit gade ende mit den vader in der ewicheit des heiligen gheestes in enen waren gode. Amen. v r 28 –33 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 38 O vos omnes etc. (Lm 1,12). Dese waerde sprac onse here ende geuen ons te verstaen die grote pijn die god leet· Oec mogen wijs hem te bet geloeuen dat hi in pijnen was· want hi sprack se in goeden vridage ant cruce ende luden dese waerde aldus … ende alle pijn verwonnen heuet· dat hi ons gheue te lyden ende te verwinnen dat sijn eer ende onse salicheit blijue. Amen. r r 33 –36 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 33 Svnte Gregorius sprict: Dat got mensche wart· dat en hadde ons niet geholpen had hi ons niet geloest mit sijnre gebenedider martelien· daer om ist goet dat men v segge van sijnre mertelien· want daer mede worden wi verloest· Ghi sult weten dat die lude ten boem gaen· doer vijf dingen … ende gheciert mit sijnen leden· als van edelen margrieten· ende bidden gade dat hi ons helpe· daer hi selue is. Amen. v v Überl.: Bonn, UB, S 2052, 41 –44 (aus Geldern, Nazareth). r v 36 –37 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt RIEDER , Nr. 71 ab S. 308, Z. 23 (SEIDEL, Habil.: y2-Fassung) Inebriabuntur (Ps 35,9). Dit waert seget die profete ende sprict aldus: Ghi sult drincken ende sult droncken werden· in ons heren huys. Hier mede gheeft hi ons te verstaen iiij vrouden· die die ziel ontfaet· als si droncken wort van der edelre gotheit … ende oer en blijfter niet te myn. Bidden wy dan onsen heer dat hi ons geue cortelic tot deser blijscop te comen· ende wy droncken werden mitten saligen· die daer ewelic drincken ende drincken. Amen.
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37 –39 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 72 Qverite dominum et viuet (Ps 68,33). Die prophete sprict aldus: Suect onsen here· soe wort v [se] ziele leuende. Nv merct hoe gy onsen here sueken sult als oen Maria socht. Sie sochten drie dage mit arbeyt … Terde leuen is een leuen van vrouden· dat gegeuen wort in hemelrijc· na desen leuen mit groter blijscap Daer ons got toe helpen moet. Amen. r v 39 –43 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 40 Men leest in apocalipsis· dat S. Johan sach· een vloet ende vyt den ouere van der vloet spranc een holt des leuens (vgl. Ap 22,1). Dat holt bracht· xij· vruchte. Die louer van dem holt geuen der zielen gesontheit. Bi den holt des leuens is ons beteykent Christus … alsoe dat hi ons hier voede mit synre sueter gracien ende in hemelrijc in synre schoenre glorien· Des gunne ons die heilige drieuoldichet vader soen ende heilige gheest. Amen. Überl. (genannt werden nur Hss., die SEIDEL nicht zur Gruppe y2 aufführt, vgl. unten): r v Bonn, UB, S 2052, 37 –41 (aus Geldern, Nazareth); Weert, Minderbroeders, Ms. W. 1 v (olim 10), 166 (BOEREN, S. 260, wohl STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 886, zu Maastricht, Cellebroeders, geschr. v. Jan van Emmerick, ca. 1470); Oestgeest, Dr. Schotman, hs. 1, r v 304 (ebd., Verwahrort nicht überprüft); Lübeck, StB, Ms. theol. germ. 24, 27 (a.a.O., S. 261). v v 43 –46 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 36 Confortamini in domino et cetera (Eph 6,10). Dese waerde spriket sunte Paulus. Hi sprict: Gy sult sterck sijn an gades doechden. An desen waerden maent hi ons vier dingen· Dat irste is dat wy striden sullen … dat is een orkunde des loens die na desen strijde gaet· Nu strijdet doegentlic· got wilt seluen den loen sijn des strijdenden menschen. Amen. v v 46 –51 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 37 Sermoen van den confessoren (Nachtragshand) Het vos similes hominibus et cetera (Lc 12,36). Dese waerde sprict onse here tot sijnen iungeren ende tot enen yegeliken menschen· Ende sprict alsoe: Ghi sult gelijc sijn den menschen die daer beiden oers heren· die daer gevaren ist tot der bruloft … soe wolde hi v leuen gade te dienste· wolde en (51 ) got dat hi storue soe wolde hi gerne steruen op dat hi tot der hemelscher vrouden queme. v v Überl.: Bonn, UB, S 2052, 44 –49 (aus Geldern, Nazareth). v v 51 –52 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 40 bis S. 121, Z. 3 Elegit eam deus et pre elegit eam et in ha etc. (aus dem Brevier, vgl. RIEDER , S. 119, Thema ausnahmsweise in littera textualis). Dese worde sijn gespraken tot enen yegeliken mensche die selich is. Drie dinck sijn daer aen te proeuen. Dat ierste du biste vercoren … Ende en salt oec niet alleen in den dingen gehorsam sijn die men heitet· du salt oec di vliten der dingen die dijn mes … (bricht ab). r r 53 –57 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 38 Dits van der sonnen ende van der manen eden van oeren teyken Erunt signa in sole et luna (Lc 21,35). Doe onse heer op eertrijke wanderde in menscheliker naturen doe sprac hi dese worde: Et sullen teyken ghescien· inder sonnen· inder manen· ende inden sterren. Sunte Johannes sprijct in apocalipsi· dat hi sach vier engelen vliegen wt enen altaer … dat si aen oer kijnt sach. Nv sullen wi bidden der genar digher vrouwen· dat (57 ) si ons help tot diere vrouden daer dusent iaer sijn als een dach die vergangen is· dat verleen ons got. Amen. r v 57 –62 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 51 Dit Sermoen comt recht op alre heiligen dach Vidi angelum stantem (Ap 19,17). Dese worde sprijct sunte Iohan in apocalipsis: Ic sach enen engel staen inder sonnen ende riep mit luder stemmen: Coemt al geuogelt dat in den
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien v
hemel vliecht … alsoe dat si mit gade al (62 ) om beuangen is· des geue ons got eweliken mit hem te bliuen. Amen. v v 62 –63 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 65 Van tien namen ons heren Dit sprijct van den tien namen die aen gade sijn. Die ierste naem ons heren is Emanuel· Dat sprijct got mit ons· ende hoert ter boetscap ons heren· doe hi die mensheit aen nam van der wtuercorenre maghet Maria … Die .x. naem is Jesus dat sprijct beholder· ende hoert ten ionxten dage· als hi sijn wtuercoren beholden sal· Nv geue ons got alsoe te leuen dat wi mit hem beholden bliuen. Amen. v r 63 –75 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt RIEDER , Nr. 60 (SEIDEL: mit y2-Zusatz) Van den palmboem ende van sijnen telgen of twigen Dixi ascendam in palmam (Cn 7,8). Dese worde sprijct die prophete Dauid· Ende beduden aldus: Ic byn geclommen op den palmboem· ende sal smaken sijnre vruchte. Dese palmboem gestelick te verstaen heeft· vii· telghe· ende elc telghe had een blome· ende een vogel … en cunnen wier gene vrome wt trecken· hoeden ons doch van scade. Des help ons die vader die soen ende die heilige geest. Amen. Überl. u. krit. Ausg. unter Berücksichtigung dieser Hs. bei FLEISCHER, vgl. außerdem: SCHEEPSMA, Palmboomtraktaat, S. 159–169. r r 75 –78 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 45 Anima mea liquefacta est vt dilectus locutus (Cn 5,6). Dese waerde sprict die bruyt in der mynnen boeck· ende luden aldus: Mijn ziel is ondoyt sint mijn vrient te my sprac· Ic sochten ende ic en vants niet· Ic riepen ende hi en antworden my niet ... Soe ghi oen coenlicker bidden moecht· Jesum Christum onsen here die leeft ende regniert mitten vader ende den heiligen geest sonder eynde. Amen. r r 78 –81 ‘Limburger Sermone’ i.e.S., Predigt KERN, Nr. 46 Ortus conclusus est etc. (Cn 4,12). Dese antiffen singet die heilige kerke in die eer der hoger vrouwen die der engelen hoecheit louen ende oer werdicheit verwonderen· want mit oer wort gebaren die sterre Iacobs … ende dan mogen si onsen here ontfaen ende hi mach van oen gebaren werden ende spe mogen si oen voeden als ic v geseget heb. Bidden wy onsen here dat hi ons geue alsulke doecht dat wy suken ende voeden dat hi ons voede ewelic in hemelrijc. Amen. v r 81 –82 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 66 Domine quis habitabit in tabernaculo tuo etc (Ps 14,1). Die wisage vraget onsen here ende sprict: Here wie sal by di wonen in dijnen phalente· of wie sal by di wonen ende rusten op dijnen heiligen berge· Des antwordet om onse here ende sprac … Die derde r nutte is al(82 )soe schier dijn ziel van· soe vartse te hant voer dat vrolike ansicht ons heren· Jn den wonnentliken spiegel· siet se sich aen eynde. r 82 ‘St. Georgener Predigten’, Predigt R IEDER , Nr. 74,2 (ab S. 316, Z. 27) Uwe leuen sal een laterne syn etc (?). Uwe leuen sal een lanterne sijn die den wech teykent tegen dat hemelrijc. Ygelic oerden sal een spiegel sijn daer sich alle die lude in besien luterlic … ende got der doechden· Die selue got ende onse vader van hemelrijc die moet ons verlenen ende geuen gotlike doecht an allen dingen ende hier na dat ewige leuen. Amen. Rest der Seite bis auf den Vers leer (s. Beschreibung.). Zu den ‘St. Georgener Predigten’ vgl. die Angaben zur Handschrift Berlin, SBB-PK, Ms. r v r v germ. qu. 1079, 137 –151 (B2) und Bonn, UB, S 2052, 37 –39 . Diese Hs. trägt die Sigle B1. Teile des Textes gehören zum mnl. Überlieferungszweig y2, in den auch Predigten der Sammlung ‘Limburger Sermone’ i.e.S. aufgenommen wurden. Zu dieser Gruppe gehören nach SEIDEL, Habil., S. 177 außerdem die Hss. ’s-Gravenhage, KB,
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cod. 70 E 5 (olim K6), Perg., um 1300, mnl., aus Maastricht, Tertiarinnenkonvent Maagdendriesch (H, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 897); Brüssel, BR, cod. 1959, Perg., Mitte 15. Jh., mnl. (Br1); Brüssel, BR, cod. II 2454, 1463, aus St. Truiden, St. Luciendal (Br2, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1144); Cuyck, Kreuzherrenkloster St. Agatha, cod. C 20, Papier u. Perg., 2. H. 15. Jh., mnl. (La) und Amsterdam, UB, cod. 1 E 28, Pap., Mitte 15. Jh., mnl. (Am). Der Text von RIEDER , Nr. 66 und 74,2 gehört zum Überlieferungszweig y1 (wie Ms. germ. qu. 1079, s.d.), so dass für B1 oder eine Vorstufe zwei Vorlagen anzunehmen sind (SEIDEL, Habil., S. 178; LÜDERS III.1, S. 127, Anm. 2). r v 83 –90 ‘Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse’, Textgruppe Berlin, Adventspredigten r r 83 –85 Predigt auf den ersten Advent über Mt 21,1 In illo tempore· Cum appropinquasset Ihesus Iherosolimam et venisset Betfage (Mt 21,1). Doe Ihesus genakeden Iherusalem ende was comen te Betfage ten berge van olyueten etc. (bis hierher unterstrichen) Die verclaringe. Het is hier te weten na der hystorien te spreken· dat Matheus achter laet dat der materien toe behoert· mer S Johan veruullet· Die gheschienisse was aldus … Rabanus sprijct: Dat ioetsche volc ginck voer ende et heidendsche quam nae· Ende want si alle geloefden aen enen verloeser daer om riepen si beide· O sanna· dat is: Behalt ons Dauids soen. r r 85 –88 Predigt auf den zweiten Advent über Lc 21,25 In illo tempore dixit Ihesus dicipulis suis· Erunt signa in sole luna et stellis (Lc 21,25). Et sullen sprac Ihesus teyken geschien aen die sonne ende aen die mane ende aen die sterren etc. Dese ewangelie leest men in der heiliger kerken van der toecoemst ons heren Ihesu Christi ten ordel … ende vuer sal dan lichten als die sterren ende ander licht des hemels. ra vb Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026, 19 –20 (später in Geldern, Nazareth). r v 88 –90 Predigt auf den dritten Advent über Mt 11,2 In illo tempore· Cum audisset Iohannes in uinculis opera Christi mittens duos de disv cipulis suis (Mt 11,2). Doe sunte Iohan hoerde daer di lach gebonden (88 ) in den kerker die worde· dat is die miraculen Ihesu Christi· soe seynden hi twe etc. Om die ontbindinge deser ewangelien is te weten dat dit was sunte Iohan baptist … Ende in der manieren mach elc mensche die gade baetscappet der goeder sielen een engel heiten. v Bl. 89 zu drei Vierteln leer, Notiz der Texthand: hier en gebrict niet; Überl.: Berlin, vb rb SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026, 20 –22 . v 90 Predigt auf den Quatember-Mittwoch im Advent über Lc 1,26 IN illo tempore· Missus est angelus Gabriel a deo in ciuitatem Galilee· cui nomen Nazareth (Lc 1,26). ¶ Die engel Gabriel· sprict sente Lucas wart gesant van gade in ene stat van Galileen die geheiten was Nazareth tot eenre ioncfrouwen die gesekert was enen man die geheiten vas Joseph· Ende die Joncfrouwe was geheiten Maria· En doe die engel comen was bynnen dae die Joncfrouwe Maria was· sprack hi oer aldus aen: Got gruetti vol van genaden die heer dat is (bricht ab). rb va Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026, 22 –31 . Lit. u. Überl.: ZIELEMAN, S. 51–54 u. 82 (genauere Angaben zu Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026 aus Geldern, Nazareth, s.d.). r–v leer 91 r rb 92 –117 Bruder Marcus, ‘Visio Tnugdali’, Übersetzung E Sante Paulus die apostel seget tot Thimotheum sijnen ionger: Jn den lesten dagen sullen aencomen vreselike tijde· Ende die menschen sullen wesen om seluen mynnende· girich· houerdich· ongehoersam· ondanckelic vader ende moeder· ende mysdaedich· Sonder myn
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
(2 Tm 3,1ff.) … Ende die en verwonders om niet mer si ontfruchten om· want et mocht stenen herten beweghen die dit nau anmercten. 2
VL 5, Sp. 1231–1233; Überl. u. Ausgg. s. DE VREESE, Ruusbroec-Handschriften, S. 145 u. PALMER, ‘Visio Tnugdali’, S. 97. – Nach P ALMER, a.a.O., S. 97–103 gehört diese Hs. v r zur Übersetzung E zusammen mit Brüssel, KB, 21940, 40 –94 , mnl., 15. Jh., Vorbesitr r zer: Tonisken Brouwers (16. Jh.) (E2); Brüssel, KB, II 2318, 49 –85 , 15. Jh., 1551 im Laienbrüderrefektorium der Kölner Kartause St. Barbara (E3); Darmstadt, ULB, 2682, r v 140 –177 , 1476, rip., wahrscheinlich aus dem Kölner Augustinerinnenkloster Maria v v Magdalena (E4); Köln, Hist. Arch., W 8° 56*, 34 –99 , Ende 15./Anf. 16. Jh., aus einem Kölner Konvent (E5); Nijmegen, Gemeente-Archief, 386 (wohl Weeshuis 958 [65], vgl. r STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 969 aus demselben Konvent mit derselben Blattangabe), 133 – v 167 , 2. H. 15. Jh., Bl. 1: Dit boeck hoert toe den susteren van Bethleem bynnen Nymwer r gen (E6) und Düsseldorf, LB, C 96, 1 –24 , ca. 1500, rip. (D3). Die Übersetzung stammt vom selben Übersetzer wie die des ‘Fegfeuer des hl. Patricius’ (s.u.). Der Text in E6 ist mit dem dieser Hs. eng verwandt (P ALMER, a.a.O., S. 97 unter Berufung auf VERDEYEN). rb va 117 –132 ‘Fegfeuer des hl. Patricius’, mnl. Übers. v. 1387 Die grote Patricius die men seecht den anderen na den apostel S Pauwels doe hi dat woert Gads predicten in Ijrlant ende veel myrakelen daer dede so pijnden hi om … Hier yndet die hijstorie van sunte Patricius vegevur. Dese Patricius was int jaer ons here· cccc· ende lxxx als ghescreuen steet int passionael ende oec van sinen leuen. Et wart ouer ghesat wt den latijn in duitsche inden jaer ons heren· M· ccc· lxxxvij bi sunte Remigius tijt. Got si gelaeft. Danach Eintrag des Schreibers (s. zur Hs.). 2
VL 2, Sp. 715–717. Ausg.: s. VL. Überl. nach P ALMER, ‘Visio Tnugdali’, S. 410f. v v r v vb vb (Siglen s. zur ‘Visio Tnugdali’): E2, 94 –124 ; E5, 100 –135 ; E6, 167 –187 ; Amsterdam, Koninklijke Akademie van Wetenschappen XXXV (heute ’s-Gravenhage, KB, r r KA XXXV), 96 –117 , 1461, Schreiber: Romment van den Riele, in dessen Familie in ’sr r Gravenhage die Hs. bis 1567 verblieb (F1); ’s-Gravenhage, KB, 73 H 14, 29 –47 , 2. H. 15. Jh., aus Maaseik, St. Agnes; der erste Teil vielleicht identisch mit einem für St. Barbara, Delft, bezeugten Codex (F2, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 825); Warmond, R.K. Seminarie 1851 (heute Utrecht, Museum Catharijneconvent); ’s-Gravenhage KB, r r 70 H 48, 64 –84 , ca. 1450, aus Enkhuizen, Tertiarinnenkonvent Zuiderklooster (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 438). Lit.: P ALMER, ‘Visio Tnugdali’, S. 410f. Die Übersetzung E der ‘Visio Tnugdali’ (s.o.) stammt vom selben Übersetzer. Insgesamt listet P ALMER sieben Übersetzungen auf (ebd.); s. auch LIE. v 134 leer r r 135 –155 ‘Schwester Katrei’ Hier begint die biecht dochter Gelauet ende geert si die naem ons heren Jhesu Cristi dat hi ons dat beelde der waerheit voer gedagen heft dat hi selver is daer ons nyemant bedriegen en mach … Hier mede suldy v crachten snellicken op trecken. Dat suldi soe duck doen dat v crachten der zielen dat gewoenlic werden thent ghi daer toe komet int wesen daer wy voer af gesproecken hebben. Gelauet ende geert si die maen (!) ons heren Jhesu Cristi huyden ende ommermeer. Amen. 2
VL 8, Sp. 947–950; Ausgg. u. Überl.: SCHWEITZER. Zur selben Überlieferungsgruppe r r wie diese Hs. gehören München, BSB, cgm 133, 24 –63 , in 16°, 14. Jh., md./hess., aus v v Tegernsee (KRÄMER, S. 754); olim Straßburg, StB, cod. A 98, 99 –159 , 14. Jh., aus der Straßburger Johanniterkommende; Melk, StiB, Nr. 1865 (olim 568 und L5), 15. Jh., bair.österr., Exzerpte (vgl. S. 305). Weiterhin werden S. 307f. zur selben Gruppe genannt:
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088 r
499
v
Brüssel, BR, Ms. 835 (olim 3088), 8 –41 , 14. Jh., aus Rookloster (STOOKER /VERBEIJ II, v v Nr. 1011); ’s-Gravenhage, KB, 73 G 33, 8 –21 , um 1500, aus Weesp, St. Johannes (gemeinsame Vorlage muss schon auf eine frühe Vorlage des Überlieferungszweiges zurückgehen, vgl. a.a.O. S. 309–311, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 1302). Insgesamt nennt SCHWEITZER 17 Überlieferungszeugen. Vgl. außerdem LANGENBERG, Diss., S. 35–37; ders., Quellen und Forschungen, S. 188–190 und SIMON, „Schwester Katrei“, S. 48ff. r–v 157 ‘Siebenfache Vernunft der Seele’ / ‘Traktaat over seven verstenntenissen der zielen’ Die werkende verstentenisse die ontfaet een gewoenlicke stat in formen ende in formeloessicheit. Die leuende cracht der verstentenisse die ontfaet formelicke mit formen. Ende ontfingen sie beide in formen soe weren si twe pocencien inden hoechsten dele er zielen soe en mocht got in die ziele niet. Die derde verstentenisse dat is die schouwende verstentenisse … die seuende verstentnisse … inder zielen die is soe verborgen dat meyster Thomas ende meyster Heinric van Gent ende sunte Gregorius en konden oer genen naem vinden. Ic cans oec niet genoemen et is soe onbegripelic soe edel ende soe claer dat men on niet wael naem en mach geuen. Doch spreken die meysteren een wenich dat dat licht der genaden ende cracht der mynnen heffen die ziele bouen oer seluen an dat ewige licht· Ende verenich den geschapenen geest anden ongeschapenen geest. Sunte Bernardus seecht: Het is enen yegelicken menschen genoech … Beda secht: Die en darf niet hapen dat hi is in den staet daer hi in behalden mach werden die ydel ende lichtuerdich is in worden ende daer geen wroegen af en heft. r–v 158 leer r
159 –196
v
Jan van Ruusbroec, ‘Van den gheestelijken tabernakel’ (Kap. 1–11 u. ¾ von Kap. 12) Hier beghint vanden geestelicken tabernakel Loepet also dat ghi begripen moeget (1 Cor 9,24). Dit sijn sunte Paulus worde totten luden van Carintheen ende oec tot ons allen … Ende tegen al dat ons leetten mach in beiden sijden dat is vit war ende inwart teo gade ende toe onsen euen kersten. Ausg.: Ruusbroec, Op.omn. V-VI. Der Text dieser Handschrift gehört nach Ruusbroec, Op.omn. V, S. 169f. zur ersten Überlieferungsgruppe. Zur zweiten Gruppe gehört Krar v kau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1086, 199 –214 (vielleicht später in Geldern, Nazareth, weiteres s.d.).
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088 Geistliche Sammelhandschrift Arnswaldt 3145 – Papier – 126 Bl. – 14,5 × 21,3 cm – Ende 15. Jh. – mnl. – vielleicht später Geldern, Nazareth Moderne Bleistiftfoliierung, zeitgen. Blattzählung vom Textbeginn Bl. 3 bis Bl. 117 in ra der Mitte des oberen Blattrandes, 3 verzierte Initiale, weitere einfache Initialen, das v r–v erste, ungezählte erneuerte Blatt, Bl. 2 , 126 und das hintere Spiegelblatt leer, LAGEN: 2 10 16 120 II-2 + IV + III + 13 IV + III126, WASSERZEICHEN: verschiedene Formen eines got. P mit Kreuz und mit durchstrichenem und gespaltenem Schaft || 2 cm (Bl. 1), 2,65 cm (Bl. 3/10) und 2,3 cm (Bl. 6/7), zwei nicht bestimmte Motive, wohl beide bekrönt || 2,2–2,4 cm, bekrönter Krug mit Kreuz, Typ BRIQUET, Nr. 12621–12631 (belegt ab 1485) || 2–2,1 cm (Bl. 99/102), SCHRIFTRAUM : 9,5–10 × 13,4–14,4 cm, durch Tintenra linien oder schwache Linien ohne Tinte begrenzt, Register einspaltig, ab 3 zweispaltig;
500
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien r
r
va
ra
r
rb
30–33 Zeilen, zwei Hände, Hd. 1: 1 –2 , 16 –125 , Hd. 2: 3 –16 , littera hybrida, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederüberzug, verziert mit dreifachen Streicheisenlinien (Rechteck mit Streifenrahmen, Mittelfeld mit Rautenmuster 4:4), Rücken mit hellbraunem Leder erneuert, Beschläge für zwei Schließen, Innenspiegel nachmittelalterlich. rb
Neuzeitl. Einträge ab 125 s. Inhalt. – Im vorderen Innenspiegel sind die Nummer der Sammlung Arnswaldt, die Akzessionsnr. und die Berliner Signatur eingetragen. rb
Der Codex ist bis 124 inhaltsgleich mit Würzburg, UB, M. ch. o. 32, 2. H. 15. Jh., Besitzereintrag aus der Kartause bei Amsterdam, geschenkt an die Kartause von Tückelhausen bei Würzburg, und beruht damit vermutlich auf derselben Vorlage (vgl. VERSCHUEREN, Herp I, S. 41–43 u. 130f.). Besitzereintrag und Einband verweisen auf die Zusammengehörigkeit von M. ch. o. 32 mit Würzburg, UB, M. ch. q. 144 u. 145, vgl. THURN, Handschriften Würzburg IV, S. 151f. – Die Schreibsprache spricht gegen eine Entstehung in Geldern (Vokalisierung des ‘l’ nach ‘a’ oder ‘o’ und vor Dental). Die rb Einträge ab 125 enthalten auch östliche Formen: du salste di enich houden …, dijn sijl sal rust vinden …, Christus sal … , so dass die Hs. später in Geldern gewesen sein könnte. – Unter der Signatur Berlin, SBB-PK, Cod. simulat. 156 werden Fotografien der Handschrift aufbewahrt, ebenso im Titus Brandsma Institut, Nimwegen (BNM). Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 203, 205 u. 208; DEGERING II, S. 183; FEUGEN; MILDE, S. 79; REIFFERSCHEID II, S. 30–31; VERSCHUEREN, Herp I, S. 38–40. Inhalt: r r 1 –2
Inhaltsverzeichnis Am linken Rand Großbuchstaben zu jedem Kapitel (i.d. Hs. am Seitenrand), rechts Blattangaben (röm. Ziffern). ra vb 3 –117 Hendrik Herp, ‘Spieghel der Volcomenheit’ Het is te weten dat tot een volcomen leuen te comen dair men gode alre ghelijcste mede mach werden ende inden gheest alre meest verenicht· twe dinghen principalic toe noot sijn· dat eerste is dat een mensche doen moet volcomen steruen ende een ofscheyen van alle dat enich hinder doen mach· gode te ghenaken … dat ons in deser tijt ende inder toecomender tijt gunnen wil te hoeren die minlike moghentheit wijsheit ende goetheit des vaders ende des soens ende des heiligen gheests. Amen. (unterstrichen:) Explicit speculum perfectionis· dat is· Hier eyndt dat spieghel der volcomenheit. 2
VL 3, Sp. 1127–1135, hier 1129–1135; Ausg.: s. VL; Überl.: VERSCHUEREN, Herp I, S. 21ff.; DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften, Nr. 86, S. 237–239; BANGE, Spiegels der Christenen, S. 109f. Der Text dieser Hs. gehört zusammen mit der Überliea b ferung in Würzburg, UB, M. ch. o. 32, 1 –121 , ca. 1470, aus der Kartause Amsterdam (STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 57) und Drucken des lat. Texts Venedig 1524 u.ö. zur selben Textfamilie (Familie C, VERSCHUEREN, Herp I, S. 130f.; zur Kritik an der Bestimmung der Textfamilien vgl. FREIENHAGEN-BAUMGARDT, S. 28. Danach folgt die Würzburger Hs. in weiten Teilen der Fassung B). ra rb Heinrich Seuse OP, ‘Lectulus noster floridus’ (Predigt zu Cn 1,15), Ex118 –123 zerpt Het is te weten dat ter sonderlinghe drie inwendighe ghebreken sijn alsoe swaer· datmen die qualic enighe ander ghebreken gheliken mach· ist datmen die niet sterckkeliken weder en vaert mit bescheidenheit· want si den mensche seer vast ancleuende sijn. Die
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1088
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eerste is· onbescheiden droefheit· die ander is ongheordinierde swaer modicheit die derde onbestuerde ende onrelike twiuelmodicheit … Ende hier om sellen si vromelick liden· want hem naeder bitterheit comt een seker salicheit. ¶ Het was een ioffer in een cloester· die desen liden een had Ende doe si starf quam si hier weer ende seide· dattet haer vegheuier hier had gheweest· ende dat si sonder alle middel van gode in dat ewighe leuen ontfaen was· dat ons god gvn. Amen. Nach VERSCHUEREN, Herp I, S. 39 u. 43 dasselbe Exzerpt in Würzburg, UB, a b M. ch. o. 32, 122 –127 , 15. Jh., aus der Kartause bei Amsterdam (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 57). Vollständig überliefert ist die Predigt Seuses in der Handschrift Krakau, Bibl. rb ra Jagl., Ms. germ. qu. 1094, 102 –110 (aus Geldern, Nazareth), weiteres s.d. rb
rb
123 –124 ‘Vom Wert des Leidens’ Kenlic ende kundich si dat alle den ghenen die in liden sijn· dat hoe veel si van enighe creaturen ghetroest werden oec hoe gheestelick ende godlick die troest is· alsoe veel werden si ghehindert haers loens dat si van haer liden hebben souden … soe beghint te vercouden die lieft ende vrienscap· ende dat onderstand te mynneren Ende alsoe bewijst hi hem noch somwile vrienscap ende dat is meer van scaemte dan van minnen. Nach VERSCHUEREN, Herp I, S. 40 u. 42 ebenfalls im Anschluss an den vorigen Text in v a Würzburg, UB, M. ch. o. 32, 127 –129 , 15. Jh., aus der Kartause bei Amsterdam (STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 57). Die Beschreibung von THURN, Handschriften Würzv r burg IV, S. 151f. nennt als Umfang 128 –130 ; da das ebd. genannte Explicit in dieser Handschrift nicht auftaucht, ist der Würzburger Text vermutlich länger. rb–va 124 Dictum, Katharina von Siena zugeschrieben Sinte Kathrijn van senis seit: Mijn alre meeste ghenoecht is als ic wat verdriets ende pijn lide· want ic wel weet dat ick om des lidens wille volcomeliker dat aensicht mijns gods ghebruken sal· ende dair om soe en sijn mi die tribulacien niet swaer. Mer seer gheva noechlic (124 ) in mijnre herte. va 124 Dictum, Bernhard von Clairvaux zugeschrieben, und weitere Sentenzen zum Leiden Sinte Bernardus seit: Nie en viel liden op enighe menschen cleyn of groet· ten was ghedicht vter herten der heiliger drieuoldicheit van ewen tot ewen … Ouermits groten arbeit ende swaer striden· soe hebben die heilighen verdient te comen totten gheselscap der enghelen. va ra 124 –125 Jan van Ruusbroec, ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’, Kap. 2, Exzerpte Ruysbroec: Wildi lichlic verwinnen soe verkiest een in ghekeert inwendighe verheuen ghemode· alsoe dat ghi lieuer wandert in inwendiger oefeninghe van minnen· dan in vb wtwendighe wise der goder (124 ) wercken … Ende hier om so oefent opgang in gode mit begheerten· ende nedergang in v seluen mit oetmoedicheit· ende soe seldi altoes toe nemen in beyden. Genauer Inhalt: Ruusbroec, Op. Omn. VIII, S. 141; Überl. u. Ausg. s. Berlin, SBB-PK, r r Ms. germ. qu. 1083, 1 –62 . rb 125 Nachtrag (18. Jh., schwer lesbar) Wa die alle der mijren mijn siel du salste di enjch houden mit dime ghemide brudegom Ihesus ende alleen gheern is een raethuus gods. Wat die celle een hulpe der deuocien een een indesin der belast herten … du salste die celle dins herten sette cusche den berch van …ten eende den berch van Sijon dat is cusch ghelateheit en … (bricht ab).
502 125
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
va–b
Nachtrag (etwas jünger als der vorige): Thomas Hemerken von Kempen, ‘De imitatione Christi’, Buch II, mnl. (Anfang) Van der ynwendigher conversyeringhe Dat rick gades is binne uu seit die heer (Lc 17,21). Kirt din mit alle din hart tot den heer eende laet doese onsalige werlt eende dijn sijl sal rust vinden … hier om gheft goed en stede eende alle dijn …rert… (bricht ab). r v Überl. u. Lit. s. Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1083, 99 –153 .
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1094 Godevert van Wevele, ‘Vanden XII dogheden’, ‘Der Minnen Regel’, u.a. Arnswaldt 3158 – Papier – 114 Bl. – 15 × 20,5 cm – 1468 – mnl. – vielleicht später Geldern, Nazareth ra
Moderne Bleistiftzählung ab dem ersten beschriebenen Blatt, 58 einfache Initiale, die v ungez. 48 57 ersten beiden, nicht gezählten Blätter u. Bl. 57 leer, LAGEN: I + 4 VI + V-1 + 67 99 106 112 V + 4 IV + IV-1 + III , in der Mitte des unteren Blattrands vereinzelt Spuren r r einer Zählung innerhalb der Lagen (5 av, 6 avi), WASSERZEICHEN: zwei Ausführungen eines Einhorns, Typ P ICCARD, Fabeltiere, Gr. III, ab Nr. 2024, zahlreiche Belege zwischen ca. 1460 und 1480, ||| 7,3–7,4 cm, SCHRIFTRAUM: ca. 9–10 × 14–15 cm, durch ra rb schwache Tintenlinien begrenzt, zweispaltig, 27–30 Zeilen; zwei Hände: Hd. 1: 1 –57 , ra ra rb rb Hd. 2: 58 –112 , littera hybrida, 56 –57 littera textualis, rubriziert, korrigiert, EINBAND: Pappdeckel, mit Pergament bezogen. Unter der Signatur Berlin, SBB-PK, Cod. simulat. 145 werden Fotografien der Handschrift aufbewahrt. Im vorderen Innenspiegel sind die Nummer der Sammlung Arnsvb waldt, die Akzessionsnr. und die Berliner Signatur eingetragen. – 55 Eintrag von der Texthand am Schluss des Textes: Dit boec wort gheeindet int Jaer ons heren dusent cccc v hondert Ende lxviij op alre kijnder dach (28.12.1468). Bl. 112 Federproben, darunter: Sich voer dich, trou is weynych und: Myn lieve suester in Cristo Jhesu die op dese tyt lyt onbesmachelt mit liden ende mit … (viell. noch 15. Jh.) Die Schreibsprache spricht gegen eine Entstehung in Geldern (Vokalisierung des ‘l’ nach ‘a’ oder ‘o’ und vor Dental). Ob die Handschrift später dort aufbewahrt wurde, muss offen bleiben. Lit.: BNM; COSTARD, Predigthandschriften, S. 200; DEGERING II, S. 184; LÜCKER , S. 167; MILDE, S. 79; REIFFERSCHEID II, S. 35–36; DE VREESE, Ruusbroec-Handschrif9 ten, S. 151–154 (M , Handschriftenbeschreibung). Inhalt: ra vb 1 –55
Godevert van Wevele, ‘Vanden XII dogheden’ (ohne einleitende Inhaltsang.) Hier beghijnt dat boec vander oetmeodicheyt dat eerste capittel Want wi van doechden scriuen willen soe ist recht dat wi dan an die duecht beghinnen daer Christus onse ghetrouwen vrient an began Ende leggheten tenen fondament Ende al hadde Christus alle duecht volmaectliker danse enich creatuer ymmermeer hebben mach· nochtan sonderlinghe hadde hi vercoren oetmoedicheit war bi dat si gheheten is die duecht Christi also als sinte pauwels seyt: Ghaen en wil ic mi verbliden in mine crancheit … ende Christum meer na volghen mach want noyt niemant oetmoedigher en was
Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1094
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noch ghehoersamgher dan onse lieue here Ihesus Christus die ewelike moet sijn ghebenedijt Ay Ay God si Gheloeft Amen Deo grasias. Danach Datierung (s. zur Hs.). r v Überl.: Krakau, Bibl. Jagl., Ms. germ. qu. 1085, 171 –225 (aus Geldern, Nazareth, weiteres s.d.). ra rb 56 –57 ‘Diu zeichen eines wârhaften grundes’, Anfang (PFEIFFER II, Traktat VII) Een meester spreect van der ghewaergher vervolghinghe in dien men niet bedroghen en werde. Hi spreect: Comen wel yet van vele luden· ten claren verstantnissen Ende ten vernuftighen onder sceide beelden ende formen. Mer die luden vint men gar weynich die der comen ouer standeliken scouweinghe Ende ouer wltighe begripen beelden Ende formen … Dat ander teyken is dat si haer selfs ledich worden sijn ende ledighen hem vmmer toe haer selfs des gheuen si alle dinghen vrien orlof dat iij si hebben hem gode alte mael ghelaten des en heft (bricht ab). 2
VL 10, Sp. 1522–1525; Ausg. u. Überl. s. d. u. MECKELNBORG, ‘Diu zeichen eines wârhaften grundes’, S. 306–308 (ohne diese Hs.); 4 Hss. b. STOOKER /VERBEIJ II, S. 547, r initiengleich ist außerdem Paris, BN, nouv. Acq. Lat. 1502 (Fonds de Cluni 104), 1 f., 15. Jh., östl. mnl., Initium bei ZIELEMAN, S. 62 (dort für diese Hs. als Prolog zu den ‘Mittelniederländischen Evangelien mit der Glosse’, Textgruppe Kopenhagen erwogen). Entspricht PFEIFFER II, S. 475, Z. 35 bis S. 477, Z. 10. Die Verfasserschaft Eckharts wird für diesen Traktat nicht mehr in Betracht gezogen (VL). v 57 leer r
r
58 –102 ‘Der Minnen Regel’ Hier begint een goet boec ende is ghehieten der mynnen regule Die mynne raet horen sonderlinghen vrienden the houden [dese regule s. Ms. germ. qu. 1079]. Alle die vanden heilighen gheest gedreuen werden tot enen inghekeerden leuen die sellen dese regule houden … des sel si ewelic ghebruken sonder eynde· Daer rb moeten wi alle comen. Des gunne ons (102 ) die vader die soen ende die heilighe geest. Textprobe nach einer Abschrift dieser Hs. bei DE BRUIN, Middelnederlands geestelijk r r proza, Nr. 39, S. 93f. (75 –76 ); vgl. auch S. 335. Überl.: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. r v qu. 1079, 76 –136 (aus Geldern, Nazareth, weiteres s.d.). rb ra 102 –110 Heinrich Seuse OP, ‘Lectulus noster floridus’ (Predigt zu Cn 1,15) Lectulus noster floridies (Cn 1,15) Desen woerden staet bescreuen inder mynnen boeck ende sijn ghesproken te loue eenre lutere consciencien Ende spreect aldus veel in duutschen: Onse beddekijn is gebloemt. Alsoe ongelic als is een wonnentlike scoene bedde dat mit rosen ende mit lelyen … Daer brenge ons die mynre der reynicheit Die geuer der salicheit Ende die troester inder gelatenheit Christus Ihesus. 2
VL 8, Sp. 1109–1129, hier Sp. 1115; Überl.: HOFMANN, Seuses Werke (ohne diese Hs.). r Ein Exzerpt findet sich in der Handschrift Krakau, Bibl., Jagl., Ms. germ. qu. 1088, 118 – r 123 (vielleicht später Geldern, Nazareth, s.d.). ra ra 110 –112 Dietrich Kolde von Osnabrück (?), Predigt über Mt 15,22, Anfang rb To den eynde van Tyrus ende Sidon quam een cananeensch wijf Ende sei(110 )de alroepende: Ihesus Dauidt soen ontfarmt mijnre (Mt 15,22). Dit caneens wijf die hoer dochter vanden viant seer gequellet was beteyken enen yghelic mensche die willens ende wetende in dootsonden leyt ende leeft … Mer die totter hoechster volcomenheit gheroepen sijn die
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
moeten ontroestelic ellendighe wegen bouwen ¶ Des moet ons helpen die alre soetste brudegom Ihesus Christus hier (bricht ab). 2
r
v
VL 5, Sp. 23; entspricht GOYENS, S. 75–77, Z. 11 (nach Brüssel, StA, N° 2915, 89 –90 , v. ca. 1500, limburg., vermutlich aus Kreisen, die unter dem Einfluss von Windesheim standen und gleichzeitig offen waren für franziskanische Einflüsse, vgl. Ruusbroec, Op. Omn. III, S. 107).
Mülheim, StA, Hs. 1091/5 Gebetbuch Papier, Vorsatzblätter Pergament – 275 Bl. – 11 × 14,5 cm – vor 1490 – östl. mnl. – Geldern, Nazareth (Besitzereintrag) r
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Moderne Bleistiftfoliierung, 19 , 80 (Ostervesper), 111 , 141 (Mariae Verkündigung), r v 180 (Mariae Himmelfahrt), 242 verzierte Initiale (einfach, vgl. Berlin, SBB-PK, Ms. v v 2 106 110 270 274 germ. qu. 1080 u. 1337), 2 , 275 leer, LAGEN: II-2 + 13 IV + II +20 IV + II 275 + I-1 , vereinzelt Reklamanten, vereinzelt Reste einer Blattzählung innerhalb der Lagen unten rechts am Rand, WASSERZEICHEN: Fragmente eines got. P mit Kreuz und geteiltem Schaft, im Heiligenteil auch ohne Kreuz, SCHRIFTRAUM : 8 × 10,8–11,5 cm auf den ersten beiden Blättern mit Gebeten, 6,6–7 × 9,5–10 cm im Hauptteil, z.T. durch Tintenlinien begrenzt, eine Hand, versch. Nachtragshände, EINBAND: Holzdeckel mit braunem Lederbezug, verziert mit Streicheisenlinien (Rechteck mit doppeltem Streifenrahmen, Mittelfeld durch Diagonalen geteilt); Beschläge für eine Schließe; Exlibiris des Robert Rheinen auf der Innenseite des vorderen Deckels. Verschiedene Einträge: auf dem Verso des vorderen Pergament-Vorsatzblattes: Sûßter r Merij van baerll hoer.. (unleserlich) dit boeck thoe (Ende 16. Jh.); Bl. 1 : Dit hoert paúlús Dries toe den 25 Dezemb. 1812; außerdem Stempel des Städt. Museums Mülheim v a.d. Ruhr sowie eine alte Signatur F 14b (Bleistift); 1 : In te domine speraui. In v heere heb ick gehabet ick en sal niet beschamt worden in der eewicheit in vwe [rechdic] rechtverdicheit verlost mij" (Ps 30,2) und Jn 80 Jn (Hand der Merij van Baerll); auf dem Recto des folgenden Blattes Jahreszahlen von 1490 bis 1520 mit Goldener Zahl und Sonntagsbuchstaben von etwas jüngerer Hand, was den Anhaltspunkt für die Datierung bietet. v Bl. 4 Einträge in zwei verschiedenen Tinten: Memorie Johan van der ympel (=I) op Sunte Iohans dach vor der latijnscher poerten M cccc l; Memorie Elizabeth van der ympel (=II) op sunte iohans auent ante port M cccc lxxxiiij (=I); Memorie Margareta vander ympel opten achten dach vanden mey M cccc lxxxj; Memorie Johan vander ympel; Memorie Sander vander ympel; Memorie myn suster Sander van vlft; Memorie S yde van der ympel (=II); Memorie deric vander vorst na sunte bonifaes dach Johan van der horst (=I); Here gif hem die ewige rust ende dat ewige licht moet hem luchten een Aue (=II); Memorie rutger van der ympel op sunte agaeten dach Memorie willem ende her Danyel ende luys van der ympel; Memorie henric van hoenzeler (=I, die Semikola wurden hinzugefügt). Die Jahrgedächtnisse der Elizabeth van der ympel am 4. Mai (Monica augustinus moeder) und das des Johan vander ympel am Tag darauf sind in das r Kalendar eingetragen (9 ). Das Jahrgedächtnis der Mergarita van der ympel ist auch zum v 8.5. eingetragen; das des derick vander horst zum 6. Juni (Uincentius mr). – Bl. 274 unten am Rand auf dem Kopf Eintrag wie ein Hinweis zur Rubrizierung: iste liber pertir net yde de ymp…; 275 Eintrag der Texthand: Norgent en heb ic rust geuonden dan in een huexken ende in en boexken; darunter von etwas späterer Hand, gestrichen: Dyt boeck
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hoert toe nazareth bynnen gelre den susteren int gemey.., und Beginn eines Eintrags: Dýt bock ho … (Hand der Merij van Baerll); auf dem Recto des hinteren Innenspiegels (Pergament): Dit boeck hoert te nazareth bynnen gelre S ympel (Texthand, gemeint ist wohl die Erstbesitzerin). Lit.: GATTERMANN, Handschriftencensus, S. 837–838. Inhalt: r
r
3 –4 Gebete r 3 Iuda ende Iherusalem en ontsien v niet morgen soldy wt gaen ende die here sal mit v wesen. Die behalder der welt sal op gaen als die sonne … Bethlehem du en biste die mynste niet onden princen van iuda· want wt di sal gaen een hertige die mijn volc van Israel sal regieren ende hi salse oec gesont maken van oeren sonden. (rot:) Van Panthaleon. (braun, andere Hand:) Huden is die heilige hoechtijt S Panthaleons die daer was van hogen geslechte gebaeren toe romen … Wij bidden die almechtige got gijft dat wi honoren (?) die daer eren die hoechtijt S Panthaleons dijns mertelers dat wi om sijnre beden wil werden gesterct in der liefden dijns heiligen namen auermids Christum. v r 3 –4 Wiltu dese woerde versynnen du salt Marien wal leren mynnen O Alle menschen die du sijn hoerden …last mit sonden ende gedwaelt van mijnen soen ende hem hebt vertornt Ende verueert sijt voer die doot· voer dat ordel· voer die vyande ende voer die helle Laet varen die sonden ende comt tot my van allen den voer seyden sorgen … ende ic voer v bidden mijnen lieuen sone die my niet weygeren en sal wes ic hem bid die gebenedijt moet wesen van ewicheiden tot ewicheyden Amen. (unterstrichen:) Sunte Brandaen tuget van desen gebede dattet al ander gebede bauen geet als golt den siluer doet. r 4 Van s Gregorius Weest gegruet heilige vader Gregorius een aler suetste orgel des heiligen geestes Ende een spiegel der doechden verblinckende leringe heeft auergeschenen al die werlt … Ende na deser tijt salicheit rusten moet van allen pinen nede arbeyt dat geue nu god doer dijn gebet ende verdiensten. Amen. Die Gebete sind jeweils von verschiedenen Händen wohl noch im 15. Jh. eingetragen. r v 5 –16 Kalendar r
Gebet zur Verehrung Birgittas von Schweden 17 Van S Brigitten der heiliger forstyn O heilige Brigitta alre heilichste der ioncfrouwen want du heuest becant den waren god in dem alre wttersten geloue Die gracie haeft die getagen tot gade van dijnre ioncheit … ende dat wi mit oer vander ontuchticheit der werlt totter beschouwelicheit der hemelscher werken werden geuoert Dat gif Christum een toecomender richter. Amen. Eingetragen im 15. Jh., jedoch nicht von der Haupthand. v v 17 –18 Tabellen zur Zeitrechnung r
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19 –109 Liturgische Gebete zum Kirchenjahr, mnl. Vander Aduent ons heren Ihesu Christi tot vesper ymnus Conditor alme siderom. Heilige schepper der sternen ewige licht der gelouiger Christus alre menschen verloeser verhoer die bede der ynniger. Die mede dogende der werlt dat si vergaen solde … Wij bidden here myn gebet almechtige god gif ons dat wij vastende mit dijnre gracien versa
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
det moeten warden ende dat wi abstenyerende al onsen viande te sterck moeten werden auer etc. Die Texte zu Ostern lassen sich mit den liturgischen Gebeten in Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100 vergleichen. Es zeigen sich jedoch nur punktuelle Berührungspunkte r beim ‘Vidi aquam’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1100, 1 , vgl. oben), die fraglich v erscheinen lassen, ob dieselbe Vorlage benutzt wurde (81 : Ic sach dat water wtgaen vanden tempel vander siden alla ende al die gene daer dat water toe comt sollen gesont warden ende seggen alla alla [rot:] vers [braun:] In den dage mynre verriesenisse segget die here alla salic dat volck vergaderen ende sal versamenen die rijken ende sal op v storten reyne water Alla alla). – Einige Rubriken deuten an, dass an eine Verstehenshilfe der im Konvent gefeierten Liturgie gedacht war, wie zur Karfreitagsliturgie Bl. 73v: Opten gueden vrijdach onder den ampt dese na uolgende Antiffen singen twe prister die cruice dragen popule meus (Mijn vollic wat heb ic r di gedaen …, Lm 1,12); Bl. 76 : Dit singet dat conuent Dum fabricator Antif (Doe die maker der werlt leet die pine des doets …), Dit singen twe sosteren vers (Wonderlike loein in welkes groetheit die geuangenisse der werlt verloest is …), danach rot unterstrichener Hinweis: Als dat cruys leecht onder der liken ende dat conuent nu lynge neder gelegen heeft voerden liken Ende vesper gelesen is Staen si weder op ende singen dese r nauolgende responsorien. Ähnlich auch Bl. 82 . r 109 Gebete zur Verehrung der Heiligen Ambrosius und Antonius Van s Ambrosius O heilige biscop ende confessore S Ambrosius O werdige vader ende hoge leere der heiliger kerken … Ende scuwen alle genoechte der werlt op dat wi mit v verdienen die ewige glorie in den hemel. Van s Anthonius O heilige vader s Anthonius leuendige heylant Ic beuele v mijn ziel ende mijn lijf ende alle mijn lieue vrinde … Ende comet mi te hulpe inder vren mijnre doot. Amen. Nachtrag, etwa zeitgleich zur Texthand. v v 109 –110 Liturgische Gebete v
109 Prefacie vander helliger drieuoldicheit O ewige god die mit dinen enigen sone ende mitten helligen geest een god biste en een heer Niet inder sunderlincheit der eenheit des persoens … te roepen mit eenre stemmen Hellich Hellich Hellich heer god der heeren. v r 109 –110 Van onser vrouwen prefacie Heffet op v harte wi hebben si totten heer Dancbaerheit laeit ons geuen gade onsen here ende gelick ende salich dat wi die altoes ende alre wegen danc geuen … seggende mit ynniger belijngen Hellich Hellich Hellich heer god der heren. r–v 110 Antiffen van onser vrouwen Weest gegruet conijnginne der hemelen. Weest gegruet vrouwe der engelen weest gegruet hellighe worttel wt welken dat der werlde licht is op gegaen … Verlene ons almechtige god (unterstrichen:) Als inder sexte. v 110 Mariengebete Vander ontvenckenis Mariae Verblijdy Maria gulden rose du een begijn der blomen O auerclaer schijnende … een tocomende verlosersche des menschelicken geslechtes. Amen. Überl.: Darmstadt, Hess. Landes- und Hochschulbibl., Hs 193 (um 1490, von ACHv TEN/KNAUS Sonsbeck zugewiesen), 267 (initiengleich, ACHTEN/KNAUS, Nr. 22); vgl.
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Mülheim, StA, Hs. 1091/5 r
auch ebd., Hs 189 (um 1500/1520, von ACHTEN/KNAUS Sonsbeck zugewiesen), 19 (andere Fassung). Voer die zit O ioncfrou van allen sonden vry ic biddi dattu mit dinen hulpen ende beden sijs bi dinen soen voer alle gelouige zielen … auermids die bermherticheit gads rusten in vreden. Amen. Die godheit die vader heit ende sijn soen hiet ende die mynne des heiligen geistes … op dat die claerheit met blitscappen hem gegeuen werde. Amen. Diese Gebete wurden von zwei Händen nachgetragen (etwas jünger als die Haupthand, von der zweiten Hand stammen vielleicht auch die Nachträge im Kalendar). r v 111 –242 Liturgische Gebete zu Anlässen des Heiligenjahrs Sommige suffragien ende collecten van somigen heiligen irst van sante Andries den helligen apostel een schoen gebet dat sante Augustinus bescrieuet O here hore my ic bidde di en laet my niet leuendich neder stigen van den cruce want tis r nu tijt dattu beuelste der eerden myn licham te bewaeren … (242 ) Van s’ Radbodus Antiffen (braun:) Die wtuercaren bisscop Christi Radbadus veruolgende dat mitten werv cken dat hi begonnen hadde … (242 ) auermyds die beden sante Radbodus dijns confessors ende bisscops gesont moeten warden Amen. Punktuell gibt es Berührungspunkte zu den liturgischen Gebeten in Sonsbecker Handr schriften, vgl. etwa hier Bl. 112 Op sante Andries dach des Apostels antijffen. Doe die stoekers den apostel sante Andries wtleiden opdat si hem pinychden geschiede daer een te samen loepinge des volkes die riepen dese rechtuerdige mensche ende een vrent gades wat heeft hi gedaen dat hi geleit wort ten cruce Ende hi bat den volck dat si sijn passie r r niet en beletten (wie Darmstadt, ULB, Hs 1909, 12 ). Der Bl. 112 unmittelbar anschließende Hymnus folgt in der Sonsbecker Handschrift später wohl in anderer Übersetzung, r vgl. 112 : Sierheit der gehellichder mannen wtkundygende die naem ende dat leuen predict die schoen auermyds die glorie des seligen cruces Andries apostel Christi du waerste v myt desen woerden geistelike geteikent myt desen naem … gegenüber Hs 1909, 19 : Schoenheit des heiligen mans voertbringende name ende leuen· die glorie des heiligen cruces predicten die schoen Andrias Christi apostel mit desen name waerdestu beteykent v te wesen schoen … Bl. 112 Vesper-Antiphon, in den Sonsbecker Handschriften zu Beginn, hier in anderer Übersetzung (Doe sante Andries totter stede quam daer dat crus bereyt was …), die abschließende Kollekte (Here wi bidden ynnichlike dine moegentheit dat gelick als sante Andries die apostel geweest heeft een predicker ende een leerre dinre v kercken dat hi alsoe bi di voer ons wesen moet een ewich bidder Ouermids etc., 112 – r r–v 113 ) auch Hs 1909, 13 . Die Berührungspunkte setzen sich vergleichbar fort, etwa der r Hymnus auf Barbara, hier 113 (Eya auerdenken wi goddienstelicke dat leuen der glorior–v ser Barbaren …), Hs 1909, 25 usw. v r 242 –259 Gebete zu Anlässen des Commune sanctorum v v 242 –244 Hier begynt dat gebet daer men inden prologo vanden martelogio van geseit is datmen alle dagen lesen sal in dier manieren als nae is gescreuen Gebenedide bisscoppen ende confessoeren ons here Ihesu Christi N mit alle uwen saligen gesellen die oer dach huden is in der heliger kerken ende die hoer zilen verheuen sijn inden hemelschen throne ende gecroent mitter ewiger glorien loue … want hi groet is waerlike ende guet bauen mynre lof ende begeren alre creaturen Amen. v 244 Op kermisse te vesper ende noctoern ymnus. Selich is die stat Iherusalem die geheiten is een beschouwinge des vreden …. r 259 Sequentie van den ioncferen
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Verblijt v hemelsche hof bruytten die nu sijt in gegaen inden tempel des hogen conincks … Gedenket der bruyt ende voeget hoer toe in die glorie die gene die in di hapen Amen. r v 259 –266 Gebetskranz an Maria (‘Hut Mariens’) Een sueuerlic hudeken v (259 , unterstrichen:) Wijldi onser lieuer vrouwen ende anderen ioncfrouwen eren mit enen hoet Soe nemt in uwer memorien die conynginne der mechden mit alsoe vole mechden als gi mynnen ende deuocie daer toe hebt ende en maect hoer enen hoet in deser manieren als hier nae volgen sal. Ten iersten maeckt den omrijncken leest der mechden tedeum. Hier op salmen setten iij braetsen ende op elke broetsen een rose ende in elke rose enen steen ende voert ander sierheiden om der broetsen ende tussen elke ij bruetsen salmen setten xij blomen tussen elke iij blomen en rosen ende als gi desen hoet gelesen hebt Soe gefter elker ioncfrouwen een die gi voer genamen hebt Want hoemen geistelick goet meniguoldiger deilt hoe datter mere is Ende nu begijnt desen liuen hoet inden namen des vaders des soen ende des heligen geestes Amen. Den omrijnck Dje schone mechden Christi lauen wt Die dochteren des ouersten conyncks belien wt … v (266 , Schluss der letzten Kollekte:) … daer si v mogen mit allen helligen lauen glorificieren mitten vader ende den helligen geest ewelike sonder eynde. Amen. r Ab Bl. 265 Kollekten für verschiedene Anliegen (in Bedrängnis, für Lebende und Verstorbene, anlässlich eines Todesfalles). v v 266 –267 Abschnitt zu den Fasttagen Dartmen Auent Ist Vigilie Mer om kersdach en vast men dan niet … onser vrouwen auent die comt in augusto Ende alre heiligen auent soe is gebaden te uasten sonder molken. v r 267 –273 Verschiedene Gebete v
r
267 –268 Sequencie van s Andries O god sante Andries verurowet sich ende is blide in sijnre crachte auermids welken hi di nae geuolcht is … Dattu ons beschermes in der ewicheit auermids dat gebet sunte Andries die nae uolgende din gebade die behaget heuet. Amen. r–v 268 Sequencie van s Berbera Laet ons eren die hoechtijt mit guder herten die werdich is mit goddienstigen laue … alsoe toe brengen tooten eynde dar wi die ewige blijtscap mitti mogen gebrueken. Amen. v r 268 –269 Van s Lucia gruetken Weest gegruet O alre edelste ioncfer gloriose martelersche Lucia wtuercaren dochter gades van hemelrijke … op dat in mi nummermeer comenen moet dat den ogen gades in my mishaget. Amen. r r 269 –270 Gebet vande helligen iij coningen O hellige drie conynge Jasper melcher balteser Ic beuele v mijn zile mijn lif in uwer hueden … mit stedigen blijtscappen wael voldaen dat wi mogen seker gaen ende weder comen bi on etc. Überl.: Brüssel, KB, II 279 (ca. 1530, aus Hasselt, Katharinadal, STOOKER/VERBEIJ II, Nr. 568), 39–42 initiengleich, Explicit weicht ab (vgl. MEERTENS VI, S. 154); olim Leuven, UB, G 70 (ca. 1470, aus Maaseik, STOOKER /VERBEIJ II, Nr. 847), 42–43 (mit anderen Explicit, s. MEERTENS VI, S. 207). r–v 270 Van Eelena O eerwerdige moder sunte helena die verdient hebt te uynden dat duerbaer holt des heligen cruces … die voer spodicheit deser werlt ende van hemelschen troest teuerbliden. Amen. v 270 Van S Juliana een gebet der ionfer
Olim Münster, Paul. Bibl., Hs 698
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Weest gegruet edel ioncfer Juliana Ic bid v dat ic v geweerdigen wilt voer mi te bidden dat mi moet gegeuen warden salicheit der sielen ende des lichams … ende toe vogen der ewiger glorien. Amen r 271 Gebet van s Juliana der ionferen God gruet v gloriose Jocfer Juliana een rode roese des paradijs blenckende als di sonne ende die sterren … dat wi die ewige blijtscap mitty mogen gebrucken Amen. r v 271 –272 Een schoen gebet van s Ontcommer Weest gegruet selige ioncfer Oncommer wtuercaren bruyt des auersten O schoen peerle voert comende wt der ongelouiger heidenscap … op dat wi mit oer regnieren moten inden hemle auermids onsen here Ihesum Christum. Amen. v r 272 –273 Desen psalm salmen lesen en kersauent Du hebste gebenedijt dere din eerde du hebste af gekiert Iacobs vanckenisse Du vergaueste die boesheyt dijns volkes du bedeckeste al hoer sonden … Gerechticheit sal voer hem wanderen ende hi sal setten inden wege sijn gange. Glorie etc. Das letzte Gebet von etwas jüngerer Hand. v r 273 –275 Mariengedicht Dye schoen alijs was opgestane· haer parure had si ondaen jn enen wijngart quam si gegaen Daer vant si seuen blomen staen Enen hoet sonder waen Maecte si vanden rosen Staet bet achter ic sal staen Die mynres mocht ic nosen. Nu hoert gi heren ende v vrouwen Gi mocht v licht der vrolicheit houden Ende weret quaetheit doechden kiesen … die den hoechsten throen besit Daer toe help ons die hemesche vader ende Maria alre gade. Amen. Durchlaufend eingetragen von einer Hand, etwas jünger als die Texthand.
Olim Münster, Paul. Bibl., Hs 698 Hendrik Herp, ‘Scala amoris novem distincta scalaribus’ mnl. Papier – 293 Bl. (erstes Bl. herausgetrennt) – kl. 8° – Ende 15. Jh. – Geldern, Nazareth Der Innenspiegel (1. H. 14. Jh.) enthielt nach LIEVENS, Hendrick Herps Eden, S. 1 Fragmente eine Textes von Maerlants Scholastica (=Rijmbijbel), abgedruckt bei J. VAN VLO TEN, De Dietsche Warande N.R. 2 [1877] 454–459. Fragmente derselben Maerlant-Handschrift befinden sich nach Angaben einer Beschreibung der BNM auch in den Handschriften Senden-Bösensell, von und zur Mühlen'sche Bibliothek Nünning, Haus Alvinghof, hs. 20 aus Arnhem, St. Agnes und der verbrannten Handschrift Gaesdonck, Collegium Augustinianum, Ms 16 (KIENHORST, S. 209). Zur Sprache vgl. JOSTES, Beiträge, S. 15: „Der Dialekt ist geldernsch; ob aber der Verfasser auch derselben Zeit und derselben Gegend entstammt wie der Schreiber dieser Handschrift, muss dahingestellt bleiben. Möglicherweise haben wir eine Übersetzung aus dem Vlämischen oder Holländischen vor uns.“ K IENHORST verweist a.a.O. auf die BNM-Beschreibung durch De Vreese mit Angabe eines Namenseintrags S' fycken van Nerdt im Innenspiegel, den er auf die Arnhemer Konventualin Fycken van Aerdt oder Frederica van Aerdt (Oerdt) bezieht, die im Jahr 1645 verstarb. Demzufolge wäre die Handschrift über das Agnes-Kloster nach Münster gelangt. Ob die Handschrift auch in Arnhem hergestellt wurde, wie K IENHORST meint, möchte ich offen lassen. Lit.: STAENDER, Nr. 509. Ebd. wird Nasaret binen Gelder als Herkunftsort genannt, vgl. auch den kompletten Besitzereintrag bei KIENHORST, S. 209.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
Abgedruckt wird bei J OSTES der „letzte[], selbständige[] Theil der Schrift“, deren Verfasser er nicht kannte. r (145 ) Hier begynnen nu die trecken der heiliger drievoldicheit in dat averweselicke godlicke leven. In den yersten van den heiligen geest Amice ascende superius (Lc 14,10). Nu meyne ick in dit godlicke leven mit bequamer ordinatien te verfolgen die trecken der hoechster avergebenedytster drievoldicheit. Hoe wael wy bekennen hoer werken ongedeylt te wesen, nochtans want onse drievoldicheyt hoer schynt te antwoerden ende mede te antwoerden so sullen wy neernstich om een yegelike persoen in der godheit toe te schryven eenen treck, die hem tmeest toegeeygent wort … welcke gebruckinge in deser ty onsr moet geven te voersmaken ende in der ewicheit to besitten, Jhesus Christus, die daer is die wysheit des vaders, god van gode, licht van den licht, die mitten vader enden heiligen geest baven al moet syn gebenedyt in ewicheit der ewicheit. Amen. Bidt voer die schriefster om gods wil. 2
VL 3, Sp. 1127–1135, hier 1129; Ausg.: J OSTES, Beiträge, ab S. 21 u. S. 164–204; Teilabdruck nach JOSTES bei AXTERS, Nederlandsche mystieke Proza, S. 32–39. Die beiden letzten Blätter enthielten ein Gebet für die bedrängte Kirche, wohl aus der Reformationszeit (JOSTES, Beiträge, S. 15, STAENDER).
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4. Heiligenfeste in Kalendarien
4. Heiligenfeste in Kalendarien Erfasst werden Kalendarien und Einträge von Texten zum Kirchenjahr in den Handschriften Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026, Hamburg, SUB, theol. 1004 und Mülheim, StA, Ms. 1091/5. Der Heiligenkalender in der Berliner Handschrift beginnt mit dem Vorabend des Festes des Apostels Andreas. In die Mülheimer Handschrift wurden von zwei Nachtragshänden Feste eingetragen, die in den übrigen Handschriften nicht zu finden sind. Aus Raumgründen werden diese Einträge am Schluss der Tabelle separat aufgelistet. Die Bezeichnung und Reihenfolge der Feste wird samt Abkürzungen aus OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, übernommen;1 dort nicht enthaltene Angaben stehen kursiv (* sofern im Kölner Kalendar bei GROTEFEND). Der Fundort in der Handschrift lässt sich anhand der Beschreibungen ermitteln. R = Verwendung roter Tinte, b = Verwendung brauner Tinte. Datum Fest
1.1. 2.1. 3.1. 4.1. 5.1. 6.1. 10.1. 11.1. 13.1. 14.1.
Circmcisio Domini [Neujahr] Octava Stephani m. Octava Iohannis ev. Octava Innocentum Vigilia Epiphaniae Epiphania Domini Paulus eremita Gregorius ep. Jasper Octava Epiphaniae Pontianus m.2
Mülheim, StA, Ms. 1091/5 Kalendar
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026 Kalendar
Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1026 Predigtregister
Hamburg, SB u. UB, Theol. 1004, Perikopenverzeichnis
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1 Folgende Abkürzungen werden verwendet: abb.: abbas, abbatissa; archang.: archangelus; ap.: apostolus; c.: confessor; c.s.: cum suis; diac.: diaconus; ep.: episcopus; m.: martir; mon.: monachus; oct.: octava; p.: papa; pr.: presbyter; proph.: propheta; s.: sanctus; trans.: translatio; v.: virgo; vid.: vidua; vig.: vigilia. 2 Nach OVERGAAUW, Saints in medieval calendars, S. 82 in rot Kennzeichen für die Herkunft aus der Diözese Utrecht.
512 15.1. 16.1. 17.1. 18.1. 19.1. 20.1. 21.1. 22.1. 23.1. 24.1. 25.1. 26.1. 27.1. 28.1. 30.1. 31.1. 1.2. 2.2. 3.2. 5.2. 8.2. 9.2. 10.2. 12.2. 13.2. 14.2. 15.2. 16.2. 22.2. 23.2. 24.2. 1.3. 7.3. 12.3. 17.3. 21.3. 22.3.
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A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien Maurus abb. Marcellus p. Antonius mon. Prisca v.et m. *Marij et Marthe m Fabianus p. Sebastianus m. Agnes v. et m. Vincentius m. Emerentiana v. et m. Macarius m. Timotheus ep. Conversio Pauli ap. Policarpus ep. Johannes ep.3 Die Octava S Agneten Aldegundis v. Ignatius ep. Ignatius ep. Brigita v. Hypapante Domini Blasius ep. Ignatius m4. Agatha v. et m. Transl. Helenae reginae Apollonia v. et m. Scolastica v. Dorothea v. et m. Eulalia ioncfrou6 Valentinus pr. Faustina ioncfrou7 Iuliana v. et m. Cathedra Petri ap. Vigilia Mathiae ap. Mathias ap. Albinus ep. Perpetua v. et m. Gregorius p. Geretrudis v. Benedictus abb. S’ Benedictus
Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I r Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I r Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I gestr.? Hd. II Hd. I r Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I Hd. I r Hd. I r Hd. III Hd. I Hd. I
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Hd. I b
Hs.: Johannes guldemont confessor. Bisher an keinem anderen Ort zu diesem Termin nachgewiesen. Handschrift: sunte aechten. Zu diesem Termin im Utrechter Kalender, vgl. GROTEFEND, Zeitrechnung II, S. 192. Ebenfalls im Utrechter Kalender (ebd.). Handschrift: sunte peter paus. Handschrift: sint gheerden.
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4. Heiligenfeste in Kalendarien 25.3. 26.3. 4.4. 11.4. 14.4. 23.4. 25.4. 28.4. 29.4. 30.4. 1.5. 3.5. 4.5. 6.5. 8.5. 10.5. 12.5. 13.5. 19.5. 25.5. 27.5. 31.5. 1.6. 2.6. 5.6. 8.6. 9.6. 11.6. 12.6. 15.6. 17.6. 18.6. 19.6. 19.6. 22.6. 23.6. 24.6. 25.6. 26.6.
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Annunciatio Dominica Liudgerus ep. Ambrosius ep. Claudiaen cf Leo p. Tiburtius c.s. mm. Georgius m. Marcus ev. Vitalis m. Vitalis mr S. Quintins (Quirinus m.?) Philippus c.s. app. Inventio crucis Monica vid. Johannes ap. Wiro ep. Gordianus pr. c.s. mm. Nereus c.s. mm. Pancratius m. Servatius ep. Potentiana v. et m. Urbanus p. Beda pr. Petronilla v. Nicomedes pr. Marcellinus pr. Bonifacius m. Medardus ep. Primus c.s. mm. Barnabas ap. Odulphus c. Vitus c.s. mm. Alexis Marina Marcus c.s. mm. Gervasius c.s. mm. Marci et Marcelliani Martyrum Xm Vigilia Iohannis Baptistae Johannes Baptista Transl. Lebuini c. Transl. Radbodus ep. Iohannes c.s. mm.
r Hd. I Hd. II gestr. Hd. I Hd. I Hd. I Hd. III Hd. III
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Eintrag von Hd. I gestrichen. Die alphabetische Tageszählung beginnt fälschlich mit d statt mit e, wie der Verv gleich mit 11 zeigt. Die ersten beiden Heiligen müssten also den Tagesbuchstaben e und f zugeordnet werden (statt hier d und e).
514 27.6. 28.6.
29.6. 30.6. 1.7. 2.7. 3.7. 4.7. 6.7. 9.7. 10.7. 11.7. 13.7. 15.7. 18.7. 20.7. 21.7. 22.7. 23.7. 24.7. 25.7. 26.7. 28.7. 29.7. 30.7. 31.7. 1.8. 2.8. 3.8. 5.8. 6.8. 7.8. 8.8. 9.8. 10.8. 11.8. 12.8. 13.8.
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien Maximianus c.s. mm. Seuen slepers martyres Vigilia Petri c.s. app. Leo p. Benignus ep. Petrus c.s. app. Paulus ap. Oct. Iohannis Baptistae Visitatio Mariae v. Transl. Thomae ap. Transl. Martini ep. Octava apostolorum Octava Visitat. Mariae v. Ianuarius c.s. mm. Seuen brueders martyres Transl. Benedicti abb. Margaretha v. et m. Divisio app. Fredericus ep. 12 Margaretha v. et m. Praxedes v. Maria Magdalena Apollinaris ep. Vigilia Iacobi ap. Iacobus ap. Christoforus m. Anna vid. Panthaleon m. Felix p. Simplicius c.s. mm. Abdon c.s. mm. Germanus ep. Petrus ad vincula Stephanus p. Inventio Stephani m. Oswaldus rex Dominicus c. Sixtus p. Donatus ep. Cyriacus diac. cs. mm. Vigilia Laurentii m. Laurentius m. Tiburtius m. Clara v. Hippolytus m.
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12 In brauner Tinte ein Provenienzkennzeichen von Kalendarien aus der Diözese Utrecht, s. OVERGAAUW, Saints in medieval calendars, S. 82. GORISSEN, Stundenbuch, S. 78.
515
4. Heiligenfeste in Kalendarien 14.8.
15.8. 16.8. 17.8. 18.8. 19.8. 20.8. 22.8. 23.8. 24.8. 27.8. 28.8. 29.8. 30.8. 1.9. 2.9. 8.9. 9.9. 11.9. 14.9. 15.9. 16.9. 17.9. 20.9. 21.9. 22.9. 23.9. 26.9. 27.9. 29.9. 30.9. 1.10. 2.10. 4.10. 7.10.
Vig. Assumptionis Mariae v. Eusebius pr. Werenfridus pr. Assumptio Mariae v. Ewont Octava Laurentii m. Agapitus m. Helena regina Magnus c.s. mm. Bernardus abb. Oct. Assumptionis Mariae v. Timotheus c.s. mm. Vig. Bartholomei ep. Bartholomeus ap. Rufus m. Augustinus ep. Decollatio Iohannis Bapt. Sabina v. Felix pr. c.s. mm. Aegidius abb. Elevatio Agnetis v. et m. Nativitas Mariae v. Dorotheus c.s. mm. Protus c.s. mm. Exaltatio Crucis Octava Nativitatis Mariae v. Lucia c.s. mm. Lambertus ep. Vig. Matthaei ap. Matthaeus ap. Mauritius c.s. mm. Thecla v. et m. S. Cornelis Cosmas c.s. mm. Michael archang. Ieronimus pr. Transl. Remigii ep. Leodegarius ep. Franciscus c. Marcus p. Marcellus c.s. mm. (*) Birgitte vid. Sponse Chr.
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13 Hd. I: Gorgonius martyr, vgl. ähnl. im Perikopenverzeichnis der Hamburger Handschrift Theol. 1004: Op s. gorgonij mr.
516
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
9.10. Dionysius ep. c.s. mm. 10.10. Gereon c.s. mm. Victor c.s. mm. 11.10. Transl. Augustini ep. 14.10. Calixtus p. 15.10. Drie hondert moren martyres 16.10 Gallus abb. 18.10. Lucas evang. 21.10. Virginum Xim 22.10. Severus ep. 23.10. Severinus ep. 25.10. Crispinus c.s. mm. 27.10. Vigilia Simonis c.s. app. 28.10. Simon c.s. app. 29.10. Narcissus ep. 31.10. Vigilia Omnium sanctorum 1.11. Festum omnium sanctorum 2.11. Commemoratio animarum 3.11. Hubertus ep. 6.11. Leonardus c. 7.11. Willibrordus ep. 8.11. *Die vier gecroende martyres 9.11. Theodorus m. 10.11. Martinus p. 11.11. Martinus ep. 12.11. Lebuinus pr. 13.11. Brictius ep. 18.11. Octava Martini ep. 19.11. Elizabeth vid. 22.11. Caecilia v. et m. 23.11. Clemens p. 24.11. Chrisogonus m. 25.11. Catharina v. et m. 26.11. Linus p. 29.11. Vigilia Andreae ap. Radbodus ep. 30.11. Andreas ap. 1.12. Eligius ep. 4.12. Barbara v. et m. 6.12. Nicholaus ep. 7.12. Octava Andreae ap. 8.12. Conceptio Mariae v. 11.12. Damasus p.
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Danach zwei Zeilen in brauner Tinte unlesbar (Schimmelbefall). Danach eine Zeile in brauner Tinte unlesbar (s.o.). Es folgt in roter Tinte: in dedicatione ecclesiae. Rest der Seite unlesbar (Feste bis Andreas).
517
4. Heiligenfeste in Kalendarien 13.12. 20.12. 21.12. 24.12 25.12. 26.12. 27.12. 28.12. 29.12. 31.12.
Lucia v. et m. Vig. Thomae ap. Thomas ap. Vig. Natalis Domini Natalis Domini Stephanus m. Iohannes ap. et ev. Innocentes mm. Thomas ep. Silvester p.
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Tagesheilige im Kalendarium der Mülheimer Handschrift, nachgetragen von Hand II: 1.1. [Neujahr], 8.1. Eugenianus m., 13.1. Hilarius ep., Remigius ep., 14.1. Felix pr., 15.1. Trans. Sulpitii ep., 29.1. Valerius ep., 1.2. Ignatius ep., 4.2. *Papius et Maurus m., Castor cf., 6.2. Vedastus c.s. epp., 7.2. Augulus ep., 11.2. Desiderius ep., 17.2. Polochronius ep., 18.2. Symeon ep., 19.2. Gabinus pr., 20.2. Eucherius ep., Corona ioncfrou16, 21.2. lxxxv mr17, 25.2. Victorinus c.s. mm., Walburgis abb., 26.2. Alexander ep., 27.2. Leander ep., Invencio capitis percursoris, 28.2. Romanus abb., 1.3. Suitbertus ep., 3.3. Celidonius martyr18, 5.3. Focas m., 8.3. Philemon c.s. mm., 9.3. Militum XL mm., 11.3. Heracles c.s. mm., Candidus mr., Matrone ionf, 15.3. Cyriacus mr, 16.3. Hilarus c.s. mm., 17.3. Patricius ep., 18.3. Alexander m., 19.3. Ioseph Sponsus B.M.V., Johan hermit, 22.3. Paulus ep., 23.3. Victorianus c.s. mm., Katherina van watstey, 24.3. Pigmenius m., 27.3. Resurrectio Domini, 28.3. Gregorius biss, 29.3. Victorijn mit synne gesellen, 30.3. Quirinius m., Regulus ep., 31.3. Balbina v. et m., 1.4. Theodora m., 2.4. Nicetius ep., 3.4. Theodora v., 4.4. Ambrosius ep., 5.4. Martiana c.s. mm., Claudianus ep., 6.4. Firmus ep. c.s. mm., 7.4. Pelusius pr., Caelestinus p., 8.4. Ianuarius mr, 9.4. Maria Aegyptiaca, 10.4. Ezechiel propheta, Apollonius pr. c.s. mm., 12.4. Zeno ep., Constantinus ep., 13.4. Euphemia v. et m., 15.4. Helena, 28.4. sophia ionf, 1.5. Transl. Walburgis v., 2.5. Athanasius ep., Transl. Elyzabeth vid., 13.5. Nereus ende achilleus, 17.5. Syrus confessor/biss, 18.5. Vrbaen paues mcs m, 26.5. Augustinus ep., 3.6. Lamentijn mr., 4.6. Quirinus ep., 6.6. Martyrum XX, 10.6. Rogati m., 11.6. Honophrius, 12.6. Basilides c.s. mm., 13.6. Felicula v. et m., 2.7. Processus c.s. mm., 4.7. Transl. Martini ep., 5.7. Nycostratus mr, 12.7. Nabor c.s. mm., 16.7. Hilarinus mon., 17.7. Alexis c., Theodosius ep., 18.7. Arnulphus ep., 19.7. Arsenius, 20.7. Ioseph iustus, Sabinus c.s. mm., 23.7. Birgitta vid., 27.7. Hermolai pr. c.s. mm., Martha v., Jacintijn, 29.7. Simplicius c.s. mm., 1.8. seuen broders mr, 4.8. Iustinus pr., 9.8. Romanus m., 16.8. Arnulphus ep., 20.8. Timotei et syn, 21.8. Privatus ep., 22.8. Simphorianus m., 23.8. Zacheus ep., 25.8. Gregorius abb.19, 26.8. Hereneus c.s. mm., 27.8. Hermetis mr, 31.8. Paulinus ep., 2.9. Antoninus m.,
16 17
Zum 20.2. bei ZILLIKEN nur für Köln, St. Aposteln (Ka) genannt. Erster Eintrag bei OVERGAAUW, Martyrologes manuscrits, nach Usuardus: Martyrum LXI. 18 Auch im Stundenbuch des Geert Grote am 3.3., vgl. VAN W IJK, S. 26 sowie im Utrechter Kalender (GROTEFEND, Zeitrechnung II, S. 193). 19 In brauner Tinte ein Provenienzkennzeichen von Kalendarien aus der Diözese Utrecht, s. OVERGAAUW, Saints in medieval calendars, S. 82; er wurde als Bischof von Utrecht angesehen. Er war Abt des Kapitels der Kathedrale (ebd., S. 84); GORISSEN, Stundenbuch, S. 78.
518
A. Nazareth in Geldern: Quellen und Materialien
3.9. Remaclus ep., 5.9. Herculanus m., 7.9. Regina v. et m., 10.9. Hilarius p., 12.9. Maximinus ep., Mercellinus bisscop, 16.9. Stigmata Francisci c., 18.9. Columbani cf., 19.9. Ianuarius ep. c.s. mm., 20.9. Fausta v. c.s. mm., 24.9. Conceptio Iohannis Baptistae, Rusticus ep., 25.9. Firminus ep., 26.9. Cyprianus ep. c.s. mm., 28.9. Wenceslaus m., 3.10. Ewaldi mm., 5.10. Apollinaris ep., 6.10. Fides v. et m., 8.10. Symeon senex, Ragenfredis abb., 12.10. Cipriaen ende Felix, 13.10. Theophilus ep., 17.10. Florentinus ep., 19.10. Ianuarius ep. c.s. mm., 20.10. Quirijn, 24.10. Columbaen mr, 26.10. Amandus ep., 27.10. Vincentius c.s. mm., 30.10. Martyrum CCXX, 31.10. Quintinus m., 1.11. Caesarius diac. c.s. mm., 2.11. Eustachius c.s. mm., 5.11. Zacharias proph., Felix pr. c.s. mm., 12.11. Cunibertus ep., 14.11. Serapion m., 15.11. Secundy martyr20, 16.11. Othmarus abb., 17.11. Anianus ep., 20.11. Maximijn bisscop21, 21.11. Praesentatio Mariae v., Felicitat mr (oder zum 22.11.?), 27.11. Agricola c.s. mm., Vitalus confessor22, 28.11. Trophini et al., 29.11. Saturninus c.s. mm., 1.12. Eligius ep., 2.12. Securus c.s., Longinus ridder23, Severi et Severini fratrum m., 3.12. Claudius c.s. mm., 5.12. Iulius c.s., 9.12. Petrus c.s., Eucharius ep., 10.12. Eulalia v. et m., 12.12. Walericus pr., 14.12. Nicasius ep. c.s. mm., Ianuarius, 15.12. Valerianus ep., 16.12. Trium puerorum, 17.12. Transl. Ignatii ep., Lazarus ep., Martha v., 18.12. Winnibaldus abb., 19.12. Nemesius m., 20.12. Zephirinus p., 23.12 Victoria v. et m. Tagesheilige im Kalendarium der Mülheimer Handschrift, nachgetragen von Hand III: 7.1. Ysidorus bisscop24, 8.1. Lucianus c.s. mm., Gudila v., 9.1. Iulianus c.s. mm., 11.1. *Obitus tertii regis, 12.1. Joannes paus, 1.3. Albinus ep., 2.3. Lucius ep. c.s., 4.3. Adrianus c.s. mm., 6.3. Victor c.s. mm., 8.3. Tomas de aquino, 10.3. Candidus mr, 13.3. Euphrasia v., 14.3. Innocencius pauwes, 15.3. Longinus m., 16.4. Vassius mr, 17.4. Petrus diac. c.s. mm., 18.4. Vrsmarus biss, 20.4. Victor p., 21.4. Symeon ep., 22.4. Policromij biss, 24.4. Sydrac c.s., 25.4. Marcus ev., 26.4. Anacletus, 27.4. Anastasius p., 28.4. Vitalis m., 30.4. Euprobus m., 2.5. Judas mr, 5.5. Godehardus ep., 7.5. Iuvenalis m., 9.5. Transl. Nicholai ep., Gengulphus m., 11.5. Mamertus ep., Victor ende corona, 14.5. Pachomius abb., 15.5. Isidorus m., *Sophia ioncfrou, 16.5. Peregrinus ep., ysidorus mr, Sophie incf, 17.5. Conversio Augustini ep., 18.5. Vrbaen paues mcs m, 20.5. Basilla 20 21
Bei ZILLIKEN nur in zwei Kalendaren aus dem 10./11. Jh. Maximi pb. bei ZILLIKEN nur für das Necrologium des Severinstiftes zu Köln mit Kalendar aus dem letzten Drittel des 12. Jhs. (Ks). Maximijn priester zum 20.11. auch im Kalendar des Stundenbuches von Geert Grote, s. VAN WIJK, S. 34. 22 Zum 27.11. bei Z ILLIKEN seit dem 14. Jh. für das Nekrologium von St. Pantaleon in Köln (Abschrift Anf. 14. Jh.) (Kp2), dem Kalendarium des Stifts Gerresheim (G), im Memorien- und Distributionsbuch von Köln, St. Kunibert (Kk2), dem Kalendarium des Stiftes Maria ad gradus in Köln (Kmg) und dem Fest- und Memorienkalender von St. Georg in Köln (Kgg). 23 Seit dem 14. Jh. bei ZILLIKEN zum 2.12. für die Abschrift eines Essener Nekrologs aus dem ausgehenden 13. Jh. (E5), Köln, St. Aposteln (Ka), im Kalendarium des Stifts Gerresheim (G) und den Fest- und Memorienkalender von St. Georg in Köln (Hgg). Longinus martelere zum 2.12. im Kalendar des Stundenbuches des Geert Grote, vgl. VAN WIJK, S. 35. 24 Vgl. Z ILLIKEN, S. 36–37, dort werden mit Isidor am 7.1. ein Kalendar unbekannter Herkunft aus dem 14./15. Jh. (X1), aus dem 14. Jh. Kalender aus Köln, St. Aposteln (Ka) und St. Kunibert (Kk2), das Kalendarium aus Gerresheim (G) und einige ältere Beispiele genannt.
4. Heiligenfeste in Kalendarien
519
v. et m., 21.5. Valens ep. et m., 22.5. Castus c.s. mm., 23.5. Desiderius ep., 24.5. Rogaciaen m., 26.5. Augustinus ep., 28.5. Germanus ep., 29.5. Maximus ep., 30.5. Felix p., 3.6. Erasmus ep., 7.6. Paulus ep., 8.6. Medardus ep., 10.6. Aldegunt ionf, 12.6. Transl. Cunerae v. et m., 14.6. Basilius ep., 16.6. Aureus c.s. mm., 20.6. Adalbert bis, Regina ioncf, 21.6. Albanus m., 5.7. Machurus biscop, 7.7. Willibaldus ep., 8.7. Kilianus m., 12.7. Plechelmus biscop, 14.7. Ontcummer een conycs dochter, 4.9. Marcellus m., 5.9. Serapie ionf, 6.9. Magnus c., Euorcius conf., 13.9. Philippus ep., Ochgerus diaken, 14.9. Cornelius p., 15.9. Nicomedes pr., 20.12. Vittoria ionf, 22.12. Martyrum XXX, Didimus m., 30.12. David rex.
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien 1. Memorienbuch (Düsseldorf, Hauptstaatsarchiv, Kloster Sonsbeck, Akten 2) Papier – 50 Bl. – 15,5 × 20,5 cm – 16.–18. Jh. – Sonsbeck, Andreaskonvent r
10
Zu Beginn jedes neuen Monats blaue Initiale KL (für Kalendae), 50 leer, LAGEN: IV + 18 23 29 39 47 54 IV + III-1 + III + V + IV + III-1 , Spuren der Bindung einer weiteren Lage, WASSERZEICHEN: got. P mit gespaltenem Schaft, immer in der Lagenmitte, nicht bestimmbar, SCHRIFTRAUM : ? × 10,5–11 cm, begrenzt von doppelten Linien links (Abstand: 6 mm) und einer einfachen Linie rechts, die Spalte mit den Tagesheiligen ist ebenfalls durch zwei Linien, Abstand 7–8 mm, begrenzt, vier Tage pro Seite, Eintrag der Tagesheiligen größer und mit breiterer Feder, Tagesbuchstabe links in dem durch senkrechte und waagerechte Doppellinien gebildeten Feld; bis ins letzte Viertel des 16. Jahrhunderts sind verschiedene Hände nicht signifikant zu unterscheiden, danach mehrere Hände, zeitliche Abfolge nicht bestimmbar, Kalendar rubriziert, moderne Datumsangabe von einer Hand des 18. Jhs., EINBAND: Copert, Federproben: ajc (16. Jh.) innen im hinteren Deckel, Ecken des Einbands und der äußeren Blätter stark abgenutzt (Textverlust). Eingebunden und mit foliiert wurde eine Abschrift von Karl Bone bis einschließlich Juli auf Papier des Düsseldorfer Geschichtsvereins, gegründet 1880, Datumszeile noch mit 189.. , letztes Blatt: 67. Karl Bones Nachlass wird auch als Herkunftsort der Handschrift angegeben. Die Transkription folgt der Handschrift mit folgenden Ausnahmen: Abkürzungen werden aufgelöst (Nasalstrich, r-Kürzel, mr zu martyr, martyres, Jairg’, Jairg, Jairge zu Jairgetyde). Die im 18. Jahrhundert eingetragene moderne Datumsangabe wurde korrigiert und um die Monatszählung ergänzt (in der Transkription nicht als Zusatz gekennzeichnet). Statt des Spatiums zwischen den Einträgen wird ein Gedankenstrich eingefügt. Nach dem Erscheinungsbild der Handschrift werden Tagesangaben fett gesetzt, Einträge in roter Tinte sind gesperrt wiedergegeben. r
(3 ) 1.1.
2.1.
3.1.
KL Wyntermant heeft xxxi dage Di A Jaerdach Jairgetyde her dyman brabant …fyken brabants her die sterf M v c l … (teils unleserlich) – (jüngere Hand:) [Jairgetydeetide onse zelige moeders. Hilleken van …] b Dies .. Steuens ende Macharius Abt Jairgetyde Johan marijs Onser suster Gese marijs ... – Jairgetyde ..ilken rwkens Onsersuster Jut rwkens moe... – (andere Tinte:) Jaergetyde onse zeilge moeder s. hilliken van til die sterf ... c Die Octava Johannes et Petrus martyres
1. Memorienbuch
4.1. v
(3 ) 5.1. 6.1.
7.1. 8.1.
r
(4 ) 9.1.
521
(18. Jh.:) jaer getyde van onse eerwaede paeter recteer heer johannes gellert den 13 ... vaeder desen huys alt 58 jaer 1765 10 jaer reecteer geweest d Die Octava alre kynder ende Tytus martyr Jairgetyde Gherit van campe Onser suster Alet van campes vader M ... – Jairgetyde onser suster Grietken van Riswick Die sterf ynt jair m v c en lvij .. on confessor Jairgetyde onser suster kathrynken ingen … M v c en xlij dertien dach Jairgetyde henrick hollant onser suster Beelken hollants vader M cccc xcvij – (ca. 17. Jh.:) Jaer gety suster aelegoende naebers g Ysidorus bisscop ende felix martyr Jairgetyde [henrick hollant] onser suster beelken hy..ssen M v c ende j A Luciaen priester Ende Gudela ioncfrou jairgetijde Jacob Gyssen onser suster Alyt Gyssen vader Ende oec oere moeder – (18. Jh.:) yaergetide onse suster dionisia roogen – yaergetyde suster cristien selles
b Juliaen myt synen gesellen Jaergetyde suster Clara brouwers 1716 10.1. c pauwel die ierste heremite jaergetyde Lijsbeth bonckelweirts onser suster wyndelken bonckelweirt moeder – Jairgetyde onser suster Gertgen gruetters M vc lvj, 11.1 d Peter Ende Seueryne confessorum Jaergetyde Peter boem ons conuents mede boeder en prijster in viic vii – (neue Hd.:) Jairghetty M… prarst onser Suster aghatha … moeder 1641 12.1. e Archadius martyr Jairgetyde Willem van til onser suster Lambert van tils vader M.v.cxxxvij – (später, aber gleiche Hand:) jairget.. onser suster lysbeth Reefs M v c lxxviij – (später:) Jairgetyde kunradt knorrum onser Suster gredtghen knorrin vader 1654 v (4 ) 13.1. octava van dertiendach (spät:) yaergtyde onse suster agela Koopmerrs … 14.1. g Poncarius martyr Jairgetyde Arnt schoelmeyster onser suster katrynken schoelmeyster vader M cccc et lxxxiiij – Jairgetyde Hilliken hagedaerns onser suster ytgen hagedaerns moeder M v c ende v – (18. Jh.:) yaergety onse suster [dionysia korge] Agatha prost yubellares 15.1. A Maurus abt Ende Macharius abt wt egipten Jairgetyde fijken claes onser suster gertruyt claes moeder – Jairgetyde edel van bemel onser suster Alet van bemels moeder M v c xx 16.1. b Marcellus paues ende martyr Des sonendages nader octava van dertiendach Salmen halden memorien ende vigilie vor Brueder ende susteren onser orden r (5 ) 17.1. c Anthonius Abt Jairgetyde Swer van ryngenb.. Onser suster mechtelt van rijngenberchs vader M cccc ende Lxx – (später:) Jaergetyde onse suster gertgen knoren M vj… – (noch später:) Jaergetide onse suster maria van hoock 1716
522
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
18.1. d Prisca ioncfrou ende martyr Jairgetyde henrick wijer Onser suster bellyken wyers vader M v c xiiij 19.1. e Marius ende Marthe martyres jairgetyde hubert krampen onser suster lysbeth krampen vader M v c liiij 20.1. f F a b i a e n e n d e S e b a s t i a n e m a r t y r e s Jairgetijde kathryn heydken onser suster Beel heydkens moeder – Jairgetyde Lambert van orssoy Onser zeliger moeder suster Jutken van orssoys vader m ccccc ende iiij – (Neueinsatz, andere Tinte:) jargetyde onser Tryngen plancken M vc lxxiij v (5 ) 21.1. g A g n e t a i o n f e r Jairgetyde Guede van berenbroeck m ccccl – Jairgetyde onser suster Trynken ter heren haue M v c en lvij – (18. Jh.:) Jaergetij welin van genabet ons svster maria agnes van genabet vader 22.1. A Vincentius martyr Jairgetyde fijken treyck onser suster mechtelt treycks moeder m cccc lx – (Neueinsatz:) Jairgetyde henrick sweerden Onse eerweerdige pater her hermen sweerden vader anno M v c lix 23.1. b Emerenciana ioncfer ende martyr Jairgetyde Aelken boegels onser suster Jutken boegels moeder M v c xxxj 24.1. c Thimotheus Apostel Jairgetyde grietken Maes onser suster Lijsbeth maes moeder r (6 ) 25.1. d P a u w e l s b e k i e r i n g e Anania die s pauwel do.. jairgetyde Gerit witten onser suster gertruyt witten vader m cccc l v ij – Jairgetyde Johan ingen laet onser suster ijdken ingen laets vader M cccc lxxiiij – Jairgetyde wijllem van wese onser suster gertken van weses vader m cccc xcviij – (andere Hand:) Jairgetyde Claes boem van der horst ons here peters vader 1.5.65 – (noch später:) yaerg.. suster catrijn maerin 1664 26.1. e Policarpus Bisscop ende martyr mit xij ander martyres 27.1. f Johannes guldemont confessor Jairgetyde Elsken spare meckers onser suster Trynken van riswickes moeder v c xlij – (18. Jh.:) jaergetyede van suster elisabet Schadde 1751 28.1. g Die Octava S Agneten Jairgetyde Otto ter beeck onser suster Mechtelt ter beecken vader M cccc Lxij – Jairgetyde suster fye van Rede beghijnster ons hues M cccc xxix – (später:) jairgetyde gereert Emstermans onse susteren gertgen ende gritgen Emstenmans vader v (6 ) 29.1. A Valerius martyr Jairgetyde derick boegel onser seliger moeder Suster Ermken boegels vader M cccc Lxxx – Jairgetyde onser suster hilliken van Rijngenberch m v c iij – Jairgetyde derick motten Onser suster grietken motten vader M vc xxiiij 30.1. b Aldegunt ioncfrou (18. Jh.:) iaergety onser suster magdaleena piners 31.1. c Julius ende ypolitus Priesters Jairgetyde hermken ketteler ons heren her hermen kettelers moeder m cccc en Lxxxviij – (Neueinsatz:) Jairgetyde Gherit Maes onser suster lysbeth maes vader M v c lvij
1. Memorienbuch r
(7 ) 1.2.
2.2.
3.2.
4.2. v
(7 ) 5.2.
6.2.
7.2.
8.2.
r
(8 ) 9.2.
523
KL Sporkel maent xxviij dage di.. maen xxv… d Brigida ioncfrou ende Jngnacius martyr Jairgetijde wilhem ten Rade Heer wilhem van Rades vader M cccc xlij – Jairgetyde Gherloch van Riswick onser suster mechtelt van riswicks vader M cccc lxx – Jairgetyde her Steuen van wijllack onser suster lysbeth van wyllacks vader M.v.c.v. e onser vrouwen lichtmysse Jairgetyde onser suster fyken nyenhuys M v c et xxxix – (andere Hand:) Jaergetyde rvtger ende fye Beckmans onser suster trijngen ter beeckmans alders – (später:) Jairgety Suster catarijn J…. – (später:) 1766 jaerghetijde van onse Eerwaerde Maters Suster Maria Gertrydus Vogelsang heef ons Convent loffelyck geregert 38 Jaer f Blasius bisscop et martyr Jairgetyde peter ingen lat onser suster Jut ingen lats vader M cccc lxxxiiij – (neue Tinte:) Jairgetyde griet ter beecken Onser suster Truygen ter beecken moeder die sterf jnt jaer M v c lxxij – (17. Jh.:) Jairgetyde …. Junckers vns Suster Tringen vnd Suster Fieken Junckers moder … 1636 g Gilbertus confessor Jairg onser suster fijken pijsen M cccc xlviij – Jairgetyde Johan botterman M cccc.lxxiij – (18. Jh.:) jaergetijde onse suster lodewichen horenaers 1772 AAgatha Joncfrou et martyr jairgetyde Alijt drayers onser suster meynt drayers moeder M cccc lxxxiiij – jairgetyde Jan Nyenhuys onser suster fyken nyenhuys vader M v c en iiij b Dorethea ioncfrou ende martyr Jairgetyde kathrijn witten onser suster Gertruyt witten moeder – Jairgetyde Jut van dunen onser suster grietken van duenen moeder c Balmon martyr Jairgetyde onser suster Griet van Deuenter M cccc lxxvj – (Neueinsatz:) jaergetyde Jan konen [onser suster lysbeth kon vader] – (17. Jh.:) Jargetyde onse suster margreit vanden sant 1662 e Helena canygyne Jairgetyde Dries ynchuys onser suster stijnken ynchuys vader M cccc lxxvj – Jairgetyde Truytken van riswick onser suster stijnken van risswicks moeder M cccc lxxiij – (Neueinsatz:) Jairgetyde mechtelt hassen onser suster mechtelt hassen moeder M v c lxv – (18. Jh.:) Jaergety onse Liew mater heelena meelgers 178 den 8. febermaent (?)
e Appolonia ioncfrou ende martyr Jairgetyde Mante onser suster Alyt manten vader M cccc lxxiij – (Neueinsatz:) Jairgetyde onser suster Sween angen giet M v c lvj – (etwas später, aber wohl dieselbe Hand:) Jairgetyde onser suster mechg(?)el hassen moeder 10.2. f Scolastica ioncfrou jairgetyde Alyt van buchgel onser suster Gertruyt van buchgels moeder 11.2. g Desiderius Bisscop et Effrasina ioncfrou Jaergetyde van onse Suster Cathrina Eelijsabeth kusters 1788 den 11 Febe 12.2. A Modesta ende amandis martyres v (8 ) 13.2. b Castoer Priester
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B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
Jairgetyde onser suster grietken van duenen M cccc xiij – (andere Hand:) Jaergetyde onse salige moder suster lybeth smeits m vi li 14.2 c Valentyn martyr Jairgetyde ons Selige bicht vader her wilhelm buesel M cccc lxij Jairgetyde her Johan ten daer ons bicht vaders mede geselle M cccc lxv – (18. Jh.:) Jaergety suster maergrita emstermans 15.2. d Faustyn Bisscop Jairgetyde ons selige pater heer Johan van campe Die vierde bicht vader ons huys M ccccc v – (17. Jh.:) Anno 1655 ist gestorben Trincken Ahelen von geller – (später:) Jaegety Suster maergrita gruevers 1696 (Hand der Christina Barterums?) 16.2. e Juliana Joncfrou et martyr Jairgetyde derck moeren ende Gese syn huysfrou M cccc lxi – Jairgetyde beel angen giet onser suster sween angen giets moeder M ccccc v r (9 ) 17.2. f Policronius Bisscop ende martyr Jairgetyde (Tilgung) heer conreet smyts onser suster Trynken smyts her M v c lvij 18.2. g Symeon Bisscop ende martyr Jairgetijde onser suster Beel barendonck M cccc liiij – Jairgetyde hilken kulmans onser suster Alet kuelmans moeder: – Jairgetyde hermen heilwijgen m vc xxij 19.2. A Gabyn Bisscop ende martyr 20.2. b Corona ioncfrou Jairgetyde Arnt van ryngenberch onser suster Jan van ryngenberchs vader M v.c.v v (9 ) 21.2. c Hilarius paus ende martyr ende LXXiX martyres Jairgetyde lijsbeth motten onser suster Grietken motten moeder m.v.c.xxj – (andere Hand:) Yaerg derck ruelen onser suster Trinken ruelen vader M.v.c.lxxxvj 22.2. d P e t e r v e r h o g i n g e Jairgetyde wendel vanden wriethof onser suster Jutken lofs moeder M cccc lxxxj – Jairgetyde onser suster gertruyt fflessen M v c vij – (später:) Jairgetide lubertus van grunnygen onse suster willemken van grunigens vader 23.2. e Gereen martyr Jairgetyde wyllem claes onser suster gertken claes vader – Jairgetyde onser suster stijnken ynchuys M v c xxiij 24.2 f M a t h i a s A p o s t e l Jairgetyde onser suster Alijtken van bemel M v c xiij – (Neueinsatz?) Jairgetyde Peter ter plancken ende beelken ter plancken onser suster Trynken ter plancken alders, r (10 ) 25.2. g Walburgis ioncfrou Jairgetyde Rutger vanden acker onser suster Ghesken vanden ackers vader – Jairgetyde onser suster Truytken hellwijgen M.v.c.xij – Jairgetyde Jan van Eyl onse mede bruder M vc lx – (spätere Hand:) Jaergetyde onsen suster wijfken van Groene Jn oere tit procraten gewest Jnt Jar m vc xci 26.2. A Nestoer ende Alexander Bisscoppen Jairgetyde lijsbeth Calentiers onser suster lysbeth calentiers moeder – Jairge
1. Memorienbuch
525
tyde onser suster Bartruyt van Etwijck M.v.c.xvj – (Neueinsatz:) Jairgetyde onser Suster Lambert van til M v c lvj 27.2. b Leander Bisscop Jaerghetyde van onse Eerwaerdige pater rector Brayns defenitor 29 jaer rector 1791 28.2. c Die verheffinge S. Augustynus Jairgetijde Trude pijsen onser suter fijken pysen moeder – Jairgetyde onser suster Grietken Treyck M.cccc. lxxij – Jairgetyde henrick rutter onser suster Jan rutters vader m.v.c.xxiiij – (18. Jh.:) Jaergetide van onser suster tresia van Eick 1701 v
(10 ) 1.3. 2.3. 3.3.
