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German Pages 330 [344] Year 1982
S P A N G E N B E R G , S Ä M T L I C H E W E R K E IV/2
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AUSGABEN DEUTSCHER LITERATUR DES XV. BIS X V I I I . J A H R H U N D E R T S
unter Mitwirkung von Käthe Kahlenberg herausgegeben von Hans-Gert Roloff
WOLFHART SPANGENBERG SÄMTLICHE WERKE
WALTER D E G R U Y T E R • B E R L I N • N E W YORK 1982
WOLFHART S P A N G E N B E R G SÄMTLICHE WERKE unter Mitwirkung von
A N D O R TARNAI herausgegeben von
A N D R Ä S VIZKELETY VIERTER B A N D , ZWEITER T E I L PREDIGTEN-MEISTERLIEDER-KRÖNUNG
MATTHIAE
bearbeitet von
A N D R Ä S VIZKELETY
WALTER DE G R U Y T E R • B E R L I N • NEW YORK 1982
CIP-Kurztitelaufnahme
der Deutschen
Bibliothek
Spangenberg, Wolfhart: Sämtliche Werke / Wolfhart Spangenberg. Unter Mitw. von Andor Tarnaihrsg. von AndräsVizkelety. - Berlin ;NewYork :deGruyter N E : Spangenberg, Wolfhart: [Sammlung] Bd. 4. Teil 2. Predigten. Meisterlieder. Krönung Matthiae / bearb. von Andräs Vizkelety. - 1982. (Ausgaben deutscher Literatur des XV. [fünfzehnten] bis XVIII. [achtzehnten] Jahrhunderts ; 103) ISBN 3-11-008904-1 N E : Vizkelety, Andräs [Bearb.]; GT
© Copyright 1982 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J. Göschen'sche Verlagshandlung, J. Guttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J. Trübner — Veit & Comp. Printed in Germany — Alle Rechte des Nachdrucks, einschließlich des Rechts der Herstellung von Photokopien — auch auszugsweise — vorbehalten. Satz und Druck: Arthur Collignon G m b H , Berlin 30 Bindearbeiten: Lüderitz & Bauer, Berlin 61
LEICHPREDIG / BEY DER TRAWRIGEN L E I C H B E G Ä N G N K DEIS E D L E N U N N D E H R E N V E S T E N J U N C K H E R R N J O H A N N - J O A C H I M VON STETTEN / K O C H E N S T E T T E N U N D B U C H E N B A C H : WELCHER DEN 2 3 . M A R T I J / A N N O 1 6 1 3 . IN C H R I S T O SEELIG ENDSCHLAFFEN: U N D DEN 2 9 . DESSELBEN IN DIE P F A R R K I R C H ZU K O C H E N STETTEN C H R I S T L I C H ZUR E R D E N BESTATTET W O R D E N : I H M E ZU E H R E N U N D SEELIGER G E D A C H T N M : DENEN IM LEYD T R A W R E N D E N ZU T R O S T : U N D ALLEN C H R I S T G L A U B I G E N ZUR L E H R E U N D V E R M A H N U N G / DASELBSTEN GEHALTEN / D U R C H M . W O H L F A H R T SPANGENBERG / P F A R R H E R R N z u B U C H E N B A C H / AN DER JAGST. M A R C I AM 1 0 . VERS. 1 4 . LASSET DIE K I N D L E I N ZU MIR K O M M E N U N D W E H R E T I H N E N N I C H T / DANN S O L C H E R IST DAS R E I C H G O T T E S . G E T R U C K T IM J A H R / ANNO
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y —ir. ~ iT»mn — ¿cíctiprcWí/ Q5e) M a y ( e s f i f ) mit Ehrerbietung geküsset: unnd darauff den Eyd so Ihr vorgelesen ward / folgender gestalt geleistet: (18) „Ich Matthias Ertz Hertzog zu OsterReich / 2C. versprich unnd verlob / für Gott und seinen heiligen Engeln / das Ich / nach allen meinen Kräfften / mich befleissen wolle / damit Geistlich und Weltlich Recht beschützet und beschirmet sein und bleiben: die KirchenGüter / so GOtt dem Allmachtigen geheiligt und gegeben worden / unangefochten in ihrem Werth und Wesen beruhen: der Geistlichen Stand in seiner Dignitet und Wyrden erhalten: Jedem Underthanen Recht unnd Gerechtigkeit widerfahren möge". Alsbald ward Ihr May(esiir) das Buch des Newen Testaments unsers Herrn Jesu Christi / vom Bischoffe also auffgethan vorgehalten: Weichs Ihr May (estat) mit bey den Händen berührete / solchs anschawent und sprechent / „ S o war als Mir Gott helff / und sein heiliges Euangelium". Darauff der Bischoff folgendes Gebet gesprochen: „Allmächtiger / Ewiger Gott / ein Schöpffer aller Creaturen / ein regierender Herrscher aller Engel / ein Konig aller Könige / und Herr aller Herren: der du deinem getrewen Diener Abraham / wie auch Mose und Josua beyden Fürsten deines Volcks vielfeltigen Sieg gegeben: Den David auß seinem geringen Stande zu Königlicher Hochheit erhaben: und Salomon über alle andere Menschen mit Weißheit und wunderbahrem Frieden begäbet hast. Wir bitten dich / Herr Gott! du wollest unser demütiges Flehen erhören: unnd diesen deinen Diener Matthiam / unsern Erwehlten König
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gnâdiglich ansehen / Ihn mit deinem starcken Arm beschützen / durch deinen Geist starcken / unnd mit deiner Gnad umbgeben: damit alles sein Vornehmen / zu deines Göttlichen Namens Ehre / dem Vatterland zu Nutz und Heyl gereichen möge: durch deinen Eingebornen Sohn / der mit dir gleiches Göttliches Wesens ist / unsern Herren / Amen". Under des weil Kônigl (zc^e) May {estât) also andächtig vor dem Altar kniehend lag / waren die Bischove umb dieselbige rings umbher / biß daß das Gebet und der Singende Chor vollendet ward. Bald der König widerumb auffstund / stunden zugegen H ( e r r ) Leonhard Helffried von Megaw Oberster Kammerherr und h (err) Johan Draßkowitz des KönigReichs Cammerer / welche den König zur Heiligen Salbung bereiteten. Darauff der h (err) Cardinal seinen Rechten Daumen / in das köstliche Oel netzet / und salbete darmit des Königs enblösten Rechten Arm / auff und ab / umb die Geleiche der Hand: darneben folgendes Gebett sprechend: (19) „ O Herre Gott! ergreiffe du / ja starcke und regiere dise Rechte Hand deines Dieners: damit sie wircke und außrichte was ihres Ampts und Wyrdigkeit gemäß ist". Und bald sprach der h (err) Cardinal weiter: „All unser Thun und Lassen / O Gott! bitten wir / wöllestu zuvorahn glücklich benedeyen / und mit deiner Hilff leitten: damit all unser Gebet und Werck von dir ihren Anfang nemen / und durch dich was wir anfahen sich endt: umb Christi unsers Seeligmachers willen / Amen". Darauff tuncket er den Finger wiederumb in die Heilige Salbe / und beruhrete den König darmit zwischen den Schuldern unnd salbete also denselben Ort uberzwerch / also betend. „ O Jesu Christe! du Sohn Gottes / der du von deinem Vater mit dem Frewden Oel gesalbet bist / mehr dann deine Gesellen: Salbe du auch das Hertz unsers Königes mit reichlicher Eingiessung deines Heiligen Geistes. Heiliger Gott / der du den Asahel über Syrien / und Jehu über Israel durch Eliam: durch Samuel 19«
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aber / Saul und David zu Konigen gesalbet hast: Wir bitten dich / gib und verleyhe unsern Händen solche Krafft und Wirckung / das wir durch dich / unangesehen unser Unwyrdigkeit / diesen deinen Diener Matthiam / als Wyrdig durch diese Salbung zu einem Konige bestättigen mögen: Welcher sich auff deine Krafft verlassend / diese Regierung / so auff seine Schuldern gelegt wird / freydig unnd ritterlich underhalten möge / und als ein Regent des Volcks in seinem Wesen und Kräfften verbleibe / umb das Verdienst Jesu Christi / unsers Herren Willen / Amen". Der Heilige Cyprianus legt die Bedeutung dieses Geheimnuß also auß. Mit dem Oel (spricht Er) wurden vor Alters die Priester und Konige geheiliget und eingeweyhet: damit wolten die Alten zuverstehen geben / daß in solchen heiligen Geheimnüssen / auch eine Gottliche Salbung verfasset seye. Dann zugleicher weyse / wie das Oel / under aller anderer flussiger Materi obschwimmet und empor schwebet: also auch die Priesterliche und Königliche Wyrde alle andere Stände weit ubertrifft. So viel Cyprianus. Und ist hierbey auch dieses zuerinnern / daß solche Salbung zugleich eine Freydigkeit des Gemüts anzeigt und deuttet. Dann vor Zeiten die Kämpffer und Ringer sich pflegten mit Oele zubestreichen / ehe dann sie in den KampffPlatz sich begaben: damit sie desto hurtiger / freymütiger und Ringfertiger sein kondten. So wird auch das Eysen (20) vor Rost durch das Oel bewahret / unnd darmit polieret. Endtlich bringt der liebliche Geruch des Balsams einem Menschen bey andern Leuten eine sonderbahre Liebreiche Anmütigkeit. Als nun der Konig die Salbung empfangen / ward er von den Bischoven in die nächste Hütten oder Tabernackel geführet / daselbst Ihme des H(eiligen) Königs Stephani Mantel / so mit Golde und künstlicher Arbeit gesticket / als ein Heiligs unnd Ehrenreiches Kleid angezogen: die güldenen Schuch (als Stieffein der Unschuld) angelegt: unnd
