Sämtliche Werke: Band 5 Adlersflügel, Ehren-Stern, Leopoldus, Hochzeits- und Glückwunschgedichte 9783110678383, 9783110678482, 2021940953

Johann Christian Hallmann translated into German a selection of Francesco Loreadano’s satiric epigrams from the "Ci

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German Pages 260 Year 2022

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Table of contents :
Schlesische Adlers-Flügel
Hessischer Ehren-Stern und Tugend-Leu
Der Triumphirende Leopoldus
Hochzeits-, Glückwunsch- und Widmungsgedichte
Hochzeitsgedichte
1. Sonnet. An den Herrn Bräutigam
2. Hochzeitsgedicht auf Philipp Vollgnad und Susanna Elsner, 23. Oktober 1663
3. Hochzeitsgedicht auf Johann Krause und Rosina Bidermann, 4. Mai 1664
4. Hochzeitsgedicht auf George Kamper d. J. und Anna Assig, 19. Mai 1664
5. Keusche Venus
6. Wahrer Liebe Paradiß
7. Sonnett.
8. Die Pfeile der Liebe
9. Hochzeitsgedicht auf Johann Andreas Mauersberger und Anna Susanna Neugebauer, 18. Januar 1678
10. Sonnet / An den Herrn Vater der Jungfer Braut.
Glückwunsch- und Widmungsgedichte zu verschiedenen Anlässen
11. Glückwunschgedicht zum Namenstag auf Friedrich Viccius, 5. März 1659
12. Sonnet
13. Glückwunschgedicht für Daniel Beyer, März 1663
14. Glückwunschgedicht für August Kundt, Mai 1663
15. Glückwunschgedicht für Georg Heinrich Klinckerfuß, Juni 1664
16. Glückwunschgedicht für Adam Odontius, August 1664
17. Glückwunschgedicht für David Hain von Löwenthal, Oktober 1664
18. Zuschrifft
19. Glückwunschgedicht für Thomas Siegfried Ring, 29. März 1665
20. Liebes-Schreiben
21. Erklärung des Kupffer-Tittels und Die Köstlichste Speise Des Gemütthes / Ein gelehrtes Buch
22. Erklärung des Kupffer-Titels
23. Drei mit „I.C.H.“ gezeichnete Gedichte: Gelehrte sind offt verkehrt – Die verliebete Amanda – Böse Weiber sind nicht zu verachten
Nachwort des Herausgebers
Abbildungsnachweis
Inhalt des fünften Bandes
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Sämtliche Werke: Band 5 Adlersflügel, Ehren-Stern, Leopoldus, Hochzeits- und Glückwunschgedichte
 9783110678383, 9783110678482, 2021940953

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h a l l m ann, s ämtl ic h e werk e v

ausgaben deutscher literatur des xv. bis xviii. jahrhunderts Herausgegeben von Hans-Gert Roloff

johann christian hallmann sämtliche werke

De Gruyter

johann christian hallmann

sämtliche werke Herausgegeben von

gerhard spellerberg †

fünfter band adlersflügel, ehren-stern, leopoldus, hochzeits- und glückwunschgedichte Herausgegeben von

ulrich seelbach

De Gruyter

ISBN 978-3-11-067838-3 e-ISBN (PDF) 978-3-11-067848-2 Library of Congress Control Number: 2021940953 Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. © 2022 Walter de Gruyter GmbH, Berlin/Boston Satz: SatzBild, Sabine Taube, Kieve Druck: CPI books GmbH, Leck www.degruyter.com

Schlesische Adlers⸗Flgel / oder Warhaffte Abbild⸗ und Beschreibung Aller Knige / Ober⸗Regenten / und Obristen Hertzoge ber das gantze

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Land Schlesien von PIASTO an biß auf Unsern Regierenden AllerGendigsten Kaiser / Knig / und Obristen Hertzog LEOPOLDUM;

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welche Der Gelehrten Welt mit sonderbahrem Fleisse in gebund⸗ und ungebundner Rede vorgestellet Johann Christian Hallmann

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von Breßlau / JC

tus.

Jn der Frstlichen Residentz Stadt Brieg / druckts Christoph Tschorn / in verlegung deß Autoris. 1672.

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Johann Christian Hallmann

Senec. in Octav. A. II. S. 2.

COnsulere Patriæ, parcere afflictis, fera Cæde abstinere, tempus atque iræ dare Orbi Quietem, Seculo Pacem suo, Hæc summa Virtus! Petitur hac Cœlum via!

Schlesische Adlers⸗Flgel

Dem Hochwrdigsten / Durchlauchtigsten Frsten / Dehnen Durchlauchtigen / Hochgebohrnen Frsten / Hochgebohrnen / Hoch und Wolgebohrnen Grafen / Hoch⸗Wolgebohrnen FreyHerren / Hoch und WolAedel gebornen / WolAedlen / Gestr: Aedlen / GroßAchtbahren / Hoch und Wolbenahm⸗ ten Herren /

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Herren N. N.

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Smbtlichen Hochlblichen Herren Frsten und Stnden / Jm Hertzogthum Ober⸗ und Nieder⸗ Schlesien. Meinen Gendigsten Frsten und Herren / Gendigen Grafen und Herren / und Hchst GeEhrt⸗ und GeEhrtesten Herren.

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Hochwrdigster / Durchlauchtigster Frst / Durchlauchtige / Hochgebohrne Frsten / Gendigste Frsten und Herren / Hochgebohrne / Hoch und Wolgebohrne Grafen / Hoch⸗Wolgebohrne FreyHerren / Hoch und Wol Aedelgebohrne / WolAedle / Gestr: Aedle / GroßAchtbahre Hoch und Wolbenamte / Gendige / Hchst GeEhrt⸗ und GeEhrteste Herren.

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Die

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Johann Christian Hallmann

GOttesFurcht und Gerechtigkeit sind solche Flgel / durch welche die Frsten in Engel und die Lnder in Paradise verwandelt werden. Wie glckseelig ist der jenige orth zu schtzen / wo solche Tugend⸗Flgel / die Grntzen beschatten! Glckseelig ist auch das Aedle Schlesien zu nennen / welches nach ablegung deß Heidenthums und Barbarischer Sitten den Christlichen Glauben nebst witziger Hffligkeit zu seinen Schutz⸗Flgeln erkohren! Die zwischen Piasto und Unserm AllerGendigsten LEOPOLDO verflossene Zeiten knnen zur genge bezeugen / wie dessen Wolstand sich nach und nach so rhmlich vermehret. Dannenhero werde Jch hoffentlich nicht irren / wann Jch diese G l o r w  r d i g s t e A d l e r s ⸗ ­F l  g e l durch wolgegrndete Abbildungen der Nachwelt zu hinterlassen / und in das Register der Unvergessenheit einzutragen bemhet bin. Keine Ehrsucht / sondern die Liebe / womit ieder seinem Vaterlande / und also auch Jch (bevorab in ansehung dehrer weiland theils von dehnen Erlauchtesten Husern dieses Landes meinem Vater und Bluts⸗Freunden / ohne ruhm zu melden / Gendigst anvertrauten Ehren⸗Aempter /) verbunden / hat solche knheit erwecket. Sintemahl keine nthigere Wissenschafft ist / als G o t t  / seine E l t e r n  / und O b r i g ­k e i t recht grndlich erkennen. Es zeiget das Abgttische Sina / das verblendete Japan / ja fast jedes Theil der Welt seine Gekrnte Hupter / warumb solten nicht auch die U n  b e r w i n d l i c h e n A d l e r s ⸗ F l  g e l deß Weitberhmten Schlesiens / nemlich Seine Durchlauchtigste auß der Cron Pohlen und Bhmen entsprossene O b e r ⸗ R e g e n t e n   / K  n i g e   / und ­O b r i s t e n H e r t z o g e auf dem Schauplatze der Unsterblichen Ehre erscheinen? Damit aber diese Papirene Adlers⸗Flgel nicht etwan von den schwrmenden Jrrlichtern der lallenden mißgunst versenget werden / habe Jch vor nthig erachtet / selbte unter den schatten solcher Sonnen zu verwahren / welche alß helleuchtende Sonnen meines geliebten Vaterlandes nicht allein alle neidische Cometen glckseelig vertreiben / sondern sich auch selber durch die Tugend⸗Flgel wahrer GOttes⸗Furcht und Gerechtigkeit in Jrrdische Engel verwandeln knnen. Diese sind nun die Gesamm-

Schlesische Adlers⸗Flgel

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ten Hochlblichen Herren Frsten und Stnde / nemlich E u r e H o c h F  r s t l i c h e D u r c h l a u c h t i g k e i t e n  / H o c h G r  f f l i c h e E x c e l l e n t z u n d G e n a d e n   / F r e y H e r r l i c h e G e n a d e n  / u n d A d e l i c h e G e s t r : wie auch m e i n e G e E h r t e s t e H e r r e n  / Dehrer Hochvernnfftigen Genaden⸗Flgeln Jch nebst mir gegenwrtige iedem Schlesier zu wissen hochnthige materie mit gebhrender Demuth und Ehr­ erbittigkeit untergebe; Hertzlich wnschend / daß S e l b t e unter den U n  b e r w i n d l i c h e n A d l e r s ⸗ F l  g e l n u n s e r s G l o r w  r d i g s t e n LEOPOLDI solchen liebreichesten Schatten fr und fr genssen mgen / dehn kein Unfall versehren / und kein Teuffel zersthren kan! E u e r H o c h F  r s t l i c h e n D u r c h l a u c h t i g k e i t e n  / H o c h G r  f f l i c h e n E x c e l l e n t z u n d G e n a d e n  / FreyHerrlichen Genaden / und Adelichen Gestr: auch Meiner GeEhrtesten Herren

Unterthnigster / Gehorsamster / Gehorsamer / Ergebener / und Williger Diener Johann Christian Hallmann.

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Johann Christian Hallmann

Kurtzer / iedoch nthiger Vorbericht Von dem Alterthume deß Landes Schlesien vor Piasto. 5

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Jn beschreibung einer iedern Sache ist vornemlich auff dehrer ursprung zu sehen / sintemahl ohne diesen das vorgesetzte Ziel schwerlich erreichet wird. Wann wir unß in den vernnfftigsten Geschicht⸗Schreibern umschauen / so befinden wir / daß die ltisten Jnnwohner deß Landes Schlesien von Elysa / dessen Vater Javan / der Groß Vater aber Japhet gewesen / entsprossen / und ins gemein Svevi oder Teutsche / insonderheit aber theils Quadi, theils Lygii, theils Elysii genennet worden: Alle diese Vlcker haben sich nun erstlich im kleinern Asia nebst den Cimbern und Paphlagoniern biß umb den anfang der Persischen Monarchie aufgehalten / hernachmals aber wegen der Persier Grausamkeit auß Morgenland in die Abend und Mitternchtischen Lnder begeben; allwo die jenigen / so sich in die Schlesische gegend umb die Oder und das Bhmische Gebirge gesetzet / unter der streitbahren Marcomannischen oder Mhrlndischen Knige / wie auch nach dehrer absterben des Tyrannen Attila bothmssigkeit gerathen / und durch immerwehrende Krieges⸗Drangseeligkeiten / wie auch vielfaltige Vernderungen ihres Sitzes nach und nach dermassen abgenommen / daß kurtz hierauf die auß Reussen und Moscau kommende Sarmaten / so von dem edlen Stamme der Heneten herrhren / und die rechten Pohlen sind / unter den Zwey Brdern Lecho und Zecho / als ihren Obristen Heerfhrern / sich aller dieser Lnder bemchtiget / und dehrer wenig vorhandene Einwohner vollends gntzlich berwltiget / indeme dieser gantz Bhmen und Mhren / jener aber gantz Pohlen und Schlesien eingenommen. Jst also von selbiger Zeit an das damals sehr verwstete und in lauter unordnung stehende Land Schlesien dehnen Sarmaten und ermeldtem ihrem Obristen Heer⸗Fhrer Lecho / wie auch dessen unterschiedlichen Nachfolgern (von dehrer Regierung / weil es

Schlesische Adlers⸗Flgel

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damals sehr verwirret und wunderlich zugegangen / auch ofters wegen ermangelung eines Hauptes durch Zanck und Streit viel Inter-Regna entstanden / wenig ausfhrliches in den Polnischen Jahrbchern zu finden /) unterwrffig blieben / biß entlich nach Popiels erschrecklichem Untergange / welchen aus gerechtem Gerichte GOttes die Muse lebendig gefressen / der frohme Piastus zu einem OberRegenten oder Obristen Hertzoge ber gantz Pohlen und Schlesien erwehlet / und also eine rechte Reichs verfassung ber diese beyde Lnder gemachet worden. Jn ansehung dessen habe Jch nun in meiner gegenwrtigen beschreibung a l l e r O b r i s t e n H e r t z o g e  b e r d a s g a n ­ t z e L a n d S c h l e s i e n (worzu mich ein Hoher und Gendiger Patron vorlngsten nicht ohne wichtige ursachen veranlasset /) von ietzterwehntem Piasto den anfang machen / und in selbter biß auf Unsern Regierenden AllerGendigsten Kaiser LEOPOL­DUM (dessen Glorwrdigsten Zepter die Himmlische Majestt mit immerblhender Glckseeligkeit ferner begnadigen wolle!) dehrogestalt fortfahren wollen / damit der Geschichtliebende Leser so wol vermittelst dehrer auß den besten originalien abcopirten Kupffer / alß auch der in gebund⸗ und ungebundner Rede beygefgten Historischen Erzhlung von iedem Regenten auf iedem blate gleichsam in einem Laconischen Zirckel das jenige erfahren knne / womit sonsten andere viel bogen anfllen mchten. Der ungezweifelten Zuversicht lebend / es werde / weil auf dehrogleichen art meines wissens diese materie noch nie ausgefhret worden / Zu dem auch der itzigen Hochgelehrten und mit allzuvielen Schrifften ohnediß beladenen Welt nicht mit weitlufftigen / sondern kurtzen Sachen gedienet ist / sothane wolgemeinte und zu meines vielgeliebten Vaterlandes unsterblichen Ruhme angesehene Arbeit von allen aufrichtigen Patrioten (denn die mißgnstigen Zoilos achte ich nicht einer Bohnen werth) wol aufgenommen und zum besten gedeutet werden. GOTT mit Unß!

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Johann Christian Hallmann

Der Freygebige PIASTUS.

Nach dem Popilius durch Muse must’ erbleichen /

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Und kein Regente saß auf der Sarmaten Thron / Berief der Grosse GOtt durch wunderbahre Zeichen Zu ihrem Ober⸗Haupt Cußiscons schlechten Sohn. Wie hat der Himmel doch / Piastus / dich geliebet / Weil Seraphinen selbst den ReichsStab dir gewehrt! So ists: Die Frhmigkeit wird niemals nicht betrbet / Und GOtt hat grobes Garn in Purpur oft verkehrt. Ward Davids keule nicht zu lichten Diamanten? Des Cincinnatus pflug zu einem Lorberkrantz? Ja selbst dein Semovit / dehn so die Frsten nannten / Stieg auß der tiefsten nacht zum schnsten Ehrenglantz. Gesegneter Piast! dein Freudenvoll Exempel Erquicket ieden Geist / der nach der Tugend jagt: Die Gttin fhrte dich zum gldnen Ehren⸗Tempel / Weil deine milde faust auch frembden nichts versagt. Vor nehrten Binen dich / itzt nehrstu die Sarmaten Mit Honig ssser gunst / mit Methe wahrer Treu: Gantz Schlesien nahm zu durch deine kluge Thaten; Drumb legt dir Ost und West deß Nachruhms Lorbern bey. Alß du die Pohlen nun zu Gniesen wol regiret / Weil Popiels Pallast dir eine abscheu war / Hat dich ein sanffter Tod aus dieser Welt gefhret / Nachdem du zu gebracht fast viermahl dreißig Jahr.

Historische Anmerckung ber PIASTUM.

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Piastus ist im Jahr nach unsers Erlsers Geburth 775. zu Crußwitz in Pohlen von zwar schlechten doch ehrlichen Eltern gebohren; sein Vater hat Cußisco / die Mutter Repicha geheissen: haben bey-

Schlesische Adlers⸗Flgel

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de sich von Acker⸗ und Binenbau ernehret / und diesen ihren Sohn treulich erzogen / welcher sich auch nebst andern Tugenden insonderheit der Freygebigkeit beflissen. Alß er sich nun in seinem Vaterlande verheurathet / und nach damahligem Heidnischen Gebrauche seinem Sohne durch abnehmung der Haare e­inen nahmen geben wollen / haben unversehens Zwey unbekandte Reisende und von dem Knigl. Schlosse deß annochlebenden Popiels unbillich abgetriebene Mnner ihn umb herberge ersuchet / welche er alsobald nicht allein willigst in sein Hauß genommen / sondern auch nach seinem wenigen vermgen mit deme auf seines Sohnes Benahmungs Fest / allbereit abgeschlachtem Schweine nebst einem Vßlein Methe freygebig bewirthet. Unter wehrender Mahlzeit hat sich dieses Gttliche Wunder ereignet / daß das Fleisch in der Schssel und der Meth in dem Vßlein sich augenscheinlich dermassen vermehret / daß man kaum so viel gefsse erlangen knnen / alß solcher Vorrath erfordert. Worauf ihme gedachte Mnner / so zweifels frey / wie aus allen umstnden zu ersehen / Engel gewesen / befohlen / er solte die frnehmsten Polnischen Frsten zu seines Sohnes Benahmungs Feste demthig einladen / welche sich auch gendig eingestellet / und ihme den nahmen Semoviti selber gegeben. Alß nun kurtz hierauf der gott­lose Popiel von den Musen gefressen worden / und die Frnehmsten deß Reichs wegen einer neuen Wahl zu rathe gegangen / sich aber hierinnen nicht vergleichen knnen / und dannenhero bey solcher menge deß Volckes zu Crußwitz grosser mangel an Lebensmitteln vorfallen wollen / sind Piasto seine vormahls verschwundene Zwey ­Gste wieder erschienen / mit bericht / er solte obgedachtes Vßlein Meth vor seine behausung setzen / und aus selbtem alle vorber gehende reichlich erquicken / so wrde er nach dreyen tagen der Pohlen Herr werden. Welches er auch ge­ than / und durch berirrdische vermehrung des Methes alle und iede berflßig daraus getrncket. Ob welchem Wunder Piastus durch einmthigen Schluß / weil sie der Gtter gnade bey ihme sonnenklar versphrten / ber alles verhoffen und wider seinen Willen zu einem Landes⸗Frsten der Pohlen und Schlesier erweh-

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let / in seinem geringen Kleide und Linden⸗bastenen Stiefeln in das Knigl. Schloß zu Crußwitz gefhret / und in selbtem alß ein neuer Ober⸗Regente offentlich ausgeruffen worden. Allein er hat daselbst wegen Popiels erschrecklichen Unterganges nicht bleiben wollen / sondern sich nacher Gniesen begeben: allwo er auch / nach dem er in seinem lblich gefhrtem Regimente alle feindliche einflle und innerliche Vneinigkeiten weißlich verhttet / und mehr durch sanfftmtige Majestt alß strenge bestraffung die untergebenen Lnder beherrschet / im 120sten Jahre seines Alters satt deß Lebens und der Regirung begraben worden / und diesen unsterblichen Nachruhm hinter sich verlassen / daß Er nicht allein ein Beschtzer der Gerechtigkeit und Vermehrer deß VaterLandes gewesen / sondern auch vermittelst Gttlichen Seegens in dehnen Durchlauchtigen Hertzogen zur Liegnitz und Brieg / alß glckseeligsten Zweigen seines Stammbaumes / (welche der Hchste in unendlichem Wachsthume erhalten wolle!) noch biß auf diesen heutigen tag blhen und grnen kan.

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Der Streitbahre SEMOVITUS.

Hier strahlet Semovit / deß alten Vaters sttze /

Der Schlesier Saffir / der Pohlen Diamant; Der wie ein Lorberbaum die Donnerschwangren blitze Deß rasenden Gelcks vertrieb mit starcker hand. Sein anvertrautes Ambt und HochErlauchte Wrde / Die oft ein trger Geist zu Berg und Felsen macht / Ward seinen Schultern stets zur federleichten brde / Zum allerschnsten Tag die trbste sorgen⸗nacht. Ein wolgewandtes Roß / ein ausgeputzter Sbel / Ein spigelheller Schild / ein scharff gespitzter Speer / Ein festes Pantzer⸗Kleid / der Pfeile dicker Nebel War stets sein hchster wunsch und euserstes begehr. Es rhme Pella sich mit seinem Alexander / Mit seinem Julius das grosse Capitol: Jn Gniesens Schlosse war ein solcher Salamander / Der nie alß in der Glut deß Krieges lebte wol. O tapffrer Semovit! durch deine Sigeswaffen Fiel Pohlen wider zu / was Popiel verlohr! Die Feinde musten dir durch silber Friede schaffen / Alß Unger / Mhr / und Bhm sich wider dich verschwor. Zu klagen ist es nur / daß du was schnell erblichen / Und dein so guter Zweck nicht kont’ erfllet seyn! Allein ist schon dein Geist auß Welt und Reich entwichen / So bleibt die Tugend doch dein schnster Leichenstein.

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Historische Anmerckung ber SEMOVITUM.

Semovitus / Piasti eintziger Sohn / welcher zuvor seinem betag-

ten Vater alß ein Verwalter in der Regierung an die seite gesetzet worden / hat im Jahr Christi 895. durch einhellige freye Wahl die

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Johann Christian Hallmann

Hoheit eines OberRegentens oder Obristen Frstens ber Pohlen und Schlesien erlanget. Jst von Natur eines unverdrossenen und Martialischen Gemthes / dazu mit allen Tugenden / so einem lblichen Frsten geziemen / bevorab mit der Großmthigkeit / Wachsamkeit / Mssigkeit und Freygebigkeit außgerstet gewesen. Nachdem Er die vllige Regierung angetreten / hat Er sich alsobald bemhet / sein anvertrautes Hohes Ehren Ampt dermassen zu verwalten / damit Er so wol bey seinen Untergebenen / alß allen benachbarten Vlckern seinen Reichs⸗Stuhl durch Furcht und Liebe befestigen mchte. Hat dehrowegen nicht allein eine gute Krieges verfassung / durch einsetzung streitbahrer Helden in Pohlen und Schlesien eingefhret / und die jenigen rter / welche die Ungarn / Mhren und Bhmen unter Popiels tyrannischem und nachlßigem Regimente eingenommen / widerum dem Pohler⸗ Lande glckseelig einverleibet / sondern auch itztgedachte Vlcker so weit gezwungen / daß Sie sich Jhme durch reichung eines jhrlichen Tributes verpflichtet machen mssen; Wodurch gantz Pohlen und Schlesien in grosses aufnehmen / Er selber in grosses An­sehen gerathen / zugleich auch guter Friede und Einigkeit darinnen erhalten worden: Jndem Er aber die Pommrischen und Cassubischen Frsten / alß deß alten Popiels Enckel und Nachkommen / welche von seinem Vater Piasto abgefallen wahren / durch rechtmßige bekriegung widerum unter seine Bothmssigkeit zu bringen / sich bemhete / ist Er im Vierden Jahre seiner wolgefhrten Regierung / durch unverhoffte Kranckheit berfallen / ruhmwrdigst auß dieser Welt geschieden / diesen warhafften Nachklang hinter sich verlassen: daß Er ein rechter Alexander der Pohlen und Schlesier gewesen.

Schlesische Adlers⸗Flgel

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Der Friedliebende LESCO.

Alß Semovit erblasst / ward durch gesammtes schlssen

Sein Lesco bald erkiest zu der Sarmaten Haupt / Sein Lesco / der noch nicht den ReichsStab konte kssen / Weil seine Jugend Jhm solch Kleinod nicht erlaubt. Jedoch alß Zeit und Witz Jhn auf den Stuhl erhoben / Sah’ ieder stracks an Jhm deß Vatern Ebenbild: Es must’ Jhn jung und alt mit hchster Warheit loben Alß einen frohmen Printz und dlen Tugend⸗Schild. Allein so sehr dem Mars Frst Semovit gedienet / So sehr sah Lesco an Jrenens Konterfey; Erwegend / daß die Kron’ am allerschnsten grnet / Wo diese Gttin herrscht ohn’ alle furcht und scheu. Er kehrte Spiß und Schwerdt in Zwey Oliven Zweige / Den steiffen Krieges⸗Helm in einen Myrthen⸗krantz / Wolwissend / daß ein Frst so eh’r zum Titan steige / (Wenn’s nur der Statt vergnnt /) alß durch der Waffen glantz. Deßwegen hat Er auch die Pommern und Cassuben / Die doch deß Vatern Faust so mannlich schon bekriegt / Jm wenigsten verletzt / weil in den tieffen gruben Deß strengen Marspiters meist schlang’ und natter liegt. Bey so verlangter Ruh und selbst gewnschtem Frieden / Nach dem sich Schlesien und Pohlen wol vermehrt / Jst sein noch zarter Geist auß dieser Welt geschieden / Jndem Jren’ Jhn selbst mit einem Grabmahl’ ehrt.

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Historische Anmerckung ber LESCONEM.

Nach dem Tode Semoviti ist sein Sohn Lesco von den frnehms-

ten deß Landes durch freywillige Wahl Ann. Chr. 902. auf den Reichsstuhl erhoben / Jhme aber wegen seiner minderjhrigkeit

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Vormnder und Verwalter deß Reiches zugeordnet und an die seite gesetzet worden. So bald er zu seinen vogtbahren jahren gelanget / und das Regiment selber antreten knnen / hat Er alsobald den lblichen Fusstapffen der Vterlichen Tugenden so viel mglich nachgefolget / und sich alß einen frohmen / Weisen / Gutthtigen und Gerechten Frsten gegen iederman erwiesen. Allein in diesem einigen ist Er seinem Vater Semovito nicht hnlich gewesen: denn dieser liebte stets den Krieg / und war aus antrieb seiner streitbahren Gemthsregungen iederzeit dahin bedacht / wie Er durch die siegprangenden Waffen die Grntzen deß Reichs rechtmßig erweitern / und das jenige / was Er allbereit damit gewonnen / glckseelig behaupten mchte. Jener aber / alß ein Herr von natur eines ruhigen und stillen Gemthes / liebte mehr den Frieden / und meidete allen anlaß Kriege zu fhren / so viel Er immer konte; mit dem jenigen hchstvergngt lebende / was Jhm seines Vaters tapffre Faust ruhmwrdig erworben. Ja den von Semovito wider die Pommern und Cassuben wol angefangenen Krieg hat Er im geringsten nicht fortsetzen / sondern vielmehr in guter Einigkeit / Ruhe und Frieden die tage seines Lebens zu bringen wollen. Weißlich bey sich erwegend / daß der Holdseelige Friede eine ernehrerin / der Unglckseelige Krieg aber eine verheererin der Lnder sey / und daß ein kluger Regent (imfall es nur seyn knne /) die fruchtbringenden Oelzweige deß Friedens mit beyden Hnden ergreiffen / das bluttrieffende Schwerd aber deß zerrttenden Krieges so viel mglich verbannen solle. Jedoch wird eines Krieges gedacht / dehn dieser Lesco im siebenden jahre seiner Regierung mit den Mrckern und Meißnern sol gefhret haben / in welchem Er jener Landschafft zwar erobert / aber auch widerum verlohren. Hat sonsten dermassen lblich regiret / daß sich gantz Pohlen und Schlesien darber erfreuet. Wer seine Gemahlin gewesen / ist in den jahrbchern nicht zu befinden / so viel aber wol / daß Er mit selbter einen Sohn / dehn Er Ziemomislum oder Semomislaum genennet / gezeuget / und hernachmals / alß gleich die Christliche Religion in Mhren durch Gttliche Genade bey mhligem eingefhret worden / dieses Threnenthal zwar frhzeitig / doch ruhmwrdigst gesegnet.

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Der Vergngte SEMOMISLAUS.

Der allergrsste Schatz der stets bemhten Sinnen

Jst ein vergngtes Hertz / das Ruh und Frieden liebt: Wer dieses Kleinod kan auf dieser Welt gewinnen / Der wird durch keinen sturm der tollen Zeit betrbt. Ein dles beyspiel kan hier Ziemomißlus zeigen / Der die Vergngung auch vors hchste Reichthum hilt; Den Frieden ließ er stets in seine Seele steigen / Gleich wie der Vater that / und hasste Schwerdt und Schild. Doch wie der Rosen pracht muß unter Dornen stehen / Beym gifftigen Napell der Lilgen silber⸗kleid: So must’ auch seinen Geist ein strenger schmertz durchgehen / Weil Jhn Lucina nie mit ihrer frucht erfreut: Erwegend / daß ein Frst / der keinen Erb⸗Printz ksset / Nur sey ein Paradies / das keine Chloris schmckt. Allein solch herbes Weh ward entlich was verssset / Nachdem ein blinder Sohn im Alter Jhn erquickt. Doch gingen erst recht auf die gldnen Freuden⸗Sonnen / Alß Gottes Wunderhand Mießcons Aug’ erleucht / Und Er gantz unverhofft ein gut Gesicht gewonnen / Wodurch so Stadt alß Land mit lust⸗l ward befeucht. Alß Ziemomißlus nun den ReichsStuhl wol gegrndet / Und dem Piastus fast an jahren gleiche war / Hat Jhm ein sanffter Tod das Grablicht angezndet / Und mit deß Nachruhms Gold bezieret seine Bahr.

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Historische Anmerckung ber SEMOMISLAUM.

Alß Lesco todes verblichen / wurde im Jahr Christi 921. sein hinterlassener Sohn Ziemomißlus oder auf Lateinische redart: Semomißlaus zu einem Herren und LandesFrsten in Pohlen und Schle-

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sien erwehlet. Wie nun derselbte ebenfalls seines Vaters Tugenden gleichsam ererbet / und iederzeit mehr den Frieden alß Krieg geliebet / wodurch beyde Lnder in einem belieblichen Zustande sich befunden / und durch sothane sanfftmthige Regierung ie mehr und mehr vergrssert wurden: Also war doch Semomißlaus in diesem falle unglckseelig zu nennen / daß Er seinem hertzlichen wunsche nach mit keinem LeibesErben erfreuet / sondern allererst in seinem hohen Alter mit einem und zwar blind gebohrnen Sohne begabet ward / auch wegen seiner Gemahlin Unfruchtbarkeit keinen Erben mehr zu hoffen hatte. Allein wie werden doch so unversehens die Cometen in Sonnen / und das Trauren in die Freude verwandelt! Semomißlaus / alß ein treuer Vater / ließ nichts desto weniger seines blind gebohrnen Sohnes Benahmungs Fest (dehn Er Mießco / das ist / eine verwirrung / weil es zweifels frey nach seines Vaters Tode wegen seiner blindheit wunderlich und verwirret zugehen wrde / genennet /) mit gewhnlichen HochFeyerlichen Ceremonien in beyseyn der Frnehmsten deß Reiches anstellen und begehen. Was geschicht? Unter wehrendem Pancquet kommt den bestrtzten Eltern diese unverhoffte frliche Zeitung: Jhr Sohn Mießco sey sehend. Wie hefftig alle anwesende darber erfreuet worden / ist leichtlich zu ermssen. Worauf der freudenvolle Vater in anschauung deß auf der Mutter Schoß mit hellen Augen sitzenden Sohnes die Priester und Warsager gefraget: Was dieses grosse Wunder bedeuten wrde? Welche einhellig dahin gestimmet / es werde durch diesen Printz gantz Pohlen und Schlesien in kurtzer Zeit trefflich erluchtet werden. Welches der Vater von Zeitlicher Ehre und Glckseeligkeit verstund. Allein wie es auszulegen gewesen / wird deß Mießco Lebenslauf bald hernach klrlich bezeigen. Nachdem nun Semomislaus viel lange Jahre lblich und glckseelig Regieret / auch seinen Sohn in allen Frstlichen Tugenden auferziehen lassen / ist Er entlich in gutter Ruhe und Frieden mit hchstem betrbnis aller Untergebenen Lnder / alß Er fast das Alter Piasti erreichet / entschlaffen / und zu seinen Vorfahren zu Gniesen versammlet worden.

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Der Wolsehende MIESLAUS I.

Die Sonnen deß Gesichts verdunckeln alle Sternen /

Die Juno und Gradiv der gldnen Krone schenckt: Von wehm das schauglaß sich der Augen wil entfernen / Der wird noch lebendig in Sarg und Grufft versenckt. Glckseel’ger Mießla! Du wirst zwar blind gebohren / Dein dstres Auge kan noch GOtt / noch Sonne sehn; Doch hat der Himmel dich zu einer Sonn’ erkohren / Wodurch dem gantzen Reich und Dir ist wol geschehn. Du siehest nicht allein der Eltern holde Sonnen / Durch dehrer anblick wird dein brennend Hertz durchpfeilt. Nein: sondern alß dein Geist Dambrovken liebgewonnen / Wird deiner blinden Seel’ auch Sonn’ und Licht ertheilt. Die Sonne dehrer glantz unß zu den Sternen fhret / Die unß zu Christo weisst / zu Himmels⸗Lichtern macht / Hat dein verfinstert Hertz mit solchem Licht gezieret / Daß dir und deinem Thron vertrieben alle nacht. Verkehr’ / ô Weichsel / doch in silber deine Wellen! Verkehr’ / ô Guttalus / in Demant deine flut! Weil sich bey diesem Frst dein Jesus ein⸗wil⸗stellen / Und an dein Ufer setzt das Allerhchste Gut! Wie seelig hastu nun / ô Mießla / gesehen! Wol dehm / der also sieht! der so sein Aug’ erleucht! Dehm wird kein Todten⸗Wind das lebenslicht verwehen / Weil Jhm die Lebens⸗Sonn’ selbst ihre Fackel reicht.

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Historische Anmerckung ber MIESLAUM I.

Dieser

Printz ist nach seines Vaters Sememißlai Tode Ann. Chr.  962. zu einem Ober⸗Haupte der Pohlen und Schlesier offentlich ausgeruffen und besttiget worden. Alß Er nun bey seiner

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sonst lblichen Regierung nach Heidnischem gebrauche keine gewisse verehlichte Gemahlin / sondern nur sieben KebsWeiber um sich hatte / mit dehnen Er keinen eintzigen Erben erzielen konte / und dessentwegen nicht wenig bekmmert war / ist Jhme von etlichen frohmen und gelehrten Christen / so sich damahls alß Einsiedler hin und wieder in Pohlen / und absonderlich auch zu Gniesen heimlich aufhilten / gerathen worden / Er solte durch verwerffung der Heidnischen Abgtterey den Christlichen Glauben annehmen / und sich mit einer gewissen Person rechtmßig vermhlen / so wrde ohnfehlbar der wahre Drey Einige GOtt Jhn mit einem Leibes⸗Erben erfreuen. Mießco / diese erinnerung zu Hertzen nehmend / lsst sich in der Christlichen Religion nach und nach unterweisen / und schickt hierauf Gesandten in Bhmen zu dem allbereit Christlich gewordenem Knige Boleßlao / deß Heiligen Wenceßlai Bruder / mit bitte / Jhme seine Tochter Dambrovkam zur Ehe zugeben. Boleßlaus verspricht Jhm zwar die Tochter / doch mit dieser bedingung / im fall Er ein Christ werden / und die Heilige Tauffe annehmen wrde; welches Mießco auch versprochen / und nach prchtiger Heimfhrung seiner Braut sich nebst den Vornehmsten Polnischen Herren zu Gniesen offentlich Tauffen / und vor Mießco Mieczislaum oder nach unsrer annehmlicher aussprache Mieslaum nennen lassen. Wie liebreich und glckseelig hierauf das seeligmachende Licht deß Christlichen Glaubens die beyden Lnder Pohlen und Schlesien erleuchtet / was vor Herrliche Tempel und Bisthmer Mießlaus in itztgedachten Lndern gestifftet / auch was vor Freudenreiche erinnerungs⸗Zeichen solcher Himmlischen Erscheinung noch biß auf heutigen tag sich hin und wieder jhrlich ereignen / ist niemanden verborgen. Nachdem nun Mießlaus so wol das Geist⸗ alß Weltliche Regiment in eine gute ordnung gesetzet / wird ihme im 14den Jahre seiner Regierung ein Sohn gebohren / dehn Er Boleßlaum / das ist / einen Grossen und Berhmten / (welcher Nahme auch hernachmals nicht fehl geschlagen /) nennen lassen. Seine Gemahlin aber die Dambrovka / alß eine frohme Mutter und treue Ehgattin / ist Zehn jahr hernach todes verblichen / und zu Gniesen beerdiget worden.

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Sonsten hat Mießlaus nur zu Zweyen mahlen Krieg gefhret / nemlich mit den Reussen / und dann auch mit den Bhmen. Alß Er nun den Pohlen und Schlesiern in die 37. Jahr alß ein treuer und sanfftmthiger LandesVater wol und lblich vorgestanden / ist Er durch einen zweifels frey seeligen Tod aus dieser Welt abgefodert / und alß der Erste Christliche Hertzog ber Pohlen und Schlesien in der HauptKirche zu Posen Frstlichem brauche nach beygesetzet worden.

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Der Unbesiegte BOLESLAUS I.

Ein unbesiegter muth besieget alle Schtze /

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Er ist nur frh und spat in Ehr’ und Ruhm verliebt: Ein unbesiegter muth erkennet kein Gesetze / Alß was der Printzen Printz im blauen Himmel giebt. So einen Helden⸗Geist hat Bolesla getragen / Der in den Windeln stracks der Ehre gold erblickt / Und der Religion beperlten Sieges⸗Wagen / Den Mießla gebaut / je mehr und mehr geschmckt. O mehr alß dler Frst! Von Kaiserlicher Gtte / Die du durch Hffligkeit und Andacht hast erlangt / Empfing dein tapffres Haupt anstatt der Frsten⸗Htte Die Knigliche Kron’ / womit dein Adler prangt. Dich muß gantz Schlesien / dich muß gantz Pohlen preisen / Daß du diß Kleinod dir zum ersten beygelegt / Und daß dein starcker Arm mit unverzagtem eisen All’ Unruh auß dem Reich so glcklich ausgefegt! Der Reussen Jaroßla weiß deine Sieges⸗Strcke / Das stoltze Kijov bebt / das deine macht erkennt / Deß Zechus grosses Reich ehrt deine Wunder⸗Wercke: Drumb bistu C h r o b r y auch mit hchstem recht genennt. O Siegesreicher Frst! Dein Unbesiegtes Hertze / Das deine Judith nur und Oda einst besiegt / Wird trotzen fr und fr deß Todes dstre Kertze / Weil wahre Tugend selbst mit dir im Sarge liegt.

Historische Anmerckung ber BOLESLAUM I.

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So bald Mießlaus verschieden / ist sein Sohn Boleßlaus im Jahr Christi 999. zu einem Obristen Hertzoge ber Pohlen und Schlesien einhellig erwhlet worden. Hat in Zweyfacher Eh / nemlich erst-

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lich mit Frulein Judith / Geizæ deß Ersten Kn. in Ungarn Tochter / welche Jhm Mießlaum II. so dem Vater in der Regierung gefolget / gebohren / dann auch mit Frulein Oda / Marggrafen Eckards in Thringen Tochter gelebet. Dieser Boleßlaus hat nun das jenige / was sein Vater verlanget / aber nicht erlanget / nehmlich den Titul eines Polnischen Kniges / glckseelig berkommen. Die gelegenheit hierzu war diese: Weil der damals Regierende Kaiser Otho der Dritte dieses Nahmens aus sonderbarer Andacht die von Boleßlao nacher Gniesen gefhrte / und alldar wolverwahrten Gebeine deß Heiligen Mrtyrers Adelberti / welcher von den Unglubigen Preussen wegen fortpflantzung deß Christlichen Glaubens erbrmlich hingerichtet worden / besuchen wolte / und Jhme von Boleßlao dißfals die hchste Ehre und bedienung angethan wurde / indem Er unter andern vortrefflichen Geschencken dem Kaiser / welcher Jhm vorhero einen Nagel / womit unser Erlser an das Creutze gehefftet worden / nebst der Lantze deß Heiligen Mauritii geschencket / einen Arm von itzt gedachtem Adelberto verehret; ber dieses auch der Kaiser versphrte / daß Boleßlaus ein eifriger Beschtzer der Christlichen Religion und deß gemeinen Bestens whre / hat Er Jhm nicht allein die Knigliche Krone mit eigner Hand aufgesetzet / und Jhm zugleich / alß einen freygebohren Knig / von aller pflicht und schuldigkeit / wormit etwann die Pohlen vorhin dem Rmischen Reiche verbunden gewesen / gntzlich befreyet / sondern auch seiner Schwester Mechtil­ dis und Jhres Gemahles Ehrenfriedes Pfaltz⸗Grafenß am Rhein Tochter Rixam seinem Zwlffjhrigen Sohne Mießlao vermhlet. Jst beynebenst ein ber die massen streitbahrer und glckseeliger Held gewesen. Den Jhme ofters einfallenden Bhmischen Knig Boleßlaum hat Er mannlich geschlagen / die Mhrer der Kron Pohlen durch jhrlichen Tribut verpflichtet / der Reussen Hertzog Jaroßlaum berwunden / die damahls weitberhmte Stadt Kijow erobert / und alle Frsten in gantz Reussen und Preussen Jhm unterwrffig gemachet. Dannenhero ist Er auch Boleßlaus CHROBRY, das ist / Strenge / Hertzhafftig und Tapffer wegen seiner vortrefflichen Hurtig⸗ und Großmtigkeit genennt worden. Nachdem Er

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nun so wol den Zustand der Kirchen / alß deß Gemeinen Wesens in schnstes Wachsthum gebracht / Pohlen und Schlesien glckseelig erweitert / viel kostbare Tempel erbauet / die armen geschtzet / die nothleidenden gerettet / und durch einmthigen Schluß seinen Sohn Mießlaum zum Nachfolger im Reiche benennet / ist entlich sein von Sorgen und Arbeit abgematteter Leib / nach erscheinung eines grausamen Cometens / im 58sten Jahre seines Alters / im 26sten seiner Regierung hchstlblich entseelet / und ohne sonderbare Pracht / seinem Begehren nach / in die HauptKirche zu Posen mit hchstem betrbnis aller Pohlen und Schlesier beygesetzet worden.

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Der Gelinde MIESLAUS II.

GElindigkeit bringt Ruhm; hierdurch kan feste stehen

Deß Thrones Alabast / des Zepters Diamant: Doch wenn man gar zu sehr den Zgel lßt entgehen / So wirfft das tolle Pferd den Reuter in den Sand. Wann nicht / O Mießla / dein alberes Gemthe Den Stul der Sarmaten der Rixa eingerumt / So htt sich nicht verkehrt das Polnische Geblthe / Noch wieder deinen Thron das Reichs⸗Pferd sich gebumt. Zwar eine kluge Frau sol ieder billich ehren / Weil ein’ Abigail oft mehr alß Nabal weiß; Doch sol das grosse Reich nicht ihren Ausspruch hren / Sonst kehrt des Zepters Gold sich in zerbrechlich Eiß. Hierdurch hat Brzetisla sich deiner Kron’ entbrochen / Frst Jaroßlaus auch nebst Pommern diß gethan: Und ob dein KriegsVolck gleich theils solchen Trotz gerochen / So prangte doch nicht recht dein kostbar Sieges⸗Fahn. Denn weil du mehr den Leib / alß Seel’ und Sinn vergnget / Weil dir Lyæus stets dein schnster AbGott war / Und Venus deine Brust / Minerva nie besieget / So stund das gantze Land / du selber in Gefahr. Biß endlich Aberwitz wolt’ an dein Hertze setzen / Und auch des Todes Pfeil mit selbtem sich gepaart: Drumb muß man diese Schrifft auff deinen Leichstein tzen: Hier ruht zwar Adlers⸗Frucht / doch die zum Sperber ward.

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Historische Anmerckung ber MIESLAUM II.

Dieser Mießlaus / nachdem Er im Jahr Christi 1025. im 36sten seines Alters die Jhme auf dem todbette seines Vaters Boleßlai aufgetragne Regierung angetreten / und nebst seiner Gemahlin Rixa

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von dem Ertz⸗Bischoffe zu Gniesen gekrnet worden / ist seinem Vater an Großmttiger Hurtigkeit und Heroischen Qualitten gar nicht hnlich gewesen. Sintemal Er / von Natur mit einem blden und langsamen Verstande begabet war / dazu seiner Gemahlin alß einer klugen und witzigen Frauen / welche alß eine geborne Teutsche Jhre hffliche Landesleuthe hoch / die rauhen Pohlen aber verchtlich hilt / die Regierung und sich selber meistens vertraute. Wodurch nicht allein die Pohlen sehr beleidiget / sondern auch die von seinem Vater Boleßlao bezwungene Vlcker wiederum nach und nach abtrnnig worden. Mießlaus bemhte sich zwar alsobald solch Unheil zu stillen / bekriegte dehrowegen die Reussen / welche Jaroßlaum zu Jhrem Herren erwhlet / brachte sie auch zum Gehorsam / ingleichen die abgefallenen Pommern / welche Er vermittelst Dreyer verjagten Ungrischen und in Pohlen sich damahls aufhaltenden Frsten / benamentlich Andreæ, Belæ, und Levantæ, alß deß weitberhmten Ungrischen Kniges Stephani Enckel / Hertzhafften Beystandes glckseelig berwand / und wiederum unter die Polnische Krone brachte: Den Bhmen aber / welche unter Jhrem Hertzoge Brzetißlao die Polnischen Besatzungen allenthalben getdtet / gantz Mhren und Bhmen / so damahls in der Pohlen Gewalt waren / eingenommen / und dannenhero den jhrlichen Tribut Mießlao verweigerten / hat Er nicht das geringste abnehmen knnen / sondern mit grossem Verlust der Seinen wieder nach Hause ziehen mssen. Alß Er nun die Knigliche Regierung ber Pohlen und Schlesien fast in die Neun Jahr mehr durch seine Gemahlin und junge Rthe / alß durch sich selber verwaltet / ist Er entlich / nachdem Er zuvor seine Tochter itzterwehntem Ungrischen Frsten dem Bela wegen seiner in dem Pommrischen Kriege erwiesenen sonderbahren Tapfferkeit Ehlich vermhlet / und die meiste Zeit brigen Lebens mit niedlichem Essen und Trincken und andern Leibeserquickungen zugebracht / in eine bldigkeit deß Gemthes gerathen / auch in solchem Aberwitze im 44sten Jahre seines Alters den 15. Mart. nebst verlassung eines einigen Sohnes Casimir entseelet / und zu seinem Vater Boleßlao in die Thum⸗Kirche zu Posen begraben worden.

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Der Sanfftmttige CASIMIRUS I.

Der Sanfftmuth weißer rock trotzt tausend Silberballen;

Sie kehrt ins Paradies das dstre Hllen⸗Reich / Sie weiß von keinem sturm / von keinem blitz und knallen / Und macht den morschen Mensch den Grossen Gttern gleich. O Edler Casimir! Wie wol hat diese Tugend / Diß theure Ehren⸗kleid dein frohmes Hertz geschmckt / Alß deiner Mutter witz in annoch zarter Jugend Dich mit dem Nectar safft der Pallas stracks erquickt! Und wie kans anders seyn? wo Weißheit ist der Himmel / Da muß ohnfehlbar auch der Sanfftmuth Sonne stehn: Hierdurch hastu besiegt das Polnische getmmel / Das Rixam und dich selbst hies aus dem Lande gehn. Denn alß du Rom / Pariß mit hchstem Nutz besehen / Hastu zu Cluniack dem Himmel dich geweiht / Wohlwissend / daß es leicht’ umb Cron’ und Thron geschehen / Hier aber feste steh der Stul der Ewigkeit. Jedoch alß nun die Reu die Pohlen must’ umfassen / So dir mit Thrnen fast die Krone trugen an / Auch selber B e n e d i c t diß endlich zugelassen Wiewol mit schwehrer mh / so nahmstu Kron’ und Fahn. Wer einen Frsten nun / den alle Tugend⸗Strahlen Jn Kirch’ / und Reich’ / und Eh mit unverflschter Zier Biß in die Grufft geschmckt / warhafftig ab⸗wil⸗mahlen / Der schreibe nur drey Wort’: H i e r l i e g e t C a s i m i r !

Historische Anmerckung ber CASIMIRUM I.

Nach absterben Mießlao II. hat die Knigliche Wittib Rixa anstatt ihres unmndigen Sohnes Casimiri unterdessen die Regierung

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verwaltet; allein weil Sie alß eine hochvernnfftige und bescheidene Frau die allzu grosse Frechheit und rauhe art der Pohlen nicht vertragen konte / und dannenhero ihnen sehr verhasset wurde / auch wirckliche feindseeligkeiten wider sich versphrte / entwich Sie heimlich mit einem grossen Schatze zu Kaiser Cunraden in Teutschland / verehrete Jhm die beyden Knigl. Kronen / und empfinge von Jhm Saalfeld und Magdeburg zu Jhrem Besitz. Jhr Sohn Casimirus / der inzwischen auch in Ungarn zu seinem Blutsfreunde dem Knige Stephano geflohen / wurde von der Frau Mutter nach Parieß studirenswegen verschickt / worauf Er / nachdem Er Welschland durchreiset / sich in das Closter zu Cluniack in Franckreich in den Geistl. Orden der Benedictiner begeben. Jnzwischen alß in ermangelung eines rechtmßigen Kn. gantz Pohlen und Schlesien mit lauter Uneinigkeiten erfllet war / indeme nicht allein die Pohlen selber unter einander in hchster Zwietracht stunden / sondern auch die abgefallene Masuren / Reussen / Pommern und Bhmen diese so dle Lnder grausam verheerten / geriethen die Polnischen Stnde auf was bessere gedancken / und worden zu Gniesen schlßig / Casimirum zu suchen und zu Jhrem Kn. zu erwehlen. Schickten dehrowegen Gesandten zu der Rixa / welche aber / von Jhr schimpflich abgewiesen / gleiches weges auf Cluniack zogen / und Casimirum / welcher allbereit seinen Namen in Carolum verendert / und die Wrde eines Diaconi daselbst erlanget / mit beweglichen worten baten / Jhnen Jhre fehler zu vergeben / und durch annehmung der Polnischen Krone sein in vollen Kriegesflammen stehendes Vaterland zu erretten: Worauf alß Er Sie hochvernnfftig beantwortet / und dieses wichtige Werck auf Bapsts Benedicti IX. ausspruch verwiesen ward / ist Jhnen entlich nach vielem anhalten Casimirus zu einem Kn. berlassen worden / doch mit dieser Dreyfachen bedingung / daß erstlich iede Person in Pohlen / außgenommen die Geistlichen nebst dehnen vom Adel / jhrlich einen gewissen Pfennig zu ewiger unterhaltung einer grossen Ampel in der Peters⸗Kirchen zu Rom abfhren; Zweytens alle Pohlen sich solcher kurtzen abgeschnittenen Haare wie die Mnche gebrauchen; und Drittens alle Edelleuthe in bege-

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hung iedes Festes in der Kirche eine weisse Binde umb den Halß wie die Priester tragen solten / zur erinnerung / daß Jhr Knig eine Gott verlobte Person gewesen. Mit was grosser Freude nun Casimirus alß der Erste Gelehrte Knig in Pohlen angenommen worden / ist unschwer zu ermssen. Alß Er nun / zu Gniesen nebst seiner Gemahlin mit dehnen vom Kaiser wieder berlieferten Kronen gekrnet / das Vaterland von allen Feinden befreyet / das von dem Bhmischen Hertzoge Brzetißlao eingenommene Schlesien wiederum glckseelig erobert / den Geist⸗ und Weltlichen Stand in gewnschte Ruhe gesetzet / das Bißthum zu Schmogra nacher Breßlau versetzet / diese Stadt (zu dehrer erbauung unter Mieslai I. ein anfang gemachet worden /) lobwrdig vermehret / viel herrliche Klster / und unter dehnen das zu Leubus gestifftet / und auß seiner Gemahlin Maria / welche Er hernach Dobrognova nennen lassen / Waldemiri eines Reußischen Frstens Tochter fnff Kinder / davon Boleßlaus und Vladißlaus im Leben geblieben / gezeuget / hat Er entlich im 18. Jahre seiner wolgefhrten Regierung zu Posen seine Seele dem Erlser aller Welt durch einen sanfften Tod wiederum berliefert / und dieses sonderbare Ehren gedchtnis hinter sich verlassen; daß Er ein Hochgelehrter / Wolthtiger / und Sanfftmttiger Frst gewesen.

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Der Behertzte BOLESLAUS II. Sonsten AUDAX genannt.

