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German Pages 260 Year 2022
h a l l m ann, s ämtl ic h e werk e v
ausgaben deutscher literatur des xv. bis xviii. jahrhunderts Herausgegeben von Hans-Gert Roloff
johann christian hallmann sämtliche werke
De Gruyter
johann christian hallmann
sämtliche werke Herausgegeben von
gerhard spellerberg †
fünfter band adlersflügel, ehren-stern, leopoldus, hochzeits- und glückwunschgedichte Herausgegeben von
ulrich seelbach
De Gruyter
ISBN 978-3-11-067838-3 e-ISBN (PDF) 978-3-11-067848-2 Library of Congress Control Number: 2021940953 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: SatzBild, Sabine Taube, Kieve Druck: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com
Schlesische Adlers⸗Flgel / oder Warhaffte Abbild⸗ und Beschreibung Aller Knige / Ober⸗Regenten / und Obristen Hertzoge ber das gantze
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Land Schlesien von PIASTO an biß auf Unsern Regierenden AllerGendigsten Kaiser / Knig / und Obristen Hertzog LEOPOLDUM;
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welche Der Gelehrten Welt mit sonderbahrem Fleisse in gebund⸗ und ungebundner Rede vorgestellet Johann Christian Hallmann
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von Breßlau / JC
tus.
Jn der Frstlichen Residentz Stadt Brieg / druckts Christoph Tschorn / in verlegung deß Autoris. 1672.
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Johann Christian Hallmann
Senec. in Octav. A. II. S. 2.
COnsulere Patriæ, parcere afflictis, fera Cæde abstinere, tempus atque iræ dare Orbi Quietem, Seculo Pacem suo, Hæc summa Virtus! Petitur hac Cœlum via!
Schlesische Adlers⸗Flgel
Dem Hochwrdigsten / Durchlauchtigsten Frsten / Dehnen Durchlauchtigen / Hochgebohrnen Frsten / Hochgebohrnen / Hoch und Wolgebohrnen Grafen / Hoch⸗Wolgebohrnen FreyHerren / Hoch und WolAedel gebornen / WolAedlen / Gestr: Aedlen / GroßAchtbahren / Hoch und Wolbenahm⸗ ten Herren /
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Herren N. N.
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Smbtlichen Hochlblichen Herren Frsten und Stnden / Jm Hertzogthum Ober⸗ und Nieder⸗ Schlesien. Meinen Gendigsten Frsten und Herren / Gendigen Grafen und Herren / und Hchst GeEhrt⸗ und GeEhrtesten Herren.
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Hochwrdigster / Durchlauchtigster Frst / Durchlauchtige / Hochgebohrne Frsten / Gendigste Frsten und Herren / Hochgebohrne / Hoch und Wolgebohrne Grafen / Hoch⸗Wolgebohrne FreyHerren / Hoch und Wol Aedelgebohrne / WolAedle / Gestr: Aedle / GroßAchtbahre Hoch und Wolbenamte / Gendige / Hchst GeEhrt⸗ und GeEhrteste Herren.
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GOttesFurcht und Gerechtigkeit sind solche Flgel / durch welche die Frsten in Engel und die Lnder in Paradise verwandelt werden. Wie glckseelig ist der jenige orth zu schtzen / wo solche Tugend⸗Flgel / die Grntzen beschatten! Glckseelig ist auch das Aedle Schlesien zu nennen / welches nach ablegung deß Heidenthums und Barbarischer Sitten den Christlichen Glauben nebst witziger Hffligkeit zu seinen Schutz⸗Flgeln erkohren! Die zwischen Piasto und Unserm AllerGendigsten LEOPOLDO verflossene Zeiten knnen zur genge bezeugen / wie dessen Wolstand sich nach und nach so rhmlich vermehret. Dannenhero werde Jch hoffentlich nicht irren / wann Jch diese G l o r w r d i g s t e A d l e r s ⸗ F l g e l durch wolgegrndete Abbildungen der Nachwelt zu hinterlassen / und in das Register der Unvergessenheit einzutragen bemhet bin. Keine Ehrsucht / sondern die Liebe / womit ieder seinem Vaterlande / und also auch Jch (bevorab in ansehung dehrer weiland theils von dehnen Erlauchtesten Husern dieses Landes meinem Vater und Bluts⸗Freunden / ohne ruhm zu melden / Gendigst anvertrauten Ehren⸗Aempter /) verbunden / hat solche knheit erwecket. Sintemahl keine nthigere Wissenschafft ist / als G o t t / seine E l t e r n / und O b r i g k e i t recht grndlich erkennen. Es zeiget das Abgttische Sina / das verblendete Japan / ja fast jedes Theil der Welt seine Gekrnte Hupter / warumb solten nicht auch die U n b e r w i n d l i c h e n A d l e r s ⸗ F l g e l deß Weitberhmten Schlesiens / nemlich Seine Durchlauchtigste auß der Cron Pohlen und Bhmen entsprossene O b e r ⸗ R e g e n t e n / K n i g e / und O b r i s t e n H e r t z o g e auf dem Schauplatze der Unsterblichen Ehre erscheinen? Damit aber diese Papirene Adlers⸗Flgel nicht etwan von den schwrmenden Jrrlichtern der lallenden mißgunst versenget werden / habe Jch vor nthig erachtet / selbte unter den schatten solcher Sonnen zu verwahren / welche alß helleuchtende Sonnen meines geliebten Vaterlandes nicht allein alle neidische Cometen glckseelig vertreiben / sondern sich auch selber durch die Tugend⸗Flgel wahrer GOttes⸗Furcht und Gerechtigkeit in Jrrdische Engel verwandeln knnen. Diese sind nun die Gesamm-
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ten Hochlblichen Herren Frsten und Stnde / nemlich E u r e H o c h F r s t l i c h e D u r c h l a u c h t i g k e i t e n / H o c h G r f f l i c h e E x c e l l e n t z u n d G e n a d e n / F r e y H e r r l i c h e G e n a d e n / u n d A d e l i c h e G e s t r : wie auch m e i n e G e E h r t e s t e H e r r e n / Dehrer Hochvernnfftigen Genaden⸗Flgeln Jch nebst mir gegenwrtige iedem Schlesier zu wissen hochnthige materie mit gebhrender Demuth und Ehr erbittigkeit untergebe; Hertzlich wnschend / daß S e l b t e unter den U n b e r w i n d l i c h e n A d l e r s ⸗ F l g e l n u n s e r s G l o r w r d i g s t e n LEOPOLDI solchen liebreichesten Schatten fr und fr genssen mgen / dehn kein Unfall versehren / und kein Teuffel zersthren kan! E u e r H o c h F r s t l i c h e n D u r c h l a u c h t i g k e i t e n / H o c h G r f f l i c h e n E x c e l l e n t z u n d G e n a d e n / FreyHerrlichen Genaden / und Adelichen Gestr: auch Meiner GeEhrtesten Herren
Unterthnigster / Gehorsamster / Gehorsamer / Ergebener / und Williger Diener Johann Christian Hallmann.
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Kurtzer / iedoch nthiger Vorbericht Von dem Alterthume deß Landes Schlesien vor Piasto. 5
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Jn beschreibung einer iedern Sache ist vornemlich auff dehrer ursprung zu sehen / sintemahl ohne diesen das vorgesetzte Ziel schwerlich erreichet wird. Wann wir unß in den vernnfftigsten Geschicht⸗Schreibern umschauen / so befinden wir / daß die ltisten Jnnwohner deß Landes Schlesien von Elysa / dessen Vater Javan / der Groß Vater aber Japhet gewesen / entsprossen / und ins gemein Svevi oder Teutsche / insonderheit aber theils Quadi, theils Lygii, theils Elysii genennet worden: Alle diese Vlcker haben sich nun erstlich im kleinern Asia nebst den Cimbern und Paphlagoniern biß umb den anfang der Persischen Monarchie aufgehalten / hernachmals aber wegen der Persier Grausamkeit auß Morgenland in die Abend und Mitternchtischen Lnder begeben; allwo die jenigen / so sich in die Schlesische gegend umb die Oder und das Bhmische Gebirge gesetzet / unter der streitbahren Marcomannischen oder Mhrlndischen Knige / wie auch nach dehrer absterben des Tyrannen Attila bothmssigkeit gerathen / und durch immerwehrende Krieges⸗Drangseeligkeiten / wie auch vielfaltige Vernderungen ihres Sitzes nach und nach dermassen abgenommen / daß kurtz hierauf die auß Reussen und Moscau kommende Sarmaten / so von dem edlen Stamme der Heneten herrhren / und die rechten Pohlen sind / unter den Zwey Brdern Lecho und Zecho / als ihren Obristen Heerfhrern / sich aller dieser Lnder bemchtiget / und dehrer wenig vorhandene Einwohner vollends gntzlich berwltiget / indeme dieser gantz Bhmen und Mhren / jener aber gantz Pohlen und Schlesien eingenommen. Jst also von selbiger Zeit an das damals sehr verwstete und in lauter unordnung stehende Land Schlesien dehnen Sarmaten und ermeldtem ihrem Obristen Heer⸗Fhrer Lecho / wie auch dessen unterschiedlichen Nachfolgern (von dehrer Regierung / weil es
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damals sehr verwirret und wunderlich zugegangen / auch ofters wegen ermangelung eines Hauptes durch Zanck und Streit viel Inter-Regna entstanden / wenig ausfhrliches in den Polnischen Jahrbchern zu finden /) unterwrffig blieben / biß entlich nach Popiels erschrecklichem Untergange / welchen aus gerechtem Gerichte GOttes die Muse lebendig gefressen / der frohme Piastus zu einem OberRegenten oder Obristen Hertzoge ber gantz Pohlen und Schlesien erwehlet / und also eine rechte Reichs verfassung ber diese beyde Lnder gemachet worden. Jn ansehung dessen habe Jch nun in meiner gegenwrtigen beschreibung a l l e r O b r i s t e n H e r t z o g e b e r d a s g a n t z e L a n d S c h l e s i e n (worzu mich ein Hoher und Gendiger Patron vorlngsten nicht ohne wichtige ursachen veranlasset /) von ietzterwehntem Piasto den anfang machen / und in selbter biß auf Unsern Regierenden AllerGendigsten Kaiser LEOPOLDUM (dessen Glorwrdigsten Zepter die Himmlische Majestt mit immerblhender Glckseeligkeit ferner begnadigen wolle!) dehrogestalt fortfahren wollen / damit der Geschichtliebende Leser so wol vermittelst dehrer auß den besten originalien abcopirten Kupffer / alß auch der in gebund⸗ und ungebundner Rede beygefgten Historischen Erzhlung von iedem Regenten auf iedem blate gleichsam in einem Laconischen Zirckel das jenige erfahren knne / womit sonsten andere viel bogen anfllen mchten. Der ungezweifelten Zuversicht lebend / es werde / weil auf dehrogleichen art meines wissens diese materie noch nie ausgefhret worden / Zu dem auch der itzigen Hochgelehrten und mit allzuvielen Schrifften ohnediß beladenen Welt nicht mit weitlufftigen / sondern kurtzen Sachen gedienet ist / sothane wolgemeinte und zu meines vielgeliebten Vaterlandes unsterblichen Ruhme angesehene Arbeit von allen aufrichtigen Patrioten (denn die mißgnstigen Zoilos achte ich nicht einer Bohnen werth) wol aufgenommen und zum besten gedeutet werden. GOTT mit Unß!
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Der Freygebige PIASTUS.
Nach dem Popilius durch Muse must’ erbleichen /
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Und kein Regente saß auf der Sarmaten Thron / Berief der Grosse GOtt durch wunderbahre Zeichen Zu ihrem Ober⸗Haupt Cußiscons schlechten Sohn. Wie hat der Himmel doch / Piastus / dich geliebet / Weil Seraphinen selbst den ReichsStab dir gewehrt! So ists: Die Frhmigkeit wird niemals nicht betrbet / Und GOtt hat grobes Garn in Purpur oft verkehrt. Ward Davids keule nicht zu lichten Diamanten? Des Cincinnatus pflug zu einem Lorberkrantz? Ja selbst dein Semovit / dehn so die Frsten nannten / Stieg auß der tiefsten nacht zum schnsten Ehrenglantz. Gesegneter Piast! dein Freudenvoll Exempel Erquicket ieden Geist / der nach der Tugend jagt: Die Gttin fhrte dich zum gldnen Ehren⸗Tempel / Weil deine milde faust auch frembden nichts versagt. Vor nehrten Binen dich / itzt nehrstu die Sarmaten Mit Honig ssser gunst / mit Methe wahrer Treu: Gantz Schlesien nahm zu durch deine kluge Thaten; Drumb legt dir Ost und West deß Nachruhms Lorbern bey. Alß du die Pohlen nun zu Gniesen wol regiret / Weil Popiels Pallast dir eine abscheu war / Hat dich ein sanffter Tod aus dieser Welt gefhret / Nachdem du zu gebracht fast viermahl dreißig Jahr.
Historische Anmerckung ber PIASTUM.
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Piastus ist im Jahr nach unsers Erlsers Geburth 775. zu Crußwitz in Pohlen von zwar schlechten doch ehrlichen Eltern gebohren; sein Vater hat Cußisco / die Mutter Repicha geheissen: haben bey-
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de sich von Acker⸗ und Binenbau ernehret / und diesen ihren Sohn treulich erzogen / welcher sich auch nebst andern Tugenden insonderheit der Freygebigkeit beflissen. Alß er sich nun in seinem Vaterlande verheurathet / und nach damahligem Heidnischen Gebrauche seinem Sohne durch abnehmung der Haare einen nahmen geben wollen / haben unversehens Zwey unbekandte Reisende und von dem Knigl. Schlosse deß annochlebenden Popiels unbillich abgetriebene Mnner ihn umb herberge ersuchet / welche er alsobald nicht allein willigst in sein Hauß genommen / sondern auch nach seinem wenigen vermgen mit deme auf seines Sohnes Benahmungs Fest / allbereit abgeschlachtem Schweine nebst einem Vßlein Methe freygebig bewirthet. Unter wehrender Mahlzeit hat sich dieses Gttliche Wunder ereignet / daß das Fleisch in der Schssel und der Meth in dem Vßlein sich augenscheinlich dermassen vermehret / daß man kaum so viel gefsse erlangen knnen / alß solcher Vorrath erfordert. Worauf ihme gedachte Mnner / so zweifels frey / wie aus allen umstnden zu ersehen / Engel gewesen / befohlen / er solte die frnehmsten Polnischen Frsten zu seines Sohnes Benahmungs Feste demthig einladen / welche sich auch gendig eingestellet / und ihme den nahmen Semoviti selber gegeben. Alß nun kurtz hierauf der gottlose Popiel von den Musen gefressen worden / und die Frnehmsten deß Reichs wegen einer neuen Wahl zu rathe gegangen / sich aber hierinnen nicht vergleichen knnen / und dannenhero bey solcher menge deß Volckes zu Crußwitz grosser mangel an Lebensmitteln vorfallen wollen / sind Piasto seine vormahls verschwundene Zwey Gste wieder erschienen / mit bericht / er solte obgedachtes Vßlein Meth vor seine behausung setzen / und aus selbtem alle vorber gehende reichlich erquicken / so wrde er nach dreyen tagen der Pohlen Herr werden. Welches er auch ge than / und durch berirrdische vermehrung des Methes alle und iede berflßig daraus getrncket. Ob welchem Wunder Piastus durch einmthigen Schluß / weil sie der Gtter gnade bey ihme sonnenklar versphrten / ber alles verhoffen und wider seinen Willen zu einem Landes⸗Frsten der Pohlen und Schlesier erweh-
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let / in seinem geringen Kleide und Linden⸗bastenen Stiefeln in das Knigl. Schloß zu Crußwitz gefhret / und in selbtem alß ein neuer Ober⸗Regente offentlich ausgeruffen worden. Allein er hat daselbst wegen Popiels erschrecklichen Unterganges nicht bleiben wollen / sondern sich nacher Gniesen begeben: allwo er auch / nach dem er in seinem lblich gefhrtem Regimente alle feindliche einflle und innerliche Vneinigkeiten weißlich verhttet / und mehr durch sanfftmtige Majestt alß strenge bestraffung die untergebenen Lnder beherrschet / im 120sten Jahre seines Alters satt deß Lebens und der Regirung begraben worden / und diesen unsterblichen Nachruhm hinter sich verlassen / daß Er nicht allein ein Beschtzer der Gerechtigkeit und Vermehrer deß VaterLandes gewesen / sondern auch vermittelst Gttlichen Seegens in dehnen Durchlauchtigen Hertzogen zur Liegnitz und Brieg / alß glckseeligsten Zweigen seines Stammbaumes / (welche der Hchste in unendlichem Wachsthume erhalten wolle!) noch biß auf diesen heutigen tag blhen und grnen kan.
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Der Streitbahre SEMOVITUS.
Hier strahlet Semovit / deß alten Vaters sttze /
Der Schlesier Saffir / der Pohlen Diamant; Der wie ein Lorberbaum die Donnerschwangren blitze Deß rasenden Gelcks vertrieb mit starcker hand. Sein anvertrautes Ambt und HochErlauchte Wrde / Die oft ein trger Geist zu Berg und Felsen macht / Ward seinen Schultern stets zur federleichten brde / Zum allerschnsten Tag die trbste sorgen⸗nacht. Ein wolgewandtes Roß / ein ausgeputzter Sbel / Ein spigelheller Schild / ein scharff gespitzter Speer / Ein festes Pantzer⸗Kleid / der Pfeile dicker Nebel War stets sein hchster wunsch und euserstes begehr. Es rhme Pella sich mit seinem Alexander / Mit seinem Julius das grosse Capitol: Jn Gniesens Schlosse war ein solcher Salamander / Der nie alß in der Glut deß Krieges lebte wol. O tapffrer Semovit! durch deine Sigeswaffen Fiel Pohlen wider zu / was Popiel verlohr! Die Feinde musten dir durch silber Friede schaffen / Alß Unger / Mhr / und Bhm sich wider dich verschwor. Zu klagen ist es nur / daß du was schnell erblichen / Und dein so guter Zweck nicht kont’ erfllet seyn! Allein ist schon dein Geist auß Welt und Reich entwichen / So bleibt die Tugend doch dein schnster Leichenstein.
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Historische Anmerckung ber SEMOVITUM.
Semovitus / Piasti eintziger Sohn / welcher zuvor seinem betag-
ten Vater alß ein Verwalter in der Regierung an die seite gesetzet worden / hat im Jahr Christi 895. durch einhellige freye Wahl die
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Hoheit eines OberRegentens oder Obristen Frstens ber Pohlen und Schlesien erlanget. Jst von Natur eines unverdrossenen und Martialischen Gemthes / dazu mit allen Tugenden / so einem lblichen Frsten geziemen / bevorab mit der Großmthigkeit / Wachsamkeit / Mssigkeit und Freygebigkeit außgerstet gewesen. Nachdem Er die vllige Regierung angetreten / hat Er sich alsobald bemhet / sein anvertrautes Hohes Ehren Ampt dermassen zu verwalten / damit Er so wol bey seinen Untergebenen / alß allen benachbarten Vlckern seinen Reichs⸗Stuhl durch Furcht und Liebe befestigen mchte. Hat dehrowegen nicht allein eine gute Krieges verfassung / durch einsetzung streitbahrer Helden in Pohlen und Schlesien eingefhret / und die jenigen rter / welche die Ungarn / Mhren und Bhmen unter Popiels tyrannischem und nachlßigem Regimente eingenommen / widerum dem Pohler⸗ Lande glckseelig einverleibet / sondern auch itztgedachte Vlcker so weit gezwungen / daß Sie sich Jhme durch reichung eines jhrlichen Tributes verpflichtet machen mssen; Wodurch gantz Pohlen und Schlesien in grosses aufnehmen / Er selber in grosses Ansehen gerathen / zugleich auch guter Friede und Einigkeit darinnen erhalten worden: Jndem Er aber die Pommrischen und Cassubischen Frsten / alß deß alten Popiels Enckel und Nachkommen / welche von seinem Vater Piasto abgefallen wahren / durch rechtmßige bekriegung widerum unter seine Bothmssigkeit zu bringen / sich bemhete / ist Er im Vierden Jahre seiner wolgefhrten Regierung / durch unverhoffte Kranckheit berfallen / ruhmwrdigst auß dieser Welt geschieden / diesen warhafften Nachklang hinter sich verlassen: daß Er ein rechter Alexander der Pohlen und Schlesier gewesen.
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Der Friedliebende LESCO.
Alß Semovit erblasst / ward durch gesammtes schlssen
Sein Lesco bald erkiest zu der Sarmaten Haupt / Sein Lesco / der noch nicht den ReichsStab konte kssen / Weil seine Jugend Jhm solch Kleinod nicht erlaubt. Jedoch alß Zeit und Witz Jhn auf den Stuhl erhoben / Sah’ ieder stracks an Jhm deß Vatern Ebenbild: Es must’ Jhn jung und alt mit hchster Warheit loben Alß einen frohmen Printz und dlen Tugend⸗Schild. Allein so sehr dem Mars Frst Semovit gedienet / So sehr sah Lesco an Jrenens Konterfey; Erwegend / daß die Kron’ am allerschnsten grnet / Wo diese Gttin herrscht ohn’ alle furcht und scheu. Er kehrte Spiß und Schwerdt in Zwey Oliven Zweige / Den steiffen Krieges⸗Helm in einen Myrthen⸗krantz / Wolwissend / daß ein Frst so eh’r zum Titan steige / (Wenn’s nur der Statt vergnnt /) alß durch der Waffen glantz. Deßwegen hat Er auch die Pommern und Cassuben / Die doch deß Vatern Faust so mannlich schon bekriegt / Jm wenigsten verletzt / weil in den tieffen gruben Deß strengen Marspiters meist schlang’ und natter liegt. Bey so verlangter Ruh und selbst gewnschtem Frieden / Nach dem sich Schlesien und Pohlen wol vermehrt / Jst sein noch zarter Geist auß dieser Welt geschieden / Jndem Jren’ Jhn selbst mit einem Grabmahl’ ehrt.
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Historische Anmerckung ber LESCONEM.
Nach dem Tode Semoviti ist sein Sohn Lesco von den frnehms-
ten deß Landes durch freywillige Wahl Ann. Chr. 902. auf den Reichsstuhl erhoben / Jhme aber wegen seiner minderjhrigkeit
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Vormnder und Verwalter deß Reiches zugeordnet und an die seite gesetzet worden. So bald er zu seinen vogtbahren jahren gelanget / und das Regiment selber antreten knnen / hat Er alsobald den lblichen Fusstapffen der Vterlichen Tugenden so viel mglich nachgefolget / und sich alß einen frohmen / Weisen / Gutthtigen und Gerechten Frsten gegen iederman erwiesen. Allein in diesem einigen ist Er seinem Vater Semovito nicht hnlich gewesen: denn dieser liebte stets den Krieg / und war aus antrieb seiner streitbahren Gemthsregungen iederzeit dahin bedacht / wie Er durch die siegprangenden Waffen die Grntzen deß Reichs rechtmßig erweitern / und das jenige / was Er allbereit damit gewonnen / glckseelig behaupten mchte. Jener aber / alß ein Herr von natur eines ruhigen und stillen Gemthes / liebte mehr den Frieden / und meidete allen anlaß Kriege zu fhren / so viel Er immer konte; mit dem jenigen hchstvergngt lebende / was Jhm seines Vaters tapffre Faust ruhmwrdig erworben. Ja den von Semovito wider die Pommern und Cassuben wol angefangenen Krieg hat Er im geringsten nicht fortsetzen / sondern vielmehr in guter Einigkeit / Ruhe und Frieden die tage seines Lebens zu bringen wollen. Weißlich bey sich erwegend / daß der Holdseelige Friede eine ernehrerin / der Unglckseelige Krieg aber eine verheererin der Lnder sey / und daß ein kluger Regent (imfall es nur seyn knne /) die fruchtbringenden Oelzweige deß Friedens mit beyden Hnden ergreiffen / das bluttrieffende Schwerd aber deß zerrttenden Krieges so viel mglich verbannen solle. Jedoch wird eines Krieges gedacht / dehn dieser Lesco im siebenden jahre seiner Regierung mit den Mrckern und Meißnern sol gefhret haben / in welchem Er jener Landschafft zwar erobert / aber auch widerum verlohren. Hat sonsten dermassen lblich regiret / daß sich gantz Pohlen und Schlesien darber erfreuet. Wer seine Gemahlin gewesen / ist in den jahrbchern nicht zu befinden / so viel aber wol / daß Er mit selbter einen Sohn / dehn Er Ziemomislum oder Semomislaum genennet / gezeuget / und hernachmals / alß gleich die Christliche Religion in Mhren durch Gttliche Genade bey mhligem eingefhret worden / dieses Threnenthal zwar frhzeitig / doch ruhmwrdigst gesegnet.
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Der Vergngte SEMOMISLAUS.
Der allergrsste Schatz der stets bemhten Sinnen
Jst ein vergngtes Hertz / das Ruh und Frieden liebt: Wer dieses Kleinod kan auf dieser Welt gewinnen / Der wird durch keinen sturm der tollen Zeit betrbt. Ein dles beyspiel kan hier Ziemomißlus zeigen / Der die Vergngung auch vors hchste Reichthum hilt; Den Frieden ließ er stets in seine Seele steigen / Gleich wie der Vater that / und hasste Schwerdt und Schild. Doch wie der Rosen pracht muß unter Dornen stehen / Beym gifftigen Napell der Lilgen silber⸗kleid: So must’ auch seinen Geist ein strenger schmertz durchgehen / Weil Jhn Lucina nie mit ihrer frucht erfreut: Erwegend / daß ein Frst / der keinen Erb⸗Printz ksset / Nur sey ein Paradies / das keine Chloris schmckt. Allein solch herbes Weh ward entlich was verssset / Nachdem ein blinder Sohn im Alter Jhn erquickt. Doch gingen erst recht auf die gldnen Freuden⸗Sonnen / Alß Gottes Wunderhand Mießcons Aug’ erleucht / Und Er gantz unverhofft ein gut Gesicht gewonnen / Wodurch so Stadt alß Land mit lust⸗l ward befeucht. Alß Ziemomißlus nun den ReichsStuhl wol gegrndet / Und dem Piastus fast an jahren gleiche war / Hat Jhm ein sanffter Tod das Grablicht angezndet / Und mit deß Nachruhms Gold bezieret seine Bahr.
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Historische Anmerckung ber SEMOMISLAUM.
Alß Lesco todes verblichen / wurde im Jahr Christi 921. sein hinterlassener Sohn Ziemomißlus oder auf Lateinische redart: Semomißlaus zu einem Herren und LandesFrsten in Pohlen und Schle-
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sien erwehlet. Wie nun derselbte ebenfalls seines Vaters Tugenden gleichsam ererbet / und iederzeit mehr den Frieden alß Krieg geliebet / wodurch beyde Lnder in einem belieblichen Zustande sich befunden / und durch sothane sanfftmthige Regierung ie mehr und mehr vergrssert wurden: Also war doch Semomißlaus in diesem falle unglckseelig zu nennen / daß Er seinem hertzlichen wunsche nach mit keinem LeibesErben erfreuet / sondern allererst in seinem hohen Alter mit einem und zwar blind gebohrnen Sohne begabet ward / auch wegen seiner Gemahlin Unfruchtbarkeit keinen Erben mehr zu hoffen hatte. Allein wie werden doch so unversehens die Cometen in Sonnen / und das Trauren in die Freude verwandelt! Semomißlaus / alß ein treuer Vater / ließ nichts desto weniger seines blind gebohrnen Sohnes Benahmungs Fest (dehn Er Mießco / das ist / eine verwirrung / weil es zweifels frey nach seines Vaters Tode wegen seiner blindheit wunderlich und verwirret zugehen wrde / genennet /) mit gewhnlichen HochFeyerlichen Ceremonien in beyseyn der Frnehmsten deß Reiches anstellen und begehen. Was geschicht? Unter wehrendem Pancquet kommt den bestrtzten Eltern diese unverhoffte frliche Zeitung: Jhr Sohn Mießco sey sehend. Wie hefftig alle anwesende darber erfreuet worden / ist leichtlich zu ermssen. Worauf der freudenvolle Vater in anschauung deß auf der Mutter Schoß mit hellen Augen sitzenden Sohnes die Priester und Warsager gefraget: Was dieses grosse Wunder bedeuten wrde? Welche einhellig dahin gestimmet / es werde durch diesen Printz gantz Pohlen und Schlesien in kurtzer Zeit trefflich erluchtet werden. Welches der Vater von Zeitlicher Ehre und Glckseeligkeit verstund. Allein wie es auszulegen gewesen / wird deß Mießco Lebenslauf bald hernach klrlich bezeigen. Nachdem nun Semomislaus viel lange Jahre lblich und glckseelig Regieret / auch seinen Sohn in allen Frstlichen Tugenden auferziehen lassen / ist Er entlich in gutter Ruhe und Frieden mit hchstem betrbnis aller Untergebenen Lnder / alß Er fast das Alter Piasti erreichet / entschlaffen / und zu seinen Vorfahren zu Gniesen versammlet worden.
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Der Wolsehende MIESLAUS I.
Die Sonnen deß Gesichts verdunckeln alle Sternen /
Die Juno und Gradiv der gldnen Krone schenckt: Von wehm das schauglaß sich der Augen wil entfernen / Der wird noch lebendig in Sarg und Grufft versenckt. Glckseel’ger Mießla! Du wirst zwar blind gebohren / Dein dstres Auge kan noch GOtt / noch Sonne sehn; Doch hat der Himmel dich zu einer Sonn’ erkohren / Wodurch dem gantzen Reich und Dir ist wol geschehn. Du siehest nicht allein der Eltern holde Sonnen / Durch dehrer anblick wird dein brennend Hertz durchpfeilt. Nein: sondern alß dein Geist Dambrovken liebgewonnen / Wird deiner blinden Seel’ auch Sonn’ und Licht ertheilt. Die Sonne dehrer glantz unß zu den Sternen fhret / Die unß zu Christo weisst / zu Himmels⸗Lichtern macht / Hat dein verfinstert Hertz mit solchem Licht gezieret / Daß dir und deinem Thron vertrieben alle nacht. Verkehr’ / ô Weichsel / doch in silber deine Wellen! Verkehr’ / ô Guttalus / in Demant deine flut! Weil sich bey diesem Frst dein Jesus ein⸗wil⸗stellen / Und an dein Ufer setzt das Allerhchste Gut! Wie seelig hastu nun / ô Mießla / gesehen! Wol dehm / der also sieht! der so sein Aug’ erleucht! Dehm wird kein Todten⸗Wind das lebenslicht verwehen / Weil Jhm die Lebens⸗Sonn’ selbst ihre Fackel reicht.
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Historische Anmerckung ber MIESLAUM I.
Dieser
Printz ist nach seines Vaters Sememißlai Tode Ann. Chr. 962. zu einem Ober⸗Haupte der Pohlen und Schlesier offentlich ausgeruffen und besttiget worden. Alß Er nun bey seiner
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sonst lblichen Regierung nach Heidnischem gebrauche keine gewisse verehlichte Gemahlin / sondern nur sieben KebsWeiber um sich hatte / mit dehnen Er keinen eintzigen Erben erzielen konte / und dessentwegen nicht wenig bekmmert war / ist Jhme von etlichen frohmen und gelehrten Christen / so sich damahls alß Einsiedler hin und wieder in Pohlen / und absonderlich auch zu Gniesen heimlich aufhilten / gerathen worden / Er solte durch verwerffung der Heidnischen Abgtterey den Christlichen Glauben annehmen / und sich mit einer gewissen Person rechtmßig vermhlen / so wrde ohnfehlbar der wahre Drey Einige GOtt Jhn mit einem Leibes⸗Erben erfreuen. Mießco / diese erinnerung zu Hertzen nehmend / lsst sich in der Christlichen Religion nach und nach unterweisen / und schickt hierauf Gesandten in Bhmen zu dem allbereit Christlich gewordenem Knige Boleßlao / deß Heiligen Wenceßlai Bruder / mit bitte / Jhme seine Tochter Dambrovkam zur Ehe zugeben. Boleßlaus verspricht Jhm zwar die Tochter / doch mit dieser bedingung / im fall Er ein Christ werden / und die Heilige Tauffe annehmen wrde; welches Mießco auch versprochen / und nach prchtiger Heimfhrung seiner Braut sich nebst den Vornehmsten Polnischen Herren zu Gniesen offentlich Tauffen / und vor Mießco Mieczislaum oder nach unsrer annehmlicher aussprache Mieslaum nennen lassen. Wie liebreich und glckseelig hierauf das seeligmachende Licht deß Christlichen Glaubens die beyden Lnder Pohlen und Schlesien erleuchtet / was vor Herrliche Tempel und Bisthmer Mießlaus in itztgedachten Lndern gestifftet / auch was vor Freudenreiche erinnerungs⸗Zeichen solcher Himmlischen Erscheinung noch biß auf heutigen tag sich hin und wieder jhrlich ereignen / ist niemanden verborgen. Nachdem nun Mießlaus so wol das Geist⸗ alß Weltliche Regiment in eine gute ordnung gesetzet / wird ihme im 14den Jahre seiner Regierung ein Sohn gebohren / dehn Er Boleßlaum / das ist / einen Grossen und Berhmten / (welcher Nahme auch hernachmals nicht fehl geschlagen /) nennen lassen. Seine Gemahlin aber die Dambrovka / alß eine frohme Mutter und treue Ehgattin / ist Zehn jahr hernach todes verblichen / und zu Gniesen beerdiget worden.
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Sonsten hat Mießlaus nur zu Zweyen mahlen Krieg gefhret / nemlich mit den Reussen / und dann auch mit den Bhmen. Alß Er nun den Pohlen und Schlesiern in die 37. Jahr alß ein treuer und sanfftmthiger LandesVater wol und lblich vorgestanden / ist Er durch einen zweifels frey seeligen Tod aus dieser Welt abgefodert / und alß der Erste Christliche Hertzog ber Pohlen und Schlesien in der HauptKirche zu Posen Frstlichem brauche nach beygesetzet worden.
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Der Unbesiegte BOLESLAUS I.
Ein unbesiegter muth besieget alle Schtze /
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Er ist nur frh und spat in Ehr’ und Ruhm verliebt: Ein unbesiegter muth erkennet kein Gesetze / Alß was der Printzen Printz im blauen Himmel giebt. So einen Helden⸗Geist hat Bolesla getragen / Der in den Windeln stracks der Ehre gold erblickt / Und der Religion beperlten Sieges⸗Wagen / Den Mießla gebaut / je mehr und mehr geschmckt. O mehr alß dler Frst! Von Kaiserlicher Gtte / Die du durch Hffligkeit und Andacht hast erlangt / Empfing dein tapffres Haupt anstatt der Frsten⸗Htte Die Knigliche Kron’ / womit dein Adler prangt. Dich muß gantz Schlesien / dich muß gantz Pohlen preisen / Daß du diß Kleinod dir zum ersten beygelegt / Und daß dein starcker Arm mit unverzagtem eisen All’ Unruh auß dem Reich so glcklich ausgefegt! Der Reussen Jaroßla weiß deine Sieges⸗Strcke / Das stoltze Kijov bebt / das deine macht erkennt / Deß Zechus grosses Reich ehrt deine Wunder⸗Wercke: Drumb bistu C h r o b r y auch mit hchstem recht genennt. O Siegesreicher Frst! Dein Unbesiegtes Hertze / Das deine Judith nur und Oda einst besiegt / Wird trotzen fr und fr deß Todes dstre Kertze / Weil wahre Tugend selbst mit dir im Sarge liegt.
Historische Anmerckung ber BOLESLAUM I.
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So bald Mießlaus verschieden / ist sein Sohn Boleßlaus im Jahr Christi 999. zu einem Obristen Hertzoge ber Pohlen und Schlesien einhellig erwhlet worden. Hat in Zweyfacher Eh / nemlich erst-
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lich mit Frulein Judith / Geizæ deß Ersten Kn. in Ungarn Tochter / welche Jhm Mießlaum II. so dem Vater in der Regierung gefolget / gebohren / dann auch mit Frulein Oda / Marggrafen Eckards in Thringen Tochter gelebet. Dieser Boleßlaus hat nun das jenige / was sein Vater verlanget / aber nicht erlanget / nehmlich den Titul eines Polnischen Kniges / glckseelig berkommen. Die gelegenheit hierzu war diese: Weil der damals Regierende Kaiser Otho der Dritte dieses Nahmens aus sonderbarer Andacht die von Boleßlao nacher Gniesen gefhrte / und alldar wolverwahrten Gebeine deß Heiligen Mrtyrers Adelberti / welcher von den Unglubigen Preussen wegen fortpflantzung deß Christlichen Glaubens erbrmlich hingerichtet worden / besuchen wolte / und Jhme von Boleßlao dißfals die hchste Ehre und bedienung angethan wurde / indem Er unter andern vortrefflichen Geschencken dem Kaiser / welcher Jhm vorhero einen Nagel / womit unser Erlser an das Creutze gehefftet worden / nebst der Lantze deß Heiligen Mauritii geschencket / einen Arm von itzt gedachtem Adelberto verehret; ber dieses auch der Kaiser versphrte / daß Boleßlaus ein eifriger Beschtzer der Christlichen Religion und deß gemeinen Bestens whre / hat Er Jhm nicht allein die Knigliche Krone mit eigner Hand aufgesetzet / und Jhm zugleich / alß einen freygebohren Knig / von aller pflicht und schuldigkeit / wormit etwann die Pohlen vorhin dem Rmischen Reiche verbunden gewesen / gntzlich befreyet / sondern auch seiner Schwester Mechtil dis und Jhres Gemahles Ehrenfriedes Pfaltz⸗Grafenß am Rhein Tochter Rixam seinem Zwlffjhrigen Sohne Mießlao vermhlet. Jst beynebenst ein ber die massen streitbahrer und glckseeliger Held gewesen. Den Jhme ofters einfallenden Bhmischen Knig Boleßlaum hat Er mannlich geschlagen / die Mhrer der Kron Pohlen durch jhrlichen Tribut verpflichtet / der Reussen Hertzog Jaroßlaum berwunden / die damahls weitberhmte Stadt Kijow erobert / und alle Frsten in gantz Reussen und Preussen Jhm unterwrffig gemachet. Dannenhero ist Er auch Boleßlaus CHROBRY, das ist / Strenge / Hertzhafftig und Tapffer wegen seiner vortrefflichen Hurtig⸗ und Großmtigkeit genennt worden. Nachdem Er
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nun so wol den Zustand der Kirchen / alß deß Gemeinen Wesens in schnstes Wachsthum gebracht / Pohlen und Schlesien glckseelig erweitert / viel kostbare Tempel erbauet / die armen geschtzet / die nothleidenden gerettet / und durch einmthigen Schluß seinen Sohn Mießlaum zum Nachfolger im Reiche benennet / ist entlich sein von Sorgen und Arbeit abgematteter Leib / nach erscheinung eines grausamen Cometens / im 58sten Jahre seines Alters / im 26sten seiner Regierung hchstlblich entseelet / und ohne sonderbare Pracht / seinem Begehren nach / in die HauptKirche zu Posen mit hchstem betrbnis aller Pohlen und Schlesier beygesetzet worden.
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Der Gelinde MIESLAUS II.
GElindigkeit bringt Ruhm; hierdurch kan feste stehen
Deß Thrones Alabast / des Zepters Diamant: Doch wenn man gar zu sehr den Zgel lßt entgehen / So wirfft das tolle Pferd den Reuter in den Sand. Wann nicht / O Mießla / dein alberes Gemthe Den Stul der Sarmaten der Rixa eingerumt / So htt sich nicht verkehrt das Polnische Geblthe / Noch wieder deinen Thron das Reichs⸗Pferd sich gebumt. Zwar eine kluge Frau sol ieder billich ehren / Weil ein’ Abigail oft mehr alß Nabal weiß; Doch sol das grosse Reich nicht ihren Ausspruch hren / Sonst kehrt des Zepters Gold sich in zerbrechlich Eiß. Hierdurch hat Brzetisla sich deiner Kron’ entbrochen / Frst Jaroßlaus auch nebst Pommern diß gethan: Und ob dein KriegsVolck gleich theils solchen Trotz gerochen / So prangte doch nicht recht dein kostbar Sieges⸗Fahn. Denn weil du mehr den Leib / alß Seel’ und Sinn vergnget / Weil dir Lyæus stets dein schnster AbGott war / Und Venus deine Brust / Minerva nie besieget / So stund das gantze Land / du selber in Gefahr. Biß endlich Aberwitz wolt’ an dein Hertze setzen / Und auch des Todes Pfeil mit selbtem sich gepaart: Drumb muß man diese Schrifft auff deinen Leichstein tzen: Hier ruht zwar Adlers⸗Frucht / doch die zum Sperber ward.
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Historische Anmerckung ber MIESLAUM II.
Dieser Mießlaus / nachdem Er im Jahr Christi 1025. im 36sten seines Alters die Jhme auf dem todbette seines Vaters Boleßlai aufgetragne Regierung angetreten / und nebst seiner Gemahlin Rixa
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von dem Ertz⸗Bischoffe zu Gniesen gekrnet worden / ist seinem Vater an Großmttiger Hurtigkeit und Heroischen Qualitten gar nicht hnlich gewesen. Sintemal Er / von Natur mit einem blden und langsamen Verstande begabet war / dazu seiner Gemahlin alß einer klugen und witzigen Frauen / welche alß eine geborne Teutsche Jhre hffliche Landesleuthe hoch / die rauhen Pohlen aber verchtlich hilt / die Regierung und sich selber meistens vertraute. Wodurch nicht allein die Pohlen sehr beleidiget / sondern auch die von seinem Vater Boleßlao bezwungene Vlcker wiederum nach und nach abtrnnig worden. Mießlaus bemhte sich zwar alsobald solch Unheil zu stillen / bekriegte dehrowegen die Reussen / welche Jaroßlaum zu Jhrem Herren erwhlet / brachte sie auch zum Gehorsam / ingleichen die abgefallenen Pommern / welche Er vermittelst Dreyer verjagten Ungrischen und in Pohlen sich damahls aufhaltenden Frsten / benamentlich Andreæ, Belæ, und Levantæ, alß deß weitberhmten Ungrischen Kniges Stephani Enckel / Hertzhafften Beystandes glckseelig berwand / und wiederum unter die Polnische Krone brachte: Den Bhmen aber / welche unter Jhrem Hertzoge Brzetißlao die Polnischen Besatzungen allenthalben getdtet / gantz Mhren und Bhmen / so damahls in der Pohlen Gewalt waren / eingenommen / und dannenhero den jhrlichen Tribut Mießlao verweigerten / hat Er nicht das geringste abnehmen knnen / sondern mit grossem Verlust der Seinen wieder nach Hause ziehen mssen. Alß Er nun die Knigliche Regierung ber Pohlen und Schlesien fast in die Neun Jahr mehr durch seine Gemahlin und junge Rthe / alß durch sich selber verwaltet / ist Er entlich / nachdem Er zuvor seine Tochter itzterwehntem Ungrischen Frsten dem Bela wegen seiner in dem Pommrischen Kriege erwiesenen sonderbahren Tapfferkeit Ehlich vermhlet / und die meiste Zeit brigen Lebens mit niedlichem Essen und Trincken und andern Leibeserquickungen zugebracht / in eine bldigkeit deß Gemthes gerathen / auch in solchem Aberwitze im 44sten Jahre seines Alters den 15. Mart. nebst verlassung eines einigen Sohnes Casimir entseelet / und zu seinem Vater Boleßlao in die Thum⸗Kirche zu Posen begraben worden.
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Der Sanfftmttige CASIMIRUS I.
Der Sanfftmuth weißer rock trotzt tausend Silberballen;
Sie kehrt ins Paradies das dstre Hllen⸗Reich / Sie weiß von keinem sturm / von keinem blitz und knallen / Und macht den morschen Mensch den Grossen Gttern gleich. O Edler Casimir! Wie wol hat diese Tugend / Diß theure Ehren⸗kleid dein frohmes Hertz geschmckt / Alß deiner Mutter witz in annoch zarter Jugend Dich mit dem Nectar safft der Pallas stracks erquickt! Und wie kans anders seyn? wo Weißheit ist der Himmel / Da muß ohnfehlbar auch der Sanfftmuth Sonne stehn: Hierdurch hastu besiegt das Polnische getmmel / Das Rixam und dich selbst hies aus dem Lande gehn. Denn alß du Rom / Pariß mit hchstem Nutz besehen / Hastu zu Cluniack dem Himmel dich geweiht / Wohlwissend / daß es leicht’ umb Cron’ und Thron geschehen / Hier aber feste steh der Stul der Ewigkeit. Jedoch alß nun die Reu die Pohlen must’ umfassen / So dir mit Thrnen fast die Krone trugen an / Auch selber B e n e d i c t diß endlich zugelassen Wiewol mit schwehrer mh / so nahmstu Kron’ und Fahn. Wer einen Frsten nun / den alle Tugend⸗Strahlen Jn Kirch’ / und Reich’ / und Eh mit unverflschter Zier Biß in die Grufft geschmckt / warhafftig ab⸗wil⸗mahlen / Der schreibe nur drey Wort’: H i e r l i e g e t C a s i m i r !
Historische Anmerckung ber CASIMIRUM I.
Nach absterben Mießlao II. hat die Knigliche Wittib Rixa anstatt ihres unmndigen Sohnes Casimiri unterdessen die Regierung
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verwaltet; allein weil Sie alß eine hochvernnfftige und bescheidene Frau die allzu grosse Frechheit und rauhe art der Pohlen nicht vertragen konte / und dannenhero ihnen sehr verhasset wurde / auch wirckliche feindseeligkeiten wider sich versphrte / entwich Sie heimlich mit einem grossen Schatze zu Kaiser Cunraden in Teutschland / verehrete Jhm die beyden Knigl. Kronen / und empfinge von Jhm Saalfeld und Magdeburg zu Jhrem Besitz. Jhr Sohn Casimirus / der inzwischen auch in Ungarn zu seinem Blutsfreunde dem Knige Stephano geflohen / wurde von der Frau Mutter nach Parieß studirenswegen verschickt / worauf Er / nachdem Er Welschland durchreiset / sich in das Closter zu Cluniack in Franckreich in den Geistl. Orden der Benedictiner begeben. Jnzwischen alß in ermangelung eines rechtmßigen Kn. gantz Pohlen und Schlesien mit lauter Uneinigkeiten erfllet war / indeme nicht allein die Pohlen selber unter einander in hchster Zwietracht stunden / sondern auch die abgefallene Masuren / Reussen / Pommern und Bhmen diese so dle Lnder grausam verheerten / geriethen die Polnischen Stnde auf was bessere gedancken / und worden zu Gniesen schlßig / Casimirum zu suchen und zu Jhrem Kn. zu erwehlen. Schickten dehrowegen Gesandten zu der Rixa / welche aber / von Jhr schimpflich abgewiesen / gleiches weges auf Cluniack zogen / und Casimirum / welcher allbereit seinen Namen in Carolum verendert / und die Wrde eines Diaconi daselbst erlanget / mit beweglichen worten baten / Jhnen Jhre fehler zu vergeben / und durch annehmung der Polnischen Krone sein in vollen Kriegesflammen stehendes Vaterland zu erretten: Worauf alß Er Sie hochvernnfftig beantwortet / und dieses wichtige Werck auf Bapsts Benedicti IX. ausspruch verwiesen ward / ist Jhnen entlich nach vielem anhalten Casimirus zu einem Kn. berlassen worden / doch mit dieser Dreyfachen bedingung / daß erstlich iede Person in Pohlen / außgenommen die Geistlichen nebst dehnen vom Adel / jhrlich einen gewissen Pfennig zu ewiger unterhaltung einer grossen Ampel in der Peters⸗Kirchen zu Rom abfhren; Zweytens alle Pohlen sich solcher kurtzen abgeschnittenen Haare wie die Mnche gebrauchen; und Drittens alle Edelleuthe in bege-
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hung iedes Festes in der Kirche eine weisse Binde umb den Halß wie die Priester tragen solten / zur erinnerung / daß Jhr Knig eine Gott verlobte Person gewesen. Mit was grosser Freude nun Casimirus alß der Erste Gelehrte Knig in Pohlen angenommen worden / ist unschwer zu ermssen. Alß Er nun / zu Gniesen nebst seiner Gemahlin mit dehnen vom Kaiser wieder berlieferten Kronen gekrnet / das Vaterland von allen Feinden befreyet / das von dem Bhmischen Hertzoge Brzetißlao eingenommene Schlesien wiederum glckseelig erobert / den Geist⸗ und Weltlichen Stand in gewnschte Ruhe gesetzet / das Bißthum zu Schmogra nacher Breßlau versetzet / diese Stadt (zu dehrer erbauung unter Mieslai I. ein anfang gemachet worden /) lobwrdig vermehret / viel herrliche Klster / und unter dehnen das zu Leubus gestifftet / und auß seiner Gemahlin Maria / welche Er hernach Dobrognova nennen lassen / Waldemiri eines Reußischen Frstens Tochter fnff Kinder / davon Boleßlaus und Vladißlaus im Leben geblieben / gezeuget / hat Er entlich im 18. Jahre seiner wolgefhrten Regierung zu Posen seine Seele dem Erlser aller Welt durch einen sanfften Tod wiederum berliefert / und dieses sonderbare Ehren gedchtnis hinter sich verlassen; daß Er ein Hochgelehrter / Wolthtiger / und Sanfftmttiger Frst gewesen.
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Der Behertzte BOLESLAUS II. Sonsten AUDAX genannt.
DJe Knheit / wenn sie nicht die Grntzen berschreitet /
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Jst ein so grosses Gutt und Kleinod der Natur / Das einem KriegesHeld den Lorberkrantz bereitet / Und auf sein Grabmahl setzt deß Nachruhms Sonnen⸗Uhr. Behertzter Boleßla! solt’ ich dein Hertze rhmen / Das kein ergrimmter Schmertz durch Zagheit ie beklemmt / Und wie der Palmen pracht dein Bildnß kan beblhmen / So wrde mir Papir / und Dint’ / und Kiel gehemmt. Der Bhmen Jaromir / Printz Bela der Pannonen / Der Reußen Jzaßla / den Kiov von sich sties / Die opffern deinem Haupt die gldnen Sieges⸗Kronen / Weil deine Knheit sie auf ihren Erb⸗Thron wies. Ach aber! diesen Glantz hat Kiov gantz verdecket / Weil dessen Liebes⸗Pol so geile Sonnen trug / Die dein verliebtes Hertz so grausam angestecket / Daß deine Knheit aus⸗ in eine unart ⸗schlug. Du wirst auß einem Frst ein Hencker deiner Leuthe / Selbst Bischoff Stanisla fllt durch dich beym Altar / Der Himmel⸗hohe Mann / der Gott und Welt erfreute! Der Fahrweg wird sein Grab / die Hunde seine Bahr. Ach allzukhner Frst! wie hastu dich vergangen / Wie hastu deine Seel’ in ach und weh gestrtzt! Es kan dein selbstmord ja mit keinen Lorbern prangen: Drumb wird dir billich auch die Grabschrift hier verkrtzt.
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Historische Anmerckung ber BOLESLAUM II.