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also bekleidet / wiederumb zu dem Altar geführet. Da der Herr Cardinal den Gottesdienst zuhalten angefangen. In deme aber darauff der Chor mit lieblichen Stimmen gesungen / auch mit mancherley Instrumenten / eins umbs ander / musicieret: hat der h (err) Cardinal deme vor Ihme kniendem Könige Sanct Stephani Schwerdt also bloß uberreichet / sprechend: „Nehmet hin dieses Schwerdt / so Euch von Gott ubergeben wird / damit für die Kirche Gottes zustreitten / die Schwachen zu beschützen / und die Straffwyrdigen zu züchtigen". Bald steckt er das Schwerdt wiederumb in die Scheiden: gürtet dasselbige dem Konige an seine Seytten / unnd redet Ihre Majestat also an: „Der Konig sey begürtet mit diesem Machtigen Schwerdt / welches zuentblóssen allzeit wolbereit ist: doch soll Er eingedenck sein / unnd darneben betrachten / das die Heiligen Gottes nicht mit eusserlichem Gewalt / sondern durch den Glauben den Sieg erhalten / unnd die KönigReiche gewonnen und erobert haben". Auff dieses hat Ihr Majestat sich bey dem Altar umbgewendet / mit Ernstem unnd gleichsam als zum Zorn bewegtem Mannlichem Gesicht / das Schwerdt außgezogen / und zu dreyen mahlen auff die drey underschiedliche Ort geschwungen und LufftStreich gethan: durch solches anzuzeigen / das Ihre Majestat sich verpflichte / für den Christlichen Glauben also Ritterlich zustreitten. Man liest in der Histori von den Maccabeern (daher vielleicht diese Ceremoni unnd Gewonheit genohmen) das Judas des Israelitischen Volcks Fürst unnd HeerFührer / ehe dann Er dem Nicanor die Schlacht liefferte / als er geruhet / in einem Gesichte gesehen habe: Wie der Prophet Jeremias Ihme ein Güldenes Schwerd gegeben / mit dieser Ermahnung: Nim hin das heylige Schwerdt das dir Gott schencket: damit wirstu die Feinde meines Volcks uberwinden. (21) Und daß solches nicht ein vergeblicher Trawm gewesen / solches hat der Außgang hernach bezeuget. Dann als er darauff mit dem Feinde / an einem Sabbath zuschlagen
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hochlich getrungen ward / erlegte Er dem Feinde / bey fünff und dreissig tausent Mann. Da nun unser Konig das Schwerdt wiederumb in seine Scheyde gestecket: berieff der h ( e r r ) Cardinal den h(errn) Palatin zu sich: deme Er die Krone uberliefferte. Dieselbige hub der h ( e r r ) Palatin in die hohe auff / wandte sich damit gegen das Volck in der Versamlung: unnd / nach alter Gewohnheit redet Er das Volck in gemeiner Sprachen an: O b sie gegenwertigen Herren zu einem Konige haben wolten? unnd solchs rieff Er dreymal mit heller Stimme. Darauff das Volck widerumb dreymahl mit Frewden antwortet und schriehe: „Er gefallet uns: Er werde unser Konig! Gott verleyhe dem Konige langes Leben!" Darauff der h(err) Palatin dem h ( e r m ) Cardinal die Krone wiederumb zuhanden stellete. Der h(err) Cardinal gegen Ihrer Majestat kniehend / hat alsbald diesen des KönigReichs Ungarn thewren Schatz oder Krone / welche das wanckelbare Gluck zimlich erfahren müssen / sintemal sie zu underschiedlichen mahlen etwan verrucket / etwan von den Türcken geraubet / bißweilen sonsten hin unnd wieder geführet / auch ein Zeitlang gar verborgen gelegen / doch jedesmahl wieder zur Hand und stelle kommen: nunmehr diesem erwehleten Konige auff sein Haupt gesetzet / zugleich sprechend: „Nehmethin / im Nahmen der Heiligen unzertrennlichen Dreyfaltigkeit diese Krone / in welcher Ewer Majestat Antlitz leuchten müsse / gleich wie vor Alters / das Haupt Mose des Fürsten und Propheten under den Kindern Israel gläntzete / als Er von Gott kam / mit deme Er mündtlich geredet hatte. Christus wolle durch seine Gnade Ewer Majestat beystehen und verleyhen / das dieselbe dardurch die unverwelckliche Himlische Krone erlangen möge". Es schreibt Plinius daß solche Haupt Zierden / als ein Königlich OrnatZeichen / erstlich von dem Baccho / welchen man L I B E R U M P A T R E M / den freymütigen Vater
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pflegte zu nennen / erfunden sey: U n n d solcher erfindung gibt DIODORUS SICULUS diese Ursach / daß er vermeinet solche Kronen verhindern und vertreiben / mit ihrer Schwere auff dem Haupt / die Trunckenheit. Aber warumb solte diese Zierde nicht vil mehr eine Andeutung unnd E r innerung sein / das Königl(z'c^e) M a y ( e s t d t ) nicht ( 2 2 ) mit geringer Last beladen? dessen dann fürwar vorlängst auch die Eyssern Kronen / damit die Italianischen Konige und Romische Keyser pflegten gekrönet zuwerden gnugsame Anzeigung gegeben. U n d auch des Poeten Spruch dahin siehet da er s p r i c h t . PERFER & OBDURA.
D e n Last deins Ampts trag Manlich frey: U n d taur Standhafft alls auß darbey. Es seind aber an dieser Ungarischen Königlichen Kronen under andern / so insonderheit wol zu betrachten und sehens werth / auch vier underschiedlich herabhangende und beyde O h r e n rührende G e h e n c k : welche Ich achte daß sie vielleicht eben das Jenige anmahnen sollen / welches bey den Persern üblich gewesen: da (nach Plutarchi Bericht) der Kimmerling taglich dem Könige in ein O h r ruffen muste / Stehe auff König / verrichte deine Geschaffte. Weitters uberreichte der H ( err) Cardinal Ihrer May ( e s t d t ) den Scepter / sagend: „ N e h m e t hin den Scepter der Warheit und Gerechtigkeit: die Gehorsamen damit zuleitten / die Halsstarrigen damit zu zerschmettern / die undertruckten damit auszurichten / und solches durch Götlichen Beystand glucklichen zuvolbringen". Dieses scheinet daß es des starcken Herculis Knorrechten StreitKolben / damit E r die unbändigen Wunder Thier gezämet / andeutte: daß dardurch die / so Land unnd Leut regieren sollen ermahnet werden / was für unrichtige B e s c h w e r l i c h k e i t fürfalle / so man böser Leute widersinnischer Art widerstehen und dieselbe zu Recht bringen solle. Dann
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so auch den Vieh Hirten vonnöten ist / daß sie fleissige Vorsorge / Muhe und Arbeit in ihrem Ampt anwenden: wieviel mehr wird solches deme zuthun sein / der die Menschen regieren muß: die under allen andern Thieren das widersinnigste und unbändigste sein: Aber weil in wiederwärtigen Zeiten eines Königs Ampt ist zu streitten: im Wolstand aber zuregieren: So achte ich demnach / vielleicht nicht unbillich / daß das Schwerd des Krieges / das Scepter aber einer friedsamen Regierung Warzeichen sey. Und vergleichet sich der Scepter bey dem Gubernament in des Fürsten Hand mit dem Bakel oder Stab eines Vorsingers / der einen Musicalischen Chor regieret. Dann wie derselbig den Tact führet / darmit die Symphoney gleichstimmig erschalle: gleicher gestalt vereinigt ein Regent die Hertzen und Gemüter seiner underthanen / und macht das sie eines Sinnes mit einander ubereinstimmen. (23) Letztlich gab der h ( e r r ) Cardinal Ihrer May(estit) in die Lincke Hand den güldenen Apffel / auff welchem ein Creutz gebildet unnd auffrecht gesetzt war: als einen MahlSchatz dieses KonigReichs / welches dißmals Ihrer May(estdt) gleichsam Ehelich vertrawet ward: daß Dieselb dessen sich lieblich annemen und solches verwalten wolle. Dieser Apffel oder Reichs Kugel ist rund / auff alle seitten beweglich / zur Erinnerung / das auch die KönigReiche dieser Welt / durch Gottes Trieb und Willen / von einem auff den Andern gleichsam gekugelt und gewendet werden. Sintemal in disem sterblichen Leben nichts Beständigs noch immerwehrend / will geschweigen Ewig bleiben kan. Daher dann auch die Königreiche ihr gewisses Alter haben / welches bey jedwedem desselben Konige / gleich wie der Sommer / leicht dahin fehret. Und ist demnach Gott / als der keinen Nachfolger hat / welcher wegen der Regierung mit ihme eyfern mochte / Einig Allein des gantzen Weltkreysses Monarch / so in alle Ewigkeit Ist und bleibet. Das Creutzlin auff dem Apffel steckend / soll uns zu Gemüt führen / wie
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die gantze Welt / durch das Blut Jesu Christi / erlöset / auch am Jüngsten Gericht von diesem Einigen Potestat und Regenten solle gerichtet werden: da dann den jenigen / so alhier in ihren Regimenten Tyranney geübet ihre Straffe wird gegeben: den Andern aber / so da wol und Recht regieret haben die Ewige Seeligkeit verliehen werden. Als nun Ihr Königl(i'c^e) M a y ( e s t d t ) mit den Regalien unnd Königlichen Zierden der gestalt eingeweyhet: auch das Schwerd wiederumb abgegürtet hette: Welches h ( e r r ) Georg Turzo von Ihrer May (estdt) empfieng und derselben vortrug: ward Ihr Mayst(ífí) von den Bischoven zu dem Königlichen Stul geführet. (Der Israelitische König nennet solchen Sitz der Hochheit / einen Pestilentzischen Stul: und solches auß der Ursach weil nicht leicht jemand denselben besitzet / der vor schwehrer Arbeit ein wenig Ruh haben und vor Gefahr sicher sein könne. Bevorab so man von diesem Thron / als von einer Hohen Warth etwas nachlassiger im Regiement auffschawet.) In Obgedachten Stul ward König (liehe) M a j e s t ( i t ) gesetzet und erhaben. Darbey dann der H ( e r r ) Cardinal folgende Wort sprechen thete: „Nemet ein diesen Ort der Herrligkeit / welchen Euch die Göttliche Gnad gönnet und zulasset: auch Wir sambtlich / als Ewre Diener Euch verordnet haben. Gott wolle disen Königlichen Thron bestätigen und befestigen!" Als bald fieng der gantze Chor T E D E U M (24) L A U D A M U S zusingen: unnd ward alles groß Geschütz abgeschossen / daß der Himmel darvon erschallete / die Erde darab erzitterte / und gleichsam alle Element sich erzeigten diesem Könige Glück zu wünschen. Wie dann auch alles Volck / so in der Kirchen versamlet war / und nicht minder der gemeine Hauff / so ausserhalb dick in einander stunde / dem Könige Glück / Heyl / Wolfahrt und stähten Sieg wünscheten. Als es nun von solchem Geschrey unnd Getöß wider still worden / ward folgendes Gebet gesprochen.