4.3.
r
KL Mertmaent heft xxxi dage d Abijn bisscop Ende Swickbertus confessor (18. Jh.:) Jairgede onse suster anna claes m viic vii e Simplicus paus Jairgetyde onse suster belijken wyers anno (?) lx f Lucien martyr Jairgetyde Geryt ackervoert onser suster nesken ackervoert vader M cccc xciij – Jairgetyde onser suster steuen van rijngenberch M vc xxv g Lucius paus et martyr Jairgetyde onser suster Itken van wel M v c ix – Jairgetyde Mechtelt fuldick onser suster rietken fuldicks moeder – (18. Jh.:) Jaergede onse suster gertken mychels M viic vii – [Jairgetyde onse suster grietgen hertichs vc lvj]
(11 ) 5.3. A Focus martyr et Eusebius mit ix ander martyres Jairgetyde henrick van rijsswijck onser suster bruijnken van rijsswijcks vader M cccc xcviij – Jairgetyde onser suster wendelken van rijsswijck M v c iij – (Neueinsatz:) Jairgetyde onser Suster grietgen hertichs M v c en lvj 6.3. b Victoer ende victoryn martyres Jairgetyde henrick van Etwick onser suster Bartruyt van etwicks vader M cccc xciij – (neue Tinte:) Jairgetyde Tryn wymmert onser suster hillicken wymmers moeder – (spätere Hand:) Jairgetyde onser seliger moeder suster drinken ter buicken (?) m cccccc xvi 7.3. c Perpetua ende felicitas ioncfrou Jairgetyde lijsbeth calenberchs onser suster griet Calenberchs moeder – Jairgetyde derick inger lodzen onser suster Mechtelt inder loezen vader 8.3. d Philemon ende Appolinius martyres Jairgetyde onser suster Inme ten Rade M cccc lxxvj – jairgetyde onser suster kathryn van rijswick M cccc xc – (Neueinsatz:) Jairgetyde onse suster beelgen van toeffen M lx – Jairgetyde Arnt hinsen gnant thysz ons mit Conventuael M vc lxv v (11 ) 9.3. e Xlij duset martyres Jairgetyde onse zelige moeder suster Jutgen van orssoy M vc et lx 10.3. f Xl riddren ende martyres 11.3. g Eracleus martyr Jairgetyde Bernt van velyngen Onser seliger moeder suster gertruyt velijngen vader – Jairgetyde gaert mychels onser suster gertken mychels vader M vc lxiiij
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12.3. A Gregorius paues ende lere Jairgetyde wyndel van colonie onser suster Alijt von colonien moeder – (17. Jh.:) Jaergetide onser suster gritgen boeners 1616 r (12 ) 13.3. b Mercedonius martyr Jairgetyde derick Mychels M vc Lxx – (18. Jh.:) Suster Jaergetyede van onse Suster agatha Aerwck (?) anno 1796 14.3. c Leo paues ende xlvij martyres 15.3. d Longinus ridder ende martyr Jairgetyde onser suster griet moeren M cccc xcij – Jairgetyde Johan van Ree Ons Selige pater her Adam van Rees vader – (Neueinsatz?) Jairgetyde onser suster Agnes van Egeren M v c lx 16.3. e Heribertus bisscop ende Cyriacus martyr Jairgetyde onser suster Mechtelt becken Ende onser suster beel haecks M cccc xcij – (später:) Jaergetijde Frederickus Staudt onse Suster Maria anna Staudt vaeder v (12 ) 17.3. f Gertruyt ionfrou Jairgetyde Alijt komans onser suster stijn komans moeder – Jairgetyde henrick van rijsswijck onser suster gertruyt van ryswyck vader – Jairgetyde onser suster meynt draeyers M cccc xcix – Jairgetyde here Johan dickman M v c ende j – (Neueinsatz:) Jairgetyde onse suster Alijt ingen laet End Jairgetyde onse suster Merijken ruttes M v c en lx – (Neueinsatz:) Jaer getijde ons zelige pater her hermen sweerden die seuende bicht vader onserhuys Anno M v c en lxj 18.3. g Allexander bisscop ende martyr Jairgetyde kathrijn ingen laet onser suster Ijdken ingen laets moeder – Jairgetyde onser suster Trynken thyes M v c xxxix – (17. Jh.:) Jargetit onse suster lein mengen 1663 den 18 mertz 19.3. A Johan heremite Ende Joseph ons heren voeder Jairgetyde Alijt telman onser suster hasse dickmans moeder – Jairgetyde onse suster Grietgen motten M v c lx 20.3. b Gumbert bisscop Jairgetyde Jan angen eynde onser suster belij angen eyndes vader – Jairgetyde onser suster hiliken claes M cccc xcij – Jairgetyde onser suster Truytken bottermans M v c j – Jairgetyde lambert van deuenter onser suster henrick van deuenters vader r (13 ) 21.3. c Benedictus Abt Jairgetyde gerijt koenen onser suster Jan koenen vader – Jairgetyde onse suster Tryngen van riswick M v c en lx – (18. Jh.:) Jaergetide Lodewiekus Loeffen onse Suster anna helena loeffen vader 22.3. d Pauwelus bisscop ende confessor Jairgetyde Alijt ingen laet onser suster Jut ingen laets moeder – Jairgetyde henrick van rijngenberch onser suster grietken van ringenberchs vader – Jairgetyde onser suster gertken claes ende onser suster Jutken loffs m cccc xcij – Jairgetyde Alijt baltijns onser suster gertken baltyns moeder – (Neueinsatz:) [Jairgetyde onser suster mechtelt vanden dam M vc liij] 23.3. e Victoriaen martyr Jairgetyde kathrijn van ryngenberch onser suster hyllicken van ryngenberch moeder M cccc lxxxvj – Jairgetyde griet van deuenter onser suster henrick van
1. Memorienbuch
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deuenters moeder M v c.v – Jairgetyde Onser suster Jutken ingen laet M v c vij – (Neueinsatz:) Jairgetyde onser suster mechtelt vanden dam M vc liij 24.3. f Pigmenius priester ende martyr Jairgetyde stijn angen eynde onser suster belij angen eynds moeder – Jairgetyde Jan pauwe onser suster Mechtelt pauwen vader M v c iij v (13 ) 25.3. g O n s e r l i u e r v r o u w e n b a e t s c h a p jairgetyde gertruydt heydken onser suster Beel heydkens moeder – (neue Tinte:) Jairgetyde Neesken hamers[onser suster hilliken hamers moeder] 26.3. A Ludgert bisscop Jairgetyde mariken rutters onser suster mariken rutters moeder M v c iiij – Jairgetyde onser suster lijsbeth wijnters M v c xxxvj – (neue Tinte, später:) Jairgetyde griet snappers onser suster gertken snappers moeder M v c lix – (Neueinsatz:) Item jairgetyde Elysabeth van wijllack die sterf anno M vc lxxv – (schon 18. Jh.?) Jaergetide onse Suster Coleta Rendonck 27.3. b Johannes heremite Jairgetyde Mechtelt beckers Onser suster Lumen moder 28.3. c Priscus martyr Jairgetyde onser suster Gese ysbolts M cccc lxx – Jairgetyde onser suster gertruijt bennen M vc xxxiij – (18. Jh.:) iargeteide suster gerttrudis corpenning 1707 r (14 ) 29.3. d Victorijn mit synne gesellen Jairgetyde beelken van munster onser suster Jan van munsters moeder – Jairgetyde onse suster stijnken van dynxslacken M cccc xcij 30.3. e Quirinus ridder ende martyr Jairgetyde Gerit ende hillicken ackervoerts onser suster kathryn ackervoerts alders 31.3. f Balbijna ioncfer ende martyr Jairgetyde Johan sonekens onser suster Alijt sonekens vader – (Neueinsatz:) Jaergetyde Alyt benen onser suster geesken benen moeder M vc end lij v
(14 ) 1.4. 2.4.
3.4.
4.4. r
KL Aprille maent xxx dage die maen xxix g Maria magdalena bekierijnge A Wilrijck Abt End Maria van egipten Jairgetyde hermen van vuerden M cccc l v – Jair onser selige moeder Ermken boegels M v cix – Jairgetyde henrick reefs ende Ermken reefs Onser suster lysbeth reefs Alders b Theodora ionfer Jairgetyde Aloff van Meuerden onser suster kathrijnken van meuerden vader M cccc xciij – Jairgetyde onser suster gesken vanden acker M vc xxvij – (17. Jh.:) Jaergetey onse suster francisca palmaers 1679 – (spätere Hand:) Jaerghety Suster petronelle hüttinghs 1695 c Ambrosius Bisscop ende lere Jairgetyde onse zelige moeder suster beelgen hollants die sterf M vc lxiiij – (18. Jh.:) Jaergety suster Vrsela robben 1737
(15 ) 5.4. d Merciaen martyr Jairgetyde onse suster Anna wegeners M v c lxxxviij
528 6.4. 7.4.
8.4. v
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien e Celestinus paus Jairgetyde Ryclants ons selige pater her Johan van camps moeder f Egesippus ende pelencius martyres Jairgetyde Onser suster ydken ingen laet M vc ix – Jairgetyde Alyt hertichs onser suster grietken hertichs moeder M vc xxviij g Dyonisius bisscop Jairgetyde Jan ter deel onser suster merijken ter deels vader
(15 ) 9.4. a Maria van egipten Ende seuen ioncferen Jairgetyde hilken boemers onser suster Alyt boemers moeder – (17. Jh.:) iaergeteij onsen suster hernsckens bennen 10.4. b Ezekiel propheet Jairgetyde Amelonck ende Alyt syn huysfrou M cccc lxxxix – (Neueinsatz:) Jairgetyde henrick perdijs en griet syn huysfrou onser suster Tryn perdijs alders 11.4. c Leo paues ende confessor Jairgetyde hiliken koenen onser suster kathrijn koenen moeder – (17. Jh.:) Jaegety onser suster vrsla nobben ... vij 12.4. d Julius Paus Jairgetyde her willem dickman onser suster hasse dickmans her – Jairgetyde onser selige moeder Suster hylliken van risswick M cccc xi(c?)v r (16 ) 13.4. e Eufemina ionfer ende martyr Jairgetyde hermen Meylert Ons convents mede brueder – (18. Jh.:) Jargetiet van onse suster mechgel Seemsels 1748 – (andere Hand:) Jaergety onse suster Rossen in gen Feld 14.4. f Tyburtius ende valerianus martyres Jairgetyde bernt koyten Ende memorie synre alders M cccc lxx 15.4. g Olimpias ende Maximin martyr Jairgetyde onser suster Beelij angen eynde M cccc xcij – Jairgetyde waneer van munster Onser suster Jan van munsters vader – (17. Jh.:) Jaegety suster cecilia knoren Calixtus ende xvij martyres Jairgetyde gertruyt barendonck onser suster Alijt barendonck moeder – Jairgetyde geese roegen onser suster gertruijt roegen moeder – Jairgetyde Jan hynsen onser suster beelken hynsen vader – Jairgetyde derick motten onser suster Tryutken motten vader v (16 ) 17.4. b Petrus martyr Jairgetyde onser suster beel heydkens M vc xxiij 18.4. c Valerius bisscop (andere Hand:) Jairgetyde henrick ingen boes onser suster aletgen igen boes vader M v c lxxxvij 19.4. d Thimon diake 20.4. e Victor paues ende martyr Jairgetyde henrick baltijns onser suster gertken baltijns vader – Jairgetyde onser suster beel heydken M v c xvij – Jairgetyde ffijken nyenhuys onser suster fyken nyenhuys moeder M v c xxx – Jairgetyde Gosen towsleger Onser suster lambert towslegers vader M v c xxxiij – (17. Jh.:) Jaerge onse suster tringen Jenckers anno 1642 r (17 )
1. Memorienbuch
529
21.4. f Symeon Bisscop ende martyr Jairgetyde onse suster gertken van buechgel M cccc x c ij – Jairgetyde ydken van rijswijck onser suster mechtelt van rijswijck moeder – Jairgetyde henrick boegel onser suster Jutken boegels vader – Jairgetyde heesken schoelmeysters onser suster Trynken schoelmeysters moeder M v c xxxij – (Neueinsatz:) Jairgetyde onser suster derickxken vlenbrocks anno M v c lxij – Jairgetyde Arnt boecken Onser suster Truytgen boecken vader M v c lxiiij: – Jairgetyde henrick helman ons conuents mede brueder M vc lxxj 22.4. g Gayus paus ende martyr Jairgetyde willem ende neese bruens onser suster Ermgert bruens alders – Jairgetyde hylicken hollants onser suster beelken hollant moeder M v c xxxvij 23.4. Jorijs ridder ende martyr Jairgetyde derck van riswick onser suster stijnken van riswick vader – Jairgetyde ydken van Ree Ons selige pater her Adams moeder – (18. Jh.:) Jaergetyde Suster francisca van bebben 1739 – (Neueinsatz:) Jaertyde van suster alegonde drkmans 1795 24.4. b Sydrack Misat abdenogo Jairgetyde heilwich valken onser suster griet moeren moeder v (17 ) 25.4. c Marcus ewangelist Jairgetyde henrick costers onser suster lijsbeth costers vader – Jairgetyde griet van Orssoy onser moder suster Jutken van orssoys moeder M cccc lxxij – Jair... kathryn heylwijgen 26.4. d Cletus paues ende martyr 27.4. e Anastasius paues Jairgetyde Griet van rijsswijck onser seliger moeder suster hylicken van rijswijcks moeder 28.4. f Vitalis martyr Ende Deodora ioncfrou Jairgetyde gertruyt bennen Onser suster gertken benen moeder – Jairgetyde Claes ingen camp onser suster mechtelt ingen camps vader – (18. Jh.:) Jaergetiede henderickus ingen feld onse suster Rosa ingen felds vader r (18 ) 29.4. g Petrus martyr Jairgetyde onser suster Jan van rijngenberch M v c xxvi – (17. Jh.:) Jarge Anno 1655 ist die Ehrwurdige Girtrüdis Emstermans Matershe gottseliglich noch dem sie loblich 5 Jahr lang vorgestanden gestorben 30.4. Quirin martyr Jairgetyde Gaerhardus Calentiers Onser suster lijsbeth calentiers vader – Jairgetyde meyster henrick botterman – Jairgetyde Onser suster beelken benne M v cxxxiij – (Ende 16./Anf. 17. Jh.:) Jairgetyde onse suster iutgen van die ney kerck v
(18 ) 1.5. 2.5.
3.5. 4.5.
K L M e y m a e n t xxxi die mane xxx b Philijppus Ende Jacobus Apostel c Athanasius Bisscop Jairg mechtelt krebbers onser suster zween krebbers moeder – Jairgetyde onser suster kathrijn van bemel M v c xvij – Jairgetyde gertken costers M vc xxj d Des heiligen cruce vijndynge e florianus martyr Jairgetyde Meyster peter ingen laet M cccc lxxij
530 r
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
(19 ) 5.5. f Hylarius Bisscop ende Euthimus diake Jairgetyde lysbeth schoemaekers onse suster lijsbeth schoemekers moeder – (17. Jh.:) Jairgetyde onse suster fijken brams anno 1636 6.5. g Johannes voer die latinsche poerte Jairgetyde jan roegen onser suster gertruyt roegen vader 7.5. Juliaen 8.5. b Wiro confessor Jairgetyde hesken kuennen onser suster merijken kuene moeder v (19 ) 9.5. c Gregorius theologus 10.5. d Gordianus ende Epymachus martyres Job prophete [Jairgetyde fyken krollen onser suster tryngen crollen moeder] – (Ende 16. Jh.:) Jairgetyde fyken witten onser suster tryngen witten moder 11.5. e Madardus bisscop ende martyr Jairgetyde kersteren ende kathryn syn huysfrou ons her Johan kerstkens alders M cccc – Jairgetyde loof van yssem ende mechtelt syn huysfrouwe 12.5. f Prancraciuy (!) Nereus ende Achilleus martyres Jairgetyde Jacop rutter onser suster meryken rutters vaeder M vc xxviij r (20 ) 13.5. g Seruacius bisscop toe tongeren Jairgetyde onser suster lijsbeth costers M v c xxi 14.5. Pochonius Abt et victor ende corona martyres Jairg Arnt angen eynde ende Nenneken syn huysfrou 15.5. b Ysidorius martyr ende Sophia ioncfrou Jairgetyde onser suster gertruyt mollen M v c xvij – (17. Jh.:) Jairgetyde trijngen knoren onser suster cicilija knoren moeder 1616 16.5. c Pellegrinus v (20 ) 17.5. d Corpus martyr Jairgetyde onser suster stijn duelen M v c xxxvj – (18. Jh.:) Jargetijde van onse suster victoria Felmans 18.5. e Johannes martyr Ende felix bisscop Jairgetyde Jan wijnter onser suster lijsbeth wijnters vader M v c vij – Jairgetyde onser suster lijsken schoemekers m v c xvij – (18. Jh.:) Jaer getiede van suster Petronella ...ters 1759 (war überklebt) 19.5. f Potenciana ioncfrou Jairgetyde hermen van gent ende lugert syn huysvrou M cccc lxxxvij 20.5. g Basilla ioncfrou martyr Jairgetyde henrick herticht onser suster grietken hertichts vader M cccc lxxx – Jairgetyde onser suster Gesken moeren M v c xxvj – (neue Tinte:) Jairgetyde onse mede bruder henrick tacken M v c lxxiiij – (18. Jh.:) iargetide suster gertruwen breien 1702 r (21 ) 21.5. Thimotheus martyr ende Secundus martyr Jairgetyde meyster heer hermen boterman M cccc lxxxiij – Jairgetyde lysbeth pijsen onser suster Trutken pijsen moeder M cccc xcvij – (neue Tinte:) jairgetyde wijllem aly sleger onser suster Tryngen aly slegers vader M v c lxiiij j 22.5. b Castus ende Emilius martyres 23.5. c Desiderus bisscop
1. Memorienbuch
531
24.5. d Donaciaen ende Rogaciaen martyres Jairgetyde Jan kuelman Onser suster Alijt kuelmans vader – (18. Jh.:) iargeteide suster hellenna ter stapen 1703 – yaergetyde suster barbera hulse – jaergetyde onse suster Anna maria verbeek – Jaergetyde Suster katharina in gen wenken donck v (21 ) 25.5. e V r b a e n p a u s e t m a r t y r Jairgetyde truytken wijnters Onser suster lijsbeth wijnters moeder M v c ende xx – (17. Jh.:) Jaergetide onser suster lisbit crampen 1618 26.5. f Augustinus bisscop in engellant Jairgetyde onser suster gertrut naben M cccc xcv – (18. Jh.:) Jaergetyde Suster Maria Clara verbek (?) 27.5. g Beda priester ende leere Jairgetyde Jan drayer onser suster Meynt drayers vader – Jairgetyde onser suster Alet barendonck M cccc lxxviij – (neue Tinte:) Jairgetyde onser suster c kathryn witten M v lxxxvij – (18. Jh.:) Jaergetyde van onse suster Franzcisca rogmans 1787 28.5. Germaen bisscop ende Johannes paus (17. Jh.:) Yaergety vnse selijge moeder suster nesken ketelmans m.vj.c. vnde xix r (22 ) 29.5. b Maximijn bisscop et confessor Jaerg Gaert steuens Ons Eerweerdige pater her peter steuens van huls vader M v c en xli 30.5. c Situs ende palitinus martyres Jairgetyde onser suster mechtelt smets M cccc xcj – Jairgetyde Jut bottermans 31.5. d Petronilla ioncfrou v
(22 ) 1.6.
2.6. 3.6.
K L W e d e m a e n t xxx dage maen xxix e Nicomedis martyr Jairgetyde henrick manten onser suster Alet manten moeder M cccc xlix – (17. Jh.:) Jaergetyde onse suster Truytgen aebelen anno 1640 – (18. Jh.:) iarghetey onse suster Anna Katrin Labbrs 1707 f Marcellinus ende Petrus martyres Jairgetyde onser suster Trutken mus M v c iij Herasimus Bisscop ende martyr Jairgetyde Thys benen onser suster gertrut benen vader – Jairgetyde onser suster Vlentken vanden graue M v c xvj – Jairgetyde onser suster katthrynken schoelmeysters M ccccc en xxxvj – (18. Jh.:) Jaergetyde onse suster Johanna Jansen Cirimus Bisscop et martyr ende Quirin Bisscop et martyr
4.6. r (23 ) 5.6. b Bonifacius bisscop mit synen gesellen 6.6. c Philippus diack ende xx martyres Jairgetyde Mechtelt Alerts ons selighe Paters her Johan Alerts moeder M vc xvij Jairgetyde Arnt vanden dam onser suster Mechtelt vanden dams vader M vc xx – (18. Jh.:) [jairgetide maria anna bomers 1772] 7.6. d Paulus bisscop ende martyr Jairgetyde Bernt ingen haghe onser suster Jut ingen hage vader – (16./17. Jh.:) Jairgetyde henderick witten vns suster tringen witten vader M v c lxxxiiij – (Ein
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8.6. v
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien trag des 17. Jhs. gestr., Hd. d. 18. Jhs.:) Jaergetiede onse suster maria anna boemer 1772 e Medardus bisscop ende martyr Jairgetyde onser suster Mechtelt pauwen M v c en xxiij
(23 ) 9.6. f Primus ende felicianus martyres Jairgetyde ons mede brueder Derck ten daer M cccclj – Jairgetyde onser suster c Truytken pysen M v en liij – (wenig spätere Hd.:) Jairgetyde ons seilige pater heer peter Cloechtmans van huls welcke ons convent wael vnde lauelyck regyert hefft xxxiij jaer starff Jnt Jaer ons heer m vc xcii – Des sonnendages nader octaven des heiligen sacraments (Neueinsatz?) Salmen halden Memorie ende vigilie Voer brueder ende Susteren onser orden. r (24 ) 10.6. g Maurinus Abt Jairgetyde griet ramdoncks onser suster beel ramdoncks moeder – Jaergetyde Arnt van riswijck onser seliger moeder suster hillicken van riswicks vader M cccc lxvj 11.6. A Barabas Apostel Ende Cunera ioncfrou Jairgetyde Gerit Thonys onser suster beel Thonys vader – Jairgetyde Onser suster Gertrudt vanden sand M cccc xciij – (neue Tinte?) Jairgetijde onser suster Kathrin van bemel M vc en xxxvij – (neue Tinte:) Jairgetyde Tryn brockmans onser suster grietken brockmans moeder M vc lxxvj – (17. Jh.:) Jaergety onse suster maria boom 1618 12.6. b Odulphus priester ende confessor Jargetyde onser suster lijsbeth kalentiers M cccc xcij 13.6. c Anthonius mynre brueder (Neueinsatz:) Jairgetyde kathryn claus onser suster Anna claus moeder M v cli v (24 ) 14.6. d Helizeus propheete ende Valerius et rufus Jairgetyde onser suster Grietken fuldicks M cccc en xxxiij – (viell. neue Tinte:) c Jairgetyde Peter wegenner onser suster Anna wegenner vader M v lj 15.6. e Vitus ende modestus martyres Jairgetyde mechtelt raemdonck onser suster hilken raemdoncks moeder 16.6. f Aurelianus bisscop ende Justyna ioncfrou Jairgetyde ons selige moeder suster Gertruyd van Weling M cccc en lxxxj – (17. Jh.:) Jaer gety onser suster anna oomen 1687 17.6. g Twee honder ende Lxij martyres (18. Jh.:) iaer getye van suster Petronella keufters 1759 (Jahreszahl links am Rand, vgl. Eintrag zum 18.5.) r (25 ) 18.6. A Marcus ende Marcellianus martyres c Jairgetijde onser suster Jutken boegels M v xxxiij 19.6. b Geruasius ende prothasius martyr 20.6. c Demetria ioncfrou Jairgetyde hermen ketteler ons heren her wichmans vader M cccc l. – (spätere Hand oder sehr flüchtig:) Jaerghetyde onser suster lysbeth winckelmans die sterf M vc lxxxviij – (18. Jh.:) iaergethey onse suster Angenes heuts 1705 21.6. d Albaen martyr Eusebus bisscop (17. Jh.:) [Jahrgetiidt Just (?) Junckers vnd suster Trintgen vns Suster fiickens Junckers vatter 1662] – Jaer getyt suster Cataarina huttinghs 1675 den 12 Juni
1. Memorienbuch
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v
(25 ) 22.6. e A l b y n u s m y t T h i e n d u s e n t m a r t y r e s 23.6. f Edeltruut conijgynne Vigilia Jairgetyde Johan von holthuysen onser suster Alyt van holthuysen vader 24.6. g J o h a n n e s B a p t i s t e n g e b u e r t e (sehr später Eintrag getilgt) 25.6. A Lebuin confessor Jairgetyde Gerit nykarse M v c lviij r (26 ) 26.6. b Johannes ende Paulus martyres (17. Jh.:) Jairgetyde onse suster leen alberts 1636 27.6. c Seuen slepers martyres Jairgetyde Bruen van Riswick Onser suster kathrijn van ryswicks vader – Jairgetyde onser suster Geesken marys M cccc xciiij – Jairgetyde pouwels Alerts ons selige paters her Johan Alerts vader M cccc en xcviij 28.6. d Leo paeus Vigila 29.6. e P e t e r e n d e p a w e l s A p o s t e l e n Jairgetyde Jan van Ray onser suster Trude van raeys vader – Jairgetyde onser suster Alet van holthuysen M v c xxij v (26 ) 30.6. f Die gedencknijsse s. Paulus Jairgetyde geesse van velyngen onser seliger moeder suster gertrud van velingen moder KL Die hoymaent heeft xxxi dage 1.7.
2.7.
3.7. r
g Octava s’ Johannes paptisten et Aaron die ierste priester Jairgetyde Cecilie ynchuys Onser suster stijnken ynchues moder – (spätere Hand:) Jaer getyde onser suster mechtelt wynckelmans m v lxxviij AOnser lieuer vrouwen vandinge Jairgetyde mechtelt van wel Onser suster ydken van wels moeder M cccciiij – c (etw. später:) jaergetyde onser suster Allidt van Camp M v lxxxvij b Thomas verheffynge Gregorius bisscop et martyr Jairgetyde Eesken ter nyep onser suster Griet ter nyeps vader – Jairgetyde onser suster hilken Raemsdoncks M cccc lxxix
(27 ) 4.7. c Martijns verheffinge Jairgetyde Gherit Tacke – Jairgetyde Derck van hage ende beelken syn huysfrou M cccc xciiij 5.7. d Zoe martyrs Jairgetyde Johan van berenbroeck onser suster stijn van berenbroeck vader – Jairgetyde fijken bottermans onser suster edel botermans moeder anno lxxxiiij 6.7. e Ysaias prophete Octava Peter et Paulus Jairgetyde [yde ter benthen onser suster kathrijn ter benthen] moeder [Jairgetyde Theodricus van rees Ons conuent medebrueder ende clerck] M cccc lxxxiiij – (17. Jh.:) Jaergetide onser suster trin pardis 1618 7.7. f Wilbaldus bisscop ende claudius martyr Jairgetyde yden ter benthen onser suster katrijn ter benthen moeder – Jairgetij Theodricus van Rees ons convent mede brueder ende clerck M cccc lxxxxiiij – (18. Jh.:) Jaergetijde Anthonius Loddorfs onse suster Johanna Loddorfs vader v (27 )
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g Kiliaen martyris geselen Epicticus et Astion martyres Jairgetyde onser suster Alet van Cleve M cccc liiij – Jairgetyde her thijs van wijsbick M cccc xciiij – (18. Jh.:) iaer gety Svster margrieta Scholte 9.7. A Octava onser liever vrowen Ende Cirillus bisscop Jairgetijde onser suster Alijt hijnssen M ccccc vij – (18. Jh.:) Jaergetyde onsse Suster johanna Lucia Conraedts 10.7. b Seuen brueders martyres Jairgetyde derck angen eynd onser suster Belijcken angen eynde vader M cccc xcvij – (Neueinsatz:) Jairgetyde onser suster edel van Riswyck M v c en lij – (Neueinsatz:) Jairgetijde onser suster [Reesken angher heyen] m vc lxxxviij 11.7. c Benedictus Abt verheffenge Jairgetyde onser suster neesken angher heyen M vc lxxxviij r (28 ) 12.7. d Felix ende nabor martyres Jairgetyde henrick van colonye onser suster Alyt van colonyen vader 13.7. e Margareta ioncfrou et martyr Jairgetyde Zelys duelen onser suster lysbeth duelen vader – Jairgetyde her Zegelant van lothem M ccccc xxvj 14.7. f Vincencius Abt ende focas bisscop ende martyr 15.7. g Der apostelen deylijnge Jairgetyde onser suster sween krebbes M cccc lxxiiij – (17. Jh.:) Jaeg onsse suster anna strompen 1636 v (28 ) 16.7. A Hylarius monic ende martyr Jairgetyde onser suster mechtelt ingen hage M cccc lxxxiij 17.7. b Alexius confessor ende Theodosia ioncfrou Jairgetyde onser suster Alijt kuelmans M cccc lxviij 18.7. c Arnulphus bisscop Ende Frederick bisscop ende martyr Jairgetyde Geesken van rijngenberch onser suster grietken van rijngenberchs moeder 19.7. d Arsenius monick ende confessor Jaergetyde onser suster Catharin beeckmans (?) M vc lxxxviij r (29 ) 20.7. e Joseph die gerechtige Jairgetyde Conrat Thys onser suster kathrijnken thijs vader 21.7. f Praxedis ioncfrou Ende victor martyr Jairgetyde Hilliken Thys onser suster kathryn thys moeder – Jairgetyde Johan vlenbroecks Onser suster dercken vlenbroecks vader M ccccc en xxj j – (17. Jh.:) Jairgetyde onse suster allergen ponten 1636 22.7. g M a r i a M a g d a l e n a Jairgetyde her wyllem ten rade ons conuents mede brueder Ende priester M cccc lxxxiiij – (17. Jh.:) Jairgetyde tringen Emstermans onse suster gertgen emstermans moder M cccccc viij – [Jairgetyde onse suster allergen ponten 1636] 23.7. A Der drier conynge verheffinge (17. Jh.:) Jairgetyde onse suster fyken syppen 1636 v (29 ) 24.7. b Christina ioncfrou Jairgetyde gerit barendonck onser suster Alijt barendonck vader – Jairgetyde her Johan van riswick M v c en xxv 25.7. c S u n t e J a c o b A p o s t e l 8.7.
1. Memorienbuch
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Jairgetyde wijlhem bucks ons mede clercks theodericus vader M cccc en lxiiij – (etw. später:) jairgetyde onser suster Gertgen van toeffen die sterf Anno lxvj 26.7. d Anna onser lieuer vrouwen moeder [Jairgetyde Segewyt van ryswick onser suster gertruyd van riswicks moder – Jairgetyde onser suster Brunken van riswick M cccc xciiij – Jairgetyde geesken grutters onser suster geritken gruetters moder] 27.7. e Martha Lazarus suster Jairgetyde Segwyt van riswyck onser suster gertrud van riswicks moeder – Jairg vnser suster brunken van riswick M cccc xciiij – jairg geesken gruetters onser suster geritken gruters moeder M v c xxx r (30 ) 28.7. f P a n t h a l e o n Jairgetyde henrick stoel onser suster Jan stoellen vader M vc lxxj – (17. Jh.:) Jairgetyde onse suster enneken byllers – Jairgetyde onse suster mechtelt kreyhans anno 1636 29.7. g Felix Simplicius et Faustinus Jairgetyde onser suster Trude van rade – (17. Jh.:) Jaergetyde onse suster tringen roelen anno 1639 – (etw. später:) jaergetij onse suster wyllemina van grungen Ano 1680 30.7. A Abdon ende Senus martyr Jairgetyde onser suster gertrut wytten – Jairgetyde onser suster mechtelt inger loedzen – Jairgetyde kathrijn van fuerden – Jairgetyde henrick ingen laet onser c suster Alijt ingen laets vader M v xix – (neue Tinte:) Jairgetyde styne spans onser suster fyken spans moder Anno m cv liiij 31.7. b Germanus Bisscop Jairgetyde onser suster mechtelt nyenhuys Ende kerstken van kaelenberch onser suster griet van kaelenberchs vader Ende henrick vanden sand onser suster gertruyt vanden sands vader Ende Jan van rijngenberch onser suster hillicken van rijngenberch vader Ende Jairgetyde Johan van gronen onser suster wijfken van gronen M ccccc en xix – (neue Tinte:) Jaergetyde onser suster Mechtelt ter heren haue vc lvj v
(30 ) 1.8.
2.8.
3.8.
4.8.
KL Ost maent xxx dage c Peter inden banden Jairgetyde herbergen wese onser suster gertruyt weses moeder – Jairgetyde mechtelt schroer onser suster Mechtelt schroers moeder – (spätere Hand:) Jairgetyde mechtelt van boetberch vnse suster mericken van boetberchs moder die sterf m v c lxxvij d Stephaen paus martyr Jairgetyde hilliken smeedes onser suster mechtelt smeedes moeder – Jairgetyde c Johan van arl onser suster mechtelt van arls vader M v iiij – (spätere Hand:) Jaergetyde Jwtgen erampen onser suster lysbeth erangen moeder anno M ccccc lxiij e Die vindinge sunte steuens Jairgetyde onse selige pater her Adam van Ree Die vijfte bicht vader ons conuent M ccccc ende x – Jairgetyde Beelken vanden dam onser suster Mechtelt vanden dams moeder M vc ende xxxviij f Justinus priester et martyr Jairgetyde onser suster gertruyt van Rijswijck Ende onser suster griet kersten M cccc lxvijj
536 r
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
(31 ) 5.8. g Oswalt konynck martyr Dominycus confessor (Tinte blasser als bei der Tagesangabe:) Jairgetyde peter ende beel kettelmans onser suster Reesken kettelmans alters 6.8. A Zixtus paus martyr et die verbelding ihesu christi Jairgetyde mechtelt van fuerden – Jairgetyde onser suster kathrijn van riswick M vc xxv – (spätere Hand:) Jairgetyde onser suster gertgen snappers M vc lxxv 7.8. b Donatus bisscop 8.8. c Ciriacus mit synen gesellen martyres v (31 ) 9.8. d Romanus martyr Jairgetyde onser suster mechtelt van ghent Ende Jairgetyde oere Alders – Jairgetyde mechtelt beenen onser suster beelken benen moeder – (Neueinsatz:) Jairgetyde onser suster mechtelt van Arl M vcliiij 10.8. e L a u r e n t i u s m a r t y r (18. Jh.:) Jaergetide antonet van den poel onse suster anna helena Loeffen moeder beidt voor haar 11.8. f Tiburcius martyr Ende ons heren doeren croen Jairgetyde Mechtelt marijs onser suster geesken marys moder – (17. Jh.:) Jaergetit onsen suster Mechtildes Danums 12.8. g Clara ioncfrou Jairgetyde onser suster kathryn gamerslachs M cccc liij – Jairgetyde her Johan van berenbrock ons conuents mede brueder M cccc lxxxiiij – (neue Tinte:) Jairgetyde derixken van riswick M v c iij – (spätere Hand:) Jairgetyde onse selige moder suster tringen steuens M cccccc xxvi r (32 ) 13.8. A Ypolitus mit synen gesellen martyres Jairgetyde Johan claes onser suster hilliken claes vader 14.8. b Eusebius priester Jairgetyde henrick rwkens onser suster Jut rwkens vader – Jairgetyde onser suster Aelken vanden dam M v c xlij 15.8. c O n s e r l i e u e r v r o u w e n h e m e l u a e r t Jairgetyde onser suster wijndel bonckewerts M cccc lxviij – (18. Jh.:) Jairgetyt van onse Suster Marjannes van genagbet 1760 16.8. d Maternus bisscop Arnulfus confessor Jairgetyde her Gerits van berenbroeck onser suster grietken van berenbroecks here Ende Griet syn suster M cccc lxxiij – (17. Jh.:) Jaergety onse suster Caetharina miecke 1680 v (32 ) 17.8. e Octava Sunte Laurien Ende Manes martyr Jairgetyde Gerit smeds onser suster Mechtelt smeedes vader – Jairgetyde onser suster grietken van berenbrock M v c x 18.8. f H e l e n a c o n y g y n n e Jairgetyde onser suster fenne ten venne Jerste moeder onserhuy M cccc xxvij – Jairgetyde onser suster Alet barendoncks M cccc xxvij 19.8. g Magnus martyr Jairgetyde onser suster griet ingen camp M cccc lxviij – Jairgetyde Styn ffreden onser suster lysbeth van wylacks moeder M v c xxxix
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20.8. A Bernardus abt ende Malachias Jairgetyde Johans botterman onser suster edel bottermans vader – Jairgetyde hilliken cremers onser suster kathryn kremers moeder r (33 ) 21.8. b Quadraet Bisscop Jairgetyde onser suster grietken angen eynde M cccc lxxxiiij – Jairgetyde Meyster henrick ysbolt M cccc ende xciij – Jairgetyde Jut ysbolt syn huysfrou ende oere kynde memorie 22.8. c Octava onser vrouwen hemelvaert 23.8. d Zacheus bisscop et martyr Vigilia Jairgetyde Alijt vanden Acker onser suster geesken vanden Ackers moder – Jairgetyde onser suster hadewich dickmans M ccccc – Jairgetyde wyllem hynssen onser suster Alyt hynssen vader 24.8. e B a r t h o l o m e u s A p o s t e l Jairgetyde Jan heydken ende beel syn huys vrou – Jairgetyde Onser suster belijken aen gen eynd M v c xxxix – (spätere Hand:) Jaeirgetyde griet ingen boes onser suster aletgen ingen boes moeder M v c lxxxvij – (17. Jh.:) Jaergetide onser suster barber smitz 1618 – (18. Jh.:) iaer gety onser suster johana I hals (?) is in het proef iaer gestorven v (33 ) 25.8. f Gregorius Bisscop et Juliaen martyr Jairgetyde Jan van wel onser suster ydken van wels vader 26.8. g Hereneus ende Habundus martyres Jairgetyde her hermen moer onser suster geese moeren heer 27.8. A Cesarius bisscop ende Rufus martyr Jairgetyde her henrick sonneken M cccc lxxxiij – Jairgetyde Edel van Rijswick onser suster Grietken van riswick moeder M v c 28.8. b Augustinus Bisscop Ende leere et Hermes martyr Jairgetyde onser suster Alyt lemmen M cccc xxvij – Jairgetyde onser suster mechtelt ter deel M cccc xxviij – Jairgetyde Alyt van toffen onser suster beelken van toffens moder M v c xix – (Neueinsatz:) Jaerg hesken bryen Onser suster Grietken breyen moeder – (spätere Hand:) Jaergetyde Adriaen van boetberch onse suster mericken van boetberchs vader die sterf int Jaer lxxvij r (34 ) 29.8. c J o h a n e s b a p t i s t e n o n t h o e f d i n g e Jairgetyde kathryn sweerden ons zelige pater her hermens moeder – Jairgetyde henrick en griet anger heyen onser suster Reesken anger heyen alders 30.8. d Felix ende Adauctus martyr Jairgetyde henrick fuldick onser suster Grietken fuldicks vader – Jairgetyde Jut van Etwick onster suster baertruyt van etwicks moeder 31.8. e Paulus bisscop ende martyr Jairgetyde Alijt van holt hussen onser suster Alyt van holthussen moeder – Jairgetyde onser suster Grietken hacken M ccccc xi v
(34 ) 1.9.
KL Haerstmaent xxx dage die maen xxix f Egidius abt Anna prophetissa Jairgetyde onser suster kathrijn scoeters – Jairgetyde lysbeth hacks onser suster beel hacks moeder – Jairgetyde onser suster mechtelt ingen camp – Jairgetyde onser suster mechtelt van riswijck m v c ende iij
538 2.9. 3.9.
4.9.
r
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien g Justus Bisscop ende Anthonius martyr Jairgetyde onser suster lijsbeth rwkens M cccc xxvij A Bemachus (?, i.e. Remaclus) Bisscop ende Serapion ionfer Jairgetyde onser suster Jut rwkens M cccc xxvij – Jairgetyde onser suster merijken konen M cccc xciiij – Jairgetyde onser suster kathrynken van meuerden M v c ende xxvj – Jairgetijde kathrijn steuens ons Erweerdige pater her peter steuens van huls moeder Anno m v c xxxix b Marcellus martyr ende Moyses prophete Jairgetyde styn langen horst Ons heren her wychmans moder – Jairgetyde Johan spaen onser suster fijken spaens vader – (andere Tinte:) Jairgetyde onser suster c fyken spansz M v c lxxj – Jairgetyde onse suster Mechtelt haesen M v l xxxv ij – (18. Jh.:) jargetide onse eerw pater reecter peter henadus den 12 beght vaeder ons godts huys 1753 alt 63 33 jaer rectoer 7 jaer definitor
(35 ) 5.9. c Victorinus martyr Jairgetyde geese eexkens onser suster Alyt Eexkens moeder – Jairgetyde Gaert Loyen onser suster grietken loyen vader M v c xlix 6.9. d Zacharias propheete et Magnus confessor Jairgetyde stijn lemmen onser suster kathryn van riswicks moeder – Jairgetyde loeff van Egeren onser suster Agnes van Egerens vader M v c xliiij – (andere Tinte:) Jairgetyde peter ende frysken siepmans onser suster fyken siepmans alders – (17. Jh.:) Jairgetyde onse selige pater heer laurencius schoncks anno 1647 7.9. e Regina ioncfrou et Johannes martyr Jairgetyde onser suster beeltgen bottermans M cccc lxviij – Jairgetyde onser suster nees Ramdoncks M cccc lxviij – Jairgetyde beel motten onser suster Trynken motten moeder 8.9. f O n s e l i e u e r v r o u w e n g e b u e r t v (35 ) 9.9. g Gorgonus Dorotheus martyr Jairgetyde onser susteren mechtelt treck Ende suster grietken pijsen Ende suster Beel heydkens M cccc lxviij 10.9. A Hylarius paues Jairgetyde sweerken van Egeren onser suster Agnes van Egerens moeder M v c xxvj 11.9. b Prothus ende Jacinctus martyr Jairgetyde johan karremans onser suster geese karremans vader – Jairgetyde Gese karremans ende hilliken oer moeder – Jairgetyde lysbeth tou slegers onser suster lambert touslegers moeder M v c xxj – (andere Tinte:) Jairgetyde lijsbeth van til onser suster lambert van tils moeder M v c lix 12.9. c Mercellinus Bisscop et Maximus Bisscop Jairgetyde beel ingen haege onser suster Jut ingen haeges moeder – Jairgetyde onser suster Ermgert bruens M cccc lxviij – (andere Tinte:) Jaerg her Johan angen ghiet ons mede priester M v c lij – (18. Jh.:) iaergty ons werdige materse suster helena wils r (36 ) 13.9. d Philippus Bisscop et martyr Jairgetyde onser susteren katryn huegen Ende ydken manten ende suster Alyt ingen laet M cccc liij – (andere Tinte:) Jairgetyde onser suster Tryngen smets m vc l xxxvij
1. Memorienbuch
539
14.9. e D e s h e i l i g e n c r u c e v e r h e f f i n g e Jairgetyde hillicken sonneken onser suster Alijt sonnekens moeder – Jairgetyde Alijt buessels ons heren her willems moeder – Jairgetyde onser suster grietken van Rijngenberch M cccc lxxxiiij 15.9. f Octava onser liever vrouwen et Nicomedies martyr Jairgetyde lysken Taeken M cccc xcj – Jairgetyde hermen ter heren haue onser suster mechtelt ter heren haues vader M v c iiij – (Neueinsatz:) Jairgetyde onse suster grietgen broeckmans M v c lxxxvij 16.9. g Eufemia ioncfrou et Lucia wedue Jairgetyde willem van bemel – Jairgetyde meyster derck van toefen onser suster beelken van toefens vader m v c ende xxx – Jairgetyde gerit brockman onser suster grietken brockmans vader M v c xl v (36 ) 17.9. A Lambertus bisscop ende martyr Jairgetyde onser suster Alijt sonnekens M ccccc lxxij – Jairgetyde her henrick mollen onser suster gertruyt mollen her M cccc l c ij – Jairgetyde onser suster Jan van dunen M ccccc iiij 18.9. b Glumbaen Abt Jairgetyde Lodewich smyt onser suster stijn Lodewichs smyt vader 19.9. c Eustachius bisscop Jairgetyde Derick duelen ende hilliken sijn huysfrou Onser suster styn duelen alders m cccc lxviij – Jairgetyde onser suster kathrijnken wolters M v c ende iiij 20.9. d Fausta ioncfrou vigilia Jairgetyde truyde holtsteen onser suster mechtelt rijngenberch moder – (18. Jh.:) iaer…maeters …onsen suster … (abgeschabt, ehemals überklebt) r (37 ) 21.9. e M a t h e u s A p o s t e l e n d e e w a n g e l i s t Jairgetyde onser suster gertrudt benen M cccc lxxxiij – Jairgetyde onser suster meriken schelberchs m v c xxxvj 22.9. f Mauricius myt synen gesellen Jairgetijde Belij onser suster Ruytgen moes moeder – (17. Jh.:) Jaerge onse silige pater her johan helmont m vjc xiij 23.9. g Tecla ioncfrou ende martyr Jairgetyde onser suster Alijt Oerkens M cccc lxviij – Jairgetyde onser suster Alijt van Colonien M cccc lxxxiij – (17. Jh.:) jaergetide gesken Sbuylen onsen suster gesken Sbuylen moeder 1619 24.9. A Rusticues Bisscop Jairgetyde onser suster kathrijn drayers – (Ende 16. Jh.:) Jairgetyde kathryn loyen onser suster grietgen loyen moder v (37 ) 25.9. b Cleophas martyr in Emaus ons heren discipel Jairgetyde onser suster mechtelt ter benthem – Jairgetyde lambert end vlent heydkens onser suster Beel heydkens alder – Jairgetyde her Roloff bloem van vollenhoegen m cccc lxviij – jairgetyde onser suster stijnken van riswick M cccc lxxxiiij 26.9. c Cipriaen ende Justina ioncfrou martyr Jairgety mechtelt claes Onser suster hilliken claes moder – jairgetyde vlent barendonck onser suster Beel barendonck moder – Jairgetyde Johan Pijsen onser suster Tuytken pysen vader M ccccc – Jairgetyde fyken hacken onser suster
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B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
grietken hacken moder – Jairgetyde wylhem schroer onser suster mechtelt schroers vader 27.9. d Cosmas ende Damianus martyres Jairgetyde Alijt Eskens Onser suster griet Eskens moeder – Jairgetyde kathrijn ter becken onser suster mechtelt ter becken moeder – Jairgetyde Conret flessen onser suster gertken flessen vader – Jairgetyde yde van rade onser suster truyde van rades moeder – (Tintenwechsel:) Jairgetyde onse suster Tryngen Teuwen M c v lxxxvij 28.9. e Wenzelaus hertogh ende martyr Jairgetyde onser suster Ghese moeren ende hillicken oer moder – jairgetyde Elsken flessen onser suster gertruyt flessen moeder – (17. Jh.:) Jargh Johan knorrenn suster cicilia knorren vader M ccccccxxi r (38 ) 29.9. f M i c h a e l A r c h a n g e l Jairgetyde Johan Treick onser suster mechtelt Treicks vader – (17. Jh.:) Jahr geteidt Pater Junkers vnd suster Tringen Micken vather 1624 – (18. Jh.:) Jaargety van onse Suster Anna Helena Loeffen overleeden (?) Anno 1781 30.9. g Jheronimus priester ende lerre Jairgetyde Derck nyenhuys M cccc xxxviij – Jairgetyde gerit van buechhel onser suster gertruyt van buechels vader – Jairgetyde Roloff vanden graue onser suster vlentken vanden graues vader v
(38 )
K L W y n m a e n t xxxi dage die maen xxx
1.10. A Remigius Bisscop ende bauo confessor Jairgetyde onser suster beel Thonys M cccc lxviij – Jairgetyde Jut van wylaick onser suster Alijt van wyllaicks moeder M cccc en xciij 2.10. b Leodegarius bisscop et martyr Jairgetyde onser suster Edel bottermans M cccc lxviij – (andere Tinte?) c Jairgetyde onse suster Grietgen loyen M v lxxxvij – (17. Jh.:) Jaergety onse erweerdige maetersse suster guedela baeteberch 3.10. c Twee ewalden martyres dionisius Bisscop Jairgetyde derick steyuort onser suster Jut thonys vader – Jairgetyde Anna van bemel onser suster kathrijn van bemels moeder – (18. Jh.:) iaerdach onsen suster anna van baer 1755 den 3 Oktober 4.10. d F r a n c i s c u s C o n f e s s o r o n s g l o r i o s e h e i l i g e v a d e r r (39 ) 5.10. e Meynulf confessor ende Appollinaris martyr Jairgetyde henrick sonnekens onser suster Alijt sonnekens vader 6.10. f Fides ende Balbina ioncfrou Jairgetyde onser suster Alijt van goch M cccc iiij – Jairgetyde onser suster mechtelt van Rijngenberch M v c iiij – Jairgetyde onser suster Jutken van bemel M v c xlvij – (neue Tinte:) Jairgetyde onser susteren Grietgen layen Ende sust hillicken wymers M v c lxxxvij – (18. Jh.:) Jaergetyde onse suster anna getruydis Keusters 1759 7.10. g Marcus Marcellus martyr Jairgetyde henrick ysbolts onser suster gese ysbolts vader – Jairgetyde heer Gadert van wijllack onser suster Alijt van wylaicks vader M cccc lxxxvj – (spätere Hand:) Jairgetyde Trynne dickmans onser suster Beeltgen dickmans moder M vc lxxxv 8.10. A Benedicta ioncfrou martyr et Zymeon die onsen heren ontfyn
1. Memorienbuch
v
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Jairgetyde ffijken bottermans onser suster Edel botterman moder M cccc lij – (18. Jh.:) Jaergetyde onsse suster Maria treesia (?) te poel
(39 ) 9.10. b Dyonisius mit sijnen gesellen Jairgetyde geesken hijnssen onser suster beelken henssen moeder 10.10. c V i c t o e r m y t s y n e n g e s e l l e n Jairgetyde Johan barendonck onser suster Alijt barendocks vader – (neue Tinte:) Jairgetyde Anna mychels onser suster gertgen Michels moeder 11.10. d S. augustinus verheffijnge et S. Franciscus octava (18. Jh.:) Yaergety suster anna maergreita Smests 12.10. e Cipriaen Ende Felix end CCCC martyres Jairgetyde Johan benen Onser suster gertruyt benen vader – Jairgetyde helmych konen onser suster kathrijn konen vader r (40 ) 13.10. f Theophilus bisschop vier M ix C Ende LXXvi martyres Jairgetyde herick ende Stijn walraets ons heren Johan walraets alder M cccc xxiij – (andere Tinte:) Jairgetyde onse susteren [Grietgen bryen ende onse suster c hillicken mymers Mv ] lxxxvij – (später:) iaergetide kerstien Smitz vnser suster barber Smitz vader in vi C xi 14.10. g Calixtus paus ende martyr Jairgetyde Jut angen eynd onser suster beliken angen eynds moeder M v c xvj – Jairgetyde Derick hagedorns onser suster Jtken hagedorns vader m v c xxxvij 15.10. A Drie hondert moren martyres Jairgetijde Johan Raemdoncks onser suster Beel Raemdoncks vader – Jairgetyde Ghese Leyten onser suster grietken van Berenbroecks moeder – Jairgetyde onser suster Stijn van berenbroeck m cccc lxxxiij – jairgetyde Gaert van Bemel onser suster Trynken van bemels vader m v c iiij 16.10. b Gallus confessor et Eilphiues martyr Jairgetyde engel haecx onser suster beel haecs vader v (40 ) 17.10. c Florentin Bisscop ende Martha ioncfrou Jairgetyde onser suster kathrijn ter benthem – Jairgetyde Zweer van bemel onser suster kathrijn van bemels vader – (andere Tinte:) Jaergetyt Jan breyen onser suster grietken van breyen vader – (17. Jh.:) Jaergetyde onse suster maryken dalmans anno 1640 – (später:) Jaergetie maria gruarts onse lieue met suster – Jaergety Suster petronella Schroer ... 18.10. d Lucaes ewangelist Jairgetyde Conraet nyenhuys onser suster Mechtelt nyenhuys vader – Jairgetyde onser suster Alijt drayers M ccc lxxiiij (!) – Jairgetyde onser suster kathrynken kremers M vc xix – (spätere Hand:) yaergetide vns salige moeder suster mechtelt schrors M cccccc iij – (spätere Hand:) Jaergetyde Johannes groeuers onse susteren tryngen ende mariken groevers vader anno 1636 19.10. e Januarius mijt sijnen gesellen 20.10. f Maximjn diacke ende Quirijn martyr Jairgetyde lijsbeth ingen camp onser suster Mechtelt ingen camps moeder – Jairgetyde onser suster Jutt ingen haege M cccc xlix – Jairgetyde ferne van gronen onser suster wijsgen van gronen moeder M v c en xxiiij – Jairgetyde Leenc ken wyers onser suster belyken wyers moeder M v xlvij – Jairgetyde Hillicken wijnckelmans onser suster lijsbeth wijnckelmans moeder M v c xxxvj r (41 )
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B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
21.10. g E l f d u s e n t m e c h d e n Jairgetyde onser suster Jut thonys M cccc lxxiij – (17. Jh.:) Jaergetyde gerit vnde Yenneken smits vnser suster lisbit smits alders 22.10. Seuerus Bisscop ende Cordula ioncfrou Jairg herman botterman onser suster trutken bottermans vader – Jairgetyde onser suster wijndel duelen M v c vij – (andere Tinte:) Jairgetyde peter hassen onser suster mechtelt hassen vader M ccccc lviij – (18. Jh.:) iaer gety iohanna von genabet ons suster maria angenes von genabet moeder 23.10. b S e v e r i n u s b i s s c o p Jairgetyde Truytken pauwen onser suster mechtelt pauwen moeder M v c iij – Jairgetyde Luygert Ter heren haue onser suster mechtelt Ter heren haues moeder m v c xxxvj – (andere Tinte:) Jaerg bernt Teues onser suster Tryngen teeues vader – (18. Jh.:) Jaergetyde van onse suster maria magdalena beernum 24.10. c Felix Bisscop et Martyn Abt Jairgetyde Alijt moeren onser suster Geesken moeren moeder v (41 ) 25.10. d Cryspin ende Cristpiniaen martyr Jairgetyde Gerit Raemdonck onser suster Hillicken Raemdoncks vader – Jairgetyde ons selige pater her Rutgher heilwygen generael mynister Die derde bichtvader ons huys M cccc en lxxxvij – (andere Tinte:) Jairgetyde ons selige pater her Johan van stralen die seste bichtbader onserhuys die sterf ynt jair ons heren M v c ende een en vyftich 26.10. e Amandus biscop ende confessor (18. Jh.:) Jaerghetyde onse suster Cathryna Junckers – (andere Hand:) Jaergetyde suster anna lucia harskens 27.10. f Jnnocencius Sabyna martyr vigilia Jairgetyde henrick heilwygen ons selige pater her Rutghers vader (sowie getilgter Eintrag einer späten Hand) 28.10. g S y m o n e n d e J u d a s a p o s t e l e n Jairg stijn heilwygen ons selige pater her Rutgers moeder – Jairgetyde grietgen boeners onser suster grietgen boeners moeder M v c lij – Jairgetyde wymer wymers onser suster hillicken wymers vader M v c lxxvj – (spätere Hd.:) [Jaergetyde onse suster cathryna Junckers] – (18.Jh.:) Jaergetyde onse Suster Rosa Speckmans in den ouderdom van 95 Jaer 1762 r (42 ) 29.10. A Narcissus bisscop ende confessor Jairgetyde Loeff van dongelrade onser suster Jut van dongelrads vader – Jairgetyde lijsbeth wolters onser suster Trijnken wolters moeder 30.10. b Twee hondert ende XX martyres 31.10. c Quintijn martyr Vigilia Jairgetyde Alyt Stoyuort Onser suster Jut Thonys moeder – Jairgetyde Gaert van bemel onser suster aelken van bemels vader – (andere Tinte:) jairgetyde Griet van camp onser suster Alet van camps moeder m v c ende lvij – (Ende 16. Jh.:) Jairgetyde Grietgen stoellen (Rest getilgt) – (spätere Hand:) Jairgetyde onses suster alet yngen bos m vi zv (?) – (17. Jh.:) Jaergetey onse suster Caetrina smiets 1678 – Jaergety onses suster caethrina grouers 1680 v
(42 )
KL Stachtmaent heeft xxx dage
1.11. d A l r e h e i l i g e n d a c h
1. Memorienbuch
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Jairgetyde kathryn van bemel onser suster kathrijn van bemels moeder – Jairgetyde Trude inger lodzen onser suster mechtelt inder Lodzen moeder – Jairgetyde c vnser suster Aelken flynten M v xlij – (spätere Hand, z.T. getilgt:) Jairgetyde c jan hamor onser suster hillicken hemoes vader m v lxxvj 2.11. e A l r e z i e l e n d a c h 3.11. f Hubert biscop et confessor Jairgetyde stijn duelen ons lijsbeth duelen moeder – Jairgetyde Galant van Meuerden onser suster kathrynken van meuerdens moeder – (andere Tinte?) c Jairgetyde Kathryn Nuoyn ende oers mans memorie xv xxij 4.11. g Modesto ioncfrou ende Amandus confessor Jairgetyde henrick pijse onser suster fijken pijsen vader – Jairgetyde Rutger heilwigen onser suster truytgen heilwigen vader r (43 ) 5.11. A Eusebius martyr ende Zachrias prophet Jairgetyde derck roebeck onser conuents meder brueder – (17. Jh.:) iaergety ons svster deltatyena yssams (?) – Jaergetyede Suster anna mechtildys loeppers 6.11. b Lenardus monick et confessor 7.11. c Willibroert biscop et confessor Jairgetyde Gertruyd van riswick onser suster brunken van riswicks moeder 8.11. d Die vier gecroende martyres Jairgetyde onser suster Lysbeth duelen M cccc lxvj – Jairgetyde Ott hacken onser suster Grietken hacken vader – Jairgetyde Griet schelberchs onser suster Meriken schelberchs moeder v (43 ) 9.11. e Theodorus martyr Ende victor bisscop c Jaerg sweer van Ryngenberch en synre huysfrouwen Memorie M v xvj – (andere Tinte:) Jairgetyde neesken Teeues onser suster Trijngen teeues moeder – (andere Tinte?) Jairgetyde onse suster Tryngen motten M v lxxxvij 10.11. f Martyn paus et martyr Jairgetyde Lysbeth ingen laet onser suster Alijt ingen laets moeder – Jairgetyde Derick krebber onser suster sween Krebbers vader – Jairgetyde her Johan kersken ons mede brueder ende preister M cccc Lxxix – Jairgetyde onser suster Neesken ackervoerts M v c xlvij – (18. Jh.:) Jaergetyde angela van den kerckhoef 11.11. g M a r t i j n b i s s c o p Jairgetyde Mechtelt van arl onser suster Mechtelt van arls moeder M v c vj – (neue Tinte:) Jairgetijde onser suster Geritgen gruetters M v c lv – (18. Jh.:) iaergetide (bricht ab) 12.11. A H u m b e r t u s c o n f e s s o r Jairgetyde onser suster Alijt Treyck M cccc lxxij – Jairgetyde onser suster Alijt van wyllack Die sterf int Jair ons heren M vc ende xxxiij – (andere Feder und Tinte:) Jaerge Anna hilbrynck onser suster fyken brabants moeder lvij r (44 ) 13.11. b Brictinus Bisscop ende confessor Jairgetyde Hillicken van Rijngenberch onser suster Jan van Rijngenberchs moeder – (18. Jh.:) iaergety ons Svster maria Smoops 14.11. c Serapion martyr Jairgetyde wijndel lodewich onser suster stijn lodewichs moeder – Jairgetyde Johan wolters onser suster katthrynken wolters vader 15.11. d Secundy martyr ende Eugenius martyr Jairgetyde Sween vanden sande onser suster Gertruyt vanden sandes moeder
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B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
16.11. e Aniaen Bisscop ende Eutherius bisscop ende martyr v (44 ) 17.11. f Amanus bisscop et martyr Jairgetyde Meyster Derick van riswick onser suster Trynken van Riswick vader M cccc xciij 18.11. g Octava Sunte Martijns Romanus martyr 19.11. A Elyzabeth wedue Jaer getyde onser suster Beelgen dickmans M v c lxviij 20.11. b Potenciaen paues maximijn bisscop Jairgetyde onser suster Aelken van Aerl M v c ende xl r (45 ) 21.11. c M a r i a p r e s e n t a c i e Jairgetyde Johan mues onser suster Truytken mues vader – (andere Tinte:) Jairgetyde conret benen onser suster geesken benen vader M vc en lviij 22.11. d C e c i l i e i o n f e r Jairgetyde beel benen onser suster gertken benen moeder – [Jairgetyde onser suster Jan van monster] 23.11. e Clemens paeus et martyr felicitas ioncfrou Jairgetyde onser suster Jan van Monster M vc xviij 24.11. f Crisogonus martyr Jairgetyde Johan Boemers onser suster Alijt boemer vader v (45 ) 25.11. g K a t h r y n n i o n c f e r e t m a r t y r Jairgetyde Johan Buesel ons heren her wilhelms Buesels vader M cccc vij – Jairgetyde Gerit de becker onser suster lumen vader – Jairgetyde hilliken hijnsen onser suster alijt hynssen moder – Jairgetyde Jan scherres onser suster Aelken flijnten moder – (spätere Hand:) Jaerge Johan Aebelen onser suster druken Aebelen vader m.v.c.lxxiij 26.11. A Linus paues et martyr Amator Bisscop Jairgetijde Gerit schoemeker onser suster lijsken schoemekers vader 27.11. b Jacob martyr ende vitalis confessor 28.11. c Rufus martyr ende papinus r (46 ) 29.11. d Saturinus Crisantus et Maurus martyr vigil Jairgetyde her johan moeren onser suster griet moeren her – Jairgetyde onser suster Gertruyt Baltyns m c ende xxxiij 30.11. c A n d r i a s a p o s t e l (ca. 16. Jh.:) [Jaerg Johan ende alet steunes onser suster tryngen steuens arlders] – (etw. spätere Hand:) Jaergetide Jan steuens vnde alit syn husfrou onser suster Trintgen steuens alders – (18. Jh.:) iarghety ons suster Eelersabeth boom 1703 KL Duystermaent heeft xxxi daghe 1.12. f Loye confessor ende Albanus martyr Jairgetyde steuen bonckelwerts onser suster wijndelken bonckelwerts vader – (18. Jh.:) jaergetide Joanaus ingen Vogelsanck ons Eerwerdige moeder Sr maria getrudus Vogelsanck Vader – jaer getye barbara loh(s?)en onse Sr maria margrieta vader en moeder 2.12. g Longinus ridder et Natalia Adriaen wijf Jairgetyde onser suster Edel bottermans Mvc ende xxvij
1. Memorienbuch v
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(46 ) 3.12. A Claudius myt LXX ridderen Jairgetyde heilwich harssen onser suster M cccc xxxviij – jairgetyde G(?)hijse moeren onser suster geesken moeren vader – (andere Tinte:) Jairgetyde gerit brockmans onser [suster truytgen brockmans vader] 4.12. b Sante Barbara heilige ioncfrou et martyr Anno bisscop Jairgetyde Johan opter benthem onser suster kathrijn ter benthem vader – (andere Tinte:) Jairgetyde onse suster Geesken beenen M vc lxxxj – (17.Jh.:) Jaer getyde Suster Christinna beltters alt 64 5.12. c Nicetius bisscop et Julius martyr Jairgetyde onser suster lambert van deuenter M vc lxx 6.12. d N y c o l a u s b i s s c o p Jairgetyde onser suster Beel Raemdoncks M cccc lxvj – (andere Tinte:) Jaerg Peter hounen (boonen?) onser suster grietgen hoinen ...(booners?) vader M v c lxviij r (47 ) 7.12. e Octava S[unte] Andrieas Martijn Abt Jairgetyde onser suster stijn lodewichs M cccclxv – Jairgetyde Alyt koenen onser suster Jan konen moeder – Jairgetyde onser suster Gerttruyt van weese M v c xxi – (18. Jh.:) Jaergetyde onse suster Delphina Peters 8.12. f O n s e r v r o u w e n o n t f a n y n g e Jairgetyde onse suster lysbeth maesz M v c lxxx – (spätere Hand:) Jaere gertken Aebelen onser suster druken Aebelen meder M v c lxxxviij – (18. Jh.:) iarghety suster Feiken jonckers 1700 – jair getyde gertruydens in gen Bryck ons Sr (weitere Zeile getilgt, lesbar: getruydus in ger Bryck, Mutter einer Konventualin) 9.12. g Leocadia ioncfrou et Cipriaen Abt Jairgetyde onser suster Alijt Manten M v c en xxxiij – Jairgetyde onser suster henrick van deuenter M v c xliij 10.12. A Julia ioncfrou martyr Claudius martyr Jairgetyde Mechtelt boegels onser seliger moder suster Ermken boegels moeder – Jairgetyde her Cele flijnten onser suster Aelken flynten here M v.c xx v (47 ) 11.12. b Damasus paues et Daniel propheet (18. Jh.:) yaergetie van onse Eerwaerdige maters suster maria margretha losen in het Jaer 1773 11 Decem 12.12. c Pauwel Bisscop wilrick Abt Jairgetyde henrick kremer onser suster Trynken kremers vader M v c – c Jairgetyde Gherit wijnckemans onser suster wynckelmans vader M v ende xliiij 13.12. d Lucia ioncfrou et martyr Ansbertus Bisscop c Jairgetyd Jan grutter onser suster Geritken grutters vader m v xxix 14.12. e Nicasius Bisscop Spiridion Bisscop Jairgetyde neesken van genderick onser suster gertken mollen moeder – Jairgetyde mechtelt heilwygen onser suster Truytken heilwigen moeder – (17. Jh.:) a Iaergetijde des wollehrw vnd Andechitgen H.p. Willhelmus Geretz ord 3 Reg. Definitor 1646 alt 52 Jaer 26 jaer rector r (48 ) 15.12. f Valeriaen Bisscop (18. Jh.:) yaergety van Suster barbara rijsbrock 16.12. g Anna Maria Mysael 17.12. A Ignatius verheffinge Lazarus bisscop
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B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
Jairgetyde onser suster Jan konen M v c ende xlix – (spätere Hand:) Yaerg onser suster trynken allyslegen m v i x vj 18.12. b Graciaen bisscop Rufus et Zosimas ons heren dicipel v (48 ) 19.12. c Nemesius martyr 20.12. d Amon mit sijnre geselschap Jairgetyde ons anderde selige bicht vader her Wijchman van Zwolle M cccc ende lxix 21.12. e T h o m a e s A p o s t e l 22.12. f XXX martyres Chiridon martyr Gregorius spoletane Jairgetyde Arnt van Rijswick onser suster Grietken van riswicks vader M cccc xc – Jairgetyde Mens van Campe onser selige pater her Johan van Camps vader – (Neueinsatz:) Jairgetyde onse suster Jan rutter M v c lxxij r (49 ) 23.12. g Victoria Ende Anathalia ioncferen martyres Jairgetyde kathrijn ysbolts onser suster Gese ysbolts moeder 24.12. A Viertich iocfrouwen martyres vigilia Jairgetyde Griet Rutters onser suster Jan rutters moeder M v c ende xxxviij 25.12. b K e r s d a c h Anastasia ioncfrou et Eugenia ioncfrou 26.12. c S t e v e n d i e i e r s t e m a r t y r Dyonisius paus Jairgetyde Gherit ketteler ons heren her hermen kettelers vader M cccc xcij – (18. Jh.:) iaergetijde allegonde martus 1755 v (49 ) 27.12. d J o h a n n e s A p o s t e l e w a n g e l i s t Jairgetyde Gerit aengen ghijet onser suster sween angen ghijets vader M v c iiij – (andere Tinte?) Jairgetyde onser suster Itgen hagedoms M.v.c et lij 28.12. e D e r k y n d e r d a c h Jairgetyde gertken ackervoert onser suster Neesken ackervoert moeder 29.12. f David prophete Thomas van Cantelberch Bisscop Jairgetyde konegondt ingen laet onser suster Alyt ingen laets moeder M v c en Xij – (18. Jh.:) iaergetide onse suster Johanna poodors 1715 30.12. g Perpetuus bisscop et felix Bisscop Jairgetyde griet koemens onser suster kathrijn komens moeder Ende Ott oer vader r 50 leer, Silvester fehlt. v (50 ) Jtem Inden Jaer Ons heren M.c.c.c.c. Ende x. Wardt dijt hues gesticht van der Erbare vrouwen Ende Wedue helwichars. Ende daer nae Jnden Jaer ons heren M.c.c.c.c. Ende xxviij ontfangen totter darden oerden des heilighen vader francisci. r Jnden Jaer ons heren M.c.c.c.c. xlvij wardt dat (51 ) spijnnehuijs getijmmert van onsen Irsten bichtvader herr Wilem buesel. Jnden Jaer ons heren M.c.c.c.c. Ende lxij wart onse kerck getimmert van onsen anderen bichtvader herr Wichman van swoell. Ende wordt gewijt op ons lieuer vrouwen geborten Dach. v Jnden iaer ons heren M.c.c.c.c. Ende lxxviij wart (51 ) ons heren huiss getimmert van onsen darden bichtvader heer Rütger van dinslaken. Jnden Jair ons heren M.c.c.c.c. lxxxvij wart ons huis getijmmert van den seluen bichtva
1. Memorienbuch
547
der heer Rutger van Dinslachen die koecken Enden Den Reuenter Daer wij Jn aten. Des Jrsten dagen Der mans Apriel r (52 ) Jn den Jair ons heren M. c.c.c.c. Ende lvij Wart dit conuent gemackt Ein beslaten Closter Ende onser susteren wart vij beslaten. Ende Daer nae Jn den Jair ons heren M.c.c.c.c. Ende lxxvij worden zu Dissen Closter gewijlt xxij susteren. Op des heilighen Abt Egidius dach Des Mans September. Jtem in den Jaer ons heren M.c.c.c.c. End xcv r wart onsen trans getijmmert van onsen (Ende von Bl. 52 , Text bricht hier ab).
548
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden (Düsseldorf, Hauptstaatsarchiv, Kloster Sonsbeck, Akten 1) Die Inhaltsangaben beschränken sich auf die Angabe der beteiligten Parteien und den jeweiligen Gegenstand. Überschriften werden nur dann angegeben, wenn sie Zusatzinformationen enthalten. Vormünder werden nur in Ausnahmefällen genannt, ebenso weitere Namen. Die verschiedenen Bezeichnungen des Andreaskonvents wie seiner Patres werden vereinheitlicht (Pater … für den Konvent). Die Lageangaben von Grundstücken beschränken sich auf ein Stichwort, sofern es in der Urkunde genannt ist; zusätzlich wird lediglich die Lage neben Konventsbesitz erwähnt. Außerdem werden keine Angaben zu Vorbesitzern, weiteren Anspruchsberechtigten, Bestimmungen über Belastungen im Rahmen üblicher Abgaben, Sicherheitsbestimmungen (Pfandrecht) und Bestimmungen zu Verlust und Beschädigung der Urkunde gemacht. Geldsummen werden in rheinischen Gulden ohne Hinweis auf Angaben zur Umrechnung in andere Währungen angegeben. Datumsangaben werden lediglich in der modernen Form angegeben. Übernahmen aus der Handschrift stehen kursiv; abweichend von der Handschrift wird lediglich die Großschreibung der Vor- und Ortsnamen und die Schreibung der römischen Ziffern vereinheitlicht. Kreuze am Rand werden durch (x) nach dem Datum wiedergegeben. Abkürzungen und abgekürzte Zeugennamen werden ggf. stillschweigend aufgelöst und ergänzt. In der ersten Spalte findet sich die laufende Nummer (auf diese bezieht sich die Angabe Kop. + Nr. im Darstellungsteil), in der zweiten die Blattangabe gemäß der modernen Zählung sowie die römische Blatt- bzw. Textzählung. Dabei kommen Doppelnennungen vor, wenn eine Urkunde von verso bis recto geschrieben ist und eine weitere auf der recto-Seite folgt. Innerhalb des Abschnitts mit Textzählung wird auch dann die römische Zählung zur ersten Urkunde angegeben, wenn diese auf der verso-Seite des vorangehenden Blattes beginnt. Zur besseren Übersicht ist bei Urkunden, bei denen der Konvent zu den beteiligten Parteien gehört, das Datum fett angegeben. Abkürzungen: A.: Aussteller, B.: Bürgermeister, R.: Richter, S.: Schöffen, Z.: Zeugen, T.: Termin. r
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Hand VII (1 –7 ): r
1 –6
7 8
r–v r
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Inhaltsverzeichnis I (zu 9 –318 , ohne durchgestrichene Urkunden v v 119 –176 ) v r darin 5 –6 Nachtragshand V: 1557 Nov. 10 Grundstückstausch des Konvents mit Peter Abelen, betrifft zwei Grundstücke auf den leuwen veldtgen. Da die Grundstücke des Peter Abelen kleiner sind, bekommt er noch 45 Goldgulden. Ein Taler und zwei Malter Roggen gehen an Jan Bornam, dem vorher ein Konventsgrundstück gehörte. Hinweis: Dyt lant is datmael auch yn der stadt leger buech vmgesat / also dat vnß die schepen bericht hubben dat vns geyner brieff notich sie / Derick Mot was Burgemeister / Mychel Sterres, Jacob Duelen, Jan ther Bueken etc. waren schepen. Darunter drei Nachträge zum Inhaltsverzeichnis von Nachtragshand V. Inhaltsverzeichnis II (durchgestrichene bzw. angekreuzte Urkunden v v 119 –176 ) 1460 (stark ausgewaschen, unleserlich)
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden r
v
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549
Hand I (9 –86 ): 1.
9 –10 j–ii
2.
10 ii
3.
10 –11 iii
4.
12 –14 iiii–vi
5.
14 –15 vii
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1420 Jan. 21 Die Brüder Wolter, Gerit und Derick, Söhne des Derick Wolters soen, versprechen Johan te Haeue den Verzicht ihrer Geschwister Johan und Hilleken auf Ansprüche an einem Grundstück im Perloe, sobald diese mündig geworden sind. A.: S. v. Sonsbeck 1423 Juli 5 Johan, Derick Wolters soen verzichtet auf Ansprüche auf ein Grundstück zugunsten von Johan te Haue (wie Nr. 1.), der die Rechte an Gerit Thonijs Gerits soen weiterverkauft (gehört zu Nr. 27.). A.: S. und B. 1409 Juni 23 Jacob Duel und seine Söhne Zelijs und Johan übertragen ihrem Sohn und Bruder Goeswijn drei Grundstücke in Sonsbeck (im wasslaghe, ynder lucht und Drudensoens kamp). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Lueff van Hoenseler, B.: Diderix Otten soen. 1438 Okt. 14 Einigung zwischen dem Konvent und der Stadt; der Konvent wird gegen Zahlung von 100 Gulden, gezahlt durch den Rektor Wylhem Buessel, von Teilen der Verpflichtungen gegenüber der Stadt Sonsbeck befreit. A.: B., S. und Rat der Stadt Sonsbeck am Rand von einer Hand des 17. Jh.: von die freyheit der diensten mysen (?) ende andere bürgerlijcke lasten den Notarialbrieff is in den archivio nostro geteekent mit de letter a. Abdruck bei RATHERT, S. 68–69 als Anlage 2. 1438 Febr. 5 Herzog Adolf von Kleve befreit den Konvent von der Hopfen- und Bierakzise (gruytte) gegen jährliche Zahlung von einem Gulden. T.: 22.2. nach WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67) S. 6 auch v in Düsseldorf, HstA, Hs A III 16, fol. 130 .
v
Bl. 15 leer bis auf den Eintrag (15. Jh.): Item wu hebben afghecoft vi pont wassches die oponse husynghe stonden teghen den Jo van Moylant gheliker wijs als die breef daer to spreket (15. Jh., bezieht sich auf Nr. 8., vgl. Nr. 72. u. 304. v. 19. Febr. 1457). Die Nummern 6.–12. und 17. sind jeweils überschrieben: Van onsen aerff und werden z.T. von Nachtragshänden den Konventsgebäuden zugeordnet. r–v
6.
16 viii
7.
16 –17
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v
1432 Mai 4 Wessel praest toe Wysschell25 überträgt dem Konvent ein Gebäude und Grundstück in Sonsbeck, gelegen zwischen seinem Grundstück jngen hornyck und dem Konventsgrundstück. Scheitert der Konvent, fällt das Grundstück an die Stadt Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee r 16 Nachtrag am Rand: Vander stede daer onse oel kirke op steet. 1434 Juni 15 Der Priester end verwaerre inder tijt Wilhem Bue-
25 Nach CLASSEN, S. 318f. muss es sich um Wessel Swartkopp (1399–1442) handeln. Er war u.a. Diener und Rat des Grafen von Kleve. Unter dem Besitz des Kollegiatsstifts Wissel bei CLASSEN, S. 335–337 ist kein Besitz in Sonsbeck aufgeführt.
550
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien ix v
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8.
17 –19 x–xi
9.
19 –20 xi–xii
10.
20 –21 xii–xiii
11.
21 –23 xiiii–xv
12.
23 –24 xv–xvi
13.
24 –25 xvii
14.
25 –26 xviii
15.
26 –29 xix–xxi
sell für den Konvent einigt sich mit Teele Stoufman über einen Fahrweg (voere) zwischen ihren beiden Grundstücken. A.: S. v. Sonsbeck 1422 Apr. 25 Wijlhelmus Dijckman Johans soen verkauft der Begine Aleyde Smachts für den Konvent ein Grundstück neben dem Konventsgrundstück (vgl. Nr. 304.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, Arnt Haick als een verwaerre toe deser tijt Joncker Peters van Culenborge 1422 Apr. 4 Derick Gonman verkauft der Begine Aleyde Smacht für den Konvent ein Gebäude und Grundstück in Sonsbeck. A.: Schöffen von Sonsbeck, Arnt Haick (wie Nr. 8.) 1424 Juli 28 Vlendt Coleners verkauft dem Konvent, namentlich Griet van Deuenter, Aleydt Smachts, Jutken Ruwekens, Lijsbetken oer suster, Metken ter Deel, Alet Sonnekens, Aleit Lemmen, Mechtelt Kremers, Aleit Barendongs und Heilwich Harst, ein Gebäude und Grundstück neben dem Konventsgrundstück. A.: S. v. Sonsbeck, Arnt Haick (wie Nr. 8.) 1430 Jan. 17 Goiswijn natuerlike soen Aernts Heidkens verkauft Aleyde Zonnenkens, Sthijne Loidwigs, Griete Moeren und Hillegert wan Wesell, Beginen und Schwestern im Andreaskonvent, ein Haus und Grundstück neben dem Konventsgrundstück. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee v Nachtragshand 21 am Rand: Vanden erue daer onse priesteren ynne woenen dat Heyne Eixkens plach te wesen 1428 Febr. 22 Johan Kylman und seine Schwester Griet Kylmans, Kinder des Henrick Kylmans inger Laechorst, und Beel, Derick Tymmermans doechter, verkaufen Goisen, natuerlike soen Arnt Heidkens, ein Haus und Grundstück in Sonsbeck (wie Nr. 11.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Ludolph van Graisdorp r 23 Nachtragshand am Rand: Van ons priester huus 1431 Jan. 17 Griete, Witwe Henrick Aelberts, und ihre Kinder Lijse, Derick und Wilhem verkaufen dem Andreaskonvent ein Haus und Grundstück neben dem Konventsgelände. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Rayner Zpee Das Original ist als Urkunde Nr. 3 im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf erhalten. 1453 Sept. 22 Gerit Vuerdken die schoemeker übergibt dem Konvent ein Grundstück von drei holländischen Morgen im dassendael als Mitgift seiner Tochter Lyesbetten. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Wessel van den Byrgel, Rentmeister Herzog Johanns von Kleve (zlueter inder tijt ons genadigen hern). Überschrift: Lijsken Schoemekers brieff 1447 Dez. 28 Johan aengen Eynde und seine Frau Sthijn übertragen dem Konvent (here Wylhem Buesel priester ende verwaerre myt der Ministerss ende myt den sementlicken Susteren) ein Grundstück von drei 1/3 holländischen Morgen by den dassendael in Sonsbeck nebst der darauf liegenden Erbpacht und einen Gemüsegarten (koelhoff) in Weerts broeck als Mitgift ihrer Töchter Belyen und Grieten. Beide erhalten als Leibrente sechs Malter Roggen Sonsbecker Maß aus zwei Grundstücken (die waterkamp und ein weiteres Grund-
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
r
v
v
v
16.
29 –30 xxi–xxii
17.
30 –31 xxiii
551
stück). Belye und Griete verzichten auf weitere Ansprüche am elterlichen Erbe, Vormund: Wilhem Buesel. A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, T.: 11.11. (für die Leibrente) v 27 am Rand: 3 holl. Morgen an tDassen Dael (17. Jh.) 1445 Nov. 11 Marten Thones verkauft Zwenelde echte dochter Derick Krebber eine Jahrrente von zweieinhalb Gulden aus einem r Grundstück in Labbeckerbruch (dat kleylant) (durchgestrichen, 29 Notiz über die Ablöse von einer Nachtragshand. A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Johan aengen Eynde, T.: 11.11. Überschrift: Zwenelt Krebber brieff 1455 Aug. 19 Henrick Kylman verkauft dem Konvent ein Grundstück neben dem Konventsgelände. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Henric Pedeler, Johan Drayer als Zeuge für den Kauf, außerdem Henrick Haick, Henrick Drayer, Henrick Soneken.
Die Nummern 18.–19. sind überschrieben: Van onsen gemeinden sustern vestinge. r
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v
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r
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18.
32 –33 xxiiii–xxv
19.
33 –34 xxvi
20.
34 –36 xxvii– xxviii
21.
36 –37 xxviii– xxix
etwas jünger:
1428 Jan. 12 Helwige Harsts und Griete van Deuenter verzichten auf Ansprüche an einem Grundstück in Sonsbeck und auf ihren gesamten Besitz zugunsten des Konvents, namentlich folgender Schwestern, die Profess abgelegt haben: Aleyde Zonekens, Sthijne Loedewigs, Griet Moeren und Hilgert van Wesell. Für Helwige werden Austrittsmodalitäten festgelegt. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Rayner Spee 1430 Sept. 13 Besitzverzicht von 13 Schwestern zugunsten des Konvents: Aleide Zonekens, Sthine Loidwigs van Aernhem, Hilgardt Schollekens van Wesell, Griete Moeren, Beel Raemsdongs, Mechtild ter Deel, Hille Raemsdongs und ihre Schwester Neeze, Mechtilde Smeeds, Aleidt Barendongs, Myntte Draiers, Sthynken Koemans und Kathrine opter Bynthem. A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Reyner Spee 1453 Juli 19 Johan Draier verkauft dem Konvent eine Jahrrente von drei burgundischen Schilden (klynckert) und 13 ½ kölnischen Weißpfennigen aus einem Grundstück in Sonsbeckerbruch (durchv gestrichen, Bl. 35 Notiz zur Ablöse durch eine Nachtragshand, bezieht sich wahrscheinlich auf Nr. 69 v. 5.6.1456). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan Bruonynck, T.: 3.5. 1451 Apr. 15 Herzog Johan von Kleve verpachtet dem Konvent einen Teil des Grundstücks von der regnyeten in der Größe von einem Drittel eines holländischen Morgens zur Leinenbleiche gegen einen Scheffel Roggen jährlich. Helmych wtgen Venne als Inhaber der regnyete werden sieben spynt Roggen Sonsbecker Maß jährlich zugesprochen. (4 spint entsprechen einem Scheffel.) T.: 11.11. nach WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 11 und RATHERT, Hausarbeit, S. 30, Anm. 134 auch in Düsseldorf, HstA, v Hs A III 21, fol. 260 .
552 22.
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien r
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37 –38 xxix–xxx
1407 Okt. 9 Harman van Eyle, Höriger des Herzogs von Kleve, verkauft Diderix angen Reke Diderix soen ein Grundstück und verkauft ihm Rechte am dijck (außerdem Regelungen zu Belastungen des Grundstücks. Gehört zu Nr. 49.). Überschrift: Van Katheryne Drayers lant. A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, Henrick Spijker, Rentmeister des Herzogs von Kleve, R.: Lueff van Hoenseler
Rest der Seite und Bl. 39
r–v
leer.
Wieder wie Nr. 1.–21.: r
r
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r
r
r
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23.
40 –41 xxxii– xxxiii
24.
41 –42 xxxiii– xxxiiii
25.
42 –43 xxxiiii– xxxv
26.
43 –44 xxxv– xxxvi
1446 Jun. 6 Johan Hertonge, seine Frau Griete und ihre Tochter Vlendt pachten von her[n] Wilhelm Boesel, prister ende verwaerre, ende Alidt Draiers, Mynisters in der tijt ende den sementlicken susteren des Konvents das guetken ende lijfgewyn aen den holtschen wyer by der beke gelegen gegen je fünfeinhalb Malter Roggen und Hafer Sonsbecker Maß jährlich. Der Konvent behält sich vor, dort Bauholz zu schlagen. Notiz einer Nachtragshand r (15. Jh.). Bl. 40 am unteren Rand: An dit lant ofte koetstede uoers heuet Mente Draiers die ierste hant. Die anderde hand heuet Mechtelt Smeest. Die derde hant heuet heuet (!) Alijt inghen Laet tot des huses behoef in Zonsbeck. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, T.: 11.11. 1440 Sept. 21 Johan Brants der Junge verpachtet ein Grundstück in Sonsbeckerbruch an Derick Heesman (Heesmans lant, vgl. Nr. 43); der Zins von zwei Gulden geht an Johan Brants und Johan Draeer. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, T.: 11.11. r Bl. 41 Notiz einer Nachtragshand (15. Jh.): Dese breef en tangiert onses godes huus nyet an. 1432 Aug. 8 Erbteilung zwischen Johan, Aleids Komens soen und seiner Schwester Sthynken, Schwester im Andreaskonvent. Johan verzichtet gegenüber dem Konvent auf Ansprüche auf eine Kate am neuen Deich in Sonsbeckerbruch, die Sthyne zugesprochen worden ist. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Reynar Spee 1450 Dez. 15 (x) Der Priester Wylhem Dickman übergibt dem Konvent ein Grundstück in Sonsbeckerbruch (finis kamp), an dem seine Kinder Johan Dickman, Priester, und Haedwich mit behandigt sind, als Mitgift seiner Tochter Haedwich. Das Nutzungsrecht geht jeweils erst nach dem Tod der Behandigten an den Konvent über. Falls Johan in ein Kloster eintritt, bekommt dieses die Hälfte. Wilhem behält sich vor, das Grundstück zu verkaufen. S. zu diesem Grundstück auch Nr. 239. A.: Johan Kone, Hermen Gruenken, Johan Stoter ende Johan Ramsdonck, lathen ynden hoff te Wynen, es siegeln die S. v. Sonsbeckerbruch. Das Original ist als Urkunde Nr. 6 im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf erhalten.
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden v
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r
27.
44 –45 xxxvii
28.
46 –47 xxxviii– xxxix
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553
1423 Jul. 5 Johan to Haue verkauft Gerit Thonijs ein Grundstück im Perloe (vgl. Nr. 1. und 2.). A.: S. v. Sonsbeck, B.: Henrick Haick 1422 Mai 13 Gerit ter Beecke verkauft Gerit Thonijs eine Jahrrente von acht vleemsche placken aus seinem Haus. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Berenbroeck, T.: Ostern Original als Urkunde Nr. 2 im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf. v
Rest von Bl. 47 und Bl. 47 leer. r
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r
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29.
48 –49 xl–xli
30.
49 –50 xlii
31.
51 –52 xliii–xliiii
32.
52 –54 xlv–xlvi
33.
54 –55 xlvi–xlvii
34.
55
35.
55
36.
56 –57 xlviii–xlix
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1441 März 28 Vlende, Witwe des Goesen Duelen, verkauft dem Priester Wilhem Buesel für den Konvent ein Grundstück in Sonsbeckerbruch. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Conraet Nyenhues, Rentmeister des Herzogs von Kleve, Z.: Henrick Hake, Wilhem Wolff 1436 Okt. 2 Vlendt, Witwe des Goesen Duelen, verkauft dem Konvent ein Grundstück inder lichte A.: Schöffen von Sonsbeck, B.: Henrick Haick, Z.: Derik Renken, Johan Thies 1446 Aug. 26 Henrick Drayger verkauft dem Priester Wilhem Buesel für den Konvent ein Grundstück von einem halben holländischen Morgen in Sonsbeckerbruch neben einem Grundstück des Konvents. Ein weiterer halber Morgen neben dem verkauften Grundstück, das Henricks Bruder Johan, gehört, wird dem Konvent als Mitgift von Johans Tochter Menthen übergeben. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan aengen Eynde, Z.: Johan ingen Laet, Wilhem Wolffs 1430 Mai 25 Johan Ramsdonge Gerits soen und seine Schwestern Aleydt und Mechtilt verkaufen dem Konvent ein Grundstück in Sonsbeckerbruch aus ihrem elterlichen Erbe. Überschrift: Van Hil Ramdoncks A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Peter Witte, Rentmeister des Herzogs von Kleve. 1453 Jul. 19 Henrick Heidken als Kirchmeister der Sonsbecker Kirche und Johan Drayger verkaufen dem Konvent ein Grundstück von einem holländischen Morgen (dat hegstuck) neben einem Grundstück des Konvents. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan Brunynck, Z.: Henrik Haick, Herman toe Ronder Nachtrag zur Behandigung der Schwestern Wendele van Duelen und Lijsbet van Doesbor.. für den Konvent an einem Grundstück im venne (15. Jh.). 1457 Apr. 2 Nachtrag über die Behandigung der Schwestern Grete Tr… und G…ken van Venloe für den Konvent am guetken bi der capellen ynde Euerdonck (dat vullensche guet) (15. Jh., teils unleserlich, Falz!). Darunter Notiz: Dese werg hant costede (Rest gestrichen). 1437 Febr. 17 Aufnahme von Geertken Bennen in den Konvent. Geerte, Witwe des Johannes Bennen, und ihre Tochter Geertken erklären, dass Geertken als elterliches Erbe und Mitgift in den Konvent je eine Jahrrente von sieben quartier aldes schilts aus einem
554
37.
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
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57 –58 l
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Haus in der Xencter voerde und einem Malter Roggen aus einem Grundstück im Sonsbecker venn bekommt, außerdem nach dem Tod ihrer Mutter zu ihren Lebzeiten eine Jahrrente von zwei Maltern Roggen. Außerdem Bestimmungen für den Fall, dass Geertken den Konvent nach dem Probejahr verlässt oder währenddessen stirbt. Beim Tod ihrer Mutter soll sie auf Erbansprüche verzichten; eigene Erbansprüche van sijtvalle gehen an den Konvent über. A.: S. v. Sonsbeck, T.: 11.11. (für den Malter Roggen) 1438 Jul. 1 (x) Derick Heuelman verkauft Gerit Witten zugunsten seiner Nichte Geertken, Tochter des Johannis Bennen und Schwester im Andreaskonvent, eine Jahrrente von sieben quartier alds schilts aus einem Grundstück in der xentervoert (gehört zu Nr. 36.) A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Reyner Spee, T.: 11.11.
Nr. 38.–41. sind jeweils überschrieben: Beel Thonys brieff v
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38.
58 –60 li–lii
39.
60 –61 liii
40.
61 –63 liiii–lv
41.
63 lv
42.
64 –66 lvi–lviii
43.
66 –67 lviii–lix
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1422 März 16 Belken Botterman verkauft Gaidert Kremer eine Jahrrente von sieben ailde vlemsche aus einem Haus in Sonsbeck, die dieser an Gerit Thonijs Gerits soen weiterverkauft. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Ludolff uan Graesdorpp, T.: Ostern 1429 Jan. 22 Johan Bynthem verkauft Gerit Thonys Gerits soen eine Jahrrente von einem Arnheimschen Gulden aus einem Grundstück im Perloe. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee, T.: 11.11. 1422 Sept. 16 Peter Schone verkauft Gerit Thonijs soen den Jongen eine Jahrrente von einem Gulden aus seinem Haus und Grundstück. Das Grundstück ist bereits mit drie hellynge ende drie vierdel van enen hone für den Landesherren und mit neun Pfennig Zins an Griete Vogelsangs belastet. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Berenbroeck, T.: 10.10. 1422 Jan. 25 Gadert yngen Gadem verkauft Gerit Thonijs Gerits soen ein Grundstück im perloe (Nachbargrundstück zu Nr. 1). A.: S. v. Sonsbeck, B.: Zelijs Duelen 1454 Apr. 3 Verzicht der Schwester Beele Haicks, Tochter des Engele Haicks und seiner verstorbenen Frau Liesken, auf Ansprüche an ihrem elterlichen und großväterlichen Erbe zugunsten ihres Vaters und seiner Kinder: Stirbt Engel vor Beel, bekommt sie oder der Konvent 50 Gulden oder ihren Erbanteil. Stirbt der Großvater Henrick Haick vor Engel, bekommt Beel ebenfalls 50 Gulden; überlebt er seinen Sohn, so dass sein Erbe an die Enkelkinder fällt, bekommt Beel 50 Gulden oder ihren Erbanteil (durchgestrichen) (s.a. Nr. 50. und 51.). Als Vormund Beels fungiert her Wijchman biegeter der geistelicker Sustern …, es siegelt auch der Konvent. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Henrick Pedeler 1441 Apr. 3 Herman opten Dijck und Johan Brant die Jonge verkaufen dem Priester Wilhem Buesel für den Konvent ein Grundstück von zwei holländischen Morgen in Sonsbeckerbruch (Heesmans lande), vgl. Nr. 24. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Conraet Nijenhues (wie Nr. 29), Z.: Henrick Hake, Wilhem Wolff
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden r
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44.
68 –69 lx–lxi
45.
69 –70 lxi–lxii
555
1446 Febr. 2 Johan Brants die jonge verkauft dem Konvent ein Grundstück von einem holländischen Morgen in Sonsbeckerbruch. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Coenraet Nijenhues (wie Nr. 29.), Z.: Wilhem toe Poedb’, Wilhem Henss 1450 Aug. 23 Johan ingen Laet und Engell Haick als Kirchmeister der Sonsbecker Kirche verkaufen dem Konvent jährliche Renten von einem alden botdreger aus seinem Haus in Sonsbeck und jeweils sechs vleemsche placken (vogelsangs tijns) aus einem Grundstück r inder lichte und einem Gemüsegarten in weerts broeck. Bl. 69 Randnotiz: Vander kerke van Zonsbeck van Thyns die sie bleghen te boeren vanden susteren ende offgelecht is (etwas später als die Haupthand), vgl. Nr. 15., Nr. 30. und Nr. 40. A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch
Rest der Seite und Bl. 71
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leer.
Nr. 46.–48. sind überschrieben: Alit ingen Laets bryue r
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46.
72 –73 lxiiii–lxv
47.
73 –74 lxvi
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74 –75 lxvii
49.
75 –77 lxviii–lxi
1420 Okt. 16 Derick Karp pachtet von Henrick Kesen ein Grundstück im Sonsbecker venn (die steenacker), die Pacht beträgt sechs Scheffel Roggen Sonsbecker Maß. Henrick Kese verkauft die sechs Scheffel Roggen Erbpacht an Johan ingen Late. Meister Peter Wytte, Rentmeister des Herzogs von Kleve, stimmt dem Verkauf zu, r da Henrick Höriger ist. 72 unten Nachtrag: … Johannes Helmundt (?) pater, suster Druitgen ter ..enken Matrix, suster ..ritgen Romiers procureling (?), das wir Andreis (?) Nobben die andertthalbe Malder Roggen …teg werkauftt vnd verlosen hebben geshehen am 13 Julius A. 1604 A.: S.v. Sonsbeck, R.: Johan van Berenbruck, T.: 11.11. 1436 Jan. 8 Aufnahme von Alit ingen Laet in den Konvent. Der Priester Wilhem Buesel und Geertrude Garits, Moeder ende Mynistersse des Konvents, erklären, dass sie Aleyden, Tochter Johans yngen Late, in den Konvent aufgenommen und folgende Güter erhalten haben: 145 Arnheimsche Gulden, zwei jährliche Renten von sechs Scheffel Roggen bzw. einem halben Gulden (ablösbar mit 13 Gulden), Een kyste Een bedde twee paer slaeplaken Een zaertse drye coepen potte Een taefflaken (Tischtuch) twee dwelen (Tücher) Een siluern budel spange Een Ranss (Kopfbedeckung, Haarband oder Stoff dafür) ende en aegten pater noster (Rosenkranz). Damit sind ihre Erbansprüche abgegolten. Aleide wird lebenslang im Konvent versorgt und, falls sie den Konvent verlässt und von ihren Freunden zurückgebracht wird, wieder aufgenommen. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee, B.: Henrick Haick 1436 Jan. 8 Johan Baldwyns Netyngs soen verkauft Johan ingen Laet eine Jahrrente von einem halben Gulden und überträgt sie im Auftrag Johans Geertruyde Garits Mynisters inder tijt für den Konv vent (durchgestrichen, Bl. 74 Randnotiz zur Ablöse im Jahr ’74 durch Johan Kerstken). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee 1453 Jul. 19 Johan Drayer überträgt dem Konvent ein Grundstück von einem holländischen Morgen (wie Nr. 22) als Mitgift
556
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
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50.
77 –78 lxix–lxx
51.
78 –79 lxxi
52.
79 –80 lxxii
53.
80 –82 lxxiii– lxxiiii
54.
82 –84 lxxv–lxxvi
55.
84 –85 lxxvi– lxxvii v v 85 –86 lxxviii
56.
seiner Tochter Kathrijn. Er erklärt, dass der Konvent ihm 15 Gulden Zehnt für dieses Grundstück bezahlt hat. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Wessel van den Byrgell (wie Nr. 14.) 1454 Apr. 3 Henrick Haick und sein Sohn Engel Haick übertragen dem Konvent als Mitgift von Engels Tochter Beel zwei Grundstücke von einem und einem halben holländischen Morgen (das erste in kortz venne, das andere im broeck neben einem Konventsgrundstück) (s.a. Nr. 42.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch (Siegel), Johan van Berenbroeck und Henrick ter Eeke lathen ende voregenoten Jnden korten venne, Johan Kylman verwaerre Jnder tijt der geesteliker hern ende Capitels toe Cleue 1430 Sept. 21 Goesen Heidkens pachtet von Gerit Thonys, Vormund von Beelken, dochter Gerits sijns soens zeliger gedechtenis, ein Grundstück Jnder lichte. Die Pacht beträgt dreieinhalb Scheffel Roggen Sonsbecker Maß. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee, T.: 11.11. Überschrift: Beel Thonys brijeff. Ergänzung einer Nachtragshand: vanden j hollanschen margen ynder licht daer men voir heuet iiij schepel roggen. 1432 Jun. 17 Jutte Thonijs, Witwe Gerits Thonijs, verzichtet zugunsten des Konvents auf ihren Besitz. Vormund ist her Wilhem Buesel. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee 1431 Okt. 9 Derick ten Daere verzichtet zugunsten des Konvents auf seinen Besitz (s. Nr. 54.); Einzelheiten seiner Aufnahme in den Konvent werden geregelt (s.a. Nr. 327.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee 1430 Jan. 11 Wylhem onder Eyke verkauft Derick ten Daere eine jährliche Rente von zwei alten goldenen Schilden aus einem Grundstück in Sonsbeckerbruch. (zu Nr. 53, s.a. Nr. 327.) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee, T.: Ostern 1435 Jun. 15 Johan ter Eke überträgt dem Konvent ein Grundstück Jnden broeck. Überschrift: Aliet Treecks brieffs A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Conraet Nijenhuess (wie Nr. 29.) 1448 Jan. 25 (x) Sweder Johan Dams soen verkauft dem Konvent eine Jahrrente von einem Gulden aus seinem Haus opten hornyck tegen der kyrken gelegen. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan aengen Eynde, T.: 25.1.
Nachtragshand I (Ende 15. Jh.): v
57.
86 –87 lxxix
58.
87
v
r
1461 Apr. 12 Henrick yngher Bueck verkauft dem Konvent eine Jahrrente von acht Maltern Roggen aus seinem Hof (durchgestrichen). A.: S. v. Uedemerbruch, T.: 11.11. Überschrift: Van viii malder roggen wt Bueckmans hoff bij Vdem 1464 Mai 6 Da der Konvent die vorstehende Jahrrente noch nicht bezahlt hat, werden Zahlungsmodalitäten vereinbart. Für den Konvent wird her Wijchman bijchtuader erwähnt (durchgestrichen).
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden r
557
v
Hand II (88 –95 ): r
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v
r
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v
v
59.
88 –89 lxxx–lxxxi
60.
89 –90 lxxxi– lxxxii
61.
90 –91 lxxxiii
62.
91 –93 lxxxiiii– lxxxv
63.
93 –94 lxxxv– lxxxvi
64.