Alß Casimirus todes verblichen / ist sein lterer Sohn Boleßlaus
Ann. Chr. 1059. im 16. Jahre seines Alters durch offentliche Reichs Wahl zu einem Knige in Pohlen und Obristen Hertzoge ber Schlesien erkieset worden. Dieser Frst ist wegen seines Heroischen Gemttes und angebornen Khnheit dem Boleßlao Chrobry sehr zu vergleichen / sintemahl Er auch ins gemein Audax oder der khne genennet worden. Es hilten sich in seinem Hofe Drey Vornehme Exulirende Herren auf / nemlich Jaromirus / deß Bhmischen Hertzoges Brzetißlai leiblicher Bruder; Bela / Andreæ Kniges in Ungern Bruder; und der von seinen Unterthanen zu Kiow verjagte Reußnische Frst Jzaßlaus. Den Ersten hat Boleßlaus / nachdem Er den Pohlen und Schlesien sehr verheerenden Brzetißlaum glcklich berwunden / und selbten durch verehligung seiner Schwester Jhme verbunden / mit kostbaren Geschencken in Bhmen nebst verehrung deß Pragerischen Bißthums zurck gesendet: Den Andern hat Er / alß den rechtmßigen Cron⸗Erben / nach ruhmwrdiger besiegung seines Brudern Andreæ / und dessen unruhigen Anhanges / in sein Vterliches Reich wiederum eingesetzet: und dem Dritten nach eroberung der frnehmsten Stdte in Reussen und entlich der aufrhrischen HauptStadt Kiow selber zu unterschiedenen Zweyen mahlen seine verlohrne Gewalt und Frstliche Hoheit gntzlich wiedergegeben. An diesem orte ist nun Unser Boleßlaus auß einem Tugendhafften / Streitbaren und glckseeligen Alexander in einen Lasterhafften / Wollstigen / und hchst unglckseeligen Sardanapalum verwandelt worden. Denn nachdem Er die reitzende Schnheit deß verbuhlten Frauen⸗ Zimmers zu Kiov sich so weit bethren lassen / daß Er nebst seinen Pohlen beynahe sieben Jahr daselbst in hchsten Wollsten und ppigkeiten zubrachte / inzwischen aber die Polnischen Weiber in abwesenheit Jhrer Ehmnner mit den Knechten in unzchtiger Liebe Kinder gezeuget / und nach erfahrung dessen Boleßlaus nicht allein sothanen Weibern ihre neugebohrne Leibesfrucht
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wegreissen / und an dehrer statt junge Hunde an die Brste setzen ließ / sondern auch einem RittersManne seine EhFrau Christinam mit gewalt raubte / und nebst seiner Gemahlin der schnen Viceßlava einer Reusischen Princeßin zu seiner beyschlfferin gebrauchte / ber dieses auch sonsten in seiner erstlich wol angefangenen Regierung sich hernachmals gar grausam und tyrannisch erzeigte; Alß hat der Gottseelige Bischoff zu Crackau Stanislaus den verkehrten Kn. hiervon erstlich mit sanftmuth / hernach mit ernste abgemahnet / weil aber solches nichts helffen wollen / endlich auch mit dem Banne bestraffet. Worber Boleßlaus / von heimlichen Ohrenblsern verhetzet / sich dermassen erzrnet / daß Er diesen H. Mann vor dem Altare in seiner hchsten Andacht erbrmlich tdten / seinen Leichnam in viel stcke zerhauen / und den Hunden vorwerffen lassen. Ob welchem erschrecklichen Gruel Bapst Gregorius VII. das gantze Knigreich Pohlen nebst Boleßlao von der Gemeinschafft der Christlichen Kirchen außgeschlossen / und selbten aller Kniglichen Hoheit gntzlich entsetzet. Worauf Boleßlaus auß furcht der Jhme nachstellenden Pohlen nebst seinem Sohne Mießlao heimlich in Vngern zum Knige Ladißlao geflohen / und entlich daselbst auß antrieb seines bsen Gewissens in eine tollheit gerathen / in welcher Er auch nachdem Er fast 22. Jahr Regieret / sich selber entleibet / und in Krnthen zu Ostia in einem Kloster beerdiget worden.
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Der Vorsichtige VLADISLAUS I. Sonsten HERMANNUS genannt.
DAs Schauglaß der Vernunft besieget alle Glser /
Die Welschlands kluger witz mit hchstem fleisse macht: Durch vorsicht wandeln sich in Rosen schlechte Grser / Jn’s Reichthums hellen Tag des Armuths schwartze Nacht. Wer dich / O Vladisla / vorsichtig wil beschauen / Wird dein vorsicht’ges Haupt mit Lorbern stracks erhhn / Und deinem Sinnen⸗glaß’ ein solches Denckmahl bauen / Das mehr als Krystallin und Jaspis kan bestehn. Durch Demuth hastu dich vorsichtig bald erwiesen / Weil du den Titel nicht des Knigs hast gebraucht: Dann wirstu / kluger Frst / deßwegen auch gepriesen / Daß durch dein mhsam flehn der Kirchen⸗Bann verraucht. Du hast mit deinem Feind’ aufrichtig stets gekmpffet / Mit dehm / was Gott geschenckt / dein sittsam Hertz vergngt / Der Reussen tollen muth / der Preußen trotz gedmpffet / Die Pommern bermannt / der Bhmen neid besiegt. Alß auch Sezechus dir die Pohlen abhold machte / Und dein Sbigneus sie mit khner Faust geschtzt / So wahr’stu doch so gutt / daß nicht dein Eifer krachte Auf diß besiegte Volck / das wider dich geblitzt. Nachdem Sophia nun und Judith dich erquicket / Alß Rosen sonder Dorn in deiner gldnen Eh / Hat dich ein sanfter Tod zu Plotzko weggercket / Und deinen Geist gefhrt zur lichten Sternen⸗Hh.
Historische Anmerckung ber VLADISLAUM I.
Dieser Vladislaus / welcher seinem entwichenen Bruder Boleßlao II. Anno 1082. in der Regierung gefolget / hat sich deß Tituls
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eines Kniges nicht gebrauchet / sondern nur einen Gros⸗Frsten oder Ober⸗Regenten ber Pohlen und Schlesien / wie vormahls Piastus / nennen lassen. Jst ein Vorsichtiger und Tugendbegabter Herr / auch iederzeit mehr zum Frieden als Kriege geneigt gewesen. Jm anfang seiner Regierung hat Er alsobald dahin getrachtet / wie das mit lauter unruh und raubereyen erfllte Pohlerland gesaubert / zugleich auch von dem Bpstlichen Banne wegen deß ermordeten Bischoffes Stanislai mchte befreyet werden. Hat beydes auch in weniger Zeit glckseeligst erlanget. Seinen Ehstand betreffend / so hat Vladislaus sich erstlich mit Frulein Judith / deß Bhmischen Hertzogs Vratislai Tochter / auß welcher Er Boleßlaum Crivoustum / so Jhme hernachmahls in der Regierung gefolget / dann nach dehrer absterben mit deß Ungrischen Kniges Salomons Wittib Sophia / Kaiser Heinrichs deß Vierden Schwester / so Jhme Drey Tchter gebohren / vermhlet. Zu seiner Zeit fielen die Reussen / Preussen / und Pommern von der Cron Pohlen ab / worauf Vladislaus diese Zwey letztere alsobald wiederum unter seine Bothmßigkeit brachte / jene aber auf eine bequmere Zeit zu bekriegen sich entschloß. Die unter Jhrem Hertzoge Brzetißlao (welcher auf einem Reichstage zu Maintz den Tittul eines Kniges erlanget / und sich einiger gewalt ber Pohlen anmassen wolte /) in Schlesien eingefallene Bhmen hat Er mit Jhrer grossen Niederlage geschlagen / und sonsten hin und wieder nicht schlechte Thaten verbet. Jedoch ward diese Glckseeligkeit Vladislai ichtwas durch deß Cracauischen Woywodens Sezechi unbillige Gewalt umnebelt; denn durch dessen Tyrannischen Hochmuth wurden viele verjagte Polnische Edelleuthe dahin bewogen / daß Sie mit hlffe derer ohne diß nach der Freyheit strebenden Bhmen unter Vladißlai unehlichem und auß einem Schsischen Kloster von ihnen beruffenen Sohne Sbigneo Pohlen und Schlesien berfielen / welche aber Vladißlaus besieget und zu genaden angenommen / zugleich auch auß Vterlicher Gtte itztgemeldten Sbigneum seinem ehlichen Sohne Boleßlao in der Erbschafft in allem gleiche gemachet. Entlich / nachdem Vladislaus die Reussen großmttig erleget / viel Kirchen erbauet / und bey nahe 25. Jahr vorsichtig und
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lblich Regieret / ist Er den 4. Jun. 1102. im 59sten Jahre seines Alters zu Plotzko seelig verschieden / und alldar mit sonderbahrem betrbnisse aller untergebenen Lnder beerdiget worden.
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Der Glckseelige BOLESLAUS III. Sonsten CRIVOUSTI genannt.
ES ist nicht schlechtes Glck’ ein Glcks⸗kind sich zu nennen /
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Weil diese Gttin selbst den Himmel meistern kan. Doch kan ihr glsern ball in einem blick sich trennen / Und zeigt vor’s Sig’s Pannir offt eine todten⸗fahn’. Du warst / ô Boleßla / ein Konterfey deß Glckes / Mit Sonnenhellem glantz ging dein Gebuhrts Licht auf; Die Gttin schtzte dich stets wrdig ihres blickes Durchs grste theil der Zeit in deinem LebensLauf. Diane schenckte dir nichts alß gewnschte Stunden / Alß dich Swislavens glantz und Adelheide band: Nichts minder hatte Mars sich gleichsam dir verbunden / Sein Bogen / Pfeil / und Stahl war stets in deiner Hand. Der Fnffte Heinrich weiß beym Hundsfeld deine Strcke / Der Reuß’ / und Preuß’ / und Bhm’ / und Pommer bebt vor dir; Der stoltze Volodor ehrt deiner Armen Wercke / Dich nennet Jaroßla sein Schutzschwerd / Trost / und Zier. Sbigneens tcke must durch dein Gelck erbleichen / Den trotz Pannoniens hat deine Faust bekriegt / Gantz Pohl⸗ und Schlesien rhmt deine Sieges⸗Zeichen; Kurtz: du hast deinen Feind fast funfzigmahl besiegt. Allein diß Glck’ hat sich nach seinem Brauch verkehret / Alß Jaropolzkens Schaar dich mit betrug bezwang; Welch Unglck endlich dir auch Sarg und Gruft gewehret: Doch bleibt der Tugend Ruhm dein schnster Leichgesang.
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Historische Anmerckung ber BOLESLAUM III.
Seinem
Vater Vladißlao I. hat Boleßlaus Criwousti / von dem schlimmen Munde also genennet / Anno Chr. 1103. im Regimente gefolget / und nach abgelegtem Trauren sich mit Frulein Suißlava Svantopolci Frstens zu Kiov in Reussen Tochter / mit der Er Vladißlaum II. gezeuget / vermhlet. Jst von Natur eines hitzigen / Heroischen / und streitbahren Gemttes gewesen. Die meiste Zeit seines Lebens hat Er mit Kriegen zubringen mssen. Denn die durch seinen Bruder Sbigneum angefrischte und in Pohlen eingefallene Bhmen hat Er mannlich gedmpffet / die Pommern besieget / Kaiser Heinrichen den Fnfften / welcher gleichfalls auf Sbignei verhetzung Pohlen und Schlesien mit einem grossen Krieges⸗Heere berzogen / Glogau erobert / und Breßlau belgert / unweit von dieser Stadt an einem orte / der noch heutiges tages wegen dehrer damahls auf die erschlagenen Crper wttenden Hunde Hundsfeld genennet wird / in einer blutigen Schlacht berwunden / und hierauf nach absterben seiner ersten Gemahlin itztgedachten Kaisers Schwester Adelheiden (so Jhme hernachmahls Casimirum / welcher Zeitlich gestorben / Boleßlaum / Mießlaum / Heinricum / und noch einen Casimirum gebohren /) zu Bamberg geheurathet; allwo auch zugleich der Kaiser seine Tochter Christinam Boleßlai unmndigem Sohne Vladißlao / so hernachmals dem Vater in der Regierung gefolget / zur Ehe versprochen. Nach diesem hat Boleßlaus wiederumb die Pommern / Preussen / und Bhmen zu unterschiedlichen mahlen glckseelig geschlagen / den verstossenen Reusischen Hertzog Jaroßlaum auf seinen Stuhl gesetzet / den rebellirenden Premißlensischen Frsten Voloder berwltiget / seinen unehlichen Bruder Sbigneum / von dem Er fast nicht deß Lebens sicher war / nachdem Er Jhm ofters seine leichtsinnigkeiten verziehen / entlich / wiewol mit grosser Gewissens⸗reu getdtet; Seine verjagte Vettern deß Ungrischen Kniges Stephani Shne geschtzet / und (mit einem worte) so wol Pohlen und Schlesien / alß alle / die von Jhm Hlffe gesuchet / von allen feindseeligkeiten
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dermassen glcklich befreyet / daß man glaubwrdig berichtet / Er habe in Sieben und Viertzig Schlachten niemahls unten / sondern allezeit oben gelegen. Allein weil Er entlich ber alles verhoffen durch betrgliche hinterlist deß Haliciensischen Frsten Jaropolzky und seiner Reussen eine grosse Niederlage erlitt / in welcher Er kaum selber entfliehen konte / hat Jhm dieses eintzige Unglck solchen kummer verursachet / daß Er kurtz hierauf in eine tdtliche Kranckheit gefallen / und in selbter mit hchstem Wehklagen aller Pohlen und Schlesier seinen Geist aufgegeben / und zu Plotzko prchtig beygesetzet worden / nachdem sich seine Regierung auf 36. sein Lebenslauff aber auf 53. Jahr ruhmwrdigst erstrecket.
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Der Begierige VLADISLAUS II.
Es ist ein tdtend Licht die Fackel der Begierde /
Wann dehrer flamme zielt nach andrer Cron’ und Thron. Sie trgt ein bettel⸗kleid statt der verlangten Zierde / Und vor den Zepter offt den Pilgrams stab davon. Begier’ger Vladisla! Wie das dich nicht vergnget Die Hoheit / welche dir dein Vater hat bestimmt? Daß die Begierde dich der Cronen so besieget / Und deine Seele so in Ehrsuchts⸗wellen schwimmt? Du wilst / nachdem hierzu dein Eh⸗Schatz dich verleitet / Den Brdern nehmen ab / was Sie mit recht erlangt / Biß dir zu Posen wird ein fallbrett zubereitet / Krafft dessen du verliehrst / womit du so geprangt. Du must nebst Kind und Frau ins dstre elend ziehen / Dein vormahls treues Land nur rckwerts sehen an; Und ob dir Cunrad gleich auf dein so groß bemhen Mit Vlckern treulich halff / war’s doch umsonst gethan. Biß entlich Barbaroß’ erweichte deine Brder / Daß Sie dir Schlesien zum Erb⸗Sitz rumten ein / Wo deine Shne auch alß dessen Landes Glieder Jn ihrer Nachwelt noch auf diese stunde seyn. Alß nun dein mder Sinn zum Einzug sich geschicket / Nachdem du Dreyzehn Jahr das elend fast gebaut / Hat dich ein schneller tod zu Aldenburg erdrcket / Allwo die kluge Welt auch dein Begrbnis schaut.
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Historische Anmerckung ber VLADISLAUM II.
Nachdem Boleßlaus III. das Reich unter seine Shne getheilet /
und diesem Vladißlao alß dem ltesten die Groß⸗Frstliche Hoheit nebst dem Cracauisch⸗ und Schlesischem Gebitte / Boleßlao die
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Masau und Pommern / Mießlao GroßPohlen / Heinrico Sendomir und Lublin / dem unmndigen Casimiro aber nichts vermachet / sondern alß Er deßhalben befraget ward / gar artlich geantwortet / daß ein Wagen nur vier Rder bedrffe; sein Sohn Casimirus aber knfftig allein mitten auf dem Wagen sitzen werde / (welcher verblhmte ausspruch auch hernach also erfllet worden /) sind wegen solcher zertrennung deß Reichs alsobald grosse Uneinigkeiten entstanden. Sintemahl nicht allein der Bhmische Hertzog Sobeslaus / welcher doch kurtz hierauf todes verblichen / das angrntzende Land Schlesien hin und wieder greulich verwstete / sondern auch Vladislaus selber aus verleitung seiner Gemahlin Christina (welcher alß einer auß Kaiserlichem Teutschen Geblte entsprossenen Princeßin die rauhe unart der Pohlen und zertrennung Jhres Reiches nicht gefiel;) die Regierung alleine behalten / und seine Brder entweder mit gelde / oder nothdrfftigen Gttern abstatten wolte. Jndem aber die Landes⸗Stnde solchen Vorsatz nicht billichten / begonte Vladislaus selbten mit Gewalt zu behaupten. Bekriegte dehrowegen / sich auf der Reussen Hlffe verlassend / seine Brder / und jagte Henricum auß Sendomir / Boleßlaum aber auß der Masau. Alß nun diese Zwey zu dem Dritten Bruder Mießlao nacher Posen flohen / und Vladislaus diese Stadt belgerte / ward selbter in wehrender langwirigen belgerung nebst seinem gantzen Krieges⸗Heere unversehens von den Feinden berfallen / geschlagen / und alles anspruches an das Polnische Reich gntzlich beraubet / nachdem Er kaum sieben Jahr darinnen geherrschet. Also hat dieser unvorsichtige Vladislaus durch den Geitz / alß die Wurtzel alles bels / seinen Thron in eine Wsten / und den Zepter in einen Pilgrams Stab unglckseelig verkehren mssen. Hierauf nahm Er nun / alß sein Bruder Boleßlaus Crißpus (von welchem bald hernach meldung geschehen wird /) das vllige Regiment in Pohlen angetreten / seine Zuflucht zu Kais. Conraden dem Dritten in Teutschland / alß seiner Gemahlin nahen Anverwandten / welche unterdessen auch nebst Jhren Dreyen unmndigen Printzen von den Pohlen verjaget worden / brachte durch dessen Hlffe ein KriegesHeer auf die Beine / mit welchem
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Er in Schlesien einfiel / und darinnen die Zwey festen Schlsser Nimptsch und Grditz erbaute / biß entlich durch vermittelung Kais. Friederici Barbarossæ Jhme von seinem Bruder Boleßlao das Land Schlesien erblich berlassen / und also zwischen diesen Zweyen Brdern Friede gemachet wurde. Jndem nun Vladislaus sich in Schlesien begeben und selbtes in Besitz nehmen wolte / ist Er nach seinem Dreyzehnjhrigen Exilio den 2. Jun. 1159. auf der Reise unversehens gestorben / und zu Aldenburg in Hollstein beerdiget worden. Nach dessen Tode haben sich seine Drey Shne Boleslaus alß Altus / Mießlaus / und Cunradus in das Land Schlesien getheilet / und sind also selbte nebst Jhren Nachkommen von der Zeit an zu LandesFrsten in Schlesien und Gliedern deß Polnischen Reiches gemachet / auch nachgehends das Schlesische Land mit vielen Teutschen besetzet / und in einen viel glckseeligern Zustand alß vor diesem gesetzet worden.
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Der Bescheidene BOLESLAUS IV. Sonsten CRISPUS genannt.
Der Glimpff ist ein Magnet / der auch das hrt’ste Eisen
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Der Sinnen an sich zieht / und in weich Wachs verkehrt; Es muß den dlen Stein Ost / West / und Norden preisen / Denn seine Schnheit wird durch keinen Rost verzehrt. Bescheid’ner Boleßla! dein glimpffliches Gemthe / Womit du Freund und Feind ruhmwrdig dir verpflicht / War ein so schn Magnet von der berhmt’sten Gtte / Durch dehn du hast vielmehr alß Vladisla verricht. Die Brder blieben dir mit Liebe stets verbunden / Deß Kaisers Majesttt mit Freundschafft zugethan: Und ob manch Sinon gleich sich wieder dich gefunden / So fhrte doch dein glimpf ihn stets auf andre Bahn. Zu klagen ist es nur / daß teufflische Verrther Auß deinem eignen Volck einst Reusisch gold verblend’t / Wodurch in einer Schlacht alß einem Donnerweter Dein bestes Krieges⸗Heer ins Todes schlund gerennt. Doch wurde der Verlust mit hchster Lust ersetzet / Alß dich Jdalia in Zweyfach⸗gldner Eh’ Mit Anastasien und Helenen ergtzet / Dann auch ein junger Printz verssste dieses Weh. Nachdem nun Schlesien glckseelig sich vermehret / Und der Sarmaten Stuhl den Palmen gleich gegrnt / Hat dir deß Todes Pfeil dein glimpflich Hertz versehret / Und Cracau deinen Sarg mit hchster pracht bedient.
Historische Anmerckung ber BOLESLAUM IV.
Alß Vladißlaus / wie erwehnet / durch unnthigen Krieg die Groß⸗
Frstliche Hoheit in Pohlen verlohren / ward sein Bruder Boleß-
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laus / wegen der krausen Haare Crispus genannt / Anno Chri. 1146. durch einmthigen Schluß seiner andern Brder / wie auch der frnehmsten Landes Stnde zum Nachfolger im Reiche benennet. Wie Er nun alß ein Tugendhaffter Herr nicht allein seinen Brdern / sondern auch dehnen untergebenen Lndern mit hchster Liebe und Bescheidenheit entgegen gieng / und von allen hingegen wieder geliebet und geehret wurde: Also hat Er dem Kaiser zu gefallen seinem verstossenen Bruder Vladißlao / wie auch nach dessen absterben seinen Shnen das gantze Land Schlesien erblich berlassen / und hierauf nebst Jhnen die nach Boleßlai Crivousti tode von der Kron Pohlen und den Christlichen Glauben abgewichene Preussen zu Zweyen mahlen zwar bekrieget / ist aber durch verrtherey seiner eigenen Leuthe biß aufs Haupt geschlagen / und der beste kern seiner Officirer / unter dehnen sein Bruder Heinrich / Hertzog zu Sendemir / auch gewesen / erbrmlich niedergemachet worden. Nach diesem hat Boleslaus einen Reichs⸗ Tag zu Cracau gehalten / und auf selbtem seinem jngsten Bruder Casimiro das Hertzogthum Sendomir bergeben. Alß nun solches den Schlesischen Frsten nahe gieng und sie durch verhetzung etlicher unruhiger Kpffe deßhalben Boleßlaum bekriegen wolten / haben sie doch / durch seine bescheidene Leutseeligkeit berwunden / solches unterlassen. Es wolten auch unterschiedliche frnehme aufwiegler zu Cracau die Groß⸗Frstliche Hoheit Boleßlao / dehn sie hierzu untaugbar schtzten / entziehen / und Casimiro zu Sendomir auftragen; allein sothane Zwitracht ward durch Casimiri vernnfftige Aufrichtigkeit / der dieses anmuthen gntzlich abschlug / glckseelig beygeleget. Sonsten ist unter Boleßlao Crißpo das gantze Land Schlesien in grosses aufnehmen gerathen / und insonderheit die Thum⸗Kirche zu Breßlau / so vormahls Hl tzern gewesen / unter dem damahligen Bischoffe Walthero gantz Steinern aufgefhret / und mit grssern Einkommen / wie auch zierlichen Kirchengebruchen vermehret worden. Nachdem nun Boleßlaus das Polnische Reich in einen ruhigen Stand gebracht / sich erstlich mit Frulein Anastasia Woldemiri Frstens zu Hali cien Tochter / hernach aber mit Frulein Helena Roscislai Hertzogs
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zu Przemisla Tochter vermhlet / und auß dieser einen eintzigen Sohn nahmens Lesco / dehm Er ofterwehnten seinen Bruder Casimirum zum Vormnden gesetzet / gezeuget / ist Er zu Cracau im 46sten Jahre seines Alters / und im 27sten seiner wolgefhrten Regierung von dieser Welt abgefodert / und daselbst mit Frstlichen Ceremonien beerdiget worden.
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Der Strenge MIESLAUS III. Sonsten SENEX genannt.
AUf grimmen Sonnenschein folgt Donnerreiches blitzen;
Spannt man den Bogen sehr / so springt die Sehn’ entzwey: Ein allzustrenger Thron ruht nicht auf festen Sttzen / Und kehrt / eh man’s vermeint / des Zepters Gold in Blei. Ach daß du / Mießla / den Lehrsatz nicht erwogen! Daß dein so schlauer Kopff des Bischoffs Rath veracht; So wre nicht der Stul der Pohlen dir entzogen / Noch auf desselben Glantz Printz Casimir gebracht. Hierzu hat Eigennutz / die gifft’ge Pest der Cronen / Der Sinnen FolterHauß / dein lsternd Hertz gefhrt: Wo die Megra wil in einer Seele wohnen / Da wird die Hllen⸗Qual schon auf der Welt gesphrt. Du weist / wie Pertinax und Nerva sich vergangen / Wie sich Veßpasian in einen Sclaven kehrt: Drumb kan mit Lorbern nicht dein rauhes Antlitz prangen / Und deinen Hnden wird kein OelZweig nicht gewehrt. Jedoch so sehr allhier dein blinder Geist gefehlet / So sehr treibt deine List unß zur verwundrung an / Wodurch du dir den Thron zum dritten mal vermhlet / Weil eine Helena dir nichts versagen kan. Durchaus verschmitzter Greiß! es ist dir doch gelungen! Du stirbst auf diesem Stul / dehn du zweymahl verschertzt: Das Glcke hat nicht dich / du hast das Glck bezwungen. Wol diesem / den das Glck im hohen Alter hertzt!
Historische Anmerckung ber MIESLAUM III.
ALß Boleßlaus Crispus entschlaffen / kamen seine hinterlaßene Brder / nemlich Mießlaus / (wegen seiner stracks in zrtester Ju-
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gend hervorleuchtenden mnnlichen Gebehrden Senex oder der Alte genannt / Herr ber GroßPohlen und Pommern /) und Casimirus / Hertzog zu Sendomir / ingleichen die Drey Schlesischen Frsten Boleßlaus Altus / Mießlaus / und Conradus nach Cracau / und erwehlten mit einhelliger stimme im Jahr Christi 1174. itzterwehnten Mießlaum den Alten zu einem Ober⸗Regenten in Pohlen und Schlesien. Allein die so gute von Jhm geschpffte Hoffnung stimmte mit dem Außgange nicht berein. Sintemahl Er alsobald durch strenges und Geitziges Regieren / durch gewinschtige verkauffung der Gerichts⸗ und anderer Ehrenmpter / durch ersinnung neuer Anlagen / Zlle / und Schatzungen die Unter thanen sehr beschwerte und hefftig beleidigte; dazu auch bey zunehmenden Reichthum und Ansehlichen verehligungen seiner Kinder mit den Erlauchtesten Europæischen Husern in große Hoffart gerieth / und nach seinem gefallen regierte wie er wolte. Alß nun der Cracauische Bischoff Gedeon Mießlao deßwegen zu unterschiedenen mahlen beweglich zuredete / selbter aber solche treuhertzige erinnerungen nur in Wind schlug / und endlich aus lauter Zorn in GroßPohlen reisete / wurde unterdeßen sein Bruder Casimirus (von welchem kurtz hernach meldung geschehen wird /) zum GroßFrsten in Pohlen Ann. Chr. 1177. erwehlet. Mießlaus sehende / daß er deß Reiches entsetzet / begab sich nebst seiner Gemahlin und Kindern in Schlesien nacher Rattibohr / wolte auch keine auslndische hlffe suchen / sondern bemhte sich nach verflißung etlicher zeit / besonders nach dem Tode itzgedachten Casimiri / (dehm sein Sohn Lesco Albus in der Regierung folgte /) die GroßFrstliche Hoheit widerum zuerlangen. Dannenhero entstunden viel innerliche Kriege / in welchen unter andern Boleßlaus Mießlai Sohn getdtet / und Mießlaus selber verwundet ward. Etliche Jahr hernach nimmt er itzgedachtem Lesco die weitberhmte Stadt Kiov weg / und beredet deßen verwittibte Mutter Helenam / bey welcher damahls die grste Gewalt stund / Sie solle ihm die GroßFrstliche Hoheit in Pohlen berlaßen / so wolle er nicht allein ihren Kindern die Stadt Kiov gntzlich einrumen / sondern auch selbte zu seinen Nachfolgern im Reiche
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machen. Helena glaubt dieses / und kommt also Mießlaus wider auf den Polnischen Stul. Allein weil er sein versprechen nicht im geringsten erfllte / wird er widerumb von den LandesStnden ab⸗ und Lesco eingesetzet. Worber Mießlaus / nachdem er der leichtglubigen Helena listig vorgemahlet / daß die unterlaßung seines versprechens nicht ihme / sondern den Frnemsten zu Cracau zuzuschreiben sey / zum drittenmahl die GroßFrstliche Hoheit erlanget / unverhoft aber den Weg alles Fleisches gehen muß im 77sten Jahre seines Alters / und im 1202. nach unsers Seeligmachers Geburth / nachdem er in zweyfacher Eh nemlich mit Frulein Gertrud Geizæ Kniges in Ungern Tochter / und Frulein Adelheiden Kaisers Friderici Barbaroßæ Base fnff Shne und so viel Tchter gezeuget. Sein Leichnam ist zu Calisch in der von ihme erbauten Kirche deß H. Pauli beerdiget worden.
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Der Gerechte CASIMIRUS II. Jns gemein JUSTUS genannt.
Wer Themis RichterSchwerd und gleichgefllte Schalen
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Jn seinen Hnden trgt mit unverflschtem schein / Der wird mit schnsten glck’ und hchster Ehre strahlen; Ja in dem Himmel einst den Sternen hnlich seyn. Gerechter Casimir! Dich muß Astræa kssen / Weil ihr vergtternd bild dein Hertze stets ergtzt: Denn was der rauhe Sinn deß Mießla zerrissen / Hat dein Gerechter Geist mit hohem ruhm ersetzt. Du hast durch Themis Stahl der Zwietracht strick zerschnitten / Die Tugenden belohnt / der Laster brutt verbannt; Durch heilsame Gesetz der Pohlen tolle sitten Jn Hffligkeit verkehrt mit seegensreicher Hand. Durch dich hat Mießla deß Sohnes grimm gedmpffet / Haliciam besiegt Jhr ErbFrst Vlodomir; Die Ungern sich bequhmt / die wieder dich gekmpffet / Der abgefall’ne Preuß’ gesucht die Gnadenthr’. Du hast dich sanfft’ erzeigt den Zehnmahl sieben Mrdern; Vor dir muß Mießla und Lesco schamroth stehn: Du halffst der Lnder Heil mit hchstem fleiß befrdern. Kurtz: Aristidens mund muß selber dich erhh’n. Zu klagen ist es nur / daß du so schnell erblasset / Alß gleich die Ewigkeit der Seele dich erquickt! Jedoch du hast hierdurch die Ewigkeit umbfasset / Ja ein verewigt Lob auf dieser Welt erblickt.
Historische Anmerckung ber CASIMIRUM II.
Diesen Frst / an welchem seines Vaters Boleßlai Crivousti alle-
gorische Prophezeiung / daß Er nehmlich auf dem Regiements⸗
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Wagen knfftig allein sitzen werde / in der that erfllet worden / haben die Landes⸗Stnde nach absetzung seines Bruders Mießlai deß Alten durch einhellige stimmen auß einem Hertzoge von Sendomir zu einem Ober⸗Regenten erwehlet. Wie nun alsobald sein aufrichtiges und gerechtes Gemthe sich klrlich sehen ließ / indem Er nicht allein den verstossenen Mießlao die Jhme von seinem eigenen Sohne Ottone gerubte Lnder wieder erstritte / und den Sohn zum Gehorsam brachte / auch / wann nicht die Stnde darwieder gewesen / Mießlao gar gerne wiederum die GroßFrstliche Hoheit berlassen htte; sondern auch bey antretender Regierung die bermßigen Zlle / gewinsichtige Schatzungen / rauhen Befehle / und alle beschwehrungen / womit sich Mießlaus bey den Pohlen verhaßt gemacht / gntzlich abschaffte / und mit heilsahmen Gesetzen die untergebenen Lnder versahe / weßwegen Er auch ins gemein JUSTUS oder der Gerechte genennet ward; Also hat Er nichts minder sich alß einen Gerechten und Großmthigen Held in dem Kriege erwiesen: Sintemahl Er die von Jhrem Erb⸗ Frsten Vladomir zu Zweyen mahlen abgewichene Stadt Haliciam rhmlich erobert; seines Bruders Boleßlai Crißpi hinterlassenem Sohne Lesconi / welcher Jhn alß seinen Vormnden verwarff / und Mießlaum hierzu erkieste / auch zu seinem Erben unbillich einsetzte / solche thorheit verziehen; die wieder Jhn verschworne Siebenzig Edelleuthe Großmthig besieget; Mießlaum / welcher in seiner abwesenheit den Cracauischen Thron durch verrtherey wieder erlanget / gedmpffet und zu Genaden angenommen; mit dehnen damahls mchtigen Ungarn einen rhmlichen Friede getroffen; die unter Boleßlao Crißpo abgefallene Preussen unter der Cron Pohlen Bothmßigkeit wieder gebracht / und / mit einem worte / alle untergebene Lnder durch außtilgung aller inner⸗ und euserlicher Wiederwertigkeiten in hchste vergngung gesetzet. Jst beynebenst auch ein frohmer und Gottsfrchtiger Frst gewesen. Gestalt Er nicht allein viel Kirchen erbauet / sondern auch sonderbahrer Andacht den Leichnam deß Heiligen F loriani von Rom nacher Cracau bringen lassen / umb die Gemeine zu desto grsserem Eifer in der Christlichen Religion aufzumuntern. Alß Er
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sich nun in seinem gantzen Lebenslauffe zu Fried⸗ und Kriegeszeiten alß einen hchst lblichen Frsten erwiesen / ist Er endlich bey einem angestellten Pancquet in gegenwart der Frnehmsten Geist⸗ und Weltlichen Landes⸗Stnde unter wehrendem Dißcursse von Unsterbligkeit der Seele nach austrinckung eines Glaß Weines unversehens darnieder gefallen / und kurtz hierauf nicht sonder argwohn / alß wenn Jhm eine Cracauische Dame einen vergifften Liebestranck heimlich beygebracht / seine Tugendhafte Seele außgeblasen / nachdem Er 56. Jahr gelebet und 17. Jahr Glorwrdigst Regieret; hat zu Cracau seine Ruhsttt erlanget / und Zwey Shne nemlich Lesconem Album / so Jhme in der Regierung gefolget / und Conradum / von welchem die Hertzoge in der Masau entsprungen / hinterlassen.
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Der Geduldige LESCO. Jns gemein ALBUS genannt.
Das Lmmlein der Geduld trgt solche zarte Wolle /
Auß der die Ehre Unß den schnsten Scharlach webt / Und unsre Nahmen schreibt in kluger Leuthe Rolle / Ja / wenn wir lngst erblasst / auf Titans Zimmer hebt. Wie hat / O Lesco / doch / die Tugend dich geschmcket! Wie hat dich doch geziert der theure Purpur Rock! Alß Mießla Zweymahl die Hoheit dir entrcket / Und Vladißlaus auch erlangte diesen Schmuck. Jedoch die Tugend ist doch entlich durch gedrungen; Dein gantz geduldig Hertz hat Neid und Zeit besiegt: Denn alß durch dich Roman der Reussen Frst bezwungen / Ward deine Tapfferkeit mit Stul und Stab vergngt. Wie herrlich dißfalls nun dein sanffter Geist regieret / Bezeuget Coloman / dehn deine Treu beschtzt / Frst Heinrich mit dem Bart / dehn steter Nachruhm zieret / Und den dein Auge stets mit Freundschafft angeblitzt. Ja Grimißlava selbst / der Leit⸗Stern deiner Sinnen / Die Boleßlaum dir und Salomeam bracht / Muß deiner Liebesbrunst den Ehren⸗purpur spinnen / Weil deine Anmuth ihr verssset Tag und Nacht. Ach aber! Ach wie ward der Zucker doch vergllet! Nachdehm du Kirch’ und Reich in schnste Ruh gesetzt / Hat Swantopolkens list recht mrdrisch dich gefllet; Doch die Geduld dein Lob den Sternen eingetzt.
Historische Anmerckung ber LESCONEM ALBUM.
Nachdem Casimirus todes verblichen / wurde im Jahr Chr. 1195. sein Sohn Lesco / von den Weissen Haaren ALBUS genannt durch
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befderung deß Cracauischen Bischoffs Fulco zum Nachfolger im Reiche benennet. Weil aber nicht allein offtgedachter Mießlaus SENEX, sondern auch die Hertzoge in Schlesien durch diese ohne Jhr vorwissen beschehene Wahl hefftig beleidiget wurden / auch darauß zwischen Jhnen und den Pohlen ein offentlicher Krieg entstund / in welchem Mießlaus von den Pohlen / diese aber nebst dem Palatino zu Sendomir Goroviz / alß Jhrem Obristen / von den Schlesischen Frsten Mießlao und Jaroßlao / alß Boleßlai Alti Shnen und Vladißlai II. gewesenen OberRegentens in Pohlen und Schlesien Enckeln / geschlagen wurden; bemhete sich unterdeßen der abgesetzte und schlaue Mießlaus Senex die Ehre des Sarmatischen Thrones widerumb arglistiger weise an sich zu bringen / welche ihm auch (wie oben in seinem Leben gemeldet /) durch hlffe der leichtglubigen Helena Lesconis Mutter zu zweyen mahlen widerfuhr. Begab sich also der geduldige Lesco zu zweyen mahlen freywillig der jenigen Hoheit / so ihme von rechtswegen gebhrte. Ja alß auch nach Mießlei tode sein Sohn Vladißlaus Lasconogus vermittelst deß Cracauischen Palatini Nicolai zum OberRegenten erkieset ward / und Lesco also zum dritten mahl die GroßFrstliche Hoheit wiewol unbillich entbehren muste / hat dieser doch / weil jenes Bescheidenheit ihn nicht verdringen wolte / Vladißlao auß sonderbahrer geduld selbte großmthig berlaßen. Allein weil inzwischen Lesco nebst seinem Bruder Conrad den Reußischen Frst zu Halicia Romanum / welcher Pohlen sehr bengstigte / glckseelig berwand / und durch seinen Tod die Reußen widerumb unter den Sarmatischen Zepter brachte / wurde Jhme wegen solcher heroischen Tapfferkeit durch absetzung deß gantz willigen Vladißlai zum vierdten mahl die GroßFrstliche Hoheit aufgetragen / in welcher Er auch / nachdem Er den verstoßenen Ungrischen Printz Colomannum ruhmwrdig geschtzet / mit dem damahls Weltberhmten Schlesischen Hertzoge Henrico Barbato nach hinlegung aller Zwistigkeiten wegen deß Reiches in vertreulichster Freundschafft gelebet / den Geist⸗ und Weltlichen Zustand glckseeligst vermehret / alle zustoßende Menschliche Wiederwertigkeiten geduldig ertragen / und mit Frulein Grimiß-
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lava deß Reußischen Hertzoges Jaroßlai Tochter zwey Kinder / nemlich Boleßlaum Pudicum / so ihme hernach in der Regierung gefolget / und Salomeam gezeuget / biß an sein unverhoftes und erbrmliches Ende / so ihme von dem rebellirenden Stadthalter in Pommern Swantopolko den 14. Novemb. 1227. durch betrgerische niederhauung begegnet / verblieben / alß Er nach absterben seines Vaters Casimiri bey nahe 33. Jahr (unter dehnen Mießlaus SENEX zwey / und sein Sohn Vladißlaus Lasconogus 3. Jahr die GroßFrstliche Hoheit zuflliger weise besessen /) lobwrdigst regieret.
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Der Keusche BOLESLAUS V. Jns gemein PUDICUS genannt.
DEr Keuschheit Lilie besieget alle Bluhmen /
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Die in dem Paradies der schnsten Chloris stehn; Sie kan viel lnger blhn alß Rosen auß Jdumen / Und unsern reinen Geist den Engeln gleich erhhn. O keuscher Boleßla! du Engel dieser Erden / Du andrer Hippolyt und Joseph deiner Zeit / Die Feder wil mir fast zu einer Lilge werden / Wenn ich die Lilg’ anseh / die deine Seel’ erfreut! Es ist ein schwehres Werck / kein Frauen Zimmer kßen! Noch schwehrer / in der Eh / Dianens Sclave seyn! Schau! beydes kan dir hier die EhrenPfort’ aufschlßen / Jn die du freudig gehst mit Kinigunden ein. Beynebenst sol ich dich alß einen Frst beschreiben / Wie du nebst Heinrichen der Pohlen Stul erhht? So muß ich euren Ruhm den Cedern einverleiben / Dich selbst in Marmel haun / der fr und fr besteht. Hier werd’ ich gantz entzckt! hier kommt mir in die Sinnen Deß Frohmen Heinrichs Schlacht / die aller Welt bekandt! O Himmelhoher Held! dein tapfferes Beginnen Trotzt Hlle / Tod / und Zeit und Stahl / und Diamant! Alß nun nach diesem Sturm der Himmel sich geklhret / Und Boleßla das Reich in ssser Ruh geschaut / Hat der gewnschte Pfeil deß Todes ihn verzehret / Die Tugend aber ihm ein Lilgen⸗Grab gebaut.
Historische Anmerckung ber BOLESLAUM V.
NAch Lesconis Albi entleibung ist Ann. Chr. 1227. die GroßFrst-
liche Hoheit seinem Sohne Boleslao V. im siebenden Jahre seines
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Alters einmthig aufgetragen / und der Schlesische Hertzog Henricus Barbatus ihme zum Vormunder und Verwalter deß Reiches an die seite gesetzet worden. Wie nun der hierdurch beleidigte und wegen seiner rauhen sitten allenthalben verhaste Cunradus / Lesconis Bruder / Heinrico die Vormundschafft mit gewalt entreißen wolte / auch selbten / nachdem er zu zweyen mahlen von ihm geschlagen / unversehens bey dem Altare berfiel / und in die Masau gefangen fhrte / welcher aber durch die Klugheit seiner Gemahlin der GottsFrchtigen Hedewig widerumb befreyet ward; also hat Boleßlaus nebst seiner verwittibten Frau Mutter Grimißlava bey seiner Ann. 1243. angetretenen Regierung iederzeit mehr Heinricum / alß seinen Vetter Conradum geliebet / und sich seines Rathes gebrauchet / Worber dieser / auf neue Rache sinnend / unter dem schein eines freundlichen Gesprches Boleßlaum nebst seiner Mutter gefangen nahm / und in das Sezechovische Closter verwahren ließ / welche beyde aber durch hlffe deß Abtes daselbst kurtz hierauf entronnen / und Boleßlaus vermittelst Henrici Tapfferkeit seine Lnder wiederbekommen. Alldieweil aber sich Conradus mit Henrico gar nicht vertragen konte / und endlich nach getroffenem Vergleich Boleßlao freygestellet wurde / sich auß diesen beyden einen gleichsam zum Curatore oder Mittregierer zu erwehlen / hat er alsobald oftgedachten Heinricum erkieset / welcher auch alß ein Tugendbegabter Herr / so lang er gelebet / gantz Pohlen und Schlesien durch einfhrung hchstlblicher Gesetze in einen solchen glckseeligen Zustand gebracht / daß sich mnniglich darber erfreuen mßen. Unter diesem Boleßlao sind die Tartarn und andere Barbarische Vlcker mit 500000. Mann in Reußen / Preußen / Pohlen / und auch endlich in Schlesien eingefallen / allwo / nachdem sich Boleßlaus in Ungern geflchtet / und diese grausame Feinde vor Breßlau auf deß heiligen Ceßlai Gebeth mit feurigen Kugeln vom Himmel abgetrieben worden / die Weltbekandte Schlacht Henrici Pii / Sohnes der heiligen Hedewig und Henrici Barbati / mit den Tartarn bey Liegnitz den 9. April. gleich am H. OsterMontage 1241. erfolget / in welcher zwar dieser großmtige Held sein theures und unschtzbahres Leben verlohren /
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aber durch sothane Hertzhaftigkeit die immergrnende Ehren Krone eines unsterblichen Nachruhmes glorwrdigst erlanget. Alß nun Boleßlaus seinen Vetter Conradum / ingleichen die Littauer / Reußen / und Jazyger besieget / wie auch gutte Einigkeit in Pohlen gestifftet / ist er endlich / nachdem er (wie man glaubwrdig berichtet /) niemahls einiges Frauenbild unzchtig berhret / und mit seiner Gemahlin Kinigunda / Belæ Kniges in Ungern Tochter / einen Jungfrulichen und von aller Ehlichen beywohnung entfernten Ehstand / vermge beyderseits gethanen Gelbdes / (weßwegen er auch den Nahmen PUDICI oder eines Schamhaftigen berkommen /) gefhret / den 7. Decemb. 1279. zu Cracau im 52sten Jahre seines Alters und im 36sten seines wolgefhrten Regimentes seelig verschieden / seine hinterlaßene Wittib aber auß sonderlicher Andacht in das Closter der heiligen Claræ zu Sandeck gegangen / und Gotte darinnen biß an ihr Ende gedienet.
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Der Unerschrockene LESCO Jns gemein NIGER genannt.
EJn unerschrocken Hertz acht keine Donnerschlge /
Mit dehnen auf uns blitzt der Schwefel⸗blaue Neid; Der gute Nachklang ist die Richtschnur seiner Wege / Und ist auf ieden fall großmthig stets bereit. Dein Hertz / O Lesco / war ein Amboß rauher Schmertzen / Auf dessen Eisen oft der Unglcks⸗Hammer schlug! Die Feinde wolten stets mit deiner Hoheit schertzen / Es blitzten auf dich loß Macht / Falschheit / und Betrug. Doch hast du alß ein Felß die Wellen nicht gescheuet: Der Reußen Leo kennt dein unverzagtes Schwerd / Das seinen Trotz gedmpfft / ihm selbst den Tod gedreuet / Und ihm Leopolis in Asch’ und Staub verkehrt. Drey Printzen Schlesiens / die Heinrichs list gefangen / Hat dein behertzter Arm auf freyen Fuß gestellt: Mit der Littauer Blut kan deine Sbel prangen / Alß du bey Narva sie biß auf den grund gefllt. Den innerlichen Neid / der zweymahl dich besprungen / Krafft deßen Conrad ward auf deinen Stuhl gesetzt / Hastu nebst Ladißla mit schlechter mh bezwungen / Und Cracus treue Stadt mit hchster Wonn’ ergtzt. Allein das GlcksRad hat doch mit dir falsch gehandelt / Weil Conrads schlaue List dein gantzes Heer zernicht / Wodurch dein großer Muth in Kleinmuth ward verwandelt / Biß endlich dir verging dein schwaches LebensLicht.
Historische Anmerckung ber LESCONEM NIGRUM.
NAch Boleßlai Pudici seeligem Ableiben trat dieser Lesco / alß sein naher BlutsFreund / die ihme allbereit aufgetragene Regie-
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rung an / und wurde mit aller bewilligung nicht allein alß ein Hertzog zu Cracau / Sandomir / und Lublin / sondern auch alß ein OberRegent ber gantz Pohlen verehret. Jst ein Unerschrockener und Glckseeliger / doch dabey bescheidener Frst gewesen. Den mit einer großen menge Tartern in Sandomir und Lublin eingefallenen Reußischen Hertzog Leo hat er mit wenigem Volcke glckselig berwunden / in die 8000. niedergemachet / und ihn selber biß nacher Leopolis verjaget. Den Schlesischen Hertzog zu Breßlau Henricum Probum / weil selbter seine eigene Vettern nemlich Premißlaum Frsten in GroßPohlen / Henricum Frsten zur Liegnitz / und Henricum Frsten zu Glogau arglistiger weise zu sich geladen / und ber alles verhoffen gefnglich gehalten / hat er großmthig bekrieget / und gedachte Printzen befreyet. Die unruhigen Littauer nebst dehnen wenig berbliebenen Jazygern hat er bey dem Fluße Narva in einem blutigen Treffen geschlagen / und jener in die 14000. diese aber gntzlich erleget. Nach dem er nun die userlichen Feindseeligkeiten glckseelig gestillet / haben ihn allererst die innerlichen betroffen. Gestalt die zu Sandomir Conradum Lesconis Albi Brudern und Hertzogen in der Masau zu ihrem Herren erwehleten / welcher aber / von Lesconis Nigri guten Gegenverfaßung hrend / den Sandomiriern nicht traute / sondern sich zeitlich wider in die Masau begab; wobey aber L esco doch diesen Aufwieglern ihren Frevel aus unerschrockenem Gemthe vergeben. Jngleichen alß auf anstiftung des Cracauischen Bischoffs der gantze Adel in klein Pohlen widerum itzgedachten Conradum zu ihrem OberRegenten erwehlten / diesem auch alle / außer die eintzige Stadt Cracau / zufielen / und Lesco keine andre hlffe alß bey dem Ungrischen Knige Ladißlao zu suchen wuste / auch vermittelst deßelbten Conradum glcklich berwand / und die Masau zimlich verwstete / hat er doch alß ein vernnftiger Siger alle Gefangene freywillig loßgelaßen / dehnen Verrthern verziehen / und insonderheit die ihme treuverbliebene Stadt Cracau mit herrlichen Freyheiten begabet. Allein von dieser Zeit an hat sich sein Gelcke (wie es gemeiniglich zugeschehen pfleget /) verndert. Denn die mit einer unzhlichen menge in Pohlen widerum
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unversehens eingefallene Tartern verheerten dieses Land dermaßen / daß Lesco nebst seiner Gemahlin (von welcher / wer sie gewesen / nichts zubefinden /) genthiget wurde / widerumb sich in Ungern zu flchten. Alß er nun bey seiner Zurckkunfft ofterwehnten Conradum aufs neue bekriegen wolte / von diesem aber durch sonderbahre list eine große niederlage erleiden muste / und wegen solches Unglcks bey den seinigen in Haß und verachtung gerieth / nahm ihm Lesco solches dermaßen zu hertzen / daß er kurtz hierauf in eine verzehrende Kranckheit fiel / in welcher er auch endlich den 30. Sept. 1289. seinen Geist aufgegeben / und zu Cracau beerdiget worden.
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Der HENRICUS PROBUS.
Wer an den sanfften Port deß Glckes an⸗wil⸗lenden /
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Und in’s Eßcurial der Ehre ziehen ein / Den muß der schimmer nicht der blancken Waffen blenden; Es muß die Hurtigkeit stets seine Schwester seyn. Dein Flammenvoller Geist / O Heinrich / kan bezeigen / Daß ein nicht⸗trger Sinn auf Gold und Purpur steh / Daß seiner Flgel paar knn’ ber alles steigen / Und auch im Sarge sich schwing’ auf die Sternen⸗Hh. Denn alß nach Lescons Tod der ReichsStuhl der Sarmaten Gleich wie das Alte Rom von Dreyen ward bekriegt / So bliebstu ein August durch deine Helden⸗Thaten / Weil du den Boleßla und Locticus besiegt. Ja ob auch dieser zwar als ein Anton erwachte / Und durch gesuchten Schutz dir Cracau widernahm / Nachdeme jener sich stracks aus dem Staube machte / Und deinem KriegesHeer wie Lepidus entkam / So zierte doch dein Haupt die gldne Lorber Krone; Selbst Vladißla entfloh durch ein geweihtes Kleid; Es blieb so Schlesien alß Pohlen dir zu lohne Alß ein geschenckter Schatz von deiner Hurtigkeit. Ach aber! dehn Gradiv nicht ferner konte zwingen / Dehn muste heimlich Gifft aufopffern auf die Bahr! Das kluge Breßlau wird vor mich ein Grablied singen / Weil Heinrichs starcker Arm sein Ruhm und Schutz⸗Schild wahr.
Historische Anmerckung ber HENRICUM PROBUM.