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„ O Gott! der du Mosen / als Er seine H ä n d e gegen dir außbreitete / mit Gnaden angesehen / und dem Volcke / als deinem Erbe den Sieg wieder A m a l e k verliehen hast: Siehe uns an von dem Thron deiner Gottlichen Majestat / und bestattige / was du in unserm Konige zuwircken angefangen hast: Besuche ihn mit deiner Gnade / wie du dem M o s e im fewrigen Busch / dem Josua in der Schlacht / dem Gedeon auff dem Acker / und dem Salomon in dem Tempel erschienen bist. Sey du unsers Koniges Weißheit im Rahtschlagen / seine Rüstung und Pantzer im Streit / sein Schild und H e l m . Verschaffe / daß under seiner Regierung der Glaube auffwachse und blühe / Fried und Liebe einander küssen / die Menschen die Warheit reden und verkündigen / und w i r alle mit dem Schatten deiner Barmhertzigkeit umbgeben / als die Gottsfürchtigen Frommen ein stilles Friedsames Leben führen m ö g e n " . U n d weiters betete man. „ O Gott! Heilige diese Gaben so wir für dich bringen / damit der Leib und das Blut deines Eingebornen Sohnes / unserm Konige gedeyen möge zu dem Ewigen H e y l / und dann auch zu glückreicher Regierung". Auff solches Gebett / so die Priesterschafft neben dem Thron vollbracht hatte / ist Ihr M a j e s t ( i t ) wiederumb zu dem Altar getretten: daselbsten den Scepter und Apffel denen so sie zuvor an getragen unnd daselbsten auffwarteten / zugestellet. Der H ( e r r ) Cardinal aber hat das A m p t vollend verrichtet. Der Bischoff zu Coloza hat Ihrer Majestat das Buch des Heiligen Evangelions zuküssen dargeboten / unnd darnach sambt seinem zugeordnetem Ihr M a j e s t ( i i i ) bey den Altar z u m Opffer begleittet. Daselbsten hat der König dem Herrn Cardinal das güldene Creutz haltend / drey mahl Ehrerbietung erzeiget / und auff die oberste Staffel kniend / in eine güldene Platten oder Schaal / welche Ihrer May(estdt) einer von dem Bischove herab reichete / etliche Goldstück mit der H a n d ( 2 5 ) gelegt: darauff das güldene C r e u t z geküsset: und neben beyden Bischoven / so
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Ihr M a j e s t ( i l i ) begleittet / wieder in ihren vorigen O r t Sich verfuget / daselbsten mit höchster Andacht dem G o t t e s dienst abwartend. So lang nun das O p f f e r wehrete / hielten die Jenigen / denen die Königlichen Zierden und Regalien befohlen worden / solche der gestalt / daß das Obertheil gegen der Erden gewendet war. N a c h vollbrachtem Gottesdienst und O p f f e r / ehe dann Ihre Majestat zu der C o m m u n i o n / so der H ( e r r ) Cardinal deroselben gereichet / geführet ward: berieff der Konig den Graven von Trautsam / ihme befehlend / die K r o n e v o m Haupt abzuheben: Welcher alsbald gehorsamet und dieselbige auff die V o r b a n c k oder Stul setzete. U n n d als der K o n i g wieder herbey k o m m e n / satzte gedachter Grave von Trautsam mit Hulff H ( e r r n ) Leonhard Helffried von Megaw (dann diese beyde waren stattigs in diesem gantzen A c t dem Konige am nechsten) Ihrer Majestat die K r o n e wiederumb auff deroselben Haupt. U n d demnach war das übrige folgend zuverrichten. Endtlich ward die grosse K i r c h T h ü r / gegen der Propstey über sehend / geöffnet: von welcher / durch etliche Gassen / nach derselben krümme und wendung / wie auch über den grossen Marek / biß zu der Franciscaner Kirchen / eine Püne oder Pruggen von Brettern und Thielen mit H o l t z underbawet auffgeschlagen / die mit Weissen / R o t / und Grünen Tüchern (dann solche Farben pflegt des KonigReichs U n garn Wapen zu führen) eine F ä r b umb die ander / bedecket war. W i e dann solches ein sehr alte G e w o n h e i t bey den H e breern zu sondern Ehren gewesen. A u f f bey den Seitten stunde die Burgerschafft in ihrer Rüstung, und ein grosser Hauffen H a y d u c k e n / die ein sonderlich Aug auff das T h u c h hetten / wie ihnen dasselbige zum R a u b und Theil werden mochte. U n n d war darneben ein unglaubliche Welt V o l c k zugelauffen / für deren man auch nicht hette fortgehen mögen: so man ihnen nicht mit Gewalt abgestewret und gewehret hette: so lagen auch in den Häusern alle T h ü r e n und
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Fenster voll / und waren alle Tächer erfüllet und besetzt von Lernten / so diesen Proceß zusehen begierig. Erstlich aber gieng vorher der Teutsch und Ungarische Adel / denen folgeten die jenigen so die Fahnen führeten / darauff der Ehrenhold / balt der das Schwerd des H ( e r r n ) Königs Stephani / und die den Apffel und Scepter trugen. Vor dem Konige gieng der Palatin mit einem Stab / und H ( e r r ) Siegfrid (26) von Kolonich mit dem blossen Schwerdt: darnach Ihre Königliche Majestat / auff welche alles Volck seine Augen gerichtet / mit solchem Auffsehen / als wann Gott vom Himmel kommen were. Ertz Hertzog Maximiiianus gieng dem Konige / als seim vielgeliebtem Herrn Brüdern zur Lincken: Dem Konige aber folgeten der H ( e r r ) Cardinal / der Bapstliche Nuncius oder Legat / sambt den andern Bischoven unnd Cammerherrn: Zu letzt der Königlichen Gwardi Hauptman h ( e r r ) Ferdinant Elbogner / mit etlich Rotten Soldaten: in deren Mittel die zween Cantzler ritten / so güldene und silberne Müntz / auff deren einen seitten des Koniges Bildnis / auff der andern eine Hieroglyphische Verzeichnis gepraget war / under das Volck außwarffen. Solche Gewohnheit aber Gelt außzustrewen ist auch vor Alters gebreuchlich gewesen / da die alten Romische Keyser solches also geordnet / daß man offtmals / Kleider / kostliche Salben unnd dergleichen außgeworffene Geschencke under das Volck außstrewen ließ: durch solchen Uberfluß anzuzeigen / daß solches ein Warzeichen sein solte ihrer künfftigen Milde und Freygebigkeit / welche sie alsbald anfangs ihrer empfangenen Wyrde hiermit beweysen und erzeigen wolten. Es mag mit Worten nicht gnugsam beschrieben werden / was da für ein Tumult und Rumoren endtstanden under dem Volck / dessen ein theil umb das Thuch sich gerissen / und einander schier ertretten: Theils dem außgeworffenem Gelde nachgeeylet / unnd wo einer dem andern vorkam / ward er von dem nachfolgendem anderer gestalt nicht empfangen /