DJe Knheit / wenn sie nicht die Grntzen berschreitet /

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Jst ein so grosses Gutt und Kleinod der Natur / Das einem KriegesHeld den Lorberkrantz bereitet / Und auf sein Grabmahl setzt deß Nachruhms Sonnen⸗Uhr. Behertzter Boleßla! solt’ ich dein Hertze rhmen / Das kein ergrimmter Schmertz durch Zagheit ie beklemmt / Und wie der Palmen pracht dein Bildnß kan beblhmen / So wrde mir Papir / und Dint’ / und Kiel gehemmt. Der Bhmen Jaromir / Printz Bela der Pannonen / Der Reußen Jzaßla / den Kiov von sich sties / Die opffern deinem Haupt die gldnen Sieges⸗Kronen / Weil deine Knheit sie auf ihren Erb⸗Thron wies. Ach aber! diesen Glantz hat Kiov gantz verdecket / Weil dessen Liebes⸗Pol so geile Sonnen trug / Die dein verliebtes Hertz so grausam angestecket / Daß deine Knheit aus⸗ in eine unart ⸗schlug. Du wirst auß einem Frst ein Hencker deiner Leuthe / Selbst Bischoff Stanisla fllt durch dich beym Altar / Der Himmel⸗hohe Mann / der Gott und Welt erfreute! Der Fahrweg wird sein Grab / die Hunde seine Bahr. Ach allzukhner Frst! wie hastu dich vergangen / Wie hastu deine Seel’ in ach und weh gestrtzt! Es kan dein selbstmord ja mit keinen Lorbern prangen: Drumb wird dir billich auch die Grabschrift hier verkrtzt.

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Historische Anmerckung ber BOLESLAUM II.

Alß Casimirus todes verblichen / ist sein lterer Sohn Boleßlaus

Ann. Chr. 1059. im 16. Jahre seines Alters durch offentliche Reichs Wahl zu einem Knige in Pohlen und Obristen Hertzoge ber Schlesien erkieset worden. Dieser Frst ist wegen seines Heroischen Gemttes und angebornen Khnheit dem Boleßlao Chrobry sehr zu vergleichen / sintemahl Er auch ins gemein Audax oder der khne genennet worden. Es hilten sich in seinem Hofe Drey Vornehme Exulirende Herren auf / nemlich Jaromirus / deß Bhmischen Hertzoges Brzetißlai leiblicher Bruder; Bela / Andreæ Kniges in Ungern Bruder; und der von seinen Unterthanen zu Kiow verjagte Reußnische Frst Jzaßlaus. Den Ersten hat Boleßlaus / nachdem Er den Pohlen und Schlesien sehr verheerenden Brzetißlaum glcklich berwunden / und selbten durch verehligung seiner Schwester Jhme verbunden / mit kostbaren Geschencken in Bhmen nebst verehrung deß Pragerischen Bißthums zurck gesendet: Den Andern hat Er / alß den rechtmßigen Cron⸗Erben / nach ruhmwrdiger besiegung seines Brudern Andreæ / und dessen unruhigen Anhanges / in sein Vterliches Reich wiederum eingesetzet: und dem Dritten nach eroberung der frnehmsten Stdte in Reussen und entlich der aufrhrischen HauptStadt Kiow selber zu unterschiedenen Zweyen mahlen seine verlohrne Gewalt und Frstliche Hoheit gntzlich wiedergegeben. An diesem orte ist nun Unser Boleßlaus auß einem Tugendhafften / Streitbaren und glckseeligen Alexander in einen Lasterhafften / Wollstigen / und hchst unglckseeligen Sardanapalum verwandelt worden. Denn nachdem Er die reitzende Schnheit deß verbuhlten Frauen⸗ Zimmers zu Kiov sich so weit bethren lassen / daß Er nebst seinen Pohlen beynahe sieben Jahr daselbst in hchsten Wollsten und ppigkeiten zubrachte / inzwischen aber die Polnischen Weiber in abwesenheit Jhrer Ehmnner mit den Knechten in unzchtiger Liebe Kinder gezeuget / und nach erfahrung dessen Boleßlaus nicht allein sothanen Weibern ihre neugebohrne Leibesfrucht

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wegreissen / und an dehrer statt junge Hunde an die Brste setzen ließ / sondern auch einem RittersManne seine EhFrau Christinam mit gewalt raubte / und nebst seiner Gemahlin der schnen Viceßlava einer Reusischen Princeßin zu seiner beyschlfferin gebrauchte / ber dieses auch sonsten in seiner erstlich wol angefangenen Regierung sich hernachmals gar grausam und tyrannisch erzeigte; Alß hat der Gottseelige Bischoff zu Crackau Stanislaus den verkehrten Kn. hiervon erstlich mit sanftmuth / hernach mit ernste abgemahnet / weil aber solches nichts helffen wollen / endlich auch mit dem Banne bestraffet. Worber Boleßlaus / von heimlichen Ohrenblsern verhetzet / sich dermassen erzrnet / daß Er diesen H. Mann vor dem Altare in seiner hchsten Andacht erbrmlich tdten / seinen Leichnam in viel stcke zerhauen / und den Hunden vorwerffen lassen. Ob welchem erschrecklichen Gruel Bapst Gregorius VII. das gantze Knigreich Pohlen nebst Boleßlao von der Gemeinschafft der Christlichen Kirchen außgeschlossen / und selbten aller Kniglichen Hoheit gntzlich entsetzet. Worauf Boleßlaus auß furcht der Jhme nachstellenden Pohlen nebst seinem Sohne Mießlao heimlich in Vngern zum Knige Ladißlao geflohen / und entlich daselbst auß antrieb seines bsen Gewissens in eine tollheit gerathen / in welcher Er auch nachdem Er fast 22. Jahr Regieret / sich selber entleibet / und in Krnthen zu Ostia in einem Kloster beerdiget worden.

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Der Vorsichtige VLADISLAUS I. Sonsten HERMANNUS genannt.

DAs Schauglaß der Vernunft besieget alle Glser /

Die Welschlands kluger witz mit hchstem fleisse macht: Durch vorsicht wandeln sich in Rosen schlechte Grser / Jn’s Reichthums hellen Tag des Armuths schwartze Nacht. Wer dich / O Vladisla / vorsichtig wil beschauen / Wird dein vorsicht’ges Haupt mit Lorbern stracks erhhn / Und deinem Sinnen⸗glaß’ ein solches Denckmahl bauen / Das mehr als Krystallin und Jaspis kan bestehn. Durch Demuth hastu dich vorsichtig bald erwiesen / Weil du den Titel nicht des Knigs hast gebraucht: Dann wirstu / kluger Frst / deßwegen auch gepriesen / Daß durch dein mhsam flehn der Kirchen⸗Bann verraucht. Du hast mit deinem Feind’ aufrichtig stets gekmpffet / Mit dehm / was Gott geschenckt / dein sittsam Hertz vergngt / Der Reussen tollen muth / der Preußen trotz gedmpffet / Die Pommern bermannt / der Bhmen neid besiegt. Alß auch Sezechus dir die Pohlen abhold machte / Und dein Sbigneus sie mit khner Faust geschtzt / So wahr’stu doch so gutt / daß nicht dein Eifer krachte Auf diß besiegte Volck / das wider dich geblitzt. Nachdem Sophia nun und Judith dich erquicket / Alß Rosen sonder Dorn in deiner gldnen Eh / Hat dich ein sanfter Tod zu Plotzko weggercket / Und deinen Geist gefhrt zur lichten Sternen⸗Hh.

Historische Anmerckung ber VLADISLAUM I.

Dieser Vladislaus / welcher seinem entwichenen Bruder Boleßlao II. Anno 1082. in der Regierung gefolget / hat sich deß Tituls

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eines Kniges nicht gebrauchet / sondern nur einen Gros⸗Frsten oder Ober⸗Regenten ber Pohlen und Schlesien / wie vormahls Piastus / nennen lassen. Jst ein Vorsichtiger und Tugendbegabter Herr / auch iederzeit mehr zum Frieden als Kriege geneigt gewesen. Jm anfang seiner Regierung hat Er alsobald dahin getrachtet / wie das mit lauter unruh und raubereyen erfllte Pohlerland gesaubert / zugleich auch von dem Bpstlichen Banne wegen deß ermordeten Bischoffes Stanislai mchte befreyet werden. Hat beydes auch in weniger Zeit glckseeligst erlanget. Seinen Ehstand betreffend / so hat Vladislaus sich erstlich mit Frulein Judith / deß Bhmischen Hertzogs Vratislai Tochter / auß welcher Er Boleßlaum Crivoustum / so Jhme hernachmahls in der Regierung gefolget / dann nach dehrer absterben mit deß Ungrischen Kniges Salomons Wittib Sophia / Kaiser Heinrichs deß Vierden Schwester / so Jhme Drey Tchter gebohren / vermhlet. Zu seiner Zeit fielen die Reussen / Preussen / und Pommern von der Cron Pohlen ab / worauf Vladislaus diese Zwey letztere alsobald wiederum unter seine Bothmßigkeit brachte / jene aber auf eine bequmere Zeit zu bekriegen sich entschloß. Die unter Jhrem Hertzoge Brzetißlao (welcher auf einem Reichstage zu Maintz den Tittul eines Kniges erlanget / und sich einiger gewalt ber Pohlen anmassen wolte /) in Schlesien eingefallene Bhmen hat Er mit Jhrer grossen Niederlage geschlagen / und sonsten hin und wieder nicht schlechte Thaten verbet. Jedoch ward diese Glckseeligkeit Vladislai ichtwas durch deß Cracauischen Woywodens Sezechi unbillige Gewalt umnebelt; denn durch dessen Tyrannischen Hochmuth wurden viele verjagte Polnische Edelleuthe dahin bewogen / daß Sie mit hlffe derer ohne diß nach der Freyheit strebenden Bhmen unter Vladißlai unehlichem und auß einem Schsischen Kloster von ihnen beruffenen Sohne Sbigneo Pohlen und Schlesien berfielen / welche aber Vladißlaus besieget und zu genaden angenommen / zugleich auch auß Vterlicher Gtte itztgemeldten Sbigneum seinem ehlichen Sohne Boleßlao in der Erbschafft in allem gleiche gemachet. Entlich / nachdem Vladislaus die Reussen großmttig erleget / viel Kirchen erbauet / und bey nahe 25. Jahr vorsichtig und

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lblich Regieret / ist Er den 4. Jun. 1102. im 59sten Jahre seines Alters zu Plotzko seelig verschieden / und alldar mit sonderbahrem betrbnisse aller untergebenen Lnder beerdiget worden.

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Der Glckseelige BOLESLAUS III. Sonsten CRIVOUSTI genannt.

ES ist nicht schlechtes Glck’ ein Glcks⸗kind sich zu nennen /

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Weil diese Gttin selbst den Himmel meistern kan. Doch kan ihr glsern ball in einem blick sich trennen / Und zeigt vor’s Sig’s Pannir offt eine todten⸗fahn’. Du warst / ô Boleßla / ein Konterfey deß Glckes / Mit Sonnenhellem glantz ging dein Gebuhrts Licht auf; Die Gttin schtzte dich stets wrdig ihres blickes Durchs grste theil der Zeit in deinem LebensLauf. Diane schenckte dir nichts alß gewnschte Stunden / Alß dich Swislavens glantz und Adelheide band: Nichts minder hatte Mars sich gleichsam dir verbunden / Sein Bogen / Pfeil / und Stahl war stets in deiner Hand. Der Fnffte Heinrich weiß beym Hundsfeld deine Strcke / Der Reuß’ / und Preuß’ / und Bhm’ / und Pommer bebt vor dir; Der stoltze Volodor ehrt deiner Armen Wercke / Dich nennet Jaroßla sein Schutzschwerd / Trost / und Zier. Sbigneens tcke must durch dein Gelck erbleichen / Den trotz Pannoniens hat deine Faust bekriegt / Gantz Pohl⸗ und Schlesien rhmt deine Sieges⸗Zeichen; Kurtz: du hast deinen Feind fast funfzigmahl besiegt. Allein diß Glck’ hat sich nach seinem Brauch verkehret / Alß Jaropolzkens Schaar dich mit betrug bezwang; Welch Unglck endlich dir auch Sarg und Gruft gewehret: Doch bleibt der Tugend Ruhm dein schnster Leichgesang.

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Historische Anmerckung ber BOLESLAUM III.

Seinem

Vater Vladißlao I. hat Boleßlaus Criwousti / von dem schlimmen Munde also genennet / Anno Chr. 1103. im Regimente gefolget / und nach abgelegtem Trauren sich mit Frulein Suißlava Svantopolci Frstens zu Kiov in Reussen Tochter / mit der Er Vladißlaum II. gezeuget / vermhlet. Jst von Natur eines hitzigen / Heroischen / und streitbahren Gemttes gewesen. Die meiste Zeit seines Lebens hat Er mit Kriegen zubringen mssen. Denn die durch seinen Bruder Sbigneum angefrischte und in Pohlen eingefallene Bhmen hat Er mannlich gedmpffet / die Pommern besieget / Kaiser Heinrichen den Fnfften / welcher gleichfalls auf Sbignei verhetzung Pohlen und Schlesien mit einem grossen Krieges⸗Heere berzogen / Glogau erobert / und Breßlau belgert / unweit von dieser Stadt an einem orte / der noch heutiges tages wegen dehrer damahls auf die erschlagenen Crper wttenden Hunde Hundsfeld genennet wird / in einer blutigen Schlacht berwunden / und hierauf nach absterben seiner ersten Gemahlin itztgedachten Kaisers Schwester Adelheiden (so Jhme hernachmahls Casimirum / welcher Zeitlich gestorben / Boleßlaum / Mießlaum / Heinricum / und noch einen Casimirum gebohren /) zu Bamberg geheurathet; allwo auch zugleich der Kaiser seine Tochter Christinam Boleßlai unmndigem Sohne Vladißlao / so hernachmals dem Vater in der Regierung gefolget / zur Ehe versprochen. Nach diesem hat Boleßlaus wiederumb die Pommern / Preussen / und Bhmen zu unterschiedlichen mahlen glckseelig geschlagen / den verstossenen Reusischen Hertzog Jaroßlaum auf seinen Stuhl gesetzet / den rebellirenden Premißlensischen Frsten Voloder berwltiget / seinen unehlichen Bruder Sbigneum / von dem Er fast nicht deß Lebens sicher war / nachdem Er Jhm ofters seine leichtsinnigkeiten verziehen / entlich / wiewol mit grosser Gewissens⸗reu getdtet; Seine verjagte Vettern deß Ungrischen Kniges Stephani Shne geschtzet / und (mit einem worte) so wol Pohlen und Schlesien / alß alle / die von Jhm Hlffe gesuchet / von allen feindseeligkeiten

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dermassen glcklich befreyet / daß man glaubwrdig berichtet / Er habe in Sieben und Viertzig Schlachten niemahls unten / sondern allezeit oben gelegen. Allein weil Er entlich ber alles verhoffen durch betrgliche hinterlist deß Haliciensischen Frsten Jaropolzky und seiner Reussen eine grosse Niederlage erlitt / in welcher Er kaum selber entfliehen konte / hat Jhm dieses eintzige Unglck solchen kummer verursachet / daß Er kurtz hierauf in eine tdtliche Kranckheit gefallen / und in selbter mit hchstem Wehklagen aller Pohlen und Schlesier seinen Geist aufgegeben / und zu Plotzko prchtig beygesetzet worden / nachdem sich seine Regierung auf 36. sein Lebenslauff aber auf 53. Jahr ruhmwrdigst erstrecket.

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Der Begierige VLADISLAUS II.

Es ist ein tdtend Licht die Fackel der Begierde /

Wann dehrer flamme zielt nach andrer Cron’ und Thron. Sie trgt ein bettel⸗kleid statt der verlangten Zierde / Und vor den Zepter offt den Pilgrams stab davon. Begier’ger Vladisla! Wie das dich nicht vergnget Die Hoheit / welche dir dein Vater hat bestimmt? Daß die Begierde dich der Cronen so besieget / Und deine Seele so in Ehrsuchts⸗wellen schwimmt? Du wilst / nachdem hierzu dein Eh⸗Schatz dich verleitet / Den Brdern nehmen ab / was Sie mit recht erlangt / Biß dir zu Posen wird ein fallbrett zubereitet / Krafft dessen du verliehrst / womit du so geprangt. Du must nebst Kind und Frau ins dstre elend ziehen / Dein vormahls treues Land nur rckwerts sehen an; Und ob dir Cunrad gleich auf dein so groß bemhen Mit Vlckern treulich halff / war’s doch umsonst gethan. Biß entlich Barbaroß’ erweichte deine Brder / Daß Sie dir Schlesien zum Erb⸗Sitz rumten ein / Wo deine Shne auch alß dessen Landes Glieder Jn ihrer Nachwelt noch auf diese stunde seyn. Alß nun dein mder Sinn zum Einzug sich geschicket / Nachdem du Dreyzehn Jahr das elend fast gebaut / Hat dich ein schneller tod zu Aldenburg erdrcket / Allwo die kluge Welt auch dein Begrbnis schaut.

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Historische Anmerckung ber VLADISLAUM II.

Nachdem Boleßlaus III. das Reich unter seine Shne getheilet /

und diesem Vladißlao alß dem ltesten die Groß⸗Frstliche Hoheit nebst dem Cracauisch⸗ und Schlesischem Gebitte / Boleßlao die

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Masau und Pommern / Mießlao GroßPohlen / Heinrico Sendomir und Lublin / dem unmndigen Casimiro aber nichts vermachet / sondern alß Er deßhalben befraget ward / gar artlich geantwortet / daß ein Wagen nur vier Rder bedrffe; sein Sohn Casimirus aber knfftig allein mitten auf dem Wagen sitzen werde / (welcher verblhmte ausspruch auch hernach also erfllet worden /) sind wegen solcher zertrennung deß Reichs alsobald grosse Uneinigkeiten entstanden. Sintemahl nicht allein der Bhmische Hertzog Sobeslaus / welcher doch kurtz hierauf todes verblichen / das angrntzende Land Schlesien hin und wieder greulich verwstete / sondern auch Vladislaus selber aus verleitung seiner Gemahlin Christina (welcher alß einer auß Kaiserlichem Teutschen Geblte entsprossenen Princeßin die rauhe unart der Pohlen und zertrennung Jhres Reiches nicht gefiel;) die Regierung alleine behalten / und seine Brder entweder mit gelde / oder nothdrfftigen Gttern abstatten wolte. Jndem aber die Landes⸗Stnde solchen Vorsatz nicht billichten / begonte Vladislaus selbten mit Gewalt zu behaupten. Bekriegte dehrowegen / sich auf der Reussen Hlffe verlassend / seine Brder / und jagte Henricum auß Sendomir / Boleßlaum aber auß der Masau. Alß nun diese Zwey zu dem Dritten Bruder Mießlao nacher Posen flohen / und Vladislaus diese Stadt belgerte / ward selbter in wehrender langwirigen belgerung nebst seinem gantzen Krieges⸗Heere unversehens von den Feinden berfallen / geschlagen / und alles anspruches an das Polnische Reich gntzlich beraubet / nachdem Er kaum sieben Jahr darinnen geherrschet. Also hat dieser unvorsichtige Vladislaus durch den Geitz / alß die Wurtzel alles bels / seinen Thron in eine Wsten / und den Zepter in einen Pilgrams Stab unglckseelig verkehren mssen. Hierauf nahm Er nun / alß sein Bruder Boleßlaus Crißpus (von welchem bald hernach meldung geschehen wird /) das vllige Regiment in Pohlen angetreten / seine Zuflucht zu Kais. Conraden dem Dritten in Teutschland / alß seiner Gemahlin nahen Anverwandten / welche unterdessen auch nebst Jhren Dreyen unmndigen Printzen von den Pohlen verjaget worden / brachte durch dessen Hlffe ein KriegesHeer auf die Beine / mit welchem

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Er in Schlesien einfiel / und darinnen die Zwey festen Schlsser Nimptsch und Grditz erbaute / biß entlich durch vermittelung Kais. Friederici Barbarossæ Jhme von seinem Bruder Boleßlao das Land Schlesien erblich berlassen / und also zwischen diesen Zweyen Brdern Friede gemachet wurde. Jndem nun Vladislaus sich in Schlesien begeben und selbtes in Besitz nehmen wolte / ist Er nach seinem Dreyzehnjhrigen Exilio den 2. Jun. 1159. auf der Reise unversehens gestorben / und zu Aldenburg in Hollstein beerdiget worden. Nach dessen Tode haben sich seine Drey Shne Boleslaus alß Altus / Mießlaus / und Cunradus in das Land Schlesien getheilet / und sind also selbte nebst Jhren Nachkommen von der Zeit an zu LandesFrsten in Schlesien und Gliedern deß Polnischen Reiches gemachet / auch nachgehends das Schlesische Land mit vielen Teutschen besetzet / und in einen viel glckseeligern Zustand alß vor diesem gesetzet worden.

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Der Bescheidene BOLESLAUS IV. Sonsten CRISPUS genannt.

Der Glimpff ist ein Magnet / der auch das hrt’ste Eisen

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Der Sinnen an sich zieht / und in weich Wachs verkehrt; Es muß den dlen Stein Ost / West / und Norden preisen / Denn seine Schnheit wird durch keinen Rost verzehrt. Bescheid’ner Boleßla! dein glimpffliches Gemthe / Womit du Freund und Feind ruhmwrdig dir verpflicht / War ein so schn Magnet von der berhmt’sten Gtte / Durch dehn du hast vielmehr alß Vladisla verricht. Die Brder blieben dir mit Liebe stets verbunden / Deß Kaisers Majesttt mit Freundschafft zugethan: Und ob manch Sinon gleich sich wieder dich gefunden / So fhrte doch dein glimpf ihn stets auf andre Bahn. Zu klagen ist es nur / daß teufflische Verrther Auß deinem eignen Volck einst Reusisch gold verblend’t / Wodurch in einer Schlacht alß einem Donnerweter Dein bestes Krieges⸗Heer ins Todes schlund gerennt. Doch wurde der Verlust mit hchster Lust ersetzet / Alß dich Jdalia in Zweyfach⸗gldner Eh’ Mit Anastasien und Helenen ergtzet / Dann auch ein junger Printz verssste dieses Weh. Nachdem nun Schlesien glckseelig sich vermehret / Und der Sarmaten Stuhl den Palmen gleich gegrnt / Hat dir deß Todes Pfeil dein glimpflich Hertz versehret / Und Cracau deinen Sarg mit hchster pracht bedient.

Historische Anmerckung ber BOLESLAUM IV.

Alß Vladißlaus / wie erwehnet / durch unnthigen Krieg die Groß⸗

Frstliche Hoheit in Pohlen verlohren / ward sein Bruder Boleß-

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laus / wegen der krausen Haare Crispus genannt / Anno Chri. 1146. durch einmthigen Schluß seiner andern Brder / wie auch der frnehmsten Landes Stnde zum Nachfolger im Reiche benennet. Wie Er nun alß ein Tugendhaffter Herr nicht allein seinen Brdern / sondern auch dehnen untergebenen Lndern mit hchster Liebe und Bescheidenheit entgegen gieng / und von allen hingegen wieder geliebet und geehret wurde: Also hat Er dem Kaiser zu gefallen seinem verstossenen Bruder Vladißlao / wie auch nach dessen absterben seinen Shnen das gantze Land Schlesien erblich berlassen / und hierauf nebst Jhnen die nach Boleßlai Crivousti tode von der Kron Pohlen und den Christlichen Glauben abgewichene Preussen zu Zweyen mahlen zwar bekrieget / ist aber durch verrtherey seiner eigenen Leuthe biß aufs Haupt geschlagen / und der beste kern seiner Officirer / unter dehnen sein Bruder Heinrich / Hertzog zu Sendemir / auch gewesen / erbrmlich niedergemachet worden. Nach diesem hat Boleslaus einen Reichs⸗ Tag zu Cracau gehalten / und auf selbtem seinem jngsten Bruder Casimiro das Hertzogthum Sendomir bergeben. Alß nun solches den Schlesischen Frsten nahe gieng und sie durch verhetzung etlicher unruhiger Kpffe deßhalben Boleßlaum bekriegen wolten / haben sie doch / durch seine bescheidene Leutseeligkeit berwunden / solches unterlassen. Es wolten auch unterschiedliche frnehme aufwiegler zu Cracau die Groß⸗Frstliche Hoheit Boleßlao / dehn sie hierzu untaugbar schtzten / entziehen / und Casimiro zu Sendomir auftragen; allein sothane Zwitracht ward durch Casimiri vernnfftige Aufrichtigkeit / der dieses anmuthen gntzlich abschlug / glckseelig beygeleget. Sonsten ist unter Boleßlao Crißpo das gantze Land Schlesien in grosses aufnehmen gerathen / und insonderheit die Thum⸗Kirche zu Breßlau / so vormahls Hl­ tzern gewesen / unter dem damahligen Bischoffe Walthero gantz Steinern aufgefhret / und mit grssern Einkommen / wie auch zierlichen Kirchengebruchen vermehret worden. Nachdem nun Boleßlaus das Polnische Reich in einen ruhigen Stand gebracht / sich erstlich mit Frulein Anastasia Woldemiri Frstens zu Hali­ cien Tochter / hernach aber mit Frulein Helena Roscislai Hertzogs

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zu Przemisla Tochter vermhlet / und auß dieser einen eintzigen Sohn nahmens Lesco / dehm Er ofterwehnten seinen Bruder Casimirum zum Vormnden gesetzet / gezeuget / ist Er zu Cracau im 46sten Jahre seines Alters / und im 27sten seiner wolgefhrten Regierung von dieser Welt abgefodert / und daselbst mit Frstlichen Ceremonien beerdiget worden.

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Der Strenge MIESLAUS III. Sonsten SENEX genannt.

AUf grimmen Sonnenschein folgt Donnerreiches blitzen;

Spannt man den Bogen sehr / so springt die Sehn’ entzwey: Ein allzustrenger Thron ruht nicht auf festen Sttzen / Und kehrt / eh man’s vermeint / des Zepters Gold in Blei. Ach daß du / Mießla / den Lehrsatz nicht erwogen! Daß dein so schlauer Kopff des Bischoffs Rath veracht; So wre nicht der Stul der Pohlen dir entzogen / Noch auf desselben Glantz Printz Casimir gebracht. Hierzu hat Eigennutz / die gifft’ge Pest der Cronen / Der Sinnen FolterHauß / dein lsternd Hertz gefhrt: Wo die Megra wil in einer Seele wohnen / Da wird die Hllen⸗Qual schon auf der Welt gesphrt. Du weist / wie Pertinax und Nerva sich vergangen / Wie sich Veßpasian in einen Sclaven kehrt: Drumb kan mit Lorbern nicht dein rauhes Antlitz prangen / Und deinen Hnden wird kein OelZweig nicht gewehrt. Jedoch so sehr allhier dein blinder Geist gefehlet / So sehr treibt deine List unß zur verwundrung an / Wodurch du dir den Thron zum dritten mal vermhlet / Weil eine Helena dir nichts versagen kan. Durchaus verschmitzter Greiß! es ist dir doch gelungen! Du stirbst auf diesem Stul / dehn du zweymahl verschertzt: Das Glcke hat nicht dich / du hast das Glck bezwungen. Wol diesem / den das Glck im hohen Alter hertzt!

Historische Anmerckung ber MIESLAUM III.

ALß Boleßlaus Crispus entschlaffen / kamen seine hinterlaßene Brder / nemlich Mießlaus / (wegen seiner stracks in zrtester Ju-

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gend hervorleuchtenden mnnlichen Gebehrden Senex oder der Alte genannt / Herr ber GroßPohlen und Pommern /) und Casimirus / Hertzog zu Sendomir / ingleichen die Drey Schlesischen Frsten Boleßlaus Altus / Mießlaus / und Conradus nach Cracau / und erwehlten mit einhelliger stimme im Jahr Christi 1174. itzterwehnten Mießlaum den Alten zu einem Ober⸗Regenten in Pohlen und Schlesien. Allein die so gute von Jhm geschpffte Hoffnung stimmte mit dem Außgange nicht berein. Sintemahl Er alsobald durch strenges und Geitziges Regieren / durch gewinschtige verkauffung der Gerichts⸗ und anderer Ehrenmpter / durch ersinnung neuer Anlagen / Zlle / und Schatzungen die Unter­ thanen sehr beschwerte und hefftig beleidigte; dazu auch bey zunehmenden Reichthum und Ansehlichen verehligungen seiner Kinder mit den Erlauchtesten Europæischen Husern in große Hoffart gerieth / und nach seinem gefallen regierte wie er wolte. Alß nun der Cracauische Bischoff Gedeon Mießlao deßwegen zu unterschiedenen mahlen beweglich zuredete / selbter aber solche treuhertzige erinnerungen nur in Wind schlug / und endlich aus lauter Zorn in GroßPohlen reisete / wurde unterdeßen sein Bruder Casimirus (von welchem kurtz hernach meldung geschehen wird /) zum GroßFrsten in Pohlen Ann. Chr. 1177. erwehlet. Mießlaus sehende / daß er deß Reiches entsetzet / begab sich nebst seiner Gemahlin und Kindern in Schlesien nacher Rattibohr / wolte auch keine auslndische hlffe suchen / sondern bemhte sich nach verflißung etlicher zeit / besonders nach dem Tode itzgedachten Casimiri / (dehm sein Sohn Lesco Albus in der Regierung ­folgte /) die GroßFrstliche Hoheit widerum zuerlangen. Dannenhero entstunden viel innerliche Kriege / in welchen unter andern Boleßlaus Mießlai Sohn getdtet / und Mießlaus selber verwundet ward. Etliche Jahr hernach nimmt er itzgedachtem Lesco die weitberhmte Stadt Kiov weg / und beredet deßen verwittibte Mutter Helenam / bey welcher damahls die grste Gewalt stund / Sie solle ihm die GroßFrstliche Hoheit in Pohlen berlaßen / so wolle er nicht allein ihren Kindern die Stadt Kiov gntzlich einrumen / sondern auch selbte zu seinen Nachfolgern im Reiche

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machen. Helena glaubt dieses / und kommt also Mießlaus wider auf den Polnischen Stul. Allein weil er sein versprechen nicht im geringsten erfllte / wird er widerumb von den LandesStnden ab⸗ und Lesco eingesetzet. Worber Mießlaus / nachdem er der leichtglubigen Helena listig vorgemahlet / daß die unterlaßung seines versprechens nicht ihme / sondern den Frnemsten zu Cracau zuzuschreiben sey / zum drittenmahl die GroßFrstliche Hoheit erlanget / unverhoft aber den Weg alles Fleisches gehen muß im 77sten Jahre seines Alters / und im 1202. nach unsers Seeligmachers Geburth / nachdem er in zweyfacher Eh nemlich mit Frulein Gertrud Geizæ Kniges in Ungern Tochter / und Frulein Adelheiden Kaisers ­Friderici Barbaroßæ Base fnff Shne und so viel Tchter gezeuget. Sein Leichnam ist zu Calisch in der von ihme erbauten Kirche deß H. Pauli beerdiget worden.

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Der Gerechte CASIMIRUS II. Jns gemein JUSTUS genannt.

Wer Themis RichterSchwerd und gleichgefllte Schalen

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Jn seinen Hnden trgt mit unverflschtem schein / Der wird mit schnsten glck’ und hchster Ehre strahlen; Ja in dem Himmel einst den Sternen hnlich seyn. Gerechter Casimir! Dich muß Astræa kssen / Weil ihr vergtternd bild dein Hertze stets ergtzt: Denn was der rauhe Sinn deß Mießla zerrissen / Hat dein Gerechter Geist mit hohem ruhm ersetzt. Du hast durch Themis Stahl der Zwietracht strick zerschnitten / Die Tugenden belohnt / der Laster brutt verbannt; Durch heilsame Gesetz der Pohlen tolle sitten Jn Hffligkeit verkehrt mit seegensreicher Hand. Durch dich hat Mießla deß Sohnes grimm gedmpffet / Haliciam besiegt Jhr ErbFrst Vlodomir; Die Ungern sich bequhmt / die wieder dich gekmpffet / Der abgefall’ne Preuß’ gesucht die Gnadenthr’. Du hast dich sanfft’ erzeigt den Zehnmahl sieben Mrdern; Vor dir muß Mießla und Lesco schamroth stehn: Du halffst der Lnder Heil mit hchstem fleiß befrdern. Kurtz: Aristidens mund muß selber dich erhh’n. Zu klagen ist es nur / daß du so schnell erblasset / Alß gleich die Ewigkeit der Seele dich erquickt! Jedoch du hast hierdurch die Ewigkeit umbfasset / Ja ein verewigt Lob auf dieser Welt erblickt.

Historische Anmerckung ber CASIMIRUM II.

Diesen Frst / an welchem seines Vaters Boleßlai Crivousti alle-

gorische Prophezeiung / daß Er nehmlich auf dem Regiements⸗­

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Wagen knfftig allein sitzen werde / in der that erfllet worden / haben die Landes⸗Stnde nach absetzung seines Bruders Mießlai deß Alten durch einhellige stimmen auß einem Hertzoge von Sendomir zu einem Ober⸗Regenten erwehlet. Wie nun alsobald sein aufrichtiges und gerechtes Gemthe sich klrlich sehen ließ / indem Er nicht allein den verstossenen Mießlao die Jhme von seinem eigenen Sohne Ottone gerubte Lnder wieder erstritte / und den Sohn zum Gehorsam brachte / auch / wann nicht die Stnde darwieder gewesen / Mießlao gar gerne wiederum die GroßFrstliche Hoheit berlassen htte; sondern auch bey antretender Regierung die bermßigen Zlle / gewinsichtige Schatzungen / rauhen Befehle / und alle beschwehrungen / womit sich Mießlaus bey den Pohlen verhaßt gemacht / gntzlich abschaffte / und mit heilsahmen Gesetzen die untergebenen Lnder versahe / weßwegen Er auch ins gemein JUSTUS oder der Gerechte genennet ward; Also hat Er nichts minder sich alß einen Gerechten und Großmthigen Held in dem Kriege erwiesen: Sintemahl Er die von Jhrem Erb⸗ Frsten Vladomir zu Zweyen mahlen abgewichene Stadt Haliciam rhmlich erobert; seines Bruders Boleßlai Crißpi hinterlassenem Sohne Lesconi / welcher Jhn alß seinen Vormnden verwarff / und Mießlaum hierzu erkieste / auch zu seinem Erben unbillich einsetzte / solche thorheit verziehen; die wieder Jhn verschworne Siebenzig Edelleuthe Großmthig besieget; Mießlaum / welcher in seiner abwesenheit den Cracauischen Thron durch verrtherey wieder erlanget / gedmpffet und zu Genaden angenommen; mit dehnen damahls mchtigen Ungarn einen rhmlichen Friede getroffen; die unter Boleßlao Crißpo abgefallene Preussen unter der Cron Pohlen Bothmßigkeit wieder gebracht / und / mit einem worte / alle untergebene Lnder durch außtilgung aller inner⸗ und euserlicher Wiederwertigkeiten in hchste vergngung gesetzet. Jst beynebenst auch ein frohmer und Gottsfrchtiger Frst gewesen. Gestalt Er nicht allein viel Kirchen erbauet / sondern auch sonderbahrer Andacht den Leichnam deß Heiligen F ­ loriani von Rom nacher Cracau bringen lassen / umb die Gemeine zu ­desto grsserem Eifer in der Christlichen Religion aufzumuntern. Alß Er

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sich nun in seinem gantzen Lebenslauffe zu Fried⸗ und Kriegeszeiten alß einen hchst lblichen Frsten erwiesen / ist Er endlich bey einem angestellten Pancquet in gegenwart der Frnehmsten Geist⸗ und Weltlichen Landes⸗Stnde unter wehrendem Dißcursse von Unsterbligkeit der Seele nach austrinckung eines Glaß Weines unversehens darnieder gefallen / und kurtz hierauf nicht sonder argwohn / alß wenn Jhm eine Cracauische Dame ­einen vergifften Liebestranck heimlich beygebracht / seine Tugendhafte Seele außgeblasen / nachdem Er 56. Jahr gelebet und 17. Jahr Glorwrdigst Regieret; hat zu Cracau seine Ruhsttt erlanget / und Zwey Shne nemlich Lesconem Album / so Jhme in der Regierung gefolget / und Conradum / von welchem die Hertzoge in der Masau entsprungen / hinterlassen.

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Der Geduldige LESCO. Jns gemein ALBUS genannt.

Das Lmmlein der Geduld trgt solche zarte Wolle /

Auß der die Ehre Unß den schnsten Scharlach webt / Und unsre Nahmen schreibt in kluger Leuthe Rolle / Ja / wenn wir lngst erblasst / auf Titans Zimmer hebt. Wie hat / O Lesco / doch / die Tugend dich geschmcket! Wie hat dich doch geziert der theure Purpur Rock! Alß Mießla Zweymahl die Hoheit dir entrcket / Und Vladißlaus auch erlangte diesen Schmuck. Jedoch die Tugend ist doch entlich durch gedrungen; Dein gantz geduldig Hertz hat Neid und Zeit besiegt: Denn alß durch dich Roman der Reussen Frst bezwungen / Ward deine Tapfferkeit mit Stul und Stab vergngt. Wie herrlich dißfalls nun dein sanffter Geist regieret / Bezeuget Coloman / dehn deine Treu beschtzt / Frst Heinrich mit dem Bart / dehn steter Nachruhm zieret / Und den dein Auge stets mit Freundschafft angeblitzt. Ja Grimißlava selbst / der Leit⸗Stern deiner Sinnen / Die Boleßlaum dir und Salomeam bracht / Muß deiner Liebesbrunst den Ehren⸗purpur spinnen / Weil deine Anmuth ihr verssset Tag und Nacht. Ach aber! Ach wie ward der Zucker doch vergllet! Nachdehm du Kirch’ und Reich in schnste Ruh gesetzt / Hat Swantopolkens list recht mrdrisch dich gefllet; Doch die Geduld dein Lob den Sternen eingetzt.

Historische Anmerckung ber LESCONEM ALBUM.

Nachdem Casimirus todes verblichen / wurde im Jahr Chr. 1195. sein Sohn Lesco / von den Weissen Haaren ALBUS genannt durch

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befderung deß Cracauischen Bischoffs Fulco zum Nachfolger im Reiche benennet. Weil aber nicht allein offtgedachter Mießlaus SENEX, sondern auch die Hertzoge in Schlesien durch diese ohne Jhr vorwissen beschehene Wahl hefftig beleidiget wurden / auch darauß zwischen Jhnen und den Pohlen ein offentlicher Krieg entstund / in welchem Mießlaus von den Pohlen / diese aber nebst dem Palatino zu Sendomir Goroviz / alß Jhrem Obristen / von den Schlesischen Frsten Mießlao und Jaroßlao / alß Boleßlai Alti Shnen und Vladißlai II. gewesenen OberRegentens in Pohlen und Schlesien Enckeln / geschlagen wurden; bemhete sich unterdeßen der abgesetzte und schlaue Mießlaus Senex die Ehre des Sarmatischen Thrones widerumb arglistiger weise an sich zu bringen / welche ihm auch (wie oben in seinem Leben gemeldet /) durch hlffe der leichtglubigen Helena Lesconis Mutter zu zweyen mahlen widerfuhr. Begab sich also der geduldige Lesco zu zweyen mahlen freywillig der jenigen Hoheit / so ihme von rechtswegen gebhrte. Ja alß auch nach Mießlei tode sein Sohn Vladißlaus Lasconogus vermittelst deß Cracauischen Palatini Nicolai zum OberRegenten erkieset ward / und Lesco also zum dritten mahl die GroßFrstliche Hoheit wiewol unbillich entbehren muste / hat dieser doch / weil jenes Bescheidenheit ihn nicht verdringen wolte / Vladißlao auß sonderbahrer geduld selbte großmthig berlaßen. Allein weil inzwischen Lesco nebst seinem Bruder Conrad den Reußischen Frst zu Halicia Romanum / welcher Pohlen sehr bengstigte / glckseelig berwand / und durch seinen Tod die Reußen widerumb unter den Sarmatischen Zepter brachte / wurde Jhme wegen solcher heroischen Tapfferkeit durch absetzung deß gantz willigen Vladißlai zum vierdten mahl die GroßFrstliche Hoheit aufgetragen / in welcher Er auch / nachdem Er den verstoßenen Ungrischen Printz Colomannum ruhmwrdig geschtzet / mit dem damahls Weltberhmten Schlesischen Hertzoge Henrico Barbato nach hinlegung aller Zwistigkeiten wegen deß Reiches in vertreulichster Freundschafft gelebet / den Geist⸗ und Weltlichen Zustand glckseeligst vermehret / alle zustoßende Menschliche Wiederwertigkeiten geduldig ertragen / und mit Frulein Grimiß-

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lava deß Reußischen Hertzoges Jaroßlai Tochter zwey Kinder / nemlich Boleßlaum Pudicum / so ihme hernach in der Regierung gefolget / und Salomeam gezeuget / biß an sein unverhoftes und erbrmliches Ende / so ihme von dem rebellirenden Stadthalter in Pommern Swantopolko den 14. Novemb. 1227. durch betrgerische niederhauung begegnet / verblieben / alß Er nach absterben seines Vaters Casimiri bey nahe 33. Jahr (unter dehnen Mießlaus SENEX zwey / und sein Sohn Vladißlaus Lasconogus 3. Jahr die GroßFrstliche Hoheit zuflliger weise besessen /) lobwrdigst regieret.

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Der Keusche BOLESLAUS V. Jns gemein PUDICUS genannt.

DEr Keuschheit Lilie besieget alle Bluhmen /

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Die in dem Paradies der schnsten Chloris stehn; Sie kan viel lnger blhn alß Rosen auß Jdumen / Und unsern reinen Geist den Engeln gleich erhhn. O keuscher Boleßla! du Engel dieser Erden / Du andrer Hippolyt und Joseph deiner Zeit / Die Feder wil mir fast zu einer Lilge werden / Wenn ich die Lilg’ anseh / die deine Seel’ erfreut! Es ist ein schwehres Werck / kein Frauen Zimmer kßen! Noch schwehrer / in der Eh / Dianens Sclave seyn! Schau! beydes kan dir hier die EhrenPfort’ aufschlßen / Jn die du freudig gehst mit Kinigunden ein. Beynebenst sol ich dich alß einen Frst beschreiben / Wie du nebst Heinrichen der Pohlen Stul erhht? So muß ich euren Ruhm den Cedern einverleiben / Dich selbst in Marmel haun / der fr und fr besteht. Hier werd’ ich gantz entzckt! hier kommt mir in die Sinnen Deß Frohmen Heinrichs Schlacht / die aller Welt bekandt! O Himmelhoher Held! dein tapfferes Beginnen Trotzt Hlle / Tod / und Zeit und Stahl / und Diamant! Alß nun nach diesem Sturm der Himmel sich geklhret / Und Boleßla das Reich in ssser Ruh geschaut / Hat der gewnschte Pfeil deß Todes ihn verzehret / Die Tugend aber ihm ein Lilgen⸗Grab gebaut.

Historische Anmerckung ber BOLESLAUM V.

NAch Lesconis Albi entleibung ist Ann. Chr. 1227. die GroßFrst-

liche Hoheit seinem Sohne Boleslao V. im siebenden Jahre seines

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Alters einmthig aufgetragen / und der Schlesische Hertzog Henricus Barbatus ihme zum Vormunder und Verwalter deß Reiches an die seite gesetzet worden. Wie nun der hierdurch beleidigte und wegen seiner rauhen sitten allenthalben verhaste Cunradus / Lesconis Bruder / Heinrico die Vormundschafft mit gewalt entreißen wolte / auch selbten / nachdem er zu zweyen mahlen von ihm geschlagen / unversehens bey dem Altare berfiel / und in die Masau gefangen fhrte / welcher aber durch die Klugheit seiner Gemahlin der GottsFrchtigen Hedewig widerumb befreyet ward; also hat Boleßlaus nebst seiner verwittibten Frau Mutter Grimißlava bey seiner Ann. 1243. angetretenen Regierung iederzeit mehr Heinricum / alß seinen Vetter Conradum geliebet / und sich seines Rathes gebrauchet / Worber dieser / auf neue Rache sinnend / unter dem schein eines freundlichen Gesprches Boleßlaum nebst seiner Mutter gefangen nahm / und in das Sezechovische Closter verwahren ließ / welche beyde aber durch hlffe deß Abtes daselbst kurtz hierauf entronnen / und Boleßlaus vermittelst Henrici Tapfferkeit seine Lnder wiederbekommen. Alldieweil aber sich Conradus mit Henrico gar nicht vertragen konte / und endlich nach getroffenem Vergleich Boleßlao freygestellet wurde / sich auß diesen beyden einen gleichsam zum Curatore oder Mittregierer zu erwehlen / hat er alsobald oftgedachten Heinricum erkieset / welcher auch alß ein Tugendbegabter Herr / so lang er gelebet / gantz Pohlen und Schlesien durch einfhrung hchstlblicher Gesetze in einen solchen glckseeligen Zustand gebracht / daß sich mnniglich darber erfreuen mßen. Unter diesem Boleßlao sind die Tartarn und andere Barbarische Vlcker mit 500000. Mann in Reußen / Preußen / Pohlen / und auch endlich in Schlesien eingefallen / allwo / nachdem sich Boleßlaus in Ungern geflchtet / und diese grausame Feinde vor Breßlau auf deß heiligen Ceßlai Gebeth mit feurigen Kugeln vom Himmel abgetrieben worden / die Weltbekandte Schlacht Henrici Pii / Sohnes der heiligen Hedewig und Henrici Barbati / mit den Tartarn bey Liegnitz den 9. April. gleich am H. OsterMontage 1241. erfolget / in welcher zwar dieser großmtige Held sein theures und unschtzbahres Leben verlohren /

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aber durch sothane Hertzhaftigkeit die immergrnende Ehren Krone eines unsterblichen Nachruhmes glorwrdigst erlanget. Alß nun Boleßlaus seinen Vetter Conradum / ingleichen die Littauer / Reußen / und Jazyger besieget / wie auch gutte Einigkeit in Pohlen gestifftet / ist er endlich / nachdem er (wie man glaubwrdig berichtet /) niemahls einiges Frauenbild unzchtig berhret / und mit seiner Gemahlin Kinigunda / Belæ Kniges in Ungern Tochter / einen Jungfrulichen und von aller Ehlichen beywohnung entfernten Ehstand / vermge beyderseits gethanen Gelbdes / (weßwegen er auch den Nahmen PUDICI oder eines Schamhaftigen berkommen /) gefhret / den 7. Decemb. 1279. zu Cracau im 52sten Jahre seines Alters und im 36sten seines wolgefhrten Regimentes seelig verschieden / seine hinterlaßene Wittib aber auß sonderlicher Andacht in das Closter der heiligen Claræ zu Sandeck gegangen / und Gotte darinnen biß an ihr Ende gedienet.

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Der Unerschrockene LESCO Jns gemein NIGER genannt.

EJn unerschrocken Hertz acht keine Donnerschlge /

Mit dehnen auf uns blitzt der Schwefel⸗blaue Neid; Der gute Nachklang ist die Richtschnur seiner Wege / Und ist auf ieden fall großmthig stets bereit. Dein Hertz / O Lesco / war ein Amboß rauher Schmertzen / Auf dessen Eisen oft der Unglcks⸗Hammer schlug! Die Feinde wolten stets mit deiner Hoheit schertzen / Es blitzten auf dich loß Macht / Falschheit / und Betrug. Doch hast du alß ein Felß die Wellen nicht gescheuet: Der Reußen Leo kennt dein unverzagtes Schwerd / Das seinen Trotz gedmpfft / ihm selbst den Tod gedreuet / Und ihm Leopolis in Asch’ und Staub verkehrt. Drey Printzen Schlesiens / die Heinrichs list gefangen / Hat dein behertzter Arm auf freyen Fuß gestellt: Mit der Littauer Blut kan deine Sbel prangen / Alß du bey Narva sie biß auf den grund gefllt. Den innerlichen Neid / der zweymahl dich besprungen / Krafft deßen Conrad ward auf deinen Stuhl gesetzt / Hastu nebst Ladißla mit schlechter mh bezwungen / Und Cracus treue Stadt mit hchster Wonn’ ergtzt. Allein das GlcksRad hat doch mit dir falsch gehandelt / Weil Conrads schlaue List dein gantzes Heer zernicht / Wodurch dein großer Muth in Kleinmuth ward verwandelt / Biß endlich dir verging dein schwaches LebensLicht.

Historische Anmerckung ber LESCONEM NIGRUM.

NAch Boleßlai Pudici seeligem Ableiben trat dieser Lesco / alß sein naher BlutsFreund / die ihme allbereit aufgetragene Regie-

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rung an / und wurde mit aller bewilligung nicht allein alß ein Hertzog zu Cracau / Sandomir / und Lublin / sondern auch alß ein OberRegent ber gantz Pohlen verehret. Jst ein Unerschrockener und Glckseeliger / doch dabey bescheidener Frst gewesen. Den mit einer großen menge Tartern in Sandomir und Lublin eingefallenen Reußischen Hertzog Leo hat er mit wenigem Volcke glckselig berwunden / in die 8000. niedergemachet / und ihn selber biß nacher Leopolis verjaget. Den Schlesischen Hertzog zu Breßlau Henricum Probum / weil selbter seine eigene Vettern nemlich Premißlaum Frsten in GroßPohlen / Henricum Frsten zur Liegnitz / und Henricum Frsten zu Glogau arglistiger weise zu sich geladen / und ber alles verhoffen gefnglich gehalten / hat er großmthig bekrieget / und gedachte Printzen befreyet. Die unruhigen Littauer nebst dehnen wenig berbliebenen Jazygern hat er bey dem Fluße Narva in einem blutigen Treffen geschlagen / und jener in die 14000. diese aber gntzlich erleget. Nach dem er nun die user­lichen Feindseeligkeiten glckseelig gestillet / haben ihn allererst die innerlichen betroffen. Gestalt die zu Sandomir Conradum Lesconis Albi Brudern und Hertzogen in der Masau zu ihrem Herren erwehleten / welcher aber / von Lesconis Nigri guten Gegenverfaßung hrend / den Sandomiriern nicht ­traute / sondern sich zeitlich wider in die Masau begab; wobey aber L ­ esco doch diesen Aufwieglern ihren Frevel aus unerschrockenem Gemthe vergeben. Jngleichen alß auf anstiftung des Cracauischen Bischoffs der gan­tze Adel in klein Pohlen widerum itzgedachten Conradum zu ihrem OberRegenten erwehlten / diesem auch alle / außer die eintzige Stadt Cracau / zufielen / und Lesco keine andre hlffe alß bey dem Ungrischen Knige Ladißlao zu suchen wuste / auch vermittelst deßelbten Conradum glcklich berwand / und die Masau zimlich verwstete / hat er doch alß ein vernnftiger Siger alle Gefangene freywillig loßgelaßen / dehnen Verrthern verziehen / und insonderheit die ihme treuverbliebene Stadt Cracau mit herrlichen Freyheiten begabet. Allein von dieser Zeit an hat sich sein Gelcke (wie es gemeiniglich zugeschehen pfleget /) verndert. Denn die mit einer unzhlichen menge in Pohlen widerum

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unversehens eingefallene Tartern verheerten dieses Land dermaßen / daß Lesco nebst seiner Gemahlin (von welcher / wer sie gewesen / nichts zubefinden /) genthiget wurde / widerumb sich in Ungern zu flchten. Alß er nun bey seiner Zurckkunfft ofterwehnten Conradum aufs neue bekriegen wolte / von diesem aber durch sonderbahre list eine große niederlage erleiden muste / und wegen solches Unglcks bey den seinigen in Haß und verachtung gerieth / nahm ihm Lesco solches dermaßen zu hertzen / daß er kurtz hierauf in eine verzehrende Kranckheit fiel / in welcher er auch endlich den 30. Sept. 1289. seinen Geist aufgegeben / und zu Cracau beerdiget worden.

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Der HENRICUS PROBUS.

Wer an den sanfften Port deß Glckes an⸗wil⸗lenden /

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Und in’s Eßcurial der Ehre ziehen ein / Den muß der schimmer nicht der blancken Waffen blenden; Es muß die Hurtigkeit stets seine Schwester seyn. Dein Flammenvoller Geist / O Heinrich / kan bezeigen / Daß ein nicht⸗trger Sinn auf Gold und Purpur steh / Daß seiner Flgel paar knn’ ber alles steigen / Und auch im Sarge sich schwing’ auf die Sternen⸗Hh. Denn alß nach Lescons Tod der ReichsStuhl der Sarmaten Gleich wie das Alte Rom von Dreyen ward bekriegt / So bliebstu ein August durch deine Helden⸗Thaten / Weil du den Boleßla und Locticus besiegt. Ja ob auch dieser zwar als ein Anton erwachte / Und durch gesuchten Schutz dir Cracau widernahm / Nachdeme jener sich stracks aus dem Staube machte / Und deinem KriegesHeer wie Lepidus entkam / So zierte doch dein Haupt die gldne Lorber Krone; Selbst Vladißla entfloh durch ein geweihtes Kleid; Es blieb so Schlesien alß Pohlen dir zu lohne Alß ein geschenckter Schatz von deiner Hurtigkeit. Ach aber! dehn Gradiv nicht ferner konte zwingen / Dehn muste heimlich Gifft aufopffern auf die Bahr! Das kluge Breßlau wird vor mich ein Grablied singen / Weil Heinrichs starcker Arm sein Ruhm und Schutz⸗Schild wahr.