Es ist bekandt / daß seither Vladißlai II. gewesenen Ober Regen-
tens in Pohlen und Schlesien tode keiner von seinen Shnen und
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Enckeln die GroßFrstliche Hoheit erlanget / sondern selbte alß Landes Frsten in Schlesien und Glieder deß Polnischen Reiches verblieben. Nachdem nun Lesco Niger ohne Leibes Erben entschlieff / wolten Drey grosse Herren / nemlich Vladißlaus Locticus alß Lesconis Bruder / dann Boleßlaus Hertzog zu Plotzko / alß der den Pohlen sehr beliebt war / und entlich auch Henricus Probus Hertzog in Schlesien zu Breßlau (welcher Henrici III. Hertzogs zu Breßlau / unter dehm Ann. 1253. die Kirche zu S. Elisabeth daselbst erbauet worden / Sohn / deß Unsterblichen Henrici Pii Enckel / und also auß der absteigenden Linie itztgedachten Vladißlai II. gezeuget war /) durch seine Macht und grosses ansehen den Sarmatischen ReichsStuhl besitzen. Worauß wie leichtlich zu ermssen / grosse uneinigkeiten entstunden. Der von den Crakauisch⸗ und Sandomirischen Edelleuthen erwhlte Boleßlaus / alß er vernahm / daß die Stadt Cracau Henricum Probum heimlich beruffen / auch Jhme nebst seinem gantzen KriegesHeere die Pforten erffnet / begab sich im Zorne wieder anheim; worauf Henricus nach getroffenem Vergleich mit den Stnden der Regierung zu einem OberRegenten bestttiget ward. Vladißlaus Locticus / durch solche bergehung entrstet / bemhete sich in abwesenheit deß widerumb in Schlesien gereißten Henrici dessen in Cracau gelassene Besatzung zuvertreiben und sich der Stadt zu bemchtigen. So bald der damahls bettlgrige Henricus dieses erfuhr / schickte Er seine Drey Vettern alß Henricum Frsten zur Liegnitz / Premißlaum Frsten zu Sprottau / und Boleßlaum Frsten zu Oppeln mit einer grossen macht Vladißlao entgegen; worauf dieser nach hartem gefechte die oberhand behelt / Premißlaus erschlagen / und der verwundte Boleßlaus gefangen ward. Alsobald nahm die Stadt Cracau den triumffirenden Vladißlaum zu Jhrem OberRegenten an. Allein diese Hoheit wehrte nicht lange. Sintemahl der hierdurch im minsten abgeschreckte Henricus wiederumb ohn verzug ein frisches KriegesHeer unter vorgemeldtem Liegnitschem Frsten Henrico nacher Cracau abschickte / welche Stadt Er auch bey stockfinstrer nacht vermittelst dehrer sich darinnen befindlichen Schlesier ohnsumbar eroberte. Der ber sol-
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chem unverhofftem Tumult erschrockene Vladißlaus / sich einer Verrtherey befrchtend / entfloh in ein Kloster der Franciscaner / allwo Er auch / nachdem Er / wie die Seinigen nieder gemacht / Er selber aufs eifrigste gesuchet wurde / verstanden / in einem Mnchs⸗Kleide entran / und auß dieser grossen Gefahr vor dißmahl errettet wurde. Durch welchen listigen Sieg die brigen auch zum kreutze krochen / und also der Hurtige Henricus Probus die GroßFrstliche Hoheit ber Pohlen und Schlesien glckseelig behauptet. Jn welcher Er aber nicht lange gelebet / sondern nachdem Er in seiner mit Frulein Mechtildis Ottonis Marggrafens zu Brandenburg Tochter gefhrter unfruchtbaren Eh / kaum ein Jahr / wiewol hchstlblich / regieret / durch heimlich beygebrachtes Gifft zu Breßlau auf der Burg den 23. Jun. 1290. entseelet / und in der von Jhme erbauten Creutz⸗Kirche auf dem Dohm daselbst / allwo auch noch seine Grabschrifft zu sehen / beerdiget worden.
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Der Wachsame WENCESLAUS.
ES ist die Wachsamkeit Gekrnten hoch von nthen;
Der Argus auf dem Thron muß niemals schlaffen ein: Denn diese Tugend kan vertreiben die Cometen / Und bringt dem gantzen Reich der Wolfarth Sonnen⸗schein. Bemhter Wenceßla! dein munteres Gemthe / Das alß ein Argus stets vor Zechus Thron gewacht / Bezeigt ja sonnenklar / daß Frstliches Geblthe Selbst von dem Himmel wird mit stetem Glck bedacht. Alß Primißla entleibt / wird ber alles hoffen Dir der Sarmaten Stab freywillig berreicht: Und hier hat Pohlen auch den rechten Zweck getroffen / Weil stracks der Tugend Gold aus deiner Brust geleucht. Man weiß / wie nthig sey die Mntz’ in iedem Lande / Wenn gutes Schrot und Korn im Silber wird gewehrt: Du hast dein neues Reich erquickt mit diesem Pfande / Das vor nur ledern Geld und roh Metall ernehrt. Wie sehr beynebenst dich der Andacht Glut erhitzet / Weiß der Altre Schmuck in iedem GottesHauß / Vor dem / wann in der Luft des Hchsten Grimm geblitzet / Du kniend stets geseufftzt / biß Zorn und Wetter auß. Alß nun dein wachsam Hertz der Feinde Trotz verlachet / Verwehte entlich dich zu Prag die TodtenLuft. Und weil du stets so wohl vor Kirch’ und Reich gewachet / So wil die Tugend selbst bewachen deine Gruft.
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Historische Anmerckung ber WENCESLAUM.
Hier solte zwar Primißlaus / welchem nach Henrici Probi absterben die von Vladißlao I. an in die 215. Jahr den Pohlen ermangelte Knigliche Hoheit widerumb zum ersten / dem Reiche zu nutz /
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aufgetragen ward / eingefhret werden; allein weil selbter kurtz nach seiner Krnung von den MargGrafen zu Brandenburg / so Jhm diese Ehre nicht gnnten / unversehens erstochen ward / und dannenhero unter Jhm nichts merckwrdiges sich ereignen knnen: Alß habe ich vor nthig erachtet / mich zu diesem Wenceß lao / welcher Ottocari Kniges in Bhmen Sohn und zugleich seines Vaters Nachfolger im Reiche gewesen / zu wenden. Diesem nach ist zu berichten / daß Vladißlaus Locticus nach Premißlai entleibung die Polnischen Gemther ziemlich an sich gezogen / und den nechsten zutritt zum Throne erlanget hatte; alldieweil Er aber ein liederliches / tyrannisches / und unzchtiges Leben fhrte / auch deßhalben von dem Bischoffe zu Posen mit dem Banne bestraffet ward / wurde Er entlich auf einem Reichstage daselbst verworffen / und hingegen itztgedachter Wenceßlaus Ann. Chr. 1296. zu einem Knige in Pohlen beruffen / auch nach Ehlicher Vermhlung mit Primißlai hinterlassenen Tochter Rixa von dem Ertzbischoffe zu Gniesen hochfeyerlich gekrnet. Wie nun Wenceßlaus alsobald eine sonderbahre Wachsamkeit und gndige Sorgfalt vor seine untergebene Lnder von sich sphren ließ / indem er alles und iedes in eine richtige ordnung gesetzet / und insonderheit die erste silberne Mntze (welche man noch heutiges tages deßwegen Bhmen / das ist / Silbergroschen nennet /) an statt der vormahls gebrauchten ledernen mntze / und ungepregten stcklein silber / wie auch blichen tausches auf wahren in Pohlen und Schlesien eingefhret: also hat er nichts minder seinen Feinden mit wachsamer Großmthigkeit hertzhaftig wiederstanden. Was Vladißlaus Locticus unrechtmßig eingenommen / hat er in weniger zeit wider erobert / und ihn selber so weit getrieben / daß er in Ungern / und von dannen nacher Rom sich geflchtet; allwo er in einem geringen Habit durch strenge busse seine Snden bereuet. Die in den Sandomirischen Kreiß eingefallene Reußen / wie auch die das Lublinische Schloß fast in die 57. Jahr unbilliger weise besessene Littauer und Tartern hat Wenceslaus glckseelig geschlagen / und so wol Pohlen alß Bhmen von allen Feindseeligkeiten hchstrhmlich befreyet. Nachdem
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Er aber unverhofft wegen seines Sohnes sich in einen Ungrischen Krieg einmischen / und also das Knigreich Pohlen / welches Er unterdessen mit Bhmischen Vlckern besatzte / auf eine Zeitlang verlassen muste / in wehrender Zeit aber die Bhmen wegen Jhres Hochmuthes und Geitzes den Pohlen verhasst worden / nahm der in dessen sich bey dem Ungrischen Palatino Amadeo aufgehaltene Vladißlaus Locticus diese gelegenheit wol in acht / und brachte durch dessen Hlffe ein ansehliches KriegesHeer auf die Beine / mit welchem Er die vornehmsten Pltze in Pohlen eroberte. Jnzwischen aber fiel Wenceslaus zu Prage in eine tdtliche Kranckheit / welche Jhn auch nach und nach verzehrte / biß Er entlich Ann. 1305. seelig entschlieff. Man schreibet von Jhm / daß Er / so offt ein Vngewitter entstanden / alsobald in die nechste Kirche geeilet / und vor dem Altare auf seinen Knien den Allerhchsten Gott umb Genade und Verschonung so lange gebeten / biß sich der Himmel geklhret / und das Wetter seine endschafft erreichet.
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Der Hochgesinnte VLADISLAUS LOCTICUS.
ES ist ein thricht ding / wenn sich ein Zwerg zum Riesen /
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Die Mauß zum Elephant / der Hahn zum Adler macht: Denn solche Hoffart wird von keinem Mensch gepriesen / Und fllt / eh sie’s vermeint / ins Unglcks dstern schacht. Verirrter Vladißla! du bist zwar kurtz von Gliedern / Dein kleiner Leibes⸗Bau wirfft keinen Schatten ab; Doch dein Hochfliegend Hertz wil Gttern sich verbrdern / Und in des Jovis Blitz verwandeln Schwerdt und Stab. Du bist den Heuchlern hold / auf Schlesien ergrimmet / Die Printzen dieses Reichs sind gntzlich dir verhaßt / Weil Teutsche Hfligkeit in ihrer Seele glimmet / Und sie dich sehen an alß einen rauhen Gast. Ach daß der Neides⸗Dorn so deine Brust durchstochen! Daß deinen streitbahr’n Geist die Hoffart so besiegt! Es htte sich diß Land nicht deinem Joch entbrochen / Noch zu des Zechus Thron freywillig sich verfgt. Dein Adler htte so viel Federn nicht verlohren / Noch sich sein Schwanen⸗Kleid in schwartzen Flor verkehrt. Allein was Gottes Schluß zu seinem Zweck erkohren / Dehm wird durch keine Macht auf dieser Welt gewehrt. Es bleibt Johannes Frst: dehn auch / alß du erblasset / Dein ErbPrintz Casimir mit hchster Gunst umschrnckt. Jndeß wird auf dein Grab die Leichschrifft abgefasset: Des Glckes Schauspiel ist in diese Grufft gesenckt.
Historische Anmerckung ber VLADISLAUM LOCTICUM.
So bald Wentzeslaus todes verblichen / wurde oftgedachter Vla5
dißlaus / wegen seiner unansehlichen Leibes grsse Locticus oder Cubitalis genannt / im Jahr Christi 1306. durch einhelli-
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ge Wahl (außgenommen dehrer zu Posen und Cahlisch / welche sich wegen seiner Untugenden unter Henrici Frstens zu Glogau Schutz begaben /) zu einem Knige in Pohlen und Obristen Hertzoge in Schlesien erwhlet / auch nebst seiner Gemahlin Hedwigis / Boleßlai Hertzoges zu Cahlisch Tochter / offentlich zu Cracau gekrnet. Wie nun dieses Vladißlai Lebenslauf voller unruh gewesen / indem Er bald mit itzterwehntem Henrico / bald mit den Pommern / den Marggrafen zu Brandenburg / den OrdensHerren in Preussen / den Littauern / Cracauern / und andern mehr kostbahre und weitlufftige Kriege fhren mssen; Also ist insonderheit zu mercken / daß auch unter diesem Knige das gantze Land Schlesien von der Cron Pohlen gntzlich abgetreten / und sich zum KnigReich Bhmen unter der Regierung Johannes Lucelburgici (von welchem bald hernach meldung geschehen wird /) freywillig begeben. Die vernnfftigsten / warhafftigsten / und unpaßionirten Ursachen solcher Absonderung sind krtzlich folgende: Weil wegen der immerwehrenden Uneinigkeiten der Pohlen und Bhmen das in der mitten gelegene Land Schlesien iederzeit am meisten anleiden muste / und nach Vladißlai II. tode seine Shne und Nachkommen alß Hertzoge in Schlesien und Glieder des Sarmatischen Reiches in der Wahl eines Polnischen Ober Regentens oder Kniges iedesmahl (ausser dem eintzigen Henrico Probo /) bergangen / niemahls darzugezogen / auch nachgehends wegen einfhrung der Teutschen Sprache / Sitten / und Hffligkeiten in Schlesien den Pohlen verhaßt / das gantze Pohlerland auch in unterschiedliche Herren und Landschafften zertheilet / und also das Ansehen der Polnischen GroßFrsten so wol bey den Pohlen / alß den Schlesischen Hertzogen nicht wenig vermindert wurde / diese auch wegen Jhrer Frstlichen Freyheiten und rckstndigen Herrschafften in Pohlen von Polnischen OberRegenten offters grosse verdrießligkeiten erdulden musten / und dannenhero auf beyden theilen heimlicher Haß / Neid / und Widerwillen zur genge entstund; so kam entlich die sache so weit / daß / alß Vladißlaus Locticus ebenfalls die Schlesische Frsten und alle Teutsche aus sonderbahrer Hoffart und rauhen unart sehr verchtlich hilt /
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auch wiederumb von Jhnen verachtet und bloß der Knig zu Cracau tituliret wurde / entlich bey solchen Uneinigkeiten und huffigen Kriegen Vladißlai der Bhmische Knig Johannes Lucelburgicus / welcher sich in ansehung seines Vorfahrens und Schwhers Wenceßlai Kniges in Bhmen und Pohlen (von dehm wie gleich itzo geredet /) auch einen Knig der Bhmen und Pohlen nannte / durch seine angeborne Sanftmuth und kluge Hfligkeit die Schlesischen Frsten dermassen bewegte / daß sie sich nach und nach dem Joche Vladißlai entzogen / und Jhn / alß einen Mchtigen / auß Kaiserlichem Geblte entsprossenen und mit Kniglichen Qualitten begabten Frsten / zu ihrem Lehens⸗Herren freywillig annehmen / auch den vormahls gebrauchten Polnischen weissen Adler in einem schwartzen verwandelten. Jndem sich nun der erzrnte Vladislaus aufs euserste bemhte die Schlesier widerum mit gewalt unter sich zu bringen / berfiel ihn eine tdtliche Kranckheit / in welcher er auch Ann. Chr. 1333. zu Cracau verschieden / nachdem Er 13. Jahr den Sarmatischen Thron besessen / und zwey Kinder / nemlich Magnum / so ihm in der Polnischen Regierung gefolget / und Elisabetham / die er dem Vngrischen Knige Carolo zur Ehe gegeben / verlassen.
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Der Kluge JOHANNES LUCELBURGICUS.
DEr Klugheit schlauer Molch und Demantfester Spiegel
Sind Ancker eines Reich’s / die niemals gehen ein; Es kan kein Donnerkeil zermalmen diese Rigel: Ja hierdurch kan ein Mensch der Leuen Meister seyn. Schau ich / O kluger Frst / dein kluggefhrtes Leben Mit klugen Augen an / so muß ich frey gestehn / Daß umb dein kluges Haupt die Lorbern billich schweben / Und deinen ReichsStab selbst Apollo muß erhh’n. Alß dich Elisabeth auf Zechus Thron gesetzet / War deine Klugheit stracks auf Nutz und Ruhm bedacht: Du hast der Rauber Nest mit starckem Arm verletzet / Die gldne Sicherheit dem Lande widerbracht. Den schlauen Meuchelmord / wodurch dein Vater bliben / Hat dein behertzter Geist gerochen alß ein Held; Nicht nur in Welschland ist dein Nachruhm eingeschrieben / Es spricht von selbtem auch die gantze weite Welt. Das dle Schlesien ward selbst hierdurch bewogen / Daß es dich / kluger Frst / verehrte alß sein Haupt: Und ob gleich Vladißla starck wieder dich gezogen / Hat doch sein Rasen dir hierinnen nichts geraubt. Nachdem dein Zepter nun so Kirch’ alß Reich vergnget / Und dich der vierdte Carl in ssser Eh ergetzt / Hat endlich dich der Tod in einer Schlacht besieget / Die Pallas aber dir die Grabschrifft aufgesetzt.
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Historische Anmerckung ber JOHANNEM LUCELBURGICUM.
Dieser Frst / welchen Henricus VII. Graf zu Ltzelburg und Er-
wehlter Rmischer Kaiser / der hernachmals durch eine vergifte Hostie unweit von Florentz hingerichtet und zu Pisa begraben
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worden / mit Frulein Margaretha / deß Hertzoges auß Braband Tochter / gezeuget / ist von natur ein Leutseeliger / Wolthtiger / Streitbarer / und Witziger Herr gewesen. Nachdem Er bey Lebenszeiten seines Herr Vaters sich mit Frulein Elisabeth / Wenceßlai Kniges in Bhmen und Pohlen Tochter / (welche Jhm unter andern Kindern auch den Berhmten Rmischen Kais. und Knig in Bhmen Carolum den Vierdten gebohren /) vermhlet / und mit Jhr alß einer rechtmßigen Erbin nach Jhres Vaters und Bruders tode das Knigreich Bhmen berkommen / hat Er dasselbte alsobald hchstlblich regieret / indem Er nicht allein das gantze Land von allen unntzen Mßiggngern / Landstreichern / Raubern und Mrdern ruhmwrdigst befreyet / sondern auch seines Vaters Tod großmthig gerochen / und durch gefhrliche Reisen / wie auch kostbahre Krieges⸗Rstungen alle Feinde dehrer Jhme unterworffenen Lnder glckseelig besieget. Wie nun dieses Kniges Hohe Tugenden in kurtzer Zeit allenthalben erschollen: Also sind auch selbte nicht wenig ursach gewesen / daß (wie allbereit gemeldet /) unter seiner Regierung die Hertzoge in Schlesien sich von der Polnischen Krone abgesondert / und zu dem Knigreich Bhmen gewendet. Es ist aber hierinnen gar vorsichtig und klglich verfahren worden. Sintemahl die Schlesischen Frsten nicht auf einmahl zugleich / sondern nach und nach / durch die Sanfftmuth Kniges Johannes bewogen / zu der Kron Bhmen getreten. Der erste ist Boleßlaus Hertzog zu Mnsterberg / durch verkauffung der Graffschafft Glatz gewesen; welchem hernach zu unterschiedenen Zeiten die zu Teschen / Auschwitz / Kosel / Oppeln / Breßlau / Brieg / Lignitz / Steinau / Glogau / Sagan / Oelße / Schweidnitz und Jauer gefolget / und entlich am Tage Palmarum zu Breßlau ihre pflicht abgeleget / wie von solchem allem theils in dem Bhmischen / dann auch in unsrem wol bekandten Schlesischen GeschichtSchreiber mit mehrem zu sehen. Nachdem nun Knig Johannes nicht allein den hirdurch hchlich beleidigten und unruhigen Vladißlaum Locticum glckseelig gedmpffet / sondern auch nach dessen Absterben mit seinem Sohne Casimiro Magno Knige in Pohlen wegen des Landes Schlesien dißfalls
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sich / vermge eines zwischen ihnen am Festtage S. Barttholomei Ann. 1335. aufgerichteten und confirmirten Instrumenti, in allem und iedem richtig verglichen / ist entlich selbter / alß er zuvor das Gesichte in beyden Augen theils in Littauen / theils aber durch Curierung eines Jdischen Artztes verlohren / dem Knige in Franckreich Philippo VI. alß seines Sohnes Caroli IV. Schwher / mit einer starcken Kriegesmacht zu hlffe gezogen / allwo er in einem harten Treffen wider Eduardum VI. Knig in Engelland am Tage Ruffi Ann. 1346. hertzhaftig geblieben / zu Ltzelburg seine Ruhstatt / und zugleich bey seinen hinterlassenen Lndern ein unsterbliches Ehren Gedchtnis erlanget.
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Der Lieb⸗Reiche CAROLUS IV.
Die Liebe gegen GOtt und treuen Unterthanen
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Besiegt Cupidens Glut / Dionens Purpurkleid; Sie schencket einem Printz deß Nachruhms Perlen⸗Fahnen / Und setzet auf sein Haupt den Krantz der Ewigkeit. O mehr alß dler Carl! Du Spiegel frohmer Kaiser! Dein liebesreiches Hertz / das Kirch’ und Reich erquickt / Steckt deiner Hoheit auf die gldnen Ehren⸗Reiser / Die kein erhitzter sturm der tollen Zeit zerknickt. Durch Liebe hat dein Fuß deß Cæsars Stul bestiegen / Durch Liebe hat dein Haupt deß Zechus Cron’ erlangt; Durch Liebe kan dein Lob durch alle Lnder fliegen / Weil deine Majesttt mit Buch und Stahl geprangt. Es weiß die kluge Welt dein Witziges Beginnen / Wie Du das Gldne Buch die Gldne Bull’ entdeckt; Wie Du den Helicon der klugen Castalinnen Durch deinen klugen fleiß zu Prage hast erweckt. Hier kan nun Schlesien im minsten stille schweigen! Das grosse Breßlau ksst die Flammen deiner Gunst; Denn seine Schnheit kan durch dich zun Sternen steigen / Durch dich ging ihnen auf die Sonne aller kunst. Durch dich kan Oesterreich und Bhmen lieblich strahlen / Ob gleich deß Todes pfeil durchbohret deine Brust. Die Liebe muß dir selbst die kurtze Leichschrifft mahlen: Jn diesem Grabe ruht der S c h l e s i s c h e A u g u s t .
Historische Anmerckung ber CAROLUM IV.
Dieser Hochlbliche Herr / welcher zwar in der Tauffe den Nah5
men Wenceßlai / Caroli aber von dem Frnckischen Knige Carolo / in dessen Hofe Er meistens erzogen worden / empfangen / ist
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nach seines Vaters Kniges Johannis Tode nicht allein zum Knige in Bhmen und Obristen Hertzoge in Schlesien / sondern auch nach besiegung aller Wiedersacher zu einem Rm. Kaiser dieses Nahmens dem Vierdten Anno Chr. 1350. gekrnet worden. Wie nun selbter alß ein Gelehrter und mit vielen Sprachen außgerster Printz eine sonderbahre lobwrdige Gemthsneigung so wol zu den Bchern alß Waffen iederzeit von sich sphren lassen / indem nicht allein unter Jhm die Weltbekandte Gldene Bull wegen Erwhlung eines Rmischen Kaisers den 10. Jan. 1356. zu Nrnberg offentlich außgegangen / ingleichen Anno. 1360. die weitberhmte Academie zu Prage (in der er sich hernach offters bey dehnen angestellten Disputationen viel stunden lang befunden /) aufgerichtet / und der Bischoff daselbst zu einem Ertzbischoffe gemachet / sondern auch seine Heroische Tapfferkeit in Franckreich / Jtalien / Teutschland und das Rmische Reich durch glckseelige Uberwndung des wieder Jhn zum Kaiser Erwhlten Graff Gnthers von Schwartzburg / wie auch Graff Eberhards zu Wrtenberg / Ottonis Bavari / und anderer mehr sattsam aus gebreitet worden: Also ist Er frnemlich ein Ruhmwrdiger Vermehrer / und gleichsam Liebreicher Vater deß Landes Schlesien gewesen. Gestalt Er nach seinem den 7. Nov. 1348. in Breßlau gehaltenem prchtigen Einzuge kurtz hierauf den noch nicht gntzlich zur Cron Bhmen getretenen Bolco Hertzog zur Schweidnitz nach hinterlegung aller feindseeligkeiten durch Heyrathung seiner Tochter zu einem Lehens⸗Gliede erwehnten Reiches gemacht / das gantze Land Schlesien von allen Raubereyen und Barbareyen so viel mglich gesaubert / an statt der vormahls gebrauchten Lateinischen die Teutsche Sprache in privat⸗ und offentlichen Schrifften nebst dehrer Sitten / Gewohnheiten / Handlungen / und Rechten eingefhret / (welchem nutzbahren Beyspiele selbst Casimirus Knig in Pohlen in seinem Lande durch aufrichtung eines teutschen Gerichtes zu Cracau gefolget /) und insonderheit die damals zu zweyen malen außgebrandte Stadt Breßlau Ann. 1353. widerumb aufs neue mit woleingetheilten Strassen und zierlichen Gebuen glckseelig erbauet / weit ber den Ohlaufluß herrlich erweitert /
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die hohe Kirche zu S. Dorothe aufgefhret / das Bisthumb hchstlblich vermehret / und diese in ein grosses auffnehmen gebrachte Stadt dermassen geliebet / daß Er nicht allein dem Rathe daselbst die Hauptmannschafft selbigen Frstenthumes allergndigst aufgetragen / sondern auch aus sonderbahrer Genade und liebreichen Vorsorge ein Kaiserliches Handbriefgen an selbten abgehen lassen. Nachdem nun dieser Glorwrdigste Monarch so wol den Kaiser⸗ alß Kniglichen Thron in die 32. Jahr mit hchstem Ruhme besessen / eine Erbvereinigung zwischen der Bhmisch⸗ und Oesterreichischen Linie in ansehung Beyder nahen Verwandschafft Ann. 1366. am Donnerstage vor Palmarum zu Prage auffgerichtet; und in vierfacher Eh unterschiedliche Kinder / und unter dehnen auch Wenceßlaum und Sigismundum / so ihme hernachmals in der Regierung gefolget / gezeuget / ist er endlich zu Prag am h. Andreas Abend 1378. im 62sten Jahre seines wolgefhrten Lebens sanfft und seelig verschieden / diesen wahrhafften Nachruhm hinter sich verlassend: daß er ein liebreicher AUGUSTUS der Bhmen und Schlesier gewesen.
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Der Schlffrige WENCESLAUS.
Der ssse Schlaff ist zwar ein Labsall aller Seelen:
Jedoch wer auf dem Thron durch Laster schlummert ein / Dehm kehrt sich der Pallast in dstre Trauer⸗Hlen / Die Sonne deß Gelcks in schwartzen Todten⸗schein. Jch wolt’ / O Wenceßla / gar gerne dir gewehren Ein angenehmers Lob ob deiner Ahnen Glantz; Allein in Schwanen kan ich Raben nicht verkehren / Noch einen Nessel⸗Strauch in einen Lorber krantz. Durch Vterlichen fleiß erlangstu zwar die Krone / Die sein Hoch weises Haupt mit hchstem ruhm geziert; Du prahlst auf Zechus Stul und deß Augustus Throne: Doch diese Hoheit hat die Schlaffsucht dir entfhrt. Denn weil durch deinen Schlaff / und durch deß Pvels Waffen / Der durch verfluchten grimm Gericht’ und Recht entweiht / Zu Prag’ und Breßlau must’ der frohme Rath entschlaffen / Ja fast in iedem Land verging die Einigkeit / Ward / weil dich doch hierdurch die Tugend nichts ergetzet / Noch dir das Licht aufging durch diesen Unglcks⸗brand / Dein gantz⸗verschlaffen Haupt ins Kerckers Grufft gesetzet / Und Cæsars gldner Stab genommen deiner Hand. Alß du zu Prage nun deß Alters Rest verzehret / Hat dich der Zorn gestrtzt in’s langen Schlaffes klufft. Jndeß wird deinem Sarg die Todten⸗Schrifft gewehret: Deß Reichs Endymion schlfft hier in dieser Grufft.
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Historische Anmerckung ber WENCESLAUM.
Dieser Wenceßlaus / welchen Carolus IV. mit seiner Dritten Ge-
mahlin Anna Hertzogs Bolconis zur Schweidnitz Tochter (mit der Er auch nach dessen absterben das Frstenthum Schweidnitz und
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Jauer berkommen /) zu Nrnberg gezeuget / ist alß ein Zuknfftiger Knig in Bhmen und Obrister Hertzog in Schlesien noch bey Lebenszeiten seines Hr. Vaters im 15. Jahre seines Alters zum Rmischen Knige erwhlet und zu Aach gekrnet worden. Wiewol nun dieser Frst so gar beler Natur nicht mag gewesen seyn / so ist Er dennoch wie man meinet / durch nachlßigkeit seiner Rthe und allzu grosse zulassung seines freyen Willens nachgehends in solche Untugenden gerathen / welche Jhm / alß einem seinem Hochlblichen Vater und GroßVater gantz unhnlichem nckel / einen schlechten Nachklang bey aller Welt zu Sohne und E wege gebracht. Sintemahl Er der Trgheit / dem Mßiggange / der Wollstigen ppigkeit / Grausamkeit / ja auch gar der Schwartzknstlerey ergeben gewesen / und sich deß Regiementes wenig oder nichts angenommen. Weßwegen Er auch hernach / indeme hierdurch lauter Unruh und Verwirrungen in Geist⸗ und Weltlichen Sachen nicht allein in Bhmen / Mhren / und Schlesien / sondern auch im gantzen Rmischen Reiche entstanden / erstlich zu unterschiedlichen Dreyen mahlen von den Bhmischen Herren zu Prage gefnglich eingezogen / und auch endlich alß ein unwrdiges Haupt der Christenheit von den ChurFrsten deß Rmischen Thrones entsetzet / und an seine stelle Rupertus Pfaltz⸗Grafe am Rhein erwhlet worden. Unter diesem nachlßigen Wenceßla ist durch den tumultuirenden Pvel Ann. 1418. den 18. Jul. der Rath zu Breßlau / ingleichen Ann. 1419. den 10. Aug. der Rath zu Prage erbrmlich hingerichtet worden. Sonsten sind zu seiner Zeit die Littauer zum Christlichen Glauben bekehret / von Bertholdo Schwartz die Bchsen erfunden / und der grausame Wtterich Bajazeth von dem Tartarischen Tamerlane in der Weltbekandten Schlacht berwunden und in ein eisern Keficht geschlossen worden. Nachdem nun der abgesetzte Wenceßlaus seine brige Lebensjahre in Bhmen verzehret / und in Zweyfacher wiewol unfruchtbahren Eh / erstlich mit Frulein Johanna / Alberti Hertzogs in Beiern Tochter / dann auch mit Frulein Sophia / Johannis gleichfalls Hertzogs in Beiern Tochter gesessen / ist er entlich zu Prage / alß Jhm von seinem Mundschencken der Hußitischen Bh-
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men Tumult / auch daß Er wegen seiner Nachlßigkeit an solchem ursache sey / beygebracht worden / und sich Wenceßlaus hefftig erzrnet / so daß Er den Mundschencken mit blossem Degen verfolget / in solchem Zorn und Eifer vom Schlage gerhret / kurtz hierauf im 57sten Jahre seines Alters / im 41sten seiner Bhmischen / und 22sten seiner Kaiserlichen Regierung entseelet / und von seiner Gemahlin Sophia bey Nacht ohne einiges Geprnge daselbst zur Erden bestattet worden.
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Der Sorgfltige SIGISMUNDUS.
Die Sorge vor das Reich befreyt von allen Sorgen /
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Von aller Traurigkeit ein HochErlauchtes Hertz; Es wird Jhm iede Nacht zum Rosenlichten Morgen / Jedweder Augenblick zur Gldnen Freuden⸗Kertz. O muntrer Sigismund! Dein Sorgen voll Gemthe / Das stets vor das Altar / und Land / und Volck gewacht / Entdecket aller Welt dein Frstliches Geblthe / Das durch die Tugend dir Drey Zcepter zugebracht. Der Ungern Ludewig hat deine Ehren⸗kertze Durch seine Kron’ und Kind mit schnstem Glantz ergetzt: Was Wencesla verschlieff / hat dein nicht⸗trges Hertze Dem Kaiserlichen Thron mit nutz und ruhm ersetzt. Du hast mit ernst bestrafft Budorgis Raasereyen / Des Rathes Heil’ges Haupt mit starckem Arm geschtzt: Die Bhmen musten sich durch deinen Witz zerstreuen / Nachdem auf Zißkens Brust des Todes pfeil geblitzt. Die Stnde Schlesiens / so dir in diesen Sachen Mit Jhrer treuen Pflicht aufs eusserste gedient / Begonte deine Gunst mit Freyheit an⸗zu⸗lachen / Durch welche noch dein Ruhm / und Jhre Wolfahrt grnt. Alß deine Sorgfalt nun die Lnder wol versorget / Und Oesterreichs Albert so Kron’ alß Kind erlangt / Hat dir der Tod zu Znaym das Leben abgeborget / Jndem Stul Weissenburg mit deinem Grabmahl prangt.
Historische Anmerckung ber SIGISMUNDUM.
Nachdem Wenceßlaus der Rmischen Hoheit entsetzet / auch der 5
nach Jhm erwhlte Rupertus im neunden Jahre seiner Kaiserlichen Regierung todes verbliechen / wurde Sigismundus Caroli IV.
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auß seiner Vierden und Letzten Gemahlin Elisabeth / Bugißlai Hertzoges zu Stettin Tochter / gebohrner Sohn durch einhellige Wahl zum Rmischen Kaiser erwhlet. Wie nun dieser lbliche / und mit sonderbahrer Weißheit / Leutseeligkeit / Freygebigkeit / Sorgfltigkeit / Danckbarkeit / und andern Heroischen Tugenden begabte Frst glckseelig ersetzet / was sein unartiger Bruder dem Reiche und seinen Erblndern versehen / indem Er nicht allein (wie erwehnt /) die Rmische / und nach seines Bruders Wenceßlai tode die Bhmische / sondern auch durch freywillige adoptirung deß Ungrischen Kniges Ludovici (massen selbter Sigismundum stracks in seiner zarten Jugend wegen dehrer auß Jhme hervorleuchtenden Kniglichen Qualitten zu seinem Wahl⸗ oder Pflege⸗Sohne erkohren /) die Ungrische Krone erlanget: Also hat Er auch hernachmals seinen Dreyfachen Majesttischen Zepter dermassen gefhret / wie es die Ehre Gottes / deß Rm: Reiches Nutzen / der Unterthanen Wolfahrt / und sein eigen Gewissen erfodert. Vor allen Dingen hat Er den unsinnigen Pvel zu Breßlau bey seiner Ankunfft ernstlich bestraffet / und durch einsetzung eines frohmen und verstndigen Rathes alles und jedes in gutten Wolstand gebracht. Unter diesem Kaiser hat sich der wegen Johann Husses hinrichtung entsprossene Unglckseelige Krieg der Hußiten unter Jhrem Obristen Zißka vergrssert / wodurch gantz Bhmen / Mhren / Laußnitz / und Schlesien durch fftere einflle in grosse Drangseeligkeiten gerathen / und dieser frohme Kaiser deßhalben nicht wenig bekmmert worden. Jn diesem Kriege hat nebst andern Schlesischen Stnden insonderheit die Stadt Breßlau und Schweidnitz Jhrem Kaiser / Knige / und Obristen Hertzoge Sigismundo treulichst wider die rasenden Bhmen beygestanden / biß diese Unruh entlich nach Zißkens tode theils durch ihre eigne Uneinigkeiten / theils durch das Concilium zu Basel / theils auch durch Sigismundi Witzige Sanfftmuth / und bescheidene Sorgfltigkeit glckseelig gedmpffet worden. Seinen Ehstand betreffend / so hat Sigismundus sich erstlich mit Frulein Maria / obgemeldten Ludovici Kn. in Ungern Tochter / so Jhme auß Vterlicher Verordnung zur Morgen⸗Gabe das Knigr. Ungarn zu ge-
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bracht / aber nach verfliessung eines Jahres ohne Leibes⸗Erben verstorben / dann auch mit Frulein Barbara / Graff Heermanns zu Zilien Tochter / mit welcher Er eine eintzige Tochter nahmens Elisabeth / so hernachmals Alberto ErtzHertzoge zu Oesterreich vermhlet worden / gezeuget / verehlichet. Alß Er nun nach seiner Zurckkunfft von dem Concilio zu Basel seine untergebene Lnder in gewnschten Friede gesetzet und seinen Eydam Albertum / alß einen Vortreflichen und umb ihn hochverdienten Printzen / zum Nachfolger im Knigreich Vngarn und Bhmen dehnen Fr nemsten Stnden vorgestellet und wol empfohlen / hat er entlich Ann. Chr. 1437. den 9. Decemb. satt des Lebens und der Regierung im 70sten Jahre seines hochlblich gefhrten Lebens zu Znaym in Mhren / wohin er sich mit fleisse zu seiner hertzliebsten Tochter fhren lassen / in dehrer wie auch ihres Gemahls gegenwart seine Tugendhaffte Seele außgeblasen / und hernachmals zu Stulweissenburg in Vngarn seine Knigliche RuhKammer erlanget.
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Der Aufrichtige ALBERTUS.
Das Schwanen Weisse Kleid der unverflschten Sinnen
Trotzt deß Agrippa schmuck und der Jrenen pracht: Ja hierdurch steigt ein Frst auf deß Olympus Zinnen / Und wird auch in der Grufft den Gttern gleich geacht. Aufrichtiger Albert! Dein Lilgen rein Gemthe Besieget Alabast und Weissen Marmelstein; Es richtet Ost und West dem Altar deiner Gtte Viel EhrenBogen auf / die unzerbrechlich seyn. Drey Kronen haben dich in einem Jahr vergttert / Weil Tugend und Geschlecht dein tapffres Hertz gekrnt: Du hast dem Saracen sein stoltzes Haupt zerschmettert / Der Bhmen tollen trotz großmthig abgelehnt. Es muste Vladißla durch dich die Kron’ entbehren / Die Husses freche schaar dir flschlich wolt’ entziehn; Du kontest Schlesien den PalmenZweig gewehren. Kurtz: Trck’ und Tarter must’ ob deinem muth entfliehn. Und wie kan’s anders seyn? Bey Oesterreich’schen Sonnen Muß alle Unglcks⸗Nacht / Comet / und Sturm vergehn! Du bist ein solches Licht / durch das der blitz zerronnen / Hingegen Kirch’ und Reich in schnsten Strahlen stehn. Ach aber! daß dein Glantz so schleunig ist erblichen / Wodurch der Christen Feind nicht wenig ward ergetzt! Allein ist schon dein Geist zu Langendorff entwichen / Doch wird dein langes Lob in Mond und Stern getzt.
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Historische Anmerckung ber ALBERTUM.
Nach Kaisers Sigißmundi tode wurde Albertus / dessen Herr Vater Albertus IV. ErtzHertzog zu Oesterreich / die Frau Mutter aber Johanna / Alberti deß Aelteren / Hertzoges in Beiern Tochter ge-
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wesen / wegen seiner Vortreflichen Tugenden in einem Jahre mit Dreyen Kronen / nemlich Ann. 1438. den 1. Jan. mit der Ungrischen / hernach den 6. Maij, vermge der unter Carolo IV. gemachten Erbvereinigung / mit der Bhmischen / und dann auch den 30. Maij, durch einhelligen Schluß der gesammten Chur Frsten mit der Rmischen Krone gezieret / und / weil er alß der Andre dieses Nahmens auß seinem Geschlechte zum Rmischen Kaiser erwhlet war / Albertus Secundus genennet. Mit was vor Herrlichen Tugenden und Qualitten dieser Herr / alß der Erste Knig in Bhmen und Obriste Hertzog in Schlesien auß dem Hchstlblichen ErtzHause Oesterreich / vor andern geleuchtet / ist niemanden verborgen. Die GottesFurcht / Weißheit / Großmttigkeit / Sanfftmuth / und besonders die Auffrichtigkeit gegen Hohen und Niedrigen / sind in seinem Hertzen zur genge anzutreffen gewesen. Die Jhme von Gott gendigst anvertrauten Lnder hat Er dermassen beherrschet / daß alle federn sein Ehren Gedchtnis nicht genugsam beschreiben knnen. Denn die abermahls unruhigen Hußiten nebst den Polnischen Raubern / welche Schlesien sehr bengstigten / hat Er Hertzhafftig vertrieben / den Polnischen Knig Vladißlaum Varnensem / so seinen von den Bhmen unbilligerweise zu Jhrem Knige erwhlten Bruder Casimirum mit Gewalt zur Krone befdern wolte / hat Er glckseelig berwunden / das Regiement zu Breßlau in eigener Person Lobwrdigst verbessert / die GottesHuser Hchstrhmlich beobachtet / die an den Ungrischen Grntzen streiffende Trcken biß in Grichenland verjaget / und mit einem worte so wol den Kaiserlichen Thron / alß seine eigene Lnder mit solcher Wachsamkeit / Treue und Auffrichtigkeit beschtzet / wie es eines Hchstlblichen Regentens Ehre und unsterblicher Nachruhm erfodert. Allein es ist hchlich zu beklagen / daß dieser so wol gerathene Frst so zeitlich erblassen mssen! Sintemahl Jhn / alß Er die von den Sarazenen belgerte Stadt Synderoviam in Servia / itzo Griechisch Weissenburg genannt / großmtig entsetzen wolte / unterwegens die rothe Ruhr angestossen / und weil Er durch begierige geniessung vieler khlenden Melonen solche Kranckheit vermehret / ist Er endlich / nachdem Er
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mit seiner Gemahlin Zwey Frulein nemlich Annam und Elisabeth (dehren erstere Willhelmo Hertzoge zu Sachsen / die andere aber Casimiro Knige in Pohlen verehlichet worden /) gezeuget / auch selbte Schwanger hinter sich verlassen / in der Rckreise nacher Wien unweit von Gran zu Langendorff Anno Chr. 1439. den 27. Octob. im 45sten Jahre seines Alters und im Andern seiner wiewol kurtzen / doch ruhmwrdigsten Regierung durch einen sanfften Tod in die Ewige Freude gefordert / sein Leichnam aber zu StuhlWeissenburg neben seinen Schwher Kaiser Sigißmundum mit Kniglichen Ceremonien beygesetzet worden.
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Der berirrdische LADISLAUS POSTHUMUS.
Wer alß ein Knabe kan der Kronen gold erkennen /
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Und vor der Zeit besteigt der Weißheit hohen Berg / Dehn muß man etwas mehr alß einen Menschen nennen / Denn solche thaten sind ein berirrdisch Werck. Wer dich / O Ladißla / und deine zarte Jugend Mit sanfftem Aug’ ansieht / dehm wird sein Auge blind / Weil dein frhzeit’ger Witz / und ungemeine Tugend / Und kluges Regiment so scharffe Sonnen sind. Du wirst zwar nach dem tod deß Vaters erst gebohren; Doch deine Kindheit wird in Windeln schon gekrnt: Selbst Kaiser Friedrich hat auß Liebe dich erkohren / Bey dehm dein Edler Geist die Laster stracks verhnt. Das grosse Rom erstarrt ob deinen Wunder gaben / Die du dem klugen Bapst im Zwlfften Jahr gezeigt: Und weil so rarer Witz in deiner Brust vergraben / So war deßwegen dir fast alle Welt geneigt. So sehr nun Pallas wahr dein Himmlisches geschencke / So sehr hat Glck’ und Zeit beschwehret deine Kron’: Deß Glaubens grimmer Zwist / der Grossen groß gezncke / Der Pohl⸗ und Bhmen Raub vergllten dir den Thron. Biß endlich / alß dein Arm Zwey Kronen wol regieret / Und Franckreichs dle Perl dein Ehschatz solte seyn / Jm Dreymahlsechsten Jahr dich tdtend gifft berhret / Und vor das Brautbett’ dir verehrt den Leichenstein.
Historische Anmerckung ber LADISLAUM POSTHUMUM.
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Dieser Printz / welcher im fnfften Monathe nach seines Vaters Kaisers Alberti II. tode nemlich Ann. 1440. den 22. Febr. gebohren und deßhalben Ladislaus Posthumus genennet wird / ist im
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Vierdten Monathe seines Alters in der Wiegen zu einem Knige in Ungern gekrnet / und nebst der Krone von seiner Frau Mutter in Oesterreich zu Kaiser Friedrichen dem Dritten alß seinem nahen BlutsFreunde / umb alldar in allen Kniglichen Tugenden auf erzogen zu werden / gefhret worden. Jnzwischen hat in seiner abwesenheit Vladißlaus Knig in Pohlen wegen eines vermeinten Interregni die Ungrische Krone zwar auch erlanget / selbte aber kurtz hernach nemlich Ann. 1444. in der Weltbekandten erschrecklichen Niederlage der Christen bey Varna nebst dem Leben wieder verlohren. Nach dessen tode wurde wegen Ladißlai minderjhrigkeit George von Podiebrath zum Stadthalter in Bhmen / der berhmte Held Johannes Huniades aber zum Verwalter deß Knigreichs Ungern verordnet / von welchem mit warheit gemeldet wird / daß Er ein rechter blitz und schrecken iederzeit den Trcken gewesen. Mittler zeit alß Ladißlaus das Zwlffte Jahr seines hochwitzigen Alters erreichet / wurde er von Kaiser Fridrichen / welcher wegen seiner Kaiserlichen Krnung in Welschland reisete / mitte zugleich nacher Rom genommen / allwo er vor dem Bapst Nicolao eine weitlaufftige zierliche Rede in lateinischer Sprache von der Bpstlichen Hoheit mit hchstem ruhme und verwunderung aller Anwesenden gehalten. Worauf Er bey seiner Zurckkunfft zu Prage alß ein rechtmßiger Kron⸗Erbe zum Knige in Bhem gekrnet worden. Zu dieses Ladislai zeiten hat der Trckische Kaiser Mahomet II. Ann. 1453. den 29. Mai die weitberhmte Stadt Constantinopel erobert und erbrmlich zersthret. Hingegen aber haben die Christen auch den bekandten Herrlichen Sieg eben wider diesen Tyrannen den 6. August. 1456. bey Griechischweißenburg glckseeligst erhalten. Alldieweil nun der verstndige Ladißlaus bey angetretener Regierung alß ein Knig in Vngern / Bhmen / und Obrister Hertzog in Schlesien sich dreyen grossen Herren nemlich Graff Vlrichen von Zilien / vorerwehntem Johanni Hunniadi / und Georgen von Podiebrath vertraute / zwischen den ersten beiden aber grosse Feindseeligkeiten entstunden / so daß nach Hunniadis verdchtigem tode dessen lterer Sohn Ladislaus den Grafen in einem gezncke entleibte / auch widerumb deßwe-
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gen enthauptet und sein jngerer Bruder Matthias (so hernachmals durch sonderbahre Vorsorge Gottes die Vngrische und Bhmische Krone erlanget /) in gefngliche haft gezogen wurde; ber dieses auch in Bhmen wegen trennung der Religionen / ingleichen in Schlesien wegen der streiffenden Pohlen und anderer Rauber sich immerwehrende Wiederwertigkeiten ereigneten / hat Ladislaus / alß ein von natur tiefsinniger und melancholischer Herr solche verwirrungen ihm dermaßen zu gemthe steigen lassen / daß er / nachdem er zuvor von den Schlesischen Stnden zu Breßlau in eigener Person die huldigung hchstprchtig empfangen / dieses Landes Freiheiten lobwrdigst geschtzet / und hierauf wider nacher Prage verreiset / umb alldar sein Knigliches Beylager mit Frulein Margaretha Caroli VII. Kniges in Franckreich Tochter zu halten / unversehens mit einer tdtlichen Kranckheit (doch nicht ohne argwohn eines heimlich beygebrachten giftes) / berfallen worden / in welcher Er auch binnen 36. stunden den 23. Nov. 1457. lters sein tugendvolles Leben in der schnsten blthe seines A nemlich im 18. Jahre nach unterschiedlichen vorhergegangenen Vnglcks⸗Zeichen beschlissen / und also vor das Brautbette den Sarg / und vor die HochzeitsFackeln die GrabesKertzen mit hchstem wehklagen aller Lnder empfangen mssen!
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Der Unglckseelige GEORGIUS PODIEBRATH.
Es ist ein schwehres Werck / das Unglck zu vermeiden:
Auch Kron und Zepter sind der Feindin unterthan; Oft mssen Frsten mehr alß schlechte Menschen leiden / Denn Jhre Schenckel stehn auf Dornenreicher bahn. Dein Stul / O Podiebrath / und deine Lebensjahre Bezeugen / daß Scarlat geringer sey alß graß / Der gold gestckte Thron viel schwrtzer alß die bahre / Deß Zepters Diamant zerbrchlicher alß glaß. Was hat dein kluger geist in der Erlauchten Wrde Vor felsen schwehre Last deß Unglcks nicht gefhlt? Es hat diß Wetter stets mit deiner Ehren Brde Und anvertrautem Ambt’ alß einem Ball gespielt. Dich hat der Glaube zwar auf Zechus Thron erhoben / Jndem dir Rochezahn der Bhmen gunst erweckt: Doch hat der Glaub’ auch dir dein Unglck zugeschoben / Weil du den Sonnenschein der Kirche was verdeckt. Dich hat fast alle Welt ob solchem Werck gehasset; Das aedle Schlesien war niemahls dir recht gut: Matthias / der dich vor mit hchster Lieb’ umfasset / Hat selber dich hernach verfolgt mit Schwerdt und glut. Alß nun die Traurigkeit den Reichsstab dir vergllet / Und deiner Shne paar deß Kaisers gunst erhht / Hat grimme Wassersucht diß Grabmahl dir bestellet: Hier zeiget Podiebrath / wie Kron’ und Thron vergeht.
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Historische Anmerckung ber GEORGIUM PODIEBRATH.
ALß Ladißlaus verblichen / bewarben sich viel Potentaten umb die Bhmische Krone / nemlich der Rmische Kaiser Fridericus III. der Knig in Franckreich Carolus VII. der Knig in Pohlen Casimi-
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rus / Hertzog Willhelm zu Sachsen / alß Ladißlai zwey Schwger / nebst andern mehr: allein die Hußitischen Bhmen erwhlten auß veranlassung Jhres Bischoffs Rochezans zu Jhrem Knige Georgium von Podiebrath / einen Herren von grossem Verstande und erfahrung im Kriege / welcher Anno 1420. in Bhmen auß Aedlem Geschlechte gebohren / und durch seine witzige Hertzhafftigkeit zu einem Verwalter deß Knigreichs Bhmen gesetzet worden. Dieser Herr ist nun ein rechtes Schauspiel Menschlicher Unglckseeligkeit in seinem gantzen Leben gewesen. Sintemahl Jhme / alß einem Beschtzer der Hußitischen Lehre / nicht allein die Schlesier gantz und gar zu wider wahren / Jhn auch / wie sehr Er sich bemhte / erstlich keinesweges vor Jhren Lehnes Herren erkennen wolten / biß endlich nach vielen widerwertigkeiten und getroffenem vergleich die meisten Schlesischen Frsten und Stnde / ausser der Stadt Breßlau und Namßlau / dehnen Er nichts anhaben konte / selbten doch zum Jauer annahmen; sondern auch sein Eydam Matthias Hunniades Knig in Ungern (von welchem kurtz hernach außfhrliche meldung geschehen wird /) alß ein eifriger und andchtiger Catholischer Herr Jhn ebenfalls wegen deß Hußitischen Glaubens dermassen verfolgete / biß entlich dieser durch seine glckseelige Tapfferkeit die Hoheit eines Kniges in Bhmen und Obristen Hertzoges in Schlesien erlangte / Podiebrathius aber / nach immerwehrenden Kriegesdrangseeligkeiten bald mit dem Kaiser / bald mit den Geistlichen / Schlesiern / Pohlen / Wallachen / Ungern / und den Bhmen selber / entlich in hchsten Sorgen und trauren im 52sten Jahre seines Alters den 22. Mart. 1471. alß funffzehen tage zuvor der Hußitische Bischoff Rochezahn auch gestorben / seine bekmmerte Seele zu Prage in der Wassersucht aushauchte / und seine gebeine in dem Tempel deß Heiligen Viti daselbst / wiewol nicht ohne grosse wiederwertigkeit / zu den andern Bhmischen Knigen versammlet wurden. Dieser Georgius Podiebrath hat mit seiner Gemahlin Johanna Drey Kinder nemlich Zwey Shne Victorinum und Henricum, wie auch eine Tochter Catharinam / so Er gedachtem Matthiæ Hunniadi zur Ehe gegeben / gezeuget. Von seinen Shnen aber / welche / wegen Jh-
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res Vaters Kaiser Friedrichen dem Dritten erwiesenen sonderbahren Treu und Hlffe wider seine ungehorsame Oesterreicher / von itztgemeldtem Kaiser den 7. Decemb. 1462. Zu Reichs Frsten und Hertzogen in Schlesien zu Mnsterberg erhaben worden / ist hernachmals der Durchlauchtige Stamm der Mnsterbergischen / wie auch nachgehends der Oelßnischen Frsten in Schlesien (welche der Hchste ferner in allem Frstlichen Wolstande erhalten wolle!) entsprungen.
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Der Wol⸗Gerathene MATTHIAS HUNNIADES.