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als wann er sein Erbfeind were. Daher dann ihrer viel ubel getretten / geschlagen und auch verwundet worden. Ja man kundte auch solchen Tumult endtlich nicht stillen / biß man die Eysern Ketten uberzwerch vorgezogen. Als Ihre M a j e s t ( i i ) nun in das Kloster oder Kirch kommen / ist daselbsten widerumb ein Königlicher Stul bereittet gewesen: darauff Ir Königl(zcÄe) M a j e s t ( i i ) sich gesetzet / daselbst etliche Personen / zu streitbare Ritter zuschlagen: Solche seind alsbald Ihrer M a j e s t ( i t ) underthanig zu Fuß gefallen: und vom h ( e r r r t ) Palatin ordentlich nach einander auß einem Zedel abgelesen worden: als nämlich Georgius Homonnai / Thomas Nadasdy / Stephanus und Johannes Palffy / Ludovicus Rakoczy / Michael C z o b o r / Stephanus und Christopherus Erdödi / Joannes und Georgius Keglowitz / Georgius Zechy / Nicolaus Forgach / Ste-( 27 )phanus D o c z y / Benedictus Pograny / Stephanus Ostrosith / Johannes Destöffy / Stephanus Korlat / Thomas Bosniak / Georgius Pograny / Nicolaus Abaffiy / Laurentius Poliany / Georgius Ketche / Egydius Nag / Christopherus Mrianchich / Georgius Peteö / Johannes Petrichowit / Wolffgang Baycortus / der Herr von Herberstein / Stephanus Balaskowith / Matthias Kralich / Johannes Peteo / Matthias Dorodit / Georgius Barilowith: Diese alle seind mit solcher EhrenGab gezieret worden. Und hat Ihre Majest(iif) eim jeden insonderheit mit des h { e i l i g e n ) Königs Stephani Schwerd einen Streich über die Schuldern auff den Rucken gegeben: Sie darmit zuermahnen / daß Ihre Rucken und Schuldern gewohnet sein sollen in Feld Zügen alle Arbeit / Rüstung und Harnisch manlich zutragen. Dann solcher Edeler Ritterstand / als eine Frucht der Tugend und wahrer Adel / wird nicht durch Müssiggang / in einem Tag / und weiß nicht waher: sondern auß selbst eigner Krafft / durch langwyrige schwere Arbeit erzeuget und gebohren. Als dieses verrichtet: ist man auß der Franciscaner Kirchen / in der Ordnung / wie zuvor / zu R o ß unnd Fuß
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hinauß vor die Statt / zu der Porten / so von dem Ertz Engel Michael ihren Nahmen hat / gezogen: daselbsten ist auff einer weiten Ebne / ein erhöcht und mit rotem Thuch überzogenes Gerüst gemacht gewesen / darauff Ihr Majest(Ji) sich begeben / auff einen güldenen Stul gesetzet / und nach Gewohnheit von Alters her gebräuchlich / mit auffgehabenen Fingern / folgende Wort / so Ihr der H { e r r ) Cardinal vorgesprochen / der gestalt nachgesagt: „Wir Matthias / von Gottes Gnaden unnd Gottlicher Vorsehung zu diesem KönigReich Ungarn beruffen / schwehren bey dem Lebendigen Gott / und bey der Heiligen Jungfrawen Maria / als dieses KonigReichs Patronin und Beschützerin / wie auch bey allen Himlischen Heyligen: daß Wir uns der Heiligen Kirchen Gottes / sambt deren Dienern / Bischoven und Prelaten: also auch Frey Herren und Edele / der Frey Stätte und aller Underthanen dieses KonigReichs samtlichen / mit Vätterlicher Vorsorg annehmen: die Freyheit / Gesetz / Recht und Satzungen / auch andere Freylassungen von Beschwerden / so sie von vorgehenden Konigen erlangt / nicht brechen noch schwechen wollen: Insonderheit Weyland Königs Andrea: Statuten unnd Ordnung wol in acht nemen: einem Jeden / ohne Ansehen der Person / Recht (28) und Gerechtigkeit sprechen / in gemeinen das Reich betreffenden Sachen alles / wie sich das gebührt / durch vorgehenden und reiffen Rathschlag Trewlich ordnen / setzen und schliessen: Auch wie nicht allein die Grentze dises KonigReichs mögen erhalten / sondern auch erweittert werden / alle Mittel und Weg an die hand nehmen: Ja alles das so zu dem Ampt eines rechten Königs gehöret / mit höchstem Vleis zuverrichten auff Uns nehmen. So war als uns Gott helff / und alle seine Heiligen". Es hat zwar auch vor Alters / bey den Römern Niemand dem gemeinen Nutzen vorstehen und denselben regieren dürffen / Er habe dann zuvoran den Eyd gethan und geleistet. Und ist zwar eine Eydes Verpflichtung / nach des
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CICERONIS Meinung / nicht anders / als eine Heylige andachtige B e k r ä f t i g u n g oder Bestättigung / dadurch man G o t t zu einem Zeugen anrufft: D e r dann nachmals solche Versprechung zuhalten ernstlich erfordert und haben will. U n d ist dises / damit man sich keines MeinEydes zubefahren habe / ein gewisses Pfand unnd zeichen der Versicherung: dadurch sich die Fürsten gegen Ihre Underthanen / und diese widerum gegen dieselben verpflichten / und also Trew und Glauben gegen einander verbunden wird: Welche T r e w Vereinigung so man abbringen wolte / würde man darmit / wie LIVIUS sagt / die gantze Gemein und Gesellschafft / Menschliches Geschlecht abthun und auffheben. Solche Eydes Verbundnis aber fest und staht zuhalten / ist / wie X e n o p h o n schreibet / der Fürtrefflichsten ding eines / so zwar an allen Menschen / fürnemlich aber an Fürstlichen Personen hochlich zuloben. Als nun obgesetzter E y d abgelesen und geleistet worden / hat der gantze Umbstehende unzahlige Hauffe / mit endblösten Häuptern und heller lauter Stime ahnfahen zu ruffen / G o t t verleyhe dem Konig alles Heil / langes Leben und langwirige Gesundheit. Darauff hatt man wiederumb das groß Geschütz abgehen lassen. Balt aber als Ihre M a y t ( i i ) mit solchem P o m p und Königlichen Pracht etwas naher zur Stattmawr kommen / und daselbst herum geritten / haben etliche Edele Ungeren / bey Ihrer M a y t ( d t ) anhalten lassen / Ihnen zuvergonnen und erlaubniß zugeben / das sie mit einander die C o p y scharff brechen und umbs Leben kämpffen mochten. Welches Begehren aber Ihre M a y t ( i i ) ihnen ernstlichen abgeschlagen / mit dem Vermelden / das es sich keins wegs gezimmen wolte / ein solches Freuden fest mit Christen Blut zubesudlen. (29) Also ist demnach der Konig fort geruckt / und auff einen darzu bereitteten Hügel bey der vorstatt gegen der T h o n a w auß sehend / mit vollem Spornstreich gerennet / daselbsten des Heyligen Konig Stephans Schwert endblösset / und gegen die Vier Ende oder
300
Wolflart
Spangenberg
Theil der Welt geschwungen: damit dräwend / woher gleich der Feind etwas Freveies sich understehen wurde / demselben Ritterlich mit Krieg zubegegnen und solches geschah nach altem Romischen Exempel und Gebrauch / da der Burgermeister gleiches falls pflegte von einer Seulen / so im Campo Martio auffgericht war / eine Glanin oder WurffSpieß gegen dem ort zuschiessen / von welchem sie sich eines Kriegs zuversehen hetten. Und hierauff ward zum drittenmal das Groß Geschütz loß gebrant / und Freuden Schusse gethan. Nach deme dann die Krönung und deren Herrlichkeit also volbracht worden: ist man mit besonderer Solennitet bey hellem Tag wiederumb inn das Schloß gezogen daselbst die Königliche Tafel zubereitet und gedeckt / auch viel Speisen von mancherley Trachten zugericht gewesen. Und seind dem Herrn Georg Turzo als Truchses / nach benambte so die Speisen auff getragen ordentlich gefolget: als nämlich / H ( e r r ) Thomas Erdödi / h ( e r r ) Sigefrid von Kolonich / h ( e r r ) Nicolaus Zerinius / h ( e r r ) Michael Czobor / h ( e r r ) Stephanus Palffy / h ( e r r ) Stanislaus / h ( e r r ) Nicolaus / und h ( e r r ) Christoff Turzo / h ( e r r ) Stephanus Theorök / h ( e r r ) Thomas Nadasdy / h ( e r r ) Georgius Homannai / h ( e r r ) Sigismund Balassa / h ( e r r ) Christoff Banffi / h ( e r r ) Franciscus und h ( e r r ) Georgius Koglewith / h ( e r r ) Stephanus Lystius und h ( e r r ) Paulus Aponi / so alle Herren Standes. Dem Konige hatt das Handwasser gereicht / h ( e r r ) Andreas Doczy: die Handzwehlen zum abtrücknen der h ( e r r ) Palatin: das Vorschneiden und Credentz hatt verwaltet h ( e r r ) Bathiany: das Einschencken verrichtete die Person so das wasser gereichet: über die Königliche Thür Huter Gwardi ist geordnet gewesen h ( e r r ) Nicolaus Istwanffy: weil aber denselben der Schlag oder hand Gottes zum theil gerühret / und solchem Ambt nicht abwarten können / hatt dasselbig h ( e r r ) Petrus Rewai comes Turocensis verwaltet.