Historische Anmerckung ber HENRICUM PROBUM.

Es ist bekandt / daß seither Vladißlai II. gewesenen Ober Regen-

tens in Pohlen und Schlesien tode keiner von seinen Shnen und

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Enckeln die GroßFrstliche Hoheit erlanget / sondern selbte alß Landes Frsten in Schlesien und Glieder deß Polnischen Reiches verblieben. Nachdem nun Lesco Niger ohne Leibes Erben entschlieff / wolten Drey grosse Herren / nemlich Vladißlaus Locticus alß Lesconis Bruder / dann Boleßlaus Hertzog zu Plotzko / alß der den Pohlen sehr beliebt war / und entlich auch Henricus Probus Hertzog in Schlesien zu Breßlau (welcher Henrici III. Hertzogs zu Breßlau / unter dehm Ann. 1253. die Kirche zu S. Elisabeth daselbst erbauet worden / Sohn / deß Unsterblichen Henrici Pii Enckel / und also auß der absteigenden Linie itztgedachten Vladißlai II. gezeuget war /) durch seine Macht und grosses ansehen den Sarmatischen ReichsStuhl besitzen. Worauß wie leichtlich zu ermssen / grosse uneinigkeiten entstunden. Der von den Crakauisch⸗ und Sandomirischen Edelleuthen erwhlte Boleßlaus / alß er vernahm / daß die Stadt Cracau Henricum Probum heimlich beruffen / auch Jhme nebst seinem gantzen KriegesHeere die Pforten erffnet / begab sich im Zorne wieder anheim; worauf Henricus nach getroffenem Vergleich mit den Stnden der Regierung zu einem OberRegenten bestttiget ward. Vladißlaus Locticus / durch solche bergehung entrstet / bemhete sich in abwesenheit deß widerumb in Schlesien gereißten Henrici dessen in Cracau gelassene Besatzung zuvertreiben und sich der Stadt zu bemchtigen. So bald der damahls bettlgrige Henricus dieses erfuhr / schickte Er seine Drey Vettern alß Henricum Frsten zur Liegnitz / Premißlaum Frsten zu Sprottau / und Boleßlaum Frsten zu Oppeln mit einer grossen macht Vladißlao entgegen; worauf dieser nach hartem gefechte die oberhand behelt / Premißlaus erschlagen / und der verwundte Boleßlaus gefangen ward. Alsobald nahm die Stadt Cracau den triumffirenden Vladißlaum zu Jhrem OberRegenten an. Allein diese Hoheit wehrte nicht lange. Sintemahl der hierdurch im minsten abgeschreckte Henricus wiederumb ohn verzug ein frisches KriegesHeer unter vorgemeldtem Liegnitschem Frsten Henrico nacher Cracau abschickte / welche Stadt Er auch bey stockfinstrer nacht vermittelst dehrer sich darinnen befindlichen Schlesier ohnsumbar eroberte. Der ber sol-

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chem unverhofftem Tumult erschrockene Vladißlaus / sich einer Verrtherey befrchtend / entfloh in ein Kloster der Franciscaner / allwo Er auch / nachdem Er / wie die Seinigen nieder gemacht / Er selber aufs eifrigste gesuchet wurde / verstanden / in einem Mnchs⸗Kleide entran / und auß dieser grossen Gefahr vor dißmahl errettet wurde. Durch welchen listigen Sieg die brigen auch zum kreutze krochen / und also der Hurtige Henricus Probus die GroßFrstliche Hoheit ber Pohlen und Schlesien glckseelig behauptet. Jn welcher Er aber nicht lange gelebet / sondern nachdem Er in seiner mit Frulein Mechtildis Ottonis Marggrafens zu Brandenburg Tochter gefhrter unfruchtbaren Eh / kaum ein Jahr / wiewol hchstlblich / regieret / durch heimlich beygebrachtes Gifft zu Breßlau auf der Burg den 23. Jun. 1290. entseelet / und in der von Jhme erbauten Creutz⸗Kirche auf dem Dohm daselbst / allwo auch noch seine Grabschrifft zu sehen / beerdiget worden.

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Der Wachsame WENCESLAUS.

ES ist die Wachsamkeit Gekrnten hoch von nthen;

Der Argus auf dem Thron muß niemals schlaffen ein: Denn diese Tugend kan vertreiben die Cometen / Und bringt dem gantzen Reich der Wolfarth Sonnen⸗schein. Bemhter Wenceßla! dein munteres Gemthe / Das alß ein Argus stets vor Zechus Thron gewacht / Bezeigt ja sonnenklar / daß Frstliches Geblthe Selbst von dem Himmel wird mit stetem Glck bedacht. Alß Primißla entleibt / wird ber alles hoffen Dir der Sarmaten Stab freywillig berreicht: Und hier hat Pohlen auch den rechten Zweck getroffen / Weil stracks der Tugend Gold aus deiner Brust geleucht. Man weiß / wie nthig sey die Mntz’ in iedem Lande / Wenn gutes Schrot und Korn im Silber wird gewehrt: Du hast dein neues Reich erquickt mit diesem Pfande / Das vor nur ledern Geld und roh Metall ernehrt. Wie sehr beynebenst dich der Andacht Glut erhitzet / Weiß der Altre Schmuck in iedem GottesHauß / Vor dem / wann in der Luft des Hchsten Grimm geblitzet / Du kniend stets geseufftzt / biß Zorn und Wetter auß. Alß nun dein wachsam Hertz der Feinde Trotz verlachet / Verwehte entlich dich zu Prag die TodtenLuft. Und weil du stets so wohl vor Kirch’ und Reich gewachet / So wil die Tugend selbst bewachen deine Gruft.

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Historische Anmerckung ber WENCESLAUM.

Hier solte zwar Primißlaus / welchem nach Henrici Probi absterben die von Vladißlao I. an in die 215. Jahr den Pohlen ermangelte Knigliche Hoheit widerumb zum ersten / dem Reiche zu nutz /

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aufgetragen ward / eingefhret werden; allein weil selbter kurtz nach seiner Krnung von den MargGrafen zu Brandenburg / so Jhm diese Ehre nicht gnnten / unversehens erstochen ward / und dannenhero unter Jhm nichts merckwrdiges sich ereignen knnen: Alß habe ich vor nthig erachtet / mich zu diesem Wenceß­ lao / welcher Ottocari Kniges in Bhmen Sohn und zugleich seines Vaters Nachfolger im Reiche gewesen / zu wenden. Diesem nach ist zu berichten / daß Vladißlaus Locticus nach Premißlai entleibung die Polnischen Gemther ziemlich an sich gezogen / und den nechsten zutritt zum Throne erlanget hatte; alldieweil Er aber ein liederliches / tyrannisches / und unzchtiges Leben fhrte / auch deßhalben von dem Bischoffe zu Posen mit dem Banne bestraffet ward / wurde Er entlich auf einem Reichstage daselbst verworffen / und hingegen itztgedachter Wenceßlaus Ann. Chr. 1296. zu einem Knige in Pohlen beruffen / auch nach Ehlicher Vermhlung mit Primißlai hinterlassenen Tochter Rixa von dem Ertzbischoffe zu Gniesen hochfeyerlich gekrnet. Wie nun Wenceß­laus alsobald eine sonderbahre Wachsamkeit und gndige Sorgfalt vor seine untergebene Lnder von sich sphren ließ / indem er alles und iedes in eine richtige ordnung gesetzet / und insonderheit die erste silberne Mntze (welche man noch heutiges tages deßwegen Bhmen / das ist / Silbergroschen nennet /) an statt der vormahls gebrauchten ledernen mntze / und ungepregten stcklein silber / wie auch blichen tausches auf wahren in Pohlen und Schlesien eingefhret: also hat er nichts minder seinen Feinden mit wachsamer Großmthigkeit hertzhaftig wiederstanden. Was Vladißlaus Locticus unrechtmßig eingenommen / hat er in weniger zeit wider erobert / und ihn selber so weit getrieben / daß er in Ungern / und von dannen nacher Rom sich geflchtet; allwo er in einem geringen Habit durch strenge busse seine Snden bereuet. Die in den Sandomirischen Kreiß eingefallene Reußen / wie auch die das Lublinische Schloß fast in die 57. Jahr unbilliger weise besessene Littauer und Tartern hat Wenceslaus glckseelig geschlagen / und so wol Pohlen alß Bhmen von allen Feindseeligkeiten hchstrhmlich befreyet. Nachdem

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Er aber unverhofft wegen seines Sohnes sich in einen Ungrischen Krieg einmischen / und also das Knigreich Pohlen / welches Er unterdessen mit Bhmischen Vlckern besatzte / auf eine Zeitlang verlassen muste / in wehrender Zeit aber die Bhmen wegen Jhres Hochmuthes und Geitzes den Pohlen verhasst worden / nahm der in dessen sich bey dem Ungrischen Palatino Amadeo aufgehaltene Vladißlaus Locticus diese gelegenheit wol in acht / und brachte durch dessen Hlffe ein ansehliches KriegesHeer auf die Beine / mit welchem Er die vornehmsten Pltze in Pohlen eroberte. Jnzwischen aber fiel Wenceslaus zu Prage in eine tdtliche Kranckheit / welche Jhn auch nach und nach verzehrte / biß Er entlich Ann. 1305. seelig entschlieff. Man schreibet von Jhm / daß Er / so offt ein Vngewitter entstanden / alsobald in die nechste Kirche geeilet / und vor dem Altare auf seinen Knien den Allerhchsten Gott umb Genade und Verschonung so lange gebeten / biß sich der Himmel geklhret / und das Wetter seine endschafft erreichet.

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Der Hochgesinnte VLADISLAUS LOCTICUS.

ES ist ein thricht ding / wenn sich ein Zwerg zum Riesen /

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Die Mauß zum Elephant / der Hahn zum Adler macht: Denn solche Hoffart wird von keinem Mensch gepriesen / Und fllt / eh sie’s vermeint / ins Unglcks dstern schacht. Verirrter Vladißla! du bist zwar kurtz von Gliedern / Dein kleiner Leibes⸗Bau wirfft keinen Schatten ab; Doch dein Hochfliegend Hertz wil Gttern sich verbrdern / Und in des Jovis Blitz verwandeln Schwerdt und Stab. Du bist den Heuchlern hold / auf Schlesien ergrimmet / Die Printzen dieses Reichs sind gntzlich dir verhaßt / Weil Teutsche Hfligkeit in ihrer Seele glimmet / Und sie dich sehen an alß einen rauhen Gast. Ach daß der Neides⸗Dorn so deine Brust durchstochen! Daß deinen streitbahr’n Geist die Hoffart so besiegt! Es htte sich diß Land nicht deinem Joch entbrochen / Noch zu des Zechus Thron freywillig sich verfgt. Dein Adler htte so viel Federn nicht verlohren / Noch sich sein Schwanen⸗Kleid in schwartzen Flor verkehrt. Allein was Gottes Schluß zu seinem Zweck erkohren / Dehm wird durch keine Macht auf dieser Welt gewehrt. Es bleibt Johannes Frst: dehn auch / alß du erblasset / Dein ErbPrintz Casimir mit hchster Gunst umschrnckt. Jndeß wird auf dein Grab die Leichschrifft abgefasset: Des Glckes Schauspiel ist in diese Grufft gesenckt.

Historische Anmerckung ber VLADISLAUM LOCTICUM.

So bald Wentzeslaus todes verblichen / wurde oftgedachter Vla5

dißlaus / wegen seiner unansehlichen Leibes grsse Locticus oder Cubitalis genannt / im Jahr Christi 1306. durch einhelli-

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ge Wahl (außgenommen dehrer zu Posen und Cahlisch / welche sich wegen seiner Untugenden unter Henrici Frstens zu Glogau Schutz begaben /) zu einem Knige in Pohlen und Obristen Hertzoge in Schlesien erwhlet / auch nebst seiner Gemahlin Hedwigis / Boleßlai Hertzoges zu Cahlisch Tochter / offentlich zu Cracau gekrnet. Wie nun dieses Vladißlai Lebenslauf voller unruh gewesen / indem Er bald mit itzterwehntem Henrico / bald mit den Pommern / den Marggrafen zu Brandenburg / den OrdensHerren in Preussen / den Littauern / Cracauern / und andern mehr kostbahre und weitlufftige Kriege fhren mssen; Also ist insonderheit zu mercken / daß auch unter diesem Knige das gantze Land Schlesien von der Cron Pohlen gntzlich abgetreten / und sich zum KnigReich Bhmen unter der Regierung Johannes Lucelburgici (von welchem bald hernach meldung geschehen wird /) freywillig begeben. Die vernnfftigsten / warhafftigsten / und unpaßionirten Ursachen solcher Absonderung sind krtzlich folgende: Weil wegen der immerwehrenden Uneinigkeiten der Pohlen und Bhmen das in der mitten gelegene Land Schlesien iederzeit am meisten anleiden muste / und nach Vladißlai II. tode seine Shne und Nachkommen alß Hertzoge in Schlesien und Glieder des Sarmatischen Reiches in der Wahl eines Polnischen Ober Regentens oder Kniges iedesmahl (ausser dem eintzigen Henrico Probo /) bergangen / niemahls darzugezogen / auch nachgehends wegen einfhrung der Teutschen Sprache / Sitten / und Hffligkeiten in Schlesien den Pohlen verhaßt / das gantze Pohlerland auch in unterschiedliche Herren und Landschafften zertheilet / und also das Ansehen der Polnischen GroßFrsten so wol bey den Pohlen / alß den Schlesischen Hertzogen nicht wenig vermindert wurde / diese auch wegen Jhrer Frstlichen Freyheiten und rckstndigen Herrschafften in Pohlen von Polnischen OberRegenten offters grosse verdrießligkeiten erdulden musten / und dannenhero auf beyden theilen heimlicher Haß / Neid / und Widerwillen zur genge entstund; so kam entlich die sache so weit / daß / alß Vladißlaus Locticus ebenfalls die Schlesische Frsten und alle Teutsche aus sonderbahrer Hoffart und rauhen unart sehr verchtlich hilt /

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auch wiederumb von Jhnen verachtet und bloß der Knig zu Cracau tituliret wurde / entlich bey solchen Uneinigkeiten und huffigen Kriegen Vladißlai der Bhmische Knig Johannes Lucelburgicus / welcher sich in ansehung seines Vorfahrens und Schwhers Wenceßlai Kniges in Bhmen und Pohlen (von dehm wie gleich itzo geredet /) auch einen Knig der Bhmen und Pohlen nannte / durch seine angeborne Sanftmuth und kluge Hfligkeit die Schlesischen Frsten dermassen bewegte / daß sie sich nach und nach dem Joche Vladißlai entzogen / und Jhn / alß einen Mchtigen / auß Kaiserlichem Geblte entsprossenen und mit Kniglichen Qualitten begabten Frsten / zu ihrem Lehens⸗Herren freywillig annehmen / auch den vormahls gebrauchten Polnischen weissen Adler in einem schwartzen verwandelten. Jndem sich nun der erzrnte Vladislaus aufs euserste bemhte die Schlesier widerum mit gewalt unter sich zu bringen / berfiel ihn eine tdtliche Kranck­heit / in welcher er auch Ann. Chr. 1333. zu Cracau verschieden / nachdem Er 13. Jahr den Sarmatischen Thron besessen / und zwey Kinder / nemlich Magnum / so ihm in der Polnischen Regierung gefolget / und Elisabetham / die er dem Vngrischen Knige Carolo zur Ehe gegeben / verlassen.

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Der Kluge JOHANNES LUCELBURGICUS.

DEr Klugheit schlauer Molch und Demantfester Spiegel

Sind Ancker eines Reich’s / die niemals gehen ein; Es kan kein Donnerkeil zermalmen diese Rigel: Ja hierdurch kan ein Mensch der Leuen Meister seyn. Schau ich / O kluger Frst / dein kluggefhrtes Leben Mit klugen Augen an / so muß ich frey gestehn / Daß umb dein kluges Haupt die Lorbern billich schweben / Und deinen ReichsStab selbst Apollo muß erhh’n. Alß dich Elisabeth auf Zechus Thron gesetzet / War deine Klugheit stracks auf Nutz und Ruhm bedacht: Du hast der Rauber Nest mit starckem Arm verletzet / Die gldne Sicherheit dem Lande widerbracht. Den schlauen Meuchelmord / wodurch dein Vater bliben / Hat dein behertzter Geist gerochen alß ein Held; Nicht nur in Welschland ist dein Nachruhm eingeschrieben / Es spricht von selbtem auch die gantze weite Welt. Das dle Schlesien ward selbst hierdurch bewogen / Daß es dich / kluger Frst / verehrte alß sein Haupt: Und ob gleich Vladißla starck wieder dich gezogen / Hat doch sein Rasen dir hierinnen nichts geraubt. Nachdem dein Zepter nun so Kirch’ alß Reich vergnget / Und dich der vierdte Carl in ssser Eh ergetzt / Hat endlich dich der Tod in einer Schlacht besieget / Die Pallas aber dir die Grabschrifft aufgesetzt.

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Historische Anmerckung ber JOHANNEM LUCELBURGICUM.

Dieser Frst / welchen Henricus VII. Graf zu Ltzelburg und Er-

wehlter Rmischer Kaiser / der hernachmals durch eine vergifte Hostie unweit von Florentz hingerichtet und zu Pisa begraben

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worden / mit Frulein Margaretha / deß Hertzoges auß Braband Tochter / gezeuget / ist von natur ein Leutseeliger / Wolthtiger / Streitbarer / und Witziger Herr gewesen. Nachdem Er bey Lebenszeiten seines Herr Vaters sich mit Frulein Elisabeth / Wenceßlai Kniges in Bhmen und Pohlen Tochter / (welche Jhm unter andern Kindern auch den Berhmten Rmischen Kais. und Knig in Bhmen Carolum den Vierdten gebohren /) vermhlet / und mit Jhr alß einer rechtmßigen Erbin nach Jhres Vaters und Bruders tode das Knigreich Bhmen berkommen / hat Er dasselbte alsobald hchstlblich regieret / indem Er nicht allein das gantze Land von allen unntzen Mßiggngern / Landstreichern / Raubern und Mrdern ruhmwrdigst befreyet / sondern auch seines Vaters Tod großmthig gerochen / und durch gefhrliche Reisen / wie auch kostbahre Krieges⸗Rstungen alle Feinde dehrer Jhme unterworffenen Lnder glckseelig besieget. Wie nun dieses Kniges Hohe Tugenden in kurtzer Zeit allenthalben erschollen: Also sind auch selbte nicht wenig ursach gewesen / daß (wie allbereit gemeldet /) unter seiner Regierung die Hertzoge in Schlesien sich von der Polnischen Krone abgesondert / und zu dem Knigreich Bhmen gewendet. Es ist aber hierinnen gar vorsichtig und klglich verfahren worden. Sintemahl die Schlesischen Frsten nicht auf einmahl zugleich / sondern nach und nach / durch die Sanfftmuth Kniges Johannes bewogen / zu der Kron Bhmen getreten. Der erste ist Boleßlaus Hertzog zu Mnsterberg / durch verkauffung der Graffschafft Glatz gewesen; welchem hernach zu unterschiedenen Zeiten die zu Teschen / Auschwitz / Kosel / Oppeln / Breßlau / Brieg / Lignitz / Steinau / Glogau / Sagan / Oelße / Schweidnitz und Jauer gefolget / und entlich am Tage Palmarum zu Breßlau ihre pflicht abgeleget / wie von solchem allem theils in dem Bhmischen / dann auch in unsrem wol bekandten Schlesischen GeschichtSchreiber mit mehrem zu sehen. Nachdem nun Knig Johannes nicht allein den hirdurch hchlich beleidigten und unruhigen Vladißlaum Locticum glckseelig gedmpffet / sondern auch nach dessen Absterben mit seinem Sohne Casimiro Magno Knige in Pohlen wegen des Landes Schlesien dißfalls

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sich / vermge eines zwischen ihnen am Festtage S. Barttholomei Ann. 1335. aufgerichteten und confirmirten Instrumenti, in allem und iedem richtig verglichen / ist entlich selbter / alß er zuvor das Gesichte in beyden Augen theils in Littauen / theils aber durch Curierung eines Jdischen Artztes verlohren / dem Knige in Franckreich Philippo VI. alß seines Sohnes Caroli IV. Schwher / mit einer starcken Kriegesmacht zu hlffe gezogen / allwo er in einem harten Treffen wider Eduardum VI. Knig in Engelland am Tage Ruffi Ann. 1346. hertzhaftig geblieben / zu Ltzelburg seine Ruhstatt / und zugleich bey seinen hinterlassenen Lndern ein unsterbliches Ehren Gedchtnis erlanget.

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Der Lieb⸗Reiche CAROLUS IV.

Die Liebe gegen GOtt und treuen Unterthanen

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Besiegt Cupidens Glut / Dionens Purpurkleid; Sie schencket einem Printz deß Nachruhms Perlen⸗Fahnen / Und setzet auf sein Haupt den Krantz der Ewigkeit. O mehr alß dler Carl! Du Spiegel frohmer Kaiser! Dein liebesreiches Hertz / das Kirch’ und Reich erquickt / Steckt deiner Hoheit auf die gldnen Ehren⸗Reiser / Die kein erhitzter sturm der tollen Zeit zerknickt. Durch Liebe hat dein Fuß deß Cæsars Stul bestiegen / Durch Liebe hat dein Haupt deß Zechus Cron’ erlangt; Durch Liebe kan dein Lob durch alle Lnder fliegen / Weil deine Majesttt mit Buch und Stahl geprangt. Es weiß die kluge Welt dein Witziges Beginnen / Wie Du das Gldne Buch die Gldne Bull’ entdeckt; Wie Du den Helicon der klugen Castalinnen Durch deinen klugen fleiß zu Prage hast erweckt. Hier kan nun Schlesien im minsten stille schweigen! Das grosse Breßlau ksst die Flammen deiner Gunst; Denn seine Schnheit kan durch dich zun Sternen steigen / Durch dich ging ihnen auf die Sonne aller kunst. Durch dich kan Oesterreich und Bhmen lieblich strahlen / Ob gleich deß Todes pfeil durchbohret deine Brust. Die Liebe muß dir selbst die kurtze Leichschrifft mahlen: Jn diesem Grabe ruht der S c h l e s i s c h e A u g u s t .

Historische Anmerckung ber CAROLUM IV.

Dieser Hochlbliche Herr / welcher zwar in der Tauffe den Nah5

men Wenceßlai / Caroli aber von dem Frnckischen Knige Carolo / in dessen Hofe Er meistens erzogen worden / empfangen / ist

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nach seines Vaters Kniges Johannis Tode nicht allein zum Knige in Bhmen und Obristen Hertzoge in Schlesien / sondern auch nach besiegung aller Wiedersacher zu einem Rm. Kaiser dieses Nahmens dem Vierdten Anno Chr. 1350. gekrnet worden. Wie nun selbter alß ein Gelehrter und mit vielen Sprachen außgerster Printz eine sonderbahre lobwrdige Gemthsneigung so wol zu den Bchern alß Waffen iederzeit von sich sphren lassen / indem nicht allein unter Jhm die Weltbekandte Gldene Bull wegen Erwhlung eines Rmischen Kaisers den 10. Jan. 1356. zu Nrnberg offentlich außgegangen / ingleichen Anno. 1360. die weitberhmte Academie zu Prage (in der er sich hernach offters bey dehnen angestellten Disputationen viel stunden lang befunden /) aufgerichtet / und der Bischoff daselbst zu einem Ertzbischoffe gemachet / sondern auch seine Heroische Tapfferkeit in Franckreich / Jtalien / Teutschland und das Rmische Reich durch glckseelige Uberwndung des wieder Jhn zum Kaiser Erwhlten Graff Gnthers von Schwartzburg / wie auch Graff Eberhards zu Wrtenberg / Ottonis Bavari / und anderer mehr sattsam aus gebreitet worden: Also ist Er frnemlich ein Ruhmwrdiger Vermehrer / und gleichsam Liebreicher Vater deß Landes Schlesien gewesen. Gestalt Er nach seinem den 7. Nov. 1348. in Breßlau gehaltenem prchtigen Einzuge kurtz hierauf den noch nicht gntzlich zur Cron Bhmen getretenen ­Bolco Hertzog zur Schweidnitz nach hinterlegung aller feindseeligkeiten durch Heyrathung seiner Tochter zu einem Lehens⸗Gliede erwehnten Reiches gemacht / das gantze Land Schlesien von allen Raubereyen und Barbareyen so viel mglich gesaubert / an statt der vormahls gebrauchten Lateinischen die Teutsche Sprache in privat⸗ und offentlichen Schrifften nebst dehrer Sitten / Gewohnheiten / Handlungen / und Rechten eingefhret / (welchem nutzbahren Beyspiele selbst Casimirus Knig in Pohlen in seinem Lande durch aufrichtung eines teutschen Gerichtes zu Cracau gefolget /) und insonderheit die damals zu zweyen malen außgebrandte Stadt Breßlau Ann. 1353. widerumb aufs neue mit woleingetheilten Strassen und zierlichen Gebuen glckseelig erbauet / weit ber den Ohlaufluß herrlich erweitert /

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die hohe Kirche zu S. Dorothe aufgefhret / das Bisthumb hchstlblich vermehret / und diese in ein grosses auffnehmen gebrachte Stadt dermassen geliebet / daß Er nicht allein dem Rathe daselbst die Hauptmannschafft selbigen Frstenthumes allergndigst aufgetragen / sondern auch aus sonderbahrer Genade und liebreichen Vorsorge ein Kaiserliches Handbriefgen an selbten abgehen lassen. Nachdem nun dieser Glorwrdigste Monarch so wol den Kaiser⸗ alß Kniglichen Thron in die 32. Jahr mit hchstem Ruhme besessen / eine Erbvereinigung zwischen der Bhmisch⸗ und Oesterreichischen Linie in ansehung Beyder nahen Verwandschafft Ann. 1366. am Donnerstage vor Palmarum zu Prage auffgerichtet; und in vierfacher Eh unterschiedliche Kinder / und unter dehnen auch Wenceßlaum und Sigismundum / so ihme hernachmals in der Regierung gefolget / gezeuget / ist er endlich zu Prag am h. Andreas Abend 1378. im 62sten Jahre seines wolgefhrten Lebens sanfft und seelig verschieden / diesen wahrhafften Nachruhm hinter sich verlassend: daß er ein liebreicher AUGUSTUS der Bhmen und Schlesier gewesen.

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Der Schlffrige WENCESLAUS.

Der ssse Schlaff ist zwar ein Labsall aller Seelen:

Jedoch wer auf dem Thron durch Laster schlummert ein / Dehm kehrt sich der Pallast in dstre Trauer⸗Hlen / Die Sonne deß Gelcks in schwartzen Todten⸗schein. Jch wolt’ / O Wenceßla / gar gerne dir gewehren Ein angenehmers Lob ob deiner Ahnen Glantz; Allein in Schwanen kan ich Raben nicht verkehren / Noch einen Nessel⸗Strauch in einen Lorber krantz. Durch Vterlichen fleiß erlangstu zwar die Krone / Die sein Hoch weises Haupt mit hchstem ruhm geziert; Du prahlst auf Zechus Stul und deß Augustus Throne: Doch diese Hoheit hat die Schlaffsucht dir entfhrt. Denn weil durch deinen Schlaff / und durch deß Pvels Waffen / Der durch verfluchten grimm Gericht’ und Recht entweiht / Zu Prag’ und Breßlau must’ der frohme Rath entschlaffen / Ja fast in iedem Land verging die Einigkeit / Ward / weil dich doch hierdurch die Tugend nichts ergetzet / Noch dir das Licht aufging durch diesen Unglcks⸗brand / Dein gantz⸗verschlaffen Haupt ins Kerckers Grufft gesetzet / Und Cæsars gldner Stab genommen deiner Hand. Alß du zu Prage nun deß Alters Rest verzehret / Hat dich der Zorn gestrtzt in’s langen Schlaffes klufft. Jndeß wird deinem Sarg die Todten⸗Schrifft gewehret: Deß Reichs Endymion schlfft hier in dieser Grufft.

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Historische Anmerckung ber WENCESLAUM.

Dieser Wenceßlaus / welchen Carolus IV. mit seiner Dritten Ge-

mahlin Anna Hertzogs Bolconis zur Schweidnitz Tochter (mit der Er auch nach dessen absterben das Frstenthum Schweidnitz und

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Jauer berkommen /) zu Nrnberg gezeuget / ist alß ein Zuknfftiger Knig in Bhmen und Obrister Hertzog in Schlesien noch bey Lebenszeiten seines Hr. Vaters im 15. Jahre seines Alters zum Rmischen Knige erwhlet und zu Aach gekrnet worden. Wiewol nun dieser Frst so gar beler Natur nicht mag gewesen seyn / so ist Er dennoch wie man meinet / durch nachlßigkeit seiner Rthe und allzu grosse zulassung seines freyen Willens nachgehends in solche Untugenden gerathen / welche Jhm / alß einem seinem Hochlblichen Vater und GroßVater gantz unhnlichem ­ nckel / einen schlechten Nachklang bey aller Welt zu Sohne und E wege gebracht. Sintemahl Er der Trgheit / dem Mßiggange / der Wollsti­gen ppigkeit / Grausamkeit / ja auch gar der Schwartzknstlerey ergeben gewesen / und sich deß Regiementes wenig oder nichts angenommen. Weßwegen Er auch hernach / indeme hierdurch lauter Unruh und Verwirrungen in Geist⸗ und Weltlichen Sachen nicht allein in Bhmen / Mhren / und Schlesien / sondern auch im gantzen Rmischen Reiche entstanden / erstlich zu unterschiedlichen Dreyen mahlen von den Bhmischen Herren zu Prage gefnglich eingezogen / und auch endlich alß ein unwrdiges Haupt der Christenheit von den ChurFrsten deß Rmischen Thrones ent­setzet / und an seine stelle Rupertus Pfaltz⸗Grafe am Rhein erwhlet worden. Unter diesem nachlßigen Wenceßla ist durch den tumultuirenden Pvel Ann. 1418. den 18. Jul. der Rath zu Breßlau / ingleichen Ann. 1419. den 10. Aug. der Rath zu Prage erbrmlich hingerichtet worden. Sonsten sind zu seiner Zeit die Littauer zum Christlichen Glauben bekehret / von Bertholdo Schwartz die Bchsen erfunden / und der grausame Wtterich Bajazeth von dem Tartarischen Tamerlane in der Weltbekandten Schlacht berwunden und in ein eisern Keficht geschlossen worden. Nachdem nun der abgesetzte Wenceßlaus seine brige Lebensjahre in Bhmen verzehret / und in Zweyfacher wiewol unfruchtbahren Eh / erstlich mit Frulein Johanna / Alberti Hertzogs in Beiern Tochter / dann auch mit Frulein Sophia / Johannis gleichfalls Hertzogs in Beiern Tochter gesessen / ist er entlich zu Prage / alß Jhm von seinem Mundschencken der Hußitischen Bh-

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men Tumult / auch daß Er wegen seiner Nachlßigkeit an solchem ursache sey / beygebracht worden / und sich Wenceßlaus hefftig erzrnet / so daß Er den Mundschencken mit blossem Degen verfolget / in solchem Zorn und Eifer vom Schlage gerhret / kurtz hierauf im 57sten Jahre seines Alters / im 41sten seiner Bhmischen / und 22sten seiner Kaiserlichen Regierung entseelet / und von seiner Gemahlin ­Sophia bey Nacht ohne einiges Geprnge daselbst zur Erden bestattet worden.

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Johann Christian Hallmann

Der Sorgfltige SIGISMUNDUS.

Die Sorge vor das Reich befreyt von allen Sorgen /

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Von aller Traurigkeit ein HochErlauchtes Hertz; Es wird Jhm iede Nacht zum Rosenlichten Morgen / Jedweder Augenblick zur Gldnen Freuden⸗Kertz. O muntrer Sigismund! Dein Sorgen voll Gemthe / Das stets vor das Altar / und Land / und Volck gewacht / Entdecket aller Welt dein Frstliches Geblthe / Das durch die Tugend dir Drey Zcepter zugebracht. Der Ungern Ludewig hat deine Ehren⸗kertze Durch seine Kron’ und Kind mit schnstem Glantz ergetzt: Was Wencesla verschlieff / hat dein nicht⸗trges Hertze Dem Kaiserlichen Thron mit nutz und ruhm ersetzt. Du hast mit ernst bestrafft Budorgis Raasereyen / Des Rathes Heil’ges Haupt mit starckem Arm geschtzt: Die Bhmen musten sich durch deinen Witz zerstreuen / Nachdem auf Zißkens Brust des Todes pfeil geblitzt. Die Stnde Schlesiens / so dir in diesen Sachen Mit Jhrer treuen Pflicht aufs eusserste gedient / Begonte deine Gunst mit Freyheit an⸗zu⸗lachen / Durch welche noch dein Ruhm / und Jhre Wolfahrt grnt. Alß deine Sorgfalt nun die Lnder wol versorget / Und Oesterreichs Albert so Kron’ alß Kind erlangt / Hat dir der Tod zu Znaym das Leben abgeborget / Jndem Stul Weissenburg mit deinem Grabmahl prangt.

Historische Anmerckung ber SIGISMUNDUM.

Nachdem Wenceßlaus der Rmischen Hoheit entsetzet / auch der 5

nach Jhm erwhlte Rupertus im neunden Jahre seiner Kaiserlichen Regierung todes verbliechen / wurde Sigismundus Caroli IV.

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auß seiner Vierden und Letzten Gemahlin Elisabeth / Bugißlai Her­tzoges zu Stettin Tochter / gebohrner Sohn durch einhellige Wahl zum Rmischen Kaiser erwhlet. Wie nun dieser lbliche / und mit sonderbahrer Weißheit / Leutseeligkeit / Freygebigkeit / Sorgfltigkeit / Danckbarkeit / und andern Heroischen Tugenden begabte Frst glckseelig ersetzet / was sein unartiger Bruder dem Reiche und seinen Erblndern versehen / indem Er nicht allein (wie erwehnt /) die Rmische / und nach seines Bruders Wenceßlai tode die Bhmische / sondern auch durch freywillige adoptirung deß Ungrischen Kniges Ludovici (massen selbter Sigismundum stracks in seiner zarten Jugend wegen dehrer auß Jhme hervorleuchtenden Kniglichen Qualitten zu seinem Wahl⸗ oder Pflege⸗Sohne erkohren /) die Ungrische Krone erlanget: Also hat Er auch hernachmals seinen Dreyfachen Majesttischen Zepter dermassen gefhret / wie es die Ehre Gottes / deß Rm: Reiches Nutzen / der Unterthanen Wolfahrt / und sein eigen Gewissen erfodert. Vor allen Dingen hat Er den unsinnigen Pvel zu Breßlau bey seiner Ankunfft ernstlich bestraffet / und durch einsetzung eines frohmen und verstndigen Rathes alles und jedes in gutten Wolstand gebracht. Unter diesem Kaiser hat sich der wegen Johann Husses hinrichtung entsprossene Unglckseelige Krieg der Hußiten unter Jhrem Obristen Zißka vergrssert / wodurch gantz Bhmen / Mhren / Laußnitz / und Schlesien durch fftere einflle in grosse Drangseeligkeiten gerathen / und dieser frohme Kaiser deßhalben nicht wenig bekmmert worden. Jn diesem Kriege hat nebst andern Schlesischen Stnden insonderheit die Stadt Breßlau und Schweidnitz Jhrem Kaiser / Knige / und Obristen Hertzoge Sigismundo treulichst wider die rasenden Bhmen beygestanden / biß diese Unruh entlich nach Zißkens tode theils durch ihre eigne Uneinigkeiten / theils durch das Concilium zu Basel / theils auch durch Sigismundi Witzige Sanfftmuth / und bescheidene Sorgfltigkeit glckseelig gedmpffet worden. Seinen Ehstand betreffend / so hat Sigismundus sich erstlich mit Frulein Maria / obgemeldten Ludovici Kn. in Ungern Tochter / so Jhme auß Vterlicher Verordnung zur Morgen⸗Gabe das Knigr. Ungarn zu ge-

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bracht / aber nach verfliessung eines Jahres ohne Leibes⸗Erben verstorben / dann auch mit Frulein Barbara / Graff Heermanns zu Zilien Tochter / mit welcher Er eine eintzige Tochter nahmens Elisabeth / so hernachmals Alberto ErtzHertzoge zu Oesterreich vermhlet worden / gezeuget / verehlichet. Alß Er nun nach seiner Zurckkunfft von dem Concilio zu Basel seine untergebene Lnder in gewnschten Friede gesetzet und seinen Eydam Albertum / alß einen Vortreflichen und umb ihn hochverdienten Printzen / zum Nachfolger im Knigreich Vngarn und Bhmen dehnen Fr­ nemsten Stnden vorgestellet und wol empfohlen / hat er entlich Ann. Chr. 1437. den 9. Decemb. satt des Lebens und der Regierung im 70sten Jahre seines hochlblich gefhrten Lebens zu Znaym in Mhren / wohin er sich mit fleisse zu seiner hertzliebsten Tochter fhren lassen / in dehrer wie auch ihres Gemahls gegenwart seine Tugendhaffte Seele außgeblasen / und hernachmals zu Stulweissenburg in Vngarn seine Knigliche RuhKammer erlanget.

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Der Aufrichtige ALBERTUS.

Das Schwanen Weisse Kleid der unverflschten Sinnen

Trotzt deß Agrippa schmuck und der Jrenen pracht: Ja hierdurch steigt ein Frst auf deß Olympus Zinnen / Und wird auch in der Grufft den Gttern gleich geacht. Aufrichtiger Albert! Dein Lilgen rein Gemthe Besieget Alabast und Weissen Marmelstein; Es richtet Ost und West dem Altar deiner Gtte Viel EhrenBogen auf / die unzerbrechlich seyn. Drey Kronen haben dich in einem Jahr vergttert / Weil Tugend und Geschlecht dein tapffres Hertz gekrnt: Du hast dem Saracen sein stoltzes Haupt zerschmettert / Der Bhmen tollen trotz großmthig abgelehnt. Es muste Vladißla durch dich die Kron’ entbehren / Die Husses freche schaar dir flschlich wolt’ entziehn; Du kontest Schlesien den PalmenZweig gewehren. Kurtz: Trck’ und Tarter must’ ob deinem muth entfliehn. Und wie kan’s anders seyn? Bey Oesterreich’schen Sonnen Muß alle Unglcks⸗Nacht / Comet / und Sturm vergehn! Du bist ein solches Licht / durch das der blitz zerronnen / Hingegen Kirch’ und Reich in schnsten Strahlen stehn. Ach aber! daß dein Glantz so schleunig ist erblichen / Wodurch der Christen Feind nicht wenig ward ergetzt! Allein ist schon dein Geist zu Langendorff entwichen / Doch wird dein langes Lob in Mond und Stern getzt.

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Historische Anmerckung ber ALBERTUM.

Nach Kaisers Sigißmundi tode wurde Albertus / dessen Herr Vater Albertus IV. ErtzHertzog zu Oesterreich / die Frau Mutter aber Johanna / Alberti deß Aelteren / Hertzoges in Beiern Tochter ge-

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wesen / wegen seiner Vortreflichen Tugenden in einem Jahre mit Dreyen Kronen / nemlich Ann. 1438. den 1. Jan. mit der Ungrischen / hernach den 6. Maij, vermge der unter Carolo IV. gemachten Erbvereinigung / mit der Bhmischen / und dann auch den 30. Maij, durch einhelligen Schluß der gesammten Chur­ Frsten mit der Rmischen Krone gezieret / und / weil er alß der Andre dieses Nahmens auß seinem Geschlechte zum Rmischen Kaiser erwhlet war / Albertus Secundus genennet. Mit was vor Herrlichen Tugenden und Qualitten dieser Herr / alß der Erste Knig in Bhmen und Obriste Hertzog in Schlesien auß dem Hchstlblichen ErtzHause Oesterreich / vor andern geleuchtet / ist niemanden verborgen. Die GottesFurcht / Weißheit / Großmttigkeit / Sanfftmuth / und besonders die Auffrichtigkeit gegen Hohen und Niedrigen / sind in seinem Hertzen zur genge anzutreffen gewesen. Die Jhme von Gott gendigst anvertrauten Lnder hat Er dermassen beherrschet / daß alle federn sein Ehren Gedchtnis nicht genugsam beschreiben knnen. Denn die abermahls unruhigen Hußiten nebst den Polnischen Raubern / welche Schlesien sehr bengstigten / hat Er Hertzhafftig vertrieben / den Polnischen Knig Vladißlaum Varnensem / so seinen von den Bhmen unbilligerweise zu Jhrem Knige erwhlten Bruder Casimirum mit Gewalt zur Krone befdern wolte / hat Er glckseelig berwunden / das Regiement zu Breßlau in eigener Person Lobwrdigst verbessert / die GottesHuser Hchstrhmlich beobachtet / die an den Ungrischen Grntzen streiffende Trcken biß in Grichenland verjaget / und mit einem worte so wol den Kaiserlichen Thron / alß seine eigene Lnder mit solcher Wachsamkeit / Treue und Auffrichtigkeit beschtzet / wie es eines Hchstlblichen Regentens Ehre und unsterblicher Nachruhm erfodert. Allein es ist hchlich zu beklagen / daß dieser so wol gerathene Frst so zeitlich erblassen mssen! Sintemahl Jhn / alß Er die von den Sarazenen belgerte Stadt Synderoviam in Servia / itzo Griechisch Weissenburg genannt / großmtig entsetzen wolte / unterwegens die rothe Ruhr angestossen / und weil Er durch begierige geniessung vieler khlenden Melonen solche Kranckheit vermehret / ist Er endlich / nachdem Er

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mit seiner Gemahlin Zwey Frulein nemlich Annam und Elisabeth (dehren erstere Willhelmo Hertzoge zu Sachsen / die andere aber Casimiro Knige in Pohlen verehlichet worden /) gezeuget / auch selbte Schwanger hinter sich verlassen / in der Rckreise nacher Wien unweit von Gran zu Langendorff Anno Chr. 1439. den 27. Octob. im 45sten Jahre seines Alters und im Andern seiner wiewol kurtzen / doch ruhmwrdigsten Regierung durch einen sanfften Tod in die Ewige Freude gefordert / sein Leichnam aber zu StuhlWeissenburg neben seinen Schwher Kaiser Sigißmundum mit Kniglichen Ceremonien beygesetzet worden.

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Der berirrdische LADISLAUS POSTHUMUS.

Wer alß ein Knabe kan der Kronen gold erkennen /

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Und vor der Zeit besteigt der Weißheit hohen Berg / Dehn muß man etwas mehr alß einen Menschen nennen / Denn solche thaten sind ein berirrdisch Werck. Wer dich / O Ladißla / und deine zarte Jugend Mit sanfftem Aug’ ansieht / dehm wird sein Auge blind / Weil dein frhzeit’ger Witz / und ungemeine Tugend / Und kluges Regiment so scharffe Sonnen sind. Du wirst zwar nach dem tod deß Vaters erst gebohren; Doch deine Kindheit wird in Windeln schon gekrnt: Selbst Kaiser Friedrich hat auß Liebe dich erkohren / Bey dehm dein Edler Geist die Laster stracks verhnt. Das grosse Rom erstarrt ob deinen Wunder gaben / Die du dem klugen Bapst im Zwlfften Jahr gezeigt: Und weil so rarer Witz in deiner Brust vergraben / So war deßwegen dir fast alle Welt geneigt. So sehr nun Pallas wahr dein Himmlisches geschencke / So sehr hat Glck’ und Zeit beschwehret deine Kron’: Deß Glaubens grimmer Zwist / der Grossen groß gezncke / Der Pohl⸗ und Bhmen Raub vergllten dir den Thron. Biß endlich / alß dein Arm Zwey Kronen wol regieret / Und Franckreichs dle Perl dein Ehschatz solte seyn / Jm Dreymahlsechsten Jahr dich tdtend gifft berhret / Und vor das Brautbett’ dir verehrt den Leichenstein.

Historische Anmerckung ber LADISLAUM POSTHUMUM.

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Dieser Printz / welcher im fnfften Monathe nach seines Vaters Kaisers Alberti II. tode nemlich Ann. 1440. den 22. Febr. gebohren und deßhalben Ladislaus Posthumus genennet wird / ist im

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Vierdten Monathe seines Alters in der Wiegen zu einem Knige in Ungern gekrnet / und nebst der Krone von seiner Frau Mutter in Oesterreich zu Kaiser Friedrichen dem Dritten alß seinem nahen BlutsFreunde / umb alldar in allen Kniglichen Tugenden auf­ erzogen zu werden / gefhret worden. Jnzwischen hat in seiner abwesenheit Vladißlaus Knig in Pohlen wegen eines vermeinten Interregni die Ungrische Krone zwar auch erlanget / selbte aber kurtz hernach nemlich Ann. 1444. in der Weltbekandten erschrecklichen Niederlage der Christen bey Varna nebst dem Leben wieder verlohren. Nach dessen tode wurde wegen Ladißlai minderjhrigkeit George von Podiebrath zum Stadthalter in Bhmen / der berhmte Held Johannes Huniades aber zum Verwalter deß ­Knigreichs Ungern verordnet / von welchem mit warheit gemeldet wird / daß Er ein rechter blitz und schrecken iederzeit den Trcken gewesen. Mittler zeit alß Ladißlaus das Zwlffte Jahr seines hochwitzigen Alters erreichet / wurde er von Kaiser Fridrichen / welcher wegen seiner Kaiserlichen Krnung in Welschland reisete / mitte zugleich nacher Rom genommen / allwo er vor dem Bapst Nicolao eine weitlaufftige zierliche Rede in lateinischer Sprache von der Bpstlichen Hoheit mit hchstem ruhme und verwunderung aller Anwesenden gehalten. Worauf Er bey seiner Zurckkunfft zu Prage alß ein rechtmßiger Kron⸗Erbe zum Knige in Bhem gekrnet worden. Zu dieses Ladislai zeiten hat der Trckische Kaiser Mahomet II. Ann. 1453. den 29. Mai die weitberhmte Stadt Constan­tinopel erobert und erbrmlich zersthret. Hingegen aber haben die Christen auch den bekandten Herrlichen Sieg eben wider diesen Tyrannen den 6. August. 1456. bey Griechischweißenburg glckseeligst erhalten. Alldieweil nun der verstndige Ladißlaus bey angetretener Regierung alß ein Knig in Vngern / Bhmen / und Obrister Hertzog in Schlesien sich dreyen grossen Herren nemlich Graff Vlrichen von Zilien / vorerwehntem Johanni ­Hunniadi / und Georgen von Podiebrath vertraute / zwischen den ersten beiden aber grosse Feindseeligkeiten entstunden / so daß nach Hunniadis verdchtigem tode dessen lterer Sohn Ladislaus den Grafen in einem gezncke entleibte / auch widerumb deßwe-

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gen enthauptet und sein jngerer Bruder Matthias (so hernachmals durch sonderbahre Vorsorge Gottes die Vngrische und Bhmische Krone erlanget /) in gefngliche haft gezogen wurde; ber dieses auch in Bhmen wegen trennung der Religionen / ingleichen in Schlesien wegen der streiffenden Pohlen und anderer Rauber sich immerwehrende Wiederwertigkeiten ereigneten / hat Ladislaus / alß ein von natur tiefsinniger und melancholischer Herr solche verwirrungen ihm dermaßen zu gemthe steigen lassen / daß er / nachdem er zuvor von den Schlesischen Stnden zu Breßlau in eigener Person die huldigung hchstprchtig empfangen / dieses Landes Freiheiten lobwrdigst geschtzet / und hierauf wider nacher ­Prage verreiset / umb alldar sein Knigliches Beylager mit Frulein Margaretha Caroli VII. Kniges in Franckreich Tochter zu halten / unversehens mit einer tdtlichen Kranckheit (doch nicht ohne argwohn eines heimlich beygebrachten giftes) / berfallen worden / in welcher Er auch binnen 36. stunden den 23. Nov. 1457. ­ lters sein tugendvolles Leben in der schnsten blthe seines A nemlich im 18. Jahre nach unterschiedlichen vorhergegangenen Vnglcks⸗­Zeichen beschlissen / und also vor das Brautbette den Sarg / und vor die HochzeitsFackeln die GrabesKertzen mit ­hchstem wehklagen aller Lnder empfangen mssen!

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Der Unglckseelige GEORGIUS PODIEBRATH.

Es ist ein schwehres Werck / das Unglck zu vermeiden:

Auch Kron und Zepter sind der Feindin unterthan; Oft mssen Frsten mehr alß schlechte Menschen leiden / Denn Jhre Schenckel stehn auf Dornenreicher bahn. Dein Stul / O Podiebrath / und deine Lebensjahre Bezeugen / daß Scarlat geringer sey alß graß / Der gold gestckte Thron viel schwrtzer alß die bahre / Deß Zepters Diamant zerbrchlicher alß glaß. Was hat dein kluger geist in der Erlauchten Wrde Vor felsen schwehre Last deß Unglcks nicht gefhlt? Es hat diß Wetter stets mit deiner Ehren Brde Und anvertrautem Ambt’ alß einem Ball gespielt. Dich hat der Glaube zwar auf Zechus Thron erhoben / Jndem dir Rochezahn der Bhmen gunst erweckt: Doch hat der Glaub’ auch dir dein Unglck zugeschoben / Weil du den Sonnenschein der Kirche was verdeckt. Dich hat fast alle Welt ob solchem Werck gehasset; Das aedle Schlesien war niemahls dir recht gut: Matthias / der dich vor mit hchster Lieb’ umfasset / Hat selber dich hernach verfolgt mit Schwerdt und glut. Alß nun die Traurigkeit den Reichsstab dir vergllet / Und deiner Shne paar deß Kaisers gunst erhht / Hat grimme Wassersucht diß Grabmahl dir bestellet: Hier zeiget Podiebrath / wie Kron’ und Thron vergeht.

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Historische Anmerckung ber GEORGIUM PODIEBRATH.

ALß Ladißlaus verblichen / bewarben sich viel Potentaten umb die Bhmische Krone / nemlich der Rmische Kaiser Fridericus III. der Knig in Franckreich Carolus VII. der Knig in Pohlen Casimi-

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rus / Hertzog Willhelm zu Sachsen / alß Ladißlai zwey Schwger / nebst andern mehr: allein die Hußitischen Bhmen erwhlten auß veranlassung Jhres Bischoffs Rochezans zu Jhrem Knige Georgium von Podiebrath / einen Herren von grossem Verstande und erfahrung im Kriege / welcher Anno 1420. in Bhmen auß Aedlem Geschlechte gebohren / und durch seine witzige Hertzhafftigkeit zu einem Verwalter deß Knigreichs Bhmen gesetzet worden. Dieser Herr ist nun ein rechtes Schauspiel Menschlicher Unglckseeligkeit in seinem gantzen Leben gewesen. Sintemahl Jhme / alß einem Beschtzer der Hußitischen Lehre / nicht allein die Schlesier gantz und gar zu wider wahren / Jhn auch / wie sehr Er sich bemhte / erstlich keinesweges vor Jhren Lehnes Herren erkennen wolten / biß endlich nach vielen widerwertigkeiten und getroffenem vergleich die meisten Schlesischen Frsten und Stnde / ausser der Stadt Breßlau und Namßlau / dehnen Er nichts anhaben konte / selbten doch zum Jauer annahmen; sondern auch sein Eydam Matthias Hunniades Knig in Ungern (von welchem kurtz hernach außfhrliche meldung geschehen wird /) alß ein eifriger und andchtiger Catholischer Herr Jhn ebenfalls wegen deß Hußitischen Glaubens dermassen verfolgete / biß entlich dieser durch seine glckseelige Tapfferkeit die Hoheit eines Kniges in Bhmen und Obristen Hertzoges in Schlesien erlangte / Podiebrathius aber / nach immerwehrenden Kriegesdrangseeligkeiten bald mit dem Kaiser / bald mit den Geistlichen / Schlesiern / Pohlen / Wallachen / Ungern / und den Bhmen selber / entlich in hchsten Sorgen und trauren im 52sten Jahre seines Alters den 22. Mart. 1471. alß funffzehen tage zuvor der Hußitische Bischoff Rochezahn auch gestorben / seine bekmmerte Seele zu Prage in der Wassersucht aushauchte / und seine gebeine in dem Tempel deß Heiligen Viti daselbst / wiewol nicht ohne grosse wiederwertigkeit / zu den andern Bhmischen Knigen versammlet wurden. Dieser Georgius Podiebrath hat mit seiner Gemahlin Johanna Drey Kinder nemlich Zwey Shne Victorinum und Henricum, wie auch eine Tochter Catharinam / so Er gedachtem Matthiæ Hunniadi zur Ehe gegeben / gezeuget. Von seinen Shnen aber / welche / wegen Jh-

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res Vaters Kaiser Friedrichen dem Dritten erwiesenen sonderbahren Treu und Hlffe wider seine ungehorsame Oesterreicher / von itztgemeldtem Kaiser den 7. Decemb. 1462. Zu Reichs Frsten und Hertzogen in Schlesien zu Mnsterberg erhaben worden / ist hernachmals der Durchlauchtige Stamm der Mnsterbergischen / wie auch nachgehends der Oelßnischen Frsten in Schlesien (welche der Hchste ferner in allem Frstlichen Wolstande erhalten wolle!) entsprungen.