94 –95 lxxxvii
r
1457 Jun. 14 (x) Ysbolt Johans Ysbolts soen und sein Schwiegervater Johan Drayer verkaufen Johan ingen Laet für 60 Gulden eine Jahrrente von drei Gulden aus ihren Häusern. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Herman Kyrskorff, Z.: Johan Twinan, Derick Duelen, T.: 11.11. 1459 Nov. 27 (x) Johan ingen Laet verkauft dem Konvent eine Jahrrente von drei Gulden (wie Nr. 59.); damit werden die Erbansprüche von Johans Töchtern Aleydt und Ydken abgegolten. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Herman Kerskorff, Z.: Johan Thijes, Henrick Haick. r Bl. 90 Randnotiz 15. Jh. zur Umwandlung der Rente. 1457 Jun. 14 Ysbolt Johan Ysbolts soen verkauft Johan ingen Laet für fünfzig Gulden eine Jahrrente von zwei Gulden aus seinem Haus (wie Nr. 59.) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Herman Kirskorff, Z.: Johan Twynan, Derik Duelen, T.: 11.11. v 91 Verweis der Hand von Teil IV: Item dye transfixe brieff van desen voirs principale brieff steet achterwert jnt boeck cxxxviii (s. Nr. 129) 1459 Nov. 27 Johan ingen Laet verkauft dem Konvent eine Jahrrente von zwei Gulden (wie Nr. 61); damit werden die Erbansprüche von Johans Töchtern Aleydt und Ydken abgegolten (durchgestrichen). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hermen Kerskorff, Z.: Johan Thijs, Henrik Haeck 1459 Nov. 27 Johan Heydkens verkauft Johan ingen Laet eine Jahrrente von einem Gulden aus einem Grundstück im Sonsbecker venn. Das Grundstück ist lediglich mit der stat tijns belastet. A.: S. v. Sonsbeck, B.: Derick Duelen, Z.: Henrick Haeck, Johan Thijes, T.: 11.11. r v Bl. 93 Hand des 18. Jhs.: querere latius fol 138, Bl. 94 Notiz von Hand IV: Item dye tranxfix brieff van desen voirs principale brieff steet achterwert jnt boeck cxxxviii (Nr. 130.). 1459 Nov. 27 Johan ingen Laet verkauft dem Konvent eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 63); damit werden die Erbansprüche von Johans Töchtern Aleydt und Ydken abgegolten (durchgestrichen). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hermen Kerskorff, Z.: Henrick Haeck, Johan Thies r
Hand III (96 –116 ): r
r
r
r
65.
96 –97 lxxxviii– lxxxix
66.
97 –98 lxxxix–xc
1451 Nov. 12 Henrick Pauwe verkauft Pouwels Thies soen eine Jahrrente von zweieinhalb Gulden aus drei Grundstücken im Sonsbecker venne. r A.: S. v. Sonsbeck, B.: Gerit Tack, R.: Henrick Pedeler (97 ), Z.: Johan Thijs, Henrik Soneken, T.: 11.11. 1455 Nov. 27 Powels Thies soen verkauft dem Konvent eine Jahrrente von zweieinhalb Gulden (wie Nr. 65).
558
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
r–v
67.
98 xc
68.
98 –99 xci
69.
99 –100 xcii
70.
100 –102 xciii– xciiii
71.
102 –103 xciiii–xcv
72.
103 –?
v
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v
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v
A.: S. v. Sonsbeck, B.: Henrick Heydken, Z.: Henrick Haick, Henrick Soneken 1456 Jul. 15 Henrick Johans Kaerls soen bestätigt, dass er ein Grundstück angrenzend an die Scheune und das Grundstück des Konvents nie besessen hat. A.: S. v. Sonsbeck 1455 Jul. 16 Johan van Berenbroeck übergibt dem Konvent seinen Anteil an einem Grundstück zum Bau von Kirche und Friedhof. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Henrick Pedeler 1456 Jun. 5 Johannes Ijsbolts verkauft dem Konvent eine Jahrrente von drei Gulden aus seinem Anteil an einem Haus und aus einem Grundstück. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Henrick Pedeler, Z.: Henrick Haick,, Henrick Soneken, Herman onde (?), T.: 13.5. 1457 Jul. 1 Johan Pauwe, Ehemann der Trude Prycken, ihr Bruder Henrick Prijcke und Lambert van Orsoy, Ehemann der Griete Prycken, übertragen dem Konvent als Mitgift von Mechtilden, Tochter von Johannes Pauwen und Trude, deren Erbansprüche an einem Grundstück von einem halben holländischen Morgen in Hornyckmans broeck aus dem Erbe ihrer Großeltern Hille und Herman Prycke. Bestimmungen zu Belastungen und zur Zweckbestimmung als Bleiche. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Wessel vanden Byrgell (wie Nr. 14.) 100v Notizen am Rand, darunter Hd. A.d. 17. Jh.: nü het gaertijen 1457 Jul. 1 Johan Pauwe, Ehemann der Trude Pricken, ihr Bruder Henrick Pricken und Lambert van Orsoy, Ehemann der Griete Pricken, übertragen dem Konvent als Mitgift von Mechtelden, Tochter von Johannes Pauwen und Trude deren Erbansprüche an einem Grundstück (ingen hornyck) neben dem Konventsgrundstück aus ihrem großelterlichen Erbe zum Bau einer Kirche. Bestimmungen für einen fünf Fuß breiten Durchgang neben dem Grundstück. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Henrick Pedeler [1457 Febr. 19] Joncker Sijfrijd van Zulnhaert besitter des ende slaets tot Moylant verkauft dem Konvent im Beisein seiner Schreiber Hermans vander Horst und Derick van Rijswick eine Jahrrente von [sechs Pfund Wachs] (bricht ab, Wiederholung: Nr. 304., dort vollständig, s.d.) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Henrick Pedeler
Blattverlust nach Bl. 103. v
73.
?–104 xcvii
74.
104 –105
v
r
1457 Jul. 12 Geertken … verkauft dem Konvent seinen Anteil an dem lijff gewijns guedken geheiten voelens goet Inder Euersdonck gelegen bi der Cappellen,26 an dem her Wijchman für den Konvent behandigt ist. A.: lathen von ?, es siegeln die S. v. Sonsbeck. 1393 April 22 Jan van Boeschaten und seine Frau Mechtelt ver–
26 Zur Lage bei Kapellen vgl. nach RATHERT, Hausarbeit, S. 19 OEDIGER , Quellen, 249/32, bes. den Kommentar.
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden xcviii
r
r
r
r
75.
105 –106 xciii–xcix
76.
106 –107 xcix–c
77.
107 C
78.
107 – v 109 ci–cii
79.
109 –111 ciii–ciiii
80.
111 –112 ciiii–cv
r–v
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559
kaufen ihrem Sohn Claes van Boeschaten ein Grundstück von drei holländischen Morgen neest yden lant van Weylhuesen. A.: S. v. Uedemerfeld Überschrift: Die brief vanden hoff bi Vdem. 1426 Mai 25 Johan van Boisschaten, seine Frau Mechtelt und seine Mutter Hille übergeben Grieten van Boisschaten das Nutzungsrecht an einem Grundstück (dat bleick). Für die Nutzung eines Wegs wird ein Zins von zwei Pfennigen jährlich vereinbart. A.: S. v. Uedemerfeld, laten, T.: 9.10. 1457 Sept. 28 Coppert van Bueschatenverkauft dem Konvent und Johan ygen Kamp Claes soen zu gleichen Teilen ein Leibgewinnsgut in Uedemerfeld mit drei Grundstücken von zusammen 13 Maltern Saat. Für den Konvent behandigt Derick Boitzeler für sich und im Einvernehmen mit hern Rutgers vanden Boitzeler Rijtter herre tot Asperen Beel Thoenys. A.: Wijlhem Nagell und Johan Moersken, lathen inden hoff toe Bairwijck, es siegeln die Schöffen von Uedemerfeld. (Wiederholung: Nr. 81.) 1457 Jun. 4 Coppert van Bueschaten verkauft dem Uedemer Bürger Johan ygen Kamp und der Schwester Beel Thonijs für den Konvent einen Hof mit einem Grundstück von vier holländischen Morgen. A.: S. v. Uedemerfeld und Keruenhem, Wessel vanden Birgell (wie Nr. 14.) (Wiederholung: Nr. 83., vgl. Nr. 82.) 1440 (?) Mai 29 (x) Goeswyn vanden Bruynck pastoer to Haffen, Derick van Bellynchauen, Joerden vanden Stenhues, Vertreter des Kirchspiels in Haff, Rutger inden Bruck, Wilhem van Wysgel bastart und Roloff in den Haue, Kirchmeister in Haff, verkaufen Naben Hynxsoen und seiner Frau Helwigen eine jährliche Rente von 32 Maltern Gerste Reeser Maß aus Grundstücken in Haff, zu liefern nach Rees, da sie Geld zum Bau des Kirchturms benötigen. A.: R.: Heerman Roftasge, Derick to Holthusen, Derick inden Pas… , Rutger Hagens, Gerloch toe Loe, Gerit Holthusen, S. v. Meer ende toe Reen, T.: 6.1. 107v unten Notiz zur Ablöse. 1440 (?) Mai 29 (x) Goeswyn vanden Bruynck pastoer to Haffen, Derick van Bellynchauen, Jorden vanden Steenhuys, Vertreter des Kirchspiels Haff, Rutger inden Bruck, Wilhem van Wysgel bastart und Roloff in den Haue, Kirchmeister in Haff, verpflichten sich, falls die jährliche Rente von 32 Maltern Gerste, die sie Naben Hynrixsoen und seiner Frau Heilwigen verkauft haben (Nr. 78.), nicht gezahlt wird, bis zur Zahlung auf Kosten der Kirche zu Haff zusammen mit den Käufern in einer Herberge in Rees zu bleiben. A.: S. v. Meer ende toe Reen 1460 Okt. 2 (x) Heilwich, Witwe des Naben Hynrixsoen und ihr Sohn Henrick mit seiner Frau Heilwich verkaufen dem Konvent eine jährliche Rente von 24 Maltern Gerste, die sie von der Kirche zu Haff gekauft haben (Nr. 78. und 79.). Von den ehemals 32 Maltern
560
81. 82.
83. 84.
85.
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien wurden bereits acht zurückgekauft, die restlichen 24 können jeweils zum 22.2. für 300 Gulden zurückgekauft werden. A.: R.: Herman Roftasge, S. v. Meer und Reen Wiederholung von Nr. 76.
r–v
113 cvi v r 113 –114 cvii
1461 Febr. 5 Johan yngen Kamp Claes soen verkauft dem Konvent seinen Anteil am Grundstück, das Coppert van Bueschaten gehörte (wie Nr. 81. bzw. Nr. 76.). Z.: S. v. Uedemerfeld, lathen: Johan Voirtheick, Johan van Moers. Wiederholung von Nr. 77.
r–v
114 cvii v r 114 –115 cviii
r
115 –116 cviii–cix
1461 Febr. 4 Johan yngen Kamp zelige Claes soen tritt alle Ansprüche an einem Grundstück (wie Nr. 76. und 77. bzw. 80.–83.) an den Beichtvater Wijchman van Zwolle für den Konvent ab. A.: S. v. Uedemerfeld und Kervenhem, Wessel vanden Birgel (wie Nr. 14.). 1461 Febr. 4 Der Beichtvater Wijchman van Zwoll für den Konvent einigt sich mit Johan und Henrick yngen Kamp, Brüder der Konventsschwestern Mechtelt und Griet zelige Claes kinder ingen Kamp, hinsichtlich ihres elterlichen Erbes. Henrick zahlt dem Konvent aus dem Hof in Uedemerbruch eine jährliche Rente von drei Maltern Roggen und drei Gulden. Als Ablösesumme für die drei Gulden werden 60 Gulden vereinbart. A.: S. v. Uedem, Uedemerfeld und Uedemerbruch, T.: 11.11. (Wiederholung: Nr. 136.)
r
Nachtragshand II (Ende 15. Jh.): 86.
r
116 –117 Cix–cx
r
r
1461 Jul. 9 Der Priester Willem Dijckman erklärt, dass er dem Konvent 20 Gulden schuldet, die nach seinem Tod für ein Jahrgedächtnis an seinen Todestag bestimmt sind (durchgestrichen): … die voirs Sustern des voirg hues ende conuents ... gelauen Jairlix op heirn Wijlhems sterffdach memorie te halden des auentz vigilie te lesen van negen lexen Ende des anderen daigs zielmysse te lesen voir oen synre alder ende synre lieuer vriende zielen te bijdden. A.: S. v. Sonsbeck r
Hand III (117 –119 ): 87. 88.
r
r
117 –118 xc–cxi v r 118 –119 cxii
v
Wiederholung von Nr. 86., nicht durchgestrichen. 1466 Jan. 10 Henrick Zonnyken übergibt dem Konvent eine jährliche Rente von vier alden vleems aus einem Gemüsegarten op Weerds dijck gelegen. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Hermen Kerrskorffs v
r
Hand IV (119 –176 , Wilhelm ten Raede? Vgl. Nachtrag 208 ): 89.
119
v
1386 Sept. 16 Dederich Raedman erklärt, dass er Gerit den Witten jährlich einen Erbzins in Höhe eines Viertels von einem alten Schild aus einem Grundstück schuldet. A.: S. v. Sonsbeck, T.: Ostern und 10.10. je zur Hälfte Notiz einer Nachtragshand unten am Rand: Item desen voerscreuen
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
r–v
90.
120 cxiii
91.
120 –121 cxiiii
92.
121 cxiiii
93.
121 –122 cxv
94.
122 cxv
95.
122
96.
123 cxvi
97.
123 cxvi
98.
123 – v 124 cxvii
99.
124 –
v
r
r–v
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r–v
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r–v
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r
561
breef is opgedragen van Iohan Witte den ionge dem Conuent myt enen Jnstrument dat daer van is gemaekt. 1454 Jan. 6 Coppert van Bueschaten und seine Frau Mechtelt verkaufen Wilhem Nagell eine Jahrrente von fünf Maltern Roggen aus zwei Grundstücken (die Cuyl, Veldmans lant), zu liefern nach Uedem. Die Ablösesumme beträgt 105 Malter Roggen. A.: S. v. Uedemerfeld, lathen: Derick Goexfoirt, Derick Vuyst, T.: 11.11. 1458 März 21 Coppert van Boesschaten und seine Frau Mechtelt erklären, dass sie Wilhem Nagell 26 Gulden schulden; Regelung der Zahlungsmodalitäten. A.: S. v. Uedem, lathen: Henrick Coippen, Johan Kaeck, T.: op onser lieuer vrouwen dach te Budericker marckt. 1468 April 4 Johan Nagell verkauft dem Beichtvater Wichmonde van Swolle für den Konvent all alsulker hant lantrecht jnd toeseggen dat lijffgewyn is gelegen myt tween stucken as nae Inhalt dys tegenwordigen prinicipaell briefs dair dese transfixn doir gesten jnd gesegelt ys … (vgl. Nr. 90.). A.: S. v. Uedemerfeld, lathen: Derick Vuyst, Henrick van Willigenhaue, Johan Gaedertz, Claes Velkener, S. v. Uedem 1446 März 16 (x) Henrick Becker und seine Frau Memerich verkaufen meister Willem Trippemeker und seiner Frau Luyte eine Jahrrente von zwei Gulden aus ihrem Haus in Rees. A.: S. v. Rees, T.: 22.2. 1469 Mai 26 (x) Der Priester Herman Moer, Vikar der Kirche in Rees, übergibt dem Konvent eine Jahrrente von zwei Gulden (gehört zu Nr. 93., jedoch keine Korrespondenzen bei der Lagebeschreibung des Hauses und den Namen der Vorbesitzer). A.: S. v. Rees Überschrift: Dye vertichnyss brieff van den ij ryns gulden (Texthand). 1462 Mai 10 (x) Der Priester Henrick Morre und sein Sohn Henricus verkaufen dem Priester Herman Moer eine Jahrrente von dreizehn Scheffeln Gerste Reeser Maß aus einem Haus in Rees. A.: S. v. Rees, T.: 11.11. 1469 Mai 26 (x) Der Priester Herman Moer, Vikar der Kirche in Rees, übergibt dem Konvent eine Jahrrente von dreizehn Scheffeln Gerste (wie Nr. 95.). A.: S. v. Rees 1440 April 7 (x) Gerit Kilman verkauft Mars Heynen soen eine Jahrrente von neun alden vleems aus seinem Haus. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan angen Eynde, T.: Ostern 1469 Aug. 15 (x) Herman ten Oirde Johans soen als Vormund von Goesens ter Stecbeke, der Priester Henrick Zonnykens, sowie Johan und Derick Zonnikens echte kinder Henrick Zonnykens übergeben dem Konvent als Erben von Herman Maes und seiner Frau Beel eine Jahrrente von neun alden vleems (wie Nr. 97.), die diese als Stiftung für den Konvent bestimmt haben. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit 1461 Nov. 12 (x) Bürgermeister und Rat der Stadt Venlo verkau-
562
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien v
126 cxviii– cxix
v
r
r
r
r
r
v
r
r
r
100.
126 –127 cxx
101.
127 –128 cxx–cxxi
102.
128 –129 cxxi– cxxii
103.
129 –130 cxxiii
104.
130 –131 cxxiii– cxxiiii
105.
131 cxxiiii
106.
131
107.
131 –132 cxxv
r–v
v
v
r
fen dem Priester Wijchman Keteler van Zwolle für hundert Gulden eine Jahrrente von sechs Gulden; Bestimmungen für den Fall, dass Wichmann nicht mehr im Andreaskonvent lebt oder binnen drei Jahren stirbt. T.: 11.11. v Bl. 124 Nachtrag an Rand: Item dese vi rijnsgulden sijn afgecocht van hern Gerijt Dumer in hern Adams ons paters tijden anno vlii 1467 Jan. 9 (x) Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Venlo erhöhen die Ablösesumme einer Jahrrente, die sie dem Priester Wijchman Keteler van Zwolle verkauft haben (Nr. 99.), um 12 Gulden. Nachtrag wie oben. 1469 Jan. 16. (x) Der Priester Gerit van Berenbroeck einigt sich mit dem Pater Wijchman für den Konvent über die Mitgift seiner Tochter Grietken. Sie beträgt je 50 Gulden jetzt und ein Jahr später sowie 100 Gulden nach seinem Tod aus dem Kapital für eine Jahrrente von neun Gulden, die Henrick Pauwen und Gerit Gunman Grietken übertragen haben (vgl. Nr. 140.). Stirbt Grietken vor ihrem Vater, werden nach seinem Tod nur 50 Gulden fällig. Die Besitzansprüche Grietkens sind damit abgegolten. Eine Leibrente der Sonsbecker Kirche von drei Gulden nutzt lebenslang zunächst der Vater, danach die Tochter (s. Nr. 243.). A.: S. v. Sonsbeck 1464 Nov. 19 (x) Herman ter Houe verkauft Lumen ten Rade, Witwe Willems ten Rade, und ihrem Sohn Wilhelmus eine Jahrrente von zwei Gulden aus seinem Haus in Bocholt. Als Ablösesumme werden 40 Gulden vereinbart. A.: S. v. Bocholt: Goesen Roeluinck, Werner Kemenade, T.: Ostern 1470 Mai 3 Herman Tenckynch erklärt, dass er dem Priester Willeme ten Rade und seiner Mutter Lummen 35 Gulden schuldet und nennt drei Zahlungstermine, der letzte am 11.11.1471. (durchv gestrichen, 129 Notiz von zweiter Hand: ende is betailt). 1470 Mai 28 (x) Der Priester Willem ten Rade und seine Mutter Lummen ten Rade übergeben dem Konvent eine Jahrrente von zwei Gulden (wie Nr. 102.) und 35 Gulden, die ihnen Herman Tenkinch schuldet (s. Nr. 103.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit 1448 Apr. 23 (x) Johan Spijcker und seine Frau Jutte verkaufen Johan ingen Laet und seiner Frau Kathrijnen eine Jahrrente von einem Gulden aus ihrem Haus in Xanten. A.: S. v. Xanten, T.: 11.11. 1461 Febr. 10 Johan Jngen Laet verkauft seinem gleichnamigen Sohn und seiner Frau Aleyden eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 105.). A.: S. v. Xanten, Johan Jngen Laet wird als Mitschöffe bezeichnet. 1471 Jul. 5 Johan ingen Late die Jonge und seine Frau Fijken übertragen dem Konvent eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 105. und 106.). A.: S. v. Xanten
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden r–v
108.
132 cxxv
109.
132 –133 cxxvi
110.
133 cxxvi
111.
133 –135 cxxvii– cxxviii
112.
135 cxxviii
113.
135 –136 cxxviii– cxxix
114.
136 –137 cxxix– cxxx
115.
137 cxxx
v
r
r–v
v
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r–v
563
1459 Jan. 9 (x) Coppijn Janssoen und seine Frau Beelken Gaebels verkaufen Katrijnken Rodeheynen eine Jahrrente von zweieinhalb Maltern Roggen Xantener Maß aus ihrem Haus in Xanten. A.: S. v. Xanten, T.: 11.11. 1464 Okt. 27 (x) Henrick Gijbken und seine Frau Kathrijnken Rodeheynen verkaufen den Jongen Johan ingen Late und seiner Frau Aleiden eine Jahrrente von zweieinhalb Maltern Roggen (wie Nr. 108.). A.: S. v. Xanten 1471 Jul. 5 (x) Johan Jngen Late dye Jonge und seine Frau Fijken übertragen dem Konvent eine Jahrrente von zweieinhalb Maltern Roggen (wie Nr. 108. und 109.). A.: S. v. Xanten 1448 Aug. 24 Reyner Spee verkauft deir vergaderinge ende gestichte des heiligen Geesthuse bynnen Vdem gelegen (ab 1451 Augustinerchorherren der Windesheimer Kongregation am Spital, später Gnadenthal bei Kleve) eine Jahrrente von zwölf Gulden aus zwei Grundstücken onden oen beiden haldende und einem weiteren Grundstück in Sonsbeckerbruch; als Sicherheit wird Johannes Koppen Henricx soen für den Uedemer Konvent an den beiden Grundstücken mit behandigt (weitere Miteigentümer: Wilhem van Hoenseler und Otto Hueghe. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Gerit Ijsbolts, Wilhem to Roedbeke, gehulte Lathen jnden Hoff toe Byrthem, Conraet Nyenhues (wie Nr. 29.), T.: 11.11. v Bl. 133 Nachtragshand d. 18. Jhs.: betrift werts hove vide num cxxxvi (vgl. Nr. 126.). 1463 Sept. 3 Bartruydt, Witwe des Reynken Spee, erklärt, dass ihre Grundstücke in Sonsbeck wegen Zahlungsversäumnis an den Konvent in Uedem gefallen sind (wie Nr. 111.) A.: S. v. Uedem 1470 Jun. 19 Wilhelmus Wijer van Einbeick, Prior des Klosters Gnadenthal bei Kleve (s. Nr. 111.), verkauft dem Konvent zwei Grundstücke von acht holländischen Morgen in Sonsbeckerbruch onder oen beiden haldende und ein Drittel eines weiteren Grundstücks von 18 kleinen Morgen, das vormals Reyner Spee gehörte. Bestätigung von Nr. 111. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Herman toe Ronderaede, Thijes Bennen, gehulde lathen Jnden hoff toe Byerthen, Claes Nyenhues, Rentmeister des Herzogs von Kleve 1461 Jan. 3 Johan Jngen Late [der alte] stiftet eine Jahrrente von drei Gulden aus einem Grundstück in Labbeckerbruch für eine Seelmesse für sich und seine Frau (s.a. Nr. 129.). A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Herman Kerskorf, T.: Weihnachten v Bl. 136 Notiz einer Nachtragshand (Rutger van Dinslaken?) über die Änderung der Verpflichtungen mit Angabe der Jahreszahl 1472. 1471 Sept. 30 (x) Derick Krebber verkauft dem Konvent eine Jahrrente von neun Scheffeln Roggen Sonsbecker Maß aus einem
564
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
v
116.
137 –138 cxxxi
117.
138 cxxxi
118.
138 –139 Cxxxii
119.
139 cxxxii
120.
139 –140 cxxxiii
121.
140 cxxxiii
122.
140 –141 cxxxiiii
123.
141 cxxxiiii
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Grundstück in Sonsbeck. Das Grundstück ist bereits mit fünf Maltern Roggen ende des hern gewontlick tijns belastet. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, T.: 11.11. 1438 Okt. 9 (x) Die Brüder Gerit und Johan van Tosseraem verkaufen Johan Zoneken die Hälfte von einem Grundstück in Sonsbeckerbruch (Geynkens hoff). Coenraet Nyenhues (wie Nr. 29.) bestätigt den Kauf, da die Verkäufer Hörige des Herzogs von Cleve sind. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Gerit Hotman verwairre Joncker Peters van Culenborch 1455 Nov. 30 (x) Hilleken, Witwe Johans Zonneken, Johan Zonnyken, Hillekens mans voirsoen, Johan Drayer, Henrick Drayer, Henrick Zonneken und Johann Witten als Erben des Johan Zonnekens verkaufen Henrick Heydken die Häfte von einem Grundstück im Sonsbecker Bruch (wie Nr. 116.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Johan Twynan verwairre jnder tijt deir Jonferen van Graesdorp 1471 Jul. 30 (x) Aernt Zonneken und Hilleken Zonnekens, Kinder des Johan Zonnekens, verzichten auf Ansprüche an einem Grundstück im Sonsbecker Bruch (wie Nr. 116.) zugunsten des Konvents. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit 1471 Jan. 2 Ijsbolt angen Recke verkauft dem Konvent einen Weg über sein Grundstück in Sonsbeckerbruch. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit 1471 Febr. 24 Lijse Wolters, Witwe des Johan Wolters, Geertken Wolters und ihr Sohn Henrick Wolters übergeben dem Konvent eine Jahrrente von einem Malter Roggen Sonsbecker Maß aus einem Grundstück im Sonsbecker venn als Mitgift ihrer Tochter und Schwester Kathrijnen Wolters, die der Konvent jedoch erst nach dem Tod von Lijse nutzt. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, T.: 11.11. 1470 Nov. 22 Aelbert van Tyll verkauft Derick vander Waeld als Prokurator für den Konvent eine jährliche Rente von zwei Gulden jnd een oirt rijns gulden aus seinem Haus in Griethausen. A.: Bertold Kijdsken Derickssoen, Mant van Buderick, S. v. Griethausen, T.: 1.5. 1471 Febr. 23 (x) Conraet Kreytenberch und seine Frau Beertken verkaufen Derick vander Waild als Prokurator für den Konvent van wegen hern Roeloff Bloem priester seliger gedachten eine jährliche Rente von enen golden alden franckrijcksche[n] schildt jnd vijrtijen alde budregger und einem Kölner Albus aus einem Haus, Hof und Gemüsegarten in Griethausen. A.: Bartold Kijdsken Derickssoen, Mant van Buderick, S. v. Griethausen, T.: 25.3. 1470 Nov. 22 (x) Bürgermeister, Schöffen, Rat und Kirchmeister von Griethausen erlauben den Schwesternhäusern in Sonsbeck und Xanten, die Güter auszuführen, die sie durch das Testament des Priesters Roeleff Bloem bekommen haben.
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden r–v
124.
141 cxxxiiii
125.
142 cxxxv
126.
142 – v 143 cxxxvi
127.
143 –144 cxxxvii
128.
144 cxxxvii
129.
144 –145 cxxxviii
130.
145 cxxxviii
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1471 Mai 3 Lijesken Taiken, Witwe des Gerit Tacken stiftet dem Konvent eine Jahrrente von fünf Pfund Rüböl27 aus einem Grundstück im Sonsbecker venne. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, T.: 11.11. Das Original ist als Urkunde Nr. 11 im Hauptstaatsarchiv Düsseldorf erhalten. 1471 Mai 3 Thijs Benne übergibt dem Konvent 25 Gulden, zahlbar ein Jahr nach seinem Tod, als Mitgift seiner Tochter Geirtken Bennen. Damit sind ihre Ansprüche am väterlichen Erbe abgegolten. Sterben Thijs oder seine Schwester Geirtken Bennen, bleiben die Ansprüche von Thijs Kindern am Erbe ihrer Schwester Lijsken Taiken erhalten. Der Konvent bekommt die Mitgift auch, falls Geirtken im Probejahr stirbt. Überschrift: Deir Jonger Geirtken Bennen brief. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit 1473 Jan. 11 Otte Huege und Wilhelm van Hoenseler verkaufen dem Pater Rutgher van Dynslaken für den Konvent ihre jeweiligen Anteile an einem Hof vor der Neuen Pforte im Sonsbecker Bruch (weerts houe bueten der nijer poirten) (vgl. Nr. 111.). A.: Johan Twinnam, Jacob Duelen, Thijs Benne, gehulde lathen ons genadighen lieuen hern hertongh Johan van Cleue ende Greue vander marcke gehoerende inden hoff toe Bijrten. Es siegeln die Schöffen von Sonsbeckerbruch. 1472 Mai 19 Aleydt Draeyers übergibt dem Konvent einen Gemüsegarten buten deir nijer poirten op Reukens dijck gelegen. A.: S. v. Sonsbeckerbruch 1472 Dez. 20 Wessel van Magelsom und seine Frau Heilwich verkaufen dem Konvent für die 20 Gulden, die sie Goissen ingen Laet schulden, und im Zusammenhang mit dem Testament von dessen Bruder meyster Peter inghen Laet eine Jahrrente von einem Gulden aus ihrem Besitz im Xantener Bruch und aus ihrem Haus und Grundstück in Xanten. A.: S. v. Xanten, T.: 11.11. 1472 Sept. 8 (x) Johan ingen Laet die alde übergibt dem Konvent eine Jahrrente von zwei Gulden aus einem Grundstück in Sonsbeck. Jeweils ein Gulden ist für Wein an Mariae Himmelfahrt und zu Weihnachten bestimmt. Die Schwestern sollen dafür Gott um das Heil seiner und aller seiner Freunde und Verwandten Seele bitten. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, T.: 11.11. Überschrift: Item van ij r’ g’ wt Johan Hensen huess dair dye principael brieff voir af steit. L xxxiii (s. Nr. 61.). 1472 Sept. 8 Johan ingen Laet die alde übergibt dem Konvent um das Heil seiner, seiner Frau und seiner Kinder Seelen willen eine Jahrrente von einem Gulden aus einem Grundstück im Sonsbecker
27 Öl aus Rübsamen wurde im Emmericher Agnes-Konvent in der Kirche für ein ewiges Licht vor den geweihten Hostien (voer dat heilige sacrament) verwendet, vgl. BOLLMANN / STAUBACH, S. 248-249.
566
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
r
131.
146 cxxxix
132.
146 –147 cxl
133.
147 cxl
134.
147 –148 cxli
135.
148 cxli
136.
148 cxli v 148 – v 149 cxlii
137.
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138.
149 –150 cxliii
139.
150 cxliii
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venn für ein Jahrgedächtnis am zweiten Tag nach St. Gertrud (19.3.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, T.: 11.11. Überschrift: Van j r’ g’ wt lande ingen vennen dair dye prinicpale brief voir aff steet . lxxxv., s. Nr. 63. 1448 Aug. 28 Johan Sweder Daems soen verkauft Johan ingen Laet eine Jahrrente von zwei Maltern Roggen Sonsbecker Maß aus einem Grundstück im lewenvelde neben einem Konventsgrundstück. A.: S. v. Sonsbeck, B.: Herman ten Oerde, T.: 11.11. 1473 Apr. 10 Johan ingen Laet dye alde übergibt dem Konvent eine Jahrrente von zwei Maltern Roggen (wie Nr. 131.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, B.: Herman toe Ronderaede 1447 Mai 30 Kathrijne, Ehefrau von Claes Taken, ihre Söhne Herman und Johan und ihre Tochter Hilleken verkaufen Johan Brant den jongen eine Jahrrente von 16 alden fleems aus ihrem Haus in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan aengen Eynde, T.: 11.11. (Wiederholung: Nr. 300) 1471 Febr. 24 Johan Brant dye Jonghe übergibt dem Konvent eine Jahrrente von 16 alden vleems (wie Nr. 133.) als Mitgift seiner Nichte Kathrijn Wolters. Der Konvent nutzt die Rente erst nach Johans Tod. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit (Wiederholung: Nr. 301.). 1464 Nov. 22 (x) Henrick vander Birgel und Johan Braickman als Kirchmeister der Kirche zu Kalkar übertragen dem Konvent eine jährliche Rente von dreizehn Stübern aus der jährlichen Rente von 10 Gulden, die (die jetzt verstorbene) Metken van Vuerden aus dem Haus des Herman Rubertz in Kalkar hatte. Der Schöffenbrief darüber stammt vom 4.2.1458. A.: S. v. Kalkar, T.: 15.5. r Wiederholung von Nr. 85 (vgl. Notiz einer Nachtragshand Bl. 148 ). 1446 Febr. 22 (x) Johan vander Gamerslach verkauft Wilhelm Werner Degens soen eine Jahrrente von drei Gulden aus einem Grundstück in Labbeckerbruch, zu liefern nach Xanten, und erlaubt ihm oder dem Besitzer des Grundstücks, falls das Grundstück als Pfand an den Käufer fällt, den Weg dorthin über sein Grundstück zu nehmen. A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Johan aengen Eynde, T.: 25.12. 1464 Sept. 4 (x) Wilhelm Werner Degens soen verkauft dem Priester Henrick Moll, Pastor in Mensell, eine Jahrrente von drei Gulden (wie Nr. 137.). A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Herman Kerskorff 1472 Aug. 25 Der Priester Henrick Moll, Pastor in Mensell, übergibt dem Konvent eine Jahrrente von drei Gulden (wie Nr. 137.– 138.) als Mitgift seiner Tochter Geertken. A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, R. v. Sonsbeck
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden v
140.
150 –152 cxliiii– cxlv
141.
152 cxlv
142.
152 –153 cxlvi
143.
153 cxlvi
144.
153 –154 cxlvij
145.
154 cxlvij
146.
154 –155 cxlviij
147.
155 cxlviij
148.
156 cxlix
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1466 Dez. 22 Henrick Pauwe und Gerit Gunman verkaufen Grietken van Berenbroeck, Tochter Geritz van Berenbroeck, eine Jahrrente von siebeneinhalb Gulden aus einem Haus und Grundstück in Sonsbeck und aus drei Grundstücken im wasslage und im venne. Hinweise auf Belastungen der Grundstücke. Als Ablösesumme werden 125 + 7 ½ Gulden vereinbart. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Herman Kerskorff, B.: Johan Wyt, T.: 6.1. Überschrift: van iij r’ g’ van wegen Suster Grietken van Berenbroeck (Wiederholung: Nr. 302., s.a. Nr. 101. u. Nr. 318.). 1458 Jun. 5 (x) Arnt van Rijsswick und seine Kinder Gerloch, Otte und Aelheit van Rijsswick übergeben dem Konvent als elterliches Erbteil ihrer Tochter bzw. Schwester Wendell eine Jahrrente von fünf Gulden aus ihrem Haus und Hof in Rees. Neben den genannten siegelt ihr Bruder und Onkel Bruyn van Rijsswick. A.: Arnt van Rijsswick und seine Kinder, T.: 6.1. 1458 Jun. 5 (x) Arnt van Rijsswick und seine Kinder Gerloch, Otte und Aelheit gestehen dem Konvent, dem sie eine jährliche Rente von fünf Gulden aus ihrem Haus in Rees übertragen haben (s. Nr. 141.), das Pfandrecht an diesem Haus zu (vgl. Nr. 153.). A.: S. von Rees: Gerit Haipsomer, Sweder vander langen Haeue. Arnt van Rijsswick wird als Mitschöffe bezeichnet. 1472 Mai 26 Gerit Witte erklärt, dass er dem Konvent als Mitgift der Schwester Stijnken Duelen eine Jahrrente von zwei Gulden aus seinem Haus in Sonsbeck schuldet. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, T.: 25.12. (Mydwynter) 1453 Apr. 23 Johan Wynkelman verkauft Peter Jngen Laet Johans soen eine Jahrrente von zwei Maltern Roggen Xantener Maß aus einem Grundstück im Raderbroeck. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan Brunynck, T.: 11.11. 1473 Juli 1 Johan Jngen Laet dye alde übergibt dem Konvent eine Jahrrente von zwei Maltern Roggen (wie Nr. 144.) als Mitgift v von Trijnken, Tochter seines Bruders Peter (154 andere Angabe: sijns soens), die er von diesem geerbt hat. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit 1453 April 23 Johan Wynkelman verkauft Peter ingen Laet Johans soen eine Jahrrente von zwei Maltern Roggen Xantener Maß aus einem Grundstück im Raederbroeck. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, T.: 11.11. 1473 Juli 1 Johan ingen Laet dye alde übergibt dem Konvent eine Jahrrentevon zwei Maltern Roggen (wie Nr. 146.) als Mitgift v von Trijnken, Tochter seines Bruders Peter (155 andere Angabe: sijns soens), die er von diesem geerbt hat. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit 1456 Jun. 71 Derick ter Eeke verkauft Peter Johans soen Jngen Laet eine Jahrrente von drei Maltern Roggen Xantener Maß aus einem Haus und Grundstück in Sonsbeck und einem Grundstück im Sonsbecker Bruch, zu liefern nach Xanten (vgl. Nr. 296.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Henrick Pedeler, B.: Johan Wynkelman, T.: 11.11.
568
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
v
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149.
156 –157 cl
150.
157 –158 cli
151.
158 cli
152.
158 –159 Clii
153.
159 clii
154.
160 cliii
155.
161 cliiii
156.
161 – v 162 clv
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Überschrift: Van iij malder roggen wt Derick Treycks huess van testament Johans Jngen Laet des alden 1474 Apr. 19 Die Brüder Goesen Jngen Laet und Johan Jngen Laet erklären, dass ihr Vater Johan Jngen Laet dem Konvent zu Lebzeiten tot eenre ewiger memorien eine Jahrrente von drei Maltern Roggen übergeben hat, die seinem verstorbenen Sohn meister Peter Jngen Laet gehörte (wie Nr. 148.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit 1473 Nov. 21 (x) Gadert van Bemel, Richter in Xanten, übergibt dem Konvent hundert Gulden als Mitgift seiner Tochter Kathrijn. Für diese Summe verkauft er dem Konvent eine Jahrrente von acht Maltern Gerste Sonsbecker Maß aus dem vondersche[n] houe in Labbeckerbruch. Damit sind die Ansprüche Kathrijns am elterlichen Erbe abgegolten. A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, T.: 11.11. 1474 Nov. 19 Johan Raidmeker und seine Frau Lijsken verkaufen dem Pater Rutgher van Dynslaken für den Konvent eine Jahrrente von zweieinhalb Gulden aus ihrem Haus in Xanten. A.: S. v. Xanten, T.: Ostern 1474 Okt. 1 (x) Ijdken, Witwe Gerlochs van Rijswick, und ihre Kinder Bruyn, Grietken, Kathrijn, Hilleken, Ijdken und Arnt van Rijswick verzichten zugunsten des Konvents auf eine Jahrrente von fünf Gulden aus ihrem Haus in Rees. A.: S. v. Rees, T.: 22.2. 1474 Okt. 2 (x) Ijdken, Witwe Gerlochs von Rijswick, und ihre Kinder Bruyn, Grietken, Kathrijn, Hilleken, Ijdken und Arnt van Rijswick räumen dem Konvent das Pfandrecht für eine Jahrrente an ihrem Haus in Rees ein und versprechen, alle Hindernisse für den Konvent zu beseitigen (vgl. Nr. 142.). A.: S. v. Rees: Henrick van Bocholte, Jacob Wijnands gehieten van Dorsten 1454 Jan. 24 (x) Herman Pryck verkauft Arnt vander Kolck eine Jahrrente von sieben Gulden aus Erbrenten und Gütern in Sonsbeck und Sonsbeckerbruch und aus dem kyndsdeel Henrix Pricken sijns soen aus dessen mütterlichem Erbe, das er zurück gekauft hat (s.a. Nr. 163.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Henrick Pedeler, T.: 6.1. 1476 Apr. 2 Arnt vander Kollick verkauft dem Konvent eine Jahrrente von sieben Gulden (wie Nr. 154.) (s.a. Nr. 167.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit 1476 Aug. 12 (x) Mechtelt Drayers, Witwe Johans van Welle, Peter van Stralen als Vormund seiner Frau Lijsbeth und als Vormund von Mechtelts Tochter Metken, Derick Valcke als Vormund seiner Frau Griete, Henrick van Welle für sich und als Vormund seiner Schwester Aleydt und Mechtelts Tochter Metken übergeben dem Konvent eine Jahrrente von fünf Gulden aus der Breemhorst in Sonsbeck als Mitgift ihrer Tochter, Schwester und Schwägerin Ijdken van Well. In den ersten beiden Jahren wird nur die Hälfte ge-
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
v
157.
162 –163 clvi
158.
163 clvi
159.
164 clvii
160.
164 –165 clviii
161.
165 Clviii
162.
165 –166 Clix
163.
166 –167 clix–clx
164.
167 clx
165.
167 –168 clxi
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569
zahlt und dies auch weiterhin, falls Ijdken innerhalb dieses Zeitraums stirbt. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, T.: 11.11. 1422 Okt. 14 Johan Beke verkauft Johan Drayer eine Jahrrente von einem Gulden aus seinem Haus und Grundstück. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Berenbroeck, T.: 10.10. 1438 Okt. 1 Herman Raemsdonck verkauft Johan Drayer eine Jahrrente von einem Gulden aus dem ehemaligen Besitz von Otte Hughen in Sonsbeck. Dieser ist dem Herzog zinspflichtig und zur Hälfte mit einem Gulden für Ottes Witwe Beel belastet. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee, T.: 24.6. 1460 Mai 13 Johan Drayer und seine Frau Aleyt übergeben ihrer Tochter Suster Mente Drayers Jahrrenten in Höhe von zwei Gulden (wie Nr. 157.–158.). Mente soll diese Renten erhalten, solange sie lebt; danach fallen sie an Mechtelden van Well, Ehefrau Johans van Well. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Herman Kerskorff 1476 Aug. 12 Mechtelt van Welle, Witwe Johans van Welle, mit ihrem Sohn und Vormund Henrick van Welle übergibt dem Konvent unter Beteiligung ihrer Verwandten (wie Nr. 156.) Jahrrenten in Höhe von zwei Gulden (wie Nr. 157.–159.) als Mitgift ihrer Tochter Ijdken. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit 1476 Okt. 22 (x) Gaedert van Bemel, Richter in Xanten, und seine Frau Johanna übergeben dem Konvent als Mitgift ihrer Tochter Jutten van Bemel eine Jahrrente von acht Maltern Gerste Xantener Maß aus ihrem Haus und Grundstück in Xanten. A.: S. v. Xanten, T.: 11.11. 1476 Sept. 17 (x) Willem die Roede erklärt, dem Pater Rutgher van Dynslaken für den Konvent jährlich einen halben alten Schild aus einem Haus in Griethausen zu schulden, der vorher Roeleff Bloem gehörte (s.a. Nr. 122. und 123.). A.: S. v. Griethausen: Willem vander Dunss, Derick Zack, T.: 24.6. v 165 Notiz zur Ablöse. 1454 Jan. 24 (x) Herman Pryck verkauft Johan van Loerrewert eine Jahrrente von dreieinhalb Gulden aus Jahrrenten und Besitz in Sonsbeck und Sonsbeckerbruch und aus dem kynts deel seines Sohnes Henrix Prycken aus dessen mütterlichem Erbe, das er zurück gekauft hat (s.a. Nr. 154.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Henrick Pedeler, T.: 6.1. 1454 Jun. 5 (x) Johan van Loerewert verkauft Aernt vander Collick eine Jahrrente von dreieinhalb Gulden (wie Nr. 163.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Henrick Pedeler 1477 Jul. 25 (x) Aernt vander Collick übergibt dem hern ende broeder Johan Lodewich für das Klarissenkloster St. Clara in Neuss eine Jahrrente von dreieinhalb Gulden (wie Nr. 163.–164.) zugunsten seiner Tochter Alyt vander Collick. A.: S. v. Uedem
570 166. 167.
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien r–v
168 clxi v r 168 –169 clxii
r
r
168.
169 –170 clxii– clxiii
169.
170 clxiii
170.
170 –171 clxiiii
171.
171 –172 clxiiii– clxv
172.
172 –173 clxv– Clxvi
173.
173
174.
173 – v 174 clxviii
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v
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1477 Jul. 25 (x) wie Nr. 165., vor den S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch als Zeugen. 1477 Jul. 27 (x) Johan Lodewighs, verwairre des Klarissenklosters St. Clara in Neuss, verkauft dem Pater Rutgher van Dynslaken für den Konvent eine Jahrrente von dreieinhalb Gulden (wie Nr. 163.–166.) (s.a. Nr. 155.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch 1461 Sept. 22 Henrick Coster Johannes soen verkauft Johan Twynam eine Jahrrente von 16 kölnischen Weißpfennigen aus einem Haus und Besitz im Sonsbecker hornynck. Als Ablösesumme werden 12 Gulden und 16 kölnische Weißpfennige vereinbart. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Herman Kerskorff, T.: 24.6. 1477 März 11 Johan Twynam verkauft dem Pater Rutgher van Dynslaken für den Konvent eine Jahrrente von 16 kölnischen Weißpfennigen (wie Nr. 168.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit 1454 Jan. 5 (x) Kathrijn Krollen und ihr Sohn und Vormund Jacob Krollen sowie seine Brüder meister Henrick und Johannes Krolle verkaufen Peter Jngen Laet Janssoen Jngen Laet eine Jahrrente von drei Maltern Roggen Xantener Maß aus zwei Grundstücken im Bezirk der Schöffen jnden Wolfshaigen (dye water kamp, dye kloet). A.: S. jnden Wolfhaigen onss genedigen lieuen hern hertoigen van Cleue, R.: Derick Stoter, T.: 2.2. 1476 (o. Dat.) (x) Die Brüder Johan und Goessen Jngen Laet verkaufen dem Pater Rutgher van Dynxlaken für den Konvent eine Jahrrente von drei Maltern Roggen (wie Nr. 170.), die sie von ihrem Vater Johan jngen Laet geerbt haben. A.: S jnden Wolfhaige (wie Nr. 170.). 1478 Aug. 22 (x) Lambert von Orssoy und seine Kinder Lambert van Orssoy, Meister Johan, Meister Ijwaen, Steuen, Elbert, Herman, Hilken und Jutken verkaufen dem Pater Rutger van Dynxlaken für den Konvent den Hof jngen hornynck neben der Kirche des Konvents, der ihnen als Erbteil von Lamberts verstorbener Frau Griete nach dem Tod des Herman Pricken zugefallen ist. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit Zur Lage vgl. nach RATHERT, Hausarbeit, S. 19 OEDIGER, Quellen, 216/27 bzw. S. 96 des Erläuterungsteils. 1479 März 5 Herzog Johan von Kleve erlaubt dem Konvent gegen Zahlung von 200 Gulden, auf dem Konventsgelände eine Roßmühle zu errichten, um ab 15.8. des folgenden Jahres Getreide für den Bedarf des Konvents zu mahlen. Nach WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 16 v r auch in Düsseldorf, HstA, Hs A III 24, fol. 137 –138 . 1483 Okt. 27 Herzog Johan von Kleve befreit Konventsbesitz vor Sonsbeck, der zu seinem Leibgewinn gehört gehoerende jn onsen laitenhoff to Birten (dye werdsche hoeue, vgl. Nr. 126.), gegen Zahlung von 125 Gulden von Leibgewinnsabgaben und von allen Verpflichtungen. Dasselbe gilt für vier kleine Morgen von einem weiteren Grundstück (dye Berchsche hoeue) neben dem Konventsbesitz,
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
v
175.
174 –175 clxix
176.
175 clxix
177.
175
178.
176 clxx
179.
176 clxx
für dessen Befreiung von einer jährlichen Belastung von fünf Maltern Roggen der Konvent 75 Gulden zahlt, und der in den Konventsbesitz übergeht. Nach RATHERT, Hausarbeit, S. 18 auch Düsseldorf, HstA, Hs v v A III 25, 162 –163 . 1483 Dez. 5 Henrick Witte Johans soen erklärt, dem Konvent eine Jahrrente von neun Weißpfennigen aus einem Gemüsegarten in Schaidwichs haeuen in Sonsbeck zu schulden. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, B.: Johan Buesen, T.: 11.11. 1483 Nov. 26 Gherit Abelen Johans soen verkauft dem Konvent eine Jahrrente von neun Scheffeln Roggen Sonsbecker Maß aus einem Grundstück in deir lichte in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle, B.: Johan Buesen, T.: 11.11. 1443 Apr. 29 Johan Zwaen verkauft Maes Heynen soen eine Jahrrente von einem Arnheimschen Gulden aus seinem Haus in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan angen Eynde, T.: 6.1. 1483 Nov. 26 Johan Zonnykens Henricks soen, Johan Heydkens als Vormund seiner Frau Hillen und Johans Bruder Thys Zonnykens erklären, dass ihr Bruder, der Priester Henrick Zonnyken, dem Konvent aus ihrem elterlichen Erbe eine Jahrrente von einem Arnheimschen Gulden testamentarisch zugedacht hat (wie Nr. 177.), und übergeben diese dem Konvent. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle 1475 Aug. 10 Johan Vuege erklärt, dem Schuhmacher Gherit Vorstken eine Jahrrente von einen Malter Roggen Sonsbecker Maß aus einem Grundstück im Sonsbecker Venn zu schulden. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, B.: Johan die Roide, T.: 11.11.
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571
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Hand V (177 –180 ): v
180.
176 – v 177 clxxi
181.
177 –178 Clxxii
182.
178 Clxxii
183.
178 –179 Clxxiij
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1483 Okt 23 Der Schuhmacher Gherit Vorstken verkauft dem Konvent eine Jahrrente von einem Malter Roggen (wie Nr. 179., röm. Ziffer nachgetragen). A.: S. v. Sonsbeck, B.: Johan Buesen, Z.: Thijes Bennen, Henrick Kremer 1475 Aug. 10 Henrick Scoemeker erklärt, dem Schuhmacher Gerijt Vorstken eine Jahrrente von einen Malter Roggen Sonsbecker Maß aus einem Grundstück im Sonsbecker Venn zu schulden (röm. Ziffer nachgetragen). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, B.: Johan die Roide, Z.: Zweder Daems, Johan Twynam, Henrick to Vonderen, T.: 11.11. 1483 Okt. 23 Der Schuhmacher Gerit Vorstken verkauft dem Konvent eine Jahrrente von einem Malter Roggen (wie Nr. 181.) A.: S. v. Sonsbeck, B.: Johan Buesen, Z.: Thijes Bennen, Henrick Kremer 1484 Febr. 24 Henrick van Weel und seine Frau Kathrijn, Peter van Stralen und seine Frau Lijsbeth, Derick Valck und seine Frau Griet und Metken van Weel ermächtigen die Witwe Mechtelt van
572
184.
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
r
179 –180
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Hand VI (180 –182 r–v
185.
180 clxxiiij
186.
180 –181
187.
181
188.
182 clxxvj
189.
182
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v
Weel, ihre Mutter, die Breemhorst in Sonsbeck im Namen aller an den Konvent, dessen Pater Rutgerus van Dynxlaken ist, zu verkaufen. A.: S. v. Geldern: Aelart Cluet, Johan aengen Holte 1484 März 21 Mechtelt van Welle, Witwe Johans van Welle, und ihr Schwiegersohn Derick Valck als Vormund für sie und seine Frau Grietken verkaufen im Namen aller Kinder Mechtelts dem Pater Rutgher van Dynxlaken für den Konvent für 300 Gulden die Breemhorst in Sonsbeck.28 A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Aerle
r
v
, Wiederholung: Nr. 207.–211.): 1470 Nov. 13 Johan ingen Laet Johans soen verkauft Derick ten Haue eine Jahrrente von fünfeinhalb Gulden aus einem Grundstück aender nyer Bruggen in Sonsbeck, zu liefern nach Xanten. Das Grundstück ist bereits mit 15 hen schilling für Johans Kinder und mit dem herzoglichen Zins belastet. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, Z.: Wolter Voss, Hermen toe Roe… T.: 11.11. 1479 Apr. 18 Zeel ten Haue Dericks soen verkauft Goesen ingen Laet und seiner Frau Beelken eine Jahrrente von fünfeinhalb Gulden (wie Nr. 185.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Arnoldus vanden Damme, Rentmeister, R.: Johan van Hetterscheit, Z.: Johan Haenkouwe, Gerit Kemerlyngh 1480 März 2 Goesen ingen Laet verkauft dem Pater Rutgher van Dinxlaken für den Konvent eine Jahrrente von fünfeinhalb Gulden (wie Nr. 185.–186.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, Z.: Derrick Pouwel, Derick Hannen 1470 Nov. 14 Derick ten Haue erklärt, dass er Goesen inge Laet das Rückkaufsrecht mit 100 Gulden und fünf Gulden des jährlichen Zinses für eine Jahrrente von fünfeinhalb Gulden zugestanden hat, die ihm Goesens Bruder Johan ingen Laet schuldet (wie Nr. 185.– 187.). Goesen übernimmt die Rente. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Z.: Wolter Voss, Hermen toe Ronde 1479 Apr. 18 Zeel ten Haue Derx soen bestätigt, von Goesen ingen Laet Johans soen, Bürger von Xanten, 105 ½ Gulden als Ablöse für eine Jahrrente von fünfeinhalb Gulden (wie Nr. 185.–188.) erhalten zu haben. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, Z.: Johan Haenkouwe, Gerit Kemerlingh
28 Eine Breemhorst bei Winnekendonk, ca. 50 Morgen Land und Heide, ist nach RATHERT, Hausarbeit, S. 50 im General-Etat des Andreas-Konvents unter der Nr. 31 aufgeführt. Der Pächter war 1802 Stefan Brinkmann aus Winnekendonk. Die Aufnahme des Grundbesitzes im Amt Sonsbeck durch den Geometer Theodor Bucker im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts ergab für den Breemen Hof eine Fläche von 11 Morgen 553 Ruten (RATHERT, S. 21).
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden r
573
v
Hand V (183 –204 ): r
190.
183 clxxv[jj]
191.
183 –184 [clxxvj] v (183 )
192.
184
193.
185 clxxvij
194.
186
195.
186 –187
196.
187 –188
197.
188
198.
188 – v 189
199.
189 – v 190
200.
190 –191 clxxviij
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1484 Juni 30 Hermen Tacke Claes soen verkauft zusammen mit seiner Schwester Hylken dem Pater Rutger van Dinxlaken für den Konvent und Thijs bennen den gesamten Besitz ihres verstorbenen Oeme Gerit Taike. Das Erbteil von Hermen und seiner Schwester wird zu ihren Lebzeiten von Lijsken Taiken, Schwester des Thijs Benne, genutzt und fällt nach ihrem Tod an den Konvent. A.: S. v. Sonsbeck, Z.: Wilhem onder Eyck, Goessen Voss 1477 Juni 19 Gerit Toenberch Johans soen verkauft Thijes Bennen eine Jahrrente von einem Gulden aus seinem Haus in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hertscheit, Z.: Henrick Drayer, Aelbert Steenacker, T.: 24.6. 1486 Nov. 21 Thijs Benne verkauft dem Pater Rutgher van Dynxlaken für den Konvent eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 191.). Z.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle 1430 Jan. 5 Jorijs Hanssen soen verkauft Johan Draiger eine Jahrrente von einem Gulden aus einem Haus in Sonsbeck, die seine Mutter ihm übergeben hat. Als Ablösesumme werden 15 Gulden vereinbart. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Reyner Spee, T.: Ostern Überschrift: van Beelken Bennen enen r’ gulden. 1462 Mai 2 (x) Johan Drayer überträgt seiner Frau Aleydt Drayers eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 193.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hermen Kerskorff, Z.: Johan Wyt, Henrick Coster, Johan Buese 1464 Jan. 31 (x) Die Witwe Aleydt Drayers verkauft Johan Buesen eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 193.–194.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hermen Kerskoirff 1465 Mai 28 Johan Buese verkauft Henrick Coster Geritz soen eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 193.–195.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Harmen Kerskoff 1481 Dez. 26 (x) Henrick Coster Geritz soen verkauft Thijs Bennen eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 193.–196.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit 1481 Nov. 7 (x) Henrick Coster Gerits soen verkauft Thijs Bennen eine Jahrrente von einem Gulden aus seinem Haus in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, Z.: Gerit Kemerling, Jan Smyt, T.: 11.11. Überschrift: Vanden seluen 1484 Juli 6 (x) Thijs Benne verkauft dem Pater Rutgher van Dinxlaken für den Konvent eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 198.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Sweder Daems, Johan Wit Henrix soen anstelle des Bürgermeisters 1481 Mai 1 Johan Wijnkelman verkauft dem Priester Johan van Berenbroick ein Grundstück von vier holländischen Morgen inder Eylsborgh. Das Grundstück ist mit einer Jahrrente von sechs Maltern Roggen und alle gewoentlicke gulde ende tijns belastet.
574
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
r
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201.
191 –192 Clxxviij
202.
192 clxxix
203.
192
204.
193 –194 clxxx
205.
194 –195
206.
195 Clxxxj
207.
195 – v 196 v 196 – v 197 v 197 – v 198 v r 198 –199 v 199 r–v 200 clxxxij
208. 209. 210. 211. 212.
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A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Z.: Johan Kremer, Derick Pouwels Überschrift (mehrere Hände, Streichungen): Item van iiij hollenschen morgen van wegen suster Grietken van Berenbroick. 1484 Nov. 30 Johan Wyt Henrix soen, Thijes Benne und Alert Kluyte, Bürger von Geldern, übergeben als Executoren des Priesters Johan van Berenbroick dem Pater Rutgher van Dinxlaken für den Konvent ein Grundstück (wie Nr. 200.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Aerle, Z.: Jan Kremer, Gerit Kemerlingh 1486 Nov. 17 Hadewich, Witwe Aernts van den Vrythoff, überträgt dem Pater Rutgher van Dinxslaken für den Konvent eine Jahrrente von zweieinhalb Gulden aus ihrem Haus in der ketelstraten. Ihr wird ein Rückkaufsrecht mit fünfzig Gulden eingeräumt. Überschrift: Van suster Katrijn van den Vrijthoff off Scolmeysters. A.: S. v. Kalkar, T.: 11.11. Nachtrag der Texthand: Ick Heesken vanden Vrijthoff weduwe bekeen myt desen myn selfs hant schrijft dat ic den Conuent van Sons– beck sculdich bun xxv golden gulden na mijnre doet te geuen in deen dat si dat beleef dair. 1467 Jan. 6 Johan Buese verkauft Johannes van Berenbroick, Sohn Geritz van Berenbroick, eine Jahrrente von sechs Gulden aus seinem Haus in Sonsbeck und einem Grundstück im Sonsbecker venne (Schadewyghs kampe). Das Grundstück ist bereits belastet. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Harmen Kerskorff, B.: Thijs Benne, Z.: Derick Duelen, Yngel Haick, T.: 6.1. 1484 Nov. 30 Johan Wyt Henrix soen, Thijes Benne und Aelert Kluyte, Bürger von Geldern, übergeben dem Pater Rutgher van Dynxslaken für den Konvent als Executoren des Priesters Johan van Berenbroick eine Jahrrente von sechs Gulden (wie Nr. 204.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle, Z.: Goesen Vos…, Herick toe Vondern 1486 Juli 14 Henrick van Duesborch und seine Frau Jeneken verkaufen Mechtelt Boegels, Witwe des Derick Boegels, eine Jahrrente von zwei Gulden aus einem Haus und Grundstück. Beides ist mit vier Schillingen tijnsgelts belastet. A.: S. v. Wesel: Johan Snacker, Johan Bogell, T.: 24.6. Überschrift: Van ij Rijnsche gulden te Wesel van suster Geesken van den Ackers wegen wit enen huis van Wesel Wiederholung von Nr. 185. (durchgestrichen). Wiederholung von Nr. 186. (durchgestrichen). Wiederholung von Nr. 187. (durchgestrichen). Wiederholung von Nr. 188. (durchgestrichen). Wiederholung von Nr. 189. (durchgestrichen). 1483 Okt. 15 Der Bürgermeister von Uedem als oeuerst kerckmeyster und die Provisoren der Kirche von Uedem übergeben dem Pater Rutgher van Dynslaken für den Konvent ihre Anteile (hant recht Jnd toeseggen) am Hof Ten kaet in Uedem.
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
A.: S. v. Uedem und Uedemerfeld, laten: Derick Vust Derickz soen, Johan Gaertz die alde r–v 200 Hinweis: Jnd dit heben die geswaern consentiert beliefft ind auergegeuen van wegen der kerken vurs Jnd der vycaryen die Herman van Vuerd Jnd Mechtelt sijn huysfrouwe heben gesticht den voirg hern Ruthger Jnd allen sijnen naeuolgern den vurs hoff alsoe alsoe (!) aentenemen op alle pene Jnd vurwerden Jnd in alre maeten Jnd maenieren als nae inhalt eens Schepen brieffz die dair op gemaeckt Jnd besegelt is den die kerckmeisters dair van heben tot behoeff Sunte Antonys Altaer. 1463 Juli 17 Derick Hoeuen verkauft Trijn Kremers, Witwe Johan Kremers, ein Haus in Sonsbeck neben dem Grundstück des Konvents. Johan Beke, der wiederum die Hälfte von Trijn kauft, räumt ihr das Pfandrecht an seinem Haus ein. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hermen Kerskoff, Z.: Harmen toe Ronder’, Wolter Voss, Johan Twynan 1481 Jan. 9 Katherijn Kremers, Witwe Johan Kremers und ihr Schwiegersohn Johan aen gen Recke verkaufen dem Priester Johan van Berenbroick ein Haus (wie Nr. 213.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, Z.: Johan Wijt, Zweder Daems 1481 Mai 15 Griet Becken, Witwe Johan Koiks, verkauft dem Priester Johan van Berenbroick ein Haus neben dem Konventsgrundstück, das ihrem Vater gehörte. Ihre Geschwister Jutte und Griete verzichten auf ihre Ansprüche daran. A.: S. v. Sonsbeck Überschrift: Noch enen principale brieff van den seluen 1486 Juli 4 Hermen vaen Aepeltaern, Rentmeister des Landes Kleve, überträgt dem Konvent 50 Gulden als Mitgift der Tochter Gaederts van Bemel, die nach seinem Tod aus einem Grundstück in der voirde gezahlt werden sollen. A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Johan van Aerle, S.: Zweder van Hoen, Johan Peters Überschrift: Van Suster Aelken van Bemel
v
213.
200 – v 201 clxxxiij
214.
201 – v 202
215.
202 – v 203
216.
203 – v 204 Clxxxiiij
575
v
v
v
r
r
Hand VI (205 –215 ): r–v
217.
205 clxxxv
218.
205 –206
v
r
1396 Nov. 24 Swenolt, Tochter Gherijt Geynkens, verkauft Peter Wijtten ein Grundstück Jnder lucht im Einvernehmen mit dem Rentmeister Wesel und Gerardus vander Steghen, Rentmeister des Herzogs von Kleve. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Gestelen Überschrift: Van Trijnken Thijs land inder licht 1438 Apr. 15 Peter Wytte verkauft Johan Thijes soen van Wysbeke die Hälfte von einem Grundstück von vierzehneinhalb holl. Morgen Jnder lichte, dessen andere Hälfte Johan Wytte besitzt (wie Nr. 217.). A.: Gerit Thonijs, Herman van Schaidwick und Johan Boenhoff, lathen ende voirgenoten Jnder lichte sowie Gaidert Kremer ver-
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B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
r–v
219.
206
220.
206 –207 Clxxxvi
221.
207
222.
208
223.
208 –209
224.
209 clxxxvij
225.
209 – v 210 clxxxviij
v
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r–v
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v
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r
waere Jnder tijt Elberts van Alphem ende Dericks van Wisschel; es siegeln die S. v. Sonsbeckerbruch 1478 März 29 Der Priester Mathies van Wijsbeke und sein Bruder Koenraet Thijs einigen sich über ihr elterliches Erbe. Koenraet bekommt ein Grundstück, dessen andere Hälfte Johan Witte Henrix soen besitzt (wie Nr. 218., vgl. Nr. 259.). A.: Henrick Hanssen und Gerit Witten lathen ende voirgenoeten inder lichte sowie Henrick Schrieuer verwaerre inder tijt Elberts v van Alphem ende Dericks van Wijsschell, 206 unter dem Text neben der Überschrift zu Nr. 220 wohl als Zeugen: Gt’ Keilingh, Jan Henssen; es siegeln die S. v. Sonsbeckerbruch 1445 März 10 Johan Tonenborgh die alde und sein Sohn Johan Tonenborgh verkaufen Maes Heynen soen eine Jahrrente von einem halben Gulden aus zwei Grundstücken an der Xantener Straße. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan aengen Eynde, Z.: Henrick Haick, Wilhelm Wolff, T.: 11.11. Überschrift: Van Trijnken Thijs van enen haluen Rijnssgulden 1467 Aug. 25 Hermen Maes verkauft Jacob Kymts eine Jahrrente von einem halben Gulden (wie Nr. 220.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheidt, Z.: Wolter Vossen, Derick Pouwels 1470 Jul. 31 Jacob Kymts verkauft seiner Tochter Hijlle Kymtz eine Jahrrente von einem halben Gulden (wie Nr. 220.–221.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, Z.: Wolter Vossen, Herman toe Ronder[ade] 1485 Juni 10 Johann oppen Zande, Ehemann und Vormund der Hijlle Kymts, übergibt dem Pater Rutgher van Dinxlaken für den Konvent eine Jahrrente von einem halben Gulden (wie Nr. 220.– 222.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Aerle, Z.: Jan Kremer, Jan ingen Raeyde 1484 Febr. 24 Aernt Wynkelman verkauft Koenraet Thijes Johans soen eine Jahrrente von einem Malter Roggen Sonsbecker Maß aus einem Grundstück in Hornynckmans broick (Johan Boenhoffs kampe). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Aerle, Z.: Jan ingen Raey, Henrick Wynkelmann, T.: 25.12. Überschrift: Van Trijnken Thijs van enen malder roggen r Bl. 209 Notiz einer Nachtragshand (1. H. 16. Jh.) zur Ablöse: Item dit malder roggen is afgeloest int iaer van xi inder duystermaent in ons paeterz her Ian Alers yerste iaer. 1470 Juni 22 Johan van Berenbroick Stheuens soen behandigt toe lijeffgewijns rechten Johan toe Ronde (!) und dessen Frau Griete mit einem Grundstück von viereinhalb malder saet (dat holtsche lant), das zwischen Grundstücken des Konvents opden hornynck liegt, für sechs Scheffel Roggen und sechs Scheffel Hafer Sonsbecker Maß, ein halbes Pfund Wachs und eine fette Gans oder vier kölnischen Weißpfennigen für die Gans jährlich. T.: 11.11. Überschrift: Van Grieken Hertonghs lande vander hantwynnynge
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden v
226.
210 –211
227.
211
228.
212
229.
212 – v 213 clxxxix
230.
213 –214
231.
214 –215 [c]xc
r
1481 Sept. 30 Meyner van Laeuenich genant Moershauen behandigt Griet Hertongs, Witwe Johans toe Ronderaede (!), und ihren Bruder Johan Hertongh an einem Grundstück (wie Nr. 225., Pacht und Termin wie dort). 1484 Juli 15 Meyner van Laeuenich genant Moershaeuen behandigt Herman Hertongh Johans soen für Johan, Jacob und Derick, Kinder seiner Schwester Griete und seinen Bruder Johan Hertong mit einem Grundstück (wie Nr. 225.–226., Pacht und Termin wie dort). 1485 Mai 6 Meyner van Laeuenich genampt Moershaeuen behandigt Grietken Hertongs, Tochter Henricks und Konventualin im Andreaskonvent, für den Konvent und ihre Mutter Aleydt Hertongs an einem Grundstück (wie Nr. 225.–227.). Zu Lebzeiten nutzt Aleydt das Grundstück und zahlt die Pacht (wie Nr. 225.–227.), danach fällt beides an den Konvent. 1418 Mai 13 Goisen Rogman verkauft Meyster Johan Lynkenbeke ein Haus und Grundstück. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Berenbroeck Überschrift: Van hoefkens huys ende Loeff van Yssem 1419 März 12 Meyster Johan van Lynkenbeke verkauft Gezen Dericks dochter inger Barendonge ein Haus und Grundstück (wie Nr. 228.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Berenbrueck 1477 Febr. 3 Lijsken Hoeuen, Witwe des Derick Hoeuen, verkauft Loeff van Ijssem eine Jahrrente von einem Gulden aus ihrem Haus in Sonsbeck (wie Nr. 229.–230.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, T.: Ostern Überschrift: Van enen rijnsgulden wtten seluen huyse
r–v
r–v
v
v
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577
v
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Hand V (215 –241 , ab 226 veränderter Duktus): r–v
232.
215
233.
215 – v 216
234.
216 – v 217
235.
217 – v 218
v
v
v
1477 Febr. 3 Loeff van Ijssem verkauft Lijsken Hoeuen, Witwe des Derick Hoeuen, ein Haus in Sonsbeck (wie Nr. 229.–231.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Hetterscheit, Z.: Johan Wytten,, Henrick Kremer 1488 Mai 4 Henrick Hoeuen und sein Bruder Thijs Hoeuen, Kinder des Derick Hoeuen und seiner Frau Lyesken, verkaufen dem Priester Wilhem van Yssem und seinem Schwager Hermen Hertochs, Ehemann seiner Schwester Hijlken, ihre Anteile an einem Haus in Sonsbeck als ihrem elterlichen Erbe (wie Nr. 229.–232.), hier Lageangabe: … gelegen tusschen erffnis der Susteren denn des Conuents bijnen Zonsbeke ende erffnis Griet Bruens … A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle, Z.: Thijs Bennen, Gerit Coster 1488 Mai 6 Harmen Hertongh (!) verkauft dem Pater Johan van Kampen für den Konvent im Einvernehmen mit seinem Schwager, dem Priester Wilhem van yssem, ein Haus und Grundstück in Sonsbeck (wie Nr. 229.–233.). A.: S. v. Sonbeck, R.: Johan van Aerle 1487 Okt. 1 Der Priester Wilhem van Yssem und sein Schwager Harmen Hertongs verkaufen dem Pater Rutgher van Dinxlaken für
578
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
v
r
r
r
236.
218 –220 xcj
237.
220 –221
238.
221 cxcij
239.
221 – v 222 cxciij
240.
223 –224 cxciijj
241.
224 –224 [cx]civ
r–v
v
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v
den Konvent ein Haus und Grundstück in Sonsbeck (tusschen erffnis Johan Sanders, Aelbert Buesen ende erffnis Derick Hoeuen – vgl. Nr. 229.–233., überschrieben: van den seluen) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle, B.: Derick Hannen, Z.: Thijs Bennen, Gerit Kemerlijngh 1469 Okt. 18 Nennicken Strijcken, Witwe des Rijckert Strijcken, Wilhem Schaerds als Vormund für sie und seine Frau Beelken, Johan Strijck und Arnt Strijck übergeben dem Xantener Schwesternhaus St. Agnes zwei Grundstücke von neun kleinen Morgen in Sonsbeck bzw. Sonsbeckerbruch, gelegen tegen der Steen moelen op den leuenveldt neben einem Konventsgrundstück, und eine Jahrrente von einem halben alten Schild aus dem Haus des Henrick ter Eeke die coster in Sonsbeck als Mitgift ihrer Töchter und Schwestern Aleyden und Grietken. A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, B.: Derick Aebelen, Z.: Wolter Voss, Henrick Coster, Hermen toe Ronderen, T.: 11.11. 1487 Mai 8 Peter Micheels, Pater des Xantener Schwesternhauses St. Agnes, verkauft dem Pater Rutger van Dinxlaken für den Konvent im Auftrag des Agnes-Konvents zwei Grundstücke (wie Nr. 236.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Aerle, Arnoldus van den Damme, Rentmeister des Herzogs von Kleve, B.: Derick Hannen, Z.: Thijs Benne, Gerit Kemerlingh 1480 Nov. 17 Mechtelt Vuyldicks überträgt dem Konvent eine Jahrrente von fünf Gulden aus ihrem Haus in Kalkar. A.: Oit Meesmeker, Johan Paiphoff, S. v. Kalkar, T.: 11.11. 1488 Juni 10 Der Pater Johan van Kampen behandigt im Namen des Konvents im Beisein des Priesters Johan Dijckman, Vikar in Uedem, Gerit Praest Derix soen, dessen Bruder Harmen Praest und Henrick Kynts Peters soen an einem guedken in Sonsbeckerbruch (Fijns camp, vgl. Nr. 26.) für sechs Malter Roggen Sonsbecker Maß jährlich, zu liefern nach Sonsbeck oder Kalkar. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, Z.: Johan Buese, Derick Hannen, T.: 11.11. 1490 Juni 1 Auf Wunsch des Paters Johan van Kampen für den Konvent erklärt Derick Praest, er habe Gerit aen gen Reeke sagen hören, dass Gerit Wijnkelman einen Weg zu Thonis Kampe besaß, den auch der spätere Besitzer Johan van Berenbroick benutzte. Den Weg bezeugen außerdem Johan Henss, Ruele van Wetten (Schäfer des Gerit Wijnkelman), Derick Wynkelman, Bruder des Johan Wijnkelman, und Luydtken Holtstegen, Knecht des Johan Wynkelman. A.: S. v. Sonbeckerbruch, R.: Johan van Aerle, Z.: Jan Buesen, Derick Hannen. 1490 Juni 17 Schiedsspruch im Streit zwischen dem Konvent und Willem und Johan vanden Berghe um einen Weg über das Grundstück beider zu einem Grundstück des Konvents (Tonijs camp in Sonsbeckerbruch inger Elsborch), das vormals dem Priester Johan van Berenbroick gehörte (vgl. Nr. 200.–201.). A.: Willem vander Horst Ridder ende Eerf marschalck des lants van
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
579
Cleve, Derick van Rijsswick, Rentmeister in Kalkar, Aernt van den Dam, Rentmeister in Uedem, meyster Henrick Ijsbolt, Johan Ijsbolt Bl. 225
r–v
leer. r
v
v
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r
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v
r
242.
226 –227 cxcv
243.
227 –229 cxcvj
244.
229 –230 cxcvij
245.
230 –231 cxcviij
246.
231
247.
231 –232
248.
232 –233
r–v
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r
v
r
1450 Aug. 23 Bürgermeister, Schöffen, Rat und Provisoren der Kirche von Sonsbeck verkaufen om noetsaeken van scholts wegen die onser kircken toe Zonsbeke nu ter tijt aen leegt an Johann in gen Laet zugunsten seiner Tochter Ijdken ingen Laet, Schwester im Andreas-Konvent, zu ihren Lebzeiten eine Jahrrente von sechs Gulden und neun kölnischen Weißpfennigen aus dem Besitz der Sonsbecker Kirche. Wird Ijdken in einen anderen Konvent gesandt, nimmt sie die Rente mit. A.: B., S., Rat und Provisoren der Kirche von Sonsbeck, T.: 10.10. Überschrift (Nachtrag): Vanden vij golden rijnsschen gulden ende negen coleschen witpijnningen van Ijtken ingen Laet. Andere Nachtragshd. Unten am Rand (16. Jh.): Item al verstorven is dese brief. 1464 Jan. 5 (x) Bürgermeister, Schöffen, Rat und Provisoren der Kirche von Sonsbeck verkaufen omb noetzaiken willen van scholts wegen die onser kircken toe Zonsbeke nu ter tijt aen liggende is an Grietken van Berenbroick, Tochter des Priesters Geritz van Berenbroick, zu ihren Lebzeiten eine Jahrrente von drei Gulden. Die Rente kann mit 33 Gulden abgelöst werden. (Bestandteil von Grietkens Mitgift, s. Nr. 101.). A.: B., S., Rat und Provisoren der Kirche von Sonsbeck, T.: 6.1. 1470 März 15 Bürgermeister, Schöffen, Rat und kirckmeysteren der Stadt Sonsbeck verkaufen omb noitzaiken van scholts wegen an Suster Meynte Drayers zu ihren Lebzeiten eine Jahrrente von drei Gulden aus dem Besitz der Sonsbecker Kirche, zu liefern nach Sonsbeck oder an ihren Wohnort im Umkreis von zwei Meilen. A.: B., S., Rat und Provisoren der Kirche von Sonsbeck, T.: 22.2. Überschrift: Van s Meynten drie auerlentz Rijnsgulden 1452 Mai 31 Goesen ter Steeckbeke Henrics soen verkauft seiner Mutter Belen ter Steecbeke eine Jahrrente von einem Gulden aus seinem Haus und Grundstück. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hinrick Pedeler, Z.: Henrick Heydkens, Derick Duelen, T.: 24.6. 1459 Okt. 18 Beel ter Steckbeke verkauft ihrem Sohn Johan ter Steckbeke eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 245.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hermen Kersskorff, Z.: Hermen te Ronderade, Johan Thijs 1462 Aug. 13 Johan ter Steckbeke Henrics soen verkauft Hijllcken van Yssem, Loefs dochter und Ehefrau seines Bruders Goesen ter Steckbeke, eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 245.–246.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hermen Kerskoff, Z.: Johan Wijt, Henrick Coster 1463 März 3 Hijlliken, Loefs dochter van Yssem verkauft Johan Thijs soen van Wiesbeeke eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 245.–247.).
580
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
r–v
249.
233
250.
233 – v 234
251.
234 –235
252.
235 –236
253.
236 –240 cxcix
254.
240 –241 ciiij
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A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hermen Kerskoff, Z.: Henrick Coster, Jan Twijnan, Jacob Duelen 1482 Apr. 23 Johan Smyt Geerloigs soen verkauft Johan Henssen Johans soen für seinen Schwager, den Priester Mathijs van Wies beeck, eine Jahrrente von einem Gulden, die er durch Erbteilung zusammen mit seiner Frau erhalten hat (wie Nr. 245.–248.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Gerit Hertongh, Z.: Johan die Roide, Goesen Voss 1494 Apr. 14 Johan toe Wiesbeke als Vormund seiner Frau Geesken und Johan Smyt als Vormund seiner Frau Hijllijkens übergeben dem Konvent eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 245.–249.), die der verstorbene Thijes van Wiesbeke für den Konvent für ein Jahrgedächtnis bestimmt hat (vgl. Nr. 251.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle, Z.: Henrick in gen Wijnckel, Zeelijs aen gen Reeck 1461 Nov. 30 Aelbert toe Ronderade erklärt, dass er Johan Thijs eine Jahrrente von eineinhalb Maltern Roggen Sonsbecker Maß aus einem Grundstück in Sonsbeck schuldet. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Hermen Kerskorf, B.: Hermen toe Ronderade, Z.: Johan Wijt, T.: 11.11. 1494 Apr. 14 Johan toe Wiesbeke als Vormund seiner Frau Geesken und Johan Smyt als Vormund seiner Frau Hijllijken übergeben dem Konvent eine Jahrrente von eineinhalb Maltern Roggen (wie Nr. 251.), die der verstorbene Mathijes van Wiesbeke für den Konvent für ein Jahrgedächtnis bestimmt hat. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle, Z.: Henrick ingen Wijnkel, Zelijs aengen Reeck 1480 Juni 5 Bürgermeister, Schöffen, Rat und Bürger der Stadt Sonsbeck verkaufen omb noetzaeken wille van schulde weghen dem Priester Johan Dijckman eine Jahrrente von siebeneinhalb Gulden aus dem Besitz der Stadt, zu liefern nach Uedem oder Kalkar. Als Ablöse werden 150 Gulden vereinbart. A.: B., S., Rat und Bürger v. Sonsbeck, T.: 11.11. 1495 Juli 20 Der Priester Johan Dijckman übergibt dem Konvent eine Jahrrente von siebeneinhalb Gulden (wie Nr. 253.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle, Z.: Gerrijt Kemerlinck, Goesen Vos r
Hand VII (241 –255 ): v
255.
241 – v 242 cxcv
256.
242 –243 cxcvi
v
r
1497 Nov. 18 Derick vander Hallen, Mönch im Zisterzienserkoster Kamp und Bevollmächtigter dieses Klosters, verkauft dem Pater Johan van Campen für den Konvent eine Jahrrente von zweieinhalb Gulden aus einem Haus und Grundstück in Xanten. A.: S. v. Xanten, T.: Ostern Überschrift: Suster Beel Heydkens brieff van iij golden Rijnsgulden. 1450 Juni 7 Johan van Eyle verkauft Johan Thijes soen van Wisbeke eine Jahrrente von eineinhalb Gulden aus zwei Grundstücken in Sonsbeckerbruch
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
r
243 –244
r
r
258.
244 cxcvij
259.
244 –245
260.
245 –246 cxcviij
261.
246 cxcix
262.
246 cxcix
263.
247 cc
264.
247 –249 ccj
v
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r–v
r–v
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581
A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Henrick Pedeler, Z.: Johan ingen Laet, Wilhem Henss, T.: 11.11. Überschrift: Van Beelken Hijnsen drije golden gulden 1450 Juni 7 Johan van Eyle verkauft Johan Wynkelman eine Jahrrente von eineinhalb Gulden aus zwei Grundstücken in Sonsbeckerbruch (wie Nr. 256.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Henric Pedeler, Z.: Johan ingen Laet, Wilhem Henss, T.: 11.11. 1456 Nov. 27 Johan Wijnkelman verkauft Johan Thijs soen van Wisbeke eine Jahrrente von eineinhalb Gulden (wie Nr. 257.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R: Henrick Pedeler, Z.: Henrick Haeck, Herman toe Ronderade 1478 März 29 Der Priester Mathijs van Wijesbeeke und sein Bruder Koenraet Thijs einigen sich über ihr elterliches Erbe. Mathijs bekommt eine Jahrrente von eineinhalb Gulden (wie Nr. 258. S.a. Nr. 219.). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Hetterscheit, Z.: Gerit Kemerlingh, Johan Henss 1486 Febr. 27 Der Priester Mathijs van Wijesbek übergibt dem Konvent eine Jahrrente von drei Gulden (eineinhalb Gulden wie Nr. 259., die übrigen durch Tausch mit seinem Bruder Conraet Thijs) als Mitgift seiner Nichte Beelken, Tochter seiner Schwester Geesken. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Aerle, Z.: Gerit Kemerlingh, Johan ingen Rayde Überschrift: Vanden seluen S. Beelken Henssen brieff van iij gulden 1500 Nov. 17 Lambert Toessleger und seine Frau Grijete erklären, dem Konvent nach ihrem Tod 75 Gulden zu schulden, falls ihre Tochter, die im Andreaskonvent Cloester Joncfer ist, vor ihnen beiden stirbt. Überlebt sie ihre Eltern, bekommt der Konvent das, dat hem god ende die heilige kercke aueruet van hem beyden. A.: S. v. Deventer: Lubbert van Rensen, Ffrederick Wynkens Überschrift: Suster Henrick van Deuenters brijeff. 1500 Aug. 18 Johan Abelen verkauft dem Pater Johan van Campen für den Konvent eine Jahrrente von einem halben Gulden aus seinem Haus in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle, T.: 11.11. 1493 Apr. 16 Herzog Johann von Kleve überträgt dem Konvent eine Jahrrente von 15 Gulden aus der Gruyte von Uedem zu Lebzeiten von Marie, Tochter des Waldgrafen Johan van Schelberchgen, die auf seinen Wunsch in den Konvent aufgenommen worden ist. T.: 22.2. Überschrift: Van suster Marike Scheelberchs brijeff 1502 Dez. 21 Iohan van Wiesbeke die ionge anders genamt Hynsen Iohans soen verkauft dem Pater Iohan van Campen für den Konvent eine Jahrrente von drei Gulden aus seinen broyckhoeuen in Sonsbeckerbruch und seinem gesamten Besitz. Das Grundstück ist bereits mit zwei Maltern Roggen und einem Gulden jährlich für das
582
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
r
r
265.
249 –250 ccij
266.
250 cciij
267.
250 – v 251 cciiij
268.
251 – v 252 Ccv
269.
252 –255 Ccvj
270.
255
r–v
v
v
v
r
r
Kloster Fürstenberg belastet. Als Ablösesumme werden 50 Gulden vereinbart. A.: S. v. Sonsbeck, Wilhem van Tille, Rentmeister in Uedem, R.: Johan van Aerle T.: 21.12. 1499 Aug. 6 Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Sonsbeck einigen sich mit dem Pater Johan van Kampen für den Konvent hinsichtlich der Befreiung des Konvents von städtischen Lasten. Die Befreiung wird bestätigt (ausgenommen die gemeynde herdscap, d.i. Hütung einer Herde) und gilt auch für die Grundstücke (Erue), die ehemals Johan Wolters, jetzt Gerit Praest und ehemals Arnt vander Hart, jetzt Eylbert van Oy gehören, falls sie der Konvent kaufen sollte. Der Konvent pflegt zwei Gossen (gaten); seine Mitglieder genießen die Rechte der Bürger von Sonsbeck. Für die Befreiung zahlt der Konvent 100 Gulden; die Stadt behält sich den Rückkauf vor. A.: B., S. und Rat von Sonsbeck Überschrift: Van der laetster vrijheit der stat 1474 Febr. 5 Steuen van Herteuelt, Meynar Moirshauen und Lueff van Pellant behandigen toe lijffgewijns recht Claes Nyenhuys, seine Frau Hilliken und ihren Sohn Conraet an einem Grundstück in Winnekendonck (dat herteveltsche lant) (Wiederholung: Nr. 343.). Der Zins beträgt zwei Hühner ende euen middel groet (oder: enen … middel groet?). T.: 11.11. 1501 Mai 17 Claes Nijenhuys verkauft dem Pater Johan van Campen für den Konvent die Behandigung an einem Grundstück (wie Nr. 266.), auch die Anteile seiner Frau und seines Sohnes gehen an den Konvent über. A.: S. v. Winnekendonck Wiederholung: Nr. 344. (bricht ab). Zur Lage vgl. nach RATHERT, S. 19 OEDIGER , Quellen, 192 u. im Erläuterungsband S. 76, Anm. 3. 1501 Mai 17 wie Nr. 267. (zusätzlich zum Grundstück: … ende is lijfgewynne hoerende anden Sluyter van Vdem … soe dat van alts gelegen is inden gerichte van Keruendonck). Außerdem erlaubt Claes Nijenhuys dem Pater Johan van Campen für den Konvent, einen Weg vom Hof ter deel des Konvents, den jetzt Johan Opgenbronck bewohnt, über sein Grundstück bis zum Herteueltsche(n) lant zu nutzen. A.: S. v. Kervendonck 1483 Aug. 9 Bürgermeister, Rat und Schöffen von Sonsbeck verkaufen Henrick Haenkouwe Wilhems soen, seinen Söhnen Wilhem und Johan und seiner Frau Hilken eine Jahrrente von drei Gulden aus Gütern und Renten der Stadt, zu liefern nach Xanten. Als Ablösesumme werden 50 Gulden vereinbart. A.: B., S., Rat und Stadt Sonsbeck, T.: 10.8. Überschrift: Den brijff van iij gulden wulck Henrick Kremer sijnre dochter Kathrijn tot eenre mede gauen gegeuen he.. 1488 Henrick Haenkow erklärt, dass er seiner Tochter Kathrijn,
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
583
die er in den Konvent bestaedt ende ingedaen hat, und dem Konvent eine Jahrrente von drei Gulden übergeben hat. Überschrift: Vitschrifft van Henrick Haenkow. v
Bl. 255 leer. r
v
Hand VIII (256 –263 ): r–v
271.
256 ccvij
272.
256 –257
273.
257 ccviij
274.
258 ccix
275.
258 –259 ccx
276.
259 ccx
277.
259 – r 260 ccx
278.
260 ccxi
279.
260 –261 ccxij
280.
261 Ccxij
v
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r–v
r–v
v
r
r–v
v
r–v
v
r–v
r
1496 Juli 19 Derick Witte Johans soen verfolgt zwei Erbpfänder an einem Haus und Grundstück in Sonsbeck neben Konventsbesitz und an einem Grundstück aenden heiligen huesken, ebenfalls neben Konventsbesitz, die Henrick Wolters Johans soen gehörten. Sie werden an Gerijt Praest verkauft. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Arlle 1503 Aug. 10 Gerit Praest verkauft dem Pater Johan van Campe für den Konvent ein Haus in Sonsbeck (wie Nr. 271.) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Arle 1489 Okt. 21 Henrick Wolter Johans soen verkauft Gerit Praest Derix soen eine Jahrrente von einem Gulden aus seinem Haus in Sonsbeck (wie Nr. 271). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Arle; Z.: Goesen Voss, Gerit Coster, T.: 21.10. 1496 Juli 19 Johan Smyt und Henrick Ben als Vormund Geritken Wolters, zelige Henrick Wolters soen verkaufen Gerit Praest die Anteile Geritkens an einem Haus in Sonsbeck (wie Nr. 271.) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Arle, Z.: Gerit Kemerlingh, Henrick te Vonderen 1450 Okt. 21 Johan Sweder Daems soen und seine Schwester Kathrijn verkaufen Claes Houtman ein Haus, das sie von ihren Eltern Sweder Daems und seiner Frau Hilken geerbt haben. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Henrick Pedeler, Z.: Hermen toe Onderade (!), Johan kylman 1455 Juni 7 Claes Houtman verkauft dem Schuhmacher Gerit Vuertken ein Haus in Sonsbeck (wie Nr. 275.) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Henrick Pedeler, Z.: Henrick Haick, Henrick Drayer 1503 Febr. 2 Hilken Schomeckers übergibt Claes Nabers und Jan Rijmstein als Provisoren der Sonsbecker Armen für das Sonsbecker armen hues die Hälfte eines Hauses in Sonsbeck (wie Nr. 275.–276.) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Aerle 1503 Aug. 10 Claes Nabers und Jan Rymstein als Provisoren der Sonsbecker Armen verkaufen dem Pater Johan van Campe für den Konvent eine Haushälfte in Sonsbeck (wie Nr. 275.–277.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Arle 1440 Juli 3 Derick inger Euersdonck verkauft Johan Thijs soen van Wisbeke eine Jahrrente von einem halben Gulden und een halff quartier rijnsgulden aus seinem Haus in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan angen Eynde, T.: 11.11. 1502 Aug. 11 Die Brüder Thijs, Johan und Coenraid Hijnsen, Zelis angen Reyck und Johan Heggen wegen ihrer Ehefrauen Kathrijnen und Mechtelt und Johan van Hetterscheidt wegen seiner
584
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien Frau Kathrijna als Erben des Mathies van Wijsbijck vicarius bynnen Sonsbeeck verkaufen dem Pater Johan van Campen für den Konvent eine Jahrrente von einem und een halff quartier rijnsgulden (wie Nr. 279.) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Arle 1503 Dez. 14 Alitken Raemdonghs, ihre Tochter Grijtken und Johan Scriuer verkaufen dem Pater Johan van Campen für den Konvent ein Grundstück von einem holl. Morgen im Sonsbecker venne. Das Grundstück ist mit fünf Pfund Öl für die Sonsbecker Kirche und dem Zins an die Stadt belastet. A.: S. v. Sonsbeck, B.: Hermen Tondray, Z.: Gerit Wynkelman, Gerit Kemerlyngh 1503 Dez. 14 Iohan Schrieuer vicarius Jnder kerken toe Sonsbeecke op Sunte Jacobs altaer verbürgt sich zusammen mit seiner Schwester Alijt Raemdonx und ihrer Tochter Griet dafür, dass Alijts Sohn Henrick gegenüber dem Konvent auf Ansprüche an einem Grundstück verzichtet (wie Nr. 281., cloetz camp), sobald er mündig geworden ist. Da Alijt und Grietken nicht schreiben können, haben sie ihn gebeten, die Erklärung auch in ihrem Namen niederzuschreiben. Zur weiteren Absicherung, schreibt er, heb ick dat teiken mijns amptz soe ick een Notarius bun hier beneden opt Spacium dijss brieffs gesat. A.: B.: Hermen opten Oer, Z.: Gerit Kemerlinck, Henrick Ben sluter, Gerit Wijnkelman 1503 März 25 Wilhem Coster verkauft dem Pater Johan van Campen für den Konvent eine Jahrrente von einem Gulden aus einem Haus und Grundstück in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Arle, Z.: Gerit Kemerlingh, Gerit Coster, T.: 25.3.
v
281.
261 – r 262 ccxiij
282.
262 – r 263 ccxiij
283.
263 ccxiiij
v
r–v
r
Bl. 264 leer. r
v
v
Nachtragshand III (wie 305 –312 , Peter Clochtmans? Vgl. 310 ): 284.
v
264 –265
r
1543 März 5 Herzog Wilhelm von Kleve erhöht die Summe von 200 Gulden, für die sein Vater Herzog Johan von Kleve hernn Steuen van Wylich eine Jahrrente von 16 Maltern Roggen Uedemer Maß schuldete (s. Nr. 287.), und die inzwischen an den Konvent übergegangen ist (… vmb geringheit der penninge vnd oeuerongh des korns …, s. Nr. 288), auf 248 Gulden. Im Zusammenhang unklar, werden 200 Gulden erwähnt, die der Bezahlung von Rittern und Knechten während der burgundischen Fehde dienten. r
Nachtragshand IV (wie 273 ): 285.
265
v
1554 Nov. 14 Weiterverkauf der hoefft somme von Nr. 284., das sind 50 Taler, darunter: Henr: Olisleger, D: ss…, J P v Essen Egher v
Nachtragshand V (wie 295 ): 286.
v
265 – v 266
1561 März 10 Jonffer Agnes van Morschauen genant ten Eicken, Bevollmächtigte ihres Mannes Franss vander Clee genant ten Eickenn, verkauft dem Pater Herman vann Creuelt für den Konvent
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
585
und Johann Crebber genant Hartich eine Jahrrente von drei Maltern Roggen, drei Maltern Hafer, zwei Paar Hühnern, einer fetten Gans und einem Pfund Wachs aus einem Grundstück dat nu der voirs Joffer Agnes toe lyffgewynne ruerende wass A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan Tack, Z.: Derick Mot, Johan Wermer Bl. 267
r–v
leer. r
v
Hand VII (268 –273 ): r
287.
268 ccxvj
288.
268 –269 ccxvj
289.
269 r 273 ccvij
290.
273
r
r–v
r
r
1501 Apr. 5 (Textverlust zu Beginn aufgrund von Blattverlust, vgl. Textzählung) Steuen soll nicht onse[] slaet tot Keruenhem verlassen müssen (ontsetten doen), bevor er nicht 200 Gulden nebst weiterem Geld bekommen hat. Falls Steuen das Geld für eine schattynge of ander gonst stuyr of opkomst braucht, kann er es einen Monat nach Bekanntgabe bekommen, womit die Rogh Renthe abgelöst wäre (vgl. Nr. 284). 1505 Jan. 28 Johan und Cristoffel van Wylack erklären, dass ihr Bruder und Neffe, der Ritter Steuen van Wijlack, den Pater des Konvents gebeten habe, seine Tocher Elijsabeth (auch: dat kynt) in den Konvent aufzunehmen, was auch geschehen ist. Dabei habe der dem Konvent eine Jahrrente von 16 Maltern Roggen vom Herzog von Kleve übergeben, die mit 200 Gulden ablösbar ist (vgl. Nr. 284. u. 287.). Alle übrigen Aufwendungen bei Klostereintritt (bedde laken deken ende ande gerectheit toe bestellen die men den sustern wanneer si yerst in die Cloesteren coemen toe geuen ind oeck van kost ind maeltijde die men oeck ghewoenlick is toe doen) trägt der Konvent. 1505 Okt. 10 Herzog Johan von Kleve erklärt, dass der Konvent 151 Gulden aufgebracht habe, die überwiegend zur Bezahlung der herzoglichen Ritter in Sonsbeck während der Geldrischen Fehde verwendet wurden. Für diese Summe verkauft er dem Konvent eine Jahrrente von insgesamt elf Maltern und einem Scheffel Roggen Sonsbecker Maß, die der Konvent ihm jährlich schuldet, bis er oder seine Erben die Summe bezahlen. Die Grundstücke, aus denen die Renten bisher flossen (oerre huynen, das Grundstück von Iohan Aengen eynde, Heessmans lant, vytten golden berch, vytte kuyle) und die jeweilige Höhe der Rente werden genannt. T.: 11.11. Nach RATHERT, Hausarbeit, S. 26, Anm. 95 auch in Düsseldorf, v r r r HstA, Hs A III 28, fol. 156 –157 , 380 –381 . Wi Oesswalt Greue vanden Berge ind here vanden Bijlant doen kondt (bricht ab) v
r
Nachtragshand IV (wie 264 –265 ): 273
r
Opten viertienden dach des Maentes Nouembris A° D vyfftinnhondert ind vyftich js die hoefftsomme in desen briue benoempt mit die xv vm Einhondert bescheide gude dalers verhoegt dieseluige vorts Cleuischen Landrentmeister Jnn behoiff vnsers gnedigen heren gen so geleuert wilche hondert bescheide dalerss vurge helde.. disses
586
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien brieffs sampt der hoefftsommen inn denseluen briue be… In der affloessen vnweigerlich weder gegeuen werden sullen oirs sulx Jnn siner f.g. Register beteikent is. Des Jn is dit vith beuelh. Voirs gemeltes vnsers g. h. alsus geteikent vnderschreuen. Henr: Olisleg: d: s. v
v
Hand VII (273 –275 ): 291.
v 273 , r
271 –272 ccviij
v
v
r
292.
272 , 270
293.
270 , r r 274 –275 ccxix
294.
275 ccxx
295.
275
r–v
r–v
v
1500 Mai 30 Johan Peel, Bürger von Kalkar, verkauft mit Zustimmung seines Sohnes Euert für 150 Gulden und 20 Malter Roggen Kalkarer Maß an Johan Tychgelers, Pastor in Winnekendonck, eine Jahrrente von zehn Maltern Winterroggen Kalkarer Maß aus einem Grundstück in Winnekendonck (Peelen lant, Smeeds guet). Als Sicherheit für den Käufer dient die zweite Hand (mit Bestimmungen zum Besitzwechsel und zur Ablösung). A.: W..ick Hase, Lambert Haese, Schöffen zu Winnekendonck, R.: Derick van Stramprade, Henrick op der Benthem, Johan ingen Raem, lathen des Eerbaren Capittels van Xanten gehoerende inden hoff toe Honepel gehieten ten Haue, T.: 11.11. v 273 unten am Rand von der Texthand: Item voir die twee hande als Euert Peel ende Lambert Sander heeft ons conuent betaelt xxvi hornsgulden ende ij vijrdel wijns den laten ende den scepen ende den schijuer. Item dit voirs sal Euert Peel mede betalen toe hoeft summen off hij et affloesende wort. 1505 Dez. 30 Johan Tichelers, Pastor in Winnekendonck, überträgt dem Pater Adam van Ree für den Konvent eine Jahrrente von zehn Maltern Winterroggen (wie Nr. 291.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Gerit Kemerling 1506 Dez. 28 Henrick ingen Laet, Bürger von Xanten, und seine Frau Konegundt übergeben dem Konvent eine Jahrrente von fünf Maltern Roggen und vier Maltern Hafer Sonsbecker Maß aus ihrem lijffgewyns guede gehieten tguede tbrunck in Winnekendonck, das dem Frauenkloster St. Marien in Köln (wohl das Franziskanerinnenkloster Maria Bethlehem in der Römergasse) gehört, als Mitgift ihrer Tochter Aleyden. Die Urkunde wird zusätzlich von Henrick selbst gesiegelt, seine Frau ist Mitnutzerin des Siegels. A.: Claes Nijenhuyss, R. des haiffs toe Hansele, Rutger Ghijsen, Johan van Katz, laitten, T.: 11.11. Überschrift: Den brijeff van suster Alijt ingen Laet van vijf malder roggen ende iiij malder hauen 1505 Nov. 27 Johan Hankou erklärt, dass er sich mit Gerit ingen Ghiet und dem Pater Adam van Ree für den Konvent geeinigt hat, und eine Jahrrente von siebeneinhalb Maltern Roggen aus Peter Reyners guet ingen hemken von beiden abgelöst worden ist. Außerdem wird eine Jahrrente von siebeneinhalb Maltern Roggen aus dem Hof zu Hulshorst erwähnt, die der verstorbene Arnt Boenhoff besaß. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Gerit Kemerlinck, Johan ter Hellen ind Gort ten Dair, laten ingen heinken Joncker Dericks van Batenborch ind Werners van Palant ? Der Priester Johan angen Ghiet überträgt dem Pater Adam van
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
587
Ree für den Konvent eine Jahrrente von zehn Gulden (bricht ab, Blattverlust). A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Gerit Kemerlingh, T.: 11.11. Überschrift: Vanden seluen den brieff onsen here Iohan aengen Giet Durch Blattverlust sind an dieser Stelle Abschriften verlorengegangen. Inhaltsverzeichnis: Item die brijeff van Meyster Derijck van Rijsswijck Praest van Cleue van xxxvi ouerlentsche golden rijnsgulden van gewychte die he gecofft heeft vanden Greue her Oeswalt van v den Berge ccxxxi (4 ) Item den anderen bijeff vanden seluen ccxxiij Item die leste brijff vanden seluen xxxvi golden gulden ccxxiiij r Item noch eens gesc vanden ylf malder roggen van Cleef ccxxv (5 ) r
v
Hand VIII (276 –281 ): r–v
296.
276 ccxxvi
297.
277 ccxxvij
1460 Juni 5 Derick ter Eeke verkauft dem Bürgermeister von Sonsbeck zugunsten der Sonsbecker Armen eine Jahrrente von drei Gulden aus einem Grundstück. Aus diesem Grundstück und aus Dericks Haus in Sonsbeck besitzt Johan ingen Laet eine jährliche Rente von drei Maltern Roggen (vgl. Nr. 148.–149.). A.: S. v. Sonsbeck und Sonsbeckerbruch, R.: Hermen Kerskorff, T.: 24.6. Überschrift: Van iij ouerlentsche rijnsgulden wt Treecks lant 1453 Juni 26 Derick ter Eeke verkauft dem Priester Herman vander Dijssem eine jährliche Rente von fünf Gulden aus zwei Grundstücken (ij stucken lants ter eeck), zu liefern nach Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan Brunynck, Z.: Herman ten Oirde, Wilhelm Henss, T.: 24.6.
r
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Bl. 277 leer. r–v
298.