Matthia des Andern Krönung
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Ihre Mayt(dt) ist in Königlichem Ornat an der Tafel oben an gesessen: neben deroselben war eine güldene Platten verordnet / darein man / nach wenig verlauffner Zeit / die Krone / so bey sechs pfunden schwehr / und Ihrer Mayt(ifi) also zutragen beschwehrlich sein mögen / geleget. Neben ihrer Mayt (dt) Rechten Seiten / doch ein wenig bas hinnab ist gesessen Ertzhertzog Maximilian: Auff der Lincken Hand der h ( e r r ) Cardinal / (30) beneben dem Bäpstlichen Nuncio / zu letzt der H ( e r r ) Palatin. Und ist das Königliche Mahl gantz herrlich gehalten und mit mancherley wollautenden kunstreichen Instrumenten und lieblicher Music erfrewet worden. In den understen Zimmern aber unnd Gemachen des Schlosses / wurden die andern Bischove / Frey Herrn und Edele auff das stattlichste tractieret: da dann auff des Königs Gesundheit und zur Gluckwünschung Friedlicher Regierung mancher Umb Trunck geschah: darneben sie zum offtermahl klarlich wünscheten / Gott wolle dem Konige langes Leben verleyhen. Im nechsten Zwinger oder Vorhoff aber hielten etlich hundert Hayducken ihre Collatz / die ohn underlaß des Königs Nahmens in Ehren gedachten und Ihre Majest(ii) lobten und preyseten: Zehreten auch bey solcher herrlichen Tractation / darzu sie sonsten selten kommen / tapffer / und zechten so mannlich / daß sie etliche Vaß Wein nach einander außlahreten. Nicht minder erschalleten auch in der gantzen Statt alle Gassen / Strassen und Platze von frolocken unnd jubilieren. Und nach deme nun der Tag also mit Frewden vollbracht war / und es nach Undergang der Sonnen anfieng Nacht zuwerden / da ward allerley FewerWerck von Racketen und anderer Manier geworffen / die gleichsam biß an den Himmel und das Gestirn stiegen / welchs gantz kurtzweilig zusehen war. Darauff gieng das groß Geschütz zum letzten mahl ab / mit sondern Frewden Schüssen. Und ward also das herrliche 20
Spangenberg I V / 2
302
Wolfhart
Spangenberg
Fest der Königlichen Krönung diesen Tag darmit beschlossen. Die folgende tage hernach / hielt Ihre K6nigl(icAe) M a j e s t ( i i ) Raht / wie die Empter des KönigReichs fuglich außgetheilet mochten werden. Und nach deme Ihrer Maj e s t ä t ) Jedweder seines künfftigen Ampts halben geschwohren und die Trewe gegeben: erklährete darauff Ihr Konigl(ic^e) M a j e s t ( i i ) den Herrn Cardinal Franciscum Forgach Ertzbischoven zu Gran / zu einem Primat und Geheimen Cantzler: darnach von den Geistlichen zu HoffRlhten h { e r r n ) Demetrium Napragy ErtzBischoffen zu Colocza / und h { e r r n ) Simeon Bratulich Bischoven zu Zagrabia: Weiters zu Ihr M a j e s t ( i i ) HoffCantzler h { e r r n ) Valentinum Lepes Bischoven zu Neytra. Zu Weltlichen HoffRähten aber / h { e r r n ) Petrum Rewai / h { e r r n ) Stephanum Theörek / h { e r r n ) Ladislaum Peteo / h { e r r n ) Michaelem Czobor / h { e r r n ) Thomam Viskelethy / h { e r r n ) Franciscum Alay / h { e r r n ) Benedictum (31) Pograni. Die Obern Empter aber theylete Ihr Mzy{estdt) under die / umb das Reich wolverdiente Herren / nachfolgender gestalt auß / H ( e r r ) Valentin Homonnai ward verordnet / wiewol abwesend / zum HoffRichter: Herren Thomam Erdödi machte Ihre Mayt{ät) zu einem Baan oder Hauptman der Windischen Slavonischen Lande. Herr Georg Turzo ward über die Rentkammer als Schatzmeister gesetzet: H { e r r ) Sigismundus Forgach ward Magister Tabernicorum / das ist ein solches Ampt / und gleichsam die letzte Zuflucht inn Gerichten / dahinn die / so in den Freystatten mit dem Urthel sich beschwehret zu seyn vermeinen / pflegen zu appellieren. H { e r r ) Franciscus Batiani ward StallMeister: das Truchseß Ampt hat bisher h(err) Georg Turzo verwaltet: H { e r r ) Johann Draßkowitz des Obersten Cammerers: H ( e r r ) Nicolaus Istwanffi des HofThürhüters: Andreas Doczy des Mundschencken: h { e r r ) Thomas Czechy des HoffMeisters Ampt bekomen. Und h { e r r ) Johann Lyppay
Matthix des Andern
Krönung
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hat der Konig verordnet in Gerichten derselben Person zu repräsentieren. Als nun diß alles mit höchstem Vleiß verrichtet und bestellet worden: hatt Ihr Königliche M a y ( e s ) t ( i t ) mit sonderer VorSorg ein Ort erwehlet und ernennet / da die Krön sicher möge verhütet und verwahret werden: und darzu h { e r r n ) Peter R e w a y und h ( e r r n ) Stephan Palffy dieselbig zuversorgen geordnet: darauff den Standen den H e i m und A b z u g erlaubet / und dieselben gesegnet: auch dem nach den 6. Decembris Sich wiederumb nach Wien begeben. Also hatt nun der Gunstige Leser die gantze Histori von König Matthias / des Andern dieses Namens / Konig zu U n garn Krönung: von deme beschrieben / welcher sie selbsten persönlich gesehen. U n d ist dieser König doch durchauß ein recht Frommer König / der da / mit seinem Vorfahren so gleiches Namens und ein streitbahrer Fürst gewesen / auch der Tugend halben wol Eyvern kondte. Ja welcher nunmehr vorstehet einem solchen König Reich / welches beydes Alten Herkomens und uberflüssigen Fruchtbarkeit halben wol für Glückreich zupreysen. U n d ob schon etwan dieses Landes Namen inn eine böse deuttung Verwendet und für Ungaria Angaria / das ist ein genötigter DienstZwang von etlichen genennet werden möchte. So ist doch diß KönigReich / Gott lob / ob schon über Z w e y Hundert Jahr durch der Saracenischen Turcken Wütten dasselbig hefftig angefochten worden / und {32) solches Feindes Grim als eine schädliche umb sich fressende KrebsKranckheit solchs Reich benaget / nicht gar Krafftlos. Sintemal diß KönigReich Ungarn / von einer solchen Nation bewohnet wird / deren die Unwissenheit der Laster mehr genutzet / als den Alten Griechen ihre grosse wissenschafft aller Tugend: dann diß Land mit einem stattlichen Adel / so von Jugend auff in stäter Kriegsübung erfahren und gleichsam darinen erhärtet / fast erfüllet ist: gibt darneben solche KriegsLeut und Soldaten / denen nicht leicht andere vorzuziehen / wie solches 20*
304
Wol/hart Spangenberg
auch ein vornehmer Italianischer HistoriSchreiber selbsten bekennen muß: Als die mit geringem Sold zu benügen / Ihr aufferlegtes Ampt aber mit höchstem vleis und Ernst verrichten: Ihr Leben willig und Freydig für das Vatterland in den Tod wagen: An allen denen so im Kriegs wesen Auffruhr und Meuterey anrichten / ein Abschew tragen: Imm Läger Gottsfurchtig seyn: Massig und Keusch leben: des Fluchens und Gottslästern sich enthalten: Und die da letzlich / so in der Schlacht der Sieg nicht mehr zuhoffen ist / mit dapfferen Mut / auß allen Krafften an dem Feinde Räch zuüben sich underwinden. So dieses KonigReich: welches meines Geschlechts H e y math und eygentliches VatterLand ist (so fern einer dieses sein Vatterland nennen soll / daher Er seine Erste Ankunfft hat / und dessen pflantzlein / ob sie schon Außländisch und an anderen orten fortgepflantzet werden / doch sich seines Grundes und Bodens Namens rühmen und erfrewen können: und zwar nicht soviel darauff gesehen wird / an welchen ort einer zur Welt komen / alß wes Landschafft seine Eltern gewesen: sind einmahl Jenes nach dem Wandelbahren Glückfall / dieses aber der Natur nach / als einer starckeren Regiererin / und durch derselben Gutthat geschieht) so lang nun / sag ich / diß KonigReich in seinem Stand und Wesen / als die Einige Wand so zwischen dem Lobreichen Teutschland und dem Turckischen Tyrannen gegen Auffgang gesetzet ist / krafftig und Wehrhafft seyn wird; so lang wird gantze TeutscheNation auch wol in Gewahrsam und Rüwig seyn können / und wie man inn Sprichwort sagt: Sicher und ohn Sorg schlaffen mögen. Sonsten (welchs doch Gott / umb seiner Barmhertzigkeit willen gnädiglich abwenden wolle) wo dieser Tamm oder Wall solte zerrissen und durchstochen werden: So were zubesorgen / und zuvoren genugsam geweissagt; Daß auch der Feind als dann / gleich wie das Wilde Meer mit seinen Ungestümmen Wellen / sich inn (33) diß BlacheFeld ergiessen würde: Dadurch dann alle
Matthite des Andern
Krönung
305
Freyheit / als mit einer Syndflut uberschwemmet und vertilget werden kan. Damit es aber hergegen solchen Gewalt auß stehen müge / so ist / nechst Gott / hochlich vonnöten / O Ihr Christlichen Fürsten! daß Ihr auch Wachsam seid / 5 und an Ewerer Hülff und Beystand nichts erwinden lasset.
10
Der Konige und des KonigReichs Ungarn Kurtze Chronik und Zeit Register: verfasset durch Johannem Jessenium / von Jessen: Konigl{icher) May(es)t(i!f) zu Ungarn / Medicum.
