Russische Grammatik 9783110825107, 9783110019339


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German Pages 149 [152] Year 1972

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Table of contents :
Das russische Alphabet
Einleitung
Erstes Kapitel: Die russischen Laute
I. Die Vokale
II. Die Konsonanten
Zweites Kapitel: Deklination der Substantiva
Drittes Kapitel: Das Pronomen
Viertes Kapitel: Das Adjektivum
Fünftes Kapitel: Die Zahlwörter
Sechstes Kapitel: Die Flexion des Verbums
Siebentes Kapitel: Die Aspekte des Verbums
Achtes Kapitel: Das Wichtigste aus der Syntax
Literaturangaben
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Russische Grammatik
 9783110825107, 9783110019339

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Russische Grammatik

von

Prof. Dr. Erich Berneker und

Prof. Dr. Max Vasmer

S i e b e n t e Auflage b e a r b e i t e t von

Dr. Maria Bräuer-Pospelova

w DE

G Sammlung Göschen 4066

Walter de Gruyter Berlin · New York 1971

ISBN 3 11 001933 7 Copyright 1971 by Walter de Gruyter & Co., vormals G. J . Qöschen'sche Verlagshandlung— J . Quttentag, Verlagsbuchhandlung — Georg Reimer — Karl J . Trübner — Veit K«áHCKaH á36yKa ('bürgerliches Alphabet') an Stelle des bis dahin gebrauchten kirchenslavischen, nach ihrem vermeintlichen Erfinder 'Kyrilliza' genannt; aber eine Reform der russischen Sprache ist erst verknüpft mit dem Namen des großen russischen Gelehrten, des „Vaters der russischen Literatur", L o m o n ó s o v (1711—1765). In seinen rhetorischen und grammatischen Werken (1755 erschien seine russische Grammatik, PoccùficKaH rpaMMáTHKa) sondert er scharf das Russische vom Kirchenslavischen. Letzteres läßt er nur für den „hohen" Stil zu; die Schriftspache, der „mittlere" Stil, soll echt russisch sein mit vorsichtiger Beimengung von Formen der Kirchensprache. Auch für die Poesie war er ein Reformator. Während man sich bis auf ihn, von einigen nicht erfolgreichen Versuchen abgesehen, nach polnischen

12

Einleitung

Mustern des für den freien Akzent des Russischen ungeeigneten syllabischen Versmaßes bedient hatte, wandte er in seinen Oden das der freien russischen Wortbetonung allein gemäße tonische Prinzip an. Der Schriftsteller Κ a r a m ζ i η (1766— 1826) war bestrebt, den schwerfälligen „barbarischen" Stil seiner Muttersprache nach der von ihm bewunderten „élégance" französischer Meisterwerke umzuformen; durch gute russische Ausdrücke ersetzte er Kirchenslavismen und viele entbehrliche Fremdwörter in mustergültiger Weise. Ihm gebührt der Ruhm, der Begründer der heutigen russischen Schriftsprache zu sein. Sein Zeitgenosse Krylóv (1769— 1844) gebraucht in seinen Fabeln eine Sprache, die der russischen Volkssprache sehr nahesteht. Der Dichter Griboédov (Γόρε OT yiwá 1823) und schon vor ihm Fonvizin (EpHraΛΐίρ 1766, Héflopocjib 1782) nähern sich in ihren Dramen weitgehend der russischen Umgangssprache. So bereitet sich die weitere Ausbildung der modernen russischen Literaturssprache vor, wie sie gegen die Mitte des 19. Jahrhunderts erreicht und in den Werken der bekannten Poeten Puskin (1799—1837), Lérmontov (1814— 1841), Tjutcev (1803-1873), der Prosaiker Gógol' (1809— 1852), Turgénev (1818-1883), Dostoévskij (1821—1881), Tolstój (1828—1910) ihre Form gefunden hat. Bis heute bewahrt die russische Literatursspache das Nebeneinander von kirchenslavischen und russischen Elementen im Laut- und Formenbestand sowie in der Syntax und im Wortschatz, jedoch nicht in beliebiger oder willkürlicher Wahl des Sprechers, sondern jeweils in ausschließlicher Verwendung nach fester Norm bzw. mit Bedeutungsdifferenzierung vorwiegend im Wortschatz. Die Hauptunterschiede der russischen und der bulgarischen Sprache liegen in der Behandlung der ursprünglichen Verbindungen er, or und el, ol vor Konsonant und der Lautgruppen tj und dj. Erstere wurden im Russischen zu epe, opo und OJIO, im Bulgarischen zu ré, ra und lê, la; letztere im Russischen zu M und >κ, im Bulgarischen zu St und id. Ein *golva 'Kopf' wurde also russisch zu rojiOBá, bulgarisch zu glava ; *gordi 'Stadt',

Einleitung russisch ropo;;, bulgarisch grad; MOJIOKÓ, bulgarisch russisch 'Kerze'

wurde

russisch

mljáko;

russisch 'Ufer',

*bergb

heute brjag;

CBeiá, bulgarisch

zu

' R a i n ' (lat. media)

*medja

brëg,

'Milch',

*melko

heute

mlëko,

6éper, bulgarisch

13

ein

*svéíja

svèlta ;

russisch Me»cá, bulgarisch

ein

mezda.

W e n n w i r nun in der heutigen russischen Sprache zahlreiche W ö r t e r mit pa, pe, jia, jie statt opo, epe, OJIO und m ( f ü r S t ) , >KÄ anstatt H, >K finden, so zeugen sie v o m kirchenslavischen A n t e i l an der russischen Literatursprache. Sehr häufig bestehen beide F o r m e n nebeneinander, die

kirchenslavischen

haben dann meist eine übertragene Bedeutung. So heißt die volkstümliche K u r z f o r m des N a m e n s BjiaAMMHp m i t echt russischer L a u t f ä r b u n g BOJIÖÄH; rojioBá ' K o p f ' , aber rjiaBá ' H a u p t , K a p i t e l ' , BÓJIOCTL ' A m t s b e z i r k ' , aber BJiacTb ' G e w a l t , Macht';

eropoHá

χοροΗήΉ.

'Seite',

'bestatten',

aber

erpaHá

aber xpamiTb

'Gegend,

Land';

'bewahren'; MOJIOKÓ

'Milch', aber MJiérabiñ nyTb 'Milchstraße'; eépefl 'Geschwür', aber

epe«

'Schaden';

6epéMeHHaa

'die

schwangere, lat. g r a v i d a ) , aber 6péivm

belastete'

(d.

h.

' L a s t ' . O f t ist die

echtrussische F o r m nur dialektisch erhalten: BpéMH ' Z e i t ' , in Archangel'sk hört man noch BépeMH W ä h r e n d zu BCTpéTHTb 'begegnen' die 1. Sg. Präs. echtrussisch BCTpéiy lautet, hat noceTHTb 'besuchen' nocem^, das sich durch sein m als kirchenslavische F o r m

erweist;

Ha«é>K«a ' H o f f n u n g ' und o«é>Kfla ' A n z u g ' sind durch ihr >KÄ als bulgarisch kenntlich, während HanejKHbiii 'zuverlässig' und die volkstümliche F o r m

oflewa

echtrussische

Lautge-

bung zeigen. Und so ließen sich noch sehr zahlreiche Beispiele anführen. D e r für das Russische charakteristische W a n d e l v o n e zu ë unter gewissen Bedingungen ( v g l . § 9 ) fehlt dem

Bulgari-

schen; so erklären sich viele Ausnahmen, w o dieser W a n d e l nicht eingetreten ist, als Bewahrung der kirchenslavischen Formen ( v g l . § 9, 3). H ä u f i g begegnet man in der Sprache der Poesie weiteren

kirchenslavischen

Formen,

die

die

noch

Literatur-

sprache sonst schon nicht mehr kennt. So gebrauchen die

14

Einleitung

Dichter rjiaBa ' H a u p t ' , r j i a c ' S t i m m e ' , MJia« 'jung', 6per ' U f e r ' , npe3 'durch' f ü r und neben ROJIOBÁ, rójioc, MÓJIO«, 6éper, népe3. Der Wortbestand

der modernen russischen Sprache ist

kein rein slavischer. D i e Einführung des Christentums hatte das Eindringen vieler griechischer F r e m d w ö r t e r zur F o l g e ; die Jahrhunderte lange Herrschaft der T a t a r e n ( v o m 13. bis 16. Jahrhundert) ist nicht ohne Spuren vorübergegangen; zahlreiche Ausdrücke f ü r Geld- und Fuhrwesen, W o h n u n g und Hausgeräte,

Kleidung

s p r u n g s , w i e KA3HÁ

und

Waffen

'Fiskus',

«ÉUBRH

sind 'Geld',

tatarischen HMIUHK

Ur-

'Fuhr-

mann', capáií 'Scheune', l e p a á K ' B o d e n ' , CTaKáH 'Glas', onár ' H e r d ' , ÔAUMÂK 'Schuh', KHHM«JI ' D o l c h ' , 6yjiaBá ' K e u l e ' . M i t P e t e r dem Großen (1682—1725) endlich, der Rußland aus seinem Mittelalter riß und dem Einfluß des Westens zugänglich machte, drang im G e f o l g e der f r e m d e n K u l t u r eine ganze F l u t v o n

Fremdwörtern

aus dem

Deutschen,

Französischen, Holländischen ein. D i e R e v o l u t i o n von 1917 hat recht große Veränderungen in der Literatursprache hervorgerufen. N e u e Wortbildungen kamen auf w i e H36áq 'Betreuer ( B i b l i o t h e k a r ) der

Dorf-

lesestube', »iHTájiKa 'Lesesaal'. Durch die soziale Umschichtung

drangen

viele

umgangssprachliche

Elemente

und

Dialektismen in die Literatursprache ein w i e ynóSa ' L e h r e ' . V o r allem aber sind viele durch Kürzungen künstlich entstandene W ö r t e r eingeführt worden wie HapKOMnpoc — H a poflHbiñ KOMHCcapwaT npocBemeHHH, B y 3 = B u c m e e y^eÖHoe 3aBefleHHe 'Hochschule'. So spiegeln sich noch in der heutigen russischen Sprache die historischen Schicksale des sie sprechenden Volkes wider.

Erstes Kapitel

Die russischen Laute § 1. Orthographie Die russische Orthographie ist eine historische, wie ζ . B. die englische oder französische. Sie entspricht also einem früheren Sprachzustand und gibt die heutige Aussprache nur unvolkommen wieder. Nach der Revolution 1917 wurde in Rußland die schon mehrere Jahre zuvor ausgearbeitete R e f o r m der Orthographie eingeführt, die der Aussprache in mehreren Punkten näherkommt als die alte Orthographie. Es genügt auch heute nicht, um Russisch richtig zu lesen, die einzelnen Buchstaben und ihre Lautwerte zu kennen, man hat vielmehr noch eine Fülle von Ausspracheregeln zu erlernen. So wird ζ . B. 'mein' Moë, das ist mojó, geschrieben, gesprochen aber wird es majó; nouiëji 'ging' wird posël geschrieben, aber pasól gesprochen. Die stark veränderte Aussprache der unbetonten Vokale (§ 16) wird in der Schrift gar nicht bezeichnet. Das Zeichen b, das in alter Zeit einen Lautwert

hatte (Vokal), hat heute keinen

selbständigen

Lautwert. Es bezeichnet nur die Erweichung des vorhergehenden Konsonanten. Der Buchstabe r drückt teils g, teils einen /¡-ähnlichen Laut aus usw. Man sieht also, daß auch die russische Orthographie von

dem Grundsatz

„schreibe, wie du sprichst"

weit entfernt ist. § 2. Akzent Eine Hauptschwierigkeit bei der Erlernung des Russischen liegt in dem Akzent. Der Akzent im Russischen ist kein feststehender wie im Deutschen, w o die Wurzelsilbe

betont

16

D i e russischen L a u t e

wird. Er ist vielmehr durchaus frei, an keine bestimmte Silbe gebunden. Er kann auf der letzten liegen: 3/iopÓB 'gesund', auf der vorletzten: 3ftopÓBbiñ 'der Gesunde', auf der drittletzten: 3flopÓBan 'die Gesunde', auf der viertletzten: bú3¿jopoBeTb 'genesen', auf

der f ü n f t l e t z t e n : BH3ÄopoBeJiH

'sie

genasen', ja auf der sechstletzten: ΒώβΛοροΒβετβ 'ihr w e r d e t genesen'. D e r A k z e n t wechselt selbst innerhalb desselben W o r t e s , er braucht nicht i m m e r auf derselben Silbe zu ruhen: pená ' F l u ß ' , aber ρ έ κ κ 'die Flüsse'. Ebenso beim V e r b u m : XBamö 'ich lobe', aber xBájiHT 'er lobt'. Erschwerend für den A n f ä n ger ist, daß der A k z e n t im Russischen nicht bezeichnet w i r d ; selbst der Brauch, gleich geschriebene, nur durch die B e t o nung unterschiedene W ö r t e r mit dem Akzentzeichen zu v e r sehen, n i m m t immer mehr ab. Den richtigen A k z e n t eines jeden russischen W o r t e s kennenzulernen ist deshalb ganz unerläßlich, weil die Aussprache der V o k a l e v o l l k o m m e n v o n der A k z e n t s t e l l e abhängig ist. Jeder unbetonte V o k a l verändert nämlich seine Qualität, teilweise sogar recht erheblich (Näheres § 16). H i e r nur ein Beispiel: unbetontes o wird wie a gesprochen, ζ . B. ropá ' B e r g ' , spr. gará. Ist das o aber betont, so behält es seine Qualität: daher r ó p u ' B e r g e ' , spr. g ó r y . Einige

Beispiele

mögen noch die W i c h t i g k e i t des A k z e n t s veranschaulichen: pyKii heißt 'der H a n d ' = Gen. Sg., pyKH heißt 'die H ä n d e ' N o m . A k k . P l . ; XBáJiHTe 'ihr l o b t ' , aber XBajiHTe ' l o b e t ' ; y3Haib

'ich

erkenne',

aber y3Háio 'ich werde

erkennen';

κρόκ) 'ich decke', aber κροιό 'ich schneide zu'; nájin 'sie fielen' — n a j i i í ! ' F e u e r ! ' ( v o n najiüTh 'feuern'); M^Ka 'Qual, Sorge', Mytcá ' M e h l ' ; ποτόΜ 'darauf', aber πότοΜ ' m i t Schweiß'; floporá

'teuer' = Fem., « o p ó r a

'Weg'.

Dieses

Verzeichnis

ließe sich noch beliebig vermehren. In dieser G r a m m a t i k wird der A k z e n t überall bezeichnet. Bei

jeder

Deklinations-

und

Konjugationsklasse

werden

einige Regeln über den Akzentwechsel gegeben. Den W o r t a k zent freilich muß der A n f ä n g e r aus dem L e x i k o n oder dem Gebrauch lernen.

Die Vokale

17

I. Die Vokale § 3. Allgemeines Für die fünf Vokale des Russischen gibt es zweierlei Bezeichnungen, je nachdem der ihnen vorangehende Konsonant hart oder weich ist: nach harten Konsonanten schreibt man a, 3, u, o, y, nach weichen Konsonanten H, e, H, ë, κ». Die Artikulation der ersteren Reihe entspricht ungefähr der deutschen, die zweite Reihe hat im Wortanfang einen ./-Vorschlag: ja, je, jijo, ju; Ζ. B. Amia 'Anna', JÍMa 'Grube' — jama, yjiHi;a 'Straße' — ulica, rojiá 'Kreisel' — julá. Jeder Vokal wird für sich ausgesprochen: MOéro spr. majéju; BOIÖK) spr. va-jü-ju; eë spr. ji-jó. Diese Aussprache mit j gilt aber nur für den Fall, daß ein Wort oder eine Silbe mita e ë io anfängt. Folgen diese dagegen auf einen Konsonanten, so verschmilzt das /-Element mit diesem, und es entsteht ein erweichter Konsonant. So z. B. ÄHAH 'Onkel'. Hier entseht durch die Vereinigung von n und a ein erweichtes a, bezeichnet mit d'. Dieser Laut bereitet dem Deutschen anfangs gewisse Schwierigkeiten, denn man darf kein j hören lassen, also nicht etwa djadja sprechen. Eher kommt man dem Laut nahe, wenn man ein dia, mit ganz flüchtigem i, dem a zueilend, spricht. Genauer betrachtet entsteht dieses d', wenn man nicht wie beim harten d nur mit der Zungenspitze das Zahnfleisch berührt, sondern den ganzen vorderen Teil der dadurch sich etwas hebenden Zunge dagegenlegt und dann das d artikuliert. Geradeso verfährt man z. B. bei H: Horá 'Fuß' spr. nagá; aber n ñ m 'Wärterin' spr. n'an'a. Der Laut n' ist dann sehr ähnlich dem französischen gn in campagne. Genaueres über die Erweichung der Konsonanten siehe § 11. Es folgt nunmehr eine Betrachtung der Aussprache der einzelnen Vokale. Zu bemerken ist vorher, daß das Russische 2 Berneker—Vasmer, Russische Orammatlk

18

Die russischen Laute

bei den betonten Vokalen Quantitätsunterschiede, wie das Deutsche, nicht kennt. Vgl. z. B. das lange α von ahnen mit dem kurzen ä in an, das l von ihn mit dem von in. Die russischen betonten Vokale sind alle mittellang, d. h. stehen ungefähr in der Mitte zwischen den langen und kurzen Vokalen des Deutschen. Ein starker Unterschied besteht aber zwischen betonten und unbetonten Vokalen: die betonten Vokale treten stark und deutlich hervor, die unbetonten klingen dumpfer, reduziert und erleiden dabei bestimmte Qualitätsveränderungen, wie ζ. B. unbetontes o zu α geworden ist. Die folgenden Ausspracheregeln gelten zunächst nur für die betonten Vokale, über die unbetonten handelt § 16.

§ 4. a, « a ist der helle α-Laut wie etwa α in bühnendeutsch Vater ; in gewissen Positionen zur Bezeichnung der palatalen Aussprache entspricht ihm das Zeichen $i ( = ja). 6á6a 'Weib', bába; ároAa 'Beere', jág3da; nach Konsonant mit Erweichung desselben: THra 'Zug', t'ága. Hier und im folgenden wird mit 3 ein Vokal bezeichnet ähnlich dem e in deutsch Gabe, Rotte usw. § 5. y, 10 Für die Aussprache ist nichts zu bemerken: ry6á 'Lippe', spr. gubá; 10 ist das entsprechende Zeichen für ju: ioh 'jung', jun; tkjtiöh 'Bauerntabak', t'ut'un. κ> wird gebraucht zur Wiedergabe des deutschen ü, des franz. u in Eigennamen, da ein entsprechender Laut im Russischen fehlt: JIio6eK 'Lübeck', Biòprep 'Bürger'; Bproccé^b 'Bruxelles', fliOMá 'Dumas'.

§ 6. 0, ë Ein geschlossenes 0, wie in ohne, Sohn, ist dem Russischen fremd, 0 ist vielmehr ein sehr offenes 0, noch offener als das 0 in deutsch Sorge, hervorgebracht mit stark gerundeten

Die Vokale

19

Lippen, w o d u r c h es f a s t einen flüchtigen Vorschlag von u erhält, BÓJIH 'Wille', vól'a. ë ist ein ähnlicher Vokal ( o ) m i t v o r a u s g e h e n d e m weichem K o n s o n a n t e n oder /. ejii gehören. In der heutigen Orthographie wird für i allgemein η ges c h r i e b e n : ápMHH, HMéHHe, MHp, Β PoCC-tìH USW.