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Der Wol⸗Gerathene MATTHIAS HUNNIADES.

Wer sich durch Buch und Stahl und Tugend volle Thaten

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Deß Zepters wrdig macht / und so den Thron besteigt / Der ist auf dieser Welt mehr alß zu wol gerathen / Und solchen Frsten ist der Himmel selbst geneigt. Ein dles Konterfey kan hier Matthias weisen / Dehm seine Wiege zwar kein Frstlich Schild erhht; Doch der durch seinen Witz und unbesiegtes Eisen Mit Alexandern selbst im Sonnen Zirckel steht. Deß Vaters Helden⸗Muth; der Trcken Blitz und Schrecken / Der mit der Ewigkeit zugleiche tauren kan / Begonte stracks in Jhm die flamme zu erwecken / Alß Er kaum tragen kont’ ein federleichtes fahn. Drumb ward sein Kercker auch in einen Thron verwandelt / Die kett’ ins Zepters gold / das Ungern Jhm geschenckt. Wie herrlich dißfalls nun sein grosser Geist gehandelt / Weiß nicht Europa nur / auch was der Boßphor trnckt. Der grimme Mahomet erschrickt ob seinem dreuen / Der Bhm⸗ und Pohle kennt sein siegesreiches Schwerdt; Budorgis tapffre Stadt wird stets sein Lob verneuen: Ja Phoebus hat Jhm selbst den Lorber⸗krantz gewehrt. O Wolgerathner Frst! O unbesiegter Knig! Wie daß du endlich auch nicht hast den Zorn besiegt? Doch nihm die Leichschrifft an / wo sie dir nicht zu wenig: Der Trcken Attila ist in diß Grab verfgt.

Historische Anmerckung ber MATTHIAM HUNNIADEM.

Dieses Matthiæ Vater ist der unvergleichliche Held Johannes Hun5

niades / dessen herrliche Siege wieder den Trcken in das Buch der Unvergessenheit vorlngsten geschrieben worden / gewesen.

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Alß Ladißlaus Posthumus entschlieff / wurde er auß dem Kercker auf den Ungrischen Thron wegen seines Vaters hoher Meriten mit aller bewilligung erhoben. Wie Er nun nichts minder durch seine angebohrne Tapfferkeit nach besiegung Knig Georgens von Podiebrath auch die Bhmische Krone erlangte / und von allen Schlesischen Stnden mit sonderbarer begierde zu ihrem Obristen Her­ tzoge angenommen wurde: also hat Er nicht allein den wider ihn von den Hußitischen Bhmen zu ihrem Knige erwhlten und gekrnten Vladißlaum / Casimiri Kniges in Pohlen Sohn nebst dem Vater in unterschiedlichen Schlachten großmthig besiegt / des Rmischen Kaisers freundschaft lobwrdigst erhalten / das Knigreich Ungern wider die Trcken ofters glckseeligst beschtzet / die unerschrockene Stadt Breßlau von der Pohlen und Bhmen Feindseeligkeiten mchtigst befreyet / das Knigreich Pohlen hin und wider verheeret / dem Trckischen Kaiser Mahomet in seinem Lande grossen abbruch gethan / und sich / weder Frost noch Hitze scheuend / alß einen unbeweglichen Felß wider seine Feinde und Verfolger in allen begebenheiten großmthig erwiesen; sondern ist auch daneben ein gelehrter / witziger / in vielen Sprachen erfahrner / ehrliebender / und also wolgerathener Frst / dazu auch insonderheit ein vortreflicher Orator, Historicus / Mathematicus / Astrologus / und Musicus gewesen. Heuchlern und Ohrenblsern war er von Hertzen feind. Die Kirche Gottes hat Er iederzeit in Hohen Ehren gehalten / Sie eiffrig beschtzet / doch beynebenst auch die unterweilen eingeschlichene fehler der Geistlichen glimpfflich gestraffet. Nachdem Er nun die untergebenen Lnder mit heilsamen Gesetzen wol versehen / sich mit obgedachtem Vladißlao Knige in Bhmen durch vermittelung deß Rmischen Kaisers wegen deß Knigreichs Bhmen dehro gestalt verglichen / daß zwar Vladißlaus dasselbte / gegen erlegung 400000. Glden der Kron Ungern / wrcklich besitzen / Matthias aber die einverleibten Lnder alß das Hertzogthum Schlesien / Marggraffthum Mhren und Laußnitz zu seinem Antheil behalten / auch welcher eher sterben wrde / dessen Lnder dem andern heimfallen solten / und in Zweyfacher Eh / nemlich mit Frulein Catharina Po-

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dibrathi Tochter / dann auch mit der Hochgelehrten Beatrix / Ferdinandi Kniges zu Neapolis Tochter ohne Ehliche Leibes Erben gelebet / ist Er entlich zu Wien / alß Er sich wegen verschleppter Feigen aufs hefftigste erzrnet / und Jhn alsobald der Schlag getroffen / den 5. April. 1490. im 47sten Jahre seines streitbahren Lebens / und im 32sten seiner wolgefhrten Ungrischen Regierung verschieden / und zu Stulweissenburg beerdiget worden.

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Der Gttige VLADISLAUS.

Ein Thron / den Gttigkeit mit Jhrem gold bezieret /

Wird durch das bse glck zu keiner Zeit getrennt; Jhm wird das gute stets mit hauffen zugefhret / Weil selbst der Grosse Gott vom guttem wird genennt. O Gtt’ger Vladißla! dein gttiges Gemtte / Dein stets vergngtes Hertz / und unverwirrter Geist War voller freundligkeit und Zuckersssen Gtte / Alß das Verhngnis dich auf Zechus Thron geweist. Du hast den Schlesiern ein grosses Gutt ertheilet / Das Ober⸗Ambt gesetzt / das Ober⸗Recht geschenckt / Wodurch der Themis Spruch des Landes Wunden heilet / Wenn offt in Zwist und Streit die Glieder sich versenckt. Zu klagen ist es nur / daß deine sanffte Krone Durch freche sinnen offt in Dornen ward verkehrt! Daß Jhre raserey nur schertzte mit dem Throne / Und also mancher ort erbrmlich ward verhert. Man weiß Pannoniens in grund verwehnte Pauren / Wie Jhr verblendter grimm so schwer zu zwingen war: Ja du warst selber nicht recht sicher in den mauren / Alß dir der Prager trotz bestellte grufft und bahr. Allein du hast zuletzt doch alles gut gemachet / Und durch Zwey Kinder dir der Donau Gunst erweckt; Auch endlich selbst den Tod mit gutem muth verlachet / So daß die Gttigkeit dich mit Oliven deckt.

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Historische Anmerckung ber VLADISLAUM.

Nach

Matthiæ Hunniadis tode behauptete dieser Vladislaus / alß Casimiri Jagellonidis Kniges in Pohlen Sohn / und Kaisers Maximiliani II. Mtterlicher Anherr / Krafft deß Pragerisch⸗ und

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Ollmtzischen Vergleiches nicht allein das bey Lebenszeiten Matthiæ Jhm allbereit berlassene Bhmische / sondern auch das Ungrische Knigreich; und wurde hiervon sein Bruder Johannes Albertus / wie auch Matthiæ unchter Sohn Johannes Corvinus gntzlich außgeschlossen. Unter diesem Knige ist dem gantzen Lande Schlesien nicht allein ein gewisser Obrister Hauptmann / welcher zu Matthiæ Zeiten erstlich eingefhret / und ein Anwald oder Stadthalter deß Landes genennet ward / im Nahmen deß Kniges in Bhmen vorgesetzet / sondern auch das Herrliche Privilegium deß so genandten Schlesischen OberRechtes / welches iedes Jahr zu Breßlau zu Zweyen mahlen nemlich Montags nach Jubilate / und Montags nach Michaelis gehalten wird / Gendigst ertheilet worden. Dieser Vladißlaus ist nun ein gelinder und gar zu gutter Herr gewesen / dannenhero Er auch / weil Er fast bey ieder Jhme wol geflligen Sache das Polnische Wort Dobersi / das ist: Gutt! gegen allen Nationen gebrauchet / ins gemein Knig Dobersi / das ist: der Gute oder Gttige genennet worden. Allein diese Gttigkeit ist von den meisten mißbrauchet worden: Gestalt hierdurch vielerley Verwirrungen / Aufruhr / und Feindseeligkeiten bevorab in Ungern / dann auch in Bhmen und Schlesien so wol unter den Geist⸗ alß Weltlichen Stnden entsprungen. Unter andern wurde auch Ann. 1496. den 27. Juni Hertzog Nicolaus zu Oppeln / umb daß Er auf einem Frsten⸗Tage zur Neisse nach dem Bischoff Johannes und Obristen Hauptmanne Hertzog Casimiro zu Teschen mit entblßtem Dolche gestochen / von den Neißischen StadtSchppen ohne vorwissen Jhres Kniges Vladißlai innerhalb 24. stunden zum tode verurtheilet / und auf offentlichem Marckte daselbst enthauptet. Ja Vladißlaus selber ist zu Prage einer grossen Verrtherey und Rebellion kaum mit salvirung seines Lebens entgangen. Alß Er sich nun / nach verlassung der in Jhn verliebten Knigin Beatrix Matthiæ Hunniadis Wittib / mit einer Frantzsischen Princeßin Anna auß dem Kniglichen Geschlechte der Vasconum vermhlet / mit selbter eine Tochter nahmens Annam / so hernachmals dem Hchstlblichen Kais. Ferdinando I. verehlichet worden / dann auch einen Sohn nahmens Ludewig / so hernach

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dem Vater in der Ungrisch⸗ und Bhmischen Regierung gefolget / gezeuget / ingleichen Anno 1511. den 9. Januar. nebst itzt­ erwehnten Kindern seinen Einzug zu Breßlau prchtig gehalten / wie auch sich nebst seinem Bruder Sigißmundo Knige in Pohlen Ann. 1515. den 16. Jul. mit Kaiser Maximiliano I. zu Wien / in ansehung Jhrer Kinder Verehligunge / durch eine Erbvereinigung dahin verglichen / daß wann sie beyde / nemlich Vladißlaus und Sigismundus / ohne ehliche LeibesErben verstrben / gedachte zwey Kronen an die Ertz⸗Hertzoge zu Oesterreich fallen solten und schließlich seinen Zwey unmndigen / doch allbereit zum Bhmischen Knige gekrnten Sohne Ludewig Hochgedachten Kaiser Maximilianum I. nebst ermeldtem seinem Bruder Sigismundo / zu Vormndern verordnet / ist er entlich den 13. Mart. Ann. 1516. zu Ofen im 61sten Jahre seines Alters ruhig entschlaffen / und zu Stulweissenburg Kniglichem Brauche nach zur Erden bestattet worden.

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Der Unverzagte LUDOVICUS.

Ein unverzagter Geist / der keine Sbeln scheuet /

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Und einen ruhmbahrn Tod vor’s schnste Denckmahl hlt / Der wird / ob gleich das Glck mit tausend Wettern dreuet / Auch durch den grimmsten fall gehn in’s Gestirnte Zelt. O Tapffrer Ludewig! Dein Sorgen⸗volles Leben / Mit dem stracks die Natur in Windeln hat gespielt / Dein Thron / umb dessen Gold meist Dornen musten schweben / Zeigt / daß dein Hoher Sinn nach Ehre stets gezielt. Du hast deß Zechus Stuhl durch Carols fleiß gesttzet / Das dle Schlesien in schnsten Flor gebracht: Und ob der Sarazen auf Ungern gleich geblitzet / Hat doch dein Helden⸗Geist stets seinen trotz verlacht. Der flammenreiche Schwan / der auf dem Eiß⸗ sein ⸗Leben / Zu Erffurt muth empfing / und hohe Lieder sang / Hat sich zu deiner Zeit in freye Luft begeben / Und aller Welt entdeckt durch wunder vollen klang. Wie hat dein Hertze nicht den Herben fall verfluchet / Alß Grichisch⸗Weissenburg und Rhodis ward besiegt / Die offt durch Jhre macht der Trcken Grimm gepochet / Die Christenheit beschtzt / und Cæsars Thron vergngt! Ach aber! daß dein Haupt so schleunig must’ erbleichen! Daß dich Pannonien durch Ehrsucht so betrbt! Jedoch selbst Solymann betrauret deine Leichen; Ja dein Gedchtnis wird von aller Welt geliebt.

Historische Anmerckung ber LUDOVICUM.

Mit diesem Printzen haben sich unterschiedene ungewhnliche

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Sachen zu getragen. Sintemahl Er bey seiner den 1. Jul. 1506. erfolgten Geburt mit keiner Haut / so Jhm allererst durch knstli-

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che Salben zu wege bracht werden mssen / bekleidet gewesen / kurtz hernach einen Bart wie auch graue Haare bekommen / im Dritten Jahre seiner Kindheit die Krone empfangen / im Neundten die Heyrath / im Zehnden die Regierung angetreten / und auch entlich im Zwantzigsten (wie kurtz hernach folgen wird /) sein Tugendhafftes Leben erbrmlich verlohren. Nachdem Er nun unter dem Hchstlblichsten Kaiser Maximiliano I. und seines Vaters Bruder Sigismundo Knige in Pohlen / alß seinen Vormunden / zu allen Heroischen Tugenden ruhmwrdigst erzogen worden: Also hat Er auch hierauf eine sonderbahre bescheidenheit / Leutseeligkeit / und Ehrbarkeit / bevorab eine Unverzagte Tapfferkeit von sich blicken lassen. Das Knigreich Bhmen / wie auch das Hertzogthum Schlesien ist von Jhm Zeit wehrenden seines zwar kurtzen Regiementes mit solcher Genade angesehen worden / daß Jhn die Nachwelt deßwegen hchlich erheben mssen. Den Preißwrdigen Carolum I. Hertzog zu Mnsterberg / welcher damals viel gutes gestifftet / hat Er zu einem Obristen Hauptmann ber Bhmen und Schlesien gesetzet; nichts minder das Knigreich Ungern wider den Erbfeind zu schtzen sich eifrigst bemhet. Unter dieses Ludovici Regierung / nemlich Anno 1517. hat D. Martinus Lutherus die Religion gendert / welchem Exempel hernach unter andern auch die Stadt Breßlau 1526. zu deß Hochgelehrten Jacobi von Saltza Bischoffes daselbst / Zeiten gefolget. Sonsten haben sich fast eben umb diese Jahre viel unglckseelige begebenheiten ereignet. Gestalt nicht allein die berhmte Ungrische Festung Grichischweissenburg / sondern auch hernach Ann. 1522. die in die sieben Monathlang belagerte Jnsel Rhodis / alß eine frtreffliche Vormauer der Christen / gleich am Heiligen Christ Tage ermeldten Jahres von den Trcken erobert worden. Jngleichen ist der Weltbekandte Aufruhr der Bauren in Teutschland unter Jhrem Vorfechter Thoma Mnstern / wie auch die blutige Schlacht bey Pavie zwischen Kaiser Carolo V. und Francisco / Knige in Franck­ reich / in welcher dieser gefangen worden / entstanden. Welche allgemeine Trbseeligkeiten auch endlich Ludovicus selber mit seinem klglichen Untergange beschlissen mssen / indeme nach

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vorhergegangenen ehrschtigen Uneinigkeiten der Geist⸗ und Weltlichen Stnde in Vngern / und insonderheit Johannis Weida (dessen Tapfferkeit ihme wie auch seinem Vater unter Matthie Hunniade einen grossen Nahmen gemachet /) angemasten Regirung daselbst / der Trckische Kaiser Solymann seine gelegenheit ersehen / und mit einer unzhlbahren Kriegesmacht unter seinem Feldherren Balibejo in Ungern eingefallen / welchem der fast von allen Christlichen Potentaten verlassene Ludovicus aus angeborner Hertzhaftigkeit mit seinen unvorsichtigen Ungern entgegen ziehend unversehens in einer grossen Niederlage bey dem Flecken Mohatz in der außgetretenen Donau unter seinem Pferde jmmerlich ersticket / und sein neunzehnjhriges Heroisches Alter selbst mit betraurung des Trckischen Uberwinders den 29. Aug. 1526. eingebsset / sein Leichnam aber von seiner Gemahlin Maria von Burgund / Kniges Philippi in Spanien Tochter / so ihme keinen LeibesErben gebohren / mit hchstem betrbnise aller untergebenen Lnder und verlassung eines unsterblichen Nachruhms in Stulweissenburg beerdiget worden.

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Der Gotts⸗Frchtige FERDINANDUS I.

Die Andacht / dehrer Glut die Sternen selbst bemeistert /

Und berwinden kan den Allerstrcksten Held / Macht einen Jrrdschen Printz / eh’ Jhn der Tod entgeistert / Zu einem Himmels Frst und Engel dieser Welt. O Frohmer Ferdinand! dein’ andachts⸗volle Sinnen / Wodurch dein Lorberkrantz in Sternen sich verkehrt / Erheben deinen Ruhm auf Titans lichte Zinnen / Weil Ost / Sud / West / und Nord viel opffer dir gewehrt. Du hast den Fnfften Carl alß Bruder so geliebet / Daß selbst die Einigkeit Euch Jhren Zirckel schenckt / Der Lnder grossen Kreiß durch keinen schluß betrbet / Deß Hchsten Shn⸗Altar mit reiner glut umschrnckt. Dein Ehstand / welcher dich mit Funffzehn Rosen krnte / War ein Eßcurial der schnsten mahlerey: Man weiß / wie sehr sein Witz Lyæus Frucht verhnte / Wie stets dein Lilgen⸗mund der Keuschheit stimmte bey. Drumb / alß dir Solymann dein tapffres Wien bekmpffte / Wodurch Europa sich in Asch’ und Sack verhllt / Sah ieder / wie GOtt selbst dir diesen Schnarcher dmpffte / Jndem sein grimmer Schluß im minsten ward erfllt. Alß nun dein frohmer Sinn so Kirch’ alß Reich erquicket / Die Kinder wol versorgt / die Schlesier erfreut / Hat dich ein sanffter Tod auß dieser Welt entrcket / Die Tugend aber dir ein Ewig Lob bereit.

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Historische Anmerckung ber FERDINANDUM I.

Alß Ludovicus so klglich erblasset / wurde vermge deß zwischen der Kron Ungern und dem ErtzHause von Oesterreich aufgerichteten Vertrages Ferdinandus I. welcher Ann. 1503. den

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20. Martii zu Medin in Castilien aus Philippo I. Knige in Spanien wie auch ErtzHertzoge in Oesterreich (dessen Herr Vater Hochgedachter Rmischer Kaiser Maximilianus I. gewesen /) und Fr. Johanna / Ferdinandi Kniges in Hispanien Tochter gebohren / zum Ungrisch⸗ und Bhmischen / wie auch kurtz hierauf nach seines Herr Bruders Caroli V. freywillig abgelegten Crone (mit dehm Er stets in unschtzbahrer Eintracht gelebet /) durch einhellige Wahl der gesammten ChurFrsten zum Rmischen Knige gekrnet. Wie nun an diesem Hchstlblichen Herren ein rechtes Conterfey eines vollkommenen Tugendhafften Frsten zu sehen gewesen / indem Er frnemlich der wahren Gottesfurcht / Gerechtigkeit / Weißheit / Sanfftmuth / Mßigkeit / und Freygebigkeit sich eifrigst befliessen / und mit seiner Gemahlin der Gottseeligen Anna / obgemeldten Ludovici Schwester  / einen liebreichesten und hchstgesegneten Ehstand gefhret / massen Er mit selbter durch Gttliche Gnade Vier Printzen / alß Maximilianum II. so Jhme in allen Kronen hernachmals gefolget / Ferdinandum / Johannem / und Carolum nebst Eilff Princeßinnen gezeuget: Also ist Er auch insonderheit ein Großmtthiger und Glckseeliger Uberwinder seiner Feinde gewesen. Denn weil auß veranlassung etlicher wiederspnstiger Ungern vorerwehnter Johannes Weida zugleich den Tittel eines Ungrischen Kniges erlangte / sich auch unter den Schutz Solymanni begab / Ferdinandus hingegen solches nicht verstatten wolte / so entstunden dannenhero grosse und gefhrliche einfalle der Trcken in Ungern / wodurch nicht allein die Kaiserliche Residentz Stadt Wien hefftig belagert / sondern auch die gantze Christenheit aufs hchste bengstiget ward. Jedoch hat durch augenscheinlichen Beystand deß Grossen Gottes der frohme Ferdinandus diesen grausamen Erbfeind zu unterschiedlichen Vieren mahlen ruhmwrdigst vertrieben / und also das Rmische Reich / nebst Oesterreich / Ungern / Bhmen / Schlesien / Mhren / und Laußnitz in gewnschten Wolstand gesetzet. Nachdem nun dieser Gottseelige Frst seine Feinde glckseelig gedmpffet / den Passauischen Religions⸗Vertrag aufgerichtet / die Stadt Breßlau durch seine Gendigste gegenwart etlichmahl erfreuet / deß

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Landes Schlesien Freyheiten hochlblich vergrssert / seine Kinder mit Kaiser⸗ und Vterlichen Liebe versorget / und dermassen mßig gelebet / daß Er (wie man glaubwrdig berichtet) niemahls truncken gewesen / ist Er endlich in einem ruhigen und Gott wolgeflligen Alter mit hertzlichem betrbnisse des Rmischen Reiches / wie auch aller seiner Erblnder zu Wien den 25. Juli. 1564. im 61sten Jahre seines Tugendvollen Lebens seelig entschlaffen / und zu Prage hchstprchtig zur Erden bestattet worden.

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Der von Gott Beschtzte MAXIMILIANUS II.

Wer Gottes Wunder⸗Schutz zu seinen Pallisaden /

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Zu seinem Bollwerck hat und festem Dunamund / Dehm kan noch Neid / noch Zeit / noch tod / noch Hlle schaden; Ja wer Jhn tastet an / der schlgt sich selber wund. O Maximilian! Du Wunder aller Kaiser! Du Gott⸗beliebter Frst / und wehrter Engels⸗Freund! Wie schmcken doch dein Haupt die gldnen Sieges⸗Reiser! Wie hat es doch mit dir der Himmel gut⸗gemeint! Dein flammen⸗volles Hertz / das dir in khner Jugend Auf Felsen / Wald und See offt mit dem Sarg gedreut / Hat Gottes Gnaden⸗Hand ob angebohrner Tugend / So dein Geschlechte ziert / auß noth und tod befreyt. Deß Siebenbrgers trotz / der Sarazenen wtten Hat deine Majesttt gestrtzet in den Sand; Dein tapffrer Lazarus hat ihre macht beschnitten / Und Jhnen viel geraubt mit unbesiegter Hand. Zu Malta steht dein Lob in fnckelnden Rubinen / Weil du dem Trck’ entzogst diß Wollenreiche Schaf: Zu Gotha wird dein Schwerdt mit Themis Lorbern grnen / Alß dein gerechter blitz auf Grumbachs meineid traf. Nachdem dein Zepter nun Altar und Land vermehret / Und Cypris deinen Schatz mit reicher Frucht geziert / Hat Libitina dir dein tapffres Hertz versehret / Und Jacobs Leiter dich in’s Paradies gefhrt.

Historische Anmerckung ber MAXIMILIANUM II.

Dieser vortreffliche Printz hat noch bey Lebenszeiten seines Her5

ren Vaters nicht allein die Ungrisch⸗ und die Bhmische / sondern auch durch einhelligen Schluß der gesammten ChurFrsten / die

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Rmische Krone empfangen. Wie nun alle Tugenden / so von einem Christlichen Potentaten erfodert werden / und vornemlich in Wahrer Frhmigkeit / wolgegrndten Weißheit / und Heroischen Tapfferkeit bestehen / in Maximiliano anzutreffen gewesen: Also hat der Allerhchste Jhn besonders vor andern Seinen Gesalbten in sehr vielen Augenscheinlichen Gefhrligkeiten seines Unerschrockenen Lebens so wol zu Wasser alß zu Lande Gendigst beschtzet. Die Heldenvollen Thaten / so dieser Glorwrdigste Kaiser / Knig / und Obriste Hertzog in Schlesien vermittelst seines getreuen und Großmthigen Feldherrens deß Lazari Schwendi wider den Trcken und den Sibenbrgischen Frsten / der Christen­ heit wie auch seinen untergebenen Knigreichen und Lndern zu unsterblichem Nutze verrichtet / sind niemanden verborgen. Man weiß / wie Selbter die von den Saracenen eingenommene Pltze in Ungern widerumb glckseelig erobert / die Jnsel Malta von Solymanni grausamen bengstigungen hochlblich befreyet / die unruhigen Sachßen besieget / den rebellirenden Grumbach durch die schrffe deß Schwerdtes bestraffet / mit dem Trckischen Kaiser einen nutzbahren Friede geschlossen / und so wohl den Geist⸗ alß Weltlichen Zustand mit recht Vterlicher Liebe und ersprießlichsten begnadigungen umfasset. Beynebenst ist sein Kaiserlicher Ehstand ein annehmliches und fruchtbares Paradies Holdseeligster Blumen gewesen. Gestalt Jhme auß Frulein Maria von Burgund Kaisers Caroli V. Tochter Sechzehen Kinder beydes Geschlechtes / und unter den Shnen zwar Rudolphus und Matthias / so Jhme in der Kaiser⸗ und Knigl. Regierung hernachmals gefolget / unter den Tchtern aber Maria und Anna / so Er in einem Jahre den Zwey Mchtigsten Christlichsten Potentaten nemlich jene dem Knige in Spanien Philippo II. diese aber dem Knige in Franckreich Carolo IX. verehlichet / gebohren worden. Nachdem nun dieser iederzeit von Gott beschtzte Frst seinen Dreyfachen Zepter Hchstlblich gefhret / die Kirche Gottes andchtig geschtzet / den ernehrenden Frieden iederzeit so viel mglich dem verheerenden Kriege vorgezogen / seinen aeltisten Printz Rudolphum zum Nachfolger in der Regierung benennet / und sich zu einem seeligen

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Abschiede hchstvernnfftig bereitet / hat Er entlich nach geduldig⸗ausgestandener Unpaßligkeit / gleich alß Er sich die Biblische Geschicht von der Leiter Jacobs vorlesen lassen / zu Regenspurg auf dem Reichstage den 12. Octob. 1576. im 49sten Jahre seine Tugendvolle Seele dem Erlser aller Welt widerum berliefert / und seinen Majesttischen Lorberkrantz in eine unverwelckliche Himmels⸗Krone verwandelt.

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Der Gendige RUDOLPHUS II.

Ein Frst / der seinen Thron durch Gnadenreiche Strahlen

Zu einem Himmel macht und Sternenvollen bahn / Dehn wird die Ewigkeit alß einen Schutz⸗Gott mahlen; Weil Gnad’ und Sanfftmuth Unß zu Gttern machen kan. Wer deine Gnade wil / O Grosser Rudolph / preisen / Womit du alle Welt so tag alß nacht erquickt / Der muß zum Helicon umb sattes Wasser reisen / Denn ieder Naso wird durch solchen glantz entzckt. Es war das grosse Reich stets Dir / Du ihm gewogen / Der Unterthanen Heil Dein schnstes Siges⸗Fahn: Budorgis zeiget noch die tapffern Ehren⸗Bogen / Durch welche du gereist alß ein Octavian. Dein sanfftes Hertze must Matthias selber rhmen / Den Mars doch wider dich fast in die Waffen bracht / Zugleich Dianens Gunst mit Lilgen dich beblhmen / Weil keine Venus dir verssset tag und nacht. Doch deine Sanfftmuth ward in Donner auch verkehret / Jhr Oelzweig hat sich offt zu Spiß’ und Schild verfgt: Man weiß / wie Amurath den Frieden dir gewehret / Wie Raab durch dein Schwerdt die Christen widerkriegt. Nichts minder war dein Hertz auch eine Sonnenwende / Die der liebreiche Strahl des Hchsten stets berhrt; Darumb hat auch der Tod an deinem sanfften Ende Mit Leu und Adlern Dich in’s Sternen Schloß gefhrt.

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Historische Anmerckung ber RUDOLPHUM.

Alß Maximilianus entschlaffen / trat sein aeltister und allbereit mit der Ungrisch⸗Bhmisch⸗ und auch Rmischen Krone gekrnter Sohn Rudolphus / unter den Rmischen Kaisern / auß dem Hoch-

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lblichen ErtzHause Oesterreich dieses Nahmens der Andere / in dieses Dreyfache Regiment. Wie nun eine sonderbahre gendige Leutseeligkeit gegen ieden Menschen diesem Herren fast angebohren war / indem Er so wol Hohe alß Niedrige mit Gendigsten Augen angesehen / und mit Kaiserlicher Hlffe so viel mglich erquicket: Also hat Er nichts minder die von seinem Herren Vater hinterlassene ruhige und in vollem Frieden blhende Regierung dermassen fortgesetzet / wie es die Ehr deß DreyEinigen Gottes / des Rmischen Reiches Wolfahrt / und seiner untergebenen Lnder aufnehmen erheischet. Die von Jhme zu unterschiedenen dreyenmahlen weißlich angestellte ReichsTage / ingleichen sein mit dem Trckischen Kaiser Amurath nach vielen siegreichen treffen rhmlich gemachte Dreyßigjhrige Friede kan bezeugen / wie sehr Er die glckseeligkeit deß Kaiserlichen Thrones gesuchet. Gegen seinen erzrnten Bruder Matthia (von welchem kurtz hernach meldung geschehen wird /) hat Er eine solche bescheidenheit durch abtretung der Oesterreich⸗ und Ungrischen Krone sphren lassen / daß sich billich darber zu verwundern. Durch seine wie auch seiner Herren Brder ErtzHertzogs Matthiæ und Maximiliani den 24. Maj. 1577. in Breßlau erfolgte Gegenwart ist das gantze Land Schlesien nicht wenig erfreuet worden / wie dißfalls die zu bedienung seiner Majestt damahls aufgerichtete Ehrenpforten bezeugen. Sonsten ist unter seiner Lobwrdigsten Regierung Ann. 1584. der Gregorianische Calender in die Kaiserlichen Erblnder eingefhret / ingleichen die berhmte Ungrische und von dem verrtherischen Graffen von Hardeck Ann. 1594. dem Trcken bergebene Festung Raab Vier Jahr hernach widerumb glckseelig erobert worden. Nachdem nun Rudolphus so wol den Geist⸗ alß Weltlichen Zustand in gutter Einigkeit zu sehen sich eifrigst bemhet / mit seinem Vielgeliebten Geschwister sich friedlich begangen / den Majestt Brief seinen Erblndern gendigst er­ theilet / die unverEhlichte Freyheit biß an sein Ende geliebet / und alles und iedes dem Gttlichen Willen iederzeit demttig anheim gestellet / ist Er endlich / satt deß Lebens und der Regierung / den 20. Januar. 1612. im 59sten Jahre seines Ehrenvollen Alters zu Pra-

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ge / alß kurtz vor seinem tode auch Zwey Adler nebst einem Leuen alldar gestorben / unter Hertzlichem seufftzen und Gebeth recht Christlich verschieden / und in der Kirche deß Heiligen Viti daselbst Kaiserlichem brauch nach zur Erden bestattet worden.

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Der Grossmttige MATTHIAS II.

Ein groß Gemtthe ist ein Hercul in der Wiegen /

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Der stracks den gifft’gen molch der feind’ und Laster zwingt / Der einem Adler gleich kan zu der Sonne fliegen / Und dehm der grosse Kreiß demttig opffer bringt. Dein Heldenvoller Muth / O Tapffrer Frst / kan zeigen / Daß ein Hunniades in deiner Brust gewohnt: Der Monden muste sich vor deiner Sonne neigen / Alß Sie sein blasses gold mit blitz und knall belohnt. Zu Aach wird dein Bild in gldnem Marmel glntzen / Weil Spinola durch dich den Aufruhr dar bestrafft: Gantz Schlesien krnt dich mit frischen Lorber⸗krntzen / Daß deine Majesttt den Zweykampff abgeschafft. Es rhmet jung und alt deß Zepters Diamanten / Womit die Tugend dir den aedlen Stab geschmckt: Man weiß / wie Zucht und Witz in deiner Seele brannten / Wie sehr Jrene dich mit ihrem Zweig erquickt. Ach aber! daß so schnell die Gttin ward durchstochen / Daß Zechus freche schaar nicht besser sich bedacht! Jndem ihr toller trotz den theuren Eid gebrochen / Und durch ein fenster sich in hchstes Unglck bracht! Es hat wol der Comet im minsten hier gefehlet / Der diesen Donnerschlag gar klrlich vorgebildt: Jedoch alß nun dein Muth das Schwerdt mit recht erwhlet / Hat dich deß Todes Stahl ins Leichentuch verhllt.

Historische Anmerckung ber MATTHIAM II.

Dieser am Abend Matthiæ Ann. 1557. zu Wien gebohrne Printz 5

(welcher in ansehung seiner Ungrisch⸗ und Bhmischen Krone wegen Matthiæ Hunniadis Matthias II. genennet wird /) hat nach

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absterben seines Herren Bruders Rudolphi den 24. Jul. 1612. die Kaiserliche Regierung angetreten. Wie nun selbter alsobald in seiner Jugend eine sonderbahre Großmttigkeit von sich blicken ließ / indem Er damahls alß ein Stadthalter deß Knigreichs Ungern den Trckischen Kaiser nebst abnehmung unterschiedener stattlicher Vestungen zu Zweien mahlen rhmlich geschlagen: Also hat Er auch nichts minder / nach dem Er den Kaiserlichen Thron bestiegen / sich alß einen klugen und friedliebenden Regenten erwiesen. Gestalt Er auf dehnen von Jhme angestellten Reichstagen eine glckseelige befderung deß Unschtzbahren Kirchen⸗ und Landes⸗Friedens unablßlich gesuchet / die gefhrliche Aufruhr zu Aach durch den streitbahren Spinola gntzlich gedmpffet / seine Erblnder und insonderheit das Hertzogthum Schlesien krafft seiner den 18. Sept. 1611. in Breßlau Gendigst erfolgten gegenwart hchstrhmlich vermahnet / die schdlichen Duell bey hchster straffe verbothen / mit dem Groß⸗Trcken Ann. 1615. einen Zwantzig jhrigen Friede lobwrdigst getroffen / und (mit kurtzen zu melden /) seine Dreyfache Krone mit den kstlichen delsteinen unschtzbahrer Tugenden dermassen geschmcket / wie es die Unvergnglichen Siegesbogen eines Großmttigen Heldens erfodern. So glckseelig nun dieser Herr vermittelst seiner Unberwindlichen Großmttigkeit gewesen / so sehr hat Jhn hernachmals die durch einen erschrecklichen Cometen zweiffels frey vorbedeutete und Ann. 1618. erfolgte Bhmische Unruh / welche durch die unbescheidene Fenster⸗abstrtzung etlicher Hohen Kaiserlichen Beambten zu Prage entstund / bekmmert. Jndem Er nun Großmttig bemhet war / dieses weit aussehende Unheil zu Erhaltung seiner Kaiser⸗ und Kniglichen Autoritt mit den Waffen zu dmpffen / hat Jhn unverhofft der Allgewaltige Gott / nachdem Er mit Frulein Anna / ErtzHertzogs Ferdinandi zu Oesterreich / und Annæ Mariæ Hertzogin zu Mantua Tochter / sieben Jahr in liebreichester Ehe / iedoch ohne hinterlassung einigens Erbens gesessen / ingleichen Zwey Jahr vor seinem tode mit bewilligung seiner beyden Brder ErtzHertzoges Alberti und Maximiliani seinen Vetter ErtzHertzog Ferdinandum II. zum Sohne und Nachfol-

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ger im Knigreich Bhmen benennet / den 20. Martii 1619. durch einen sanfften Tod auß diesem Threnenthal in die ewige Freude gefodert / alß Er seinen mhseeligen Lebens⸗Lauff im 63sten Jahre Glorwrdigst beschlossen.

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Der Triumphirende FERDINANDUS II.

Wo wahre Gottes Furcht / und Witz / und Muth regieren /

Da knnen anders nichts alß Palm⸗ und Lorbern blhn; Es muß ein solcher Herr glckseelig triumphiren / Weil Seraphinen selbst nebst Jhm zu Felde ziehn. O Grosser Ferdinand! Du SiegsFrst aller Frsten! Die Feder zittert mir ob deiner Siege macht! Es wolte Sud und Nord nach deiner Krone drsten; Doch alle hat dein Schwerd ins dstre grab gebracht. Du Andrer Theodos! Dein Arbogast muß beben! Der Weisse Berg wird Dir zu einem Paradies! Man siehet Lorber⸗reiß und Palmen umb dich schweben / Weil deine Andacht war der Engel Schutz gewieß. Ja alß sich in diß Werck fast gantz Europa mischte / Vorauß die Lilie / der Leu / und Rautenkrantz Und Mavors nach und nach sein grimmes Feur erfrischte / So blieb doch unverrckt dein Himmel⸗hoher Glantz. Dein Liebster Ferdinand / der nimmermehr wird sterben / Hat sich zu Nrdlingen den Sternen einverleibt: Der Mitterncht’sche Leu muß durch dein Volck verterben / Jndem die Khnheit Jhn zu seiner bahre treibt. Alß nun dein rechter Grimm in Gnade sich verkehret / Und Du so Kirch alß Reich in schnste Ruh versetzt / Hat Dir ein sanffter Tod den Sieges⸗Krantz gewehret / Den kein erboster Feind / kein Teuffel nicht verletzt.

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Historische Anmerckung ber FERDINANDUM II.

An diesem Glorwrdigsten und mit allen Kniglichen Tugenden begabten Frsten ist ein warhafftes Beyspiel eines zwar mit immerwehrenden Kriegen belstigten / aber durch die Genade Gottes

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meistens Triumphirenden Kniges zu sehen. Sein Herr Vater ist Carolus II. ErtzHertzog zu Oesterreich / Kaisers Ferdinandi I. Sohn / seine Frau Mutter aber Maria Alberti V. Hertzoges in Baiern Tochter / so Jhn Ann. 1578. den 9. Jul. zu Grtz gebohren / gewesen. Nachdem Er nun allbereit die Bhmisch⸗ und Ungrische / wie auch Rmische Krone rechtmßig empfangen / und zu Breßlau seinen prchtigen Einzug gehalten / war Er auß angebohrner Oester­ reichischen Sanfftmuth und Genade alsobald bemhet / die unter Kaiser Matthia entstandene Unruh der Bhmen glckseelig zu dmpffen. Allein weil diese sein bewegliches und treugemeintes ermahnen in Wind schlugen / Jhn alß Jhren rechtmßig Gesalbten und Gekrnten Knig durch erwhlung Friderici V. ChurFrstens und PfaltzGrafens am Rhein muthwillig verworffen / auch nebst zuziehung Anderer unruhiger Potentaten und Stnde wrckliche Feindseeligkeiten verbten / so muste Ferdinandus Gewalt mit Gewalt vertreiben / welche auch nach vielfaltigen treffen entlich dahin ausschlug / daß die widerspnstigen Bhmen nebst Jhrem Friderico den 8. Nov. 1620. in der Welt bekandten Schlacht auf dem Weissen Berge bey Prage geschlagen / gntzlich gedehmttiget / und also Ferdinandi Majesttt Sieg⸗prangend erhalten wurde. Hierauf sind nun zwar lauter Feindseeligkeiten zwischen den Frnehmsten Europæischen Potentaten / alß dehnen Chur⸗ und Frsten deß Rmischen Reichs / dem Knige in Spanien / Franckreich / Engelland / Dennemarck / Schweden / und andern mehr entstanden; Jn diesem aber hat meistentheils Ferdinandus durch Gottes Augenscheinliche Hlffe / und seine innbrnstige Andacht / wie auch seines Großmttigen Printzens Ferdinandi III. und anderer berhmten Krieges⸗Helden unvergleichliche Hertzhafftigkeit Glckseelig triumffiret / wie / vieler anderer zu geschweigen / die Zwey merckwrdigen Schlachten bey Nrdlingen und Ltzen solches zur genge bezeugen knnen. Nachdem nun dieser Hchstlbliche Kaiser seine Feinde ruhmwrdigst gedmpffet / die Kirche Gottes andchtigst verehret / Arm und Reiche Holdseeligst erquicket / die Tugenden erhhet / die Laster bestraffet / und in Zweyfacher Liebreichesten Eh mit Frulein Maria Anna

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Willhelmi Hertzoges in Baiern Tochter / dann auch Frulein Eleonora Vincentii Hertzoges zu Mantua Tochter gelebet / und auß der Ersten Drey Printzen und so viel Princeßinnen / unter dehnen auch Ferdinandum III. Rmischen Kaiser / und Leopoldum Willhelmum Bischoffen zu Straßburg / Passau / Ollmtz und Breßlau gezeuget / ist Er entlich zu Wien den 15. Febr. 1637. im 58sten Jahre seines Tugendvollen Alters und im 17den seiner Glorwrdigsten Kaiserlichen Regirung seelig entschlaffen / und hat also die unverweßliche Ehren Krone / umb die Er auf dieser Welt Glorwrdigst gekmpffet / seinem Wunsche und Denckspruche nach glckseeligst erlanget.

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Der Unvergleichliche FERDINANDUS III.

EJn Frst / in dessen Hertz stets Himmels⸗Flammen brennen /

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Der sich auf Christus Creutz / und Themis Schaalen grndt / Dehn kan mit gutem recht man unvergleichlich nennen / Weil Jesus seine Braut / die Engel Brder sind. Großmcht’ger Ferdinand! schau / wie die Sternen lachen! Wie sich Europens Haupt mit Lilg⸗ und Rosen schmckt! Wie dich die gantze Welt zu einem Gott wil machen / Weil unter deinem Schutz der aedle Friede blickt. Denn alß Bellonens Grimm so Stadt alß Land verheret / Auch ofters manch Altar recht teuflisch ward entweiht / Hat deine Majesttt solch Rasen gantz verwehret / Und den bestrtzten Kreiß zu Oßnabrug erfreut. Der stoltze Mahomet hat deinen Stab geksset / Alß diesen Frieden Er durch seine Gunst vermehrt. Kurtz: dein siegprangend Schwerd hat allen Schmertz verssset / Der deine Lnder vor und Cæsars Thron versehrt. Zudem kan LEOPOLD, dein Augentrost bezeigen / Wie sehr der grosse Gott vor deinen Stamm gewacht: Ja deine Seele must’ ins Schloß des Himmels steigen / Alß unser Heyland stieg auß seines Grabes Nacht. Wer einen Kaiser nun von allen Wunder⸗Gaben Der Welt wil stellen vor mit wolbedachter Hand / Der wolle nur den Reim auf seinen Leichstein graben: Hier schlft in sanffter Ruh der Dritte F e r d i n a n d !

Historische Anmerckung ber FERDINANDUM III.

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Dieser unvergleichliche Monarch / so noch bey Lebens Zeiten seines Herren Vaters die Ungrische / Bhmische / und auch Rmische Krone Hchstprchtig empfangen / ist billich also zu nennen / weil

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Selbter laut seines Himmlischen Denckspruches mit Wahrer Gottesfurcht und Gerechtigkeit / auf welchen Zwey Tugenden Zeitlich⸗ und Ewige Glckseeligkeit beruhet / außgerstet gewesen. Nachdem Er die Regierung deß Kaiserlichen Thrones / wie auch seiner Erblnder angetreten / hat Er sich alß das Haupt aller Christlichen Potentaten ohnsumbar befliessen / dem Europæischen Kriege ein schleuniges ende zu machen. Hat dehrowegen hierinnen nicht allein sich alß einen Unerschrockenen Krieges⸗Held gegen seinen Feinden / (wie unter andern seine Unsterbliche Victorien bey Tttlingen an der Donau und im Neuburgischen Walde / ingleichen der von Jhm zu unterschiedenen mahlen geschlagene Ragotzi und sonsten hin und wider sattsam bezeugen /) sondern auch alß einen Friedliebenden LandesVater erwiesen / in deme sein Ruhmwrdigster Vorsatz entlich erfllet / und unter seiner Glorwrdigsten Regierung Ann. 1648. der von allen Menschen lngst gewnschte Friede zwischen Seiner Kaiserlichen Majestt / dehnen Reichs Stnden / wie auch der Kron Schweden und Franckreich zu Oßna­ brug und Mnster glckseelig geschlossen worden. Nachdem nun Ferdinandus dem Aller⸗Hchsten hiervor seine demttige Danckbarkeit so wol heimlich alß offentlich hchstrhmlich erwiesen / die vormahls Zweyfache Pragerische Universitt in eine / nemlich in die Carolo⸗Ferdinandæam / verwandelt / mit dem Trckischen Kaiser Mahomet einen Zwantzig jhrigen Frieden getroffen / viel Herrliche Denckmahle seiner unvergleichlichen Wissenschafften in Mathematischen / Musicalischen / und andern Hochgelehrten Sachen gestifftet / die Kirche GOttes mit seinen Kaiserlichen Adlers⸗Flgeln Andchtig beschattet / seine Knigreiche und Erblnder in erwnschten Wolstand gesetzet / und in Dreyfachem Holdseeligsten Ehstande / Erstlich zwar mit Frulein Maria Philipp. III. Kniges in Hispanien Tochter Sechs Kinder / und unter dehnen den numehro in einen Himmels⸗Frsten verwandelten Ferdinan­ dum IV. nebst Unserm anitzo Regierenden Aller Gendigsten ­Kaiser LEOPOLDO, hernach mit Frulein Maria Leopoldina / Leopoldi Ertz Hertzoges zu Oesterreich und Grafens in Tyrol Tochter / nur einen Printz / nemlich den Holdseeligsten / auch numehro bey

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den Engeln triumffirenden Carolum Josephum / und letzlich mit der annochlebenden Allerdurchleuchtigsten Kaiserin Eleonora / Caroli II. Hertzoges zu Mantua Tochter / Drey Kinder / alß Frulein Eleonoram Mariam / itzige Knigin in Pohlen / und Frulein ­Mariam Annam Josepham / nebst einem Printzen / der aber frhzeitig gestorben / gezeuget / ist Er entlich zu Wien nach andchtiger vorbereitung zu einer seeligen Hinfahrt den 2. April. gleich am heiligen OsterMontage 1657. im 49sten Jahre seines Glorwrdigsten Alters und im 20sten seiner Kaiserlichen Regirung mit hchstem betrbnisse der gantzen Christenheit entseelet / und durch einen unvergleichlichen Tugend⸗Ruhm bey aller Welt verewiget worden.

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Der Unberwindliche LEOPOLDUS.

EJn Thron / wo Rath und That wie Diamanten glntzen /

Und Gottes Auge selbst alß Wchter Jhn beschtzt / Dehn muß die gantze Welt mit Palm und Lorbern krntzen / Ob gleich Verrtherey und Ehrsucht auf ihn blitzt. O Tapffrer LEOPOLD! du Wunder aller Wunder! Mein Geist erstarret fast! mein Auge wird entzckt / Wann ich besehen wil den grossen Liebes⸗Zunder / Womit der Frsten Frst dein Frstlich Hertz erquickt. Durch wolbedachten Rath und Heldengleiche Thaten Hastu des Zepters Gold / der Lnder Heil vermehrt: Der Weichsel und dem Leu ward durch dich wol gerathen; Man weiß / wie Boßphors Mond stets deine Sonnen ehrt. J b e r u s P e r l e kan die Engel dir verbinden / Weil deine Majesttt der Juden List verjagt; Dich kan kein schlaues Gifft / kein Meineid berwinden: Die Tugend ist dein Schild / das Glcke deine Magd. Der fllt in’s Unglcks Nacht / der deinen Glantz wil dmpffen / Und wer dich tastet an / trgt Beil und Strick davon. Wie sol / O LEOPOLD, dich doch ein Feind bekmpffen / Weil selbst der Himmel kmpfft vor deine Cron’ und Thron? Du kanst den Erdkreiß mehr alß Alexander zwingen / Denn Zorn und Gnade stehn mit dir in einem Bund: Ja weil die Engel selbst dir ein Triumphslied singen / So muß ich sterblicher verschlissen meinen Mund!

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Historische Anmerckung ber Unsern AllerGendigsten LEOPOLDUM.

AN diesem Allerdurchleuchtigsten Frsten / welcher den Erdkreiß durch seine zu Wien den 9. Juni. 1640. erfolgte Gebuhrt glcksee-

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ligst erleuchtet / ist ein Sonnenklares Beyspiel eines Frohmen / Witzigen / und dannenhero Unberwindlichen Monarchens zu sehen. Denn nachdem Er in hchster GottesFurcht und allen Majesttischen Tugenden hchstlblich erzogen / und nach seines Herren Vaters Ferdinandi III. wie auch Herren Bruders Ferdinandi IV. glorwrdigsten Abschied die Kaiser⸗ und Knigliche Regierung angetreten / ist Er alsobald / alß eine Gnadenreiche Sonne des Oesterreichischen Himmels / bemhet gewesen / den Geist⸗ und Weltlichen Zustand so wol des Rmischen Reiches alß seiner ErbLnder in immerblhendes Aufnehmen zu bringen. Welchen Preißwrdigsten Vorsatz auch der Allerhchste gendigst gesegnet. Maaßen aller Welt bekandt / wie dieser durch seinen witzigen Rath und Großmtthige That Unberwindliche Kaiser zeit wehrender seiner numehro vierzehnjhrigen Glorwrdigsten Regierung einen hchstrhmlichen Friede zwischen Pohlen und Schweden gestifftet / viel kstliche Policey Ordnungen aufgerichtet / den grausamen ErbFeind durch vielfltige Siege zu einem wolanstndigen Frieden gebracht / eine glckseeligste Vermhlung mit der Unvergleichlichen MARGARETHA getroffen / mit Selbter Zwey holdseeligste Printzen / so aber gar zeitlich in Himmlische ErtzHertzoge verwandelt worden / nebst einer annochlebenden Allerschnsten Prinzeßin gezeuget; die unntzen und betriegerischen Juden ruhmwrdigst verjaget / durch GOttes augenscheinlichen Beystand nicht allein gefhrliche Kranckheiten / sondern auch erschreckliche Verrthereyen verteuffelter Menschen glckseeligst berwunden / und noch biß auf diese Stunde seinen Kaiser⸗ und Kniglichen Zepter mit solcher vernnfftigen Wachsamkeit fhret / daß sich die Engel im Himmel darber erfreuen / und alle Menschen auf Erden verwundern mssen. Diesen Unsern Aller­ Gendigsten K a i s e r  / K  n i g  / O b r i s t e n H e r t z o g  / und Glorwrdigsten L a n d e s V a t e r wolle nun der Knig aller Knige und Herr aller Herren nebst Seiner Allerdurchlauchtigsten G e m a h l i n  / Holdseeligsten P r i n z e ß i n  / und gantzem H  c h s t l  b l i c h e m E r t z H a u s e ferner mit allem Kaiser⸗ Knig⸗ und ErtzHertzoglichem Selbstersinnlichen WohlErgehen /

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insonderheit mit Liebreichesten E r b P r i n t z e n  / und immerwehrender Besiegung seiner Feinde dermaßen beseeligen / damit unter S e i n e n U n  b e r w i n d l i c h e n K a i s e r ⸗ u n d K  n i g l i c h e n A d l e r s F l  g e l n wir alß treugehorsamste Unterthanen in dem annehmlichen Schatten des Unschtzbahren Friedens leben und schweben mgen ohne ENDE!