278 ccxxviij
299.
278 –279
300.
279 ccxxix v 279 – r 280 r v 280 –281 ccxxx
301. 302.
v
r–v
r
1451 Nov. 12 Henrick Pauwe verkauft Pouwels Thies soen eine Jahrrente von zweieinhalb Gulden aus drei Grundstücken im Sonsbecker venne (s.a. Nr. 317.). A.: S. v. Sonsbeck, B.: Gerit Taick, Z.: Johan Thijes, Henrick Zonnekes, T.: 11.11. 1455 Nov. 27 Pouwels Thijs soen verkauft dem Konvent eine Jahrrente von dreieinhalb Gulden (wie Nr. 298.). A.: S. v. Sonsbeck, B.: Henrick Heydken, Z.: Henrick Haick, Henrick Soneken Wiederholung von Nr. 133. A.: wie oben, Z.: Johan Drayer, Gerit Take Wiederholung von Nr. 134. A.: wie oben, Z.: Thijes Benne Wiederholung von Nr. 140. (vgl. a. Nr. 318.). A.: wie oben, Z.: Derick Duelen, Jacob opten Dijck
r
Bl. 280 unten am Rand (Nachtragshand): Item int blat c. ende vijrenvijrtich steet dese brijef oec in here Wilhems schrift (vgl. Nr. 140.) Bl. 282
r–v
leer.
Nachtragshand VI (Johannes de Platea?):
588 303.
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien r–v
1511 Juni 23 Der Pater Adam van Ree für den Konvent verfolgt ein Pfand für eine Jahrrente von drei Gulden aus einem Haus in Sonsbeck, das Jan Buesen, gehörte, das ihm zugesprochen wird. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Thijs van Eyll v 283 Beglaubigungsvermerk des Notars Johan de platea.
283 Ccxxxi
r
r
Hand VIII (284 –293 ): r–v
304.
284 ccxxxij
305.
285 ccxxxiij
306.
285 – v 286 ccxxxiiij
307.
286 –287 ccxxv
308.
288 Ccxxvi
309.
288 –290 ccxxxvij
r–v
v
v
v
r–v
v
r
1457 Febr. 19 Joncker Sijfrijd van Zulnhaert besitter des hues ende slaets tot Moylant (mit seinen Schreibern Herman vander Horst und Derix van Rijswijck als dedyngs luede) verkauft dem Konvent für zweiundzwanzig Gulden eine Jahrrente von sechs Pfund Wachs aus den haesteden Koleners ende Dijckmans, die nun dem Konvent gehören und auf denen jetzt die Konventsgebäude stehen. Die Jahrrente, von der der Konvent nun befreit ist, gehörte vorher dem jetzt verstorbenen Rolant Haigerdaern ridder die vrouwe van Amstal oer naekomelynge ende besitters des voers hues … (Wiederholung von Nr. 72., bricht dort ab. Zum Grundstück s. Nr. 8.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Henrick Pedeler, Z.: Johan Witten, Henrick Coster 1494 Mai 16 Gerit Teylmans und seine Frau Mechtelt erklären, dem Landrentmeister Gaedert van Bemel und seiner Frau Johanna zweihundert Gulden zu schulden, zu liefern zum 10.10. nach Xanten. A.: Bartken van Oij, Johan van Bijnen, S. v. Xanten Überschrift: Van Katrijn ende Jutken van Bemel 1446 März 17 Peter ter Wijke und seine Frau Beele erklären, dass sie von Johan van Berenbroeck zusammen mit ihrem Sohn an einem Grundstück im Raderbroeck behandigt worden sind. Der jährliche Zins beträgt dreizehneinhalb Gulden und ein paer Hühner. Die Behandigten sollen jährlich Zins an das Kloster Bedburdyck zahlen. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan angen Eijnde, Z.: Johan ingen Laet, Henrick Haick, T.: 11.11. Überschrift: Van suster Katrijnen ende Jutken van Bemel 1494 Mai 13 Meyner van Laeuenich genampt Morshauen und seine Frau Jonffer Aleit verkaufen Gerit Tylmans Hermens soen, Bürger von Xanten, eine Jahrrente von dreizehneinhalb Gulden aus einem Grundstück im Raederbroeck in Sonsbeckerbruch. (wie Nr. 306., als Sicherheit in Nr. 305. erwähnt) A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Johan van Aerle, Z.: Jan Buese, Gerit Kemerlinck 1505 Apr. 18 Gerit Teilmans, Bürger von Xanten, verkauft dem Pater Adam von Ree für den Konvent eine Jahrrente von 12 Gulden aus seiner Jahrrente von dreizehneinhalb Gulden (wie Nr. 306.– 307.) A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Gerit Kemerlingh, S.: Johan Wijt, Gerit Kemerlingh 1494 Juli 27 Harman van Apelthorn verkauft Henrick Hollant und seiner Frau Hilleken eine Jahrrente von sechs Gulden aus zwei Grundstücken im Craeyn veyn, eines neben Konventsbesitz, zu liefern nach Xanten.
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
r
r
r
r
r
r
310.
290 –291 ccxxxviij
311.
291 –292 ccxxxix
312.
292 –293 ccxl
313.
293 ccxlj
589
A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Johan van Arll, Z.: Arnt Grijnts, T.: 24.6. Überschrift: Van suster Beelken Hollants 1505 März 24 Kort Johan (?) als Vormund seiner Frau Hilken Haex überträgt dem Pater Adam van Ree, der Mater Ermgard Boegels und der Prokuratorin Suster Jutken eine Jahrrente von sechs Gulden (wie Nr. 309.). A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Gerit kemerlingh 1507 Aug. 4 Henrick ther Eck, Prokurator des Konvents, verfolgt für den Konvent ein Erbpfand für eine Jahrrente von sechs Gulden (wie Nr. 310.), das ihm zugesprochen wird. A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Elbert van Eger 1496 Weyssel van Magelsom, Bürger von Xanten, und seine Frau Heyluich übertragen Nicolao Braickman, Prior des Klosters Marienvrede für dieses Kloster neun alde buddreger oder zehn vleemsche placken aus einem Haus in Sonsbeck (gehört zu Nr. 334.). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Johan van Arlle, Z.: Johan Zonniken, Henrick Heggen 1507 Nov. 15 Gosen Tousleger und seine Frau Lyse verkaufen dem Pater Adam van Wesell für den Konvent eine Jahrrente von acht Gulden aus ihrem Haus in Deventer. A.: Johan van Wyndesem, Henrick van Remm, S. v. Deventer, T.: 11.11. Überschrift: Van suster Henrick van Deuenter.
r
v
r
Hand VII (293 –295 ): 314.
v 293 – r
1509 Nov. 11 Arnt Gryns verkauft dem Pater Adam van Ree für den Konvent eine Jahrrente von vierzehneinhalb Gulden aus zwei Grundstücken. A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Thijs van Eyl, Z.: Gerit Kemerlingh, Arnt van Hoen, T.: 11.11. 1509 Nov. 12 Arnt Grijnss verkauft dem Pater Adam van Ree für den Konvent eine Jahrrente von viereinhalb Gulden aus zwei Grundstücken (Grundstücke wie Nr. 314.) A.: S. v. Labbeckerbruch, R.: Thijs van Eyl, Z.: Gerijt Kemerlingh, Arnt van Hoen, T.: 7.11.
294 ccxlij
315.
r
294 –295 Ccxlij
r
v
v
Nachtragshand V (wie 265 –266 ): 316.
295
v
1565 Sept. 9 Pater, Mater und Prokuratorin des Konvents einigen sich mit der Stadt hinsichtlich der Benutzung von Gräben (graffen) und einer klapp hecken. A.: B., S. und Rat v. Sonsbeck Notiz oben am Rand (Nachtragshand I): Copia van den willigen van dem Clip heggen lanc die water leij / die nun affgehauwen sijn Jn anno / 86. r
v
Hand IX (296 –303 ): 317.
r
296 –297
r
1509 Febr. 20 Gerit Praest als Prokurator des Paters Adam van
590
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien
r
r
r
r
r
r
r
r
318.
297 –298
319.
298 –299
320.
299 –300
321.
300 –301
Ree verfolgt ein Erbpfand für eine Jahrrente von zweieinhalb Gulden (wie Nr. 298.–299.), das ihm zugesprochen wird. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Thijs van Eyll 1509 Febr. 20 Gerit Praest als Prokurator des Paters Adam van Ree verfolgt ein Erbpfand für eine Jahrrente von acht Gulden (wie Nr. 140. bzw. Nr. 302.), das ihm zugesprochen wird. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Thijns van Eeyll 1505 Juni 26 Henrick Gunman verkauft seinem Bruder Hermen Gunman eine Jahrrente von sechs Hornschen Gulden aus zwei Grundstücken (eines im wasslage) und einer Jahrrente von drei Maltern Roggen und einem Hornschen Gulden, die ihm Hermen schuldet. Als Ablösesumme werden 100 Hornsche Gulden vereinbart. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Gerit Kemerlingh, T.: 24.6. 1506 Nov. 2 Trijn opten Oirt, Witwe Harmans opten Oirt, ihr Sohn Jan opten Oirt und sein Bruder Hermen opten Oirt, bevollmächtigt für seinen Bruder Goissen opten Oirt und seinen Schwager Johan Rogman, verkaufen dem Pater Adam van Ree für den Konvent eine Jahrrente von sechs Hornschen Gulden (wie Nr. 319.). Als Pfand dient ein Grundstück im Sonsbecker venne (bise camp). A.: S. v. Sonsbeck, R.: Elbert vander Egher, Z.: Derick Voss, Ir Mesmecker 1509 Febr. 20 Gerit Praest als Prokurator des Paters Adam van Ree verfolgt Erbpfänder für eine Jahrrente von sechs Hornschen Gulden (wie Nr. 319.–320., Grundstücke angen peter kule und jnden wasslage gelegen), die ihm zugesprochen werden. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Thijs van Eyll
etwas jünger: v
322.
301 – v 302
323.
302 – v 303
v
1530 März 15 Johan Bouman erklärt, dass er am 17. Februar 1518 dem Pater Johan van Stralen, der Mater Jutta van Orssoy und der Prokuratorin Margrieta Mot für den Konvent eine Jahrrente von 15 rader wytpenynck aus einem Grundstück in Sonsbeck verkauft hat. Die Rente ist mit 26 Hornschen Gulden ablösbar. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Wilhem van Hulss, Z.: Hermen Scriuer, Henrick Woss, T.: Aschermittwoch 1537 Dez. 15 Johan van Eyle verkauft dem Pater Johann van Stralen, der Mater Jut van Orssoy und der Prokuratorin Margrieta Mot für den Konvent eine Jahrrente von eineinhalb Gulden aus zwei caytsteden (eine im Sonsbecker venn). Die Rente ist mit dreißig Gulden ablösbar. A.: S. v. Sonsbeck, Peter Sgroeten stathildere, R.: Clais Baerendonck, Z.: Henrick Vos, Johan Reyners, T.: 21.12.
Nachtragshand VII: 324.
304
r
Jacob Schoymans verkauft Willem Cleuen Derijcks soin (?) eine Jahrrente von einem Gulden currentz vnd 2 albus aus seinem Haus und Grundstück in der weuerstraten. Pro Gulden werden 10 albus gerechnet.
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden
591
A.: S. v. Sonsbeck, R.: Claeß Barendunck Überschrift: Trijntgen Beeckmans r
v
v
Nachtragshand III (305 –312 , Peter Clochtmans? Vgl. 310 ): r
r
v
r
v
r
325.
305 –306
326.
306 –307
327.
307 –310
328.
310
329.
311 –312
330.
312
v
r
v
r
1582 Aug. 3 Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Sonsbeck rechnen die Jahrrente von siebeneinhalb Gulden, die der Konvent aus dem Besitz der Stadt bezieht (wohl wie Nr. 253. und 254.), gegen die Abgaben auf (auch aus dem Grundstück, das Johan ther Heggen vom Konvent bekam). Außerdem werden Streitigkeiten zu einzelnen Grundstücken und Gräben beigelegt. Eine Kopie soll in das Legerboeck der Stadt aufgenommen werden. 1582 Juli 26 Pater Peter Clochtmans für den Konvent und Derrick jnden Boiß einigen sich im Streit um eine dornen hegge auf dem Leuwen veltgen. A.: S. v. Sonsbeck, B.: Johan Hux, Z.: Daniell Benn, Wolter van Leckwich 1575 März 31 Herman Hertongs, Bürger der Stadt Sonsbeck, erklärt, dass der Konvent aus seinem Grundstück in Sonsbeckerbruch eine Jahrrente von zwei alten Schilden erhält, die der Konvent vur Seuentich allerley Rijx daler an my vnd mynen eruen vp ein widderloeß versatt hebn. Es wird die entsprechende verschriuong inseriert (für den Konvent: fr Peter Clochtmanß pater, suster Hillicken van Tyll mater vnd Suster Wyskenn van Groen procuratrix); der Konvent behält sich die Ablöse vor. Die Rente hatte Bruder Dederich then Dayr eingebracht (s. Nr. 53. und 54.). Die Angelegenheit wird vom Notar Georg Sgroet beglaubigt, es siegelt Bürgermeister Dederich Motten von Sonsbeck. T.: Ostern 1547 März 3 Der Pater Johan Powels vermacht seiner Nichte Mechtelt Schroerß für den Konvent eine Jahrrente von vier Jochem dalers (Joachimsthaler Guldengroschen). Davon soll der Konvent eineinhalb Taler für ein Jahrgedächtnis bekommen und der Pater und sein Mitpriester vier brabant Stüber für eine Messe. Falls sie diese nicht lesen, erhalten die Schwestern das Geld totter maltyt. Beglaubigungsvermerk des Paters fr: Petrum Clochtmannum. 1544 Apr. 25 Jacob Schopmans verkauft Wilhem Cleuen Derickx soen eine Jahrrente von einem Gulden und zwei Albus aus seinem Haus in Sonsbeck. Als Ablösesumme werden 25 Gulden vereinbart. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Claes Barendonck, Z.: Henrich Wemmer, Peter Hanssnn, T.: 1.5. Überschrift: Van onser Suster Trintgen Beeckmans r Notiz 312 unten: Verte folium et vide 1563 Okt. 31 Wilhem Cleuen verkauft die Jahrrente an Jennicken vp ghen Hoeff. Z.: Johan voß, Johan Hux darunter: Henricus Ben Secretarius propria manu scripsit Notiz der Texthand: In Anno C 87 Is dieser vurs brieff op onsse S. Trintgen Beeckmanß tho deel gefallen, vnd also op onß Conuent mit twe Jaren restanten also 87. vnd 88. op Meydagh verschenen. Obijt Catharina nostra soror Anno C 89. den 19. Julij
592
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien r
r
Hand VII (313 –319 ): r–v
331.
313 ccxliij
332.
313 – v 314 ccxliiij
333.
314 –315 ccxlv
334.
315 –316 ccxlv
335.
316
336.
317
v
v
r
r
r
r–v
r
1511 Jan. 5 Pater Johan van Stralen einigt sich mit Truyken Wijnters, Witwe Johan Wunters, so dass Truykens Tochter Lijsbeth Wijnters, die Konventsschwester ist, eine Mitgift von 50 Gulden bekommt, zahlbar in drei Raten im laufenden Jahr, auch falls Lijsbeth in dieser Zeit stirbt. Weitere 100 Hornsche Gulden werden, abgesehen von etwaigen Erbansprüchen Lijsbeths bis dahin, innerhalb der nächsten drei Jahre gezahlt. A.: Gheryt van Mer, Geryt Strick, Thijys van Eyl, R. v. Sonsbeck, Johan vander Bruggen, Rentmeister in Wunnendael (Siegel), Derick vander Bruggen Secretarius Überschrift: Van suster Lijsbeth Wijnters 1511 März 30 Derick vanden Boetzeler, Erffschick Herzog Johanns von Kleve, behandigt den Konvent, namentlich die begenen susteren Alijt van Wijlaeck und Kathrijn ingen Laet, am lijffgewijn dat dair lecht Bi busschaten von 15 ½ Malter Saatland. Dazu gehören die Grundstücke dael acker, quattel acker, die berrick (zwei Grundstücke), den alden camp, die gheer. Der Zins beträgt Vyer tynsgroet, zu liefern in den laethoff toe Beruick. T.: 9.10. Überschrift: Die brijff vander hantwijnnyngen van Boetzeler. 1511 Juni 24 Wilhem van der Horst Ridder Erfmarschalck Jnd drost Slauts van Dynslaken verkauft dem Pater Johan van Stralen für den Konvent eine Jahrrente von drei Gulden aus seinem Haus in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Tijs van Eyl, T.: 11.11. 1509 Aug. 12 Der Prokurator Iohan Berntz und sein Mitbruder Gerit van Magelsum aus dem Kreuzherrenkloster Marienvrede verkaufen dem Pater Adam van Ree für den Konvent eine Jahrrente von 10 flemsche placken (entspricht einem Gulden, wie Nr. 312.) A.: S. v. Sonsbeck, R.: Tijs van Eyl, Z.: Herman Tonderay, Jacob Schonen Überschrift: Dis is die brijf van theyn flemsche placken wt Iacop Schoenen huys dat nv heeft Iohan Messmeker 1468 Mai 22 Am 25. Juli 1467 bezeugten Euert Vogelsangs die alde und Johan vanden Camp, dass Hill Raemkens, ihre Söhne Johan und Henrick, Goessen Lijse Raemkens man, Johan Hayer Beel Raemkens man und Heesken Raemkens dem Derick Reyskens ein Grundstück übergeben haben (dat Keruenhemsche lant). Seine Tochter Guede Reyskens und sein Sohn Lodewich sind mit behandigt worden, Derick kann jedoch die Behandigung der Kinder rückgängig machen. A.: Henrick vanden Byrgel, Euert Henckman und Heynken Vuyldijcs, laten inden Alden hoff toe Keruenhem. Es siegeln Henrick ingen Hulse und Derick ter Stegen, laten to Keruenhem Überschrift: Die brijeff van dat Raemken 1482 Apr. 4 Derrick Reysseken verkauft Derick Mott ein lijffgewyns guetken in Winnekendonck (Raemkens guetken, wie Nr. 335.) A.: Arnt van Loenwart, Lambert Koedoet, S. v. Kalkar
2. Übersicht über die im Kopiar enthaltenen Urkunden r
v
v
r
337.
317 –318
338.
318 –319
593
1515 Mai 25 Pater Johan van Stralen für den Konvent verfolgt als Erbpfand für eine Jahrrente von eineinhalb Gulden ein Grundstück in der Elsberge, das ihm zugesprochen wird. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Thijs van Eyl 1516 Juni 17 Peter Hausen verkauft für 18 Gulden, die er von der Kaufsumme des Hauses des verstorbenen Geyrit Gunmans einbehält, das er vom Konvent gekauft hat, dem Pater Johan van Stralen für den Konvent eine Jahrrente von einem Gulden aus seinem Haus in Sonsbeck. A.: S. v. Sonsbeck, R.: Jasper van Xanxtten, Z.: Hermen Haus, Ian Mesmeker, T.: 1.5. v
Nachtragshand VIII (319 –320r): 339.
319
340.
320
v
1554 Aug. 8 Pater Herman van Creueldt, Mater Beeltgen Hollants und die Prokuratorin Margarita Motten für den Konvent übergeben Johan Stuelen ein Grundstück in Sonsbeck gegen einen jährlichen Zins von einem Geldernschen Ryder (?) gulden, dazu den herzoglichen Zins von vier Seister Roggen. A.: S. v. Sonsbeckerbruch, R.: Walraue van Gendt, Z.: Derick Mott, Johan Huix, T.: 11.11. 1558 Nov. 10 Als Ablösesumme für eine Jahrrente von einem Gulden (wie Nr. 339.) werden 20 Ryder Gulden vereinbart. Z.: Derick Mott, Johan Wemmer Darunter Notizen: Henricus Ben Secret: manu propria scripsit. Dit steet vp dem Rughen van Stuelen brieff angeteickent. Nota: Die vier Seißer Roggen die Jn dem principael brieff stain angeteickent alß nementlich Thynß mynes g. he. Die koemen vnsen Conuent thoboeren. Anno C 85 hefft Johan Stuell dit vurs landt vercoff Albert Wemmerß gnant Krelwalz
r
Nachtragshand IX: 341.
320
v
1695 Febr. 7 NB: Pro memoriam wirdt hiemit vnterlassen wie daß heut dato 1695 den 7 februarij auß anstiften des zeitlichen H. Rechters Antonij der Smitt win auch … in Huß Closter zu Sonsbeek eingeschickt werden Hermannus Germans ludimagister et notarius, vndt beuäntliche schepen Rutgerus mysfeldt friedt, Johan Stebbich vnd Johan Sandfort, Petr. Schommers mit Luthernj schepen gneichts bott vmb Vnser Capitel so ver vndemklich jagen daß Convent auss der statt Sonsbeik Vn..schott (?) auss einhabender vndt freijer Vnserer … freijheit von als laßete inhalt dieses briefs aufs gekundiget haben vns ist solche aufkundigung bis zu der ablos vnd ablegung der erleyter pfenn..s von vns angenohmen worden sige vt supra (z.T. unleserlich) r
r
Hand VII (321 –323 ): 342.
r
321 –323
r
1520 Okt. 12 Mater Jut van Orsoy und die Prokuratorin Johanna van Villenhoegen und die Schwestern des Konvents verkaufen für 300 Gulden der Mater Agnes van Hathenberch und den Schwestern
594
B. St. Andreas in Sonsbeck: Quellen und Materialien des Kölner Schelenkonvents eine Jahrrente von zwölf Gulden. Als Pfand dient der Konventsbesitz. T.: 10.10. v
Bl. 323 leer. r
r
Hand VII? (324 –330 ): 343. 344. Bl. 325 345.
r
324 r–v 324 r–v
Wiederholung von Nr. 266. Wiederholung von Nr. 267. (bricht ab).
leer. r
326 –330
r
1521 Febr. 18 Bürgermeister, Schöffen und Rat der Stadt Sonsbeck erklären, dass die Stadt vom Konvent zwei Mal 100 Gulden für die Befreiung von städtischen Lasten bekommen habe (s. Nr. 4. und 265.) und einigen sich im neuerlichen Konflikt. Alle fraglichen Konventsgrundstücke in Sonsbeck werden genannt. Pater Johan van stralen für den Konvent zahlt nochmals 150 Gulden für die Befreiung von städtischen Lasten, want sij sulvs (die Stadt) nv mere dan vp anderen tijden durch tsbrants haluen behoeftelicken was. Als Laufzeit des Vertrags werden 30 Jahre vereinbart; danach kann die Stadt die insgesamt 350 Gulden ablösen. A.: B., S. und Rat von Sonsbeck, S. v. Sonsbeckerbruch (Siegel)
Nachtragshand X: 346.
v
331 –332
r
Klevische Ordonantie nach WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67), S. 11 r–v auch in Düsseldorf, HStA, Hs A III 22, fol. 246 .
Abbildungen
597
Abbildungen
r
Abb. 1: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171, Bl. 1 charakteristischer Initalschmuck der Gelderner Handschriften Blattgröße: 29,5 × 21 cm
598
Abbildungen
v
Abb. 2: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1171, Bl. 74 charakteristischer Initalschmuck der Gelderner Handschriften Blattgröße: 29,5 × 21 cm
Abbildungen
Abb. 3: Hamburg, SUB, Theol. 1004, Bl. 1 Besitzereintrag, Eintrag zum Inhalt Blattgröße: 29,5 × 21 cm
*r
599
600
Abbildungen
Abb. 4: Berlin, SBB-PK, Ms. germ. qu. 1079, Bl. 197 letzte Zeile: Eintrag der ‘Ave-Maria’-Hand Blattgröße: 14,5 × 21,5 cm
v
Abbildungen
Abb. 5 u. 6: v r Darmstadt, ULB, Hs 1909, Bl. 9 u. 10 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17) Blattgröße: 14,2 × 10,1 cm
601
Quellen- und Literaturverzeichnis 1. Abkürzungen ABäG ADB
AGAU AH AHVN BHL BNM CAO
CC SL Dic.Spir. GW KdiH
LexMa 2
2
3
LGB
LThK
LThK
MarLex
Amsterdamer Beiträge zur älteren Germanistik Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben durch die Historische Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften, Bd. 1–56, 2. unveränderte Auflage, ND der 1. Auflage 1875–1912 Berlin 1967–1971 Archief voor de Geschiedenis van het Aartsbisdom Utrecht GUIDO MARIA DREVES (Hg.), Analecta Hymnica medii aevi, Bd. 1–55 und Registerbände, Leipzig und Bern, München 1886–1978 Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein Bibliotheca hagiographica Latina antiquae et mediae aetatis, ediderunt socii Bollandiani (Subsidia Hagiographica 6), Brüssel 1898–1901, ND 1949 Bibliotheca Neerlandica Manuscripta (Datenbank) RENATUS J OHANNES HESBERT (Hg.), Corpus Antiphonalium Officii, Bd. 1–6 (Rerum Ecclesiasticarum Documenta, Series Maior, Fontes 7–12), Rom 1963–1979 Corpus Christianorum/Series latina, Turnhout 1954ff. Dictionnaire de Spiritualité ascétique et mystique doctrine et histoire, publié sous la direction de MARCEL V ILLER, S.J. u.a., Bd. 1–17, Paris 1937–1995 Gesamtkatalog der Wiegendrucke, herausgegeben von der Deutschen Staatsbibliothek, Stuttgart, Berlin 1925ff. Katalog der deutschsprachigen illustrierten Handschriften des Mittelalters, begonnen von HELGA FRÜHMORGEN-VOSS, fortgeführt von NORBERT H. OTT, (Veröffentlichungen der Kommission für Deutsche Literatur des Mittelalters der Bayerischen Akademie der Wissenschaften), Bd. 1ff., München 1986ff. Lexikon des Mittelalters, Hg. u. Berater: ROBERT-HENRI BAUTIER , Bd. 1–9 München, Zürich 1980–1998, Registerband 1999 Lexikon des gesamten Buchwesens, zweite, völlig neu bearb. Aufl. hg. v. SEVERIN CORSTEN, STEPHAN FÜSSEL und GÜNTHER P FLUG, Bd. 1ff., Stuttgart 1985ff. Lexikon für Theologie und Kirche, begründet von Dr. MICHAEL BUCHBERGER , zweite, völlig neu bearbeitete Auflage, hg. v. JOSEF HÖFER und KARL RAHNER, Bd. 1–10, Freiburg 1957–1965 Lexikon für Theologie und Kirche, begründet von Dr. MICHAEL BUCHBERGER , dritte, völlig neu bearbeitete Auflage, hg. v. WALTER KASPER u.a., Bd. 1–11, Freiburg, Basel, Rom, Wien 1993–2001 Marienlexikon, hg. im Auftrag des Institutum Marianum e.V. v. REMIGIUS BÄUMER und LEO SCHEFFCZYK, Bd. 1–6, St. Ottilien 1988–1994
604 MTU ND NDB NAK OGE PBB PL TNTL TRE 2
VL
ZfdA ZfdPh
Quellen- und Literaturverzeichnis Münchener Texte und Untersuchungen zur deutschen Literatur des Mittelalters Nachdruck, Neudruck Neue Deutsche Biographie, hg. v. der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Bd. 1ff., Berlin 1953ff. Nederlands Archief voor Kerkgeschiedenis Ons geestelijk erf Beiträge zur Geschichte der deutschen Sprache und Literatur Patrologiae Cursus completus ... Series latina accurante J.-P. MIGNE, Bd. 1– 221, Paris 1844–1865 Tijdschrift voor Nederlandse taal- en letterkunde Theologische Realenzyklopädie, in Gemeinschaft mit HORST BALZ hg. v. GERHARD MÜLLER , Bd. 1–36, Gesamtregister, Berlin 1976–2007 Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon, begründet von WOLFGANG STAMMLER , fortgeführt von KARL LANGOSCH. Zweite, völlig neu bearbeitete Auflage hg. v. KURT RUH u.a., Bd. 1–14, Berlin, New York 1978– 2008 Zeitschrift für deutsches Altertum und deutsche Literatur Zeitschrift für deutsche Philologie
Abkürzungen der biblischen Bücher nach Bibliorum sacrorum iuxta vulgatam clementinam nova editio … curavit Aloisius Grammatica, Vatikanstadt 1959
2. Ungedruckte Quellen; Handschriften Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz (SBB-PK) — Ms. germ. fol. 1026 — Ms. germ. fol. 1027 — Ms. germ. fol. 1169 — Ms. germ. fol. 1171 — Ms. germ. fol. 1172 — Ms. germ. fol. 1173 — Ms. germ. qu. 1078 — Ms. germ. qu. 1079 — Ms. germ. qu. 1080 — Ms. germ. qu. 1081 — Ms. germ. qu. 1082 — Ms. germ. qu. 1083 — Ms. germ. qu. 1084 — Ms. germ. qu. 1089 — Ms. germ. qu. 1090 — Ms. germ. qu. 1091 — Ms. germ. qu. 1092 — Ms. germ. qu. 1093 — Ms. germ. qu. 1095 — Ms. germ. qu. 1096 — Ms. germ. qu. 1097
2. Ungedruckte Quellen; Handschriften — Ms. germ. qu. 1098 — Ms. germ. qu. 1099 — Ms. germ. qu. 1100 — Ms. germ. qu. 1101 — Ms. germ. qu. 1337 — Ms. germ. qu. 1486 (olim Cheltenham, Phill. 21155) — Ms. germ. qu. 1571 — Ms. germ. oct. 29 — Ms. germ. oct. 351 — Ms. germ. oct. 352 — Ms. germ. oct. 353 — Ms. theol. lat. qu. 76 — Nachlass Arnswaldt, Kasten 3 Bonn, Universitätsbibliothek — S 2052 — S 2053 — S 2054 — S 2055 — S 2056 — S 2059 — Sf 5510 — Sf 557–559 Darmstadt, Universitäts- und Landesbibliothek (im Schloss) (ULB) — Hs 81 — Hs 189 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 28) — Hs 193 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 22) — Hs 981 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16) — Hs 982 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15) — Hs 988 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 14) — Hs 992 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20) — Hs 1093 (STAUB/SÄNGER , Nr. 48) — Hs 1433 (STAUB/SÄNGER , Nr. 51) — Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) — Hs 1840 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 111) — Hs 1866 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 19) — Hs 1876 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) — Hs 1884 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 61) — Hs 1887 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 115) — Hs 1888 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 23) — Hs 1894 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 18) — Hs 1901 (STAUB/SÄNGER , Nr. 64) — Hs 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17) — Hs 1913 (EIZENHÖFER/KNAUS, Nr. 88) — Hs 1930 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 25) — Hs 1932 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) — Hs 1936 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) — Hs 1938 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 24) — Hs 1939 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 13) Darmstadt, Hessisches Landesmuseum (HLMD) — ‘Der Meister der Marter der Zehntausend’
605
606
Quellen- und Literaturverzeichnis
— ‘Der Meister des Dutuitschen Ölbergs’ — ‘Der Meister des Heiligen Erasmus’ — ‘Der Meister mit den Bandrollen’ Düsseldorf, Landesarchiv Nordrhein-Westfalen/Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (HStA) — Geldern, Administrationskolleg, Nr. 100 — Geldern, Nazareth, Urkunden und Akten — Geldern, ingen Hüls, Akten 4 — Hüls, Caecilien, Tertiarinnen, Akten 18 — Kempen, St. Anna, Akten 14 — Myhl, Catharinenthal, Akten 9 — Sonsbeck, Urkunden und Akten — Uedem, St. Spiritus (Gnadenthal bei Kleve), Urkunde 4 Geldern, Stadtarchiv — Urkunde 31 Gaesdonck b. Goch, Collegium Augustinianum (CA) — Ms. 17 Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl v. Ossietzky (früher Stadtbibliothek) (SUB) — Cod. Theol. 1004 — Cod. Theol. 1056 — Cod. Theol. 1549 — Cod. Theol. 1935 Krakau, Uniwersytet Biblioteka Jagiel Jagl.) Berolinensia — Ms. germ. qu. 1085 — Ms. germ. qu. 1086 — Ms. germ. qu. 1087 — Ms. germ. qu. 1088 — Ms. germ. qu. 1094 Mülheim, Stadtarchiv — Hs. 1091/5 Münster, Bistumsarchiv — Hs. 218a Wuppertal, Stadtbibliothek — BGV F 93
3. Textausgaben und gedruckte Quellen ARNSWALDT, Vier Schriften
AXTERS, Mystiek Brevier I BERGSMA
BERKENBUSCH
AUGUST VON ARNSWALDT (Hg.), Vier Schriften von Johann Rusbroek in niederdeutscher Sprache, Hannover 1848 STEPHANUS AXTERS (Hg.), Mystiek Brevier I. Het Nederlandsche mystieke Proza, Antwerpen 1944 J AN BERGSMA (Hg.), De Levens van Jezus in het Middelnederlandsch (Bibliotheek van middelnederlandsche letterkunde 54–55 u. 61), Leiden 1895–1898 IRENE BERKENBUSCH, Speculum virginum. Mittelniederländischer Text. Edition, Untersuchungen zum
3. Textausgaben und gedruckte Quellen
BIHLMEYER
BOLLMANN/STAUBACH
BROMBERG
DE
BRUIN, De imitatione Christi
DE
BRUIN, Vertalingen
DE
BRUIN, Tleven ons heren
DAVID, Rymbybel I/II/III VAN
DIJK, Brugman
VAN
ENGEN, Basic writings
FEISMANN
HYMA
ILGEN, Ämter und Gerichte I/II/III
VAN I TERSON
J OSTES, Meister Eckhart
607
Prolog und einleitende Interpretation (Europäische Hochschulschriften; Reihe 1, Deutsche Sprache und Literatur 1511), Frankfurt/Main, Berlin usw. 1995 Heinrich Seuse, Deutsche Schriften. Herausgegeben im Auftrag der Württembergischen Kommission für Landesgeschichte von KARL B IHLMEYER , Stuttgart 1907 ANNE BOLLMANN/N IKOLAUS STAUBACH (Hgg.), Schwesternbuch und Statuten des St. Agnes-Konvents in Emmerich, Emmerich 1998 R[ ICHARD] L[OUIS] J[EAN] BROMBERG OP, Het Boek der bijzondere genade van Mechtild van Hackeborn (Coll. Nederlandse Letterkunde te Leiden 51), Zwolle [1965] De Middelnederlandse vertaling van De imitatione Christi [Qui sequitur] van Thomas a Kempis in Hs. Leiden, Maatschappij der Nederlandse Letterkunde 339, uitgegeven, ingeleid en toegelicht door C.C. DE BRUIN, Leiden 1954 C.C. DE BRUIN, Middelnederlandse vertalingen van het Nieuwe Testament, Groningen 1935 Tleven ons Heren Ihesu Christi. Het PseudoBonaventuriaanse Leven van Jesus, uitgegeven door C.C. DE BRUIN, (Corpus sacrae scripturae neerlandicae medii aevi, Miscellanea Vol. II), Leiden 1980 J[AN BAPTIST] DAVID (Hg.), Rymbybel van Jacob van Maerlant, 3 Teile, Brüssel 1858–1861 A. VAN D IJK (Hg.), Jan Brugman, Verspreide Sermoenen (Klassieke Galerij 41), Antwerpen 1948 Devotio Moderna. Basic writings, translated and introduced by J OHN VAN ENGEN (Classics of Western spirituality), Mahwah, New Jersey 1988. RAFAEL FEISMANN, Das Memorienbuch des St. Michaelis-Konventes zu Lübeck. Zwei Handschriften aus den Jahren 1463 und 1498 (Veröffentlichungen zur Geschichte der Hansestadt Lübeck herausgegeben vom Archiv der Hansestadt, Reihe B, Band 24), Lübeck 1994 A. HYMA, The ‘De libris teutonicalibus’ by Gerard Zerbolt of Zutphen, NAK Nieuwe Serie XVII (1922) 42–70 THEODOR ILGEN, Quellen zur inneren Geschichte der Rheinischen Territorien: Herzogtum Kleve. Ämter und Gerichte (Publikationen der Gesellschaft für Rheinische Geschichtskunde 38), 3 Bde., Bonn 1921– 1925 F.H.G. VAN ITERSON (Hg.), Stemmen uit den voortijt, Leiden 1857 FRANZ J OSTES (Hg.), Meister Eckhart und seine Jünger. Mit einem Wörterverzeichnis von P ETER
608
J OSTES, Veghe KERN
KUNZE, Legende
KÜNZLE
KUPPERS LACOMBLET IV
LARGIER I/II
Liber specialis gratiae
LUB
DE MAN, Stichtige punten
P FEIFFER II
P FEIFFER, ZfdA 8 P OHL II
QUINT, DW I/II/III
RIEDER
Quellen- und Literaturverzeichnis SCHMITT und einem Nachwort von KURT RUH (Deutsche Neudrucke, Reihe: Texte des Mittelalters), Berlin, New York 1972 FRANZ J OSTES (Hg.), Johannes Veghe. Ein deutscher Prediger des 15. Jahrhunderts, Halle 1883 J.H. KERN (Hg.), De Limburgsche Sermoenen (Bibliotheek van Middelnederlandsche Letterkunde 46– 48, 50–53), Groningen, Leiden 1895 KONRAD KUNZE (Hg.), Die Legende der hl. Maria Aegyptiaca. Ein Beispiel hagiographischer Überlieferung in 16 unveröffentlichten deutschen, niederländischen und lateinischen Fassungen (Texte des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit 28), Berlin 1978 P IUS KÜNZLE (Hg.), Heinrich Seuses Horologium Sapientiae. Erste kritische Ausgabe unter Benützung der Vorarbeiten von Dominikus Planzer OP (Spicilegium Friburgense 23), Freiburg/Schweiz 1977 WILLEM KUPPERS, Die Stadtrechnungen von Geldern 1386–1423 (Geldrisches Archiv 2), Geldern 1993 THEODOR J OSEPH LACOMBLET (Hg.), Urkundenbuch für die Geschichte des Niederrheins, Bd. 4, Düsseldorf 1858 N IKLAUS LARGIER (Hg.), Meister Eckhart, Werke I–II. Texte und Übersetzungen (Bibliothek des Mittelalters 20–21, Bibliothek deutscher Klassiker 91–92), Frankfurt/Main 1993 Sanctae Mechtildis virginis ordinis sancti Benedicti Liber specialis gratiae (Revelationes Gertrudianae ac Mechtildianae 2), Paris 1877 J[ACQUES] J[OHAN] LUB , Sinte Augustijns hantboec. De middelnederlandse vertalingen van het aan Augustinus toegeschreven manuale, T. 1–2 (Neerlandica Traiectina X), Assen 1962 D. DE MAN (Hg.), Hier beginnen sommige stichtige punten van onsen oelden zusteren, ’s-Gravenhage 1919 FRANZ P FEIFFER (Hg.), Deutsche Mystiker des vierzehnten Jahrhunderts. Bd. II. Meister Eckhart, Leipzig 1857, ND Aalen 1962 FRANZ P FEIFFER , Predigten und Sprüche deutscher Mystiker, ZfdA 8 (1851) 209–258 M ICHAEL J OSEPHUS P OHL (Hg.), Thomae Hemerken a Kempis opera omnia, Vol. II: De imitatione Christi, Freiburg 1904 J OSEF QUINT (Hg.), Meister Eckharts Predigten (Meister Eckhart. Die deutschen und lateinischen Werke, Die deutschen Werke 1–3), Stuttgart 1936– 1976 Der sogenannte St. Georgener Prediger aus der Freiburger und der Karlsruher Handschrift herausgegeben
3. Textausgaben und gedruckte Quellen
609
von KARL RIEDER (Deutsche Texte des Mittelalters 10), Berlin 1908 RUH, Altdt. Mystik
Ruusbroec, Op.omn. II/III/V/VI/VIIa/VI II/X SCHMITT, Seelentrost
SCHNEIDER -LASTIN
SCOTTI
VAN
SLEE, Necrologium
STEER, DW IV
Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten IV.2/IV.3/VIII.2/X
STRANGE, Dialogus miraculorum VERSCHUEREN, Herp I/II
Altdeutsche Mystik, bearbeitet und herausgegeben von KURT RUH (Altdeutsche Übungstexte 11), Bern 1950 GUIDO DE BAERE (Hg.), Jan van Ruusbroec, Opera omnia (Corpus Christianorum Continuatio Mediaeualis), Bd. Iff. Turnhout 1988ff. MARGARETE SCHMITT (Hg.), Der große Seelentrost. Ein niederdeutsches Erbauungsbuch des vierzehnten Jahrhunderts (Niederdeutsche Studien 5), Graz 1959 WOLFRAM SCHNEIDER -LASTIN, Johann von Staupitz, Salzburger Predigten 1512. Eine textkritische Edition, Tübingen 1990 J.J. SCOTTI (Hg.), Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Herzogthum Cleve und in der Grafschaft Mark über Gegenstände der Landeshoheit, Verfassung, Verwaltung und Rechtspflege ergangen sind, vom Jahre 1418 bis zum Eintritt der Königlich Preußischen Regierungen im Jahre 1816, Teil 1, Düsseldorf 1826 J.C. VAN SLEE, Het Necrologium en Cartularium van het convent der Reguliere kanunnikessen te Diepenveen, AGAU 33 (1908) 318–485 GEORG STEER (Hg.), Meister Eckharts Predigten (Meister Eckhart. Die deutschen und lateinischen Werke. Die deutschen Werke 4), Stuttgart 1997–2003 Die Stiftskirche des Hl. Viktor zu Xanten (Veröffentlichungen des Vereins zur Erhaltung des Xantener Doms), Kevelaer 1960ff. IV.2 Die Baurechnungen der Jahre 1438/39 bis 1491/92, herausgegeben und bearbeitet von GUIDO ROTTHOFF, Kevelaer 1975 IV.3 Zwei Briefbücher des Stiftes Xanten 1469–1484 und Briefe zumeist aus den Jahren 1506–1512, bearbeitet von FRIEDRICH WILHELM OEDIGER , Xanten 1979 VIII.2 FRIEDRICH WILHELM OEDIGER , Quellen zur Rechts- und Wirtschaftsgeschichte des Archidiakonats und Stifts Xanten, Bd. 2, überarbeitet und ergänzt von CHRISTINE und KLAUS VON E ICKELS, Kevelaer 1994 IX. Die Bursenrechnungen des St. Viktor-Stiftes zu Xanten 1401/02 bis 1455/56, bearbeitet von DIETER LÜCK, Kevelaer 1993 J OSEPHUS STRANGE (Hg.), Caesarii Heisterbacensis monachi ordinis cisterciensis Dialogus miraculorum, vol. 1, Köln, Bonn, Brüssel 1851 LUCIDIUS VERSCHUEREN OFM (Hg.), Hendrik Herp
610
Quellen- und Literaturverzeichnis
VETTER
WACKERNAGEL, Kirchenlied III
WACKERNAGEL, Altdt. Predigten und Gebete WARNOCK WARNOCK/ZUMKELLER
WEISE
VAN
WIJK
VAN DE
WIJNPERSSE
WILHELM
WOLFSGRUBER
OFM, Spieghel der volcomenheit, Bd. I–II (Tekstuitgaven van OGE 1–2), Antwerpen 1931 FERDINAND VETTER, Die Predigten Taulers aus der Engelberger und der Freiburger Handschrift sowie aus Schmidts Abschriften der ehemaligen Straßburger Handschriften (Deutsche Texte des Mittelalters 11), Berlin 1910 P HILIPP WACKERNAGEL, Das deutsche Kirchenlied von der ältesten Zeit bis zum Anfang des XVII. Jahrhunderts, Bd. III, Leipzig 1870 WILHELM WACKERNAGEL (Hg.), Altdeutsche Predigten und Gebete aus Handschriften, Basel 1876, ND Darmstadt 1964 ROBERT G. WARNOCK, Die Predigten Johannes Paulis (MTU 26), München 1970 Der Traktat Heinrichs von Friemar über die Unterscheidung der Geister, lateinisch-mittelhochdeutsche Textausgabe mit Untersuchungen, bearbeitet von ROBERT G. WARNOCK und ADOLAR ZUMKELLER (Cassiciacum XXXII), Würzburg 1977 Die Memorien des Stiftes Xanten, bearbeitet von ERICH WEISE (Veröffentlichungen des Vereins zur Erhaltung des Xantener Doms IV), Bonn 1937 N. VAN WIJK (Hg.), Het Getijdenboek van Geert Grote naar het Haagse Handschrift 133 E 21 (Leidsche drukken en herdrukken, Kleine reeks 3), Leiden 1940 H ILDEGARDE VAN DE WIJNPERSSE (Hg.), Oerloy der ewigher wijsheit (Horologium sapientiae door Henricus Suso O.P.), Groningen 1938 FRIEDRICH WILHELM (Hg.), Denkmäler deutscher Prosa des 11. und 12. Jahrhunderts, Abt. A: Text (Münchener Texte 8), München 1914 Van der Navolginge Cristi ses boeke. Aus dem Codex m.s. der Bibliothek des Benedictinerstiftes Schotten zugleich mit einem „vijften boeck van Qui sequitur“ nach der Handschrift der Maatschappij van nederl. Letterkunde zu Leiden herausgegeben von CÖLESTIN WOLFSGRUBER, Wien 1879
4. Nachschlagewerke und Literatur ACHTEN, Gebetbuch
ACHTEN/KNAUS
GERARD ACHTEN, Das christliche Gebetbuch im Mittelalter. Andachts- und Stundenbücher in Handschrift und Frühdruck (Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz. Ausstellungskataloge 13), Berlin, Wiesbaden 21987 GERARD ACHTEN/HERMANN KNAUS, Deutsche und Niederländische Gebetbuchhandschriften der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt (Die Hand-
4. Nachschlagewerke und Literatur
ACQUOY I/II/III
ADAM
ALLMANG
AMPE, Institutiones Taulerianae AMPE, Reypens’ vondst
AMPE, Willem Jordaens ANGENENDT
ASHLEY/SHEINGORN
AXTERS, Bibliotheca Dominicana AXTERS, Handschrifteninventaris
AXTERS, Tauler
BAAIJ, Jhesus collacien
DE
BACKER
DE
BAERE, Ruusbroecs ‘Spieghel’
611
schriften der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek Darmstadt [1]), Darmstadt 1959 J.G.R. ACQUOY, Het klooster te Windesheim en zijn invloed, Teil I–III (Nederlandse Herdrukken IV), Leuuwarden 1984 (Nachdruck der Ausgabe Utrecht 1875– 1880) BERND ADAM , Katechetische Vaterunserauslegungen. Texte und Untersuchungen zu deutschsprachigen Auslegungen des 14. und 15. Jahrhunderts (MTU 55), Zürich, München 1976 GEORG ALLMANG, Geschichte des ehemaligen Regulartertiarierklosters St. Nikolaus (bei Schloss Dyck, Kreis Grevenbroich, Rheinland) von seiner Gründung bis zur Jetztzeit 1400–1911, Essen 1911 ALBERT AMPE, Een kritisch onderzoek van de „Institutiones Taulerianae“, OGE 40 (1966) 167–240 ALBERT AMPE, Reypens’ „vondst eener nieuwe vertaling van Ruysbroeck’s ‘Zeven Trappen’“ of nieuwer inzicht in Groote’s Ruusbroec-vertalingen, OGE 49 (1975) 133– 172 ALBERT AMPE, Willem Jordaens in nieuw perspectief, OGE 40 (1966) 136–166 ARNOLD ANGENENDT, Theologie und Liturgie in der mittelalterlichen Toten-Memoria, in: SCHMIDT / WOLLASCH, S. 79–199 KATHLEEN ASHLEY/P AMELA SHEINGORN (Hgg.), Interpreting Cultural Symbols. Saint Anne in Late Medieval Society, Athens (Georgia) 1990 STEPHANUS AXTERS, Bibliotheca Dominicana Neerlandica Manuscripta 1224–1500 (Bibliothèque de la Revue d’Histoire Ecclésiastique 49), Louvain 1970 STEPHANUS AXTERS, De imitatione Christi. Een handschrifteninventaris bij het vijfhonderdste verjaren van Thomas Hemerken van Kempen, gest. 1471 (Schriftenreihe des Kreises Kempen-Krefeld 27), Kempen 1971 STEPHANUS AXTERS, Johannes Tauler in de Nederlanden, in: EPHREM FILTHAUT (Hg.), Johannes Tauler. Ein deutscher Mystiker. Gedenkschrift zum 600. Todestag, Essen 1961, S. 348–370 ANNA M ARIA BAAIJ, Jhesus collacien. Een laatmiddeleeuwse prekenbundel uit de kringen der Tertiarissen (Zwolse drukken en herdrukken 40), Zwolle 1962 CHRISTIAN DE BACKER, De kartuize Monichusen bij Arnhem. Prosopographie samen met de regesten van de zopas ontdekte oorkondenschat, in: J AN DE GRAUWE (Hg.), Historia et Spiritualitas Cartusiensis (Colloquii quarti internationalis Acta, Gent/Antwerpen/Brügge 16.– 19.9.1982), Destelbergen 1983, S. 69–155 GUIDO DE BAERE, Ruusbroecs ‘Spieghel’ in de Latijnse
612
Quellen- und Literaturverzeichnis
BANGE, Spiegels der Christenen
VAN
BANNING
BARNOUW
BAUER, Claustrum anime I
BECKER BECKERS, Literatur am klevischen Hof BECKERS, Literatur am Niederrhein BECKERS, Regel
DE
BEER
VAN
BEMMEL
BENTZINGER
BÉRIOU/BERLIOZ/LONGÈRE
BERTELOOT BESCH
vertaling van Geert Grote, in: MERTENS e.a., Boeken voor de eeuwigheit, S. 156–170 u. 413–419 PETRONELLA BANGE, Spiegels der Christenen. Zelfreflectie en ideaalbeeld in laat-middeleeuwse moralisch-didactische traktaten (Middeleeuwse Studies II), Nijmegen 1986 J.A.H. VAN BANNING, Tekstverspreiding bij de moderne devoten, toegelicht aan de hand van het Opus imperfectum in Matthaeum van Pseudo-Chrysostomos, OGE 59 (1985) 271–286 H.J. BARNOUW, De Regel en de Statuten der Tertiarissen van het Utrechtsche Kapittel, in: Kerkhistorische Opstellen van het gezelschap S.S.S., ’s-Gravenhage 1914, 76–95 GERHARD BAUER , Claustrum anime. Untersuchungen zur Geschichte der Metapher vom Herzen als Kloster, Bd. I Entstehungsgeschichte, München 1973 V. BECKER, Eene Windesheimsche collatie, De Katholiek 1883, 373–383 HARTMUT BECKERS, Literatur am klevischen Hof von 1174 bis 1542: Zeugnisse, Spuren, Mutmaßungen, ZfdPh 112 (1993) 426–434 HARTMUT BECKERS, Die volkssprachige Literatur des Mittelalters am Niederrhein, Queeste 2 (1995) 146–162 HARTMUT BECKERS, Eine wiederaufgefundene Handschrift der Regel, Statuten, Privilegien und Gewohnheiten der Terziarinnenklause St. Vinzenz in Köln aus dem Jahre 1532, Rheinische Vierteljahrsblätter 40 (1976) 120–129 K.C.L.M. DE BEER, Studie over de spiritualiteit van Geert Groote, Brüssel, Nimwegen 1938 HARRY CHR. VAN BEMMEL, Catalogus van de handschriften aanwezig in de Bibliotheek Arnhem, Hilversum 1999 RUDOLF BENTZINGER, Zur spätmittelalterlichen deutschen Bibelübersetzung. Versuch eines Überblicks, in: IRMTRAUD RÖSLER (Hg.), „Ik lerde kunst dor lust.“ Ältere Sprache und Literatur in Forschung und Lehre. Festschrift zum 65. Geburtstag von Prof. Dr. phil. Habil. Christa Baufeld, Rostocker Beiträge zur Sprachwissenschaft 7 (1999) S. 29–41 Prier au Moyen Age. Pratiques et expériences (Ve–XVe siècles). Textes traduits et commentés sous la direction de NICOLE BÉRIOU, J ACQUES BERLIOZ et JEAN LONGÈRE (Témonis de notre Histoire), [Turnhout] 1991 AMAND BERTELOOT, Die ‘Legenda aurea’ an Rhein, Maas und Ijssel, AbäG 47 (1997) 9–38 WERNER BESCH, Sprachlandschaften und Sprachausgleich im 15. Jahrhundert. Studien zur Erforschung der spätmittelalterlichen Schreibdialekte und zur Entstehung
4. Nachschlagewerke und Literatur
BIEMANS
BODEMANN-KORNHAAS
BOEREN
BOLLMANN, Arbeit
BOLLMANN, Frauenleben
BOLLMANN, Weibliche Diskurse
BOLLMANN, Weibliches Frömmigkeitsleben
BORCHLING I/II/III/IV
BRANDES
BRANDT
BRANDTS
613
der neuhochdeutschen Schriftsprache (Bibliotheca Germanica 11), München 1967 J.A.A.M. BIEMANS, Middelnederlandse Bijbelhandschriften (Corpus sacrae scripturae neerlandicae medii aevi. Catalogus), Leiden 1984 ULRIKE BODEMANN-KORNHAAS, Die Kleineren Werke des Thomas von Kempen. Eine Liste der handschriftlichen Überlieferung, OGE 76 (2002) 116–154 P.C. BOEREN, De twaalf vruchten van de Eucharistie en het veertigste der Limburgse Sermoenen, TNTL 71 (1953) 242–281 ANNE BOLLMANN, Mijt dijt spynnen soe suldi den hemel gewinnen. Die Arbeit als normierender und frömmigkeitszentrierender Einfluss in den Frauengemeinschaften der Devotio moderna, in: RUDOLF SUNTRUP/J AN R. VEENSTRA (Hgg.), Normative Zentrierung (Kultureller Wandel vom Mittelalter zur frühen Neuzeit 2), Frankfurt a.M. usw. 2002, S. 85–124. ANNE BOLLMANN, Frauenleben und Frauenliteratur in der Devotio moderna. Volkssprachige Schwesternbücher in literarhistorischer Perspektive, Diss. Groningen 2004 ANNE BOLLMANN, Weibliche Diskurse. Die Schwesternbücher der Devotio moderna zwischen Biographie und geistlicher Konversation, in: Genus. Arbeitskreis für gender studies (Hg.), Kultur, Geschlecht, Körper, Münster 1999, S. 241–284. ANNE BOLLMANN, Weibliches Frömmigkeitsleben am Rande der Neuzeit. Volkssprachliche Schwesternbücher als Deutungsmuster sozialer und literarischer Kommunikation in den Frauengemeinschaften der Devotio moderna, in: NINE MIEDEMA/RUDOLF SUNTRUP (Hgg.), Literatur – Geschichte – Literaturgeschichte. Beiträge zur mediävistischen Literaturwissenschaft, Frankfurt a.M. usw. 2003, S. 739–753 CONRAD BORCHLING, Mittelniederdeutsche Handschriften, Reiseberichte I–IV (Nachrichten der Königlichen Gesellschaft der Wissenschaften zu Göttingen, Geschäftliche Mittheilungen, Heft 2 [B ORCHLING I] und phil.-hist. Kl., Beihefte [BORCHLING II–IV]), Göttingen 1898–1913 HERMAN BRANDES, Guido von Alet, Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung XIII (1887) 81– 96 HANS-J ÜRGEN BRANDT, Klevisch-märkische Kirchenpolitik im Bündnis mit Burgund in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Magister Dietrich Stock († 1470), Rat der Herzöge von Kleve-Mark, Burgund-Brabant und Geldern, AHVN 178 (1976) 42–76 RUDOLF BRANDTS, Inventar der Urkunden des Archivs der Pfarrkirche St. Aldegundis zu Emmerich (Inventare nichtstaatlicher Archive 36), Köln, Bonn 1993
614
Quellen- und Literaturverzeichnis
BRAUDEL BRÄUMER
BRECHT
BRETHAUER, Eckharttexte ZfdA 69 BRETHAUER, Eckharttexte ZfdA 70 BRETHAUER, Texte aus dem Umkreis Meister Eckharts BRIMMERS
VON DEN B RINCKEN
BRIQUET
BROUETTE/DIMIER /MANNING
DE
BRUIN, Epistula
DE
BRUIN, Levens van Jesus
BRUIN, Middelnederlands geestelijk Proza BRUNNER/WACHINGER , Repertorium I/IV DE
BUDDE/KRISCHEL, Genie ohne Namen BUDDE/KRISCHEL, Stundenbuch BURGER
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4. Nachschlagewerke und Literatur
BURR
VAN
BUUREN
BUZÁS
BYVANCK/HOOGEWERFF
CARASSO-KOK, Repertorium
CARPENTER ERLER
CASPERS
CARON
CARROLL CERMAN, Gebetbücher CHEVALIER
CHRIST
CLAASSENS/STERNBERG
CLASEN, Legenda antiqua
CLASEN/VAN GURP
615
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616
Quellen- und Literaturverzeichnis
CLASSEN CLEMEN, Kunstdenkmäler I.2/I.3
COENEN
COSTARD, Handschriften Sonsbeck
COSTARD, ‘Imitatio Christi’
COSTARD, Lektüre in Frauenkonventen
COSTARD, ‘Orationes et meditationes’
COSTARD, Predigten in Frauenklöstern
COSTARD, Predigthandschriften
Franziskusquellen in niederländischen und deutschen Handschriften des Mittelalters, Archivum Franciscanum Historicum 49 (1956) 434–482 WILHELM CLASSEN, Das Erzbistum Köln. Archidiakonat Xanten, erster Teil (Germania sacra III.1), Berlin 1938 P AUL CLEMEN, Die Kunstdenkmäler der Rheinprovinz, Bd. 1–20, 1891–1937 I.2 Die Kunstdenkmäler des Kreises Geldern, Düsseldorf 1891 I.3 Die Kunstdenkmäler des Kreises Moers, Düsseldorf 1892 DOROTHEA COENEN, Die katholische Kirche am Niederrhein von der Reformation bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts. Untersuchungen zur Geschichte der Konfessionsbildung im Bereich des Archidiakonats Xanten unter der klevischen und brandenburgischen Herrschaft (Reformationsgeschichtliche Studien und Texte 93), Münster 1967 MONIKA COSTARD, Die Handschriften des Klosters, in: MARGRET WENSKY (Hg.), Sonsbeck. Die Geschichte einer niederrheinischen Gemeinde von der Frühzeit bis zur Gegenwart (Stadt und Gesellschaft 3), Köln, Weimar, Wien 2003, S. 148–159 MONIKA COSTARD, Die ‘Imitatio Christi’ im Kontext spätmittelalterlicher Laienlektüre im Mutterland der Devotio moderna, in: NIKOLAUS STAUBACH/ULRIKE BODEMANN (Hgg.), Aus dem Winkel in die Welt. Die Bücher des Thomas von Kempen und ihre Schicksale (Tradition – Reform – Innovation 11), Frankfurt a.M., Berlin, Bern usw. 2005, S. 36–65 MONIKA COSTARD, Lektüre in Frauenkonventen: Maaseik, Geldern, Sonsbeck, in: HELMUT TERVOOREN u.a., Van der Masen tot op den Rijn. Ein Handbuch zur Geschichte der mittelalterlichen volkssprachlichen Literatur im Raum von Rhein und Maas, Berlin 2006, S. 77–86 MONIKA COSTARD, … Ende pinen honich te sueken wt den stehen. Die ‘Orationes et meditationes de vita Christi’ des Thomas von Kempen als Lektüre in spätmittelalterlichen Frauenklöstern, in: ULRIKE BODEMANN (Redaktion), Kempener Thomas-Vorträge, Kempen 2002, S. 33–53 MONIKA COSTARD, Zwischen Mystik und Moraldidaxe. Deutsche Predigten des Fraterherren Johannes Veghe und des Dominikaners Konrad Schlatter in Frauenklöstern des 15. Jahrhunderts, OGE 69 (1995) 235–259 MONIKA COSTARD, Predigthandschriften der Schwestern vom gemeinsamen Leben. Spätmittelalterliche Predigtüberlieferung in der Bibliothek des Klosters Nazareth in Geldern, in: VOLKER MERTENS/HANS J OCHEN SCHIEWER (Hgg.), Die deutsche Predigt im Mittelalter. Internatio-
4. Nachschlagewerke und Literatur
COUN
CROUS/KIRCHNER DASSEL/KWIATKOWSKI
DE FIORES
DEGERING I/II/III
DEGLER -SPENGLER
DEMUYNCK
DERENDORF/SCHULTE
DESCHAMPS, Handschriften uit het SintAgnesklooster DESCHAMPS, Handschriften van ‘Der sielen troest’
DESCHAMPS, ‘Hundert Betrachtungen’ DESCHAMPS, Jacobus van Gruitrode
617
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618
Quellen- und Literaturverzeichnis
DESCHAMPS, Johan Scutkens vertaling DESCHAMPS, Levens en legenden van de H. Franciscus DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften DESCHAMPS, Prozalegenden van de H. Servatius
DESCHAMPS, Rosarium
D’ETEL
D IBELIUS
Dictionnaire d’Archéologie chrétienne VAN D IJK, Constituties
VAN D IJK, Diepenveen
VAN D IJK, Kapittel van Sion
D ISSELBECK-T EWES
DÖSSELER/OEDIGER
J AN DESCHAMPS, De verspreiding van Johan Scutkens vertaling van het Nieuwe Testament en de Oudtestamentische perikopen, NAK 56 (1975) 159–179 J AN DESCHAMPS, Middelnederlandse vertalingen van levens en legenden van de H. Franciscus van Assisi. Handschriften en drukken, Franciscana 31 (1976) 59–73 J AN DESCHAMPS, Middelnederlandse Handschriften uit Europese en Amerikaanse Bibliotheken. Catalogus, Leiden 21972 J AN DESCHAMPS, Middelnederlandse prozalegenden van de H. Servatius, in: J. NOTERMANS, Commentaren op Heinric van Veldeken’s Sint-Servaaslegende, IV [a], Maastricht 1977, S. 179–195 (überarbeitete Fassung eines zuerst im Liber amicorum voor Jef Notermans, Maastricht 1964 erschienenen Beitrags) J AN DESCHAMPS, De lange en de korte redactie van het Rosarium Jesu et Mariae van de kartuizer Jacobus van Gruitrode en de middelnederlandse vertaling van de korte redactie, in: CHR. DE BACKER /A.J. GEURTS/A.G. WEILER (Hgg.), Codex in Context. Studies over codicologie, kartuizergeschiedenis en laatmiddeleeuws geestesleven aangeboden aan Prof. Dr. A. Gruis, Nijmegen 1985 ARMEL D’ETEL, Le culte de sainte Anne dans les pays rhénans au moyen-age et les franciscaines, Études franciscaines 35 (1923) 632–647 OTTO D IBELIUS, Das Vaterunser. Umrisse zu einer Geschichte des Gebetes in der alten und mittleren Kirche, Gießen 1903 Dictionnaire d’Archéologie chrétienne et de Liturgie, hg. v. FERNAND CABROL und HENRI LECLERCQ, T. 1–15, P ARIS 1924–1953 R.T H.M. VAN D IJK, De Constituties der Windesheimse vrouwenkloosters vóór 1559. Bijdrage tot de institutionele Geschiedenis van het Kapittel van Windesheim (Middeleeuwese Studies, Band III.1–2), Nijmegen 1986 R.T H.M. VAN DIJK, Het vrouwenklooster Diepenveen in zijn historische context, in: WYBREN SCHEEPSMA (Hg.), Het ootmoedig fundament van Diepenveen. Zeshondert jaar Maria ein Sint-Agnesklooster 1400–2000 (Publicaties van de Ijsselacadmie 152), o. O. 2002, S. 15–39 R.T H.M. VAN D IJK, De bestuursvorm van het Kapittel van Sion. Hollands verzet tegen het Windesheims centralisme, Archief voor de Geschiedenis van de Katholieke Kerk in Nederland 29 (1987) 166–191 ELKE D ISSELBECK-T EWES, Frauen in der Kirche. Das Leben der Frauen in den mittelalterlichen Zisterzienserklöstern Fürstenberg, Graefenthal und Schledenhorst, Köln 1989 E. DÖSSELER /F.W. OEDIGER (Bearb.), Das Hauptstaatsarchiv Düsseldorf und seine Bestände, Band 8. Die Lehn-
4. Nachschlagewerke und Literatur
DOLCH DOMSTA I/II/III/IV
DÖRFLER -D IERKEN
DUBOIS DÜCKERS
DÜLFER /KORN
EBBINGE WUBBEN EHWALD EIZENHÖFER /KNAUS
ELM , Bruderschaft vom gemeinsamen Leben ELM , Erwerbspolitik und Wirtschaftsweise ELM , Heinrich von Ahaus
ELM , Verfall und Erneuerung des Ordenswesens
ELM /FEIGE
619
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620
Quellen- und Literaturverzeichnis
ENGELHART
VAN
ENGEN
ENNEN
ENNEN/FLINK
EPINEY-BURGARD, La critique d’Eckhart
EPINEY-BURGARD, Gérard Grote
EUBEL
FAIX
FAYE/BOND
FECHTER
FEUGEN
F INGER
F INKE
FLASCH, Predigt 52
schen Ideal und Wirklichkeit (Schriften des Rheinischen Museumsamtes 10), Bonn 1980, S. 243–254 H. ENGELHART, Deutsche Gebetsanweisungen zum Psalter in lateinischen und deutschen Handschriften und Drucken des 12.–16. Jahrhunderts. Bemerkungen zu Tradition, Überlieferung, Funktion und Text, in: REINITZER, 400–413 H ILDO VAN ENGEN, Het archief van het Kapittel van Utrecht, in: GOUDRIAAN/MERTENS, S. 33–49 EDITH ENNEN, Grundzüge des niederrheinländischen Städtewesens im Spätmittelalter (1350–1550), in: ENNEN/FLINK, S. 55–94 EDITH ENNEN/KLAUS FLINK (Hgg.), Soziale und wirtschaftliche Bindungen im Mittelalter am Niederrhein (Klever Archiv 3), Kleve 1981 GEORGETTE EPINEY-BURGARD, La critique d’Eckhart par Ruusbroec et son disciple Jean de Leeuwen, in: KURT FLASCH (Hg.), Von Meister Dietrich zu Meister Eckhart, Hamburg 1984, S. 177–185 GEORGETTE EPINEY-BURGARD, Gérard Grote (1340– 1384) et les débuts de la dévotion moderne (Veröffentlichungen des Instituts für Europäische Geschichte Mainz 54), Wiesbaden 1970 KONRAD EUBEL, Geschichte der Kölnischen Minoritenprovinz (Veröffentlichungen des Historischen Vereins für den Niederrhein 1), Köln 1906 GERHARD FAIX, Gabriel Biel und die Brüder vom Gemeinsamen Leben. Quellen und Untersuchungen zu Verfassung und Selbstverständnis des Oberdeutschen Generalkapitels (Spätmittelalter und Reformation, Neue Reihe 11), Tübingen 1999 C.U. FAYE/W.H. BOND, Supplement to the Census for Medieval and Renaissance Manuscripts in the United States and Canada, New York 1962 WERNER FECHTER , Deutsche Handschriften des 15. und 16. Jahrhunderts aus der Bibliothek des ehemaligen Augustinerchorfrauenstifts Inzigkofen (Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns 15), Sigmaringen 1997 G. FEUGEN, Nog eens, ‘Een merkwaardige nederlandsche kruiswegoefening uit de Xvde Eeuw’, OGE 12 (1938) 319–329 HEINZ F INGER , Die Kirche am Niederrhein vom Vorabend der Reformation bis zur Errichtung einer protestantischen Landesherrschaft (1500–1614), in: J ANSSEN/GROTE , S. 243–258 U. FINKE, Utrecht – Zentrum nordniederländischer Malerei. Seine Bedeutung in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts, in: Oud-Holland 78 (1973) 27–66 KURT FLASCH, Predigt 52: ‘Beati pauperes spiritu’, in: Lectura Eckhardi I, S. 163–200
4. Nachschlagewerke und Literatur FLEISCHER
FLINK/T HISSEN
FLINK
FLOKSTRA
FÖRSTER
FRANKEWITZ, Denkmäler der Stadt Geldern FRANKEWITZ, Geldern – Arcen – Venlo
FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter FRANKEWITZ, Karmeliterkloster FRANZ
FREI/BÜHLER FREIENHAGEN-BAUMGARDT
FREISE
FREYTAG
FRIJHOFF FRITSCH-STAAR
621
WOLFGANG F LEISCHER , Untersuchungen zur Palmbaumallegorie im Mittelalter (Münchener germanistische Beiträge 20), München 1976 KLAUS F LINK/BERT T HISSEN, Gelderns Städte im Mittelalter. Daten und Fakten – Aspekte und Anregungen, in: STINNER /TEKATH, S. 205–241 KLAUS F LINK, Rees, Xanten, Geldern. Formen der städtischen und territorialen Entwicklung am Niederrhein I (Schriftenreihe des Kreises Kleve 2), Kleve 1981 M. FLOKSTRA, Register op de leenaktenboeken van het Pruisisch Overkwartier van Gelder 1713–1794. Register zu den Lehnsakten im preußischen Oberquartier von Geldern 1713–1794, Maastricht 1991 OTTO FÖRSTER , Kölner Kunstsammler vom Mittelalter bis zum Ende des bürgerlichen Zeitalters. Ein Beitrag zu den Grundfragen der neueren Kunstgeschichte, Berlin 1931 STEFAN FRANKEWITZ, Die Denkmäler der Stadt Geldern (Geldrisches Archiv 6), Geldern 2001 STEFAN FRANKEWITZ, Geldern – Arcen – Venlo. Gewohnheitsreicht contra Stadtrecht, in: MARLENE N IKOLAY-P ANTER /WILHELM J ANSSEN/WOLFGANG HERBORN (Hgg.), Geschichtliche Landeskunde der Rheinlande. Regionale Befunde und raumübergreifende Perspektiven. Georg Droege zum Gedenken, Köln, Weimar, Wien 1994, S. 290–303 STEFAN FRANKEWITZ, Die geldrischen Ämter Geldern, Goch und Straelen im späten Mittelalter, Geldern 1986 Das Karmeliterkloster in Geldern im Mittelalter, in: Geldrischer Heimatkalender 1998, 277–284 ADOLPH FRANZ, Die Messe im deutschen Mittelalter. Beiträge zur Geschichte der Liturgie und des religiösen Volkslebens, Freiburg/Br. 1902, ND Darmstadt 1963 URS-BEAT FREI/FREDY BÜHLER (Hgg.), Der Rosenkranz. Andacht, Geschichte, Kunst, Bern, Sachseln 2003 KRISTINA FREIENHAGEN-BAUMGARDT, Hendrik Herps Spieghel der Volcomenheit in oberdeutscher Überlieferung (Miscellanea Neerlandica XVII), Leuven 1998 ECKHART FREISE, Kalendarische und annalistische Grundformen der Memoria, in: SCHMIDT/WOLLASCH, S. 441–577 HARTMUT FREYTAG, Ein Klever Totentanz aus dem 15. Jahrhundert. Über Beziehungen der jüngst entdeckten Fragment zum Totentanz der Marienkirche in Lübeck und dem Totentanz der Nikolaikirche in Reval, ZfdPh 116 (1997) 90–93 WILLEM FRIJHOFF, Die protestantische Reformation in den Niederquartieren, in: STINNER /TEKATH, S. 323–336 SUSANNE FRITSCH-STAAR , Bart und Gebet. Ontcommer/Kümmernis am Niederrhein, in: DIETER HEIM-
622
Quellen- und Literaturverzeichnis (Hg.), Sprache und Literatur am Niederrhein (Schriftenreihe der Niederrhein-Akademie 3), Essen 1998, S. 83–104 WALTHER FROHBERG, Wiedergabe und Auslegung einer handgeschriebenen niederrheinischen Rezeptsammlung des 18. Jahrhunderts unter besonderer Berücksichtigung der veterinärmedizinischen Rezepte. Inaugural-Diss. Zur Erlangung des Grades eines Doctor Medicinae Veterinariae durch die Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover 1964 500 Jahre Rosenkranz 1475, Köln 1475. Kunst und Frömmigkeit im Spätmittelalter und ihr Weiterleben. Ausstellungskatalog: Erzbischöfliches Diözesan-Museum Köln, Köln 1975 GÜNTER GATTERMANN (Hg.), Handschriftencensus Rheinland, bearbeitet von HEINZ F INGER (Projektleitung), MARIANNE RIETHMÜLLER (Hauptredaktion) u.a. (Schriften der Universitäts- und Landesbibliothek Düsseldorf 18), Wiesbaden 1993 GÜNTER GATTERMANN, Kostbarkeiten aus der Universitätsbibliothek Düsseldorf, Wiesbaden 1989 J. GEFFCKEN, Der Bildercatechismus des 15. Jahrhunderts und die catechetischen Hauptstücke in dieser Zeit bis auf Luther, Leipzig 1855 ALBERT GERHARDS, Die Psalmen in der römischen Liturgie. Eine Bestandsaufnahme des Psalmengebrauchs in Stundengebet und Meßfeier, in: ZENGER, S. 355–379 WILHELM J ANSSEN, Das Erzbistum Köln im späten Mittelalter 1191–1515. Erster Teil, Köln 1995 D IETER GEUENICH (Hg.), Der Kulturraum Niederrhein. Von der Antike bis zum 18. Jahrhundert, Bd. 1, Essen 1996 D IETER GEUENICH/OTTO GERHARD OEXLE (Hgg.), Memoria in der Gesellschaft des Mittelalters (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte 111), Göttingen 1994 A.J. GEURTS (Hg.), Middeleeuwse boeken en teksten uit Oost-Nederland. Een bundel studies (Nijmegse codicologische cahiers 2/3), Nijmegen 1984 RENATE G IERMANN/HELMAR HÄRTEL (Bearb.), Handschriften des Klosters Ebstorf (Mittelalterliche Handschriften in Niedersachsen 10), Wiesbaden 1994 ABRAHAM GLEZERMANN/MICHAEL H ARSGOR, Cleve – ein unerfülltes Schicksal (Historische Forschungen 26), Berlin 1985 HARALD GODER , Die Karthause zum Vogelsang bei Jülich, Bd. 1: Bau und Ausstattung. Archiv und Bibliothek. Historische Übersicht (Analecta Cartusiana 162), Salzburg 2000 J OHANN FRIEDRICH GERHARD GOETERS/JUTTA P RIEUR BÖCKEL
FROHBERG
500 Jahre Rosenkranz 1475
GATTERMANN, Handschriftencensus
GATTERMANN, Kostbarkeiten GEFFCKEN
GERHARDS
Geschichte des Erzbistums Köln II.1 GEUENICH I
GEUENICH/OEXLE
GEURTS
G IERMANN/HÄRTEL
GLEZERMANN/HARSGOR
GODER I
GOETERS/ PRIEUR
4. Nachschlagewerke und Literatur
Das Goldene Zeitalter des Herzogtums Geldern
GORISSEN, Führungsschichten GORISSEN, Ritterorden
GORISSEN, Stundenbuch
GOUDRIAAN, De derde orde. Ten geleide GOUDRIAAN, De derde orde als onderdeel van de Moderne Devotie GOUDRIAAN, De derde orde van Sint Franciscus in het bisdom Utrecht GOUDRIAAN, Observantie der conversinnen
GOUDRIAAN/MERTENS
GOYENS GRAMS-T HIEME
GROSSE OSTERHOLT
GROTEFEND, Zeitrechnung I/II
623
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Quellen- und Literaturverzeichnis
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HAGEN
HAIMERL
HAMBURGER
HAMM, Frömmigkeit
HAMM, Was ist Frömmigkeitstheologie?
Handbuch der Liturgiewissenschaft VIII.2
HANSEN I
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4. Nachschlagewerke und Literatur HANSMANN/HOFFMANN, Spätgotik am Niederrhein
HANTSCHE
HASEBRINK, Grenzverschiebung HASEBRINK, Zersetzung?
HAUG/SCHNEIDER-LASTIN
HAUKE
HEDBERG
HEEL, Kapittel van Zepperen
VAN
VAN
HEEL, Tertiarissen
HEIMBUCHER I/II
HEINZ
HELANDER HENDRIX
625
WILFRIED HANSMANN/GODEHARD HOFFMANN, Spätgotik am Niederrhein. Rheinische und flämische Flügelaltäre im Licht neuer Forschung (Beiträge zu den Bau- und Kunstdenkmälern im Rheinland 35), Köln 1998 IRMGARD HANTSCHE, Atlas zur Geschichte des Niederrheins, Kartographie: HARALD KRÄHE (Schriftenreihe der Niederrhein-Akademie 4), Essen 1999 BURKHARD HASEBRINK, Grenzverschiebung. Zu Kongruenz und Differenz von Latein und Deutsch bei Meister Eckhart, ZfdA 121 (1991) 369–398 BURKHARD HASEBRINK, Zersetzung? Eine Neubewertung der Eckhartkompilation in Spamers Mosaiktraktaten, in: CLAUDIA BRINKER /URS HERZOG/NIKLAUS LAR GIER /P AUL M ICHEL (Hgg.), Contemplata aliis tradere. Studien zum Verhältnis von Literatur und Spiritualität, Bern, Berlin usw. 1995, S. 353–369; auch in: KASPAR ELM (Hg.), Literarische Formen des Mittelalters. Florilegien, Kompilationen, Kollektionen (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 15), Wiesbaden 2000, S. 73–90 WALTER HAUG/WOLFRAM SCHNEIDER -LASTIN (Hgg.), Deutsche Mystik im abendländischen Zusammenhang. Neu erschlossene Texte, neue methodische Ansätze, neue theoretische Konzepte. Kolloquium Kloster Fischingen 1998, Tübingen 2000 HERMANN HAUKE, Die Tischlesung im Kloster Tegernsee im 15. Jahrhundert nach dem Zeugnis seiner Handschriften, Studien und Mitteilungen zur Geschichte des Benediktiner-Ordens und seiner Zweige 83 (1972) 220–228 LYDIA HEDBERG, Epistola de vita et passione domini nostri und Regula Augustini in mittelniederdeutschen Fassungen. Diözesanarchiv Trier, Ms. 45 (Lunder germanistische Forschungen 29), Lund 1954 DALMATIUS VAN HEEL, Het Kapittel van de Tertiarissen van Zepperen, Bijdragen voor de Geschiedenis van de provincie der Minderbroeders in de Nederlanden XIII– XV (1953–1954) 93–122, 187–208 DALMATIUS VAN HEEL, De Tertiarissen van het Utrechtsche Kapittel, AGAU 63 (1939) 1–382 MAX HEIMBUCHER, Die Orden und Kongregationen der katholischen Kirche, 3. großenteils neubearbeitete Aufl., Neudruck der ersten Ausgabe Paderborn 1933–34, Bd. 1– 2, München usw. 1965 A. HEINZ, Eine spätmittelalterliche Exempelsammlung zur Propagierung des Trierer Rosenkranzes (Bibl. Cusana Hs. 128, 134–141), Trierer Theologische Zeitschrift 92 (1983) 306–33 D ICK HELANDER, Johann Tauler als Prediger, Diss. Lund 1923 GUIDO HENDRIX, Bibliotheca auctorum traductorem et scriptorum Ordinis Cisterciensis Vicariatus Generalis
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Quellen- und Literaturverzeichnis
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HERMANS, Laatmiddeleeuwse boekdecoratie
HERMANS, Middeleeuwse handschriften HERMANS, Middeleeuwse handschriftenkunde HEYDECK, Handschriften Rostock I H INZ
HOENEN
HOFFMANN
HOFMANN, Seuses Werke
HOLTHAUSEN
HOLZEM
HONEMANN, Der Laie als Leser
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4. Nachschlagewerke und Literatur
HONEMANN, Textvarianz
HOOGLAND
HÖVELMANN, Einzugsbereich
HOGENELST I/II
HOGENELST/VAN OOSTROM
HÖVELMANN, Gaesdonck, MS 5
HÖVELMANN, Handschriften
HÖVELMANN, Kirchengeschichte HÖVELMANN, Klosterbibliothek HÖVER
DE
HULLU
HÜLSMANN
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ter (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien 20), München 1992, S. 241–251 VOLKER HONEMANN, Textvarianz im Milieu der Devotio moderna. Zur Genese der verschiedenen Fassungen von ‘Super modo vivendi devotorum hominum simul commorantium’ und ‘De libris teutonicalibus’, in: JOSÉ CAJOT/LUDGER KREMER /HERMANN N IEBAUM (Hgg.), Lingua Theodisca: Beiträge zur Sprach- und Literaturwissenschaft; Jan Goossens zum 65. Geburtstag (Niederlande-Studien 16/2) Münster, Hamburg 1995, S. 969–978 A.J.J. HOOGLAND OP, Het klooster van de H. Maria Magdalena te Wijk bij Duurstede, AGAU 14 (1886) 52– 119 GREGOR HÖVELMANN, Über den Einzugsbereich des Augustiner-Chorherrenklosters Gaesdonck, in: GEORG DROEGE/P ETER SCHÖLLER /RUDOLF SCHÜTZEICHEL/MATTHIAS ZENDER (Hgg.), Landschaft und Geschichte. Festschrift für Franz Petri zu seinem 65. Geburtstag am 22. Februar 1968, Bonn 1970, S. 266–284 D INI HOGENELST, Sproken en sprekers. Inleiding op en repertorium van de Middelnederlandse sproke, Teil 1–2 (Nederlandse literatuur en cultuur in de Middeleeuwen XVI), Amsterdam 1997 D INI HOGENELST/FRITS VAN OOSTROM , Handgeschreven Wereld. Nederlandse Literatuur en Cultuur in de Middeleeuwen, Amsterdam 1995 GREGOR HÖVELMANN, Gaesdonck, MS 5. Eine unaufgeschnittene Handschrift des 15. Jahrhunderts, in: ders., Zur Landesgeschichte am unteren Niederrhein. Gesammelte Beiträge (Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend 88), Geldern 1987, S. 44–55 (zuerst in: Antiquariat 18 [1968] 217/1–222/6). GREGOR HÖVELMANN, Die Handschriften der Klosterbibliothek Gaesdonck (Neue Beiträge zur Geschichte der Gaesdonck X), Gaesdoncker Blätter 21 (1968) 44–75 GREGOR HÖVELMANN (Hg.), Niederrheinische Kirchengeschichte, Kevelaer o.J. GREGOR HÖVELMANN, Die Klosterbibliothek Gaesdonck 1801/02, Gaesdoncker Blätter 20–II (1967) 37–41 WERNER HÖVER , Theologia mystica in altbairischer Übertragung. Bernhard von Clairvaux, Bonaventura, Hugo von Balma, Jean Gerson u.a. Studien zum Übersetzungswerk eines Tegernseer Anonymus in der Mitte des 15. Jahrhunderts (MTU 36), München 1971 J. DE HULLU, De statuten van het Meester-Geertshuis te Deventer, Archief voor Nederlandsche Kerkgeschiedenis 6 (1897) 63–76 MARGRIET HÜLSMANN, Penwerk: een eigen vorm van boekdecoratie in vijftiende-eeuwse Noordnederlandse
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HUYGHEBAERT
J AHN Jan van Ruusbroec 1293– 1381. Tentoonstellingscatalogus J ANSE J ANSEN-SIEBEN J ANSSEN, „Gute Ordnung“
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J OESTER
J ONGEN/SCHEEPSMA
J OSTES, Beiträge J UNGMANN
KAEPPELI II/III/IV
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4. Nachschlagewerke und Literatur KAMPS
KELLER
KER I KEUSSEN, Matrikel Köln V KEUSSEN, Urkundenbuch Krefeld/Moers II KEYSER K IENHORST
K IST
KLAUSMANN, Die ältesten Satzungen
KLEWER KLINKHAMMER
VON
KLOCKE
KLÜMPEN-HEGMANS KNAUS, Maugérard
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C. KAMPS, Mitteilungen aus der Geschichte des Kapuzinerklosters zu Geldern, entnommen größtenteils aus den Annalles Fr. Min. Capucinorum Gelriensium, Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend 35 (1913) 3–34 KARL KELLER, Predigthandbücher aus dem Kloster Nazareth in Geldern. Zugleich ein Beitrag zur Geschichte der Devotio moderna im Gelderland, in: Geldrischer Heimatkalender 1999, S. 214–220 N.R. KER, Medieval Manuscripts in British Libraries I. London, Oxford 1969 HERMANN KEUSSEN, Die Matrikel der Universität Köln, Bd. 5 (1675–1797), Düsseldorf 1981 HERMANN KEUSSEN, Urkundenbuch der Stadt und Herrlichkeit Krefeld und der Grafschaft Moers, Bd. II 1431– 1480, Krefeld 1939 ERICH KEYSER (Hg.), Rheinisches Städtebuch, Stuttgart 1956 HANS K IENHORST, Meer mystiek uit het Arnhemse Agnietenklooster. De Handschriften Den Haag, Koninklijke Bibliotheek, 71 H 51 en 133 H 13, in: Manuscripten en miniaturen. Studies aangeboden aan Anne S. Korteweg bij haar afscheid van de Koninklijke Bibliotheek onder redactie van Jos Biemans, Klaas van der Hoek, Kathryn M. Rudy und Ed van der Vlist, Zutphen 2007, S. 201-216 N.C. KIST, Necrologium, of Memorieboek van een der zusterenconventen te Haarlem, Kerkhistorische Archief 1 (1857) 140–160 KLAUSMANN, Die ältesten Satzungen der Devotio moderna, in: NIKOLAUS STAUBACH (Hg.), Kirchenreform von unten. Gerard Zerbolt von Zutphen und die Brüder vom gemeinsamen Leben (Tradition – Reform – Innovation 6), Frankfurt a.M., Berlin, Bern usw. 2004. WILHELM K LEWER, Robert Rheinen, Zeitschrift des Geschichtsvereins Mülheim an der Ruhr 15 (1921) 1–16 KARL J OSEPH KLINKHAMMER , Adolf von Essen und seine Werke. Der Rosenkranz in der geschichtlichen Situation seiner Entstehung und in seinem bleibenden Anliegen. Eine Quellenforschung (Frankfurter theologische Studien 13), Frankfurt a.M. 1972 FRIEDRICH VON KLOCKE, Das Memorienbuch des Schwesternhauses zu Ahlen, Der Deutsche Herold 44 (1913) 66–69, 93–98 J OHANNA KLÜMPEN-HEGMANS, Albert Steeger und die Buyx-Sammlung, in: DASSEL/K WIATKOWSKI, S. 300–302 HERMANN KNAUS, Maugérard, Hüpsch und die Darmstädter Prachthandschriften, Archiv für Geschichte des Buchwesens 5 (1962–66) 1227–1240, wieder abgedruckt in: GERARD ACHTEN/THOMAS KNAUS/KURT HANS STAUB
630
Quellen- und Literaturverzeichnis
KOCH, Huwelijkssluitung
KOCH, Kloosterintrede
KOCH, Kloosterpoort als sluitpost?
KOCH, Meister Eckharts Weiterwirken
KOCK, Buchkultur
KOCK, Laienlektüre
KOCK, Lektüre und Meditation der Laienbrüder KOHL, Bistum Münster I
KOHL, Bistum Münster II
KOHL, Konversen
KOK, De keulse Tertiarissenkongregatie DE KOK, Klarissen en Tertiarissen DE
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4. Nachschlagewerke und Literatur
KOORN, Beguinages KOORN, Kapittel van Utrecht
KOORN, Women without vows
KORNRUMPF/VÖLKER
KORS
KORTEWEG, Kriezels, aubergines en takkenbossen KORTEWEG, Randjes
KÖSTER
KRÄMER
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632
KRUITWAGEN
KRUTISCH
KÜHLER KUNZE, Studien
KURZE
KWAKKEL, Die Dietsche boeke
LADEMACHER Land im Mittelpunkt der Mächte LANGENBERG, Diss.
LANGENBERG, Quellen und Forschungen Lectura Eckhardi I/II
LEHRS III
LELOUX, Maria’s Zeven Vreugden
LELOUX, Memorieboek
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LENTES, Psalter LEFÈVRE
l’HEREMITE-LECLERCQ
LEURQUIN-LABIE
LEVINSON Lexikon der hamburgischen Schriftsteller LIE
Lieder der Devotio moderna
LIEFTINCK, Codicum … I
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LÖFSTEDT
LÖSER
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LÜCKER
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VAN
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VAN
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4. Nachschlagewerke und Literatur MAK DE
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MARKS
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MASSA
MARTI
MAYER
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MERTENS e.a., Boeken voor de eeuwigheid METZ
Middelnederlandse Preken IV
M IEDEMA
M ILDE MOLL
Moderne devotie Monasticon Batavum I/II/III
Monasticon Belge VI
Monasticon Fratrum Vitae Communis Monasticon Windeshemense I/II/III/IV
MORVAY/GRUBE
MULDER
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P AULUS, Ablass am Ausgang des Mittelalters PERSOONS
PERSOONS/LOURDAUX
PETERS
P ICCARD
P ICCARD, Anker P ICCARD, Buchstabe P P ICCARD, Fabeltiere P ICCARD, Frucht P ICCARD, Hand und Handschuh P ICCARD, Krone P ICCARD, Lilie P ICCARD, Ochsenkopf P ICCARD, Turm P ICCARD, Vierfüßler P IJPER /RATH P FNÜR
P LÖTZ
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642
Quellen- und Literaturverzeichnis
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PRIEBSCH II PRIEUR/KARRENBROCK/ KEMPKENS
PRIEUR-P OHL QUERO-SÁNCHEZ/STEER
QUETIF/ECHARD II.1
QUINT, Handschriftenfunde
QUINT, Fundbericht
QUINT, Überlieferung QUINT, Zu Pahnckes Editionsversuchen RATHERT, Andreaskloster RATHERT, Hausarbeit
REAL, Chronik REAL, Familiennamen
Kulturgeschichte in Kevelaer, in: DASSEL/KWIATKOWSKI, S. 303–375 F. VAN DER P OL/M. SMIT, De Susteren van Sanct-Agnetenhuuse. De geschiedenis, materiële cultuur en spiritualiteit van het Kamper Agnientenconvent, Kampen 1997 R.R. P OST, The Modern Devotion. Confrontation with Reformation and Humanism (Studies in Medieval and Reformation Thought), Leiden 1968 R.R. P OST, De Statuten van het Mr. Geertshuis te Deventer, AGAU 71 (1952) 1–46 STANISLAW P REDOTA/M.A. MOOIJAART/P.G.J. VAN STERKENBURG, Een laatmiddeleeuws gebedenboek uit de kring van de Moderne Devoti # ROBERT PRIEBSCH, Deutsche Handschriften in England, Bd. 2, Erlangen 1901 J UTTA P RIEUR /REINHARD KARRENBROCK/HOLGER KEMPKENS, Jerusalem in Wesel. Die große Kalvarienbergstiftung des Kaufmanns Hermann Saelen (Studien und Quellen zur Geschichte von Wesel 21), Wesel 1998 J UTTA P RIEUR -P OHL, Schwesternhäuser in Wesel, in: „Zahlreich wie die Sterne des Himmels“, S. 85–106 ANDRES QUERO-SÁNCHEZ/GEORG STEER (Hgg.), Meister Echarts Straßburger Jahrzehnt (Meister Eckhart Jahrbuch 2), Stuttgart 2008 J ACOBUS QUETIF/J ACOBUS ECHARD, Scriptores ordinis praedictorum ..., Tomus secundus, pars I, Paris 1719– 1723, ND New York o. J. (Burt Franklin Bibliographical and Reference Series 16) J OSEF QUINT, Neue Handschriftenfunde zur Überlieferung der deutschen Werke Meister Eckharts und seiner Schule (Meister Eckhart. Die deutschen und lateinischen Werke, Untersuchungen, Bd. I), Stuttgart-Berlin 1940 J OSEF QUINT, Fundbericht zur handschriftlichen Überlieferung der deutschen Werke Meister Eckharts und anderer Mystikertexte (Meister Eckhart. Die deutschen und lateinischen Werke, Untersuchungen, Bd. II), Stuttgart usw. 1969 J OSEF QUINT, Die Überlieferung der Deutschen Predigten Meister Eckeharts, Bonn 1932 J OSEF QUINT, Zu Max Pahnckes neuen Editionsversuchen an Meister Eckhart, ZfdPh 80 (1961) 272–287 STEFAN RATHERT, Das Andreaskloster in Sonsbeck, in: WENSKY, Sonsbeck, S. 135–148 STEFAN RATHERT, Das St. Andreas-Kloster in Sonsbeck. Schriftliche Hausarbeit im Rahmen der Ersten Staatsprüfung für das Lehramt für die Sekundarstufe II, März 1996 J. REAL, Chronik der Stadt und Umgegend von Geldern, Geldern 1897 J. REAL, Hundertvierzig alte Familiennamen der Stadt
4. Nachschlagewerke und Literatur
REAL, Kloster Nazareth
REDLICH
REHM , Annenkloster
REHM , Beginen REHM , Diss.
REHM , Schwestern vom gemeinsamen Leben am Niederrhein REHM , Wirtschaftstätigkeit
REIFFERSCHEID I/II/III
REIFFERSCHEID, Erzählungen
REIFFERSCHEID, Mitteilungen aus Handschriften REINITZER
REYNAERT, Catalogus Gent I
RINGLER
643
Geldern. Vortrag gehalten in der Sitzung des historischen Vereins für Geldern und Umgegend zu Geldern am 26.11.1905 (Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend 16), Geldern 1905 J. REAL, Das ehemalige Augustinerinnenkloster Nazareth in Geldern, Niederrheinischer Geschichts- und Altertumsfreund 1918/19, Nr. 5, S. 19–20 O. R. REDLICH, Staat und Kirche am Niederrhein zur Reformationszeit (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte 164), Leipzig 1938 GERHARD REHM, Geschichte des Annenklosters im 15. Jahrhundert, in: Campunni – Kempen. Geschichte einer niederrheinischen Stadt, (Schriftenreihe des Kreises Viersen 39), Viersen 1993, S. 67–86 GERHARD REHM, Beginen am Niederrhein, in: „Zahlreich wie die Sterne des Himmels“, S. 57–84 GERHARD REHM , Die Schwestern vom gemeinsamen Leben im nordwestlichen Deutschland. Untersuchungen zur Geschichte der Devotio moderna und des weiblichen Religiosentums (Berliner Historische Studien 11, Ordensstudien V), Berlin 1985 GERHARD REHM , Die Schwestern vom gemeinsamen Leben am Niederrhein. Ein spätmittelalterliche Form der weiblichen Vita religiosa, in: GOETERS/PRIEUR , S. 114– 141 GERHARD REHM, Aspekte der Wirtschaftstätigkeit der Schwestern vom gemeinsamen Leben im 15. Jahrhundert, in: ELM , Erwerbspolitik und Wirtschaftsweise, S. 249– 266 ALEXANDER REIFFERSCHEID, Beschreibung der Handschriftensammlung des Freiherrn August von Arnswaldt in Hannover. I. Handschriften in klein 8°, Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung IX (1883) 132–142; II. Handschriften in gross 8°, Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung X (1884) 5– 43; III. Handschriften in 4°, Jahrbuch des Vereins für niederdeutsche Sprachforschung XI (1885) 99–110 ALEXANDER REIFFERSCHEID, Erzählungen aus dem Spieghel der Leien (15. Jh.). Ein beitrag zur erzählenden prosa des mittelalters, ZfdPh 6 (1875) 422–442 ALEXANDER REIFFERSCHEID, Mitteilungen aus Handschriften, ZfdPh 9 (1878) 187–193 HEIMO REINITZER (Hg.), Deutsche Bibelübersetzungen des Mittelalters, Vestigia bibliae 9/10 (1987/88) [erschienen 1991] J. REYNAERT, Catalogus van de middelnederlandse handschriften in de bibliotheek van de Rijksuniversiteit te Gent I, Gent 1984 S IEGFRIED RINGLER , Viten- und Offenbarungsliteratur in Frauenklöstern des Mittelalters. Quellen und Studien
644
Quellen- und Literaturverzeichnis
RÖCKE
ROELEN
ROMMÉ
ROSE II
ROSSHOFF, Andreas-Kloster
ROSSHOFF, Handschriften
ROTH, Literatur und Klosterreform ROTH, Sündenspiegel
RUBIN RUDOLF RUDY
RUH, Bonaventura deutsch
RUH, David von Augsburg
(Münchener Texte und Untersuchungen 72), Zürich, München 1980 WERNER RÖCKE, Zur Literarisierung populären Wissens im deutschen ‘Rocken-Evangelium’, in: H ANS-J ÜRGEN BACHORSKI (Hg.), Ordnung und Lust. Bilder von Liebe, Ehe und Sexualität in Spätmittelalter und früher Neuzeit (Literatur – Imagination – Realität 1), Trier 1991, S. 447–475 MARTIN W ILHELM ROELEN, Studien zur Topographie und Bevölkerung Wesels im Spätmittelalter (Studien und Quellen zur Geschichte von Wesel 12), Wesel 1989 BARBARA ROMMÉ (Hg.), Der Niederrhein und die Alten Niederlande. Kunst und Kultur im späten Mittelalter. Referate des Kolloquiums zur Ausstellung „Gegen den Strom. Meisterwerke niederrheinischer Bildschnitzkunst in Zeiten der Reformation (1500–1550)“ (Schriften der Heresbach-Stiftung Kalkar 9), Bielefeld 1999 VALENTIN ROSE, Verzeichnis der lateinischen Handschriften der königlichen Bibliothek in Berlin, Bd. 2, Berlin 1901 BERNHARD ROSSHOFF, Das Andreas-Kloster in Sonsbeck. Stiftung, Grunderwerb, Anfänge, Heimatkalender des Kreises Wesel, Kleve 1988, S. 47–56 BERNHARD ROSSHOFF, Die Handschriften des Andreasklosters in Sonsbeck in der Landesbibliothek in Darmstadt, Heimatkalender Kreis Wesel 8 (1987) 36–39 CHRISTOPH ROTH, Literatur und Klosterreform. Die Bibliothek der Benediktiner von St. Mang zu Füssen im 15. Jahrhundert (Studia Augustana 10), Tübingen 1999 GUNHILD ROTH, Sündenspiegel im 15. Jahrhundert. Untersuchungen zum pseudo-augustinischen „Speculum peccatoris“ in deutscher Überlieferung (Deutsche Literatur von den Anfängen bis 1700, Bd. 12), Bern, Berlin usw. 1991 M IRI RUBIN, Corpus Christi. The Eucharist in Late Medieval Culture, Cambridge usw. 1991 RAINER RUDOLF, Ars moriendi (Forschungen zur Volkskunde 39), 1957 KATHRYN M. RUDY, Den aflaet der heiliger stat Jherusalem ende des berchs van Calvarien. Indulgenced Prayers for Mental Holy Land Pilgrimage in Manuscripts from the St. Agnes Convent in Maaseik, OGE 74 (2000) 211– 254 KURT RUH, Bonaventura deutsch. Ein Beitrag zur deutschen Franziskaner-Mystik und -Scholastik (Bibliotheca Germanica 7), Bern 1956 KURT RUH, David von Augsburg und die Entstehung eines franziskanischen Schrifttums in deutscher Sprache, in: H. RINN (Hg.), Augusta 955–1955. Forschungen und Studien zur Kultur- und Wirtschaftsgeschichte Augs-
4. Nachschlagewerke und Literatur
RUH, Geistliche Prosa
RUH, Mystik I/II/III/IV RUH, ‘Omne datum optimum’ RUH, Schwesternbücher RUH, Thomas von Aquin
RUHRBERG
RÜTHING
SAENGER
SALMON
Die Sammlungen des Baron von Hüpsch
SCHEEPSMA, Books of sisters
SCHEEPSMA, Deemoed en
645
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646
Quellen- und Literaturverzeichnis
devotie
SCHEEPSMA, Diepenveen
SCHEEPSMA, Levensbeschrijvingen
SCHEEPSMA, Meister Eckhart
SCHEEPSMA, Palmboomtraktaat SCHEEPSMA, Zusterboeken
SCHELER, Bürger und Bauern
SCHELER, Landgeistlichkeit
SCHELER, „Die niederen Lande“ SCHELLEKENS, Richard van St.-Victors Auteurscap
SCHELLEKENS, Verkenningen
SCHENDA
vrouwen van Windesheim en hun geschriften (Nederlandse literatuur en cultuur in de Middeleeuwen XVII), Amsterdam 1997 WYBREN SCHEEPSMA, Het ootmoedig fundament van Diepenveen. Zeshondert jaar Maria en SintAgnesklooster 1400–2000 (Publicaties van de Ijsselacademie 152), ohne Ort, 2002 WYBREN SCHEEPSMA, ‘Verzamelt de overgebleven brokken, opdat niets verloren ga’. Over Latijnse en Middelnederlandse levensbeschrijvingen uit de sfeer van de Moderne Devotie, in: P. W ACKERS u.a. (Hgg.), Verraders en bruggenbouwers. Verkenningen naar de relatie tussen Latinitas en Middelnderlandse letterkunde, Amsterdam 1996, S. 211–238, 334–347 WYBREN SCHEEPSMA, Meister Eckhart in den Niederlanden. Rezeption und Überlieferung im vierzehnten Jahrhundert, in: Exemplar. Festschrift für Kurt Otto Seidel, hg. v. RÜDIGER BRANDT und DIETER LAU (Lateres 5), Frankfurt a.M., Berlin, Bern usw. 2008, S. 9–54 WYBREN SCHEEPSMA, Het oudste Middelnederlandse palmboomtraktaat en de Limburgse sermoenen, OGE 75 (2001) 153–181 WYBREN SCHEEPSMA, Zusterboeken. Bijzondere bronnen voor de Moderne Devotie, Jaarboek voor vrouwengeschiedenis 16 (1996) 153–170 D IETER SCHELER, Bürger und Bauern. Die Stadt Kalkar und ihr Umland im späten Mittelalter, in: GERHARD KALDEWEI (Hg.), Die Stadt im Mittelalter. Kalkar und der Niederrhein (Schriften der Heresbach-Stiftung Kalkar 1), Bielefeld 1994, S. 49–79 D IETER SCHELER , Patronat und Rekrutierung der Landgeistlichkeit an Niederrhein im 15. Jahrhundert, in: J.-P. MASSAUT/M.-E. HENNEAU (Hgg.), La christianisation des campagnes. Actes du colloque du C.I.H.E.C. (25–27 août 1994) (Institut Historique Belge de Rome, Bibliothèque XXXVIII), Brüssel, Rom 1996, Bd. I, S. 235– 248 D IETER SCHELER , „Die niederen Lande“: Der Raum des Niederrheins im späten Mittelalter und in der frühen Neuzeit, in: GEUENICH I, S. 93–114 J.W.M. SCHELLEKENS, De Betwisting van Richard van St.-Victors Auteurscap der Expositio in cantica canticorum, beschouwd vanuit de Handschriften en Hadewijch, OGE 64 (1990) 107–129 J.W.M. SCHELLEKENS, Enkele verkenningen rond Richard van St. Victors ‘Expositio in Cantica canticorum’ in het middelnederlands naar aanleiding van recent ontdeckte handschriftenfragmenten, Tilburg 1976 RUDOLF SCHENDA, Die Lesestoffe der kleinen Leute.