Durch h wird heute allgemein das Zeichen v, die sogenannte HÄHua, ersetzt. Es war nur in griechischen Lehnwörtern gebräuchlich, wo es das ν wiedergab. Heute schreibt man nur τη π 'Typus', jiúpa 'Lyra', chhóa 'Synode'. § 8. Die e-Laute: a, e [ t ] 3 bezeichnet den e-Laut ohne Vorschlag von ] oder Erweichung des vorhergehenden Konsonanten; e, t den entsprechenden Laut mit Erweichung, t war in der älteren Orthographie von e nur orthographisch verschieden. 3 kommt nur in e i n e m echt russischen Wort vor, in dem Pronomen áTOT 'dieser' und seinen Formen. Sonst dient es zur Wiedergabe des e im Anlaut von Fremdwörtern und Eigennamen sowie des fremden ö-Lautes: áxo 'Echo', skohóm 'Ökonom', 3Knná>tc 'Equipage', 3K3áMeH 'Examen', Bskoh 'Bacon'. Die e-Laute haben eine verschiedene Aussprache, je nachdem sie vor harten oder weichen Konsonanten stehen. Im ersteren Fall lauten sie offen (umschrieben ä, 'ä) wie das e, ä in deutsch Werk, Stärke, franz. è in père ; im letzteren geschlossener, nur wenig offener als e in See, franz. ¿té (umschrieben é). Beispiele: ¿Ta 'diese' Fem., äTa; ára 'diese' PI.

Die Vokale

21

ét'i; noáT 'Dichter', poät, aber noâ3HH 'Poesie', poéiija; amèna 'Apotheke', apt'äka, aber β amène 'in der Apotheke', vapt'ék'i; KpecT 'Kreuz' kr'äst, aber KpécTHK 'Kreuzchen', kr'ést'ik; CBeT 'Welt', sv'ät, Ha CBéTe, nasv'ét'i, 'auf der Welt'; Bépa 'Glaube', v'ära, aber BépHTb 'glauben', v'èr'it'. Die geschlossene Aussprache hat das e auch in den Wörtern: Bepx 'Gipfel', uépKOBb 'Kirche', népBbiñ 'erster', qeTBépr 'Donnerstag'. Es erklärt sich dies so, daß in diesen Wörtern, wenigstens im Moskauer Dialekt, das τ erweicht, als r', gesprochen wird, obschon es die Schrift nicht bezeichnet; spr. v'ér'ch, cér'kaf', p'ér'vyj, cet'v'ér'k. Stets offen ist der e-Laut im Auslaut: y>Ké 'schon', uzä; «Be 'zwei', d'v'ä. Doch auch hier kann er geschlossen sein, wenn ein mit weichem Konsonant beginnendes Enklitikon, etwa die Fragepartikel jih, antritt: y>Ké 'schon', u2ä, aber Hey>Ké-jiH 'wirklich?', n'euzê-1'i. Außer diesen Eigentümlichkeiten besitzt das e noch eine andere, die in § 9 besprochen wird. § 9. Wandel von e zu ë (jo) Bereits im § 6 wurde über ë gesprochen. Hier soll die Frage nach seiner Entstehung beantwortet werden. Es gilt für dass Russische die Regel: jedes betonte alte e, aber nicht das aus i entstandene, vor hartem Konsonant ist zu ë geworden; ebenso betontes altes e im absoluten Auslaut. Beispiele: cecrpá 'Schwester', áistrá; Nom. Pl. cecTpbi, spr. áóstry; ceJió 'Dorf', sitó; Pl. cëjia 'die Dörfer', sota; GyaeT 'wird sein', búd'it, aber cnacëT 'wird retten', spasót; TBcpabuì 'fest', t'v'órdyj, aber TBep^b 'Feste', t'v'er'd'; MëpTBbiH 'tot', m'órtvyj, aber ciwepTb 'Tod', sm'ér't'; uapëM, car'óm 'durch den Zaren'; saëB 'der Teearten', cijóf, von qafi "Tee"; nóJiHoe 'das volle', pólnaja, aber Moë 'meines', majó; nÓJie 'Feld', pól'a, aber 6ejibë 'Wäsche', b'èl'jó. Das Zeichen ë, das auf Karamzins Vorschlag (1797) eingeführt wurde, wird in der modernen Orthographie nur gele-

22

Die russischen Laute

gentlich zur Unterscheidung

gleichlautender

Wörter ge-

b r a u c h t : Bcë 'alles', a b e r Bce 'alle', ebenfalls bei w e n i g be-

kannten Eigennamen. Ausnahmen von der Regel, daß altes betontes e (nicht t ) vor harten Konsonanten und im absoluten Auslaut zu ë geworden, zeigen sich nach zwei Richtungen hin: I. e bleibt e vor hartem Konsonant: 1. In der Endung -éu; man spricht Kynéu 'Kaufmann', kup'äc; OTéu 'Vater', at'äc; Ky3Héu 'Schmied', kuin'äc. Die Erklärung ist, daß u einst weich war und erst hart wurde, als der Wandel von e zu ë schon stattgefunden hatte (vgl. § 12). Die gleiche Erklärung gilt für die Fälle, wo e vor der harten Adjektivendung -ckhh geblieben ist (die Schreibung -ckhh ist irreführend, man hört einen dumpfen Laut, fast -CKbift, siehe auch § 48, 2). -ckhíí in «¿hckhH 'weiblich', 3éMCKnfl 'zum Land gehörig' von >KeHá, 3eivuiH u. a. ist identisch mit althochdeutsch -isc, nhd. -isch in weibisch, irdisch. Früher lauteten diese Wörter auch im Slavischen: 3éMbCKbiH, wéHbCKbiñ (wo b einen schwachen i-Laut bezeichnet, der dann verstummte), so daß e hier ursprünglich vor weichem Konsonanten stand. 2. In Fremdwörtern: ariTéKa 'Apotheke', δγφέτ 'Büfett', ra3éTa ' Z e i t u n g ' , 6nJiéT ' B i l l e t t ' , κ ο Η Β έ ρ τ ' K u v e r t ' , aenéina

'Depesche', in denen e als 'ä gesprochen wird. Eine scheinbare Ausnahme ist ζ. B. aKTëp 'Schauspieler', denn hier soll nach § 6 franz. eu wiedergegeben werden. 3. In Wörtern aus dem Kirchenslavischen: KpecT 'Kreuz', Héôo 'Himmel' (aber Hë6o 'Gaumen'), Gen. Pl. HeCéc; nemépa 'Gruft, Grotte', Haaé>Kfla 'Hoffnung'. Da das Kirchenslavische Jahrhunderte lang Literatursprache war, erklärt es sich, daß eine Fülle von Wörtern in der heutigen Sprache ebenfalls mit e für ë erscheint, ohne daß sie kirchlicher Gebrauchssphäre entstammen: so flép3Kiiñ 'kühn', flép30CTb 'Kühnheit', CKBépHbift 'gering, schlecht', yqéÔHaH KHiíra 'Lehrbuch', «jécTHbifl 'ehrlich', noJié3Hbiíí 'nützlich', nepcT 'Finger' (aber HanepctOK 'Fingerhut'), jieB 'Löwe', npeflwéT

Die Vokale

23

'Gegenstand'. Der Wandel von e zu ë ist nämlich nur russisch und nicht bulgarisch/kirchenslavisch gewesen. 4. In den Wörtern, wo e aus älterem t entstanden ist, das nie eine Wandlung in ë erfährt. Solche sind 6jiecK 'Glanz', MéjiKHÜ 'klein', MÓJio^b 'Kleinigkeit', Bce 'alle', .πέτο 'Sommer', nee 'Wald'. 5. In der Präposition 6e3 'ohne' und der Negation He. Beide sind stets tonlos, und der Vokal e wird nach der Ausspracheregel für unbetonte Vokale wie ein reduziertes i (ι) gesprochen: 6e3 Te6á 'ohne dich', b'ist'ib'á; ne iH 3HaK 'hartes Zeichen') bezeichnet keinen selbständigen Laut, sondern gibt nur an, daß der vorangehende Konsonant hart ist. In der alten Orthographie wurde es stets am Wortende nach hartem Konsonanten geschrieben. In der neuen Orthographie kommt es dagegen nur noch im Wortinnern vor, und zwar in Wortzusammensetzungen, deren erster Teil ein auf harten Konsonanten auslautendes Präfix ist und deren zweiter Teil ein mit palatalem Vokal (h, e, ë, io) anlautendes Wort ist: cien '(er) hat aufgegessen', s-jel; ΟΘΊ,ΗΒΗΤΒ 'bekanntgeben', ab-jivit'. Das Zeichen dient hier also dem Zweck, die harte Aussprache des Konsonanten trotz der Stellung vor oalatalem Vokal zu bewahren. Das Zeichen b (russ. epb oder ΜΗΓΚΗΒ 3H3K 'weiches Zeichen') gibt auch keinen selbständigen Laut wieder, sondern zeigt nur die Erweichung des vorangehenden Konsonanten

Die V o k a l e

25

sowohl im Wortinnern als auch im Auslaut an: z. B . KHHI/re! ' w e r f t ! ' , kirtt'e; njiTb 'fünf', p ' a t ' . Steht b v o r den palatalen Vokalen H, e, ë, H, IO, werden diese Vokale mit ./'-Vorschlag gesprochen:

KÓJIH

(Personenname),

kol'a,

aber

KÓJIBH

' P f ä h l e ' , k o l ' j a : nojiëT ' F l u g ' , pal'ot, aber nojibëT '(er)wird gießen',

pal'jot.

H (russ. H c KpáTKOii 'mit K ü r z e ' ) findet sich nur nach Vokalen, mit denen es Diphthonge bildet: Man 'Mai', 6oñ ' K a m p f ' , 6eß 'schlage', CIIHHH 'blau', HëpHbiiî

'schwarz',

Kyü 'schmiede'. Diese Diphthonge sind jedoch nicht zu vergleichen mit denen des Deutschen. Das erste Element tritt im Russischen erheblich stärker hervor als das zweite. N i c h t immer waren die Zeichen τ», b stumm. Es gab eine Zeit, wo sie einen Lautwert besaßen: t hatte im Altruss., wie überhaupt

im Altslavischen,

den

Laut

eines

schwachen,

offenen u (bezeichnet ü ) und b den eines schwachen, offenen I (bezeichnet ϊ), wie etwa in norddeutsch Mutter,

Mitte.

Viele

eigentümliche Verhältnisse lassen sich durch diese Tatsache erklären. Altruss. h i e ß ' T a g ' Ä b H b (gespr. etwa dlnî), d e r O e n . dazu hieß AbHe (dïn'e). 'Mund' hieß ρτ>η>, rütü, Gen. p v r a . Später traten folgende Veränderungen ein: τ, und b schwanden im Wortauslaut, b mit Erweichung des vorangehenden Konsonanten; ebenso schwanden sie in offener Silbe. So entstand N o m . AbH' und ρτ>τ, Gen. ahh und

pTa.

Darauf

wurde b in geschlossener Silbe zu e, ι zu o, so daß fleH' und ρ ο τ entstanden. Allein b wurde im Auslaut in der Schreibung beibehalten. So erklären sich die heutigen Verhältnisse: N o m . ÄeHb, por, Gen. AHH, pTa. W e r den Hergang nicht kennt, könnte denken, e und o seien geschwunden. So erklärt sich auch die Flexion

von

οτέι;

' V a t e r ' , Gen.

omá

(oTbUb,

OTbija); UBeTÓK 'Blümchen', UBeTKá (uBfrrbicb). Ferner: 'Händchen' hieß p^tbKa, daraus mit Schwund des b in offener Silbe — p^MKa; der Gen. PI. lautete p^Hbicb, daraus mit Schwund v o n τ> und W a n d e l von b in e in geschlossener Silbe: ρ ^ ι ε κ . So auch OBuá 'Schaf' (oBbua), Gen.PI. oeéu (OBbUb). cbTÓ '100', daraus CTO, Gen. P I . c i r b , daher heute COT. In den Schulgrammatiken wird dies gewöhnlich

26

Die russischen Laute

als Einschub von e bzw. o erklärt. Diese Erscheinung findet sich auch in anderen Wortarten: 'er ging' hieß uitm., Mask., 'sie ging' iubJia, Fem., 'sie gingen' iiiburi; aus letzteren mußte werden urna, iujih; aus ersterem uibji, íueji, endlich mit Wandel von e in ë: uiëJi. So noch heute: iuëji, urna, iujih; κ Te6é 'zu dir', aber ko MHe 'zu mir' (aus älterem κ ι MbHt).

II. Die Konsonanten § 11. Harte und erweichte Konsonanten Im Russischen besteht nicht nur, wie im Deutschen, ein Unterschied zwischen stimmlosen und stimmhaften Konsonanten, also zwischen ρ und b, t und d, β und s, k und g, sondern jeder Konsonant kann außerdem noch hart oder weich sein. Hart — der gewöhnlichen deutschen Aussprache entsprechend — ist er vor a, 3, bi, o, y und am Wortende, weich, oder wie man es auch nennt 'palatalisiert', vor $i, e, h, ë, io sowie am Wortende und im Wortinnern vor b. Über die Bildung des weichen t', d' und n' war § 3 die Rede; ganz ebenso mit Hebung der Vorderzunge werden die dentalen Sibilanten á und í (c und 3) gebildet. Auch die erweichten Gutturale machen keine Schwierigkeit. Wenn wir im Deutschen ka, ko, ku sprechen, so liegt unsere Zunge im unteren Mundraum. Sprechen wir aber ki, etwa in Kiel, so erhebt sie sich in den oberen Mundraum und nähert sich dem Gaumen. Um nun das russische k' zu bilden, z. B. pyKé 'der Hand', Dat., ruk'ä, ist es nur nötig, den Zungenvorderteil noch etwas mehr zu heben, so daß er sich noch enger an den Gaumen anlegt; der Laut, den man hervorpreßt, ist das erweichte k' (g' natürlich ganz ebenso, nur stimmhaft statt stimmlos). r wird durch Vibrieren der Zungenspitze an den oberen Vorderzähnen gebildet (das Zäpfchen-r ist im Russischen selten). Hebt man dabei wieder etwas den Vorderteil der

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Die Konsonanten

Zunge, so entsteht das erweichte, j'-haltige τ. Ebenso entsteht durch Zungenhebung im Vergleich zum deutschen l das russische erweichte /'. Dieses hat eine gewisse Ähnlichkeit mit dem mouillierten / des Italienischen, ζ. B. in figlio. Gar nicht beteiligt ist die Zunge bei der Bildung der Labialen: ρ b f ν m, die nur mit den Lippen hervorgebracht werden. Sollen diese nun palatalisiert werden, so gesellt sich ihnen ein von der Zunge gebildetes, ganz flüchtiges, í-jhnliches j zu: pj bj mj usw. Sie bilden also keinen so streng einheitlichen Laut wie die vorher besprochenen erweichten Dentale, Gutturale und r', l'. So entspricht fast jedem russischen harten Konsonant ein gleicher erweichter Konsonant: ÖBrflSKJiMH π ρ c t | x : 6' β' γ' a' 3' κ' λ' μ' η' π' ρ' e' τ' φ' χ' :

hart weich.

Wird die Konsonantenerweichung richtig ausgeführt, so läßt sich eine Einwirkung auf den dem weichen Konsonanten vorhergehenden Vokal spüren. Nicht nur der e-Laut erhält eine verschiedene Klangfarbe, je nachdem er vor weichem oder hartem Konsonanten steht, sondern auch jeder andere Vokal, wenn auch nicht in gleich deutlichem Maße. Vergleicht man ζ. B. das a von /tap mit dem a von uapi>, so findet man, daß das letztere merklich heller klingt. So ist auch das o in toh 'Ton' ein anderes als in kohL· 'Pferd', das y in Äypa 'Närrin' anders als in flypb 'Torheit', das ω in 6 η ϊ 'Lebensweise' anders als in 6biib 'sein'. Diese Vokaldifferenzierung stellt sich mechanisch ein, wenn man den nachfolgenden palatalen Konsonanten korrekt ausspricht. § 12. Die ¿-Laute und α Ganz ausgelassen sind in obiger Übersicht die ¿-Laute. Dazu gehören im Russischen vier: in, >κ, *î, m; ferner die Affricata α. m ist deutsches seh, vgl. Schaum, umschrieben S.

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Die russischen Laute

>κ ist der entsprechende stimmhafte Laut: französisch j in jour, umschrieben i. m etwa wie englisch eh, ζ. B. in church; wie deutsch tsch, jedoch nicht getrennt gesprochen wie in Petschaft, sondern sch bildet mit t eine Artikulationseinheit (ganz wie t und s im deutschen z), umschrieben t. m ist eine Verbindung von weichem in und q, auch hier keine getrennte Aussprache, sondern als Artikulationseinheit, umschrieben S£. Das t ist oft, namentlich im Moskauer Dialekt, sehr schwach hörbar. Man hört öfter ein gedehntes, weiches in. U ist deutsches z, ts, umschrieben c. Bei diesen Lauten gibt es keine sich entsprechenden harten und weichen. Es findet vielmehr folgende Scheidung statt: Stets welch sind ι und m, wenngleich die Orthographie nicht in allen Fällen damit übereinstimmt. Man schreibt a, y und o danach; richtiger wäre, H, io, ë zu schreiben. Ein H^ao 'Wunder' könnte wohl ηιολο geschrieben werden, wie es auch lautet (so auch noch im Altrussischen geschrieben); ein Hiitf 'suche' fast wie nmrt>. So erklärt sich auch, daß e vor diesen Lauten stets geschlossene Aussprache hat, z. B. cep«émibifi 'herzlich', áer'd'écnyj; KJiem 'Zecke', kl'èsô. Stets hart sind >κ, in, n, wenngleich die Schrift dieses nur bei u folgerecht beachtet. So erklärt sich, daß ein e vor ihnen offene Aussprache hat. euib 'iß', jäs; pe>Kb 'schneide', r'ä§. Ein weiteres Anzeichen ihrer Härte ist, daß η nach ihnen zu einem Laut geworden ist, der dem bi ganz nahesteht. So reimt >KHTb 'leben' auf SbiTt, 'sein'; iiiHTb 'nähen', sprich syt'; flyuiii Gen. 'Seele', duáy; ramili 'schreibe', ρ'ί§γ; Präp. Ηθ>κέ 'Messer', nazä. Wie man schon aus der Schrift ersehen kann, müssen in einer früheren Sprachperiode diese Laute weich gewesen sein, denn nur so erklärt sich, daß nach ihnen h, b geschrieben wird; sie sind erst im Laufe der Zeit hart geworden. Diese Tatsachen haben eine große Bedeutung f ü r die gesamte Deklination und Konjugation; sie werden daher noch des öfteren erwähnt werden müssen.