Wer sich durch Buch und Stahl und Tugend volle Thaten
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Deß Zepters wrdig macht / und so den Thron besteigt / Der ist auf dieser Welt mehr alß zu wol gerathen / Und solchen Frsten ist der Himmel selbst geneigt. Ein dles Konterfey kan hier Matthias weisen / Dehm seine Wiege zwar kein Frstlich Schild erhht; Doch der durch seinen Witz und unbesiegtes Eisen Mit Alexandern selbst im Sonnen Zirckel steht. Deß Vaters Helden⸗Muth; der Trcken Blitz und Schrecken / Der mit der Ewigkeit zugleiche tauren kan / Begonte stracks in Jhm die flamme zu erwecken / Alß Er kaum tragen kont’ ein federleichtes fahn. Drumb ward sein Kercker auch in einen Thron verwandelt / Die kett’ ins Zepters gold / das Ungern Jhm geschenckt. Wie herrlich dißfalls nun sein grosser Geist gehandelt / Weiß nicht Europa nur / auch was der Boßphor trnckt. Der grimme Mahomet erschrickt ob seinem dreuen / Der Bhm⸗ und Pohle kennt sein siegesreiches Schwerdt; Budorgis tapffre Stadt wird stets sein Lob verneuen: Ja Phoebus hat Jhm selbst den Lorber⸗krantz gewehrt. O Wolgerathner Frst! O unbesiegter Knig! Wie daß du endlich auch nicht hast den Zorn besiegt? Doch nihm die Leichschrifft an / wo sie dir nicht zu wenig: Der Trcken Attila ist in diß Grab verfgt.
Historische Anmerckung ber MATTHIAM HUNNIADEM.
Dieses Matthiæ Vater ist der unvergleichliche Held Johannes Hun5
niades / dessen herrliche Siege wieder den Trcken in das Buch der Unvergessenheit vorlngsten geschrieben worden / gewesen.
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Alß Ladißlaus Posthumus entschlieff / wurde er auß dem Kercker auf den Ungrischen Thron wegen seines Vaters hoher Meriten mit aller bewilligung erhoben. Wie Er nun nichts minder durch seine angebohrne Tapfferkeit nach besiegung Knig Georgens von Podiebrath auch die Bhmische Krone erlangte / und von allen Schlesischen Stnden mit sonderbarer begierde zu ihrem Obristen Her tzoge angenommen wurde: also hat Er nicht allein den wider ihn von den Hußitischen Bhmen zu ihrem Knige erwhlten und gekrnten Vladißlaum / Casimiri Kniges in Pohlen Sohn nebst dem Vater in unterschiedlichen Schlachten großmthig besiegt / des Rmischen Kaisers freundschaft lobwrdigst erhalten / das Knigreich Ungern wider die Trcken ofters glckseeligst beschtzet / die unerschrockene Stadt Breßlau von der Pohlen und Bhmen Feindseeligkeiten mchtigst befreyet / das Knigreich Pohlen hin und wider verheeret / dem Trckischen Kaiser Mahomet in seinem Lande grossen abbruch gethan / und sich / weder Frost noch Hitze scheuend / alß einen unbeweglichen Felß wider seine Feinde und Verfolger in allen begebenheiten großmthig erwiesen; sondern ist auch daneben ein gelehrter / witziger / in vielen Sprachen erfahrner / ehrliebender / und also wolgerathener Frst / dazu auch insonderheit ein vortreflicher Orator, Historicus / Mathematicus / Astrologus / und Musicus gewesen. Heuchlern und Ohrenblsern war er von Hertzen feind. Die Kirche Gottes hat Er iederzeit in Hohen Ehren gehalten / Sie eiffrig beschtzet / doch beynebenst auch die unterweilen eingeschlichene fehler der Geistlichen glimpfflich gestraffet. Nachdem Er nun die untergebenen Lnder mit heilsamen Gesetzen wol versehen / sich mit obgedachtem Vladißlao Knige in Bhmen durch vermittelung deß Rmischen Kaisers wegen deß Knigreichs Bhmen dehro gestalt verglichen / daß zwar Vladißlaus dasselbte / gegen erlegung 400000. Glden der Kron Ungern / wrcklich besitzen / Matthias aber die einverleibten Lnder alß das Hertzogthum Schlesien / Marggraffthum Mhren und Laußnitz zu seinem Antheil behalten / auch welcher eher sterben wrde / dessen Lnder dem andern heimfallen solten / und in Zweyfacher Eh / nemlich mit Frulein Catharina Po-
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dibrathi Tochter / dann auch mit der Hochgelehrten Beatrix / Ferdinandi Kniges zu Neapolis Tochter ohne Ehliche Leibes Erben gelebet / ist Er entlich zu Wien / alß Er sich wegen verschleppter Feigen aufs hefftigste erzrnet / und Jhn alsobald der Schlag getroffen / den 5. April. 1490. im 47sten Jahre seines streitbahren Lebens / und im 32sten seiner wolgefhrten Ungrischen Regierung verschieden / und zu Stulweissenburg beerdiget worden.
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Der Gttige VLADISLAUS.
Ein Thron / den Gttigkeit mit Jhrem gold bezieret /
Wird durch das bse glck zu keiner Zeit getrennt; Jhm wird das gute stets mit hauffen zugefhret / Weil selbst der Grosse Gott vom guttem wird genennt. O Gtt’ger Vladißla! dein gttiges Gemtte / Dein stets vergngtes Hertz / und unverwirrter Geist War voller freundligkeit und Zuckersssen Gtte / Alß das Verhngnis dich auf Zechus Thron geweist. Du hast den Schlesiern ein grosses Gutt ertheilet / Das Ober⸗Ambt gesetzt / das Ober⸗Recht geschenckt / Wodurch der Themis Spruch des Landes Wunden heilet / Wenn offt in Zwist und Streit die Glieder sich versenckt. Zu klagen ist es nur / daß deine sanffte Krone Durch freche sinnen offt in Dornen ward verkehrt! Daß Jhre raserey nur schertzte mit dem Throne / Und also mancher ort erbrmlich ward verhert. Man weiß Pannoniens in grund verwehnte Pauren / Wie Jhr verblendter grimm so schwer zu zwingen war: Ja du warst selber nicht recht sicher in den mauren / Alß dir der Prager trotz bestellte grufft und bahr. Allein du hast zuletzt doch alles gut gemachet / Und durch Zwey Kinder dir der Donau Gunst erweckt; Auch endlich selbst den Tod mit gutem muth verlachet / So daß die Gttigkeit dich mit Oliven deckt.
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Historische Anmerckung ber VLADISLAUM.
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Matthiæ Hunniadis tode behauptete dieser Vladislaus / alß Casimiri Jagellonidis Kniges in Pohlen Sohn / und Kaisers Maximiliani II. Mtterlicher Anherr / Krafft deß Pragerisch⸗ und
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Ollmtzischen Vergleiches nicht allein das bey Lebenszeiten Matthiæ Jhm allbereit berlassene Bhmische / sondern auch das Ungrische Knigreich; und wurde hiervon sein Bruder Johannes Albertus / wie auch Matthiæ unchter Sohn Johannes Corvinus gntzlich außgeschlossen. Unter diesem Knige ist dem gantzen Lande Schlesien nicht allein ein gewisser Obrister Hauptmann / welcher zu Matthiæ Zeiten erstlich eingefhret / und ein Anwald oder Stadthalter deß Landes genennet ward / im Nahmen deß Kniges in Bhmen vorgesetzet / sondern auch das Herrliche Privilegium deß so genandten Schlesischen OberRechtes / welches iedes Jahr zu Breßlau zu Zweyen mahlen nemlich Montags nach Jubilate / und Montags nach Michaelis gehalten wird / Gendigst ertheilet worden. Dieser Vladißlaus ist nun ein gelinder und gar zu gutter Herr gewesen / dannenhero Er auch / weil Er fast bey ieder Jhme wol geflligen Sache das Polnische Wort Dobersi / das ist: Gutt! gegen allen Nationen gebrauchet / ins gemein Knig Dobersi / das ist: der Gute oder Gttige genennet worden. Allein diese Gttigkeit ist von den meisten mißbrauchet worden: Gestalt hierdurch vielerley Verwirrungen / Aufruhr / und Feindseeligkeiten bevorab in Ungern / dann auch in Bhmen und Schlesien so wol unter den Geist⸗ alß Weltlichen Stnden entsprungen. Unter andern wurde auch Ann. 1496. den 27. Juni Hertzog Nicolaus zu Oppeln / umb daß Er auf einem Frsten⸗Tage zur Neisse nach dem Bischoff Johannes und Obristen Hauptmanne Hertzog Casimiro zu Teschen mit entblßtem Dolche gestochen / von den Neißischen StadtSchppen ohne vorwissen Jhres Kniges Vladißlai innerhalb 24. stunden zum tode verurtheilet / und auf offentlichem Marckte daselbst enthauptet. Ja Vladißlaus selber ist zu Prage einer grossen Verrtherey und Rebellion kaum mit salvirung seines Lebens entgangen. Alß Er sich nun / nach verlassung der in Jhn verliebten Knigin Beatrix Matthiæ Hunniadis Wittib / mit einer Frantzsischen Princeßin Anna auß dem Kniglichen Geschlechte der Vasconum vermhlet / mit selbter eine Tochter nahmens Annam / so hernachmals dem Hchstlblichen Kais. Ferdinando I. verehlichet worden / dann auch einen Sohn nahmens Ludewig / so hernach
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dem Vater in der Ungrisch⸗ und Bhmischen Regierung gefolget / gezeuget / ingleichen Anno 1511. den 9. Januar. nebst itzt erwehnten Kindern seinen Einzug zu Breßlau prchtig gehalten / wie auch sich nebst seinem Bruder Sigißmundo Knige in Pohlen Ann. 1515. den 16. Jul. mit Kaiser Maximiliano I. zu Wien / in ansehung Jhrer Kinder Verehligunge / durch eine Erbvereinigung dahin verglichen / daß wann sie beyde / nemlich Vladißlaus und Sigismundus / ohne ehliche LeibesErben verstrben / gedachte zwey Kronen an die Ertz⸗Hertzoge zu Oesterreich fallen solten und schließlich seinen Zwey unmndigen / doch allbereit zum Bhmischen Knige gekrnten Sohne Ludewig Hochgedachten Kaiser Maximilianum I. nebst ermeldtem seinem Bruder Sigismundo / zu Vormndern verordnet / ist er entlich den 13. Mart. Ann. 1516. zu Ofen im 61sten Jahre seines Alters ruhig entschlaffen / und zu Stulweissenburg Kniglichem Brauche nach zur Erden bestattet worden.
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Der Unverzagte LUDOVICUS.
Ein unverzagter Geist / der keine Sbeln scheuet /
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Und einen ruhmbahrn Tod vor’s schnste Denckmahl hlt / Der wird / ob gleich das Glck mit tausend Wettern dreuet / Auch durch den grimmsten fall gehn in’s Gestirnte Zelt. O Tapffrer Ludewig! Dein Sorgen⸗volles Leben / Mit dem stracks die Natur in Windeln hat gespielt / Dein Thron / umb dessen Gold meist Dornen musten schweben / Zeigt / daß dein Hoher Sinn nach Ehre stets gezielt. Du hast deß Zechus Stuhl durch Carols fleiß gesttzet / Das dle Schlesien in schnsten Flor gebracht: Und ob der Sarazen auf Ungern gleich geblitzet / Hat doch dein Helden⸗Geist stets seinen trotz verlacht. Der flammenreiche Schwan / der auf dem Eiß⸗ sein ⸗Leben / Zu Erffurt muth empfing / und hohe Lieder sang / Hat sich zu deiner Zeit in freye Luft begeben / Und aller Welt entdeckt durch wunder vollen klang. Wie hat dein Hertze nicht den Herben fall verfluchet / Alß Grichisch⸗Weissenburg und Rhodis ward besiegt / Die offt durch Jhre macht der Trcken Grimm gepochet / Die Christenheit beschtzt / und Cæsars Thron vergngt! Ach aber! daß dein Haupt so schleunig must’ erbleichen! Daß dich Pannonien durch Ehrsucht so betrbt! Jedoch selbst Solymann betrauret deine Leichen; Ja dein Gedchtnis wird von aller Welt geliebt.
Historische Anmerckung ber LUDOVICUM.
Mit diesem Printzen haben sich unterschiedene ungewhnliche
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Sachen zu getragen. Sintemahl Er bey seiner den 1. Jul. 1506. erfolgten Geburt mit keiner Haut / so Jhm allererst durch knstli-
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che Salben zu wege bracht werden mssen / bekleidet gewesen / kurtz hernach einen Bart wie auch graue Haare bekommen / im Dritten Jahre seiner Kindheit die Krone empfangen / im Neundten die Heyrath / im Zehnden die Regierung angetreten / und auch entlich im Zwantzigsten (wie kurtz hernach folgen wird /) sein Tugendhafftes Leben erbrmlich verlohren. Nachdem Er nun unter dem Hchstlblichsten Kaiser Maximiliano I. und seines Vaters Bruder Sigismundo Knige in Pohlen / alß seinen Vormunden / zu allen Heroischen Tugenden ruhmwrdigst erzogen worden: Also hat Er auch hierauf eine sonderbahre bescheidenheit / Leutseeligkeit / und Ehrbarkeit / bevorab eine Unverzagte Tapfferkeit von sich blicken lassen. Das Knigreich Bhmen / wie auch das Hertzogthum Schlesien ist von Jhm Zeit wehrenden seines zwar kurtzen Regiementes mit solcher Genade angesehen worden / daß Jhn die Nachwelt deßwegen hchlich erheben mssen. Den Preißwrdigen Carolum I. Hertzog zu Mnsterberg / welcher damals viel gutes gestifftet / hat Er zu einem Obristen Hauptmann ber Bhmen und Schlesien gesetzet; nichts minder das Knigreich Ungern wider den Erbfeind zu schtzen sich eifrigst bemhet. Unter dieses Ludovici Regierung / nemlich Anno 1517. hat D. Martinus Lutherus die Religion gendert / welchem Exempel hernach unter andern auch die Stadt Breßlau 1526. zu deß Hochgelehrten Jacobi von Saltza Bischoffes daselbst / Zeiten gefolget. Sonsten haben sich fast eben umb diese Jahre viel unglckseelige begebenheiten ereignet. Gestalt nicht allein die berhmte Ungrische Festung Grichischweissenburg / sondern auch hernach Ann. 1522. die in die sieben Monathlang belagerte Jnsel Rhodis / alß eine frtreffliche Vormauer der Christen / gleich am Heiligen Christ Tage ermeldten Jahres von den Trcken erobert worden. Jngleichen ist der Weltbekandte Aufruhr der Bauren in Teutschland unter Jhrem Vorfechter Thoma Mnstern / wie auch die blutige Schlacht bey Pavie zwischen Kaiser Carolo V. und Francisco / Knige in Franck reich / in welcher dieser gefangen worden / entstanden. Welche allgemeine Trbseeligkeiten auch endlich Ludovicus selber mit seinem klglichen Untergange beschlissen mssen / indeme nach
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vorhergegangenen ehrschtigen Uneinigkeiten der Geist⸗ und Weltlichen Stnde in Vngern / und insonderheit Johannis Weida (dessen Tapfferkeit ihme wie auch seinem Vater unter Matthie Hunniade einen grossen Nahmen gemachet /) angemasten Regirung daselbst / der Trckische Kaiser Solymann seine gelegenheit ersehen / und mit einer unzhlbahren Kriegesmacht unter seinem Feldherren Balibejo in Ungern eingefallen / welchem der fast von allen Christlichen Potentaten verlassene Ludovicus aus angeborner Hertzhaftigkeit mit seinen unvorsichtigen Ungern entgegen ziehend unversehens in einer grossen Niederlage bey dem Flecken Mohatz in der außgetretenen Donau unter seinem Pferde jmmerlich ersticket / und sein neunzehnjhriges Heroisches Alter selbst mit betraurung des Trckischen Uberwinders den 29. Aug. 1526. eingebsset / sein Leichnam aber von seiner Gemahlin Maria von Burgund / Kniges Philippi in Spanien Tochter / so ihme keinen LeibesErben gebohren / mit hchstem betrbnise aller untergebenen Lnder und verlassung eines unsterblichen Nachruhms in Stulweissenburg beerdiget worden.
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Der Gotts⸗Frchtige FERDINANDUS I.
Die Andacht / dehrer Glut die Sternen selbst bemeistert /
Und berwinden kan den Allerstrcksten Held / Macht einen Jrrdschen Printz / eh’ Jhn der Tod entgeistert / Zu einem Himmels Frst und Engel dieser Welt. O Frohmer Ferdinand! dein’ andachts⸗volle Sinnen / Wodurch dein Lorberkrantz in Sternen sich verkehrt / Erheben deinen Ruhm auf Titans lichte Zinnen / Weil Ost / Sud / West / und Nord viel opffer dir gewehrt. Du hast den Fnfften Carl alß Bruder so geliebet / Daß selbst die Einigkeit Euch Jhren Zirckel schenckt / Der Lnder grossen Kreiß durch keinen schluß betrbet / Deß Hchsten Shn⸗Altar mit reiner glut umschrnckt. Dein Ehstand / welcher dich mit Funffzehn Rosen krnte / War ein Eßcurial der schnsten mahlerey: Man weiß / wie sehr sein Witz Lyæus Frucht verhnte / Wie stets dein Lilgen⸗mund der Keuschheit stimmte bey. Drumb / alß dir Solymann dein tapffres Wien bekmpffte / Wodurch Europa sich in Asch’ und Sack verhllt / Sah ieder / wie GOtt selbst dir diesen Schnarcher dmpffte / Jndem sein grimmer Schluß im minsten ward erfllt. Alß nun dein frohmer Sinn so Kirch’ alß Reich erquicket / Die Kinder wol versorgt / die Schlesier erfreut / Hat dich ein sanffter Tod auß dieser Welt entrcket / Die Tugend aber dir ein Ewig Lob bereit.
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Historische Anmerckung ber FERDINANDUM I.
Alß Ludovicus so klglich erblasset / wurde vermge deß zwischen der Kron Ungern und dem ErtzHause von Oesterreich aufgerichteten Vertrages Ferdinandus I. welcher Ann. 1503. den
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20. Martii zu Medin in Castilien aus Philippo I. Knige in Spanien wie auch ErtzHertzoge in Oesterreich (dessen Herr Vater Hochgedachter Rmischer Kaiser Maximilianus I. gewesen /) und Fr. Johanna / Ferdinandi Kniges in Hispanien Tochter gebohren / zum Ungrisch⸗ und Bhmischen / wie auch kurtz hierauf nach seines Herr Bruders Caroli V. freywillig abgelegten Crone (mit dehm Er stets in unschtzbahrer Eintracht gelebet /) durch einhellige Wahl der gesammten ChurFrsten zum Rmischen Knige gekrnet. Wie nun an diesem Hchstlblichen Herren ein rechtes Conterfey eines vollkommenen Tugendhafften Frsten zu sehen gewesen / indem Er frnemlich der wahren Gottesfurcht / Gerechtigkeit / Weißheit / Sanfftmuth / Mßigkeit / und Freygebigkeit sich eifrigst befliessen / und mit seiner Gemahlin der Gottseeligen Anna / obgemeldten Ludovici Schwester / einen liebreichesten und hchstgesegneten Ehstand gefhret / massen Er mit selbter durch Gttliche Gnade Vier Printzen / alß Maximilianum II. so Jhme in allen Kronen hernachmals gefolget / Ferdinandum / Johannem / und Carolum nebst Eilff Princeßinnen gezeuget: Also ist Er auch insonderheit ein Großmtthiger und Glckseeliger Uberwinder seiner Feinde gewesen. Denn weil auß veranlassung etlicher wiederspnstiger Ungern vorerwehnter Johannes Weida zugleich den Tittel eines Ungrischen Kniges erlangte / sich auch unter den Schutz Solymanni begab / Ferdinandus hingegen solches nicht verstatten wolte / so entstunden dannenhero grosse und gefhrliche einfalle der Trcken in Ungern / wodurch nicht allein die Kaiserliche Residentz Stadt Wien hefftig belagert / sondern auch die gantze Christenheit aufs hchste bengstiget ward. Jedoch hat durch augenscheinlichen Beystand deß Grossen Gottes der frohme Ferdinandus diesen grausamen Erbfeind zu unterschiedlichen Vieren mahlen ruhmwrdigst vertrieben / und also das Rmische Reich / nebst Oesterreich / Ungern / Bhmen / Schlesien / Mhren / und Laußnitz in gewnschten Wolstand gesetzet. Nachdem nun dieser Gottseelige Frst seine Feinde glckseelig gedmpffet / den Passauischen Religions⸗Vertrag aufgerichtet / die Stadt Breßlau durch seine Gendigste gegenwart etlichmahl erfreuet / deß
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Landes Schlesien Freyheiten hochlblich vergrssert / seine Kinder mit Kaiser⸗ und Vterlichen Liebe versorget / und dermassen mßig gelebet / daß Er (wie man glaubwrdig berichtet) niemahls truncken gewesen / ist Er endlich in einem ruhigen und Gott wolgeflligen Alter mit hertzlichem betrbnisse des Rmischen Reiches / wie auch aller seiner Erblnder zu Wien den 25. Juli. 1564. im 61sten Jahre seines Tugendvollen Lebens seelig entschlaffen / und zu Prage hchstprchtig zur Erden bestattet worden.
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Der von Gott Beschtzte MAXIMILIANUS II.
Wer Gottes Wunder⸗Schutz zu seinen Pallisaden /
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Zu seinem Bollwerck hat und festem Dunamund / Dehm kan noch Neid / noch Zeit / noch tod / noch Hlle schaden; Ja wer Jhn tastet an / der schlgt sich selber wund. O Maximilian! Du Wunder aller Kaiser! Du Gott⸗beliebter Frst / und wehrter Engels⸗Freund! Wie schmcken doch dein Haupt die gldnen Sieges⸗Reiser! Wie hat es doch mit dir der Himmel gut⸗gemeint! Dein flammen⸗volles Hertz / das dir in khner Jugend Auf Felsen / Wald und See offt mit dem Sarg gedreut / Hat Gottes Gnaden⸗Hand ob angebohrner Tugend / So dein Geschlechte ziert / auß noth und tod befreyt. Deß Siebenbrgers trotz / der Sarazenen wtten Hat deine Majesttt gestrtzet in den Sand; Dein tapffrer Lazarus hat ihre macht beschnitten / Und Jhnen viel geraubt mit unbesiegter Hand. Zu Malta steht dein Lob in fnckelnden Rubinen / Weil du dem Trck’ entzogst diß Wollenreiche Schaf: Zu Gotha wird dein Schwerdt mit Themis Lorbern grnen / Alß dein gerechter blitz auf Grumbachs meineid traf. Nachdem dein Zepter nun Altar und Land vermehret / Und Cypris deinen Schatz mit reicher Frucht geziert / Hat Libitina dir dein tapffres Hertz versehret / Und Jacobs Leiter dich in’s Paradies gefhrt.
Historische Anmerckung ber MAXIMILIANUM II.
Dieser vortreffliche Printz hat noch bey Lebenszeiten seines Her5
ren Vaters nicht allein die Ungrisch⸗ und die Bhmische / sondern auch durch einhelligen Schluß der gesammten ChurFrsten / die
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Rmische Krone empfangen. Wie nun alle Tugenden / so von einem Christlichen Potentaten erfodert werden / und vornemlich in Wahrer Frhmigkeit / wolgegrndten Weißheit / und Heroischen Tapfferkeit bestehen / in Maximiliano anzutreffen gewesen: Also hat der Allerhchste Jhn besonders vor andern Seinen Gesalbten in sehr vielen Augenscheinlichen Gefhrligkeiten seines Unerschrockenen Lebens so wol zu Wasser alß zu Lande Gendigst beschtzet. Die Heldenvollen Thaten / so dieser Glorwrdigste Kaiser / Knig / und Obriste Hertzog in Schlesien vermittelst seines getreuen und Großmthigen Feldherrens deß Lazari Schwendi wider den Trcken und den Sibenbrgischen Frsten / der Christen heit wie auch seinen untergebenen Knigreichen und Lndern zu unsterblichem Nutze verrichtet / sind niemanden verborgen. Man weiß / wie Selbter die von den Saracenen eingenommene Pltze in Ungern widerumb glckseelig erobert / die Jnsel Malta von Solymanni grausamen bengstigungen hochlblich befreyet / die unruhigen Sachßen besieget / den rebellirenden Grumbach durch die schrffe deß Schwerdtes bestraffet / mit dem Trckischen Kaiser einen nutzbahren Friede geschlossen / und so wohl den Geist⸗ alß Weltlichen Zustand mit recht Vterlicher Liebe und ersprießlichsten begnadigungen umfasset. Beynebenst ist sein Kaiserlicher Ehstand ein annehmliches und fruchtbares Paradies Holdseeligster Blumen gewesen. Gestalt Jhme auß Frulein Maria von Burgund Kaisers Caroli V. Tochter Sechzehen Kinder beydes Geschlechtes / und unter den Shnen zwar Rudolphus und Matthias / so Jhme in der Kaiser⸗ und Knigl. Regierung hernachmals gefolget / unter den Tchtern aber Maria und Anna / so Er in einem Jahre den Zwey Mchtigsten Christlichsten Potentaten nemlich jene dem Knige in Spanien Philippo II. diese aber dem Knige in Franckreich Carolo IX. verehlichet / gebohren worden. Nachdem nun dieser iederzeit von Gott beschtzte Frst seinen Dreyfachen Zepter Hchstlblich gefhret / die Kirche Gottes andchtig geschtzet / den ernehrenden Frieden iederzeit so viel mglich dem verheerenden Kriege vorgezogen / seinen aeltisten Printz Rudolphum zum Nachfolger in der Regierung benennet / und sich zu einem seeligen
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Abschiede hchstvernnfftig bereitet / hat Er entlich nach geduldig⸗ausgestandener Unpaßligkeit / gleich alß Er sich die Biblische Geschicht von der Leiter Jacobs vorlesen lassen / zu Regenspurg auf dem Reichstage den 12. Octob. 1576. im 49sten Jahre seine Tugendvolle Seele dem Erlser aller Welt widerum berliefert / und seinen Majesttischen Lorberkrantz in eine unverwelckliche Himmels⸗Krone verwandelt.
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Der Gendige RUDOLPHUS II.
Ein Frst / der seinen Thron durch Gnadenreiche Strahlen
Zu einem Himmel macht und Sternenvollen bahn / Dehn wird die Ewigkeit alß einen Schutz⸗Gott mahlen; Weil Gnad’ und Sanfftmuth Unß zu Gttern machen kan. Wer deine Gnade wil / O Grosser Rudolph / preisen / Womit du alle Welt so tag alß nacht erquickt / Der muß zum Helicon umb sattes Wasser reisen / Denn ieder Naso wird durch solchen glantz entzckt. Es war das grosse Reich stets Dir / Du ihm gewogen / Der Unterthanen Heil Dein schnstes Siges⸗Fahn: Budorgis zeiget noch die tapffern Ehren⸗Bogen / Durch welche du gereist alß ein Octavian. Dein sanfftes Hertze must Matthias selber rhmen / Den Mars doch wider dich fast in die Waffen bracht / Zugleich Dianens Gunst mit Lilgen dich beblhmen / Weil keine Venus dir verssset tag und nacht. Doch deine Sanfftmuth ward in Donner auch verkehret / Jhr Oelzweig hat sich offt zu Spiß’ und Schild verfgt: Man weiß / wie Amurath den Frieden dir gewehret / Wie Raab durch dein Schwerdt die Christen widerkriegt. Nichts minder war dein Hertz auch eine Sonnenwende / Die der liebreiche Strahl des Hchsten stets berhrt; Darumb hat auch der Tod an deinem sanfften Ende Mit Leu und Adlern Dich in’s Sternen Schloß gefhrt.
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Historische Anmerckung ber RUDOLPHUM.
Alß Maximilianus entschlaffen / trat sein aeltister und allbereit mit der Ungrisch⸗Bhmisch⸗ und auch Rmischen Krone gekrnter Sohn Rudolphus / unter den Rmischen Kaisern / auß dem Hoch-
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lblichen ErtzHause Oesterreich dieses Nahmens der Andere / in dieses Dreyfache Regiment. Wie nun eine sonderbahre gendige Leutseeligkeit gegen ieden Menschen diesem Herren fast angebohren war / indem Er so wol Hohe alß Niedrige mit Gendigsten Augen angesehen / und mit Kaiserlicher Hlffe so viel mglich erquicket: Also hat Er nichts minder die von seinem Herren Vater hinterlassene ruhige und in vollem Frieden blhende Regierung dermassen fortgesetzet / wie es die Ehr deß DreyEinigen Gottes / des Rmischen Reiches Wolfahrt / und seiner untergebenen Lnder aufnehmen erheischet. Die von Jhme zu unterschiedenen dreyenmahlen weißlich angestellte ReichsTage / ingleichen sein mit dem Trckischen Kaiser Amurath nach vielen siegreichen treffen rhmlich gemachte Dreyßigjhrige Friede kan bezeugen / wie sehr Er die glckseeligkeit deß Kaiserlichen Thrones gesuchet. Gegen seinen erzrnten Bruder Matthia (von welchem kurtz hernach meldung geschehen wird /) hat Er eine solche bescheidenheit durch abtretung der Oesterreich⸗ und Ungrischen Krone sphren lassen / daß sich billich darber zu verwundern. Durch seine wie auch seiner Herren Brder ErtzHertzogs Matthiæ und Maximiliani den 24. Maj. 1577. in Breßlau erfolgte Gegenwart ist das gantze Land Schlesien nicht wenig erfreuet worden / wie dißfalls die zu bedienung seiner Majestt damahls aufgerichtete Ehrenpforten bezeugen. Sonsten ist unter seiner Lobwrdigsten Regierung Ann. 1584. der Gregorianische Calender in die Kaiserlichen Erblnder eingefhret / ingleichen die berhmte Ungrische und von dem verrtherischen Graffen von Hardeck Ann. 1594. dem Trcken bergebene Festung Raab Vier Jahr hernach widerumb glckseelig erobert worden. Nachdem nun Rudolphus so wol den Geist⸗ alß Weltlichen Zustand in gutter Einigkeit zu sehen sich eifrigst bemhet / mit seinem Vielgeliebten Geschwister sich friedlich begangen / den Majestt Brief seinen Erblndern gendigst er theilet / die unverEhlichte Freyheit biß an sein Ende geliebet / und alles und iedes dem Gttlichen Willen iederzeit demttig anheim gestellet / ist Er endlich / satt deß Lebens und der Regierung / den 20. Januar. 1612. im 59sten Jahre seines Ehrenvollen Alters zu Pra-
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ge / alß kurtz vor seinem tode auch Zwey Adler nebst einem Leuen alldar gestorben / unter Hertzlichem seufftzen und Gebeth recht Christlich verschieden / und in der Kirche deß Heiligen Viti daselbst Kaiserlichem brauch nach zur Erden bestattet worden.
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Der Grossmttige MATTHIAS II.
Ein groß Gemtthe ist ein Hercul in der Wiegen /
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Der stracks den gifft’gen molch der feind’ und Laster zwingt / Der einem Adler gleich kan zu der Sonne fliegen / Und dehm der grosse Kreiß demttig opffer bringt. Dein Heldenvoller Muth / O Tapffrer Frst / kan zeigen / Daß ein Hunniades in deiner Brust gewohnt: Der Monden muste sich vor deiner Sonne neigen / Alß Sie sein blasses gold mit blitz und knall belohnt. Zu Aach wird dein Bild in gldnem Marmel glntzen / Weil Spinola durch dich den Aufruhr dar bestrafft: Gantz Schlesien krnt dich mit frischen Lorber⸗krntzen / Daß deine Majesttt den Zweykampff abgeschafft. Es rhmet jung und alt deß Zepters Diamanten / Womit die Tugend dir den aedlen Stab geschmckt: Man weiß / wie Zucht und Witz in deiner Seele brannten / Wie sehr Jrene dich mit ihrem Zweig erquickt. Ach aber! daß so schnell die Gttin ward durchstochen / Daß Zechus freche schaar nicht besser sich bedacht! Jndem ihr toller trotz den theuren Eid gebrochen / Und durch ein fenster sich in hchstes Unglck bracht! Es hat wol der Comet im minsten hier gefehlet / Der diesen Donnerschlag gar klrlich vorgebildt: Jedoch alß nun dein Muth das Schwerdt mit recht erwhlet / Hat dich deß Todes Stahl ins Leichentuch verhllt.
Historische Anmerckung ber MATTHIAM II.
Dieser am Abend Matthiæ Ann. 1557. zu Wien gebohrne Printz 5
(welcher in ansehung seiner Ungrisch⸗ und Bhmischen Krone wegen Matthiæ Hunniadis Matthias II. genennet wird /) hat nach
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absterben seines Herren Bruders Rudolphi den 24. Jul. 1612. die Kaiserliche Regierung angetreten. Wie nun selbter alsobald in seiner Jugend eine sonderbahre Großmttigkeit von sich blicken ließ / indem Er damahls alß ein Stadthalter deß Knigreichs Ungern den Trckischen Kaiser nebst abnehmung unterschiedener stattlicher Vestungen zu Zweien mahlen rhmlich geschlagen: Also hat Er auch nichts minder / nach dem Er den Kaiserlichen Thron bestiegen / sich alß einen klugen und friedliebenden Regenten erwiesen. Gestalt Er auf dehnen von Jhme angestellten Reichstagen eine glckseelige befderung deß Unschtzbahren Kirchen⸗ und Landes⸗Friedens unablßlich gesuchet / die gefhrliche Aufruhr zu Aach durch den streitbahren Spinola gntzlich gedmpffet / seine Erblnder und insonderheit das Hertzogthum Schlesien krafft seiner den 18. Sept. 1611. in Breßlau Gendigst erfolgten gegenwart hchstrhmlich vermahnet / die schdlichen Duell bey hchster straffe verbothen / mit dem Groß⸗Trcken Ann. 1615. einen Zwantzig jhrigen Friede lobwrdigst getroffen / und (mit kurtzen zu melden /) seine Dreyfache Krone mit den kstlichen delsteinen unschtzbahrer Tugenden dermassen geschmcket / wie es die Unvergnglichen Siegesbogen eines Großmttigen Heldens erfodern. So glckseelig nun dieser Herr vermittelst seiner Unberwindlichen Großmttigkeit gewesen / so sehr hat Jhn hernachmals die durch einen erschrecklichen Cometen zweiffels frey vorbedeutete und Ann. 1618. erfolgte Bhmische Unruh / welche durch die unbescheidene Fenster⸗abstrtzung etlicher Hohen Kaiserlichen Beambten zu Prage entstund / bekmmert. Jndem Er nun Großmttig bemhet war / dieses weit aussehende Unheil zu Erhaltung seiner Kaiser⸗ und Kniglichen Autoritt mit den Waffen zu dmpffen / hat Jhn unverhofft der Allgewaltige Gott / nachdem Er mit Frulein Anna / ErtzHertzogs Ferdinandi zu Oesterreich / und Annæ Mariæ Hertzogin zu Mantua Tochter / sieben Jahr in liebreichester Ehe / iedoch ohne hinterlassung einigens Erbens gesessen / ingleichen Zwey Jahr vor seinem tode mit bewilligung seiner beyden Brder ErtzHertzoges Alberti und Maximiliani seinen Vetter ErtzHertzog Ferdinandum II. zum Sohne und Nachfol-
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ger im Knigreich Bhmen benennet / den 20. Martii 1619. durch einen sanfften Tod auß diesem Threnenthal in die ewige Freude gefodert / alß Er seinen mhseeligen Lebens⸗Lauff im 63sten Jahre Glorwrdigst beschlossen.
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Der Triumphirende FERDINANDUS II.
Wo wahre Gottes Furcht / und Witz / und Muth regieren /
Da knnen anders nichts alß Palm⸗ und Lorbern blhn; Es muß ein solcher Herr glckseelig triumphiren / Weil Seraphinen selbst nebst Jhm zu Felde ziehn. O Grosser Ferdinand! Du SiegsFrst aller Frsten! Die Feder zittert mir ob deiner Siege macht! Es wolte Sud und Nord nach deiner Krone drsten; Doch alle hat dein Schwerd ins dstre grab gebracht. Du Andrer Theodos! Dein Arbogast muß beben! Der Weisse Berg wird Dir zu einem Paradies! Man siehet Lorber⸗reiß und Palmen umb dich schweben / Weil deine Andacht war der Engel Schutz gewieß. Ja alß sich in diß Werck fast gantz Europa mischte / Vorauß die Lilie / der Leu / und Rautenkrantz Und Mavors nach und nach sein grimmes Feur erfrischte / So blieb doch unverrckt dein Himmel⸗hoher Glantz. Dein Liebster Ferdinand / der nimmermehr wird sterben / Hat sich zu Nrdlingen den Sternen einverleibt: Der Mitterncht’sche Leu muß durch dein Volck verterben / Jndem die Khnheit Jhn zu seiner bahre treibt. Alß nun dein rechter Grimm in Gnade sich verkehret / Und Du so Kirch alß Reich in schnste Ruh versetzt / Hat Dir ein sanffter Tod den Sieges⸗Krantz gewehret / Den kein erboster Feind / kein Teuffel nicht verletzt.
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An diesem Glorwrdigsten und mit allen Kniglichen Tugenden begabten Frsten ist ein warhafftes Beyspiel eines zwar mit immerwehrenden Kriegen belstigten / aber durch die Genade Gottes
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meistens Triumphirenden Kniges zu sehen. Sein Herr Vater ist Carolus II. ErtzHertzog zu Oesterreich / Kaisers Ferdinandi I. Sohn / seine Frau Mutter aber Maria Alberti V. Hertzoges in Baiern Tochter / so Jhn Ann. 1578. den 9. Jul. zu Grtz gebohren / gewesen. Nachdem Er nun allbereit die Bhmisch⸗ und Ungrische / wie auch Rmische Krone rechtmßig empfangen / und zu Breßlau seinen prchtigen Einzug gehalten / war Er auß angebohrner Oester reichischen Sanfftmuth und Genade alsobald bemhet / die unter Kaiser Matthia entstandene Unruh der Bhmen glckseelig zu dmpffen. Allein weil diese sein bewegliches und treugemeintes ermahnen in Wind schlugen / Jhn alß Jhren rechtmßig Gesalbten und Gekrnten Knig durch erwhlung Friderici V. ChurFrstens und PfaltzGrafens am Rhein muthwillig verworffen / auch nebst zuziehung Anderer unruhiger Potentaten und Stnde wrckliche Feindseeligkeiten verbten / so muste Ferdinandus Gewalt mit Gewalt vertreiben / welche auch nach vielfaltigen treffen entlich dahin ausschlug / daß die widerspnstigen Bhmen nebst Jhrem Friderico den 8. Nov. 1620. in der Welt bekandten Schlacht auf dem Weissen Berge bey Prage geschlagen / gntzlich gedehmttiget / und also Ferdinandi Majesttt Sieg⸗prangend erhalten wurde. Hierauf sind nun zwar lauter Feindseeligkeiten zwischen den Frnehmsten Europæischen Potentaten / alß dehnen Chur⸗ und Frsten deß Rmischen Reichs / dem Knige in Spanien / Franckreich / Engelland / Dennemarck / Schweden / und andern mehr entstanden; Jn diesem aber hat meistentheils Ferdinandus durch Gottes Augenscheinliche Hlffe / und seine innbrnstige Andacht / wie auch seines Großmttigen Printzens Ferdinandi III. und anderer berhmten Krieges⸗Helden unvergleichliche Hertzhafftigkeit Glckseelig triumffiret / wie / vieler anderer zu geschweigen / die Zwey merckwrdigen Schlachten bey Nrdlingen und Ltzen solches zur genge bezeugen knnen. Nachdem nun dieser Hchstlbliche Kaiser seine Feinde ruhmwrdigst gedmpffet / die Kirche Gottes andchtigst verehret / Arm und Reiche Holdseeligst erquicket / die Tugenden erhhet / die Laster bestraffet / und in Zweyfacher Liebreichesten Eh mit Frulein Maria Anna
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Willhelmi Hertzoges in Baiern Tochter / dann auch Frulein Eleonora Vincentii Hertzoges zu Mantua Tochter gelebet / und auß der Ersten Drey Printzen und so viel Princeßinnen / unter dehnen auch Ferdinandum III. Rmischen Kaiser / und Leopoldum Willhelmum Bischoffen zu Straßburg / Passau / Ollmtz und Breßlau gezeuget / ist Er entlich zu Wien den 15. Febr. 1637. im 58sten Jahre seines Tugendvollen Alters und im 17den seiner Glorwrdigsten Kaiserlichen Regirung seelig entschlaffen / und hat also die unverweßliche Ehren Krone / umb die Er auf dieser Welt Glorwrdigst gekmpffet / seinem Wunsche und Denckspruche nach glckseeligst erlanget.
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EJn Frst / in dessen Hertz stets Himmels⸗Flammen brennen /
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Der sich auf Christus Creutz / und Themis Schaalen grndt / Dehn kan mit gutem recht man unvergleichlich nennen / Weil Jesus seine Braut / die Engel Brder sind. Großmcht’ger Ferdinand! schau / wie die Sternen lachen! Wie sich Europens Haupt mit Lilg⸗ und Rosen schmckt! Wie dich die gantze Welt zu einem Gott wil machen / Weil unter deinem Schutz der aedle Friede blickt. Denn alß Bellonens Grimm so Stadt alß Land verheret / Auch ofters manch Altar recht teuflisch ward entweiht / Hat deine Majesttt solch Rasen gantz verwehret / Und den bestrtzten Kreiß zu Oßnabrug erfreut. Der stoltze Mahomet hat deinen Stab geksset / Alß diesen Frieden Er durch seine Gunst vermehrt. Kurtz: dein siegprangend Schwerd hat allen Schmertz verssset / Der deine Lnder vor und Cæsars Thron versehrt. Zudem kan LEOPOLD, dein Augentrost bezeigen / Wie sehr der grosse Gott vor deinen Stamm gewacht: Ja deine Seele must’ ins Schloß des Himmels steigen / Alß unser Heyland stieg auß seines Grabes Nacht. Wer einen Kaiser nun von allen Wunder⸗Gaben Der Welt wil stellen vor mit wolbedachter Hand / Der wolle nur den Reim auf seinen Leichstein graben: Hier schlft in sanffter Ruh der Dritte F e r d i n a n d !
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Dieser unvergleichliche Monarch / so noch bey Lebens Zeiten seines Herren Vaters die Ungrische / Bhmische / und auch Rmische Krone Hchstprchtig empfangen / ist billich also zu nennen / weil
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Selbter laut seines Himmlischen Denckspruches mit Wahrer Gottesfurcht und Gerechtigkeit / auf welchen Zwey Tugenden Zeitlich⸗ und Ewige Glckseeligkeit beruhet / außgerstet gewesen. Nachdem Er die Regierung deß Kaiserlichen Thrones / wie auch seiner Erblnder angetreten / hat Er sich alß das Haupt aller Christlichen Potentaten ohnsumbar befliessen / dem Europæischen Kriege ein schleuniges ende zu machen. Hat dehrowegen hierinnen nicht allein sich alß einen Unerschrockenen Krieges⸗Held gegen seinen Feinden / (wie unter andern seine Unsterbliche Victorien bey Tttlingen an der Donau und im Neuburgischen Walde / ingleichen der von Jhm zu unterschiedenen mahlen geschlagene Ragotzi und sonsten hin und wider sattsam bezeugen /) sondern auch alß einen Friedliebenden LandesVater erwiesen / in deme sein Ruhmwrdigster Vorsatz entlich erfllet / und unter seiner Glorwrdigsten Regierung Ann. 1648. der von allen Menschen lngst gewnschte Friede zwischen Seiner Kaiserlichen Majestt / dehnen Reichs Stnden / wie auch der Kron Schweden und Franckreich zu Oßna brug und Mnster glckseelig geschlossen worden. Nachdem nun Ferdinandus dem Aller⸗Hchsten hiervor seine demttige Danckbarkeit so wol heimlich alß offentlich hchstrhmlich erwiesen / die vormahls Zweyfache Pragerische Universitt in eine / nemlich in die Carolo⸗Ferdinandæam / verwandelt / mit dem Trckischen Kaiser Mahomet einen Zwantzig jhrigen Frieden getroffen / viel Herrliche Denckmahle seiner unvergleichlichen Wissenschafften in Mathematischen / Musicalischen / und andern Hochgelehrten Sachen gestifftet / die Kirche GOttes mit seinen Kaiserlichen Adlers⸗Flgeln Andchtig beschattet / seine Knigreiche und Erblnder in erwnschten Wolstand gesetzet / und in Dreyfachem Holdseeligsten Ehstande / Erstlich zwar mit Frulein Maria Philipp. III. Kniges in Hispanien Tochter Sechs Kinder / und unter dehnen den numehro in einen Himmels⸗Frsten verwandelten Ferdinan dum IV. nebst Unserm anitzo Regierenden Aller Gendigsten Kaiser LEOPOLDO, hernach mit Frulein Maria Leopoldina / Leopoldi Ertz Hertzoges zu Oesterreich und Grafens in Tyrol Tochter / nur einen Printz / nemlich den Holdseeligsten / auch numehro bey
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den Engeln triumffirenden Carolum Josephum / und letzlich mit der annochlebenden Allerdurchleuchtigsten Kaiserin Eleonora / Caroli II. Hertzoges zu Mantua Tochter / Drey Kinder / alß Frulein Eleonoram Mariam / itzige Knigin in Pohlen / und Frulein Mariam Annam Josepham / nebst einem Printzen / der aber frhzeitig gestorben / gezeuget / ist Er entlich zu Wien nach andchtiger vorbereitung zu einer seeligen Hinfahrt den 2. April. gleich am heiligen OsterMontage 1657. im 49sten Jahre seines Glorwrdigsten Alters und im 20sten seiner Kaiserlichen Regirung mit hchstem betrbnisse der gantzen Christenheit entseelet / und durch einen unvergleichlichen Tugend⸗Ruhm bey aller Welt verewiget worden.
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Der Unberwindliche LEOPOLDUS.
EJn Thron / wo Rath und That wie Diamanten glntzen /
Und Gottes Auge selbst alß Wchter Jhn beschtzt / Dehn muß die gantze Welt mit Palm und Lorbern krntzen / Ob gleich Verrtherey und Ehrsucht auf ihn blitzt. O Tapffrer LEOPOLD! du Wunder aller Wunder! Mein Geist erstarret fast! mein Auge wird entzckt / Wann ich besehen wil den grossen Liebes⸗Zunder / Womit der Frsten Frst dein Frstlich Hertz erquickt. Durch wolbedachten Rath und Heldengleiche Thaten Hastu des Zepters Gold / der Lnder Heil vermehrt: Der Weichsel und dem Leu ward durch dich wol gerathen; Man weiß / wie Boßphors Mond stets deine Sonnen ehrt. J b e r u s P e r l e kan die Engel dir verbinden / Weil deine Majesttt der Juden List verjagt; Dich kan kein schlaues Gifft / kein Meineid berwinden: Die Tugend ist dein Schild / das Glcke deine Magd. Der fllt in’s Unglcks Nacht / der deinen Glantz wil dmpffen / Und wer dich tastet an / trgt Beil und Strick davon. Wie sol / O LEOPOLD, dich doch ein Feind bekmpffen / Weil selbst der Himmel kmpfft vor deine Cron’ und Thron? Du kanst den Erdkreiß mehr alß Alexander zwingen / Denn Zorn und Gnade stehn mit dir in einem Bund: Ja weil die Engel selbst dir ein Triumphslied singen / So muß ich sterblicher verschlissen meinen Mund!
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Historische Anmerckung ber Unsern AllerGendigsten LEOPOLDUM.
AN diesem Allerdurchleuchtigsten Frsten / welcher den Erdkreiß durch seine zu Wien den 9. Juni. 1640. erfolgte Gebuhrt glcksee-
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ligst erleuchtet / ist ein Sonnenklares Beyspiel eines Frohmen / Witzigen / und dannenhero Unberwindlichen Monarchens zu sehen. Denn nachdem Er in hchster GottesFurcht und allen Majesttischen Tugenden hchstlblich erzogen / und nach seines Herren Vaters Ferdinandi III. wie auch Herren Bruders Ferdinandi IV. glorwrdigsten Abschied die Kaiser⸗ und Knigliche Regierung angetreten / ist Er alsobald / alß eine Gnadenreiche Sonne des Oesterreichischen Himmels / bemhet gewesen / den Geist⸗ und Weltlichen Zustand so wol des Rmischen Reiches alß seiner ErbLnder in immerblhendes Aufnehmen zu bringen. Welchen Preißwrdigsten Vorsatz auch der Allerhchste gendigst gesegnet. Maaßen aller Welt bekandt / wie dieser durch seinen witzigen Rath und Großmtthige That Unberwindliche Kaiser zeit wehrender seiner numehro vierzehnjhrigen Glorwrdigsten Regierung einen hchstrhmlichen Friede zwischen Pohlen und Schweden gestifftet / viel kstliche Policey Ordnungen aufgerichtet / den grausamen ErbFeind durch vielfltige Siege zu einem wolanstndigen Frieden gebracht / eine glckseeligste Vermhlung mit der Unvergleichlichen MARGARETHA getroffen / mit Selbter Zwey holdseeligste Printzen / so aber gar zeitlich in Himmlische ErtzHertzoge verwandelt worden / nebst einer annochlebenden Allerschnsten Prinzeßin gezeuget; die unntzen und betriegerischen Juden ruhmwrdigst verjaget / durch GOttes augenscheinlichen Beystand nicht allein gefhrliche Kranckheiten / sondern auch erschreckliche Verrthereyen verteuffelter Menschen glckseeligst berwunden / und noch biß auf diese Stunde seinen Kaiser⸗ und Kniglichen Zepter mit solcher vernnfftigen Wachsamkeit fhret / daß sich die Engel im Himmel darber erfreuen / und alle Menschen auf Erden verwundern mssen. Diesen Unsern Aller Gendigsten K a i s e r / K n i g / O b r i s t e n H e r t z o g / und Glorwrdigsten L a n d e s V a t e r wolle nun der Knig aller Knige und Herr aller Herren nebst Seiner Allerdurchlauchtigsten G e m a h l i n / Holdseeligsten P r i n z e ß i n / und gantzem H c h s t l b l i c h e m E r t z H a u s e ferner mit allem Kaiser⸗ Knig⸗ und ErtzHertzoglichem Selbstersinnlichen WohlErgehen /
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insonderheit mit Liebreichesten E r b P r i n t z e n / und immerwehrender Besiegung seiner Feinde dermaßen beseeligen / damit unter S e i n e n U n b e r w i n d l i c h e n K a i s e r ⸗ u n d K n i g l i c h e n A d l e r s F l g e l n wir alß treugehorsamste Unterthanen in dem annehmlichen Schatten des Unschtzbahren Friedens leben und schweben mgen ohne ENDE!
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Bewillkomm⸗ und Huldigungs⸗ Rede /
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Womit Den Hchstwrdigsten / Durchlauchtigsten Frsten und Herren / Herren
FRIDERICUM,
Der Heil: Rm: Kirchen CARDINAL,
Land⸗Grafen zu Hessen / Bischoff zu Breßlau / Kayser⸗ und Knigl. Obristen Hauptmann im Hertzogthum O⸗ ber⸗ und Nieder Schlesien / des Ritterlichen Ordens S. Iohannis Baptistæ Hierosolymitani Obristen Teut⸗ schen Meister / Frsten zu Hirschfeld / Graffen zu Catteme⸗ lenbogen / Ziegenheim / Ditz / Nidda / Schaumburg / J⸗ senburg / und Budingen; Des Heil. Rm. Reichs / und der Hochlbl. Teutschen Nation / wie auch der K⸗ nigreiche Arragonien und Sardinien Protectorem &c. Nach dem
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Jhre HochFrstl: Durchlauchtigkeit
Dehro Prchtigen Einzug in Jhre Bischoffliche Residentz aufm Dohm zu Breßlau den 29. Septemb. 1676. Erfreulich gehalten / Jm Nahmen
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Der Lblichen Herren Land⸗Stnde des Breßlauischen Bischofflichen Niederkreisses und zugehriger Hallte etc. Vor Ablegung des gewhnlichen Homagii
Auf dem Bischoffs⸗Hofe daselbst
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den 30. Ejusdem bediente
Johann Christian Hallmann. Breßlau Jn Gottfried Jonisches Buchladen anzutreffen und zu bekommen.