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Hessischer Ehren⸗Stern und Tugend⸗Leu / Oder Unterthnigste

Bewillkomm⸗ und Huldigungs⸗ Rede /

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Womit Den Hchstwrdigsten / Durchlauchtigsten Frsten und Herren / Herren

FRIDERICUM,

Der Heil: Rm: Kirchen CARDINAL,

Land⸗Grafen zu Hessen / Bischoff zu Breßlau / Kayser⸗ und Knigl. Obristen Hauptmann im Hertzogthum O⸗ ber⸗ und Nieder Schlesien / des Ritterlichen Ordens S. Iohannis Baptistæ Hierosolymitani Obristen Teut⸗ schen Meister / Frsten zu Hirschfeld / Graffen zu Catteme⸗ lenbogen / Ziegenheim / Ditz / Nidda / Schaumburg / J⸗ senburg / und Budingen; Des Heil. Rm. Reichs / und der Hochlbl. Teutschen Nation / wie auch der K⸗ nigreiche Arragonien und Sardinien Protectorem &c. Nach dem

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Jhre HochFrstl: Durchlauchtigkeit

Dehro Prchtigen Einzug in Jhre Bischoffliche Residentz aufm Dohm zu Breßlau den 29. Septemb. 1676. Erfreulich gehalten / Jm Nahmen

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Der Lblichen Herren Land⸗Stnde des Breßlauischen Bischofflichen Niederkreisses und zugehriger Hallte etc. Vor Ablegung des gewhnlichen Homagii

Auf dem Bischoffs⸗Hofe daselbst

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den 30. Ejusdem bediente

Johann Christian Hallmann. Breßlau Jn Gottfried Jonisches Buchladen anzutreffen und zu bekommen.

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Unterthnigste Zueignungs⸗Schrifft An Jtzt HchstErmeldte Hoch⸗Frstliche Durchlauchtigkeit Den Herren Cardinal LandGraff / Bischoff / und Obristen Hauptmann in Schlesien &c. &c. &c. Meinen Gndigsten Frsten und Herren.

Du r c h l a u c h s t e r

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FRIDERICH, G r o ß m  c h t ’ g e r CARDINAL, Vor dessen P u r p u r G l a n t z selbst das Escurial Der Sternen sich entfrbt / ja Dessen Weißheits⸗Sonnen Der Kastalinen Printz demttig giebt gewonnen / Schau ô M e l c h i s e d e c h und A a r o n Unsrer Zeit / Was meine Lippen nechst vor Andacht D i r bereit / Mit Gnaden⸗Augen an! Jch opffre zwar nur L i l g e n ; Doch die kein rauher Sturm der tollen Zeit wird tilgen / Weil H e s s e n s S t e r n und L e u mit angebohrner Pracht Jhr irrd’sches Paradies zu einem Himmel macht. Es rhme sich Paris / daß stets sein Blumwerck lebe / Und die Verwesung nicht umb seine L i l g e n schwebe! Die L i l g e S c h l e s i e n s wird trotzen Zeit und Tod / Vor Jhr wird Krt’ und Molch vergehn in hchster Noth / So lange / T a p f f r e r F  r s t  / die Engelschnen S t e r n e n Und L e u e n Deiner Macht sich nicht von Jhr entfernen! So lebe demnach wol / ô G r o s s e r P o t e n t a t ! Der Himmlische Monarch befdre deinen Rath!

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Er wolle solches Glck stets D e i n e r T u g e n d reichen / Dem Alexander selbst und Constantinus weichen! Der aufgegangne S t e r n a u s J a c o b sey ein Licht Wodurch D e i n L e b e n s ⸗ S t e r n niemahls verlesche nicht! Der L e u a u s J u d a S t a m m beschtze D e i n e L e u e n  / Daß unter Jhnen sich stets L i l g ’ und A d l e r freuen! E w re r Ho ch F r s t l i ch e n Durchlauchtigkeit Breßlau den 12. Octob. 1676.

Unterthnigster Knecht Johann Christian Hallmann.

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Hchstwrdigster Cardinal / Hochwrdigster Bischoff / Durchluchtigster Hertzog / Gndigster Landes Frst und Herr.

DJe Hchsterfreuliche Ankunfft E u r e r H o c h ⸗ F  r s t l i c h e n D u r c h l a u c h t i g k e i t  / bey welcher / vermge gndigst ergangener Verordnungen / nebst andern getreuen Unterthanen auch Dero treugehorsambste Vasallen von Herren⸗ und Ritter Stand des Bischofflichen Breßlauischen Niederkreisses und zugehriger Halte unterthnigst erschienen / giebet denenselbten Anlaß / zu Bezeugung Jhrer verpflichtesten Mitfreude / nachfolgendes Sinn⸗ Bild mit wenigem zu erwegen / nehmlich Sie stellen Sechs in einem lustigen Paradise bey ungestmer Nacht / zwischen dreyen hellglntzenden Sternen und dreyen auf der Erden wachenden Leuen grnende Lilien vor mit dieser Uberschrifft: Sic LILIA Florent! So kan der L i l g e n Schein Vor Unfall sicher seyn!

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WAnn der Hochgelehrte Jtalienische Graff Majolino Bisaccioni

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die Schnheit der Lilien beschreiben wil / so lst Er sich in seiner wohlgesetzten Semiramis mit nachfolgenden Worten auß: Die ­Lilie / saget Er / wird von einer berirrdischen Himmels⸗Milch ernhret / von der Morgenrthe versilbert / und von dem Purpur⸗ Mantel der Sonne vergldet. Denn daß die Lilie eine Princessin aller Blumen sey / so daß Sie auch nach Unsers Erlsers Außspruch die Salomonische Herrligkeit selber bertreffe / ist niemanden verborgen. Uns beliebet nicht in derer Natrlichem Lobe sich weitlufftig aufzuhalten / massen so wol denen Curiosen Natur⸗ Kndigern als auch denen hocherfahrnen Geschicht⸗Schreibern bekandt / wie sehr die eingepflantzten und durch die kluge Medicin zubereiteten Eigenschafften der Lilien die schmachtenden Menschen erquicken und denen gefhrlichsten Kranckheiten Trotz bitten knnen / so gar daß auch gekrnte Monarchen und herrlichste Stiffter sich mit dem liebreichen Bildnsse der Lilie zu bezieren / und selbtes in Jhren Durchluchtigsten Wappen zu gebrauchen kein bedencken tragen. Allein so hoch die Annemligkeit dieses so Edlen Garten⸗Gewchses zu schtzen / so hoch sind auch die Gefhrligkeiten zu achten / denen selbtes gleich andern holdseeligen Blumen unterworffen ist: Gestalt nicht nur Ruberische Hnde und gifftiges Ungeziefer / sondern auch der ungendige Himmel / ja das mißgnstige Erdreich selber ihre Schnheit verletzen kan. Die Heidnischen Poëten haben gedichtet / daß auß der theils auf die Erden / theils in die Hh gespritzten Milch der Gttin Juno / womit sie den Neugebohrnen Hercules getrncket / so wol die annehmliche Lilie / als auch das liebliche Himmels⸗Gestirne / welches von den Sternse⸗hern Via lactea oder die Milch⸗ Strasse genennet wird / hernachmahls entsprossen. Was zeiget diese Sinnreiche Erfindung fglicher an / als daß auf dem grossen Paradise dieser Welt / wo so viel Junonische Knigreiche / Frsten­ thmer und Republicken zu finden / unter denen zerbrechlichen Lilien die Unterthanen / unter denen hellglntzenden Sternen das Geistliche / und unter dem Leuen⸗starcken Hercules das Politische Regiment verstanden werde? Der hochgelehrte Savedra stellet in

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seinen Sinnbildern unter andern eine sich nach drey helleuchtenden Sternen richtende Magnet⸗Nadel vor mit dieser Beyschrifft: Immobilis ad immobile Numen. Die unbewegliche zum unbeweglichen Gotte. Sollen die Lilien so wol Geist⸗ als Weltlicher Versammlungen glckseelig grnen und wachsen / so muß die Magnet⸗­ Nadel des Hertzens auf die Sternenhelle Dreyeinigkeit des wahren Gottes unbeweglich gerichtet seyn. Die Lilie ist ein Zeichen der Jungfrulichen Keuschheit / allermassen auß unterschiedlichen Gemhlden Heiliger und Gott verlobter Personen beyderley Geschlechtes zu sehen. Sollen die Lilien untergebener Seelen von keinen Blut⸗Cometen bestrahlet / noch gifftigen Schlangen bemakelt werden / so muß der auß Jacob auffgegangene Stern Jhre Fackel / und der Leu auß dem Stamm Juda Jhr Beschtzer seyn! Soll kein Rauberisches Tigerthier der schndlichen Ehrsucht ihre Stngel zermalmen / so muß die Keule des Hercules nebst seiner Leuen⸗­Haut / das ist / der Scepter wie auch das Gestze derer von GOTT geordneten Obrigkeit ihre Bltter umbschatten. Die Lilie ist ein Vorbild der Demuth / gestalt solches auß derer etwas unter sich henckendem Haupte erhllet. Was kan den Durchlauchtigsten RegierungsLeu zu grsserer Gnade bewegen / als die in den Hertzen der Unterthanen grnende Tugend der Demuth? Wo diese Sonne strahlet / da werden unaußleschliche Liebes⸗Flammen in bey⸗­ der Seelen erwecket. Die mit prchtigsten Opffern gezierten Altre der Heyden waren dem Jupiter nicht so angenehm als ein demthiges Hertz. Auf einem solchen Altare steiget des Abels Rauch gen Himmel / und des Cains sincket zur Erden. Auf einem solchen Altare werden die Cypressen in Lorbern und die Lilien in Himmels⸗Kertzen verwandelt. Die Lilie ist ein Conterfey der unverflschten Aufrichtigkeit / sintemal solche Deutung auß Jhrer Schnee⸗weissen Alabaster⸗farbe sattsam erscheinet. Gewieß kan eine Tugend den mit tausendfachen Sorgen beschwerten Regierungs⸗Leu erquicken / so ist es die unschtzbare Auffrichtigkeit getreuer Vasallen! Bey den Albanischen Wssern zu Tivoli in Welsch­ land werden allerhand Steinichen gefunden / welche natrlich wie Zucker⸗Mandeln unnd ander klein Confect außse-

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hen; Dannenhero auch die Jtaliener eine Sache / die nur also scheinet und nicht ist / im gemeinen Sprichwort Confect von Tivoli zu nennen pflegen. Jn Warheit dieser Regent ist hchst⸗glckseelig zu schtzen / welchem niemals derogleichen falsches Confect auf der Taffel seiner unterthnigen Hertzen vorgetragen wird! Ach aber wie unglckseelig ist hingegen der Jenige zu nennen / welcher unter den sssesten Marmeladen verborgenes Gift / und unter dem annehmlichsten Frontiniac heimliche Galle verschlucken muß / ja der zu Erhaltung seiner Majestt allezeit mit offenen ­Augen schlummern muß / und nicht wie jener Wrtembergische Hertzog sein Durchlauchtiges Haupt in eines jeden Unterthanen Schoß sicher legen / und darinnen außruhen darff! Wie unglckseelig ist doch dieser zu achten / welcher von seinen Geldschtigen Dienern mit solchen Rathschlgen versehen wird / wodurch so wohl die Lilien seiner Untergebenen Lnder zerrissen / als auch der Leu seiner angebohrnen Hoheit beschimpffet wird / wie allbereit solches die Erfahrung an dem Mitternchtischen Leuen bezeuget / auch wol knf⸗tig durch gerechteste Rache des Himmels an der Frantzsischen Lilie bezeugen mchte! Gleich wie nun die unter den Lilien abgemahlte Unterthanen grossen Gefhrligkeiten unterworffen sind: Also ist der jenige Nutzen / so Jhnen auß der unter Sternen und Leuen vorgebildeten Obrigkeit entspringet / nicht genugsam zu erheben. Die Sternen haben bey den Gelehrten eine Geistliche / der Leu eine Politische Deutung. Man begehret sich in keinen Astrologischen Wortstreit einzulassen / ob die Venus an glckseeliger Jnfluentz den Jupiter / oder ob dieser jene besiege? Ob die Sonne im Zeichen des Leuens grssere Wirckungen habe als im Zeichen des Krebses? Uns genget / wann reine Sternen den irrdischen Kirchen⸗Himmel erleuchten / unnd tapffere Leuen den Lustgarten der Politischen Wolfahrt bewachen. Uns genget / wenn der Saffirene Circkel des Geist⸗ und Weltlichen Regiments mit solchen Lichtern gezieret ist / welche die Sonne der Gerechtigkeit zu Jhrer Lucerne / und den Leuen der unerschrockenen Hertzhafftigkeit zu ihren Palisaden erkieset. Der Leu ist nicht nur ein Sinnbild der Majestt und Großmttigkeit / sondern auch

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frnehmlich bey den alten Aegyptiern ein Hieroglyphicum der Wachsamkeit gewesen; Allermassen der vorerwehnte Spanische Politicus in einem sinnreichen Emblemate solches andeutet / wann Er nemlich einen mit offenen Augen schlaffenden Leuen vorstellet mit dieser Uberschrifft: Non Majestate securus. Nicht allzusicher bey seiner Hoheit. Dannenhero auch Alexander der Grosse sich iederzeit auf der Mntze mit einer ber dem Helme herabhenckenden Leuenhaut abbilden lassen / hierdurch andeutende / daß ein Frst so wol an Wachsamkeit als an Strcke den Leuen gleich werden msse. Wahrhafftig soll kluge Wachsamkeit irgendswo ihre Gezelte aufschlagen / so wird solches in Pallsten erfordert! So wol der geweihte Huth als die Diamantene Krone / so wol die Jnfel als das Palu⸗damentum / so wol der Geistliche Hirten⸗stab als der Politische Scepter / so wol der Andchtige Stuel als der Goldgestickte Thron / so wol die Tyber als die Donau / haben nicht nur einen hundert⸗ sondern wol tausendugichten Argus vonnthen. Scipio Mazzella in der Beschreibung des Alter­ thumbs der Stadt Pozzuolo meldet; daß dem Hercules daselbst wegen des berwundenen dreyleibichten Geryons eine hchst⸗ kostbahre Statua, welche noch aldar zu befinden / aufgerichtet worden. Sollte man nicht nur den dreyleibichten Geryon / sondern die vielkpfichte Hydram Lernæam / mit welchen irrdische Gtter vor die Wolfahrt der Unterthanen ofters zu kmpfen haben / außfhrlich betrachten / so wrden eher die Stunden als Wrter verschwinden. Denn je grsser die Hoheit / je schwerer die Last: Allein je hrter der Kampff / je herrlicher der Triumph! Solche vor GOtt und Land hurtig⸗streitende Hercules und wachsame Alexan­ dri werden alsdann nicht nur wie die Ariadne nach Erlegung des Minotauri mit zwlffen / sondern mit unzehlbahren Sternen der immerscheinenden Ehre beschencket und in das Lorbeerreiche Capitolium der Unverweßlichen Gloriæ prchtigst eingefhret werden. Wie glckseelig sind nun solche Lilien zu schtzen / derer Jrrdischer Kirchen⸗Himmel von Erlauchtesten Schutz⸗Sternen bestrahlet / und derer Lustgarten des Politischen Regimentes von Glorwrdigsten Regierungs⸗Leuen beschtzet wird! Wie glck­se­

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lig sind solche Unterthanen zu nennen / welche nicht einen Gott­ losen Arium oder Tyrannischen Attilam, sondern einen Recht⸗ Christ­lichen Ambrosium und Fried⸗liebenden ­Constantinum zu Jhrem Ober⸗Haupte erlangen! Es mgen die erschrecklichsten Donnerwetter / grausamsten Platzregen / gifftigsten Krten / Nattern und Scorpionen / ja alle Elemente derogleichen Lilien bestrmen! Sie werden solche Raserey nur verlachen / und unter dem Golde ihrer Obrigkeitlichen Ster⸗nen / wie auch unter dem Schatten ­Jhrer gebittenden Regierungs⸗Leuen (allen Feinden zu Trotz!) in libreichester Wonne unaufhrlich blhen / grnen und wachsen! Denn wo E u s e b i a und T h e m i s nur regiert / Da wird das schnste Glck bey Printz und Land versprt.

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 Die durch das ungestme Todten⸗Wetter / nemlich durch das vor fnff Jahren erfolgte Ableiben des Hochwrdigsten SEBASTIANI Lobseeligen Andenckens etc. erschreckte und verwaisete ­L i l i e n dieses Schlesischen Bißthumbs wo solten Sie eine erfreulichere und mehr versicherte Beschirmung suchen als unter denen in E u r e r H o c h F  r s t l : D u r c h l : Angebohrnem HochFrstlichen Wappen sich befindlichen S t e r n e n und L e u e n ? Jch bin sehr sorgfltig gewesen die wahre Ursache zu ergrnden / warumb Bischoff Waltherus vor fnff hundert Jahren diesem hochlbl: Bißthume in seinem Wappen sechs Lilien und nicht weniger oder mehr an der Zahl zugeeignet? habe aber selbte weder in dem alten Duglosso noch in andern Historicis erforschen knnen. Wer zweiffelt / daß solches nicht ein glckseliges und gleichsam heimliches Omen gewesen derer an E u r e r H o c h F  r s t l : D u r c h l : glorwrdigst vollzogenen Wahl / vermittelst welcher alle Sechs Lilien einen gewissen Schutz⸗Herren nehmlich drey Sternen und drey Leuen erlanget? Wer zweiffelt / daß nicht durch Jene E u r e r H o c h f  r s t l . D u r c h l . Geist⸗ und Weltliche Hoheiten / durch

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diese aber Dero Hochfrstliche Tu⸗genden verstanden werden? Denn betrachtet man den hellglntzenden Ehren⸗Stern der Durchluchtigsten Geburth / womit E u r e H o c h f  r s t l . D u r c h l . von dem Himmlischen Monarchen begnadiget ist / so werden Unsere Augen dermassen verdunckelt / daß / gleich wie die Astronomi viel tausend Sternen auf einer kleinen Kugel / also auch wir so viel Erlauchteste Geburths⸗Strahlen nur mit wenig Syllben entwerffen mssen. Wer kennet nicht den G r o ß m  t h i g e n LUDOVICUM und die T u g e n d v o l l e MAGDALENAM, als E u r e r H o c h ⸗ F  r s t l : D u r c h l . weiland Durchluchtigste und Weltgeprisene Eltern? Wem sind nicht bekandt die Andchtigen Ottones, Sanfftmthigen Gvilielmi, Streitbahren ­Philippi, und Leuengleichen Henrici, derer theils in dem irrdischen Kirchen⸗­Himmel als Erlauchteste Schutz⸗Sternen geschimmert / theils auch als unerschrockene Regierungs⸗Leuen den Politischen Lustgarten des H e s s i s c h e n S t a m m e s beschtzet? Wer hat nicht gelesen von den Gottsfrchtigen Adelheiden, holdseeligsten Julianen, hochwitzigen Margarethen, und Lilien⸗keuschen Catharinen, welche in Ansehung Jhrer Hessischen und Uhralten B r a b a n t i s c h e n Ahnen auß Hchstgekrnten Knigen und Kaysern entsprossen? Was soll man von dem Andern und Dritten Ehrensterne / nehmlich von denen Geist⸗ und Weltlichen Hoheiten / womit E u r e H o c h f  r s t l : D u r c h l : theils von dem Obristen Haupte der Kirchen / theils von Unserm Allergndigsten Kayser beseeliget ist / erwehnen? Die Dignitt eines Cardinals gleich wie sie in Geistlichem Respecte nicht unbillich Kniglicher Ho⸗heit gleiche geschtzet wird: Also ist die von Knig ­Matthia Hunniade in Schlesien eingefhrte Obriste Hauptmannschafft eine solche Ehren⸗Sonne / nach welcher sich alle andere Erlauchte Schlesische Neben⸗Sonnen und Sternen wie liebreiche und gehorsame Sonnen Wenden zu richten pflegen. Besonders aber ist in diesem fall unser Schlesien glcklich zu nennen / weil selbtes numehro unter Neun und Virtzig Bischoffen und Vier und zwantzig Obristen Hauptleuten (derer theils auß hocherlauchtem und gekrntem Stamme entsprungen /) niemals einigen CARDI-

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NAL, als anitzo an E u r e r H o c h F  r s t l : D u r c h l . Hchstwrdigsten Person / demthig verehret. Die Natrlichen Sternen werden bey Tage wegen derer sie verdunckelnden Sonne nicht gesehen / wiewol Galilæus ein Fern⸗Glaß erfunden / wodurch man selbte auch am Tage erkiesen kan. Die itztangefhrten drey Sternen E u r e r H o c h f  r s t l . D u r c h l . werden so wol bey Tage als bey Nacht an dem Himmel der Ehre gesehen / weil Jhr unvergnglicher Schein Sonn und Monden besieget; und zu derer Erblickung ist kein Schauglaß Tychonis / Copernici / noch Galilæi vonnthen. Frnehmlich aber dienen zu derer unaußleschlichem Glantze E u r e r H o c h f  r s t l : D u r c h l : Heroische Tugenden / welche durch die in Dero HochFrstl: Wappen enthaltene drey Leuen nicht unfglich vorgestellet werden. Der Leu / als ein Knig aller Thiere / ist ein Frbild der Wachsamkeit / der Großmthigkeit / und der Sanfftmuth. Wir werden nicht irren / wenn wir sagen / daß E u r e H o c h f ü r s t l : D u r c h l : Ein Tugendhaffter Regierungs⸗Leu zu nennen sey in Ansehung Jhrer Geistlichen und Politischen Wachsamkeit. Dero AllerChristlichster und RechtFrstlicher Denck⸗Spruch wird solches bestettigen. Jhr Symbolum heisset: Pro DEO & ECCLESIA. Vor GOtt und vor die Kirche. Sie werden uns gndigst erlauben / daß wir / in Ansehung Jhrer Weltlichen Hoheit / auch das dritte darzu setzen mgen: Nemlich / Pro DEO, & ECCLESIA, & CÆSARE. Vor GOtt / vor die Kirche / und vor den Kayser. O hchstlbliches Denckmal / wodurch E u r e H o c h f ü r s t l : D u r c h l : dero doppelte Wachsamkeit so stattlich entdecken! O unschtzbares Denckmal / welches wol wrdig in die Demantene Taffel der Unvergessenheit mit gldenen Buchstaben zu hauen! Wir werden nicht irren / wenn wir sagen / daß E u r e H o c h f  r s t l . D u r c h l . Ein tugendhaffter Regierungs⸗Leu zu nennen sey in Ansehung Jhrer unbeweglichen Großmthigkeit. Daß diese Tugend in Dero Frstlichem Hertzen reichlich wohne / solches ist nicht allein auß E u r e r H o c h f  r s t l . D u r c h l . bißherigen zwar Ehrenvollen und Gloriosen / doch Felsenschweren Rmischen Functionen / so Sie vor die Wolfahrt theils der Heiligen Catholischen Kirche / theils des gantzen Teutschlandes als

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ein Geistlicher Hercules auf Jhren Schultern Großmthigst getragen / sondern auch auß Dero sonderbahren Heroischen Geduld / so Sie auf Jhren Mhseeligsten Reysen und offters zuge­stossenen Unpßligkeiten erwiesen / sonnenklar zu ersehen. O unvergleichliche Großmthigkeit / vor welcher Alcides erstarren und Alexander verstummen muß! Wir werden endlich nicht irren / wann wir sagen / daß E u r e H o c h F  r s t l : D u r c h l . Ein tugendhaffter Regierungs⸗Leu zu nennen sey in Ansehung Jhrer Angebohrnen Sanfftmuth / Gnade und Gttigkeit. Der Leu zermalmet das Eisen / nicht aber das Holtz: Er zerfleischet die grimmigsten Thie⸗re / da hingegen zrteste Hndgen gantz sicher umb Jhn spatziren mgen. Diese grosse Tugend / derer Lob vorlngst unser Schlesien von E u r e r H o c h F  r s t l i c h e n D u r c h l : ruhmwrdigst erfllet / wird Selbte noch auf dieser Erden vergttern. Denn durch keine andere Tugend kan sich der Mensch GOtte hnlicher machen / als durch Gnade / Sanfftmuth und Gthigkeit; massen es ohne diß nach des Poëten Außspruch heisset: Parcere Subjectis & debellare Superbos. Jn Ansehung dessen wie sind nun die Bischofflichen Lilien nebst dem Schlesischen Adler / insonderheit aber gegenwertige treugehorsambste Vasallen des Bischofflichen Nieder Kreisses so glckseelig zu schtzen / daß Selbte an E u r e r H o c h f ü r s t l . D u r c h l . (derer gndigste Ankunfft Sie vorlngsten gewnschet /) Ein solches Ober⸗Haupt erlanget / welches als Ein Erlauchtester Kirchen S t e r n Sie beschatten / und als ein Heroischer Gnaden L e u Jhre Grntzen beschtzen wird! Wie glckseelig sind Sie zu nennen / daß Sie Einen FRIDERICUM erlanget! Jch sage Einen FRIDERICUM, dessen F r i e d e n r e i c h e Gegenwart den Geistlichen und Politischen Friede Preißwrdigst befdern wird! Gleich wie nun E u r e r H o c h f ü r s t l . D u r c h l . Jtzt⸗erwehnte Dero treugehorsamste Vasallen vor die gndigst angetragene Hochfrstliche Gnade wegen hchstlblicher Bestttigung Jhrer Alten Freyheiten unterthnigsten Danck erstatten / auch der demthigsten Zuversicht leben / daß E u r e H o c h f  r s t l i c h e D u r c h l : solche von Dero Glorwrdigsten Vorfahren Jhnen gndigst ver-

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lihene Privilegia, besonders aber die durch vielfache Krie⸗­­ ges⸗Drangseeligkeiten verhinderte Aufrichtung Eines gewissen Bischofflichen Mannrechts und darzu benthigten Landes⸗­ Eltisten / auß angebohrner Hochfrstlichen Clementz erhalten und indulgiren werde: Also knnen E u r e r H o c h F ü r s t l . D u r c h l . vor solche hohe Gnade Selbte zu Bezeugung unterthnigster Danckbarkeit / nichts bessers darstellen als die Lilie eines Reinen / Demthigen / und Aufrichtigen Hertzens. Sie knnen nichts kostbahrers offeriren / als die Alabasterne Tafel einer treuen und bestndigen Seele / auf welcher kein Confect von Tivoli, sondern der Marcipan wahrer Liebe und das Kayserbrodt unverflschter Aufrichtigkeit zu befinden. Welche demthigste Offerten durch gewhnliche Eydes⸗Pflicht und gehorsamsten Handkuß anitzo sollen versichert und befestiget werden. Jhren treugehorsamsten Glck⸗Wunsch aber wegen derer von E u r e r H o c h ⸗ F  r s t l : D u r c h l : als einem Hchstwrdigsten MELCHISEDECH numehro persnlich angetrettener Geist⸗ und Weltlichen Regierung stellen Sie schlßlich in nachfolgenden Reymen dar: Es lebe FRIDERICH, der Kirche schnster S t e r n ! Es lebe FRIDERICH, der t a p f f e r n F  r s t e n Kern! Damit die L i l g e sich bey H e s s e n s S t e r n und L e u e n Jn Jmmergrner Pracht unendlich mg’ erfreuen!

Der Triumphirende

LEOPOLDUS,

Oder Teutsche EPIGRAMMATA Nebst benthigten Anmerckungen ber die Frnehmste Kaiserliche Victorien Jn dem itzigen Trcken⸗Kriege / verfertiget Durch Johann Christian Hallmann

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von Breßlau / Juris Consultum.

Breßlau / Jn der Baumannischen Erben Druckerey / druckts Johann Gnther Rrer. Factor. 1689.

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Denen Hochlblichen Herren Frsten und Stnden Jm Hertzogthum Ober⸗ und Nieder⸗Schlesien. Meinen Gendigsten / Gendigen / und HochgeEhrtesten Herren.

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Hochwrdigster / Durchlauchtigster Frst / Durchluchtigste Frsten / Hoch und Wolgebohrne Graffen / Hoch⸗Wol⸗Gebohrne Frey⸗Herren / Hoch⸗ Aedel⸗Gebohrne Ritter / Wol⸗Aedle / Hochbenahmte / Gendigste / Gendige / HochgeEhrteste Herren.

DJe Sternseher pflegen mit einem subtilen Pncktlein den aller-

schnsten Stern und die Erdmsser mit einem kleinen Zirckel eine große Landschafft vorzubilden. Etliche wenige Tropffen von einer Chymischen Essentz sind dem Patienten angenehmer als ein mit Galenischen Kruter⸗Trncken angefllter Pocal. Man reiset viel lieber auf der schnellen Post als auf langsamen Wagen. Und die artlichen Zwerge sind Hohen Personen angenehmer als die ungeheuren Risen. Also ist es auch mit der gelehrten Feder bewandt. Je kr⸗tzer und nervoser der Theologus seine Predigt / der Statist sein Consilium, der Advocat sein Memorial, der Philosophus seine Theses, der Orator seine Sermon, und der Poet sein Carmen abfasset / ie beliebter sind solche Concepte zu lesen. Denn der itzigen sehr klugen und mit allzuvielen Schrifften beladenen Welt ist nicht mit weitlufftigen sondern mit kurtzen Sachen gedienet. Wann dann in der Edlen Poesie kein schneres Gedichte als ein kurtzes iedoch sinnreiches Epigramma, allwo mit wenig Worten viel angedeutet wird / zu befinden ist / wie solches aus Heidnischen und Christlichen Poeten unterschiedlicher Na­tio­ nen zu sehen / als habe ich ebenfalls gegenwrtige z u u n s e r s T r i u m p h i r e n d e n LEOPOLDI u n s t e r b l i c h e n G l o r i e angezielte Gemths⸗Belustigungen in derogleichen Tichtart abfassen und selbte E u r e n D u r c h l a u c h t i g k e i t e n  / G e n a d e n  / G e s t r . u n d m e i n e n H o c h g e E h r t e s t e n H e r r e n als eine treugehorsamste Consolation und Bedienung bey diesen Martialischen Zeiten unterthnig zueignen wollen /

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gehorsamst bittend / SJE geruhen solche Unterfangung gendig zu vermercken und in beharrlichen Genaden zuerhalten Dero

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Breßlau den 18. April. 1689. Unterthnigen / gehorsamen und Ergebenen Diener H a l l m a n n .

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I. An Jhro Majest. Unsern Allergndigsten Kaiser Wegen dero Victorie bey Gran. O S o n n e u n s r e r W e l t  / wie herrlich ist dein Lauf / Die Glckes⸗Sonne geht D i r in der J u n g f r a u * auf! * Hier wird gezielet auf die zweyfache merckwrdige Eigenschafft deß jenigen Tages nemlich des 15. Augusti, an welchem Anno 1685. diese herrliche Victorie wieder den Erbfeind erhalten worden. Denn an gedachtem Monats⸗Tage fllt nicht allein das Fest der Hochwrdigsten Jungfrulichen Gottes⸗Gebhrerin Himmelfarth ein / sondern es stehet auch im Augusto die Sonne in dem Himmlischen Zeichen der Jungfrau.

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II. Eben an Allerhchstermeldte Majest: Hier ist zweyfacher Sieg /* der eine in dem Feld / Der andre in der Stadt. O z w e y f a c h G r o s s e r H e l d !

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* Denn es wurde nicht allein der Trckische Seraßkier gntzlich aus dem Felde geschlagen / sondern es ward auch zugleich die Festung Gran glckseelig erobert.

III. An den Trckischen Seraßkier wegen dieser Victorie.

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Wien muste dem Vezier* die Todtenbahre mahlen; Vieleicht wird Achmet dich mit gleicher Mntze zahlen.** * Denn der Groß⸗Vezier wurde wegen der Unglckseligen Belgerung der Stadt Wien und erlittenen grossen Niederlage auf Befehl deß Sultans stranguliret.

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** Vornemlich auch weil hernachmals der Seraßkier im Knigreich Morea sehr unglcklich gewesen.

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IV. Uber die Eroberung der Stad Ofen an den Trckischen Sultan. Der in deß Ofens Glut* drey Mnner hat beschtzt / Der hat auch wieder dich bey Ofens Schloß geblitzt.

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* Nemlich GOtt der Allmchtige / der die drey Mnner Sadrach / Mesach / und Abednego / welche der Knig Nebucadnezar laut der heiligen Schrifft / weil Sie seine Statuam nicht anbeten wollen / in den feurigen Ofen werffen lassen / darinnen unversehret erhalten.

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Eben an denselbigen. 15

Gradivus hat dir nicht das Glck recht zugewogen / Weil in der Wage* dir itzt Ofen wird entzogen. * Die Sonne stehet im September, als in welchem Monat nemlich den 2. Ejusdem Anno 1686. die Stad Ofen erobert worden / in dem Himmlischen Zeichen der Wage.

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VI. Auf Finckes Verrtherey. Durch dreißig Silberling’ ward Judas ein Verrther / Durch vierzigtausend* Finck ein gleicher Ubelthter.

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* Hier wird gezielet auf die zehntausend Ducaten / gegen derer Erlegung Finck dem Bassa zu Stulweissenburg die eroberte Stadt Ofen widerum verrtherischer weise einrumen wollen: Denn der Philologorum bericht

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nach ist ein Jdischer Silberling so viel als ein halber Reichsthaler unsers Geldes gewesen. Machen also die zehntausend Ducaten vierzigtausend Silberlinge.

VII. An den Finck.

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Du kriegst vors Bassens Gold des Henckers Stahl zu Lohn / Denn selbst der Himmel* kmpft vor LEOPOLDI Thron. * Hier wird gezielet auf die beraus schne und trostreiche Allocution deß Poetens Claudiani an den ber den rebellirenden Arbogastum und Eugenium Siegprangenden Kayser Theodosium: O nimium Dilecte DEO, cui militat Æther Ex conjurati veniunt ad classica Venti!

VIII. Uber die Kayserliche Victorie bey Mohatz.

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Deß wahren Glaubens Licht muß stets in Klarheit bleiben / Drumb hilfft auch Clara* uns deß Mondens Nacht vertreiben. * Das Fest der heiligen Claræ fllt ein auf den 12. Augusti, als an welchem Tage Anno 1687. diese Victorie erfolget.

IX. An den Trckischen Sultan wegen dieser Victorie. Die Jungfrau* ist dir feind: Wilstu die Ursach wissen? Es kan der Himmel nicht zwey Sonnen in sich schlssen.

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* Der Verstand dieses Epigrammatis ist dieser: Der Augustus, als in welchem Monate die Sonne in dem Himmlischen Zeichen der Jungfrau stehet / ist dir unglckselig und gleichsam fatal; massen du die grsten Niederlagen als bey Gran und auch anitzo bey Mohatz / ingleichen von den Venetianern im Knigreich Morea in diesem Monate erlitten. Zudem ist dir auch die Jungfrau nemlich die Hochgelobte Jungfruliche Mutter deß Allerhchsten / utpotè Patrona Hungariæ, ungendig. Denn gleichwie die Bundes⸗ Lade und der Abgott Dagon / CHristus und Belial / der Ertz⸗Engel Michael und der Satanische Lucifer nicht knnen beysammen stehen / also knnen auch nicht zugleich der A l l e r C h r i s t l i c h s t e LEOPOLDUS und der Heidnische Mahomet das Knigreich Ungarn beherrschen / sondern es muß in demselbten nur eine Regierungs⸗Sonne strahlen / und nur ein Glaube nemlich der Christliche darinnen den Scepter fhren.

X. Eben an denselbigen in dieser Sache. Der Friedbruch / welcher einst den Ludwig* hier ertrncket / Hat dich itzt gleichfalls hier ins Unglcks⸗Meer versencket.

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* Aus den Ungrischen Jahr⸗Bchern ist bekand / welchergestalt Ludovicus Knig in Ungarn wegen deß mit dem Trckischen Sultan Amurathe gebrochenen Friedens bey Mohatz eine große Niederlage erlitten und alldar in der schnsten Blte seines Alters jmmerlich in einem Moraste ersticket. Weil nun der itzige Trckische Sultan auch antè Terminum den Frieden mit den Christen gebrochen / so ist diese seine Niederlage zweifelsfrey der Gttlichen Rache / welche gemeiniglich die Friedbrchigen sichtbarlich zubestraffen pfleget / zuzuschreiben.

XI. Uber die Eroberung der Stadt Grichischweissenburg. 30

Zum Ofen schickt sich wol ein zierlicher Camin /* Drumb wil auch LEOPOLD die WeisseBurg beziehn.

Der Triumphirende LEOPOLDUS

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* Hierdurch wird die alludirung auf den Nahmen Ofen die Stadt Grichisch­ weissenburg / welche den 6. September Anno 1688. erobert worden / verstanden / weil die Camine meistens in weisser Stuckatur⸗Arbeit bestehen / oder mit weissem Marmel auch wol Alabaster ausgezieret sind.

XII. An die Stadt Grichischweissenburg.

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Nun wird kein brauner Trck dein weisses Antlitz kssen / Weil dich der w e i ß e L e u * der Buhlschafft hat entrissen. * Nemlich Unser AllerGendigster LEOPOLDUS als Knig in Bheim / welches Knigreich einen weißen Leuen im Wapen fhret.

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XIII. Grichischweissenburg an Adrianopel und Constantinopel. Ergebt Euch / Freunde / doch dem O e s t e r r e i c h ’ s c h e n L e u ! D e r L e u a u s J u d a S t a m m * steht Jhm ja sichtbar bey.

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* Nemlich unser Erlser CHRJSTUS JESUS.

XIV. Uber die Eroberung deß gantzen Knigreichs Ungarn. D e r S i g e s r e i c h e L e u * bringt in vier Jahren wieder / Was in vierhundert Jahrn** der Trcke rieß darnieder. * Nemlich Unser AllerGendigster Kayser LEOPOLDUS. ** Aus den Ungrischen Annalibus ist bekand / daß innerhalb vierhundert Jahren wegen der Christen / besonders aber der Ungarn einheimischen Uneinigkeiten das grste Theil des Knigreichs Ungarn dem Trckischen

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J­oche unterwrffig gemachet worden. Dieses alles hat nun Unser AllerGendigster Kayser innerhalb vier Jahren nemlich von Anno 1684. an biß 1688. wiederum Glorwrdigst erobert.

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XV. Die Kaiserliche Armee an den Trckischen Sultan. Nicht wundre / Achmet / dich / daß uns die Lorbern blhn / Es lebt in U n s e r m L e u d e r G r o ß e Constantin.*

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* Hier wird / in Erwegung Unsers AllerGendigsten Kaisers LEOPOLDI raren Gottes⸗Furcht und sonderbahren Gttlichen Beystandes / gezielet auf die merckwrdige Victorie deß Kaisers Constantini Magni wieder den Heidnischen Tyrannen Maxentium, welche Jhm durch das in dem Himmel erschienene Wunderzeichen deß Heiligen Creutzes mit dieser Beyschrifft: In hoc Signo Vinces: verkndiget worden.

XVI. An die Stadt Venedig wegen Eroberung der zwey importanten Trckischen Festungen Patrosso und Lepante. Drey Leuen* machen dich der großen Welt bekandt / Drumb kriegstu auch im Leu** Patrosso und Lepant. * Durch diese drey Leuen werden verstanden 1. der heilige Evangelist Marcus, als der Stadt Venedig Kirchen⸗Patron / den sie auch nebst dem geflgelten Leuen in ihrem Wapen zu fhren pfleget. 2. Unser AllerGendigster Kaiser LEOPOLDUS als ein U n  b e r w i n d l i c h e r L e u besage Seines Nahmens und Kniglichen Bhaimischen Wapens / und itziger Zeit ein Hoher Alliirter der Venetianer in diesem Trcken⸗Kriege. Und dann 3. der Venetianische Obriste Ammiral nemlich der Tapffre Held Morosini. Denn die Helden werden den Leuen verglichen.

Der Triumphirende LEOPOLDUS

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** Nemlich im Julio, allwo die Sonne im Himmlischen Zeichen deß Leuen stehet. Sintemahl den 22. und 24. Julii Anno 1687. diese zwey im Knigreich Morèa liegende Real-Festungen Patrosso und Lepante von den Venetianern erobert worden.

XVII. Uber die Eroberung deß gantzen Knigreichs Morèa.

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Nun sich Morè ergibt Venedigs Liebes⸗Blicken / So mag auch Candia* Sich zu der Heyrath schicken. * Wieviel den Venetianern / ja der gantzen Christenheit an Recuperirung des Knigreichs Candia gelegen sey / solches ist bekandt und hat dannenhero allhier keiner Geographischen noch Politischen Ausfhrung von nthen.

XVIII. An den unglcklichkriegenden Trckischen Sultan.

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Nicht seufftze / daß sich itzt der Janitschar emprt; Du hast mehr Oßmanns Reich als Jbrahim* versehrt. * Nemlich dein Vater. Denn dieser wurde Anno 1648. nur wegen seiner allzugrossen Unzucht und Geilheit / in dem er unter andern auch des Muffti Tochter geschndet / stranguliret / hatte aber dem Trckischen Reiche keinen solchen großen Schaden / wie der itzige Sultan / durch einen ungerechten und unglckseeligen Krig mit den Christen zugefget.

XIX. Eben an Denselbigen. Nicht raase / daß dein Glck itzt in den Abgrund steiget! Diß Mondenfinsternß hat der Comet* gezeiget.

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* Die meisten Astronomi haben den im December Anno 1680. erschienenen erschrecklichen Cometen / weil er sich mit dem Strauße gegen Orient gewendet / auf deß Trckens Unglck gedeutet.

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Wiederumb an Jhn. Du hast itzt Uhrsach gnug dem Tckly wol zu lohnen / Weil er dich hat geziert mit so viel Sieges⸗Kronen!* * Ironicè, weil er dich umb so viel stattliche Pltze und Festungen gebracht.

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XXI. Abermals an Denselbigen. Mach dich zum Phalaris,* den Tckly zum Peril, So stellstu / Achmet / vor das schnste Trauerspil.

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* Die Historie ist bekandt / daß Perillus dem Tyrannen Phalaris einen großen Ochsen von Ertzt als eine sonderbahre invention der Marter præsentiret / darinnen die eingeschlossene Person bey Erhitzung deß Ochsens natrlich wie ein Ochse brllen wrde. Damit nun der curiose Tyrann solches in der That erfahren mge / so hat er den Perillum als den Erfinder und Werckmeister dieses Ochsens zum Ersten hineiner sperren und darinnen verbrennen lassen.

XXII. Das Hoffende Constantinopel. Der Andre Mahomet* hat mich zu sich gerissen / Der Vierdte aber wird mich wieder lassen mssen.

Der Triumphirende LEOPOLDUS

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* Aus den Chronicken ist bekand / daß der Trckische Sultan nemlich Mahomet der Andere die Stad Constantinopel dem Christlichen Kaiser Constantino Palæologo entrissen und unter sein Heidnisches Joch gebracht. Daß aber nicht schlechte Hoffnung sey gedachte Stad unter dem itzigen Sultan nemlich dem Vierdten Mahomet wiederum zu recuperi­ren / solches erhellet nicht allein aus denen allbereit erfolgten glckseeligsten Progressen Unsers AllerGendigsten Kaisers und dero Hohen Alliirten; sondern diese gutte Hoffnung wird auch in specie theils durch einen merckwrdigen Traum / der des itzigen Sultans Vater Anno 1641. begegnet und meistens erfllet ist / theils auch durch die Anno 1654. eingefallene notable Ecclipsin Solarem vortrefflich befestiget.

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XXIII. An die Sophien⸗Kirche zu Constantinopel. Sophie! Sey guttes Muths! Es wird der weisse Leu* Den Leu aus Juda Stamm** dir wieder legen bey! * Nemlich Unser AllerGendigster Kaiser LEOPOLDUS, als Knig zu Bhaim / welches Knigreich / wie allbereit angefhret worden / einen weissen Leuen im Wapen fhret. ** Nemlich die Christliche Religion.

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XXIV. An eben Dieselbige. Hochwehrteste Sophie! Du wollst dich nicht mehr krncken / Dir wird das JESUS K i n d e i n Joseph* wiederschencken! * Hier wird gezielet auf eine gutte Neben⸗Hoffnung zu Wiedererlangung dieses von dem Christlichen Kaiser Constantino Magno erbauten und der Heiligen Mrterin Sophiæ gewidmeten / aber noch unter dem Trckischen Joche seufftzenden preciosen Tempels / und zwar in Ansehung deß unlngst gekrnten Ungerischen Kniges nemlich Unsers AllerChristlichsten Ertz⸗Hertzoges Josephi. Massen aus dem Nahmen JOSEPH per purum

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Anagramma oder durch reine Verwechselung der Buchstaben das Wort SOPHIE richtig herausserkommet. Was aber vor ein grosses Moment die alten Ægyptier / wie auch noch heutiges Tages die Persianer und Abissiner / ja gewisse Christliche Nationes auf derogleichen Hieroglyphica und verborgene Deutungen der Buchstaben gesetzet / solches ist aus dem Unvergleichlichen P. Kirchero und andern Sinnreichen Autoribus zu ersehen.

Hochzeits-, Glückwunsch- und Widmungsgedichte

Hochzeitsgedichte

Hochzeitsgedichte

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1. Sonnet. An den Herrn Brutigam Hochzeitsgedicht auf Christoph Allbrecht und Maria Franke, 30. September 1659 A. Z.

Sonnet. An den Herrn Brutigam.

JN dem anitzt deß Amors Liebes⸗Bogen

Jhn / werther Herr / mit Seil und Pfeil berckt / Und seinen Sinn mit dieser hat beglckt / Die Gottesfurcht und Schnheit auferzogen; So kan Er nicht im minsten seyn betrogen / Daß Er mit recht erlange vor den Fleiß Diß Tugendbild / so vieler Jungfern Preiß. Die Gttin selbst der Liebe wird bewogen Durch ihren Glantz / und weisses Silber⸗Haar / Sie freuet sich mit ihrer Nymfen Schaar: Jch freue mich; und wntsche wolergehen / Jngleichen diß / was Jhn und Sie erfreut / Was Pyrrha lngst vor Zeiten außgestreut: Daß Drey vor Zwey inknfftig mgen stehen. Johann Christian Hallmann.

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Johann Christian Hallmann

2. „Lebt iemand auf dem Bau der ­Wunderschnen Welt / […]“ Hochzeitsgedicht auf Philipp Vollgnad und Susanna Elsner, 23. Oktober 1663

LEbt iemand auf dem Bau der Wunderschnen Welt /

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Dem nicht Cytheren Sohn mit Demantfesten Stricken Ein goldgewrktes Netz’ / ein heimlich Garn gestell’t? Es muß ja ider sich vor dessen Kcher bcken / Der durch sein ssses Band auch Kron und Purpur zwing’t / Und ein verlibtes Hertz dem treuen Hertz’ verbindet / Wann gleiche Libes Glut in beyder Seelen dringt. Wer dise Sßigkeit nicht schmecket / noch empfindet / Noch sich bestrahlen lst der Venus sanfften Schein / Jst hrter als ein Stock und kalter Marmorstein. Schaut / Unempfindliche / schaut doch di Sinnen an / So in dem weisen Thir’ und andern Crpern wohnen; Trit nicht fast ider Geist die Rosenvolle Bahn / Auf der uns Jdalis mit Nectar kan belohnen? Schertz’t nicht der Corydon mit seiner Galathe’ / Wenn Chloris milde Faust di blancken Wisen kleidet? Das leichte Federvolck spil’t in der lichten Hh’; Di Wollenweisse Schaar / in dem si lustig weidet / Heg’t offt nach ihrer Art den Libesreichen Tantz: Ja was nur Athem schpft / kß’t Amathuntens Krantz. Wer wolte denn dem Trib der Libe widersteh’n? Si ist’s / di Coloquinth in Zucker kan verkehren / Di uns’re Namen kan biß an den Pol erhh’n / Und diß / was Sorgen bringt / in einem Nu verzehren. Si ist’s / di Eintracht schenck’t / wenn Eris raast und tob’t / Und ihren Schwefelkeil nach Hupt und Glidern schmeisset; Si macht / daß man di Gunst des Hchsten Schpffers lob’t /

Hochzeitsgedichte

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Wann nun den letzten Zweig der Tod vom Stamme reisset:

Si schafft / daß man den Stahl der Libitin’ verlacht / Und also seinem Schatz’ gibt frlich gute Nacht. Laß’ auff diß edle Bild der unverflschten Brunst Strick / Feuer / Spiß / und Rohr / und wilder Luen Rachen / Ein glendeisern Pferd / Pech / Hagel / Dampff und Dunst / Ja Donner / Blitz / und Bley / und alle Wetter krachen; Setz’ an den scharffen Dolch / an Pætus blosse Brust / Es wird sich Arria dem Traurspiel nicht entziehen; Di feur’ge Kohlen schlingt Cornelia mit Lust / Nur daß des Brutus Geist nicht mge von Jhr flihen: Dreu’ Jhr mit Rad und Glut und nierhrter Noth / Di Flamme treuer Brunst ist strcker als der Todt . Ach dreymal werthes Pfand / das uns der Himmel gib’t! Wi knte doch der Mensch ie grß’re Freude sphren / Als wenn Jhn sein Gemahl aus treuer Seele lib’t / Und beyd’ in keuscher Eh’ di holden Worte fhren: Mein Hupt / mein Trost / mein Schatz / mein auserwehltes Licht / Mein Tub’chen / meine Perl / mein Engel / meine Sonne! Hir steh’t / dem ausser dir das Leben selbst gebricht; Komm / schmecke nun in mir di berirrd’sche Wonne / Hir opfre ich dir auf den Lilienkeuschen Leib / Di ich biß in di Grufft dein treustes Kind verbleib’. Geh’t Hertzen von Metall / di ihr entgeistert leb’t / Und bloß aus tollem Wahn di dstern Winckel suchet / Seh’t / ob kein Brandmahl nicht an euren Rcken kleb’t / Jndem ihr sonder Scheu den heil’gen Stand verfluchet: Lach’t Euch bißweilen nicht di geile Cypris an / Wenn eine zarte Nymff’ di Alabaster Brste

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Durch schnellen Athem zeigt; wenn Si auf freyer Bahn Mit ihrem ZuckerMund nicht eure bse Lste Und hchstverdammten Wundsch schamhafftig bald erfll’t? Sprecht: Wer diß Bild nicht lib’t / ist stummer als ein Bild. Recht selig aber ist / der solche Flammen heg’t / Di selbst der Gtter Schluß in viler Hertz entzndet! Ob gleich Tisiphone nach seinen Grntzen schlg’t / Und sich diß feste Band zu trennen unterwindet / Ob gleich des Boßphers Blitz nichts als Cometen zeig’t / Und der erschreckten Welt mit seinem Sbel druet; Ob schon der Lojolit zum raasen ist geneigt / Und auf die reine Schaar stets LsterSylben streuet / Muß doch aus heisser Gluth vil eher wachsen Schnee / Eh’ den beglckten Stand verzehret Ach und Weh. Werff’ ich mein Augenpaar auf Euch / H o c h w e r t h e z w e y  / Und ffne was genau di Fenster meiner Sinnen / Zu schauen was vor Glck Euch Eros lege bey / So muß ich frey gestehn / d i T u g e n d b  c h e r i n n e n Jn immerfrischem Lauf auf beyder Stamm und Blut: Denn was di Caja schmckt / kan Cajus auch gewehren; Si glntzt als Jelßemin durch Aphroditens Gut / Jhn ziret Æsculap’ / Er kan Morbonen wehren; Und beyden ist di Gunst der Juno zugethan. Mit kurtzem: Zevs blickt Euch mit gleicher Sanfftmuth an. O w o l g e p a a r t e s P a a r ! Dir ist der Himmel hold / Dich wird di v o l l e G n a d ’ des Hchsten stets beschatten. Er / w e r t h e r B r  u t i g a m  / bewahre dises Gold / Durch das sein A u g e n T r o s t mit Jhm sich wil begatten: Si schenck’t Jhm eine Blum von Jhrer gold’nen Zucht; Si reicht das Helffenbein der nibefleckten Glider /

Hochzeitsgedichte

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Si spricht: H i r i s t m e i n H e r t z   / E r n e h m e R o s ’ u n d F r u c h t  / Un d ge b e t re uge s i n n’t m i r s e i n e L i b e w i d e r: So wird all’ Angst und Lust und Felsen schwere Last Jn unsern Seelen seyn ein allgemeiner Gast. Wolan! Dione spann’t die weissen Vgel an / Umb Si / g e e h r t e B r a u t  / nach Wrden zu bedinen. Des Hymenæus Faust schwing’t schon das FreudenFahn / Daß eu’r verlibter Streit i n R o s e n mge grnen. Di angenehme Lust der dunckelreichen Nacht Verehre Krafft / und Heil / und immerhelle Sonne! So lange Cynthia den ErdenKreiß anlacht / Schwimm’t stets in einer See mehr denn gewndschter Wonne! Es mß’ Euch GOtt / und Glck’ / und M e n s c h g e n  d i g s e y n  / We i l J h r d i s c h  n e Fr u c h t l e g t i n d i W i g e n ein! Also solte diß wolgepaarte Paar glckwndschend in Jehna beehren Johann Christian Hallmann von Breßlau / B. R. B.