Die Konsonanten

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§ 13. Die Aussprache der übrigen Konsonanten 1 . Bei π = ρ, 6 = b, Β = ν, M = m, φ = / ; bei τ = t, Λ = d, Η = η, κ = k ist nichts zu bemerken, denn die russischen Laute entsprechen den deutschen. Nur werden p, t, k nicht wie im Norddeutschen mit Aspiration gesprochen (in der Aussprache von Paar, Tal, Kahn wird jeder Norddeutsche, wenn er auf sein Sprechen achtet, hinter dem Ρ, Τ, Κ einen Hauch wahrnehmen). Die russischen Laute entsprechen den gleichen französischen, die ebenfalls nicht aspiriert werden. 2. 3 (umschrieben z) ist stimmhaftes s im Silbenanlaut; Seele, Rose, französisch ζ in zèle; c (umschrieben s) ist stimmloses s in Rosse, Haus, französisch s im Anlaut: soleil. 3. Über weiches JI war § 11 die Rede, umschr. /'. Hartes JI (umschr. I) ist ein für das Russische charakteristischer Laut, der dem Deutschen fehlt. Es wird mit gehobener Hinterzunge und starker Verengung des ganzen hinteren Mundkanals gebildet; der vordere Teil der Zunge zieht sich dabei zurück und höhlt sich, die Lippen treten leicht in die u-Stellung. Das Russische besitzt also, worauf besonders zu achten ist, nicht unser deutsches /. Sein / ist entweder härter oder weicher. 4. r hat gewöhnlich die Aussprache unseres g in bühnendeutsch Gabe, rófl 'das J a h r ' , got. Bisweilen jedoch wird es als frikativer Laut (γ) gesprochen, der die stimmhafte Entsprechung zum stimmlosen χ (eh) ist. Dieser frikative Laut kann anstatt g in den Adverbien auf -r«a gesprochen werden: Toi'Aá 'dann, damals', ta-ydá, Korná 'wann', ka-fdá, Bceraá 'immer', f'siydá, HHOrítá 'manchmal', ina?dá. In dieser Lautverbindung ist das g aus dissimilatorischen Gründen frikativ geworden (?d). Diese Aussprache gilt jedoch nur f ü r schnelles, flüchtiges Sprechen. Doch werden diese Adverbien gegenwärtig immer häufiger mit g als Verschlußlaut gesprochen, und diese Aussprache wird bereits zur Norm. Frikatives γ wird auch in einigen Wörtern des kirchlichen Bereichs gesprochen, ζ . B. in den obliquen Kasus von Bor 'Gott', in rocnóab 'Herr, Gott', in 6náro 'Güte, Wohl' und dessen Ableitungen: ÖJiaronapiiTh 'danken', 6Jiaro«aTb

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Die russischen Laute

'Gnade'. In den genannten Fällen beruht diese Aussprache des r darauf, daß die in der Ukraine und in Weißrußland übliche Aussprache durch die aus diesen Gebieten stammende Geistlichkeit im 17. und Anfang des 18. J a h r h . nach Moskau getragen wurde. Heute jedoch schwindet diese Aussprache immer mehr: die junge Generation spricht hier bereits r als Verschlußlaut. Besser hält sich das frikative γ in T Ó C I I O A H , wenn es als Ausruf gebraucht wird. Ein pharyngaler Laut anstelle von g (wie in deutsch haben, Held) wird in den Ausrufen arai, aha, oro!, oho, are! ähe, ron!, hop, ronjifl!, hopl'a, und in der onomatopoetischen Bildung rae-rae 'wau-wau', hav-hav gesprochen. Dieser pharyngale Laut wird auch in einigen Wörtern fremder Herkunft gebraucht. So schreibt man r e i m e 'Heine' Fawöypr 'Hamburg', r á 6 m y c 'Habitus', gesprochen wird hier aber hajne, hamburg, habitus. Hierin ist die Aussprache der Fremdwörter nicht durchgehend geregelt. Neben der obligatorischen Λ-Aussprache in ráSHTyc spricht man ryMáHHbiñ 'human', ropn3ÓHT 'Horizont' mit g. Die Aussprache von nichtrussischen Personennamen wie reime, Γ Ι Ο Γ Ο 'Hugo', ΓοΛίέρ 'Homer' bleibt dem Bildungsgrad und der Gewohnheit des einzelnen überlassen. In der Endung -ro des Gen. Sing. mask, neutr. der Pronomina und Adjektiva wird r stets wie ν (deutsch: w) gesprochen: Toró 'dessen', tavó; eró 'seiner, ihn', jivó; flööporo 'des guten', dóbrava. 5. χ. Hartes χ entspricht deutschem ch in ach; weiches χ deutschem ch in ich (bezeichnet ch, ch'). xofliiTb 'gehen', chad'it', mit hartem hinterem ch; X H J I H H 'schwächlich', ch'ifyj, mit weichem vorderem ch, wie in deutsch ich. § 14. Silbengrenze Wenn wir die Aussprache von Miete und Mitte, Beete und Bette, Spanes und spannen, Mutes und Mutter vergleichen, so sehen wir, daß wir die Silben so trennen: Bee-te— Bet-te, Mu-tes—Mut-ter, d. h. daß nach langem Vokal der Kon-

Die Konsonanten

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sonant zur folgenden Silbe gehört, die Silbengrenze also hinter den V o k a l fällt, nach kurzem Vokal aber, wie es die Schrift auch zum Ausdruck bringt, der eine Teil des Konsonanten zur vorhergehenden, der andere zur folgenden Silbe gezogen wird, die Silbengrenze also in die Mitte des Konsonanten fällt. Nun war erwähnt, daß das Russische lange Vokale nicht besitzt. Trotzdem aber liegt die Silbengrenze im Russischen nie im K o n s o n a n t e n , sondern stets nach dem V o k a l ; der Konsonant gehört stets zur folgenden Silbe. E s bildet dies anfangs eine gewisse Schwierigkeit. Man ist immer versucht ζ. B . ein jiéTO ' S o m m e r ' , l'äta, wie deutsch Bette als l ' ä t t a auszusprechen; pocá ' T a u ' , rasá, als rassá wie deutsch Rasse. Doch muß man sich durchaus bemühen, diese W ö r t e r als l'ä-to, ra-sá zu sprechen , widrigenfalls die Aussprache sofort unrussisch wird. K o m m t im Russischen Doppelkonsonanz vor, z. B . in AHHa, CTpáHHO 'seltsam', 6jia>KéHHbiñ 'selig', so fällt die Silbengrenze hier, wie im Deutschen, in den Konsonanten. E s wird alsdann der K o n s o n a n t in seiner Artikulation gleichsam verdoppelt wie etwa in unseren unwilligen Ausrufen, wo wir ganz besonders lang auf Konsonanten verweilen; z. B . : W i r k ö n n e n doch aber n i c h t l R e n n e n Sie doch nicht sol § 15. Lautveränderungen, durch bestimmte Stellung hervorgerufen (kombinatorischer Lautwandel) 1. I m Auslaut wird jeder s t i m m h a f t e K o n s o n a n t , ob weich oder h a r t , wie der entsprechende stimmlose gesprochen; die Schrift behält die stimmhaften Konsonanten bei. Dasselbe ist im Deutschen zu b e o b a c h t e n ; geschr. Geld, gespr. Gelt; L a u b , gespr. Laup. So wird 6 gesprochen wie n: 606 ' B o h n e ' , bop; β wie φ: nepBb ' W u r m ' , ôér'f'; r wie κ : fléHer Gen. P l . 'Geld', d'én'ik, dagegen wie eft in B o r ' G o t t ' , b o c h ; f l w i e T : p a , n 'froh', rat; >κ wie tu: pe>Kb 'schneide', r'äs; 3 wie c: Ty3 'As', tus. 2 . Vor stimmhaftem Konsonanten, aber nicht vor r, /, ν oder vor Nasalen, wird ein stimmloser stimmhaft, und umgekehrt:

32

Die russischen Laute

vor stimmlosem Konsonanten wirdein stimmhafter stimmlos: oTflátb 'abgeben', addat' (über ÄÄ gilt das § 14 über HH Bemerkte); δγατο 'als ob', butto; cfléjiaTb 'tun', zd'älat'; κ AÓiwy 'zum Hause', gdomu; Β Téjie 'im Körper', ft'él'i; ο τ 3ájia ' v o m Saale', adzala; H3 Π^ΙΙΙΚΗ 'aus der Kanone', ispuSk'i; c 6páT0M 'mit dem Bruder', zbratam; 6á6a ' W e i b ' , Diminutiv 6á6iKHráTb 'anzünden', v a i i y g a t ' ; nÓ3>Ke 'später', poiza; HH3UIHM 'niedrigster',

n'iäsyj; H3BÓ3MHK 'Fuhrmann' (B03HTh

'fahren'; BO3 'Fuhre'), izvóáíik, daher auch vielfach H3BÓIHHK geschrieben; HcmÜTb 'vernähen', isityt'. Ebenso wurde c vor in und q zu m: BbicLiiHÌi

'höchster',

vyááyj;

cnácTbe

'Glück',

iíást'ja;

HCMe3áTb 'verschwinden', isíizat'. 4. In den Verbindungen ΓΚ, ΓΙ wird r als ch gesprochen: ΜΛΓΚΗΗ 'weich', m'achk'ij; jierKHÜ 'leicht', l'óchk'ij; Màrce 'weicher', m'achíi. 5. Nach den Gutturalen κ, r, χ ist bi zu Η geworden: Jiräna 'Linde', Gen. jiönbi; aber von pyKá ' H a n d ' , HOrá 'Fuß', pyicrt, ΗΟΓή; CTOJI 'Tisch', N o m . Pl. CTOJIÚ, aber von rpex 'Sünde', rpexií; «ó6pbie 'die guten', von flóSpbiñ 'gut', aber Kpémuie 'die kräftigen' von κρέπκΗίί. 6. Die Verbindung QT wird in HTO und allen seinen Zusammensetzungen wie St gesprochen: MTO 'was', sto, MTÓ6U 'um zu, damit', Stóby, κόε-Ητό 'einiges', kóji-átó. Dagegen ist ΗέΜτο 'gewisses, irgendetwas' literarischer Herknnft und wird mit it gesprochen. In allen sonstigen προψΓ^

Fällen wird HT wie it

'(ich) werde (durch)lesen',

praitu,

gesprochen: rió Tra

'Post',

póéta, MáiTa 'Mast', mácta. 7. Die Verbindung ΜΗ. Nach den Normen der früheren Moskauer

Aussprache

wurde diese Verbindung in allen Wörtern, die aus der Umgangssprache in die Literatursprache übernommen wurden,

Die K o n s o n a n t e n

33

als Sn gesprochen: npáwemiaH 'Wäscherei', práíiSnaja; Ta6á>iHbiñ ' T a b a k s - ' , t a b á s n y j . In der modernen L i t e r a t u r s p r a c h e ist die Aussprache Sn f ü r á ' R i c h t e r , 6poa«ra 'Vagabund', cjiyrá 'Diener', auch die Diminutiva von Eigennamen: Cáuia von AjiencáHAp; KÓJIH von HnKOJiáñ; Π6ΤΗ von Πετρ. Sie werden regelrecht wie Fem. dekliniert, nur daß, wie im Lat., A d j e k t i v oder Pronomen dabei in der mask. Form steht: TBOÜ Ä^ÄH 'dein Onkel', CTápbiñ cjiyrá 'der alte Diener'. 2. Die sehr zahlreichen Fem. auf -un wie POCCHH 'Rußland', rep,\iáHHH 'Deutschland' ápMHH 'Armee', pejiürHH 'Religion', NOJUIUHH 'Polizei', MÓJIHHH 'Blitz' haben im Dat. Präp. Sg. die Endung -HH, im Gen. PI. -HÜ, also ganz wie die N e u t r a a u f -He (§ 2 7 ) : Β POCCÖH ' i n R u ß l a n d ' , ÁPMHH ' d e r

Armee' (wie der Gen.); MÓJIHHÍÍ 'der Blitze'. Alle diese Formen stammen aus der Kirchensprache. So auch Mapiin 'Maria', Dat. MapHH. Gebraucht man aber die kürzere, volkstümliche Form Mápbji, so heißt der Dativ Mápbe. 3. Die Fem. auf -bá haben im Gen. PI. -eft: CTaTbá 'Aufsatz', CTaTéft; ceMbri 'Familie', ceiwéft; CKaMbá 'Bank', CKaiviéii; CBHHbá 'Schwein', CBHHéft. Ursprünglich hieß es svinbjd, davon Gen. PI. svinbjb. Daraus CBHHbä, cBHHéft. 1st -hn nicht betont, so tritt -HÜ für -eil ein (kirchenslavisch): r ó m . »

56

Deklination der Substantiva

'weiblicher Gast', Gen. PI. rócraft; ΛΓ^ΗΒΗ 'Lügnerin', jiryHHH. Unterscheide: Gen. PI. róerHíí von rócTbji; roeré ií von rocTb 'Gast'. 4. Die Endung -eft im Gen. PI. nehmen sehr häufig die Fem. auf ->Ka, -uia, - i a , -ma an, zum Teil neben der endungslosen Form: CBená 'Kerze', CBeiéft (CB6M); jieBiuá 'Linkshänder', jieBiuéii; BOHOKá 'Lenkseil', BOHOKéfl; lÖHOiua 'Jüngling', lÖHOiueH. Ohne daß ein solcher Laut vorliegt, haben diese Endung: ρ,ήηη 'Onkel', ähach; Η03/φΗ 'Nasenloch', H03flpéü. Bei tÖHOuia und ρ,άαπ erklärt sich diese Endung durch Anschluß an die weichen Maskulina; bei den übrigen liegt Beeinflussung von Seiten der in § 34 behandelten Feminina vor. § 33. Akzentwechsel Eines Akzentwechsels fähig sind überhaupt nur die endbetonten Feminina, alle anderen haben im allgemeinen festen Akzent: 6á6a 'Weib', juina 'Linde', CTápoCTa 'Dorfschulze', behalten den Ton stets auf derselben Silbe. Von den endbetonten wechseln (mit gewissen Ausnahmen) vorwiegend die zweisilbigen den Akzent. Zu den zweisilbigen gehören auch die, die erst durch den Vollaut (S. 12f.) dreisilbig geworden sind, d. h. mit opo, OJIO, epe aus ursprünglichem op,oJi,eJT, ep. Der Akzentwechsel geht folgendermaßen vor sich: I. Der Akzent bleibt überall auf der Endung, nur im Nom. Akk. PI. tritt er auf die Stammsilbe: ry6á 'Lippe': Gen. ryßbi, Dat. ry6é, Nom. Pl. ryôbi, Dat. ry6áM usw. So gehen noch: BOJiHá 'Woge', cee^á 'Kerze'; Tponá 'Pfad', cjie3á 'Träne', CTpoKá 'Zeile', 6jioxá •Floh'. II. Der Akzent geht außer im Nom. Akk. PI. noch im Akk. Sg. auf die Stammsilbe zurück: 6opo«á 'Bart', Gen. βορο,π,ώ, Akk. SópoAy, Nom. Pl. SópoAbi, Dat. SopofláM. So außerdem: 6oponá 'Egge', BOflá 'Wasser', ronoBá 'Kopf', ropá 'Berg', Ayuiá, 'Seele', 3eMJiá 'Erde, Land', Horá 'Fuß', nopá 'Zeit', pyKá 'Hand', pe«á

Η-Deklination

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•Fluß' (auch peKy), CTopoiiá 'Seite', CTeiiá 'Wand', meicá 'Backe' (Akk. auch meKy neben mëKy). III. Die endbetonten dreisilbigen Feminina mit den Suffixen -OBHÚ, -OTHÄ, - H 3 H á , - O T á , - e T á und - H H á sind im Sing, stets endbetont: 6OJITOBHJÍ 'Plauderei', ßeroruH 'Lauferei', H 0 B H 3 H á 'Neuheit', «ΟΔΡΟΤΈ 'Güte', HHIUETÁ 'Armut', TMUJHIM 'Stille'. Sofern ein Plural üblich ist, wechselt bei den Substantiven auf -HHá und -OTá im Plural die Betonung von der Endung um eine Silbe zurück auf den Stamm: Benmuaá 'Größe', N o m . Pl. BenmráHbi, BucoTá ' H ö h e ' ,

Gen.

Sg.

B b i c o T ú , N o m . P l . BbicÓTbi.

§ 34. Die H-Deklinatlon Es gibt eine ziemlich große Anzahl von Feminina, die auf -b ausgehen und eine Deklination für sich bilden. Das charakteristische Merkmal ist das Überwiegen von -H im Sg. dieser Deklination. Es gehört hierzu eine Anzahl einfacher Wörter, wie z. B. KOCTC> 'Knochen', daneben eine Menge von Adjektiven abgeleiteter Abstrakta auf -ocTb: HÓBOCTb Neuigkeit', HOB 'neu'; crápocTb 'Alter', cTap 'alt'; CKÓpocTb Schnelligkeit', CKop 'schnell'. Beispiel: Singular N. G. D. A. I. P.

Plural

KOCTb

KÓCTH

KÓCTH

KOCTéiï

KÓCTH

KOCT5ÍM

KOCTb

KÓCTH

KÓCTbK)

KOCT5ÍMH

0 KÓCTH

0 KOCT5ÍX

Im Sg. enden also drei Kasus, Gen., Dat., Präp., gleichmäßig auf -H. Der Plural stimmt, abgesehen vom Gen. KOCTéñ, ganz mit dem der weichen Fem. wie nyji« überein. Bei sBepb 'Tür' und

58

Deklination der Substantiva

Jióuiaflb ' P f e r d ' hat sich neben dem Instr. P I .FLBEPTFMH,JIOuiauHMH noch

die

ältere

Kasusform

auf

-bMii

erhalten:

«BepbMii, jiouiaflbMií. Der (-Deklination folgen auch das Mask, JIIÒAH 'Menschen, Leute'

(als P I . zu qejiOBéK 'Mensch'), Gen. jiKwéíi, Instr.

jiK>AbMH, und das N e u t r u m a é m ' K i n d e r ' , Gen. aeTéfi, Instr. ÄCThMH ( P I . zu ÄHTji ' K i n d ' ) . § 35 » F l ü c h t i g e s « o N u r in fünf W ö r t e r n weibl. Geschlechts findet sich, auf einstigem s

beruhend, »flüchtiges« o :

uépKOBb

'Kirche',

uépKBH; jiioßÖBb ' L i e b e ' , JIIOÔBÛ; Bouib ' L a u s ' , BIHH; jiowcb ' L ü g e ' , JI>KH; po>Kb ' R o g g e n ' , ρ>κπ; in den letzteren

drei

wird >κ, m auch v o r b hart gesprochen. In allen Kasus des Sg. und PI. fehlt das o, nur im Instr. Sg. bleibt es: uépKOBbK), jiioSÓBbK), BÓuibK), JIÓJKMO, pówbio. Der V o r n a m e Jlio6óub behält O überall: Gen., D a t . JIIOSÓBH. § 36. Unregelmäßiges 1. Es g i b t nur ein einziges Mask, dieser A r t : ny-rb ' W e g ' , Gen., D a t . , P r ä p . n y n i ; A k k . nyTb; der Instr. lautet nyTëM wie náxapeM. Einst w a r ein solches Mask, noch aeHb ' T a g ' , das heute nach náxapb geht, Gen. ähh. Eine Η-Form hat sich noch in der stehenden Verbindung: TpéTbero ÄHH ' v o r gestern' (eigentlich 'dritten T a g e s ' ) erhalten, w o f ü r heute in der R e g e l TpéTbero ÄHH gebraucht wird. 2. W i e w i r bei den Mask, einen stets betonten P r ä p . auf - γ kennenlernten (§ 22, 2), so haben auch einzelne dieser F e m i nina nach den Präpositionen Β und H a einen betonten P r ä p . auf - ή : rpyflb 'Brust', Ha r p y a i i ; BeTBb ' Z w e i g ' , Ha ΒβτΒή; CTenb 'Steppe', B c r e m i ; ein etwas gewählteres W o r t

für

' R u ß l a n d ' ist P y c b neben POCCHH. ' I n R u ß l a n d ' heißt Ha P y c r i u n d Β POCCIÌH.