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Unterthnigste Zueignungs⸗Schrifft An Jtzt HchstErmeldte Hoch⸗Frstliche Durchlauchtigkeit Den Herren Cardinal LandGraff / Bischoff / und Obristen Hauptmann in Schlesien &c. &c. &c. Meinen Gndigsten Frsten und Herren.
Du r c h l a u c h s t e r
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FRIDERICH, G r o ß m c h t ’ g e r CARDINAL, Vor dessen P u r p u r G l a n t z selbst das Escurial Der Sternen sich entfrbt / ja Dessen Weißheits⸗Sonnen Der Kastalinen Printz demttig giebt gewonnen / Schau ô M e l c h i s e d e c h und A a r o n Unsrer Zeit / Was meine Lippen nechst vor Andacht D i r bereit / Mit Gnaden⸗Augen an! Jch opffre zwar nur L i l g e n ; Doch die kein rauher Sturm der tollen Zeit wird tilgen / Weil H e s s e n s S t e r n und L e u mit angebohrner Pracht Jhr irrd’sches Paradies zu einem Himmel macht. Es rhme sich Paris / daß stets sein Blumwerck lebe / Und die Verwesung nicht umb seine L i l g e n schwebe! Die L i l g e S c h l e s i e n s wird trotzen Zeit und Tod / Vor Jhr wird Krt’ und Molch vergehn in hchster Noth / So lange / T a p f f r e r F r s t / die Engelschnen S t e r n e n Und L e u e n Deiner Macht sich nicht von Jhr entfernen! So lebe demnach wol / ô G r o s s e r P o t e n t a t ! Der Himmlische Monarch befdre deinen Rath!
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Er wolle solches Glck stets D e i n e r T u g e n d reichen / Dem Alexander selbst und Constantinus weichen! Der aufgegangne S t e r n a u s J a c o b sey ein Licht Wodurch D e i n L e b e n s ⸗ S t e r n niemahls verlesche nicht! Der L e u a u s J u d a S t a m m beschtze D e i n e L e u e n / Daß unter Jhnen sich stets L i l g ’ und A d l e r freuen! E w re r Ho ch F r s t l i ch e n Durchlauchtigkeit Breßlau den 12. Octob. 1676.
Unterthnigster Knecht Johann Christian Hallmann.
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Hchstwrdigster Cardinal / Hochwrdigster Bischoff / Durchluchtigster Hertzog / Gndigster Landes Frst und Herr.
DJe Hchsterfreuliche Ankunfft E u r e r H o c h ⸗ F r s t l i c h e n D u r c h l a u c h t i g k e i t / bey welcher / vermge gndigst ergangener Verordnungen / nebst andern getreuen Unterthanen auch Dero treugehorsambste Vasallen von Herren⸗ und Ritter Stand des Bischofflichen Breßlauischen Niederkreisses und zugehriger Halte unterthnigst erschienen / giebet denenselbten Anlaß / zu Bezeugung Jhrer verpflichtesten Mitfreude / nachfolgendes Sinn⸗ Bild mit wenigem zu erwegen / nehmlich Sie stellen Sechs in einem lustigen Paradise bey ungestmer Nacht / zwischen dreyen hellglntzenden Sternen und dreyen auf der Erden wachenden Leuen grnende Lilien vor mit dieser Uberschrifft: Sic LILIA Florent! So kan der L i l g e n Schein Vor Unfall sicher seyn!
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WAnn der Hochgelehrte Jtalienische Graff Majolino Bisaccioni
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die Schnheit der Lilien beschreiben wil / so lst Er sich in seiner wohlgesetzten Semiramis mit nachfolgenden Worten auß: Die Lilie / saget Er / wird von einer berirrdischen Himmels⸗Milch ernhret / von der Morgenrthe versilbert / und von dem Purpur⸗ Mantel der Sonne vergldet. Denn daß die Lilie eine Princessin aller Blumen sey / so daß Sie auch nach Unsers Erlsers Außspruch die Salomonische Herrligkeit selber bertreffe / ist niemanden verborgen. Uns beliebet nicht in derer Natrlichem Lobe sich weitlufftig aufzuhalten / massen so wol denen Curiosen Natur⸗ Kndigern als auch denen hocherfahrnen Geschicht⸗Schreibern bekandt / wie sehr die eingepflantzten und durch die kluge Medicin zubereiteten Eigenschafften der Lilien die schmachtenden Menschen erquicken und denen gefhrlichsten Kranckheiten Trotz bitten knnen / so gar daß auch gekrnte Monarchen und herrlichste Stiffter sich mit dem liebreichen Bildnsse der Lilie zu bezieren / und selbtes in Jhren Durchluchtigsten Wappen zu gebrauchen kein bedencken tragen. Allein so hoch die Annemligkeit dieses so Edlen Garten⸗Gewchses zu schtzen / so hoch sind auch die Gefhrligkeiten zu achten / denen selbtes gleich andern holdseeligen Blumen unterworffen ist: Gestalt nicht nur Ruberische Hnde und gifftiges Ungeziefer / sondern auch der ungendige Himmel / ja das mißgnstige Erdreich selber ihre Schnheit verletzen kan. Die Heidnischen Poëten haben gedichtet / daß auß der theils auf die Erden / theils in die Hh gespritzten Milch der Gttin Juno / womit sie den Neugebohrnen Hercules getrncket / so wol die annehmliche Lilie / als auch das liebliche Himmels⸗Gestirne / welches von den Sternse⸗hern Via lactea oder die Milch⸗ Strasse genennet wird / hernachmahls entsprossen. Was zeiget diese Sinnreiche Erfindung fglicher an / als daß auf dem grossen Paradise dieser Welt / wo so viel Junonische Knigreiche / Frsten thmer und Republicken zu finden / unter denen zerbrechlichen Lilien die Unterthanen / unter denen hellglntzenden Sternen das Geistliche / und unter dem Leuen⸗starcken Hercules das Politische Regiment verstanden werde? Der hochgelehrte Savedra stellet in
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seinen Sinnbildern unter andern eine sich nach drey helleuchtenden Sternen richtende Magnet⸗Nadel vor mit dieser Beyschrifft: Immobilis ad immobile Numen. Die unbewegliche zum unbeweglichen Gotte. Sollen die Lilien so wol Geist⸗ als Weltlicher Versammlungen glckseelig grnen und wachsen / so muß die Magnet⸗ Nadel des Hertzens auf die Sternenhelle Dreyeinigkeit des wahren Gottes unbeweglich gerichtet seyn. Die Lilie ist ein Zeichen der Jungfrulichen Keuschheit / allermassen auß unterschiedlichen Gemhlden Heiliger und Gott verlobter Personen beyderley Geschlechtes zu sehen. Sollen die Lilien untergebener Seelen von keinen Blut⸗Cometen bestrahlet / noch gifftigen Schlangen bemakelt werden / so muß der auß Jacob auffgegangene Stern Jhre Fackel / und der Leu auß dem Stamm Juda Jhr Beschtzer seyn! Soll kein Rauberisches Tigerthier der schndlichen Ehrsucht ihre Stngel zermalmen / so muß die Keule des Hercules nebst seiner Leuen⸗Haut / das ist / der Scepter wie auch das Gestze derer von GOTT geordneten Obrigkeit ihre Bltter umbschatten. Die Lilie ist ein Vorbild der Demuth / gestalt solches auß derer etwas unter sich henckendem Haupte erhllet. Was kan den Durchlauchtigsten RegierungsLeu zu grsserer Gnade bewegen / als die in den Hertzen der Unterthanen grnende Tugend der Demuth? Wo diese Sonne strahlet / da werden unaußleschliche Liebes⸗Flammen in bey⸗ der Seelen erwecket. Die mit prchtigsten Opffern gezierten Altre der Heyden waren dem Jupiter nicht so angenehm als ein demthiges Hertz. Auf einem solchen Altare steiget des Abels Rauch gen Himmel / und des Cains sincket zur Erden. Auf einem solchen Altare werden die Cypressen in Lorbern und die Lilien in Himmels⸗Kertzen verwandelt. Die Lilie ist ein Conterfey der unverflschten Aufrichtigkeit / sintemal solche Deutung auß Jhrer Schnee⸗weissen Alabaster⸗farbe sattsam erscheinet. Gewieß kan eine Tugend den mit tausendfachen Sorgen beschwerten Regierungs⸗Leu erquicken / so ist es die unschtzbare Auffrichtigkeit getreuer Vasallen! Bey den Albanischen Wssern zu Tivoli in Welsch land werden allerhand Steinichen gefunden / welche natrlich wie Zucker⸗Mandeln unnd ander klein Confect außse-
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hen; Dannenhero auch die Jtaliener eine Sache / die nur also scheinet und nicht ist / im gemeinen Sprichwort Confect von Tivoli zu nennen pflegen. Jn Warheit dieser Regent ist hchst⸗glckseelig zu schtzen / welchem niemals derogleichen falsches Confect auf der Taffel seiner unterthnigen Hertzen vorgetragen wird! Ach aber wie unglckseelig ist hingegen der Jenige zu nennen / welcher unter den sssesten Marmeladen verborgenes Gift / und unter dem annehmlichsten Frontiniac heimliche Galle verschlucken muß / ja der zu Erhaltung seiner Majestt allezeit mit offenen Augen schlummern muß / und nicht wie jener Wrtembergische Hertzog sein Durchlauchtiges Haupt in eines jeden Unterthanen Schoß sicher legen / und darinnen außruhen darff! Wie unglckseelig ist doch dieser zu achten / welcher von seinen Geldschtigen Dienern mit solchen Rathschlgen versehen wird / wodurch so wohl die Lilien seiner Untergebenen Lnder zerrissen / als auch der Leu seiner angebohrnen Hoheit beschimpffet wird / wie allbereit solches die Erfahrung an dem Mitternchtischen Leuen bezeuget / auch wol knf⸗tig durch gerechteste Rache des Himmels an der Frantzsischen Lilie bezeugen mchte! Gleich wie nun die unter den Lilien abgemahlte Unterthanen grossen Gefhrligkeiten unterworffen sind: Also ist der jenige Nutzen / so Jhnen auß der unter Sternen und Leuen vorgebildeten Obrigkeit entspringet / nicht genugsam zu erheben. Die Sternen haben bey den Gelehrten eine Geistliche / der Leu eine Politische Deutung. Man begehret sich in keinen Astrologischen Wortstreit einzulassen / ob die Venus an glckseeliger Jnfluentz den Jupiter / oder ob dieser jene besiege? Ob die Sonne im Zeichen des Leuens grssere Wirckungen habe als im Zeichen des Krebses? Uns genget / wann reine Sternen den irrdischen Kirchen⸗Himmel erleuchten / unnd tapffere Leuen den Lustgarten der Politischen Wolfahrt bewachen. Uns genget / wenn der Saffirene Circkel des Geist⸗ und Weltlichen Regiments mit solchen Lichtern gezieret ist / welche die Sonne der Gerechtigkeit zu Jhrer Lucerne / und den Leuen der unerschrockenen Hertzhafftigkeit zu ihren Palisaden erkieset. Der Leu ist nicht nur ein Sinnbild der Majestt und Großmttigkeit / sondern auch
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frnehmlich bey den alten Aegyptiern ein Hieroglyphicum der Wachsamkeit gewesen; Allermassen der vorerwehnte Spanische Politicus in einem sinnreichen Emblemate solches andeutet / wann Er nemlich einen mit offenen Augen schlaffenden Leuen vorstellet mit dieser Uberschrifft: Non Majestate securus. Nicht allzusicher bey seiner Hoheit. Dannenhero auch Alexander der Grosse sich iederzeit auf der Mntze mit einer ber dem Helme herabhenckenden Leuenhaut abbilden lassen / hierdurch andeutende / daß ein Frst so wol an Wachsamkeit als an Strcke den Leuen gleich werden msse. Wahrhafftig soll kluge Wachsamkeit irgendswo ihre Gezelte aufschlagen / so wird solches in Pallsten erfordert! So wol der geweihte Huth als die Diamantene Krone / so wol die Jnfel als das Palu⸗damentum / so wol der Geistliche Hirten⸗stab als der Politische Scepter / so wol der Andchtige Stuel als der Goldgestickte Thron / so wol die Tyber als die Donau / haben nicht nur einen hundert⸗ sondern wol tausendugichten Argus vonnthen. Scipio Mazzella in der Beschreibung des Alter thumbs der Stadt Pozzuolo meldet; daß dem Hercules daselbst wegen des berwundenen dreyleibichten Geryons eine hchst⸗ kostbahre Statua, welche noch aldar zu befinden / aufgerichtet worden. Sollte man nicht nur den dreyleibichten Geryon / sondern die vielkpfichte Hydram Lernæam / mit welchen irrdische Gtter vor die Wolfahrt der Unterthanen ofters zu kmpfen haben / außfhrlich betrachten / so wrden eher die Stunden als Wrter verschwinden. Denn je grsser die Hoheit / je schwerer die Last: Allein je hrter der Kampff / je herrlicher der Triumph! Solche vor GOtt und Land hurtig⸗streitende Hercules und wachsame Alexan dri werden alsdann nicht nur wie die Ariadne nach Erlegung des Minotauri mit zwlffen / sondern mit unzehlbahren Sternen der immerscheinenden Ehre beschencket und in das Lorbeerreiche Capitolium der Unverweßlichen Gloriæ prchtigst eingefhret werden. Wie glckseelig sind nun solche Lilien zu schtzen / derer Jrrdischer Kirchen⸗Himmel von Erlauchtesten Schutz⸗Sternen bestrahlet / und derer Lustgarten des Politischen Regimentes von Glorwrdigsten Regierungs⸗Leuen beschtzet wird! Wie glckse
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lig sind solche Unterthanen zu nennen / welche nicht einen Gott losen Arium oder Tyrannischen Attilam, sondern einen Recht⸗ Christlichen Ambrosium und Fried⸗liebenden Constantinum zu Jhrem Ober⸗Haupte erlangen! Es mgen die erschrecklichsten Donnerwetter / grausamsten Platzregen / gifftigsten Krten / Nattern und Scorpionen / ja alle Elemente derogleichen Lilien bestrmen! Sie werden solche Raserey nur verlachen / und unter dem Golde ihrer Obrigkeitlichen Ster⸗nen / wie auch unter dem Schatten Jhrer gebittenden Regierungs⸗Leuen (allen Feinden zu Trotz!) in libreichester Wonne unaufhrlich blhen / grnen und wachsen! Denn wo E u s e b i a und T h e m i s nur regiert / Da wird das schnste Glck bey Printz und Land versprt.
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Die durch das ungestme Todten⸗Wetter / nemlich durch das vor fnff Jahren erfolgte Ableiben des Hochwrdigsten SEBASTIANI Lobseeligen Andenckens etc. erschreckte und verwaisete L i l i e n dieses Schlesischen Bißthumbs wo solten Sie eine erfreulichere und mehr versicherte Beschirmung suchen als unter denen in E u r e r H o c h F r s t l : D u r c h l : Angebohrnem HochFrstlichen Wappen sich befindlichen S t e r n e n und L e u e n ? Jch bin sehr sorgfltig gewesen die wahre Ursache zu ergrnden / warumb Bischoff Waltherus vor fnff hundert Jahren diesem hochlbl: Bißthume in seinem Wappen sechs Lilien und nicht weniger oder mehr an der Zahl zugeeignet? habe aber selbte weder in dem alten Duglosso noch in andern Historicis erforschen knnen. Wer zweiffelt / daß solches nicht ein glckseliges und gleichsam heimliches Omen gewesen derer an E u r e r H o c h F r s t l : D u r c h l : glorwrdigst vollzogenen Wahl / vermittelst welcher alle Sechs Lilien einen gewissen Schutz⸗Herren nehmlich drey Sternen und drey Leuen erlanget? Wer zweiffelt / daß nicht durch Jene E u r e r H o c h f r s t l . D u r c h l . Geist⸗ und Weltliche Hoheiten / durch
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diese aber Dero Hochfrstliche Tu⸗genden verstanden werden? Denn betrachtet man den hellglntzenden Ehren⸗Stern der Durchluchtigsten Geburth / womit E u r e H o c h f r s t l . D u r c h l . von dem Himmlischen Monarchen begnadiget ist / so werden Unsere Augen dermassen verdunckelt / daß / gleich wie die Astronomi viel tausend Sternen auf einer kleinen Kugel / also auch wir so viel Erlauchteste Geburths⸗Strahlen nur mit wenig Syllben entwerffen mssen. Wer kennet nicht den G r o ß m t h i g e n LUDOVICUM und die T u g e n d v o l l e MAGDALENAM, als E u r e r H o c h ⸗ F r s t l : D u r c h l . weiland Durchluchtigste und Weltgeprisene Eltern? Wem sind nicht bekandt die Andchtigen Ottones, Sanfftmthigen Gvilielmi, Streitbahren Philippi, und Leuengleichen Henrici, derer theils in dem irrdischen Kirchen⸗Himmel als Erlauchteste Schutz⸗Sternen geschimmert / theils auch als unerschrockene Regierungs⸗Leuen den Politischen Lustgarten des H e s s i s c h e n S t a m m e s beschtzet? Wer hat nicht gelesen von den Gottsfrchtigen Adelheiden, holdseeligsten Julianen, hochwitzigen Margarethen, und Lilien⸗keuschen Catharinen, welche in Ansehung Jhrer Hessischen und Uhralten B r a b a n t i s c h e n Ahnen auß Hchstgekrnten Knigen und Kaysern entsprossen? Was soll man von dem Andern und Dritten Ehrensterne / nehmlich von denen Geist⸗ und Weltlichen Hoheiten / womit E u r e H o c h f r s t l : D u r c h l : theils von dem Obristen Haupte der Kirchen / theils von Unserm Allergndigsten Kayser beseeliget ist / erwehnen? Die Dignitt eines Cardinals gleich wie sie in Geistlichem Respecte nicht unbillich Kniglicher Ho⸗heit gleiche geschtzet wird: Also ist die von Knig Matthia Hunniade in Schlesien eingefhrte Obriste Hauptmannschafft eine solche Ehren⸗Sonne / nach welcher sich alle andere Erlauchte Schlesische Neben⸗Sonnen und Sternen wie liebreiche und gehorsame Sonnen Wenden zu richten pflegen. Besonders aber ist in diesem fall unser Schlesien glcklich zu nennen / weil selbtes numehro unter Neun und Virtzig Bischoffen und Vier und zwantzig Obristen Hauptleuten (derer theils auß hocherlauchtem und gekrntem Stamme entsprungen /) niemals einigen CARDI-
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NAL, als anitzo an E u r e r H o c h F r s t l : D u r c h l . Hchstwrdigsten Person / demthig verehret. Die Natrlichen Sternen werden bey Tage wegen derer sie verdunckelnden Sonne nicht gesehen / wiewol Galilæus ein Fern⸗Glaß erfunden / wodurch man selbte auch am Tage erkiesen kan. Die itztangefhrten drey Sternen E u r e r H o c h f r s t l . D u r c h l . werden so wol bey Tage als bey Nacht an dem Himmel der Ehre gesehen / weil Jhr unvergnglicher Schein Sonn und Monden besieget; und zu derer Erblickung ist kein Schauglaß Tychonis / Copernici / noch Galilæi vonnthen. Frnehmlich aber dienen zu derer unaußleschlichem Glantze E u r e r H o c h f r s t l : D u r c h l : Heroische Tugenden / welche durch die in Dero HochFrstl: Wappen enthaltene drey Leuen nicht unfglich vorgestellet werden. Der Leu / als ein Knig aller Thiere / ist ein Frbild der Wachsamkeit / der Großmthigkeit / und der Sanfftmuth. Wir werden nicht irren / wenn wir sagen / daß E u r e H o c h f ü r s t l : D u r c h l : Ein Tugendhaffter Regierungs⸗Leu zu nennen sey in Ansehung Jhrer Geistlichen und Politischen Wachsamkeit. Dero AllerChristlichster und RechtFrstlicher Denck⸗Spruch wird solches bestettigen. Jhr Symbolum heisset: Pro DEO & ECCLESIA. Vor GOtt und vor die Kirche. Sie werden uns gndigst erlauben / daß wir / in Ansehung Jhrer Weltlichen Hoheit / auch das dritte darzu setzen mgen: Nemlich / Pro DEO, & ECCLESIA, & CÆSARE. Vor GOtt / vor die Kirche / und vor den Kayser. O hchstlbliches Denckmal / wodurch E u r e H o c h f ü r s t l : D u r c h l : dero doppelte Wachsamkeit so stattlich entdecken! O unschtzbares Denckmal / welches wol wrdig in die Demantene Taffel der Unvergessenheit mit gldenen Buchstaben zu hauen! Wir werden nicht irren / wenn wir sagen / daß E u r e H o c h f r s t l . D u r c h l . Ein tugendhaffter Regierungs⸗Leu zu nennen sey in Ansehung Jhrer unbeweglichen Großmthigkeit. Daß diese Tugend in Dero Frstlichem Hertzen reichlich wohne / solches ist nicht allein auß E u r e r H o c h f r s t l . D u r c h l . bißherigen zwar Ehrenvollen und Gloriosen / doch Felsenschweren Rmischen Functionen / so Sie vor die Wolfahrt theils der Heiligen Catholischen Kirche / theils des gantzen Teutschlandes als
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ein Geistlicher Hercules auf Jhren Schultern Großmthigst getragen / sondern auch auß Dero sonderbahren Heroischen Geduld / so Sie auf Jhren Mhseeligsten Reysen und offters zugestossenen Unpßligkeiten erwiesen / sonnenklar zu ersehen. O unvergleichliche Großmthigkeit / vor welcher Alcides erstarren und Alexander verstummen muß! Wir werden endlich nicht irren / wann wir sagen / daß E u r e H o c h F r s t l : D u r c h l . Ein tugendhaffter Regierungs⸗Leu zu nennen sey in Ansehung Jhrer Angebohrnen Sanfftmuth / Gnade und Gttigkeit. Der Leu zermalmet das Eisen / nicht aber das Holtz: Er zerfleischet die grimmigsten Thie⸗re / da hingegen zrteste Hndgen gantz sicher umb Jhn spatziren mgen. Diese grosse Tugend / derer Lob vorlngst unser Schlesien von E u r e r H o c h F r s t l i c h e n D u r c h l : ruhmwrdigst erfllet / wird Selbte noch auf dieser Erden vergttern. Denn durch keine andere Tugend kan sich der Mensch GOtte hnlicher machen / als durch Gnade / Sanfftmuth und Gthigkeit; massen es ohne diß nach des Poëten Außspruch heisset: Parcere Subjectis & debellare Superbos. Jn Ansehung dessen wie sind nun die Bischofflichen Lilien nebst dem Schlesischen Adler / insonderheit aber gegenwertige treugehorsambste Vasallen des Bischofflichen Nieder Kreisses so glckseelig zu schtzen / daß Selbte an E u r e r H o c h f ü r s t l . D u r c h l . (derer gndigste Ankunfft Sie vorlngsten gewnschet /) Ein solches Ober⸗Haupt erlanget / welches als Ein Erlauchtester Kirchen S t e r n Sie beschatten / und als ein Heroischer Gnaden L e u Jhre Grntzen beschtzen wird! Wie glckseelig sind Sie zu nennen / daß Sie Einen FRIDERICUM erlanget! Jch sage Einen FRIDERICUM, dessen F r i e d e n r e i c h e Gegenwart den Geistlichen und Politischen Friede Preißwrdigst befdern wird! Gleich wie nun E u r e r H o c h f ü r s t l . D u r c h l . Jtzt⸗erwehnte Dero treugehorsamste Vasallen vor die gndigst angetragene Hochfrstliche Gnade wegen hchstlblicher Bestttigung Jhrer Alten Freyheiten unterthnigsten Danck erstatten / auch der demthigsten Zuversicht leben / daß E u r e H o c h f r s t l i c h e D u r c h l : solche von Dero Glorwrdigsten Vorfahren Jhnen gndigst ver-
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lihene Privilegia, besonders aber die durch vielfache Krie⸗ ges⸗Drangseeligkeiten verhinderte Aufrichtung Eines gewissen Bischofflichen Mannrechts und darzu benthigten Landes⸗ Eltisten / auß angebohrner Hochfrstlichen Clementz erhalten und indulgiren werde: Also knnen E u r e r H o c h F ü r s t l . D u r c h l . vor solche hohe Gnade Selbte zu Bezeugung unterthnigster Danckbarkeit / nichts bessers darstellen als die Lilie eines Reinen / Demthigen / und Aufrichtigen Hertzens. Sie knnen nichts kostbahrers offeriren / als die Alabasterne Tafel einer treuen und bestndigen Seele / auf welcher kein Confect von Tivoli, sondern der Marcipan wahrer Liebe und das Kayserbrodt unverflschter Aufrichtigkeit zu befinden. Welche demthigste Offerten durch gewhnliche Eydes⸗Pflicht und gehorsamsten Handkuß anitzo sollen versichert und befestiget werden. Jhren treugehorsamsten Glck⸗Wunsch aber wegen derer von E u r e r H o c h ⸗ F r s t l : D u r c h l : als einem Hchstwrdigsten MELCHISEDECH numehro persnlich angetrettener Geist⸗ und Weltlichen Regierung stellen Sie schlßlich in nachfolgenden Reymen dar: Es lebe FRIDERICH, der Kirche schnster S t e r n ! Es lebe FRIDERICH, der t a p f f e r n F r s t e n Kern! Damit die L i l g e sich bey H e s s e n s S t e r n und L e u e n Jn Jmmergrner Pracht unendlich mg’ erfreuen!
Der Triumphirende
LEOPOLDUS,
Oder Teutsche EPIGRAMMATA Nebst benthigten Anmerckungen ber die Frnehmste Kaiserliche Victorien Jn dem itzigen Trcken⸗Kriege / verfertiget Durch Johann Christian Hallmann
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von Breßlau / Juris Consultum.
Breßlau / Jn der Baumannischen Erben Druckerey / druckts Johann Gnther Rrer. Factor. 1689.
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Denen Hochlblichen Herren Frsten und Stnden Jm Hertzogthum Ober⸗ und Nieder⸗Schlesien. Meinen Gendigsten / Gendigen / und HochgeEhrtesten Herren.
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Hochwrdigster / Durchlauchtigster Frst / Durchluchtigste Frsten / Hoch und Wolgebohrne Graffen / Hoch⸗Wol⸗Gebohrne Frey⸗Herren / Hoch⸗ Aedel⸗Gebohrne Ritter / Wol⸗Aedle / Hochbenahmte / Gendigste / Gendige / HochgeEhrteste Herren.
DJe Sternseher pflegen mit einem subtilen Pncktlein den aller-
schnsten Stern und die Erdmsser mit einem kleinen Zirckel eine große Landschafft vorzubilden. Etliche wenige Tropffen von einer Chymischen Essentz sind dem Patienten angenehmer als ein mit Galenischen Kruter⸗Trncken angefllter Pocal. Man reiset viel lieber auf der schnellen Post als auf langsamen Wagen. Und die artlichen Zwerge sind Hohen Personen angenehmer als die ungeheuren Risen. Also ist es auch mit der gelehrten Feder bewandt. Je kr⸗tzer und nervoser der Theologus seine Predigt / der Statist sein Consilium, der Advocat sein Memorial, der Philosophus seine Theses, der Orator seine Sermon, und der Poet sein Carmen abfasset / ie beliebter sind solche Concepte zu lesen. Denn der itzigen sehr klugen und mit allzuvielen Schrifften beladenen Welt ist nicht mit weitlufftigen sondern mit kurtzen Sachen gedienet. Wann dann in der Edlen Poesie kein schneres Gedichte als ein kurtzes iedoch sinnreiches Epigramma, allwo mit wenig Worten viel angedeutet wird / zu befinden ist / wie solches aus Heidnischen und Christlichen Poeten unterschiedlicher Natio nen zu sehen / als habe ich ebenfalls gegenwrtige z u u n s e r s T r i u m p h i r e n d e n LEOPOLDI u n s t e r b l i c h e n G l o r i e angezielte Gemths⸗Belustigungen in derogleichen Tichtart abfassen und selbte E u r e n D u r c h l a u c h t i g k e i t e n / G e n a d e n / G e s t r . u n d m e i n e n H o c h g e E h r t e s t e n H e r r e n als eine treugehorsamste Consolation und Bedienung bey diesen Martialischen Zeiten unterthnig zueignen wollen /
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gehorsamst bittend / SJE geruhen solche Unterfangung gendig zu vermercken und in beharrlichen Genaden zuerhalten Dero
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Breßlau den 18. April. 1689. Unterthnigen / gehorsamen und Ergebenen Diener H a l l m a n n .
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I. An Jhro Majest. Unsern Allergndigsten Kaiser Wegen dero Victorie bey Gran. O S o n n e u n s r e r W e l t / wie herrlich ist dein Lauf / Die Glckes⸗Sonne geht D i r in der J u n g f r a u * auf! * Hier wird gezielet auf die zweyfache merckwrdige Eigenschafft deß jenigen Tages nemlich des 15. Augusti, an welchem Anno 1685. diese herrliche Victorie wieder den Erbfeind erhalten worden. Denn an gedachtem Monats⸗Tage fllt nicht allein das Fest der Hochwrdigsten Jungfrulichen Gottes⸗Gebhrerin Himmelfarth ein / sondern es stehet auch im Augusto die Sonne in dem Himmlischen Zeichen der Jungfrau.
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II. Eben an Allerhchstermeldte Majest: Hier ist zweyfacher Sieg /* der eine in dem Feld / Der andre in der Stadt. O z w e y f a c h G r o s s e r H e l d !
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* Denn es wurde nicht allein der Trckische Seraßkier gntzlich aus dem Felde geschlagen / sondern es ward auch zugleich die Festung Gran glckseelig erobert.
III. An den Trckischen Seraßkier wegen dieser Victorie.
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Wien muste dem Vezier* die Todtenbahre mahlen; Vieleicht wird Achmet dich mit gleicher Mntze zahlen.** * Denn der Groß⸗Vezier wurde wegen der Unglckseligen Belgerung der Stadt Wien und erlittenen grossen Niederlage auf Befehl deß Sultans stranguliret.
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** Vornemlich auch weil hernachmals der Seraßkier im Knigreich Morea sehr unglcklich gewesen.
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IV. Uber die Eroberung der Stad Ofen an den Trckischen Sultan. Der in deß Ofens Glut* drey Mnner hat beschtzt / Der hat auch wieder dich bey Ofens Schloß geblitzt.
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* Nemlich GOtt der Allmchtige / der die drey Mnner Sadrach / Mesach / und Abednego / welche der Knig Nebucadnezar laut der heiligen Schrifft / weil Sie seine Statuam nicht anbeten wollen / in den feurigen Ofen werffen lassen / darinnen unversehret erhalten.
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Gradivus hat dir nicht das Glck recht zugewogen / Weil in der Wage* dir itzt Ofen wird entzogen. * Die Sonne stehet im September, als in welchem Monat nemlich den 2. Ejusdem Anno 1686. die Stad Ofen erobert worden / in dem Himmlischen Zeichen der Wage.
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VI. Auf Finckes Verrtherey. Durch dreißig Silberling’ ward Judas ein Verrther / Durch vierzigtausend* Finck ein gleicher Ubelthter.
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* Hier wird gezielet auf die zehntausend Ducaten / gegen derer Erlegung Finck dem Bassa zu Stulweissenburg die eroberte Stadt Ofen widerum verrtherischer weise einrumen wollen: Denn der Philologorum bericht
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nach ist ein Jdischer Silberling so viel als ein halber Reichsthaler unsers Geldes gewesen. Machen also die zehntausend Ducaten vierzigtausend Silberlinge.
VII. An den Finck.
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Du kriegst vors Bassens Gold des Henckers Stahl zu Lohn / Denn selbst der Himmel* kmpft vor LEOPOLDI Thron. * Hier wird gezielet auf die beraus schne und trostreiche Allocution deß Poetens Claudiani an den ber den rebellirenden Arbogastum und Eugenium Siegprangenden Kayser Theodosium: O nimium Dilecte DEO, cui militat Æther Ex conjurati veniunt ad classica Venti!
VIII. Uber die Kayserliche Victorie bey Mohatz.
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Deß wahren Glaubens Licht muß stets in Klarheit bleiben / Drumb hilfft auch Clara* uns deß Mondens Nacht vertreiben. * Das Fest der heiligen Claræ fllt ein auf den 12. Augusti, als an welchem Tage Anno 1687. diese Victorie erfolget.
IX. An den Trckischen Sultan wegen dieser Victorie. Die Jungfrau* ist dir feind: Wilstu die Ursach wissen? Es kan der Himmel nicht zwey Sonnen in sich schlssen.
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* Der Verstand dieses Epigrammatis ist dieser: Der Augustus, als in welchem Monate die Sonne in dem Himmlischen Zeichen der Jungfrau stehet / ist dir unglckselig und gleichsam fatal; massen du die grsten Niederlagen als bey Gran und auch anitzo bey Mohatz / ingleichen von den Venetianern im Knigreich Morea in diesem Monate erlitten. Zudem ist dir auch die Jungfrau nemlich die Hochgelobte Jungfruliche Mutter deß Allerhchsten / utpotè Patrona Hungariæ, ungendig. Denn gleichwie die Bundes⸗ Lade und der Abgott Dagon / CHristus und Belial / der Ertz⸗Engel Michael und der Satanische Lucifer nicht knnen beysammen stehen / also knnen auch nicht zugleich der A l l e r C h r i s t l i c h s t e LEOPOLDUS und der Heidnische Mahomet das Knigreich Ungarn beherrschen / sondern es muß in demselbten nur eine Regierungs⸗Sonne strahlen / und nur ein Glaube nemlich der Christliche darinnen den Scepter fhren.
X. Eben an denselbigen in dieser Sache. Der Friedbruch / welcher einst den Ludwig* hier ertrncket / Hat dich itzt gleichfalls hier ins Unglcks⸗Meer versencket.
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* Aus den Ungrischen Jahr⸗Bchern ist bekand / welchergestalt Ludovicus Knig in Ungarn wegen deß mit dem Trckischen Sultan Amurathe gebrochenen Friedens bey Mohatz eine große Niederlage erlitten und alldar in der schnsten Blte seines Alters jmmerlich in einem Moraste ersticket. Weil nun der itzige Trckische Sultan auch antè Terminum den Frieden mit den Christen gebrochen / so ist diese seine Niederlage zweifelsfrey der Gttlichen Rache / welche gemeiniglich die Friedbrchigen sichtbarlich zubestraffen pfleget / zuzuschreiben.
XI. Uber die Eroberung der Stadt Grichischweissenburg. 30
Zum Ofen schickt sich wol ein zierlicher Camin /* Drumb wil auch LEOPOLD die WeisseBurg beziehn.
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* Hierdurch wird die alludirung auf den Nahmen Ofen die Stadt Grichisch weissenburg / welche den 6. September Anno 1688. erobert worden / verstanden / weil die Camine meistens in weisser Stuckatur⸗Arbeit bestehen / oder mit weissem Marmel auch wol Alabaster ausgezieret sind.
XII. An die Stadt Grichischweissenburg.
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Nun wird kein brauner Trck dein weisses Antlitz kssen / Weil dich der w e i ß e L e u * der Buhlschafft hat entrissen. * Nemlich Unser AllerGendigster LEOPOLDUS als Knig in Bheim / welches Knigreich einen weißen Leuen im Wapen fhret.
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XIII. Grichischweissenburg an Adrianopel und Constantinopel. Ergebt Euch / Freunde / doch dem O e s t e r r e i c h ’ s c h e n L e u ! D e r L e u a u s J u d a S t a m m * steht Jhm ja sichtbar bey.
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* Nemlich unser Erlser CHRJSTUS JESUS.
XIV. Uber die Eroberung deß gantzen Knigreichs Ungarn. D e r S i g e s r e i c h e L e u * bringt in vier Jahren wieder / Was in vierhundert Jahrn** der Trcke rieß darnieder. * Nemlich Unser AllerGendigster Kayser LEOPOLDUS. ** Aus den Ungrischen Annalibus ist bekand / daß innerhalb vierhundert Jahren wegen der Christen / besonders aber der Ungarn einheimischen Uneinigkeiten das grste Theil des Knigreichs Ungarn dem Trckischen
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Joche unterwrffig gemachet worden. Dieses alles hat nun Unser AllerGendigster Kayser innerhalb vier Jahren nemlich von Anno 1684. an biß 1688. wiederum Glorwrdigst erobert.
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XV. Die Kaiserliche Armee an den Trckischen Sultan. Nicht wundre / Achmet / dich / daß uns die Lorbern blhn / Es lebt in U n s e r m L e u d e r G r o ß e Constantin.*
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* Hier wird / in Erwegung Unsers AllerGendigsten Kaisers LEOPOLDI raren Gottes⸗Furcht und sonderbahren Gttlichen Beystandes / gezielet auf die merckwrdige Victorie deß Kaisers Constantini Magni wieder den Heidnischen Tyrannen Maxentium, welche Jhm durch das in dem Himmel erschienene Wunderzeichen deß Heiligen Creutzes mit dieser Beyschrifft: In hoc Signo Vinces: verkndiget worden.
XVI. An die Stadt Venedig wegen Eroberung der zwey importanten Trckischen Festungen Patrosso und Lepante. Drey Leuen* machen dich der großen Welt bekandt / Drumb kriegstu auch im Leu** Patrosso und Lepant. * Durch diese drey Leuen werden verstanden 1. der heilige Evangelist Marcus, als der Stadt Venedig Kirchen⸗Patron / den sie auch nebst dem geflgelten Leuen in ihrem Wapen zu fhren pfleget. 2. Unser AllerGendigster Kaiser LEOPOLDUS als ein U n b e r w i n d l i c h e r L e u besage Seines Nahmens und Kniglichen Bhaimischen Wapens / und itziger Zeit ein Hoher Alliirter der Venetianer in diesem Trcken⸗Kriege. Und dann 3. der Venetianische Obriste Ammiral nemlich der Tapffre Held Morosini. Denn die Helden werden den Leuen verglichen.
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** Nemlich im Julio, allwo die Sonne im Himmlischen Zeichen deß Leuen stehet. Sintemahl den 22. und 24. Julii Anno 1687. diese zwey im Knigreich Morèa liegende Real-Festungen Patrosso und Lepante von den Venetianern erobert worden.
XVII. Uber die Eroberung deß gantzen Knigreichs Morèa.
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Nun sich Morè ergibt Venedigs Liebes⸗Blicken / So mag auch Candia* Sich zu der Heyrath schicken. * Wieviel den Venetianern / ja der gantzen Christenheit an Recuperirung des Knigreichs Candia gelegen sey / solches ist bekandt und hat dannenhero allhier keiner Geographischen noch Politischen Ausfhrung von nthen.
XVIII. An den unglcklichkriegenden Trckischen Sultan.
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Nicht seufftze / daß sich itzt der Janitschar emprt; Du hast mehr Oßmanns Reich als Jbrahim* versehrt. * Nemlich dein Vater. Denn dieser wurde Anno 1648. nur wegen seiner allzugrossen Unzucht und Geilheit / in dem er unter andern auch des Muffti Tochter geschndet / stranguliret / hatte aber dem Trckischen Reiche keinen solchen großen Schaden / wie der itzige Sultan / durch einen ungerechten und unglckseeligen Krig mit den Christen zugefget.
XIX. Eben an Denselbigen. Nicht raase / daß dein Glck itzt in den Abgrund steiget! Diß Mondenfinsternß hat der Comet* gezeiget.
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* Die meisten Astronomi haben den im December Anno 1680. erschienenen erschrecklichen Cometen / weil er sich mit dem Strauße gegen Orient gewendet / auf deß Trckens Unglck gedeutet.
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Wiederumb an Jhn. Du hast itzt Uhrsach gnug dem Tckly wol zu lohnen / Weil er dich hat geziert mit so viel Sieges⸗Kronen!* * Ironicè, weil er dich umb so viel stattliche Pltze und Festungen gebracht.
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XXI. Abermals an Denselbigen. Mach dich zum Phalaris,* den Tckly zum Peril, So stellstu / Achmet / vor das schnste Trauerspil.
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* Die Historie ist bekandt / daß Perillus dem Tyrannen Phalaris einen großen Ochsen von Ertzt als eine sonderbahre invention der Marter præsentiret / darinnen die eingeschlossene Person bey Erhitzung deß Ochsens natrlich wie ein Ochse brllen wrde. Damit nun der curiose Tyrann solches in der That erfahren mge / so hat er den Perillum als den Erfinder und Werckmeister dieses Ochsens zum Ersten hineiner sperren und darinnen verbrennen lassen.
XXII. Das Hoffende Constantinopel. Der Andre Mahomet* hat mich zu sich gerissen / Der Vierdte aber wird mich wieder lassen mssen.
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* Aus den Chronicken ist bekand / daß der Trckische Sultan nemlich Mahomet der Andere die Stad Constantinopel dem Christlichen Kaiser Constantino Palæologo entrissen und unter sein Heidnisches Joch gebracht. Daß aber nicht schlechte Hoffnung sey gedachte Stad unter dem itzigen Sultan nemlich dem Vierdten Mahomet wiederum zu recuperiren / solches erhellet nicht allein aus denen allbereit erfolgten glckseeligsten Progressen Unsers AllerGendigsten Kaisers und dero Hohen Alliirten; sondern diese gutte Hoffnung wird auch in specie theils durch einen merckwrdigen Traum / der des itzigen Sultans Vater Anno 1641. begegnet und meistens erfllet ist / theils auch durch die Anno 1654. eingefallene notable Ecclipsin Solarem vortrefflich befestiget.
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XXIII. An die Sophien⸗Kirche zu Constantinopel. Sophie! Sey guttes Muths! Es wird der weisse Leu* Den Leu aus Juda Stamm** dir wieder legen bey! * Nemlich Unser AllerGendigster Kaiser LEOPOLDUS, als Knig zu Bhaim / welches Knigreich / wie allbereit angefhret worden / einen weissen Leuen im Wapen fhret. ** Nemlich die Christliche Religion.
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XXIV. An eben Dieselbige. Hochwehrteste Sophie! Du wollst dich nicht mehr krncken / Dir wird das JESUS K i n d e i n Joseph* wiederschencken! * Hier wird gezielet auf eine gutte Neben⸗Hoffnung zu Wiedererlangung dieses von dem Christlichen Kaiser Constantino Magno erbauten und der Heiligen Mrterin Sophiæ gewidmeten / aber noch unter dem Trckischen Joche seufftzenden preciosen Tempels / und zwar in Ansehung deß unlngst gekrnten Ungerischen Kniges nemlich Unsers AllerChristlichsten Ertz⸗Hertzoges Josephi. Massen aus dem Nahmen JOSEPH per purum
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Anagramma oder durch reine Verwechselung der Buchstaben das Wort SOPHIE richtig herausserkommet. Was aber vor ein grosses Moment die alten Ægyptier / wie auch noch heutiges Tages die Persianer und Abissiner / ja gewisse Christliche Nationes auf derogleichen Hieroglyphica und verborgene Deutungen der Buchstaben gesetzet / solches ist aus dem Unvergleichlichen P. Kirchero und andern Sinnreichen Autoribus zu ersehen.
Hochzeits-, Glückwunsch- und Widmungsgedichte
Hochzeitsgedichte
Hochzeitsgedichte
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1. Sonnet. An den Herrn Brutigam Hochzeitsgedicht auf Christoph Allbrecht und Maria Franke, 30. September 1659 A. Z.
Sonnet. An den Herrn Brutigam.
JN dem anitzt deß Amors Liebes⸗Bogen
Jhn / werther Herr / mit Seil und Pfeil berckt / Und seinen Sinn mit dieser hat beglckt / Die Gottesfurcht und Schnheit auferzogen; So kan Er nicht im minsten seyn betrogen / Daß Er mit recht erlange vor den Fleiß Diß Tugendbild / so vieler Jungfern Preiß. Die Gttin selbst der Liebe wird bewogen Durch ihren Glantz / und weisses Silber⸗Haar / Sie freuet sich mit ihrer Nymfen Schaar: Jch freue mich; und wntsche wolergehen / Jngleichen diß / was Jhn und Sie erfreut / Was Pyrrha lngst vor Zeiten außgestreut: Daß Drey vor Zwey inknfftig mgen stehen. Johann Christian Hallmann.
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2. „Lebt iemand auf dem Bau der Wunderschnen Welt / […]“ Hochzeitsgedicht auf Philipp Vollgnad und Susanna Elsner, 23. Oktober 1663
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Dem nicht Cytheren Sohn mit Demantfesten Stricken Ein goldgewrktes Netz’ / ein heimlich Garn gestell’t? Es muß ja ider sich vor dessen Kcher bcken / Der durch sein ssses Band auch Kron und Purpur zwing’t / Und ein verlibtes Hertz dem treuen Hertz’ verbindet / Wann gleiche Libes Glut in beyder Seelen dringt. Wer dise Sßigkeit nicht schmecket / noch empfindet / Noch sich bestrahlen lst der Venus sanfften Schein / Jst hrter als ein Stock und kalter Marmorstein. Schaut / Unempfindliche / schaut doch di Sinnen an / So in dem weisen Thir’ und andern Crpern wohnen; Trit nicht fast ider Geist die Rosenvolle Bahn / Auf der uns Jdalis mit Nectar kan belohnen? Schertz’t nicht der Corydon mit seiner Galathe’ / Wenn Chloris milde Faust di blancken Wisen kleidet? Das leichte Federvolck spil’t in der lichten Hh’; Di Wollenweisse Schaar / in dem si lustig weidet / Heg’t offt nach ihrer Art den Libesreichen Tantz: Ja was nur Athem schpft / kß’t Amathuntens Krantz. Wer wolte denn dem Trib der Libe widersteh’n? Si ist’s / di Coloquinth in Zucker kan verkehren / Di uns’re Namen kan biß an den Pol erhh’n / Und diß / was Sorgen bringt / in einem Nu verzehren. Si ist’s / di Eintracht schenck’t / wenn Eris raast und tob’t / Und ihren Schwefelkeil nach Hupt und Glidern schmeisset; Si macht / daß man di Gunst des Hchsten Schpffers lob’t /
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Wann nun den letzten Zweig der Tod vom Stamme reisset:
Si schafft / daß man den Stahl der Libitin’ verlacht / Und also seinem Schatz’ gibt frlich gute Nacht. Laß’ auff diß edle Bild der unverflschten Brunst Strick / Feuer / Spiß / und Rohr / und wilder Luen Rachen / Ein glendeisern Pferd / Pech / Hagel / Dampff und Dunst / Ja Donner / Blitz / und Bley / und alle Wetter krachen; Setz’ an den scharffen Dolch / an Pætus blosse Brust / Es wird sich Arria dem Traurspiel nicht entziehen; Di feur’ge Kohlen schlingt Cornelia mit Lust / Nur daß des Brutus Geist nicht mge von Jhr flihen: Dreu’ Jhr mit Rad und Glut und nierhrter Noth / Di Flamme treuer Brunst ist strcker als der Todt . Ach dreymal werthes Pfand / das uns der Himmel gib’t! Wi knte doch der Mensch ie grß’re Freude sphren / Als wenn Jhn sein Gemahl aus treuer Seele lib’t / Und beyd’ in keuscher Eh’ di holden Worte fhren: Mein Hupt / mein Trost / mein Schatz / mein auserwehltes Licht / Mein Tub’chen / meine Perl / mein Engel / meine Sonne! Hir steh’t / dem ausser dir das Leben selbst gebricht; Komm / schmecke nun in mir di berirrd’sche Wonne / Hir opfre ich dir auf den Lilienkeuschen Leib / Di ich biß in di Grufft dein treustes Kind verbleib’. Geh’t Hertzen von Metall / di ihr entgeistert leb’t / Und bloß aus tollem Wahn di dstern Winckel suchet / Seh’t / ob kein Brandmahl nicht an euren Rcken kleb’t / Jndem ihr sonder Scheu den heil’gen Stand verfluchet: Lach’t Euch bißweilen nicht di geile Cypris an / Wenn eine zarte Nymff’ di Alabaster Brste
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Durch schnellen Athem zeigt; wenn Si auf freyer Bahn Mit ihrem ZuckerMund nicht eure bse Lste Und hchstverdammten Wundsch schamhafftig bald erfll’t? Sprecht: Wer diß Bild nicht lib’t / ist stummer als ein Bild. Recht selig aber ist / der solche Flammen heg’t / Di selbst der Gtter Schluß in viler Hertz entzndet! Ob gleich Tisiphone nach seinen Grntzen schlg’t / Und sich diß feste Band zu trennen unterwindet / Ob gleich des Boßphers Blitz nichts als Cometen zeig’t / Und der erschreckten Welt mit seinem Sbel druet; Ob schon der Lojolit zum raasen ist geneigt / Und auf die reine Schaar stets LsterSylben streuet / Muß doch aus heisser Gluth vil eher wachsen Schnee / Eh’ den beglckten Stand verzehret Ach und Weh. Werff’ ich mein Augenpaar auf Euch / H o c h w e r t h e z w e y / Und ffne was genau di Fenster meiner Sinnen / Zu schauen was vor Glck Euch Eros lege bey / So muß ich frey gestehn / d i T u g e n d b c h e r i n n e n Jn immerfrischem Lauf auf beyder Stamm und Blut: Denn was di Caja schmckt / kan Cajus auch gewehren; Si glntzt als Jelßemin durch Aphroditens Gut / Jhn ziret Æsculap’ / Er kan Morbonen wehren; Und beyden ist di Gunst der Juno zugethan. Mit kurtzem: Zevs blickt Euch mit gleicher Sanfftmuth an. O w o l g e p a a r t e s P a a r ! Dir ist der Himmel hold / Dich wird di v o l l e G n a d ’ des Hchsten stets beschatten. Er / w e r t h e r B r u t i g a m / bewahre dises Gold / Durch das sein A u g e n T r o s t mit Jhm sich wil begatten: Si schenck’t Jhm eine Blum von Jhrer gold’nen Zucht; Si reicht das Helffenbein der nibefleckten Glider /
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Si spricht: H i r i s t m e i n H e r t z / E r n e h m e R o s ’ u n d F r u c h t / Un d ge b e t re uge s i n n’t m i r s e i n e L i b e w i d e r: So wird all’ Angst und Lust und Felsen schwere Last Jn unsern Seelen seyn ein allgemeiner Gast. Wolan! Dione spann’t die weissen Vgel an / Umb Si / g e e h r t e B r a u t / nach Wrden zu bedinen. Des Hymenæus Faust schwing’t schon das FreudenFahn / Daß eu’r verlibter Streit i n R o s e n mge grnen. Di angenehme Lust der dunckelreichen Nacht Verehre Krafft / und Heil / und immerhelle Sonne! So lange Cynthia den ErdenKreiß anlacht / Schwimm’t stets in einer See mehr denn gewndschter Wonne! Es mß’ Euch GOtt / und Glck’ / und M e n s c h g e n d i g s e y n / We i l J h r d i s c h n e Fr u c h t l e g t i n d i W i g e n ein! Also solte diß wolgepaarte Paar glckwndschend in Jehna beehren Johann Christian Hallmann von Breßlau / B. R. B.