GLeich wie alle sterbliche Menschen und Nationen / nach dem kläglichen Undergang Menschlichs Geschlechts / durch die Syndflut beschehen; Ihren wiederumb anfahenden Auffi5 gang vom Noha / als dem Andern Vatter ihrer ankunfft / herziehen müssen: Also auch das Ungarische Volck / ohn sondern ruhmretigen Ubermut / seinen Anfang daher nehmen kann: wie dann solches Bonfinius auß Alten Jahrverzeichnissen und Historien vermeldet: da E r in der Ersten 20 Decade des Neunten Buchs seiner Ungarischen Chronik / aller deren Regenten Succession und nachfolgende Regierung / der gestalt erzehlet. Erstlich hat regieret Bannon / welcher diesem Land den Namen gegeben / daß es nachmals Pannonia ist genennet worden. Hernach hat Darius Hydaspis Son / durch hülff Megabyci des Verwalters Europa; / diß Freye Volck in Dienstbarkeit gebracht / und auß dem Lande gefüret. Aber im Dritten Jahr 1795. hernach / haben sie auß eigner Krafft sich wieder Frey gemacht / und seind wiederumb inn Ihr Vatterland gezogen.
306
1932.
1946.
1971. Lagarus.
Nach Christi Geburt. 9
336.
Wolßart
Spangenberg
(34) Darauff hat Amyntas der Macedonier Konig / als Er diß unbändige Streitbare Volck auch nicht dulden mögen / sie bekrieget / aber die Schlacht verlohren: und seinen Son Philippum Ihnen zum Geysei geben / unnd denselben wieder zulosen Järlich Tribut reichen müssen. Solche Niderlag wolte Perdiccus der Macedonier rächen / in den nachfolgenden Jahren: Und ward darüber gefangen. Durch diesen Sieg ward Bardyllus ubermutig / griff Philippum den Konig in Macedonien mit Krieg an: Welcher die Verlohrne Schlacht seines Vatters auch nicht Ungerochen lassen wolte / uberwand Bardyllum unnd zwang Ihn dahinn daß Er Friden begehren muste: Aber nach fünff Jahren / da Er sich nachmals Ihme wiedersetzete / hatt Er denselben Ihme vollend gantz underworffen. Als nun Alexander zu regieren angefangen / unnd Ihme vornahm gantz Asiam zuüberziehen / hat Lagarus sie dahin gehalten / daß sie wieder den Darium zu Felde ziehen müssen. Inn welchem Krieg sie sich gewaltig geübt und also gebrauchet / daß sie grosses Lob erlangt / Und dadurch wiederumb zur Freyheit kommen seind: Wie sie dann den Romer Syllam / welcher sie angegriffen und uberzogen / also empfangen und abgewiesen: daß sie hernach die gantze zeit über / so lang die BurgerMeister inn der Romer Reich den Obersten Gewalt geführet / ihre Freyheit erhalten. Biß Keys e r Augustus anfahen gantz glücklich inns Regiement zukohmen: derselbige hat sie seinem Reich underworffen; und ihnen zwo Legion Krieg Volck auff den Halß gesetzet: dadurch sie also / biß auff Keyser Constantinum im Zaum gehalten worden. Nach deme sie nun biß in Dreyhundert und Siben Jahr den Romern underthan gewesen: haben auff Erlaubniß Keysers Constantini die Wandeler / welche von den Gotten auß Ihrem Lande vertriben waren / das Land Pannonien vast Viertzig Jahr bewohnet. Dieselben (35) wurden hernach wiederumb / bey Regierung Keysers Theodosii / von den
Matthix des Andern
Krönung
307
Gotten / deren Hauptleut Alatheus und Safra / auß gejagt: welche mit Keyser Gratiano einen Bund machten und das 382. Land Pannonien besassen. Die Hunnen aber / deren HeerFuhrer Attila war / Versamleten sich / als Keyser Arcadius regierete / bey Zehenmahl 4 0 1 . Attila. Hundert Tausend: und zogen auß dem Asiatischen Schytenland in Europen: trieben die Gotten auß / und setzten sich in das Land zu Ungarn. Und ward gedachter Attila ihr Konig: ein grewlicher Tyrann / Welcher / nach deme E r vast alle Lande des Orientischen und Occidentischen Reichs / mit Schwerd und Fewr verwüstet hette / elendiglich und plötz- 445. lieh zu gründe gieng. Dieser verließ Zween seiner berühmtesten Sone Aludarium Aludarius und Chaba: die sich wegen der Succession des Reichs zanck- C h a b a . ten: Und durch innerlichen Krieg ein ander abmatteten: daher sie von den OsterGotten dahinn getriben und gezwungen wurden: das sie sich wiederumb inn Ihr Alt Vatterland / daher sie erstlich komen waren / begeben musten: doch bleiben ein wenig Theyls Ungarn im Lande / denen daselbst zuwohnen vergönnet ward. Also regierten die OsterGotten / nämlich Walamir Sechse / Theudomer Neune / Theodorich ein unnd fünfftzig / Athalarich Drey Jahr. Diesen Athalareich hat Andoinus der Langbarter Konig / mit sambt den OsterGotten auß dem Lande gejagt / und das Königreich Ungarn Sibenzehen Jhar beherrschet: Denen Alboinus in der Regierung fünff und Zwantzig Jahr gefolget. Dieser ward inn Italien beruffen und erfordert: dahin zog E r mit seinen Landsleutten. Und ubergab under dessen / doch mit gewisser Bedingung / den Ungarn das Land zubawen unnd zubewohnen. (36) Demnach regierte Avarius Neun und Zwantzig Jahr: 5 6 7 . Avarius. und hat Chajanum zum Nachfolgenden Regenten gehabt. Chajanus. Bey dieses Regierung hat Keyser Mauritius das Land zu 604. Ungarn wiederumb in seinen Gewalt gebracht: Und ist also
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Wolßart
Spangenberg
von der zeit ahn bey hundert und Viertzig Jahren dem Orientischem Reich underworffen gewesen / und wol geplagt worden. Biß endlich derytzigen Einwohner Vorfahren und Stamhalter durch Fürst Almo das VatterLand wiederumb erobert und behauptet haben. 744. Almus. Dieses Almi Nachkomne und Geschlechte hatt Keyser Karle der Groß / als Er die Hunnen vast vertilgete / vom Reich gestossen; Und also ist das uberblibene LandVolck bey hundert Jahren under der Francken Regierung gewesen: Und dem Carolo / Pipino / Lindefto / Ludowico und Carlomanno gehorsamet: Aber darbey sich wiederumb anfahen mehren. Als auch Keyser Arnolph mit Tod abgangen / seind sie so Machtig gewesen / daß sie TeutschLand und FranckReich mit schädlichen Einfällen und Streiffen auffs eusserste angegriffen. 999. Toxis. Und haben Toxin / des Almi Enckel / zu einem HerrFuhrer und KriegsFürsten erwehlet. Welcher in Italien gefallen / dasselbige geplündert und ein grosse Last Gelt erbeutet und davon bracht. Dieser hatt Geyczam / seinen Sohn / als einen Erben eingesetzt und verlassen. Von deme sagt man / daß Er Christlichen Glauben angenohmen / und 1001. Stephan. Konig Stephanum gezeuget habe. Itzgemelter Stephanus ist der Erste Christliche Konig zu 1038. Ungarn / so gekrönet; und / wegen seiner Gottseligkeit / under die Heyligen gezehlet worden. Petrus Nach Absterben Konig Stephans / ward Petrus Alemannus Alemán. 1041. seiner Schwester Sohn zu einem Konig erwehlet. Aber weil Er gantz Übermütig und Tyrannisch regierte / stiessen sie Ihn von dem Königlichen Stul. 1044. Aba. (37) Diesem folget Aba / des H(eiligen) Königs Stephans Schwester Mann: der auch gar Unbillich regierte / und ward darumb an dem WasserFluß die Teyß genant umbgebracht. 1047. Balt ward obgedachter Petrus Alemannus / durch Hülff Keyser Heinrichen des Dritten / wieder eingesetzt / darauff gekrönet: und doch hernach balt umbs Leben bracht.
Matthix
des Andern
Krönung
309
An dessen statt ward Andreas der I. des Namens / Ladislai des Kaien Erstgeborner Son erwehlet unnd gekrönet. Diesen weil E r seinen Sohn Salomon zum Konige hette machen lassen / ward E r von seinem Bruder bekrieget / uberwunden und an beyden Augen geblendet. Nach diesem kam in die Regierung Bela der I. des Namens welcher angefangen: Silberne Müntz zu schlagen / Maß und Gewicht zuordnen: wie auch alle Sachen so man öffentlich am Marek feyl hatte / zuschatzen seyen / Gesetz gegeben. Dieser ist des Geyczas und Ladislai Vatter gewesen. Als E r aber mit tod abgangen / erhielt Salomon / Königs Andrea: Sohn / mit hülff seines Schwahers Keyser Heinrichen des I U I . das KönigReich: ward wiederumb gekronet: und hat darauff durch beyde Fürsten Geyczam und Ladislaum die Cumaner und Behemen / so in das Land streiffeten / bezwungen: darnach die Festung Griechisch Weyssenburg seiner Herrschafft underworffen. Letzlich aber ist Ihme von seines Vatters Bruders Söhnen das Reich entzogen worden: und E r im Geistlichen Stande gestorben. Geycza / Konig Bela: erstgeborner Sohn hat / Königliche Wyrde erlangt: und Zween Sohne Colomannum und Almum gezeuget. Nach Ihme kam in das KönigReich sein Bruder Ladislaus der I. des Namens / welcher auch wegen seines Unstrafflichen Lebens der Heylige genennet ward. (38) Dieser hatt Dalmatien und Croatien zum KönigReich Ungarn bracht: und ist ohne Kinder abgescheiden. Colomannus König Geycza: Sohn trat auß dem Geistlichen Stande / ward Weltlich / und zu einem König erfordert und beruffen: E r hatt das KönigReich mehr geplagt als regieret: bracht seinen eignen Bruder umb / und ließ desselben Sohn die Augen auß stechen. Verließ zween Sohne / Stephanum und Ladislaum. Dieses Colomanni ältester Sohn Stephanus der II. des Namens / ist dem KönigReich vorgesetzt worden / als E r
Andreas I. 1062.