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3. „Das Demantfeste Seil / vom Cypripor ­geknpfft / […]“ Hochzeitsgedicht auf Johann Krause und Rosina Bidermann, 4. Mai 1664

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DAs Demantfeste Seil / vom Cypripor geknpfft /

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Vermag / wi Sonn’ und Erde wissen / Den weiten Bau der Welt zu schlssen / Weil ider in den Schacht der Erycinen schlpfft / Den vergllte Sßigkeit mit vil tausend Kssen fllet / Und doch nimahls gntzlich stillet: Ach theures Pfand! ach offtbeseufftzter Schluß! Dem gibt er Lust / dem Unmuth und Verdruß / Denn sich bey Cypris vil Dornen erweisen / Welche wol hrter als Marmor und Eisen. Nicht mein’t / daß ide Brunst der Libe sey verhaß’t / Und berhin bald zu verwerffen; Man muß auff di den Eifer schrffen / Di durch den tollen Trib der Lste sind erblast / Wenn der schlaue Libes⸗Printz ihre Schmertzen nur verhnet / Und si nicht nach Wundsch bekrnet. Bejamm’re nicht / L e a n d e r  / deine That / Schweig Dido / schweig / du winselst vil zu spat: Httet ihr zeitlich den Zunder erdrcket / Wret ihr nicht in demselben ersticket. Man stimmet auch nicht bey dem hochgeweihten Chor / Das seinen Leib den Winckeln leihet; Mich wundert / (Heilige verzeihet!) Daß euer keuscher Geist vertrgt mit sanfftem Ohr Den fast strengen Lebenslauff / auch den Schwestern ­ mitgetheilet:

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Wi daß ihr annoch verweilet? Pfy schmet Euch! Fhr’t Spruch und Regel an / Sprecht was ihr woll’t / es ist umb Euch gethan: S  n d l i c h e s b r e n n e n m u ß s c h  n d l i c h­ v e r g e h e n  / Ehrliches freyen kan rhmlich bestehen. Ein lblich Beyspiel zeig’t d i ß h o c h v e r l o b t e P a a r  / Von dem di Fantasy entwichen / Di jenen in das Hertz geschlichen / Dadurch si desto eh’r gefallen auff di Bahr. Weder Erden / Lufft und See knnen disem Joch entgehen / Den Begirden widerstehen; Man findet kaum den Engelreinen Geist / Der sich vom Thron der zarten Venus reist. Drumb seyd Jhr / W e r t h e s t e  / seelig zu schtzen / Euch wird kein Donner / kein Unfall verletzen. Schau’t / Hymenæus Faust bring’t selbst das Licht herbey / Mich dnckt / ich sehe schon di Zeiten / Da sich Astræa wird bereiten Zu ruffen der Lucin / daß Si gendig sey / We n n d i E d l e Tug e n d B r a u t s i c h m i t i h r e n R o s e n ⸗Z w e i g e n Wird der Nachwelt sollen zeigen. Jndessen l e b t i n t a u s e n d f a c h e r L u s t ; L e b ’ t w o l  / und labt di abgematte Brust! Scherzet und heget di Eh’lichen Flammen. Hchster  / laß Jhre Frucht ewiglich stammen! Mit disem solte di wolgepaarten Hochzeiter beehren in Jena Johann Christian Hallmann von Breßlau / B. R. B.

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4. „Wi wann di schwartze Lufft / erfllt mit ­Donnerschlgen / […]“ Hochzeitsgedicht auf George Kamper d. J. und Anna Assig, 19. Mai 1664

WJ wann di schwartze Lufft / erfllt mit Donnerschlgen /

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Den hohen Apenin umbnebelt und versteckt / Bald aber dessen Hh nach außgeraastem Regen Sich als ein Diamant dem dstern Kreiß’ entdeckt: So eben / w e r t h e r F r e u n d  / kan itzt ein Beyspil zeigen S e i n E h r e n ⸗v o l l e s L i c h t  / in dem der Gtter Wahl Deß g r o s s e n M a n n e s Kind Jhm gibet gantz zu eigen / Auf den Budorgis baut ihr hchstes Ehrenmahl. Glck zu zu diesem Glantz! So wird d i H a n d geksset / Di auf der Themis Heiß von z w e y e n H  n d e n schrib: So wird durch Hymens Gunst der weise Geist begrsset / Der nimals auf dem Pfad deß tollen Pfels blib. Di H a n d   / die Luft und Erd und Flut und Glut gezimmert / Vermehre / E d l e s P a a r   / s t e t s e u r e M a r m o r H a n d  / D a ß J h r i n s  s s e r E h’   / gl e i ch D i a m a n te n s c h i m m e r t  / Biß einst deß Grabes Dampf verfinstert Hand und Band! Joh. Christ. Hallman / B. R. B.

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5. Keusche Venus Hochzeitsgedicht auf Georg Herman und Anna Maria Grunauer, 18. Mai 1666

Keusche VENUS,

welche Bey Christlicher Vermhlung deß Edlen / Ehrenvesten / Wohlgelahrten und Wohlbenahmten

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Herren George Hermans / Juris Practici in Brieg /

Mit der gleichfals Edlen / Hoch⸗Ehr⸗ und Tugendreichen

Jungfrauen Anna Maria

gebohrnen Grunauerin / So in Brieg den 18. May 1666. ansehlich vollzogen ward / Zu sonderbahren Ehren beyder Verlobten Mit flchtiger Feder in Breßlaw abbildete Johann Christian Hallmann. Gedruckt in der Frstlichen Residentz⸗Stadt Brieg / durch Christoff Tschorn.

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Α. Ω.

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SO ist’s: Das Eisen folgt dem krfftigen Magnet / Die Binen schwrmen nach / wohin ihr Weiser geht / Die Sonnenblume kßt des Titans Gldne Strahlen / Die Schafe wenden sich nicht von den Hirten ab / Des Blinden tappend Arm verlßt nicht seinen Stab / Noch der Astræen Faust die gleichgefllten Schalen; Das Windspiel laufft der Spur der zarten Hindin nach / Und Phœbens Silber⸗horn glntz auff Olympus Dach. Verblendte Sterblichen / die ihr in tollen Wahn Hochmttig schimpffen wollt der Venus Purpur Fahn / Schaut doch / wie ihr Magnet der scharffgespitzten Pfeile Eur eisern Hertz’ anfaßt / wenn eure Fantasie Vor dieser Gttin Macht muß fallen auff die Knie! Denn Æols raasen wirfft die Donnerschwangren Keile So bald auff den Pallast und Diamantnes Schloß / Als auff ein Schffer Hauß / daß aller Zierath bloß. Kßt Alexander nicht Rossanens braune Brust? Es sucht Domitian bey Mgden seine Lust; Ja selbst Diespiter wil Danaën entweihen: Der Agrippinen Schooß entblßt vor Mnestern sich / Die geile Mohren Fraw erkiest den Schlangen⸗stich / Weil nicht August auff Sie wil Hymens Rosen streuen; Und wenn nicht Clodia liegt bey dem Basian, Zerscheitert fast fr Angst sein brennend Liebes Kahn. Doch ist der recht beglckt / dehm nicht die tolle Brunst / Noch der Begierden Blitz mit Kohlpechschwartzem Dunst Der Sinnen Vatican zu hchster Schmach verhllet! Wol diesem / dessen Geist herrscht ber die Natur / Und stets der Liebe Zweck sucht auff der Tugendspur! Dehm wird sein lodernd Hertz mit Lust und Wonn’ erfllet;

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Der kan noch auff der Welt sich Engeln gleich erhhn / Und mit Dianens Glantz’ an einem Himmel stehn. Der Idalis Magnet hat zwar itzt auch geziehlt Auff Jhn / g e e h r t e r F r e u n d  / weil Er die Flammen fhlt / So numehr Mund an Mund / und Seel’ an Seele hefften / Und durch die keusche Glut der Eh’ sich breiten auß: Doch strtzet dieser Blitz Jhn nicht in Asch’ und Grauß; Es bleibt Jhm Glck’ / und Ruhm / und unverletzte Krfften / Weil Jhn die reine Lieb’ in ihre Fessel schleußt / Und von der thr’chten Schaar der geilen Sinnen reißt. Er schaut mit Hertzens Lust / wie durch deß HimmelsSchluß Er dieser geben kan den zuckersssen Kuß / Die des Cupido Gunst an seine Seiten leget: Der Tugend Konterfey / der Keuschheit gldner Bau Wird reichlich Jhm gewehrt auff S e i n e r G r  n e n ⸗ A u . Was auff dem Purpurfeld der Chloris sich beweget / Das ist der E d l e n B r a u t auff J h r G e s i c h t gemahlt / Mit solcher Mntze wird der Themis Sohn bezahlt. G l  c k z u  / H o c h w e r t h e s P a a r  / zu diesem Ehren Schein! Schaut / S e e l e n  / schaut doch an den Alabaster Stein / Wie sein schneeweisses Kleid sticht weg die schwartzen Klippen: Sol nun Eur Silbern Band der Ehe sich erhhn / So muß der Eris Gold nicht auff der Taffel stehn. Es klingt Ja und Nein in beyder Mund und Lippen; S o w i r d a u f f G r  n e r ⸗A u s t e t s w a c h s e n ­s o l c h e Frucht / Die / wenn neun Monat weg / man in der Wiegen sucht.

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6. Wahrer Liebe Paradiß Hochzeitsgedicht auf Daniel Güttig und Eva Magdalena Francke, 3. September 1669

Wahrer Liebe Paradiß /

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Bey Hochansehlicher Vermhlung Deß Wol⸗Aedlen / Gestrengen und Hochbenahmten Herrn

Daniel Gttigs /

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Frstl. Wrtenbergischen Oelsnischen Regierungs⸗ und Cammer⸗Rathes / Mit Der Aedlen / Hoch⸗Ehr⸗ und Tugendbegabten Jungfrau

Eva Magdalena

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gebornen Franckin / So in der Frstl. Residentz⸗Stadt Oelß / Den 3. Herbstmonat / 1669. Glckselig vollzogen ward / Abgebildet von Johann Christian Hallmann. Breßlau / Jn der Baumannischen Erben Druckerey druckts Johann Christoph Jacob / Factor.

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ES mag das grosse Rom mit Grotten und Fontainen / Mit Frchten Napoli beseelen alle Welt: Der Liebe Paradiß / dehm nichts die Wage hlt / Kan mit weit grßrer Pracht / mit beßrem Nutzen scheinen; Die Bume sind auß Gold / die Bltter auß Crystall / Der Frchte Himmel⸗Brod weiß nichts von Gifft und Gall / Das Lebens⸗Wasser quillt auß Tausend Zuckerrhren / Der Vgel ssser Mund bringt schnste Lieder fr / Kein rauher Boreas lßt seinen Donner hren; Mit kurtzem: Leib und Geist hat seinen Himmel hier. Denn ein benelckter Mund / zwey Schwanenweisse Brste / Ein wolgebildter Leib / der Sternen schwartzer Schein / Der Haare flammend Gold / der Schenckel Helffenbein Sind ja auff diesem Kreiß das schnste Schaugerste / Das ber alle Kunst der Eitelkeiten steigt / Die Tomobamba uns und Amadabar zeigt. Kein Julepp ist so starck die Seele zu erfrischen / Kein Zucker so beliebt / als dieser Marcipan / Bey dem Aeneas kan mit seiner Dido tischen / Und Venus den Adon liebugelnd blicken an. Allein! Wie List und Lust den Anherr aller Seelen Auß Edens Garten stieß / zu einem Sclaven macht’ / Jndem deß Hchsten Zorn auff seiner Scheitel kracht’ / Und er nebst seinem Schatz lieff zu Gestruch⸗ und Hlen: So wird / wenn die Begierd’ Aug’ und Vernunfft bethrt / Dionens Paradiß erschrecklich auch entehrt / So daß jhr Tempel offt in schlangenvolle Grffte / Jhr lieblich brennend Hertz in ein bluttriffend Schwerdt / Jhr gldnes Sternen Haus in kohlpechschwartze Lffte / Jhr Englisch Antlitz sich in einen Teuffel kehrt. Daß Artaxerxens Mund den Tyridates ksset / Mit Mnestern Agrippin’ in hchster Wollust lebt /

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Domitian offt Mgd’ auffs Purpur⸗Bette hebt / Cupidens Marmorn Bild Alchidas kßt und grsset / Den Caracciolus die Mauß zur Frstin jagt / Der grause Jbrahim die Sysigambis plagt / Celinde sich erkhnt durch Zauberey zu lieben / Deß Grafen Hurtikeit die Adelheid’ anficht / Diß / weil die Liebenden von Lsten sind getrieben / Verdient der Geilheit nur / der Liebe Tittel nicht. Und ob dem Braut⸗Gott schon wird ein Altar gebauet / Nachdem Verstand und Scham die freye Lust verdammt / So wird doch / wenn die Glut nicht von der Tugend stammt / Offt eh’r ein Trauer⸗Spiel / als Freuden⸗Feur geschauet. Der sucht ein gldnes Kalb / wenn jhn der Geld⸗Durst qult / Ob gleich der hchste Schimpff den Eltern sich vermhlt: Der stellt den Glcks⸗Compaß auff scheinbar⸗helle Sonnen / Die nur Cometen sind / wenn man die Wangen netzt: Ja von Poppen wird manch Otto so gewonnen / Daß er sich selbst auffs Haupt Actons Krone setzt. Elender Aberwitz! So wird zu Dorn und Hecken / Zu Pftzen und Morast der Liebe Paradiß / Wenn man vor Diamant ergreiffet Glaß und Kieß / Und sich statt reinen Sammt’s mit garst’gem Stroh wil decken. Konfect von Tivoli ist solche Liebes⸗Frucht / Die nichts als Steine zeigt / wenn man den Zucker sucht; Ein falsches Augen⸗Glaß / das Schwein’ in Schwane kehret / Ein Holdes Frauen⸗Bild / das kssend’ uns zerschneid’t / Ein bisamirtes Gifft / so Pein und Tod gewehret / Ein Blumenreiches Grab / ein gldnes Sterbe⸗Kleid. Wie seelig aber ist / der in dem Liebes⸗Garten Der Tugend Kaiser⸗Kron / deß Ehstands Rosen trgt / Der von der Wollust Koth Seel’ und Gemthe fegt / Der reinen Lilien hchstrhmlich nach⸗wil⸗arten /

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Der geile Weßpen nicht ins Hertzens Bienstock setzt / Noch in der Einsamkeit Natur und Recht verletzt! Hier ist das Liebes⸗Oel / das nimmermehr verlodert / Der Nectar / dessen Krafft auch todte lebend macht / Das Lust⸗Haus / dessen Schmuck zu keiner Zeit vermodert / Der dle Lorbeer⸗Baum / der Blitz und Keil verlacht. Hier geht der Frhling an erwnschter Frhlikeiten / Wo ein verliebter Geist was mehr als Rosen bricht / Wenn nach der Sonne sich die Sonnenwende richt / Und beyder JA erthnt auff wolgestimmten Seiten. Hier wird der Aepffel Gold mit schnster Lust bewegt / Die kein Alcides nicht / noch Atalanta trgt: Hier ffnet sich mit Ruhm die ssse Liebes⸗Qulle / Auß dehrer Marmor nichts als Milch und Honig fleußt; Hier kehrt in Himmel sich der Sorgen Folter⸗Hlle / Wenn unser Leib⸗Artzt uns mit sanfften Kssen speißt. Holdsel’ges Freudenspiel / das Menschen kan vergttern! Glaubt / Hymens gldnes Licht fhrt zu der Ewikeit! Die unverflschte Brunst besieget Tod und Zeit; Kein Unglcks⸗Hammer kan dehn Diamant zerschmettern. Es muß doch Eginhard bey seiner Emma stehn / Die keusche Argenis den Poliarch erhhn: Denn wahre Liebe scheut nicht Basilischk⸗ und Drachen. Dreu jhr mit Gifft und Stahl und nierhrter Noth / Laß Donner / Blitz / und Bley / und Tausend Wetter krachen; D i e Fl a m m e re i n e r E h’ i s t s t  rcke r a l s d e r T o d . Diß Lust⸗Haus Paphiens / dehn Schauplatz hchster Zierden Sucht nun / W o l ⸗ A e d l e r H e r r  / auch sein verliebtes Hertz / Das Hymens heil’gen Bund nicht hlt vor leichten Schertz / Und von der Wigen an den lsternden Begierden (Durch die manch Seneca zur Thorheit wird bewegt /)

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Hchstrhmlich jederzeit den Zgel angelegt. Sein wolgebter Muth lacht nur der armen Sclaven / Die sich auß toller Brunst in Sarch und Grab geneigt: Nein! Seine Tugend sucht den wahren Liebes⸗Hafen / Dehn uns das Paradiß deß keuschen Eh⸗Betts zeigt. Er trgt auff seinem Haupt der Tugend Kaiser⸗Kronen / Weil solche Blumen recht der Gttin kommen zu / Die unßre Seelen krnt mit unbewegter Ruh / Und Mausoleen gibt / die Zeit und Tod verschonen. Doch wie der Demant mehr in seinem Golde glntzt / So wird die Tugend auch durch Weißheit mehr bekrntzt: Denn wo Minerva sich mit selbter wil vermhlen / Wo Feder / Buch und Blat den Aristides ziert / Da wird man leichtlich nicht den rechten Weg verfehlen / Der zum Eßcurial der reichen Ehre fhrt. Jn seiner Seele / HERR / ist auch der Schatz zu finden: Man weiß / wie Er mit Macht die Barbarey besiegt / Wie Pallas seine Brust und Themis stets vergngt / Wie sie Papinian und Boccalin entznden / Wie Reis’ und Sprachen Jhn den Frsten stracks verband / Weil in Gereißten wohnt mehr Tugend und Verstand. Deß Teutschen Reiches Pracht / Bataviens Camnen / Die kleine Lilgen⸗Welt / der streitbahre Sarmat Wird seinen muntern Fleiß mit wahrem nachruhm krnen / Dehn Er bey Jhnen ließ verspren frh und spat. Der G r o s s e SILVIUS, das Wunder unsrer Zeiten / Der nun hchstselig lebt in dem Elyser Land / Trug kein bedencken nicht / sein allerliebstes Pfand / Das s e i n e n H e l d e n ⸗ S t a m m unendlich auß⸗wird⸗breiten / D e r P r i n t z e n s c h  n s t e F r u c h t Jhm gndigst zu vertraun / Weil ER auff seine Treu nicht Zweiffel durffte baun.

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Diß Preßt nur Threnen auß / daß e i n e F  r s t e n S  u l e So zeitlich hat gefllt der unverschmte Tod! Allein! Welch Pæon kan verjagen diese Pfeile / Die Kron’ und Jnfeln schickt das Himmlische Gebot! Jst E i n e S o n n e gleich auß C a r o l s Pol entwichen / Doch strahl’n D r e y S o n n e n noch mit berirrdschem Schein; Es darff E l i s a b e t h im minsten traurig seyn / Weil Jhre Fruchtbarkeit im minsten ist erblichen: Der kluge S i l v i u s  / der tapffre C h r i s t i a n  / Der frohme S i g i s m u n d zeigt / was M a r i a kan. O Seel’ges Frstenthum! das solche Pfeiler sttzen / Die Alexander nicht / noch der August geschaut! Wachst S c h  n s t e P r i n t z e n ! wachst! Biß Erd’ und Himmel blitzen! Und Euch die Ewikeit der Ehre Tempel baut! Das zweymalsechste Jahr der ungefrbten Treue / Wodurch ER Frst und Land mit Nutz und Ruhm erquickt / Reicht nun die Lorbern Jhm / die nicht der Neid zerstckt / Und lehrt / daß Tugend auch beym grsten Sturm sich freue / Wenn Sie der Himmel schtzt mit Segensreicher Hand. Nun ist Er in dem Port / im rechten Vaterland’! Nun scheint nach Regen Jhm die Freudenhelle Sonne / Weil Zytherea Jhm deß Ehstands Rosen schenckt / Und sein verwundtes Hertz erfrischt mit solcher Wonne / Die alle Traurikeit ins tieffste Meer versenckt! Nun kßt sein keuscher Mund die k e u s c h e M a g d a l e n e  / Der kein unreiner Tau das Paradiß befleckt / Das dle Paradiß / so keine Kefer heckt / Noch ein’gen Platz vergnnt der listigen Sirene. Deß P f l e g e ⸗ V a t e r s Fleiß und Himmelhoher Witz

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Hat zeitlich Jhr gezeigt der Tugend gldnen Sitz: Sie ist von guter Art / von annoch zarten Jahren; Denn wo der Blume schon die Bltter fallen ab / Und man sich laben sol mit altverlegnen Waaren / Da wird das Hochzeit⸗Bett verwandelt in ein Grab. Hier aber trifft Er an die Rosen im Gesichte / Die Lilgen auff der Brust / Narcissen auff der Hand; Auff jhren Lefftzen ruht der schnste Zuckerkand / Der Augen Sonne spielt mit angenehmsten Lichte: Hier reichet EVA Jhm die Lebens⸗Aepffel dar / Die nicht verbothen sind / noch strtzen auff die Bahr; Hier labet seinen Geist die lieblichste Fontaine / Auß der mit reichem Strom solch krfftig Wasser springt / Das noch viel strcker ist als Arissener Weine / Und was Pannonien auß dlen Trauben zwingt. VERLJEBTE / die Jhr nun der Liebe Zweck erreichet / Und auß dem Paradiß von Pristerlicher Hand So KRANTZ als RJNG empfangt / der Ehe festes Pfand / Schaut / wie Erynnis schon vor Eurer Glut erbleichet / Wie Jhr gleich Daniel’n dehn Zwietrachts⸗Leu besiegt / Die Engel in dem Pol und Menschen hier vergngt! Schaut / wie’s Verhngnß selbst Euch gibt geneigte Blicke / Weil G  t ’ und F r e y h e i t ja auß Eurem Nahm’ entspringt! Wie Zeit und Monat selbst Euch sagt von grossem Glcke / Weil Euer Hochzeit⸗Tag den FRJEDEN mit sich bringt! Es trgt Astra zwar Zwey gleichgefllte Schalen / Doch liebt die Venus auch der Hertzen gleich Gewicht / Wenn eine Seele nie der andern wiederspricht. Schaut / wie der Himmel Euch den Frieden vor⸗wil⸗mahlen: Die Wag’ / in dehrer Kreiß die gldne Sonn’ jetzt steht / Lehrt / daß ein Hertz / ein Sinn deß Ehstand’s Gold erhht. Pericles wolte nie auß seiner Wohnung gehen /

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Er htte denn zuvor Aspasien gekßt: V e r l i e b t e  / wollt Jhr auch in Eintrachts⸗Zirckeln stehen / Folgt diesem Beyspiel nach / das Zeit und Schmertz versßt. So netzet demnach wol die heissen Mund⸗Rubinen / Genießt der sanfften Lust in Zuckerssser Ruh / Weil Euch Cupido drckt die lassen Augen zu! Es mß’ Euch das Gelck zu Tisch’ und Bette dienen / Eur fruchtbar Paradiß in schnster Anmut stehn / Kein rauher Norden⸗Wind auff eure Blumen gehn! Euch strahle fr und fr der Lieblikeiten Sonne! ER msse Delius / SJE seine Chloris seyn! Schwimmt stets in einer See gantz unerschpffter Wonne / Biß Euch der Printzen Printz ins Paradiß holt ein!

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7. Sonnett Hochzeitsgedicht auf Johann Bayer und Maria Pomarius, 22. Februar 1672

Sonnett / Womit Die Byer⸗Pomarische Verehligung in Breßlau beehret Johann Christian Hallmann.

KAn denn der Liebe Glut / deß Ehstands gldnes Liecht

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Auch im geweihten Hertz und beym Altare brennen? Kan sich ein Priester denn auch einen Ehmann nennen? So ists: Die keusche Brunst entweiht kein Opffer nicht / Auch bey der Sara bleibt GOtt’ Abraham verpflicht; Die Kirche wrde selbst in einem Blick sich trennen / Wenn Sie die Liebe nicht als Mutter solte kennen: Ja GOttes Weinberg wird hierdurch mehr zugericht. Wie Seelig seyd Jhr nun / H o c h w e r t h e s P a a r  / zu schtzen / Daß sich Eur Sinn bequmt den Himmlischen Gesetzen / Daß Jhr in reiner Eh’ Gott’ / und Euch selber dient! Jtzt kan bey dem Altar Eur Andacht doppelt glntzen; Ja / wenn nun Eur Geschlecht wird haben satt gegrnt / So werden Engel Euch mit Palm⸗ und Lorbern krntzen!

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8. Die Pfeile der Liebe Hochzeitsgedicht auf Gottfried Caspar von Kottulinsky und Anna Magdalena von Kromayer, 22. November 1672

Die Pfeile der Liebe / bey dem Kottulinskischen und Kromayerischen Hochzeit⸗Feste / J. C. Hallmann.

DJe Gttin / derer macht die Gtter selbst versehret /

Die zur Geburts⸗stadt saltz / zur wiege muscheln fand / Die ein verliebter geist mit tausend seuffzern ehret / Beblmt mit pfeilen auch ihr’ unbesiegte hand. Diß donnernde geschoß ist von so grosser strcke / Daß himmel / hlle / welt / und wasser selbst entbrennt / Wenn dessen Majestt krafft ihrer wunderwercke Jn flammen⸗reicher glut durch alle schrancken rennt. Der blitz Dießpiters muß hier in wachs sich kehren / Des Pluto pfeil zerschmeltzt die schne Proserpin; Die keule Hercules muß spindeln hier gebehren / Neptunens Dreyzancks⸗stab entznden sich wie kihn. Hier muß Pythagoras zum stummen atlas werden / Der klgste Plato sich verwandeln in ein kind; Jlerdens schneller pfeil sich sencken zu der erden / Hippocoons geschoß verrauchen wie der wind / Der bogen des Adrasts wie zwirn u. stroh sich schwchen / Die sehne Zephalens ein Mord⸗gewehre seyn / Der spiß deß Goliaths in tausend stcke brechen / Der kcher Jsmaels zerspringen wie ein bein. Die regung so in uns der glieder uhrwerck treibet / Die fackel / derer glut aus Gott und himmel kam / Die rose / die kein nord ins Leich⸗register schreibet / Die perle / die niemahls im Todten⸗meere schwam /

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Die Christen⸗Seele selbst / das wunder aller wunder / Des Hchsten meisterstck / der menschen schnste zier / Wird durch nichts mehr umwlckt als durch den Liebes⸗zunder / Wenn dessen flamme bricht mit aller macht herfr. Es mag der grimmste pfeil dis Dunamund bestrmen / Ja selbst Printz Rhadamant mit seiner Schlangen⸗schaar: Der seele kluger schild kan also sich beschirmen / Daß keine raaserey sie strtzet in gefahr. Allein wenn Zypripor die gldnen pfeile spitzet / Den starcken bogen spannt und nach den brsten zielt / So wird des Leibes⸗bau mit solcher glut erhitzet / Daß sich die seele bloß bey ihrer seele khlt. O angenehmer pfeil! o Liebes⸗reicher bogen! Dein heller diamant besieget mond und stern / Durch dich kommt alle lust auf seel’ und leib geflogen; Dein liebliches geschoß ist aller waffen kern. Jedoch die klugheit muß zum Labsal nicht erwhlen Der Zythereen pfeil / den tolle brunst gespitzt / Der vor das Braut⸗bett uns die bahre kan vermhlen / Und vor die Hochzeit⸗kertz mit donner auf uns blitzt. Ach nein! hier muß vernunft des Hymens fackel tragen / Der keuschheit Lilgen⸗zweig die schnsten pfeile seyn / Jmfall die tugend uns auf ihrem Siges⸗wagen Jns buch der ewigkeit soll knfftig schreiben ein. Wie seelig ist nun der / den dieser pfeil ergetzet / Dem reine Liebes⸗glut die seele zndet an! Er wird / auch wenn der pfeil des todes ihn verletzet / Nebst seiner liebsten Braut stehn auf der Sternen⸗bahn. H o c h ⸗  d l e r B r  u t i g a m  / sein brennendes geblthe Hat zwar der Liebes⸗pfeil besiegt mit seiner macht; Es zeigt Jdalia / wie ihre hoheit wtte / Wenn ihres bogens grimm in liechten flammen kracht. Alleine dis geschoß wird ihm im minsten schaden / Die Venus rhrt ihn an mit Engel⸗sanfter hand: Der pfeil / so ihn verletzt / ist voller marmeladen /

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Der strick / so ihn umschlingt / ein Perlen⸗reiches band. Und wie kans anders seyn? wo wahre tugend strahlet / Wo klugheit und geschlecht als dle Sonnen stehn / Da wird der Liebes⸗pol aufs schnste abgemahlet / Und Juno muß sein Licht mit gldnem glantz erhhn. Die Pallas / derer kiel kan jeden pfeil bezwingen / Hat seinen geist / m e i n H e r r  / mit Nectar so befeucht / Daß ieder ihm mit recht muß Palm und Lorbern bringen / Wodurch sein Ehren⸗ruhm in gldnen ampeln leucht. Rom / Londen / und Parieß wil selbst sein haupt bekrnen / Als derer wunderpracht sein forschend hertz vergngt / Daß stets sein witz verlacht die lockenden Sirenen / Und ihn kein scharffer pfeil der Liebe dar besiegt. Nichts minder / s c h  n s t e B r a u t  / wird ihr der Liebes⸗ bogen Nebst des Cupido pfeil kein unglck ziehen zu: Es wird weil keusche zucht ihr zartes hertz durchzogen / Sie krnen fr und fr gantz unerschpffte ruh. Selbst Zypris ist erfreut / daß sie den pfeil erwhlet / Der ihrer Liebligkeit wird schaffen hchste Lust / Daß sich ihr Lilgen⸗Leib mit diesem Schatz vermhlet / Der nichts als marcipan wird schencken ihrer brust. Es mag Gradivus itzt mit seinen Donner⸗pfeilen Der Lnder Seegens⸗Tag verkehrn in Unglcks⸗nacht: Laßt euch H o c h ⸗  d l e s P a a r  / die Liebes⸗wunden heilen Mit Hymens sssem pfeil / der todte lebend macht. So schrfft die waffen nun der alabaster glieder; Er msse ihr Adon / sie seine Venus seyn! Es lasse sich das glck auf eure grntzen nieder / Auf euer Schlaff⸗gemach die englische gemein’! Es weiche fern von euch der Eris mord⸗getmmel! Die Liebes⸗sonne schein’ euch auch in finstrer nacht / Daß / eh des Schtzens pfeil sich wieder zeigt im Himmel / Eur keusches Auge seh der Liebes⸗pfeile macht!

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9. „So bricht nach den gelehrten Sorgen / [...]“ Hochzeitsgedicht auf Johann Andreas Mauersberger und Anna Susanna Neugebauer, 18. Januar 1678 Als Der Wolehrwrdige / Vorachtbare und Wolgelahrte Herr 5

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M. Johann Andreas Mauersberger /

Wolverordneter Pfarrer zu Panthen / Sich mit der Woledlen / Hochtugendreichen Jungfer

Anna Susanna /

Deß Woledlen / Vesten und Hochgelahrten Herrn Samuel Neugebauers / Deß Briegischen Frstenthums wol⸗meritirten Landes⸗Syndici, Jngsten Jungfer Tochter / Den 18. Januarii 1678. in der Kniglichen Stadt Brieg verehlichte / Wolte seine Mit⸗Freude Durch nachfolgenden eilfertigen Glck⸗Wunsch Jn Breßlau bezeigen J. C. H. Gedruckt in der Kniglichen Stadt Brieg / durch Johann Christoph Jacob.

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I.

SO bricht nach den gelehrten Sorgen /

Nach Dornen⸗reicher Musen⸗Bahn Der Rosen⸗lichte Freuden⸗Morgen Jhm / W e r t h e r F r e u n d  / mit Ehren an? Siht Er vor bange Einsamkeiten / Vor das betrbte Cabinet / Wie Jhm numehr zu beyden Seiten Altar und auch das Eh⸗Bett steht? II. So ists! der Himmel pflegt zu krnen Ein GOTT⸗ergebnes Tugend⸗Hertz / Das tolle Laster wil verhnen Durch angezndte Weißheits⸗Kertz. Es sey / daß tausend Wetter raasen / Daß Mavors nichts als Schwerdter wetzt / Daß lauter Unglcks⸗Winde blasen! Wer GOTT vertraut / wird doch ergetzt. III. Allein kan auch beysammen stehen Der Weirauch und die Liebes⸗Kohl / Weil nicht zwey Sonnen knnen gehen Durch einen blau⸗gewlbten Pol / Weil nicht Napell und Lilgen grnen Auf einem schnen Blumen⸗Feld / Auch niemand kan zwey Herren dienen / Wie selbst der Grosse Lehrer meldt? IV. Sehr wol! die keuschen Liebes⸗Flammen Entweihen nicht die Andachts⸗Glutt; Wo die Zwey Sonnen sind beysammen / Da blht das allerhchste Gutt /

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Da wird der Hertzens⸗Himmel lichter / Da raucht das rechte Shn⸗Altar / Weil man dem Hchst⸗gethrnten Richter Ein zweyfachs Opffer stellet dar. V. So wachsen hier auch nicht Napellen / Noch Gifft⸗erflltes Eisen⸗Kraut / Wann Priester auf den heil’gen Schwellen Empfangen eine Tugend⸗Braut. Ach nein! die sssen Liebes⸗Blumen Sind Rosen sonder Dorn und Pein / Worfr die Pflantzen in Jdumen Und Alabanda Schatten seyn! VI. Zudem wird nichts dem Dienst’ entrissen / Der GOTT’ und seinem Haus gebhrt / Wenn Abraham wil Saram kssen Und Sie ins keusche Eh⸗Bett fhrt. Es hat der H e i l a n d selbst geliebet / Als Er dem Erd⸗Kreiß sich vermhlt / Und / weil der Satan uns betrbet / Zu seiner Braut die Kirch’ erwhlt. VII. Wie seelig ist Er nun zu schtzen / M e i n F r e u n d  / in dieser Liebes⸗Sach / Daß Er den Himmlischen Gesetzen Jn reinen Lsten folget nach / Besonders weil Er wird beglcket Mit einem solchen E d l e n S c h a t z  / Wo Zucht / und Witz / und Schnheit blicket / Und Tugend hat den grsten Platz!

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VIII. So lebt demnach in schnster Wonne / O mehr als angenehmes Paar! Es strahle stets die Gnaden⸗Sonne Auf Eur geheiligtes Altar! Es msse durch die Wolcken dringen Deß Weirauchs hell⸗entbrandte Glut / So wird die Lieb’ Euch Segen bringen / Der mehr / als Cana / Wunder thut! IX. Der Himmel schenck’ Euch solche Lilgen Jn Eures Eh⸗Stands Paradieß / Die niemals mg’ ein Sturm⸗Wind tilgen Durch ungeheuren Todes⸗Riß! Ja wenn auch mit Cypressen⸗Krntzen Euch krnen wird die spate Zeit / So msset Jhr wie Sonnen glntzen Jn der besternten Ewigkeit!

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10. Sonnet / An den Herrn Vater der Jungfer Braut Hochzeitsgedicht auf Zachaeus Kretschmer und Eva-Maria Hoppstock, 21. September 1688

Sonnet / An den Herrn Vater der Jungfer Braut.

WJe seelig ist der Mensch / der noch auf dieser Welt

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Die Hochzeits⸗Kertzen sieht der frommen Kinder brennen. Es mag des Todesglutt Jhm seine Geister trennen / So sind doch Sternen dar / ob schon sein Glantz verfllt. Weil seine Feder nun mir / w e r t h e r F r e u n d  / vermeldt / Daß seine E v a auch sol Hymens Fackel kennen / So muß ich in dem Werck Jhn billich Seelig nennen / Weil Er so seinen Stamm in frischer Blth’ erhlt / Besonders aber kan hier gutte Hoffnung grnen / Weil Beider Seel und Hertz der wahren Tugend dienen / Ja selbst der Nahme hat diß Vorbild schon bereit / Denn was wird doch / M e i n F r e u n d  / Jhn knfftig mehr erqvicken / Als wenn Z a c h æ u s Jhr wird Liebes⸗Maulbeern schicken / Sie aber A e p f f e l Jhm der sßen F r u c h t b a r k e i t ? J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n  / Juris Consultus.

Glückwunsch- und Widmungsgedichte zu verschiedenen Anlässen

Glückwunsch- und Widmungsgedichte

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11. „Vive tuo, Vicci, [...]“ Glückwunschgedicht zum Namenstag auf Friedrich Viccius, 5. März 1659

VIve tuo, Vicci, Fridrici Nomine. Nulli

Imposuit, Tibi qui Nomen id imposuit. Joh. Christianus Hallmannus Vratisl.

[Lebe, Viccius, mit deinem Namen des Friedensreichen. Der Dir diesen Namen auferlegte, hat keinen getäuscht.]

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Johann Christian Hallmann

12. Sonnet Glückwunschgedicht zur Promotion für Caspar Gigas, 29. Januar 1663

Sonnet

DAß

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C e l s u s hoher Witz / und C o u s kluge Hand Di Wunder der Natur den Sterblichen entdecket / Warumb A s p a l t e n s Hartzt / und was S a r u m b u m hecket / Und der gedrte zwar durch Titan’s heißen Brand / Doch balsamirte Rest im C a n o p  e r Land Die matte Seel’ erquickt / und neue Krafft erwecket / Daß auch in Stein und Ertzt ein theuers Oel verstecket / Jst J h m  / h o c h w e r t h e r F r e u n d  / mehr als zu wol bekant. Drum wil A p o l l o nun sein weises H a u p t bezieren / Und inn’s Saffirne Feld der M e d i t r i n e n fhren / Wo Blumen / Lust und Nutz der R e i c h e n E h r ’ auffgeh’n. Man wntschet Glck’ dazu! Und / wo mich recht bedncket / Wird er biß G e i s t und K u n s t in Lethes Strohm versincket / A l s e i n Ph i l i p p u s s te t s b e y m A l e x a n d e r s te h’n . Mit diesen wenigen Zeilen solte den Herrn Doctoranden in Eil schuldigstermaßen beehren Johann Christian Hallman von Breß⸗ l a u . B. R. B.

Glückwunsch- und Widmungsgedichte

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13. „Wi sehr Papinian / dem durch verdammten Stahl [...]“ Glückwunschgedicht für Daniel Beyer, März 1663

WJ sehr Papinian / dem durch verdammten Stahl

Der grimme Antonin den Edlen Geist zuschnitten / Astræen theures Bild der Nachwelt anbefahl / So / daß noch Eh / noch Thron / noch heißerhitztes Wtten Von Themis R i c h t ⸗ A l t a r den grossen Mann gewandt / Wird J h m  / g e l i b t e r F r e u n d  / sein wohlbedacht Beginnen / Sein mehr als blasser Fleiß / und di gelehrte Hand Nicht sonder hohen Nutz und Anmuth melden knnen / Jndem auch diß Papir von der B e k  n d n  ß zeigt / Wie fern das heilge Recht zu gehen uns erlaube. Wohlan! der Himmel ist dem weisen Thun geneigt; Und wo mich nicht betreugt mein lngstgeschpfter Glaube / Wird diß B e k e n n u n g s B l a t  / daß S a a l und O d e r kennt / Sein wolverdintes L o b fr Vratisla bekennen / So lange Titans Glut im blauen Zimmer brennt / Und wir den African und Baldus hren nennen. J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n  / von Breßlau / B. R. B.

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Johann Christian Hallmann

14. „Wer auff des Himmels Gunst und der Astræen Wage [...]“ Glückwunschgedicht für August Kundt, Mai 1663

WEr auff des Himmels Gunst und der Astræen Wage

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Auch in der grsten Noth den Hoffnungs⸗Ancker legt / Der muß insonderheit d i G o t t g e w e i h t e n T a g e  / An welchen Themis nicht ein strenges Urtheil hegt / Und Gnad’ und Straffen zeigt / durch Zancksucht ni beflecken / Jmfall das h e i l ’ g e R e c h t sol unversehret steh’n. Und diß wil Er / m e i n F r e u n d  / mit diser Schrifft entdecken; Drumb wird auch Themis J h n z u s e i n e r Z e i t e r h  h ’ n . J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n  / von Breßlau / B. R. B.

Glückwunsch- und Widmungsgedichte

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15. „Jn dem zu diser Zeit die Frstin aller ­Blumen / [...]“ Glückwunschgedicht für Georg Heinrich Klinckerfuß, Juni 1664

JN dem zu diser Zeit die Frstin aller Blumen / Umschrnkt mit Gelsemin und Nelcken von Jdumen / Der Chloris bunte Schooß und Tellus Brste schmck’t / Und durch beliebte Krafft den matten Geist erquick’t / Entsproß’t / h o c h w e r t h e r F r e u n d  / aus seinen weisen Sinnen E i n B l  m c h e n edler Art / das Pindus hohe Zinnen / Und Themis Burg / und J h n mit holdem Dampff erfll’t / Ja stets in Blthe steht / ob gleich der Æol brll’t. Der Garten ist s e i n H a u p t  / in dem di Blume prahlet / Die Sonn’ / Astræens Gunst / die s e i n e n W i t z bestrahlet; Der Grtner ist s e i n F l e i ß auf Hippocrenens Pfad / Der Regen / s e i n e K i l  / und d i ß g e l e h r t e B l a t : O wohlgewachß’ne B l u m ’! O wohlgerath’nes P f l a n t z e n ! Seh’t / wie die Themis wil mit dem Apollo tantzen / Weil sie sich sih’t vermehr’t! Marcell und African Schau’n d i e s e W u n d e r ⸗s c h r i f t nicht ohn’ Entsetzung an. Glck zu zu solchem Preiß / u n d r  h m l i c h e m B e s i t z e n ! D u rc h d i ß ka n E r   / m i t Ru h m’ e i n s t au f Parnassus S p i t z e n im lngstgewnschten Sitz’ der reichen E h r e r u h ’ n  / da Jhm kein schlauer Kopf wird irgend eingriff thun. Mit diesen fliegenden Zeilen wolte dem H e r r n A n t w o r t e n d e n seine schuldige Freundschafft bezeugen   J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n  /   von Breßlau / B. R. B.

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16. „Ob gleich Cleanthes itzt mit vielmahl ­tausend Grillen [...]“ Glückwunschgedicht für Adam Odontius, August 1664

OB gleich Cleanthes itzt mit vielmahl tausend Grillen

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Aus seiner Grufft entstnd / und des Apollo Chor Mit toller Quackerey unnthig wolt erfllen / Wer wrd ihm doch verleihn ein wolgeneigtes Ohr? Jhn lob ich / werther Freund / Sein rhmliches Beginnen Zeigt / was vollkommen sey: So geht man Wolcken an! So wird sein Vater⸗Hertz sich recht erfreuen knnen; Minerva weiset ihm schon die vollkommne Bahn / Auf der Jhn knfftig wird ein Purpur⸗Hutt erheben / Drumb meine Clio wntscht: Der Glck und Witz vermehrt / Vermehre seinen Ruhm! Doch setz ich diß daneben: „Dehn krnt Vollkommenheit / der fromm ist und gelehrt. Mit diesen eilfertigen Zeilen solte den Herrn Antwortenden / als seinen vielgeliebten Freund und Tischburßen beehren Johann Christian Hallmann / B. R. B.

Glückwunsch- und Widmungsgedichte

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17. „Der edle Fleis vergttert Seel’ und Witz [...]“ Glückwunschgedicht für David Hain von Löwenthal, Oktober 1664

DEr edle Fleis vergttert Seel’ und Witz Was Po / und Rha / und Nil / und Rhein bewssert / Hat weise Mh von Zeit zu Zeit verbessert; Si fhret Uns auff den Saffirnen Sitz / Wenn Phœbens Licht mit Diamantnen Strahlen Papir und Buch und Feder hilft bemahlen. Das Capitol, Astræens gold’ner Schein / Der Rmer Schutz / di Mutter der Gesetze / Sig’t ber Tod und falschgestellte Netze: Augustus kan mehr als ein Kyser seyn; Severus steigt durch hochgelehrtes Sinnen Noch in der Welt auff Titans lichte Zinnen. Frst Antonin, Irenens liebster Sohn / Dem seinen Krantz Eusebie gewunden / Ward lebend noch mit Jupitern verbunden: Warumb? Sein Fleis vermehrte Kron und Thron. Man knte nicht den Alexander preisen / Nicht Hectors Schwerd / noch des Achilles Eisen. Wi wrde doch des Solons Ruhm erblickt / Appelles Lob / und des Architas Wrde / Wann jenen nicht der Themis schwere Brde / Und diese zwey ihr’ art’ge Kunst geschmckt? Es were lngst Papinian vergessen / Wenn nicht sein Fleis bekrnte di Cypressen. Printz Leopold, vor dem der Rm’sche Kreiß / Und Ost und West auff ihre Schenckel fallen / Stimmt lblich bey; Sein Denckspruch muß erschallen: Beschtzt das Reich mit edlem Rath und Fleiß: Ob seinem Muth und Mjesttt’schen Sorgen Hat Stambols Blitz den Donnerkeil verborgen.

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Durchgeht den Bau der wunderschnen Welt / Und seht / ob nicht diß grosse Werck bestehe Aus Müh’ und Witz: der in des Himmels Hhe Glut / Erd’ und Meer mit seinem Arm erhlt / Befihlt durch Fleis und wasserreiche Wangen Glck’ / Ehr’ / und Kunst / und Reichthumb zu erlangen. Glck’ / Ehr / und Kunst / und Reichthumb suchet Er / Hochwerther Freund / durch sein gelehrtes Schwitzen / Durch blassen Fleis und nimmersattes Sitzen; Wenn Cynthia mit ihrer Ampeln Heer Aufs Sternendach das Silber ausgehencket / Ward seine Kertz’ mit frischem Oel getrncket. Der Pleissen Strohm kennt seinen muntern Fleis / Di Edle Saal muß itzund Jhn vermehren. Di Frucht ist da: Sein wohlgesetztes Lehren Vom Erbschafts⸗Recht verdienet Ruhm und Preis. Mich dnckt / es wird aus den vermachten Gaben Astræens Gunst Jhn mit den schnsten laben. Er zeichnet auf / was Jhre Gter sind / Die stets erlangt der Wrdigste der Erben; So kan Sein Theil im minsten nicht verderben / Das besser ist als Huser / Geld und Rind: Der Ehre / Gold und unverwelcktes Rhmen Wird seinen Schweiß mit Schnecken Blut beblmen. Rhamnusia verspricht Jhm Glck’ und Ruh / Diespiter zeigt Jhm der Hoheit Zinnen / Minerva wil Jhm Kunst und Gunst gewinnen / Der Juno Mund setzt diesen Ruff dazu: Es wird Herr Hin in deß Apollo Hinen / Durch edlen Fleis vergttert bald erscheinen. Seine Schuldigkeit solte mit diesen Zeilen glckwnschend ablegen Johann Christian Hallmann von Breßlau / B. R. B.

Glückwunsch- und Widmungsgedichte

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18. Zuschrifft Widmungsgedicht an Herzog Christian von Liegnitz-Brieg, Januar 1665

Zuschrifft.

DU Piastæer P r i n t z  / D u S o n n e d i s e r W e l t  / Vor der Stamboldens Mond’ / und Haly Sternen schwinden / D u r c h l a u c h t e r  / wo sich darf ein Schatten unterwinden Zu kssen d e i n e n S c h e i n  / so schau diß weisse Feld / Auf welchem Themis D i r der K r i g e r R e c h t vorstell’t / Das Sie von viler Last fr andern kan e n t b i n d e n  / Und vor di Majestt zu streiten mehr e n t z  n d e n  / Mit sanften Strahlen an. Di Frucht ist zwar erklt’t / Doch wird / im Fall d e i n G l a n t z d e r H o c h e r l a u c h t e n Sinnen Dem scharfbeschneiten Stamm’ will etwas Wrmbde gnnen / Jhr ungeschmcktes Kleid in holder Blthe steh’n. So wird vor d e i n e n F u ß sich meine Clio legen / Und mit erstarrter Sprach’ ein schuldig Dancklied hegen: Denn Gtter kann ja nicht ein irrdisch Lob e r h  h’n . J. C. H.

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19. „Wi hoch dem Glubiger der Schuldmann sey verpflicht [...]“ Glückwunschgedicht für Thomas Siegfried Ring, 29. März 1665

WJ hoch dem Glubiger der Schuldmann sey verpflicht.

Wann er zu mehrer Treu d i H a n d s c h r i f f t auffgericht. Das zeigt uns / w e r t h e r F r e u n d  / Sein wolgesetztes ­ Schreiben: D r u m w i r d d i Themis J h m d e n P u r p u r s c h u l d i g bleiben. Mit diesen eilfrtigen Zeilen solte den Hrn. Antwortenden beehren J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n  / B. R. B.

Glückwunsch- und Widmungsgedichte

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20. Liebes⸗Schreiben Glückwunschgedicht zum Geburtstag auf Johann Heinrich Cunradi, 4. August 1671

Liebes⸗Schreiben / welches die

TUGEND

an den WohlAedlen / Gestrengen und Hochbenahmten

Hn. Johann Heinrich Cunradi /

Frstlichen Lichtensteinischen Rath / etc. bei anbrechung seines Sechtzigsten Gebuhrts⸗Tages den 4. August. 1671. abgehen lassen durch die Feder Johann Christian Hallmanns. Zum Brieg / druckts Christoph Tschorn.

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NJcht frchte dich /

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m e i n F r e i n d  / diß Schreiben aufzubrchen / Das deine Freindin dir die keusche Tugend schickt; Du wirst den Heyrathsbund hierinnen gar nicht schwchen / Ob meine Zeilen gleich dein sanfftes Aug’ anblickt. Dein Ehschatz knte zwar ob meiner Liebe zrnen / Weils Ehbett und der Thron gefhrten nicht vertrgt / Weil eine Sonne nur strahlt unter den Gestirnen / Die in dem Umkreiß sich des Himmels stets bewegt. Allein mein reines Oel vermehrt die Liebesflammen / Des Ehbets Himmel wird durch Tugend mehr erleucht / Mein Gttlich Antlitz wird kein kluger Mensch verdammen / Der nach dem Lorberkrantz der wahren Ehre reicht. Mit wieviel Nymffen hat sich Hercul nicht ergtzet? Selbst Jupiter war nicht mit einer Treu vergngt; Zwey Grffinnen sind noch zu Erffurt beygesetzet / Die in ein Bette sich zu Ludwigen verfgt. Sol nun die Tugend nicht / die alle Wunden heilet / Die keine Wollust kennt / berhren deinen Mund? Wer auf der Liebesjagt nach meinem Wildprt eilet / Dehm wird kein Liebeswurm die Seele machen wund. Verliebte pflegen zwar einander zu beschencken Mit schnstem Zuckerwerck / mit Gttern diser Welt: Jch schicke nur Papir; Doch darffstu dich nicht krncken / Weil Gold und Marmelad wie Wachs und Schnee zerfllt. Mein Schreiben wird dir mehr als Gold und Zucker dienen / Denn was die Tugend schenckt / trotzt Hlle / Tod / und Zeit; Mein Perlenreicher Krantz kan auch im Winter grnen / Und keine Schabe frisst mein diamantnes Kleid. Jch weiß / dein Ehschatz wird nun meine Liebe preisen / Mein Brief wird ihr und dir nicht unbelieblich seyn; Denn seine Anmuth wird in deinem Beyspiel weisen / Wie man noch auf der Welt geh’ in den Himmel ein. Es ist nicht schlechtes Glck / mit solchen Eltern prangen / Mit solcher VaterStadt / die iede Seele rhmt:

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Hier hat’s Verhngnß stracks die Gnade dir enthangen / Und deiner Wiegen Holtz mit solchem Gold beblhmt. Wer kennt Hygeens Haupt / der Meditrinen Sonne / Der Breßler Podalir / den a e d l e n C u n r a d nicht / Der dich in Uratisla / der Vlcker Lust und Wonne Der Stdte Paradieß / gezeugt hat an diß Licht? Gieb nach / hertzliebster Freind / daß ich der Welt entdecke / Wie sehr du stets bedient mein Engelreines Bild: Du weist / daß Tugend sich durch heucheln nie beflecke / Und daß ihr Lobspruch mehr als tausend andrer gilt. Du hast dich also bald an meine Brust geleget / Auß ihrem Alabast gesogen Witz und Kunst / Geksset meinen Mund / der solchen Nectar heget / Vor dem Frontiniack nichts ist als Gall’ und Dunst. Die allererste Frucht war heissentbrandte Liebe / Die du dem wahren GOtt und Eltern stracks erzeigt: Wo dise Sonne strahlt / da ist es niemals trbe / Und wer sich so verliebt / dehm ist man stets geneigt. Hierauf / nach dem du dich der Pallas fest vermhlet / Und in entfernter Lufft der Themis dich geweiht / Hat Jdalis dein Hertz zu ihrem Thron erwhlet / Und dich mit einem K r a n t z von R o s e n hchst erfreut: Hier konte Rosen man nun ohne Dornen schauen / Zumal als Gottes Huld d r e y R o s e n dir gewehrt / Die ein solch Paradiß dir solten knfftig bauen / Das weder Neid / noch Zeit / noch Hll’ / noch Tod verzehrt. Doch alß der TodesStahl d i e B l u h m e n dir zerspaltet / Auch dich Bellonens Grimm auß W o h l ’ und B r i g verjagt / Jst doch in deiner Brust nie meine Glut erkaltet; Du hast dem Hchsten stets wie Hiob danck gesagt. Hierdurch hastu bezeigt die Hoheit deiner Gaben / So dich hernachmals auch zur Ehre Tempel bracht; Budorgis Capitol ließ nicht dein Pfund vergraben / Als Themis dich alldort zu ihrem Schild gemacht. Doch diß war nicht genug: auch HochErlauchte Sinnen /

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Durch dehrer Gnade man nicht schlechten Ruhm verdient / Begonten dir / mein Freind / den Ehrenrock zu spinnen / Der nach der Bluhmen Art ie mehr und mehr gegrnt. E l i s a b e t h L u c r e t z  / der Teschner Licht und Sonne / Mit dem geliebten Printz dem klugen F e r d i n a n d  / Erkiesten dich zum Rath und ihres Hofes Wonne / Dein Auge waren Sie / du ihre rechte Hand. Die Gunst bewegte auch deß B i s t h u m s h e i l ’ g e V  t e r  / Daß Sie dich außersehn zu ihrem Javolen / Zugleich die A e p t i s s i n der nimmerlassen Bter Jn Trebnitz / daß Sie dich zum Cantzler must’ erhhn. Wie hoch dich S i l v i u s  / der Tapfre Frst / geschtzet / Wie sehr du stets beschtzt der S t  n d e Richter⸗Stab / Ja wie sich C h u r l a n d selbst ob deinem Witz ergtzet / Jst mehr als wohlbekandt: drumb brch’ ich billig ab! Ja du brichst selber ab / und henckst die EhrenTittel Numehr auß freyem Muth an einen Nagel auf / Weil alles doch verschwindt / und uns der Sterbekittel Die Glieder offt umhllt im allerbesten Lauf. Du dienst itzt G o t t und M i r  / und baust a u f w e i s e n blttern Durch Tapfrer Leuthe Ruhm dir selbst die Ewigkeit. Sehr wohl! diß Ehrenmaal wird keine Zeit zerschmettern / Weil sich d e i n L o r b e r k r a n t z der T u g e n d stets geweiht. Mein Freind / wie sol ich doch nun deine Treu belohnen / Die du mir / weil du lebst / so standhafft hast erzeigt! Jch weiß / du seuftzest nicht nach goldbesteinten Kronen / Denn dein vergngtes Hertz ist nicht dem Dunst geneigt. Zu dem was ist die Kron’ als eine Sorgenbrde / Jn dehrer umkreiß nichts als Schlang’ und Natter wacht: Dein Wohnhauß ist vorhin ein Schauplatz kluger Wrde / Dehn meine Majesttt noch dreymal klger macht. Der Bactrianer mag mit Zedern und mit Myrthen

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Bedienen seinen Printz / wenn sein Gebuhrts⸗Stern glntzt / Es mgen andre sich mit Perl’ und Demant grten: Diß Spielwerck dient dehm nichts / dehn meine Faust bekrntzt. Jch wil / weil Delius itzt dein G e b u h r t s ⸗ L i c h t zeiget / Dir N e u e n G e i s t ertheil’n / der zu den Sternen fhrt / Damit dir G o t t und M e n s c h unendlich sey geneiget / Und d e i n b e l o r b e r t H a u p t auf ewig sey geziert. So grne demnach stets an Seel und LeibesGttern / Und schau noch sechtzigmal dein gldnes Lebens⸗Licht! Ja solt’ auch einst der Tod mit seinem Pfeil sich wttern / So dencke nur an diß: D i e T u g e n d s t i r b e t n i c h t . Δ. Τ. Θ.