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3. „Das Demantfeste Seil / vom Cypripor geknpfft / […]“ Hochzeitsgedicht auf Johann Krause und Rosina Bidermann, 4. Mai 1664
A. Z.
DAs Demantfeste Seil / vom Cypripor geknpfft /
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Vermag / wi Sonn’ und Erde wissen / Den weiten Bau der Welt zu schlssen / Weil ider in den Schacht der Erycinen schlpfft / Den vergllte Sßigkeit mit vil tausend Kssen fllet / Und doch nimahls gntzlich stillet: Ach theures Pfand! ach offtbeseufftzter Schluß! Dem gibt er Lust / dem Unmuth und Verdruß / Denn sich bey Cypris vil Dornen erweisen / Welche wol hrter als Marmor und Eisen. Nicht mein’t / daß ide Brunst der Libe sey verhaß’t / Und berhin bald zu verwerffen; Man muß auff di den Eifer schrffen / Di durch den tollen Trib der Lste sind erblast / Wenn der schlaue Libes⸗Printz ihre Schmertzen nur verhnet / Und si nicht nach Wundsch bekrnet. Bejamm’re nicht / L e a n d e r / deine That / Schweig Dido / schweig / du winselst vil zu spat: Httet ihr zeitlich den Zunder erdrcket / Wret ihr nicht in demselben ersticket. Man stimmet auch nicht bey dem hochgeweihten Chor / Das seinen Leib den Winckeln leihet; Mich wundert / (Heilige verzeihet!) Daß euer keuscher Geist vertrgt mit sanfftem Ohr Den fast strengen Lebenslauff / auch den Schwestern mitgetheilet:
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Wi daß ihr annoch verweilet? Pfy schmet Euch! Fhr’t Spruch und Regel an / Sprecht was ihr woll’t / es ist umb Euch gethan: S n d l i c h e s b r e n n e n m u ß s c h n d l i c h v e r g e h e n / Ehrliches freyen kan rhmlich bestehen. Ein lblich Beyspiel zeig’t d i ß h o c h v e r l o b t e P a a r / Von dem di Fantasy entwichen / Di jenen in das Hertz geschlichen / Dadurch si desto eh’r gefallen auff di Bahr. Weder Erden / Lufft und See knnen disem Joch entgehen / Den Begirden widerstehen; Man findet kaum den Engelreinen Geist / Der sich vom Thron der zarten Venus reist. Drumb seyd Jhr / W e r t h e s t e / seelig zu schtzen / Euch wird kein Donner / kein Unfall verletzen. Schau’t / Hymenæus Faust bring’t selbst das Licht herbey / Mich dnckt / ich sehe schon di Zeiten / Da sich Astræa wird bereiten Zu ruffen der Lucin / daß Si gendig sey / We n n d i E d l e Tug e n d B r a u t s i c h m i t i h r e n R o s e n ⸗Z w e i g e n Wird der Nachwelt sollen zeigen. Jndessen l e b t i n t a u s e n d f a c h e r L u s t ; L e b ’ t w o l / und labt di abgematte Brust! Scherzet und heget di Eh’lichen Flammen. Hchster / laß Jhre Frucht ewiglich stammen! Mit disem solte di wolgepaarten Hochzeiter beehren in Jena Johann Christian Hallmann von Breßlau / B. R. B.
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4. „Wi wann di schwartze Lufft / erfllt mit Donnerschlgen / […]“ Hochzeitsgedicht auf George Kamper d. J. und Anna Assig, 19. Mai 1664
WJ wann di schwartze Lufft / erfllt mit Donnerschlgen /
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Den hohen Apenin umbnebelt und versteckt / Bald aber dessen Hh nach außgeraastem Regen Sich als ein Diamant dem dstern Kreiß’ entdeckt: So eben / w e r t h e r F r e u n d / kan itzt ein Beyspil zeigen S e i n E h r e n ⸗v o l l e s L i c h t / in dem der Gtter Wahl Deß g r o s s e n M a n n e s Kind Jhm gibet gantz zu eigen / Auf den Budorgis baut ihr hchstes Ehrenmahl. Glck zu zu diesem Glantz! So wird d i H a n d geksset / Di auf der Themis Heiß von z w e y e n H n d e n schrib: So wird durch Hymens Gunst der weise Geist begrsset / Der nimals auf dem Pfad deß tollen Pfels blib. Di H a n d / die Luft und Erd und Flut und Glut gezimmert / Vermehre / E d l e s P a a r / s t e t s e u r e M a r m o r H a n d / D a ß J h r i n s s s e r E h’ / gl e i ch D i a m a n te n s c h i m m e r t / Biß einst deß Grabes Dampf verfinstert Hand und Band! Joh. Christ. Hallman / B. R. B.
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5. Keusche Venus Hochzeitsgedicht auf Georg Herman und Anna Maria Grunauer, 18. Mai 1666
Keusche VENUS,
welche Bey Christlicher Vermhlung deß Edlen / Ehrenvesten / Wohlgelahrten und Wohlbenahmten
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Herren George Hermans / Juris Practici in Brieg /
Mit der gleichfals Edlen / Hoch⸗Ehr⸗ und Tugendreichen
Jungfrauen Anna Maria
gebohrnen Grunauerin / So in Brieg den 18. May 1666. ansehlich vollzogen ward / Zu sonderbahren Ehren beyder Verlobten Mit flchtiger Feder in Breßlaw abbildete Johann Christian Hallmann. Gedruckt in der Frstlichen Residentz⸗Stadt Brieg / durch Christoff Tschorn.
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SO ist’s: Das Eisen folgt dem krfftigen Magnet / Die Binen schwrmen nach / wohin ihr Weiser geht / Die Sonnenblume kßt des Titans Gldne Strahlen / Die Schafe wenden sich nicht von den Hirten ab / Des Blinden tappend Arm verlßt nicht seinen Stab / Noch der Astræen Faust die gleichgefllten Schalen; Das Windspiel laufft der Spur der zarten Hindin nach / Und Phœbens Silber⸗horn glntz auff Olympus Dach. Verblendte Sterblichen / die ihr in tollen Wahn Hochmttig schimpffen wollt der Venus Purpur Fahn / Schaut doch / wie ihr Magnet der scharffgespitzten Pfeile Eur eisern Hertz’ anfaßt / wenn eure Fantasie Vor dieser Gttin Macht muß fallen auff die Knie! Denn Æols raasen wirfft die Donnerschwangren Keile So bald auff den Pallast und Diamantnes Schloß / Als auff ein Schffer Hauß / daß aller Zierath bloß. Kßt Alexander nicht Rossanens braune Brust? Es sucht Domitian bey Mgden seine Lust; Ja selbst Diespiter wil Danaën entweihen: Der Agrippinen Schooß entblßt vor Mnestern sich / Die geile Mohren Fraw erkiest den Schlangen⸗stich / Weil nicht August auff Sie wil Hymens Rosen streuen; Und wenn nicht Clodia liegt bey dem Basian, Zerscheitert fast fr Angst sein brennend Liebes Kahn. Doch ist der recht beglckt / dehm nicht die tolle Brunst / Noch der Begierden Blitz mit Kohlpechschwartzem Dunst Der Sinnen Vatican zu hchster Schmach verhllet! Wol diesem / dessen Geist herrscht ber die Natur / Und stets der Liebe Zweck sucht auff der Tugendspur! Dehm wird sein lodernd Hertz mit Lust und Wonn’ erfllet;
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Der kan noch auff der Welt sich Engeln gleich erhhn / Und mit Dianens Glantz’ an einem Himmel stehn. Der Idalis Magnet hat zwar itzt auch geziehlt Auff Jhn / g e e h r t e r F r e u n d / weil Er die Flammen fhlt / So numehr Mund an Mund / und Seel’ an Seele hefften / Und durch die keusche Glut der Eh’ sich breiten auß: Doch strtzet dieser Blitz Jhn nicht in Asch’ und Grauß; Es bleibt Jhm Glck’ / und Ruhm / und unverletzte Krfften / Weil Jhn die reine Lieb’ in ihre Fessel schleußt / Und von der thr’chten Schaar der geilen Sinnen reißt. Er schaut mit Hertzens Lust / wie durch deß HimmelsSchluß Er dieser geben kan den zuckersssen Kuß / Die des Cupido Gunst an seine Seiten leget: Der Tugend Konterfey / der Keuschheit gldner Bau Wird reichlich Jhm gewehrt auff S e i n e r G r n e n ⸗ A u . Was auff dem Purpurfeld der Chloris sich beweget / Das ist der E d l e n B r a u t auff J h r G e s i c h t gemahlt / Mit solcher Mntze wird der Themis Sohn bezahlt. G l c k z u / H o c h w e r t h e s P a a r / zu diesem Ehren Schein! Schaut / S e e l e n / schaut doch an den Alabaster Stein / Wie sein schneeweisses Kleid sticht weg die schwartzen Klippen: Sol nun Eur Silbern Band der Ehe sich erhhn / So muß der Eris Gold nicht auff der Taffel stehn. Es klingt Ja und Nein in beyder Mund und Lippen; S o w i r d a u f f G r n e r ⸗A u s t e t s w a c h s e n s o l c h e Frucht / Die / wenn neun Monat weg / man in der Wiegen sucht.
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6. Wahrer Liebe Paradiß Hochzeitsgedicht auf Daniel Güttig und Eva Magdalena Francke, 3. September 1669
Wahrer Liebe Paradiß /
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Bey Hochansehlicher Vermhlung Deß Wol⸗Aedlen / Gestrengen und Hochbenahmten Herrn
Daniel Gttigs /
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Frstl. Wrtenbergischen Oelsnischen Regierungs⸗ und Cammer⸗Rathes / Mit Der Aedlen / Hoch⸗Ehr⸗ und Tugendbegabten Jungfrau
Eva Magdalena
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gebornen Franckin / So in der Frstl. Residentz⸗Stadt Oelß / Den 3. Herbstmonat / 1669. Glckselig vollzogen ward / Abgebildet von Johann Christian Hallmann. Breßlau / Jn der Baumannischen Erben Druckerey druckts Johann Christoph Jacob / Factor.
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ES mag das grosse Rom mit Grotten und Fontainen / Mit Frchten Napoli beseelen alle Welt: Der Liebe Paradiß / dehm nichts die Wage hlt / Kan mit weit grßrer Pracht / mit beßrem Nutzen scheinen; Die Bume sind auß Gold / die Bltter auß Crystall / Der Frchte Himmel⸗Brod weiß nichts von Gifft und Gall / Das Lebens⸗Wasser quillt auß Tausend Zuckerrhren / Der Vgel ssser Mund bringt schnste Lieder fr / Kein rauher Boreas lßt seinen Donner hren; Mit kurtzem: Leib und Geist hat seinen Himmel hier. Denn ein benelckter Mund / zwey Schwanenweisse Brste / Ein wolgebildter Leib / der Sternen schwartzer Schein / Der Haare flammend Gold / der Schenckel Helffenbein Sind ja auff diesem Kreiß das schnste Schaugerste / Das ber alle Kunst der Eitelkeiten steigt / Die Tomobamba uns und Amadabar zeigt. Kein Julepp ist so starck die Seele zu erfrischen / Kein Zucker so beliebt / als dieser Marcipan / Bey dem Aeneas kan mit seiner Dido tischen / Und Venus den Adon liebugelnd blicken an. Allein! Wie List und Lust den Anherr aller Seelen Auß Edens Garten stieß / zu einem Sclaven macht’ / Jndem deß Hchsten Zorn auff seiner Scheitel kracht’ / Und er nebst seinem Schatz lieff zu Gestruch⸗ und Hlen: So wird / wenn die Begierd’ Aug’ und Vernunfft bethrt / Dionens Paradiß erschrecklich auch entehrt / So daß jhr Tempel offt in schlangenvolle Grffte / Jhr lieblich brennend Hertz in ein bluttriffend Schwerdt / Jhr gldnes Sternen Haus in kohlpechschwartze Lffte / Jhr Englisch Antlitz sich in einen Teuffel kehrt. Daß Artaxerxens Mund den Tyridates ksset / Mit Mnestern Agrippin’ in hchster Wollust lebt /
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Domitian offt Mgd’ auffs Purpur⸗Bette hebt / Cupidens Marmorn Bild Alchidas kßt und grsset / Den Caracciolus die Mauß zur Frstin jagt / Der grause Jbrahim die Sysigambis plagt / Celinde sich erkhnt durch Zauberey zu lieben / Deß Grafen Hurtikeit die Adelheid’ anficht / Diß / weil die Liebenden von Lsten sind getrieben / Verdient der Geilheit nur / der Liebe Tittel nicht. Und ob dem Braut⸗Gott schon wird ein Altar gebauet / Nachdem Verstand und Scham die freye Lust verdammt / So wird doch / wenn die Glut nicht von der Tugend stammt / Offt eh’r ein Trauer⸗Spiel / als Freuden⸗Feur geschauet. Der sucht ein gldnes Kalb / wenn jhn der Geld⸗Durst qult / Ob gleich der hchste Schimpff den Eltern sich vermhlt: Der stellt den Glcks⸗Compaß auff scheinbar⸗helle Sonnen / Die nur Cometen sind / wenn man die Wangen netzt: Ja von Poppen wird manch Otto so gewonnen / Daß er sich selbst auffs Haupt Actons Krone setzt. Elender Aberwitz! So wird zu Dorn und Hecken / Zu Pftzen und Morast der Liebe Paradiß / Wenn man vor Diamant ergreiffet Glaß und Kieß / Und sich statt reinen Sammt’s mit garst’gem Stroh wil decken. Konfect von Tivoli ist solche Liebes⸗Frucht / Die nichts als Steine zeigt / wenn man den Zucker sucht; Ein falsches Augen⸗Glaß / das Schwein’ in Schwane kehret / Ein Holdes Frauen⸗Bild / das kssend’ uns zerschneid’t / Ein bisamirtes Gifft / so Pein und Tod gewehret / Ein Blumenreiches Grab / ein gldnes Sterbe⸗Kleid. Wie seelig aber ist / der in dem Liebes⸗Garten Der Tugend Kaiser⸗Kron / deß Ehstands Rosen trgt / Der von der Wollust Koth Seel’ und Gemthe fegt / Der reinen Lilien hchstrhmlich nach⸗wil⸗arten /
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Der geile Weßpen nicht ins Hertzens Bienstock setzt / Noch in der Einsamkeit Natur und Recht verletzt! Hier ist das Liebes⸗Oel / das nimmermehr verlodert / Der Nectar / dessen Krafft auch todte lebend macht / Das Lust⸗Haus / dessen Schmuck zu keiner Zeit vermodert / Der dle Lorbeer⸗Baum / der Blitz und Keil verlacht. Hier geht der Frhling an erwnschter Frhlikeiten / Wo ein verliebter Geist was mehr als Rosen bricht / Wenn nach der Sonne sich die Sonnenwende richt / Und beyder JA erthnt auff wolgestimmten Seiten. Hier wird der Aepffel Gold mit schnster Lust bewegt / Die kein Alcides nicht / noch Atalanta trgt: Hier ffnet sich mit Ruhm die ssse Liebes⸗Qulle / Auß dehrer Marmor nichts als Milch und Honig fleußt; Hier kehrt in Himmel sich der Sorgen Folter⸗Hlle / Wenn unser Leib⸗Artzt uns mit sanfften Kssen speißt. Holdsel’ges Freudenspiel / das Menschen kan vergttern! Glaubt / Hymens gldnes Licht fhrt zu der Ewikeit! Die unverflschte Brunst besieget Tod und Zeit; Kein Unglcks⸗Hammer kan dehn Diamant zerschmettern. Es muß doch Eginhard bey seiner Emma stehn / Die keusche Argenis den Poliarch erhhn: Denn wahre Liebe scheut nicht Basilischk⸗ und Drachen. Dreu jhr mit Gifft und Stahl und nierhrter Noth / Laß Donner / Blitz / und Bley / und Tausend Wetter krachen; D i e Fl a m m e re i n e r E h’ i s t s t rcke r a l s d e r T o d . Diß Lust⸗Haus Paphiens / dehn Schauplatz hchster Zierden Sucht nun / W o l ⸗ A e d l e r H e r r / auch sein verliebtes Hertz / Das Hymens heil’gen Bund nicht hlt vor leichten Schertz / Und von der Wigen an den lsternden Begierden (Durch die manch Seneca zur Thorheit wird bewegt /)
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Hchstrhmlich jederzeit den Zgel angelegt. Sein wolgebter Muth lacht nur der armen Sclaven / Die sich auß toller Brunst in Sarch und Grab geneigt: Nein! Seine Tugend sucht den wahren Liebes⸗Hafen / Dehn uns das Paradiß deß keuschen Eh⸗Betts zeigt. Er trgt auff seinem Haupt der Tugend Kaiser⸗Kronen / Weil solche Blumen recht der Gttin kommen zu / Die unßre Seelen krnt mit unbewegter Ruh / Und Mausoleen gibt / die Zeit und Tod verschonen. Doch wie der Demant mehr in seinem Golde glntzt / So wird die Tugend auch durch Weißheit mehr bekrntzt: Denn wo Minerva sich mit selbter wil vermhlen / Wo Feder / Buch und Blat den Aristides ziert / Da wird man leichtlich nicht den rechten Weg verfehlen / Der zum Eßcurial der reichen Ehre fhrt. Jn seiner Seele / HERR / ist auch der Schatz zu finden: Man weiß / wie Er mit Macht die Barbarey besiegt / Wie Pallas seine Brust und Themis stets vergngt / Wie sie Papinian und Boccalin entznden / Wie Reis’ und Sprachen Jhn den Frsten stracks verband / Weil in Gereißten wohnt mehr Tugend und Verstand. Deß Teutschen Reiches Pracht / Bataviens Camnen / Die kleine Lilgen⸗Welt / der streitbahre Sarmat Wird seinen muntern Fleiß mit wahrem nachruhm krnen / Dehn Er bey Jhnen ließ verspren frh und spat. Der G r o s s e SILVIUS, das Wunder unsrer Zeiten / Der nun hchstselig lebt in dem Elyser Land / Trug kein bedencken nicht / sein allerliebstes Pfand / Das s e i n e n H e l d e n ⸗ S t a m m unendlich auß⸗wird⸗breiten / D e r P r i n t z e n s c h n s t e F r u c h t Jhm gndigst zu vertraun / Weil ER auff seine Treu nicht Zweiffel durffte baun.
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Diß Preßt nur Threnen auß / daß e i n e F r s t e n S u l e So zeitlich hat gefllt der unverschmte Tod! Allein! Welch Pæon kan verjagen diese Pfeile / Die Kron’ und Jnfeln schickt das Himmlische Gebot! Jst E i n e S o n n e gleich auß C a r o l s Pol entwichen / Doch strahl’n D r e y S o n n e n noch mit berirrdschem Schein; Es darff E l i s a b e t h im minsten traurig seyn / Weil Jhre Fruchtbarkeit im minsten ist erblichen: Der kluge S i l v i u s / der tapffre C h r i s t i a n / Der frohme S i g i s m u n d zeigt / was M a r i a kan. O Seel’ges Frstenthum! das solche Pfeiler sttzen / Die Alexander nicht / noch der August geschaut! Wachst S c h n s t e P r i n t z e n ! wachst! Biß Erd’ und Himmel blitzen! Und Euch die Ewikeit der Ehre Tempel baut! Das zweymalsechste Jahr der ungefrbten Treue / Wodurch ER Frst und Land mit Nutz und Ruhm erquickt / Reicht nun die Lorbern Jhm / die nicht der Neid zerstckt / Und lehrt / daß Tugend auch beym grsten Sturm sich freue / Wenn Sie der Himmel schtzt mit Segensreicher Hand. Nun ist Er in dem Port / im rechten Vaterland’! Nun scheint nach Regen Jhm die Freudenhelle Sonne / Weil Zytherea Jhm deß Ehstands Rosen schenckt / Und sein verwundtes Hertz erfrischt mit solcher Wonne / Die alle Traurikeit ins tieffste Meer versenckt! Nun kßt sein keuscher Mund die k e u s c h e M a g d a l e n e / Der kein unreiner Tau das Paradiß befleckt / Das dle Paradiß / so keine Kefer heckt / Noch ein’gen Platz vergnnt der listigen Sirene. Deß P f l e g e ⸗ V a t e r s Fleiß und Himmelhoher Witz
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Hat zeitlich Jhr gezeigt der Tugend gldnen Sitz: Sie ist von guter Art / von annoch zarten Jahren; Denn wo der Blume schon die Bltter fallen ab / Und man sich laben sol mit altverlegnen Waaren / Da wird das Hochzeit⸗Bett verwandelt in ein Grab. Hier aber trifft Er an die Rosen im Gesichte / Die Lilgen auff der Brust / Narcissen auff der Hand; Auff jhren Lefftzen ruht der schnste Zuckerkand / Der Augen Sonne spielt mit angenehmsten Lichte: Hier reichet EVA Jhm die Lebens⸗Aepffel dar / Die nicht verbothen sind / noch strtzen auff die Bahr; Hier labet seinen Geist die lieblichste Fontaine / Auß der mit reichem Strom solch krfftig Wasser springt / Das noch viel strcker ist als Arissener Weine / Und was Pannonien auß dlen Trauben zwingt. VERLJEBTE / die Jhr nun der Liebe Zweck erreichet / Und auß dem Paradiß von Pristerlicher Hand So KRANTZ als RJNG empfangt / der Ehe festes Pfand / Schaut / wie Erynnis schon vor Eurer Glut erbleichet / Wie Jhr gleich Daniel’n dehn Zwietrachts⸗Leu besiegt / Die Engel in dem Pol und Menschen hier vergngt! Schaut / wie’s Verhngnß selbst Euch gibt geneigte Blicke / Weil G t ’ und F r e y h e i t ja auß Eurem Nahm’ entspringt! Wie Zeit und Monat selbst Euch sagt von grossem Glcke / Weil Euer Hochzeit⸗Tag den FRJEDEN mit sich bringt! Es trgt Astra zwar Zwey gleichgefllte Schalen / Doch liebt die Venus auch der Hertzen gleich Gewicht / Wenn eine Seele nie der andern wiederspricht. Schaut / wie der Himmel Euch den Frieden vor⸗wil⸗mahlen: Die Wag’ / in dehrer Kreiß die gldne Sonn’ jetzt steht / Lehrt / daß ein Hertz / ein Sinn deß Ehstand’s Gold erhht. Pericles wolte nie auß seiner Wohnung gehen /
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Er htte denn zuvor Aspasien gekßt: V e r l i e b t e / wollt Jhr auch in Eintrachts⸗Zirckeln stehen / Folgt diesem Beyspiel nach / das Zeit und Schmertz versßt. So netzet demnach wol die heissen Mund⸗Rubinen / Genießt der sanfften Lust in Zuckerssser Ruh / Weil Euch Cupido drckt die lassen Augen zu! Es mß’ Euch das Gelck zu Tisch’ und Bette dienen / Eur fruchtbar Paradiß in schnster Anmut stehn / Kein rauher Norden⸗Wind auff eure Blumen gehn! Euch strahle fr und fr der Lieblikeiten Sonne! ER msse Delius / SJE seine Chloris seyn! Schwimmt stets in einer See gantz unerschpffter Wonne / Biß Euch der Printzen Printz ins Paradiß holt ein!
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7. Sonnett Hochzeitsgedicht auf Johann Bayer und Maria Pomarius, 22. Februar 1672
Sonnett / Womit Die Byer⸗Pomarische Verehligung in Breßlau beehret Johann Christian Hallmann.
KAn denn der Liebe Glut / deß Ehstands gldnes Liecht
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Auch im geweihten Hertz und beym Altare brennen? Kan sich ein Priester denn auch einen Ehmann nennen? So ists: Die keusche Brunst entweiht kein Opffer nicht / Auch bey der Sara bleibt GOtt’ Abraham verpflicht; Die Kirche wrde selbst in einem Blick sich trennen / Wenn Sie die Liebe nicht als Mutter solte kennen: Ja GOttes Weinberg wird hierdurch mehr zugericht. Wie Seelig seyd Jhr nun / H o c h w e r t h e s P a a r / zu schtzen / Daß sich Eur Sinn bequmt den Himmlischen Gesetzen / Daß Jhr in reiner Eh’ Gott’ / und Euch selber dient! Jtzt kan bey dem Altar Eur Andacht doppelt glntzen; Ja / wenn nun Eur Geschlecht wird haben satt gegrnt / So werden Engel Euch mit Palm⸗ und Lorbern krntzen!
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8. Die Pfeile der Liebe Hochzeitsgedicht auf Gottfried Caspar von Kottulinsky und Anna Magdalena von Kromayer, 22. November 1672
Die Pfeile der Liebe / bey dem Kottulinskischen und Kromayerischen Hochzeit⸗Feste / J. C. Hallmann.
DJe Gttin / derer macht die Gtter selbst versehret /
Die zur Geburts⸗stadt saltz / zur wiege muscheln fand / Die ein verliebter geist mit tausend seuffzern ehret / Beblmt mit pfeilen auch ihr’ unbesiegte hand. Diß donnernde geschoß ist von so grosser strcke / Daß himmel / hlle / welt / und wasser selbst entbrennt / Wenn dessen Majestt krafft ihrer wunderwercke Jn flammen⸗reicher glut durch alle schrancken rennt. Der blitz Dießpiters muß hier in wachs sich kehren / Des Pluto pfeil zerschmeltzt die schne Proserpin; Die keule Hercules muß spindeln hier gebehren / Neptunens Dreyzancks⸗stab entznden sich wie kihn. Hier muß Pythagoras zum stummen atlas werden / Der klgste Plato sich verwandeln in ein kind; Jlerdens schneller pfeil sich sencken zu der erden / Hippocoons geschoß verrauchen wie der wind / Der bogen des Adrasts wie zwirn u. stroh sich schwchen / Die sehne Zephalens ein Mord⸗gewehre seyn / Der spiß deß Goliaths in tausend stcke brechen / Der kcher Jsmaels zerspringen wie ein bein. Die regung so in uns der glieder uhrwerck treibet / Die fackel / derer glut aus Gott und himmel kam / Die rose / die kein nord ins Leich⸗register schreibet / Die perle / die niemahls im Todten⸗meere schwam /
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Die Christen⸗Seele selbst / das wunder aller wunder / Des Hchsten meisterstck / der menschen schnste zier / Wird durch nichts mehr umwlckt als durch den Liebes⸗zunder / Wenn dessen flamme bricht mit aller macht herfr. Es mag der grimmste pfeil dis Dunamund bestrmen / Ja selbst Printz Rhadamant mit seiner Schlangen⸗schaar: Der seele kluger schild kan also sich beschirmen / Daß keine raaserey sie strtzet in gefahr. Allein wenn Zypripor die gldnen pfeile spitzet / Den starcken bogen spannt und nach den brsten zielt / So wird des Leibes⸗bau mit solcher glut erhitzet / Daß sich die seele bloß bey ihrer seele khlt. O angenehmer pfeil! o Liebes⸗reicher bogen! Dein heller diamant besieget mond und stern / Durch dich kommt alle lust auf seel’ und leib geflogen; Dein liebliches geschoß ist aller waffen kern. Jedoch die klugheit muß zum Labsal nicht erwhlen Der Zythereen pfeil / den tolle brunst gespitzt / Der vor das Braut⸗bett uns die bahre kan vermhlen / Und vor die Hochzeit⸗kertz mit donner auf uns blitzt. Ach nein! hier muß vernunft des Hymens fackel tragen / Der keuschheit Lilgen⸗zweig die schnsten pfeile seyn / Jmfall die tugend uns auf ihrem Siges⸗wagen Jns buch der ewigkeit soll knfftig schreiben ein. Wie seelig ist nun der / den dieser pfeil ergetzet / Dem reine Liebes⸗glut die seele zndet an! Er wird / auch wenn der pfeil des todes ihn verletzet / Nebst seiner liebsten Braut stehn auf der Sternen⸗bahn. H o c h ⸗ d l e r B r u t i g a m / sein brennendes geblthe Hat zwar der Liebes⸗pfeil besiegt mit seiner macht; Es zeigt Jdalia / wie ihre hoheit wtte / Wenn ihres bogens grimm in liechten flammen kracht. Alleine dis geschoß wird ihm im minsten schaden / Die Venus rhrt ihn an mit Engel⸗sanfter hand: Der pfeil / so ihn verletzt / ist voller marmeladen /
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Der strick / so ihn umschlingt / ein Perlen⸗reiches band. Und wie kans anders seyn? wo wahre tugend strahlet / Wo klugheit und geschlecht als dle Sonnen stehn / Da wird der Liebes⸗pol aufs schnste abgemahlet / Und Juno muß sein Licht mit gldnem glantz erhhn. Die Pallas / derer kiel kan jeden pfeil bezwingen / Hat seinen geist / m e i n H e r r / mit Nectar so befeucht / Daß ieder ihm mit recht muß Palm und Lorbern bringen / Wodurch sein Ehren⸗ruhm in gldnen ampeln leucht. Rom / Londen / und Parieß wil selbst sein haupt bekrnen / Als derer wunderpracht sein forschend hertz vergngt / Daß stets sein witz verlacht die lockenden Sirenen / Und ihn kein scharffer pfeil der Liebe dar besiegt. Nichts minder / s c h n s t e B r a u t / wird ihr der Liebes⸗ bogen Nebst des Cupido pfeil kein unglck ziehen zu: Es wird weil keusche zucht ihr zartes hertz durchzogen / Sie krnen fr und fr gantz unerschpffte ruh. Selbst Zypris ist erfreut / daß sie den pfeil erwhlet / Der ihrer Liebligkeit wird schaffen hchste Lust / Daß sich ihr Lilgen⸗Leib mit diesem Schatz vermhlet / Der nichts als marcipan wird schencken ihrer brust. Es mag Gradivus itzt mit seinen Donner⸗pfeilen Der Lnder Seegens⸗Tag verkehrn in Unglcks⸗nacht: Laßt euch H o c h ⸗ d l e s P a a r / die Liebes⸗wunden heilen Mit Hymens sssem pfeil / der todte lebend macht. So schrfft die waffen nun der alabaster glieder; Er msse ihr Adon / sie seine Venus seyn! Es lasse sich das glck auf eure grntzen nieder / Auf euer Schlaff⸗gemach die englische gemein’! Es weiche fern von euch der Eris mord⸗getmmel! Die Liebes⸗sonne schein’ euch auch in finstrer nacht / Daß / eh des Schtzens pfeil sich wieder zeigt im Himmel / Eur keusches Auge seh der Liebes⸗pfeile macht!
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9. „So bricht nach den gelehrten Sorgen / [...]“ Hochzeitsgedicht auf Johann Andreas Mauersberger und Anna Susanna Neugebauer, 18. Januar 1678 Als Der Wolehrwrdige / Vorachtbare und Wolgelahrte Herr 5
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M. Johann Andreas Mauersberger /
Wolverordneter Pfarrer zu Panthen / Sich mit der Woledlen / Hochtugendreichen Jungfer
Anna Susanna /
Deß Woledlen / Vesten und Hochgelahrten Herrn Samuel Neugebauers / Deß Briegischen Frstenthums wol⸗meritirten Landes⸗Syndici, Jngsten Jungfer Tochter / Den 18. Januarii 1678. in der Kniglichen Stadt Brieg verehlichte / Wolte seine Mit⸗Freude Durch nachfolgenden eilfertigen Glck⸗Wunsch Jn Breßlau bezeigen J. C. H. Gedruckt in der Kniglichen Stadt Brieg / durch Johann Christoph Jacob.
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I.
SO bricht nach den gelehrten Sorgen /
Nach Dornen⸗reicher Musen⸗Bahn Der Rosen⸗lichte Freuden⸗Morgen Jhm / W e r t h e r F r e u n d / mit Ehren an? Siht Er vor bange Einsamkeiten / Vor das betrbte Cabinet / Wie Jhm numehr zu beyden Seiten Altar und auch das Eh⸗Bett steht? II. So ists! der Himmel pflegt zu krnen Ein GOTT⸗ergebnes Tugend⸗Hertz / Das tolle Laster wil verhnen Durch angezndte Weißheits⸗Kertz. Es sey / daß tausend Wetter raasen / Daß Mavors nichts als Schwerdter wetzt / Daß lauter Unglcks⸗Winde blasen! Wer GOTT vertraut / wird doch ergetzt. III. Allein kan auch beysammen stehen Der Weirauch und die Liebes⸗Kohl / Weil nicht zwey Sonnen knnen gehen Durch einen blau⸗gewlbten Pol / Weil nicht Napell und Lilgen grnen Auf einem schnen Blumen⸗Feld / Auch niemand kan zwey Herren dienen / Wie selbst der Grosse Lehrer meldt? IV. Sehr wol! die keuschen Liebes⸗Flammen Entweihen nicht die Andachts⸗Glutt; Wo die Zwey Sonnen sind beysammen / Da blht das allerhchste Gutt /
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Da wird der Hertzens⸗Himmel lichter / Da raucht das rechte Shn⸗Altar / Weil man dem Hchst⸗gethrnten Richter Ein zweyfachs Opffer stellet dar. V. So wachsen hier auch nicht Napellen / Noch Gifft⸗erflltes Eisen⸗Kraut / Wann Priester auf den heil’gen Schwellen Empfangen eine Tugend⸗Braut. Ach nein! die sssen Liebes⸗Blumen Sind Rosen sonder Dorn und Pein / Worfr die Pflantzen in Jdumen Und Alabanda Schatten seyn! VI. Zudem wird nichts dem Dienst’ entrissen / Der GOTT’ und seinem Haus gebhrt / Wenn Abraham wil Saram kssen Und Sie ins keusche Eh⸗Bett fhrt. Es hat der H e i l a n d selbst geliebet / Als Er dem Erd⸗Kreiß sich vermhlt / Und / weil der Satan uns betrbet / Zu seiner Braut die Kirch’ erwhlt. VII. Wie seelig ist Er nun zu schtzen / M e i n F r e u n d / in dieser Liebes⸗Sach / Daß Er den Himmlischen Gesetzen Jn reinen Lsten folget nach / Besonders weil Er wird beglcket Mit einem solchen E d l e n S c h a t z / Wo Zucht / und Witz / und Schnheit blicket / Und Tugend hat den grsten Platz!
Hochzeitsgedichte
VIII. So lebt demnach in schnster Wonne / O mehr als angenehmes Paar! Es strahle stets die Gnaden⸗Sonne Auf Eur geheiligtes Altar! Es msse durch die Wolcken dringen Deß Weirauchs hell⸗entbrandte Glut / So wird die Lieb’ Euch Segen bringen / Der mehr / als Cana / Wunder thut! IX. Der Himmel schenck’ Euch solche Lilgen Jn Eures Eh⸗Stands Paradieß / Die niemals mg’ ein Sturm⸗Wind tilgen Durch ungeheuren Todes⸗Riß! Ja wenn auch mit Cypressen⸗Krntzen Euch krnen wird die spate Zeit / So msset Jhr wie Sonnen glntzen Jn der besternten Ewigkeit!
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10. Sonnet / An den Herrn Vater der Jungfer Braut Hochzeitsgedicht auf Zachaeus Kretschmer und Eva-Maria Hoppstock, 21. September 1688
Sonnet / An den Herrn Vater der Jungfer Braut.
WJe seelig ist der Mensch / der noch auf dieser Welt
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Die Hochzeits⸗Kertzen sieht der frommen Kinder brennen. Es mag des Todesglutt Jhm seine Geister trennen / So sind doch Sternen dar / ob schon sein Glantz verfllt. Weil seine Feder nun mir / w e r t h e r F r e u n d / vermeldt / Daß seine E v a auch sol Hymens Fackel kennen / So muß ich in dem Werck Jhn billich Seelig nennen / Weil Er so seinen Stamm in frischer Blth’ erhlt / Besonders aber kan hier gutte Hoffnung grnen / Weil Beider Seel und Hertz der wahren Tugend dienen / Ja selbst der Nahme hat diß Vorbild schon bereit / Denn was wird doch / M e i n F r e u n d / Jhn knfftig mehr erqvicken / Als wenn Z a c h æ u s Jhr wird Liebes⸗Maulbeern schicken / Sie aber A e p f f e l Jhm der sßen F r u c h t b a r k e i t ? J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n / Juris Consultus.
Glückwunsch- und Widmungsgedichte zu verschiedenen Anlässen
Glückwunsch- und Widmungsgedichte
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11. „Vive tuo, Vicci, [...]“ Glückwunschgedicht zum Namenstag auf Friedrich Viccius, 5. März 1659
VIve tuo, Vicci, Fridrici Nomine. Nulli
Imposuit, Tibi qui Nomen id imposuit. Joh. Christianus Hallmannus Vratisl.
[Lebe, Viccius, mit deinem Namen des Friedensreichen. Der Dir diesen Namen auferlegte, hat keinen getäuscht.]
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12. Sonnet Glückwunschgedicht zur Promotion für Caspar Gigas, 29. Januar 1663
Sonnet
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C e l s u s hoher Witz / und C o u s kluge Hand Di Wunder der Natur den Sterblichen entdecket / Warumb A s p a l t e n s Hartzt / und was S a r u m b u m hecket / Und der gedrte zwar durch Titan’s heißen Brand / Doch balsamirte Rest im C a n o p e r Land Die matte Seel’ erquickt / und neue Krafft erwecket / Daß auch in Stein und Ertzt ein theuers Oel verstecket / Jst J h m / h o c h w e r t h e r F r e u n d / mehr als zu wol bekant. Drum wil A p o l l o nun sein weises H a u p t bezieren / Und inn’s Saffirne Feld der M e d i t r i n e n fhren / Wo Blumen / Lust und Nutz der R e i c h e n E h r ’ auffgeh’n. Man wntschet Glck’ dazu! Und / wo mich recht bedncket / Wird er biß G e i s t und K u n s t in Lethes Strohm versincket / A l s e i n Ph i l i p p u s s te t s b e y m A l e x a n d e r s te h’n . Mit diesen wenigen Zeilen solte den Herrn Doctoranden in Eil schuldigstermaßen beehren Johann Christian Hallman von Breß⸗ l a u . B. R. B.
Glückwunsch- und Widmungsgedichte
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13. „Wi sehr Papinian / dem durch verdammten Stahl [...]“ Glückwunschgedicht für Daniel Beyer, März 1663
WJ sehr Papinian / dem durch verdammten Stahl
Der grimme Antonin den Edlen Geist zuschnitten / Astræen theures Bild der Nachwelt anbefahl / So / daß noch Eh / noch Thron / noch heißerhitztes Wtten Von Themis R i c h t ⸗ A l t a r den grossen Mann gewandt / Wird J h m / g e l i b t e r F r e u n d / sein wohlbedacht Beginnen / Sein mehr als blasser Fleiß / und di gelehrte Hand Nicht sonder hohen Nutz und Anmuth melden knnen / Jndem auch diß Papir von der B e k n d n ß zeigt / Wie fern das heilge Recht zu gehen uns erlaube. Wohlan! der Himmel ist dem weisen Thun geneigt; Und wo mich nicht betreugt mein lngstgeschpfter Glaube / Wird diß B e k e n n u n g s B l a t / daß S a a l und O d e r kennt / Sein wolverdintes L o b fr Vratisla bekennen / So lange Titans Glut im blauen Zimmer brennt / Und wir den African und Baldus hren nennen. J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n / von Breßlau / B. R. B.
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14. „Wer auff des Himmels Gunst und der Astræen Wage [...]“ Glückwunschgedicht für August Kundt, Mai 1663
WEr auff des Himmels Gunst und der Astræen Wage
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Auch in der grsten Noth den Hoffnungs⸗Ancker legt / Der muß insonderheit d i G o t t g e w e i h t e n T a g e / An welchen Themis nicht ein strenges Urtheil hegt / Und Gnad’ und Straffen zeigt / durch Zancksucht ni beflecken / Jmfall das h e i l ’ g e R e c h t sol unversehret steh’n. Und diß wil Er / m e i n F r e u n d / mit diser Schrifft entdecken; Drumb wird auch Themis J h n z u s e i n e r Z e i t e r h h ’ n . J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n / von Breßlau / B. R. B.
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15. „Jn dem zu diser Zeit die Frstin aller Blumen / [...]“ Glückwunschgedicht für Georg Heinrich Klinckerfuß, Juni 1664
JN dem zu diser Zeit die Frstin aller Blumen / Umschrnkt mit Gelsemin und Nelcken von Jdumen / Der Chloris bunte Schooß und Tellus Brste schmck’t / Und durch beliebte Krafft den matten Geist erquick’t / Entsproß’t / h o c h w e r t h e r F r e u n d / aus seinen weisen Sinnen E i n B l m c h e n edler Art / das Pindus hohe Zinnen / Und Themis Burg / und J h n mit holdem Dampff erfll’t / Ja stets in Blthe steht / ob gleich der Æol brll’t. Der Garten ist s e i n H a u p t / in dem di Blume prahlet / Die Sonn’ / Astræens Gunst / die s e i n e n W i t z bestrahlet; Der Grtner ist s e i n F l e i ß auf Hippocrenens Pfad / Der Regen / s e i n e K i l / und d i ß g e l e h r t e B l a t : O wohlgewachß’ne B l u m ’! O wohlgerath’nes P f l a n t z e n ! Seh’t / wie die Themis wil mit dem Apollo tantzen / Weil sie sich sih’t vermehr’t! Marcell und African Schau’n d i e s e W u n d e r ⸗s c h r i f t nicht ohn’ Entsetzung an. Glck zu zu solchem Preiß / u n d r h m l i c h e m B e s i t z e n ! D u rc h d i ß ka n E r / m i t Ru h m’ e i n s t au f Parnassus S p i t z e n im lngstgewnschten Sitz’ der reichen E h r e r u h ’ n / da Jhm kein schlauer Kopf wird irgend eingriff thun. Mit diesen fliegenden Zeilen wolte dem H e r r n A n t w o r t e n d e n seine schuldige Freundschafft bezeugen J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n / von Breßlau / B. R. B.
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16. „Ob gleich Cleanthes itzt mit vielmahl tausend Grillen [...]“ Glückwunschgedicht für Adam Odontius, August 1664
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Aus seiner Grufft entstnd / und des Apollo Chor Mit toller Quackerey unnthig wolt erfllen / Wer wrd ihm doch verleihn ein wolgeneigtes Ohr? Jhn lob ich / werther Freund / Sein rhmliches Beginnen Zeigt / was vollkommen sey: So geht man Wolcken an! So wird sein Vater⸗Hertz sich recht erfreuen knnen; Minerva weiset ihm schon die vollkommne Bahn / Auf der Jhn knfftig wird ein Purpur⸗Hutt erheben / Drumb meine Clio wntscht: Der Glck und Witz vermehrt / Vermehre seinen Ruhm! Doch setz ich diß daneben: „Dehn krnt Vollkommenheit / der fromm ist und gelehrt. Mit diesen eilfertigen Zeilen solte den Herrn Antwortenden / als seinen vielgeliebten Freund und Tischburßen beehren Johann Christian Hallmann / B. R. B.
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17. „Der edle Fleis vergttert Seel’ und Witz [...]“ Glückwunschgedicht für David Hain von Löwenthal, Oktober 1664
DEr edle Fleis vergttert Seel’ und Witz Was Po / und Rha / und Nil / und Rhein bewssert / Hat weise Mh von Zeit zu Zeit verbessert; Si fhret Uns auff den Saffirnen Sitz / Wenn Phœbens Licht mit Diamantnen Strahlen Papir und Buch und Feder hilft bemahlen. Das Capitol, Astræens gold’ner Schein / Der Rmer Schutz / di Mutter der Gesetze / Sig’t ber Tod und falschgestellte Netze: Augustus kan mehr als ein Kyser seyn; Severus steigt durch hochgelehrtes Sinnen Noch in der Welt auff Titans lichte Zinnen. Frst Antonin, Irenens liebster Sohn / Dem seinen Krantz Eusebie gewunden / Ward lebend noch mit Jupitern verbunden: Warumb? Sein Fleis vermehrte Kron und Thron. Man knte nicht den Alexander preisen / Nicht Hectors Schwerd / noch des Achilles Eisen. Wi wrde doch des Solons Ruhm erblickt / Appelles Lob / und des Architas Wrde / Wann jenen nicht der Themis schwere Brde / Und diese zwey ihr’ art’ge Kunst geschmckt? Es were lngst Papinian vergessen / Wenn nicht sein Fleis bekrnte di Cypressen. Printz Leopold, vor dem der Rm’sche Kreiß / Und Ost und West auff ihre Schenckel fallen / Stimmt lblich bey; Sein Denckspruch muß erschallen: Beschtzt das Reich mit edlem Rath und Fleiß: Ob seinem Muth und Mjesttt’schen Sorgen Hat Stambols Blitz den Donnerkeil verborgen.
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Durchgeht den Bau der wunderschnen Welt / Und seht / ob nicht diß grosse Werck bestehe Aus Müh’ und Witz: der in des Himmels Hhe Glut / Erd’ und Meer mit seinem Arm erhlt / Befihlt durch Fleis und wasserreiche Wangen Glck’ / Ehr’ / und Kunst / und Reichthumb zu erlangen. Glck’ / Ehr / und Kunst / und Reichthumb suchet Er / Hochwerther Freund / durch sein gelehrtes Schwitzen / Durch blassen Fleis und nimmersattes Sitzen; Wenn Cynthia mit ihrer Ampeln Heer Aufs Sternendach das Silber ausgehencket / Ward seine Kertz’ mit frischem Oel getrncket. Der Pleissen Strohm kennt seinen muntern Fleis / Di Edle Saal muß itzund Jhn vermehren. Di Frucht ist da: Sein wohlgesetztes Lehren Vom Erbschafts⸗Recht verdienet Ruhm und Preis. Mich dnckt / es wird aus den vermachten Gaben Astræens Gunst Jhn mit den schnsten laben. Er zeichnet auf / was Jhre Gter sind / Die stets erlangt der Wrdigste der Erben; So kan Sein Theil im minsten nicht verderben / Das besser ist als Huser / Geld und Rind: Der Ehre / Gold und unverwelcktes Rhmen Wird seinen Schweiß mit Schnecken Blut beblmen. Rhamnusia verspricht Jhm Glck’ und Ruh / Diespiter zeigt Jhm der Hoheit Zinnen / Minerva wil Jhm Kunst und Gunst gewinnen / Der Juno Mund setzt diesen Ruff dazu: Es wird Herr Hin in deß Apollo Hinen / Durch edlen Fleis vergttert bald erscheinen. Seine Schuldigkeit solte mit diesen Zeilen glckwnschend ablegen Johann Christian Hallmann von Breßlau / B. R. B.
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18. Zuschrifft Widmungsgedicht an Herzog Christian von Liegnitz-Brieg, Januar 1665
Zuschrifft.
DU Piastæer P r i n t z / D u S o n n e d i s e r W e l t / Vor der Stamboldens Mond’ / und Haly Sternen schwinden / D u r c h l a u c h t e r / wo sich darf ein Schatten unterwinden Zu kssen d e i n e n S c h e i n / so schau diß weisse Feld / Auf welchem Themis D i r der K r i g e r R e c h t vorstell’t / Das Sie von viler Last fr andern kan e n t b i n d e n / Und vor di Majestt zu streiten mehr e n t z n d e n / Mit sanften Strahlen an. Di Frucht ist zwar erklt’t / Doch wird / im Fall d e i n G l a n t z d e r H o c h e r l a u c h t e n Sinnen Dem scharfbeschneiten Stamm’ will etwas Wrmbde gnnen / Jhr ungeschmcktes Kleid in holder Blthe steh’n. So wird vor d e i n e n F u ß sich meine Clio legen / Und mit erstarrter Sprach’ ein schuldig Dancklied hegen: Denn Gtter kann ja nicht ein irrdisch Lob e r h h’n . J. C. H.
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19. „Wi hoch dem Glubiger der Schuldmann sey verpflicht [...]“ Glückwunschgedicht für Thomas Siegfried Ring, 29. März 1665
WJ hoch dem Glubiger der Schuldmann sey verpflicht.
Wann er zu mehrer Treu d i H a n d s c h r i f f t auffgericht. Das zeigt uns / w e r t h e r F r e u n d / Sein wolgesetztes Schreiben: D r u m w i r d d i Themis J h m d e n P u r p u r s c h u l d i g bleiben. Mit diesen eilfrtigen Zeilen solte den Hrn. Antwortenden beehren J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n / B. R. B.
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20. Liebes⸗Schreiben Glückwunschgedicht zum Geburtstag auf Johann Heinrich Cunradi, 4. August 1671
Liebes⸗Schreiben / welches die
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an den WohlAedlen / Gestrengen und Hochbenahmten
Hn. Johann Heinrich Cunradi /
Frstlichen Lichtensteinischen Rath / etc. bei anbrechung seines Sechtzigsten Gebuhrts⸗Tages den 4. August. 1671. abgehen lassen durch die Feder Johann Christian Hallmanns. Zum Brieg / druckts Christoph Tschorn.
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m e i n F r e i n d / diß Schreiben aufzubrchen / Das deine Freindin dir die keusche Tugend schickt; Du wirst den Heyrathsbund hierinnen gar nicht schwchen / Ob meine Zeilen gleich dein sanfftes Aug’ anblickt. Dein Ehschatz knte zwar ob meiner Liebe zrnen / Weils Ehbett und der Thron gefhrten nicht vertrgt / Weil eine Sonne nur strahlt unter den Gestirnen / Die in dem Umkreiß sich des Himmels stets bewegt. Allein mein reines Oel vermehrt die Liebesflammen / Des Ehbets Himmel wird durch Tugend mehr erleucht / Mein Gttlich Antlitz wird kein kluger Mensch verdammen / Der nach dem Lorberkrantz der wahren Ehre reicht. Mit wieviel Nymffen hat sich Hercul nicht ergtzet? Selbst Jupiter war nicht mit einer Treu vergngt; Zwey Grffinnen sind noch zu Erffurt beygesetzet / Die in ein Bette sich zu Ludwigen verfgt. Sol nun die Tugend nicht / die alle Wunden heilet / Die keine Wollust kennt / berhren deinen Mund? Wer auf der Liebesjagt nach meinem Wildprt eilet / Dehm wird kein Liebeswurm die Seele machen wund. Verliebte pflegen zwar einander zu beschencken Mit schnstem Zuckerwerck / mit Gttern diser Welt: Jch schicke nur Papir; Doch darffstu dich nicht krncken / Weil Gold und Marmelad wie Wachs und Schnee zerfllt. Mein Schreiben wird dir mehr als Gold und Zucker dienen / Denn was die Tugend schenckt / trotzt Hlle / Tod / und Zeit; Mein Perlenreicher Krantz kan auch im Winter grnen / Und keine Schabe frisst mein diamantnes Kleid. Jch weiß / dein Ehschatz wird nun meine Liebe preisen / Mein Brief wird ihr und dir nicht unbelieblich seyn; Denn seine Anmuth wird in deinem Beyspiel weisen / Wie man noch auf der Welt geh’ in den Himmel ein. Es ist nicht schlechtes Glck / mit solchen Eltern prangen / Mit solcher VaterStadt / die iede Seele rhmt:
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Hier hat’s Verhngnß stracks die Gnade dir enthangen / Und deiner Wiegen Holtz mit solchem Gold beblhmt. Wer kennt Hygeens Haupt / der Meditrinen Sonne / Der Breßler Podalir / den a e d l e n C u n r a d nicht / Der dich in Uratisla / der Vlcker Lust und Wonne Der Stdte Paradieß / gezeugt hat an diß Licht? Gieb nach / hertzliebster Freind / daß ich der Welt entdecke / Wie sehr du stets bedient mein Engelreines Bild: Du weist / daß Tugend sich durch heucheln nie beflecke / Und daß ihr Lobspruch mehr als tausend andrer gilt. Du hast dich also bald an meine Brust geleget / Auß ihrem Alabast gesogen Witz und Kunst / Geksset meinen Mund / der solchen Nectar heget / Vor dem Frontiniack nichts ist als Gall’ und Dunst. Die allererste Frucht war heissentbrandte Liebe / Die du dem wahren GOtt und Eltern stracks erzeigt: Wo dise Sonne strahlt / da ist es niemals trbe / Und wer sich so verliebt / dehm ist man stets geneigt. Hierauf / nach dem du dich der Pallas fest vermhlet / Und in entfernter Lufft der Themis dich geweiht / Hat Jdalis dein Hertz zu ihrem Thron erwhlet / Und dich mit einem K r a n t z von R o s e n hchst erfreut: Hier konte Rosen man nun ohne Dornen schauen / Zumal als Gottes Huld d r e y R o s e n dir gewehrt / Die ein solch Paradiß dir solten knfftig bauen / Das weder Neid / noch Zeit / noch Hll’ / noch Tod verzehrt. Doch alß der TodesStahl d i e B l u h m e n dir zerspaltet / Auch dich Bellonens Grimm auß W o h l ’ und B r i g verjagt / Jst doch in deiner Brust nie meine Glut erkaltet; Du hast dem Hchsten stets wie Hiob danck gesagt. Hierdurch hastu bezeigt die Hoheit deiner Gaben / So dich hernachmals auch zur Ehre Tempel bracht; Budorgis Capitol ließ nicht dein Pfund vergraben / Als Themis dich alldort zu ihrem Schild gemacht. Doch diß war nicht genug: auch HochErlauchte Sinnen /
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Durch dehrer Gnade man nicht schlechten Ruhm verdient / Begonten dir / mein Freind / den Ehrenrock zu spinnen / Der nach der Bluhmen Art ie mehr und mehr gegrnt. E l i s a b e t h L u c r e t z / der Teschner Licht und Sonne / Mit dem geliebten Printz dem klugen F e r d i n a n d / Erkiesten dich zum Rath und ihres Hofes Wonne / Dein Auge waren Sie / du ihre rechte Hand. Die Gunst bewegte auch deß B i s t h u m s h e i l ’ g e V t e r / Daß Sie dich außersehn zu ihrem Javolen / Zugleich die A e p t i s s i n der nimmerlassen Bter Jn Trebnitz / daß Sie dich zum Cantzler must’ erhhn. Wie hoch dich S i l v i u s / der Tapfre Frst / geschtzet / Wie sehr du stets beschtzt der S t n d e Richter⸗Stab / Ja wie sich C h u r l a n d selbst ob deinem Witz ergtzet / Jst mehr als wohlbekandt: drumb brch’ ich billig ab! Ja du brichst selber ab / und henckst die EhrenTittel Numehr auß freyem Muth an einen Nagel auf / Weil alles doch verschwindt / und uns der Sterbekittel Die Glieder offt umhllt im allerbesten Lauf. Du dienst itzt G o t t und M i r / und baust a u f w e i s e n blttern Durch Tapfrer Leuthe Ruhm dir selbst die Ewigkeit. Sehr wohl! diß Ehrenmaal wird keine Zeit zerschmettern / Weil sich d e i n L o r b e r k r a n t z der T u g e n d stets geweiht. Mein Freind / wie sol ich doch nun deine Treu belohnen / Die du mir / weil du lebst / so standhafft hast erzeigt! Jch weiß / du seuftzest nicht nach goldbesteinten Kronen / Denn dein vergngtes Hertz ist nicht dem Dunst geneigt. Zu dem was ist die Kron’ als eine Sorgenbrde / Jn dehrer umkreiß nichts als Schlang’ und Natter wacht: Dein Wohnhauß ist vorhin ein Schauplatz kluger Wrde / Dehn meine Majesttt noch dreymal klger macht. Der Bactrianer mag mit Zedern und mit Myrthen
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Bedienen seinen Printz / wenn sein Gebuhrts⸗Stern glntzt / Es mgen andre sich mit Perl’ und Demant grten: Diß Spielwerck dient dehm nichts / dehn meine Faust bekrntzt. Jch wil / weil Delius itzt dein G e b u h r t s ⸗ L i c h t zeiget / Dir N e u e n G e i s t ertheil’n / der zu den Sternen fhrt / Damit dir G o t t und M e n s c h unendlich sey geneiget / Und d e i n b e l o r b e r t H a u p t auf ewig sey geziert. So grne demnach stets an Seel und LeibesGttern / Und schau noch sechtzigmal dein gldnes Lebens⸗Licht! Ja solt’ auch einst der Tod mit seinem Pfeil sich wttern / So dencke nur an diß: D i e T u g e n d s t i r b e t n i c h t . Δ. Τ. Θ.