4. Nachschlagewerke und Literatur
SCHERSCHEL SCHIEDER V.2
SCHIEWER
SCHINDELE
SCHLAGER
SCHLEUSSNER
SCHLOTHEUBER
SCHMIDT, Baron Hüpsch in Köln
SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett
SCHMIDT, Gedruckte Bilder
SCHMIDT, Die 24 Alten SCHMIDT/WOLLASCH
647
Studien zur populären Literatur im 19. und 20. Jahrhundert, München 1976 RAINER SCHERSCHEL, Der Rosenkranz – das Jesusgebet des Westens, Freiburg/Br., Basel, Wien 1979 WOLFGANG SCHIEDER (Hg.), Säkularisation und Mediatisierung in den vier rheinischen Departements 1803–1813. Edition des Datenmaterials der zu veräußernden Nationalgüter (Forschungen zur deutschen Sozialgeschichte 5), Bd. V.2, Boppard 1991 HANS-J OCHEN SCHIEWER, Uslesen. Das Weiterwirken mystischen Gedankenguts im Kontext dominikanischer Frauengemeinschaften, in: HAUG/SCHNEIDER -LASTIN , S. 581–603 M. P IA SCHINDELE, Der Beitrag der Lectio divina zur monastischen Erneuerung. Zum 500. Todestag einer Lichtenthaler Schreib- und Lesemeisterin am 20 Mai 1978, Cistercienser Chronik 84 (1977) 13–16 P ATRICIUS SCHLAGER , Geschichte der kölnischen Franziskaner-Ordensprovinz im Mittelalter. Nach meist ungedruckten Quellen bearb., Köln 1904 W. SCHLEUSSNER , Magdalena von Freiburg. Eine pseudomystische Erscheinung des späteren Mittelalters. 1407–1458, Der Katholik 35 (1907) 15–32, 109–127, 199–216 EVA SCHLOTHEUBER, „Nullum regimen difficilius et periculosius est regimine feminarum“. Die Begegnung des Beichtvaters Frederik van Heilo mit den Nonnen der Devotio moderna, in: BERNDT HAMM /T HOMAS LENTES (Hgg.), Spätmittelalterliche Frömmigkeit zwischen Ideal und Praxis (Spätmittelalter und Reformation, N.R. 15), Tübingen 2001, S. 45–84 ADOLF SCHMIDT, Baron Hüpsch in Köln als Inkunabelnsammler und Händler, in: Wiegendrucke und Handschriften. Festgabe Konrad Haebler zum 60. Geburtstage dargebracht von ISAK COLLIJN, ERNST CROUS, HERMANN DEGERING u.a., Leipzig 1919, S. 45–63 ADOLF SCHMIDT, Baron Hüpsch und sein Kabinett. Ein Beitrag zur Geschichte der Hofbibliothek und des Museums zu Darmstadt. Zur Einweihung des neuen Museums in Darmstadt veröffentlicht von dem Historischen Verein für das Großherzogtum Hessen, Darmstadt 1906 PETER SCHMIDT, Gedruckte Bilder in handgeschriebenen Büchern. Zum Gebrauch von Druckgraphik im 15. Jahrhundert, Köln, Weimar, Wien 2003 WIELAND SCHMIDT, Die 24 Alten Ottos von Passau, Leipzig 1938 (Palaestra 212) KARL SCHMIDT/J OACHIM WOLLASCH (Hgg.), Memoria. Der geschichtliche Zeugniswert liturgischen Gedenkens im Mittelalter (Münstersche Mittelalter-Schriften 48), München 1984
648
Quellen- und Literaturverzeichnis
SCHMIDTKE
SCHMITT, Hüpsch’sche Graphik
SCHMITT, Logik der Gesten SCHNEIDER
SCHNÜTGEN SCHOLTEN, Gaesdonck
SCHOLTEN, Grafenthal
SCHOLTEN, Papst Eugen IV. SCHOLTEN, Stadt Cleve SCHÖNDORF, Psalmenübersetzung SCHOTT
SCHREIBER
SCHREINER, Defectus natalium
D IETRICH SCHMIDTKE, Studien zur dingallegorischen Erbauungsliteratur des Spätmittelalters. Am Beispiel der Gartenallegorie (Hermaea N.F. 43), Tübingen 1982 LOTHAR SCHMITT, Hüpsch’sche Graphik. Vergessene Kupferstiche und Holzschnitte des 15. Jahrhunderts in Handschriften der Hessischen Landes- und Hochschulbibliothek, Darmstadt, Wallraf-Richartz-Jahrbuch 66 (1995) 297–306 JEAN-CLAUDE SCHMITT, Die Logik der Gesten im europäischen Mittelalter, Stuttgart 1992 KARIN SCHNEIDER , Die Bibliothek des Katharinenklosters in Nürnberg und die städtische Gesellschaft, in: BERND MOELLER/HANS P ATZE/KARL S TACKMANN (Hgg.), Studien zum städtischen Bildungswesen des späten Mittelalters und der frühen Neuzeit. Bericht über Kolloquien der Kommission zur Erforschung der Kultur des Spätmittelalters 1978–1981 (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen, Phil.-hist. Kl., Dritte Folge 137), Göttingen 1983, S. 70–82 WILTRUD SCHNÜTGEN, Literatur am klevischen Hof vom hohen Mittelalter bis zur frühen Neuzeit, Kleve 1990 ROBERT SCHOLTEN, Gaesdonck. Geschichte des Klosters der regulierten Chorherren, des Hülfspriesterseminars oder Priesterhauses und des Collegium Augustinianum bis 1873, Münster 1906 ROBERT SCHOLTEN, Das Cistercienserinnen-Kloster Grafenthal oder Vallis comitis zu Asperden im Kreise Kleve (Veröffentlichungen des Historischen Vereins für Geldern und Umgegend 85), Kleve 1899, ND Geldern 1984 ROBERT SCHOLTEN, Papst Eugen IV. und das Clevische Landesbistum, Cleve 1884 ROBERT SCHOLTEN, Zur Geschichte der Stadt Cleve aus archivalischen Quellen, Cleve 1905, ND 1980 KURT ERICH SCHÖNDORF, Die Tradition der deutschen Psalmenübersetzung (Mitteldeutsche Forschungen 46), Köln, Graz 1967 ANSELM SCHOTT OSB, Das Meßbuch der heiligen Kirche. Mit liturgischen Erklärungen und kurzen Lebensbeschreibungen der Heiligen, neubearbeitet von Mönchen der Erzabtei Beuron, Freiburg/Br. 461939 GEORG SCHREIBER, Die Wochentage im Erlebnis der Ostkirche und des christlichen Abendlandes (Wissenschaftliche Abhandlungen der Arbeitsgemeinschaft für Forschung des Landes Nordrhein-Westfalen 11), Köln und Opladen 1959 KLAUS SCHREINER, „Defectus natalium“ – Geburt aus unehelichem Schoß als Problem klösterlicher Gemeinschaftsbildung, in: LUDWIG SCHMUGGE (Hg.), BÉATRICE WIGGENHAUSER (Mitarb.), Illegitimität im Spätmittelal
4. Nachschlagewerke und Literatur
SCHREINER , Maria SCHREINER , Psalmen
SCHREINER , Verschriftlichung
SCHROEDER, Beginen in Goch SCHROEDER, Chronik des Johannes Turck SCHROMM
SCHULER
SCHULTE
SCHUNKE I/II
SCHUPPISSER
SCHÜTT
649
ter (Schriften des Historischen Kollegs, Kolloquien 29), München 1994, S. 85–114 KLAUS SCHREINER , Maria. Jungfrau, Mutter, Herrscherin, Wien 1994 KLAUS SCHREINER , Psalmen in Liturgie, Frömmigkeit und Alltag des Mittelalters, in: FELIX HEINZER (Hg.), Der Landgrafenpsalter. Vollständige Faksimile-Ausgabe im Originalformat der Handschrift HB II 24 der Württembergischen Landesbibliothek Stuttgart, Kommentarband (Codices selecti, Facsimile 93, Commentarium 93*), Graz, Bielefeld 1992, S. 141–183 KLAUS SCHREINER , Verschriftlichung als Faktor monastischer Reform. Funktionen von Schriftlichkeit im Ordenswesen des hohen und späten Mittelalters, in: HAGEN KELLER/KLAUS GRUBMÜLLER /NIKOLAUS STAUBACH (Hgg.), Pragmatische Schriftlichkeit im Mittelalter. Erscheinungsformen und Entwicklungsstufen (Münstersche Mittelalter-Schriften 65), München 1992, S. 37–75 FERDINAND SCHROEDER, Die Beginen in Goch, AHVN 75 (1903) 1–67 FERDINAND SCHROEDER, Die Chronik des Johannes Turck, AHVN 58 (1894) 1–175 ARNOLD SCHROMM , Die Bibliothek des ehemaligen Zisterzienserinnenklosters Kirchheim am Ries: Buchpflege und geistiges Leben in einem schwäbischen Frauenstift (Studia Augustana 9), Tübingen 1998 PETER SCHULER , Illegitime Klerikerkinder im Bistum Konstanz, Zeitschrift für die Geschichte des Oberrheins 144, N.F. 105 (1996) 183–214 CHRISTIAN SCHULTE, Versuchte konfessionelle Neutralität im Reformationszeitalter. Die Herzogtümer JülichKleve-Berg und Johann III. und Wilhelm V. und das Fürstbistum Münster unter Wilhelm von Ketteler (Geschichte 9), Münster 1995 ILSE SCHUNKE, Die Schwenke-Sammlung gotischer Stempel- und Einbanddurchreibungen nach Motiven geordnet und nach Werkstätten bestimmt und beschrieben, Bd. I: Einzelstempel (Beiträge zur Inkunabelkunde, Dritte Folge, Bd. 7), Berlin 1979; Bd. II: Werkstätten, fortgeführt von KONRAD VON RABENAU (Beiträge zur Inkunabelkunde, Dritte Folge 10), Berlin 1996 FRITZ OSKAR SCHUPPISSER, Schauen mit den Augen des Herzens. Zur Methodik der spätmittelalterlichen Passionsmeditation, besonders in der Devotio Moderna und bei den Augustinern, in: WALTER HAUG/BURGHART WACHINGER (Hgg.), Die Passion Christi in Literatur und Kunst des Spätmittelalters (Fortuna vitrea 12), Tübingen 1993, S. 169–210 G.J. SCHÜTT, Memorien=Buch des Nonnenkonvents in
650
Quellen- und Literaturverzeichnis
SCHÜTZ
SCHWEITZER
Scriptores sacri ordinis cartusiensis I SEIDEL, Abbildungen
SEIDEL, Habil.
SEIDEL, Mitüberlieferung
SEEGETS
SHAILOR III
S IMON, Monasterium S. Mariae in Greuerode
S IMON, „Schwester Katrei“
SKUTELLA VAN
SLEE, Mededeelingen
SLOET
Griethausen, Niederrheinischer Geschichts- und Altertumsfreund 14, Nr. 2 (1916/17), 6–7 J AKOB HUBERT SCHÜTZ, Die Geschichte des Rosenkranzes unter Berücksichtigung der Rosenkranz-Geheimnisse und der Marien-Litaneien, Paderborn 1909 FRANZ-J OSEF SCHWEITZER, Der Freiheitsbegriff der deutschen Mystik. Seine Beziehung zur Ketzerei der ‘Brüder und Schwestern vom Freien Geist’, mit besonderer Rücksicht auf den pseudoeckhartischen Traktat ‘Schwester Katrei’ (Arbeiten zur mittleren deutschen Literatur 10; Europäische Hochschulschriften, Reihe 1, Bd. 378), Frankfurt/M., Bern 1981 Scriptores sacri ordinis cartusiensis Dom Stanislaus autore, vol. 1: Daniel Canepanini – St. Edmundus Rich (Analecta Cartusiana 120), Salzburg 1993 KURT OTTO SEIDEL (Hg.), Die St. Georgener Predigten. Ausgewählte Abbildungen zur handschriftlichen Überlieferung (Litterae 89), Göppingen 1982 KURT OTTO SEIDEL‚ Die St. Georgener Predigten. Untersuchungen zur Überlieferungs- und Textgeschichte (MTU 121), Tübingen 2003 KURT OTTO SEIDEL, Die St. Georgener Predigten und ihre Mitüberlieferung, in: VOLKER MERTENS/HANS J OCHEN SCHIEWER (Hgg.), Die deutsche Predigt im Mittelalter, Tübingen 1992, S. 18–30 PETRA SEEGETS, Passionstheologie und Passionsfrömmigkeit im ausgehenden Mittelalter. Der Nürnberger Franziskaner Stephan Fridolin (gest. 1498) zwischen Kloster und Stadt (Spätmittelalter und Reformation, N.R. 10), Tübingen 1998 BARBARA A. SHAILOR , Catalogue of Medieval and Renaissance Manuscripts in the Reinecke Rare Book and Manuscript Library Yale University, Vol. III: Marston Manuscripts (Medieval and Renaissance Texts and Studies), Birningham N.Y., 1992 J ÜRGEN SIMON, Monasterium S. Mariae in Greuerode. Das Stift (Solingen-)Gräfrath von der Gründung bis zum Ende des 15. Jahrhunderts (Studien zur Kölner Kirchengeschichte 24), Siegburg 1990 OTTO S IMON, Überlieferung und Handschriftenverhältnis des Traktates „Schwester Katrei“. Ein Beitrag zur Geschichte der deutschen Mystik, Diss. Halle 1906 MARTIN SKUTELLA, Beiträge zur handschriftlichen Überlieferung Meister Eckharts, ZfdA 71 (1934) 65–79 J.C. VAN SLEE, Mededeelingen aangaande het klooster St. Janscamp buiten Vollenhove, AGAU 36 (1936) 70–103 L.A.J.W. SLOET, Het hoogadelijk, vrij weredlijk stift Bedbur bij Kleef en zijne juffers, in: Verhandelingen der Koninklijke Akademie van Wetenschappen, Afd. Letterkunde 12 (1879) 1–108, i–cxciv
4. Nachschlagewerke und Literatur DE
SMET
SMOLINSKY, Jülich-KleveBerg
SMOLINSKY, Kirche in Jülich-Kleve-Berg
Sonsbeck 1320–1970 SPAMER , Diss. SPAMER , Zur Überlieferung Spiegel der Seligkeit
STAENDER
STAMMLER STAUB /SÄNGER
STAUBACH, Codex als Ware
STAUBACH, Laienlektüre
STAUBACH, Pragmatische
651
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652 Schriftlichkeit STAUBACH, Rapiarium
STAUBACH, Text als Prozeß
STEER, Zum Begriff ‘Laie’
STEER, Dat dagelyt von der heiligen Passien
STEER, Geistliche Prosa
STEER, Laie
STEER, Meister Eckharts reden und predigten
STINNER/TEKATH
STOOKER/VERBEIJ I/II
Quellen- und Literaturverzeichnis Bereich der Devotio moderna, Frühmittelalterliche Studien 25 (1991) 418–461 N IKOLAUS STAUBACH, Diversa raptim undique collecta: Das Rapiarium im geistlichen Reformprogramm der Devotio moderna, in: KASPAR ELM (Hg.), Florilegien, Kompilationen, Kollektionen. Literarische Formen des Mittelalters (Wolfenbütteler Mittelalter-Studien 15), Wiesbaden 2000, S. 115–147 N IKOLAUS STAUBACH, Text als Prozeß. Zur Pragmatik des Schreibens und Lesens in der Devotio moderna, in: CHRISTEL MEIER /VOLKER HONEMANN/HAGEN KELLER /RUDOLF SUNTRUP (Hgg.), Pragmatische Dimensionen mittelalterlicher Schriftkultur (Münstersche Mittelalter-Schriften 79), München 2002, S. 252–276 GEORG STEER, Zum Begriff ‘Laie’ in deutscher Dichtung und Prosa des Mittelalters, in: LUDGER GRENZMANN/KARL STACKMANN (Hgg.), Literatur und Laienbildung im Spätmittelalter und in der Reformationszeit, Symposion Wolfenbüttel 1981 (Germanistische Symposien Berichtsbände V) Stuttgart 1984, S. 764–768 GEORG STEER, Dat dagelyt von der heiligen Passien. Die sogenannte ‘Große Tagweise’ Graf Peters von Arberg, in: KURT RUH/WERNER SCHRÖDER (Hgg.), Beiträge zur weltlichen und geistlichen Lyrik des 13. bis 15. Jahrhunderts, Berlin 1973, 112–204 GEORG STEER, Geistliche Prosa, in: INGEBORG GLIER (Hg.), Die deutsche Literatur im späten Mittelalter 1250– 1370, T. 2: Reimpaargedichte, Drama, Prosa (Geschichte der deutschen Literatur III/2), München 1986, S. 306– 370 GEORG STEER, Der Laie als Anreger und Adressat deutscher Prosaliteratur im 14. Jahrhundert, in: WALTER HAUG u.a. (Hgg.), Zur deutschen Literatur und Sprache des 14. Jahrhunderts, Dubliner Colloquium 1981 (Reihe Siegen, Beiträge zur Literatur- und Sprachwissenschaft 45) Heidelberg 1983, S. 354–367 GEORG STEER, Meister Eckharts deutsche reden und predigten in seiner Erfurter Zeit, in: ANDREAS SPEER /LYDIA WEGENER (Hgg.), Meister Eckhart in Erfurt (Miscellanea Mediaevalia 32), Berlin, New York 2005, S. 34–55 J OHANNES STINNER /KARL-HEINZ T EKATH (Hgg.), Gelre – Geldern – Gelderland. Geschichte und Kultur des Herzogtums Geldern (Veröffentlichungen der Staatlichen Archive des Landes Nordrhein-Westfalen, Reihe D: Ausstellungskataloge staatlicher Archive 30), Geldern 2001 KARL S TOOKER /T HEO VERBEIJ, Collecties op orde. Middelnederlandse handschriften uit kloosters en semi-religieuze gemeenschappen in de Nederlande, Deel 1–2 (Miscellanea Neerlandica XVI), Leuven 1997
4. Nachschlagewerke und Literatur STOOKER /VERBEIJ, ‘Uut profectus’
STORK
STÖVE
STRAUCH, Handschriftliches zur deutschen Mystik STRAUCH, Kölner Klosterpredigten STRAUCH, Neunfelsenbuch STRAUCH, Zur Überlieferung Meister Eckharts I/II STURLESE
STUTVOET-J OANKNECHT
TERVOOREN, Literatur am Gelderner Hof TERVOOREN, Literatur im maasländisch-niederrheinischen Raum TERVOOREN, Niederrhein
TERVOOREN, Sprache und Sprachen
653
KARL S TOOKER /T HEO VERBEIJ, ‘Uut profectus’. Over de verspreiding van Middelnederlandse kloosterliteratuur aan de hand van de ‘Profectus religiosorum’ van David van Augsburg, in: T HOM MERTENS e.a., Boeken voor de eeuwigheit, S. 318–340 HANS-WALTHER STORK, Die Frömmigkeit des Einzelnen. Illustrierte Gebetbücher des Mittelalters, in: BERND J ASPERT (Hg.), Frömmigkeit: gelebte Religion als Forschungsaufgabe. Interdisziplinäre Studientage, Paderborn 1995, S. 217–247 ECKEHART STÖVE, Via media: Humanistischer Traum oder kirchenpolitische Chance? Zur Religionspolitik der vereinigten Herzogtümer Jülich-Kleve-Berg im 16. Jahrhundert, Monatshefte für Evangelische Kirchengeschichte des Rheinlands 39 (1990) 115–133 P HILIPP STRAUCH, Handschriftliches zur deutschen Mystik, ZfdPh 54 (1929) 283–296 Kölner Klosterpredigten des dreizehnten Jahrhunderts, Niederdeutsches Jahrbuch 37 (1911) 21–48 P HILIPP STRAUCH, Zur Gottesfreundfrage I. Das Neunfelsenbuch, ZfdPh 34 (1902) 235–311 P HILIPP STRAUCH, Zur Überlieferung Meister Eckharts I PBB 49 (1925) 355–402, II. PBB 50 (1927) 214–240 LORIS STURLESE, Die Kölner Eckhartisten. Das Studium generale der deutschen Dominikaner und die Verurteilung der Thesen Meister Eckharts, in: ALBERT ZIMMERMANN (Hg.), Die Kölner Universität im Mittelalter. Geistige Wurzeln und soziale Wirklichkeit (Miscellanea Mediaevalia 20), Berlin, New York 1989, S. 192–211 CHRISTINE M. STUTVOET-JOANKNECHT, Het Bijenboek van Thomas van Cantimpré in relatie met de Moderne Devotie, in: GEURTS, S. 30–46 HELMUT TERVOOREN, Literatur am Gelderner Hof von den Anfängen bis etwa 1370, in: STINNER /TEKATH, S. 345–350 HELMUT T ERVOOREN, Statt eines Vorwortes: Literatur im maasländisch-niederrheinischen Raum zwischen 1150– 1400, ZfdPh 108 (1989) Sonderheft, 3–19 HELMUT T ERVOOREN, Der Niederrhein. Zur Entstehung eines Landschaftsnamens, in: D IETER GEUENICH (Hg.), Köln und die Niederrheinlande in ihren historischen Raumbeziehungen (15.–20. Jahrhundert), Mönchengladbach 2000, S. 9–27 HELMUT TERVOOREN, Sprache und Sprachen am Niederrhein (1550–1900), in: AREND MIHM , Sprache an Rhein und Ruhr (Zeitschrift für Dialektologie und Linguistik, Beiheft 50), Stuttgart 1985, S. 30–47
654
Quellen- und Literaturverzeichnis
TERVOOREN, Sprachliche Situation TERVOOREN, Was liest man
TERVOOREN u.a., Van der Masen tot op den Rijn
TERVOOREN/KLUG
THALI
VAN T HIENEN/GOLDFINCH
THISSEN III
THURN, Handschriften Würzburg IV T ILLE
TORSY I/II/III
TRAUNBAUER
DE
TRIBOLET-AESCHLIMANN
DE
TROEYER
TUBACH
HELMUT TERVOOREN, Die sprachliche Situation am Niederrhein im 16. bis 18. Jahrhundert, in: GEUENICH I, S. 27–42 HELMUT TERVOOREN, Was liest man in niederrheinischen Kleinstädten im 15. und 16. Jahrhundert? in: NINE M IEDEMA/RUDOLF SUNTRUP (Hgg.), Literatur – Geschichte – Literaturgeschichte. Beiträge zur mediävistischen Literaturwissenschaft. Festschrft für Volker Honemann zum 60. Geburtstag, Frankfurt a. M., Berlin usw. 2003, S. 277–293 HELMUT TERVOOREN u.a., Van der Masen tot op den Rijn. Ein Handbuch zur Geschichte der mittelalterlichen volkssprachlichen Literatur im Raum von Rhein und Maas, Berlin 2006 HELMUT T ERVOOREN/MARTINA K LUG, Ein neu entdeckter Adventszyklus aus dem niederrheinischen Kloster Gaesdonck. Beschreibung, Edition und Kommentar, Queeste 9 (2002) 38–66 J OHANNA T HALI, Beten – Schreiben – Lesen. Literarisches Leben und Marienspiritualität im Kloster Engelthal (Bibliotheca Germanica), Tübingen, Basel 2003 GERARD VAN T HIENEN/J OHN GOLDFINCH, Incunabula printed in the Low Countries. A census (Bibliotheca bibliographica Neerlandica 36), Nieuwkoop 1999 WERNER THISSEN (Hg.), Das Bistum Münster, Bd. III. Die Pfarrgemeinden, Redaktion: ULRICH MENKHAUS, Münster 1993 HANS T HURN, Die Handschriften der Universitätsbibliothek Würzburg, Bd. 4: Die Handschriften der kleinen Provenienzen und Fragemente, Wiesbaden 1990 EDDA T ILLE, Zur Sprache der Urkunden des Herzogtums Geldern (Rheinische Beiträge und Hülfsbücher zur germanischen Philologie und Volkskunde 7), Bonn, Leipzig 1925 J AKOB T ORSY, Der Regularklerus in den Kölner Bistumsprotokollen 1661–1825, Bd. 1–3 (Studien zur Kölner Kirchengeschichte 18–20), Siegburg 1985–1987 I. TRAUNBAUER , Beiträge zum mystisch-aszetischen Schrifttum des deutschen Spätmittelalters, Diss. masch. Wien 1955 S ILVELIE DE TRIBOLET-AESCHLIMANN, . Ein Werkstattbericht, in: ECKART CONRAD LUTZ (Hg.), Mittelalterliche Literatur im Lebenszusammenhang. Ergebnisse des Troisième Cycle Romand 1994 (Scrinium Friburgense 8), Freiburg/Schw. 1997 BENJAMIN DE TROEYER , Bio-bibliographia Franciscana Neerlandica ante saeculum XVI. P.1., Nieuwkoop 1974 FREDERIC C. T UBACH, Index exemplorum. A Handbook
4. Nachschlagewerke und Literatur
TÜMPEL
UBBINK, Diss.
UBBINK, Meister Eckhart VEELENTURT
VENNER
VERSCHUEREN, Handschriften afkomstig …
VOLK
VÖLKER VOLLMER
VOOYS, Het Aardse Paradijs DE VOOYS, Geestelike gedichten DE
DE
VOOYS, Meister Eckhart
DE
VREESE, RuusbroecHandschriften
DE
VREESE, Sint Augustinus in het Middelnederlands
VREGT
655
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656
Quellen- und Literaturverzeichnis
WAGNER
WALTHER I
WARNAR
WEEKES I/II
WEHRLI-J OHNS, Beginentum
WEHRLI-J OHNS, Mystik und Inquisition WEILER, Cartularia
WEILER, Geert Grote en begijnen WEILER, Volgens de norm van de vroege kerk
WEINFORTH
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verband gebragt met het Boek van Thomas a Kempis De Navolging van Christus, AGAU 10 (1882) 342–489 RITA W AGNER , Eine kleine Geschichte der Kölner Kartause St. Barbara, in: RITA W AGNER /ULRICH BOCK (Bearb.), Die Kölner Kartause um 1500. Eine Reise in unsere Vergangenheit. Führer zur Ausstellung 18. Mai – 22. September 1991, Köln 1991 WILHELM WALTHER , Die deutsche Bibelübersetzung des Mittelalters, erster Teil: Der erste Übersetzungskreis, Braunschweig 1889 GEERT WARNAR , Biecht, Gebod en Zonde. Middelnederlandse moraaltheologie voor de wereldlijke leek, in: THOM MERTENS u.a., Boeken voor de eewigheit, S. 36– 51 u. 376–380 URSULA WEEKES, The Master of the Berlin Passion and his Public. The Production and Reception of Engravings and Metalcuts as Inserted Additions in Manuscripts from the Rhine-Maas Region, ca. 1450–1500, Bd. I–II, Diss. masch. London 2002 MARTINA WEHRLI-J OHNS, Das mittelalterliche Beginentum – Religiöse Frauenbewegung oder Sozialidee der Scholastik? Ein Beitrag zur Revision des Begriffs „religiöse Bewegungen“, in: „Zahlreich wie die Sterne des Himmels“, S. 9–40, wieder abgedruckt in: dies./CLAUDIA OPITZ (Hgg.), Fromme Frauen oder Ketzerinnen? Leben und Verfolgung der Beginen im Mittelalter (Herder Spektrum 4692), Freiburg, Basel, Wien 1998, S. 25–51 MARTINA WEHRLI-J OHNS, Mystik und Inquisition. Die Dominikaner und die sogenannte Häresie des Freien Geistes, in: HAUG/SCHNEIDER -LASTIN, 223–252 A.G. WEILER, Cartularia van Augustijnerkloosters en huizen van de Broeders en Zusters van het Gemene Leven in Gelderland en Overijssel, in: Bijdragen over Thomas a Kempis en de Moderne Devotie, uitgegeven ter gelegenheid van de vijfhonderdste sterfdag van Thomas a Kempis († 1471) (Archief- en Bibliotheekwezen in België, Extranr. 4), Brussel, Zwolle 1971, S. 54–66 A.G. WEILER, Geert Grote en begijnen in de begintijd van de Moderne Devotie, OGE 69 (1995) 114–132 A.G. WEILER, Volgens de norm van de vroege kerk. De geschiedenis van de huizen van de broeders van het Gemene leven in Nederland (Middeleeuwse Studies XIII), Nijmegen 1997 FRIEDHELM WEINFORTH, Studien zu den politischen Führungsschichten in den Klevischen Prinzipalstädten vom 14.–16. Jahrhundert (Kölner Schriften zu Geschichte und Kultur 2), Köln 1982 MARGRET WENSKY, Mädchen- und Frauenbildung in der spätmittelalterlich-frühneuzeitlichen Stadt, in: WILHELM J ANSSEN/MARGRET WENSKY (Hgg.), Mitteleuropäisches
4. Nachschlagewerke und Literatur
WENSKY, Sonsbeck (Rheinischer Städteatlas XII.67)
WENSKY, Sonsbeck. Geschichte
WESSEL
WIERDA
WIERDA/KOK
WILKES
WILLEUMIER-SCHALIJ, De LXV artikelen WILLEUMIER-SCHALIJ, Onbekende Handschriften
WILLEUMIER-SCHALIJ, Ruusbroecs werk WILLIAMS WILLIAMS-KRAPP, Bewertung mystischer Erfahrung WILLIAMS-KRAPP, Frauenmystik und Ordensreform
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658
Quellen- und Literaturverzeichnis
WILLIAMS-KRAPP, Legendare
WILLIAMS-KRAPP, Observanzbewegungen
WILLIAMS-KRAPP, Ordensreform und Literatur WILMART
WINSTON VAN DER
WOUDE
WÜSTEFELD, Boeken van Het Catharijneconvent WÜSTEFELD, Memorieboek
WÜSTEN WÜSTENHOFF
YPMA
„Zahlreich wie die Sterne des Himmels“
ZATOCIL
ZENGER
WERNER WILLIAMS-KRAPP, Die deutschen und niederländischen Legendare des Mittelalters. Studien zu ihrer Überlieferungs-, Text- und Wirkungsgeschichte (Texte und Textgeschichte 20), Tübingen 1986 WERNER WILLIAMS-KRAPP, Observanzbewegungen, monastische Spiritualität und geistliche Literatur im 15. Jahrhundert, Internationales Archiv für Sozialgeschichte der Literatur 20 (1995) 1–15 WERNER WILLIAMS-KRAPP, Ordensreform und Literatur im 15. Jahrhundert, Jahrbuch der Oswald von Wolkenstein Gesellschaft 4 (1986/87) 41–51 A. W ILMART, L’Oratio Sancti Ambrosii du Missel Romain, in: ders., Auteurs spirituels et textes dévotes du moyen âge latin, in: Etudes et documents pour servire à l’histoire du sentiment religieux, Paris 1932, 101–125 (zuerst: Revue Bénedictine 39 [1927] 317–339). ANNE WINSTON, Tracing the Origins of the Rosary: German Vernacular Texts, Speculum 68 (1993) 619–636 S. VAN DER WOUDE, Het Calendarium van Windesheim, in: Huldeboek Pater Dr. Bonaventura Kruitwagen O.F.M., ’s-Gravenhage 1949, S. 565–581 W.M.C. WÜSTEFELD, Middeleeuwse Boeken van Het Catharijneconvent, Zwolle, Utrecht o. J. [1993] H.C. W ÜSTEFELD, Het Memorieboek van het Katrijnenklooster in Haarlem (hs. 70 H 53, K.B. Den Haag): een codicologisch-historische studie, OGE 54 (1980) 293–333 WILHELM WÜSTEN, Chronik von Sonsbeck, Rheinberg 1965 D.J.M. WÜSTENHOFF, „Florientii parvum et simplex exercitium“, naar een Berlijnsch Handschrift, Archief voor Nederlandsche Kerkgeschiedenis 5 (1895) 89–105 E. YPMA, Het Generaal Kapittel van Sion. Zijn oorsprong, ontwikkeling en inrichting, Nijmegen-Utrecht 1949 „Zahlreich wie die Sterne des Himmels.“ Beginen am Niederrhein zwischen Mythos und Wirklichkeit. Mit Beiträgen von JOHANNES ASEN, FLORENCE KOORN, DANIELA MÜLLER u.a. (Bensberger Protokolle 70), Bergisch-Gladbach 1992 L. ZATOCIL, Die Legende von den 10 000 Rittern nach altdeutschen und mittelniederländischen Texten nebst einer alttschechischen Versbearbeitung und dem lat. Original, in: ders., Germanistische Studien und Texte. 1. Beiträge zur deutschen und niederländischen Philologie des Spätmittelalters (Opera Universitatis Purkynianae Brunenis. Facultas philosophica 131), Brno 1968, S. 167–224 ERICH ZENGER (Hg.), Der Psalter in Judentum und
4. Nachschlagewerke und Literatur
ZIELEMAN
VAN
ZIJL
ZILLIKEN ZINK
ZUMKELLER
659
Christentum (Herders biblische Studien 18), Freiburg, Basel, Wien usw. 1998 GERRIT C. ZIELEMAN, Middelnederlandse Epistel- en Evangeliepreken (Kerkhistorische Bijdragen VIII), Leiden 1987 THEODORE P. VAN ZIJL, Gerard Groote, Ascetic and Reformer (1340–1384) (The Catholic University of America. Studies in medieval history N. S. XVIII), Washington 1963 G. ZILLIKEN, Der Kölner Festkalender, Bonner Jahrbücher 119 (1910) 13–157 M ICHEL ZINK, Materialität und Literarizität des Gebets. Beispiele aus dem französischen Mittelalter, in: HANS ULRICH GUMBRECHT/K. LUDWIG P FEIFFER (Hgg.), Materialität der Kommunikation, Frankfurt 1988, 161–177 A. ZUMKELLER , Manuskripte von Werken der Autoren des Augustiner-Eremitenordens in mitteleuropäischen Bibliotheken (Cassiacum 20), Würzburg 1966
Register Personen Die Graphie der Familiennamen und Vornamen folgt dem handschriftlichen Material (daher kursiv), ggf. werden in Klammern abweichende Graphien angegeben. C im Anlaut wird unter K, Y unter I und F unter V eingeordnet. Die Schreibung von U und V wurde im Anlaut vereinheitlicht. Die auf den Anlaut folgenden Buchstaben werden alphabetisch sortiert (-i- und -y- getrennt u.ä.). Die alphabetische Anordnung berücksichtigt die eingeklammerten Buchstaben (v.a. -e- und -i- als Längenzeichen, sofern sie nicht in jedem Beleg vorkommen, u.ä.). Hinweise auf Urkunden, die sich im Kopiar finden, werden mit Kop. + Nr. zitiert. Angaben zum Jahrgedächtnis entstammen meist dem Sonsbecker Memorienbuch. Personen, die nur als Schreiber oder Schreiberin bzw. Handschriftenvorbesitzer oder –vorbesitzerin auftreten, sind im Sachregister verzeichnet. Abkürzungen BM BV Fr. J. P. R. S. T. Sr. M. V.
Bürgermeister Beichtvater Konventuale Jahrgedächtnis Pater Richter Schöffe Tochter Konventualin Mutter Vater
Ab- s. A(e)bAcker, van den — Ge(e)sken, Sr. St. Andreas, ihr zugeordnet Kop. 206 (v.J. 1486) 574; J. 3.4.1527 527 – V. Rutger, J. 25.2. 524; M. Alijt, J. 23.8. 537 Ackervoert — Kathryn, Sr. St. Andreas – V. u. M. Gerit und Hillicken, J. 30.3.1492 527
— Neesken, Sr. St. Andreas, J. 10.11.1547 543 – V. Geryt, J. 3.3.1493 525 A(e)belen — Derick, BM Sonsbeck (1469) Kop. 236 578 — Gherit, V. Johan (1483) Kop. 176 571 — Johan (1500) Kop. 262 581 — Peter (1557) 548 — Truytgen (Druken), Sr. St. Andreas, J. 1.6.1640 531 – V. Johan, J. 25.11.1573 544; M. Gertken, J. 8.12.1588 545 Aefferden, van — Elisabeth, Sr. Kl. Nazareth (1569), Subpriorin (1591) 35 A(e)lbert(s) — Griete, Witwe des Henrick, Kinder Lijse, Derick, Wilhem (1431) Kop. 13 550 — Leen, Sr. St. Andreas, J. 26.6.1636 533
Personen A(e)peltaern (-thorn), (vaen) — Hermen (Harman), Rentmeister Kleve (1486) Kop. 216 575; (1494) Kop. 309 588 A(e)rl(e), van — Aelken, Sr. St. Andreas, J. 20.11.1540 544 — Johan, R. Sonsbeck (1483) Kop. 176, Kop. 178 199, 571; (1484) Kop. 184 572; Kop. 201 574; Kop. 205 574; Kop. 224 576; (1485) Kop. 223 576; (1486) Kop. 192 573; Kop. 216 575; Kop. 260 581; (1487) Kop. 235, Kop. 237 577–78; (1488) Kop. 233, Kop. 234 577; (1489) Kop. 273 583; (1490) Kop. 240 578; (1494) Kop. 250, Kop. 252 580; Kop. 307, Kop. 309 588; (1495) Kop. 254 580; (1496) Kop. 271 583; Kop. 274 583; Kop. 312 589; (1500) Kop. 262 581; (1502) Kop. 264 581; Kop. 280 583; (1503) Kop. 272 583; Kop. 277, Kop. 278 583; Kop. 283 584 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 9.8.1554 536 – V. $Johan, J. 2.8.1504 535; M. Mechtelt, J. 11.11.1506 543 Aerwek (?) — Agatha, Sr. St. Andreas, J. 13.3.1796 526 Ahelen — Trincken, von Geller, J. St. Andreas 15.2.1655 524 Ahrweiler, von — Heinrich, Prior Geldern, Karmeliterkloster (1418–1423) 44 Alardus — Riquinus, Chorherr Gaesdonck 50 Alerts — Johan, BV St. Andreas 190; (1511) Kop. 224 576 – V. Pouwel, J. 27.6.1498 533; M. Mechtelt, J. 6.6.1517 531 Al(l)isleger (-en) — Trynken, Sr. St. Andreas, J. 17.12.1596 546 – V. Wijllem, J. 21.5.1564 530 $ Olisleger
661
Amelonck, Ehefrau Alyt, J. St. Andreas 10.4.1489 528 Amersford, ab — Cornelius, Socius des Rektors im Kl. Nazareth, gest. 1.5.1580 58 Angela, Sr. Sonsbeck, St. Andreas (1738) 194 Angenendt — Andrea, aus Wetten, Sr. St. Andreas (1802) 194 Eynde, angen Anna Helena, Sr. St. Andreas (1738) 194 Ap- s. A(e)pAr- s. A(e)rArnswald $@\^_`{ Handschriftensammler/-vorbesitzer Averschalt — Anton, Chorherr Gaesdonck (gest. 1494) 33 Baer (Baaren), (van) — Anna, Sr. St. Andreas (1690) 194 J. 3.10.1755 540 — Derick, borchgref, Mitglied der Antonius-Gilde Kleve(1461ff.) 208 Ba(e)rendonck (-ng, -nck, -dunck) — Aleit (Alet, Alijt), Sr. St. Andreas (zwei Pers.) 195; (1424) Kop. 10 550; (1430) Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; J. 18.8.1427 536 – V. Johan, J. 10.10. 541; M. Gertruyt, J. 16.4. 528; J. 27.5.1478 531 — Beel, Sr. St. Andreas, J. 18.2.1454 524 – V. Gerit, J. 24.7. (vor 1525) 534; M. Vlent, J. 26.9 539 — Clais (Claeß), R. Sonsbeck (1537) Kop. 323 590; (1544) Kop. 329 591; ohne Dat. Kop. 324 $ Barendonge, inger 590 Baeteberch — Guedel(a), Mater St. Andreas, J. 2.10. (17. Jh.) 168, 540 Ba(i)rle (Baerll), van — Beel, aus Kapellen, Subpriorin Kl. Nazareth (Mitte 15. Jh.) 35, 41, 61, 323 — Merij, Sr. Kl. Nazareth (Ende 16. Jh.) 504
662 $@\^_`{_schriftensammler/-vorbesitzer — Willem, BM Geldern (1429) 61 Baldwyns — Johan, V. Netyng (1436) Kop. 48 555 Baltijn — Gertken (Gertruyt), Sr. St. Andreas, J. 29.11.1533 544 – V. Henrick, J. 20.4. 528; M. Alijt, J. 22.3. 526 Bar- s. Ba(e)r, Ba(i)rBarendonge, inger — Geze, V. Derick (1419) Kop. 230 577 Bart, van den — Ioannes, aus Tiel, Rektor Kl. Nazareth, (gest. 1580) 56 Bauman(s) — Francisca, aus Kempen, Sr. Kl. Nazareth (1782, 1802) 59 Bouman Bebber, van — Francisca, Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 23.4.1739 529 Beck- s. auch Be(e)(c)kBecker, (de) — Henrick, Ehefrau Memerich (1446) Kop. 93 561 — Lumen, Sr. St. Andreas – V. Gerit, J. 25.11. 544; M. Mechtelt, J. 27.3. 527 — Familie in Kleve 207 Becks — Anna, aus Lobberich, Laienschwester Kl. Nazareth (1782) 36 Be(e)(c)ke(n) — Griet, Witwe des Johan Koiks, Schwestern Jutte, Griete (1481) Kop. 215 575 — Johan (1422) Kop. 157 569; (1463) Kop. 213 575 Be(e)(c)k(e)(n), (ter) — Gerit (1422) Kop. 28 553 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 16.3.1493 526 – V. Otto, J. 28.1.1462 522; M. Kathrijn, J. 27.9. 540 — Truygen, Sr. St. Andreas – M. Griet, J. 3.2.1572 523
Register Be(e)ckmans (-ß), (ter) — Catharin (Trijngen, Trintgen), Sr. St. Andreas, ihr zugeordnet Kop. 324 (ohne Dat.) 590; Kop. 329 (v.J. 1544) 591; Kop. 330 (v.J. 1563) 591; J. 19.7.1588 (o. 89) 534, 591 – V. u. M. Rvtger und Fye, J. 2.2. (Ende 16. Jh.) 523 Bek- s. Be(e)(c)kBellynchauen, van — Derick, Kirchspiel Haff (1440), Kop. 78, Kop. 79 559 Belter — Christinna, Sr. St. Andreas, J. 4.12. (17. Jh.) 545 Bemel, van — Alet (Aelken, Alijtken), Sr. St. Andreas 196; Mitgift Kop. 150 (v.J. 1473) 575; J. 24.2.1513 524 – V. Gaert, J. 31.10. 542; M. Edel, J. 15.1.1520 521 — Gadert (Gaert) (1486) Kop. 216 575 – R. Xanten (1473) Kop. 150 568 – Ehefrau Johanna (1476) Kop. 161 569 – Landrentmeister, Ehefrau Johanna (1494) Kop. 305 588; J. 15.10.1504 541 — Jutken, Sr. St. Andreas 196, 198, 588; Mitgift Kop. 161 (v.J. 1476) 204, 569; J. 6.10.1547 540 — Kathrijn (Trynken), Sr. St. Andreas (zwei Pers.) 196, 198; J. 2.5.1517 529 – Mitgift Kop. 150 v.J. 1473 204, 568 – J. 11.6.1537 532 – V. $ Gaert, dessen Tochter zugeordnet Kop. 305 (v.J. 1494) 588; Kop. 306 (v.J. 1446) 588 – M. Anna, J. 3.10. 540 – V. Zweer, J. 17.10. 541 – M. Kathryn, J. 1.11. 543 — Willem, J. St. Andreas 16.9. 183, 539 — Familie in Xanten 207 Be(e)n(n)(e)(n) (-non) — Beelken, Sr. St. Andreas, ihr zugeordnet Kop. 193 (v.J. 1430) 573; J. 30.4.1533 529 – M. Mechtelt, J. 9.8. 536 — Daniell (1582) Kop. 326 591 — Geesken, Sr. St. Andreas, J. 4.12.1581 545 – V. Conret, J.
Personen 21.11.1558 544; M. Alijt, J. 31.3.1552 527 — Gertruijt (Gertken, Geirtken), Sr. St. Andreas 196; Mitgift Kop. 125 (v.J. 1471) 206, 565; J. 28.3.1533 527 – M. Beel, J. 22.11. 544 — Gertruyt (-trudt, Geertken), Sr. St. Andreas 195; Mitgift Kop. 36 (v.J. 1437) 205; Kop. 36 (v.J. 1437) 207, 553; Kop. 37 (v.J. 1438) 554; J. 21.9.1483 539 – V. Johan, J. 12.10. 541; M. Gertruyt, J. 28.4. 529 — Henrick (Henricus) (1496) Kop. 274 583 – Schlüter (1503) Kop. 282 584 – Secretarius Kop. 330 (v.J. 1563) 591; Kop. 340 (v.J. 1558) 593 — Hernscken, Sr. St. Andreas, J. 9.4. (17. Jh.) 528 — Johan, Kirchmeister Sonsbeck (1413) 199 — Thijs (mehrere Pers.?) (1471) Kop. 301 587; (1477) Kop. 191 573; (1481) Kop. 197, 198 573; (1483) Kop. 180, Kop. 182 571; (1484) Kop. 199, Kop. 201 573–74; Kop. 205 574; (1486) Kop. 192 573; (1487) Kop. 235, Kop. 237 577–78; (1488) Kop. 233 577–78 – BM Sonsbeck (1467) Kop. 204 199, 574 – Late im Hof zu Birten (1470) Kop. 113 563; (1473) Kop. 126 565 – Vater der Gertruijt, Sr. St. Andreas, J. 3.6. 531 – Schwester Geirtken Bennen (1471) Kop. 125 565 – Schwester Lijsken Taiken (1484) Kop. 190 573 Beernum(b), (van) — Maria Magdalena, Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 23.10. (18. Jh.) 542 Benecke — Georg Friedrich 67 Benthem (Bynthem –then), (op) (ter, der) — Henrick, Late des Stiftshofs zu Hönnepel (1500) Kop. 291 586 — Johan (1429) Kop. 39 554 — Katrijn, Sr. St. Andreas 195; (1430) Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; J.
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17.10. 541 – V. Johan, J. 4.12. 545; M. Yde, J. 7.7. 533 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 25.9. 539 Benthem, van — Arnt, Joncker, heer the Steeuorden, Kanoniker, Mitglied der AntoniusGilde in Kleve (1461ff.) 208 Berenbroeck (-broick, -brueck), van — Grietken, Sr. St. Andreas 196, 573; (1464) Kop. 243 579; (1466) Kop. 140 567; Mitgift Kop. 101 (v.J. 1469) 200, 562; J. 17.8.1510 536 – V. Gerit, Priester, Schwester Griet, J. 16.8.1473 199, 536 – M. Ghese Leyten, J. 15.10. 541 — Guede, J. St. Andreas 21.1.1450 522 — Johan (Johannes, mehrere Pers.) (1455) Kop. 68 558; (1446) Kop. 306 588 – R. Sonsbeck (1418) Kop. 229 577; (1419) Kop. 230 577; (1420) Kop. 46 555; (1422) Kop. 28 553; (1422) Kop. 157 569 – Late im korten venne (Vynen?) (1454) Kop. 50 556 – Priester (1481) Kop. 200 573; Kop. 214, Kop. 215 575; (1490) Kop. 240, Kop. 241 578; Nachlassangelegenheit (1484) Kop. 201 182, 201, 574; Kop. 205 182, 574 – Fr. St. Andreas, J. 12.8.1484 178, 536 – V. Gerit (1467) Kop. 204 574 – V. Stheuen (1470) Kop. 225 576 — Neesken, Sr. Kl. Nazareth (1438) – V. Steuen (verstorben vor dem 5.5.1438), M. Kathrijn van Assel 39, 42 — Stijn, Sr. St.Andreas, J. 15.10.1483 541 – V. $Johan, J. 5.7. 533 — Nonnen in Gräfenthal 209 Berg(h)e, van den — Oesswalt Greue vanden berge ind here vanden bijlant Kop. 290 585 — Willem und Johan (1490) Kop. 241 578 Berich, van den $(van) Honzeler Bern- s. auch Beern-
664 Bernhardin von Siena $Register Orte und Sachen, Miniatur IHSMonogramm Bernt — Johan, Prokurator Marienvrede (1509) Kop. 334 592 Bertrams — Christina, Sr. St. Andreas (1690) 194, 219, 232, 240 Beurskens — Elisabeth, Schülerin Kl. Nazareth (18. Jh.) 38 Bi- s. auch ByBijnen, van — Johan, S. Xanten (1494) Kop. 305 588 Binten — Elisabeth, aus Sonsbeck, Sr. St. Andreas (1802) 194 Birgel (Byrgel), van den — Henrick, Kirchmeister Kalkar (1464) Kop. 135 566 – Late im alten Hof zu Kervenheim (1468) Kop. 335 592 — Wessel, Rentmeister Herzog Johans I. von Kleve (1453) Kop. 14 550; Kop. 49 555; (1457) Kop. 70 558; Kop. 77 559; (1461) Kop. 84 560 — Familie in Kalkar 205 Bloem — Roloff (Roeleff), Priester, van Vollenhoegen – Hausbesitz Kop. 162 (v.J. 1476) 569 – Vermächtnis Kop. 123 (v.J. 1470) 182, 183, 564; Kop. 122 (v.J. 1471) 564; J. St. Andreas 25.9.1468 539 Bo- s. auch Bo(e)Bocholte, van — Henrick, S. Rees (1474) Kop. 153 568 Boe- s. auch BueBoecholdie, Theodericus $ Borcht, Derick van der $ten Ra(ede), Wilhelmus Bo(e)gel(l)(s) (Bug-) — Christina, Sr. Kl. Nazareth (1621), Prokuratorin (1626–1632) 35 — Ermken, Mater St. Andreas (1505) Kop. 310 589; J. 2.4.1509 527 – V.
Register Derick, J. 29.1.1480 522; M. $ Mechtelt, J. 10.12. 545 — Johan, S. Wesel (1486) Kop. 206 574 — Jutken, Sr. St. Andreas, J. 18.6.1533 532 – V. Henrick, J. 21.4. 529; M. Aelken, J. 23.1.1531 522 — Mechtelt, Witwe des Derick (1486) Kop. 206 574 — Familie in Wesel 207 Boe- s. auch BooeBoecken — Truytgen, Sr. St. Andreas – V. Arnt, J. 21.4.1564 529 Boeckx (Boecht) — Wilhelmina, aus Kessel, Sr. Kl. Nazareth (1782, 1802) 59 Boem (Boom) — Eelersabeth (Elis.), Sr. St. Andreas (1671) 194; J. 30.11.1703 544 — Maria, Sr. St. Andreas (1671) 194; J. 11.6.1690 532 — Peter, Priester, Fr. St. Andreas; J. 11.1. (vor 1641) 521 – V. Claes Boem van der Horst, J. 25.1.1565 522 Boemer — Alijt, Sr. St. Andreas (1440) – V. Johan, J. 24.11. 544; M. Hilken, J. 9.4. 528 – Bruder Henrick Scalippe, Kanoniker in Wissel 209 — Maria Anna, Sr. St. Andreas, J. 7.6.1772 532 Boener (Booner) — Grietgen, Sr. St. Andreas; J. 12.3.1616 526 – V. Peter, J. 6.12.1568 545; M. Grietgen, J. 28.10.1552 542 Boenhoff — Arnt, Grundstücksbesitz, Kop. 294 (v.J. 1505) 586 — Gerardus, aus Sonsbeck, Prokurator Gaesdonck (1473), Rektor Kl. Nazareth (gest. 1518) 56 — Johan, Late jn der lichte (1438) Kop. 218 575 Bo(e)s (Boiß), i(n)gen (jnden) — Alet(gen), Sr. St. Andreas, J. 31.10.16?? 542 – V. Henrick, J.
Personen 18.4.1587 528; M. Griet, J. 24.8.1587 537 — Derrick (1582) Kop. 326 591 Bosch, van den Boetberch (Budberg, Boitbergen), van (von) — Griet, Sr. Kl. Nazareth (1543) (?) 59, 62 — Ida, Äbtissin Kl. Fürstenberg (gest. 1590) 209 — Mericken, Sr. St. Andreas 209, 218 – V. Adriaen, J. 28.8.1577 537; M. Mechtelt, J. 1.8.1577 535 — Nonnen in Graefenthal 209, 219 Boi- s. auch Bo(e)Boitzeler (-oe-), (van den) — Derick (1457) Kop. 76 559; klevischer Erffschick (1511) Kop. 332 592 — Rutger, rijtter, here tot Asperen (1457) Kop. 76 559 Bonckelwe(i)rt (Benckel-, Boncke-) — Wijndel(ken), Sr. St. Andreas; J. 15.8.1468 536 – V. Steuen, J. 1.12. 544; M. Lysbeth, J. 10.1. 521 Bongert (-gers) — Anna Maria, aus Hinsbeck (Hensbach), Laienschwester Kl. Nazareth (1782) 36 Boo- s. BoeBooeck, van den — Elisabeth, aus Kevelaer, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59 Borcht, van der — Derick (Theodericus Boecholdie), Subprior Gaesdonck (1551) – BV Kl. Nazareth (1553, 1555, 1556) (gest. 1570) 56 Bornam — Jan (1557) 548 Bos- s. Bo(e)sBosch, van den — Margarete, aus Valbour, Sr. St. Andreas (1802) 194 Botterman — Be(e)l(t)gen (1422) Kop. 38 554; Sr. St. Andreas, J. 7.9.1468 538 — Edel, Sr. St. Andreas (zwei Pers.) – J. 2.10.1468 540 – J. 2.12.1527 544 – V. Johan, J. 20.8. 537; M. Ffijken,
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J. 5.7.’84 533 – M. Ffijken, J. 8.10.1452 541 — Henrick, meyster, J. St. Andreas 30.4.1483 529 — Hermen, Priester (heer, meyster), J. St Andreas 21.5.1483 530 — Johan, J. St. Andreas 4.2.1473 523 — Jut, J. St Andreas 30.5. 531 — Tru(y)tken, Sr. St. Andreas; J. 20.3.1501 526 – V. Herman, J. 22.10. 542 — Familie in Wesel 207 Bouman — Johan (1530) Kop. 322 590 Bous, van den — Christina, Sr. Kl. Nazareth (1686) 59 Brabant (Brams) — Fijken, Sr. St. Andreas; J. 5.5.1636 530 – her Dyman Brabant ... Fyken Brabants her, J. 1.1.1550 199, 520; M. Anna Hilbrynck, J. 12.11.1557 543 Braickman — Johan, Kirchmeister Kalkar (1464) Kop. 135 566 — Nicolaus, Prior Marienvrede (1496) Kop. 312 589 Brant(s) — Johan, die jong(h)e (1440) Kop. 24 552; (1441) Kop. 43 554; (1446) Kop. 44 555; (1447) Kop. 133 566; Nichte Kathrijn , Sr. St. Andreas (1471) Kop. 134 566 Breempt, van — Frederich, Ehefrau Jonffer Mechtelt 361 Brey — Aleyda, aus Xanten, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59 Breyen (Brei-, Bry-), (van) — El., Sr. St. Andreas (1690) 194 — Gertrudis (Gertruwen, Gerdruit), Sr. St. Andreas (1671, 1690) 194; J. 20.5.1702 530 — Grietken, Sr. St. Andreas – V. Jan Breyen, J. 17.10 541 – M. Hesken Bryen, J. 28.8. 537
666
Brinckerinck — Johannes (1392-1412), Rektor Deventer, Meister Geerts-Haus 3, 11, 51, 178 Broeck, van den — Novizenmeisterin Kl. Nazareth (1749) 36 $ Bruck, in den Bro(e)ckman — Gerit, J. St. Andreas 3.12. 545 — Grietken, Sr. St. Andreas; J. 15.9.1587 539 – V. Gerit, J. 16.9.1540 539; M. Tryn, J. 11.6.1576 532 Bronck, op gen — Johan, Bewohner des Hofs ter Deel (1501) Kop. 268 582 Brouwer — Clara, Sr. St. Andreas, J. 9.1.1716 521 Bruck, in den — Rutger, Kirchmeister Haff (1440) Kop. 78, Kop. 79 559 $ Broeck, van den Bruen — Ermgert, Sr. St. Andreas; J. 12.9.1468 538 – V. u. M. Willem und Neese, J. 22.4. 529 Bruggen, ter — Frederick, Hausbesitzer Zutphen 60 — Hadwig, Prokuratorin Kl. Nazareth (1439, 1449) 35, 41, 60 — Nese, Sr. Kl. Nazareth (1418) 30, 41, 60, 321, 323 — Nuela, Sr. Kl. Nazareth (1418) 30, 60, 321 — Familie 60 Bruggen, van der — Johan, Rentmeister in Wunnendael (1511) Kop. 331 592 – Schwager des Johan $Winter 206 Bru(o)nynck — Johan, R. Sonsbeckerbruch (1453) Kop. 20 551; Kop. 33 553; Kop. 144 567; Kop. 297 587 Bruynck vanden — Goeswyn, Pfarrer Haff (1440) Kop. 78, 79 559
Register
Bruyns — Engelbertus, geb. 11.3.1726, aus Marienwater bei Goch, P. St. Andreas (1775ff., 1778) 193; J. 27.2.1791 525 Bryck, in ger (gen) — Gertruyde, J. St. Andreas 8.12. 545 Bu- s. auch BoeBuck — Theodericus (Theodericus van Rees), Kleriker, Fr. St. Andreas; J. 7.7.1494 533 – V. Wijlhem, J. 25.7.1464 535 Buderick, van — Mant, S. Griethausen (1470) Kop. 121 564; (1471) Kop. 122 564 Bu(e)- s. auch Boe-, BuiBu(e)ch(g)el(s) (-hel), (van) — Gertruyt (Gertken) Sr. St. Andreas, J. 21.4.1492 529 – V. Gerit, J. 30.9. 540; M. Alyt, J. 10.2. 523 Bueck, yngher — Henrick (1461) Kop. 57 556 Bueschaten (Boi-, Boe-), van — Coppert (1454) Kop. 76 559; (1457) Kop. 77 559 – Ehefrau Mechtelt 1454) Kop. 90 561; (1458) Kop. 91 561 — Griete (1426) Kop. 75 559 — Jan (Johan), Ehefrau Mechtelt, Sohn Claes (1393) Kop. 74 558 – Mutter Hille (1426) Kop. 75 559 Buese(n) — Johan (Jan) (1462) Kop. 194 573; (1464) Kop. 195 573; (1465) Kop. 196 573; (1467) Kop. 204 574; (1488) Kop. 239 578; (1490) Kop. 240 578; (1494) Kop. 307 588 – B. Sonsbeck (1483) Kop. 175, 176, 180, 182 571 – Hausbesitz Kop. 303 588 Bues(s)el (Boesel), (van) — Wilhelm, her (1432) Kop. 52 556 — Wilhelm, P. St. Andreas (1434-1447) 186, 546; (1434) Kop. 7 549; (1436) Kop. 47 555; (1438) Kop. 4 549; (1441) Kop. 29 553; (1446) Kop. 23 552; Kop. 31 553; (1447) Kop. 15 550; J. 14.2.1462 524 – V. Johan, J.
Personen 25.11.1407 544; M. Alijt, J. 14.9. 539 Buicken — Christian, P. Sonsbeck, St. Andreas (1654) 192 Buicken (Buy-, Bue-, -chen), ter — Bele (Beel), Sr. Kl. Nazareth (1418) 30, 321; Priorin 34, 41, 60, 323 — Druken, Mater St. Andreas, J. 6.3.1616 525 — Jan, S. Sonsbeck (1557?) 548 Büren, von Schenk van Nydeggen, Elisabeth Burgund, Herzöge — Maria, Tochter Johanns von Burgund, Witwe Adolfs II von KleveMark (1371-1448), Klosterstiftungen 6 Buyx, Michael $ Register Orte und Sachen, Handschriftensammler/-vorbesitzer Byller(s) — Enneken, Sr. St. Andreas, J. 28.7. (17. Jh.) 219, 535 By- s. auch Be-, BiC- s. KDael, Yeirken, Sr. Kl. Nazareth $ Register Orte und Sachen, Handschriftensammler/-vorbesitzer Daems (Danums?) — Adam, aus Goch, Socius des Rektors im Kl. Nazareth (gest. 1519), Bruder Johannes { 51, 58 — Johan, V. $Sweder, M. Hilken, Schwester Kathrijn (1450) Kop. 275 583 — Mechtildes, Sr. St. Andreas (1690) 194; J. 11.8. (17. Jh.) 536 — Zweder (Sw-) (1475) Kop. 181 571; (1481) Kop. 214 575 – R. Sonsbeck (1484) Kop. 199 573 Daer(e) (Dair, Dayr), t(h)en — Aleid, Prokuratorin Kl. Nazareth 1597 35 — Derck (Dederich), Konverse St. Andreas (1430) Kop. 54 556; (1431) Kop. 53 177–78, 556; J. 9.6.1451 532
667
— Gort, Late ingen Heinken Joncker Dericks van Batenborch ind Werners van Palant (1505) Kop. 294 586 — Johan, Socius des BV in St. Andreas 185; J. 14.2.1465 524 Dalman — Maryken, Sr. St. Andreas, J. 17.10.1640 541 Dam — Sweder, V. Johan Dam (1448) Kop. 56 556 Damen — Maria, Prokuratorin Kl. Nazareth (1635–1642, 1655–1656) 35 Dam(me), van den — Aelken, Sr. St. Andreas, J. 14.8.1542 536 — Arnoldus (Aernt), klevischer Rentmeister (1479) Kop. 186 572; (1487) Kop. 237 578 – Rentmeister in Uedem (1490) Kop. 241 578 — Lyzebeth, Sr. Deventer, Meister Geerts-Haus, gest. 1421 208 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 23.3.1553 527; V. $Arnt, J. 6.6.1520 531; M. Beelken, J. 3.8.1538 535 Day- s. auch DaeDeckers, Sr. Kl. Nazareth (zwei Pers., Profess 1600) 47 Deel, ter — Mechtilde (Metken, -cken), Sr. St. Andreas 195 (1424) Kop. 10 550; (1430) Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; J. 28.8.1428 537 — Merijken, Sr. St. Andreas – V. Jan, J. 8.4. 528 Dekaath — Gertrud, aus Uedem, Sr. St. Andreas (1802) 194 Deventer (-uen-), van — Griet, Sr. St. Andreas 195, 202; (1424) Kop. 10 550; (1428) Kop. 18 168, 551; J. 7.2.1476 523 — Heinrich — Johan — Lambert, Sr. St. Andreas, J. 5.12.1570 545
668 Dickman(s) (Dijckman) — Alegonde (Aldeg.), Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 23.4.1795 529 — Beel(t)gen, Sr. St. Andreas; J. 19.11.1568 544 – M. Trynne, J. 7.10.1585 540 — Hadewich (Hasse, Haes), Sr. St. Andreas 195; Mitgift Kop. 26 (v.J. 1450) 200, 206, 552; J. 23.8.1500 537 – M. Alijt Telman, J. 19.3. 526 — Johan, Priester 200 (1480) Kop. 253 580 (1495) Kop. 254 580 – Vikar in Uedem (1488) Kop. 239 183, 578; J. St. Andreas 17.3.1501 526 – Schwester Haedwich (1450) Kop. 26 183, 552 — Wijlhelmus (Wylhem) (mehrere Pers.) – V. Johan (1422) Kop. 8 550 – Priester Sonsbeck (1455/56); (1461) Kop. 86 (Seelgerätstiftung) 183, 560; J. St. Andreas 12.4. 199, 528 – T. $Hasse, Sr. St. Andreas, Sohn Johan (1450) Kop. 26 200, 552 Diderix Otten soen B. Sonsbeck (1409) Kop. 3 549 Diegeltern (Diepeltern) van % & Dij- s. auch DiDijck, opten — Herman (1441) Kop. 43 554 — Jacob (1466) Kop. 302 587 Dijssem, van der — Herman, Priester (1453) Kop. 297 587 Doegenwerdt (-hardt) — Hilarion, P. St. Andreas (1675) 192 Doermans — Maria, Prokuratorin Kl. Nazareth (1624–25) 35 Doesborch, van — Lysbet, Sr. St. Andreas Kop. 34 553 — Mynte, Sr. Deventer, Meister GeertsHaus, gest. 1444 208 $Duesborch Dongelrad(e), van — Jut, Sr. St. Andreas, V. Loeff, J. 29.10. 542
Register Dooren, van — Elisabeth, aus Eyndhoven, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59 Dray(g)er(s) (Drai-, Drae-, Dreyer) — Aleydt (Alijt) (mehrere Pers.) (1472) Kop. 127 565 – Witwe (1464) Kop. 195 573 – Mynisters St. Andreas (1446) Kop. 23 552; J. 18.10.1474 541 — Henrick (1455) Kop. 17 551; Kop. 117 564; Kop. 276 583; (1477) Kop. 191 573 – Bruder Johan (1446) Kop. 31 553 — Johan (Jan) (1422) Kop. 157 569; (1430) Kop. 193 573; (1438) Kop. 158 569; (1440) Kop. 24 552; (1447) Kop. 300 587; (1453) Kop. 20 551; Kop. 33 553; (1455) Kop. 117 564 – Bruder Henrick (1446) Kop. 31 553 – Ehefrau Aley(d)t (1460) Kop. 159 569; (1462) Kop. 194 573 — Johannes, aus Sonsbeck, Prior in Dalheim und Birklingen (1452– 1488) 208 – Regulier, Bruder der $ Mente (1460) 209 — Kathrijn, Sr. St. Andreas 196; Mitgift Kop. 49 (v.J. 1453) 555; ihr zugeordnet; Kop. 22 (v.J. 1407) 552; J. 24.9. 539 — Mechtelt, Witwe des Johan van Welle, T. $Ijdken van Well, Sr. St. Andreas, Metken (1476) Kop. 156 568 — Mente (Meynt, Myntte), Sr. St. Andreas 195, 209; (1430) Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; Mitgift Kop. 31 (v.J.1446) 553; (1460) Kop. 159 206, 569; (1470) Kop. 244 579; ohne Dat. Kop. 23 552; J.17.3.1499 526 – V. $Jan, J. 27.5. 531; M. Alijt, J. 5.2.1484 523, 569 Drissen — Adrienne, Pensionärin Kl. Nazareth (1782) 38 Duckers — Theresia, aus Wachtendonck, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59
Personen Duelen — Derick (1452) Kop. 245 579; (1457) Kop. 59, Kop. 61 557; (1466) Kop. 302 587; (1467) Kop. 204 574 – BM Sonsbeck (1459) Kop. 63 199, 557 — Jacob (mehrere Pers.) (1463) Kop. 248 579 – Late im Hof von Birten (1473) Kop. 126 565; S. Sonsbeck (1557?) 548 – Söhne $ Zelijs, Johan, Goeswijn (1409) Kop. 3 549 — Lijsbeth, Sr. St. Andreas, J. 8.11.1466 543 – V. $Zelys, J. 13.7. 534; M. Stijn, J. 3.11. 543 — Stijn, Sr. St. Andreas 196; Mitgift (1472) Kop. 143 567; J. 17.5.1536 530 – V. u. M. $Derick und Hilliken, J. 19.9.1468 539 — Vlende, Witwe des Goesen (1436) Kop. 30 553; (1441) Kop. 29 553 — Wijndel (Wendele), Sr. St. Andreas Kop. 34 553; J. 22.10.1507 542 — Zelijs, BM Sonsbeck (1422) Kop. 41 199, 554 Du(e)nen, van — Griet (Grietken), Sr. St. Andreas, J. 13.2.1413 524 – M. Jut, J. 6.2. 523 — Jan, Sr. St. Andreas, J. 17.9.1504 539 — Familie in Wesel 207 Duesborch, van — Henrick, Ehefrau Jeneken (1486) Kop. 206 574 $Doesborch Dunss, van der — Willem, S. Griethausen (1476) Kop. 162 569 Dynxslacken, van — Stijnken, Sr. St. Andreas, J. 29.3.1492 527 Ee- s. auch EyEexkens (Eixkens) — Alyt, Sr. St. Andreas – M. Geese, J. 5.9. 538 — Heyne, Nachtrag zu Kop. 11 (v.J. 1430) 550
669
Eg(h)er(en), van (der) — Agnes, Sr. St. Andreas, J. 15.3.1560 210, 526 – V. Loeff, J. 6.9.1544 538; M. Sweerken, J. 10.9.1526 538 — Elbert, R. Labbeckerbruch (1507) Kop. 311 589 – R. Sonsbeck (1506) Kop. 320 (van der Egher) 590 — Nonnen in Zisterzienser- und Prämonstratenserinnenklöstern 210 Ei- s.auch EeEick, van — Tresia, Sr. St. Andreas, J. 28.2.170 525 Eigen, oppen — Styne, Sr. Kl. Nazareth (1418) 30, 60, 321 Ems(t)ermans (Emsten-) — Gertrudis (Gertgen, Girtrüdis), Mater St. Andreas, J. 29.4.1655 529 – V. Gereert, J. 28.1. (Ende 16. Jh.) 522; M. Tringen, J. 22.7.1608 534 — Maergrita (Gritgen), Sr. St. Andreas, J. 14.2. (18. Jh.) 524 — Familie 211, 240 Engels — Cornelia, aus Geldern, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59 Erampen — Lysbeth, Sr. St. Andreas – M. Jwtgen, J. 2.8.1563 535 Esken — Griet, Sr. St. Andreas – M. Alijt, J. 27.9. 540 Esser — Alegonde, Schülerin Kl. Nazareth (18. Jh.) 38 Etwi(j)ck, (van) — Baertruyt (Bartruyt), Sr. St. Andreas 204; J. 26.2.1516 525; V. Henrick, J. 6.3.1493 525; M. Jut, J. 30.8. 537 Euersdonck, inger — Derick (1440) Kop. 279 583 Eyck (Eyke), onder — Wylhem (1430) Kop. 54 556; (1484) Kop. 190 573 Eyck (Eke, Eeke), t(h)er — Derick (1453) Kop. 297 587; (1456) Kop. 148 567; (1460) Kop. 296 587
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Register
— Henrick, die coster (1469) Kop. 236 (Hausbesitz) 578 – Late im korten venne (1454) Kop. 50 556 – Prokurator St. Andreas (1507) Kop. 311 189, 589 — Johan (1435) Kop. 55 556 Eyl(e) (Eyll), van — Derick, BM Geldern, Werkmeister, Ehefrau Stina, Wohltäter Kl. Nazareth (1448) 48 — Ewert, Ewerts soen 360 — Harman, Höriger des Herzogs von Kleve (1407) Kop. 22 552 — Jan, Fr. St. Andreas, J. 25.2.1560 178, 524 — Johan (1450) Kop. 256, 257 580– 81; (1537) Kop. 323 590 — Sander, V. Godard (1444) 40 — Thijs, Richter (1509) Kop. 314–315, Kop. 317–318, Kop. 321 589; Kop. 334 589–90; (1511) Kop. 303 588; Kop. 333 592; (1515) Kop. 337 593 – Mitglied der Klever AntoniusGilde (1461ff.) 208 Eynd(e), angen — Arnt, Ehefrau Nenneken, J. St. Andreas 14.5. 184, 530 — Belij (Belie, Belijcken), Sr. St. Andreas (zwei Pers.) 195, 198; Mitgift Kop. 15 (v.J. 1447) 550 – J. 15.4.1492 528 – J. 24.8.1539 537 – V. $Jan, J. 20.3. 218, 234, 240, 526 – M. Stijn, J. 24.3. 218, 234, 240, 527 – V. Derck, J. 10.7.1497 534 – M. Jut, J. 14.10.1516 541 — Grietken, Sr. St. Andreas 195, 198; Mitgift Kop. 15 (v.J. 1447) 550; J. 21.8.1484 537 — Johan (1505) Kop. 289 (Grundbesitz) 585 – R. Sonsbeck (1440) Kop. 97 199, 561; Kop. 297 583; (1443) Kop. 177 571; (1446) Kop. 306 588; (1447) Kop. 133 566; (1448) Kop. 56 556 – R. Sonsbeckerbruch (1445) Kop. 220 576; (1446) Kop. 31 553 – R. Labbeckerbruch (1445) Kop. 16 551; (1446) Kop. 137 566 – Ehefrau Sthijn, T. $Belij, Sr. St. Andreas $
Griet, Sr. St. Andreas, (1447) Kop. 15 550 — Familie 199 — Familie in Xanten 205, 207 F- s. VGadem, yngen — Gadert (1422) Kop. 41 554 Gaebels — Beelken, Ehemann Coppijn Janssoen (1459) Kop. 108 563 Gae(de)rtz — Johan, Late Uedem/Uedemerfeld (1468) Kop. 92 561 – die alde (1483) Kop. 212 574 Galen, von — Elisabeth, Prokuratorin Kl. Nazareth (1553) 35 Gamerslach, (van der) — Johan (1446) Kop. 137 566 — Kathryn, Sr. St. Andreas, J. 12.8.1453 536 Garits — Geertruyde, Mater (Mynisters) St. Andreas (1436) Kop. 47, Kop. 48 555 Geldern, Grafen und Herzöge — Adolf von Egmont (1438–1477) 62; T. Katharina von , Priorin Kl. Nazareth 61 — Arnold von Egmont (1410-1473) 313 — Karl (1506) 42; (1506, 1520) 42, 47 — Katharina, Regentin 1477-1481 29 Geldern, von — Johanna, Tochter von Arssen, Sr. Kl. Nazareth (1542) (auch Gräfenthal 1528?) 59 — Katharina (C-), Priorin Kl. Nazareth (eingekleidet 1473, gest. 1537) 34, 36, 47, 127 – V. Herzog Adolf von Egmont 29, 61, 72, 313 – Stifterin eines Marienbildes 29 — Philippa, Klarissin 61 — Reiner, Nachkomme Herzog Adolfs von Geldern (1520) 47
Personen Gellert (Gellen) — Johannes, P. St. Andreas (1754) 193; J. 3.1.1765 521 Genabet (Genagbet), van — Maria Angenes (Marjannes), Sr. St. Andreas; J. 15.8.1760 536 – V. Welin, J. 21.1. (18. Jh.) 522; M. Iohanna, J. 22.10. (18. Jh.) 542 Geretz — Willhelmus, P. St. Andreas, J. 14.12.1646 186, 192, 545 Gerit van Sonsbeck, Rektor Arnhem, Kl. Bethanië (1477) 209, 225 Germans — Hermannus, Ludimagister und Notar (1695) Kop. 341 593 Geynkens — Swenolt, V. Gherijt (1396) Kop. 217 575 G(h)ent (Gente), van — Gerarda, Priorin und Dekanin Kl. Bedburg (1478, 1498, 1519) 209 — Goswinus (Goesen), aus Geldern, BV Kl. Nazareth (1476–1478) (gest. 1495) 36, 55, 324 — Hermen, Ehefrau Lugert, J. St. Andreas 19.5.1487 184, 209, 530 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 9.8. 536 — Walraue, R. Sonsbeckerbruch (1554) Kop. 339 593 — Nonnen in Bedburg und Nimwegen 209 G(h)i(j)et, a(e)ngen (ingen) — Gerit (1505) Kop. 294 586 — Johan, Priester Kop. 295 (o.J.) 586; Fr. St. Andreas, J. 12.9.1552 538 — Sween, Sr. St. Andreas, J. 9.2.1556 523 – V. Gerit, J. 27.12.1504 546; M. Beel, J. 16.2.1505 524 G(h)ij(s)sen (Gysen) — Alijt, Sr. St. Andreas – V. Jacob, M. J. 8.1. 521 — Rutger, Late (1506) Kop. 293 586 — Familie in Kalkar 207 Gijbken — Henrick (1464) Kop. 109 563
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Goch, van — Alijt, Sr. St. Andreas, J. 6.10.1459 540 Goelman — Theodorus, aus Kleve, BV Kl. Nazareth (gest. 1552) 56 Gonman — Derick (1422) Kop. 9 550 Goexfoirt — Derick, Late Uedemerfeld (1454) Kop. 90 561 Graesdorpp (Graisdorp), van — Ludolff, R. Sonsbeck (1422) Kop. 38 554; (1428) Kop. 12 550 Graeve (Graeue), uppen — Ludolf, Ehefrau Margaretha (1453) 47 Grave (Graue), vanden — Vlentken, Sr. St. Andreas, J. 3.6.1516 531 – V. Roloff, J. 30.9. 540 — Familie in Kalkar 207 Greuter — Christian, aus Bedburdyck, St. Nikolaus, P. St. Andreas (1710/18) 192 Grijn(t)s(s) — Arnt (1494) Kop. 309 588; (1509) Kop. 314, 315 589 Grisel — Margaritte, Sr. Kl. Nazareth (ab 1782) 59 Gro(e)n(en), van — Wijsken (Wysken), Prokuratorin St. Andreas; Kop. 327 (v. J. 1575) 174, 591; J. 25.2.1591 524 – V. Johan, J. 31.7.1519 535; M. Ferne, J. 20.10.1524 541 Groetelers — Jan (1447) 48 Groevers (Gruevers, Grövers, -uers) — Mariken (Maria, Maergrita), Sr. St. Andreas (1671, 1690) 194; J. 15.2.1696 524 – V. Johannes, J. 18.10.1636 541 — Tryngen (Caethrina), Sr. St. Andreas (1671) 194; J. 31.10.1680 542
672 Grote — Geert (1340–1384) 2, 3, 10, 18, 21, 98, 103, 121, 178, 273, 299 $ Register Verfasser und Werke Grouwelius — Johannes, Rektor Kl. Nazareth (1591, 1594), Pfarrer Aldekerk 56 Gruenken — Hermen, Late im Hof zu Wynen (Vynen?) (1450) Kop. 26 552 Gru(e)t(t)er(e) (Gruytere) — Geritken, Sr. St. Andreas; J. 11.11.1556 543 – V. Jan, J. 13.12.1529 545; M. Geesken, J. 27.7.1530 535 — Gertgen, Sr. St. Andreas, J. 10.1.1555 521 — Helena, aus Hamb, Sr. St. Andreas (1802) 194 — Mechtelde, Sr. Kl. Nazareth (1679) 59 Grun(i)gen (Gröninge, Grunnygen), van — Wyellemina (Willemken, Wilhelma), Sr. St. Andreas (1671) 194; J. 29.7.1680 535 – V. Lubertus, J. 22.2. (Anf. 17. Jh.) 524 Gunman — Gerit (1466) Kop. 140 567; Kop. 101 (v.J. 1469) 562; Kop. 338 (v.J. 1516, Geyrit als verstorben erwähnt) 593 — Henrick, Bruder Hermen (1505) Kop. 319 590 Guylick, van Hacken — Grietken, Sr. St. Andreas, J. 31.8.1511 537 – V. Ott, J. 8.11. 543; M. Fyken, J. 26.9. 540 — Hill, Seelgerätstiftung (1439) 164, 182 Ha(e)c(k)(e) (Haick, Haecx, Haex) — Arnt, Prokurator Peters van Culenborge (1422) Kop. 8, 9 550; (1424) Kop. 10 550 — Beel, Sr. St. Andreas 196 (1454); Kop. 42 554; Kop. 50 (Mitgift) 556; J. 16.3.1493 526 – V. $
Register Engel, J. 16.10. 541; M. Lysbeth, J. 1.9. 537 — Engel (Yngel) (1467) Kop. 204 574 – Kirchmeister Sonsbeck (1450) Kop. 45 199, 555 – V. $Henrick, T. $Beele, Sr. St. Andreas (1454) Kop. 42 554 — Henrick (1445) Kop. 220 576; (1446) Kop. 306 588; (1453) Kop. 33 553; (1455); Kop. 66 557; Kop. 276 583; Kop. 299 587; (1456) Kop. 69 558; Kop. 258 581; (1459) Kop. 60, Kop. 62, Kop. 63, Kop. 64 557 – BM Sonsbeck (1423) Kop. 27 552; (1436) Kop. 30 553; Kop. 47 555 – Sohn $Engel, Enkelin $Beel (1454) Kop. 42 554; Kop. 50 556 — Hilken, Ehemann Kort Johan (?) (1505) Kop. 310 589 Ha(e)g(h)(e) (Haigh), ing(h)en — Jut, Sr. St. Andreas; J. 20.10.1449 541 – V. Bernt, J. 7.6. 531; M. Beel, J. 12.9. 538 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 16.7.1483 534 — Familie in Kalkar 207 $Hage, van Haenko(u)we — Henrick (Kop. 269 auch Henrick Kremer) – V. Wilhem, Ehefrau der Hilken, Söhne Wilhem, Johan (1483) Kop. 269 582; T. $Kathrijn, Sr. St. Andreas (1488) Kop. 270 582 — Johan (1479) Kop. 186 572; Kop. 189 572 — Kathryn (Trijnken), Sr. St. Andreas (1483) Kop. 269 (Mitgift) 582; J. 18.10.1519 541 – V. $ Henrick Kremer, J. 12.12.1500 545; M. Hilliken Kremer, J. 20.8. 537 Haerten — Angeline, Pensionärin Kl. Nazareth (1782) 38 Haes(e)(n) (Hassen) — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 4.9.1587 538 – V. Peter, J. 22.10.1558 542; M. Mechtelt, J. 8.2.1565 523
Personen — W..ick und Lambert, S. Winnekendonck (1500) Kop. 291 586 — Familie in Wesel 207 Hagedorn (Haiger-, -dom, -daern) — Itgen (Jtken, Ytgen), Sr. St. Andreas, J. 27.12.1552 546; V. Derick, J. 14.10.1537 541; M. Hilliken, J. 14.1.1505 521 — Rolant, Ritter (1457) Kop. 304 (verstorben) 588 Hage, van — Derck, Ehefrau Beelken, J. St. Andreas 4.7.1494 184, 533 Hagens — Rutger (1440) Kop. 78 559 Hai- s. auch Ha-, Ha(e)Hallen, van der — Derick, Zisterzienser Kl. Kamp (1497) Kop. 255 580 Hamer — Neesken, J. St. Andreas 15.3. 527 Hamor s. Hemoe Hannen — Derick (1480) Kop. 187 572; (1488) Kop. 239 578; (1490) Kop. 240 578 – BM Sonsbeck (1487) Kop. 235, 237 577–78 Hanssen(n) — Henrick, Late in der lichte (1478) Kop. 219 576 — Peter (1544) Kop. 329 591 Harcourt, von — Maria, Gattin Rainalds IV., Herzog von Geldern und von Jülich (1415) 45 Harsken — Anna Lucia, Sr. St. Andreas, J. 26.10. (18. Jh.) 542 Harst(s) (Harssen) — Heilwich, aus Sonsbeck? (1409) 202; Stifterin St. Andreas (1410) 166, 181, 546; (1424) Kop. 10 550; Besitzverzicht (1428) Kop. 18 166, 168, 551; J. 3.12.1438 545 Hart, van der — Arnt, Grundstücksbesitz Kop. 265 582 Hartmann — Johanna Katharina, aus Sonsbeck, Sr. St. Andreas (1802) 194
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Has(sen) — Mechg(?)el, Sr. St. Andreas, M. J. 9.2. (16. Jh.) 523 Hathenberch, van — Agnes, Mater Köln, Schelenkonvent (1520) Kop. 342 593 Haus(en) — Hermen (1516) Kop. 338 593 — Peter (1516) Kop. 338 593 Have (Haue), in den — Roloff, Kirchmeister Haff (1440) Kop. 78, 79 559 Have (Haue), te (to, ten) — Derick (1470) Kop. 185 572; Kop. 188 572 — Johan (1420) Kop. 1 549; (1423) Kop. 2 549; (1423) Kop. 27 552 — Zeel, V. Derick (1479) Kop. 186 572; Kop. 189 572 Have, van — Johannes, Rektor Nimwegen, St. Agnes, Bruder Adam & 51 Hayer — Johan, Ehefrau Beel Raemken (1467) Kop. 335 592 He- s. auch HeiHeel, van — Maria, aus Geldern, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59 He(e)se, (Heze), van (der) — Claes (1477) 47 — Godefridus (Gaedert), Rektor und BV Kl. Nazareth 1458–1473 (gest. 1473) 36, 55, 127, 324 Heesman — Derick (1440) Kop. 24 552 Heggen — Henrick (1496) Kop. 312 589 — Johan, Ehefrau Mechtelt (1502) Kop. 280 583 Heggen, ther — Johan (1582) Kop. 325 591 Hei- s. auch HeyHeilwigen (Hellwijgen, Heilwygen) — Hermen, J. St. Andreas 18.2.1522 184, 524 — Kathryn, J. St. Andreas 25.4. 184, 529
674 — Rutg(h)er(us), van Dinslaken, P. St. Andreas (1472–1487) 149, 165, 186, 187–88, 189, 217, 546, 563; (1473) Kop. 126 565; (1476) Kop. 151 568; Kop. 162 569; Kop. 171 570; (1477) Kop. 167 570; Kop. 169 570; (1478) Kop. 172 570, 572; (1483) Kop. 212 187, 574; (1484) Kop. 183 571; Kop. 184 572; Kop. 190 573; Kop. 192 573; Kop. 199 573; Kop. 201 574; Kop. 205 574; (1485) Kop. 186 576; (1486) Kop. 187 574; (1487) Kop. 235 577; Kop. 237 578 – Generalminister, J. 25.10.1487 188, 542 – V. Henrick, J. 27.10. 542; M. Stijn, J. 28.10. 542 — Truytken, Sr. St. Andreas, J. 25.2.1512 524 – V. Rutger, J. 4.11. 543; M. Mechtelt, J. 14.12. 545 Hellen, ter — Johan, Late ingen Heinken Joncker Dericks van Batenborch ind Werners van Palant (1505) Kop. 294 586 Helman — Henrick, Fr. St. Andreas, J. 21.4.1571 178, 529 Helmont — Johan, P. St. Andreas (1604), J. 22.9.1613 192, 539 Hemoe — Hillicken, Sr. St. Andreas – V. Jan Hamor, J. 1.11. 543 Henckman — Euert, Late im alten Hof zu Kervenheim (1468) Kop. 335 592 Hennen — Maria Elisabeth, aus Sittard, Laienschwester Kl. Nazareth (ab 1791) 36 Henrick Johans Kaerls soen (1456) Kop. 67 558 Henssen { Heren Haue, ter (Zer heren Houe) — Mechtelt, Sr. St. Andreas; J. 31.7.1556 535 – V. Hermen, J. 15.9.1504 539; M. Luygert, J. 23.10.1536 542 — Trynken, Sr. St. Andreas, J. 21.1.1557 522
Register — Familie in Xanten 207 Herteuelt (-feld), van — Henrica, aus Nimwegen, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59 — Steuen (1474) Kop. 266 582 Hertong(h)(s), -tich(t)(s) — Gerit, R. Sonsbeck (1482) Kop. 249 580 — Griet(ken), Witwe des Johan toe Ronderaede, Bruder Johan (1481) Kop. 226 577; Sr. St. Andreas (1485) Kop. 228 577; ihr zugeordnet Kop. 225 (v.J. 1470) 576; J. 5.3.1556 525 – V. Henrick, J. 20.5.1480 530; M. Alyt, J. 7.4.1528 528 — Herman (Hermen, Harmen) (mehrere Pers.) – Bürger von Sonsbeck (1575) Kop. 327 591 – V. Johan, Geschwister Griete, Johan (1484) Kop. 227 577 – Ehefrau Hijlken, Schwager Wilhem van Yssem (1488) Kop. 233, Kop. 234 577 — Johan, Ehefrau Griete, T. Vlendt (1446) Kop. 23 552 Hertscheit, van — Johan, R. Sonsbeck (1477) Kop. 191 573 Hesick, von — Lueff (1438) 47 Hetterscheit, van — Johan, R. Sonsbeck, Sonsbeckerbruch (1453) Kop. 146 567; (1467) Kop. 221 576; (1469) Kop. 98 561; Kop. 236 578; (1470) Kop. 104 562; Kop. 185 572; Kop. 222 576; (1471) Kop. 115 563; Kop. 118, 119, 120 564; Kop. 124, 125 565; Kop. 134 566; (1472) Kop. 129, 130 565; Kop. 139 566; Kop. 143 567; (1473) Kop. 132 566; Kop. 145 567; Kop. 147 567; Kop. 150 568; (1474) Kop. 149 568; (1475) Kop. 179 571; Kop. 181 571; (1476) Kop. 155 568; Kop. 156 568; Kop. 160 569; (1477) Kop. 169 570; Kop. 231 577; Kop. 232 577; (1478) Kop. 172 570; Kop. 259 581; (1479) Kop. 186 572; Kop. 189 572; (1480) Kop. 187 572; (1481)
Personen Kop. 197, 198 573; Kop. 214 575 – Ehemann der Kathrijna (1502) Kop. 280 583 Heuelman — Derick (1438) Kop. 37 554 Heuser (Húiser) — Henr., P. St. Andreas (1688/89), gest. 19.11.1702 192 Heuts (Huets) — A(n)g(e)nes, Sr. St. Andreas (1671, 1690) 194; J. 20.6.1705 532 Heydken(s), (Heidekin) — Beel (mehrere Pers.), Sr. St. Andreas Befreiung aus der Zerozensualität (1473) 205; ihr zugeordnet Kop. 255 (v.J. 1497) 580 – J. 17.4.1517 528 – J. 20.4.1517 528 – J. 9.9.1468 538 – V. u. M. Lambert und Vlent, J. 25.9 539 – M. Gertruydt, J. 25.3. 527 – M. Kathryn, J. 20.1 522 — Goiswijn (Goesen) (1430) Kop. 51 556 – V. Aernt (1428) Kop. 12 550; (1430) Kop. 11 550 — Henrick (1452) Kop. 245 579; (1455) Kop. 117 564 – Kirchmeister Sonsbeck (1453) Kop. 33 553 – BM Sonsbeck (1455) Kop. 66 557; Kop. 299 587 — J., aus Sonsbeck, Prior in Höningen und Kirschgarten (1447–1482) 208 — Jan, Ehefrau Beel, J. St. Andreas 24.8. 184, 537 — Johan (1459) Kop. 63 557, Ehefrau Hillen (1483) Kop. 178 571 Heyen, ang(h)er — Neesken (Reesken), Sr. St. Andreas, J. 11.7.1588 534 – V. u. M. Henrich und Griet, J. 29.8. 537 Heynen — M. E., Sr. Kl. Nazareth (1802) 60 Heyster — Christina, aus Lobberich, Laienschwester Kl. Nazareth (1782) 36 — Elisabeth, aus Gräffrath o. Lobberich, Laienschwester Kl. Nazareth (1782) 36 — Joanna, aus Lobberich, Laienschwester Kl. Nazareth (1782) 36 Hez- s. He(e)s-
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Hijns(s)(e)(n) (Henss-, Hyns-) — Alijt, Sr. St. Andreas, J. 9.7.1507 534 – V. Wijllem, J. 23.8. 537; M. Hilliken, J. 25.11. 544 — Beelken, Sr. St. Andreas, ihr zugeordnet Kop. 256 (v.J. 1450) 580; Mitgift Kop. 260 (v.J. 1486) 206, 581; J. 7.1.1501 521 – V. $ Jan, J. 16.4. 528 – M. Geesken, J. 9.10. 541 – Onkel $Mathijs van Wijsbek (1486) Kop. 260 581 — Conraid, Johan, Thijs, Brüder, Erben des Mathijs van (1502) Kop. 280 583 — Johan (Jan) (1478) Kop. 219 576; Kop. 259 581; (1490) Kop. 240 578 – V. Johan (1482) Kop. 249 580 – Hausbesitzer (1472) Kop. 129 565 — Wilhem (1446) Kop. 44 555; (1450) Kop. 256, 257 580–81; (1453) Kop. 297 587 Hilbrynck Brabant Hille van Sonsbeke, Sr. Deventer, Meister Geerts-Haus 208 Hinssen gnant Thysz — Arnt, Fr. St. Andreas, J. 8.3.1565 178, 525 Ho- s. auch HuHoe, ter — Gerardus, Chorherr Gaesdonck (gest. 1473) 33, 127 Hoeff, vp gheen — Jennicken (1563) Kop. 330 591 Hoen, van — Arnt (1509) Kop. 314, 315 589 — Zweder, S. Labbeckerbruch (1486) Kop. 216 575 Ho(e)nseler (Honzeler, Hoenslair), van — Arndt, V. Goessen (1469) 55 — Heinrich (1455) 55 — Henric 504 — Johan (Jan), (auch Johan vanden Berich), aus ’s-Heerenberg bei Emmerich, BV Kl. Nazareth (1440– 1457) 41, 47, 48, 49, 54–55, 122, 142, 323, 324 — Johan, gen. van dem Velde, Drost Geldern (1385-1390) 55 — Johanna
676 — Lueff, R. Sonsbeck (1407) Kop. 22 552; (1409) Kop. 3 549 — Wilhem (1448) Kop. 111 563; (1473) Kop. 126 565 – V. Wilhelm, Ehefrau Alet (1439), Wohltäter Kl. Nazareth (1452) 48 — Familie 55 Hoermans — P., Magd im Kl. Nazareth (1595) 34 Hoeuen — Derick (1463) Kop. 213 575 — Henrick, Eltern Derick, Lyesken, Bruder Thijs (1488) Kop. 233 577 — Lijsken, Witwe des Derick (1477) Kop. 231, 232 577 Hogen — Dionysia, Sr. St. Andreas (1690) 194 Holl — Johanna, aus Arnhem, Sr. Kl. Nazareth (1569) 59 Hollant(s) — Beelgen (Beelken), Mater St. Andreas (1554) Kop. 339 593; ihr zugeordnet Kop. 309 (v.J. 1494) 588; J. 4.4.1564 527 – V. Henrick, J. 6.1.1497 521; M. Hylicken, J. 22.4.1537 529 Holte, aengen — Johan, S. Geldern (1484) Kop. 183 571 Holthusen — Gerit (1440) Kop. 78 559 Holthusen, to — Derick (1440) Kop. 78 559 Holthuysen (-hussen, -huesen), van (von) — Alyt (Alet), Sr. St. Andreas, J. 29.6.1522 533 – V. $Johan, J. 23.6. 533; M. Alijt, J. 31.8. 537 — Johan 217 Holtstegen — Luydtken, Knecht des Johan Wynkelman (1490) Kop. 240 578 Honnen — Bela, Witwe, Wohltäterin Kl. Nazareth (1476) 48 Hoock, van — Maria Sr. St. Andreas, J. 17.1.1716 521
Register Hopp — Familie 211, 240 Horenaers — Lodewichen (Ludovica), Sr. St. Andreas, J. 4.2.1772 523 Horst, van der — Derick, J. 6.6. 504 — Herman, Schreiber des Sijfrijd van Zulnhaert (1457); Kop. 72 558; Kop. 304 588 — Johan, J. 6.6. 504 — Willem, Ritter und Erbmarschall von Kleve (1490) Kop. 241 578; … ind drost Slauts van Dyslaken (1511) Kop. 333 592 Hotman — Gerit (1438) Prokurator des Peter van Culenborch Kop. 116 564 Houtman — Claes (1450) Kop. 275 583; (1455) Kop. 276 583 Houe, ter — Herman (1464) Kop. 102 562 Huberts (Hobberth) — Margarita, Sr. Kl. Nazareth (1621) 59 Hue- s. auch HeuHueg(h)e(n) — Katheryna, Sr. Deventer, Meister Geerts-Haus, gest. 1411 208 — Katryn, Sr. St. Andreas, J. 13.9.1453 538 — Otto (mehrere Pers.) (1448) Kop. 111 563; (1473) Kop. 126 565 – Witwe Beel (1438) Kop. 158 569 Huger — Anna Margarete, aus Staelen, Sr. St. Andreas (1802) 194 Hu(i)x — Johan (1554) Kop. 339 593; (1563) Kop. 330 591 – B. Sonsbeck (1582) Kop. 326 591 Hulse, in gen — Henrick, Late in Kervenheim (1468) Kop. 335 592 Hulse(n) — Barbara, Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 24.5. (18. Jh.) 531
Personen Hulss, van — Wilhem, R. Sonsbeck (1530) Kop. 322 590 Hüpsch, Freiherr von, Baron — Adolf 210 $@\^_`{ Handschriftensammler/-vorbesitzer Hutten — Gertrud Elisabeth, aus Orsoy, Sr. St. Andreas (1802) 194 Huttinghs (Huttunghs, Hüttinghs) — Catarina (Kath.), Sr. St. Andreas (1671) 194, J. 21.6.1675 532 — Petronelle, Sr. St. Andreas (1690) 194, J. 3.4.1695 527 Ympel, (van der) — Danyel 504 — Elizabeth (zwei Pers.), J. 4.5. 504 – J. 5.5.1450 504 — Johan, J. 5.5.1450 504 – J. 6.5.1450 504 — Luys 504 — Margareta, J. 8.5.1481 504 — Rutger, J. 5.2. 504 — Sander 504 — Willem 504 — Yde, Sr. 504 Ynchues (-uy-) — Stijnken, Sr. St. Andreas, J. 23.2.1523 524 – V. Dries, J. 8.2.1476 523; M. Cecilie, J. 1.7. 533 Ysbolt(s) (Ijs-) — Gerit, Late im Hof zu Birten (1448) Kop. 111 563 — Gese, Sr. St. Andreas, J. 28.3.1470 527 – V. $Henrick, J. 7.10. 540; M. Ysbolt, J. 23.12. 546 — Henrick (mehrere Pers.), Meyster (1490) Kop. 241 578; J. St. Andreas 21.8.1493 (zusammen mit seiner Frau Jut) 184, 537 — Isbolt (Ys-), V. Johan (1457) Kop. 59, 61 557 — Johan(nes) (1456) Kop. 69 558; (1490) Kop. 241 578 — Familie in Xanten 207
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Yssams (?) — Dellatina, Sr. St. Andreas, J. 5.11. (17. Jh.) 543 Yssem (Ijssem), van — Hijllcken, V. Loef, Ehemann Goesen ter Steckbeke (1462) Kop. 247 579; (1463) Kop. 248 579 — Loeff (1477) Kop. 231 577 – Hausbesitz in Sonsbeck Kop. 229 577; Kop. 232 577 – Werkmeister Geldern, Ehefrau Mechtelt van Diepeltern, Wohltäter Kl. Nazareth (1453) 48 – Ehefrau Mechtelt, J. St. Andreas 11.5. 530 — Wilhem, Priester (1487) Kop. 235 577 – Schwester Hijlken Hertochs (1488) Kop. 233, Kop. 234 577 Jacobi — Hubertus, Rektor Kl. Nazareth (ab 1749) 57 Ja(h)nsen — Elizabeth, Sr. Kl. Nazareth (1686) 59 — Gerdruit, Sr. St. Andreas (1690) 194 — Helena, Sr. St. Andreas (1671) 194 — Johanna, Sr. St. Andreas, J. 3.6. (18. Jh.) 531 — Kath., Sr. St. Andreas (1671) 194 Jenckers — Tringen, Sr. St. Andreas, J. 20.4.1642 528 Joekeren (van) — Helmicus (Helmich), Prior Gaesdonck (1438–1475) 49, 51, 121 Joncker(s) (Juncker) — Cathryna, Sr. St. Andreas, J. 26.10. (18. Jh.) 542 — Fieken (Feiken, Sophia), Sr. St. Andreas (1671) 194; J. 8.12.1700 545 – M. J. 3.2.1636 523 Jorijs Hanssen soen (1430) Kop. 193 573 Juekrame, von — Elisabeth (1469) 55 Jülich-Berg, Herzog (1479) 270 Jun- s. JonJutken, Sr. St. Andreas, Prokuratorin (1505) Kop. 310 174, 589
678 Kaeck — Johan, Late (1458) Kop. 91 561 Ka(e)lenberch, (van) — Griet, Sr. St. Andreas – V. Kerstken, J. 31.7. 535; M. Lijsbeth, J. 7.3. 525 Kaldenhoven, von — Johan (1444) 40 Calentier — Lijsbeth, Sr. St. Andreas; J. 12.6.1492 532 – V. Gaerhardus, J. 30.4. 529; M. Lijsbeth, J. 26.2. 524 Kamp (Camp), i(n)gen — Griet, Sr. St. Andreas 196, 198; (1461) Kop. 85 (Erbteilung) 204, 560; J. 19.8.1468 536 — Johan – V. Claes (1457) Kop. 76 559 – Bürger von Uedem (1457) Kop. 77 559; (1461) Kop. 82, 84 560 — Mechtelt, Sr. St. Andreas 196, 198 (1461) Kop. 85 (Erbteilung) 204, 560; J. 1.9.1503 537 – V. Claes 560; J. 28.4. 529; M. Lijsbeth, J. 20.10 541 – Geschwister $Griet, Sr. St. Andreas, Johan, Henrick (1461) Kop. 85 560 Camp, van den — Johan (1467) Kop. 335 592 Camp(e)(n), van — Allidt (Alet), Sr. St. Andreas; J. 2.7.1587 533 – V. Gherit, J. 4.1. (vor 1557) 521; M. Griet, J. 31.10.1557 542 — Johan, Profess St. Janscamp bei Vollenhove, P. St. Andreas 171, 174, 189, 238; (1488) Kop. 234 577; Kop. 239 578; (1490) Kop. 240 578; (1497) Kop. 255 580; (1499) Kop. 265 582; (1500) Kop. 262 581; (1501) Kop. 267 582; Kop. 268 582; (1502) Kop. 264 581; Kop. 280 583; (1503) Kop. 272 583; Kop. 278 583; Kop. 281 584; Kop. 283 584; J. 15.2.1505 524 – V. Mens, J. 22.12. 546; M. Ryclant, J. 6.4. 528 Karp — Derick (1420) Kop. 46 555
Register Karreman — Geese, Sr. St. Andreas – V. Johan, M. Hilliken, J. 11.9. 538 $Kerremans Katharina (C-) van Zwolle, Priorin Kl. Nazareth (1428, 1429) 32, 34 Katz, van — Johan, Late (1506) Kop. 293 586 Keilingh — Gt. (1478) Kop. 219 576 Kemenade — Werner, S. Bocholt (1464) Kop. 102 562 Kem(m)erlyngh (-linck) — Christina, Prokuratorin Kl. Nazareth (1632–1635) 35 — Gerit (1478) Kop. 259 581; (1479) Kop. 186 572; Kop. 189 572; (1481) Kop. 198 573; (1484) Kop. 201 574; (1486) Kop. 260 581; (1487) Kop. 235 577; Kop. 237 578; (1494) Kop. 307 588; (1495) Kop. 254 580; (1496) Kop. 274 583; (1503) Kop. 281, 282, 283 584; (1509) Kop. 314, 315 589 – R. Sonsbeck, Sonsbeckerbruch (1505) Kop. 292 586; Kop. 294 586; Kop. 308 588; Kop. 319 590; ohne Dat. Kop. 295 586 – R. Labbeckerbruch (1505) Kop. 310 589 Kerck, van die ney — Iutgen, Sr. St. Andreas, J. 30.4. (1. H. 17. Jh.) 529 Kerckhoef, van den — Angela, J. St. Andreas 10.11. (18. Jh.) 543 Kerpp — Leonhard Arnold, geb. 30.4.1761 in Stralen, P. St. Andreas 193 Kerremans — Andreas, Rektor Kl. Nazareth (1659, 1666) 57 $Karreman Kersken(s) (Karkens) — Johan, Priester, Fr. St. Andreas; J. 10.11.1479 543 – V. Kersteren, M. Kathryn, J. 11.5.1400 530 — Metgen, Prokuratorin Kl. Nazareth (1515, 1527) 35
Personen Kersten — Griet, Sr. St. Andreas, J. 4.8.1468 535 Kese — Henrick, Höriger des Herzogs von Kleve (1420) Kop. 46 555 Ket(t)eler — Hermen, V. Gherit, J. 26.12.1492 546; M. Hermken, J. 31.1.1488 522 — Wi(j)chman (Wichmonde), van Zwolle (Swoell), P. St. Andreas 150, 186–87, 238, 546; (1454) Kop. 42 554; (1457) Kop. 73 558; (1461) Kop. 84 560; Kop. 85 560; Kop. 99 242, 561; (1464) Kop. 58 556; (1467) Kop. 100 562; (1468) Kop. 92 561; (1469) Kop. 101 562; J. 20.12.1469 546 – V. Hermen, J. 20.6.1450 532; M. Stijn langen horst, J. 4.9. 538 Ket(t)elman — Nesken (Reesken), Mater St. Andreas; J. 28.5.1619 531 – V. Peter u. M. Beel, J. 5.8. 536 Keufter — Petronella, Sr. St. Andreas, J. 17.6.1759 532 Keusters — Anna Getruydis, Sr. St. Andreas, J. 6.10.1759 540 Kijdsken — Bertold, S. Griethausen, V. Derick (1470) Kop. 121 564; (1471) Kop. 122 564 Ki- s. auch KyKirsskorff (Kers-) — Herman, R. Sonsbeck, Sonsbeckerbruch (1457) Kop. 59 557; Kop. 61 557; (1459) Kop. 60 557; Kop. 62 557; Kop. 64 557; Kop. 246 579; (1460) Kop. 159 569; Kop. 296 587; (1461) Kop. 168 570; Kop. 251 580; (1462) Kop. 194 573; Kop. 247 579; (1463) Kop. 213 575; Kop. 248 579; (1464) Kop. 195 573; (1465) Kop. 196 573; (1466) Kop. 140 567; Kop. 88 560; (1467) Kop. 204 574 – R. Labbeckerbruch (1461) Kop. 114 563; (1464) Kop. 138 566
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Claes — Anna, Sr. St. Andreas, J. 1.3.1707 525 — Gertken (Gertruyt), Sr. St. Andreas, J. 22.3.1492? 526 – V. Wyllem, J. 23.2. 524; M. Fijken, J. 15.1. 521 — Hilliken, Sr. St .Andreas, J. 20.3.1492 526 – V. Johan, J. 13.8. 536; M. Mechtelt, J. 26.9. 539 Claus — Anna, Sr. St. Andreas, M. Kathryn, J. 13.6.1551 532 Clee, van der — Franss, genant ten Eickenn, Ehefrau Agnes van Morschauen (1561) Kop. 286 584 Kleve, Grafen und Herzöge — Adolf II., Graf (1394–1417) u. Herzog (1417–1448) (als Adolf I.) 6, 7, 49 — Johann I., Herzog von Kleve (1451) Kop. 21 551; (1479) Kop. 173 570 — Johann II., Herzog von Kleve (1483) Kop. 174 570; (1493) Kop. 263 581; (1505) Kop. 289 585 — Wilhelm V., Herzog von JülichKleve-Berg (1543) Kop. 284 584 Cleve, van — Alet, Sr. St. Andreas, J. 8.7.1454 534 Cleven — Willem (1563) Kop. 330 591; ohne Dat. Kop. 324 590 – V. Derijck (1544) Kop. 329 591 Cloechtmans — Peter, van Hulss, P. St. Andreas 149, 191; Kop. 327 (v.J. 1575) 591; Kop. 328 (Beglaubigungsvermerk) 591; (1582) Kop. 326 591; J. 9.6.1592 532 – V. Gaert Steuens, J. 29.5.1541 531; M. Kathrijn Steuens, J. 3.9.1539 538 Cluet (Kluyte) — Aelart (Alert), S. bzw. Bürger Geldern (1484) Kop. 183 571; Kop. 201 574; Kop. 205 574 Knechten — Mechtildis, aus Klein Kevelaer, Laienschwester Kl. Nazareth (1782) 36
680 Knor(r)en (-in, -um) — Cecilia (Cicilija), Sr. St. Andreas; J. 15.4. (17. Jh.) 528 – V. Johan, J. 28.9.1621 540; M. Trijngen, J. 15.5.1616 530 — Gertgen, Sr. St. Andreas, J. 17.1. (17. Jh.) 521 — Gredtghen, Sr. St. Andreas – V. Kunradt, J. 12.1.1654 521 Kock — Sr. Kl. Nazareth (Profess 1600) 47 Koedoet — Lambert, S. Kalkar (1482) Kop. 336 592 Ko(e)mens (Coe-, -mans) — Gertrut, Sr. Deventer, Meister Geerts-Haus 208 — Kathryn, Sr. St. Andreas – V. Ott, M. Griet, J. 30.12 546 — Stynken (Stijn), Sr. St. Andreas 195; (1430) Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; (1432) Kop. 25 (Erbteilung) 552 – M. Alijt, J. 17.3. 526 Ko(e)n(n)(e)(n) (Kuenn-) — Jan, J. St. Andreas 7.2. 523 — Jan, Sr. St. Andreas, J. 17.12.1549 546 – V. Gerijt, J. 21.3. 526; M. Alyt, J. 7.12. 545 — Johan, Late im Hof zu Wynen (Vynen?) (1450) Kop. 26 552 — Kathrijn, Sr. St. Andreas – V. Helmych, J. 12.10.1431 541; M. Hiliken, J. 11.4. 528 — Merijken, Sr. St. Andreas, J. 3.9.1494 538 – M. Hesken, J. 8.5. 530 Koenraet Thijs, Bruder Mathies van Wijsbeke, Priester (1478) Kop. 219 576 Koepp — Delphina $@\^_`{ Handschriftensammler/-vorbesitzer — Sophie, aus Uedem, Sr. St. Andreas (1802) 194, 211 Coi- s. auch KoKoik Kolck, von den — Mar., Sr. St. Andreas (1690) 194
Register Kolck (Kollik), van der (van den) — A(e)rnt 217, (1454) Kop. 154 568; Kop. 164 569; (1476) Kop. 155 568 – T. Alyt (1477) Kop. 165 569 Coleners — Vlendt (1424) Kop. 10 550 Coleta, Sr. Sonsbeck, St. Andreas (1738) 194 Colonye(n) (-nie), van — Alijt, Sr. St. Andreas, J. 23.9.1483 539 – V. Henrick, J. 12.7. 534; M. Wyndel, 12.3. 526 Colonia, de — Familie in Duisburg 207 Coninx — Justizrat Geldern (1782) 38 Conraedt — Johanna Lucia, Sr. St. Andreas, J. 9.7. (18. Jh.) 534 Koopmerr — Agela, Sr. St. Andreas, J. 13.1. (18. Jh.) 521 Koppen (Coippen) — Henrick, Late (1458) Kop. 91 561 — Johannes, V. Henric (1448) Kop. 111 563 Kopper — Anna Gertrud, aus Winnekendonk, Sr. St. Andreas (1802) 194 Coppijn Janssoen (1459) Kop. 108 563 Corpenning — Gerttrudis, Sr. St. Andreas, J. 28.3.1707 527 Kort Johan, Ehefrau Hilken Haex (1505) Kop. 310 589 Coster — Gerit (1488) Kop. 233 577; (1489) Kop. 273 583; (1503) Kop. 283 584 — Gertken, J. St. Andreas 2.5.1521 529 — Henrick (mehrere Pers.) (1457) Kop. 304 588; (1462) Kop. 194 573; Kop. 247 579; (1463) Kop. 248 579; (1469) Kop. 236 578 – V. Johannes (1461) Kop. 168 570 – V. Gerit (1465) Kop. 196 573; (1481) Kop. 197, 198 573 — Lijsbeth, Sr. St. Andreas, J. 13.5.1521 530 – V. Henrick, J. 25.4. 529
Personen — Wilhem (1503) Kop. 283 584 Koyten — Bernt und Eltern, J. St. Andreas 14.4.1470 528 Crampen — Lisbit (Lysbeth), Sr. St. Andreas, J. 25.5.1618 531 – V. Hubert, J. 19.1.1554 522 Krebber — Derick (1471) Kop. 115 563; Kirchmeister Sonsbeck (1506) 199 — Johan, genant Hartich (1561) Kop. 286 584 — Sween (Zwenelt) (1445) Kop. 16 551; Sr. St. Andreas, J. 15.7.1484 534 – V. Derick, J. 10.11. 543; M. Mechtelt, J. 2.5. 529 Kremer(s) (Cre-) — Alijt, Sr. Deventer, Meister GeertsHaus 208 — Gaidert (1422) Kop. 38 554; Prokurator des Elbert van Alphem und des Derick van Wisschel (1438) Kop. 218 575 — Henrick (1477) Kop. 232 577; (1483) Kop. 180 571; Kop. 182 571 — Johan (Jan) (1481) Kop. 200 573; (1484) Kop. 201 574; (1485) Kop. 223 576 — Katherijn (Trijn), Witwe des Johan (1463) Kop. 213 575; (1481) Kop. 214 (; Kathrynken Haenkow 575 — Mechtelt, Sr. St. Andreas 195; (1424) Kop. 10 550 Creuelt (Krijffelt), van $van Sweerden Kreyer — Sebastianus, Franziskanerkloster Neuss, P. St. Andreas, 1701, 1702 192 Kreyhan — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 28.7.1636 535 Kreytenberch — Conraet, Ehefrau Beertken (1471) Kop. 122 564 Krolle(n) — Kathrijn, Söhne Jacob, meister Henrick, Johannes (1454) Kop. 170 570