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21. Erklhrung des Kupfer⸗Tittels und Die Kstlichste Speise Des Gemtthes / Ein gelehrtes Buch Zu Samuel von Butschky: Pathmos, 1676

A—Z. Erklhrung des Kupfer⸗Tittels.

JHr / derer Tugend Aug’ / ein Blumen⸗Reiches Feld; Ein AlabasterSchlos / vor seinen Abgott hlt; Schaut diesen PATHMUS an! Hier ist kein dstrer Kerker; Kein Bannisirungs Ohrt; kein strenger Hertzens⸗Ercker; Den etwa Themis sonst / den Tollen Frevlern baut: Ach nein! Es werden hier mit Lust und Ruhm geschaut / Ein hchst⸗vergngter Geist; gantz ungezwungne Sinnen; Die kluge Einsamkeit; die Burg der Kastalinnen. Hier ruht der Q v a d e r ⸗ S t e i n  / auf den kein Donner schlgt / Und der mehr Kostbarkeit / als Tomobamba trgt: Wie dieses B u c h bezeigt / voll Sinnen⸗Reicher Schriften; Die der Gelehrten Welt / ein solches Denckmahl stiften / Wodurch des H  c h s t e n Lob; des N  c h s t e n Nutzbarkeit / Und U n s e r eigen Ziel (trotz dem erboosten Neid!) Sehr wohl befdert wird. Selbst P a l l a s wil es rhmen / Und dieses weise Blat / mit Diamant beblhmen / Der aus dem Himmel Blitzt / d u r c h d r e y f a c h h e l l e n Strahl: Drm rufft Sie / gantz erfreut: O schnstes Ehrenmahl / Das a l l e n N e i d besiegt / und meinen BUTSCHKY zieret! „S o w i r d e i n k l u g e r G e i s t   / z u m G  l d n e n P o l gefhret! Joh. Chr. Hallmann / JC.

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Die Kstlichste Speise Des Gemtthes / Ein gelehrtes Buch. Uber den

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Des Wohl⸗Edel⸗Gebohrnen / Ge⸗ strengen / Herrn

Sam. von Butschky /

und Rutinfeld; auff Jlnisch und Nieder⸗Ro⸗ molchwitz: Rm. Kysl. Maj. Rahts; Wie auch Kniglichen Mannes / und Lan⸗ des⸗Eltesten / des Frstentuhms Breslaw / und Neumrckischen Weichbildes / etc.

WAs hat des Menschen Geist vor Trachten nicht ersonnen?

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Es baut die gantze Welt dem Magen ein Altar: Nun hat Sardanapal den Siegs⸗Krantz nicht gewonnen / Denn Ost / Sud / West und Nord stellt sich zum Opffer dar. Man stanckert in der See nach ungemeinen Fischen / Das Wildprt suchet man auf einem Wunder⸗Berg / Die Taffel des Luculls zerspringt vor unsren Tischen / Der Sibariter Kost ist itzt ein Schattenwerck. Was in Gwinea wchst / was Amadabar heget / Was uns Sumatra schenckt und Zeilan berschikt / Was Fernambuco reicht / was in Kanton sich reget / Was Madagascars Krafft auß feisten Bumen drckt / Was Grnland folgen lßt aus seinen kalten Grntzen /

Glückwunsch- und Widmungsgedichte

Was Teutschen heuchelt ein das niedliche Pariß / Die strckste Olitt / die edlesten Essentzen / So Welschland Unß gewehrt aus seinem Paradiß / Die sinds / die unsren Leib in hchste Wollust setzen / Und unß noch auf der Welt den Himmel bilden ab. Ach aber! welcher Wahn steckt doch in solchen Schtzen! Wie schnell verwandelt sich die Taffel in ein Grab! Die Ewigkeit beruht nicht auff viel tausend Speisen; So wird die Seel auch nicht durch ssse Tracht erqvickt: Es muß so Gast als Koch zun blassen Schatten reisen / Wenn der entfleischte Tod die schnellen Pfeil’ abdrckt. Wie glcklich aber ist / der das Gemthe nehret / Dehm ein gelehrtes Buch das schnste Labsall ist / Der seiner Seele stets ein kluges Wort gewehret / Und der auch nebst dem Witz des Himmels nicht vergist! Diß ist das Ambrosin / das alle Marzipanen Und Genueser Werck in einen Schatten kehrt / Diß ist ein Schau⸗Gericht / auß dehm die Ehren⸗Fahnen Die grosse Fama Unß hier und im Sarch gewehrt! Auf dieser Taffel stehn die kstlichsten Lampreten / Die Austern schnster Art / die theure Muschel⸗Frucht / Die man nicht allererst im Alecant darff tdten / Und die von manchem offt vergeblich wird gesucht. Hier zeigen sich mit Ruhm die edlesten Essentzen / Vor derer Krafft Jaßmin / Zibeth und Ambra stinckt / Und welche unser Haupt mit Palm und Lorbern krntzen / Wenn der gelehrte Geist der gldnen Sonne winckt. Entweich Smindyrides mit deinen tausend Kchen! Entweich Apicius mit deinem Lust⸗Panqvet! Euch wird die Eitelkeit ein strenges Urtheil sprechen / Wenn eine kluge Schrifft wie Ertzt und Stahl besteht. Die Seele hungert nicht nach euren tollen Trachten / Und eur Frontiniack ist Jhr wie Koloqvinth / Ja wer mehr Kiel und Buch als Glaß und Tisch wil achten / Der ist auf diesem Kreiß ein Engel⸗gleiches Kind!

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Die Speise des Gemtths; das Tractament der Sinnen / So itzt der Welt verehrt des A e d l e n B u t s c h k y Geist / Erhebet seinen Ruhm zu den Saffirnen Zinnen / Weil er so manche Art der schnsten Trachten weist. Wahr ists: Es stehet fein / da fern ein Schaugerichte / Beziert mit gldner Frucht / auf einer Taffel steht / Doch wann mehr Speisen sich vorstellen dem Gesichte / So wird ein solches Mahl mit grßrem Lob erhht. H e r r n B u t s c h k y PATHMOS zeigt nicht nur ein Sinnen⸗Essen / Nicht eine Schssel nur / nicht einerley Konfect: Ach nein! Es grnen hier so Lorbern als Zypressen / Durch sehr viel Speisen wird der Hunger hier erweckt. Es mag Smindyrides mit seinen tausend Kchen (Wie kurtz zuvor gedacht /) die Hochzeit stellen an; H e r r B u t s c h k y kan hier doch den Siges⸗Zweig abbrechen / Ob seine Anzahl schon nicht dieser gleichen kan. Er trgt S e c h s h u n d e r t Uns und F  n f f ⸗ u n d S i e b z i g Speisen Auf einer Taffel vor / die Pallas zugericht. O kstliches Panqvet / das Plato selbst muß preisen / Und das kein grimmer Zahn der tollen Zeit anficht! Drumb wer die Leffzen will mit sssem Nectar laben / Den Swada mit sich fhrt und Tullius gewehrt / Der wolle Appetit zu diesen Trachten haben / Wodurch so Seel’ als Mund vortrefflich wird genehrt. Sol eure Donnerstimm’ auf den geweihten Bhnen Des wahren Gottes Lob vernnfftig breiten auß / Es wird euch diß Panqvet zu einer Wrtze dienen / Und pflantzen in eur Hertz der Ehre Lorber⸗Strauß. Sol Themis und Hyg auf eurer Seite stehen / Versucht den Zuckerkand von diesem Tugend⸗Mahl / Es wird euch dessen Krafft durch Hertz und Adern gehen Mehr als ein Bezoar und stärckstes Cordial. Kurtz: wo Apollo sol nebst seinen Kastalinnen Eur steter Leitstern seyn / so trinckt aus diser Flut /

Glückwunsch- und Widmungsgedichte

Wo sonder allen Fleck die Weißheits⸗Bche rinnen / Und die Beredsamkeit nicht schlechte Wunder thut. Jndessen msse stets der A e d l e B u t s c h k y schmecken Des Glckes Ambrosin und schnsten Nectarsaft / Biß einst der Himmels⸗Frst wird Abrahms Taffel decken / Und seinen Geist erfreun mit ewig frischer Krafft! Idem qvi supra Hallmann.

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22. Erklrung deß Kupffer-Titels Zu Samuel von Butschky: Wohl-Bebauter Rosen-Thal, 1679

Erklrung deß Kupffer-Titels.

JHr R o s e n  / die Milet und Alabanda trgt / Die ihr in eurer Schoß oft hundert Bltter hegt / Jhr Grten schnster Zier / wo tausend Blumen prangen / Entweicht! Jhr knnet nicht erfllen mein Verlangen! Hier ist ein R o s e n - T h a l  / das solche Blumen bringt / Wo Chloris bunter Rock gleich Adlern sich verjngt / Wo selbst die rauhe Z e i t  / die sonst auf alles blitzet / Diß edle Blumen-Feld vor allem Sturm beschtzet! Hier ist ein R o s e n - T h a l  / wo die subtile W e l t Ein solches Paradies auf ihrer Kugel hlt / Jn welchem Phoebus selbst und seine Pierinnen Durch krfftigen Geruch erquicken Seel und Sinnen! Hier ist ein R o s e n - T h a l  / wo kluge S t a t s - K u n s t lehrt / Was Kronen kan erhhn / und was sie auch versehrt! Kurtz: Pallas lsset hier auf diesen Blumen-Bhnen (O angenehmes Thal!) S e c h s h u n d e r t R o s e n grnen. Schaut / wie vor dem Geruch der S c h l a n g e n g l e i c h e N e i d  / Der Rosen nicht vertrgt / die gifft’ge Seel’ ausspeit! Drum jauchzt Apollo selbst und will diß Wunsch-Lied singen: Der Garten msse nichts als Ehren-Frchte bringen! J. C. H a l l m a n n  / Jur. Pract.

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23. Drei mit „I. C. H.“ gezeichnete Gedichte Gelehrte sind offt verkehrt. I. C. H.

Am Wissen mangelts nicht / nur leyder! am Gewissen / Auf jenes ist man sehr / auf dis gar nicht befliessen. Jndem nun mancher Mensch das erstre so begehrt: So triffts bey vielen ein: Gelehrte sind verkehrt. Die verliebete Amanda. I. C. H.

Amanda spricht zwar offt / sie mchte keinen Mann: Und liebet doch das Volck / das Weiber machen kan. Bse Weiber sind nicht zu verachten. I. C. H.

Mops liebt Xantippen mehr / als seinen eignen Leib.

Wenn man den Narren fragt: was macht dein bses Weib? So fhrt er auf und spricht: was bse? Schweig Verchter! Die bsen Hunde sind allzeit die besten Wchter.

Nachwort des Herausgebers Der die Edition abschließende Band V der Sämtlichen Werke J. C. Hallmanns enthält die panegyrischen Werke und die in Einzel­ drucken erschienenen Hochzeits- und Glückwunschgedichte. Die Schlesischen Adlers-Flügel von 1672 versammeln Kurzbiografien der Schlesischen Herrscher von Piastus bis Leopold. Vorangestellt hat der Autor je ein Alexandriner-Gedicht, das pointiert die Siege und Niederlagen, die Tugenden und Schwächen der Herrscherpersönlichkeiten zusammenfasst. Gewidmet ist der Druck den Schlesischen Fürsten und Landständen, die ihn auch mit der Bewillkommnungsrede für den Breslauer Bischof und Landeshauptmann, Kardinal Friedrich Landgraf zu Hessen, beauftragten, die Hallmann unter dem Titel Hessischer Ehren-Stern und Tugend-Leu 1676 ­drucken ließ. Die Epigramm-Sammlung Triumphirender Leopoldus von 1689 feiert die Siege des Kaiserlichen Heeres und seiner Verbündeten im Türkenkrieg. Auch dieses mit erläuternden Anmerkungen des Autors versehene Werk ist den Fürsten und Ständen im Herzogtum Ober- und Nieder-Schlesien gewidmet. Die im Anschluss gedruckten Hochzeits- und Glückwunschgedichte repräsentieren die verstreut in Gemeinschafts- oder Einzel­ drucken erschienenen Gelegenheitsgedichte Hallmanns, soweit sie derzeit ermittelbar sind. Zahlreiche Glückwunsch-Gedichte entstanden in der Jenaer Studienzeit 1662–1665 aus Anlass einer akademischen Disputation seiner Mitstudierenden oder wurden zusammen mit Gedichten anderer schlesischer Studenten in Jena einem Breslauer oder Brieger Brautpaar als Hochzeitsgruß übersandt. Mein Dank gilt erneut den Bibliotheken, die Mikrofilme der Drucke und Titelblätter seit den 1970er Jahren zur Verfügung gestellt, den vielen unbekannten Bearbeitern des VD17, denen wir die Ermittlung bislang unbekannter Gedichte des Autors zu verdanken, und den Mitarbeitern der Bibliotheken in Bonn, Hamburg und Wolfenbüttel, die mir Digitalisate noch fehlender oder nicht online zugänglicher Drucke ins Corona-Homeoffice geliefert haben. Herrn Stefan

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Anders (Institut für Frühe Neuzeit, Universität Osnabrück) danke ich für die Bereitstellung von mir fehlenden Digitalisaten, die im Handbuch des Gelegenheitsschrifttums verzeichnet sind. Nicht zuletzt danke ich der Lektorin des Verlags Frau Eva Locher und Herrn Stefan Diezmann für die vorzügliche Betreuung des abschließenden Text-Bandes und freue mich auf eine erneute Zusammenarbeit bei der Drucklegung des Kommentars zu den Bänden IV und V der Sämtlichen Werke.

Schlesische Adlers-Flügel Druck A: Einzeldruck (Textgrundlage) Schlesische Adlers⸗Fluͤ gel / | oder | Warhaffte Abbild⸗ und Beschreibung | Aller Koͤnige / Ober⸗Regenten / und | Obristen Her­ tzoge uͤ ber das gantze | Land Schlesien | von PIASTO an | biß auf Unsern Regierenden AllerGenaͤdigsten  | Kaiser  / Koͤnig  / und Obristen Hertzog | LEOPOLDUM; | welche | Der Gelehrten Welt mit sonderbahrem Fleisse | in gebund⸗ und ungebundner Rede | vorgestellet | Johann Christian Hallmann | von Breßlau / JCtus. | [Zier­leiste] | Jn der Fuͤ rstlichen Residentz Stadt | Brieg / | druckts ­Christoph Tschorn  / | in verlegung deß Autoris. | 1672. Kupfertafel; 1 Bl. (A); 2 Bll., 3 Bll. (Aij–A4); 32 Bll. (B–K); 4° – Benutzte Exemplare: Wolfenbüttel, HAB, Sign. Lo 2536 = VD17 23:000688K (Bl. Aij–A4 verbunden: vor der Widmung); Katowice, Biblioteka Śląska, Sign. 227166/I. Zur Titelausgabe der Sophia, deren Restbestände mit den Adlers-­ Flügeln beim Breslauer Verleger Fellgiebel zusammen erschienen, vergleiche die Bemerkungen von G. Spellerberg in den Sämtlichen Werken Bd. II, S. 372 f. Mit dem neugesetzten ersten Bogen der ­Sophia erhielt diese Ausgabe ein gemeinsames Titelblatt: Johann Christian Hallmans | JCti. | SOPHIA | Trauer⸗Spiel / | und dessen | also genannte | Schlesische Adlers⸗Fluͤgel. | [Vignette] | Auff Unkosten des Autoris, | Druckts in Liegnitz Christoph Willing / | Werden verkaufft | Bey Jesaiae Fellgibeln / Buchhaͤndl. in Breßlau.

Nachwort des Herausgebers

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Druck B: Sammeldruck 1684 In: Johann Christian Hallmanns | Von Breßlau / | Jur. Utr. Candidati und Practici beym | Kaiser⸗ und Koͤniglichen Ober⸗  | ­Ambte daselbst ꝛc. ꝛc. | Trauer⸗ | Freuden⸗ | und | Schaͤffer⸗ | Spiele / | Nebst | Einer Beschreibung Aller Obristen Hertzoge | uͤ ber das gantze Land | Schlesien. | [Linie] | Breßlau / | Jn Verlegung JEsaiæ Fellgiebels | Buchhaͤndlers. Separates Titelblatt: Schlesische | Adlers Fluͤ gel / | oder | Warhaffte Abbild⸗ und | Beschreibung aller Koͤnige /  | Ober⸗Regenten / | und | Obristen Hertzoge / | uͤ ber das gantze Land Schlesien | von PIASTO an | biß auf Unsern Regierenden Allergenaͤdigsten | Kaiser / Koͤnig / und Obristen | Hertzog | LEOPOLDUM; | welche | Der Gelehrten Welt mit sonderbahrem | Fleisse in gebund⸗ und ungebundener Rede | vorgestellet | Johann Christian Hallmann. | [Linie] | Breßlau / | Verlegts JEsaias Fellgibel / Buch⸗ | haͤndler alldar. Kupfertafel; 8 Bll., 86 S.; 8° – Exemplar: Berlin, SB, Sign. Yq 6841 = VD17 39:120387N. Vgl. die Beschreibung des Sammeldrucks in Sämtliche Werke, Bd. I, S. 363–365. Eingriffe: Die 36 Porträts der in Schlesien herrschenden Fürsten bestehen aus einem 24zeiligen Alexandriner-Gedicht und daran anschließender „Historischer Anmerckung“, d.h. einer Kurzbiographie und Würdigung der Person. Der Autor war bestrebt, jeweils nur zwei Seiten für jede Herrscherpersönlichkeit zu verwenden. Die Wahl e­iner sehr kleinen Schrift für die „Anmerckung“ wurde mitunter noch einmal unterboten mit dem Wechsel zu einer kaum noch lesbaren Petit-Schrift, wenn der Text Hallmanns zu umfangreich geraten war. Dieses Layout ließ sich in der vorliegenden Neuedition nicht abbilden (und ist auch im zweiten Druck des Textes von 1684 nicht wiederholt worden).  9 6 Hoch⸗Wolgebohrnen ] Hoch-Wolgebohrnen A   24 Hoch⸗ Wolgebohrne ] Hoch-Wolgebohrne A 10 20 E l t e r n   / ] E l t e r n ! A; Eltern / B

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12 17 Oder ] Ober A; Oder B   18 gesetzet / ] gesetzet; A; gesetzet / B 14 18 Honig suͤ sser ] Honigsuͤ sser A; B   20 Ost ] Ost⸗ A; Ost B 15 12 Unter wehrender ] Unterwehrender A; Unter wehrender B 17 4 Geluͤ cks ] Gluͤ cks A; Geluͤ cks B 19 6 Ebenbild ] Ebenbid A; Ebenbild B   16 vergoͤnnt / ] vergoͤnnt. A; vergoͤnnt / B   24 Jren’ ] Jren A; Jren’ B 21 20 lust⸗oͤl ] lust⸗vol A; Lust⸗oͤhl B 22 2 ererbet ] erobert A; ererbet B   10 hatte. ] hatte, A; hatte. B 23 10 durchpfeilt. ] durchpfeilt A; durchpfeilt. B   19 ein⸗­wil⸗ stellen ] ein-wil-stellen A; B 24 26 erinnerungs⸗Zeichen ] errinnerungs⸗Zeichen A; Erinnerungs⸗Zeichen B 26 8 je mehr ] ja mehr A; je mehr B 27 8 Nahmens ] Rahmens A; Nahmens B 28 1 alß deß ] alß deß⸗ A; als deß B 30 13 ingleichen ] ingleichem A; ingleichen B   33  ] 1047. A; B (vgl. 29, Anm., 3)   35 Boleßlao ] Bo⸗ | eßlao A; Boleßlao B 31 23 ab⸗wil⸗mahlen ] ab-wil-mahlen A; ab wil mahlen B 32 6 Koͤnigl. ] Koͤnigl A; Koͤnigl. B   29 worden / ] worden A; worden / B 33 14 lassen / ] lassen; A; B 35 19 Andreæ / ] Andreæ. A; Andreae / B 36 4 Viceßlava ] Viceßkova A; Viceslava B   14 lassen. ] lassen, A; lassen B   22 selber ] selbet A; selber B   23 Ostia ] Ost A; Ostia B 40 7 Goͤttin ] Gottin A; Goͤttin B 41 5 Suißlava ] Suoißlava A; Suislava B   18 itztgedachten ] itztgedachte A; itztgedachten B 43 Ü VLADISLAUS II. ] VLADISLAUS. II. A; VLADISLAUS II. B 44 12 Kaiserlichem ] Kaiserlichē A; Kaͤiserlichen B   16 wolte. ] wolte, A; wolte. B 46 Anm., 2 BOLESLAUM IV. ] BOLESLAUM IM. A; BOLESLAUM IV. B

Nachwort des Herausgebers

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47 16 worden ] werden A; worden B   32 Kirchengebraͤuchen ] Kirchen gebraͤuchen A; Kirchen⸗Gebraͤuchen B 49 11 Megaͤra ] Megara A; Megaͤra B 50 18 erinnerungen ] errinnerungen A; Erinnerungen B   27 GroßFuͤ rstliche ] Groß⸗|Fuͤ rstliche A; Groß⸗Fuͤ rstliche B 52 1 RichterSchwerd ] RitterSchwerd A; Richter Schwerdt B 53 9 wiederum ] wirderum A; wiederuͤ m B   10 haͤtte ] hatte A; haͤtte B   32 auch  ] auch A; auch aus B 54 2 ist Er ] ist. Er A; ist er B   9 56. Jahr ] 56 Jahr A; B   12 in der Masau ] in der Masu A; von der Masau B 55 19 Ehren⸗purpur ] Ehren-purpur A; Ehren⸗Purpur B 58 23 ihn ] ihm A; ihn B 59 6 selbten ] selbtem A; B   13 gebrauchet / ] gebrauchet, A; gebrauchet / B   35 unschaͤtzbahres ] unschuͤ tzbahres A; unschaͤtzbares B 60 4 besieget ] besteget A; besieget B   6 berichtet ] berichte A; berichtet B   7 Kinigunda / ] Kinigunda; A; Kinigunda / B 61 2 blitzt ] blitzt / A; blitzt B   9 nicht ] nichts A; nicht B 62 26 OberRegenten ] OberRegenten / A; OberRegenten B   28 Ladißlao ] Ladßlaoi A; Ladislao B   35 Denn ] Den A; Denn B 64 Ü Der  ] Der Keusche A (hsl. im Wolfenbuͤ tteler Exemplar gebessert: Hurtige); Der Hurtige B (vgl. 66,7 und 58,Ü Der Keusche BOLESLAUS V.)   1 an⸗wil⸗lenden ] an-wil-lenden A; an⸗wil⸗laͤnden B    6 nicht⸗traͤger ] nicht-traͤger A; nicht⸗­traͤger B 65 14 erwaͤhlte ] erwaͤhlten A; erwehlte B   18 der Regierung  ] der Regierung A; der Regierung wegen B 67 Ü WENCESLAUS. ] WENCESLAUS A; B   6 Zechus ] Zephus A; Zechus B   18 Schmuck ] Schmuͤ ck A; Schmuck B 68 14 Ann. Chr. ] Ann Chr. A; Ann. Chr. B   16 Rixa ] Rira A; Rixa B   31 bereuet. ] bereuet: A; bereuet; B 69 4 muste ] muͤ ste A; muste B

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 70 16 Zechus ] Zephus A; Zechus B (vgl. 67,6)   17 verlohren / ] verlohren. A; verlohren / B   Anm., 5 Cubitalis ] Cubitatis A; Cubitalis B  72 7 Schlesischen ] Schle⸗|schen A; Schlesischen B   10 entsprossenen ] entsprossenen. A; entsprossenen B   16 Ann. Chr.  ] Ann⸗ Chr. A; Ann. Chr. B   18 Magnum ] Vladislaum Magnum A; Casimirum Magnum B (vgl. 74,34)  73 2 Reich’s ] Reichs’ A; Reich’s B  74 3 gewesen. ] gewesen, A; gewesen. B   26 Auschwitz ] Au­ schitz A; B   31 zu sehen. ] zu sehen A; zusehen. B  75 11 erlanget ] erlanegt A; erlanget B  78 2 vermehret ] vermehrte A; vermehret B   8 Kaiser⸗ ] Kaiser A; Kaͤyser⸗ B  79 14 entweiht ] entweicht A; entweiht B   16 Einigkeit ] Einigkeiit A; Einigkeit B  82 13 Budorgis ] Budergis A; Budorgis B   19 an⸗zu⸗lachen ] an-zu-lachen A; an⸗zu⸗lachen B   22 Oesterreichs Albert ] Oesterreich Albert A; Oesterreichs Albert B  83 10 adoptirung ] ad | optirung A; adoptirung B  89 10 verlohren. ] verlohren A; B  90 4 Religionen / ] Religionen A; Religionen / B   10 empfangen / ] empfangen A; empfangen / B   12 verreiset ] vereiset A; verreiset B   18 im 18. Jahre ] im 15. Jahre A; im 18. Jahre B  91 6 graß ] glas A; Graß B   24 Thron ] Thron⸗ A; Thron B  92 11 zu wider wahren ] zu widerwahren A; zu wieder wahren B 19 Hußitischen ] Hußtischen A; Hußitischen B  93 3 itztgemeldtem ] itzegemeldtem A; itztgemeldtem B   5 Muͤ nsterbergischen ] Muͤ nsterbischen A; B  94 19 Budorgis ] Budergis A; Budorgis B (vgl. 82,13)  96 5 1490. ] 2490. A; 1490. B  97 Anm., 4 Jagellonidis ] Jagallonidis A; Jagellonidis B  99 16 worden.  ] worden: A; worden. B 100 12 Helden⸗Geist ] Helden / Geist A; Helden⸗Geist B

Nachwort des Herausgebers

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101 3 Neundten ] Neundten / A; neundten B   13 Hertzogthum ] Hrrtzogthum   14 daß Jhn ] daß Jhm A; daß ihn B   20 D. Martinus ] D Martinus A; D. Martinus B   26 sondern ] sonbern A; sondern B 102 15 Burgund / ] Burgund A; Burgund / B 103 15 Lyæus ] Lyaus A; Lyæus B   Anm., 3 vermoͤge deß ] vermoͤge daß A; vermoͤge des B 107 15 gluͤ ckseelig ] gluͤ ckseelig / A; gluͤ ckseelig B   24 Caroli ] Carili A; Caroli B 109 10 Heil Dein ] Heil. Dein A; Heil dein B 113 1 Jul. 1612. ] Jul⸗ 1612 A; Jul. 1612. B   9 Gestalt Er ] Gestalt / Er A; Gestalt er B   23 hernachmals ] hernach mals A; hernachmals B 115 11 Lorber⸗reiß und ] Lorber⸗reiß⸗und A; Lorber⸗Reiß⸗und B 19 Leu ] Leuͤ A; Leu B   Anm., 3 An diesem ] An diesen A; An diesem B 116 4 gewesen. ] gewesen A; gewesen. B   5 wie auch ] mie auch A; wie auch B 117 7 seiner ] einer A; seiner B 118 16 versehrt. ] versehrt A; versehrt. B 119 22 Carolo⸗Ferdinandæam ] Carolo-Ferdinandæam A; Carolo⸗­ Ferdinandæam B   23 Zwantzig jaͤhrigen ] Zwantzig jahrigen A; zwantzig jaͤhrigen B 121 15 schlaues Gifft ] schlauer Gifft A; schlaues Gifft B 122 4 erzogen ] erzog·n A; erzogen B   29 muͤ ssen. ] muͤ ssen A; muͤ ssen. B Varianten Druck B: Durchgehend verwendet Druck B die Schreibung uͤ m, druͤ m, wiederuͤ m, wo A umb, drumb, widerumb schreibt und Kaͤyser, Kaͤyser­ liche, wo in A Kaiser, Kaiserliche steht. Diese laut­lichen Varianten werden im Folgenden nicht eigens verzeichnet. 7 5 Hertzoge ] Hertzoge /   13 ungebundner ] ungebundener 15 Halllmann ] Hallmann.   16 von Breßlau / JCtus. ] fehlt B 17 Jn der Fuͤrstlichen Residentz Stadt Brieg / druckts C ­ hristoph

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Tschorn  / in verlegung deß Autoris. 1672. ] Breßlau / Verlegts JEsaias Fellgibel / Buchhaͤndler alldar.  9 17 und ] auch   26 GroßAchtbahre ] Groß⸗Achtbahre / 10 1 solche Fluͤ gel ] zwey Fluͤ gel   4 Tugend⸗Fluͤ gel / ] Tugend⸗ Fluͤ gel 11 15 G e n a d e n  ] Gnaden   19 H e r r e n   ] in B folgt Breßlau den 15. Octobr. 1672 12 16 begeben; ] begeben /   19 wie auch ] wie auch /    absterben ] absterben /   20 Attila ] Attilaͤ    21 vielfaltige ] vielfaͤltige   27 bemaͤchtiget / ] bemaͤchtiget   32 wie auch ] wie 13 2 viel ] viel langwirige   26 itzigen ] ietzigen   31 werth ] werth! 14 1 must’ ] must   8 verkehrt. ] verkehrt /   18 Honig suͤ sser gunst ] Honigsuͤ sser Gunst (auch A) 15 4 verheurathet ] verheyrathet   5 seinem Sohne ] einem Sohne   7 Reisende ] Reisende /   10 seinem wenigen vermoͤgen ] seinem Vermoͤgen   13 Wunder ] Wunderwerck 14 Schuͤ ssel ] Schuͤ ssel /   17 aus allen umstaͤnden ] aus allem Umstaͤnden   20 genaͤdig ] gnaͤdig 16 1 Kleide ] Kleide /   3 offentlich ] oͤffentlich   6 Regimente ] Regiment   7 Vneinigkeiten ] Uneinigkeit   11 verlassen ] gelassen   12 ein Beschuͤ tzer ] Beschuͤ tzer 17 20 Unger / Maͤhr / ] Ungar / Maͤhr 18 1 Fuͤ rstens ] Fuͤ rsten   2 erlanget. ] erlanget   4 mit der ] mit der mit der   14 nachlaͤßigem ] nachlaͤßigen   dem Pohler⸗Lande ] der Pohlen⸗Lande   26 warhafften ] warhafftigten   27 verlassen ] lassende 19 12 ohn’ ] ohn   19 in den tieffen gruben ] in der tieffen Gruben   Anm., 4 Ann. Chr. ] Anno Christi   5 erhoben ] erhaben 20 5 moͤglich ] muͤ glich   12 moͤchte ] moͤge   16 tapffre ] tapffere   20 wollen. ] wollē   29 verlohren. ] verlohren   34 bey maͤhligem ] beymaͤhligen 21 16 erquickt. ] erquickt /

Nachwort des Herausgebers

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22 12 verwandelt! ] verwandelt / 23 13 Sonne ] Sonne /   14 weisst ] weiß’t   Anm., 1 Anmerckung ] Anmerckungen   5 worden. ] worden 24 4 ist Jhme ] ist ihnen   11 Mießco / ] Mießco   14 gewordenem ] gewordenen   16 Tochter / ] Tochter   21 Mieczislaum ] Mieozislaum   30 14den ] vierzehenden 25 2 Reussen / ] Reussen   3 37. Jahr ] 37 Jahr   5 abgefodert / ] abgefordert   7 Posen ] Pohlen 26 2 Ehr’ ] Ehr   3 Gesetze / ] Gesetze   8 Mießla ] Mießlau 9 Fuͤ rst! ] Fuͤ rst /   14 beygelegt / ] beygelegt. 27 3 Eckards ] Eckard   6 Die gelegenheit ] Diese Gelegenheit 8 Otho ] Otto   21 freygebohren ] freygebohrnen   35 genennt worden. ] genennet worden 29 5 Gemuͤ the ] Gemuͤ the /   Anm., 3 im 36sten ] im 36sten Jahr   4 die Jhme ] ihme   aufgetragne ] auffgetragene 30 12 Herren ] Herrn    sie auch ] auch   14 verjagten Ungrischen ] verjagtem Ungarischen   28 Pommrischen ] Pommerischen    33  ] 1047. (auch A) 31 4 Goͤttern ] Goͤtter   10 stehn: ] stehn;   15 leicht’ ] leicht Anm., 3 Mießlao ] Mießlai 32 10 verschickt ] verschicket   12 Geistl. ] Geistlichen   13 Koͤn. ] Koͤnigs   19 zu suchen ] zu suchen /   20 Koͤn. ] Koͤnige   21 welche aber / ] welche aber   26 erretten: ] erretten.   28 ward ] war   29 Koͤn. ] Koͤnige   31 Geistlichen ] Geistlichen /   35 gebrauchen ] brauchen 33 3 Casimirus ] Casimirus /   4 Pohlen ] Pohlen /   5 ermaͤssen. ] ermessen   5 nun / zu ] nun zu   6 wieder uͤ berlieferten ] uͤ berlieferten   8 Brzetißlao ] Brzecißlao   9 gluͤ ckseelig ] gluͤcklich   11 Mieslai I. ] Mieslao I.   14 lassen / ] lassen; (auch A)   15 Reußischen ] Reusichschen   17 18. Jahre ] 18 Jahre   19 Ehren gedaͤchtnis ] Ehrengedaͤchtnuͤß   20 verlassen; ] verlassen   Wolthaͤtiger / ] wohlthaͤtiger 35 4 offentliche ] oͤffentliche   12 Ungern ] Ungarn   13 Jzaßlaus ] Jzalaus   21 dem Dritten ] den Dritten   22 Reussen ] Reussen /   23 selber ] selbter   31 inzwischen ] insonderheit

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36 4 Viceßlava ] Viceslava /   8 Koͤn. ] Koͤnig   14 lassen. ] lassen   15 Gregorius VII. ] Gregorius VII 37 12 verraucht. ] verraucht 38 5 alsobald ] alsbald   33 gleiche ] gleich 39 1 Jun. 1102. im 59sten ] Junii 1102. im 55sten 40 1 Gluͤ ck’ ] Gluͤ ck   2 kan. ] kan;   4 Sig’s ] Sie’gs   todten⸗ fahn’. ] Todten⸗Fahn’ /   9 Diane ] Dione   16 Trost / und ] Trost und   23 gewehret ] gewehrte   24 Leichgesang ] Lobgesang 41 4 Anno Chr. 1103. im Regimente ] Anno Christi 1103 im Regiment   6 Fuͤ rstens ] Fuͤ rsten   16 Hunde ] Hunde /   20 Mießlaum / Heinricum / ] Mieslaum Henricum   21 geheurathet ] geheyrathet   23 unmuͤndigem ] unmuͤndigen 26 gluͤ ckseelig ] gluͤ cklich 42 2 unten ] unter   11 53. Jahr ] 53 Jahr 43 12 geprangt. ] geprangt:   Anm., 5 Cracauisch⸗ ] Carcanisch⸗ 44 2 aber nichts ] nichts   8 entstanden. ] entstanden   12 Kaiserlichem ] Kaͤiserlichen   21 nacher ] nach   31 Kais. ] Kaͤyser 45 2 Graͤditz ] Graͤditsch   10 Boleslaus alß Altus ] Boleslaus Altus 46 7 beruͤ hmt’sten ] beruͤ hm’sten 47 1 Anno Chri. ] Ann. Chr.   4 Tugendhaffter ] rechter Tugendhaffter   17 auf selbtem ] auff selbten   25 allein ] Alleine 48 1 und auß ] aus 49 12 gespuͤ hrt ] verspuͤ hrt 50 6 zu einem ] zu einen   25 itzgedachten ] itztgedachten   27 zuerlangen. ] zuerlangen   30 ward. ] ward   itzgedachtem ] itztgedachtem 51 4 eingesetzet. ] eingesetzet   10 Eh ] Ehe 52 6 ergoͤtzt ] ergetzt 53 7 geraͤubte ] geraubte   8 wann ] wenn   17 erwiesen: ] erwiesen.   26 Friede ] Frieden

Nachwort des Herausgebers

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54 4 Dißcursse ] Discurß   5 Seele ] Seele /   9 56. Jahr gelebet ] 56 Jahr gelebet /   11 Soͤhne ] Soͤhne /   12 in der Masau ] von der Masau 55 Anm., 3 Chr. ] Christi   4 Lesco / ] Lesco 56 1 befoͤderung ] Befoͤrderung   9 Soͤhnen ] Soͤhnen /   20 Hoheit ] Hoheit /   unbillich ] unbillich /   24 Romanum ] Romanunt   33 vertreulichster ] vertraulichster 57 5 Novemb. ] Novembr.   7 33. Jahr ] 33 Jahr   8 3. Jahr ] 3 Jahr 58 5 Boleßla! ] Bolesla   10 Eh / ] Eh 59 1 Henricus ] Heinricus   2 Vormunder ] Vormund   Reiches ] Reichs   4 Cunradus ] Conradus   6 selbten ] selbtem (auch A)   10 Grimißlava ] Grimislavi   13 dieser / ] dieser   28 Preußen / ] Preussen   33 Henrici Barbati  ] Heinrici Barbari   9. April. ] 9 April 60 6 berichtet / ] berichtet   7 Koͤniges ] Koͤnigs   11 Decemb. 1279. ] Dece. 1279   12 Alters ] Alters /   Regimentes ] Regiments 61 20 ergoͤtzt ] ergetzt 62 3 OberRegent ] Ober⸗Regente   verehret. ] verehret   7 8000. niedergemachet ] 8000 niedergemacht   10 Premißlaum ] Primislaum   21 traute ] trauete   23 unerschrockenem ] unerschrockenen   25 itzgedachten ] itztgedachten   26 zu ihrem ] zu ihren   27 andre ] andere 63 10 1289. ] 1289 64 18 Kleid; ] Kleid: 65 8 Ann. 1253. ] Ann 1253   S. Elisabeth ] S Eli abeth   25 Sprottau ] Spottau   28 ward. ] ward 66 11 gefuͤ hrter ] gefuͤ hrten 67 17 beynebenst ] benebenst   Anm., 4 Vladißlao I. ] Vladißlao I 68 3 goͤnnten ] goͤnneten   15 1296. ] 1296   26 wiederstanden. ] wiederstanden   31 bereuet. ] bereuet; B 69 8 ansehliches ] ansehnliches   11 Ann. 1305. ] Ann. 130 12 entschlieff. ] entschlieff   von Jhm / ] von ihm

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70 12 Gast. ] Gast   Anm., 4 unansehlichen ] unansehnlichen 71 13 Johannes ] Johannis   19 Vladißlai II. ] Vladißlai II   24 einfuͤ hrung ] entfuͤ hrung   30 von Polnischen ] von den Polnischen 72 9 Jhn / ] Jhn   13 verwandelten. ] verwandelten (Kustode: ten.)   18 so ihm in ] so in 73 Anm., 3 Henricus VII. ] Henricus VII 74 6 Kais. ] Kaͤys   12 seines ] nach seines   26 Teschen ] Teschau   Auschwitz ] Auschitz (auch A)   30 wol bekandten ] wolbekandtem 75 2 Ann. 1335. ] Ann. 1335   6 Philippo VI. ] Philipp VI   9 Ann. 1346. ] Ann. 1346 76 Anm., 4 Koͤnige Carolo / in dessen ] Koͤnig Carolo und dessen 77 10 Anno. 1360. ] Ann 1360   11 in der er ] in derer   12 Dispuationen ] Disputation   16 Uberwuͤ ndung ] Uberwindung   19 worden: ] worden;   21 1348. ] 1348   23 zur Schweidnitz ] zu Schweidnitz   32 Gerichtes ] Gerichts und insonderheit ] insonderheit   33 Ann. 1353. ] Ann 1353. 78 11 Ann. 1366. ] Ann 1366.   15 1378. ] 1378 79 14 Gericht’ ] Gericht 80 11 gebracht. ] gebracht   13 Regiementes ] Regiments 22 Wenceßla ] Wenceßlao   29 Keficht ] Kefich   31 Lebensjahre ] Lebens Jahr 82 2 HochErlauchtes ] Hocherleuchtes   3 Morgen / ] Morgen 4 zur ] zum 83 21 Husses ] Hussens   34 Koͤn. in Ungern ] Koͤnig in Ungarn 35 Koͤnigr. ] Koͤnigreich   zu gebracht ] zubracht 84 3 eintzige Tochter ] eintzige Tochter /   7 gesetzet  ] gesetzet /   11 Ann. Chr. ] An. Chr.   Decemb. ] Decembr.   14 dehrer ] der er 85 7 deiner ] deine 86 2 Ann. ] Anno   1. Jan. ] 1 Jan.   5 30. Maij ] 30 Maji   7 Andre ] Andere   22 befoͤdern ] befoͤrdern   28 Regentens ] Regenten   30 muͤ ssen! ] muͤ ssen /   31 Jhn / alß Er ] ihn als

Nachwort des Herausgebers

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87 4 verlassen ] gelassen   5 Anno ] An.   Octob. ] Octobr.   6 Alters ] Alters /   7 Regierung ] Regierung / 88 2 besteigt ] bezeigt    Anm., 4 Kaisers ] Keiser   Ann. ] Anno   gebohren ] gebohren / 89 3 Dritten ] Dritten /   8 hernach ] hernach /   10 verlohren. ] verlohren   11 George ] Georg   15 gewesen. ] gewesen   18 mitte zugleich ] mit zugleich   19 weitlaufftige ] weitlaͤufftige   21 gehalten. ] gehalten   23 Boͤhem ] Boͤhmen   24 Mahomet II. ] Mahomet II   29. Mai ] 29 Maji 27 6. August. ] 6 Augusti   31 Herren ] Herren /   34 verdaͤchtigem ] verdaͤchtigen 90 1 enthauptet ] enthauptet /   5 Rauber ] Raͤuber   6 Ladislaus / ] Ladislaus   12 nacher ] nach   13 Caroli VII. ] Caroli VII   15 giftes) / ] Gifftes /)   20 HochzeitsFackeln ] HochzeitFackeln   21 muͤ ssen! ] muͤ ssen. 91 12 einem Ball ] einen Ball   Anm., 5 Franckreich Carolus VII. ] Franckreich / Carolus VII 92 13 getroffenem ] getroffenen   16 selbten ] selbtem   20 verfolgete ] verfolgte   25 Ungern ] Ungarn   26 Mart. ] Martii   35 welche / ] welche 93 3 Decemb. 1462. Zu ] Decembr. 146 . zum   5 Muͤ nsterbergischen ] Muͤ nsterbischen (auch in A) 94 4 solchen ] solchem   13 ward ] war 95 3 bewilligung ] Bewilligen   18 erwiesen; ] erwiesen /   22 Astrologus / ] Astrologus   27 mit obgedachtem ] obgedachten   30 400000. ] 400000   34 eher ] ehe 96 2 Koͤniges ] Koͤnigs   4 Jhn ] hn   5 im 47sten Jahre ] im 27sten Jahr   6 32sten ] 32 97 17 Pauren ] Bauren 98 14 dannenhero Er auch / ] fehlt B    22 Ann. ] An    Juni ] Juniii   30 entgangen. ] entgangen   31 Beatrix ] Beatrix / 34 Kais. ] Keiser   verehlichet ] vereheliget   35 Ludewig ] Ludwig 99 2 Anno 1511. den 9. Januar. ] Anno 1511 den 9 Januar. 5 Jul. ] Julii   8 Sigismundus / ] Sigismundus   ehliche ]

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eheliche   9 solten ] solten /   13 verordnet / ] verordnet 14 61sten ] 16sten 100 2 vor’s ] vo’rs   13 Eiß⸗ sein ⸗Leben ] Eiß sein Leben   23 betrauret ] betauret   Anm., 4 Jul. ] Julii 101 4 Zehnden ] zehenden   15 muͤ ssen. ] muͤ ssen   17 zu einem ] zum   19 Ungern ] Ungarn   22 1526. ] 1526   23 Bischoffes daselbst /] Bischoffs daselbst   27 alß eine ] als 28 am Heiligen ] am H.   35 Untergange ] Untergang   indeme ] indem 102 3 Matthie ] Matthia   4 gemachet / ] gemachet   10 ziehend ] ziehend /   13 29. Aug. ] 29 Augusti   16 betruͤ bnise ] Betruͤ bnuͤ sse 103 Ü Gotts⸗Fuͤ rchtige ] Gottesfuͤ rchtige   12 umschraͤnckt ] uͤ mschreckt   Anm., 5 Vertrages ] Vertrags   Ferdinandus I. ] Ferdinandus I 104 1 20. Martii ] 20 Martii   Spanien ] Spanien /   2 ErtzHertzoge ] ErtzHertzog   6 Herr ] Herrn   14 liebreichesten ] liebreichsten   16 Goͤttliche ] Goͤttl.   Maximilianum II. ] Maximilianum II   35 Genaͤdigste ] gnaͤdigste 105 6 25. Juli. 1564. ] 25 Juli 1364. 106 18 Tuͤ rck’ ] Tuͤ rck 107 4 bestehen / ] bestehen;   7 Genaͤdigst ] Gnaͤdigst   19 geschlossen / ] geschlossen;   23 gewesen. ] gewesen /   28 Christlichsten ] Christlichen 108 2 Unpaßligkeit ] Unpaͤßligkeit 109 Ü Genaͤdige ] Gnaͤdige   1 Fuͤ rst / ] Fuͤ rst 110 2 genaͤdige ] gnaͤdige   4 Genaͤdigsten ] Gnaͤdigsten   6 nichts ] nichs   14 Gegen seinen ] Gegen seinem   18 daruͤ ber ] druͤ ber   31 genaͤdigst ] gnaͤdigst 111 2 gestorben / ] gestorben 112 9 goͤldnem ] guͤ ldnem   14 aedlen ] adlen   16 erquickt. ] erquickt 113 14 Sept. ] Sept   Genaͤdigst ] gnaͤdigst   15 vermahnet ] vermehret   18 mit den ] mit dem   24 Ann. 1618. ] Ann. 1618   31 Annæ Mariæ ] Anna Mariæ   32 einigens Erbens ] einigens Erben

Nachwort des Herausgebers

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114 1 1619. ] 1619 115 10 Der Weisse Berg wird Dir ] Dir wird der weisse Berg   11 Lorber⸗reiß und ] Lorber⸗Reiß⸗und (auch in A)   Anm., 5 Genade ] Gnade 116 8 Genade ] Gnade   13 verworffen ] verwarffen   16 vielfaltigen ] vielfaͤltigen   18 1620. ] 610.   27 Ferdi­nandi III. ] Ferdinandi III   31 genuͤ ge ] Gnuͤ ge 117 5 Ollmuͤ tz ] Ollmuͤ tz /   7 17den ] 17. 119 7 machen. ] machen   15 Ann. 1648. ] Ann. 1648   22 verwandelt ] verwandelte   23 Kaiser ] Kaͤys.   24 Wissenschafften ] Wissenschafft   29 Philipp. ] Philipp   31 Ferdinandum IV. ] Ferdinan⸗|dinandum IV   32 Genaͤdigsten ] Gnaͤdisten   33 LEOPOLDO, ] LEOPOLDO   35 numehro ] nunmehro 120 8 1657. ] 1657   9 hoͤchstem ] hoͤchsten   11 verewiget ] verewigt 121 3 Lorbern kraͤntzen ] Lorbern⸗Kraͤntzen   10 vermehrt: ] vermehrt!   19 sol / ] sol    Anm., 2 AllerGenaͤdigsten ] AllerGnaͤdigsten   5 9. Juni. ] 9. Junii 122 3 allen ] allein   5 Herren Vaters ] Herrn Vaters   11 genaͤdigst ] gnaͤdigst   29 AllerGenaͤdigsten ] AllerGnaͤdigsten 123 7 ENDE! ] ENDE.

Hessischer Ehren-Stern und Tugend-Leu Druck A (Textgrundlage): Hessischer | Ehren⸗Stern und Tugend⸗Leu / | Oder | Unterthaͤnigste | Bewillkomm⸗ und Huldigungs⸗ | Rede / | Womit | Den Hoͤchstwuͤ rdigsten / Durchlauchtigsten | Fuͤ rsten und Herren / Herren | FRIDERICUM, | Der Heil: Roͤm: Kirchen CARDINAL, | Land⸗Grafen zu Hessen / Bischoff zu Breßlau / Kayser⸗ | und Koͤnigl. Obristen Hauptmann im Hertzogthum O⸗ |ber⸗ und Nieder Schlesien / des Ritterlichen Ordens S. | Iohannis Baptistæ Hierosolymitani Ob-

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risten Teut⸗ |schen Meister / Fuͤ rsten zu Hirschfeld / Graffen zu Catteme⸗ | lenbogen / Ziegenheim / Ditz / Nidda / Schaumburg / J⸗ | senburg / und Budingen; Des Heil. Roͤm. Reichs / und | der Hochloͤbl. Teutschen Nation / wie auch der Koͤ⸗ | nigreiche Arragonien und Sardinien | Protectorem &c. | Nach dem | Jhre HochFuͤ rstl: Durchlauchtigkeit | Dehro Praͤchtigen Einzug in Jhre Bischoffliche Residentz aufm Dohm | zu Breßlau den 29. Septemb. 1676. Erfreulich gehalten / | Jm Nahmen | Der Loͤblichen Herren Land⸗Staͤnde | des Breßlauischen Bischofflichen Niederkreisses | und zugehoͤriger Hallte ꝛc. | Vor Ablegung des gewoͤhnlichen Homagii | Auf dem Bischoffs⸗Hofe daselbst | den 30. Ejusdem | bediente | Johann Christian Hallmann. | [Linie] | Breßlau | Jn Gottfried Jonisches Buchladen anzutreffen  | und zu bekommen. – 9 Bll.; 4° – Exemplar: Göttingen, SuUB: 4° H. Sil. 1813 (2) = VD17 7:696168F Druck B: Sammelausgabe 1682, S. 493–504 (vgl. die Beschreibung des Drucks in Bd. IV, S. 488–490). Die Seite 501 traͤ gt keine Ziffer; S. 502–504 sind fehlerhaft als „500“, „501“ und „502“ bezeichnet. Druck c: (Nachdruck von B) in: Johann Christian Lünig (Hrsg.): Grosser Herren, vornehmer Ministren und anderer berühmten Männer gehaltener reden. Hamburg: Brandt 1731, Tl. X, Anhang CLVIII, S. 957–970. Handschrift: Leipzig UB, Ms 081 (olim 1509), Sammelhandschrift zur Geschichte Schlesiens (18. Jh.) aus dem Besitz von Johann Gottlieb Drescher (1739–1808), Theologe und Pfarrer in Breslau,1 Bl. 172r–176v; im Nachlass Spellerberg sind Fotoabzüge der betreffenden Blätter und eine Transkription von seiner Hand erhalten. Es handelt sich um eine Abschrift aus dem Druck von 1676 mit geringen (meist orthographischen) Abweichungen. 1 Beschreibung der Handschrift bei Detlef Döring: Die neuzeitlichen Handschriften der Nullgruppe. 4 Tle. Wiesbaden 2000–2005 (Katalog der Handschriften der Universitäts-Bibliothek Leipzig. NF 1), hier Tl. 1, S. 51–53.