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21. Erklhrung des Kupfer⸗Tittels und Die Kstlichste Speise Des Gemtthes / Ein gelehrtes Buch Zu Samuel von Butschky: Pathmos, 1676
A—Z. Erklhrung des Kupfer⸗Tittels.
JHr / derer Tugend Aug’ / ein Blumen⸗Reiches Feld; Ein AlabasterSchlos / vor seinen Abgott hlt; Schaut diesen PATHMUS an! Hier ist kein dstrer Kerker; Kein Bannisirungs Ohrt; kein strenger Hertzens⸗Ercker; Den etwa Themis sonst / den Tollen Frevlern baut: Ach nein! Es werden hier mit Lust und Ruhm geschaut / Ein hchst⸗vergngter Geist; gantz ungezwungne Sinnen; Die kluge Einsamkeit; die Burg der Kastalinnen. Hier ruht der Q v a d e r ⸗ S t e i n / auf den kein Donner schlgt / Und der mehr Kostbarkeit / als Tomobamba trgt: Wie dieses B u c h bezeigt / voll Sinnen⸗Reicher Schriften; Die der Gelehrten Welt / ein solches Denckmahl stiften / Wodurch des H c h s t e n Lob; des N c h s t e n Nutzbarkeit / Und U n s e r eigen Ziel (trotz dem erboosten Neid!) Sehr wohl befdert wird. Selbst P a l l a s wil es rhmen / Und dieses weise Blat / mit Diamant beblhmen / Der aus dem Himmel Blitzt / d u r c h d r e y f a c h h e l l e n Strahl: Drm rufft Sie / gantz erfreut: O schnstes Ehrenmahl / Das a l l e n N e i d besiegt / und meinen BUTSCHKY zieret! „S o w i r d e i n k l u g e r G e i s t / z u m G l d n e n P o l gefhret! Joh. Chr. Hallmann / JC.
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Die Kstlichste Speise Des Gemtthes / Ein gelehrtes Buch. Uber den
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Des Wohl⸗Edel⸗Gebohrnen / Ge⸗ strengen / Herrn
Sam. von Butschky /
und Rutinfeld; auff Jlnisch und Nieder⸗Ro⸗ molchwitz: Rm. Kysl. Maj. Rahts; Wie auch Kniglichen Mannes / und Lan⸗ des⸗Eltesten / des Frstentuhms Breslaw / und Neumrckischen Weichbildes / etc.
WAs hat des Menschen Geist vor Trachten nicht ersonnen?
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Es baut die gantze Welt dem Magen ein Altar: Nun hat Sardanapal den Siegs⸗Krantz nicht gewonnen / Denn Ost / Sud / West und Nord stellt sich zum Opffer dar. Man stanckert in der See nach ungemeinen Fischen / Das Wildprt suchet man auf einem Wunder⸗Berg / Die Taffel des Luculls zerspringt vor unsren Tischen / Der Sibariter Kost ist itzt ein Schattenwerck. Was in Gwinea wchst / was Amadabar heget / Was uns Sumatra schenckt und Zeilan berschikt / Was Fernambuco reicht / was in Kanton sich reget / Was Madagascars Krafft auß feisten Bumen drckt / Was Grnland folgen lßt aus seinen kalten Grntzen /
Glückwunsch- und Widmungsgedichte
Was Teutschen heuchelt ein das niedliche Pariß / Die strckste Olitt / die edlesten Essentzen / So Welschland Unß gewehrt aus seinem Paradiß / Die sinds / die unsren Leib in hchste Wollust setzen / Und unß noch auf der Welt den Himmel bilden ab. Ach aber! welcher Wahn steckt doch in solchen Schtzen! Wie schnell verwandelt sich die Taffel in ein Grab! Die Ewigkeit beruht nicht auff viel tausend Speisen; So wird die Seel auch nicht durch ssse Tracht erqvickt: Es muß so Gast als Koch zun blassen Schatten reisen / Wenn der entfleischte Tod die schnellen Pfeil’ abdrckt. Wie glcklich aber ist / der das Gemthe nehret / Dehm ein gelehrtes Buch das schnste Labsall ist / Der seiner Seele stets ein kluges Wort gewehret / Und der auch nebst dem Witz des Himmels nicht vergist! Diß ist das Ambrosin / das alle Marzipanen Und Genueser Werck in einen Schatten kehrt / Diß ist ein Schau⸗Gericht / auß dehm die Ehren⸗Fahnen Die grosse Fama Unß hier und im Sarch gewehrt! Auf dieser Taffel stehn die kstlichsten Lampreten / Die Austern schnster Art / die theure Muschel⸗Frucht / Die man nicht allererst im Alecant darff tdten / Und die von manchem offt vergeblich wird gesucht. Hier zeigen sich mit Ruhm die edlesten Essentzen / Vor derer Krafft Jaßmin / Zibeth und Ambra stinckt / Und welche unser Haupt mit Palm und Lorbern krntzen / Wenn der gelehrte Geist der gldnen Sonne winckt. Entweich Smindyrides mit deinen tausend Kchen! Entweich Apicius mit deinem Lust⸗Panqvet! Euch wird die Eitelkeit ein strenges Urtheil sprechen / Wenn eine kluge Schrifft wie Ertzt und Stahl besteht. Die Seele hungert nicht nach euren tollen Trachten / Und eur Frontiniack ist Jhr wie Koloqvinth / Ja wer mehr Kiel und Buch als Glaß und Tisch wil achten / Der ist auf diesem Kreiß ein Engel⸗gleiches Kind!
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Die Speise des Gemtths; das Tractament der Sinnen / So itzt der Welt verehrt des A e d l e n B u t s c h k y Geist / Erhebet seinen Ruhm zu den Saffirnen Zinnen / Weil er so manche Art der schnsten Trachten weist. Wahr ists: Es stehet fein / da fern ein Schaugerichte / Beziert mit gldner Frucht / auf einer Taffel steht / Doch wann mehr Speisen sich vorstellen dem Gesichte / So wird ein solches Mahl mit grßrem Lob erhht. H e r r n B u t s c h k y PATHMOS zeigt nicht nur ein Sinnen⸗Essen / Nicht eine Schssel nur / nicht einerley Konfect: Ach nein! Es grnen hier so Lorbern als Zypressen / Durch sehr viel Speisen wird der Hunger hier erweckt. Es mag Smindyrides mit seinen tausend Kchen (Wie kurtz zuvor gedacht /) die Hochzeit stellen an; H e r r B u t s c h k y kan hier doch den Siges⸗Zweig abbrechen / Ob seine Anzahl schon nicht dieser gleichen kan. Er trgt S e c h s h u n d e r t Uns und F n f f ⸗ u n d S i e b z i g Speisen Auf einer Taffel vor / die Pallas zugericht. O kstliches Panqvet / das Plato selbst muß preisen / Und das kein grimmer Zahn der tollen Zeit anficht! Drumb wer die Leffzen will mit sssem Nectar laben / Den Swada mit sich fhrt und Tullius gewehrt / Der wolle Appetit zu diesen Trachten haben / Wodurch so Seel’ als Mund vortrefflich wird genehrt. Sol eure Donnerstimm’ auf den geweihten Bhnen Des wahren Gottes Lob vernnfftig breiten auß / Es wird euch diß Panqvet zu einer Wrtze dienen / Und pflantzen in eur Hertz der Ehre Lorber⸗Strauß. Sol Themis und Hyg auf eurer Seite stehen / Versucht den Zuckerkand von diesem Tugend⸗Mahl / Es wird euch dessen Krafft durch Hertz und Adern gehen Mehr als ein Bezoar und stärckstes Cordial. Kurtz: wo Apollo sol nebst seinen Kastalinnen Eur steter Leitstern seyn / so trinckt aus diser Flut /
Glückwunsch- und Widmungsgedichte
Wo sonder allen Fleck die Weißheits⸗Bche rinnen / Und die Beredsamkeit nicht schlechte Wunder thut. Jndessen msse stets der A e d l e B u t s c h k y schmecken Des Glckes Ambrosin und schnsten Nectarsaft / Biß einst der Himmels⸗Frst wird Abrahms Taffel decken / Und seinen Geist erfreun mit ewig frischer Krafft! Idem qvi supra Hallmann.
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22. Erklrung deß Kupffer-Titels Zu Samuel von Butschky: Wohl-Bebauter Rosen-Thal, 1679
Erklrung deß Kupffer-Titels.
JHr R o s e n / die Milet und Alabanda trgt / Die ihr in eurer Schoß oft hundert Bltter hegt / Jhr Grten schnster Zier / wo tausend Blumen prangen / Entweicht! Jhr knnet nicht erfllen mein Verlangen! Hier ist ein R o s e n - T h a l / das solche Blumen bringt / Wo Chloris bunter Rock gleich Adlern sich verjngt / Wo selbst die rauhe Z e i t / die sonst auf alles blitzet / Diß edle Blumen-Feld vor allem Sturm beschtzet! Hier ist ein R o s e n - T h a l / wo die subtile W e l t Ein solches Paradies auf ihrer Kugel hlt / Jn welchem Phoebus selbst und seine Pierinnen Durch krfftigen Geruch erquicken Seel und Sinnen! Hier ist ein R o s e n - T h a l / wo kluge S t a t s - K u n s t lehrt / Was Kronen kan erhhn / und was sie auch versehrt! Kurtz: Pallas lsset hier auf diesen Blumen-Bhnen (O angenehmes Thal!) S e c h s h u n d e r t R o s e n grnen. Schaut / wie vor dem Geruch der S c h l a n g e n g l e i c h e N e i d / Der Rosen nicht vertrgt / die gifft’ge Seel’ ausspeit! Drum jauchzt Apollo selbst und will diß Wunsch-Lied singen: Der Garten msse nichts als Ehren-Frchte bringen! J. C. H a l l m a n n / Jur. Pract.
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23. Drei mit „I. C. H.“ gezeichnete Gedichte Gelehrte sind offt verkehrt. I. C. H.
Am Wissen mangelts nicht / nur leyder! am Gewissen / Auf jenes ist man sehr / auf dis gar nicht befliessen. Jndem nun mancher Mensch das erstre so begehrt: So triffts bey vielen ein: Gelehrte sind verkehrt. Die verliebete Amanda. I. C. H.
Amanda spricht zwar offt / sie mchte keinen Mann: Und liebet doch das Volck / das Weiber machen kan. Bse Weiber sind nicht zu verachten. I. C. H.
Mops liebt Xantippen mehr / als seinen eignen Leib.
Wenn man den Narren fragt: was macht dein bses Weib? So fhrt er auf und spricht: was bse? Schweig Verchter! Die bsen Hunde sind allzeit die besten Wchter.
Nachwort des Herausgebers Der die Edition abschließende Band V der Sämtlichen Werke J. C. Hallmanns enthält die panegyrischen Werke und die in Einzel drucken erschienenen Hochzeits- und Glückwunschgedichte. Die Schlesischen Adlers-Flügel von 1672 versammeln Kurzbiografien der Schlesischen Herrscher von Piastus bis Leopold. Vorangestellt hat der Autor je ein Alexandriner-Gedicht, das pointiert die Siege und Niederlagen, die Tugenden und Schwächen der Herrscherpersönlichkeiten zusammenfasst. Gewidmet ist der Druck den Schlesischen Fürsten und Landständen, die ihn auch mit der Bewillkommnungsrede für den Breslauer Bischof und Landeshauptmann, Kardinal Friedrich Landgraf zu Hessen, beauftragten, die Hallmann unter dem Titel Hessischer Ehren-Stern und Tugend-Leu 1676 drucken ließ. Die Epigramm-Sammlung Triumphirender Leopoldus von 1689 feiert die Siege des Kaiserlichen Heeres und seiner Verbündeten im Türkenkrieg. Auch dieses mit erläuternden Anmerkungen des Autors versehene Werk ist den Fürsten und Ständen im Herzogtum Ober- und Nieder-Schlesien gewidmet. Die im Anschluss gedruckten Hochzeits- und Glückwunschgedichte repräsentieren die verstreut in Gemeinschafts- oder Einzel drucken erschienenen Gelegenheitsgedichte Hallmanns, soweit sie derzeit ermittelbar sind. Zahlreiche Glückwunsch-Gedichte entstanden in der Jenaer Studienzeit 1662–1665 aus Anlass einer akademischen Disputation seiner Mitstudierenden oder wurden zusammen mit Gedichten anderer schlesischer Studenten in Jena einem Breslauer oder Brieger Brautpaar als Hochzeitsgruß übersandt. Mein Dank gilt erneut den Bibliotheken, die Mikrofilme der Drucke und Titelblätter seit den 1970er Jahren zur Verfügung gestellt, den vielen unbekannten Bearbeitern des VD17, denen wir die Ermittlung bislang unbekannter Gedichte des Autors zu verdanken, und den Mitarbeitern der Bibliotheken in Bonn, Hamburg und Wolfenbüttel, die mir Digitalisate noch fehlender oder nicht online zugänglicher Drucke ins Corona-Homeoffice geliefert haben. Herrn Stefan
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Anders (Institut für Frühe Neuzeit, Universität Osnabrück) danke ich für die Bereitstellung von mir fehlenden Digitalisaten, die im Handbuch des Gelegenheitsschrifttums verzeichnet sind. Nicht zuletzt danke ich der Lektorin des Verlags Frau Eva Locher und Herrn Stefan Diezmann für die vorzügliche Betreuung des abschließenden Text-Bandes und freue mich auf eine erneute Zusammenarbeit bei der Drucklegung des Kommentars zu den Bänden IV und V der Sämtlichen Werke.
Schlesische Adlers-Flügel Druck A: Einzeldruck (Textgrundlage) Schlesische Adlers⸗Fluͤ gel / | oder | Warhaffte Abbild⸗ und Beschreibung | Aller Koͤnige / Ober⸗Regenten / und | Obristen Her tzoge uͤ ber das gantze | Land Schlesien | von PIASTO an | biß auf Unsern Regierenden AllerGenaͤdigsten | Kaiser / Koͤnig / und Obristen Hertzog | LEOPOLDUM; | welche | Der Gelehrten Welt mit sonderbahrem Fleisse | in gebund⸗ und ungebundner Rede | vorgestellet | Johann Christian Hallmann | von Breßlau / JCtus. | [Zierleiste] | Jn der Fuͤ rstlichen Residentz Stadt | Brieg / | druckts Christoph Tschorn / | in verlegung deß Autoris. | 1672. Kupfertafel; 1 Bl. (A); 2 Bll., 3 Bll. (Aij–A4); 32 Bll. (B–K); 4° – Benutzte Exemplare: Wolfenbüttel, HAB, Sign. Lo 2536 = VD17 23:000688K (Bl. Aij–A4 verbunden: vor der Widmung); Katowice, Biblioteka Śląska, Sign. 227166/I. Zur Titelausgabe der Sophia, deren Restbestände mit den Adlers- Flügeln beim Breslauer Verleger Fellgiebel zusammen erschienen, vergleiche die Bemerkungen von G. Spellerberg in den Sämtlichen Werken Bd. II, S. 372 f. Mit dem neugesetzten ersten Bogen der Sophia erhielt diese Ausgabe ein gemeinsames Titelblatt: Johann Christian Hallmans | JCti. | SOPHIA | Trauer⸗Spiel / | und dessen | also genannte | Schlesische Adlers⸗Fluͤgel. | [Vignette] | Auff Unkosten des Autoris, | Druckts in Liegnitz Christoph Willing / | Werden verkaufft | Bey Jesaiae Fellgibeln / Buchhaͤndl. in Breßlau.
Nachwort des Herausgebers
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Druck B: Sammeldruck 1684 In: Johann Christian Hallmanns | Von Breßlau / | Jur. Utr. Candidati und Practici beym | Kaiser⸗ und Koͤniglichen Ober⸗ | Ambte daselbst ꝛc. ꝛc. | Trauer⸗ | Freuden⸗ | und | Schaͤffer⸗ | Spiele / | Nebst | Einer Beschreibung Aller Obristen Hertzoge | uͤ ber das gantze Land | Schlesien. | [Linie] | Breßlau / | Jn Verlegung JEsaiæ Fellgiebels | Buchhaͤndlers. Separates Titelblatt: Schlesische | Adlers Fluͤ gel / | oder | Warhaffte Abbild⸗ und | Beschreibung aller Koͤnige / | Ober⸗Regenten / | und | Obristen Hertzoge / | uͤ ber das gantze Land Schlesien | von PIASTO an | biß auf Unsern Regierenden Allergenaͤdigsten | Kaiser / Koͤnig / und Obristen | Hertzog | LEOPOLDUM; | welche | Der Gelehrten Welt mit sonderbahrem | Fleisse in gebund⸗ und ungebundener Rede | vorgestellet | Johann Christian Hallmann. | [Linie] | Breßlau / | Verlegts JEsaias Fellgibel / Buch⸗ | haͤndler alldar. Kupfertafel; 8 Bll., 86 S.; 8° – Exemplar: Berlin, SB, Sign. Yq 6841 = VD17 39:120387N. Vgl. die Beschreibung des Sammeldrucks in Sämtliche Werke, Bd. I, S. 363–365. Eingriffe: Die 36 Porträts der in Schlesien herrschenden Fürsten bestehen aus einem 24zeiligen Alexandriner-Gedicht und daran anschließender „Historischer Anmerckung“, d.h. einer Kurzbiographie und Würdigung der Person. Der Autor war bestrebt, jeweils nur zwei Seiten für jede Herrscherpersönlichkeit zu verwenden. Die Wahl einer sehr kleinen Schrift für die „Anmerckung“ wurde mitunter noch einmal unterboten mit dem Wechsel zu einer kaum noch lesbaren Petit-Schrift, wenn der Text Hallmanns zu umfangreich geraten war. Dieses Layout ließ sich in der vorliegenden Neuedition nicht abbilden (und ist auch im zweiten Druck des Textes von 1684 nicht wiederholt worden). 9 6 Hoch⸗Wolgebohrnen ] Hoch-Wolgebohrnen A 24 Hoch⸗ Wolgebohrne ] Hoch-Wolgebohrne A 10 20 E l t e r n / ] E l t e r n ! A; Eltern / B
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12 17 Oder ] Ober A; Oder B 18 gesetzet / ] gesetzet; A; gesetzet / B 14 18 Honig suͤ sser ] Honigsuͤ sser A; B 20 Ost ] Ost⸗ A; Ost B 15 12 Unter wehrender ] Unterwehrender A; Unter wehrender B 17 4 Geluͤ cks ] Gluͤ cks A; Geluͤ cks B 19 6 Ebenbild ] Ebenbid A; Ebenbild B 16 vergoͤnnt / ] vergoͤnnt. A; vergoͤnnt / B 24 Jren’ ] Jren A; Jren’ B 21 20 lust⸗oͤl ] lust⸗vol A; Lust⸗oͤhl B 22 2 ererbet ] erobert A; ererbet B 10 hatte. ] hatte, A; hatte. B 23 10 durchpfeilt. ] durchpfeilt A; durchpfeilt. B 19 ein⸗wil⸗ stellen ] ein-wil-stellen A; B 24 26 erinnerungs⸗Zeichen ] errinnerungs⸗Zeichen A; Erinnerungs⸗Zeichen B 26 8 je mehr ] ja mehr A; je mehr B 27 8 Nahmens ] Rahmens A; Nahmens B 28 1 alß deß ] alß deß⸗ A; als deß B 30 13 ingleichen ] ingleichem A; ingleichen B 33 ] 1047. A; B (vgl. 29, Anm., 3) 35 Boleßlao ] Bo⸗ | eßlao A; Boleßlao B 31 23 ab⸗wil⸗mahlen ] ab-wil-mahlen A; ab wil mahlen B 32 6 Koͤnigl. ] Koͤnigl A; Koͤnigl. B 29 worden / ] worden A; worden / B 33 14 lassen / ] lassen; A; B 35 19 Andreæ / ] Andreæ. A; Andreae / B 36 4 Viceßlava ] Viceßkova A; Viceslava B 14 lassen. ] lassen, A; lassen B 22 selber ] selbet A; selber B 23 Ostia ] Ost A; Ostia B 40 7 Goͤttin ] Gottin A; Goͤttin B 41 5 Suißlava ] Suoißlava A; Suislava B 18 itztgedachten ] itztgedachte A; itztgedachten B 43 Ü VLADISLAUS II. ] VLADISLAUS. II. A; VLADISLAUS II. B 44 12 Kaiserlichem ] Kaiserlichē A; Kaͤiserlichen B 16 wolte. ] wolte, A; wolte. B 46 Anm., 2 BOLESLAUM IV. ] BOLESLAUM IM. A; BOLESLAUM IV. B
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47 16 worden ] werden A; worden B 32 Kirchengebraͤuchen ] Kirchen gebraͤuchen A; Kirchen⸗Gebraͤuchen B 49 11 Megaͤra ] Megara A; Megaͤra B 50 18 erinnerungen ] errinnerungen A; Erinnerungen B 27 GroßFuͤ rstliche ] Groß⸗|Fuͤ rstliche A; Groß⸗Fuͤ rstliche B 52 1 RichterSchwerd ] RitterSchwerd A; Richter Schwerdt B 53 9 wiederum ] wirderum A; wiederuͤ m B 10 haͤtte ] hatte A; haͤtte B 32 auch ] auch A; auch aus B 54 2 ist Er ] ist. Er A; ist er B 9 56. Jahr ] 56 Jahr A; B 12 in der Masau ] in der Masu A; von der Masau B 55 19 Ehren⸗purpur ] Ehren-purpur A; Ehren⸗Purpur B 58 23 ihn ] ihm A; ihn B 59 6 selbten ] selbtem A; B 13 gebrauchet / ] gebrauchet, A; gebrauchet / B 35 unschaͤtzbahres ] unschuͤ tzbahres A; unschaͤtzbares B 60 4 besieget ] besteget A; besieget B 6 berichtet ] berichte A; berichtet B 7 Kinigunda / ] Kinigunda; A; Kinigunda / B 61 2 blitzt ] blitzt / A; blitzt B 9 nicht ] nichts A; nicht B 62 26 OberRegenten ] OberRegenten / A; OberRegenten B 28 Ladißlao ] Ladßlaoi A; Ladislao B 35 Denn ] Den A; Denn B 64 Ü Der ] Der Keusche A (hsl. im Wolfenbuͤ tteler Exemplar gebessert: Hurtige); Der Hurtige B (vgl. 66,7 und 58,Ü Der Keusche BOLESLAUS V.) 1 an⸗wil⸗lenden ] an-wil-lenden A; an⸗wil⸗laͤnden B 6 nicht⸗traͤger ] nicht-traͤger A; nicht⸗traͤger B 65 14 erwaͤhlte ] erwaͤhlten A; erwehlte B 18 der Regierung ] der Regierung A; der Regierung wegen B 67 Ü WENCESLAUS. ] WENCESLAUS A; B 6 Zechus ] Zephus A; Zechus B 18 Schmuck ] Schmuͤ ck A; Schmuck B 68 14 Ann. Chr. ] Ann Chr. A; Ann. Chr. B 16 Rixa ] Rira A; Rixa B 31 bereuet. ] bereuet: A; bereuet; B 69 4 muste ] muͤ ste A; muste B
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70 16 Zechus ] Zephus A; Zechus B (vgl. 67,6) 17 verlohren / ] verlohren. A; verlohren / B Anm., 5 Cubitalis ] Cubitatis A; Cubitalis B 72 7 Schlesischen ] Schle⸗|schen A; Schlesischen B 10 entsprossenen ] entsprossenen. A; entsprossenen B 16 Ann. Chr. ] Ann⸗ Chr. A; Ann. Chr. B 18 Magnum ] Vladislaum Magnum A; Casimirum Magnum B (vgl. 74,34) 73 2 Reich’s ] Reichs’ A; Reich’s B 74 3 gewesen. ] gewesen, A; gewesen. B 26 Auschwitz ] Au schitz A; B 31 zu sehen. ] zu sehen A; zusehen. B 75 11 erlanget ] erlanegt A; erlanget B 78 2 vermehret ] vermehrte A; vermehret B 8 Kaiser⸗ ] Kaiser A; Kaͤyser⸗ B 79 14 entweiht ] entweicht A; entweiht B 16 Einigkeit ] Einigkeiit A; Einigkeit B 82 13 Budorgis ] Budergis A; Budorgis B 19 an⸗zu⸗lachen ] an-zu-lachen A; an⸗zu⸗lachen B 22 Oesterreichs Albert ] Oesterreich Albert A; Oesterreichs Albert B 83 10 adoptirung ] ad | optirung A; adoptirung B 89 10 verlohren. ] verlohren A; B 90 4 Religionen / ] Religionen A; Religionen / B 10 empfangen / ] empfangen A; empfangen / B 12 verreiset ] vereiset A; verreiset B 18 im 18. Jahre ] im 15. Jahre A; im 18. Jahre B 91 6 graß ] glas A; Graß B 24 Thron ] Thron⸗ A; Thron B 92 11 zu wider wahren ] zu widerwahren A; zu wieder wahren B 19 Hußitischen ] Hußtischen A; Hußitischen B 93 3 itztgemeldtem ] itzegemeldtem A; itztgemeldtem B 5 Muͤ nsterbergischen ] Muͤ nsterbischen A; B 94 19 Budorgis ] Budergis A; Budorgis B (vgl. 82,13) 96 5 1490. ] 2490. A; 1490. B 97 Anm., 4 Jagellonidis ] Jagallonidis A; Jagellonidis B 99 16 worden. ] worden: A; worden. B 100 12 Helden⸗Geist ] Helden / Geist A; Helden⸗Geist B
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101 3 Neundten ] Neundten / A; neundten B 13 Hertzogthum ] Hrrtzogthum 14 daß Jhn ] daß Jhm A; daß ihn B 20 D. Martinus ] D Martinus A; D. Martinus B 26 sondern ] sonbern A; sondern B 102 15 Burgund / ] Burgund A; Burgund / B 103 15 Lyæus ] Lyaus A; Lyæus B Anm., 3 vermoͤge deß ] vermoͤge daß A; vermoͤge des B 107 15 gluͤ ckseelig ] gluͤ ckseelig / A; gluͤ ckseelig B 24 Caroli ] Carili A; Caroli B 109 10 Heil Dein ] Heil. Dein A; Heil dein B 113 1 Jul. 1612. ] Jul⸗ 1612 A; Jul. 1612. B 9 Gestalt Er ] Gestalt / Er A; Gestalt er B 23 hernachmals ] hernach mals A; hernachmals B 115 11 Lorber⸗reiß und ] Lorber⸗reiß⸗und A; Lorber⸗Reiß⸗und B 19 Leu ] Leuͤ A; Leu B Anm., 3 An diesem ] An diesen A; An diesem B 116 4 gewesen. ] gewesen A; gewesen. B 5 wie auch ] mie auch A; wie auch B 117 7 seiner ] einer A; seiner B 118 16 versehrt. ] versehrt A; versehrt. B 119 22 Carolo⸗Ferdinandæam ] Carolo-Ferdinandæam A; Carolo⸗ Ferdinandæam B 23 Zwantzig jaͤhrigen ] Zwantzig jahrigen A; zwantzig jaͤhrigen B 121 15 schlaues Gifft ] schlauer Gifft A; schlaues Gifft B 122 4 erzogen ] erzog·n A; erzogen B 29 muͤ ssen. ] muͤ ssen A; muͤ ssen. B Varianten Druck B: Durchgehend verwendet Druck B die Schreibung uͤ m, druͤ m, wiederuͤ m, wo A umb, drumb, widerumb schreibt und Kaͤyser, Kaͤyser liche, wo in A Kaiser, Kaiserliche steht. Diese lautlichen Varianten werden im Folgenden nicht eigens verzeichnet. 7 5 Hertzoge ] Hertzoge / 13 ungebundner ] ungebundener 15 Halllmann ] Hallmann. 16 von Breßlau / JCtus. ] fehlt B 17 Jn der Fuͤrstlichen Residentz Stadt Brieg / druckts C hristoph
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Tschorn / in verlegung deß Autoris. 1672. ] Breßlau / Verlegts JEsaias Fellgibel / Buchhaͤndler alldar. 9 17 und ] auch 26 GroßAchtbahre ] Groß⸗Achtbahre / 10 1 solche Fluͤ gel ] zwey Fluͤ gel 4 Tugend⸗Fluͤ gel / ] Tugend⸗ Fluͤ gel 11 15 G e n a d e n ] Gnaden 19 H e r r e n ] in B folgt Breßlau den 15. Octobr. 1672 12 16 begeben; ] begeben / 19 wie auch ] wie auch / absterben ] absterben / 20 Attila ] Attilaͤ 21 vielfaltige ] vielfaͤltige 27 bemaͤchtiget / ] bemaͤchtiget 32 wie auch ] wie 13 2 viel ] viel langwirige 26 itzigen ] ietzigen 31 werth ] werth! 14 1 must’ ] must 8 verkehrt. ] verkehrt / 18 Honig suͤ sser gunst ] Honigsuͤ sser Gunst (auch A) 15 4 verheurathet ] verheyrathet 5 seinem Sohne ] einem Sohne 7 Reisende ] Reisende / 10 seinem wenigen vermoͤgen ] seinem Vermoͤgen 13 Wunder ] Wunderwerck 14 Schuͤ ssel ] Schuͤ ssel / 17 aus allen umstaͤnden ] aus allem Umstaͤnden 20 genaͤdig ] gnaͤdig 16 1 Kleide ] Kleide / 3 offentlich ] oͤffentlich 6 Regimente ] Regiment 7 Vneinigkeiten ] Uneinigkeit 11 verlassen ] gelassen 12 ein Beschuͤ tzer ] Beschuͤ tzer 17 20 Unger / Maͤhr / ] Ungar / Maͤhr 18 1 Fuͤ rstens ] Fuͤ rsten 2 erlanget. ] erlanget 4 mit der ] mit der mit der 14 nachlaͤßigem ] nachlaͤßigen dem Pohler⸗Lande ] der Pohlen⸗Lande 26 warhafften ] warhafftigten 27 verlassen ] lassende 19 12 ohn’ ] ohn 19 in den tieffen gruben ] in der tieffen Gruben Anm., 4 Ann. Chr. ] Anno Christi 5 erhoben ] erhaben 20 5 moͤglich ] muͤ glich 12 moͤchte ] moͤge 16 tapffre ] tapffere 20 wollen. ] wollē 29 verlohren. ] verlohren 34 bey maͤhligem ] beymaͤhligen 21 16 erquickt. ] erquickt /
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22 12 verwandelt! ] verwandelt / 23 13 Sonne ] Sonne / 14 weisst ] weiß’t Anm., 1 Anmerckung ] Anmerckungen 5 worden. ] worden 24 4 ist Jhme ] ist ihnen 11 Mießco / ] Mießco 14 gewordenem ] gewordenen 16 Tochter / ] Tochter 21 Mieczislaum ] Mieozislaum 30 14den ] vierzehenden 25 2 Reussen / ] Reussen 3 37. Jahr ] 37 Jahr 5 abgefodert / ] abgefordert 7 Posen ] Pohlen 26 2 Ehr’ ] Ehr 3 Gesetze / ] Gesetze 8 Mießla ] Mießlau 9 Fuͤ rst! ] Fuͤ rst / 14 beygelegt / ] beygelegt. 27 3 Eckards ] Eckard 6 Die gelegenheit ] Diese Gelegenheit 8 Otho ] Otto 21 freygebohren ] freygebohrnen 35 genennt worden. ] genennet worden 29 5 Gemuͤ the ] Gemuͤ the / Anm., 3 im 36sten ] im 36sten Jahr 4 die Jhme ] ihme aufgetragne ] auffgetragene 30 12 Herren ] Herrn sie auch ] auch 14 verjagten Ungrischen ] verjagtem Ungarischen 28 Pommrischen ] Pommerischen 33 ] 1047. (auch A) 31 4 Goͤttern ] Goͤtter 10 stehn: ] stehn; 15 leicht’ ] leicht Anm., 3 Mießlao ] Mießlai 32 10 verschickt ] verschicket 12 Geistl. ] Geistlichen 13 Koͤn. ] Koͤnigs 19 zu suchen ] zu suchen / 20 Koͤn. ] Koͤnige 21 welche aber / ] welche aber 26 erretten: ] erretten. 28 ward ] war 29 Koͤn. ] Koͤnige 31 Geistlichen ] Geistlichen / 35 gebrauchen ] brauchen 33 3 Casimirus ] Casimirus / 4 Pohlen ] Pohlen / 5 ermaͤssen. ] ermessen 5 nun / zu ] nun zu 6 wieder uͤ berlieferten ] uͤ berlieferten 8 Brzetißlao ] Brzecißlao 9 gluͤ ckseelig ] gluͤcklich 11 Mieslai I. ] Mieslao I. 14 lassen / ] lassen; (auch A) 15 Reußischen ] Reusichschen 17 18. Jahre ] 18 Jahre 19 Ehren gedaͤchtnis ] Ehrengedaͤchtnuͤß 20 verlassen; ] verlassen Wolthaͤtiger / ] wohlthaͤtiger 35 4 offentliche ] oͤffentliche 12 Ungern ] Ungarn 13 Jzaßlaus ] Jzalaus 21 dem Dritten ] den Dritten 22 Reussen ] Reussen / 23 selber ] selbter 31 inzwischen ] insonderheit
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36 4 Viceßlava ] Viceslava / 8 Koͤn. ] Koͤnig 14 lassen. ] lassen 15 Gregorius VII. ] Gregorius VII 37 12 verraucht. ] verraucht 38 5 alsobald ] alsbald 33 gleiche ] gleich 39 1 Jun. 1102. im 59sten ] Junii 1102. im 55sten 40 1 Gluͤ ck’ ] Gluͤ ck 2 kan. ] kan; 4 Sig’s ] Sie’gs todten⸗ fahn’. ] Todten⸗Fahn’ / 9 Diane ] Dione 16 Trost / und ] Trost und 23 gewehret ] gewehrte 24 Leichgesang ] Lobgesang 41 4 Anno Chr. 1103. im Regimente ] Anno Christi 1103 im Regiment 6 Fuͤ rstens ] Fuͤ rsten 16 Hunde ] Hunde / 20 Mießlaum / Heinricum / ] Mieslaum Henricum 21 geheurathet ] geheyrathet 23 unmuͤndigem ] unmuͤndigen 26 gluͤ ckseelig ] gluͤ cklich 42 2 unten ] unter 11 53. Jahr ] 53 Jahr 43 12 geprangt. ] geprangt: Anm., 5 Cracauisch⸗ ] Carcanisch⸗ 44 2 aber nichts ] nichts 8 entstanden. ] entstanden 12 Kaiserlichem ] Kaͤiserlichen 21 nacher ] nach 31 Kais. ] Kaͤyser 45 2 Graͤditz ] Graͤditsch 10 Boleslaus alß Altus ] Boleslaus Altus 46 7 beruͤ hmt’sten ] beruͤ hm’sten 47 1 Anno Chri. ] Ann. Chr. 4 Tugendhaffter ] rechter Tugendhaffter 17 auf selbtem ] auff selbten 25 allein ] Alleine 48 1 und auß ] aus 49 12 gespuͤ hrt ] verspuͤ hrt 50 6 zu einem ] zu einen 25 itzgedachten ] itztgedachten 27 zuerlangen. ] zuerlangen 30 ward. ] ward itzgedachtem ] itztgedachtem 51 4 eingesetzet. ] eingesetzet 10 Eh ] Ehe 52 6 ergoͤtzt ] ergetzt 53 7 geraͤubte ] geraubte 8 wann ] wenn 17 erwiesen: ] erwiesen. 26 Friede ] Frieden
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54 4 Dißcursse ] Discurß 5 Seele ] Seele / 9 56. Jahr gelebet ] 56 Jahr gelebet / 11 Soͤhne ] Soͤhne / 12 in der Masau ] von der Masau 55 Anm., 3 Chr. ] Christi 4 Lesco / ] Lesco 56 1 befoͤderung ] Befoͤrderung 9 Soͤhnen ] Soͤhnen / 20 Hoheit ] Hoheit / unbillich ] unbillich / 24 Romanum ] Romanunt 33 vertreulichster ] vertraulichster 57 5 Novemb. ] Novembr. 7 33. Jahr ] 33 Jahr 8 3. Jahr ] 3 Jahr 58 5 Boleßla! ] Bolesla 10 Eh / ] Eh 59 1 Henricus ] Heinricus 2 Vormunder ] Vormund Reiches ] Reichs 4 Cunradus ] Conradus 6 selbten ] selbtem (auch A) 10 Grimißlava ] Grimislavi 13 dieser / ] dieser 28 Preußen / ] Preussen 33 Henrici Barbati ] Heinrici Barbari 9. April. ] 9 April 60 6 berichtet / ] berichtet 7 Koͤniges ] Koͤnigs 11 Decemb. 1279. ] Dece. 1279 12 Alters ] Alters / Regimentes ] Regiments 61 20 ergoͤtzt ] ergetzt 62 3 OberRegent ] Ober⸗Regente verehret. ] verehret 7 8000. niedergemachet ] 8000 niedergemacht 10 Premißlaum ] Primislaum 21 traute ] trauete 23 unerschrockenem ] unerschrockenen 25 itzgedachten ] itztgedachten 26 zu ihrem ] zu ihren 27 andre ] andere 63 10 1289. ] 1289 64 18 Kleid; ] Kleid: 65 8 Ann. 1253. ] Ann 1253 S. Elisabeth ] S Eli abeth 25 Sprottau ] Spottau 28 ward. ] ward 66 11 gefuͤ hrter ] gefuͤ hrten 67 17 beynebenst ] benebenst Anm., 4 Vladißlao I. ] Vladißlao I 68 3 goͤnnten ] goͤnneten 15 1296. ] 1296 26 wiederstanden. ] wiederstanden 31 bereuet. ] bereuet; B 69 8 ansehliches ] ansehnliches 11 Ann. 1305. ] Ann. 130 12 entschlieff. ] entschlieff von Jhm / ] von ihm
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70 12 Gast. ] Gast Anm., 4 unansehlichen ] unansehnlichen 71 13 Johannes ] Johannis 19 Vladißlai II. ] Vladißlai II 24 einfuͤ hrung ] entfuͤ hrung 30 von Polnischen ] von den Polnischen 72 9 Jhn / ] Jhn 13 verwandelten. ] verwandelten (Kustode: ten.) 18 so ihm in ] so in 73 Anm., 3 Henricus VII. ] Henricus VII 74 6 Kais. ] Kaͤys 12 seines ] nach seines 26 Teschen ] Teschau Auschwitz ] Auschitz (auch A) 30 wol bekandten ] wolbekandtem 75 2 Ann. 1335. ] Ann. 1335 6 Philippo VI. ] Philipp VI 9 Ann. 1346. ] Ann. 1346 76 Anm., 4 Koͤnige Carolo / in dessen ] Koͤnig Carolo und dessen 77 10 Anno. 1360. ] Ann 1360 11 in der er ] in derer 12 Dispuationen ] Disputation 16 Uberwuͤ ndung ] Uberwindung 19 worden: ] worden; 21 1348. ] 1348 23 zur Schweidnitz ] zu Schweidnitz 32 Gerichtes ] Gerichts und insonderheit ] insonderheit 33 Ann. 1353. ] Ann 1353. 78 11 Ann. 1366. ] Ann 1366. 15 1378. ] 1378 79 14 Gericht’ ] Gericht 80 11 gebracht. ] gebracht 13 Regiementes ] Regiments 22 Wenceßla ] Wenceßlao 29 Keficht ] Kefich 31 Lebensjahre ] Lebens Jahr 82 2 HochErlauchtes ] Hocherleuchtes 3 Morgen / ] Morgen 4 zur ] zum 83 21 Husses ] Hussens 34 Koͤn. in Ungern ] Koͤnig in Ungarn 35 Koͤnigr. ] Koͤnigreich zu gebracht ] zubracht 84 3 eintzige Tochter ] eintzige Tochter / 7 gesetzet ] gesetzet / 11 Ann. Chr. ] An. Chr. Decemb. ] Decembr. 14 dehrer ] der er 85 7 deiner ] deine 86 2 Ann. ] Anno 1. Jan. ] 1 Jan. 5 30. Maij ] 30 Maji 7 Andre ] Andere 22 befoͤdern ] befoͤrdern 28 Regentens ] Regenten 30 muͤ ssen! ] muͤ ssen / 31 Jhn / alß Er ] ihn als
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87 4 verlassen ] gelassen 5 Anno ] An. Octob. ] Octobr. 6 Alters ] Alters / 7 Regierung ] Regierung / 88 2 besteigt ] bezeigt Anm., 4 Kaisers ] Keiser Ann. ] Anno gebohren ] gebohren / 89 3 Dritten ] Dritten / 8 hernach ] hernach / 10 verlohren. ] verlohren 11 George ] Georg 15 gewesen. ] gewesen 18 mitte zugleich ] mit zugleich 19 weitlaufftige ] weitlaͤufftige 21 gehalten. ] gehalten 23 Boͤhem ] Boͤhmen 24 Mahomet II. ] Mahomet II 29. Mai ] 29 Maji 27 6. August. ] 6 Augusti 31 Herren ] Herren / 34 verdaͤchtigem ] verdaͤchtigen 90 1 enthauptet ] enthauptet / 5 Rauber ] Raͤuber 6 Ladislaus / ] Ladislaus 12 nacher ] nach 13 Caroli VII. ] Caroli VII 15 giftes) / ] Gifftes /) 20 HochzeitsFackeln ] HochzeitFackeln 21 muͤ ssen! ] muͤ ssen. 91 12 einem Ball ] einen Ball Anm., 5 Franckreich Carolus VII. ] Franckreich / Carolus VII 92 13 getroffenem ] getroffenen 16 selbten ] selbtem 20 verfolgete ] verfolgte 25 Ungern ] Ungarn 26 Mart. ] Martii 35 welche / ] welche 93 3 Decemb. 1462. Zu ] Decembr. 146 . zum 5 Muͤ nsterbergischen ] Muͤ nsterbischen (auch in A) 94 4 solchen ] solchem 13 ward ] war 95 3 bewilligung ] Bewilligen 18 erwiesen; ] erwiesen / 22 Astrologus / ] Astrologus 27 mit obgedachtem ] obgedachten 30 400000. ] 400000 34 eher ] ehe 96 2 Koͤniges ] Koͤnigs 4 Jhn ] hn 5 im 47sten Jahre ] im 27sten Jahr 6 32sten ] 32 97 17 Pauren ] Bauren 98 14 dannenhero Er auch / ] fehlt B 22 Ann. ] An Juni ] Juniii 30 entgangen. ] entgangen 31 Beatrix ] Beatrix / 34 Kais. ] Keiser verehlichet ] vereheliget 35 Ludewig ] Ludwig 99 2 Anno 1511. den 9. Januar. ] Anno 1511 den 9 Januar. 5 Jul. ] Julii 8 Sigismundus / ] Sigismundus ehliche ]
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eheliche 9 solten ] solten / 13 verordnet / ] verordnet 14 61sten ] 16sten 100 2 vor’s ] vo’rs 13 Eiß⸗ sein ⸗Leben ] Eiß sein Leben 23 betrauret ] betauret Anm., 4 Jul. ] Julii 101 4 Zehnden ] zehenden 15 muͤ ssen. ] muͤ ssen 17 zu einem ] zum 19 Ungern ] Ungarn 22 1526. ] 1526 23 Bischoffes daselbst /] Bischoffs daselbst 27 alß eine ] als 28 am Heiligen ] am H. 35 Untergange ] Untergang indeme ] indem 102 3 Matthie ] Matthia 4 gemachet / ] gemachet 10 ziehend ] ziehend / 13 29. Aug. ] 29 Augusti 16 betruͤ bnise ] Betruͤ bnuͤ sse 103 Ü Gotts⸗Fuͤ rchtige ] Gottesfuͤ rchtige 12 umschraͤnckt ] uͤ mschreckt Anm., 5 Vertrages ] Vertrags Ferdinandus I. ] Ferdinandus I 104 1 20. Martii ] 20 Martii Spanien ] Spanien / 2 ErtzHertzoge ] ErtzHertzog 6 Herr ] Herrn 14 liebreichesten ] liebreichsten 16 Goͤttliche ] Goͤttl. Maximilianum II. ] Maximilianum II 35 Genaͤdigste ] gnaͤdigste 105 6 25. Juli. 1564. ] 25 Juli 1364. 106 18 Tuͤ rck’ ] Tuͤ rck 107 4 bestehen / ] bestehen; 7 Genaͤdigst ] Gnaͤdigst 19 geschlossen / ] geschlossen; 23 gewesen. ] gewesen / 28 Christlichsten ] Christlichen 108 2 Unpaßligkeit ] Unpaͤßligkeit 109 Ü Genaͤdige ] Gnaͤdige 1 Fuͤ rst / ] Fuͤ rst 110 2 genaͤdige ] gnaͤdige 4 Genaͤdigsten ] Gnaͤdigsten 6 nichts ] nichs 14 Gegen seinen ] Gegen seinem 18 daruͤ ber ] druͤ ber 31 genaͤdigst ] gnaͤdigst 111 2 gestorben / ] gestorben 112 9 goͤldnem ] guͤ ldnem 14 aedlen ] adlen 16 erquickt. ] erquickt 113 14 Sept. ] Sept Genaͤdigst ] gnaͤdigst 15 vermahnet ] vermehret 18 mit den ] mit dem 24 Ann. 1618. ] Ann. 1618 31 Annæ Mariæ ] Anna Mariæ 32 einigens Erbens ] einigens Erben
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114 1 1619. ] 1619 115 10 Der Weisse Berg wird Dir ] Dir wird der weisse Berg 11 Lorber⸗reiß und ] Lorber⸗Reiß⸗und (auch in A) Anm., 5 Genade ] Gnade 116 8 Genade ] Gnade 13 verworffen ] verwarffen 16 vielfaltigen ] vielfaͤltigen 18 1620. ] 610. 27 Ferdinandi III. ] Ferdinandi III 31 genuͤ ge ] Gnuͤ ge 117 5 Ollmuͤ tz ] Ollmuͤ tz / 7 17den ] 17. 119 7 machen. ] machen 15 Ann. 1648. ] Ann. 1648 22 verwandelt ] verwandelte 23 Kaiser ] Kaͤys. 24 Wissenschafften ] Wissenschafft 29 Philipp. ] Philipp 31 Ferdinandum IV. ] Ferdinan⸗|dinandum IV 32 Genaͤdigsten ] Gnaͤdisten 33 LEOPOLDO, ] LEOPOLDO 35 numehro ] nunmehro 120 8 1657. ] 1657 9 hoͤchstem ] hoͤchsten 11 verewiget ] verewigt 121 3 Lorbern kraͤntzen ] Lorbern⸗Kraͤntzen 10 vermehrt: ] vermehrt! 19 sol / ] sol Anm., 2 AllerGenaͤdigsten ] AllerGnaͤdigsten 5 9. Juni. ] 9. Junii 122 3 allen ] allein 5 Herren Vaters ] Herrn Vaters 11 genaͤdigst ] gnaͤdigst 29 AllerGenaͤdigsten ] AllerGnaͤdigsten 123 7 ENDE! ] ENDE.