3. Der Plur. von uépKOBb hat im D a t . , Instr., P r ä p . hartes a anstatt π: uepKoáM, ijepKBáMH, uepKBáx.

R e s t e anderer Deklinationsklassen

59

§ 37. Akzentwechsel Eine große A n z a h l der hierher gehörigen Feminina hat den A k z e n t im Plural v o m G e n i t i v ab auf der Endung. D i e gebräuchlichsten sind: Bemb 'Sache', BéflOMOCTb 'Verzeichnis, Liste', aÓJDKHOCTb ' A m t , Stellung', KpénocTb 'Festung', Muuib 'Maus', HÓBOCTb ' N e u i g k e i t ' , cáHH 'Schlitten', CKáTepTb 'Tischtuch',

crpacTb

'Leidenschaft', uépKOBb ' K i r c h e ' , njiómaflb ' P l a t z ' , jióma^b ' P f e r d ' , rnepcTb ' W o l l e ' . Dasselbe haben und nehmen außerdem (aber nur nach den Präpositionen Β und Ha) den betonten P r ä p . auf -ti an: öpoßb 'Braue', BeTBb ' Z w e i g ' , r p y « b ' B r u s t ' , KOCTb ' K n o chen', HOib ' N a c h t ' , ocb ' A c h s e ' , n e i b ' O f e n ' , CBH3b ' V e r bindung', CTenb 'Steppe', TeHb 'Schatten', uenb ' K e t t e ' , MecTb 'Ehre'. § 38. Reste anderer

Deklinationsklassen

1. MaTb ' M u t t e r ' und ÄOHb ' T o c h t e r ' bilden ihre obliquen Kasus im Sg. wie im P I . m i t einem Element -ep- und den Endungen v o n KOCTb. Gen. MáTepH, flóiepH. Dieses -er- ist dasselbe, das uns im griech. Gen. μητ-έρ-ος bei H o m e r , N o m . P l . μητ-έρ-ες,

&νγατ-έρ-ες

Singular

begegnet.

Plural

N.

MaTb

G.

MáTepH

MaTepéñ

D.

MáTepH

MaTepsÍM

A.

MáTb

MaTepéñ

I.

MáTepbio

MaTepjÍMH

P.

o MáTepH

o MaTepáx

MáTepH

Ebenso w i r d ÄOMb flektiert, nur daß der Instr. P I . gewöhnlich ÄOiepbMü lautet; auch MaTepbMü k o m m t neben iwaTepáMH vor.

60

Deklination der Substantiva

2. Es gibt einige wenige Neutra auf -mh: 6péMH 'Last', BpéMH 'Zeit', hmh 'Name', njiéivw 'Volksstamm', CTpéMH 'Steigbügel', céMH 'Same' u. a. Diese Neutra entsprechen genau den lat. Neutra auf -men : cém 'Same' entspricht Laut für Laut lat. sëmen. -en wurde im Slav, zu -ξ (spr. wie frz. in), daher heißt dieses Wort im Poln. noch siemiç, wo i nur die Erweichung ausdrückt, also àem'ç. Im Russischen wurde g zu h, also céMH. Die weiteren Kasus werden nun gebildet mit einem - e H - und den Endungen von KOCTb (ganz wie M a n » und AOHi> mit -ep-). Ein Dat. céiweHH entspricht genau lat. sêminï, entstanden aus së-men-ei. Der Sg. flektiert dann ganz wie MaTb, nur daß diese Neutra, wie nyTb, im Instr. -eM haben. Wie von simen der PI. sémina aus sëmena lautet, so auch im Russischen ceiweHá, das dann wie «ejiá flektiert wird. Beispiel: hmh 'der Name' Singular

Plural

N.

IÍMH

HMeHá

G.

HiMeHH

HMëH

D.

HMeHH

HMeHáM

I.

HMeHeM

HMeHáMH

P.

0 6 ÚMeHH

06

A.

IÍMH

HMeHá HMeHáX

Ebenso gehen alle anderen Neutra auf -mh; zu bemerken ist nur, daß céMH 'Same' im Gen. PI. ceMHH hat, wo η aus dem Nom. Sg. eingedrungen, ist. Die zu erwartende Form ceMëH wurde aufgegeben, zumal sie mit dem häufigen Vornamen CeMëH 'Simeon' gleichlautend war. anáMH 'die Flamme' hat im Gen. njiáMemi usw. Die Dichtersprache kennt daneben noch die ältere mask. Form njiáMeHL· mit den gleichen obliquen Kasus wie bei njiáMH. 3. AHT5Í 'Kind', Neutrum, bildet seine Kasus mit einem Einschub -τ-: Ν., Α. ρ,Μτή G., D., P.

flHTJÍTH.

Das P r o n o m e n

61

Der I n s t r . (veraltet ÄHT$rreM) l a u t e t ΛΗτΛτεή. Der P l u r a l heißt fléra (§ 34). ρ,νιτή ist übrigens n u r d e m höheren Stil eigen; ersetzt wird es d u r c h peôëHOK. ' D a s K i n d ' peSëHOK, 'die K i n d e r ' fléra. pe6$ÍTa, der eigentliche P l u r a l zu peSëHOK, heißt, a u ß e r in der Volkssprache, ' K i n d e r ' n u r in ü b e r t r a g e n e r B e d e u t u n g , d. h. in k a m e r a d s c h a f t l i c h - f a m i l i ä r e r A n r e d e , in älterer Zeit in der A n r e d e v o n Vorgesetzten a n ihre U n t e r - , gebenen, etwa des Befehlshabers a n die Soldaten, des Meisters a n die Gesellen. Drittes Kapitel

Das Pronomen § 39. Einteilung der Pronomina Die Deklination der P r o n o m i n a h a t im Unterschied zu der d e r S u b s t a n t i v a eigene Flexionsendungen. Die m a r k a n t e s t e n sind die des Gen. Sg. auf - r o , gespr. vo, des D a t i v s auf -My u n d des P r ä p . auf -m f ü r das Mask, u n d N e u t r . ; das -oft (-eft) im Gen., D a t . , P r ä p . Sg. f ü r das F e m . Die P e r s o n a l p r o n o m i n a h a b e n ihre besonderen E n d u n g e n . Man k a n n die russ. P r o n o m i n a einteilen in: 1. P e r s o n a l p r o n o m i n a : a 'ich', τ η ' d u ' , oh, OHá, ohó 'er, sie, es', Mbi 'wir', Bbi 'ihr', ohií 'sie'. 2. Possessiva (besitzanzeigende): moh, moh, îwoë ' m e i n ' , ΤΒΟΗ 'dein', cboh 'sein, ihr', Hain ' u n s e r ' , Háuia, Hárne; Bám 'euer'. 3. D e m o n s t r a t i v a (hinweisende): stot, áTa, sto (dieser), t o t , Ta, το 'derjenige, jener', TaKÓñ, -an, -óe 'ein solcher', TaKOBÓH 'so b e s c h a f f e n ' ; v e r a l t e t : ceü, cnñ, cué 'dieser' u n d ÓHbiíi, ÓHan, ÓHoe ' j e n e r ' .

4. I n t e r r o g a t i v a u n d R e l a t i v a (fragende u n d bezügliche): KTo 'wer, der'; mto 'was, das', κοτόρΗίί 'welcher', KaKÓH ' w a s f ü r e i n ' , KaicoBÓñ ' w i e b e s c h a f f e n ' , n e ü ' w e s s e n ,

w e m gehörig'.

62

Das Pronomen

5. Determinativa (bestimmende): caM, -á, -ó 'selbst', eecb, BCH, BCë 'ganz, aller'; KáwnbiH, bcäkhh 'jeder'; Tanóft 'ein solcher'; tskobóm 'so beschaffen'. 6. Indefinita (unbestimmte): κτό-το 'jemand' (Ηέκτο, RÓñ-κτο); ιτό-το (Héwo, KÓe-Ητο) 'etwas'; hhktó 'niemand', hhhtó 'nichts', KTÓ-Hn6yflb 'irgend jemand', MTÓ-HHCyflb 'irgend etwas', K a K Ó f t - τ ο 'ein gewisser', hhiokoh 'kein einziger', HéKOTOpbiñ 'ein gewisser', hhóh 'mancher', flpyróft 'ein anderer'. § 40. Personalpronomina Ν. G. D. Α. I. P.

Η 'ich'

τη 'du'

μη 'wir'

Bbi

MeHá MHe MeHJí

Te6á Te6é Te6á

Hac HaM

Bac

Hac

MHÓH (-Óio) τοδόϋ (-óio) HáMH OÔO MHe o Te6é o Hac

'ihr'

BaM Bac BáMH

o Bac

Flexion von oh 'er': Plural

Singular Mask. N. G. D. A.

Neutr.

ohó 'es' eró (jivó) eMy eró eró (I) HM O HëM

Femin.

für alle Geschl.

OHá ' s i e '

ΟΗή

e ë (e5i)

HX

eft

hm



Hx

eft (èro)

ήΜΗ

O Heft

O HHX

Bemerkungen 1. Wie die obliquen Kasus von t u geht das Reflexivpronomen: Gen. ce6ä. Dat. ce6é, Akk. ce6á, Instr. coßoft (-όιο), Präp. o ce6é. Es ist zu beachten, daß dieses Pronomen entgegen dem deutschen Sprachgebrauch für alle Personen gilt: η «ají ce6é cjióbo 'ich gab mir das Wort' (MHe 'mir' wäre hier ein grober Sprachfehler); 'stellt euch vor' npeACTáBbte

Possessiva

63

ce6é ( = ' s t e l l e n Sie sich v o r ' ) ; H c, 'Viertel' HéTBepTb, dekliniert wie KOCTb:2/, ΛΒβ τρέτΗ, 3/4 τρκ léTBepTH; '/i wird ausgedrückt durch noJiOBJÍHa 'die Hälfte': 2V 2 = 'zwei mit der Hälfte' ÄBa c nojiOBriHoñ. Sehr üblich ist die Zusammensetzung eines Subst. mit noji- 'halb'. Das Subst. steht im Gen.: ποϋφ^Ητβ 'halbes Pfund', nojiróaa 'halbes Jahr', nojiBe«pá 'ein halber Eimer', noJieraicáHa 'ein halbes Glas'. nójifleHb 'Mittag' und nÓJiHoib 'Mitternacht' sind feste Komposita (noji RHÜ 'ein halber Tag', noji hómh 'eine halbe Nacht'), sie haben in den Obliquen nojiy- und folgen sonst der Regel: G. S. nojiyAfwi, riOJl^HOMH usw. IV2 'anderthalb' heißt nojvropá, entstanden aus nojiBTopa 'halb des zweiten'; Fem. ποπτορώ; das Substantiv steht danach im Gen., also nojiTopá pyojiá, nojiTopú μμη^τη. In den Obliquen tritt in der heutigen Umgangssprache für alle Kasus die Form noiiyTopa ein, also N . A . iiojrropá pyÖJiÄ G. nojiyropa pygjiéií D. nojiy-ropa pySjijÍM usw. Merke noch nomropácTa Ί 5 0 ' (anderthalb hundert), das ebenfalls sämtlicheobliquen Kasus, D. I. P., durch den Gen. nojryTopacTa ersetzt.

Sechstes Kapitel

Die Flexion des Yerbums § 58. Formenbestand und Einteilung Das russische Verbum hat eigene Formen nur für das Aktivum; vom Passivum sind nur zwei Partizipia vorhanden, sonst wird es umschrieben (§ 86); für zwei Tempora: Präsens und Präteritum; das Futurum wird durch die Präsenform ausgedrückt oder umschrieben (§ 76); für einen Modus, den Imperativ; ein zweiter, der Konditional, wird durch eine Um-

90

D i e Flexion des Verbums

Schreibung ausgedrückt ( § 8 4 ,

X I ) . An Verbalnomina

sind

vorhanden zwei Partizipia Präs., a k t . und pass., und zwei Partizipia P r ä t . , akt. und pass., sowie ein I n f i n i t i v . Der

I n f i n i t i v geht stets auf -Tb aus, w o v o r ein V o k a l

stehen kann: aéjia-Tb 'tun', oder K o n s o n a n t : nac-Tb ' f a l len'; in letzterem Fall ist d i e Infinitivendung bisweilen betont und geht dann auf - τ ή aus, ζ . B. Hec-τύ 'tragen'. Praktisch teilt man die russischen V e r b a am besten nach dem I n f i n i t i v ein. Dann gewinnt man folgende Gruppen: A . Der Infinitivendung geht (oder g i n g ) ein voran:

Bec-Tri

'führen',

nacTH

Konsonant

TepéTb

'weiden',

'reiben'

aus früherem *terti (S. 12f.). B . Der Infinitivendung geht ein V o k a l v o r a n , und z w a r : I. ein a, si: nénaib 'tun', ryjiÄTb 'Spazierengehen', 3HaTb 'wissen'. I I . ein e:

rnviéTb'haben',BiifleTb'sehen'.

I I I . ein H : 1. einfache,

unabgeleitete:

mm.

'trinken',

6pnTb

'rasieren'. 2. abgeleitete: xeajntTh 'loben' (xBajiá Ί .ob'), cTpaniHTb 'schrecken' (CTpax ' F u r c h t ' ) . I V . ein bi: KpbiTb 'decken', cJibiTb 'gelten'. V . ein Hy: flBHHyTb 'bewegen', cóxHyib 'trocknen'. V I . ein OBa (eBa): cjiéflOBaTb 'folgen', HOieBáTb nachten'. C. Reste früherer Flexionen.

§ 59. Präsensendungen Es g i b t drei Gruppen v o n Endungen: a)

b) -10

c) -10

1. P. Sg. 2. P.

-y -euib

-euib

-Hlllb

3. P.

-eT

-eT

-HT

1. P. PI.

-eM

-eM

-HM

2. P.

-eTe

-eTe

-HTe

3. P.

-yT

-K>T

-5ÎT

'über-

91

P r ä s e n s der V e r b a A

Zu b) u n d c) ist zu b e m e r k e n , d a ß gewisse V e r ä n d e r u n g e n eintreten, wenn den E n d u n g e n ein in, >κ, m, η v o r a n g e h t . N a c h >κ u n d ui m u ß t e a u s κ», η n a t ü r l i c h y, a w e r d e n ; die m i t e u n d h beginnenden E n d u n g e n lauten h a r t , letzteres wie bi. N a c h m, m wird a, y f ü r n , κ> geschrieben, die Aussprache ist t r o t z d e m weich (§ 12). W e n n die m i t e a n l a u t e n den E n d u n g e n b e t o n t sind, l a u t e n sie -ëtub, -ëM, -ëTe (§ 9). § 60. Präsens der Verba A D a s P r ä s e n s zeigt die E n d u n g e n a), die f a s t durchweg bet o n t sind (ausgenommen die u n t e r 5 b e h a n d e l t e n Verba auf - O p O T b , -OJIOTb).

1. Der V e r b a l s t a m m g e h t auf c, 3 a u s : Hecrú ' t r a g e n ' , nacTrt 'weiden', Tpacni ' s c h ü t t e l n ' , Ββ3τή ' f a h r e n ' (transitiv), rpu3Tb ' n a g e n ' , jiesTb ' k l e t t e r n ' , noji3Tii 'kriechen'. Sg.

1. necy 2. Hecëuib 3. HecëT

PI. 1. Heceiw 2 . HecëTe

3. Hec^T.

Und so sämtliche a n d e r e n : also Be3y, Be3ëuib, Be3ëT usw. 2. Der V e r b a l s t a m m geht auf τ , a aus. Der Infinitiv läßt das nicht erkennen, d a n a c h slavischen Lautgesetzen α, τ vor τ zu c w u r d e n : BeA-τή ' f ü h r e n ' w u r d e zu BecTii; der Inf. l a u t e t also wie bei 1. τ im Stamm haben: Mecni 'fegen', ruiecni 'flechtcn', imecTH 'blühen', npoMécTb 'durchlesen'.Ä haben: Becrrt 'führen', KJiacTb 'legen', KpacTb 'stehlen', nacTb 'fallen', npncrb 'spinnen'. Sg. 1. Beay 2. Beflëiiib 3. BeaëT

njreTy njieTëuib njieTëT

Pl. BeaëM BeaëTe BeayT

nneTëM ruie-rcTe π,πετγτ.

Besonders zu b e a c h t e n ist npo^écTb 'durchlesen'. D a s Präsens l a u t e t npoHTy, npouTëuib, προΜΤετ usw. Hier lag ursprünglich b vor: aus MbT^, HbCTb m u ß t e n sich nach § 10 «rrjf, qecTb ergeben.

92

Die Flex ion des Verbums

cecTb 'sich setzen' hat cAny, ctfaeiut, c^weT usw. paCTH 'wachsen' hat den Stamm pacr-, daher Präs. pacry, pacrëiiib, pacrëT. ΗαΫ 'ich gehe' hat im Inf. Η,Τ,ΤΗ. Eigentlich lautete der Inf. HT ti (lit. eiti 'gehen') von einer einfachen Wurzel H- (vgl. lat. i-bö) ; das 3 kam aus dem Präsens erst später hinein. W i r d nay mit einer vokalisch auslautenden Präposition zusammengesetzt, so lautet es ζ. Β noiÍAy 'ich werde fortgehen', Inf. ΠΟΗΤΗ; in diesen Fällen ist also der ursprüngliche Inf. ohne Λ bewahrt; Hañ«y 'werde finden' ('ich komme auf etwas', lat. invenio), Haímí. 3. Der Stamm endet auf 6. Hier gibt es nur zwei Verba: CKpecTri 'schaben' und rpecTH 'harken, rudern'. Der Inf. sollte eigentlich CKpeTH, rpera heißen, das c ist erst analogisch hineingekommen: nach dem Muster Bes^> Beerrt bildete man zu rpeöy: rpecTH. Das Präs. lautet: rpe6y, rpeSemi,, rpeôëT usw. 4. Der Stamm endet auf κ, r. Der Inf. lautet in diesem Falle auf -Mb aus, da nach russischem Lautgesetz für κ τ ( r r mußte auch zu KT werden) ein M eintrat. Man vgl. ζ. B. HÓMH Dat. 'Nacht' mit lat. noeti 'der Nacht'; «onb 'Tochter', aus J M I , mit litauisch duktè. κ haben: Bjieqb 'ziehen', nenb 'backen', ceib 'hauen', Tent 'laufen, fließen'; r haben: 6epé^b 'hüten', >Keib 'brennen', MOib 'können', 3anpáqb 'anspannen', cTepéib 'hüten', CTpmb 'scheren', JICML 'sich legen'. Vor e (ë) wurde κ zu Η, Γ ZU >K: Sg 1. BJieKjf CTpwry 2. BJieMëuib CTpHjKëuib 3. BJieMëT CTpn>KÈT

Pl. BJienëM anenëTe BJieK^T

CTpn>KëM CTpn>KëTe crpiiryT.