681
— Tryngen, Sr. St. Andreas, M. Fyken, J. 10.5. 530 Kue- s. Ko(e)Ku(e)lman — Alijt (Alet), Sr. St. Andreas, J. 17.7.1468 534 – V. Jan, J. 24.5. 531; M. Hilken, J. 18.2. 524 Kues $} ~ Kuster — Cathrina Eelijsabeth, Sr. St. Andreas, J. 11.2.1788 523 — Gerhaide, aus Uedem, Sr. St. Andreas (1802) 194 $Coster Küsters (Custodis) — Arnoldus, aus Issum, Socius des Rektors im Kl. Nazareth (gest. 1529) 58 Kylman — Gerit (1440) Kop. 97 561 — Henrik (1428) (1455) Kop. 17 551 — Johan (1450) Kop. 275 583 – V. Henrik Kylman inger Laechorst, Schwester Griet (1428) Kop. 12 550 Prokurator des Stifts Kleve (1454) Kop. 50 556 Kymts — Jacob (1467) Kop. 221 576 – T. Hijlle (1470) Kop. 222 ($oppen Zande) 576 Kynts — Henrick, V. Peter (1488) Kop. 239 578 Labbrs — Anna Katrin, Sr. St. Andreas, J. 1.6.1707 531 La(e)t, ingen — Alijt, Sr. St. Andreas (zwei Pers.) 195, 196, 198; ohne Dat. Kop. 23 552; Mitgift Kop. 47 (v.J. 1436) 202, 313, 555; (1459) Kop. 60 557; Kop. 62 557; Kop. 64 557 – J. 13.9.1453 538; Mitgift Kop. 293 (v.J. 1506) 586 – J. 17.3.1540 526 – V. $Henrick, J. 30.7.1519 535 – M. Konegondt, J. 29.12.1512 546 – M. Lysbeth, J. 10.11. (15. Jh.) 543
682 — Goissen (1480) Kop. 187 572; Ehefrau Beel (1479) Kop. 186 572; Bruder Johan (1470) Kop. 188 565 – V. Johan (1474) Kop. 149 568; (1476) Kop. 171 570; Bürger von Xanten Kop. 189 (1479) 572 — Ijdken, Sr. St. Andreas 195, 198, 203; (1450) Kop. 242 579; (1459) Kop. 60 557; Kop. 62 557; Kop. 64 557; J. 7.4.1509 528 – V. $ Johan, J. 25.1.1474 522; M. Kathrijn, J. 18.3. 526 — Johan (mehrere Pers.) (1420) Kop. 46 555; (1436) Kop. 48 555; (1446) Kop. 31 553; Kop. 306 588; (1448) Kop. 131 566; (1450) Kop. 256, 257 580–81; (1457) Kop. 59 557; Kop. 61 557; (1459) Kop. 63 557; (1460) Kop. 296 587; (1461) Kop. 114 (Seelgerätstiftung St. Andreas) 165, 182, 563 – Bruder (Sohn?) Peter (1453) Kop. 146 567; (1473) Kop. 145 567; Kop. 147 567; die alde (1472) Kop. 129, 130 (Seelgerätstiftung St. Andreas) 182, 565; (1474) Kop. 148 (Nachlass) 567; Kop. 149 (Seelgerätstiftung St. Andreas) 182, 568 – Bruder Goesen (1470) Kop. 188 572 – die jonge, Ehefrau Fijken (1471) Kop. 107 562; Kop. 110 563 – V. Johan, Brüder Goesen, Peter (1470) Kop. 185 (Nachlass) 572; (1474) Kop. 149 568; (1476) Kop. 171 570 – Kirchmeister Sonsbeck (1450) Kop. 45 199, 555 – Ehefrau Kathrijn (1448) Kop. 105 562 – T. Alit (1436) Kop. 47 555 – T. Ydken (1450) Kop. 242 579 – T. Aleydt und Ydken (1459) Kop. 60 557; Kop. 62 557; Kop. 64 557 – Schöffe Xanten (1464-1471), Ehefrau Aleyd (1464) Kop. 109 563; Ehefrau Aleyd, Sohn Johan (1461) Kop. 106 562; (1461) Kop. 114 (Seelgerätstiftung St. Andreas) 188 — Jut(ken), Sr. St. Andreas, J. 23.3.1507 527 – V. $Peter, J. 3.2.1484 523; M. Alijt, J. 22.3. 526
Register — Kathryn (Trynken, Kathrynken), Sr. St. Andreas, Mitgift Kop. 145, 147 (v.J. 1473) 567; (1511) Kop. 332 592; J. 5.1.1542 (Namenslesung unsicher) 521 — Peter, Meyster, J. St. Andreas 4.5.1472 184, 529; (1472) verstorben, Kop. 128 565 – V. $Johan (1453) Kop. 144, Kop. 146 567; (1454) Kop. 170 570; (1456) Kop. 148 567 – Brüder $Goesen, $Johan Kop. 149 (v.J. 1474) 568 — Familie 164, 183, 203 — Familie in Xanten 207 Laeuenich, van — Meyner, genant (van) Mo(e)rshauen (1481) Kop. 226 577; (1484) Kop. 227 577 – Ehefrau Aleit (1494) Kop. 307 588 Layen — Grietken, Sr. St. Andreas, J. 6.10.1587 540 $ Loyen Leckwich, van — Wolter (1582) Kop. 326 591 Lemmen — Ale(i)t (Alyt), Sr. St. Andreas 195; (1424) Kop. 10 550 – J. 28.8.1427 537 Lentzen, J.P. (1886), aus Fischeln 28 Leonards (-di, Henadus) — Peter, P. St. Andreas (ca. 17201750) 192; medizinische Sammelhandschrift 193, 212; J. 4.9.1753 186, 538 Leydeckers — Ida, Subpriorin Kl. Nazareth (1616) 35 Leyten — Margarethe, Sr. St. Andreas, Befreiung von der Kurmedalitätspflicht (1471) 205 Li- s. auch LyLieven — Ermgart, Priorin Kl. Nazareth (1496) 34 Linden, van der — Isabella, Sr. Kl. Nazareth (1736) 59 — Maria, aus Ravenstein, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59
Personen Lo- s. auch Lo(e)Loddorf — Johanna, Sr. St. Andreas – V. Anthonius, J. 7.7. (18. Jh.) 533 Loe, toe — Gerloch (1440) Kop. 78 559 Lo(e)dewich(s) (Loid-, -wig(h)s) — Johan, Prokurator Neuss, St. Clara (1477) Kop. 165 569; Kop. 167 570 — St(h)ijn(e), aus Arnhem, Sr. St. Andreas 195, 196; (1428) Kop. 18 (Profess) 551; (1430) Kop. 11 550; Kop. 19 (Besitzverzicht) 202, 551; J. 7.12.1465 545 – V. Lodewich Smyt, J. 18.9. 539; M. Wijndel Lodewich, J. 14.11. 543 Lo(e)dzen, inger (in der) — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 30.7. 535 – V. Derick, J. 7.3. 525; M. Trude, J. 1.11. 543 Loeffen (Loften) — Anna Helena, Sr. St. Andreas, J. 29.9.1781 540 – V. Lodewiekus, J. 21.3. (18. Jh.) 526; M. Antonet van den Poel, J. 10.8. (18. Jh.) 536 Loenwart, van — Arnt, S. Kalkar (1482) Kop. 336 592 Loeppers (Loipers) — Anna Mechtildys, Sr. St. Andreas, J. 5.11. (17. Jh.) 543 — Maerij (Maria), Mater Kl. Nazareth (1597/98) 34, 441 $@\^_`{ Handschriftensammler/-vorbesitzer Loerrewert, van — Johan (1454) Kop. 163, 164 569 Lo(e)sen (Loo-) — Arnoldus, aus Dinslaken, Socius des Rektors im Kl. Nazareth (gest. 1500) 58 — Maria Elisabeth, Sr. Kl. Nazareth (ab 1782) 59 — Maria Margretha, Mater St. Andreas, J. 11.12.1773 545 – M. Barbara Losen? J. der Eltern 1.12. (18. Jh) 544
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Lof(f) — Jutken, Sr. St. Andreas, J. 22.3.1492 526 – M. Wendel vanden Wriethof, J. 22.2.1481 524 Lohen — C., Sr. Kl. Nazareth (1802) 60 Loi- s. LoeLom, van — Albertine, Schülerin Kl. Nazareth (18. Jh.) 38 Lorper — Maria Anna, aus Kempen, Sr. St. Andreas (1802) 194 Lothem, van — Zegelant, J. St. Andreas, 13.7.1526 534 Loyen — Agnes, Sr. Kl. Nazareth (1648) 59, 62 — Grietken, Sr. St. Andreas, J. 2.10.1587 540 – V. Gaert, J. 5.9.1559 538; M. Kathryn, J. 24.9. (Ende 16. Jh.) 539 Lubbers (alias Cocks) — Joanna Elisabet, Sr. Kl. Nazareth (1677) 59 Ludovica, Sr. Sonsbeck, St. Andreas (1738) 194 Lynkenbeke — Johan, meyster (1418) Kop. 229 577; (1419) Kop. 230 577 Maerin — Catrijn, Sr. St. Andreas, J. 25.1.1664 522 Maes(z) — Herman (1467) Kop. 221 576 – Ehefrau Beel (1469) Kop. 98 182, 561 — Lijsbeth, Sr. St. Andreas, J. 8.12.1580 545 – V. Gherit, J. 31.1.1557 522; M. Grietken, J. 24.1. 522 Maes (Mars) Heynen soen (1440) Kop. 97 561; (1443) Kop. 177 571; (1445) Kop. 220 576 Magelsom (-sum), van — Gerit, Kreuzherrenkloster Marienvrede (1509) Kop. 334 592
684 — Wessel, Ehefrau Heilwich (1472) Kop. 128 565 – Bürger Xanten (1496) Kop. 312 589 Mante(n) — Alet (Alijt), Sr. St. Andreas, J. 9.12.1532 545 – V. Mante, J. 9.2.1473 523; M. Henrick, J. 1.6.1449 531 — Ydken, Sr. St. Andreas, J. 13.9.1453 538 Mar- s. MaerMaria Agnes, Sr. Sonsbeck, St. Andreas (1738) 194 Maria Christina, Sr. Sonsbeck, St. Andreas (1738) 194 Maria Elisabeth, Sr. Sonsbeck, St. Andreas (1738) 194 Maria Margaretha, Sr. Sonsbeck, St. Andreas (1738) 194 Marijs (-ys) — Gese (Geesken), Sr. St. Andreas, J. 27.6.1494 533 – V. Johan, J. 2.1. 520; M. Mechtelt, J. 11.8 536 Martinus — Henricus, aus Goch, Rektor Kl. Nazareth (1531–1540) (gest. 1540) 56 Martus — Allegonde, J. St. Andreas 26.12.1755 546 Me(e)lgers (-gert, Melcher) — Helena, Mater St. Andreas (1690) 194, J. 8.2.178? 523 Me(e)s(s)me(c)ker — Ir (1506) Kop. 320 590 — Jan (1516) Kop. 338 593 — Johan, Hausbesitz (1509) Kop. 334 592 — Oit, S. Kalkar (1480) Kop. 238 578 Meister — Jan, aus Goch, Bartscherer – V. Heinrich, Wohltäter Gaesdonck, Kl. Nazareth (1504) 48 — Familie in Goch 62 Mel- s. Me(e)lMengen — Lein, Sr. St. Andreas, J. 18.3.1663 526 Mes- s. Me(e)s-
Register Meverden (-u-), van — Joh., Mitglied der Klever AntoniusGilde (1461ff.) 208 — Kathrijnken, Sr. St. Andreas, J. 3.9.1526 538 – V. Aloff, J. 3.4.1493 527, M. Galant, J. 3.11. 543 Meykens — Grietken, Sr. Kl. Nazareth 1542 59 Meylert — Hermen, Fr. St. Andreas, J. 13.4. 178, 528 Miche(e)ls (My-) — Derick, J. St. Andreas 13.3.1570 526 — Gertgen (Gertken), Sr. St. Andreas, J. 4.3.1707 525 – V. Gaert, J. 11.3.1564 525, M. Anna, J. 10.10. 541 — Peter, Rektor Xanten, St. Agnes (1487) Kop. 237 578 Mi(e)cke(de)(n) — Caetharina (Tringen), Sr. St. Andreas, J. 16.8.1680 536 – V. Pater Juncker, J. 29.9.1624 540 Milendorn, von — Katharina, Sr. Kl. Nazareth 1545 59 Moer(en) — Derck, Ehefrau Gese, J. St. Andreas 16.2.1461 524 — Ge(e)sken (Ghes), Sr. St. Andreas (zwei Pers.) – J. 20.5.1526 530 – J. 28.9. (zusammen mit ihrer Mutter Hillicken) 540 – V. Ohijse(?), J. 3.12. 545; V. her Hermen, J. 26.8. 199, 537; M. Alijt, J. 24.10. 542 — Griet, Sr. St. Andreas 195, 196; (1428) Kop. 18 (Profess) 551; (1430) Kop. 11 550; Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; J. 15.3.1492 526 – V. her Johan, J. 29.11. 199, 201, 544; M. Heilwich Valken, J. 24.4. 529 — Herman, Priester (1462) Kop. 95 561; Vikar der Kirche in Rees (1469) Kop. 94, Kop. 96 183, 561 Moers, van — Johan (1461) Kop. 82 560 Moersken — Johan, Late im Hof zu Bairwijck (1457) Kop. 76 559
Personen Mo(i)rs(c)hauen — Agnes, Jonffer, genant ten Eicken, Ehemann Franss van der Clee (1561) Kop. 286 584 — Meynar (1474) Kop. 266 582 Moll(en) — Gertruyt (Gertken), Sr. St. Andreas, Mitgift Kop. 139 (v.J. 1472) 566, J. 15.5.1517 530 – V. her $Henrick, J. 17.9.14?2 199, 539; M. Neesken van Genderick, J. 14.12. 545 — Henrick, Priester, Pfarrer in Menzelen (1464) Kop. 138 566 – T. $ Geertken, Sr. St. Andreas (1472) Kop. 139 201, 566 Mor- s. Mo(i)rMorre — Henrick, Priester, Sohn Henricus (1462) Kop. 95 561 Mot(t)(en) — Derick (mehrere Pers.) (1482) Kop. 336 592; (1554) Kop. 339 593; (1558) Kop. 340 593; (1561) Kop. 286 584 – BM Sonsbeck (1557?) 199, 548; (1575) 591 — Grietken (Margrieta, Margarita), Prokuratorin St. Andreas 174 (1518) Kop. 322 590; (1537) Kop. 323 590; (1554) Kop. 339 593; J. 19.3.1560 526 – V. $Derick, J. 29.1.1524 522; M. Lijsbeth, J. 21.2.1521 524 — Trijngen, Sr. St. Andreas, J. 9.11.1587 543 – V. $Derick, J. 16.4. 528; M. Beel, J. 7.9. 538 Moylant, van — Jo[han] (15. Jh.) 549 Mu(e)s (Moes) — Tru(y)tken, Sr. St. Andreas, J. 2.6.1503 531 – V. Johan, 21.11. 544; M. Belij, J. 22.9. 539 Mundelaers — Joh., P. St. Andreas 1719 192 Munster (Mon-), van — Jan, Sr. St. Andreas, J. 23.11.1518 544 – V. Waneer, J. 15.4. 528; M. Beelken, J. 29.3. 527 Muter — Johanna Gertrud, aus Rindern, Sr. St. Andreas (1802) 194
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My- s. auch MiMylius — Ursula, aus Krefeld, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59 Mysfeldt — Rutgerus, Schöffe (1695) Kop. 341 593 Naben — Gertrud, Sr. St. Andreas, J. 26.5.1495 531 – Mater Kl. Marienfeld bei Rumeln (1494) 174 Naben Hynxsoen, Ehefrau Helwige (1440) Kop. 78, 79 559; Sohn Henrick, Schwiegertochter Heilwich (1460) Kop. 80 559 Na(e)ber(s) — Aelegoende, Sr. St. Andreas, J. 6.1. (Anf. 17. Jh.) 521 — Claes, Provisor der Sonsbecker Armen (1503) Kop. 277, 278 583 Nagell — Johan (1468) Kop. 92 561 — Wi(j)lhem (1454) Kop. 90 561; (1458) Kop. 91 561 – Late im Hof Bairwijck (1457) Kop. 76 559 Nienhuys(s) (Nyen-, -hues) — Claes, klevischer Rentmeister (1470), Kop. 113 563 – Richter des Hofs in Hansele (Honseler?) (1506) Kop. 293 586 – Ehefrau Hilliken, Sohn Conraet (1474) Kop. 266 582; (1501) Kop. 267, Kop. 268 410 — Conraet, klevischer Rentmeister (1435) Kop. 55 556; (1438) Kop. 116 564; (1441) Kop. 29 553; (1441) Kop. 43 554; (1446) Kop. 44 555; (1448) Kop. 111 563 — Derck, J. St. Andreas 30.9.1438 184, 540 — Fijken, Sr. St. Andreas, J. 2.2.1539 523 – V. Jan, J. 5.2.1504 523; M. Ffijken, J. 20.4.1530 528 — Henrick, Kanzler des Herzogs von Kleve (1441) 205 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 31.7. 535 – V. $Conraet, J. 18.10. 541 — Familie in Kleve 207
686 Niephausen (Nyephusen), von — Tilman (1444) 40; Ehefrau Catharina (1445) 47 Niersmans — Petronella, aus Pont, Laienschwester Kl. Nazareth (1782) 36 Nikolaus von Kues (1452) 55 $ Register Verfasser und Werke Nobben — Ursula (Vrsla), Sr. St. Andreas, J. 11.4. (17. Jh.) 528 Nuoyn — Kathryn und ihr Ehemann, J. St. Andreas 3.11.1522 543 Nyelen, inger — Jacob, Ehefrau Beel (1490) 47 Nyep, ter — Griet, Sr. St. Andreas – V. Eesken, J. 3.7. 533 Nykarse — Gerit, J. St. Andreas 25.6.1558 533 Oer, opten — Hermen, BM Sonsbeck (1503) Kop. 282 584 Oerkens — Alijt, Sr. St. Andreas, J. 23.9.1468 539 Off, van der — Griet, Mater Kl. Nazareth (vor 1621) 34 Oirde (Oerde), ten — Herman (1453) Kop. 297 587; V. Johan (1469) Kop. 98 561 – BM Sonsbeck (1448) Kop. 131 566 Oirt, opten — Trijn, Witwe des Harman, Söhne Jan, Hermen, Goisen (1506) Kop. 320 590 Olisleger — Henr. (1554) Kop. 285 584 Oomen — Anna, Sr. St. Andreas, J. 16.6.1687 532 Orssoy, van — Jut(ken) (Jutta), Mater St. Andreas (1518) Kop. 322 590; (1520) Kop. 342 593; (1537) Kop. 323 590; J. 9.3.1560 525 – V. $Lam-
Register bert, J. 20.1.1504 522; M. Griet, J. 25.4.1472 529 — Lambert, Ehefrau Griete Prycken (1457) Kop. 70, 71 558 – Kinder Lambert, Meister Johan, Meister Ijwaen, Steuen, Elbert, Herman, Hilken, (1478) Kop. 172 570 — Familie in Wesel 207 Oveljon(c)k(s) — Hildegard (Hilleken), Sr. Kl. Nazareth (1542), Priorin (1591) 34 Oy (Oij), van — Bartken, S. Xanten (1494) Kop. 305 588 — Eylbert, Grundstücksbesitz (1499) Kop. 265 582 — Ursula, Priorin Kl. Nazareth (1635) 34 Paiphoff — Johan, S Kalkar (1480) Kop. 238 578 Palm(a)ers — Francisca, Sr. St. Andreas, J. 3.4.1679 527 — Hubertina, Sr. Kl. Nazareth (1695), Geschwister Maria (Witwe in Geldern), Heinrich, Chorherr Gaesdonck 62 Pas …, inden — Derick (1440) Kop. 78 559 Pauwe(n) — Henrick (1451) Kop. 65 557; Kop. 140 567; Kop. 298 587; (1469) Kop. 101 562 — Johan, Ehefrau Trude Prycken (1457) Kop. 70 558 — Mechtelt, Sr. St. Andreas 196; Mitgift Kop. 70, 71 (v.J. 1457) 558; J. 8.6.1523 532 – V. Johan (Jan), J. 24.3.1503 527; M. Truytken (Trude _ Kop. 70, Kop. 71), J. 23.10.1503 542 Pedeler — Henrick (Hinrick), R. Sonsbeck (1450) Kop. 256 580; Kop. 257 581; Kop. 275 583; (1451) Kop. 65 557; (1452) Kop. 245 579; (1454)
Personen Kop. 42 554; Kop. 154 568; Kop. 163 569; Kop. 164 569; (1455) Kop. 17 551; Kop. 68 558; Kop. 276 583; (1456) Kop. 69 558; Kop. 148 567; Kop. 258 581; (1457) Kop. 71 558; Kop. 72 558 Peel — Johan, Bürger Kalkar, Sohn Euert (1500) Kop. 291 586 Pellant, van — Lueff (1474) Kop. 266 582 Perdijs (Pardis) — Trin, Sr. St. Andreas, J. 6.7.1618 533 – V. u. M. Henrick und Griet, J. 10.4. 528 Pesch — Matthias, Rektor Kl. Nazareth, 1784, 1786 u. 1802 58 Peters — Delphina, Sr. St. Andreas, J. 7.12. (18. Jh.) 545 — Joh., Sr. St. Andreas (1671, 1690) 194 — Johan, S. Labbeckerbruch (1486) Kop. 216 575 Pi(e)ners — Magdalena, Sr. St. Andreas (1690) 194; J. 30.1. (18. Jh.) 522 Pijse(n) — Fijken, Sr. St. Andreas, J. 4.2.1448 523 – V. Henrick, J. 4.11. 543; M. Trude, J. 28.2. 525 — Grietken, Sr. St. Andreas, J. 9.9.1468 538 — Tru(y)tken, Sr. St. Andreas, J. 9.6.1553 532 – V. Johan, J. 26.9.1500 539; M. Lysbeth, J. 21.5.1497 530 — Familie in Kleve 207 Pinders — Paul, Univ. Köln (1775), P. Sonsbeck, St. Andreas (1802) 193 Plancken, (ter) — Tryngen (-ken), Sr. St. Andreas, J. 20.1.1573 522 – V. Peter, M. Beelken, J. 24.2. 524 Platea, de — Johannes, Notar, Kop. 303 149, 588 Poedb’, toe — Wilhem (1446) Kop. 44 555
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Poel, te — Maria Treesia (?), Sr. St. Andreas, J. 8.10.1759 541 Poeyn — Ioannes aus Sambeck, Socius des Rektors im Kl. Nazareth (gest. 1531) 58 Pooder — Johanna, Sr. St. Andreas, J. 29.12.1715 546 Ponten — Allergen, Sr. St. Andreas, J. 21.7.1636 534 Po(u)wel(s) — Der(r)ick (1467) Kop. 221 576; (1480) Kop. 187 572; (1481) Kop. 200 573 — Johan, P. St. Andreas 190; (1547) Kop. 328 182, 198, 591 Powels Thies soen (1451) Kop. 65 557; Kop. 298 587; (1455) Kop. 66 557; Kop. 299 587 Praest (-o-) — Agatha, Sr. St. Andreas (1690) 194; J. 14.1. (18. Jh.) 521 – M. M… Prarst, J. 11.1.1641 521 — Derick (1490) Kop. 240 578 — Gerit (1496) Kop. 271 583; Kop. 274 583; (1503) Kop. 272 583; Grundstücksbesitz (1499) Kop. 265 582 – V. Derick, Bruder Harmen (1488) Kop. 239 578; (1489) Kop. 273 583 – Prokurator des Adam van 174, 189; (1509) Kop. 317 589; Kop. 318 590; Kop. 321 590 — Katharina, aus Sonsbeck, Sr. St. Andreas (1802) 194 Pryck(en) (-ij-) — Henrick, Schwester $Griete, $ Trude (1457) Kop. 70, 71 558 — Herman (zwei Pers.), Sohn $Henrick (1454), Kop. 154 568; Kop. 163 569; (1478) Kop. 172 (als verstorben erwähnt) 570 – Ehefrau Hille, Großeltern der Mechtelt Pauwe, Sr. St. Andreas (1457) Kop. 70, 71 (Nachlass) 558
688 — Trude, Ehemann Johan Pauwe, Mutter der Mechtelt _, Sr. St. Andreas (1457) Kop. 70, 71 558 Puelick, van — Gerit, Wohltäter Kl. Nazareth (1428) 47 Raaff — Gudula, aus Kempen, Sr. Kl. Nazareth (1782, 1802) 59 Rade (Ray), van — Truyde, Sr. St. Andreas, J. 29.7.1680 535 – V. Jan, J. 29.6. 533; M. Yde, J. 27.9. 540 Ra(e)de, ten — Inme, Sr. St. Andreas, J. 8.3.1476 525 — Wilhelmus (Wyllem), van Bocholte (Bocholdie), Priester, Fr. St. Andreas 152; J. 22.7.1484 534 – V. Wilhem, J. 1.2.1442 523; M. Lumen (1464) Kop. 102 (Witwe) 562; (1470) Kop. 103, 104 562 Raedman — Dederich (1386) Kop. 89 560 Raem, ingen — Johan, Late des Stiftshofs zu Hönnepel (1500) Kop. 291 586 Ra(e)mdonck(s) (Raems-, -donghs) — Alijt, Bruder Iohan , Kinder Griet(ken), Henrick (1503) Kop. 281, 282 584 — Beel, Sr. St. Andreas 195, 196; (1430) Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; J. 6.12.1446 545 – V. Johan, J. 15.10. 541; M. Griet, J. 10.6. 532 — Herman (1438) Kop. 158 569 — Hil(le) (Hilken, Hillicken), Sr. St. Andreas 195, 196, 198; (1430) Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; ihr zugeordnet Kop. 32 (v.J. 1430) 553; J. 3.7.1479 533 – V. Gerit, J. 3.7.1479 542; M. Mechtelt, J. 15.6. 532 — Johan, V. Gerit, Schwestern Aleydt, Mechtilt (1430) Kop. 32 553; Late im Hof zu Wynen (Vynen?) (1450) Kop. 26 552
Register — Neeze (Nees), Sr. St. Andreas 195, 198; (1430) Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; J. 7.9.1484 538 Raemkens — Hill, Kinder Johan, Henrick, Lijse, Beel, Heesken (1467) Kop. 335 $ Hayer 592 Raet (Rant?) — Johan, aus Goch, Priester, Socius des BV im Kl. Nazareth (Mitte 15. Jh.) 41, 58, 323, 324 Raey(de), ingen — Jan (Johan) (1484) Kop. 224 576; (1485) Kop. 223 576; (1486) Kop. 260 581 Raidmeker — Johan, Ehefrau Lijsken (1474) Kop. 151 568 Rant
Rari(ck)x — Sebilla, aus Straelen, Sr. Kl. Nazareth (1749–1785) 29, 59, 60 Rasoir — Josephine, Schülerin Kl. Nazareth (18. Jh.) 38 Ray Ree, van — Adam, van Wesel, P. St. Andreas 154, 174, 189–90, 238; (1505) Kop. 292 586; Kop. 294 586; Kop. 310 589; (1506) Kop. 320 590; (1509) Kop. 314 589; Kop. 315 589; Kop. 317 589; Kop. 318 590; Kop. 321 590; Kop. 334 592; (1511) Kop. 303 588; ohne Dat. Kop. 295 586; anno vlii Kop. 99 561; J. 3.8.1510(!) 535 – V. Johan, J. 15.3.1560 526; M. Ydken, J. 23.4. 529 Re(e)(c)k(e), a(e)ngen (angen Reyck) — Diderix, V. Diderix (1407) Kop. 22 552 — Gerit Kop. 240 (v.J. 1490) 578 — Ijsbolt (1471) Kop. 119 564 — Johan, Schwiegersohn der Katherijn Kremers (1481) Kop. 214 575 — Zeelijs (1494) Kop. 250, 252 580; (1502) Kop. 280 583
Personen Re(e)de(n), van — Fye, Gründungsschwester St. Andreas, J. 28.1.1429 168, 225, 522 Reef — Lysbeth, Sr. St. Andreas, J. 12.1.1578 521 – V. Henrick, M. Ermken, J. 2.4. 527 Reimier — Maria, aus Kalkar, Sr. St. Andreas (1802) 194 Remm, van — Henrick, S. Deventer (1507) Kop. 313 589 Rendonck — Coleta, Sr. St. Andreas, J. 26.3. 527 Renken — Derik (1436) Kop. 30 553 Rensen, van — Lubbert, S. Deventer (1500) Kop. 261 581 Reyners — Johan (1537) Kop. 323 590 Reys(se)ken(s) — Der(r)ick, Kinder Guede, Lodewich (1467) Kop. 335 592; (1482) Kop. 336 592 Rickel — Dionysius, Kartause Roermond 49, 121 Rijdt, die (te Rijt) — A(e)rnt, genannt Arnt Smyt (1456, 1477) 47, 49 Rijmstein (Rym-) — Jan, Provisor der Sonsbecker Armen (1503) Kop. 277, 278 583 Rijngenberch, van — Derich, Meister, Kanoniker, Mitglied der Klever Antonius-Gilde (1461ff.) 208 — Grietken, Sr. St. Andreas, J. 14.9.1484 539 – V. Henrick, J. 22.3. 526; M. Geesken, J. 18.7. 534 — Hilli(c)ken, Sr. St. Andreas, J. 29.1.1503 522 – V. Jan, J. 31.7. 535; M. Kathrijn, J. 23.3.1486 526 — Jan, Sr. St. Andreas; J. 29.4.1526 529 – V. Arnt, J. 20.2.1505 524; M. Hillicken, J. 13.11. 543
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— Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 6.10.1504 540 – V. Swer, J. 17.1.1470 521; M. Truyde Holtsteen, J. 20.9. 539 — Steuen, Sr. St. Andreas, J. 3.3.1525 525 — Sweer und seine Frau, J. Sonsbeck, St. Andreas 9.11.1516 184, 543 — Familie 198, 199 — Familie in Wesel 207 Rijsbrock (Ryßbroick) — Barbara, Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 15.12. (18. Jh.) 545 Ri(j)s(s)wi(j)ck (Rysweck u.a.), van — Arnt, S. Rees, Kinder Gerloch, Otte, Aelheit und $Wendell, Bruder Bruyn (1458) Kop. 141, Kop. 142 204, 567 — Brunken (Bruijnken), Sr. St. Andreas, J. 27.7.1494 535 – V. Henrick, J. 5.3.1498 525; M. Gertruyd, J. 7.11. 543 — Bruyn, Bruder Arnt (1458) Kop. 141 567 — Derick (mehrere Pers.) 201 – Meyster, Praest van Cleue 587 – Schreiber des Sijfrijd van Zulnhaert (1457) Kop. 72 558; Kop. 304 588 – Rentmeister in Kalkar (1490) Kop. 241 578 — Derixken., J. St. Andreas 4.8.1503 536 — Edel, Sr. St. Andreas, J. 10.7.1552 534 — Gertrud (-truyt), Sr. St. Andreas, J. 4.8.1468 535 – V. Henrick, J. 17.3 526; M. Segwyt, J. 27.7. 535 — Grietken, Sr. St. Andreas, J. 4.1.1557 521 – V. Arnt, J. 22.12.1490 546; M. Edel, J. 27.8.1500 537 — Hyl(l)(i)cken, Mater St. Andreas, J. 12.4.1495(?) 528 – V. Arnt, J. 10.6.1466 532; M. Griet, J. 27.4. 529 — Idken, Witwe des Gerloch, Kinder Bruyn, Grietken, Kathrijn, Hilleken, Idken, Arnt (1474) Kop. 152, 153 568 — Johan, J. St. Andreas 24.7.1525 534
690 — Kathrijn, Sr. St. Andreas (zwei Pers.) – J. 8.3.1490 525 – J. 6.8.1525 536 – V. Bruen, J. 27.6. 533; M. Stijn Lemmen, J. 6.9. 538 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 1.9.1503 537 – V. Gherloch, J. 1.2.1470 523; M. Ydken, J. 21.4. 529 — Stina (Stijnken), Sr. St. Andreas, J. 25.9.1484 539 – V. Derck, J. 23.4. 529; M. Truytken, J. 8.2.1473 523 — Trynken, Sr. St. Andreas, J. 21.3.1560 526 – V. Meyster $Derick prast van Cleue van Riswick, J. 17.11.1493 198, 544 – M. Elsken Spare meckers, J. 27.1.1542 522 — Wendelken, Sr. St. Andreas 196, J. 5.3.1503 525 – V. $Arnt (1458) Kop. 141 567 — Familie 198, 199 — Familie in Emmerich und Rees 207 — Familie in Kalkar 205, 207 Robben — Ursula (Vrsela), Sr. St. Andreas (1671, 1690) 194; J. 4.4.1737 527 Rodeheynen — Katrijnken (1459) Kop. 108 563 – Ehemann Henrick Gijbken (1464) Kop. 109 563 Roebeck — Derck, Fr. St. Andreas, J. 5.11. 178, 543 Roedbeke, to — Wilhem, Late im Hof zu Birten (1448) Kop. 111 563 Roede (Roide), die — Johan (1482) Kop. 249 580 – BM Sonsbeck (1475) Kop. 179 571; Kop. 181 571 — Willem (1476) Kop. 162 569 Roegen (Roogen) — Dionisia, Sr. St. Andreas, J. 8.1. (18. Jh.) 521 — Gertruijt, Sr. St. Andreas – V. Jan, J. 6.5. 530; M. Geese, J. 16.4. 528 Roelen — Tringen, Sr. St. Andreas, J. 29.7.1639 535
Register Roeluinck — Goesen, S. Bocholt (1464) Kop. 102 562 Roftasge — Heerman, Richter (1440) Kop. 78 559; (1460) Kop. 80 559 Rogman(s) — Franzcisca, Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 27.5.1787 531 — Goisen (1418) Kop. 229 577 — Jacob, R. u. S. Geldern 48; Neffe der Bela { (1476) 48 — Johan, Schwager Hermen opten Oirt (1506) Kop. 320 590 Roi- s. RoeRonde(r)(aede) (Onderade), t(o)e — Aelbert (1461) Kop. 251 580 — Herman (Hermen) (mehrere Pers.?) (1450) Kop. 275 583; (1456) Kop. 258 581; (1459) Kop. 246 579; (1470) Kop. 185 572; Kop. 188 572; Kop. 222 576 – BM Sonsbeck (1461) Kop. 251 580; (1473) Kop. 132 566 – Late im Hof zu Birten (1470) Kop. 113 563; Verschreibungen? Herman toe Ronder (1453) Kop. 33 553; (1463) Kop. 213 575; Herman toe Ronderen (1469) Kop. 236 578 — Johan, Ehefrau Griete (1470) Kop. 225 576 Roo- s. RoeRopertz — Margareta, aus Bockum, Laienschwester Kl. Nazareth (1782) 36 Rossum, van — Anna Catrina 219, 234 Rottem, van — Johan (15. Jh.) 407 Rubertz — Herman, Hausbesitzer Kalkar Kop. 135 (v.J. 1458) 566 Ruelen — Trinken, Sr. St. Andreas – V. Derck, J. 21.2.1586 524 Rutte(r)(s) — Merijken (Mariken), Sr. St. Andreas, J. 17.3.1560 526 – V. Jacop, J. 12.5.1528 530
Personen Rutter(s) — Jan, Sr. St. Andreas, J. 22.12.1572 546 – V. Henrick, J. 28.2.1524 525; M. Griet, J. 24.12.1538 546 — Merijken (Mariken), Sr. St. Andreas, M. Mariken, J. 26.3.1504 527 R(u)w(e)kens — Jutken, Sr. St. Andreas 195, 198; (1424) Kop. 10 550; J. 3.9.1427 538 – V. Henrick, J. 14.8. 536; M. Rwkens, J. 2.1. 520 — Lijsbeth, Sr. St. Andreas 195, 198; (1424) Kop. 10 550; J. 2.9.1427 538 Ry- s. auch Ri(j)Ryngelberch, van — Henr., Mitglied der Klever Antonius-Gilde (1461ff.) 208 S- s. auch ZSand(e) (Sandus), vanden — Gertru(y)(d)t, Sr. St. Andreas, J. 11.6.1493 532 – V. Henrick, J. 31.7. 535; M. Sween, J. 15.11. 543 — Margreit, Sr. St. Andreas, J. 7.2.1662 523 — Maria, Sr. St. Andreas (1690) 194 Sander — Lambert, Kop. 291 (ohne Dat.) 586 Sandfort(h) — An. Gertr., Sr. St. Andreas (1738) 194 — Johan, Schöffe (1695) Kop. 341 593 Sbuylen — Gesken (?), Sr. St. Andreas – M. Gesken, J. 23.9.1619 539 Schadde — Elisabet, Sr. St. Andreas, J. 27.1.1751 522 Schaerds — Wilhem, Ehefrau Beelken (1469) Kop. 236 578 Schaidwick, van — Herman (1438) Late jn der lichte Kop. 218 575 Scheere van Gulich (Guylick) — Johan(nes), aus Goch, eingekleidet in Frenswegen (21.12.1394), Prior
691
Gaesdonck (1408), BV Kl. Nazareth 1435–1440 (gest. 1452) 53–54 Schelberch(gen), (van) — Meriken (Mariken, Marie), Sr. St. Andreas 196; J. 21.9.1536 539; ihr zugeordnet Kop. 263 (v.J. 1493) 206, 581 – V. Johan, klevischer Waldgraf 581; M. Griet, J. 8.11. 543 $@\^_`{ Handschriftensammler/-vorbesitzer Schendel, van — Linart, 1621 BV Kl. Nazareth 57 Schendell — Johannes, Chorherr Gaesdonck (1661) 57 Schenk van Nydeggen (-ghen) — Elisabeth (Lisbeth), Sr. Kl. Nazareth (15. Jh.) 47, 62 – V. Diedrich Schenk van Nydeggen, Herr von Afferden und Walbeck, M. Alheit von Büren zu Arssen 62 Scherre s. Flynten Schild, de — Iohanna 475 Schmidt — Carl (1847) 68 Schoelen — Margarete, aus Neukirchen, Sr. St. Andreas (1802) 194 Schoelmeyster $Vrijthoff, van den Sc(h)oemeker (-makers) — Griete, Sr. Deventer, Meister GeertsHaus 208 — Henrick (1475) Kop. 181 571 — Hilken (1503) Kop. 277 583 Schoen — Philippus, Kanoniker Xanten (1480) 183 Scho(e)ne(n) — Jacob (1509) Kop. 334 (Hausbesitz) 592 — Peter (1422) Kop. 40 554 Schollekens — Hilgardt, aus Wesel, Sr. St. Andreas 195; (1430) Kop. 11 550; Kop. 19 202, 551 Scholte — Margrieta, Sr. St. Andreas, J. 8.7. (18. Jh.) 534
692 Schommers — Petr., Sr. St. Andreas (1738) 194, 593 Schonk (Schunk) — Laurencius, P. St. Andreas (1629), J. 6.9.1647 192, 538 Schopmans — Jacob (1544) Kop. 329 591 Schoymans — Jacob (ohne Dat.) Kop. 324 590 Sc(h)rieuer — Henrick, Prokurator des Elbert van Alphem und des Derick van Wijsschell (1478) Kop. 219 576 — Hermen (1530) Kop. 322 590 — Johan, Vikar am St. Jakobsaltar in Sonsbeck, Schwester Alijt $ Raemdonx (1503) Kop. 281, 282 584 Schroer — Mechtelt, Mater St. Andreas 190 – Nichte des Johan Powels (1547) Kop. 328 198, 591; J. 18.10.1603 541 – V. Wylhem, J. 26.9. 540; M. Mechtelt, J. 1.8. 535 — Petronella, Sr. St. Andreas, J. 17.10.17.. 541 Schroers, Pfarrer, aus Straelen (1881) 29 Scoeters — Kathrijn, Sr. St. Andreas, J. 1.9. 537 Seemsels — Mechgel, Sr. St. Andreas, J. 13.4.1784 528 Seiderberch — Catharina, Priorin Kl. Nazareth (1616-1623) 34 Selles (-lis, -lers, Zelij) — Christina (Cristien), Sr. St. Andreas (1671, 1690) 194; Prokuratorin (1688) 174; J. 8.1. (18. Jh.) 521 Severijns — Maria Elisabetha, Sr. Kl. Nazareth (1782–1802) 60 Sgroet(en) — Georg, Notar (1575) Kop. 327 591 — Peter, stathildere Sonsbeck (1537) Kop. 323 590
Register Siepman (Syppen) — Fyken, Sr. St. Andreas; J. 23.7.1636 534 – V. Peter u. M. Frysken J. 6.9. (nach 1544) 538 Smacht(s) — Aleyde (Aleydt), Sr. St. Andreas 195; (1422) Kop. 8, Kop. 9 550; (1424) Kop. 10 550 — Familie 202 Smit(s) (Smets, Smeedes u.a.) — Anna Maergreita (Smests), Sr. St. Andreas, J. 11.10. (18. Jh.) 541 — Antonius, der Smitt, Richter (1695) Kop. 341 593 — Barber, Sr. St. Andreas; J. 24.8.1618 537 – V. Kerstien Smitz, J. 13.10.1611 541 — Caetrina (Smiets), Sr. St. Andreas, J. 31.10.1678 542 — Gertrud, Sr. Deventer, Meister Geerts-Haus 208 — Jan (1481) Kop. 198 573 — Johan, Ehefrau Hijllijken (1494) Kop. 250, Kop. 252 580 – V. Geerlooig (1482) Kop. 249 580 — Lisbit (Lybeth) (Smeit, Smit), Mater St. Andreas; J. 13.2.1651 524 – V. u. M. Gerit und Yenneken Smit, J. 21.10. (17. Jh.) 542 — Mechtelt, Sr. St. Andreas 195, 196; (1430) Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; ohne Dat. Kop. 25 (Erbteilung, Bruder Johan) 552; J. 30.5.1491 531 – V. Gerit Smeds, J. 17.8. 536; M. Hilliken Smeedes, J. 2.8. 535 — Tryngen, Sr. St. Andreas, J. 13.9.1587 538 – V. heer Conreet Smyts, J. 17.2.1557 199, 524 Smoop — Maria, Sr. St. Andreas, J. 13.11. (18. Jh.) 543 Snacker — Johan, S. Wesel (1486) Kop. 206 574 Snapper — Gertgen, Sr. St. Andreas, J. 6.8.1575 536 – M. Griet, J. 26.3.1559 527 Soester — Maria Gertrud, aus Sevelen, Sr. St. Andreas (1802) 194
Personen Son(n)eken(s) (Zone-, Zonne-, Zonniu.a.) — Alet (Alijt, Aleide) (mehrere Pers.), Sr. St. Andreas 195, 196; (1424) Kop. 10 550; (1428) Kop. 18 551; (1430) Kop. 11 550; Kop. 19 (Besitzverzicht) 551; J. 17.9.1472 539 – V. $Henrick, J. 5.10. 540; V. Johan, J. 31.3. 527; M. Hillicken, J. 14.9. 539 — Henrick (zwei Pers.) (1451) Kop. 65 557; Kop. 298 587; (1455) Kop. 17 551; Kop. 66 557; Kop. 117 564; Kop. 299 587; (1456) Kop. 69 558; (1466) Kop. 88 560; J. St. Andreas 27.8.1483 (Titel her) 537 – Söhne Johan, Derick (1469) Kop. 98 561 – Priester (1469) Kop. 98 561; (1472) 183 – Geschwister Johan, Hillen, Thys (1483) Kop. 178 (Testament) 182, 571 — Hilleken, Witwe Johans (1455), Kop. 117 564 — Johan (mehrere Pers.) (1438) Kop. 116 564; (1496) Kop. 312 589 – V. Johan, Stiefmutter Hilleken (1455) Kop. 117 564 – V. Henrick, Bruder Thys (1483) Kop. 178 571 – Kinder Aernt, Hilleken (1471) Kop. 118 564 Sonsbeck $ Gerit $ Hille Spa(e)n(s) — Ffijken (Fyken), Sr. St. Andreas, J. 4.9.1571 538 – V. Johan, J. 4.9. 538; M. Styne, J. 30.7.1554 535 — Henrica, Laienschwester Kl. Nazareth (1782/83) 36 Spare meckers van Riswick, Trynken Speckman(s) — Rosa, Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 28.10.1762 542 Spee (Zpee) — Bartruyt, Witwe des Reynken (1463) Kop. 112 563 — Reyner (1448) Kop. 111 563 – R. Sonsbeck, Sonsbeckerbruch (1428) Kop. 18 551; (1429) Kop. 39 554; (1430) Kop. 11 550; Kop. 19 551; Kop. 51 556; Kop. 54 556; Kop. 193 573; (1431) Kop. 13 550;
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Kop. 53 556; (1432) Kop. 6 549; Kop. 25 552; Kop. 52 556; (1436) Kop. 47 555; Kop. 48 555; (1438) Kop. 37 554; Kop. 158 569 Spij(c)ker — Henrick, klevischer Rentmeister (1407) Kop. 22 552 — Johan, Ehefrau Jutte (1448) Kop. 105 562 Staels — Elisabeth (Lisbeth), Sr. Kl. Nazareth (1621) 59 Stalbergen — Matthias, aus Venlo, geb. 1388, eingekleidet in Gaesdonck (1419), Socius des Rektors im Kl. Nazareth 1419ff. (gest. 1468) 58 Stap(p)en, ter — Hel(l)en(n)a, Sr. St. Andreas (1690) 194; J. 24.5.1703 531 Stau(d)t — Johanna, aus Goch, Sr. St. Andreas (1802) 194 — Maria Anna, Sr. St. Andreas, V. Frederickus Staudt, J. 16.3. (18. Jh.) 526 Stebbich — Johan, Schöffe (1695) Kop. 341 593 Steckinckhoff — Monica, Prokuratorin Kl. Nazareth (1643–1654) 35 Ste(e)c(k)beke, ter — Beel, Sohn $Johan (1459) Kop. 246 579 — Goesen (1469) Kop. 98 561; Eltern Henrick und Bele (1452) Kop. 245 579 — Johan, V. Henric, Bruder $Goesen (1462) Kop. 247 579 Steenacker — Aelbert (1477) Kop. 191 573 Steeners — Griet, Sr. Kl. Nazareth 59 Ste(e)nhues (-huys), vanden — Joerden, Kirchspiel Haff (1440), Kop. 78, Kop. 79 559 Stegen, ter — Derick, Late in Kervenheim (1468) Kop. 335 592
694 — Gerardus, klevischer Rentmeister (1396) Kop. 217 575 Steintgens — Jacobus, aus Geldern, Rektor Kl. Nazareth (gest. 1750) 57 Stephani — Philipp, Konverse Gaesdonck (gest. 1447) 33 Sterres — Mychel, S. Sonsbeck (1557?) 548 Stevens (-u-) — Tringen, Mater St. Andreas, J. 12.8.1626 536 – V. Jan, Alit syn husfrou, J. 30.11. 544 Steyuort Thonys, Jut Stichmans — Trin, Prokuratorin Kl. Nazareth (vor 1621) 35 Stoel — Grietken, Sr. St. Andreas, J. 31.10. (Ende 16. Jh.) 542 — Jan, Sr. St. Andreas – V. Henrick, J. 28.7.1571 535 Stoffens — J., Sr. Kl. Nazareth (1802) 60 Stoter — Derick, Richter (1454) Kop. 170 570 — Johan, Late im Hof zu Vynen (Wynen) (1450) Kop. 26 552 Stoufman — Teele (1434) Kop. 7 549 Stra(e)len, van — Griet, Sr. Kl. Nazareth (Mitte 15. Jh.) 40 — Johan, P. St. Andreas 154, 190; (1511) Kop. 331 592; Kop. 333 592; (1515) Kop. 337 593; (1516) Kop. 338 593; (1518) Kop. 322 590; (1521) Kop. 345 594; (1537) Kop. 323 590; J. 25.10.1551 542 — Peter, Ehefrau Lijsbeth (1476) Kop. 156 568; (1484) Kop. 183 571 Stramprade, van — Derick, Richter im Kapitelshof zu Hönnepel (1500) Kop. 291 586 Stri(j)ck(en) — Johannes aus Kalkar, Priester (1440), BV Kl. Nazareth (gest. 1458) 55
Register — Nenniken, Witwe des Rijckert, Kinder Beelken, Johan, Arnt, Aleyd (Sr. Xanten, St. Agnes), Griet (Sr. Xanten, St. Agnes) (1469) Kop. 236 578 Strompen — Anna, Sr. St. Andreas, J. 15.7.1636 534 Stuel(en) — Johan (1554) Kop. 339 593; Grundbesitz (1558) Kop. 340 593 Susters (Schusters) — Katharina, aus Vorst, Priorin Kl. Nazareth (1778-1802) 28, 34 Swartkopp — Wessel, Propst des Stifts Wissel (1432) Kop. 6 549 Sweder — Johan, V. Daem (1448) Kop. 131 566 Sweerden — Hermen, van Crevelt (Krijffelt), P. St. Andreas 191, 219, 233, 240; (1554) Kop. 339 593; (1561) Kop. 286 584; J. 17.3.1561 526 – V. Henrick, J. 22.1.1559 522; M. Kathryn, J. 29.8. 537 Sy- s. SieTa(i)(c)k(e)(n) — Gerit (1447) Kop. 300 587 – BM Sonsbeck (1451) Kop. 65 557; Kop. 298 587; J. St. Andreas 4.7., verstorben vor 1484 184, 533 – Oeme des Hermen Tacke und der Hylken (1484) Kop. 190 573 — Henrick, Fr. St. Andreas, J. 20.5.1574 178, 530 — Hermen (Herman) – V. Claes, Schwester Hylken (1484) Kop. 190 573 — Johan, R. Sonsbeck (1561) Kop. 286 584 — Kathrijne, Ehemann Claes, Kinder $Herman, Johan, Hilleken (1447) Kop. 133 566 — Lysken (1471) Kop. 125 565; J. St. Andreas 15.9.1491 539 – Witwe des Gerit Tacken (1471) Kop. 124 182, 206, 565 – Bruder Thijs Benne (1484) Kop. 190 573
Personen — Familie in Duisburg 207 Te(e)ue(s) (Teuwes, Teuwen) — Priorin Kl. Nazareth (1749) 34 — Trijngen, Sr. St. Andreas, J. 27.9.1587 540 – V. Bernt, J. 23.10.1541 542; M. Neesken, J. 9.11.1570 543 Telman &{ Tenckynch — Herman (1470) Kop. 103, 104 562 Tenre — Tryne, Sr. Kl. Nazareth (1464) 59 Terlinden — Margarete, aus Sonsbeck, Sr. St. Andreas (1802) 194 Teyder — Helena, Sr. Kl. Nazareth (nach 1782) 60 Teylmans (Teilmans, Tylmans) — Gerit (1505) Kop. 308 588; Ehefrau Mechtelt (1494) Kop. 305 588 – Bürger Xanten, V. Hermen, (1494) Kop. 307 588 Therharen — Anna Elisabeth, aus Wetten, Sr. St. Andreas (1802) 194 Thij(e)s (Thies, Thys) — Johan (1436) Kop. 30 553; (1451) Kop. 65 557; Kop. 298 587 (1459); Kop. 60 557; Kop. 62 557; Kop. 63 557; Kop. 64 557; Kop. 246 579; (1461) Kop. 251 580 — Kathrijnken (Kathryn, Trynken, Trijnken), Sr. St. Andreas; J. 18.3.1539 526; ihr zugeordnet Kop. 217 (v.J. 1396) 575; Kop. 220 (v.J. 1445) 576; Kop. 224 (v.J.1484) 576 – V. Conrat, J. 20.7. 534; M. Hilliken, J. 21.7. 534 — Koenraet, V. Johan (1484) Kop. 224 576 Thonys (-nes) — Beel, Sr. St. Andreas 196; (1457) Kop. 76 559; Kop. 77 559; ihr zugeordnet Kop. 38–41 (v.J. 1422, 1429) 554; Kop. 51 (v.J. 1430) 556; J. 1.10.1468 540 – V. Gerit, J. 11.6. 532 — Gerit (mehrere Pers.) (1422) Kop. 28 553; (1423) Kop. 27 552 –
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Late jn der lichte (1438) Kop. 218 575 – Sohn Gerit (verstorben), Enkelin $Beel (1430), Kop. 51 556 – V. Gerit (1422) Kop. 38, 40, 41 554; (1423) Kop. 2 549; (1429) Kop. 39 554 — Jut(te), Witwe des $Gerit, Sr. St. Andreas 195, 196; (1432) Kop. 52 (Besitzverzicht) 168, 556; J. 21.10.1473 542 – V. Derick Steyuort, J. 3.10. 540; M. Alyt Stoyuort, J. 31.10. 542 — Marten (1445) Kop. 16 551 Til(l), van — Aelbert (1470) Kop. 121 564 — Evert, Mitglied der Antonius-Gilde in Kleve (1461ff.) 208 — Hilliken, Mater St. Andreas, Kop. 327 (v.J. 1575) 591; J. 2.1. 520 — Lambert, Sr. St. Andreas, J. 26.2.1556 525 – V. Willem, J. 12.1.1537 521; M. Lysbeth, J. 11.9.1559 538 — Wilhem, Rentmeister in Uedem (1502) Kop. 264 581 — Familie in Kleve 207 Tilman — Alegonda, aus Schaephuysen, Sr. Kl. Nazareth (1782) 59 Toefen (Toffen), (van) — Beelken (Beeltgen), Sr. St. Andreas J. 8.3.1560? 525 – V. meyster Derck, J. 16.9.1530 199, 539; M. Alyt, J. 28.8.1519 537 — Gertgen, Sr. St. Andreas, J. 25.7.1566 535 Toenberch — Gerit, V. Johan (1477) Kop. 191 573 Tond(e)ray — Hermen (1509) Kop. 334 592 – BM Sonsbeck (1503) Kop. 281 584 Tonenborgh — Johan, die alde, Sohn Johan (1445) Kop. 220 576 Tonger van Tongeren — Anna, Prokuratorin Kl. Nazareth (1657–1664) 35
696 Tosseraem, van — Gerit und Johan, Brüder, Hörige des Herzogs von Kleve (1438), Kop. 116 564 Tousleger (Tow-, Toesleger) — Gosen, Ehefrau Lyse (1507) Kop. 313 589 — Henrick, van Deuenter, Sr. St. Andreas 196; ihr zugeordnet Kop. 261 (v.J. 1500) 581; Kop. 261 (v.J. 1500) 204; Kop. 313 (v.J. 1507) 589; J. 9.12.1543 545 – V. Lambert van Deuenter (Kopiar Lambert Toessleger), J. 20.3. 526; M. Griet van Deuenter, J. 23.3.1505 527 — Lambert, Sr. St. Andreas 204 – V. $Gosen, J. 20.4.1533 528; M. Lysbeth, J. 11.9.1521 538 Tre(i)ck (Treyck, Treeck) — Alijt, Sr. St. Andreas, ihr zugeordnet Kop. 55 (v.J. 1435) 556; J. 12.11.1472 543 — Derick, Hausbesitzer Kop. 148 567 — Grietken, Sr. St. Andreas, J. 28.2.1472 525 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 9.9.1468 538 – V. Johan, J. 29.9. 540; M. Fijken, J. 22.1.1460 522 $Eyck (Eke, Eeke), t(h)er Trippemeker — Willem, Ehefrau Luyte (1446) Kop. 93 561 Trische — G., Sr. Kl. Nazareth (1802) 60 Tunckers — Sophia, Sr. St. Andreas (1690) 194 Turck — Margaretha, Sr. Kl. Nazareth (1523) 47, 62 Twi(j)nan (Twynam) — Johan (Jan) 217; (1457) Kop. 59 557; Kop. 61 557; (1461) Kop. 168 570; (1463) Kop. 248 579; (1475) Kop. 181 571; (1477) Kop. 169 570; Prokurator der Jonferen van Graesdorp (1455) Kop. 117 564; Late im Hof von Birten (1463) Kop. 213 575; (1473) Kop. 126 565
Register Tych(g)elers — Johan, Pfarrer in Winnekendonck (1500) Kop. 291 586; (1505) Kop. 292 586 Tyl- s. TeylTymmermann — Beel, V. Derick (1428) Kop. 12 550 Ulenbro(e)ck (Vlen-) — Derickxken (Dercken), Sr. St. Andreas, J. 21.4.1562 529 – V. Johan Vlenbroeck, J. 21.7.1521 534 Ulft, van — Sander 504 Val(c)k(e)(n) — Derick, Ehefrau Griete (Grietken) (1476) Kop. 156 568 – Schwiegermutter Mechtelt van Weel (1484) Kop. 183 571 Veene (Venne), ter (ten) — Fenne, Gründungsschwester Deventer, Meister Geerts-Haus 168, 170; Mater St. Andreas, J. 18.8.1427 536 Ve- s. WeFeld, ingen — Ros(s)a, Sr. St. Andreas, J. 13.4. (18. Jh.) 528; V. Henderick, J. 28.4. (18. Jh.) 529 Feldman(s) — Aleidis, Prokuratorin Kl. Nazareth 1591 35 — Hannes (1447) 48 Velkener — Claes, Late (1468) Kop. 92 561 Felman(s) — Victoria, Sr. St. Andreas, J. 17.5. (18. Jh.) 530 Venloe, van — G..rtken, Sr. St. Andreas 553 Venne Veene Venne, wtgen — Helmych (1451) Kop. 21 551 Verbe(e)(c)k — Anna Maria, Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 24.5. (18. Jh.) 531 — Maria Clara, Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 26.5. (18. Jh.) 531
Personen Feuken — Johannes, Chorherr Gaesdonck (1452–1483) 50 Villenhoegen, van — Johanna, Prokuratorin St. Andreas (1520) Kop. 342 174, 593 Vischer — Albertine, aus Rosendahl, Sr. St. Andreas (1802) 194 Vlatten — Dominicus, Rektor Kl. Nazareth (1765, 1766) 58 Flessen — Gertruyt (Gertken), Sr. St. Andreas, J. 22.2.1507 524 – V. Conret, J. 27.9. 540; M. Elsken, J. 28.9. 540 Flijnten — Aelken, Sr. St. Andreas; J. 1.11.1542 543 – V. her Cele, J. 10.12.1520 199, 545 – M. Jan Scherre(s), J. 25.11. 544 — Familie in Emmerich 207 Flores, de — Subpriorin Kl. Nazareth (1749) 35 Vogels — Maria, Priorin Kl. Nazareth (ab 1623), Prokuratorin (1621-23), (gest. 1635) 34, 35 Vogelsanck(s), (ingen) — Euert, die alde (1467) Kop. 335 592 — Griete (1422) Kop. 40 554 — Maria Getrudus (Gertrydus), Mater St. Andreas (1738) 194; J. 2.2.1766 523 – V. Joanaus, J. 1.12. (18. Jh.) 544 Voirtheick — Johan, Late (1461) Kop. 82 560 Vonder(e)n, to(e) — Henrick (1475) Kop. 181 571; (1484) Kop. 205 574; (1496) Kop. 274 583 Vorst, van den (der) — Deric 504 — Mariken, Sr. Kl. Nazareth (1464) 59 Vorstken — Gherit, Schuhmacher (1475) Kop. 179 571; (1483) Kop. 180 571; Kop. 182 571 Vos(s)(en) (Woss) — Derick (1506) Kop. 20 590
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— Goessen (1482) Kop. 249 580; (1484) Kop. 190 573; Kop. 205 (?) 574 (1489) Kop. 273 583; (1495) Kop. 254 580 — Henrick (1530) Kop. 322 590; (1537) Kop. 323 590 — Johan (1563) Kop. 330 591 — Theodorus, Chorherr Gaesdonck (1664) 57 — Wolter (1463) Kop. 213 575; (1467) Kop. 221 576; (1469) Kop. 236 578; (1470) Kop. 185 572; Kop. 188 572; Kop. 222 576 Vossius — Heinrich, aus Nieukerk, BV Kl. Nazareth (17. Jh.) 57 Franciscus — Johannes, von der Schanze bei Venlo (de Baldeiglesias), Prior Gaesdonck (1751–1760) – Rektor Kl. Nazareth (1721) (gest. 1762) 57 Vrijthoff (-have), vanden — Arnt, auch Schoelmesters, R. Altkalkar (1471) 204 — Hadewich, Witwe des Aernt (1486) Kop. 202 574; (ohne Dat.) Kop. 203 574 — Katrynken (Trynken), Sr. St. Andreas 204; ihr zugeordnet Kop. 202 (v.J. 1486) 574; J. 3.6.1536 531 – V. $Arnt Schoelmeyster, J. 14.1.1484 521; M. Heesken Schoelmeyster, J. 21.4.1532 529 — Familie in Kalkar 207 Frische — Jacoba Caecilia, Sr. Kl. Nazareth (1790ff.) 60 Vrymersschen, van — Maryken, Priorin Kl. Nazareth (1553) 34 Vuege — Johan (1475) Kop. 179 571 Vuerd(en), van — Hermen, Ehefrau Mechtelt, Stiftung einer Vikarie am Antonius-Altar in Uedem Kop. 212 182, 187, 574; J. St. Andreas 2.4.1455 527 — Kathrijn, J. St. Andreas 30.7. 535 — Mechtelt, J. St. Andreas 6.8. 536
698 Vuerdken (Vuert-) — Gerit, Schuhmacher (1453) Kop. 14 550; (1455) Kop. 276 583 $Schomeckers — Lijsken, Sr. St. Andreas, Mitgift Kop. 14 (v.J. 1453) 205, 550; J. 18.5.1517 530 – V. Gerit Schoemeker (s. Gerit ), J. 26.11. 544; M. Lijsbeth Schoemaeker, J. 5.5. 530 — Metken (1464) Kop. 135 (als verstorben erwähnt) 566 Vu(y)ldick(s) (Fuldick) — Grietken, Sr. St. Andreas, J. 14.6.1433 532 – V. Henrick, J. 30.8. 537; M. Mechtelt, J. 4.3. 525 — Heynken, Late im alten Hof in Kervenheim (1468) Kop. 335 592 — Mechtelt, Hausbesitzerin Kalkar (1480) Kop. 238 578 Vu(y)st — Derick, Late Uedem/Uedemerfeld (1454) Kop. 90 561; (1468) Kop. 92 561 – V. Derick (1483) Kop. 212 574 Waeld, vander — Derick, Prokurator St. Andreas 174, 189; (1470) Kop. 121 564; (1471) Kop. 122 564 Walraet — Johan, Fr. St. Andreas (her) – V. Herick, M. Stijn, J. 13.10.1423 541 Wederick — Jan, S. Geldern, Ehefrau Druyda (1477) 47 Weers — Anna, Subpriorin Kl. Nazareth (1553) 35 We(e)se, (van) — Gertruyt (Gerttruyt, Gertken), Sr. St. Andreas, J. 7.12.1521 545 – V. Wijllem, J. 25.1.1498 522; M. Herbergen, J. 1.8. 535 Weffert — Joest, Sr. Kl. Nazareth (1543) (?) 59 Wegen(n)er — Anna, Sr. St. Andreas, J. 5.4.1588 527 – V. Peter, J. 14.6.1551 532
Register Wel (Welle, Weel), van — Henrick, Mutter Mechtelt, Geschwister Lijsbeth, Griete, Aleydt, Metken, % , Sr. St. Andreas, (1476) Kop. 156 568 – Ehefrau Kathrijn (1484) Kop. 183 571 — Mechtelt, Ehemann Johan (1460) Kop. 159 569; Witwe des Johan, T. Grietken (1476) Kop. 160 569; Witwe des Johan (1484) Kop. 184 572; Kinder Lijsbeth, Griete, Henrick, Aleydt, Metken 571 — Ydken (Itken), Sr. St. Andreas 196; Mitgift (1476) Kop. 156 568; Kop. 160 206, 569; J. 4.3.1509 525 – V. Jan, J. 25.8. 537; M. Mechtelt, J. 2.7.1404(!) 533 – Geschwister Lijsbeth, Griete, Henrick, Aleydt, Metken (1476) Kop. 156 568 Weling (Velyngen, Velinge, Velijngen), van — Gertruyd (Gertrud), Mater St. Andreas, J. 16.6.1481 532 – V. Bernt, J. 11.3. 525; M. Geesse, J. 30.6. 533 Wemmer(ß) — Albert, genant Krewalz, Grundbesitz (1585) Kop. 340 593 — Henrich (1544) Kop. 329 591 — Johan (1558) Kop. 340 593 We(r?)mer — Johan (1561) Kop. 286 584 Werner — Wilhelm, Degens soen (1446) Kop. 137 566; (1464) Kop. 138 566 Wesell, van — Hillegert Schollekens Wetten, van — Ruele, Schäfer des Gerit Wijnkelman (1490) Kop. 240 578 Wiesbeke, toe — Johan, Ehefrau Geesken (1494) Kop. 250 580; Kop. 252 580 Wysbeke Wijke, ter — Peter, Ehefrau Beele (1446) Kop. 306 588 Wijnands — Jacob, gehieten van Dorsten, S. Rees (1474) Kop. 153 568
Personen Wijnckel, in gen — Henrick (1494) Kop. 250 580; Kop. 252 580 Wilborch, Sr. Kl. Nazareth $@\^_`{ Handschriftensammler/-vorbesitzer Willigenhaue, van — Henrick, Late (1468) Kop. 92 561 Wilmsen — Helene, aus Kapellen, Sr. St. Andreas (1802) 194 Wils — Helena, Mater St. Andreas, J. 12.9. (18. Jh.) 538 Winckelman(n) (Wyn-, Wijn-) — Aernt (1484) Kop. 224 576 — Derick, Bruder Johan (1490) Kop. 240 578; (1503) Kop. 281, 282 584 — Gerit (1490) Kop. 240 578 — Henrick (1484) Kop. 224 576 — Johan (1453) Kop. 144 567; Kop. 146 567; (1456) Kop. 258 581; (1481) Kop. 200 573 – BM Sonsbeck (1456) Kop. 148 567 — Lijsbeth, Sr. St. Andreas; J. 20.6.1588 532 – V. Gherit, J. 12.12.1544 545; M. Hillicken, J. 20.10.1536 541 — Mechtelt, Sr. St. Andreas, J. 1.7.1578 533 Winnekendonck (Wenken-), ingen — Katharina, Sr. St. Andreas (1738) 194; J. 24.5. (18. Jh.) 531 Winter(s) (Wijn-, Wyn-) — Gerit (15. Jh.) 407 — Lijsbeth, Sr. St. Andreas 196, 197; Mitgift Kop. 331 (v.J.1511) 206, 592; J. 26.3.1536 527 – V. Jan, J. 18.5.1507 530; M. Truijtken, J. 25.5.1520 531 — Familie in Kleve 207 Wit — Johan (1461) Kop. 251 580; (1462) Kop. 194 573; Kop. 247 579; (1481) Kop. 214 575; (1505) Kop. 308 588 – BM Sonsbeck (1466) Kop. 140 567; Henrix soen (1484) Kop. 205 574; Henrix soen
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anstelle des BM von Sonsbeck (1484) Kop. 199 573 Witte, der — Gerit (1386) Kop. 89 560 Witte(n), (Wijtten) — Derick, Sohn des Johan (1469) Kop. 271 583 — Gerit (1438) Kop. 37 554; (1472) Kop. 143 567 – Late in der lichte (1478) Kop. 219 576 — Gertru(y)t, Sr. St. Andreas, J. 30.7. 535 – V. Gerit, J. 25.1.1457 522; M. Kathryn, J. 6.2. 523 — Henrick, V. Johan (1483) Kop. 175 571 — Johan (zwei Pers.) (1438) Kop. 218 575; (1455) Kop. 117 564; (1457) Kop. 304 588; (1477) Kop. 232 577 – V. Henrik (1478) Kop. 219 576; (1484) Kop. 201 574 – der ionge (1386) Kop. 89 560 — Kathrijn (Tryngen, Trintgen), Sr. St. Andreas, J. 27.5.1587 531 – V. Henderick, J. 7.6.1584 531; M. Fyken, J. 10.5. (Ende 16. Jh.) 530 — Peter (1396) Kop. 217 575; (1438) Kop. 218 575; Rentmeister des Herzogs von Kleve, Meister (1420) Kop. 46 555; (1430) Kop. 32 553 Wo- s. auch VoWolff(s) — Wilhe(l)m (1441) Kop. 29 553; (1445) Kop. 220 576; (1446) Kop. 31 553 Wolter(s) — Cornelia, aus Muhlbracht, Laienschwester Kl. Nazareth (1782) 36 — Derick, Kinder Wolter, Gerit, Derick, Johan und Hilleken (1420) Kop. 1 549 — Geertken, Sohn Henrick (1471) Kop. 120 564 — Geritken, V. Henrick (verstorben) (1496) Kop. 274 583 — Henrick, V. Johan (1489) Kop. 273 583; (1496) Kop. 271 583 — Johan, Grundstücksbesitz Kop. 265 (v.J. 1499) 582 – V. Derick (1423) Kop. 2 549
700 — Kathrynken (Trijnken), Sr. St. Andreas 196, Mitgift (1471) Kop. 120 205, 564; Kop. 134 206, 566; J. 19.9.1504 539 – V. Johan, J. 14.11. 543; M. Lijsbeth, J. 29.10. 542 — Lijse, Witwe des Johan, T. $Kathryn Sr. St. Andreas (1471) Kop. 120 564 Worchem — Johan, S. Geldern (1407-1420) 46; Ehefrau Margaretha, Grundstücksstiftung (1418) 30, 321 Wya hals (?) — Johana, Sr. St. Andreas, J. 24.8. (18. Jh.) 537 Wyenhorst, van — Heinrich, Ehefrau Johanna van Honselaer (1455) 55 Wyer (Wijer) — Belijken, Sr. St. Andreas, J. 2.3. 525 – V. Henrick, J. 18.1.1514 522; M. Leenken, J. 20.10.1547 541 — Wilhelmus, van Einbeick, Prior des Klosters Gnadenthal bei Kleve (1470), Kop. 113 563 Wy(l)la(i)ck (Wijlack, -lich, -laken), van — Adolph, Waldgraf, Mitglied der Klever Antonius-Gilde (1461ff.) 208 — Alijt, Sr. St. Andreas, (1511) Kop. 332 592; J. 12.11.1533 543 – V. heer Gadert, J. 7.10.1486 540; M. Jut, J. 1.10.1493 540 — Lijsbeth (Elysabeth), Sr. St. Andreas 196, 206, 218; Mitgift Kop. 288 (v.J. 1505) 206, 585; J. 26.3.1575 527 – V. Steuen, J. 1.2.1505 199, 523; M. Styn Ffreden, J. 19.8.1539 536 $ Register Orte und Sachen, Handschriftensammler/-vorbesitzer — Lyffart, Mitglied der Klever Antonius-Gilde (1461ff.) 208 — Steuen, Ritter, (1501) Kop. 287 585; Kop. 284 (v.J. 1543) 584 – klevischer Amtmann in Kervenheim, Bruder Johan, Neffe Cristoffel (1505) Kop. 288 206, 585 — Familie in Wesel 207 — Nonnen in Zisterzienser- und Prämonstratenserinnenklöstern 209
Register Wym(m)er — Hillicken, Sr. St. Andreas, J. 6.10.1587 540 – V. Wymer, J. 28.10.1576 542; M. Tryn, J. 6.3. 525 Wyndesem, van — Johan, S. Deventer (1507) Kop. 313 589 Wynkens — Ffrederick, S. Deventer (1500) Kop. 261 581 Wysbeke (Wies-, Wijs-, -bick, -beeck), van — Johan (1440) Kop. 279 583; (1450) Kop. 256 580; (1456) Kop. 258 581; (1463) Kop. 248 579 – V. Thijs (1438) Kop. 218 575 – die ionge, anders genamt Hynsen Iohans soen (1502) Kop. 264 581 — Mathies (Thijs, Mathijs), Priester (1482) Kop. 249 580; (1494) Kop. 250 182, 580; Kop. 252 (Seelgerätstiftung, Übertragung durch die Erben) 182, 580; J. St. Andreas 8.7.1494 534 – Vikar in Sonsbeck Kop. 280 (1502, Erbangelegenheit) 583; Bruder Konraet Thijs (1478) Kop. 219 576; Kop. 259 581 – Nichte Beelken Henssen, Sr. St. Andreas (1486) Kop. 260 581 Wysgel, van — Wilhem, bastart, Kirchmeister Haff (1440) Kop. 78, 79 559 Xanxtten, van — Jasper, R. Sonsbeck (1516) Kop. 338 593 Z- s. auch SZack — Derick, S. Griethausen (1476) Kop. 162 569 Zande, oppen — Johann, Ehefrau Hijlle Kymts (1485) Kop. 223 576 Zilvolten (Syl-) — Johannes, aus Deventer, 1418 Priester, Rektor Kl. Nazareth (1431– 1435) (gest. 1435) 53
Personen Zouteland, van — Mechthilde, aus Roermond, Mater Kl. Nazareth (1652-1687) 34
701
Zulnhaert, van — Sijfrijd, besitter ende (?) des slaets tot Moylant (1457) Kop. 72 558; Kop. 304 588 Zwaen — Johan (1443) Kop. 177 571
Initien Für das Register wurde die Schreibung der Anfangsworte geringfügig normalisiert. Nicht aufgenommen wurden die Bestandteile des Mosaiktraktats ‘Onse here seyt: Dat rike gades is in v’ (Berlin, SBB–PK, Ms. germ. qu. 1095, 90r–119v), des ‘Spiegel des Christenglaubens’/‘Fundament vander kirstenre gelouen’ (Berlin, SBB-PK, Ms. germ. fol. 1169, 160ra–189ra), reine Bibelperikopen ($ `{register, Bibelstellen) und die Hymnen und Antiphonen des Gelderner Antiphonale (um 1650, Bonn, UB, S 2059, vgl. Beschreibung). Für Dicta (Sunte … sprict: …) wird auch auf das Register Verfasser und Werke verwiesen. Abeuntes pharisei. Die phariseen gincghen en wech ende sochten raet — (Mt 22,15–21). In dien dat heerscap van alder werlt was geset enen minsche … 341 Abijt Ihesus trans. Jhesus voer in die see die geheiten is Tyberiadis — (Jo 6,1–14). Irstwerff is dit te historien bedi die see van Galileen … 333 Accesserunt ad Ihesum discipuli dicentes. Die iongheren … vragheden: Van wien waenstu dathi die meeste sij in hemelrijc — (Mt 18,1–10) Jnden beghinne des ewangelium mochte twiuel sijn wat die sake was dattie apostolen onsen here vragheden … 344 Accesserunt ad Ihesum scribe. Die scriben ende di pharisen … spraken: Meister wi willen een teken vandi sien — (Mt 12,38–50). Scriuere waren ende heiten die bat waren geleert off consten ... 331 Accesserunt ad Ihesum. Van Iherusalem quamen tot Ihesum scriben ende phariseen — (Mt 15,1–20). Onse here geboet vader ende moider te eren … 333
Adsumpsit Ihesus duodecim discipulos suos … Jhesus nam sijnre ionger xij ende (!) hem toe aldus Siet wy climmen op tot Iherusalem — (Lc 18,31–43). God onse here sprect: Die om mogende is inder menscheit is mogende mit gode … 331 Adtendite a falsis prophetis. Jhesus sprac …: Siet voir v ende hoet v voir die valsche propheten — (Mt 7,15– 21). Wacht v vanden valschen propheten. Hier mede doet hi verstaen die heidine … 339 Adtendite a fermento. Onse here seide tot sinen iongeren: Siet voirs … van heffinghe der phariseen — (Lc 12,1– 9). Die sake waerom onse here sijne " … 346 Aecarius bescrift in enen closter van sante Bernarts orden geheiten Harmanrode … 457 Aldus scrijft sunte Lucas inden ewanglio ende lauet onse vrouwe an seuen sunderlinge doechden … 366 Aldus sprict die heilige geest doer den prophet Dauit inden salter: Wat sal ic den here weder geuen — (Ps 115,12). Merct dese worde … 356
702 Aldus staet gescreuen inden ewangelio sunte Johannes: Mijn vleische is waerlic een spijse — (Jo 6,56). Woe die mensche meer gauen ontfenct … 367 Alle crijsten menschen als ghi toe der kerken gaet ende die heilige misse hoeren wilt … 418 Alle heiligen gads ende sunderlijnge mijn lieue heilige engel … bidt voer my … 281 Alle menschen nemen deser waernemender lere waer mit enen toegekierden groeten ganzen ernste … 447 Alleluya alleluya. Laudate dominum omnes gentes (Ps 116). In der vesperen des sabaoths … 429 Allen ioncfrouwen Christi guedertieren dochteren der heiliger kerken broeder C. salicheit ende een onyntlicke vrolicheit des ewigen leuens. Inden iaer ons heren dusent ende hondert ende drientachtentich … 421 Als Christus die coninc der glorie solde ingaen inder hellen ende solde striden … 258 Als du onsen heer ontfangen heues soe spreke Heilich heilich heilich … 383 Als een lange tyt omtrent vc jaer en twee honder dat menschelike geslecht onsalichlick neder lach … 476 Als een morgen sterre midden in den neuel — (Ecli 50,6). Ic neme dit leste wort tempel gads … 388 Als gi ontspringhet vitten slaepe so suldi die ierste gedachten ende geneychtheiden uwer herten got den her offeren … 413 Als sunte Iheronimus spreket: Mitter buruyt en mit oeren iongen mechden die na oer lope … 477 Alse die coninc Herodes sunte Johan hadde gevangen — (Lc 7,18–27 / Mt 11,2–10) Om dit ewangelium te bet te verstaen solen wy weten dat inder tijt … 397
Register Alsoe duck als ghi dit doet — (Lc 22,19, 1 Cor 11,23). Recht of hi had gespraken: Ghi sult der mynnen ende der trouwen daer by gedincken … 383, 424 Ambrosius een knecht Christi. Schrijue den heiligen ioncfrouwen den hoechtijdeliken dach der heilichster maget … 428 Ambulabat. Jhesus wandelde in Gallileen … want die ioden woudenen doden — (Jo 7,1–13). Cenophegia was ene hogetide dattie ioden begincgen … 334 Amen amen dico vobis … Jhesus sprac …: Voerwaer seg ic v Die ter doren niet in en gheet — (Jo 10,1–10). Die dore ende den herde sijn wij schuldich hier te verstaen Ihesum kerst … 338 Amen amen dico vobis. Vorwaer sprac Ihesus …: En sij dat dweet coren in derde valt — (Jo 12,24–26). Dit ewangelium spreket vander salicheit die comen is vander doet Ihesu Christi … 345 Amen dico vobis. Jhesus sprac …: Vorwair so seg ic v so wat dat gij bidt den vader in minem namen — (Jo 16,23–30). In dese ewangelie sprect die sone: Wat gij bidt … Nochtan sente Paulus die apostel … 337 Amice ascende superius (Lc 14,10). Nu meyne ick in dit godlicke leven mit bequamer ordinatien te verfolgen die trecken der hoechster avergebenedytster drievoldicheit … 510 Angelus domini apparuit … In dien tiden dengel goeds verscheen Ioseph in sinen slape — (Mt 2,13–18). Dit ewangelium sprect dat Herodes gehoent was … 329 Anima mea liquefacta est — (Cn 5,6). Dese waerde sprict die bruyt in der mynnen boeck … 496 Ante diem festum. Voer dat hogetide vanden paischen wiste Ihesus wael dat sijne tijt comen was — (Jo 13,1–
Initien 15). Daer hi spreket: Vor dat hogetide van paischen. Pascha is een ebrensche wort ... 335 Antonius was gebaren wt Egijpten van geestelicken alders … 439 Ascendens Ihesus Iherosolimam. Jhesus clam op tot Iherusalem ende nam sine xij iongeren al hemelic — (Mt 20,17–28). Daer hi seget vander moeder Zebedeus. Kinder Zebedeus was een man ende hadde onser vrouwen suster te wijve ... 332 Ascendens Ihesus in nauiculam. Jhesus ghinc in een schepken ende voer ouer van Ghenazareth — (Mt 9,1– 8). Hier gheualt onder tiden dat een dinc heft drierhande betekenisse … 341 Audistis quia dictum est antiquis. Jhesus seide …: Gij hebt gehoert dat gesciet @ & euenkersten — (Mt 5,43 bis 6,3). Publicaen waren apenbaer sonder … 331 Beati oculi — (Lc 10,23). Onder den mesteren is een vrage hoe die mensche selich sal sijn … 385 Beati oculi. Jhesus sprac …: Salich sijn die oghen — (Lc 10,23–37). Hij toent der gheenre oghen wesen salich die sien den mensche ende hem wesende god … 340 Beati qui habitant — (Ps 83,5). Dese worde staen bescreuen indem salter … en sijn aldus veel gesproeken in duytsche: Here got si sijn selich die wonen in dijnem huse. Dat is … indem ewigen leuen … 356 Beatus vir — (Ps 1,1). Salich is die man die nye wech en ghienck inden raet der bosen … 359 Bernaerdus: Dat lichaem Christi is den siecken een medicijn … 491 Christus die gloriose sonne ende die gotlike claerheit in sijnre inwendiger toecomst verlicht … dat vri herte … 448
703 Christus is ons gebaren comt laten ons anbeden. Dese voerseyde woerde heeft men te nacht in dat beghijn van der metten gesongen … 246, 397 Christus natus est nobis venite … 246 Christus onse lieue here die leert ons inden pater noster bidden den vader dat syn wil geschie in ons … 439 Christus sat ende leerden (Lc 2,46). An desen worden sijn beduyt drie dinghen … 371 Com in mynen hoff — (Cn 5,1). O ziel du biste mijn hof geworden in den dattu my in dy bereet heueste menigerhande goeden roeken … 410 Come here Ihesu Christi come ende vande ons in dynen vrede ... 279 Comt heijligen geest vervulle die herten der geener die in v troouwelijcken gelouen … 462 Comt scepper geest vande dienre denere inwendicheijt vervulle met hemelscher gratien die herten … 462 Confortamini in domino (Eph 6,10). Dese waerde spriket sunte Paulus. Hi sprict: Gy sult sterck sijn an gades doechden … 495 Conuocatis Ihesus duodecim. Jhesus riep te samen sine xij iongeren ende gaff hem moghentheit ende gewalt ouer alle duuele — (Lc 9,1–6). Dat onse here Ihesus Christus verboet den apostolen staff ende sac ende broet … is te verstaen … 338 Cum appropinquasset Ihesus … Doe Ihesus genakeden Iherusalem ende was comen te Betfage … etc. — (Mt 21,1). Het is hier te weten na der hystorien te spreken dat Matheus achter laet dat der materien toe behoert … 497 Cum appropinquasset Ihesus. Doe Ihesus naekende Iherusalem — (Lc 19,41–47). Hier aff vertelt ons Iosephus in der hebrenscher historien dat onse here weende om Iherusalem dat ghesciede … 340 Cum audieritis prelia. Wanneer … dat gij hoert stridincghe off orlincge
704 ende slachtinge — (Lc 21,9–19). Dit ewangelium is vander antworden ons heren te sinen iongheren die hem hadden gheuraghet vanden einde der werlt … 345 Cum audisset Iohannes in vinculis opera Christi … Doe sente Iohann hoerde dar hi lach gebonden inden kerker — (Mt 11,2–10). Om die ontbindinge derre ewangelien is te weten dat dit was sent Jan baptist … 327 Cum audisset Iohannes in vinculis opera Christi … Doe sente Iohann hoerde dar hi lach gebonden inden kerker — (Mt 11,2–10). Om die ontbindinge derre ewangelien is te weten dat dit was sent Jan baptist … 497 Cum descendit Ihesus de monte. "Doe onse here af comen was van den berge volgenden hem vele scaren van luden — (Mt 8,1–13). Dit ewangelium segt dathi aff"quam vanden berge … 330 Cum esset desponsa mater Jesu. In dien tijden dar Maria Ihesus moeder was — (Mt 1,18–21). Dat Ioseph heit Marien man … 328 Cum esset sero. Doe id comen was ten auonde op enen sondach ende die doren besloten waren — (Jo 20,19– 31). Die irste vragen van deser ewangelie mach sijn hoe die licham ons heren die warech was nae die verisenisse … 337 Cum factus esset Ihesus annorum duodecim. Doe Ihesus out was xij iaer — (Lc 2,42–52). Die meister der kerliker institucien … sente Lucas hebbende die gedaen van enen calue … 330 Cum impletum est tempus Elisabeth. Doe die tijt Elisabeth vervult wart dat sij" soude — (Lc 1,57–68). Bij desen kinde al dorentore versteet men sent Jan … 343 Cum intraret Ihesus in domum. Jhesus quam gegaen een sonnendaigs int
Register huus eens vanden vorsten der phariseen — (Lc 14,1–11). Bij den brode betekent men alle dincghe die behoren ten voetsel … 340 Cum natus esset Ihesus in Bethleem. Doe geboeren wart Ihesus in die stat te Bethleem — (Mt 2,1–12). Hier syn te verstaen dri dincghe van den ghenen die hier geboeren word … 329 Cum transiret Ihesus vidit hominem. Doe Ihesus tere tijt enen mensche die verghicht was gesont hadde ghemacht — (Mt 9,9–13). Wet dat Lucas in sijn ewangeli … Matheum niet en noemt … 344 Cum turba multa esset. Tenen tiden … doe riep Ihesus sijnen iongher te gader — (Mr 8,1–9). Sij hebben gheuolghet iij daghe. Mitten iij daghen meent hi … 339 Cum turba plurima conueniret de ciuitatibus. Doe vele scaren van luden … nakende Ihesum sprac Ihesus by enen gelikenisse — (Lc 8,4–15). Doe got onse her alsus predicte die ewangelie des hemelrijcs … 330 Cum turbe inruerent. Doe vele lude quamen tot Ihesum om te horen dword gods so stont Ihesus bij een water — (Lc 5,1–10). Bij der see betekent men die werlt … 339 Cum venerit paracletus. Jhesus sprac …: So waneer dattie troister coemt — (Jo 15,26 bis 16,4). Hier is te verstaen daer die sone seit tot sinen iongeren: So wanneer dattie troester coemt … 337 Daer is tweer hande rouwe. Die een is hynderlick ende synlick … 453 Dat die gracie gads in Poulo was des was noet … 386 Dat eertsche paradijs daer Adam mit Eua sijnre huysvrouwen vyt verdreuen was is gelegen tegen den oesten … 420
Initien Dat ierste teyken is wanner eyn kranck mynsche voir synen houede royt wordet ende voir bleek was … 348 Dat ordel dat die scepen wysen des en kan ick nyet geprysen … 348 Dat rijck gades is in v secht die heer (Lc 17,21). Keer di wt alre herten totten heer … 382, 502 De vierde staet is die staet der tribulacien … 434 Defuncto Herode ecce angelus domini apparuit. In dien tiden doe doet was Herodes — (Mt 2,19–23). Dise Herodes die die kinder doden om onsen heren sijn lijff te nemen … 329 Den gheuangenen ist noet te vlien totter coningynnen der bermherticheit … 456 Der meyster Du salt weten dat ten anderen male die geweldige ewege got sprack also: & & tui in vanu … 383 Der sielen troist leget an heyliger leer van becoringen der heyliger scrift … 347, 350 Des derden dages worden bruloften gemaket in Chana Galilee — (Jo 2,1–11). Hier is te weten dat geen ewangelist en scrijft wie dat die brudegom ende die bruyt was … 399 Descendens Ihesus de monte Jhesus clam neder van enen berghe" stont op een velt dat plein was — (Lc 6,17–23). Dit ewangelium sprect van vele luden die Ihesum nae volgeden … 345 Dese s. auch Dise Dese ewangelie leestmen in der heiliger kerken vander toecoemst ons heren Jesu Christi ten ordel. Nu is te weten dat sent Ieronimus xv teiken vant ... 327 Dese naevolgende letanien heuet gemaect een deuoet heilich mensche van genaden ende ingeuinge des heiligen geestes genoemt Magdalene … 431
705 Dese ontfenckenysse moete wesen ter eren der heiliger drieuoldicheit ende alle des hemelschen heers … 277 Designauit Ihesus et alios. Nae dien dat Ihesus Christus sine xij apostolen verkoeren hadde — (Lc 10,1–7). Het is te weten dat onse her xij apostolen uercoes ende sende tgheloue der drieuoldicheit te beteken … 344 Dicebat Ihesus s. auch erstes folgendes Wort Dicebat Ihesus similitudinem. Jhesus sprac … dese gelikenisse: Een mensche hadde enen vigheboem — (Lc 13,6–17). Dat god hier dese Abrahams dochter ontbant en is niet te verstaen nae den vleesche … 341 Dicebat Ihesus turbis iudeorum. In dien tiden sprac Ihesus — (Mt 23,34–39). Dit (!) dat ic seide inder ewangelien: Siet ic sende tot v propheten ende scriben … 329 Dicebat Ihesus. Jhesus sprac totten ioden …: Blijffdy in mynen sermone so suldi sijn myne gewaerige iongere — (Jo 8,31–45). Dat die duuel manslechtich heit dat is te verstaen dat hi niet mit yser … yeman doet sloech … 332 Die alre salichste sunte Seuerijn naeden grader der irster weerdicheit ende werlicker salicheit is gebaren van hogen geslechten … 466 Die ander persoen in der gotheit sprict der zielen toe ende secht: Siet ick bin v broeder … 456 Die ewige god heuet altoes wat ewichs in alle sijn wercken … 434 Die ewighe wisheit gaedes moet v verlenen enen gueden will … 394 Die genade ende die doechden sijn recht als een leeder ende als een wech … 486 Die genade gads heuet oer in desen lesten dage apenbaert in sijnen knecht Franciscus … 354 Die gheest des heren heuet veruult dat ronde begriep der eerden … 248 Die ghenade gades ende die duechden sijn recht als een leder ende een
706 wech inden hemel mede te clymmen … 364 Die gloriose apostel sunte Pawels leert nu een steruende leuen ende sprict: Holdet v voer doet der welt … 356 Die gloriose leerre sinte Iheronymus bescrijft ons dat hi wten ioedsche boeken vijftien teykenen ghenomen heuet … 488 Die gloriose naem ons heren dien alle enghelen ende heylighen eren mit groter eerwaerdicheit … 379, 381 Die gloriose princen van eertrijck alsoe als si hem mynden in hoeren leuen … 248 Die godheit die vader heit ende sijn soen … 507 Die gone die begert eyn warachtich medelyder te wesen des lydens ons heren Ihesu Christi also als id geschieden yn ilker vren des dages doe hi gecruyst wart … 351 Die grote Patricius die men seecht den anderen na den apostel sunte Pauwels doe hi dat woert gads predicten in Ijrlant … 498 Die guedertierenheit ende die mensheit ons beholders ende ons gads die oer also ontfermeliken geapenbaert heft dem menscheliken geslechte … 376 Die guedertierenheit ons lieuen heren Ihesus Christus die wort hier groetelic getoent ... 245 Die heilige confessor gades Goarius maecten hem een celle inden voerborge van Trier biden ouer vanden Rijn … 464 Die heilige ewangelist sunte Johannes bescrijft dit ewangelium van huden … Doe sunte Johan baptista begonste te prediken — (Jo 1,19– 28). Om dit ewangelium de bet te verstaen soe suldi weten dat driererhande opinien … 397 Die here heuet ghesecht tot my Du bust mijn soen ... 247 Die here heuet my brueder Franciscus gegeuen aldus toe bekennen penetencie te doen ... 355
Register Die here sprack enen deuoete mensche toe ende seyt: Alsoe lange alst gy in v getijden leest … 484 Die ierste weerdicheit der jonfferen is dat sy sijn brude des ewygen conyncs. Ambrosius: Wie mach enyge meere schoenheit vercieren dan des geens is … 425 Die mensche die wil leuen in dem volcomensten staet der heiliger kerken hi moet sijn een eernstich goet mensch … 381 Die mensche spricket: Die gebeelt is naden beelde der heiligher driewoldicheit dat en gheen berurlicheit en come vyt den vader … 369 Die mynne raedt horen sonderlingen vrijnden the holden dese regule. Alle die van den heiligen geest gedreuen werden tot enen ingekierden leuen die soelen dese regule holden … 366, 503 Die oren heeft te hoeren — (Ap 2,7 u. 11). Die verwynt sprict die gheest ons heren hi en sal niet ghequest werden … 395 Die propheet Dauid seget inden psalme: Afneige van den quade ende doe dat guede (Ps 33,15) In welken tween punten gelegen is alle vlijt eenes guetwilligen menschen … 394 Die salicheit dede op den mont der wijsheit ende spraeck: Salich sijn die armen des geestes — (Mt 5,3) … 386 Die sanc der salmen heiligen dat lijcham … 258 Die schoen alijs was opgestane haer parure had si ondaen jn enen wijngart quam si gegaen … 509 Die sonne gaet elcs iaers doer dese xij teken ende die mane gaet binnen elker maent doir dese xij teken … 326 Die vroelicken werlt die lauet mede sunte Andrias ... 273 Die werkende verstentenisse die ontfaet een gewoenlicke stat in formen ende in formeloessicheit … 499
Initien Die wil weten in wat teken die mane sij die sal weten … 327 Die wil weten op wat wilen vanden daghe off vander nacht die mane ontfangen sal vander sonnen … 326 Die wise man sprict inden boeck der wijsheit: Ic heb gewonschet ende begeert — (Sap 7,7f.). Also cleyn als een santkorne is … 392 Die wtuercaren bisscop Christi Radbadus veruolgende dat mitten wercken dat hi begonnen hadde … 507 Dit boeck apocalipsis is onder die ander boeke des nyen testaments een prophecie gheheiten … 422 Dit boeck leert van xij doechden of xij graden der doechden ende woe die een doeget comt wt der anderen … 483 Dit ierste pater noster lese ic di lieue heer doer die brekinge dynre gebenedider ogen ... 230 Dit is die alre heilichste ende salichste vre in welken Christus is voert gecomen vanden ioncferlicken buyc … 435 Dit is dus manen tafel waer by datmen vindt alle dage in wat grade die mane sy … 326 Dit sijn de dijnghen die wij gebieden te onderholden ghij die inde cloosteren sijt geset. Sonderlinge salmen onderhouden … den bant der mijnnen … 461 Dit sijn die namen van sunte Franciscus gesellen die ierste van hem geroepen waren totter orden … 355, 363 Dit sijn die xij rade der heiliger ewangelien die den menschen te hemelrijck brengen sonder middel … 457 Dit sijn drije punten waer af die hemelsche vader verblijt als die sonder bekeert — (Lc 15,7). Hier af secht sunte Gregorius … 449 Dit sijn oeck seuen punten vanden heiligen sacrament. Dat ierste is onbegrijpelic dat die substancie des broets ende des wijns wort
707 verwandelt in vleische ende in bloet … 449 Dit sijn seuen punten die dat hemelsche broet an hem hadde dat die kijnder van Israhel aten inder woestenien. Dat ierste is et quam oen in den dornenn als saet … 449 Dit sprickt onse heer Ihesus Christus: Ic bijn die wech die waerheit ende dat leuen (Jo 14,6). Nv merket … Tweerhande wege sullen wi verstaen aen Cristo … 371 Dit sprijct van den tien namen die aen gade sijn. Die ierste naem ons heren is Emanuel … 496 Dit syn die seuen vrouden van onser lieuer vrouwen die sy apenbaerden eenre nonnen … Vervroudi Maria moder ende maget ... 266 Dit werck is vergadert vit somigen olden legenden die sunte Franciscus gesellen in alre hande steden screuen ende deden bescriuen. Sunte Franciscus macten drie regelen … 355 Dit woert … moegen wy spreken in der persone des ewigen woerds dat daer spricket: Ic bijn vytgegaen vytten monde des ouersten (Ecli 24,5) … 370 Dixi ascendam in palmam (Cn 7,8). Dese worde sprijct die prophete Dauid …: Ic byn geclommen op den palmboem … 496 Dixit Jesus erstes folgendes Wort Dixit Jesus discipulis suis erstes folgendes Wort Dixit Jesus discipulis suis parabolam hanc erstes folgendes Wort Dixit Jesus Symoni Petro. Jhesus seide: Peter Symons Iohans son minstu mi — (Jo 21,15–19). Symon Iohannis is also vele als Symon Jans son. Nu is te weten dat sente Peter hadde drie namen … 343 Dixit Jesus turbis iudeorum erstes folgendes Wort Dixit Jesus turbis similitudinem. Jhesus sprac …: Hemelrijc is ghelijc ghemaect enen coninck die brulocht
708 heuet ghemaket sijne sone — (Mt 22,1–14). Al is dat dat tricke des hemels werdt ghenoemdt aldus in der ewangelien … 341 Dixit Symon Petrus ad Iesum: Ecce nos relinquimus omnia — (Mt 19,27). Een goet bast sal om daer af werden … 387 Doe (sante) Andries totter stede quam daer dat crus bereyt was daer hijt sach van verst ... 244, 246, 249, 272, 507 Doe die heilige name sunte Agnete vermeerret wart doer in voel stedelen der werlt … 428 Doe die stoekers den apostel sante Andries wtleiden opdat si hem pinychden … 507 Doe die tijt sijns lydens anstaende was hij die die sijne altoes gemynt hadde mynden sy oec tot den eynde toe … 382 Doe die vervolginge der kersten menschen alsoe vreyschelic ende ongenadelic geschach onder den keyser Dyaclesiaen … 467 Doe et nakede der tijt dat onse heer Jhesus Christus den doet … lyden wolde — (Mt 21,1–9). Ghi sult weten … dat dese hoechtijt … is gheheiten ende genoemt palmdach … 404 Doe got den menschen ontfarmden ende die schaeren der verlaerenre menschen riepen: O here waer sijn dijn alde barmherticheiden … 312 Doe Jesus ant cruce hinck doe wart hi sijn moeder an siende ende want hi soe nact hinc … 494 Doe Jesus gebaren was in Betlehem Jude in coninck Herodes dagen — (Mt 2,1–12). Dese hoechtijt is gheheiten die heilige dertiendach … 398 Doe Jesus nakende was Iherusalem ende quam tot Bethfage — (Mt 21,1). Dit ewangelium leset men twewerwe int iaer. Irst op den palm dach … 396 Doe onse here got sijnen iongeren leerden beden doe sprack hi: Als ghi
Register bedet soe en suldi niet vele clappen ende aldus suldi beden Vader onse … 419 Doe wy weder nae luttelken slaepens te mitten desen olden vader gheuonden hadden doe was Germanus van enen dinge noch meer te weten ende begangen … 480 Domine quis habitabit in tabernaculo tuo (Ps 14,1). Die wisage vraget onsen here ende sprict: Here wie sal by di wonen in dijnen phalente … 496 Drie dinghen maken een goet Scamelheit van aensichte … 487 Du cierheit alre ioncfrouwen weest gegruet moeder ons gesontmaeckers … 484 Du hebste gebenedijt dere din eerde du hebste af gekiert Iacobs vanckenisse … 509 Ductus Jesus in deserto ab spiritu. Jhesus wart geleit in die woestenie — (Mt 4,1–11). In dese ewangelie is te verstaen vijfterhande nature van onsen here … 331 Dum iret Jesus Iherusalem. Doe Ihesus gaen soude tot Iherusalem leet hi midden doir Samarien ende Galileen — (Lc 17,11–19). Gheestelic te verstaen die casteel … betekent die werlt … 340 Duo ex discipuli. Des seluen dags … gincgen ij vanden iongeren Ihesu — (Lc 24,13–35). Lieue broeder mint gaste te herbergen … 336 Duo homines ascenderunt. Jhesus sprac tot sulken luden dien in hem seluen gheloefden — (Lc 18,10–14). Twe man etc. Hier ontbint ons die exposicie vander ewangelien dattie drintinghe vander houerden wert ghedeilt in vier manieren … 340 Ecce sponsus venit exite obuiam ei. Siet die brudegom coemt — (Mt 25,6). Dese woerde bescriuet ons sunte Matheus … jn een parabel … die men leset vanden megeden … 444
Initien Een bondeken van myrren is my mijn gemynde — (Cn 1,12). Seer gemynde in Christo des welcs name die noet my niet en dwinget te scriuen … 442 Een broder begeerden totten voertgaenden leuen te comen ende vragheden enen alden vader: Wat is des mynschen vortganck … 439 Een broeder vragede enen alden vader …: Vader wat sal ich doen want ic en werck niet datten monicken toebehoert … 456 Een geistelick deuoet man her Lambert vander carthuser oerden bi Couelens broder Dominicus vander seluer orden ende officio wonende bi Trier heyl voer gruet. Alre liefste vader ende mede broder inden here. Ic begeer uwer liefden te weten … 374 Een gheestelic mensce die sijn vleische ende sijn bloet ende alle lust der natueren wil steruen om gods willen … 491 Een gheleert man vraechde een ioncfrouwe mit wat leuen dat si tot sulken hoghen state ghecomen waer … 379 Een guet mensche was in groeten lijden ende bedroefenissen doe verscheen hem onse lieue here ende sprack tot hem: Siet an die wonden … 485 Een heilich sprict: Et is een groet wessel also veel als hoer die ziele gebiet gade also veel biet hem got weder … 391 Een ieghelic guet boem brenct guede vrucht. Soe wie dan wil sijn een goet gheestelic boem … 487 Een inwendich gotschouwende mensche die geern een enich leuen leiden will … 432 Een ioncfrouwe leerden enen mensche vier stucken an oeren doet ende sprack dat si gade daer alsoe heymelic weer worden … 373 Een leerre seit: Alsoe als die trappen niet vorderlic en sijn het en si dat si gheset werden inden gaten vanden houte … 491
709 Een lichte quam in die werlt (Jo 3,19). O lieue her wilt my geuen wenich te spreken mit ynnicheit mijns herten vander edelre glorioser weerden hoechtijt … 398, 450 Een meester spreect van der ghewaergher vervolghinghe in dien men niet bedroghen en werde … 503 Een mensche maecte een auent spise een auent worscop (Lc 14,16). Soe wie des margens wortscop maect die noedet alrehande lude … 390 Een mensche sal sijn willich arm van goede ende van moede· Ende niet begheren dan noet is te hebben … 456 Een meyster sprict: Men sal een scouwen in allen dingen. Dat alle menichuoldicheit inden bekennen der zielen is … 386 Een sunderlinge ioncfrouwe mit namen Cordula verueert van anxt berch sich een nacht int schepe· Mer inden anderen dage offerden si oer … 421 Een vreedsaem herte dat is een cloester ende daer is god selue een abd inne … 379, 487 Een woekener is arger dan die boese geist vluyt den heiligen cruce ende den wywater … 348 Eenre hande siele quam tot oere vryendynnen die noch in die werlt leuede … 458 Eer god onse ewelicke vader doe gedacht sijnre groeter barmherticheit die quam hi hier neder ende nam die selue eerden forme an … 370 Ego quasi vitis fructificaui (Ecli 24,23). Onse vrouwe geliket sich an desen worden enen winreuen … 366 Ego si exaltatus a terra omnia traham (Jo 12,32). Men begeet huden den dach des werden mynentlicken crucen … 451 Ego sum pastor bonus. Ic ben een goet herde — (Jo 10,11–16). Siet ic ben een goet herde. Die goede herde set
710 sijne sele voir sijne scape hi voldede dat hi maende … 337 Ego sum qui sum. Ic bun die ic bun ende mijn raet en is nyet mytten boesen ... 246 Ego sum vitis. Ic ben sprac Ihesus een waerachtich wijngarde — (Jo 15,1– 7). Onse here Ihesus Christus gelijct hem selue den wijngarde … 345 Ego vado. Jesus sprac den scharen der ioden toe: Ic gae ende gij soelt my soeken — (Jo 8,21–29). Dat Ihesus sprect van sinen gaen daer die ioden niet comen en moghen … 332 Egressus Ihesus. Jhesus ginc vt Galilee ende quam in een lant — (Mt 15,21– 28). Hier voer vertelt die ewangelie dat onse her hadde enen twist tegen die phariseen … 332 Egressus Jesus secessit in partes Tyri et Sydonis — (Mt 15,21). Jhesus gynck wt ende gynck in die eynden der lande Tyri ende Sydonis … 453 Elegit eam deus et praeelegit eam. Dese worde sijn gespraken tot enen yegeliken mensche die selich is … 495 En gheue dyn eer niet den vremden ende dijn iaren den wreden — (Pro 5,9– 11) … 445 En onvrucht dy niet aen te nemen een geestelick leuen der penetencien … 458 Ende het geschieden doe Ihesus al dese woerde volbracht doe sprack hi …: En wety niet dat nae dryen dagen paeschen sal syn (Mt 26,1f.) … 423 Ende mijn geest die heeft sich hoechlic verblijt in god mijnen heilgeuer (Lc 1,47). Verblijt v huden heilige joncfer Maria … 398 Ende na dien dat veruult waren achte dage dat men dat kijnt besnijden solde — (Lc 2,21). Dese hoechtijt heeft drie namen inden latijn … 398 Ende sijn vader ende sijn moeder verwonderden hem — (Lc 2,33–40). Om dit ewangelium te bet te verstaen
Register so suldy weten dat Maria die Moeder ons heren … 398 Erant adpropinquantes. Die publicaen ende di sondere naecten hem te Ihesum — (Lc 15,1–10). Mit desen tween geliken parabolen … so wilt onse here weder staen verkeertheit" … 339 Erant Ioseph et Maria mater Ihesu mirantes. In dien tiden Ioseph ende Maria … waeren wonderen — (Lc 2,33–40). Dit vallen daer dese ewanglie aff sprect is te verstaen … 329 Erat dies festus iudeorum (Jo 5,1). Et was een hoechtijt der ioeden ende Jhesus ghinck op tot Iherusalem daer was een dijck … 453 Erat homo phariseis Nychodemus nomine. Het was een man vander secten der phariseen des name was Nichodemus — (Jo 3,1–15). Dese ewangelie ontbint men vanden doepsel … 338 Erat Jesus eiciens demonium. Jhesus verdreeff enen duuel van enen mensche — (Lc 11,14–28). Jhesus verdreef enen duuel. Mer niet alleen nae Matheuse was hi stom mer … 333 Erat quidam regulus. Het was een conincsken des son siec was in die stat te Capharnaum — (Jo 4,46–53). Dit coninxken … wille die meester secgen dathi gheen coninc en was … 341 Erunt signa in sole et luna (Lc 21,35). Doe onse heer op eertrijke wanderde in menscheliker naturen doe sprac hi dese worde … 495 Erunt signa in sole et luna … Et sullen … teyken geschien — (Lc 21,25). Dese ewangelie leest men in der heiliger kerken van der toecoemst ons heren Ihesu Christi ten ordel … 497 Estote misericordes. Jhesus sprac sinen iongeren toe: Sijt ontfermhertich — (Lc 6,36–42). Dat onse here verbiet