Hessischer Ehren-Stern und Tugend-Leu Druck A (Textgrundlage): Hessischer | Ehren⸗Stern und Tugend⸗Leu / | Oder | Unterthaͤnigste | Bewillkomm⸗ und Huldigungs⸗ | Rede / | Womit | Den Hoͤchstwuͤ rdigsten / Durchlauchtigsten | Fuͤ rsten und Herren / Herren | FRIDERICUM, | Der Heil: Roͤm: Kirchen CARDINAL, | Land⸗Grafen zu Hessen / Bischoff zu Breßlau / Kayser⸗ | und Koͤnigl. Obristen Hauptmann im Hertzogthum O⸗ |ber⸗ und Nieder Schlesien / des Ritterlichen Ordens S. | Iohannis Baptistæ Hierosolymitani Ob-
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risten Teut⸗ |schen Meister / Fuͤ rsten zu Hirschfeld / Graffen zu Catteme⸗ | lenbogen / Ziegenheim / Ditz / Nidda / Schaumburg / J⸗ | senburg / und Budingen; Des Heil. Roͤm. Reichs / und | der Hochloͤbl. Teutschen Nation / wie auch der Koͤ⸗ | nigreiche Arragonien und Sardinien | Protectorem &c. | Nach dem | Jhre HochFuͤ rstl: Durchlauchtigkeit | Dehro Praͤchtigen Einzug in Jhre Bischoffliche Residentz aufm Dohm | zu Breßlau den 29. Septemb. 1676. Erfreulich gehalten / | Jm Nahmen | Der Loͤblichen Herren Land⸗Staͤnde | des Breßlauischen Bischofflichen Niederkreisses | und zugehoͤriger Hallte ꝛc. | Vor Ablegung des gewoͤhnlichen Homagii | Auf dem Bischoffs⸗Hofe daselbst | den 30. Ejusdem | bediente | Johann Christian Hallmann. | [Linie] | Breßlau | Jn Gottfried Jonisches Buchladen anzutreffen | und zu bekommen. – 9 Bll.; 4° – Exemplar: Göttingen, SuUB: 4° H. Sil. 1813 (2) = VD17 7:696168F Druck B: Sammelausgabe 1682, S. 493–504 (vgl. die Beschreibung des Drucks in Bd. IV, S. 488–490). Die Seite 501 traͤ gt keine Ziffer; S. 502–504 sind fehlerhaft als „500“, „501“ und „502“ bezeichnet. Druck c: (Nachdruck von B) in: Johann Christian Lünig (Hrsg.): Grosser Herren, vornehmer Ministren und anderer berühmten Männer gehaltener reden. Hamburg: Brandt 1731, Tl. X, Anhang CLVIII, S. 957–970. Handschrift: Leipzig UB, Ms 081 (olim 1509), Sammelhandschrift zur Geschichte Schlesiens (18. Jh.) aus dem Besitz von Johann Gottlieb Drescher (1739–1808), Theologe und Pfarrer in Breslau,1 Bl. 172r–176v; im Nachlass Spellerberg sind Fotoabzüge der betreffenden Blätter und eine Transkription von seiner Hand erhalten. Es handelt sich um eine Abschrift aus dem Druck von 1676 mit geringen (meist orthographischen) Abweichungen. 1 Beschreibung der Handschrift bei Detlef Döring: Die neuzeitlichen Handschriften der Nullgruppe. 4 Tle. Wiesbaden 2000–2005 (Katalog der Handschriften der Universitäts-Bibliothek Leipzig. NF 1), hier Tl. 1, S. 51–53.
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Eingriffe: 129 27 den 12. Octob. ] den 12, Octob, A; den 12. Octob. B 135 11 aufschlagen ] ausschlagen A; aufschlagen B 138 1 H o c h F uͤ r s t l : ] H o c h | F uͤ r s t l : A; Hochfuͤ rstl: B 20 ECCLESIA ] ECCLEISA A; Ecclesia B 139 5 Alcides ] Aloides A; Alcides B Varianten Druck B: 127 7 Womit Den ] Womit Dem 9 Herren / Herren ] Herren / Herrn 16 Cattemelenbogen ] Cattenelenbogen 17 Jsen burg / ] Jsenburg 21 Protectorem ] Protectorem, 23 Jhre HochFuͤ rstl: ] Jhro Hochfuͤ rstl. 24 Jhre Bischoffliche ] Jhro Bischoͤffliche 25 Septemb. ] Sept. Erfreulich gehalten / ] erfreulichst gehalten 26 Jm Nahmen ] Jch im Namen 27 Der Loͤblichen ] Der Adelichen 28 Bischofflichen ] Bischoͤfflichen 29 Hallte ] Hallte / 33 bediente ] bediente. 34–37 Johann Christian Hallmann – zu bekommen. ] fehlt B 128 4 Jtzt ] ietzt 8 Bischoff / ] Bischoff 11 Schlesien ] Schlesien. 12–14 &c. &c. &c. – und Herren ] Als diese Ora tion durch oͤffentlichen Druck im October 1676. publiciret wurde. Gedicht, 1 D u r c h l a u c h s t e r ] Durchlauchtigster G r o ß m aͤ c h t ’ g e r ] Großmaͤchtger 7 Gnaden⸗ Augen an! ] Ganden⸗Augen an: 8 rauher] raucher 10 irrd’sches ] irrdsches 12 schwebe! ] schwebe; 14 Kroͤt’ ] Kroͤt 16 entfernen! ] entfernen; 17 P o t e n t a t ! ] Potentat; 18 Rath! ] Rath; 129 20 weichen! ] weichen; 21 Licht ] Licht / 22 nicht! ] nicht; 24 L i l g ’ ] Lilg freuen! ] freuen; 130 Emblem nur in Druck A 131 2 Bischoff ] Bischhoff 3 Durchlaͤuchtigster ] Durchlauchtigster 12 zu erwegen / ] zuerwegen; 132 9 Natuͤrlichem ] natuͤrlichen 15 Trotz bitten ] trotz bieten 17 Durchlaͤuchtigsten ] Durchlauchtigsten 18 tragen ] getragen 28 die Milch⸗Strasse ] Milchstraße 33 unter denen ] unter die 34 unter dem ] unter den
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133 2 vor ] vor / 4 Versammlungen ] Versammlung 8 Keusch heit / ] Keuschheit 12 Fackel / ] Fackel 13 auß dem Stamm ] aus den Stam 16 Scepter ] Scepter / 22 unaußleschliche ] unausloͤschliche 24 angenehm ] angenehm / 31 Tugend ] Tugend / 134 10 Wuͤ rtembergische ] Wuͤ etenbergische 11 Durchlauchtiges ] Durchl. 13 achten / ] achten 15 Untergebenen ] unergebenen 135 8 herabhenckenden ] herab hen⸗ |henckenden 12 erfordert! ] erfodert; die Diamantene ] der die Diamantene 15 Goldgestickte ] goldgestuͤ ckte Donau / ] Donau 18 meldet; ] meldet? 22 Hydram Lernæam ] Hydram / Leruaͤam 24 betrachten ] betrachte 26 Triumph! ] Triumph; 28 alsdann ] alsdenn wie die Ariadne ] wie Ariadne 30 beschencket und ] beschencket / und 32 gluͤ ckseelig ] gluͤ ck seeligst 35 wird! ] wird; 136 3 Ambrosium ] fehlt B 4 erlangen! ] erlangen; 6 bestuͤ rmen! ] bestuͤrmen: 7 unter dem Golde – wie auch ] fehlt B 10 Trotz! ] Trotz Wonne ] Sonne 11 wachsen! ] wachsen / 17 Andenckens ] Andenckens / 18 Bißthumbs ] Bißthums / solten ] sollen 19 suchen ] suchen / 25 zugeeignet? habe ] zugeeignet habe? 28 gewesen ] gewesen / 30 Schutz⸗Herren ] Schutz⸗Herren / 31 zweiffelt / ] zweiffelt 137 3 Durchlaͤuchtigsten ] Durchlauchtigsten 9 LUDOVICUM ] Ludocivum / 10 Durchlaͤuchtigste ] Durchlauchtigste 12 Sanfftmuͤthigen ] sanfftmuͤthige 17 Adelheiden ] Elisa bethen / Hochwitzigen Adelheiten 18 hochwitzigen Mar garethen, ] fehlt B 25 Cardinals ] Cardinals / 32 gluͤcklich ] gluͤckseelig 33 Bischoffen ] Bischoͤffen / 138 2 Sternen ] Sterne 3 Tage ] Tage / 8 Schein ] Schein / 10 unaußleschlichem ] unausloͤschlichem 23 vor den Kayser ] vor dem Kaiser 27 Demantene ] Diamantene 34 Func tionen ] Funckionen Wolfahrt theils ] Wolfarth / theils 35 Kirche / theils ] Kirche / theis Teutschlandes ] Teutschlandes /
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139 3 Reysen ] Reysen / 5 erstarren ] erstarren / 6 muß! ] muß; 9 Sanfftmuth ] Sanffmuth 16 Gnade / ] Gnade Guͤthigkeit; ] Guͤ tigkeit. 17 massen es ohne diß – Superbos. ] fehlt B 19 dessen ] deßen / 21 Bischofflichen ] Bischoͤfflichen 26 wird! ] wird; 27 erlanget! ] erlanget; 29 wird! ] wird; 31 gnaͤdigst ] genaͤdigst 34 H o c h f uͤ r s t l i c h e ] Hoͤchfuͤ rstl. 140 2 verhinderte ] verhunderte 3 und darzu ] dazu 15 wegen derer ] wegen der 21 L e u e n ] L e u ē /
Der Triumphirende Leopoldus Druck: Der | Triumphirende | LEOPOLDUS, | Oder | Teutsche | EPIGRAMMATA | Nebst benoͤthigten Anmerckungen uͤ ber die | Fuͤ rnehmste | Kaiserliche Victorien | Jn dem itzigen Tuͤ rcken⸗Kriege / | verfertiget | Durch | Johann Christian Hallmann | von Breßlau / Juris Consultum. | [Linie] | Breßlau / | Jn der Baumannischen Erben Druckerey / druckts | Johann Guͤ nther Roͤrer. Factor. 1689. – 8 Bl. 4°. – Exemplar: Wrocław BU, Signatur 535358. Das Exemplar Wrocław BU, Signatur 361645, weist eine geringfügige Titelblattvariante auf: in Zeile 3 fehlt das Komma hinter „LEOPOLDUS“ (s. Abb. auf S. 141). Eingriffe: 150 4 ingleichen ] in⸗ | jngleichen 153 3 Real-Festungen ] Real-Festugen
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Hochzeits-, Glückwunsch- und Widmungs-Gedichte (nach Einzeldrucken) Von den in diesem Band abgedruckten Hochzeits- und Glückwunschgedichten2 Hallmanns waren elf Gedichte zur Kenntnis des Herausgebers Gerhard Spellerberg gelangt. Fünf Titel (davon drei bislang unbekannte) sind in der zweiten Auflage von Gerhard Dünnhaupts Bibliographie3 verzeichnet. Die systematische Erschließung der Bres lauer Gelegenheitsdrucke in Klaus Garbers Handbuch des Gelegenheitsschrifttums 4 förderte drei dem Herausgeber unbekannte Gedichte Hallmanns zu Tage,5 die Tiefenerschließung im Verzeichnis deutscher Drucke des 17. Jahrhunderts weitere acht Gedichte.6 Von dem einst in der Stadtbibliothek Breslau vorhandenen Druck von Hochzeitsgedichten auf Jeremias Schiller ist kein Exemplar erhalten. Nach Steger7 trug er den Titel „Carmina Gratulatoria | in 2 Im Folgenden abgekürzt mit HG und GG, Im Nachlass Spellerberg vorhanden als Fotoabzüge: HG2, HG4, HG5, HG6, HG7, HG8 (Druck b), HG9, GG18, GG20 (Druck b), GG21, GG23. 3 Bei Dünnhaupt vorhanden: HG2, HG3, GG15, GG20, GG21. Gerhard Dünnhaupt: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. 2. Aufl. Stuttgart 1990–1993, hier Bd. 3 (1991), S. 1932–1945, Hallmann, Nr. 3, 4A, 4B, 15, 23A. 4 Handbuch des personalen Gelegenheitsschrifttums in europäischen Bibliotheken und Archiven. im Zusammenwirken mit der Forschungsstelle Literatur der Frühen Neuzeit und dem Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück. Hrsg. von Klaus Garber. 31 Bde. Hildesheim. 2001–2013. Die Bände 1–2, 9–11, 17–20 erschließen die Gelegenheitsdrucke der Universitätsbibliothek Wrocław (mit Ausnahme der Funeralschriften, die von der Marburger Forschungsstelle für Personalschriften erfasst wurden). 5 HG4, HG10, GG11. Im Handbuch verzeichnet sind: HG2, HG4 (2 Nummern), HG5, HG6, HG7 (2 Nummern), HG10, GG11, GG20. 6 Die Kenntnis folgender Drucke verdanke ich dem VD17: HG1, GG 12, GG13, GG14, GG16, GG17, GG 19, GG22 (verzeichnet sind dort außerdem GG11, GG15, GG21, GG23). 7 Horst Steger: Johann Christian Hallmann. Sein Leben und seine Werke. Diss. Leipzig 1909. Weida 1909, S. 109. Vgl. Dünnhaupt, Hallmann 4.
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Nuptialibus Solemnitatibus | Viri Jeremiae Schilleri“; das Gedicht Hallmanns ist signiert „Joh. Chr. Hallmann Jena 22. April 1664“.
Hochzeitsgedichte 1. Sonnet. An den Herrn Braͤutigam – Hochzeitsgedicht auf Christoph Allbrecht und Maria Franke, 30. September 1659 Druck: A. Z. Sonnet. An den Herrn Braͤutigam. In: Freuden⸗Gedancken / | Bey deß Edlen / Ehrenvesten | Herrn Christoph Allbrechts / | Deß Edlen / Ehrenvesten vnd Wol⸗ | benambten | Herrn Christoph Allbrechts / | Vornehmen Bůrger vnd Handelsmannes | allhir / wie auch der loͤblichen Kauffmanschafft | Wolverordneten Eltisten / | Eheleiblichen Sohnes | Als Braͤutigams / | Und | Der Ehrenreichen und Tugendbelobten | Jungfr. Maria / | Deß auch Ehrenvesten und Wolgeachten | Herrn Heinrich Frankes / | Vornehmen Buͤ rger und Handelsmannes / | Eheleiblichen Tochter | Als Braut / | Den 30. Herbst⸗Monats Tag deß 1659. Jahres | gluͤ klich daselbst begangenen | Hochzeit⸗Feyer: | Wolmeinende an Tag gegeben / von etlichen | Theils Brůdern / theils Ehren⸗Freunden und Bekandten. | [Linie] | Breßlau / | Gedruckt durch Gottfried Gruͤ ndern Baumannischen Factor. 12 Bl.; 4°; hier Bl C 2 r – Exemplar: Berlin SB, Signatur: 42 an Yf 6807 = VD17 1:631361X
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2. „Lebt iemand auf dem Bau der Wunderschoͤnen Welt / […] – Hochzeitsgedicht auf Philipp Vollgnad und Susanna Elsner, 23. Oktober 1663 Druck: Ohne Titel. In: Wolruͤ chender Lilien Straus / | Auff | Des Edlen / Ehren⸗Vesten und Vorachtbahren | Herrn | Philipp Vollgnadens / | Und | Der Edlen / Hoch⸗Ehrenreichen und Wohl⸗Tu⸗ | gend⸗samen | Jungfrau Susanna / | Des Edlen / Wohl⸗Ehrenvesten und Hochgelahrten | Hn. Joachim Elsners / | PHIL. & MED. DOCTORIS, wie auch der Kaͤys. | und Koͤnigl. Stadt Breßlau Hochansehnlichen | Physici, &c. | Ehgelibten Jungfrau Tochter | Hochzeitliches Freuden⸗ Fest / | So im Jahr M.DC.LXIII. den XXIII. Tag des Wein⸗Monats / | Hochfeyerlich begangen ward/ | Aus schuldiger Freundschafft gewunden und gebunden | von | Etlichen / auf dem Weltberuͤ hmten SaalAthen / | Studirenden | LandsLeuten. | [Linie] | JENA / | Gedruckt bey Johannn Werthern. 4 Bl; 4°; hier Bl)2( v–)3( v – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 533747 (Dünnhaupt: Hallmann 3; Garber: Handbuch 10, 936) Eingriff: 163 28 vom Stamme ] vo’m Stamme
3. „Das Demantfeste Seil / vom Cypripor geknuͤ pfft / […] – Hochzeitsgedicht auf Johann Krause und Rosina Bidermann, 4. Mai 1664 Druck: Ohne Titel. In: A. Z. | Als | Der Edle / WohlEhrenveste / Wohlgelahrte / | und Wohlbenamte | Herr Johann Krause / | J. U. Cand. und vornehmen Practicus | in Breßlau / | Mit | Der Edlen / Hoch⸗ Ehr⸗ und Tugendreichen | Jungfer | Rosina Bidermannin / | Den 4. Maji 1664. | Sein Hochzeitliches Ehren⸗Fest | beging. | Ward den
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vermaͤhl’ten Personen | Zum Zeichen schuldiger Wohlgewogenheit und | Freundschafft | Folgendes aus JENA uͤ bersendet | von | Etlichen daselbst Studirenden | Breßlauern. | [Linie] | JENA / | Gedruckt bey Johann Werthern. 4 Bl.; 4°; hier Bl. 2 v–3 v – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 546738 (Dünnhaupt, Hallmann 4 A) Nicht bei Garber: Handbuch. 166 15 Libes⸗Printz ] Libes’Printz 25 fast strengen ] faststrengen 167 27 schaͤmet ] schamet
4. „Wi wann die schwartze Lufft / erfuͤ llt mit Donnerschlaͤgen / […] – Hochzeitsgedicht auf George Kamper d.J. und Anna Assig, 19. Mai 1664 Druck: Ohne Titel. In: Thalami | Camperi-Assigiani, | Votiva Acclamatio | Quorundam | Patronorum, Fautorum atq; Ami- | corum, è Parnasso Salano. | [Linie] | VRATISLAVIÆ, | Typis Baumannianis exprimebat Johannes Christoph. Jacob. 4 Bl.; 4°; hier Bl. A 4 r – Exem plar: Wrocław BU, Signatur: 361670 (Garber: Handbuch 2, 0914) Ein weiteres Exemplar verzeichnet bei Garber: Handbuch 10, 937. Datum der Hochzeit und die vollständigen Namen sind anderen Drucken zum selben Anlass entnommen: Wrocław BU 366645 (Garber: Handbuch 2, 1235), 336646 (2, 1236; auch 11, 2233); vgl. 2, 1224; 1296; 1297; 11, 2234. Eingriff: 168 12 blib. ] blib
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5. Keusche Venus – Hochzeitsgedicht auf Georg Herman und Anna Maria Grunauer, 18. Mai 1666 Einzeldruck: Keusche VENUS, | welche | Bey Christlicher Vermaͤhlung | deß | Edlen / Ehrenvesten / Wohlgelahrten und | Wohlbenahmten | Herren George Hermans / | Juris Practici in Brieg / | Mit dergleichfals | Edlen / Hoch⸗Ehr⸗ und Tugendreichen | Jungfrauen Anna Maria | gebohrnen Grunauerin / | So in Brieg den 18. May 1666. ansehlich | vollzogen ward / | Zu sonderbahren Ehren | beyder Verlobten | Mit fluͤ chtiger Feder in Breßlaw | abbildete | Johann Christian Hallmann. | [Zierleiste] | Gedruckt in der Fuͤ rstlichen Residentz⸗Stadt Brieg / | durch Christoff Tschorn. 2 Bl.; 4° – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 556235 (Garber: Handbuch 18, 1410) Eingriffe: 169 9 der gleichfals ] dergleichfals 170 12 Fantasie ] Fantasey 19 entweihen ] entweichen
6. Wahrer Liebe Paradiß – Hochzeitsgedicht auf Daniel Güttig und Eva Magdalena Francke, 3. September 1669 Einzeldruck: Wahrer Liebe | Paradiß / | Bey | Hochansehlicher Vermaͤhlung | Deß Wol⸗Aedlen / Gestrengen und Hochbenahmten | Herrn | Daniel Guͤ ttigs / | Fuͤ rstl. Wůrtenbergischen Oelnischen [!] | Regierungs⸗ und Cammer⸗Rathes / | Mit | Der Aedlen / Hoch⸗Ehr⸗ und Tugendbegabten | Jungfrau | Eva Magdalena | gebornen Franckin / | So in der Fuͤ rstl. Residentz⸗Stadt Oelß / | Den 3. Herbstmonat / 1669. | Gluͤ ckselig vollzogen | ward / | Abgebildet | von | Johann Christian Hallmann. | [Zierleiste] | Breßlau / | Jn der Baumannischen Erben Druckerey | druckts Johann Christoph Jacob / Factor. 4 Bl.; 4° [Bl. 2–3 bezeichnet A 2 und B 3] – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 368220 (Garber: Handbuch 2, 1337)
Nachwort des Herausgebers
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Abdruck der Verse 1–90 in: A. Z! | Qvirin Kuhlmanns | Breßlauers | Lehrreiche | Weißheit⸗Lehr⸗Hof⸗Tugend⸗ | Sonnenblumen | Preiß wuͤ rdigster Spruͤ che /ergetz⸗ | lichster Hofreden / sinnreichester Gleich⸗ | nuͤ sse / zirlicher Andenkungsworte / | und seltener Beispile; | meistentheils aus den | Beruffnesten Alten und Neuen | Auslaͤnd⸗ und Einheimischen | Theologen / Rechtsgelahrten / | Arzneierfahrnen / Weltklugen / Sitten⸗ und | Tugend⸗lehrern / Tichtern / Rednern / Weiß⸗ Scheid⸗ | und Goldkuͤ nstlern / Vernunfft⸗ und Schluß⸗ |weisen / Sternsehern / Geschicht Land⸗ und | Reisbeschreibern | ausgesammlet und verfertiget | an | Jhr. Ruhmsw. Kaisermaj. Rath | H. George von Schoͤbel und | Rosenfeld / den Him̄ lischgesin̄ t. | [Linie] | Zu JENA / Drukkts Samuel Adolph Muͤ ller. 1671, S. 43–48. – Ex. München BSB, Sign. L. eleg. m. 467h = VD17 39:120627Q Vgl. die Vorbemerkung: „Dises Libes⸗paradis und Schaubuͤ hne hoͤchster Zirlikeiten / hat bei hochansehnlicher Vermaͤhlung H . J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n / mein Hochschatzbahrer Freund / sehr zirlich abgebildet / dessen anmutts⸗volle Pracht⸗reime wir / als eine annehmliche Blume abbrechende / disem Spruch⸗garten einverleiben“ (S. 43). Eingriff: 172 8 Oelsnischen ] Oelnischen
7. Sonnett – Hochzeitsgedicht auf Johann Bayer und Maria Pomarius, 22. Februar 1672 Druck: Sonnett / | Womit | Die Baͤyer⸗Pomarische Verehligung | in Breßlau | beehret | Johann Christian Hallmann. In: I. N. D. J. | CULTURA | ERYNGII GERMANICI | HUNGARICA | SECUNDIS VOTIS | VIRO | […] | DN. M. JOHANNI | BAYERO, | SS. THEOLOGIÆ CANDIDATO, | […] | SPONSO, | Cum | CLARISSIMA FLORENTISSIMAQVE | VIRGINE, | MARIA | NATALIBUS POMARIA, | VIRI | […] | DN. SAMUELIS
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POMARII, | DOCTORIS THEOLOGI Celeberrimi | […] Eperiessini | ad D. XXII. Februarii, | Postridie Dominici de Quadruplici Sementis Divinæ Agro, | Anni labentis M D c LXXII. | Panegyri inter Christianos solenni | Feliciter | CELEBRANDIS | […] | à | Fautoribus & Amicis Vratislaviensibus | Felicitatis Incrementa ex animo gratulatis. [Breslau: Johann Christoph Jacob (exc.); Georg Baumann d. J. Erben 1672]. – 8 Bl.; 2°; hier Bl. B 2 v – Exemplar: Wroclaw BU, Signatur: 558994 (Garber: Handbuch 11, 2135) Weiteres Exemplar: Wrocław BU, Sign. 558129 (Garber: Handbuch 11, 1835).
8. Die Pfeile der Liebe – Hochzeitsgedicht auf Gottfried Caspar von Kottulinsky und Anna Magdalena von Kromayer, 22. November 1672 Einzeldruck nicht erhalten. Druck b: Die Pfeile der Liebe / bey dem Kottulinskischen und Kromayerischen Hochzeit⸗Feste. In: Des | Schlesischen Helicons | auserlesene | Gedichte | Oder | Etlicher vortreflicher Schlesier | biß anhero ohnbekandte Poëtische | Galanterien / | Nebst einer Vorrede | von Vortrefligkeit der Neueren | Deutschen Poëten. | [Vignette; Linie] | Franckfurt und Leipzig / | Jn Verlegung Michael Rohrlachs seel. Wittib | und Erben in Liegnitz / 1699. [S. 863: JENA / Gedruckt bey Paul Ehrichen]; S. 156–159 – Exemplar: München, BSB, Signatur: P.o.germ. 426 g. Eingriffe: 181 4 ihr’ unbesiegte ] ihr unbesiegte 17 schwaͤchen / ] schwaͤchen 183 79 vermaͤhlet ] vermaͤhelt
Nachwort des Herausgebers
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9. „So bricht nach den gelehrten Sorgen / […]“ – Hochzeitsgedicht auf Johann Andreas Mauersberger und Anna Susanna Neugebauer, 18. Januar 1678 Einzeldruck: Als | Der Wolehrwuͤ rdige / Vorachtbare und Wolgelahrte | Herr | M. Johann Andreas | Mauersberger / | Wolverordneter Pfarrer zu Panthen / | Sich mit der | Woledlen / Hochtugendreichen | Jungfer | Anna Susanna / | Deß Woledlen / Vesten und Hochgelahrten | Herrn Samuel Neugebauers / | Deß Briegischen Fuͤ rstenthums wol⸗meritirten | Landes⸗Syndici, | Juͤ ngsten Jungfer Tochter / | Den 18. Januarii 1678. in der Koͤnglichen Stadt Brieg | verehlichte | Wolte seine Mit⸗Freude | Durch nachfolgenden eilfertigen | Gluͤ ck⸗ Wunsch | Jn Breßlau bezeigen | J. C. H. | [Zierleiste] | Gedruckt in der Koͤniglichen Stadt Brieg / | durch Johann Christoph Jacob. – 2 Bl.; 4°; Exemplar: Warszawa BN: XVII. S.3.501
10. Sonnet / An den Herrn Vater der Jungfer Braut – Hochzeitsgedicht auf Zachaeus Kretschmer und Eva-Maria Hoppstock, 21. September 1688 Druck: Sonnet / | An den Herrn Vater der Jungfer Braut. In: Wolmeinende Gedancken | und | Gutthertzige Wuͤ ntsche / | welche | Nach dem die / | von GOtt beschlossene / | Gluͤ cklich und nach belieben geschlossene | Kretschmer⸗Hoppstok⸗ | kische Ehliche Verbindnuͤ ß / | in Luͤ ben / | Den 21. September des 1688 Jahrs | vollzogen ward / | Am Tage der Freude Jhres Hertzens | Entdeckten und ablegten | Treu und wolgeneigte | Goͤnner und Freunde. | [Linie] | Jn Lignitz / druckts Christoph Waͤtzold. – 8 Bl.; 2°; hier Bl. B 2 r – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 415260 (Garber: Handbuch 19, 375). Eingriff: 188 2 brennen. ] brennen
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Glückwunsch- und Widmungs-Gedichte zu verschiedenen Anlässen 11. „Vive tuo Vicci, Fridrici Nomine […]“ – Glückwunschgedicht zum Namenstag auf Friedrich Viccius, 5. März 1659 Druck: Ohne Titel. In: Pereximio Nomini | Clarissimi Eruditissimiq; VIRI, | Domini | M. FRIDERICI VICCI, | Pöet. Laur. Cæs. Con-Rect. & Profess. | GymnasI Vratisl Magdalenæi | longè Solertissimi, | Præceptoris Honoratissimi, | Ad D. V. MartI. M Dc LIX. | consecrata | DISCIPULORUM | EUCHOLIMÆA DISTICHA. | [Linie] | VRATISLAVIÆ, | Typis Baumannianis exscripsit GOTTFRIDUS GRÜNDER. 10 Bl; 4°; hier Bl. A 4 r – Exemplar: Berlin, SB, Signatur: 23 in: Xc 580 = VD17 1:623523C; ein weiteres Exemplar in Wrocław, BU, Signatur: 534887 (Garber: Handbuch 10, 1370). Das Digitalisat der Universitätsbibliothek Breslau wurde mir freundlicherweise von Herrn Stefan Anders (Institut für Frühe Neuzeit, Universität Osnabrück) zur Verfügung gestellt.
12. Sonnet – Glückwunschgedicht zur Promotion für Caspar Gigas, 29. Januar 1663 Druck: Sonnet. In: Gluͤ ckWuntsch | Dem Edlen / Wohl⸗Ehrenvesten Großachtbarn und | Hochgelahrten | HERRN | CASPAR GIGAS, | Als derselbe | Auff der Weitberuͤ hmten Universitaͤt | JENE den 29. Tag deß Jenners / im | M. DC. LXIII. Jahre | Mit großem Ehren⸗Ruhm | Von der Hochloͤblichen Medicinischen Facultaͤt | Zum | DOCTOR | Offentlich erklaͤret wurde / | uͤ berreichet | Von etlich⸗ergebenen Freunden aus | Schlesien. | [Linie] | Gedruckt bey Johann Werthern. 4 Bl.; 4°; hier Bl. A2 v–A3 r – Exemplar: Wolfenbuͤ ttel HAB, Signatur: Xv 10875 (11) = VD17 125:004056Y
Nachwort des Herausgebers
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13. „Wi sehr Papinian / dem durch verdammten Stahl […]“ – Glückwunschgedicht für Daniel Beyer, März 1663 Druck: Ohne Titel. In: J. J. | DISPUTATIO JVRIDICA | Civilis-Canonico- Criminalis | De | CONFESSIONIBUS | QVAM | SVPREMO RERVM OMNIVM | MODERATORE, AUTHORITATE ET SUF- | FRAGIO MAGNIFICI JCTORUM ORDINIS | IN ILLUSTRI PROPTER SALAM | UNIVERSITATE | PRÆSIDENTE | VIRO | Nobilissimo, Amplissimo, Consultissimo, & Excellentissimo | DN. ADRIANO BEIER, | JEN. J. V. D. | Patrono & Præceptore suo omni Honoris cultu ætatem | prosequendo | in Themisterio publico | placido Eruditorum Examini submittit | ad diem Martii | HORIS CONSVETIS. | DANIEL BEYER, VRATISLAVIENSIS, | AUTHOR. | [Linie] | JENÆ, | LITERIS JOHANNIS WERTHERI, | ANNO M. DC. LXIII. 18 Bl.; 4°; hier Bl. 18v – Exemplar: Dresden SLUB, Signatur: Diss.jur.civ.100,6 = VD17 14:054597E Eine Variante des Drucks weist eine Widmung Daniel Beyers an den Rat der Stadt Breslau auf der Rückseite des Titelblatts auf; Exem plar: Göttingen SUB, Diss Jur Coll Max 86 (6) = VD17 7:674672D. Eingriff: 193 15 Titans ] Titanz
14. „Wer auff des Himmels Gunst und der Astræen Wage […]“ – Glückwunschgedicht für August Kundt, Mai 1663 Druck A: Ohne Titel. In: J. J. | OTIUM SABBATHICUM | sive de | FERIATIONE ET PROFANATIONE | SABBATHI, | DISPUTATIO JURIDICA | ad | L. 3. C. de Fer. Novellam Leonis 54. quasdam item Imperii | Constitutiones: & Ordinationes provinciales Saxon. ac | potissimùm Divi | VVILHELMI | hujus nominis IV. Ducis Sax. Jul. Cliv. & Mont. &c. | Quam | Magnifici JurisConsultorum in Incluta SALANA | Ordinis
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indultu | ADRIANVS BEIER, | JEN. U. J. D. | Et | RESPONDENS | AUGUSTUS Kundt / | Witteberg. Sax. | ad diem Maji publicè ventilandam, | proponunt. | [Linie] | Imprimebat JENÆ JOHANN WERTHER, | M Dc LXIII. 72 S.; 4°; hier S. [74] – Exemplar: Goͤ ttingen SUB, COLL DISS CELL 67 (43) = VD17 7:698868C Das Göttinger Exemplar des Drucks A enthält nach S. 72 ein weiteres Blatt mit den drei Glückwunschgedichten von Johannes Georgius Zencker, Johannes Schmidt von Crossen und Johann Christian Hallmann. Druck B: weitgehend identisch mit Druck A (geringfügig abweichender Zeilenfall): Imprimebat JENÆ JOHANN WERTHER, M Dc LXV. 1 Bl.; 68 S.; 1 Bl.; hier S. [70] – Exemplar: Dresden, SLUB, Signatur: Diss.jur.civ.462,2 = VD17 14:024410K
15. „Jn dem zu dieser Zeit die Fuͤ rstin aller Blumen / […] – Glückwunschgedicht für Georg Heinrich Klinckerfuß, Juni 1664 Druck: Ohne Titel. In: D. A. G. | DISPUTATIO JURIDICA, | De | CONSTITUTO | POSSESSORIO, | Quam, | Ex in dulgentia, | Magnifici JCtorum in Illustri Salana Ordinis, | PRÆSIDE | VIRO | Nobilissimo, Amplissimo, Consultissimo atq[ue] Excellentissimo, | DN. ERNESTO FRI e e DERICO | Schrotern / HÆREDITARIO in Wickerstadt / | JCto & Antecessore Famigeratissimo, Consiliario Saxo- | nico Gravissimo, Curiæ Provincialis & Scabinatus Assessore me- | ritissimo, ac p.t. Facult. Juridicæ Decano | Spectatissimo. | Domino Præceptore ac Patronô suô summo | honoris ac observantiæ cultu ætatèm devenerando. | ad d. Junii, M Dc LXIV. | H. L. Q. C. | Publicæ examinationi exhibet | GEORGIUS HEINRICUS KLINCKERFUSIUS, | ALLENDORFENSIS AD SALINAS HASSUS. | AUTOR | [Linie] | JENÆ, | Literis JOHANNIS NISI[I]. – 26 Bl; 4°; hier Bl. F 4 r – Exemplar: Halle ULB, Signatur: Jena, Diss., 1664 R-Z (9) = VD17 1:008531W (Dünnhaupt, Hallmann 4 B)
Nachwort des Herausgebers
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Titelblattvariante: die Zeile mit der Angabe AUTOR. fehlt. Exem plar: München BSB, 4 Diss. 3521, 24 = VD17 12:148084Q.
16. „Ob gleich Cleanthes itzt mit vielmahl tausend Grillen […]“ – Glückwunschgedicht für Adam Odontius, August 1664 Druck: Ohne Titel. In: DISPUTATIO METAPHYSICA | De | PERFECTIONE, | Deo clementer annuente, | Autoritate Amplissimæ Facultatis Philosophicæ, | PRAESIDE | M. PHILIPPO MÜLLERO, | Ampliss. Facultat. Philosoph. Adjuncto, | Eruditorum Judicio exposita | AB | ADAMO ODONTIO, | Wallhusano Thuringo. | Autore & Respondente. | Habebitur d. August. | H. L. Q. C. | [Linie] | IENÆ, | Typis Bauhoferianis. | Anno M. DC. LXIV. 10 Bl; 4°; hier Bl C v–C 2 r – Exemplar: Weimar, HAAB, Signatur: 4° XL : 85 = VD17 32:625962B
17. „Der edle Fleis vergoͤttert Seel’ und Witz […]“ – Glückwunschgedicht für David Hain von Löwenthal, Oktober 1664 Druck: Ohne Titel. In: Q. D. B. V. | DISSERTATIO JURIDICA | De | INVENTARIO, | Quam | Ex indulgentia | Magnifici JCtorum in Illustri Salana Ordinis | PRÆSIDE | VIRO | Nobilissimo, Amplissimo, Consultissi e chrotern / mo atque Excellentissimo | DN. ERNESTO FRIDERICO | S e HÆREDITARIO in Wickerstadt / &c. | JCto & Antecessore in e adem Celebratissimo, | Consiliario Saxonico Eminentissimo, Curiæ Provincialis, Sca- | binatus atque Facultatis Juridicæ Assessore | Gravissimo, | Domino Præceptore ac Patrono suo omni honoris & observan- | tiæ cultu ætatèm devenerando, | Publicæ Eruditorum Censuræ submittit | DAVID HAIN â LÖWENTHAL, | Zittaviâ Lusatus. | Autor. | In Auditorio Juris-Consultorum | ad d. Octob.
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M. DC. LXIV. | [Linie] | JENÆ, | LITERIS NISIANIS. – 16 Bl; 4°; hier Bl D3 r–D4 v – Exemplar: Berlin, SB, Signatur: 19 in: Fi 3231 = VD17 1:008544A Der Druck enthält auf der Rückseite des Titelblatts eine Widmung des Autors an Christoph Hain von Löwenthal; andere Exemplare des Drucks enthalten eine Widmung an den Rat der Stadt Zittau (VD17 14:066496D) bzw. keine Widmung (VD17 14:060091T).
18. Zuschrifft – Widmungsgedicht an Herzog Christian von Liegnitz-Brieg, Januar 1665 Hallmann widmete den Druck seiner Jenaer juristischen Disputa tion De privilegiis militum Herzog Christian von Liegnitz-Brieg; im Anschluss an die lateinische Widmung folgt eine gereimte, deutschsprachige Zuschrifft an eben denselben. Druck A: Zuschrifft. In: Assistente Cœlico Duce, | AUTORITATE ATQVE SUFFRAGIO | Inclyti JCtorum in Illustri ac Florentissima ad | Salam Universitate Collegii, | MODERATORE | Præ-Nobilissimo, Amplissimo, Consultissimo, Excellen- | tissimoq[ue] | DN. ERNESTO FRIDE e e RICO | Schrotern / Haereditario in Wickerstadt / JCto | Eminentissimo, Antecessore hujus Academiæ Celebra- | tissimo, Consiliario Ducali Saxonico Splendidissimo, Faculta- | tis Juridicæ, Curiæ Provincialis & Scabinatus Assessore Gra- | vissimo, Meritissimo, | PATRONO atque DOCTORE SUO singularis observantiæ & honoris | cultu perpetim devenerando, | EXERCITATIONEM JURIDICAM | DE | PRIVILEGIIS | MILITUM, | Publicae Θεμιστοϕιλόυντων disquisitioni | exponit | JOHANNES CHRISTIANUS Hallmann / | VRATISLAVIENSIS. | M. Januar. A. O. R. M. DC. LXV. | In Fano Themidi consecrato. | [Linie] | JENÆ | Literis NISIANIS. 24 Bl.; 4°, hier Bl. A 2 r – Wolfenbüttel, HAB, Signatur: Li 3331 (2).
Nachwort des Herausgebers
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Druck B (mit identischem Fingerprint) mit der Titelblattvariante: VRATISLAVIENSIS. | Autor | M. Januar – Exemplar: Berlin SB, Signatur: 12 an Fl 8734 und Halle, ULB, Signatur: Jena, Diss. 1665 D-Z (17).
19. „Wi hoch dem Glaͤubiger der Schuldmann sey verpflicht […]“ – Glückwunschgedicht für Thomas Siegfried Ring, 29. März 1665 Druck: Ohne Titel. In: Felicitèr! | DISPUTATIO JURIDICA | De | CHIROGRAPHO, | Quam | Supremo Numine adspirante | Magnifico JCtorum Collegio adprobante | IN INLUSTRI SALANA | PRÆSIDENTE | VIRO | PRÆ-NOBILISSIMO, AMPLISSIMO, CONSUL-| TISSIMO, ATQVE e EXCELLENTISSIMO | DN. ERNESTO FRIDERICO | Schrotern / e Hereditario in Wikkerstadt / JCto & | Prof. Publ. celebratissimo, Consiliario Saxon. gravissimo, | Curiæ Provincial., Scabinatûs, & Facultat. Jurid. Adses- | sore eminentissimo. | Patrono & DOCTORE suo æviterno observantiæ | & honoris cultu devenerando. | Publico Eruditiorum examini submittet | AUTOR | THOMAS-Siegfried Ring / | Brigâ Siles. | In Athenæo JCTORUM | d. 29. Mart. A. M. DC. LXV. | [Linie] | JENÆ, | Typis JOHANNIS WERTHERI. – 24 Bl; 4°; hier Bl. F 3 v – Exemplar: Halle, ULB, Signatur: Jena, Diss., 1665 D-Z (26) = VD17 14:020688K
20. Liebes⸗Schreiben – Glückwunschgedicht zum Geburtstag auf Johann Heinrich Cunradi, 4. August 1671 Druck A (Textgrundlage): Liebes⸗Schreiben | welches die | TUGEND | an den | WohlAedlen / Gestrengen und Hochbenahmten | [Zierleiste] | Hn. Johann Heinrich | Cunradi / | Fuͤ rstlichen Lichtensteinischen Rath / ꝛc. | bey anbrechung seines | Sechtzigsten Gebuhrts⸗Tages | den 4. August. 1671. | abgehen lassen | durch die Feder | Johann Christian Hall-
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manns. | [Zierleiste] | Zum Brieg / druckts Christoph Tschorn. 2 Bl.; 4° – Wrocław BU, Signatur: 559223. Verzeichnet bei Dünnhaupt (Hallmann 15); Garber: Handbuch, 11, 2171. Ein Digitalisat des Drucks wurde mir freundlicherweise von Herrn Stefan Anders (Institut für Frühe Neuzeit, Universität Osnabrück) zur Verfügung gestellt. Druck b: Liebes⸗Schreiben / welches die Tugend auf den Gebuhrts⸗Tag Hn. Joh. Heinrich Cunradi / Fuͤ rstl. Lichtensteinischen Rath / den 4. August. 1671. abgehen lassen. Durch J. C. Hallmann. In: Des | Schlesischen Helicons | auserlesene | Gedichte | Oder | Etlicher vortreflicher Schlesier | biß anhero ohnbekandte Poëtische | Galanterien / | Nebst einer Vorrede | von Vortrefligkeit der Neueren | Deutschen Poëten. | [Vignette; Linie] | Franckfurt und Leipzig / | Jn Verlegung Michael Rohrlachs seel. Wittib | und Erben in Liegnitz / 1699, S. 68–71 – Exemplar: Muͤ nchen, BSB, Signatur: P.o.germ. 426 g. Eingriff: 203 54 geweiht / ] geweiht. A; b Varianten von Druck b: 202 1 F r e i n d ] Freund 2 Freindin dir ] Freundin dir / 14 Treu ] frau 25 Gold und ] gold u. 26 und Zeit ] u. zeit 203 35 Verhaͤngnß ] verhaͤngniß 39 Wonne ] wonne / 40 an diß Licht ] an das liecht 41 Freind ] Freund 50 und Eltern ] u. Eltern 54 geweiht / ] geweiht. (auch A) 60 Neid / ] neid Hoͤll’ / ] hoͤll’ 204 71 Freind ] Freund 84 braͤch’ ] brech’ 85 henckst ] haͤngst 86 Numehr ] Nunmehr 89 itzt ] ietzt b l aͤ t t e r n ] blaͤttern / 93 Freind ] Freund 98 Schlang’ und ] schlang u. 205 103 Demant ] dimant 105 itzt ] ietzt nach 112 Δ. Τ. Θ. ] fehlt b
Nachwort des Herausgebers
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21. Erklaͤrung des Kupffer-Titels und Die Köstlichste Speise Des Gemütthes / Ein gelehrtes Buch (Zu Samuel von Butschky: Pathmos, 1676) Druck A: Erklaͤhrung des Kupffer-Tittels und Die Koͤstlichste Speise Des Gemtthes / Ein gelehrtes Buch. In: A—Z. | Sam. von Butschky / und | Rutinfeld / etc: | PATHMOS; | enthaltend: | Sonderbare Reden / | und Betrachtungen / | allerhand Curioser; | in allen Staͤnden benoͤtigter; | Wie auch | bey ietziger Politic fuͤ rgehender / | Hoff⸗Welt⸗ und Stats⸗Sachen: | Alles / auf unsere Schuldigkeit | gegen GOTT; unseren Naͤchsten / und | und [!] Uns selbst gerichtet. | Mit einem follkommenen Jnhalts⸗ | Register. | Mit Churfl. Saͤchs. Gnaͤdigst. Privilegio | [Linie] | Leipzig / | Verlegts Johann Grosse und Consort | Druckts Christoph Uhmann / | 1676. – Kupfertitel, 6 Bl., 991 (recte 971) S., 51 Bl.; hier Titelblatt verso und Bl.):(1 r–4 v. – Benutzte Exemplare: Hamburg, SuUB, A/200668; München, BSB, Signatur: Ph.pr.179, Titelbl. verso und Bl.):(4v, 1v, ijv, iiiv; Wolfen büttel, HAB, Signatur 48.13 Eth. (Titelblatt). Verzeichnet bei Dünnhaupt (Hallmann 23 A). Abb. des Kupfer-Titels nach dem Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, A/200668. Das Hamburger weist gegenüber dem Münchener Exemplar einen Druckfehler auf, der in Druck B ebenfalls bewahrt wird: Erklärung des Kupfer⸗Tittels, 12 solches ] s lches – Auf dem Titelblatt ist der Doppelpunkt hinter Stats⸗Sachen: durch Beschneidung entfallen (erkennbar im Wolfenbütteler Exemplar und vorhanden in Druck B). Im Münchner Exemplar folgt ein Punkt hinter Privilegio. (wie in Druck B). Druck B (Titelauflage, kein Neusatz, Fingerprint identisch): A—Z. | Sam. von Butschky / und | Rutinfeld / etc: | PATHMOS; | enthaltend: | Sonderbare Reden / | und Betrachtungen / | allerhand Curioser; | in allen Staͤnden benoͤtigter; | Wie auch | bey ietziger Politic fuͤ rgehender / | Hoff⸗Welt⸗ und Stats⸗Sachen: | Alles / auf unse-
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re Schuldigkeit | gegen GOTT; unseren Naͤchsten / und | und [!] Uns selbst gerichtet. | Mit einem follkommenen Jnhalts⸗ | Register. | Mit Churfl. Saͤchs. Gnaͤdigst. Privilegio. | [Linie] | Leipzig / | Verlegts Johann Grosse und Consort | Druckts Christoph Uhmann / | 1677. – hier Titelblatt verso und Bl.):(1 v–4 v. – Exemplar: Halle, ULB, Signatur Dd 443 = VD17 39:137227B. Eingriffe: Erklaͤhrung des Kupfer⸗Tittels 207 6 hier mit Lust ] hier; mit / Lust 19 N e i d besiegt ] N e i d / besiegt Uber den PATHMUM 209 46 Koloqvinth ] Koleqvinth
22. Erklaͤrung des Kupffer-Titels (Zu Samuel von Butschky: Wohl-Bebauter Rosen-Thal, 1679) Druck: Erklaͤrung des Kupffer-Titels. In: A–Z! | Sam. von Butschky / und | Rutinfeld / ꝛc. | Wohl-Bebauter | Rosen-Thal; | Darinnen | ein curioses Gemuͤ te / | in allen Staͤnden / | allerhand nuͤ tzliche und belustende | Raritaͤten und curiose Sachen; | Zeit-Welt-und Stats-Rosen; | auch Seelen-naͤhrende / gute | Fruͤ chte; | in sechshundert Sinn-reichen / | ungemeinen | Reden und Betrachtungen; | GOTT zu Ehren / seinem Naͤchsten und | ihme selbst zum Besten / | eingepflanzet und einverleibet findet. | Mit gehoͤrigem ordentlichem Register. | [Linie] | Nuͤ rnberg / | Jn Verlegung Johann Hofmanns / | Kunst- und Buchhaͤndlers. | Gedruckt daselbst bey Andreas Knorzen. | Jm Jahr Christi 1679. – Kupfertitel, 10 Bl., 1228 S., 49 Bl.; 8°; hier Bl.):(2 v ; Exemplar: Muͤ nchen, BSB, Signatur: Asc. 553 c = VD17 12:107531U Abb. des Kupfer-Titels nach dem Exemplar Bonn, ULB, Signatur FA 533 (freundliche Genehmigung durch Dr. Michael Herkenhoff vom 30.9.2020).
Nachwort des Herausgebers
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23. Drei mit „I.C.H.“ gezeichnete Gedichte: Gelehrte sind offt verkehrt – Die verliebete Amanda – Boͤse Weiber sind nicht zu verachten Die drei mit I. C. H. gezeichneten Epigramme sind zusammen mit zwei weiteren, anonymen Kurzgedichten (Von einer Mannbaren Jungfer – An ein Paar Maͤdge welche einen Sack trugen) erschienen in: Des | Schlesischen Helicons | auserlesene | Gedichte | Oder | Etlicher vortreflicher Schlesier | biß anhero ohnbekandte Poëtische | Galanterien / | Nebst einer Vorrede | von Vortrefligkeit der Neueren | Deutschen Poëten. | [Vignette; Linie] | Franckfurt und Leipzig / | Jn Verlegung Michael Rohrlachs seel. Wittib | und Erben in Liegnitz / 1699. – 16 Bl., 863 S.; 8°; hier S. 862–863 – Exemplar: München, BSB, Signatur: P.o.germ. 426 g = VD17 23:302279X Im vorliegenden Exemplar ist das „H.“ der ersten Sigle im 19. oder 20. Jh. hsl. ergänzt zu „Hallmann“.
Abbildungsnachweis S. 2 Schlesische Adlers-Flügel, Kupfertitel, Herzog August Biblio thek Wolfenbüttel, Lo 2536 S. 5 Schlesische Adlers-Flügel, Titelblatt, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Lo 2536 S. 125 Hessischer Ehren-Stern, Titelblatt, Niedersächsische Staatsund Universitätsbibliothek Göttingen, 4° H. Sil. 1813 (2) S. 130 Hessischer Ehren-Stern, Kupferstich „Sic Lilia florent“, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, 4° H. Sil. 1813 (2) S. 141 Der Triumphirende Leopoldus, Titelblatt, Universitätsbiblio thek Wrocław, 361645 S. 206 Samuel von Butschky, Pathmos 1676, Kupfer-Titel, Staatsund Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, A/200668 S. 212 Samuel von Butschky, Wohl-Bebauter Rosen-Thal 1679, Kupfer-Titel, Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Fa 533
Inhalt des fünften Bandes Schlesische Adlers-Flügel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Hessischer Ehren-Stern und Tugend-Leu . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 Der Triumphirende Leopoldus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Hochzeits-, Glückwunsch- und Widmungsgedichte . . . . . . . . . . 157 Hochzeitsgedichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 1. Sonnet. An den Herrn Bräutigam. Hochzeitsgedicht auf Christoph Allbrecht und Maria Franke . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 2. Hochzeitsgedicht auf Philipp Vollgnad und Susanna Elsner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 3. Hochzeitsgedicht auf Johann Krause und Rosina Bidermann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 4. Hochzeitsgedicht auf George Kamper d. J. und Anna Assig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 5. Keusche Venus. Hochzeitsgedicht auf Georg Herman und Anna Maria Grunauer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 6. Wahrer Liebe Paradiß. Hochzeitsgedicht auf Daniel Güttig und Eva Magdalena Francke . . . . . . . . . . . . . 172 7. Sonnett. Hochzeitsgedicht auf Johann Bayer und Maria Pomarius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 8. Die Pfeile der Liebe. Hochzeitsgedicht auf Gottfried Caspar von Kottulinsky und Anna Magdalena von Kromayer . . . . . 181 9. Hochzeitsgedicht auf Johann Andreas Mauersberger und Anna Susanna Neugebauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 10. Sonnet / An den Herrn Vater der Jungfer Braut. Hochzeitsgedicht auf Zachaeus Kretschmer und Eva-Maria Hoppstock. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188
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Inhalt
Glückwunsch- und Widmungs-Gedichte zu verschiedenen Anlässen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 11. Glückwunschgedicht zum Namenstag auf Friedrich Viccius. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 12. Sonnet. Glückwunschgedicht zur Promotion für Caspar Gigas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 13. Glückwunschgedicht für Daniel Beyer. . . . . . . . . . . . . . . 193 14. Glückwunschgedicht für August Kundt . . . . . . . . . . . . . . 194 15. Glückwunschgedicht für Georg Heinrich Klinckerfuß . . . 195 16. Glückwunschgedicht für Adam Odontius . . . . . . . . . . . . 196 17. Glückwunschgedicht für David Hain von Löwenthal . . . 197 18. Zuschrifft. Widmungsgedicht an Herzog Christian von Liegnitz-Brieg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 19. Glückwunschgedicht für Thomas Siegfried Ring . . . . . . 200 20. Liebes-Schreiben. Glückwunschgedicht zum Geburtstag auf Johann Heinrich Cunradi . . . . . . . . . . . . . . . 201 21. Erklärung des Kupffer-Tittels und Die Köstlichste Speise Des Gemütthes / Ein gelehrtes Buch (Zu Samuel von Butschky: Pathmos, 1676) . . . . . . . . . . . . . . 206 22. Erklärung des Kupffer-Titels (Zu Samuel von Butschky: Wohl-Bebauter Rosen-Thal, 1679). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 23. Drei mit „I.C.H.“ gezeichnete Gedichte: Gelehrte sind offt verkehrt – Die verliebete Amanda – Böse Weiber sind nicht zu verachten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214 Nachwort des Herausgebers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253