Mory 'kann' zieht in allen übrigen Pers. den Akzent zurück: MCweuib, Μ0>κετ, Μ0>κβΜ, Μ0>κβτε, MÓryT. >KeHb 'brennen' geht wie npoiéerb aus demselben Grunde, denn es hieß einst » b r y , » e n b : also >Kry, HOKëuib, ποκδτ, >K>KëTe, jKryT.

Präsens der V e r b a A

93

jieHb 'sich legen' geht wie cecTb: Jiáry, Jiáwceiiib, ji&KeT usw. 5. D e m -Tb ging einst ρ, Ji voran. W i r wissen nach S. 12f., daß ep, op v o r Konsonant zu epe, o p o ; eji, OJI ZU OJIO werden mußten. Solche V e r b a sind: TepéTb 'reiben', yiwepéTb 'sterben', ΠΟΛnepéTb 'unterstützen', npocTepéTb

'ausbreiten';

6opÓTbCH

refi, ' k ä m p f e n ' , nopÓTb 'auftrennen', KOJiÓTb 'stechen', noJiÓTb 'jäten', MOJiÓTb 'mahlen'. TepéTb 'reiben' hatte einst im Präs. tbru, im Inf.

*terti.

Das Präs. lautet demnach: Sg.

1. Tpy

PI.

1. TpëM

2. Tpëuib

2. TpëTe

3. τ ρ δ τ

3. τ ρ γ τ .

I h m folgen alle auf -epeTb: also yMpy, yMpëmb usw. Die auf -opoTb, -ojioTb nehmen aber die Präsensendungen b ) an; παρότι-, 'auftrennen': Sg.

1. π ο ρ ώ

Pl.

1. nópeM

2. nópeuib

2. π ό ρ ε τ ε

3. π ό ρ ε τ

3. πόριοτ.

Ebenso gehen

KOJiÓTb: KOJIIÖ, KÓJieuib, KÓJieT und

die

übrigen, bis auf MOJiÓTb, das Mejiró, Méjieuib, Μέπετ hat, ein Zeichen, daß es aus *melti

entstanden ist.

6. V o r der Infinitivendung stand H, M. Hier sind die Verhältnisse etwas verwickelter. A u s en, em v o r Konsonant w u r d e i m Slav, zunächst § (spr. franz. daraus im Russ. π: semen ' S a m e ' , slav. sim(,

in),

russ. céiwíi (§ 38).

W e i t e r e Beispiele sind: lat. mentha ' M i n z e ' , slav. mçta, russ. MíÍTa; ' N o v e m b e r ' , russ. Hotföpb. So haben diese S t ä m m e auf einstiges -enti, -emti i m Russ. i m Inf. -$rrb, nachjK, ι t r i t t dafür -aTb ein. Η liegt zugrunde in njiTb 'spannen' (pacnstrb 'kreuzig e n ' ) , MjiTb 'drücken, quetschen', » a T b 'ernten', HaHáTb 'anfangen'; m liegt v o r in npHHÄTb 'annehmen', » a T b 'drücken'.

94

Die Flexion des Verbums

Im Präsens dieser Verba lag einst b vor: ζ. B. 'spanne' hieß ribHy, lit. noch heute pinü; daraus m u ß t e russ. natürlich nHy werden. Beispiele: Sg. 1. 2. 3. Und

>kh^ 'ernte' >KMy 'drücke' >KHëuib >KMëUIb >KHëT JKMëT ebenso die übrigen.

Pl. >KHëM >KHëTe WHyT

MMSM. WMëTe MciwyT.

-HHTb 'nehmen' k o m m t nur in Kompositis vor: npHHsm» 'annehmen, a u f n e h m e n ' , noHáTb 'verstehen (begreifen)', HaHHTb 'mieten', 3aH$iTb 1. 'beschäftigen', 2. 'leihen'. Das K o m positum B3?iTb 'nehmen' zeigt uns das Verbum in seiner ursprünglichen Gestalt; das Η ist ein Einschiebsel, das wie das η in Ha HëM (für ëiw) 'auf ihm' zu erklären ist (§ 40,4). Das Präs. zu diesem -«Tb lautet -biwy, wieB03bM^, Präs. zu B3iiTb, zeigt. (BO3- und B3- ist dieselbe Präposition, aus BM- unter verschiedenen Bedingungen entstanden.) b bezeichnet heute nur die Weichheit des vorhergehenden Konsonanten; im lit. heißt 'ich nehme' noch heute imä. Nach vokalisch endenden Präpositionen n i m m t dieses -biviy die Form -HM^ an (wie aay — -ñny): nofÍMy, HafÍMy, 3aíÍMy; npHHMy wird heute npwwy geschrieben, also noii/ny, noftMëuib, noiÎMëT usw. CHHTb 'abnehmen' h a t im Präs. chhm^ und zieht den Akzent zurück: CHH.\>^, cmiMeuib, CHHMET, ebenso geht npiiMy, npiiMemb, πρήινιετ. In KjijicTbca 'schwören' ist c wie in rpecTH sekundär eingedrungen. Das Präs. lautet Kjijmycb, KJiHHënibCH, KJiyiHëTCH usw.; das a ist dem Infinitiv entnommen. Einst lautete es KJitHyca usw. § 6 1 . Präsens von B I Die Verba auf -aTb und -HTb sind im Russ. die am weitesten verbreiteten. Während von den bisherigen fast alle aufgezählt werden konnten, ist es hier auch nicht annähernd möglich, es müssen daher einige Beispiele genügen:

Präsens von Β I

95

1. Das Präsens b) haben die allermeisten Verba dieser Klasse: «éjiaTb ' t u n ' , HHTáTb 'lesen', 3HaTb 'wissen', usw. Beispiel: Sg. 1. Aéjiaro 2. Aéjraeuib 3. fléjiaeT

Pl. jiéJiaeM fléjiaeTe flé.'iaioT.

Der Akzent bleibt immer an der Stelle, wo er im Infinitiv liegt: paSÓTaTh, pa6ÓTai0T; i m á n , miTáio. 2. Eine im Vergleich zu diesen geringe Anzahl von Verben auf -aTb f ü g t die Endungen b) an den unmittelbaren Verbalstamm (d. h. den durch Abstreichung von -aTb erhaltenen). Der stammauslautende Konsonant erleidet vor diesen E n dungen gewisse Veränderungen: κ, τ zu Μ; Γ, Λ ZU >Κ; C, Χ ZU m; 3 zu >k; nach den Labialen π, 6, μ, β erscheint ein ji. Hierzu gehören: BH3áTb 'binden', ΒΗ>κγ; rjioaáTb 'nagen', rjio>tKpaTb 'fressen', HcuaTb 'warten', pwaTb 'wiehern', jiraTb

96

D i e Flexion des Verbums

'lügen'. Sie bilden also: pßy, pBëinb, pBëT, pBëM, pBëTe, peyT. So auch Bpy, >Kpy, >Kny, p w y , j i r y . L e t z t e r e s hat JDKëuib,

jdkct,

jijKëM, ji>KëTe, jiryT m i t dem bekannten W a n d e l v o n

r in >κ (§ 6 0 , 4 ) . Überall lag hier s oder fa in der Wurzelsilbe. Einen W u r z e l v o k a l im Präsens zeigen: 30By 'nenne, rufe', Inf. 3BaTb; 6epy 'nehme', 6paTb; « e p ^ 'reiße', .npaTb. 4. Zwei V e r b a fügen die Endungen c) an den reinen S t a m m : cnaTb 'schlafen', cnjiio, cnnuib, cnnT, cnHM, cnwTe, c n a r ; THaTb 'jagen', r o m ò , rÓHHiiib, Vgl.

30Βγ,

hJhht

usw. (zu dem

o des

Präs.

3BaTb).

5. Eine Reihe v o n Verben auf - » T b f ü g t die Endungen b ) an den reinen S t a m m : BéHTb 'wehen': Béio, Béeuib, BéeT usw., so jiá$m>

'bellen'

jiáio; Tá»Tb 'tauen', Táio; 3aTéím> 'ersinnen'; céaTb 'säen'; Ha^éHTbCíi ' h o f f e n ' , Hafléwct; Myan, 'hören, w i t t e r n ' ,

i^io;

CMeáTbCH 'lachen', c.uerácb, usw. 6. Ferner sind drei V e r b a zu nennen, die ein -Ba- ausstoßen wie die unter 5 genannten das -ji-: « a e ä T b 'geben', nam, Âaëuib usw., die K o m p o s i t a v o n -3HaBáTb, ζ . Β. y3HaBáTb 'erkennen', y3Haiò usw., die K o m p o s i t a v o n -craBáTb, ζ . Β . BCTaBáTb 'aufstehen', β erará; nepecTaBáTb 'aufhören'. 7. CTaTb 'sich stellen, anfangen, werden' bildet sein P r ä sens ( = futur. Bedeutung) m i t einem Η-Suffix: CTáHy, cTáHeuib,

CTáHeT

usw.

§ 62. Präsens von Β II Bei den Verben auf -ei-b haben w i r zwei Klassen zu unterscheiden: 1. D i e einen fügen die Endungen b ) an den S t a m m auf -e- ( - ΐ - ) : ζ . B . HMéTb 'haben'.

Sg.

1. HMÓK) 2 . HMéenib 3. HMéeT usw.

Präsens von Β II

97

A l s o g a n z w i e AéjiaTb, a é j i a i o . H i e r z u g e h ö r e n e i n i g e u n abgleitete V e r b a wie rpeTb ' w ä r m e n ' , rpéio; ycnéTb

'Fort-

s c h r i t t e m a c h e n ' , CMeTb ' d ü r f e n ' ; a b g e l e i t e t e w i e : BJianéTb ' b e s i t z e n ' , yiviéTh ' v e r s t e h e n , k ö n n e n ' , noTéTb ' s c h w i t z e n ' , w a j i é T b 'bedauern'; namentlich von A d j e k t i v e n abgeleitete, wie 6oraTéTb ' r e i c h w e r d e n ' ( 6 o r á T ) , BÚ3.nopoBeTb ' g e n e s e n '

(3«ορ0Β

' g e s u n d ' ) , ÔJieflHéTb * b l a ß w e r d e n ' ( 6 j i é « e H ) , OHeMéTb ' v e r s t u m m e n ' (HeM). A u c h oÔBeTuiâTb ' h i n f ä l l i g w e r d e n ' , v o n Β έ τ χ Η Η , g e h ö r t h i e r h e r , d e n n Si w u r d e z u Sa ( v g l . § 6 2 , 2 ) . 2. D i e a n d e r e n V e r b a auf -eTb n e h m e n die E n d u n g e n c) a n . Die § 61, 2 e r w ä h n t e n

Konsonantenveränderungen

treten

h i e r n u r v o r -κ> e i n , u n t e r b l e i b e n v o r η u n d a :

6onéTb 'schmerzen, wehtun', unpers. 6ojiht, öojiht; Benéi-b ' b e f e h l e n ' , B e j n ö , Bejiiíiiib; BepTéTb ' d r e h e n ' , e e p i y , B é p r a u i b ; BHÄeTb ' s e h e n ' , Bú>Ky,

bhähluL·;

niHfléTb ' b l i c k e n ' ,

πΐΗ>κγ,

rjiiiÄHiiib; r o p é T b ' b r e n n e n ' , r o p i ö , r o p n u i b ; jieTéTb ' f l i e g e n ' , jieiy,

jieTiíLUb; c n « é T b

'sitzen',

cnHκ, ui i s t f ü r d a s u r s p r . ë < ê d e s I n f i n i t i v s e i n α eingetreten flepwáTb

(aus

kë,

gl,

chê

entstanden);

so

haben

wir:

' h a l t e n ' , Aep>Ky, n é p ) K H u i b ; n p o > « á T b ' z i t t e r n ' , « p o -

>Ky, Äpo>KHLiib; K p m á T b ' s c h r e i e n ' , i < p m y · , K p H m i i i i b ;

jie-

>KfiTb ' l i e g e n ' , Jiexκήτ usw. 3. P l u r . 6eryT. S g . 1. CMOTpiO

CMÓTpHM

ΙφΗΗΗΜ

2 . CMÓTpHUIb K p H l l i l l l b

CMÓTpHTe

KpiMHTC

3 . CMÓTpHT

CMÓTpHT

KpHláT.

CTOíÍTb ' s t e h e n '

KpHiy

PI.

KpHHHT

u n d 6ojíTboi 'sich

f a l l s u r s p r ü n g l i c h V e r b a a u f -ëti, d e n , jë

fürchten'

a u s stojëti,

e r g a b n a c h s l a v i s c h e n L a u t g e s e t z e n ja,

Flexion: ctotó, croúiiib usw.

sind eben-

bojëti

entstan-

daher

ihre

ctoíít; 6 o r ó c b , SoHuibCH, Sohtch;

7 Berneker—Vasmer, Russische G r a m m a t i k

98

Die Flexion des Verbums

'kosten' heißt CTÓHTb: Präs. cròio, CTÓHT, CTÓHT, n u r durch den Akzent von CTOÁTb verschieden. CKÓJibKO CTÓHT 'wieviel kostet es?' (Zur Bedeutung vergleiche 'zu stehen kommen', lat. constare, woraus frz. coûter und deutsch kosten.) Für die Betonung ist die 2. Sg. maßgebend, die daher auch immer angeführt ist; ist sie endbetont, so ist es das ganze Präs., zieht sie den Akzent zurück, so t u n es auch die übrigen Personen. 3. peBCTb 'brüllen' fügt die Endungen a) unmittelbar an den S t a m m

a n : p e e y , peeeuib, peeëT usw.; xoTéTb

'wollen'

hat eine Mischflexion; im Sg. nach b), im PI. nach c): xoMy, x Ó M e u i b , χ ό π ε τ ; ΧΟΤΗΜ, χ ο τ ή τ ε , ΧΟΤΗΤ.

4. TCTb 'singen' hat im Präs. noiö, noeaib, ποίτ, noëM, ποετε, ποιότ. 5. aei'b 'legen', meist in Kompositis: ofléTb 'anlegen, anziehen', pa3A¿Tb 'ablegen, ausziehen', hat fléHy, «éHeuib usw. g a n z w i e CTaTb, C T á n y .

§ 63 Präsens von Β III Vor der Infinitivendung steht -H-. Es gehören hierzu: 1. primäre (unabgeleitete) Verba. Es sind ihrer nur wenige: ö H T b 'schlagen', KIITL 'wickeln', J W T b 'gießen', n H T b 'trinken', uiHTb 'nähen'; sie bilden das Präsens durch Anhängung der Endungen b) an einen Stamm auf -b-: Also 6bio, 6bëuib, 6bëT, 6bëM, ôbëT8, öbioT; e b e n s o Bbio, Jibio, n b i o , uibio. rHHTb

'faulen'

behält

Η:

'rasieren' h a t ópéio, ôpéeuib

ΓΗΗΙΟ,

rHnëinb

usw.;

6pwTb

usw.

Über >KHTb 'leben' vgl. § 64. 2. Die abgeleiteten Verba auf -HTb sind sehr zahlreich, sie bilden ihr Präs. durch Anhängung der Endungen c) an den reinen Stamm, wobei vor dem -io der 1. P. Sg. die Veränderungen der stammauslautenden Konsonanten eintreten (§ 61, 2): τ zu M; a und 3 zu ytKy, Jiá3niiib. D i e V e r b a , die im Inf. die Endung betonen, haben den A k z e n t in der 1. Sg. Präs. auch auf der Endung; die H a u p t masse zieht den A k z e n t dann in den übrigen Personen zurück. Beispiele sind: BajiHTb 'wälzen', ua.no, BájiHiub; BOfliíTb 'führen', BO>Ky, BÓflHUJb; B03íhb 'fahren', raciíTb

'auslöschen',

ryßjTio, HHTb

ryßumb;

rainy, ráciimb;

aapirrb

'verheiraten',

'schenken',

BO>Ky,

rySiíTb «apri),

m, >KéHnuib;

BÓ3Huib;

'verderben', flápmiib;

KopwHTb

>κε-

'nähren',

KopwJiK), KÓpA'.niiib; KypiíTb 'rauchen', iKHTb 'legen', n o j i O K y , no.icwmiib; jnoÖHTb 'lieben', JIK>6JIIÒ, jitóóHuib; MOJUÏTLCH

'beten',

wojiiöcb,

MÓJiHiiibCii;

nociíTb

'tragen', Homy, HÓcuiub; n p o c i i T b ' b i t t e n ' , npoiiiy, npócHuib; nycTHTb 'lassen', iiymy, nycTmin,; caflHTb 'setzen', caxcy, cáflHiiib;

cepfli'iTb

'dienen',

cjiy>Ky,

'erzürnen', cep>Ky, cépAHiiib; cjiy>KHTb cjiy>Knii!b;

TonöTb

'heizen',

lonjitó,

TÓnnmb; TyujHTb 'löschen', T y m y , ryiunmb; y m í i b , 'lehren', y q y , yqrniib; x a a x i n b 'fassen', x e a y y ,

xeámuib;

xoAiiTb

'gehen', xoH; npocTMTb 'verzeihen', npoiitf, npocTHiiib; TBopiiTb 'machen', TBopiö, TBopwuib; yHHBHTbCíi 'sich wundern', y^HB.iiöcb, yjHBHiiibCM. Einige Verben zeigen in der 1. Pers. Sg. den W a n d e l τ zu m statt zu M: noceTHTb 'besuchen' hat nocem^, oöpaTHTb 'wenden, lenken, richten' (abstrakt) o ö p a m y . Es sind dies wieder Formen des Kirchenslavischenj (S. 12f.), wie letzteres auch durch sein -pa- zeigt. Echtruss. oßopoTHTb, ooopo'iy hat Bedeutung 'wenden, drehen' (konkret).

7*

die

100

Die Flexion des Ve'rbums § 64. Präsens von Β IV

Vor der Infinitivendung steht -ω-, Hierher gehören nur sehr wenige, durchweg primäre Verba: KpbiTb 'decken', MbiTb 'waschen', BbiTb 'heulen', pbm» 'graben'. Sie bilden das Präs. mit den Endungen b) von einem Stamm auf -ο-: κρόιο, κρόeuib, κρόετ, κρόιοτ; ebenso mók), bóio, ρόιο. cJibiTb ' w o f ü r gelten', njibiTb ' s c h w i m m e n ' haben aber cjibiB^, cjibiBëuib, njibiBy usw. n a c h a); »CHTb 'leben' (gesprochen z y t ' ) hat ebenso: »chb^, >KHBëiiib, >KnBëT usw., § 65. Präsens von Β V Vor der Infinitivendung findet sich -Hy-. Diese ziemlich zahlreiche Klasse von Verben zerfällt ihrer Bedeutung nach in zwei Abteilungen: 1. Solche, die zu anderen Verben gebildet werden und ausdrücken, daß die Handlung des Verbums als einmalige gedacht wird, perfektiver (momentaner) Aspekt. Ζ. B. flBiiraTb 'bewegen', ÄBiinyTb 'einmal bewegen, in Bewegung setzen' (gewisse Konsonanten sind vor η geschwunden); TpóraTb 'berühren', TpÓHyTL 'einmal berühren', KpHiáTh 'schreien' (aus krikëti vgl. § 62, 2), KpüKHyTb 'aufschreien', meirráTb 'flüstern', iuenHyTb 'einmal flüstern', kh/wtl 'werfen', KiiHyTb 'einmal werfen'. 2. Solche, die von Adjektiven und Verbalstämmen abgeleitet sind und eine inchoative Bedeutung haben, den Übergang von einem Zustand in den anderen ausdrücken (vgl. lat. canesco 'grau werden', senesco 'altern'.) Solche sind KHCHyTb 'sauer werden' (Ktíceji); ráCHyTb 'erlöschen', zu racHTh 'löschen'; THXHyTb 'still werden' ( t h x ) ; cóxHyTb 'vertrocknen' (cyx); Mëp3HyTb 'frieren' ('kalt werden'); durative Bedeutung hat auch THH^Tb 'ziehen'. Das Präsens wird gebildet durch Anfügung der Endungen a ) an den Stamm auf -h-:

101

Präsens v o n Β V I Sg. 1. TpÓHy

uieriHy

P I . τρόΗβ,νι

rnenHëM

2. TpÓHeuib

menHëuib

τρόΗβτε

iueiiHëTe

3. TpÓHCT

menHëT

τρόΗγτ

uienH^T.