B e l a i . 1067.
Salomon.
1077. 1080. Geycza I. 1095. Ladislaus I.
Colomannus.
1114. Stephanus II.
310
Wolfhart
Spangenberg
n o c h ein J u n g l i n g g e w e s e n / eines U n b e d a c h t s a m e n
Gemüts
inn Rathschlagen / w a r sehr Frevel: U n d weil E r keine H o f f 1131.
n u n g hette Kinder z u z e u g e n / ubergab E r die Regierung u n d gieng inn ein K l o s t e r .
Bela II. 1150.
V o n diesem hat Bela der Blinde u n d II. deß N a m e n s / o b gedachtes
Almi
Sohn
kommen:
derselbig
den
Scepter
vertilgete
des
des
KönigReichs
Colomanni
5
be-
Unachten
S o h n / welcher nach d e m K ö n i g R e i c h trachtete / s a m b t allen seinem
Anhang.
Er
ist
dem
gemeinen
Nutzen
trewlich
u n d w o l V o r g e s t a n d e n / u n n d hatt folgende seine S o h n e Geyczam / Ladislaum unnd Stephanum Geycza II.
10
hinderlassen.
D e r älteste S o h n G e y z a der II. des N a m e n s
/ ward
zu
Königlicher H o c h h e i t erhaben: u n n d hat die Teutschen / so 1161.
einen Einfall inns K ö n i g R e i c h gethan hetten /
geschlagen.
Seine Sohne seind gewesen Stephanus / Bela / A r p a d u n d
15
Geycza. Stephanus III.
Stephanus der III. des N a m e n s / K o n i g G e y c z x des II. Sohn ward zum
KönigReich
gelassen u n n d gekrönet:
mit den Venedigern unnd d e m Griechischen Keyser
hat
Ema-
nuel K r i e g g e h a b t . U n d als d e s B l i n d e n Belas S o h n e L a d i s laus 1172.
und
Sachen
Stephanus
understunden
sich
etlicher
/ verjagte
L a n d e . U n d ist o h n e K i n d e r Bela III.
dem Er
Reich
20
gefahrlicher
dieselbigen
auß
dem
gestorben.
Bela der III. des N a m e n s K o n i g Stephani
(39)
des
III.
B r u d e r ist y t z g e m e l t e m in d e r R e g i e r u n g g e f o l g e t . D i e s e r
25
hatt gleich wie der starcke Hercules / das Reich mit h ö c h s t e m Vleiß / von den R a u b e r n u n n d Landstreiffern gesäubert: u n d ist / n a c h d e m e E r z w e e n S ö h n E m e r i c u m u n d A n d r e a m v e r 1196. Emericus. 1204
-
Ladislaus. III.
lassen / v o n dieser Weld
gescheiden.
E m e r i c u s K ( o w g ) B e l a ; d e s I I I . S o h n / ist d e m V a t t e r i m K ö n i g R e i c h g e f o l g e t . Sein S o h n ist g e w e s e n Ladislaus Sohn
der III.
des N a m e n s
Ladislaus.
/ erstgedachtes
/ hat nach seines Vatters ableiben / nur Sechs
regieret / starb eines unzeittigen
Todes.
Emerici Monat
30
Matthirt des Andern
Krönung
311
Andreas der II. des Namens / Konig Belse des III. Sohn / Andreas. II. ward zum Konig erwehlet: und weil Er im Heiligen Lande / wieder den Babylonischen Sultan / Krieg geführet hette / ward er mit dem Zunahmen der Hierosolymitaner genennet. Er hat von seiner Ersten Gemahel drey Sohne / Belam / Colomannum / Andream: unnd eine Tochter Elisabeth das Fromme Heilige WeibesBild gezeuget. Von seiner andern Gemahlin aber ist Ihme gebohren worden Stephanus / der hernach des Andreas genant des Venedigers / Vatter worden. Dieser Konig Andreas hat dem Ungarischem Adel die Pre- 1235. vilegien und Freyheitten gegeben / welche noch heutiges Tags / die Konige / zu handhaben unnd zubeschützen / schweren müssen. Bela der IUI. des Namens / K ( o n i g ) Andrea: des II. Sohn / ist dem Vatter im Reich gefolget: hat von Türcken unnd Tattern viel Anfechtung gehabt und wol geplagt / auch endlich des Reichs vertriben / doch mit hülff der Rhodyser und der Crainerischen Graven Frangipan oder Madrutz wiederumb eingesetzt worden. Darauff Er den LandStanden ihre Privilegia noch weiter vermehret. Stephanus der IIII. des Namens K { o n i g ) Beize des IV. Sohn / ist als ein Erbe mit Recht in das Konig- (40)Reich getretten: ein streitbahrer Fürst / welcher K ( o n i g ) Odacker zu Behem uberwunden: der Bulgaren Konig sambt dem gantzen Mysier Land Zinßbar gemacht. Hat nach Ihme verlassen Ladißlaum unnd Mariam / welche dem Konig zu Cicilien Carolo / dem Hinckenden genant / vermählet worden; und demselben Carolum Martellum gebohren: welcher wiederumb einen Sohn Carl genant / gezeuget. Ladislaus IUI. des Namens Konig Stephani des IV. Sohn mit dem zunahmen Künlaczlo genant / ist inn seines Vatters Fußstapffen getretten: ward von Tartarn sehr angefochten: Ist endlich von den Cumanern umbracht worden. Andreas der III. des Namens Königs Stephani Enckel und K ( o n i g ) Andrea: des II. Sohn / mit dem Zunamen der Vene-
Belallll.
1275. Stephanus IUI.
1278.
Ladislaus IIII. 1291.
Andreas III
312
Wolfliart
Spangenberg
diger / weil Er daselbsten gebohren unnd erzogen worden: ward zum Konig erwehlt und bestätigt. Dieser hat OsterReich in seinen Gewalt gebracht. Zu derselben zeit fieng dieser Königliche Stam dem Geblüt nach abzugehen: und war noch von einer Tochter K(orazg) Stephani des IUI. Enckels Kind / nämlich Caroli Martelli Sohn / so auch Carolus hieß nochubrig / ein Junger Knab. Da erhub sich under den Vornemsten Herren des KönigReichs ein schwehre UnEinigkeit und Zweyspalt: inn deme etlich diesen Carolum begehrten: Andere wolten Wenceslaum des Königs zu Behem Sohn: die dritte Partey berieff Hertzog Otten von Beyern. Der Behemisch erwehlte Konig ward inns Reich gefordert / muste aber ohnverrichter Sachen wiederumb heim ziehen: der BeyerFurst nahm das Reich ein / und ward gekrönet. Aber als drey Jahr verflossen / trieb Ihn der Weywoda auß Sibenbürgen wiederumb darauß. Also fiel dem Carolo / des Nahmens dem I. das KönigReich zu / welchs Er auch Männlich und Ritterlich beschutzete / und mit vielen Herrschafften mehrete: dann (41) Er hette under seinen Gewalt / Serviam / Lodomeriam / Rasciam / Cumaniam / Bulgariam und Boßniam. Seine Söhne waren Ludovicus / Andreas und Stephanus. Ludovicus der I. des Namens / dieses Caroli Sohn / ward nach dem Vatter erwehlet: hatt viel Krieg glucklich geführet / und etliche Landschafften zu dem Reich wiederumb bracht: die Cumaner zu Christen gemacht: die Juden auß dem Ungarland vertriben. Hat zwo Töchter verlassen / Mariam / so inn Ungarn / und Hedwig welche inn Polen Königin worden. Maria K ( ö n i g ) Ludwigs des I. Tochter / ward nach ihres Vatters ableiben / zu einer Königin erkant: und hatt darauff beneben Ihrer Mutter Fraw Elisabeth vier Jahr regieret. Wieder diese / als noch eine ledige junge Jungfraw / ward für einen König auffgeworffen Carolus des Nahmens der II. den man den kleinen Neapolitaner nante: dieser ward zwar darauff gekrönet: aber hernach im Schloß zu Ofen / durch an-
Matthite des Andern
Krönung