Nachwort des Herausgebers

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Eingriffe: 129 27 den 12. Octob. ] den 12, Octob, A; den 12. Octob. B 135 11 aufschlagen ] ausschlagen A; aufschlagen B 138 1 H o c h F uͤ r s t l :   ] H o c h | F uͤ r s t l : A; Hochfuͤ rstl:  B   20 ECCLESIA ] ECCLEISA A; Ecclesia B 139 5 Alcides ] Aloides A; Alcides B Varianten Druck B: 127 7 Womit Den ] Womit Dem   9 Herren / Herren ] Herren / Herrn   16 Cattemelenbogen ] Cattenelenbogen   17 Jsen­ burg / ] Jsenburg   21 Protectorem ] Protectorem,   23 Jhre HochFuͤ rstl: ] Jhro Hochfuͤ rstl.   24 Jhre Bischoffliche ] Jhro Bischoͤffliche   25 Septemb. ] Sept.   Erfreulich gehalten / ] erfreulichst gehalten    26 Jm Nahmen ] Jch im Namen   27 Der Loͤblichen ] Der Adelichen   28 Bischofflichen ] Bischoͤfflichen   29 Hallte ] Hallte /   33 bediente ] bediente.   34–37 Johann Christian Hallmann – zu bekommen. ] fehlt B 128 4 Jtzt ] ietzt   8 Bischoff / ] Bischoff   11 Schlesien ] Schlesien.   12–14 &c. &c. &c. – und Herren ] Als diese Ora­ tion durch oͤffentlichen Druck im October 1676. publiciret ­wurde.   Gedicht, 1 D u r c h l a u c h s t e r  ] Durchlauchtigster    G r o ß m aͤ c h t ’ g e r  ] Großmaͤchtger   7 Gnaden⸗­ Augen an! ] Ganden⸗Augen an:   8 rauher] raucher   10 irrd’sches ] irrdsches   12 schwebe! ] schwebe;   14 Kroͤt’ ] Kroͤt   16 entfernen! ] entfernen;   17 P o t e n t a t ! ] Potentat;   18 Rath! ] Rath; 129 20 weichen! ] weichen;   21 Licht ] Licht / 22 nicht! ] nicht; 24 L i l g ’   ] Lilg   ­freuen! ] freuen; 130 Emblem nur in Druck A 131 2 Bischoff ] Bischhoff   3 Durchlaͤuchtigster ] Durchlauchtigster   12 zu erwegen / ] zuerwegen; 132 9 Natuͤrlichem ] natuͤrlichen   15 Trotz bitten ] trotz bieten 17 Durchlaͤuchtigsten ] Durchlauchtigsten   18 tragen ] getragen   28 die Milch⸗Strasse ] Milchstraße   33 unter denen ] unter die   34 unter dem ] unter den

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133 2 vor ] vor /   4 Versammlungen ] Versammlung   8 Keusch­ heit / ] Keuschheit   12 Fackel / ] Fackel   13 auß dem Stamm ] aus den Stam   16 Scepter ] Scepter /   22 unaußleschliche ] unausloͤschliche   24 angenehm ] angenehm / 31 Tugend ] Tugend / 134 10 Wuͤ rtembergische ] Wuͤ etenbergische   11 Durchlauchtiges ] Durchl.   13 achten / ] achten   15 Untergebenen ] unergebenen 135 8 herabhenckenden ] herab hen⸗ |henckenden   12 erfordert! ] erfodert;   die Diamantene ] der die Diamantene   15 Goldgestickte ] goldgestuͤ ckte   Donau / ] Donau   18 meldet; ] meldet?   22 Hydram Lernæam ] Hydram / Leruaͤam 24 betrachten ] betrachte   26 Triumph! ] Triumph;   28 alsdann ] alsdenn   wie die Ariadne ] wie Ariadne   30 beschencket und ] beschencket / und   32 gluͤ ckseelig ] gluͤ ck­ seeligst   35 wird! ] wird; 136 3 Ambrosium ] fehlt B   4 erlangen! ] erlangen;   6 bestuͤ rmen! ] bestuͤrmen:    7 unter dem Golde – wie auch ] fehlt B 10 Trotz! ] Trotz   Wonne ] Sonne   11 wachsen! ] wachsen /   17 Andenckens ] Andenckens /   18 Bißthumbs ] Bißthums /   solten ] sollen   19 suchen ] suchen /   25 zugeeignet? habe ] zugeeignet habe?   28 gewesen ] gewesen /   30 Schutz⸗Herren ] Schutz⸗Herren /   31 zweiffelt / ] zweiffelt 137 3 Durchlaͤuchtigsten ] Durchlauchtigsten   9 LUDOVICUM ] Ludocivum /   10 Durchlaͤuchtigste ] Durchlauchtigste   12 Sanfftmuͤthigen ] sanfftmuͤthige   17 Adelheiden ] Elisa­ bethen / Hochwitzigen Adelheiten   18 hochwitzigen Mar­ ga­rethen, ] fehlt B   25 Cardinals ] Cardinals /   32 gluͤcklich ] gluͤckseelig   33 Bischoffen ] Bischoͤffen / 138 2 Sternen ] Sterne   3 Tage ] Tage /   8 Schein ] Schein /   10 unaußleschlichem ] unausloͤschlichem   23 vor den Kayser ] vor dem Kaiser   27 Demantene ] Diamantene   34 Func­ tionen ] Funckionen   Wolfahrt theils ] Wolfarth / theils    35 Kirche / theils ] Kirche / theis   Teutschlandes ] Teutschlandes /

Nachwort des Herausgebers

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139 3 Reysen ] Reysen /   5 erstarren ] erstarren /   6 muß! ] muß;   9 Sanfftmuth ] Sanffmuth   16 Gnade / ] Gnade Guͤ­thigkeit;  ] Guͤ tigkeit.   17 massen es ohne diß – Superbos. ] fehlt B   19 dessen ] deßen /   21 Bischofflichen ] Bischoͤfflichen   26 wird! ] wird;   27 erlanget! ] erlanget; 29 wird! ] wird;   31 gnaͤdigst ] genaͤdigst   34 H o c h f uͤ r s t l i c h e  ] Hoͤchfuͤ rstl. 140 2 verhinderte ] verhunderte   3 und darzu ] dazu   15 wegen derer ] wegen der   21 L e u e n  ] L e u ē   /

Der Triumphirende Leopoldus Druck: Der | Triumphirende | LEOPOLDUS,  | Oder | Teutsche | EPIGRAMMATA | Nebst benoͤthigten Anmerckungen uͤ ber die | Fuͤ rnehmste | Kaiserliche Victorien | Jn dem itzigen Tuͤ rcken⸗Kriege / | verfertiget | Durch | Johann Christian Hallmann | von Breßlau / Juris Consultum. | [Linie] | Breßlau / | Jn der Baumannischen Erben Druckerey / druckts | Johann Guͤ nther Roͤrer. Factor. 1689. – 8 Bl. 4°. – Exemplar: Wrocław BU, Signatur 535358. Das Exemplar Wrocław BU, Signatur 361645, weist eine geringfügige Titelblattvariante auf: in Zeile 3 fehlt das Komma hinter „LEOPOLDUS“ (s. Abb. auf S. 141). Eingriffe: 150 4 ingleichen ] in⸗ | jngleichen 153 3 Real-Festungen ] Real-Festugen

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Johann Christian Hallmann

Hochzeits-, Glückwunsch- und Widmungs-Gedichte (nach Einzeldrucken) Von den in diesem Band abgedruckten Hochzeits- und Glückwunschgedichten2 Hallmanns waren elf Gedichte zur Kenntnis des Herausgebers Gerhard Spellerberg gelangt. Fünf Titel (davon drei bislang unbekannte) sind in der zweiten Auflage von Gerhard Dünnhaupts Bibliographie3 verzeichnet. Die systematische Erschließung der Bres­ lauer Gelegenheitsdrucke in Klaus Garbers Handbuch des Gelegenheitsschrifttums 4 förderte drei dem Herausgeber unbekannte Gedichte Hallmanns zu Tage,5 die Tiefenerschließung im Verzeichnis deutscher Drucke des 17. Jahrhunderts weitere acht Ge­dichte.6 Von dem einst in der Stadtbibliothek Breslau vorhandenen Druck von Hochzeitsgedichten auf Jeremias Schiller ist kein Exemplar erhalten. Nach Steger7 trug er den Titel „Carmina Gratulatoria | in 2 Im Folgenden abgekürzt mit HG und GG, Im Nachlass Spellerberg vorhanden als Fotoabzüge: HG2, HG4, HG5, HG6, HG7, HG8 (Druck b), HG9, GG18, GG20 (Druck b), GG21, GG23. 3 Bei Dünnhaupt vorhanden: HG2, HG3, GG15, GG20, GG21. Gerhard Dünnhaupt: Personalbibliographien zu den Drucken des Barock. 2. Aufl. Stuttgart 1990–1993, hier Bd. 3 (1991), S. 1932–1945, Hallmann, Nr. 3, 4A, 4B, 15, 23A. 4 Handbuch des personalen Gelegenheitsschrifttums in europäischen Bibliotheken und Archiven. im Zusammenwirken mit der Forschungsstelle Literatur der Frühen Neuzeit und dem Institut für Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit der Universität Osnabrück. Hrsg. von Klaus Garber. 31 Bde. Hildesheim. 2001–2013. Die Bände 1–2, 9–11, 17–20 erschließen die Gelegenheitsdrucke der Universitätsbibliothek Wrocław (mit Ausnahme der Funeralschriften, die von der Marburger Forschungsstelle für Personalschriften erfasst wurden). 5 HG4, HG10, GG11. Im Handbuch verzeichnet sind: HG2, HG4 (2 Nummern), HG5, HG6, HG7 (2 Nummern), HG10, GG11, GG20. 6 Die Kenntnis folgender Drucke verdanke ich dem VD17: HG1, GG 12, GG13, GG14, GG16, GG17, GG 19, GG22 (verzeichnet sind dort außerdem GG11, GG15, GG21, GG23). 7 Horst Steger: Johann Christian Hallmann. Sein Leben und seine Werke. Diss. Leipzig 1909. Weida 1909, S. 109. Vgl. Dünnhaupt, Hallmann 4.

Nachwort des Herausgebers

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Nuptialibus Solemnitatibus | Viri Jeremiae Schilleri“; das Gedicht Hallmanns ist signiert „Joh. Chr. Hallmann Jena 22. April 1664“.

Hochzeitsgedichte 1. Sonnet. An den Herrn Braͤutigam – Hochzeitsgedicht auf ­Christoph Allbrecht und Maria Franke, 30. September 1659 Druck: A. Z. Sonnet. An den Herrn Braͤutigam. In: Freuden⸗Gedancken / | Bey deß Edlen / Ehrenvesten | Herrn Christoph Allbrechts / | Deß Edlen / Ehrenvesten vnd Wol⸗ | benambten | Herrn Christoph Allbrechts / | Vornehmen Bůrger vnd Handelsmannes | allhir / wie auch der loͤblichen Kauffmanschafft | Wolverordneten Eltisten / | Eheleiblichen Sohnes | Als Braͤutigams / | Und | Der Ehrenreichen und Tugendbelobten | Jungfr. Maria / | Deß auch Ehrenvesten und Wolgeachten | Herrn Heinrich Frankes / | Vornehmen Buͤ rger und Handelsmannes / | Eheleiblichen Tochter | Als Braut / | Den 30. Herbst⸗Monats Tag deß 1659. Jahres | gluͤ klich daselbst begangenen | Hochzeit⸗Feyer: | Wolmeinende an Tag gegeben / von etlichen | Theils Brůdern / theils Ehren⸗Freunden und Bekandten. | [Linie] | Breßlau / | Gedruckt durch Gottfried Gruͤ ndern Baumannischen Factor. 12 Bl.; 4°; hier Bl C 2 r – Exemplar: Berlin SB, Signatur: 42 an Yf 6807 = VD17 1:631361X

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Johann Christian Hallmann

2. „Lebt iemand auf dem Bau der Wunderschoͤnen Welt / […] – Hochzeitsgedicht auf Philipp Vollgnad und Susanna Elsner, 23. Oktober 1663 Druck: Ohne Titel. In: Wolruͤ chender Lilien Straus / | Auff | Des Edlen / Ehren⸗Vesten und Vorachtbahren | Herrn | Philipp Vollgnadens / | Und | Der Edlen / Hoch⸗Ehrenreichen und Wohl⸗Tu⸗ | gend⸗samen | Jungfrau Susanna / | Des Edlen / Wohl⸗Ehrenvesten und Hochgelahrten | Hn. Joachim Elsners / | PHIL. & MED. DOCTORIS, wie auch der Kaͤys. | und Koͤnigl. Stadt Breßlau Hochansehnlichen | Physici, &c. | Ehgelibten Jungfrau Tochter | Hochzeitliches Freuden⸗ Fest / | So im Jahr M.DC.LXIII. den XXIII. Tag des Wein⸗Monats / | Hochfeyerlich begangen ward/ | Aus schuldiger Freundschafft gewunden und gebunden | von | Etlichen / auf dem Weltberuͤ hmten SaalAthen / | Studirenden | LandsLeuten. | [Linie] | JENA / | Gedruckt bey Johannn Werthern. 4 Bl; 4°; hier Bl)2( v–)3( v – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 533747 (Dünnhaupt: Hallmann 3; ­Garber: Handbuch 10, 936) Eingriff: 163 28 vom Stamme ] vo’m Stamme

3. „Das Demantfeste Seil / vom Cypripor geknuͤ pfft / […] – ­Hochzeitsgedicht auf Johann Krause und Rosina Bidermann, 4. Mai 1664 Druck: Ohne Titel. In: A. Z. | Als | Der Edle / WohlEhrenveste / Wohlgelahrte / | und Wohlbenamte | Herr Johann Krause / | J. U. Cand. und vornehmen Practicus | in Breßlau / | Mit | Der Edlen / Hoch⸗ Ehr⸗ und Tugendreichen | Jungfer | Rosina Bidermannin / | Den 4. Maji 1664. | Sein Hochzeitliches Ehren⸗Fest | beging. | Ward den

Nachwort des Herausgebers

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vermaͤhl’ten Personen | Zum Zeichen schuldiger Wohlgewogenheit und | Freundschafft | Folgendes aus JENA uͤ bersendet | von | Etlichen daselbst Studirenden | Breßlauern. | [Linie] | JENA / | Gedruckt bey Johann Werthern. 4 Bl.; 4°; hier Bl. 2 v–3 v – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 546738 (Dünnhaupt, Hallmann 4 A) Nicht bei Garber: Handbuch. 166 15 Libes⸗Printz ] Libes’Printz   25 fast strengen ] faststrengen 167 27 schaͤmet ] schamet

4. „Wi wann die schwartze Lufft / erfuͤ llt mit Donnerschlaͤgen / […] – Hochzeitsgedicht auf George Kamper d.J. und Anna Assig, 19. Mai 1664 Druck: Ohne Titel. In: Thalami | Camperi-Assigiani, | Votiva Acclamatio | Quorundam | Patronorum, Fautorum atq; Ami- | corum, è Parnasso Salano. | [Linie] | VRATISLAVIÆ, | Typis Baumannianis exprimebat Johannes Christoph. Jacob. 4 Bl.; 4°; hier Bl. A 4 r – Exem­ plar: Wrocław BU, Signatur: 361670 (Garber: Handbuch 2, 0914) Ein weiteres Exemplar verzeichnet bei Garber: Handbuch 10, 937. Datum der Hochzeit und die vollständigen Namen sind anderen Drucken zum selben Anlass entnommen: Wrocław BU 366645 (Garber: Handbuch 2, 1235), 336646 (2, 1236; auch 11, 2233); vgl. 2, 1224; 1296; 1297; 11, 2234. Eingriff: 168 12 blib. ] blib

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Johann Christian Hallmann

5. Keusche Venus – Hochzeitsgedicht auf Georg Herman und Anna Maria Grunauer, 18. Mai 1666 Einzeldruck: Keusche VENUS, | welche | Bey Christlicher Vermaͤhlung | deß | Edlen / Ehrenvesten / Wohlgelahrten und | Wohlbenahmten | Herren George Hermans / | Juris Practici in Brieg / | Mit dergleichfals | Edlen / Hoch⸗Ehr⸗ und Tugendreichen | Jungfrauen Anna Maria | gebohrnen Grunauerin / | So in Brieg den 18. May 1666. ansehlich | vollzogen ward / | Zu sonderbahren Ehren | beyder Verlobten | Mit fluͤ chtiger Feder in Breßlaw | abbildete | Johann Christian Hallmann. | [Zierleiste] | Gedruckt in der Fuͤ rstlichen Residentz⸗Stadt Brieg / | durch Christoff Tschorn. 2 Bl.; 4° – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 556235 (Garber: Handbuch 18, 1410) Eingriffe: 169 9 der gleichfals ] dergleichfals 170 12 Fantasie ] Fantasey   19 entweihen ] entweichen

6. Wahrer Liebe Paradiß – Hochzeitsgedicht auf Daniel Güttig und Eva Magdalena Francke, 3. September 1669 Einzeldruck: Wahrer Liebe | Paradiß / | Bey | Hochansehlicher Vermaͤhlung | Deß Wol⸗Aedlen / Gestrengen und Hochbenahmten | Herrn | ­ Daniel Guͤ ttigs / | Fuͤ rstl. Wůrtenbergischen Oelnischen [!] | Regierungs⸗ und Cammer⸗Rathes / | Mit | Der Aedlen / Hoch⸗Ehr⸗ und Tugendbegabten | Jungfrau | Eva Magdalena | gebornen Franckin / | So in der Fuͤ rstl. Residentz⸗Stadt Oelß / | Den 3. Herbstmonat / 1669. | Gluͤ ckselig vollzogen | ward / | Abgebildet | von | Johann Christian Hallmann. | [Zierleiste] | Breßlau / | Jn der Baumannischen Erben Druckerey | druckts Johann Christoph Jacob / Factor. 4 Bl.; 4° [Bl. 2–3 bezeichnet A 2 und B 3] – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 368220 (Garber: Handbuch 2, 1337)

Nachwort des Herausgebers

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Abdruck der Verse 1–90 in: A. Z! | Qvirin Kuhlmanns | Breßlauers | Lehrreiche | Weißheit⸗Lehr⸗Hof⸗Tugend⸗ | Sonnenblumen | Preiß­ wuͤ rdigster Spruͤ che /ergetz⸗ | lichster Hofreden / sinnreichester Gleich⸗ | nuͤ sse / zirlicher Andenkungsworte / | und seltener Beispile; | meistentheils aus den | Beruffnesten Alten und Neuen | Auslaͤnd⸗ und Einheimischen | Theologen / Rechtsgelahrten / | Arzneierfahrnen / Weltklugen / Sitten⸗ und | Tugend⸗lehrern / Tichtern / Rednern / Weiß⸗ Scheid⸗ | und Goldkuͤ nstlern / Vernunfft⸗ und Schluß⸗ |weisen / Sternsehern / Geschicht Land⸗ und | Reisbeschreibern | ausgesammlet und verfertiget | an | Jhr. Ruhmsw. Kaisermaj. Rath | H. George von Schoͤbel und | Rosenfeld / den Him̄ lischgesin̄ t. | [Linie] | Zu JENA / Drukkts Samuel Adolph Muͤ ller. 1671, S. 43–48. – Ex. München BSB, Sign. L. eleg. m. 467h = VD17 39:120627Q Vgl. die Vorbemerkung: „Dises Libes⸗paradis und Schaubuͤ hne hoͤchster Zirlikeiten / hat bei hochansehnlicher Vermaͤhlung H .   J o h a n n C h r i s t i a n H a l l m a n n   / mein Hochschatzbahrer Freund / sehr zirlich abgebildet / dessen anmutts⸗volle Pracht⸗reime wir / als eine annehmliche Blume abbrechende / disem Spruch⸗garten einverleiben“ (S. 43). Eingriff: 172 8 Oelsnischen ] Oelnischen

7. Sonnett – Hochzeitsgedicht auf Johann Bayer und Maria Pomarius, 22. Februar 1672 Druck: Sonnett / | Womit | Die Baͤyer⸗Pomarische Verehligung | in Breßlau | beehret | Johann Christian Hallmann. In: I. N. D. J. | CULTURA | ERYNGII GERMANICI | HUNGARICA | SECUNDIS VOTIS | VIRO | […] | DN. M. JOHANNI | BAYERO, | SS. THEOLOGIÆ CANDIDATO, | […] | SPONSO, | Cum | CLARISSIMA FLORENTISSIMAQVE | VIRGINE, | MARIA | NATALIBUS POMARIA, | VIRI | […] | DN. SAMUELIS

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Johann Christian Hallmann

POMARII, | DOCTORIS THEOLOGI Celeberrimi | […] Eperiessini | ad D. XXII. Februarii, | Postridie Dominici de Quadruplici Sementis Divinæ Agro, | Anni labentis M D c LXXII. | Panegyri inter Christianos solenni | Feliciter | CELEBRANDIS | […] | à | Fautoribus & Amicis Vratislaviensibus | Felicitatis Incrementa ex animo gratulatis. [Breslau: Johann Christoph Jacob (exc.); Georg Baumann d. J. Erben 1672]. – 8 Bl.; 2°; hier Bl. B 2 v – Exemplar: Wroclaw BU, Signatur: 558994 (Garber: Handbuch 11, 2135) Weiteres Exemplar: Wrocław BU, Sign. 558129 (Garber: Handbuch 11, 1835).

8. Die Pfeile der Liebe – Hochzeitsgedicht auf Gottfried Caspar von Kottulinsky und Anna Magdalena von Kromayer, 22. November 1672 Einzeldruck nicht erhalten. Druck b: Die Pfeile der Liebe / bey dem Kottulinskischen und Kromayerischen Hochzeit⸗Feste. In: Des | Schlesischen Helicons | auserlesene | Gedichte | Oder | Etlicher vortreflicher Schlesier | biß anhero ohnbekandte Poëtische | Galanterien / | Nebst einer Vorrede | von Vortrefligkeit der Neueren | Deutschen Poëten. | [Vignette; Linie] | Franckfurt und Leipzig / | Jn Verlegung Michael Rohrlachs seel. Wittib | und Erben in Liegnitz / 1699. [S. 863: JENA / Gedruckt bey Paul Ehrichen]; S. 156–159 – Exemplar: München, BSB, Signatur: P.o.germ. 426 g. Eingriffe: 181 4 ihr’ unbesiegte ] ihr unbesiegte   17 schwaͤchen / ] schwaͤchen 183 79 vermaͤhlet ] vermaͤhelt

Nachwort des Herausgebers

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9. „So bricht nach den gelehrten Sorgen / […]“ – Hochzeitsgedicht auf Johann Andreas Mauersberger und Anna Susanna Neugebauer, 18. Januar 1678 Einzeldruck: Als | Der Wolehrwuͤ rdige / Vorachtbare und Wolgelahrte | Herr | M. Johann Andreas | Mauersberger / | Wolverordneter Pfarrer zu Panthen / | Sich mit der | Woledlen / Hochtugendreichen | Jungfer | Anna Susanna / | Deß Woledlen / Vesten und Hochgelahrten | Herrn Samuel Neugebauers / | Deß Briegischen Fuͤ rstenthums wol⸗meritirten | Landes⸗Syndici, | Juͤ ngsten Jungfer Tochter / | Den 18. Januarii 1678. in der Koͤnglichen Stadt Brieg | verehlichte | Wolte seine Mit⸗Freude | Durch nachfolgenden eilfertigen | Gluͤ ck⸗ Wunsch | Jn Breßlau bezeigen | J. C. H. | [Zierleiste] | Gedruckt in der Koͤniglichen Stadt Brieg / | durch Johann Christoph Jacob. – 2 Bl.; 4°; Exemplar: Warszawa BN: XVII. S.3.501

10. Sonnet / An den Herrn Vater der Jungfer Braut – Hochzeitsgedicht auf Zachaeus Kretschmer und Eva-Maria Hoppstock, 21. September 1688 Druck: Sonnet / | An den Herrn Vater der Jungfer Braut. In: Wolmeinende Gedancken | und | Gutthertzige Wuͤ ntsche / | welche | Nach dem die / | von GOtt beschlossene / | Gluͤ cklich und nach belieben geschlossene | Kretschmer⸗Hoppstok⸗ | kische Ehliche Verbindnuͤ ß / | in Luͤ ben / | Den 21. September des 1688 Jahrs | vollzogen ward / | Am Tage der Freude Jhres Hertzens | Entdeckten und ablegten | Treu und wolgeneigte  | Goͤnner und Freunde. | [Linie] | Jn Lignitz / druckts Christoph Waͤtzold. – 8 Bl.; 2°; hier Bl. B 2 r – Exemplar: Wrocław BU, Signatur: 415260 (Garber: Handbuch 19, 375). Eingriff: 188 2 brennen. ] brennen

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Glückwunsch- und Widmungs-Gedichte zu verschiedenen Anlässen 11. „Vive tuo Vicci, Fridrici Nomine […]“ – Glückwunschgedicht zum Namenstag auf Friedrich Viccius, 5. März 1659 Druck: Ohne Titel. In: Pereximio Nomini | Clarissimi Eruditissimiq; VIRI, | Domini | M. FRIDERICI VICCI, | Pöet. Laur. Cæs. Con-Rect. & Profess. | ­GymnasI Vratisl Magdalenæi | longè Solertissimi, | Præceptoris Honoratis­simi, | Ad D. V. MartI. M Dc LIX. | consecrata | DISCIPULORUM | ­EUCHOLIMÆA DISTICHA. | [Linie] | VRATISLAVIÆ, | Typis Baumannianis exscripsit GOTTFRIDUS GRÜNDER. 10 Bl; 4°; hier Bl. A 4 r – Exemplar: Berlin, SB, Signatur: 23 in: Xc 580 = VD17 1:623523C; ein weiteres Exemplar in Wrocław, BU, Signatur: 534887 (Garber: Handbuch 10, 1370). Das Digitalisat der Universitätsbibliothek Breslau wurde mir freundlicherweise von Herrn Stefan Anders (Institut für Frühe Neuzeit, Universität Osnabrück) zur Verfügung gestellt.

12. Sonnet – Glückwunschgedicht zur Promotion für Caspar Gigas, 29. Januar 1663 Druck: Sonnet. In: Gluͤ ckWuntsch | Dem Edlen / Wohl⸗Ehrenvesten Großachtbarn und | Hochgelahrten | HERRN | CASPAR GIGAS, | Als derselbe | Auff der Weitberuͤ hmten Universitaͤt | JENE den 29. Tag deß Jenners / im | M. DC. LXIII. Jahre | Mit großem Ehren⸗Ruhm | Von der Hochloͤblichen Medicinischen Facultaͤt | Zum | DOCTOR | Offentlich erklaͤret wurde / | uͤ berreichet | Von etlich⸗ergebenen Freunden aus | Schlesien. | [Linie] | Gedruckt bey Johann Werthern. 4 Bl.; 4°; hier Bl. A2 v–A3 r – Exemplar: Wolfenbuͤ ttel HAB, Signatur: Xv 10875 (11) = VD17 125:004056Y

Nachwort des Herausgebers

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13. „Wi sehr Papinian / dem durch verdammten Stahl […]“ – Glückwunschgedicht für Daniel Beyer, März 1663 Druck: Ohne Titel. In: J. J. | DISPUTATIO JVRIDICA | Civilis-Canonico-­ Criminalis | De | CONFESSIONIBUS | QVAM | SVPREMO RERVM OMNIVM | MODERATORE, AUTHORITATE ET SUF- | FRAGIO MAGNIFICI JCTORUM ORDINIS | IN ILLUSTRI PROPTER SALAM | UNIVERSITATE | PRÆSIDENTE | VIRO | Nobilissimo, Amplissimo, Consultissimo, & Excellentissimo | DN. ADRIANO BEIER, | JEN. J. V. D. | Patrono & Præceptore suo omni Honoris cultu ætatem | prosequendo | in Themisterio publico | placido Eruditorum Examini submittit | ad diem   Martii | HORIS CONSVETIS. | DANIEL BEYER, VRATISLAVIE­NSIS, | AUTHOR. | [Linie] | JENÆ, | LITERIS JOHANNIS WERTHERI, | ANNO M. DC. LXIII. 18 Bl.; 4°; hier Bl. 18v – Exemplar: Dresden SLUB, Signatur: Diss.jur.civ.100,6 = VD17 14:054597E Eine Variante des Drucks weist eine Widmung Daniel Beyers an den Rat der Stadt Breslau auf der Rückseite des Titelblatts auf; Exem­ plar: Göttingen SUB, Diss Jur Coll Max 86 (6) = VD17 7:674672D. Eingriff: 193 15 Titans ] Titanz

14. „Wer auff des Himmels Gunst und der Astræen Wage […]“ – Glückwunschgedicht für August Kundt, Mai 1663 Druck A: Ohne Titel. In: J. J. | OTIUM SABBATHICUM | sive de | FERIATIONE ET PROFANATIONE | SABBATHI, | DISPUTATIO JURIDICA | ad | L. 3. C. de Fer. Novellam Leonis 54. quasdam item Imperii | Constitutiones: & Ordinationes provinciales Saxon. ac | potissimùm Divi | VVILHELMI | hujus nominis IV. Ducis Sax. Jul. Cliv. & Mont. &c. | Quam | Magnifici JurisConsultorum in Incluta SALANA | Ordinis

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Johann Christian Hallmann

indultu | ADRIANVS BEIER, | JEN. U. J. D. | Et | RESPONDENS | AUGUSTUS Kundt / | Witteberg. Sax. | ad diem Maji publicè ventilandam, | proponunt. | [Linie] | Imprimebat JENÆ JOHANN WERTHER, | M Dc LXIII. 72 S.; 4°; hier S. [74] – Exemplar: Goͤ ttingen SUB, COLL DISS CELL 67 (43) = VD17 7:698868C Das Göttinger Exemplar des Drucks A enthält nach S. 72 ein weiteres Blatt mit den drei Glückwunschgedichten von Johannes Georgius Zencker, Johannes Schmidt von Crossen und Johann Christian Hallmann. Druck B: weitgehend identisch mit Druck A (geringfügig abweichender Zeilenfall): Imprimebat JENÆ JOHANN WERTHER, M Dc LXV. 1 Bl.; 68 S.; 1 Bl.; hier S. [70] – Exemplar: Dresden, SLUB, Signatur: Diss.jur.civ.462,2 = VD17 14:024410K

15. „Jn dem zu dieser Zeit die Fuͤ rstin aller Blumen / […] – Glückwunschgedicht für Georg Heinrich Klinckerfuß, Juni 1664 Druck: Ohne Titel. In: D. A. G. | DISPUTATIO JURIDICA, | De | CONSTITUTO | POSSESSORIO, | Quam, | Ex in dulgentia, | Magnifici JCtorum in Illustri Salana Ordinis, | PRÆSIDE | VIRO | Nobilissimo, Amplissimo, Consultissimo atq[ue] Excellentissimo, | DN. ERNESTO FRI  e   e DERICO | Schrotern / HÆREDITARIO in Wickerstadt / | JCto & Antecessore Famigeratissimo, Consiliario Saxo- | nico Gravissimo, Curiæ Provincialis & Scabinatus Assessore me- | ritissimo, ac p.t. Facult. Juridicæ Decano | Spectatissimo. | Domino Præceptore ac Patronô suô summo | honoris ac observantiæ cultu ætatèm devenerando. | ad d. Junii, M Dc LXIV. | H. L. Q. C. | Publicæ examinationi exhibet | GEORGIUS HEINRICUS KLINCKERFUSIUS, | ALLENDORFENSIS AD SALINAS HASSUS. | AUTOR | [Linie] | JENÆ, | Literis JOHANNIS NISI[I]. – 26 Bl; 4°; hier Bl. F 4 r – Exemplar: Halle ULB, Signatur: Jena, Diss., 1664 R-Z (9) = VD17 1:008531W (Dünnhaupt, Hallmann 4 B)

Nachwort des Herausgebers

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Titelblattvariante: die Zeile mit der Angabe AUTOR. fehlt. Exem­ plar: München BSB, 4 Diss. 3521, 24 = VD17 12:148084Q.

16. „Ob gleich Cleanthes itzt mit vielmahl tausend Grillen […]“ – Glückwunschgedicht für Adam Odontius, August 1664 Druck: Ohne Titel. In: DISPUTATIO METAPHYSICA | De | PERFECTIONE, | Deo clementer annuente, | Autoritate Amplissimæ Facultatis Philosophicæ, | PRAESIDE | M. PHILIPPO MÜLLERO, | Ampliss. Facultat. Philosoph. Adjuncto, | Eruditorum Judicio exposita | AB | ADAMO ODONTIO, | Wallhusano Thuringo. | Autore & Respondente. | Habebitur d. August. | H. L. Q. C. | [Linie] | IENÆ, | Typis Bauhoferianis. | Anno M. DC. LXIV. 10 Bl; 4°; hier Bl C v–C 2 r – Exemplar: Weimar, HAAB, Signatur: 4° XL : 85 = VD17 32:625962B

17. „Der edle Fleis vergoͤttert Seel’ und Witz […]“ – ­Glückwunschgedicht für David Hain von Löwenthal, ­Oktober 1664 Druck: Ohne Titel. In: Q. D. B. V. | DISSERTATIO JURIDICA | De | INVENTARIO, | Quam | Ex indulgentia | Magnifici JCtorum in Illustri Salana Ordinis | PRÆSIDE | VIRO | Nobilissimo, Amplissimo, Consultissi  e ­ chrotern / mo atque Excellentissimo | DN. ERNESTO FRIDERICO | S   e HÆREDITARIO in Wickerstadt / &c. | JCto & Antecessore in e­ adem Celebratissimo,  | Consiliario Saxonico Eminentissimo, Curiæ Provincialis, Sca- | binatus atque Facultatis Juridicæ Assessore | Gravissimo, | Domino Præceptore ac Patrono suo omni honoris & observan- | tiæ cultu ætatèm devenerando, | Publicæ Eruditorum Censuræ submittit | DAVID HAIN â LÖWENTHAL, | Zittaviâ Lusatus. | Autor. | In Auditorio Juris-Consultorum | ad d. Octob.

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Johann Christian Hallmann

M. DC. LXIV. | [Linie] | JENÆ, | LITERIS NISIANIS. – 16 Bl; 4°; hier Bl D3 r–D4 v – Exemplar: Berlin, SB, Signatur: 19 in: Fi 3231 =­ VD17 1:008544A Der Druck enthält auf der Rückseite des Titelblatts eine Widmung des Autors an Christoph Hain von Löwenthal; andere Exemplare des Drucks enthalten eine Widmung an den Rat der Stadt Zittau (VD17 14:066496D) bzw. keine Widmung (VD17 14:060091T).

18. Zuschrifft – Widmungsgedicht an Herzog Christian von Liegnitz-Brieg, Januar 1665 Hallmann widmete den Druck seiner Jenaer juristischen Disputa­ tion De privilegiis militum Herzog Christian von Liegnitz-Brieg; im Anschluss an die lateinische Widmung folgt eine gereimte, deutschsprachige Zuschrifft an eben denselben. Druck A: Zuschrifft. In: Assistente Cœlico Duce, | AUTORITATE ATQVE SUFFRAGIO | Inclyti JCtorum in Illustri ac Florentissima ad | Salam Universitate Collegii, | MODERATORE | Præ-Nobilissimo, Amplissimo, Consultissimo, Excellen- | tissimoq[ue] | DN. ERNESTO FRIDE  e   e RICO | Schrotern / Haereditario in Wickerstadt / JCto | Eminentissimo, Antecessore hujus Academiæ Celebra- | tissimo, Consiliario Ducali Saxonico Splendidissimo, Faculta- | tis Juridicæ, Curiæ Provincialis & Scabinatus ­Assessore Gra- | vissimo, Meritissimo, | PATRONO atque DOCTORE SUO singularis observantiæ & honoris | cultu perpetim devenerando, | EXERCITATIONEM JURIDICAM | DE | PRIVILEGIIS | MILITUM, | Publicae Θεμιστοϕιλόυντων disquisitioni | exponit | JOHANNES CHRISTIANUS Hallmann / | VRATISLAVIENSIS. | M. Januar. A. O. R. M. DC. LXV. | In Fano Themidi consecrato. | [Linie] | JENÆ | Literis NISIANIS. 24 Bl.; 4°, hier Bl. A 2 r – Wolfenbüttel, HAB, Signatur: Li 3331 (2).

Nachwort des Herausgebers

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Druck B (mit identischem Fingerprint) mit der Titelblattvariante: VRATISLAVIENSIS. | Autor  | M. Januar – Exemplar: Berlin SB, Signatur: 12 an Fl 8734 und Halle, ULB, Signatur: Jena, Diss. 1665 D-Z (17).

19. „Wi hoch dem Glaͤubiger der Schuldmann sey verpflicht […]“ – Glückwunschgedicht für Thomas Siegfried Ring, 29. März 1665 Druck: Ohne Titel. In: Felicitèr! | DISPUTATIO JURIDICA | De | CHIROGRAPHO, | Quam | Supremo Numine adspirante | Magnifico JCtorum Collegio adprobante | IN INLUSTRI SALANA | PRÆSIDENTE | VIRO | PRÆ-NOBILISSIMO, AMPLISSIMO, CONSUL-| TISSIMO, ­ ATQVE   e EXCELLENTISSIMO  | DN. ERNESTO FRIDERICO  | Schrotern /   e Hereditario in Wikkerstadt / JCto & | Prof. Publ. celebratissimo, Consiliario Saxon. gravissimo, | Curiæ Provincial., Scabinatûs, & Facultat. Jurid. Adses- | sore eminentissimo. | Patrono & DOCTORE suo æviterno observantiæ | & honoris cultu devenerando. | Publico Eruditiorum examini submittet | AUTOR | THOMAS-Siegfried Ring / | Brigâ Siles. | In Athenæo JCTORUM | d. 29. Mart. A. M. DC. LXV. | [Linie] | JENÆ, | Typis JOHANNIS WERTHERI. – 24 Bl; 4°; hier Bl. F 3 v – Exemplar: Halle, ULB, Signatur: Jena, Diss., 1665 D-Z (26) = VD17 14:020688K

20. Liebes⸗Schreiben – Glückwunschgedicht zum ­Geburtstag auf Johann Heinrich Cunradi, 4. August 1671 Druck A (Textgrundlage): Liebes⸗Schreiben | welches die | TUGEND | an den | WohlAedlen / Gestrengen und Hochbenahmten | [Zierleiste] | Hn. Johann Heinrich | Cunradi / | Fuͤ rstlichen Lichtensteinischen Rath / ꝛc. | bey anbrechung seines | Sechtzigsten Gebuhrts⸗Tages | den 4. August. 1671. | abgehen lassen | durch die Feder | Johann Christian Hall-

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Johann Christian Hallmann

manns. | [Zierleiste] | Zum Brieg / druckts Christoph Tschorn. 2 Bl.; 4° – Wrocław BU, Signatur: 559223. Verzeichnet bei Dünnhaupt (Hallmann 15); Garber: Handbuch, 11, 2171. Ein Digitalisat des Drucks wurde mir freundlicherweise von Herrn Stefan Anders (Institut für Frühe Neuzeit, Universität Osnabrück) zur Verfügung gestellt. Druck b: Liebes⸗Schreiben / welches die Tugend auf den Gebuhrts⸗Tag Hn. Joh. Heinrich Cunradi / Fuͤ rstl. Lichtensteinischen Rath / den 4. August. 1671. abgehen lassen. Durch J. C. Hallmann. In: Des | Schlesischen Helicons | auserlesene | Gedichte | Oder | Etlicher vortreflicher Schlesier | biß anhero ohnbekandte Poëtische | Galanterien / | Nebst einer Vorrede | von Vortrefligkeit der Neueren | Deutschen Poëten. | [Vignette; Linie] | Franckfurt und Leipzig / | Jn Verlegung Michael Rohrlachs seel. Wittib | und Erben in Liegnitz / 1699, S. 68–71 – Exemplar: Muͤ nchen, BSB, Signatur: P.o.germ. 426 g. Eingriff: 203 54 geweiht / ] geweiht. A; b Varianten von Druck b: 202 1 F r e i n d  ] Freund   2 Freindin dir ] Freundin dir /   14 Treu ] frau   25 Gold und ] gold u.   26 und Zeit ] u. zeit 203 35 Verhaͤngnß ] verhaͤngniß   39 Wonne ] wonne /   40 an diß Licht ] an das liecht   41 Freind ] Freund   50 und Eltern ] u. Eltern   54 geweiht / ] geweiht. (auch A)   60 Neid / ] neid   Hoͤll’ / ] hoͤll’ 204 71 Freind ] Freund   84 braͤch’ ] brech’   85 henckst ] haͤngst    86 Numehr ] Nunmehr   89 itzt ] ietzt   b l aͤ t t e r n  ] blaͤttern /   93 Freind ] Freund   98 Schlang’ und ] schlang u. 205 103 Demant ] dimant   105 itzt ] ietzt   nach 112 Δ. Τ. Θ. ] fehlt b

Nachwort des Herausgebers

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21. Erklaͤrung des Kupffer-Titels und Die Köstlichste ­Speise Des Gemütthes / Ein gelehrtes Buch (Zu Samuel von Butschky: Pathmos, 1676) Druck A: Erklaͤhrung des Kupffer-Tittels und Die Koͤstlichste Speise Des Gemtthes / Ein gelehrtes Buch. In: A—Z. | Sam. von Butschky / und | Rutinfeld / etc: | PATHMOS; | enthaltend: | Sonderbare Reden / | und Betrachtungen / | allerhand Curioser; | in allen Staͤnden benoͤtigter; | Wie auch | bey ietziger Politic fuͤ rgehender / | Hoff⸗Welt⸗ und Stats⸗Sachen: | Alles / auf unsere Schuldigkeit | gegen GOTT; unseren Naͤchsten / und | und [!] Uns selbst gerichtet. | Mit einem follkommenen Jnhalts⸗ | Register. | Mit Churfl. Saͤchs. Gnaͤdigst. Privilegio | [Linie] | Leipzig / | Verlegts Johann Grosse und Consort | Druckts Christoph Uhmann / | 1676. – Kupfertitel, 6 Bl., 991 (recte 971) S., 51 Bl.; hier Titelblatt verso und Bl.):(1 r–4 v. – Benutzte Exemplare: Hamburg, SuUB, A/200668; München, BSB, Signatur: Ph.pr.179, Titelbl. verso und Bl.):(4v, 1v, ijv, iiiv; Wolfen­ büttel, HAB, Signatur 48.13 Eth. (Titelblatt). Verzeichnet bei Dünnhaupt (Hallmann 23 A). Abb. des Kupfer-Titels nach dem Exemplar der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg, A/200668. Das Hamburger weist gegenüber dem Münchener Exemplar einen Druckfehler auf, der in Druck B ebenfalls bewahrt wird: Erklärung des Kupfer⸗Tittels, 12 solches ] s lches – Auf dem Titelblatt ist der Doppelpunkt hinter Stats⸗Sachen: durch Beschneidung entfallen (erkennbar im Wolfenbütteler Exemplar und vorhanden in Druck B). Im Münchner Exemplar folgt ein Punkt hinter Privilegio. (wie in Druck B). Druck B (Titelauflage, kein Neusatz, Fingerprint identisch): A—Z. | Sam. von Butschky / und | Rutinfeld / etc: | PATHMOS; | enthaltend: | Sonderbare Reden / | und Betrachtungen / | allerhand Curioser; | in allen Staͤnden benoͤtigter; | Wie auch | bey ietziger Politic fuͤ rgehender / | Hoff⸗Welt⸗ und Stats⸗Sachen: | Alles / auf unse-

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Johann Christian Hallmann

re Schuldigkeit | gegen GOTT; unseren Naͤchsten / und | und [!] Uns selbst gerichtet. | Mit einem follkommenen Jnhalts⸗ | Register. | Mit Churfl. Saͤchs. Gnaͤdigst. Privilegio. | [Linie] | Leipzig / | Verlegts Johann Grosse und Consort | Druckts Christoph Uhmann / | 1677. – hier Titelblatt verso und Bl.):(1 v–4 v. – Exemplar: Halle, ULB, Signatur Dd 443 = VD17 39:137227B. Eingriffe: Erklaͤhrung des Kupfer⸗Tittels 207 6 hier mit Lust ] hier; mit / Lust   19 N e i d besiegt ] N e i d   / besiegt Uber den PATHMUM 209 46 Koloqvinth ] Koleqvinth

22. Erklaͤrung des Kupffer-Titels (Zu Samuel von Butschky: Wohl-Bebauter Rosen-Thal, 1679) Druck: Erklaͤrung des Kupffer-Titels. In: A–Z! | Sam. von Butschky / und | Rutinfeld / ꝛc. | Wohl-Bebauter | Rosen-Thal; | Darinnen | ein curioses Gemuͤ te / | in allen Staͤnden / | allerhand nuͤ tzliche und belustende | Raritaͤten und curiose Sachen; | Zeit-Welt-und Stats-Rosen; | auch Seelen-naͤhrende / gute | Fruͤ chte;  | in sechshundert Sinn-reichen / | ungemeinen | Reden und Betrachtungen; | GOTT zu Ehren / seinem Naͤchsten und | ihme selbst zum Besten / | eingepflanzet und einverleibet findet. | Mit gehoͤrigem ordentlichem Register. | [Linie] | Nuͤ rnberg / | Jn Verlegung Johann Hofmanns / | Kunst- und Buchhaͤndlers. | Gedruckt daselbst bey Andreas Knorzen. | Jm Jahr Christi 1679. – Kupfertitel, 10 Bl., 1228 S., 49 Bl.; 8°; hier Bl.):(2 v ; Exemplar: Muͤ nchen, BSB, Signatur: Asc. 553 c = VD17 12:107531U Abb. des Kupfer-Titels nach dem Exemplar Bonn, ULB, Signatur FA 533 (freundliche Genehmigung durch Dr. Michael Herkenhoff vom 30.9.2020).

Nachwort des Herausgebers

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23. Drei mit „I.C.H.“ gezeichnete Gedichte: Gelehrte sind offt verkehrt – Die verliebete Amanda – Boͤse Weiber sind nicht zu verachten Die drei mit I. C. H. gezeichneten Epigramme sind zusammen mit zwei weiteren, anonymen Kurzgedichten (Von einer Mannbaren Jungfer – An ein Paar Maͤdge welche einen Sack trugen) erschienen in: Des | Schlesischen Helicons | auserlesene | Gedichte | Oder | Etlicher vortreflicher Schlesier | biß anhero ohnbekandte Poëtische | Galanterien / | Nebst einer Vorrede | von Vortrefligkeit der Neueren | Deutschen Poëten. | [Vignette; Linie] | Franckfurt und Leipzig / | Jn Verlegung Michael Rohrlachs seel. Wittib | und Erben in Liegnitz / 1699. – 16 Bl., 863 S.; 8°; hier S. 862–863 – Exemplar: München, BSB, Signatur: P.o.germ. 426 g = VD17 23:302279X Im vorliegenden Exemplar ist das „H.“ der ersten Sigle im 19. oder 20. Jh. hsl. ergänzt zu „Hallmann“.

Abbildungsnachweis S. 2 Schlesische Adlers-Flügel, Kupfertitel, Herzog August Biblio­ thek Wolfenbüttel, Lo 2536 S. 5 Schlesische Adlers-Flügel, Titelblatt, Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Lo 2536 S. 125 Hessischer Ehren-Stern, Titelblatt, Niedersächsische Staatsund Universitätsbibliothek Göttingen, 4° H. Sil. 1813 (2) S. 130 Hessischer Ehren-Stern, Kupferstich „Sic Lilia florent“, Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, 4° H. Sil. 1813 (2) S. 141 Der Triumphirende Leopoldus, Titelblatt, Universitätsbiblio­ thek Wrocław, 361645 S. 206 Samuel von Butschky, Pathmos 1676, Kupfer-Titel, Staatsund Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky, A/200668 S. 212 Samuel von Butschky, Wohl-Bebauter Rosen-Thal 1679, Kupfer-Titel, Universitäts- und Landesbibliothek Bonn, Fa 533

Inhalt des fünften Bandes Schlesische Adlers-Flügel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 Hessischer Ehren-Stern und Tugend-Leu . . . . . . . . . . . . . . . . . 125 Der Triumphirende Leopoldus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 Hochzeits-, Glückwunsch- und Widmungsgedichte . . . . . . . . . . 157 Hochzeitsgedichte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 159 1. Sonnet. An den Herrn Bräutigam. Hochzeitsgedicht auf Christoph Allbrecht und Maria Franke . . . . . . . . . . . . . . . . . 161 2. Hochzeitsgedicht auf Philipp Vollgnad und Susanna Elsner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 162 3. Hochzeitsgedicht auf Johann Krause und Rosina Bidermann. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 166 4. Hochzeitsgedicht auf George Kamper d. J. und Anna Assig. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 168 5. Keusche Venus. Hochzeitsgedicht auf Georg Herman und Anna Maria Grunauer. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 169 6. Wahrer Liebe Paradiß. Hochzeitsgedicht auf Daniel Güttig und Eva Magdalena Francke . . . . . . . . . . . . . 172 7. Sonnett. Hochzeitsgedicht auf Johann Bayer und Maria Pomarius . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 180 8. Die Pfeile der Liebe. Hochzeitsgedicht auf Gottfried Caspar von Kottulinsky und Anna Magdalena von Kromayer . . . . . 181 9. Hochzeitsgedicht auf Johann Andreas Mauersberger und Anna Susanna Neugebauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184 10. Sonnet / An den Herrn Vater der Jungfer Braut. ­Hochzeitsgedicht auf Zachaeus Kretschmer und Eva-Maria Hoppstock. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 188

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Inhalt

Glückwunsch- und Widmungs-Gedichte zu verschiedenen Anlässen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 189 11. Glückwunschgedicht zum Namenstag auf Friedrich Viccius. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191 12. Sonnet. Glückwunschgedicht zur Promotion für Caspar Gigas . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 192 13. Glückwunschgedicht für Daniel Beyer. . . . . . . . . . . . . . . 193 14. Glückwunschgedicht für August Kundt . . . . . . . . . . . . . . 194 15. Glückwunschgedicht für Georg Heinrich Klinckerfuß . . . 195 16. Glückwunschgedicht für Adam Odontius . . . . . . . . . . . . 196 17. Glückwunschgedicht für David Hain von Löwenthal . . . 197 18. Zuschrifft. Widmungsgedicht an Herzog Christian von Liegnitz-Brieg. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 199 19. Glückwunschgedicht für Thomas Siegfried Ring . . . . . . 200 20. Liebes-Schreiben. Glückwunschgedicht zum Geburtstag auf Johann Heinrich Cunradi . . . . . . . . . . . . . . . 201 21. Erklärung des Kupffer-Tittels und Die Köstlichste Speise Des Gemütthes / Ein gelehrtes Buch (Zu Samuel von Butschky: Pathmos, 1676) . . . . . . . . . . . . . . 206 22. Erklärung des Kupffer-Titels (Zu Samuel von Butschky: Wohl-Bebauter Rosen-Thal, 1679). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 212 23. Drei mit „I.C.H.“ gezeichnete Gedichte: Gelehrte sind offt verkehrt – Die verliebete Amanda – Böse Weiber sind nicht zu verachten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 214 Nachwort des Herausgebers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 215 Abbildungsnachweis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 253