Initien te ordelen dats te verstaen dattie dinc … 339 Et s. auch Het Et in habitacione sancta coram ipso ministraui (Ecli 24,14). Dese woerde sprict die heilighe gheest van onser vrouwen sunte Maria … 366 Et is meer dan hier gesproken dat gads mynste des sijn alle creaturen vol ende leuen ende groien daer in … 389 Et sprijct een heilich ende heit sunte Tomas dat men niet en brijct den vierdach mit genen dyngen dat recht noet is … 383 Et was een guet man int lant van Allexandrien die hiet Pafnucius … 383 Et was een rick mensche die was gecleet mit pellen ende mit samijt — (Lc 16,19). Dit mac men twier cunne wijs verstaen … 369 Et was eyn monyck die hiet Zozymas die van kynde yn eyn cloester geweest hadde dair voel heiliger monyken waren … 353 Exiens Ihesus de finibus. Doe Ihesus ginc vten ende vander stat van Tyri — (Mr 7,31–37). Waerom seitmen dat sij hem baden sine hant an den ghenen te doen … 340 Exiit edictum a Caesare Augusto … In dien tiden ginc vt een gebot vander keiser Augustus — (Lc 2,1–14). God geuet ende wilt dat wy mogen doen op desen dach drie missen … 328 Exsurgens Maria abiit in montana. In desen tiden is Maria opgestaen — (Lc 1,39–47). Dese exposicie der ewangelien is onse verloessene ende leert … 328 Eya auerdenken wi goddienstelicke dat leuen der glorioser Barbaren … 507 Facta est contentio inter discipulos. Onder die ionghere ons heren was ene twist — (Lc 22,24–30). Bet als die glose seghet dattie twist mochte sijn van oetmoedicheiden … 343
711 Facta est questio ex discipulis Iohannis. Ene questie vrageden sent Ians iongers … sente Ian aldus — (Jo 3,25–36). Die iongeren sente Iohans diene mynden ende hoerden loepen te kersts doepsel … 329 Gebenedide bisscoppen ende confessoeren ons here Ihesu Christi N mit alle uwen saligen gesellen die oer dach huden is … 507 Gebenedit moestu wesen suete Ihesu Christi leuendyge broet ... 284 Gebenedyt sy god die wil dat alle menschen zalich werden … 438 Gegruet sijstu heilige vrouwe sancta Anna een ere alre vrouwen … 295 Gegruet sijstu Maria der schemelre kuysheit gymme ... 248 Gegruet sijstu Maria edelsteen der cuyscheliker schemelheit waer van geluchtet is der werlt die sonne der gerechticheit … 436 Gegruet systu myn salicheit o lyeue here Ihesus Christus. West ghegruet ende wilt my bequaem maken ... 229 Gegruet systu schoen hemelsche conyngyne … een beslaten garden vol alre welden ... 230, 245 Gelauet ende geert si die naem ons heren Jhesu Cristi dat hi ons dat beelde der waerheit voer gedagen heft … 498 Gij sult ghevoelen in v der pinen ons heeren Iesu Christi (vgl. Ph 2,5). Onse here Ihesus Christus sprack: Ic sal alsoe lange in den herten des eertricks sijn als Jonas die prophete inden vissche was (Mt 12,40). Dat waren drie dage … 369 Glorie si gade inden ouersten ende vreden inder eerde — (Lc 2,14). Wy lauen die omden engelschen lof … 436 God alles troestes ende des heilighen geestes een zuet gast mijnre zielen ... 228 God gruet v alre heilichste licham ons heren onthalden in desen heiligen sacrament ... 267, 283
712 God gruet v gloriose joncfer Juliana een rode roese des paradijs blenckende als di sonne ende die sterren … 509 God gruet v selige ioncfrou Maria die in deser nacht biste geworden een moder wynnende den soen … 435 God heer der vergijffenissen gijf der zielen dijns dienres of dienreschen wilkes iaergetijde wi begaen den stoel der vercoelingen … 445 God heuet geplant een paradijs van begijnne der werlt … 483 God in dijnre macht vervrouwet sich sunte Andrias ende is vrolick mit der seliger geselscap ... 272 God is alle dinc. Hier op sprict Dyonysius dat got in hem seluen si alle dinc … 388 God vader inder ewicheit den alle herten ende gedachten apenbaer sijn ... 229 God vader van den hemel … gyf dat ic den seluen dynen soen myt behoerlicker ynnicheit in my ontfangen moet … 277 God vader van hemelrijc daer om wil ic dijnen eengebaeren soen huden ontfangen di tot eenen offer voer al mijn sunden … 383 Guede Siluester heilige vader bidde voer ons den heren … 272 Haec mando vobis. Jc beuele v … dat gij onderlincghe myne — (Jo 15,17– 25). Wet dat onse here dese worde sprac en wittendonredage … 345 Heer Here Heffet op v harte. Wi hebben si totten heer. Dancbaerheit laeit ons geuen gade onsen here … 506 Heilige ioncfrouwe Maria ic biddi doer der groeter genaden will ... 246 Heilige Maria Magdalena die mytter fonteynen der tranen quameste tot der ontfarmherticheit ... 248 Heilige schepper der sternen ewige licht der gelouiger Christus … verhoer die bede … 246, 505
Register Help my alre guedertierenste heer make gesont myn siel die gemoeyt wort ... 263 Hely hely (Mr 15,34 par). Dese waerde sprac onse here in goeden vridage ant cruce … 494 Her Here Here bauen allen heren ende god bauen allen gaeden … 250 Here bis mý armen sonder genedich doir die heilge trane die Maria Magdalena streyden yn Symons huys … 352 Here bis my armen sonder genedich doir dijn heilge trane die du vytgotes toe Lazarus graue … 352 Here com eer mijn kijnt steerft van den naturliken doet (Jo 4,49). Heer com eer mijn ziel steerft dijnre genaden … 368 Here dat slot mynre inwendicheit conciencien is gepynicht myt gebreck ... 263 Here du salst op doen mijn lippen ... 250 Here hemelsche vader ick offer dy weder dynen egebaren soen … tot eynre beteringen al mijnre sonden … 352 Here hemelsche vader nv heb ick ontfangen dynen egebaren soen … die gebaren is vyt dynen gotliken herten … 352 Here ic come totti arsedier onreyn tot enen heiligen wasscher ... 263 Here ic en byns niet werdich dattu ingaets onder myn dack — (Mt 8,8). Ic come totti o alre suetste ende guedertierenste Ihesu ende bid v om die kynynge ... 263 Here ick ga tot dy als eyn kynt tot synen vader … 352 Here Jesu Christi ick danck di dattu toe sexten tijt voer dat gerichtste gebracht wordest ... 250 Here Jesus Christus bruedegom mijnre zielen … 245 Here Jesus Christus bruedegom mijnre zielen Ick bid v … dattu my wilste geuen alsulken mijn ende begheerte
Initien tot dijnen heiligen sacrament … als du ga (?) den heiligen vaders inder tijt der heiliger toecomst dijnre heiliger menscheit … 274 Here mijn god ic begeer v te dancken ende te lauen want om te lauen ende te dancken ic mi geschapen ende gemaect kenne … 427, 437 Here onfermt di haerder Khriste ontfermt die harder heer ontfermt di haerder. Godt vader vanden hemel … 460 Here ontfarm dy onser Christe ontfarme dy onser here ontfarem dy onser ... 228 Here ontferme di onser Christe ontferme di onser Heer ontferme di onser ende verleen ons cracht onser zielen … 431 Here wij bidden ynichlicken dijne moegentheit ... 273 Het s. auch Et Het baet weinich ghehoersamich te wesen in dien dinghen die dem mensche behaghen te doen … 491 Het is bequem nv te verkundigen mit ynnigen herten ende mit milden werken in desen vierliken tijden ... 273 Het is te weten dat ter sonderlinghe drie inwendighe ghebreken sijn alsoe swaer datmen die qualic enighe ander ghebreken gheliken mach … 500 Het is te weten dat tot een volcomen leuen te comen … twe dinghen principalic toe noot sijn … 500 Het sijn vijf punten die seer scadelic sijn onder gheesteliken menschen. Dat een is eygen mijnne eygen will … 415 Het sullen teyken wesen in der sonnen ende inder manen ende inden sternen — (Lc 21,25–33). Die heilige ewangeliste sunte Lucas heuet bescreuen dat ewangelium van huden … 397 Het vos similes hominibus — (Lc 12,36). Dese waerde sprack onse here tot sijnen iungheren ende tot
713 enen yegeliken menschen … 454, 495 Het waren inden ioedschen lande twe gesusteren die een hiet Anna ende die ander hiet Esmeria … Als wi nv onder anderen dingen bekant hebben die groete doechden des gloriosen Seruaes … 465 Het was een man in die stat van Assijs die ierste van sijnre moeder … 354 Hi spijset se van vetticheit des caerns ... 250, 277 Hie begint das exercicium der glorioser junfferen Marien vnd des soesten kintgens Jhesu wie man sey andechtigchlichen auff trecken mach. Dem geistlichen vnd andechtigen herren Lamberto … 374 Hier beginnen die tien gebode die Moyses ontfaen heuet van gade op den berch van Synay mit oeren verclaringen ende bedudingen … 459 Hier begint dat boeck van der lelye der reynicheit getagen wt sunte Bernaerts boeck gheheiten van den blomen gemaket op die waerde: Ego sum vitis vera (Jo 15,1) … 411, 425 Hier begint dat leuen ende leer ende werck ons heren Ihesu Christi ende sijn lijden ende opuerstentenisse als dat bescreuen hebben die vier ewangelisten. Sunte Johannes ewangelium. In den anbeginne was dat woert (Jo 1,1f.) … 408 Hier begint dat prologus of voer reden op der merteler boec. Een boeck leestmen inder heiliger kyrken dat men in den latijne noemt martirologium … 469 Hier begint dat prologus van den leven ons heren Ihesu Christi sijnre passien ende verrisenisse. Een ander fundament en mach nyemant setten dan dat geset is Christus Ihesus (1 Cor 3,11) soe die apostel scryft ende als Augustinus secht … 408 Hier begint die voer reden des goeden sunte Jeronimus in Jeromias
714 prophete. Jeromias die prophete daer dit prolius af woerde gescreuen … 406 Hier begint die voerreden sante Iheronims int irste bueck vanden leuen der heiliger vaderen … 438 Hier begint een devote bidt vaert vande drofheijt onse lieue vrow. Den eersten roosekrans salmen lesen gaende inde eer dat ons lieuen heer sijn cruis droegh ende ter eeren Mariae … 463 Hoc est preceptum meum. Dats mijn gebot … dat gij onderlinge onder mynt — (Jo 15,12–16) Onder ander gheboede … so is dat sonderlinghe geboet der minnen … 345 Hoe Woe Homo quidam erat diues. Jhesus sprac …: Een rijc man was die eenen meyer hadde — (Lc 16,1–9). Daer hi sprect: Een rijcanan etc. ghestelijc te uerstaen dese rijc man dats die almehtige god … 339 Homo quidam fecit cenam magnam. Jhesus sprac …: Een man maecte een groet auontmael — (Lc 14,16– 24). Dattie almachtige god maecte int beginsel vander werlt in creaturen … 339 Homo quidam. Het was een rijc man die hem clede mit pellen — (Lc 16,19– 31). Het was een rijc man etc. Hier toent dewangelie den rijken houerdigen man verdoemt … 339 Hortus conclusus est (Cn 4,12). Dese antiffen singet die heilige kerke in die eer der hoger vrouwen … 496 Huden is die heilige hoechtijt sunte Panthaleons die daer was van hogen geslechte gebaeren toe Romen … 505 Huden is gebaeren die zalighe maghet Maria ... 245 Huden wil ick here ontfangen dynen vronen lijcham toe troist ende toe heile mijnre sielen … 352 Humiliauit semetipsum factus obediens vsque ad mortem — (Ph 2,8). Hi heft sich self veroetmodicht … 407
Register Ibat Ihesus in ciuitatem. Jhesus ginc ter stat wart die geheiten was Naym — (Lc 7,11–16). Jhesus gemoete dragende enen doden. Bij desen doden versteetmen den menschen die slaept in houftsonden … 340 Ic bid di alre sachtmodicste god dat my die onsterflicke offerhande voer my di genoch doe ... 263 Ic bid dy geuet my auermits dijnre gracien woe dat ic v werdelicken ontfanghen mach … 279 Ic bin comen een vuer te seynden inder eerden — (Lc 12,49). Dat is dat vuer sijnre mynnen … 406 Ic bin opghestaen ende noch bin ic mytti ... 247 Ic bin swart mer seer schoen — (Cn 1,4). O dochter van Iherusalem sich aen gemynde ziele … 432 Ic bueghe die knyen mijns herten ende mijns lichams voer die tegenwoerdicheit ons lieven heren Jesu Christi … 231 Ic danck dy lieue here Ihesus des mynliken neder vals den du dedes opten berch Oliveten … 441 Ic gae o guede Ihesu totti op dat ic gesaedt warde van di … 263 Ic geloeue in enen got vader almechtich schepper hemelrijcks en eertrijcks ... 446 Ic geloue in den naem des vaders des soens ende des heiligen geest. Ic geloue dat dese dri personen een got is … myt deser heiliger gelouen kome ic to bychten gade … 353 Ic gruet di mynlike kijnt Ihesus huden gebaren vor ons screyende inder cribben in deser sterflicheit … 435 Ic gruet di mytter engelscher weerdicheit o ouer suete wonde des sueten herten myns gecrusten Ihesus … 300 Ic mynne Christum in wes slaep camer ick in ghegaen bijn ... 247 Ic offer dy … mijne herte tote enen genuchlicken weder loep op dattu dat besijttest als een conijnck ... 287
Initien Ic rade v allen dat ghi v dair toe keert ende ghi alle daghe steruen leert … 348 Ic sach een groete schaer die nyemant tellen en mochte van allen heidenen ende gheslechten (Ap 7,9) ... 249 Ic sal opsaten ende om gaen die stat — (Cn 3,2). Dese woerde mocht Maria wael spreken doe si oer lieue kynt verloeren had … 476 Ic seecht die moenyck doe gelesen wart dat ewangelium Die hierden spraken onderlingen: Laet ons gaen te Bethleem — (Lc 2,15) … 447 Ic vermane di lieue des lydens dattu ledes doe du bedens opten berch van olyueten Ende swetes water ende bloet … 437 In Christo Ihesu ende sjijre oetmoediger mynnen der ingheborender genaden uwer zielen … moeti ewelick ghegruet sijn … 488 In Climaco staet een exempel van enen brueder die genoemt was Anthioechus. Dese woende mit enen heiligen vader … 449 In den apostelen die alder bequamste totten heiligen geest bereijt waeren moegen wij merken seuen punten … 462 In den eersten sloete wort dat lichaem besloeten ouermits die gracie gods ouermits vriheit des willen … 487 In den iersten ist te weten dat sunte Franciscus in allen sijnen werken onsen here Ihesum Christum seer gelijck en medeformich was … 355 In den lesten tijden doe die duysternissen waren op desen eertrijck die dat leuen der sterflicker menschen mistalden … 466 In den naem des vaders des soens ende des heiligen geestes. Hier beginnen punten wtten wilken wi gade sijn schuldich dancber te wesen … 421, 424 In den name Jesu Christi $ erstes folgendes Wort
715 In den name ons heren Ihesu Christi. Een kijnt is ons gheboren ende een soen is ons ghegheven (Is 9,6) voer een groete. Wetet lieue susteren … 448 In den tijden … s. auch In der tijt … In den tijden Deoclesiaen ende Maximiaen der twier keyser alsulke grymmicheit van sacrilegien opstont doer al Ytalien … 467 In den tijden ende iaeren naeder geboerten ons heren CC ende lxxxvij doe Deoclesianus in orienten ende Maximianus in occidenten geboeden die heilige kerke te verstoeren … 467 In den tyden doe Adrianus ende Anthonius waren keýsers van Romen ende die van Romen by na alle die werlt hadden onder oeren dwanck so geuielt … 353 In der ewiger wijsheit ons heren Ihesu Christi sulle wi weten al die dit boec lesen of hoeren lesen woe dat dese naevolgende leer een luyter ganse eenvoldige waerheit si … 443 In der mynen boeck steet gescreuen dattet boec der sange heit daer die deuote mynnende ziel deuotelic ende mynnentlic jubeliert … 404 In der tijt als voel scaren des volcs bi onsen here vergadert was soe sprac hi een gelijcnisse — (Lc 8,5–15). Om dit ewangeli te bet te verstaen so suldi weten dat … vierderhande menschen geruert sijn … 400 In der tijt doe Constantinus keyser was leestmen dat hi geen kijnt en had … 440 In der tijt doe Ihesus inden scepe was mit sijnen jongeren — (Mt 8,23–27). Onse here Ihesus Christus clam op een tyt in een scipken … 399 In der tijt doe onse heer Lazarus op verwect had vander doet — (Jo 8,46–59). Om dit ewangeli te bet te verstaen so suldi weten dat di gene die dat woert gades willen prediken … 403
716 In der tijt in der stat Nycomedia ende onder den keyser Maximianus leden voel kersten menschen vervolginge om dat rijck gades … Cristus heuet voel getuege gehadt … 466 In der tijt nae dien dat veruullet waren die dage der suueringe Marien — (Lc 2,22–32). An deser hoechtijt steet gescreuen int ewangeli … 399 In die eer en enicheit der vijf wonden vwes alderduerbaersten bloets dat ghi vtgestort hebt voor de verlossinge des menschlicken geslacht … 460 In diebus Herodis regis. In dien dagen des conincs Herodes was een priester mit namen geheiten Zacharias — (Lc 1,5–17). Ghij sult weten datmen sonderlincghe leest van drien die gheheiten waren Herodes … 343 In diebus illis — (Ac 1,12). Die iongheren ons heren die weder ginghen in den berch oliueten … 452 In eenre tyt der op enen heiligen keersnacht doe lach Elysabet in oeren gebede daer verscheen oer onse vrouwe … 445 In eynre suter zomer tijt doe men wunnencliken siet loif gras bloymen menniger leye … 351 In illo tempore erstes folgendes Wort In mynen beddekin hebbe ic ghesocht — (Cn 3,1). Die zele de gade socht … 410 In omnibus requiem quesivi (Ecles 24,11). Dese worde staen ghescreuen inden boeck der wijsheit die willen wi tot desen mael beduyden als die ewige wijsheit sprict mitter zielen … 391 In principio erat verbum. In aenbeginne was een word — (Jo 1,1–14). Al dore ende doer dese ewangelie wanneer datmen sprect Inden beginne so meent men den vader inder gotheit … 328
Register Inebriabuntur. Dit waert seget die profete …: Ghi sult drincken ende sult droncken werden in ons heren huys (Ps 35,9). Hier mede gheeft hi ons te verstaen iiij vrouden die die ziel ontfaet … 494 Inspice et fac secundum exemplar … Sich inwerts ende doe naden exemplar datti opten berch bewiset is (Ex 25,40). Cristus is inder heilger scrifturen een berch gheheiten … 426 Int begin was dat wort ende dat woert was by gade — (Jo 1,1–14). Want onse moder die heilige kerke huden hoechlike viert ende begaet fest ende hoechtijt der gebuerten ons heren Ihesu Christi … 398 Int xv. de iaer van den keysericke des keysers Tyberius — (Lc 3,1–6). Ghelijc men sprect in der ewangelien hier boiven dat wort ons heren is gemact inder woestenien op Ian Zachrias sone … 328 Intrauit Ihesus in quoddam castellum (Lc 10,38). Onse here ginc op enen casteel ende wart daer ontfangen van eenre ioncfrouwen die een wijf was … 392 Intrauit Ihesus in quoddam castellum. Jhesus ginc in een casteel ende ene vrouwe die gheheiten was mit namen Martha ontfincghen — (Lc 10,38– 42). Dit ewangelium nader letteren bederff ghene ontbindinghe want het is orbaer ende nae der letteren horet toe Marien Magdalenen ende Marthen harre suster … 344 It is tijt dat wy beginnen mit onsen wille schier te clymmen in der mynnen … 349 Item erstes folgendes Wort Iuda ende Iherusalem en ontsien v niet morgen soldy wt gaen ende die here sal mit v wesen. Die behalder der welt sal op gaen als die sonne … 505 Iussit deus discipulos ascendere in nauicula. Jhesus heit sinen ionghere climmen in een scep — (Mt 14,22–
717
Initien 33). Dit water daer dese ionghere ouervaren souden … was die see van Tyberias … 343 Iusticia et iudicium preparacio sedis tue (Ps 88,15). Dese woerde bescrift ons Dauid die prophete in den salter … O heer gherechticheit ende ordel is een bereydinghe dijns stoels … 394 Jam die. In dat hogetide thans der ioden quam Ihesus in den tempel ende leerde ende den ioden wonderets ende spraken: Hoe can dese scrifture — (Jo 7,14–31). Dit ewangelium na der litteren volget des vrijdages ewangeli voer den andren sondach vander pissinen … 334 Jesus alre ontfermhertichste ontfermt v mijns armen sonders … 435 Jesus Christus een brudegom alre oetmoediger ioncfrouwen die gevoet wort onder die lelien … 382, 424 Jesus Christus onse here voer op een tijt ouer dat meer van Galileen dattet meer van Tyberen genoemt is — (Jo 6,1–14). In dit ewangeli sijn reden van drierhande persoenen … 403 Jesus Christus onse verlosinge dijn heilige ende onbeulecte menschelicheit ynnichlike grueten wi … 436 Jesus clam neder vanden berge ende voel scharen volgeden oem — (Mt 8,1–13). Onse here Ihesus Christus was op een tijt mit sijnen jongeren geclommen op enen berch … 399 Jesus sprac den scaren vanden ioden toe …: Wie is onder v die mi van sonden mach berespen — (Jo 8,46– 59). Jn die ewangelie nader historien hier bouen in den welken men seit vanden geslechte der edelheit … 334 Jesus sprac den scharen vanden ioden toe: Het was een huysman die geplant hadde eynen wijngarde — (Mt 21,33–46). Doe Salomon
tymmeren soude den tempel gods ... 332 Jesus sprac nae dese tale te sinen iongers altemale: Weeti dat paeschen sal wesen ouer ij dage nae desen … 335 Jesus suete aen mate een lutter honich al aen rate minne Ihesum der minnen straete … 393 Jesus wanderden by der zee van Galilea ende sach Peter ende Andrias — (Mr 1,16 par) ... 273 Johannes guldemont was van Anthiochien secundus sone … 490 Kenlic ende kundich si dat alle den ghenen die in liden sijn … 501 Kom Come Laet ons Christum glorie sijngen mytten herten ... 245 Laet ons eren die hoechtijt mit guder herten die werdich is mit goddienstigen laue … 508 Laet ons geuen gade den conyncke loff ende laet ons sijngen sueten sanck in sunte Andrias gedenckenisse ... 273 Lauet den here alle negen choren der engelen ende scharen der saliger geesten … 436 Lauet Syon den behalder laue den beleider ende den heyrde … 444 Lectulus noster floridus (Cn 1,15). Desen woerden staet bescreuen inder mynnen boeck ende sijn ghesproken te loue eenre lutere consciencien … 503 Liber generacionis. Dit is tboec der apenbaerincghen der geboerten Ihesu Christi nae der menscheit — (Mt 1,1–16). Nader lettern is die ewangeli claer ende apenbaer … mer gheestelijc eest te weten … 344 Lieue here Ihesu Christe ick mane dy myt der mynnen … die du haddes toe ons doe du ons dijn lijcham geefs … 352 Lieue zuete mynnentlicke here Ihesus Christus et is huyden een dach
718 mijnre zalicheit dat my ghegeuen sal warden een gaue des heils ... 279 Locutus est Ihesus ad turbas. Jhesus sprac …: Opten stoel Moyses hebben geseten scriben ende phariseen — (Mt 23,1–12). Dit onse here sprect te sinen iongeren dat sy niet en sullen meister heiten … 332 Lodewich was een irste gebaren soen koninc Karolus ende Marien der connighynnen van Ungheren … 467 Loepet also dat ghi begripen moeget (1 Cor 9,24). Dit sijn sunte Paulus worde totten luden van Carintheen ende oec tot ons allen … 499 Loquente Ihesu ad turbas. Doe onse here Ihesus Christus … sprac den scharen vanden luden toe hief een vrouweken hoer stemme — (Lc 11,27–28). Dit ewangeli leestmen opten saterdach van onser vrouwen … 344 Loquente Ihesu ad turbas. Onse here sprac den scharen toe vanden luden doe hieff ene vrouwe vander scharen op ende sprac tot Ihesum: Salich is die licham — (Lc 11,27–28). Dit vrouweken willen sulke seggen dat was ene die Marien Marthen te dienen plach … 343 Loquente Ihesu. Doe Ihesus sprac den scharen vanden luden toe quam een vorste tot hem — (Mt 9,18–25). Die heiligen willen secghen dat was Martha suster Marien Magdalenen … 341 Manifestauit se. Jhesus vertoende hem … sinen iongeren bi der see die geheiten was Tyberias — (Jo 21,1– 14). Dese exposicie der heiliger ewangelien … O mijn lieue broeders si stoot mijnen moet op in vragen … 336 Maria Magdalene et Maria Iacobi. Maria Magdalene ende Maria Iacobi ende Maria Salome cochten dure cruut — (Mr 16,1–7). Vele exposicien van omelien doen ons verstaen bi geliken dingen … 336
Register Maria onder allen heiligen helt si en sunderlige helicheit hoch … 407 Maria stont op ende ginc sneliken in dat geberge (Lc 1,39). Die meystere der heiliger scrijften die seggen dat anden wtvlieten der creatueren … si een circel weder boegen des eynds … 388 Maria was oitmodich voirhudich stedich vredich zedich … 350 Memorial. Den berch van Caluarien hoemen den mit deuotie sal gaen op den goeden donderdach … 462 Men leest doe onse uerlosser Ihesus nader menscheit van deser werlt scheiden woude … 489 Men leest in apocalipsis dat sunte Johan sach een vloet ende vyt den ouere van der vloet spranc een holt des leuens (vgl. Ap 22,1). Dat holt bracht xij vruchte … 454 Men leest in den leuen sunte Sygusbeerty ertsbisschop Londinensis dat hi was hebbende sunte Augustijnus in alte groeter deuocien … 414 Men leset ander ioncfrouwen dage als si hoechtijt hebben dat sunte Paulus sprict: Ic heb v getrouwet ende gelauet enen man Christo — (2 Cor 11,2). Die meysteren vragen of die soen gebaren si … 390 Men leset in dem ewangelium dat onse here voel volkes spisede mit vijf gersten broden ende mit tween visschen (vgl. Mr 6,38 par). Dat irste broet dat wy bedencken sullen … 410 Mercke xij graden der oytmodicheit die sente Bendictus setten yn sijnre regulen. Die ierste graet is altoes oitmodicheit yn den herten … 348 Mijn god mijn here mijn scepper die mi ende alle dinck bekent in v seluen doet mir v bekennen … 365 Mijn here mijn got is een lanterne der duysternisse … 485 Mijn kijndeken die wagen op welken ic al zielen begeer te brengen totten
Initien ewigen leuen heuet vier rader … 485 Mijn lieue broeders bewyset v voer gade lauelic ouermids puerheit des reynen herten … 455 Mijn vleische is waerlic een spise ende mijn bloet is waerlic een dranck (Jo 6,56). Als ic ghisteren sprac dat ic noch een luttel wolde spreken … 367 Mijne collacien die ic by tiden plach te spreken tot onsen nyen broederen … heb ic eens deels vergadert ende gelick eenre formen geestelixs voertganges geordeniert … 374, 470 Miserunt Iudaei ab Iherosolimis. In desen tiden seinden die ioeden van Iherusalem priesters — (Jo 1,19– 28). Vten worden derre ewangelien wert ons geprijst sent Jans oetmoedicheit … 328 Missus est angelus Gabriel … Die engel Gabriel sprect sent Lucas — (Lc 1,26–38). Het was waill behoerlijc dat die engel Gabriel als dit ewangelium spreect gesendt wart … 328, 497 Modicum. Jhesus seide tot sinen iongeren Ene corte tijt — (Jo 16,16– 22). Dese worde sprac onse here en witten donresdage mer die apostolen en verstondens niet … 337 Myn mijn Mynsche tien sijn der gebade die di gebaden sijn van gade. Dat ierst bedudet du salt mynnen dynen got van allen synnen … 349 Nae dat volheit der tijt quam sant god sijnen soen — (Gal 4,4) … Dese die toecomende is … 272 Nemet dit gescrifte in der mynnen Jhesu Christe want si is van geystelicker sueticheit. Waerlike vonde ic die gewaer mynne … 369 Nemo potest duobus dominis servire. Jhesus seide …: Niemen en mach ij heren dienen — (Mt 6,24–33). Niemen mach tween heren dienen
719 dats te verstaen gode ende den duuel … 340 Nemo potest venire ad patrem nisi per me. Dit sprict Christus: Nyemant en comen totten vader dan doer mi (Jo 14,6). Dit is die hoechste doot … 388 Nemo potest venire. God sprac …: Nieman en mach comen tot mi en sij datten mijn vader trect — (Jo 6,44– 52). Die vader leert ons hoer wij sijn wort so winne wij hem … 338 Nemo venit ad me. Also sprack die lieue Ihesus: Nyemant en comet toe my ten sy dat hem die vader … trecke (Jo 6,44). Die bedruuende elleyndighe iongheren … 452 Niemant en neemt van my mijn ziel sonder ic neemse — (vgl. Jo 10,18). Dese woerde sprict onse here seluer … 494 Niemant en sal wenen die die propheten siet gescreuen mit versen … 406 Nisi habundaverit iusticia. Jhesus sprac …: En sij dat uwe gerechticheit meer ouervloedich sij dan der scriben — (Mt 5,20–24). Die gherechticheit der scriben was dat si niemen doet en souden slaen … 339 Noli timere sed descende in Egiptum — (Gn 46,3–4). Also staet gescreuen inden iersten boeck der alder ewe dat is der alder wijt … 483 Nolite arbitrari quia venerim. Jhesus sprac …: En waent niet dat ic comen ben vrede te senden — (Mt 10,34– 42). Bij den vrede … is anders niet te verstaen dan vleschelike ghenoechte … 342 Nolite timere eos qui occidunt corpus. En vruchtet v niet voer die gene die v doeden moegen (Mt 10,28). Geest die en dodet niet … 387 Nu gaen wi vort vyt tot den irsten hemel dat onse ziel is … 370 Nu mught ghij sonderlinge voornemen die staet daer hij gebaeren was Betheelem genaemt … 461
720 Nu sich aen den claeren Ihesum ende en wildi nyet verwonderen dat he bleck ende brun is … 265 Nu soo mueght ghij ouerleggen hoe de gebendeijde goeds soon vtten hemel comt in die gloriose ende suijuer maget Maria … 462 Nu sterk ons got yn onser noit … 350 Nu sullen wi merken dat die gene die ingaen doer die doer in die bynenste ons lieuen heren niet al gelick gesat ende ontfangen en werden … 477 Nunc iudicium. Jhesus sprac den scharen vanden ioden toe — (Jo 12,31–36). Doe onse here sprac: Dat fonnisse off dat ordel der werlt is nu comen. Het is te verstaen dat hi niet en meent vanden lesten ordel … 344 Nupcie facte sunt in Chana Galiee. Brulocht waeren gemaect in Chane Galilee — (Jo 2,1–11). Die miracule ons heren en sijn niet te wonderen mer te eren ende te loeuen. Dat onse here ginc te brulochten … 330 Nuttelic is te weten in mynen wane die conste te weten hoe die mane die teken loept elc maenschijn dore … 327 O alder heijlighste maget Maria bidt uwen lieuen soon voor haer dat hij haer kennisse ende berouw verleen van haere sonden voor haeren doot … 461 O alle menschen die du sijn hoerden …last mit sonden ende gedwaelt van mijnen soen ende hem hebt vertornt … 505 O alre barmhertichste Jhesu ic vermaen v der groter pijnen die du geleden hebste … in dijnen ouer heiligen voeten … 441 O alre lieffste broeders want wi sijn in den wege deser vliender werlt … 459 O alre liefste ic come totter fonteynen dyns godlicken herten ende begeer inden water gewasschen … toe warden … 300
Register O alre liefste ic noede di te comen opten goeden vridach opten berch van oliueten … 492 O alre mynnelixste here Ihesu Christi ick offer v in die wonde uwes mynnenden herten die Longinus mit enen speer op loeck … 288 O alre suetste here Jesu Christi inder … mynnen dat gij u … bloet so vroe wt storten in uwer heiliger besnydinge ... 231 O dochter des ewighen conyncs ende bruut des ewigen brudegoms en laet die den arbeit der penitencien ende des geesteliken leuens niet verdrieten … 491 O dochter van Syon dyn conick dyn here dyn god dyn beholder comt totti — (Mt 21,5 ähnl.). Als die douwe des meys alsoe velt onse here … 476 O du alre salichste salicheit … 277 O du god alles troestes heilige geest een suet gast mynre sielen ... 228 O du schoen got licht alle onser duysternisse suete here Ihesu Christe weest ons een geleide in deser werlt … 477 O edel conyngynne der hemelen ende reyne maget Maria moder alre ontfarmherticheit ... 229 O eerwerdige moder sunte Helena die verdient hebt te uynden dat duerbaer holt des heligen cruces … 508 O ewige god die mit dinen enigen sone ende mitten helligen geest een god biste en een heer … 506 O genaedige eewige godt wij bevelen en besluiten nu en eewilick haer arme sondige ziele in die cracht en bewaeringe van v eewige godtheijt … 461 O ghi al die daer gaet den wege merct ende siet off enich liden droeffenisse ghelijct mijnre droefenisse (Lm 1,12). Dese worde sprijct Ihesus doer den mont des propheten Jeremias … 458 O gi negen choren der engelen wi arme eertsche wormen besmet mit
Initien mennigerley vlecken der sunde bidden … 476 O god hemelsche vader woe selich weeren wy of wyt wael hedden gehoet … die vriheit … die du ons weder heft gewonnen mit dijnem bloede … 370 O god her alles troestes ic ongevallicste alre menschen sueke hulpe ende genade … 441 O god sante Andries verurowet sich ende is blide in sijnre crachte auermids welken hi di nae geuolcht is … 508 O heijlige bloot o seerighe smaert o ouervlodige verdinsten der wonden Christi … 461 O heilge geist vader ende sone die eyn got is yn drie persone voir alle der werlt anbegyn eyn ewich leuen dat tuget mijn syn … 351 O heilich maker onser alder mit godliken dienst eren wi di heilicheit dijnre kintheit … 436 O heilige biscop ende confessore sunte Ambrosius o werdige vader ende hoge leere der heiliger kerken … 506 O heilige Brigitta alre heilichste der ioncfrouwen want du heuest becant den waren god in dem alre wttersten geloue … 505 O heilige dach ende eerlicken weest gegruet ewelicken … here du salste op duen mijn lippen ... 244 O heilige drie conynge Jasper Melcher Balteser ic beuele v mijn zile mijn lif in uwer hueden … 508 O heilige engel gads borger des ouersten haefs ic danck v vor die alre trouste bewaringe … 476 O heilige vader sunte Anthonius leuendige heylant ic beuele v mijn ziel ende mijn lijf ende alle mijn lieue vrinde … 506 O hemelsche vader nv offer ick v uwen ewighen enigen soen in uwen mynnenden vaderlicken herten ... 286
721 O here hore my ic bidde di en laet my niet leuendich neder stigen van den cruce want tis nu tijt dattu beuelste der eerden myn licham te bewaeren … 507 O here Jesu Christe wij aenbidden v hangende aenden cruijce … 460 O here Jesu Christe wijsheit gades op dat ic iets wat weder do dijnre gebenedijder passien ... 228 O here Jesu Christi ick dancke di des ellendigen versuchtens dae du wtter stat van Iherusalem versmadelicke gynges ... 230 O here Jesu Christi leuende vrucht … 228 O here Jesu Christi verloese my auermyts dit sacramente … van alle mynen vlecken ... 277 O here onbijnt die zielen ons vaders en ons moeders … 461 O joncfrou van allen sonden vry ic biddi dattu mit dinen hulpen ende beden sijs bi dinen soen voer alle gelouige zielen … 507 O joncfrouwe Maria salich is die mynsche die lijeff heeft dynen heiligen namen … 289 O levende die leuende sal di lauen (vgl. Is 38,19). Den leuenden god sal syn creatuer lauen ende benedien … 475 O lieue here Ihesus Christus … ick arme sondersche gruet die heilige wonde ... 230 O lieue here wie bun ic dat ic dy ontfangen will. O onmetige god woe bun ick soe seer onbereit ... 267 O maget Christi haldet dattu hebste op dat een ander dijn croen niet en ontfange … 444, 481 O Maria gedenckt der bedroeffenisse die v gebenedijde herte leet doen v lief kint gevangen was … 463 O mijn alderliefste aensiet onsen lieuen heere Jesum Christum aende clomne mishandelt bouen maten … 462 O mijn heil gijf my dat myn siel ende myn licham die moet ontfangen mit alre reuerencien ... 228
722 O mijne zuete god ende mijne lieve here Ihesus Christus. Wanttu heuest groetlicken doer my gheleden … 283 O milde Andrias die alre heilichste die alre sachtmoedichste … voertbringende namen ende leuen ... 273 O overste priester ende gewaer bisscop ... 228, 450 O salige drieuoldicheit mackt ons gesont verloest ons rechtuerdicht ons … 275 O suete Ihesus die daer bust een afgrondige see … 277 O suete Maria ic vermaen u … dat ghij ontfijnget in uwer mechdelicker reinicheit den soen gades ... 229 O suete mynne des heiligen geestes ic roepe di huden aen ende ic biddy dattu myn herte ... 281 O vader alre ontfermherticheit ick arme ongeracte sondige mynsche dancke dij ... 229 O vos omnes (Lm 1,12). Dese waerde sprac onse here ende geuen ons te verstaen die grote pijn die god leet … 494 O werde moder gades des almechtigen conyncks gewerdige di toe ontfangen den dienst dynre ... diernen … 230 O wonder ende blijtscap o mensche ordelre der gedachten ... 248, 249 Och kijnder men vijndet eenre hande dierken dat is seer snelle in sijnen voertganck … 484 Och mijn lieue werde ziele merke neerstelic die goedertierenheit ende die mijnne ons heren die hi ons bewiset heeft … 395 Oer sijn voel sunden vergeuen want sy seer gemynt heeft (Lc 7,47). Sunte Augustijn sprict: Gotlike mijnne die en mach nummer soen cleyn gesijn in ons … 368 Om dat een gheestelic cloester cleyn is daer dat lichaem besloeten is … 488 Onder alle die doechden soe heeft reynicheit van een sunderlinge voerbaerheit verdient … 411, 425
Register Onder allen den gebeden die van den heiligen gemackt syn ende bescreuen soe en is gade gheen gebet behechgelicker noch dem menschen saliger dan dat heilige pater noster … 357 Onse heer Jesus Christus sprack tot der ioncfrouwen: Stant op (Lc 8,54). Mit den enen woerde leert hi die ziel dat si op sal staen von allen erdschen dingen … 368 Onse heer vermalediden die stat van Kananea ende alle die lude die daer in waren … 368 Onse here beclaget sich sex punten van sijnen sunderlingen vrienden. Die irste is dat si oer liden den here niet alleen en clagen mer den menschen … 373 Onse here Ihesus Christus gync op een tyt mit sijnen jongeren wtten joedschen lant — (Mt 15,21–28). Cortelic tot eenre geesteliker leren soe suldi weten … 401 Onse here Ihesus Christus wart geleit vanden geest in die woestine op dat hi daer becoert solde werden — (Mt 4,1–11). Dit ewangelium wort ons huden voer ogen geleit inder heiliger missen … 400 Onse here Ihesus Christus werp op een tijt enen bosen geest wt die stom was — (Lc 14,1–28). Ghi sult weten dat quade lude altoes goede lude haten ende benyden … 402 Onse here Jhesus Christus sprac op een tijt een gelijcnisse …: Dat rijke der hemelen is gelijc enen huysman die vroe opstont — (Mt 20,1–16). Nae geesteliker bedudinge ende tot eenre leer is te weten als sanctus Gregorius seyt … 400 Onse here seide tot sinen iongeren Staet op en laet ons gaen van hier tot mijnre passien tot mynen anxt ende tot der scheidinghe van deser werlt … 426 Onse here seyt: Dat rike gades is in v (Lc 17,21) Wat sal ic dan sueken buten mi … 414
Initien Onse here sprac tot sijnen jongeren een gelijcnisse …: Dat rijke der hemelen is gelijc enen menschen die goet saet seyet in sijnen acker — (Mt 13,24– 30). Na geesteliker bedudinge ende na der bedudynge die onse here selue daer op geuet … 399 Onse here sprict: Ic ginck wten vader ende quam in dese werlt. — (Jo 16,28). Onse here sprict daer voer …: Amen amen dico vobis (Jo 14,14) … 390 Onse here sprict: Soe wie tot my comen wil die logen sijns selues ende neme op sijn cruce ende volge mi (Mt 16,24). Alle dingen willen te gade … 392 Onse here sprict: Symon Peter salich bistu (Mt 16,17). Alle lude begeren salicheit … 389 Onse herten sullen wi bereyden nader manieren als een bruyt oer bereydende is oeren bruedegum te behagen … 419 Onse lieue here heuet sich vernedert ende is gehoersam geworden totter doet des cruces — (Ph 2,8). Ende sonderlingen heft he om vernedert in tween punten … 449 Onse milde moeder die heilige kerke sal vrolick ontfanghen die weerde hochtijt ... 249 Onse vrowe sprict voert van oer seluen aldes: Ic heb vruchber ghewest als een winreuen (Ecli 24,23). Dese edel winreuen heeft vij blader … 366 Ontfruchtende en verschrickelicke godt die de engelen ontfruchten … 460 Op een tijt begheerden sunte Bernart van onsen here dat hi hem vijf vraghen wolde berichten … 455 Op een tijt doe onse here gynck mit sinen Jongeren … riep hi sijn xij apostelen … ende seyde: Siet wy gaen op tot Jherusalem — (Lc 18,31–43). Cortelicke … suldy weten dat in dit ewangeli twe dingen geruert werden … 400
723 Op een tijt vragede sunte Johannes ewangelist onsen here dese vijf punten … 484 Opten goeden vridach worden wij alle genoedt te comen opten bergh van caluarien … 462 Opten saterdach des morgens stonden te samen in dat huys mit beslatenen doeren Maria onse vrouw ende die anderen oer gesellynen mit Iohannes … 476 Overste priester ende ghewaer bijsschop ... Pastores loquebantur ad invicem. In dien tiden spraken die herden te gader sonderlincge — (Lc 2,15–20). Doe onse here geboeren was onse behoudere … 328 Pater noster qui es in celis. Vader onse die biste in den hemel. O onghemeten mynne … 393 Paulus die apostel ons heren Jhesu Christi heuet gescreuen xiiij epistolen … 478 Perrexit Ihesus in montem. Jhesus ginc opten berch van oliueten — (Jo 8,1– 11). Wat onse here screeff in derde en weetmen niet voirwair … 333 Petro sequerere me. In dien tiden sprach onse here — (Jo 21,19–24). O mine lieue broeder dese exposicie ons mit so groter verstantenisse … 329 Pharisei audientes. Doe die phariseen hoerden dat Ihesus mit sijnre antwerde hadde doen swighen die saduceen — (Mt 22,34–46). Wat phariseen sijn staet hier boven … mer die saduceen en gheloueden niet die verrisenisse … 341 Plantauit autem deus paradisum (Gn 2,8). Dese waerde leest inden irsten boeke der heiliger scrijft … 494 Plato … wart ghevraget waer bi men solde proeuen … enen wisen ende enen sterken … 455
724 Postquam consummati sunt dies octo. In dien tiden doe volcomen waeren acht dage — (Lc 2,21). Om dattie ewangelie van gods besnidenis is so soelen wy seggen waer aff sy" quam … 329 Querite dominum et viuet (Ps 68,33). Die prophete sprict aldus: Suect onsen here … 495 Qui perseuerauerit usque in finem hic salvus erit (Mt 10,22). Wye uolherdet tot in dat eynde toe … 490 Quis vestrum habebit amicum. Jhesus sprac …: Wie is van v alleen die enen vrient heft — (Lc 11,5–13). Bij den vrient die coemt te middernacht" onse here god … 337 Recumbentibus vndecim discipulis. Den xi iongheren off apostolen daer sij saten ende aten apenbaerde hem Ihesus — (Mr 16,14–20) Jhesus scout sine ionghers om hare ongeloue … 337 Respiciens Ihesus in discipulos suos. Jhesus sach op sine iongeren ende sprac …: Js dat dijn broider tegen di misdoet — (Mt 18,15–22). Dese ewangilie sprect van broiderliker correctien … 333 Respondens Ihesus dixit. Jhesus antwerde … ende seide: Vader here hemelrijcs ende ertrijcks — (Mt 11,25–30). Dat onse here sprect datten niemen en kent dan die vader dat te verstaen dattet waer is van begrijpeliker kennissen … 342 Rogabat Ihesus quidam phariseus. Een phariseus bat Ihesum dat hi des broets mit hem eten wille — (Lc 7,36–50). Die ewangelie na der litteren is plein ende apenbaer want bij deser vrouwen … versteetmen Marien Magdalene … 343 Saedt viel in die goede eerde (Mt 13,8). Dit waert sprict onse lieue here
Register Jhesus Christus … ende dit waert machmen verstaen vanden sade der inwindigher inspreckinge … 395 Salich s. auch Selich Salich is die man wies hulpe van die herre is. — (Ps 145,5). O mensche ic kenne wel … 379 Salich sijn o here die in dinem huse wonen (Ps 83,5). Dat huys gads is die ewige salicheyt … 433 Salich syn die barmhertigen (Mt 5,7). Want der geen meere barmherticheyt en is dante bydden voor die gelouygen doden … 240 Salomon secht dat die rechuerdige mensche seuen werue valt inden dage — (Pro 24,16). Ende in desen woerden wil ons toenen die wijse man dat nyemant en levet … 373, 394 Sante ... s. auch Sinte ..., Sunte ... Sante Paulus die apostel seget tot Thimotheum sijnen ionger: Jn den lesten dagen sullen aencomen vreselike tijde (2 Tm 3,1ff.) … 497 Schoenheit des heiligen mans voertbringende name ende leuen. Die glorie des heiligen cruces predicten die schoen Andrias … 507 Seer is ons toe merken die ouerwonderlike trouwe gades ende die verborghen weghe … 452 Selich s. auch Salich Selich is die mensche die al hier misse hoert mit rechter aendacht want den geeft got xij genaden … 418 Selich is die stat Iherusalem die geheiten is een beschouwinge des vreden … 507 Si diligitis. Jhesus sprac …: Is dat gij mint so houdt myne gebode — (Jo 14,15–21). Got sprect: Hout myne gebode ic sal v senden enen troister … 338 Si quis diligit me Jhesus sprac tot sinen iongheren: So wie mi minnet sal houden myne worde — (Jo 14,23– 31). Hoert hier lieue vriende Hoe
Initien groet is dese fest mit rechte int herte te hebben … 338 Si quis vult post me venire. So wie sprac Ihesus nae mi comen wille di gae sijns selues aff ende neme sijn cruce — (Mt 16,24–27). In dese ewangeli … is te verstaen dat onse here ons vermaent te drien punten … 345 Sic currite ut conprehendatis. Lopet also dat ghi begripen moghet (1 Cor 9,24). Dit sijn sinte Paulus woerden totten luden van Corinthien ende oec tot ons allen … 492 Sic deus dilexit mundum. Jhesus sprac …: God heft die welt dat sijn die lude van ertrijcke so sere ghemynt — (Jo 3,16–21). God heft die werlt also ghemint dat hi v woude gheuen sinen eneghen son. Welc mach wesen meerre mynne … 338 Sich dat volc dat in nyet bekent … 246 Sierheit der gehellichder mannen wtkundygende die naem ende dat leuen predict die schoen auermyds die glorie des seligen cruces Andries apostel … 507 Siet een ionfer sal ontfangen ende baren enen sone (vgl. Is 7,14) ... 245, 249 Siet ic seynde mynen engel voer dijn ansichte — (Mr 1,2–3). Hier is te weten als wenneer wi eens eersams persoens sijn verwachtende … 397 Siet ick seynde mijnen engel — (Ml 3,1 u.ö.) Altehant wort hi geoffert in sijnen tempel … 389 Siet ick seynde mijnen engel ... 247 Siet tsestich sterken vanden stercsten van Israel ommegaen Salomons beddekin — (Cn 3,7-8) Beda Salomons beddekijn is der heiligen vredelike wanderinghe … 412 Signum magnum apparuit — (Ap 12,1). Dese woerde beschrijft sunte Johan ewangelist in apocalipsi dat is den boec der gotlicker verhalenheit … 464 Simile est regnum celorum homini patrifamilias … Jhesus seide … Hemelrijc is gelijc enen mensche die
725 een gesinde heft te berichten — (Mt 20,1–16). Dat rijke gods ende dat rijke vandem hemel en heft niet een ende di selue betekenisse … 330 Simile est regnum celorum homini. Jhesus sprac …: Hemelric is gelijc enen mensche enen coninc die rekenincghe doen woude — (Mt 18,23–33). Jhesus sprac mit sinen iongeren in bispele om dat soude werden vervult der propheten word … 341 Simile est regnum celorum. Jhesus sprac … Hemelrike is gelijc enen man die goet saet heft gesait in sinen acker — (Mt 13,24f.). Alse die prelaten der heiliger kerken geboede verroekelosen … 330 Sinte ... s. auch Sante …, Sunte ... Sinte Iohan sach in apocalipsi een boec in des gheens hant die opten throen sat … 378 Soe wanneer du ontfangen heues onsen heer soe saltu di ontrecken alre wtwendiger dynghen … 383 Soe wie behalden wil wesen den is noet voer al dync dat hi halde kersten geloue … 263 Soe wie een getrouwe knecht Christi is die en suect hem seluen noch sinen wil in genen dinghen … 488 Soe wie my naeuolghet die en wandert niet in duusternisse (Jo 8,12). Dit sijn die woerden Christi in welken wi uermaent worden … 488 Soen alstu gheuoeles dat die begheerte der ewygher salicheit van bouen in ghestort wort … 455 Staet op al gelouige menschen ende gaet te gemoet der eerwerdiger hoechtit der geboerten ons heren … 476 Stephanus autem plenus gratia … Dese worde sprict sunte Lucas … Stephanus was vol gracien — (Ac 6,8). Hier an sullen wy vier dinc merken. Stephanus sprict een regel … 389 Stetit Ihesus in medio. Jhesus en midden sinen iongeren ende sprac hem toe:
726 Vrede sij "& — (Lc 24,36–47). Ghi sult hier verstaen dat onse her ten ionxten dage … die coninc is alre blijtscapen … 336 Sub umbra illius qui desideraui. Die bruyt … sprict: Ic heb geseten onder den scaduwe des den ic myn — (Cn 2,3). Die bruyt wil spreken in desen worden dat … 386 Subleuatis Ihesus oculis. Jhesus sloech op sijne ogen … ende sprac: Vader die tijt is coemen clarificere dats apenbaer di dinen sone — (Jo 17,1– 11). Dese ewangelie al doir en doir daer onse her sprect: Ic bid voir hem … 335 Sunte Ancelmus leert hoe die mensche an sijnen dode sich toe gade vertichten sal … 454 Sunte Anthonius was ghebaren van edelen geestelicken olders wt Egipten … 439 Sunte Augustinus secht in den boeke van den geloue dat hi sande tot enen die Petrus hiet Mirakelis … 377 Sunte Clara ioncfrou is alsoe geheiten vander hemelscher claerheit. Sy was gebaren wtter stat van Assijs … 464 Sunte Dionisius sprict: Lediget v dat ghi ledich sijt alles gemerkes … 385 Sunte Dyonisius sprict van drier cunne orden van engelen· ende van ygelicker orden was er drie … 370 Sunte Gregorius sprict dat got mensche wart dat en hadde ons niet gheholpen had hy ons niet verloest … 454, 494 Sunte Gregorius sprijct dat die bedudinge der heiliger missen soe goet en soe groet is dat gheen meister en kan geduden die genade … 419 Sunte Hubert was gebaren van edelen alderen Hi was ouervloedich rijck in tijtlicken rijcdom ende in eren … 466 Sunte Lucas … bescrijft ons dit ewangelium ende seyt aldus: Die here heeft sijn volck gevisiteert ende gevant (Lc 1,68). Want dit is een
Register teyken der gonsten ende der mynnen … 398 Sunte Paulus sprict van den heiligen mertelaren ende van den vryenden ons heren: Sy sijn doet … 410 Sunte Wendelijn was gebaren van edelen geslecht der hertogen … 467 Te metten tyt saltu wacker werden vol tranen om der dingen die geleden syn die du nae completen gedacht heues … 476 Tegen die ontfenckenisse des heiligen sacraments soe bereide dijn herte … myt ynwendigen verlangen … 277 To den eynde van Tyrus ende Sidon quam een cananeensch wijf ende seide al roepende: Ihesus Dauidt soen ontfarmt mijnre (Mt 15,22). Dit caneens wijf … beteyken enen yghelic mensche … 503 Toe der eren al der hemelscher borgheren soe wil ic al lispende wat spreken … 393 Toe der eren ons lieuen heren Ihesu Christe en tot meere ynnicheit der menschen sal gesecht werden vander heiliger pynen en passien … 476 Transite ad me omnes qui concupiscitis me (Ecli 24,26). Dese worde sprict onse lieue vrouwe Coemt tot my ... 366 Transite ad me omnes qui concupiscitis me (Ecli 24,26). Men begheet huden den minentliken dach dat die gotlike ioncfrouwe … ghebaren wart … 453 Twe dingen sijn die den mynschen seer heblick maken ende eyn bereitscop te ontfangen dat heilge sacrament. Dat ierste is dat om die mynsche … sal om seluen vermeten … 352 Twierhande verueerlike dingen sullen wesen ende geschien voer der tijt dat onse here ten ordel sal comen … 397 Uwe leuen sal een lanterne sijn die den wech teykent tegen dat hemelrijc … 496
Initien Vado ad eum qui me misit. Ihesus sprac …: Ic gae totten genen die mi gesendt heuet — (Jo 16,5–14). Dat irste vander ewangelie is te verstaen vander opuart ons heren … 337 Van den roesen gaen wi totten roesen ende laten violetten … 427 Van der hemeluaert onser lieuer vrouwe spreckt Bernardijs: Onse eerde heeft een costelijcke gaue gesant in den hemel … 462 Van der wortelen Yesse sal opgaen een roede — (Is 11,1). In desen worden sullen wy proeven drie dinc … 391 Vele Voele Venerit filius homini in maiestate. Jhesus sprac …: Wanneer des menschen son coemt in sinre macht — (Mt 25,31–46). Nu machmen vraegen off dat iongsten ordel mit geuoelliken worden gescien sal … 331 Venit Ihesum in ciuitate Samarie que dicitur Cychar. Jhesus ginc tot eenre stat des lands van Samarien — (Jo 4,5–42). Dat dat wijff wiste dat Ihesus een iode was quam daer aff … 333 Verblijde di Maria gulden rose du een begijn der blomen o auerclaer schijnende … 506 Verblijde di o salige maget Maria … o claer ende hoege stern op gegaen wt Iacob ... 229 Verblijde di vrouwe der engelen ... 229 Verblijde o Maria alre heilichste maeget bruijt des heilighen gheestes ... 229 Verblijt die maghet ende moder ons here Ihesu Christi want ghy alleen verdient te wesen van soe groeter werdicheit … 231 Verblijt dy edel vruchtbaer wynstock alre suetste ioncfrou Maria … 229 Verblijt u alre glorioeste maget Maria want du en bust bi auentueren nyet gewonden … 229, 230 Verblijt u hemelsche hof bruytten die nu sijt in gegaen in den tempel des hogen conincks … 508
727 Verblijt u o gloriose konijnghijnne Maria wanttu du waerste die ierste die Christus dijns soens vrijssenisse saegeste ... 229 Vervrouwet u ende verblit u myn lief ziele jubiliert ende glorificiert alle mijnne bijnensten want ghi hebt ontfanghen dijnen heren ende dijnen god … 284 Vespere autem sabbati. Des saterdaigs auont … quam Maria besien dat graf — (Mt 28,1–7). Got di here die welde […?] om onse sonden ende hi wilde verrisen om onse gerechtenisse … 336 Videns Ihesus turbas. Doe Ihesus sach die scharen vanden volke clam hi opten berch — (Mt 5,1–12). Dese berch … was geheiten als Ieronimus seghet Thabor … 346 Videntibus illis eleuatus (Ac 1,9). Dese waerde bescrijft sunte Lucas in actibus apostolorum van ons heren opvart … 494 Vidi angelum stantem (Ap 19,17). Dese worde sprijct sunte Iohan in apocalipsis: Ic sach enen engel staen inder sonnen … 495 Vidit Ihesus hominem sedentem in theloneo (Mt 9,9). Jesus die sach Matheus sitten in tol ende sprac om toe: Volge mi nae … 387 Vidit Ihesus publicanum. Jhesus sach enen publicaen die mit namen hiet Leui sittende tol nemende — (Lc 5,27–32). Het is te weten dat Matheus ij namen hadde … 344 Vijf ghersten broede die scherp te eten sijn moeghen beteykenen die vijf scherpe wonden ons heren … 458 Voele lude weten voel mer om seluen en weten sy nyet. Ende up dat wy ons seluen leren kynnen … 350 Voert soe is te weten dat men huden alleluya leget … 400 Vos estis sal terre. Jhesus sprac …: Ghij sijt soud der erden dats des erdrijcs — (Mt 5,13–19). Dit ewangelium hoert sonderlingen toe prelaten … 343
728
Register
Wa die alle der mijren mijn siel du salste di enjch houden mit dime ghemide brudegom Ihesus … 501 Wale my dat ick ontfangen hebbe dat heil deser werlt … 352 Want die ouergange des doets van onsalicheit deser tegenwordiger ellendicheit niet alleen leken menschen mer oec begenen ende ynnigen menschen duck seer swaer … duncket wesen … 456 Want illic mensche van sijnre natuerlicker ewen wegen ghetagen wort sijn irste begin weder te sueken … 481 Want voerwaer die vader alleen alsoe groet sy of die soen alleen of die heilighe gheest alleen ... 245 Want wi int myddel der stricken gesat syn soe vercalden wy lichtelick vander hemelscher begeerten … 477 Want wi van doechden scriuen willen soe ist recht dat wi dan an die duecht beghinnen daer Christus onse ghetrouwen vrient an began … 502 Wanttet nu tegenwoerdich is een ynnighe zuete genuchlicke hoechtijt als die insettijnghe des gloriosen werdighen heilighen sacraments daer sich die gloriose conijnck ende die here der moegentheit alsoe seer in vernedert heuet ... 278 Weest gegruet conijnginne der hemelen weest gegruet vrouwe der engelen weest gegruet hellighe worttel wt welken dat der werlde licht is op gegaen … 506 Weest gegruet edel ioncfer Juliana. Ic bid v dat ic v geweerdigen wilt voer mi te bidden … 509
Weest gegruet heilige vader Gregorius een aler suetste orgel des heiligen geestes … 505 Weest gegruet here Ihesu Christi een edel connynck der hemelen ende der heiligen … 228 Weest gegruet O alre edelste ioncfer gloriose martelersche Lucia wtuercaren dochter gades van hemelrijke … 508 Weest gegruet selige ioncfer Oncommer wtuercaren bruyt des auersten … 509 Weest volcomen als v hemelsche vader volcomen is (Mt 5,48). Inder heiliger scrifturen ende wort ons niet onmogelics geraden of gebaden … 434 Wi bidden di here gijf den leuendigen dijn gotlicke genade … 432 Wi lesen in den heilighen ewangelio dat onse here ganck in den tempel ende was vtwerpende die daer koften ende verkoften (Mt 21,12) ende sprack toe den anderen …: Duet dit van hyn — (Jo 2,16). Waer om dede hy dit? … 452 Wi sullen alsoe arm sijn als wy waren doe wy niet en waren mer alsoe en sullen wy doch ewelick niet verwarden … 371 Wie is dese die daer op clymt als een morghen roet — (Cn 6,9). In desen worden sullen wy bekennen dri werdicheiden onser vrouwen … 392 Wie soe ter rechter bescheijdenheit comen wille die vlie des werlts wijsheit … 327, 379 Wildi lichlic verwinnen soe verkiest een in ghekeert inwendighe verheuen ghemode … 501 Woe lude sanck die lerer op der tinnen … 349
Handschriften Die Angaben der Verwahrorte wurden nach der Ansetzung im ‘Verfasserlexikon’ vereinheitlicht (Den Haag statt ’s-Gravenhage unter H etc.) Die Signaturbestandteile Ms., MS.,
Handschriften
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Hs., Cod. etc. werden gleichfalls einheitlich wie im ‘Verfasserlexikon’ angegeben. Angaben im Text folgen der jeweiligen Quelle und können daher ggf. leicht abweichen. Aachen, Stadtarchiv (StA) — Handschrift 2 438 Amsterdam, Universiteitsbibliotheek (UB) — bruikleen Begijnhof, ohne Signatur 156 — I A 24 350 — I D 70 211, 235 — I E 27 458 — I E 28 497 — I F 1 464 — I F 11 483 — I F 14 421 — I F 16 (Kat. 516) 421 — I G 12 466 — I G 18 459 — I G 25 421 — I G 28 454 — I G 31 (Cat. 524) 492 — I G 35 (olim 529) (Hs. Moll 24) 421 — I G 41 335, 408 — I G 47 457 — V J 10 434 Antwerpen, Minderbroedersklooster — 34 374 Antwerpen, Ruusbroec-Genootschap — Misc. 26 112 Antwerpen, Stadsbibliotheek (SB) — 141155 251 Arnhem, Openbare Bibliotheek — MS 287 211, 224, 232, 240 Augsburg, Universitätsbibliothek (UB). Handschriften aus der ehemaligen Fürstlich OettingenWallersteinschen Bibliothek in Harburg (davor in Maihingen) — Cod. III.1.4° 33 387, 388, 393 Averbode/Belgien, Abdij der Norbertijnen — 101 F 3 444 Basel, öffentliche Bibliothek der Universität (UB) — A X 117 387 — B XI 10 388, 389, 390
Berlin, Staatsbibliothek zu Berlin Preussischer Kulturbesitz (SBB-PK) — Ms. germ. fol. 129 69 — Ms. germ. fol. 242 452 — Ms. germ. fol. 823 453 — Ms. germ. fol. 986 119, 387 — Ms. germ. fol. 1026 73, 74, 75, 124, 325–46, 379, 497, 511 — Ms. germ. fol. 1027 73, 74, 75, 76, 104, 124, 127, 139, 314, 346–53, 426, 469 — Ms. germ. fol. 1028 68, 69, 410, 444 — Ms. germ. fol. 1169 67, 72, 75, 115, 123, 131, 134, 137, 139, 140, 353– 58 — Ms. germ. fol. 1171 67, 72, 75, 114, 123, 126, 129, 131, 134, 137, 140, 258, 358–60, 360, 361, 451, 463, 464, 493, 597, 598 — Ms. germ. fol. 1172 114, 131, 134, 137 — Ms. germ. fol. 1173 72, 114, 126, 128, 129, 134, 137, 364, 365, 396, 409, 435, 493 — Ms. germ. qu. 42 271, 273 — Ms. germ. qu. 107 383 — Ms. germ. qu. 171 387 — Ms. germ. qu. 178 409 — Ms. germ. qu. 191 411 — Ms. germ. qu. 523 438 — Ms. germ. qu. 1077 69, 366 — Ms. germ. qu. 1078 65, 71, 72, 115, 129, 134, 137, 355, 363–64, 409, 482, 486 — Ms. germ. qu. 1079 72, 81, 82, 94, 110, 115, 116, 124, 128, 129, 130, 137, 138, 139, 140, 141, 143, 380, 381, 413, 426, 451, 456, 479, 492, 493, 496, 600 — Ms. germ. qu. 1080 72, 73, 74, 110, 113, 117, 119, 124, 126, 128, 132, 133, 137, 140, 309, 372–75, 394, 432, 433, 470, 481–82, 504
730 — Ms. germ. qu. 1081 71, 72, 113, 125, 129, 135, 137, 138, 140, 375– 77, 396, 426, 450 — Ms. germ. qu. 1082 68, 73, 76, 90, 95, 124, 126, 327, 377–80, 382, 412, 487, 491 — Ms. germ. qu. 1083 72, 90, 124, 129, 130, 137, 138, 139, 140, 364– 65, 405, 413, 424, 451, 483, 487 — Ms. germ. qu. 1084 65, 66, 72, 81, 94, 104, 106, 108, 110, 112, 113, 114, 116, 117, 119–20, 123, 124, 128, 129, 137, 139, 141–42, 373, 384–95, 419 — Ms. germ. qu. 1089 65, 71, 72, 73, 74, 125, 129, 130, 135, 137, 140, 303, 347, 375–76, 396–405, 413, 426, 450 — Ms. germ. qu. 1090 124, 130, 131, 364–65, 380–81, 405–6, 413, 420, 478 — Ms. germ. qu. 1091 65, 72, 73, 74, 110, 113, 117, 126, 128, 133, 140, 406–9, 424, 426, 440, 441 — Ms. germ. qu. 1092 65, 71, 75, 108, 110, 111, 114, 124, 129, 137, 140, 363, 409–11, 423, 425 — Ms. germ. qu. 1093 76, 95, 378, 411–12, 486 — Ms. germ. qu. 1095 65, 66, 71, 108, 110, 112, 113, 116, 125, 130, 137, 138, 139, 140, 364–65, 380, 381, 384, 396, 412–19, 426 — Ms. germ. qu. 1096 72, 91, 104, 109, 110, 124, 132, 135, 137, 139, 140, 405, 419–22, 422–23, 424, 443, 464 — Ms. germ. qu. 1097 74, 90, 110, 124, 131, 135, 137, 140, 382, 383, 409, 411, 420, 421, 422–25, 443, 464 — Ms. germ. qu. 1098 71, 73, 76, 124, 346, 347, 425–27, 469 — Ms. germ. qu. 1099 72, 132, 140, 427–28, 437 — Ms. germ. qu. 1100 112, 113, 114, 123, 131, 135, 140, 268, 428–32, 506 — Ms. germ. qu. 1101 69, 108, 414 — Ms. germ. qu. 1102 69
Register — Ms. germ. qu. 1131 391 — Ms. germ. qu. 1240 458 — Ms. germ. qu. 1337 71, 72, 73, 74, 114, 123, 124, 126, 132, 133, 137, 140, 309, 372, 414, 432–37, 482, 504 — Ms. germ. qu. 1486 387, 388, 391 — Ms. germ. qu. 1571 71, 75, 123, 126, 132, 134, 140, 380, 405, 437– 40, 478 — Ms. germ. qu. 1687 109, 465 — Ms. germ. qu. 1940 51 — Ms. germ. oct. 4 120, 369, 389, 390–91, 390–91, 391, 392 — Ms. germ. oct. 29 70, 140, 432 — Ms. germ. oct. 47 419 — Ms. germ. oct. 69 455 — Ms. germ. oct. 185 349 — Ms. germ. oct. 188 453 — Ms. germ. oct. 190 349, 378 — Ms. germ. oct. 329 386 — Ms. germ. oct. 346–350 69 — Ms. germ. oct. 351 73, 74, 114, 123, 126, 128, 133, 139, 140, 309, 407, 440–42 — Ms. germ. oct. 352 123, 131, 135, 139, 140, 423, 442–46, 481 — Ms. germ. oct. 353 72, 90, 110, 115, 123, 132, 138, 140, 398, 404, 446– 50 — Ms. germ. oct. 354 69 — Ms. germ. oct. 355 69 — Ms. germ. oct. 356 69 — Ms. germ. oct. 357 69 — Ms. germ. oct. 407 458 — Ms. germ. oct. 819 442 — Ms. lat. theol. qu. 76 152, 210, 212, 219, 232 — Ms. lat. oct. 29 69 — Ms. theol. lat. fol. 60 206 — Ms. theol. lat. fol. 61 206 — Ms. theol. lat. fol. 166 206 — Ms. theol. lat. fol. 232 206 — Ms. theol. lat. oct. 29 69 Bonn, Universitätsbibliothek (UB) — S 2052 70, 72, 81, 104, 113, 114, 115, 116, 117, 123, 124, 126, 128, 130, 137, 139, 140, 143, 364, 365, 450–59, 479, 492, 494, 495, 496
Handschriften — S 2053 64, 70, 133, 304, 459–63, 470, 492 — S 2054 70, 72, 108, 109, 113, 116, 117, 124, 131, 135, 137, 463–68 — S 2055 70, 75, 132, 138, 468–69 — S 2056 70, 73, 76, 123, 126, 132, 135, 346, 374, 469–70 — S 2057 (verloren) 70 — S 2059 64, 70, 133, 460, 470–74 — S 2060 393 — S 2061 439 — S 2561 438 Braunschweig, Stadtbibliothek (StB) — I3, 84b 457 Bremen, Staats- und Universitätsbibliothek — Cod. c. 18 371 Uniwersytecka (BU, UB) — IV D 5 348, 373 Brügge, Groot Seminarie, Bibliotheek — 197/122 457 Brüssel, Bibliothèque des Bollandistes (Bibliotheca Bollandiana) — 548 156 Brüssel, Koninklijke Bibliotheek van België (KB, BR) — Ms. 422-26 (Cat. III, 1990) 454 — Ms. 643-44 (Cat. III, 1992) 451 — Ms. 835 (olim 3088) 499 — Ms. 838 484 — Ms. 1086-1115 468 — Ms. 1165-67 468 — Ms. 1959 497 — Ms. 2184 (Cat. III, 1991) 367, 451, 453 — Ms. 2402 484 — Ms. 2438 484 — Ms. 2559-62 (Cat. III 2380) 366 — Ms. 2905-09 (Cat. I 836) 415 — Ms. 3005-3008 454 — Ms. 3026-3030 484 — Ms. 3037 469 — Ms. 3041 356 — Ms. 3067-73 (Cat. 2362) 389, 391, 393 — Ms. 3402-03 (Cat. V 3427) 422 — Ms. 3416-24 469 — Ms. 4287 373 — Ms. 4302-05 113, 465, 466
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Ms. 5236 438 Ms. 8027 (Cat. 3429) 422 Ms. 10180-93 457 Ms. 11967 465 Ms. 14716 366 Ms. 15067 442 Ms. 15624-41 349 Ms. 15642-51 351 Ms. 21940 377, 394, 498 Ms. 22006 382, 483 Ms. II 112 (Cat. 2381) 116, 366, 415 — Ms. II 144 350 — Ms. II 270 350 — Ms. II 279 435, 508 — Ms. II 756 483 — Ms. II 1039 (Cat. 2413) 415, 418 — Ms. II 1186 492 — Ms. II 1332 113 — Ms. II 2318 119, 498 — Ms. II 2454 464, 497 — Ms. II 2946 457 — Ms. IV 138 116, 467 — Ms. IV 174 466 — Ms. IV 177 459 — Ms. IV 317 113 — Ms. IV 469 335 — Ms. IV 592 439 Brüssel, Stadsarchief (Stadthuis)/Archives de la Ville de Bruxelles (Stadtarchiv) (StA) — Hs.°2915 504 Calbe a.d. unteren Milde, ehem. Privatbesitz Superintendent Stephan Müller — ohne Signatur (Verbleib unbekannt) 349 Cambridge/Massachusetts, USA, Harvard College Library, The Houghton Library, Department of Manuscripts — MS. Dutch 13 469 — MS. Riant 91 393 Claremont, Francis Bacon Foundation — Ms. 20 439 Cologny-Genf, Bibl. Bodmeriana, Cod. Bodmer 53 (olim Braunau, Langersche Bibl., MS. 467) 120, 386
732 Cuijk (Cuyk/Niederlande), Kruisherenklooster St. Agatha — C 9 117 — C 20 497 Darmstadt, Universitäts- und Landesbibliothek (im Schloss) (ULB) — Hs 6 (STAUB /SÄNGER, Nr. 2) 216 — Hs 81 152, 210, 212, 217, 219, 223, 232, 234, 235, 267 — Hs 106 (STAUB /SÄNGER , Nr. 4) 216, 377 — Hs 144 (STAUB /SÄNGER , Nr. 6) 109, 216, 464 — Hs 189 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 28) 220, 221, 235, 236, 507 — Hs 193 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 22) 220, 221, 228, 236, 506 — Hs 234 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 79) 441 — Hs 449 (STAUB /SÄNGER , Nr. 71) 216 — Hs 486 (STAUB /SÄNGER , Nr. 21) 216 — Hs 540 (STAUB /SÄNGER , Nr. 22) 173, 216 — Hs 814 (STAUB /SÄNGER , Nr. 35) 109, 216, 464 — Hs 832 (STAUB /SÄNGER , Nr. 38) 216 — Hs 981 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 16) 219, 220, 232, 234, 238, 240, 241, 244, 249, 263, 264, 314 — Hs 982 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 15) 220, 221, 222, 232, 233, 239, 240, 262, 268–71, 294, 295, 305 — Hs 988 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 14) 162, 218, 219, 223, 224, 233, 235, 244, 256, 257–60, 258, 262, 263, 289 — Hs 992 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 20) 210, 219, 220, 223, 226, 228, 229, 231, 233, 238, 239, 241, 242, 244– 45, 250, 261, 262, 264, 265, 273, 276, 278, 279, 282, 283, 284, 286, 287, 288, 289, 290, 312 — Hs 1001 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 67) 216
Register — Hs 1093 (STAUB /SÄNGER, Nr. 48) 219, 220, 222, 232, 233, 238, 239, 262, 267, 268 — Hs 1433 458, 467 — Hs 1834 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 21) 162, 191, 217, 219, 226, 228, 229, 230, 231, 233, 235, 238, 239, 240, 245–46, 247, 251–52, 254, 255, 256, 262, 263, 264, 266, 267, 273, 276, 277, 279, 280, 281, 282, 283, 284, 285, 286, 287, 291, 292, 293, 296, 298, 299, 300 — Hs 1840 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 111) 441 — Hs 1866 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 19) 210, 217, 219, 223, 226, 232, 233, 234, 235, 238, 241, 244, 246, 263 — Hs 1874 490 — Hs 1876 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 12) 150, 218, 220, 221, 222, 224, 225, 226, 228, 229, 230, 231, 234, 235, 236, 237, 238, 240, 246, 261, 262, 263, 266, 271, 272, 278, 288, 289, 296, 298 — Hs 1880 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 11) 216 — Hs 1884 374 — Hs 1888 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 23) 220, 236, 237 — Hs 1894 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 18) 162, 210, 219, 220, 223, 234, 238, 241, 243, 244, 245, 246–49, 263, 264, 291, 314 — Hs 1901 (STAUB /SÄNGER, Nr. 64) 219, 220, 234, 238, 239, 262, 268 — Hs 1909 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 17) 162, 217, 219, 220, 223, 232, 234, 235, 238, 241, 243, 244, 249, 263, 264, 272, 291, 314, 243, 601 — Hs 1913 (EIZENHÖFER/KNAUS, Nr. 88) 220, 235, 236 — Hs 1914 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 110) 441 — Hs 1930 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 25) 219, 221, 224, 236, 237 — Hs 1932 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 26) 217, 219, 220, 222, 226, 229, 232, 234, 251, 252, 254, 262, 265, 291– 93, 292, 293, 229
Handschriften — Hs 1936 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 27) 153, 155, 162, 218, 219, 222, 223, 226, 228–29, 230, 235, 240, 242, 243, 245, 250, 251, 252, 255, 256, 262, 264, 265, 266, 267, 268, 276, 278, 279, 281, 282, 283, 284, 285, 286, 287, 288, 293, 295, 296, 297, 298, 299, 304 — Hs 1938 (ACHTEN/KNAUS, Nr. 24) 220, 236 — Hs 2196 109, 464 — Hs 2257 215 — Hs 2554 378 — Hs 2682 440, 498 — Hs 3512 215 — Hs 3516 213–14, 217 Deventer, Stadsarchiv en Athenaeumbibliotheek (SAB) — 10 V 1 (Cat. I, 64) 415 — 101 D 1 (Cat. I, 58) 347 — 101 D 2 (Cat. I, 56) 395 — 101 D 6 (Cat. I, 42) 466 — 101 D 11 (Cat. I, 23) 156 — 101 D 12 (Cat. I, 66, No. 1763) 367, 452, 453 — 101 E 7 (Cat. I, 49) 457 — 101 E 12 (Cat. I, 27) 421 — 101 F 11 (Cat. I, 45) 457 — 101 F 12 (Cat. I, 40) 438 Dorstadt, Katholisches Pfarrarchiv — Liber anniversariorum, ohne Signatur 156 Dresden, Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek (LB) — Mscr. M 293 (verloren) 490 Düsseldorf, Kunstmuseum Düsseldorf — 11285 415, 487 Düsseldorf, Landesarchiv NordrheinWestfalen/Hauptstaatsarchiv Düsseldorf (HStA) — G V 1 (A 234) 347 — Geldern, ingen Hüls, Akten 4 156, 166 — Hüls, Caecilien, Akten 17 156, 165 — Kempen, St. Anna, Akten 14 156, 163, 168 — Krefeld, St. Johannes, Akten 1 156 — Myhl, Catharinenthal, Akten 9 156, 166
733
Düsseldorf, Universitäts- und Landesbibliothek (LB) — Ms. B 30b 108, 410 — Ms. C 20 108, 467 — Ms. C 22 363 — Ms. C 96 498 Einsiedeln, Stiftsbibliothek (StiB) — cod. 4° 722 387 Emden, Hs. des Josep 457 Erlangen, Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg (UB) — Ms. 575 (olim 719) 369, 390, 392 Essen, Domschatzkammer — Hs. 28 108, 421 Frankfurt am Main, Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg (ehem. Stadtund Universitätsbibliothek, UB) — Ms. germ. oct. 3 295 — Ms. praed. 12 113, 408 Gaesdonck b. Goch, Collegium Augustinianum (CA) — A 6 52 — Ms. 16 (verbrannt) 52, 386, 432, 509 — Ms. 17 52, 71, 475–77, 475–77, 75, 112, 113, 123, 125, 126, 133, 309, 475–77 Gent, Koninklijke Academie voor Nederlandse Taal- en Letterkunde — Ms. 9 457 Gent, Rijksuniversiteit, Centrale Bibliotheek (Universitätsbibliothek, UB) — 123 439 — 205 III 492 — 220 458 — 255 348, 444 — 693 469 — 966 109, 367, 393, 451, 453 — 1038 454 — 1080 373–74, 467 — 1301 112, 113, 485 — 1324 454 — 1330 484 — 1423 490 — 1654 408
734 — 1736 259 — 2364 229, 230 Giessen, Universitätsbibliothek (UB) — Hs 642a 438, 440 Göttingen, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek (SB u. UB) — 8° Cod. Ms. theol. 200 466 Groningen, Bibliotheek der Rijksuniversiteit (UB) — Ms. 405 327 — PEIP 9 422 Grubbenvorst, heute Stadt Horst aan de Maas/Niederlande, Ursulinenkloster — o. S. 382, 457 Den Haag (’s-Gravenhage), Gemeentearchief (GA) — Ms. 36 nr. 1 270 Den Haag (’s-Gravenhage), Koninklijke Bibliotheek (KB) — 70 E 5 (olim K6) 497 — 70 E 12 113 — 70 H 48 347, 440, 498 — 71 H 6 422 — 71 H 24 457 — 72 J 26 411 — 73 F 23 (Cat. Nr. 662) 112, 113, 415, 457 — 73 F 27 112, 113, 117, 373, 393, 477 — 73 F 28 113 — 73 G 1 156 — 73 G 29 (Cat. 589) 485 — 73 G 30 393 — 73 G 33 (Cat. 377) 415, 499 — 73 H 8 113, 459 — 73 H 9 113, 408 — 73 H 14 113, 498 — 73 H 15 (alt K 34) 116, 367, 451, 457 — 73 H 16 113, 459 — 73 H 20 114, 442 — 73 H 21 112, 114, 395 — 73 H 26 114, 360 — 73 H 32 114, 395 — 75 E 13 457 — 75 H 18 156 — 75 H 42 348 — 76 J 11 434 — 129 G 4 492
Register — 132 F 17 489 — 133 D 26 258 — 133 F 17 432, 442 — 133 H 21 373 — KA XXXV 498 Den Haag (’s-Gravenhage), Museum Meermanno-Westreenianum — 10 E 15 (Inv. 142) 348, 428 Den Haag (’s-Gravenhage), Nijhoff — Ms. 3 (Verbleib unbekannt) 251 Haaren, ehem. Groot Seminarie, Bibliotheek — o.S. 408 Halle/Saale, Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt (UB u. LB) — Yc 4° 26 411 Hamburg, Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl v. Ossietzky (früher Stadtbibliothek) (SUB) — Cod. 212 in scrinio 490 — Cod. Conv. XII 457 — Cod. Theol. 1004 72, 75, 113, 114, 123, 124, 130, 135, 477–79, 480, 481, 511, 599 — Cod. Theol. 1056 66 — Cod. Theol. 1549 63, 66, 72, 124, 131, 137, 364, 451, 479–80 — Cod. Theol. 1731 465 — Cod. Theol. 1935 63, 64, 123, 124, 131, 135, 139, 444, 478, 480–81 — Cod. Theol. 2057 391 — Cod. Theol. 2205 (verschollen) 368 Hannover, Gottfried Wilhelm Leibnitz Bibliothek – Niedersächsische Landesbibliothek — Ms I 84a 457 Heidelberg, Universitätsbibliothek — Cpg 439 348 Heverlee b. Löwen/Belgien, Prämonstratenserabtei Park — Ms. 8 367, 454 Hildesheim, Dombibliothek (früher Beverinische Bibliothek) — Hs 724b 109, 367, 454 Hoeven, Sem. Bovendonck — o.S. (Verbleib unbekannt) 428
Handschriften Jena, Thüringer Universitäts- und Landesbibliothek (UB) — Ms. App. 27 395 Karlsruhe, Badische Landesbibliothek (LB) — L 103 455 — St. Peter perg. 85 388, 391 — Don. 144 (L. 192) 387, 389 — Don. B. VI. 2 173 Kassel, Universitätsbibliothek, Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (LB) — 4° Ms. hist. 55 170 — 4° Ms. theol. 95 391 Katwijk/Niederlande, Sint-WillibrordGymnasium, Bibliothek (R.-C. Gymnasial-Bibliothek) — Hs. 6 442 Koblenz, Landeshauptarchiv — Best. 701, Nr. 147 377 Köln, Historisches Archiv der Stadt (Stadtarchiv, StA) — GB 2° 88 464 — GB 2° 129 119, 374 — GB 4° 32 373 — GB 8°°5 435 — GB 8° 65 415, 418 — GB 8° 71 373, 487 — W 2° 165 109, 465 — W 2° 169 109, 465 — W 2° 257 264 — W 2° 266 411 — W 4° 115 365 — W 8° 56* 458, 498 — W 8° 77 231, 252 — W* 329 452 Kopenhagen, Det Kongelige Bibliotek (KB) — GKS 82 2° 377 — Thott. 31 8° 434 — Thott. 137 8° 469 Kopenhagen, Universitet, Det Arnamagnæanske Institut — AM 786 4° 395 Krakau, Uniwersytet Biblioteka \ \ Berolinensia — Ms. germ. qu. 1085 65, 71, 72, 74, 112, 113, 114, 116, 123, 124, 126,
— —
— —
735 127, 128, 133, 137, 355, 372, 481– 86 Ms. germ. qu. 1086 72, 76, 380, 382, 462, 486–92, 499 Ms. germ. qu. 1087 113, 117, 119, 124, 126, 129, 137, 140, 327–28, 335, 492–99 Ms. germ. qu. 1088 71, 76, 119, 124, 139, 314, 499–502, 503 Ms. germ. qu. 1094 76, 366, 502–4
Leeuwarden, Provinciale Bibliotheek van Friesland — Hs. 685 440 Leiden, Rijksuniversiteit te Leiden, Bibliotheek (Universitätsbibliothek, UB, BRU) — BPL 46 B (olim XVIII 46 B) 360 — BPL 61 439, 459 — BPL 2145 114, 140, 435, 436 — BPL 2895 52 — Ltk. 272 422 — Ltk. 313 485 — Ltk. 318 458 — Ltk. 322 231 — Ltk. 323 230, 435, 436–37 — Ltk. 327 393 — Ltk. 330 484 — Ltk. 339 356 — Ltk. 343 444 — Ltk. 348 488, 491 — Ltk. 351 377, 394 — Ltk. 355 438 — Ltk. 1031 434, 464 — Ltk. 2013 408 — Voss. Var. Ling. Quart 12 444 London, British Library — Add. MS. 11487 444 — Add. MS. 18162 348 — Add. MS. 18164 444 — Add. MS. 26663 408 — Add. MS. 39643 434 — Egerton MS. 2188 387 London, University College Library — MS. Germ. 11 (olim Phillipps Ms 643) 119, 120, 231, 264, 390, 392 — MS. Germ. 17 465 London, Victoria and Albert Museum — Dep. of Metalwork, 8880-1863 155
736 Löwen, Katholieke Universiteit, Maurits Sabbebibliotheek van de Faculteit Godgeleerdheid, Berchmanianum — Hs. 5000 C 25 64 Löwen, Katholieke Universiteit, Universiteitsbibliotheek (UB) — Ms. 4 (verbrannt) 335 — Ms. 24 (verbrannt) 457 — Ms. 26 (verbrannt) 395 — G 70 (verbrannt) 114, 436, 508 — G 71 (verbrannt) 373 Lübeck, Archiv der Hansestadt Lübeck (Stadtarchiv) — Michaeliskonvent, Handschrift A 155 — Michaeliskonvent, Handschrift B 155, 158, 166 Lübeck, Bibliothek der Hansestadt Lübeck (StB) — Ms. theol. germ. 9 395 — Ms. theol. germ. 13 (olim 110) 490 — Ms. theol. germ. 17 (verschollen) 395 — Ms. theol. germ. 24 495 — Ms. theol. germ. 26 395 — Ms. theol. germ. 60 395 Lüttich (Luik), Bibliothèque du Grand Séminaire (Groot Seminarie) — Ms. 6 L 34 442 Lüttich (Luik), Université de Liège, Bibliothèque (UB) — Ms. 2328 408 Maastricht, Gemeentearchief (im Regionaal Historisch Centrum Limburg) — Hs. 479 (olim Hs. Dr. P. S. Everts) 116, 367, 368, 393, 454, 484 Manchester, John Rylands University Library — Dutch MS. 10 156 Mechlin — Muyldermans (Verbleib unbekannt) 444 Melk, Benediktinerabtei, Stiftsbibliothek (StiB) — Cod. 705 (alt 371 [!], G 33) 368, 392 — Cod. 1865 (olim 568) 498
Register Mülheim, Stadtarchiv (StA) — Hs. 1091/5 64, 71, 75, 79, 90, 123, 126, 133, 309, 504–9, 511, 517, 518 München, Bayerische Staatsbibliothek (BSB) — Cgm 64 392 — Cgm 133 371, 391, 498 — Cgm 180 442 — Cgm 480 489 — Cgm 627 389 — Cgm 628 389 — Clm 14702 459 München, Universitätsbibliothek (UB) — 4° Cod. ms. 479 457 Münster, Bistumsarchiv — Pfarrarchiv St. Nicolai (Dep.), Kasten 96, C 3 155 Münster, Nordrhein-Westfälisches Staatsarchiv — Msc. AV 170 (Depositum Altertumsverein, Msc. 170) 155 — Msc. I 85 155 Münster, Universitäts- und Landesbibliothek (UB, früher Paulinische Bibliothek) — Hs 698 (Kat. 509) (verbrannt) 64, 71, 126, 133, 509–10 — Hs 736 (Kat. 173) (verbrannt) 395 — Hs 764 (Kat. 413) (verbrannt) 458 — Hs 779 (Kat. 421) (verbrannt) 459 New Haven/Connecticut, USA, Yale University, Beinecke Rare Book and Manuscript Library — Marston MS. 209 211, 235 New York, Piemont Morgan Library — MS. 385 351 Nimwegen (Nijmegen), Collegium der Jesuiten Berchmanianum — 5000 A 25 442 Nimwegen (Nijmegen), Regionaal Archief Nijmegen (früher Gemeentearchief) — Weeshuis 953 76, 90, 105, 347–53 — Weeshuis 955 483 — Weeshuis 958 (65) 498 Nimwegen (Nijmegen), Universitätsbibliothek (UB) — HS 188 52
Handschriften — Verzameling mgr. J. van Gils, Gebedenboec 373, 421 Nürnberg, Germanisches Nationalmuseum (GNM) — Hs 18432 225 Nürnberg, Stadtbibliothek (StB) — Cent. IV,30 348 — Cent. IV,40 108, 385, 389, 390, 392, 411 — Cent. VI,46h 108, 385, 391 — Cent. VI,53 310 — Cent. VI,54 348 — Cent. VI,59 107, 386 — Cent. VI,98 489 Oxford, Bodleian Library — MS. Laud misc. 479 391 — MS. Marshall 25 492 Paris, Bibliothèque nationale de France (BN) — Allem. 35 (cod. all. 35) 465 — Bibliothèque de l’Arsenal 8217 469 — Cabinet des estampes, Rés Ea 6 187, 242, 271 — Neérl. 32 457 — Neérl. 40 457 — Nouv. Acq. Lat. 1502 (Fonds de Cluni 104) 503 Prag, Strahovská knihovna (Prag, Gedenkstätte des nationalen Schrifttums, Kloster Strahov) — DG IV 17 393 Reading/England, University Library — MS. 137 (olim Braunau, Langersche Bibl., cod. 4° 466) 119, 387 Rijsenburg, Groot Seminarie — 105/54 (verloren?) 491 Rostock, Universitätsbibliothek (UB) — Mss. Theol. 39 487 Salzburg, Benediktiner-Erzabtei St. Peter, Bibliothek — b VI 15 388 Salzburg, Universitätsbibliothek (UB) — M I 476 (olim V 3 H 148) 369, 387
737
Senden-Bösensell, von und zur Mühlen'sche Bibliothek Nünning, Haus Alvinghof — Ms. 20 509 Sint-Truiden/Belgien, Bibliotheek van het Theologisch Studiehus der Minderbroeders (Instituut voor Franciscaanse Geschiedenis IFG) — a 21 (olim Vaalbeek) 117, 465, 466 — MF 45 348 Soest-Zuid/Niederlande (früher Joure) — Privatbesitz Fam. Steenbeek-Kroes (Verbleib unbekannt) 490 St. Gallen, Benediktinerabtei, Bibliothek (StiB) — Cod. 972a 388 — Cod. 1033 389 St. Petersburg (früher Leningrad), Rossijskaja Akademija Nauk (Russische Akademie der Wissenschaften, Bibliothek) — XX.I.XLVIII 432 Stockholm, Kungliga Biblioteket (KB) — Huseby 16 465, 466 Strassburg (Strasbourg), Bibliothèque nationale et universitaire de Strasbourg — L germ. 287 (=allem. 287, verbrannt) 387, 389 — L germ. 810b 388 — Ms. 2715 (olim L germ. 618) 369, 388, 410 — Ms. 2795 (olim L germ. 662) 387, 388, 393 — Ms. 2932 459 Strassburg (Strasbourg), ehem. Bibliothèque de la Ville (Stadtbibliothek, 1870 verbrannt) — A 98 (verbrannt) 390, 498 — C 145 (verbrannt) 385 Stuttgart, Württembergische Landesbibliothek (LB) — Cod. brev. 43 455 — Cod. poet. et phil. 4° 83 351 — Cod. theol. et phil. 2° 155 411 — Cod. theol. et phil. 8° 18 411 — Cod. theol. et phil. 8° 140 408 — HB I 6 (alt ascet. 6) 391
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Register
Trier, Bistumsarchiv (mit Dombibliothek, Diözesanarchiv) — Abt. 95, Nr. 45 490 — Abt. 95, Nr. 48 450 Trier, Stadtbibliothek mit Stadtarchiv (StB, früher Stadtbibliothek und Universitätsbibliothek) — Hs. 824/1698 8° 295 — Hs. 832 266 — Hs. 1189/2023 4° 458 — Hs. 1191/492 4° 466 Uden/Niederlande, Museum voor Religieuze Kunst — BM AX 156 Utrecht, Bibliotheek der Rijksuniversiteit (UB, BRU) — 2 D 23 (Cat. 1032) 90, 117, 352, 408 — 2 E 15 (Cat. 1010) 335 — 5 D 6 (Cat. 1016) 51 — 7 N 25 438 — 8 J 33 (Cat. 1690) 464, 466, 467 — 8 L 8 (Cat. 1011) 114 Utrecht, Centraal Museum (=Stedelijk Museum) — Cat. 1569 347 Utrecht, Museum Catharijneconvent, Bibliotheek. Handschriften des Aartsbisschoppelijk Museum Utrecht (ABM) — ABM h 51 438 — ABM, Sint-Lebuinuskerk 1 356 — BMH h 77 458 — BMH h 99 63, 356 — BMH h 101 114, 459 — BMH h 105 490 — BMH h 120 415 — Warmond 92 A 10 444 — Warmond 1851 498
Weert/Niederlande, Minderbroederklooster, Bibliotheek — Hs. 9 117, 457 — Hs. 10 117, 495 — Hs. 10 (W 1?) 373 — Hs. 14 395 — Hs. 21 457 Wesel, Katholische Pfarrei St. Martini — A 13 156 Wien, Österreichische Nationalbibliothek (ÖNB) — Cod. 15416 458 — Cod. 3020 457 — Cod. Ser. n. 248 438 — Cod. Ser. n. 12869 348, 415 — Cod. Ser. n. 12875 350 Wolfenbüttel, Herzog August Bibliothek (HAB) — Cod. 422 Helmst. (Kat. 457) 457 — Cod. 704 Helmst. 428 — Cod. 1066 Helmst. 391, 392 — Cod. 1215 Helmst. 395 — Cod. 1251 Helmst. 457 — Cod. 1289 Helmst. (Kat. 1397) 457 — Cod. 1308 Helmst. 457 — Cod. 18.2. Aug. 4° 327 — Cod. 30.8 Aug. 4° 457 Wolfenbüttel, Stadtarchiv — VII C Hs. 26 156 Würzburg, ehem. Kurt Ruh, Privatbesitz — Cod. Ruh. (später Ramsen/Schweiz, Heribert Tenschert, Bibermühle, Antiquariat, Privatsammlung) 459 Würzburg, Universitätsbibliothek (UB) — M. ch. q. 144 349, 415, 457, 500 — M. ch. q. 145 500 — M. ch. o. 32 119, 500–501 Zürich, Zentralbibliothek — A 131 389
Verfasser und Werke Anlage und Angaben der Namen und Werktitel folgen, soweit möglich, dem ‘Verfasserlexikon’. Die kursiv gesetzten Titel zum Stichwort ‘Gebet’ entsprechen dem Ansatz im Initienregister bei ACHTEN/KNAUS.