Der T o n richtet sich nach dem Inf.: ist er endbetont, so ist es auch das Präsens; ist der S t a m m betont, so bleibt der T o n i m Präsens auf der gleichen Silbe. N u r TOHyTb 'ziehen', τ ο h y Tb 'sinken' und ynoMHHyTb 'erwähnen' machen eine Ausnahme, indem sie v o n

der 2. Sg. an den A k z e n t

zurückziehen:

ΤΗΗΫ, THHeuib, τ ^ Η β τ ; TOHy, TÓHeuib, τ ό Η β τ ; ynoMHH^, ynoMJÍHeiiib.

§ 66. Präsens von Β V I V o r der Infinitivendung f i n d e t sich -oBa- (bei weichen Stämmen -eßa-). Z u m kleinsten T e i l gehören hierher primäre V e r b a w i e KOBáTb 'schmieden', coBáTb 'wohin stecken' (coBáTbCH 'sich einmischen'), CHOBáTb 'huschen, hin- und herlaufen', >KeBáTb 'kauen', njieeáTb 'speien', KJieBáTb 'picken'. D i e größere Zahl ist abgeleitet: C0BéT0BaTb 'raten' (coBéT ' R a t ' ) ; cjié«0BaTb ' f o l g e n ' (cjica ' S p u r ' ) ; páíumaTb 'erfreuen' (paA ' f r o h ' ) , HO^eBáTb 'nächtigen' (HOib ' N a c h t ' ) ; ToproBáTb 'handeln'

(Topr

'Markt');

BoeBáTb ' K r i e g

führen'

(eoíiHá

' K r i e g ' ) . Einen großen A n t e i l an diesen V e r b e n haben die Lehnwörter, bei denen

-(np)oBaTb

als Ableitungssilbe so

beliebt ist, wie im Deutschen die Endung -ieren: aTaKOBáTb 'angreifen', aruioaöpoBaTb 'applaudieren', tieren'.

Nach

μ findet sich -eeaTb, ζ .

flHKTonáTb

'dik-

B . in TaHijeBáTb

'tanzen'. Das Präsens bilden diese V e r b a nach b ) v o n einem S t a m m auf -y-, -ίο-: ζ . B. KOBáTb: Kyiò, Kyëuib, KyëT, KyëM, KyëTe, KyiòT;

cjiéAyio,

cjiéflyemb,

cnényer

usw.

von

cnéflOBaTb;

njiioiò, njiioëmb usw. von njieBáTb 'speien'. D i e primären V e r b a betonten sämtlich w i e KOBáTb; f ü r die abgeleiteten gilt die einfache R e g e l : der A k z e n t bleibt auf der Stelle, w o er i m I n f . liegt: c0BéT0BaTb, coBéTyio; ruht er daselbst auf dem -a-, so hat ihn das Präs. auf dem - y ( - I 0 - ) : BoeeáTb,

boiòio;

HoneBáTb, Honyio.

102

Die Flexion des Verbums

3,iopÓHaTbca 'sich begrüßen' (eigentlich 'sich Gesundheit wünschen') gehört nur scheinbar hierher; es ist von 3aopÓB 'gesund' abgeleitet, das -ob- ist also nicht verbale Ableitungssilbe; daher geht es auch nach aéjiaTb: 3flopÓBaK)Cb,

Pl.

3AopÓBae.\iCH.

§ 67. Präsens zu C 1. Die Flexion von 6biTb 'sein'. Das Präsens ist nur erhalten in der 3. Sg. ecTb und 3. P I . cyTb. Als gewöhnliche Kopula wird es ausgelassen: c o j i M t xpaöp 'der Soldat ist tapfer', coji/iáTbi xpáGpu 'die Soldaten sind tapfer'. ecTb und cyTb werden gebracht in Definitionen: npe/yiowéHue ecTb Mbicjib, Búpa>KeHHaH cjioBáMH 'ein S a t z ist ein in W o r t e n ausgedrückter Gedanke'; >iKáTb 'davonlaufen', perf.,

yóeráTb imperf.

npoJié3Tb 'durchkriechen'

npojie3áTb

nepenjibiTb 'durchschwimmen'

nepennbiBáTb

y éxaTb ' w e g f a h r e n '

yeawáTb.

D i e Formen

6éraTb, jiá3HTb, njiàeaTb, é3flHTb, die

Ab-

strakte, werden also nicht dazu v e r w e n d e t . W e r d e n vielmehr solche A b s t r a k t a mit einem P r ä f i x v e r bunden, so ändert sich die Bedeutung, z. B. 3aé3«HTb 'zuschanden fahren oder reiten', o6T>é3RHTb 'ein P f e r d zureiten', npoBOÄHTb 'begleiten'. Sie sind sämtlich perf. und bilden ihr I m p e r f . ihrerseits durch Suffigierung: 3aé3>KHBaTb, o6ié3>KHBaTb, npoBTOKáTb.

Diese sind also scharf zu scheiden v o n Fällen wie:

ΒώίίτΗ 'herausgehen', perf.

BbixoflrtTb imperf.

Bb'i6e>KaTb 'herauslaufen'

BbiGeráTb

3aéxaTb 'auf der F a h r t einkehren*

3ae3>KáTb

npoBecTH 'zubringen (eine Z e i t ) '

npoBOÄHTb

oôtéxaTL· 'umfahren'

o6T>e3>KáTt

126

Die Aspekte des Verbums

BbixoflÄTb 'herausgehen', imperi, zu búhth 'herausgehen', und BÚxoflHTb 'durch Gehen erreichen', perf. (imperi. Bbixá>KHBaTb) sind nur durch den Akzent geschieden. Überhaupt ist es eine Eigentümlichkeit des Präfixes b h - , beim perf. Verbum den Ton auf sich zu ziehen, während das imperi. seine Betonung behält: BÚ3BaTb 'herausfordern' BbiHrpaTb 'gewinnen' BbiMepeTb 'aussterben' BtímaTb 'herausgeben' BbiAepwaTb 'aushalten' BbiHecTH 'ertragen'

imperf. Bbi3biBáTb BbllírpbIBaTb BbIMHpáTb BbiAasáTb BbIflép>KHBaTL·

BblHOCIÍTL·.

Hier mögen auch noch einige Verba erwähnt werden, die ihr Perfektiv durch ein anderes Verbum bilden können: rOBoptiTb 'sprechen, sagen' jiOBÖTb 'fangen' 6paTb 'nehmen' ßHTb 'schlagen' KJiacTb 'legen'

perf. CKa3áTb noíiMáTb B3HTb y^ápim. nojio>KHTb.

Bei letzterem merke man einige lexikalische Verschiedenheiten: noJiOHCHTb 'den Fall setzen', perf., noJiaráTb imperf.; yjio>KHTb 'packen ( K o f f e r ) ' , yjio>KHTbCH 'seine Sachen packen', perf., yKJiáflbiBaTb, yKJiá^biBaTbCH imperf.; flOJiojKHTb 'melden', perf. AOKJiáflbiBaTb imperfektiv. § 81. Imperfektive Komposlta Imperfektiv, obwohl mit einem Präfix zusammengesetzt, bleiben: 1. die Komposita mit 6e3-, 6ec- (6e3 'ohne'); z. B. 6ecnoKÓHTb 'beunruhigen', perf. oSecnoKÓHTb; 2. scheinbar komponierte Verba, d. h. solche, die von Substantiven abgeleitet sind, die schon Komposita sind:

Das Wichtigste aus der S y n t a x

127

pa3yMéTb 'verstehen' (pá3yM ' V e r s t a n d ' ) : peri. ypa3yiviéTb; oSéflaTb ' M i t t a g essen' (oCéfl ' M i t t a g ' ) : perf. οτ- oder noo6éflaTb; 3aBHÄ0BaTb 'beneiden' (3áBHCTb 'Neid'): perf. no3aBöfloBaTb; HeHaBH^eTb 'hassen' (HéHaBHCíb ' H a ß ' ) : perf. B03HeHaBrtfleTb; 3aß0THTbca 'sich sorgen um' (3a6ÓTa 'Sorge'): perf. 03a6ÓTHTbCíi; HacjiéflOBaxb 'erben' (HacjiéflHHK ' E r b e ' ) : perf. yHacnéflOBaTb; 3. vereinzelte Fälle: npe^BHfleTb 'voraussehen', 3aBKceTb 'abhängen', coaepwáTb 'enthalten, unterhalten, soutenir', cowajiéTb 'bedauern', npHHaajie>KáTb 'gehören', noiyie>KáTb 'unterliegen', npeflCTOSITB 'bevorstehen'; N P E A ^ B C T B O B A T B 'ahnen', C O H ^ B C T B O BaTb KOMy 'Mitgefühl haben (condolëre)', cofléñcTBOBaTb ΚΟΜΫ 'mitwirken, förderlich sein'. Sie besitzen kein P e r fektiv.

Achtes K a p i t e l

Das Wichtigste aus der Syntax § 82. Vom Gebrauch der Kasus I. Nominativ

E r ist der gewöhnliche S u b j e k t s - und Prädikatskasus: MájibMHK 6ÓJieH 'der K n a b e ist k r a n k ' . Außerdem wird er als V o k a t i v gebraucht, da sich echte alte V o k a t i v e nur noch in B6>Ke ' G o t t ' (von B o r ) , rócno«H ' H e r r G o t t ' (rocnóflb), ÓTie Ham ' V a t e r unser' erhalten haben. Sonst gebraucht man den Nominativ: O T É U MOH 'mein V a t e r ! ' II. Genitiv

Der KHHra durch KHära

Genitiv dient: 1. zur Bezeichnung des Besitzers: CTyfléHTa 'das B u c h des S t u d e n t e n ' ; als solcher kann er das possessive A d j . (§ 4 9 ) ersetzt werden: Cepë>KHHa 'Serenas B u c h ' .

128

Das Wichtigste aus der Syntax

2. Der Genitiv drückt die Eigenschaft aus: B e j i H H á ñ i i i e r o yiwá HejiOBéK 'ein Mensch von größtem Geist'; MáJiMHK uiecra jieT 'ein sechsjähriger Knabe'. 3. Der Genitiv, partitivus: K y n i í T b xjié6a 'Brot kaufen, acheter du pain'; B¿mnTb MonoKá 'Milch trinken'; so auch nach Maßbestimmungen: cTaKáH boam 'ein Glas Wasser', uÓHTHep My κ li 'ein Zentner Mehl', cráao OBéu 'eine Herde Schafe'; nach den Neutra M H Ó r o 'viel', .viáno 'wenig', «OBÓjibHO 'ziemlich viel', HécKOJibKO 'einige', CKÓJibKO 'wieviel', M H Ó r o Hapó/;y 'viele Leute', MáJio BpéivieHH 'wenig Zeit'. Endlich nach Zahlen (§ 56). Als partit. Gen. ist auch der Gen. aufzufassen, der stets als Objekt (bei negiertem Verbum 'sein' auch als Subjekt) bei verneintem Verbum steht: η He BJÍHcy Jiéca 'ich sehe den Wald nicht'; y MeHá HeTflóiwa 'ich habe kein Haus', oh MHe κηηγη Hé «ají 'er hat mir kein Buch gegeben'. 4. Der Genitiv des Vergleichs (§ 51): npáBfla CBeTJiée cÓJiHua 'die Wahrheit ist heller als die Sonne'. 5. Der Genitiv steht statt des Akk. bei belebten Wesen (vgl. §§ 20, 30); der alte dem Nom. gleichlautende Akk. hat sich noch in gewissen Wendungen erhalten: 3BaTb β tócth 'einladen', Β ώ ί ί τ Η 3áiwy>K 'heiraten' (von der Frau), nocryniíTb Β HHHbKH 'Kinderwärterin werden'.

6. Bei den Adj. aoctóhh 'würdig', nóJioH 'voll': rjia3á nójiHbie cjië3 'Augen voller Tränen'. 7. Bei den Verben: ßosiTbCH 'fürchten, sich fürchten vor', y w a c á T b C H 'sich entsetzen vor', H 3 6 e r á T b 'vermeiden'; «ep>KáTbCH 'sich an etwas halten', KacáTbCH 'etwas berühren', HCKáTb 'suchen, trachten nach', »fláTb, «o>KHnáTbCH 'worauf warten, etwas erwarten'; npocrtTb 'bitten um'; »cejiáTb 'wünschen' (>KeJiáio Baw Beerò xopóuiero 'ich wünsche Ihnen alles Gute'), jiHiuáTb 'jemand wessen berauben'; CTÓHTb 'kosten'. Z. B. áTO ctóht >KH3HM 'das kostet das Leben'; aber áTO ctóht ABa pyñnú 'das kostet zwei Rubel' (bei Preisangaben steht der Akk.). 8. Bei Zeitbestimmungen: ceróflHji 'heute', ABájwaTb BTopóro Mán 'am 22. Mai'.

Vom Gebrauch der Kasus

129

III. Dativ D e r D a t i v i s t 1. d e r K a s u s d e r Z u n e i g u n g , d e s B e z u g s a u f etwas: έ τ ο MHe HpáBHTCíi ' d a s g e f ä l l t m i r ' ; ¿ τ ο Báiw ' d a s ist f ü r Sie'; o h « a j í eiviy KHrtry ' e r g a b i h m d a s B u c h ' ; 2. er b e z e i c h n e t d e n B e s i t z e r (vgl. 1 1 , 1 ) : ueHááTHMKHúraM r u m . p y ó j i é ñ ' d e r P r e i s dieser B ü c h e r ist 5 R b l . ' ; o h MHe Ä p y r ' e r ist m e i n F r e u n d ' ; 3. e r s t e h t bei d e n V e r b e n : r p o 3 ú T b ' d r o h e n ' , ynHBJiá-rbCfl ' s i c h w u n d e r n ü b e r ' , wájiOBaTbca KOMy H a Koró ' s i c h bei j e m a n d ü b e r j e m a n d beklagen', 3aeüaoBaTb 'beneiden' (lat. invidêre alieni), KJiáHHTbCfl ' j e m a n d g r ü ß e n ' , MOJiúTbCíi ' b e t e n z u ' , MCTHTb KOMy 3a mtó ' s i c h a n j e m a n d f ü r e t w a s r ä c h e n ' , iwemáTb ' j e m a n d s t ö r e n ' , HanoMHHáTb mto KOMy ' j e m a n d a n e t w a s e r i n n e r n ' , páflOBaTbCH ' s i c h f r e u e n ' , y m i T b Koró l e M y ' j e m a n d e t w a s l e h r e n ' , ymíTbCH neMy ' e t w a s l e r n e n ' , BépHTb KOMy ' j e m a n d g l a u b e n ' ( a b e r BépHTb, BépoBaTb Β Bòra); 4. bei A d j . u n d S u b s t . : y r ó « H 0 jih BaM? ' i s t ' s I h n e n gef ä l l i g ' ; HeB03MÓ>KH0, MHe Hejib3íi ' m i r i s t u n m ö g l i c h , ich k a n n n i c h t ' ; ii p a « M^3biKe 'ich f r e u e m i c h ü b e r d i e M u s i k ' ; MHe n o p á ' f ü r m i c h ist es Z e i t ' ; r ó p e e a « ' w e h e e u c h l ' 5. bei A l t e r s a n g a b e n : e/wy ÄBä/maTt τ ρ Η r ó « a ' e r ist 2 3 J a h r e alt'; 6. bei u n p e r s ö n l i c h e n V e r b e n : MHe xóneTCji ' i c h m ö c h t e ' , MHe He cniiTCii 'ich k a n n n i c h t s c h l a f e n ' ; MHe K á w e r c H ' m i r s c h e i n t ' ; MHe He3«opÓDHTCH ' i c h b i n n i c h t r e c h t g e s u n d , f ü h l e mich nicht wohl'. IV. Akkusativ E r ist 1. d e r g e w ö h n l i c h e O b j e k t s k a s u s : η B i í w y «om ' i c h sehe das H a u s ' ; 2. er s t e h t bei d e n V e r b e n : ÖJiaroAapwTb ' j e m a n d d a n k e n ' (remercier q u e l q u ' u n ) , no3flpaBJi?ÍTb'beglückwünschen': 6jiaroflapiö B a c 3 a B á m y 0TiKHJI Β PoccHH 'ich lebte ein ganzes Jahr in R u ß l a n d ' ; OH rnëJi RWTB KHjioiviéTpoB 'er ging fünf k m ' . V. Instrumental 1. Der

Instrumental

wird

bei

6biTb

'sein'

häufig

als

Prädikatskasus gebraucht, namentlich wenn es sich um k e i n e dauernde Eigenschaft des Subjekts handelt; OH 6biJi COJIFLÁTOM

'er ist Soldat gewesen'; KáHH C U J Í Y ß H H U E Ü

6páTa

CBoeró ' K a i n w a r der Mörder seines Bruders'; OH 6y,neT Te6é noMÓmHHKOM 'er wird dir ein Helfer sein'. Der

gleiche

Instr.

steht

nach

den V e r b e n :

«éjiaTbCH,

cTaHOBHTbCfl 'werden', Ha3biBáTbcji 'heißen', cjiywräTb 'dienen als', poflüTbCH 'geboren werden als', CMHTáTbCfl 'gehalten werden für', cjibiTb 'gelten f ü r ' , Ka3áTb«i 'scheinen'; 2. er bezeichnet das Mittel, auch die Person, durch welche etwas geschieht: pé3axb HO>KÓM ' m i t dem Messer schneiden'; KaiáTb ROJIOBÓH 'den K o p f schütteln'; MOCT nocTpóeH H3BécrHbiM HHweHépoM 'die Brücke ist von einem bekannten

In-

genieur erbaut'; 3. er drückt die A r t und W e i s e aus (lat. ablativus m o d i ) : MajiHHa pacTëT K y c r á M H 'die Himbeere wächst in Sträuchern, strauchartig', opëJi jieTHT CTpejióft 'der A d l e r f l i e g t wie ein P f e i l , pfeilschnell'; nbiJib noflHíiJiácb CTOJIÓÓM 'Staub erhob sich wie eine Säule'; éxaTb jiécoM 'durch den W a l d fahren', rnároM 'Schritt fahren'; é3flHTb BepxÓM 'reiten' ( e e p x 'oberer T e i l ' ) ; HÄTH neuiKÓM 'zu Fuß gehen'; 4. er drückt die Eigenschaft aus (lat. ablativus qualitatis); so steht er bei A d j . : BHCÓK pócTOM 'von hohem W u c h s ' ; Äo6p ÄyuiÖH 'seelengut'. So auch OH ρό,αοΜ P^CCKHÎÎ 'er ist russischer A b s t a m m u n g ' ; AOM BHUIHHOH Β NSTB ΜέτροΒ 'ein fünf Meter

hohes

Haus';

ebenso

uiHpHHoii

'breit',

rjiySHHÓñ

'tief'; 5. er g i b t das Maß a n ( a b l . m e n s u r a e ) :

ceróflHH

«ByMsi

r p á f l y c a M H (Há Rea r p á f l y c a ) T e n t é e , l e M B^epá ' h e u t e i s t es

Präpositionen

131

um 2 Grad wärmer als gestern'; OH γολομ (Há ΓΟΛ) MOjió>Ke MeHH 'er ist ein Jahr jünger als ich'. Längenmaße

stehen mit Ha und

dem Akk.:

Ha Μετρ

uiúpe 'einen Meter breiter'; pa3 'Mal' wird mit Β verbunden: Β AécflTb pa3 jiywuie 'zehnmal besser'; 6. allgemeine Zeitbestimmungen stehen im Instr.: BecHÓK 'im Frühjahr', jiéTOM 'im Sommer', óceHbio 'im 3HMÓH 'im

Winter',

ÄHCM 'tags',

HÓibio

'nachts',

Herbst', γτροΜ

'morgens', BéiepoM 'abends'. 7. Folgende Verba

haben den Instr. bei sich: nójib30-

BaTbCfl 'etwas benutzen', BJiafléTb 'herrschen über', ropfliíTbCH 'stolz sein auf', flbimáTb 'atmen' (ece oôiijibeM AÚUJHT 'alles atmet Überfluß'), n á x H y T b 'duften' (z. B. n á x H e T pÓ3a¡viH 'es riecht nach Rosen'), >KépTBOBâTb 'etwasopfern', z. B. >KM3Hbio 'sein Leben', KOMáHWBaTb 'befehligen', pyKOBOfliiTb 'leiten'; npáBHTb,

ynpaBjiHTb

'lenken, regieren' (z. B.