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stifftung der Alten Konigin F ( r a n ) Elisabeth umbgebracht. Nach demselben ward gemelte Konigin Maria / Sigis- Sigismund, mundo / Keyser Karlen des IUI. Sohne vermahlet: Die dann 1 3 8 6 das KönigReich Ungarn diesem Ihren Herrn und Gemahl zuschreib und eignete: welcher / im Zwantzigsten Jahr seines Alters / am PfingstFest gekrönet ward. Als er aber Joannem Horvatum den Hauptman Croatien / welcher seine Schwieger / obgedachte F ( r a n ) Elisabeth imm Fluß Bozotha hette ersäuffen lassen / wiederumb jammerlich hinrichten ließ: ward Ihme darüber das Volck sehr gehast: und weil Er auch darauff bey der statt Nicopolis wieder den Türcken eine blutige Schlacht verlohr / ward Er under dem Schein einer Zusammenkunft von den Ständen gefangen / unnd deren Wittib / welcher Mann seinet wegen umbs leben komen war / und ein Vornehmer Herr gewesen / zuhanden gestellet und gfänglich gehalten. Doch als sich bey gedachter Frawen der Unwill gelegt, ward Er wieder (42) ledig / und entgieng weiterer Rächgyriger Straffe. Dieser Sigismundus ist hernach beydes Romischer Keyser unnd auch König zu Behem worden. Unnd hatte eine Tochter Elisabeth genant 1437. verlassen / welche Ertz Hertzog Albrechten zu OsterReich ist ehelich vertrawet worden. Daher ist der Königliche Gewalt auff Albertum des Nah- Albrecht, mens den II. Romischen Keyser / Ertz Hertzogen zu OsterReich / und K ( ö n i g ) Sigismunds Tochter Mann komen. Nach dessen todlichen Abgang / weil die Stände des KönigReichs Ungarn nicht vergwissert seyn kondten / ob die Königin / so gleichwol Schwanger war / einen Jungen König gebehren möchte: haben sie under dessen Vladißlaum den Fürsten in Sibenbürgen / des Königs zu Polen Bruder für einen König beruffen. Aber ehe dann derselbige inns Land kam / hette die Königin einen Jungen Sohn Ladislaum ge- 1439. nant / zur Welt bracht: da dann alsbalt / durch beystand ettlicher Lands Herren / den Junge / nach seines Vattern Todt / erst gebohrne König gekrönet: und darauff die Krone /
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Wolfhart
Spangenberg
sambt dem Säugenden Kind in OsterReich zu seines Vatters Brüdern Keyser Fridereich dem III. geführet worden. Vladislaus. Als nun Vladislaus ins KönigReich kommen / und die rechte Krone nicht mehr beyhanden: hatt man des H{eiligen) König Stephans Grab / inn der Capellen zu StulWeissenburg / mit vorhergehender Gottlichen Versöhnung / 1440. geöffnet / mit grosser Ehrerbietung die Cron herauß genohmen / und wie es die Notturfft damals erfordert / den Polen damit zukrönen / auff desselben haupt gesetzet. Dieser König Vladislaus ist ein Streitbahrer Fürst gewesen / hatt sich aber vom Bapstlichen Legaten uberreden lassen / daß Er dem Türckischen Keyser Amuraht bey Varna eine Schlacht gelieffert: darinnen Er nicht allein uberwunden / sondern auch daselbst auff S(anct) Martins tag sein Leben 1444. lassen müssen. (43) Als dieser König also umb sein Leben kommen / unnd der junge K ( ö n i g ) Ladißlaus als ein Kind / noch in des Joannes Keysers Gewalt war: haben die Stande des KönigReichs UnCorvinus. garn / Joannem Corvinum Huniad / Weywoda in Sibenbürgen / zu einem Gubernator des KönigReichs erklahret. Welcher dann wegen etlicher Schlachten / so Er wieder den Türcken mit Sieg erhalten / sehr berühmet worden. Ladislaus IUI. Dieser Joannes Corvinus hat dem Jungen König Ladislao dem IIII. des Namens / als derselbig das Zwölffte Jahr seines Alters erreicht / und von Wien in das Land zu Ungarn gebracht ward / des KönigReichs abgetretten / und ihme dasselbig uberantwortet. Welcher König Ladislaus / nach deme Er zu Prag / Hochzeitlichs Beylager zuhalten sehr stattlich 1452. zurichten lassen / ist ihme an statt des BrautBettes / in seinem besten blühendem Alter / unnd uberauß schon und wolgestalten Jugend / das Küle Grab zu theil worden: da Er 1458. dann zu Frühezeittig sein leben lassen müssen. Matthias Auff solchen Todfall / ward Matthias Corvinus obgedachCorvinus. tes Joannis Eltester Sohn (dessen Bruder Ladislaum der König 1464. hette endhaupten lassen) der Behemischen Gefängnis / umb
Mattbix
des Andern
Krönung
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seines Vatters Ritterlichen Thaten willen / endlassen / und zu einem Ungarischen Konig erwehlet und gekronet. Und hatt sich dieser Heroische Held umb Gott und Menschen gar wol verdienet. D a nun dieser Matthias der I. des Namens Konig zu Ungarn auch nicht mehr im Leben / hatt Vladißlaus dieses N a mens der II. und Konig zu Behem / Casimiri des Königs zu Polen Sohn / das KönigReich Ungarn empfangen. Under seiner Regierung hatt sich der schreckliche BaurenKrieg unnd Auffruhr wieder den Adel / in Ungarn erhebt: welchen J o hannes der Waywoda in Sibenbürgen wiederumb gestillet. Nach diesem Konig Vladißlao ist sein Sohn L u d o - ( 4 4 ) wicus der II. des Namens inn die Regierung kommen: wiewol Er noch bey Leben seines Vattern in der Wiegen zu einem Konig erwehlet und bestattiget ward. Er hatt mit dem Türckischem Keyser Solyman / auff den Tag Joannis Baptist« / bey der Statt Mohatts / der gantzen Ungarischen Nation eine gantz betrübte / trawrige und Blutige Schlacht gethan / darinnen Er beydes umb sein Reich und Leben kommen. Wie zwar seine Geburt scheinet / daß sie solchen Unfall zuvor angedeuttet habe: dann Er mangelhafft des obersten Zarten Hautleins / so über den gantzen Leib die dickere Haut pflegt zu bedecken / an ihme aber nicht zuspüren gewesen / auff die Welt komen ist. Auff dieses Konig Ludwigs klaglichen Undergang ist Joannes Waywoda in Sibenbürgen / von etlichen des KönigReichs Vornembsten und auffrührischen Adels Personen / die Er mit Gelde bestochen hette / für einen Konig im selbigen Jahre auffgeworffen worden. Aber der Palatin / wie auch des Geistlichen Standts / Landes Herren und Adels Fürnehmste grössest und beste theil / wehleten / Ferdinandum Infant von Hispanien / Ertz Hertzogen zu OsterReich: so erst newlich Konig zu Behem worden war; Bevorab weil solchs auch in einer Heyraths Abred und seiner Vorfahren VerEynigung also beschlossen und be-
1490.
Vladißlaus II. 1491.
1516.
Ludovicus II
1526.
Joannes Waywoda.
Ferdinand. 1558.
316
Wolßiart
Spangenberg
statigt / zu einem ordentlichen K o n i g des L a n d s zu U n g a r n : w e l c h e n sie a u c h d e n 2 0 . O c t o b r i s k r ö n e t e n . D a r w i e d e r s i c h Johannes W e y w o d a setzete / d e m Turckischen Keyser Solym a n A n h a n g i g m a c h t e : die Statt u n d Schloß O f e n mit K ö n i g l i c h e m T i t u l e i n n a h m u n d b e w o h n e t e . D a d u r c h sie h e r n a c h
5
inns T ü r c k e n H a n d u n d Gewalt k o m e n . N a c h deme aber gedachter Keyser Ferdinandus Konig zu U n g a r n / etliche Schlachten w i e d e r d e n T ü r c k e n
glucklich
Maximiiianus,
u n d ritterlich volbracht hette: o r d n e t e E r seinen Sohn Maxi-
1523
milianum den II. des N a m e n s zu
•
Keyser und
Konig
zu Behem
{45)
einem Romischen
/ in e i n e m J a h r : u n d
10
das
f o l g e n d e J a h r h e r n a c h z u m K o n i g e in U n g a r n . Dieser w a r ein sehr F r o m m e r
Keyser / gleichsam der gantzen Welt
lieb
u n n d a h n g e n e h m : d e r d a n n / seines H e r r n Vatters E x e m p e l nach / der Türcken Barbarischen Gewalt und Ungestümigkeit glücklich auffgehalten u n d demselben gewehret.
15
Auch
nachmals Rudolphus. 1572
-
R u d o l p h u m ytzt regierende Romische Keyserliche y(es)t(dt) Hochheit
den 25. Septembris zu Königlicher W i r d e eingesetzet.
Als n u n
Ihre May(es)t(iit)
Maund einen
20
Fünffzehen Jahr lang w e h r e n d e n Krieg wieder O t t o m a n n u m Vatter / Sohn u n d Enckel geführet / u n d endlich den Feind dahinn getrungen / daß Er Frieden begehren müssen: Hatt Sie d a r a u f f Matthias II. 1608
-
M a t t h i a m / ihren Vielgeliebten H ( e r r n ) B r ü d e r n / wel-
25
c h e n die Stande des K ö n i g R e i c h s U n g a r n vleissig b e g e h r e t / d a ß derselbig Ihr K o n i g w ü r d e / verwilligt / u n d verschafft. U n d ist d e m n a c h M a t t h i a s E r t z H e r t z o g v o n O s t e r R e i c h / des n a h m e n s d e r II. in der O r d n u n g aber d e r X X X I I . so mit d e r K r o n e s o l e n n i t e r i s t g e k r ö n e t w o r d e n . G o t t w o l l e d i e - 30 s e m f r o m m e n K ö n i g e d i ß J a h r u n d alle J a h r s e g n e n / d a m i t Ihre May(es)t(