Verfasser und Werke ‘Acht Verse St. Bernhards’ 256, 259, 265 ‘Ad mensam dulcissimi’, mnl. 282 Adolf von Essen — ‘Unser Jungfrauwen Mariae Rosengertlin’ 231 ‘Adoro te’, mnl. 282 Alanus de Rupe 269 Ambrosius 264 — ‘Precatio in praeparatione ad missam’, mnl. 132, 450 $ ‘Summe sacerdos et vere pontifex’, mnl. Ps.-Ambrosius — Passio sancti agnetis, Epistola I,3, mnl. 97, 132, 428 Anselm von Canterbury $ Dicta Antiphon — ‘Dum fabricator mundi’ 506 — ‘Veni sancte spiritus’, mnl. 462 — ‘Vidi aquam’ 429, 506 $ Bonn, UB, S 2059 (um 1650, s. Beschreibung) Anweisung $ Register Orte und Sachen, Gebetsanweisung Messe ‘Von armuot des Geistes’ (Teilüberl.) 130, 371 Arnulf von Löwen — ‘Salve meum salutare’, mnl. 229, 265, 296, 298 Augustijnken van Dordt — ‘De schepping’ 351 Ps.-Augustinus — Dreifaltigkeitsgebet (nach PL 40, 938–940) 264 — Gebete 275; (PL 101, 476–477) 252, 264; (PL 101, 589–590) 264 — Lob der Psalmen 257 — ‘Manuale’, mnl. 84, 97, 133, 477 — ‘Privileg Marias’ 264, 292 — ‘Soliloquia animae ad deum’, mnl. 19, 84, 97, 110, 115, 116, 130, 365 — ‘Speculum peccatoris’, mnl. 85, 100, 130, 459
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Bake, Alijt — Traktate 307 ‘De beatitudine’, mnl. 80, 132, 433 ‘Bedudinghe op Cantica Canticorum’ $ ‘Hoheliedauslegung Sunte Johannes sach in Apocalipsi’ Bernhard von Clairvaux 264–66 — Predigten 18, 64 Ps.-Bernhard von Clairvaux — Fünf Fragen 130, 455 — Gebet 253 — ‘Meditationes piissimae de cognitione humanae conditionis’ (‘De interiore homine’) 11, 350 — ‘Sieben Berge’ 132, 449 $ ‘Acht Verse St. Bernhards’ $ Dicta Bernhardin von Siena — ‘Vom süssen Namen Jesu’/‘O bone Jesu’ 253, 266, 298–99 ‘Betrachtungen und Gebete für den Tageslauf und für Anlässe des Konventslebens’ 51, 87, 102, 107, 130, 308, 413, 436 ‘Bibelübersetzungen’ (mnl.) — Episteln, atl., Übersetzung Johannes Scutken zugeschrieben 99, 130, 479 — Der Prophet Isaia mit Vorrede des Hieronymus 78, 102, 104, 131, 406 — Der Prophet Jeremia mit Vorrede des Hieronymus 78, 102, 104, 131, 406 — Psalter mit der Glosse, Mischredaktion 100, 114, 129, 131, 134, 359, 360, 362 — Psalterübersetzung, Geert Grote und Johan Scutken zugeschrieben 257 — Apostelgeschichte, Paulinische Briefe, katholische Briefe, Übersetzung Johannes Scutken zugeschrieben 99, 130, 478 — Apokalypse, Übersetzung Johannes Scutken zugeschrieben 78, 91, 99, 104, 132, 422 $ ‘Evangelienharmonien’ $ Evangelien-Übertragungen $ ‘Mittelniederländische Evangelien mit der Gloße’ Bijbelvertaler van 1360 92
740 Bonaventura 84, 97 — ‘Soliloquium’, mnl. Bearb. 85, 131, 406 — ‘Vitis mystica’/‘Dat boeck der lelien’ 85, 95, 129, 131, 409, 411, 425 ‘Bonaventura-Ludolphiaanse Leven van Jezus’ $_ ~ `{ ‘Van der boysheit des woekeners’ 348 Brugman, Johannes 97, 116, 134, 311 — ‘Leven van Jesus’/‘Devote Oefeninge’ 88, 95, 109, 131, 132, 421, 424 — Predigt ‘Dit is enen geystelicken wagen’ 112, 113, 133, 485 — Predigt zu Is 9,6 132, 448 ‘Das puch von gotz leichnam’ (Exzerpt) 227, 267 Caesarius von Heisterbach — ‘Dialogus miraculorum’, 11,3, mnl. 130, 457 ‘Van ceders tabernakel’ 90, 131, 432 Papst Clemens VI. zugeschrieben — ‘Mariä Tagzeiten’ 252, 266 Collatio zum Lob Christi 133, 485 David von Augsburg — ‘De exterioris et interioris hominis compositione’, mnl. 135; (Buch I) 11; (Buch II und III) 95, 132, 374, 470; (Buch III) 11, 132, 434 — ‘De septem processibus religiosorum’, 4. Processus, 3. Kap., mnl. $ ‘De exterioris et interioris hominis compositione’, Buch III — ‘Profectus religiosorum’ $ exterioris et interioris hominis compositione’, Buch III — ‘Speculum monachorum’ $ exterioris et interioris hominis compositione,’ Buch I ‘Deventer Schwesternbuch’ 168, 304 Dialog $ Register Orte und Sachen Dicta 132, 133, 488, 490, 491 — Albertus Magnus zugeschrieben 485 — Anselm von Canterbury zugeschrieben 130, 133, 454, 483
Register — Augustinus zugeschrieben 297, 449, 455, 456, 485, 487 — Beda zugeschrieben 456 — Bernhard von Clairvaux zugeschrieben 265, 297, 350, 456, 477, 501 — Gregor dem Großen zugeschrieben 477 — Hiernonymus zugeschrieben 492 — Isidor von Sevilla zugeschrieben 456 — Johannes Chrysostomus zugeschrieben 132, 375, 455 — Katharina von Siena zugeschrieben 501 — Seneca zugeschrieben 492 Dictasammlung ‘Voele lude weten voel …’ 350 Dirc van Herxen — Collationale 351, 457 ‘De divinis moribus’, mnl. 80, 132, 434 Dominikus von Preußen 97 — Imaginationsübungen zum Leben Jesu und Mariens 89, 110, 118, 119, 132, 290, 309, 312, 374 — ‘Sonus epulantis’ 374 ‘Dornenkrone Christi’ 262, 298 — kurze Fassung 227, 228, 230, 252, 275, 296, 298 — lange Fassung 252, 255 Drei Freuden des dreifaltigen Gottes und der Engel über den Sünder 132, 449 ‘Die drei Lebenden und die drei Toten’ 91, 351 ‘Die drîe persône geschuofen die crêatûre von nihte’ $ ‘Sant Johannes sprichet: ‘ich sach das wort in gote’ Meister Eckhart 11, 52, 98, 307 — Pariser Quaestionen 81 — ‘Rede der unterscheidunge’/‘Reden der Unterweisung’ 81 Meister Eckhart, Predigten 24, 81–83, 103–4, 129, 141–42, 22 — QUINT, DW I, Nr. 1, Teilüberl. 81, 104, 130, 143, 452 — QUINT, DW I, Nr. 2 116, 392 — QUINT, DW I, Nr. 4 81, 141, 385 — QUINT, DW I, Nr. 9 81, 82, 388
Verfasser und Werke — — — —
QUINT, DW I, Nr. 15 107, 386 QUINT, DW I, Nr. 20b 82, 390 QUINT, DW II, Nr. 31 389 QUINT, DW II, Nr. 36b (Exzerpt) 81, 389 — QUINT, DW II, Nr. 45 81; (Teilüberl.) 389 — QUINT, DW II, Nr. 52 81, 120, 141 — QUINT, DW II, Nr. 54a (Exzerpt) 389 — QUINT, DW III, Nr. 60 82, 108, 141, 391 — QUINT, DW III, Nr. 80 82, 104, 130, 369 — QUINT, DW III, Nr. 81 108, 141; (Exzerpte) 391 — QUINT, DW III, Nr. 84 82, 104, 116, 130, 141, 368 — STEER, DW IV, Nr. 93 82, 141, 392 — STEER, DW IV, Nr. 95 (Exzerpt) 82, 391 — STEER, DW IV, Nr. 96 (Exzerpt) 82, 390 — STEER, DW IV, Nr. 106 390 — STEER, DW IV, Nr. 107 108, 120, 392 — STEER, DW IV, Nr. 109 119, 387 $ ‘Paradisus anime intelligentis’ Eckhart-Bearbeiter — STEER, Nr. 90, Fassung B 81, 82, 83, 104, 130, 371 Eckhart-Umkreis 143 — LANGENBERG, Predigt I 94, 386 — LANGENBERG, Predigt II 94, 115, 387 — LANGENBERG, Predigt III 94, 387 — P FEIFFER II, Nr. XXVI, Teil 1 108, 119, 120 — P FEIFFER II, Nr. L (Exzerpte) 390 — P FEIFFER II, Nr. CIII (Exzerpt) 130, 370 — Predigt J UNDT, S. 270–274 388 — Predigt zu Is 11,1 mit Parallelstellen zu P FEIFFER II, Traktat III 119, 391 — Predigt zu Sap 7,7f. 108, 392 — Predigt zu Mt 9,9 (Schlußteil) 387 — Predigt zu Mt 25,23 130, 368 $ ‘Von armuot des geistes’ $ ‘Sant Johannes sprichet: ‘ich sach das wort in gote’ und ‘Die drîe
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persône geschuofen die crêatûre von nihte’ $ ‘Traktat von der Seligkeit’ $ ‘Von der übervart der gotheit’ $ ‘Diu zeichen eines wârhaften grundes’ ‘Vanden eertschen paradijs’ 91, 132, 420 Ekbert von Schönau — ‘Loquar ad cor tuum, o Maria’ 266, 293 Elisabeth (von Schönau?) — Visionsbericht 131, 444 ‘Emmericher Schwesternbuch’ 5, 12, 16, 17, 224, 264, 303, 307 Engelhus, Dietrich 106, 311 — ‘Kunst to stervende’ 90, 101, 130, 456 ‘Epistola de vita et passione domini nostri Ihesu Christi et aliis devotis exerciciis’, mnl. 89, 100, 490 Ermahnung an Ordensbrüder 130, 455 Ermahnung, ein monastisches Leben anzunehmen 130, 458 Ermahnung, Selbstsucht zu meiden 488 Ermahnung, sich um Unvergängliches zu bemühen 132, 434 Ermahnung zu Abgeschiedenheit 488 ‘Ermahnung zu tugendhaftem Leben’/‘Dat vijfde boek van De imitatione Christi’ 86, 100, 131, 356 Eucharistietraktat 130, 131, 352, 382, 424 ‘Evangelienharmonien’ — ‘Das (ndl.-dt.) Leben Jesu’ 88, 113, 117, 131, 133, 408, 423 Evangelien-Übertragungen — Nordndl. Übersetzung, Johan Scutken zugeschrieben (Auszüge) 267 Exempel — Übergabe der Herzreliquie des hl. Augustinus 108, 130, 414 — zum Rosenkranzgebet 269 $ Johannes Klimakos, ‘Scala paradisi’ ‘Facies hippocratica’ 348 ‘Fegfeuer des hl. Patricius’, mnl. Übers. v. 1387 91, 106, 113, 129, 498
742 Ferrer, Vinzenz $ Bernhardin von Siena, ‘Vom süssen Namen Jesu’ Franke, Johannes — ‘Von zweierlei Wegen’ 83, 130, 371 ‘Franziskanische Traktate’ 95, 115, 129, 131, 134, 354, 363 — Bonaventura, ‘Legenda maior’, mnl. 354 — Bonaventura, ‘Legenda minor’, mnl. 354 — ‘Testamentum S. Patris Francisci’ mnl. 355 — ‘Dicta beati Aegidii Assisiensis’ 95, 133, 355, 363, 485 — ‘Speculum perfectionis seu S. Francisci Assisiensis legenda antiquissima’, mnl. Teilübers. 355 — ‘Actus beati Francisci et sociorum eius’, mnl. 355, 363 ‘Führer zu den Pilgerstätten des Heiligen Landes’ 270 ‘Een fundament van der kerstene ghelove’ / ‘Fundament van der kirstene gelouen’ $ ‘Spiegel des Christenglaubens’ ‘Fünf-Tugenden-Traktat’ 85, 100, 102, 107, 489 ‘Fünfunddreißig Stürze Christi’ 71, 90, 133, 441 ‘Fünfzehn Vorzeichen des Jüngsten Gerichts’ 488 $ Ps.-Bernhard von Clairvaux, Fünf Fragen ‘Gaesdoncksche Traktate’ 52 ‘Gartenallegorie Dit is een geistelick bongart’ 133, 483 Gebet — an Ambrosius 506 — an Antonius 506 — an Birgitta von Schweden 505 — an die hl. drei Könige 508 — an Erasmus 252, 295, 297 — an Gregorius 505 — an Helena 508 — an Juliana 508 — an Lucia 508 — an Ontcommer (Kümmernis, Wilgefortis) 509
Register — an Pantaleon 505 — ‘Alle heilige gades ...’ 226, 281 — ‘Als ic arme ...’ (Seuse, ‘Horologium’ II,4) 226, 278 — Cursus van der glorioser Joncfrouwen 239 — ‘Daer af’ 251, 262, 275 — ‘Du bust een Schyn des ewigen lichtes ...’ 226, 278, 284 — ‘Dynre mogentheit ...’ 226 — ‘God alles trostes ...’ 226, 278 — ‘Here Ihesu Christi ic biddi doer den afgront dynre guedertierenheit…’ 227 — ‘Hut Mariens’ 508 — ‘Ich begere dy huyden te ontfanghen ...’ 226, 279, 280, 283 — ‘Ich begere huiden dyn heilige licham ...’ 227 — ‘Ich beuele dir mi ...’ 227 — ‘Ich bidde dich dat tu mir geues ...’ 227 — ‘Ich bidde dich ende roep dy aen ...’ 227 — ‘Ich bidde dich voer al myn alders ...’ 227 — ‘Ich bidde dich wonde mijn ziele ...’ 227, 279, 288 — ‘Ich bin niet waerdich dattu ingaeste ...’ 282 — ‘Ich bin niet weerdich dattu in gaet ...’ 227 — ‘Ich danke dir dynre vaderlicker barmherticheit ...’ 227 — ‘Ich gae zo der alre soister tayffelen ...’ 227 — ‘Ich gruesse dich Ihu xpe Eyn edel ...’ 227 — ‘Ich gruesse dich lichaem ons heren ...’ 227 — ‘Ich hain huden ontfangen ...’ 227, 280, 281, 286 — ‘Ich hain nu ontfangen ...’ 227 — ‘In den heiligen vijf wonden ...’ 227, 288 — ‘Jesu Hütchen’ 132, 435 — ‘Kom ende vande ons in dynen vrede ...’ 227 — ‘Laet my geuoelen die ontfanckenisse ...’ 227, 278
Verfasser und Werke — ‘Myn beslaten ende verharde Hertz ...’ 227 — ‘Myn selle ind licham mois dich entfangen ...’ 227 — ‘Nu gae voert edel siel ...’ 227, 283 — ‘O suete here Ihesu Christi waer god ...’ 227, 279, 282 — ‘Onser lieuer vrouwen kraem’ 132, 435 — ‘Ouerste priester ende waerachtich bisscop ...’ 227, 264, 278, 285 — ‘Sich eerlicke getrouwe vader ...’ 227, 282, 286 — ‘Sij mijn heer ende mijn vader ...’ 227, 283, 284 — ‘Want du drieuoldich ende eenuoldich bust ...’ 227 — ‘Wie bun ick dat ic di ontfangen wil ...’ 227 $ ‘Adoro te’, mnl. $ Arnulf von Löwen $ Ps.-Augustinus $ Ps.-Berhard von Clairvaux $ Bernhardin von Siena $ ‘Dornenkrone Christi’ $ Ekbert von Schönau $ ‘Gratias tibi ago’, mnl. $ König Karl $ ‘Lauda Sion salvatorem’, mnl. $ ‘Salve sancta facies’, mnl. $ ‘Summe sacerdos et vere pontifex’, mnl. $ ‘Oratio rythmica ad membra Christi’, mnl. $ ‘Salve meum salutare’, mnl. $ ‘Salve Regina’ $ ‘Salve sancta facies’, mnl. $ ‘Salve, tremendum caput nostri salvatoris’, mnl. $ ‘Summe sacerdos et vere pontifex’, mnl. Gebete, liturgische $@\^_`{ Gebetskranz $ Register Orte und Sachen, Gebet Gebetszyklus $ Register Orte und Sachen, Woche ‘Eyn Gedicht van geistliker mynnen’ 349
743
‘Der geistliche Baum mit drei Zweigen’ 85, 95, 100, 101, 487 ‘Geistlicher Besuch des Kalvarienbergs’ 262, 293, 297, 304 ‘Geistlicher Besuch des Kalvarienbergs’ I 240, 243, 250, 253, 257, 298 ‘Geistlicher Besuch des Kalvarienbergs’ II 462 ‘Geistliches Haus von Bethlehem’ 240, 270 ‘Die geistliche Klause’ 85, 131, 432 ‘Geistliche Pilgerfahrt nach Bethlehem’ 89, 102, 107, 118, 132, 447 ‘Der geistliche Wagen’ $\ { ‘St. Georgener Predigten’ 93, 129, 130, 138, 142 — RIEDER, Nr. 36 495 — RIEDER, Nr. 37 454, 495 — RIEDER, Nr. 38 495 — RIEDER, Nr. 39 129, 389 — RIEDER, Nr. 40 (Teilüberl.) 495 — RIEDER, Nr. 47 366 — RIEDER, Nr. 48 366 — RIEDER, Nr. 49 494 — RIEDER, Nr. 51 495 — RIEDER, Nr. 55 366 — RIEDER, Nr. 56 494 — RIEDER, Nr. 60 496 — RIEDER, Nr. 64 366 — RIEDER, Nr. 65 496 — RIEDER, Nr. 66 496 — RIEDER, Nr. 69 366 — RIEDER, Nr. 71 (Teilüberl.) 494 — RIEDER, Nr. 72 495 — RIEDER, Nr. 74,2 (Teilüberl.) 496 $ ‘Limburgse Sermoenen’ Meister Gerard OP $ ‘Kölner Klosterpredigten’ Gerson, Johannes 84 Gobius, Johannes — ‘Historia Guidonis’ 212 $ ‘Guido von Alet’ Godevert van Wevele — ‘Vanden XII dogheden’ 85, 98, 114, 115, 116, 133, 483, 502 ‘Goldene Kette St. Bernhards’ 327, 379 ‘Goldenes Tabernakel des Herzens’ 278, 286
744 ‘Von Gottesfurcht und Gottesliebe’/‘Van den anxt ende van der mynnen gods’ 91, 112, 114, 129, 394 ‘Gratias tibi ago’, mnl. 278 Ps.-Gregor der Große — Über die Messe 130, 419 Grote, Geert 444 — ‘Getijdenboek’ 160, 239, 311, 445, 446, 517, 518 $ ‘Bibelübersetzungen’ ‘Guido von Alet’ 91, 113, 129, 138, 376 Guillaume de Digulleville — ‘Pèlerinage de la vie humaine’ 118 Heiligenleben $ Register Orte und Sachen Heinrich von Friemar der Ältere — ‘De quatuor instinctibus’, mnl. 81, 96, 129, 395 Heinrich von Hessen / von Langenstein $ ‘Das puch von gotz leichnam’ Herp, Hendrik 285, 311 — ‘Scala amoris novem distincta scalaribus’, mnl. 96, 133, 510 — ‘Spieghel der Volcomenheit’ 96, 105, 500 ‘Herzklosterallegorien’ 93 — ‘Ein predig: der kunck hat mich gefurt in seinen wein keler’ 85, 488 — Das dt. ‘Herzkloster’, kürzere Version 85, 379, 487 Hieronymus, Sophronius Eusebius — Martyrologium 160 — Psalterprolog 257 Ps.-Hieronymus — Tagzeitengebet 264, 275 $ Dicta Hildebert von Lavardin $\ende: Maria Aegyptiaca ‘Hoheliedauslegung Sunte Johannes sach in Apocalipsi’/‘Bedudinghe op Cantica Canticorum’ 78, 95, 378, 412 Hubertinus von Casale — ‘Arbor vitae crucifixae Jesu’, mnl. Bearb. ‘Der Rosengarten Jesu und Marias’ 89, 114, 133, 442
Register Hugo von Balma — ‘Theologia mystica’, mnl. Teilübers. 84, 101, 119, 129, 394 ‘Hundert Artikel vom Leiden Christi’ 228, 261, 262, 296 Hymnus — ‘Andrea pie sanctorum’ 273 — ‘Festum nunc’ 273 $ Bonn, UB, S 2059 (um 1650, s. Beschreibung) Innozenz III. 97 Innozenz V. zugeschrieben — Passionsoffizium, mnl. 89, 133, 477 Jacob van Maerlant — ‘Rijmbijbel’ 509; (Abschnitt zur Passion) 335 Jacobus de Benevento — ‘Viridiarium consolationis’ 212 Jakob von Paradies — ‘Aureum speculum peccatricis animae’ 212 Jean de Fecamp $ ‘Summe sacerdos et vere pontifex’, mnl. ‘Jhesus collacien’ — Predigt 2 (Schluss) 96, 133, 482, 484 Papst Johannes zugeschrieben — Ablassgebet 251, 266, 299 Johannes Cassianus — ‘Collationes patrum’, nordmnl. Übers. 79, 92, 131, 480 Ps.-Chrysostomus — ‘Opus imperfectum’ 63 $ Dicta Johannes Klimakos — ‘Scala paradisi’ (Exempel) 132, 449 Jordaens, Wilhelm 116 — ‘Van den sevenvoldigen vallen ende van den opstaen des rechtverdighen menschen’ 86, 98, 113, 129, 132, 373, 394 — ‘Van enen stervenden leven’ 98, 101, 131, 443 Jordan von Quedlinburg — ‘Meditationes de passione Christi’, mnl. 89, 96, 426
Verfasser und Werke König Karl zugeschrieben — Gebet 229, 252, 266 Kolde, Dietrich, von Osnabrück 96, 311 — Predigt über Mt. 15,22 96, 503 ‘Kölner Klosterpredigten’ 93, 110, 130 — STRAUCH, Nr. 22 368 — STRAUCH, Nr. 37 368 ‘Das Kölnische Pater noster’/‘Dat Cuelsche Pater noster’ 229, 296, 298 Kommuniongebete $ Eucharistietraktat $ Register Orte und Sachen, Gebet Leben Jesu $ Adolf von Essen $ Dominikus von Preußen $ ‘Evangelienharmonien’ $ Register Orte und Sachen, Christus, Leben und Passion Legenden, mnl. 79, 109, 131 — Afra 116, 467 — Albanus von England 467 — Antonius der Große 132, 439 — Cordula: ‘Revelatio nova itineris et passionis undecim milium virginum’, mnl. 132, 421 — Elzear von Sabran 466 — Goar 464 — Gregorius von Spoleto 467 — Hubert von Tongeren 113, 466 — Johannes Chrysostomus (‘Südmittelniederländische Legenda aurea’) 490 — Klara von Assisi 102, 464 — Ludwig von Toulouse 467 — Maria Aegyptiaca: Hildebert von Lavardin, ‘Vita M. Aeg.’, mnl. Prosaauflösung 92, 353 — Pantaleon 117, 465 — Servatius: Jocundus, Vita sancti Servatii, mnl. 113, 117, 465 — Severin von Köln 466 — Wenzel 108, 467 — Zehntausend Märtyrer 353 ‘Lehre einer Jungfrau’ 132, 373 ‘Limburgse Sermoenen’ i.e.S. 93, 129, 130
745
— KERN, Nr. 33 454, 494 — KERN, Nr. 34 494 — KERN, Nr. 35 (Teilüberl.) 494 — KERN, Nr. 37 494 — KERN, Nr. 38 494 — KERN, Nr. 40 454, 495 — KERN, Nr. 45 496 — KERN, Nr. 46 496 Litanei $ Register Orte und Sachen Ludolf von Sachsen — ‘Bonaventura-Ludolphiaanse Leven van Jezus’ 88, 100, 105, 133, 408, 426 Magdalena von Freiburg 97 — Litanei vom Leiden Christi 79, 89, 96, 101, 112, 113, 114, 131, 228, 253, 268, 298, 431 Mande, Hendrik 116, 311 — ‘Een devoet boecskijn vanden binnensten ons liefs heren Jhesu Christi’, Haag-Gaesdoncker Exzerpt 99, 112, 113, 133, 477 Bruder Marcus — ‘Visio Tnugdali’, Übersetzung E 91, 92, 106, 113, 119, 129, 497 Mariengruß $ Register Orte und Sachen Marienpsalter $ Register Orte und Sachen Marquard von Lindau OFM — ‘Auszug der Kinder Israel’ und ‘Dekalogerklärung’ 78, 85, 86, 95, 130, 133, 370, 483; (Exzerpte) 383 Martyrolog-Bearbeitung, mnl. 79, 102, 105, 132, 304, 469 Mechthild von Hackeborn — ‘Liber specialis gratie’ mnl. 97, 129, 135, 376; (I, 57) 228; (Kap. 43) 267 Merswin, Rulman — ‘Neunfelsenbuch’ 85, 115, 116, 132, 447 Michael von Risell OP — ‘Quodlibetum de veritate fraternitatis SS. Rosarii Coloniae anno 1476 pronunciatum’, mnl. 268, 294 ‘Der Minnen Regel’ 85, 115, 116, 130, 143, 366, 456, 503
746 ‘Mittelniederländische Evangelien mit der Glosse’ 79 — Textgruppe Berlin 327–35, 336–46; (Adventspredigten) 129 — Textgruppe Kopenhagen 89, 105, 129, 135, 396–404; (Adventspredigten) 497 ‘Mondwahrsagetext Van der manen zeden’ 327 ‘Mosaiktraktat Onse here seyt Dat rike gades is in v’ 86, 98, 130, 142, 414 ‘Neunfelsenbuch’ $ Merswin, Rulman ‘Neun Quellen der Gnade’ 133, 441 Bruder Nikolas zugeschrieben — ‘Über das geistliche Leben’ 94, 116, 415 Nikolaus von Kues — ‘De docta ignorantia’ 84 Otto von Passau OFM — ‘Die vierundzwanzig Alten’ 67 ‘Oratio rythmica ad membra Christi’ $ Arnulf von Löwen, ‘Salve meum salutare’, mnl. ‘Paradisus anime intelligentis’ 82–83 ‘Passionsbetrachtung Vanden ghescoerden olyuen boom’ 491 Passionstraktat — ‘Auslegung der übriggebliebenen Brotstücke nach Jo 6,9 u. 13 130 — ‘Passionstraktat Die gone die begert eyn warachtich medelyder te wesen …’ 90, 351 — ‘Passionstraktat GJ sult ghevoelen in v ...’ 130, 369 — ‘Passionstraktat In der minnen boeck steet gescreuen …’ 129, 404 — ‘Passionstraktat O Ghi al die daer gaet den wege ...’ 113, 114, 118, 130, 458 — Auslegung der übriggebliebenen Brotstücke nach Jo 6,9 u. 13 458 $ Register Orte und Sachen, Christus, Leben und Passion ‘Paternoster’ $ Vaterunser-Betrachtung $ Register Orte und Sachen, Gebet
Register Peter von Arberg — Große Tagweise/Ach starcker got All vnser not 350 ‘Pilgerfahrt des träumenden Mönchs’ $ Guillaume de Digulleville, ‘Pèlerinage de la vie humaine’ Predigt — zu Ap 12,1 131, 464 — zu Jo 3,19 450 — zu Jo 6,44 130, 452 $ Bernhard von Clairvaux $ Brugman, Johannes $ Dirc van Herxen, Collationale $ Meister Eckhart $ Eckhart-Umkreis $ ‘Jhesus collacien’ $ Kolde, Dietrich, von Osnabrück $ ‘Kölner Klosterpredigten’ $ ‘Limburgse Sermoenen’ i.e.S. $ ‘Mittelniederländische Evangelien mit der Gloße’ $ ‘Paradisus anime intelligentis’ $ Seuse, Heinrich OP $ St. Georgener Predigten $ Tauler, Johannes OP $ Vornken, Wilhelm $ Register Orte und Sachen, Bibelstellen, Textanfang ‘Preventa und Adoptata’ 85, 91, 106, 130, 458 ‘Pro custodia humilitate et cognitione humanae fragilitatis’, mnl. 251, 264, 275 Psalter $ ‘Bibelübersetzungen’ (mnl.) $ Ps.-Augustinus $ Hieronymus $ Register Orte und Sachen Heilige, Katharina von Siena Marienpsalter Psalmen ‘Rede von den 15 Graden’ 129, 393 Richard von St. Viktor zugeschrieben — ‘Expositio in Canticum Canticorum’, mnl. 78, 97, 108, 114, 124, 129, 140, 232, 268, 410 Robert van Sorbon — Predigt im ‘Spiegel des Christenglaubens’ 356
Verfasser und Werke Ruusbroec, Jan van 69, 96–98, 103, 134, 307 — ‘Die chierheit van der gheestelijker brulocht’ 68, 98; (Buch I, 2. Redaktion) 84, 131, 443; (Buch II, Exzerpte) 84, 132, 448 — ‘Een spieghel der eeuwigher salicheit’ 90, 97, 98, 138, 379; (Exzerpte) 102, 130, 381, 501 — ‘Van den seven trappen in den graed der gheesteleker minnen’ 97, 98 — ‘Van den blinkenden steen’ 84, 130, 381, 395; (Exzerpte) 381 — ‘Van den gheestelijken tabernakel’ 129 (Exzerpte) 381; (Teilüberl.) 492, 499 — ‘Vanden seven sloten’, (Exzerpte) 381; (Teilüberl.) 487 — ‘Van den kerstenen ghelove.’ 97, 98 — ‘Van den vier becoringhen’ 86, 113, 114, 129, 395, 443 — ‘Van den twelf beghinen’ 97 (Teil 3 u. 4) 132, 468 — Vierter Brief 129; (Anfang) 394; (Exzerpte) 381 ‘Salve meum salutare’ $ Arnulf von Löwen ‘Salve sancta facies’, mnl. 296, 299 ‘Salve, tremendum caput nostri salvatoris’, mnl. 227, 231, 282, 296, 298 ‘Sant Johannes sprichet ‘ich sach das wort in gote’ und ‘Die drîe persône geschuofen die crêatûre von nihte’ 83, 108, 388 ‘Schwester Katrei’ 85, 94, 106, 129, 498 — Meisterexempel (P FEIFFER II, Traktat VI) 379 — Plusstück 129, 410 Schwesternbücher $ ‘Deventer Schwesternbuch’ $ ‘Diepenveener Schwesternbuch’ $ ‘Emmericher Schwesternbuch’ Scutken, Johan 311 $ ‘Bibelübersetzungen’ $ Evangelien-Übertragungen ‘Sechs Klagen Christi über seine Freunde’ 117, 132, 373
747
‘Seelentrost’ 87, 105, 347, 350, 353 ‘Sendbrief Jhesus Christus een brudegom alre oetmodiger ioncfrouwen’ 130, 131, 382, 424 Sequenz — ‘Christo regi’ 273 — ‘Lauda Sion salvatorem’, mnl. 131, 444 — ‘Veni sancte spiritus’, mnl. 270 Seuse, Heinrich OP — ‘Büchlein der ewigen Weisheit’, Kommuniongebet 228, 267 — ‘Horologium Sapientiae’, mnl. 85, 406; (Exzerpte) 227, 395; (II,4) 267, 283; (Kap. 14 u. 15) 94, 427 $ Gebet ‘Als ic arme ...’ — ‘Lectulus noster floridus’ 94, 503; (Exzerpt) 500 ‘Sieben Berge’ $ Ps.-Bernhard von Clairvaux ‘Sieben Freuden Mariens’ 266 — Himmlische Freuden 292 ‘Sieben Punkte zum Manna’ 132, 449 ‘Sieben Punkte zur Eucharistie’ 132, 449 ‘Siebenfache Vernunft der Seele’/‘Traktaat over seven verstenntenissen der zielen’ 499 ‘Sipuclo’ (=Sibkulo?) 91, 113, 117, 129, 393 ‘Speculum virginum’, mnl. 85, 93, 100, 118, 131, 135; (Einleitungsbrief bis Buch 6) 481; (Exzerpte aus Buch 4, 6, 8 u. 9) 131, 444; (Exzerpte aus Buch 8 u. 9) 139, 481 ‘Spiegel des Christenglaubens’/‘Fundament vander kirstenre gelouen’ (Exzerpte) 79, 90, 97, 105, 131, 356 ‘Spiegel der Menschen’ III 87, 348 ‘Spruch mit Kritik am Schöffenurteil’ 348 ‘Stationes ecclesiarum urbis Romae’, mnl. 270 Stevens, Johannes — ‘Opusculum de ornamentu virginum’, mnl. 99, 125, 130, 419 Sticken, Salome — ‘Formula vivendi’ 275, 307
748 ‘Südmittelniederländische Legenda aurea’ $ Legenden, Johannes Chrysostomus ‘Summe sacerdos et vere pontifex’, mnl. 228, 264 Tauler, Johannes OP 453 Tauler, Johannes OP, Predigten 94, 109, 130, 143, 315 — VETTER, Nr. 8 94, 130, 453 — VETTER, Nr. 9 94, 116, 130, 453 — VETTER, Nr. 22 94, 130, 452 — VETTER, Nr. 32 90, 94, 116, 367 — VETTER, Nr. 33 90, 94, 116, 367 — VETTER, Nr. 49 94, 130, 453 — HELANDER , S. 346–351 94, 116, 130, 451 Thomas von Aquin $ Sequenz ‘Lauda Sion salvatorem’ Ps.-Thomas von Aquin 97, 124 $ ‘De beatitudine’, mnl. $ ‘De divinis moribus’, mnl. Thomas von Cantimpré OP — ‘Bonum universale de apibus’ 212 Thomas Hemerken von Kempen — ‘De imitatione Christi’, mnl. 99, 311, 315; (Buch I und II) 212, 267; (Buch I, vierte Textgruppe) 488; (Buch II, Anfang) 502; (Buch II, zweite Textgruppe) 130, 382; (Buch III, Kap. 49) 130, 143, 455 — ‘De mortificata vita pro Christo’, mnl. 99, 131, 355 — ‘Orationes et meditationes de vita Christi’, mnl. 88, 99, 132, 299, 309, 427, 437 Traktat auf den hl. Joseph 269, 295 ‘Traktat von der Seligkeit’/‘Traktat von der wirkenden und der möglichen Vernunft’ 78, 83, 103, 106, 108, 129, 385 ‘Von der übervart der gotheit’ 83, 108, 129, 410
Register Usuard OSB — ‘Martyrologium’ 157, 160, 164, 239 Vaterunser-Betrachtung $ Register Orte und Sachen, Vaterunser ‘Verheißung Christi an seine Braut’ 491 ‘Dat vijfde boek van De imitatione Christi’ $ ‘Ermahnung zu tugendhaftem Leben’ ‘Vitaspatrum’ 79, 92 — ‘Nordmittelniederländische Vitaspatrum’ 134; (Buch I und IV) 100, 132, 438–39 — Vita beati Antonii abbatis, mnl. 132, 439 — Vita sanctae Euphrosinae, mnl. 92, 106, 130, 383 — Version für beginnende menschen 102, 132, 439 Vornken, Wilhelm — Predigt 305 ‘Der wachter an der zinnen’ 349 ‘Vom Wert des Leidens’ 501 ‘Zehn Gebote’/‘Die tien gebade gaets te ryme’ 349 ‘Zehn Gebote’-Erklärung, mnl. 87, 113, 130, 459 ‘Diu zeichen eines wârhaften grundes’ (Anfang) 83, 503 Zerbolt, Gerard, van Zutphen 86, 104, 273 — ‘De libris teutonicalibus’ 11, 79, 103, 311 — ‘De spiritualibus ascensionibus’, mnl. 99, 378; (Auszüge) 268; (Kap. 31) 90, 99, 124, 382, 491 Zwölf Messfrüchte 130, 418 ‘Die zwölf Räte Jesu Christi’ 87, 116, 117, 130, 457 Zwölf Staffeln der Demut nach der Benedikt-Regel 348
Orte und Sachen
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Orte und Sachen Die Angaben zu den Konventen orientieren sich, soweit möglich, am ‘Nordrheinischen Klosterbuch’ sowie an der ‘Kloosterlijst’ (http:// www2.let.vu.nl / oz / kloosterlijst / kform.php [9.7.2011] ). Konvente, die nur in Provenienzangaben nach STOOKER /VERBEIJ oder KRÄMER genannt werden, sind nicht erfasst. Aachen, Webbegarden (St. Servatius, Tertiaren) — Handschriftenbesitz 103, 116, 387, 438 Aachen-Kornelimünster (Benediktiner) 62 Ablass — für ein Gebet 243, 255, 256, 265, 266, 292, 298 — für eine Heilig Land-Fahrt 270 — für Klosterbesuch 170 $ Register Verfasser und Werke Papst Johannes zugeschrieben, Ablassgebet Ahlen, Maria Rosa (Schwesternhaus) — Memorienbuch (Anf. 16. Jh.) 155, 157, 158–59, 165 Allegorie 85 Allerheiligenlitanei 275 Amersfoort, St. Agnes (1399 Tertiarinnen) — Memorienbuch (1400-1602) 156, 157, 158 Amsterdam, Sint-Andries-ter-zaligerHaven (Kartäuser) — Handschriftenbesitz 119, 121, 349, 415, 457, 500, 501 Amsterdam, St. Lucia (Tertiarinnen) — Memorienbuch 156, 157 Andacht (devotio) 256 Anniversarienkalender $ Memorienbuch Arnhem, Handschriftenherstellung (15. Jh.) 224 Arnhem, Kl. Bethanië (Windesheimer Chorfrauen 1430) 12 — Handschriftenherstellung 211, 224– 25 Arnhem, Monnikhuizen (Kartäuser) 121
Arnhem, St. Agnes und Paulus (Tertiarinnen, Regularissen 1459) — Handschriftenbesitz 52, 64, 103, 366, 386, 432, 452, 509 Augustinereremiten 96 Bedburdyck $ Jüchen-Bedburdyck Bedburg (Erft), Frauweiler (Tertiarinnen 1452) — Handschriftenbesitz 173, 216, 465 — Tochtergründung von Sonsbeck, St. Andreas 173 Bedburg-Hau, Stift Bedburg (Prämonstratenserinnen) 209–10 Beichtvater — Schriftkultur 127, 151, 155, 165 — vertragliche Tätigkeit (1490) 185 — Weltkleriker 187 Benrather Linie 1, 110, 365 Besselich (bei Vallendar, Prämonstratenserinnen) — Handschriftenbesitz 466 Bewegungen, religiöse 93 — religiöse Frauenbewegung 7 Bibel (Texte in der Volkssprache) 78 Bibelstellen Ps 1 429; Ps 2 429; Ps 3 429; Ps 19 493; Ps 21–30 259; Ps 22 435; Ps 30,2 504; Ps 44,17 272; Ps 51,3 492; Ps 62 470; Ps 66 470; Ps 92 470; Ps 99 470; Ps 102 259, 263, 435; Ps 109 472; Ps 112 259; Ps 114,9 474; Ps 116 429; Ps 117 435, 471; Ps 118 471; Ps 119,5 474; Ps 119–126 263; Ps 138 263; Ps 143 435; Ps 144 259, 263; Ps 145 259, 435; Ps 148 259, 470; Ps 149 470; Ps 150 470; Ps 151– 183 258 – Pro 5,9–11 445 – Ec 7,2–3 445; Ec 12,1 u. 7 445 – Cn 2,6 430; Cn 5,10 245 – Is 9,6 448; Is 11,2 448; Is 26,19 445;
750 Is 53,4 250 – Lm 1,12 506 – Ez 16,9–13 419 – Dn 3,57-88 470; Dn 12,2–3 445 – Os 13,14–15 445 – Mt 16,24 426; Mt 19,17 87 – Mr 15,16 par 427 – Lc 1,46-55 473; Lc 1,46ff. 436; Lc 1,47 259; Lc 1,68-79 471; Lc 2,29–32 472; Lc 7,67 263, 282; Lc 22,41 275 – Jo 1,14 386; Jo 6,9 u. 13 458 – 1 Cor 15,22–23 445; 1 Cor 15,51– 52 445 – 1 Th 5,1–5 445 – 1 Tm 5,13 178 — Perikopen (Textüberlieferung ohne Auslegung) Ex 15,1–19 362 – Dt 32,1–43 362 – 1 Rg 2,1–10 362 – Is 12,1–6 362; Is 38,10–20 362 – Hab 3,2–19 362 – Ml 3,1ff. 479 – Mt 1,18–25 397; Mt 3,13–17 330; Mt 4,18–22 342; Mt 5,43–6,4 400; Mt 6,16–18 331; Mt 6,16–21 400; Mt 8,5–13 400; Mt 8,23–27 330; Mt 10,16–22 342; Mt 12,38–50 401; Mt 15,1–20 402; Mt 16,13–19 342; Mt 17,1–9 332, 401; Mt 18,15– 22 402; Mt 19,27–29 342; Mt 20,17–19 401; Mt 21,10–17 331, 401; Mt 21,33–46 402; Mt 23,1–12 401; Mt 24,1–14 404; Mt 25,31–46 401; Mt 28,16–20 336; Mr 6,17–29 344; Mr 6,47–56 331, 400; Mr 9,16–28 340 – Lc 2,1– 14 397; Lc 2,15–20 397; Lc 2,22– 32 342; Lc 4,22–30 333; Lc 4,23– 30 402; Lc 4,38–43 333; Lc 5,17– 26 338; Lc 10,16–20 342; Lc 12,2– 8 345; Lc 15,11–32 333, 402; Lc 19,1–10 342; Jo 1,35–51 342; Jo 2,13–22 403; Jo 2,13–25 334; Jo 4,5–42 402; Jo 5,1–14 401; Jo 5,1–15 332; Jo 5,17–24 403; Jo 5,30–37 402; Jo 6,27–35 402; Jo 6,53–59 404; Jo 7,1–13 404; Jo 7,14–31 403; Jo 7,32–39 334, 403; Jo 7,40–53 404; Jo 8,1–11 333, 402; Jo 8,12–20 334, 403; Jo 8,21–29 401; Jo 8,31–40 401; Jo 9,1–13 403; Jo 9,1–38 334; Jo 10,22–38 335, 404; Jo 11,1–45 334, 403; Jo 11,47–54 335, 404; Jo 12,1–26 335; Jo 13,1–14 404;
Register Jo 14,1–13 342; Jo 19,1–5 342; Jo 20,1–9 336; Jo 20,11–18 336 — Textanfang Gn 2,8 494; Gn 46,3–4 483 – Ex 25,40 426 – Ps 1 289; Ps 14,1 496; Ps 33,15 394; Ps 35,9 494; Ps 41,2 19; Ps 68,33 495; Ps 83,5 356, 433; Ps 88,15 394; Ps 115,12 356; Ps 138,17 272; Ps 145,5 379 – Pro 24,16 373, 394 – Cn 1,2 405, 503; Cn 1,4 432; Cn 1,12 442; Cn 2,3 386; Cn 3,1 410; Cn 3,7-8 412; Cn 4,12 496; Cn 5,1 410; Cn 5,6 496; Cn 6,9 392; Cn 7,8 496; Sap 7,7f. 392; Ecli 24,5 370; Ecli 24,11 391; Ecli 24,14 366; Ecli 24,23 366; Ecli 24,26 366, 453; Ecli 50,6 388 – Is 7,14 245, 249; Is 11,1 391; Is 38,19 475 – Lm 1,12 458, 494 – Ml 3,1 389 – Mt 1,1–16 344; Mt 1,18–21 328; Mt 2,1–12 329, 398; Mt 2,13–18 329; Mt 2,19–23 329; Mt 4,1–11 331, 400; Mt 5,1–12 345; Mt 5,3 386; Mt 5,7 240; Mt 5,13–19 343; Mt 5,20–24 339; Mt 5,43 bis 6,3 331; Mt 5,48 434; Mt 6,9 393, 419; Mt 6,24–33 340; Mt 7,15–21 339; Mt 7,17 487; Mt 8,1–13 330, 399; Mt 8,23–27 399; Mt 9,1–8 341; Mt 9,9 387; Mt 9,9–13 344; Mt 9,18–25 341; Mt 10,22 490; Mt 10,28 387; Mt 10,34–42 342; Mt 11,2 497; Mt 11,2–10 327; Mt 11,25–30 342; Mt 12,38–50 331; Mt 12,40 369; Mt 13,8 395; Mt 13,24–30 399; Mt 13,24f. 330; Mt 14,22–33 343; Mt 15,1–20 333; Mt 15,21 453; Mt 15,21–28 332, 401; Mt 15,22 503; Mt 16,17 389; Mt 16,24 392; Mt 16,24–27 345; Mt 18,1–10 344; Mt 18,15–22 333; Mt 18,23–33 341; Mt 19,27 387; Mt 20,1–16 330, 399; Mt 20,17–28 332; Mt 21,1 335, 396, 497; Mt 21,1–9 404; Mt 21,12 452; Mt 21,33–46 332; Mt 22,1–14 341; Mt 22,15–21 341; Mt 22,34–46 341; Mt 23,1–12 332; Mt 23,34–39 329; Mt 25,6 443; Mt 25,31–46 331; Mt 26,1f. 423;
Orte und Sachen Mt 28,1–7 336 – Mr 1,2–3 397; Mr 1,16 par 273; Mr 6,38 par 410; Mr 7,31–37 340; Mr 15,34 par 494; Mr 16,1–7 336; Mr 16,14–20 337; Mr 8,1–9 339 – Lc 1,5–17 343; Lc 1,26 407, 497; Lc 1,26–38 328; Lc 1,28 328; Lc 1,39 388; Lc 1,39– 47 328; Lc 1,47 398; Lc 1,57–68 343; Lc 1,68 398; Lc 2,1–14 328; Lc 2,14 436; Lc 2,15 447; Lc 2,15– 20 328; Lc 2,21 329, 398; Lc 2,22– 32 399; Lc 2,33–40 329, 398; Lc 2,41–52 399; Lc 2,42–52 330; Lc 2,46 371; Lc 3,1–6 328; Lc 4,38 338; Lc 5,1–10 339; Lc 5,27–32 344; Lc 6,17–23 345; Lc 6,36–42 339; Lc 7,11 334; Lc 7,11–16 340; Lc 7,18–27 397; Lc 7,36 335; Lc 7,36–50 343; Lc 7,47 368; Lc 8,4–15 330; Lc 8,5–15 400; Lc 8,54 368; Lc 9,1–6 338; Lc 10,1–7 344; Lc 10,23 385; Lc 10,23–37 340; Lc 10,38 392; Lc 10,38–42 343; Lc 11,5–13 337; Lc 11,14–28 333; Lc 11,27–28 343, 344; Lc 12,1–9 346; Lc 12,36 454, 495; Lc 12,49 406; Lc 13,6–17 341; Lc 14,1–11 340; Lc 14,1–28 402; Lc 14,10 510; Lc 14,16 390; Lc 14,16–24 339; Lc 15,1–10 339; Lc 15,7 449; Lc 16,1–9 339; Lc 16,19 332, 369; Lc 16,19–31 339; Lc 17,11–19 340; Lc 17,21 382, 414, 502; Lc 18,10–14 340; Lc 18,31–43 331, 400; Lc 19,41–47 340; Lc 21,9–19 345; Lc 21,25 497; Lc 21,25–33 397; Lc 21,35 495; Lc 22,19 383, 424; Lc 22,24– 30 343; Lc 24,13–35 336; Lc 24,36–47 336 – Jo 1,1–14 328, 398; Jo 1,1f. 408; Jo 1,19–28 328, 397; Jo 2,1–11 330, 399; Jo 2,16 452; Jo 3,1–15 338; Jo 3,16–21 338; Jo 3,19 398, 450; Jo 3,25–36 329; Jo 4,5–42 333; Jo 4,46–53 341; Jo 4,49 368; Jo 5,1 453; Jo 6,1–14 333, 403; Jo 6,44 452; Jo 6,44–52 338; Jo 6,51–52 357; Jo 6,56 367; Jo 7,1–13 334; Jo 7,14–31 334; Jo 8,12 488;
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Jo 8,21–29 332; Jo 8,31–45 332; Jo 8,46–59 334, 403; Jo 10,1–10 338; Jo 10,11–16 337; Jo 10,18 494; Jo 12,24–26 345; Jo 12,31–36 344; Jo 12,32 451; Jo 13,1–15 335; Jo 14,6 371, 387; Jo 14,14 390; Jo 14,15–21 337; Jo 14,23–31 338; Jo 15,1 411, 425; Jo 15,1–7 345; Jo 15,12–16 345; Jo 15,17–25 344; Jo 15,26 bis 16,4 337; Jo 16,5–14 337; Jo 16,16–22 337; Jo 16,23–30 337; Jo 16,28 390; Jo 17,1–11 335, 337; Jo 20,19–31 337; Jo 21,1–14 336; Jo 21,15–19 343; Jo 21,19–24 329 – Ac 1,9 494; Ac 1,12 452; Ac 6,8 389 – 1 Cor 3,11 408; 1 Cor 09,24 492, 499; 1 Cor 11,23 383, 424 – 2 Cor 11,2 390 – Gal 4,4 272 – Eph 6,10 495 – Ph 2,5 369; Ph 2,7 395; Ph 2,8 407, 449 – 2 Tm 2,11 356; 2 Tm 3,1ff. 498 – Ap 2,07 u. 11 395; Ap 7,9 249; Ap 12,1 464; Ap 19,7 419; Ap 19,17 495; Ap 22,1 454, 495 Bibelübersetzung $ Register Verfasser und Werke Bibliothekarin 20 Bonn, Engeltal (Windesheimer Chorfrauen 1417) — Handschrift (1633) 374 — Kopiar 147 Braut Christi (Nonne) 78 $ Register Verfasser und Werke, ‘Verheißung Christi an seine Braut’ Brüssel, Sion/St. Elisabeth (Tertiarinnen 1400ff., Regularissen 1432ff.) 270, 271 — Handschriftenbesitz 350, 457, 468 Bücherverzeichnis — Elyzabeth sGruters (1468) 373 — Gerard Roelants (1487) 63 $ Oudergem b. Brüssel, Rookloster Buchschmuck 240–44 Buxheim (Kartäuser) — Handschriftenbesitz 119–20, 386 Christus — Gebete 295–300 — Herz und Antlitz (Gebet) 275, 296, 298, 300
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Himmelfahrt (Literaturthema) 449 Kindheit (Literaturthema) 89 Körper 255, 298 Leben und Passion (Literaturthema) 18, 78, 88, 134, 261, 291, 375, 395, 441, 475 — Wunden 296, 298, 304; (Schulterwunde, Gebet) 230, 298, 316 Coesfeld, Marienbrink (Schwesternhaus) — Handschriftenbesitz 69, 108, 111, 410, 414 Collatio 85, 101, 414 $ Register Verfasser und Werke, Collatio zum Lob Christi Dirc van Herxen, Collationale Daniëlskerk, Eemstein (Windesheimer Chorherren 1395) 98, 414 Delft, St. Barbara (Tertiarinnen 1409) — Handschriftenbesitz 12, 434, 442, 457 Deventer, Diepenveen (Windesheimer Chorfrauen 1412) 12, 31, 60, — Handschriftenbesitz 12, 108, 367 — Kopiar 147, 148 — Nekrolog (1401–1472, 1393–1517) 156, 158, 163, 165 $ Register Verfasser und Werke ‘Diepenveener Schwesternbuch’ Deventer, Heer Florenshuis (Fraterherren) 3, 99 Deventer, Meister Geerts-Haus (Schwesternhaus) 2, 168, 178, 186, 225, — Handschriftenbesitz 108 — Statuten (1379) 10, 30 $ Register Verfasser und Werke ‘Deventer Schwesternbuch’ Devotio moderna — Bewusstseins- und Tugendideal 14 — Buchkultur als Reformbeitrag 10, 20, 136, 254, 307–8 — cura animarum (Texte) 51 — Volkssprache 10 — Zusammenschlüsse: $ Kapitel von ... $ Münstersches Colloquium $ Windesheimer Kongregation Dialog 85
Register Dialog zwischen Christus und Johannes (Text) 116, 133, 484 Diepenveen $ Deventer, Diepenveen Dinslaken, Marienkamp (Schwesternhaus 1433) — Kopiar 147 Doesburg, Grote Convent (Tertiarinnen 1446) — Handschriftenbesitz 366, 393 — Memorienbuch 156, 158, 164 Dominikaner — Texte in der Volkssprache 93–94, 134 Dordrecht, St. Agnes (Windesheimer Chorfrauen 1427) 12, 51, 414 Dorstadt (Windesheimer Chorfrauen) — Memorienbuch (1637ff.) 156 Düsseldorf-Rath, Klause Maria Not (Tertiarinnen 1458) — Memorienbuch (15. Jh., 1742) 156 Eemstein $ Daniëlskerk, Eemstein Einbandstempel 74, 217 — Adler 210 — Adler in umrandeter Raute 217, 219 — Adler SCHUNKE 289 72, 74, 347, 396, 407, 433, 482 — Blatt 486 — Blatt, mit Pünktchen umrandet 412 — Blüte Vierblatt SCHUNKE 177 378 — Blüte, rhombisch umrandet 233 — Bordüre 74, 475 — Doppeladler 232, 233, 234, 235 — Feuerrad SCHUNKE 3 378 — Girlande 232, 233, 234 — Greif (rechteckig) 234 — Hahn (rund) 234 — Halbmond mit Stern 236 — Hase SCHUNKE 2 72, 74, 372, 396, 407, 433, 482 — Kopfstempel 235, 236 — Kreuz mit Strahlen 233 — Kreuzblume 232 — Lamm (rechteckig) 234 — Lamm (rund) 232 — Lamm mit Labarum (rund) 74, 325 — Laubstab 232 — Lilie 74, 233, 475 — Lilie (rhombisch) 74, 232, 233, 234, 236, 440
Orte und Sachen — — — — — — — — — — — — —
Lilie in der Raute 236 Lilie SCHUNKE 37 74, 325 Lilie SCHUNKE 89 378 Lilienhälfte, dreieckig 74 Löwe (rechteckig) 74 Madonna unter got. Portal 232 Madonna, stehend, mit Kind 74, 347 Ornament mit Kreuzblumen 234 Pegasus 74, 347 Pelikan mit Jungen 233 Pentagramm 234 Ranke 235, 236 Ranke mit Blättern und Frucht 74, 347 — Ranke SCHUNKE 220 378 — Ranke SCHUNKE 223 74, 325 — Ranke SCHUNKE 223a 72, 74, 347, 396 — Rose im Kreis 232 — Rosette 232, 233, 234, 235, 236, 412, 486 — Rosette SCHUNKE 20 72, 74, 372, 378, 482 — Rosette SCHUNKE 381 72, 74, 372, 433, 482 — Rosette SCHUNKE 701 72, 74, 407, 440 — Schnörkel 232, 233 — St. Barbara (rhombisch, umrandet) 234 — Stern 233 — Stern mit Kugeln 236 — Stern mit Strahlen 232, 234 — Stern SCHUNKE 25c 74, 440 — Stern SCHUNKE 39 74, 325, 407, 440 — Stern, vierstrahlig 218, 219 — Wappenschild mit drei Kugeln 236 — Zierstück (rhombisch) 236 — Zweig 232 Emmerich, St. Agnes (Schwesternhaus, Augustinerinnen 1463) 204, 565 — Handschriftenbesitz 12 $ Register Verfasser und Werke, ‘Emmericher Schwesternbuch’ Emmerich-Elten, St. Ursula (Schwesternhaus 1427, Augustinerinnen vor 1463) — Kopiar 147 Engelchöre (Literaturthema) 130, 370
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Epistolar 78, 99, 113, 114, 130, 134 Ermahnungen (Texte) $@\_ Essen, Kettwig (Schwesternhaus 1423) — Handschriftenbesitz 108, 312, 421, 467 Eucharistie (Literaturthema) 90, 395 $ Register Verfasser und Werke, Eucharistietraktat Exzerpt 133, 136, 139, 484, 485 Fasttage (Anweisungen) 508 Franziskaner — Texte in der Volkssprache 95–96, 101 Frenswegen, Marienwolde (Windesheimer Chorherren) 49, 53 — Handschriftenbesitz 117, 348, 434, 458 Gaesdonck (Windesheimer Chorherren) 49, 177 — Buchkultur 50 — Seelsorge in Frauenklöstern 50–52, 52, 414 — Wohltäter 62 Gaesdonck (Windesheimer Chorherren) (Umgebung) — Einbandstempel 73, 325 Gebet 135, 308 — an die Trinität 275, 288, 297 — Ave-Maria 18, 239, 240, 290, 308, 375, 436, 437 — Fürbitte 141, 239, 240, 257, 286, 287–88, 298 — Kommuniongebet 241, 261, 275, 276–88, 291, 296, 297, 305, 352, 382 — Körperhaltung 254 — Mariengebet 275, 291, 297–98, 461, 506 — Passionsgebet 276, 460, 461 — Paternoster 239, 240, 308, 437 — Privatandacht 239–40 — Psalter 262, 290, 294, 304 — Requiem 188 — Rosenkranz 261, 294, 308, 375 — Sterbegebet (Gebet um Beistand in der Todesstunde) 292, 295, 298, 461
754 — Totengebet (Gebet für das Seelenheil) 256, 258, 262, 263, 270, 275, 291, 297, 437, 445, 460, 461, 508 — volkssprachig 260 — vor einem Bild 254–56, 299 — Zeit 254 $ Christus $ Heilige, Anna $ Kommunion, würdige $ Mariengruß $ Marienpsalter $ Marienverehrung $ Messe $ Psalm $ Sündenvergebung $ Woche $ Register Verfasser und Werke, Gebet, Exempel Gebetbuch 260 — Sammlung Hüpsch 216–17 — Volkssprache 217, 239 $ Geldern, Nazareth $ Handschrift, Gebetbuch der Maria von Geldern Gebete aus der Liturgie 102 — zum Advent 246 — zum Allerheiligenfest 249 — zum Commune sanctorum 431, 507 — zum Epiphaniasfest 246 — zum Fest der Apostel Petrus und Paulus 248 — zum Fest der hl. Agnes 247 — zum Fest der hl. Barbara 273, 508 — zum Fest der hl. Katharina von Alexandrien 249 — zum Fest der hl. Maria Magdalena 248 — zum Fest des Apostels Andreas 244, 246, 249, 264, 272–73, 507, 508 — zum Fest des hl. Franziskus 248, 249 — zum Fest des hl. Radbod 507 — zum Fest Mariae Empfängnis 245 — zum Fest Mariae Geburt 245 — zum Fest Mariae Himmelfahrt 248 — zum Fest Mariae Lichtmess 247 — zum Fest Mariae Verkündigung 245, 249
Register — zum Kirchen- und Heiligenjahr 220, 241, 261–62, 263, 271, 290, 430–31, 505, 506, 507 — zum Osterfest 244, 245, 246, 247, 429, 506 — zum Pfingstfest 248 — zum Trinitatisfest 245, 250 — zum Weihnachtsfest 246, 247 Gebetsanliegen 256, 258, 260 Gebetsanweisung 240, 250–57 Geldern (Hof) 313 — Kirchenpolitik 8 Geldern (Stadt) 44–45 — Stadtkirche 44, 45 Geldern, Ingen Hüls (Tertiarinnen 1432) 46 — Memorienbuch (1741) 156 Geldern, Karmeliterkloster 45 Geldern, Nazareth (Schwesternhaus 1418, Augustinerinnen um 1425) 22 — ‘Ave-Maria’-Hand 61, 72, 73, 90, 126, 354, 358, 359, 363, 365, 367, 371, 381, 382, 385, 393, 407, 408, 447, 448, 451, 459, 463, 468, 478, 480, 596 — Antiphonale (1650) 133, 470–74 — Aufhebung (1802) 38 — Augustinerinnenkloster (Umwandlung) 31, 46 — Besitzereintrag in Handschriften 123, 354, 359, 384, 429, 433, 438, 443, 447, 451, 469, 475, 478, 481, 482, 505 — Chronik 28, 53 — Gebäude 32–33, 38, 54, 125 — Gebetbuch 123, 133, 134 — Hausordnung (1418) 30 — Heiligenkalender 511–19 — Initialschmuck der Handschriften 133, 358, 360, 361, 372, 375, 396, 420, 427, 428, 432, 437, 440, 443, 463, 478, 480, 481, 504, 596 — Kapitel von Zwolle (Mitglied) 32 — karitative Tätigkeit 33 — Klosterämter 33 — Makulatur in Handschriften (Brevier) 407, 440, 443; (lat. Hs.) 364, 380, 451, 460, 479, 492; (lat. Psalmenkommentar) 450, 493; (liturg. Hs.) 384, 469; (Pachtregister) 74,
Orte und Sachen 423; (Urkunde) 73, 360, 407, 447, 451, 480 — Memorienbuch (verschollen) 155, 159 — Mitgliederzahl 37 — Schule (1782) 38 — Seelsorger aus Gaesdonck 31, 49 — Verbindung zum Herzogshaus 47, 313 — Verbindung zur Stadt 46 Geldern, Ten Elsen (Beginen 1400, Karmelitessen 1452) 45 Geldern. Karmeliterkloster 33 Gelübde, monastische 96 $ Armutsgelübde $ Keuschheitsgelübde Gent, Galiläa (Windesheimer Chorfrauen 1438) — Handschriftenbesitz 103 Gent, St. Agnes (Schwesternhaus 1434, Regularissen 1454) 12 Gnade (Erweis, Gabe) 256, 298 Gnadenthal bei Kleve (Windesheimer Chorherren) 55, 190, 563 Gottorp — Handschriftenbesitz 377 Graefenthal (Zisterzienserinnen 1258) 62, 209 Gräfrath $ Solingen-Gräfrath ’s-Gravenhage, St. Elisabeth (Tertiarinnen 1443) — Handschriftenbesitz 270 Griethausen $ Kleve-Griethausen Groenendaal $ Hoeilaart bei Brüssel Haarlem, St. Catharina (Tertiarinnen 1421) — Handschriftenbesitz 258 — Memorienbuch 156, 157, 159, 166 Haarlem, St. Margaretha (Tertiarinnen 1446) — Memorienbuch 156, 159 Handschrift — Eintrag (Schreiberin) 222 — Einträge 123, 125–27, 140, 239–40, 303, 362 — Entstehung nach Einführung der Klausur 302, 306 — Gebetbuch der Maria von Geldern 271, 273
755
— Gemeinbesitz eines Konvents 123– 24, 123–24, 221, 239, 268, 505 — Herstellung in Lagen 138–39, 150, 468 — Inhaltsangabe (15. Jh.) 124, 359, 360, 362, 365, 372, 381, 385, 396, 405, 420, 423, 426, 433, 447, 451, 478, 479, 481, 482, 493 — inhaltsgleich 139, 226, 314 — Konventsausstattung 106 — Kupferstich eingeklebt 314 — Lagenzählung 140 — Privatbesitz 124 — Rand 150 — Schreiber Wilhelm ten Raede (St. Andreas) 152, 210, 218, 223, 232, 239, 267, 560 — Schreiber Wilhelm von Bocholt 235 — Schreiberin Iohanna de schild 125 — Stundenbuch der Margriet Uutenham 224 — Stundenbuch der Sophia von Bylant 224 — Überschrift (Kirchenjahrsbezug) 143; (Spruchband) 153 — Vorlagen (Herkunft) 111, 225 $ Gebetbuch $ Geldern, Kl. Nazareth $ Kalendar $ Legendar $ Martyrologium $ Memorienbuch $ Sonsbeck, St. Andreas Handschriftensammler/-vorbesitzer — Arnswaldt, von, August (1798-1855) 67–70, 73, 76, 99, 325, 346, 350, 363, 364, 372, 375, 377, 380, 384, 396, 405, 406, 409, 410, 411, 412, 419, 422, 425, 427, 428, 440, 442, 446, 481, 482, 486, 492, 499, 502 — Baerll, van, Merij, Sr. Kl. Nazareth 504 — Bergischer Geschichtsverein 28 — Berlera, Enken 219, 233 — Bodberg, Yde van 218, 235 — Bone, Karl 520 — Buyx, Michael (1795–1882) 70, 469 — Cserey van Nagy-Aita, Johan Wolfgang 213
756 — Dael, Yeirken, Sr. Geldern, Nazareth 441 — Dries, Paulus 504 — Ernst II, Herzog von Gotha 213 — Flours, Clara Margrieta 219, 221, 236 — Gebalen, Magdalena, suster 70 — Geffcken, Johannes (1803–1864), Theologe, Pfarrer in Hamburg 63, 64, 65, 66, 478, 480, 481 — Haeften, Maria van 219, 234 — Harmenss (Her-?), Gertrüt, suster 230 — Hüpsch, Adolf von 212–17, 221 — Impel, de, Ide, Sr. Kl. Nazareth 504–5 — Kaemmerer, K. (Hannover) 212 — Köpp, Delphina, Sr. St. Andreas 211, 232 — Kreisler, Fritz (1949) 211 — Leeuschoen, Sr. Kl. Nazareth 482 — Ludewig X. von Darmstadt, Landgraf von Hessen-Darmstadt 213, 215 — Nerd, Fycken van, Sr. 509 — Plettenberg-Nordkirchen, Ferdinand, Reichsgraf (1690-1737) 211 — Pütz, Wilhelm 70, 468 — Rauch, Nicolas (1958) 211 — Rheinen, Robert 71, 504 — Schelberg, von, Joh. et Marg. 206 — Schoen, Philippus (1480) 211, 235 — Spitz, Joel und Maxine 211 — Stein, Eelisabeth van den 224 — Stephens, George 67, 354, 358, 359, 360, 361 — Wilborch, Sr. Kl. Nazareth 475 — Witten, L.C. (1958) 211 — Wyllack, Elysabeth van, Sr. St. Andreas 218, 223, 233, 257, 262 Hardenberg, Sibculo (Zisterzienser 1412) 117–18, 122, 394 — Handschriftenbesitz 458 Häresie 104 — Brüder und Schwestern vom Freien Geist 94 Hasselt, St. Catharinadal (Tertiarinnen 1430) — Handschriftenbesitz 242, 435, 508
Register — Memorienbuch (1475-1800) 156, 164 Heberle (Antiquariat in Köln) 67, 68, 354, 359 Heilige — Agnes (Gebete) 243; (Patronin) 414 — Andreas (Gebete) 243; (Patron) 171 — Anna (Gebete) 294; (Reliquien, Statuen) 295 — Augustinus (Darstellung) 29; (Patron) 490 — Franziskus 236, 490; (Gebete) 243 — Gregor I der Große (Patron) 414 — Hieronymus (Patron) 414 — Johannes Evangelista (Patron) 414 — Joseph von Nazareth (Heiligenfest) 269 — Katharina von Alexandrien 270; (Gebete) 243; (Psalter) 270, 295 — Maria Magdalena (Gebete) 243; (Patronin der Gelderner Stadtkirche) 29; (sieben Freuden) 243 — Martin von Tours 490 — Pankratius 236 — Petrus und Paulus (Gebete) 243 — Servatius 294 $ Geldern, Nazareth (Schwesternhaus 1418, Augustinerinnen um 1425), Antiphonale (1650) $ Maria $ ‘Meister der/des …’ $ Register Verfasser und Werke, Legenden Heiligenverehrung 303 $ Kalendar Heiningen (Windesheimer Frauenkloster) 156 Herne bei Edingen, St. Maria (Kartäuser) — Handschriftenbesitz 469 ’s-Hertogenbosch, St. Maria und St. Barbara (Marienburg, Tertiarinnen 1469) — Memorienbuch 156, 158, 165 Hildesheim, Lüchtenhof (Fraterherren) — Handschriftenbesitz 109, 367, 454 Himmel — drei (Literaturthema) 369 — erster (Literaturthema) 130, 370
Orte und Sachen Hoeilaart bei Brüssel, Groenendaal (Windesheimer Chorherren 1412) 98 — Handschriftenbesitz 373, 422, 451, 457, 467, 469 Hüls $ Krefeld-Hüls Ich-Form (Texte) 84, 88, 308 Imagination 244 Imaginationsübung 262, 289 $ Register Verfasser und Werke, Dominikus von Preußen Jenseits (Literaturthema) 90, 106 Jüchen-Bedburdyck, St. Nikolaus auf der Trift (Tertiaren) 185, 191, 192, 588 Kalendar 124, 220, 241, 326, — Köln (Bistum) 9, 159 — Utrecht (Bistum) 9, 159, 160 $ Geldern, Kloster Nazareth, Heiligenkalender $ Martyrologium $ Memorienbuch $ Perikopenverzeichnis $ Sonsbeck, St. Andreas, Heiligenkalender Kalendererklärung 326 Kalkar, St. Caecilia (Schwesternhaus um 1413, Augustinerinnen 1465) 177 — Memorienbuch 155 Kamp-Lintfort, Kloster Kamp (Altenkamp, Zisterzienser 1122) 117, 184 Kapitel von Köln (Tertiaren) 4, 9, 169, 170, — Generalkapitel (1496) 46 $ Sonsbeck, St. Andreas Kapitel von Marienthal 4 Kapitel von Neuss (1412–1430) 4, 9, 49 Kapitel von Sion 4 Kapitel von Utrecht (Tertiaren) 3, 169, 170, 188 Kapitel von Venlo 4, 115 Kapitel von Zepperen (Tertiaren) 4 Kapitel von Zwolle 4 $ Geldern, Kl. Nazareth
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Kartäuser — Texte in der Volkssprache 232, 312 Kempen, St. Anna (Tertiarinnen 1425) — Handschriftenbesitz 12 — Kopiar 147, 148 — Memorienbuch (15. Jh.) 156, 157, 168 Keuschheitsgelübde 170 Kirchenjahr 241 — Allerheiligenfest (Gebete) 243 — Fronleichnamsfest (Andachtstext, Gebete) 276, 278 — Gründonnerstag (Andachtstext) 297 — Karfreitag 506 — Osterfest 259 — Osterzeit 258 — Weihnachtsfest 254; (Texte) 435, 509 $ Gebete aus der Liturgie $ Geldern, Nazareth (Schwesternhaus 1418, Augustinerinnen um 1425), Antiphonale (1650) $ Heilige $ Marienfeste $ ‘Meister der/des …’ $ Psalmen Klerus, niederer 313–14 Kleve (Herzogtum) — Kirchenregiment 7–8 — klevische Ordonantie (1463) 8, 173 Kleve-Griethausen, St. Johannes (Tertiarinnen 1447, Augustinerinnen 1485) — Memorienbuch (1697) 155, 158, 159, 160, 165 Klosterleben (Literaturthema, Gebetsanliegen) 106 — Klosteralltag 87, 288, 308, 375, 414, 419 Köln (Bistum) 8, 9 $ Kalendar Köln (Stadt) 64, 81 $ Kapitel von Köln (Tertiaren) Köln, Kl. Herrenleichnam (Windesheimer Chorherren 1426) 377 Köln, Makkabäerkloster (Benediktinerinnen 1178) 49 Köln, Schelenkonvent 31, 175
758 Köln, St. Barbara (Kartäuser) — Handschriftenbesitz 119–20, 264, 374, 119–20 Köln, St. Maria Magdalena/Weißfrauen (Augustinerchorfrauen 1476) — Handschriftenbesitz 216, 374, 464, 498 Köln, St. Michael am Weidenbach (Fraterherren) — Handschrift aus der Schreibstube 216, 464, 465 Kommunion 170 — würdige (Gebetsanliegen, Literaturthema) 277, 280, 282, 285 $ Gebet, Kommuniongebet $ Psalm $ Register Verfasser und Werke Eucharistietraktat Konventsalltag $ Klosterleben Kopiar (Cartular) — Inhaltsverzeichnis 153–54 — volkssprachig 148 $ Sonsbeck, St. Andreas Kornelimünster $ AachenKornelimünster Körper $ Gebet, Körperhaltung Krefeld, St. Johann Baptist (Tertiarinnen vor 1430) — Kopiar 147 — Memorienbuch (c. 1700) 156 Krefeld-Hüls, St. Caecilia (Tertiarinnen um 1450) — Kopiar 147 — Memorienbuch (1546) 156, 165 Kupferstich — Christuskind mit der Weltkugel 234, 246 — Pietà 250 $ ‘Meister der/des …’ Laien 14, 93 — Heiligenverehrung 79 — Lektüre geistlicher Schriften 104–5 Lateinkenntnis 138, 367 Lebenserwartung 197 Lesen 222, 303 Lesung 15, 16 $ Tischlesung
Register Lesungen im Kapitel — Kirchenjahr (Text) 461 Litanei 460 — Litanei vom heiligen Sakrament 277 $ Allerheiligenlitanei $ Register Verfasser und Werke, Magdalena von Freiburg Liturgie 24, 79–80, 134, 157, 214, 271, 314, 315 — Karfreitag 506 $ Gebete aus der Liturgie $ Geldern, Nazareth (Schwesternhaus 1418, Augustinerinnen um 1425), Antiphonale (1650) Lübeck, Michaeliskonvent (Schwesternhaus) — Handschriftenbesitz 12, 395 — Memorienbuch (1463, 1498) 155, 158 Lüttich (Kartause) — Bucheinband 115 Lüttich, St. Jacob (Benediktinerinnen 1015) — Handschriftenbesitz (1788) 214 Maaseik, St. Agnes (Regularissen 1429) — Handschriftenbesitz 12, 111–16, 121, 140, 335, 360, 373, 393, 395, 408, 415, 435, 436, 442, 459, 465, 477, 485, 498, 508 Maastricht, Maagdendries (Tertiarinnen) 115 Maastricht, St. Bartholomäus und St. Michael (Begarden) — Handschriftenbesitz 103, 116, 352, 366, 367, 373, 393, 408, 415, 454, 457, 465, 467, 484 Magnificat $ Bibelstellen (Lc 1,46) Maria 87 — Freude und Leid 294 — Fürbitte (Gebetsanliegen) 258 — Körper 255, 293 — Leben (Imaginationsübung) 289, 375 — Mutter Christi 292–93 $ Gebet $ Gebete aus der Liturgie $ Register Verfasser und Werke, Dominikus von Preußen
Orte und Sachen Mariaweiler (Mirweiler), Kl. Nazareth (Tertiarinnen vor 1484) 147, 185 Marienfeste 291 — Mariae Verkündigung 258; (Gebete) 243 Mariengebet 245 Mariengedicht (Text) 509 Mariengruß 133, 255, 262, 292, 293, 304, 484 Marienpsalter 240, 265; (Text) 227, 261, 262, 288, 296 Marienverehrung 280, 289–95 $ Psalm, Gebet zur Verehrung Mariens Marienvrede (Kreuzherren 1444) 184 — Handschriftenbesitz 363 Marienwater $ Weeze, Marienwasser (Tertiaren 1461) Martyrologium 157 $ Register Verfasser und Werke, Hieronymus, Sophronius Eusebius Martyrolog-Bearbeitung, mnl. Usuard OSB ‘Meister der Berliner Passion’ 20, 241– 42 — ‘Anbetung des Kindes’ 234, 246 ‘Meister der Marter der Zehntausend’ 241 — ‘Agnes’ 247 — ‘Ausgießung des Heiligen Geistes’ 247 — ‘Die Auferstehung’ 247 — ‘Die Madonna auf der Mondsichel’ 247 — ‘Das Monogramm Jesu’ 249 — ‘Katharina und Barbara’ 249 — ‘Kreuztragung’ 235, 250 — ‘Die Stigmatisierung des Heiligen Franziskus’ 248 ‘Meister des Dutuitschen Ölbergs’ 241 — ‘Apostel Andreas’ 246 — ‘Apostel Petrus’ 248 — ‘Maria Magdalena’ 248 — ‘Not Gottes’ 233, 235, 242, 245, 250, 277 — ‘Sitzende Madonna unter dem Portal’ 244, 247 ‘Meister des Heiligen Erasmus’ — ‘Das Jüngste Gericht’ 245, 247
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‘Meister mit den Bandrollen’ — ‘Die Madonna mit dem Rosenkranz auf der Mondsichel’ 248 Memorienbuch (Totenbuch, Obituarium) 155–58 — Mitüberlieferung 157–58 — Volkssprache 158 $ Sonsbeck, St. Andreas Messe — Anweisungen zum Besuch (Text) 130, 418 — begleitendes Gebet 254, 273, 296; (Text) 132, 435, 441 — Konventsmesse 170 — Messe vom heiligen Sakrament (Text) 250, 277, 280 $ Register Verfasser und Werke, Zwölf Messfrüchte Miniatur (Initiale) — Madonna mit Kind 236 Miniatur (Vollbild, Zierseite) — Gekreuzigter mit Maria und Johannes 235 — Herz Jesu und Mariens 232, 233, 242, 244, 245 — IHS-Monogramm (Bernhardin von Siena) 235, 242, 243, 250, 254 — Lamm 232 — Lamm mit Labarum 225, 232, 234, 246 — Lamm mit Labarum, Schrift 233, 234, 244, 245, 246, 249, 257 — Lamm mit Labarum, Schriftzug 242 — Maria mit Kind 235 — Schriftzug 224 Mitgift 39, 40, 41, 197, 209 — Gebrauchsgegenstände 29, 60 — Hausrat 203 Mittelniederländisch, östliches $ Schreibsprache Mönchengladbach-Rheindalen, St. Katharina (Tertiarinnen 1433) 192 — Memorienbuch (Abschrift v. 1791) 156 Münster, Mariental/Niesing (Schwesternhaus) — Memorienbuch 155, 157 Münstersches Colloquium (Fraterherren) 4, 306
760 Myhl $ Wassenberg-Myhl, Katharinenthal Mystik — Frauenmystik (obd. Dominikanerinnen) 104 — Literatur in Brabant (14. Jh.) 98 $ unio mystica Neuss $ Kapitel von Neuss Neuss, Franziskanerkloster 192 Neuss, St. Michael(sberg)/Hunnenkonvent (Schwesternhaus vor 1423) — Kopiar 147 — Memorienbuch (17. Jh., 1766) 156 Niederrhein — Adel (15. Jh.) 6 — Bürgertum (15. Jh.) 6 — Literaturlandschaft 22, 142, 231 — religiöse Motivation (15. Jh.) 4–5, 7 Nimwegen, St. Agnes/Neerbosch/Op de Tirs (Regularissen 1432) 50 Nunhem, St. Elisabeth/Elisabethsdal 57 Nürnberg, St. Katharina (Dominikanerinnen) 107, 310 — Handschriftenbesitz 489 Oostmalle, St. Maria (Windesheimer Chorfrauen 1593) — Handschriftenbesitz 103, 109, 393, 451 — Kopiar 147 — Memorienbuch 156 Opfer (Gebetsanliegen) 285–87, 296 Oudergem bei Brüssel, Rookloster (Windesheimer Chorherren) — Gesamtkatalog (1532ff.) 50 — Handschriftenbesitz 103, 335, 348, 393, 415, 469, 499 Passion Christi $ Christus, Leben und Passion (Literaturthema) $ Gebet, Passionsgebet $ Register Verfasser und Werke, ‘Geistlicher Besuch des Kalvarienbergs’ Passionstraktat Perikopenverzeichnis 124 Priesterkinder 200–201, 313
Register Privatlektüre $ Handschrift, Privatbesitz Psalm — Anweisung zum Gebet 131, 446 — Gebet zum Kirchen- und Heiligenjahr 263 — Gebet zur Kommunion 259, 263 — Gebet zur Verehrung Mariens 258, 289 — Totengebet (Gebet für das Seelenheil) 460 $ Gebet, Psalter $ Marienpsalter $ Register Verfasser und Werke, Psalter Räte, evangelische $@\ Verfasser und Werke, ‘Die zwölf Räte Jesu Christi’ Rees, St. Johannes Baptista (später St. Ursula, Schwesternhaus 1436, Tertiarinnen vor 1446) — Kopiar 147 Rees-Schledenhorst (Zisterzienserinnen 1240) 210 Reformation — Einfluss in Sonsbeck (1536ff.) 175, 197 — reformierte Familien (1547, 1617) 208 $ Kleve (Herzogtum) Renkum (Windesheimer Chorfrauen) 51 — Kopiar 147 Rheinberg, Barbaragarten (Schwesternhaus 1426, Augustinerinnen 1462) 54 — Kopiar 147 — Memorienbuch (15. Jh., lat.) 155, 157, 158 Roermond, Kl. Bethlehem (Kartäuser) 121 Rookloster $ Oudergem bei Brüssel Rosenkranz (Gebetskette) 203 $ Gebet $ ‘Meister mit den Bandrollen’ Rosenkranz-Andacht (Text in der Volkssprache) 463 Rumeln, Marienfeld (Tertiarinnen 1472) 174 — Kopiar 147
Orte und Sachen Schledenhorst $ Rees-Schledenhorst Schreibsprache 75–76, 509 — Absenkung von kurzem, gedehntem -o- 426 — -i- als Längenzeichen 347 — -l- vor Dental vokalisiert 325, 378, 382, 412, 486, 500, 502 — Mittelniederländisch, östliches 75, 109, 325 — Pronomen em (nd.) 111 — Pronomen on 414, 426 Schrift — Buchschrift 150, 153 — Hybrida (Bastarda) 137, 223 — Textualis 137 — Urkundenschrift 151, 152 Schüttorf, Mariengarten (Schwesternhaus) — Handschriftenbesitz 117, 458 Sibculo $ Hardenberg, Sibculo (Zisterzienser 1412) Siegburg, St. Michael (Benediktiner) 62 Solingen-Gräfrath (AugustinerChorfrauen) 270, 271 Sonsbeck (Stadt) 181–82 — Grundbuch (leger buech, vor 1557) 149 — Kirche St. Maria Magdalena 160, 181, 256, 295, 304 Sonsbeck, St. Andreas 22 — Anfänge als Beginenhaus 149, 166– 68 — Auflösung (1802) 175 — Befreiung von Abgaben 172–73, 189, 190 — Gebäude 168, 174, 179, 188, 546– 47 — Grundbesitz 176–77, 179 — Kalendar 159–62, 520–46 — Kapitel von Köln (Mitglied 1496) 171, 189, 191, 223 — Klausur (1457) 171, 180, 187, 238, 547 — Konverse 177–78 — Kopiar 21, 23, 146, 147–55, 174, 176, 179, 187, 222–23, 238 — lat. Handschriften 211
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— Marianische Kongregation (Mitglieder 1689/90, 1738) 192, 193, 194, 294 — medizinische Handschrift (1736) 212 — Memorienbuch 21, 23, 146, 158–66, 193, 257 — Mitgliederzahl 173–74 — Nonnenweihe (1477) 172, 181, 547 — Patrozinium 171 — Privatbesitz (Verzicht) 168 — Prokuratoren 174, 189 — Randschmuck der Handschriften 232, 233, 234, 235, 242, 291 — Rentenbesitz 179–80, 181 — Rosenkranzbruderschaft (Mitglieder 1671, 1675) 192, 194 — Tertiarinnenkonvent (Umwandlung) 169, 170, 181, 197, 546 — Textilgewerbe 178, 179 — Totengedenken 163, 164–66, 188, 191 — Wohltäter 182 Spinnen (Nonnentätigkeit) 16, 38, 137, 178–79, 453 Stiftung Emil von Rath 70, 460 Straelen-Zand, Mariensande (Windesheimer Chorherren 1469) 57 Stundengebet — Exzerpte (mnl.) 79, 131, 135, 429 — Totenvigil 90, 446; (Text, mnl.) 79, 131, 445 $ Gebete aus der Liturgie Sündenvergebung (Gebetsanliegen) 256, 282, 285, 289, 441 Symbolum Quicumque, mnl. 131, 446 Taufe — Auslegung des Ritus (Text) 79, 130, 370 — geistliche (Literaturthema) 130, 370 — zweite (Gebetsanliegen) 300 Tertiaren — Gelübde 170 $ Kapitel von Köln $ Kapitel von Utrecht $ Kapitel von Zepperen
762 Theologie (Texte in der Volkssprache) 84, 134, 143, 313 — Frömmigkeitstheologie 22 Tiel, St. Caecilia (Regularissen 1490) 52 Tischlesung 15, 20, 135 Tod (Literaturthema, Gebetsanliegen) 90, 157, 256, 285, 289, 292 $ Gebet, Sterbegebet Trier, St. Alban (Kartäuser) 101, 271, 374 Trost (Gebetsanliegen) 255, 256 Tückelhausen (Kartäuser 1351) 119, 500 Tugenden 85–86 Tugenden und Laster 17, 282 Uedem — Antonius-Altar, Vikarie 187 $ Gnadenthal bei Kleve (Windesheimer Chorherren) unio mystica (Literaturthema) 80, 84, 134, 306 Utrecht (Bistum) $ Kalendar Vaterunser $ Gebet, Paternoster Vaterunser-Betrachtung (Text) 79, 102, 129, 130, 275, 393, 419 Venlo (Stadt) 186 $ Kapitel von Venlo Venlo, Genooi/Mariendaal (Tertiarinnen 1410) — Handschriftenbesitz 187, 242 Venray, St. Ursula und St. Antonius/Kl. Jerusalem (Regularissen ca. 1465) 15 — Handschriftenbesitz 140, 382, 435, 436, 457 Verfasserangabe 97, 99, 228, 260, 264, 316 Vermeidungsethik 86 Vesper (Gebetszeit) 254, 258, 272, 273, 436 Vollenhove, St. Janscamp (Tertiaren 1409) 185, 188, 189 — Memorienbuch 157, 159, 160
Register Wassenberg-Myhl, Katharinenthal (Tertiarinnen vor 1471) — Memorienbuch (1471) 156, 157 Wasserzeichen 127 Wasserzeichen Anker (P ICCARD, Anker) P ICCARD, Gr. I 361, 405 P ICCARD, Gr. II 346, 363, 380, 405 Wasserzeichen Bienenkorb (18. Jh.) 360, 361 Wasserzeichen Buchstabe P (got. P, P ICCARD, Buchstabe P) 450, 504 — mit gespaltenem Schaft 443, 447, 520 P ICCARD, Gr. III 128, 364 — mit Kreuz 359 — mit quadratisch auslaufendem Schaft und sternförmigem Kreuz P ICCARD, Gr. V 128, 361, 364, 365 — mit Kreuz und gespaltenem Schaft 468, 479, 482, 486, 493, 504 P ICCARD, Gr. VII 128, 377, 407, 440 P ICCARD, Gr. VIII 372, 433 P ICCARD, Gr. IX 354, 360, 361, 364, 380, 405, 411, 413, 420, 422, 438, 464 P ICCARD, Gr. X 422, 468 — mit Kreuz, gespaltenem und durchstrichenem Schaft 151, 499 P ICCARD, Gr. XII 407, 427, 440 P ICCARD, Gr. XIII 420, 428, 443 Wasserzeichen Buchstabe T — mit Kreuz 346 Wasserzeichen Buchstabe y — mit Kreuz 358, 422, 443, 464, 480 Wasserzeichen Buchstaben I h (I b?) — mit Krone 486 Wasserzeichen Buchstaben O I W … 363 Wasserzeichen Doppelkreis, darin drei Kronen (nachmal.) 376 Wasserzeichen Einhorn (PICCARD, Fabeltiere) 154, 380, 478, 479 P ICCARD, Gr. III 405, 438, 486, 502 Wasserzeichen Hand (P ICCARD, Hand und Handschuh) — mit Kreuz P ICCARD, Gr. III 372, 440, 482 — mit Schlüssel P ICCARD, Gr. II 346
Orte und Sachen Wasserzeichen Hund (P ICCARD, Vierfüßler) 411 — mit Kreuz 481 P ICCARD, Gr. VII 372, 427 Wasserzeichen Kelch — mit Krone 372, 440 Wasserzeichen Krone (P ICCARD, Krone) P ICCARD, Gr. I 361, 425 Wasserzeichen Krug 411 — mit Krone 407, 440, 482 — mit Krone und Kreuz 407, 499 Wasserzeichen Lilie (P ICCARD, Lilie) — P ICCARD, Gr. I 154 Wasserzeichen Meerjungfrau 486 Wasserzeichen Ochse 493 Wasserzeichen Ochsenkopf (P ICCARD, Ochsenkopf) P ICCARD, Gr. I 325, 493 — mit Stern 150, 469, 479 P ICCARD, Gr. VII 346, 364, 380, 384, 405, 425 P ICCARD, Gr. VIII 325, 423 P ICCARD, Gr. IX 66, 361, 364, 376, 384, 396, 409, 413, 422, 479, 492– 93 Wasserzeichen Säule mit Krone P ICCARD, Turm, Gr. I 346 Wasserzeichen Schlüssel (P ICCARD, Schlüssel) P ICCARD, Gr. III 425 Wasserzeichen Seepferdchen 377 Wasserzeichen Stern — mit Krone 372, 433, 481 Wasserzeichen Traube (P ICCARD, Frucht) P ICCARD, Gr. I 346 Wasserzeichen Vierfüssler 346, 384, 469 Wasserzeichen Wappen — mit Blumen 411 — mit Kreuz 486 — mit Kreuz und Seepferdchen, Palme 377 — mit Kreuz, Diagonalen im Mittelfeld 427 — mit Kreuz, drei Lilien 377 Weesp, Jonge Hof/St. Maria (Tertiarinnen) 96 — Handschriftenbesitz 484
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Weeze, Marienwasser (Tertiaren 1461) 185, 192–93 Wesel, Kartäuser 121, 295 Wesel, Mariengarten (Schwesternhaus 1429/31) — Memorienbuch (Ende 15. Jh.ff.) 156, 157 Wetten — Kirche 49 Wiener Schule (Umkreis) 101 Wijk bei Duurstede (Dominikanerinnen) 415 — Handschriftenbesitz 94, 440 Wille — oberste Seelenkraft 13, 14, 17, 83 Windesheimer Kongregation 3, 9, 16, 32, 117 — Literaturaustausch 118 — parvum officium 445 — Schreibverbot für Frauen (1455) 13, 306 — Verfasserinnen 13, 307 Woche — Gebetszyklus 133, 240, 254, 258, 262, 441, 475; (Cantica) 362; (Psalter) 359, 361, 362 — Meditationsplan 102 Wochentag — Montag 164–65 — Freitag 254, 435 — Sonntag 254 Xanten, St. Agnes (Schwesternhaus) 51, 183, 184, 564, 578 Xanten-Fürstenberg, Kloster Fürstenberg (Zisterzienserinnen 1260) 210 Zehn Gebote 86–87, 259 $@\_ Zeit, verlorene 256, 280, 282 Zutphen, Adamanshuis (Schwesternhaus 1397) — Handschriftenbesitz 348 — Memorienbuch 156, 158, 159 Zutphen, Isendoorn (Tertiarinnen 1413) 186 — Handschriftenbesitz 422
764 Zwolle $~
Register $ Register Personen, Katharina von Zwolle Ket(t)eler, Wijchman (Wichmonde)