JiomaflbMH

'kutschieren'); jnoSoBáTbca 'sich ergötzen an'. V I . Der Präpositiv wird in der heutigen Sprache nur nach Präpositionen

gebraucht. § 83. Präpositionen

I. Den G e n i t i v

verlangen:

1. Die uneigentlichen Präpositionen, d. h. solche, die nicht von Haus aus Präpositionen waren, sondern Adverbia, Kasus von A d j . und Subst. und dergleichen: 6jm3 'nahe', B«ojib 'längs', BMÖCTO 'anstatt', ΒΗγτρή 'innerhalb', BHyTpb 'hinein', BHe 'außerhalb', BÓ3ne 'neben', BOx p y r 'um — herum', ÄJIH 'für', κρόΜβ 'außer', KpyrÓM 'um — herum', Mé>KÂy (auch mit Instr.) 'zwischen', MHMO 'vorbei', ÓKOJlO 'herum, ungefähr', nó/yie 'neben', no3aflii 'hinter', nócjie 'nach', π ρ ό τ Η Β 'gegenüber', p ä w 'wegen, um willen', CBepx 'über', cpeflH 'mitten in'. Beispiele: pànn Bòra 'um Gottes Willen', nun AP y ra 'für den Freund'; BflOJib ρεκή 'längs des Flusses', oh rnëji MHMO uiKÓjibi 'er ging an der Schule vorbei'; aopóra HÂÊT ,\ié>K/iy ποjiéñ 'der W e g führt zwischen Feldern'; nocpe«rtKÓMHaTbi 'mit9*

132

D a s Wichtigste aus der S y n t a x

t e n im Z i m m e r ' ; ÓKOJIO flóiwa Cojibuiófl ca« ' u m das H a u s heru m liegt ein großer G a r t e n ' ; r u i b i T h n p Ó T H B T e n é H H í i 'gegen den S t r o m s c h w i m m e n ' ; ceepx Toró 'überdies'. 2. Die eigentlichen Präpositionen: 6 e 3 ' o h n e ' , no ' b i s ' , H 3 ' a u s ' , ο τ ' v o n ' , y ' b e i ' ; n 3 - 3 a ' v o n s e i t s , w e g e n ' , Η3-ΠΟΑ ' v o n u n t e n

jen-

hervor'.

Beispiele: 6e3 C T p á x a 'ohne F u r c h t ' ; ΟΤ M O C K B M AO J l e H H H r p á a a 'von Moskau bis (nach) Leningrad'; AO O6ÉAA 'bis z u m Essen', d. h. v o r d e m Essen; AO po>KAecTuá X p H C T Ó B a 'vor Christi Geburt',A0Hé^b3fl 'bis z u m ä u ß e r s t e n ' (Hejib35Í 'es g e h t nicht'*); M H e He a o Toró 'ich bin dazu nicht aufgelegt'; T e n é p b He AO NIYTOK'jetzt ist keine Zeit f ü r Scherze'; H3 r ó p o A a ' a u s der S t a d t ' ; οτ coTBopéHH» Mfipa 'von E r s c h a f f u n g der Welt a n ' ; n nojiywiiji STO nncbMÓ οτ OTuá 'ich e m p f i n g diesen Brief vom V a t e r ' ; ΟΤ CK^KH 'aus Langeweile'; OH yiwep oTxojiépbi 'er s t a r b a n Cholera'; 51 6 H J I y H e r ó 'ich w a r bei i h m ' ; y M e H á r o J i o B á 6 0 J I H T 'mir t u t der Kopf w e h ' ; τ η y M e H j i ^ M H H u a ' d u bist m i r ein S c h l a u k o p f ' ; n3-3a r o p ú B3OUIJIÓ cÓJiHue ' h i n t e r dem Berge ging die Sonne a u f ; OH n3-3a Heë ^iwep 'er s t a r b u m ihretwillen'; Η 3 - Π Ο Α K p o e á T H ' u n t e r d e m B e t t h e r v o r ' . I I . Mit d e m D a t i v werden v e r b u n d e n : κ ' z u ' , BonpeKÓ 'wider'. Η Α Τ ί ί κ A Ó K T o p y ' z u m A r z t gehen', κ BOCTÓKy 'gen O s t e n ' ; κ Béwepy 'gegen A b e n d ' ; Βοπρεκή 3aKÓHy 'wider das Gesetz'. I I I . Mit dem A k k u s a t i v : n é p e 3 ( i p e 3 ) ' d u r c h , ü b e r ' , cKB03b ' d u r c h ( h i n d u r c h ) ' ; 'vor,

προ

über':

ruibiTb ^épe3 péfcy ' d u r c h den F l u ß s c h w i m m e n ' ; Hépe3 roA ' ü b e r ein J a h r ' ; Hépe3 n$m> MHH^T 'in fünf M i n u t e n ' ; CMOTpéTb CKB03b nájibiibi ' N a c h s i c h t ü b e n ' (wörtlich: d u r c h die Finger sehen); CKB03b Ty,wán Hejih3H pa3JiH4HTb AOMÓB

* In gewissen Fällen h a t die P r ä p . den Ton auf sich, u n d das regierte W o r t folgt ohne A k z e n t , ζ. Β Há r o p y 'auf den Berg', 3á r o p o A 'vor die S t a d t ' ; nò A ß a M é T p a ' j e zwei Meter'. In der Volkssprache ist diese Erscheinung noch weiter v e r breitet als in der Schriftsprache.

Präpositionen

133

'durch den Nebel hindurch kann man nicht die Häuser unterscheiden'; mh roBopiMH προ Heró 'wir sprachen von ihm'; >KHTb προ ce6á 'für sich leben'; uienTáTb προ ce6sí 'vor sich hinflüstern'. IV. Den P r ä p o s i t i v erfordert: npH 'bei, an': πρΗ ρεκέ 'am Flusse'; npn cjiynae 'bei Gelegenheit'; npH MHé 'in meiner Gegenwart'; npw CBHAéxeJiMX 'vor Zeugen'; npn Πετρέ BejiiíKOM 'zur Zeit Peters des Großen'. V . Den I n s t r u m e n t a l erfordern: Ha« 'über', ivié>KAy 'zwischen, unter': rmiua jieTHT Ha/iflépeBOM'ein Vogel fliegt über dem Baum'; 6paTb Bepx Hafl κέινι 'über jemand die Oberhand gewinnen'; Méwfly CTpáxoM h Hafléwfloñ 'zwischen Furcht und H o f f nung'; Hiémny MaTpócaMH 'unter Matrosen'. V I . Mit dem A k k u s a t i v und Instrumental werden verbunden: 3a 'hinter', ποα 'unter', népefl (npefl) 'vor'. 3a mit Akk. bedeutet 1. 'hinter': éxaTb3a rpamíiiy 'ins Ausland (hinter die Grenze) fahren'; eiviy y>xé 3a «BáftuaTb jieT 'er ist schon über 20 Jahre alt'; cecTb 3a ctóji 'sich zu Tisch setzen'; B3>iTb Koró 3á pyny 'jemand bei der Hand fassen'; 2. 'für': cT05ÍTb3a npaeay 'für die Wahrheit einstehen'; xBajiüTb 3a npnjie>KáHne 'für den Fleiß loben'; noKynáTb 3á ab a pyßjiH 'für zwei Rubel kaufen'; 3. bei vergleichenden Zeit- und Raumangaben: oh npnéxaji 3á Rem, « o Ha3HáieHHoro cpÓKa 'er kam einen Tag vor der festgesetzten Zeit an'. 3a mit I n s t r . bedeutet 1.'hinter'(auf die Frage: wo?): WHTb 3a rpaHHueñ 'im Ausland leben'; 3a aómom 'hinter dem Hause'; cnaéTb 3a ctojióm 'bei Tische sitzen'; 3a 3áBTpaK0M 'beim Frühstück'; nocjiáTb 3a ΑόκτοροΜ 'nach dem A r z t schicken'; 2. ursächlich: 3a4éM 'weshalb'; η He MÓr ποητη ryjijiTb 3a HeaocTáTKOM BpéMeHH 'ich konnte infolge Zeitmangels nicht Spazierengehen'. noflmit A k k . bedeutet 1. 'unter' (Frage: wohin?): 6póCHTb n o « KpoeáTb 'unter das Bett werfen'; 2. zeitlich: ποα yTpo, n ò « Beiep 'gegen Morgen', 'gegen Abend'.

134

Das

ΠΟΛ m i t 'unter

Wichtigste

I n s t r .

Wasser

aus der

Syntax

1. ' u n t e r ' ( F r a g e : w o ? ) : n j i b i T b n o A B O A Ó ñ

schwimmen';

2. ü b e r t r a g e n :

ΠΌΑ

' u n t e r d e m V o r w a n d ' , ΠΟΛ n p H c á r o ñ ' u n t e r d e m népeA

mit

I n s t r .

bedeutet

'vor'

npe/yróroM Eide'.

(Frage: wo?):

CTáTb n é p e f l c y A Ó M ' v o r G e r i c h t e r s c h e i n e n ' ;

npefl-

nporyjiHBaTbCH

n é p e f l ÄOMOM ' v o r d e m H a u s e S p a z i e r e n g e h e n ' ;

riépe/i

npá3-

AHHKaMH ' v o r d e n F e i e r t a g e n ' ; η β η η ο β 3 τ népe/i τ ο δ ό ϋ

τόιϊ 'dieses B u c h v e r d i e n t den V o r z u g v o r VII.

'ich

v o r d i r ' ; áTa K H w r a HMéeT n p e n M ^ m e c T B O n é p e A

habe schuld

A k k u s a t i v

und

( b o ) ' i n ' , Ha ' a u f ' , o ( o ô , o 6 o ) ' v o n , Β m i t A k k.

jenem'.

P r ä p o s i t i v

stehen

bei:

Β

über'.

1. a u f d i e F r a g e w o h i n ? : HÄTH Β r ó p o A ' i n d i e

S t a d t g e h e n ' ; é x a T b Β ΜΟΟΚΒ^ ' n a c h M o s k a u f a h r e n ' ; 2. b e i Z e i t a n g a b e n : Β riHTHHuy ' a m F r e i t a g ' , Β nójiHOHb ' u m M i t t e r n a c h t ' , Β inecTb qacÓB ' u m 6 U h r ' , ABáwflbi Β He^éjiio ' z w e i m a l wöchentlich';

3. bei

Maß-

und

Zahlenangaben:

ΑΟΜ Β

τρκ

3 T a m ä ' e i n H a u s v o n d r e i S t o c k w e r k e n ' ; ueHÓñ Β m m . p y 6 j i é î i 'fünf Rubel Β mit

kostend'.

Ρ r ä p.

steht auf

die F r a g e

' w o ? ' (örtlich und zeit-

l i c h ) : >KHTb Β P o c c r t H ' i n R u ß l a n d l e b e n ' ,

Β rópoae

'in

der

S t a d t ' ; Β H a i á j i e r ó « a ' a m A n f a n g d e s J a h r e s ' ; Β /IGBHTOM n a c y

qacÓB

'um

Β T ú c í m a BOceMbCÓT « e B í i H Ó C T o ceAbMÓM rop$

'im

'in der 9. S t u n d e ' , d. h. n a c h 8 U h r ( a b e r Β « é e j i T b 9 Uhr'); Jahre

1897'; Β Máe M é ü m e ' i m M o n a t

Ha m i t A k k . 1. a u f

Mai'.

d i e F r a g e ' w o h i n ? ' : noAHHMáTbCH H á

r o p y ' a u f e i n e n B e r g s t e i g e n ' ; j i e ^ b Há 6 ο κ ' s i c h a u f d i e S e i t e legen',

nacTb

Ha

KOJiéHM ' n i e d e r k n i e n ' ;

2.

übertragen:

Ha-

AéHTbCH Ha K o r o ' a u f j e m a n d h o f f e n ' , n o j i o > K H T b C H Ha K O r ó 'sich verlassen

auf

jemand';

3 . in Z e i t a n g a b e n :

Ha

Apyróft

A e H b ' a m a n d e r n T a g ' , Ha ß y n y m e e Bpé.Mfl ' i n Z u k u n f t ' , o m y c K á T b Há ΓΟΛ ' a u f e i n J a h r b e u r l a u b e n ' . M a n m e r k e 4 . AéJiaTb Koiwy Ha 3J1Ó ' j e m a n d z u m T r o t z e t w a s t u n ' , K y i n a ñ T e Ha 3ÄOp Ó B b e ' w o h l b e k o m m ' s ! ' , Ha C K Ó p y i o p y K y ' s c h n e l l , e i l i g ( a u f die schnelle

Hand)'.

Ha m i t d e m Ρ r ä p . 1. a u f d i e F r a g e w o ? : Ha r o p é ' a u f d e m B e r g e ' , Ha ö e p e r y ' a m U f e r ' , Ha H é ô e ' a m H i m m e l ' , j i e w á T b Ha ö o K y ' a u f d e r S e i t e l i e g e n ' , 6biTb Ha c j i ^ > K 6 e ' i m D i e n s t s e i n ' ,

Präpositionen

135

H a BÓ3flyxe ' i m F r e i e n ' , H a cÓJiHue 'in d e r S o n n e ' ; 2. z e i t l i c h : Ha A o c ^ r e 'in d e r M u ß e ' , H a λ η η χ 'in diesen T a g e n ' , Ha JiéKUHH 'in der V o r l e s u n g ' . o ( v o r V o k a l 06, voriwHe: όδο) m i t A k k . 1. bei den V e r b e n : ' s t o ß e n ' , ' s c h l a g e n a n ' , ' s t ü t z e n a u f ' : y f l á p H T b c n o KáiweHb ' s i c h a n einen S t e i n s t o ß e n ' , o n e p é T b c n o n e p n u a ( N e u t r . P l . ) ' s i c h a n d a s G e l ä n d e r l e h n e n ' ; 2. z e i t l i c h : 06 áTy n ó p y

'um

diese Z e i t ' . o mit

Ρ r ä ρ.

1. bei d e n V e r b e n d e s S p r e c h e n s u n d

Den-

k e n s : roBopHJiH 060 MHé ' m a n s p r a c h ü b e r m i c h ' ; /lyMaTb o CMépTH 'an d e n T o d d e n k e n ' ; 2. bei E i g e n s c h a f t e n m i t Z a h l e n angabe: VIII. t a 1

CTOJI o T p ë x HÓ>KKax 'ein T i s c h m i t drei F ü ß e n ' . Den

regiert

G e n i t i v ,

A k k u s a t i v ,

I n s t r u m e n -

c (co):

a) c mit G e n .

1. c — Ä O ' v o n — b i s ' : c y T p á ÄO B é n e p a

m o r g e n s bis a b e n d s ' , c ΙΌΛΟΒΜ AO ΗΟΓ ' v o n

K o p f bis

'von Fuß',

c T p ë x « ο ΠΗΤΗ ' v o n drei bis f ü n f U h r ' ; 2. ' v o n — h e r a b ' : c r o p ú ' v o m B e r g h e r a b ' , c « é p e e a Ha « é p e e o ' v o n B a u m z u 3. u r s ä c h l i c h : c o

CKyKH

Baum';

' a u s L a n g e w e i l e ' , c OT^ásiHHH

'aus

V e r z w e i f l u n g ' , c n03B0jréHH3 CKa3áTb ' m i t E r l a u b n i s z u s a g e n ' . b)

c mit

A k k.

1. bei

M a ß v e r g l e i c h u n g e n : OH PÓCTOM

OTuá 'er ist so g r o ß w i e d e r V a t e r ' ; 2. bei u n g e f ä h r e n

c

An-

g a b e n : c H e f l é j i K ) , c M é c w ' u n g e f ä h r eine W o c h e ' , 'einen M o n a t ' , MeJiOBéK c flécHTb ' u n g e f ä h r 10 M a n n ' . c) c m i t

I η s t r.

' m i t ' (in B e g l e i t u n g

v o n ) : c OTUÓM

dem Vater', κ τ ό r o B o p & n c τ ο δ ό ϋ 'wer sprach mit dir?'

'mit pa6ó-

TaTb c o x Ó T o i í ' m i t L u s t a r b e i t e n ' , c o B c é M ' g a n z ' . IX.

Den

A k k u s a t i v ,

D a t i v

und

P r ä p o s i t i v

r e g i e r t no: a) no m i t A k k.

1. a u f die F r a g e w i e w e i t ? : no r ó p j i o BBOflé

' b i s z u m H a l s e i m W a s s e r ' , n o K O j i é H H ' b i s a n die K n i e ' ; 2. no Τ Ϋ cTÓpoHy ' j e n s e i t s ' , no ciò

crópoHy ' d i e s s e i t s ' , no npáByio

p ^ K y ' r e c h t e r H a n d ' , n o jiéByio p y K y ' l i n k e r H a n d ' ; 3. D i s t r i b u t i v bei Z a h l e n v g l . § 5 5 (nur n a c h n e a , τ ρ κ , ^ ε τ ώ ρ ε ) . b ) no m i t D a t .

1. B e w e g u n g ü b e r einen G e g e n s t a n d

hin:

n o r o p á M ' ü b e r die B e r g e ' , no r ó p o a y ' d u r c h die S t a d t ' , r y j i H T b no ó y j i b B á p y ' a u f d e m B o u l e v a r d

Spazierengehen',

ynápHTb

Das Wichtigste aus der Syntax

136

no roJiOBé 'einen Hieb auf den Kopf geben'; 2. Distributiv: n o YTPÁM ' a l l e M o r g e n ' , n o HOMÍM ' j e d e N a c h t ' , n o 6YÄHHM

'wochentags'; bei Zahlen § 55; 3. in übertragener Bedeutung ( A r t und Weise): πο-MÓeivty (-TBÓeiwy, -Bàuieiviy) 'meiner Meinung nach', no c Ó B e c ™ 'nach bestem Gewissen', no npé/KHEMY ' w i e f r ü h e r ' , NO^EMY ' w e s h a l b ' , NOTOMY HTO ' w e i l ( d e s -

halb, daß)'. c) no mit Ρ r ä ρ. 1. von der Zeit: ποτόΜ 'darauf'; 2. merke: no MëM KHJiorpáMM? 'wieviel kostet das Kilo?', HocriTb Tpáyp no OTiié 'um den Vater trauern' (im PI. aber der Dat., z. B. no poflHTCJiflM 'um die Eltern'). § 84. Partikeln und Konjunktionen I. Interrogativa, Partikeln und die Fragesätze Die direkte einfache Frage wird eingeleitet entweder durch ein Fragepronomen bzw. die dazu gehörigen interrogativen Adverbia: ζ. Β. κτό npmiiëji? 'wer ist gekommen?' HTÓ TU CKa3áji? 'was hast du gesagt?' rué τ ω GHJI? 'wo warst du?' KáK OH MÓR 3T0 cfléjiaTb? 'wie konnte er das tun?' oder durch die Fragepartikel JIH, die sich dem Verbum anschließt oder, wenn ein solches fehlt, dem meist betonten Worte. In der Umgangssprache kann JIH auch fehlen, da die Frage durch den Ton charakterisiert wird: 3ΜΚ0Μ JIH TM C HHM? oder öfter: ΤΗ c HHM 3HAKÓM? 'bist du mit ihm bekannt?' Die Doppelfrage wird durch JIH — HJIH ausgedrückt: flórna JIH OH Η Ή JIH Β captf? 'sind sie zu Hause oder im Garten?' Die bejahende Antwort wird durch na 'ja', die verneinende durch HeT 'nein' gegeben; auch kann man das Verbum, im letzteren Falle mit He, wiederholen; ζ. B. npnéxaji JIH OTéu? 'ist der Vater gekommen?' Antwort: « a oder npnéxaji, bzw. HeT oder He npHéxaJi. Die indirekte Frage wird genau so ausgedrückt wie die direkte; im abhängigen Satz steht stets der Indikativ. Ζ. B. He 3Háio, AÓMA JIH OH 'ich weiß nicht, ob er zu Hause ist'; OH cnpocHJT MeHá, npHÂëuib JIH τ ω 'er fragte mich, ob du kommen würdest'.

Partikeln u. Konjunktionen

137

I I . Negationspartikeln 1. Die Negation ist He; sie steht stets vor dem Verbum, wenn der ganze Satz verneint ist; ist nur ein W o r t verneint, so steht sie vor diesem. ii SToro He 3Hán 'ich wußte das nicht'; Η BiífleJi He oTuá, a MaTb 'ich sah nicht den Vater, sondern die Mutter'. 2. Im negierten Satz steht das Objekt stets im Genitiv: OH HE npóflaji flÓMa 'er hat das Haus nicht verkauft'; OH ne ΜΟΓ NPOAÄTL, ÄÖMA 'er konnte das Haus nicht verkaufen'. 3. Im negierten Satz darf kein positives Pronomen oder pronominales A d v e r b stehen, sondern stets die mit HH- zusammengesetzten



45);

umgekehrt

erfordern

diese

negiertes Verbum. Ά HHKorflá Hé 6BIJI Β KiíeBe 'ich war nie in K i e v ' ; Η HHKoraá ηηκομϋ He roBopHJi o6 3T0M 'ich habe nie jemand

etwas

darüber gesagt'; Hurflé HHKoró Hé 6biJio 'nirgends war einer'. Desgleichen verlangt HH — HH 'weder — noch' negiertes Verbum: HH H, HH OH HE CHFLÉJIH Β ca^y 'weder er noch ich saßen im Garten'; werden aber durch HH — HH zwei Verba getrennt, so muß HE fehlen: HHKTÓ TaM HH céeT, HH CÁ^HT 'weder pflanzt noch sät dort jemand'. HH ohne Negation nach Relativen hat verallgemeinernde B e d e u t u n g ( I a t . - c u m q u e ) : I T O OH HH CKÁJKET, HHKTÓ TURF HE

noBépHT 'was er auch sagen mag, ihm glaubt niemand'; KaK OH HH CTapáeTCfi, STO eiviy HE y«ÁCTCN 'wie sehr er sich auch bemüht, das wird ihm nicht gelingen'; κ τ ο 6bi τ ο Ηή 6biJi 'wer es auch immer sein möge'. I I I . Kopulative Konjunktionen Das gewöhnliche W o r t für 'und' ist H, während a schon einen leichten Gegensatz ausdrückt: OTéu Η MaTb 'Vater und Mutter'; OH riHJi H eji 'er trank und aß'; Η paGÓTaio, a ΤΗ cnHiiib 'ich arbeite, (aber) du schläfst', Η bedeutet auch 'auch' und besonders in negativen Sätzen: η roBopiíji Η C SpáTOM 'ich sprach auch mit dem Bruder'; 3T0 e,wy Η β rónoBy He npwxÓAHT'das fällt ihmauchnicht (nicht einmal) ein (kommt

138 in den

Das W i c h t i g s t e aus der Syntax K o p f ) ' . 'Sowohl — als auch' ist H — H. Bisweilen

w i r d 'und' auch durch « a wiedergegeben, so bei der A d d i t i o n : Abs na ab a MeTbipe 'zwei und zwei sind v i e r ' . IV. Disjunktive 'Oder'

ist

HJIH; ' e n t w e d e r

Konjunktionen —

oder'

HJIH —

HJIH. AÁÜTE

MHe náio HJIH κόφε 'geben Sie mir T e e oder K a f f e e ' ; OH eecb AEHB HJIH πήιπετ, HJIH

nmäer 'den

ganzen T a g liest er ent-

weder, oder er schreibt'. V. Adversative

Konjunktionen

' A b e r , sondern' heißt gewöhnlich HO; stärker ist OAHÁKO, OAHáKO>Ke 'indessen, gleichwohl'; gelinder a ( v g l . I I I ) und Aa; z. B . MM npocújiH y Heró KHiíry, HO OH eë Hé nan 'wir baten ihn um das Buch, aber (indes) er gab es nicht', MHÓro c j i ú IIIHTCH, AA Májio BÉPHTCÍI ' v i e l hört man, aber w e n i g glaubt man'. V I . Komparative

Konjunktionen

' W i e ' ist KaK; z. B . He Ta κ >KHBH, KaK xó^eTcn, a τ έ κ , iKHO MéHbiiie c 6OJIBHÓM ' s p r e c h e n

Sie so wenig w i e möglich mit d e m K r a n k e n ' . V I I . Deklarative K o n j u n k t i o n e n N a c h den V e r b e n der Aussage und verwandten steht ITO 'daß', und z w a r stets mit dem I n d i k a t i v ; OH HariHcáji MHe, ITO TU y é x a j i 'er schrieb mir, daß du abgefahren

seist';

namentlich in der Umgangssprache kann es auch fehlen: roBOPÁT, OH 6oráT 'man sagt, er sei reich'. Ist der Hauptsatz verneint, so kann 'daß' durch HTÓ6H (HTO6) gegeben werden: fi HE AyMaio, ITÓ6BI (HTO) OH r o B o p i i j i HENPÁBAY ' i c h g l a u b e

nicht, daß er die Unwahrheit gesagt hat'.

Partikeln u. K o n j u n k t i o n e n 'Fürchten' kann w i e im Deutschen konstruiert

139 werden:

Ooiòcfe, ITO OH 3a6oJiéeT 'ich fürchte, daß er krank werden w i r d ' ; aber auch m i t ι τ ό δ ω und He beim V e r b u m ( v g l . lat. metuo ne), das dann im P r ä t . stehen m u ß : H Gorócb, HTÓ6M OH He 3a6onén. V i l i . Temporale Konjunktionen Korflá 'als, w a n n ' ; iwé>K,ny Teiw κβκ, Β ΤΟ Bpéiwn KaK 'während', KaK TÓiibKO 'sobald als'; TÓJII.KO STO — κβκ ' k a u m — als'; np&Kfle lie,\i 'eher als'; noKá 'solange als', noná He 'ehe, bis'. Ζ . B . ára KHiîra Búuijia, Korflá Ά 6HJI Β ÓTnycKe 'das Buch erschien, als ich im Urlaub w a r ' ;

r y j i j i j i , Β TO Bpénm

Kan flpyriie HrpájiH Β KápTbi 'ich ging spazieren, während die anderen K a r t e n spielten'; TÓjibKO ITO OH npHUiën ÄOMOH, KaK eiviy npHHecjiH TeJierpáMMy 'kaum w a r er nach Hause gekommen, als man ihm ein T e l e g r a m m brachte'; noKá qejiOBéK 3Λορ0Β, OH Μ0>κβτ pa6ÓTaTb 'solange der Mensch gesund ist, kann er arbeiten'; He ΜΟΓ^ yéxaTb, noKá ne npné,ueT 6paT 'ich kann nicht abfahren, ehe mein Bruder k o m m t ' . I X . Kausale K o n j u n k t i o n e n ' W e i l , denn' ist rioTo.My MTO ('deshalb w e i l ' ) , oder TAN KaK ' d a ' ; z. B . OH Mano ecT, noTOwy UTO OH GÓJieH 'er ißt wenig, weil er krank ist'; TaK KaK n 3áBTpa ñyny Β TeáTpe, τ ο Π He ΜΟΓ^ eró BCTpéTHTb Ha B0K3ájie 'da ich morgen i m Theater

sein werde, kann ich ihn nicht v o n der Bahn ab-

holen' ('ihn auf dem Bahnhof t r e f f e n ' ) . X . Finale K o n j u n k t i o n e n ' D a m i t , auf daß' heißt ITÓSH, HTO6, das m i t dem P r ä t . verbunden w i r d ; haben H a u p t - und Nebensatz das gleiche Subjekt ( ' u m z u ' ) , so steht der I n f i n i t i v : η flóJiweH 3«ecb ocTáTbCH, MTÓ0U OH MEHÁ 3acTáJi 'ich muß hier bleiben, damit er mich hier t r i f f t ' ; OH OTnpáBHJicn ΛΟΜΟΗ, MTÓ6M OTbiCKáTb KHiíry 'er ging nach Hause, um das Buch su suchen'.

140

Das W i c h t i g s t e aus der S y n t a x

HTÓ6bi g i b t auch 'daß' nach den V e r b e n 'bitten, wünschen, befehlen' wieder: ¿\me xó^ercH, ι τ ό β ω τ η c hhm ii03HaKÓMHJi c « 'ich möchte, daß du ihn kennenlernst'; OHnpocilji, HTÓ6H πρκH e c j i H BOFLBI 'er bat, daß man Wasser brächte'; OH n p n K a 3 á j i , HTÓ6BI κ Bénepy Bcë 6¿IJIO IOTÓBO 'er befahl, daß zum A b e n d alles fertig w ä r e ' . XI.

Hypothetische

Konjunktionen

' W e n n ' ist écjin (in der Volkssprache auch KÓJIH, KOJib); ζ. B . écjTM x ó i e u i b , ( τ ο ) npnxoßii 3áBTpa 'wenn du willst, (so) k o m m e m o r g e n ' . N o c h zu Beginn des 19. Jahrh. w i r d dafür ecTb jih geschrieben. A u s dieser F o r m ist écjiH entstanden. ' W e n n es so ist, daß du willst' wurde zu 'wenn du willst'. D i e irreale Bedingung wird ausgedrückt, indem man -6bi ( - 6 ) zu écjiH und dem V e r b u m des Hauptsatzes f ü g t : écjinô Η ΜΟΓ, H 6bi npHuiëji 'wenn ich könnte, würde ich k o m m e n ' ; Tbl 6bi HauiëJi nncbMÓ, écjiHÔ (TM) noHCKáji xopoméHbKO 'du h ä t t e s t den Brief gefunden, wenn du gut gesucht hättest'. V g l . auch § 85, 5. XII.

Konzessive

Konjunktionen

O b g l e i c h , obschon, wenn auch' ist XOTH, kürzer ΧΟΏ>; OH HE 6 o r á T , x o T J i OH MHÓro 3apa6áTbiBaeT 'er ist nicht reich, obwohl er viel v e r d i e n t ' . I m Nachsatz

kann

HO, OÂHÀKO,

Bcë-TaKH stehen: XOTJÍ Bee e r ó XBájiHT, (HO, OFLHÁKO) H eró (BCë-raKH) He JTIO6JIIÔ 'obwohl ihn alle loben, liebe ich ihn ( d o c h ) nicht'. Ist der Sinn hypothetisch, so w i r d 6bi hinzugesetzt: XOTb H H 3HájT 6bl, MTÓ fléjiaTb, BCë-TaKH Ά ÖbIJI 6bl Β 60JlbUIÓfl onácHOCTM 'obschon ich gewußt hätte, was zu tun

(wäre),

wäre ich doch in großer Gefahr gewesen'. XIII.

Wunschpartikeln

Ein Wunschsatz wird in gehobener Sprache

eingeleitet

durch « a : « a 3«páBCTByeT Hayna 'es lebe die W i s s e n s c h a f t ! ' nycTb,

nycKáñ

( I m p e r , v o n nycTi'ïTb, nycKáTb 'lassen') mit dem

Präsens

Die

Erlaubnis w i r d ausgedrückt

durch

Hilfsverbum 6biTb 'sein'

141

bezw. F u t u r u m : nycTb (nycKáft) BOHflëT 'laß

ihn

herein-

kommen 1 er m a g hereinkommen I' Eine AuffOrdnung wird ausgedrückt durch den

Impera-

t i v ; ist die auffordernde Person mit einbegriffen, so w i r d -Te an die 1. P . Plur. g e f ü g t : noiiflëMTe 'laßt uns gehen'. Oder man setzt naBáñ, AatsáfÍTe 'gib, laß' v o r die 1. P I . oder den Inf.: flaBáñ noiiineM ' w i r wollen suchen'; flaBáÜTe ΗΓpáTb Β ináxMaTbi 'wir wollen Schach spielen Γ § 85. Syntaktisches z u m Hilfsverbum SuTb 'sein' 1. Die K o p u l a 'ist' wird ausgelassen ( v g l . § 67). 2. ecTb hat auch die Bedeutung v o n frz. il y a 'es gibt, es ist'; die Verneinung ist HeT, entstanden aus He e(CTb) Ty. ecTb ΠΗΒΟ Β AÓMe 'es ist Bier im Hause', HeT m í e a Β flóiwe 'es ist kein Bier im Hause'; y Hác ecTb itéra 'wir haben K i n der', negiert: y Hác Ηβτ Α ε τ έ π . A u c h das Subjekt (Substantiv oder P r o n o m e n ) steht bei dem negierten 6biTb im Gen.: 6yfleuib JIH TM flóivia 'wirst du zu Hause sein?' A n t w o r t : MeHíÍHe Sy^eT 'ich werde nicht sein'; AÓMa JIH oTéu? 'ist der V a t e r zu Hause?' A n t w o r t : OTu,á HeT (volkstümliche N e b e n f o r m HéTy); MCHH Torflá Hé 6biJio Β MocKBé 'ich war damals nicht in Moskau'. 3. Das N e u t r . des P r ä t . , ßbijio, steht bei Präterita,

um

auszudrücken, daß die Handlung beabsichtigt war, aber nicht z u r D u r c h f ü h r u n g g e l a n g t e : OH CMJTO Y W É KÁIUEHB NÓAHJUI,

HO . . .

'er hatte schon einen Stein aufgehoben, a b e r . . .'

OH Há^iaji 6ÚJ10 roBopjíTb anfangen';

OH xoTéji

'er wollte

ßbijio π ρ ο κ τ ύ

schon

zu

sprechen

ΜΗ,MO, HO OHá ocTa-

HOBHJia eró 'er wollte schon vorbeigehen,

aber

sie

hielt

ihn an.' 4. ßbiBäno ( N e u t r . P r ä t . v o n 6biBáTb 'zu sein p f l e g e n ' ) bei Präs. und P r ä t . drückt aus, daß die Handlung zu geschehen p f l e g t e : Η ΧΟΑΗΛ CbiBájio Β KHHÓ 'ich p f l e g t e öfter ins K i n o zu gehen'; 6biBájio — OH emë Β nocTé.nn — κ Heiviy 3amico^KH HecyT (Puschkin) ' o f t geschah es, daß man ihm brachte, und er lag noch zu B e t t ' .

Briefchen

142

Das W i c h t i g s t e aus der Syntax

5. Der I m p e r a t i v 6yÄL 'sei' kann an Stelle eines K o n ditionalsatzes

' w e n n . . . wäre,

gewesen

wäre'

gebraucht

werden: 6ynb H 6oráT, H CTáji 6bi nyTeuiécTBOBaTb "wäre ich reich, so würde ich reisen'; He 6 y « b Te6ä 'wenn du nicht wärst'. A u c h I m p e r a t i v e anderer V e r b a werden bisweilen so verwandt. § 86. Ausdruck des Passivs und des deutschen ' m a n ' 1. Das Pass, w i r d ausgedrückt durch die Partizipia des Pass. ( v g l . §§ 71, 73). Der Gebrauch des P a r t . Präs. Pass, ist seltener iiHTaeMa

als der

des reflexiven Verbums. A n s t a t t

ra3éTa

'die Zeitung w i r d gelesen', sagt man ra3éTa TOTáeTcn;

statt TOBápbi oTnpaBJiHeMbi heißt es TOBápbi OTnpaajiíwTCH 'die W a r e n werden abgeschickt'; 3ByKH fléjiHTCH Ha raácHbie Η corjiácHbie 'die L a u t e werden eingeteilt in V o k a l e und K o n sonanten'. H a t das r e f i . V e r b , eine abweichende Bedeutung, so muß man eine aktivische Umschreibung wählen. ' D e r K n a b e w i r d gewaschen' kann nicht durch MájibHHK MÓeTCH gegeben werden, denn MbiTbCH heißt 'sich waschen'; man muß sagen MâJibHHKa MÓioT 'sie waschen (man wäscht) den

Knaben'.

Ganz gebräuchlich ist das P a r t . P r ä t . Pass, beim Ausdruck des Passivs: 3Ta KapTHHa niicana 3naMeHiiTbiM xyAÓ>KHHKOM 'dieses Gemälde ist v o n einem berühmten gemalt

worden';

üeTepGypr

nocTpóeH Π ε τ ρ ό Μ

Künstler BeJiiíKHM

' P e t e r s b u r g ist v o n P e t e r dem Großen erbaut'. 2. Das deutsche

'man' wird gegeben

durch die 3. P I .

( v g l . lat. dicunt 'man s a g t ' ) ; 3aecb roBopriT no-K€Mém